Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lyrik 30er Jahre, Exil
Yumeko Dragonfly
09.11.2005, 08:57
Deutsch LK kann schon schlimm sein.... kann mi rjemand helfen? Ich brauche ein Gedicht aus der Zeit zwischen 1930 und 1945, möglichst mit dem Thema "Exil". Kann von jedem deutschen Autor sein, außer Brecht.Mein problem ist vor allem, dass ich nicht einfach nur einen Titel eines Gedichts brauche, sondern ein Gedicht selbst und ich weiß nicht woher. Infos zum Autor und zur Epoche an sich dürften nicht so schwer zu finden sein (wikipedia), auch wen ich über weitere links sehr erfreut werde. Bitte, bitte helft mir!
Licht und Finsternis - J.R. Becher
Zur höchsten Menschenwürde sich erhebend,
Ein ganzer Mensch und überlebensgroß,
Zugleich erniedrigt, zitternd und erbebend
Vor Ängsten nächtlich, nichtig, würdelos:
So haben wir gelebt in jenen Jahren.
Wir wuchsen auf zu einer Übermacht
Und waren machtlos, wie wir niemals waren,
Denn keine Macht half uns vor dem Verdacht:
Ein jeder war dem anderen verdächtig,
Ein jeder war des anderen ungewiß,
- So hoch gestiegen und so niederträchtig! -
War unsre nicht die größte der Epochen?
Und wessen Tür wird heute Nacht erbrochen?
So lebten wir in Licht und Finsternis.
Quelle: http://www.raeterepublik.de/Becher.htm
Nützt das was?
Ich hab übrigens uach Deutsch LK. Ich hoffe mal, das sowas nicht in unserem Curriculum vorkommt, hab da irgendwie keine Lust drauf. :D
Yumeko Dragonfly
12.11.2005, 15:15
Danke, aber leider zählt Becher zu den DDR-Lyrikern.... weiß denn hier keiner ein Gedicht, dass in den 30-Jahren, zur Zeit des 3. Reichs und eventuell im Exil verfasst wurde? Habe eine Liste möglicher Dichter, aber ich finde nirgendwo Gedichte von ihnen: Gottfried Benn, Oskar Loerke, Else Lasker-Schüler.
Erinnerungen —
Erinnerungen -, Klänge, nachtverhangen,
und Farben, die ein Wind vom Meer bewegt,
sind eine Traumumarmung eingegangen
zu einem Bild, das etwas Letztes trägt:
Ein Uferschloss mit weissen Marmorsteigen
und plötzlich eines Liedes Übermacht -,
d i e Serenade spielen viele Geigen,
doch hier am Meer in dieser warmen Nacht -.
Es ist nicht viel, - Viel trägt nicht mehr das Eine, -
nach einem Bogen greifen dann und wann -
ein Spiel im Nichts -, ein Bild, alleine,
und alle Farben tragen Bleu mourant.
Gottfried Benn (1949)
Quelle (http://www.kassiber.de/benn.htm)
Dort findest du auch noch weitere Gedichte von ihm.
Powered by vBulletin® Version 4.2.2 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.