Greville
09.12.2005, 22:23
Hallo ihr Bücherwürmer,
Ich möchte euch auch zwei Bücher empfehlen. Ich selber habe beide Bücher dreimal gelesen, jeweils im Abstand von 2 Jahren. Diese haben mir sehr gut gefallen, passen aber nicht unbedingt in die Fantasy-Ecke.
Das erste Buch ist eine Triologie. Es nennt sich die "Hirschvolk-Triologie" und spielt auf Neuseeland. Der Autor ist Peter Hooper. Die drei Bücher der Triologie sind "Die Berge des Morgens", "Fremde Brüder" und "Die Chronik der Väter" Verlag Heyne (1997). Auch unter den Titel "Das Hirschvolk" zu finden. Mann kann es zunächst als ein Naturvolk-Abendteuer-Roman und später auch als einen Endzeit-Roman verstehen. Man findet diese Triologie oft in der Ecke der Jugendbücher. Aufgrund einiger Brutalitäten in diesen Buch halte ich es aber nicht für ein Jugendbuch.
Der Held ist der Junge Tama. Der Roman beginnt mit einer Prüfung, der sich alle jungen Männer dieses Jägervolkes unterziehen müssen. Dabei zieht eine kleine Gruppe Jungen in die Wildnis hinaus, um zu lernen sich selber zu versorgen. Diese Jungen sind dann auch durch besondere Bande miteinander verbunden. Tama ist aber kein sehr geschickter Jäger. Im Anschluss an dieser Prüfung werden die Jungen beschnitten. Tama hat Angst und läuft weg. Einer seiner Freunde folgt ihm, welcher dann durch eine Wasserflut ums Leben kommt. (Das ist nur der erste Tote, ich will aber nicht zuviel verraten). Durch die Weigerung Tamas an der Beschneidung teilzunehmen und seinen Weglaufen wird Tama die Schuld am Tode des Freundes zugesprochen und er wird von seinem Stamm hart bestraft.
Jeder der Jungen muss sich eine Art Lehrmeister suchen. Tamas Auswahl ist nicht sehr groß (wegen die Probleme, die er mit seinem Stamm hat). Er wird dann Schüler bei einer Art Schamanen, einen alten Weisen und Heiler. Aber sehr streng und eigenbrödlerisch.
Wie erleben im Laufe des Romans, wie Tama erwachsen und alt wird. Das Hirschvolk wird ein anderes Volk treffen, anfangs friedlich später fast feindlich. Wir erleben, wie das Zusammentreffen dieser beiden unterschiedlichen Völker fast das Ende der Kultur beider Völker bedeutet. Aus alten Freunden werden Feinde. Dieser Roman kann man als ein Drama bezeichnen. Es gibt im Laufe des Romans Hunger, Kannibalismus, Feindschaft, Freundschaft, Liebe, Hass, verpasste Chancen, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. Später in einem Sumpfgebiet kommt Tama auch in einer uralten verfallenden Siedlung, in der es Bücher, Spiegel und einen unerklärbaren Kasten mit Scheibe (TV!) gibt. Das wird aber nur am Rande erwähnt als ein Hinweis, das der Roman wohl nach dem Ende der heutigen Zivilisation spielt. Wichtig ist dieses dennoch, da Tama die Bücher entdeckt, welche aus der Sicht seines Stammes nur böses enthalten. Dieses Drama ist voll mit Wendungen, es wird sehr gut erzählt, wie aus Freunden Feinde werden voller Verachtung und Missgunst. Neid und verpasste Chancen spielen auch eine sehr große Rolle. Die drei Bücher dieser Triologie haben (wenn ich mich richtig erinnere) zusammen 1240 Seiten. Also ein Epos noch dicker als der Herr der Ringe. :D (ISDN: 3-453-11985-1, 3-453-11986-X, 3-453-11987-8). In einigen Kritiken wird diese Triologie verrissen. Aber ich bleibe dabei, ich finde sie klasse und werde sie auch noch ein viertes Mal lesen.
Den zweiten Roman, den ich euch empfehlen will ist "Stiefkinder der Sonne" von Edmund Cooper. Verlag MOEWIG. Es ist ein Endzeit-Roman und stellenweise sehr brutal. Auf den Cover ist ein Raumschiff abgebildet, aber der Roman hat nichts mit Raumschiffen zu tun, zählt wohl aber zu der Sience Fiction. In diesen wird die Menschheit durch Schönwetter-Selbstmorde dahingerafft, was aber nur die "Normalen" trifft. Die einzigen Überlebenden sind Spinner, Wahnsinnge, Fanatiker und sonstige Bekloppte. Auch der Held des Romans hat einen Sprung in der Schüssel, wirkt aber noch fast normal. Wir erleben den beruflichen Wandel des Helden, von einem Karriere-Juppie (da sich seine Frau ohne seinen Willen durch die Betten der Bosse wühlt) zum obersten Totengräber (Zwangsanstellung durch die Regierung). Wir erleben den Zusammenbruch der Zivilisation und wie sich die Überlebenen (welche ja alle einen Sprung in der Schüssel haben) gegenseitig das Leben schwer machen.
Es gibt in diesen Roman die totale Anarchie, jugendliche Killer, Vergewaltigungen, religiöse Fanatiker, eine Art Söldner-Armee, wilde Hunde und Ratten. Der Roman wird sehr gur erzählt, ist aber nichts für Liebhaber der Poesie. Es wird oft eine "anstößige" Sprache benutzt, das Wort mit "f" kommt oft vor. Es gibt auch hier viele Tote, Hoffnunglosigkeit, Willkür und alles, was man in einer totalen Anarchie der Bekloppten erwarten kann.
Beide Bücher sind schon älter und daher schwer neu zu kaufen. Ich selber habe einen Leseausweis der Stadt-Bibliothek. Diese können auch Bücher von anderen Bezirken anfordern. Damit sollten diese dann zur Verfügung stehen. Bei Amazon konnte ich beide Bücher gebraucht finden.
Viel Spaß beim Lesen.
Wolle
Ich möchte euch auch zwei Bücher empfehlen. Ich selber habe beide Bücher dreimal gelesen, jeweils im Abstand von 2 Jahren. Diese haben mir sehr gut gefallen, passen aber nicht unbedingt in die Fantasy-Ecke.
Das erste Buch ist eine Triologie. Es nennt sich die "Hirschvolk-Triologie" und spielt auf Neuseeland. Der Autor ist Peter Hooper. Die drei Bücher der Triologie sind "Die Berge des Morgens", "Fremde Brüder" und "Die Chronik der Väter" Verlag Heyne (1997). Auch unter den Titel "Das Hirschvolk" zu finden. Mann kann es zunächst als ein Naturvolk-Abendteuer-Roman und später auch als einen Endzeit-Roman verstehen. Man findet diese Triologie oft in der Ecke der Jugendbücher. Aufgrund einiger Brutalitäten in diesen Buch halte ich es aber nicht für ein Jugendbuch.
Der Held ist der Junge Tama. Der Roman beginnt mit einer Prüfung, der sich alle jungen Männer dieses Jägervolkes unterziehen müssen. Dabei zieht eine kleine Gruppe Jungen in die Wildnis hinaus, um zu lernen sich selber zu versorgen. Diese Jungen sind dann auch durch besondere Bande miteinander verbunden. Tama ist aber kein sehr geschickter Jäger. Im Anschluss an dieser Prüfung werden die Jungen beschnitten. Tama hat Angst und läuft weg. Einer seiner Freunde folgt ihm, welcher dann durch eine Wasserflut ums Leben kommt. (Das ist nur der erste Tote, ich will aber nicht zuviel verraten). Durch die Weigerung Tamas an der Beschneidung teilzunehmen und seinen Weglaufen wird Tama die Schuld am Tode des Freundes zugesprochen und er wird von seinem Stamm hart bestraft.
Jeder der Jungen muss sich eine Art Lehrmeister suchen. Tamas Auswahl ist nicht sehr groß (wegen die Probleme, die er mit seinem Stamm hat). Er wird dann Schüler bei einer Art Schamanen, einen alten Weisen und Heiler. Aber sehr streng und eigenbrödlerisch.
Wie erleben im Laufe des Romans, wie Tama erwachsen und alt wird. Das Hirschvolk wird ein anderes Volk treffen, anfangs friedlich später fast feindlich. Wir erleben, wie das Zusammentreffen dieser beiden unterschiedlichen Völker fast das Ende der Kultur beider Völker bedeutet. Aus alten Freunden werden Feinde. Dieser Roman kann man als ein Drama bezeichnen. Es gibt im Laufe des Romans Hunger, Kannibalismus, Feindschaft, Freundschaft, Liebe, Hass, verpasste Chancen, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. Später in einem Sumpfgebiet kommt Tama auch in einer uralten verfallenden Siedlung, in der es Bücher, Spiegel und einen unerklärbaren Kasten mit Scheibe (TV!) gibt. Das wird aber nur am Rande erwähnt als ein Hinweis, das der Roman wohl nach dem Ende der heutigen Zivilisation spielt. Wichtig ist dieses dennoch, da Tama die Bücher entdeckt, welche aus der Sicht seines Stammes nur böses enthalten. Dieses Drama ist voll mit Wendungen, es wird sehr gut erzählt, wie aus Freunden Feinde werden voller Verachtung und Missgunst. Neid und verpasste Chancen spielen auch eine sehr große Rolle. Die drei Bücher dieser Triologie haben (wenn ich mich richtig erinnere) zusammen 1240 Seiten. Also ein Epos noch dicker als der Herr der Ringe. :D (ISDN: 3-453-11985-1, 3-453-11986-X, 3-453-11987-8). In einigen Kritiken wird diese Triologie verrissen. Aber ich bleibe dabei, ich finde sie klasse und werde sie auch noch ein viertes Mal lesen.
Den zweiten Roman, den ich euch empfehlen will ist "Stiefkinder der Sonne" von Edmund Cooper. Verlag MOEWIG. Es ist ein Endzeit-Roman und stellenweise sehr brutal. Auf den Cover ist ein Raumschiff abgebildet, aber der Roman hat nichts mit Raumschiffen zu tun, zählt wohl aber zu der Sience Fiction. In diesen wird die Menschheit durch Schönwetter-Selbstmorde dahingerafft, was aber nur die "Normalen" trifft. Die einzigen Überlebenden sind Spinner, Wahnsinnge, Fanatiker und sonstige Bekloppte. Auch der Held des Romans hat einen Sprung in der Schüssel, wirkt aber noch fast normal. Wir erleben den beruflichen Wandel des Helden, von einem Karriere-Juppie (da sich seine Frau ohne seinen Willen durch die Betten der Bosse wühlt) zum obersten Totengräber (Zwangsanstellung durch die Regierung). Wir erleben den Zusammenbruch der Zivilisation und wie sich die Überlebenen (welche ja alle einen Sprung in der Schüssel haben) gegenseitig das Leben schwer machen.
Es gibt in diesen Roman die totale Anarchie, jugendliche Killer, Vergewaltigungen, religiöse Fanatiker, eine Art Söldner-Armee, wilde Hunde und Ratten. Der Roman wird sehr gur erzählt, ist aber nichts für Liebhaber der Poesie. Es wird oft eine "anstößige" Sprache benutzt, das Wort mit "f" kommt oft vor. Es gibt auch hier viele Tote, Hoffnunglosigkeit, Willkür und alles, was man in einer totalen Anarchie der Bekloppten erwarten kann.
Beide Bücher sind schon älter und daher schwer neu zu kaufen. Ich selber habe einen Leseausweis der Stadt-Bibliothek. Diese können auch Bücher von anderen Bezirken anfordern. Damit sollten diese dann zur Verfügung stehen. Bei Amazon konnte ich beide Bücher gebraucht finden.
Viel Spaß beim Lesen.
Wolle