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Jack Sined
28.01.2006, 14:22
Wie denkt ein Klon und was denkt er?

Da ich in der Schule ein Referat über Klone halten musste, entschloss ich mich, über die Denkweiße eines Klones eine Geschichte zu schreiben. Dazu tauche ich in die Gedankenwelt eines Klones hinab und spiegle seine Emotionen und Visionen wieder.

Ich hoffe es gefällt euch, falls irgendwelche Unklarheiten oder Fehler auftreten freue ich mich über jede Antwort. Gegen Kritk hab ich auch nichts, ich hoffe sogar darauf!

Jack

Jack Sined
28.01.2006, 14:27
Der Klon

1.Die Jugend


Jeden Morgen das Gleiche. Wir laufen, stundenlang. Einen endlosen Weg, immer weiter und wenn wir glauben wir können noch weiter, hört es auf. Wir sind dann nicht froh oder erleichtert, aber auch nicht niedergeschlagen oder verärgert. Wir sind einfach wir, denn der, der morgens neben dir läuft, bist du. Genau so der vor dir und der, der dir folgt. Ich bin ein Klon eines Mannes den ich nie sah und doch sehe ich ihn jeden Tag um mich herum. Wenn ich also laufe, dann läuft neben mir ein Klon von mir oder bin ich der Klon von ihm. Jedenfalls ist er mein Freund, mein Bruder, mein Kamerad, ein weiterer Leidensgenosse. Freuen kann ich mich darüber nicht, habe ich doch nicht gelernt fröhlich zu sein. Ich wurde getrimmt nie der letzte zu sein, nie aufzugeben, nie ‚Stopp’ zu sagen oder erschöpft zu Boden zu gehen. Dieses nie endende Gefühl der Einsamkeit in einem Heer aus Kameraden will nicht aufhören. In einem Heer aus Brüdern und Freunden, die alle so aussehen wie ich, fühle ich mich trotzdem verloren. Ich kenne niemanden, ich kennen noch nicht einmal mich, habe ich doch keinen Namen. Nur eine Zahl 15-C/8, das ist meine Zahl sie ist einzigartig, bin ich einzigartig?

Was ich weiß ist, ich bin sehr jung. Vielleicht fünf Jahre und doch bin ich schon ziemlich groß und stark. Nun ja, ich bin ein Klon. Bestellt von einer fremden Regierung, hergestellt um diese fremde Regierung zu beschützen. Ich muss jedenfalls teuer gewesen sein, sonst würde man uns nicht so versorgen und schützen. Aber das ist irrelevant, trotz meines Preises werde ich jeden Morgen das Gleiche tun, laufen. So lange bist man sagt wir sollen aufhören und essen gehen. Unsere Aufseher und Lehrer sehen nicht aus wie wir, sie sind anders. Da wir untereinander nicht viel sprechen, erfahren wir auch nicht viel von ihnen, und sie daher nicht viel von uns. Soll das mich trösten? Am Esstisch hocke ich mit hunderten von Kameraden zusammen. Alle haben die gleichen Essgewohnheiten oder die gleichen Bedürfnisse. Einst sagte ein Bruder zu mir, dass uns das Essen groß machen würde. Ich hatte nichts geantwortet, ich hatte nur genickt. Die älteren Brüder trainieren mit Feuer speienden Geräten die sich Waffen nennen. Sie wechseln ihre gleichen Gesichter gegen weiße Helme. Ich hab sie oft gesehen und ich hätte gewünscht zu wissen was dieses Gefühl ihn mir bedeutete, als ich sie sah. Keiner konnte es mir erklären, nachdem Essen werden wir in theoretischen Kriegen geschult. Taktik nennt es unser Lehrer, aber ich nenne es immer ein Spiel. Der, der heute Morgen neben mir lief sitzt nun neben mir und tut das Gleiche was ich tue, ohne genau darüber nach zuden-ken. Oft hätte ich mir gewünscht ihn anzusprechen, ihn etwas zu fragen, doch während der Taktikschulung ist das untersagt. Wahrscheinlich wäre mir auch gar nichts eingefallen, was ich ihn fragen könnte. Also tue ich meine Arbeit wie meine Kameraden. Nach der Schulung gingen wir wieder Essen und wieder taten alle das Gleiche, danach brachte man uns Verhaltensweisen auf dem Schlachtfeld bei. An einem Tag blickte ich auf zu einen der Gänge die über unseren Köpfe verlaufen und sah einen Mann der komisch gekleidet war, er war kein Klon und kein Lehrer. Er war wie wir gebaut, er trug Haare im Gesicht und trug einen braunen Umhang. Er bestaunte uns und wir taten unsere Arbeit, als wäre er nicht da. Dann ging er weiter, wir machten weiter. Später gab es ein letztes Mal Essen und danach liefen wir wieder, keiner stoppte, keiner brach zusammen. Wie jeden Tag, und wie jeden Tag gingen wir nach dem Laufen ins Bett. Wir schliefen alle zusammen, man fühlte sich nur nicht wohl, auch wenn dein Nächster dein Bruder war. Morgen würden wir wieder laufen, essen und belehrt werden.