Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aventurische Schreibstube
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Weil hier einige gern Ihre Rollenspielerfahrungen ohne Bindung an ein Warten, bis der Nächste seinen Part geschrieben hat, zum Besten geben wollen, kommt eine kleine Schreibstube in den Fokus.
Hier sollen ausschließlich Texte geschrieben werden. Dabei obliegt es dem Autor, ob er seinen handelnden Char vorstellt, ob er mit mehreren Chars schreibt oder ob er sich zeitweilig mit anderen zusammenschließt, um eine Geschichte zu erzählen. Er kann natürlich seinen Lesern einen Überblick geben, in dem er in seinem Post die vorherigen verlinkt. So ist es auch nicht wichtig, in welcher Reihenfolge geschrieben wird. Man behält infolge dieses Inhaltsverzeichnisses den Überblick.
Damit es auch zu unserem Drakensang-Forum passt, sollten die Handlungen, die Gegenstände oder die besuchten Orte auch aus Aventurien stammen.
Und eine Bitte noch. Schreibt in die Überschrift ein Thema und benennt den oder die Namen der handelnden Chars.
Viel Spaß in der Schreibstube Aventuriens, eine gute Hand, Hesinde an der Seite und reichlich Fantasy. Feedback und Diskussionen zu den Geschichten dürfen und sollen gerne hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1177072-Der-Feedback-Thread-Euer-Feedback-zu-den-Schreibstubengeschichten) stattfinden. Ansonsten gilt die Foren-Netiquette.
Dramatis Personae
Rowin Elkensen: bornländischer Bauer, Wachdienstpartner von Panek Peddersen, Hauptcharakter
Panek Elmsjen: bornländischer Jäger, Wachdienstpartner von Rowin Elkensen
Stumm fielen die ersten Schneeflocken vom nächtlichen Himmel auf das kleine Fjorinswohld. Rowin Elkensen zog sich seinen Fellmantel enger um den klammen Leib und starrte, wie in der letzten Stunde bereits, angestrengt in die Dunkelheit hinaus. Die eigens zur Beleuchtung eben jener Dunkelheit aufgestellten Fackeln, waren schon vor seiner Schicht erloschen und nun traute sich niemand mehr an den Rand des finsteren Nornjas, der Fjorinswohld wie ein schwarzes Gebirge umgab. Auch kam niemand auf den Gedanke zu so später Stunde noch einen Fuß in Firuns eisigen Hauch zu setzten, sondern alle übrigen Dorfbewohner schliefen in ihren kleinen Hütte.
Nur Rowin und der Jäger Panek Elmsjen waren wach und gingen dem Wachdienst nach.
»Hier, nimm einen Schluck, diese Hundskälte raubt einem jede Kraft.«
Der dunkelhaarige Hüne trat an Rowin heran und reichte ihm einen Flachmann, an dem Rowin scheu roch. Mit seinen 26 Götterläufen versuchte Rowin auf allzu starken Alkohol zu verzichten, doch angesichts dieser Umstände, warf er all seine Bedenken in den kalten Schnee. Er nahm einen großen Schluck und ging hustend in die Hocke.
»Wo haste das Zeug denn her? Das brennt ja wie glühende Kohlen«, keuchte Rowin. Der deutlich ältere Panek lachte schallend auf, als er zu einer Antwort ansetzte.
»Die Jugend verträgt auch wirklich nichts mehr. Das Bisschen Premer Feuer, hab ich dem letzten Händler vor den ersten Angriffen durch diese verfluchten Wölfe abgeluchst. Was treibt sie bloß dazu eine menschliche Siedlung so dreißt anzugreifen?« Sein Lachen war verklungen und er sah finster in Richtung Nornja.
Rowin erhob sich wieder und reichte Panek den Flachmann zurück, schon jetzt verließ ihn wieder die innere Wärme, die der Alkohol verursachte, und wich der altbekannten Kälte. Er fröstelte kurz und trat ein paar Mal auf der Stelle um seine steifen Glieder wieder zu durchbluten.
»Mir reichts jetzt, ich muss mir mal die Beine vertreten, lass uns einen Patroulliengang machen, ja?« Der junge Bauer Schulter seine behelfsmäßig zur Waffe umfunktionierte Mistgabel und forderte Panek auf in die andere Richtung zu marschieren.
»Deine Ungeduld wird dich noch zu Boron schicken, Junge. Na gut, lass uns gehen.« Damit begannen sie ihren Weg ums Dorf herum.
Als der blondhaarige Rowin das Haus des Dorfschulzen passierte, hörte es auf zu schneien und eine noch eisigere Ruhe legte sich über das Dorf, denn nun fehlte auch das leise Hauchen es Windes. Im Schatten des zweistöckigen und somit größten Gebäude hielt Rowin inne. War da nicht etwas. Er schaute die schlichte Holzfassade empor, entdeckte jedoch ncihts ungewöhnliches. »Ach, das werdee ich mir nur eingebildet haben. Bald kann ich endlich nach Hause und mich ins wärmende Bett legen.« Seine Gedanken schweiften zu Letja Rawistau ab, der hübschen Tochter des Schulzen. Träumerisch lenkte er seine Schritte vor ihr Fenster, doch wie erwartet brannte dort nicht das einladenden Licht einer Kerze, wie in den vergangenen Tagen, denn ihr Vater hatte ihr verboten, bis in die Nacht hinein wach zu liegen. Seufzend setzte Rowin seinen Weg fort, doch... einen Moment, musste er Panek nicht schon begegnet sein? Wenn der alte Jäger ins Stolpern gekommen war und nun im Schnee schlief, mochte er dort glatt erfrieren. Rowin beschleunigte also seine Schritte, doch eine kleine Wolke hatte sich vor das Madamal geschoben, sodass er kaum seine Hand vor Augen sehen konnte.
Den jungen Bauer beschlichen immer schlimmere Gedanken, ob des Schicksald des Jägers, was mochte geschehen sein? Im Schatten einer einsamen Eiche bemerkte er eine hünenhafte Gestalt, die an den Baum gelehnt dastand.
»Heda, Panek bist du es«, rief Rowin fragend in die Nacht hinaus. Der Baum stand nah am Waldrand, sollte er sich dorthin wagen? Doch wenn Panek sich dort so seelenruhig aufhielt, konnte man davon ausgehen, dass es dort ungefährlich war.
»Mensch schläfst du etwa? Das kannste doch nicht machen, nachher erfrierst du mir noch, das müsstest du doch eigentlich wissen. Wenn du müde bist geh nach Hause, dann mache ich alleine weiter ist sowieso ruhig diese Nacht.« Er war an Panek herangetreten und rüttelte nun an seinem Partner.
Etwas Warmes drang durch den Handschuh des Bauern und ihm wurde noch kälter, nicht durch die Kälte, sondern durch das Grauen, das sich ihm offenbarte. Er erkannte Einzelheiten in Paneks Gesicht beziehungweise sah er eben diese nicht. Das Gesicht des alten Jägers, war bis zu Unkenntlichkeit entstellt, nurnoch eine blutige, gefrorene Masse. Rowin setzte einen Fuß hinter den anderen und wandte sich zur Flucht. Doch ein Schatten löste sich aus dem scheinbar zum Greifen nahen Waldrand und setzte dem jungen Mann mit einer Geschwindigkeit nach, die die eines Wolfes bei weitem übertraf.
Hilflos stürtzte Rowin in den Schnee, für einen Augenblcik orientierungslos schaute er umher, als sich schon ein sengender Schmerz in seinem Rücken ausbreitete.
»Nein....Noch nicht ohnmächtig werden...Ich habe noch etwas vor...Dein Feund war zu alt, aber du...«
Die säuselnde Stimme in seinem Rücken verstummte. Unfähig sich zu wehren wurde Rowin Elkensen in Richtung Nornja geschleppt. Seine Mistgabel leiß er zurück.
der 3. Boron 1009 n.BF.
Protagonistin: Hella Wipfellichter und ihre Reisegruppe
Ort: Der Dunkelwald bei Avestreu
Hella Wipfellichter beugte sich gerade über das große pelzige Blatt einer Gulmond-Pflanze, immer den Anweisungen ihrer Mentorin lauschend. „Ihr müsst die Blätter vorsichtig nach innen abknicken, nicht nach außen abrupfen. Sonst verläuft sich der kostbare Saft in den Boden und dann wird es nichts mit dem köstlichen und heilsamen Tee, der Lebensgeister wieder erweckt und den Schleier der Benebelung verbannt.“ Ingeborg Mondsud, die etwas dickliche Kräuterkundige mit den viel zu kurzen Beinen, stapfte durch das Unterholz des Dunkelwaldes und wiederholte mit spitzer, monotoner Stimme immer wieder ihre Lehrsätze. „Rinnt das Gift dir durch dein Blut, ein Gulmond-Tee tut dir gut.“
Hella steckte ihren Kopf noch weiter in die Pflanze hinein und versuchte die Arie ein wenig aus ihren Gedanken zu verbannen. Sie stand kurz vor dem Abschluss ihrer Prüfungen an der Donnerbach-Akademie und befand sich nunmehr auf ihrer letzten Exkursion. Sie kannte sich mit Pflanzen wohl genug aus.
Zudem fragte sie sich, warum es sie ausgerechnet nach Avestreu, dem verschlafenen Nest bei Ferdok verschlagen hatte. Langsam keimte in ihr der Verdacht auf, dass ihre Gruppe nur hier war, weil Frau Mondsud auf engste mit Erna Rübenfein befreundet war, diese wiederum ließ die Gruppe gegen teure Silberlinge in ihrer Scheune schlafen. Des nachts konnte man hören, wie sich die beiden Damen im Haus bei einem Glas feinstem Einbeerbrand lautstark unterhielten. Das Konzert ihrer schrillen Stimmen könnte eine Horde Wölfe verjagen.
Hella blickte sich um. Ole Feinschleck versuchte verzweifelt die überreifen Einbeeren von dem dichten Strauch abzuernten. Leider glitten sie immer wieder aus seinen wulstigen Händen und verschmierten schon den Waldboden. Seine Pausbacken leuchteten langsam mit dem Mohn um die Wette, der hinter ihm prangte. Seine Stärke lag eigentlich mehr darin, die alchimistischen Regalen in der Akademie in Ordnung zu halten. Dagegen war die grazile Fridda Haukenbrecht die Lieblingsschülerin der Mondsud. Sie konnte aus Prinzip alles und wenn sie Wissen preisgab, schob sie ihre lange schwarze Mähne nach hinten, blickte immer wieder mit hoch gezogener Nase nach links und rechts und wiederholte mit wohlklingender Stimme die Formeln. Im Moment erntete sie mit flinken Fingern einen Fliegenpilz, der zugleich den Weg in ihre Kräutertasche fand.
Hella steckte sich energisch ihre braunen, widerspenstigen Locken hinter die Ohren und band den Knoten stärker zusammen. Diese paar Tage würde sie hier auch noch aushalten. Bald würden sich alle wieder auf den viel zu langen Rückreiseweg begeben und sie könnte wieder die Abgeschiedenheit der Bücherei suchen. Einzig die Warnungen des hiesigen Jägers beunruhigten Hella zutiefst. An ihrem ersten Tag im Dunkelwald hatte er der Gruppe eine Einführung in die Gefahren der hiesigen Flora und Fauna gegeben. Die Liste war erschreckend lang. An intelligente Wölfe und Ratten konnte sich Hella noch nicht so Recht gewöhnen.
Sie versuchte, in Gedanken immer wieder die Formeln von verschiedenen Tränken und Suden zu wiederholen. Welche Pflanze wofür gebraucht wurde, wie man sie aberntet. Bald waren die Prüfungen. Alchemie war nicht gerade eins ihrer Lieblingsfächer, obwohl sie auch nicht wirklich schlecht war. Dabei entfernte sie sich immer mehr von der Gruppe. Ganz in Gedanken versunken näherte sie sich dem klaren, funkelnden Wasser des Einbeerenensees, an dessen Ufer die Gruppe mit der Jagd nach den Kräutern begonnen hatte, als sie von einem lauten Platschen und einer kalten Dusche aus den Gedanken geholt wurde.
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne zur steinernen Theke
Einige andere Besucher der Taverne
»Hey, Xolosch! Noch zwei Bier!« Utram konnte es nicht lassen Xolosch rum zuscheuchen, naja dafür verdient er aber auch gut an ihnen. Xolgorax richtete den Blick auf seinen Bruder, ja der war eine statlicher Zwerg, den Bart hatte er immer zu drei Seilen geflochten auf der Brust hänegen und die kurzen Haare unter seinem Helm verborgen, er hatte ihn von einer ihrer Fahrten mit gebracht, um genau zusein aus Thorwahl es ist ein guter Helm und seine Oberseite wird von einer Drachenfigur geschmückt. Utram hatte diesen speziell auf ihn ausgelegten Helm als Geschenk erhallten als er und sein Bruder mit einer Gruppe von Thorwahlern gemeinsam gegen eine kleine Armee Orks vorgegangen waren. Xolgolrax selbst hatte einen der berühmten Flügelhelme erhalten und trug ihn ebenso mit Stolz wie sein Bruder den seinen. »Hier euer Bier. Aber heute geht ihr wenn ihr noch laufen könnt, klar?« Xolosch war mit dem Bier gekommen und ermahnte sie mal wieder Das sagt er jedesmal.... Und trozdem bleiben wir immer hier sitzen bis er uns vor die Türsetzt..... Und bisher is doch noch garnichts passiert.... »Geht klar, Xolosch.« Utram nahm sein Bier und hielt es Xolosch hin:»Auf uns Bruder!« »Auf uns Bruder!« Das war ihr Trinkspruch, sie waren Brüder und Stolz darauf der Bruder des jeweils anderen zu sein, es gab nur wenig was sie trennte und unter dem wenigen nur eines was sie zu erbitterten Gegenspielern machte: Angorax. Um nur ein Lächeln von ihr zu erringen wären sie allein gegen ein Heer von Drachen ausgezogen. Aber zum Glück mussten sie das nicht auch sie hatte efallen an den Brüdern gefunden hatte sich aber noch nicht zwischen ihnen entscheiden können und so zogen sie immer wieder aus um mehr Ruhm als der jeweils Andere zu erlangen, doch zusehr waren sie Brüder als das sie alleine los zogen sie wahren ein Team und so stritten sie fast immer Seite an Seite.
Dies war der erste Teil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3):
„Bei Hesinde, was soll das?!“ Hella Stimme klang leicht hysterischer, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte. Sie war durchnässt und das Wasser lief ihr über das Gesicht. Energisch wischte sie sich über ihre Augen und versuchte die Ursache des Übels auszumachen, als gerade ein prustender Blondkopf aus dem See auftauchte und langsam zurück ans Ufer kletterte. „Verphext noch mal, eine solche Erfrischung tut immer gut.“ Eine zufriedene lausbübische Stimme war hinter dem nassen Lockenvorhang zu vernehmen. Hella wollte gerade eine Schimpftirade loslassen, als der Kerl seine Haare nach hinten schob und mit eine spitzbubenhaften Lächeln auf sie zu trat und ihr seine noch triefende Hand reichte. „Entschuldigt, werte Dame. Eure Anwesenheit blieb unbemerkt, weswegen ich mich leichtsinniger Weise in den See stürzte, ohne zu wissen, dass ein solch reizendes Geschöpf in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.“ Er verbeugte sich leicht. „Darf ich mich vorstellen, Julius Krummkalb mein Name.“ Er reichte ihr die Hand zum Gruße und blickte sie mit seeblauen Augen an.
Hella lief rot an und konnte sich eine gewisse Verlegenheit nicht verkneifen. Sie war von Natur aus recht schüchtern und wenig geübt im Umgang mit anderen. Freunde hatte sie auch nicht viele, Ole kam dem noch am nächsten, und so kam es, dass sie die jetzige Situation etwas überforderte und sie nicht umhin kam, nur stammelnd zu antworten. „Ha... hallo. Nicht so schlimm das... also das mit dem Wasser.“ Julius Krummkalb konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und wirkte überaus zufrieden. „Und mit wem habe ich das Vergnügen, werte Dame? Immerhin kennt ihr schon meinen Namen, da wäre es nur höflich und angebracht, wenn ihr mir den Gefallen erwidern würdet.“ „Meinen Namen?“ Hella musste kurz überlegen. Ihr Kopf war wie leer gefegt. „Ach ja, ähm, Hella. Hella Wipfellichter.“ „Ich muss sagen, ihr seid mir nicht bekannt und ich kenne alle wunderbaren Geschöpfe hier in der Gegend“, sprach Julius nicht ohne Stolz. „Ihr müsst neu hier sein. Oder einfach nur auf der Durchreise?“ Er pflanzte sich auf einen abgesägten Baumstamm und begann langsam wieder seine Socken und seine Stiefel anzuziehen.
„Ich... also wir.. also...“ Egal was Hella versuchte, sie kam aus dem Stammeln nicht heraus. Sie hatte sogar ganz vergessen, dass ihr das Wasser immer aus ihren Haaren tropfte und ihr grüner Mantel komplett durchnässt war, jedenfalls an der Vorderseite. Sie war ganz verzweifelt und fühlte sich wie mit dem Intellekt eines Ogers ausgestattet, als hinter ihr ein lautes Knacken im Unterholz zu vernehmen war und Ole Feinschleck mit puderroten Gesicht aus dem Gebüsch stolperte. „Hella, was machst du hier? Du kannst mich doch nicht mit der ollen Mondsud und der zickigen Fridda allein lassen.“ Er schien den schönen Julius zunächst gar nicht zu bemerken, schaute dann aber verdutzt zur Seite. „Bei Hesinde, wer ist das?“, schnaufte er durch die Nase.
Julius Lächeln verlor an Begeisterung als er Ole erblickte. „Ah, dich habe ich allerdings schon einmal im Dorf gesehen. Du hattest doch deine Nase in der Marmelade von der Rübenfein stecken, als sie mal nicht hingeschaut hatte.“ Abschätzend glitt sein Blick über Ole, dann richteten sich seine tiefblauen Augen wieder auf Hella. „Gehört ihr zu dieser ominösen Magiertruppe, die hier zur Zeit die Erde pflügt?“ Hella fand langsam ihre Sinne und ihren Verstand wieder. „Ja, wir sind hier auf Exkursion.“ Julius Augen wanderten zwischen Ole und Hella hin und her.
„Also irgendwie hatte ich mir Magier immer anders vorgestellt. Irgendwie respekteinflößender. Mächtiger. Halt irgendwie anders.“ Dabei rümpfte sich seine Nase leicht, vor allem als sein Blick abschätzig über Oles etwas pummelige Figur glitt. Dieser fühlte sich auch prompt angesprochen. „Hey da, was weiß so ne Dorfpomeranze wie du schon über das Magierdasein. Kannst ja froh sein, wenn du einer Kuh mal in den Arsch schauen darfst.“ Erschrocken über seinen eigenen Mut, so in den Angriff zu gehen, zuckte Ole zugleich nach hinten. „Aha, so habe ich mir den Mann von Welt immer vorgestellt, der sich allein und mit seinem Stecken bewaffnet den Gefahren Aventuriens stellt.“ Julius Stimme triefte vor Spott.
„Schluss jetzt ihr.“ Mittlerweile war Hella von den Gehabe der Männer genervt genug, um ihre Sprache wieder zu finden. „Das ist doch kindisch. Was geht ihr euch so an?“ Julius und Ole starrten beide für einen Augenblick auf den Boden und grummelten irgendetwas vor sich hin, bis ersterer wieder die Sprache fand: „Wetten wir, dass ihr gar nicht für echte Abenteuer geschaffen seid?“ „Ach nee, aber du...“, brummelte Ole dazwischen. „Ich kenne die Gegend wie meine Westentasche. Ich schwimme immerhin in diesem See, wo es vor Ungeheuern manchmal nur so tummelt. Ihr dagegen kommt nur tagsüber hierher, nur an den Rand des Waldes zum Kräutersammeln und komisches Hexenwerk verrichten. Ihr würdet euch doch niemals zu wirklich Gefahren auch nur bereit fühle.“ Dabei stichelten Julius Augen immer wieder in Oles Richtung, der wütend zu schnauben begann. „Wir sind Magier, natürlich sind wir mutig.“ Fauchend machte er ein paar Schritte nach vorne.
„Das reicht jetzt!“ Hella wurde langsam auch wütend. Da Gezanke der Kerle und der Verdacht, sie könnte ein Hasenfuß sein, trieben das innere Feuer an. Wütend blickte sie zu Julius. „Erst machste mich von oben bis unten nass, dann tuste auf charmant und jetzt beleidigste die ganz Zeit. Wer bist du überhaupt?“ „Julius Krummkalb, sagte ich ja bereits.“ Mit einem leicht arroganten Lächeln sprang er geschickt vom Holzstamm auf und machte eine kleine ironische Verbeugung. „Wetten, dass ihr beide nicht Magier genug seid, nachts in den Dunkelwald zu wandern?“ Ole zischte von der Seite dazwischen. „Türlich sind wir das!!!“ „Dann lasst uns treffen, an der ersten Gabelung hinter Avestreu. Heute Nacht wenn alles schläft, sagen wir zur zehnten Stunde. Kommt ihr nicht, weiß ich, aus welchem Holz ihr geschnitzt seid.“ Pfeifend ging er von dannen. „Da kannste aber wetten, dass wir da sind“, rief Ole noch hinter her.
Fortsetzung von Eine Nacht im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13472426&postcount=2)
Dramatis Personae
Rowin Elkensen: bornländischer Bauer
Panek Elmsjen: bornländischer Jäger
Letja Rawistau: Tochter des Dorfschulzen, Perainenovizin, Protagonistin
Klavs Rawistau: Dorfschulze von Fjorinswohld
Dagma Frileifdottir: Leiterin des Peraineschreins
Das Licht der Praiosscheibe bahnte sich zögerlich seinen Weg durch die Wolken auf das beschauliche Fjorinswohld. Letja Rawistau öffnete die Augen und räkelte sich in dem behaglichen Bärenfell, dass ihr Vater extra von Händlern erstanden hatte. Sie sah sich in ihrem spärlich eingerichteten Zimmer um, denn selbst ihr, als Tochter des Dorfschulzen, war ihr bewusst, dass sie nicht anders war als die Bauern und Handwerker des Dorfes.
Ihre Einrichtung bestand lediglich aus einem einfachen Bett, einer Anrichte, in der sie ihren wertvollen Handspiegel aufbewarte, und einem kleinen Schrank, in dem sie ihre Kleidung aufbewahrte. Dass sie mit ihren 20 Götterläufen nicht verheiratet war, war ungewöhnlich für die Bewohner Fjorinswohld, doch sie arbeitete lieber als Novizin im Peraineschrein. So war sie nützlicher als eine kochende Ehefrau, die nur im Haus helfen konnte. Denn den Segen der Herrin Peraine konnte das Dorf gut gebrauchen, gerade bei seinen spärlichen Anbauflächen. Doch seltsamer Weise war der Boden rund um Fjorinswohld sehr fruchtbar und brachte immer eine gute Ernte, sodass die Bevölkerung im Winter nicht hungern musste. Die seltsamen Angriffe der Wölfe in letzter Zeit legte jedoch einen Schleier der Bedrückung über das gesamte Dorf.
Letja richtete sich seufzend auf und tapste mit nackten Füßen über die klammen Bodendielen, sodass sie leise knarrten. Sie erreichte die kleine Anrichte und öffnete die noch kleinere Schubladen, um ihr einen steinernen Kamm zu entnehmen, den sie als Geschenk von Dagma Frileifdottir, der Leiterin des Peraineschreins, erhalten hatte. Beim Gedanken an die stämmige Thorwalerin huschte ein Lächeln über die ebenmäßigen Züge der jungen Frau.
Sie war vor zehn Götterläufen mit einem Händlerzug nach Fjorinswohld gekommen und aus eigenem Antrieb und mit eigenen Händen den Peraineschrein errichtete. Naja, zugegeben, sie war etwas bärbeißig und streng, dennoch liebenswürdiig und bereit Letja den Schrein zu übergeben, wenn es die Zeit verlangte.
Gedankenverloren kämmte Letja sich die langen, braunen Haare und dachte kurz an ihren Vater, den strengen Dorfschulzen, als sie acuh schon seine raue Stimme aus dem unteren Stochwerk vernahm.
»Was...heißen...ist verschw...kann doch n...sein.«
Sie seufzte, legte den Kamm beiseite. Anschließend schlüpfte sie ihre Alltagskleidung, ein knöchellanges, wärmendes, braunes Wollkleid mit langen Ärmeln und einem am Hals geschlossenen Kragen und ihre geliebten Stiefel, die ihr der alte Jäger Panek Elmsjen aus selbst erjagtem Wildleder angefertigt hatte. Zum Schluss band sie sich ihr Haar zurück und schritt durch Tür und Treppe hinunter in den Wohnbereich der Familie.
Vor dem warmen Herd standen ihr Vater, Dagma Frileifdottir und ein junger Bauer, den sie nur vom sehen kannte. Ihr Vater hatte sich drohend vor dem Mann aufgebaut und begann seine Stimme zu erheben, die für sein stattliches Alter, noch sehr fest war und bedrohlich wirken konnte.
»Ich frag dich noch einmal Rowin, was meinst du damit Panek is verschwunden.«
»Na was ich eben gesagt hab, er ist von seiner Patroullie nicht zurüchgekommen«, erwiderte Rowin und nahm eine gebeugte Haltung ein.
»Beruhige dich, Klavs, der Junge scheint nicht mehr zu wissen«, mischte sich Dagma ein und legte behutsam ihre stattliche Hand auf die Schulter des Schulzen. Erst jetzt bemerkten die Anwesenden Letja, die bis dahin still gelauscht hatte.
»Panek ist verschwunden? Wie kann das sein, er ist der beste Jäger im ganzen Dorf, was mag bloß geschehen sein?« Sie machte eine hilflose Geste und sandte ein Stoßgebet an die Götter Alverans, um um deren Hilfe zu flehen. Wenn selbst der geschickteste und erfahrenste Jäger des Dorfes von diesen verphexten Wölfen geholt wurde, dann brauchten sie den Beistand der höheren Mächte. Als habe sie die Gedanken der Novizin gelesen, schaute die Leiterin des Schreins sie unergründlich an und schüttelte unauffällig den Kopf, sodass Letja allein es wahrnahm.
»Wir wissen es nicht«, antwortete ihr Vater, »doch sollten wir zur Vorsicht nun vier Wachen in den Nächten aufstellen, die immer in Zweiergruppen unterwegs sind. Zudem wird es eine Ausgangssperre geben, obwohl ich bezweifle, dass sich nach Sonnenuntergang noch jemand nach draußen wagt, bei dieser Firunskälte. Dagma, du schickst mir meine Tochter vor Sonnenuntergang nach Hause, ist das klar«, fügte Klavs Rawistau an die Perainepriesterin hinzu. Diese nickte nur und verließ das Haus. An der Tür wandte sie sich noch einmal an Letja und stellte sie für diesen Tag von den Diensten im Schrein frei, bevor sie in die eisige Kälte des noch jungen Tages trat, sodass der Wind ihr die rostroten Haare zu Seite fegte und eine ihrer zahlreichen Narben zum Vorschein kam.
»Rowin, möchtest du einen Becher Tee, bevor du wieder nach Haus gehst«, fragte Letja schüchtern, denn Rowin sah nicht unattraktiv aus und ihre Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht waren mehr als karg.
»Ein Tee wär nicht schlecht«, antwortete Rowin und lächelte ihr freundlich zu.
»Nichts da«, unterbrach Letjas Vater die beiden, »Rowin hat noch andere Dinge zutun, als hier herum zu hängen. Du kannst jetzt gehen.« Mit einer herrischen Geste wies Klavs Rawistau auf die Tür und verharrte so, bis Rowin den Raum verlassen hatte.
»Vater, das hätte wirklich nicht sein müssen, warum führst du dich immer so auf?« Letja konnte ihren Vater manchmal einfach nicht verstehen, seit dem Tod ihrer Mutter reagierte er dersrt unwirsch, wenn sich ihr ein Mann in etwa ihrem Alter näherte. Fürchtete er etwa, er würde sie an jemanden verlieren?
Seufzend begann sie einen Tee für ihn aufzusetzen und fragte sich wann dieser grausige Winter enden würde.
»Aber, du möchtest doch bestimmt einen Tee, nicht wahr Vater?«
der 4. Boron 1009 n.BF.
Tomatensuppe
27.07.2010, 17:40
Bei Travia was hatte sie getan.Lise befühlte ihr geschwollenes Gesicht.Kornbrandt hatte sie schon wieder verprügelt.Seit sie den Traviabund mit dem Gastwirt des "Roten Hundes" eingegangen war, hatte er sein wahres Gesicht gezeigt....Gierig,Jähzornig und Gemein.Aber was sollte sie tun.Lise hatte zu Praios gebetet er möge Kornbrandt verschwinden lassen.Wie Kindisch von ihr.Hier draußen in der Taverne an dem einsamen Treidelpfad kamen nur selten Gäste vorbei.Auch wuste sie nicht vohin sie gehen sollte.Verwandte oder Freunde hatte sie keine.
"Du Schlampe komm heraus und bring mir das Seil sonst setzt es was".Kornbrandts Stimme von draussen ließ sie zusammenzucken.Er war gerade dabei den neuen Brunnen vor der Taverne fertig zu stellen.Lise beeilte sich seiner forderung nachzukommen.Zur Zeit hatten sie nicht einen Gast und dann war er immer besonders Schlimm.Sie nahm das Seil und verließ schnell die Stube um nach draußen zu eilen.Auf dem Hof stand Kornbrandt vor dem Brunnen den Lederriemen schon in der Hand."Du faules Stück,dich werd ich lehren zu trödeln" brüllte er sie an.Schon fing sie sich die ersten Schläge ein.Lise duckte sich aber Kornbrandt drosch mit aller Kraft auf sie ein.Leise fing sie zu Weinen an....als eine sehr Tiefe und brummige Stimme erklang....
" Ist es bei Menschlingen üblich Weibervolk zu Prügeln"? Kornbrandt hatte innegehalten sie zu Schlagen und schaute jetzt wie Lise zu dem Sprecher.Sie konnte es nicht glauben....ein Zwerg....das musste ein Zwerg sein.Sie hatte vom kleinen Volk gehört,aber noch nie einen gesehen.Dieser sah ziemlich abgerissen aus und nicht wie in den Geschichten beschrieben in Schwerer Rüstung mit einem Topf Gold dabei.Kornbrandt fing sich und Sprach dem Zwerg an."Elender Landstreicher was willst du ? Pack dich Stolperbrocken und kümmere dich um deinen Kram.Lise sah das sich das Gesicht des Zwergs bei dem Wort STOLPERBROCKEN deutlich verfinsterte."Gigrim das ist eine Taverne was soll ich hier schon wollen.Bier und Eintopf vieleicht" ?Kornbrandt lachte."Du Vagabund hast doch keine Münzen um zu bezahlen,scher dich fort".Der Zwerg grinste und holte aus seiner Jacke eine schweres Goldstück,deutlich grösser als einen Dukaten."Na wie sieht es aus Mensch...ist mein Zwergengold gut genug".Auf Kornbrandt Gesicht spiegelte sich seine Gier wieder."Gib es mir und du kannst Essen und Trinken haben"zischte er.Der Zwerg grinste noch breiter und zeigte dabei eine Zahnlücke."Zwergengold bringt den Menschen meistens nichts gutes...willst du es Trotzdem"? Kornbrandt nickte eifrig."Fang"sagte der Zwerg und warf es dem Gastwirt zu.Lise verfolgte den Flug der Münze die in der Sonne blinkte...der Zwerg hatte viel zu hoch über Kornbrandt geworfen und dieser trat schnell einen Schritt zurück um diese zufangen.Er stieß an den Brunnenrand ruderte mit den Armen und schlug nach hinten über den Brunnen.Kopfüber stürzte er hinab mit einem erbärmlichen Schrei auf den Lippen.Lise lief zum Brunnenrand,sie konnte ihren Mann unten im Wasser mit den Füssen strampeln sehen dem Oberkörber im Wasser.Schnell Herr Zwerg wir müssen ihn Retten.Aber der Zwerg schenkte ihr nur einen langen Blick umrundete den Brunnen und hob seine Münze auf."Ich habe Hunger und schlimmer noch Durst"."Ich gehe schon mal voran in die Stube und nehme Platz".Mit diesen Worten verschwand er in der Taverne.
Lise durchfuhr es eiskalt...Kornbrandt würde...würde..würde verschwinden.Sie schaute nochmal in den Brunnen zu ihrem Mann....er strampelte jetzt noch heftiger mit den Beinen es sah aber nicht so aus,als ob er den Oberkörber aus dem Wasser bekommen könnte...war schon eine Ungünstige Lage mit dem Kopf unter Wasser.Sie zuckte mit den Schultern und sprach dann Zuckersüss."Ich werde nicht trödeln sondern zuerst unseren Gast bedienen...Ich komme später wieder.Sie lachte glockenhell und raffte dann ihre Röcke um ins Gasthaus zu gehen und dem Zwerg aufzutischen.
Dies war der erste Streich (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Dies der zweite (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Und der dritte folgt zugleich
Ole und Hella blickten dem Krummkalb hinterher, bis sein Lockenschopf Richtung Avestreu abgebogen war und man ihn nicht mehr sehen konnte. „Frecher ... frecher..., boh... der war total... doof.“ Ole hatte offensichtlich Mühen, seine Wut in Worte zu packen. „Was glaubt der eigentlich, wer er ist?! Wackelt mit seinem blonden Löcklein und schmeißt mit Beleidigungen um sich. So ein... so ein UNSYMPATH!“ Ole war an sich ein sehr freundlicher Geselle und Hella wusste, dass die das höchste Maß an Beleidigung war, welches Oles Lippen je verlassen würde. Er musste sehr aufgebracht sein. Sie fügte hinzu: „Was glaubt der eigentlich, wer wir sind?! Wir sind immerhin Magier und keine daher gelaufenen Dorftrottel, so wie er einer ist, wie man ihm auch aus mehreren Meilen Entfernung ansehen würde. Uns so zu beleidigen!“ „Ja, ja genau! Als ob wir Angsthasen wären.“ Oles Nasenlöcher blähten sich bedrohlich. „Wir können Leben schenken und Elemente beherrschen und all so was, halt!“ Hella trat empört mit ihrem rechten Fuß auf, so stark, dass sich ihr Knoten gelöst hatte und ihre Kastanienlocken nun wild hin und her sprangen.
„Also ich...“, sprach sie. „Also ich habe keine Probleme damit nachts, um Dunkeln, wenn alle schlafen, zur Geisterstunde in den Dunkel...“ Sie brach ab und fühlte ein merkwürdiges Unbehagen in sich aufsteigen. Auch Ole schien etwas an Gesichtsfarbe verloren zu haben. „Was hatte der Jäger noch mal gesagt? Intelligente Riesenratten? Wölfe und Spinnen? Und Diebe?“ Ole schüttelte sich. Hella zog ihre Stubsnase ein, wie immer, wenn sie zweifelte. „Ohje, ohje. Zu was haben wir uns nur hinreißen lassen. Das ist dumm. Und unverantwortlich.“ „Stimmt! Und Magier sind ja schließlich dafür bekannt, nicht dumm zu sein“, pflichtete ihr Ole schnell bei. „Ich meine, was müssen wir so einem Dorfhanswurst schon beweisen?“ „Nichts!“ Hella war ganz Oles Meinung. „Gar nichts müssen wir ihm beweisen!“ „Na dann,“ Ole kratzte sich hinterm Ohr, „dann sind wir uns ja einig. So dumm sind wir nicht.“ „Nein Ole. So dumm sind wir nicht. So und jetzt lass uns zurück gehen, bevor die Mondsud oder Fridda uns noch nerven.“
Beide gingen wieder ein paar Schritte Richtung Waldlichtung, wo die anderen noch mit der Kräutersuche beschäftigt waren. „Aber arrogant war der Kerl!“ Hella ließ das Thema nicht los und sie blieb abrupt stehen. „Erst macht der mich voll nass und dann wird der auch noch unverschämt.“ „Jahaaa, und dann dieser komische überselbstbewusste, aufgesetzte Gang von ihm erst.“ Ole wackelte schrecklich mit dem Hintern, als versuchte Julius zum imitieren. „Hey schaut mal, was für ein Toller ich bin.“ Ole Stimme verfiel in einen schmeichelnden Singsang, nur das er im Gegensatz zum Julius dabei sehr quietschte.
Hella versuchte, in ihrem Kopf immer wieder zu wiederholen, wie unvernünftig es wäre, auf den Plan des Engelshaars einzugehen. Sei kein Dummkopf! Sei kein Dummkopf! Dies sagte sie sich immer wieder und spürte doch eine merkwürde Unzufriedenheit in sich aufsteigen. Ole schien es ähnlich zu gehen, als er plötzlich stehen blieb, sich umdrehte und fluchte. „Verdammt, verdammt, verdammt!“ Dabei trat er heftig mit den Füßen auf. „Ich will nicht ein Angsthase sein! Immer gewinnen solche Kerle wie der Krummkalb. Immer!“ Hella verstand sofort, was Ole meinte. „Ja, und dann laufen sie mit noch höherer Nase durch die Welt. Sowas gehört den ausgetrieben. Und wenn er seinen Leuten hier im Dorf Bescheid sagt? Nachher lachen noch alle über uns!“ „Nein, Hella, das geht nicht. Ich will keine Angsthase sein!“ „Ole, ich auch nicht.“
Sie gingen wieder ein kleines Stückchen. Langsam kamen sie wieder zur Lichtung. Fridda und die Mondsud beugten sich über einen Baumstamm und die Lehrerin faselte ausgiebig über Pilzsuppe. Diese Stimme durchdrang einfach alles, da konnte selbst das dichteste Moos und Gestrüpp was dran ändern. „Äh, dann müssen wir eigentlich nur noch die beiden irgendwie los werden.“ Hella wurde wieder unsicherer. Ein Donnerwetter von der Mondsud stand auf ihrer Wunschliste für ein schönes Leben ganz weit hinten. „Ach was.“ Ole grinste schelmisch und seine grauen Augen blitzten für einen Moment belustigt auf. „Die Olle ist vom Einbeerbrand hinüber, den sie sich wie jeden Abend mit der Rübenfein zwirbelt. Und Fridda - ach, die schläft wie ein Stein, da müssen wir nur leise sein.“ Zufrieden grinsend lehnte sich Ole an einen Ast und zuckte zugleich heftig zusammen, als dieser mit einem lauten Knacken abbrach. Fridda und die Alte schienen das aber nicht zu bemerken. „So und jetzt lass uns weiter sammeln Hellalein, wir wollen ja keinen Verdacht erregen.“
Gemeinsam schritten sie wieder an ihre Plätze, wo noch die Pflanzenkundebücher geöffnet rum lagen. „Ole? Sag mal, was meinte der Kerl eigentlich damit, dass er dich schon mal gesehen hat. Also mit der Nase in der Marmelade und so? Die Erna hütet ihre Apfelmarmelade wie einen Drachenschatz.“ Ole druckste herum. Hella setzte ihren strengsten Blick auf und man konnte Ole unter dieser „Last“ förmlich sich winden sehen. „Nun ja, also, als die Rübenfein und die Kräuterhexe betrunken waren, sind sie für zwei Tagen auf der Terasse eingeschlafen. Das war ein Schnarchen! Wie zwei wilde Eber, oder so. Jedenfalls habe ich vorher gesehen, wie sie Marmeladenbrot aßen, naja und dann habe ich mich über die Wiese geschlichen und dann habe ich mir das Glas stibitzt. Dann habe ich es den nächsten Tag - weil ich sie nicht aus Versehen wecken wollte, bin ich gleich ins Heubett gekommen - ganz hinten an den Weiher gegessen und hab mit Fingern das Glas verputzt. Immer rein und abgeschleckt.“ Langsam wunderte es Hella auch immer weniger, wie man zu dem Namen „Feinschleck“ kam. „Das schmeckt als würde der Segen Peraines direkt in den Mund tröpfeln. Göttlich! Und dann bin ich eingeschlafen.“ Hella verdrehte die Augen. „Jedenfalls muss der Kerl mich wohl da gesehen haben. Du weißt schon, das war der Tag, als ich mir von dir dein Kräutermesser leihen musste, weil ich meines mit den tollen Beschlägen verlegt habe. Ach ja, erinnere mich daran, dass ich vor unserer Abreise noch mal die Scheune durchsuche.“
„Heh, ihr beiden. Kräutersammeln!“ Eine schrille Stimme beendete das Gespräch. Ingeborg Mondsud stampfte wütend durch das Gestrüpp. „Los jetzt! Ihr seid hier auf Exkursion. Schnacken könnt ihr wieder zu Hause.“ Sie drehte sich zu Fridda um. „Fridda, komm her und zeige den beiden, was du geschafft hast.“ Fridda schritt grazil über der Waldlichtung. Ihr Hüften wippten sanft und ihr schwarzes, seidendes Haar umkreiste in sanften Wellen ihr hübsches Gesicht. „Fridda hat eine Krötenschleimer geerntet. Jawohl, eine wahre Meisterleistung. Daran solltet ihr euch ein Beispiel nehmen!“ Und schon schritt die Mondsud von dannen. Fridda blieb bei den beiden stehen und schaute ausdruckslos Hella von oben bis unten an. „Herje, du siehst ja aus, als wärst du in eine Windhose geraten.“ Dann drehte sie sich um und wippte wieder zu den Pilzen.
Was bisher geschah:
Eine Nacht im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13472426&postcount=2)
Ein Morgen im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13481175&postcount=6)
Dramatis Personae
Letja Rawistau: Tochter des Dorfschulzen, Perainenovizin, Protagonistin
Klavs Rawistau: Dorfschulze von Fjorinswohld
Dagma Frileifdottir: Leiterin des Peraineschreins
Rowin Elkensen: bornländischer Bauer
Travit Painsen: bornländischer Bauer
Am Mittag des Tages machte sich Travit Painsen, ein Bauer aus Fjorinswohld, auf den Weg zum dortigen Peraineschrein, um für eine gute Wetterlage und einen fruchtbaren Boden im nächsten Götterlauf zu bitte. Er war Dagma Frileifdottir dankbar, dass sie damals den Schrein aufgebaut hatte. Zwar besaß jede Bauernfamilie in Fjorinswohld traditionell eine Ecke nahe des Feuers, der der Göttin Peraine vorbehalten war, doch ein besonderes Gebäude zu haben, in dem man abseits des Familienlebens zu der ehrwürdigen Peraine beten konnte, war eine wunderbare Neuerung gewesen.
Da machte dem Bauern auch der sich in die Länge ziehende Weg durch den knöchelhohen Schnee und die beißende Kälte, die das Dorf seit einger Zeit in ihrem Griff gefangen hielt, nichts aus.
Auf seinem Weg durch das Zentrum des Dorfes war er der einzige auf dem kaum zu erkennenden Weg, bis er auf Rowin Elkensen traf, der schweigend ebenfalls in Richtung Schrein unterwegs war.
»Na, Rowin, wie geht es dir? Ich habs schon vom alten Panek gehört, wart ihr beide nicht zusammen für den Wachdienst eingeteilt?« Der Angesprochene wandte sich dem Redner zu. Travit schreckte kurz zurück, ob des seltsam leeren Blicks in Rowins Augen.
»Geht es dir nicht gut? Hast du Fieber«, fragte Travit besorgt. Gerade in dieser Jahreszeit war es besonders gefährlich sich eine Krankheit einzufangen. Von einem Augenblick auf den anderen klärte sich Rowins Blick und er lächelte zurückhaltend: »Ähhm, es ist alles gut mit mir, mach dir keine Sorgen...ähh...Travit.« Auf den Bauern wirkte er immernoch etwas abwesend, doch das mochte an dem Wetter liegen. Mit den Schultern zuckend setzte Travit seinen Weg fort, drehte sich dann jedoch wieder zu Rowin um. »Rowin, bist du gerade auf dem Weg zum Peraineschrein? Komm, wir können den Weg zusammen gehen, bei diesem Wetter ist es in Gesellschaft ein wenig erträglicher.«
»Ähh, ja du hast recht, Travit«, kam die zögerliche Antwort. Rowin setzte sich langsam in Bewegung um Travit zu folgen.
»Ich halts hier nicht mehr aus«, dachte sich Letja, als sie immer wieder in ihrem Zimmer auf und ab schritt. Kurzerhand schnappte sie sich ihren Umhang und legte das wollene Kleidungsstück an. Daraufhin eilte sie die Treppe hinab. »Vater, ich werde Dagma im Peraineschrein besuchen und ihr dort zur Hand gehen«, rief sie kurz und ehe sich ihr Vater mit einem Kommentar melden konnte war sie schon in die Kälte der Mittagszeit geschritten und machte sich in Richtung des Peraineschreins auf. Den ganzen Morgen hatte sie zu Hause verbracht und nutzlos vergeudet, doch die konnte nicht tatenlos herumsitzen, wie es ihr Vater gerne hätte.
Schon nach kurzer Zeit hatte sie das Haus der Peraine erreicht. Das massive Steingebäude war das zweitgrößte des ganzen Ortes, neben dem Haus des Dorfschulzen natürlich. Die einzelnen Mauer waren in einem Moosgrün bemalt, dass dem Betrachter direkt ins Auge fiel und gerade im Winter einen starken Kontrast zu dem allgegenwärtigen Schnee bildete. Letja würdigte der ganzen Szenerie nur einen flüchtigen Blick, zusehr war sie an diesen Anblick gewöhnt.
Im Inneren des Schreins herrschte ein schummriges Licht, dass von einigen Fackeln an den Wänden des Schreins stammte. Dagma Frileifdottir kniete vor der Statue der göttlichen Peraine, neben sich den Bauern Travit Painsen. Die steinerne, bunt angemalte Statue zeigte Peraine in einer sitzenden Haltung wie sie eine Weizenähre ähnlich einem Kind in den Armen hielt. Letja trat näher an die Betenden heran, doch sie nahmen sie nicht war, so sehr waren sie in ihre Anrufung vertieft. Dann fiel ihr eine Gestalt auf, die sich in einer Ecke des Raumes herumdrückte. Sie erinnerte sich, das musste Rowin Elkensen sein, der Bauer, der an diesem Morgen bei ihnen im Haus war. Vorsichtig trat sie näher an ihn heran. »Guten Tag Rowin, was treibt dich hierher? Betest du auch zu der Mutter Peraine, wie Dagma und Travit?«
Rowin schreckte kurz zusammen, als würde ihm der Aufenthalt im Schrein nicht gut bekommen.
»J...Ja beten tu ich hier«, stammelte Rowin seltsamerweise.
»So ist er schon, seit wir hierhergekommen sind«, meldete sich Travit in ihrem Rücken zu Wort, »er hat sich auch vorher schon komisch verhalten, aber nun ist er ganz verstört. Vielleicht solltest du ihn dir einmal ansehen Letja. Schließlich heißt es, dass allein deine Anwesenheit den Kranken Ruhe und Genesung bringt.«
Dieses Gerücht schien sich immer noch hartnäckig in der Dorfrunde zu halten. Ja, Letja hatte sehr viel Geschick im Umgang mit Krankheiten und Verletzungen bewiesen, doch das bedeutete nicht, dass sie über heilende Kräfte verfügte. Seufzend stimmte sie dennoch zu, sich Rowin einmal anzuschauen und führte diesen behutsam in den Behandlungsraum, der vom großen Hauptraum abzweigte. Der Raum war mit den Gerätschaften ausgestattet, die Dagma bei ihrer Ankunft in Fjorinswohld mitgebracht hatte. Eine kleine Feinwaage, ein Mörser und ein kleiner Kessel samt dafür vorbereiteter Feuerstelle, gehörten zu der Einrichtung. Doch auch eine Pritsche und ein Stuhl standen in einer Ecke des Raumes und auf eben diese führte sie den verwirrten Rowin.
»Es ist alles in Ordnung, Rowin, nun lass mich dich mal untersuchen.« Sie horchte auf seine Atmung, die unregelmäßig ging, und betastete seine Stirn. Eine erhöhte Temperatur war fühlbar. Diese Prozedur ließ der Bauer klanglos über sich ergehen, doch als sie ihm sein Obereteil über den Kopf ziehen wollte, griff er schneller als sie es ihm zugetraut hatte nach ihrem Handgelenk. Sie schaute ihm allamiert in die Augen, die einen befremdlichen Ausdruck angenommen hatten, doch schon im nächsten Moment nahmen sie wieder einen fiebrigen Ausdruck an. Nach diesem Vorfall ließ er sich seinen Oberkörper entkleiden.
Routiniert hielt Letja ihr Ohr an seine Brust, der Herzschlag wahr regelmäßig. Was mochte ihm bloß fehlen?
»Rowin, ich werde mich mit Dagma beraten und heute abend zu dir kommen, bis dahin solltest du dich zu Hause ausruhen, lass dich von Travit zu deinem Haus begleiten«, eröffnete ihm die junge Novizin, zog ihm wieder das Hemd über den Kopf und rief Travit in den Raum: »Bitte bringe ihn heim, momentan kann ich nicht sagen was ihm fehlt und werde ihn daher heute abend besuchen müssen.« Der Bauer nickte nur und geleitete Rowin aus dem Raum. Letja musste ihn jedoch noch einmal aufhalten, etwas hatte sie noch vergessen. »Sag, weißt du schon das Vater mehr Nachtwachen einsetzen möchte?«
Travit lächelte bloß und sagte: »Ja weiß ich, ich hab mich für die heutige Nacht gemeldet.« Dann verließ er den Schrein, verabschiedete sich vorher jedoch noch von Dagma.
Letja kehrte in den Behandlungsraum zurück und setzte sich auf den einsamen Stuhl. Erst jetzt war ihr bewusst, wie nah sie Rowin gekommen war und mit einem Mal wurde ihr seltsam warm. Sie erschreckte sich sogar für einen Moment, als Dagma den Raum betrat.
»Etwas stimmt mit diesem jungen Mann nicht, Letja«, brummte sie missmutig, »das spüre ich«. »Ich weiß, Dagma, ich weiß«, stimmte Letja abwesend zu.
der 4. Boron 1009 n.BF.
Tomatensuppe
29.07.2010, 23:19
Irgendwo in den Hjaldorbergen so im Firun 977 n.BF.
Hugen fluchte...es hatte zwar aufgehört zu Schneien aber es war immer noch verflucht Kalt.Seit drei Monden war er in den Bergen und hatte sich als Goldschürfer versucht.Das Ergebnis war mehr als lausig.Ein paar Silber Nuggets und zwei Klumpen Eisenerz waren die Ausbeute.Vom Gold keine Spur.Hugen brummte schüttelte den Kopf und grummelte.Dann zog er an den Zügeln seines Ponys."Los komm schon du alter Zansel".Es war noch ein weiter Weg ins Tal hinunter nach Felsteyn und der Verkauf der Ausrüstung mit dem Pony sowie den gefundenen Erzen würden kaum die Kosten für sein kleines Abenteuer in den Bergen tragen.Hugen brummte noch einmal und stapfte mit dem Pony richtung Pass....in 3-5 Tagen sollten sie im Tal sein..je nach Wetterlage.
Hugen Grummelbart hielt inne und versuchte sich noch stärker in seinen Fellmantel einzuwickeln.Bei Firuns vereisten Bart...Kalt war es und der Tag neigte sich dem Ende zu.Er hatte gehofft aus den Bergen genug Gold und Silber zu holen um sich seinen eigenen Gasthof kaufen zu können und eine Stattliche Zwergenfrau an sein Herdfeuer führen zu können.Der Zwerg seufzte...eine Zwergin das wäre jetzt was....jemand der auf in wartete wenn er nach Hause kam,die sich um ihn sorgte und ihm ein schönes Heim und Kinder bereitete.Bei Angrosch.....er wurde langsam weich.Die Tagträume würden ihn nicht über den Pass bringen und für einen Abenteurer und Söldner wie ihn gab es nur das jetzt und hier.Hugen marschierte weiter auf den Pass zu und zog das Pony hinter sich her.
Der Duft von gekochten Essen stieg im in die Nase und war dort nicht ein Lagerfeuer zu sehen ? Hugen der jetzt auf dem Pass war, hielt direkt darauf zu als ein Ruf ertönte...."Heda haltet ein wer seid ihr Angroscho"? Hugen verfluchte seine schlechten Augen konnte den Sprecher aber zwischen zwei Tannen undeutlich ausmachen."Heda auch...wer will das wissen,du der einen Wanderer anrufst....zeige dich".Die Gestalt trat aus den Tannen hervor eine Armbrust in der Hand, es war ein Zwerg wie Hugen....."Mein Name ist Bogrim Scharfauge..Fremder und ihr ?Ha Hugen war erfreut...ein Angroscho."Ich bin auf den Weg über den Pass wenns recht ist...Hugen Grummelbart mein Name".Der andere Zwerg mit dem Namen Bogrim lachte."Ihr seid sicher Hungrig und Durstig...folgt mir zum Lager meiner Kameraden für eine gute Geschichte seid ihr dort Gastfrei aufgenommen".
Hugen war Bogrim gefolgt und das Lager hatte sich als Zeltplatz für zwei weitere Zwerge entpuppt.In der Mitte brannte ein Feuer über den ein Topf mit Bohnen hing...Hugen bekam sofort großen Hunger und sein Magen fing an zu knurren.Desweiteren hatten die Zwerge an einen Felsüberhang ein Zelt sowie einen Windschutz aus Leder aufgestellt. Die anderen Zwerge waren außer Bogrim noch ihr Anführer Utrax und der Arbaletten-schützen Golka den er sofort unsympatisch fand.Nachdem er allen vorgestellt wurde lud er sein Pony ab und stellte seine Ausrüstung sowie die Schwere Spitzhacke neben einen Baum und setzte sich ans Feuer.
"Was bringt einen Angroscho so weit in die Berge wenn ich Fragen darf"machte Utrax ihr Wortführer den Anfang"." Ihr dürft ihr dürft"sprach Hugen und sah hungrig auf den Kessel mit den Bohnen."Ich habe in den Bergen nach Gold gesucht....leider ohne Erfolg".Aha.. nickte Utrax und sah Bogrim und Golka an."Seid ihr sicher Hugen das ihr...äh nichts gefunden habt in den Bergen...wollt ihr vieleicht etwas Schnaps"? Hugen nickte nahm die Pulle und setzte sie an die Lippen....ahhhh "tut gut dank euch...nun meine Ausbeute ist mehr als mager...aber was treibt euch in Firuns Berge" ? Utrax lachte laut und sah Golka an der ein Stück zurück ging." Ähh nun wir sind eine art Bergwächter...in der letzten Zeit sind in den Bergen immer wieder Leute zu Schaden durch Räuber gekommen".Hugen nickte...er hatte die Geschichten gehört. Immer mehr Reisende verschwanden....und man machte die Orks dafür Verantwortlich."Schlimme Sache das"raunte Hugen und nahm noch einen Schluck.Bogrim der ihm am Feuer gegenüber war spannte die Armbrust.Golka war aufgestanden und ging nach rechts während Utrax Finger langsam nach einem Beil an der Hüfte fuhren.Hugen hätte sich selbst Ohrfeigen können für seine Dummheit.Er sprang auf und die Ereignisse nahmen ihren lauf.
Hugen packte Utrax an seinem Ledermantel und zog in zu sich heran.Keinen Augenblick zu spät und Bogrims Armbrustbozen schlug in den Rücken des Anführers.Utrax heulte auf und Hugen stieß in davon so das er auf den Boden schlug.Er nahm sein eigenes Beil vom Gürtel und warf es über das Feuer nach Bogrim der am Nachladen war.Der Zwerg wurde mitten ins Gesicht getroffen...schrie auf und kippte dann tot nach hinten.Hugen sah sich nach Golka um....der Schütze mit der Arballette hatte mühe mit dem Abzug."Na Hundsfott...ist eingefroren wie"Brüllte Hugen.Golka warf die Waffe weg und zog einen Streitkolben und rannte auf den Waffenlosen Hugen zu.Der in seiner Not packte die Spitzkacke drehte sich halb und schlug zu.Knirschend fand die Hacke einen Weg in Golkas Brust.Der Zwerg schrie auf und versuchte die Spitzhacke aus seinem Torso zu ziehen."Kann ich Helfen"sprach Hugen und hob die Augenbraue.Golka schaute ihn mit großen Augen an und fiel dann tot nach hinten."Wäre das auch vom Tisch"grummelte der Zwerg.
Utrax kam mit seiner Rückenwunde noch einmal hoch aber Hugen hatte mit Raubzwergen kein Mitleid.Ein Dolch in die Seite schuf auch hier klare Verhältnisse.Danach wandte er sich den Topf mit den Bohnen zu.Er würde sich erstmal den Wanst voll hauen und nacher sehen was vom Zeug der anderen zu gebrauchen war.Schnaps war auch noch da.Er grinste der Tag hatte schlecht angefangen..aber er würde gut enden.
Was bisher geschah:
1. Eine Nacht im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13472426&postcount=2) 3. Ein Mittag im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13490786&postcount=9)
2. Ein Morgen im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13481175&postcount=6)
Dramatis Personae
Letja Rawistau: Tochter des Dorfschulzen, Perainenovizin, Protagonistin
Klavs Rawistau: Dorfschulze von Fjorinswohld
Dagma Frileifdottir: Leiterin des Peraineschreins
Rowin Elkensen: bornländischer Bauer, Protagonist
Travit Painsen: bornländischer Bauer
Letja stampfte nachdenklich durch den Schnee, der inzwischen eine leuchtend orange Farbe angenommen hatte. Dies lag am bereits am Horizont versinkende Praiosmal. Dagma hatte ihr geraten, sich erst am nächsten Tag zu Rowin zu begeben, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen. Denn waren die seltsamen Sympthome, die er aufwies ansteckend, mochte das gesamte Dorf in Gefahr sein. Doch was mochte ihr Vater dazu wohl sagen, dass sie so spät noch zu einem Patienten, in diesem Fall gar zu einem männlichen Patienten, ging. Bestimmt war er schon auf dem Weg zum Peraineschrein, um nach ihr zu fragen, doch Dagma würde schon alles regeln. Sie seufzte kurz und fragte sich warum Rowins Haus so weit vom Peraineschrein entfernt sein musste.
»Ach was solls, da muss man eben durch«, murmelte sie zu sich selbst und biss die Zähne zusammen. Diese verphexte Kälte machte ihr sehr zu schaffen, sie übertraf alles bisher dagewesene.
Als die Sonne gerade am Horizont verschwunden war, erreichte sie das etwas abseits gelegene Haus des Bauern. Zaghaft trat sie an die schlichte aus Holzbrettern gezimmerte Tür heran und hob die geballte Faust zum Anklopfen als ihr auch schon die Tür geöffnet wurde. Das freundliche Gesicht Rowins blickte ihr ein wenig verblüfft entgegen.
»Letja? Was machst du so spät noch draußen, wolltest du etwa zu mir?«, bei seinen letzten Worten lag ein gewisser Schalk in seinen Augen, der Letjas abgekühltes Gesicht auf einmal ganz warm werden ließ. Um sich ihre Scham nicht anmerken zu lassen schob sie sich an Rowin vorbei in seine bescheidene Behausung. Sein Nachtlager war direkt neben einer kleinen Feuerstelle errichtet worden und neben einem Tisch samt passenden Stühlen war nur noch eine einfache Truhe zu sehen, in der er wohl seine Kleidung aufzubewahren pflegte.
Er stammelte ein kurzes »Komm doch herein«, doch Letja hatte sich bereits auf einem der Stühle am Tisch niedergelassen. »Ich sagte dir doch bereits im Schrein, dass ich diesen Abend noch einmal bei dir vorbeischauen möchte«, sagte sie resigniert und verwundert über die Überraschung, die ihrem Gegenüber ins Gesicht geschrieben stand. Rowins Stirn legte sich in tiefe Falten und ein nachdenklicher Ausdruck trat in sein Gesicht.
»Ich war den ganzen Tag zu Hause und habe mich ausgeruht. Ich habe seit gestern keinen Fuß in den Schrein gesetzt, das wüsste ich doch«, sagte Rowin entschlossen. Tatsächlich hatte er ungewöhnlich lang geschlafen und war erst kurz vor Letjas auftauchen vor seiner Tür erwacht. Auch trug er keine Kleidung, die für die Temperaturen außerhalb des Hauses angemessen war, sondern nur eine einfache Lederhose und ein schlichtes weißes Leinenhemd mit offenem Kragen. Letja, die Tochter des Dorfschulzen schaute ihn nachdenklich an. Er fand sie wunderschön, wie ihr die brauenen Haare über die Schultern fielen und ihre Blicke aus den ebenfalls braunen Augen fixierten. »Das kann beim besten Willen nicht sein, du warst heute morgen bei uns zu Hause und am Mittag bist du mit Travit in den Peraineschrein gekommen«, riss ihre Stimme ihn von dem Anblcik ihres Körpers los und er räusperte sich. »Ich versichere dir, ich war heute nicht außerhalb dieses Raumes, glaube mir«, beschwor er sie. Die Angesprochene schüttelte unwillig den Kopf: »Soll das heißen, das warst nicht du, der uns die Nachricht von Paneks Tod überbracht und sich danach so seltsam im Peraineschrein verhalten hat?« Rowin sackte auf einem Stuhl zusammen und starrte fassungslos auf den Boden seiner Beahausung.
»Panek ist tod? Ich dachte er wäre nach seiner Nachtwache in sein Heim zurückgekehrt...«, brachte er hervor.
Plötzlich rüttelte jemand an seinen Schultern. Dieser Ruck verursacht einen stechenden Schmerz in seinem Rücken und er zuckte stark zusammen. Es war Letja, die ihn nun fassungslos ansah.
»Was ist los mit dir, Rowin? Ich habe dich gesehen und reden hören, genauso wie Vater, Dagma und Travit. Wir alle können uns doch nicht derart irren.«
Rowins Gedanken rasten, bis er sich bewusst wurde, dass er sich nicht daran erinnern konnte, nach Hause gegangen zu sein und sich schlafen gelegt zu haben. Er war sich nur noch seines Schichtantritts zusammen mit Panek bewusst. Auf einmal drang das Zischen eines Kessels an die Ohren der beiden Personen. Wann hatte er denn einen Tee aufgesetzt? Er umfasste mit seinen Händen seine Schläfen und massierte sie, sein Kopf begann zu dröhnen, bis ihm eine innere Stimme dazu riet Letja einen Tee anzubieten. Verwirrt hob er den bis dahin gesenkten Kopf und fragte die Tochter des Dorfschulzen: »Möchtest du einen Tee, Letja?« Die Angesprochene Schute ihn überrumpelt an und setzte zu einer Antwort an.
»Was? Ähmm... ja gerne, doch lenk nicht ab, welche Krankheit verursacht denn Gedächtnisverlust?«
Rowin hörte nur mit halbem Ohr zu, denn er kramte bereits zwei Tonbecher aus seiner Kiste heraus und goss den beiden Tee hinein. Er reichte Letja vorsichtig einen Becher, danach setzte er sich ihr gegenüber.
»Ich muss dich genauer untersuchen, dass letzte Mal muss mir etwas entgangen sein«, sagte sie mehr zu sich selbst und fuhr an ihn gewand fort, »hast du irgendwelche Beschwerden in letzter Zeit?« Rowin ließ die Schultern kreisen um zu zeigen, das es ihm gut ging, doch bei dieser Bewegung fuhr wieder deiser stechenden Schmerz durch seinen Rücken.
»Ja, am Rücken entsteht ein stechender Schmerz, wenn ich mich falsch bewege...«, begann er, doch schon war Letja an ihn heran getreten und schaute ihn auffordernd, mit den Händen in die Hüfte gestemmt an.
»Na los, runter mit dem Hemd. Das muss ich mir genauer ansehen«, forderte sie ihn auf und starrte ihn an. Rowin war verunsichert, sollte er sich vor ihr entblößen? Was würde ihr Vater davon halten, der für seinen Jähzorn schließlich bekannt war. Er würde Rowin bestimmt entmannen. Rowin richtete sich alamiert auf. »Aber Letja, das...« Weiter kam er nicht, denn schon hatte sie ihm flink das Hemd über den Kopf gezogen und ehe er sich versah betastete sie seinen Rücken. Ihre Finger glitten seinen Rücken herab und sandten statt Schmerzen wohlige Wärme durch seinen Körper, sodass er leise seufzte. »Was war das denn? Was stellst du dir denn grad vor?«, drang Letjas Stimme an sein Ohr. »Ich, also das... das sollte nicht«, stammelte er eine Weile, bis die Frau in seinem Rücken ernst fortfuhr.
»Du hast hier ein faustgroßes, kreisrundes Mal in der Mitte deines Rückens, woher stammt es?«
»Ein Mal? Das ist mir neu, ich hatte nie ein solches Mal«, er drehte sich zu ihr um und sah ihr ernst in die Augen.
Wie er so halbnackt vor ihr saß, die Arme auf die Schenkel gestützt und eine nachdenkliche Pose einnahm, fühlte sich Letja irgendwie zu ihm hingezogen. Sie versuchte dem Drang ihn in die Arme zu schließen und festzuhalten zu widerstehen und konzentrierte ihre Gedanken auf das Mal an seinem Rücken. »Was könnte etwas derartiges hervorrufen?«, fragte sie sich, als Rowin mit einem Mal aufstöhnte und sich nach keuchend nach vorne beugte. Er ermöglichte ihr somt einen Blick auf seinen Rücke, auf dem das mysteriöse Mal begonnen hatte zu bluten. Sie atmete scharf ein und stürzte zu ihrer Tasch, in der sie doch blutungsstillende Kräuter haben musste. Sie kramte und sprach Rowin gut zu, um ihn von den Schmerzen abzulenken, die das Mal ihm verursachen musste. Endlich hatte sie die Kräuter gefunden und legte sie behutsam auf das Mal, um sie dann mit einem Verband zu fixieren und die Blutung durch den entstehenden Druck zu schwächen. Sie legte den Verband um Rowins Brust, als er vor Schmerzen wand und sie ihn deshalb mit all ihrer Kraft festahlten musste. In dieser Pose, in der sie eng umschlugen dasaßen, verharrten sie solange, bis Letja den beruhigenden geleichmäßigen Atem Rowins vernahm. Dieser raunte ein leises »Danke vielmals«, doch Letja schüttelte schweigend den Kopf und drückte sich noch etwas an den jungen Mann. Beide bemerkten nicht, dass die Blutung aufgehört hatte und nurnoch der rote Verband von ihr zeugte.
»Ich sollte jetzt wirklich gehen«, flüsterte Letja in seinem Rücken und löste sich langsam von Rowin. Die schrecklichen Schmerzen, die mit einem Augenblick auf seinem Rücken aufgeflammt waren, klangen wieder ab. Dennoch ergriff er ihren Arm und meinte behutsam: »Bitte, bleib noch ein wenig, die Sonne ist längst untergegangen und der Weg zu eurem Haus ist lang.« Er war verwundert über das plötzliche Glitzern in Letjas braunen Augen und noch verwunderter, als sie ihm aufhalf und zu seiner Schlafstatt führte. Sie setzte sich dort hin und zog ihn zu sich. Er versuchte nicht einmal sich zu wehren, im Gegenteil, er folgte ihrer stummen Aufforderung bereitwillig und beide sanken auf das Lager nieder.
der 4. Boron 1009 n.BF.
Matthias von Ibenburg
Ruhig neigt sich der Tag seinem Ende entgegen. An einer alter Ulme brennt fast rauchlos ein Feuer. Dieses wird von Steinen, die in einem Kreis aufgereiht sind, in Bann gehalten. Die Flammenzungen zügeln aus der Asche von Holzstücken, doch nicht so hoch, dass sie das Kaninchen erreichen können. »Ob das Fleisch jetzt gar ist?« überlegt Matthias, der das Tier mit einem entrindeten Ast über dem Feuer dreht. Der blonde, groß gewachsene Mann, hat es sich so gut es geht eingerichtet an einer Wegekreuzung einen halben Tagesritt südlich von Ferdok. Er lehnt an seinem Sattel, den er in der Nacht für sein Haupt als Stütze nehmen wird. Sein Pferd kann grasen, Kraft schöpfen nach einem längeren Ritt. Neben Matthias liegt ein Schild, innen mit einem rötlichen Tuch bespannt, obenauf ein Langschwert mit einem Knauf, der einen Löwenkopf darstellt, daneben steht eine geöffnete, bauchige Satteltasche, fast prall gefüllt. Er zieht aus seinem rechten Stiefel einen schweren Dolch und sticht in das weiße Fleisch. »Ja, es ist durch,« sagt er sich und legt den Braten auf ein Tuch, welches er über einen größeren Stein gelegt hat. Er schneidet eine Keule ab, bricht etwas von einer dicken Scheibe eines runden Brotes und beginnt zu essen. Dabei schaut er in das Blattwerk des Baumes, prüft den Himmel. »Es wird eine sternenklare Nacht,« stellt er für sich fest und fragt sich, ob er allein auf dem Wege in die Grafenresidenz und Handelsstadt Ferdok ist.
Was bisher geschah:
1. Eine Nacht im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13472426&postcount=2) 3. Ein Mittag im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13490786&postcount=9)
2. Ein Morgen im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13481175&postcount=6) 4. Ein Abend im Boron (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13511570&postcount=11)
Dramatis Personae
Letja Rawistau: Tochter des Dorfschulzen, Perainenovizin, Protagonistin
Klavs Rawistau: Dorfschulze von Fjorinswohld
Dagma Frileifdottir: Leiterin des Peraineschreins
Rowin Elkensen: bornländischer Bauer, Protagonist
Travit Painsen: bornländischer Bauer
Sie schmiegte sich eng an den warmen Körper Rowins, als ihr schlagartig bewusst wurde, was die beiden soeben getan hatten. Sie spannte kurz alle Muskeln, doch der ruhige, gleichmäßige Atem Rowins ließ sie alle Bedenken vergessen. Sie schlang ihre Arme um seine sich hebende und senkende Brust und drückte ihn an sich. Er erwachte daraufhin und drehte sich zu ihr um, sodass sie fast Nase an Nase auf dem doch schmalen Lager lagen. Er schaute sie aus seinen blauen Augen liebevoll an und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
»Weißt du, ich werde heute nocheinmal die aufgestellten Wachen unterstützen. Ich möchte Panek noch einmal ehren, bevor er... bervor er...«
»Bevor er vergessen wird? Ach, du brauchst dir deswegen keine Sorgen zu machen. Er wird, auch wenn seine sterbliche Hülle nicht gefunden wurde, wird er eine angemessene Bestattung auf dem Boronsanger erhalten, auch wenn wir keinen Borongeweihten hier in Fjorinswohld mehr haben«, ergänzte Letja seinen Satz. Er nickte nur stumm und schaute sie einige Momente schweigend an. Sie hätte noch stundenlang so daliegen können.
Es fiel ihm schwer sich von ihr zu trennen, doch letzten Endes erhoben sich beide und kleideten sich wieder an. Rowin bemerkte, dass Letja ihn unverhohlen musterte und konnte sich ein Lächeln, ob dieser Neugier nicht verkneifen. Er streifte sich Hose und Hemd über, während Letja sich ihr Kleid überwarf und dann nach ihrem Pelzmantel griff. »Ich werde jetzt nach Hause gehen, sonst wird Vater noch fuchsteufelswild«, sagte Letja schlicht und wandte sich zum Gehen, doch Rowin griff ihren Arm, drückte ihr noch einen Kuss auf die Lippen. Er folgte einem Impuls, den er nicht ignorieren konnte, eine Stimme in seinem Kopf, die ihn gamahnte sie nicht gehen zu lassen. »Bleib doch hier«, wisperte er, »es ist dunkel draußen und nicht sicher, du solltest hier bei mir bleiben...zumindest bis morgen früh.« Aber sein Gegenüber, nach dem er sich schon so lange aus der Ferne verzehrt hatte, wandte sich erneut ab.
»Nein, ich muss wirklich gehen, aber du kannst mich ja begleiten«, sagte Letja mit einem vielsagenden Lächeln auf den Lippen. Rowin lachte kurz auf und beide verließen das Haus in die eisige Kälte der Nacht. Da sie niemanden in ihrer Nähe wussten, gingen sie Arm in Arm, doch Rowin hielt in einer Hand eine Schaufel, eine provisorische Waffe für den Wachdienst, denn seine Mistgabel konnte er seltsamer Weise nirgends ausfindig machen. Gemeinsam hatten sie ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt, als sie einen Schrei durch die Nacht gellen hörten. Beide starrten sich kurz an und liefen dann wie auf ein geheimes Signal los.
Das Paar erreichte den Ort des Geschehens, an dem vier Wachen gegen ein halbes Dutzend Wölfe kämpften. Unter diesen Wachen war auch Travit zu erkennen, der gerade einen Wolf mit einer Harke zur Seite schlug, doch sie konnten keine ernsthaften Verletzungen verursachen, da ihre Waffen nur aus Acker- und Handwerksgeräten bestanden, die zum Teil nicht einmal geschärft worden waren. Kurz entschlossen verstärkte Rowin seinen Griff um die Schaufel und rannte durch den Schnee auf die kämpfende Meute zu.
»Schnell, du solltest Dagma holen, die ist wesentlich kampferprobter als wir!«, rief er Letja im Laufen zu und hatte schon den ersten Wolf erreicht, dem er mit voller Kraft die Schaufel in die Seite schlug. Der Wolf jaulte auf und landete im Schnee. Rowin nahm war, dass Letja kehrt gemacht hatte und in Richtung des Peraineschreins unterwegs war, doch schon kamen zwei weitere Wölfe vom Waldrand des Nornja und stellte sich ihm knurrend entgegen. Wie ein einziges Tier leiteten die Wöfe einen gemeinsamen Angriff gegen die Menschen ein.
Letja rannte atemlos durch einen Durchgang, der zwischen zwei Häusern entlangführte. In ihnen brannte kein Licht, vermutlich hatten die Bewohner nichts von den Rufen und Schreien gehört. Eine Panik wäre in diesem Fall fatal gewesen. Sie betete zu allen Göttern, dass den armen Menschen nichts geschehen mochte, die in diesem Moment von den verrückt gewordenen Wölfen angegriffen wurden. Die Perainenovizin blieb keuchend vor dem der Tür des Peraineschreins stehen und klopfte energisch dagegen.
»Dagma, öffne die Tür! Ich bitte dich!«, rief sie aufgelöst. Zu ihrem Erstaunen wurde die Tür fast sofort aufgerissen und eine Dagma Frileifdottir in voller Rüstung stand vor ihr. Das schimmernde Metall spiegelte die roten Flammen aus dem Inneren des Schreins wieder und es nahm eine rot-goldene Farbe an. Seltsam verschnörkelte Schriftzeichen waren an der gesamten Rüstung angebracht und der visierlose Helm strahlte gerdazu unter Dagmas linken Arm. Ihrer rechten Hand lag locker ein schwerer, dornenbewertet Streitkolben, der aus demselben Material zu bestehen schien wie die Rüstung. Ein eigenartiges, faszinierendes Lechten lag in den Augen der Thorwalerin und ließ sie wie eine der Heldinnen aus der Vergangeheit aussehen.
»W...Wer bist du?«, fragte Letja ungläubig und blickte immer wieder an der ihr sonst so vertrauten Gestalt herab. »Keine Zeit für lange Erklärungen, wir müssen zu den Kämpfern, etwas schrecklisches wird dort geschehen«, kam es statt einer Antwort und die Thorwalerin nahm Letja am Arm, nachdem sie ihren Helm aufgesetzt hatte, und rannte mit ihr los, sodass Letja Mühe hatte mit derstämmigen Frau mitzuhalten.
»Wann kommt Letja bloß mit Dagma zurück?«, fragte Rowin Travit, der sich zusammen mit ihm und einem Handwerker tapfer der wilden Wölfe erwehrte. Ein andere war bereits an die Fänge der Gegner verloren worden und obwohl sie zwei Wölfe getötet hatten, zumindest bewegte sich keiner mehr von ihnen, waren sie in hoffnungsloser Unterzahl. Einen hatte Rowin mit seiner Schaufel erschlagen, den Zweiten Travit mit seiner Harke. Mit Mühe und Not konnten sie einen Angriff abwehren, doch es schien hoffnungslos.
»Achtung, Travit, sie versuchen nochmal...«, mitten im Satz brach er ab und fiel zu Boden, wand sich vor Schmerzen, spürte warmes Blut seinen Rücken hinablaufen und begann sich wieder an die Nacht zuvor zu erinnern. Panek, sein Tod und eine Gestalt in den Schatten, die auf ihn zugerast kam. Plötzlich kreischte er mehr, als das er schrie und verlor das Bewusstsein.
Travit blickte voll Furcht auf den sich windenen und zuckenden Rowin herab und selbst die Wölfe waren verstummt, wichen sogar ängstlich zurück. Mit einem markerschütternden Schreien brach etwas aus Rowins Rücken heraus und wuchs an der Luft zu einem zwei Schritt großen Ungetüm heran, dass sich gleich fauchend auf das Wolfsrudel stürzte und einen Wolf nach dem anderen zerfetzte. Verwirrt und veränstigt taumelte Travit zurück, starrte auf den bewusstlosen Rowin und dann zu diesem Ungeheuer. Er stieß gegen eine Hauswand, seine Hauswand. Das Monster wandte sich zu ihm um, nun konnte er Einzelheiten in dem schwachen Licht des Madamals erkennen. Zwei schwarze Hörner prangten aus dem Kopf des Monsters und weiße Fangzähne ragten aus dem aufgerissenen Maul. Rote Augen starrten ihn an Travit bösartig an, dann warf es sich brüllend auf den Bauern, dessen Schrei in diesem Brüllen unterging.
Letja vernahm das Brüllen, als sie um eine Ecke bogen. Eine riesige Gestalt warf sich auf einen Bauern, den sie als Travit erkennen konnte. Doch jede Hilfe kam zu spät, das Monster griff mit klauenbewährten Pranken nach Travits Kopf, den es ohne große Kraftanstrengung zerquetschte. Letja wandte schnell den Blick ab, aber Dagma machte sich kampfbereit und stürmte auf die Bestie zu.
»Endlich habe ich dich gefunden, Dämon, was hast du mit diesem armen Menschen gemacht?!«, rief sie der als Dämon bezeichneten Kreatur zu, dass von seinem Opfer abließ und sich den Frauen zuwandt. Einen Augenblcik ruhte sein Blick auf Letja, doch dann wehrte es den ersten Angriff Dagmas ab. Die Thorwalerin schlug mit ihrem Streitkolben zu, doch der Dämon hielt mit einer seiner Pranken dagegen und schleuderte die Kämpferin mit gewaltiger Kraft in den Schnee, um dann blitzschnell auf sie zu zustürzen. Doch Dagma rollte sich erstaunlich schnell zur Seite und sprang wieder auf, während sich die Pranke des Dämons in die gefrorene Erde bohrte. Schon war Dagma heran und holte zu einem gewaltigen Schlag aus, den der Dämon jedoch mit seiner anderen Pranke ablenkte, sodass er ihn nicht frontal erwischte, sondern ihn nur streifte. Dennoch stieg Rauch von der Wunde auf, sodass der Dämon verwundert des Kopf hob. »Wer...bist du?«, erklang eine erstaunlich menschliche Stimme aus dem Maul des Dämons, dem der Geifer heruntertropfte.
»Hast du mich etwas vergessen?«, antwortete die Frau gereizt, »du hast meine ganze Familie umgebracht, nur aus Freude am Töten, doch jetzt werde ich dir alle mit gleicher Münze heimzahlen. Es hat ja auch lange genug gedauert!«
Mit einem Aufschrei warf sie sich dem Dämon entgegen und versuchte ihm den Kopf einzuschlagen, doch dieser warf sich entgegen, sodass sich seine Hörner durch ihren Brustpanzer bohrten. Dennoch beendete Dagma ihren Angriff und schlug den Streikolben in das Rückrad des Dämons. Der getroffene heulte auf und warf Dagma von seinen Hörner ab. Die Frau blieb reglos im Schnee liegen und er ihre Waffe fiel in den Schnee, behaftet von dem schwarzen Blut des Dämons. Der Verwundete schlug auf dem Boden auf und zuckte unkontrolliert, auch von der Wunde aum Rücken stieg Rauch auf. Letja hatte bis dahin tatenlos zugesehen, doch nun wachte sie aus ihrem Schock auf und starrte von der reglosen Dagma auf den Dämon. Langsam ging sie auf den am Boden liegenden Streitkolben zu und wuchtete ihn unter größten Anstrengungen hoch. Sie bewegte sich auf den Dämon zu, der röchelnd da lag.
»Har Har, so hast du dir ein Geschöpf aus den Niederhöllen bestimmt nicht vorgestellt, nicht wahr? Aber ich war nicht immer so, doch mein Ziel ist erreicht. Ich...werde weiter existieren«, setzte der Dämon an, doch schon zerschmetterte die Waffe der Thorwalerin den Schädel des Dämons und Letja sank in den Schnee. Sie kroch auf Dagma zu, doch für sie konnte die Novizin nichts mehr tun. Mit sich trübenden Augen schaute die Frau sie an, lächelte und flüsterte: »Du hast mich stolz...gemacht.« Krampfhaft hebte sich ihre Brust ein letztes Mal, dann rührte sie sich nicht mehr.
»Dagma, bitte! Bleib hier!«, flehte sie, doch sie erhielt keine Antwort. Sie weinte, bis die Sonne in ihrem Rücken über die Wipfel des Nornjas lugte und ihr Vater mit einigen Männern an den Ort des Geschehens kam. Erschrocken blieben die Versammelten stehen, doch ihr Klavs Rawistau überwand den Schrecken als erstes und rannte auf seine Tochter zu.
»Letja, was ist hier geschehen? Geht es dir gut?«, fragte er alamiert, doch als sein Blick auf Dagmas tote Augen fiel verstummte er und sah sich in der Umgebung um. Sobald er sich des Dämons gewahr wurde, atmete er scharf ein und fröstelte kurz.
»Hey, hier lebt noch jemand! Das ist Rowin!«, ruckartig richtete sich Letja auf, stürmte auf Rowin zu. Er war unterkühlt, doch hatte er druch die Kälte nicht fiel Blut verloren. Dennoch war nicht außer Gefahr, es könnte zu Gefrierbrand kommen, der das Fleisch schädigte und irreversible Schäden verursachen könnte.
»Schnell bringt ihn ins nächste Haus, er muss ins Warme, sonst schafft er es nicht«, befahl Letja mit fester Stimme, aber als alle weg waren und ihr Vater seine Han dauf ihre Schulter legte, warf sie sich ihm um den Hals und ließ noch mehr Tränen ihren Lauf.
die Nacht vom 4. auf den 5. Boron 1009 n.BF.
Epilog:
Leise schloss Letja die Tür zu Rowins Haus und ging langsam zu seinem Lager hinüber. Ihr Patient lag still schlafend auf seiner Nachstatt und atmete ruhig und gleichmäßig. Seit drei Tagen schlief er nun, doch es schien ihm besser zu gehen. Sanft strich sie ihm über die Wange, verharrte einen Moment dort.
»Ach, Rowin. Wach doch endlich auf«, murmelte sie und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, er bewegte sich ein wenig im Schlaf, doch wachte nicht auf.
Sie kramte in ihrer Tasche und holte ein kleines Glasgefäß heraus, in dem sich zu einem Brei zerstampfte Nahrung befand. Einen kleinen Holzlöffel kramte sie ebenfalls heraus.
»Ich weiß, es schmeckt nicht, doch du musst es wirklich essen«, sprach sie sanft zu ihm und öffnete seinen Mund ein wenig um ihm den Brei einzuflößen. Einem Reflex gehorchend schluckte Rowin den Brei hinunter und blieb wieder still liegen. Letja seufzte kurz auf und erhob sich von ihrem Stuhl.
»Ich komme heute abend wieder, um nach dir zu sehen«, verabschiedete sie sich von ihrem Geliebten und verließ wieder das Haus. Draußen überkam sie plötzlich eine Übelkeit, sodass sie sich den Bauch hielt, doch sonst geschah nichts weiter.
»Hmm, komisch, brüte ich etwas aus?«, fragte sie sich. Danach setzte sie ihren Weg fort.
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Die Nacht hatte Einzug gehalten in Avestreu. Noch lange waren die schrillen, krächtzenden und knarzenden Stimmen der Rübenfein und der Mondsud zu hören gewesen. „Weißt noch Erna - hick - diese Klothilde Überzahl - hicks - wie die versucht hat mir meinen Edgar... weißt schon.“ „Ja, ja. Was wir nicht alles an Frechheiten erdulden mussten in unserem Leben.“ Mittlerweile war von der Veranda nur noch ein leises Schnarchen zu vernehmen. Ab und zu war aus dem Stall ein Rascheln zu hören. Ansonsten war Frieden eingekehrt.
Hella war schon auf dem Weg ins Reich der Träume. Den restlichen Tag über war sie zwar sehr aufgeregt gewesen, aber sobald sie ihren Körper in die Decke gekuschelt hatte, wurden ihre Lider schwer und sie schlummerte selig und träumte von goldenen Locken, die die Sonne umringten. Bis etwas an ihrem Unterarm zuppelte.
„Hella!“ Sie spürte Atem an ihrem Ohr und schüttelte sich, um den bösen Geist zu vertreiben. „Hella, wie kannst du schlafen?!“ Etwas rüttelte an ihr. Langsam kehrt ihr Bewusstsein zurück und ihr fiel ein, dass die Abenteuer des Tages noch längst nicht beendet waren. Als sie die Augen aufschlug, konnte sie schemenhaft Oles Nasenlöcher wahrnehmen. „Hella,“ flüsterte dieser, „jetzt steh endlich auf!“ Hella erhob sich langsam. Im Halbschlaf wurde sie aus ihrem Lager gezogen. Gut, dass sie in weiser Voraussicht ihre Klamotten gleich angelassen hatte. Ihr wurde ein Bündel in die eine Hand gedrückt und ein Stecken in die andere. Alles kam ihr noch nicht wirklich real vor und sie musste sich beherrschen, nicht sinnlos zu kichern, wie sie es sonst tun würde. Ole hielt ihr schnell den Mund zu und deutete streng in Richtung der schlafenden Fridda, die noch selig schnorchelnd auf ihrem Heulager lag. Seine Augenbrauen waren genervt zusammengezogen und er wirkte überaus wach und aufgeregt.
Nachdem ihre Füße den Weg in ihre Stiefel gefunden hatten, ließ sie sich von Ole Richtung Ausgang zerren, schlaftrunken wie sie noch war. Das Stroh raschelte sehr bei ihren ersten Schritten und Ole deutete hektisch an, vielleicht doch eher zu schleichen. Je bewusster Hella die Situation wahr nahm, desto mehr spürte sie das Prickeln des Abenteuers in sich. Aufregung setzte wieder ein und sie spürte die Wärme des Blutes, wie es sich kribbelnd durch ihren Körper bewegte. Auf Zehenspitzen bewegte sie sich Richtung Scheunentür. Draußen angekommen nahmen beide den kürzesten Weg zur Straße, denn im Stillen waren sie sich einig, dass ein Zusammentreffen mit der Rübenfein oder der Mondsud absolut nicht erstrebenswert war. Und man wollte die beiden Damen ja auch nicht aus ihrem wohlverdienten Schlaf reißen.
An der Straße angekommen, blieb Hella stehen und blickte erstaunt in ihre rechte Hand. „Seit wann habe ich einen Stecken?“ „Seit eben, du willst doch nicht unbewaffnet auf solch ein gefährliches, waghalsiges Abenteuer gehen.“ Ole flüsterte entnervt weiter. „Und sei leise!“ „Sag mal, ist das nicht der von der Mondsud?“ „Ist doch jetzt egal. Morgen lehnen wir ihn wieder an die Hintertür und keinem fällt was auf. Ist ja nur für den Fall, aber mal ehrlich, was soll uns schon passieren?“ Ole versuchte das überzeugend rüber zu bringen, allerdings war ein deutlicher Zweifel in seiner Stimme zu hören und er wirkte auch etwas ängstlich. Aber schnell riss er sich wieder zusammen und tat ein paar Schritte nach vorn. „Sollten wir nicht ein wenig Licht machen?“ Hellas Augen hatten sich zwar schon an die Dunkelheit gewöhnt, aber schließlich war keinem geholfen, wenn sie sich auf dem Weg zum Dunkelwald die Füße verstauchten. „Ja klar, Hella, wie unauffällig. Wir können ja mit ‘ner leuchtenden Kugel über dem Kopf durch das Dorf laufen. Und jetzt komm endlich!“
Schweigend gingen sie die staubige Dorfstraße entlang. Aus dem „Scharfen Schwert“ war noch Gemurmel zu hören. Ansonsten war nur das Wiegen des Getreides im Wind und das Rascheln der Blätter an den Bäumen zu vernehmen. Hella hatte ein wenig Angst davor, sich auf dieses Abenteuer wirklich einzulassen, aber sie würde Ole nicht im Stich lassen und dem Krummkalb würde sie es auch zeigen.
Plötzlich waren schwere Schritte zu hören. Ein Gardist war auf dem Weg zu seiner nächtlichen Runde. Das Schwingen des Metalls war zu hören und das Klirren der Waffen. Ole und Hella suchten schnell Schutz hinter dem nächsten Gebüsch, welches sie finden konnten. Hella traute sich schon gar nicht mehr zu atmen. Sie hielt vorsichtshalber die Luft an und versuchte sich so klein wie möglich zu machen, als sie erleichtert bemerkte, dass die Schritte in die andere Richtung unterwegs waren. „Oioioi,“ Ole atmete schwer aus, „ich hätte mir jetzt schon fast in die Hosen gemacht, wie soll das erst im Wald werden.“ Hella erhob sich vorsichtig, lukte noch mal um die Ecke zur Sicherheit und als die Luft rein war, setzt sie wieder ihre Füße auf die Straße. „Komm schon Ole, zusammen schaffen wir das.“
Schnellen und leisen Fußen liefen sie über die Brücke, die aus dem Dorf führte und bewegten sich zum vereinbarten Treffpunkt. Hier, wo das Gestrüpp und die Bäume schon dichter wuchsen, hatten die Augen schon mehr Schwierigkeiten einen Weg zu finden. Aber würde sie hier ein FlimFlamFunkel auf ihren Kopf pflanzen, könnte sie auch gleich eine Feuerwerk hinterher zünden, damit es auch dem Letzten in Avestreu auffiel, dass sie sich vom Acker gemacht haben. Also stolperte sich Hella durch das Unterholz. Überraschender Weise schien Ole weit weniger Probleme als sie zu haben. Seine nächtlichen Touren auf der Suche nach Schleckereien schienen ihn gut geschult zu haben.
Als sie an ihrem vereinbarten Treffpunkt ankamen, war von dem Lockenschopf zunächst nichts zu sehen. „Vielleicht kneift er ja.“ Ole zuckte mit den ratlos mit den Schultern. „So ein Aufschneider!“ „Aber werter Herr und werte Dame...“ Julius kam geschickt aus dem nächsten Gebüsch hervor gesprungen. „Wo denken sie hin?“ Gekonnt übertrieben verbeugte er sich tief. „Dann seid ihr also wirklich bereit, dieses kleine Abenteuer zu wagen. Ich bin überrascht. Euer Mut beeindruckt mich zutiefst. Mal sehen, ob er noch anhält, wenn wie im berühmt, berüchtigten Dunkelwald sind.“ Hella spürte Zorn in sich aufwallen: „Wir sind hier, oder nicht? Beweis du uns doch erstmal, dass du kein frisches Hühnerdotter bist!“ Julius und Ole drehten sich zeitgleich zu ihr um und wie im Chor kam ein: „Frisches Hühnerdotter?“ „Öhm, sagt man das nicht so?“ „Es heißt Weichei.“ Ole konnte sich ein kleine belustigtest Grunzen nicht verkneifen. „Aber wie dem auch sei, wir sind alle hier und heute Nacht wird sich heraus stellen, wer aus welchem Holz geschnitzt ist. Julius, du kommst aus diesem Kaff. Übernehm die Führung.“ „Nichts lieber als das, dann wollen wir doch mal sehen, was ihr beiden so könnt.“ Mit einer sanften Verbeugung wendete er sich Richtung Dunkelwald und schritt voran.
Sie waren gerade über das kleine Flüsschen gekommen, das die Grenzen zum Wald darstellte. Als Hella hinter sich noch andere Bewegungen wahrnahm. Irgendwie hatte sie, seit die das Dorf verlassen hatten, das ungute Gefühl beobachtet zu werden. Wie kleine Stiche im Nacken, ein merkwürdiges Kribbeln. Immer wieder drehte sie sich um, als sie die Schemen eines Arms sehen konnte, der sich schnell wieder hinters Gebüsch verzog. „Da ist wer.“ „Ach, was Hella, deine Nerven spielen dir einen Streich.“ Ole schnappte sich ihre Hand und zog sie einfach weiter. „Na, willst vielleicht doch umkehren.“ Julius stimme triefte vor Spott. Hella zog nur ihre Schultern gerade und schritt aufrecht und stolz an ihm vorbei. „Keineswegs.“ Aber die Beunruhigung blieb.
Als sie paar Schritte in den Wald gegangen waren, durchschnitt ein lautes Knacken die Stille. Alle drei zuckten zusammen. Panisch drehte sich Hella um, hatte sie es doch gewusst, dass da was war. Welch böses Monster könnte sie jetzt schon verfolgen?
Zur Überraschung stand da kein böses Monster, sondern Fridda, die sich lässig an einen Baumstamm lehnte. „Aha, das ist ja mal richtig interessant.“ Im Mondlichtschein war zu erkennen, dass ein ziemlich selbstzufriedenes Grinsen sich um ihre Lippen gelegt hatte.
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Matthias sieht einen Menschen rennen, als wenn ein gehörnter Dämon hinter diesem her ist. »Es ist ein Koscher,« sagt sich Matthias und steht auf und ruft: »Kommt her, hier ist es sicher!« Tatsächlich scheint der Ruf zu wirken. Der Mann, bekleidet mit einer braunen Tuchhose, einem Leinenhemd, kommt herbei und sagt völlig außer Atem: »Den Zwölfen Dank! Ein Überfall! Ihr müsst helfen!« »Beruhigt Euch doch,« sagt Matthias, »wie heißt Ihr und wo kommt Ihr her?« »Berwin, ..., Berwin Hangensaum, Ihr müsst helfen!« »Wo soll ich helfen?« fragt Matthias. »Wir wurden überfallen, es sind drei oder vier dunkle Gestalten an einem Waldhang auf unsere Wagen gesprungen. Der Kutscher ist tot, den Herrn habe ich nicht gesehen, doch er kämpft wohl.« »Sagt, wo ist es!« fragt Matthias und fast mit beiden Händen den Mann. »Berwin, wo!« »Eine halbe Stunde zu Fuß den Weg rauf,« hört Matthias noch. »Hier,« sagt der blonde, groß gewachsene Mann und drückt Berwin Hangensaum die Reste des Kaninchens in die Hand, greift sich Schwert und Schild, schwingt sich auf sein Pferd und sagt: »Berwin Hangensaum, beruhigt Euch, passt auf meine Sachen auf, besonders auf den Sattel. Ich werde nachschauen.« Und eh sich der Koscher richtig versehen kann, pfeift Matthias schrill in den Abendhimmel, gibt dem Pferd die Sporen, greift in die Mähne des Pferdes und galoppiert in Richtung des Überfalls.
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
»Was wird mich erwarten?« schießt es Matthias bei seinem Ritt durch den Kopf. »Die Anzahl der Räuber wird nicht stimmen. Den Ort des Überfalls werde ich schnell erreichen, wenn die Zeitangabe die war, die Berwin Hangensaum selbst benötigt hat. Ich kann nicht so ohne Sattel, offen und ohne Überlegung zu den Wagen reiten. Jemand mit einer Wurfwaffe, einem Bogen oder einer leichten Armbrust hätte ein leichtes Spiel.« Trotzdem feuert Matthias sich und sein Pferd an: »Schneller, Brauner, schneller! Rondra, lass es nicht zu spät sein!« ruft er und fasst instinktiv die Mähne fester und beugt sich nach vorn, um dem Pferd den Galopp zu erleichtern. Von der Gegend nimmt er nur soviel wahr, wie sein Blick geradeaus ermöglicht. Er erkennt schemenhaft, wie die Laubbäume, damit auch freie Stellen mit Wiesen, weniger werden. Er reitet in einen Nadelwald in mittleren Jahren. Die Bäume sind kräftig, aber noch nicht so hoch. Sie lassen das Licht noch stellenweise durch. Er erkennt einen ansteigenden Weg und vernimmt eine Getöse aus Schreien, dem Schlagen von Metall auf Metall, dem Bersten von Holz und ruft: »Brrr, Brauner, Brrr!« Dann steigt er ab, bindet das Pferd mit einem Lederband, welches er aus den Taschen seiner Kleidung holt etwas abseits des Wegen an, klopft dabei mit seiner Rechten an dessen Hals »Ruhig Brauner! Bin bald zurück!«
Dann nimmt der blonde, groß gewachsene Mann sein Langschwert in die Hand, wirft den Schild auf den Rücken, geht in eine gebückte Haltung und geht vorsichtig in linke Richtung entlang des Weges tiefer und tiefer in den Wald. »Ich muss mir ein Bild machen, Übersicht verschaffen, so wie wir es bei den Übungen in Ruadas Ehr in Havena exerziert haben,« sagt er sich. An seinem Auge ziehen die endlosen Trainigseinheiten des Auskundschaften, des Anpirschens vorbei. Wie man ein Gelände beim Kampf sondiert, den Feind beurteilt, seine Waffen abschätzt, all die Dinge braucht der etwas über 20 Jahre alte Mittelländer. Er kommt gut voran und liegt letztlich auf einer Anhöhe, neben zwei Bäumen und schaut auf den Weg, der von Ferdok zu seinem Rastplatz führt.
Matthias sieht einen Wust aus Fuhrwerken, Zugtieren, Kisten und Fässer, die auf dem Weg verstreut sind. Er erkennt einen Mann, der unnatürlich tief vom Kutschbock des ersten Planwagens herabhängt. Ein genaueres Hinsehen zeigt dem Beobachter zwei Pfeile, die mit ihren Spitzen durch das Wamst gedrungen sind und knapp eine Spann weit aus dem Rücken ragen. An einer Stelle der Wagen wird noch gekämpft, zumindest nach den Geräuschen her. »Gib auf du Hund!«, hört Matthias. Doch die ersten der Räuber beginnen bereits Kisten mit einer schweren Axt zu öffnen. Sie scheinen sich sicher zu sein. »Bei Rondra, was für ein Tag!«
Matthias von Ibenburg
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Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
Ein beherzter Ritt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13529080&postcount=16)
»Bei Rondra, was für ein Tag!« denkt Matthias und entschließt sich zu handeln. Den einen, der die schwere Kiste gleich neben dem ersten Fuhrwerk aufbricht, den will er sich als Ersten schnappen. »Die Axt schlägt gegen massives Holz, es wird noch etwas dauern, bei dem Geschick, auf dem Rücken trägt er einen leichten Schild, die Ausrüstung ist eher einfach,« stellt Matthias fest. Er geht etwas im Wald zurück, schreitet vorsichtig zu den Pferden des ersten Gespanns, hebt die Hände beruhigend und bleibt bei Tieren stehen und streichelt diese am Hals. »Sie sehen schrecklich aus,« denkt er sich und legt Schwert und Schild an der Seite der Pferde ab. Vorsichtig späht er, ob noch weitere Kumpane in der Nähe des Banditen sind. »Nein!« sagt er sich. Matthias konnte auch keine anderen ausmachen, die noch auf der Lauer lagen. Weil der Lärm am Ende der Wagen noch nicht verstummt ist, will er auch nicht trödeln. »Ein gewisses Risiko muss sein, Rondra steht mir bei und sei gnädig zu meinem Vorgehen!« Dann zieht er aus dem Stiefel seinen schweren Dolch und geht auf den Banditen zu. Matthias hört seinen Atem, als er sich mit den Axtschlägen in Einklang bringt. Dann passt es. Als wieder die Axt nach oben schwingt, springt er beherzt nach vorn, greift nach dem Mund und sticht mit aller Wucht des Sprunges rechts oberhalb der Gürtellinie mit dem Dolch zu. Er schiebt die Waffe bis zum Ende des Heftes in den bereits lautlos nach unten sackenden Körper. Die Axt fällt zur Seite. Matthias hält den toten Banditen noch und prüft, ob jemand nach schauen kommt. Weil nichts geschieht, zieht er den Toten hinter die Pferde, steckt sich den Dolch ein, greift Schild und Schwert und geht zur Waldseite hin an dem ersten Fuhrwerk lang.
Beim Zweiten kämpft ein Mann gestandenen Alters um sein Leben. Er führt vortrefflich einen Zweihänder, ist aber nur mit einem Fuhrmannsmantel bekleidet. Einer von den Banditen liegt im blutigen Gras, daneben noch ein Fuhrmann. Es sind nur noch drei, die der blonde, groß gewachsene Mitteländer ausmachen kann. »Berwin Hangensaum hat doch richtig gezählt,« denkt Matthias anerkennend und springt vor den zweiten Wagen. »Bei Rondra, nun kämpft ehrlich!« schreit er den Banditen entgegen und schlägt dabei mit der flachen Klinge seines Schwertes auf den Schild.
Die Banditen sind sichtlich überrascht, grinsen frech und erwidern: »Dich hauen wir jetzt weg!« Dann stürmen zwei auf ihn zu. Matthias hat genug Zeit zum Taxieren. Er hat es oft üben müssen sich auf Anstürmende einzustellen und es auch in dem ein oder anderen Kampf erfolgreich angewendet. »Der Schnellere von den beiden ist gut ausgestattet, verstärkte Lederweste, Schulterpanzer aus dickem Leder, Schild und einen Brabakbengel führt er mit sich,« stellt Matthias fest. »Der Zweite schwingt einen Säbel, hat wattierte Kleidung und ist kleiner vom Wuchs. Der Erste wird ihr Anführer sein.«
Als der Schlag mit dem schweren Streitkolben erfolgt, duckt sich Matthias, weicht so dem Schlag aus und wuchtet beim Hochkommen den Schild an dessen Brust. Mit einem Röcheln sankt der Bandit in die Knie, kippt nach hinten und versperrt dem Zweiten den Angriff. Der versucht seinen Kumpan auszuweichen und wird darauf von dem Langschwert getroffen. Der wattierte Waffenrock ist kein richtiger Schutz für diese Art von Waffen. Die Klinge mit feinsten Ziselierungen durchschneidet das grobe Leinen, durchtrennt die mit Rosshaar gefüllten Röhren. Es ist ein tödlicher, weil gezielter Stich, den Matthias da mit Kraft ausführt.
»Bei Rondra! Steht auf und kämpft!« fordert Matthias den anderen am Boden liegenden Gegner auf. Dieser zeigt einen verdutzen Gesichtsausdruck, besinnt sich aber schnell seiner Künste, greift nicht zu dem neben ihm liegenden Schild und erhebt sich sehr schnell. In diesem Aufstehen vollzieht er einen Sprung und schlägt beiden Händen mit voller Wucht zu. Doch er scheitert erneut mit einem direkten Treffer. Diesmal trifft der schwere Streitkolben nur den Schild von Matthias und reißt diesen fast aus seiner Hand. Der Bandit erkennt mit dem geschulten Auge Wegelagerers, dass Matthias den Schild nicht richtig an den Körper ziehen kann. Er frohlockt und schreit: »Ich mache Dich fertig!« In seinem Übermut erkennt er nicht, dass der Brabakbengel nur wenig zum Parieren geeignet ist. Zumal Matthias den folgenden Schwertstreich nicht als Wuchtschlag, sondern als Finte ausführt. In dem entscheidenden Moment führt er das Schwert nicht zum Kopf, täuscht nur den Weg an. Doch der Bandit, der der Klinge ausweichen will, bewegt bereits seinen großen Körper ausweichend. Dabei gibt er eine Stelle zwischen Schulterpanzer und der verstärkten Lederweste frei. »Bei Rondra! Du wirst nie wieder plündern!« schreit Matthias als sein Langschwert genau diese Schachstelle trifft und er die brechenden Augen seines Gegenübers sieht.
»Bei den Zwölfen habt Dank!« hört Matthias es rufen und ohne sich umzudrehen weiß er, der Überfall hat ein glückliches Ende gefunden.
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
„Was machst du denn hier?“ Hellas Stimme überschlug sich während der Frage ein gefühltes Dutzend Mal. Völlig entgeistert starrte sie Fridda an, diese würde sicher bald der Mondsud petzen, das Donnerwetter würde grenzenlos sein und dann würde sie bestimmt noch alle von der Akademie verbannt. Warum ausgerechnet diese dumme Ziege? Warum nur? Hellas Gedanken drehten sich im Kreis.
„Wir waren aber ganz schön heimlich! Haste uns nachspioniert, du gemeine ... Kuh?“ Ole tat mutig einen Schritt nach vorn. Friddas Ausstrahlung hatte ihn schon immer nervös gemacht und es viel ihm schwer, nicht auf der Stelle ohnmächtig nach hinten zu fallen.
Einzig und allein Julius schien über alle Maßen erfreut. Gekonnt machte er zwei drei grazile Schritte nach vorn und verbeugte sich tief. „Meine Mitstreiter haben es wohl frevelhaft unterlassen, mir das Juwel Eurer kleinen Gruppe vorzustellen. Darf ich mich vorstellen, Julius Krummkalb. Zu Euren Diensten.“ Er stellte sich aufrecht und seine blauen Augen funkelten mit dem Mondlicht um die Wette. Hella wurde schrecklich übel und eine merkwürdige Hitze stieg in ihr auf. Wahrscheinlich die Aufregung.
„Schleimer!“ Fridda verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper. Ihre gerade Körperhaltung strahlte Stolz aus, ihr Kinn in die Luft gereckt. Funkelnde grünen Auge musterten die Abenteurer. Konnte es sein, dass sie sogar im Dunkeln leuchten konnten? Hella war ganz irritiert. Fridda setzte an: „Glaub mir, Julius, dieses Tamtam ist unnötig, Provinzheld.“ „Elende Hexe!“ Julius verlor die Fassung, so viel Zurückweisung war er nun wirklich nicht gewohnt. „Und was euch beiden betrifft...“ Fridda ging einen Schritt auf Ole und Hella zu. Sie streckte ihren Arm aus und kniff direkt in Ole Bauch. „Glaubst du, dass du mit der Speckschwarte leise durch die Gegend ziehen kannst, bei Weitem nicht!“ „Hey, ich hab gerade erst abgenommen!“ Ole reagierte rein aus Reflex, bis er sich besann. „Eh du dämliche Kuh!“ Daraufhin drehte sich Fridda zu Hella. „Und du... du bist doch immer mit Ole unterwegs. Als ob du nicht genug Verstand besäßest, mal ne kluge Entscheidung zu fällen. Stattdessen hängst du dich an diesen...“ „Pass auf, was du sagst.“ Hella Stimme durchschnitt scharf das Dickicht, als sie etwas lauter als beabsichtigt Fridda anfuhr. „Was willst du? Geh doch zu der Mondsud, ein Wunder, dass du sie nicht gleich mit gebracht hast! WAS willst du?“
Fridda ging ein paar Schritte nach links, ein paar nach rechts. Wiegte etwas ihre Hüften. „Ja, ja. Was könnte ich nur wollen?“ Sie flötete leicht und ihre Stimme war wie Samt. „Blöde Frage! Ich will mit,“ sagte sie über alles Maße genervt.
„WAS???“ erhallte es im Chor. „Ja, was glaubt ihr denn? Glaubt ihr, ich langweile mich nicht? Glaubt ihr, ich will bei der Mondsud versauern! Ich brauch Abwechslung vom ewigen Pilzesammeln. Immer dieses ‚Fridda-schau-hier-Fridda-schau-da‘ von der Ollen. Ich will mit. Abgesehen braucht ihr wen, der was vom Zaubern versteht.“
„Kommst du nicht!“ Das letzte, was Hella wollte, war eine Nacht im Dunkelwald mit Fridda zu verbringen. „Komm ich doch!“ „Kommst du NICHT!“ „Komm ich DO-OCH!“ Beide Frauen bewegten die Nasen aufeinander zu. „Also ich bin mir da auch nicht so sicher, aber sonst petzt sie noch der Mondsud!“ Ole war hin und her gerissen. Lieber eine Nacht mit Fridda im Wald als noch ein Standpauke von Kräuterhexe. Julius hatte sich mittlerweile unbeteiligt auf einen Baumstamm gepflanzt. „Mir ist’s gleich. Einen Zauberwerfer mehr oder weniger - ich meine haben oder nicht.“ Er zuckte mit den Schultern.
„Ich komme mit, Hella, darauf kannst du dich verlassen! Außerdem könnt ihr meine Hilfe hier wirklich gebrauchen. Oder willst du mit Ole und diesem Aufschneider allein gegen eine wild gewordene Wolfratte kämpfen?“ Dieses Argument war nicht von der Hand zu weisen. Hella hatte mal beobachtet, wie Fridda einen Flammenpfeil mindestens 30 Meter weit geschleudert hatte. Eine beachtliche Leistung. Dann fiel ihr wiederum ein, wie Ole mal mit einem Blitz-Dich-Find das Fell des Versuchshamsters der Akademie entzündet hatte. Das arme Tier hat fürchterlich gestunken. Und von Julius war bis auf viel Gelaber auch noch nicht wirklich fast Handfestes gekommen. Zumindest die Argumente waren auf Friddas Seite. Die Welt war fürchterlich ungerecht.
„Dann komm halt mit.“ Grummelnd verschränkte sie die Arme und starrte auf den Boden. Julius erhob sich wieder. Aus einer Seitentasche seine Hose holte er einen langen Dolch. „Genug gequasselt. Wir haben noch einiges zu erledigen.“ Damit schritt er voran in die Dunkelheit des Waldes.
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13533526&postcount=18)
Die Gruppe bewegte sich langsam in den Dunkelwald hinein. Eine merkwürdig Stille durchflutete diesen Ort. Das Mondlicht wurde nunmehr vollkommen durch das Blätterdach geschluckt und nur vereinzelte fahle Strahlen fanden den Weg zum Unterholz. Vereinzelt ein Rascheln, Flügel die aneinander klatschen. Je tiefer Hella in die Finsternis hinein schritt, je mehr hatte sie das Gefühl ein schweres Eisenband würde sich um ihr Herz legen. Sich zusammenziehen, ihre die Luft zum Atmen nehmen. Ihre Schritte würden verschluckt vom dichten Blätterteppich des Waldes, die Gruppe bewegte sich nahezu geräuschlos durch das Dickicht, obwohl das Rascheln der Blätter die Stille eigentlich durchringen müsste. Beängstigung, Nervosität - wie kleine Stiche im Nacken. Eine kleine warnende Stimme im Herzen. Dieser Ort war durchflutet von Finsternis. Und auch die anderen schienen dies wahrzunehmen. Dem Streiten, dem Necken, dem Ärgern war Einhalt geboten worden. Ein jeder ging seines Weges mit sich allein.
Hella hatte alle Mühe, sich auf ihre Füße zu konzentrieren, damit diese sich einen Weg durch den Waldboden suchen konnten. Es war sehr dunkel, Ole ging vor ihr und war bestenfalls schemenhaft zu sehen. Ab und zu konnte man hören, wie er stolperte und einen kleinen Fluch gen Dunkelheit sendete. Hella selbst blieb auch mehrere Male am Efeu, am Farn oder einfach nur an einem Ast hängen. Einmal fluchte auch sie, aber hatte sogleich das Gefühl, den Wald gestört zu haben. Wurde sie langsam seltsam? Fridda neben ihr, schien den Schemen zu urteilen, über den Waldboden zu schweben. An einigen Stolpersteinen hielt sie sogar geistesgegenwärtig Hella fest, als ob sie diese beschützen wollte. Julius ging weiter vorn. Er schien sich auszukennen. Ab und zu ließ er sich zurückfallen, um zu sehen, wo der Rest blieb, dann marschierte er wieder ab. Manchmal blieb er stehen.
Hatte der Dunkelwald eigentlich einen mystischen Ursprung? Hella versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Der Ort kam ihr so vor, als wäre er von merkwürdigen Schwingungen durchzogen, gleichzeitig hatte sie sich aber nie wirklich mit der Geschichte, mit den Orten Aventuriens beschäftigt. Aber irgendwas war doch da. Sie fragte sich überhaupt, womit sie die letzten Jahre wirklich verbracht hatte. Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon... Alchemie, Pflanzen, Tiere... wo findet man welche Kräuter. Aber von der Welt hatte sie nie was mit bekommen. Vielleicht tat das kleine Abenteuer hier Not.
Langsam konnte sie sich etwas entspannen und sogar die Vorzüge dieses nächtlichen Ausflugs erkennen. So roch der Wald fantastisch. Frisch. Kein Hauch von Menschen. Das empfand sie als sehr angenehm. Und wer weiß, vielleicht würde es mit einer nächtlichen Wanderung getan sein. Denn obwohl sie die Situation längst nicht mehr so beunruhigte, so wollte sie doch auf keinen Fall kämpfen müssen. Zu groß war ihre Angst, eine Zauberformel zu vergessen, oder mit diesem Stab daneben zu schlagen. Nein, kämpfen war nun wirklich nicht ihrs.
Ein kleines Aufblitzen durchschnitt die Dunkelheit. Ganz leicht, eher ein fahles Aufleuchten. Hella blinzelte, es war nichts mehr zu sehen. Sie schüttelte den Kopf. Ich muss halluzinieren. Der wenige Schlaf, die ungewohnte Stunde, die Umgebung. Ein paar Schritte war sie nur gegangen, da war es wieder. So schnell es gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder. Ein leichtes Kribbeln durchflutete sie und die Ängstlichkeit keimte wieder auf. „Habt ihr das auch gesehen?“ Leise flüsterte sie zu ihren Begleitern. Ole und Fridda zuckten vernehmlich zusammen. „Mensch, Hella!“ Ole Stimme klang sehr zittrig. „Wie kannste mich nur so erschrecken. Ich seh nichts, schaue nur runter, damit ich nicht falle. In diesem dämlichen Wald, sieht man ja eh nichts.“ Fridda atmete tief ein und aus, als wolle sie sich beruhigen. Aber vielleicht bildete sich das Hella auch nur ein. „Ich seh auch nichts. Ich war in Gedanken.“ „Aha, ihr seid ja wachsame Begleiter.“ In Hella wuchs die Unruhe, ein mulmiges Gefühl, eine Vorahnung oder vielleicht einfach auch nur die blanke Einbildung. Auf jeden Fall aber Unsicherheit und Verwirrung. Julius hatte sich wieder zurück fallen lassen. „Wo bleibt ihr denn?“ Zischelte er merklich genervt. „Hast du da vorn ein Licht gesehen?“ Auch auf die Gefahr hin, ihren Abenteurerruf nun vollends zu verlieren, entschied sie sich, diese ängstliche Frage zu stellen.“ „Madam, Ihr spinnt.“ Schon war Julius wieder weg.
Vielleicht hatte er einfach Recht und die ungewohnte Umgebung verwirrte ihre Sinne. Sie wollte nun erwachsen sein und sich auch so verhalten. Obwohl sie dann wohl niemals an diesen Punkt gekommen wäre. Aber es war nie zu früh, damit anzufangen.
In ihren Gedanken wiederholte sie immer die gleichen Worte. Stell dich nicht an. Da ist nichts. Stell dich nicht an. Da ist nichts. Da ist NICHTS! Verdammt noch mal! Langsam legte sich so etwas wie Ruhe um sie, als es für einen kurzen Moment taghell wurde und sie abrupt stehen blieb. „Aber jetzt habt ihr es doch wohl auch bemerkt!“
Tomatensuppe
02.08.2010, 19:58
Toter Zorn 1
Zwergengold (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13486704&postcount=7)
Kalte Gier (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13510642&postcount=10)
Personen
Jasmina....Schurkin und Schatzsucherin
Alrik..........Messerwerfer und Fallensucher
Rakhild......eine Junge Thorwalerin
Kord..........Dicker Alchemist aus Nostria
Hugen........Zwergensöldner
Irgendwo bei Winhall
Hugen lag auf dem Bauch im Gras....es war eine heisse und sehr Schwüle Sommernacht und er Schwitzte wie ein Schwein unter seiner Rüstung.Vorsichtig schaute er zur Grabkammer.Jasmina und Alrik waren gerade dabei das Schloss aufzuknacken.Hinter ihm lagen die Thorwalerin Rakhild und der Dicke Kord.Sie alle hatten etwas gemeinsam an diesen Abend.Hatten sie sich doch verschworen das 200 jahre alte Grab eines Barons auszuplündern.Hugen schüttelte den Kopf....ein Verdammter Grabräuber war er geworden....aber was sollte man tun wenn man knapp bei Kasse war.
Er fing einen besorgten Blick von Rakhild ein....die Junge Thorwalerin schien Nervös zu sein.Hugen konnte es ihr nicht verdenken.Konnte sich doch ihr Körper und Seele noch nicht entscheiden ob sie Frau oder Mädchen war.Kord hingegen entkorkte einen Flachman und nahm einen guten Schluck.Der Dicke Alchemist hatte einen hang zum Essen und Trinken und war von mehr als nur einer Akademie geflogen.Hugen war er auf dem ersten Blick direkt sympatisch gewesen.
Was er von diesem Alrik nicht behaupten konnte.Der Mensch und Hugen hatten sich von Anfang an nicht leiden können und dies auch in lauten Streit gezeigt.Er schnaubte und schüttelte wieder den Kopf und sah sich um.Sollte sie hier zwei Meilen vor der Stadt erwischt werden drohte ihnen allen der Galgen.
Jasmina kam jetzt geduckt auf ihn zugelaufen und leise wie eine Katze legte sie sich neben ihm ins Gras.Sie schaute ihn an und strich sich eine Haarlocke aus dem Gesicht."Das Schloss ist auf Hugen,seit ihr sicher das ihr es Notfalls mit Untoten Wächtern aufnehmen könnt"? Hugen schnaubte wieder.." Lebende Gigrims machen mir keine Furcht also sollten es Tote Gigrims auch nicht tun" grinste er und zeigte dabei eine Zahnlücke.Jasmina hatte ihn in Irgendeiner Taverne In Winhall aufgegabelt und von ihrem Plan erzählt dieses Grab auszunehmen.Hugen...stockbetrunken und nach einem Würfelspiel vollkommen Pleite,hatte zugestimmt." Gut dann können wir los".Sie gab den anderen ein Zeichen und zusammen liefen sie auf die Grabtür zu."Ist der Zwerg auch endlich da"ließ sich Alrik zu einen Kommentar hinreissen.Hugen übersah ihn und enzündete eine Blendlaterne,dann schob er die schwere Steintüre auf.
Der kleinen Gruppe schlug ein starker Moder geruch entgegen und Kord sah Neugierig die Stufen hinab,die von der Laterne ausgeleuchtet wurden.Rakhild schluckte und umfasste ihre Axt noch fester.Dann wollen wir mal sprach Hugen und schritt in die Tiefe........
Teil Zwei von Toter Zorn kommt bald in der Schreibstube
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
Ein beherzter Ritt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13529080&postcount=16)
Ein glückliches Ende (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13532259&postcount=17)
»Bei den Zwölfen habt Dank!« hört Matthias und er geht zu dem Mann gestandenen Alters, der so vortrefflich einen Zweihänder geführt hatte. Als er vor ihm steht, muss er nach oben schauen. Er sagt zu dem ihn überragenden Mann mit flachsblonden Haaren: »Aves zum Gruße! Ich möchte mich vorstellen. Bin Matthias,« zögert etwas, »Matthias von Ibenburg. Alles in Ordnung mit Euch?« »Ein von Ibenburg,« lacht der Mann mit den Gesichtszügen eines Thorwalers laut. »Was macht Ihr hier auf der Passstraße?« fragt er und fügt an: »Tjorolf Toreson!« Matthias etwas überrascht von der sehr selbstbewussten Art seines Gegenübers verneigt den Kopf und sagt: »Habt für einen Fuhrmann wahrlich ritterlich gekämpft. Zumal ein Zweihänder und ein Fuhrmannsmantel schon eigenartig ausschauen.« »Ha, der war gut«, grinst der Hüne Matthias an und schlägt den langen, ledernen Mantel etwas zur Seite und es erscheinen verflochtene Metallringe, die zu dem wie eine zweite Haut den Körper bedecken. »Ein Kettenhemd,« sagt anerkennend Matthias, »das erklärt einiges.« »Ja,« antwortet Tjorolf, »damit haben diese Hunde nicht gerechnet, sonst hätte ich jetzt auch einen Pfeil in der Brust. Aber Ihr kommt rechtzeitig. Bei Swafnir! Habt Dank! Doch noch mal, wie kommt Ihr hier her?« fragt der Thorwaler Matthias.
»Ich bin auf dem Weg nach Ferdok und wollte nicht in der Nacht reiten. Also habe ich hier unweit der Wegekreuzung nach Wallerheim eine Rastplatz ausgemacht, da kam Berwin Hangensaum angerannt, als wenn ein gehörnter Dämon hinter ihm her sei. Er berichtete von dem Überfall und deshalb bin ich hier.« »Oh, Berwin Hangensaum lebt! Das ist gut,« sagt Tjorolf. »Gehört er zu Euren Leuten?« will Matthias wissen. »Zu meinen Leuten?, Ha, ha, Ihr macht Spaß. Er ist mein Auftraggeber.« »Euer Auftraggeber?« will Mattias mit verdutztem Gesicht wissen. »Ja, mein Auftraggeber. Er ist ein Hopfenbauer, ein guter dazu, hat in der Nähe von Wallerheim ein Stück Land erworben. Es ist die letzte Fuhre an seinen Sachen. Frau und Kinder sind schon seit Tagen dort. Ich betreibe auf meine alten Tage eben ein Fuhrgeschäft in Wallerheim ,« klärt Tjorolf auf.
»Na, wenn das so ist, was machen wir zuerst?« will Matthias wissen. »Wenn Ihr nichts dagegen habt, würde ich ein Pferd ausspannen und Berwin holen.« »Ihr und Berwin auf einem Pferd, köstlich,« schmunzelt Tjorolf. »Nein,« sagt Matthias, »ich habe ein Pferd. Es wird nur wenige Minuten von hier grasen. Konnte ja nicht so reinreiten in den Kampf.« »Das war sehr umsichtig,« lobt der Thorwaler und fügt an: »Nehmt den Schwarzen vom zweiten Wagen. Der kann am meisten wegstecken. Und macht hin, es wird bald dunkel.«
In diesen munteren Austausch der Worte kommt ein Stöhnen, dort wo der zweite Fuhrmann und einer der Banditen liegen, den Tjorolf vermutlich erschlagen hat. Geschwind haben beide ihre Waffen bei der Hand und gehen zu der Stelle. Matthias ist etwas schneller und sagt nach kurzem Blick auf den Fuhrmann und den Banditen: »Es ist Euer Mann, der lebt. Er hat einen Pfeil in der Schulter und eine Platzwunde am Kopf!« »Bei den Zwölfen, Du lebst,« freut sich Tjorolf. Matthias sagt zu ihm, nach dem er die Wunden betrachtet hat: »Der Pfeil muss raus! Kein Gift. Aber ich hole erst Berwin. Er wird durchhalten, denke ich. Bin in einer guten halben Stunde wieder hier. Gebt ihm einen Schnapps. Geht das?« Tjorolf nickt und so geht Matthias zu dem zweiten Wagen. Er schultert seinen Schild, spannt den Rappen aus, schwingt sich auf das Pferd und reitet los zu seinem Pferd und um Berwin Hangensaum zu holen.
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
Ein beherzter Ritt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13529080&postcount=16)
Ein glückliches Ende (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13532259&postcount=17)
Was zuerst? (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541268&postcount=21)
»Tjorolf! Matthias in Begleitung von Berwin Hangensaum!« ruft Matthias als er nach einer guten halben Stunde mit dem Hopfenbauer wieder bei den Fuhrwerken eintrifft. »Gut, dass Ihr Euch anmeldet! Man kann ja nie wissen, wer so ums Lager schleicht,« antwortet der Thorwaler. Das Lager ist durch ein großes Feuer gut ausgeleuchtet. Etwas Ordnung ist eingezogen. Kisten stehen gestapelt an den beiden Wagen, die Pferde sind ausgespannt und an der Waldkante liegen die toten Banditen. Zumindest von dem Schuhwerk her. Denn die Körper sind mit Tannenzweigen abgedeckt. »Oh,« lacht Tjorolf, »Ihr habt mir doch nicht Blumen mitgebracht!« und zeigt auf einen daumenstarken Ulmenzweig, den Matthias in der Hand hält. »Nein, Tjorolf! Der ich nicht für Euch, sondern für Euren Fuhrmann. Ich kann Euch die Dinge später erzählen. Wo ist er, wir haben keine Zeit?« fragt Matthias. »Wenn Ihr Hasgar sucht, der ist in der Nähe vom Feuer. Ach er hat seinen Schnaps bekommen,« fügt der Thorwaler noch hinzu. Matthias dreht sich zu dem Hopfenbauern um und fragt: »Könnt Ihr mir ein wenig zur Hand gehen, er hat einen Pfeil in der Schulter.« Berwin, dem die Ereignisse der letzten Stunde zu viel sind, nickt und geht hinter Matthias her.
Als sie vor Hasgar stehen, schimmern dessen rote Haare gelblich vom Schein des Feuers. »Hasgar, wir werden es wie auf dem Schlachtfeld machen. Ich ziehe den Pfeil raus und brenne die Wunde aus. Anschließend Heilsalbe und ein paar Binden. Ich habe alles dabei,« sagt Matthias und schält mit seinem schweren Dolch die letzten Rindenstücke von dem Ulmenzweig. »Hier, zum Draufbeißen! Es ist weiches Holz, nichts harziges,« versucht Matthias dem Fuhrmann etwas Mut zu machen. Dieser antwortet: »Hick, nichts Harziges, hick, bin ich ne Tanne, hick?« Matthias geht zu dem Mann und zieht mit dem Daumen ein Augenlid hoch. »Tjorolf, einen Schnaps, nicht eine Flasche hatte ich gesagt,« grantelt er. »Ist besser für ihn,« entgegnet der Thorwaler. Mattias steckt bei der nächsten Antwort »Hick, nichts Harziges« Hasgar den daumenstarken Zweig zwischen die Zähne »Hmp!« Anschließend umfast er den Pfeilschaft mit der Linken, fixiert diesen mit dem Daumen und bricht den Pfeil oberhalb mit der Rechten ab. »Aah, Arrg!« »Beiß auf den Zweig,« befiehlt der blonde Mitteländer und glättet mit dem schweren Dolch die Bruchstelle am Pfeilschaft. Zu dem Hopfenbauern sagt er: »Berwin, halte den Dolch ins Feuer, bis die Spitze leicht rot glühend wird, mehr nicht!« Während Berwin zum Feuer geht, legt Matthias Binden und eine kleine Dose an Heilsalbe zurecht. Zu dem Fuhrmann sagt er, obwohl er nicht weiß, on dieser ihn tatsächlich versteht: »Ich werde jetzt an der Pfeilspitze anfassen und den Pfeil rausziehen. Du musst es aushalten. Die Wundränder sind nicht schwarz, kein Gift. Der Pfeil ist einfach, ohne Widerhaken, habt Glück gehabt. Ich werde anschließend mit dem Dolch die Wunden schließen. Dein Blutverlust ist hoch genug. Es wird höllisch wehtun, doch Du wirst durchkommen.« Bei diesen Worten kommt Berwin mit dem schweren Dolch vom Feuer und selbst Tjorolf ist gekommen und notfalls zuzupacken. »Bei Rondra! Jetzt!« schreit Matthias und reist den Pfeil mit voller Wucht von unten aus dem Körper. Ein langer Schrei geht durch den Wald. »Beißt auf den Zweig!« brüllt Matthias und nickt Tjorolf zu. Der richtet Hasgar auf und Matthias drückt die heiße Dolchspitze auf die Wunde. Der Geruch nach verbranntem Fleisch und das Gewinsel des Fuhrmanns halten Matthias und den Thorwaler nicht ab, Gleiches auch an der Schulter des Mannes zu tun. Als es vorbei ist, lacht Tjorolf Berwin zu: »Bei Swafnir! Bist noch auf den Beinen!«
Matthias streicht das Salbenfett auf zwei Binden, die er vorher mehrfach gefaltet hat. Das eine Päckchen legt er auf Rücken, sagt zu Tjorolf »Halt mal!« und um das andere anschließend auf die Brust zu bringen. Anschließend umwickelt er mit Sachkunde den Verletzen und sagt: »Hebe mal den Arm!« Was dieser auch benommen wie er ist ausführt. »Zu fest?« fragt Matthias den Fuhrmann. Als dieser den Kopf schüttelt, sagt Matthias zu Berwin: »Hole bitte meinen Sattel. Wir legen ihn seitlich und mit dem Kopf darauf. So wird er es leichter haben.«
Zu Tjorolf schaut Matthias und fragt: »Ist hier ein Bier heilgeblieben, dann hätte ich eins.« Dabei setzt er sich auf eine Kiste. Im Schein des Feuers sieht man die Anspannung im Gesicht weichen.
Tomatensuppe
03.08.2010, 21:57
Toter Zorn 2
Zwergengold (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13486704&postcount=7)
Kalte Gier (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13510642&postcount=10)
Toter Zorn 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541243&postcount=20)
Personen
Jasmina.....Schurkin und Schatzsucherin
Alrik..........Messerwerfer und Fallensucher
Rakhild.......eine junge Thorwalerin
Kord..........Dicker Alchemist aus Nostria
Hugen........Zwergensöldner
Im Grab des Barons
Hugen war mit den anderen am Ende der Treppe angekommen und gab die Blendlaterne an Jasmina weiter und zog seine Axt.Im schein der Laterne sahen sie einen ca. 12 Schritt langen Gang der vor einer Holztür mit Eisenbeschlägen endete.Kord der Alchemist und Gelehrte der Gruppe entzündete eine Pechfackel um noch mehr Licht zu spenden.Hugen schaute sich den gang aus Stein an und schnaubte."Schlechte Steinmetzkunst wenn ihr mich fragt" brummte er und schüttelte den Kopf.
"Dich fragt aber keiner,kleiner Mann" und Alrik lachte schrill und laut.Hugen hatte Alrik von Anfang an nicht gemocht und hielt dagegen."Du Hundsfott ne große Klappe vor dem Weiberfolk kannst du riskieren aber Taten sind fehl am Platze bei dir".Kord lachte leise und Rakhild schaute beide Nervös an,in ihrer Jugend wußte sie den Streit der beiden nicht zu deuten.Alrik wollte gerade etwas darauf sagen als Jasmina einschritt."Könnt ihr mal Ruhe geben ? Wir haben ein Grab zu plündern"."Alrik....du gehst vor und suchst nach Fallen im Gang.Ich gebe dir Licht und Hugen und Kord decken uns.Rakhild....du stehst an der Treppe schmiere bis wir dich rufen".Die Thorwalerin nickte erleichtert und Hugen und Alrik tauschten noch einen finsteren Blick aus,während Kord noch einen Schluck aus dem Flachman nahm.
Nach einiger Zeit hatte Alrik den Gang durchquert und stand vor der Tür.Jasmina rückte nach um ihm beim öffnen der Tür zu helfen."Sagt mal Hugen wollt ihr auch einen Schluck"? fragte Kord. Hugen wollte und trank den kleinen Flachman aus."Habt Dank Menschling....gar nicht mal so schlecht der Fussel".Kord machte große Augen und stammelte " das war ein Nordmarker Axtschlag.....mein letzter...ihr habt ihn ausgetrunken.....".Hugen nickte Wohlwollend."Wie gesagt gar nicht übel der Trunk".Kord starrte ihn an ob er sein Weib verführt hätte als Jasmina sich meldete."Seid ihr beide verrückt geworden ? Sauft euch hier einen an...ich glaub es nicht"."Kommt hier her..das Schloss ist auf".
Hugen drückte die Holztür weit auf und schaute in einen weiteren Gang deren ende in Fünf Schritt nach rechts ging.Jasmina pfiff nach der Thorwalerin damit diese zur Gruppe kam und bedeutete Alrik voraus zu gehen und nach Fallen zu suchen.Hugen Grummelte in seinen Bart und sah Alrik zu wie er in den Gang schlich und nach Fallen spähte.Rakhild sah ihm Neugierig über die Schulter als Kord anmerkte."Schon seltsam Jasmina das dieses Grab auf einem Acker vor Windhall liegt und es keiner richtig bewacht".Jasmina tat es mit einem Achselzucken ab."Phex muss man halt haben".sprach sie und schaute wieder zu Alrik.
Alrik unterdessen machte sich irgendwo am Boden zu schaffen." Hätte es fast nicht gesehen Leute aber ihr habt ja......Ein Lautes Zong erklang und Alrik der Messerwerfer wurde mehrfach aufgespiest, durch Speere die aus den Boden kamen.................Betretenes Schweigen folgte als Rakhild anmerkte.."Wer geht jetzt vor".Hugen merkte auf und sah das alle ihn anschauten." Hugen nickte und machte sich bereit.
Teil drei von Toter Zorn kommt bald in der Schreibstube
Hier ist Nummer 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Und nun folgt Nummer 2
Xolgorax, Sohn des Grimmag Brüderlichkeit Part 2
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne zur steinernen Theke
Thraxas, Sohn des Guldins Bekannter der Brüder
Einige andere Besucher der Taverne
»Hey, Xolosch! Wo bleibt unser Bier?« »Ich muss weiter, aber ihr geht wenn ihr noch laufen könnt klar?« »Jaja... Und wenn du mit denen fertig bist dann bring doch noch zwei Bier Pro Bruder, ja?« »Jaja... mach ich« Utram lächelt und nam einen weiteren Schluck den dunklen Bieres. Xolgorax wusste wenn sie in dem Tempo weiter trinke würden würde es noch dauern bis Xolosch sie raus werfen würde, aber das war den brüdern nur Recht, da Angorax sie heute hier treffen wollte. »Weißt du noch Xolgorax wie wir über das Elfendorf gestolpert sind?« Utram riss Xolgorax aus seinen Gedanken und der musste fest stellen, das sich jemand zu ihnen gestzt hatte Thraxas, Angorax Bruder und Guldins Sohn, die Brüder kannten ihn nur wenig, aber sie konnten ihn gut leiden. »Ich würde die gerne mal hören.....« Tharaxas hatte sich nun zu Wort gemeldet.»Nun gut dann gib uns einen aus den sind wir bestimmt etwas redseliger.....« »Ich weiß was besseres ich könnte euch sagen warum meine Schwester mit euch sprechen will..... aber das brauch mehr als nur eine Geschichte.....« Und so kam Thraxas um das Bier herum ohne zu ahnen was er mit seinem Versprechen aus lösen würde....
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13533526&postcount=18)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13539072&postcount=19)
Die drei blieben stehen. Für einen kurzen Augenblick war der Wald in ein fahles, helles Licht getaucht worden. Hella war froh, dass sie sich doch auf ihre Sinne verlassen konnte, zugleich breitete sich Angst in ihr aus. Ihr wurde dieses Abenteuer langsam unheimlich. Ole fand seine Sprache wieder: „Tatsächlich Hella. Was war das?“ Auch Fridda schien unruhig von einen Fuß auf den anderen zu treten. „Mir ist nicht wohl bei der Sache. Vielleicht sollten wir erst mal Licht machen, uns orientieren.“ Just in diesem Augenblick stieß auch Julius wieder zur Nachhut. „Wo bleibt ihr denn? Wollt ihr bis zum Morgengrauen warten?“ Hella verlor langsam ihre Nerven, zu allererst jene, die sie so geduldig machten. „Sag mal, hast du das gerade nicht gesehen? Hier war es gerade taghell! Unheimlich! Hier geht irgendwas vor, ich geh jedenfalls nicht weiter.“ „Ach komm, mach dir doch nicht in die Hose, kleine Zauberin. Wetterleuchten, nichts weiter.“ Julius erhob seine Stimme merklich, da sprang Fridda Hella zu Seite. „Du kannst mir nichts weiß machen. Irgendwas stimmt hier doch nicht. Ich habe es auch gesehen und Wetterleuchten sieht anders aus. Wir machen erst mal Licht und schauen uns um. Vielleicht sind wir Angsthasen, aber Narren sind wir nicht. Und hör auf Hella so anzupflaumen.“ Hella wäre beinahe vor Erstaunen auf den weichen Waldboden geplumpst, während Ole immer nur ganz nervös vor sich hin murmelte. „Wären wir nur bei der Mondsud geblieben, wären wir nur im Dorf geblieben.“ Julius lachte höhnisch. „Ja klar ihr Schlauköpfe! Macht doch eurer Licht an! Dann wissen die wilden Bestien auch gleich, wo sie diese Gurkentruppe finden können. Und überhaupt, wie stellt ihr euch das vor. Ohne mich kommt ihr niemals mehr aus dem Wald raus und ich weise euch nicht den Weg nach Avestreu. Ihr kommt entweder mit in meine Richtung oder ihr könnt hier versauern!“
Um seine Entschlossenheit zu verdeutlichen schritt Julius noch ein Stück weiter in den Wald. Er hatte mit dem charmanten Lausbub, der Hella erst nass spritzte und sich danach gekonnt in Szene setzte nichts mehr gemein. Eher schien er immer nervöser, von heftigen Gefühlen getrieben. In ihr wuchs die Gewissheit, dass es sehr dumm gewesen war, sich so des nachts in den Wald locken zu lassen. Sie war nur froh, dass sie hier nicht allein sein musste, dass der gute Ole bei ihr war und nie hätte sie gedacht, dass Fridda ihr das Gefühl einer gewissen Erleichterung spenden würde.
„Dieser Dummkopf,“ Fridda war außer sich, „er hat uns in eine Falle gelockt, da könnt ihr mir sagen was ihr wollt.“ Ole konnte sich eine Seitenhieb nicht verkneifen. „Pah, wünschte dir jetzt wohl, dass du dich nicht aufgedrängt hättest.“ Das ging Hella zu weit, aber Fridda kam ihr mit einer Erwiderung zuvor. „Ich wollte doch nur auch mal was mit eurem tollen Zweierklub zu tun haben. Ich wusste ja nicht, dass meine Anwesenheit euch so zuwider ist. Ständig haltet ihr die Köpfe zusammen. Schon die gesamte Exkursion und ich bin gezwungen, meine Zeit mit der blöden Mondsud zu verbringen. Bei eurer Geheimnistuerei immer weiß man ja gar nicht, wie man sich verhalten soll.“ Von Ole war nur ein einfaches „oh“ zu hören. Hellas Erstaunen dagegen, konnte nicht in Worte gewandet werden. „Aber Fridda, das ist... wir wussten... Warum hast du denn nichts gesagt.“ „Auch ich habe meinen Stolz, ich bettel doch nicht darum mit Ole befreundet zu sein.“ „Hey,“ Ole hatte seine Worte wieder gefunden, „Hätteste vielleicht mal. Dann hätte ich dir auch nicht das Stinkkraut in dein Buch gelegt.“ „Du warst das?“ Fridda wollte gerade ansetzen, als Hella wieder der Situation bewusst wurde. „Können wir das nicht später klären?“
Also standen die drei nun da. Julius hatte Recht, sie würden niemals wieder den Weg allein raus aus dem Wald finden. Sie waren schon lange durch die Dunkelheit immer weiter ins Dickicht marschiert. Das Blätterdach verdeckte den Himmel und machte eine mögliche Orientierung an den Sternen unmöglich. Der einzige Ortskundige schien entschlossen, seinen Weg zu einem bestimmten Ziel fortzusetzen. Verhandeln mit ihm schien unmöglich. Demnach hatten sie wirklich die Wahl: Hier bleiben bis zum Morgengrauen, ohne jemand der mit diesem Ort vertraut war und vielleicht von wilden Tieren und sonst welchen Bestien angefallen zu werden, ohne Garantie darauf bei Tagesanbruch einen Ausweg aus dem Dunkelwald zu finden. Oder Julius folgen, dessen anfängliche charmante Art offensichtlich Blendwerk war.
Von weiter weg war dessen Stimme zu vernehmen. „Habt ihr euch nun entschieden, Magier?“ Ole atmete schwer, ängstlich erhob er seine Stimme: „Wir haben nicht wirklich ein Wahl, oder? Meint ihr, wir finden auf uns alleine gestellt einen Weg hier raus?“ Fridda traf die Entscheidung: „Lasst uns mitgehen. Lasst uns wachsam sein. Hella, du hältst die Stecken immer breit. Ole, versuch dich in den Ignifaxius zu erinnern, versuch ihn besser zu beherrschen, solltest du ihn anwenden müssen. Ich werde auch mein Möglichstes tun.“ Hella atmete tief ein und aus, irgendwie schien das Abenteuer eine gefährliche Wendung genommen zu haben. Und nur, weil Ole und sie auf die Ehre gesetzt hatten. Hätten sie mal vorher nach gedacht. Zu Julius rief sie: „Gut, warte wir kommen!“
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13533526&postcount=18)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13539072&postcount=19)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556683&postcount=25)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb
Er hatte es geschafft. Die drei Zauberwerfer waren ihm tatsächlich in den Wald gefolgt. Zunächst hatte er nur mit zweien gerechnet, aber dass diese Fridda hinzu gekommen war, das musste eine Fügung gewesen sein. Nun hatte er drei Magier, vielleicht würde das reichen, es musste reichen. Keine Zeit, der verabredete Treffpunkt musste noch heute Nacht erreicht werden. Er durfte nicht versagen. Zu viel stand auf dem Spiel.
Die Gruppe wanderte zunächst durch den stockfinsteren Dunkelwald. Niemals hätte er gedacht, zufällig drei Leute aufzutreiben, die die Anforderungen erfüllten. Und vor allem hätte er niemals erwartet, dass diese ihm wie Schäfchen so tief in die Wildnis folgen würden. Das Gefasel von Ehre, das gerade diese Gurkentruppe drauf reinfallen würde - ein Glücksgriff. Er konnte ihre magischen Fähigkeiten nicht einschätzen, aber dass sie das Astrale in sich trugen, stand außer Zweifel und allein das zählte - so hoffte er. In Avestreu Magiebegabte aufzutreiben, hätte sich ansonsten als sinnloses Unternehmen heraus gestellt. Welch eine phexsche Glücksfügung.
Julius lief immer der Truppe vorweg, achtete aber darauf, sich wiederum nicht zu weit zu entfernen. Er wollte sie immer im Auge bleiben. Gerade auf der ersten Meile hatte er die Befürchtung, sie könnten es sich doch noch anders überlegen, den Weg zurück gehen. Er konnte von Glück sagen, dass ihr Verstand sich erst spät gezeigt hatte. In unregelmäßigen Abständen holte er einen etwa faustgroßen Stein aus seinem Beutel. Er hielt ihn in verschiedene Himmelsrichtungen und wartete darauf, dass er aufleuchten möge. Dies diente ihm zur Orientierung, denn dieser Stein hatte eine Pendant, welches an seinen Bestimmungsort gebunden war.
Immer wieder überprüfte er möglichst unauffällig den Weg. Er hoffte, wenn er weit genug vorweg gehen würde, wenn er den Stein nicht ganz so sehr aus seiner Taschen holen würde, dann könnte er seine Existenz so lange wie möglich vor den Zauberwerfern verbergen. Die hielten das Ganze wahrscheinlich immer noch für ein harmloses Spiel. Vielleicht war ihnen schon etwas mulmig, aber das wahre Ausmaß würden sie erst erkennen, wenn es bereits zu spät war.
Als er kurz über das Ganze mal nachdachte, meldete sich eine kleine Stimme in seinem Herzen, die er aber wieder schnell zu verdrängen versuchte. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, er hatte sich in etwas verstrickt, was zu ändern, er nicht im Stande war. Weshalb sollte er sich also auf Gewissensbisse einlassen. Mit Müh und Not hatte er die Sorgen der letzten Tage verbergen können, es war schon anstrengend genug, die ewig nette, lausbübische Fassade aufrecht zu erhalten. Er hatte sich jetzt auch mal ein Stück Frieden verdient.
Grimmig stapfte er weiter. Wieder holte er den Stein aus seiner Tasche, als er ihn Richtung Nordosten hielt, strahlte er so hell auf, man hätte keine Schwierigkeiten gehabt, ein Buch zu lesen. Verdammt, das musste bemerkt worden sein. Und prompt hörte er hinter ihm das Gemurmel dreier Stimmen. Genervt drehte er sich um, Diskussionen konnte er so kurz vor dem Ende wirklich nicht mehr gebrauchen. Irgendwie würde er sie schon dazu bringen, ihm zu folgen, weit war es nicht mehr.
Als diese Hella ihr Maul aufmachte, hatte er noch Müh und Not sich zu beherrschen. Der Fridda schon hätte er am liebsten ihr Maul gestopft, das Gezeter war kaum auszuhalten. Naja, der Ole war nicht erst zu nehmen. Er würde den Frauen folgen wie ein Kalb mit Glubschaugen. Wichtig war nur, sie bei der Stange zu halten. Wilde Tiere waren immer ein Argument, auch dass sie es alleine nicht in den Wald schaffen würden. Es würde schon gehen.
Julius schrie fast, um die Drei auch ja auf seinem Weg zu halten. „Ja klar ihr Schlauköpfe! Macht doch eurer Licht an! Dann wissen die wilden Bestien auch gleich, wo sie diese Gurkentruppe finden können. Und überhaupt, wie stellt ihr euch das vor. Ohne mich kommt ihr niemals mehr aus dem Wald raus und ich weise euch nicht den Weg nach Avestreu. Ihr kommt entweder mit in meine Richtung oder ihr könnt hier versauern!“ Er hoffte, dass das ausreichen würde, um sie dazu zu bewegen, weiter ihm zu folgen. Es musste klappen. Kein Versagen, dafür stand zu viel auf dem Spiel. Er setzt sich wieder weiter ab und wartete gebannt. Sie murmelten, sie besprachen irgendwas, es war ihm gleich. Einzig zählte sie vorwärts zu bekommen. Bald würde alles vorbei sein, bald würde alles gut sein. Tief atmete er die reine Waldluft ein, der leichte Duft des Mooses, der feuchten Erde. Bald wäre er frei.
„Gut, warte wir kommen!“
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
Ein beherzter Ritt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13529080&postcount=16)
Ein glückliches Ende (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13532259&postcount=17)
Was zuerst? (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541268&postcount=21)
Nachtlager I (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13549237&postcount=22)
Tjorolf und Berwin setzten sich mit dazu, als Matthias sich auf eine der Kisten setzt. Der Hopfenbauer bringt für jeden einen Krug Bier mit. Beim Hinsetzten sagt er: »Bei den Zwölfen, habt Dank! Morgen früh werde ich schauen, wie es um die Ladung steht. Lasst es Euch schmecken.« Der Thorwaler und Matthias bedanken sich, erwidern den Trinkspruch und nehmen einen Schluck von dem Bier. Es dauert eine reichliche halbe Stunde, bis das Schweigen beendet wird. Es geschieht, als Matthias von Hasgar zurückkommt und sagt: »Er schläft. Er ist auch nicht sonderlich warm. Wird es wohl gut überstehen, bis auf die Beule am Kopf. Die wird er noch merken.« »Für Eure wenigen Jahre scheint Ihr schon großes Wissen erworben zu haben, Matthias. Und Euer Schwert führt Ihr passabel,« sagt Tjorolf. »Sagt, kennt Ihr Euch mit so etwas aus?« fragt der aschblonde Hüne und zeigt Matthias ein Papierstück.
Der nimmt es, geht zum Feuer, um es genauer betrachten zu können. »Zwei Gespanne, vier Begleiter, Ferdok via Wallerheim!« liest Matthias vor. In seinem Gesicht mach sich Erstaunen breit. Geschöpftes Papier erkennt er. »Solch wertvolles Papier und welch ein Text«, sagt er zu den beiden. »Doch halt, hier scheint das Feuer besser durch. Ein Wasserzeichen U. N. Merkwürdig, meint Ihr nicht auch und wo habt Ihr es her Tjorolf?« fragt Matthias. Der Thorwaler sagt: »Von einem der Toten. Hatte es in einem Beutel. Als ich ihn an den Waldrand geschleppt habe, hing der aus der Kleidung.« »Kann ich das Stück haben?« fragt Matthias und ergänzt: »Würde es in Ferdok mal einem Sachkundigen vorlegen. Diese Papiere hat man nicht so oft und vielleicht kennt er ja das Wasserzeichen von anderen Textstücken, wenn er Verträge schließt.« »Macht es!« antwortet Tjorolf.
»Werde noch mal nach Hasgar sehen,« sagt Matthias und will aufstehen. »Jetzt bleibt doch mal sitzen. Macht mich und Berwin nur verrückt. Er schläft und wenn einer kommt, dann setzt es was mit dem Zweihänder,« poltert Tjorolf. Der Hopfenbauer sagt nichts, doch er nickt mit dem Kopf zu der Rede. Matthias greift das Wort Zweihänder auf. Denn seine Augen begannen zu leuchten, er war an solchen Waffen interessiert und fragt Tjorolf: »Kann ich den Andergaster mal sehen, denn er sieht verändert aus.« »Ho, ho, Ihr seid ja ein ganz schlaues Bürschchen. Aber es stimmt, ich habe etwas geändert und so ist es kein Andergaster mehr. Seht selbst,« sagt der Thorwaler und reicht Matthias das Schwert mit dem Griff, in dem er selbst an den Ricasso, die Fehlschärfe direkt an der Parierstange, greift.
»Bei Rondra habt Dank,« sagt Matthias und greift nach dem Zweihänder. Dank des kugelförmigen Knaufes schwingt er es geschickt mit einer Hand in die Höhe. Nur beim Drehen mit beiden Händen greift er mit der Linken etwas abstoppend, sodass der Kreis nicht flüssig rund gedreht wird. »Eine wunderschöne Waffe. Und vorn an der Fehlschärfe habt Ihr zusätzlich Parierhaken anbringen lassen. Sehr gut! Deshalb waren Eure Paraden so wirkungsvoll,« lobt Matthias. »Ihr steckt voller Überraschungen, Matthias von Ibenburg. Nun, wer hätte das gedacht, dass ich einen wie Euch mal treffe, der sich mit Zweihändern gut auskennt,« erwidert Tjorolf. »Gern würde ich Euch noch fragen, woher, doch es ist schon spät. Der Tag war ereignisreich. Die Nacht ist angebrochen. Ich werde die erste Wache übernehmen. Versucht zu schlafen. Matthias, ich wecke Euch zurzeit.«
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten beiden Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»Wenn das so ist...... Also gut. Pass auf: Das ist jetzt schon eine Weile her also ergänz wenn ich was vergesse, Utram....« Der nickt nur und nimmt einen weiteren Schluck des dunklen Bieres. »Warum erzählt ihr ihm die Geschichte? Ich dachte eure Abenteuer sind eines eurere best gehüteten Geheimnisse.....« Xolosch, der Wirt sand plötzlich neben Xolgorax und stellte die von Utram bestellten Biere ab. »Das liegt daran das bisher keiner genug Interesse gezeigt hatt......« Der Wirt sieht Utram ob dieses Komentares kurz an und nimmt die leeren Humpen vom Tisch. »Wenn das so ist... dann darf ich doch sicher mit hören wenn ich euch heute mal nicht raus werfe?« Die Brüder nicken kurz und meinen dann wie aus einem Mund:»Aber immer doch, Xolosch......« Und so beginnt Xolgorax zu erzählen: »Es war auf unsere ersten Reise wir waren noch nicht lange unterwegs......
Utram und Xolgorax wanderten langsam durch den Wald der unweit ihrer Heimat, Granithalle begann, es war ihre Erste Fahrt und beide waren wenn überhaubt nur kurz außerhalb der schützenden Berge gewesen, wie auch wo sie beide doch erst vor einem Monat ihre Feuertaufe (http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Feuertaufe) hinter sich gebracht hatte. Sie hatten sich Entscheiden müssen zwischen dem Alten und dem Neuen Weg, so war es in Granithalle Brauch: Und so trug Xolgorax mit Stolz seine neue Axt, sie war eine gut Waffe, Utram aber hatte andes als sein Bruder den alten Weg gewählt und war durch die Feuerwand gegangen, was Xolgorosch daran wunderte war sein Bruder hatte keine Hast gezeigt und war langsam gewesen und anders als bei allen anderen die das Alte Ritual vollzogen hatten war er ohne Verbrennungen geblieben: »Ich bin dein Bruder du kannst es mir verraten. Wie hast du es gemacht?« »Ich bin einfach gegangen mehr nicht, ich weiß selbst nicht warum ich verschont geblieben bin.....« Er hatte einmal einen Verdachtz geäußert und der geisterte den Brüdern im Kopf herum: Die Anderen waren nicht vom Göttlichenfunken Angrosch's berühert worden. »Und wenn es stimmt.....« »Dann sollte es uns nicht kümmern.... Wir wissen es nicht, können es nicht wissen...... Das ist eine Angelegenheit zwischen Angrosch und ihnen.« Damit war das Thema für Utram erledigt, Xolgorax konnte seinen Bruder verstehen, den gesamten letzten Monat lang war er das gefragt worden. »Und was denkst du, was wir erleben werden..... Orks? Trolle? Drachen vielleicht?« Utram lenkte das Gespräch nun in eine neue Richtung. »Ich würde sagen alles.... Und zwar nicht zu knapp.« Xolgorax sollte nicht ahnen wie Recht er mit diesen Worten habe sollte..... »Fragt sich nur wo wir anfangen sollen...« Utram grinste »Ich wäre für die Orks, so zum aufwärmen.....« So scherzent zogen sie weiter in den Wald und fanden bald eine Lichtung auf der sie eine Rast einlegen wollten, als plötzlich ein Schrei aus den Wäldern wieder hallte. »Los da müssen wir hin.... Vielleicht können wir helfen....« Xolgorax rannte los ohne auf seinen Bruder zuwarten. »Oder in eine Falle geraten....« Trotz seiner Bedenken folgte Utram ihm. »Verbandszeug Utram schnell.....« Xolgorosch war der bessere Läufer der beiden und war so schnelle am Ziel gewesen in mitten der Lichtung auf der sie nun standen lagen ein halbes Dutzent tote Orks, eine verletzte Elfe, sowie zwei tote Menschenmänner und was die Brüder noch mehr erstaunte eine Zwergin ebenfalls verletzt. Nach einem Blick auf die Verletzten meint Utram: »Ich kümmer mich um die Elfe du um sie.« »Warum das?« »Ganz einfach du bist der schlechtere Heiler und die Elfe hat eideutig mehr ab gekriegt....« Mir soll's recht sein.... denkt sich Xolgorax noch bevor er sich seiner Patientin witmet.
Am nächsten Morgen, Xolgorax hatte sich kurz vor Sonnenaufgang doch noch Schlafen gelegt, werden beide durch ein Stöhnen geweckt. »Was?... Wie?« Utram der eigendlich Wache halten wollte war wohl eigenickt. Er steht auf und geht zu den Verletzten: »Hallo...? Seid ihr wach....?« Die Elfe hebt die Lider und blickt ihn unverwand an.
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13533526&postcount=18)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13539072&postcount=19)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556683&postcount=25)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13559065&postcount=26)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 2
Schritt für Schritt - ganz langsam, weil man nicht weit sehen konnte - führte Julius die Gruppe zum Ort, der seine Freiheit bedeuten würde. Immer auf der Hut, denn in dieser Gegend des Dunkelwaldes wimmelte es von allem möglichen Getier und nichts sollte seinen Erfolg verhindern. Seine Sinne waren aufs äußerste angestrengt, jedes Geräusch versuchte er wahrzunehmen. Zudem achtete er penibel darauf, den Abstand zur Gruppen nicht zu groß werden zu lassen. Niemand sollte jetzt noch ausscheren können. Aufregung und Anspannung durchfluteten seinen Körper. Nie war ihm so klar wie jetzt, was der Preis war.
Hella war die erste, die nach der kleinen Auseinandersetzung wieder sprechen konnte. Ole und Fridda hielten beide ihre Stäbe bereit. Ole murmelte die ganze Zeit Zauberformeln, damit er sie im wichtigen Augenblick auch wenigstens im Kopf hatte. Er hatte Angst - vor dem, was kommen würde und seiner Vergesslichkeit. Hella dagegen hatte beschlossen, so leicht nicht aufzugeben, sie wollte antworten. Sollte es zum Kampf kommen, wäre sie schon bereit. Aber auch eine Rechtfertigung, einen Grund musste es für all das geben. Sie würde Julius konfrontieren.
„Hey, Herr Krummkalb! Sag mal, du scheinst dich ja hier bestens auszukennen. Warst du schon häufiger hier?“ Genau das konnte Julius nun gar nicht gebrauchen. Diese zickige Zauberwerferin mit dem Gestrüpp auf dem Kopf raubte ihm die Nerven. Aber wichtig war allein, sie weiter in diese Richtung bewegt zu kriegen. Ob sie nun debattierten oder nicht, war für ihn momentan nicht wichtig, solange sie nicht stehen blieben.
„Ja.“ War die einzige Information, die er bereit zu geben war. „Oha, wo sind denn die schönen Worte hin, die plätschernd wie ein Wasserfall über Eure Lippen kamen, der Herr?“ Hella legte all ihren Spott in diesen Satz, Frustration machte sich breit. „Hör mir mal zu Krummkalb, du musst schon mal ein paar Sachen hier klären, ich beweg mich sonst keinen Schritt weiter.“ Und plötzlich blieben die drei Magier stehen. Fridda und Ole spürten instinktiv, dass sie jetzt wohl Hella vertrauen musste, dass sie jetzt wohl den Kampf aufnahm. Beide stellten sich hinter sie und Julius Träume davon, dass er selbst glatt in die Freiheit entlassen würde, zerplatzten für einen Moment.
„WIR wollen Antworten. Klar, sag jetzt, dass uns die wilden Tiere holen, dass wir jämmerlich verhungern werden und all das. Aber verlass dich drauf, keinen Fuß setzen wir weiter, wenn du nicht rausrückst.“ Hella war vielleicht verwirrt und eigenbrötlerisch, aber mutig auch und so leicht würde sie es ihm nicht machen.
Julius musste in den Tiefen seines Herzens kramen, um noch ein einziges Mal den charmanten Lausbub an die Oberfläche zu zerren, er wusste, dass es hier mit einfachem Schreien und Gezeter nicht getan sein würde. Er war allein, sie zu dritt und hätten sie mal ihren Verstand benutzt, dann wären sie sicherlich drauf gekommen, an einem Ort zu übernachten, um ihr Glück im Hellen zu probieren. Allein ihrer Unerfahrenheit hatte er es zu verdanken, dass er sie so weit hatte bringen können. Jetzt musste er schnell ihr Herz erwärmen.
„Es ist nur,“ seine Stimme stockte, wie von großem Schmerz gepeinigt, die Panik des möglichen Versagens half ihm dabei sehr, „es ist nur, ich stehe unter großen Anspannungen. Ich bin es nicht gewohnt, andere in meine Sorgen mit einzubringen, aber ich brauche...“ Er stockte und versuchte eine Träne aus seinen Augen zu pressen. „Ich brauche eure Hilfe. Nur mit euch Magiern kann ich... kann ich meinen kleinen Bruder befreien.“ „Wie bitte?“ Der Chor der Drei klang erstaunt. „Du willst mit uns deinen kleinen Bruder retten?“ Hella war irritiert, aber auch Freundlichkeit durchströmte wieder ihr Herz. „Erkläre das mal besser.“
„Es ist so, da oben auf dem nächsten Hügel ist eine Lichtung. Ein alter Freund von mir, jedenfalls dachte ich wir wären eng miteinander, hat dort ein Lager aufgeschlagen. Er will Dukaten, aber beim besten Willen, ich bin außer Stande so viel aufzutreiben. Er sprach von einer alten Schuld, wirft mir Dinge vor. Aber glaubt mir, ich habe damit nichts zu tun. Und trotz unserer Differenzen, ihm gegenüber war ich immer loyal.“ Langsam hatte er sich in eine gewisse Rage rein geredet. Den Stolz musste er verbergen, aber es war perfekt. Er konnte es also immer noch. „Jedenfalls hoffe ich, wenn ich zu unserem Treffen Magier mit bringe, wird er den Schwanz einziehen und mir meinen kleinen Bruder zurück geben, ohne dass ich kämpfen muss. Er ist zwar lausig am Schwert, aber sicher ist sicher. Ihr kamt wie gerufen, ich ließ mich auf ein Spiel mit euch ein, packte euch bei der Ehre, bei eurem Abenteurerwillen, weil ich Angst hatte, dass die Wahrheit weit weniger wirkungsvoller sein würde. Ihr müsst mir glauben, es geht nur um meinen kleinen Bruder. Er hat mit allem am wenigsten zu tun. Er ist mein ein und alles.“ Verzweiflung rann durch seine letzten Worte.
„Aber,“ Hella war sehr ergriffen, „warum hast du uns nicht gleich gesagt, was los ist. Wir würden doch nie ein kleines Kind im Stich lassen.“ Auch Ole hatte seine Angriffshaltung abgelegt. „Das muss ein übler Kerl sein, der solch böses tut. Wenn er ein Problem mit die hat, muss er doch nicht deinen kleinen Bruder rein ziehen.“ Einzig Fridda blieb still.
Hella war so sehr voller Mitleid, dass sie auf Julius zu ging, mit seinen blonden Locken, war er auch im dunklen Wald noch zu erkennen, und ihn spontan in den Arm nahm. „Du musst wirklich schlimmes erleiden.“ „Glaubt ihr ihm etwa?“ Fridda ruhige Stimme wirkte wie eine kalte Dusche. „Nun ja.“ Wie immer, wenn sich Ole nicht entscheiden konnte, wackelte er mit seinem Hintern hin und her. „Warum sollte er sich sowas ausdenken? Aber warum hat er nicht eher was gesagt?“ Hella war ganz außer sich: „Jetzt ist es doch endlich mal gut. Er hat sich nun geöffnet und wir sollten ihm helfen. Immerhin geht es um ein kleines Kind.“ Damit war entschieden, dass sie weiter gehen würden.
Julius grinste selbst zufrieden in sich hinein, er hatte gewonnen. Triumpf hatte er schon lange nicht mehr gespürt und stolz schritten sie weiter zum Ziel. Einzig und allein ein seltsamer Geruch irritierte ihn, ein leichter würziger Hauch umgab ihn. Wie gekochte Kräuter Belmart und Einbeeren. Das musste von Hella kommen. Tief atmete er ein und aus, als sie den schmalen Weg Richtung Hügelkuppe betraten. Nur noch ein paar Fuß und alles wäre vorbei.
Die Umarmung Hellas wirkte noch nach. Das war echte Wärme, echtes Mitgefühl und Güte. War es gerechtfertigt, so das Gute auf Dere zu opfern, nur um sich selbst zu retten? So sehr er auch die Zweifel zu verdrängen suchte, so sehr es im widerstrebte kurz vor dem Ziel Skrupel zu entwickeln. Er konnte es nicht abschütteln. Wie lange sollte das weiter gehen, konnte er sich sein, dass dies die letzten waren? Und wie sollte er weiter leben? Mit jeder Schaufel Schuld, die er sich auf die Seele geschüttet hatte, spürte er, dass die Farben weniger strahlten, die Sonne weniger wärmte und Menschen immer mehr wie Attrappen in einer leeren Welt wurden.
Es war passiert, Julius hielt ein, er hatte sein Gewissen wieder gefunden.„Halt, wartet das ist eine...“ Gerade da erhob sich hinter den Vieren ein blaue Barriere umgeben von kaltem Licht. Sie hatten das Ziel erreicht.
Tomatensuppe
06.08.2010, 17:52
Toter Zorn 3
Zwergengold (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13486704&postcount=7)
Kalte Gier (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13510642&postcount=10)
Toter Zorn 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541243&postcount=20)
Toter Zorn 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13550638&postcount=23)
Personen
Jasmina.......Schurkin und Schatzsucherin
Rakhild........eine junge Thorwalerin
Kord............Dicker Alchemist aus Nostria
Hugen..........Zwergensöldner
Das Grauen
Hugen Grummelbart schaute auf den toten Alrik und schnaupte.Er hatte ihn nicht gemocht aber den Tod hatte er ihm nicht gewünscht."Wartet" rief Jasmina "vieleicht können wir noch was gebrauchen" Sie nahm dem Toten ein Satz Wurfmesser ab sowie ein kleine Tasche und steckte sich danach noch seinen schmalen Geldbeutel ein."Geteilt wird später"wandte sie ein und Hugen hatte den Verdacht das sie es vergessen würde."Wir sollten weiter gehen"meinte Kord und Rakhild nickte.Hugen war es nur Recht."Leuchtet mir mit der Laterne Jasmina während ich voran gehe".
Der Gang voraus wurde jetzt von dem Warmen Licht der Blendlaterne erfüllt sowie das Flackernde Licht von Kords Pechfackel.Hugen hatte jetzt das Gangende ereicht und schaute um die Biegung nach Rechts...Hmm...noch ein paar Schritt und eine kleine Treppe führte weiter nach unten.Er ging Vorsichtig weiter als Jasmina in fragte..."Hugen achtet ihr auch auf Fallen". Der Zwergensöldner Hugen...der von Fallen eigentlich gar keine Ahnung hatte nickte."Klar doch,wir Zwerge sehen alles".Wie zum Beweis klopfte er vor sich mit dem Axtstiel auf dem Boden und zuckte zusammen als sich eine Zwei Schritt tiefe und breite Fallgrube mit Speeren auftat."Seht ihr" sprach er und versuchte so auszusehen als ob es Absicht gewesen wär.Jasmina nickte zufrieden und Kord flüsterte Rakhild das Wort Zwergenmacht zu,die ihn darauf mit großen Augen anblickte.
Sie hatten eine Steintür ereicht und Jasmina knackte gerade das Schloss.Sie waren über die Fallgrube gesprungen und waren über eine kurze Treppe weiter nach unten gelangt und standen jetzt vor der besagten Steintür.Hugen besah sich die schäbige Steinmetzkunst der Tür und schüttelte den Kopf.Pfuscher dachte er als Jasmina die Tür mit einen Grinsen aufschob."Last uns mal nachsehen was es hier gibt"sprach sie und sprang vor den anderen in den Raum.
Die Kammer in die sie jetzt alle Schritten raubte ihnen den Atem.Sie war wohl 8x8 Schritt groß und angefüllt mit Rüstungsteilen,Fässern und Truhen...an den Wänden hingen vermodderte Wandbehänge aus Stoff.Während Kord noch staunend dastand und sich mit offenen Mund umsah....sprang Jasmina durch die Kammer wie ein kleines Kind."Wir haben es geschafft" jauchtzte sie und lachte.Rakhild war an eine Nische getreten und hatte einen Bronzehelm ergriffen den sie nun Glücklich unter ihren Blonden Zöpfen presste."Passt" sagte sie und lächelte.Hugen hatte eine kleine Truhe aufgestemmt und steckte sich einen Beutel mit Münzen in das Wams."Hehehe so mag ich es"grinste der Zwerg."He schaut mal da ist noch eine Tür....die mach ich auf"Jasmina fing an mit einer Haarklammer an einer schmalen Holztür herum zu stochern.Kord der Dicke Alchemist hatte in einer Schatulle ein paar Pergamente entdeckt,die er hastig in seine Tasche steckte.Rakhild..die junge Thorwalerin besah sich derweilen ein paar Armschienen aus Eisen.Hugen konnte sich nicht entscheiden wohin er zu erst gehen sollte als Jasmina sagte.."Ich hab sie auf".
Hugen sah zu Jasmina und zu der Tür und dahinter.Ihm stockte der Atem...."Nein" entfuhr es ihm."Weg da Jasmina".Hinter der geöffneten Tür kamen Guhle hervor und zwar mehr als ein Dutzend.Jasmina wirbelte herum das ihre Locken flogen und zog den Degen.Aber es war zu spät.Mit einem Kreischen ging sie zu boden.Hugen zog seine Axt während Kord aufgeschreckt zu seiner Tasche griff.Rakhild eilte an Hugens Seite die Streitaxt erhoben.
Jasmina wurde bei Lebendigen Leib aufgefressen und ihre Schreie waren grauenhaft.Rakhild köpfte einen der Guhle der in die Kammer sprang und Hugen zertrümmerte einem weiteren die Kniescheibe.Kord schleuderte jetzt eine brennende Flasche in Richtung der Untoten und schrie "zurück".Feuer breitete sich in der Kammer aus und Rakhild floh von Hugen gefolgt die Treppe hoch...Kords Atem im Nacken.
Wie es weiter geht.....bald in der Schreibstibe
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
Ein beherzter Ritt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13529080&postcount=16)
Ein glückliches Ende (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13532259&postcount=17)
Was zuerst? (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541268&postcount=21)
Nachtlager I (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13549237&postcount=22)
Nachtlager II (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13572659&postcount=27)
Die Zeit der nächtlichen Dunkelheit wechselt in die Stunde kurz vor dem Sonnenaufgang. Ein eigenartiges Licht durchzieht den Wald. Bäume, Sträucher, die Passstraße zeigen sich dem Betrachter tiefblau. Die Geräusche der Nacht weichen denen des kommenden Tages. Das Rascheln im Unterholz, das Flattern der Fledermäuse weicht dem Gezwitscher der ersten Vögel. Der Tag erwacht.
Matthias schüttelt seine Schultern, denn es ist auch die kälteste Stunde bei seiner Nachtwache. Und im Monat des Ingerimm können die Nächte auch noch leicht frostig sein. Der groß gewachsene, blonde Krieger schreitet zu Hasgar und lauscht. »Er atmet sehr ruhig und er liegt mit dem Kopf auf dem Sattel fast so, wie er eingeschlafen ist,« stellt Matthias fest. Er prüft mit dem Zeige- und Mittelfinger am Hals, an der Halsschlagader, den Puls, prüft dabei bei dem Fuhrmann dessen Temperatur. »Bei Peraine, er hat eine starke Natur und ein riesen Glück,« denkt sich Matthias. »Vielleicht war der reichliche Schnapps von Tjorolf genau das Richtige gewesen,« überlegt er und legt sein Schwert etwas lässig über die Schulter und setzt seinen Rundgang fort. Bei den Pferden ist alles in Ordnung. Die Rast hat ihnen geholfen, zu Kräften zu kommen. »Sie werden den Weg mit dem teilweise noch aufzuladenden Gepäck sicher schaffen. Es ist ja auch nicht mehr so weit bis Wallerheim,« sagt sich Matthias. Er beschließt, noch ein wenig Holz nachzulegen. Langsam legt er einige Knüppel in das Feuer, das aus einem weißgrauen Ascheberg nur kleine Flammen zügeln lässt. »Ja,« denkt er sich, »so brennt es fast ohne Rauch.« Dabei streckt er seine Hände zum Feuer, reibt sie aneinander und geht weiter seine sich selbst auferlegte Runde. Dabei überlegt er, was der baldige Morgen bringen wird. »Werde mal Tjorolf fragen, was er mit den Toten machen will,« legt er für sich fest. Matthias weiß, dass er eine Entscheidung treffen muss. Den Fuhrleuten und dem Hopfenbauern Berwin Hangensaum Lebwohl sagen und pünktlich in Ferdok eintreffen oder die kleine Gruppe begleiten. »Tjorolf kann das eine Gespann nehmen. Aber bei Hasgar wird man froh sein können, wenn er auf dem Kutschbock halbwegs sitzen kann. Ob Berwin ein Gefährt lenken kann? Zu zutrauen ist es ihm. Er ist ein Hopfenbauer,« grübelt Matthias. »Bei Rondra! Lasse mich die richtige Entscheidung treffen!«
Als die Sonne beginnt glutrot aufzusteigen und das Licht vom Blau in ein geblich roten Ton wechselt, ist sie vorbei die blaue Stunde. Matthias weiß, es wird Zeit. Er geht zu Tjorolf und sagt leise: »Den Zwölfen zum Gruße! Tjorolf es ist Zeit.«
Tomatensuppe
07.08.2010, 13:32
Toter Zorn 4
Zwergengold (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13486704&postcount=7)
Kalte Gier (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13510642&postcount=10)
Toter Zorn 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541243&postcount=20)
Toter Zorn 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13550638&postcount=23)
Toter Zorn 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13580198&postcount=30)
Personen
Rakhild.............eine junge Thorwalerin
Kord................Dicker Alchemist aus Nostria
Hugen..............Zwergensöldner
Gerwin..............ein Bauer
Helmbrecht........Büttel aus Winhall
Die Flucht
Hugen lief hinter Rakhild die Treppe hinauf gefolgt von Kord.An der Fallgrube machten sie Halt."Los springt rüber" schrie Hugen und die Thorwalerin setzte mit ihren langen Beinen sofort darüber hinweg."Was ist den Kord los los".Der Dicke Alchemist schnaufte und sprang über die Grube.Hugen lief ein Stück zurück um Anlauf zunehmen,als ihm ein Guhl entgegen kam.Er fluchte wendete und sprang über die Fallgrube.Er kam auf der anderen Seite auf und der Untote Leichenfresser landete eine Sekunde später neben ihm und fauchte.Hugen zog ihm mit dem Axtblatt ein Bein weg und der Guhl...welcher von Kord noch einen Schlag ins Gesicht bekam landete in der Fallgrube und spießte sich an den Speeren auf.Das Trio hastete weiter dem ausgang entgegen.
Sie liefen die letzte Treppe hoch und erreichten den Acker vor Windhall.Der Morgen graute heran und es war Bodennebel aufgezogen als die kleine Gruppe halt machte und durchatmete." Das dort sind sie Herr Büttel....kein Zweifel".Hugen schaute auf und konnte es nicht fassen.Sie waren umringt von mehrern Milizsoldaten aus Winhall.In der Mitte stand ein etwas beleibter Mann neben einem Bauern mit einer Mistgabel."Gut gemacht Gerwin" sprach der beleibte und wandte sich an Hugen." Ich bin Helmbrecht.....Büttel aus Winhall und ihr seid Kraft meines Amtes verhaftet elende Grabräuber"."Legt die Waffen nieder und wir werden euch einen gerechten Prozess machen bevor hier gehängt werdet".Hugen fluchte...waren sie doch wirklich von einem Bauern gesehen worden,beim betreten des Grabes.Er zählte neben dem Büttel und dem Bauern....sieben weitere Milizsoldaten.Keine Verdammte Chance dachte Hugen als hinter ihm eine Horde Guhle aus dem Grab hervor stürmte.
Auf dem Acker brach ein wilder Kampf los...Kord in seiner verzweiflung den Untoten zu entgehen lief nach vorne.....genau in die Mistgabel des Bauern.Der Alchemist schrie auf und viel nach hinten.Hugen rannte zu Kord und sah nach dem Bauern....aber der Nebel und das Kampfgetümmel hatten ihn verschluckt."Kord...bei Angrosch...Kord". Der Zwergensöldner kniete sich neben dem Alchemisten aus Nostria und hielt seinen Kopf."Hu..Hugen ic wi will hi argh he uhh net sterb...ahgg".Kord hielt sich den Bauch verdrehte die Augen und starb bevor Hugen etwas machen konnte.Der Zwerg war ausser sich und sah sich wütend um.Sein Blick viel auf den Bauern Gerwin der seinen Freund getötet hatte.Der Bauer war ca. sieben Schritt entfernt und entfernte sich von ihm."Du Schwein" entfuhr es dem Zwerg.Zornig sprang er auf und warf seine Axt.....Das Axtblatt grub sich tief in den Rücken von Kords Mörder und er stürzte mit einen Aufschrei zu Boden.
Hugen nun Waffenlos wich einen Guhl aus und rannte nach links.Als eine Axt auf ihn zuschoss.Er konnte sich noch gerade ducken und schaute in das verblüffte Gesicht von Rakhild."Sehe ich etwa aus wie ein verfluchter Guhl" schrie er."Los Mädchen nichts wie weg hier zum Waldrand".Die Thorwalerin ließ sich nicht lange bitten und sprintete davon gefolgt von Hugen.Auf dem Weg dorthin schlug sie einen weiteren Untoten nieder und der Zwerg sah sich auf einmal einen Jungen Milizsoldaten gegenüber.Er wuste sich nicht anders zu helfen...trug er ja keine Waffe mehr.Hugen griff zwischen die Beine des Soldaten umfasste sein Gemächt und zog dran.Der Erfolg war umwerfend...Der Mann ließ seinen Streitkolben fallen und stürzte zu Boden.Hugen bückte sich schnell...nahm den Streitkolben und lief Rakhild hinterher.
Vollkommen erschöpft ereichten sie ihr Versteck am Waldrand.Sie hatten dort einen Unterstand gebaut. ( eine Zeltplane mit Zweigen getarnt) und Hugen zog seinen Rucksack darunter hervor.Er schaute in das Gesicht von Rakhild deren Augen feucht schimmerten." Du hast dich gut gehalten Mädchen beim Potwal das wohl" sagte er und die Thorwalerin lächelte ihn schwach an."Man kann halt nicht immer Gewinnen...".Rakhild nickte und sprach"Mir reicht es mit der Abenteuerei....Ich werde versuchen mich zur Küste durchzuschlagen"."Vieleicht kann ich auf einem Schiff als Seefrau anfangen....kommt doch mit Hugen"? Der Zwerg schüttelte den Kopf..." Die See ist nichts für uns Angroscho....ich werde nach Osten in die Berge ziehen".Rakhild schaute ihn traurig an und Hugen seufzte.Dann griff er in seinen Wams und holte den Lederbeutel aus der Grabkammer hervor.Er wog ihn in der Hand und öffnete ihn."Das sind mindestens 100 Silbertaler....wir machen halbe halbe".Hugen nahm aus dem Beutel 40 Münzen und sah dann in das Gesicht der Jungen und unerfahrenden Frau.Er seuftzte nochmal und ließ dann unauffällig 10 Münzen in den Beutel zurück gleiten."Hier nehmt den Beutel..meinen Hälfte habe ich mir genommen.Rakhild nahm den Beutel und steckte ihn ein."Habt Dank Hugen ich ....."Hugen sprang auf und schnitt ihr das Wort ab."Wir sollten jetzt gehen...jeder in seine Richtung.Gehabt euch wohl und der Pottwal sei mit euch"."Dank euch Hugen und Angrosch mit euch"sagte Rakhild.Der Zwerg wandte sich um und stampfte davon....er würde sich nicht umblicken...Nein ein so harter Kerl wie ihn konnte nichts erschüttern.Nach fünfzig Schritt drehte er sich um und sah Rakhild am Waldrand winken.Er winkte zurück und sah sie im Wald verschwinden.Er wandte sich um und ging in Richtung Berge....eine einzelne Träne lief seine Wange hinab.......
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten drei Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Und nun die Vortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»Von hier an Erzähle ich am besten weiter...« Alle zuhörer hatten so gebannt den ausführungen von Xolgorax gelauscht, dass Utrams Worte sie nun wieder in die Gegenwar rissen. Er nimmt einen Weiteren Schluck Bier und beginnt dann weiter zu erzählen:» Wie Xolgorax richtig berichtete waren wir im Wald auf diese verletzte Bunferatoschna und Angroschna gestoßen und hatten sie verarztet und ich hatte dann die Nachtwache übernommen......
Die Elfe begann erst nach kurzem zögern zu sprechen und Utram verstand kein Wort von dem was sie sagte. Warscheinlich steht sie unter Schock oder sowas..... »Xolgorax die Bunferatoschna ist aufgewacht, sie redet auch aber ich verstehe sie nicht....« ».....Sie Fragt wer ihr seit..... und was ihr hier tut.....« eine schwache Stimme meldet sich zuwort, die Angroschna war nun ebenfalls erwacht. Xolgorax stand nun auch bei den beiden Verwundeten: »Dann sind ja jetzt beide wach....« »Ja Bruder und was sagst du? Sagen wir es ihnen oder Fragen wir zu erst?« Xolgorax überlegte kurz und meinte dann: »Ich wäre dafür zuerst ihre Fragen zu beantworten nur damit sie merken das sie uns trauen können.....« Utram nickte und blickte dann zu der Angroschna:»Wir sind Xolgorax und Utram, die Söhne des Grimmag vom Clan der Wächter von Granithalle.« Nun übernahm Xolgorax das Reden:»Wir sind von unserer Heimat auf gebrochen um uns einen Ruf als Krieger und Abenteurer zu machen.« »Und dann haben wir nicht weit von hier Schreie und Kampflärm gehört und sind los und haben euch schwer Verletzt gefunden und so gut wir konnten versorgt.« Mit diesem hin und her hatten die Brüder schon so manchen zur Verzweiflung gebracht aber die Angoschna schien trotz ihres angeschlagenen Zustandes keine Probleme zu haben ihren Ausführungen zu folgen. »Nett euch kennen zu lernen, ich bin Angorax, Tochter des Guldins und komme auch aus Granithalle und das...« Sie deutet zu der Elfe »...ist Ariana Lindenblatt.... Wir waren mit zwei Menschen auf dem Weg zu ihrem Dorf um dort zu handeln und....« Sie beginnt zu husten und brauch einige Augenblicke um ihre Selbstbeherrschung zurück zu gewinnen. »Und ich bin mit dabei weil ich krank bin.... Nur die Elfen kennen Heilung....« Es war selten, dass man so nahe an Granithalle auf Elfen traf und noch seltener das eine Frau die Stadt verließ und in Abenteuer zog, das beides aufeinander traf kam sogut wie nie vor. »Naja die Menschen habens nicht geschafft..... Sie liegen dahinten bei den beiden Steinen....« Xolgorax und Utram waren mit den Orks weit weniger mitleidig umgesprungen, sie hatte sie erst geflädert und dann verscharrt. »Tragisch aber nicht zu ändern.« Sprach nun die Elfe mit einem Mergwürdigen Aktzent. »Wenn wir wollen das Angorax überlebt müssen wir weiter noch heute..... Es ist noch ein langer Weg bis zum Dorf und ich befürchte das noch mehr Orks hier herum laufen....« »Sie an... Sie kann ja doch die Gemeinsprache... Na dann lasst uns keine Zeit verlieren!«
Rollo Hammerfaust
08.08.2010, 01:13
Rumpos Abenteuer:
Wer diese Geschichte lesen wird, wird wahrschscheinlich ein ganz anderes Bild von den Goblins bekommen. ihr mögt zwar schon einiges von wilden in Wäldern hausenden Goblinclans gehört haben. Aber bestimmt noch nichts über die zivilisierten in Häuser lebenden Goblins in der unabhängigen Stadt Festum.Aber liest selbst ...^^
1. Teil Rumpo und das Geheimnis der Goblinpauke
Einleitung:
Jahr: Winter 985 n.BF
Ort des Geschehens: Bornland in der unabhängigen Stadt Festum
Erst vor kurzem wurde Dravuvo Kaiba zum Hauptmann der Festumer Stadtmiliz ernannt. Angeblich soll Dravuvo ein entfernter Nachfahre der ,,Kunga Suula" einer berühmten Goblinschamanin sein, die auch die so genannte ,,Goblinpauke" erschaffen haben soll. Nach ihrer verlorenen Schlacht versteckte sie sich in Festum unter dem Namen ,,Mantka Riiba" und wurde schließlich Anführerin der dortigen Diebesgilde .
Dravuvo ist auch bekannt dafür, dass seine Feinde nicht sehr alt werden.
Sein Gegründeter Geheim Orden ,,Brüder Kurims" benannt nach dem goblinischen Jagdgott Orvai Kurim führt meistens seine Attentate für ihn aus.
Nur die tapfersten und mutigsten Goblins können diesem Orden beitreten.
Dravuvo hatte Rumpo seit seinem 10 Lebensjahr zu sich aufgenommen. Rumpo galt von Anfang an als sehr begabt. Nur sehr selten kam es vor das ein Goblin geboren wurde der die alte Goblinsprache (das Suulak) lesen und schreiben konnte, und gleichzeitig noch ein geborener Kämpfer und Anführer war.
Warum man an manchen Tagen im Bett bleiben sollte
Hauptcharaktere des 1 Teiles:
Rumpo: Goblinischer Attentäter von Dravuvo Kaiba und Mitglied der,, Brüder Kurims"
Hutzelberger: Schwachsinniger aber liebenswerter Goblin im Festumergoblinviertel.
Rollo: ebenfalls nicht sehr helle in der Birne, Handwerker im Goblinviertel
Rumpo liebte die Stadt Festum, insgesamt lebten 27 500 Einwohner in Festum davon waren rund 6000 Goblins darunter. Nirgend wo anders glaubte Rumpo treffen so viele Kulturen auf einander wie in der unabhängigen Stadt Festum. Hier wurde jeder Goblin so behandelt als wäre er ein ganz gewöhnlicher Einwohner. Natürlich gab es welche die Vorurteile hatten, aber man kann es nun mal nicht allen Recht machen sagte sich Rumpo immer. Auch liebte er das zivilisierte Leben in Festum. Er vermisste keines Wegs den kalten Hüttenboden in der Roten Sichel wo er in seiner Kindheit gelebt hatte. Dravuvo hatte er es zu verdanken, dass er nun ein eigenes Haus in Festum hatte, er hatte eigentlich ihm alles zu verdanken wenn er genauer darüber nach dachte. Ihm machte es auch nichts aus für Dravuvo ein paar Gefallen dafür zu tun. Das war für Rumpo immer noch besser, als frierend in der Rotsichel zu hocken und dummes Gerede von dämlichen Goblins anhören zu müssen.
Der heutige Tag war besonders kalt, und Rumpo wollte noch nicht so schnell aufstehen und Brennholz holen gehen. Er wollte lieber noch ein bisschen in seinem warmen kuscheligen Bett liegen. Da klopfte Etwas ganz aufgeregt an sein Fenster. ,, Das kann doch wohl nicht wahr sein, nicht heute! Lass es blos keinen neuen Auftrag sein! " Schimpfte Rumpo und ging zur Haustür um sie zu öffnen. Als er die Haustür öffnete Schüttelte Rumpo den Kopf und sprach zornig: ,,Hutzelberger du wolltest mich doch wirklich nicht so früh wecken, um mit dir Steine fischen zu gehen?" Hutzelberger war ein dämlicher Goblin sowie die meisten seiner Art, ihnen konnte man nur mit harter Disziplin helfen und das half sogar bei manchen nichts wusste Rumpo. Hutzel stand total verdattert mit einer Angel in der Hand vor Rumpos Haustür und begann zu krächzen: ,, Rumpelle, warum du immer sauer sein? Ich heute gar nicht mit dir Steine fischen wollen. Aber Rumpelle ich hab einen ganz eigenartigen Fisch gesehen. Du doch alles wissen tun, du bestimmt sagen können was er ist?"
Rumpos Zorn wich langsam aus seinem Gesicht, und er begann zu lachen:,, Hutzel du hast Recht, da ich ja sowieso wach bin kann ich auch nach deinem Fisch schauen." Rumpo fragte sich schon welchen Fisch wohl Hutzelberger gesehen haben mag, da der See ja diesen Winter vollkommen zu gefroren war. Rumpo folgte Hutzelberger zu einer großen Pfütze auf der matschigen Straße , die wohl noch nicht gefroren war. Hutzelberger schaute in die Pütze und zeigte auf irgend Etwas das Rumpo nicht erkennen konnte. ,, Da schau Rumpelle! Da ist er wieder! " Schrie Hutzelberger aufgeregt, aber Rumpo konnte noch immer nichts erkennen. ,,Ich glaub er starrt mich an!" Schrie Hutzelberger nun ganz ängstlich. Rumpo ging zu Hutzelbergers Stelle der Pfütze, den er glaubte zu wissen was er meinte. ,, Hutzelberger! Dieser hässliche Fisch der dir entgegen starrt bist du selbst!" Schrie Rumpo und haute Hutzelberger mit der flachen Hand auf den Hinterkopf.,, Ha ha ha du hast Recht Rumpelle, du wissen wirklich alles!"Erwiderte Hutzelberger lachend Rumpo, und begann die Angel in der Pfütze aus zuwerfen. Rumpo wollte schnellstens hier weg, weg von dämlichen Gobbos! Schnur stracks lief er zurück zu seinem Haus. Da polterte auch schon Rollo mit einem Schubkarren an und ruft: ,,Hallo Rumpi, schau mal was ich hier gekauft habe." ,, Was den Rollo, den Schubkarren hattest du doch schon vorher besessen?" Fragte Rumpo Rollo zornig, er hatte schließlich schon genug dummes für Heute gesehen. Rollo ging in die Hocke und zeigte mit dem rechten Zeigefinger auf das Rad:,, Schau Rumpi, ich hab ein neues Rad für mein Schubkarren bekommen. Der Händler hat mir gesagt, das er mir ein Freundschaftspreis von 4 Silberstücke für das neuste Modell macht." Rumpo sah sich das Rad an und fasste sich an den Kopf: ,,Rollo du Dämlack, für das viereckige Rad hätte ich dem Händler noch nicht mal einen Heller gegeben!" Das war zu viel für Rumpo, für heute würde er den ganzen Tag in seinem Haus bleiben und es sich in seinem Bett bequem machen.
Als er seine Haustür aufschloss sah er das ein Brief vor ihm auf dem Boden lag. ,, Das kann doch nicht sein! Nicht heute! Das muss bestimmt ein neuer Auftrag von Dravuvo Kaiba für ihn sein!" Er hob den Brief auf und öffnete ihn langsam, den er hatte doch etwas Angst ihn mit seinen haarigen Wurstfingern zu zerreißen. Sehr genau las er nun das beinhaltende Pergament durch, in dem stand, dass Rumpo sich noch Heute bei Dravuvo Kaiba höchst persönlich sich melden sollte. Rumpo machte sich sofort daran etwas Gutes zum anziehen zu suchen. Er entschied sich für eine blaue Tunika und einen schwarzen Wollumhang. Schnell putze er sich noch seine Lederschuhe, und machte sich auch schon gleich auf den Weg zu Dravuvos Anwesen.
Unterwegs umfasste Rumpo das Pergament mit der Einladung zu Dravuvos Anwesen noch ein Mal , und begann mit gesengtem Kopf gespannt nach zu denken. Es war schließlich schon lange her das Dravuvo Kaiba ihn zu sich persönlich eingeladen hatte. Er bekam ansonsten die Aufträge immer per Bote zugesandt." Diesmal muss es sich wirklich um einen sehr wichtigen Auftrag handeln dachte er sich. Während Rumpo über dies und das so nach dachte, merkte er gar nicht das er schon bei Dravuvo Kaibas Anwesen angekommen war. ,,Rumps! "Rumpo hatte durch seine Verträumtheit doch glatt das Vorhängeschild vor Dravuvos Anwesen übersehen, und prallte mit seinem Kopf frontal dagegen. Wütend fasste sich Rumpo auf die Stirn:,, Bei Orvai Kurim( goblinischer Jagdgott)es ist nichts passiert" sagte er sich. ,,Warum musste Dravuvo auch unbedingt dieses Schild dort anbringen" ärgerte er sich.,, Das nächste Mal denk ich nicht mehr so viel nach." Sagte er sich wütend und stand langsam wieder auf.
Rollo Hammerfaust
08.08.2010, 01:33
Teil 2. Rumpo und das Geheimnis der Goblinpauke
Vollständige Geschichte:
Rumpo und das Geheimnis der Goblinpauke Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13592812&postcount=34)
Hauptcharaktere des 2 Teiles:
Rumpo: Goblinischer Attentäter von Dravuvo Kaiba und Mitglied der,, Brüder Kurims"
Achaz: so unfreundlich, so dass er sich noch nicht ein Mal vorstellen wollte
Dravuvo Kaibas Anwesen
Von Außen wirkte Dravuvos Anwesen als würde es zur Festumer Festung gehören.
Der 200 Schritt lange und 150 Schritt breite 8 stöckige Bergfried war das zweit höchste Gebäude in ganz Festum. Nur der Kirchturm der Festumer Praios Kathedrale war noch ein Zacken größer. Die Außenwände des Bergfriedes bestanden aus 4 Schritt dickem Granit, da müsste schon sehr schweres Belagerungsgerät angeschafft werden um diesen Bergfried zu Fall zubringen. Dachte sich Rumpo und klopfte auf den harten Granit. Soviel er wusste, war der Architekt dieses Bergfrieds ein Zwerg Namens ,, Dobrolosch Sohn des Gimli" einer der letzten verbleibenden Hügelzwerge gewesen. Rumpo stand nun vor der 5 Schritt großen Metalltür die mit einer Kurbel von innen aufgezogen werden musste. An der unteren rechten Seite war ein Schiebefenster eingelassen wurden . an dem man durch Klopfen Einlass erbitten musste.
Rumpo klopfte 3 mal laut gegen das Schiebefenster, da wurde sie auch schon zur Seite geschoben. Ein Echsenkopf starrte Rumpo finster entgegen: ,, Wer du seinsssssss? Was du wollen von Dravuvo Kaiba?" zischte er Rumpo an. Rumpo antwortete ihm und rollte das Pergament aus, dass Dravuvo im gesendet hatte: ,,Mein Name ist Rumpo, Dravuvo schickt mich wegen eines Auftrags." Der Echsenkopf begutachtete das Pergament genau, und sprach mit einem Zischenden Akzent : ,, Gut du reinkommenssssss! Dravuvo schon warten auf dichssssssss, Du mir folgen müssensssssss!" Rumpo hörte wie die Türe zu knarren begann und langsam nach oben gezogen wurde. Durch ein lautes ,,Klack" rastete die Tür oben ein. Rumpo sah nun das es sich um einen etwa knapp über 2 Schritt großen ,, Achaz" handelte der ihn mit dem zischenden Dialekt durch das Schiebefenster angesprochen hatte. Er hatte davon schon einmal was gelesen ,dass nur Achaz auf den Waldinseln so groß werden können. Vor Rumpo erstreckte sich nun ein etwa 120 Schritt langer Gang der am Ende in einem großen Saal zu enden schien. An der Seite des Ganges befanden sich bestimmt an die 18 Türen und 5 Wendeltreppen. Der Achaz ging zur rechten Seite und sprach dort etwas in eine Art Röhre hinein. Kaum 10 Sekunden später polterte die Metalltür mit einem lauten ,,Ratsch"nach unten. Durch den Aufschlag verlor Rumpo glatt das Gleichgewicht und viel auf den harten Steinboden. Wütend zischte der Achaz: ,, Dumme Marussssssss zu dumm um Metall Tür richtig runter zu machensssssss!"
Rumpo raffte sich langsam wieder auf und fing an zu grinsen, er war es schließlich gewohnt rumgeschuppst zu werden. ,,Jetzt arbeiten schon Marus hier" sagte er zu sich. Er glaubte nämlich das seit seinem letzten Besuch bei Dravuvo noch ein Oger das Tor hochgezogen hatte. Aber er wusste ja, dass nur die besten bei Dravuvo arbeiten durften. Von dem her wechselte sich fast ständig das Dienstpersonal in Dravuvos Anwesen. Hier trafen so viele Kulturen zusammen, so dass man das Anwesen glatt für ein Bestarium halten konnte. Der Achaz zeigte wieder auf Rumpo und sprach mit seinem zischenden Dialekt:,, Du auf hören so dämlich zu grinsenssssssssss! Du mit kommen jetzt zu Dravuvo Kaiba! Du mir jetzt folgen !" Rumpo gehorchte dem Echsenmensch sofort , er wollte nicht wissen was dieser Achaz mit ihm machen würde wenn er weiter grinsen würde. Allein die langen Krallen des Achaz bereiteten ihm Albträume.
Der Weg zu Dravuvo Kaiba führte über einer der 5 Wendeltreppen in den 7 Stock. Auf dem Weg dorthin trafen die beiden auf einen fetten Goblin der die Treppenstufen zu putzen begann und dabei komisch herum tanzte, so dass Rumpo sich kaum noch das Lachen verkneifen konnte und den fetten Goblin fragte was er an seiner Arbeit so lustig finde. Der fette Goblin krächzte daraufhin: Hi Hi Eine Stufe dann 2 Stufen 3 4 5 6 7 8 10 110 120 Hi Hi immer mehr werden Hi Hi, Dravuvo stolz sein auf mich. 1 4 5 6 78 910 Stufe Stufe Stufe....!" Der Achaz zischte den fetten Goblin an und drohte ihm mit seinen Klauen:,, Du weiter putzen und nicht viel reden tunsssssssss! Und du Rumpo kommen mit mir!" Rumpo folgte dem Achaz liebend gerne , und schwor sich niemals Treppenputzer von Dravuvo Kaiba werden zu wollen, davor würde er sich aus dem 6,7 oder 8 Stock aus einem der Fenster werfen.
auf dem 7 Stock angelangt, trafen sie auf eine Große Wand, die für jemanden der zum ersten Mal bei Dravuvo war, wie ein unüberwindbares Hindernis wirken musste. Auf der linken Seite war wieder eine Röhrenartige Öffnung eingelassen. Rumpo wusste das es eine geheime Kombination von Steinen gab die in richtiger Reihenfolge gedrückt werden mussten um die Wand zu öffnen. Allerdings wussten nur die vertrautesten von Dravuvo Kaiba diese Kombination. Der Achaz schritt auf die röhrenartige Öffnung entgegen und murmelte wieder irgend Etwas für Rumpo unverständliches hinein.
Rollo Hammerfaust
08.08.2010, 01:50
Teil 3 Rumpo und das Geheimnis der Goblinpauke
Vollständige Geschichte:
Rumpo und das Geheimnis der Goblin Pauke Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13592812&postcount=34)
Rumpo und das Geheimnis der Goblinpauke Teil 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13592902&postcount=35)
Hauptcharaktere des 3 Teiles:
Rumpo: Goblinischer Attentäter von Dravuvo Kaiba und Mitglied der,, Brüder Kurims"
Olim Barim: magisch begabter Goblin und enger Berater von Dravuvo Kaiba
Dravuvo Kaiba: Hauptmann der Stadtmiliz von Festum,Anführer der Diebesgilde in Festum,Gründer des Ordens,, Brüder Kurims" und Führer der Festumergoblins
Amruk Orkhan: Fettleibiger Ork, hat einen Sitz im Magistrat von Festum
Ein alter Freund
,,Rumpo Rumpo! Du alter Haudegen, ich hab dich ja schon lange nicht mehr gesehen, wie ich sehe möchtest du zu Dravuvo Kaiba." Rumpo wandte sich um, und schrie vor lauter Freude: ,, Olim Barim" du Gelehrtennase, du sprichst schon so geschwollen, man könnte fast glaube du wärst ein Mensch und kein Goblin". Olim Barim begann lauthals zu lachen und umarmte Rumpo ganz herzlich. Rumpo kannte ,,Olim Barim" schon seit seiner Kindheit in den Wäldern der roten Sichel her. Zusammen wurden sie auch von Dravuvo Kaiba aufgenommen. Während Rumpo erlernen musste einen Attentäter und Anführer zu sein, so wurde Olim Barim in das Wissen von Magie und Alchemie unterwiesen.
Rumpo hatte seinen alten Freund seit drei Götterläufen schon nicht mehr wiedergesehen. Umso größer war natürlich die Freude das sie nun wieder auf einander trafen. Olim Barim klopfte herzlich auf Rumpos Rücken und verwies auf die Treppe: ,, Komm mein Freund, mein Zimmer ist im obersten Stockwerk. Ich hatte gewusst das du kommen wirst. Darum habe ich auch noch ein Kräutertee aufgesetzt." ,, Aber was ist mit Dravuvo er wollte mich doch sehen?" Fragte Rumpo Olim mit einem betrübten Gesicht, den er wollte lieber noch ein bisschen mit seinem alten Freund über alte Zeiten reden. Olim antwortete darauf hin mit freundlicher Stimme:,, Dravuvo lässt dich grüßen, er ist in Moment außer Haus, er wird erst in einer Stunde hier sein. Und jetzt folg mir närrischer Goblin." Olim fing an zu lachen und schob Rumpo voraus und verwies den Achaz darauf, Dravuvo bescheid zu geben ,dass Rumpo sich in seinen Gemächern aufhalte.
Für Rumpo wirkten die Gemächer von Olim Barim eher bescheiden und keines Wegs protzig. Das Zimmer hatte ein großes Bett, einen abseits stehenden Alchemietisch sowie einen Schreibpult der voll mit vollgekritzelten Pergamenten war. An der Wand hingen 3 Bilder die durch ein etwa 2 Schritt großes und 2 Schritt breites Dachfenster durch die Sonne angestrahlt wurden. Vor dem Dachfenster stand ein eigenartiges Instrument, dass in den Himmel zeigte. Es hatte die Form eines Rufhornes, nur das es nicht gebogen war. Rumpo betrachtete das Instrument ausgiebig , während Olim schon die Antwort parat hatte: ,,Das ist ein Sternenglas, mit ihm kann ich Nachts nach den Sternen schauen" Olim deutete nun Richtung Himmel: ,,weißt du Rumpo , die Sterne erzählen viele Geschichten, und manche müssen auch erst noch geschrieben werden." Rumpo wusste nicht was Olim damit genau meinte, aber er nickte einfach einmal. ,, Olim, du weißt nicht genau weswegen mich Dravuvo persönlich zu sich kommen ließ? Irgend einen besonderen Grund musste das doch haben?" Fragte Rumpo Olim neugierig. ,, Dravuvo erzählte mir nur das es sich um einen Ork Namens Amruk Orkhan handelt der angeblich eindeutige Beweise für Dravuvos krumme Machenschaften mit der Diebesgilde hat. "
,, Aber warum gerade mich? ich bin doch nicht der einzige des Ordens ,, Brüder Kurims"?" Protestierte Rumpo und wollte eine schnelle Erklärung.,, Nur mal langsam Rumpo, genau das habe ich auch gedacht. Ich fand heraus das es nur noch 5 Attentäter gibt und der einzige davon der auch die alte goblinische Sprache beherrscht und auch lesen kann bist du ." Erwiderte Olim und deutete auf Rumpo. ,,Dann muss wohl mehr da hinter stecken! Antworte Rumpo und hoffte das es sich nicht um eine zu komplizierte Aufgabe handeln würde. ,, Du hast Recht Rumpo, es steckt noch viel mehr dahinter als ich sogar erst geglaubt habe. "Antwortete Olim und holte ein großes Uraltes Buch hervor in dem er so gleich zu blättern begann.,, Du kennst doch bestimmt auch die Geschichte über ,,Mantka Riiba" und ihren engsten Vertrauten den Ork Schlagto Upaatl den Henker von Festum? Sie war die........"
,,Die Königin der Diebe in Festum 243 n.Bf? aber die Geschichte ist doch schon Uhr alt! " erwiederte Rumpo und schüttelte den Kopf. Olim mochte es nicht wenn man ihm beim Erzählen unterbrach und warf Rumpo einen bösen Blick entgegen. Sogleich fuhr er mit seiner Geschichte fort während seine Finger immer noch nach einer bestimmten Seite im alten Buch suchten: ,, Lass mich doch einfach weiter erzählen Rumpo, dass beste kommt noch. Diese Mantka Riiba war nämlich die berühmte und angeblich unsterbliche Schamanin ,,Kunga Suula" höchst persönlich. Sie erschuf auch die so genannte ,, Goblin Pauke" der nach gesagt wird, dass sie andere Goblins beherrschen kann und Mächte jenseits des Ehernen Schwertes herbeirufen vermag." Rumpo konnte nicht anders und hakte neugierig nach :,, Du meinst das Riesland in dem tausende von Riesen wohnen sollen?" ,,Genau dieses Land!" Bestätigte Olim. ,,Und was soll das nun jetzt mit meinem Auftrag zu tun haben?" Fragte Rumpo immer neugieriger werdend Olim.
,, Ich hab es wieder" schrie Olim und tappte wie wild mit seinen Fingern auf die gefundene Seite herum. ,, Das ist eine Uralte Familien Chronik aller Orks von Festum seit Bosparans Fall an. Darin ist zu lesen das Amruk Orkhan der letzte Nachfahre von Schlagto Upaatl sein muss." In Rumpo ging ein Licht auf und er fragte sogleich:,, Du meinst also das Dravuvo Kaiba die Goblin Pauke haben will? Aber die soll doch angeblich im Ingratempel in Notmark sein?" Olim fing an laut zu lachen:,, Ha ha ha du glaubst doch selber nicht das diese Theaterorden Affen die echte Pauke haben?" Olim fing wieder an wie wild zu lachen:,, Oh nein Rumpo, Kunga Suula ließ insgesamt sogar 4 Repliken von der originalen Goblin Pauke anfertigen. Und da Kunga Suula als einzige die Schlacht mit dem Theaterorden 243 n. BF bei Wjassuula überlebt hatte, da ihre Leiche nie gefunden werden konnte. Glaube ich eher dass sie die originale Pauke danach nach Festum gebracht hatte. Und das der Verbleib der Pauke irgend Etwas mit diesem Ork Amruk Orkhan zu tun haben musste." Kaum hatte Olim den letzen Satz gesprochen wurde seine Zimmertür aufgerissen, und .....................
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
Ein beherzter Ritt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13529080&postcount=16)
Ein glückliches Ende (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13532259&postcount=17)
Was zuerst? (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541268&postcount=21)
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Die blaue Stunde (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13581526&postcount=31)
Matthias geht zu Tjorolf und sagt leise: »Den Zwölfen zum Gruße! Tjorolf es ist Zeit.« Er sieht, wie der hünengroße Mann mit den flachsblonden Haaren die Augen öffnet, Er höhrt wie der ebenso mit seinem Mund lautstark gähnt, aufsteht, seine Arme ausstreckt und seine Glieder ausschüttelt. »Nach dem Gähner brauche ich keinen mehr Wecken,« denkt sich Matthias und muss schallend lachen. »Guten Morgen und schon bei guter Laune,« sagt Tjorolf. Berwin braucht länger, bis dieser auf die Beine kommt. Mittlerweile ist Matthias bei Hasgar und hilft diesem beim Aufstehen. Dieser kommt hoch, steht aber unsicher. »Trinkt, es ist frisches Wasser,« sagt Matthias. »Wenn es geht, werde ich gleich den Verband wechseln.« Hasgar nickt, nimmt den ledernen Schlauch und trinkt. Dabei kann man sehen, wie ihm das Schlucken noch Schmerzen bereitet. Während Tjorolf und der Hopfenbauer bereits anfangen die herumstehenden Kisten auf die Wagen zu laden, beginnt Matthias vorsichtig die Binde zu lösen. »Sie ist etwas durchgeblutet am Rücken. Das letzte Stück wird wehtun,« warnt er den Fuhrmann und er ruft Berwin herbei. »Diesmal mal brauche ich das Stöcken nicht,« versucht man zu scherzen. »Nun gut! Scheinst Dich ja noch zu erinnern,« stellt Matthias fest und zieht das letzte Stück so behutsam es geht vom Rücken.
»Mmmhh!« »Kannst entspannen, es ist vorbei,« stellt Matthias fest. »Und wie sieht es aus!?« will der rothaarige Fuhrmann, dem man die thorwalischen Wurzeln ansieht, wissen. »Wie es aussieht?,« antwortet Matthias, während er erneut eine Binde zum Päckchen legt und etwas Heilsalbe darauf streicht. »Wie es ausschaut? Lasse mich genau hinsehen. Nun einen Schönheitswettbewerb wirst Du nicht mehr gewinnen, aber ein richtiger Krieger kann nicht mit einer rosa Kinderhaut daher kommen. Also wenn ich es beurteilen soll, perfekt. Es wird jetzt etwas kalt,« sagt Matthias noch und legt das Bindenpäckchen mit der Heilsalbe auf die verschorfte Wunde. »Mmmh!« »Berwin, drücke mal vorsichtig, die Binde an den Rücken. Muss noch die Brust abdecken,« sagt Matthias und beginnt eine weitere Binde zu falten. Hasgar schaut nach rechts unten und sieht eine relativ kleine von dem heißen Dolch gerötete Stelle. »Na, das geht doch,« stellt er fest, »ich dachte es sieht schlimmer aus. Habt Ihr gut gemacht, danke.« Matthias lächelt, als er das zweite Päckchen auf die Brust legt. »Ja, wenn man das von den Scherzen aus beurteilt, meint man es ist ein riesen Loch. Aber Ihr habt großes Glück gehabt, dass es ein einfacher Pfeil ohne Gift und ohne Widerhaken war. Deshalb hat Tjorolf auch die Sache überstanden mit seinem Kettenhemd unter dem Fuhrmannsmantel,« erklärt Matthias und stellt den Verband her. Erneut prüft dieser den Sitz und meint: »Könnt Ihr reisen?« »Ich glaube schon, nur die Zügel werde ich nicht halten können,« antwortet Hasgar. »Kann ich machen, habe schon oft Wagen in der Größe gefahren und schließlich sind ja meine Pflanzen darauf,« schlägt Berwin Hangensaum vor. »Bei Rondra! Berwin, Ihr nehmt mir eine große Last von der Schulter. Ich habe die Nachtwache lang das Für und Wider abgewogen. So ist es sicher am besten für Hasgar,« freut sich Matthias.
»Wenn die Herren mal zum Feuer kommen,« grummelt Tjorolf. »Oder wollt Ihr ohne Frühstück los? Etwas Brot, Schmalz, Käse, Schinken und einige Äpfel dürften fürs Erste genügen.« »Na, dann wollen wir mal den Gastgeber nicht warten lassen,« scherzt Matthias und geht mit Hasgar und Berwin zum Feuer.
Matthias von Ibenburg
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Am Morgen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13596666&postcount=37)
»Wenn die Herren mal zum Feuer kommen,« grummelt Tjorolf. »Oder wollt Ihr ohne Frühstück los? Etwas Brot, Schmalz, Käse, Schinken und einige Äpfel dürften fürs Erste genügen.« »Na, dann wollen wir mal den Gastgeber nicht warten lassen,« scherzt Matthias und geht mit Hasgar und Berwin zum Feuer.
»Na, Hasgar Knochen noch zusammen,« witzelt Tjorolf. »Ach lass gut sein, Ullramnir hatte seine Hände schützend über mich gehalten. Und Matthias versteht etwas davon, wie man Pfeile rausholt,« scherzt der Fuhrmann. Doch sein sonst gewohntes Lachen verzieht sich zu einem Grinsen, vor Schmerz. »Übertreibt es nicht. Die Sache ist noch frisch. Und es ist schon ein großes Glück, dass Ihr auf den Wagen könnt,« sagt Matthias. »Ich werde ihn lenken, aber die Prämie für die Passage bleibt unberührt,« fügt Berwin an. »Na holla, da ist ja schon alles klar,« schlussfolgert Tjorolf. »Was werdet Ihr machen Matthias von Ibenburg?«, will der Thorwaler wissen.
»Gute Frage!« antwortet der groß gewachsene, blonde Krieger. »Ich habe mich entschieden, ich komme mit bis Wallerheim.« Es seinen von Ferdok bis zu der Stadt etwas 30 Meilen. Man befände sich ja auf halbem Wege und so würde er einen Tag später in Ferdok ankommen, wie geplant. Weiter erklärt Matthias noch, er würde bei Berwin mitfahren, wenn dieser nichts dagegen hat. Dann fragt er Tjorolf: »Was wollt Ihr mit den Toten machen?« »Meinen hinterhältig abgemeuchelten Fuhrmann nehme ich mit. Er liegt schon in einem gestärkten Leinen eingewickelt auf meinem Wagen. Die Banditen bleiben hier. Die Zweige werden die Tiere abhalten, zumindest am Tag. Ich werde von Wallersheim einen Trupp losschicken, der sich der Sache annimmt. Denn der Hetmann wird die sehen wollen.« So werden die restlichen Kisten aufgeladen. Der Hopfenbauer wird bei der schweren Truhe, auf die der eine Bandit mit seiner Axt so eingedroschen hat, bevor Matthias ihn die Seelenraben hören lies, sehr unruhig. »Meine Truhe, meine Truge!« schreit er. »Beruhigt Euch doch,« sagt Matthias. »Sie ist doch noch zu,« fügt Tjorolf an. »Ach Ihr habt ja keine Ahnung, woher sollt Ihr es wissen!« grummelt der Hopfenbauer. »Wenn Ihr wollt, schaut nach, ich kann mich ja umdrehen,« schlägt Matthias vor. »Umdrehen, bei Hopfen umdrehen?« antwortet Berwin. »Wegen Hopfen macht Ihr so ein Geschrei! Bei Swafnir! Da sind mir schon ganz andere Dinge untergekommen!« poltert jetzt Tjorolf.
»Was ist mit dem Hopfen!?« fragt Matthias. Berwin hat nach einigen Mühen das verbogene Schloss doch aufbekommen und schlägt die Hände an den Kopf »Peraine, Peraine lasse mich nicht im Stich!« Dann geht er in die Hocke und holt Setzlinge zum Erstaunen der Umstehenden hervor. »Kann ich etwas helfen?« will Matthias wissen. »Ja, dass was ich Euch gebe, vorsichtig abstellen,« sagt der Hopfenbauer und schmeißt fluchend den ersten Setzling zur Seite. Das geschieht auch beim Zweiten, dem Dritten ... Matthias hat aufgehört zu zählen, da hört er: »Der geht noch!« und hat einen Setzling in der Hand. Es folgen noch drei Dutzend. Am Ende steht Berwin Hangensaum auf und sagt: »Peraine sei Dank! Ihr entschuldigt, aber es geht um meine Existenz!« »Eure Existenz?!« will Matthias wissen. »Ja, meine Existenz. In der Truhe sind lauter einjährige Triebe. Diese sind noch nicht verholzt. Jetzt im Ingerimm, wo es noch Frost geben kann, sind die Pflanzen anfällig. Deshalb wollte ich bei Tage in Wallersheim sein. Die Schläge mit der Axt, der Sturz der Truhe haben die Wurzeln gelockert. Aber es wird reichen eine neue Anpflanzung zu beginnen. Die Zweijährigen sind ja schon im Feld.« »Dann last uns jetzt losfahren,« schlägt Tjorolf vor. Nachdem die Setzlinge verpackt sind, werden die Pferde eingespannt und die zwei Wagen rollen in Richtung Süden.
Dramatis Personae:
Daarin: junger Dieb aus Havena
Nita: Schankmaid
Aneinander geschmiegt saßen Daarin und Nita auf dem Dach einer der zahlreichen Ruinen des Südhafens von Havena und betrachteten gemeinsam die am Horizont untergehende Sonne, als Daarin sich zu Nita umwandte und ihr direkt in ihre dunkelblauen Augen sah, die immerzu einen seltsam traurigen Ausdruck annahmen, wenn sie allein zusammen waren.
»Weißt du Nita, ich würde am liebsten ewig hier mit die sitzen und der untergehenden Sonne zusehen«, dabei strich er ihr durch ihr dunkles, leicht gelocktes Haar und sie erwiderte seine Liebkosung, indem sie ihrerseits durch sein kurz geschorenes, braunes Haar fuhr.
»Ach Daarin, ich empfinde ebenso wie du, doch gehen solche Momente viel zu schnell vorbei.«
Ja, Daarin war glücklich, seit zehn Jahren das erste Mal wirklich glücklich, nicht froh oder heiter, sondern einfach glücklich. Er und Nita waren sich das erste Mal in einer der zahllosen Tavernen des Nalleshofes begegnet, in der Daarin ein weiteres phexgefälliges Werk feierte, und sie war ihm sofort ins Auge gefallen, mit ihrer von Rhaja geschenkten, natürlichen Schönheit. Sie schien ihn ebenfalls interessant zu finden, denn sie war direkt auf ihn zugekommen und hatte ihn dazu eingeladen, etwas mit ihr zu trinken. Dankend hatte er angenommen und so begann seine erste große Romanze.
Nun trafen sie sich seit einem Mond und in Daarin reifte ein Entschluss.
»Ich muss dir etwas sagen, Nita.«
»Was ist es denn?«, fragte sie und neigte ihren Kopf leicht zur Seite, so wie sie es immer tat, wenn sie etwas beunruhigte.
»Naja, ich möchte dich fragen, ob du… ob du mit mir den Traviabund eingehen möchtest.«
Mit einem mal wurde ihm ganz warm und er wandte sich puterrot ab, als er die Veränderung seiner sonst so gebräunten Gesichtshaut bemerkte. Als dann ein leises Kichern zu hören war, war er für einen Augenblick enttäuscht, doch Nita legte eine Hand an seine rechte Wange und drehte sein Gesicht dem ihren zu.
»Gerne würde ich deine Braut werden, doch was für eine Zukunft hätten wir gemeinsam, du wohnst bei einem alten Ehepaar, dass nichts von deiner Tätigkeit weiß und hast kein geregeltes Einkommen, geschweige denn eine hohe Lebenserwartung…«
Diese Worte zogen Daarin den Boden unter den Füßen weg und er schwankte leicht, bis in ihm ein weiterer Entschluss reifte.
»Du irrst dich, ich plane gerade einen Phexensstreich, der es uns erlaubt Havena zu verlassen und woanders ein neues Leben zu beginnen«, platzte es aus ihm heraus und er merkte wie Nita kurz stockte.
»Und wie sieht dieser Plan aus?«
»Ich werde in eines der Patrizierhäuser in Oberfluren einsteigen.«
»Was!? Das ist Wahnsinn, dieses Viertel ist das bestbewachte in der gesamten Stadt. Die Wachen werden dich schnappen und an den Steckbriefen die überall hängen wissen wer du bist. Ich bitte dich, tue es nicht.«
»Ich werde es tun, für uns.«
Nita war eine der wenigen Personen, eigentlich eine von nur vieren, denen er voll und ganz vertraute und er würde alles für sie tun.
»Wenn du mit mir kommen möchtest treffen wir uns morgen Abend wieder hier, ich werde hier sein.«
»Daarin, ich halte das für keine gute Idee, wirklich nicht.«
»Alles wird gut, glaube mir.« Er küsste sie und sah sie dann wieder mit seinen dunkelbraunen Augen an, dann erhob er sich und bewegte sich durch die engen Gassen des Südhafens, vorbei an den letzten Menschen, die wie er auf dem Weg nach Hause waren, in Richtung der Marschen, er würde erst in der Nacht ankommen, doch das war ihm egal.
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13533526&postcount=18)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13539072&postcount=19)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556683&postcount=25)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13559065&postcount=26)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13579222&postcount=29)
Der Gipfel 1
„Ich wusste doch, dass man ihm nicht trauen kann.“ Friddas Stimme war voller Verachtung, bitter mit einer Prise Angst. Von Ole war nur noch gehetztes Keuchen zu hören, panisch drehte er sich immer wieder zu der magischen Barriere um. „Du mieser Lügner, Betrüger! Du hast uns in einen Hinterhalt gelockt! Alles von langer Hand geplant!“ Fridda konnte sich nicht mehr beherrschen. Sie hämmerte mit ihrem Stab auf den Waldboden. Einzig Hella spürte eine merkwürdige Gefasstheit in sich, warum wusste sie selbst nicht so genau. Normalerweise hätten ihre Knie vor Angst schlottern müssen. „Julius,“ sprach sie ganz ruhig, „Eben wolltest du uns noch warnen, das hab ich bemerkt. WAS genau erwartet uns da oben? Was hattest du vor?“ „Ist doch egal, was ER vor hatte! Wichtig ist, dass wir hier wieder raus kommen!“ Fridda schrie nur noch. „Beruhig dich Fridda. Wir müssen einen klaren Kopf behalten. Es nützt nichts blindlings ins Unglück zu laufen, wie es uns schon gerade passiert ist. Wir brauchen einen Plan, du weißt so gut wie ich, dass man magische Barrieren nicht einfach durchbrechen kann.“ Hella zog Fridda an sich ran und umarmte sie beruhigend. Ole Aufmerksamkeit hatte sich nunmehr voll auf Julius gerichtet: „Sprich, sonst setzt es was. Ich schwöre dir, meine Flammen sind unberechenbar!“
Julius atmete tief ein und aus, alles war seine Schuld. All die Jahre, all die Taten - es wurde Zeit dieses grausame Spiel zu beenden. Endlich Ruhe zu finden und aus diesem Zirkel dunkler Mächte auszubrechen. Die drei hatten es verdient, zumindest eine Chance zu haben. Sie sollten wissen, was sie erwartet und er würde seinen Beitrag leisten. Wer weiß, vielleicht würden ihm dann irgendwann seine zahlreichen Sünden vergeben werden.
„Vor einiger Zeit ließ ich mich mit jemandem ein. Ich begriff nicht, im welch dunklen Sog ich hinein gezogen wurde und ehe ich mich versah, war es schon zu spät. Blinder Egoismus trieb mich voran, Verstand und Menschenkenntnis hatte ich schon längst hinter mir gelassen. Diese Person - ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll - kann Dinge wahr werden lassen. Er täuschte meine Sinne, lockte mich mit Versprechungen, verdrehte die Enden meiner Wahrnehmung und ehe ich mich versah, wurde ich für sein dunkles Begehren eingespannt, nutzbar gemacht.“
Hellas Gedanken verknüpften Informationen, spannen Theorien. Fridda in ihren Armen konnte mittlerweile ruhiger atmen, aber Hella brauchte mehr Raum um nachzudenken und gab sie an Ole weiter, der erst zusammenzuckte, heftig mit dem Kopf schüttelte, aber letztendlich doch die tröstende Rolle übernahm.
Julius offenbarte sich derweil weiter: „Jedenfalls muss ich ihm regelmäßig neue ,Objekte‘ vorbei bringen, sonst geht es mir an den Kragen. Hinter der Kuppel ist unser Treffpunkt. Was mit den Menschen geschieht, weiß ich nicht.“ So, es war raus, schon jetzt bemerkte er, dass eine schwere Last von ihm genommen wurde.
„Wie viele?“ „Wie bitte, ich verstehe nicht?“ Julius zuckte zusammen, als Hella die Frage mit kalter Stimme stellte. „Du hast mich ganz genau verstanden! Wie viele? Und warum hast du uns drei ausgesucht?“ „Nun ja, wie viele genau, kann ich nun nicht sagen.“ Neun waren es gewesen, fünf Männer, vier Frauen - irgendetwas stemmte sich in Julius gegen die Offenlegung aller Einzelheiten. So weit konnte er nicht gehen. „Meine letzte Aufgabe bestand darin, irgendwie magiebegabte Wesen zu finden und hier her zu bringen. Welcher finstere Plan dahinter steckt, weiß ich nun nicht.“ „Also hast du mehrere Menschen in ihr Unglück gestoßen, nur weil du nicht bereit warst, selbst ein Opfer auf dich zu nehmen.“ Kalte Wut durchfloss die Magierin. „So würde ich es nicht sagen, ich hatte keine Wahl. Und jetzt warne ich euch ja.“ Fridda hatte mittlerweile ihre Hysterie überwunden. „Wir sollten dich auf der Stelle totschlagen!“ „Aber zuallererst sollten wir dich ansengen.“ Ergänzte Ole noch schnell und packte Julius am Nacken. Julius stellte fest, dass der dicklich Ole einen überraschend festen und starken Griff hatte.
Der Verrat, die Falle, ihre eigene Dummheit - ein jeder der drei fühlte, wie die Wut ihn und sie durchfloss, auf Julius auf sich selbst. Aber es änderte nichts, eine Lösung musste her. Hella nahm sich zusammen und versuchte nicht ganz ihren kühlen Kopf zu verlieren. Die aufsteigende Panik musste unterdrückt werden, hier ging es um Leben und Tod, einen unbekannten mächtigen Gegner und dunkle Geheimnisse, deren Monstrosität sich nur schätzen ließ. „Wir werden nichts dergleichen tun. Er wird auf unserer Seite kämpfen. Ole lass ihn los!“ Böse sah sie Julius in die Augen, sie schienen ihren blauen Glanz verloren zu haben, wirkten irgendwie alt. „Du hörst mir jetzt gut zu! Du gehst vor uns weiter die Kuppel hoch, tust so als wäre nichts gewesen, wir werden uns auf unsere Zauber konzentrieren und zuschlagen, wenn dieser ,Jemand‘ sich in Sicherheit wähnt. Dann wirst du auf unserer Seite kämpfen, oder es ist gleich um die geschehen und wir machen dich noch vor ihm fertig!“
„Hella, ich will ja nicht sagen... Aber was ist, wenn dieser Kerl oben auf dem Gipfel ein mächtiger Magier ist, dann können wir alle nichts tun, wir sind nicht so weit.“ Ole der nur widerwillig Julius Schlafittchen losgelassen hatte, wollte auf keinen Fall mit seinen Bedenken alleine sein, ihn bereitete alles große Sorgen. „Was ist, wenn wir keine Chance haben, Hella?“ „Dann werden wir zumindest kämpfend untergehen.“ Antwortete Fridda an Hellas statt. Sie hatte begriffen, dass es die Lage ausweglos war, aber deswegen eine Aufgabe noch lange nicht in Frage kam.
„Wir werden dir ein Zeichen geben, wann wir in den Angriff übergehen. Du wirst es merken, wenn es soweit ist und jetzt vorwärts, unsere Anwesenheit wurde scheinbar eh schon bemerkt.“ Hella fokussierte sich grimmig auf ihren Verstand, die Zauber sollten gleich sitzen. So bewegte sich die Gruppe zum Gipfel hinauf.
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13587917&postcount=33)
Und nun die Vortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»So habt ihr sie also kennen gelernt.... Ich dachte immer die Geschichte von wegen ihr hättet sie gerettet sein Blödsinn ich meine sie ist ne exzelente Kriegerin.....« »Damals noch nicht, sie zeigte zwar damals schon großes potential.....« »...aber hatte es noch nicht voll ausgeschöpft und noch dazu war sie krank, und das zeigte sich wärend der Reise immer deutlicher......
Sie waren schon einige Tage unterwegs und immer deutlicher zeigten sich die Spuren von Angorax Krankheit, sie fieberte, lit unter erschöpfung und konnte nur Flüssige Nahrung länger als einige Stunden bei sich behalten. Aber troz alle dem schenkte sie den Brüdern immer ein lächeln wenn sie mit ihnen sprach die Elfe erwieß sich nach einigen Tagen auch als etwas freundlicher sie erklärte Utram auf dessen Nachfrage einiges zur Behandlung von Giften und Wunden, sie war nicht so wie die Elfen in Granithalle geschildert wurden, natürlich war sie den Brüdern nicht sofort sympatisch aber sie hegten auch keine Abneigung, was warscheinlich daran lag das sie augenscheinlich für umsonst Angorax half.
»Wie weit ist es noch? Eine Woche Fußmarsch? Zwei?« Xolgorax war besorgt der Zustand von Angorax verschlächterte sich immer weiter, sie waren bereitz dazu übergegangen sie dann und wann auf einer grob gezimmerten Trage zu tragen damit sie sich nicht überanstrengte, sie hätten sie auch die gesamte Zeit getragen, wenn sie nicht mit Zwergischer-Ausdauer, Menschen sagen Stuhrheit, zuverstehen gegeben hätte, dass sie laufen wolle, nur mit aller größter Mühe konnten sie ihr die eine oder andere Stunde auf der Trage abringen. »Vielleicht.... Zwei Wochen, wenn Angorax sich tragen lassen würde eine....... Ich glaube aber das sie nicht so lange durch hält....« Ariana schautre betreten zu Boden: »Und wenn wir sie Nachts über tragen?« »...Nein, wenn ihr sie durch gehend tragen könntet vielleicht..... Aber das würde sie nicht zulassen......« Xolgorax blickte voller sorge zu Angorax und ihm wurde plötzlich bewust, er würde es nicht vertrage wenn sie sterben würde. »Angorax....« »...ja... was ist...« Ihre Stimme war schwach und es schmerzte Xolgorax das zu hören aber er riss sich zusammen:»Es wäre besser wenn wir....« »NEIN!« Sie wendet sich von ihm ab. Vedammt ich kann sie doch nicht..... Oder doch, das ist es! Er wendete sich erneut an sie:»Tut mir echt leid, .... aber es geht nichtr anders« Er holte aus und schlug sie nieder. »Bist du Verrückt geworden Xolgorax, was fällt dir ein Angorax niederzuschlagen?« Ariana war entsetzt, Utram hingegen hatte aus den Worten seines Bruders das Richtige interpretiert und sie aufgefangen:»Im Gegenteil er beweißt Versandt.... So können wir sie an die Trage fässeln und die ganze Zeit tragen....« Erst jetzt verstandt Ariana Xolgorax Worte richtig. »Dann sollten wir nicht noch mehr Zeit verschwenden....«
Sie waren schon zwei Tage durch marschiert Ariana meinte das es höchsten ein weiterer Tag sei den man marschieren müsse, als sie schließlich völig unerwartet von Orks angegriffen wurden, Ariana war schnell überwältigt und niedergeschlagen, sie hatte den Gewaltmarsch am schlechtesten vertragen. Utram und Xolgorax hin gegen verteidigten sich tapfer gegen die sechs Orks gerieten ob ihrer Erschöpfung, immer mehr in Gefahr... So kann es nicht enden...... So darf es nicht enden... Xolgorax fasste einen verzweifelten Plan:»Angrosch!« Er hieb dem Ork vor ihm einen Arm ab, als dieser vor Schreck zusammen zuckte. Einer weniger... Das fängt gut an... Auch Utram hatte den Schrecken der Orks genutzt und stimmte nun ob des ersten von ihm niedergestreckten Orks das Schlachtlied ihres Clans an und Xolgorax fiel ein:
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Kinder sind wir!
Vorran! Vorran! Dem Sieg entgegen!
Angroschs Kinder sind nie Unterlegen!
Gonnen dem Tode so wenige Seelnen!
Sind dir mit Leib und Seele ergebene!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Kinder sind wir!
Durch alle Gafahren und finsteren Tag
und rumreiche Schlachten so reich an der Zahl
fürst du uns Angrosch die zu dir Halten
und dir immer nur Ehre bereiten
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Streiter sind wir!
Mit letzter Kraft schaften sie es drei weitere Orks zutöten und den letzten in die Flucht zuschlagen. Sie luden Ariana mit auf die Trage, Angorax war schon seit Stunden nicht mehr aufgewacht und so gingen sie auf gut Glück weiter um nach einer viertel Stunde zusammen zubrechen im glauben versagt zuhaben.
Matthias von Ibenburg
Das geschah bisher:
Eine Rast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13517306&postcount=12)
Außer Atem (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13526181&postcount=15)
Ein beherzter Ritt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13529080&postcount=16)
Ein glückliches Ende (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13532259&postcount=17)
Was zuerst? (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13541268&postcount=21)
Nachtlager I (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13549237&postcount=22)
Nachtlager II (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13572659&postcount=27)
Die blaue Stunde (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13581526&postcount=31)
Am Morgen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13596666&postcount=37)
Reise nach Wallerheim • Abfahrt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13598245&postcount=38)
»Na, schaut,« sagt Tjorolf mit einem Blick zurück auf den zweiten Wagen und zeigt auf eine für den Kosch merkwürdige Stadt. »Eine gute halbe Stunde, dann sind wir am Stadttor von Wallerheim,« ergänzt er noch. Matthias steigt auf sein Pferd um und reitet ein Stück der Stadt entgegen. Er richtet sich auf einer kleinen Anhöhe aus dem Satten auf, legt die Hand an die Stirn und staunt. An Thorwaler Langhäuser erinnernde Fachwerkbauten scheinen das Stadtbild zu prägen. Er sieht, dass der weitere Weg, jetzt wo der Wald zurückgeblieben ist, von Pappeln oder Eichen gesäumt wird. Es scheint eine weitläufig errichtete Stadt zu sein, nicht so eng Haus an Haus.
Weil die Wagen bereits heran sind, reitet er zu Tjorolf und sagt: »Könnt Ihr anhalten?« »Brrr!« ruft der Thorwaler und zieht die Zügel. Berwin auf dem zweiten Wagen hält auch. Als wenn Berwin es ahnt, was kommt, sagt er: »Matthias! Sei doch mein Gast. Schau es ist fast Mittag und Du schaffst den Weg nach Ferdok heute nicht.« »Bei den Zwölfen! Das ist sehr nett von Euch Berwin, doch ein anderes Mal. Ich werde noch einmal nach Hasgar schauen und dann umdrehen. Sicher noch eine Nacht im Wald, die Vorstellung behagt mir nicht. Doch so erreiche ich am morgigen Tage meinen Auftraggeber. Zöge ich jetzt mit Euch, sehe ich ihn erst übermorgen. Und so viel an Zeit habe ich nicht. Doch ich werde Euch mal besuchen kommen,« verspricht Matthias. Tjorolf nickt anerkennend. Auch Hasgar verabschiedet sich mit einem Lächeln und sagt: »Hast bei mir was gut. Schau mal vorbei bei Hasgar Thomason. Gleich in der Nähe der Taverne ,Eiserner Rachen´.« »Mache ich gewiss, denn ich will ja mal den Knurrwaller kosten, von dem Ihr mir alle bei der Fahrt die Ohren vollgeschwärmt habt!«
Dann reitet er zu Berwin und sagt: »Möge Peraine ihre Hände schützend über Deine Setzlinge halten und diese zu einem prächtigen Hopfen werden lassen.« »Nachmals Matthias Ihr könnt jederzeit bei mir reinschauen, habt Dank für Eure uneigennützige Hilfe!«
»Macht´s gut!« ruft Matthias noch, gibt seinem Pferd die Sporen und reitet gegen Ferdok. Die anderen schauen noch eine Weile dem Reiter, der sich schnell entfernt, hinterher. »Er hätte doch mit kommen sollen,« sagt Berwin Hangensaum mit einem Kopfschütteln »und er hätte mein Bier kosten können.«
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13533526&postcount=18)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13539072&postcount=19)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556683&postcount=25)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13559065&postcount=26)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13579222&postcount=29)
Der Gipfel 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13605398&postcount=40)
Der Gipfel 2
So gingen sie nun die letzten Schritte Richtung Gipfel, voller Angst, manche auch mit Schuldgefühlen, aber dem Willen, nicht so leicht aufzugeben. Hella atmete ein letztes Mal tief durch. Fridda sandte Stoßgebete zu den Zwölfen und Ole hatte sich in eine grimmige Wut gesteigert, die es ihm einfacher machte, den Kampf zu suchen.
Je näher sie dem Ziel kamen, desto intensiver war dieser kalte, leuchtende blaue Schimmer, der mittlerweile den ganzen Gipfel zum umspannen schien. Julius schritt voran, entschlossen sein bestes zu geben, die drei jungen Zauberwerfer zu retten, um so wenigstens einen Teil seiner Sünden von sich zu waschen, aber vor der kommenden Konfrontation hatte er Angst. Er wusste, dass böse Dinge geschehen würden, sein Schicksal besiegelt. Aber es dauerte alles schon viel zu lange an. Er war müde, eine Form der Trägheit, die einem überkam, wenn man zu lange an einem Ort verweilte, über die Zeit hinaus. Und so lief alles auf seinen bestimmten Bahnen auf diesen einen Moment hinaus.
Hella war hoch konzentriert, aber konnte es immer noch nicht fassen, dass dieser heitere Moment am Einbeersee hier her geführt hatte. Sie fühlte sich schuldig, weil sie Ole und Fridda mit in die Sache hineingezogen hatte. Sie dachte an ihre Familie, die Akademie, selbst die Mondsud zeigte sich im Gedankenkreis. Aber Hella wusste, dass sie keine Wahl hatte, dieser Weg führte wohl leider nur in diese eine Richtung, zum Gipfel. Also ging sie immer weiter zum Zentrum des blauen Scheins voran.
Oben auf die Gipfel brannte ein Lagerfeuer, welches aber keine Wärme ausstrahlte. Die blauen Flammen waren kalt. Ein merkwürdiger Anblick, dem Knistern des Holzes nach zu urteilen, hätte es hier eigentlich heimelig gewesen sein müssen. Am Feuer stand eine hoch gewachsene Gestalt, gehüllt in eine weite schwarze Robe, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen. Als die Gruppe oben angekommen war, hob die Gestalt den Kopf, nickte irgendwie zufrieden, drehte sich langsam um und macht zwei Schritte nach vorne. Julius blieb stehen. „Hier. Wir ... wir sind da. Ich habe Euren Auftrag ... ich war erfolgreich.“ Er verbeugte sich tief. Hella fragte sich, wie viele andere Seelen dieses unterwürfige Ritual beobachten mussten. Sie war angewidert.
Die Gestalt trat noch einen Schritt nach vorn, griff sich zur Kapuze und zog sie langsam aus dem Gesicht. Hella wusste nicht, was sie erwartet hattet - eine finsteren starken Kerl, mit Narben um Gesicht und einer Hasenscharte. Auf jeden Fall vieles nur nicht dieses. Als die Kapuze langsam nach hinter gezogen wurde, war die schönste blonde Lockenpracht zusehen, die sie jemals gesehen hatte, ein bezauberndes Gesicht mit leuchtend blauen Augen - auch wenn diese unnatürlich strahlten, fein geschwungene Lippen, fast schon aristokratisch - eine einfach schöne, wenn auch sehr kühl wirkende Frau versteckte sich unter dem weiten Umhang. Für einen Moment setzte den Dreien der Atem aus.
„Julius, Julius - heute wohl etwas spät.“ Sprach sanft die Unbekannte. „Ich hatte eigentlich schon früher mit dir gerechnet. Aber ich mag die vergeben, ich sehe, du hast dein Bestes gegeben.“ Langsam bewegte sie sich auf die drei Magier zu, kam aber nicht allzu nah, gerade nah genug, um sie beurteilen zu können. „Oh fein, oh fein! Geschöpfe, die dem Astralen nicht abgeneigt sind. Perfekt, Julius!“ Sie klatschte leicht in die Hände und vollzog einen Freudensprung. „Du bist mein Gutester, mein Bester!“ Ein helles Lachen war zu hören und sie küsste ihn auf die Wange.
Julius hatte Schwierigkeiten, seine guten Vorsätze aufrecht zu halten. Er hatte schon immer eine Schwäche für sie gehabt, noch bevor er wusste, wer sie wirklich war. Eine sanfte Versuchung, die sich finsterer Bote entpuppte. Aber er hatte sich selbst gegenüber einen Schwur geleistet. Zaghaft drehte er sich zu Hella um, sah das Erstaunen, die Angst. Er würde sie nicht im Stich lassen, er hatte schon zu viele Fehler begangen.
„Nein!“ Mehr brachte er im Moment nicht über die Lippen. „Nein? Ach Julius, mein kleiner Julius - hast du etwa dein Gewissen wieder gefunden? Nach all den Jahren?“ Ein helles Lachen verbreitete ein seltsam wohliges Gefühl. Die drei Magier entspannten sich sichtlich. Auf Oles Gesicht zeigte sich mehr und mehr ein seliges Grinsen. Auch Fridda wirkte merklich entspannter. Einzig Hella wehrte sich noch gegen die angenehme Wärme, die sich aus ihrem Magen heraus ausbreitete.
„Och, Julius, das ist niedlich. Wir beide wissen doch genau, du stehst dir selbst am nächsten. Das war doch der ganze Grund, weswegen du so bereitwillig auf unseren kleinen Handel eingegangen bist.“ Julius riss sich zusammen, entschlossen, Widerstand zu leisten.“ Es ist vorbei! Es ist mir gleich, was aus mir wird, es ist egal. Deine teuflischen Pläne sind nicht mehr, sie sind einfach nicht mehr. Es ist vorbei!“ Er schrie aus ganzer Kraft. „Natürlich sind sie vorbei, nur die drei fehlen mir noch für meine kleine Sammlung.“ Mir grazilen Schritten näherte sich die wunderschöne Frau Ole, der ihr sogar ein bisschen entgegen kam. „Ihnen wird es bestimmt - den Umständen entsprechend gut gehen.“ „Nein, Gabriela! Nein! Es ist vorbei!“
Doch davon ließ sie sich nicht weiter beeindrucken, sollte Julius schreien und toben, wie er wollte. Mit sanfte wiegenden Hüften ging sie zu Ole und fing an, seine Wange zu streicheln, dann wendete sie sich Fridda zu, der sie sanft durchs Haar strich, Hella selbst holte sie eine Locke aus dem Gesicht, so zärtlich und schön. Dabei sprach sie mit Melodie, wie sanfte Flötenklänge, die einem das Herz berührten. „Neune waren es vorher, ganze Neune. Auch sie brachte er zu mir. Manche lockte er mit einem Spiel in den Wald - es waren Nummer zwei und fünf - sie waren noch so jung, so unschuldig, sie spielten gern.“ Sanftes Lachen streichelte die Seele und beruhigte. „Manche vertrauten ihm schon länger. Nummer Eins und Drei waren eng mit ihm verbunden, aber auch sie endeten hier. Da halft kein Flehen, da half kein Appell - den Rücken hat er ihnen zugedreht und ist gegangen.“ Sie klatschte in die Hände. „Nummer Vier, dem zog er eins über die Rübe und schleppte ihn den ganzen Weg hoch zu mir, puderrot und ohne Atem kam er hier an.“ Ein leiser Laut der Verzückung drang durch ihre Kehle. „Nummer Sechs war fast schon tot, die Acht betrunken. Einfache Gaben! Die Sieben, hach, die sieben - ein junges Mädchen, welches auf ein zärtliches Abenteuer hoffte. Die Neun, eine keifende Alte, die er betäubt und im Sack gesteckt.“ Sie drehte sich tanzend im Kreis und streckte die Arme zur Seite. „Aber Magier brachte er noch nie!“
Am Arm zog sie Ole weiter Richtung Lagerfeuer: „Komm her und spiel mit mir!“ „Neeeeein!“ Schrie Julius und rannte los, stürzte sich auf Gabriela und zerrte sie weg von Ole. „Nein, es ist vorbei.“
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13473439&postcount=3)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13476668&postcount=5)
Der Beginn der Geschichte der Hella Wipfellichter 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13489623&postcount=8)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13520996&postcount=14)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13533526&postcount=18)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13539072&postcount=19)
Hella und die Abenteuer im Dunkelwald 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556683&postcount=25)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13559065&postcount=26)
Das Geheimnis des Julius Krummkalb 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13579222&postcount=29)
Der Gipfel 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13605398&postcount=40)
Der Gipfel 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=13608501#post13608501)
Der Kampf
Nun löste sich die sanfte Gefangenschaft, in der Fridda, Ole und Hella verharrt hatte. Blitzschnell erfassten sie die Situation, um in den Kampf eingreifen zu können. Julius hatte einen Dolch gezogen und stürmte auf Gabriela zu, während Ole sich los riss, um Abstand zwischen ihm und der Teufelsfrau zu gewinnen. Gabrielas Schrei der Wut ließ allen kalte Schauer über den Rücken laufen, ihr verzerrtes Gesicht verlor zunehmend die Form. „Na, komm schon, Julius, komm! Du schaffst mich nicht!“ Krächzte es. Gerade wollte Julius sie umschmeißen, als er einfach nach hinten geschleudert wurde wie von unsichtbarer Hand. Er prallte gegen einen alten Baumstamm und vernahm das Knacken seinen rechten Unterarms der merkwürdig verdreht neben ihm lag. „Komm schon Julius, komm!“ Der Hall der grellen Stimme legte sich auf das Trommelfell und drückte es zusammen.
Hella versuchte sich nur auf ihren Verstand zu konzentrieren, jeder Fehler hier könnte ihr Schicksal besiegeln, keine Ahnung, was das für eine Kreatur war, auf jeden Fall war sie nicht von dieser Welt. Gerade setzte sie an: „Ignifaxius...“, da wurde sie abrupt unterbrochen, weil sie den Boden unter den Füßen verlor, sie schwebte in der Luft und kam neben dem blauen Feuer wieder auf den Boden auf. Ein Schmerz brannte sich durch ihr Bein, beinahe hätte sie ihr Bewusstsein verloren, wenn sie nicht auf einmal eine sanfte Wärme verspürt hätte, die die Qualen linderte. Erstaunt sah sie sich um, versuchte sie zu orientieren.
Da sah sie wie Fridda von einer Schallwelle erfasst wurde, so dass ihre Form sich für einen kurzen Moment verzerrte. Schmerzensschreie drangen ihr durch die Kehle, während sie sich krümmend auf dem Boden liegen blieb. Hella robbte sich auf dem Boden zu ihr vor, die Fragen zu ihrer eigenen Heilung schon längst vergessend, sanft legt sie ihre Hände auf Friddas Bauch und lenkte alle ihre heilenden Ströme aus ihrem Körper raus und ließ sie Fridda umarmen.
In ihrem Rücken spürte sie, wie sich die Abscheulichkeit auf sie zu bewegte. Als sie den Kopf drehte konnte sie aus dem Augenwinkel vernehmen, wie etwas blitzendes auf sie niederzuschlagen drohte. Aber Julius warf sich seitlich in des Monstrum rein, sein Arm merkwürdig an der Seite hängend und war Gabriele dadurch Richtung Feuer. Der Kampf wehrte nicht lange, denn Julius hatte nicht den Hauch einer Chance. Abermals wurde er meterweit durch die Luft geschleudert, das Klatschen an den Stein war laut zu vernehmen.
Die Abscheulichkeit wendete sich wieder Fridda und Hella zu, die sich beide schnell versuchten zu berappeln. Sie erhoben sich langsam, aber sobald sie wieder einen festen Stand auf der Erde hatten, erfasste sie eine Welle, die sie wieder zu Boden drückte. Die Schmerzen waren unbeschreiblich, als würde sich ihr Innerstes nach außen kehren. Hella und Fridda schrien vor Schmerz und verloren die Hoffnung, es war vorbei.
„Glaubt ihr elenden Würmer, ihr Magierdilletanten hättet auch nur den Hauch eine Chance gegen mich!“ Krächzte es höhnisch, zu sehen war nur noch ein finsterer Schatten mit leuchten blauen Augen, wie Lichter, die einem entgegen kamen. „Ich werde euch zeigen, dass sich mir niemand entgegen stellt.“
„Nimm das, du hässliches Abbild einer stinkenden Kröte.“ Mitten im Getümmel stand Ole mit seinem Stab, seine Haare flatterten im Wind als er grimmig sprach: „Ignifaxius - brenn nun!“ Ein einzelne feuriger Strahl löste sich von seine Händen, gerade und glühend und setzt den Umhang des Monstrums in Brand. Als dieses sich anschickte, den Umhang schnell abzuwerfen, schlug Fridda mit einem langen dicken Ast ihr die Füße weg, so dass sie fiel. Hella stand nun auf: „Na los, Ungeheuer! Zeig uns doch, wie unbesiegbar du bist.“ Auch aus ihrer Hand löste sich ein einzige flammender Strahl, der den Umhang nun völlig in Brandsetzt. Entsetzliche Schreie, wilde Flüche, grässliches Aufheulen durchschnitt die Stille im Dunkelwald. Bis Ole seinen Stab nahm und das Wesen in die blaue Flamme schubst. Diese wurde für einen Augenblick hell und weiß - danach war Ruhe.
Alle drei starrten noch von Sinnen auf das knisternde Feuer, welches die Umgebung in ein sanftes Orange tauchte, Wärme machte sich in ihren Gliedern breit. Hellas Augen suchten Julius und sahen ihn am Stein liegend. „Kommt helft mir, vielleicht müssen wir ihn tragen.“ Als die drei zu dem leblosen Körper kamen, lag dort ein alter runzliger Greis, sein Gesicht war ganz eingefallen, die Haut welk und Haare hatte er auch nicht mehr. Als Hella entsetzt an seinem Arm griff, spürte sie, dass kein Leben mehr in ihm war.
- Ende -
Tomatensuppe
11.08.2010, 15:30
Phexmond Geschichten
Ferdok 1009 N.BF.
Tarasino aus Kuslik lächelte und steckte das Pergament ein was der Unbekannte ihm gegeben hatte."Seid unbesorgt ich bin der Beste meines Faches und werde es sicher und unerkannt überbringen" sprach Tarasino und der Fremde nickte "Falls ihr es verliert oder es euch abhanden kommt ist euer Leben verwirkt".
Tarasino trat aus dem Haus und Schritt schnell zum Marktplatz um dort unterzutauchen und mögliche Verfolger abzuschütteln.Im dichten Gedränge der Menschen zur Praiosstunde verhielt er sich unauffällig und kaufte eine Modische Mütze sowie einen Umhang die er im gehen sofort anlegte.Es passte gut zu seiner Bürgerkleidung und er hatte sein aussehen ein wenig verändert.
Gut gelaunt lenkte er seine Schritte zum Hafen.
Dort betrat er eine große Backstube tat auf Wichtig als hätte er hier etwas zu sagen oder wäre ein Wohlhabender Kunde und ging nach hinten auf den Hof hinaus.Wie zu erwarten war er leer.Tarasino holte aus einem Alten Fass schnell einen weiten Groben Arbeiterkittel sowie eine abgetragene Hose hervor und zog sich schnell um.Wie schlau er doch war am Morgen diese Sachen hier zu verstecken dachte er und steckte die anderen sachen schnell in einen dreckigen Leinensack.Er ging zur Hinterhof Tür...entriegelte sie und ging auf die Strasse.
Am Hafen ging er jetzt entlang mit einem hinkenden Schritt.Tarasino sah sich unauffällig um und konnte keine Verfolger entdecken.Natürlich nicht....sah er doch mit dem Sack und der alten Kleidung aus wie ein Arbeiter oder ein Schiffer auf der Suche nach Arbeit.Er war halt der Beste.Er ging jetzt zur Taverne flinkes Fretchen, setzte sich draußen hin und bestellte einen Billigen Schnaps und schaute den Weiberröcken hinterher.Schließlich muste er seine Rolle spielen.In wirklichkeit hielt er je doch Listig weiter nach Verdächtigen ausschau.Nach einiger Zeit stand er auf und ging Flink in eine Gasse.....
Kurze Zeit später tauchte ein betagter Bärtiger Hesinde Priester auf die Kapuze weit ins Gesicht gezogen um sich vor der Sonne zu Schützen.Tarasino lächelte unter dem Falschen Bart...wie Schlau er war...und wie Klug. Keiner machte ihm dem Dieb und Spion aus Kuslik etwas vor.Ohne Eile ging er zum Praiosplatz und nickte den Leuten die ihn unterwegs grüßten wohlwollend zu.
Tarasino hatte sich in dem Gasthaus am Praiosplatz in einem Zimmer erneut umgezogen und trug nun eine Vollständige Dienstboten Uniform.Sie war einfach Perfekt und passte zu ihm.Er muste sich ein Lachen verkneifen und ging mit ernsten Gesicht auf die Strasse.Bei einer Schneiderin kaufte er drei Leinenhemden und trug die gefalteten Hemden mit wichtiger Miene durch die Strassen.An einem Reichen Bürgerhaus machte er halt und trat an die Wache vor dem Eingang. "He Waffenknecht ich bringe eine Lieferung Hemden für den Haushofmeister". Der Bullige Wächter nickte und lies ihn wie auf Stichwort in das Haus.
Tarasino bestaunte in der Eingangshalle die Kostbare Holzvertäfelung...so Reich würde er auch bald sein.30 Dukaten würde er für das weitereichen des Pergamentes bekommen und er grinste.Der Beste von allen war halt Teuer.Er wurde von einem Diener in eine Wohnstube geführt zu einem Tisch hinter der ein Alter Dicklicher Mann saß und ihm zu nickte.
"Da seid ihr ja endlich...habt lange gebraucht gebt mir jetzt das Schriftstück" sprach der alte und nahm drei Geldbeutel aus einer Schublade und stellte sie auf den Tisch.Tarasino grinste und öffnete die Geheimetasche an seinem Körper...Seine Finger fuhren ins Leere.....er fing an zu Schwitzen...das konnte nicht sein...sie waren fort...einfach fort.....die Pergamente....einfach weg.Tarasino schaute zum Alten und sprach......Ich kann alles erklären.......
Abends im Ferdork
"Nun habt ihr es bekommen Jarrik Phexmond" sprach eine kleine Dickliche Gestalt im Fackellicht eines Hauses.Jarrik nickte und übergab einige Pergamente an den Sprecher.Der Nickte und überflog sie...."nun ich werde sie dem Grafen übergeben sollte sich der Verdacht gegen Baron.......war es eigentlich schwer an die Schriftstücke zu kommen"? Jarrik schüttelte den Kopf....."Nur ein Anfänger aus Kuslik.
Bericht der Nachtwache an Feldweibel Jostinger
Heute Nacht haben wir eine Männliche Leiche in Dienstboten Kleidung aus dem Fluss gefischt.Hatte Stichwunde am Rücken.Sonst keine besonderen Vorkomnisse.
gez Wächter Briger
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13587917&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Und nun die Vortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»Und dann seit ihr bei den Elfen wieder aufgewacht?« Utram fängt schallend an zu lachen:»Bei.... bei den... Elfen....« Er braucht einen Augenblick um sich zu beruhigen. »Ich wünschte fast es wäre so gewesen, aber so ist es nicht gewesen.... Also ich....
Utram erwachte als erster der Brüder die Elfe rieb sich auch grade den Schädel als er die Augen aufschlug. »Verdammt, wo bin ich.... ach ja...« Er richtet sich langsam auf und schleppt sich zu seinem Bruder:»Aufwachen, Xolgorax wir können später Pause machen...« Er gab seinem Bruder einen leichten Tritt in die Seite, wo von dieser erwachte:»Ohh... mir tut alles weh...« »Mir auch aber es geht hier um das leben einer Angroschna....« Utram zieht seinen Bruder hoch und beide trotten zur Trage. »Wo gehts weiter Elfe?« Die Blickte erstaunt auf die Brüder:»Folgt.....folgt mir einfach....« Man sah ihr an das sie nicht mit der Ausdauer und Willensstärke der Brüder gerechnet hatte. Stunden marschierten sie weiter, bald nahemen die Brüder nicht mehr wahr ob es Tag oder Nacht war, Sommer oder Winter, Regen oder Sonne ihr denken bestant im gehen, im tragen. Utram und Xolgorax waren einem Zusammen bruch nahe als etwas in ihr Bewustsein drang: Ein Stimme sie verstanden sie nicht aber ihre Kräfte waren am Ende und plötzlich entglitt erst Xolgorax's dann Utram's Finger die Trage und sie fielen wohin spürten sie nicht nur das sie getane hatten was sie konnten um Angorax zu helfen und immer noch bangten sie ob es genug gewesen war.....
Auf einmal stürßte etwas in Xolgorax Bewustsein, es waren Stimmen sie vormten melodische Laute und Worte die er nicht verstandt und dann fiel eine Gedanke in seinen sonst absolut leeren Geist und er riss die Augen auf und ihm wurde schwindelig dennoch stemmte er sich ungeachtet dessen in die höhe auch das dröhnen in seinem Schädel ignorierte er, denn er musste weiter noch war er nicht am Ziel.... »Leg dich wieder hin.... Es ist alle in Ordnung...« Xolgorax wollte der Stimme die von einem undeutlichen Schatte zustammen schien antworten aber nur unverständliche Silben und einige Krächzlaute etrangen sich seiner Kehle und er schaffte es einen weiteren Gedanken oder eher einen Wunsch zu greifen Ich muss aufstehen und weiter...... Er stemmte sich mit aller Kraft gegen einen Wiederstand der ihn hinderte auf zustehen »Bleib liegen! Du bist in Sicherheit....« Dann hörte er eine bekannte Stimme aber er wusste nicht woher er sie kannte:»Leg diech hin Xolgorax.... Wir sind am Ziel.« Aus irgend einem Grund musste Xolgorax der Stimme glauben und ließ alle Gedanken frei und versank wieder in Finsternis....
»Was ist mit ihnen.... kommen sie wieder in Ordnung?« Xolgorax vernahm wieder Stimmen und nun konnte er ihren Sinn einwandfrei erfassen. »....Angorax?.... bist... du... das?« Er schafte es nur mit Mühe diese Worte zuflüßtern. »Ja,.....« Mehr nahm er schon garnicht mehr wahr... Als er das nächste mal er wachte war niemand in seiner Nähe und er vernahm das Prasseln von Regen. Wo in Angroschsnamen bin ich.... Er öffnet die Lieder und blickte sich im Raum um. Utram lag in einem Bett neben ihm und zu seiner Erleichterung entdeckte er Angorax die auf einem Stuhl unweit zuschlafen schien. Wir haben es geschaft.... Er raffte sich auf und schafte es fast lautlos aus dem Bett auf zu stehen erst jetzt bemehrkte er, dass er nicht mehr seine eigene Kleidung trug sondern relativ gut passende Sachen aus einem angenahm weichen und doch festen Stoff trug, die Farbe blieb ihm jedoch durch das dunkel der Nacht verborgen. Aufeinmal grummelte sein Magen und der Hunger machte sich bemerkbar Dann will ich mal nach was Essbarem suchen... Er wusste Utram würde sich selbst versorgen können und Angorax wollte er nicht wecken. Als er jedoch die Tür des Raumes erreichte stieß er mit dem Fuß gegen etwas das mit einem poltern umfiel Verdammt.... Xolgorax zog den Kopf ein und biss sich auf die Zähne um nicht los zu brüllen, gegen was immer er getreten war, es war hart gewesen. »Was?« Angorax war trotz Xolgorax vorsicht erwacht und blickte sich um als ihr Blick auf Xolgrax fiel strahlte sie:»Endlich bist du wach... Wir dachten schon ihr wacht garnicht mehr auf.....« »Wie lange....« Xolgorax Stimme klang rau und das Sprechen kratzte so sehr in seiner Kehle das er abbrach. Angorax schaute ihn voller Sorge an. »Wie wäre es wenn du dich hinlegst und ich dir und deinem Bruder was zu Essen besorge, hmm?« Xolgorax nickte stumm und schwankt mehr als das er ging zurück zum Bett und legte sich hin. Als Angorax wieder kam war Utram grade erwacht und fragte mehr an sich als an seine Umwelt:»Wo...Wo bin ich....« Angorax beantwortet seine Frage:»Im Elfendorf 550Meilen von Granithalle entfernt...«
»Feydha Rayana latala bhaselya,ich bin als Kind von Waldelfen in den Wäldern der Sala Mandra geboren und aufgewachsen
Dort lernte ich viel von meinem Vater und meinen Geschwistern über die Jagd und wie ich mein mandra am besten einsetze. Meine Sippe lehrte mich vieles und bildete mich zu einer Hervorragenden Wipfelläuferin aus. Sie lehrten mich den Umgang mit der Yara dem Kurzbogen, das Schleichen, so wie einige Wesenszauber und brachten mir bei in mich hinein zu hören und auf mein inneres Wesen zu Lauschen! Aufgrund dieser Tatsache erhielt ich auch meinen Zweitnamen, Aufgrund meines Seelentieres der Füchsin!
Weil meine Art und Weise wie ich mich gab die einer Füchsin ist lautet mein Zweitname latala bhaselya welches aus meiner Muttersprache dem Isdira stammt und in Garethi so viel bedeutet wie : Fuchskind! Ich erfuhr und lernte viel in meiner Zeit i n der Sala .Allerdings wuchs meine Neugier was wohl auserhalb der Sala Mandra sein mochte stetig an. So daß es mich eines Tage hinaus in Die Welt zog um die Welt Außerhalb der Wälder zu erkunden und mehr über die anderen Valva zu lernen! Ich suchte mir das Nötigste zusammen denn ich wollte mich nicht zu sehr belasten! Als Abschiedsgeschenk bekam ich von meinem Vater noch einen verbesserten Yara(Kurzbogen) , einen Köcher 30 Pfeile und 2 Bärenfelle welche ich gemeinsam mit ihm erjagt hatte mit Auf den Weg!«
»So zog ich also los in die weite Welt Deres und ließ mich nur vom Wind und dem Wunsch mehr über die Welt zu erfahren die hinter den Sala Mandra lag treiben! Nachdem ich eine ganze Weile was ist schon Zeit für eine Elfe, durch die Lande gezogen war und nix unbedingt erwähnenswertes passiert war erreichte ich Donnerbach von dem ich so viel wusste wie ein Eichhörchen vom Jagen. Ich hatte zwar schon viele Geschichten von meinem Vater und den anderen über diese Stadt in der Elfen und Menschen friedlich zusammenleben gehört , bin aber nie wirklich dort gewesen aber meine Neugier die mich voran trieb war größer als Die Angst die mich abgehalten hätte, also betrat ich Donnerbach .
Wie ich so durch die Straßen schlenderte begleitet von neugierigen aber auch missgünstigen blicken entdeckte ich einen Holzstand auf dem Äpfel lagen, einen der heruntergefallen war hob ich auf und wollte gerade hineinbeißen , als der dicke Tala hinter dem stand mich anbrüllt» Hey kleine den musst du aber bezahlen«
»Sanja bha Telor was meint Ihr mit bezahlen dieser Apfel lag doch hier herum da, hab ich ihn aufgehoben!«
»Das sehe ich kleine aber der Apfel gehört mir und er kostet dich 3 Heller und die hätte ich gern jetzt von Dir! »Ich hatte ja schon viele Geschichten von den Tala gehört und das sie Ihre Waren mit kleinen Silbernen oder Goldenen Scheiben tauschten aber ich hatte keine und auch keine Ahnung was ich damit anfangen sollte also antwortete ich.
»Ich habe leider keine dieser kleinen blinkenden Scheiben welche Ihr nun sicher von mir haben wollt aber ich kann Euch zum Tausch 2 Bärenfelle geben wäre das auch recht«
» 2 Bärenfelle gegen einen Apfel dann machst Du aber ein Ziemlich schlechtes Geschäft Mädchen«
lachte der Händler und dachte sich insgeheim wieder eine dieser Elfen die kann ich schön ausnehmen.«
Für 2 Bärenfelle bekommst Du mindestens 20 Äpfel wenn nicht noch mehr! Hör zu Du gibst mir deine Felle darfst denn Apfel behalten und ich gebe Dir noch 19 weitere dann sind wir Quitt!« sagte der Händler und rieb sich insgeheim schon die Hände da 2 Bärenfelle deutlich mehr Wert waren als er mir sagte. »Eorla telor antworte ich das bedeute so viel wie in Ordnung mache ich in der Sprache der Menschen«, gesagt getan ich überreichte dem dicklichen Telor meine Felle und erhielt insgesamt 20 Äpfel, welche ich in meinem Rucksack verstaute! Ich drehte mich noch einmal zu dem dicklichen Telor um und sagte»A'ndhinerin telor was in der Sprache der Telora so viel heißt wie: ich danke dir Rosenohr(Mensch) und verabschiedete mich mit den Worten Nurd da'o Telor« und setzte meinen Weg fort! in Richtung des großen Marktplatzes und beobachtete die vielen Tala Händler die Ihrem geschäftigen Treiben nachgingen und Die Fey die eben das taten was Fey so tun.»
» Da ich leider in den Wäldern der Sala nie lesen und schreiben gelernt hatte konnte ich keine Wegweiser oder Karten lesen, die mir sicherlich weitergeholfen hätten!Also fragte ich einfach den nächste Tala der auf mich zu stolperte oder Fey den ich sah, denn mit Fey verstand ich mich besser weil ich ja keine Tala kannte.« Was es hier in dieser Stadt interessantes zu sehen gab! »Mit den nun gewonnen Informationen , wollte ich mir nun einen Schlafplatz suchen da es schon dunkel geworden war , da entdeckte ich eine kleine Parkanlage mit einem größeren Baum genau richtig dachte ich bei mir denn ich verabscheute die Behausungen der Tala aus totem Stein und einen Fey wollte ich nicht fragen , denn wer weiß wie ein Stadt fey auf eine wilde Lairfey reagieren würde. Also erkletterte ich geschwind den Baum, legte mir meine Umhängetasche unter den Kopf und schlief Bald darauf ein! «
Teil II (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13638387&postcount=48)
Teil III (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13639158&postcount=49)
Teil IV (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13797326&postcount=56)
»Als ich nach einem langen und angenehmen Schlaf auf meinem Baum am nächsten Morgen die Augen aufschlug , sah ich mich umringt von einer traube aus Fey und Tala und ich glaube ein oder zwei Boroborinoi das ist Elfisch und bedeutet kleine Bartmurmler und bezeichnet die Aventurischen Zwerge.« Die alle wild dureinander brabbelten das ich nix verstand und es in meinen Ohren dröhnte!
Ich glitt von meinem Baum herrunter um herauszufinden weshalb hier so ein Chaos herrschte, allerdings konnte ich mir schon Denken das wahrscheinlich ich der Grund dafür war!
Ein sehr freundlich wirkender Fey schälte sich aus der Menge und kam auf mich zu!
»Sanjasala feya iama grüßte er mich und ich antwortete Sanjasala fey iama feydha Rayana latala bhaselya!« Er antwortete im fließenden gesungenen Isdira , denn wir Elfen sprechen nicht , wir singen mit unserem uns eigene Zweistimmigem Gesang was wir zu sagen haben! Feydha Alarion baha dhao bian was in Tala –Sprache so viel heißt wie Wind in den Haaren. Die Tala sind aufgebracht da es nach ihren Gesetzen verboten ist auf den Bäumen im Park zu schlafen du kommst besser mit
mir!«
Sagte er und lud mich zu sich nach Hause ein. Er war ein Biundafey(Auelf),der aber schon sehr lange under den Tala lebte wie mir schien , also klaubte ich meine Sachen zusammen und folgte Valarion zu seiner Behausung! Es war ein auf Pfählen stehendes Holzhäuschen an einem Bach welches den Wohnbäumen in unseren Wäldern sehr ähnlich war was mich sehr freute! Valarion und ich betraten sein Haus indem bereits eine andere Person und 2 Kinder anwesend waren! Als ich gerade anfangen wollte die offensichtltliche Tala Frau und die Kinder zu begrüßen begann Valarion bereits dammit uns einander in Tala – Sprache ich glaube sie nennen es Garethi vorzustellen.» Das ist Ajana meine Frau und meine beiden Kinder Ravajiel Tierfreund & Aiana Sonnenkind weil sie so strahlt wie die Sonne! Und meine Begleiterin ist Rayana Fuchskind eine Waldelfe und fremd hier, sie hat auf dem Baum im Park geschlafen und ein wenig für Unruhe gesorgt fügte er lächeln hinzu!«
» Soso sei mir gegrüßt Rayana sagte Arana und reichte mir ihre Hand welche ich erst ein wenig unsicher ansah, doch dann fiel mir wieder aus den Geschichten meines Vaters ein das die Tala sich durch einen Handschlag begrüßten also tat ich es ihr gleich und sagte Sanja bha Arana!«
Daraufhin antwortete Arana mit einem Lächeln» ich mache gerade essen wenn Du möchtest bist du herzlich eingeladen! An’dhinerin Ajana antwortete ich etwas schüchtern den ich hörte gerade zu wie Ajana Valla brabbelte was ich nicht verstand aber Valarion sagte mir das es das Elfische Wort für Vater war welches varraya heist sie es nur nich gut aussprechen konnte!« Ich lachte wie konnte ich das nur vergessen und nahm die Kleine auf meine Schoß zeigte auf mich und sagte Rayana !die kleine kicherte erneut und brabbelte ana und lächelte mich an! Der schon 9 Sommer zälende avajiel war nicht so forsch wie seine schwester er blieb ersteinmal schüchtern auf seinem Stuhl sitzen , aber nach einer ganzen weile stand er auf kam auf mich zu und sagte mit einem Seitenblick auf Valarion Kann ich ein wenig mit Rayana bogen schießen üben Vater?
»Gern antwortete dieser lächelnd aber bleibt nicht zu lange denn Arana hat bald das Essen fertig und Du weißt ja bei den Tala hat die Zeit eine andere Bedeutung als bei uns und deine Mutter ist sehr ungeduldig was das pünktlich sein anbelangt«
Eorla sagte ich nahm meinen Bogen und der kleine übrigens fast so große Avajiel denn ich bin ein wenig zu klein für meine Art wofür es aber kaum eine Erkärung gibt meine Geschwister ware alle größer als ich was mich aber nicht störte. Denn klein zu sein hat auch Vorteile besonders auf der Jagd. Wir brachen auf um dem kleinen das das Bogenschießen bei zu bringen. Ich mußte es Ihm da er das Salsandra wegen seines Tala Blutes nicht beherrschte vormachen , aber das störte mich nicht im geringsten, es machte mir sogar spaß.
In einem kleine Wäldchen außerhalb Donnerbachs angekommen, fande wir eine alte Korscheibe die ich an einem Baum befestigte, dann nahm ich einen Pfeil aus meinem Köcher, spannte meinen Bogen und gab dann beides dem kleinen und sagte»Du kannst anfangen kleiner ich lasse Dir den Fortriit«
Er spannte denn Bogen zielte , unbemerkt von dem kleinen murmelte ich den elfischen Zielzauber um Ihm ein wenig zu helfen.Er schoß und traf genau in die Mitte.Hurra rief der kleine der mehr garethi sprach als Isdira , aber so konnte ich meine Paar Brocken der Tala Sprache wenigstens auffrischen dachte ich.«
»Du Bist dran Rayana sagte der kleine, ich staunte denn der kleine konnte diese laute in meinem Namen aussprechen obwohl er nicht zornig und wir nicht in Gefahr waren.Eorla sang ich und zielte, bei mir half ich natürlich nicht nach.
Ich schoß und mein Pfeil kam zwei Fingerbreit neben dem des kleinen zum Stecken.
Daraufhin lief der kleine an mir vorbei nach hause , rannte fast seine Mutte die am Herd stand um und jubelte»Ich hab gewonnen ich war 2 fingerbreit besser als Rayana«
Freut mich für Dich sang Alarion und zwinkerte mir zu , weil er sich wohl dachte das ich nachgeholfen hatte denn Er und seine Frau waren fischer und keine Jäger.
Ajanas und seine Kinder waren nur Feytala(Halbelfen und konnten deshalb leider nicht im Salasandra lernen , aber das störte weder Ihn noch mich.
»Er ist ein Naturtalent sang ich wenn er viel übt ist er bald sehr viel besser als ich.Ich schlage vor ich bleibe eine Weile bei euch in Donnerbach und lehre ihn das schießen dann wird aus ihm einmal ein guter Jäger und er kann seine Familie vor Gefahren schützen.«
» Sehr gern sagten da Arana & Alarion fast aus einem Munde Du kannst so lange bleiben wie Du möchtest wir haben nicht so oft Besuch.
Ich zeige dir wo du schlafen kannst sagte Alarion und machte mit der Hand eine Geste das ich Ihm folgen sollte.
Er führte mich aus der Hintertür in seinen Garten welcher eher einem kleinen Wäldchen entsprach und sah ganz so aus wie meine Wälder zu Hause.Alarion deutete auf einen besonders schönen und Hochgewachsenen Baum und sagte siehst du da oben in dem Ast das Häuschen?
»Ai(Ja) sang ich und er fuhr fort das Baumhaus hab Ich für meine Kinder gebaut und der Baum half mir ein wenig indem er wuchs wie ich es wünschte. Du kannst dort schlafen und so lange bei uns bleiben wie du möchtest.«
» An’dhinerin(danke) sagte ich mit einer kleinen Freudenträne im linken Auge und hatte ein wenig das Gefühl von Familie und Geborgenheit und begann mich hier ein wenig heimisch zu fühlen.Du kannst deine Sachen oben Im Baum verstauen und dann zum Essen kommen Ajana wartet schon ganz ungeduldig wie manche Tala(Menschen) numal sind sagte Alaion und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.«
» Eorla(mache ich) An’dhinerin(Danke) nochmal für alles sagte ich und schwang mich den Baum hoch legte meine Habseligkeiten bis auf meine okarima in einer Ecke ab und glitt den Baum wieder hinunter. Unten angekommen machte ich mich auf den Weg zurück ins Haus wo das Essen schon dampfend auf dem Tisch Stand! Es gab frichgefangene Fisch ,Brot Gemüse und eine Sauce dazu .
Wir setzten uns alle an den Tisch und wollten gerade zu essen anfangen als die kleine Ariana zu mir gekrabbelt kam und ana am sagte ich muste schmuzeln was das wohl bedeutete das ich sie auf den Arm nehmen sollte ich sah mit einem Seitenblick wie ihre Mutter nickte und nahm die kleine hoch. Ich schnitt mein essen klein und fütterte immer wieder zwischendurch die Kleine auf meinem Schoß und kam dadurch fast gar nicht dazu selbst etwas zu essen aber das störte mich wenig .Ich genoß es der Kleinen beim Essen zususehen und die kleine kommentierte durch glucksen und kichern das es ihr wohl bei mir gefiel und das freute mich sehr.
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13587917&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Und nun die Vortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»WAS?! Das Dorf ist 550Meilen von hier entfernt? Wie lange wart ihr da denn unterwegs?« »Micht lange. Umgenau zu sein...
»....und die Strecke haben wir in zwei Woche zurückgelegt.« Die Brüder schauten sie ungäubig an:»WAS?!« »Nur zwei Woche?« Sie hatten damit gerechnet länger unterwegs gewesen zusein. »Dann seit ihr als euch Ariana sagte das wir da sind einfach zusammen gebrochen und wart drei Tage ohne Bewustsein.... Nagut, ihr seid zwischendurch ab und zu aufgewacht seid dann aber immer nach einigen Sekunden wieder weggedämmert.
Ariana Lindenblatt und eine weitere Elfe betraten den Raum in dem die Zwerge vor einigen Stunden aufgewacht waren die Ubekannte ergriff als erste das Wort:»Ich bin Sanray Adlerauge. Und ihr seit wie Ariana mir berichtet hatt Utram und Xolgorax, Söhne des Grimmag... Sie meinte auf das ihr sie zweimal vor dem Tod gerettet habt.« Ihr nahme passte gut, denn ihre Gesichts züge ähnelten denen eines Greifvogels, aber das war bei den meißten Elfen so, warum wusste keiner der Brüder genau. »... Dadurch habt ihr unserer Sippe einen großen Dienst erwiesen, die Leben unsere Familie sind uns wichtiger als alles was wir besitzen... Aber euch scheint das ähnlich zu gehen oder warum habt ihr euch so angesträngt uns rechtzeitzeig zu erreichen?« Nun wusste Xolgorax was diese Elfe, diese Sanray Adlerauge wollte, sie war neugierig und wollte mehr über Zwerge erfahren. »Das ist einfach unser Clan hatt seit jeher über die Angroschim von Granithalle gewacht und alles auch das eigene Leben gegeben um sie vor unheil zu bewahren.... Und genau das haben wir getan.« Zwar war das nur die halbe Wahrheit aber mehr wollt er nicht verraten und auch Utram würde darüber Schweigen. »So so... Und ihr stellt ernzthaft das Wohl der anderen aus diesem.... Granithalle über eures?« Dieses mal ergriff Utram das Wort:»Ja das tun wir Angrosch hatt unseren Clan dafür aus erwählt über die anderen Clans von Granithalle zu wachen als tun wir das und wenn wir dabei unser leben lassen...« In Utram's Augen brannte das Feuer der Entschlossenheit und der Überzeugung. »Interessant... Ich würde gern mehr über euch erfahren doch erst muss dringlicheres erledigt werden.... Und das ist der Grund warum ich hier bin: Die Orks sind in unser Land eingedrungen und stören das Gleichgewicht, wir müssen sie daran hindern.... aber unsere versuche mit ihnen eine friedliche Lösung zufinden sind fehlgeschlagen und so müssen wir...« Sie stockte als wolle sie nicht wahr haben was sie da sagte und so vollendete Xolgorax den Satz:»...sie töten, aber was soll das sein dieses... Gleichgewicht?« Nach einer weit ausholenden Erklärung der Elf war Xolgorax zwar nur wenig schlauer aber war zu seiner Entscheidung gekommen: »Wir werden euch helfen mit ihnen fertig zu werden!« »Jawoll, das werden wir.« »Aber in eurem Zu....« »Uns gehts gut! Wo sind unsere Waffen?« Die Elfe merkte das sie bei ihnen auf taube Ohren stohßen würde also erklärte sie den Plan wärend die Brüder ihre Waffen und Ketten hamden wieder anlegten allerdings bestanden die Elfen darauf das sie die Kleidung die sie von ihnen erhalten hatten behalten sollten. »Woraus sind die eigendlich? Ich kenne keinen Stoff der so weich und denn noch so reißfest zu sein scheint...« »Sie sind aus Bausch gefährtigt...« Sie erklärte ein wenig zu diesem nur von Elfen gefertigtem Stoff und ging mit den Zwergen zu einem Großen Baum dessen Stamm eine Halle formte. »Unsere Versammlungshalle hier werden wir die anderen treffen...«
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13587917&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Und nun die ein kleines Zwischenstück:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»Das mit dem besonderen Stoff ist doch erlogen... « Utram zog die Brauen zusammen und blickte Thraxas an:»Nein... Ist es nicht... Hier!« Er hielt ihm den Arm hin und Thraxas strich über den Ärmel und tatsächlich fülte der Stoff sich anders an als alle die er kannte, er war weich und warm und dennoch schien er fest zu sein, nach kurzem zögern zog er daran und stellte fest das er ihn nur schwer aus einander ziehen konnte:»Also gut... Jetzt glaube ich euch aber ich warne euch mich zu verscheißern....« »Das werden wir schon nicht.... Hey Xolosch mehr Bier.« Xolgorax und Utram saßen auf dem trockenen und würden nicht weiter erzählen bis dieses Manko behoben war.
Tomatensuppe
18.08.2010, 19:44
Orkland 1
Carmac der Händler hatte keine Wahl gehabt.Niemand wollte ihn nach Phexcaer an den Rand des Orklandes begleiten und so hatte er in Vilnheim drei Schäbige Gestalten in Sold und Dienst genommen.Sie waren mit seinen Packpferden den Bodir entlang gezogen und hatten bei Anbruch der Nacht ein Lager aufgeschlagen.Carmac war beileibe kein Weichei aber die Galgenvögel jagten ihm Angst ein.Er konnte froh sein wenn sie ihm nicht den Hals durchschnitten und sich mit seiner Habe aus dem Staub machten.
Jetzt hockten die drei Kerle um ein Lagerfeuer und erzählten sich Geschichten aus ihren Leben.Sie schienen sich gut zu verstehen...war man doch unter seines gleichen.Auch ging eine Flasche Brantwein zwischen ihnen um.
Der eine,ein Thorwaler und vernarbter Schläger mit dem Namen Rokar der Plünderer, hatte eine gescheiterte Existenz als Pirat hinter sich und war schon mehrmals dem Galgen entkommen.Der andere...eine zwielichtige Gestalt mit einer Augenklappe der sich Joro nannte war auf der Flucht aus Harben hier hängen geblieben nachdem er dort zwei Leute abgemurkst hatte....und dann war da noch dieser Landstreicher von Zwerg....Hugen sein Name der eine permanente Schnapsfahne vor sich her trug und die Hände nicht vom Würfelbecher lassen konnte.
Carmac war sich sicher...er würde Heute Nacht kein Auge zumachen.
Carmac erwachte von einem Lauten Geräusch und sah sich den Dreien gegenüber.Er musste eingenickt sein denn es war bereits Morgen.Das war es also....jetzt brachten sie ihn um."He Menschling können wir weiter ? Die Pferde sind aufgeladen" fragte der Zwerg.Der Händler nickte hastig und stand auf..."sofort..Ich packe noch eben die Decke ein dann können wir los.
Schon bald Marschierten sie los weiter den Bodir entlang auf dem weiten Weg nach Phexcaer was noch ca. 70 Meilen vor ihnen lag. Fünf Tage würden sie dafür mindestens brauchen....wenn Unterwegs nichts passierte.Also keine Orks oder andere Räuber oder wilde Tiere....und wenn seine Wächter ihn nicht umbrachten und sich mit den Pferden in die Büsche schlugen.Carmac fing an zu Beten.
Teil 2 von Orkland....bald in der Schreibstube
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Zwischenstück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13661970&postcount=51)
Und nun die Fortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»So hier ist euer Bier.... Und nun weiter im Text.« »Nicht so hastig... Ich meine Utram und ich haben uns an der Stelle auch fast zu Tode gelangweilt.... Nicht Bruder?« »Jup, die Elfen haben echt keinen Schimmer wie man einene effektiven Angriff plant....
Sie standen nun schon eine ganze Weile in der Versammlungshalle und nach und nach kamen auch die Elfen am Ende waren es 15Elfen beider Geschlechter, Ariana erklärte es sei eine große Elfensippe, und auch Angorax war gekommen. Als alle versammelt waren begann eine der Elfenfrauen zusprechen Ariana übersetzte für die Zwerge:»Wir sind heute zu sammen gekommen, um das Gleichgewicht unseres Waldes zu schützen, leider sind die die es stören ohne Einsicht und so müssen wir sie vertreiben....« Es war eine langatmige Rede der die Brüder mit mäßigem Interesse folgten erst als einige der Elfen gingen ihre Waffen zu holen stieg ihr Interesse wieder, denn nun begannen, zumindest nach Vorstellung der Zwerge, die Taktischenvorbereitungen für den Angriff, die Elfen schienen davon wenig zu halten und so ergriff Xolgorax das Wort:»Wollt ihr denn einfach los ziehen, ohne eine Strategie um sie zuvertreiben? Ich meine was wenn ihr in einen Hinterhalt der Orks lauft? Oder ihr von ihnen besiegt werdet weil euer Angriff unorganisiert ist?« Ariana übersetzte für die Anführerein und die schaute erst erstaunt und schien eine weile lang zu überlegen bevor sie antwortet:»Wie sollten wir deiner Meinung nach vorgehen? Wie tut ihr Zwerge das?« Sie schien Neugierig und so begannen die Brüder mit ihrer Kurzeinweisung in die Strategische Planung:»Als erstes,« beginnt Utram,»brauchen wir Informationen, um genau zusein eine Karte auf der das Lager der Orks und das Umland zusehen sind allerdings nicht zu viel davon, es sollten schon Einzelheiten, zum Beispiel Felsen oder Hügel zuerkennen sein.« »Und außerdem,« führt Xolgorax fort,»Müssen wir wissen wieviele Orks es sind, zur Not reicht eine Schätzung und wie sie Bewaffnet sind, genauso ist es wichtig die Bewaffnung eurer Leute wichtig.« Die Anführerin der Elfen wirkte erstaunt und flüßterte etwas mit einem der Elfen der darauf ein silberhelles Lachen erklingen lies, sie schien ihn mit ihrer Äußerung belustigt zu haben, Ariana übersetzte nun:»Unsere Älteste, Shanaa, Bärenmutter, hatte noch nie mit Zwergen zutun und hätte nie gedacht das ihr so Aufwändig in den Kampf zieht....« Man sah ihr an das sie die Meinung der Ältesten nicht teilte, sie schien den Sinn der Planung, die die Brüder vorschlugen entweder zukennen oder zu ahnen. Nach einer Weile lag das gewünschte vor, nur das Lager der Orks fehlte noch in der eilig gezeichneten Karte. »Gut... Weiß einer von euch wo es liegt und wie Groß es ist?« Nun hatten die Zwerge die Planung übernommen und einge der Elfen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, die Zwerge fanden nicht nur die Beste Richtung für den Angriff, sie wussten sogar wer als erster angreifen sollte... Als sie jede Gruppe eingeteilt und instruiert hatten, blickte die Älteste sie fassungslos an:»So etwas habe ich, in meinen 596 Jahren noch nicht erlebt....« Sie war sichtlich erstaunt, schien aber der Idee der Zwerge aufgeschlossen gegen überzustehen. Und so zogen sie los gen dem Orklager.
Tomatensuppe
23.08.2010, 20:48
Orkland 2
Es war am Nachmittag des zweiten Tages gewesen als sie auf drei Orks trafen die am Bodir fischten.Sie hatten in 80 Schritt entfernung halt gemacht und Der Thorwaler Rokar und der Zwerg Hugen waren losgegezogen um mit den Orks zu Reden.Carmac der Händler und Joro sahen von weitem zu und Carmac fragte sich was die Schwarzpelze wohl wollten.
Nach einigerzeit kehrten Hugen und Rokar zurück und der Zwerg richtete das Wort an ihn."Gigrim.....gib mir etwas von dem Schnapps und ein oder Zwei Brotlaibe dann können wir weiterziehen".Carmac war empört"Ich füttere doch keine Orks durch....denen sind wir doch überlegen,sie werden es nicht wagen uns...."der Zwerg schnitt ihm das Wort ab."Soll hier einer ins Gras beissen nur weil du zu Geizig bist.Diese Orks dort sind Jäger und wahrscheinlich ausgestoßene....sind für Schwarzpelze ziemlich weit draussen.Wir geben ihnen vom Schnapps und Brot etwas ab und erhalten dafür Informationen.Ist mir auch lieber das sie Betrunken sind anstatt sie uns nachschleichen und Abends noch etwas Dummes tun also gib schon her".Carmac sah zum Thorwaler der nur Grinste und Joro zuckte nur mit den Schultern.
Carmac stöhnte und fügte sich.
Sie hatten zum zweiten mal auf ihrer Reise nach Phexcaer ein Nachtlager aufgeschlagen und stellten zum ersten mal Wachen auf.Hugen hatte ein kleines Kochfeuer enzündet und einen Topf mit Dicker Suppe aufgesetzt.Zufrieden rührte der Zwerg darin herum.Rokar der Plünderer hatte die erste Wache übernommen und ging um das Lager herum und Joro der Mann aus Harben baute aus einer Segeltuchplane einen groben Unterstand.Carmac war nicht wohl zu Mute..."Hugen meint ihr die Orks haben die Wahrheit gesagt " fragte er und der Zwerg zuckte mit den Schultern."Kann schon sein...besser ist es Gigrim wir machen einen weiten Bogen um den Flusslauf wenn wirklich eine Beutemeute der Orks unterwegs ist".Sollten wir nicht besser am Fluss bleiben" warf Joro ein" Wir könnten uns sonst verlaufen".Hugen schüttelte den Kopf...besser Verlaufen als Tot".Carmac kratzte sich am Kopf."Die Meute muss uns ja erst mal erspähen,wenn es sie überhaupt gibt".Der Zwerg brummte.."Die Orks sind nicht Blöd..die Wissen ganz genau das jeder sich an dem Fluss Orientiert,selbst die Tiere müssen zum Saufen ans Wasser.Außerdem haben sie bestimmt Fährtenleser dabei".
Carmac war unentschlossen was er tun sollte.Wenn sie einen Bogen schlugen,liefen sie gefahr sich zu verirren und blieben sie am Fluss konnten sie der Beutemeute der Orks in die Arme laufen.
Na..er würde Morgen entscheiden.Jetzt würde er erst mal von der Suppe essen und drüber Schlafen.
Orkland 3 bald in der Schreibstube.......
Als Esmalda das erste Mal die Akademie zu Rashdul betrat, war sie ein kleines Kind. Von ihrer Familie fortgeschickt, mit dem Bewusstsein, irgendwie nicht normal zu sein und dem beständigen Flüstern der Anderen in ihrem Ohr.
Dieser ständige Strom begleitete die kleine Esmalda, die sich noch nicht bewusst war, was dies alles zu bedeuten hatte.
Einmal war sie zu ihrer Mutter gegangen, die gerade das Brot für die Familie zubereitete. Ihre Hände steckten tief im Gemisch von Mehl und Wasser und sie summte eine kleine Melodie. Das kleine Mädchen setzte sich mit dazu und beobachtete eine Weil ihre Mutter. »Oma hat immer gesagt, dass du eigentlich nach Rashdul gehörst und nicht hierher in dieses Kaff. Eigentlich solltest du dich eher den feinen Künsten widmen, aber jetzt machst du unser lecker Brot. Mama, dein Brot ist das beste.« Ich Mutter wurde leichenblass im Gesicht und fing an nach Luft zu schnappen. »Woher weißt du das? Hat dein Vater mit dir gesprochen?« »Nein, sie hat es mir letzte Nacht gesagt.« Hart griff sie die Mutter am rechten Oberarm. »Aua, Mama du tust mir weh!« Ihre Mutter zerrte sie aus die Küche und schmiss Esmalda in den kargen Vorraum der kleinen Steinhütte. »Ich hab dir gesagt, du sollst nicht lügen. Lügen ist ein Sünde! Nun sprich! Hat Vater mit dir gesprochen.«
Heiß liefen Esmalda die Tränen über ihr Gesicht. »SIE hat es mir gesagt, sie war bei mir in der Nacht.« Als ihre Mutter ausholte, kam der Vater hinzu. »Verdammt, Chaldina, was tust du mit unserer kleinen Esma?!« »Hast du mit ihr über meine Mutter geredet, ich habe dir gesagt, dass darüber in diesem Haus kein Wort gesprochen werden soll, Mann! Sie behauptet, mein Mutter hätte es ihr letzte Nacht erzählt. Lügen muss bestraft werden!« Esmaldas Vater starrte fassungslos zwischen Chaldina und Esmalda hin und her. »Chaldina, sie ist viel zu jung, als dass ich ihr jemals was davon erzählen würde. Außerdem respektiere ich deinen Wunsch.« Er wandte sich zu dem kleinen Mädchen. »Esma, Schatz. Nun erzähl uns schon, woher hast du das gewusst?« »Weil SIE es mir letzte Nacht erzählt hat!« Schrie Esmalda trotzig und wütend und lief aus der Hütte in die Abenddämmerung.
Rayanas Hintergrundgeschichte Teil IV
Nachdem sie eine Weile bei Alarion und seiner Familie geblieben war und viel mit ihnen erlebt hat und es sie schmerzte das sie weiterziehen musste, aber sie muss dem Ruf ihres Herzens folgen und mehr über die Welt erfahren und lernen, also verabschiedet sie sich von Alarion und seiner Familie mit den Worten:
»A’ndhinerin ihr lieben ich habe mich sehr wohl bei Euch gefühlt , aber der Wind weht mich weiter denn ich muss dem Ruf meines Herzens folgen um mehr über die Telora(Rosenohren=Menschen) , und die Welt da draußen zu erfahren, ich verspreche Euch zurückzukehren wenn ich gefunden habe was ich suche, singt sie mit einer Träne im Auge umarmt noch einmal alle zum Abschied und verlässt dann Alarions Haus um sich vom Wind und dem Ruf ihres Herzens treiben zu lassen.
Sie hört noch wie Alarion ihr nachruft»Du wirst hier immer willkommen sein kleine Schwester!«Dann macht sie sich auf den Weg, vorbei an mehreren Handelsständen und Häusern, Gasthäusern und vielen Schilden und Wegweisern die sie aber nicht lesen kann.
Also beschließt sie einen der vielen fey’e (Elfen) nach dem Weg zum Hafen zu fragen und findet auch einen, der es ihr schnell erklärt und dann weiter seines Weges geht.
Seltsamer fey(Elf) denkt sie sich der war genauso in Eile wie die Telora(Menschen) , muss wohl zu lange unter Ihnen gelebt haben ich hoffe das passiert mir niemals. Nach einer ganzen Weile Fußweg durch die große Stadt Donnerbach , kommt sie an den Hafen, da sie außer ein paar Äpfeln keinerlei Tauschwaren mehr hat bietet sie einem ortsansässigen Fischer Ihren Kampfstab zum Tausch an wenn er sie mitnimmt.
Dieser willigt ein und so fährt sie eine Weile mit dem Fischer und seiner Familie auf dem großen Fluss entlang , bis sie eine große luoc(Höhle) erreichen. Nachdem das Fischerboot gehalten hat spricht der Fischer sie an
»So kleine weiter kann ich dich nicht mitnehmen , wir haben schon einen kleinen Umweg gemacht und wir müssen Heute Abend noch Havena erreichen, ich wünsche Dir das Du findest wo nach Du suchst «
Nachdem der Fischer sich verabschiedet hat orientiert sie sich kurz und beschließt die Höhle auszukundschaften und vielleicht ein wenig Feuermoos zu finden um ihren Kräutervorrat aufzufrischen.
Tomatensuppe
29.08.2010, 21:07
Orkland 3
Carmac der Händler sah sich um....so weit er schauen konnte nur Steppe.Sie hatten einen bogen um den Bodir geschlagen um der Orkrotte oder Beutemeute zu entgehen und hatten sich so gut verirrt wie sie konnten.Vier ganze Tage waren vergangen und eigentlich sollten sie jetzt wieder auf den Fluß stoßen können, aber vergeblich.
Carmac war noch nicht mal Böse oder beunruhigt.Von Rokar dem Thorwaler hatte er in der Zeit einiges gelernt über Parade und Angriff.Joro der Mann aus Harben hatte einiges erzählt über Feilschen und Hehler und Hugen der Zwerg hatte ihn im Würfelspiel und Trinken unterichtet.
Carmac konnte es nicht in Worte fassen,aber er fühlte keine Angst mehr.
Kameraden muss man halt haben,dachte er und blickte zu den Söldnern.
"Los weiter gehts" sagte er und setzte sich an die Spitze der Gruppe.
Sie machten am Nachmittag halt,weil Rokar eine Rauchwolke ausmachte.
"Beim Pottwal das wohl" fluchte er und schaute in Richtung Osten.
Hugen grummelte und Joro war sich nicht sicher in seiner Meinung.
Carmac grübelte...sie brauchten Wasser...unbedingt.Ihr Vorrat würde noch etwa einen Tag halten...nicht mehr
Langsam und sehr vorsichtig,die Waffen gezogen...liefen sich in Richtung des Rauches, und sahen.............
Wie es weiter geht ? Bald in der Schreibstube mit Orkland 4
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Zwischenstück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13661970&postcount=51)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13713562&postcount=53)
Und nun die Fortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»Alle auf Position?« Ariana nickte. »Gut... Dann gib das Singnal auf mein Zeichen!« Es war mitlerweile Nacht geworden, die Orks hatten nur keine Wachen auf gestellt aber dann gescha etwas, dass weder Utram noch Xolgorax bedacht hatte, einer der Orks stand von seiner von seiner Matte auf, rollte diese zusammen und schlich sich aus dem Lager:»Los, Ariana, du und der da nehmen den Ork da gefangen, sobald ihr ihn habt gibst du das Signal!.«
Ushnot lag wach in ihrem Lager, er wartete und lauschte ob alle eingeschlafen waren. Nichts zuhören.... Langsam erhob er sich und warf sich so leise wie möglich seine leiche Lederrüßtung über, dann rollte er seine Decke zusammen und schnallte sie auf seinem Rucksack fest, eigendlich wollte er schon am Tage abhauen, da er Angst vor einem Angriff durch die Elfen hatte, aber Runschak, ihr Anführer, hatte Bogir einfach so erschlagen als er Runschak's Führungsqualitäten bezweifelt hatte, eigendlich hatten sie beide gehen wollen aber nun.... Ushnot hatte gerade den Rand der Lichtung auf der das Lager stand erreicht als ihn ein ungutes Gefühl überfiel. Es ist so Still.... Zu Still... Plötzlich traf ihn etwas Hartes von hinten an den Kopf, Ushnot fiel vorn über und blieb einge Augen blicke so liegen. Und nun hörte er dicht hinter sich eine Eule oder ein Keutzchen, kurz darauf klange Schreie auf und Ushnot wusste was los war. Die Elfen, sie greifen an! Er stemmte sich hoch und lief los, ihm war es gleich ob ihn die Elfen von hinten mit einem Pfeil niederstrecken würden, er wollte nur weg. Doch wieder traf ihn ein Schlag am Kopf der ihm diesesmal die Bessinung raubte. Als er wieder zu sich kam lag er am Boden, seine Hände waren locker gefesselt und er hatte Kopfschmerzen. So ganz ruhig.... Erstmal sehen wo ich bin und was hier los ist.... Er öffnete die Augen und sah sofort zwei Elfen, mehr der Spitzohren waren nicht zu sehen. Mit denen werde ich fertig.... Ich zerreise die Fesseln und Schlage sie nieder alles andere wird sich finden....Brazoragh gib mir Kraft!
Xolgorax und Utram hatten nach dem anstrengenden Kanpf gegen die Orks erst einmal geschlafen und waren nun auf dem Weg, die Elfen welche den Gefangenen Ork bewachten abzulösen, Shanaa Bärenmutter hatte entschieden, dass sie ihn befragen und dann nach Hause schicken würden. »Ich verstehe die Elfen nicht, warum den Schwarzpelz laufen lassen? Kopf ab und Gut, dann wird er keine Probleme machen....«
Tomatensuppe
18.09.2010, 13:55
Orkland 4
Flammen
Carmac der Händler und seine Begleiter bot sich ein Bild des Grauens.Schon von weitem hatten sie den Rauch gesehen und als sie näher kamen erkannten sie drei Pferde Wagen die in Flammen standen.
Die Pferde waren weg und überall lagen Tote herum.
Joro zog einen Pfeil aus einer Frauenleiche und zeigete in Rokar."Orks" rief dieser aus und sah sich um.Der Überfall konnte noch nicht lange her sein.Hugen ging zu einen kleinen Hügel um dort ausschau nach Feinden zu halten während Carmac das Inferno betrachtete."Keine Ahnung wer sie waren aber die Orks haben alles von Wert mitgehen lassen und dann die Wagen abgefackelt" bemerkte Rokar und Carmac nickte.
Von irgendwo her kam ein leises Weinen...
Joro und Carmac gingen um einen kleinen Felsen und sahen ein kleines Baby was weinte."Hol mich der Namenlose...das gibt es doch nicht.Die Orks müssen es verschont haben" entfuhr es Joro und Carmac ging in die Hocke um es sich genauer anzusehen.Es war ein Menschenbaby soviel war klar...aber was sollten sie tun und warum weinte es...Carmac war Ratlos und auch Rokar der dazu kam wußte keinen Rat."Vieleicht hat es Hunger oder Durst"meinte der Thorwaler.Auch Hugen der Zwergensöldner kam jetzt dazu und meinte..."Geben wir im doch ein Stück Käse und einen Schluck Bier".Carmac fasste sich an den Kopf."Das ist ein Baby es braucht warscheinlich Milch und kein Bier und Käse ohne Zähne zu essen sollte ihm Schwer fallen".Der Zwergensöldner schnaupte und ging in die Hocke um das Baby anzusehen.
"Gutschi Gutschi Gutschi" machte der Zwerg mit einer Albernen Miene um das Baby aufzuheitern.Dieses sah ihn erstaunt an und brüllte dann aus Leibeskräften los.
"Toll Hugen das habt hier Richtig gut hinbekommen" meinte Joro und schüttelte den Kopf."Fällt dir vieleicht was bessers ein brüllte der Zwerg."Willst du vieleicht ihre Tote Mutter herholen die da hinten liegt ?" Rokar schwieg betreten während Carmac beschwichtigend die Hände erhob."Fangt jetzt hier Bitte keinen Streit an,wir haben genug andere Sorgen".
Bevor Carmac mehr sagen könnte schlug ein Pfeil in den Boden vor ihm ein.Der Händler blickte ungläubig darauf und Rokar schrie "Orks".
Dann ging alles sehr schnell.....
Wie es weiter geht...bald in der Schreibstube mit Orkland 5
happycamper
24.09.2010, 00:43
Ahnengeschrei
Die Reise ist an und für sich nichts besonderes.
Von meinem Heimatort - Hirschfurt - bis Angbar sind es zwar einige Tagesreisen, aber durch dieses friedliche Gebiet ist es selbst in der Nacht nicht gefährlich.
In Bitani und Steinbrücken traf ich einige bekannte Gesichter, besorgte mir Verpflegung und Übernachtete bei Freunden der Familie.
Schon beim Anblick des Angbarer Sees kam in mir Freude auf, da ich bald am Ziel der Reise war und endlich - nach einigen Jahren - einmal wieder in Angbar den besten Freund meines Vaters, Ceard, besuchen konnte.
Vater konnte durch die sich häufenden Arbeiten nicht auf diese Reise begeben, daher schickte er mich. Was genau ich bei seinem besten Freund für ihn abholen sollte, hat er mir nicht genau verraten, nun ja, ich sah es dann sowieso.
Dem Amulett sah man nicht viel an... es war aus Eisen und einem nicht sehr wertvollen Kristall geschmiedet worden, für die unterste Klasse als Hochzeitsgeschenk wäre es durchgegangen. Doch meine Nase und meine Erfahrung sagten mir - ich kannte Ceard doch schon eine Zeit und wusste dass er öfters mit Magiern und Traumaturgen arbeitete - dass da Magie im Spiel war.
Ceard verriet mir jedoch nicht das magische Geheimnis des Amuletts, dies sollte mir mein Vater sagen, ich verbrachte einen weiteren Tag in Angbar bei ihm, übergab ihm den von mir selbst gemachten Jagdbogen als Geschenk, gab ihm Grüße von der Familie und brach dann wieder Richtung Hirschfurt auf.
Schon nach der ersten Nacht in der Hütte "Zum weinenden Bären" spürte ich die Präsenz einer Kraft, die mich von der Heimreise zurückhielt. Über Steinbrück kam ich nach Bitani, wo ich auf einige Freunde aus meinem Dorf traf. Ihnen gegenüber erzählte ich jedoch nichts von dem Amulett, da mir mein Vater und dann auch Ceard riet davon nichts zu erzählen.
Sie waren gerade auf dem Weg nach Hombeil, machten jedoch noch eine Verschnaufpause in Bitani um genug Energie für die Nachtwachen im Wald zu haben. Nach einem gemütlichen Gespräch zog ich weiter.
Je näher ich meinem Heimatort kam, desto stärker wurde das Gefühl dass mich etwas zurückhielt. Vor dem Eintreffen in meiner Übernachtungsmöglichkeit, bei einem bekannten gastfreundlichen Einsiedler, beobachtete ich mehrere Tierkadaver am Wald- und Wegrand. Der Einsiedler meinte dazu dass die Tiere in den letzten Tagen immer unruhiger wurden, warum die Tiere starben vermochte er nicht zu wissen. Seine Behausung ist einfach, er lebt von seiner Landwirtschaft und erfreut sich an Gästen.
Es war eine klare Nacht, die Geräusche der Tiere und meine innerliche Unruhe hielten mich wach und so beobachtete ich den leuchtstarken abnehmenden Madamal. So kam es dass ich über den bisherigen Verlauf meiner Reise dachte.
Kaum war ich eingedöst vernahm ich das Gebelle und bald darauf das Gejaule des Hundes vom Einsiedler. Sofort packte ich mein Jagdmesser, verließ den Raum und sah die Treppe hinunter. Inzwischen hatte auch der Einsiedler sein Schwert gepackt und focht gerade mit einer mittelgroßen Person, die durch eine Robe ihre Identität verbarg. Dahinter erblickte ich weitere Schemen, die gerade die Tür betraten und nur durch den Mondenschein etwas sichtbarer gemacht wurden. Ich lief einige Stiegen hinunter und wollte dem Hausherren zu Hilfe kommen, doch dieser blickte mir in einer kleinen Kampfpause mit einem kalten, etwas ahnenden Gesichtsausdruck in die Augen und teilte mir mit: "Verschwinde, sie suchen dich, ich halte sie auf!"
Somit rannte ich wieder hinauf und warf mein Hab und Gut und mich aus dem Fenster...
Handelnde Personen:
Tevish
Ceard
Hütteneinsiedler
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Zwischenstück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13661970&postcount=51)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13713562&postcount=53)
Ushnot (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13936421&postcount=58)
Und nun die Fortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohon des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»Und was ist mit dem Kampf? Wie ging der von staten?« Diese Worte holten Utram und Xolgorax, die mitlerweile leicht angetrunken ins Erzählen versunken waren zurück in die Wirklichkeit. Thraxas war vor kurzem von seiner ersten Reise heim gekehrt und war ein ganz passabler Kämpfer geworden, alledingst musste er auf in den Übungshallen feststellen, dass er weder Utram noch Xolgorax das Wasser reichen konnte. Selbst ihr Clanoberhaubt, ihr ruhmreicher Vater Grimmag, Sohn des Grimwulf, zollte ihnen Ob ihrer Fähigkeiten Respekt. Utram erriet den Hintergrund seiner Frage und lachte leise: »Es lief nicht alles nach Plan aber alles in allem kamen wir Gut weg....«
»....Bist du dir sicher das das hier klug ist?« Xolgorax war sich der sache nicht so sicher wie Utram der die Planung zu fast dreivierteln übernommen hatte. »Ja.... Und jetzt sei still!« Gibt der leise aber eindringlich zu verstehen. Und dann kam das Signal und die beiden Zwerge schlichen los, ihr Plan sah es vor den schlafenden Orks die Kehle durch zu schneiden, was zwar keines falles Ehrenhafft oder Ruhmvoll war aber sicher, die Orks waren 3:1 in der Überzahl. Leider ging etwas schief und einer der Orks erwachte bevor auch nur einer der Orks erledigt worden war. »Alarm!« Brüllte der Ork und packte seinen Schwert, Und so brach ein Kampf los, der Xolgorax allen Mut raubte, sie konnten gegen diese Übermacht nicht gewinnen.
Nur gut, dass Angorax bei den Bogenschützen ist.... Es wäre Schade um sie... Ich bin mir der Tatsache bewust, dass dies meine erste und letzte Schlacht sein wird....
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Kinder sind wir!
Vorran! Vorran! Dem Sieg entgegen!
Angroschs Kinder sind nie Unterlegen!
Gönnen dem Tode so wenige Seelnen!
Sind dir mit Leib und Seele ergebene!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Kinder sind wir!
Durch alle Gefahren und finsteren Tage
und rumreiche Schlachten so reich an der Zahl
fürst du uns Angrosch die zu dir Halten
und dir immer nur Ehre bereiten
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Streiter sind wir!
Ich blickte zu meinem Bruder Utram, er stand aufrecht da die Axt in der Hand und das Feuer der Entschlossenheit im Blick, er sieht so fast genau so aus wie Thorgrim der legendäre Gründer unseres Clans aus. Ich falle in das Lied ein, es machte mir Mut und vertrieb die Verzweiflung die mich befallen hatte, wenn ich hier und heute sterben sollte, dann würde ich es nicht in Schande sondern voller Stolz tun, denn Utram und ich würden Angrosch in diesem Kampf Ehre bereiten und Ruhmreich in seine Hallen einziehen. Ich richtete meinen Blick auf die Orks, die uns ob unserer Zahl verspotteten, viele von ihnen würden heute durch meine Axt fallen, das war das einzige wessen ich mir sicher war.... Seite an Seite stürmten ich und Utram auf die Orks zu, die wenigen für den Nahkampf gerüsteten Elfen folgten uns in einigen Schritt entfernung. Mit einem Schweren Überkopf-Hieb begann für mich der Tanz des Todes......
Utram und ich hatten uns Rücken-an-Rücken festgekämpft, wir kamen weder voran noch zurück. Ich hatte bereits fünf der Orks erschlagen doch es würden einfach nicht weniger, doch ich würde nicht aufgeben, das war es was uns Zwerge aus machte, unsere Willenskraft und unser Trotz, die kein mir bekanntes Volk teilte. Ein schneller Hieb von mir brachte meinem sechsten Gegner den Tod, ich hatte erst sein Knie durchtrennt und nun sein Leid ob der Verletzung beendet, aber die Anderen Orks ließen nicht nach. Einige unbedeutende Schnitte und noch mehr Blutergüsse zierten bereits meinen Körper und doch kämpfe ich unbeirrt weiter. Ein weiterer Ork der den Morgen nicht mehr erleben sollte sank vor mir ins Gras, mein Hieb hätte ihn in der Mitte zerteilt wenn da nicht die Wirbelsäule im Weg gewesen wäre. Mit einem Ruck befreite ich meine Waffe was mir wie zu erwarten einen weiteren Schnitt einbrachte. Nach dem ich einen weitern Ork nieder gestreckt hatte, richtete ich meinen Blick vom blutgetränkten Boden auf und entdeckte einen Uhu der über dem Schlachtfeld schwebte, Wind kommt auf und ich fühle wie mein Schmerz verfliegt als würde der Wind ihn mit sich nehmen. Erst jetzt bemerke ich, dass die Orks zurück weichen und nicht nur das sie fliehen sogar, sie rennen als wäre Angrosch selbst hinter ihnen. Ein Freudenschrei entringt sich meiner trockenen Kehle, ich verstehe nicht wieso, aber die Orks fliehen. Ich lasse die blutverschmierte Axt sinken und wende mich um. Und was ich sehe verschlagt mir die Sprache. Am Waldrand steht ein Angroscho in eine seltsame Robe gehüllt und auf seiner Schulter sitzt der Uhu der eben noch über der Lichtung kreiste.
happycamper
28.09.2010, 23:39
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
und jetzt geht's weiter:
Normalerweise erwartet man bei einem Sprung aus einem Fenster keine gemütliche Landung, ich aber schon.
Nachdem ich in meiner letzten Schlafmöglichkeit, vor meinem Heimatort Hirschfurt, eingezogen war, tätigte ich einen sehnsuchtsvollen Blick gegen Sonnenuntergang, dabei übersah ich nicht den großen Heuhaufen unter dem Fenster.
Doch leider sprang ich doch etwas hastig aus dem Fenster, dazu kam dass ich kurz davor mein Hab und Gut, sprich meinen Rucksack, Bogen und Jagdmesser beim selben Fenster hinauswarf, sodass sich relativ ungünstige Landebedingungen ergaben. Schließlich landete ich in einer relativ harten bzw. "seichten Heuhaufen" -Region und spürte den harten Erdboden beim Abrollen deutlich. Glücklicherweise verletzte ich mich nicht durch meine Habseligkeiten, sehr gefährlich war das Jagdmesser, über dass ich mich abrollt hatte, jedoch merkte ich nichts davon.
Sofort nahm ich Bogen, Rucksack und Messer und rannte Richtung Wald um mögliche Verfolger spätestens dort abzuhängen. Aus sicherer Entfernung beobachtete ich das Haus am Wegrand.
Lange Zeit tat sich gar nichts. Erst nach ungefähr einer halben Stunde bewegten sich langsam ein halbes Dutzend Schemen, nur vom abnehmenden Madamal beleuchtet und durch die Distanz schwer erkennbar, von der Hütte weg Richtung Bitani. Anscheinend haben diese Räuber nicht vor mich zu verfolgen oder haben mich nicht gesehen.
Nach einiger Zeit wagte ich mich ins Haus zurück zu begeben. Doch dort fand ich - entgegen meiner Hoffnung - keinen lebendigen Menschen. Der Einsiedler ist zur letzten Reise nach Borons Hallen aufgebrochen. Ich wünschte ihm ein gutes Begräbnis, konnte jedoch durch die Gefahr der Rückkehr der Räuber ihm dies nicht bieten und deckte ihn mit einer Decke zu.
Dann verließ ich das Haus.
Zuerst überlegte ich mir auf dem Weg nach Hirschfurt zu gehen, doch ich wollte nicht noch einmal in eine ähnlich brenzlige Situation geraten, somit ging ich abseits des Weges am Waldrand entlang.
Ungewöhnlich ruhig war es am Waldrand, selbst die Grillen waren aus der Wiese geflohen. Dies erzeugte wieder einmal das mulmige Gefühl, das ich auf dieser Rückreise schon öfter erlebte, nämlich das Gefühl das etwas sich gegen mich Auftut um mich zurück zu halten.
Etwa um die erste Stunde erblickte ich eine große Menschenmenge am Weg mir entgegenkommen, jetzt war ich froh am Waldrand entlang zu gehen. Ich blieb einige Zeit stehen und beobachtete diese Menge vorbeigehen. Leider waren sie zu weit weg um irgendwelche Begebenheiten erkennen zu können.
Somit machte ich mich weiter auf den Weg. Nach einer weiteren Stunde sah ich noch eine Menschenmenge, diesmal so um die 10 Mann, diesmal querfeldein gehen. Ich blieb wieder in sicherer Entfernung und setzte meinen Weg dann wieder fort. Es war schon etwa 2 Stunden nach Mittag als ich in die Nähe meines Heimatdorfes kam...
Handelnde Personen:
Tevish
Tomatensuppe
09.10.2010, 00:35
Orkland 5
Flucht und Hoffnung
Carmac fluchte...auf einen Hügel waren vier Orkbogenschützen aufgetaucht und belegten sie mit Pfeilen.Wahrscheinlich die Nachhut dachte er.
Der Zwergensöldner Hugen schnappte sich das Baby...drückte es an sich und rannte fort,während Joro rief " los nichts wie weg bevor die Meute kommt" und lief dem Zwerg hinterher.
Rokar stöhnte auf als ihn ein Pfeil an der Schulter erwischte.
"Sie wollen die Pferde"brüllte der Thorwaler und schnitt mit seiner Axt die Stricke der Packpferde durch und jagte sie davon um dann Hugen und Joro zu folgen.
Carmac der Händler...lief hinterher...keine Güter der Welt konnte sein Leben aufwiegen und die Packpferde mit den Handelswaren waren ihm egal und er rannte um sein Leben.Im Nacken das gebrüll der Orks.
Lagerfeuer
Sie hatten die Orks abgeschüttelte die den Göttern sei Dank den Packpferden nachgejagt waren und nicht ihnen selbst.
Nun hatte Hugen am Abend ein kleines Kochfeuer gemacht und kochte eine dünne Suppe aus dem was ihnen noch geblieben war.
Ronkar der Thorwaler hatte seine Pfeilwunde versorgt und mit Wasser ausgewaschen.Hesinde sei dank war sie nicht tief und eiterte auch nicht.
Um Joro stand es allerdings nicht gut.
Er hatte sich bei der Flucht vor den Orks einen Pfeil im Oberschenkel eingefangen.Die Wunde war tief und blutete stark.Carmac der jetzt das Baby auf seinem Arm hatte und es mit einem Wasser getränkten Stoffzipfel fütterte,schaute sorgenvoll drein.
Hugen und Rokar hatten sich nicht anders zu helfen gewust und einige Pflanzen ausgerissen die nach Heilkräutern aussahen und sie auf die Wunde gelegt in der Hoffnung es würde helfen.
Am nächsten Morgen war Joro tot und sie begruben ihn notdürftig unter Steinen und Laub.
Carmac selbst hatte mit Zweigen ein kleines Boronsrad auf das Grab gelegt und ein paar Worte gesprochen.
Im Morgengrauen machten sie sich auf in Richtung Phexcaer.
Epilog
"Onkel Hugen Onkel Hugen..." Carmac der Händler grinste breit als er seine älteste Tochter aus dem Erdgeschoss rufen hörte.
Er selbst war Alt geworden und musste sich auf einen Stock stützen um noch gehen zu können.Er hatte es nach seinen Abenteuern als Händler in Lowangen zu etwas gebracht und das kleine Baby von einst wie seine eigene Tochter aufgezogen.Bald schon würde sie den TSA-Bund eingehen mit dem Sohn seines Verwalters Rorlif...der Rokars Sohn war.Eine Liebesheirat.
"Was den nur Vier Orks" hörte er Hugen brüllen....Nein es waren mehr als 100 orks.Carmac grinste erneut...und lief zur Treppe um seinen Freund zu begrüßen.
Handelnde Personen: Esmalda Hayransuni
»Die Hände nach vorne strecken, Finger gespreizt und gespannt bis in die Spitze. Spürt die Hitze wie sie sich über eure Füße, durch eure Beine bis in eure Hand ausbreitet. Nehmt Kontakt zu den Elementen auf, spürt sie, lockt sie – nur so können sie euch zu Diensten sein.« Esmalda stand mit ein paar anderen Schülern im kahlen Klassenraum. Iban Efsunni – einer der Mitglieder des Ausbilder-Kollegiums – schritt streng an ihnen vorbei. Peinlichst genau darauf achtend, dass sich jeder diszipliniert und konzentriert zeigte. Er war zwar nur ein mittelmäßiger Lehrer, aber dafür umso schneller, wenn es um Bestrafungen ging. Und so gab ein jeder Schüler sein Bestes, um bloß nicht aus der Reihe zu tanzen.
Esmalda hasste diese Stunden. Sie hatte Schwierigkeiten, die Verbindung zur elementaren Ebene aufrecht zu halten. Wäre es darum gegangen, die Anderen zu rufen, fiele ihr die ganze Geschichte leichter. Sie musste sich in der Lektion Elemente im Kampf – effektiv und sinnvoll zaubern in größter Gefahr immer besonders anstrengen. Sie spreizte ihre Finger, bis sie weh taten. Hielt die Spannung, bis sie innerlich zu reißen schien, aber die Hitze durchfuhr sie gerade mal bis zum Knie. Kein Millimeter weiter, wollte sich das magische Feuer in ihr ausbreiten. »Zhad charr,« rief sie immer wieder, aber aus ihren Fingerspitzen kam nicht einmal Dampf. Frustriert schob sie die Augenbrauen zusammen.
Die Schüler neben ihr hatten alle schon längst ihre Pflicht erfüllt. Iban schaute Esmalda schon mehr als ungeduldig an. Sie war nicht gerade ein gern gesehener Gast in diesen Hallen. Ihre Talente – vor allem die Toten betreffend – waren hier aufgrund kleiner Querelen mit Dämonenbeschwörern in Verruf geraten. Zudem erschien die kleine Esmalda den anderen mehr als ungewöhnlich. Von ihrem Äußeren bis zu ihrer Art schien alles Misstrauen zu erwe-cken.
Ihre unnatürlich hellen Augen, ihre manchmal abwesende Art, dass sie aus einem kleinen Kaff in den Bergen stammte und die Tatsache, dass sie schon im Alter von 5 Jahren das erste Mal ein kleines Skelett beschwören konnte, ohne die dafür nötige Ausbildung genossen zu haben, all das führt dazu, dass jeder ihrer Schritte kritisch beäugt wurde.
So sehr sie sich mühte, kein Flammenstrahl wollte sich zeigen. So kam es, dass Iban die Geduld verlor, als er stürmisch auf sie zukam und sie brutal am Oberarm packte. »Du nichtsnutziges kleines Ding! Du bist ja wohl zu gar nichts zu gebrauchen!« Tränen des Schmerzen flossen ihr die Wange runter. »Hör auf zu flennen! abu'l kachlaq!« Er durfte sie einfach so beleidigen und sie konnte sich nicht wehren. In fing es an zu brennen. Iban riss sie mit nach vorne an sein Pult. Keiner der anderen Schüler wagte es, ihr zu helfen – wahr-scheinlich wollte es auch niemand. Die Tränen flossen nun in Strömen, als Iban den langen Rohrstock raus holte und sie anschrie: »Handflächen nach oben! Los!!« Zitternd streckte sie ihre Arme nach vorne. Der erste Knall – ihr ganzer Körper zuckte. Die Schmerzen waren schier unerträglich für sie. In ihrer Verzweiflung tat sie das unmögliche. »Habibi! Habibi!« Innerhalb von wenigen Augenblicken erhob sich ein Skelett aus dem Fußboden mit leuch-tenden Augen und klapprigem Kiefer. In seiner Hand hatte es einen langen Dolch und ein hämisches Lachen lag auf seinen nicht vorhandenen Lippen.
Iban drehte sich mit großen Augen und einem leisen »Du wagst es?!« um. Da wurde er auch schon in eine Wolke von Eis gehüllt. Röchelnd ging er in die Hocke, bis Esmalda Habibi mit einer Geste Einhalt gebot. Sofort stellte dieser die Zauberei an.
Iban saß nach Luft schnappend an sein Pult angelehnt. »Das wird ein Nachspiel haben Esmalda. Verlass dich darauf.«
happycamper
09.10.2010, 17:51
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
Nacht unter Sternen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14064763&postcount=62)
Hirschfurt ist ein kleines Dorf. Tagsüber wird üblicherweise am Feld, am nahegelegenen Wald und am Fluss gearbeitet. Daher kann man von Weitem die Arbeiter erspähen.
Es war aber aus der Distanz niemand zu erkennen. Diese Tatsache kombiniert mit meiner Vorahnung und dem seltsamen Gefühl, welches mich schon einige Tage begleitet, bildete dies eine unangenehme Situation.
Ins Dorf wollte ich nicht sofort schreiten, aber etwas näher ging ich schon um zu sehen ob wirklich niemand da sei. Ich wollte mich hinter einem Wiesenstrauch verstecken und beobachten, doch so weit kam ich nicht.
Auf halbem Wege vibrierte die Erde unter meinen Füßen leicht, ich wich einige Schritte zurück und war sogleich froh dies getan zu haben. Auf dieser Stelle schoß eine menschliche Hand aus der Erde, dann eine Zweite. Diese Hände gruben den Rest des Körpers frei. Dabei sah man immer mehr, dass dieser Körper nicht "lebendig" war. Die Verwehsung war überall sichtbar.
Länger wollte ich nicht hier auf dieser Stelle verweilen, außerdem bewegte mich der Schock und die Angst zurück an den Waldrand.
Mein Körper war plötzlich so energiegeladen, obwohl ich schon knapp eineinhalb Tage wach war und nur wenige Gehpausen hatte. Ich erreichte den Waldrand bald und sah zurück. Ich realisierte erst jetzt dass dies ein Untoter sein musste, mein Vater erzählte mir einmal von Opas Abenteuern und der Begegnung mit Untoten. Dieser Untote richtete sich gerade auf, sah in meine Richtung und bewegte sich auf mich zu. Sofort packte mich wieder die Angst und ich rannte einfach so in den Wald hinein in der Hoffnung es abzuhängen.
Knapp bevor ich eine Lichtung erreichte ging mir jedoch die Energie aus, ich schnappte um Luft und schwitzte stark. Außerdem stolperte ich über einen Ast, obwohl ich ihn sah und übersteigen wollte, jedoch konnte ich nicht genug Kraft aufbringen den Fuß zu heben.
Ich kroch noch einige Schritt aus dem Dickicht in die Lichtung hinein und fiel auf den Boden. Am Boden liegend konnte ich einige Minuten nicht klar denken, dann realisierte ich dass ich eine Pause brauchte um Kraft zu sammeln, aber auch dass ich verhungern und verdursten würde wenn ich nicht bald weiterging und Nahrung suchte.
Außerdem könnte mich dieser Untote einholen und wer weiß was mit mir anstellen. Daher beschloss ich nur ganz kurz liegen zu bleiben, bis ich wieder aufstehen konnte. Ich hätte wissen müssen dass ich einschlafen würde.
Es war schon Nacht als ich erwachte. Die Dunkelheit war weit verbreitet, denn der Madamal war von Wolken verschleiert. Mein Magen knurrte schon stark und mein Mund war trocken. Die Situation war ziemlich aussichtslos, ich hatte im Gepäck keine Fackel, die ich auch nicht entzünden hätte können ohne Feuerstein, ich konnte auch nicht zaubern und musste aber irgendwie die Nacht überleben.
Nach einiger Zeit, inzwischen überdachte ich diese Lage, befing mich dass Gefühl der Präsenz von irgendetwas. Sofort dachte ich an den Untoten, der wahrscheinlich meine Fährte aufnahm. Ich nahm den Bogen in die Hand und spannte einen Pfeil ein. Wohin ich zielen sollte wusste ich nicht, aber ich versuchte mich zu konzentrieren.
Auf einmal flüsterte mir eine weibliche Stimme ins Ohr: "Du glaubst mich mit Pfeil und Bogen besiegen zu können?"
Sofort drehte ich mich zur Stimme und ließ den Schuss durch die Nacht fliegen. Kurz darauf zog eine gewaltige Kraft mir den Bogen aus den Händen, somit zog ich sofort mein Messer.
Die Stimme kam wieder, diesmal von einer anderen Seite, und sagte: "So wird das nichts Tevish! Du musst schon anders auf mich zukommen." Irgendwie kam mir die Stimme bekannt vor, jedoch erkannte ich ihren Ursprung nicht.
Jetzt wurde mir das Messer, wieder von einer enormen Kraft, aus der Hand gezogen. Da ich schon eine Ahnung hatte wer dies sein könnte fragte ich: "Woher kommt denn diese charmante Stimme?"
Handelnde Personen:
Tevish
unbekannte Person
Mondsucher - Teil 1
Dramatis Personae:
Kain: Unehelicher Sohn des Barons von Phexhilf
Der Buchhändler: Ehemaliger Bibliothekar und Schriftinteressierter
Tomin: Sein Enkelsohn
Phexhilf an den Ausläufern von Eisenwald und Phecanowald
Der Markt von Phexhilf war ein Bild blühenden Lebens. Auch wenn der Ort keine bedeutetende Metropole war, mochte Kain seine Heimat sehr. Mit weit ausholenden Schritten bahnte er sich seinen Weg durch die überschaubare Menschenmenge. Einige Passanten erkannten ihn und hoben grüßend die Hand oder wünschten ihm einen guten Tag.
Wie jeden Tag preisten die Händler die verschiedensten Waren an, unter anderem Kräuter, Backwaren und Schmuckstücke. Doch scheinbar hatte auch ein Händler den Weg in diese Gegend gefunden, der mit einer soliden Auswahl an Büchern dienen konnte. An eben jenem Stand verharrte Kain einen Moment. Ein Buchhändler in Phexhilf? Das ist ja mal interessant.
»Kann ich euch irgendwie helfen, werter Herr?«, kam es von der anderen Seite des Standes. Ein kleiner, untersetzter Mann im weit fortgeschrittenen Alter - Kain schätzte ihn auf etwa 60 Götterläufe - und lichtem, erbleichten Haupthaar huschte bemerkenswert flink zu ihm hinüber und schien schon ein Geschäft zu wittern. Immer dicht hinter dem Mann hielt sich ein kleiner Junge, der eifrig Bücher auf dem Arm trug.
»Ah, mein Enkel«, erwiderte der Händler auf den fragenden Ausdruck in Kains Augen hin, »wisst ihr ein so betagter Mann wie ich einer bin, braucht bei seinen Geschäften etwas Hilfe. Deshalb hat mein Schwiegersohn ihn mir für diesen Mond zur Verfügung gestellt. Zudem kommt dem Lausbub bei mir ein nicht zu unterschätzendes Maß an Bildung zu, nicht wahr mein Junge?« Der Enkel des alten Mannes nickte beiläufig, doch sein Blick wurde von der Schwertscheide an Kains Gehänge gebannt.
»Euer Enkel scheint sich wohl eher für den Weg des Schwertes zu interessieren«, scherzte Kain und beobachtete belustigt, wie der Junge ertappt zusammenzuckte und errötete.
»Um auf eure Frage zurückzukommen, es kommt nicht oft vor, dass ein Händler mit so … besonderen Waren hier in Phexhilf auftaucht. Könnt ihr mir denn eure Auswahl näher beschreiben, ich sehe hier sowohl neu verfasste als auch ältere Werke«, lenkte Kain die Aufmerksamkeit des Alten wieder auf die geschäftlichen Angelegenheiten zurück. Ein Aufblitzen in dessen Augen verriet, dass er ein erprobter Geschäftsmann war.
»Ihr scheint mir kein unbedarfter Bauerssohn zu sein, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf«, eröffnete der Händler mit seiner rauen Stimme und ein schiefes Grinsen verzerrte seine faltigen Gesichtszüge. Er offenbarte ein Reihe blitzender Zähne. Für sein Alter hat der Mann noch alles recht vollständig beisammen. »Da habt ihr nicht ganz unrecht«, wich Kain aus und beließ es auch bei dieser Aussage. Ein bedrückter Ausdruck hatte sich über seine Gesichtzüge gelegt, die den alten Händler dazu bewegten, einzulenken und nicht weiter nachzuhaken. »Nun, wie dem auch sei«, fuhr er in etwas versöhnlicherem Ton fort und machte eine ausholende Handbewegung über seine Waren, » ich habe Bücher über Heilkunde, Sagen und Legenden, aber auch historische Werke. Und selbst bosparanische Schriften kann ich mein Eigen nenne. Vielleicht auch bald euer Eigentum?«
Er scheint etwas mit den Gefühlen anderer anfangen zu können. Ein sympathischer Kerl. »Eine bemerkenswerte Sammlung, aber könnte ich mir eure Bücher einmal ansehen, vielleicht finde ich etwas, wofür ich mich sofort begeistern kann. Alte Texte haben mich schon immer zu begeistern wissen, könnt ihr mir da etwas empfehlen?«, gab er dankbar zurück, wodurch sich das Gesicht des Alten etwas aufzuhellen schien. Mit einem sonderbaren Enthusiasmus eilte er zu einem Wagen, der dicht beim Stand abgestellt worden war und auf dem es sich ein Gerüsteter bequem gemacht zu haben schien.
»Meinem Opa sind diese Dinger sehr wichtig. Er war einmal Bibliothekar in einem Tempel der Hesinde«, meldete sich auf einmal der kleine Junge und ließ Kain überrascht aufhorchen.
»Na dann ist es ja auch kein Wunder, dass er mit solch einer Begeisterung am Werke ist, nicht wahr Kleiner?«, stellte der stattliche junge Mann fest und ging etwas in die Knie, um seinem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegnen. Der Junge schien jedoch eingeschüchtert und wich einen Schritt zurück. Dabei stieß er mit seinem Rücken gegen einen Stapel Bücher, sodass sich Augenblicke später eben diese auf dem staubigen Grund, auf dem der Stand aufgebaut worden war, befanden. Erschrocken machte der Enkel Anstalten sie wieder aufzuheben, doch in diesem Moment kehrte der Großvater von seinem Wagen zurück. »Tomin! Was machst du denn schon wieder?«, rief er aus und stürzte eilig nach vorne, um dem Jungen zur Hand zu gehen.
»Das ist meine Schuld, ich habe ihn wohl etwas verschreckt«, gab Kain zu, denn eine gestammelte Entschuldigung des Ungeschickten weckte sein schlechtes Gewissen. »Ihr braucht euch nicht für den Jungen einzusetzen, werter Herr, ich bin es ja schon gewohnt«, erwiderte der alte Mann erbost, ohne sich zu seinem Kunden umzudrehen, »Tomin, bedanke dich bei diesem netten Herrn.«
»Danke«, brummelte der Junge, Tomin war sein Name, mit hängendem Kopf und eilte sobald alles wieder an seinem Platz war zum Wagen, um sich dort mit dem Krieger zu unterhalten, den sein Großvater offensichtlich zu ihrem Schutz angeworben hatte.
»Hier habe ich einige äußerst interessante Stücke«, meinte der Händler und reichte Kain drei Bücher, die er sogleich entgegen nahm. Eines der Bücher mit einem blutroten Einband und dem Titel “De Ars Magica” schien bereits durch allerlei Hände gegangen zu sein, bevor es seinen Weg zum alten Bibliothekar gefunden hatte, für Kain jedoch war Magie nur ein Wort, das keine weitere, tiefere Bedeutung für ihn hatte. Gewiss, Magie war eine komplexe durchaus bemerkenswerte Sache, doch für diejenigen, die sie nie gesehen und erlebt hatten, war sie nur ein Begriff. Also legte er es erst einmal auf den hölzernen Thresen und besah sich das zweite Buch.
“Valpodinger - Mythos oder Realität” lautete der Titel dieses Buches in schwarzem Einband. »Valpodinger? Was bei den Zwölfen sind denn Valpodinger?«, erkundigte Kain sich mit erhobener Augenbraue. »Das steht alles in diesem Buch, werter Herr«, antwortete der Mann mit einem wissenden Lächeln. Der weiß, wie man die Leute dazu bringt seine Bücher zu kaufen. »Hört sich zumindest nicht schlecht an«, lenkte Kain ein. Also legte er das Buch auf die Ausgabe von “De Ars Magica” und widmete sich dem dritten Buch, das der Mann ihm gebracht hatte.
Hmm, seltsam, kein Titel und es sieht auch schon relativ angegriffen aus. »Was ist das für ein Buch und warum ist es schon so beschädigt?«, wollte er wissen, denn für etwas derartiges Geld zu bezahlen, kam ihm nicht sehr lukrativ vor. »Haha, ich wusste, dass ihr das fragen würdet. Dieses Buch habe ich an den Ufern des Yaquir gefunden, damals als ich noch nicht so … gebrechlich war. Es scheint eine Art Tagebuch oder Bericht zu sein. Die Handschrift des Verfassers ist grausig und sein Name ist nur noch zu erahnen, aber schaut selbst«, forderte der Mann auf. Kain tat wie ihm geheißen und öffnete die Lederlasche, die das Buch geschlossen hielt. Es war in eine dicke Lederschicht eingewickelt, vermutlich um es vor der Witterung zu schützen. Und vielleicht wurde es deshalb auch nicht von den Wellen des Yaquir komplett zerstört. Auf der ersten Seite stand in der oberen, rechten Ecke etwas, dass einmal ein Name gewesen sein mochte, von dem nur noch die Buchstaben “DYS” zu lesen waren, vermutlich ein dreigeteilter Name mit dem Vornamen, einem bezeichnenden Teil und dem Herkunftsort des Autors. In der Seitenmitte stand ein einziges Wort: “Mondsucher”.
Tomatensuppe
10.10.2010, 21:44
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Das Dorf der Menschlinge erzählt von Hugen
Die Ponys hatten eine weite Strecke hinter sich und wurden langsam Müde.Nicht mehr lange und der Abend würde über die sechs Zwerge hereinbrechen.Angrosch sei dank würden sie bald das Dorf ereichen und endlich ihre Waren beim Händler löschen können.Danach gab es Bier und Braten in der Taverne...hoffte Hugen jedenfalls.Auch war er dem einem oder anderen Würfelspiel nicht abgeneigt.Er musste laut Lachen als er an das Würfelspiel auf der Thalaria dachte.Damals das waren noch Zeiten gewesen als er mit der Maga Lidra um von Ibenburgs Dukaten gespielt hatte.Ob sie noch lebte ? Hugen seufzte und schwelgte in alten Zeiten...
"Meisterschmied...ist alles in Ordnung mit euch ?" Hugen grunzte unwillig.Sein Gehilfe Argox ritt neben ihm und sah ihn an."Natürlich...Natürlich...bester Argox.Macht euch keine Sorgen."Argox war ein guter Schmied und viel zu besorgt um Hugen.So alt war er ja nun auch wieder nicht.Es stimmte wohl schon das er seine besten Jahre hintersich hatte...aber so alt...Naja
Als er vor ein paar Jahren Angroschina kennengelernt hatte war er etwas sanfter geworden und als sie ihm...zur überraschung aller eine Tochter geboren hatte,war sein Glück perfekt gewesen.
Hugen hatte es sich gut gehen lassen und als Schmiedemeister der Mine hatte er seit Jahren keinen Kampf mehr ausgefochten.
Anders dagegen Utram.War Hugen für das Schmelzen und Schmieden für Werkzeuge und manchmal auch Waffen verantwortlich,so war es an seinem Schildbruder die Wache und Bücher zu führen.
Utram sein Schildbruder war schon ein guter Armbrustschütze gewesen als sie sich im Kosch in der Stadt Nadoret kennengelernt hatten.Heute war er bei weiten der beste Zwergenschütze im Norden....und der Norden war groß.
"Das Dorf...wir sind da Meister Utram und Hugen".
Galcar...Sohn des Galmir und Schildträger der Ponytruppe rief aufgeregt und schaute in Richtung Norden.
Hugen warf einen Blick auf seinen Bruder und Freund und Nickte.
Utram war schon immer schweigsam gewesen und das sie die Reise selbst antraten...hatte ihren grund.
Neue Verträge mussten ausgehandelt werden...und das tat man besser selber.
Hugen lenkte sein Pony an die seite seines Freundes.
"Lass mich an deinen Gedanken teilhaben...alter Freund"
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Der Tag Jährt sich erzählt von Utram
Ich trauerte im Stillen, auf den Tag genau 28Jahre war es nun her, dass ich die Waffe gegen meinen Rogar(Zwillingsbruder) erhoben hatte. Zwar war ich mir sicher das Angrosch meine Reue vernahm und auch von den Umständen wusste, unter denen ich dieses Verbrechen begangen hatte und doch war ich schuldig. Doch dann fielen einige Worte in meinen Verstand Hugen mein Freund und Schildbruder ritt nun neben mir:»Lass mich an deinen Gedanken teilhaben...alter Freund« Bisher hatte ich nur ihm, meinem einstigen Mentor Watzmosch und den Abenteurern auf der Talaria von meiner Tat berichtet. »Es Jährt sich heute...28Jahre ist es nun her...« Jedes Jahr war dieser Tag ein Tag der Trauer für mich. Ich blickte mich um zu den Beiden Zwergen hinter mir. Sie stritten wieder einmal aber heute machte es mich rasend:»Trohr! Thorin! Schluss damit! Begreift ihr denn nicht welches Geschenk euch gegeben ist?! Einen Rogar zuhaben ist eines der größten Geschenke das Angrosch machen kann! Und ihr entehrt es indem ihr ewig nur am Streiten seid.« Eine Solche Wut funkelte in meinen Augen das die beiden Brüder sofort verstummten. Selten hatten sie mich so aufgebracht erlebt und noch nie hatten sie mich so leise und doch so eindingliche Worte sprechen hören. Die Brüder waren beide Teil der Wache, der kleinen Mine die ich und Hugen gefunden und erschlossen hatten. Ich führte diese Wache und so wuste ich, dass die beiden nicht die Disziplinirtesten Wächter waren und vorallem fast den ganzen Tag lang stritten aber dafür war Thorin ein sehr guter Axtkämpfer und Trohr ein ausgezeichneter Axtwerfer.
Nach dem ich dieses Problem aus der Welt geschaft hatte wendete ich mich wieder Hugen zu:»Ich werde erstmal hier bleiben.... Seit dem ich mit einem Geoden über Xolgorax gesprochen habe, habe ich ein neues Ziel vor Augen, das werde ich dir später genauer erklären...« Ich trennte mich von der Gruppe und ritt auf ein kleines Wäldchen zu. Dort hoffte ich Ruhe zufinden und vielleicht auch das was ich suchte.
happycamper
11.10.2010, 20:46
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
Nacht unter Sternen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14064763&postcount=62)
Hirschfurt und Begegnungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14155212&postcount=65)
"Aus diesem lieblichen Mund." Die Stimme erklang hinter mir und bestätigte meine Vermutung.
Wenn man im Wald unterwegs ist trifft man in seltenen Fällen auf Elfen, da diese gute Sinneswahrnehmungen haben, meist den Menschen aus dem Weg gehen und sich erst zeigen wenn sie ihrem Heimatbaum gefährlich nahe kommen.
Noch seltener findet man Geoden, da diese Zwerge Eindringlinge schon von Weitem wahrnehmen und sich zu "verkleiden" wissen, durch ihre Magie können sie sich im Wald tarnen.
Ein anderer seltener Waldbewohner, der sich Menschen noch seltener zeigt als die vorher genannten, ist zwar menschlich, möchte jedoch meist nicht erkannt werden, da diese immer wieder in der Menschenwelt umherziehen, Ereignisse beobachten und ein wenig in den Lauf des Schicksales eingreifen.
Die Töchter Saturias sind magiebegabte Menschen (meist Frauen), die auf ganz Aventurien verteilt in Stadt und Wald leben. Manche sind bekannte Vertreter ihrer Profession, andere verstecken ihre Kräfte geschickt.
"Du hast dich lange nicht blicken lassen Lessalia. Ich hab dich schon vermisst."
Lessalia beschwor eine Lichtkugel und begrüßte mich herzlich. Sie gehört den Schwestern der fahrenden Gemeinschaft an und ist oft auf Reisen. Als wir beide noch Kinder waren, spielten wir oft zusammen in Wald und Wiese. Sie wurde zur Hexe erzogen und konnte nicht ewig in unserem Heimatort bleiben. Seit 2 Jahren hat sie sich in Hirschfurt nicht mehr blicken lassen. Sie ist seither weiter herangewachsen, aber man erkennt noch ihre kindliche Art. Ihr schönes schwarzes Haar sowie ihre grünen Augen sind ungewöhnlich für ihre Sippe.
Der Kleinaffe Hedrik, ihr Vertrauenstier, saß ihr auf der Schulter und begrüßte mich indem er mir durch die Haare fuhr.
"Ich freue mich auch dich wiederzusehen, auch wenn es nicht gerade bequeme Umstände sind. Ich war auf dem Weg zu einem Hexentanz im Wald und wollte danach Hirschfurt besuchen, jedoch kam mir eine Gruppe Untote dazwischen und ich änderte meine Route. Ich spürte schon die Abwesenheit der Bürger in Hirschfurt, doch eine Untotenattacke erwartete ich nicht. Was habt ihr angestellt?"
"Das weiß ich selber nicht. Die Abwesenheit unserer Nachbarn ist mir schon aufgefallen. Ich war auf der Reise nach Angbar und zurück um Ceard zu besuchen, auf der Rückreise hat man mich in meiner Unterkunft angegriffen, seitdem bin ich allein auf dem Weg nach einer Erklärung.", sagte ich und runzelte mir die Stirn. Lessalia hörte aufmerksam zu und beobachtete gleichzeitig die Umgebung, es schien als erwartete sie etwas. "Gehen wir weiter, ich schlage vor wir gehen nach Bitani, vermutlich sind dort einige Hirschfurter gegangen, denn ich spüre Aufregung in dieser Gegend."
Wir gingen los, Lassalia zeigte mir den Weg und durch ihre Lichtkugel konnte ich genug sehen um nicht irgendwo hängen zu bleiben oder zu stolpern. Hedrik sprang von ihrer Schulter auf einen nahen Baum und folgte uns über das dichte Geäst über uns. Nach einiger Zeit meinte Lessalia: "Du musst hungrig sein. Hier nimm dieses Obst, es wird deinen Hunger stillen." Auf diese Aussage hin knurrt plötzlich mein Magen. Von Lessalia's magischem Spürsinn für Ereignisse wusste ich schon seit meiner Kindheit, aber es ist immer wieder interessant solche Situationen zu durchleben.
Nach einer Stunde Waldwanderung hörten wir Geräusche und blieben erst einmal stehen. Normalerweise spürt Lessalia oder auch Hedrik die Anwesenheit von Wesen (in natürlicher Umgebung) in unmittelbarer Nähe schon lange bevor man sie sieht, doch aus irgendeinem Grund blieb dies aus.
Das stehen bleiben war ein Fehler. Wären wir einfach weitergegangen wäre der untote Verfolger uns wahrscheinlich nicht mehr nachgekommen. Jetzt aber trat er durch einen Strauch hindurch, erspähte uns und griff uns an.
Hätte man ein Bild von dieser Situation gemalt, so wäre dies wohl aus meiner Sicht gemalt worden. Ich stand ziemlich weit weg vom Angreifer. Hedrik schaute von einem Ast auf die Stelle, wo der Untote jetzt stand, hinab und Lessalia überlegte sich einen möglichst effektiven Zauber gegen diese Bedrohung. Der Untote selber war schon sehr verwehst, an vielen Stellen bestand er nur noch aus Knochen, vermutlich waren einige Fleischteile in Sträuchern hängen geblieben.
Ich war der erste der handelte. Den Bogen zu benutzen hätte mir wahrscheinlich nicht viel gebracht, da der Pfeil einfach nur im Fleisch stecken geblieben wäre, also nahm ich während des Laufes mein Jagdmesser und stürzte mich auf den Untoten. Dies wäre auch gut gegangen, hätte nicht Lessalia genau in diesem Moment einen Zauber auf den Untoten losgelassen und wäre ich nicht genau in dessen Bahn geraten.
Lessalia hatte wohl geplant den Untoten einmal mit diesem Zauber umzuwerfen, dies tat der Zauber auch, indirekt, da ich auf den Untoten flog und ihn zu Boden riss. Mein Messer war noch fest in meiner Hand und bohrte sich in einen stark verwehsten Arm. Kurze Zeit war ich benommen und wurde vom Untoten einmal zerkratzt und geschlagen, dann fasste ich mich wieder und sprang auf die Beine.
Dummerweise ließ ich das Messer im Arm stecken und der Untote machte dies sich zunutze. Er zog mein Messer aus der Wunde und fuchtelte auf mich ein. Ich wich ihm so gut ich konnte aus und rief Lessalia um Hilfe, konnte jedoch nicht erkennen was diese so machte. Nach einiger Zeit hörte ich sie eine Zauberformel sprechen und fühlte mich geretet, jedoch passierte dem Untoten nichts und ich musste selber handeln.
Während ich dem langsamen Angriff des Untoten auswich, konterte ich mit meinem Fuß und brachte ihn zu Fall. Sofort nahm ich einen nahe gelegenen Holzast und prügelte auf ihn ein... bis er brach.
Immerhin verzögerte ich dadurch das Aufstehen des Untoten und konnte einige Schritt zurück machen. Jetzt sprach Lessalia erneut einen Spruch der den Untoten zu Staub fallen ließ.
Handelnde Personen:
Tevish
Lessalia
Hedrik
Tomatensuppe
13.10.2010, 12:24
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Das Dorf der Menschlinge 2 erzählt von Hugen
Hugen schüttelte den Kopf.Er machte sich Sorgen um Utram schien seine Wunde in seiner Seele nicht zu Heilen.
Zusammen mit den anderen Zwergen ritt er durch das kleine Tor in der Holzpalisade des Dorfes.Das kleine Volk war hier gerne gesehen waren sie doch ein wichtiger Handelspartner.Hugen und Utram kamen ca. alle zwei Monate her um Werkzeuge,Waffen und Haushaltsgegenstände aus eigener Produktion zu verkaufen.Im Gegenzug kauften die Zwerge dafür die Erzeugnisse des Dorfes.Wolle und Leinen sowie Nahrung waren sehr begehrt bei den Angroscho.
Hugen stieg vor der Taverne, die auch als Handelsposten diente von seinem Pony.
"Hugen mein alter Freund...ich habe auf dich gewartet.Wo ist Utram"?
Hugen erblickte den Sprecher.Es war Orlof der Händler und Wirt des Dorfes dessen Namen Hugen nicht aussprechen konnte.
"Ha Orlof...kann mir Denken das du auf unsere Ware schon gewartet hast.Utram kommt nach".
Der Bärtige Händler grinste."Komm erst mal rein und wir trinken erst mal was".Hugen nickte und gab anweisungen an seinem Gehilfen Argox die Waren von den Ponys zu laden und ins Haus zu tragen und verschwand mit Orlof in der Taverne.
"Arrh das tat gut...so ein klarer Schnapps ist doch was feines".
Hugen hatte sich mit Orlof an einem Tisch gesetzt und erst mal ein paar Gläser genommen.Nun war Orlof dabei die Waren der Zwerge zu begutachten.
"Sehr schön Meister Hugen sehr schön"sagte der Händler und legte einen Kessel zurück den er begutachtet hatte."Ich hoffe ihr habt an die Nägel gedacht...oder"? Hugen nickte und nahm seine Pfeife aus dem Mund."in dem Kleinen Fass dort.1000 Stück wie bestellt".
Orlof nickte..."sagt habt ihr auch Waffen dabei" ? Hugen stutzte waren Waffen eigentlich im Dorf nicht sonderlich gefragt.Die Bewohner fertigten ihre Jagdwaffen wie Speere und Bögen selbst an und die umliegenden Schäfer hatten meist Knüppel oder grobe Beile.Auch fertigte der Hufschmied des Dorfes der ebenfalls von den Zwergen mit Eisen beliefert wurde auch noch Messer an.
Richtige Waffen waren Teuer und für die meisten der Dorfbewohner einfach nicht erschwinglich.
"Hmmm ich habe zwei Kurzschwerter dabei und eine Axt...eine Orknase.Mehr nicht, mal abgesehen von ein halbes Dutzend Äxten zum Holzfällen."
Orlof seuftzte "Nun wir haben es hier nur hin und wieder mit Orks zu tun in der dünn besiedelten Landschaft.Vor 6 Wochen allerdings wurde ein Schäfer überfallen.Er und seine Sippschaft wurden ermordet und der Hof niedergebrannt.Das ist leider noch nicht alles.Zwei unsere Jäger sind verschwunden als sie auf der Jagd waren.Vor ein paar Tagen habe ich einen Boten in den Süden zum Nachbardorf geschickt.Er ist noch nicht zurück aber meine Tochter hat gestern am Fluss die Wäsche gemacht und Rauch aus der Richtung gesehen.Hugen hier im Dorf haben alle große Angst...wir..."Orlof stockte.
Hugen schaute Finster drein und nickte dann.
"Galcar lauf und such Utram er soll sofort kommen"Der Zwerg nickte und lief sofort aus der Türe als Argox sich einmischte."Bei Angrosch das sind keine guten Nachrichten habt ihr was von Orks gehört oder gesehen im Umland"?
Orlof schüttelte den Kopf und stöhnte"Wir wissen es nicht aber unsere Jägerin Tirka hat Spuren von Menschen am Niedergebrannten Hof gefunden".
Hugen überlegte.
"Lasst uns auf Utram warten und dann hier mit deinen Leuten beratschlagen wie es weitergeht.Danach sehen wir weiter".
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Ich habe Furcht erzählt von Utram
Ich stieg von meinem Pony und band es an einem Ast fest. Seit Tagen kreisten meine Gedanken um die Worte des Alten Geoden:»Solange du noch lebst wird seine Seele hier verweilen und keine Ruhe finden. Nur wenn du ihn findest ihm Ruhe gibst, wird er Frieden finden in dieser Welt...« Langsam wanderte ich durch das Wäldchen hier fand ich Ruhe, hier fand ich Schutz von meiner Trauer. So gut wie jeder Angroscho würde mich für Verrückt erklären hätte ich ihm das erzählt, aber so war es nun mal. Ein knacken riss mich aus meinen Gedanken an die Reise, die ich insgeheim plante. Vor mir stand ein Ork, der Kleidung nach ein Späher und grunzte. Hinter ihm tauchten zwei weitere Orkspäher auf, gemeinsam griffen sie an. Ohne Angst zog ich mein Kampfbeil aus dem Gürtel und wieder einmal began der Tanz des Todes und wie schon die letzten 27 Jahre war mir die Angst davor fremd. Nach 3 schnellen Hieben lag der erste der Bastarde blutend im Staub und die anderen Beiden bekamen es mit der Angst zu tun, noch nie hatten sie einen Gegner gehabt der so ohne Angst stritt troz ihrer Überzahl. »Na los legt euch mal nen bisschen ins Zeug und übt Rache!« reizte ich sie. Weinge Minuten später ist der Kampf vorbei und die Orks liegen tot zu meinen Füßen. Verächtlich spucke ich auf einen der Kadaver:»Nicht mal zu dritt hab ihr's geschaft.« Fast bin ich traurig über meinen Sieg, ein weiteres mal habe ich die Chance vertan meinen Bruder wieder zu sehen. Ich lenke meine Schritte wieder gen meinem Pony sitze auf und mache mich auf zum Dorf, sie sollten dort schnellst möglich von den Orkspähern erfahren. Auf halbem Weg begenet mir Galcar, er scheint mir etwas mitteilen zu wollen:»Später, ich bin ein paar Orkspähern begegnet...« Sein Blick wir besorgt:»Genau davon sollte ich dir berichten, die Orks haben anscheinend schon einen der Höfe geplündert.« »Umso beunruhigender sind die Späher...«
Ich musste an die Vergangeheit denken wieder einmal würde ich Menschen gegen eine Orkstreitmacht beistehen, wieder einmal einer grausigen Übermacht dieser Monster gegenübertreten. Ein Schaudern durch lief mich, ich hatte Furcht, Furcht Hugen oder einer der Anderen könnte fallen, mein Leben war egal aber sie, sie waren jung und hatten nur wenig erlebt und Hugen hatte eine Familie um die er sich kümmern musste. In mir regte sich stolzer Trotz sollten sie bleiben würde ich sie mit meinem Leben schützen, so wie ich einst das Leben meines Bruders schützte, nur um im Suff sein Leben zu beenden.
Als ich endlich den Handelsposten, der auch eine Taverne war betrat, beratschlagten Hugen und Orlof der Händler und Wirt was zu tun sei. Bevor einer von ihnen auch nur den Mund öffnen kann beginne ich zusprechen, ich bin nicht mehr der der ich war, ich bin wieder Utram, Sohn des Grimmag, Bruder des Xolgorax, nicht mehr nur ein Mörder. »Wir müssen schnell handeln, ich bin bereits einigen sehr übelgelaunten Orkspähern begegnet. Wir haben 3 Möglichkeiten: 1.Wir räumen das Dorf und bringen die Bewohner zur Mine, bis die Orks weg sind...« Orlof öffnet den Mund zu einer Erwiederung aber ich ignoriere ihn. »... 2.Wir verlassen das Dorf zum schein und nutzen es als Hinterhalt und 3.Wir sammel Frauen, Kinder und Greise hier und halten das Dorf gegen die Orks, alles Andere wäre Wahnsinn.... Ich würde die 3.Möglchkeit empfehlen, sie ist am Erfolgversprechensten.« Nun wartete ich auf die Antworten die die Anderen geben mochten.
Mondsucher - Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14158455&postcount=66)
Mondsucher - Teil 2
Dramatis Personae:
Kain: Unehelicher Sohn des Barons von Phexhilf
Der Buchhändler: Ehemaliger Bibliothekar und Schriftinteressierter
Tomin: Sein Enkelsohn
Phexhilf an den Ausläufern von Eisenwald und Phecanowald
»Ich nehme alle drei, was wird mich das kosten?«, hörte Kain sich sagen, als er das Buch zuklappte. Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf das Gesicht des Alten vor ihm. Sogleich nahm er Kain das Buch aus den Händen und legte es auf die beiden anderen. »Nun, da habt ihr euch wirklich exquisite Schriften ausgesucht, werter Herr. Weil ihr mir so sympathisch seit gebe ich euch 15% Nachlass auf den Gesamtpreis, das ist doch sehr entgegenkommend von mir, nicht wahr?«, schlug er vor und schaute erwartungsvoll zu Kain hinauf, der ihn um mehr als einen Kopf überragte. »Das ist wirklich zu freundlich von euch, bei einem derartigen Rabatt schlage ich natürlich sofort zu…«, hob Kain an, doch machte sich der Alte schon daran den Nachlass in seinem Kopf zu berechnen. »Hmm, der Ursprungspreis … plus Gefahrenzuschlag … abzüglich der Zustandsklausel … zuzüglich historischen Wertes … dann noch den Nachlass von 15% … hmm … «, murmelte er einige Augenblicke lang und hielt die Augen geschlossen. Andere Besucher des Marktes blickten schon neugierig zu ihnen hinüber.
Mit einem Mal schlug der alte Mann wieder die Augen auf und klopfte sich gegen den Schädel.
»Wisst ihr, im Alter ist der Kopf nicht mehr ganz so schnell wie die Zunge«, lachte er, »das macht dann 15 Dukaten bitte.« Eine ausgestreckte, faltige und mit zahlreichen Altersflecken versehene Hand wurde Kain entgegengehalten. 15 Dukaten? Und da soll der Nachlass schon mit drin sein? Altes Schlitzohr.
»Nun, ein wahrlich stattlicher Preis für drei Bücher, von denen eines so arg in Mitleidenschaft gezogen ist«, begann Kain, »aber wenn sie es wert sind, will ich diesen Preis gerne bezahlen.« Sind ja schließlich nicht meine Dukaten, die ich aus dem Fenster werfe. Stumm blickte er in Richtung der südöstlichen Ausläufer des Eisenwaldes, wo irgendwo Burg Phexenstein lag. Du akzeptierst mich immer noch nicht, nur weil Mutter…
»Ihr seid ein wahrer Kenner«, unterbrach der Alte Kains Gedanken. »Oh, ja, ähh, danke. Einen Moment bitte…«, stammelte Kain verwirrt und kramte in seinem Beutel, den er über der Brust trug nach den verlangten 15 Dukaten. In den grauen Augen des Händlers blitzte das Verlangen nach Reichtümern auf, wie die Sterne am nächtlichen Himmel. Gierig griff er nach den Dukaten und zählte sie daraufhin genau durch, als befürchte er sein Kunde hätte nicht den vollen Preis gezahlt. »Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Man weiß ja nie, wie ehrlich die Leute in diesen Zeiten sind, da stimmt ihr mir wohl zu, hmm?«, beteuerte der Mann als er den verunsicherten Blick Kains wahrnahm. Dieser nickte nur stumm, woraufhin der sein Gegenüber damit begann, die Bücher in ein einfaches Tuch einzuwickeln. »Die Verpackung ist ein Service des Hauses und wird euch nicht extra angerechnet«, versicherte der Mann und reichte ihm wohlwollend das nun verschnürte Paket. »Ich habe zu danken«, sagte Kain, während er seine neuen Errungenschaften an sich nahm. »Oh nein, werter Herr, ich habe zu danken und wenn etwas mit den Büchern nicht stimmen sollte, so bin ich im hiesigen Gasthaus zu finden. Wir bleiben noch bis morgen Nachmittag im Ort, dann ziehen wir weiter nach Glückeskind«, kam es wiederum von dem Händler. »Das wird mit Sicherheit nicht nötig sein, ich vertraue ihnen da«, winkte Kain ab und verabschiedete sich daraufhin von dem alten Buchhändler und seinem Enkel, dem er nur winken konnte.
Die restliche Zeit auf dem Markt verbrachte er damit seinen Proviant aufzustocken, sowohl an Nahrung, als auch an Kräutern. Schließlich konnte man laut den Büchern, die er bereits zu den Themen Heilkunde und Reisevorbereitungen besaß, nie gut genug vorbereitet sein. Bei einer Kräuterhändlerin besorgte er sich einige Blätter einer Pflanze, die Chonchinis genannt wurde und die Heilung von Verbrennungen, sowie von Verätzungen positiv beeinflussen sollten. Zudem fügte er seinem Sortiment die Blätter der Hollbeere hinzu, die für einen Beruhigungstee gebraucht werden konnten. Ich denke, dass sollte für heute an Kräutern reichen, nicht, dass die Leute denken, dass ich eine Hexe beherberge… Also verließ Kain den Markt und bahnte sich den Weg an einigen wenigen, einfachen Häusern vorbei, bis er schließlich etwas außerhalb von Phexhilf sein eigenes, bescheidenes Heim erreichte. Die kleine, eingeschossige Holzhütte hatte neben der Eingangstür zwei Frontfenster, die mit lederbespannten Rahmen gegen die nächtliche Kälte schützen sollten und im Hintergrund lag ein kleiner Garten, begrenzt durch einen Holzaun, in dem kleinere Einbeersträucher und andere Pflanzen gediehen. In der Abenddämmerung hörte Kain noch einige Vögel zwitschern und der kleine Bachlauf, der hinter seinem Garten lag, plätscherte ruhig und mit beruhigender Wirkung vor sich hin.
Ahh, endlich zu Hause… Mit diesen Gedanken öffnete er die leicht knarrende Tür und betrat die Wohnstube, in der sich eine kleine Feuerstelle in der Mitte des Raumes den Platz mit einigen Regalen und einem lädierten Ohrensessel, an dessen Fußende eine Laute lag, teilte.
Kain streifte sich die Umhängetasche über den Kopf und begann damit seine Einkäufe dieses Tages auszupacken. Das gepökelte Fleisch und das Gemüse, dass er auf dem Markt gekauft hatte, verstaute er im kleinen Raum unter einer Bodenluke, der dank seiner kühlen und trockenen Luft ideal zum Lagern von Lebensmitteln geeignet war. Die erstandenen Kräuter und Blätter hängte er zum Trocknen an einen Dachbalken und schließlich ließ er sich mit einem tiefen Seufzer in den Sessel fallen.
Wie kann ich mich hier ausruhen, wenn ich doch nichts wichtiges tue, außer den ganzen Tag irgendwelchen Phantasien nachzuhängen. Wenn Vater mich doch nur irgendeinen Beruf ausüben ließe. Was soll denn schon passieren, etwa dass ich es ausplaudere?
Sein Blick schweifte über das Regal, das mit Büchern und Schriftrollen über alle erdenklichen Themen vollgestopft waren, einige waren nicht einmal in Garethie verfasst, sondern in Bosparano oder Tulamidya. Er kannte diese Sprachen inzwischen und konnte sie alle Lesen, nur das Sprechen hatte er sich nur schwer beibringen können, ohne einen Partner, mit dem er sich unterhalten hätte können.
Ich habe ja auch noch die neuen Bücher vom Markt. Genug Zeit habe ich alle mal… Er griff sich das Bündel mit seinen neuen Stücken und öffnete es behutsam. Das Tagebuch lag an oberster Stelle, also griff er danach, entzündete mehrere Kerzen und begann damit, die Seiten durchzublättern. Auf den ersten Blick ließ sich erkennen, das jede Seite beschrieben worden war. Scheinbar nutzte der Autor jede Seite für einen Tag. Dann fangen wir mal an. Hmm, keine Jahreszahl, von wann das Tagebuch wohl stammt? Naja, ist auch nicht sooo wichtig. Was hat “DyS” am 3. Efferd denn erlebt?
Mondsucher - Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14158455&postcount=66)
Mondsucher - Teil 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14204161&postcount=72)
Mondsucher - 3. Efferd bis 14. Efferd
Dramatis Personae:
"DyS": Der Verfasser des Tagebuches
"K." : Seine Gefährtin
3.Efferd
Heute haben wir schon den 3. Efferd und ich merke, dass es langsam abkühlt. Aber mir geht es da nicht einmal so schlimm wie meiner Gefährtin Ka, denn schließlich stammt sie aus südlicheren Gefilden. Ich habe sie vor einem Mond in Havena wiedergesehen, nach einiger Zeit natürlich, haben wir uns immer besser verstanden, bis ich ihr schließlich von meinem Vorhaben zu berichten bereit war.
Bis jetzt hat uns das schlechte Wetter davon abgehalten, weit zu reisen. Wir haben unser Ziel noch nicht erreicht. Wie auch, wenn wir nicht einmal wissen, wo wir suchen sollen, aber ich bin sicher, dass wir ihn finden werden. Von Havena aus haben wir es gerade einmal bis in diesen Gasthof geschafft. Und das innerhalb von drei Tagen! Als ich noch mit meinen Freunden unterwegs war haben wir solche Strecken im Schlaf gemeistert, aber da ich angenehme Reisesgesellschaft habe, macht es mir nicht so viel aus.
Aber…dieser Gasthof “Munterer Taubenschlag” hat seinen Namen wirklich verdient. Dafür, dass er so dicht bei Havena liegt ist er ein Saustall und hier wohnen tatsächlich Tauben unter den Dachbalken. Nebenbei, die Schlafstätten liegen auch auf dem Dachboden! Aber das Essen war ganz passabel. Bevor wir aus Havena aufgebrochen sind, habe ich mir aus diversen “Geldquellen” Spenden “zukommen lassen”. Aus diesem Grund wird Geld wohl unser geringstes Problem auf dieser Reise sein. Ich bin mal gespannt was uns erwartet und jetzt wird die Strohmatratze geküsst! (Und vielleicht auch was anderes?)
4.Efferd
Unsere Suche scheint nicht mit Wohlwollen Efferds vonstatten zu gehen. Seit der Morgendämmerung gießt es wie aus Kübeln und wir sitzen immer noch in diesem schäbigen Gasthof fest, der heute ausgesprochen gut besucht ist, wie ich bemerkt habe. Die Katastrophe: Ich habe eine weiße Strähne entdeckt. Zwar sagt meine Freundin, dass sie mich noch anziehender machen würde, aber sie kratzt schon ein bisschen an meinem Stolz. Außerdem sieht mich die Inhaberin des Gasthofs immer so komisch an und ich glaube, dass K. eifersüchtig ist. Ich fühle mich geschmeichelt, aber die Wirtin ist nicht so mein Typ. Außerdem ist sie schon den Traviabund mit dem Wirt eingegangen.
Unter den Gästen war auch ein reisender Barde. Ich war begeistert von seinen Lieder und es kam auch ein Legende über die Zwölf Götter vor, die mich besonders interessiert hat (den genauen Wortlaut kann ich nicht mehr genau wiedergeben, scheinbar hab ich dem Wein etwas zu viel zugesprochen):
“Magie, eine Macht, die nur den Göttern zusteht, so die Praioten, doch sagt es keinem weiter, sie steht auch den Sterblichen zu. So zumindest dachte Mada aus Hesindes Schoß hervorgegangen und machte sich auf, die Zitadelle der Kraft zu suchen, die jenes Geheimnis barg, welches den Menschen vorenthalten wurde. Doch der Bewacher der Zitadelle verweigerte ihr den Zutritt: »Mädchen, dass was ich verberge, ist nicht für Menschen gemacht, also sie von deinem Vorhaben ab.«
Doch Mada ließ sich nicht bremsen und vollführte einen wilden Tanz auf dem, was wir Aventurien nennen. Dort wo ihre Füße die Erde berührten erbebte sie und riss auf. Mada tanzte so lange, bis der Wächter sich geschlagen gab und beiseite trat. Doch Mada zerstörte die Zitadelle, statt sie zu betreten und schenkte damit den Sterblichen die Magie. Der große Praios bemerkte dies zu spät und so konnte er Mada nur bestrafen, also kettete er sie an den Mond und vertraute seinem Bruder, dem beliebten Phex, die Aufsicht über die Gefangene an. Und so zieht das Madamal als Mahnmal für ihren Frevel jede Nacht über den Himmel, doch die Magiekundigen verehren sie und sind ihr dankbar für ihr Opfer. Aber angeblich soll auch eine finstere Kraft ihre Finger im Spiel gehabt haben.”
Weiter kam der Barde nicht, denn ein Praiosanhänger zerrte ihn aus der Tür und grummelte etwas von Inquisition… Aber das ist nicht meine Sache (aber seine Laute jetzt schon). Hoffentlich ist morgen das Wetter besser.
5. Efferd
Das Wetter verhindert weiterhin unsere Weiterreise und ich muss mir anhören, wie seltsam es doch sei, meine Gedanke in ein kleines Buch aufzuschreiben, statt mir die Dinge einfach zu merken. Manchmal ist K. sehr schwierig und herrisch, hat vielleicht etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun.
Außerdem hatten der Wirt und seine Frau heute Streit und ich habe versucht ihn zu schlichten. Hoffentlich ging es dabei nicht um mich. Der Wirt schaut mich seitdem nur noch mit Misstrauen in den Augen an. Besser ich bleibe fürs erste in unserem “Zimmer”, auch wenn diese Bezeichnung wohl etwas zu vorteilhaft klingen mag.
6. Efferd
Na toll. Jetzt sitzen wir auf der Straße und das im Regen. K. gibt mir die Schuld daran, aber was kann ich dafür, dass die Wirtin des Nachts an meine Schlafstatt kommt und mich bedrängt. Diese verdammte weiße Strähne. Muss wohl ein Fluch der Götter sein. Doch zu unserem Glück konnten wir an einen Handelszug Anschluss nehmen, dessen nächstes Ziel Truhjebor heißt und gen Rahja liegt. Genau unsere Richtung! Auch wenn es unwahrscheinlich ist, vielleicht weiß dort jemand etwas über ihn, auch wenn es nur Gerüchte sein mögen. Im Moment bin ich aber erstmal froh, dass wir es halbwegs trocken haben, auch wenn die Pferde nicht gerade, die geruchsneutralsten Schlafnachbarn sind.
7. Efferd
Ich habe immer mehr das Gefühl, dass mich das Leitross des Handelszuges tot sehen will. Hassen mich alle männlichen Wesen? Ich verstehe das nicht. K. versucht mich immer zu beruhigen, aber sie klingt nicht sehr überzeugend und schmunzelt dabei immer so mysteriös. Heute nehme ich besser ein wenig Abstand von den Pferden, bevor mit zertretenem Kopf aufwache, auch wenn ich vielleicht etwas nass werden sollte. Soll ich dem Pferd eine Falle stellen?
8. Efferd
Ich wusste es! Dieses Pferd will mich umbringen! Es hat ganz “aus Versehen” die extra platzierte Strohpuppe (gebastelt aus… ach ist auch nicht wichtig) zertrampelt. K. war zum Glück unversehrt, aber was habe ich Rahja getan, dass sie mich durch ihr Geschöpf töten will?! K. meint ich leide unter Verfolgungswahn, aber ich entwickele langsam eine Abneigung gegen Pferde…
9. Efferd
Es hat aufgehört zu regnen und die Straße windet sich durch einen Wald, ich meine gehört zu haben, dass es nur noch eine Tagesreise bis nach Truhjebor ist. Dann bin ich endlich diesen Nachtmahr von einem Hengst los. Ich bin dankbar für das trockene Wetter und K.s Unterstützung, auch wenn ich glaube, dass sie meine Angstzustände langsam satt hat. Ständig murmelt sie etwas in ihrer Muttersprache, aber wenn ich sie anspreche, tut sie so als wäre nichts gewesen. Aber morgen erreichen wir endlich unsere erste Station…
10. Efferd
Truhjebor als Stadt zu bezeichnen ist definitiv übertrieben. Dieses 200-Seelen-Dorf besitzt zum Glück eine Gaststätte und es gibt richtige Zimmer mit richtigen Betten! Ich freue mich (auch weil wir dieses bösartige Pferd los sind)! K. meint, wir sollten uns zwei Reittiere besorgen, damit wir wesentlich schneller voran kommen. Widerwillig musste ich ihr zustimmen und der nette Wirt hat uns verraten, dass es in 5 Tagen einen großen Pferdemarkt auf den Feldern Truhjebors gibt. Da gibt es bestimmt besseres als die Packesel, die uns ein Bauer andrehen wollte!
11. Efferd
Zum Glück hat dieses Buch sehr viele Seite, bei meinen literarischen Ergüssen… Ok, der beste Possenreißer war ich noch nie. Ich komme meistens viel ernster rüber, als ich eigentlich bin, aber wem erzähl ich das…
K. hat heute etwas die Gegend erkundet und kam mit einem erlegte Hasen wieder und sie hat keine Waffen bei sich gehabt, weder Bogen noch Jagdmesser. Etwas beunruhigend, das gebe ich zu, aber irgendwie lässt sie das wieder geheimnisvoller wirken. Aber warum war der Rücken, so seltsam geschwärzt. Der Wirt jedenfalls hat sich gefreut und uns einen leckeren Eintopf gekocht und uns ein Nacht kostenlos logieren lassen. Die Geschäfte scheinen gut zu laufen.
12. Efferd
Heute kam ein verstörter Bauer in die Schenke, als ich am Kehren war (um die Kosten unseres verlängerten Aufenthaltes zu minimieren, habe K. und ich kleinere Aufgaben für den Wirt erledigt). Er brabbelte etwas von Goblins, die seine Schafe anfielen. Ich dachte ja immer, so dicht bei Havena gäbe es keine Goblins, habe mich aber scheinbar getäuscht. Hilfsbereit, wie wir nun mal sind, haben K. und ich uns entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Der Bauer führte uns also zu seinen Weidegründen und tatsächlich fanden wir goblinsche Spuren im Gras (oder aber kleine Kinder haben die Schafe geschlachtet und ihnen die Köpfe abgetrennt…). Aber es war schon zu spät, als das wir uns in den angrenzenden Forst hätten wagen können. Morgen sehen wir uns das ganze genauer an.
13. Efferd
Melde mich erfolgreich von dem Unternehmen “Goblin-Bande” zurück:
Am Morgen des 13. Efferd machten wir uns auf, die Goblins zu suchen. Durch dichten Wald und über einen kleinen Bach hinweg führte uns unser Weg, an das Ufer eines kleinen Weihers. Wir versteckten uns im Gebüsch und beobachteten zuerst das Treiben eines Dutzends dieser kleinen Gesellen. Sie schienen ihr Essen streng zu rationieren und für den Winter vorzusorgen. Sie hatte nichts mit den brutalen und tumben Kreaturen gemein, von denen es hieß, sie würde wirklich ALLES fressen. Eine rüstige Goblinin (oder wie auch immer der weibliche Begriff dafür ist) hatte den Oberbefehl. Also trat ich entschlossen, ohne auf K.s eindringliche Worte zu hören, ich solle ja im Gebüsch bleiben, aus unserer Deckung und begann ruhig auf die Goblins einzureden. Als erste Reaktion hatte ich einen Speer im Oberschenkel stecken, doch als sich alles als ein Missverständnis herausstellte, waren auch die Schmerzen schnell wieder vergessen (Könnte man meinen, aber stimmt nicht. Es tat so niederhöllisch weh.) und die Goblindame stellte sich als Schamanin und durchaus verständige Person heraus. Sie versprach, dass sie Truhjebor in Frieden ließen, sobald sie alle Vorräte für den Winter haltbar gemacht hatten. Ich willigte ein uns als Zeichen des Vertrauens, wie sie es nannte, schenkte mir die Schamanin einen Knochentalisman, der mich vor bösen Geistern schützen soll. Leider schützte er meine Geldbörse nicht vor dem empörten Bauern, der abgeschlagene Goblinköpfe sehen wollte und mir stattdessen die Rechnung für die fehlenden Tiere gab. Vielleicht sollte ich meine Einstellung doch noch einmal überdenken. Aber K. scheint mein Auftreten, doch als sehr männlich aufgenommen zu haben. Wenn mein Oberschenkel nur nicht wäre… Vielleicht wenn ich…
14. Efferd
Nach einem ereignisreichen Vortag, ging ich die Dinge heute etwas ruhiger an. Ich war beim Wundheiler, der mir versicherte, dass meinem Oberschenkel keine Gefahr drohte und habe erste Anschläge für den Truhjeborer Pferdemarkt gesehen. Morgen werden wir wohl mehr erfahren. Ich darf das Ziel jedoch nicht aus den Augen verlieren, aber der Nachthimmel erinnert mich immer wieder daran…
Tomatensuppe
19.10.2010, 10:07
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Guter Rat ist Teuer erzählt von Hugen
Hugen lief in der Schenke und Handelsposten hin und her und grübelte.
Die Nacht war angebrochen und guter Rat war Teuer.Utram hatte drei Orkspäher am Nachmittag erschlagen und der Anführer der Orks würde jetzt irgendwo am Lagerfeuer sitzen und sich fragen warum sie nicht wieder auftauchten.Hugen kannte die Orks gut genug um zu Wissen das sie im laufe des nächsten Tages hier auf der Matte standen und Krawall machten.
Eine Flucht war ausgeschlossen.Wenn sie versuchten mit den Dörflern in Richtung Zwergenmiene zu fliehen waren sie im offenen Gelände den Angriffen der Orks hilflos ausgesetzt.Selbst wenn sie es schafften...die Miene war klein und sie hatten nicht genug Vorräte für alle.20 Zwerge lebten dort.12 Männer,5 Frauen und 3 Kinder.Hugen dachte daran wie sie die kleine Zwergenschule eingerichtet hatten und Angroschina den kleinen die Runen beibrachte und über Angrosch erzählte.
Er seuftzte und schüttelte dann den Kopf.Die Flucht Flussabwärts in Richtung Nordwest zu den anderen Siedlungen am Thivor kam auch nicht in Frage da sie die nicht wussten ob es sie überhaupt noch gab und wie die Lage dort war.Den Fluss nach Norden zu überschreiten kam auch nicht in Frage.Das Gebiet war voll mit garstigen Firnelfen die erst mit Pfeilen schossen und danach sofort abhauten.Die wenigen Elfen die man hier traf und einem nicht gleich umbrachten, wollten nur etwas Tauschhandel betreiben und sprachen ständig von einem "Badoc".Hugen hatte ihnen aber nicht weiterhelfen können und war beim letzten mal übel beschimpft worden als er gefragt hatte ob dieser Badoc vieleicht ein Söldner aus Prem sei und warum die Elfen ihn nicht mochten.
Er kratzte sich an der Nase...Utram hatte Recht.Sie mussten das Dorf hier verteidigen.Hier hatten sie die besten Chancen.Was die Lage aber nicht besser machte.Das Dorf hatte vieleicht zwanzig Waffenfähige Männer und Frauen.Schlecht ausgerüstet waren sie zwar Mutige und Stolze Gjalskerländer aber keine Krieger.Dazu kamen die Zwerge..sechs an der Zahl.
Selbst wenn sie es schafften das Dorf zu Verteidigen würden die Dörfler von hier fortgehen wenn zu wenige überlebten um sich woanders niederzulassen.Das wäre wahrscheinlich auch das Ende der Miene den sie brauchten das Dorf als Handelspartner.Auch würde jeder Zwerg der hier im Kampf fiel eine schmerzliche Lücke in ihrer kleinen Gemeinschaft hinterlassen.
Hugen brummte und grummelte und sah sich in der Taverne um.Utram redete gerade mit Orlof und Tirka der Jägerin.Daneben standen sein Gehilfe Argox der sich mit der Dorfheilerin unterhielt.Die anderen Dorfbewohner und Zwerge die nicht zum Wachdienst eingeteilt waren standen leise in der Taverne.
Die meisten Dorfbewohner fühlten sich mit den Zwergen wieder sicher,doch Hugen wusste es besser.Viele Menschen machten sich von den Angroscho ein falsches Bild.Sie waren weder unbezwingbar noch unterblich.
Vieleicht war es Zeit "Neue" Wege zu beschreiten.Hugen hatte seit einiger Zeit eine Idee wusste aber auch das Utram einen Wutanfall bekommen würde.
Es würde schwer ja fast unmöglich werden ihn zu überzeugen.
Auch sahen die meisten der Jüngeren Zwerge zu Utram auf der wegen seiner Todesverachtung von ihnen verehrt wurde.
Hugen seuftze und klopfte seine Pfeife aus.Er musste es versuchen.
Er stieg auf einen Tisch und bat um Ruhe.Alle Augen waren nun auf ihn gerichtet.
"Wir sollten erstmal versuchen zu Verhandeln und sehen was die Orks wollen.Ein Versuch kann ja wohl nicht Schaden".
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Schluck deinen Hass und deinen Stolz herunter erzählt von Utram
Schell waren wir zu dem Schluss gekommen, dass wir das Dorf verteidigen mussten, nicht nur das überleben der Bewohner hing davon ab auch unsere Mine würde darunter leiden, da wir dann unseren besten Handelspartner verlieren würden und somit schnell Versorgungsengpässe hinnehmen müssten, die auf dauer nicht tragbar wären. Ich hatte bereits damit begonnen auf einer rasch gezeichneten Karte taktisch wichtige Positionen zu suchen und zuüberlegen welche wir halten könnten und wie man diese am besten sicher könnte, zudiesem Zweck hatte ich Thorin und einge Dorfbewohner losgeschickt um Baumstämme zu besorgen mit denen könnten wir auf der Straße Barrikaden erricheten, die würden den Jägern des Dorfes genug Zeit geben um die Orks durch Pfeilbeschuss auszudünnen, aber die Lage war aussichtslos um das Dorf war freies Feld was zwar erlaubte den Orks früh mit Beschuss zunehmen aber das Fehlen jeglicher Barrikaden oder Pallisaden machten es schwierig den Schützen genug Zeit zugeben sich zurück zu ziehen wenn die Orks näher kamen. Ganz in meiner Nähe stand Argox und Ars die Dorfheilerin und redeten mit einander, sie hatten sich schon immer gut verstanden.
Plötzlich äußerte Hugen eine Überlegung:»Wir sollten erstmal versuchen zu Verhandeln und sehen was die Orks wollen. Ein Versuch kann ja wohl nicht Schaden.« Es war jetzt noch stiller als vorher, als sich mehrere Augen auf mich den ältesten im Raum richteten, mitlerweile hatte ich über 160 Jahre auf Dere geweilt, wurde mir klar das ich den Ausschlag geben würde ob wir mit den Orks verhandeln würden oder nicht. Meine nächsten Worte überlegte ich mir genau und ich machte mich frei von allem Leid das ich im Kampf gegen die Orks und in mehrfacher Gefangeschaft bei diesen erlebt hatte:»Ich denke Hugen hatt recht, es gibt auch Orks die um die Stärke verzweifelter Krieger wissen und diese Fürchten..... Und auserdem gibt uns das die Chance genaueres über die Zahl des Feindes heraus zu finden, für dem Fall das uns die Orks unterschätzen.« Die Leute nickten einhällig, diese Erklärung machte Sinn und barg die Chance, dass man keinen Verlustreichen Kampf vor sich haben würde. »Wenn ihr also einverstanden seid dann nennt zwei Vertreter des Dorfes, Hugen und ich werden mit ihnen zusammen mit den Orks verhandeln....«
Einige Zeit später schritten Hugen, Orlof, Ars und ich durch den Wald, schell hatte ich die Spuren der Orkspäher gefunden und nun folgten wir ihnen schon eine ganze Weile:»Ich habe schon mal mit den Bastarden verhandelt und warne euch wir legen wenn überhaubt nur offen sichtliche Waffen ab und wir verhandeln im Freien, andernfalls könnten wir eine Böse Überaschung erleben.... Und noch was schluckt euren Stolz runter und gehorcht wenn ihr euch verbeugen sollt andernfalls können wir froh sein, wenn sie uns nur gefangen nehem.....«
Tomatensuppe
24.10.2010, 11:00
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Im Lager der Orks erzählt von Uschnatz dem Ork
Der ganze Raubzug war unter der Klaue gesehen nicht schlecht gelaufen.Sie hatten von den Glatthäuten gute Beute genommen und es könnte durchaus noch mehr werden.Allerdings hatte Uschnatz auch Sorgen.
Die Späher die er zum Dorf geschickt hatte waren noch nicht zurück und mit Sicherheit tot.
Bei Brazoragh und Tairach er hatte schon genug Krieger verloren.Die letzten Glatthäute am Fluss hatten sich gewehrt und fünf seiner Krieger erschlagen.Auch gab es Anzeichen dafür das kleine Wütlinge in der Nähe waren.Gar nicht gut.Uschnatz wäre gerne wieder abgezogen aber Targh sein erster Rottenführer drängte zusammen mit den jüngeren Krieger zu einen Angriff.Uschnatz sah zu Targh der an einem der Zelte stand.Er wusste das er langsam Alt wurde und Targh ihm bald zum Zweikampf um die Herrschafft fordern würde.Er wusste aber auch das ein weitere Kampf den Stamm so weit Schwächen konnte das sie ihr Gebiet am Olochtai gegen andere Stämme nicht mehr sichern konnten.Bragahzt der alte Schammane wäre sicher auf seiner Seite gewesen aber er war letzten Sommer gestorben und konnte keinen Rat mehr erteilen.
Er musste sich um Targh kümmern...vieleicht ergab sich ja beim Dorf eine gelegenheit ihn verschwinden zu lassen.Uschnatz grunzte trank einen Schluck Brandwein und dachte nach.
Mondsucher - Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14158455&postcount=66)
Mondsucher - Teil 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14204161&postcount=72)
Mondsucher - 3. Efferd bis 14. Efferd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14210431&postcount=73)
Mondsucher - Teil 3
Dramatis Personae:
Kain: Unehelicher Sohn des Barons von Phexhilf
Der Buchhändler: Ehemaliger Bibliothekar und Schriftinteressierter
Tomin: Sein Enkelsohn
Traviane: Inhaberin des Gasthofes "Zur Erholung", interessiert an Kain
Phexhilf an den Ausläufern von Eisenwald und Phecanowald
Benommen richtete Kain sich in seinem bequemen Sessel auf. Ohje, dieser Beruhigungstee hatte es wohl echt in sich, dass nächste Mal sollte ich nicht so viele von den Blättern nehmen. Sein Blick fiel auf die Tasse, die neben dem Sessel stand. Dünne Lichtstrahlen, in denen einzelne Staubpartikel tanzen, drangen zwischen den Ritzen der Fensterläden hervor, und das Leder der Rahmen erschien in einem ungesunden, bräunlichen Farbton. Die Kerzen waren komplett heruntergebrannt, sodass der Raum in einem seltsamen Zwielicht lag. Zum Glück haben die Kerzen nichts in Brand gesteckt, sondern sind einfach heruntergebrannt. Wir müssen frühen Morgen haben, also erst einmal etwas essen.
Er stand auf, streckte sich kurz und stieg in seine Speisekammer hinab, die sich unter der Bodenluke befand. Aus einem von drei Regalen, die unter anderem auch konservierte Lebensmittel enthielten, nahm er sich einen Laib Brot und etwas von dem würzigen Käse, den er einem Zwergenhändler abgekauft hatte. Zwar beschrieben einige Menschen ihn als stickend, doch dieses Aroma störte Kain nicht sonderlich. Besonders gut schmeckte er, wenn man ihn kurz über ein Feuer hielt und er dann regelrecht auf der Zunge zerging. Doch diesmal aß Kain in auf einfache Weise mit dem Brot. Nachdem er sein Frühstück beendet hatte ging er aus seinem Haus zu dem kleinen Bachlauf, stillte seinen Durst und wusch sich darin. Nie kam hier jemand vorbei, der ihn hätte beobachten können, also ließ er alle Vorsicht fahren.
»Hmm, was soll ich mit diesem Tag anfangen?«, überlegte er laut und strich sich durch die nassen Haare. Der Händler ist noch bis zum Nachmittag in der Stadt, vielleicht statte ich ihm noch einen Besuch ab, bevor er geht… Er stieg aus dem Bach und fröstelnd trat er in die Sonne zurück, denn der Schatten unter den einzelnen Bäumen am Bachlauf war zu dieser Tageszeit und mit nasser Haut mehr als kalt, und hielt nach einem passenden Platz zum Trocknen Ausschau. Er entschied sich für einen Felsen, der hinter seinem Haus und Garten, sowie auf der anderen Seite des Baches zwischen zwei Bäumen lag. An dieser Stelle durchbrach genug Sonnenlicht, das Blätterwerk, eines spärlich bewachsenen Baumes, sodass man sich darauf Sonnen konnte.
Träge döste er eine Zeit lang auf seinem Felsen, wie eine Eidechse, bis er das Wasser auf seiner Haut und in seinen Haaren verdunstet war und kleidete sich daraufhin wieder ein, um in die Ortschaft zu gehen.
»Kain, was treibst du dich denn schon so früh in zwielichtigen Schänken herum?«, begrüßte Traviane, die Inhaberin des kleinen Gasthofs “Zur Erholung”, ihn mit einem verschmitzten Lächeln, als er durch die Eingangstür in den Schankraum eintrat. Er verbeugte sich leicht mit sachtem Schmunzeln. »Solch “zwielichtige Schänken” üben aus irgendeinem Grund einen undefinierbaren Reiz auf mich aus«, entgegnete er. Die alleinstehende Frau blickte errötet zur Seite und fragte, um von diesem Thema abzulenken: »Wie kann ich dir denn heute behilflich sein, Kain? Das Übliche für dich … zu trinken?«
Kain sah sich kurz im Schankraum um: Die dunkle Holzvertäfelung verlieh ihm eine wohlige Atmosphäre, in der man sich bei einem guten Bier entspannen konnte. In einer Ecke des Raumes, drückten sich zwei ominöse Gestalten herum, die Gesichter unter einer tief ins Gesicht gezogenen Kapuze verborgen. Sie schienen sich angeregt zu unterhalten, jedoch darauf bedacht zu sein, dass niemand ihnen zuhörte.
»Nein, diesmal nicht, ich wollte dich nach einem deiner Gäste fragen«, Kain trat näher an die Theke heran, hinter der Traviane sich aufhielt. »Hier bei dir sollte ein älterer Mann mit seinem Enkel untergekommen sein. Er hat mir angeboten sich mit mir zu unterhalten und dem möchte ich heute nachkommen, schließlich verlässt er heute Phexhilf wieder.« Traviane sah ihn für einen Moment etwas verwirrt an, nickte dann aber und deutete mit einer Hand auf die hölzerne Treppe, die rechts neben der Theke ins obere Geschoss des Hauses führte. »Ich glaube der Mann, den du suchst, hat das zweite Zimmer auf der linken Seite des Flurs belegt. Er scheint mir ein recht … eigensinniger Mensch zu sein«, nannte ihm die Wirtin den Aufenthaltsort des Buchhändlers. Kain schenkte der blonden Frau mit den grünen Augen ein kurzes Lächeln und stieg daraufhin die Stufen zu den Zimmern der Gäste empor.
Als er vor der gesuchten Tür stand hörte er schon ein dumpfes Poltern und die aufgeregte Stimme des alten Mannes vom Vortag. »Tomin, du bist wirklich ein wandelndes Desaster!«, klang es gedämpft durch das dicke Holz der Tür. »Ich mach das doch nicht mit Absicht, Opa!«, hörte Kain nun die weinerliche Stimme des kleinen Jungen. Mit einem kräftigen Pochen klopfte er an die Tür, woraufhin die Geräusche aus dem Zimmer einen Augenblick verstummten, bis die Stimme des Alten wieder erklang. »Ja, bitte?«, fragte er scheinbar zögerlich. »Hier ist Kain, der Mann vom Markt gestern. Ich habe ein paar eurer Waren gekauft…«, begann er, doch unterbrach ihn das Öffnen der Tür durch den alten Mann, der ihn geschwind am Ärmel packte und in die kleine Kammer, die er und sein Neffe bewohnten, zog. »Sagt das doch gleich, werter Herr. Habt ihr euch schon eingelesen? So setzt euch doch«, bot der Mann ihm an und verscheuchte Tomin mit einer Handbewegung von einem Stuhl, auf dem er die Füße baumeln lassend gesessen hatte. Auf dem Boden lag ein Krug, um den sich eine dunkle Pfütze gebildet hatte, die einen unangenehmen Geruch verbreitete, gebildet hatte. Ein kleines Missgeschick? Er warf dem Jungen einen vielsagenden Blick zu, woraufhin dieser sich beschämt abwandte. »Ich hatte bisher nur Gelegenheit das Tagebuch anzulesen. Es scheint mir ein Reisebericht zu sein, nicht wahr? Sagt, wie seit ihr noch mal an es gelangt?«, erkundigte er sich und nahm auf dem Stuhl Platz, den der Alte ihm angeboten hatte. Der Händler dagegen setzte sich auf die Bettkante eines Bettes und schaute ihn aus den grauen Augen an. »Wie gesagt, habe ich es an den Ufern des Yaquir gefunden, als ich zufällig an besagter Stelle vorbeikam. Damals war ich noch auf Studienreise und nahm mir vor, eines Tages die Route des Autors zu verfolgen und den Weg, den er gegangen ist, ebenfalls zu gehen.« »Und? Habt ihr?« »Nein, leider nicht. Schon einen Ort weiter verliebte ich mich in eine junge, gutaussehende Bauerntochter und wir beide gründeten ein Familie, aber das interessiert euch vermutlich nicht.« Und wie mich das nicht interessiert, danke für ihre Rücksichtnahme… »Das ist auch schon alles, was ich euch über das Buch berichten kann, tut mir Leid…«, endete der Mann und sah mit einer Spur Trübsinn in seinem Blick auf seine Hände, die auf seinen Oberschenkeln ruhten.
»Opa, erzähl ihm doch noch die Geschichte von dem Zauberzwerg und dem endlosen Brunnen«, meldete sich Tomin zu Wort, der scheinbar versuchte seinen Großvater wieder aufzumuntern. »Junge, glaubst du etwa der werte Herr will sich alberne Märchen anhören, von tyrannischen Ehemännern, leidenden Ehefrauen und Zwergengold?«, wies er seinen Enkel zurecht. »Ihr wisst auch nicht, wer der Verfasser ist? Es sind nur die Buchstaben “DYS” erkennbar und scheinbar war er darauf bedacht, weder seinen noch den Namen seiner Begleiterin zu erwähnen. Er kürzt sie immerzu mit “K.” ab…«, wollte Kain nun wissen, erhoffte sich jedoch keiner präzise Antwort. Der alte Mann schüttelte nur bedauernd den Kopf. »Ich bin untröstlich ,werter Herr, aber das einzige was ich über den Autor weiß, ist, dass er scheinbar in Havena seine Heimat sieht, aber vielleicht stammt er auch von woanders und ist nur in Kindertagen dorthin gelangt. Seine Gefährtin scheint aus südlicheren Gefilden zu stammen…« Hmm, soviel war mir auch nach den ersten Seiten klar. Also erhob sich Kain schließlich, bedankte sich bei dem Mann für seine Zeit, nickte Tomin aufmunternd zu und verließ das Zimmer der beiden wieder. »Vielleicht begegnen wir uns irgendwann wieder«, mutmaßte er und verabschiedete sich damit von den beiden. »Ja. Vielleicht«, hörte er noch den Mann sagen, bevor dieser die Tür zuzog.
Im Schankraum verabschiedete er sich noch von Traviane, die ihn wieder einmal mit einem sonderbaren Ausdruck in den Augen, den Kain nicht richtig zuordnen konnte, musterte. »Ich kommen heute Abend wieder vorbei, dann können wir mit einem Hellen anstoßen. Das “Helle Ferdoker” war ihm noch das liebste Bier, obwohl er sich manchmal eingestand, dass er nur in die Schänke kam, um etwas Kontakt mit den Einwohnern des Ortes zu halten und um nicht zu vereinsamen. »Komm ruhig vorbei, ich würde mich freuen«, lachte die Inhaberin des “Zur Erholung”.
Irgendwo auf dem aventurischen Festland
»Wen hast du geschickt?« »Die Füchse…« »Bist du des Wahnsinns? Von allen, die du hättest auswählen können, hast du sie ausgesucht?« »War es ein Fehler? Ich dachte, sie seien der Sache angemessen…« »Angemessen?! Hast du darüber nachgedacht was sie machen werden, wenn sie von ihnen erfahren?« »Nein, was sollten sie schon unternehmen?« »Ich weiß nicht, wie sie es machen, dennoch scheinen sie es immer zu wissen, wenn die Füchsen in Aktion treten. So wie damals…« »Ist es jetzt nicht eh zu spät?« »Deine Gelassenheit möchte ich haben… Geh und kontrolliere die übrigen Zellen…« »Jawohl.«
Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14154018&postcount=64)
Teil 2: Das Nachspiel
Die Tage nach dem Vorfall zogen sich. Iban Efsuni war wutentbrannt und schnurstracks zum Direktor der Akademie gegangen. Sein Gezeter soll im ganzen Verwaltungstrakt zu hören gewesen sein. Von einem Monstrum hat er erzählt, dass es nicht hinnehmbar sei und, dass er von Anfang an gesagt habe, das dieses unheilige Kind niemals die heiligen Hallen der Pentagramm-Akademie zu Rashdul hätte betreten dürfen. Die Aufregung war groß. Im Kollegium wurde heftig gestritten. Malek, Esmaldas Mentor verteidigte sie an allen Ecken. Einige gaben zu bedenken, dass Iban Efsunis kein guter Lehrer sei. Andere verachteten Esmalda einfach nur wegen ihrer Fähigkeiten. Der Disput wurde immer heftiger geführt.
Für Esmalda war es, als schwebe das Henkersbeil direkt über ihrem kleinen Kopf. Die anderen Schüler sahen sie so an, als sei ihr Todesurteil schon gefällt worden. Manche mitleidig, andere hämisch. Einige senkten sofort die Augen, sobald sie an Esmalda vorbei gingen. Manche schrien sogar vor Angst, schließlich war da nichts weniger als ein klapperndes Skelett aus dem Boden gekommen. Sie hielten Esmalda für eine Beschwörerin der Toten. Man erzählte sich sogar gerüchteweise, dass ihr Vater ein mächtiger Dämon sei, der sie nachts in der Akademie besuchte. Esmalda schlafwandelte manchmal und nun hieß es, der Namenlose selbst lenkte ihren Schritt des nachts.
Und so saß Esmalda wenige Tage nach dem Vorfall vor dem Büro des Leiters der Akademie. Der große Dschelef ibn Jassafer Erzmagier und begnadeter Elementarist. In ganz Aventurien bekannt für sein Wissen und sein Können. Und Esmalda würde von ihm bald ihr zukünftiges Schicksal erfahren. Ganz klein saß sie auf dem mächtigen Sofa. Und innerlich fühlte sie sich sogar noch kleiner. Sie hatte aus einem Impuls heraus Habibi zu Hilfe gerufen, nicht nachgedacht, sich nicht kontrolliert - sie hatte Angst. Und Iban hatte schpn überall verkündet, dass dieses „kleine Miststück“ ihre gerechte Strafe bekommen würde.
Die Tür zum Büro öffnete sich. Malek trat heraus und wies seiner kleinen Schülerin an, ihm zu folgen. Sein Blick war ernst, aber nichtssagend. Um sie zu stärken, streichelte er ihr noch einmal liebevoll über den Kopf und versuchte ihr Zuversicht zu schenken. Aber Esmalda wurde immer elender zumute. Ganz geknickt und mit hängenden Schultern betrat sie das mit dicken Teppichen gefüllte Büro. Hinter einem riesigen Tisch saß ein Mann mit grauem Bart und sehr ernstem Blick. Keine Sekunde ließ er das kleine Mädchen aus den Augen. Mit gesenktem Kopf ging sie vor den Schreibtisch und blieb stehen.
Es folgte eine längere Stille. Ein Seufzen, wieder Stille. „Schau mich an!“ Die plötzlich erklingende tiefe Stimme ließ sie zusammen zucken. Esmalda blickte hoch. Nur unter größten Anstrengungen konnte sie seinem Blick Stand halten. Und wieder seufzte er nur und betrachtete sie weiter. Ein Gefühl, als würde er in sie hineinschauen können. Unangenehm. Langsam wurde sie unruhig und ungeduldig. Warum sagt er mir nicht einfach, in was er mich verwandeln wird, schreit mich an und schmeißt mich durch die große Pforte auf die Feuerebene? Mit der Dauer der Beobachtung musste sich die kleine Magierin immer mehr zügeln, nicht einfach zu fragen, was nun geplant sei mit ihr. Aber natürlich wusste sie ganz genau, dass vorlaute Worte nun fehl am Platz wären. Obwohl es ihr langsam auch egal war.
Malek bewegte sich in der Zeit nicht einen Millimeter. Ab und zu sah er zwischen dem Erzmagier und Esmalda hin und her. Aber auch das kam nur sehr selten vorbei. Sie wusste schon nicht mehr, wie lange sie in diesem Raum war. Und eigentlich hätte sie auch geglaubt, dass die Verkündung der Strafe sehr schnell gehen würde.
„Ja.“ Plötzlich regte sich Deschelef ibn Jassafer wieder. „Ja was?“ Esmalda war verdutzt. „Ich verstehe.“ Esmalda blieb nur übrig, mit offenem Mund und aufgerissenen Augen ihn anzustarren - wie ein Kalb kurz vor der Schlachtung. „Du, kleine Esmalda, wirst zunächst erstmal nicht mehr Unterricht bei Iban Efsunni haben. Malek wird dir zunächst in Einzelstunden alles wichtige beibringen.“ Noch mehr erstaunt, verließ ein kleiner Aufschrei ihre Lippen. „Du wirst einmal die Woche in mein Büro kommen. Du wirst dich im Esssaal vor allen anderen bei Efsunni entschuldigen. Du wirst beim Putzen der Tische nach dem Essen helfen.“ Esmalda wartete immer noch auf die richtige Bestrafung. „Auf Wiedersehen. Bis nächste Woche!“ Als Esmalda nicht reagierte, sagte er noch: „Du kannst jetzt gehen.“
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Die Dämonen des bärtigen Vollkes erzählt von Gashbuck dem Orkschamanen
Seit Bragahzt gestorben war war ich Gashbuck der neue Schamane, ich war sein Schüler gewesen und er hatte mich alles gelert was ich wuste und vorallem hatte er mich gelehrt meinen Kopf zu gebauche. »Du hast ihn nicht nur um einen Helm zu tragen.« Hatte er immer gesagt und ich hatte mir das zu Herzen genommen und anscheinend lehrte das Alter auch seinen Verstand zu benutzen, denn unser Anführer Uschnatz dachte so wie ich, dass wir umkehren sollten. Aber die jungen Krieger drängten auf Kampf, Beute und Ruhm und dabei unterschätzten sie die Glatthäute und vorallem das bärtige Volk das sich hier immer wieder blicken ließ, Bragahzt hatte mich mir flüßtern von den Gesängen der Kleinen erzählt und von deren Zauber, er erzählte mir wie sie so die Geister der Schlacht anriefen und ihre Gunst erbaten und vorallem von ihrem mächtigsten Zauber, einem Lied das einen Weisen der Bärtigen rief, der alleine ein ganze Rotte ohne mühe in die Flucht schlagen konnte. Mir grauste bei dem Gedanken. Und dann hört ich es:
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Kinder sind wir!
Vorran! Vorran! Dem Sieg entgegen!
Angroschs Kinder sind nie Unterlegen!
Gönnen dem Tode so wenige Seelnen!
Sind dir mit Leib und Seele ergebene!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Kinder sind wir!
Durch alle Gefahren und finsteren Tage
und rumreiche Schlachten so reich an der Zahl
fürst du uns Angrosch die zu dir Halten
und dir immer nur Ehre bereiten
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Streiter sind wir!
Der Gesang drang leise durchs Unterholtz und ich rannte los. »Uschnatz! Uschnatz!.... Wir müssen hier weg....« keuchte ich entsätzt.
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Mondsucher - 15. Efferd bis 25. Efferd
Dramatis Personae:
"DyS": Der Verfasser des Tagebuches
"K." : Seine Gefährtin
15. Efferd
Der Pferdemarkt scheint ja nicht gerade unter einem guten Stern zu stehen oder verfolgt das schlechte Wetter etwa K. und mich? Heute sind zwar die ersten Händler aufgetaucht und auch einige der Bauern aus der Umgebung boten ihre Prachtexemplare von Pferden feil, aber durch den starken Wind und die Regenfälle trieben sich wirklich nur sehr begeisterte Pferdeliebhaber draußen herum … oder eben solche, die vorankommen wollten, also keine andere Wahl hatten. Zu letzteren gehörten wir zwei wohl. Der Vorteil ist, dass wir keine Konkurrenten hatten, die mit uns um die besseren Rösser, oder das was man so bezeichnen will, streiten konnten. Letzten Endes haben wir uns für zwei Ponys entschieden, die für unsere Reise angemessen sind. Wir haben sie also im Stall bei unserem Gasthaus untergebracht und morgen setzen wir unsere Reise entlang der Straße weiter in Richtung Rahja fort.
16. Efferd
Ist es nicht erstaunlich, wie schnell man sich wieder nach einem Dach über dem Kopf sehnt? Ich scheine wirklich verweichlicht zu sein. Den Zwölfen sei Dank haben wir das schlechte Wetter fürs erste abschütteln können. (Warum schreibe ich eigentlich immer über das Wetter?) K. war so vorausschauend, dass sie eine Karte Albernias beim Krämer in Truhjebor gekauft hat. Nach dieser Karte ist der nächste größere Ort an der Reichslandstraße die Stadt Orbatal. Komisch, irgendwie kommt mir der Name bekannt vor…
17. Efferd
Heute rasten wir, zusammen mit einem alten Reisenden an einer Kreuzung, an der ein Pfad in die Richtung eines Ortes namens Yantibair abzweigt und eben dorthin ist der Reisende unterwegs. Er scheint mir ein recht sonderbarer Kerl und erinnert mich an einen früheren Bekannten. Er redet immerzu davon, dass Albernia so arm sei. Dann war er wohl noch nie in Havena… Wie auch immer in diesen Zeiten ist es sicherer zu dritt als zu zweit und eine Made mehr macht den Kohl auch nicht fett oder wie der Spruch ging. Wenn Reisen doch immer so “problemlos” verliefen… Der Fremde hat mir zum Dank für das gemeinsame Rasten einen seltsamen Beutel geschenkt, hat aber zugleich darauf beharrt, dass ich ihn nicht öffnen dürfe, sonst ginge die Wirkung verloren. Was das für eine Wirkung ist? Ich habe keine Ahnung.
18. Efferd
Jetzt weiß ich wieder, woher mir der Name Orbatal so bekannt vorkam! Als ich vor einigen Jahren von meiner ersten “großen” Reise zurückkam, habe ich einen Zwischenstopp dort eingelegt und hatte ein kleines Stelldichein mit der Tochter des Bürgermeisters. Und heute hat sie mir doch tatsächlich eine zwei jährige Tochter unter die Nase gehalten und Unterhalt gefordert! Ich habe förmlich gespürt, wie K. mich mit ihren Blicken erdolcht hat. Als ich vehement darauf beharrte, dass sie nicht meine Tochter sein könne, haben sie uns mit Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt, so schnell uns unsere Ponys tragen konnten. Tja, jetzt sitzen wir an einem gemütlichen Lagerfeuer an der Reichslandstraße in Richtung Otterntal und kuscheln uns in unsere warmen Decken. Mal abgesehen von den Wegelagerern, die uns Gesellschaft leisten, ist es doch ein netter Abend. Bloß K. scheint nicht so gut aufgelegt zu sein. Ich frage mich warum…
19. Efferd
Dank unserer neuen Freunde sind wir recht zügig vor die Tore der kleinen Ortschaft Otterntal gelangt. Ich war so überglücklich, über diese unverhoffte Eskorte, dass ich ihnen einen Teil meines Ersparten willentlich und ohne irgendwelche Zwänge durch Dritte habe zukommen lassen. Sie wünschten uns einen schönen Abend und zogen von dannen. Jetzt sitzen wir in einer warmen Stube des nächstbesten Gasthauses und machen es uns bequem. Komisch nur, dass sich K. ans andere Ende des Zimmers gesetzt hat. Zu zweit ist es doch viel kuscheliger!
Etwas Interessantes gibt es aber über den Ort an sich zu sagen. Scheinbar haben die Bewohner versucht die Bauweise der Häuser denen in Thorwal anzupassen, ein Land, dass ich auch noch besuchen möchte. Wie auch immer irgendwie fröstelt es mir gerade im Rücken, ich hoffe es ist nur ein kalter Luftzug gewesen…
20. Efferd
Nach dem Frühstück im Gasthof und nachdem wir unsere Schulden beglichen hatten. Haben wir unsere Vorräte aufgestockt und den Ort wieder verlassen. Ich möchte wieder in eine richtige Stadt!!! Diese Landluft ist nichts für mich, obwohl K. spöttisch meinte, ich könne etwas mehr Farbe im Gesicht vertragen. Was hat das bitte mit meiner Sehnsucht nach der Stadt zu tun? Versteh einer die Frauen. Dennoch scheint sich wieder beruhigt zu haben. Nur mit wem ich wann rede will sie überwachen, hat sie gesagt.
Ok, ich gebe ja zu, dass auch die Landschaft etwas hat, der Ausblick von einem Hügel nahe der Straße war wirklich schön, aber es wird kälter und ein warmes Feuer in einer Gaststube wäre mir jetzt lieber. Obwohl einen Vorteil hat die Sache schon … irgendwie muss man sich ja warm halten…
21. Efferd
Diese Ponys sind wirklich gefräßig! Kaum stehen wir einen Augenblick, weil kurz Austreten muss und schon bewegen sie sich keinen Schritt weiter, bevor sie nicht gesättigt sind, also wirklich…
Trotz alledem kommen wir gut voran, morgen Mittag sollten wir laut Karte einen Ort namens Calladûn erreichen. Bestimmt so ein Dorf wie Truhjebor. K. hat entschieden, dass wir uns dort einquartieren, damit wir am Abend des nächsten Tages Abilacht an der Reichsstraße 3 erreichen. Endlich eine Stadt, in der die Bewohner sicherlich freundlicher sind, als die in Orbatal und in der ich unser Reisekapital wieder etwas aufstocken kann, denn in meinem Gewerbe lebt man von den Massen.
22. Efferd
Heute Mittag sind wir in Caladûn eingetroffen und dieses Dorf hat sage und schreibe 100 Einwohner, wie mir eine sehr gesprächige alte Dame berichtet hat, nachdem ich den fatalen Fehler begangen hatte, sie nach dem Weg zum Gasthof dieser Ortschaft zu fragen. Jetzt weiß ich auch, dass ihre Enkel Brinn, Tsata und Berwin heißen und ihr Mann vor vier Götterläufen gen Alveran gezogen ist, als er ihren 50 Götterläufe alten Apfelbaum ernten wollte, den sie beide zum Feste ihres Traviabundes gepflanzt hatten, und dabei unglücklich von der Leiter, die der Zimmermann Garon extra für das alte Ehepaar angefertigt hatte, gestürzt ist, dabei einen ihrer Lieblingsbüsche niedergerissen hat, und schließlich mit an einem Stein aufgeschlagenen Schädel im Gras ihres wunderschönen gar preisgekrönten Gartens gelegen hatte. Merken alte Menschen nicht, dass man ihnen nicht zuhören will? Ich meine manche scheinen wirklich etwas zu erzählen zu haben, dass wichtig ist, aber niemand möchte bis ins kleinste Detail den tragischen Tod eines alten Mannes hören, wirklich nicht. Bin ich froh mich gleich ins Bett legen zu können, mir brummt der Schädel…
23. Efferd
Dieser Tag wird wohl in die Geschichte von Calladûn eingehen! Zwei wackere Helden bekämpften zusammen mit der Bürgerwehr, die sich überraschend schnell zusammen gefunden hatte, eine Horde gieriger Banditen, die Schutzgeld von der Bevölkerung erpressen wollten. Hmm, eine Horde ist vielleicht übertrieben, es waren 15 Mann, dennoch stellten sie ein Gefahr dar. K. ist wirklich eine bemerkenswerte Kämpferin geworden. Allein mit ihrem Bogen hat sie 2 Männer ausschalten können, bevor sie in den Nahkampf gezwungen wurde. Tatsächlich hat sie mein altes Geschenk benutzt und ich muss zugeben, dass sie mir sehr imponiert hat. Ihre Darbietung glich einem Tanz und mit Leichtigkeit streckte sie einen weiteren Mann nieder. Aber auch ich war nicht untätig. Mit meinem alten
“Freund “habe ich auch den ein oder anderen Bandit in die Flucht geschlagen.
Die Bewohner waren so dankbar, dass wir heute ein Fest gefeiert haben, anstatt nach Abilacht weiter zu reisen. K. hast sich darauf eingelassen, doch wer hätte ahnen können, dass die Frau von gestern die Festansprache halten sollte…
24. Efferd
Es gibt eine kleine Komplikation in unserem Reiseplan, mein Pony lahmt. Natürlich nutze K. die Gelegenheit und zog mich wegen meines Gewichts auf, aber ich wiege noch genauso viel damals, als wir uns das erste mal getroffen und ich habe in ihrer Abwesenheit trainiert, sodass mein Körper alles andere als unansehnlich ist … meiner Meinung nach. Jetzt haben wir natürlich Abilacht nicht erreicht. Glücklicherweise haben wir ein kleines Gehöft ausfindig machen können, auf dem es eine Schmiede gibt und der Bauer ist so freundlich und untersucht mein Pony. Es gibt doch noch hilfsbereite Menschen. Wir dürfen sogar in seiner Scheune nächtigen, welch Großmut in Person. Es ist mal etwas anderes…
25. Efferd
Endlich haben wir Abilacht erreicht. Wir haben ein Zimmer in einer etwas günstigeren Taverne bezogen und heute Nacht wenn K. schläft, werde ich mich mal etwas genauer in dieser wunderbaren Stadt umsehen. In den Armenvierteln wohl weniger, doch ein Haus hat es mir besonders angetan…
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Mondsucher - Teil 4
Dramatis Personae:
Kain: Unehelicher Sohn des Barons von Phexhilf
Traviane: Inhaberin des Gasthofes "Zur Erholung", interessiert an Kain
Phexhilf an den Ausläufern von Eisenwald und Phecanowald
Wieder und wieder hieb und stach Kain auf den Baumstamm ein. Hier übte er seinen Kampfstil, versuchte sich zu verbessern. Zur Schonung seines Schwertes benutzte er ein hölzernes Trainingsschwert, dass ihm der Schreiner in Phexhilf gegen einen kleinen Obolus angefertigt hatte. Erschöpft ließ er sich nach einigen Schläge ins Gras fallen und sah in den Himmel hinauf, sein Atem ging stoßweise. Diese Langeweile macht mich noch ganz krank, sollte ich diesen Ort verlassen und außerhalb des Einflussgebietes meines Vaters ein neues Dasein beginnen? Aber eigentlich mangelt es mir doch an nichts… Eine Familie wäre natürlich schön, aber ist das schon alles? Seufzend schwang er sich auf und blickte zu seiner Hütte. Bücher waren selbstverständlich etwas sehr Interessantes, aber sollte er sein ganzes Leben mit Lesen verbringen? Dieser “DyS” scheint ja herum gekommen zu sein in der Welt und hat sogar das ein oder andere kleine Abenteuer erlebt, zusammen mit dieser “K.”.
»Ich glaube, ich gehe doch noch ins “Zur Erholung”. Traviane wird sich sicher freuen…«, sprach er in Richtung des Baumes, auf den er Momente zuvor noch eingedroschen hatte. Also holte er sich seinen Beutel aus dem Haus und schlenderte in den Ort hinein, während die Praiosscheibe bereits im Begriff war am nächtlichen Himmel zu verschwinden und dem Madamal seinen Platz zu überlassen.
Langsam drückte Kain die Tür vor sich auf und trat in die belebte Schänke ein. Sogleich wurde er von einem Betrunkenen freudig empfangen, der sich daraufhin jedoch schnell vor die Tür begab und mit einem wohl zu hörenden Laut seinen Mageninhalt der Welt anbot. Irritiert bahnte sich Kain einen Weg zur Theke, an der Traviane geschäftig am Getränkeausteilen war. »Nein Bosko, für dich gibt es nichts mehr, bis du deinen Deckel bezahlt hast«, sie nahm gerade einem leicht angetrunkenen Mann einen Becher aus der Hand, den er sich einfach gegriffen hatte. »A … aba du hascht Gerwin au noch wasch gegeben…«, begehrte der Ermahnte auf und richtete sich vor Traviane zu voller Größe auf. Diese blickte an ihrem Gegenüber vorbei und erkannte Kain.
Einen flehenden Blick und einige Seufzer später standen Kain und Bosko vor dem Gasthaus. »Du solltest jetzt wirklich nach Hause gehen, Bosko«, bat Kain eindringlich und jetzt schien der Mann nicht mehr so streitlustig zu sein wie zuvor. »Meine Frau ischt unaustehlisch, seit se schwanger ist… schon wieder«, erwiderte er mit gesenktem Haupt. Das will ich gar nicht wissen, du alter Säufer. »Aber solltest du nicht gerade in dieser Zeit durch Dick und Dünn mit ihr gehen? Ist das nicht die Pflicht eines guten Ehemannes, Bosko?«, fragte er um Geduld ringend. »Isch weiß ja Bescheid, aber es wischt sooo anstrengend…«, hob der Angesprochene wieder an, doch Kain unterbrach ihn. »Wie glaubst du geht es deiner Frau dabei, schließlich ist sie es, die ohne eigenes Zutun immer mehr an Umfang gewinnt, du musst ihr zeigen, dass sie dir etwas bedeutet«, begann Kain und fragte sich, ob gerade er in der Position war, solche Ratschläge zu erteilen. Doch anscheinend fruchteten seine Ausführungen, denn ruckartig hob Basko seinen Kopf und sah ihn aus feuchten Augen an.
»Du … du hascht ja recht. Ich hab vergeschen, wie Frauen immer aufs Aussehen achten, entschuldige«, plapperte er drauflos, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand um die nächste Ecke. Das macht der Traviabund aus ehrbaren Männern? Säufer? Nein, das ist bestimmt nicht bei allen so … oder?
»Danke dir, Kain. Basko ist kein schlechter Kerl, aber er trinkt manchmal einen über den Durst und vergisst sich dann manchmal«, entschuldigte sch Traviane für das Verhalten ihres Gastes. Kain nickte verständnisvoll. »Er hat mir seine Situation erklärt, auch wenn ich nichts darüber wissen wollte.« Traviane ließ ihr helles Lachen erklingen und reichte ein Maß Hellen Ferdokers an einen wohlbeleibten Herren, der sich gierig die trockenen Lippen leckte. »Ja ja, die Redseligkeit der Betrunkenen, das kenne ich nur zu gut. Aber sag, was willst du trinken? Einen guten Wein oder ein Bier?« »Ein Helles Ferdoker, bitte. Ich gönne mir heute mal was… «, scherzte Kain und nahm dankbar seine Bestellung an, als Travian das Bier eingefüllt hatte. Er nahm einen großen Schluck, als er bemerkte, dass sie ihn fragend ansah. »Ist etwas nicht in Ordnung?«, erkundigte er sich vorsichtig. »Willst du mir heute etwas beim Bedienen der Gäste helfen? Marie ist heute nicht gekommen und nun fehlt mir eine Schankmaid…«, fragte sie ihn und setzte eine Unschuldsmiene auf, der man nichts entgegenzusetzen hatte. »Na gut, aber nur weil wir uns schon so lange kennen und mein Bier diesen Abend ist vollkommen kostenlos«, willigte er ein und hielt ihr die Hand hin. »Aber ich ziehe kein Kostüm oder dergleichen an«, fügte er zwinkernd hinzu. »Danke, du bist wirklich ein Schatz.«
»Ich sollte langsam gehen, Traviane«, beschloss Kain. Draußen ging bereits die Sonne auf und erst vor kurzem, waren die letzten Gäste gegangen. Er hatte der Wirtin noch beim Aufräumen geholfen, nun war es Zeit zu gehen. Er sah ihr an, dass es ihr widerstrebte, ihn ziehen zu lassen, dennoch machte sie keine Anstalten ihn aufzuhalten. »Du hast recht, ich sollte mich auch etwas hinlegen, bevor es zur Mittagszeit wieder los geht«, entgegnete sie stattdessen und erhob sich langsam von ihrem Stuhl. Die beiden hatten an einem der zahlreichen Tische im Schankraum gesessen und sich noch unterhalten. Ihr Aufstehen verstand er als Zeichen, es ihr gleichzutun. »Es war ein schöner Abend, wirklich…«, versicherte er ihr und schon fiel Traviane ihm um den Hals. »Ja, das fand ich auch«, hauchte sie und löste sich auch schon wieder aus der Umarmung, um in das erste Stockwerk zu verschwinden. »Hab ich was falsch gemacht?«, murmelte er und schritt durch die Tür aus dem Gasthaus hinaus in das Dorf.
Tomatensuppe
03.11.2010, 18:52
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Schicksal...erzählt von Hugen
Hugen lief grummelnd neben Utram durch das gehölz."Ganz bestimmt werde ich nicht die Waffen ablegen.Das sind immerhin Orks".
Orlof der Händler und Anführer des Dorfes war mit Ars mitgekommen und warf den Zwergen besorgte blicke zu.
Hugen konnte es ihm nicht verdenken.Sollten die Verhandlungen scheitern würden sie ihren letzten Kampf ausfechten und zwar den allerletzten.
Er ging im Geiste durch was sie den Orks anbieten konnten.
Vier Ponys,Felle und Wolle dazu Stahl aus der Zwergenmine und ein paar Säcke mit Proviant.Hugen hoffte das es reichen würde und Angrosch ihrem vorhaben segnete.
Sie liefen jetzt durch einen kleinen Wald und man konnte die Spuren von Holzschlag erkennen.Er hätte jetzt gerne seine alte Freundin Shanaa dabei gehabt,aber nur die Götter wussten wo sie jetzt war.
Utram und Hugen hatten für die Zwerge die im Dorf zurückgeblieben war die Anweisung erteilt sich zur Mine zurück zuziehen und die alten im Dorf mit zunehmen falls sie bis zum nächsten Tag nicht zurück waren.Die Restlichen Menschen sollten Richtung Süden zu einer anderen Siedlung fliehen.
Die Orks würden wahrscheinlich nur einem der Trupps folgen...hoffte er.
Er wusste nicht ob er das Richtige tat...früher als junger Zwerg hatte er bei schwierigen Entscheidung immer voller zuversicht auf die Veteranen geblickt.
Heute wurden er und Utram von den anderen so angeschaut.
Das im Alter nicht unbedingt auch Weisheit lag...wusste er am besten.
Er seuftzte...nicht mehr lange und ihr Schicksal würde sich entscheiden.
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Schnelle Verhandlungen erzählt von Utram, Sohn des Grimmag
»Das daurt alles zu lang.... Wobei vielleicht sind sie in Hörweite...« So barch ich das Schweigen, dass sich unter uns ausgebreitet hatte. Und ich ließ es auch nicht nur dabei bewenden. »Wir müssen sie anlocken ambesten mit einem unverfänglichen Liedchen...« Ich wusste, dass unter Orks das Rogolan nicht verbreitet war sowenig wie unter uns Zwergen ihre Sprache also begann ich lauthals:
»Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Angrosch! Angrosch, Ehre sei dir!
Ruhmreicher Angrosch, deine Kinder sind wir!
Vorran! Vorran! Dem Sieg entgegen!
Angroschs Kinder sind nie Unterlegen!
......«
Schon bald kamen uns einge Orks entgegen und grunzten verächtlich:»Die Bärtigen und die Glatthäute.... Was wollen die hier?« fragte einer der Orks und schnell machte ich mich zum Wortführer:»Wir wollen euren Boss sprechen.« »Und warum wollt ihr mit dem großen Uschnatz sprechen?« »Das geht nur ihn was an, klar?!« Nun stellten die Orks keine fragen mehr, sondern brachten uns zu ihrem Lager eine kleine Zeltansamlung, die vielleicht 45 Orks Platz bot. »Ihr wartet hier, ich holen Uschnatz.« Für einen Ork sprachen unsere Führer sehr fließend die hier übliche Menschensprache. Einer von ihnen ging weiter in eines der Zelte und kam mit zwei weiteren Orks zurück, einer schien alt zu sein in seinen Augen lag die Weisheit vieler Jahre und noch mehr Kämpfe, der andere war führ einen Ork eher schmächtig aber auch aus seinen Augen sprach Intelligenz und was mich erstaunte Angst..... Angst vor Hugen und mir. »Was wollt ihre hier Bartträger?« fragte der Ältere und sah dabei mich an. »Wir fordern, dass ihr abzieht...« Ich begann hier ein gefährliches Spiel, wenn sich der Ork vor mir beleidigt fühlen sollte würde er seine Leute auf uns hetzen, »...Im Gegenzug bieten wir euch, Einge Barren guten Stahl, vier Ponys und einge Peltze, wenn ihr wollt auch etwas Wolle.... Aber daführ müsst ihr auf....Brazoragh schwören, dass ihr geht.« Die Orks die mich gehört hatten sahen mich Fassungs los an, noch nie hatten sie von einem Bärtigen gehört der verhandel wollte oder der ihre Götter kannte. »Ich habe doch gesagt sie Rufen einen Hexer....« meinte der schmächtige Ork der anscheinend eine gewisse Autorität inne hatte.
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Zwischenstück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13661970&postcount=51)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13713562&postcount=53)
Ushnot (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13936421&postcount=58)
Die Schlacht mit den Orken (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14050377&postcount=61)
Und nun die Fortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohn des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
Ich klebte immer noch vom Blut der erschlagenen Ork und Utram ging es nicht besser, die wenigen Elfen die noch aufrecht standen trauerten ob der Verluste oder kümmerten sich um die Verwundeten. Von Angorax war nichts zu sehen und wie viele Orks noch lebten war unklar. Wo war er der Siegestaumel, den von dem meine Clanbrüder immer gesprochen hatten? Hier war nur Hass und Trauer und doch Utram und ich hatten unserem Clan Ehre gemacht. Mir war danach mich einfach fallen zulassen und zu schlafen, ich hatte mich noch nicht ganz von unserem Gewaltmarsch quer durch Aventurien erholt und doch hielt mich eine Frage auf den Beinen: Wer ist dieser seltsame Angroscho.... Trotz der Mühe die mir jeder meiner Schritte bereitete zwang ich mich vorwärts auf den Fremden zu. Seine Kleidung kam mir fremdartig und doch bekannt vor so als habe ich sie in einem Leben das ich zurück gelassen hatte bereits gesehen. Erst jetzt bemerkte ich seinen ruhigen Blick der auf mir lag:»Drei Angroschim aus Granithalle helfen den Elfen.... Ein denkwürdiger Tag. Doch was treibt euch hier her?« Mir fiel beinahe die Kinlade herunter:»Woher...?« »Nichts bleibt der Erdenmutter verborgen, junger Freund.« Eine unglaubliche Kraft lag in seinen Worten, einzig das ich nicht ganz verstand wovon er sprach machte mich stutzig, doch bevor ich fragen konnte, mischte sich Utram ein:»Warum hast du uns geholfen, Diener Sumus?« Jetzt verlor ich vollends die Fassung, Utram war schon immer wissbegieriger und gelersamer als ich gewesen aber das er so viel mehr wusste als ich machte mich sprachlos. »Ich glaube wir sollten das etwas langsamer angehen, ihr seid müde und außerdem scheint dein Bruder nicht ganz folgen zu können.« Meinte der öminöse Diener Sumus lächelnd und verschwindet schneller im Wald als wir hätten reagieren können.
Plötzlich taucht unvermittelt Angorax hinter uns auf:»Da seid ihr ja..... Ich dachte schon euch ist was passiert.« In ihrer Stimme schwang Erleichterung und Wut gleichermaßen. Die aber mit einem Blick auf unseren blutbesundelten Kettenhemden und unsere von Schweiß und Blut triefenden Gesichter schmolz. »Ihr seht aus...« lacht sie leise.
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Zwischenstück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13661970&postcount=51)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13713562&postcount=53)
Ushnot (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13936421&postcount=58)
Die Schlacht mit den Orken (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14050377&postcount=61)
Druiden der Angroschim (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14439693&postcount=84)
Und nun die Fortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohn des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
»...wie die Berserker.« war meine missmutige antwort, »Von Sieg können wir nicht sprechen und wir beide haben auch nur dank Angroschs Gnade überlebt.« Zuversicht war mir in diesem Moment ein Fremdwort. »Die Orks hätten uns niedergemacht wäre nicht dieser Fremde aufgetaucht.... Das hatt ihnen einen gehörigen Schrecken eingejagt.« Utram hob eine Braue:»Du weißt nicht was er ist, oder?« Ich nickte nur schwach:»Lass uns das klären wenn wir was gegessen haben....«
Als wir nach dem Essen gerade begannen unsere Kettenhemden zu säubern, begann Utram endich zu erzählen. »Also Bruder: Ich denke er war ein Geode... Die einzigen unseres Vokes die über Brodrom (Magie) verfügen. Außerdem sollte dir die Robe bekannt vorkommen, einer von diesen Sonderlingen ist bei der Feuertaufe jedes Rogarpaares dabei.« Ich überlegte kurz und dann fiel es mir ein:»Sie sollen das geistige Band lockern, damit man den Tod es anderen ertragen kann....« Das war mir gut in Errinerung geblieben, da der Geode der das Band zwischen mir und Utram gelockert hatte erzählt hatte er habe noch nie ein solch starkes Band zwischen Brüdern erlebt. »Aber warum hatt er die Orks so verschreckt?« »Der heilende Wind.... Hast du ihn den nicht gespürt? Er hatt die Orks warscheinlich erschreckt, außerdem geistern Geoden immer gerne am Rand von Legenden und Sagen umher.« Das erklärte einiges, nur warum der Geode uns geholfen hatte und wer er war blieb fraglich, aber vielleicht wussten ja die Spitzohren etwas darüber.
»Sagmal habt ihr heute noch vor zuschlafen oder halten die drei Tage noch vor?« Angorax kam auf uns zu auch ihr Kettenhemd hatte sie von den wenigen Blutspuren gereinigt, sie hatte anders als wir nicht in mitten der Orks gestanden sondern mit einigen Elfen am Rande des Lager gestanden als wir entdeckt wurden, dementsprechend war sie auch unverletzt geblieben. »Naja eigendlich wollten wir bevor wir uns hin legen noch mit Shaana Bärenmutter reden.« Die Anführerin der Elfen, sofern man das so nenen konnte, war nur leicht verletzt worden ihre unheimlich starke Schatora-brodrom(Macht der Sterne/Astral Magie) hatte sie geschützt, vielen anderen Elfen, vornehmlich den jüngeren, war es nicht so gut ergangen, viele waren teilweise schwer verletzt und nicht wenige tot. »Das könnt ihr vergessen, sie kümmert sich mit den anderen Elfen um die Verwundeten, zwei haben sie als Wache für den gefangenen Ork abgestellt.« Zwar schmeckte es mir nicht aber wir mussten wohl oder übel bis Morgen warten.
Tomatensuppe
11.11.2010, 17:38
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Zwei Fliegen mit einer Klaue....erzählt von Uschnatz dem Ork
Verblüfft hatte Uschnatz den beiden Wütlingen gelauscht.Der Bärtige von ihnen hatte zum großteil das Reden übernommen während die beiden Glatthäute schweigend hinter den Wütlingen standen.Er musterte verstohlen den kleinen Wütling ohne Bart.Uschnatz erkannte einen Tödlichen Feind ohne Gnade wenn er ihn sah.Er fühlte sich von ihm herausgefordert und sein Orkblut wallte...aber Uschnatz war nicht Blöd und langsam nahm ein Plan in seinem Kopf gestalt an.
Die meisten Orks hatten sich jetzt am Zeltplatz eingefunden und einen Kreis um die Verhandelnen gezogen.Prahlerei und Beleidigungen wurden immerwieder den Glatthäutigen und Wütlingen an den Kopf geworfen.
Nur seine anwesenheit und die des jungen Schamanen Gashbuck verhinderte Schlimmeres.
So...sie wollten also verhandeln und Tribut zahlen.Er überlegte und kratzte sich mit einer Klaue den Kopf.Wenn Gashbuck mitspielte würde er zwei Fliegen mit einer Klaue fangen.Aber konnte er ihm trauen ?
Uschnatz nahm den letzten schluck Brandwein aus dem Steinkrug und warf ihn dann fort.
Er richtete sich zur seiner vollen Körpergröße auf und spannte die Muskeln so,das seine beschlagene Lederrüstung knarrte.
"Wir machen so wie ich sagen.Wir machen Grai-ka-rag.Seien Kampfspiel.Fünf von meinen Kriegern...darunter sein mein bester Targh.Auf andere Seite ihr sein und Kämpfen.Wenn ihr Siegreich wir gehen...wenn nicht wir nehmen alles aus Dorf aber Glatthäute können gehen.Ich hab gesagt".
Uschnatz war sehr zufrieden mit sich.Das Grai-ka-rag war in der Sippe ein Heiliges Kampfspiel auf Leben und Tod was in einem abgesteckten Bereich stattfand.Wenn es gut lief würden seine Krieger gewinnen und den ganzen Dorfbesitz als Tribut einfordern...und wenn es noch besser lief schickten die Wütlinge seinen Rivalen Targh in die Höhle des Todes.
Er grinste...jetzt musste nur noch der Schamane Gashbuck zustimmen...so war es brauch.
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Uschnatz der Politiker erzählt Gashbuck
Grai-ka-rag? Warum will Uschnatz seinen Krieger gegen die Bärtigen kämpfen lassen... Was hatt er davon?...... Natürlich Targh! Er wir ihn bald heraus fordern..... Wenn er aber stirbt... Gashbuck war erstaund wie viel politisches Kalkül Uschnatz bewies, er benutzte seinen Kopf und das gefiel Gashbuck. Ein alter erfahrener Krieger wie Uschnatz war ein bessere Anführer als ein junger Krieger. »Das sein gute Idee.... Aber ich habe Bedinung. Bärtige kämpfen wenn meher Bärtige dann holen Andere. Soll sein Kampf Orken gegen Bärtige, nur eine Waffe sonst nichts, keines mehr Waffe keins Rüstung.« Mit dieser Vorderung wollte Gashbuck seine Machtposition unterstreichen, ohne dabei Uschnatz in die Suppe zu pissen. »Soll sein bei Sonnenuntergang. Jetzt gehen und holen andere Bärtige, wenn nicht kommen Brazoragh wird strafen.« Mit diesen Worten entließ er als Schmane sie und machte somit vor allen Anwesenden klar, er war kein Sklave von Uschnatz.
Mondsucher - Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14158455&postcount=66)
Mondsucher - Teil 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14204161&postcount=72)
Mondsucher - 3. Efferd bis 14. Efferd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14210431&postcount=73)
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Mondsucher - 15. Efferd bis 25. Efferd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14377348&postcount=80)
Mondsucher - Teil 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14382940&postcount=81)
Mondsucher - Teil 5
Dramatis Personae:
Kain: Unehelicher Sohn des Barons von Phexhilf
Friedhelm: Berater des Barons
Phexhilf an den Ausläufern von Eisenwald und Phecanowald
Schlaftrunken öffnete Kain die Augen und musste erst einige Augenblicke warten, bis sich seine Augen an das dämmrige Licht im Raum gewohnt hatte. Seine Schlafstatt war vom Wohnzimmer getrennt, damit er immer seine Ruhe hatte, wenn er schlief. Warum bin ich denn aufgewacht. Ein dumpfes Pochen aus dem Wohnraum ließ ihn aufschrecken. Wie spät ist es? Ist es schon Mittag? Durch das Fenster fiel kein Licht, vermutlich stand die Sonne auf der anderen Seite des Hauses.
Mühsam rappelte Kain sich auf, streifte schnell Hose und Hemd über und lief gemächlich durch den Wohnraum. Kurz stutzte er, Mondlicht fiel durch die Spalten im Fensterrahmen. Da war ich aber lange weggetreten. Er strauchelte für einen Augenblick über ein Buch und bückte sich danach, um es an seinen rechtmäßigen Platz zurückzustellen. Nanu? Das Tagebuch. Wie kommt es denn auf den Boden.
Da erklang wieder das Pochen, es kam von der Eingangstür und war diesmal eindringlicher als zuvor.
»Ja, ich komme ja schon!«, gab Kain gereizt zur Antwort. Das Buch in der Hand bahnte er sich einen Weg bis zur Tür und öffnete sie zornig. »Wisst ihr eigentlich wie spät…«, begann er, brach jedoch ab, als er sah wer dort auf ihn wartete.
»Euer Vater möchte euch in einer dringenden Angelegenheit sprechen, Kain«, sprach der Besucher eindringlich. Es war Friedhelm, der Haushofmeister und engster Berater seines Vater, sowohl in geschäftlichen als auch in privaten Dingen. Ihm verdankte Kain es, dass er in der Nähe seines Vaters leben konnte. »Vater? Aber warum will er… Moment, ich hole mein Schwert…«, wollte er den älteren Herr vertrösten. »Das wird sicherlich nicht nötig sein, er ist euer Vater und seine Burg ist einer der sichersten Orte in Aventuríen, schließlich wird sie auch von den…«, hielt ihn sein alter Gönner auf. Mit gesenktem Kopf und einem gemurmelten »Ihr habt ja recht« verließ er sein Haus und machte einige Schritte, bevor er bemerkte, dass er immer noch das Buch in den Händen hielt. »Ah, einen Augenblick noch, ich muss das Buch noch zurücklegen.« Eiligst wollte er sein Haus noch einmal betreten, als ein Knurren aus dem Waldstück nahe seiner Behausung drang. Stutzig hielt er inne und spähte in die Dunkelheit. Einzelne Schemen waren zu erkennen, mehr jedoch nicht. Da! War da nicht eine Bewegung? Sind es etwa Wölfe? Aber es ist noch viel zu früh, als das sie menschliche Siedlungen angreifen würden. Im Wald findet sich noch genug Nahrung…
»Kain stimmt etwas nicht?«, erkundigte sich Friedhelm und das Zittern in seiner Stimme war nur allzu deutlich zu bemerken.
»Wir sollten schnell ins Haus zurück, Friedhelm. Vater muss wohl oder übel noch etwas auf meine Gesellschaft warten«, vertröstete er den Mann, sprang an seine Seite und zerrte ihn kurzerhand ins Innere des kleinen Gebäudes. Gerade, als er die Tür wieder schließen und verriegeln wollte, bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie etwas im Gebüsch aufblinkte und ein großer Schatten aus der Dunkelheit gesprungen kam.
»Schnell, Friedhelm, mein Schwert, vielleicht versucht es hier einzudringen!«, befahl er dem blassen Berater barsch und wies auf den Durchlass zu seiner Schlafstatt. Nach einem kurzen Zusammenzucken eilte Friedhelm in die Kammer und kam kurz darauf mit Kains Schwertgehänge wieder. Beide waren darauf bedacht so wenig Geräusche wie möglich zu machen und lauschten angestrengt in das Unbekannte. Ein leises Knurren und gedämpfte Worte, darauf ein schales Licht, das durch den Türschlitz am Boden drang, gefolgt von einem Jaulen. Dann wurde es still.
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Mondsucher - Teil 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14204161&postcount=72)
Mondsucher - 3. Efferd bis 15. Efferd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14210431&postcount=73)
Mondsucher - Teil 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14317280&postcount=77)
Mondsucher - 15. Efferd bis 25. Efferd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14377348&postcount=80)
Mondsucher - Teil 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14382940&postcount=81)
Mondsucher - Teil 5 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14476742&postcount=88)
Mondsucher - Teil 6
Dramatis Personae:
Daan: ???
In einem Wald
»Nutze diese Chance, Daan. Das ist ein Vertrauensbeweis, Daan. Eine sehr wichtige Aufgabe liegt vor dir, Daan«, äffte Daan die Vogtvikarin nach, während er missmutig durch das Geäst eines Waldes stampfte. »Von wegen Vertrauensbeweis. Die schicken mich in irgendein Kaff, damit sie mich los sind…«, grummelte er vor sich hin, blieb kurz stehen und trat einen Busch. »Und verlaufen habe ich mich hier auch noch in diesem dreimal verhexten Wald, verhext nocheins.« Mit den Armen gestikulierend machte er seiner Wut Luft, die Flamme in seiner Laterne begann bedenklich zu flackern. »Wenn du nicht bis Sonnenaufgang brennst, dann machst du Bekanntschaft mit dem nächsten Amboss, den ich finde«, er stockte. »Ich rede schon mit einer Blendlaterne! Werde ich jetzt Wahnsinnig, dieser Wald macht mich krank!«, brüllte er in die vor ihm liegende Dunkelheit, ungeachtet der Tatsache, dass er so manch wildes Tier aus seinem Schlaf riss und die Räuber der Nacht auf sich aufmerksam machte. Am Tag mag es hier ja noch so idyllisch sein mit diesen süßen Hasen, die aus jedem verphexten Erdloch kriechen, und den putzigen Vöglein, die auf den Bäumen zwitschern… Ach sollen sie doch alle in der Pfanne schmoren! Bei Nacht ist hier viel zu … unheimlich…
Kein verdächtiges Geräusch drang durch den Wald, jeder Laut wurde durch die dicke Moosschicht auf dem Boden geschluckt und die dicht stehenden Laub- und Nadelbäume erschwerten die ohnehin schon getrübte Sicht. Mit einem Mal leuchteten zwei gelbe Augenpaare in der Finsternis auf. Daan hielt inne und spähte gespannt in die Richtung der beiden. Langsam glitt seine Hand in einer der zahlreichen Taschen seiner Weste und umschloss fest einen der darin liegenden Wurfsterne.
»Ihr habt mir gerade noch gefehlt, ihr vermaledeiten Mistviecher. Haut ab, oder ihr landet über meinem Feuer, habt ihr verstanden?«, rief Daan ihnen zu. Das Blut raste in seinem Schädel und vermischte sich mit seinem Herzschlag zu einem einheitlichen Rauschen. Er versuchte sich zu beruhigen, doch jeder Versuch stachelte ihn noch mehr an. Dieser Wald macht mich echt fertig. Elfen hätten bestimmt einen heiden Spaß mit mir.
Als dann zwei graue Wölfe aus dem Unterholz traten und ihn mehr neugierig denn hungrig ansahen, war es um ihn geschehen. »Achso, nur begaffen wollt ihr mich! Wisst ihr was, hier kriegt ihr was zu sehen!«, schrie er fast schon und drehte sich einmal im Kreis. »Genug gesehen?!« Scheinbar durch seine lauten Worte beunruhigt, knurrten die beiden Tiere ihn an. »Ja fein. Wollt ihr den armen Wandersmann mit Haut und Haar fressen? Ja wollt ihr das, ihr putzigen Tierchen?«, fragte Daan nun die beiden, als würde mit dressierten Hunden reden und ging dabei kurz in die Knie. Die Wölfe, verwirrt durch das seltsame Benehmen ihrer Beute umkreisten diese langsam und vorsichtig.
Der erste Sprung seitens des größeren Wolfes, war leicht vorauszuahnen. Mit einem schnellen Schritt nach rechts wich Daan seinem Gegner, den er sich zugegebener Maßen selbst zu solchem gemacht hatte, aus, um dann mit einer lang eingeübten Bewegung einen kleinen Wurfstern in die Richtung des Angreifers schleuderte. Auf das Ergebnis seines Wurfes konnte er keine Rücksicht nehmen, denn der kleinere Wolf schnappte mit seinen scharfen Zahnreihen, nach Daans linkem Bein. Mit einem Sprung nach hinten brachte er etwas Abstand zwischen sich und seinen neuen Gegner. Aber wo ist der andere? Ist er geflohen?
Das Knurren in seinem Rücken warnte ihn vor, doch zu spät konnte er reagieren. Es gelang ihm nur, sich zu dem Wolf in seinem Rücken umzudrehen. Mit einem mächtigen Satz riss dieser ihn zu Boden und nur mit Mühe konnte Daan den Bissen nach seiner Kehle entgehen. Währenddessen umkreiste der zweite Wolf seinen Gefährten und die Beute lauernd, um notfalls eingreifen zu können. Flink griff Daan in eine weitere der vielen Taschen seiner Weste und warf eine handvoll des Inhaltes in die Augen des Wolfes, der ihn zu Boden drückte. Jaulend wich die Kreatur zurück und schüttelte immer wieder den Kopf. Nun galt es das andere Tier zu überwinden, das verunsichert einige Schritte Abstand zu Daan hielt. Das hat man davon, wenn man sich mit mir anlegt, Mistköter. Doch der Wolf fasste scheinbar neuen Mut und warf sich in Daans Richtung. Schnell langte dieser zu seinem Gürtel und zog einen scharfen Dolch aus der Scheide. Einer tänzerischen Darbietung gleich, drehte sich Daan mit Schwung zur Seite und zog dabei dem Wolf den Dolch über die Flanke. Mit einem Aufheulen verschwand der kleinere Wolf in der Dunkelheit, gefolgt von seinem leidenden Gefährten.
Betont ruhig klopfte Daan sich den Schmutz von er Kleidung und sammelte seinen Wurfstern wieder ein. »Na super, jetzt bist du doch erloschen«, sagte er vorwurfsvoll zu der kleinen Blendlaterne in seiner linken Hand.
Dank des spärlichen Mondlichtes, kam Daan auch ohne Laterne voran. Er stolperte mehr, als mit einer weiteren Lichtquelle, und das blasse Licht des Madamals tauchte den Wald um ihn herum in eine unheimliche Atmosphäre. »Ich könnte Ausspucken! Schon wieder so ein blöder Stein«, fluchte Daan und humpelte ein kleines Stück voran. Sogleich stieß er sich den Kopf an einem niedrighängenden Ast. »Au, das ist nicht mehr lustig! Wo geht es denn nun hier raus? Bin ich jetzt hoffnungslos verloren?«
Doch er bemerkte, dass sich der Wald langsam zu lichten schien. Die Bäume standen nicht mehr so dicht bei einander wie zuvor, nur noch vereinzelt war größeres Buschwerk im Weg und mehr Licht fiel von oben herein. Gerade wollte Daan schon frohlocken, als sich eine Wolkenfront langsam vor den Mond schob und sein Licht diese nicht zu durchdringen vermochte. »Phex spart sich mein Glück wohl für einen besonderen Moment auf, wie es scheint«, dachte er erbost und übersah eine Wurzel vor seinen Füßen. Ungeschickt strauchelte er und stürzte daraufhin in das nächste Gebüsch. Leise vor sich hin fluchend rappelte er sich wieder auf, verharrte jedoch, als ein wohlbekannter Laut an seine Ohren drang. Das Knurren schien von einiger Entfernung rechts von Daans Position zu stammen, doch viel interessanter waren die menschlichen Stimmen, die er dumpf reden hörte.
»Kain stimmt etwas nicht?« Das war eine zitternde, ängstlich wirkende Stimme eines Mannes.
»Wir sollten schnell ins Haus zurück, Friedhelm. Vater muss wohl oder übel noch etwas auf meine Gesellschaft warten.« Diese Stimme war fester und etwas tiefer, schien von einem jungen Mann zu stammen. Auch diese beiden schienen die Gefahr erkannt zu haben. Neugierig robbte Daan etwas aus seiner Deckung heraus, um einen besseren Überblick zu erhalten. Ein kleines Häuschen mit Garten, wie … langweilig. Aber es hat was… Argh, verphexter Zweig… Er bewegte sich ein wenig hin und her, um einen Zweig zu verdrängen, der ihm unangenehmen in den Bauch stach. Ahh, so ist es besser… aber was ist das? Das Blätterwerk eines Busches bewegte sich wild, scheinbar bereitete sich das unbekannte Wesen auf seinen Angriff vor. »Nicht, wenn ich dir zuvorkomme«, murmelte er und griff nach drei Wurfsternen in seiner Westentasche und machte sich bereit. Angespannt und zum Sprung bereit, verharrte er in seiner Position und beobachtete das verborgene Wesen, bis die Bewegungen mit einem Mal abbrachen.
Daan hörte, wie eine Holztür knarrend aufgerissen wurde, und schon sprang ein dunkler Schatten aus dem Gebüsch, der auf die Tür zuhielt. Er stieß einen schrillen Pfiff aus, um die Kreatur auf sich aufmerksam zu machen, sie trug scheinbar einen schwarzen Umhang, der ihr Gesicht samt Gliedmaße verdeckte, sprang gewandt auf und ließ die Wurfsterne fliegen. Bist du etwa ein Mensch? Fast zu schnell für seine Augen schoss ein mit rötlichem Fell bedeckter Arm aus dem Umhang hervor und fegte die Wurfsterne mit einem Streich aus der Luft. Grimmig knurrend ließ sich das Wesen auf alle Viere nieder und setzte zum Spurt auf Daan an, dabei verrutschte die Kapuze des Umhangs um wenige Finger und gab kurz eine spitz zulaufende Schnauze preis. Daan machte einen Schritt rückwärts.
»Du bist einer der Füchse, wegen denen ich hier bin?«, mutmaßte er, worauf eine geknurrte Antwort unter der Kapuze hervordrang. »Elender Diener…« Daan musste auflachen. »Wer von uns ist der Diener?«, spottete er, doch es regte sich Unsicherheit in ihm. Als spürte er sein Zögern, preschte der Fuchs auf ihn zu. Erschrocken riss Daan die Arme hoch und sandte ein Stoßgebet an Phex. Komm schon, alter Freund, wir waren immer ein gutes Team. Mit einem fahlen Schein wurde sein rechter Arm etwas schwerer und als er seine Hand öffnete, lag darin ein leuchtender Wurfstern aus einem ihm unbekannten Metall. Der Fuchs war nah herangekommen, Daan schleuderte ihm den Stern mit aller Kraft entgegen, zielte auf den Kopf. Dieser bremste ab und wieder schoss einer seiner Arme hervor, um den Stern abgleiten zu lassen. Begleitet von einem Jaulen fuhr der Wurfstern tief in den Arm des Fuchses, Rauch stieg von der Wunde auf. Wimmernd leckte er die Wunde, doch dies schien keine Linderung zu verschaffen und plötzlich wandte er sich von Daan ab und verschwand im Wald, aus dem er einige Augenblicke vorher getreten war. Ob er sich schon die ganze Zeit im Wald aufgehalten hat? Ein Glück, dass ich ihm nicht vorher begegnet bin. Phex, du scheinst ja doch über mich gewacht zu haben.
Der Wurfstern war unauffindbar, also wandte sich der junge Mann der Tür zu, durch die die beiden anderen Männer geflohen waren, auch wenn eine einfache Holzhütte gegen so eine Bestien wenig Widerstand bot.
Tomatensuppe
19.11.2010, 20:05
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Das Kampfspiel erzählt von Hugen
Hugen kochte vor Wut
Hatte der Orkschamane doch darauf bestanden das sie ohne Rüstung kämpften.Schlauer Bursche,wusste er doch bestimmt das die Rüstungen der Zwerge einige Treffer aushalten konnten während die Orks durchaus Flinke Nahkämpfer waren.
Hugen hatte sich mit Utram beraten und dann die beiden Menschlinge wieder ins Dorf geschickt um die beiden Zwerge zu holen auf die ihre Wahl gefallen war.Während Hugen sich für Galcar den jungen und Mutigen Schildträger entschieden hatte,setzte Utram auf Thorin.
Die Orks waren gerade fertig geworden den Kampfplatz abzustecken,ein 25 Schritt langes und 12 Schritt breites Feld,als Thorin und Galcar eintrafen.
Sie beratschlagten kurz die Taktik und legten dann die Rüstungen ab.
Hugen hätte sich selbst Ohrfeigen können,hatte er auf der Reise nur einen Alten Lindwurmschläger und einen Buckler aus seiner Waffenkiste genommen.
Seine Kostbare Axt und der Schild Zwergenmacht den er einem Untoten Magier vor Jahren mit Utram entrissen hatte,lagen Praktischerweise zu Hause.
Nun es würde auch so gehen müssen.
Hugen schaute zum Kampfplatz.Ihre Gegner Fünf an der Zahl,hatten schon aufstellung genommen.In der Mitte stand ein großer Ork mit einem schweren Orkischen Kampfhammer in der Rechten und einem Netz in der Linken Klaue.Rechts und Links wurde er von zwei Speerträgern flankiert.Eine Kluge Wahl dachte Hugen,den die Speere würden die Zwerge auf Abstand halten.Mehr Sorgen machten ihm die beiden Hintermänner der Orks.In 12 Schritt abstand hatte sich ein Bogenschütze platziert der von einem Säbelkämpfer mit Lederschild gedeckt wurde.
Im wurde klar das die Orks dieses Spiel nicht zum ersten mal spielten und Profis darin waren.Ein grober Schnitzer und die Sache war gelaufen.
Hugen und Utram waren übereingekommen zwei Teams zu bilden.Er würde mit Galcar die rechte Seite übernehmen und sein Schildbruder mit Thorin die linke.
Sein Plan war mit einer Finte auf den großen Ork zu gehen und dann den Rechten Speerträger anzugreifen ohne sich vom Netz fangen zu lassen,damit Galcar geschützt mit seinem Schild außen vorbei stürmen konnte um den Bogenschützen anzugreifen.
Utram würde auf seiner Seite schon für Klarheit sorgen.
Die Zwerge schritten jetzt Schulter an Schulter auf den Kampfplatz zu, um den sich ca.40 grölende Orks versammelt hatten.
Hugen sah zum Anführer der Orks.Der Mistkerl sah verdammt zufrieden aus,dachte er und blickte zu Utram. "Fertig" ?
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Wir sehen uns wieder Bruder.... Aber nicht heute.... erzählt von Utram, Sohn des Grimmag
Ich nickte meinem Schildbruder zu, es gab nur noch eines zusagen:»Wenn das hier böse ausgeht, erzähl es ihnen....« Ich wollte nicht in der Gewissheit sterben, dass Thorin, Thror oder irgendwer zu mir aufsah ohne zu wissen wer und was ich war. Prüfend hieb ich meinen Lindwurmschläger und das Bein das ich mir von Thorin mitbringen ließ gegeneinander so das ein einzelner Ton über den Kampfplatz hallte. »So Thorin, du greift den Großen in der Mitte an, nimm ihm so schnell es geht den Vorteil den die Reichweite seinens Hammers bedeutet. Ich kümmere mich um den Speerträger auf unserer Seite.....« Thorin nickte und wollte sich abwenden. »Ach und noch was, sieh zu, dass Thror auch morgen noch einen Rogar hatt...« Nun wendete ich mich dem Kampf zu, aufrecht und Schulter an Schulter betraten wir Angrosim das Kampffeld und nahmen Aufstellung ich stellte mich schräg hinter Thorin, dessen großer Rundschild aus Steineiche uns beiden eine gute Deckung vor dem Bogenschützen gab. Bevor jedoch das Stardsignal erklang kam der Schmane auf mich zu:»Ich gesagt eine Waffe!« »Gut, aber ob ich nun einen Schild führe oder ein Beil mehr.... am Ende macht das gegen einen guten Orkkrieger keinen Unterschied....« Der Schamane nickte, er zeigte sich einverstanden, ihm schien das Ergebnis des Kampfes gleichgültig. Er verließ den Kampfbereich und gab danach das Signal.
Schon sauste ein Pfeil auf Thorin und mich zu, aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass Hugen und Galcar vorstürmten, der Pfeil blieb zitternd in Thorins schild stecken und ich stürmte vor:»Angrosch!« Mit einem Hieb des Links geführten Beils, schlug ich den Speer zur Seite und und Schlug mit dem Lindwurschläger zu, allerdings wich der Ork aus und versetzte mir einen Tritt in den Magen, ich ging in die Knie und riss instiktiv die Waffen zur Parade gekreuzt nach oben und tatsächlich knallte nur wenige Augenblicke später die langgeszogenen, fast kurzschwertartige Spitze des Speeres auf meine Waffen, der Ork grunzte überrascht, ihm schien langsam zu dämmern, dass es um mich klein zu kriegen mehr als nur ein paar schmutzige Tricks brauchte. Schnell zog ich meine Waffen zusammen und blockierte so die Waffe meines Gegeners, als nächstes trat ich ihm nach dem Schienbein, welches mit einem lauten Knacken brach, mein Gegener heulte auf behielt aber den Speer in Händen und nun Trat er wieder nach mir, ich steckte den Treffer ins Gesicht weg ohne einen Laut des Schmerzes, staddesssen öffnete ich den Griff meiner Waffen um den Speer meines Gegners, nur um dann erneut mit aller Kraft wieder gegen selbigen zuschlagen und ich erreichte was ich wollte, die Spitze seiner Waffe zerbricht. Ein ungläubiges Raunen geht durch die Gruppe der Orks. Der Ork vor mir, aber kümmert sich wenig darum und benutzt den Schaft der Waffe einfach als Stab, einen schnellen Schlag von ihm schaffte ich noch zu blocken, aber der Zweite traf mich seitlich am Kopf. Ich taumelte leicht zurück, ein weiterer Schlag diesesmal genau auf den Schädel, ich kippte nach hinten um. Mir war klar, dass mir jetzt der Tod sicher war und warscheinlich auch meinen Gefährten. »Willst du, tatsächlich aufgeben?« Ich war erstaunt. Xolgorax! »Ja... Aber wer bist du? Utram hätte nicht einfach so auf gegeben....« Diese Worte brachten all meine Sinne in den Kampf zurück, ich riss die Waffen hoch und schaffte es gerade noch so, den Überkopfschlag meines Gegner zublocken. Ich sprang auf die Füße und schlug nun auf den Ork ein, der sich den von allen Seiten kommenden Hieben mit einem Satz nach hinten entzog und mit einem Stoß des Speers konterte. Ich schaffte es nicht auszuweichen und hatte das Gefühl, dass der Speer trotz der kaputtgebrochenen Spitze in meine linke Schulter eindrang. Und tatsächlich die reste der Spitze und die Wucht des Stoßes hatten ausgereicht um den Speer bis auf den Knochen in meine Schulter zutreiben. Das Beil entglitt den plötzlich erschalffenden Fingern meiner Linken, der Ork machte sich nicht die Mühe den Speer aus meinem Körper zu ziehen sondern trat mir mit seine gesunden Bein gegen den Brustkorb, mindestens zwei meiner Rippen brachen und ich taumelte zurück und fing mich nach einigen Augenblicken wieder, ich spucke meinem Gegner nun ein Speichel-Blut Gemisch vor die Füße und griff erneut an und mein wuchtiger seitlichgeführter Hieb trennt dem Ork das gebrochene Bein unterhalb des Knies vollständig ab, ein Blutschwall ergoss sich aus der Wunde auf den Boden und der Ork folgte wenige Sekunden später, einen Augenblick später beendet ein schneller Hieb von mir sein Leben. Wir sehen uns wieder Bruder.... Aber nicht heute....
Tomatensuppe
29.11.2010, 17:47
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Der Kampf...erzählt von Hugen
Hugen machte eine schnelle Finte in Richtung des Netzkämpfers und drehte sich dann um die eigene Achse in Richtung Speerkämpfer und schlug zu.
Die Kniescheibe des Orks splitterte und er fiel schreiend nach hinten.
Hugen beugte sich über den Ork und sprach "alter Söldnertrick" und schlug dann seine Axt in den Kopf des Schwarzpelzes.
Gerade hatte er seine Axt wieder frei als er aus den Augenwinkeln einen Kampfhammer auf sich zukommen sah.Eilig riss er den Buckler hoch und Blockte den Schlag ab.
Hugen drehte sich zum Anführer herum und machte eine Finte...die der Ork aber lässig ausweichte.
"Du Tot" knurrte das Ungetüm und begann eine Schlagserie die Hugen nur mit Mühe abwehren konnte und dabei sogar einen Hieb auf die Schulter einstecken musste.
Übel ganz übel dachte er und sah sich rasch um.
Thorin lag gut verpackt unter dem Netz und war entweder Bewustlos oder Tot.Galcar hatte den Bogenschützen getötet lag aber nun selbst in seinem Blut und der Schildträger rückte nun hinkend nach vorn, da er aus einer Wunde am Oberschenkel blutete...Galcar hatte sich Teuer verkauft.
Utram hatte den Speerträger auf seiner Seite erledigt war aber verwundet.
Es sah nicht gut aus...
Hugen hatte Schwierigkeiten mit dem Ork...alle seine Angriffe waren entweder geblockt worden oder ins leere gegangen.So langsam ging ihm die Luft aus und er konnte sich nur mit Tricks und Erfahrung am Leben halten.
Weit holte er zu einem Wuchtschlag aus...brach die bewegung dann ab und schlug den Schildrand des Bucklers auf die Nase seines Gegners.
Das laute knacken zauberte ein grinsen auf sein Gesicht."In der Armee gelernt du Schwachkopf" warf er dem Orken entgegen der keineswegs Erfreut war.Keineswegs.
Mit einen Brüllen sprang er Hugen an und schlug so heftig auf seinen Waffenarm das dieser taub wurde und er die Axt fallen ließ.
"Ich in Steppe gelernt" brüllte er Hugen an.
Hugen schluckte und duckte sich hinter den Buckler.
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
RACHE! erzählt von Utram, Sohn des Grimmag
Ich warf einen schnellen Blick über den Kampfplatz um die Lage zu erfassen und was ich sah ließ mich meine blutende Schulter vergessen, Galcar lag am Boden, tod, ebenso schien Thorin zumindest ohnmächtig oder Tod zusein. Ich habe versagt..... hallte es in mir wieder, ich hatte versagt sie zuschützen, ihr Leben mit meinem zu schützen.
Wenn ich sie schon nicht schützen konnte.... so will ich sie wenigstens Rächen.... In mir formte sich ein Schrei, ein Schrei der Hoffnungslosigkeit und der Wut. »RACHE!« Ich schleuderte den Lindwurschläger nach dem Schildträger. Dem Ork bleibt keine Zeit zu reagieren ehe die Waffe ihn genau ins Gesicht trifft und ihn knapp zehn Schritt weit vom Kampfplatz schleudert. Noch immer voller Hass greife ich nach dem Beil zu meinen Füßen und stürme auf den Ork los, der anscheinend gerade Hugen entwaffnet hatt. Immer noch beherrscht mich nur ein Gedanke: »RACHE!« Der Ork wirbeld herum und versucht meinen Hieb zublocken, ein lautes Knacken ertönt und der Kopf meines Beils fliegt in hohem Bogen davon.»Du sein Tod.« Verkündet der Ork Siegessicher. Mit bloßer Faus beginne ich auf ihn ein zuschlagen, immer wieder erklingt mein Ruf:»RACHE! ...... RACHE!« Obwohl der Ork fast dopplt sogroß ist wie ich setzen ihm meine Hieb sehr zu.
Tomatensuppe
03.12.2010, 22:51
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
Wut,Zorn und Sieg...erzählt von Hugen
Hugen sah wie der Ork unter Utrams schlägen zurückwich...der letzte auf dem Feld nach dem sein Schildbruder einen meisterhaften Wurf gegen den Schildträger gelandet hatte.
Da Hugens rechter Arm ihm nicht mehr gehorchen wollte,klammerte er die linke Faust um den Hals des Orken und....
Später am Abend in der Taverne
Hugen kippte einen Schnappes nach dem anderem.Utram hatte den Ork einfach Totgeprügelt und damit das Spiel entschieden.Ok er hatte den Orken festgehalten...aber Utrams Wut war Grenzenlos gewesen.
Die Orks waren abgezogen und Thorin wurde bald wieder zu sich kommen,aber Galcar war Tot...Was sollte er seiner Frau erzählen ?
Er sah sich in der Taverne um.Die Dorfbewohner waren gerettet und feierten ausgelassen.
Hugen seufzte und trank einen Schluck aus einer Weinflasche.
Sollte Utram das Schlusswort halten.Sie würden morgen die Waren verladen und dann aufbrechen.
happycamper
05.12.2010, 18:07
Kurze Zusammenfassung bis jetzt:
Tevish ging nach Angbar um ein Amulett mit nach Hirschfurt (seiner Heimat) zu nehmen. In der letzten Reisenacht wird seine Unterkunft überfallen und er muss flüchten. In der nächtlichen Flucht entdeckt er zwei Reisegruppen, erkennt aber nicht die Reisenden und hält sich aus Vorsicht fern. Er geht nach Hirschfurt, wird dort jedoch von einem Untoten unangenehm überrascht und flieht in den Wald. Dort trifft er auf eine befreundete Hexe und sie machen sich auf nach Bitani. Sie werden von Untoten angegriffen...
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
Nacht unter Sternen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14064763&postcount=62)
Hirschfurt und Begegnungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14155212&postcount=65)
Freunde und Feinde (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14176371&postcount=69)
"Ich hätte ihn auch selber erledigt." Ich drehte mich zu Lessalia um.
"Aber bestimmt." Sie sprach einige Worte in einer fremdartigen Sprache, die einen Zauber bewirkten um meine Wunden zu heilen. Dabei empfand ich ein angenehmes Frischegefühl.
Erst jetzt erkannte ich, dass zwei weitere Staub- bzw. Aschehaufen in einiger Entfernung lagen. Dies waren wohl Lessalia's Beschäftigung gewesen während ich mit dem einen Untoten kämpfte. "Wir sollten weiter gehen, sonst holen uns noch mehr Untote ein.", sagte ich und nahm mein Messer aus dem Staubhaufen vor mir. Hedrik sprang vom Ast herunter auf Lessalia's Schulter und machte es sich dort bequem.
Während wir die Reise fortsetzen unterhielten wir uns über die Untoten und fragten uns was es wohl mit dem Amulett auf sich hatte. Lessalia vermutete - ebenso wie ich - einen Zusammenhang zwischen Amulett und Untote. "Es könnte ein Schutzamulett gegen diese Biester sein. Lege es doch um deinen Hals und wir werden sehen ob die Untoten dich dann noch anfallen", meinte sie und lachte los. Trotz oder wegen ihres Spottes nahm ich das Amulett um den Hals.
Ob das Amulett seine Wirkung entfaltete oder nicht, bis Bitani begegneten wir keinem weiterem Untoten.
Am späten Vormittag erreichten wir Bitani.
Wir bereiteten uns auf einen möglichen Kampf mit Untoten vor und wagten uns in die Nähe der ersten Häuser. Diese waren menschenleer, doch als wir näher kamen machte uns Hedrik auf ein Geräusch aufmerksam. Es klang als wäre heute ein Festtag im Dorf, nur waren die Stimmen eher mürrisch als froh.
Tatsächlich versammelte sich eine große Menschenmenge im Dorfzentrum, es waren eindeutig mehr Menschen anwesend als das Dorf Einwohner hatte.
In dem Augenblick fiel mir die Reisegruppe ein, die mir vorige Nacht gegen Ende der Praiosstunde den Weg von Hirschfurt entgegenkam. Diese Gruppe dürften einige Einwohner Hirschfurts gewesen sein.
Wir wollten uns zur Masse dazustellen und den Gesprächen lauschen, aber wir wurden von Wachen entdeckt, die eigentlich nach Untoten Ausschau halten sollten. Ein Wachmann schrie verwundert: "Überlebende! Es gibt noch weitere Überlebende aus Hirschfurt!"
Die Menschenmasse verstummte, sah uns ebenso verwundert wie die Wachmänner an, schrie aus Euphorie und lief uns entgegen. Selbst beim Angriff des Untoten hatte ich nicht so eine Angst wie jetzt. Ich wusste einfach nicht was mich erwartete und -viel schlimmer- die Wortwahl des Wachmannes schockierte mich.
weitere Überlebende? Was war mit Hirschfurt geschehen? Wie geht es meiner Familie? Wie geht es meinen Freunden? War diese Gruppe die ich vorige Nacht sah die einzigen Überlebenden?
Dies alles ging mir durch den Kopf während einige hundert Menschen versuchten mit Lessalia und mir zu kommunizieren, dies ergab jedoch nur Lärm und man verstand kein einziges Wort. Hedrik hielt dies nicht aus, sprang von Lessalia's Schulter und rannte zwischen den Beinen der Leute von diesem unruhigen Ort davon. Lessalia hielt sich die Ohren zu, somit wandte sich die Menschenmasse mir zu. Ich hatte aber so viel Angst dass meiner Familie etwas zugestoßen sein könnte, dass ich keinen Ton wahrnahm und tief in Gedanken versank.
Nach einer scheinbar unendlichen Zeitspanne drängte sich der Dorfschulze mit 3 Wächtern durch die Menge und verlangte nach Ruhe. Die er auch bekam. Langsam erlangte ich wieder genug Bewusstsein um das Geschehen zu verfolgen.
"Wer seid ihr und woher kommt ihr?"
Ich antwortete noch etwas geistesabwesend: "Ich wohnte in Hirschfurt - was ist dort geschehen?"
Lessalia ergänzte meine Aussage: "Das hier ist Tevish und ich bin Lessalia. Wir sind von Hirschfurt durch den Wald hierher gereist um den Untoten zu entkommen."
"Kommt mit mir, ihr bekommt im Gasthaus Verpflegung und werdet in Ruhe eure Geschichte vortragen."
Während der Koch, der auch auf der Versammlung war, die Mahlzeit bereitete erzählte ich meine Geschichte ab dem Überfall auf die Hütte des Einsiedlers. Lessalia verschleierte ihre Hexenidentität und erfand eine Geschichte dass sie auf Reisen durch dieses Gebiet war und zufällig auf mich traf. Der Schulze horchte interessiert und stellte nur wenige Zwischenfragen.
Nachdem wir gegessen hatten sagte er: "Ich werde euch zu jemandem führen lassen, der euch die Umstände genau erklären kann. Wenn ich mich nicht irre dann wird er überglücklich sein euch zu sehen."
Handelnde Personen:
Tevish
Lessalia
Hedrik
Schulze von Bitani
Das Nachspiel 2
Die Tage vergingen. Schweigsam leistete Esmalda ihren Pflichtdienst in den Essensräumen. Sie ertrug die Blicke, die auf ihr ruhten – von Verachtung bis Neugier. Ihr Kopf blieb einfach gesenkt, so bekam sie weniger mit, wie die anderen Schüler über sie tratschten. Einzelunterrichten – die Nachricht hatte wie ein Lauffeuer die Runde gemacht. Alle sprachen darüber. Einige wunderten sich, dass sie nicht sofort aus der Akademie verbannt worden war. Andere gaben zu bedenken, dass man so ein Ding nicht einfach auf die normale Bevölkerung loslassen könne. Der Einzelunterricht wurde aber von allen begrüßt. Niemand mehr wollte Esmalda in seiner Klasse haben, oder mit ihr in einer Lerngruppe sein. Malek war ihre einzige feste Größe im Leben, ihr Halt.
Der schwerste Moment stand ihr noch bevor. Die Blicke ertrug sie klaglos, die Lästereien still – aber, dass sie sich jetzt bei Iban Efsunni entschuldigen sollte, öffentlich – niemals zuvor hatte sie sich so gedemütigt gefühlt. Er hatte seine schlechte Laune und seine Unfähigkeit an ihr ausgelassen, er war es, der sie so weit getrieben hatte, sie in diese Situation gebracht hatte. Und nun sollte sie sich bei ihm entschuldigen? Vor der versammelten Akademie? Eigentlich hätte sich Esmalda lieber freiwillig aus der Akademie schmeißen lassen – trotz ihres zarten Alters brannte die Leidenschaft schon tief und der Trotz war gewaltig. Aber, da sie nicht wusste, wohin sie sich wenden sollte, hatte sie keine Wahl, als dieses öffentliche Spektakel der Demütigung über sich ergehen zu lassen.
Es geschah an einem Freitag. Iban Efsunni hatte sich festlich angezogen. Er war bereit, der Welt zu demonstrieren, wie weit seine Gutherzigkeit ging. Selbst der große Dschelef ibn Jassafer hatte sich im großen Speisesaal der Akademie angefunden. Esmalda betrat gefolgt von Malek den großen Saal. Sie trug nur ihre graue schlichte Robe und Malek hatte sie zwingen müssen, wenigstens ihre Haare ordentlich zu binden. Mit hängendem Kopf schlurfte sie voran. Der Raum war dicht mit Schülern, Magiern und Mentoren gefüllt, trotzdem hörte man jeden einzelnen kleinen Schritt des Mädchens. Eine Stille, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören. Sämtliche Augen waren auf Esmalda gerichtet. Kurz blickte sie auf und sah Iban, wie er mit stolzgeschwellter Brust und der Haltung eines eitlen Gockels auf dem Podium stand, an dem normalerweise die Ansprachen zu besonderen Festtagen gehalten wurden. Am liebsten hätte sie sich ein tiefes Loch im Boden gesucht, um sich zu verstecken. Aber ihr war bewusst, dass ihre Ausbildung, ihr Leben, ihre Zukunft davon abhingen, sich diesem hier zu stellen.
Malek schob sie auf das Podium. Ibn Jassafer, den sie seit der Unterredung in seinen Räumlichkeiten nicht mehr gesehen hatte, sah sie interessiert an. Als ob er etwas erwartete. Merkwürdig, geheimnisvoll. Allerdings gewöhnten sich die meisten Magier mit der Zeit einen sehr mysteriösen Blick an. Den setzten sie dann immer auf, bei jeder Gelegenheiten. Schließlich war die Peinlichkeit nicht auszumalen, sollte jemand herausfinden, dass ein mächtiger Elementarist gerade einfach nur über das Wetter nachdachte. Esmalda blickte den mächtigen Beschwörer kurz an, senkte aber zugleich wieder ihren Blick, sah zu Boden und blieb einfach still. Alles in ihr wehrte sich dagegen. Es war einfach falsch. Efsunni war ein Mann, der es liebte die Schwächeren zu quälen, der seine Position genoss. Jeder wusste das hier. Und doch sollte sie gezwungen werden, sich für etwas zu entschuldigen, was jeder an ihrer Stelle getan hätte. Sie hatte sich nur gewehrt, als er mit dem Rohrstock ihre Haut aufschlug. Kein anderer Mentor vollzog diese Form der Bestrafung so exzessiv wie er. Ihm schien es gerade zu Freude zu bereiten. Jeder, der das Unglück durchlitt, in seine Klasse zu kommen, hatte irgendwann von dem Tag geträumt, es ihm heimzahlen zu dürfen. Sie war nur die Erste gewesen, die das auch getan hatte. Und nun stand sie hier und sollte kriechen und um Vergebung winseln für etwas, dass keine Vergebung verlangte.
Iban Efsunni setzte an, seine krächzende hohe Stimme durch schnitt die Stille, wie zwei Metallteile, die aufeinander gezogen werden: „So Esmalda. Hier stehen wir nun. Du warst ein böses Mädchen. Sehr böse. Aber…“ Zustimmung erheischend blickte er im Saal umher. „Aber ich habe beschlossen, dir Vergebung zu gewähren, obgleich dein frevelhaftes Verhalten nichts dergleichen verdient. Aber…“ Wieder blickte er um sich herum. Ein aufgesetztes Lächeln war zu sehen. Er hatte sich extra seinen roten Kaftan angezogen, damit er etwas mehr Wärme ausstrahlte. „Aber ich weiß, was wahre Größe ist. Ich werde dir vergeben, du musst dich nur entschuldigen.“ Esmalda blickte hoch in sein Gesicht. Das Lächeln, welches seinen Mund umspielte, erreichte seine Augen nicht. Kälte umschloss ihr Herz. Alles in ihr sträubte sich. Ich soll mich entschuldigen, weil ich bin wie ich bin, aber wie soll ich denn anders sein, als ich jetzt bin? Chara, verdammt, das ist nicht richtig! Die Anderen schienen ihr mit großen Rauschen Beifall zu spenden. Sie hatte Angst gehabt und Schmerzen. Sie hatte ihren einzigen Freund zu Hilfe gerufen – Habibi. Er hat nur das getan, was er tun musste, sie beschützen. Da war nichts Falsches dran.
Ihr Kinn schob sich langsam nach vorne. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Ganz leise nuschelte sie: „Ent…“ „Wie bitte?“ Ibans Stimme wurde schrill. „Ich kann dich gar nicht verstehen, auch keiner der Anwesenden hier. Lauter!“ Esmalda setzte wieder an, aber ihre Stimme versagte ihr. „Ent…“ „Mir reicht es gleich!“ Ibans Stimme hatte nun den Klang eines keifenden Klatschweibes. „Klar und deutlich, hörst du! Jeder soll es mit kriegen!“ Esmalda holte tief Luft. Sie blickte Efsunni direkt in die Augen und versuchte so etwas wie Reue zu spüren, konnte aber nur den Rohrstock sehen, wenn sie in anblickte. „ Es tut mir Leid…“ Gönnerhaft schaute Iban in die Menge. „Es tut mir leid, aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, ich bin wie ich bin.“ Ein Raunen ging durch die Menge. Dschelef ibn Jassafer stand auf, blieb aber ruhig. Sie hörte noch Malek hinter sich, wie er tief ein- und ausatmete. Iban sah sie mit verzerrtem Gesicht an. „Du wagst es?!“ Er schrie sie mit Leibeskräften an, langte nach ihr, zog sie wüst am Arm und holte mit der freien Hand zu einem mächtigen Schlag aus. Mit voller Wucht traf er Esmaldas Magen, dass sie sich vor Schmerzen krümmte. Malek und Dschelef ibn Jassafer gingen dazwischen. Aufruhr breitete sich im ganzen Saal. Während ihr Mentor Efsunni davon abhielt, Esmalda einen Kopf kürzer zu machen, schnappte sich der Leiter der Akademie das kleine Mädchen und zerrte sie in seine Räumlichkeiten. Jeder der Schüler wusste – man würde sie nie wieder sehen.
Dschelef ibn Jassafer sah sie lange an, nach dem sie endlich aufgehört hatte vor Schmerzen zu weinen und nicht mehr zitterte, stellte er ihr ein Wasser hin. „Du solltest dich entschuldigen.“ Er rieb sich den Bart. „Stattdessen riskierst du alles. Manche nennen es mutig, manche leichtsinnig.“ Esmalda blickte ihn irritiert an. Nun war doch eigentlich der Zeitpunkt gekommen, sie auf die Feuerebene zu verbannen. „Bist du mutig oder leichtsinnig, kleine Esmalda?“ „Ich weiß nicht. Ist doch jetzt gleich.“ Dschelef ibn Jassafer brach in Gelächter aus. Esmaldas Erstaunen nahm immer größere Ausmaße an. „Liebe kleine Magierin, die Verbindung zur Ebene der Toten, erfordert vieles. Sensibilität, Vertrauen in den eigenen Verstand, Wissen um ihre Natur – aber das Wichtigste von allen ist die Willensstärke. Der unbedingte Willen, die gegebene Macht auch zu beherrschen. Sonst ist sie sehr gefährlich. Sehr!“ Er tätschelte Esmalda über den Kopf. Instinktiv versuchte sie auszuweichen und zog die Nase kraus. „Du bist stur, leidenschaftlich, impulsiv, überemotional, bockig – aber dein Temperament und dein Willen – einzigartig. Wir werden gleich morgen mit unserer Arbeit beginnen. Im Efsunni kümmere ich mich, keine Sorge. Allerdings glaube ich kaum, dass du wieder jemals in einer Klasse unterkommen wirst. Aber Strafe muss sein, schließlich hast du deinen Mangel an Gehorsam bewiesen. Küchendienst und Latrinen – auf unbestimmte Zeit. Aber sei vorsichtig, komm Iban nicht zu nahe. Ich werde Malek rufen, damit er dich sicher in seine Gemächer bringen kann, da wirst du ab sofort wohnen.“
Zwergenwut
Einführung:
Nach fast 20 Jahren nach den Ereignissen am großen Fluß die hier nicht verraten werden soll und unzähligen Abenteuern,zogen die Zwergischen Schildbrüder Utram und Hugen in den Norden wo sie ihre eigene Miene gründeten.Am Fluss Thivor ca. 60 Meilen von Enskar entfernt, schürften sie nach Eisenerz was sie einschmelzten um daraus Werkzeuge herzustellen um sie dann zu verkaufen.Eine kurze Zeit des Glückes und des Wohlstandes war für sie angebrochen.
»Ich habe mich verloren...« erzählt von Utram
Ich hatte Geschichten von Kriegern die behaubtet hatten einen Ork zu Tode geprügelt zuhaben nie geglaubt und nun war ich dabei gewesen.... Hatte selbst einem dieser Monster den Schädel zertrümmert.... Ich blickte versonnen in das Horn Met das mir einer der Dorfbewohner in die Hand gerückt hatte. Was war aus mir geworden? Ich war nicht weniger ein Monster als der Ork der unter meinen Hieben starb.... Die mich feiernden Dorfbewohner und selbst meine Gefährten sehen es nicht und dennoch verdunkelt sich meine Seele wieder und in mir beginnt die Angst zuwachsen, dass sie nie wieder in ihrem einstigen Glanz erstrahlen wird, dass ich mich verloren habe.... Alles was mich ausmachte....
Am nächsten Morgen
Ich verschnürte gerade die Trage mit der wir Galcar's Leiche transportieren wollten um ihn dann zurück in der Mine, so zu bestatten wie es ihm gebührte, als Thror Thorin beim aufsitzen half. Die Brüder hatten nach dem Kampf endlich das Band zwischen sich erkannt und verstanden warum es mich Wahnsinnig gemacht hatte, sie streiten zusehen.»Dann wollen wir Galcar nach Hause bringen...« murmelte ich. Was ich nach der Bestattung machen würde wusste ich jetzt schon....
Ca. ein Jahr später....
Ich blickte zurück, zurück auf den Ort der mir lange eine Heimat gewasen war, der Raum der mir dort als Schlaf- und Arbeistzimmer gedient hatte war nun leer, bis auf zwei Bücher, meinen Helm und meine Armbrust. Oben auf den Büchern lag zusätzlich noch folgender in Rogolan verfasster Brief:
Hugen, mein Freund und Schildbruder,
Ich habe mich aufgemacht um endlich mit mir und meiner Schuld ins reine zu kommen, ich weiß du hättes mich warscheinlich begleitet hättest, hätte ich dir davon erzählt, aber ich will nicht, dass du Angroschina und deine Tochter zurück lässt. Mein Weg wird Gefahrvoll werden und vielleicht erst mit meinem Tod enden. Aber ich will dir in diesem Brief nicht nur mein Verschwinden erklären sondern dich auch um etwas bitten, Alter Freund: Erzähle den anderen was ich getan habe.... Ich konnte es nicht, aber ich weiß, dass sie es erfahten müssen....
Ich lasse Helm und Armbrust zurück, da ich nicht will das sie an Räuber oder Schlimmer fallen, sollte meine Suche nach Frieden mit meinem Tod Enden, bewahre sie ein Jahrhundert auf und wenn ich dann noch nicht zurück bin, übergebe sie Angrosch's Flammen. Auch lasse ich zwei Bücher zurück, in ihnen habe ich, dass was Xolgorax und ich erlebt haben niedergeschreiben, auch habe ich darin unsere Reise an Bord der Thalaria aufgezeichnet, mit ihnen kannst du tun was du willst, ich habe sie nur verfast um mich vom Erlebten zu befreien.Bitte folge mir nicht.
Dein Freund und Schildbruder,
Utram, Sohn des Grimmag vom Clan der Wächter von Granithalle
Ich wendete mich ab und Schritt auf den Wald zu. Bald würden Thorin und sein Rogar Thror ihren ersten Kontrollgang machen und dann wollte ich schon einige Meilen entfernt sein. »Ich hoffe du kannst mich verstehen, mein Feund....« flüsterte ich leise.
happycamper
18.12.2010, 15:26
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
Nacht unter Sternen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/853948-Aventurische-Schreibstube?p=14064763&viewfull=1#post14064763)
Hirschfurt und Begegnungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14155212&postcount=65)
Freunde und Feinde (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14176371&postcount=69)
Bitani (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=95)
Ein Wächter führte uns zu einem Haus an der Dorfgrenze und öffnete dessen Tür. Das Haus war zu einem Lazarett umgebaut worden. Kaum war ich im Raum, sah ich mein großes Glück und rannte auf es zu. Meine ganze Familie war hier, mein Bruder und Vater hatten einige Schrammen und Verbände abbekommen, meine Mutter versorgte einen Verletzten und meine Schwester unterhielt sich mit einigen Freunden. Überglücklich fiel ich meiner Familie in die Arme. Es war schön zu sehen dass es ihnen gut ging. Wir umarmten uns sicher eine Minute lang, erfreuten uns des Zusammenseins und redeten aufeinander ein. Nach einiger Zeit fing ich an meine Geschichte zu erzählen, detaillierter als zuvor dem Schulzen, da ich ihm z.B. das Amulett verschwiegen hatte, und ließ dann Lessalia ihren Teil erzählen.
Meine Familie lauschte gespannt den Geschichten und als wir fertig waren, nahm mein Vater, Alrik, mich und Lessalia zur Seite um mit uns zu reden.
"Ich sehe du trägst das Amulett von Ceard um den Hals."
Mir war ganz entfallen dass ich das Amulett, welches ich eigentlich verwahren und geheimhalten sollte, öffentlich für jeden sichtbar herumtrug.
"Es ist wichtig und gut dass du es hast und es spielt eine wichtige Rolle im weiteren Handeln gegen diese Untotenplage. Doch zuerst muss ich euch die Geschichte dazu erzählen":
Vor etwa 60 Götterläufen machte sich mein Großvater, Irian, mit einer kleinen Gruppe von Freunden auf - sie waren zu viert - Aventurien zu erkunden und Abenteuer zu erleben.
"Vater, die Geschichten über Opa hast du mir doch schon dutzende male erzählt! Was soll das mit den Untoten zu tun haben?"
"Warte ab, ich habe dir diese Geschichte noch nicht erzählt. Hör genau zu, sie ist von Bedeutung."
Die Abenteuergruppe war vor einigen Tagen durch Rommilys gekommen. Von dort wollten sie weiter in Richtung Perricum gehen, doch nach einigen Tagen merkten sie dass sie nach Gluckenhang einen falschen Weg beschritten hatten und kehrten um. Doch nach einigen Stunden verloren sie den Weg und waren auf ihre Instinkte angewiesen. Nach einer kurzen Diskussion entschieden sie sich gen Praios zu gehen um entweder auf einen Weg oder Fluss zu treffen der sie dann nach Perricum führen sollte.
Nach einer guten Wandersstunde fiel Irian ein steinerner Schrein mitten im Dickicht auf. Er veranlasste die Gruppe zu dem Schrein zu gehen um den Gott zu bitten sie auf den richtigen Weg zu führen.
Erschrocken stellten sie fest dass dies ein Schrein des Namenlosen war. Ein Schutzzauber lag auf dem Schrein und beschwor einige Skelette und einen Skelettmagier um den Schrein zu schützen. Der Magier schaffte es einen Abenteurer durch einen Zauber schwer zu verletzen und ein Anderer wurde durch den Angriff zweier Skelette leicht verletzt, doch der Gruppe gelang es die Skelette zu besiegen.
Nach dem Kampf wurden die Wunden versorgt und der Schrein zerstört. Die Gruppe schlenderte weiter gen Praios und trafen am Abend auf einen Weg. Dort schlugen sie ihr Nachtlager auf.
Mitten in der Nacht während Irian Wache hielt, hörte er ein ungeschicktes Schleich-Geräusch einige Schritt hinter ihm. Er ließ sich nicht anmerken dass er den Eindringling bemerkt hatte, zog sein Schwert leise und stürmte in den Busch. Der Unbekannte erwartete ihn schon und schleuderte einen Zauber gegen Irian.
Ein lauter Schrei durchzog die Nacht. Der starke Schmerz durchzog den Körper des jungen Abenteurers und ließ die Muskeln krampfen. Der Schrei weckte die schlafenden Abenteurer, doch diese waren im ersten Moment durcheinander. Der Unbekannte wirkte verwundert, da Irian den Zauber überlebt hatte. Irian stürtzte sich in den Nahkampf. Der Magier beschwor einige Skelette um die anderen Abenteurer zu beschäftigen und kümmerte sich nur um Irian. Der Zauberer wusste mit seinem Kampfstab umzugehen, doch in einem unachtsamen Moment hatte die Finte Irians Erfolg und durchbohrte dem Magier den Brustkorb. Die beschworenen Skelette verschwanden. Mit letzter Kraft verfluchte der unbekannte Zauberer Irian. Er fühlte sich komisch unwohl aber konnte die Wirkung des Fluches nicht ausmachen.
Nach einer schlaflosen Nacht für Irian zog die Gruppe weiter gen Rahja und kam am Abend in Perricum an. Dort suchten sie einen fluchskundigen Magier auf, der Irian analysierte und ihm die Konsequenzen erklärte, aber den Fluch nicht aufheben konnte.
"Einige Götterläufe nach Irians Tod würden Untote um seinen Leichnam erwachen und alles angreifen was lebendig ist. Mein Vater versuchte mich auf den Fluch vorzubereiten, doch als er vor 10 Götterläufen starb wusste ich nicht wie ich auf die Wirkung des Fluches reagieren sollte. Er wurde auf den Boronsacker in Hirschfurt gebracht und in einer Gruft beerdigt, die von einem Boronsgeweihtem gesegnet wurde um dem Fluch entgegenzuwirken.
Vor etwa einem Götterlauf meldete sich Ceard..."
Alrik erstarrte. "Geht es dir gut Lessalia?", fragte er.
Lessalia wurde ganz blass im Gesicht.
"Was ist los Lessalia? Geht es dir gut?", fragte ich.
"Ich fühle das etwas mit Hedrik passiert ist, ich muss raus und nach ihm sehen..."
Handelnde Personen:
Tevish
Lessalia
Alrik
Tomatensuppe
20.12.2010, 17:38
Eiskalt
Prolog...
Hugen schüttelte den Kopf und sah aus dem Mieneneingang.Es hatte wieder angefangen zu Schneien.Seit Utrams weggang aus der Miene waren jetzt schon 10 jahre vergangen...aber sein Freund war nicht zurück gekommen.Er brummte und ging zurück in den Stollen am Aufenthaltsraum vorbei.Die Zwergenkinder spielten gerade verstecken und trieben dabei allerhand Schabernack.Er steckte den Kopf durch die Tür und rief " Heda...warum seit ihr nicht draußen und tobt im Schnee herum anstatt hier die Stühle zu verrücken..Hmmm". Die kleinen machten große Augen wußten sie doch nicht wie der Alte Grisgram zu nehmen war.Nur die kleine Zwergin Rigoscha wagte einen Einwand. " Aber dort ist es doch viel zu Kalt ". Hugen schmunzelte und brummte..." Zu kalt was...das ist keine Kälte. Ihr hätte mal um 850 oder so in den Hjaldorbergen bei Thorwal da bei seien sollen...das war Kalt. Hmmm kann auch 860 gewesen sein , na egal " grummelte er.
" Was war den da " wollte klein Rigoscha wissen. " Nun brummte Hugen und nahm sich einen Stuhl , während sich die Zwergenkinder auf dem Boden ans Feuer setzten. " Also alles fing damit an das ich mit Halgrim und seinem verrückten Freund , Gigrim Steinbeisser in die Berge zog um......
Der Schneesturm war unbeschreiblich,Hugen hatte soetwas noch nicht erlebt.Gerade war Halgrims Pony umgefallen und einfach erfroren.Der Rotbärtige Zwerg aus Prem versuchte in den Schneesturm noch einige Sachen von dem Pony zu bergen.
Hugen blickte zu Gigrim Steinbeisser der verzweifelt sein eigenes Lastpony festhielt."Los Halgrim beeile dich" brüllte Hugen in den Schneesturm..." Wir müssen weiter und eine geschützte Stelle finden...wo wir lagern können". Obwohl die Worte vom heulenden Wind aus Hugens Mund gezehrt wurden,nickte der Zwerg und beillte sich.
Zusammen stapften sie weiter die Berge hinauf...es war mal wieder eine Schnapsidee gewesen im Winter in die Berge zu ziehen nur weil Halgrim irgendwo eine Goldader vermutete,von dem ihm sein Schwager Xorlog erzählt hatte und dieser es ganz sicher von seinem Vetter Balin gehört hatte der aus zweiter Hand wußte das...
Die drei Zwerge ereichten eine Felswand die ihnen etwas Schutz bot und gingen vorsichtig weiter als ein kleiner Höhleneingang auftauchte.
"Seht dort drüben...das ist unsere Rettung" schrie Halgrim aber Hugen knurrte " Das gefällt mir nicht.Nur Angrosch weiß was dort zu Hause ist".
Gigrim Steinbeisser fasste sich an den Bart und rief." Egal was dort zu Hause ist...wir müssen aus den Sturm.Mein Bart ist so hart wie ein Brett".Gigrim zog an seinem Bart der zur verblüffung der drei Zwerge abbrach.Fassungslos starrte Gigrim auf seinen Bart in seinen Händen,während Halgrim sich auf auf den Boden warf und anfing schallend zu Lachen.Hugen blickte erst von einem zum anderen und fing dann auch an zu Prusten,während Gigrim einen Tobsuchtsanfall bekam und drohend die Faust in den Himmel schüttelte um Firun zu drohen.
"Los jetzt " schrie Hugen " wir müssen......
Ins Bett entschied eine Strenge Stimme von der Türe wo Hugens Frau Angroschina stand , die die Zwergenschule leitete und auch die Aufsicht hatte über die Zwergenkinder. Entäuscht murmelnd machten sich die Zwergenkinder auf aber Hugen schmunzelte. " Morgen ist auch wieder ein Tag , dann erzähle ich die Geschichte weiter " brummte er wohlwollend.
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Zwischenstück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13661970&postcount=51)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13713562&postcount=53)
Ushnot (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13936421&postcount=58)
Die Schlacht mit den Orken (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14050377&postcount=61)
Druiden der Angroschim Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14439693&postcount=84)
Druiden der Angroschim Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14454042&postcount=85)
Und nun die Fortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohn des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
Ich gähnte vernehmlich:»Wenn das so ist... Dann hauen wir uns doch aufs Ohr.« Aber zu meiner Verwunderung schüttelte Utram den Kopf. »Ich werde sehen ob ich bei den Verwundeten helfen kann...« Ohne eine Antwort abzuwarten wendete er sich um und schritt auf die zum Krankensaal umfunktunierte Versammlugshalle zu. Auf Angorax fragenden Blick erklärte ich: » Utram ist nen annehmbarer Heiler was Wunden angeht.... Auserdem hatt er manchmal eine Art zudenken die sich selbst mir als seinem Rogar nicht erschließt. Aber wie dem auch sein...« Ich gähnte erneut, »Ich leg mich jetzt hin und lass ihn machen, er kommt allein klar.«
Einige Minuten später saßen ich und Angorax in der Hütte in der uns die Elfen untergebracht hatten, ich hatte aus meinem Rucksack eine Flasche Schnaps geholt und nun kreiste sie, wärend wir redeten. Nach einer Weile bagann Angorax mich schamlos über meinen Bruder auszufragen, manchmal glaubte ich ein leichtes glitzern in ihren Augen zu erkennen, machte aber den Schnaps dafür verantwortlich.... »So mehr weiß nur er und vielleicht Angrosch über ihn...« lallte ich »...wobei ich mir mit Angrosch nicht so sicher bin....« Ich kicherte leise und reichte die Flasche an Angorax weiter, die nach einem Schluck ein stimmte. Wie ein Blitz durchzuckte es mich, es war wie eine Vision gewesen.... Und plötzlich hatte ich Angst, nicht um mich sondern um meinen Bruder, ich sah Angorax ernst an:»Versprich mir eins.... Lass Utram nicht in's Dunkel stürtzen, wenn ich Tod bin....« Angetrunken wie sie war schwor sie mir auf Angrosch, dass verlangte zu tun, ohne zu Wissen, dass sie dieses Versprechen einmal einlösen würde....
Am nächsten Morgen erwachte ich mit bohrenden Kopfschmerzen in meinem Bett, Utram war irgendwann zu uns gestoßen und wir hatten gemeinsam insgesamt 12 Flaschen Schnaps geleert. »Mein Schädel....« War alles was ich von mir geben konnte als ich den Kopf hob und meinem Bruder ging es nicht besser.
Mondsucher - Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14158455&postcount=66)
Mondsucher - Teil 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14204161&postcount=72)
Mondsucher - 3. Efferd bis 14. Efferd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14210431&postcount=73)
Mondsucher - Teil 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14317280&postcount=77)
Mondsucher - 15. Efferd bis 25. Efferd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14377348&postcount=80)
Mondsucher - Teil 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14382940&postcount=81)
Mondsucher - Teil 5 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14476742&postcount=88)
Mondsucher - Teil 6 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14490558&postcount=89)
Mondsucher - Teil 7
Dramatis Personae:
Kain: Unehelicher Sohn des Barons von Phexhilf
Friedhelm: Berater des Barons
Daan: ???
Phexhilf an den Ausläufern von Eisenwald und Phecanowald
Noch immer standen die beiden Männer angespannt hinter der verschlossenen Eingangstür. Nur Friedhelms lautes Atmen war zu hören, bis ein Schatten das unter der Tür hereinfallende Mondlicht ablöste. Aufgeregt griff Kain nach seiner Waffe, immer dazu bereit sie schnell herauszureißen, um sich und Friedhelm zu verteidigen. Dann pochte es laut an der Tür. »Wer ist da?«, fragte er um eine feste Stimme bemüht.
»Nun macht schon auf, ihr beiden Hasenfüße, das große böse Ungeheuer ist weg«, kam die spöttische Antwort einer männlichen Stimme nach kurzer Zeit. Hasenfüße?! Wenn dieser Bauerntölpel wüsste, mit wem er da seine Späße treibt! Erbost riss Kain die Tür auf und blickte auf einen jungen Mann hinab, der rund einen Kopf kleiner als er selbst war. Dieser Kerl sollte den Feind vertrieben haben? Ein hochmütiger Ausdruck lag in seinen braun-grauen Augen. Gekleidet war diese Gestalt in eine dunkle, eng anliegende Lederhose und eine ebenso dunkle Weste mit zahlreichen Taschen. Die Hände steckten in braunen Handschuhen aus Leder, während die Füße in Stulpenstiefeln steckten. Die braunen, fast schon schwarzen Haare, waren bis auf einen Finger kurz geschnitten und gaben den Blick auf das Gesicht von Kains Gegenüber preis. Am auffälligsten war eine blasse Narbe, die auf der rechten Wange prangte und durch die gebräunte Haut betont wurde. Mochte dieser Mann seine Wurzeln in den Tulamidenlanden haben? Sie begann unter dem oberen Wangenknochen und verlief noch ein kleines Stück über die Wange hinweg, doch wirkte sie keineswegs entstellend, sondern ließ Kains Gegenüber verwegen aussehen. Der kleine silberne Ohrring, der an seinem linken Ohr blinkte, verstärkte diesen Eindruck noch mehr. »Was gibt es da zu starren, werter Herr? Wollt ihr euren Retter nicht in euer bescheidenes Heim bitten?«, riss der Mann, wenn man ihn denn so nennen wollte - schließlich schien er etwas jünger als Kain selbst zu sein - , Kain aus seinen Gedanken. Dieser Ton gefällt mir gar nicht… »Warum sollte ich euch in mein Haus einladen, wo ich doch nicht einmal weiß wer ihr seid. Vielleicht habt ihr selbst bösen Schabernack getrieben, um uns zu erschrecken…«, wie um seine Worte zu unterstützen, verschränkte Kain seine Arme vor der Brust und schaut links und rechts aus der Tür heraus, um zu überprüfen, ob sich ein Mitwisser eventuell vor ihm verbarg. »Ihr seid wirklich ein seltsamer Vogel«, erwiderte der vor der Tür Wartende unverschämt. Das geht jetzt zu weit!
»Das war eure letzte Unverschämtheit«, steigerte sich Kain, in seinem Stolz verletzt, in seine Wut hinein. »Zieht euer Schwert!«
»Entschuldigt bitte, doch wie ihr seht trage ich kein Schwert an meinem Leibe«, entschuldigte sich der Unbekannte höhnisch grinsend.
»Bitte, meine Herren, es besteht kein Grund sich zu streiten«, versuchte nun Friedhelm die beiden zu besänftigen. Erst jetzt richtete der Fremde seinen Blick auf den älteren Herren und musterte ihn zunächst kühl, dann jedoch lenkte er ein, versuchte sich zurückzuhalten. »Nun gut, der Alte hat recht. Unnütze Streitereien bringen uns nichts. Und was die hohen Herrschaft so sehr an dieser Satisfaktion finden, habe ich noch nie verstehen können…« War das etwa eine Entschuldigung? Als Kain jedoch darüber nachdachte, erschien es auch ihm unsinnig gegeneinander vorzugehen. Seufzend trat er einen Schritt an die Seite und gab den Durchgang ins Innere des Hauses frei.
»Friedhelm hat recht. Verzeiht meine unangebrachte Reaktion und seid willkommen in meinem Haus.«
»Na also…«, murmelte der Besucher kaum hörbar. »Mit wem habe ich denn das Vergnügen?«
Tomatensuppe
09.01.2011, 11:55
Eiskalt 2
Prolog...
Hugen hatte sein Tagewerk in der Schmiede erledigt.Er hatte Werkzeuge und Nägel mit den andern Schmieden in der Mine gefertigt und schon bald würden sie in Kisten verpackt,die Reise zu eines der Menschendörfern antreten.
Er seufzte und nahm einen tiefen Schluck aus dem Humpen und wischte sich den Schaum aus dem Bart.Er sah sich im Aufenthaltsraum um und blickte in die Neugierigen Gesichter der Zwergenkinder.
"Wo war ich stehen geblieben " fragte er und klein Rigoscha meldete sich zu Wort. " Als dem Zwerg der Bart abbrach " kicherte sie.
"Richtig" merkte Hugen an.." Also es war so das wir....
" Los jetzt " brüllte Hugen..." wir müssen in die Höhle oder wir werden hier erfrieren". Die drei Zwerge machten sich auf und stapften durch den hohen Schnee bis sie den Höhleneingang ereichten.
" Ich gehe vor " schrie Halgrim und ging in die Höhle.Hugen nickte und zog an seiner Axt,die sich nur wiederwillig von seinem Gürtel löste,da sie schon festgefroren war.
" Bei Angrosch mein schöner Bart" jammerte Gigrim Steinbeisser und drängte sich mit seinem Pony an Hugen vorbei in die Höhle.
Hugen zog an seinem eigenem Lastpony,was nicht gehorchen wollte...
"Nun komm schon du alter Zanzel" bellte Hugen und zog das Pony mit aller Kraft in die Höhle.
In der Höhle war es Stockfinster und Hugen konnte nichts erkennen.Angrosch sei Dank,entzündete Halgrim eine Fackel,die ihr Licht flackernd an die Wände warf." Sieht gut aus meinte Gigrim und Hugen nickte.
Die Höhle war 12 Schritt breit und das Ende konnte man im Fackellicht noch nicht erkennen.
"Gehen wir weiter" brummte Halgrim und der Zwerg übernahm die Spitze.Das Zwergentrio hatte erst wenige Schritte gemacht,als Gigrim Steinbeisser sich zu Wort meldete."Seht ihr es...da hinten...ich glaube das ist....
" Schlafenszeit " ertönte eine Stimme von der Türe.Diesmal waren nicht nur die Zwergenkinder entäuscht,sondern auch Hugen.
" Na jetzt schon " grummelte er und sah sein Weib an. Ein Blick verriet ihm das mit ihr nicht zu verhandel war , und er seuftzt..." Nun dann erzähle ich die Geschichte Morgen weiter " grummelte er und zog an seiner Pfeife.
happycamper
15.01.2011, 19:31
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
Nacht unter Sternen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14064763&postcount=62)
Hirschfurt und Begegnungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14155212&postcount=65)
Freunde und Feinde (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14176371&postcount=69)
Bitani (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=95)
Ein wichtiges Stück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14759882&postcount=98)
Ich muss hier weg, es ist so laut... Diese vielen Menschen sind so stürmisch, wieso können sie nicht ruhig sein... diese Biester.
Das ging wohl dem kleinen Affen Hedrik durch den Kopf als die 3 Gefährten von einer Horde brüllender Menschen umringt wurden. Das Äffchen sah noch einmal kurz in Lessalias Gesicht, sprang dann auf den Boden und verschwand zwischen den Beinen der Menschenmenge. Erst am Waldrand machte er halt und sah zurück. Die Menge tobte noch immer und erzeugte einen fürchterlichen Lärm. Der Kleine lief also einfach mal quer durch den Wald um Ruhe zu finden und die Gegend zu erkunden, da er auf der Hinreise auf Lessalias Schulter eingeschlafen war.
Nach einigen Minuten des Laufens war der Affe schon etwas ausgelaugt und kletterte auf einen hohen Baum um dort eine kleine Rast zu machen.
Der Ausblick war nicht sehr idyllisch für Hedrik. Er konnte noch Bitani, dessen Anbaufelder und viel Wiesenlandschaft sehen. Er bevorzugte jedoch die unüberschaubare Tiefe des Waldes.
Nach dieser kurzen Verschnauf- und Ausblickspause entschied das Äffchen seinen Weg von Baum zu Baum fortzusetzen. Hedik fühlte sich in seinem Element und schwang sich von Liane zu Liane, von Ast zu Ast und von Baum zu Baum. Er war so vertieft in seine Lieblingstätigkeit, dass ihm die meisten Waldbewohner nicht einmal auffielen.
Zwei Füchse beobachteten den kleinen Affen gespannt ob dieser einen Fehler machte und herunterfiel, jedoch vergebens.
Ein Schwarzbär machte gerade sein Nickerchen und ließ sich nicht wecken.
Ein Vogelchor zwitscherte sein frohes Lied mit hohen und tiefen Tönen.
Ein paar Wildschweine suhlten sich im Schlamm und betrieben Körperpflege, über ihnen schwebten Schmetterlinge, die die nächsten Blüten suchten.
Hedrik gelangte tiefer in den Wald, doch etwas schien ihm unpassend.
Es wurde immer ruhiger im Wald und der Geruch veränderte sich. Der süßlich stinkende Geruch drang in Hedriks Nase und ließ ihn erschaudern. Er hatte auf einem niedrig hängendem Ast halt gemacht um die Situation genau im Auge zu haben. Der kleine Affe sah in die Ferne und vermochte eine größere Anzahl von Bewegungen auszumachen. Er wartete auf das näherkommen der Gestalten.
Nach geraumer Zeit sah Hedrik kleine Lichter in der Ferne funkeln. Kurz darauf wurden ihm die Lider schwer, es schien ihm als hätte ihn ein Zauber getroffen.
Hedrik erwachte am Waldboden. Er war nicht sehr tief gefallen, nichtsdestotrotz tat ihm der Kopf weh.
Ein Gestank und ein nahes Geräusch erinnerten ihn an die Gestalten der Ferne und so drehte er sich um. Ein menschenähnliches Wesen mit klaffenden aber unblutigen Wunden, einem fehlenden Arm, weißer Haut und knochigem Gesicht langte nach dem Äffchen.
Die Todesangst und seine trainierte Reaktion trieben ihn zu Höchstleistungen. Gekonnt wich der Affe dem Untoten aus und kletterte auf den nächstgelegenen Baum. Von einem hoch gelegenen Ast sah Hedrik herunter und erspähte eine Horde untoter Menschen.
Hedrik wusste dass er sofort zum Dorf zurückkehren musste um Lessalia und den anderen von diesen Wesen zu berichten und machte sich auf den Rückweg über die hohen Bäume.
Handelnde Personen:
Hedrik
Der Pfad des Gewissens
Verbannung
Ich blickte auf als ich das Klimpern von Schlösseln hört. Ich gab mir einen Ruck und stand auf, ich weiß mehr nicht wieviel Zeit ich hier untern verbracht habe, was bedeutet schon Zeit in der ewigen ungebrochenen Dunkelheit? Als ich dem Wächter in's Gesicht schaute senkte er den Blick, er schien sich für etwas zu schämen. »Folgt mir.« sagte er mit zittriger Stimme. »Gut.«, meine Stimme klang rau und kaum noch menschlich, war ich eigendlich ein Mensch? Oder war ich ewas anderes gewesen bevor ich hier her verbannt worden war? Ich weiß es nicht mehr, was hätte es schon bedeutet, in der ewigen Nacht des Kerkers? Ich kniff die Augen zusammen als ich den Gang betrat meine Augen hatten, so lange kein Licht mehr gesehen, dass selbst die schwach glimmenden Funzeln im Gang mich blendeten. Als ich mit meinem schweigsamen Führer schließlich eine Tür erreichte, meinte dieser:»Hier rein.« Als ich die Tür öffnete flutete mir Tageslicht entgegen und zwang mich die Augen zuschließen, doch selbst durch meine Augenlieder dranng mehr Licht als ich vertrug, jemand griff meine Hand und kurz darauf fühlte ich kaltes Metall unter meinen Fingern. »Komm, wir haben leider keine Zeit.« sagte die Stimme des Wächters, in ihr schwanng unverholenes Mitleid, so setzten wir unseren Weg fort, um schließlich eine weitere Tür zu durchschreiten.
»Hier ist er, wie ihr befohlen habt, Clanvater Grimmag.« Ich öffnete meine Augen einen Spalt breit um zuerkennen mit wem der Wächter sprach, es war ein Zwerg eben so wie der Wächte. »Gut du kannst gehen.....« Als der Wächter die Tür hinter sich geschlossen hatte, sprach dieser Clanvater Grimmag mich an:»Wie geht es dir?« »Gut.« »Wie ist dein Name?« Ich überlegte einen Augenblick.... Da war ein Name, Wesen die ich in meinen Träumen traf sprachen mich als »Firgrim« an.
Der Pfad des Gewissens
Der Neue Weg
»Also gut... Firgrim weißt du weshalb du hier bist?« Ich begann mich zufragen was das alles sollte, warum man mich an diesen Ort des Lichtes gebracht hatte, den ich sonst nur in meinen Träumen besuchte. »Woher sollte ich das wissen? Dein Untergebener war nicht gerade gesprächig...« »Dann will ich es euch sagen: Ihr habt euer Strafe abgebüßt und seid frei....« Dieser Satz verwirrte mich mehr als alles andere was mir am heutigen Tag wieder fahren war.... Ich war ein Verbrecher gewesen? Was hatte ich getan? »... Wir halten es jedoch für besser euch erst einmal unter Aufsicht zu stellen.... Die Meisten werden durch 5 Jahre in Stille und Dunkelheit Wahnsinnig.« »So? Ihr haltet mich für Gefährlich?« »Nein.... Jedenfalls nicht mehr, aber wir müssen sicher gehen. Auserdem will es Hochgeweiter Xolgoren so, er wird dich bei sich aufnehmen.« Die Tür hinter mir ging auf, und ein Zwerg mit Weißem Bart und in eine Robegehüllt betrat den Raum. »Da seit ihr ja, Hochgeweihter. Ich habe schon auf euch gewartet.« Das also sollte der Mann sein bei dem ich die nächsten Wochen bleiben sollte. »Es ist bereits alles geklärt ihr könnt eueren neuen Schützling also gleich wieder mit nehmen....« erklärte Grimmag und wendete sich einigen Notizen auf seinem Schreibtisch zu.
Lehrling der Macht
Prolog
Ort: Elenvina im Hesinde des Jahres 983 nach dem Falle Bosparans
Dramatis Personae:
Dankrath Kerpsteyn, Tuchhändler und werdender Vater
Elwene Kerpsteyn, seine Gattin und werdende Mutter
Adelgunde Lassan, Medica
Jolenta, Magd der Kerpsteyns
Adalric Kerpsteyn, Erstgeborener der Kerpsteyns
Sorgenvoll marschierte Dankrath Kerpsteyn in seinem Flur auf und ab, begleitet von verschiedensten Geräuschen, die aus dem Schlafzimmer drangen, vor dessen Tür er patrouillierte. Prüfend blickte er immer wieder aus dem Fenster. Es war klirrend kalt und die Nacht sternklar. Er war nicht der einzige Händler, der es vorgezogen hatte im Phex zu heiraten, immerhin war er auch der Schutzpatron der handelnden Zunft. Die Konsequenzen daraus waren jedoch, dass nun, neun Monate später, das Ergebnis der Hochzeitsnacht in eine kalte Jahreszeit hinein geboren wurde und wohl das ein oder andere Gebet nötig sein würde, um es gut über den ersten Winter zu bringen. Wenn es denn überhaupt ohne Probleme geboren würde. Dankrath zweifelte noch immer daran.
Das Madamal war in seiner zunehmenden Phase. Ob das etwas bedeuten würde? Nervös tippte er mit den Fingern auf das Fensterbrett und blickte in die Nacht hinaus, diese Zeit zwischen dem Untergang und dem Aufgang der Praiosscheibe. Die Zeit, um deren Herrschaft sich der listige Phex mit dem schweigsamen und düsteren Boron stritt. Der eine, da ein Teil seiner Jünger am liebsten in der Nacht unterwegs waren, der andere, weil ihm die Nachtruhe und der Schlaf heilig waren. Hoffentlich hielt sich Boron in dieser Nacht selbst an die gesegnete Nachtruhe und schlief tief und fest, so könnte er niemanden zu sich rufen…
In jedem Fall war die Nacht eine Zeit, in der Praios’ wachendes Auge ruhte und sein wahrheitsfindendes Licht nicht auf die Erde fiel. Die Frage war, ob es in dieser Nacht gut oder schlecht war… denn immerhin nahm das Madamal zu.
Plötzlich zerriss ein Schrei die Stille der Nacht, so dass Dankrath zusammen zucken musste. Es war der Schrei eines neuen Lebens, das die junge Göttin Tsa geschenkt hatte. Der Schrei eines neugeborenen Kindes. Dankraths Kindes.
Der frischgebackene Vater drehte sich zur Tür des Schlafzimmers um, weg vom Fenster. Händeringend trat er von einem Fuß auf den anderen, war hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis durch die Tür zu stürzen und sich mit eigenen Augen vom Wohlbefinden von Frau und Kind zu überzeugen, auf der anderen Seite war da aber das Verbot das Zimmer zu betreten, ausgesprochen von der Medica, weil er sonst im Weg stünde.
„Oh, bei allen Zwölfen…“, er sandte ein Stoßgebet gen Alveran.
Lasst es meiner Frau und dem Kind gut gehen. Und lasst das Kind… normal sein.
Als die Tür sich schließlich öffnete und die Medica Adelgunde den Kopf hinaus in den Flur steckte, erstarrte er für einen Augenblick, vergaß sogar für einen Moment zu atmen. Einige Strähnen des ergrauten Haares der Medica, das sonst in einem strengen Dutt zusammen gebunden war, fielen ihr frech in die Stirn. War die Geburt so anstrengend gewesen?
„Ein Junge…“, sagte sie schließlich und langsam stahl sich ein sanftes Lächeln, auf ihre sonst so gestrengen Züge, „…Mutter und Kind sind wohlauf.“
Noch einen Augenblick hielt Dankraths Anspannung an, bis er sie mit einem langen, befreienden Seufzer hinaus ließ. Kurz darauf wurde sie durch überschwängliche Euphorie ersetzt.
„Oh, den Zwölfen sei Dank!“, Dankrath schritt aufgeregt auf die Medica zu, „Der Herrin Tsa und Peraine im Besonderen! Oh, ich werde eine Spende schicken zum nächsten Peraine-Tempel, gleich morgen! Und Euch, verehrtest Adelgunde, Euch vielen Dank, ich werde Euch in höchsten Tönen loben, ich…“
„Ist gut, ist gut…“, versuchte die Medica ihn zu beschwichtigen, „…kommt zur Ruhe, Herr, sonst lasse ich Euch nicht hinein. Diese Aufregung verträgt Eure Frau jetzt nicht.“
„Ja…. verzeiht… verzeiht…“, Dankrath atmete tief durch und versuchte die Gefühle zu bremsen, die in ihm umher wirbelten wie ein Orkan.
Die Medica trat schließlich zur Seite, als sie der Meinung war, dass sich Dankrath genug beruhigt hatte. Dieser neigte leicht den Kopf vor ihr, als Zeichen des Dankes und Wertschätzung und betrat so leise er konnte das Zimmer.
Dort lag sie, seine Elwene, ihr rot-blondes Haar völlig zerzaust, die Augen vor Erschöpfung geschlossen. Die Magd Jolenta hielt ein Bündel ganz vorsichtig und wog es in den Armen, ein Lächeln auf dem Gesicht. Sie blickte auf, sah ihren Herrn und trat ihm entgegen, um es ihm in die Arme zu legen. Behutsam hielt Dankrath den kleinen neuen Derebürger und betrachtete ihn. Er sah völlig normal aus, ein gesunder Bursche, keine seltsam verformten Glieder, keine spitzen Ohren, keine merkwürdigen Male auf der Haut. Nur die Augen, die bereits sehr wachsam, neugierig und… klug wirkten auf ihre Weise, schienen auffällig, aber vielleicht bildete Dankrath sich das nur ein.
Die Worte dieses frevlerischen Hexenmeisters waren nur eine leere Drohung gewesen.
„Willkommen auf Dere… Adalric.“, flüsterte er seinem Sohn zu.
Der Pfad des Gewissens
Zurück im Licht
Der altehrwürdige Hochgeweihte sah Grimmag voll Mitleid an und wendete sich dann mir zu:»Komm es wir Zeit für deine Rückkehr in's Licht Firgrim....« Wie Recht er doch hatte.
Beinahe eine Woche war es nun her, dass ich aus der Finsternis gekommen war. Es waren mir doch Fetzen aus der Zeit vor der Finsternis geblieben und so begrüßte mich jeder neue Tag mit vielem Neuen und unerwartetem und dennoch hatte ich das Gefühl dies alles zu kennen es gelebt zuhaben und an das eine oder andere Erinnerte ich mich sogar. Xolgoren war sehr erstaunt gewesen darüber, dass ich in keinster weise wahnsinnig oder anderweitig seltsam war, er erzählte mir das er viele gesehen hatte die an wenigen Monaten in der Finsternis an sich selbst zerbrochen waren, aber ich hatte nur Vergessen, Vergessen wie das Leben das ich gelebt hatte gewesen war, wer ich gewesen war und was ich getan hatte.
»Ich denke du bist keine Gefahr für uns und du wärest eine Bereicherung für unsere Gemeinschaft hier in Garnithalle..... Willst du hier bleiben oder gehen?« Richtete Xolgoren das Wort an mich und ich überlegte sehr genau bevor ich ihm antwortete:»Ich denke ich werde bleiben zumindest für's erst....«
Lehrling der Macht - Prolog (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=15188642)
Lehrling der Macht
Kapitel I
Ort: Elenvina im Boron des Jahres 990 nach dem Falle Bosparans
Dramatis Personae:
Adalric Kerpsteyn, Ältester Sohn der Kerpsteyns
Mentor Hesindagoras, Geweihter der Hesinde, Betreuer der örtlichen Hesinde-Schule
Jolenta, die Magd der Kerpstenys
Ein Fremder
„Adalric! Adalric, bist du fertig?“, klang die Stimme von Adalrics Mutter die Treppe herauf.
„Ja, Mama!“, rief Adalric, sechs stolze Jahre bereits, hinunter, der gerade seine Tunika zurecht zupfte.
„Hast du auch die gute Tunika angezogen?“, fragte Mutter nach.
„Ja, Mama!“, rief erneut Adalric.
„Dann komm, beeil dich! Du willst doch nicht zu spät im Tempel sein!“, wieder Mutters Rufen.
Adalric hüpfte die Treppe hinunter, wo Mutter Elwene ihn erwartete. Sie stemmte die Hände in die Hüften.
„Hach, du hast dir wieder die Haare nicht gekämmt!“, tadelte sie und versuchte mit den Fingern zu richten, was höchstens mit einer ordentlichen Bürste zu richten gewesen wäre.
Schließlich gab sie es auf. Aus der Küche kam ein kleines Menschlein gestapft und blickte Adalric mit schief gelegtem Kopf an.
„Ada gehen?“, fragte Adalrics dreijähriger Bruder Cian.
„Ja. Sei ein lieber Cian. Ich bin bald wieder da.“, Adalric drückte seinen kleinen Bruder und tätschelte seinen Kopf.
Dann scheuchte Mama ihn schon hinaus und an Jolentas Hand macht er sich auf den Weg zum Hesinde-Tempel.
„Hesinde, lass mich nie verzagen.
Und weiß ich's nicht, dann hilft nur: fragen!“
Der Chor der Hesinde-Schüler gab das kurze Gebet fehlerfrei wieder. Sie hatten es oft gehört und schon oft gesprochen. Dabei waren nicht nur Kinder verschiedenen Alters im Unterrichtsraum, sondern auch hier und da ein paar Erwachsene, die jene Chance nutzten, die der Hesindetempel ihnen bot, um Jugendversäumnisse auszugleichen und doch noch lesen, schreiben und rechnen zu lernen.
„Sehr schön. Dann sehen wir das nächste Mal wieder.“, Hesindagoras lächelte mild, „Und vergesst nicht Eure Hausaufgaben, ja?“
Damit war der heutige Unterricht beendet. Adalric lächelte breit. Es war toll neue Sachen zu lernen. Und seine Gnaden Hesindagoras wusste so viel! Heute hatte er ihnen ein paar neue Wörter beigebracht und ihnen aufgegeben sie schreiben zu üben. Das würde Adalric sicher machen. Strahlend ging er durch den Mittelgang zwischen den Bänken. Er merkte nicht, dass ein Mann aus der letzten Reihe aufstand, als er den Tempel verließ, um ihm zu folgen.
Vor dem Tempel sah sich der Junge eifrig um, doch Jolenta war noch nicht da, um ihn abzuholen. Adalric blies enttäuscht die Wangen auf. Es war mittlerweile schon Boron und kalt draußen. Außerdem regnete es gerade. Adalric lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tempelwand neben der Tür, so war er wenigstens durch das Vordach halbwegs vorm Regen geschützt und trat von einem Fuß auf den anderen, um warm zu bleiben.
„Na, junger Freund?“, hörte er eine ruhige, tiefer Stimme neben sich, „Darf ich mich zu dir gesellen?“
Adalric blickte auf in die Augen eines Fremden. Er hatte lockige, dunkle Haare, die sein Gesicht einrahmten und trug einen Vollbart. Sein Alter war schwer zu schätzen, vor allem für einen Jungen in Adalrics Alter.
„Vater sagt immer, ich soll nicht mit Fremden reden.“, erklärte Adalric mit hoch gereckter Nase.
„Verstehe. Da hat er natürlich recht.“, der Fremde nickte lächelnd, „Aber du hast nichts dagegen, wenn ich neben dir kurz den Regen abwarte, oder? Außerdem... wir sind doch Brüder im Geiste, junger Freund.“
„Sind wir?“, Adalric sah den Fremden ehrlich überrascht an.
„Natürlich! Wir verehren doch beide die Herrin Hesinde. Das sieht man dir richtig an, dass du ein wissbegieriger junger Mann bist. Das ist eine vortreffliche Eigenschaft.“, der Fremde nickte.
Adalric lächelte und straffte seine Haltung, er wurde gleich ein paar Zentimeter größer, schien es. Er versuchte den Mann abzuschätzen, aber das war gar nicht leicht.
„Wisst Ihr denn schon viel?“, wollte er wissen.
„Oh, so einiges, mein Freund. Aber es ist nie schlecht mehr wissen zu wollen, weißt du.“, der Fremde lächelte, „Jemand, der behauptet alles zu wissen, weiß in Wirklichkeit gar nichts. Es gibt immer jemanden der mehr weiß. Oder Wissen, dass noch verborgen irgendwo liegt, das noch niemand entdeckt hat.“
Der Junge wandte sich dem Fremden zu und lauschte gespannt.
„Ich kenne ein paar andere Sprachen. Und habe schon einige Länder besucht. Ich kann dir Sternbilder zeigen und viele Pflanzen und Tiere nennen. Ich kann dir Schriften erklären und wie man fremde Schriften manchmal entziffern kann, auch wenn man sie nicht kennt. Hmmm...“, der Fremde blickte hinauf zum Vordach des Tempels, „...oh und noch so einige Sachen, denke ich. Aber das ist nur ein winziger Teil dessen, was unsere schöne Welt uns lehren kann.“
Adalric blickte bewundernd zu dem Fremden auf mit großen Augen.
„Aber dann wisst Ihr wirklich viel!“, meinte er und blickte dann verwirrt, „Warum geht Ihr dann noch in die Hesinde-Schule?“
„Nunja, ich bin gerne im Tempel der Wissenden.“, der Mann lächelte, „Ich bin vor kurzem erst in die Stadt gekommen und wollte den Tempel mal besuchen.“
Adalric legte den Kopf schief. Ja gut, irgendwie machte das Sinn. Er zuckte mit den Schultern. Der Fremde wusste schon, warum er hier war. Der Junge nickte.
„Seine Gnaden Hesindagoras weiß wirklich viel. Und er bringt uns viel bei.“, erklärte Adalric und beobachtete, wie der Regen langsam spärlicher wurde.
„Aber er wird Euch nie alles lehren, was er weiß.“, warf der Fremde ein.
„Was?“, Adalric sah den Fremden empört an, „Warum nicht?“
„Hmm... das ist schwer zu erklären, mein junge Freund.“, der Fremde fuhr sich über den Bart, „Weil der Tempel das so will, weißt du? Die Hesinde-Geweihen haben wohl Angst, dass jemandem das ganze Wissen gefährlich werden könnte.“
„Und? Kann es?“, Adalric blinzelte verwirrt.
„Manchmal.“, der Fremde lächelte.
Der Junge wollte gerade dazu ansetzen weiter zu fragen, da hörte er die Stimme der Magd Jolenta, die nach ihm rief. Eilig kam sie die Stufen zum Tempel herauf.
„Herrje, das tut mir Leid, Adalric.“, meinte sie rasch, „Ich musste noch anstehen beim Bäcker und dann fing der Regen an und...“
Die Magd hielt inne und wischte sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie blickte den Fremden an, der neben Adalric stand, misstrauisch.
„Na, dann verabschiede ich mich mal von dir, junger Freund.“, der Fremde lächelte und ging.
„Hesinde mit Euch!“, rief Adalric dem Fremden fröhlich nach und ließ sich dann an Jolentas Hand nach Hause bringen.
Der Pfad des Gewissens
Der Anfang vom Ende
Ich sah missmutig zum Himmel es schüttete wie aus Eimern:»Warum Regnet es eigendlich immer wärend unserer Schicht, Dorin?« fragte ich meinen Wachkameraden Dorin, Sohn des Bofur genannt Dorin Eisenzahn. »Was weiß ich, weißer Schatten....« Weißer Schatten, so nannten mich meine Kameraden, weil ich der unübetroffene Meister darin war mich im Kampf wie ein Schatten zu bewegen, nie wussten meine Gegner ganz wo ich war noch wann ich zuschlagen würde und plötzlich vor ihnen stehen würde, nur um sie mit einem geziehlten Schlag zu besiegen. »Ich wette, die Anderen sitzen drinnen im trockenen in Xolosch's Kneipe und saufen sich einen....Und wir stehen hier bei diesem Sauwetter Wache.« Meine Laune erreichte ihren entgültigen Tiefpunkt als der Regen langsam begann in Schnee überzugehen, der von der nähe des Winter kündete und außerdem die unüberdachten Teile des Wehrgangs in eine Eisbahn verwandelte und uns wie der Regen auch trotz der Dächer unseres Wehrgangs in's Gesicht schlug und die Bärte aufweichte. »Kannst du noch was erkennen, weißer Schatten?« »Das Dunkel wäre kein Problem, aber bei dem Schnee sehe ich kaum weiter als 10 Schritte.« Ich fröstelte und schlang meinen Umhang enger um mich, obwohl ich längst wusste, dass der Effekt gleich null sein würde und starrte angesträngt in die Finsternis der beginnenden Nacht, da war doch etwas. »Hast du auch den Flammenschein am Horrizont gesehen?« fragte ich meinen Kammeraden. »Nein, ich sehe da nichts.... Wie auch, bei dem Mistwetter? ...Komm wir gehen zum Wachfeuer, da ist's etwas wärmer als hier.« »Na dann los bevor uns noch die Bärte abfrier....« »Was hast du?« fragte Dorin verständnislos, also ich inne hielt und in die Dunkelheit starrte. »Schon wieder eine Flamme.« »Achwas... Die Müdigkeit hat dir sicher nur einen Streich gespielt..... Kein Wunder wenn man so wenig schläft wie du, Schat....« Der Rest des Wortes blieb ihm im Halse stecken als der Erzeuger der Flammen in seinem Blickfeld auftauchte.
»Drakka! Drakka! Drakka!(Achtung! Deckung! Alarm!)« schallte es im nächsten Augenblick über den Wehrgang und ich rannte los:»Drakka! Ein Drax greift an!« Der riesige Drache kam mit schnellen Flügelschlägen heran und hüllte die Luft um sich in eine Wolke grellen Feuers, endlich erreichte ich das Ende des Wehrganges und somit auch das Alarmhorn, welches mit Hilfe von zwei Blasebälgen betätigt wurde. Der sich in die Länge ziehende Ton würde schnell den Gesamten Wächterclan auf den Plan rufen.
Der Pfad des Gewissens
Auf dem Wehrgang
Das Flügelrauschen des selbst für Drachen riesigen Wesens wurde immer lauter, ich wusste das er mich mit einem einzigen Klauenhieb töten könnte und doch wendete ich mich nicht zu ihm um, jetzt galt es die anderen Wächter zurufen auf das man Gemeinsam das Untier erschlug. »DRAKKA!(Deckung)« brüllte Dorin und als hätte ich auf dieses Kommando gewartet ließ ich mich fallen und entging so knapp dem Odem unseres Feindes und entdeckte schnell den hinter der Wehr kauernden Dorin. »DIE BALLISTEN! SCHNELL DORIN!« Mein Kamerad verstand sofort und rannte zur nächstgelegenen der auf dem gesamten Wehrgang verteilten Ballisten und begann sie auf den Drachen aus zurichten, was für ihn allein ein Problem darstellte, war die Waffe doch eigendlich für wenigstens zwei Angroschim gebaut worden.
Während ich noch immer die Aufmerksamkeit des Drachen hatte und Dorin sich noch mit der Balliste abmühte kamen bereits die ersten Verteidiger auf den Wehrgang, nicht wenige von ihnen glaubte einen Albtraum zu haben als sie den Drachen erblickten erst Dorins Ruf:»AN DIE BALLISTEN! LOS MACHT SCHON!« wuchtete sie zurück in das hier und jetzt. Schnell begannen sie wie sie es Tausendemale geübt hatten den Wehrgang zubesetzen und die Ballisten auf den Drachen auszurichten. »NA LOS FEUERT DOCH ENDLICH!« schrie ich, wärend ich zum 5mal meine Positon änderte damit der Drache mich nicht bei lebendigem Leib verbrannte und endlich wurde der Drache von den ersten Geschossen getroffen, was mir genug Zeit einbrachte um mich hinter die Wehr zu kauern. »WEITER FEUERN! WEITER FEUERN!« bellte die Stimme von Grimmag dem Clanvater des Wächterclans über den Wehrgang.
Ich zog eine der drei Wurfäxte die ich auf Wache immer bei mir trug und schloss kurz die Augen, dann schnellte ich ruckartig hoch, versierte ein Auge des kaum 15Schritt entvernten Drachen und warf mit aller Kraft die Waffe, nur um im nächsten Augenblick wieder hinterm Wehrgang zuverschwinden. Wenige Augenblicke folgten erst die Zweite, dann die Dritte. Unterdessen brüllrte Grimmag weitere Befehle:»SECHS MANN AN DIE STEINSCHLEUDERN! DER REST GIBT DECKUNG!« Ich rannte los auf Grimmag zu:»WIR SOLLTEN DRINNEN ALARM GEBEN!« Versuchte ich das Gebrüll des Drachen, in das nach wenige Augenblicken der erste Verteidiger einstimmte, nur um sekunden später für immer zu Schweigen, zu übertönen.
Prolog
Hier werden die Abenteuer der Scharlatanin Turike von Hartsteem erzählt, frei nach ihren Erlebnissen auf der Drachenqueste. Diese und die nachfolgenden Kapitel sind eine Hommage an das Rollenspiel - meine Idee war es, die Geschehnisse individuell zu interpretieren und noch mehr mit Leben zu füllen.
Die Reise war beschwerlich. Turike war schier endlos lange durch die Provinz gewandert, hatte Täler und Berge durch- und überquert und das, obwohl sie es hasste durch Pfützen und Regen, brennende Sonne und Kälte, Wiesen und Wälder zu wandern. Mit Verzücken und ein wenig Wehmut dachte sie an ihr Elternhaus in Gareth zurück. Die große Stadt und ihre Annehmlichkeiten lagen ihr mehr als die raue Reise übers weite Land. Auch die luxuriöse Ausstattung ihres Elternhausen, das angenehme Leben der Reichen und der Müßigkeit fehlten ihr sehr.
Sie war vergleichsweise herzlich aufgenommen wurde, nachdem sie von der Akademie der magischen Rüstung geflogen war. Ihre Eltern waren betuchte Bürger Gareths, die sich für ihre Tochter nur die beste Ausbildung versprochen hatten. Der Blondschopf hatte in der Tat auch einen beeindruckenden Start an ihrer Ausbildungsstätte, war bei allen beliebt und schaffte es, einen Teil ihrer kleinen Fehler gekonnt zu verstecken. Immer wieder gelang es ihr, ihr gutes Aussehen und ihre charmante Art für sich nutzen zu können. Allerdings - die Welt ist groß, ihre Verlockungen schier unendlich. Turike hatte einfach viel zu viel in ihrem Kopf, was einem konzentrierten Studium im Wege stand - naja, und die Möglichkeiten einer großen Stadt waren allgegenwärtig. So verbrachte Turike ihre Zeit lieber in den Kneipen beim Kartenspiel als am Studiertisch. Und irgendwann half der gekonnte Augenaufschlag und der unschuldige Blick aus ihren blauen Augen einfach nicht weiter. Die Lehrer durchschauten sie und der Vorfall in einem bekannten Freudenhaus machte es auch nicht besser. Turike hatte eine Bekannte dort besucht und einen ihrer Mentoren dort wieder erkannt. Beide waren dann in eine Auseinandersetzung um eben selbige Bekannte geraten, die sich einem Kunden verweigert hatte. Ein Skandal an der ehrwürdigen Akademie - und so flog sie von der Akademie, bevor sie ihr Studium recht abschließen konnte. Schluderei und zwielichtige Kontakte, war nun mal nicht gerne gesehen.
Frederick von Hartsteem erlitt das Leid, welches ihm seine Tochter einbrachte, still. Ulrike von Hartsteem, seine Frau, dagegen erging sich einen Mond lang jeden Tag aufs Neue in Gezeter. Kaum hatte Turike ihre Koffer wieder im elterlichen Haus ausgepackt, musste sie sich die Wörter „Schande“ und „schämen“ im Sekundentakt anhören, ab und zu mal ein „Was sollen die Echterbracks jetzt denken?!“ Keine Besuche außer Haus, keine Besuche im Haus - eigentlich durfte Turike nichts. Ihre Aktivitäten bestanden einen Mond darin, zu lesen, unter Schmerzen zu sticken oder sich das Gezeter ihrer werten Mutter anzuhören. Selbst ihre kleinen nächtlichen Züge durch die Stadt wurden verhindert - neuerdings hatten ihre Eltern tatsächlich Gitter vor die Fenster angebracht. So viel Misstrauen - bei so einem lieblichen Geschöpf, der Blondschopf war entsetzt.
Aber manchmal kam Rettung aus nicht zu erwartenden Quellen. So erreichte ein Brief das Hause Von Hartsteem. Der gute alte Freund der Familie, der Herr Ardo vom Eberstamm, hatte mit beruhigenden Worten auf Turikes Eltern eingeschrieben. Frederick hatte ihm die Situation geschildert, ihn um Rat gefragt. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Turike sollte nach Ferdok kommen, er würde sich dem „Problemchen“ schon annehmen und schaden konnte es nicht, dass das Engelslöckchen mal aus seinem behüteten Umfeld gerissen würde.
Und so kam es, dass Turike erleichtert ihren Proviant und ihr Reisegepäck geschnappt hatte, um sich auf den Weg zu machen. Sie war voller Tatendrang, nach der ganzen Gefangenschaft, voller Zuversicht und voller Mahnungen ihrer Eltern, als sie sich auf den Weg nach Ferdok machte. Da auch die Reise eine Lektion sein sollte, statteten sie ihre Eltern nur mit dem Notwendigsten aus, sämtliche Annehmlichkeiten des Lebens sollte sie sich erarbeiten müssen. So kam es, dass ihre Euphorie relativ schnell in Frust umschlug. Vor allem ihre Unfähigkeit, ein ordentliches Lagerfeuer zu entfachen, nervte sie zunehmend. Aber auch für das Leben in der Natur selbst war sie einfach nicht gemacht, sie stolperte mal hier hin, schürfte sich mal da ein Knie auf, lief da mal schnell vor irgendeinem Viech weg. Genauer betrachtet war es ein gütiges Zeichen von Phex, als endlich das kleine Örtchen Avestreu in ihre Sichtweite kam. Von hier aus konnte es nicht mehr weit sein. Ardo würde sie in Nullkommanix um den Finger gewickelt haben und erst einmal in Ruhe schlafen können. Auch brauchte ihre Geldbörse möglichst schnell eine Aufbesserung. Die Möglichkeiten, ihre Fingertricks testen zu können, waren rar gesät auf ihrer Reise und beim Kartenspiel war sie an noch viel gerissenere Buben geraten. Also ging sie schnellen Schrittes auf das Dörfchen zu. „Leben, du hast mich wieder! Phex sei Dank“, murmelte sie vor sich hin. Die Zukunft konnte einfach nur besser werden.
Der Pfad des Gewissens
Der Fall des Wehrgangs
»WIRWOSCH, DU ERLEDIGST DAS!« brüllte Grimmag stat mir eine Antwort zugeben. »SIE SOLLEN ALLES FÜR EINEN RÜCKZUG IN DIE TUNNEL VORBEI....!!!« Noch bevor Grimmag seinen Satz beendet hatte, war mir als würden alle meine Sinne gleichzeitig versagen und ich erfasste viel zuspät das der Drache mich gerade bei lebendigem Leib versuchte zu verbrennen.
Ich fiel nach vorn, was ich allerdings erst wahrnahm als mein Gesicht auf dem Boden aufschlug, erst nach und nach begannen meine Sinne wieder ihren Dienst zu tun, wärend ich nach Luft ringend mit dem Gesicht nach unten auf dem Stein des Wehrgangbodens lag. Wie lange ich so dort gelegen hatte wuste ich nicht als Dorin mich hinter einen Haufen Steingeschosse zog:»Schatten!« Trotz der Schmerzen, die meinen Körper durch fluteten konnte ich genügen Willenskraft aufbringen um meine aufgeplatzten Lippen zu öffnen:»Was...ser...« Dorin verstand und holte einen Trinkschlauch hervor und setzte ihn an meine Lippen, was er enthielt konnte ich nicht feststellen wohl aber wie dieser mich belebte, gierig leerte ich binnen weniger Augenblicke den Schlauch. »Besser?« fragte Dorin, aber bevor ich antworten konnte ertönte das laute Brüllen des Drachen. »ALLE RUNTER VOM WEHRGANG!! IN DIE HALLE!!« Schallte im nächsten Moment Grimmags Stimme über den Wehrgang. »Komm ich werd dich stützen.« Auf Dorin gestützt schaffte ich es tatsächlich mich auf zurichten, ein Blick den Wehrgang hinunter verriet mir, dass gut ein Drittel der Verteidiger hier auf dem Wehrgang ihr Leben gelassen hatten, hinzu kamen unzählige Schwerverletzte, die von Kameraden in Sicherheitgebracht wurden. »RÜCKZUG!! IN DIE HALLE!!!!«
Der Pfad des Gewissens
RUNTER VOM WEHRGANG!
»Los.... Sammel du noch wen anders auf ich schaff es schon irgendwie rein....« Dorin sah mich entgeistert an:»Du hast fast zwei Stunden wie Tot auf dem Wehrgang gelegen und willst jetzt behaubten du schaffst es alleine rein?« »MACH SCHON!« fuhr ich ihn an und riss mich von ihm los und humpelte dem sicherheit verheisenden Eingang entgegen, mehrmals fiel ich hin, mal freiwillig um einem Flammenstrahl des Drachen zu entgehen, mal weil meine Beine einknickten.... Doch immer raffte ich mich wieder auf um weiter dem Eingang in den Berg entgegen zustreben, wärend um mich Tod und Schmerz herrschten, da ein schwer Verwundeter, hier ein Toter, einige Meter weiter ein Sterbender, der einem Kameraden sein Erbe diektierte und schließlich einweiterer Toter... Es war grauenhaft.... Als ich schließlich an meinem Ziel ankam, blickte ich zurück: Dort standen noch immer einige Krieger die trotz Grimmags Rufen noch immer verzweifelt den Drachen mit Armbrüsten und Wurfbeilen beharkten, einige von ihnen warfen sich sogar im Nahkampf gegen das Monster, welches mitlerweile auf dem Wehrgang gelandet war. So voller Wut schienen sie zu sein, dass sie sich nach Treffern, die einen Normalen Angroscho getötet hätten, wieder aufrafften um weiter gegen den Drax zu streiten. »Warum...?« flüsterte ich leise.... »Die Meisten von ihnen haben ihren Rogar oder Schildbruder an ihn verloren.....« meinet eine Stimme hinter mir. Ich wollte mich umdrehen aber statdessen kippte ich zur Seite und um mich wurde es dunkel, meine Kräfte waren am Ende.
happycamper
24.04.2011, 18:56
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
Nacht unter Sternen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14064763&postcount=62)
Hirschfurt und Begegnungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14155212&postcount=65)
Freunde und Feinde (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14176371&postcount=69)
Bitani (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=95)
Ein wichtiges Stück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=98)
Hedriks Ausflug (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=103)
Lessalia rannte fast die Tür ein, ein Mann konnte gerade noch ausweichen als sie herausstürmte. Sie lief Richtung Waldrand, dort wo sie Hedrik das letzte Mal sah und schrie mit ihrer hohen Stimme: "Hedrik, komm zurück!"
Nachdem mein Vater und ich die hektische Hexe eingeholt haben, versuchte ich sie zu beruhigen und fragte warum sie so sicher war dass etwas passiert sei.
"Hedrik ist mein Seelentier! Natürlich kann ich seine Angst verspüren. Da ist er ja!"
Tatsächlich sprang das ängstliche Äffchen kurz darauf von einem Ast auf Lessalias Schultern und klammerte sich fest. Lessalia versuchte Hedrik zu beruhigen indem sie ihm eine angenehme entspannende Melodie ins Ohr summte. Nach einigen Minuten hatte sich der Kleine beruhigt, löste seinen Klammergriff und öffnete sein zärtliches Mäulchen um unangenehme Affenlaute von sich zu geben. Es schien so als würde er mit Lessalia kommunizieren, da sie konzentriert wirkte und in die Augen des kleinen Männchens sah.
In dieser Zeit starrten mein Vater, meine Familie - die inzwischen herbeigekommen ist -, einige Dorfbewohner Bitanis und ich auf die seltsame Unterhaltung zwischen Mensch und Tier. Es waren vielleicht eine Minute vergangen, diese wirkte jedoch wie eine Ewigkeit, da fing Lessalia an uns zu erklären was Hedrik so erschreckte. "Eine Horde Untoter ist im Wald und nähert sich Bitani. Es befinden sich anscheinend sogar Magiebegabte unter ihnen!"
Die umstehenden Leute erwachten aus ihrem eingelullten Zustand, der durch die Stille der Menge und das Lauschen des seltsamen Gespräches entstanden war.
Magier unter Untoten? Das ist eine ungünstige Kombination für die einfache Bevölkerung des Landes. Einige Bewohner sorgten dafür dass sich die Neuigkeiten wie ein Lauffeuer im Dorf verbreiteten, doch ließ dies Panik in der Masse aufkommen. Es entstanden sofort Gruppen von verängstigten Bürgern, die laut miteinander diskutierten, was zu tun sei. Dieses Bild erinnerte stark an das Eintreffen von Lessaila und mir in Bitani, als dutzende Menschen gleichzeitig aufschrien, doch dieses Mal waren die Menschen verängstigt statt fröhlich.
Der Schulze, der natürlich sofort von den Neuigkeiten informiert wurde, formte seine Gedanken und meldete sich auf einem rasch improvisierten Pult zu Wort. "Ruhe bitte! Ruhe!" Zuerst drang er nicht durch die laute, ängstliche Masse hindurch, doch seine kräftige, imposante Stimme bekämpfte die Unruhe.
"Die nahende Bedrohung ist auf keinen Fall zu unterschätzen, doch bitte ich nicht in Panik zu verfallen! Als wir von dem Problem des Nachbardorfes erfuhren, musste mit solchen Gefahren gerechnet werden. Ich habe euch gesagt wir müssen Ruhe bewahren, nur keine unüberlegten Schritte! Wenn wir fliehen würden, wäre das Problem nicht gelöst! Die Horde Untoter würde uns einholen und uns ungünstiger Erwischen! Daher sage ich: Unser Dorf darf nicht fallen! Die verfügbare Zeit soll genutzt werden um die Verteidigung zu stärken und Kraft für einen Kampf zu sammeln! Frauen und Kinder sollen sich im Ratshaus versammeln und sich dort verschanzen. Eduard Ritsch übernimmt den Aufbau eines Walles um das Dorf, besonders stark ausgebaut soll er am Waldrand sein, Tedheart Greif verteilt die Waffensammlung unter den Bürgern und Saladin Muert kümmert sich um die Verteilung von Wachen im Dorf. Es mögen sich alle Männer sofort bei Albert Krem melden!"
Die Bürger taten wie ihnen befohlen worden war, da die Worte des Schulzen eine imense Überzeugungskraft auf sie hatten und er ihnen die einzige reale Möglichkeit zeigte: Kämpfen. Gegen eine nicht genau einzuschätzende Horde Untoter, die sogar mit Magie kämpfen. Mein Vater, mein Bruder und ich meldeten sich zum Aufbauen des Walles. Mittels Baumstämmen versuchten wir eine gute Abwehr zu errichten. Während der schweißtreibenden Arbeit erzählte mir mein Vater den Rest der Geschichte:
"Ceard hatte ich damals natürlich alles über den Fluch meines Vaters erzählt, sonst erzählte ich es aber niemandem - außer deiner Mutter - etwas davon. Er schrieb mir in einem Brief, es war etwa vor einem Götterlauf, dass er mit einigen Magiern beim Erstellen eines Artefakts war, welches verhindern sollte dass Untote erwachen können. Ich schrieb ihm erfreut zurück dass dies im Falle eines Ausbruches des Fluches die Lösung sein könnte und dass er sich melden sollte wenn dieses Artefakt fertig ist.
Es war vor zwei Rohalstagen als der Fluch begann zu wirken. Ich war gerade auf dem Weg das Feld zu bearbeiten, da sah ich in der Ferne einen Untoten mir entgegenschreiten. Ich zerstückelte ihn und rannte in Angst vor weiteren Unwesen nach Hause. Ich wollte war panisch und wollte sofort mit euch und dem ganzen Dorf fliehen. Doch es war ein Brief von Ceard angekommen, der mich aufheiterte. Er schrieb dass das Artefakt, ein Amulett, fertig war und zum Abholen bei ihm bereit war. Man soll es der Quelle des Unheiles, in diesem Falle meinem Vater, um den Hals legen, dann können keine Untoten von ihm erweckt werden.
Da ich da bleiben musste um die Untoten zurück zu halten und dein Bruder noch auf Reisen war konnte ich nur dich schicken um das Amulett zu holen. Ich wollte dich nicht verunsichern also erzählte ich dir nichts vom Fluch.
Nachdem du gegangen warst informierte ich das ganze Dorf und wir bekämpften die auftauchenden Untoten. Dein Bruder machte bei seiner Heimreise, kurz vor Hirschfurt, die unangenehme Begegnung mit einem der Biester und wurde leicht verletzt, bevor er ihm davonlaufen konnte.
Einige Bewohner flohen aus dem Dorf, da sie nicht ihr Leben riskieren wollten. Vor zwei Tagen wurden die Untoten uns zu viele und das restliche Dorf musste mitten in der Nacht fliehen.
Wir kamen in Bitani an, informierten die Bewohner und schickten sofort einen Kurier Richtung Angbar um Unterstützung zu fordern."
"Du hättest mir davon erzählen müssen! Dann wäre ich schneller gereißt!", schrie ich.
"Ja, ich weiß jetzt dass es ein Fehler war. Aber ich wusste nicht wie du darauf reagieren würdest. Ich dachte du würdest panisch reagieren und uns dadurch keine Hilfe sein."
Ich dachte an meine erste Begegnung mit den Untoten zurück, in dem Haus des Einsiedlers. Ich wurde schon nervös und ich brachte nicht den Mut auf dem Einsiedler zu helfen. Er opferte sein Leben um mir Zeit zur Flucht zu geben.
Bei meiner zweiten direkten Begegnung verlief es nicht anders. Als der Untote aus der Erde kroch lief ich auf kürzestem Weg in den Wald.
Doch dieses Mal gibt es kein Entkommen. Die Untoten nähern sich und das Dorf darf nicht fallen, sonst wird der ganze Kosch mit Untoten überseht.
"Sie kommen!"
Handelnde Personen:
Tevish
Lessalia
Hedrik
Alrik
Schulze von Bitani
Der Pfad des Gewissens
Ein letztes Mal, Freunde!
»Ich denke nicht, dass er es schafft..... Er hat viel abgekriegt, mehr als einige andere....« Mein Körper war ein einziger Schmerz. »Und ich bin schuld.... Hätte ich ihn nicht...« »Nein Dorin, es war seine Wahl.« Angorax sanfte Stimme hatte meinen Kameraden unterbrochen, »Er hat sein Leben hinten angestellt. Und trägt jetzt die Konsequenzen, wie er es immer getan hat....« Ein Hustenanfall schüttelte mich... »Schatten!« Dorin war nach einigen Agenblicken neben mir, »Du zäher Bastard! Wir hatten dich schon abgeschrieben....« Mühselig öffnete ich die Augen. »Abgeschrieben?«, röchelte ich. »Wenn du dich selbst sehen könntest wüstest du warum...«
Unter Schmerzen die schlimmer waren als alles was ich je verspürt hatte stemmte ich mich hoch. »Wie steht es?« Dorin starrte mich entgeistert an, »Du willst....?« »JA!« Angorax sah mich an und meinte:»Wie dein Freund damals.... Entweder Tot oder weitermachen....« »Wovon sprichst du?« Ich konnte mich nicht erinnern jemanden der ähnlich verbissen kämpfte gekannt zu haben, »Später... Es gibt wichtigeres...« »Das Ihn nichts angeht!« Unterbrach Gorim, Sohn des Glirim, einer der Heiler Angorax »Er kann froh sein noch zu leben und sollte sich besser wieder hinlegen!« »Ich werde kämpfen wenn es nötig ist.... Egal ob ich halb tot bin oder im Sterben liege.... Ich habe eine Aufgabe und die ist das Leben der Leute hier zuschützen und wenn ich dabei sterbe ist das so!« Ohne ein Wort wendete ich mich Angorax zu, die mich anstarrte als hätte ich gerade Angrosch persönlich erklärt er müsse wart, da ich noch eine Aufgabe zu erledigen hätte. »Was ist nun?« Dorin sprang ein:»Du warst fast zwei Tage ohne Bewustsein.... In der Zwischenzeit, hat der Drax die Haupthalle genommen und dabei fast alle Verteidiger getötet.... Wir sind vielleicht noch 20 kampfbereite Angroschim....« »Zu weinige.... Aber die die nicht kämpfen können sind mit uns hier abgeschnitten. Auserdem hat es Grimmag erwischt.... Ohne ihn ist es nur eine Frage der Zeit bis wir Folgen....« Angorax fehlte es offensichtlich an zuversicht und auch Dorin war am Ende, die Moral konnte unter den Anderen kaum besser sein. »Dann, bleibt uns nur eines zu tun... Wir müssen die Leute hier rausbringen um jeden Preis!«
Angorax nickte fast so als hätte sie damit gerechnet, dass ich das sagen würde. »Ich werde mit allen die freiwillig helfen den Drax angreifen um den Anderen genug Zeit zugeben um die Halle zu verlassen....Ein letztes Mal, Freunde! Ein letzter Angriff!« Angorax und Dorin schöpften aus meinen Worten anscheinend neue Zuversicht und trommelten schnell 50Freiwillige zusammen, darunter der gesamte rest des Wächter-Clans, ausgenommen die Kinder. Angorax erklärte sich wiederwillig bereit die Flüchtlingsgruppe zuführen.
Schließlich schaute ich in die grimmigen Gesichter der letzeten Verteidiger, in nicht wenigen standen Angst und Verzweiflung geschrieben. »Freunde.... Heute werden wir nicht für Ruhm oder Ehre kämpfen, nicht für den Sieg.... Heute streiten wir auch nicht für Angrosch, heute kämpfen wir zuschutze unserer Familien und jene die uns wichtig sind, Freunde! Heute kämpfen wir in dem Wissen, dass nicht wir die Sieger sein werden sondern unsere Schutzbefohlenen! Wir werden sie in Angroschshallen wieder sehen, doch nicht heute, denn heute kämpfen wir für sie!« Und das kleine Häufchen das eben noch vor Angst gezittert hatte jubelte nun mit solcher Stimmgewalt, dass ich mir sicher war, dass wir Erfolg haben würden. »Dann lasst uns Taten sprechen lassen!«
Auf großer Fahrt
Der Beginn einer Reise
»Und? Wann geht's los, Tjalf?« »Kanst es kaum noch abwarten, was?« Tjalf unser Hetmann schaute zum wolkenverhangenen Himmel auf, »Wir warten noch ein, zwei Tage auf besseres Wetter.... So lang musst du dich noch gedulden, Haaki.« Er lächelte als er meinen enttäuschten Blick sah, welcher der jungen Thorwahler konnte es nicht abwarten endlich mit auf Fahrt zugehen. Langsam ging ich weiter in Richtung des kleinen Langhauses welches meiner Familie seit Generationen Zuhause nannte, auf halbem Weg begegnete ich Ragnar, er war fast genau so alt wie ich und würde auch mit kommen: »Und was sagt Tjalf?« »Wir warten auf besseres Wetter.... Ein, zwei Tage meinte er.« »Endlich... Wird zeit, dass wir mal hier weg kommen.... Und hast du schon alles beisammen?« Natürlich hatte ich alles zusammen, schon als es begonnen hatte zu tauen hatte ich überlegt was ich auf der Fahrt alles brauchen würde und mein Bündel gepackt, seit dem war ein Mond verstrichen. »Was denkst du denn? Und wie steht's bei dir?« »Alles da. Und was denkst du wohin die Reise geht?« »Woher soll ich das wissen? Du weißt doch wie Tjalf da ist...« »Mit dir redet er aber immer noch am meisten.... Naja auch egal. Gehn wir auf nen Schluck zu Wiglaf.«
»So dann teilen wir euch mal ein. Ragnar du, Haaki und Svenja ihr gehst auf die "Drachenfeuer", ihr anderen auf die "Swafnirs Stolz"...« Endlich war der Tag gekommen, heute würden wir Auslaufen um mit Reichtümern aus Fernen Ländern zurück zukehren. »So ihr drei, den Kram unter die Runderbänke und die Schilde über den Riemen fest gezurrt... Wir müssen langsam los...« meinte Wiglaf, Tjalfs Bruder und Herr über die "Drachenfeuer". Wir taten was er sagte und schon bald ruderten wir aus der kleinen Bucht die unser Dorf vom Meer trennte.
Auf großer Fahrt
Gemeinsam im Sturm
»VERDAMMT NOCH EINS!!! WO IST DIE SWAFNIERS STOLZ HIN!!« versuchte Wiglaf verzweifelt den tosenden Sturm zu übertönen. »KEINE AHNUNG!! SIE MÜSSTEN IRGENDWO VOR UNS SEIN!!« Fast eine Woche hatten wir gute Fahrt gemacht, bis wir vor zwei Tagen in den Sturm geraten waren, die Küste hatten wir in der Nacht aus den Augen verloren und nun war die Swafniers Stolz wie vom Wasser verschluckt. »ODER SIE SIND GEKENTERT!! BEI DEM SEEGANG IST DAS GUT MÖGLICH!!« Warf irgendjemand den ich nicht identifizieren konnte ein. »AN DIE RUDER LEUTE!!! WIR MÜSSEN RAUS AUS DEM STURM!!! BINDET EUCH AN EURE RUDERBÄNKE!!!« Ich griff Ragnar der neben mir stand am Arm und zerrte ihn zu unserem Ruder: »KOMM SCHON!! DU HAST WIGLAF GEHÖRT...« Eine Welle schlug über uns zusammen, riss uns von den Füßen und erstickte den rest meines Satzes. Als ich die Orientierung zurückgewan war ich im Wasser und Ragnar war weniger als einen halben Schritt von mir entfernt, mit einem schnellen Schwimmzug war ich bei ihm und packte seinen Arm. »WO IST DAS OTTA!!!« »VERDAMMT ICH HAB KEINE AHNUNG!!!« Verzweifelt begann ich in die Dunkelheit zustarren, allzu weit konnten wir nicht von der Drachenfeuer entfernt sein, plötzlich streifte mich etwas und ich griff verzweifelt zu. »EINE LEINE!!! VERDAMMT SWAFNIER MEINT ES GUT MIT UNS!!! HALT DICH JA GUT FEST RAGNAR!!«
Ich weiß nicht wielange wir uns so mit der Kraft der Verzweifelten an die Leine klammerten, mir zumindest kam es wie ein gesamtes Zeitalter vor, bis der Sturm abflaute und sich der Himmel auf klärte und wir uns schließlich an der Leine entlang in richtung eines Ottas ziehen konnten. »HIEFE!!!« brüllte Ragnar mit heiser Stimme, und tatsächlich begann jemand die Leine einzuholen was uns das vorwärts kommen, durch die noch immer aufgewühlte See sehr erleichterte. Als wir uns schließlich mit letzter Kraft an Bord zogen, blickten wir in das Erleichterte Gesicht von Wiglaf:»Wir dachte schon wir hätten euch verloren....« »Verloren?« echote ich heiser und tonlos ehe mich die Müdigkeit übermannte.
»Lass sie schlafen... Sie haben einen halben Tag dadraußen um's überleben gekämpft, wundert mich, dass sie es überhaubt noch geschafft haben.« Ich öffnete die Augen, jeder Muskel in meinem Körper brannte, aber ich war am leben, langsam stemmete ich meinen Oberkörper hoch. Wir waren offensichtlich wieder an Land, die Männer und Frauen der Drachenfeuer saßen oder lagen gemeinsam an einigen Lagerfeuern und trockneten sich, ihre Kleidung und ihre Habseeligkeinten. Ich ließ mich wieder zurück sinken und schloss wieder die Augen, der Sturm war vorbei, schnell übermannte mich wieder die Müdigkeit.
Auf großer Fahrt
Die Wahlfänger
»Aufwachen! Wir wollen weiter.« »Was...?« Ich öffnete die Augen vor mir stand Wiglaf. »Deine nächste Schwimmtour unternimmst du besser wenn kein Sturm tobt....« Er lachte und ich stimmte ein und stand schließlich auf meine Sachen waren noch immer klamm aber einigermaßen trocken. Als ich wenig später an Bord meine Sachen überprüfte kam am Horizont ein Segel in Sicht, ich konnte nicht erkennen zu was für einem Schiff es gehörte war mir aber sicher, dass es die Swafnier's Stolz sein musste und tatsächlich war unsere kleine Flottille nach eingen Stunden wieder vereint. Tjalf und seine Leute hatten mehr Glück als wir und waren zwar weit vom Land abgetrieben, waren aber auch nicht von der vollen Wucht des Sturms getroffen worden so wie wir und so setzten wir wieder vereint unsere Reise fort.
»Was zum.... « Uns bot sich ein erhebender Anblick an die Hunder Wahle kamen rund um uns an die Wasseroberfläche und taucten wieder unter, selbst Wiglaf hatte ein solches Schauspiel nur einmal erlebn dürfen. ich sah es als gutes Omen für den Rest unserer Reise. Auf einmal Brüllte Ragnar los: »SEHT MAL DAHINTEN!« Etwas entfernt konnte ich ein Boot ausmachen, was mich allerdings mehr interessierte war was der rote Fleck um es herum bedeutete, bevor ich allerdings diese Frage stellen konnte brüllte Wiglaf: »AN DIE RUDER!! DIE HOLEN WIR UNS!!« Und ich sah meine Befürchtung bestätigt, diese Menschen dort vorn waren Wahlfänger.
Auf großer Fahrt
Der Überfall
Meine Arme brannten und doch ließ ich nicht locker, hier galt es eines der größte Verbrechen überhabt zu bestrafen, aber diese Wahlmörder vor uns schienen das Glück des Namenlosen zu haben, seit mehrerem Stunden schon wichen sie uns aus und steuerten immer weiter in Richtung Küste.
»JETZT HABEN WIR SIE!!« Sie waren zwar noch gut eine Meile entfernt aber Ragnar, welcher vom Mast aus den Horizont absuchte schien etwas entdeckt zu haben. »DAHINTEN IST EIN DORF! ICH WETTE NEN FASS MET, DASS ES DAS ZUHAUSE DIESER WAHLMÖRDER IST!« Wiglaf sah das ähnlich und ließ Signal an die Swafnier's Stolz geben. Tjalf entschied wir würden das Boot ziehen lassen und unweit des Dorfes an Land gehen.
Ich schaute voller Ungeduld zum Himmel, wir wollten mit der Morgendämmerung aufbrechen aber noch immer zeigte sich kein Sonnenstrahl am Himmel. »Na? Kannst du auch nicht Schlafen?«, wollte Ragnar wissen, worauf in nur stumm nickte. »Hier! Sann lass uns trinken.« Dankend nahm ich das Horn von Ragnar entgegen und nahm einen großen Schluck Met. »Was meinst du wie viele es sein werden?« Er zuckte mit den Schultern: »Hundert, vielleicht Hundertundfünfzig.... Nichts womit wir nicht fertig werden!« »Das meine ich nicht.... Ich frage mich wie viele Menschen so kurzsichtig sein können.... Ich meine irgend einer von ihnen muss doch sehen, dass was sie da tun falsch und Verdammenswert ist!« Ragnar schüttele den Kopf: »Und du Haaki hast mit mir den Sturm überlebt? Sicher, dass du nicht ersoffen bist vorlauter nachdenken?« Erst sahen wir uns kurz an und dann brach das Lachen aus uns hervor, wahrscheinlich hatte Ragnar recht und ich machte mir einfach zu viele Gedanken.
»Dahinten ist es... Das Boot liegt noch fest...« Tjalf nickte Wulfgrim, unserem Späher zu und griff nach seiner Axt:»Dann wollen wir sie Ehrfurcht vor den Göttern lehren. BEI SWAFNIER ANGRIFF!!!«
Wir antworteten mit einem ohrenbetäubenden Schlachtruf, während wir unsere Waffen zogen und los stürmten. Noch ehe die Dorfbewohner begriffen was geschah waren wir im Dorf und wüteten unter ihnen.
Schreiend liefen Frauen und Kinder bei meinem Anblick, ehe einer der Männer sich mit einer Holzfälleraxt auf mich stürzte, instinktiv riss ich meinen Schild hoch um den ungestümen Angriff abzuwehren, mit einem schnellen Stich meines Langschwerts beendete ich das Leben des Mannes vor mir und schleuderte dann seinen toten Körper mit einem Schlag meines Schildes zur Seite um mich, auf den nächstbesten der Dorfbewohner zu stürzen: »RACHE!! RACHE FÜR SWAFNIER!!« Mein nächster Gegner war unbewaffnet, ein schneller Hieb und er sank sterbend zu Boden. »BITTE!! BITTE TU MIR NICHTS!! BIT... ARGH!!« Ein weiterer Mann starb zu meinen Füßen, nun allerdings trat mir ein Mann entgegen welcher offensichtlich etwas vom kämpfen verstand, als Waffe führte er ein schmuckloses Beil. Ich ergriff die Initiative und griff ihn mit einem wuchtigen Hieb in Kopfhöhe an, er wich mit einem Schritt zur Seite aus und griff nun seinerseits mit einem schnellem Hieb an dem ich nur mit Mühe auswich, ehe ich jedoch wieder angreifen konnte erschien hinter dem Mann einer meiner Kameraden und spaltete ihm mit einem Axthieb den Schädel, nur um dann weiter auf das Zentrum des Dorfes zu zu rennen, erst wollte ich ihm nachbrüllen was das sollte, schließlich war der Kerl mein Gegner gewesen war mir aber sicher, dass meine rufe im allgemeinen Lärm untergehen würden. Also lief auch ich weiter auf der Suche nach weiteren Gegnern und Beute. Schließlich trat ich die Tür eines steinernen Hauses ein, im inneren starrte mich eine Frau voller Furcht an, aber auch für sie gab es keine Gnade, nach einem Blick durch den Raum verließ ich wieder das Haus und stürmte weiter zu einem anderen Haus dessen Tür mir nur wenig Wiederstand leistete. In Inneren erwartete mich ein junger Mann kaum älter als ich und ein junges Weib welches sich Angsterfüllt in die hinterste Ecke des Raumes drängte. »STIRB DU MÖRDER!!« Der Mann stützte eine Mistgabel in Händen auf mich zu. Ich wich aus und ließ mein Schwert in seinen Rücken fahren, er schrie zwar auf und fiel zu Boden, gab aber noch nicht auf, keuchend erhob er sich wieder und blickte mich mit leicht glasigen Augen an. »Komm her du Bastard!« Forderte er, ich machte einen Schritt auf ihn zu und er griff erneut an. Sein heißes Blut bespritzte mein Gesicht als ich ihn schließlich enthauptete, die Frau kreischte als der Kopf direkt vor ihr zur Ruhe kam. Ein schneller Hieb und ich war auch hier fertig. Als ich wieder ins Freie trat kam mir Ragnar entgegen er war Blut verschmiert und sein Kampfbeil troff noch von den Lebenssäften jener deren Leben er heute beendet hatte: »Hier ist keiner mehr... Und zu holen gibt's hier auch nichts!« Ragnar nickte: »Lass uns gemeinsam weiter suchen. Geteilt wird dann Brüderlich, wie sich das gehört!« »Gut dann weiter! Auf das die Beute für uns Beide reicht!« Im nächsten Haus fanden wir eine greise Frau, welche gerade ein Kind aus dem Fenster an jemanden übergab den wir nicht sehen konnten: »Geht und macht euch keine Sorgen um mich!« Ragnar reagierte schneller als ich und spaltete ihr den Schädel, gemeinsam durchsuchten wir Oberflächlich die Hütte fanden aber nichts von wert. »Weiter! Wäre doch gelacht wenn wir nicht was Wertvolles finden!« meinte Ragnar, ich folgte ihm schweigend weiter. Das Dorf war größer als gedacht, es war eher eine kleine Stadt als ein Dorf.
Schließlich erreichten wir eine Schmiede die zwar verlassen aber keineswegs leer war. »HAHA!! Damit wären wir gut mit Beute dabei!« Ragnar machte seiner Freude Luft und auch ich war in Feierlaune, heute hatte ich meinen ersten Feind erschlagen und meine erste Beute gemacht, der Tag konnte kaum besser werden. »Komm wir hinterlassen hier ein Zeichen und suchen weiter!« Gesagt getan Ragnar hängte seinen Schild an die Tür um unseren Anspruch zu besiegel und weiter ging es. Im nächste Haus das wir stürmten, fanden wir eine Frau die sich beschützend vor ihre zwei Kinder stellt, ich hielt Ragnar zurück und meinte dann: »RAUS UND DANN VERSCHWINDET VON HIER!!« Ragnar sah mich eben so verdattert an wie die Frau. »RAUS VERDAMMT!!!« Als sie und ihre Kinder verschwunden waren sah Ragnar mich fragend an: »Hast du vergessen was diese Leute getan haben?!« Ich schüttelte den Kopf: »Nein, aber ich denke nicht, dass diese Kinder das waren!« Ragnar schüttelte den Kopf und begann damit das Haus zu durch suchen fand aber außer einigen Münzen nichts was von Interesse gewesen wäre. Es folgten noch einige Hauser und Hütten bis wir den Zentralen Dorfplatz erreichten, wo bereits einige unserer Kameraden mit erbeuteten Met und Bier feierten, unter ihnen auch Wiglaf: »RAGNAR! HAAKI! Kommt trinkt und singt mit uns, die Beute wird morgen verteilt!«
Hier nur der Vollständeigkeit wegen die Ersten Teile der Geschichte der Zwergen-Brüder Utram Und Xolororax:
Beginn der Erzählung und Vorstellung der Brüder (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13475418&postcount=4)
Auftakt zu der Geschichte: Das Elfen Dorf (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13556440&postcount=24)
Das Elfen Dorf Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13578277&postcount=28)
Das Elfen Dorf Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=33)
Das Elfen Dorf Part 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13606539&postcount=41)
Das Elfen Dorf Part 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13626051&postcount=46)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13646478&postcount=50)
Zwischenstück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13661970&postcount=51)
Das Dorf der Elfen, der Angriff der Orks Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13713562&postcount=53)
Ushnot (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=13936421&postcount=58)
Die Schlacht mit den Orken (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14050377&postcount=61)
Druiden der Angroschim Part 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14439693&postcount=84)
Druiden der Angroschim Part 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14454042&postcount=85)
Angorax Versprechen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14785903&postcount=100)
Und nun die Fortsetzung:
Mitwirkende:
Xolgorax, Sohn des Grimmag Protagonist
Utram, Sohn des Grimmag Sein Bruder und Freund
Thraxas, Sohn des Guldins Bruder von Angorax
Angorax, Tochter des Guldins Schwester von Tharaxas und Schwarm der Brüder
Ariana Lindenblatt Elfe und Freund von Angorax und der Brüder
Xolosch, Sohn des Igen Wirt der Taverne »Zur steinernen Theke«
Einige weitere Besucher der Taverne »Zur steinernen Theke«
Trotz borender Kopfschmerzen, quälten wir uns aus dem Bett, mir steckte noch immer der Marsch und die Schlacht in den Knochen aber es entschprach mir nicht einfach so auf der faulen Haut zuliegen wärend es noch etwas zu erledigen gab.
»Ich verstehe die Elfen nicht, warum den Schwarzpelz laufen lassen? Kopf ab und Gut, dann wird er keine Probleme machen....«, fragte ich Utram, wir waren von Shaana Bärenmutter gebeten worden die Bewacher des gefangenen Orks abzulösen, er sollte später befragt und dann frei gelassen werden. Mit einem mal sprang der eben noch bewegungslose Ork auf und schlug nach einem der beiden Wächter, der zweite war so überrascht, dass er nicht einem die hände zur Abwehr hob und sowie seinen Kamerad schnell auf dem Waldboden wiederfand. Ich sprintete dem laufenden Ork nach, aber wenn dieser Ork etwas konnte dann war es laufen, ich war mir schon sicher, dass er im nächsten Gebüsch verschwinden würde, als ein Pfeil haarscharf an meinem Ohr vorbei flog und das Bein des Orks traf. Mit einem Schmerzensschrei brach dieser zusammen, raffte sich jedoch sogleich wieder auf, rannte weiter und verschwand schließlich in den Büschen. »Orkendreck! Das können wir vergessen, den sehen wir nicht wieder....« Ich drehte mich um und sah zu meinem erstaunen, dass es nicht einer der Elfen gewesen war der den Ork beschossen hatte sondern mein Bruder Utram. »Und dabei sagt man von eurem Volk immer, dass die Kunst des Bogenschießens euch fremd wäre.« meinte der sich gerade erhebende Elf dem der Bogen gehörte, »Im Grunde genommen stimmt das auch, dass liegt aber eher daran das Bögen im allgemeinen etwas zu unhandlich für uns sind....« entgegnete Utram trocken, worauf hin ihm der Elf begann zulachen, die Reaktion von Utram und mir war eindeutig: »Nicht so laut....«
Nach dem Ende der Halle
Wenn Seelenhirten Hoffnung schenken
»Mach dir keinen Vorwurf, sie haben es getahn um ihre Familien zu schützen....« »ICH HÄTTE DABEI SEIN SOLLEN!!« Bisher war es niemandem gelungen Angorax ihre Niedergeschlagenheit zunehmen und immer mehr versank sie in Depressionen. »VERDAMMTE AXT!! WARUM ZUR HÖLLE HABEN SIE DENN DICH AUSGESUCHT UNS ZU FÜHREN? EIN WEINENDES KIND WÄRE EIN BESSER FÜHRER! JETZT REIß DICH ZUSAMMEN ANGORAX, TOCHTER DES GULDIN!!« Xolgrim, einer der Geweiten hatte genug davon, dass die einzige die sich in den Wäldern um Granithalle auskannte in Verzweiflung verlor. »DA HÄTTE ICH JA LIEBER DIESEN BRUNDERMÖRDER VON UTRAM HIER, DER WÜRDE WENIGSTEN SEINEN ANGROSCHO STEHEN!!« Bei dem Namen zuckte Angorax zusammen nur um dann los zu brüllen:»UND DAS VON DIR?! DU WARST DOCH DER ERSTE DER IHN TOT SEHEN WOLLTE UND DER DER DAS URTEIL NIE AKTZEPTIERTE!« Angorax wendete sich ab. »SO DANN PACKT ZUSAMMEN ES GEHT WEITER!!« Schweigend zogen die knapp 150Angroschim weiter, fast eine Woche war es her als sie von den letzten Wächtern der Halle und eigen Freiwilligen gedeckt aus ihrer angestammten Heimat geflohen waren, und es würde noch eine weitere Woche brauchen bis sie auf eine Siedlung stoßen würden. Er hat Recht... Wäre Utram hier wüßte er was zu tun wäre.... Oder zumindest würde er uns Hoffnung geben können... Sie ließ ihren Blickt über die Gruppe schweifen, 120 wehrlose Frauen, Kinder und Greise, sowie 26 als Wachen einegteilte Handwerker ohne Kampferfahrung, sie war die einzige richtige Kämpferin, alle anderen hatten bereitwillig ohne Hoffnung auf das eigene Überleben kekämpft um ihr Überleben zu erkaufen. »Wir Müssen Wasser finden, ansonsten verdursten wir bevor wir irgend eine Ansiedlung finden...« In der Eile mit der sie ihre Heimat verlassen mussten, hatten sie nicht einemal genug des nötigsten mitnehmen können, »Die Leute sollen nach Beeren ausschau halten.... Die werden den Hunger etwas stillen.« Angorax suchte den Blick eines der Umstehenden, einzig Verzweiflung war in diesen gebannt, er blickte zu ihr auf, »Wohin sollen wir denn? Kümmert doch eh keinen was aus uns wird....« »Es wird einen Ort geben an dem wir willkommen sind, wir müssen ihn nur finden!« Ein Geräusch in ihrem Rücken ließ Angorax herum fahren, zwischen den Büschen bewegte sich etwas zwergengroßes. »Ruhig, Angorax.... Ich komme um zuhelfen.« Angorax riss die Augen auf: »Durimag« »Ich sehe du hast nicht vergessen.... Als Seelenhirte sehe ich es als meine Pflicht euch in dieser Zeit der Vernichtung beizustehen.« Der alte Geode sprach ruhig und voller Wärme, seine Worte gaben Angorax neue echte Hoffnung. »Außerdem kenne ich jemanden der einen Platz weiß wo ihr auf's Herzlichtste Willkommen sein solltet. Er dürfte schon auf uns Warten vorrausgesetzt sein Gedächnis ist so gut wie deines Guldins Tochter.«
Nach dem Ende der Halle
Das Schicksal der Wächter
»LOS!! DREI NACH RECHTS!!« Wie lange wir kämpften wusste ich schon längst nicht mehr, es gab nur noch eines zu tun den Dax beschäftigen solange das eben möglich war, wieder spannte ich die Armbrust die ich mir vor beginn des Kampfes besorgt hatte, schnellte aus der Deckung hoch und feuerte auf das Linke Auge unseres Feindes, der gerade einen meiner Kameraden zerfleischte, alls ich wieder zurück in Deckung sank erschien Dorin neben mir, ich hatte ihn los geschickt um nach der Flüchtlings Gruppe zusehen. »SIE SIND WEG!! WIR SOLLTEN ZUSEHEN HIER LEBEND RAUS ZUKOMMEN!!« »NEIN WAS WENN ER UNS FOLGT?! ES IST EINFACH ZUGEFÄHRLICH!!« Dorin nickte wir alle waren uns imklaren darüber gewesen, dass es für uns warscheinlich kein Überleben geben würde und wir hatten es Aktzeptiert, nicht um Helden zusein, sondern weil es denen das Überleben sichern würde die uns etwas bedeuteten. »WÄRE DOCH GELACHT WENN WIR IHN NICHT DOCHNOCH KRIEGEN!!!« Nun da wir nichts mehr zu verlieren hatten, wo wir schon alles gewonnen hatten was es für uns zu gewinnen gab regte sich in mir wiederstand gegen das Ende welches nun unausweichlich auf uns wartete. »ICH WUSSTE JA DAS DU IRRE BIST ABER, DASS DU GLAUBST ES MIT 10MANN MIT DEM DAX DAVORN AUFNEHMEN ZUKÖNNEN HÄTTE ICH NICHT GEDACHT!!« Er lachte schallend:»ABER GUT LASS ES UNS VERSUCHEN, DER TAG AN DEM WIR ANGROSCHIM VOR DEN DRAXIM KAPITULIEREN IST NICHT HEUTE!!« Ich Griff meine Axt und gab brüllend das Kommando:»GORTOSCHA MORTOMOSCH!!« Mit einem lauten Schrei stürtzen wir, die zehn letzte Verteidiger von Granithalle aus unseren Deckungen und griffen an, ohne Hoffnung auf Sieg nur aus Hass und in der Gewissheit an diesem Abend gemeinsam in Angroschshallen zu erwachen.
Kälte
Der Winter zog sich schon mehrere Monde hin. Firun zeigte sich von seiner unerbärmlichsten Seite und die Menschen im Dorf in den Bergen fragten sich, was ihr Vergehen war, dass sie vom Gott des Eises dermaßen bestraft wurden. Jeder achtete darauf, dass das Feuer in ihren Hütten niemals ausging. Die Vorräte wurden gehütet und nur das Nötigste verbraucht. Die Jäger des Dorfes versuchten ihr bestes, aber die Trophäen ihrer Jagd wurden immer weniger. Selbst die Tiere schienen sich tief vergraben zu haben und auf das Ende dieser scheinbar endlosen Kälte zu warten. Die Pflanzen bestanden nur noch aus dürren braungrauen Ästen und drohten an der schweren Last des Schnees und Eises zu sterben. Mit der Zeit war eine der wenigen Straßen zur Außenwelt unpassierbar geworden. Zwar waren die Menschen hier einiges gewohnt, aber an solche Zustände, konnten sich selbst die Alten nicht erinnern. Im großen Haus in der Mitte des Dorfes traf man sich regelmäßig, um Vorräte zu verteilen und den Stand der Kranken und Alten zu überprüfen. Unter den Kindern grassierte eine gefährliche Grippe, die Eingesessenen hatten jeden Grund, sich zu ängstigen. Jeden Morgen erwachte sie in der Hoffnung auf wärmende Sonnenstrahlen und jeden Morgen wurden sie enttäuscht.
Gregor war einer der jüngeren Jäger, der den Wald rund um die Siedlung erkundete - auf der Suche nach Essen. Jeden Tag hoffte er, mit einem stattlichen Hasen oder einem Hirschen nach Hause zu kommen. Das hätte die schöne Anneliese und vor allem ihren Vater sicherlich tief beeindruckt. Vielleicht hätte er ihn so überreden können, ihm doch die Schöne zur Frau zu geben. Bisher hatten weder er noch Anneliese Gregor mit sonderlich viel Beachtung beschenkt. Wie es halt so wahr, man sah sich, grüßte sich, unterhielt sich auf Dorffesten, ansonsten wurde Anneliese wie ein Augapfel gehütet und von den wilden Jungen im Dorf fern gehalten. Gregors manchmal ruppige Art, seine ungepflegte braune Mähne und sein Vollbart hatten in seinem speziellen Fall dazu geführt, dass er mehr oder weniger ignoriert wurde. Aber auch das konnte nicht verhindern, dass sich Gregor unsterblich in die blonde Schönheit verliebt hatte. Der Tradition entsprechend, wurden alle jungen Frauen in ein anderes Dorf verheiratet und heiratsfähige Frauen aus anderen Siedlung hier her gebracht. Der Dorfvorsteher hatte immer wieder betont, wie wichtig das war. Aber nun waren alle von der Außenwelt abgeschottet, niemand konnte raus oder rein. Das nährte Gregors Hoffnungen, dass seine geliebte Anneliese doch für ihn bestimmt sein könnte. Allein der Gedanke, sie nie wieder sehen zu dürfen, hinterließ einen tiefen Riss in seinem Herzen. Einzig und allein - er musste seine Stellung durch eine wahrlich große Tat aufbauen und untermauern, nur leider wollte die nicht gelingen.
Die Tiere schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Verirrte sich doch mal eins vor seinen Pfeil, war er so aufgeregt, dass er danebenschoss. Als würde ein Fluch auf ihm liegen. So kehrte er jeden Abend bevor es dunkel wurde in sein Elternhaus zurück. Der einzige Trost für ihn persönlich bestand darin, dass kein anderer der Jäger mehr Glück hatte. Aber der Trost schmeckte bitter - wenn es so weiter ginge, wäre das Dorf verdammt.
Schweigend saß er mit seinen Eltern am Essenstisch. Sein Vater war Bauer, seine Mutter versorgte das Dorf mit warmer Kleidung. Das führte dazu, dass sie immer mehr als die anderen hatten, denn wärmende Wolle war begehrt und die Leute waren bereit, für ein bisschen mehr Wärme Teile ihrer eigenen Vorräte abzugeben. Der Tisch war demnach verhältnismäßig reich gedeckt und man musste sich keine Sorgen machen. Gregors Vater Wilhelm schaute weit weg in Gedanken auf die brennende Kerze, seine Mutter Mira knabberte an einem Brot mit Käse. Beide seufzten in unregelmäßigen Abständen. Gregor zuckte schon fast zusammen, als sein Vater das Wort ergriff: „Hast du schon gehört, Sohn? Der Dorfvorsteher will Männer in die Wälder schicken, sie sollen sie suchen.“ „Soweit ich weiß, will sie nicht gefunden werden.“ „Nein, will sie auch nicht, daran besteht keinen Zweifel.“ Wieder herrschte Schweigen am Tisch. „Warum will er ihr dann unsere Männer hinterher schicken?“ Gregors Mutter ließ in ihrer verächtlichen Art keinen Zweifel daran, was sie von diesem Plan hielt. „Er meint, dass sie vielleicht Antworten weiß.“ Gregors Vater blieb ganz ruhig und neutral. „Sie... diese Missgeburt wird uns wahrscheinlich alle verflucht haben!“ Mira schnaubte verächtlich ein und aus. „Mit derlei Anschuldigungen wäre ich vorsichtig, Weib! Und nun sei still!“ Gregor blickte erstaunt zu seinem Vater. Diese Art Machtwort entsprach ihm ansonsten gar nicht. War es die Kälte, die nun mehr jede schützende Schicht um die Nerven entfernt hatte, dass sie nun blank lagen? „Vater, wie will der Dorfvorsteher die Männer dazu bringen, dass sie sich auf eine aussichtlose Jagd einlassen?“ Wieder herrschte Schweigen, bis Wilhelm brummelte: „Wie wohl, Ruhm und Ansehen. Mehr haben wir ja nicht zu verteilen. Er meinte, dass derjenige, welcher sie finde und mit Antworten heim käme, sich alles von der wärmenden Gemeinschaft des Dorfes wünschen dürfte. Morgen früh, wenn die Sonne aufginge, würde er vor dem Haus in der Mitte warten und schauen, welche Mutigen bereit wären, ihren Teil für das Leben der Gemeinschaft bei zu geben.“ „Du wirst doch nicht?!“ Seine Mutter intervenierte lauthals. Aber Gregors Gedanken waren schon längst bei Anneliese. Dies war die Möglichkeit uns seine einzige Chance. Sollte er derjenige sein, könnte er sie endlich beeindrucken und ihren Vater auch und seinen Wunsch wüsste er auch schon. „Mutter, es geht immerhin um das Überleben unserer dörflichen Gemeinschaft, wie könnte ich da mich verweigern!“ Morgen früh also, würde er mit offenen Armen seinem Schicksal entgegen treten.
Lehrling der Macht - Prolog (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=15188642)
Lehrling der Macht - Kapitel I (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=15615430&postcount=108)
Lehrling der Macht
Kapitel II
Ort: Elenvina, Boron 990 BF
Dramatis Personae: Die junge Familie Kerpsteyn
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„Wie konntest du das tun?“
„Ich tat nur meine Pflicht!“
„Wie konntest du das tun?!“
„Sie werden ihn in Gewahrsam nehmen...“
„In Gewahrsam?! BRENNEN LASSEN, WERDEN SIE IHN!“
Dankrath wich weiter zurück und zuckte zusammen, als sein Besucher mit den wohl seit Tagen vernachlässigten, zerzausten dunklen Haaren den Tonbecher von seinem Schreibtisch wischte, den Krug dazu und beides mit lautem Poltern, Krachen und Splittern zu Boden fiel.
„DU!“, Morgan hob drohend den Finger, „Du wirst den Tag bereuen, als du meinen Jungen, meinen einzigen, meinen Erben der Hexerei beschuldigt hast!“
„Er hatte sich den schwarzen Künsten verschrieben!“
„DU WÜRDEST SCHWARZE KUNST NICHT EINMAL ERKENNEN, WENN SIE DIR DIE KEHLE ZERFLEISCHT!“
Dankrath wurde ganz klein, winzig, während Morgan immer größer zu werden schien, drohend stand er über ihm, das Gesicht zu einer Maske des Zorns verzogen.
„Das Elfenblut in den Adern deiner Frau, wenn es auch nur wenig ist, wird dir zum Verhängnis werden...“, Morgans Stimme war plötzlich leise, ein Flüstern, doch wirkte es noch furchteinflößender als sein Geschrei vorher, „...wart nur ab, mein Freund, wart nur ab. Dass sich dein Erstgeborener nicht einst den 'schwarzen Künsten' verschreiben wird... dein Kind wird gezeichnet sein...“
„Du kannst mir nicht drohen...“, versuchte Dankrath zu entgegnen, doch er brachte nur ein heißeres Krächzen hervor.
„...und wenn ich persönlich nachhelfen muss...“, Morgans dunkle Augen waren nur wenige Zentimeter von Dankraths entfernt, um die Pupille schienen sie gerötet und schwarze Ringe zeichneten sich unter ihnen ab, „...Zahn um Zahn... Kind um Kind...“
Plötzlich wurde alles schwarz. Der Raum war von einer Dunkelheit erfüllt, wie sie Dankrath selbst in madalosen Nächten nicht gekannt hatte. War er tot? War er erblindet?
Die Szene wechselte. Feuer. Ein brennender Scheiterhaufen. „So ist es der Wille des Herrn Praios...“. Ein Junge, gerade vierzehn Sommer. Ein Schrei, der durch Mark und Bein geht. Der Schrei eines Jungen, der bei lebendigem Leib brannte.
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Dankrath schreckte auf und bemerkte, dass er selbst schrie. Sein Laken war völlig zerwühlt, sein Körper schweißgebadet. Elwene saß augenblicklich kerzengerade im Bett neben ihm, kreidebleich.
„Dankrath... Dankrath, was ist denn los?“, sie nahm ihn in die Arme, als sein Schrei versiegte und in ein Schluchzen überging.
„Das wollte ich nicht...“, presste er heißer hervor, „...das wollte ich nicht.“
„Ssshhh...“, Elwene strich durch sein Haar, „....ssshhhh. Nur ein Traum.“
„Nein...“, er drückte sie von sich und warf die zerwühlten Laken zu Boden, als er aus dem Bett stieg.
Seine nackten Füße schienen unverhältnismäßig laut zu klatschen, als er über den Boden zur Tür ging. Mit einem Ruck öffnete er sie und trat in den Gang hinaus, da kam ihm eine kleine Gestalt entgegen. Adalric blickte zu ihm auf, rieb sich die Augen schlaftrunken.
„Vater, was ist denn los?“, murmelte er müde, „Warum schreist du so?“
Dankrath fiel vor ihm auf die Knie und sah ihn lange an. Adalric streckte die Hand aus und seine Finger, die so viel kleiner waren als Dankraths, strichen über seine Wange.
„Hast du geweint? Was ist los?“, fragte der Junge leise.
Sein Vater nahm ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. Er schluchzte erneut leise. Hinter sich hörte er behutsame Schritte.
„Mama, warum weint Vater?“, fragte der Junge.
„Vater hat schlecht geträumt, Liebling.“, Elwenes Stimme war beherrscht, ruhig, sanft.
„Cian weint auch. Er hat Vater schreien gehört.“, Adalric wusste nicht so recht, was er mit seinem Vater anfangen sollte, so tätschelte er ihm etwas unbeholfen die Schulter.
„Ich sehe nach ihm...“, Elwene verschwand im Zimmer der beiden Jungen.
Dankrath wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und blickte Adalric an.
„Er bekommt dich nicht.“, sagte er, „Er bekommt dich nicht!“
„Wer?“, Adalric war schrecklich durcheinander. Was war denn überhaupt los?
Doch sein Vater antwortete nicht, hob ihn nur hoch und brachte ihn zurück ins Bett.
„Ich werde einen Privatlehrer einstellen.“, erklärte Dankrath, als er mit Elwene wieder in ihrer beider Bett lag und die Kinder wieder beruhigt waren und schliefen, „Er geht mir nicht mehr in diese Hesinde-Schule.“
„Warum hast du so Angst? Seit Adalric beim Abendessen von dem Fremden erzählt hat, drehst du durch. Und dann der Traum. Was ist los?“, Elwene drehte sich zu ihm und strich ihm über die Wange, doch Dankrath schob ihre Hand unwirsch weg.
„Er geht nicht mehr in den Tempel! Und nicht eine Sekunde unbeobachtet aus dem Haus!“, knurrte er.
„Willst du ihn nicht gleich im Haus einsperren?“, Elwene wurde lauter, sie klang nicht sehr erfreut.
„Ich denke darüber nach...“, Dankrath drehte ihr den Rücken zu und schwieg.
Doch Schlaf fand er in dieser Nacht keinen mehr.
Kälte (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=16386827&postcount=123)
Aufbruch
Der Morgen begann langsam zu dämmern. Ein wenig Tageslicht konnte sich durch die dicken Wolken kämpfen. Gregor lag schon seit bestimmt zwei Stunden wach, denn die Aufregung ließ seinen Schlaf sehr leicht sein. Seine Gedanken kreisten, immer wieder sah er Anneliese vor sich, Blumen ins Haar geflochten - auf dem letzten Frühlingsfest. Frühling! Es schien so lange her zu sein, dass sich die Praiosscheibe gezeigt hatte. Als hätten sich die Götter von diesem verfluchten Stück Erde abgewandt. Ihm waren die Risiken dieses ,Ausflug‘ durchaus bewusst. Sein Mutter war schließlich auch für den Rest des Abends nicht müde geworden, diese immer und immer wieder aufzuzählen. Sich alleine in den Wald zu begeben, bei eisiger Kälte und möglichen Schneestürmen war kein zu empfehlendes Vorhaben. Hinzu kam, dass die Suche auch einfach ins Nichts führen konnte. Sie wollte nicht gefunden werden und keiner im Dorf wusste, ob sie überhaupt noch existierte. Aber die magische Anziehungskraft einer einzelnen jungen Frau reichte aus, dass Gregor sämtlich Vorbehalte und Bedenken über Bord warf. Einzig und allein für sie würde er es tun. Das Dorf hatte ihm noch nie viel bedeutet. Ein paar verlumpte Bauern, die in ihrer Welt voller Beengung und Scheinheiligkeit lebten. Verächtlich verzog er den Mund und schnaubte.
Er stand langsam auf und zog seine Sachen an. Als Jäger wusste er ganz genau, auf was er sich eingelassen hatte, schließlich war er nicht das erste Mal da draußen unterwegs. Er umhüllte sich mit mehreren Schichten Kleidung. Gekonnt schaffte er es, sich so nach allen Seiten vor Kälte abzuschirmen. Penibel kontrollierte Bogen, Köcher, Fallen und Seile. Auch zwei kleine Spitzhacken durften nicht fehlen, diese konnten beim Erklimmen schneebedeckter Hügel nur von Vorteil sein. Unten in der Küche packte er noch Vorräte ein und fühlte sich gewappnet. Mit dem Selbstbewusstsein der Erfahrung und dem Übermut der jungen Jahre wollte er gerade aus der Tür treten, als ihn das Schluchzen seiner Mutter stoppte. „Gregor, überleg es dir noch mal.“ Sein Vater trat hinzu in einem seiner besser Zwirne. „Sei endlich still! Wir gehen, um die Tapferen zu verabschieden. Wie steht unser Sohn denn da, wenn du die ganze Zeit flennst?“ „Ich habe ein wirklich schreckliches Gefühl bei der Sache.“ Die Stimme von Mira wurde mittlerweile von Schluchzern geschüttelt. „Ach, du hast auch bei deinem morgendlichen Stuhlgang ein schlechtes Gefühl. Klar ist es gefährlich, aber unser Junge ist nicht das erste Mal da draußen!“ Gregor zog entnervt die Augenbrauen nach oben. „Könnt ihr das aus paldowern, wenn ich weg bin. Gleich ist treffen auf dem großen Platz, ich will nicht der Letzte sein.“
So machte sich die die Familie auf zum großen Platz. Eigentlich war dieser gar nicht so groß, sondern war einfach nur der Platz, um den alle Häuser herum gebaut waren. Dort stand schon der Dorfvorsteher zusammen mit den wichtigsten Männern im Dorf - dem Bäcker, der Metzger und den reichsten Bauern. Alle hatten sich ihren Möglichkeiten entsprechend fein gemacht. Auch andere Dorfbewohner waren gekommen, um die tapferen Helden zu verabschieden. Am lautesten in dieser Ansammlung waren die jungen Kerle, die sich in der Mitte des großen Platzes versammelt hatten. Gregor zog verächtlich die linke Augenbraue hoch, die Freizeit-Jäger und Tümpel-Angler wollten also das Unmögliche schaffen. Schweigsam trat er auf die Gruppe zu. Julius Brendesberg, der Sohn des Dorfvorstehers, begrüßte Gregor als Erstes. „Wenn das nicht der schweigsame Hüne ist. Hätte nicht gedacht, dass du bereit bist, dich für das Wohl des Dorfes dermaßen aufzuopfern. Respekt!“ „Gregor? Aufopfern? Der ist doch eh jeden Tag da draußen, kann er auch mit suchen.“ Marcus Feigl blickte abschätzig an Gregor herunter. „Diese Lumpen sollen die Kälte abhalten. Hat deine Mutter sämtliche Wolle dazu benutzt, die Leute im Dorf abzuschröpfen, dass sie dir nichts mehr ordentliches stricken konnte?“ Gregor war bewusst, dass seine Familie nicht hoch angesehen war. Vor allem in letzter Zeit war es schlimm gewesen. Sie hatten immer als etwas absonderlich gegolten, aber seit dem seine Mutter beschlossen hatte, für ihre wärmende Kleidung trotz aller Not was zu verlangen, war es noch schlimmer geworden. Mira hatte immer gesagt: „Die schauen uns eh krumm an, dann können wir dabei satt sein.“ Diese Haltung hatte nicht gerade für mehr Nettigkeiten gesorgt. Gregor beschloss einfach, diese Bissigkeit zu ignorieren. Er würde seine Energie noch für die Suche und das Überleben brauchen. Dritter im Bunde der Wagemutigen war Leohard Weinbein. Auch er schien von den Geschehnissen nicht weiter Notiz zu nehmen, er war zu sehr damit beschäftigt, nervös auf seine Füße zu blicken. Julius versuchte, die entstandene etwas unangenehme Stille zu überbrücken. „Wichtig ist doch, dass wir das Dorf von dieser Last befreien und wenn das ein Weg ist...“ „Vielleicht will und Firun auch einfach nicht auf diesem Fleckchen Erde. Vielleicht ist das ein Zeichen.“ Leohard hatte seine Stimme wieder gefunden. Gregor blickte ihn amüsiert an und kratzte sich am Bart. „Willst du dann auch suchen? Oder gehst du einfach gleich weg und kommst nie wieder?“ Leohard schaute Gregor giftig an. „Mit dem Willen der Götter spaßt man nicht... und dem Schicksal des Dorfes auch nicht.“ Marcus rülpste sich kurz einen, nach dem er einen Schluck aus seinem Beutel genommen hatte. „Vergess Gregor, der hat kein Herz.“
Und ob Gregor ein Herz hatte, in diesem Augenblick war es, als würde sich doch die Sonne durch das dichte Wolkendach gekämpft haben, als Annelieses goldenes Haupt in der Menge auftauchte. Sein Blick lag wie gefangen auf ihr, voller Sehnsucht, nur von dem Wunsch beseelt, wenigstens ein paar Worte mehr mit ihr zu wechseln. Er hörte ein belustigtes Grunzen hinter sich. „Vergiss es! Nicht mal, wenn du Firun persönlich hier auf diesen Platz holen würdest.“ Leohard konnte ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken. „Halt dein Maul!“ Gerade wollte Gregor schon fast ausholen, als die Stimme des Dorfvorsteher räuspernd sich erhob. „Nun gut. Das sind also die jungen freiwilligen Helden, die sich auf machen werden, diese Last von unserem Dorf zu nehmen. Gut, gut!“ Ein kurzer verhaltender Applaus war zu hören, aber auch ein vereinzeltes Schluchzen hatte sich dazwischen gemogelt. „Also ... nun denn. Wir ihr wisst, es steht nicht gut um unser Heim. Kälte und Eis wehren schon viel zu lange, kein Sonnenstrahl hat sich die letzten Monate auf unseren ansonsten doch recht schönen Flecken Erde verirrt. Deswegen findet sie... ihr wisst schon wen ich meine...“ „Man kann die alte...“ „Ich habe doch gesagt, sei still Mira!“ Gregors Vater hielt ihr den Mund zu. Die Menschen schauten betreten zu Boden. Der Dorfvorsteher räusperte sich erneut. „Ich gebe zu, es ist kein einfaches Unterfangen. Das letzte Zusammentreffen ist lange her und lief unter ... sagen wir mal, ungünstigen Bedingungen statt. Aber vielleicht hat sie - ihr wisst schon, wen ich meine - Antworten und wir sind doch verzweifelt genug, diese Strapazen auf uns zu nehmen... also die fähigsten Freiwilligen aus zu schicken... und so.“ „Es ist unsere heilige Pflicht“, murmelte Julius neben Gregor. Gregor dachte nur daran, dass Julius immer einen Hang ins Übertriebene gehabt hatte. Er sah nur seine Sonne - Anneliese, wie sie neben ihrem Vater stand. Der Dorfvorsteher setzte erneut an. „Wie dem auch sei, wir schicken euch nicht gerne ins Ungewisse, aber es ist notwendig. Mögen die Zwölfe über euch wachen. Möget ihr von ihren wachsamen Augen begleitet werden und von ihrem Willen geschützt.“ Eine drückende Stille hatte sich über die Ansammlung gelegt. Die vier Jünglinge starten entschlossen ihrer Zukunft entgegen. Ein jeder in eine der vier Himmelsrichtungen. Begleitet von dem Schluchzen ihrer Mütter und stillen Gebeten, stapften sie durch den Schnee in die Wildnis hinaus.
Lehrling der Macht - Prolog (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=15188642)
Lehrling der Macht - Kapitel I (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=15615430&postcount=108)
Lehrling der Macht - Kapitel II (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=16392729&postcount=124)
Lehrling der Macht
Kapitel III
Ort: Elenvina, Haus der Kerpsteyns, Boron 990 BF
Dramatis Personae:
Adalric Kerpsteyn
Ossian Malter, sein Privatlehrer
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„Herr Malter?“, Adalric sprach seinen neuen Lehrer an, blickte jedoch aus dem Fenster.
Dort draußen... der Regen trommelte auf das Dach, der Himmel war grau, ganz so, wie er es im Boron häufig war... doch Adalric hätte alles gegeben jetzt dort draußen zu sein. Sein Vater hatte ihn nicht mehr aus dem Haus gelassen und sogar noch Wächter angeheuert, die das Haus bewachten. Der Junge verstand die Welt nicht mehr und hatte keine Ahnung, was im Kopf seines Vaters vor sich ging.
„Ja, Adalric?“, der Privatlehrer, den sein Vater sich geleistet hatte, Ossian Malter, sah von dem Buch auf, in dem er gerade gelesen hatte, während Adalric sich eigentlich still seinen Rechenaufgaben hätte widmen sollen.
„Warum hat mein Vater Euch eingestellt?“, fragte der Junge direkt und frei heraus.
„Weil er offensichtlich will, dass du eine umfassende Ausbildung im Lesen, Schreiben und Rechnen erhältst.“, erwiderte Ossian Malter.
„Aber... kann ich Lesen, Schreiben und Rechnen nicht in der Hesinde-Schule lernen?“, Adalric zog einen Schmollmund.
„Niemals so schnell und gut wie bei einem Privatlehrer.“, Herr Malter legte sein Buch zur Seite, „Hast du deine Aufgaben denn schon gelöst?“
Adalric schüttelte den Kopf und beugte sich wieder über das Blatt mit den Rechenaufgaben. Doch seine Augen wanderten immer wieder zum Fenster. Warum sperrte Vater ihn hier ein? Ihn und Cian? Warum durfte er nicht mehr in die Hesinde-Schule? Was hatte er getan, um seinen Vater so böse auf ihn zu machen? Adalric schniefte kurz, er zog eine Grimasse und versuchte sich zu beherrschen, auch wenn ihm eigentlich nach Weinen war.
„Ich möchte so gerne wieder raus...“, flüsterte er.
„Wie, mein Junge? Ich kann dich nicht verstehen.“, Ossian Malter beugte sich zu ihm hinunter, er hatte eine gewisse Strenge an sich, war aber meist ganz nett eigentlich.
„Ich möchte so gerne hinaus.“, meinte Adalric etwas lauter.
„Es regnet, mein Junge.“, der Lehrer deutete mit der Fingerspitze auf die Rechenaufgaben, „Mach deine Aufgaben.“
„Ist egal, ob es regnet...“, brummte Adalric trotzig, „...und die Aufgaben sind mir auch egal!“
„Werde nicht frech!“, Ossian legte wieder seinen strengen Blick auf, „Sonst werde ich deinem Vater davon berichten!“
„Ist mir auch egal!“, Adalric stand hastig auf, warf dabei seinen Stuhl um, der polternd zu Boden fiel, „Dem bin ich doch auch egal! Der sperrt mich ein, als wäre ich ein Verbrecher! Ich hab ihm doch nichts getan! Warum hat er mich nicht mehr lieb? Warum ist er so komisch?“
Adalric wischte sich energisch mit dem Ärmel übers Gesicht, um die aufkommenden Tränen weg zu wischen. Das war alles doof. Und das schlimmste war, dass er es nicht verstand. Wenn er wenigstens versuchen könnte es zu verstehen!
„Ich mag nicht mehr!“, der Junge wandte sich an seinen Privatlehrer und starrte ihm in die Augen, er war irgendwie wütend und obwohl er wusste, dass Ossian nichts für die Entscheidungen seines Vaters konnte, wahrscheinlich zumindest, war er der einzige im Moment, an dem er seine Wut entladen konnte, „Ihr seid doof! Ihr seid alle doof! Ich hasse Euch! Lasst mich raus! Lasst mich raus!“
Adalric fühlte sich plötzlich seltsam, als er die letzten Worte sprach. Ein Schwindel überkam ihn und ein seltsames Knistern strömte durch seinen Körper. Das hatte er schon ein paar Mal gefühlt, aber nie jemandem davon erzählt. Diesmal war es viel stärker und Adalric bekam plötzlich Angst. Doch seine Angst wich Erstaunen, als er sah, wie Ossian Malter von seinem Stuhl aufstand und einen Schlüsselbund hervor holte. Er schritt zur Tür und öffnete sie, hielt sie offen und wies Adalric hindurch zu gehen.
Der Junge blinzelte und staunte nicht schlecht. Wieso tat er das jetzt? Wollte er ihn wirklich hinaus lassen? Er entschied nicht lange zu überlegen, sondern die Chance beim Schopf zu packen, so eilte er hinaus. Ossian folgte ihm durch die Tür und ging schließlich voran, die Treppe hinunter zur Eingangstür des Hauses. Dort steckte er den passenden Schlüssel ein, drehte das Schloss und öffnete die Tür. Adalric stand mit offenem Mund da, starrte ihn an. Da draußen plätscherte der Regen fröhlich auf die Straße, ein lautes Rauschen drang an sein Ohr.
Er wollte schon den ersten Schritt machen, da fiel ihm ein, dass er noch schnell seinen Umhang holen sollte. Der hing auf einem Haken an der Tür. Es brauchte ein wenig Anlauf, doch schließlich hatte er den Umhang fest in der Hand, warf ihn sich über und trat an Ossian vorbei aus dem Haus in den Regen.
Die Wachen hatten sich scheinbar nach drinnen verzogen bei dem miesen Wetter. Sie saßen sicher in einem der Räume in der Nähe des Eingangs. Adalric durfte nicht zögern, sonst würden sie bemerken, das er dabei war das Haus zu verlassen. Er blickte noch einmal zurück zu Ossian, der selbst ein recht erstauntes und ungläubiges Gesicht machte, dann wandte sich der Junge schnell zur Straße hin und begann zu laufen. Wohin auch immer seine Füße ihn tragen würden. Hauptsache kein Gefangener mehr im eigenen Elternhaus sein.
Tomatensuppe
30.06.2011, 19:28
Nachtwache
Brummig machte sich Zorgasch auf den Weg zu seinem Posten der Nachtwache.Dem alten Zwerg passte es gar nicht im Winter auf dem Wachturm über dem Talkessel Wache zuschieben.Seiner Meinung nach war dies mehr eine Aufgabe für jüngere Angroschim als er.Aber er war nun mal ein Wächter und nachdem ein Kontigent seiner Zwergensippe aufgebrochen war um in den Dörfern des Umlandes Mehl und Fleisch nachzukaufen,war er von der Mine zum Wachturm versetzt worden.
Auf halben Weg zum Wachturm blieb er stehen und drehte sich um und sah in den Talkessel.Unten im Kessel brannten noch einige Lichter in den Gebäuden der Erzschmelzerei und Schmieden,aber das Tagewerk war getan und die Hammerschläge verstummt.
Zorgasch klappte den Kragen seines Zwergenmantels hoch und ging weiter,Richtung Turm.Es war ein harter Winter und der Lagermeister hatte vor ein paar Tagen erkannt,das viele Mehlsäcke Fäulnis hatten und auch einige der Fleischvorräte verdorben waren,weil man mit dem Salz gespart hatte beim Pöckeln.
Brummig kam er zur Eisenbeschlagenen Tür des Wachturms und hieb den Stiel seiner Axt zweimal dagegen.
Die Tür wurde geöffnet und Zorgasch erblickte den jungen Rugax.
"Na alles ruhig Wächter".Rugax nickte...
"Alles ruhig...wie immer.Keine Orks oder Goblins".
"Na man kann nie vorsichtig genug sein im Grenzland zu Riva" grummelte Zorgasch.Rugax nickte und sagte " Wache übergeben" und machte sich auf in den Talkessel.
"Wache übernommen" murmelte Zorgasch dem Jüngeren hinterher und schloss die Türe und schob einen schweren Eisenriegel davor.
Wenigstens war es im Turm etwas wärmer.
Zorgasch spähte aus der Schießscharte des Turms und legte dann seine Armbrust auf den kleinen Tisch daneben.Danach legte er seinen Beutel mit den belegten Broten ab und stellte seine Feldflasche mit Bier dazu.
Das würde eine lange Nacht werden,seuftze er.
Zorgasch stieg die kleine Treppe nach oben und öffnete die Luke zum Dach.
Hier befand sich ein Haufen Holz und ein kleines Pechfass,sowie eine Glocke,die er sofort Kopfschüttelnd von Eis befreite.
Was taten eigentlich die jungen Zwerge auf Tagwache.Schließlich musste bei Gefahr nicht nur das Signalfeuer angezündet werden,sondern auch die Glocke geschlagen werden.
Missmutig ging er wieder nach unten und nahm einen Schluck Bier aus der Feldflasche und wickelte eines seiner Brote aus.
Schon wollte er sich auf den kleinen Schemel vor der Schießscharte setzen als er eine Bewegung ausmachte.Angestrengt schaute er auf die verschneite Landschaft vor dem Turm und konnte es nicht glauben.
Erst sah er einen Schatten,dann zwei und danach ein halbes Dutzend auf den Eingang zum Tal zukommen.
ORKS...
Schnell spannte er die Armbrust und legte einen Bolzen ein und erbleichte.
Da vorne waren mindestens 30-40 Orks und sie hatten einen Oger dabei.
Wenn er jetzt Alarm gab,war er verloren.Niemand würde ihm hier zuhilfe kommen,das war sicher.
Zorgasch schluckte...sollte das sein Leben gewesen sein ?
Alles aus hier und jetzt ? Sicher er hatte aus seinem Leben nicht viel gemacht und auch nie geheiratet,aber er hing dran.
Er zögerte...Noch war Zeit um zu fliehen.
Zorgasch schämte sich seiner Gedanken und Tränen traten in seinen Augen.Er wollte nicht alleine sterben.Schon wollte er zu Türe eilen um sich davon zu machen als ihm das kleine Zwergenmädchen Xorina in dem Sinn kam.
"Ich habe eine Kette für dich gebastelt,Onkel" hatte sie ihm vor zwei Tagen gesagt und ihm Stolz eine Lederschnur mit einem Sein übergeben.
Xorina war sein Patenkind,seit ihr Vater vor Vier Wochen bei einem Steinschlag in der Mine ums Leben kam.
Zorgasch umfasste den Stein der Kette die um seinen Hals hing und Tränen liefen über seine Wangen in den Bart.
Nein...er war ein Kind des Schmiedes...Angroschs Sohn.
Er hatte sein Leben gelebt,so unwichtig wie es auch sein mochte.
Voller Grimm packte er die Armbrust und kletterte durch die Luke auf den Turm.Das Pechfass war schnell ausgekippt und schon hielt er eine Fackel an das Signalfeuer.
Mit dem Leuchtfeuer gab es auch die ersten Warnrufe der Orks,die jetzt zum Turm kamen.
Voller Inbrunst läutete er die Warnglocke..." Rüste euch,der Feind ist über uns,Rüste euch" brüllte er so laut seine Stimme konnte.
Schon hörte er wie unten versucht wurde,die Türe zum Wachturm aufzustemmen.Aber auch unten im Tal erklang jetzt eine Glocke.Man hatte ihn gehört oder das Feuer gesehen.
Zorgasch ließ ab von der Glocke und zielte mit der Armbrust über die Zinne auf einen Orken und schoss...
Er wollte Nachladen aber er hörte das unten die Türe aufgebrochen wurde.
Er warf die Armbrust weg und nahm die Axt zu Hand.
Als die Luke aufflog,spaltete er einen Ork sofort den Kopf.Grimmig schaute er nach unten und taumelte nach hinten,als ihm ein Orkpfeil in die Brust traf.
Er ging leicht in die Knie,fing sich aber wieder.
Die Zeit blieb für die Orks nicht ungenutzt und schon war er von vier umgeben.
Trotzig schlug er nocheinmal mit seiner Axt auf die Glocke,die nochmal ertönte.
Das war mein Leben dachte er bevor er mit einem "Angrosch" sein Leben unter den Waffen der Orks verging.
Als der Elf den Wald verließ
Teil 1
Luminarion Hirschkrone; Waldelfischer Kämpfer, frisch gefangener Abenteurer
Taanlas Lavendelklinge; Waldelfischer Kämpfer, erfahrener Abenteurer, in gewisser Hinsicht Luminarions Mentor
Vogelgezwitscher, das leise Plätschern eines kleinen Baches, und das Rascheln von Laub im Wind. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages ließen die Blätter förmlich glühen, und badeten den Waldboden noch ein wenig in warmen, rotem Licht, bevor die Sonnenscheibe hinter einen besonders großen Baum rutschte. Für einige Zeit schien es so, als würden Feen über seine Äste tanzen, dann sank die Sonne so weit hinunter, dass nur noch die obersten Blätter seine Krone strahlten. Dann legte sich nach und nach die Finsternis über den Wald, die Vögel verstummten, und die ersten scheuen Tiere der Nacht begannen sich zu zeigen.
Die perfekte Idylle, absolut friedlich, absolut natürlich. So wie es sein sollte, so wie immer. Doch dem geschulten Ohr blieb nicht verborgen, dass heute etwas anders war, und die Tiere der Nacht heute nicht den ganzen Wald für sich alleine hatten. Mit leisen, aber nicht gänzlich lautlosen Schritten kam eine Gestalt des Weges, einen kleinen Beutel in der Hand, auf dem Rücken zwei Speere, und auf den Lippen der konzentrierte Ausdruck eines aufmerksamen Wanderers, der nach einem Nachtlager, etwas Feuerholz oder nach geeigneter Beute suchte, um sie vor der Nachtruhe über einem Lagerfeuer zu grillen.
Einem Reh, dass auf einer kleinen Lichtung stand, schien er als erstes aufzufallen, es drehte beim Äsen die Ohren leicht zur Seite, dann hob es, ohne mit dem Äsen aufzuhören, den Kopf und sah in Richtung des Verursachers des Geräusches, der zu dem Zeitpunkt etwas 50 Schritt entfernt war. Ein Sprung, und schon was es im Gebüsch, und nur noch das Brechen von Zweigen war vom ihm geblieben.
Die Gestalt sah dem Reh nach und lächelte. "Heute hättest du dir keine Sorgen machen müssen, Lairja" murmelte die Gestalt vor sich hin. Als sie die Lichtung erreicht hatte, könnte auch ein menschlicher Beobachter erkennen, dass es sich hierbei um einen Elfen handelte, einen fast zwei Schritt großen, blonden, langhaarigen Elfen, der sich nun an einen umgefallenen, moosbewachsenen Baumstamm lehnte, und den Kleinen Beutel vor sich hinlegte.
"Heute hättest du dir keine Sorgen machen müssen, Lairja" widerholte er, und öffnete den Beutel. Eine handvoll kleiner Pilze kam zum Vorschein. Er zupfte ein wenig an dem Lederfetzen, der noch ein paar Sekunden zuvor zu einem Beutel verschnürt war, und führte seinen Gedankengang halblaut fort: "Ganz kann ich dich nicht essen, und dein Fleisch mitzunehmen wäre zu mühsam. Das begnüge ich mich lieber mit ein paar Pilzen"
Er zog den Dolch, den er unter dem Gürtel trug, und begann damit die Pilze zu schneiden. Als er damit fertig war zog er aus seiner rechten Gürteltasche eine Rolle Garn, sowie zwei abgenutzte Feuersteine, legte beides auf den Lederfetzen auf den er auch die Pilze gelegt hatte, und sammelte in wenigen Minuten genug trockene Zweige und Reisig um damit ein kleines Feuer zu entfachen.Die Pilze band er mit dem Garn um einen etwas dickeren Ast, schlug die Feuersteine gegeneinander, und zündete so zuerst das Reisig, und damit dann die restlichen Zweige an. Den Ast mit den Pilzen rammte er so in die Erde, dass die Pilze genau über dem Feuer hingen, dann setzte er sich erst mal eine Weile hin, wartete ab bis die Pilze gebraten waren, und lies die vergangenen Tage Revue passieren, und natürlich auch jenes Ereignis, das überhauot dazu geführt hatte, dass er sich auf Wanderschaft begeben hatte.
Vor etwa einem Monat war er mit Taanlas Lavendelklinge, einem der erfahreneren Mitgliedern seiner Sippe, auf die Jagd nach einem Bären gegangen, einem prächtigem Tier das vor einer Woche zum ersten Mal in der Nähe seiner Heimat, des Aigy der Tauregen-Sippe, aufgetaucht war. Den ganzen Vormittag verbrachten sie damit die merkwürdige Fährte des Tieres zu verfolgen, erst als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, fanden sie das Tier, und Luminarion konnte es schließlich mit einem besonders geglückten Speerwurf erlegen. Beim Häuten des Tieres fiel ihm auf, warum das Tier so merkwürdige Tatzenabdrücke hinterließ: beide Hintertatzen schienen vernarbt zu sein, das Fell neben ihnen war angekohlt, und zu guter Letzt trug der Bär einem Metallring um eine Tatze, dessen Sinn sich Luminarion zuerst nicht erschloss.
Taanlas klärte ihm am Abend dieses Tages darüber auf, dass er sich erinnerte, was der Grund für den bemitleidenswerten Zustand des Bären sein konnte, indem er ein Wort benutze, dessen Zusammensetzung auf Luminarion im ersten Augenblick lächerlich wirkte: Tanzbär.
"Haha, fast hätte ich dir geglaubt, Taanlas." War nach einigen Sekunden des Nachdenkens seine erste Reaktion "Aber auch wenn ich nichts über die Talari weiß, so ist doch klar, dass ein Bor niemals tanzen wird"
"Unterschätze niemand den Erfindungsreichtum der Talari, Luminarion. Und überschätze niemals ihr Unverständnis Tieren gegenüber. Tanzbären, das sind merkwürdige Attraktionen, die die Menschen oft auf Festen haben. Talari, die denken sie wüssten wie man mit Tieren umgeht, fangen einen Bor, oder lassen sich einen fangen. Dann trainieren sie sie darauf für ein paar Beeren, etwas Honig oder einfach aus Angst vor Bestrafung diese Bewegungen zu imitieren, die die Talari als Tanz bezeichnen. Und dann gibt es unter jenen noch Talar, die sich nicht mal die Zeit nehmen um die armen Tiere so abzurichten, sondern die sie an einem Pfahl festketten und rundherum heiße Eisen auf den Boden legen.
Das bedauernswerte Geschöpf tritt auf ein Eisen, hebt die Tatze um sie auf einen Flecken kühle Erde zu setzen, aber da wartet nur das nächste Eisen…"
Den ganzen darauffolgenden Tag musste Luminarion darüber nachdenken was Taanlas gesagt hatte. Auf der einen Seite konnte er sich nicht vorstellen, warum man überhaupt Gefallen daran finden konnte dass ein Tier auf der Stelle herumtrat, und warum man dabei keine Skrupel hatte dem Tier Schmerzen zuzufügen. Auf der anderen Seite kannte der Taanlas, er war ein grundehrlicher Mann, warum sollte er sich so einen Witz leisten? Außerdem war er vor Jahren in den Landen der Talari, der Menschen wie sie sich selbst nannten, und wusste ein wenig über die seltsamen Gebräuche die in ihren ‚Städten‘ herrschten Bescheid. Ganz anders als die meisten seiner Sippe, die Menschen nur von ferne kannten. Und anders als Luminarion selbst, der Menschen bisher nur aus Geschichten kannte.
Am Abend jenes Tages hatte er schließlich den Beschluss gefasst, für einige Zeit auf Wanderschaft zu gehen und selbst herauszufinden, was es mit den Menschen so auf sich hatte. Er bat Taanlas ihm gerade genug Wörter beizubringen, damit er sich verständlich machen konnte, suchte sich etwas Flickzeug und ein paar einfache Werkzeuge zur Holzbearbeitung, da er gehört hatte, dass Menschen sonderbare Metallscheiben, die sie ‚Geld‘ nannten dafür verlangen würden dass sie ihm halfen eine zerrissene Hose oder einen angeknacksten Speer zu reparieren, und vor allem tat er eines: er bat den Bewahrer darum, ihm alles darüber zu erzählen, wie man vermeiden konnte unter Menschen badok zu werden.
Heute Morgen, gut einen Monat später, fühlte er sich endlich sicher genug, um seine Sippe für einige Zeit zu verlassen, und ein dafür etwas über jene herauszufinden, denen sie den Namen ‚Rosenohren‘ gegeben hatten.
Ein leises Zischen riss ihn aus seinen Gedanken, der Garn mit dem er die Pilze befestigt hatte war inzwischen durchgebrannt, und drei Scheiben fielen ins Feuer, wo sie zischend verkohlten.
Vorsichtig, damit nicht noch mehr Pilze ein Raub des Feuers wurden, nahm er den Stock aus der Erde, und legte ihn vor sich auf den Lederfetzen.
Ein letztes Mal dachte er noch an den Bären, bevor er sich seiner Mahlzeit widmete, das Feuer ausdämpfte und sich schließlich nebem dem Baumstamm schlafen legte.
Als der Elf den Wald verließ
Teil 2
Er stand auf einer Lichtung, kreisrund, völlig eben und weitaus größer als jede Lichtung die er bisher gesehen hatte. Quer zwischen den Waldrändern spannte sich, wie ein Spinnennetz zwischen zwei Ästen, ein Netz aus Steinen, die anscheinend jemand aus der Erde gerissen hatte und in gleichförmige Stücke gebracht hatte, mit Oberflächen so glatt wie das Wasser eines Sees bei völliger Windstille, und Kanten so gerade wie eine Bogensehne. Taanlas hatte ihm davon erzählt, die Menschen finden es so praktischer, wenn alles schön ordentlich ist, schön übersichtlich und klar, jedoch ohne mit der Umgebung zu harmonieren. Die Steine lagen sowohl aufeinander, so hoch wie seine Schulter, sodass man kaum darüberspringen konnte, als auch dicht nebeneinander, sodass nicht mal die kleinste Maus, ja nicht mal ein Käfer, Platz zwischen ihnen fanden. Auch Luminarion nicht, der entlang einer dieser 'künstlichen Felswände' lief, auf der Suche nach einer Lücke, durch die er zwischen den Steinen hindurch konnte, um zu den noch höheren Steinmauern zu gelangen, die er recht genau in der Mitte der Lichtung sehen konnte.
Das erste, dass sich von dieser völligen Gleichförmigkeit unterschied, war eine Art Bach, ein Bach der keine Kurven bildete, der keine Stufen hinabrann. Ein Bach, in dem kein Fisch schwomm, aus dem kein Tier trank und der nicht plätscherte. Ein toter Bach, ein Grab für Wasser, der zwischen zwei Reihen dieser Steinblöcke, der völlig gerade dahinlief, und schließlich in die Steinmauer, die die Wiese umschloss auf der er eben stand, floss. Nein, nicht in den Stein selbst, vielmehr durch ein Stück, an dem einige Steine ausgespart wurden, der dafür aber durch ein Gitter abgedeckt wurde, das viel zu fein war, als dass ein Fisch oder auch nur eine Kaulquappe hindurch konnte.
Er beugte sich hinunter, und tauchte vorsichtig die Hand in das Wasser, führte sie zum Mund, und trank etwas davon. Es schmeckte nach nichts, wirklich gar nichts. Nicht nach Fischen, nicht nach Moos, ja nicht mal den Geschmack von Blättern die hineingefallen sind oder von Mineralien, über dass es geronnen ist hatte es aufgenommen. Nachdenklich erhob er sich wieder, und ging weiter, entlang der Steinmauer, bis er endlich eine Stelle entdeckt hatte, an der kein Stein war. Zu dieser Stelle führte, wie der Bach völlig gerade, ein Streifen, auf dem kein Gras wuchs, etwa doppelt so breit wie er hoch war. Auch hier schien nicht an Steinen gespart worden zu sein, kein Fleckchen Erde entlang dieses Streifens war nicht von Steinen bedeckt, nicht mal ein Gräschen wuchs zwischen ihnen hindurch, und sie hatten keinen Flecken Moss angesetzt.
Am anderen Ende dieses Weges sah er noch eine zweite Lücke zwischen den Steinen, doch wie hinter ihm schien dieser Durchlass auch in der Ferne von einer großen, Hölzernen Platte versperrt zu sein, die ihm etwa bis zur Hüfte reichte.
Zögerlich betastete der das Holz, das in diesem Zustand so unnatürlich wirkte, dass er fürchtete es könnte damit etwas nicht stimmen. Er übte ein wenig Druck auf das Holz aus, doch scheinbar lehnte es nicht nur einfach so da. Dann sprang er einfach darüber.
Auf dieser Seite schien die Merkwürdigkeit nicht geringer zu werden, eher im Gegenteil. Dieses Areal war in sich nochmals unterteilt, von Holzstäben von der Dicke eines Oberarmes, die in regelmässigen Abständen, die etwas der Größe von drei Elfen entsprachen, aus dem Boden ragten, und ihm bis zur Brust reichten. Dazwischen waren dicke Stricke gespannt, und dahinter standen einige Hirsche und graßten.
Luminarion zwang sich zwischen den Stricken hindurch, und ging auf die Hirsche zu. Er wunderte sich, warum sich Hirsche an diesen seltsamen Ort verirrt hatten, aber dennoch freute er sich wenigstens etwas vertrautes vorzufinden.
Je dichter er sich den Hirschen näherte, desto mehr wunderte er sich, dass sie ihn nicht zu bemerken schienen. Er gab sich nun nicht mal mehr die Mühe lautlos zu gehen, und trotzdem war er schon so auf wenige Schritte an sie herangekommen, und trotzdem war noch kein einziger Hirsch geflohen.
Ungläubig sagte er "Nea, hert, nea" 'Lauf, Hirsch, Lauf' Doch nur ein einzelner Hirsch sah nun zu ihm auf. Luminarion erschrack fast, der Blick des Hirschen war matt, so als wäre er krank. Aber kranke Tiere magern ab, werden langsamer und fallen Raubtieren zum Opfer. Diese hier waren jedoch gut genährt, auffallend gut genährt sogar. Er streckte seine Hand dem Hirsch entgegen, und berührte sogar seinen Kopf, um ihn zu untersuchen. Doch der Hirsch... spuckte ihn an?
Luminarion blinzelte, fuhr mit dein Fingern über seine Nase, und merkte dass er nass war. Ein weiterer Tropfen fiel auf sein Gesicht, und weitere folgten. Auch im Blätterdach der nahen Bäume konnte man das Aufklatschen von schweren Regentropfen hören. Seine Gedanken kreisten noch länger um diesen Traum, um diese Vorstellung, die er von den Städten der Menschen hatte.
Viel hatte er noch nicht gehört, lediglich was ihm Taanlas erzählt hatte: Menschen bauen Wände um ihr Eigentum, legen künstliche Wege an, auf denen man schrecklich unbequem geht, und sperren Tiere hinter Holzpflöcken ein, die sie in den Boden geschlagen haben. Kühe, Schweine, Hühner, Namen die ihm nichts sagten, die die Menschen aber diesen Tieren gaben. Ihr Fleisch verkaufen sie, statt es in der Sippe zu verteilen, selbst wenn sie mehr haben als sie selbst essen können geben sie es nicht her, sondern 'konservieren' es indem sie es, für elfische Massstäbe, ungenießbar machten.
Für ihn völlig unverständlich, gab es doch immer irgendwo Essen zu finden, wenn man nur wusste wo. Und wo er schon bei dem Thema war, und die Zeit während des Gehens inzwischen so weit fortgeschritten war, dass die Sonne ihren Höchststand erreicht hatte, im übertragenem Sinn, den natürlich wurde die gerade von den Wolken verdeckt, aus denen sich der Regen ergoss, beschloss er sich langsam nach etwas essbarem umzusehen. Es dauerte auch nicht lange, da fand er einen Apfelbaum, beschloss, um in der Übung zu bleiben, seinen Wurfspeer nach einem Apfel zu werfen.
Er nahm seien linken Fuss nach hinten und verlangerte das Gewicht auf diesen, ging in die Knie, und stieß sich dann blitzschnell nach vorne, wobei er den Speer in Richtung das Apfels warf. Der Speer traf, aber Luminarion hatte ihm etwas zu viel Kraft mitgegeben – sonst jagte er immerhin große Tiere oder nahm stabilere, schwerere Zielscheiben als einen einfachen Apfel – der Speer spaltere den Apfel, und blieb in den Ästen des Baums stecken. Er hob die Hälfte des Apfels, die zu Boden gefallen war, auf und sagte "Dann bekomme ich eben noch etwas Klettertraining"
Nach dem Ende der Halle
Das Wiedersehen
Ich atmete schwer, noch spürte ich den Schmerz den meine zerschmetterten Glieder verströmten, dazu verdammt aus 100schritt Entfernung mit anzusehen wie Dorin verbrannte, dass Urax im Rachen des Drax verschwand und wie Albrix seinen Klauen zum Opfer fiel. Ich wusste nicht warum aber noch immer hielt sich in mir beharrlich ein Funken leben, geradeso als wolle Angrosch, dass ich sah wie meine Kammeraden starben, schließlich waren nur noch ich und der Drax über, ich schloss die Augen: Es war vorbei, der Drax hatte gewonnen und aus mir troff langsam das Leben.
»Komm... Es wird Zeit mein Freund.« Langsam öffnete ich die Augen vor mir Stand ein mir unbekannter und doch vertrauter Angroscho. »Xolgorax...« Mit einem mal erkannte ich ihn, errinerte mich an ihn und seinen Rogar, an die Zeit vor dem Dunkel und den Schwur dem ich meinem Sterbenden Freund gegeben hatte:»Ich schwöre dir, dass ich die Halle an deiner stat schützen werde, bis zum letzten Atemzug....« Beschämt senkte ich den Blick, »Ich habe versagt...« »Jetzt hör mir mal genau zu! Mehr hätte ich nie erreicht, warscheinlich wäre ich schon auf dem Wehrgang verreckt. Du hast das getan was möglich war, vielleicht sogar noch mehr, also rede nicht von Versagen! Und jetzt komm, unsere Ahnen warten schon auf dich.« Wortlos erhob ich mich und folgte meinem Freund zur Halle meines Schöpfers, der ewige Werkstadt Angroschs.
Firya ten dha'fey a'thar
Eiseskälte Kämpferherz
Ort: Eine Lichtung unweit der Wohnbäume der Tauregen-Sippe
Personen: Ein erwachsener Elf, einige Elfenkinder, Luminarion (der mit dem Bienenstich
Vorwort: In Drakensang war Eiseskälte Kämpferherz immer das Mittel der Wahl um schwierige Kämpfe mit meinem Elfenkämpfer zu überstehen. Da ich mich aufs Rp vorbereiten will habe ich mir einen sehr interessanten Artikel über Elfenmagie, Feyamandra, durchgelesen und dazu einige Ausführungen über Eiseskälte Kämpferherz entdeckt, und mit anschließend Gedanken gemacht, was dieser, im Spiel nützliche aber sonst leicht selbstmörderische, Zauber für einen Elfen bedeutet könnte, der seine Zauber ja sonst in Harmonie mit seiner Umwelt wirkt. Herausgekommen ist dabei diese Erzählung.
So manch ein Ritter musste seine Lektion in Bescheidenheit lernen, indem ihm ein einfacher Bauer das Leben rettete, gar nicht wenige Fallensteller lernten wie heimtückisch ihre Art zu jagen war, als sie selbst in ihre Fallen traten, und es gehen sogar Gerüchte um, dass schon so manch ein selbsterklärter Held während einer Schlacht von einfachen Milizsoldaten lernen musste, was Tapferkeit und Pflichtbewusstsein war. Die Geschichtsbücher sind ebenso voll mit solcherlei gelernten Lektionen wie die Lieder und Gedichte der Barden, dass es fast schon verwundern mag, dass es noch andere, harmlosere Arten gibt, wichtige Lektionen zu lernen.
Eine dieser harmloseren Arten war einmal ein Bienenstich…
Es war Sommer, die Pilze schossen aus dem Boden, die Jagd nach Beeren wurde von Tag zu Tag erträglicher, und auch die Blumen des Waldes ließen sich nicht mehr lange bitten. Ebensowenig einige junge Elfen, die die Zeit nutzten um die Blumen zu sammeln um daraus Kränze zu binden, sowie die Bienen, die die Zeit nutzen um die Blumen anzufliegen und Blütenstaub zu sammeln um daraus Honig zu machen. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass einer der Jungelfen irgendwann nicht aufpasste, und an einer Blüte riss, die bereits von einer Biene erwählt wurde.
Es kam wie es kommen musste, er Junge griff zu, die Biene stach. Nach anfänglichem Geschrei, wegen dem auch einer der erwachsenen Elfen, der unweit Holz für einen neuen Bogen sammelte, herbeieilte, bemerkte der Junge, der sich die Einstichstelle genauer besah, dass da mehr war als nur eine Hautrötung und ein Juckreiz, wie er es von Gelsenstichen kannte.
Da, wo er das Zentrum des Schmerzes erkannte, sah er etwas stecken, ein winzigkleines Etwas, dass ihn entfernt an den Flügel eines gebratenen Vogels erinnerte. Jetzt, wo er sich auf die Betrachtung dieses Etwas konzentrierte, trat der Schmerz langsam in den Hintergrund, und mit wachsendem Interesse sah er, wie es sich noch etwas bewegte. Außerdem bemerkte er, dass die Biene, die ihn gestochen hatte, noch auf seiner Handfläche lag. Auch die Biene sah er sich genauer an, und bemerkte sofort dass ihr… wie sollte er es besser sagen? Dass ihr ein Stück fehlte, jenes Stück, dass nun in seiner Hand steckte, und auch eine gute Minute nach dem Stich, nachdem es von der Biene getrennt wurde, noch leicht zu pulsieren schien.
„Na, latala, was hast du, hast du dich geschnitten“ tönte es von hinten. Der erwachsene Elf hatte inzwischen seine Hand auf die Schulter des Kindes gelegt, und sah an seinem Kopf vorbei auf seine Hand. Dann endlich klärte er auf, was der Junge bisher nur raten konnte: „Ah, ein Bienenstich. Lass mich den Stachel rausholen, der pumpt dir das Bienengift direkt in die Adern.“
„Und die Biene? Das ist doch ihr Stachel!“ wollte der Junge wissen, während der ältere mit geschickten Fingern den Giftstachel aus seiner haut zog, und das Gift sogleich abschwächte. Menschliche gelehrte würden sagen ‚er hat einen Klarum Purum gewirkt‘ für ihn selbst war es einfach nur eine gut gemeinte heilsame Berührung, etwas völlig natürliches.
„D..Danke. Tut gar nicht mehr weh. Aber der Stachel… Warum ist der in meiner Hand geblieben, und nicht in der Biene?“
Der Elfenmann lächelte milde. Irgendwie schien es ihn zu erheitern, dass der Junge sich mehr dafür zu interessieren schien, warum die Biene ihren Stachel, und damit einen Teil ihres Hinterleibes, dafür gab um ihn zu stechen.
„Das sind nun mal die Bienenstachel. Valarion Bienensummen könnte es dir besser erklären, aber wenn mich nicht alles täuscht meinte er gestern Abend dass er einen neuen Obstbaum entdeckt hat, von dem er heute etwas pflücken will.
Lass mich es dir so erklären: Für das Bienenvolk ist es wichtiger Feinde abzuschrecken, als das Leben einiger Bienen. Darum gibt die Biene, wenn sie sich oder den Stock abgegriffen sieht, wenn man so will ihr Leben, um den Stock noch über ihr Leben hinaus zu schützen“
Das befriedigte die Neugier des kleinen nur kurz, nach kaum einer Minute hakte er schon wieder nach: „Aber ich habe sie gar nicht angegriffen, sie ist also wegen eines Irrtums gestorben. Und warum ist es für das Bienenvolk nicht besser, wenn die Biene mehrmals zusticht, statt beim ersten Mal zu sterben? Wieso können die das überhaupt?“
Mit einem Mal schien der erwachsene ein gutes Stück ernster geworden zu sein. Er sah sich um, und sein Blick fiel auf einen mit Moss bewachsenen Stein, der unweit von ihnen unter einer alten Buche lag. „Kommt, setzt euch um den Stein rum, Kinder, dann erzähl ich euch etwas“
Die Elfenkinder taten wie geheißen, der ältere zog an dem Band um seinen Hals, bis eine kleine hölzerne Handtrommel zum Vorschein kam, und begann sie zu schlagen. Obwohl das Instrument klein war, war der Rhythmus den es erzeugte stark genug, damit alle Kinder gespannt zuhörten. Der Elfenmann begann zu singen, und teile so jenes Geheimnis mit den Kindern, das man „Lied der Erinnerungen“ nennt.
„Ihr müsste wissen, Kinder, auch wir Elfen können, wenn wir den Punkt erreichen, an dem der Kampf keine Aussicht mehr hat, und die Niederlage oder die Flucht keine Alternative mehr ist, noch bis über das eigentliche Ende unseres Lebens weiterkämpfen. Firya ten dha'fey a'thar, nennen wir es, Eiseskälte Kämpferherz nennen es die Menschen. Nicht jeder von uns beherrscht dieses mandra, und die meisten brauchen es zum Glück nie. Denn Firya ten dha'fey a'thar, das bedeutet nicht nur um jeden Preis weiterzukämpfen, in den meisten Fällen bedeutet es den Tod. Und doch: Wenn kein Ausweg mehr bleibt, wenn es um den Schutz der Sippe, der Bewahrung von unschuldigem Leben oder wichtigen Geheimnissen, die nie in die falschen Hände geraten dürfen, geht… ihr sehr schon was ich sagen will, wenn der betreffende Elf erkennt, dass der nun anstehende Kampf der wichtigste und wohl auch der letzte seines Lebens ist, dann ist er in der Lage diesen Kampf auch bis zum Ende auszutragen.
Die Geschichte die ich euch jetzt erzähle, sie handelt von einer unserer Sippenwächterinnen, die vor vielen Sommern lebte, von einer hervorragenden Kämpferin und lieben Freundin, von Anadiel Blutbringer. Schon früh in ihrem jungen Leben zeigte sich, dass ihr großes Talent im Umgang mit den Waffen bestand. Bereits in eurem Alter begann sie Übungskämpfe gegen ihre Freunde zu führen, natürlich nur mit abgebrochenen Ästen, und anderen harmlosen ‚Waffen‘. Kaum einmal wurde sie im spielerischen Zweikampf geschlagen, selbst wenn es zwei oder gar drei gegen eine stand, hatte sie noch gute Aussichten zu gewinnen.
Und dann, als wir uns alle dem Erwachsenenalter genähert hatten, wurde sie schließlich einer der Hüterinnen unserer Sippe, so wie ich auch. Wie ihr euch denken könnt wurden wir beide zu dieser Zeit immer bessere Kämpfer, wenn ich nur daran denke wie viel Zeit wir mir Übungskämpfen verbrachten. Nun, bei diesen Übungskämpfen blieb es die längste Zeit auch, wir haben hier schließlich kaum Feinde, nur ab und an geriet ein Bär in Rage und musste von uns erlegt werden, einzelne Wildpelze verirrten sich in die Näher unserer Wohnbäume und ab und an beobachteten wir menschliche Abenteurer, die aus uns unerfindlichen Gründen in unser Gebiet vorgedrungen waren. Diese gingen aber allesamt wieder als sie uns nicht fanden. Irgendwann war dann der Punkt erreicht, als wir der Meinung waren dass die anderen Hüter schon auf unsere Sippe aufpassen konnten, und wir und mit deren Einverständnis ein wenig durch die Wälder zogen, auf der Suche nach einer Sippe die unsere Hilfe brauchte, nach marodierenden Orks die sich uns früher oder später nähern würden, sogar ein wildes Untier wäre uns damals nur gelegen gekommen um uns einmal in einem wirklich ernstem Kampf zu erproben, um zu sehen ob die Kampftechniken die wir gelernt hatten auch tatsächlich gegen jeden Feind wirkten, der irgendwann unsere Heimat angreifen konnte.
Zumindest dachte ich damals, das das der Grund war warum wir unsere Heimat verließen, hätte ich damals schon etwas von dem anwachsenden Kampfdurst Anadiels gemerkt, ich hätte alles getan um zu verhindern dass geschah, was geschehen ist.
Nach einigen Wochen haben wir eine Sippe von Auelfen erreicht, und uns dort nach Problemen erkundigt, bei denen wir ihnen helfen konnten. ‚Nein‘ lautete die Antwort ‚bei uns ist alles friedlich, aber bleibt doch ein paar Tage, vielleicht wollt ihr ja mit einigen unserer Hüter trainieren, damit ihr seht wie es um eure Kampftechniken bestellt ist.‘
Das taten wir auch, noch am selben Abend duellierte Anadiel sich mit einem der Hüter, mit Holzwaffen natürlich, und landete innerhalb weniger Minuten sieben schwere Treffer, die bei echten Waffen tödlich gewesen wären, mit den gepolsterten Holzwaffen jedoch kaum blaue Flecken verursachten.
Auch ich hielt mich gut, wenn auch nicht so beeindruckend wie Anadiel, die mit ihren beiden Dolchen wie ein wahres Raubtier wirkte. Am nächsten Abend wollten wir uns wieder duellieren, beschlossen jedoch uns tagsüber etwas in der Gegend umzusehen. Und da sahen wir sie: Orks. Wir sahen eine Gruppe von 12 Kriegern, gerüstet, bewaffnet und offensichtlich unterwegs um das Elfendorf anzugreifen. Wir überlegten gar nicht lange, zogen unsere Bögen und beschossen sie sofort. Vier konnten wir so töten, bevor sie so nahe an uns herangestürmt waren dass wir nun unsere Waffen zogen: sie ihre Zwillingsdolche, ich mein Wolfsmesser.
Als jeder von uns drei Orks gegenüberstand bemerkten wir erst unseren Fehler: wir hatten uns so sehr darauf konzentriert jeweils die vordersten Orks mit Pfeilen zu spicken, dass und ganz entgangen war dass zwei von ihnen davongelaufen waren um Verstärkung zu holen.
Jetzt konnten wir nur hoffen, dass wir mit ‚unseren‘ Orks fertig geworden waren bevor diese Verstärkung eintraf…“
Eines der Elfenkinder unterbrach, neugierig wie es war, den Gesang, und fragte : „Das ist ja einen spannende Geschichte, aber was hat das mit den Bienenstachel zu tun“
„Gleich, ich kommt gleich zu der Stelle, hör dir das Lied zu Ende an, dann wirst du verstehen.
Also, wir kämpften mit 6 Orks. Es war ein harter Kampf: Da stieß ein Ork einem von uns sein Schwert entgegen, dort parierte einer von uns geschickt einen solchen Hieb und dankte es dem Ork mit einen gut ausgeführten Gegenattacke, bis Anadiel schließlich zwei iherer Orks, und ich einen meiner Orks erlegt hatten.
Dann geschah, was wir befürchtet hatten, die übrigen Orks hatten nicht weit entfernt gelagert, und waren nun bereit in den Kampf einzugreifen. Geschwind entledigte sich Anadiel ihres letzten Orks, und hieb einem derer die sich auf mich konzentriert hatten mit einem kräftigem Hieb erst einen Arm, denn den Kopf ab. Der letzte war schnell am Boden, und wir konnten gerade rechtzeitig Pfeile an unsere Bögen legen, um damit den orkischen Bogenschützen zu kontern.
Mit viel Glück gelang es mir einem Pfeil auszuweichen. Meine Freundin indessen schien völlig zu ignorieren, dass auch auf die geschossen wurde: ein Pfeil traf ihr Bein. Doch auch das schien sie völlig kalt zu lassen: sie stürmte auf die Horde aus 9 Orks zu, durch den Pfeil der in ihrem Schenkel steckte nicht mal verlangsamt. Völlig verwirrt vergaß ich so lange zu schießen, bis ein Pfeil einen Meter an mir vorbeiging. Ich schaffte es noch 3 schwere Treffer zu landen, und stürmte ihr dann hinterher, besser sie hatte jemanden der sie in Nahkampf unterstützte.
Als ich neben ihr stand hatte sie schon wieder zwei Orks getötet, und war gerade dabei den dritten zu fällen. Ich holte mir sofort die Aufmerksamkeit zweier Feinde, damit sie bessere Chancen hatte auszuweichen. Doch dann mir auf: sie hatte sich inzwischen so sehr auf schnelle, kraftvolle Angriffe verlagert, dass sie kaum noch auf ihre Verteidigung achtete. Als sie schließlich ein Schwertstreich an der linken Schulter traf schrie ich auf. Sie tat es nicht. Obwohl ihr Lederharnisch einen langen Riss hatte schien sie nicht mal zu bluten, ich konnte wegen des Kampfes nicht genauer hinsehen, aber ich bin mir noch heute ganz sicher: sie blutete nicht. Inzwischen schien sie nicht mal jene Hiebe abzuwehren, die direkt auf ihren Oberkörper zielten, sondern nutze stattdessen die Gelegenheit die Orks häufiger zu schlagen. Mit Erfolg, schien es, denn es standen inzwischen nur noch zwei Orks, einer der auf mich einschlug, und einer der sein Schwert in ihre Hüfte trieb, während sie seinen Kopf mit beiden Dolchen in die Zange nahm, und ihn mit einem so heftigem Schnitt abtrennte, dass er einige Schritt weit flog, ehe er auf dem Boden aufschlug.
Den letzten stach ich schließlich mein Wolfsmesser in die Brust, während Anadiel ihm ihre Klinge ins Genick stieß.
Als er zu Boden fiel, und wir unsere Waffen aus seinem Leib zogen, sah ich mit meine Freundin genauer an: ihre Rüstung war in einem erbärmlichen Zustand, da und dort war sie durchstoßen, leichte Abschürfungen und Schnitten waren fast überall zu sehen. Doch am meisten Angst machte mir ihr Gesichtsausdruck: Ihre Augen waren weit aufgerissen, und schienen vor Wut nur so zu funkeln. Jeder Muskel ihres Körpers schien angespannt zu sein, sie zitterte am ganzen Leib, und auf mein Zureden reagierte sie nicht. Erst als der Kampf schon lange geschlagen war wirkte sie etwas entspannter. Sie schnaufte erleichtert und sagte noch etwas das ich kaum verstand. Dann fiel sie um. Aus allen Stellen, an denen ihre Rüstung durchbohrt war floss nun Blut, da wo ihre Haut gerade eben noch unbeschadet zu sein schien klafften nun tiefe Wunden.
Ich wollte sie noch heilen, aber weder Kräuter, noch Binden noch mandra wirkte. Ihre Augen sahen mich noch immer leer an, ihre Fingen zuckten noch ein wenig, doch ihr Herz schlug nicht mehr, ihr Atem war nicht mehr wahrzunehmen. Sie war tot. Firya ten dha'fey a'thar, wie ich erfuhr. So kann ein Elf bis über die Grenzen seines Körpers hinaus kämpfen, es ist als wäre er unverletzlich, er erleidet keine Wunden, kennt keine Angst. Aber auch keine Vorsicht mehr, er weiß nicht mehr ob er seine Grenzen schon überschritten hat. Und wenn er es merkt, dann wenn das Firya ten dha'fey a'thar von ihm abfällt, wenn er entweder verwundet zusammenbricht, oder gleich stirbt.
Anadiel ist das passiert, sie war schon immer etwas wild, aber an jenem Tag verlor sie vollends die Kontrolle, sie parierte nicht, sie wich nicht aus, sie wollte nur angreifen und töten.
Das schlimmste dabei war, so erfuhr ich als ich zurück zu dem Dorf kam, dass es den Aufelfen dort durchaus bekannt war, dass ein Stamm Orks in der Nähe lebte. Der letzte Angriff war schon hunderte Mondläufe her, die Schwarzpelze hatten sich zu dieser Zeit schon öfters die Finger an den Elfen verbrannt, die sie auf Ästen sitzend mit Pfeilen empfingen, und nie war ein Angriff erfolgreich, daher haben sie sich scheinbar darauf verlegt unvorsichtige Menschen auszuplündern. Wir haben lediglich die kläglichen Überresten eines kleinen Stammes vernichtet, der Tod meiner Gefährtin war völlig sinnlos.
Nach diesem Vorfall kehrte ich zurück, und wurde Kräutersammler. Ich weiß dass das, was Anadiel zum Verhängnis wurde, Firya ten dha'fey a'thar, auch mir innewohnt. Und ich will nicht in die Situation kommen, dass es aus mit hervorbricht, es sei denn die Sippe wird angegriffen.
Ähnlich war es mit der Biene eben, sie dachte sie muss ihr Volk verteidigen, und gab daher ihr Leben, nur damit wir beide für einige Minuten damit beschäftigt waren dir ihren Stachel aus dem Fleisch zu ziehen…
Darum, Kinder, sucht euch eure Kämpfe sorgsam aus, ihr wisst nie was der Gegner tut, und ihr wisst nie ganz genau was ihr tun werdet. Wenn ihr schon riskiert euer Leben zu geben, dann nicht sinnlos wie die Biene eben, oder meine Freundin, Anadiel Blutbringer…“
Blutrausch
Vor Wut und Hass zitternd starrte ich auf die lehmige Erde unter der meine gesamte Familie Ruhe gefunden hatte, nur ich war noch übrig, nicht einmal vor meiner 6 jahre alten Schwester hatten die Schlächter halt gemacht. Auch mich hätten sie nicht verschont, doch ich hatte beim Anblick meiner sterbenden Schwester Kräfte entwickelt denen die 5Männer nicht gewachsen waren, der Anführer war geflohen, den Rest hatte ich in meiner Raserei erschlagen. »Ich werde ihn finden und dann wird auch er bezahlen...« Ich stand auf und wendete mich gen der nahen Grenze nach Andergast in diese Richtung war er vor knapp 3Stunden geflohen, ob ich ihn überhaubt eingholen konnte war mir egal für mich gab es nur noch die Rache und so brach ich auf.
Bis spät in die Nacht hinen trieb ich mich immer weiter vorwärts, den Spuren des Gefohenen hinterher und endlich kam der Schein eines kleinen Feuers in Sicht, dort lag er, gerade so wie ein einfacher Wanderer und doch war ich mir sicher, dass er es sein musste. Ohne zuzögern trat ich näher heran und trat ihm kräftig in die Seite als er mich nicht zubemerken schien, er krümmte sich mit einem Schmerzenslaut. Ich lächelte, ja ich fand es gut das er Schmerzen hatte, betäubte es doch meinen Verlust, wieder trat ich zu, der Mann zu meinen Füßen krümmte sich noch mehr und hob die Arme vor sein Gesicht, als der nächste Tritt ihm ein Stöhnen entlockte. Eigendlich hatte ich ihn schnell und sauber töten wollen, aber immer mehr überkam es mich ich wollte das er Leidet, wollte das er für seine Grausamkeit bezahlte, ohne zu merken wie ich ihm dadurch ähnlicher wurde. Erst als aus seinem Stöhnen, Schreinen und aus dem Schreien schließlich wimmern wurde hörte ich auf ihn zu treten, meine Wut war verflogen. »Nicht... nicht einmal etwas zuende bringen könnt ihr... ihr Nostrier Fischköppe....« Aus seinem Mund und seiner Nase flossen Blut, doch in seinen Augen loderte Hass, ein Hass so absolt als sein er der einzige Grund wegen dem dieses Häufchen Elend vor mir je geboren wurde, wieder überkam mich die Wut und ich trat wieder zu und wieder und wieder. Ich weiß nicht wie oft ich auf den längst Toten eintrat ehe meine Wut wieder nach ließ und ich über etwas erwachte das mehr einem formlosen Klumpen Fleisch glich als einem Menschen.
Tomatensuppe
20.07.2011, 15:55
Hugen als Weibel in Nostria
Hugen war Zufrieden.Er hatte einen Vertrag als Weibel in der Armee irgendeines Grafen von,bei oder zu Nostria angenommen und bekam eine warme Mahlzeit jeden Tag und 8 Silberlinge die Woche.
Dafür sollte er eine 20 köpfige Gruppe von Bauernmiliz ausbilden und beaufsichtigen.
Er hatte den Vertrag über eine sechsman starke Zwergentruppe bekommen die ebenfalls im Dienste des Grafen standen.Hugen hatte sie in einer Spelunke in der Stadt kennengelernt.Sie waren für die einzige Balliste und dem Nachschub verantwortlich.Der Graf stellte eine kleine Armee auf um irgendeine kleine Grenzstreitikeit mit seinem Bruder im Frühjahr zu klären.
Auf seine Art....
Hugen war dies nur Recht.Immerhin war es noch Winter und er brauchte eine Arbeit.
Hauptmann Rugosch der Anführer des Zwergentrupps hatte ihn gerne eingestellt,waren sie doch viel zu wenige und schon war Hugen Weibel in einer Abteilung.Die Ausbildung lief nicht schlecht wenn man bedachte das er es zum ersten mal machte.
In der Garnison bei Nostria waren wohl 400 Mann stationiert,davon bestimmt 300 Bauern Milizen.Der Graf schien nicht viel Geld zu haben,was Hugen aber nicht störte.Hauptsache ihm redete keiner rein,was sich bald ändern sollte.
Der Oberst der Garnision war irgendein Dicker Gigrim mit dem Namen von Euben...oder so.Der hatte einen Sohn der als Ritter des Nachts als Wachkommandant Hugen auf der Wache einen Besuch abstattete und das war so.....
Hugen hattte als Weibel vom Dienst in einer Winternacht Wache.Nachdem er die Posten kontrolliert hatte,genehmigte er sich neben dem Wachfeuer am Haupthaus eine Flasche Premer Feuer,gegen die Kälte als er die Schritte des Wachkommandanten vernahm.
"Alles in Ordnung" bemerkte Hugen und nahm einen tiefen zug aus der Flasche.
Der Gigrim war sehr jung und zwirbelte seinen Schnurrbart.
"Nun was haben wir den hier Weibel...Ein Wachvergehen " schnurrte der Gigrim.
Hugen war verblüfft..." Wo...Hat sich jemand entfernt oder ist eingeschlafen" bemerkte er.
"Aber mitnichten mein Lieber Herr Zwerg" bemerkte der Jüngling spitz.
"Ihr seid es der sich eines vergehens schuldig macht,jawohl...was habt ihr dazu zusagen"?
Hugen sah an sich herab...Er war voll bewaffnet und er trug seinen Helm.
"Was meint ihr " fragte der Zwerg.
"Nun ich ähh hehehe" der Gigrim wandte sich überlegen an Hugen. " Ich meine trinken auf Wache...habt ihr ein Problem mit Alkohol Weibel" fragte der jüngling und zog spöttisch die Augenbraue nach oben.
Hugen war erleichtert.
"Nein nicht mit sondern nur ohne" antwortete Hugen und nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche.
Der Jüngling wurde Rot im Gesicht und zischte hervor..." Genau das meine ich doch".
Hugen war verständnisvoll..
"Also eigentlich reicht die Flasche noch,aber wenn ihr eine neue holen wollt nur zu".
Die Gesichtsfarbe des Jünglings nahm jetzt eine tiefrote Färbung an.
"Ihr wagt es" brachte er hervor und Hugen war unsicher.
"Ihr habt es doch selber vorgeschlagen...wollt ihr jetzt keine neue Flasche mehr holen" brummelte Hugen.
"NEIN will ich nicht" schrie der Jüngling.Die Flasche ist schlecht und ihr seid es auch Weibel ich werde euch....ah ja da kommt ja euer Hauptmann,wir wollen mal sehen wie er die Sache sieht.
Aus einer Baracke trat der Zwerg Rugosch.
"Was geht hier vor"
Hugen verteidigte sich.
"Der Wachkommandant sagt das die Flasche schlecht ist".
"Ist das wahr" fragte Rugosch und der jüngling der nickte.
Hauptmann Rugosch nahm Hugen die Flasche ab und nahm einen Schluck und danach noch einen.
"Augezeichnet...guter Premer Feuer.Ihr braucht keine Angst zu haben,das ist keine Schmuggelware sondern guter Stoff.Wollt ihr auch mal kosten"?
Der Jüngling schnappte nach Luft und seine Gesichtsfarbe ging gegen Lila.
Hugen steckte Rugosch folgendes..."Der Kommandant hat ein Problem mit Alkohol".
Dieser hörte das und röchelte " Ihr kl..kleinen..ihr...Bast..Bast...ihr..."
Schon drehte sich der jüngling um und stapfte davon.
Hugen und Rugosch warfen sich einen Blick zu.
Es war gar nicht schön wenn der eigene Wachkommandant ein Problem hatte mit Alkohol.
Das Licht in dir...
Als ich erwachte lag immer noch der Gestank des Todes in der Luft und bestätigte mir, dass alles nicht nur ein grausiger Albtraum gewesen war. Meine Familie war Tot und ich hatte Rache genommen, grausam und ohne Gnade. Doch jetzt fühlte ich mich leer, was sollte ich tun? All meine Träume waren dahin, zerbrochen als ich mit an sehen musste wie alles was mir etwas bedeutet hatte binnen weniger Minuten vernichtet wurde, was mir blieb waren Trümmer, die Trümmer von allem was meine Welt gewesen war. »Denk daran, irgendwann werde ich nicht mehr sein um dir den Weg zuweisen: Also merke dir gut was ich dir beigebracht habe, denn wenn die Zeit kommt dann musst du wissen welchen Weg du gehst. Und egal welcher es auch sein mag gehe ihn ohne Furcht, denn in dir wohnt ein Licht dass selbst die Dunklesten Orte erhellen kann.« »Und was ist das für ein Licht?« »Glaube, Mut, Freude.... Ich weiß es nicht, denn es ist dein Licht und in deiner dunkelsten Stunde wirst du es entfachen.« Damals hatte ich lange gegrübelt was mein Großvater mir damit hatte sagen wollen, und bis heute hatte ich nicht verstanden und doch tat ich was er gesagt hatte, ich entzündete in meiner dunkelsten Stunde das Licht in mir. Und dieses Licht war Hofnung, Hoffnung auf eine bessere Zukunft, eine Zukunft in die mein Weg führen würde, egal was sich mir auch entgegenstellte. Und so brach ich auf, hier hielt mich nichts mehr, denn das wichtigste meiner alten Welt trug ich in meinen Herzen....
Ilmariel 'Schattenstreicher' Herbstlaub
Kapitel 1 der Auftakt zum großen Schauspiel
Ausgedehnte Lichtungen, umrandet von alten, knorrigen Bäumen, zarter Jungwald. Dazwischen Stauden, die in den verschiedensten Farben blühten und so einen harmonischen Übergang vom gepflegten Garten voller kunstvoll geschnittener Büsche, in Mustern gesetzetn Blumen und einiger aus Granit gehauenen Statuen auf der einen Seite, und dem scheinbar wilden Wald voller prächtigem Jagdwild war, bildete.
Dieser wundervolle Anblick schien jedoch nur der Rahmen zu sein für ein kleines, aber dennoch prunkvolle Jagdschloss, das keine 50 Meter vor dem Wald stand.
Sein Dach war mit roten Tonziegeln gedeckt, links und rechts ragten zwei Türme gute 6 Meter über das Dach hinaus, keine robusten aber schmucklosen Wehrtürme, nein, schlanke Aussichtstürmchen waren es, mit einem Dachvorsprung von etwa einem Meter, unter dem man selbst bei Regen stehen konnte, sich an das filigrane Kupfergeländer lehnen konnte, und seinen Blick weit über den Garten, den Jungwald uns dort, wo er nicht zu dick war, sogar in den 'echten' Wald gleiten lassen konnte.
Entweder um den Blick zu genießen oder, was bei den Gästen die der Besitzer, ein reicher Baron, oft einlud eher vorkam: Um sich die Rehe, Füchse, Dachse, Vögel oder gar Hirschen aussuchen konnte, die man zu erlegen versuchte.
Nach erfolgreicher Jagd pflegte man dann vor dem Schloss zu sitzen, entweder im umzäunten Teil des Gartens, um im Pavilion ein paar Gläser zu heben, oder um im Badeteich einige Runden zu schwimmen oder schlicht und einfach sich treiben zu lassen, oder auf der Terrasse, die ebenfalls überdacht und wie die Aussichtstürme mit prächtigen Kupfergeländern, die langsam Patina ansetzten, umsäumt war, und sich dort von der Haushälterin seine Jagdbeute auf raffinierte Weise zubereiten lies.
War auch dafür das Wetter zu nass oder zu kalt, so schien es auch im Inneren genug Möglichkeiten zu geben sich die Zeit zu vertreiben, und hatte man kein Jagdglück, so stellte ein Reh,- und ein Hasengehege genug Wild zur Verfügung um sich daraus ein gutes Abendessen zu bereiten oder weiche Pelze für daheim mitnehmen zu können.
Kurzum: Alle, von leidenschaftlichen Jägern bis hin zu adeligen 'Naturfreunden' oder Geschäftspartner, die neben dem Siegel des Barons auf Verträgen auch einem Trophäe an den heimatlichen Wänden oder vor den ebendortigen Kaminen nicht abgeneigt waren, liebten diesen Ort...
Alle, so schien es, bis auf den 'Schattenstreicher'...
Die Schatten der Bäume wurden immer länger, die Geräusche des Tages wurden immer leiser, mehr und mehr Singvögel verstummten.
Ein letztes Mal vergoldeten die Sonnenstrahlen die Fenster, Geländer und den kleinen Teich des Jagdschlosses, bis die Schatten schließlich vollends mit ihrer Umgebung verschmolzen, und das einzige Licht nur noch von Laternen ausging, die der Hausmeister gerade mit einem langen Docht anzündete.
Die Nacht war angebrochen, und verhalf der Umgebung zum idealem Ambiente, um zur Bühne eines Schausspiels zu werden, dass hier öfters stattfand, das große Schauspiel der Jagd.
Die Hauptrolle würden der Baron und zwei Händler spielen, die er sich hierher eingeladen hatte.
Die Nebenrolle ging an den Förster, zwei Diener die gerade einen Maulesel vor einen kleinen Wagen spannten, und für die Gastrolle war ein Hirsch vorgsehen, ein prachtvoller Sechzehnender, der gegen Ende des dritten Aktes auf dem eben erwähnten Wagen Platz nehmen würde, und schon während des Schlussapplauses vom Förster zerlegt werden würde.
Als Requisiten dienten auch diesmal wieder drei Armbrüste, einige Bolzen und jede Menge Bier und Wein.
>Es schien glatt so als wollten sich die Männer Mut antrinken<, dachte sich Ilmariel, während die Szene beobachtete. >Oder sie haben da mit dem 'Zielwasser' etwas falsch verstanden< denn in der Tat wirkte auf ihn keiner wie ein geübter Jäger, lediglich der Baron schaffte es einem unkundigen Beobachter diese Illusion zu vermitteln. So wie er die Armbrust hielt war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er sich selbst erlegen würde.
Ilmariel konnte diesen Augenblick kaum erwarten, nur darum sah er diesem Schauspiel Woche für Woche, Monat für Monat, und inzwischen schon Jahr für Jahr zu.
Deshalb, und weil er Gefallen daran fand die Tiere zu vertreiben. Wenigstens den Jagderfolg konnte er dem fetten Sack von Adeligem verderben, eine geringe Genugtuung, wenn man bedachte, worum der ihn seinerzeit gebracht hatte...
happycamper
24.07.2011, 16:48
Verzweifelte Worte
"Einverstanden. 50 Dukaten Vorschuss für die Ausrüstung und 500 Dukaten wenn ich Ihnen das Artefakt gebracht habe.", hatte ich damals gesagt und war stolz von den Anfangs 300 Dukaten etwas heraufgefeilscht zu haben.
Mein Auftraggeber heißt Terren Agtstein und ist ein steinreicher Adeliger des Horasreiches. Wegen einigen "Unstimmigkeiten" in seiner früheren Heimat Grangor hat er seine Residenz vorübergehend verlassen und wohnt jetzt mit einigen Dienern in einem schönen Haus im Zentrum Elenvina's.
Natürlich hat er mir das nicht selbst erzählt. Bevor ich einen Auftrag dieses Ausmaßes annehme erkundige ich mich lieber mit wem ich es zu tun habe.
Mein Name ist Celissa. Meine Eltern setzen mich vor einem Waisenhaus nahe der Akademie zur Herrschaft aus. Dieses Waisenhaus hat einen Pakt mit der Akademie, alle 3 Jahre kommt ein Magier ins Waisenhaus und sucht sich ein Kind für die Ausbildung als Magier. Als ich 10 Lenzen zählte, wurde ich erwählt.
Zuerst wollten sie mir Ordnung und Anstand mit Gewalt eintrichtern. Ich wehrte mich gegen eine solche Behandlung, doch aus irgendeinem Grund wollten die Akademiemagier nicht ablassen und mich ausbilden. Sie versuchten mich mit einigen einfachen Zaubersprüchen für die Magie zu begeistern. Ich spielte eine Zeit lang mit, dann nutzte ich die erlernte Magie um auszubrechen. Damals war ich 13.
Auf der Straße lebte ich vom Taschendiebstahl bis ein Dieb auf mein Talent aufmerksam wurde und mir seine Kunst beibringen wollte. Dieser Dieb hieß Garald Lohgar. Garald lehrte mich alles was ich brauchte um in der Gesellschaft und in den nächtlichen Touren erfolgreich zu sein. Er sah natürlich auch seinen eigenen Nutzen, da ich einige Zaubersprüche konnte, und war mein langjähriger Partner. Einen Partner brauche ich nun schon länger nicht mehr. Seit zwei Monden bin ich 19.
Vor kurzem fand ich Garald ermordet in seinem Haus. Ein Assassine hatte ihn ermordet. Garald hatte wohl den Falschen bestohlen.
Für meine Rache wollte ich gut vorbereitet sein und möglichst gute Ausrüstung konnte dabei nicht schaden. Mit dem Auftrag Agtsteins würde ich sogar einige Zeit länger auskommen.
Um an das Artefakt zu kommen musste man zuerst den Eingang in die Höhle finden in der es in einer Kammer lag. Agtstein wusste dass eine Abenteurergruppe ebenfalls die Höhle suchte, die bei ihren Nachforschungen erfolgreich war und eine Wegbeschreibung in einem alten Tagebuch fanden.
Nachdem ich Ausrüstung an den Marktständen erwarb suchte ich die Gruppe. Es dauerte nicht lange da viel mir eine laute zwergische Stimme auf: "Wozu braucht ihr die Gräser? Wenn ihr erkrankt dann prügle ich euch gesund!"
"Thurgrim, ich bitte euch seid still. Wir wissen nicht genau was noch alles vor uns liegt. Es ist gut dass wir unsere Vorräte etwas füllen.", sagte eine tiefe wohlbedachte Stimme eines Edelmannes.
Endlich erblickte ich die Gesichter zu den Stimmen und sah die vierköpfige Gruppe am Kräuterstand stehen. Zwei Magier suchten sich die Kräuter zusammen während der Ritter, dem Wappen nach ein Andergaster, mit dem Händler feilschte und der Zwerg sich zum Bierstand aufmachte.
Nun war es an mir entweder der Gruppe zu folgen oder ihr die Notiz zu entwenden.
Da ich aber noch nicht wusste wer die Notiz aufbewahrte, beobachtete ich sie einfach weiterhin.
Der Zwerg zechte 5 Helle bevor der Edelmann nach ihm rief. Dann machten sie sich auf den Weg gen Praios. Am Stadtrand passierte die Gruppe die Brücke über den Großen Fluss. Dort musste ich meinen Abstand vergrößern, sonst wäre ich aufgeflogen.
Glücklicherweise wanderte die Gruppe weiter Richtung Wald sodass ich bald meinen Abstand verringern konnte ohne auffällig zu werden. Dann erkannte ich auch dass entgegen all meinen Vermutungen der Zwerg in Besitz der Wegbeschreibung war und die Gruppe anführte.
Es war später Nachmittag gewesen als wir loszogen, inzwischen war es Abend geworden und das letzte Licht fiel auf Dere als die Gruppe in eine Schlucht ging.
Bald würden wir auf robusten Fels treffen, also konnte es nicht mehr lange dauern.
Es kam nicht anders, die Abenteurer kamen nach einigen Minuten in einer Sackgasse an. Nach kurzer Beratungszeit, der Zwerg deutete immer wieder auf die Notiz in seiner Hand, sah die Gruppe die Felswand an und im selben Moment entdeckte auch ich die Tür.
In etwa 3 Schritt Höhe war mitten im Fels eine Metalltür. Zuerst kletterte der kräftige Andergaster den steilen Fels hinauf und versuchte die Tür zu öffnen. Als sich herausstellte dass sie verschlossen war, kam ein Magier zuhilfe und zauberte die Tür auf. Es dauerte einige Minuten dann waren alle in der Tür verschwunden.
Ich wartete noch einige Minuten um nicht in eine mögliche Falle zu tappen.
Dann machte ich den Aufstieg, der für mich kein Problem war, und musste feststellen dass sie die Tür wieder verschlossen hatten.
"Foramen Foraminor"
Eigentlich musste ich den Magiern der Akademie dankbar sein. Sie hatten mir nicht nur einen nützlichen Spruch erlernt, der mir das Handwerk eines Diebes und Einbrechers erleichterte.
Die Tür ließ sich nun öffnen, doch es war dunkel im inneren.
"Flim Flam Funkel"
Eine Lichtkugel erhellte mir nun die Finsternis. Ich erkannte zwei mögliche Wege, die weiter in die Höhle führten, der Dritte war verschüttet. Nun musste ich hoffen dass die Gruppe Spuren hinterlassen hat, sonst müsste ich raten.
Keine Minute suchte ich bis der helfende Fußabtritt entdeckt wurde. Ich folgte der Spur bis zu einer Holztür, die sich mit viel Kraft öffnen ließ. Doch als ich sie geöffnet hatte, hörte und sah ich die Gruppe den Gang entlanggehen. Ich erlosch die Lichtkugel und schlich der Gruppe nach bis zu einem Tor. Dieses Steintor war etwa 3 Schritt hoch, etwa 1,5 Schritt breit und besaß kein Schloß. Zuerst versuchte der Zwerg mit Gewalt das Tor zu bewegen, doch es schien nicht nachgeben zu wollen. Die Magier rätselten über die Inschriften, die an dem Tor angebracht waren.
Ich versteckte mich in einer Nische und setzte mich hin, nach einer Weile nickte ich ein.
Der Lärm erweckte mich. Irgendwie haben sie es geschafft das Tor zu öffnen. Ich kroch aus meinem Versteck.
Innerhalb des Tores befand sich eine Halle. Auf den Seiten befanden sich zwergische Statuen die Fackeln trugen, die der Edelmann und der Zwerg anzündeten. Nun betrat auch ich den Raum und versteckte mich hinter einer Statue. Nach einigen Fackeln konnte man am Ende der Halle eine Erhebung ausmachen. Der Edelmann schien etwas erkannt zu haben und rannte auf die Erhebung zu.
"Edorian, nicht!", rief der eine Magier.
Plötzlich schimmerte die Luft vor der Erhebung und eine Art Portal öffnete sich.
Ein wurmartiger Dämon mit einem unzähligen Tentakeln im Mund und einem langen Schwanz kroch aus dem Portal bevor es sich schloss.
"Ein Brukha'Klah!", rief der andere Magier. Der Ritter ging einige Schritt zurück, er war wohl erschrocken. Der Zwerg ran auf den Dämonen zu und rammte seine Axt in ihn. Doch die Axt blieb in seiner dicken Haut stecken. Der Dämon schleuderte den Zwerg mit seinem Schwanz davon. Die Magier wirkten ihre Zauber, der Zwerg rappelte sich wieder auf und der Andergaster fasste Mut. Die Gruppe war nun mit dem Biest beschäftigt. Ich sah meine Chance und schlich hinter den Statuen vorbei zum Artefakt. Es war ein Schwert. Die Klinge war mit Symbolen überseht, vielleicht eine alte Sprache. Ich blickte zur Gruppe. Der Ritter war von dem Dämon getötet worden. Reglos lag er am Boden voller Blut über der einst prachtvollen Rüstung.
Ich machte mich auf den Rückweg. Nun erwischte der Dämon einen der Magier. Er schrie wie am Spieß als er von dem Untier verschlungen wurde. "Wie lange wohl dieser Dämon oder die Gruppe noch durchhalten würde?", fragte ich mich. Denn er hatte schon einige tiefe Wunden durch die Axt des Zwergen abbekommen, der mit seiner Kraft auf das Biest einschlug. Nun schlug er sogar dem Dämonen seinen Schwanz ab. Dieser stieß einen gewaltigen Schrei aus, der die Erde zum Beben brachte. Ich war nun nicht mehr weit von dem Steintor entfernt, doch das Beben brachte mich aus dem Gleichgewicht sodass ich mich an einer Statue festhalten musste. Ich sah zum Tor und musste erschrocken feststellen dass es sich geschlossen hatte. Verzweifelt blickte ich zu den beiden verbliebenen Abenteurern. Der Dämon hauchte gerade einen Feuerschwall aus und der zweite Magier ging seinen Weg gen Boron.
Es war nur noch der Zwerg übrig und ich musste ihm helfen. Vielleicht wüsste er wie das Tor zu öffnen war. Doch auch er starb als ich heranlief. Der Dämon schleuderte ihn gegen die Wand.
Nun stand ich mit diesem magischen Schwert dem verwundeten Dämon gegenüber. Am liebsten wäre ich weggelaufen, doch dies war wohl nicht mehr möglich. Aus Angst und Verzweiflung warf ich das Schwert gegen den Dämonen. Durch Phexens Willen bohrte sich die Klinge in den Dämonen und dieser Schrie erneut auf. Das Portal erschien wieder und zerrte den Dämonen hinein. Es blieben 4 Leichen, ein magisches Schwert und ich zurück. Ich durchsuchte die Toten nach Hinweisen zum Öffnen des Steintores, doch fand nichts hilfreiches.
Mein Zeitgefühl ging verloren, wahrscheinlich sitze ich hier schon einen ganzen Tag. Könnte ich doch nur diese Schriftzeichen an dem Tor lesen!
Ich fand einige Blatt Pergament, sogar Feder und Tinte in den Taschen der Toten. Dies ist meine Geschichte für die Nachwelt.
Ilmariel 'Schattenstreicher' Herbstlaub
Kapitel 2 - Das Schauspiel beginntl
Während er zusah wie sich die Jagdgesellschaft schrecklich schwerfällig in Bewegung setzte glitten seine Gedanken wieder in die Vergangenheit ab, in jene Zeit in der er noch glaubte, sein Schicksal erfüllen, und damit glücklich werden zu können, in jene Zeit als er noch bei seiner Sippe lebte.
~~~ Rückblende ~~~
Ilmariel saß auf einem Ast und schien seinen Blick einfach nur über den umliegenden Auwald schweifen zu lassen. Manch ein Beobachter hätte ihn für einen verträumten Poeten, einen erschöpften Wanderer oder einen Jäger der nach Beute Ausschau hielt halten können, doch er war Teil einer auelfischen Sippe, hier pflegte man einander besser zu verstehen als ein Beobachter dies hätte tun können.
So dauerte es nicht lange, bis er das rascheln von Laub hören konnte, und sich bald darauf eine Hand auf seine Schulter legte.
"Na, Ilmariel, alles in Ordnung?" Die Hand gehörte zu Rileona, einer hübschen blonden Elfe, seiner kleinen Schwester.
Ilmariel antwortete nicht, zum einen fehlten ihm die Worte, zum anderen brauchte er nichts zu sagen. Calenleya, eindeutig, es musste an ihr liegen.
Vor drei Jahren hatte sie die Sippe verlassen um mehr von der Welt zu sehen. Ilmariel war zu der Zeit wahnsinnig verliebt in sie und wollte sie begleiten, was ihr durchaus recht war, auch sie schien sich damals etwas aus ihm zu machen. Doch dann geschah dieser Unfall, ein tragisches Unglück bei der Jagd: Sein Vater hatte ein Reh erlegt und trug es gerade heim. Er kletterte gerade durch einen Busch als einer der jüngeren Jäger das Fell des Rehes zwischen den Blättern aufblitzen sah, und blitzschnell einen Pfeil abschoss, der seinen Vater genau in der Brust traf, und ihn auf der Stelle tötete.
Dann war natürlich nicht mehr daran zu denken die Familie und Sippe zu verlassen.
Calenleya zog alleine fort, und blieb in der Ferne. Bis sie vor zwei Tagen zurückkehrte. Noch immer hatte sie das selbe aufgeweckte Wesen, noch immer genügte ihr Anblick um ihn glücklich zu machen, aber sie hatte sich dennoch deutlich verändert, zu deutlich, wie viele meinten.
Gerade beratschlagte die Sippe, ob man sie wie der aufnehmen sollte, doch für ihn war schon abzusehen wie die Entscheidung lauten würde, zu sehr schienen sie die drei Jahre bei den Menschen geprägt zu haben. Sie schien badoc geworden zu sein.
Rileona strich ihm verständnisvoll über den Kopf: "Ich weiß dass du sie noch magst, aber du weißt dass sie..."
"Sag nichts" zischte er, und im nächsten Moment tat es ihm schon wieder leid. Erst jetzt drehte er sich um, und man erkannte dass Tränen in seinen Augen standen, dass seine Lider gerötet waren und dass sich unter seinen Augen feine, glänzende Linien zogen, an deren Ende noch einzelne Tropfen hingen.
"Ich weiß dass sie lange bei den Menschen war, aber sie ist nicht... noch nicht endgültig. Ich kann sie noch davor bewahren, ich weiß es, wenn sie hier bleibt kann ich es schaffen..."
Seine Stimme zitterte, weitere Trähnen bahnten sich ihren Weg über seie Wangen.
Wenn, und da lag das Problem. Calenleya war noch immer ein Teil der Sippe, doch obwohl sich jeder wünschte sie zurückzugewinnen, so war doch schon gewiss, dass die Entscheidung lauten würde, sie wegzuschicken. Die Chance dass sie 'geheilt' wurde war gering, doch die Gefahr dass sie jemanden mitriss war vorhanden. Darum würde sie wahrscheinlich noch morgen weggeschickt werden.
Es würde für alle ein tränenreicher, schwerer Abschied werden, doch Ilmariel würde noch härter getroffen werden als die anderen. Er würde ihn nicht verkraften.
Es kam wie befürchtet, kurz nachdem die Sonne aufgegangen war, wurde sie weggeschickt. Ihre alten Freunde umarmten sie traurig, ihr Eltern küssten sie ein letztes mal. Doch Ilmariel war der einzige, der sich nicht verabschiedete, er nutzte die Zeit stattdessen um die Sehne seines Bogens zu wachsen, seine Kleidung auf Löcher zu überprüfen und sein schönes, elfisches Zweihandschwert nochmals zu begutachten.
Erst als Calenleya gegangen war umarmte er seine Schwester, nichte einigen an denen der vorbeiging zu, und verschwandt wortlos. Alle wussten, dass auch er die Sippe heute verlassen würde. Doch im Gegensatz zu Calenleya hoffte man, dass er in einigen Monaten oder Jahren wiederkehren würde.
~~~ Ende der Rückblende ~~~
Sie irrten, schloss er diese Erinnerung im Geiste ab. Wochenlang folgte er ihr, unerkannt, er hielt sich stets im Gebüsch wenn sie Strassen benutzte, schlief im Feld wenn sie in ein Gasthaus ging und aß Feldfrüchte während sie Braten, Würste oder ähnliches zu sich nahm.
Irgendwann gab er sich dann doch zu erkennen, als sie in einem üblen Viertel von einigen Männern bedrängt wurde. Er sprang ihr mit seinem Schwert bei, und die Übeltäter flohen ohne dass er auch nur einen verletzen brauchte. Und die liefen direkt in die Hände der Leibgarde des damals jungen Barons.
Was Calenleya damals zu ihm sagte wusste er heute nicht mehr genau, die darauffolgenden Tage verschwanden nahezu vollständig in einem Nebel aus Trauer, Enttäuschung und Schmerz. Was er aber wusste war dass er sie seither kaum noch gesehen hatte, denn auch sie schaffte es irgendwie dem Baron in die Arme zu laufen, der ebenfalls Gefallen an ihr fand. Heute sitzt sie wahrscheinlich irgendwo in einem seiner Häuser, manchmal hatte sie sogar eine Kutsche hierher gebracht, einige Male war er fast so weit, dass er sich getraut hätte sich ihr zu erkennen zu geben, aber was sollte es bringen? Es war doch eher unwahrscheinlich, dass sie nach all den Jahren draufkam dass sie doch unglücklich war, und dass sie an seiner Seite, an der Seite ihrer Sippe, viel glücklicher gewesen wäre.
Wie damals lief auch nun eine Träne über seine Wange.
Gerade als er sie abwischte, bließ einer dieser Möchtegern-Jäger das Horn, die Jagd begann. Nun war es also wieder einmal an der Zeit, ein paar Wichtigmachern den Tag zu verderben.
Ilmariel 'Schattenstreicher' Herbstlaub
Kapitel 3 - Die gestörte Jagd
Kaum erschallte das Horn, so begann er auch schon zu laufen, leise aber dennoch weitaus schneller als sich sich die Jagdgesellschaft mit dem Wagen im Schlepptau bewegen konnte. Nach einigen hundert Schritt drückte er sich in gegen einen dicken Baumstamm. Die Farben seiner Rüstung schienen mit denen des Baumstammes zu verschmelzen, die Dunkelheit tat das ihrige, und so konnte er unentdeckt warten, bis die Jäger näher kamen.
Ihre Schritte wurden immer lauter, die ersten drei waren bereits an ihme vorbeigegangen, die nächsten drei passierten ihn auch bald, und schlussendlich tappte auch das Maultier an ihm vorbei.
Ein verschmitzes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.
Armes Maultier, ich helfe dir doch glatt mit deiner Last.
Er zog sein Zweihandschwert, und schlich im Schutze der Dunkelheit, und verdeckt durch einen iama lamia mini'ray, Chamaelioni Mimikry würden die Gildenmagier sagen, so lange hinter den Jägern, dem Maultier und dem Wagen hinterher, bis sie einen schmalen Spalt im Dickicht passierten.
Es war nun so weit, auf etwa 200 Schritt war der Weg gerade breit genug damit der Wagen passieren konnte, das sich sanft im Wind wogende Laub würden seine Konturen verwischen, ihr Geraschel auch das leiseste Geräusch das er von sich gab.
Geschwind beschleunigte er seinen Schritt, hielt sich am Rand des Gebüsches bis er mit dem Wagen und dann mit dem Maultier gleichauf war.
Die Männer waren nur wenige Meter entfernt, der Knecht führte das Maultier mit einem drei Schritt langem Strick.
Dann holte er mit seinem Zweihänder aus und - führte einen Streich aus, der einen der Lederriemen, mit denen das Maultier mit dem Wagen verbunden war gerade streifte.
Eine reichlich unspektakuläre Aktion, gewiss, doch sie würde iren Zweck tun.
Ilmariel blieb stehen, und wartete bis der Wagen wieder vor ihm war, bis die Jagdgesellschaft sich entfernt hatte, und er schließlich in der Ferne hören konnte, wie Holz auf den Waldweg aufschlug, und der Knecht zu fluchen begann.
Zufrieden mit seinem Werk sprang er ins Gebüsch, und war damit endgültig aus dem Blickfeld des Barons und seiner Gäste verschwunden.
Phase 1 erfolgreich, aber die haben bestimmt an Ersatz gedacht. Zeit also, dafür zu sorgen dass sich sämtliches Jagdwild am anderen Ende des Waldes aufhält...
Er schlich noch einige Zeit durch die Schatten, als er sich außer Hörweite wusste begann er zu rennen, um alle wildreichen Stellen des Jagdrevieres abzuklappern, bevor ein anderer sie erreichen konnte.
Nun bemühte er sich nicht mehr leise zu sein, mit einem Mordstempo rannte er an einigen Rehen vorbei, die sofort die Flucht ergriffen.
Ob sie Angst vor ihm hatten, oder inzwischen kapiert hatten, dass jedes mal wenn der Elf durch den Wald rennt, ihm eine Gruppe Menschen folgte die auf jedes Tier schossen das sich ihnen zeigte, war ihm im Moment gleichgültig, gewiss wähnte er sich in der Lage das herauszufinden - allein es war ihm egal, waas nun zählte war den Baron in die Verlegenheit zu bringen, sich bei seinen Jagdgästen entschuldigen zu müssen weil sich das Wild rar machte.
In den folgenden Stunden rannte er fast den gesamten Wald ab, verscheuchte Rehe, trieb Dachse tief ihr ihren Bau, deckte sogar einige offensichtliche Löcher, die zu einem Fuchsbau führten, mit Ästen und abgerissenem Gras ab. Schließlich, inzwischen war selbst er außer Atem, erkannte er nirgends mehr, wo er hinkam Spuren von Jagdwild. Zufrieden kletterte er auf eine hohe Eiche entlang des Weges, der zurück zum Schloss führten und wartete ab bis er den sichtlich beschähmten Baron, seine beiden müden Jagdgäste, die beiden Jäger und den Knecht, mit dem Maultier samt leerem Wagen im Schlepptau wieder zurückkehrten.
Er sah ihnen noch eine Weile nach, bis sie irgendwo in den Innenräumen des Schlosses verschwunden waren.
Für heute hatte er seine Ziele erreicht, die Ruhe bis zum nächsten Tag hatte er sich verdient.
Kälte (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=16386827&postcount=123)
Aufbruch (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=16428491&postcount=125)
Spuren
Er war nun schon drei Tage in dieser vermaledeiten Eislandschaft unterwegs. Gregor stapfte durch den dicken Schnee unter seinen Füßen. Die Kälte, das graue fahle Licht, die Kargheit um ihn herum. Alles zog ihn mehr und mehr in einen grimmigen Strudel. Er war gereizt. Sehr gereizt. Dieser Kreislauf seiner Tage war alles andere als ansprechend. So lange er Tageslicht hatte, stapfte er durch die eisige Einöde, ohne Kenntnis darüber zu haben, wohin ihn dieser Weg führte, ob er ihn an sein Ziel brächte und ob sein Ziel überhaupt noch existierte. Sobald das Tageslicht anfing zu verschwimmen und sich die dunklen Stunden ankündigten, suchte er sich einen geeigneten Rastplatz, versuchte ein wärmendes Feuerchen anzuzünden, welches aber nicht für Aufsehen unter möglichen Raubtieren sorgen konnte. Er teilte sich seine Vorräte penibel ein, aber er sehnte sich schon jetzt nach dem guten Essen seiner Mutter. Den nächsten Morgen brach er mit dem ersten Licht auf, stapfte wieder umher und so weiter führte ihn sein Weg. Und bisher verlief der sogar ereignisarm.
Es ist, als ob die Wildnis ausgestorben ist. Hier müsste es trotz Kälte, trotz Eis merklich lebendiger sein. Nicht mal ein kleines Tier hatte er gesehen. Es war zu still. Nur ab und an konnte man das Knacken der Bäume hören, die unter der Schneelast ächzten, ansonsten war alles wie unter einer dichte Decke gehüllt. Eine seltsame Stille für die Wildnis. Gregor zog tief die Luft ein. Es würde bald wieder Schnee geben, dabei sollten schon längst die Buschwindröschen aus dem Waldboden schießen und das Land mit ihrem zarten Grün und Weiß überziehen. Vielleicht hatte Leohard Recht, vielleicht ist es ein Zeichen. Normalerweise hielt er von so abergläubischen Firlefanz ja nichts, aber so langsam keimte in ihm auch die Befürchtung, dass dieser Zustand nichts mir den Launen der Natur zu tun hatte. Es war, als sollte das Leben hier langsam erstickt werden.
Er war Jäger, er kannte sich in seinem Metier aus. Er sah, wie die Bäume immer mehr einen gräulichen Ton angenommen hatten, er roch, dass der Schnee kein Ende finden würde, er spürte, dass er keinen Pfeil zücken musste, weil sich nichts Lebendiges in seiner Nähe tummelte. Er schüttelte den Kopf. Hoffentlich würde die Suche ein Ergebnis haben. Die Bewohner des Dorfes konnten auch nicht einfach ihr Hab und Gut packen und sich einen anderen Flecken Erde suchen, denn sie waren im wahrsten Sinn des Wortes abgeschnitten. Entweder die Situation würde sich bald ändern, oder alle waren verdammt. So einfach war es eben manchmal.
Gregor stapfte wieder durch den Schnee, erste dicke Flocken fielen wie zum Hohn von Himmel hinab, das Tageslicht ließ nach. Eine kleine Höhle, ein Felsuntersprung - das hätte jetzt was. Dann wäre er wenigstens vor der weißen Qual geschützt. Gerade wollte er den Kopf heben um nach möglichen Unterständen zu suchen, da entdeckte er Abdrücke im Schnee. Sie waren klar vor ihm zu erkennen, jemand musste schon vor ihm hier gewesen sein. Sein Herz schlug für einen kurzen Augenblick schneller. Wer hätte sich noch in diese eisige Einöde verlaufen sollen? Seine drei Mitstreiter waren in die verbliebenen Himmelsrichtungen gezogen - es war sehr unwahrscheinlich, dass er einen von ihnen hier finden würde, so weit ab, war er nicht gekommen. Obwohl er sich in dem Punkt gar nicht mehr so sicher war. Auch wenn es ihm als geübten Jäger schwer fiel, das zuzugeben - ein wenig hatte er schon den Überblick verloren. Das lag einfach daran, dass hier im grauen Weiß alles eine bizarre Ähnlichkeit hatte. Es war schwer, wach zu bleiben - allein die Kälte hielt seine Sinne halbwegs zusammen. Aber wo er jetzt die Fußspuren sah, war es ihm, als würden kleine Schläge durch seinen Körper fahren. Vielleicht war er ja seinem Ziel doch näher, als er vermutet hatte - oder zumindest war er hier nicht allein.
Gregor musste schnell eine Entscheidung finden. Unterschlupf oder Verfolgung. Es würde bald heftiger schneien. Die tanzenden Schneeflocken kündigten das an. Also würde auch diese Spur erkalten. Es war gefährlich in der Nacht alleine zu irren, aber manchmal musste man Risiken auf sich nehmen, um zu gewinnen. Gregor war noch nie ein Mann gewesen, der sich ängstlich versteckt hatte. Also lief er los. Er verfolgte die Spur. Er musste sich beeilen, bald würden Dunkelheit und Witterung eine Orientierung unmöglich machen. Also ignorierter er die feuchte Kälte, also pfiff er auf den aufkommende Wind, der einen Sturm ankündigte. Also schlug er seine Bedenken über die hereinbrechende Nacht in den Wind. Er lief der Spur hinterher, bis ihm das Atmen in der Lunge brannte. Mittlerweile fiel der Schnee immer dichter. Einzelne Flocken klatschten ihm in die Augen, die tränten. Sie Sicht verschlechterte sich zusehends, aber er konnte immer noch die Fußabdrücke im Schnee erkennen. Sie spornten ihn an, nicht aufzugeben. Irgendwer war noch hier und vielleicht lagen darin Antworten.
Mittlerweile war es fast dunkel, die feuchte Kälte fraß sich durch seine Kleidung und er stolperte mehr, als dass er voran kam. Kleinere Stolperfallen waren auf dem Boden kaum zu erkennen. Der Schnee fiel so dicht, die Spur verblasste zusehends. Er ließ schon alle Hoffnungen fahren, als er ein Stückchen weiter entfernt einen kleiner Lagerplatz erspähte. Keuchend mobilisierte er seine letzten Kräfte und lief drauf zu - bis er abrupt stehen blieb, auf die Knie fiel und laut aufschrie. Ein Heulen durchriss die unnatürliche Stille der Wildnis. Auch der Neuschnee konnte die Wut nicht schlucken. Fassungslos starrte er auf die kleine Feuerstelle, die etwas geschützt lag. Die Art wie sie gebaut war kannte er: Es war seine. Er hatte vor nunmehr zwei Tagen hier zuletzt gerastet. Er war die ganze Zeit im Kreis gelaufen. Erschöpft ließ er sich in den dichten Schnee fallen und kühlte seine Gesicht ab, er weinte bitterliche Tränen. Es musste ein Fluch sein.
Auf großer Fahrt
Die Feier
»Kann's wat besseres jeben als so eine kleine Siegesfeier?«, fragte Ragnar mich übers ganze Gesicht grinsend, meine Antwort kam promt: »Ne Große!« Gemeinsam lachten wir und leerten dann noch ein Horn, des süßen roten Gesöffes welches wir in eine Schenke gefunden hatten, »Aber is das hier nich ne große Feier?« begann Ragnar zu sinnieren, »Du hasss mir gestaan was je sacht, von wechen ich denge zuuviel... Und jetzt dengst du zuuviel! Lass uns lieber noch wat trinken.« Ich versuchte, mit eher mäßigem Erfolg, das Horn welches wir teilten mit möglichst geringem Verlust am Zapfhahn des Fasses neu zufüllen. »Haagie, du solldest auf bassen, nicht dass du noch den Geller hier under.... under dieses Jesöff da setzt.« Er kicherte vergnügt, schließlich gähnte er und begann kurz darauf zuschnarchen, draußen musste schon längst die Sonne untergegangen sein. »Wie du machst schooon schlabb?!« Ich stand so gut es eben ging von dem von uns zur Bank umfunktionierten leeren Fass auf und torkelte zur Treppe, oben angekommen taumelte mir Bjarni Isleifson entgegen, er war ein Jahr älter als ich und Ragnar, aber trotzdem so wie wir das erste mal mit auf Fahrt. »AHHH... DA BISU JA! Un wo du bis is Ragnar nich weid! Nu sach schon wo isaaa den?« »Unden, komm dann können wa gleich noch nen Horn von dem roten Jesöff aus den Fäsaan da unden tringen.... Ich mussss nur gurz Plaz schawen.« Wärend Bjarni, erstaunlicherweise sturzfrei, die recht steile Treppe hinunter wankte, schwankte ich zur Tür.
Nachdenklich blickte ich auf's mondbeschinene Meer hinaus, immernoch quälte mich die Frage wieso die Menschen des Dorfes nicht die Falschheit ihres Handelns gesehen hatten, aber ich fand keine Antwort. Schließlich kam Ragnar zu mir und sah mich fragend an, ich nichte nur stumm, er seuftzte: »Du bist unverbesserlich.... Stat dich an unserem Sieg zuerfreuen denkst du nach, warum es überhaubt dazu kommen musste.... Akzeptiere es einfach, das Schicksal kannst auch du Schlaukopf nicht immer verstehen!« Ich nickte Geistes abwesend, vielleicht hatte er Recht mit dem was er sagte, aber glauben wollte ich es noch nicht, alles hatte einen Grund man muss ihn nur finden.
Auf großer Fahrt
Stapelrecht
»Wiglaf! Da hinten ist ein Dorf, wir sollten anlegen und unsere Wasservorräte aufstocken.« Wiglaf nickte: »Gib Signal an Tjalf!« Es war schon 14 Tage her, das wir das Dorf der Wahlmörder Überfallen und nach unserer Feier niedergebrannt hatten und noch immer beschäftigte mich die Frage nach dem warum... »AN DIE RUDER, LEUTE!! WIR LEGEN AN!« Gab Wiglaf das Komando als das Signal erwidert wurde.
Bald schon zeigte sich, dass es keineswegs ein Dorf, sondern eine ausgewachsene Stadt war in der wir schließlich anlegten. Wir fuhren in einen gut ausgebauten, wenn auch bis auf ein paar Fischerboot leeren Hafen ein. Sofort kam ein ziemlich albern gekleideter Mann angerannt als wir die Laufplanke auslegten. »Ich bin der Hafenmeister. Wer ist der Schiffsführer?« fragte er ohne zögern, Wiglaf trat vor und nickte auffordernd. »Gut, gedenkt ihr länger als es das Stapelrecht vor sieht zubleiben?« »Wie lange ist denn das Stapelrecht hier?« »Eine Woche.... Oder bis ihr nichts mehr habt....« Ich begann mich zufragen was es mit diesem Stapelrecht auf sich hatte, für mich klang das fast danach als wussten wir den Leuten hier etwas schenken, damit wir weiter fahren durften. »Nein... Und allzuviel haben wir nicht.« Dieser ominöse Hafenmeister nickte und meinte dann: »Das Prozedere ist auch bekannt?« Wiglaf nickte, dann ging der Hafenmeister.
»Eine Woche.... Was denken die sich dabei?« Tjalf war außersich vor Wut, auch meine Laune war nicht die beste, denn sehr schnell hatte ich gelernt was das Stapelrecht bedeutete... Es hieß wir mussten alles was wir bei den Wahlmördern an Beute gemacht hatten, hier ausladen und den Ansässigen zum Verkauf bieten und ausgerechnte ich war dazu besimmt worden das Zeug an den Mann zu bringen....
Ehre der Herrin der Schlacht!
Es lag Stille wie ein schwarzes Leichentuch über dem Lager, niemand sprach ein Wort, niemand schnarchte, falls überhaubt jemand Schlaf fand, sogar die Natur schien unfähig die Stille zu durchbrechen. Die meisten saßen an den nur noch schwach glimmenden Feuern oder starrten dorhin wo sich bald Praios Auge erheben würde und so unser Ende einleuten würde, nur ein Wunder hätte uns jetzt noch retten können, der Feind war uns paar Milizionären nicht nur Zahlenmäßig sondern auch was die Ausrüßtung an ging überlegen und niemand geb sich der Illusinon hin, dass auch nur einer von uns nach Hause zurückkehren würde, weder jene die in der ersten Reihe stehen würden, noch der letzte Bogenschütze, wir alle würden Morgen um diese Zeit den Asfressern als Nahrung dienen und wir wussten es alle.
Ich schauderte als plötzlich etwas die Stille durch brach, es war des schleifende Geräusch welches ein Schleifsteins, ich Blickte von der Glut auf, es war ..... . »Was soll das? Du weißt doch auch wie das Morgen ausgeht!« Er blickte auf in seinen Augen las ich zu meinem Erstaunen keine Angst voller Stolz meinte er:»Ich weiß... Aber wenn es so Enden muss dann will ich zumindest soviele von den Bastarden mit nehmen wie möglich.... Ich werde blutige Rache nehmen, für alljenen die sie wahlos gemordet haben, bei Rondra ich schwöre, dass ich morgen kämpfen werde bis zum letzten Tropfen Blut der durch meine Adern rinnt! Sie sollen sehen, dass ich mich denen die Frauen und Kinder abschlachten nicht einfach so ergebe! Wenn sie glauben sie könnten ungestraft ganze Dörfer niederbrennen dann haben sie sich getäuscht, sollen sie in den Niederhöllen schmore!« »Hast du denn keine Angst zusterben?« »Nein. Weil ich weiß, dass jeder Tote morgen einen Sinn hat! Und zwar den diesen Holzköpfen daghinten zu zeigen, dass wir es nicht zulassen, dass sie einfach so Dörfer niederbrennen.....« Als ich darauf bnichts erwiederte begann er wieder seine Klinge zuschärfen, schließlich seuftzte ich und folgte seinem Beispiel. Und desto näher meine Sturmsense der perfekten Schärfe kam desto weniger fürchtete ich mich, moregn würde ich aufrecht kämpfen, ungebrochen sterben und der Herrin Rondra Ehre machen.
Der Weg in den Krieg
»Jasper! Wach auf, wir sollen antreten!« Ich öffnete die Augen, es war Alriklas, gähnend stand ich aus dem Bett auf. »Hast du ne Ahnung wie lange es noch dauert?« »Keine Ahnung.... Du weißt doch wie die feinen Herren da sind.« Und ob ich das wusste der Ritter welcher unsere Abteilung befehligte machte aus allem ein Geheimnis, gerade so als wüde auch nur einer von uns den Andergaster Bastarden auch nur ein sterbens Wort verraten, selbst unter Folter würde, da war ich mir sicher, ein jeder von uns seinen Mann stehen und schweigen. »Auch egal, es ist einfach.... Mir vergeht langsam aber sicher die Geduld, wir sind bereit zum Kampf und doch sitzen wir Tag ein Tag aus hier rum...« Alriklas nickte und nicht nur wir sondern auch der gesamte Rest unserer Einheit mochten so denken, obwohl wir längst über den Übermut des jungen Freiwilligen, der sofort bei erhalt seiner Ausrüßtung losschlagen wollte hinaus waren.
Wir waren die Elite des bevorstehenden Feldzuges, über zwei Jahre an fast allen Waffen, egal ob allein oder als Einheit und sogar in den Grundzügen der Feldstrategie ausgebildet, konnte jeder von uns es mit einigen der normalen Bauernsoldaten und manche sogar mit mehreren Ritter aufnehmen, jeder von uns war mit einem Beschlagenen Lederwams, einem Kettenhemd oder gar mit einigen Plattenteilen ausgerüstet worden, unsere Waffen brauchten den Vergleich mit denen eines Adligen nicht zu scheuen, auch wenn sie einfach und ohne jede Verziehrung waren. Kurz: Wir waren die Männer die den Krieg, an dessen Beginn selbst die Ältesten der Alten sich nicht erinnerten, nicht nur kämpfen, sondern ihn gewinnen würden.
Ich griff meine Stifel und zog sie an, als nächstes folgte das wattierte Untergewand, dann das Kettenhemd und der Waffengurt, an dem das Kurzschwert hing, dann setzte ich die Sturmhaube auf, und zu guterletzt kamen der große Schild und der Kampfspeer. Auch Alriklas hatte sich mitlerweile gerüßtet, er gehörte zu den Bogenschützen und trug ein Beschlagenes Lederwans, einen Langbogen, sowie ein Kampfbeil. Schweigend verließen wir den Schlafsaal den man unserer Einheit zugewiesen hatte und machten uns auf den Weg zum Kasernenhof, wo bereits der Rest unserer 50 Mann starken Einheit angetereten stand, außer uns waren noch an die 300 Bauernsoldaten angetreten. »Wozu sind die den hier? Den Krieg gewinnen wir auch ohne das die uns im Weg rum stehen....« meinte ich abfällig, wenn gleich wir auch nur Bauern waren, so waren wir dennoch Gewiss mehr wert als dieser undisziplinierte Haufen der es nicht einmal auf die Reihe bekam eine gerade Reihe zubilden, meine Kameraden lachten ob meiner Bemerkung.
Der Weg in den Krieg
»Lacht ihr nur! Das wird euch noch vergehen wenn es in's Feld geht!« Einer der Männer trat aus der Linie der Bauernsoldaten, wenn man das überhaubt so nennen konnte, er war älter als der Rest der Truppe in seinem dunklen Haar zeigten sich schon einige graue Strähnen und doch stand er noch völlig ungebeugt, aber nicht das war es was mich an diesem Mann verunsichert sondern sein Blick in ihm lag ein Feuer welches Königreiche vernichten und Berge zum einsturzbringen mochte, er war niemand mit dem ich mich nomalerweise angelegt hätte, aber jetzt war ich im Zugzwang wenn ich nicht vor meiner Truppe als Feigling gelten wollte, ich machte drohend einen Schritt auf ihn zu: »Was willst du damit sagen, alter Mann?!« Er lächelte gerade so als sei ich ein kleiner Junge: »Das keiner von eurer "Elite-Truppe" je das wahre, unverhüllte Gesicht der Kriges gesehen hat. Selbst der härteste Kor-Geweihte kann es nicht ewig ertragen!« Sein Stimme klang gerade so als wolle er mir gleich an die Kehle springen. Gerade setzte ich zu einer Erwiderung an da Trat unser Ritter aus dem Tor und ich sah schleunigst zu wieder meinen Platz einzunehmen.
»Heute hat der ewige Drill ein Ende Männer! Denn Heute brechen wir auf, endlich die verhassten Andergaster in die Knie zuzwingen!« Wir jubelten, endlich war es soweit wir alle brannten darauf endlich in den Kampf zuziehen, erst nach einigen Augeblicken merkte ich, dass keiner der Bauernsoldaten auch nur eine Mine verzog, unsern Ritter jedoch schien das nicht zukümmern den er fuhr unbewegt fort als wir verstummten: »Bald schon werden sie sich wünschen niemals unsere wundervolle Heimat angegriffen zuhaben!« Wieder Jubel »Dann packt eure Sachen, in einer Stunde brechen wir auf!«
Der Weg in den Krieg
Auch wenn ich mich mit aller Macht dagegen sträubte hatte der Alte mich nachdenklich gemacht, mein Vater hatte mich gelehrt den Alten zuzuhören und aus ihrem Wissen zulernen. »Jetzt beeil dich mal endlich, mach könnte fast meinen du hättest mit einem mal Angst, Jasper...« Alriklas lachte dreckig. »Halt endlich dein Maul oder soll ich es dir stopfen?« »Wer hat dir den in's Bier gepisst?« »Der Alte will mir nicht aus dem Kopf mit seinen düsteren Worten...« Nun lachte er noch lauter, missmutig packte ich weiter meine wenigen Habseeligkeiten zusammen.
»Einen Dukaten, dass er die Bogenschützen an den Flanken aufstellt und nicht vor der Haubtlinie.« »Die Wette gilt!« Zwei Wochen waren wir Marschiert, bevor schließlich die Kundschafter eine Feindeinheit ausmachten, deren Stärke der unseren entsprach, trozdem hatten wir sie noch weitere drei Tage verfolgen müssen ehe sie sich nahe eines unbedeutenden Dorfes mit kaum 60 Seelen endlich zur Schlacht stellten. »DIE SPEERTRÄGER NACH VORNE!! DREI REIHEN« Seit de sich uns eine weitere Bauernhorde angeschlossen hatte zählte unsere Streitmacht mitlerweile insgesamt 650 Mann. »INFANTERIE DAHINTER!!! DIE BOGENSCHÜTZEN TEILEN SICH AUF UND SICHERN DIE FLANKEN!! NIEMAND FEUERT OHNE BEFEHL!!« »Du schuldest mir einen Dukaten!« Ich lachte leise, wärend Toran neben mir fluchend einen Dukaten hervorholte: »Woher wustest du es?« »Tja, es hilft wenn man wärend der Strategie-Stunden die Ohren aufsperrt...« »Wie kann man den ahnen, das du genau auf sowas wettest?« Gemeinsam lachte wir, dann kam der Befehl: »ALLE MANN VORRÜCKEN, ZEIGT KEINE GANDE!!«
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Sturm
Der Schneesturm tobte. Der scharfe Wind ließ die Bäume hin und her wackeln, ab und an war das Knacken einzelner Äste und Stämme im sonst wattig stillen Wald zu hören. Sie konnten der weißen Last nicht mehr Stand halten. Stunde um Stunde harrte Gregor aus, an der Feuerstelle, die er selbst umkreist hatte. An ein Fortkommen von diesem verfluchten Ort war nicht zu denken. Der Schnee fiel so dicht, dass man keinen Fuß weit sehen konnte. Langsam wurde es dunkel. Die stockfinstere Nacht schien alles um sich herum zu verschlucken. Bibbernd und immer noch mit seinem Schicksal hadernd, hielt sich Gregor an den spärlichen Unterschlupf aus Büschen. Ab und an versuchte er, dass Feuerchen wenigstens wieder etwas in Gang zu bekommen, doch die Feuchte des Schnees drückte jedes Leben Flocke um Flocke nieder. So blieb Gregor nichts anderes, als sich gut einzupacken, sich vor dem immer heftiger werdenden Wind so gut es ging zu schützen, um irgendwie zu überleben. Gezeichnet von der Erschöpfung sackte sein Körper in einen tiefen, traumlosen Schlaf, aus dem er nur mit Müh und Not ein paar Stunden später erwachte.
Etwas ließ ihn aufschrecken, ein lautes Geräusch, ein Schrei – nicht zu identifizieren, wie aus einer anderen Welt. Er versuchte irgendwie seine bleischweren Lider offen zu halten. Dichtes Grau – überall dieses dichte Grau. Als sei alles um die kleine Feuerstelle herum verschluckt worden. Eine wabernde Masse, wie dichter Rauch. Eine merkwürdige Stille hatte sich im Wald ausgebreitet. Genau genommen war einfach nichts zu hören. In ihrer Absolutheit konnte diese Ruhe einen Mann in den Wahnsinn treiben, als sei man für einen Moment der einzige reale Punkt in einem dahin schwimmenden Universum. Alles zerrte so intensiv an Gregors Verstand, dass er sich für einen kurzen Moment überlegte, ob er überhaupt wach war. Er wusste es nicht. Er versuchte sich in den Arm zu kneifen, seine Gliedmaßen waren von der Kälte aber so steif, dass er sie nicht anheben konnte. Er war erstarrt, einzig sein Geist wies noch Funken der Lebendigkeit auf.
Die Schwaden um ihn herum nahmen immer bizarrere Formen an, merkwürdige Muster. Er verfolgte ihre geschwungenen Pfade mit seinen Augenäpfeln, der kleine Rest Bewegung, der ihm noch blieb. Darunter spürte er nichts mehr. Er sah seine Beine merkwürdig von sich ausgestreckt da liegen. Seine Arme lagen leblos quer über seinen Schoß, sein Hals war steif. Das musste es gewesen sein. Er würde seine letzten Momente damit verbringen, den komischen Schwaden im Nebel mit seinen Augen zu folgen. Wenn… das… mein… Schicksal… ist… Sein Verstand konnte selbst diese Worte nur spärlich bilden. Und so ließ er einfach die grauen Muster ihm ihn herum auf sich wirken und wartete auf den Dämmerschlaf, der ihn in die Ewigkeit geleiten würde.
Eine zarte Stimme durchschnitt das Grau. »Gregorlein… ging allein…« Anneliese… Merkwürdig verzerrt hörte er seinen Namen im Wald erklingen, als würde er durch eine metallische Röhre gerufen werden. »Gregorlein… ging allein…« Mit letzter Kraft formte er seine Lippen und röchelte heiser: »Anne…liese« Die Muster tanzten. Ihm war es, also würde ein wunderschönes Augenpaar auf ihn hinab sehen. Ein Gesicht aus Grauschattierungen lachte ihn an, das Zentrum seiner Welt, seines Begehrens, seiner Träume. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, obwohl sich seine Mundwinkel nicht wirklich weit nach oben arbeiten konnten, so eingefroren wie er war. Sie gehört ihm – nur ihm! Sie gehörte ihm so sehr, dass sie ihm ihre letzten Grüße durch das grausame Grau schickte. Ein irres Lachen röchelte sich aus seinem Rachen. Sie war alles, sie war absolut, seine Gedanken konnten noch nie von ihr lassen. Er erinnerte sich, auch wenn die Gedanken nur träge flossen. Er war ihr gefolgt. Hatte beobachtet, hatte gelauert. Wollte diesen einen kostbaren Moment abpassen, in dem ihr Vater nicht allgegenwärtig war. Er erinnerte sich. Ihr leises Lachen. Die Stimme, süß wie Honig. Sie war das Zentrum, um das sich sein Selbst gewickelt hatte. Alles war in ihre Richtung ausgerichtet, die Gedanken umkreisten sie und ließen nicht mehr los. Und nun hatte sie ihm ihre letzten Gedanken geschickt. Durch diese dicke Suppe, die seinen Tod bedeutete. Ein kostbareres Geschenk hätte sie ihm nicht machen können.
»Gregorlein… ging allein…« Langsam merkte er, wie seine Lider absackten, er konnte die notwendige Anspannung nicht mehr aufbringen. Das Blei in ihnen war so mächtig. Mit einem Lächeln ergab er sich dem süßen tödlichen Sog, während er seine letzten Gedanken zu ihr schickte, durch den Nebel, der die Welt verschluckt hatte. »…in den finsteren Wald hinein…« Er glitt in tiefe Dunkelheit, während der Strom seiner Gedanken immer langsamer floss. »Gregorlein… armes Schwein….« Sein Körper setzte zum letzten Atemzug an… als sich eine brennende, lodernde Hitze durch seine Atemwege fraß.
Der Weg in den Krieg
»HALT!« Der Feind war keine zweihundert Schritt mehr entfernt und je näher wir kamen desto unruhiger wurden wir, wobei dies sich weitaus stärker bei den Bauernsoldaten zeigte. »Bogenschützen feuerfrei!« kam es eher leise bei uns an, dafür brüllte unser Ritter umso lauter: »BEREIT MACHEN!!! LASST NIEMANDEN DURCH!!« Einstimmig brüllten wir unsere Betätigung, es beruhigte mich mehr als ich gedacht hätte, ich war einer von vielen, warum sollte ausgerechnet ich heute fallen? Ich hob den Schild bereit was immer da kommen mochte abzuwehren. Als die erste Salve unserer Bogenschützen kurz den Himmel verdunkelte hob die Feindliche Formation die Schilde, ich glaubte das Krachen der einschlagenden Geschosse bis hier her hören zukönnen. Nach der dritten Salve wehten die ersten Schreie zu uns herüber und mit ihnen die erste Salve der feindlichen Bogenschützen, soschnell ich konnte hob ich meinen Schild um mich vor dem Geschosshagel zuschützen. »VORWÄRTS!!» kam der Befehl unseres Ritters stumm setzten wir uns in Bewegung, der Moment ab dem Weglaufen nichtmehr mögil ist war schon längst überschritten, jetzt hieß es Kämpfen oder Sterben...
Wir waren noch 100 Schritt von der Feindlichen Linie entfernt als es passierte, an verschiedenen Stellen in der Formation der Andergaster flammten Feuer auf, die rasch wuchsen und schließlich auf uns zufolgen, wo sie einschulgen explodierten sie und setzten Schilde, Waffen und Männer in Brand unsere Formation zerbröckelte zu schierem Chaos, die Befehle unseres Ritters gingen im allgemeinen Geschrei unter nicht wenige warfen ihre Waffen fort und gaben Fersengeld, ander erstarrten und starrten dahin wo die Feuerbälle entstanden waren, wir Wenigen kampfbereiten rückten durch das Chaos weiter vor immer auf die feindliche Linie zu nach und nach begannen die erstarrten uns zögerlich zufolgen oder zufliehen, als endlich die Fliehenden aus unserer Reihe verschwunden waren begann ich zu rennen, ich schrie meine Wut und meine Verzweiflung heraus , dann prallte ich auf den Schildwall des Feindes wenige Sekunden nach mir folgten die Anderen.
Mit einem wuchtigen Hieb meines Schildes brachte ich den Mann vor mir in's Taumel, die entstandene Lückein seiner Verteidigung nutzte ich und rammte ihm meien Speer in den Leib, er erschlaffte und ich riss den Speer zurück, dass ich gerade eben zum ersten mal getötet hatte wurde mir erst viel Später bewusst. Eine halbe Ewigkeit dauerte der Kampf ohne das ein Ende in Sicht gewesen wäre, schließlich ließ ich mich keuchend hinter die Haubtkampflinie zurückfallen, das mein Schild einmal vom nostrischen Wappen geschmückt worden war, konnte man kaum noch erahnen, so zerkratzt und zerbeult war er, eben so kam es einem Wunder gleich, dass mein Kettenhemd noch hielt , und meinen Helm hatte man mir gefühlt schon vor Stunden vom Kopf geschlagen.
»Rondra und Kor... Nimmt das den überhaubt kein Ende?« Murmelte ich, zu erschöpft um zubemerken, dass ich Laut gesprochen hatte. Ich blickte die Reihe meiner Kameraden entlang und sah etwas, dass mir den Mut zurauben drohte. Ich sah wie einer unserer Feinde unserem Ritter mit einer Axt, sowohl Helm als auch Schädel spaltete, der Ruf vom Tod des Ritters verbreitete sich schnell unter meinen Kammeraden und die ohne hin angeschlagene Moral drohte zukippen, doch gerade als ich mir sicher war, dass es küger wäre jetzt zufliehen, da hörte ich eine vertraute Stimme, der Alte über den ich vor wenigen Tagen noch gelacht hatte, ergriff die Initative: »KÄMPFT WEITER, MÄNNER!! KÄMPFT WEITER!!«
Kälte (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=16386827&postcount=123)
Aufbruch (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=16428491&postcount=125)
Spuren (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=16792242&postcount=139)
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Hitze
Ein starkes Husten erschütterte seinen Körper. Als würden sich alle seine Bestandteile gleichzeitig gegen den nahen Tod wehren. Krampfartig zog sich seine Lunge zusammen, während er unter starken Schmerzen sich vor Husten hin und her windete. »Ruhig Gregor, ruhig. Beruhige dich! Alles wird gut!« Wie durch einen dichten Vorhang nahm Gregor die männliche Stimme wahr. Er war noch so benommen und bemerkte nicht mal, dass er nicht mehr allein war. Ein seltsames vertrautes Gefühl legte sich um ihn, aber sein Körper war noch zu sehr beschäftigt, sich das Leben wieder in sein Innerstes zu holen. Unter heftigen Atemzügen setzte das Zittern ein. Erst kaum merklich, wenig später bebten seine Gliedmaßen so sehr, als würden sie von starkem Wind geschüttelt werden. Ein weiterer Mantel wurde um ihn gelegt. »Nehm ihn erst einmal, ist wichtiger, dass du jetzt warm wirst.« Gregor versuchte so gut es ging auf seine Umgebung einzugehen, aber das Schütteln in seinem Körper ließ ihm kaum Kraft fürs Denken. Nur langsam erinnerte er sich und sein Kopf hatte wieder etwas Raum für Erinnerungen. »Ju… Ju… Julius.« Nur langsam wurde es Gregor bewusst. Tatsächlich hatte ihn einer seiner Mitstreiter gefunden. Hier! Ansonsten wäre er sicherlich… Wieder erschütterte ihn kaum kontrollierbares Zittern. Während er seinen Kopf etwas zu Seite legte, bemerkte er den Geruch von verbrennendem Holz, er hörte das Knacken und Knistern. »Genau, Julius… Sohn des Dorfvorstehers – falls du dich nicht mehr erinnerst. Und nebenbei: Gern geschehen!« »Julius!« Wieder schüttelte ihn ein heftiger Hustenreiz. »Hast du… sie auch ge…hört?« Ein weiterer Holzscheid fiel ins Feuer. Es knackte gewaltig. »Gregor, spare mal deine Kräfte. Hier, trink das!« Ein Becher mit einer dampfenden Flüssigkeit wurde ihm an seine Lippen gehalten. Zaghaft nahm er kleine Schlückchen. Der bittere Gulmondtee schenkte ihm tatsächlich ein wenig mehr Leben, auch wenn er gerne auf diesen grauseligen Geschmack verzichtet hätte. Aber er musste nun über jedes Bisschen Wärme dankbar sein, war er bekommen konnte. »Trink langsam aus, Gregor! Und versuch irgendwie bei mir zu bleiben – ja?«
So hielt das Leben wieder langsam Einzug in Gregors Körper. Noch ein wenig blieb er wach, aber bald machte sich die Erschöpfung breit. Aber dieser Schlaf war anders. Er fiel weniger schwarz und dicht auf ihn herab. Er zog ihn auch nicht in einen finsteren Schlund ohne Hoffnung. Vielmehr legte er sich sanft über sein Bewusstsein und schenkte ihm das, was er so dringend brauchte – Ruhe. Das Feuer knackte und knisterte weiter, ab und zu konnte er Julius seufzen hören, während er sich langsam in seine Traumwelt aufmachte, die Annelieses Zeichen trug. Nachdem er in Gedanken die Nacht mit ihr verbracht hatte, nahte die Dämmerung und mit ihr das Gefühl, wirklich überlebt zu haben. Dank Julius, der neben ihm saß und ruhig das Feuer die ganze Nacht am Knistern gehalten hatte. Gregor setzt sich auf, auch wenn ihm sein Körper immer noch schmerzte. »Danke.« Als Antwort kam nur ein kurzes Nicken. In der klaren Luft bildeten sich kleine Wolken, als er tief ein- und ausatmete. Der Beweis des Pulsierens in seinem Körper. Es hatte sich aufgehellt, das grausame Grau war verschwunden. Er war nicht mehr allein. Julias lächelte ihn an, während er ihm wieder einen Becher des heißen aber ekelerregenden Gebräus hin hielt. »Nur zu. Schaden kann es dir nicht.« Die beiden Männer grinsten sich an. Auch wenn sich Gregor immer noch sehr schwach fühlte, er war froh. Denn er war nicht mehr allein. »Julius, wer hätte gedacht, dass ich mal so froh sein werde, dich zu sehen.« Julius blinzelte ihn verschmitzt an. »Niemand hätte das gedacht. Niemand. Aber freu dich nicht zu früh, wir müssen dich irgendwie zurück bringen, ist ein gutes Stück Weg.« Gregor spürte die Schmerzen in seinen Beinen, seinen Armen. Bei jedem Atemzug fühlte er sich, als würde er schwerer Stein auf seinem Brustkorb liegen. Aber er wollte nicht zurück. Er wollte seine Zukunft nicht aufgeben. »Zurück? Niemals! Wir suchen weiter… und wenn es das Letzte ist, was ich tue.« Julius sah ihn ernst an. »Das wird es auch sein, wenn du nicht vernünftig wirst.« Gregor spürte die Wahrheit in seinen Worten, er musste nur versuchen, einen Arm zu heben, um seiner Angeschlagenheit gewahr zu werden. »Nein… ich gebe nicht auf. So schnell haut mich nichts um.« Julius schnaufte ein Mal resigniert. »Nun denn, du bist groß… also in die andere Richtung. Hoffen wir mal, dass wir zufällig in den richtigen Weg nehmen.«
Schweigend tranken sie noch die Reste des warmen Gebräus und verspeisten ein paar Brotreste. Sie hatten sich nicht viel zu sagen, dass hatten sie noch nie gehabt. Ihre einzige Gemeinsamkeit bestand darin, im selben verlassenen Dorf aufgewachsen zu sein – und diese Mission hier. Julius war ein guter Kerl, das wusste Gregor. Er fand ihn nur zu weich. Als sie bereit waren, aufzubrechen, schaffte es Gregor mit Müh und Not festen Stand zu bekommen. Er ging ein paar Schritte. Es würde nicht einfach werden, aber er würde sich durchbeißen. Wie immer. Der Gedanke an Anneliese trieb ihn voran, ihre Stimme im Wind peitschte geradezu unter die Lebendigen.
Schweigend gingen die Männer wieder tiefer in den Wald hinein. Während Julius den Weg mit kleinen roten Bändern an den Ästen markierte, waren Gregors Gedanken ganz um Anneliese gewickelt, unfähig sich auch nur ein Stück von ihr zu lösen. Julius riss ihn wieder in die Realität. »Damit wir wissen, welche Wege wir schon abgeklappert haben.« Gregor nickte beiläufig. »Hmm, gut. Sag mal Julius… mir fällt gerade ein… wie hast du mich in diesem üblen Schneesturm und dem Nebel eigentlich gefunden?« Julius blieb stehen und blickte Gregor an. »Welcher Schneesturm? Welcher Nebel?«
Der Weg in den Krieg
Und wieder trieb ich einem Mann meinen Speer in die Brust und wieder rückten zwei Männer nach, es war hoffnungslos, egal wieviele wir töten, schien der Strom unserer Feinde kein Ende zunehmen. Mitlerweile war es mir egal ob mein Nebenmann fiel oder nicht, egal ob wir die Schlacht gewinnen würden oder nicht, ja sogar ob ich sterben würde oder nicht, ich war föllig am Ende, keine noch so gute Ausbildung hätte mich auf diesen Kampf vorbereiten können. So viele waren bereits von Golgarie abgeholt worden, dass der Boden so satt vom Blut war, dass sich hier und da Pfützen des roten Lebenssaftes bildeten, in denen nicht wenige ausrutschten. Und noch einer der keinen neuen Tag mehr sehen würde sank vor mir in den blutigen Schlam und dann geschah es, ohne Vorwarnung, ohne einen sichtbaren Grund wandten sich die Feinde von uns ab und rannten, erst einige wenige und dann folgten immer mehr. Erst glaubte ich nicht was ich da sah, der Feind floh, von diesem Anblick beflügelt begann ich ihnen nach zusetzen: »SCHNAPPT SIE EUCH!! LASST KEINEN AM LEBEN!!« Erscholl es gleich an mehren stellen unserer Formation, die Müdigkeit war von mir abgefallen und schell holte ich den ersten Feind ein. Er war noch jung, vielleicht 17 oder 18 Sommer alt, er starrte mich mit vor Angst geweiteten Augen an, blutbesudelt wie ich war musste er mich für den fleischgewordenen Kor persönlich halten, wimmernt warf er seine Waffe fort und sank vor mir auf die Knie: »Gnade, bitte Gnade!« Einen Moment lang wollte ich auch ihn töten, doch dann rang ich mein kochendes Blut nieder und packte ihn grob beim Arm: »Hast Glück, dass ich gerade gute Laune habe Holzkopp!«
Eine halbe oder vielleicht doch eine ganze Stunde später war es vorbei, wir hatten gesiegt, nach der gefangennahme des Jungen hatte ich mich nicht weiter an der Treibjagt beteidigt. Ich war so erschöpft, dass ich es kaum mehr zum gerade mal 500Schritt entfernten Feldlager geschafft hatte, ich übergab meinen Gefangenen an ein paar Männer, die bereits einige ebenso traurige Gestalten bewachten, wie ich danach in mein Zelt fand wo ich noch immer über und über mit Blut beschmiert und in voller Ausdrüßtung einschlief habe ich nie heraus gefunden.
»Jasper? Bist du das unter dem ganzen Blut?« Unwillig öffnete ich die Augen einen Spalt breit, es war Alriklas. »Ja... Und jetzt lass mich in Ruhe schlafen!« Er stieß einen Jubelschrei aus: »Tatsächlich! Du bist es, du lebst! Ich glaub es nicht du lebst!« Ärgerlich setzte ich mich auf: »Klar lebe ich noch! Was dachtest du denn? Dass du meinen Monatssold kassieren kannst?« Ich lachte heiser, tocken und ohne jede Freude. »Stimmt ja du weißt es ja noch nicht... Von unserer Einheit sind mit dir alles in allem nur noch 10Mann über... Den Rest haben sie erwischt, größtenteils die Magier....« Ich senkte den Kopf, jeder der 50Mann aus denen unsere Einheit bestanden hatte war mir mehr als nur ein Kamerad gewesen, wir waren wie Brüder gewesen. Natürlich war ich mir im klaren darüber gewesen, dass jeder von uns in egal welchem Kampf fallen konnte, aber gleich 40 Freunde zuverlieren war ein Schlag für den man nie bereit war, den man nie ganz verarbeiten konnte.
Der Weg in den Krieg
Ich blickte ins Feuer, um welches meine mitlerweile nurnoch sieben Mann starke Einheit sahs, knapp drei Monate waren wir nun in Andergast und keiner würde als der zurückkehren der er gewesen war, falls man überhaubt zurückkehrte. Toran in dessen Gegenwar zu Beginn der Ausbildung keine noch so düsterer Gedanke lange existieren konnte, war vor drei Wochen in meinen Armen weinend gestorben, der Wundbrand kannte nunmal keine Gnade, auch mit solchen auf die Zuhause eine Schwangere wartet, Ingvalion hatte in der dritten von nunmehr fünf kleineren Scharmützeln ein Auge verloren und auch wir Anderen waren mt Narben bedekt, manche sichtbar andere auf der Seele.
»Morgen müssten wir wieder ein Dorf erreichen...« Meine Alriklas der gerade mit einem der Späher gesprochen hatte »Sehr gut.... Ein richtiges Bett wärde mal wieder was...« Alriklas grinste: »Und dazu frisches Fleisch...« Schnell begannen wir mit unserer Planung was wir im Dorf tun wollten, dass wir die Dorfbewohner gnadenlos abschlachten würden erwähnte keiner, obwohl wir es alle wusten, wir hatten es Aktzeptiert, es war ein Teil des Krieges welchen wir hier fochten. »Wie kann man nur so Gedankenlos grausam sein?« Unbemerkt war der Alte zu uns getereten, mitlerweile trug er ein erbeutets Kettenhemd und eine Klinge welche vermutlich von einem Ritter des Feindes stammen muste. »Welche Gnade würden die unseren Dörfern entgegen bringen?« fragte Alriklas trocken »SAGMAL BIST DU ERST GESTERN HIER HER GEKOMMEN?!« Erschrocken machte ich einen Schritt zurück, ich hatte noch nie erlebt, dass dieser Mann in irgendeiner weise wütend erlebt. »Seht ihr es denn nicht? Dieser Krieg muss endlich enden!« Dann wandte er sich um und ging.
In dieser Nacht träumte ich vom Tag unseres Aufbruchs, es war erschreckend wie aus uns, die wir sicher gewesen waren nach kaum einem Monat siegreich heimzukehren, eine gnadenlose Schlächtertruppe geworden war, keiner glaubte mehr, dass auch nur einer von uns den Sieg über Andergast noch mit zuerleben. Erst als ich mich nach meiner Wache wieder hinlegte kehrten der Albtraum um den Tod Torans in meinen Armen zurück....
hangingtree
28.09.2011, 21:49
Aufbruch der Lichtstrahlen
Dramatis Personae: Praiodan Elmbrecht
Ort: Garethien
Zeit: 05. Ingerimm 1005 B.F.
Stolz blickte der Praiosgeweihte Praiodan Elmbrecht auf die Stadt des Lichts zurück. Da lag sie in weiter Ferne, während ihn seine Füße fort von Gareth trugen. Er hatte in seinen Augen nichts Unrechtes getan, diente Praios nun schon mehr denn 40 Sommerläufe und nichts, aber auch wirklich gar nichts konnte ihn in seinem Glauben erschüttern, selbst nicht seine Verbannung aus der Stadt des Lichts.
Stolz trug er seine rote Robe, die kunstvoll mit Stickereien gespickt war. Sie zeigten die Sonne, die Praiosscheibe, es gab geschickte Verweise auf die Drachen Praios‘ und auch auf Greife. „Jaja,“ murmelte Praiodan in seinen grauen Bart und wischte sich mit seiner Hand über seine blanke Halbglatze, „auch Ingerimm und Phex haben seinen Anteil an meinem Gewand, doch Du weißt…“ Er blickte hinauf zum hellen Tageslicht. „…dass ich Dir diene und Deine Brüder und Schwestern ehre, oh Herr!“ Einen Moment blieb Praiodan stehen, hielt inne und sah in weiter Ferne dieses urgewaltige Bauwerk, das sein Zentrum im ehrwürdigen Tempel der Sonne fand. Er schüttelte den Kopf.
„Unglaublich, dass das von Menschenhand errichtet wurde, Du musst geholfen haben, Oh Herr…Du musst geholfen haben.“ Er schüttelte seinen Kopf und wandte sich von dem Anblick seiner letzten Heimstatt ab. Sie wollten ihn nicht mehr, seine Gedanken waren ihnen zu weich, zu…Praiodan Elmbrecht wusste genau, dass sie ihn hinter seinem Rücken phexisch und rodrianisch nannten, da er das gerechte Spiel schätzte und auch den gerechten Kampf.
Mühsam stützte er sich auf seinen Wanderstab, warf einen prüfenden Blick auf sein goldenes Szepter, dass er einst zur seiner Weihe feierlich erhalten hatte. Sie konnten es ihm nicht weg nehmen, zu beliebt war er unter den jungen, unter den „wilden“ Praioten gewesen. Sie standen ihm am Ende Spalier, als er aus der Stadt selbst schritt. Beinahe hätte er weinen müssen, als er durch die Allee junger und stolzer Diener Praios schritt. Doch Praios trocknete mit seiner Wärme und Kraft in diesem Moment seine Tränen und ließ ihn einen stolzen und würdigen Abgang machen.
„Wenn die jungen alt sind, wird vielleicht nicht alles anders ein“, murmelte er weiter und stierte mit seinen eisgrauen Augen gen Norden, „aber es gibt Hoffnung, dass sich einiges ändert.“ Schritt für Schritt kämpfte sich Praiodan von der Hauptstadt des Mittelreichs fort, trieb seinen Wanderstab immer wieder in den von der glühenden Sommerhitze staubig gemachten Boden.
Praiodan war noch nie gerne über die Reichsstraße gereist. Er würde nach Norden ziehen, bis er das Eis sehen würde. Und wenn er dort angekommen war, würde an diesem Ort, der so kalt und deswegen der Praiosscheibe besonders fern sein muss, seinen Herrn anrufen und ihn um ein Zeichen bitten. Was auch immer dann passieren würde, er wusste schon jetzt, es würde sein Leben verändern.
Immer weiter schritt er durch die umliegenden Dörfer Gareths, auch wenn er am heutigen Tag sein Ziel nicht annähernd erreichen würde, so würde er auf seinem Weg stets ein offenes Auge und Ohr für die Sorgen und Probleme, aber auch für das Glück und die Freuden der Menschen und anderen Wesen, denen er begegnen würde haben, doch erst einmal war er glücklich darüber einen Anfang getan zu haben, er lief bis zum Abendrot.
Tomatensuppe
30.09.2011, 16:01
Der Holzfäller
Die Praiosscheibe hatte sich gesenkt und die meisten Dorfbewohner des kleinen Weilers hatten ihr Tagewerk beendet und waren zu dem Gasthaus an der Straße nach Winhall eingekehrt.Das Gasthaus zum Schwarzbär erfreute sich einige beliebtheit bei der kleinen Dorfgemeinschaft,da immer wieder Reisende mit Neuigkeiten aus aller Welt dort einkehrten.Winhall lag nur zwei Tagesreisen von hier und das Gasthaus versprach den Reisenden eine warme Mahlzeit und Unterkunft für Mensch und Pferd.
Die Bewohner des Weilers die sich um das Gasthaus zum Schwarzbär mit der Zeit gebildet hatte,kehrten dort gerne ein auf einen Schwatz mit Händlern,Fuhrleuten oder sonstigen Reisenden die auf der Landstraße eine Rast einlegten.
Auch Gerwig der Holzfäller kam gerne in die Gaststube ein oder zweimal die Woche und trank ein Helles und lauschte den Geschichten der Reisenden oder schaute einfach dem treiben nur zu.
Heute waren die Dorfbewohner fast alle in der Stube versammelt,da viele Reisende eingetroffen waren.Fuhrleute aus Honigen und sogar einige Zwerge auf dem Weg nach Angbar.Auch war eine junge Tsa-Geweihte eingetroffen mit einem Regenbogenfarbenden Umhang.Dazu kamen ein Bauernehepaar aus Gratenfels und ein Reisender Kipenkerl.
Gerwig der an einem kleinem Tisch an seinem Stammplatz saß beobachtete gerade einen kleinen Streit zwischen dem Dorfschmied Alrik und dem Tunichtgut Herker die zusammen würfelten...
"Soviel Glück kann man doch gar nicht haben" schnauzte der Schmied.
"Du hast doch betrogen Herker das sehe ich dir an der Nase an".
Der angesprochende hob abwehrend die Hände.
"Lieber Alrik...Ich doch nicht.Ich gebe dir eine Chance das Geld zurück zugewinnen.Wir werfen eine Münze.Zahl ich gewinne,Kopf du verlierst".
Der Schmied nickte und hob den Zeigefinger."OK aber ich passe genau auf"....
"Kopf du hast verloren mein Freund,tja da kann man wohl nichts machen" meinte Herker zu dem Schmied Alrik der Ratlos wirkte.
Gerwig musste lächeln.Alrik war stark wie ein Bär aber nicht der Hellste Kopf.
Herker hatte eigentlich keinen Beruf.Er spielte in dem Gasthof auf der Flöte,würfelte und ließ Praios einen guten Mann sein.Mit Arbeit hatte er nichts zu tun.
Gerwig der Holzfäller wurde kurzzeitig abgelenkt als die Schankmaid Alina an seinen Tisch trat.Sie beugte sich weit über und began mit einem Lappen alte Bierreste vom Tisch zu wischen.Gerwig wusste das es Absicht war und das er einen guten Einblick in ihr Mieder dadurch bekam.Alina zwinkerte ihm zu und Gerwig lächelte ihr freundlich zu.
"Ich hätte noch gerne einen Humpen,edle Dame" und die Magd nickte und schaute ihn keck an bevor sie zu Theke ging.
Er wusste das sie ein Auge auf ihm geworfen hatte.Gerwig wäre auch gerne mal mit ihr im Heu verschwunden,aber Alina wollte mehr.Er nicht,den er schätzte seine Freiheit.
"Heda Wirt...weiss er wie er seinen Bierverbrauch steigern kann" fragte einer der Zwerge die um einen langen Tisch saßen.
Der alte Krötenbach,Wirt und Inhaber des Schwarzbären kam Neugierig näher."Wie den meine Herren"? fragte er.
"Indem du die Krüge richtig voll machst du Geizhals" brüllte der Zwerg.
Krötenbach lief dunkelrot an und verschwand hinter seiner Theke.
Gerwig musste ein Lachen unterdrücken.Er wollte es sich nicht mit dem Wirt verscherzen und schaute daher angetrengt zu dem Bauernehepaar die sich mit der Schäferin Jolina unterhielten.Offenbar wollten beide zur Hochzeit ihrer Tochter nach Angbar.
Gerwig intressierte es nicht und schaute lieber nach den anderen Reisenden.
Der Kipenkerl hatte es sich am Kamin gemütlich gemacht und die Schuhe ausgezogen.Laut schlürfte er einen Eintopf.
Die Fuhrleute zechten und lachten laut an einem runden Tisch und von der Tsa-Geweihten war nichts zu sehen.Wahrscheinlich war sie schon zu Bett.
Cord der alte Büttel,der für die Sicherheit des Weilers und des Gasthauses zuständig war,schnarchte schon eine weile vor sich hin.Er hatte sicher schon 60 Götterläufe gesehen und war einmal als Weibel in Honigen unter Vertrag gewesen.
Er war ein guter Mann,ein Veteran...klug und bedacht,aber seine Zeit auf Dere neigte sich dem Ende zu.
Gerwig der auf sein Bier wartete,wurde aus seinen Gedanken gerissen als die Tür zum Gasthaus aufflog....
Fortzetzung folgt....:)
Der Weg in den Krieg
»Wir ziehn nach Haus!« Verständnislos sah ich in das mitlerweile von einem dichten Bart eingeramte Gesicht Alriklas, er wiederholte es: »Wir ziehn nach Haus! Hast du gehört Jesper?! Nach Haus!« Ich glaubte mitlerweile nichtmehr daran, dass ich jemals diesen Satz in egal welcher Variation hören würde. Längst hatte ich hatte aufgehört die Tage oder die Kämpfe die wir gefochten hatten zuzählen, welchen unterschied machte es? Ein Tag, eine Woche oder ein Monat? Egal wie lange man überlebte irgendwann würde Boron seinen Zoll einfordern, sei es nun in Gastalt des Feindes, des Hungers, einer Krankheit oder der Kälte... Mitlerweile waren schon viele Züge frischer Rekruten eingetroffen, auch sie hatte ich aufgehört zuzählen. »Nach Haus?« Echote ich schließlich, mein Kamerad nickte ich begann zu lachen, es klang fremd in meinen Ohren, dieses echte losgelöste Lachen, hier lachte niemand, denn hier gab es keine echte Freude, selbst wenn wir auf einen unserer Siege tranken.
An diesem Abend hallte das Lager vor Lachen und Singen, keiner konnte es sorecht glauben, auch wenn alle es wusten. »Was meinst du? Ob Dette noch auf mich wartet?« »Sie ist deine Freundin nicht meine... Auserdem dachte ich, dass du ihr nach jedem Gefecht nen Brief geschickt hast.« Alriklas zuckte mit den Schultern: »Ich hab nie einen zurück bekommen....« »Wenn's dir lieber ist, dass ich zwei Frauen beibringen muss das ihre Männer tot sind kannst du ja doch noch hier bleiben....« Meine Verärgerung war echt, vielleicht lag das auch daran, dass mein Mädchen sich eine Woche vor dem Abmarsch mit irgendeinem dahergelaufenen Kerl aus dem Staub gemacht hatte. »Was denn? Du bist immernoch nicht drüber weg?« »Ich kann nicht ändern was passiert ist, will nur hoffen sie ist mit dem Typen glücklich geworden.....« »Was willst du eigendlich machen wenn wir wieder zu Hause sind?« wechselte Alrliklas das Thema. »Um ehrlich zu sein.... Ich weiß es nicht..... Vielleicht versuch ich es in Nostria bei der Stadtgarde, fang irgendwo als Söldner an oder Kauf mir von meinem Sold ein Stück Land und versuchs als Bauer... Ja das wärs doch... Nen Schönes Haus ne Frau nen paar Kleine...« Alriklas nickte sinnend:»Ja.... Das hätte was...«
happycamper
03.10.2011, 21:40
Dunkle Machenschaften
Nasul und Arthon machten sich auf den Weg. Bis zum Tempel war es ein gutes Stück und man musste den Weg kennen, denn Illusionen verschleierten den wahren Pfad.
Dunkler Stein mit vielen spitzen Ausführungen zierte den Tempel. Er war nicht sonderlich groß, wenn der voll besetz war passten etwa 20 Mann hinein, doch unterhalb des Tempels erstreckte sich eine stolze Anzahl an Gängen, wovon einer zum Ritualraum führte. In diesem Ritualraum verbarg sich der größte Schatz der beiden Diener: Ein Exemplar der Dreizehn Lobpreisungen des Namenlosen.
Dieses Stück hüteten sie wie ihren Augapfel. Auf dem Buch hatte Arthon einen besonderen Schutzzauber gelegt, sodass bei inkorrekter Entnahme des Buches ein dämonischer Diener des Namenlosen - ein Ivash, eine menschenähnliche Flamme mit zuckender Feuerzunge - erscheint und für Aufruhr sorgt.
Bevor die Schüler eintrafen mussten die beiden Magier einige Schutzzauber, die die Türen und den Tempel selber betrafen, entfernen, da bei einem falschen Schritt oder Griff die halbe Gruppe verbrannt oder von Skeletten angegriffen worden wäre.
Nasul war ein ehemaliger Kampfmagier aus Bethana, der, durch Verzweiflung am Verlust seiner Frau und Kind, die Lehren des Namenlosen studierte und nach Vinsalt zog um dem Kult des Namenlosen beitreten zu können.
Arthon wurde von klein an im Kult erzogen, seine Eltern waren schon vor seiner Geburt Diener des Güldenen gewesen. Seine dämonische Aura musste er in der Öffentlichkeit mit einem Zauber verschleiern, da seine Persönlichkeit sehr vom Leben als Diener des Namenlosen gezeichnet war.
Die beiden Magier hatten nach ihrer eigenen Ausbildung in Vinsalt die Absicht eine eigene Schule zu gründen und zogen nach Harben um dort die Lehren des Gesichtlosen zu verbreiten. Nach der Ausbildung der ersten Diener wollten Nasul und Arthon ein Waisenhaus eröffnen. Dadurch sollte der Zuwachs an Schülern gesichert sein. Der ranghöchste Geweihte unterstützte Nasul und Arthon bei ihrem Vorhaben und schenkte ihnen ein Exemplar der dreizehn Lobpreisungen des Namenlosen.
Die beiden Diener bereiteten den Unterricht für ihre Schüler vor:
Dazu gehörte eine Vorlesung aus einem Buch des Geweihten Tionnin Madaraestadin in dem er die Macht des Namenlosen verherrlicht. Danach war eine Meditation und eine Einheit für das Üben an Zaubern geplant.
Isora und Myria kamen kurz vor den anderen 3 Schülern am Tempel an. Die Türen wurden verschlossen und versiegelt.
Nasul hieß die Schüler mit bekannten Gesten willkommen: "Seid gegrüßt Schüler des wahren Gottes, dem Herrscher der Herrscher! In euer heutigen Ausbildung lernt ihr die Lehren des auserwählten Geweihten Tionnin Madaraestadin's. Durch seine Worte werdet ihr einen weiteren Einblick in die Macht des Purpurnen bekommen. Weiters bedarf euer Zauberkunst noch etwas Nachholbedarf, welches durch eine Meditation und folgender Übungen gerecht wird. Zunächst lasst uns den All-Einen preisen bevor wir seine Macht schauen dürfen!"
Ein stimmiges Gebet erhallet im kleinen Tempel, die Diener verfielen in einen Ekstasezustand und erbaten die Befreiung ihres Herrschers von den Ketten Ingerimms.
Ruhe kehrte ein.
Arthon nahm das Buch Tionnin's - Der Purpurne - und laß von der vorbereiteten Stelle los. Die Worte Tionnin's waren gut gewählt und ließen die Schüler in eine perfekte Stimmung eintauchen.
Diese Stimmung wurde durch einen ohrenbetäubenden Lärm am Eingangsbereich zerstört. Alle blicke konzentrierten sich auf die Tür, die sogleich in Flammen aufging. Ein Feuerelementar spazierte durch das Holz als wäre es aus Butter. Die Tür hatte nun ein mannshohes Loch und dahinter kam eine größere stark bewaffnete Gruppe an Soldaten zum Vorschein.
Nasul reagierte als erster. "Corpofrigo!"
Der Spruch des ehemaligen Kampfmagiers war stark genug gewesen um den Elementar zu erlöschen. Doch nun betraten einige Soldaten den Raum und stürmten los.
Isora, eine der Schüler und eine talentierte Magierin, beschwor einige Skelette um die Soldaten zurückzuhalten.
"Nasul! Arthon! Was sollen wir bloß tun?", fragte ein Schüler nach dem Zauber.
"Beschützt den Tempel mit eurem Leben! Paralysis!"
Das war Arthon, dessen Leben auf den Namenlosen ausgerichtet war und keineswegs den Tempel aufgeben wollte. Das Ziel seines Zaubers, ein Armbrustschütze, der in der Tür stand, erstarrte.
Die Soldaten besiegten die Skelette und kämpften nun gegen die Schüler.
Schnell fielen die ersten Schüler leblos zu Boden, sie hatten keine guten Karten gegen die Krieger.
"Arthon! Lange werden wir das nicht durchhalten. Hinter der Tür befinden sich noch ein Dutzend Soldaten und wer weiß wie viele Magier!", Nasul klang verzweifelt.
Doch Arthon wollte nicht aufgeben und versuchte die aussichtslose Situation zu retten: "Invocatio maior!"
Nasul erschrak beim Erklingen dieses Spruches. Wenn nun ein mehrhörniger Dämon erscheinen würde, dann wären nicht nur die Soldaten verloren, denn Arthon würde es wahrscheinlich nicht schaffen ihn zu beherrschen.
Ein Feuersalamander - genannt Azzitai - erschien aus der Spähre und setzte alles holzerne in seiner Umgebung in Brand. Die Soldaten wichen zurück, doch der Dämon folgte ihnen.
Inzwischen sprachen die beiden Magier verzweifelt Beherrschungszauber um die böse Kreatur unter Kontrolle zu bringen. Doch der Salamander wütete und zündete Soldaten, Tische und die dunklen Schüler an. Der Tempel fing an zu zerfallen, da die Stützbalken durchgebrannt waren und auseinanderfielen. Die übrigen Soldaten und Magier traten den Rückzug an. An lebenden Wesen waren nurnoch die beiden Diener und der Azzitai anwesend.
"Wir müssen fliehen!", schie Nasul. Er zerrte an Arthons Arm, doch dieser wehrte ihn ab, ignorierte ihn und sprach weiter Formeln über seine Lippen.
Nasul konnte nicht anders und lief davon. Weg von dem Tempel, weg von seinem brüderlichen Freund, weg von seinen Schülern. Er riskierte einen Blick zurück. Arthon stand noch immer an der selben Stelle, der Salamander zog einen Feuerkreis um ihn. Nasul wollte nicht mit ansehn was passierte, drehte sich weg und ließ seine dunkle Vergangenheit hinter sich.
Tomatensuppe
10.10.2011, 20:43
Der Holzfäller (2)
Die Türe zum Gasthaus flog auf und der Bärtige Lindeman trat ein.
Lindeman zog Rüben und Kohl bei seiner kleinen Bauernkate und machte einen Eintopf den man essen konnte.Außerdem waren sie befreundet.
"Gerwig hatte mir gedacht,das ich dich hier finde" seufzte sein Freund und setzte sich zu ihm.
"Schmeckt das Bier ja,nun wünschte die Zeiten wären besser und ich könnte einen mittrinken".
Gerwig hob die Augenbraue...
"Ich lade dich gerne zu einen Humpen ein,aber du wirkst so...niedergeschlagen" fragte er seinen Freund.
"Ach ich habe einfach in letzter Zeit schlechte Geschäfte gemacht" sprach Lindeman."Dem alten Krötenbach habe ich zwar einiges verkauft,aber die fahrenden Händler sind mehr als geizig,kannst du mir glauben.Für ein Sack mit Kohl und zwei Säcke mit Rüben habe ich gerade mal 6 Heller und 2 Kreuzer gesehen.Die Äpfel von meinen Baum haben Würmer und mein einziges Huhn ist heute verendet,Naja war ein altes Vieh und kommt Morgen in die Suppe".
Lindeman machte eine Pause um einen großen Schluck Bier aus dem von Gerwig spendierten Krug zu nehmen und fuhr dann fort
"Dem Schmied Alrik schulde ich auch noch Geld für die Hacke und Feuerholz habe ich auch kaum noch".
Gerwig schlug auf den Tisch
"Na da greife ich dir gerne unter die Arme mein Freund,ich weiss doch das ihr Dörfler nicht so gerne in den Wald geht".
Lindeman hob abwehrend die Hände..."So geht das aber nicht...wir machen folgendes.Du bringst mir am Abend das Feuerholz und ich mache einen Eintopf mit Rüben und Huhn drin,doppelte Portion".
"Abgemacht" sprach Gerwig und sie prosteten sich zu.
Da beide langsam in die Jahre kamen,besprachen sie ihre Zipperlein.
Lindeman hatte es mit dem Rücken und Gerwig hatte es mit seinem Rechten Arm....
Am Nachmittag des nächsten Tages war er auf dem Weg zu Lindemans Kate.Er trug sehr schwer an dem Bündel mit Feuerholz,freute sich aber auf dem Eintopf.
Auch war es ein guter Tag für ihn gewesen.
Am Morgen war die Schäferin Jolina bei ihm gewesen und hatte Brennholz gegen ein Schafsfell und eine Flasche Milch getauscht.
Am Mittag hatte der Wirt Krötenbach bei ihm Feuerholz für die nächste Woche bestellt.Geld war damit zwar nicht ihm Spiel,dafür konnte er im Gasthaus was essen und einige Humpen nehmen.
Auch Alrik hatte Holz für die Schmiede bestellt und würde mit Kreuzern und einigen Hellern bezahlen.
Vergnügt pfiff er ein Lied vor sich hin.
Er hatte zwar eine Menge Arbeit vorsich,doch es sollte ja sein Schaden nicht sein.
Vergnügt ereichte er Lindemans Bauernkate.Das wackelige Holzhaus hatte sein Freund selber gebaut und auch den sehr kleinen Hühner und Hasenstall daneben.
Über der Kate wölbte sich ein großer Apfelbaum,umgeben von Lindemans schmalen Feldern.
Lächelnd klopfte er an die schiefe Tür....
...."Uhh...das war gut" sprach Gerwig und musste sich einen Knopf an der Hose aufmachen.Er hatte drei große Teller gegessen und war satt bis unter die Arme.
Lindeman und er saßen an dem wackeligen Holztisch in der Kate.Die Teller waren beiseite geschoben und eine Flasche selbstgebranten Rübenschnaps und einige Würfel hatten den Weg auf den Tisch gefunden.
Es war abend geworden und Kerzenschein erhellte den einzigen Raum der Hütte.
Sie rauchten billiges Pfeifenkraut und unterhielten sich...
"...und dann hat mir Jolina nach dem Tausch noch erzählt,das wieder eines ihrer Schafe verschwunden ist,schon seltsam wie ich finde" meinte Gerwig der seinen Freund anschaute.
Lindeman trug geflickte Hosen und ein Leinehemd und hatte einen struppigen Bart.Er beugte sich zu Gerwig leicht über den Tisch.
"Mein Freund glaube mir es hat mit der Mühle zu tun,jaja...ganz sicher".
Gerwig fühlte sich unwohl.Er kannte die Geschichten die sich um die Mühle rankten.
Die Dörfler waren bei der Gründung des Weilers,tief im Wald vor 7-8 Jahren auf eine alte Mühle gestossen.Genau im Wald.Man hatte keine anderen Spuren einer Siedlung entdeckt und die Mühle war verlassen.Warum sie jemand in dem Wald erbaut hatte war ein Rätsel geblieben.
Aufjedenfall gab es bald Gerüchte es würde dort nicht micht rechten Dingen zu gehen und alle mieden das Gebiet.
Auch er.Ein paar mal hatte er Umrisse der Mühle bei der Arbeit im Wald gesehen,aber sich nicht näher rangetraut.
Lindeman beugte sich wieder über den Tisch.
"Also ich habe gehört das.....Fortsetzung folgt :)
Tomatensuppe
22.10.2011, 10:24
Der Holzfäller (3)
"....das man in der Mühle eine Kellertüre gefunden hat,aber keiner hat sie geöffnet.Hatten wahrscheinlich keinen Mut dazu" raunte Lindeman ihm zu.
Gerwig winkte ab...
"Das sind doch alles Märchen mein Freund,also wirklich".
"Meinst du"? Fragte Lindeman etwas aufgebracht.
"Alles hat einen wahren Kern,da bin ich mir sicher,Gerwig...."
Am nächsten Morgen wachte Gerwig auf.Er hatte zuviel getrunken und war wackelig auf den Beinen.
Er wäre gerne liegen geblieben aber er musste für seinen Lebensunterhalt arbeiten.
Er nahm in seiner kleinen Hütte einen Kanten Brot zu sich und machte sich auf den Weg durch den Wald.Ein leichter Regen hatte eingesetzt und murrend zog er die Lederkaputze über.
Während er ging dachte er an Lindeman.Hatte sein Freund vieleicht gar nicht so unrecht ? Warum mieden alle Bewohner des Weiler die alte Mühle ?
Ein knacken im Unterholz....Gerwig drehte sich auf dem Trampelpfad um und blickte in den Wald.Da war doch jemand...oder ?
"Heda kommt hervor...Zeigt euch" brachte er hastig heraus.Angestrengt schaute er in den Wald,konnte aber nichts entdecken.
Gerwig schüttelte den Kopf.Jetzt drehte er schon durch.Lindeman und seine Schauergeschichten.Albern,sagte er sich und ging weiter.
Nach einiger Zeit kam er an eine kleine Lichtung.Er hatte an der kleinen Waldwiese einen Unterstand und einen Holzstapel angelegt.
Gegen den Regen war der Unterstand eine feine Sache.Warum er jetzt trotzdem stehen blieb war die Tatsache das hinter dem Holzstapel zwei Beine in Lederschuhen hervorragten.
Langsam umrundete er den Stapel und sah ihn dort liegen.Von seinem Gesicht war nicht mehr viel übrig.Ein hieb musste dem Mann den Schädel gespalten haben.Gerwig erkannte ihn trotzdem.Lindeman.....
Aber wie war das möglich ? Er hatte doch gestern noch gelebt...
Gerwig war schockiert und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.
Er wusste eigentlich nur noch das sie über die Mühle nach dem Essen geredeten hatten.Danach hatten sie das saufen angefangen.Er wusste ja noch nicht einmal wie er in seine Hütte getorkelt war.
Aufeinmal stellten sich seine Nackenhaare auf und er fühlte sich beobachtet.War der Mörder noch in der Nähe ?
Er fasste seine Axt fester und sah sich um.Er hatte Angst und sein Herzschlag beschleunigte sich.Panisch wirbelt er herum und lief den Weg in den Wald zurück.
Er musste zum Dorf und hilfe holen....
Fortsetzung folgt :)
Das grösste Abenteuer des Grimmasch Steinbrechers.
Dies ist die Rückschau auf die Geschehnisse eines meiner AFDZ Durchläufe, inspiriert durch Leyaaras Versuch Drakensang etwas näher zu beleuchten.
Sappeur in Ausbildung
Baroschem, mein Name ist Grimmasch Steinbrecher, Sohn des Grobolosch, und Sappeur in Ausbildung. Geboren und aufgewachsen in Angbar. Mein Vater lehrte mich schon als kleiner Stummel in der Klan Binge den Stein zu verstehen und zu lesen. Die feinen Schichtungen im Sandstein zu erkennen, die Einschlüsse im Basalt, an denen der Fels Schwachstellen aufweist. Er war ein angesehener Sappeur, der in der Lage war auch die hartnäckigsten Hindernisse mit nur einem Holzkeil, etwas Wasser und Hylailer Feuer zu knacken. Die grösste Schwierigkeit besteht immer darin den ersten Holzkeil an der richtigen Stelle ins Gestein zu treiben, sodass nicht gleich der ganze Stollen einstürzt, wenn man ihn mit dem Wasser aufquellen lässt.
Gerade Basalt ist so hart und spröde, dass man den Fels nicht sprengen darf, sondern eher disziplinieren muss. Nur an wenigen Stellen, an denen der ehemals flüssige Fels auf bereits erkaltete Schichten bei seiner Entstehung getroffen ist, haben sich Einschlüssen gebildet, die die Basalt Schichten voneinander trennen. Dort kann man mit viel Geduld und Geschick mit der Spitzhacke einen kleinen Riss erzeugen, in den man dann mit dem Vorschlaghammer einen weichen Holzkeil treibt. Ulmenholz eignet sich hervorragend, da es sehr viel Wasser aufnehmen kann. Man braucht aber sehr viel Übung, um mit einem schweren Vorschlaghammer das weiche Holz im Fels zu verankern. Ein Schlag zuviel, und die Fasern brechen. Oftmals ist es auch schwierig überhaupt eine Mulde über dem Riss zu schlagen, um überhaupt erstmal den Keil einzusetzen. Das Holz muss zudem zundertrocken und nicht zu alt oder abgelagert sein.
Sobald der Keil im Fels verankert ist, übergiesst man das herausstehende Ende mit heissem Wasser und wartet ein bis zwei Stunden. Diese Prozedur wiederholt man ständig, so lange, bis der Riss sich erweitert und in der Stollenwand fortsetzt. Man muss ständig die Richtung des Risses beobachten, und gegebenenfalls einen neuen Stützbalken einziehen, oder bereits sichtbare, marode Stellen abschleifen oder gleich mit der Spitzhacke entfernen. Wenn nur Erz oder Edelsteine abgebaut werden, oder gar nur ein Kohleflöz, ist da Ergebnis einer Sprengung recht egal, solange der Stollen nicht einstürzt. Sollte man aber den edlen Marmor abbauen, oder sogar einen neuen Stollen für Wohnkavernen anlegen, muss das Ergebnis fehlerlos sein. Die Steinmetze sind dort sehr wählerisch, und eine schlampige Arbeit, die nachher garnicht erst die Richtungen der Quarzadern oder die Maserung eines Marmorblocks mit einbezieht wird nur schlecht bezahlt.
Das Leben eines Sappeurs ist in Friedenszeiten sehr anspruchsvoll, es bedeutet geduldig und gelehrig sein. Die Poesie der Maserung im Fels zu erahnen, bevor man sie freilegt, den Klang der Fluss- und Feldspat Einschlüsse zu hören, wenn man mit der Spitzhacke zuschlägt. Die Symphonie des Knirschens, wenn der Fels langsam dem quellenden Holz nachgibt, und das heisse Crescendo, wenn das Hylailer Feuer die Schichtungen aufheizt. Sprengung ist ein irreführendes Wort. Es ist der technische Vorgang, wenn man einen Felsen erhitzt, sodass sich seine Masse ausdehnt und die umliegenden Bereiche auseinanderbrechen. Nur ein schlechter Sappeur beendet seine Arbeit mit Hylailer Feuer mit einem lautem Knall. Die wahre Kunst besteht darin das Werkstück vorsichtig aus seiner umgebenden Schicht herausgleiten zu lassen. Erst dann kann man einen Block Marmor nachher gut verkaufen, oder eine kunstvoll geschwungene Decke herausmeisseln und schleifen.
Leider gibt es aber auch andere Zeiten, in denen Angroschim in den Krieg ziehen müssen. Ein Sappeur sollte in der Lage sein mit etwas Holz und Wasser das Fundament einer Mauer oder eines Turmes so zu erschüttern, dass das ganze Bauwerk zusammenstürzt. Jeder Zwerg kann an allen Ecken etwas Hylailer Feuer in ein paar Spalten giessen und anzünden. Aber nur ausgebildete Sappeure haben eine Chance das auch zu überleben. Kaum ein Angroscho wird sich auf ein solches Alveranskommando einlassen, wenn er schon das Grubengas riechen kann. In solchen Fällen wird ein Sappeur mit seinem treuen Brüllhamster benötigt. Warum ein Brüllhamster? Nun, Grubengas kann man erst riechen, wenn es fast schon zu spät ist. Hört der Brüllhamster aber auf zu brüllen und fängt an zu Husten, weiss der erfahrene Sappeur, dass es nun Zeit ist die Kerze auf seinem Helm zu löschen und sich auf seinen Tastsinn und die Leuchtflechten zu verlassen. Der Einsatz von Hylailer Feuer könnte ein Schlagwetter auslösen.
Kriegszeiten bedeutet aber auch, dass in den Stollen oftmals Fallen sind. Welcher Feind möchte schon gerne mitten im Kampf ein Stockwerk tiefer sacken? Ganz so dumm sind selbst die Orks nicht. Dort wird immer Vorsorge getroffen worden sein, und auf die ein oder andere feindliche Wache wird man auch treffen.
Tja, einen Stollen zu stabilisieren, oder einen Turm fachmännisch einstürzen zu lassen, damit hatte ich noch nie Probleme. Da aber Angbar nicht gerade von unterirdischen Kämpfen heimgesucht wurde in den letzten 100 Götterläufen, ist es mit meiner kriegerischen Ausbildung nicht weit her. So schickte mich mein Klan zu einem der letzten Recken, der noch eine Schlacht erlebt hatte. Meister Dergan nahm mich unter seine Fittiche und versprach meinem Vater einen echten Angroschim und Sappeur aus mir zu machen.
Jeder Angroscho kann einen Hammer richtig herum halten... nur war es mit dem Schmieden bei mir nicht weit her. Ich verstand mich mehr auf Mineralien denn auf Erze. Ich bekam meine erste Übungsskraja und Dergan präsentierte mir die Übungspuppe. "Nun Junge, zeig mal was du kannst, lang mal richtig zu, mit deinem besten Schlag, und teile diesen Holzkameraden gleich am besten in zwei Hälften. Keine Angst, du kannst niemandem weh tun." Ich holte also weit aus und schlug so hart ich konnte zu. Die Skraja blieb sogar im Schild stecken. "Ähm... ich sagte doch, dass du diesem Holzmann hier nicht weh tun kannst?" "Nunja, die Skraja steckt fest... ich *ächz*... krieg sie... kaum...heraus... Ich könnte etwas Hilfe gebrauchen." "Das ist nicht dein Ernst?" "Ähm... *ächz* … doch, ja... ich.... ah, ich hab sie wieder raus" "Bei Angroschs Bart, DAS wird ein hartes Stück Arbeit. Hattest du noch nie einen Hammer in der Hand? Eine Skraja ist eine HIEBWAFFE, kein Knüppel. Hast du noch nie einen Amboss benutzt? Du bist ein Ambosszwerg!" "Äh, ja, Meister Dergan, aber ich bin ein Sappeur in Ausbildung, und ich verstehe mich besser auf Steine, als auf Erz..." "Oh ihr Götter, womit habe ich das verdient? Pass auf. Du stellst den rechten Fuss nach vorne und verlagerst dein Gewicht, sodass dein Körperschwerpunkt nicht erschüttert wird beim Schlag. Halte deinen Schild genau vor dich, und zieh ihn nicht nach hinten, wenn du ausholst. Es sei denn, du willst ein Schwert eines Gigrim oder eines Spitzohres unbedingt in deinem Magen spüren können."
So ging es tagein, tagaus. Meine Fähigkeiten im Kampf machten nur sehr langsam Fortschritte. Auch meine mechanischen Kenntnisse und Fähigkeiten stellten sich als eher durchschnittlich heraus. Meine schwieligen Finger schienen einfach nicht dafür gemacht worden zu sein den komplizierten Mechanismus einer Falle vorsichtig zu manipulieren.
"So, mein lieber Grimmasch, heute werden wir diese Bärenfallen, die ich hier aufgebaut habe entschärfen. Dazu näherst du dich vorsichtig der ersten Falle und ziehst als erstes den Splint am mittleren Teil heraus." *TSCHACK!* "Du hast sie noch nicht mal berührt nicht wahr?" "Nein, ich habe sie nur angesehen." "Hrmblgrpflnddasnenntsichangroscho.... In Ordnung, nimm die zweite Falle. Erst den Splint gaaaanz vorsichtig herausziehen... ja, genau so, und jetzt entferne die Feder aus …." TSCHACK! TSCHACK! TASCHAAACK!! "Bei Angrosch, warte hier und beweg dich nicht. Ich hole Hilfe um dich da wieder herauszuholen." "In Ordnung Meister, nicht bewegen. Ich glaub das schaff ich."
Glaubt mir, es war wirklich eine harte Zeit.
Der Weg in den Krieg
»Verdammt!« Ich schloss kurz die Augen, hier sollte es also Enden, ich hatte ungezählte Kämpfe und grausame Schlachten überlebt nur um hier zu sterben. »Also kommt das Familientreffen doch früher als gehofft....« »Dann wollen wir uns mal das Recht verdienen an ihrer Seite zu sitzen.« Eine Woche dauerte der Marsch seit ich wieder begonnen hatte die Tage zu zählen, seit wir auf dem Heimweg waren und nun das. »Für jeden von uns sind mindestens drei dieser Holzköppe da... Ein wahrer Wald der sich da vor uns aufstellt...« Alriklas lachte, ja es bedeutete unseren Untergang aber uns Veteranen der ersten Stunde entlockte es nur noch ein Lachen, vielleicht war das der Grund warum die Neuen uns auch die Söhne Kors nannten, kein Feind erschreckte uns mehr kein noch so schmutziger Trick den wir nicht beherschten und kein Feind dem wir nicht mit einem Lied auf den Lippen entgegen gezogen wären.
»Meine Brüder! Ein lweiteres Mal zwingt uns der Feind ihm entgegen treten und ein weiteres Mal werden wir siegreich sein.« »Da träumt einer aber von Heldentum... Wie lang ist er dabei?« Wollte Alriklas wissen wärend unser aktueller Ritter mit flammenden Worten jeden motivierte der sich mitreißen ließ, ich schüttelte den Kopf: »Was weiß ich? Ich hab erst vor ner Woche wieder begonnen die Tage zu zählen... Aber allzu lang kann es nicht sein, was ist eigendlich aus Dergol geworden?« »Hinterhalt zusammen mit nen paar Spähern...« »Wo sollen wir uns melden?« »Ritter...« Alriklas und ich wurden als letzt Überlebende der ursprünglich 50 Mann starken Eliteeinheit mitlerweile da ein gesetzt wo gerade not am Mann war. »Natoll... Ist wenigstens noch einer mit dabei der nicht zu den Adligen Schnöseln gehört dabei?« Wenn gleich wir jeden der Ritter problemlos im Zweikampf schlagen konnten und Alriklas sogar einen Übungskampf gegen fünf von ihne aufeinmal gewonnen hatte behandelte sie uns gerade so als seinen wir ein rießiger Fleck auf ihrer ach so wichtigen Ehre, ich hatte allerdings schon genung von ihnen um Gnade winseln hören um zu wissen, dass Ehre auf dem Schlachtfeld nichts zu suchen hatte. »Der Alte und seine Jungs sind auch da... Der Neue Befehlshaber glaubt er könne den Großteil der feindlichen Streitmacht niederreiten.... Schwachsinn wenn du mich fragst...« »UND WAS WÜRDEST DU EMPFEHLEN SOLDAT?!« Ohne das wir es bemerkt hatten war jemand hinter uns getreten. Ein Schwert wurde gezogen, doch bevor der Befehlshaber auch nur zum Streich ausholen konnte hatte ich mich umgedreht und ihm die Beine weg gezogen, mit einem Laut des Erstaunens ging er zu Boden. »Das wirst du bereuen!!« Er rappelte sich auf, das Schwert immernoch in der Hand. »Ich fordere dich heraus du Flegel! Auch wenn du Bauer das nicht verdient hast...« Ohne hast griff ich nach meinem Schwert, wärend in den Augen meines Gegenübers die Ungeduld brannte. Mit einem schnellen Stoß in Richtung meiner Magengegend eröffnete er den Kampf, ohne Mühe wich ich seinem Angriff nach Links aus und schlug ihm wuchtig in den Rücken. »Tot!« Verkündete ich noch bevor er im Dreck lag, »...jeder Trottel weiß, dass man sich besser nicht mit uns anlegt, nur unser eigener Befehlshaber ist zu dumm dazu...« Er kam keuchend wieder auf die Beine: »Dafür lasse ich dich auspeitschen!« In seinen Augen stand die Wut eines Adligen der gewohnt war dank seiner hohen Geburt alles Geschenkt zubekommen. »Glaub mir, keiner wird sich mit mir und Alriklas gleichzeitig anlegen... Gemeinsam haben wir ne Chance gegen alle deine Ritter auf einmal.... Ne gut Chance...« Seine Augen weiteten sich: »Ihr... ihr seid das?...« Er hatte schon von uns gehört, seit wir den letzten Befehlshaber zusammen mit etwar zehn Anderen gegen einen Kavallerieangriff gedeckt hatten waren wir auch den Rittern und Adligen ein Begriff, schließlich waren sie zu dem Zeitpunkt als wir die Niederhöllen erlebten schon vom Feld geflohen und hatten es dem Fußvolk überlassen den Sieg zu erringen. »Genau WIR sind das! WIR Veteranen der ersten Stunde! WIR die letzten der Truppe die trainiert wurde um Andergast entgültig den Todesstoß zuversetzen...... Und wer bist du? Ein Neuer, hier weil der letzt mit Ahnung sich schon abgesetzt hat.... Ich sag dir was, wenn du in dieser Schlacht gewinnen willst dann lass uns an der Planung teilhaben.... Ansonsten...« Ich hob vielsagend das Schwert. »...übernehmen wir das Kommando!« Alriklas zog ebenfalls die Waffe. »Schon gut... Blos keine Panik...«
»Dir ist klar, dass wir dafür zuhause aufgeküpft werden könnten?« Ich nickte: »Und dir das wir unser Zuhause nie wieder sehen wenn er seinen Traum vom Heldentod erfüllt hätte.« Wir hatten uns mühelos durch setzen können und eine Schlacht ordnung befohlen wie sie bisher erst zweimal von uns verwendet worden war: Es gab nur eine kleine Elitetruppe Kavallerie als Eingreiftruppe, ansonsten bestanden die Reihen nur aus Speerträgern, Bogenschützen und den abgesessenen Rittern. Zwei Tage hatten wir die Männer weiter getrieben um besseres Gelände zu erreichen, nun standen wir zwischen zwei recht steilen Hügeln, die zumindest maginalen Schutz für die Flanken verhießen. Es wurde Zeit, bald würde die Sonne aufgehen und Borons Ernte beginnen, wärend ich mich genau so wie damals bei unserem Abmarsch rüstete erklang von drausen eine einzelne Stimme. Es war eines der unzähligen Spottlieder über unseren Feind, bald stimmte einweiterer Mann mit ein und noch einer und noch einer, bis schließlich jeder im Lager mit sang, selbst die Ritter und die Trossfrauen, Jeder. »Wir sind schon ein seltsames Völkchen wir Nostrier...« meinte Alriklas als das Signal zum sammel kam.
Ein gelehriger Schüler
Unter der Aufsicht von Meister Dergan gelang es mir schliesslich ein gewisses Grundwissen über den Kampfablauf im Allgemeinen zu zulegen. Wichtige Dinge wie die richtige Balance und die aufmerksame Beobachtung des Gegners verhalfen mir zu weit weniger blauen Flecken als erwartet. Selbst mit den verschiedenen Fallenarten kam ich nach und nach zurecht. Dennoch sah ich jedesmal die Enttäuschung in Dergans Augen, wenn wir wieder eine Übungsstunde absolviert hatten. Diese Zeit war äusserst frustrierend. Mir fehlte einfach das Gefühl für das Timing und die Eleganz, um einen Hieb mit der Übungsskraja richtig anzubringen.
Doch ich gab nicht auf. Der Stein hatte mich schon früher Geduld und Aufmerksamkeit gelehrt. So beschloss ich mich in die theoretischen Tiefen der Waffenkunst einzuarbeiten. Das Angbarer Stadtarchiv barg keine erhellenden Werke zum Thema Kriegskunst unter Zwergen. Insgesamt waren die Informationen sehr spärlich, und ich begann zu verstehen, warum Meister Dergan ein so hohes Ansehen genoss. Von einem Kiepenkerl, namens Effings Schmidt, erstand ich ein etwas weiterführendes Werk mit dem Titel 'In nur 20 Thagen zum waschächten Helden.', verfasst von Mikael dem Zerstörer. Einige Kapitel hatten sehr aufschlussreiche Illustrationen, und ich machte mich mit Feuereifer daran diese Dinge einzustudieren. Ich erbat mir ein paar freie Tage und begann während meiner Schichten in der Klanbinge mit Schachtfeger Toppel zu üben. Ausserdem musste ich mir eine zweite Übungsskraja ausleihen, um daran einige Modifikationen vorzunehmen.
Das ganze Unterfangen liess sich gut an. Ich machte deutliche Fortschritte, und selbst Toppel war durchaus beeindruckt. Ich bat ihn darum mir bei meiner nächsten Übungsstunde mit Meister Dergan zu assistieren. Der Termin rückte unaufhaltsam näher, und ich wurde immer nervöser. Würde ich nun endlich den Durchbruch in der Kampfkunst vorweisen können? Ich hatte beide Skrajas auf Hochglanz poliert, und war bereit es mit dieser höllischen Übungspuppe aufzunehmen, die ich so sehr hassen gelernt hatte. Am nächsten Abend war es dann so weit. Toppel und ich begaben uns zu Dergan, der etwas die Stirn runzelte, als ich ihm erklärte, Toppel würde mir assistieren. Nichstdestotrotz bat er uns in den Übungsraum, wo ich voller Stolz mein neues, modifiziertes Kriegswerkzeug aus dem Leinenballen auswickelte. Toppel kannte die Prozedur ja bereits, aber die Falten auf der Stirn von Dergan vertieften sich deutlich.
"Grimmasch, lieber Junge, du hast es bisher nur fertig gebracht EINE Skraja richtig herum zu halten und die Übungspuppe zu fixieren. Und nun willst du mit ZWEI Skrajas gleichzeitig kämpfen?"
"Ja, Meister Dergan, ich habe sehr hart trainiert und geübt bis mir die Hände bluteten. Schachtfeger Toppel war eine grosse Hilfe, und ich bin überzeugt, dass ich grosse Fortschritte gemacht habe."
Ein Blick mit hochgezogener Augenbraue richtete sich auf Toppel.
"Ich kann das nur bestätigen, Meister Dergan. Auch wenn er noch an der ein oder anderen Stelle ein wenig.. äh... Feinschliff gebrauchen könnte, so ist das Ergebnis des Training sicherlich sehenswert."
Die Augenbraue rutschte ein wenig höher, und der Blick richtete sich wieder auf mich.
"Nun denn, wohlan. Du beweist auf jeden Fall den festen Willen zu lernen. Das ist an sich schon einiges Wert. Wie ich sehe hast du etwas an die Skrajas angebaut. An jeder scheint ein weiteres Griffstück mit einer Kette befestigt zu sein. Hat das einen bestimmten Grund?"
"Ja, ich nenne diese Waffen Nunskrajus. Die Anleitung in dem Buch war sehr präzise, obwohl ich einige Anpassungen vornehmen musste. Schliesslich ist das Werk eher auf menschliche Waffen ausgerichtet. Es wurde aber darin deutlich darauf hingewiesen, dass sich dies auch auf zwergische Waffen anwenden liesse."
"Ein Buch? Wir sollten uns nachher darüber unterhalten. Nun denn, hier ist die Übungspuppe. Ich bin sehr gespannt."
"Ja... äh Toppel, könntest du?...."
Toppel übergab mir die beiden Nunskrajus mit einer Verbeugung, wie wir es in unzähligen Stunden geübt hatten, und stellte sich dann auf die eingeübte Position zur Hilfestellung, sollten die Schwünge ausser Kontrolle geraten. Ich richtete meine volle Konzentration auf diese verhasste Holzpuppe. Wie oft hatte ich die Latte in ihrer Rechten an den Kopf bekommen, wenn ich einen schönen Schwung auf dem Schild gelandet hatte. Heute war der Tag der Rache, ICH, Grimmasch Steinbrecher, würde sie heute nach allen Regeln der Kunst auseinandernehmen. Ein wildes Grinsen trat auf mein Gesicht und meine Augen loderten in reiner Mordlust, was Toppel und Dergan dazu veranlasste sich fest an die Wand zu pressen.
Mit einem wilden 'HUUUUUUUAAAAAAAAAARGH!!!' begann ich die Skrajas kreisen zu lassen. Dabei umfasste ich die anmontierten Griffstücke, und die Skrajas, von der Kette gehalten, wirbelten immer schneller. Um ein wenig Gefühl für den Untergrund zu entwickeln begann ich eine kleine Schrittserie nach vorn und wieder zurück, um anschliessend in den eigentlichen Kampfrythmus zu finden. Ich war wirklich gut... die Skrajas sausten in hoch komplizierten Mustern um meinen Körper, und erzeugten dabei ein Summen wie ein wütender Hornissenschwarm. Ich befand mich in einem Kokon aus flirrendem Stahl und bewegte mich auf die Puppe zu. Mit einem weiteren 'HUAAAAAAARG!!!' begann ich dann den Angriff, erfüllt von einem wilden Hochgefühl. Ich kreiselte um die Puppe herum, die Holzspäne flogen, meine Skrajas trafen in einem Hagel aus Schlägen auf Schild und Rüstung, und ich konnte sogar noch meine Kreiselbewegungen steigern. Mit einem lauten 'HUUUSSSSSAAAAAHHH!' leitete ich die letzte und eindrucksvollste Phase meines Angriffs ein.
Nachdem der Lärm verstummt war und der Staub sich soweit gelegt hatte, kroch Dergan unter dem Tisch hervor, unter dem er zwischenzeitlich Schutz gesucht hatte. Toppel spähte von draussen herein, da er schon recht früh durch die Tür hechten musste.
"Das war in der Tat eindrucksvoll, Grimmasch. Und du, Toppel, du hättest mich warnen sollen."
"Wie ich schon sagte, Meister Dergan, es ist auf jeden Fall sehenswert, und er könnte noch etwas Feinschliff gebrauchen."
*Sinnierend* "In der Tat, in der Tat. Es hat noch kein Zwerg geschafft sich während meines Unterrichts mit dem Bart, und unter Zuhilfenahme einer traditionellen Zwergenwaffe, an die Decke zu nageln."
*Nuschelnd von oben* "Tut mir leid, aber die letzten Schwünge hatten zu viel Kraft, ich bin aus dem Gleichgewicht geraten."
"Ja, das sehe ich, die zweite Nunskraju ragt hinten aus der Puppe heraus. Toppel, sei so gut und hol eine Leiter, wir müssen Grimmasch da irgendwie wieder herunter bekommen."
An diesem Abend wagte ich es nicht unter die Augen meines Vaters zu treten. Toppel schlug mir beim Hinausgehen herzhaft lachend auf den Rücken.
*Wiehernd lachend* "Grimmasch, mit dem Kampfstil bist du der steilste Zahn westlich des Yaquir! Wie hiess die Technik doch noch gleich? Der dreifache Fatalstoss mit eingesprungenem Flick-Flack, von Herrena, der hennaharigen Verheererin von Kurkum? MWWAAAAAAAHAHAhahahaha... Junge, ich sage dir, damit hast du einen bleibenden Eindruck bei Dergan hinterlassen."
"Und in der Decke, jaja, ich weiss, spotte du nur."
"Nimms nicht tragisch, ich hab schon ganz andere Zwerge mit weniger Gespür für den Kampf gesehen. Aber du musst zugeben, dass auf diese Vorführung nur das Wort EPISCH zutrifft. In Grossbuchstaben. Immerhin hast du der Puppe diesmal so einen Hieb verpasst, dass dein Nunskraju auf der Rückseite wieder herausgekommen ist. Das hat Dergan durchaus gesehen. Komm, lass uns das neue Wirtshaus hinter dem Ingerimm Tempel ausprobieren und ein paar Helle stemmen, ich glaube das hast du nötig. Die erste Runde geht auf mich."
"Ja, das wär eine Option."
Im Vorbeigehen warf ich das Buch auf einen Abfallhaufen und folgte Toppel in die Taverne.
Der Weg in den Krieg
»Ich werde euch nicht belügen: Viele von uns werden Morgen nicht mehr erleben, vielleicht auch alle! Nur wenn jeder von uns tut was nötig ist, sei es das vergessen der Ehre, das besiegen der Angst oder Aktzeptieren des kommenden Endes, haben einige wenige von uns eine Chance die Heimat wieder zusehen... Die Chance ihren Kindern von der Grausamkeit des Krieges zu berichten.... Und vielleicht auch um Frieden zu finden... Wir anderen werden Frieden finden, in der Gewissheit, dass wir das möglich gemacht haben! Jeden der heute hier an meiner Seite kämpft, mit mir blutet und Blut vergießt, werde ich Bruder nennen und wie einen Bruder beschützen so gut ich kann!« Die Männer brüllten ihre Angst vor dem kommenden, ihr Wut und ihren Hass hinaus und ich gab meinem Pferd die Sporen um mich der Kavallerieeinheit anzuschließen, wir waren knapp 150 Mann, jeder hatte sich freiwillig gemeldet und jedem war klar, dass es für keinen von uns ein Morgen gab. »Warum tust du das?«, es war der Alte, jener Mann den ich am ersten Tag noch ausgelacht hatte und mittlerweile einer der Wenigen vor denen ich Respekt hatte. »Weil es getan werden muss....« Ich sah ihn direkt an, er war eben so wie alle Veteranen schnell gealtert, hatte er am Tag unseres Aufbruchs ausgesehen wie ein vierzig Jahre alter Mann so wirkte er nun wie einer der Alten Männer die auf Bänken vor ihren Häusern saßen und jedem von Früher vorschwärmten. »Was machst du eigendlich hier.... Wir gewinnen diese Schlacht auch ohne das du uns im Weg rum stehs...« Wir lachten die anderen fünf Bauernsoldaten, die auch seit dem ersten Tag dabei waren stimmten ein, vielleicht war es ja garnicht so schlimm an der Seite solcher Männer zusterben.
»ANGRIFF!!«, erklang es von unseren Feinden und die etwa 600Mann starke Kavallerie der Andergaster lößte sich von der Haubtstreitmacht und ging zum Sturmangriff gegen unsere 1713Mann über. »BOGENSCHÜTZEN!! .... FEUER!!« Der Geschosshagel riss eindeutige Löcher in die Masse aus Reitern und die Zweite zwang sie zum Rückzug, ich zog mein Schwert und gab dem Pferd die Sporen:»Kavallerie mir nach!« Gnadenlos wüteten wir unter denen die unter dem Geschosshagel nur ihr Pferd verloren hatten und waren schon wieder auf dem Rückweg, bevor der Feind noch erkannte was geschah. »VERLUSTE?!« brüllte ich gegen das donnern der Hufe an, »DREI MANN UND FÜNF PFERDE!! DIE PFERDLOSEN SIND MIT AUFGESESSEN!!« Ich nickte, auch wenn niemand es sehen konnte: »GUT, SCHICKT SIE ZUR INFANTRIE!!« »JAWOHL!!«
Ich bremste mein Pferd und wandte mich zum Feind um, geradezu hektisch schien der feindliche Befehlshaber seine Truppen neu aufzustellen. Jetzt oder nie! Ich riss mein Pferd herum und hob die bereits blutige Klinge zum Himmel: »VORWÄRTS!! LAST SIE DEN ZORN DES BLUTIGEN SPÜREN!!« Ich trieb mein Pferd zu Höchstleistung an und hielt genau auf eine noch unsichere Flanke der feindlichen Infanterie zu, mein Ziel war es zum feindlichen Komandante durch zubrechen, wenn er fiel würde sich das verherend auf die Moral des Feindes auswirken. Krachend traf meine Klinge mit voller Wucht auf einen Schild und durchtrennte ihn mitsamt dem dahinter befindlichen Arm, schreiend fiel der Mann nach hinten und wurde von den nachfolgenden Reitern zu Tode getrampelt. »HALTET SIE AUF!! VERDAMMT HALTET SIE DOCH AUF IHR FEIGLINGE!!« Dem der der Angriff galt schien nun auch endlich zu bemerken, dass sein Leben an einem Seidenenfaden hing, aber keiner seiner Leute schien sich um den Befehl zukümmern nicht wenige rannten zur Seite um nicht unseren Klingen oder den Hufen unserer Pferde zum Opfer zu fallen, nicht einmal zehn Mann fanden sich um ihren Kommandanten gegen unseren Sturmangriff zuverteideigen und ich verstand auch warum, stat mit ihnen das Schicksal herauszuvordern rannte er und überließ seine loyalsten Männer unseren Klingen, um sein erbärmliches Leben zuretten. Doch auch das rettete ihn nicht, es gewärte ihm nicht einmal Aufschub.
»WIR MÜSSEN HIER WEG VERDAMMT!!!« Waren meine Leute bisher von der Ruhe der Totgeweihten besselt gewesen so machte sich nun erste Panik unter ihnen breit, gerade als hebe der Tot des feindlichen Komandanten ihnen neue Hoffnung gegeben. »BLEIBT ZUSAMMEN!! WENN WIR UNS ZUWEIT VON DEN FEINDLICHEN LINEN ENTFERNEN STERBEN WIR IM PFEIELHAGEL!!!« Verzweifelt gab ich meinem Pferd die Sporen, bei unserem Durchbruch hatte ich nicht darüber nach gedacht wie wir zurück kommen würden, fieberhaft überlegte ich wie ich meine verbliebenen Männe zurück zur Haubtstreitmacht bringen sollte. »DIE MITTE!! NEHMT SIE IN DER MITTE!!« In einem Akt der Verzweiflung Griff ich nach dem Letzten Strohstrohalm der sich mir bot, ein direkter Durchbruch, war normalerweise reiner Selbstmord aber es blieb uns nicht anderes übrig. »KOR!!« Der Rest der Einheit viel in den Schlachtruf ein, ich schloss nun endgültig mit dem Leben ab. Die Zeit schien still zustehen als wir auf die Rückseite der Feindlichen Formation trafen, ich trieb meine Klinge tief in's Fleisch des erstbesten Feindes, noch bevor ich das Schwert zurück ziehen konnte war ich an ihm vorbei, dann knickte mein Pferd ein und ich spürte wie sich etwas in meine rechte Seite borte, instinktiv rollte ich mich zusammen und rollten einige Schritte über den Boden.
Schwankend kam ich wieder auf die Beine, das Schwert hatte ich im Sturz fallen gelassen, in meine Verzweiflung griff ich nach meinem Dolch als mich ein starker Arm packte und mich jemand hart vor sich über seinen Sattel warf. Atemlos lag ich da und kämpfte mit einer Ohnmacht, als ich schließlich wieder einigermaßen klar sehen konnte waren wir durch, der Durchbruch war geglückt, ich wollte es nicht glauben. »HEY!! NOCH DA?!« Wollte der Mann wissen der mich so rüde auf sein Pferd gezogen und mir dadurch das Leben gerettet hatte. »JA...« Er zügelte das Pferd und ich ließ mich auf die Füße fallen, schwankend machte ich einen Schritt rückwärts um zusehen wem ich mein Leben verdankte. Es war Karmo ein Veteran wie ich: »Soviel dazu, ihr könntet auch ohne uns den Krieg gewinnen!«
»INFANTERIE VORWÄRTS!! BOGENSCHÜTZEN FEUER FREI!!« befahl ich, dann sah ich mich nach meinen Reiten um insgesamt hatten 37Mann den wahnsinns Angriff überlebt, ich ging zu einem der Männer der sich kaum noch im Sattel hiel: »Los absitzen! Ich übernehme... Du hast für heute genug gekämpft...« Der Mann sahs ab und übergab mir sogar unaufgefordert sein Schwert, dann wankte er in Richtung des Lager davon, erst jetzt erkannte ich den abgebrochenen Speer der in seinem Rücken steckte. Ohne weiter daran zu denken sahs ich auf und versuchte einen Überblick über die Lage zu bekommen.
Schwere Schläge
Am selben Abend...
Es waren bereits zwei Stunden vergangen, und ich sass immer noch mit Toppel in der namenlosen Spelunke. Ich war am Boden zerstört, solch eine Blamage hatte ich mir nicht vorstellen können. Mein Bart war noch völlig zerzaust. Die Luft war zum Schneiden dick und geschwängert vom Rauch der Pfeifen. Die wenigen Tranfunzeln schafften mehr Schatten als Helligkeit, und soweit man sehen konnte waren auch nur Angroschim anwesend. Fast alle Gäste an den Tischen waren mit, mehr oder weniger, grimmigen Gesichtern dabei sich mit Hingabe ins Koma zu saufen. Die Atmosphäre war bedrückend und passte sehr gut zu meinem Gemütszustand. Eine wirkliche Theke gab es nicht, nur eine solide Bretterwand, die eher dazu gedacht war dem Spelunkenpersonal Schutz zu geben, sollte eine Wirtshausschlägerei ausbrechen. Tische und Stühle waren grob gezimmertes Mobiliar, dass den Eindruck erweckte, es könne auch den Gebrauch als Hiebwaffe unbeschadet überstehen, sofern irgendein Zwerg in der Lage gewesen wäre sie anzuheben.
Unser Gespräch drehte sich um die allgemeinen Klatschthemen, die so in einer Binge die Runde machen. Von der ständig rahjagefällig gekleideten Angroschna Kunresa im Büro des Handelshauses, bis hin zur mittelprächtigen Materialqualität der neuen Schleifsteine. Ich vermied es direkt auf das Thema Waffen zu kommen. Die Schmach war noch zu frisch. Wir waren gerade dabei darüber zu sinnieren, wie man Stollen B12 vorantreiben sollte, als sich ein recht robuster, aber einarmiger Zwerg zu uns gesellte.
"Baroschem, was machen denn zwei so anständige Klanzwerge hier in dieser Veteranen Kneipe?"
Tatsächlich fiel mir nun auf, dass die meisten Angroschim hier mehr Narben und Augenklappen aufwiesen als man sie sonst in Angbar zu sehen bekam. Toppel begann mit verschmitztem Grinsen zu erzählen.
"Oh, wir? Wir entspannen uns hier ein wenig von unserer letzten Lehrstunde bei Dergan."
"Meister Dergan? Ihr seid Frischfleisch? Hoho, da habt ihr euch ja nicht gerade den gnädigsten Lehrmeister ausgesucht. Wollt ihr Krieger werden? Da träumt jemand anscheinend von der Schule des Drachenkampfes in Xorlosch, hehe. "
"Wie man's nimmt. Ich bin nur einfacher Schachtfeger, aber mein Freund hier ist Sappeur in Ausbildung. Mit dem Sprengen funktioniert es schon ganz gut, nur mit dem Kämpfen hapert es."
"Ohooo, ein Sappeur, na mein Junge, da hast du dir ja nicht gerade den leichtesten Job in der Binge geangelt. Wie bist du denn auf die Idee gekommen? Und wieso machst du denn ein Gesicht wie 7 Tage Stolleneinsturz?"
"Ka baskan draxin! Ich muss bei Dergan lernen, nicht der Toppel hier, und ich scheine einfach kein Geschick im Ungang mit den Waffen zu haben. Ich habe schon aufgehört zu zählen wie oft ich auf dem Hosenboden gelandet bin, wenn mich Dergan mal wieder getriezt hat. In Angbar wird es sowieso kaum einen unterirdischen Angriff geben, ich verstehe einfach nicht, warum ich unbedingt das Kriegshandwerk erlernen muss."
"Hoho, Junge, dann hättest du nicht Sappeur werden wollen. Gute Sappeure gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. Die meisten verschütten sich selbst. Die Wenigen, die lange genug überleben werden teilweise sogar zwangsrekrutiert, wenn es den hohen Herren mal wieder einfällt, dass es doch mal wieder Zeit für eine kleine Fehde wäre. Du wirst mit Sicherheit irgendwann in den Krieg ziehen müssen, wenn du lange genug lebst. Es war eine weise Entscheidung deines Vaters oder deines Klans dich zu Dergan zu schicken. Er war an der Trollpforte dabei und hat es überlebt. Sei froh, dass du hier in Angbar lebst, und nicht irgendwo in Angralosch im Raschtulswall."
"Ich habe nicht vor dort hin zu ziehen. Ich bin in Angbar zu Hause, und das bisschen Getier dort unten in der Binge jagt mir keine Angst ein. Alles was nicht vor dem Licht meiner Fackel, oder Boronfried flieht..."
"Wer ist Boronfried?"
"Mein Brüllhamster. Alles was nicht davor flieht hält einem kräftigem Hieb eines Vorschlagshammers nicht stand. Das Schlimmste dort unten sind Gruftasseln, und die sind so selten hier in Angbar, dass man sich kaum Gedanken machen müsste."
"Wohl wahr, wohl wahr. Aber wenn du so kräftig und mutig bist, warum bereitet es dir denn soviele Probleme mit einer Axt mal kräftig zuzulangen?"
"Ach, ich weiss auch nicht, jedesmal wenn ich einen schönen Schwung ansetze gibt mir Dergan einen Schubs, und ich lande auf dem Hosenboden."
"Hohohoho, eine Axt schwingt man nicht, man schlägt damit zu. Kämpfen ist nicht das Gleiche wie die Arbeit im Stollen. Im Kampf hast du keine Zeit genau Mass zu nehmen. Da heisst es in jeder Sekunde du oder dein Feind. Es gibt kein Regelwerk oder Anstand, keine noch so ausgefeilte Kampftechnik bewahrt dich vor einem Armbrustbolzen im Rücken, oder einem gemeinen Tritt in die Kronjuwelen. Du hast noch nie das Feuer in den Adern gehabt, oder?
Glaube mir, wenn du das erste Mal am Vorabend einer Schlacht kaum schlafen konntest vor Sorge, und am nächsten Tag dann deinen ersten Feind siehst, das ist das Gefühl zu leben. Im Kampf fühlst du dich jeden Augenblick lebendig, und das Feuer rinnt heiß durch deine Adern. Wenn du vor Angst schlotterst, deinen Gegner nicht ernst nimmst, oder abstumpfst, bist du so gut wie tot. Wenn du aber überlebst, wirst du dieses Feuer, diese Klarheit niemals vergessen. Diejenigen, die sich davon übermannen lassen, werden zu Schlächtern und Mördern. Diejenigen, die einen empfindlichen Magen haben, und nicht den Anblick von Blut, Gedärmen und abgeschlagenen Köpfen ertragen, kehren als Wrack zurück. Du siehst, als Sappeur ist es besser ein wenig mehr auf den Kampf vorbereitet zu sein, als ein normaler Grubenzwerg. Schliesslich ist es ziemlich sicher, dass du irgendwann einmal zu Felde ziehst. Lerne von Dergan, und lerne zu überleben."
"Was soll das denn mit der Axt? Natürlich muss man die Axt schwingen, wie soll man denn sonst damit zuschlagen?"
"So lange bist du noch nicht bei Dergan, oder? Hast du dir noch nie überlegt, dass man manchmal mit einer Waffe nicht ausholen kann? Was machst du in einem engen Stollen, durch den du dich durchzwängen musst? Da nutzt dir dein Vorschlaghammer garnichts, du könntest ihn höchstens deinem Feind auf den Fuss plumpsen lassen. Theorie und Eleganz sind etwas mit dem du als Gaukler auf einem Adelsball auftrittst, um deine 'Fechtkünste' vor diesen Clowns zu demonstrieren. Lass dir gesagt sein, wenn du nicht mit einer Skraja umgehen kannst, dann benutzt du die falsche Waffe.
Du bist ein kräftiger Junge, und du hast noch nie etwas anderes als einen Zweihandhammer verwendet würde ich wetten. Darauf solltest du dich konzentrieren, damit kennst du dich aus. Allerdings gibt’s davon nicht gerade viele Waffenexemplare, geschweige denn Lehrmeister.
Als einhändige Waffe solltest du mal versuchen, ob du die Skraja nicht anders einsetzen kannst."
"MmmMMMMPPfffffffggrrrrglllLLL"
"TOPPEL! Untersteh dich!"
"BWAAAAAAAAHAHAHAHAHAHA."
"TOPPEL!!!"
"Du wirst es nicht glauben, aber dieser Angroscho hier ertränkt gerade genau so einen Versuch in hellem Ferdoker. Dergan und ich mussten ihn von der Decke holen. BWAAAHAHAHAHAA."
"Von der Decke?"
*Seufzend* "Ja, die Decke. Es war nicht der glanzvollste Moment meines Lebens."
"Also das klingt interessant."
"Ich habe ein Buch gefunden, geschrieben von Mikael dem Zerstörer. Und darin sah alles so einfach aus. Ich habe bis zum Umfallen geübt, nur um nachher vor meinem Lehrer an meinem Bart von der Decke zu baumeln."
"Oh, DAS Buch... ich glaube jeder Söldner hat es einmal in seinem Leben gelesen. Was war es, der Orkische-Schädelknacker von Baldur dem Barbar, der Zwiegezwirbelte Wolkenschlag von Niam der Nivesin, oder etwa der Dreifache Fatalstoss mit eingesprungenem Flick-Flack von Herrena, der hennaharigen Verheerein von Kurkum?"
*Sich vor lachen krümmend* "MmmMmMMMPPFFFFFFFFWWAAAAAHAHAHAHAHAHAHA..."
*Nuschelnd* "kannjauchnichtsdafürwennderFlickFlack nicht so geklappt hat."
"Also, ganz ehrlich, DAS hätte ich wirklich gerne gesehen. HOHOHOHOHO. Junge, das Buch ist etwas für Träumer, und ausserdem ist Mikael der Zerstörer ein Künstlername. Glaubst du ein echter Barbar würde ein Buch schreiben, geschweige denn lesen können? Der Autor heisst Bernfried Dinkelfein und lebt in Albenhus. Ich bin ehrlich überrascht, dass du dich nicht selbst enthauptet hast dabei, hehe.
Köstlich, alleine das Gesicht vom alten Dergan muss Gold wert gewesen sein.
Vergiss mal den Kram ganz schnell. Eine Skraja wird nicht gewirbelt, und auch nur selten geschwungen. Ein Skraja ist eine hundsgemeine Waffe. Sie ist so schwer, dass sie selbst nur aus dem Handgelenk oder dem Ellenbogen heraus geschlagen böse Wunden reisst. Ist dir noch nie aufgefallen, dass die Enden ihrer Schneide spitz gefeilt werden, und dass sie in der Mitte einen langen Dorn trägt? Wenn du mitten im im Kampfgewühl steckst bleibt dir kein Platz auszuholen, wenn du nicht deinen besten Freund direkt neben dir enthaupten willst. Wenn sich dir eine Öffnung in der Deckung des Feindes bietet, stichst du damit zu, die Enden oder der Dorn erledigen jeden Gegner genauso zuverlässig wie die Schneide. Wenn du nicht richtig zuschlagen kannst, warum auch immer, liegt dir der Kampfstil einfach nicht.
Schau mich an, mit meinem einen Arm kann ich kein Schild mehr halten, und mich nicht mehr richtig schützen, während ich angreife. Ein Rotpelz hat mich am Arm erwischt, es war nur eine Fleischwunde, aber der Wundbrand hat mich meinen Arm gekostet. Nun muss ich eine andere Waffe führen, die eher in der Vorwärtsbewegung eingesetzt wird. Ich habe den Schwertkampf erlernen müssen, da das Parieren, Zustechen und Schneiden wegen der längeren Klingen nun die einzig effektive Art zu kämpfen ist für mich. Mich nimmt kein Kriegsherr mehr mit in die Schlacht, hoho, aber ich bin immer noch Angroscho genug, um in einem Kampf zu bestehen. Schwerter mögen keine ausgeprochene Traditionswaffe von uns Angroschim sein, aber tödlich sind sie trotzdem, hehe. Nur der alte Dergan wird dir kaum etwas darüber beibringen können. Das müsstest du schon von einem Gigrim lernen.
So, und nun lasst uns etwas Spass haben, der Laden hier ist eh trübsinng genug."
Und mit diesen Worten stand er auf, hob seinen Stuhl vom Boden und rammte ihn Toppel in den Magen. Ich zog mich in eine sichere Ecke zurück und beobachtete den unvermeidlich folgenden Tumult. Toppel hatte die Spelunke mit Bedacht ausgewählt, es geht nichts über jemand der einem ein paar praktische Ratschläge geben kann. Während Toppel den Tisch als Rammbock benutzte, um den einarmigen Zwerg an die Wand zu nageln, trank ich meinen letzten Humpen aus, und machte mich auf den Weg nach Hause. Morgen Abend würde ich mit Meister Dergan darüber reden.
Am folgenden Tag....
Am nächsten Tag nahm ich meine Übungsskraja mit in die Binge. Heimlich übte ich mit dem Dorn zuzustechen. Erstaunlicherweise klappte das sogar sehr gut. So hatte ich eine Skraja noch nie gehandhabt. Einige Stützbalken weiter hinten in der Binge wiesen später mehr Löcher auf als bei einem Termitenbefall. Toppel erschien nicht zur Arbeit, aber Jolhag erzählte später, dass er ihn beim Bader hatte schreien hören. Anscheinend mussten ihm ein paar gesplitterte Zähne entfernt werden.
Am Abend traf ich ihn vor der Binge, und er begleitete mich breit grinsend wieder zu Dergan, da er meinte, dass er sich ein weiteres Schauspiel nicht entgehen lassen wolle.
Dergan empfing uns zusammen mit einem dieser dünnen, bebrillten Gigrim.
"Mein lieber Grimmasch, Toppel hat mir gestern erzählt WELCHES Buch du zu Rate gezogen hast. Ich habe hier den Herrn Randolph Rübenfein gebeten dir etwas Hilfe zu geben bei der Auswahl deines Lehrmaterials."
"Rübenfein, angenehm."
"Steinbrecher, Grimmasch Steinbrecher, Baroschem.
Ich habe aber zuerst ein paar Fragen an Meister Dergan."
"Das kann warten. Herr Rübenfein wird auf uns warten. Wir werden uns jetzt erstmal wieder den praktischen Übungen widmen. Mit EINER Skraja. Da die Puppe hinüber ist, nachdem du den Holzblock gestern gespalten hast, werde ich selber gegen dich antreten. Ich werde nur deine Angriffe abwehren. Versuch diesmal nicht wieder lang hinzuschlagen *Seufz*
So, hoch die Waffe und Attack... AU!
Ich sehe, du hast den Dorn entd... AU! AU!
Grimmasch! Du sollst zuschla.... AUUUU! Bei Angrosch... AU! ZUSCHLAGEN! Willst du deine Feinde totpieks... AU!"
Die Tips des Söldners waren richtig gewesen. Ich war schnell genug, um mit dem Dorn Dergan zu treffen. Auch wenn es etwas lächerlich aussah. Da ich nicht mein Gleichgewicht durch seitliche Schwünge verlor, konnte ich immer wieder blitzschnell zustossen.
"Grimmasch, das ist... AU!... unzwergisch! Wer hat dir das gezeigt?"
Toppel deutete auf sein blaues Auge, grinste und antwortete an meiner Stelle.
"Wir hatten gestern eine Unterredung mit einem der Angroscho in der Taverne hinter dem Ingerimm Tempel. Dabei stellte einer der anwesenden ehemaligen Söldner aus der Truppe von Feldwebel Wadenbeissers Fliegenden Kniescheibenzertrümmerer fest, dass unser Grimmasch hier eher für den Schwertkampf geeignet ist. Er hat bisher nur mit zweihändigen Arbeitsgerät hantiert. Damit kann man keine seitlichen Schwünge machen, ohne wie ein Brummkreisel auszusehen. Es würde mehrere Götterläufe dauern, bevor er eine Zwergenskraja überhaupt nur richtig führen könnte. Mit einem Schwert wird es leichter für ihn.
Und wie ihr seht, er ist schnell. Ich denke, das liegt ihm im Blut, um sich zu verteidigen. Allerdings meinte der Söldner auch, dass seine eigentliche Waffe etwas wie ein Vorschlaghammer sein sollte. Damit wäre er sicherlich am geschicktesten."
"Hm, da könnte etwas Wahres dran sein. Das Schmieden ist ihm auch nicht gerade in die Wiege gelegt, und ich weiss immer noch nicht, wie ich das Loch da oben wieder füllen kann...
Toppel, sei doch so gut und geh mal runter in den Keller, da müsste noch eine Hacke und ein Hammer sein. Bring doch mal beides hier rauf."
Toppel verschwand nach unten, und ich legte die Skraja und den Schild auf den Tisch in der Ecke.
"Es tut mir leid, Meister, dass ich euch so enttäusche."
"Mmh, nimms nicht so schwer, aber einen solch hartnäckigen Fall wie dich hatte ich selten. Normalerweise unterweise ich auch eher die Krieger. Ein Sappeur ist mir bisher nicht untergekommen. Die meisten Sappeure, die ich kenne, haben einen etwas irren Blick und riechen angesengt. Meistens sehe ich sie kein zweites Mal. Man muss wohl schon eine ganz spezielle Ader für dieses Gewerbe haben. Dein Vater ist der einer der wenigen, alten Sappeure. Ah, da ist ja Toppel wieder, gib Grimmasch mal den Hammer, und dann tretet ein wenig zurück."
Der Hammer, den mir Toppel in die Hand drückte, war uralt. Quasi ein Methusalem unter den Hämmern. Der Kopf war ganz schartig, und der Stiel rau vor Alter. Aber er sah recht stabil aus. Zweifellos hatte er schon bessere Zeiten gesehen, und ich würde sicherlich mit ihm keinen Ulmenholzkeil heil in einen Riss schlagen können, aber es war ja auch nur zum Üben. Ich war schon froh, das Dergan mich nicht ausgeschimpft und aus dem Übungsraum gejagt hatte. So wog ich den Hammerkopf in der Linken, und umfasste mit der Rechten den Stiel.
"So Grimmasch, nochmal von vorne. Ich werde mich nur verteidigen."
"Äh, Meister, seit ihr euch da ganz sicher? Ich meine, wisst ihr was ihr da tut? Der Hammer ist sehr schwer..."
"Mein lieber Junge, ich habe an der Trollpforte die Schläge eines OGERS abgewehrt. Ich BIN mir sicher."
"Nagut, wie ihr meint, aber ihr habt keine..."
"GÖTTER! Nun mach schon, du Grubenkriecher! Oder aus dir wird niemals ein Zwerg, und als Abschlussgeschenk kaufe ich dir einen hübschen Rock für eine Angroschna, so kannst du dann vielleicht als Andersling verkleidet weiterleben, damit keiner deine Schande sieht!"
Das war zuviel. Eindeutig zuviel. Ich mag vielleicht nicht schmieden können, ich mag vielleicht etwas eigenbrötlerisch oder seltsam sein, vielleicht bin ich mit meinen 50 Götterläufen auch nicht so erfahren, aber kein Zwerg wird mich eine Angroschna oder einen Andersling nennen. Mein hochrotes Gesicht muss Bände gesprochen haben, da Rübenfein und Toppel sehr unauffällig und sehr schnell sich in zwei verschiedene Ecken pressten.
Dergan benutzte die Übungsskraja und den Schild der Puppe, den er abmontiert hatte. Der Schild war nicht viel jünger als der Hammer, dafür aber mit einem massiven Stahlrahmen eingefasst. Dergan hob ihn grinsend vor sich, sodass ich nur noch seine blitzenden Augen über den Rand hinweg sah, eingerahmt von einem Zwergenhelm. Nun gut, wir würden ja sehen wie ein ANDERSLING sich schlagen würde. Mit finsterem Gesicht begann ich ihn zu umkreisen und schlug ein oder zweimal auf seinen Schild, um mich an den Schwerpunkt und die Stiellänge zu gewöhnen. Dann setzte ich zum ersten, wirklichen Schlag an. Wer tagtäglich den härtesten Stein zum zerbrechen brachte, muss nicht lange schauen, wo die Schwachstellen sind.
Der erste Hieb traf den feinen Riss im Holz, den ich schon bei meiner ersten Lehrstunde bemerkt hatte. Es ist etwas Anderes mit einer kleinen Axt zu treffen, als mit einem massiven, zweihändigem Hammer. Kurz vor dem Aufprall drehte ich den Hammerkopf etwas, sodass die Richtung des Schlages exakt dem Faserverlauf des Schildes entsprach. Die Holzplanke gab nach und riss aus den Nieten des Stahrandes. Die Wucht des Schlages drängte Dergan einen Schritt zurück, sodass er seinen linken Fuss zurücksetzen musste, um sein Gleichgewicht zu wahren. Damit war sein rechter Fuss völlig ungedeckt, und so rammte ich ihm finsterfröhlich den Hammerstiel direkt auf auf den grossen Zeh. NIEMAND nennt mich ungestraft ANDERSLING! Als Dergan sich aufheulend zusammenfaltete, um seinen schmerzenden Fuss zu umfassen, zielte ich auf den Körperteil der mir als am besten gepanzert erschien, und sich mir freundlicherweise ungeschützt entgegen neigte. Mit einem gedämpften KLONK traf der Hammer, und Dergan kippte nach hinten.
Rübenfein und Toppel starrten mich aus grossen Augen an.
"Bei den Zwölfen, Herr Steinbrecher, sie haben ihn umgebracht!"
"Ganz ruhig Herr Rübenfein, Dergan ist ein Zwerg, und Grimmasch hat ihn für seine Verhältnisse nur angetippt. Der wird schon wieder. Aber hör mal, Grimmasch, das war schon etwas unfein... oder?"
*Schmollend* "Er ist selber schuld, niemand nennt mich Andersling!"
"Schon gut, schon gut, leg erst mal den Hammer weg."
"OooOOOooOOOHHH"
"Er kommt wieder zu sich. Meister Dergan, ist alles in Ordnung."
"OooOOhhh, Toppel, bist du das? Ich kann nichts sehen, und irgendwer scheint mir meine Ohren abgerissen zu haben. Hat sich jemand die Aufschrift auf dem Fuhrwerk gemerkt? Oiweiiiij! Rübenfein, Rübenfein, sind sie da?"
"Ja, Herr Dergan, erstaunlich das sie noch leben. Es liegt am Helm das sie nichts mehr sehen."
"Ka baskan Draxin! Ich...verflucht...ah....ich... kriege.... ihn.... nicht ab. Bei Angroschs gekräuseltem Rückenhaaren, Toppel, Rübenfein, helft mir!"
Toppel und Rübenfein stemmten sich jeweils auf einer Seite gegen die Schultern des am Boden liegenden Dergans und zerrten gemeinsam am festsitzendem Helm. Erst mit dem Einsatz einer grosszügigen Portion Salbenfetts gelang es ihnen den Helm mit einem satt schmatzendem PLOPP vom Kopf des unglücklichen Dergan zu lösen, während ich immer noch schmollend auf der Bank lümmelte. Dergan stemmte sich taumelnd auf ein Knie und starrte mich sonderbar an. Der rote, ringförmige Abdruck seines Helms über Nase und Wangen, sowie die nun etwas abstehenden Ohren verliehen ihm ein groteskes Aussehen, während er mich anfunkelte.
"Junge, du hast Talent. Das nächste mal werde ich mich besser vorbereiten, wenn ich gegen dich antrete."
*Immer noch schmollend* "Ich habe ihnen ja sagen wollen, dass da keine Stahlkappen in den Schuhen sind."
"Richtig, nachdem der Schild gesplittert ist hast du mir voll auf meinen... Oh Boron, ist er noch dran? AU AUAUA AUA!"
Dergan umfasste seinen Fuss, und begann wie ein Derwisch auf einem Bein im Kreis zu hüpfen. Während Rübenfein nach draussen lief, um während dieser späten Stunde noch einen Medicus zu besorgen, legten Toppel und ich den fluchenden Dergan auf sein Bett. Als wir ihn stöhnend abgeladen hatten, hatte er sich schon wieder etwas beruhigt.
Mit zusammengebissenen Zähnen stiess er hervor:
"Hör zu, Grimmasch. Die letzte Abreibung dieser Art hat mir ein Thorwaler samt seinen Kumpanen verpasst. Vergiss die Skraja, das ist tatsächlich nicht die Art von Waffe, mit der du kämpfen kannst. Hier in Angbar gibt es niemanden, der dich weiter unterrichten könnte, und ich muss erstmal das Bett hüten, bis mein Fuss auf die Grösse eines Kürbis abgeschwollen ist. Ich werde dir ein Schreiben aufsetzen, da ich nur einen Mann kenne, der dich weiter unterrichten kann. Er wird dir ein paar Kniffe zeigen.
Du wirst nach Nadoret reisen, und dich bei Hauptmann Nirulf von der Stadtwache melden. Ich habe mit ihm zusammen an der Trollpforte gekämpft, und er kann dir den Umgang mit dem Schwert und Zweihand Hiebwaffen beibringen."
"Wie? Ich soll nach Nadoret, in dieses Kaff reisen? Wie soll ich das anstellen? Ich werde in der Binge gebraucht."
"Keine Bange, ich werde mit deinem Vater reden. Du wirst den grossen Fluss hinauf müssen. Ich kenne noch den Eigner der Stern von Ferdok, Kapitän Albass. Er wird dich schon mitnehmen. Wenn du in Nadoret angekommen bist, geh gleich zu Nirulf, er wird wissen, was er dir beibringen muss. Nun verschwinde nach Hause und pack deine sieben Sachen. Ich muss hier ersteinmal angemessen leiden. Und das Erste, was ich morgen tun werde, ist mir anständige, neue Stiefel zu bestellen, aber mit einer doppelt genieteten Stahlkappe. OooOOOoooh. Nun ab mit euch nach Hause, ich komm schon zurecht."
….und so kam es, dass ich meine Sachen zusammenpackte und auszog, um meine Ausbildung als Sappeur abzuschliessen. Es sollte mein grösstes Abenteuer werden.
Der Weg in den Krieg
»JASPER!! HIER HER!! SCHNELL!!« brüllte Alriklas, der das Kommando über die Bogenschützen übernommen hatte. Ich verstand sofort, die Reste der feindlichen Kavallerie hatten die durch unseren Angriff entstandene Verwirrung genutzt und viel nun unseren Bogenschützen mit fast dreihundert Reitern in die Flanke. »MIR NACH!!« gab ich das Komando und rammte dem Pferd die Sporen in die Flanken. »DAS IST WAHNSINN!!« brüllte einer meiner Männer, meine Antwort ging bereits unter dem Lärm unseres Angriffs unter: »Nein... Das ist Krieg!« Wuchtig rammte ich dem erstbesten feindlichen Reiter mein Schwert in die Brust, als er vom Pferd kippte hielt ich mich nicht damit auf ihn endgültig zutöten, er würde so oder so verbluten so wie so viele Andere die durch meine Hand gestorben waren.
Gerade als ich wieder einen Feind zu Boron geschickt hatte wurde ich von einer unwiedersehlichen Kraft zur Seite geschleudert, irgedetwas hatte mein Pferd getroffen und vermutich getötet, mit einem Fluch auf den Lippen kämpfte ich mich unter dem Leib des Tieres hervor und wieder auf die Beine, soleicht würden sie mich nicht kriegen. Mit einem Wuchtigen Hieb schlug ich einem neben mir kämpfenden Andergaster die Waffe aus der Hand und schickte ihn mit einem Tritt zu Boden, um ihm dann den Gnadenstoß zu geben. Den Nächsten fällte ich mit einem schnellen Streich der ihm die Kehle durchtrennte und weitere sollten folgen...
Und wieder vollbrachten wir schier unmögliches, gemeinsam mit den 400 für den Nakampf leidlich ausgerüßteten Bogenschützen gelang es uns die Kavallerie des Feindes zuvernichten, ich schwang mich auf ein herrenloes Pferd und gab das Komando: »AUFSITZEN!! REITER ZU MIR!!« Von meinen unrsprünglichen 150 Männern waren nurnoch 10 übrig, aber es fanden sich einige Bogenschützen die sich uns spontan anschlossen und auf die Pferde des Feindes aufsahsen unter ihnen war auch Alriklas. »UMGEHUNGSMANÖVER!!!« büllte er, ich hatte an das selbe gedacht, wenn wir der Feindlichen Infantrie in die Flanke oder in den Rücken fielen, hatten wir ein Chance den uns zahlenmäßig immernoch weit überlegenen Feind in die Flucht zuschlagen. »REITER MIT NACH!! BOGENSCHÜTZEN VERSTÄRKT DIE INFANTRIE!!« Dann gab ich meinem nunmehr dritten Pferd die Sporen und meine nunmehr 50 Reite folgten mir.
Wärend dem Ritt um die Feindliche Formation, wenn man den Schlachthaufen der sich mitlerweile gebildet hatte überhaubt so nenen konnte, stimmte einer der Männer das Spottlied an welches am Mogen das gesammte Lager erfüllt hatte und wieder wiederholte es sich, einer nach dem andern stimmte ein, auch die Infanterie, jeder unserer Soldaten begann früher oder später mit zusingen. Und dann geschah es, erst waren es Einzelne, dann kleine Gruppen und dann gab es miteinem mal kein halten mehr, der Feind floh. »VERNICHTET SIE!!« Ich gab dem Pferd wieder die Sporen ich wollte die Andergaster für jeden gefallenen Waffenbruder bezahlen lassen.
Drei Wochen später saßen ich und Alriklas in einer Taverne in Nostria, wir hatten mit unserem Ungehorsam 837Männer nach Hause gebracht, nicht wenige davon waren Krüppel und ich glaube nicht das jemals einer von uns wieder Ruhig schlafen würde aber wir waren zurück, nach fast zwei Jahren... Es war seltsam wieder jeden Tag in einem Bett zuschlafen, den gnazen Tag tuen zu können was man wollte. »Hey... Ihr da! Das ist unser Tisch! Also seht zu das ihr verschwindet oder wir machen euch Beine!« Fünf Männer, eindeutig angetrunken hatten den Schankraum betreten und erklärten den Tisch an dem ich und Alriklas sahsen zu ihrem Eigentum, ich sah zu meinem Freund und fragte: »Was meinst du Bruder? Du oder ich?« »Ich mach das schon...« Langsam stand er auf: »So ich geb auch eine Chance hier ohne gebrochenen Richer raus zugehen...« Der Sprecher der Männer lief hoch rot an, zückte einen Dolch und griff an, problemlos wich Alriklas dem plumpen Stoß aus und versetzte dem Mann einen Schlag ins Gesicht, ein Knacken ertönte und der Rest der Meute machte sich aus dem Staub, einige Augenblicke später folgte ihnen auch blutend und fluchend ihr Anführer. »Was wirst du jetzt machen?« fragte ich Alriklas nach einer Weile die wir schweigend da gesessen hatten. »Ich mein es wird langsam Zeit über die Zukunft nach zu denken... Ich für meinen Teil hab jedenfalls genug Tod für zwei Leben gesehen....« »Ich weiß was du meinst.....« Er schwieg einen Augenblick. »Ich denk ich werde mir Dette schnappen und ne Familie gründen... Für nen passendes Stück Land sollte der Sold reichen.« Ich nickte versonnen: »Der Traum vom eigenen Hof, wie oft hab ich ihn Am Lagerfeuer geträumt.... Hätte nie gedacht, dass er mal war werden könnte....«
Auf Wanderschaft
http://img685.imageshack.us/img685/4443/grimmasch3.th.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/685/grimmasch3.jpg/)
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Es dauerte doch noch einige Wochen bis ich aufbrechen konnte. Mein Vater versprach mir ein Auge auf die Arbeiten in der Binge zu haben. Schliesslich konnte ich nicht zulassen, dass meine Klan Brüder sich an experimenteller, exothermer Mineralogie versuchten, während ich unterwegs war. Ich liess auch Boronfried in seiner Obhut zurück, da er bereits bestens mit den unteren Stollen vertraut war. Irgendwie fühlte ich mich frei. Vor mir lag ganz Dere, und ich zog aus, um endlich meine ganz persönliche Feuertaufe zu erfahren.
Spät im Saatmond machte ich mich schliesslich auf und verliess Angbar. Das Wetter war herrlich und bereits warm. Überall auf den Feldern sah man die Bauern den Boden pflügen, und die Luft war erfüllt vom prickelnden Duft, der die kommenden, heissen Monde ankündigte. Ausgerüstet mit ein wenig Proviant, einem Schmiedehammer und etwas Wäsche zum wechseln wanderte ich mit der Pfeife im Mund und einem Lächeln im Gesicht durch den Kosch, Richtung Grosser Fluss. Orientierung ist für einen Zwerg kein Problem. Es ist ganz einfach, ich bin ein Angroschim, und da wo ich bin ist HIER.... alles andere ist DORT! Kein Räuber, der noch alle Sinne beisammen hat, würde sich auf einen echten Angroscho stürzen, um ihn auszurauben. Unangenehm ungleich lange Beine sind die harmloseste Konsequenz. Ich machte auch die Erfahrung, dass Wölfe unter leichter Verwirrung leiden, wenn ihnen ihre vermeintliche Beute wirklich BREIT grinsend entgegen eilt. Die Biester schmecken aber überhaupt nicht, auch wenn sie schon halb verbrannt sind schmecken sie nicht wirklich nach Hühnchen. In den Tavernen, in denen ich ab und zu einkehrte, lernte ich sogar einige, neue Zwergenlieder der Erzzwerge aus Xorlosch. Sogar eins aus Angrolosch, es war eine herrliche Zeit. Leider schrumpfte meine Barschaft ein wenig zu schnell, da ich eine Zeit lang Forschungen über die leichte Nuss Note im Abgang des Hellen Ferdokers anstellte. Im Gegensatz zum etwas rauchigen Nachgeschmack des Nadoreter Doppelbocks, sagte mir die Gesamtkomposition des Hellen Ferdokers doch mehr zu. Als mich eines Tages ein Händler, der mich auf seinem Ochsenfuhrwerk mitnahm, fragte, wie ich denn bisher so weit gekommen sei, da die Wälder doch voller furchterregender Kreaturen seien, antwortete ich: „Nun, lieber Mann, was für Kreaturen denn? Ich bin bisher kaum auf eine Gefahr gestossen.“ „Nun, man sagt es gäbe hier wirklich furchterregende Wesen, wilde Eber, Wölfe, Bären, Feuerfliegen, ganz zu schweigen von den ruchlosen Räubern, die dich einfach hinterrücks überfallen. Es kann kaum etwas Gefährlicheres geben...“ „Doch, MICH. Glaub mir einfach, Bären kriegt man nur äusserst schwer auf ein Stock aufgepiekst, um sie zu garen. Einen Eber greifst du bei seinen Hauern, schaust ihm tief in die Augen und fragst ihn von Angesicht zu Angesicht welches Geräusch es wohl macht, wenn ich jetzt meine Arme auseinander ziehe.... 'Fritzzz?' Meistens beginnen sie dann zu schielen. Ein Wolf macht übrigens 'JÖÖÖÖÖÖRG' beim Durchbiegen. Feuerfliegen sind in der Tat lästig... und wenn du auf Räuber triffst, frag sie doch mal, was wohl passieren würde, wenn du mit den brennenden Granatäpfeln hier anfangen würdest zu jonglieren. Es ist erstaunlich, welche Geschwindigkeiten manche Gigr...Menschen erreichen können.“ Den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend.
Schlieslich erreichte ich völlig blank, aber sehr gut gelaunt, den Kai, an dem die Stern von Ferdok angelegt hatte. Das war bereits mitten im Feuermond. Ich händigte Kapitän Albass meine Empfehlung von Meister Dergan aus. Da ich kein Geld mehr hatte, versprach ich ihm an Deck zu helfen und seine Anweisungen auszuführen. Piet war der einzige erwachsene Mensch an Bord, neben dem etwas schnöseligen Gecken, der sich Albass nannte. Vermutlich aus Kostengründen hatte er nur die kaum dem Kindesalter entwachsene Janah, und den Jungen Hein angeheuert. So konnte ich die schweren Kisten der Ladung beim Be- und Entladen übernehmen. Ein fairer Handel, und ich kam nicht aus der Übung. Wo es möglich war half ich auch beim Treideln, sofern am Ufer überhaupt Pfade entlangführten. Kurz vor Nadoret nahmen wir noch drei Passagiere an Bord. Kaufleute allesamt, wie sie behaupteten. Der Schmächtige mit den langen Haren, die er sich jeden Morgen heimlich am Fluss frisierte, nannte sich Fuchsenberg. Was für ein Pfau. Der Angroschim hiess Gammlund, und sah überhaupt nicht wie ein Händler aus... den Namen des Dritten weiss ich nicht mehr. Er war aber viel zu fein angezogen für einen Kaufmann.
In der letzten Nacht vor der Ankunft in Nadoret ankerten wir an einer kleinen Insel im Fluss, und waren im Begriff das Nachtlager aufzuschlagen. Kapitän Albass rief mich vom Schiff und trug mir auf Piet zu helfen.
Der war gerade wieder dabei mit der Janah zu meckern, weil sie vergessen hatte Zunderschwamm einzukaufen. Der Holzstoss für das Feuer war bereits aufgeschichtet, und die Schlafmatten waren auch schon drapiert. Piet trug Janah auf Zunderschwamm suchen zu gehen, und ich sollte etwas auf sie aufpassen. Obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, dass etwas gefährlicheres als ein paar Grashüpfer auf der Insel ihr Unwesen trieben, war es mir sehr recht mir mal wieder an Land die Beine zu verteten. Das ständige Geschwanke auf dem Schiff ist nichts für einen wirklichen Zwerg. Kaum ein Angroschim mag es auf einem Boot umher zu schippern. Es ist übrigens ein Irrtum anzunehmen, Zwerge seien wasserscheu. In einer Binge hat man ständig mit Wasser zu tun, dass beständig abgepumpt werden muss. Ausserdem jagt jede tüchtige Angroschna ihren Mann nach der Arbeit in den Waschzuber, wenn er mal wieder mit Gruftasseln gerungen hat, oder wenn er ihr aus einem russgeschwärzten Gesicht verlegen entegegen grinst.
Zwerge haben kein Problem mit dem Wasser, Zwerge haben nur Respekt vor der Höhe. Wir wissen meist mit ziemlicher Sicherheit wie weit der Fluss- oder Seegrund unter unseren Füssen liegt, und wie tief man sinken kann. Ein Zwerg schwimmt natürlicherweise nicht wie ein Korken auf den Wellen, speziell nicht im Kettenhemd.
Nunja, ich folgte also Janah und plauderte etwas mit ihr über Albass, Piet und die drei geheimnisvollen Passagiere, während wir Ausschau nach trockenem Zunderschwamm hielten. Der Sonnenuntergang war zum sterben schön, und ich konnte mich kaum sattsehen an dem Lichtspiel der Sonnenstrahlen und den darin tanzenden Insekten und Pusteblumensamen. Es war wunderbar friedlich, aber der Zunderschwamm, den wir entdeckten war nass wie Koschtaler Kohlsuppe, wie Janah richtigerweise anmerkte. Einen Steinwurf entfernt stand die Ruine eines alten Zollturms, und wir beschlossen dort noch einmal nachzuschauen, anstatt Piet mit leeren Händen gegenübertreten zu müssen. Es waren nur noch die Treppen in den Keller erhalten, und so stiegen wir hinab. Unten hatten sich ein paar Fledermäuse ihr Heim eingerichtet. Lästige Biester... ich hatte nur meinen Schmiedehammer mitgenommen, und der ist nicht wirklich geeignet um ein solches Flatterviech aus der Luft zu hauen. Die Bisse dieser kleinen Teufel schmerzen höllisch, aber Janah erwischte eines mit ihrem Dolch, mitten im Flug, während ich eines zum Absturz brachte, in dem ich es anhauchte. Die letzte Fledermaus nagelte ich schliesslich mit einem beherzten Hieb an die Höhlenwand.
Rechter Hand hatte irgendeine verlorene Seele einen kleinen Altar errichtet, und ich durchstöberte schnell die übrig gebliebenen Opfergaben. Janah hatte Angst und meinte, ich solle die Finger davon lassen, da es ein Schrein für den Flussvater sei. Ich erklärte ihr, das kein Zwerg irgendwann wirklich etwas mit Efferd oder dem Flussvater zu tun hatte, und es mir auch relativ egal wäre. Die Ausbeute war etwas enttäuschend... ein paar Kiesel, Knochen und eine alte Bronzemünze. Kurze Zeit später stupste sie mich an. „Du, da kommt etwas aus dem Wasser....“ Tatsache, eine kapitale Trollkröte hielt quakend auf uns zu. Ich mag die Viecher nicht. Sie taugen noch nichtmal dazu gegessen zu werden, die Froschschenkel von denen schecken furchtbar nach Tran. Also zogen wir unsere Waffen und machten uns bereit. Als die Kröte mit einem letzten Satz aus dem Wasser hechtete, empfing ich sie mit einem bildschönen Wuchtschlag mitten zwischen ihre Augen. Sie war darüber nicht so sehr erfreut, und begann nach uns zu schnappen. Als sie versuchte ihre Zunge nach Janah schnellen zu lassen, stellte ich meinen Fuss darauf, als sie versuchte sie wieder einzurollen. Das brachte sie etwas aus dem Konzept, und ich beendete ihre Existenz mit einem weiteren Wuchtschlag. Janah war völlig aus dem Häuschen, und meinte, ich würde ja sehen was passiert, wenn man sich den Zorn des Flussvaters zuzöge.
Letztendlich fanden wir aber dort unten doch noch ein wenig trockenen Zunderschwamm, und wir machten uns auf den Rückweg. Im Lager angekommen, sahen wir wie Piet mit Albass diskutierte, es ging mal wieder um den Aberglauben und den Flussvater. Nachdem Piet Janah ausgeschimpft hatte, machten die beiden Feuer, und Albass bat mich den drei Kaufleuten bescheid zu geben, dass nun das Nachtlager bereit wäre. Ich schlenderte also zu den drei hinüber, die wie sich üblich etwas abseits hielten. Sie redeten gerade über irgendwas mit dem sie zu Potte kommen müssten oder soetwas, wechselten aber abrupt das Thema, als sie mich bemerkten. Ich teilte ihnen mit, dass für die Herrschaften nun ein angemessenes Nachtlager bereitet wäre. Dann kehrte ich zum Feuer zurück und legte mich auf meine Matte. Ein paar Momente später war ich eingeschlafen.
Ich erwachte ruckartig, als ein panischer Albass sich über mich beugte und mich anschrie: „Wacht auf, wir werden angegriffen!“ und sofort weiter sprintete. Noch ganz schlaftrunken richtete ich mich auf, und tastete nach der einzigen Waffe die ich dabei hatte, meinem Schmiedehammer. Als ich auf die Beine kam, konnte ich den ganzen Schlamassel überblicken. Im Schutze der Dunkelheit hatte ein Piratenboot an der Insel festgemacht, und nun strömte eine Horde ungepflegter Girgim auf das Lager zu, in der Hoffnung reiche Beute zu machen. Na, die hatten aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Mir hatte schon mehr als ein Zwerg mit einer Axt in der Hand vor der Nase rumgefuchtelt, wenn es mal wieder hoch herging in der Taverne. Gut... die Tavernenzwerge versuchen meist nur mit deinem Gesicht den Boden zu polieren, und die hier waren auf Blut aus. Mir wurde bewusst, dass dies mein erster, echter Kampf werden würde. Fest entschlossen mein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen nahm ich den Hammer in die Rechte, so wie es mir Dergan immer vorgebetet hatte. Schon stürmten zwei der Mordbuben auf mich zu, und plötzlich spürte ich das Feuer durch meine Adern rinnen, genau so, wie es der einarmige Söldner in der Taverne beschrieben hatte... Sie oder ich, etwas dazwischen gab es nicht. Der Hässliche, mit dem roten Zauselbart stürmte als Erster heran. Einen schartigen Säbel in der Einen, ein verbeultes Schild in der Anderen. Sein Kumpan zückte einen rostigen Dolch. Den weit ausgeholten Streich mit dem Säbel konnte ich problemlos unterlaufen und verpasste Rotbärtchen einen herzhaften Schlag in die Lebergegend. Während er vor Schmerz aufheulte fing das Feuer in meinen Adern an zu singen, es war fast wie ein Schock. Ich, Grimmasch Steinbrecher, würde hier und heute Nacht nicht sterben, und diese ungehobelten Ausgeburten würden es bitter bereuen sich mit mir angelegt zu haben. Ein schmerzhafter Hieb des Dolchträgers traf mich an der Schulter, aber ich war zu sehr mit Rotbärtchen beschäftigt, als das ich darauf achten konnte. Ich legte alle Kraft in den nächsten Hieb, als der Rotbart wieder nur leere Luft in Scheiben schnitt, und traf ihn mitten auf der ungepanzerten Brust. Mit einem Seufzen sank er hinten über, und ich drehte mich finster grinsend zu dem Messerjockel um, gerade als er mir einen Stich in den linken Arm gab. Er grinste siegesgewiss und tänzelte zurück. Der Schnitt war nicht tief, blutete aber. Seinen nächsten Angriff blockte ich mit dem rechten Arm ab und rammte ihm meine linke Faust dorthin, wo es WIRKLICH weh tut. Mit aufgeblasenen Backen, runden Augen und einem dumpfen „uUUUuuumPphh“ knickte er in der Mitte zusammen. Ich fasste unter sein Kinn und grinste ihn aus 10 Zentimeter direkt ins Gesicht. „Merk dir mein Gesicht, du Sohn einer havenischen Küchenschabe. Das nächste Mal, wenn du es siehst, ist es das LETZTE was du siehst!“, und damit schickte ich ihn ins Reich der Träume.
Ich hatte einige Schläge einstecken müssen und war nicht mehr in der besten Verfassung, kam aber langsam wieder zu Atem. Weiter hinten kämpfte Fuchsenberg wie ein Stelzvogel mit einem Degen gegen ein schwarz berocktes Weib, und ich sah Janah auf der anderen Seite, die sich gerade mit letzter Kraft gegen einen bärtigen Hünen mit einer schweren Holzfäller Axt wehrte. Das Feuer in meinen Adern sang so laut, dass ich nicht weiter nachdachte, und mit einem wilden Kriegsjodeln auf den Lippen auf den Kerl zustürmte. Er drehte sich um und liess von Janah ab, hob seine Axt in schwindelnde Höhen, um mir mit nur einem Hieb den Schädel zu spalten.
Angroschim mögen über längere Distanzen nicht die schnellsten sein, aber über kurze Strecken sind wir genauso schnell wie jedes Langohr. Wer sich nicht äusserst flink bewegen kann, wird kaum seinen ersten Stolleneinsturz überleben. Bevor er die Axt niedersausen lassen konnte, war ich heran und hieb ihm mit Anlauf direkt auf seine Kniescheibe. Doch der Kerl war zäher als seine Kumpanen, und rammte mir postwendend den Axtstiel an die Schläfe. Ich quittierte mit einem Grunzen den Hieb und schlug ihm meinen Hammer direkt auf die linke Hüfte, die dies mit einem angemessenem Knirschen aufnahm. Da war der Kampf bereits entschieden. Als sich sein Kopf auf meine Höhe herunterbog, schmetterte ich ihm den Hammer an die Schläfe, und er ging zu Boden. Ich sah gerade noch den geckenhaften Albass bedrängt von zwei Schurken, als ich den Ruf von Fuchsenberg hörte... „VORSICHT, hinter dir!“ Ich wirbelte herum, sah gerade noch wie ein Berg von Mann eine Keule mit Eisenringen in Richtung meines Gesichts herunterfahren liess, dann sah ich nur noch Sternchen, und die gnädige Dunkelheit nahm mich auf.
Ich weiss nicht wie lange ich weggetreten war, aber ich erwachte mit einem stechenden Kopfschmerz und einem Schädel, so breit wie das Garether Stände Haus, als sich eine Gestalt über mich beugte und sagte: „Schau dir DIE Beule an....“
Das war meine Ankunft im schönen Städtchen Nadoret.
Nadoreter Nächte
Kaum hatte ich mich in die Senkrechte hochgestemmt, bemerkte ich, dass das sonst typisch, leichte Schaukeln der Planken fehlte. Gammlund, Fuchsenberg und der dritte Kaufmann, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, standen vor mir, und blickten mich etwas sorgenvoll an. „Geht es euch gut? Wir sind in Nadoret, und da Albass meinte, dies wäre auch euer Reiseziel, liess er euch in unserer Obhut zurück.“ „Was ist passiert? Wie lange war ich ohne Bewusstsein?“ „Achja, das könnt ihr ja garnicht wissen. Nachdem euch dieser Pirat mit seiner Keule fast das Schädeldach eingedrückt hatte, konnten wir uns den Haufen leidlich vom Leibe halten. Leider haben sie den Grossteil der Ladung erbeutet... darunter auch eure persönliche Habe.“ „Ooh, Ochsendreck, meine Pfeife!“ „Tja, leider. Das Einzige was wir retten konnten war unser, und euer, Leben. Uns blieb nichts weiter als das, was wir am Leibe trugen. Wenigstens haben sie die Stern von Ferdok nicht beschädigt. Kapitän Albass war ziemlich erleichtert, aber er muss nun einen grossen finanziellen Verlust ausgleichen. Die gesamte Ladung war für Ferdok und Murolosch bestimmt... das wird seine Auftraggeber nicht erfreuen.“
Ich starrte an mir herab, das waren keine guten Neuigkeiten. Ich steckte immer noch in der alten Sappeursschürze, die ich in der Binge auch nur im äussersten Notfall getragen hatte. Meine letzte Barschaft war noch da, aber mit dem einen Dukaten konnte ich mir gerade mal ein paar Humpen Bier leisten. Es war garnicht daran zu denken, dass ich mir ein kleines Zimmer im Gasthof mieten würde. Na, das waren ja mal rosige Aussichten. Ich war schon vorher blank, aber hatte wenigstens noch etwas Geld übrig gelassen, damit ich in Nadoret unterkommen könnte. Das war nun alles weg, Futschikato, wie man so unter Angroschim sagt. In der Zwischenzeit palaverten die drei „Kaufleute“ weiter, und ich erfuhr, das Gammlund garnicht Gammlund war, sondern Forgrimm hiess, und dass der Schmierige darauf bestand von nun an Cuano genannt zu werden. Na, wenn er meinte. Der grosse Blonde stellte sich als Ardo vor. Er meinte noch, sie wollten die verlorenen Waren zurückholen, und falls ich etwas erfahren sollte, wäre Ardo im Springenden Hirschen zu finden. Mit einem brummeligen „Jaja“ verabschiedete ich mich, da mir der Schmerz den Schädel spaltete.
Jedes laute Geräusch quittierte irgendein schlecht gelaunter Bosnickel in meinem Schädel mit einem Schlag auf den empfindlichsten Teil meines Hirns. Meine Laune war verständlicherweise nicht gerade die Beste, und mein einziges Ziel war erstmal Nirulf aufzusuchen und dort irgendwo im Stall der Wache angemessen unter Kopfschmerzen zu leiden.
Ich wankte den Steg Richtung Kaimauer herunter, als ich direkt vor mir lautes Gezeter hörte. Irgendso ein Alter Mensch mit einer sonderbaren Frisur, die rudimentär seine Glatze bedeckte, stritt sich mit einem Angroschim, der aussah, als hätte er gerade ein Stelldichein mit einer Neckerin gehabt. In seinem Bart klebten sogar noch Muscheln! Als ich heran wankte sprach er mich an. Er und der Flussvater würden ein Auge auf meine taten haben, und so... Mit so monumentalen Kopfschmerzen bin ich absolut wertfrei anderen Rassen gegenüber. Ich hasse jeden gleich viel, und dieser Zwerg ging mir gehörig auf die Hutschnur. Ich sei ein Angelpunkt im Gefüge des Lebens, und sollte ihn mal auf seiner Insel besuchen. Anscheinend waren ihm die Broschüren ausgegangen, und auf meinen zarten Hinweis, dass in Angbar an jeder Ecke ein besserer Weltuntergangprophet zu finden sei, ging er garnicht ein. Herr 'Zwerg-besuche-die-Ungläubigen-mit-erläuternden-Broschüren-wenn-ich-welche-dabei-habe' bestieg sein seltsames Floss und legte flugs ab, da der hässliche Mensch damit drohte von der Kaimauer herunterzukommen und ihn zu erwürgen. Ich kletterte schnaufend die Treppe hinauf und wurde oben direkt von Runzelglatze im Nadoreter Wappenrock in Empfang genommen. Was ich denn hier wolle... da ich irgendwo anfangen musste nach dem Weg zur Stadwache zu fragen, konnte ich auch gleich hier beginnen. Jeder Richter würde mich freisprechen, wenn ich dieses halbe Hemd von der Kaimauer werfen müsste. Entgegen aller Erwartungen wies er mir den Weg, in der deutlichen Hoffnung, ich würde schnell verschwinden. Aus schierer morbider Neugier fragte ich ihn nach den Piratenübefällen, nur um ihn ein wenig zu reizen, und einen Grund dafür zu finden ihn Efferds Gnade zu überlassen. Er wusste zwar nichts, verwies mich aber an die Hafenhändler, wenn ich diesen Aberglauben vertiefen wolle.
Nur ein paar Schritte weiter, wollte mir ein menschliches Weibsbild eine Schatzkarte andrehen. Sie liess einfach nicht locker, und ich drückte ihr schliesslich aus purer Verzweiflung 5 Silberlinge in die Hand, nur um von dieser schrillen Stimme befreit zu werden, die den Bosnickel in meinem Kopf zur Akkordarbeit antrieb. Als sie verschwunden war gröhlte ein Mann nach mir. „He ihr da, ich habe ein Päckchen für euch!“ „VERDAMMT, was ist? Bin ich hier im Tollhaus, oder im Zwischen Netz... und ich werde es kaum glauben können, aber ich bin euer eintausendster Kunde heute Morgen, und ich habe gerade einen transportablen, und ultraflachen Ei Fernhörer mit integrierten Kobold gewonnen, mit dem ich auch noch den Mughtar in der fernen Wüste Khôm hören kann, während ich meine letzte Barschaft an euch auszahle?“ „Ähm....Öhm... nein, ich habe hier nur ein Päckchen für euch, ihr seid doch Grimmasch Steinbrecher?“ „Was? Lass sehen, du Bohnenstange.... Tatsache, nichts für Ungut, es war eine harte Nacht“ „Schon gut, ich lass euch nun alleine.“ Und damit trollte er sich. Das Päckchen war von meinem Vater. Er hatte auf dem Angbarer Markt noch ein Schwert erstehen können. Der Klan hatte etwas zusammengelegt, und sie hatten mir allerlei gute Ratschläge, einen robusten Mantel und ein paar ander, nützliche Utensilien hienein gepackt. Das waren die ersten Guten Neuigkeiten andiesem Tag. Immer noch wankend, schlurfte ich zum erstbesten Stand am Hafen hinüber und stütze mich schwer auf den tresen. „Guter Mann, was zahlt ihr mir für diesen Mantel und das Schwert hier?“ „Nun, lasst mal sehen, was der alte Olbin für euch tun kann.... OOOOOOOLBINS ALLERLEI, DA WEISS MAN WAS MAN HAT!“ „Hör zu Menschlein“ stiess ich gefährlich leise hervor „Noch so ein Geschrei, und ich sorge dafür, dass du zum Beten nie wieder in die Knie gehen musst!“ „Wie, was...äh....oh. Äh, also für den Mantel und das Schwert würde ich euch...“ Fragender Blick, beantwortet mit finsterem, drohendem Blick „Äh.... 30 Dukaten, hehe, Freundschaftspreis für einen edlen Vertreter der zuvorkommenden Gattung der Zwerge. Was sagt ihr?“ „Gebongt. Nur aus Neugier, wisst ihr etwas über irgendwelche Piraten?“ „Das ist eine Fangfrage, oder?“ „Nein, dann hätte ich dich schon im Schwitzkasten.“ „Oh, achso, naja, man erzählt sich....“ Er erzählte mir, dass er schon einiges gehört hätte, und dass es einen Wettstreit unter den Piraten geben würde. Ausserdem erwähnte er einen Bettler namens Griese, und einen Büttel am Südtor.
Ich entschied, dass es nun endgültig Zeit wäre Nirulf zu finden. Bevor ich Olbin verliess, drückte er mir ein Paket in die Hand, dass ich dem Wirt des Sanften Ochsen überbringen sollte, es wäre nicht zu meinem Schaden, und nahe der Kaserne. Mit dem Päckchen unter dem Arm machte ich mich auf den Weg. Vorbei an zwei weiteren, lärmenden Händlern fand ich schliesslich die Kaserne und betrat den Innenhof.
Ein muskulöser Mann empfing mich. „Grüsse, was treibt dich hier zur Kaserne?“ „Seit ihr Nirulf? Kommandant der Stadtwache?“ „StadtGARDE!“ „Wie, oh verzeiht, ich habe hier das Empfehlungsschreiben meines Meisters.“ Damit händigte ich ihm Dergans Schreiben aus. „Hm, Dergon? Ich habe mit ihm zusammen an der Trollpforte gekämpft.“ „DergAn!“ „Hm? Jaja, na dann wollen wir mal sehen wie du dich schlägst... dahinten steht eine Übungspuppe, zeig mir ein paar schöne Hiebe.“ Stöhnend sah ich in die angegeben Richtung, und tatsächlich, dort stand wieder so eine Nemesis. Schicksalsergeben zog ich meinen Schmiedehammer und hieb ein paarmal lustlos nach der Puppe. „Mhm, scheinst Talent zu haben.“ Bei Angroschs borkigen Fussnägeln, das Niveau hier muss schon recht niedrig sein. „Nun wirst du gegen einen meiner Rekruten antreten, hier hast du ein Holzschwert, ich bin gespannt wie du dich bewegst.“ Mein finster zweifelnder Blick bohrte sich in seinen Rücken, als er sich umdrehte und Pagol zu sich rief. Ich wollte einfach nur schlafen, oder wahlweise leise wimmernd leiden, aber möglichst in horizontaler Stellung... und da befahl mir dieser Nirulf einem seiner Gorillas eine Abreibung zu verpassen? Nun, ich wollte nicht unhöflich sein zu dem Mann, der mich später ausbilden sollte, also verkniff ich mir eine passende Bemerkung. 'Rekrut' Pagol kam herangestapft, empfing seine Anweisungen, drehte sich zu mir um und sagte „Na los.... schlag mich doch.“ Ich sah Nirulf noch einmal mit hochgezogener Augenbraue an, und hieb Pagol das Holzschwert in den Magen, was auch daraufhin gleich in der Mitte auseinenderbrach. Ohne lange zu fackeln verpasste ich Pagol einen kräftigen Faustschlag auf die Nase, und schickte den kahlrasierten Gorilla auf die Bretter. Nirulf sah mich nun etwas genauer an, lobte den stotternden Pagol, dass er sich wacker geschlagen hätte, und nahm mich dann mit auf die andere Seite des Innenhofs. „Das hier ist deine Truhe, du kannst hier im Turmzimmer über der Zelle schlafen. Hier ist ein Wappenrock, bei Bornhelm kannst du ein paar Sachen erstehen. Leg dich erstmal hin, du siehst schrecklich aus, selbst für einen Zwerg. Heute abend geht’s dann auf deine erste Nachtwache. Ich ernenne dich für die Zeit deiner Ausbildung zum 'Rekrut auf Zeit'. Pagol nimmt dich dann nachher mit.“
Mit letzter Kraft schleppte ich mich in das Turmzimmer und legte mich auf das grobe Holzbett. Ich dachte noch, dass meine Karriere nicht gerade kometenhaft im Steigflug sei. Vom Sappeur in Ausbildung zu Rekrut auf Zeit, der Adelstitel kommt wohl etwas später.... und dann war ich auch schon eingeschlafen.
Spät am Abend erwachte ich, meinem Kopf ging es deutlich besser, und ich hatte nicht mehr den Geschmack von 2 Wochen Alten Socken im Mund. Ich streifte mir den Wappenrock über und betrat den Kasernenhof. Bei Bornhelm kaufte ich den einzigen Helm, der mir einigermassen passte, und eingedenk der Tatsache, dass ein Mitglied der StadtGARDE sicherlich eine Waffe brauchen würde, das Schwert, was am wenigsten nach Altmetall aussah. Ich machte mich daran es ein wenig zu schleifen, als Pagol zu mir herüber kam.
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„Was machst du da? Wir sollen gleich die Nachtwache übernehmen.“ „Hallo Pagol, ich bringe das Ding hier nur auf Vordermann. Im Augenblick ist es eher ein Eisenknüttel als ein Schwert.“ „Haha, was ist daran denn nicht in Ordnung? Wenn du es weiterschleifst wird aus dem Breitschwert noch ein Dolch. Das ist doch scharf.“ „Scharf? Warte einen Augenblick bis ich fertig bin, danach kann ich dir die Laute, die aus deinem Mund kommen zerschneiden.“ „HAHA, das will ich sehen.“ „Wir Angroschim mögen keine halben Sachen, wenn es etwas gibt, auf das man achten muss, dann auf den Zustand seiner Ausrüstung.... So, mal schauen...“
„HAHA, ihr | …....... | seit | …........| kleine |
…............| Zwerge |…....| putzige,| …...... | Gesellen.....
…..
…..
DUNNERLITTCHEN! … ich.... äh... Nachtwache, äh.... du.....wir, ich meine.... ich geh schonmal los, triff mich vor dem Tor“
Sprachs, und entschwand in einer Staubwolke, während ich zufrieden vor mich hingrinste. Bornhelm hatte mir gesagt, wo der Sanfte Ochse sich befand, und ich brauchte noch etwas kräftiges im Magen, bevor ich meine Nachtwache antreten könnte. Das Päckchen von Olbin gab ich auch gleich ab, und mit den Hellern kaufte ich mir einen kräftigen Kohleintopf. Auf dem Rückweg begegnete mir einer der fettesten Menschen, die ich jemals gesehen habe. Der Stoff seines Wams hätte ausgereicht um Gardinen für den Eingang einer Binge zu nähen. Er lamentierte mit seinen zwei Lakaien herum, dass er nicht die Stadtgarde besuchen wolle. Einer der Lakaien nannte ihn 'Baron Dajin', da wusste ich wem ich da begegnet war. Ein solcher arroganter Fettwanst als Stadtregent. Die Bürger hier hatten es nicht gut getroffen. Die Statue am Hafen war doch recht schmeichelhaft. Als ich zur Kaserne zurück kam dämmerte es bereits, und Pagol und ich machten uns auf.
Gleich hinter der ersten Biegung krakeelte ein Mann herum. Mit dem deutlichen Hinweis auf die anstehende Nachtruhe schickten wir ihn zurück ins Wirtshaus. Über den Tempel gelangten wir zum Marktplatz. Während ich mit Pagol ein wenig schwatzte, stellte sich heraus, dass er nicht gerade helle war. Als wir dann auf zwei sternhagelvolle Säufer trafen, wollte er sogar Geld von ihnen kassieren, weil sie den Baron beleidigt hätten. Ich schickte die beiden Trunkenbolde fort, und schaute Pagol an. „Das nächste Mal, wenn du Schmiergeld kassieren willst, gehst du lieber mit jemand anderem auf Nachtwache, klar?“ „AbbaAbbaAbba... das waren Querelent... Queru... na du weisst schon.“ „Ja, ich weiss.“ „Njajaja... nu geht’s zum Osttor.“ und mit diesen Worten setzten wir unsere Runde fort.
Ein paar Wolfsratten auf dem Weg zum Südtor boten mir zum ersten Mal die Gelegenheit mein Schwert auszuprobieren. Wir hielten ein kleines Schwätzchen mit dem Büttel dort, und schlenderten dann Richtung Breiter Weg.
Ein paar traurige Gestalten versuchten dort gerade einen Mann auszurauben, mit eher durchschnittlichem Erfolg. Nach den Piraten jagten mir diese Trauerweiden keine Angst mehr ein. Dummerweise bestanden sie darauf die Helden zu spielen. Ich hätte es ja bei einem Klaps mit der Breitseite meines Schwertes bewenden lassen, aber sie versuchten tatsächlich uns umzubringen. So blieb Pagol und mir nichts anderes übrig als sie in Borons Hallen zu schicken. Traurig, sehr traurig. Sein Leben für ein paar Münzen wegzuwerfen... dabei waren es noch nicht mal Halbstarke, sondern ausgewachsene Männer. Menschen, ich werde sie wohl nie ganz verstehen. Auf jeden Fall war ich überrascht, wie einfach die Schwertklinge in den Brustkorb meines Gegner Drang. Mit einem Röcheln sank er zusammen. Pagol focht mit einem Dolchträger, und ich schlug den Räuber mit der Keule nieder. Wir schleppten die leblosen Körper in einen kleinen Hof, und trugen dem Opfer auf nach Hause zu eilen. Dann schlugen wir die Richtung zum Hafen ein.
Dort angekommen, konnten wir gerade noch sehen, wie sich zwei finstere Gestalten am Tor eine Lagerhauses zu schaffen machten. Bevor wir es verhindern konnten waren sie hinein geschlüpft. Pagol und ich stürmten hinterher. Wir fanden die beiden Strauchdiebe drinnen, als sie die Waren inspizierten. Nachdem wir sie gestellt hatten, war Pagol der Ansicht, er müsse Orbert bescheid geben. „ Hör zu Pagol, ich versuche es im Guten, du Neanderthaler. Du gehst jetzt zu Nirulf und sagst ihm bescheid. Lass diese Ratte Orbert.“ Mit einem „Ha, aber Orbert zahlt besser!“ entschwand er. Seufzend wandte ich mich zu den beiden verhinderten Einbrechern um. „Jungs, wir warten hier und sehen wer erscheinen wird. Seit friedlich, dann passiert euch nichts.“ „Wir werden uns auf keinen Fall zu Orbert schleppen lassen.“ „Ich habe auch nicht vor euch dorthin zu schleifen. Ihr werdet eine Nacht in der Zelle der StadtGARDE verbringen, und morgen sehen wir weiter. Spielt jemand von euch Karten?“ „Hör zu, du halbe Portion, wir werden jetzt hier raus gehen, und du stehst uns besser nicht im Weg.“ „Die halbe Portion überhöre ich, aber wir werden hier GEMEINSAM warten.“ „Ach wirklich? Du und welche Armee?“...und mit diesen Worten zog er seinen Dolch und griff an. Sein Kumpan zog ebenfalls einen Dolch, und gemeinsam nahmen sie mich in die Zange. Meinem ersten Wuchtschlag konnte die Plaudertasche geschickt ausweichen, und ich kassierte ein paar schmerzhafte Dolchstiche. Der zweite Wuchtschlag sass dann, und etwas atemlos trieb ich ihm mit dem nächsten Angriff das Schwert bis zum Heft in die Brust. Als die Plaudertasche blutüberströmt zusammenbrach, nutzte sein Kollege die Gelegenheit mir seinen Dolch tief in den linken Arm zu treiben. Mit zusammengebissenen Zähnen nahm ich den Kampf auf. Es dauerte eine Weile, bis ich ihn niedergerungen hatte, aber er brach genauso mausetot zusammen wie der Erste. Während ich noch völlig ausser Puste war, kam Pagol zurück und beschwerte sich lauthals, dass er sie nun nicht mehr zum Hafenmeister bringen konnte. Ich liess ihn gewähren, und wir begaben uns zurück zur Kaserne, da es schon bereits zu dämmern begann.
Als wir am nächsten morgen vor Nirulf standen, hatte sich der Hafenmeister schon bei ihm beschwert, Pagol musste Strafdienst am Besen verrichten, und mich schickte Nirulf schlecht gelaunt zum südlichen Zollhaus. Ich war glimpflich davongekommen, weil er anscheinend wusste, dass es Pagol gewesen war, der darauf bestanden hatte Orbert, und nicht ihn, zu benachrichtigen.
Ich hatte es nicht übermässig eilig, und zudem noch schlechte Laune. Als ich dann am Zollhaus ankam, sah ich schon von weitem die zwei Galgenvölgel, die dort randalierten. Erstnachdem ich sie taktvoll darauf hingewiesen hatte, dass ich ihre Waren auch in der Kaserne der StadtGARDE inspizieren könne, lenkten sie ein. Gerade in diesem Augenblick hastete die krumme Gestalt des alten Orberts heran, was meine Laune nicht gerade hob. Er hatte jedoch eine Sondergenehmigung, unterschrieben vom Fettklops, alias Baron Dajin, selber dabei. So mussten wir sie ziehen lassen. Wir genehmigten uns einen Humpen... äh... eines erstaunlich nahrhaften Gerstensuds, als Berisa Dinkelfein heranstürmte. Zwei Männer würden gerade von Wölfen überfallen. Das war genau die Ablenkung die ich brauchte. Gemeinsam mit dem Zöllner rannten wir hinüber zur Mühle, und trafen auch gleich auf drei der Biester. Ich versuchte den Wolfsbieger anzusetzen, aber diese Exemplare waren zäh, und es dauerte eine ganze Weile, bis ich meinen Wolf abgefertigt hatte. Der Zöllner hatte derweil zwei erlegt. Etwas beschämt schaute ich auf mein Schwert, und er lachte. „Du wirst noch ein wenig üben müssen, hehe. Keine Angst, das wird schon noch.“ Und damit rannte er weiter den Weg hinauf. Oben erwartete uns das restliche Wolfsrudel über den Leichen der zwei Männer, die Orbert gerade durch den Zoll gelotst hatte. Geschah ihnen ganz recht. Ich hatte beim ersten Kampf aufgepasst, und die Wölfe konnten mich kein zweites Mal überraschen. Nachdem wir auch den weissen Leitwolf in die Schranken gewiesen hatten, kümmerten wir uns um die Leichen. Der Zöllner fand noch einen Brief, und wir wollten gerade die ganze Chose Richtung Kaserne schleppen, als Laurelin, ein Elf, auf uns zu hielt. Er meinte, der weisse Wolf wäre ein Blutwolf gewesen, und wäre an Lykanthropie erkrankt gewesen. Ich zuckte die Schultern und meinte, ja, er habe ganz schön geblutet, als ich ihm das Schwert ins Hirn gerammt habe, ein Wolf sei es auch gewesen. Auf jeden Fall war Laurelin für einen Elfen ganz aus dem Häuschen, und er versprach bei Nirulf unsere Heldentat episch zu rühmen. Ich zuckte wieder die Schultern. Ein gutes Wort bei Nirulf könnte ich wohl gebrauchen... und WUSCH war Laurelin schon wieder ganz aufgeregt weg. Elfen... Egal, ich trug dem Zöllner auf die Leichen zu bewachen und stiefelte wieder in die Stadt, beladen mit dem ganzen Kram, um bei Nirulf Meldung zu machen.
Dort angekommen:
„Ich bin froh dich gesund wiederzusehen.“ „Ähm, gleichfalls, Hauptmann....“ „Der Elf Laurelin erzählte mir von eurem heldenhaften Kampf gegen die Wölfe.“ „Ähja... hat er das?“ „Jawohl, ihr zwei wart sehr mutig!“ „Von WIEVIELEN Wölfen hat er denn erzählt?“ „Er hat auch erzählt, dass die beiden Toten vorher von dem alten ORBERT durch den Zoll geschleust wurden.“ „Ja, in der Tat. Aber was....“ Augenzwinkernd „Es waren ORBERTS Leute, und du hast sicherlich die Waren sicher gestellt... wie ich sehe.“ „Ja, ich dachte sie sollten in die Asservatenk....“ „Lass uns schnell jemanden schicken, damit der REST der Waren auch sichergestellt wird. Ich drehe mich jetzt ganz langsam um, und ich sehe ganz sicherlich nicht, wie du diese Dinge in deiner persönlichen Truhe verstaust...“
Später dann, als wir alleine waren, erzählte mir Nirulf, das meine Ausbildung schon am ersten Tag beendet sei. Der Hafenmeister hatte mich auf dem Kieker, und wenn mir mein Leben lieb sein würde, so sollte ich mich ein wenig bedeckt halten. Die Stadtgarde würde mich in Ehren entlassen, und ich sei jederzeit willkommen, um meine Kampfkünste zu trainieren. Ganz grosses Tennis. Ich hatte es vom Sappeur in Ausbildung in nur einem Tag, über einen Rekruten auf Zeit, zu meiner eigenen Entlassung gebracht. Nirulf schmunzelte etwas. „Du hast dem Orbert ordentlich eins auf die Mütze gegeben, dass vergisst der nicht so leicht. Leider ist er rachsüchtig, und auf einer Patrouille in der Nacht kann dich keiner vor einem Pfeil in den Rücken bewahren. Halte dich etwas bedeckt, die 'beschlagnahmten' Waren sollten ein wenig Geld in deine Kasse spülen. Orbert hat es mehr als verdient. Aber wenn der Baron ihn deckt, kann ich als Hauptmann der Wache nichts tun. Geh zu Olbin am Hafen, er wird dir ein wenig Arbeit als Laufbursche verschaffen, in der Zwischenzeit kannst du hier bei mir weiter trainieren.“
Das richtete mein geknicktes Ego ein wenig auf. Ich würde ein wenig die Luft geniessen, und ausserdem würde ich diesem Ardo noch das Gerücht mit den Piraten erzählen. Vielleicht könnte ich ja noch diesen Griese und den Büttel auftreiben, das wär ihm sicher ein Helles wert. Mal sehen, was die Zukunft noch so bringen würde. Zum Abschied bekam ich noch einen Schild mit dem Nadoreter Wappen geschenkt, dann lenkte ich meine Schritte in Richtung Marktplatz.
Blutige Händel
Da ich die ganzen Sachen von den beiden Toten Männern unter dem Arm hatte, drückte ich sie Bornhelm in die Hand und forderte ihn auf mir einen guten Preis dafür zu machen. Danach war meine Barschaft auf erkleckliche 56 Dukaten angewachsen. Um nicht weiter aufzufallen streifte ich meinen alten Fuhrmannsmantel über und zog die Hutkrempe etwas herunter. Schliesslich wollte ich nicht als wandelnde Zielscheibe für Orberts Schergen herumspazieren. Bornhelm drückte mir noch verschwörerisch einen Steckbrief in die Hand. „Wenn Orbert irgendwen anheuert um dich zur Strecke zu bringen, werden es die Beckerbolds sein. Sieh zu dass du sie unschädlich machst, bevor sie dich finden. Sie werden alle per Steckbrief gesucht. Da springt noch was für dich dabei raus.“ „Eine ganz schön blutige Stadt, dieses Nadoret.“ „Ja, da sagst du was. Ich wünschte der Dienst in der Wache wäre einfacher. Aber Was soll man machen?“ „Nun, dann werd ich mich mal als Kopfgeldjäger versuchen müssen, zwangsweise....“ Ich wollte den Weg zum Tempel hinauf nehmen, als mich ein etwas seltsamer, rundlicher Mann aufhielt „So wartet doch einen Augenblick, Herr Steinbrecher.“ „Woher kennt ihr meinen Namen?“ „Auf ein Wort, ich hätte euch einen Vorschlag zu machen. Ich habe eure Fortschritte genau verfolgt. Wie ihr diesen Blutwolf besiegt habt war schon eindrucksvoll.“ Ich schielte auf mein Schwert herab. „Eindrucksvoll?“ „Na, redet euch doch nicht kleiner als ihr seid... Oh, Verzeihung...“ „Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen, Herr 'Halbzwerg'“ „Na, naaaa, wer wird denn gleich ärgerlich werden. Kommt mit mir, wir werden die Angelegenheit in Ruhe mit meinen Mitarbeitern besprechen.“ „Ich behalte euch im Auge, ihr geht voran.“ ...und so folgte ihm hinauf zum Marktplatz, da wollte ich sowieso hin.
In einem ruhigen Winkel nahe dem Marktplatz trafen wir dann auf seine Mitarbeiter. Er stellte sich dann auch selber vor. „Mein Name ist Gerling, und mein Amt bedingt, dass ich imemer äuserst gut informiert bin. Dies hier sind Jakoon Zagor und Fayris Luchsauge.“ „Baroschem“ „Wir sind ebenfalls auf der Jagd nach den Flusspiraten, und durch den Überfall auf die Stern von Ferdok wurde ich auf euch aufmerksam. Wir vermuten, dass die Piraten im grossen Stil schmuggeln.“ „Schmuggeln? Ich hatte eher den Eindruck, dass sie in der unkonventionellen Warenaquise grössere Interessen verfolgen.“ „Haha, ja, das mag so scheinen. Aber im Zusammenhang mit dem Schmuggel soll heute nacht ein Schiff anlegen, nach der Ausgangssperre. Wir wollen uns das mal ansehen, was sagt ihr, seid ihr dabei? Ihr würdet Jakoon und Fayris begleiten. Vielleicht bekommen wir etwas über die Piraten heraus. So wie es aussieht gibt’s auch heute nacht keine Patrouillen.“ „Ja, ich weiss, Pagol muss den Besen schwingen, und der Rest der Büttel bewacht die Tore. Also gut, ich habe noch eine Rechnung mit einem ganz speziellen Piraten offen. Wenn wir auf DEN treffen gehört er mir, damit das klar ist.“ „Gut, gut. Also abgemacht, Jakoon wartet hier auf euch, sobald es dämmert. Wenn dann alles dunkel ist werden wir loslegen. In der Zwischenzeit solltet ihr euch etwas bedeckt halten, und vielleicht noch etwas Ausrüstung kaufen.“ „Ich werde mich vorbereiten, auf bald.“ Und damit schlenderte ich auf den Marktplatz. Bei einer etwas genervten Alchemistin namens Auralia erstand ich ein wenig Gulmondtee und ein Buch über die Behandlung von Giften. Pagol hatte eine Ratte gestern nacht übel erwischt, und die Wunde hatte sich schlimm entzündet. Daher kam mir Lamundariel Flammenfreunds 'Das Gift und Du. 'Giftheilen leicht gemacht für jedermann.!' gerade recht. Auralia bat mich noch den beiden netten Herren vor dem Tempel ein wenig Bier zu bringen, da sie ihre unüberhörbare Konversation so sehr schätzte. Seltsamerweise verwandelten sich die beiden in Kröten, als sie das Gebräu herunterspülten. Eine hämisch lachende Auralia drückte mir einige Silberlinge in die Hand. Diese Nadoreter hatten wirklich einen sehr schrägen Humor.
Auf dem Weg zu Olbin am Hafen schmökerte ich etwas in meinem neuen Buch, und es waren einige sehr wertvolle Tips darin. Olbin erwartete mich schon, er gab mir ein Paket für den Müller Dinkelfein, und ich macht mich auf den Weg. Ein wenig Geld verdienen mit Spazierengehen kam mir gerade recht, und so konnte ich auch unauffällig nach den Beckerbolds ausschau halten. Nachdem ich von Dinkelfein zu Olbin zurückkehrte hatte er bereits eine Lieferung für Magister Bruckbart zusammengestellt. Ich schlenderte zunächst in Richtung Sanfter Ochse, um dort etwas Wegzehrung zu kaufen. An der grossen Ulme stromerte ein sturzbetrunkener Mann herum, auf den die Beschreibung des Odo beckerbolds passte. Als ich ihn darauf Ansprach, sagte er nur „Haha... jetzt Haue...“ und griff mich mit einer abgebrochenen Flasche an. Es war tatsächlich einer der Beckerbolds, aber mit einem Tavernendolch, und voll wie zehn Haubitzen, hatte er keine Chance. Nach einem kurzen, aber tödlichen Kampf zog ich ihm den Ring vom Finger, damit ich Bornhelm einen Beweis seines Ablebens bringen konnte. Im anften Ochsen gönnte ich mir ersteinmal ein Krug Helles Ferdoker. Wenn der Tag so blutig weiter ging würde ich eine starke Grundlage im Magen brauchen.
Kurz vor dem Boronsanger traf ich auf eine junge Frau, die im Fieber vor sich hin phantasierte. „Der Prinz... ich habe ihn doch nur geküsst...“ „Verzeiht, wen habt ihr geküsst, ihr seht garnicht gut aus.“ „Ich dachte... wenn ich ihn küssen würde.... wäre er ein Prinz.“ „Ähm, wen habt ihr geküsst?“ „Den Frosch... uh, mir ist so heiß.“ „Moment mal, ihr habt eine Trollkröte abgeknutscht in der Hoffnung das daraus ein Prinz wird?“ „Ich... oh... ich glaube ja.“ „Menschen, ich werde sie nie verstehen. Hier, nehmt etwas von diesem Gulmondtee, dann geht es euch gleich ein wenig besser.“ Wer hätte gedacht, dass das mir das Buch so schnell von Nutzem sein würde? Als sie wieder halbwegs bei Sinnen war, drückte sie mir noch 5 Silberlinge in die Hand und liess mich mit offenem Mund stehen. Bei den Menschen schien es nicht nur männliche Exemplare zu geben, die unter Zwergen als erotische Desperados gelten würden. Menschen....
Ich marschierte vorbei am Boronsanger hinauf zu Bruckbarts Turm, und deponierte, wie mir aufgetragen worden war, das Paket in der Truhe vor der Tür. Eine Weile später stand ich dann wieder vor Olbin, der mich nun zu Laurelin schickte. Diesmal ging es in den Wald. Auf dem Weg geschah nichts Bemerkenswertes, und ich schmauchte ein wenig Pfeife. Der nächste Botengang führte mich zum Schneider Marcusi. Die trinkgelder konnten sich sehen lassen, und so gönnte ich mir ein paar lederne Schulterschützer. Wer weiss was heute nacht alles auf mich zukam. Ein weiterer Botengang führte zu dem Geweihten Irian im Praiostempel. Er gab mir ein äusserst grosszügiges Trinkgeld, vermutlich, weil ich seinem Novizen noch das Gebetsbuch in die Hand drückte, was dieser hatte fallen lassen. Irgendwie machte Irion einen etwas haarigen Eindruck auf mich. Muss wohl das schlechte Licht im Tempel gewesen sein. Als ich den Tempel verliess, sah ich gerade noch wie sich eine finstere Gestalt um die Ecke drückte. Ich schlich ihr nach und stand postwendend vor Bodo Beckerbold, der auch nicht lange fackelte und sofort seinen Dolch zog. Ich war inzwischen besser geworden im Umgang mit dem Schwert, sodass er keine Herausforderung für mich darstellte. Noch mehr Blut und ein weiterer Ring, gut dass ich mit dem Ferdoker vorgesorgt hatte.
Da ich gerade auf dem Marktplatz war, hielt ich ausschau nach Griese. Der Bettler war mit deiner Knollennase nicht zu übersehen. Für einen Heller erzählte er mir, dass die Piraten ihre Schiffe unsichtbar mach könnten... was für eine Räuberpistole. Da ich eh wieder zu Olbin am Hafen wollte, nahm ich den Umweg über das Südtor, weil ich mit Karolus Räbinger eh noch sprechen wollte. Ein Schluck Ferdoker aus meinem Krug machte ihn gesprächig, und er meinte, dass die Echsen irgendwie in die Piratengeschichte verwickelt wären. Das wurde immer besser. Unsichtbare, echsische Piraten in einem Wettbewerb um den grössten Schatz auf dem Fluss. Wenn auch nur die Hälfte davon wahr gewesen wäre, würde ich heute nacht eine Interessante Begegnung mit den Schmugglern erleben.
Olbin schickte mich dann zu 'Tante' Basemann am Boronsanger. Auf dem Weg schaute ich im Springenden Hirschen vorbei und berichtete Ardo von den Dingen, die ich über die Piraten herausgefunden hatte. Er war nur mittelprächtig begeistert, wer würde es ihm verdenken... Unsichtbare Echsenpiraten.... aber er dankte mir und gab mir ein wenig Geld für meine Mühe. Wer schaut einem geschenkten Grubenpony ins Maul? Das Geld konnte ich gut gebrauchen. Tante Basemann stellte sich als fürchterlicher Drache heraus, und ich war froh, als ich dort wieder weg konnte. Auf dem Rückweg entdeckte ich Gobo Beckerbold in der Nähe des Sanften Ochsen. Er kämpfte tapfer, aber ich hatte nicht die Absicht aufzugeben. Seufzend zog ich auch ihm den Ring ab. Da es bereits zu dämmern begann, begab ich mich zur Kaserne, um meine Sachen für heute nacht zu holen. In der Kaserne zog ich den Wappenrock wieder über, setzte den Helm auf und nahm den Schild aus der Truhe. Gerade als ich die Lederschultern anlegte kam Nirulf herüber. „Schau mal, wenn du deinen Rock hier mit dem Gurt ein wenig fester machst, und diese Schultern so umschnallst....“ Nirulf hatte wirklich einige Kniffe noch für mich bereit. Ich konnte mich viel einfacher in dem schweren Zeug bewegen. Vielleicht könnte ich wirklich noch etwas von ihm lernen.
Jakoon erwartete mich bereits am Marktplatz. Wir machten uns gleich zum Tempel auf. Hinter dem tempel warteten wir auf die Dunkelheit. Fayris und Gerling wollten dann zu uns stossen. Während wir wareten stellte sich im Gespräch mit Jakoon heraus, dass er in Festum studiert hatte und Magier war. Er hatte allerdings ein wenig Probleme mit dem Bornland und betonte ausdrücklich, dass er Mittelreicher sei. Nuja, jeder hat seine Komplexe.... Da rannte aus der Dunkelheit Fayris auf uns zu. „Grimmasch, Jakoon.... Gerling, er..... ich... und dann Bumm!“ „ Aha. Du möchtest also auf deine unnachahmliche Weise andeuten, dass Gerling schon geschnappt wurde?“ „Ja, NEIN... er …. ich...“ „...und dann BUMM. Ja, wir haben verstanden. Also, Jakoon, Zeit den guten Gerling zu suchen.“ „Du könntest auch ein wenig feinfühliger sein, ich versuche hier glaubhaft verzweifelt zu sein.“ „Oh, keine Bange, das ist dir gelungen. Auf geht’s ihr zwei.“ Gleich hinter der nächsten Biegung stellte sich heraus, dass unsere Halbzwölfe anscheinend wie eine Herde Oger durch halb Nadoret gestampft war, da drei geistig ziemlich minderbemittelte Schläger ihrer Spur gefolgt waren und nun auf uns lauerten. Mit einem tadelnden Blick auf Fayris zog ich mein Schwert, Jakoon zauberte einen Flammenelementar heran, und nachdem Fayris und Jakoon ihren Armatrutz zu Ende gesprochen hatten griff ich an. Mit einem wilden „HUSSAAAAAAH!“ sprang ich um die Ecke, das Schwert in der Rechten, den Schild in der Linken. Der Kampf war nicht ausgeglichen. Den ersten Mordbuben streckte ich nieder, während der Feuerelementar alles dafür tat seine gesamte Umgebung in Brand zu stecken... inklusive der beiden anderen Schläger. Jakoon hieb einem der brennenden Schläger seinen Stab über den Schädeln, während Fayris mit ihrem Bogen den Anderen aufs Korn nahm. Gerade als mein Gegner blutüberströmt zusammenbrach und ich mich umdrehte kollabierte der Feuerelementar, und Jakoon sah sich nun einem ziemlich verärgertem Typen mit einer gemeinen Stachelkeule gegenüber. Sein einziger Kommentar war „Ohmist“ bevor ihm der Schläger einen herzhaften Hieb verpasste. Der Andere sprintete an mir vorbei, um Fayris den ihre entzückende Elfenrobe stramm zu ziehen. Ich konnte ihm gerade noch ein Bein stellen, bevor er sich auf Fayris stürzte. „Wirst du wohl hierbleiben? Wir wollen doch wohl nicht eine Frau schlagen?“ Und damit setzte ich mein strahlendstes Lächeln auf und stiess ihm mein Schwert zwischen die Rippen. Fayis erledigte derweil den letzten Schläger, der Jakoon bedrängte, mit einem Pfeil direkt zwischen die Augen. „So ihr zwei, ich bin nicht gerade eine erfahrener Mietklinge, aber beim nächsten Mal muss das etwas koordinierter ablaufen. Fayris, schiess nicht auf irgendwen, sondern hilf Jakoon... und du, Jakoon, versuch beim nächstem Mal einen Feuerelementar zu zaubern, der nicht durch einen leisen Lufthauch gleich wieder ausgeht.“ Die beiden sahen etwas bedröppelt aus und gelobten Besserung. So setzten wir unseren Weg zum Marktplatz fort.
Von dort aus bogen wir in den breiten Weg zu Hafen ein, als uns zwei weiter Schläger der Schmuggler samt einem Kollegen von Jakoon entgegeneilten.“Jakoon, sie haben einen Magier dabei, schick ihn mit einem Somnigravis zu Boden!“ Dumme Idee... Während Jakoon gefühlte zwei Stunden brauchte, um den Zauber loszulassen, schoss Fayris wie wild auf den Magier. Der neue Feuerelementar und ich beschäftigten derweil die beiden Schläger. Der feindliche Magier verteilte derweil fröhlich und ganz nach belieben Ignifaxius und Fulminictus. Das tat verdammt weh, und ich hatte meine lieben Probleme auf den Beinen zu bleiben. Gerade als der Feuerelementar sein Leben aushauchte, brachte es Jakoon fertig den Zauberspruch fehl gehen zu lassen. Ich fragte mich allen Ernstes warum ich diesem Alveranskommando zugestimmt hatte. Das Positive an der Sache war, das Jakoon aufhörte sinnlos hermzustehen, da der etwas angesengte Spitzbube, den sein Elementar gerade noch bearbeitet hatte, ihm einen derben Stoss versetzte. Geschickterweise hieb Jakoon ihm dann mit seinem Stab die beine unter dem Körper weg, sodass er der Länge nach hinschlug. Ich versetzte meinem Gegner den Todesstoss und stürzte mich mit letzter Kraft auf den Magier, der gerad mit einem Balsam Salabunde seine Wunde geheilt hatte, die ihm Fayris Pfeile geschlagen hatten. Mit aller Kraft hieb ich ihm mein Schwert auf den Brustkorb, während ihn Fayris weiter mit Pfeilen traktierte. Schliesslich hatten wir ihn gemeinsam auch in Borons Hallen geschickt, und eilten Jakoon zu Hilfe. Der hielt sich ganz tapfer, aber brauchte dringend Hilfe. Der Schläger hatte gegen uns drei aber keine Chance. Nach dem Kampf musste ich etwas verschnaufen. Keine unsichtbaren Echsen, dafür aber schon 10 Tote heute. Das war mir einen Schluck Ferdoker wert. Gut das ich noch etwas übrig hatte, was für ein blutiger Tag.
Weiter unten, am Ende des Breiten Wegs, nahe dem Tor, erwarteten uns noch einmal Schmuggler. Diesmal waren es gleich fünf, sie hatten aber keinen Magier dabei. Erstaunlicherweise lief das Gefecht recht koordiniert ab. Jakoon hatte verstanden, dass ein Somnigravis im Nahkampf keine Option war, und Fayris konzentrierte Ihre Angriffe immer auf die Gegner des Elementars. Auch wenn desen spektakulärste Eigenschaft war im Kampf zu explodieren, und Jakoon immer wieder neue herbeizaubern musste, rangen wir sie einen nach dem Anderen nieder. Schliesslich gelangten wir zum Hafen, wo Gerling in einem von zwei Lagerhäusern sein sollte. Bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, sprinteten die beiden in jeweils eines der Lagerhäuser, und liessen mich sprachlos mit dem Elementar zurück. Ich stand mit offenem Mund mitten auf dem Platz und starrte ihnen nach. Menschen.... anscheinend war halb Nadoret schwer suizid gefährdet. Die eine Hälfte der Bevölkerung versuchte mit Feuereifer Alles und Jedes umzubringen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, die andere Hälfte versucht mit Hingabe sich ausrauben zu lassen, oder sich einer hoffnungslosen Übermacht zu stellen. Kopfschüttelnd steckte ich mir erstmal mein Pfeifchen am Elementar an, wenigstens dazu war er nutze, hoffentlich explodierte er nicht gleich beim Kontakt mit dem Tabak...
SSSsssssSSSSTtttttSSSTtttttt
Aus der Dunkelheit sausten Brandpfeile heran. Irgendwer hatte es auf mich abgesehen. Als ich herumwirbelte hielten drei hünenhafte Schmuggler grosspurig auf mich zu. „Es ist sinnlos euch zu fragen, ob ich nicht hier in Ruhe meine Pfeife geniessen kann, oder?“ „Hahaha, Jungs seht mal was wir hier haben. Einen Erdnuckel der sich verirrt hat.“ „Schwerer Fehler, Hackfresse.“ Und damit zog ich mein Schwert und griff an. Der Elementar begriff auch was das Stündchen geschlagen hatte, und steckte gleich mal einen der Schmuggler in Brand. Während der Letzte der drei mit Brandpfeilen auf mich schoss verpasste ich dem Maulhelden, der mich Erdnuckel genannt hatte eine saftige Abreibung. Mit einem Sprung in die Höhe rammte ich ihm die Schildkante unters Kinn und trieb ihm dann mein Schwert in den Bauch. Im Bemühen diesmal möglichst weit vom Elementar entfernt zu sein, sprang ich auf den Bogenschützen zu. Noch während ich mit ihm focht war plötzlich der Elementar heran und steckte ihn in Brand. Er hatte tatsächlich einen der Schmuggler erledigt. Sah so aus als ob Jakoon schnell hinzugelernt. Nachem ich die drei um ihre Habseeligkeiten erleichtert hatte, eilte ich in das Lagerhaus in dem Jakoon verschwunden war. Irgendwo musste ich ja anfangen die beiden aus dem Schlamassel herauszuholen.
Im Halbdunkel des Lagerhauses sah ich dann schon, das Meister Ich-zauber-so-gern-laufende-Kerzenflämmchen im Duell mit zwei weiteren Schmugglern etwas Hilfe brauchte. Also auf in den Kampf. Noch während wir mit den Schmugglern fochten, betrat einer dieser nervigen Magier das Lagerhaus, zusammen mit einem weiteren Keulenschwinger. Ich brüllte noch „Jakoon, wenn du diemal wieder Somnigravis versuchst, werde ich dich nachher erwürgen! Grill den Magier!“ und dann stürzte ich mich auf den Kuttenträger. Ein Wuchtschlag und ein Ignifaxius von Jakoon setzten ihm hart zu, während mich von hinten ein Keulenschlag traf. Grunzend stolperte ich nach vorne und versetzte dem Magier noch einen hastigen Schwertstreich, der ihn auf die Bretter schickte. Der Elementar hatte natürlich wieder seinen Geist aufgegeben, und Jakoon war schon verzweifelt dabei einen weiteren herbeizurufen, während ich es mit den letzten beiden Schmugglern aufnahm. Mit Schwung hieb dem Rechten mein Schild vor die Kniescheibe und versetzte ihm mit dem Schwertknauf einen Hieb an die Schläfe, was ihn ins Reich der Träume beförderte. Der letzte Schmuggler versuchte gerade den neuen Elementar zu löschen, als ich ihm das Schwert zwischen die Schulterblätter trieb. Wir eilten sofort aus dem Lagerhaus und wollten Richtung Fayris stürmen, als mich Jakoon zurück riss. „Warte, dort, alles voller Schmuggler, wir sollten unauffällig sein.“ „Du machst Witze, oder? Wie soll das mit einer 4 Schritt grossen, lebendigen Fackel gehen?“ Wir schauten beide auf den Elementar. „Das wird hart, die haben einen Magier dabei.“ „Ja, hab ich gesehen, den knöpfen wir uns als Erstes vor. Sobald der hinüber ist konzentrierst du dich darauf immer neue Elementare zu rufen, sobald wieder mal einer explodiert ist. Wenn dir jemand zu nahe kommt haust du ihm die Beine weg. Den Rest mache ich.“ „Also gut.“ „Auf geht’s!“ Und wild entschlossen stürmten wir zu zweieinhalbt auf den Magier zu. Mit Wut im Bauch zog ich ihm einen Scheitel. Der Magier war schnell in Borons Hallen geschickt, und wir wandten uns den Schlägern zu. Es waren Götterseidank nur drei Nahkämpfer. Einer von ihnen bestand darauf Dolche nach uns zu werfen. Menschen... wie will der einen Zwerg hinter den ganzen Kisten aus 10 Schritt Entfernung treffen, wenn der sich gerade mit seinem Kumpan prügelt? Auch diese Schmuggler wurden erfolgreich niedergerungen, und ich hatte genug von dem Gemetzel. Mein ganzer Wappenrock war blutbesudelt, und das neue Schild schon ganz verbeult. Wir versuchten etwas zu Atem zu kommen, um danach das Lagerhaus von Fayris zu stürmen. Neuer Elementar, neues Glück. Und damit stiessen wir das Tor auf.
Drinnen sahen wir den unglücklichen Gerling an einen Pfeiler gefesselt, während ein älterer Mensch mit eitler Frisur in weisser Kutte vor ihm auf und ab schritt. Genau in diesem Augenblick schoss Fayris wie ein Flaschenteufel auf der anderen Seite des Lagerhauses um die Ecke, legte einen Pfeil auf die Sehne und schoss auf den Schlafrobenträger. Der Pfeil prallte an seinem magischen Schild ab, und ich stöhnte... noch einer dieser Magier. In diesem Augenblick löste sich ein kapitaler Blitz aus seinen Händen des Magiers und traf Fayris mitten auf die Brust. Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen brach sie zusammen. Jakoon schrie auf und wollte den Magier stellen, doch der drehte sich nur höhnisch lachend um, und liess einen Glühkristall fallen. Während Jakoon auf ihn zu rannte sammelten sich Schrott und Abfallreste um das Glühen und formten langsam einen überdimensionalen Schrottgolem. Mir stockte der Atem. Ich hatte an diesem Tag mehr Blut vergossen als in meinem gesamten bisherigen Leben.... doch auf einen waschechten, magischen Golem war ich nicht vorbereitet. Die Kämpfe mit den Schmugglern und den Beckerbolds waren mehr ein Gemetzel als ein Kampf, und ich hatte nie wirklich das Feuer durch meine Adern pulsieren gespürt, aber das hier trieb mir einen eiskalten Schauer den Rücken herunter. Der Kerl war kein gewöhnlicher Magier, und während Jakoon und ich mit offenem Mund den Golem dabei zusahen, wie er sich ein paar Sensen an die eine Hand baute, und einen massiven Amboss an die Andere, machte sich der Magier aus dem Staub.
Kaum hatte der Golem das Gefühl, er wäre komplett, wankte er auch auf uns zu. Mich durchschoss heiß mein Überlebenswille, wie in der Nacht des Piratenüberfalls. Entweder würde ich diesen Haufen Altmetall in seine Einzelteile zerlegen, oder ich würde dabei draufgehen. Ein wildes Grinsen trat auf mein Gesicht, und ich zog das Schwert. „Jakoon, das Ding ist aus altem Holz, zünde ihn an! Und jetzt zu dir du ausrangierter Klodeckel... ich hatte ein paar echt miese Tage. Und wenn wir hier fertig sind, mache ich mir aus deinem Oberschenkel ein neues Pfeifchen. HUUUUUAAAAAAAAARGH!“ Damit eröffnete ich den Kampf. Jedesmal, wenn er mit den Sensen nach mir schlug musste ich ein Stück zurückspringen. Der Elementar zündelte mit Feuereifer an ihm herum, überlebte aber nicht die ersten drei Hiebe. Wenigstens brannte das verdammte Ding. Doch dann traf mich der Amboss mitten auf die Brust, und ich segelte auf Hüfthöhe horizontal an Jakoon vorbei, der gerade dabei war einen neuen Elementar herbeizurufen. Flämmchen sprintete auch gleich auf den Golem zu und steckte ihn wieder in Brand, während Jakoon panisch vor dem Golem in Kreisen davonlief. Wäre der Golem einfach stehen geblieben, hätte er Jakoon einfach eine tachteln können, wenn er das nächste Mal an ihm vorbeigesprintete wäre... aber so lief Jakoon schreiend vorne weg, den Golem auf den Fersen, und dahinter versuchte Flämmchen ihm die Hacken zu versengen. Ich rappelte mich wieder auf, rückte den Helm zurecht, und griff wieder an. Was für ein Tag.... „Komm her du Sohn eines leckgeschlagenen Fasses tulamidischen Fusels. Halte still, und ich schnitze dir 'Grimmasch was here' in den Teil, mit dem du garantiert nicht denken kannst!!!“ Der Kampf wogte hin und her, aber der Golem wurde zusehends instabil, da er ständig brannte. Irgendwann knickte sein Linkes Bein ein, weil das verbrannte Holz sein Gewicht nicht mehr trug. Mit einem wilden Kriegsjodeln nutzte ich sofort die Gelegenheit, um ihm den lächerlich kleinen Eimer von den Schultern zu trennen, der als sein Kopf diente. Ich hätte nach oben schauen sollen, denn genau in dem Augenblick, als mein Schwert den Eimer traf holte er gerade zu einem kapitalen Hieb mit dem Amboss aus, sodass der direkt über mir schwebte. Von seinem magischen Leben befreit stürzte der Schrotthaufen zusammen, und ich bekam den Amboss direkt auf den Kopf. Helm hin oder her, das ist selbst für einen Zwerg zuviel, und ich kippte seufzend hinten über. Während Jakoon mit einem verzweifelten Schrei zu Fayris eilte, umfing mich gnädige Dunkelheit und erlöste mich von den Erinnerungen an diesem blutigen Tag.
Der Zoll ist nicht genug
Stöhnend klärte sich langsam meine Sicht. Jakoon kniete verzweifelt über der reglosen Fayris, während ich mich ächzend hoch stemmte. Schon wieder Kopfschmerzen. Die letzte Beule war gerade mal dazu übergegangen in einem tiefen grün-gelb abzuschwellen, da hatte ich schon wieder mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Ich befreite erstmal schlecht gelaunt und brummelnd Gerling von seinen Fesseln. Der Bosnickel war wieder da, und diesmal hatte er eine Zweihandaxt mitgebracht, anstelle des Hammers. Wie sich herausstellte, hatte der Magier Fayris voll erwischt, und sie hatte keine Chance gehabt. Ewige Rache schwörend nahm Jakoon ihren Bogen mit. Warum er ihr auch noch das knappe Leibchen ausgezogen hatte entzieht sich meiner Kenntnis, damals hatte ich auch wirklich keine übertriebene Aufmerksamkeit für menschliche Pietät und Begräbnisrituale. Heute wundere ich mich allerdings ein wenig.
Wie dem auch sei, Gerling erklärte uns, dass der Magier ein Herr Kaltenstein gewesen sei, den er aus seiner Jugend kannte. Er muss eine interessante Jugend gewesen sein. Nach einigem Palaver wurde beschlossen, dass Jakoon mich ab jetzt begleiten würde, um mit mir zusammen auf Piratenjagd zu gehen. Ich merkte gerade grummelnd an, dass ich mir aber nicht die Beine rasieren würde, um ihren Standards näher zu kommen, und Jakoons Trauer zu dämpfen, da war Gerling auch schon verschwunden. Da es mal wieder bereits dämmerte, machten wir uns auf den Weg zum Markt. Ich wusste schon garnicht mehr wie ein richtiges Bett aussah. Wir stiefelten direkt in den Springenden Hirschen, um Ardo von unseren Entdeckungen zu berichten. Immerhin gabs auch schon beim ersten Mal ein paar Dukaten, und Jakoon hatte auch kein Geld. Ardo war etwas überrascht, dass ich einen Magier mitbrachte, schien aber nichts gegen seine Anwesenheit zu haben. Nachdem wir berichtet hatten, quetschte uns Forgrimm noch eine Weile aus, während Cuano schweigend zuhörte. Als wir auf Stitus Blumfoldt zu sprechen kamen, wurden alle drei hellhörig. Sie erzählten, dass sie ein Schiff gemietet hätten, und das sie damit auf Piratenjagd gehen wollten. Wir wären herzlich eingeladen daran teil zu nehmen. Ich hatte sowieso nichts weiter vor, Jakoon wollte mit, um sich zu rächen, und ausserdem würde ich das Geld für ein Zimmer sparen, wenn ich an Bord schlafen könnte. Also war es beschlossene Sache, und ich kam zu meinem ersten richtigen Abenteuer. Nach dem ganzen Morden in Nadoret brauchte ich eh etwas Luftveränderung.
Als wir am Hafen ankamen, stellte sich allerdings heraus, dass der gute Kapitän, namens Dielbrack, vollkommen pleite war. Anscheinend rettete ihn nur Ardos Geld vor dem Bankrott, er hatte schon seine Mannschaft nicht mehr ausbezahlen können. Die war daraufhin postwendend stiften gegangen, und bevor es losgehen konnte, musste sich jemand darum kümmern. Dieser jemand war natürlich mal wieder ich. Mit Kopfschmerzen.... Nunja, und wenn ich diese Xomascho an ihren Ohren aufs Schiff schleifen musste, nicht meine Schuld, ich sollte sie ja nur wieder bringen. Als Erstes gingen Jakoon und ich zu Nirulf und holten meine Sachen ab. Er zeigte mir auch noch, wie ich meine Beinarbeit verbessern konnte, um so Hiebe besser zu parieren oder auszuweichen. Die Wache hatte noch einen Imker geschnappt, der Feuerfliegen gezüchtet hatte. Falls wir auf irgendwelche Nester stossen sollten, wäre uns der ewige Dank der gesamten Nadoreter Bürger sicher, wenn wir sie unschädlich machen würden. Danach bestand ich darauf bei Meister Bruckbart vorbeizuschauen, denn ich war es leid mit einem Magier herumzuziehen, der noch nicht einmal einen Balsam Salabunde buchstabieren konnte. Auf dem Weg dort hin konnten wir drei der Nester bereits entfernen. Flämmchen war diesmal eine grosse Hilfe, da er die Biester gleich reihenweise anzündete, und jeweil einen halben Schwarm im Alleingang röstete. Nachdem wir bei Bruckbart ein paar Zaubersprüche für Jakoon gelernt hatten, ging es Richtung Laurelin. Unterwegs vernichteten wir noch mehrere dieser Feuerfliegen Nester. Ich muss gestehen, dass ich vom Fleiss des Imkers einigermassen beeindruckt war. Laurelin brachte dann Jakoon bei, wie er Fayris Bogen richtig herum halten könne. Und nach einigen Probeschüssen konnte ich sogar hinter dem Holzstapel wieder hervor kommen.
Auf dem Weg zurück durch das Südtor von Nadoret entfernten wir auch noch alle restlichen Feuerfliegen Nester, und wollten dann über den Marktplatz zurück zur Kaserne. Griese faselte dort etwas von „mal unter dem Tempel nachschauen...“, und wir setten uns etwas abseits hin und wollten unsere schmerzenden Füsse etwas ausruhen. Ein Pfeifchen in Ehren.... Gerade entspannte ich mich so schön, da trat eine alte Vettel auf uns zu. „Möchtet ihr Blumen kaufen? Schaut hier, ich schenke euch DIESES VEILCHEN! RAAAAAAAAAAAARGH!“ Sprachs und hieb nach meinem Gesicht. Vor lauter Schreck fiel ich hinten über von der Bank, und der kapitale Schwinger verfehlte meine Nase nur um Haaresbreite. Mutter Beckerbold hatte uns gefunden, und die war garnicht erfreut darüber, dass ich ihre drei Söhne auf dem Gewissen hatte. Nun, so erübrigte sich auf jeden Fall die Suche nach ihr. Jakoon hieb ihr geistesgegenwärtig die Beine unter dem Körper weg, sodass ich mich aufrappeln konnte und mein Schwert zog. Es war kein fairer Kampf, aber sie weigerte sich aufzugeben, und versuchte sogar noch einen Fulminictus zu zaubern. Nachdem sie das zeitliche gesegnet hatte, nahmen wir auch ihren Ring mit.
Bei Marcusi deckten wir uns dann mit etwas Wäsche zum wechseln ein, da wir sicherlich nicht so schnell wieder ein passendes Geschäft zu Gesicht bekommen würden. Mit dem Blutgeld von Bornhelm für die erlegten Beckerbolds, und der Belohnung für all die zerstörten Feuerfliegen Nester gönnte ich mir noch einen schönen Zwergenmantel bei Proximus, einen Buckler bei Bakur, und einen Sappeurshelm bei Schmied Tarno. Jakoon meinte, er habe noch eine Gugel, etwas Abenteurerkluft und Schuhe in seiner Truhe auf dem Schiff. Wir verstauten alles auf der Thalaria von Kapitän Dielbrack, und nahmen dann die Spur von Silberzahn Jallik, Vierfinger Salm und der Stummen Hummel auf. Der erste sollte gerne Wetten, und Griese hatte doch etwas von Katakomben gemurmelt? Nun gut... mal sehen. Unter dem Tempel und dem Marktplatz waren ausgedehnte Tunnel zu finden, aus denen Kampflärm herauftönte. Als wir näher kamen, entdeckten wir eine Arena, in der sich gerade zwei Männer die Schädel blutig schlugen. Die Zuschauermenge schrie aufgeregt herum und feuerte die beiden an, so auch der gesuchte Silberzahn Jallik. „Na, willste wetten?“ „Hm, nee, lass mal.“ „Was meinste, auf wen soll ich setzen?“ Ich schätzte die beiden Kämpfer ab, Krüppelmacher Reto sah schon überl mitgenommen aus, und Steinbirne Barakor tänzelte um ihn herm. „Ich würd auf Krüppelmacher Reto setzen, der hat gleich sein Comeback.“ „Na gut, Wulfgrimm, alles auf Reto“ Ein paar Sekunden später lag Krüppelmacher Reto im Staub, und Barakor rannte jubelnd im Kreis. „Hätt ich mal nicht auf dich gehört, nu hab ich kein Geld mehr.“ „Du könntest zu Dielbrack zurückkommen, er hat gerade einen Auftrag von einem reichen Händler bekommen.“ „Dielbrack? Niemals, dem hab ich das alles hier zu verdanken....“ „Hör zu, Xomascho, ich habe kaum geschalfen heute nacht, und ich habe tierische Kopfschmerzen, siehst du diese Faust hier? Die riecht nach Boronsanger.“ „Pah!“ „Aber diese hier...“ ich hielt ihm meine rechte Faust unter die Nase. „....vor der hab ich selber Angst. Und nun wirst du zu Dielbrack gehen und dich zurückmelden, VERSTANDEN?“ „Schongutschongut, ich hab ja verstanden...“ Und damit trollte er sich.
Aus der Ecke löste sich eine hünenhafte Gestalt. „Hoho, ein Mann des kleinen Volkes, du bist doch hier nicht mit meinem Medicus Wurrwosch verwandt, oder?“ Aus einer anderen Ecke keifte ein Zwerg „Ich kann alles hören Wulfgrimm, ich komm gleich rüber und leg dich selber aufs Kreuz!“ „Nichts für ungut, war nur ein Scherz, hoho. Wie sieht es mit euch aus, Meister Zwerg, habt ihr Lust selber in die Arena zu steigen? Es winken 2 Dukaten, wenn du Steinbirne Barakor umhaust.“ „Zwei Dukaten? Abgemacht.“ Und damit schob er mich in den Arenakäfig zu dem noch immer jubelnden Barakor. „Hör zu, Weichbirne, ich bekomme zwei Dukaten dafür dich umzuhauen, bleib mal eben stehen.“ „Weichbirne? Oah, DAS wirst du bereuen.“ Zwei Wuchtschläge später lag er bewusstlos auf dem Boden. Wulfgrimm war ganz begeistert. „Na, was ist? Noch ein Kampf?“ Er war gerade dabei die Wetteinsätze zu zählen, und muss wohl eine Menge verdient haben. „Connar ist schon ganz wild darauf dir ein paar neue Löcher in dein Kettenhemd zu stanzen. Wenn du gewinnst winken dir diesmal 4 Dukaten.“ „Für 4 Dukaten kann er das gerne versuchen.“ Und damit wurde ich das Zweite Mal in den Käfig geschoben. Meine Kopfschmerzen liessen nach, und mir gegenüber stand ein recht durchtrainierter Gigrim, der aber partout darauf bestand halb nackt zu kämpfen. Das Publikum war begeistert, nur Jakoon meinte, ich solle mich beeilen, er wäre dieses barbarische Spektakel überdrüssig. Jaja, Herr auch so fein, huch wo ist denn mein Elementar geblieben... ich verdiente hier das Geld, und er mäkelt auch noch rum. Ich schaute finster an dem Nackedei hoch, der sofort mit seinem Dreizack über mich herfallen wollte. Zu dumm nur, dass ich immer noch meine schweren Arbeitsstiefel mit der nützlichen Stahlkappe trug. Ein herzhafter Tritt gegen sein ungeschütztes Schienbein verlagerte den Kampf auf meine Augenhöhe. Er war schon etwas zäher, und parierte meine Wuchtschläge, half ihm aber auch nicht wirklich. Man sollte nie nackt kämpfen. Und so war ich ein paar Augenblicke später 4 Dukaten reicher. Wulfgrimm war begeistert. Ich sollte nun für 6 Dukaten gegen Ifirnia, eine Amazone antreten. Jakoon nahm mich kurz zur Seite. „Lass mich dir helfen, die sieht fies aus. Ich hab auf dich gewettet, mach mir keine Schande... „ Er zauberte einen Stärkezauber auf mich, und schubste mich wieder in den Käfig, wo auch schon die Amazone im geschwärzten Leibchen wartete. „Männer? Pah.“ „Angenehm, Grimmasch.“ Und damit trat ich ihr genauso wie Connar gegen das Schienbein. Doch sie steckte das gut weg, und verzog nur etwas das Gesicht. Beachtlich, kämpfte sie doch fast so halbnackt wie schon Connar vor ihr. Gut, sie hatte einen Brustpanzer. Wenn ich während eines Regengusses mich direkt vor sie gestellt hätte, wäre ich garantiert nicht nass geworden. Aber sie benutzte auch einen Schild. Damit konnte sie einen meiner Wuchtschläge abfangen, der Zweite sass aber, und fügte ihr eine schmerzhafte Wunde zu. Trotzdem gelng es mir nur mit Müh und Not sie niederzuringen. Jakoons beeindruckter Kommentar war diesmal: „Ich bin zwar kein Fachmann, aber mir scheint, das war ein ausgezeichneter Kampf.“ Das Publikum war völlig aus dem Häuschen, und Ifirnia vermachte mir noch aus Respekt vor meiner Kampfkunst ihren Helm. Wurrwosch bekam glänzende Augen bei seinem Anblick, und so verkaufte ich ihn direkt an ihn. Ausetzen wollte ich den nicht, da ich nicht als Zwergenamazone durchgehen würde.
Völlig durchgebeutelt vom Kampf beschlossen wir den Erfolg mit einem Hellem im Springenden Hirschen zu begiessen. In der Taverne stiessen wir dann auf die Stumme Hummel, die nun garnicht mehr so stumm war. Als ich ihm drohte mit den Fingern in seinen Naslöchern ihn zu Dielbracks Schiff zurückzuschleifen, trollte auch er sich brummelnd Richtung Hafen. Mir war die Lust auf ein Helles vergangen, und ich wollte nochmal schauen, ob nicht Schmied Tarno eine bessere Waffe im Angebot hätte als diese Stahlzahnstocher, die sich Schwert schimpften. Als wir bei ihm ankamen, sahen wir Vierfinger Salm mit ihm palavern. „Das bisschen Gedengel nennst du Arbeit?“ tönte das Grossmaul. Ich tippte ihm auf die Schulter, schaute ihn finster an und deutete gen Hafen. „DIELBRACK! JETZT!“ Nach den Kämpfen hatte ich keinen Nerv mehr für Diskussionen. „Willst du mir drohen? Dahin geh ich nicht zurück, nur über meine kalte, tote Leiche.“ Und damit hob er die Nase in die Luft und verschränkte demonstrativ die Arme. Ich zog das Schwert und antwortete „In Ordnung, wie du meinst!“ Als ich ausholte fiel mir Jakoon in den Arm, und wir gingen in einem wüsten Gerangel zu Boden. „Grimmasch, bist du verrückt geworden? Das war nur eine Redewendung!“ „Lass mich sofort los, er hat gesagt er will sterben. Ich will nur noch ins Bett und mindestens 3 Tage schlafen. Der Kerl steht zwischen mir und meiner Koje, ich habe schlechte Laune, Kopfschmerzen, und er will sterben...“ Während Jakoon verzweifelt versuchte mich hinter seinem Rücken zurückzuhalten, grinste er Salm entschuldigend an. „Wie ihr seht ist mein Partner hier ein wenig... äh ... direkt. Es wäre besser ihn nicht zu reizen.“ Doch der nun leichenblasse Viefinger Salm beschleunigte immer noch auf dem Weg in Richtung Hafen, und bekam nur die Hälfte mit.
So gingen wir auch in Richtung Hafen, und ich beschloss mindestens zwei Tage durchzuschlafen.
Auf der Thalaria verstauten wir alles in unsren Kisten, während Jallik, Salm und Hummel im Rekordtempo auftakelten. Dielbrack erkundigte sich noch „Wie habt ihr das jetzt angestellt?“ Jakoon antwortete an meiner Stelle „Sehr viel diplomatisches Feingefühl, und ein Appell an die Loyalität dieser Männer.“ „Beeindruckend, so, Herr Ardo, wo soll es nun hingehen?“ „Ich würde sagen, wir sollten zuerst nach Thurstein segeln“ Ich, grummelnd „Falls wir unterwegs an irgendeiner Insel vorbeikommen, und irgendein Zwerg mit Muscheln im Bart winkt mit Broschüren herüber, fahrt einfach weiter. Der Kerl wollte mich anscheinend beschwatzen seinem Flussvater-Club beizutreten. Die Sorte kenne ich zur Genüge.“ „Moment mal. Bruder Emmeran hat euch eingeladen? Auf seine Insel? Wir werden sofort dort hin fahren.“ Ka baskan draxin... noch so ein Spinner, und dazu noch ein Gigrim. Das konnte heiter werden, also lenkte ich ein, in der festen Absicht dort nichts zu unterschreiben. „Also gut, aber wenn ihr mich weckt auf der Fahrt, ich komme nicht für den Wundarzt auf. Und mit diesen Worten verschwand ich unter Deck und legte mich in meine Hängematte.
Am nächsten Tag erwachte ich, als wir bereits bei Bruder 'Besuche-die-Ungläubigen-mit-erläuternden-Broschüren' Emmeran vor Anker lagen. Seufzend folgte ich Ardo an Land, wo uns schon der Muschelzwerg freudestrahlend erwartete. Ardo und er diskutierten ein wenig, und er erzählte von dem alten Efferd Tempel, und Schatten dort unten, und so weiter und so fort. Ja, der Tempel war alt, ja, da gabs bestimmt Schatten drin... und? Mit der Zeit stellte sich dann allerdings heraus, dass Emmeran ein Geode war. Geoden sind ein Völkchen für sich. Immer leicht sonderbar, vielleicht war etwas dran, aber ich hatte schon zu viele 'Propheten' in Angbar erlebt, um auf faule tricks begeistert hereinzufallen. Er las mir dann als Höhepunkt seiner Führung noch aus der Hand. „Ja, ohjaaaaa..... du wirst dein Schicksal erfüllen...“ „Achwas, wär ich jetzt nicht so drauf gekommen.“ „Aber hüte dich vor der Fisternis....“ „Ich weiss, wenn ich in einem langen, dunklen Tunnel bin, halte dich fern vom Licht.“ „Ich bitte mir ein wenig Respekt aus, ich prophezeie hier in Höchstform!“ „Entschuldige, wenn ich dich unterbrochen habe.“ „Njajaja, also, wo war ich? Achja, ...aber hüte dich vor der Dunkelheit, und den Tentakeln aus der Tiefe!“ „Ok, ich werds versuchen.“ „Die Thalaria wird euch sicher nach Thurstein tragen, zu eurer Erlösung, oder eurem Verderben.“ Ardo, ganz überrascht „Woher wisst ihr das wir nach Thurstein wollen?“ „Ardooo... meine Güte, Thurstein ist der nächste Hafen flussabwärts. Selbst ein blinder Troll kann dir sowas prophezeien...“ „Öh, stimmt, da hast du recht Grimmasch.“ „Und du, junger Angroschim, wenn du es gefunden hast, dann bring es zu mir. Du wirst es wissen, wenn du es siehst.“ „Ja, gaaanz sicher. Ardo, wir wollten gerade ablegen, oder? WIR WOLLTEN DOCH GERADE ABLEGEN!“ „Wie, was? Ohja, Bruder Emmeran, ich habe diese Unterhaltung sehr genossen. Seid versichert, das wir eure Worte und Warnungen beherzigen werden.“ Kapitän Dielbrack strahlte über beide Backen, nachdem seine Thalaria von Emmeran gesegnet worden war, und wir schipperten Richtung Thurstein davon.
Zwei Tage später legten wir im Zollhafen von Thurstein an. Sofort kamen zwei 'Zöllner' und verlangten den zuständigen Händler zu sprechen. Wegelagerer wäre eine passendere Beschreibung für die zwei Dumpfbacken gewesen. Ardo raunte noch Forgrimm und Cuano zu, dass sie schon einmal vorgehen sollten. Er würde den Zoll erledigen und dann nachkommen. Zankend verliessen die beiden das Schiff, während Ardo versuchte die beiden Zöllner etwas einzuwickeln. Jakoon und ich beschlossen auf eigene Faust den Hafen etwas zu erkunden. Sarastro Castellani klagte über seine fehlende Ladeliste, und die hiesige Wirtin war gerade dabei die Sachen ihres durchgebrannten Ex-Mannes Gero vor die Tür zu schmeissen. Sie war nicht gut auf ihn zu sprechen, und ihre Versuche seine Kiste aufzustemmen, in der sie sein Geld vermutete war nicht von Erfolg gekrönt. Wir versprachen ihr, sollten wir etwas herausfinden, ihr bescheid zu geben. Ein wenig weiter trafen wir auf Luzia, die ihren Verlobten vermisste. Irgendwie schienen die Männer hier akut zu diffundieren, wenn sie in die Nähe von Frauenzimmern kamen. Auch ihr versprachen wir zu helfen, sollten wir auf ihren Verlobten treffen. Ein paar Schritte weiter stritten sich Forgrimm und Cuano vor dem Aussentor der Zollfeste.
„Bei Phex, du bist so stur wie eine ganze Herde Ochsen. Was willst du denn tun? Das Tor einschlagen und den Kommandanten zur Rede zu stellen?“ „Ich hab keine Zeit für deine Schleichereien, ich geh da jetzt rein!“ Forgrimm, Cuano, was tut ihr hier? Ardo meinte doch wir sollten zusammenarbeiten?“ „Ja, aber Meister Tausendsassa hier will es mit der gesamten Garnison aufnehmen.“ „Nunja, Cuano, ich denke, wenn Forgrimm sich mit den Zöllnern anlegt hat er den Zwergenvorteil.“ „Zwergenvorteil? ZWERGENVORTEIL?!? Du bist noch verrückter als Forgrimm, Grimmasch. Es ist unmöglich diesen Kampf zu gewinnen.“ „Es gibt kein Wort für unmöglich in Rogolan. Es gibt nur feine Abstufung von 'Herausforderung' Manche sind eben nur etwas grösser.“ „Garoschem Groscho! Ka robolosch hortiman Angroschin. Gortoscha Mortomosch! Die Einstellung lob ich mir!“ „Zwerge, ich werde jetzt UNAUFFÄLIG versuchen dort hineinzukommen.“ Sprachs, und liess Forgrimm, Jakoon und mich zurück. „So, ihr zwei, wir gehen jetzt mal mit dem Kommandanten reden!“ Wir betraten durch das Aussentor die Zugbrücke, auf der Allerlei Zeug stand. Das Fallgitter des Haupttores war geschlossen, und so stellte sich Forgrimm direkt davor auf und brüllte den Wachen oben auf dem Wehrgang zu: „Macht sofort das Tor auf, wir wollen mal mir eurem Kommandanten ein paar Worte wechseln!“ Jakoon stand mit säuerlichem Gesicht hinter ihm. „Sehr diplomatisch Forgrimm, ich muss schon sagen.“ Oben tauchte plötzlich ein Zöllner mit einem lächerlichen Schnauzbärtchen auf. Schaut mal wen wir da haben Leute... schliesst das Tor. Zöllner Ugo, probiere doch mal deine Armbrust an der halben Portion da unten aus.“ Das Tor schloss sich überraschend schnell, und mit einem 'TWÄNNNNG' prallte ein Bolzen von Forgrimms Helm ab.
http://img36.imageshack.us/img36/2213/grimmasch5.th.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/36/grimmasch5.jpg/)
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„Ihr Vandalen! Das hätte ins Auge gehen können. Mal sehen wie euch das schmeckt!“ Mit diesem Worten begann er wie ein Irrer die Bierfässer zu voller Hellem ferdoker zu Kleinholz zu verarbeiten. Das versetzte die Zöllner in helle Aufruhr, und sie stürmten herunter, in der Hoffnung noch das ein oder andere Fass zu retten. Von oben brüllte Schnauzbärtchen „Seid ihr völlig verblödet, lasst das Tor zu!“ Aber es war schon zu spät. Forgrimm, Jakoon und ich erkannten die Gunst der Stunde und stürmten durch das sich öffnende Tor. Dahinter trafen wir auf drei Zöllner, die mehr schlecht als recht mit ihren Waffen umzugehen wussten. Während Forgrimm und ich uns etwas warmliefen im Kampf, rief Jakoon Flämmchen herbei, zauberte einen Armatrutz und begann dann auf die Zöllner mit dem Bogen zu schiessen. Die drei fielen auch recht schnell, aber Schnauzbärtchen war uns entwischt, und hatte weiter oben die Garnison alarmiert. Angrosch sei dank waren diese Zöllner sehr langsam, sodass nur 4 von ihnen bereits auf dem Hof waren. „Grimmasch, du nimmst den Linken, ich den Rechten, und Jakoon, sieh zu das du am Leben bleibst! PUUUUTTPUTPUTPUTTPUTT, ja wo sind deine meine Zöllner, na kommt heeeer, jaaaa so ists fein!“ Und damit hieb er dem Ersten seinen Lindwurmschläger in den Oberschenkel. Ich nahm den Zöllner links davon ins Visier, und unterlief seinen Stoss mit dem Speer. Mein Schwert traf mit voller Wucht auf seine rechte Schulter. Flämmchen beschäftigte den einen Bogenschützen, Jakoon den Anderen. Schnaubärtchen hastete panisch in den nächsten Hof.
Kaum hatten wir einen Zöllner erledigt, kamen schon wieder zwei als Ersatz aus dem Wachraum. So lief ich hinüber und stiess den Kistenstapel vor der Tür um. Drinnen hörte ich die Horde eine Treppe herauf trampeln und schaute nach oben. Auf einer grob gezimmerten Empore, zu der eine hölzerne Treppe hinauf führte, war eine offene Tür zu sehen. Dort wollten sie hin! Ich stürmte die Treppe hinauf, verpasste dem Bogenschützen dort oben einen kräftigen Hieb, und schmiss die Tür ins Schloss. Damit war ihr Nachschub ersteinmal abgeschnitten. Unten im Hof hörte ich Forgrimm lärmen „Jakoon, Schieb den Wagen vor die Tür... und zauber mal nen anständigen Elementar, hier sind schon überall Aschehäufchen. Was bist du für ein Magier? Einer von der Wattebäuschen Akademie zu Fluffighausen?“ „JAJA, das nächste mal, wenn du nach einem Balsam Salabunde krähst wirst du etwas länger warten, Kurzer!“ „Ich komm gleich rüber zu dir, wenn ich diesen Möchtegrenzöllner in die Schranken gewiesen habe! Schieb endlich den Karren davor!“ Ich eilte zurück zu Forgrimm, der es mit drei Zöllnern gleichzeitg aufgenommen hatte. Jakoon schaffte den Wagen vor die Tür, und als wir die restlichen Zöllner erledigt hatten, hatten wir eine kleine Verschnaufpause. Jakoon erneuerte seinen Armatrutz, rief Flämmchen, und stärkte Forgrimm und mich durch einen Zauber.
Kaum war er fertig, rasselte das Tor zum Innenhof nach oben, und vier neue Zöllner sprinteten heran. „Ist hier ein Nest? Na dann kommt mal her ihr Torfschädel... Du da! Du abgebrochene Trollfresse, ja, genau dich meine ich. Schau mal das hier ist meine Axt. Schau genau hin. So sieht eine Axt aus, die dir jetzt deine Kniescheibe in Stücke haut.“ Und mit einem erstickten Schmerzenslaut ging der Zöllner zu Boden. Weiter oben hatten sich hinterhältigerweise Bogenschützen verschanzt. Während Jakoon sie mit Pfeilen eindeckte, eilten Flämmchen, Forgrimm und ich um die Barrikade herum und griffen sie von hinten an. Ein paar Bogenschützen weiter trafen wir wieder auf Schnauzbärtchen. Diesmal hatte er eine Kreuzung aus Oger und Mensch organisiert. „So, mein lieber Ontho, jeder, der hier vorbei will ist dein Feind. Töte sie!“ Jawohl Herr Oberzöllner Taschmann.“ Oberzöllner Taschmann... Schnauzbärtchen war also so eine Art Offizier. „Es half nichts, wir mussten ihm nach, und dieser Muskelberg stand im Weg. Forgrimm und ich begannen auf ihn einzuhacken, während Jakoon und Flämmchen die Bogenschützen beschäftigten. Ontho war ein harter Knochen, und erst als wir ihm mehrfach den rechten Fuss gemeinsam pedikürt hatten, konnten wir ihn bezwingen. Ich war ganz schön mitgenommen, und hatte von dem Nagelbrett, dass Ontho als Waffe verwendet hatte, eine hässliche Wunde an der linken Schulter. Da das Gatter zum Festungsinneren geschlossen war, verschnauften wir etwas, und Jakoon heilte meine Wunde mit einem Balsam Salabunde.
Als wir einigermassen zu Kräften gekommen waren, erwartete uns Taschi hinter dem Gatter. Er wollte verhandeln, und wir sollten ihm folgen. Jakoon war das nicht geheuer, er vermutete eine Falle. Aber die Gelegenheit in die Festung selber zu kommen war zu günstig, also folgten wir Herrn Oberzöllner nach drinnen. Im Hof drehte er sich dann hämisch grinsend um. „Drei Dummköpfe laufen in ihr eigenes Schicksal, wie dumm seid ihr eigentlich, schaut euch um!“ Und wirklich, auf den Holzemporen standen Zöllner mit Brandpfeilen und legten auf uns an. Aus dem Tor gegenüber rumpelte auch noch eine Balliste hinter ein paar Holzschilden. Das sah garnicht gut aus. „Ihr werdet hier und jetzt sterben.“ Zu allem Unglück begann es auch noch zu regnen. Im schemenhaften Zwielicht, erhellt von Blitzen, erspähte Forgrimm Cuano auf dem Wehrgang hinter den Bogenschützen, der sich dort gerade vorbei stahl. „Hey, Schleicher, hilf mir mal!“ brüllte er zu ihm hinauf. Sämtliche Bogenschützen drehten sich zu dem wie vom Donner gerührten Cuano um. Er schaffte es gerade noch hinter einen Kistenstapel zu hechten, und um ihn herum prasselten die Pfeile ins Holz. „Ganz toll, Forgrimm. Wirklich eine taktische Meisterleistung.“ In dem Augenblick war Taschmann hinter den Holzschilden der Balliste verschwunden und gröhlte die Bedienungsmannschaft an „ZIELT AUF DEN ZWERG!“ „Mit Verlaub, Herr Oberzöllner, welchen? Da sind zwei von denen!“ „Ihr inkompetenen Trottel, den mit den Hörnern....“ Die Balliste schwang herum, und richtete sich auf Forgrimm. Der war nun echt sauer, zum Teil über sich selber. „Was? Ihr wollt mit diesem Überdimensionalen Flitzebogen einen Zwerg erwischen? Wisst ihr was ich von euch halte?“ Und mit diesen Worten drehte er sich um, liess seine Hose herunter und präsentierte ihnen das blanke Hinterteil. „NÄNÄNÄNÄÄÄNÄÄÄÄÄNÄÄÄÄÄÄ!“ „Spaaaaaahaaaaannt!“ „Forgrimm, VORSICHT!“ Forgrimm raffte in Windeseile seine Hose wieder hoch, war aber einen Tick zu langsam. „SCHIESST“ Mit einem TWÄÄÄNGGGG löste sich der eingelegte Felsbrocken und traf Forgrimm mitten in den Magen. Er wurde von der Wucht nach hinten in die Stützen einer der Emporen geschleudert, die darauf hin mit infernalischem Krachen über ihm zusammenbrach. Der Zöllner mit den Brandpfeilen, der noch eben darauf gestanden hatte, strampelte noch einen Augenblick in der Luft, dann schlug auch er in den Schutthaufen ein. Von oben johlte Cuano „Das könnte funktionieren, Kurzer!“ Während sich der Schuttberg in Bewegung setzte, weil Forgrimm sich etwas lädiert herauswühlte, gröhlte Taschmann schon wieder „Zielt auf den Zwerg.“ „Welchen Herr Oberzöllner?“ „Bei den Zwölfen!!! Wie schaffst du es zu atmen mit deiner Intelligenz??? Also gut, zielt auf den MAGIER!“ Jakoon war nur noch ein Schemen, als er über den Hof zur nächsten Empore hastete. „SPAAAAHAAAAANNNT!..... SCHIESST!“ das Projektil schlug hinter Jakoon ein, und riss die zweite Empore herunter. Jakoon sprintete weiter, und Forgrimm richtete sich gerade wieder auf. Auch die dritte Empore brach zusammen, aber Jakoon wurde böse erwischt und von den Beinen geholt. „NÄNÄNÄNÄÄÄNÄÄÄÄNNÄÄÄÄÄÄ!“ Forgrimm war voll in seinem Element, und hatte sich vor der vorletzten Empore mit blankem Hinterteil aufgebaut. Das reizte Taschmann endgültig zur Weissglut. „ZIELT AUF DEN ZWERG MIT DEM NACKTEN HINTERN! SPAAAAHAAAAANNNNT!.....SCHIESST“ Forgrimm hatte diesmal die Hose schnell genug hochgerafft und schaffte es gerade so dem Geschoss zu entgehen. Er hielt erst an, als er vor der letzten Empore stand. „NÄNÄNÄNÄNÄÄÄÄNÄÄÄÄÄÄ“ „Ich bringe diesen Zwerg um, SPAAAAHAAAANNT! ....SCHIESST!“ Forgrimm schaffte es abermals dem tödlichen Geschoss zu entgehen, und die letzte Empore donnerte samt Zöllner zu Boden. Damit war der Weg frei für Cuano, der zum Fallgatter hinüberhetzte, unter dem die Balliste stand. Mit Wucht riss er den Hebel für das Fallgitter herunter, und das herabsausende Fallgitter zertrümmerte die Balliste. Damit war der Weg frei zum Eingang des Hauptgebäudes der Zollfeste. Cuano jubelte triumphierend und gesellte sich dann zu uns. Direkt vor der Tür zum Hauptgebäude erwartete und nun Taschmann mit seinem letzten Aufgebot.
Während der Regen immer stärker wurde, bereiteten wir uns auf den Sturm die Treppe hinauf zur Tür vor.
Der Weg in den Krieg
Das alles ist nun schon fast drei Jahre her, das Schicksal hat mich bisher davon verschont wieder das Schwert zu nehmen, aber sonst hatte ich viel Pech. Die Narben im Gesicht sind nicht gerade ein Frauenmagnet und als wandernder Tagelöhner lebt es sich nicht gerade angenehm, aber was soll ich mich beschweren, das Klagen habe ich schon im Krieg verlernt und genutzt hätte es mir auch nicht. »Jasper! Jetzt mach schon du fauler Kerl!« schnautzt der Bauer der mich für einen Hungerlohn über die Erntezeit eingestellt hatte. »Ist ja gut...« Ich griff die Sense fester und machte mich wieder ans Werk, selbst für das kürzeste Verschnaufen warf mir Odo der Bauer Beschimpfungen an den Kopf ich hörte schon garnicht mehr hin, wenn er mich mit Worten bedachte für die ihm so mancher den Schädel eingeschlagen hätte.
»Was ist das dahinten für ein Staubwolke?« Wollte mit einem mal Kasmo, Sohn des Bauern wissen, ich blickte auf und hatte das Gefühl mir würde das Herz stehen bleiben. »Schnelle Reiter.... Mindestens 20 in Angriffsformation...« Odo sah mich schief an und begann dann zulachen: »Achso ich verstehe! Du Eisklumpen hast dich im Scherzen versucht...« »Nein.... Alle die weiter leben wollen ab zum Haus!« Ich warte nicht ab was Odo antwortet sondern lief los, der Krieg hatte mich eingeholt. »WARTE! VERDAMMTER KERL KOMM ZURÜCK!!« brüllte Odo mir nach, doch in mir schlug der Soldat durch: »VERDAMMT NOCH EINS!! ZUM HAUS HAB ICH GESAGT!!« Dieser Aufforderung kam sogar Odo nach, wenn gleich er mehr darauf aus war mich zur Rede stellen.
Am Haus angekommen begann ich meine wenigen Habseligkeiten zu durch wühlen. »Woher wollst du wissen, das das Soldaten sind? Du bist doch blos ein Tagelöhner!« fragte Odo, der von der Angst der anderen langsam erfasst wurde. Stat zu Antworten holte ich hervor was ich gesucht hatte, mein schwerer Rucksack, den ich seit langer Zeit nicht mehr geöffnet hat.... »WOHER BEI BORON?!« Odo staunte nicht schlecht als ich mein schweres Kettenhemd, das Schwert und den Rest meiner alten Ausrüstung auspackte: »Ich war zwei Jahre als Soldat in Andergast.... Glaub mir die werden uns niedermachen wenn wir es nicht verhindern...« Je mehr ich von meiner Ausrüßtung anlegte desto mehr sahen die Auern mit einemal zu mir auf, geradeso als könnte ich alleine sie verteidigen: »Jeder der Willens und Stark genug zum Kämpfen ist, holt sich jetzt ne Sense oder ne Mistgabel, dazu ein Messer, nen Dolch oder nen Hammer im Gürtel!« Was tust du da? Diese Miliz wird kaum zehn Mann stand halten und schon garkeinen 20.... Ich war verzweifelt, selbst mit den knapp 20Mann des Weilers war es eigendlich unmöglich selbigen zu halten. Ich schloss die Augen und begann zum ersten Mal vor einem Kampf beten: »Kor schenke uns die Stärke die wir für diesen Kampf brauchen! Rondra gib uns den Mut hier stand zuhalten! ... Boron sende Golgarie um die Gefallenen übers Nirgendmeer zutragen....« Heute also sehen wir uns wieder Waffenbrüder!
»MISTGABELN IN DIE ERSTE REIHE!! DAHINTER DIE SENSEN!! FASST WEIT HINTEN AN UND HALTET SIE AUF HÖHE EINER PFERDEBRUST!!« Mehr konnte ich ihnen in der kurzen Zeit die uns blieb nicht erklären, der Feind war heran: »EGAL WAS PASSIERT JEDER BLEIBT AN SEINEM PLATZ BIS ICH DAS SIGNAL GEBE!!« Im nächsten Moment brach die Hölle los, die Reiter trafen auf unsere Reihe, fünf der 24Reiter wurden aus dem Sattel geworfen und sieben meiner Leute wurden niedergetrampelt oder aufgespießt. »MACHT SIE NIEDER!!« Brüllte der Komandant der Reiter direkt neben mir, ich sah nur noch das Aufblitzen einer Klinge und dann schlug ich auch schon auf dem Boden auf, nur das Federrauschen in meinen Ohren verriet mir wie schlimm meine Verletzungen waren.
Hungriges Haustierchen
Taschmann hatte sich, mit seinen letzten, verbliebenen Leuten, hinter ein paar Barrikaden vor der Tür zum Hauptgebäude der Zollfeste verschanzt. Sie wagten sich nicht aus der Deckung, und so hatten wir Zeit uns ein wenig vorzubereiten. Forgrimm griff sich ein Schild, das einer der toten Zöllner bei sich getragen hatte. Cuano streifte ein paar Handschuhe über, die Jakoon noch in seinem Beutel bei sich trug. Eine Gugel passte ihm ebenfalls,sodass er zumindestens rudimentär seine Haarpracht schützen konnte. Was für ein Pfau. Wenigstens hatte er seinen Degen dabei. Forgrimm und ich grinsten uns gegenseitig an, als sich Cuano die Gugel überzog. „Soll ich dir noch etwas Salbenfett leihen, damit deine Lockenmähne nicht verrutscht, Schleicher?“ „Spotte du nur, Faulatem, wenn ich von unseren Heldentaten hier in Nadoret berichte, werden mir die Frauen zu Füssen liegen, während du wieder nur deinen Kummer in Hellem Ferdoker ersäufst.“ „Soll mir recht sein, Cuano. Ich kann mit solch dürren Bohnenstangen eh nichts anfangen. Sie würden meiner Männlichkeit sowieso nicht standhalten.“ „Zwergische Männlichkeit? Du redest von einem der kleinsten Dinge auf ganz Dere?“ So ging es eine ganze Weile hin und her, und Forgrimm und Cuno waren drauf und dran die Waffen zu ziehen, als ich einschreiten musste. „Jungs, habt ihr vergessen wo wir sind? Da vorne warten ein paar Zöllner darauf, dass wir zu ihrem Kommandanten wollen.“ Beide Kontrahenten brummelten etwas, aber liessen von einander ab. Jakoon stand nur kopfschüttelnd an die Festungsmauer gelehnt. Er hatte bereits seinen Armatrutz erneuert und Flämmchen reanimiert. Ich hob meinen Buckler. „So, dann lasst uns mal hören, ob dieser Taschmann nicht bereit ist einzulenken. Kommt mit.“
Gemeinsam marschierten wir auf die ausladende Treppe zu. Taschmann lugte über den Rand der Barrikade. „Was wollt ihr? Ihr habt fast alle meine Männer erschlagen. Wir können uns über den Preis einigen. Die Piraten können sehr grosszü....“ Forgrimm fiel ihm ins Wort „PIRATEN? Ihr macht gemeinsame Sache mit diesem Pack?“ Cuano bekam ein nachdenkliches Gesicht. „Jetzt wird mir Einiges klarer. Ihr haltet Ausschau nach lohnender Beute, und sie erledigen die Drecksarbeit, nicht wahr?“ „Nein, wir.... ich... äh... Ihr seid gar nicht auf Geld aus, stimmts? Ihr wollt etwas ganz Anderes....“ „Sehr richtig, Xomascho, wir hatten nur einen Verdacht, aber so wie es aussieht lagen wir ganz richtig.“ „Ich verstehe, Männer, das sind die Schnüffler, vor denen wir gewarnt wurden. Jetzt gilt es, sie oder wir.“ „Wir wollen uns aber nicht abschlachten lassen, Herr Oberzöllner.“ „Wenn ihr nicht durch ihre Hand sterbt, werdet ihr allesamt nachher in der Grube darüber nachdenken können, ob ihr nicht die falsche Entscheidung getroffen habt. Und ich meine die mit dem Teich.“ Die Zöllner um Taschmann wurden bleich, aber noch während sie ihre Waffen hoben zwinkerte Forgrimm mir zu und deutete mit dem Kinn in Richtung der Zöllner links hinter Taschmann, und wir stürmten beide ohne einen Laut die Treppe hinauf. Forgrimm bog nach rechts, ich nach links ab. Während uns sowohl die Zöllner, als auch Jakoon und Cuano verblüfft nachstarrten, hatten wir die erste Barrikade erreicht. Erst als wir die ersten Zöllner dahinter erreicht hatten stiess Forgrimm ein wildes Kampfgeheul aus, dass seinem Gegner das Blut in den Adern gefrieren liess. Ich sparte mir meinen Atem und holte schlicht aus. Anstatt aber zuzuschlagen rammte ich meinem Gegner mit der Linken den Schild direkt an die Kinnspitze. Er fiel wie von Blitz getroffen zu Boden. Sein Kumpan hinter ihm liess den Bogen fallen und nestelte an der Keule in seinem Gürtel herum, die sich offensichtlich in seinem Wams verfangen hatte.
Inzwischen hatten Jakoon und Cuano ebenfalls verstanden, was die Stunde geschlagen hatte. Jakoon schickt Flämmchen los, um Taschmann selbst anzugreifen, und Cuano begann irgendeinen Hokuspokus, der einen leichten Nebel über alles um ihn herum legte. Das schien die Zöllner sehr zu irritieren, und ihre ersten Angriffe fielen so tapsig aus, als würden Kinder mit Holzstöcken spielen. Taschmann hatte ein Langschwert gezogen und hieb leicht angesangt nach Flämmchen, unserem leuchtendem Maskottchen, während Jakoon ihm einen Fulminictus auf den Pelz brannte, und dann begann ihn mit Pfeilen einzudecken. Nachdem Cuano mit seinem Nebelgedöns fertig war, zog er seinen Degen und drang mit einem gekünstelten „HAHAAAA!“ auf Taschmann ein. „Na Taschi, komm, und versuch dich mal an einem ebenbürtigen Gegner.“ Taschmann hatte Flämmchen gerade auf einen Aschehaufen reduziert und wandte sich, immer noch schwelend, Cuano zu. „Na, wie siehts aus, Herr Oberzöllner? Mal bin ich hier, mal bin ich dort, bin ich zu schnell für euere Hoheit?“ Taschmann starrte ihn halb fassunglos, halb aufmerksam an. „...und wo ist mein Degen nun? Hier in der Rechten, und jetzt in der Linken?“ Cuano stach in Richtung Taschmann, und der Degen prallte mit einem DOIOIOIOINNNG von dessen Schild ab. „Ohohohooooo, schnelle Reflexe habt ihr, Aber wie sieht es mit eurer Beinarbeit aus? Schwierig ein so bewegliches Ziel wie mich zu treffen, was? HAHAAA! Wenn ich hier so von links angr....“ Mit einem dumpfen WUUMPF traf Taschmanns Schild Cuano mitten ins Gesicht. Als dieser mit wutverzerrtem Gesicht langsam auf den am Boden jammernden Cuano zutrat, war Jakoon gerade dabei seinen Invocatio Elementum zu Ende zu sprechen. „Was denkst du wer du bist? Ich werde dir deine Flausen schon austreiben!“ Mit diesen Worten hob er sein Schwert und wollte Cuano in zwei Hälften teilen. Jakoon hatte in fliegender Hast seinen Bogen gespannt und liess einen Pfeil von der Sehne schnellen. Er verfehlte Taschmann zwar, aber der musste sich hinter seinem Schild in Sicherheit bringen, sodass Cuano ein unrühmliches Ende erspart blieb. Dafür eilte er nun auf Jakoon zu, um ihn einen Kopf kürzer zu machen. Cuano rappelte sich auf, während Jakoon ein hastiges „Ohmist“ ausstiess, und wechselte den Bogen mit dem Kampfstab.
Der erste Schwertstreich traf Jakoon schmerzlich, aber er konnte ihn teilweise ablenken. Flämmchen hieb nach Taschmanns Schildarm, und Cuano baute sich im Rücken von Taschmann auf. Jakoon versuchte Taschmann mit dem Stab zu Fall zu bringen, der nutzte aber nur die Öffnung in der Deckung aus, um einen weiteren Treffer mit seinem Langschwert zu landen. Dann stach ihm Cuano seinen Degen direkt zwischen die Schulterblätter. Der Stich war nicht tödlich, weil das Kettenhemd des Zöllners Schlimmeres verhinderte, aber die Wunde war tief und musste höllisch weh tun.
Forgrimm und ich hatten die restlichen Zöllner bereits in Borons Hallen befördert und eilten dem bedrängten Jakoon nun zu Hilfe. Während ich zusammen mit Flämmchen auf der linken Seite gegen seinen Schildarm einen Angriff starteten, Hieb ihm Forgrimm mit einem wuchtigen Schlag seiner Axt in den Schwertarm. Taschmann wurde durch die Wucht des Angriffs zu Boden geworfen und stand nicht wieder auf. Schwer atmend stützte sich Forgrimm auf seinen Schild und grinste Cuano an. „Nun, waren das deine schon fast legendären Fechtkünste? Wenn du mit Grimmasch und mir mithalten willst da drinnen, ohne nach 10 Sekunden die Radieschen von unten zu bewundern, solltest du etwas mehr als tun, als wie eine feine Dame auf dem Hofball herumzutänzeln.“ „Du könntest Fechtkunst nicht einmal erkennen, wen sie dich beissen würde.“ Jakoon fiel mit hochgezogener Augenbraue ein „Du solltest wirklich versuchen ein wenig am Leben zu bleiben, Cuano. Die Zöllner hier sind nicht irgendwelche betrunkenen Raufbolde.“ „Wenn wir einen etwas unauffälligeren Weg in die Festung gefunden hätten, müssten wir überhaupt nicht hier mitten im Regen Blut vergiessen.“ „Hört auf zu streiten.“ Knurrte ich die drei an. „Cuano, sieh zu, dass du Jakoon die Feinde vom Hals hälst. Mir egal wie du das machst, und wenn du ihnen dazu im vollen Lauf die Schnürsenkel zusammenbinden musst. Pass auf, dass wir deine sterblichen Überreste nicht von der Wand kratzen müssen. Wir gehen da jetzt rein.“ Mit diesen Worten schloss ich die Tür auf.
Innen schlug Cuano vor durch das Verlies einen Weg nach oben zur Kammer des Festungskommandanten zu suchen. Ich bezweifelte, ob es überhaupt einen zweiten Weg hinunter gab. Ausserdem wollte ich nicht das Elend in den Zellen auch noch zu Gesicht bekommen. Jakoon war zwar nicht begeistert, aber machte sich kampfbereit. Cuano lamentierte immer noch herum, während Forgrimm und ich die Tür zur Haupthalle aufbrachen. Auf der anderen Seite schien gerade die gesamte restliche Garnison zur Fahnenflucht übergegangen zu sein. Gefühlte 150 Zöllner hoben die Köpfe aus den Truhen und Kisten, die sie gerade durchwühlten auf der Suche nach irgendetwas, was sich zu Geld machen lassen könnte. Der Anblick zweier einsamer Zwerge in der Tür schien den Grossteil von ihnen zu belustigen. Ich kann es ihnen nicht verdenken. Bei einer Übermacht von drei zu eins werden selbst Feiglinge nicht fliehen. Vier von ihnen hatten Bogen dabei, der Rest zog ein buntes Sammelsurium an Waffen. Ich warf Forgrimm einen Blick zu. „Weisst du noch, was ich vor dem Tor gesagt habe, Forgrimm? Es gibt kein Wort für 'Unmöglich' in Rogolan, nur eine feine Abstufung von 'Herausforderung'. Dies hier ist nur eine etwas grössere Herausforderung.“ „Recht hast du, Grimmasch. Gortoscha mortomosch, lass uns diesen Trantüten zeigen wie echte Angroschim kämpfen.“ Wir nickten uns grimmig zu und stellten uns Rücken an Rücken auf, während uns die Zöllner einkreisten.
Jakoon und Cuano lugten vorsichtig um die Ecke in den grossen Saal und sahen, wie Forgrimm und ich von den Zöllnern eingekreist wurden. Beide wurden etwas blass, aber Flämmchen entschied für alle Beteiligten, dass es nun an der Zeit wäre für etwas Wärme zu sorgen. Er sprintete um die Ecke, und 5 Zöllner drehten sich zu Jakoon und Cuano um. Flämmchen überlebte keine 4 Sekunden und ging in einer spektakulären Explosion in seinen Aschezustand über. Jakoon dachte garnicht weiter nach und begann sofort einen neuen Elementar zu zaubern. Durch Flämmchens Intervention war der Ring um Forgrimm und mich lockerer geworden, und wir hatten es jeder nur noch mit drei Gegnern zu tun. Allerdings schossen die Bogenschützen immer noch auf uns. Wir wehrten uns so gut es ging und konzentrierten uns darauf so viel Schaden auszuteilen wie möglich, und dabei das leise Schwingenrauschen Golgaris zu überhören.
Jakoon konnte Flämmchen reanimieren, bevor die 5 Zöllner heran waren. Cuano hatte seinen Nebel gezaubert und den Degen gezogen. Als der erste Zöllner heran war zog er noch ein Ass aus dem Ärmel. Plötzlich war sein Gegner in einen Funkenregen gehüllt und wurde von mehrfachen, magischen Schlägen getroffen. Noch während dieser schmerzhaft das Gesicht verzog hieb Cuano ihm den Degenkorb auf die Nasenwurzel, nur um daraufhin den Speer zur Seite zu stossen. Dann trieb er dem taumelnden Zöllner den Degen mitten in den Bauch. Anscheinend hatte Herr 'Fuchsenberg' doch mehr zu bieten als nur flotte Sprüche und geckenhafte Hüpfer. Sein Kampfstil erinnerte zwar mehr an die berühmte Tavernenakademie der feinen Künste, aber er teilte auf jeden Fall mehr aus, als er einsteckte. Jakoon hatte seinen Gegner mit dem Kampfstab von den Beinen geholt und brannte ihm einen Ignifaxius auf den Pelz. Die restlichen drei Zöllner teilten sich auf. Einer brachte Cuano etwas aus dem Gleichgewicht, und trieb ihm mit einem fiesen Stoss der Eisenkeule die Luft aus den Lungen. Flämmchen widmete sich dem letzten Zöllner und hatte ihn bereits in Brand gesteckt.
Trotzdem sein brennender Gegner sich gerade wieder aufrappelte setzte Jakoon selbstlos zu einem Balsam Salabunde auf Cuano an. Der hatte es auch bitter nötig. Bedrängt von zwei Zöllnern gleichzeitig, lief ihm das Blut bereits auf der Brust herunter, da er einen schweren Schwertstreich an die Schulter kassiert hatte. Der brennende Zöllner, der Jakoon angegriffen hatte holte wieder aus und erwischte ihn am Bein, gerade als Jakoon seinen Balsam Salabunde auf Cuano beendet hatte. Jakoon wandte sich ihm wieder zu und parierte den nächsten Schlag.
Während die beiden mit den Zöllnern rangen, hatten Forgrimm und ich den Ring um uns etwas reduzieren können. Es waren nur noch 4 Zöllner übrig, und ich konnte einem von ihnen aus der Drehung heraus das Schwert in die Seite treiben. Als ich es heraus zog gab mir Forgrimm einen Stoss und schrie nur „BOGENSCHÜTZEN!“ Ich hatte verstanden. Forgrimm übernahm die verbliebenen drei Nahkämpfer, und ich rappelte mich auf und sprang auf den nächsten Bogenschützen zu. Den letzten Pfeil von ihm parierte ich mit meinem Buckler, dann war ich heran, und er zog seinen Speer. „Also das musst du mir jetzt mal erklären, wie hast du jetzt gerade aus deinem Wams, der Hosentasche oder aus irgendeinem unaussprechlichem Versteck diese fast drei Schritt lange Waffe gezogen?“ Er dachte nicht daran zu antworten und stiess mit dem Speer nach mir. Die restlichen drei Bogenschützen konzentrierten sich ebenfalls auf mich, und ich musste ein paar fiese Treffer einstecken. Aber ich hatte leichteres Spiel mit ihnen als mit den Nahkämpfern. Und so arbeitete ich mich langam voran und konnte Einen nach dem Anderen in den Nahkampf zwingen. Forgrimm hatte mit den restlichen 3 Nahkämpfern seine liebe Mühe und sah auch nicht mehr taufrisch aus, aber insgesamt begann sich das Schlachtenglück sich zu unseren Gunsten zu wenden.
Cuano und Jakoon fochten immer noch mit ihren Gegnern, aber Flämmchen hatte es geschafft einen der Zöllner in ein rauchendes Etwas zu verwandeln und nahm Cuano einen Gegner ab. In der grossen Halle hatte ich den letzten Bogenschützen gefällt und eilte dem schwer bedrängten Forgrimm zu Hilfe. Gemeinsam erledigten wir die drei schon übel mitgenommen Zöllner. Schliesslich konnten wir Jakoon und Cuano aus ihrer misslichen Lage befreien. Cuano hatte seinen Gegner wirklich schwer verletzt, und ich meinte sogar eine Bisswunde an seinem linken Ohr zu sehen. Durchaus beeindruckt trieb ich ihm mein Schwert von hinten in den Rücken, und er brach seufzend zusammen. Forgrimm hatte derweil Jakoons Gegner in die Mangel genommen, und Jakoon jagte ihm einen Fulminictus mitten ins Gesicht. Nachdem auch noch Flämmchens letzter Zöllner Bekanntschaft mit dem Dielenboden schloss, sanken wir erschöpft zusammen. Forgrimm funkelte mich einem verschwitzten Gesicht grinsend an. „Was für ein Kampf! Wer hat dir beigebracht so zu kämpfen, Grimmasch? Du schwingst dein Schwert mehr wie eine Keule.“ Keuchend erwiderte ich: „Mein Lehrer, Meister Dergan, hat versucht mir beizubringen wie ich mit einer Axt umgehen sollte, aber ich habe irgendwie kein Talent dafür. Ich bin kein Krieger, ich bin Sappeur in Ausbildung.“ „Hahaha, das erklärt einiges. Aber eins kann ich dir sagen, deine Feuertaufe hast du hier auf jeden Fall gerade hinter dich gebracht. Du hast das Herz auf dem rechten Fleck und genug Mut, aber wenn wir zurück in Nadoret sind werden wir mal schauen, dass wir eine richtige Waffe für dich finden. Wenn du weiter so mit dem Zahnstocher da zuschlägst bricht er dir noch in zwei Hälften.“
Jakoon und Cuano starrten abwechselnd und mit offenem Mund Forgrimm und mich an. „Du bist noch in AUSBILDUNG?“ „Ich glaube nicht, dass Gerling das gewusst hat.“ „Zwerge, ich werde sie nie verstehen.“
Wir suchten die Leichen der Zöllner ab und schauten uns dann in der grossen Halle um. Linker Hand entdeckten wir auf einer kleinen Balustrade eine Truhe, die die Zöllner übersehen hatten. Den Inhalt verstauten wir, und öffneten dann die letzte geschlossenen Tür weiter oben. Dahinter bewachten zwei Spassvögel den Eingang zur Halle, in der der Fetsungskommandant sich anscheinend versteckt hielt. „Schau mal, wer da hereingeschneit kommt. Wir haben schon Wetten abgeschlossen, ob ihr es bis hierhin schafft.“ „Gibt es dir nicht zu denken, dass wir hier in einem Stück vor dir stehen?“ „Das können wir schnell ändern.“ Damit griffen die beiden Wachen an. Aber nachdem wir gerade eine ganze Horde Zöllner zu Boron geschickt hatten waren wir ein gut eingespieltes Team. Sie waren schneller tot als sie Pieps sagen konnten. Manche Gigrims wussten einfach nicht wann sie aufhören sollten. Da wir nicht wussten, was uns dort drinnen erwarten würde, verteilte ich den Ret des Wundpulvers, das ich in Nadoret gekauft hatte, und wir bereiteten uns so gut wie möglich vor. Dann stiessen wir die Tür auf und marschierten hinein.
Auf einem thronähnlichen Stuhl lümmelte der fetteste Mensch, den ich bisher zu Gesicht bekommen hatte. Das Gesicht von Stitus Blumfoldt schien in einer Masse aus Fett von seinem Kinn zu schwimmen, und seine Wams war bekleckert mit Essensresten. Dieser Mensch, wenn man ihn überhaupt noch so nennen durfte, musste einen halben Ochsen pro Tag vertilgen, um diese Ausmasse zu erreichen. Auf dem gewaltigen Bauch spielte ein hässlicher Mops, und der Festungskommandant begrüsste uns mit den Worten: „Ah, euch habe ich also den ganze Lärm zu verdanken.“ Forgrimm stapfte vor und schnauzte ihn an „ Allerdings, und wir haben ein paar Fragen an dich, Blumfoldt. Erzähl uns was du für einen Handel mit den Piraten eingegangen bist, oder ich werde dir mal ein wenig die Luft rauslassen.“ „Oh, nicht doch, warum so unhöflich? Die Piraten arbeiten für mich. Gerade sind sie dabei ein Elfendorf zu überfallen, vielleicht bringen sie mir eine hübsche Elfe mit? Man spricht ja von den tollsten Dingen, was die das Liebesspiel mit einer Elfin anbelangt, vielleicht kann ich mich bald selbst davon überzeugen.“ Cuano hielt es nicht länger aus, und platzte heraus: „Was ist mit Mora, wo ist sie? Was wisst ihr von ihr?“ Während Forgrimm sich eine Hand vor die Stirn schlug und leise seufzte, starrten Jakoon und ich Cuano fragend an. „Welche Mora? Eine Frau??? Wir kämpfen uns hier durch die gesamte Festung wegen einer FRAU? Ich denke das solltest du uns erklären Cuano.“ Blumfoldt folgte dem Ganzen müde lächelnd. „Jetzt, da ihr es erwähnt, die Praten sprachen tatsächlich von einer Frau, die sie gefangen genommen haben. Sie waren ganz aufgeregt deswegen. Ich habe sie nicht gesehen. Doch genug palavert, jetzt werdet ihr Bekanntschaft mit meinem Schosstierchen machen. Es war mir eine Freude euch kennengelernt zu haben.“ „PAH! Mit dem Mops werden wir schon fertig, rück endlich mit der Sprache raus.“
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„Aber nicht doch.... Ich denke nicht. Kaltenteins Mann kümmert sich gerade um eure Freunde auf der Thalaria, und ihr werdet jetzt sterben, lebt wohl.“ Und damit zog er an einem verborgenem Hebel unter der Lehne seines Stuhls. Direkt unter unseren Füssen tat sich eine riesige Falltür auf, und wir sausten laut schreiend in die dunkle Tiefe.
Wir schlugen hart auf. Der Fall wurde zum Glück etwas gebremst, da wir in einen seichten Teich gefallen waren, es tat aber trotzdem höllisch weh, und wir brauchten einen Augenblick, um uns zu sortieren. Nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten erkannte ich, dass wir in einer Art Grotte gelandet waren. Die vielen Löcher in den Wänden und dem Boden der Grotte deuteten darauf hin, dass sich hier massenhaft Morfus angesiedelt hatten. Der Ausgang der Grotte lag im Wasser und war durch ein massives Fallgitter gesichert, dessen Ketten sich über die Decke spannten. Wir schleppten uns auf den trockenen Teil der Grotte. Auf der anderen Seite war ein dornenbewehrter Balkon zu erkennen, den der fette Blumfoldt just in diesem Moment kurzatmig betrat. Er brüllte herunter „Kooom, komm mein Kleiner, hol dir dein Futter!“ und warf ein paar blutige Fleischstücke in das schwarze Wasser des Teiches.
Die Oberfläche begann sich zu kräuseln, und etwas Grosses schien sich dort unten zu regen. Anscheinend war der Teich tiefer als man annehmen sollte, und wir vier machten uns auf alles gefasst. Gerade als Forgrimm seinen Lindwurmschläger zog, schoss ein Wald aus riesigen Tentakeln und Fangarmen aus dem Wassser.
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Wir konnten uns gerade noch an die hintere Wand retten, und Jakoon schrie erschrocken auf „Verdammt, das ist ein Krakenmolch!“ Ich hätte mir nie träumen lassen jemals eine dieser alptraumhaften Bestien zu Gesicht zu bekommen. Anscheinend hatte Bruder Emmeran mit seinen prophezeiten Tentakeln recht behalten. Das sah nicht gut aus, und sollte ich diesen alten Kauz jemals wiedersehen, würde er mir einige Fragen beantworten müssen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Teiches tauchte der Kopf des Ungetüms aus dem Wasser, und die langen, schleimigen, saugnapfbewehrten Arme begannen nach uns zu schlagen. Forgrimm und ich sprangen vor, um das Vieh mit unseren Waffen zu traktieren. Wir kamen aber nicht an seinen Kopf heran, und hatten unsere liebe Mühe uns die Tentakel vom Hals zu halten. Schliesslich gröhlte Forgrimm „Alle auf einen Arm, wir hacken dem Viech einen Arm nach dem Anderen ab.“ Das half. Forgrimm und ich liessen unsere schwersten Schläge auf denselben Tentakel herabsausen, Cuano produzierte mit schöner Regelmässigkeit diesen geheimnisvollen Funkenregen, der dem Krakenmolch sehr zusetzte. Jakoon setzte mit Pfeilen und Fulminictus nach. Flämmchen war schon nach dem ersten Hieb explodiert. Der auf einen Arm konzentrierte Schaden, der so entstand, liess das Biest vor Schmerz aufheulen, als wir den ersten Arm abgetrennt hatte. Vor Schmerzen heulend tauchte es unter die Oberfläche ab, und wir hörten es unten gegen die Felswände trommeln. Wir hatten nur eine kurz Verschnaufpause, da nun die Morfus durch das Getrommel aus ihren Löchern gekrochen kamen. Diese schleimigen Blutsauger sind zwar langsam, aber sie machten diesen Nachteil durch ihre schiere Anzahl wieder wett. Sogar Cuano hackte mit auf die Viecher ein. Gerade als wir den letzten Morfu erledigt hatten, tauchte der Krakenmolch wieder auf, und die Tentakel schlugen sofort wieder nach uns. Forgrimm und ich sprinteten sofort wieder zum nächstliegenden Arm und begannen darauf einzuhacken. Diesmal spuckte der Molch aber zusätzlich noch seine Tinte auf uns. Die ganze Höhle wurde glitschig, und das Zeug brannte wie Feuer in den Augen. Wir kämpften unter den höhnischen Bermerkungen von Blumfoldt um unser nacktes Überleben. Forgrimm und ich waren schon völlig verkleistert von dem Schleim und der ganzen Tinte. Jedesmal, wenn der Molch abtauchte, nachdem wir einen Arm abgetrennt hatten, kamen mehr Morfus aus den Löchern gekrochen, und Cuano handelte sich sogar noch Wundbrand bei einem dieser Kämpfe ein.
Wir waren verzweifelt, und ich glaubte schon Golgaris Schwingen zu hören, da müssen Forgrimm oder ich einen empfindlichen Nerv des Krakenmolchs getroffen haben. Das Ungetüm schrie auf vor Schmerz, und wie rasend fuhr es in die Höhe und klammerte sich in seiner Agonie an die Ketten des Fallgitters an der Decke. Fast gänzlich aus dem Wasser herausragend, riss es an den Ketten und schlug gegen die Wände.
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Das brachte den dornenbewehrten Balkon, auf dem der fette Blumfoldt feixend stand zum Einsturz, und er stürzte kreischend in die Tiefe. Rasend vor Schmerz schnappte der Krakenmolch diesen cholesterinhaltigen Bissen mitten aus der Luft, und der Kommandant der Thursteiner Zollfeste endete als Futter für ein wirbelloses, schleimiges Ungeheuer. Das Wüten des Krakenmolchs dauerte nur noch Augenblicke, dann stürzte es mit einem gewaltigen Klatschen in das kochende, schwarze Wasser des Teiches zurück. Einen Augeblick später tauchte seine leblose Hülle wieder an der Oberfläche auf, und das Knäuel der schlaffen Fangarme bewegte sich nicht mehr.
Wir hatten überlebt, und keiner von uns konnte es fassen, dass wir immer noch atmeten. Die gesamte Höhle füllte sich mit dem Gestank halb verdauter Fische, als der Kadaver langsam aufschwamm. Die Wände waren überzogen von der Tinte, und der Boden voll mit den Kadavern der Morfus. Der Teich begann sich mit einer Schicht aus öligem Krakenmolchblut zu überziehen. Als wir uns einigermassen erholt hatten, untersuchte Forgrimm den Kadaver und fand ein paar interessante Gegenstände. Jakoon sammelte noch einen Ring von einem Skelett auf, dann wankten wir zu dem nun offen stehendem Tor, das aus der Grotte führte. Als wir wieder ins Sonnenlicht traten und dem infernalischen Gestank entkommen waren, fiel uns siedend heiss ein, was Blumfoldt über unsere Freunde auf der Thalaria gesagt hatte. Mit grösster Sorge beeilten wir uns zurück zum Schiff zu kommen.
Auf dem Kai fanden wir Dielbrack über den leblosen Körper von Ardo gebeugt, und Forgrimms Schrei war bis hinauf zum Tor der Zollfeste zu hören.
Der Weg in den Krieg
»Jesper« Ich hatte das Gefühl zuschweben, ich nahm alles war als läge ich in einem Haufen Wolle der mich völlig einhüllte, mir war warm, ich sah nichts und hörte nur leise, dass Worte an mein Ohr drangen. »Jesper« Es war eine Frauenstimme oder die eines Mädchens und sie sagte meinen Namen... Oder rief sie? Ich wusste es nicht, ja ich wusste nicht einmal ob ich sahs oder lag, lief oder stand. Und wieder hörte ich die Stimme: »Jesper« Ich versuchte zu antworten und erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht atmete, überrascht begann ich stoßweise wieder zu atmen, die Welt begann sich zuklären. Schlagartig wurde mir kalt, erst nach einer gefühlten Ewigkeit nahm ich den Boden unter meinem Rücken war, spürte das Blut, welches mein Hemd durch nässte und spürte eine Hand die mich sanft zu Boden drückte. »Er lebt!« die Stimme klang erstaunt, »Bei der Wunde müsste er tot sein....« Meldete sich eine andere Stimme zu Wort. »Vergiss nicht.... Er hat zwei Jahre Krieg hinter sich....« »Sagt er.... Nach dem Auftritt glaub ich eher er hat irgendnen Ritter auf der Straße ermordet und ausgeraubt.« Odo lachte, es war weniger die Stimme als der abwertende Tonfall. Mühsam stemmte ich meine Augenlieder auf: »Odo...du ... Arsch!« Entgeistert starrte mich Odo an, als ich meinen Oberkörper hochstemmte und ihn kalt anfunkelte, er war dem Kampf fern geblieben und hatte jetzt nichts besseres zutun als sich über jene lustig zumachen, die tapfer seinen Hof, seine Familie und nicht zu letzt sein wertloses Leben verteidigt hatten. »Bei Kor.... Wenn ich... könnte würde ich... dich in...« Ich hustete Blut hervor, wie schon so oft. »... in deinem Blut... ersäufen...« Mit vor Entsetzen erstarrten Zügen raffte sich der Bauer auf und rannte los. Ich ließ mich wieder zurück sinken und versuchte gleichmäßig zu atmen, langsam driftete ich in die Besinnungslosigkeit zurück, nun beugte sich Elida, Odos älteste Tochter über mich. »Bleib ja wach!« sagte sie im Befehlston und einer Spur Sorge die ich glaubte zu erkennen bevor mich wieder die Dunkelheit umschloss, nun lag es bei Boron ob er Golgarie zu mir schicken würde oder mich zum überleben verdammte.
»Ganz ruhig, Jesper....« Ich war übergangslos erwacht und im begriff mich auf zurichten. »Geht schon!« knurrte ich und schwang die Decke beiseite, ich trug nurnoch eine saubere Hose und konnte an meiner Brust keine neue Narbe entdecken, ich seuftzte. »Gesicht oder Hals?« Ich wendete meinen Blick Elida zu, sie schien sich um mich gekümmert zuhaben. Etwas irritiert antwortete sie: »Hals, aber woher...?« Sie lies die Frage unbeendet, ich antwortete trotzdem: »Ich kenne jede meiner Narben.... Sie sind die Geschichte meines Lebens als Soldat.... Eine blutige Geschichte....« Ich schüttelte mich, ich sah nicht nur einige Jahre älter aus als ich war, ich fühlte mich auch so. »Alle haben gesagt du würdest es nicht schaffen....« Ich verstand nicht warum sie mir das erzählte, es war gleich was die Menschen sagten, Worte alleine ließen Boron kalt, nur was wir taten, konnte ihn bewegen. Als ich schwieg wiederholte sie den Satz: »ALLE haben gesagt du schaffst es nicht!« »Das haben schon viele vor ihnen getan....« »Sagmal, das lässt dich einfach so kalt?!« »Ja.« Sie schien entsetzt und schwieg einen Augenblick, gerade so als hoffe sie ich würde etwas anfügen. »Wie kann dich das kalt lassen?! Wie kannst du dir so wenig aus deinem Leben machen?!« »Ich habe zuviel Tod gesehen, bin zu oft im letzten Augenblick Golgarie von den Schwingen gesprungen um noch Angst zu haben..... Aber warum interessiert dich das? Ich bin nur ein kleiner eigenbrödlerischer Tagelöhner...« Einer der viele Titel den mir ihr Vater verpasst hatte. »Ein Mann der ohne zuzögern sein Leben in die Waagschale geweorfen hat um uns zuretten! Du hättest genauso deinen Kram holen können und fliehen.... Ein geborener Anführer, du hast 20Bauern zum Sieg gegen 24 ausgebildete Soldaten geführt...« »Und mehr als die Hälfte von ihnen in den Tot...« Ich stieg aus dem Bett und griff nach dem geflickten Hemd auf dem noch immer sehr gut das Blut zu erkennen war und zog es über. »Was tust du?« wollte sie wissen.
Die dunklen Gassen von Nadoret
Forgrimm lief sofort zum regungslosen Ardo. Dielbrack berichtete, dass sich ein Fremder an Ardo angeschlichen habe, und als er einen Dolch zog habe er noch eine Warnung zu Ardo herüber gerufen, aber es war bereits zu spät. Der Dolch muss Ardo nur geritzt haben, aber er war vergiftet.
Auf Dielbracks Warnruf hin hatte Ardo sein Schwert gezogen, und den Meuchelmörder mit einem Streich niedergestreckt. Die überraschten Zöllner fielen ebenfalls seiner Klinge zum Opfer, aber danach brach er einfach zusammen, und fiel in diesen todesähnlichen Schlaf, indem wir ihn nun vorfanden.
Das war natürlich eine Katastrophe, und entsprechend betroffen standen wir alle herum, bis Dielbrack anordnete, dass wir ihn erst einmal an Bord bringen sollten. Wir trugen ihn an Deck der Thalaria und bereiteten ihm ein angenehmes Lager auf dem Achterdeck. Was tun sprach Praios... guter Rat war teuer. Forgrimm bestand darauf ihn sofort zu einem Heiler zu bringen, doch wohin? Die Heiler in Nadoret waren nicht einen Heller wert, und ob wir es mit Ardo bis nach Ferdok hinauf schaffen würden war äusserst fraglich. Schliesslich merkte Jakoon an, dass wir es mit Bruder Emmeran versuchen könnten. Immerhin schien er ein Geode zu sein. Forgrimm und ich starrten Jakoon zuerst mit offenem Mund an, aber wir mussten uns eingestehen, dass wir auch keine bessere Idee hatten. Währand Jallik, Salm und Hummel die Vorbereitungen trafen, um die Thalaria reisefertig zu machen, brachte ich noch Luzia ihren Ring zurück, den Jakoon von dem Skelett abgezogen hatte. Die völlig verzweifelte Luzia wusste nicht ein noch aus, und so empfahl ich ihr sich in Nadoret bei Gerling zu melden. Wenn schon die Zöllner korrupt waren und mit Piraten paktierten, war es bestimmt nicht ratsam mit der Stadtverwaltung zu reden. Wer weiss mit welchen dunklen Mächten diese Brüder nun im Bunde waren. Sarastro Castellani, der Händler aus Kuslik hatte unserem Gespräch gelauscht und bot an Luzia auf seinem Schiff nach Nadoret zu bringen.
Um noch ein wenig flüssige Verpflegung für die Fahrt nach Nadoret zu organisieren, ging ich zur Schenke hinüber. Unter den Dingen, die Forgrimm aus dem Krakenmolch geborgen hatte, war unter anderem ein Holzbein. Als die Wirtin das Bein sah, wurden ihre Knie ganz weich. Es war das Holzbein ihres Mannes, und es war der Schlüssel zu der Truhe, die sie bisher erfolglos versucht hatte zu öffnen. Wenn ich ihr es gäbe, könne ich mir etwas aus der Truhe aussuchen versprach sie mir, also überliess ich ihr das Ding. Für mich war es ansonsten wertlos. Die Truhe enthielt ein paar anscheinend persönliche Gegenstände, und um ihr nicht die Erinnerungsstücke an ihren verblichenen Gatten zu nehmen, gab ich mich mit den Dukaten in einem kleinen Beutel zufrieden. Es waren immerhin 10 Dukaten. Kein schlechter Tausch für ein Holzbein. Mit ein paar Krügen hellem Ferdoker unter dem Arm eilte ich zurück zur Thalaria, die gerade bereit war abzulegen. Ich wusste, Forgrimm und ich würden heute Abend genügend damit zu tun haben unsere Sorgen zu ertränken, und so verstaute ich meine Ausrüstung, ging hinüber zu Forgrimm, der an der Reling stand und auf den Fluss hinaus starrte.
Mit 3 Krügen Ferdoker unter dem Arm schlug ich ihm auf die Schulter. „Garoschem, Groscho. Das war ein Tiefschlag. Wir könnten Ardo und seinen Rat jetzt gut gebrauchen, oder, Forgrimm?“ „Allerdings, und ich war nicht da, um ihn zu beschützen. Wenn er stirbt werde ich mir einen Schandbart schneiden.“ „ Bloss nicht, Forgrimm, kein Hettenhemd wäre gross genug um DIESE Blösse zu verdecken.“ „Du hast gut Lachen... ach was solls, reich mir einen Krug Ferdoker, ich muss auf andere Gedanken kommen.“
Er war wirklich depressiv, selbst für einen Angroschim. Die Thalaria steuerte langsam aus dem Hafen und nahm Kurs auf Bruder Emmerans Insel. Es dauerte zwei Tage, bevor wir ankamen, aber Ardos Zustand veränderte sich nicht. Er verschlechterte sich aber auch anscheinend nicht, er lag nur völlig reglos und flach atmend an Deck. Jakoon hatte den Mengbilar und das Gift eingehend untersucht, aber es war ihm unbekannt, welche Kräfte hier am Werk gewesen waren. So setzten wir alle Hoffnung auf diesen irren Zwerg. Er hatte anscheinend Recht behalten mit seiner Prophezeiung. Vielleicht konnte er tatsächlich etwas tun, schliesslich sollen Geoden die Kräfte Sumus beherrschen.
Als wir endlich den kleinen Hafen auf der Insel des Vergessens anliefen, warteten schon alle voller Ungeduld auf Deck. Schon von weitem konnten wir sehen, dass Bruder Emmeran uns bereits erwartete. „Den Flussvater zum Grusse, Thalaria!“ schallte es uns entgegen. Als wir die Landungbrücke herab liessen stürmten wir quasi auf die Insel und bedrängten Bruder Emmeran. Dielbrack, Cuano, Jakoon, Jallik und Salm redeten alle durcheinander. Schliesslich packten Forgrimm und ich den armen Emmeran in stillem Einverständnis unter den Armen, und trugen ihn an Deck, während die schnatternde und gestikulierende Meute hinter uns her rannte. Wir zeigten auf Ardo, und Bruder Broschüre begriff. „Der Dolch....“ „...aus dem Hinterhalt...“ „...und ist in diesem Zustand...“ „...haben ihn so gefunden...“ „...und wer denkt an unsere Penunsen?“ „Meine Herren, ich muss doch bitten.“ „...wollte sich sogar einen Schandbart schneiden...“ „....hab garnix gemacht...“ „Oh Flussvater gib mir Kraft. RUHE, VERDAMMT NOCH MAL! Und wenn ihr nichts dagegen habt werde ich mir jetzt Herrn Ardo mal ansehen. Hier habt ihr alle ein paar getrocknete Einbeeren, nehmt zwei davon und kommt in einer Stunde wieder.“ Und so liess er uns wie bedröppelte Hunde stehen, und widmete sich Ardo. Uns hatte es die Sprache verschlagen, aber wir trollten uns schliesslich und suchten uns etwas womit wir uns beschäftigen konnten.
Forgrimm nahm mich beiseite. „Wir können im Augenblick nichts machen. Ich wollte schon länger mit dir über deine 'Fechtkünste' sprechen. Ich denke, du solltest nicht weiter versuchen mit einem Schwert herumzustochern. Die einzige Technik, die du damit beherrscht ist so hart wie möglich zuzuschlagen. Du gefährdest dich selber, und deine Freunde neben dir, damit mehr als deine Feinde. Was du brauchst ist eine schwere Waffe. Du brauchst einen möglichst schweren Hammer, am besten einen zweihändigen.“ „Ich hätte schon längst so einen, aber der einzige Hammer, den ich in Nadoret gefunden habe war ein alter Vorschlaghammer bei Olbin... und meinen Schmiedehammer natürlich.“ „ Wir werden als Erstes, wenn Ardo bei einem Heiler war, Bakur aufsuchen. Ich habe da einen Hammer für dich gesehen.“ „Ja, haha, guter Witz, den habe ich auch gesehen, den Drakkamalmar, den der habgierige Schuft für unverschämte 490 Dukaten angeboten hat. Soviel habe ich nicht.“ „Ich werde mit ihm reden, ich bin mir sicher, er hat auch ein etwas günstigeres Exemplar. Wir werden hier etwas üben, ein paar Stöcke werden reichen, damit du nicht nur blind drauf haust. Deine Rückhand werden wir trainieren, und dann den Aufwärts Schlag. Die Wenigsten erwarten einen Schlag von links oder unten. Gegen gössere Gegner ist ein Aufwärts Schlag mit einer zweihändigen Waffe unbezahlbar . Wenn du dann soweit bist, müssen wir an deiner Beinarbeit feilen. Mit einem Zweihänder kann man nur eingeschränkt parieren. Das Ausweichen muss dir ins Blut übergehen.“ Wir diskutierten noch etwas die verschiedenen Schlagansätze, dann besorgten wir uns an Land ein paar passende Stöcke. Als wir gerade zurück kamen, hatte Bruder Emmeran seine Visite abgeschlossen.
„Ich habe eine gute, eine weniger gute, und eine schlechte Nachricht für euch.“ „Fang mit der schlechten Nachricht an, dann kanns nicht schlimmer werden.“ „Nun gut, mein Honorar beträgt nach guter, alter Koscher Sitte 100 Dukaten.“ „Du spinnst wohl, Alterchen.“ „Die weniger gute Nachricht ist, ich kann nichts für Ardo tun. Der Dolch war magisch vergiftet, das ist etwas, was sich nicht mit normalen Kräutern kurieren lässt. Ihr braucht einen wirklich mächtigen Heilkundigen.“ „...um nochmal auf dein Honorar zu sprechen zu kommen, hat dir die Sonne dein Hirn weggebrannt? Und wo sollen wir so einen Heilkundigen herbekommen? Sollen wir das Schiff auf die Schultern nehmen und nach Donnerbach schleppen?“ „Die gute Nachricht ist, ich kann mir von eurem Geld endlich wieder in Nadoret ein paar anständige Vorräte leisten, und Herr Ardo wird nicht sterben. Er wacht nur nicht auf, ist aber stabil. Solange er euch nicht ins Wasser fällt und ertrinkt, müsst ihr nur darauf achten ihm ein wenig Wasser und Suppe einzuflössen, damit er nicht verhungert, oder gar verdurstet.“ Cuano tippte Emmeran von hinten auf die Schulter. „Werter Bruder Emmeran, wir danken euch für eure eingehende, und wie ich persönlich anmerken muss, fesselnde, ja ich möchte sogar sagen, faszienierende Diagnose.“ Mit seinem gewinnendsten Lächeln fuhr er fort. „Doch seht uns an, wir sind quasi mittellos. Wir haben unser letztes Hemd dafür gegeben, um diese wackeren Flussschiffer und ihr formidables Schiff zu mieten. Wie könnt ihr nur so herzlos sein und diese Summe von uns fordern? Wir müssen doch alle an unsere armen Familien denken. Alleine ich habe drei Kinder zu Hause, die fast am Hungertuch nagen. Wenn meine Frau diesen Monat die Miete nicht zahlen kann, weil ich ihr die 5 Dukaten nicht zukommen lassen kann, muss ich sie aus dem Schuldenturm auslösen. Ich appelliere an euer Mitgefühl und eure Grosszügigkeit.“ „Schaut mich genau an, sehe ich aus wie die Garether Wohlfahrtsbehörde? Und jetzt gebt mir meinen Geldbeutel zurück, den ihr da in den Ärmel geschoben habt. Ansonsten erhöht sich der Preis augenblicklich auf 150 Dukaten.“ „Huch.... ich weiss garnicht wie der dort hingekommen ist. Ihr solltet ihn wirklich ein wenig fester an euren Gürtel binden. Ansonsten könnte man noch falsche Schlüsse ziehen, wenn er einem unschuldigen und kaisertreuen Bürger in den Ärmel fällt. Eine empörende Unsitte sein Geld so unachtsam herumzutragen.“ „Ihr könnt es ja meinetwegen im Elfendorf versuchen, vielleicht helfen die euch umsonst.“ Ich wurde hellhörig. „Elfendorf? Blumfoldt sprach von einem Piratenüberfall auf eine Elfendorf, bevor er das Zeitliche segnete.“ „Ich verrate euch wo sich ihr Dorf befindet, wenn ihr dann hier verschwindet. Ich sage euch was, ich erlasse euch 5 Dukaten, wenn ihr dann gleich ablegt.“ Cuano mischte sich wieder ein. „5 Dukaten? Wir haben hier einen Mann, der verzweifelt mit dem Tode ringt, und meine vier Kinder werden sich bei der Summe immer noch als Teppichknüpfer verdingen müssen. Meine Frau hatte schon blutige Hände vom vielen Wäschewaschen, als ich abgefahren bin, um wenigstens ein wenig Geld zu verdienen. Ihr solltet mindestens 50 Dukaten im Preis nachlassen.“ „Ich bin nicht Chefmedicus der Dunkelforst Klinik, 6 Dukaten.“ „6 Dukaten, Meister Zwerg, ihr solltet vor Scham im Boden versinken. Der Herr Zagor hier muss seine Verlobte freikaufen, die von den elenden Sklavenhändlern des Beys von al Ybi geraubt wurde, und jetzt im Harem schmachtet.“ „7.“ „7 Dukaten, bei Praios dem Gerechten, wenn mich meine Mutter, Boron sei ihr gnädig, so sehen könnte, sie würde sich im GRABE umdrehen. 47 Dukaten ist das absolute Minimum.“ „8, aber nur weil mir die Geschichte mit euren Kindern so gut gefallen hat.“ „Nein, nein, das könnt ihr uns nicht antun... 45 Dukaten. Der Vater von Grimmasch wurde bei einem Stolleneinsturz schwer verletzt, und hütet nun mit einem Trümmerbruch des gesamten linken Beins das Bett. Kein Medicus konnte ihm helfen.“ „Das ist sein Problem, 9.“ „NEUN Dukaten, wisst ihr überhaupt, dass Kapitän Dielbrack beim letzten Besuch in Nadoret seinem Angestellten Hummel die Zunge herausschneiden musste, um sie als salzige Koschammerzungen zu verkaufen? Nur um die Heuer und die Hafengebühren zu bezahlen? Seitdem ist er stumm. 43 Dukaten mindestens, habt ein Herz.“ „Der war gut, 10 Dukaten, aber nur weil ihr es seid.“
„40“ „11“ „Herjehmineh! 37!“ „12“ „35“ So ging es noch eine Weile hin und her, und wir erfuhren erstaunliche Dinge über Cuanos siebzehn Kinder und ihre Arbeit in der Teppichweberei, von den dortigen Aufsehern mit den Ochsenziemern, und so weiter. „Also gut 75 Dukaten, aber das ist mein Allerletztes Wort!“ „Abgemacht. Da wir uns jetzt über den Preis geeinigt haben, könnten wir jetzt die Werbekostenpauschale und die gesetzliche Zuzahlung sprechen? Soweit ich weiss ist Herr Ardo privat versichert.“
Wir liessen die beiden weiter feilschen. Forgrimm holte den Steinblock hervor, den er aus dem Krakenmolch geborgen hatte, und wollte ihn im Fluss säubern. Emmeran hielt mitten im Feilschen inne, bedeutete Cuano zu schweigen und schnüffelte. „Was riecht hier auf einmal so fürchterlich? Es gibt nur wenige Dinge, die so sehr wie ein toter krakenmolch stinken. Was habt ihr da?“ Forgrimm verbarg den Stein hinter dem Rücken. „Nichts, nichts, Bruder.“ „Zeigt mir was ihr da hinter dem Rücken habt.“ Ich nahm Forgrimm den Stein ab und zeigte ihn Emmeran. „Wir haben diesen Stein gefunden. Auf der einen Seite ist ein Delphin eingraviert, und er stinkt nach totem Krakenmolch, weil das Vieh ihn nicht freiwillig her gegeben hat.“ „Ihr habt einen KRAKENMOLCH getötet?“ „Ja, mit Efferd hab ichs nicht so, und das Ding wollte aus uns leckeren Zwerg am Spiess machen.“ „Das ist in der Tat eine Kreatur aus Efferds Reich. Und sie bewachte diesen Stein?“ Forgrimm brummelte: „Nun ja, bewachen ist relativ. Ich bewache nicht gerade meinen Darm, aber ich werde ärgerlich, wenn jemand versuchen würde ihn aufzuschneiden.“ Alle Umstehenden traten einen Schritt von mir zurück, da ich den Stein in die Höhe hielt. „Darm? Ähem, wie wäre es, wenn ihr das gute Stück kurz dort reinigt, bevor ihr es mir gebt?“ „Wir haben noch nicht den Solidaritätszuschlag besprochen... wenn ihr den Stein gereinigt haben wollt, müsst ihr uns schon etwas entgegenkommen....“ „Also gut, also gut, ihr bekommt die ganze Behandlung umsonst, wenn ich den Stein dort bekomme, gereinigt versteht sich.“ „ABGEMACHT! Grimmasch, da vorne habe ich eine seichte Stelle vorhin gesehen, mit perlklarem Wasser. Ihr werdet sehen, Bruder Emmeran, unser Grimmasch hier kennt sich HERVORRAGEND mit Steinen aus, er ist sozusagen ein Experte im Steinereinigen.... was machst du hier noch, Grimmasch, HUSCH! Der ehrenwerte Bruder Emmeran wartet sehnsüchtig auf dieses Juwel handwerklicher Künste!“
Bei diesem Preis beeilte ich mich wirklich damit den Stein sauber zu machen. Ich polierte ihn sogar ein bisschen. Keine Ahnung was Emmeran daran so gefiel, aber einem geschenkten Grubenpony schaut man nicht ins Maul. Ich lief sofort wieder zurück. „So, mein lieber Grimmasch, der hochgeschätzte Bruder Emmeran, seines Zeichens Magus und oberster Erzbischof des Flussvaters, hat sich bereit erklärt im Tausch gegen dieses, von uns erbeutete Artefakt hochelfischer Handwerkskunst, uns den vollen Preis für die Behandlung zu erlassen, und zusätzlich schenkt er dieses wirklich wundervolle, geodische Amulett, dass dir ein volle 5 Götterläufe längeres Leben garantiert.“ Ich gab ihrer höchsten und obersten Heiligkeit der Kirche des Flussvaters den Stein. „Ah, darauf habe ich schon lange gewartet. Wer hätte es gedacht, das Efferd ihn im Magen eines Krakenmolchs versteckt hat. Grimmasch, mein Junge, komm mit. Ihr anderen, trollt euch aufs Schiff, wir haben etwas Privates zu besprechen.“ Mit diesen Worten zerrte er mich zu der alten Ruine. "Dies ist ein alter Tempel zu Ehren Efferds. Man sagt, er wurde von ihm selber verschlossen. Dieser Stein hier wird uns den Eingang öffnen.“ Nach ein wenig Hokupokus schwebte der Stein wirklich zur Tür, und passte dort exakt in eine Vertiefung. Knackend, und als ob ein ganzes Felsmassiv über die Treppenstufen geschleift würde, öffneten sich die Türen und gaben den Eingang frei. „So, hier unten, am Grund des Tempels ist etwas, was ich unbedingt haben möchte.“ „Wieviel?“ „Es ist kein Geld wert, es bedeutet viel mehr für mich. Wenn du es aus der Tiefe bergen kannst, wird dich der Flussvater sicher reich belohnen.“ „Diesmal keine Tentakel?“ „Nein, versprochen, aber was in den Gängen auf dich wartet kann niemand sagen. Komm zu mir zurück, wenn du bereit bist.“ „Na gut, aber zuerst müsen wir uns um Ardo kümmern.“ „Das verstehe ich.“ Ich verabschiedete mich und nahm mir vor, wenn ich Zeit finden würde, würde ich dort unten mal nach dem Rechten sehen. Einige dieser Schieferablagerungen sahen vielversprechend aus. Und ich hatte dieses Ziehen im Knie, was ich sonst nur bekam, wenn ich auf eine Erzader bei der Arbeit stiess. Wer weiss, vielleicht sogar Gold?
Da wir nun wussten, dass Ardos Zustand sich nicht verschlechterte, machten wir uns zuerst auf nach Nadoret. Die Überfahrt dauerte nur einen Tag, und Forgrimm und ich übten solange, bis uns der Schweiss den Rücken herunter lief. Als wir endlich am Nadoreter Kai fest machten, beluden wir uns mit den erbeuteten Sachen aus der Zollfeste, und wir schleppten alles hinüber zu Olbin. Der staunte nicht schlecht, und bekam ganz glänzende Augen. Cuano war sofort wieder in seinem Element. „Guter Mann, ich sehe das Entzücken in euren Augen.... seit ihr vertraut mit der gräflichen Regelung von 896 BF bezüglich der Werbekostenpauschle?“ Wir überliessen den armen Olbin Cuanos Verhandlungsgeschick, und machten uns auf, um Waffenhändler Bakur einen Besuch abzustatten. „Willkommen, willkommen... schaut euch ruhig um, ihr werdet keine schärferen Klingen in ganz Nadoret finden. Allererste Qualität. Schaut, dieses Schwert, schneidet durch Stahl wie durch Koschtaler Kohlsuppe.“ Forgrimm schaute ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Wir suchen etwas... hm.... Massiveres. Zwergisches, wenn ihr so wollt.“ „Ah, dann handelt es sich sicherlich um eine Axt? Nein? Dieser wunderbare Brabakbengel vielleicht.... Auch nicht? Hm, massiver? Ich hätte noch diesen zweihändigen Hammer, schon etwas abgenutzt, aber immer noch top in Schuss.“
Just in diesem Moment bog Cuano um die Ecke, der damit beschäftigt war die Münzen in seinem Beutel zu zählen. „Ahhh, hier seit ihr. Na Mädels, auf Shopping Tour? Mal die neuesten Kreationen von L'rak D'lefregal anschauen? Tja, die Mode aus Xorlosch ist immer so teuer, und ich muss auf die beiden hier etwas achten, sonst lassen sie überall anschreiben. Was zeigt ihr ihnen da gerade, guter Mann? Einen Zweihandhammer? Du meine Güte, der hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Grimmasch, willst du den wirklich haben?“ „Ich,.... also ich denke....ja...“ „Gutgut. Aber hast du auch darauf geachtet, dass der Stiel erst einmal ersetzt werden muss? Schau hier, schon ganz gesplittert. In Havena würde sich ein Händler SCHÄMEN, wenn er nur einen Gedanken daran verschwenden würde eine solche B-Ware an seinem Stand feilzubieten....“ Während er herumlamentierte, und Bakur schon ein hochrotes Gesicht bekam, stiess er bei der Vorführung, wie der Hammer bei einem Hieb auf Granit brechen würde, mit einer gut gekleideten Dame zusammen. „Oh, ha, oh entschuuuldigung meine Dame, wie konnte ich nur so UNACHTSAM sein, es tut mir unendlich leid. Haben wir uns schon einmal getroffen? Ich meine mich an eure entzückenden Augen zu erinnern, vielleicht auf dem Hofball von Fürst Bennain. Nein? Ein Jammer, eure Ausstrahlung hätte sicherlich wie eine Frühlingsbrise auf die langweilige Gesellschaft gewirkt.“ Gerade noch strahlend lächelnd drehte er sich plötzlich wieder todernst zu Bakur um. „Wie war doch noch dieser völlig überhöhte Preis für dieses betagte Kriegsgerät minderer Qualität? 3 Dukaten?“ „Ich muss doch sehr bitten! Meine Ware ist ausschliesslich von allerhöchster Güte!“ Wir kauften schliesslich den Zweihand Hammer, und Jakoon bekam als Preisnachlass noch einen besseren Langbogen.
Ich konnte mich nicht länger beherrschen. „Cuano, hast du der Frau da gerade ihre Geldbörse gestohlen? Das ist Diebstahl!“ „Nein!“ „Aber du hast ihre Börse in der Hand.“ „Es kam zu einer spontanen Verschiebung in der finanziellen Hemisphäre, das passiert mir andauernd, ich kann nichts dafür.... und schaut, ich habe auch ihr Taschentuch, einen Glücksbringer... und ich frage mich allen Ernstes, wie sie diesen Kerzenleuchter unter diesem doch sehr eng geschnittenem Kleid verborgen hat.“ „CUANO!“ „Du meine Güte, Grimmasch, was bist du nur für ein Moralapostel.“ „Du bist ein hundsgemeiner Dieb!“ Forgrimm tippte mir auf die Schulter, und versuchte mich lachend etwas zu beruhigen. „Cuano ist ein Phexgeweihter, du wirst dich daran gewöhnen müssen.“ „Oh ihr Götter, das kann ja heiter werden. Ich war bei der Stadtwache, wenn auch nur kurz. Wenn Hauptmann Nirulf das mitbekommt, enden wir alle im Kerker.“ „Aber, aber, ich wurde noch nie erwischt.... nagut, einmal, aber das war als Ardo und Forgrimm mich ertappt haben. Das zählt nicht. Lasst uns doch der Diebesgilde nachher einen Besuch abstatten.“ „DAS wird sicher interessant. Lasst uns zuerst unter dem Tempel vorbeischauen, ich will sehen, ob ich nach den Übungsstunden mit Forgrimm den Hammer mal ausprobieren kann.“
So marschierten wir hinauf zu Marktplatz. Cuano hatte einen Mehlsack irgendwo aufgetrieben, und auf dem Weg nach oben schien der Inhalt magisch anzuschwellen. „Oh, du meine Güte, ich Tölpel, kann ich euch aufhelfen, mein Herr? Ich bin so ungeschickt.“ „Ein Efferdgeweihter, was man nicht alles für interessante Leute hier in Nadoret antreffen kann. Wer ist euer Schneider? Diese Robe umschmeichelt ja geradezu euren Bizeps, und dieser Stoff, so weich wie Elfenbausch.“ *Leises Klimpern*
Schliesslich gelangten wir in die Katakomben. Wulfgrimm begrüsste mich freundlich, während sich Cuano ächzend entschuldigte. „Ich äh.... muss eben... Händler.... ihr wisst schon.“ Und damit wankte er auf Wurrwosch zu. „Nun, Meister Zwerg, wie siehts aus, wollt ihr nochmal in den Ring steigen? Der nächste Gegner wird euch liegen, er heisst Tragasch. Was sagt ihr?“ „Ich könnte eine Runde im Ring vertragen... lasst uns beginnen.“ Jakoon verlieh mir wieder seinen Attributio Potestas, und dann befand ich mich auch schon im Ring.
Mein Gegner war ein wirklich seltsamer Angroschim. Er war spindeldürr und mindestens ein Kopf kleiner als ich. Dafür war sein Zweihandhammer fast doppelt so gross wie er. Ich weiss nicht, was ich ihm sagte, aber er war tödlich beleidigt, und setzte sofort zu einem Hammerschlag an. Ich wich aus, wie es mir Forgrimm gezeigt hatte, und hieb dem armen Kerlchen meinen Hammer mit einer schnellen Bewegung an die Schulter. Das trieb ihn zur Weissglut, und er schlug nach mir mit einer wilden, kreisenden Bewgung, die man aber schon im Ansatz erkennen konnte. Ich parierte diesmal den Hieb, aber dabei hätte ich fast den Hammer aus den Händen verloren, da Tragasch wesentlich mehr Kraft besass, als man ihm es nach seinem Äusseren zutrauen sollte. Ich musste einen Schritt zurückweichen, und er setzte sofort nach, um erneut einen Hammerschlag auf mich herabsausen zu lassen. Ich wich wieder wohlweislich aus, setzte aber diesmal zu einem wuchtigen Schlag an, bevor er sich zu mir wieder umdrehen konnte. Das liess ihn fast in die Knie gehen, und er ächzte vor Schmerz. Bevor er sich fangen konnte, schickte ich ihn mit einem Hieb an seinen überdimensionalen, gehörnten Helm ins Reich der Träume. Draussen jubelte Forgrimm: „KANGROSCHA! Soooo macht man das!“
Ich grinste über beide Backen. Das mit dem Hammer funktionierte wunderbar. Als mir Wulfgrimm das Geld ausbezahlte, fragte er mich, ob ich gegen seinen Champion antreten wolle. Ich willigte ein, und stand Minuten später einem beeindruckendem Ork gegenüber. Der Schwarzpelz war mit Schild und Säbel bewaffnet. Das würde nicht einfach werden. Thurazz, so der Name des Orks, erwies sich als äusserst kampferprobt, und setzte mir mit ein paar schnellen Finten sehr zu. Als ich eine Öffnung in seiner Deckung sah, schlug ich mit einem wilden Hieb zu, den er aber nur lachend mit dem Schild abwehrte. „Ist das alles? Zeigt mir eure Kraft!“ Ich war arg in Bedrängnis, und als letzter Ausweg blieb mir nur das zu probieren, was Forgrimm mir mit dem Aufwärtshieb gezeigt hatte. Als Thurazz wieder mit einer Finte versuchte mich zu treffen, wich ich einen halben Schritt zurück, und nutzte die Bewegung um von unten gegen den Rand seines Schildes zu schlagen, da mein Hammer eine grössere Reichweite hatte. Das brachte ihn aus dem Konzept, und ich konnte einen schweren Treffer mitten auf seiner Brust landen. Deutlich vorsichtiger geworden, begann mich Thurazz mit einer ganzen Serie von Finten vor sich her zu treiben. Ich konnte den meisten Schlägen ausweichen, aber er erwischte mich ein ums andere Mal, und mir ging langsam die Puste aus. Da wurde er zu siegesgewiss. Er versuchte mich mit einem Schildstoss zu Boden zu werfen, allerdings hatte ich seine Attacke erahnen können. Mit einem Rückhandschlag traf ich ihn von links, als er durch seinen eigenen Schwung getragen an mir vorbei taumelte. Ich legte alle Kraft, die ich noch besass, in einen Wuchtschlag, direkt auf seine linke Flanke. Der Hammer traf ihn krachend auf sein Schulterblatt, und Thurazz sank stöhnend zu Boden. Ich hätte keine weitere Minute mehr durchgehalten. Cuano bemerkte von draussen „Glückwunsch, zu meinem Leidwesen habe ich auf den Gegner gesetzt.“ Schnaufend auf den Hammer gestützt liess ich mich von Wulfgrimm ausbezahlen. Dann schlug ich vor Erholungsphase nach oben in den Springenden Hirschen zu verlegen. Das fand allgemeine Zustimmung, und da Cuano in Geberlaune war, lud er uns alle ein.
Wir suchten uns einen netten Tisch, und bestellten reichlich Bier, und etwas Deftiges zu essen. Nachdem eine der hübschesten Angroschna, die ich jemals gesehen habe, unsere Bestellung gebracht hatte, verabschiedete sich Cuano kurz, da er mal für kleine Khômgeparde müsse. Das Geld liess er bereits auf dem Tisch liegen. Wir tafelten fürstlich, aber Cuano erschien nicht mehr. Er war eine Etage nach oben gestiegen auf der Suche nach dem stillen Örtchen. Als wir unser Mahl beendet hatten, und er immer noch nicht aufgetaucht war, beschlossen wir schon einmal auf den Marktplatz zu gehen. Er würde uns sicher finden. Gerade als wir die Tür nach draussen öffneten, erklang von oben ein wüster Tumult. Eine aufgeregte Männerstimme brüllte sich heiser, und dazwischen waren spitze Frauenschreie zu hören.
Jakoon erfasste die Situation als Erster. „Nicht gut, gar nicht gut, wenn Cuano nicht zu sehen ist.... lasst uns hier unauffällig verschwinden, seeehr unauffällig.“ Wir schlenderten so unauffälig wie möglich nach draussen. Der Tumult wurde immer lauter und näherte sich dem oberen Treppenende, als wir die Taverne verliessen. Draussen gingen wir sehr langsam und völlig unschuldig hinüber zur Treppe vor dem Praios Tempel. Kaum hatten wir die unterste Stufe erreicht, als Cuano wie angestochen aus der Taverne raste, während er noch versuchte sich seinen linken Schuh anzuziehen. Etwas unelegant, aber wirklich schnell war er, das muss man ihm lassen. Panisch schaute er sich um und erspähte uns dann. Gerade als er zu uns herüber rief „So tut doch etwas!!!“ Sprang ein Mann mit hochrotem Gesicht aus der Taverne. Hinter ihm, im Schlepptau, eine fast nur halb bekleidete Dame. Wir schüttelten nur äusserst unauffällig mit dem Kopf, während Jakoon anmerkte „Stur lächeln und winken, Männer. Lächeln und winken.“ Und so sprintete Cuano mit Höchstgeschwindigkeit an uns vorbei in Richtung Hafen, während wir etwas tumb, aber äusserst unauffällig freundlich lächelten, und ihm hinterher winkten.
Pelzige Angelegenheiten
Cuano entschwand Haken schlagend in Richtung Hafen, mit dem aufgebrachten Mann dicht auf den Fersen. Hätte uns jemand so gesehen, wie wir ihm nachwinkten, er hätte angenommen, dass wir die berühmten drei Stuhdjes aus Avestreu wären. So krampfhaft und dümmlich grinsend wie wir da in einer Reihe standen, und Cuano nachwinkten. Als Cuano in halsbrecherischem Tempo in den Breiten Weg abbog, und damit ausser Sicht geriet, zischte Jakoon Forgrimm und mir aus dem Mundwinkel zu: „Auf drei drehen wir uns ganz langsam, und ohne übertriebene Hast um, und werden sehr langsam hinter den Tempel schlendern.... eins, zwei, drei. ….Forgrimm, hör auf so falsch zu pfeifen, die Leute kucken schon...“
Kurze Zeit später standen wir aufatmend hinter dem Tempel. Der einzige Händler, der dort seinen Stand aufgebaut hatte, war der zottelige Krumme Otto. Er witterte wohl Kundschaft, und schmetterte fröhlich das Credo seines Ladens voller Inbrunst hinaus. „Alles rund ums tote Tier, gibt’s wie immer nur bei mir!“ Immer noch ganz nervös nach allen Seiten schauend, versuchte Jakoon den Händler daran zu hindern noch mehr Kundschaft auf uns aufmerksam zu machen. „Guter Mann, darf ich mir mal ihre Waren näher anschauen?“ „Aber sicher, schaut hier, alles was das Herz begehrt, Gruftasselaugen, getrocknete Fledermausflügel, Wolfsrattenschwänze.... ich habe sogar Amöbensporen aus Al'Anfa. Die Biester sollen da so gross wie Oger werden.“ „Was ist denn in den Käfigen dort? Diese Tiere sehen ungewöhnlich aus, und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, seltsam lebendig, für tote Tiere.“ „Oh das... jaaa, das sind die legendären Valpodinger. Das war eine Bestellung für Meister Bruckbart, leider war es eine sortierte Bestellung, und ich musste auch ein paar Säbelzahnkaninchen und Brüllhamster abnehmen. Seitdem ich die Brüllhamster feil biete darf ich meinen Stand nicht mehr auf dem Marktplatz aufbauen. Die Anwohner haben sich so lange über den Lärm beschwert, bis mich die Büttel hier her geschleift haben.“ Ich schaute in die Käfige. „Ihr habt Brüllhamster im Angebot?“ Mir wurde plötzlich ganz wehmütig ums Herz. Ich musste an Boronfried denken, und wie es ihm jetzt wohl ging. Zwischen einem Angroschim und seinem Brüllhamster gab es eine sehr enge Freundschaft, wenn man viel Zeit mit ihm verbrachte. „Was machst du denn für ein Gesicht, Grimmasch?“ wollte Forgrimm wissen. „Ach, ich musste an meinen Brüllhamster zu Hause denken. Ich vermisse unsere Klanbinge.“ „Oh ja, Heimweh lässt einen Angroschim leicht schwermütig werden. Wenn wir Ardo zu einem Heiler geschafft haben, werden wir einen ordentlichen Humpen auf unsere Heimat heben. Versprochen!“ „Danke, Forgrimm. So etwas kann nur ein Zwerg verstehen, ich bin froh, das wir zusammen reisen.“ „Keine Ursache... vielleicht willst du dir ja einen Brüllhamster als Erinnerung zul... was sehe ich denn da? Das sind doch gezuckerte Koschammerzungen? Wieviel kosten die?“ „35 Dukaten, und sie gehören euch, Meister Zwerg.“ „Fünfunddreissig DUKATEN? Eieieiei.... das ist teuer, aber ich nehme sie. In Murolosch zahlt man dafür bis zu 80 Dukaten. Vielleicht kann ich meine Reisekasse etwas aufbessern.“ Jakoon und ich staunten nicht schlecht, als wir entdeckten, dass Forgrimm anscheinend ein Gourmet war.
Wir beschlossen, dass es nun wieder sicher war zum Hafen hinunter zu gehen. Es war inzwischen genug Zeit vergangen nach Cuanos spektakulärer Flucht. Entweder wir würden ihn auf der Thalaria finden, oder Nirulf bitten den Preis für seine Kaution nicht zu hoch anzusetzen. Letzteres bereitete mir etwas Sorge. Im Hafen war auf der Thalaria aber kein Cuano zu entdecken. Wir waren schon drauf und dran zu Nirulf aufzubrechen, da zischte eine Stimme unter einem Kistenstapel hervor. „pssst...Grimmasch...PSSSSSTTTT.... hier drüben.... Griiiiiiimmaschschschschsch.... Bei Phex, schau nicht her, ist er weg?“ „Cuano?“ „PSSSSSST! Ich beschwöre dich.... ist er weg?“ „Wenn du den Mann aus der Taverne meinst, ja. Aber wenn du weiter hier Geräusche wie ein kochender Dampfkessel machst, werden sie einen Ingenieur schicken um nach den Abwasserleitungen zu schauen.“ Cuano zwängte sich durch eine erstaunlich enge Öffnung zwischen zwei Kisten, und richtete sich auf. Den Staub von seiner Kleidung klopfend sagte er: „Meine Güte, der Kerl war hartnäckig, und flink wie ein Wiesel. Dabei habe ich nur auf dem Weg zum Abort die falsche Tür geöffnet.“ Forgrimm schüttelte sich vor Lachen. „Hehe, Schleicher, gibs doch zu, du wirst alt. Hahaha.“ „ALT`? Das muss ich mir von einem Zwerg mit 200 Götterläufen nicht sagen lassen.“ Streitend, aber erleichtert, dass wir Nirulf doch nicht besuchen mussten, schritten wir aus dem Südtor, da wir einen Abstecher zu Laurelin machen wollten. Jakoon und Cuano sollten sich von ihm zeigen lassen, wie man einen Pfeil sicher ins Ziel bringt. An der Mühle vorbei zogen wir Richtung Norden. Zu unser Rechten war eine natürliche steinerne Brücke zu erkennen. Ich meinte dort riesige Wesen zu sehen. Als wir näherkamen erkannten wir, dass es sich um drei Trolle handelte, die einen Baum quer über den Weg gelegt hatten.
„Heda, was macht ihr hier, und warum versperrt ihr den Weg?“ „Weg hier sein zu Ende, du umkehren!“ „Aber der Weg geht doch da hinten weiter?“ „Jaaaa-aaa-aa. …. aber sein... äh... sein Trollweg, und du sein kein Troll, du sein Kleinling.“ „KLEINLING?“ Hinter mir schien sich plötzlich ein Gerangel abzuspielen, als Cuano und Jakoon in bester horasischer Ringermanier Forgrimm daran hinderten seinen Lindwurmschläger zu ziehen, und auf die Trolle loszugehen. Ohne eine Miene zu verziehen, oder mich umzudrehen antwortete ich eiskalt: „Aber wir würden gern vorbei, D_U V_E_R_S_T_E_H_E_N ?“ „Es nicht nötig sein zu sprechen langsam, Brulbu nicht dumm sein.“ „Ihr müsst zugeben, ihr klingt wie eine dieser grünen Puppen aus der Laterna Magica, die runzelige mit den langen, spitzen Ohren.“ „Ja, wir wissen. Wir nichts können dafür, wenn sprechen müssen als hätten Hand in Ort wo Sonne nicht scheinen. Das sein ...äh.... Trolltradition.“ „Nichtsdestotrotz, könnten wir denn nun durch?“ „Nein, Glitzermann haben verboten.“ „Glitzermann?“ „Ja, er so glitzern wie dein Freund da hinten, der gerade Gesicht von anderem Kleinling in Gras drücken.“ Ich drehte mich geflissentlich um. Der Armatrutz um Jakoon glitzerte. „Achso, es war ein Magier? Wir sind Freunde von diesem Magier.“ „Ich nicht glauben.“ „Doch wirklich, wir haben sogar eine Verabredung mit ihm, und wenn ihr uns weiter aufhaltet, kommen wir noch zu spät.“ „Grimmasch, könntest du deine Konversation mit den Herren etwas beschleunigen? Wir halten hier nicht mehr lange durch...“ „hhhhmmmmmMMmmMMMMMPPFFFFTÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖTENMMmmmmmmmppffffffff“ Immer noch keine Miene verziehend sagte ich: „Was müssen wir denn tun, um zu beweisen, dass wir zu dem Magier möchten?“ „Du uns bringen süsse.... äh.... Zungen. Ja, Zungen.“ „Ihr meint gezuckerte Koschammer Zungen?“ „MMMmmmmppppffFFFFWEHE EUCH! NICHT DIE ZUNGEN, IHR SEID WOHL VOM ZANT GEBISSEN. ICH WERD EUCHMMmmmmmMMppppfrggl“ „Zufällig haben wir die Zungen gleich hier, ein ganzes Paket.“ „MMMMmmmmpppfLLLRRAAAAAAAAARGGHHHHMMMMpfl!“ Der Ringkampf schien nun auch unfaire Griffe zu beinhalten, da einige unterdrückte Schmerzenslaute von Jakoon und Cuano kamen... es wurde langsam brenzlig. „Zungen, süsse Zungen.... FREUND, FREEUUUUUUUUUND. Wir euch durchlassen. Ich dir was sagen, du bekommen von uns Geschenk für soviel süsse Zungen. Wir gefunden Metalldings und Stoffklumpen, du aussuchen.“ Mit Schweiss auf der Stirn entschied ich nach Zwergenmanier und wählte das Metalldings. Die Trolle reichten mir ein Paket, warfen den Baum von der Brücke, und verschwanden dann in ihre Höhle weiter unten.
Cuano und Jakoon liessen endlich Forgrimm los, und der schnellte wie von einer Sprungfeder getrieben in die Höhe. Cuano jammerte „Au, du hast mich GEBISSEN, Forgrimm.“ Mit der Axt drohend vor Cuanos Gesicht gehoben funkelte ihn Forgrimm an. „Das nächste Mal mache ich noch was ganz Anderes mit dir, Schleicher. Tu das NIE WIEDER! Das waren meine Koschammerzungen, ihr solltet besser dafür sorgen, dass ich mein Geld wieder bekomme.“ Mit einem schmollenden Forgrimm im Schlepptau wanderten wir weiter in Richtung Laurelins Hütte. Ich schaute mir heilmlich den Inhalt des Pakets an. Es enthielt einen fast nagelneuen Ringelpanzer. Das war eine erfreuliche Entdeckung. Endlich konnte ich das Wams der Stadtwache gegen eine richtige Rüstung eintauschen.
Laurelin zeigte Cuano und Jakoon ein paar einfache Handgriffe, wie man mit einem Bogen wesentlich genauer zielen kann. Er trug beiden auf an ihrer Atemtechnik zu arbeiten. Mit dem immer noch schmollendem Forgrimm ging es zurück zur Thalaria, da es langsam schon dämmerte. Es war ein langer Tag, und ich sehnte mich bereits nach meiner Hängematte. Am Kai diskutierten zwei Büttel. Einer sprach mich an. „Heda, Meister Zwerg, ihr wart doch auch bei der Stadtwache. Könntet ihr mir einen Gefallen tun?“ „Wenns nichts Schlimmes ist?“ „Iwoh... ich schlafe bei meiner Wache hier am Hafen immer nachts ein, und Nirulf hat schon damit gedroht, dass ich für 2 Wochen den Kasernenhof kosmetisch betreuen darf, wenn ich nochmal zu spät zum Rapport komme. Könntet ihr mich morgen früh wecken, und vielleicht ein Auge auf den Fluss haben?“ Mit hinter dem Rücken gekreuzten Fingern antwortete ich: „Wenns weiter nichts ist? Klar.“ „Toll, ich lasse euch auch in dem Schuppen dahinten schlafen. Da drin ist eine Ladung Daunen aus Albenhus, ihr werdet wie auf Wolken schlafen.“ Wir nahmen dankend an, denn ein warmer Schuppen voller Daunen war durchaus eine Alternative zum zugigen Deck der Thalaria.
Wir teilten den Wache auf ,und legten uns in die himmlisch weichen Federn. Mitten in der Nacht weckte uns Jakoon ganz aufgeregt. „Wacht auf!!! Wacht auf!!! Schaut mal raus, da kommt etwas den Fluss herauf!“ Ganz schlaftrunken wankte ich zum Fenster, war aber gleich darauf schlagartig wach. Weiter unten auf dem Fluss waren 5 rot weiss gestreifte Vollsegel zu sehen, erleuchtet vom flackernden Schein der Fackeln auf den Decks. Völlig baff meinte Forgrimm: „Da brat mir doch einer eine Riesenamöbe! Das sind Ottas!“ „Wo kommen DIE denn her, und vor allen Dingen... was wollen die hier?“ „Ich bin nicht gerade wild darauf gegen eine Horde ausgewachsener Thorwaler anzutreten. Und das die hier gleich mit fünf Schiffen den Fluss herauf schippern kann nichts Gutes bedeuten.“ Die Langschiffe waren nun deutlich zu sehen. Hinter den martialischen Schilden, die an der Seite anmontiert waren, konnte man die muskelbepackten Ruderer erkennen. Das waren mit Sicherheit keine Händler. Das Knarren der Ruder und das Singen der zum Bersten angespannten Taue, die die Segel hielten, waren die einzigen Laute, die die Stille dieser gespentischen Szene durchbrachen. Auf dem Deck des vordersten Schiffes war eine riesige, hünenhafte Gestalt zu erkennen, die schweigend in die Finsternis der Nacht hinausstarrte. Die Schiffe passierten den Hafen, und wir rappelten uns auf, und folgten ihnen in den Schatten des Ufers.
Etwas weiter nördlich hinter Nadoret, landeten sie schliesslich am Ufer. Die riesigen Thorwaler sprangen nach einigen leisen Befehlen ins seichte Wasser und machten die Ottas fest. Der ganze Haufen dieser Hünen war unglaublich diszipliniert, und im Nu entstand ein Nachtlager. Wir beobachteten sie aus sicherer Entfernung. Das waren wirklich keine Händler. Nach der Ausrüstung und den Waffen zu schliessen, war das ein ausgewachsener Kriegstrupp eines ganzen thorwaler Stammes. Der Hüne, der zuvor an Deck zu sehen war, schien der Anführer zu sein, da er ganz ruhig nur leise Anweisungen gab, die sofort ausgeführt wurden. Wir konnten kein Wort verstehen, da die Nordmänner nur in ihrer eigenen Sprache redeten. Da sie aber anscheinend keine Vorbereitungen für einen Angriff auf Nadoret trafen, entschieden wir, dass es an der Zeit wäre in die Stadt zurückzukehren. Unterwegs brach es aus Forgrimm heraus: „Bei Angroschs gekräuselten Rückenhaaren, Nordmänner, ein ganzer Trupp, mitten im Kosch. Bewaffnet bis an die Zähne. Sowas hab ich ja noch nicht erlebt. Wir sollten vorsichtshalber die Thalaria reisefertig machen.“ „Da stimme ich zu, und wir sollten uns beeilen.“
Als wir im Hafen angekommen waren, weckten wir leise Dielbrack und die Mannschaft. Die vier Flussschiffer starrten uns eine Weile ungläubig an, aber schliesslich fingen Salm und Hummel an die Thalaria wieder aufzutakeln, und Jallik und wir schleppten eilig unsere neuen Vorräte in den schweren Kisten an Bord. Wir waren so sehr beschäftigt, dass wir kaum bemerkten, wie der Morgen heraufdämmerte. Mir fiel der Büttel wieder ein, und ich lief hinüber und weckte ihn. Als ich ihm die Geschichte erzählt hatte, bog er sich fast vor Lachen. „Ja klar, Ottas, die völlig unentdeckt den Fluss herauf segeln... und alles voller thorwaler Krieger. Ich danke euch, dass ihr mich so pünktlich geweckt habt, aber den Bären lass ich mir nicht aufbinden. Ich werde jetzt Hauptmann Nirulf Bericht erstatten.“ Und mit diesen Worten lenkte er seine Schritte in Richtung der Kaserne. Schulterzuckend ging ich zurück hinüber zu der Thalaria, um ein wenig Schlaf nachzuholen.
Eine Stunde später hörten wir, wie die Alarmglocke panisch zur Generalmobilmachung geschlagen wurde. Leicht lächelnd drehte ich mich auf die andere Seite und schlief weiter. Wenn es thorwaler Piraten waren, würden wir auf jeden Fall ihren Angriff vorher hören können. Dafür würden die Nadoreter Bürger schon sorgen.
Erst gegen Mittag erwachten wir. Es war nichts von einem Piratenüberfall zu hören gewesen. Das Erscheinen und Verhalten dieser Thorwaler wurde immer rätselhafter. Um die Lage etwas aufzuklären marschierten wir zur Kaserne der Stadtwache. Im Innenhof war Nirulf gerade dabei mit dem Praiosgeweihten Irian zu streiten. Es schien darum zu gehen, dass Nirulf irgendetwas geplant hatte, und Irian bestand darauf zu warten, bis der Grossinquisitor eingetroffen wäre. Zornig stürmte Irian an uns vorbei, und wir sahen Nirulf fragend an. „Schön das ihr hier seid. Gestern Nacht hat ein ganzer Trupp Thorwaler in der Finsternis den Hafen unbemerkt passiert. Nun lagert die Meute oben am Weg nach Ferdok.
Aber das ist mein kleinstes Problem. Ich habe nicht genug Männer, um die Thorwaler im Auge zu behalten, und die Stadt vor dem Monster zu schützen.“ „Monster?“ wollte ich wissen. „Ja, gestern Nacht tauchten nicht nur die Thorwaler auf, sondern wir fanden auch eine grausam zugerichtete Leiche eines Hafenarbeiters in der Nähe des Südtores. Es sah so aus, als wäre er ausgeweidet worden. Laurelin meinte, wir hätten einen Werwolf hier in Nadoret.“ „Einen echten WERWOLF?“ „Ja, Grimmasch, du hast bereits einen mit Lykanthropie infizierten Blutwolf zur Strecke gebracht. Daher ist es durchaus möglich, dass ein echter Werwolf hier in Nadoret sein Unwesen treibt. Ich will eine Treibjagd heute Nacht auf ihn veranstalten, doch mir fehlen die Männer. Würdet ihr mir helfen?“ „Ihr könnt auf uns zählen.“ „Dann kommt heute Abend in die Kaserne, und wir werden dem Biest eine Falle stellen.“
Wir bereiteten uns den ganzen Tag vor. Forgrimm schärfte seinen Lindwurmschläger, bis die Schneide rasiermesserscharf war. Ich passte den neuen Ringelpanzer auf meine Körperform an, und ölte den Hammerstiel ein. Jakoon und Cuano übten weitgehend schweigend die neuen Handgriffe, die Laurelin ihnen gezeigt hatte. Als die Dämmerung hereinbrach, machten wir uns voll bewaffnet auf den Weg zur Kaserne.
Nirulf erwartete uns schon. Er hatte 2 Milizionäre und 2 Stadtwachen dabei. Ausserdem führte er ein Ziege an der Leine. Wir zogen nach der Sperrstunde hinter die inneren Tore der Stadt. In einer etwas breiteren Gasse band Nirulf die Ziege in einiger Entfernung fest, und wir versteckten uns hinter einigen Kistenstapeln. Er erklärt uns, dass die Wache schon am Tag überall Barrikaden aufgebaut hatte. „Wenn also der Werwolf den Köder schluckt, können wir ihn vielleicht einkreisen, bevor er uns bemerkt.“ Das schien ein gute Plan zu sein. Und so warteten wir schweigend. Die Glocken am Praios Tempel schlugen bereits die elfte Stunde, und wir wurden langsam müde. Ausser dem Gezirpe der Grillen und Zikaden, die noch die aus dem Steinen aufsteigende Wärme der Tageshitze genossen, war nichts zu sehen oder zu hören. Weiter vorne klingelte hin und wieder die Glocke der Ziege.
Ich wollte mich gerade etwas bequemer hinsetzen. Als ein paar Dohlen erschrocken aufflogen. Ich erstarrte in der Bewegung und hielt den Atem an. Dann war er heran. Man sah nur einen gewaltigen Schatten, aus dem zwei Augen in wahnsinngem und feurigem Orange leuchteten. Der Hieb mit seinen, anscheinend messerscharfen, Klauen tötete die angebundene Ziege auf der Stelle. Das Blut spritzte bis an die gegenüberliegende Hauswand. Dann richtete sich der Schatten auf, und das fahle Mondlich enthüllte eine riesige Gestalt mit silberner Mähne. Sie reckte den Wolfskopf in den Himmel, und stiess ein schauerliches Triumphgeheul aus. Mir fuhr der Schrecken eisig in die Glieder, und erst der Ruf von Nirulf weckte mich aus meiner Starre. „Da ist er! Vorwärts, ANGRIFF!“ Der Werwolf blickte in unsere Richtung, doch anstatt zu fliehen, schien er in uns nur neue Jagdbeute zu sehen. Er fixierte Jakoon, der gerade einen Pfeil auf ihn anlegte. Cuano zauberte bereits voller Vorahnung seinen Nebel, und Forgrimm und ich stürmten den Biest mit gezogenen Waffen entgegen.
Er war unglaublich schnell. Bevor wir es auch nur realisiert hatten, ging er zum Angriff über und schoss an uns vorbei. Er spang sofort auf Jakoon zu, der erschrocken aufschrie, den Bogen fallen liess, und seinen Kampfstab zückte. Forgrimm fackelte nicht lange, und rannte von hinten auf den Werwolf zu, ich folgte ihm direkt auf dem Fusse. Der Werwolf schien fast zu lächeln, als er Jakoon mit einem einzigen Hieb seiner Pranken von den Beinen holte. Das kostete Jakoon fast das Leben. Forgrimm drosch ihm seine Axt mit voller Wucht, und aus dem Lauf heraus in das Kreuz, dann prallte er gegen den pelzigen Körper. Das rettete Jakoon wahrscheinlich das Leben, da der Werwolf nicht zu seinem finalen Schlag ausholen konnte. Dann war ich heran, und ich drosch dem taumelnden Werwolf, ebenfalls aus vollem Lauf heraus, meinen Kampfhammer mit aller Kraft in den Rücken. Mit einem solchen Hieb habe ich schon Granitblöcke gespalten, doch der Werwolf jaulte nur auf, um sich anschliessend tollwütig knurrend zu uns umzudrehen. Mit gebleckten Zähnen und feurig lodernden Augen wandte er sich Forgrimm zu. „Komm her du mottenzerfressener Bettvorleger! Noch nie einen Zwerg gesehen? Wir sind berühmt für unsere Hundesalons, und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du aussehen wie der preisgekrönte Pudel von Baron Dajin!!!“ Der Werwolf hatte keine Zeit für eine eloquente Antwort. Die Bolzen der Armbrustschützen der Stadtwache schlugen in seine Flanke, und mit einem riesigen Satz sprang er aus dem Ring, den wir um ihn gezogen hatten. Mit irrsiniger Geschwindigkeit hetzte er die Gasse hinunter, und durchbrach einfach die Barrikade. „Bei Rondra, hinterher!“ stiess Nirulf hervor, und schon rannten die Milizionäre und Stadtwachen ihrem Anführer hinterher.
Wir halfen Jakoon hoch, den es schwer erwischt hatte. Die Klauen des Ungetüms hatten sich tief in seinen Arm gegraben, und er musste sich erst mit einem Balsam Salabunde heilen, bevor wir die Verfolgung aufnehmen konnten. Er rief auch noch Flämmchen zu seinem Schutz herbei, da nun keine Heimlichkeit mehr von Nöten war. „Bei allen Dämonen der Niederhöllen, ich habe noch nicht einmal gesehen, wie das Vieh nach mir geschlagen hat. Seid vorsichtig, ein winziger Augenblick der Unachtsamkeit, und ihr sinkt mit zerfetzter Kehle in die Gosse.“ Wir eilten Nirulf und seinen Männern hinterher.
Ein wenig weiter oben, in Richtung Marktplatz, hatten sie den Werwolf in einer Gasse gestellt. Knurrend und zähnefletschend wartete er auf uns. Und wieder ging er auf Jakoon los, doch diesmal waren wir besser vorbereitet. Flämmchen setzte seine silberne Mähne sofort in Brand, und die Pfeile von Jakoon, Cuano und den beiden Stadtwachen trafen ihn direkt in die Brust. Ich stellte mich schützend vor Jakoon und brachte einen Schlag gegen seinen Kopf an, als er herangestürmt war. Forgrimm verpasste ihm einen Hieb mit der Axt in den Oberschenkel, und Nirulf rammte ihm mit voller Wucht seinen kapitalen Andergaster mitten in den Leib. Der Werwolf floh ein zweites Mal, und auch diesmal durchbrach er mehrere Barrikaden. Er hielt direkt auf den Marktplatz zu, und wir verfolgten ihn, so schnell uns unsere Beine trugen. Auf dem Marktplatz stoppte Nirulf abrupt und bedeutete uns zurück zu bleiben. „Bei den Göttern, was ist denn hier passiert?“ Auf dem ganzen Platz waren die Leichen der Stadtwachen zu sehen. Schrecklich entstellt und voller Blut. Aus den dunklen Gassen um den Markplatz herum drang drohendes Knurren aus vielen Kehlen. „Bei Rondra, ER hat uns eine Falle gestellt!“ Auf dem Vordach des Tempels erkannten wir nun den Schatten des Werwolfs, der dort hoch geklettert war, und nun ein infernalisches Wolfsgeheul erklingen liess. „Vorsicht, das Vieh SPRINGT!“ Wir sahen gerade noch wie der riesige Werwolf sich von dem mindestens sieben Schritt hohen Vordach fallen liess. Das Letzte, an das ich mich erinnerte waren diese furchtbaren orangenen Augen, in denen das Feuer des Wahnsinns loderte, dann wurde es schwarz um mich herum.
Der Werwolf hatte uns allesamt zu Boden geworfen, und während wir uns mühsam aufrappelten, hörten wir Nirulf rufen „Auf die Beine Männer, oder wir werden hier abgeschlachtet!“ Der Werwolf hatte sich Flämmchen gegriffen, und ihn mit einem Prankenhieb auf ein armseeliges Häufchen Asche reduziert. Das Erste, was Jakoon tat, als er wieder auf den Beinen war, war Flämmchen wiederzubeleben, da der Werwolf lichterloh brannte. Feuer war anscheinend ein probates Mittel gegen ihn. Aus den dunklen Gassen drängten nun immer mehr Schatten nach vorne. Kleinere Werwölfe, bereits aufrecht gehend, und ein ganzes Rudel Blutwölfe umzingelte uns knurrend, während der Werwolf begann auf Forgrimm einzuschlagen.
Cuano bereitete sofort seinen Nebel wieder vor, und zog seinen Degen. Mit einem Bogen war in dieser Enge nichts anzufangen. Während Forgrimm verzweifelt die mächtigen Angriffe des Werwolfs abwehrte, machten Nirulf, Flämmchen und ich uns mit Feuereifer daran ihm das Fell zu gerben. Noch während wir auf den lichterloh brennenden Werwolf einschlugen, griffen die Blutwölfe an. Nirulf, Cuano und Flämmchen beschäftigten sie, wahrend Jakoon, Forgrimm und ich verzweifelt versuchte dieser alptraumhafte Kreatur das Lebenslicht auszupusten. Erst als Jakoon ihn mit einem mächtigen Fulminictus traf, stiess er Forgrimm beiseite, und flüchtete ein drittes Mal. Diesmal in den Praios Tempel.
Wir hatten aber keinen Augenblick Zeit, denn nun setzten sämtliche geringere Werwölfe zum Angriff an. Cuano hatte bereits einen Blutwolf bezwungen, und einen Zweiten schwer verwundet, doch uns blieb keine Zeit ihm zu Hilfe zu eilen. Auf Forgrimm und mich kamen jeweils zwei Werwölfe, und wir hatten alle Hände voll zu tun, um nicht mit zerfetzer Kehle zu enden. Jakoon reanimierte mit letzter Kraft Flämmchen, und schickte ihn einem Werwolf auf den Hals, der ihn gerade Angriff. Die Milizionäre und die beiden Stadtwachen waren zu diesem Augenblick bereits tot, und der einzige von ihnen, der noch stand, und sich mit eisernem Willen dem Ansturm entgegen stemmte, war Nirulf selbst. Er schwang seinen Andergaster in weiten Bögen, um sich die Meute vom Hals zu halten. Erstaunlicherweise waren es Jakoon und Flämmchen, die ihren Werwolf als Erste zu Fall brachten. Sie halfen dem bereits schwer angeschlagenem Cuano. Nach und nach konnten wir einen um den anderen Blutwolf oder Werwolf von seinem unheiligem Dasein erlösen. Als endlich der letzte Werwolf fiel, war Nirulf zu schwer angeschlagen, um weiterkämpfen zu können. Wir vier waren ebenfalls allesamt mit Bisswunden und Kratzern übersät. Nachdem wir uns kurz erholt hatten, befahl uns Nirulf wieder die Verfolgung des Werwolfs aufzunehmen. Der Tempel hatte keinen zweiten Ausgang, und der silberne Werwolf war zu schwer verletzt, um weiter zu flüchten. Wenn wir ihn jetzt nicht zur Strecke brachten, dann niemals. Also hoben wir unsere Waffen und stiessen die Türen des Tempels auf.
Innen war eine grausame Spur aus Blut zu sehen, die in direkter Linie zum Altar führte. Im Halbdunkel des Tempelschiffs erblickten wir die gekrümmte Gestalt des Werwolfs. Er schleppte sich gerade mit letzter Kraft auf den Altar zu, und das Blut lief ihm in Strömen die Seiten hinab. Mit einer letzten Anstrengungen zog er sich die Stufen hoch, und brach mitten auf dem Praios Altar zusammen. Mit seinem letzten, entweichenden Atemzug brach der erste Lichtstrahl des neuen Tages durch die Tempelfenster, und fiel in goldenem Licht auf den schauderhaft zugerichteten Kadaver. Sanftes Leuchten begann den Leichnam zum umspielen, und mit dem immer heller werdendem Licht verwandelt sich der tote Werwolf in seine menschliche Gestalt zurück. Als das Leuchten endete, lag der Leichnam von Irian, dem Praiosgeweihten vor uns. Es war vorbei, wir hatten den Werwolf zur Strecke gebracht.
Der Weg in den Krieg
»Wir müssen hier weg!« »Was bei den Niederhöllen ist blos los mit dir?! Glaubst du etwar nach einem halben Tag ruhe könntest du einfach weiter machen wie bisher?! Du wärst beinahe gestorben, Jesper!« »Und wenn wir hier nicht verschwinden sterben wir alle...« Sie starrte mich fassungslos an: »WAS?!« Ich seuftzte mit mir war der Veteran durch gegangen, woher sollten Bauern es auch wissen. »Das waren Späher.... Ihnen folgt vermutlich eine Einheit Soldaten.... Oder eine ganze Armee...« Ich schwankte leicht, mir war mit einem mal schwindlig geworden und ich drohte zur Seite zu sacken, was sehnte ich Alriklas, den Alten oder einen der anderen Waffenbrüder herbei aber so lag es an mir diese Leute in Sicherheit zu bringen. »Es geht schon...« Ich wehrte Elida ab, die sogleich herbei geeilt war um mich zu stützen. »Wo ist meine Ausrüstung?« Sie setzte den Gesichtsausdruck auf den jeder Mann fürchtet: »Du wirst dich jetzt gefälligst wieder hinlegen! Ich hab mir nicht die Mühe gemacht und verhindert, dass du hier verblutest nur damit du sofort wieder versuchst Golgari auf den Rücken zuspringen!« Ich wusste sie hatte Recht, ich konnte kaum gehen und wenn es nicht nötig gewesen wäre hätte ich mich über einige Wochen auskuriert aber so straffte ich mich und bot Elida paroli: »Wie müssen hier weg! Spätestens morgen haben wir es mir mindestens 200Mann zutun.... Wenn wir überleben wollen müssen wir hier weg!« Mir tantzten Sterne vor den Augen und ich lehnte mich kurz gegen die Wand, wie sollte ich es in meinem jetzigen Zustand schaffen diesen Menschen eine Hilfe zu sein? Ihr Götter, wenn auch nur einer von euch diese Menschen liebt, dann helft mir... »Also gut ich glaube dir... Aber wie willst du es schaffen hier weg zukommen? Du kannst doch kaum gehen.« »Du glaubst garnicht zuwas wir fähig sind wenn wir nichts verlieren und alles gewinnen können.... Ich habe Männer gesehen die nur um ihre Frau wieder zusehen fast alleine eine ganze Armee entgegen geteten sind... Habe mit ihnen gemeinsam einen Feind geschlagen den wir nie hätten besigen können, außer auf dem Weg nach Hause...« Sie schluckte, ich konnte sehen, dass ihr die Frage nach meinem wahren ich auf der Seele brannte, aber dafür war nun keine Zeit mehr, wortlos öffnet ich die Tür und trat aus der Kammer.
»Du bist wach?!« Odo starrte mich an als sei ich ein Gespenst, er schien sich noch immer nicht davon erholt zuhaben von einem quasie Toten bedroht zuwerden. »Wir müssen hier allesamt weg.... Spätestens Morgen kommen mehr, nach sehen was aus ihren Spähen geworden ist und dann solten wir hier weg sein...« Ich ging zu dem Tischende auf dem meine Ausrüstung lag und warf mir das Kettenhemd über, das vertraute Gewicht gab mir Sicherheit, ich würde diese paar Bauern hier retten, koste es was es wolle... »Weck die Leute! Sie sollen das nötigste zusammen packen und sich noch einmal den Magen vollschagen, die nächsten Tage werden wir nurnoch auf dem Marsch essen können, geschlafen wird auf den Wagen.« Meine Stimme ließ keinen Wiederspruch zu und so fügte sich Odo ohne ein Wort. Ich gürtete mein Schwert und folgte ihm hinaus, um die sturen zu überzeugen.
Als ich auf die Straße trat staunte ich nicht schlecht, ein einzelner Reite kam gerade in's Dorf geritten, er trug einen Mantel und an seiner Seite hing ein Schwert. »WAS WILLST DU HIER?!« rief ich ihm entgegen, seelenruhig sahs er ab und band das Pferd am Brunnen fest, dann erst wandte er mir seine Aufmerksamkeit zu: »Ich will keinen Ärger machen, ich will nur bis Morgenfrüh bleiben...« Die Stimme klang seltsam vertraut, ich konnte sie aber keinem Namen oder Gesicht zu ordnen. »Da wirst du hier nicht viel Freude haben.... Es sieht ganz danach aus als sei eine Einheit Andergaster hier her unterwegs.... Noch vor Sonnenaufgang werden wir das Dorf verlassen.« »Wenn das so ist würde ich mich gerne anschließen.... Ich wette ihr könnt einen Veteranen brauchen...« Er trat in den Lichtschein den die Tür warf und ich erstarrte. »Das kann nicht sein....«
Xolgorax, Sohn des Grimmag
Auf nach Thorwal
»Am nächsten Tag sind wir drei denn losgezogen, um nach dem Geoden zusuchen, der war uns ja schließlich noch eine Erklärung schuldig.« Ich nahm einen tiefen Schluck aus meinem Krug und rülpste laut vernehmlich. »Manchmal hätte ich ja nur zugerne dein Talent was die Armbrust angeht, Bruder.« Utram lachte laut: »Und wer soll mir dann bitte den Feind von der Kehle fern halten? Angrosch hat sich schon was dabei gedacht... Du als Anführer und Kämpfer... Ich der Schlaukopf und Schütze... Passt doch.« Einen Moment sah er mich verschmitzt an, dann leerte er seinen Krug. »Xolosch! Wir sitzen auf dem trockenen!« »Jetzt erzählt schon weiter!« »Über die Reise gibt es kaum noch wichtiges zu erwähnen, den Geoden haben wir nicht gefunden und sind dann nach ner Woche gestocher in der Wildnis zusammen mit Ariana hier her zurück.« »Ihr hab ne Bunferatoschna mit hier hergebracht?« »Vorsicht Kleiner, sie hat nicht nur uns und deiner Schwester mehr als einmal das Leben gerettet...« »...sondern ist auch eine der Fremden die hier ohne eine Frage jederzeit Einlass und Schutz finden...« Es war ein Privileg sondergleichen, das in der Geschichte der Halle bisher nur selten gewärt wurde. »Schon gut... Aber jetzt erzählt schon, irgendwas muss doch passiert sein!« In diesem Moment stellte Xolosch die neuen Humpen auf den Tisch und begann die leeren einzusammeln: »Bald ist aber gut.... Wenn ihr so weitermacht dürft ihr hier Morgen sauber machen, Kater oder nicht!« »Dazu sag ich blos: Solange man noch liegen kann ohne sich festzuhalten, ist man noch nicht richtig betrunken!« Alle in Hörweite begannen zulachen, selbst der Spaßverderber Xolosch stimmte nach einigen Augeblicken ein. »Wie wäre es wenn wir dem Jungen von unserer Thorwalreise erzählen, Xolgorax?« Ich nickte und wärend ih begann zuerzählen, wurde es um uns Totenstill, niemand konnte sich der Magie unserer Erzählung entziehen.
»Nach dem wir also, hier angekommen waren war eine ganze Weile auch Ruhe.....
»Langsam, langsam... Wir wollen doch nicht, dass das so Endet wie unsere Ankunftsfeier!« mahnte ich Ariana leise lachend. »Genau, du warst danch drei Tage zu nichts zu gebrauchen...« viel Utram in die von mir geöffnete Bresche. »Ich schaff das schon.... Irgend wann trink ich hier als Letzter, ihr werdet's schon noch sehen!« Sie hatte erstaunlich schnell unsere Sprache erlernt, wenn gleich sie einen unnachahmlichen Aktzent hatte, konnte man mit ihr nun zwei Monate später, reden als sei sie eine von uns, überhaubt hatte sie in der Zeit die sie nun mit uns hier lebte, unzähliege Vorurteile über ihr Volk lügen gestraft: Sie war eine erstaunlich guter Kämpfer, hart im nehmen und hatte sich erstaunlich schnell an das Leben in unseren Hallen gewöhnt. Einzig was das Trinken anging schienen die Geschichten die man über ihr Volk hörte wahr zu sein, nach kaum zehn Krügen wurde es ihr zuviel, ein Markel dem sie mit ausreichend Training ausgleichen zukönnen hoffte. »Hier seid ihr Drei.... Hätte ich mir eigendlich denken können.« Angorax setzte sich zu uns, ich hob meinen Kug und prostet ihr zu: »Was können wir dazu wenn Ariana nicht aufgeben will? IGEN, NACHSCHUB!« »Sag mal tut ihr eigendlich noch etwas, außer dem armen Igen umherzuscheuchen und euerm Wachdienst?« Utram begann zulachen: »Was sollen wir den sonst tun? Das hat bei uns schließlich Tradition, schon Thorgrim, soll keine gelegenheit ausgelassen haben mal einen zuheben!« Lachend schüttelte sie den Kopf und nahm sich einen Krug von Igen's Tablett. »Ihr beiden seid unverbesserlich...« »Wie wär's mit nem Ausflug?« Wollte Utram völlig un vermittelt wissen. »Ich hab es langsam satt, hier immer meine Runden zudrehen, passiert doch eh nie was...« Ich nickte sinnend, »Unsere erste Reise ist ohne hin etwas kurz ausgefallen.... Ich bin dabei, Bruder!« »Wäre schlimm wenn nicht, wie könnte ich nur Halb los ziehen?« er grinste. »Dann komm ich auch mit, was soll ich hier ohne euch beiden?« meinete Ariana, die für ihre 4Krüger noch erstaunlich klar war. »Und du? Bist du auch dabei, Angorax?« »Was bleibt mir den anderes.... Ich kann euch drei doch schlecht nicht alleine los ziehen lassen. Aber so wollen wir eigendlich hin?« Utrams antwort kam prompt: »Thorwal, da gibt's guten Schnaps!« Wir alle brachen in schallendes Gelächter aus.
Lehrling der Macht
Kapitel IV
Ort: Elenvina, Boron 990 BF
Dramatis Personae: Adalric Kerpsteyn, Melcher Bachstein
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Der Regen prasselte unbeirrt zu Boden, Elenvinas Gebäude spiegelten sich in den Pfützen und auf dem nassen Kopfsteinpflaster. Adalric hatte sich kurz in einem Hauseingang untergestellt und blickte gen Himmel. So bald würden die Wolken nicht aufreißen, vielleicht gar nicht. Vielleicht regnete es den ganzen lieben Tag lang. Der Junge war aufgelöst und verwirrt. Er fühlte sich verloren und wusste nicht wohin.
Was war das für ein seltsames Gefühl gewesen, das in ihm gekribbelt hatte wie viele kleine Blitze? Und warum hatte Herr Malter tatsächlich die Türen für ihn geöffnet? Hatte Adalric selbst ihn irgendwie dazu gebracht? Wie? Und wo sollte er nun hin? Er musste aufpassen, dass er nicht einem anderen Händler in die Arme lief, der kannte seinen Vater bestimmt und würde ihn zurück nach Haus bringen. Er konnte nicht zurück nach Hause. Das ging einfach nicht.
Der Hesindetempel schien ihm das einzige sinnvolle Ziel. Dort war es trocken, warm, dort wäre er sicher und vielleicht konnte er sich ja einem der Hesindgeweihten anvertrauen. Adalric prüfte den Sitz seiner Kapuze noch einmal und machte sich auf den Weg durch den Regen zum Park, in dem der Tempel lag. Den Blick hatte er dabei auf das Kopfsteinpflaster gerichtet und er lief so schnell er konnte, um möglichst schnell wieder aus dem Regen heraus zu kommen. Er zählte die Gassen, eins, zwei, drei, hier nach links und dann die zweite wieder rechts, dann käme er auf die Straße, die genau zum Tempel führte.
Ab und an sah er auf, ob ihn jemand bemerkte, doch es waren kaum Menschen draußen auf der Straße unterwegs bei diesem Wetter. Als er erneut aufblickte, blieb sein Herz kurz stehen. Jemand kam ihm entgegen und dieser Mensch sah ihn direkt an! Wenn das ein Bekannter von Vater wäre…
„Na, junger Freund. Das ist aber kein sehr schönes Wetter, dass du dir da ausgesucht hast, um durch die Stadt zu streifen…“, der Fremde lächelte, „…wissen deine Eltern, dass du alleine hier draußen unterwegs bist?“
Es war der Mann, der ihn letztens vorm Hesindetempel angesprochen hatte. Sein Blick war freundlich, er lächelte. Adalric begann zuerst zu nicken, doch der durchdringende Blick des Mannes machte den Eindruck, als könnte er direkt in seine Seele sehen, so schüttelte er schließlich den Kopf.
„Hmm…“, der Mann nickte langsam, „…ein Ausreißer. Soso. Gab es Streit?“
Adalric war sich nicht sicher, was er sagen sollte. Wirklich gestritten hatte er sich ja nicht mit seinem Vater. Nur seinen Lehrer Herrn Malter hatte er angeschrien. Was recht ungehörlich war und wofür er sich mittlerweile schämte. Aber trotzdem… er zuckte mit den Schultern.
„Ahja. Bist du auf dem Weg zum Tempel?“, fragte der Fremde.
„Ja.“, sagte der Junge.
„Du weißt, dass sie dich dort sofort wieder nach Hause zurück bringen werden?“, gab der Fremde zu bedenken.
Daran hatte Adalric nicht gedacht. Er hatte angenommen, dass er im Tempel sicher wäre… aber dass die Geweihten ihn sofort nach Hause zurück schicken würden…
„Ganz bestimmt?“, fragte er nach.
„Ja. Tut mir Leid.“, der Fremde nickte.
Adalric ließ die Schultern hängen. Wo sollte er denn nun hin? Zu einem Freund? Nein, dessen Eltern würden ihn auch wieder nach Hause schicken. Er war den Tränen nahe, traute sich nicht zurück nach Hause.
„Du solltest dich aufwärmen. Und trocken werden.“, erklärte der Mann, „Und ein warmer Tee würde dir auch gut tun, oder nicht? Möchtest du mit mir ins Hotel kommen? Ich habe ein Zimmer im Hotel am Triumphbogen. Dort gibt es auch warmen Tee. Und wir können uns überlegen, was du deinem Vater dann erklären kannst, wenn du wieder nach Hause zurückgehst. Du willst doch nach Hause zurück, oder?“
Adalric nickte zögerlich, stockte dann aber.
„Mutter hat gesagt, ich soll nicht mit Fremden mitgehen…“, warf er ein.
„Richtig. Und dass du nicht mit ihnen reden sollst, oder?“, der Fremde lächelte, „Ich erinnere mich. Aber so fremd bin ich doch gar nicht mehr, nicht? Und geredet haben wir ja auch schon. Ich kann mich dir auch vorstellen, dann bin ich noch weniger fremd, was sagst du dazu?“
„Ich weiß nicht…“, Adalric wog den Kopf hin und her.
Die Aussicht auf eine warme Stube und einen warmen Tee waren jedoch verlockend. Und mit einem Erwachsenen zu reden, der ihm vielleicht helfen konnte. Immerhin wusste der Mann ja wirklich viel, sicher wusste er auch, wie Adalric mit Vater umgehen müsste, um böse Schelte zu vermeiden.
„Also ich bin Melcher. Melcher Bachstein.“, stellte sich der Mann vor und streckte die Hand aus, ganz wie es Erwachsene taten, wenn sie sich gegenseitig die Namen nannten.
Der Junge zögerte kurz, doch nahm er schließlich die ihm angebotene Hand und schüttelte sie. Sie war warm und deutlich größer als seine Eigene und kräftig, auch wenn Herr Bachstein behutsam zudrückte.
„Adalric. Adalric Kerpsteyn.“, stellte er sich vor.
„Nun denn, Herr Kerpsteyn…“, begann Melcher und Adalric kam sich gleich viel erwachsener vor, „…darf ich Euch auf einen Becher warmen Tee und ein Gespräch unter Kollegen vor der Herrin Hesinde einladen?“
Adalrics Gesicht verwandelte sich in ein breites Grinsen. So erwachsen hatte ihn noch nie, nie, nie jemand behandelt! Er nickte. Ein Tee konnte ja nicht schaden und vielleicht… vielleicht wusste Herr Bachstein einen Rat, warum Vater sich so seltsam verhielt. Und vielleicht, nur vielleicht, wusste er auch noch mehr…
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„Und dann hat Vater den Herrn Malter eingestellt. Und zwei Wachen, die jetzt vor der Tür stehen. Und ich darf nicht mehr aus dem Haus und Cian auch nicht, wenn nicht mindestens Jolanta und eine der Wachen dabei sind.“, Adalric zog einen Schmollmund, „Das ist ungerecht. In die Hesinde-Schule darf ich auch nicht mehr.“
„Hmm…“, Melcher nickte, fuhr sich über den Bart, „…das ist natürlich nicht schön für dich.“
Sie saßen in einem Zimmer des Hotels am Triumphbogen. Melcher hatte etwas Tee und kleine Gebäckstücke nach oben kommen lassen. Er meinte, wenn sie unten im Gastraum bleiben würden, wäre die Gefahr zu groß, dass einer dort Adalric erkannte. Immerhin gingen dort viele Händler ein und aus und bei diesem miesen Wetter sowieso. Das hatte Sinn gemacht für Adalric.
„Nein… das ist doof…“, Adalric guckte in seinen Tee.
„Und wie bist du denn da raus gekommen? Du musst ja ein sehr pfiffiges Kerlchen sein, wenn du das geschafft hast!“, Melcher sah ihn neugierig an.
„Also das war…“, begann Adalric und überlegte, ob er dem Mann wirklich erzählen sollte davon, dass er Herrn Malter einfach so dazu gebracht hatte ihm zu gehorchen.
Er blickte Herrn Bachstein an und sah in seinen Augen nur Freundlichkeit und höfliche Neugier. Er wirkte wie ein guter Onkel. Adalric holte tief Luft und begann zu erzählen.
„Also ich sollte Rechenaufgaben machen, hat Herr Malter gesagt. Aber ich wollte nicht. Ich wollte viel lieber mal wieder aus dem Haus, wisst Ihr? Und dann… dann hab ich ihm das einfach gesagt. ‚Lasst mich raus!’ hab ich geschrieen. Und dann ist er aufgestanden und hat den Schlüsselbund aus der Tasche geholt und hat mir die Türen aufgeschlossen. Einfach so. Die Wachen waren grade drinnen wahrscheinlich, jedenfalls haben sie es nicht bemerkt. Und dann bin ich raus und Herr Malter hat mir hinterher geguckt wie ein Rotpüschel, wenn es blitzt.“, erklärte er und bemerkte, wie in Melchers Augen kurz etwas aufflackerte, was er aber nicht näher bestimmen konnte.
„Interessant… er ist einfach so aufgestanden, sagst du?“, Melcher fuhr sich über den Bart.
Adalric nickte.
„Das war… so… komisch…“, murmelte er.
„Wie komisch?“, Melcher hob eine Augenbraue.
„Es hat so gekribbelt in mir drin. Ganz seltsam.“, fuhr Adalric fort.
„Hmm…“, Melcher nickte, „…hat es schon einmal so komisch gekribbelt?“
„Ja…“, Adalric senkte den Blick.
„Und was ist dann passiert?“, Melcher sah den Jungen aufmerksam an.
„Ich hab einen Becher angefasst… so einen aus Ton…“, erklärte Adalric, „…und der is dann plötzlich kaputt gegangen. Wie zersprungen!“
„Hast du das deinen Eltern gesagt?“
„Nein… ich hab gesagt er wäre mir runter gefallen… Mama hat geschimpft.“
„Hmm…“, Melcher lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete Adalric lange, der Junge meinte ein leichtes Lächeln in seinem Gesicht zu sehen.
„Weißt du, junger Freund, was Magie ist?“, fragte er langsam.
„Die Magie kam von Mada, die war ein Kind von der Herrin Hesinde. Der Herr Praios hat sie auf einen Stein am Himmel verbannt. Weil sie eine Frevlerin war.“, erklärte Adalric und wiederholte, was er in der Hesinde-Schule darüber gehört hatte, „Auch, wenn ich nicht weiß, was eine Frevlerin ist… jedenfalls kümmert sich die Herrin Hesinde auch um die Magie. Und dem Herrn Praios ist jede unkontrollierte Magie ein Dorn im Auge.“
„Du bist ein Kind Elenvinas…“, Melcher schnaubte kurz, so wie man es tat, wenn man etwas lustig fand, „…was passiert, wenn ein Kind plötzlich Anzeichen für Magie zeigt?“
Adalric kratzte sich am Kopf. Das wusste er nicht so genau. Oder doch?
„Ehm… oh, es kommt auf die Akademie!“, erklärte er schließlich.
„Richtig.“, Melcher nickte, „Also, wenn wir annehmen du hättest magische Begabung, ja? Mach nicht so große Augen, wir nehmen das einfach mal an. Also du has magische Begabung und deine Eltern erfahren das, ja? Und sie schicken dich auf die Akademie in Elenvina. Und du weißt, dass die Diener des Herrn Praios ein besonderes Auge auf diese Akademie haben. Würde dir das gefallen immer ganz genau aufzupassen, was du tust und sagst und den Herrn Praios ja nicht zu erzürnen? Du müsstest immer Angst haben einen falschen Schritt zu machen, wenn er auch nur klein ist.“
„Nein…“, Adalric schüttelte den Kopf, „…das wäre doof. Da will ich nicht hin.“
„Gut… darüber sind wir uns einig. Weißt du, du kannst viel mehr aus dir machen, wenn du nicht auf diese Akademie gehst, ja?“, Melcher sah Adalric durchdringend an, „Willst du das?“
„Wie mehr… aus mir machen?“, Adalric war verwirrt, „Vater hat gesagt, ich soll eines Tages seinen Tuchhandel übernehmen…“
„Und willst du das?“, Melcher sah ihn neugierig an, „Du kannst ganz ehrlich sein.“
„Nein…“, sagte Adalric nach kurzem Zögern, „…ich wäre viel lieber… Gelehrter! Oder so. Oder Hesindegeweihter!“
„Ich sage dir eine Sache: wenn du bei deinem Vater zu Hause bleibst, wirst du das nie werden.“, Melcher lächelte, „Und wenn du hier in Elenvina bleibst, wirst du nie alles erfahren, was du sonst auf der Welt erfahren könntest. Wegen den Dienern des Herrn Praios vor allem. Du weißt sicher auch schon, dass die hier sehr wichtig sind in der Stadt.“
Adalric guckte unglücklich.
„Aber wenn du mit mir kommst… dann zeige ich dir die Welt. Und ich bringe dir bei, was ich weiß und zeige dir, wie du noch mehr erfahren kannst.“, erklärte Melcher, „Und… vielleicht machen wir ja auch noch so etwas wie einen Magier aus dir. Wer weiß…“
Die Augen des Jungen wurden immer größer. Ein Magier sollte er auch noch werden? Das war… unglaublich! Und dann könnte er so richtig zaubern?
„Geh nach Hause. Dein Vater wird schimpfen, aber da musst du durch. Das macht dich nur noch erwachsener.“, erklärte Melcher, „Denk drüber nach. Und wenn du dich entschieden hast, komm zu mir. Ich bin sicher, du wirst einen Weg finden. Bist doch ein pfiffiges Kerlchen. Oder vielleicht finde ich dich dann.“
Der Weg in den Krieg
»... ich... ich hab doch gesehen wie du.... Verdammt bin ich jetzt völlig übergeschnappt?!« Verzweifelt starrte ich den Mann vor mir an, ich wünschte geradezu er würde sich als Trugbild heraus stellen. »Jesper... bist du in Ordnung?« wollte er wissen, gerade so als sein nichts passiert, geradeso als hätte ich nicht miterlebt wie er überwältigt wurde, wie er.... »Ganz ruhig mein Freund.... Alles ist in Ordnung. Ich bin kein Geist und du bist nicht verrückt geworden...« Einen Moment sah ich meinen Waffenbruder an, dann schloss ich ihn ungestüm in die Arme. »Elrik... Du verdammter Bastard! Wie hast du das angestellt?« »Ich hab das getan was du uns beigebracht hast, so lange wir kämpfen, so lange werden wir siegen!« Es traf mich wie ein Faustschlag in's Gesicht. Einst hatte ich diesen Satz wenige Wochen nach Beginn unserer Ausbildung gesagt, damals hatten wir unter der Knute unseres Ausbilders so sehr gelitten, dass nicht wenige aufgeben wollten, alleine ich, Alriklas und Toran hatten damals die Truppe zusammen gehalten, heute hasste ich mich dafür, hatten doch alle außer mir und Alriklas diese Tohrheit mit dem Leben bezahlt, bis jetzt. »Zum Reden ist später auch noch Zeit! Jetzt müssen erstmal die Leute hier weg...« Gemeinsam mit dem seit Vier oder sogar Viereinhalb Jahren todgeglaubten Waffenbruder machte ich mich wieder an's Werk.Bei Sonnenaufgang endlich kletterte ich auf einen der Wagen: »Wir müssen uns beeilen! Es kann nicht mehr lange dauern bis sieh hier sind!«
»Wer ist er?« »Wie?« Ich war auf dem Wagen anscheinend eingedöst, mitlerweile stand die Sonne hoch am Himmel. »Na er! Dein so plötzlich aufgetauchter Freund!« Meinet Elida mit Blick auf Elrik, der am Ende der kleinen Kolonne ritt. »Achso... Das ist Elrik, ich kenne ihn schon seit meiner Ausbildung. Er is irgendwann im laufe des ersten Jahres verloren gegenagen, dachte er wäre tod... Ich hätte nie gedacht ihn noch mal wieder zusehen.« Wieder schweifte mein Geist ab, ohne es bewust zu wollen begann ich zuerzählen. »Ich hab mit ansehen müssen wie sie ihn erwischt haben, ein Axthieb wie von einem Zwerg, hätte ihn eigendlich in der Mitte zerteilen müssen....« »Das ist ja, grauenvoll!« »Achwas... Lieber so, als langsam von der Kälte oder dem Hunger dahingerafft.... Oder vom Wundbrand so wie Toran, der Arme hat nie erfahren, was für einen Prachtkerl sein Sohn ist....« Ich blinzelte und schmerzhaft überfiel mich die Erinnerung, wie er weinend in meinen Armen starb, weinend weil er nie erfahren würde ob er einen Sohn oder eine Tochter haben würde, weil er sein Kind nie im Arm halten würde... »Wie kannst du nur so kalt, von solcher Grausamkeit sprechen? Geradeso als würde dich das überhaubt nicht berühren, als wärest du schon Tod....« »Vielleicht bin ich das auch.... Wie würde es dier gehen, wenn genau dieser arme Kerl in deinen Armen heulend sein Leben aushaucht? Irgendwann zählt man die Toten nicht mehr, man wirft sie einfach in ein Grab und ist froh wenn kein allzu guter Freund dabei ist.... Ich habe in den zwei Jahren Andergast 47Brüder verloren... Für jeden von ihnen wäre ich ohne zuzögern durchs Feuer gegangen, mit jedem von ihnen ist in Teil von mir gestorben....« Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihr gerade mein Innerstes dargeboten hatte, nur Alriklas hatte ich bisher soweit in meine Seele schauen lassen. Elida war entsetzt, es war eindeutig, dass sie mit vielenm aber nicht damit gerechnet hatte. »Schon gut.... Ich hätte dir das nicht erzählen sollen....« »Nein!« meinte sie plötzlich impulsiv. »Ich wollte es schließlich wissen.« Erstaund musterte ich sie genauer: »Sicher? Ich meine wer will schon wissen welche Niederhöllen ich schon gesehen habe? Außer denen die mit mir da durch gegangen sind, können das ohnehin nur die wenigsten verstehen...« »Weil es die wenigsten versuchen...« »Jesper!« Elrik unterbrach unser Gespräch. »Ich muss mal nen paar Worte mit dier wechseln...« Ich verstand und sprang vom Wagen, wir ließen uns ein paar Schritt zurückfallen. »Neue Flamme?« wollte er schließlich ohne Umschweife wissen. »Naja eher is sie an mir interessert als ich an ihr....« Er lachte. »Komm schon, so wie du sie ansiehst.... Du hast Lana auch immer so angesehen.« »Das bildest du dir nur ein.... Wie hast du eigendlich überlebt? Ich hab gesehen wie sie dich fast in zwei Teile gehackt haben!« »Naja war nicht leicht, bin erst nach einem Monat Gefangeschaft entkommen, gefunden hab ich euch natürlich nicht mehr... Du bist der erste von der Truppe den ich treffe. Ne Ahnung was die Anderen so machen?« »Ja.... Alriklas hat sich Dette geschnappt und hat sich niedergelassen..... Und der Rest... Naja die hat es erwischt, außer es ist ihnen so gegangen wie dir...« Er schwieg betreten und ich schloss wieder zum Wagen auf.
Ein Trinklied
Nach dieser Nacht standen wir vier wie gerädert am nächsten Morgen vor Nirulf. Der sah allerdings kein bisschen besser aus, da er noch in der Nacht die Leichen und Barrikaden der Jagd beseitigt hatte. Keine angenehme Aufgabe. Seine Augenringe hatten auf jeden Fall schon olympische Ausmasse. Als Dankeschön hatte er uns einen Andergaster gravieren lassen, da wir ihm, und vielen Einwohnern von Nadoret, das Leben gerettet hatten. Viel hätte nicht gefehlt, und wir wären auch über die Klinge gesprungen, Jakoon trug dank des Werwolf Angriffs mehr Verbände als eine Mumie aus der Khôm. Nunja, ein solches Geschenk, wie diesen Zweihänder, darf man nicht zurückweisen. Also bedankten wir uns artig, und wankten Richtung Praios Tempel, um den Schauplatz der letzten Nacht noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
Der Marktplatz war blitzsauber aufgeräumt, und nichts deutete auf den Kampf der letzten Nacht hin. So entschieden wir uns im Springenden Hirschen erst einmal ein kräftiges Frühstück zu uns zu nehmen. Es war nicht gerade viel los, sodass wir ungestört unsere nächsten Schritte planen konnten. Bis wir zu den Elfen aufbrachen würde sicherlich noch ein Tag vergehen, denn Dielbrack hatte erst heute Morgen Jallik und Hummel auf Einkaufstour geschickt. Der Angroschim lebt nicht von Luft und Kampf alleine, hin und wieder ein Stück Brot und Fleisch sind doch recht angenehm. Bei mehreren Tagen Fahrt auf dem Fluss würde der Hunger sicherlich schnell aufkommen. Forgrimm schlug mir auf die Schulter und meinte: „Sag mal, mein Lieber.... Wulfgrimm hatte dich doch letztes Mal herausgefordert, oder? Ich denke, du bist bereit für einen Champion Titel.“ „Du meinst ich soll annehmen? Gegen einen Thorwaler?“ „Nichts bringt den Körper wieder so auf Vordermann wie ein ordentlicher Kampf am Morgen, hehe.“ Cuano zählte schon die Dukaten in seinem Beutel, die er verwetten würde, und Jakoon verdrehte nur stillschweigend die Augen. Man konnte auf seiner Stirn quasi das Wort „ZWERGE!“ in Grossbuchstaben lesen. So verliessen wir den Springenden Hirschen und stiegen hinab in die Katakomben. Auch früh am Vormittag war schon wieder einiges los. Stachelpanzer Piel hatte gerade Hammerfresse Jango eingeseift. Wulfgrimm war sofort Feuer und Flamme, schliesslich wollte er sein Geld zurück gewinnen. Der Einsatz waren 15 Dukaten, und mir wurde schon ganz flau, denn allzu viel Geld hatten wir nicht mehr.
Jakoon verpasste mir noch seinen Attributio Potestas, und dann wurde ich unsanft in die Arena geschubst. Wulfgrimm erwaretete mich schon breit grinsend. Na, das konnte ja was werden. Draussen gröhlten sie nützliche Ratschläge „Probiers über die Rückhand!“ und ähnlich Hilfreiches. Klingt recht wenig hilfreich, wenn dir ein Thorwaler gegenübersteht, der glatte zwei Zwerge hoch ist, und du musst quasi nach oben schauen, um seine Kniescheibe zu sehen. Nun ja... je grösser sie sind, desto tiefer können sie fallen, aber wohl war mir trotzdem nicht. Wie nicht anders zu erwarten begann Wulfgrimm mit der gleichen Taktik, mit der schon Thurazz fast Erfolg gehabt hatte. Er trieb mich gnadenlos mit Finten vor sich her. Er trug einen Schild und eine Orknase, die für einen Zwerg glatt als zweihädige Waffe durchgegangen wäre. Entsprechend schwer waren auch seine Schläge. Ich konnte nur immer wieder zurückweichen und so elegant, wie es einem Angroschim möglich ist, seinen Schlägen ausweichen. Nach einer Weile schien er dieses Spielchens überdrüssig zu sein, und er fing an mit Wucht- und Hammerschlägen anzugreifen. Ich schwöre, dass er gemogelt hat. Kein lebendes Wesen kann 5 Hmmerschläge hintereinander austeilen. Ich konnte sie teils parieren, teils wich ich aus. Bisher hatte ich nur leichtere Wunden einstecken müssen. Meine Schläge parierte er mit Leichtigkeit mit seinem wirtshaustisch grossen Rundschild. Er war wirklich ein erfahrener Recke. Aber auch erfahrene Recken haben Schwächen, und so strauchelte er kurz, als er seinen letzten Hammerschlag daneben setzte. Ich sah meine Chance, und dachte nicht lange nach. Ich trat einen Schritt nach vorne und sprang hoch. Obwohl ich mit dem ganzen Rüstzeug nicht gerade die Muroloscher Hochsprung Konkurrenz gewonnen hätte, brachte ihn dies kurzzeitg aus dem Konzept, und ich konnte einen Hieb auf seine linke Schulter landen. In seinen Augen blitzte etwas Respekt auf, und er quittierte dies mit „Ein guter Treffer!“, nur um wieder mit seinen Finten zu beginnen.
Eine davon konnte ich parieren, und ich schlug von unten gegen seinen Schildrand, welches ihm anscheinend schmerzhaft die Hand prellte. Schlag folgte auf Schlag, Konterattacken und Angriffe prasselten für mindestens eine halbe Stunde herab, ohne das einer von uns beiden einen entscheidenden Vorteil daraus ziehen konnte. Schliesslich griff ich zu einem nicht ganz fairen Trick, aber gegen diesen gedopten Arenameister war das eher ein Kavaliersdelikt.
Anstatt, wie sonst üblich, mit dem Hammerkopf zuzuschlagen, täuschte ich einen Hieb auf seinen Schild an, stellte ihm dann aber mit dem Hammerstiel ein Bein, als er federnd in Abwehrhaltung gehen wollte. Er wäre beinahe gestürzt, und wild rudernd kämpfte er um sein Gleichgewicht. Genau in diesem Augenblick konnte ich ihm den Hammer an die Schläfe schlagen. Es war mehr ein Stossen, da ich den Hammer hinter seinem Fuss hervor riss, direkt nach oben. Es war mehr ein antippen, aber der Schlag hatte gesessen. Ich setzte nach und landete einige krachende Treffer auf seinen Schild. Die Menge johlte auf, das war noch nicht da gewesen. Wulfgrimm in der Defensive. Verzweifelt setzte er eine Finte an, und unterbrach damit meinen Sturmlauf.
Von diesem Moment an hatte ich verstanden, das geringere Grösse auch einen Vorteil bedeuten kann. Zum Einen rechneten diese Gigrim nicht damit einem grimmig grinsendem Zwerg auf ihrer Augenhöhe mitten ins Gesicht zu starren. Wenn ich einen Sprung gut vorbereitete war das Ergebnis gegen Wulfgrimm zu meist Überraschung. Ausserdem konnte ich seine Schläge unterlaufen, und er hielt seinen Schild viel zu hoch. Letztendlich war es eine äusserst knappe Sache, denn seinen Finten konnte ich kaum etwas entgegensetzen. Zum Schluss entschied die Kondition, und da ich als Zwerg doch deutlich jünger war, konnte ich meine letzten Schläge härter herabsausen lassen als er. Mein letzter Angriff traf ihn in der Kniekehle, nachdem ich mit einem weit ausholendem Angriff vorsätzlich sein Schild verfehlte. Als ich den Hammer zurück riss, erwischte ich sein Standbein in der Kniekehle, und er brach aufs rechte Knie zusammen. Aus der Drehung heraus schlug ich ihm mit dem Stiel genau auf die Kinnspitze, und der riesige Thorwaler fiel wie ein Baum. Schnaufend, meinen Hammer als Stütze benutzend , wankte aus der Arena. Wulfgrimm erwachte gerade wieder. Barakor half ihm lachend auf. „Ihr habt mich wahrhaftig besiegt, Meister Zwerg. Meinen Respekt. Ich glaube, ich werde zu alt für dieses Geschäft.“ Meine drei Kameraden jubelten immer noch, als mir Wulfgrimm die gewonnenen 30 Dukaten in die Hand drückte. „Ich werde mein Abenteurerleben aufgeben. Möge mein treues Schwert euch bessere Dienste erweisen als mir. Nehmt diesen Andergaster als Geschenk, ihr seid würdig ihn zu tragen. Vielleicht kann ich noch ein bisschen Wissen an euch weitergeben. Ihr führt euren Hammer äusserst geschickt, aber es gibt da die ein oder andere Technik, um eure Schläge noch wirkungsvoller zu machen.“ Ich versprach ihm darauf zurück zu kommen, aber ich war zu angeschlagen für gute Ratschläge. Forgrimm fiel mir lachend um den Hals. „DAS war ein Kampf, du hast wirklich das Herz auf dem rechten Fleck! Das muss gefeiert werden. Du bist hiermit offiziell eingeladen.“ „Huch, Meister Wurrwosch, ich Dummerchen, wo hab ich nur meine Gedanken. Hier, ich glaube das gehört euch. Lasst mich nur kurz euren Rock etwas abstauben.“ ...und damit war auch Cuano heran, während Jakoon weiter hinten mit verschränkten Armen und säuerlichem Gesicht an der Wand lehnte. „Hier Grimmasch, ich schenke dir diesen Ring, möge er dich immer an diesen Kampf erinnern. *Verschwörerisch* Nur zeig ihn nicht Meister Wurrwosch.“ Wieder etwas lauter „...und jetzt lasst uns diesen Sieg gebührend feiern, auf zum Sanften Ochsen.“
Als ich mich ächzend auf eine der Bänke vor dem Sanften Ochsen sacken liess, rief Forgrimm „Heda, HerrWirt, 4 Helle Ferdoker von eurem besten Fass, wir haben hier den neuen Arena Champion zu feiern.“ Nach dem zweiten Hellem ging es mir schon besser, obwohl meine Rippen beim Lachen immer noch weh taten. Selbst Jakoon taute etwas auf. Forgrimm hatte schon etwas Vorsprung, und Cuano zählte noch immer seinen Wettgewinn. „...und wie du ihm dann den Hammer an den Kopf gehauen hast, hohoho, das war richtig gekonnt.“ „Ja, ich muss zugeben, Grimmasch hat blitzschnell reagiert. Damit hätte ich auch nicht gerechnet.“ Langsam kamen wir in Fahrt. Es war inzwischen Mittag, und selbst Cuano war etwas beschwipst. Es stellte sich heraus, das Jakoon das Alphabet rückwärts rülpsen konnte. Wir stimmten alle überein, das dies sicherlich irgendwann sehr nützlich sein würde. Forgrimm war die Atmosphäre zu wenig fröhlich, und er stimmte ein paar alte, zwergische Sauflieder an. „Kennscht du eigendlich die Xorloscher Natsionaaal Hymne? Nein, komm, ich bring sie dir bei! Hör genau zuuu....“ Und damit sprang er auf den Tisch und fing nach Art der Angroschim an zu tanzen:
(Für den interessierten, aber Zwergen unkundigen Leser, hier die Melodie: http://www.youtube.com/watch?v=6bz0rLo_fhU )
„1006, ich schalt die Glaskugel an,
Krawall im eignen Land.
Bunte Fahnen in der Hand,
ein Sommermärchen, olé!!
Dann im Kosch und Nadoret,
die Bilder auf den Strassen gleich,
die Sommerschlacht frisch und leicht.
Ich glaube ich versteh'!
*Gröhlend*
'Losch, oooooh 'Losch,
wir sind von dir begeiiistert!
Und darum feiern wir
dich schon heute wie die Deremeiste-her!!!
In Süd-Nostria,
ja da wollens alle wiiiiissen.
Doch in diesem Jahr,
da feiern wir einfach NUR!!!!!
UND JETZT ALLE!!!
Losch, oooooh 'Losch,
wir sind von dir begeiiistert!
Und darum feiern wir
dich schon heute wie die Deremeiste-her!!!
In Süd-Nostria,
ja da wollens alle wiiiiissen.
Doch in diesem Jahr,
da feiern wir einfach NUR!!!!!“
Jakoon und ich stimmten aus voller Brust mit ein, während Cuano kichernd im Takt klatschte. Den Zwölfen sei dank lag der Sanfte Ochse vor den Toren der Stadt, sodass sich niemand gestört fühlte, bis auf den Wirt, der etwas mürrisch dem frühen Gelage zusah. Aber er konnte sich nicht über seine Einkünfte beklagen, und so liess er uns gewähren. „Und jetsd.... jetsd kommmd der Höhepunkt. Grimmasch wird nen Bullen ssuuureiten!“ „Forgrimm, ich klaub, du hast einen im *Hick* ...einen im Kaaaahn, hihihhihihi.“ „Siehsde denn den Bullen da nich? Den wirste jetsd nach Ffferdok reiten.“ Cuano hielt kichernd auf den Wirt zu „Guuuuhter Mann, hihihihi, gehöört euch dort dieser preisgekrönte Bulle?“ „Nein, das ist Bogumil, der Ochse vom Alten Hajo. Der bleibt hier öfter stehen und starrt das Wirtshausschild an.“ *Aus dem Hintergrund* „Und jettzt nochmal allle susammen.... 'Losch, ooooooh 'Losch....“ „Ihr könnt ihn ja Hajo wiederbringen, der wird sich sicher darüber freuen.“ „Gnihihi, welch ausgeseichnete Ideeee... Heda, Grimmasch, euer Hotthü steeht bereit!“ Forgrimm montierte derweil bereits kichernd den Helm ab und setzte ihn auf. „Na mein lieber Bogumil? Wie siehts denn aus? Bin ich dein Leitriiiiind? MWWWWÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖRP! MWUUUUUUHHHHHHH! …..habsch euch eigendlich mal erzählt, dass ich perfekt ochsisch schpreche? Hihihiihi, komm mein lieber Bogumil...kooooomm.“ Der Ochse schaute Forgrimm verwirrt schielend an, während Cuano und Jakoon mich lachend auf seinen Rücken hievten.Es war anscheinend doch mehr ein etwas zurückgebliebener Bulle, als ein echter Ochse. „Wie, du willllst dem Leidrind nich vv-vvv-volgen? Das nehm ich dir persönlich übel!“ Und mit diesen Worten zog sich Forgrimm die Rüstung aus. „Hihihihi, kooomm mein Bulle *Hicks* MWWWWUUUUUH!“ Irgendwie schien Forgrimm nicht den richtigen Dialekt getroffen zu haben, denn der Ochse begann sich zu regen, und ebenfalls zu muhen. Aber irgendwie nicht auf die erwartete Art und Weise. Eher etwas zärtlich, und dann mehr und mehr ….äh.... fordernd. Jakoon erkannte als Erster, was der Bulle da in Forgrimm sah. „Äh, Forgrimm, es könnte besser sein deine Rüstung wieder anzulegen.“ „Bah, Bohnenstange, mein Onnnkel Gnaugrimm war mal Bergziegenhirte, und wenn der seine Stiefel ausgezogen hat, kamen alls Siegen aus 20 Meilen Umkreis zu ihm gelaufen. Soetwasch liegt meiner Familie im Blut!“ „Hat er auch erzählt wie er die Ziegen wieder losgeworden ist?“ *Muuuuhuuuu* Selbst Cuano fiel nun ein. „Hey, Kurzer, hihihihi, das klang, als ob er dir nachgemuuuuht hätte. Und er klinpert so niedlich mit den Wimpern....“ Ich sass immer noch sturzbetrunken oben auf dem Rücken, und wollte das überprüfen „....Zeich....“ und damit griff ich Bogumil an den Hörnern und bog seinen Kopf nach hinten, um ihm in die Augen zu schauen.
Das fand er nicht so berauschend, und mit einem Ruck, der mich auf den Hals nach vorne schleuderte, richtete er entschlossen seinen Blick wieder auf Forgrimm. *MUUUUUHUHUuuuuuuu* ...und er setzte sich mit einem liebestollen Blick auf Forgrimm in Bewegung. Forgrimm sah Bogumil zweifelnd an, und sein Blick klärte sich rapide. „Muh?!“ war alles, was der fast nackte Forgrimm noch herausbrachte, bevor Bogumil den zweiten Gang einlegte. Die 180° Grad Wendung von Forgrimm war fast grazil, und er beschleunigte aus dem Stand auf ein erstaunliches Tempo. Bogumil verfiel in einen holprigen Galopp, während ich mich verzweifelt an seinem Hals festklammerte.
Jakoon und Cuano starrten sich eine Sekunde lang schweigend, und mit offenem Mund an, dann rannten sie wie der Teufel hinter uns her. Die wilde Jagd führte direkt am Thorwaler Lager von vorletzter Nacht vorbei, und ein paar Köpfe mit staunendem Gesichtsausdruck starrten dem vorbeirasenden Zwerg in Unterhose und Stierhornhelm hinterher, verfolgt von mir und Bogumil. Als Cuano an ihnen vorbeihastete rief er entschuldigend lächelnd, und in vollem Lauf zu ihnen herüber „Tut mir leid, die Herren, aber Grossvater Ferolax ist ein grosser Fan vom Stierkampf... jaja, immer diese Verwandschaft.... pssst, Jakoon, leg nen Zahn zu, nu mach hinne! Bei den Zwölfen, ist das peiiiinlich!...“ In der Ferne wurde die Staubwolke bereits merklich kleiner.
Die wilde Jagd führte an der Stadtmauer entlang zum Hafentor. Forgrimm hatte instinktiv den Weg zur Thalaria eingeschlagen. Der Büttel im Tor starrte Forgrimm mit offenem Mund entgegen. Forgrimm stiess laut johlend aus: „AUS DEM WEEEEEEEEEEeeeeeeeeeeeegggggg!!!“ Und dann war er bereits an ihm vorbei. Als der Büttel sich wieder umdrehte, um zu schauen, was da denn wie Galottas Zug der tausend Oger heran donnerte, konnte er sich gerade noch mit einem Hechtsprung in sein Wachhäuschen retten.
Mit einem „MMMMMUUUUUUUUUUUUUUHUUUUHUUUUuuuuuuuuuuuuu!!!!“ donnerten Bogumil und ich durch das Stadttor. Eine Gestalt aus dem Schatten einer der Linde lugte hinter dem Baum hervor „Bogumil???“ Im vorbeilaufen rief im Jakoon ungläubig zu „Ihr kennt ihn? Ihr Götter ist das peinlich!“ ...und damit waren auch Jakoon und Cuano auch an den beiden vorbei.
Forgrimm rettete sich schliesslich geistesgegenwärtig auf die riesige Statue von Baron Dajin. Die war massiv und hoch genug. Mit affenartiger Geschwindigkeit kletterte er hoch bis auf die Schultern. Bogumil war extrem verwirrt, da sein Blind Date plötzlich klettern konnte. Er bremste aus vollem Lauf ab, und ich konnte mich einfach nicht mehr halten. Ich schoss vornüber gegen die Statue. Mit einem Knall schlug ich wie eine tote Padde mitten in die Gedenkschrifttafel ein, und rutschte leise seufzend nach unten ins Wasser. Von oben begann Forgrimm in Unterhose zu wettern. „Du verdammter, liebestoller Hornochse, verschwinde! Verdammt, kann mir vielleicht jemand mal helfen?“ Bogumil hatte noch nicht aufgegeben. Ein so agiles Geschöpf schien ihm völlig neue Liebesabenteuer zu verheissen, und er stiess ein hormongeschwängertes Muhen aus, was eher an Wolfsgeheul erinnerte. Ein paar Sekunden später spähten Cuano und Jakoon äusserst vorsichtig über einen Kistenstapel, um die Lage zu sondieren. „Forgrimm, nimm endlich den Helm ab, du Hammel!!!“ Vom Kai her kamen Orbert und ein der Beilunker Reiter angetrabt, und der Büttel, und die seltsame Gestalt näherten sich vorsichtig von Norden. Nach einer Weile stellte sich heraus, dass die Gestalt der Alte Hajo war.... und wir ihm, wenn auch etwas unkonventionell, seinen Bogumil zurückgebracht hatten. Während er sein Rindvieh breit grinsend langsam beruhigte, hob der Büttel schallend lachend den Helm auf, den Forgrimm voller Wut auf den Bullen herunter geschleudert hatte. „Also DAS..... Hahahahaahaaaa, also sowas hab ich noch nicht erlebt.“ Er schüttelte sich vor Lachen, und reichte dem grinsenden Hajo den Helm. Alle umstehenden Passanten, die Zeuge dieses Vorfalls geworden waren, bogen sich vor Lachen, während Forgrimm mit hochrotem Gesicht die Statue herunter kletterte.
Cuano und Jakoon hievten mich halb ertrunken aus dem Brunnenwasser und packten mich unter den Armen und an den Füssen, und trugen mich zur Thalaria. Dielbrack, Jallik, Salm und Hummel standen mit offenen Mündern bereits an Deck, als Forgrimm durch die Luke nach unten verschwand. Als Cuano und Jakoon mich an Dielbrack vorbeischleppten, konnte ich nicht anders. Mit nach oben gestrecktem Zeigefinger lallte ich, immer noch voll wie eine Haubitze: „Ich sachs dir, Kapitänchen Dielbrack, dieser Forgrimm, der hadd echt zarte Hüften, gnihihihihihi.“ Ich schlief auf der Stelle ein, als mich die beiden auf Deck abluden.
Der Weg in den Krieg
»Weiter.... Wer stehen bleibt stirbt!« »Ich... kann... nicht mehr....« Ich riss Odo zu mir herum. »Hör auf zu heulen! Laufen oder sterben?! Entscheide dich!« Ich ließ ihn los und ging weiter, um die Pfede zu entlasten und um schneller zuwerden hatten wir uns entschlossen, dass immer ein kleiner Teil der Leute auf den Wagen schlief wärend der Rest lief. »Jesper!« Elrik kam in vollem Gallopp auf mich zu, ich hielt jedoch nicht an. »Was ist los?« »Vor uns ist ein kleines Dorf.... Vielleicht 10Familien...« »Gib mir den Gaul, ich rede mit ihnen.... Treib du die Tuppe hier weiter vorwärts... und falls Odo schlapp macht, lass den Feigling liegen!« Ich wendete mich dem Pferd zu, doch dann legte sich eine Hand auf meine Schulter: »Du hast dich verändert...« »Vielleicht...« Ich zog mich auf's Pferd. »Aber vielleicht war es auch das was du Glückspilz nicht sehn musstest!« Ich gab dem Pferd die Sporen, ehe er etwas erwieder konnte. Wie sollte er es auch verstehen, er hatte nicht den Hunger und die Kälte des Winters im Feindsland gesehen, hatte nicht gesehen wie Brüder siech über die Lumpen eines Erfrohrenen entzweiten... Ich schüttelte den Kopf, ich brauchte jetzt einen kühlen Kopf, wenn ich auch die Menschen des vor mir liegenden Dorfes retten wollte.
»HALLO!« brüllte ich, als ich das Dorf bei Sonnenaufgang erreichte. Ich stieg vom Pferd und ging auf das erstbeste Haus zu. »Aufwachen! Verdammt jetzt kommt schon raus!« Ein verschlafener missmutiger Bauer öffnete die Tür. »Ihr habt schon vor sieben Jahren unseren Sohn geholt Soldat!« Er wollte die Tür wieder schließen doch ich drückte sie vollständig auf: »Verdammt, ich bin nicht hier um zurekrutieren! Die Andergaster sind auf dem Weg hierher... Wenn ihr nicht sterben wolt, dann müsst ihr weg von hier!« »Unsere Familie, die Familie Semmler, lebt hier seit über...« »...200Jahren.« Der Mann starrte mich mit offenem Mund an. »Ich kannte Toran...« Ich senkte den Blick, gerade so als sei es meine Schuld, dass dieser mir völlig Fremde seinen Sohn verloren hatte. Nach einem Augenblick straffte ich mich: »Wenn ihr nicht gehen wollt, ich werde euch nicht zwingen, aber....« Er, schien zu spüren was ich ihm sagen wollte: »Wir werden bereit sein...« Er wendete sich um und begann seiner Frau zuerklären was vor sich ging. Erleichtert rückte ich zum nächsten Haus auf und pochte gegen die Tür.
Viele Helferlein
Ich erwachte am nächsten Tag mit einem tierischen Brummschädel. Forgrimm hatte sich im Laderaum eingeschlossen, und war nicht dazu zu bewegen ihn zu verlassen. Jakoon und Cuano waren schon wieder oben auf. Beide hatten ein breites Grinsen im Gesicht. Wer will es ihnen verdenken, nachdem wir spontan einen solchen Stierkampf mitten in Nadoret organisiert hatten. Ardos Zustand war unverändert, und dank der Pflege von Hummel schien es ihm auch den Umständen entsprechend gut zu gehen.
Nachdem ich meine Gliedmassen durchgezählt und sortiert hatte, stellte ich erste Experimente mit der Schwerkraft in senkrechter Position an. Eigentlich war es ja nur eine kleine Feier, naja, vielleicht ein kleineres Gelage, gewesen. Aber irgendeines der Biere musste schlecht gewesen sein. In diesem Zustand hatte ich einige fast magische Fähigkeiten erworben. Ich konnte die Luft durch mein Rülpsen blau färben, und aus dem Abort auf mysteriöse Weise grüne Schwaden wehen lassen. Ratte am Spiess und Helles Ferdoker geben interessante Reaktionen im zwergischen Verdauungstrakt. Dielbrack sah sich gezwungen Jakoon jeglichen Feuerzauber für die nächsten 2 Tage auf dem Achterdeck zu verbieten. Mit ein wenig Mundhygiene war ich sogar dazu in der Lage den Geschmack von 3 Wochen alten Socken von meiner Zunge zu entfernen. Allerdings musste ich dazu Salms Vorrat an Terpentin aufbrauchen.
Als ich wieder salonfähig war, suchte ich erstmal den Laderaum auf, in dem sich Forgrimm verbarrikadiert hatte. Ich klopfte leise an... zu laute Geräusche liessen meine Ohren klingeln, als wenn die Schalmeien von Alveran angestimmt werden würden. „Forgrimm, bist du da drin? Ich bins, Grimmasch.“ „Ja, wer soll sonst hier sein? Hesinde?“ „Was machst du da drinnen? Es ist bereits wieder hellichter Tag. Komm raus.“ „NEIN!“ „Argh! Psst... nicht so laut!“ „Ich werde hier drin bleiben, bis wir Albenhus erreicht haben.“ „Sei nicht albern, wir müssen Ardo zu den Elfen bringen.“ „Mir egal, ich komme erst wieder raus, wenn mich niemand mehr kennt... hätte ich hier drin eine Schere gehabt, hätte ich mir einen Schandbart geschnitten.“ „Hier draussen gibt’s Scheren, Salm hat eine in seiner Handwerkskiste.“ „Ich komme nicht raus!“ „Oh man, du Sturkopf. Wie soll dich denn jemand in Nadoret erkennen, wenn du dein Kettenhemd wieder trägst? Die haben dich doch alle nur in Unterhose gesehen. Wenn du darauf bestehst, kaufen wir dir einen Helm mit Visier... dann erkennt dich garantiert niemand mehr.“ „Ich komme raus, wenn du mir einen Kettenhelm besorgst.“ „Na also... ich mach mich auf den Weg. Lauf nicht weg, ich bin gleich wieder zurück.“ „Haha.. du solltest dich als Hofnarr beim Kaiser anbieten.!“
Ein Kettenhelm war ein geringer Preis, um Forgrimm dort unten raus zu bekommen. Cuano und Jakoon begleiteten mich, als wir zu Proximus schlenderten. Er hatte tatsächlich ein wunderschönes Exemplar mit einem kompletten Gesichtsschutz. Ein wenig erinnerte mich der Helm an eine Burka, wie sie die Haremsdamen rund um die Khôm manchmal trugen. Das Grinsen meiner beiden Begleiter wurde noch breiter. Zurück auf der Thalaria marschierte ich schnurstracks zu Forgrimms Einsiedelei. „Forgrimm, ich habe den Helm hier, komm raus.“ „Nein, reich ihn mir rein!“ Die Tür wurde gerade soweit geöffnet, dass ich den Helm durchreichen konnte. Nach kurzer Zeit schwang die Tür vollends auf, und Forgrimm kam tatsächlich heraus. Er hatte sich ein Leinenhemd, eine Lederjacke, und ein paar Söldner Beinlinge angezogen.
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„Und du meinst so kann mich niemand erkennen?“ „Wie sollte er? Man sieht nicht mal mehr deinen Bart.“ „Na gut, aber wenn jemand Witze reisst, macht er Bekanntschaft mit meiner Axt.“ ...und mit diesen Worten stampfte er an Deck, und ich folgte ihm. Salm, Jallik Cuano und Jakoon hatten sich oben schon postiert, und grinsten ihm entgegen. Cuano hatte eine Rose organisiert. „Willkommen auf der Thalaria, holde Schönheit aus dem Lande der Novadi... da wir hier so selten weiblichen Gesellschaft haben, möchten wir Madame la Bœuf besonders herzlich begrüssen, und unsere tiefste Dankbarkeit für ihre Anwesenheit hier bekunden....“ Der Rest der sorgfältig geplanten Rede ging in wüstem Kampflärm unter. Es waren vier Männer nötig, um Forgrimm davon abzuhalten Cuano mit den Zähnen zu entmannen. Insgesamt eigentlich kein übler Anfang, sieht man von den verwunderten Blicken ab, die zur Thalaria hinübergeworfen wurden, da Cuanos spitze Schmerzensschreie bis zum Hafentor zu hören gewesen sein mussten.
Da wir noch für die Fahrt einkaufen mussten, beschlossen wir dem Magierturm noch einen Besuch abzustatten, weil Jakoon dringend ein wenig die Beschwörungsformel seines Flämmchens üben musste. Der Elementar verging im Kampf gegen eine Feuerfliege nach 20 Sekunden. So machten wir uns auf den Weg. Forgrimm immer noch mit seinem Kettehelm, und Cuano etwas o-beinig. Cuano lotste uns zuerst zum Marktplatz, da er eine alte Freundin besuchen wollte. Vor einem unscheinbaren Haus, nahe des Marktplatzes, sprach einen Mann an, der dort herumlungerte. Er drehte sich wieder zu uns um, und fragte: „Na, habt ihr Lust der Nadoreter Diebesgilde einen Besuch abzustatten?“ Natürlich hatten wir, und ich hegte die Hoffnung, etwas über die neueren Fallen- und Schlössermodelle zu lernen, die rund um Nadoret verwendet wurden. Schliesslich war ich immer noch Sappeur in Ausbildung.
Im inneren hatte eine Bande, die sich „Danio Efferdians Spiessgesellen“ nannte ihre Zelte aufgeschlagen. Sie planten irgendwas mit einem Koch. Der Junge, der die Rolle übernehmen sollte, hatte allerdings soviel Ahnung vom Kochen, wie eine Riesenkrabbe vom Bergsteigen. Seinen Anführer hatte er schon halb vergiftet, und vom Abort kamen dessen stöhnende Flüche.
Eine Treppe führte hinunter in den Keller, der sich als teil der Katakomben herausstellte. Eine recht schlanke, aber unauffällige Menschenfrau erwartete uns bereits. „Diiiilga, das Schmusekätzchen aus Festum, Traum meiner schlaflosen Nächte, wie geht es dir?“ „Cuano, der hilflose Hase aus Havena... gut, mein Lieber. Was für ein Grund mag es wohl geben, dass du mich mit deiner Anwesenheit beehrst?“ „Oh, ach weisst du, ich war gerade hier in der Gegend, da dachte ich so bei mir, dass wir uns seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen haben.“ „Und wen hast du dort mitgebracht? Eine reichlich bunte Truppe hast du dir da zusammengestellt.“ Mit einem charmanten Grinsen antwortete er: „Nun, wir planen... also, ich sollte das wirklich nicht erzählen... aber dir kann ichs ja verraten.. wir planen den Göttern das Feuer zu stehlen.“ „Wirklich? Ihr kommt ein wenig zu spät würde ich meinen.“ „Nun, vielleicht bringen wir es ihnen ja auch zurück? Wer weiss, wer weiss?“ „Das wäre das erste Mal, dass mir dein Hehler in Havena die Ware aus deinem letzten Ding nicht eine Woche später andrehen will. Und es waren sogar teilweise abgewetzte Jacken darunter.“ „Aber, aber, hast du garnicht darauf geachtet, dass sie magisch waren?“ „Wie das? Magische Motten in der Kleidung eines ehrwürdigen Oheims? Du könntest deine Ziele auch einmal wieder höher stecken.“ „Touché, oh, das schmerzt von einer solchen Schönheit so tief getroffen zu werden.“ Und mit einer theatralischen Geste griff er sich an sein Herz.“ „Haha, wenn du mir etwas helfen willst, ich würde gerne über den Inhalt einer bestimmten Kiste am Hafen bescheid wissen. Eine recht muskulöse Frau lässt sie nicht aus den Augen.“ „Wir werden sehen, was wir tun können. In der Zwischenzeit, Meister Grimmasch hier möchte ein wenig mehr über Schlösser und Fallen erfahren, und ich würde gerne deine Waren sehen.“ Mit diesen Worten nahm er sie in dem Arm und schlenderte zu einer Truhe. Es klimperte leise auf dem Weg dort hin.
Wie sich heraus stellte, war die Nadoreter Diebesgilde anscheinend auch nicht gerade vom Glück verwöhnt worden in letzter Zeit. Wichtiger war für mich, dass ich einen fähigen Mechanicus ein paar Fragen stellen durfte. Cuano brachte noch in Erfahrung, dass es im Nordwesten Nadorets einen interessanten Keller gab, den irgend jemand aus unerfindlichen Gründen mit Fallen vollgestopft hatte. Wir würden uns das später noch einmal ansehen. Ausserdem zeigte ihm Dilga ein paar neue Kniffe mit dem Degen. Die Geschichte mit dem Drehen beim herausziehen sah aber so garnicht nach der Festumer Schule für höhere Töchter und Fechtkunst aus. Durch die Katakomben zogen wir Richtung Nordtor, und verliessen dort Nadoret. Vorbei am Boronsanger marschierten wir zum Magierturm. Irgedetwas stimmte sort nicht. Lila Qualm stieg schon von weitem sichtbar über dem Turm auf. Jakoon murmelte etwas von einem Sphärenriss. Am Fusse des Turms hatte sich eine Menschenmenge gebildet, zumeist Bauern aus dem Weiler weiter unten. Zwei Stadtwachen hielten sie davon ab den Turm zu stürmen. Mit dem Versprechen nach dem Rechten zu sehen, liessen sie uns aber passieren. Von Bruckbart war innen nichts zu sehen. Erst unten, vor seinem Laboratorium wurden wir fündig. Hesindiane Zoltan stand ratlos neben einem reglos in der Luft schwebendem Bruckbart. Jakoon war sofort interessiert und faselte etwas von einer Zeitverschiebung. Hesindiane erzählte schliesslich: „Ich kam vom Pilze suchen im Wald...“ „Habt ihr wenigstens ein rotes Käppchen dabei getragen? So etwas soll ja den männlichen Waldbewohnern den Schweiss auf die hormongesättigte Stirn treiben.“ „WAS? Nein, ich war wirklich Pilze suchen.“ „Wie auch immer.“ Mit einem bösen Blick fuhr sie fort: „Es gab ein dumpfen Knall, und als ich zurückkehrte fand ich den Zausel hier schon so vor.“ „Hm, was hat er denn da in der Hand?“ „Das ist der Schluss Stein für das Türschloss.“ Jakoon betrachtete ihn eingehend. „Ich vermute, dass der Sphärenriss auch die Sphäre der Zeit berührt, daher vergeht die Zeit für ihn viel langsamer als für uns. Er muss ein Experiment durchgeführt haben. Vermutlich ist irgendetwas schief gegangen. Wenn wir das Experiment abbrechen können, sollte er wieder erwachen.“ „Du willst da rein?“ „Ja, natürlich, das wird aufregend. Ich kann mir kaum ausmalen, was dort wohl alles aus den anderen Sphären zu finden ist.“ Ich nahm den Schluss Stein. „Na dann mal los. Das Schloss habe ich gerade in der ...äh... Werkstatt des Mechanicus gesehen.“ Ich setzte den Stein ein, drehte ein paar mal die Ringe, bis alle in Position waren, und schob die Riegel nach innen. Mit einem Schnappen öffnete sich das Schloss, und die Tür schwang auf.
Innen war eine magische Kuppel zu sehen, die halb transparent war. Irgend etwas brannte in ihrem Inneren, und bevor wir ihn stoppen konnten, war Jakoon schon hinein gestürmt. Mit einem Seufzen folgten Cuano, Madame la Bœuf und ich ihm hinein. Es passierte... garnichts. Jakoon stand mitten in einem Pentagramm und zauberte Flämmchen herbei. Das war eine dusselige Idee. Der Elementar erschien auch, aber Magie mitten in einem chaotischen Experiment anzuwenden, das anscheinend schief gegangen war, ist keine gute Idee. Flämmchen vervielfachte sich, und plötzlich sahen wir uns von fünf stinksauren Feuerelementare umringt. Jakoons „Ohmist“ war nicht hilfreich. Es gibt nur zwei Arten von lebenden Feuermagiern. Die Einen sind weise genug sich frühzeitig hinter eine massive Wand zu begeben, falls ihr Zauber zu exotherm werden sollte. Die Anderen sind sportlich und durchtrainiert genug, um sich mit einem gewaltigen Hechtsprung hinter eben dieselbe Mauer zu retten, wenn etwas schief geht. Jakoon war eindeutig der sportliche Typ. Die fünf Feuerelementare hatten ihn sofort als Hauptziel auserkoren und zündelten spontan an seiner Robe herum. Lichterloh brennend sprintete Jakoon kreischend an der Kuppelwand entlang, die sich nun als undurchdringliche Barriere herausstellte. „So tut doch etwas, ICH BRENNE!“ Wir kannten die Qualität von Jakoons Flämmchen, und diese Elementare hier waren nur das Spiegelbild von ihm. So konnten wir sie recht schnell in ihren ascheförmigen Aggregatzustand überführen. Während wir noch Jakoon löschten, und uns selbst noch die schwelenden Stellen in der Kleidung ausklopften, liefen von den Aschehaufen kleine Flämmchen das Pentagramm auf dem Boden entlang.
Gerade als ich tief Luft holte, um Jakoon meine Meinung zu geigen, trafen die flammenden Linien im Pentagramm zusammen, und uns klappte der Unterkiefer herunter. In der Mitte der Kuppel materialisierte ein ECHTER Flammenelementar. Auch er sah sofort in Jakoon seinen Erzfeind und rannte auf ihn zu. Wir konnten ihn nicht aufhalten, und er hörte einfach nicht auf Jakoon zu würgen. Glücklicherweise wollte er einfach nur Jakoon töten, so konnten wir anderen ihm gehörig seine Rüstung ausdengeln. Nach einer schweisstreibenden Weile verging auch dieser Elementar, und während sich der schwer angesengte Jakoon noch aufrichtete, brach die Kuppel in sich zusammen, und wir waren wieder frei. Bruckbart stand uns gegenüber, und lächelte uns entschuldigend an. „Ich sehe, ihr habt den Feuerelementar gebannt. In der Zwischenzeit konnte Hesindiane mich aus der Stasis befreien. Wir ihr schon richtig vermutet hattet, waren wir in einer Zeitblase gefangen. Deswegen... also.... äh... ja, euer Kampf war etwas länger in dieser Sphäre. Ihr müsstet etwas Hunger haben.“ Tatsächlich knurrte mein Magen. Das bedeutete wohl, dass es schpn spät am Abend war. Bruckbart nötigte uns etwas Schweigegeld auf, und schubste uns dann zur Tür raus. Mit der Lehrstunde für Jakoon wurde es also nichts. Ich sagte ihm noch „Man, kannst du nicht auch mal einen richtigen Elementar zaubern? So wie der von Bruckbart? Versuch doch beim nächsten mal ein paar Rüstungsteile dazu zu zaubern.“ Jakoon erwiderte säuerlich „Ich werds versuchen.“
Am Hafen stahl sich Cuano noch vorsichtig hinter einen Kistenstapel, um einen Blick in die Kiste zu werfen, von deren Inhalt Dilga so gerne mehr wissen wollte. Er beobachtete eine weile lang den Kerl, der die Kisten für die Frau in ein Lagerhaus schleppte, und tuschelte dann etwas mit einer Rahjajüngerin, die ihrem Geschäft in der Nähe nachging. Sie fing den Kistenschlepper ab, und verschwand mit ihm kichernd im Lagerhaus. Zufrieden grinsend schlenderte Cuano anschliessend dicht an der muskulösen Frau vorbei, und liess dabei fallen: „Manchmal möchte ich auch Kistenschlepper sein, die Kerle bekommen immer die schönsten Mädchen ab.“ Mit wütendem Gesicht rannte die Frau sofort Richtung Lagerhaus, und Cuano öffnete schnell die Kiste, stiess einen Pfiff aus, und schlenderte dann seelenruhig wieder zu uns herüber. Er brabbelte grinsend etwas von roten Heringen, und das Dilga sich wundern würde. Diebespack... sollen sie sich doch gegenseitig bestehlen, soetwas braucht kein richtiger Angroschim.
Als wir zur Thalaria zurückkehrten brach die Dämmerung bereits herein. Morgen würden wir Richtung Elfendorf aufbrechen. Vielleicht würden wir dort einen Heiler für Ardo finden. Nadoret liessen wir vorerst hinter uns.
Der Weg in den Krieg
»Macht schon! Schneller Verdammt!!« »Es geht nicht schneller!« »Dich hat niemand nach deiner Meinung gefragt Odo!« Zwei Tage waren wir nun wieder auf dem Marsch, mit Mühe hatte ich die Bewohner des Dorfes überzeugen können mit uns zuziehen, einen halben Tag nach ihrem Aufbruch sahen sie den Rauch ihrer brennenden Häuser... »Wann hast du das letzte mal geschlafen?« Elida war an meine Seite unbemerkt getreten. »Wie?« »Wie machst du das? Du bist vor drei Tagen fast gestorben, jeder andere den ich kenne hätte sich über Wochen oder sogar Monate auskurieren müssen... Und du machst einfach so weiter.... Gönnst dir nicht mal den Schlaf den ein Gesunder braucht....« »Wenn ich Gesund wäre hätte ich seit dem Kampf um den Hof höchstens ein paar Stunden geschlafen.... Ich bin es gewohnt, auf dem Zahnfleisch zugehen... Wenn es drauf ankommt fragt keiner ob du bereit zum Kampf bist.... Entweder du bist es oder du stirbst, so einfach ist das...« Sie sah mich schief an. »Also gut...« Sie lächelte, seit sie sich um meine Verletzung gekümmert hatte schien sie es für ihre Pflicht zuhalten sich um mich zukümmern. Als sei das nötig, ich hatte zwei Jahre Krieg überlebt ohne, dass jemand sich um mich kümmerte, unser Ausflug war geradezu ein Witz dagegen... Wo in Andergast jeder Wald einen Hinterhalt und jede Siedlung einen Harten Kampf bedeuten konnten, gab es heute nur den Feind der uns folgte. Kraftlos zug ich mich auf einen der Wagen, ohne große Umschweife griff ich mir eine der Decken und legte mich hin.
»Wach auf, Jesper! Der Weibel kommt!« »Schon gut...« Ich setzte mich auf und legte mir die Decke um die Schultern, gerade so als habe ich die gesamte Nacht zusammen mit Alriklas gewacht. »Es langt für heute... Weckt eure Ablösung und legt euch dann hin.... Wir sehen uns beim Exerzieren wieder!« »Jawohl!« bestätigte ich ein Gähnen unterdrückend, nur zugerne folgte ich der Aufforderung. »Du Schuldest mir was. Warum bist du eigendlich so verdammt müde in letzter Zeit?« Eigendlich wollte ich ihm nicht den Grund nennen, er war ein Fremder, auch wenn es dem Schicksal gefallen hatte ihn mir zum Zimmer- und Wachgenossen zumachen. »Na schön. Dann rate ich einfach mal.... Du schleichst dich Nachts raus, um irgendwen zubesuchen?« Das konnte ich schlecht leugnen, spätestens ab dem zehnten Mal hatte die Ausrede "Ich geh nur mal schnell Wasser lassen." versagen müssen. »Ist sie es wenigstens Wert?« Die Frage überrschte mich und so erzählte ich es ihm, noch ehe ich genauer darüber nach dacht: »Und wie! Ne Augenweide, sondergleichen... Und ihre Lippen, ein Traum...« Er lachte: »Wuste ja garnicht, dass du so ein Schwärmer bist.... Und wie ist sie, so?« »Schlag dir das aus dem Kopf, ehe ich das übernehme!« »Schon gut.... Kann dich ja verstehen...« Fragend hob ich die Brauen. »Denst du, du bist der einzige der sich Nachts aus dem Staub macht?« »Ich dachte du gehst in die Kneipe?« »Ja... Aber nur weil Dette da bedient.« Ich muste grinsen, vielleicht waren wir beide garnnicht so verschieden....
»Wach auf, Jesper!« »Nicht jetzt, später Alriklas....« murmelte ich, noch hab im Traum. »Wir brauchen dich, jetzt!« Wiederwillig öffnete ich die Augen und sah in Elriks Gesicht. »Endlich... Ich dachte schon du wachst überhaubt nicht mehr auf! Sie haben wieder eine Reiter Truppe geschickt.... Diesesmal sind es 50Mann... Und sie sind schon verdammt nah...« »Die Bauernlist!« »Was?« Ich seuftzte und setzte mich noch immer schlaftrunken auf: »Du hattest es noch nie mit Strategie.... Las mich mal machen...«
Der Weg in den Krieg
»Wir sind doch blos Bauer! Wie sollen wir das schaffen?« »Sieh deiner Frau in's Gesicht und sag ihr du bist nicht bereit es für sie zuversuchen!« »Was! Bist du jetzt komplett durch gedreht? Ich kann doch nicht...« »Ich könnte es auch nicht.... Also kämpf mit uns, dann kann dir niemand etwas vorwerfen, dann hast du alles getan was du kannst!« Die 30 Männer waren still geworden, eben noch voller Angst und jetzt vom Willen beseelt ihre Familien zu schützen. »Außerdem, egal ob wir überleben oder nicht, es gibt ihnen Aufschub. Und jetzt verteilt euch, wie besprochen! Elrik du führst sie weiter! Ich werde hier wieder meinem Handwek nach gehen....« »Kor mit dir!« Schweigend reichte er mir die Zügel des Pferdes und wendete sich den Wagen zu, die jetzt nur noch mit Frauen und Kindern besetzt waren. »Beeilung! Wir müssen los!« Ich sahs auf und zog dann das Schwert, von den Bauern die hier an meiner Site kämpfen sollten war nichts mehr zusehen.
»Ergib dich! Wir sind 50Mann und du bist allein, du kanst nicht gewinnen!« »Schick mir zehn Mann und ich mache sie ohne Mühe zu Kleineholz!« Warf ich dem Anführer des Feindes an den Kopf, worauf hin der zulachen begann. »Also gut, du kriegst deine Zehn Mann! Ihr da, erfüllt ihm den Wunsch und bringt mir seinen Kopf!« Ich gab meinem Pferd die Sporen, genau auf die heran kommenden Soldaten zu. »KOR!« Im letzten Augenblick riss ich meinen Gaul herum und schlitzte den ersten Mann mitsamt seiner Lederrüßtung auf. »KOR!« Dem nächsten Rammte ich die Klinge direkt zwischen die Rippen. Dann war ich an ihnen vorbei und machte einen weiten Bogen und hielt auf die andere Flanke der kleinen Truppe zu. »KOR!« Der Dritte fiel enthaubtet vom Pferd. Nun ergriff der Erste Andergaster die Initative und stieß seine Lanze nach mir, lachend trennte ich mit meinem Schwert die Spitze vom Schaft und riss mein Pferd herum. »KOR!« Der Vierte Andergaster landete im Staub und der Haubtmann der Truppe bekam es langsam mit der Angst, ich hatte gerade ohne Mühe vier seiner Leufe getötet und das inerhalb weniger Augenblicke. »Holt ihn euch!« »JETZT!« Die Bauern begannen aus ihren Verstecken heraus, teils Faustgroße Steine nach den Reitern zu werfen, die völlig überrascht einige Herzschläge lang nicht auf den Geschosshagel reagierten, erst als ihr Anführer brüllte: »SCHILDE HOCH!!« begannen sich die übrigen zu wehren. Ich gab dem Pferd die Sporen und hielt stoisch auf den Haubtmann der Truppe zu, egal was passiern würde, ich würde ihn erreichen und sein Leben nehmen. »KOR!« Fassungs los starrte er erst mich und dann die Klinge in seiner Brust an. Ich riss das Schwert zurück und schlug nach dem Nächst besten Andergaster. »KOR!«
Unfreundliche Elfen
Am nächsten Morgen bestand Cuano darauf noch einmal dem Thorwaler Lager einen Besuch abzustatten. Er wollte dort unbedingt mit ihnen über die Piraten sprechen, da er seiner Mora immer noch nachtrauerte. Als wir dort ankamen, begrüsste uns der riesige Wachtposten. „Na, ich meine, da wollen uns ein paar aufgetakelte Landratten einen Besuch abstatten!“ Cuano war schon wieder im Schmeichelmodus: „In der Tat, wir wollen gerne von so erfahrenen Seeleuten...“ Mir hing dieses Überredungspielchen zum Hals heraus. Zwar hatte ich in Ardos Truppe Unterschlupf finden können, doch von meinem bisher gut geregelten Leben in Angbar war es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Abenteuer hin oder her, ich habe mich noch nie gerne beleidigen lassen, und so schob ich Cuano beiseite. „Wenn du blasses Stockfischbrötchen meinst, das du ohne Kniescheiben beweglicher bist, sprich ruhig weiter....“ „HOHO, du verstehst es einen echten Thorwaler zu begrüssen!“ „Was der Herr Steinbrecher hier meinte war....“ „...ganz genau das, was ich gerade gesagt habe. Hast du dir heute die Haare mit Rauschgurken Schleim eingegelt? Der nette Herr hier wird jetzt ein paar Fragen beantworten. Dein Name ist...?“ „Keileasson, und ihr habt wirklich Mumm.“ „Ja, wie ihr seht leidet der Dürre hier unter akutem Liebeskummer. Wir suchen eine Frau, die vor kurzem von Piraten auf diesem Fluss entführt wurde. Es wäre hilfreich, wenn uns jemand ein paar Fragen beantworten könnte.“ „Ah, ihr wollt reden, da müsst ihr zu Ynu, unserem Bootsmann gehen. Der Moha mit den gelben Tätowierungen da hinten.“ „Danke sehr.“
Wir betraten das Lager. Sämtliche Thorwaler überragten selbst Jakoon und Cuano um fast einen Schritt. Recht beeindruckende Menschen. Wulfgrimm war anscheinend ein etwas kleineres Exemplar gewesen. Der Moha sah aus wie ein Pygmäe unter diesen ganzen Hünen. „Grimmasch, lass mich jetzt reden, wir hatten eben nur Glück, und es wäre beinahe zum Kampf gekommen...“ „Nein, wir machen das hier kurz, und auf die ehrliche Art und Weise. Guck mal da rüber, der Typ da hinten scheint zu würfeln, geh hin und betrüg ihn ein bisschen. Das sollte dich etwas entspannen. Mit einem liebestollen, hormongesteuerten Phexjünger werden wir hier garnichts erreichen.“ Cuano trollte sich maulend. Forgrimm zuckte nur die Schultern. Mit seinem Kettenhelm konnte er eh nur sehr gedämpfte Beiträge zur Unterhaltung beitrage, und Jakoon versuchte angestrengt nicht vor Angst zu schwitzen. Wenn man will, dass etwas funktioniert, muss man es selber tun, also Schritt ich selbstbewusst auf den Moha zu, der uns anscheinend schon erwartete. „Angrosch zum Grusse, was macht ein Moha als Bootsmann unter diesem Haufen Thorwaler?“ „Was wollen zwei Zwerge und zwei Angsthasen in einem Lager voller Thorwaler?“ „Gute Frage, wir suchen eine rothaarige Frau, die vor kurzem auf diesem Fluss von Piraten entführt wurde. Habt ihr davon etwas mitbekommen?“ „Nicht das ich wüsste, wir halten uns von Siedlungen normalerweise fern, und sollte es hier Flusspiraten geben, so waren sie weise genug uns nicht zu behelligen.“ „Wenns erlaubt ist zu fragen, wo ist denn euer Kapitän? Vielleicht weiss er ja ein wenig mehr.“ „Kapitän Foggwulf ist auf Erkundungstour gegangen. Er will ein paar Orte hier am Ufer des Flusses in Augenschein nehmen.“ „Hm, die Siedlungen hier sind nicht gerade mit Reichtum gesegnet, wenn ihr Beute machen wollt, müsst ihr schon eine Stadt wie Ferdok überfallen, aber die ist ein Brocken, an dem ihr euch verschlucken könnt.“ „Wenn wir einen Überfall planen würden, hätten wir ihn schon längst ausgeführt und wären wieder auf See. Unser Kapitän sucht nach einem legendären Schatz. Wenn ihr ihn sprechen wollt müsst ihr bei der feste Thurstein suchen, dort wollte er hin.“ „Wir werden sehen, ob wir ihn dort antreffen, habt Dank.“
Cuano hatte bereits dem Würfelspieler seine gesamte Barschaft abgeknöpft, und so verliessen wir wieder das Lager. Keileasson hielt uns noch kurz auf. „Wenn ihr auch nach Schätzen sucht, so wie der Kapitän, könnt ihr das hier vielleicht gebrauchen. Wir haben gerade einer Kartenhändlerin, die uns ausnehmen wollte, die Hose stramm gezogen. Ich kann eh nicht lesen, vielleicht könnt ihr ja damit mehr anfangen.“ Damit drückte er mir eine Karte in die Hand, die genauso aussah wie die, die mir dieses Weib am Hafen verkauft hatte. Ich war fest entschlossen genau dort aufzukreuzen, wo das grosse X war, denn ich hoffte auf einen erneuten Überfall, und diesmal würde ich Travine Eisenwalder zur Rechenschaft ziehen. Als wir draussen waren, entschuldigte sich Jakoon äusserst kurz angebunden, und verschwand hinter einem Busch. „Was hat er denn?“ Wollte Cuano wissen. „Er leidet unter spontanem Harndrang, angesichts der Thorwaler.“ „Tja, war doch eigentlich ein ganz nettes Völkchen. Wenn auch knapp bei Kasse. Er hatte nur 30 Dukaten dabei.“ Jakoon kam gerade schnaufend zurück und zog den Gürtel seiner Hose wieder zu. „Nettes Völkchen, weisst du wer das war? Das war der Kriegstrupp von Asleif „Foggwulf“ Phileasson... wenigstens DIR sollte der Name etwas sagen. Diese beiden Kretins, die sich selber Zwerge schimpfen kriegen in ihren Stollen eh nichts mit.“ Cuano wurde leichenblass. „Das meinst du nicht ernst, oder?“ „Doch, der Bootsmann sprach von seinem Kapitän Foggwulf.“ „Ich... ich habe gerade einem Piraten von Foggwulf beim Würfeln... OOooooooohhh!“ Cuano verdehte die Augen und fiel in Ohnmacht. Forgrimm schaffte es selbst unter seinem Kettenhelm fragend auszusehen. „Was hat es mit diesem Thorwaler auf sich?“ „Asleif Foggwulf Phileasson ist der blutrünstigste Pirat auf ganz Dere. Seine Mannschaft hat bereits mehr Männer auf dem Gewissen, als die meisten anderen Piraten zusammengenommen. Ich bin glücklich dort lebend, und mit trockenen Hosen dort rausgekommen zu sein. Mein ganzes Leben lief vor meinen Augen ab, als der Bootsmann erwähnte, wer sein Kapitän ist..... und du hast einen seiner Leute blasses Stockfischbrötchen genannt, Grimmasch. Mir wird ganz schlecht, wenn ich nur dran denke.“ „Nunja, wenn wir mehr über die Piraten wissen wollen, müssen wir wohl oder übel diesen Phileasson finden.“ „Du machst Witze, oder?“ „Nein, ein Pirat wird über andere Piraten am besten bescheid wissen. Wenn wir Ardo zu den Elfen geschafft haben, werden wir nach ihm suchen müssen. Es sei denn, du willst zu Gerling zurück in die Schreibstube...“ Kopfschüttelnd „Ich werde Vorkehrungen treffen. Sollten wir ihn wirklich finden, werde ich nicht ohne Armatrutz näher als 200 Schritt an ihn rangehen.“
Forgrimm reanimierte Cuano mit ein paar kräftigen Backpfeifen, und wir machten uns auf den Rückweg. Wieder am Kai angekommen, fanden wir eine seltsame Gestalt vor, die nach einer Überfahrt suchte. Er stellte sich als Vogt Enno von Vardok vor. „Gute Leute, hättet ihr die Güte mir kurz euer Ohr zu leihen?“ Ich schaute ihn von oben nach unten an. Hm, Vardok... ihr seid nicht zufällig mit den Sauerkrautherstellern verwandt?“ „Oh, haha, ihr kennt anscheinend meinen Vater. Ja, wir sind berühmt für unser Sauerkraut.“ „Nasowas.“ „Ja, das führt immer wieder zu leidvollen Fehleinschätzungen. Nach einer Fahrt in einer wurmstichigen Kutsche nach Nadoret, die so erbauend war, wie eine dieser grässlichen Teestunden der Frau von Berg, freue ich mich AUSSERORDENTLICH auch noch hier von jemandem über meine Herkunft ausgefragt zu werden. Ich möchte einfach nur in Ruhe über diesen Fluss gebracht werden. Wäre es zuviel verlangt, wenn die werten Herren mich für 20 Dukaten auf das Jagdgut von Freiherr Orsino von Falkenhag übersetzen würden?“ „Für 20 Dukaten? Willkommen an Bord. Herr Jallik wird euer Gepäck gleich an Bord bringen. Wir fahren sowieso in Richtung Thurstein, also könnt ihr mitkommen.“ Mit dem Vogt zusammen betraten wir die Thalaria.
Ich teilte Dielbrack mit, dass wir einen Passagier hätten, den wir auf dem Weg absetzen würden. Jallik streunte schon missgelaunt an Land, um das Gepäck zu holen. Dann berichtete ich von unserem Besuch im Thorwaler Lager. Dielbrack wurde ebenfalls ganz weiss um die Nase, als er hörte, wer ihr Befehlshaber war. „SALM, HUMMEL!!! Auftakeln, klar zum Gefecht.... ich meine Auslaufen. JALLIK, BEEILUNG!“ „Was ist denn los, Kapitän?“ Wollte Salm wissen. „Was los ist? Die Thorwaler sind der Haufen von Foggwulf, DAS ist los!! JALLIK, wie lange dauert das denn noch? HUMMEL, mach die Taue los, Salm, hilf Jallik, ich will in 10 Minuten aus dem Hafen sein!“ Salm war nur noch ein Schemen, als er mit Höchstgeschwindigkeit zu Jallik herüberhetzte. Hummel hatte bereits die Taue einfach gekappt, und baumelte in dem verzweifelten Versuch alleine die Segel zu setzen an einem Tau am Grossmast. Die beiden anderen schmissen die Kisten einfach an Bord, um Zeit zu sparen. „Macht euch keine Sorgen, dass ihr etwas zerbrechen könntet.“ Kommentierte Enno von Vardok sauertöpfisch. „Der Kutscher hat eh schon den ganzen Inhalt zerbrochen.“ Zwei Minuten später holten wir die Landungsbrücke ein, und ich schwöre, wenn es schenller gegangen wäre, wäre Dielbrack persönlich über Bord gesprungen, um die Thalaria schwimmend anzuschieben. In einer halsbrecherischen Wende, wider alle nautische Gesetze, legte Dielbrack die Thalaria noch im Hafenbecken in den Wind, und nahm die Hafeneinfahrt so dicht am Ufer entlang, dass wir schon den Flussgrund sehen konnten.
Einen Tag später legten wir auf em Jagdgut von Freiherr Falkenhag an, und Enno von Vardok verliess das Schiff, er wurde von seinem Jagdmeister empfangen. Wir begleiteten ihn auf seine Einladung hin zum Jagdgut, was sich als etwas einfaches Fachwerkhaus mitten im Wald entpuppte. „Nehmt zur Kenntnis, werter Jagdmeister, dass diesen Leuten hier die Jagd gestattet ist. Sie waren so gut mich hierhin mitzunehmen.“ „Das freut mich sehr, vielleicht können sie ja einige der unangenehmen Waldbewohner entfernen.“ „Wir haben ein Ungeziefer Problem, nun, wenn ihr uns helfen würdet, wäre ich hoch erfreut, sofern ich mich überhaupt über diesen verantwortungsvollen Posten freuen könnte.“ „Was der ehrenwerte Vogt sagen möchte ist, dass wir hier einige Hirschkäfer haben, die uns die Bäume kahl fressen.“ „... und ihr bekommt für jede ihrer Giftdrüsen...“ „Kieferzangen, Herr Vogt.“ „...was man halt bei diesem Getier findet, eine Belohnung.“ Ich versprach, dass wir uns diesem Problem annehmen würden, wenn wir Ardo entsprechend untergebracht hätten. Damit kehrten wir auf das Schiff zurück.
Zwei Tage später landeten wir an einer Stelle, die uns Bruder Emmeran beschrieben hatte. Von dort aus sollte es nur ein kurzer Fussmarsch zu ihrem Dorf sein. So sehr wir uns auch anstrengten, von Bord der Thalaria aus war nichts zu erkennen. Also beschlossen wir die Umgebung etwas zu erkunden. Kaum hatten wir das Schiff verlassen,bedeutete uns Cuano leise zu sein. Wir hatten im Schatten einer Felswand angelegt, und vor der Thalaria war kaum mehr als das scheinbar undurchdringliche Unterholz zu sehen. Weiter hinten, unter den hohen Laubbäumen waren tatsächlich Stimmen zu hören. Geduckt zwängten wir uns durch die Büsche, und auf einer Lichtung entdeckten wir einen wüsten, und schwer bewaffneten Haufen. Anscheinend hatten wir nicht die Elfen gefunden, sondern die Piraten, die sie überfallen wollten. Diese Typen mussten die Piraten sein, von denen Blumfoldt vor seinem Ableben gesprochen hatte. Anscheinend hatten sie auch noch nicht das Elfendorf entdeckt. Forgrimm und ich zogen bereits leise unsere Waffen. Eine bessere Möglichkeit an Informationen über die Flusspiraten zu kommen würden wir nicht so schnell finden.
Noch während die Piraten stritten, und wir uns in bessere Position brachten, tauchte aus dem Dunkel des Waldes eine weibliche Elfe auf. Sie schien sich einfach aus dem Schatten der uralten Bäume zu lösen. Sie begann in dem leicht singenden Dialekt der Elfen zu sprechen. „In diesen Wäldern ist nur willkommen, wer Harmonie und Einklang sucht.“ „Ach ja?“ Wollte einer der ungepflegten Burschen wissen. „Zu eurem Pech wollen wir etwas ganz Anderes, ERGREIFT SIE!“ Selbst ein Angroschim würde nicht blind angreifen, wenn er mit einem Hinterhalt rechnen musste, den er nicht einschätzen kann. Diese Piraten hatten nicht unbedingt HIER geschrieen, als Hesinde das Hirn verteilt hatte. Bevor sie reagieren konnten, sprach die Elfe einen Zauberspruch, und wuchs, bis ihr Haupt fast die Kronen der Bäume berührte. Mit donnernder Stimme erklärte sie: „Ihr werdet hier nichts ausser eurem eigenem Tod finden.“ Es war natürlich eine Illusion, aber nur ein äusserst begabter Magier war zu so etwas imstande. Aus dem Hintergrund traten immer mehr Elfen an die Seite der Magierin, und diese Elfen hatten durchaus Waffen dabei, und schienen sich absolut nicht zu fürchten. Nun machte sich der Kapitän der Piraten bemerkbar. „Wir ziehen uns zurück, SOFORT. Wir werden im Lager sehen, wie es weiter geht.“ Der Auftritt hatte anscheinend einigen Eindruck gemacht. Wir hatten uns mucksmäuschen still verhalten, und ich hatte kaum zu atmen gewagt. Trotzdem wir uns hinter dem dichten Gestrüpp verborgen gehalten hatten, fixierte uns die Elfe, die nun wieder normale Grösse angenommen hatte mit einem scharfen Blick, als würden wir weithin sichtbar stehen. „Sanyasala feygra, und was führt euch in diesen Wald?“ Etwas verlegen traten wir aus unserem Versteck, und Jakoon erklärte: „Wir suchen nach Heilung für einen unserer Freunde. Er ist schwer verletzt, und wir brauchen einen Heilkundigen.“ „Ich werde euch eine Fey schicken. Wir werden sehen, was wir für euren Freund tun können. Trefft mich am grosen Baum, der unser Zuhause ist.“ Mit diesen Worten löste sie sich einfach im Schatten auf. Unheimlich, diese Elfen. Nach einer kurzen Beratschlagung gaben wir Dielbrack bescheid, dass sich irgendwann ein Elf bei ih melden würde, um nach Ardo zu sehen. Dann begaben wir uns in den Wald hinein, um diesen ominösen Baum zu suchen.
Der Wald schien nur in Ufernähe so dicht zu sein. Weiter ins Landesinnere wurde er Lichter, und die Bäume standen nicht mehr so dicht. Es waren zumeist dunkle Eichen, sogar einige Eiben. Die Kronen bildeten ein undurchdringliches Blätterdach, durch das nur an wenigen Stellen der blaue Himmel zu erkennen war. Im Dämmerlicht des Waldes fanden wir schliesslich einen schmalen Pfad, der an einem kleinen Bachlauf entlang führte. Da uns nichts besseres einfiel, folgtem wir dem Pfad. Immer noch besser als auf gut Glück hin und her zu irren. Als wir eine seichte Furt überquert hatten, standen wir vor einer turmhohen Eiche, die sich mitten auf einer Lichtung erhob. Von unten war laum etwas zu erkennen, aber im Stamm der Eiche schien ein Eingang eingelassen zu sein. Wir schritten die Treppenstufen im Inneren empor und traten dann staunend auf einen mächtigen Ast hinaus. Die Eiche war das Elfendorf. Die Äste waren breit wie Wege, und formten sogar offene Hütten. Alles machte den Eindruck, als sei es so gewachsen. Die Baumkuschler hatten wirklich eine Eindrucksvolle Arbeit geleistet. Ein ganzes Dutzend der Elfen streifte auf den Ästen umher, und in der grössten Hütte sahen wir die Elfin, die uns an der Landestelle bereits angesprochen hatte.
„Mein Name ist Isaliel Schwingenschlag“ begrüsste sie uns. „Was führt zwei Zwerge und zwei Menschen in diese luftige Höhe? Wird euch Bartmurmlern nicht schwindelig hier oben?“ Etwas angekratzt erwiderte ich: „Wie ihr seht stehen wir hier ganz bequem. Zwerge bauen unterirdische Hallen, die weit höher und grösser sind als diese Krüppelkiefer hier.“ „Ich möchte nicht eure Handwerkskunst in Abrede stellen, doch wir hatten noch nie Besucher aus dem kleinen Volk.“ „Wir sind nicht hier um zu streiten, sondern weil unser Freund vergiftet wurde. Es ist ein magisches Gift, und Bruder Emmeran meinte, ihr könntet uns helfen. Falls es hilft, er ist privat versichert.“ „Wir streben nicht nach Reichtum, eure Metallscheiben haben für uns keinen Wert. Doch auch wir ringen mit einer Bedrohung und können euch im Augenblick nicht helfen.“ „Aha, wir kommen also zum Preis. Euch vor den Piraten zu warnen ist wahrscheinlich sinnlos.“ „Die Piraten sind nur Gesindel. Wenn ihr sie dazu bewegen könnt diesen Wald zu verlassen, werden wir euren Freund aufnehmen und behandeln.“ „Gut, Piraten verschwinden lassen gegen eine Behandlung, das klingt nach einem fairen Preis.“ „Wenn ihr in unserem Namen sprechen wollt, müsst ihr unser Wesen verstehen.“ „Ich wusste, es gibt einen Haken.“ „Sprecht mit Linwen Eulenflug, er wird euch unterweisen.“ „Mitdem schwarzhaarigen Kerl da hinten?“ „Ja.“ Ohne ein weiteres Wort ging ich zu dem Elf hinüber.... Bartmurmler. Hab ich die Frau etwa mit „Na, Langohr?“ angesprochen. Ein Benehmen wie die Gräfin Cosel.
Linwen empfing mich genauso zuvorkommend wie seine Chefin. „Was kann ich für euch tun? Ich fürchte, ich habe für Bartgrummler kaum Waren, die ihr verwenden könnt.“ „Ich bin auch erfreut euch zu sehen, und mir geht es gut, danke.“ „Wollt ihr etwas kaufen, oder wollte ihr mehr über unser Handwerk erlernen, obwohl ich bezweifle, dass ihr genug Geschicklichkeit dazu habt.“ Forgrimm und ich setzten steinerne Mienen auf. „Isaliel hat uns angewiesen mit dir über das Wesen der Elfen zu sprechen. Ein wichtiger Bestandteil scheint Unfreundlichkeit und Hochnäsigkeit zu sein.“ „Nun, meine lieben, kleinen Freunde, ich glaube nicht, dass ihr uns verstehen könnt, aber wenn ihr mehr über uns erfahren möchtet, so soll es zunächst genügen, wenn ihr die Seelentiere von Lellindor Astwandler, Calenleya Pfeilklang, und Elbrenell Nebelrufer erraten könnt. Aber ich denke nicht, dass euch das gelingt.“ „ZU freundlich. Ich komme wieder.“
Angewidert wandte ich mich zu meinen Kameraden um. „Bei den Elfen hier sollen wir Ardo lassen? Die sind mit sich selbst, und ihrer Naelschau so beschäftigt, dass sie glatt Ardo vergessen werden.“ Forgrimm stimmte sofort zu. Jakoon entgegnete: „Und was sollen wir sonst tun? Es gibt keinen Heilkundigen, der Ardo helfen kann, es sei denn, wir fahren bis nach Havena runter, und das dauert Wochen. Wenn wir diesen Piraten auf die Spur kommen wollen, ohne das uns Ardo unter den änden weg stirbt, müssen wir diese Elfen dazu bringen sich um ihn zu kümmern. Immerhin verlangen sie kein Geld. Mach gute Miene zum bösen Spiel, Elfen sind zu weltfremd, als dass sie sich mit anderen Völkern gut verstehen.“ „Dann red du mit ihnen, oder Cuano. Ich hab keine Lust mich ständig beleidigen zu lassen. Bartmurmler, ich hab sie auch nicht Baumkuschler genannt. In Angbar würden sie schnell begreifen, warum man ein solches Verhalten rassistisch nennt.“ „Psssst, nicht so laut, wir dürfen es uns mit ihnen nicht verderben. Ich werd das reden übernehmen.“ Finster blickend und schmollend folgten Forgrimm und ich Jakoon. Cuano war schon seit einiger zeit verschwunden. Wer weiss, welche Elfenfrau er gerade bezirzte. Auf jeden Fall hatten die Elfen schlechtere Manieren als die Orks, kein Wunder, dass Nahema aus den beiden Rassen mit den schlechtesten Manieren auf ganz Dere die Holberker geschaffen hatte.
Jakoon fing an mit den Elfen auf diesem Ast hier zu sprechen. Zu ihm waren sie freundlicher, wenn auch zurückhaltend, da er als Magier ihr badoc verkörperte. Elbrenell Nebelrufer war recht geschwätzig, und verriet sein Seelentier unfreiwillig im Gespräch. Geschwätzig wie eine Elster halt. Eine schlanke, blonde Elfe hatte es Jakoon augenscheinlich angetan, denn er wurde ganz rot als er sie ansprach. „Die Zwölfe zum Grusse, werte Dame. Wir versuchen hier die Seelentiere einiger Elfen in Erfahrung zu bringen.“ „Oh, hallo, mein Name ist Gwendala, warum wollt ihr das tun?“ „Weil...äh... naja, wir wollen euch besser verstehen.“ Dabei klimperte er linkisch mit den Augen, und setzte einen Hundeblick auf. „Und welche Seelentiere wollt ihr erraten? Es gibt viele Seelentiere“ „Äh...äh... nicht welche, sondern die einiger Elfen.“ „Und von welchen Elfen? Es gibt viele Elfen.“ Ich raunte Forgrimm zu: „Ich wette ihr Seelentier ist eine Nacktschnecke, die hat auch nicht mehr Verstand.“ Jakoon sah mich strafend an. „Wir suchen nach den Seelentieren von Calenleya Pfeilklang und Lellindor Astwandler.“ „Oh, die beiden sind ein schönes Pärchen, sie können kaum die Augen voneinander lassen, wenn sie sich begegnen. Hihi, ich kann ja Calenleya verstehen, Lellindor ist ein attraktiver Elf.“ „...um auf die Seelentiere zurückzukommen... könnt ihr mir mehr über Calenleyas Seelentier erzählen?“ „...und Lellindor kann so wunderschön die Flöte spielen. Der Klang ist so wunderschon.“ „Gwendala? Das Seelentier?“ „Ohja, Lellindors Seelentier ist ebenso niedlich wie er selbst, sein Fell ist rotbraun, er kann nicht fliegen. Und Calenleyas Seelentier hat braunes Gefieder. Sie liebt es sich mit dem Wind in den Himmel zu schwingen.“ „Ah, das war schon etwas hilfreicher.“ „Darf ich eine Frage stellen?“ „Ja sicher.“ „Wie können sich eure zwei putzigen Bartmurmler hier auf dem Ast halten? Müsste ihnen nicht schwindelig werden?“ „Äh, vielen Dank für die erhellenden Informationen, wir müssen wieder los...“ Mit diesen Worten schon uns Jakoon weiter, da wir bereits bedrohliche Mienen aufgesetzt hatten. Cuno stiess just in diesem Moment wieder zu uns. Seine Taschen waren ganz ausgebeult.
Ein Ast führte zu einer weiteren Ebene des Waldes auf den Boden. Forgrimm und mir war die Laune so richtig vergangen, und wir beherrschten uns nur noch mühsam. Weiter hinten im Wald fanden wir dann Calenleya. Sie war distanziert, aber mal ausnahmsweise nicht beleidigend, und Jakoon fand heraus, dass ihr Seelentier ein Adler war. Wieder in der Krone der Eiche, fanden wir Lellindor Astwandler in seine Arbeit vertieft in einer kleineren Hütte. Er war richtiggehend misstrauisch. Aber schliesslich erfuhr Jakoon, dass sein Seelentier ein Eichhörnchen war. Mit diesen Informationen gingen wir zurück zu Linwen. Er zog nur eine Augenbraue hoch und meinte hochnäsig zu Jakoon: „Ihr habt mit Fragen nachgeholfen, und meine geschwätzigen Geschwister haben sich dadurch verraten, oder?“ Jakoon antwortete: „Ja, aber wir haben alle Seelentiere herausgefunden.“ „Nun gut, ihr habt die Prüfung bestanden. Sprecht mit Isaliel. Wenn ihr hier bei mir noch etwas lernen oder kaufen möchtet, so stehe ich euch zur Verfügung.“ Jakoon und Cuano liessen sich zeigen, wie man mit einem Pfeil sicher eine verwundbare Stelle treffen kann. So konnte man mit normalen Pfeilen hässliche Wunden verursachen. Die Elfen hatten auf einer nach unten offenen Beliebtheitsskala für mich schon den Gefrierpunkt unterschritten. Isaliel gestattete uns huldvoll nun für das Elfendorf zu sprechen, sollten wir auf die Piraten treffen. Welch eine EHRE! Aber schliesslich sollten sie Ardo heilen.
Ich war froh von dem Baum voller Elfen herunter zu kommen. Von der Lichtung aus, auf der wir die Piraten gesehen hatten, war es leicht ihren Spuren zu folgen. Sie hatten in der Ruine eines alten Amphotheaters ihr Lager aufgeschlagen. Bei dem Anblick meinte Forgrimm nur: „So, meine Laune ist nicht die Beste. Mit diesen Piraten haben ich und meine Axt noch ein Hühnchen zu rupfen. Alle Mimosen sollen es sofort sagen, wenn es ihnen nicht passt.“ Cuano beruhigte ihn. „Warum sollten wir nicht Kapital aus der Situation schlagen. Ein wenig gewinnbringende Täuschung wäre doch ein gerechter Ausgleich für alle. Wir spielen einfach die Piraten gegen die Elfen aus.... oder haben es die Elfen etwa nicht verdient?“ Maulend stimmten Forgrimm und ich zu. Den Elfen eins auszuwischen wäre nur gerecht, und so überliessen wir es Cuano die Piratenwache anzusprechen.
Es stellte sich heraus, dass die Wache der unterbelichtete Maat Wackernagel war, der schon die Elfen angreifen wollte. Wir wurden durchgelassen, auf den Hinweis hin, dass wir im Auftrag der Elfen verhandeln wollten. Das Lager war voller zwielichtiger Gestalten. Der Kapitän war leicht an seiner Hakenhand zu erkennen. Er unterbrach sein Gespräch mit einem kräftigen Piraten, als wir näherkamen. „Nun, darf ich fragen wer mir die Aufwarung macht, und aus welchem Grund?“ Cuano übernahm diplomatisch. „ Wir sind nur einfache Kaufleute, die hier zwischen euch und den Elfen vermitteln wollen.“ „Vermitteln? Wie soll das von Statten gehen? Wir sind mitnichten hier um zu verhandeln. Wir beabsichtigen uns die fraglichen Güter einfach zu nehmen.“ „Um welche Güter mag es sich dabei wohl handeln?“ „Bausch, einen ganzen Ballen.“ „Wäret ihr damit zufrieden?“ „Es gibt nichts, was uns die Elfen ansonsten anbieten könnten.“ „Wenn wir euch den Bausch besorgen, würdet ihr dann hier verschwinden? Die Elfen möchten nur in Frieden gelassen werden.“ „Das ist alles? Ihr seid euch bewusst, dass wir mitnichten dafür zahlen werden?“ „Das ihr keine ehrlichen Kaufleute seid ist uns bewusst. Haben wir eine Übereinkunft?“ „Es ist euer Geld. Solange ihr verhandelt, könnt ihr euch hier im Lager frei bewegen und es jederzeit betreten und verlassen.“
Nach diesem treffen wanderten wir den ganzen Weg wieder zurück zum Elfenbaum. Forgrimm und ich warteten unten. Wir weigerten uns mit den Elfen zu reden. Nach kurzer Zeit kamen Jakoon und Cuano wieder, und schleppten gemeinsam einen grossen Ballen Elfenbausch. Doch anstatt ihzu den Piraten zu bringen, schleppten wir ihn an Bord der Thalaria. Bausch ist äusserst teuer, und dieser Ballen hier würde uns bei der richtigen Adressen ein schönes Sümmchen einbringen. Als er verstaut war, machten wir uns auf den Weg zu den Piraten, und Cuano strahlte schon in Vorfreude. Im Lager begann er ganz unverbindlich mit den Piraten zu schwatzen, wie man ihnen helfen könne, was sie über die Elfen wüssten, und so weiter. Den Schiffsjungen stachelte er zu einem üblen Streich an, das Essen einer der Piratinnen mit heruntergelassenen Hosen zu würzen. Als der Junge finster lächelnd wieder an seine Arbeit ging, erzählte er einem Piraten mit rotem Zauselbart, wer und wie das Essen gewürzt hatte. Da trug dem Jungen ein paar schallende Ohrfeigen ein. Einem Anderen stahl er einen Dolch, und verhökerte ihn an eine Piratin, die etwas abseits stand. Sie steckte ihn voller Stolz in ihren Gürtel. Es stellte sich nach ein wenig Süssholzraspeln heraus, dass sie sich von den Anderen fern hielt, weil sie die Duglumspest hatte. Bah, was für ein ungepflegter Haufen. Das erzählte Cuano natürlich sofort weiter, und zumindestens die weiblichen Crewmitglieder grinsten schadenfroh. So ging es weiter. Eine Wette hier, ein paar falsche Worte dort.... die Stimmung der Mannschaft war merklich gesunken. Schliesslich ging er zu Wackernagel zurück, um mit ihm als letztem ein Schwätzchen zu halten. „Holla, Maat Wackernagel. Warum müsst ihr eigentlich hier Wache halten? Ihr seid doch Maat?“ „Ja, aber der Hakensang hat mir den Frondienst hier aufgebrummt.“ „Ich habe gehört, er hält die Beute zurück, und er beansprucht ein viel zu grossen Anteil daran. Wenn ihr mich fragt, solltet ihr ihn abwählen.“ „Recht habt ihr. Ein alter Geizkragen ist das.“ „Ich finde ihr solltet der Kapitän werden. Die ganze Mannschaft murrt schon, sie brauchen einen starken Anführer.“ „Ganz genau, aber dazu müsste ich sie überreden. Und um ihre Zungen zu lösen, braucht man schon eine Menge Premer Feuer. Aber der Kapitän hat den ganzen Vorrat weggeschlossen. Ohne Schlüssel kommt man da nicht ran.“ „Meint ihr diesen Schlüssel hier?“ „HA! Ich werde die Meute heute Abend überzeugen... ihr werdet sehen. Wollt ihr euch nicht mir anschliessen?“ „Oh, nein, wir wären mehr ein Klotz am Bein als eine Hilfe, glaubt mir.“ Wir verabschiedeten uns, und suchten in der Nähe ein Versteck, von dem aus wir das Lager beobachten konnten.
AM Abend kam es dann zu einem Saufgelage sondergleichen. Auf den Höhepunkt entdeckte der bestohlene Pirat, dass sein Dolch am Gürtel einer Kollegin hing. Ausserdem spotteten sie über sie, wegen der Duglumspest. Das Gemisch war ziemlich explosiv, als auch noch herauskam, was das Gewürz im Essen gewesen war. Sie waren gerade dabei sich gegenseitig an die Kehle zu gehen, als ihr Kapitän dazwischen fuhr. Er schnauzte sie an, dass es bis zu uns laut und deutlich zu hören war. „Ihr seid keine Mannschaft, ihr seid ein Haufen undisziplinierter Streuner. Bevor ihr euch gegenseitig die Kehlen aufschlitzt legen wir hier ab. Ihr werdet jetzt alles verladen, und dann legen wir ab. Was für ein trauriger Anblick.“ Sie liessen die Köpfe hängen, machten aber das Schiff klar zum Ablegen. Diese Runde ging klar an uns. Cuanos flinke Zunge hatte mehr erreicht als Forgrimms Axt hätte bewirken können. Piraten los geworden, und dazu noch einen dicken Ballen Bausch im Laderaum. Jetzt musten wir uns nur nicht verplappern bei den Elfen, und Ardo würde endlich seine Behandlung bekommen.
Am nächsten Morgen erzählten wir, das heisst Jakoon, Isaliel, was sich zugetragen hatte. Sie war zwar nicht begeistert, aber froh darüber, dass kein Blut geflossen war. Wir brachten Ardo auf Isaliels Geheiss zu Alari Quellensinn, die die Heilkundige war. Anscheinend litt sie unter Migräne und Schlaflosigkeit. Jakoon konnte seine Blicke nicht von ihr lassen.
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Sie versprach uns herauszufinden, wie sie Ardo helfen konnte. Das würde aber eine Weile dauern. Jakoon liess sich von ihr noch einen einfachen Heilzauber für Gifte zeigen, dann verliessen wir schleunigst das Elfendorf. Ich war froh dort weg zu kommen, aber wir durften um Ardos Willen nicht unfreundlich werden. Zeit sich um Phileasson Gedanken zu machen, oder um machzuschauen, was es mit dieser Karte von Keileasson auf sich hatte. Da das grosse X in der Nähe der Zollfeste eingezeichnet war, konnten wir evenuell zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Allemal besser als die Gegenwart von hochnäsigen Langohren.
Eine fremde Welt
Unsere Suche begann mit einer Diskussion, ob es überhaupt Sinn machte, wenn wir nach einem der berüchtigsten Thorwaler überhaupt suchten. Jakoon und Cuano waren strikt dagegen. Doch letztendlich, was blieb uns sonst übrig? Hakensangs Piraten waren keine sonderlich gute Quelle für Informationen über Mora und die Überfälle. Cuano hatte nur in Erfahrung bringen können, dass sie eventuell mit Kaltenstein zusammen arbeiteten. Ansonsten waren sie so verschwiegen wie ein toter Stockfisch. Wenn auch widerstrebend, willigten Die beiden schliesslich doch ein nach Phileasson zu suchen. Nach all den aufregenden Tagen war bereits der Brautmond angebrochen, und selbst am Grossen Fluss wurde es nun langsam richtig warm. Es war angenehm wieder auf dem Fluss zu fahren, und die kühle Brise zu spüren. Da wir stromab fuhren, war auch kein schweiss treibendes Treideln nötig.
Die Zollfeste erhob sich einen Tag später im gleissenden Sonnenlicht vor uns. Durch die sie umgebenden, dunklen Wälder war sie mit ihren Mauern, aus fast weissem Sandstein, weithin sichtbar. Die Erinnerung an den Krakenmolch, und die Kämpfe mit den Zöllnern waren noch frisch, und so musste ich trotz des warmen Wetters frösteln. Doch diesmal würde uns keine Bande Halsabschneider auflauern. Schon in Nadoret hatten wir gehört, das nun Angwart von Hasingen neuer Zollfesten Kommandant war, gesandt von Graf Growin aus Ferdok.
Nachdem wir angelegt hatten, war die Prozedur doch wieder die Alte. Kaum war die Landungsbrücke raus, stand auch schon der Zöllner drauf, und fragte nach dem Namen des Schiffes. Als ihm Dielbrack lapidar mit „Thalaria“ antwortete bekam der Zöllner ein überraschtes Gesicht, und teilte uns mit, dass der neue Kommandant uns schnellst möglich sprechen wolle. Im übrigen sei die Thalaria vom Zoll befreit. Na, das waren doch mal erfreuliche Nachrichten. Also packten wir unsere sieben Sachen zusammen, und statteten dem Kommandanten einen Besuch ab, bevor wir die umliegenden Wälder nach Philesson absuchen würden.
Als wir vor Kommandant von Hasingen gefunden hatte, fragte er uns erst einmal: „Habt ihr euch verirrt? Der Zoll für Reisende wird unten am Hafen geregelt.“ „Nun, das haben wir schon hinter uns.“ meinte Forgrimm. „Wir sind hier, da ihr uns sprechen wolltet.“ „Hm, ihr seid von der Thalaria, richtig? Dann seid ihr für die Säuberung der Zollfeste verantwortlich. Als Offizier kann ich ein solches Vorgehen natürlich nicht gut heissen.“ „Wollt ihr uns deswegen Anklagen, dass wir eine Bande von Halsabschneidern die Tür gewiesen haben? Nachdem sie sogar nachweislich mit Piraten zusammen gearbeitet haben? Und nachdem wir euch ausserdem anscheinend zu einem neuen Posten verholfen haben?“ „Wie gesagt, als Offizier kann ich das nicht gut heissen, aber als aufrechter Bürger des Kaiserreichs möchte ich euch danken. Da ihr bereits bewiesen habt, dass ihr bei der Jagd auf Piraten Nägel mit Köpfen macht, will ich euch ein Angebot machen. Man sagt, jeder Pirat habe ein Emblem bei sich. Normale aus Silber, und die Kapitäne eines aus Gold. Ich zahle euch für jedes Enblem 5 Silber, für jedes Goldene 20 Dukaten. Ich bin mir bei euch sicher, dass diese Piraten dann nich mehr auf Dere wandeln. Wie wär das? Akzeptiert ihr mein Angebot?“ Ich antwortete „Blutgeld also. Aber in diesem Fall durchaus gerechtfertigt. Die Flusspiraten haben es in letzter Zeit zu toll getrieben. Rauben und stehlen ist eine Sache, aber morden eine Andere. Wenn wir Enbleme finden, werden wir sie euch bringen.“ „Gut gesprochen.“ „Wir sind aber aus einem anderen Grund diesmal auf Thurstein. Wir suchen nach einem Thirwaler, der hier in den Wäldern seit einer Weile kampieren soll. Könnt ihr uns da weiterhelfen?“ „Einer meiner Späher hat berichtet, er habe us der Ferne einen sehr grossen Menschen gesehen, der aber zu schnell im Dickicht verschwunden war, als das er ihn genauer beschreiben konnte. Das war bei der alten Anlegestelle, garnicht weit von der Zollfeste. Das könnte euer Mann sein.“ „Habt Dank, wir werden dort mit unserer Suche beginnen.“ Ein wesentlich besserer Verlauf des Besuchs, verglichen mit unserem ersten Mal auf Thurstein, und wie es schien mussten wir uns nicht einmal die Hacken abrennen, um Phileasson zu finden. Ich erinnerte mich an die Karte von Travine Eisenwalder, die mir Keileasson bei unserem Besuch im Lager der Thorwaler geschenkt hatte. Auf ihr war auch die Alte Anlegestelle verzeichnet, für die „Schatzsuche“. Finster lächelnd dachte ich bei mir, das wir ihr vielleicht einen Besuch dort abstatten könnten, wenn wir Phileasson gefunden hatten. So marschierten wir aus dem Haupttor der Zollfeste, in Richtung alte Anlegestelle.
Der Grosse Fluss hatte seinen Lauf schon mehrfach geändert, und mitten im Wald gab es einen toten Arm, der früher Hauptanlegestelle gewesen war, als die Schifffahrt noch nicht die gleiche Bedeutung gehabt hatte, wie sie in diesen Tagen betrieben wurde. Nicht zuletzt aufgrund der Bedeutung der Schifffahrt war der Kosch wirtschaftlich erblüht, und Städte, wie Ferdok, Albenhus, aber auch Nadoret profitierten davon. Die alte Anlegestelle war nicht mehr als ein bereits morscher Holzsteg, an dem gerade mal zwei Ruderboote Platz hatten. Dahinter stand einer der alten Zolltürme, und just in diesem fast verfallenen Gemäuer, mit seinem spitzen Runddach aus ehemals roten Ziegeln, hatte anscheinend jemand sein Lager aufgeschlagen. Die Asche seines Lagerfeuers war aber bereits kalt. Er musste schon früh am Tage aufgebrochen sein. Da wir nichts Anderes zu tun hatten, folgten wir einem kleinen Pfad in das Dunkel des Waldes hinein, in der Hoffnung auf Phileasson zu stossen. Die grossen Eiben standen hier recht dicht, und der Boden war mit einer dicken Laubschicht überzogen. Nur Elfen würden sich hier lautlos bewegen können. Nach einer Weile machte der Pfad eine scharfe Biegung, und mündete dahinter auf einer Lichtung. Am anderen Ende der Lichtung spähte jemand angestrengt ins Unterholz. Eine wahrhaft beeindruckende Gestalt. Gekleidet in etwas, was einer Kreuzung aus Kettenhemd und thorwaler Krötenhaut entsprach. Ein gewaltiger Rundschild, mit einem blutroten, aufgemalten Drachen, war auf den Rücken geschnallt, und an der Seite hing ein blitzendes Langschwert.
Als wir raschelnd die Lichtung betraten, drehte sich die Gestalt rasch um, und zog ihr Schwert. Wir standen dem leibhaftigen Phileasson gegenüber. Jakoon ächzte nur bei seinem unvermittelten Anblick: „Foggwulf!“. „Wer seid ihr, und was wollt ihr? Ich habe keinen Streit mit euch, also lasst mich zufrieden.“ Die eisblauen Augen unter der weizenblonden Mähne fixierten uns einen Augenblick, dann drehte sich der hünenhafte Thorwaler unvermittelt um, und verschwand im Unterholz. Es fiel uns nicht schwer ihm zu folgen, denn auch er war beileibe keine Elfe, und die raschelnden Schritten konnte man problemlos aus mehreren Metern Entfernung hören. Wenn er uns hier entwischte, würden wir ihn kaum wiedersehen. Unwahrscheinlich, dass er dann zum alten Zollturm zurückkehren würde. Also hetzten wir hinter ihm her. Er war garnicht bedacht darauf sich zu verstecken. Er ignorierte uns einfach. Vor sich hin brummelnd suchte er nach irgendetwas, und wir hatten Mühe mit ihm Schritt zu halten, bis er plötzlich ausrief: „Ah, da hinten, das muss es sein!“ Und dann stürmte er mitten durch das dickste Unterholz. Auf einer weiteren Lichtung holten wir ihn wieder ein. Er stand vor einem weiss wabernden Umriss magischen Ursprungs, der Aussah, als würde es direkt in den Limbus führen. „Was folgt ihr mir denn? Ich habe euch doch gesagt, dass ihr mir vom Leib bleiben sollt.“ „Ynu, euer Bootsmann hat uns erzählt, dass ihr hier zu finden seid. Wir sind auf der Suche nach den Flusspiraten, und ihr könnt uns eventuell zu ihnen führen. Daher haben wir ihm versprochen euch in einem Stück zurückzubringen.“ „Natürlich kenne ich die Piraten, aber ich brauche derzeit keine Leibwache. Vielen Dank. Und nun gehabt euch wohl, und wehe wenn ihr mir wieder folgt.“ Damit schritt er auf ds magische Etwas zu und verschwand darin.
Er hat uns einfach stehen lassen. Wie kleine Schulkinder. Selbst Jakoon war beleidigt, und ausserdem schien er tatsächlich die Piraten zu kennen. Die Spur zu Mora wurde heisser... wobei, sie war gerade eiskalt geworden, so kalt wie eine Leiche genauer gesagt, wenn wir ihn da nicht wieder lebend rausholten. Mut in allen Ehren, aber man stürzt sich nicht einfach alleine, und ohne Rückendeckung in ein unbekanntes Abenteuer. Also rief ich „Ihm nach!“ Forgrimm protestierte: „Was? In das Flimmerding kriegen mich keine zwölf Grubenponys.“ Cuano witzelte darauf hin „ Aber ein Humpen Helles schon? Ich geb dir auch eins aus. Das ist mir Mora wert.“ „Einen Humpen? HA! Da musst du schon ein ganzes Fass springen lassen.“ „In Ordnung, ein Fass Helles... aber nur wenn du es in einem Zug leerst.“ Nachdem allgemeiner Konsens über Helles hergestellt war, folgten wir ihm durch das magische Tor.
Ich nahm fast an, dass ich tatsächlich im Limbus gelandet wäre. Es fühlte sich an, als ob jede Faser meines Körpers auseinander gerissen würde, und falsch herum wieder angeklebt. Aber ich starb nicht, sondern öffnete die Augen mitten auf einem fremdartigen, grossen Platz, umgeben von den seltsamsten Gebäuden, die ich jemals zu Gesicht bekommen habe. Gleich darauf wurde mir die sengende Hitze bewusst, die hier herrschte. Der Kühle Schatten des Waldes wurde schlagartig durch die Hitze einer nahen Wüste ersetzt, und mir brach auf der Stelle der Schweiss unter meinem Ringelpanzer aus. Die Gebäude, die den Platz von drei Seiten einrahmten sahen archaisch aus, und waren komplett aus Sandstein gebaut. Auch die Platten, mit denen der Platz gepflastert war, waren aus Sandstein. Ein erdiges Gelb war der bestimmende Farbton hier. Die bauchigen, sich nach oben verjügenden Säulen, die die Vordächer trugen, waren in einem grün-roten oder blau-rotem gestreiften Frbmuster geschmückt. Die erdig gelben Wände der Gebäude sebst waren mit riesigen, goldenen Intarsien geschmückt, die stilisierten Ranken nachempfunden waren. Um die Hitze wenigstens etwas zu mindern, waren in der Mitte des Platzes flache, künstliche Teiche angelegt, ganz so wie es mancher Kalif in der Khom in seinem Palast anlegen würde. Elegant geschwungene, und geschliffene, flache Brücken ohne Geländer führten über die schmalen, künstlichen Bachläufe. Ich konnte nicht umhin die gewissenhafte Steinmetzarbeit zu bewundern. Die Maserung des Sandsteins ergänzte die Intarsien an den Wänden, und folgte perfekt dem Schwung an jeder Brücke. Hier hatte jemand mit viel Hingabe den Stein in elegante Formen gebracht, aber es war definitiv keine zwergische Arbeit. Es fehlte deutlich das Fundament und die Sicherung. Ein schwaches Beben, oder eine Verschiebung des sandigen Untergrunds, und schon würden all diese Säulen wie Dominosteine umkippen.
Die Erklärung fanden wir nahe bei Phileasson, der mit einer seltsamen, hochgewachsenen Frau in brauner Robe sprach. „Geduld, es kann erst beginnen, wenn es begonnen hat.“ schloss sie gerade, und Phileasson sah uns mit hochgezogener Augenbraue an. „Ihr seid hartnäckig wie ein Morfu am Schiffsrumpf. Wenn ihr mir überall hin folgt, könnt ihr mir auch gleich helfen.“ „Wir werden schon auf euch aufpassen.“ Wie sich heraus stellte, war die Frau eine Orima Priesterin, und wir waren in Tie'shieanna gelandet, der legendären Stadt der Hochelfen unter König Fenvarien. Nun, der war uns ein Begriff. Cuano nahm uns beiseite. „So, meine Freunde... DIES ist mein ganz persönlicher Albtraum von Reichtum. Dies sind die alten Hochelfen, ich weiss nicht wie und warum es mich hierher verschlagen hat, aber Phex macht mir mit diesem Abenteuer das grösste Geschenk, das überhaupt möglich ist. Ich werde hier jede Elfe einzeln nach Strich und Faden ausnehmen, und wehe es kommt mir einer von euch in die Quere.“ Forgrimm sah ihn seltsam an. „Hast du dir einen Sonnenstich eingehandelt? So lange sind wir doch noch garnicht hier.“ „Das sind HOCHELFEN, du Kretin!! Weisst du was ein kaputter Alltagsgegenstand dieser Elfen unter Sammlern wert ist? Nur eine einzige Münze der Hochelfen ist ein kleines VERMÖGEN wert. Selbst wenn ich nur ein hochelfisches Taschentuch klauen kann bin ich danach ein gemachter Mann und kann mich in Havena zur Ruhe setzen. Wenn ich daran denke, dass ich vielleicht gar ein Schwert oder einen Helm... oder einen Kerzenleuchter...“ An dieser Stelle begann er zu sabbern, und wir traten einen halben Schritt von dem offensichtlich von Goldgier übermannten Cuano. Jemandem in diesem Zustand zu belehren führt nur zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Angroschim können davon ein Lied singen. Es heisst übringens „Gold, Gold, GOLD!“. Also überliessen wir ihn erst einmal seinen fiebrigen Tagträumen von unanständigem Reichtum, und wandten uns wieder Phileasson und der Orimapriesterin zu. Das witzige an der Priesterin war, dass sie einen Hut trug, der bis auf die Nase heruntergezogen war. Sie konnte wirklich nichts sehen, und wie einem Zyklop gleich, prangte direkt zwischen ihren Augen ein leuchtender Stein, der in diesen Hut eingenäht war. Schon ein recht seltsame Erscheinung. Während sie weiter erklärte, schlich sich Cuano fast lautlos von hinten an sie heran. Er langte über ihre Schulter und wedelte wild mit seiner Hand direkt vor ihrem Gesicht. Sie schien davon nichts mitzubekommen. Wie auch, sie sah absolut nichts mit dem Ding über den Augen. Cuano schlich sich direkt vor sie, die fassungslosen Blicke von Phileasson ignorierend, und tat so, als ob er ihr mit der vollen Faust einen Nasenstüber verpassen wollte. Immer noch keine Reaktion von ihr, sie erklärte ungerührt weiter. Er drehte sich mit breitem Grinsen zu uns um, zwinkerte mit den Augen, und hob beide Daumen. Dann begnn er sämtliche Gegenstände fachmännisch aus ihren Taschen zu ziehen, ohne auf uns zu achten. Wir sahen dem dreisten Treiben mit offenem Mund zu, wagten aber nicht den anscheinend völlig irren Cuano zu stoppen. Das hätte uns doch schwer in Erklärungsnot gebracht.
Mhayana, wie sich die Priesterin selbst nannte, erklärte uns, dass wir, um Prinzessin Amariel zu ihrem Vater zurück auf die Inseln des Nebels bringen zu können, zuerst den Nurti Schrein auf der Nordseite des Platzes von den dort hausenden Skarabäen befreien mussten. Schon wieder eine verlorene Frau, und schon wieder ein Ungeziefer Problem. Wann würde ich das erste mal auf freundliches Geziefer treffen, das nicht gerade irgendetwas ruinierte? Sappeur in Ausbildung, entlassener Rekrut auf Zeit, und auf dem Weg zum (leid-)geprüften Kammerjäger. Der Adelstitel würde wohl noch warten müssen. Dazu schon wieder eine geheimnisvolle Frau in Nöten... einer der blutrünstigsten Thorwaler auf ganz Dere, und ein vor Goldgier fiebriger Phexjünger, das konnte ja heiter werden. Zum Glück sollten es nur Skarabäen sein... diese Mal. Also schritten wir resignierend hinter der Orima Priesterin in den Nurti Schrein. Der stellte sich als völlig vertrockneter Garten heraus. Hier hatte der Gärtner wirklich nur äusserst sparsam gewässert. Sämtliche Palmen und Büsche waren braun vertrocknet. Nur noch ein paar einsame Pflanzen, mitten in einem Wasserbecken am Rande des Gartens, das einen Blick hinab auf das atemberaubende Wüstenpanorama eröffnete, waren noch grün.
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Dazwischen wimmelte es von Skarabäen, so gross wie Gruftasseln. Ich brummelte bei mir, dass sie das Detail mit der Grösse gerne hätte erwähnen sollen, als ich feststellte, das Cuano fehlte. Die anderen starrten schweigend auf die Horden von Skarabäen, als ich sie auf Cuano ansprach. „Habt ihr Cuano gesehen? Er ist plötzlich weg gewesen, und seine Haare hat er schon heute früh frisch eingefettet. Ich befürchte das Schlimmste.“ Jakoon zauberte gerade seinen Armatrutz und setzte dazu an Flämmchen in dieser zundertrockenen Umgebung herbeizurufen, als er lakonisch bemerkte: „Ich kann ihn sehen, er steckt da vorn in dem Busch und untersucht gerade, ob ein Skarabäus auch Taschen hat, aus denen man etwas Wertvolles klauen kann. Der Mann hat akutes Goldfieber.“ Forgrimm, Phileasson und ich wandten uns in die angegebene Richtung, aus der in just diesem Moment Schmerzensschreie erklangen. Der Skarabäus hatte Cuano anscheinend bemerkt, und war gerade dabei dem glücklosen Taschendieb den linken Knöchel abzukauen. Er schien dabei auch recht erfolgreich zu sein, wenn man den Flüchen und dem Wimmern von Cuano Glauben schenkte. Es half nichts, wenn wir ihn nicht als Käferfutter enden lassen wollten, mussten wir einschreiten. Mit gezückten Waffen stürmten wir auf die Gruppe von Skarabäen, die Cuano bereit umringt hatte. Noch bevor wir sie erreichten traf Jakoons erster Pfeil mit einem üblen Knirschen den Skarabäus, der an Cuano bereits nagte. Als ich meinen Käfer erreichte, drosch ich ihm mit aller Wucht den Kriegshammer mitten auf den buckligen Chitinpanzer. Der zersprang auch postwendend, und ich hatte die volle Aufmerksamkeit des Insekts. Ich konnte seinen Kieferzangen mehrfach ausweichen, aber die Bisse hinterliessen üble Wunden, und Jakoon musste mehr als einmal ein Balsam Salabunde sprechen. Phileasson erwies sich als recht fähiger Kämpfer. Wer hätte es gedacht? Mit Schwert und Schild konnte der Thorwaler anscheinend alle beliebigen Gegner fachgerecht filettieren.
Den ersten Schwarm Skarabäen erledigten wir recht schnell, obwohl mehrere Balsam Salabunde unsere Wunden danach heilen mussten. Cuanos Goldfieber war nach der Begegnung mit dem Skarabäus soweit abgesunken, dass er zumindestens aufgehört hatte zu sabbern. Sein Bogen war eine grössere Hilfe als seine Kunst im Taschendiebstahl. So arbeiteten wir uns voran, und erledigten einen Schwarm nach dem Anderen. Widerliche Biester. Am Wasserbecken, mit den letzten grünen Pflanzen, war der Kampf am härtesten. Nahe einer Empore meldete sich ein Ziehen in meinem Bein, und Forgrimm juckte der Bart. Er besah sich die Wand vor ihm, und fummelte an all den Ornamenten und Mosaiken herum. Schliesslich gab es ein Knacken, und eine kleine Schublade sprang aus ihrem Geheimversteck in der Wand. Der Ring darin war in jedem Fall magisch, und Forgrimm steckte ihn sofort an. Schliesslich hatten wir alle Skarabäen erledigt, und kehrten zu Mhayana zurück. Sie trug uns auf, um diesen Garten zu heilen, vom Hüter des Wissens die Samen der Nurti zu besorgen. Vom Kammerjäger zum Palastgärtner.... zumindestens ein Aufstieg. Phileasson quittierte die Bitte mit einem Schulterzucken. Er hatte auf den Inseln des nebels Fenvarien selber getroffen, und der hatte ihn angeheuert seine Tochter zurückzubringen. Keine Ahnung wie hoch der Preis war, aber es muss eine Menge gewesen sein. „Wisst ihr, man sagt, das Orima Priesterinnen wegen ihrer Hellsicht meistens etwas verdreht sind. Wir sollten ihre Wünsche nicht abschlagen. Ihr kommt ohne sie nicht aus dieser Globule heraus, und ich gehe nicht ohne Prinzessin Amariel hier weg.“ Also machten wir uns seufzend auf den Weg über den sengend heissen Platz zum Südgebäude. Die Wache davor wollte uns aber nicht einlassen. Nur Mitglieder der Palastwache durften das Gebäude betreten. Etwas gereizt, und schwitzend wie ein Schwein, fragte ich den Hochelf in seiner rotbrauenen Lederrüstung: „Verzeihung werter Herr, wo kann ich mich für den Club der Palastwachen e.V. denn eintragen?“ „Nur die ehrenwerte Aman'sha Nirtana kann euch aufnehmen, aber es sind keine Nichtelfen in der Palastwache erlaubt.“ „Oh, ich werde sie schon überzeugen, ich habe einen schon fast legendären Charme.“ Und so schritten wir die Treppen zum Palasteingang hinauf. Cuano hatte uns bereits wieder verlassen, und wir sahen ihn inmitten einer Gruppe Palastwachen. Aus der Ferne hörten wir ihn rufen; „OH, SCHAUT! Dort oben, Pyr'Dracor!“ Die Hochelfen hier hatten definitiv noch nie vom Prinzip Taschendiebstahl gehört, und Cuano war in Höchstform.
Am Ende der Treppe trafen wir auf Nirtana. „Pyr'dao, Fremde aus dem Land der Sumurrer. Wie kann ich euch helfen? Hochkönig Fenvarien befindet sich nicht im Palast.“ „Das wissen wir, meine Liebe. Wir sind hier, um euch unsere Hilfe im Kampf gegen die Horden des Namenlosen anzubieten, und in die Palastwache aufgenommen zu werden.“ „Ihr? Verzeiht, aber Mitglieder niederer Rassen aus den Reihen der sumurrischen Hilfstruppen würden nur die Palastwache schwächen.“ Forgrimm und mir stockte angesichts dieses Herrenmenschen Gehabes der Atem. Elfen waren also auch schon zu Zeiten der Hochelfen kleine Rassisten. Wir hatten keine Zweifel, dass ein paar wohlgezielte, vorzugsweise schwere und stumpfe, Argumente ihren Standpunkt nachhaltig verändern würde. Zwei Fuss unter der Erde hat man einen ganz anderen Blickwinkel auf „niedere“ Rassen. Aber bevor wir zur Tat schreiten konnten, intervenierte Phileasson, der wohl ahnte, dass sich ein Blutbad anbahnte: „Wir mögen nur Hilfstrupen sein, aber eure Stadt wird seit Jahrzehnten vom Namenlosen belagert. Ist es nicht an der Zeit jede dargebotene Hilfe anzunehmen?“ „Unsere Kraft mag verblassen, wie die Gunst Pyrs, aber macht nicht den Fehler zu denken, wir könnten uns nicht aus eigener Kraft befreien. Nur um euch zu zeigen, wie überlegen wir sind, werde ich euch dem Eignungstest unterziehen. Ihr werdet erkennen, wie schwach ihr seid. Kommt mit.“
Wir folgten ihr die Stufen weiter hinauf zu einer Art Exerzierplatz mit Marmor Mosaik Boden. „Ihr werdet nun gegen meine Krieger antreten, ihr müsst sie alle besiegen." Forgrimm und ich hatten bisher wütend geschwiegen, nun aber hellten sich unsere Mienen auf. Diese Langohren und Dummschwätzer in die Schranken zu weisen, und das auch noch ganz legal, ohne das jemand nachher beschweren würde, war genau das, was wir brauchten. Forgrimm fragte nur seinen Lindwurmschläger prüfend „Alle auf einmal, oder einen nach dem Anderen? Im Zweiten Fall bitte eine ordentliche Reihe bilden!“ „Euch wird schon noch euer Hochmut vergehen.“ Darauf antwortete ich: „Ja, ganz sicher, aber sagt nicht, wir hätten euch vorher nicht gewarnt. Eure Krieger tragen keine Stahlkappen in den Schuhen.“ „Ihr werdet Zeit haben ihre Schuhsohlen ausgiebig zu betrachten. Von unten. Die ersten Krieger, Angriff!“ Und damit traten zwei der Palastwachen in vollem Ornat, mit Schwert und Schild bewaffnet, in ihren rostroten, goldgerandeten Rüstungen vor, verbeugten sich, zogen ihre Waffen, und lagen einen Augenblick später blutend auf dem Boden. Zwei vor Wut schäumenden Angroschim im Kampf ehrenhaft zu begegnen zeugte von Unwissen und schlichter Selbstüberschätzung. Nirtana war nicht amüsiert, und zischte „Zweite Welle, vorgetreten. ANGRIFF! Diesmal kamen gleich vier der Heinis. Daher griffen auch Flämmchen und Phileasson in den Kampf ein. Jeder erwartete eine Palastwache, die sich wieder artig verbeugten, und dann ihre Schwerter zogen. Ich wollte nicht unartig sein, und unterliess es meinem Gegner während der Verbeugung direkt den Hammer über zu ziehen. Statt dessen nahm ich mir vor diesen grössenwahnsinnigen Hochelfen nach allen Regeln der Kunst abzufertigen. Der Erste hatte meine Rachsucht nicht stillen können. Als er sein Schwert gezogen hatte, knallte mein Zweihandhammer mit voller Wucht aus dem Sprung auf sein Schild, und ich hörte seinen Ellbogen zufriedenstellend knirschen. Der Elf verzog schmerzhaft das Gesicht. Ich nutzte die Wucht des Rückstosses, um um meine eigene Achse zu kreiseln, und ihm aus der Drehung heraus vollständig den Knochen seines Schildarmes zu pulverisieren. Es ist normalerweise Selbstmord einem Gegner im Kampf den Rücken zuzuwenden, aber auf solche Kleinigekeiten achtete ich in meiner Wut nicht mehr. Der Elf erkannte die Gefahr, und brachte sich mit einem hastigen Schritt in Sicherheit. So sauste mein Hammer am Ziel vorbei, und verbeulte nur unschuldige Luft. Mit einem Ausfallschritt stach der Elf mit seinem Schwert blitzschnell zu, erwischte aber nur mein Kettenhemd, ohne es zu durchdringen.
Ich setzte daraufhin mit einer ganzen Schlagserie nach. Seine Kondition war nicht gerade die Beste, und mit meiner Wut im Bauch konnte ich schliesslich seinen Schild zur Seite schlagen, und wie damals Meister Dergan, den Hammerstiel voll auf den Fuss rammen. Der folgende Aufwärts Schlag mit voller Wucht brach der Palastwache den Unterkiefer, und er kippte seufzend hinten über.
Cuano, Jakoon und Flämmchen hatten eine Palastwache erledigt, die nun aussah, wie ein falscher Hase nach 5 Stunden bei 500 Grad im Backofen, gespickt mit Pfeilen, wie ein Igel mit Stacheln.
Wie zu erwarten, hatte Phileasson keinerlei Schwierigkeiten mit seinem Gegner gehabt, und Forgrimm spuckte gerade die Nase seines Gegners aus, die er ihm im Kampf tatsächlich abgebissen hatte. „Schmeckt überhaupt nicht nach Hühnchen.“ War sein einziger Kommentar. Nirtana war schockiert. „Ihr mögt meine Wachen besiegt haben, aber nun tretet ihr gegen MICH an!“ Forgrimm und ich grinsten sie simultan an. „Ohja, BITTE. Das Vergnügen möchte ich mir WIRKLICH nicht entgehen lassen.“ „Meine Wachen, ANGRIFF!“ Mit diesem Befehl sprangen 4 weitere Wachen vor, die diesmal auf die Verbeugung verzichteten. Forgrimm und ich waren sofort bei der überheblichen Nirtana. Das Einzige, was sie hervor brachte war „FULMI....“ Dann traf Forgrimms Schild ihre Brust, und mein Wuchtschlag gegen ihr Knie. Das liess sie zu Boden stürzen, wie ein gefällter Baum. Bevor sie sich aufrappeln konnte, hatten unsere herzhaftesten Hiebe ihr die Kampfeslust ausgetrieben. Alleine der Umstand, dass Jakoon und Cuano schwer in Bedrängnis waren, verschonte ihr Leben. Ich schwöre, mit der Wut im Bauch, hätte ich selbst den dreifachen Fatalstoss, mit eingesprungenem Flick-Flack perfekt ausgeführt. Die restlichen 4 Wachen waren schnell überwältigt, und Forgrimms und mein Rachedurst war erst einmal gestillt.
Nirtana erhob sich ächzend, und konnte nicht umhin festzustellen, das wir mehr als würdige Gegner im Kampf wären. Jakoon erhielt einen dieser rotbraunen, magischen Lederpanzer nach dem wir auf Fenvarien einen Eid leisteten. Mit dem Hinweis Biundrala aufzusuchen, verschwand Nirtana, um ihre Wunden behandeln zu lassen. Biundrala war eine freundlichere Hochelfe, die uns nur schwören liess, dass wir Tie'shieanna verteidigen würden. Dann gab es diesmal einen magischen Lederhelm, den Jakoon ebenfalls gut gebrauchen konnte. Das Amulett, dass sie uns gab, wies uns nun als Palastwachen aus, und wir suchten sofort das Südgebäude wieder auf. Die Palastwache davor starrte uns mit grossen Augen an, liess uns aber durch. Innen fand Forgrimm noch zwei versteckte Geheimschubladen. Nette Dinge hatten diese Elfen hier. Der Hüter des Wissens war ganz angetan von Jakoons feinen Umgangsformen, und gab uns sofort die Samen. Cuanos Taschen waren bedenklich angeschwollen, als er die Bibliothek verliess. Mit entschuldigendem Lächeln wankte er unter dem schieren Gewicht zu dem Händler, den er vorhin beklaut hatte, in der festen Absicht die überflüssigen, weniger als tausend Dukaten teuren Gegenstände zu versilbern. Er kaufte dazu noch einen riesigen Sack, und eine magische Hose. Ich fragte „ Magische Hose, was soll die verhindern? Inkontinenz? Diese Elfen verzaubern Dinge, die entschieden zu nah an empfindliche Stellen kommen.“ Cuano erwiderte säuerlich „Darüber solltest du dir keine Sorgen machen. Wenn man sie trägt, soll man sich leichtfüssiger bewegen können.“ „ Mit einer 2 Oktaven höheren Stimme?“ „Nein, man Grimmasch, zieh das Ding einfach an. Döspaddel. Noch nie von Hochelfischen Artefakten gehört, Grubenkriecher?“ „In Ordnung, aber nur weil du es bist. Und wenn das Ding im Schritt kneift, bring ich deinen Schnäuzer in eine neue Form.“ Die Hose passte, und man fühlte sich tatsächlich darin beweglicher.
Wir brachten die Samen, mit einem unter dem Gewicht eines prall gefüllten Sackes ächzenden Cuano, zu Mhayana. Die wies uns an, die Samen in dem Wasserbecken im Nurti Schrein zu pflanzen. Wir taten wie geheissen. Aber nicht alle Stellen waren brauchbar. Zweimal krochen nur weitere Skarabäen aus der Erde. Schliesslich blühten die Samen allesamt auf, und der gesamte Garten wurde wieder grün, als sei niemals etwas gewesen. Als wir uns umwandten, betrat eine zierliche, schwarzhaarige Elfe in einem halb durchsichtigen Kleid, das mehr offenbarte als verhüllte, den Garten. Jakoon vergass schlicht zu atmen, und wurde ganz blau im Gesicht. Selbst Cuano schnaufte anerkennend. Das musste Prinzesin Amariel sein. Nachdem wir Jakoon klargemacht hatten, dass er aufhören sollte durch seine Hose zu atmen, gingen wir zu ihr hinüber.
Der Weg in den Krieg
»KOR!!« Wieder trieb ich meine Klinge in's Fleisch eines Feindes und wie jedesmal zuvor kümmerte mich das verlöschen seines Lebens kein bisschen. »KOR!!« Kalt, frei von Gefühlen und von einer Wertung dessen was ich tat, tötete ich.... »KOR!!« Normalerweise.... Heute war etwas anders, erst einmal hatte ich so gekämpft wie heute, getrieben von etwas das ich nicht erklären konnte, etwas das mir die Kraft gab da zu siegen wo ich hätte versagen müssen. »KOR!!« Mein Handeln hatte einen höheren Sinn, selbst wenn ich hier sterben würde und dieses Wissen hielt mich im Sattel, machte mich stark. »KOR!!«
»WEG HIER!! IN BORONS NAMEN WEG HIER!!« Die wenigen übrig gebliebenen Reiter suchten ihr Heil in der Flucht und ich sammelte meine Leute. Von den ursprünglich 33Bauern hatten insgesamt 19Mann ihre Feuertaufe überstanden, keiner von ihnen unverletzt. »Sucht nach Überlebenden und vorallem, fangt die Pferde ein, die können wir gut gebrauchen!« Meine Anweisung wurde Wiederstandslos befolgt, ich konnte den Respekt den mir die Männer entgegebrachten geradezu körperlich spühren, jeder von ihnen hatte gesehen wozu ich in der Lage war. Langsam steckte ich das Schwert weg, stieg ab und ging zu einem der Andergaster, mit geübtem griff rollte ich ihn herum, er war tot. Ich öffnete seinen Waffengurt in dem noch immer das Schwert stark. »Fang!« Ich warf es dem nächst besten meiner Leute zu, der es vor Überraschung fast in's Gesicht bekommen hätte. »SAMMELT EUCH EINE AUSRÜßTUNG ZUSAMMEN, DAS WAREN NICHT DIE LETZTEN!!!« Ich ging weiter und rollte einen weiteren Andergaster herum, er atmet stoßweise und kämpfe offensichtlich mit dem Tod. Aus Hass erfüllten Augen stierte er mich an, versuchte geradezu mich allein mit seinem Blick zutöten. »Wenn du willst gebe ich dir ein schnelles Ende...« Ich sprach ruhig, ohne Hass oder Wut, der Mann da vor mir war Soldat so wie ich, Soldat in einem Krieg den niemand wollte, ja an dessen Anfang niemand sich erinnern konnte und doch wollte keiner den Wahnsinn den er bedeutete beenden. »Warum...würdest du das tun?.... Warum wärest du so gnädig?« Sein Hass kippte, seine Züge entspannten sich unmerklich. »Niemand verdient es so zusterben. Nichtmal ihr.« Er schloss die Augen und nickte mir zu. Ohne ein weiteres Wort beendete ich sein Leben und hoffte, dass Boron sich seiner Seele annehmen würde. Ich blickte an ihm herunter, in seinem Gürtel steckte ein Dolch der gut und gerne von einem Adligen stammen konnte. Wortlos löste ich ihn und befestigte ihn an meinem Gürtel, diese Männer waren keine normalen Soldaten gewesen, zumindest nicht alle.
Nachdem wir den wenigen Überlebenden des Feindes, vor die Wahl gestellt und die Leichen geplündert hatten, gab ich den Befehl zum Aufsitzen. Keiner meiner Leute würde Laufen müssen, wir hatten sogar mehrere Pferde die wir kurzerhand mir dem Plündergut beluden, welches nach dem die Männer sich gerüßtet hatten, übrig geblieben war.
»Jesper.... Da vorne sind die ersten Wagen!« »Elrik weiß wie man Leute zur Eile treibt...« Trotz unseres wesendlich schnellernen Tempos hatten wir fast einen Tag gebraucht um den Treck einzuholen, einen Tag den ich genutzt hatte um den Männern etwas über den Kampf vom Pferderücken aus zuerklären. »Irian! Du reitest voraus, sei aber vorsichtig.... Elrik hat einen Bogen dabei!« Mehr musste ich nicht sagen, er nickte und rammte dem Pferd die Hacken in die Seite. »Odo! Such dir zwei Mann und sieh zu, dass das die Waffen auf die Wagen kommen oder am besten gleich unter die Leute.« Stumm nickte der vor weinigen Tagen noch so arrogante Bauer, die kurze Zeit die unsere Flucht nun dauerte hatte ihn Demut gelehrt. »Legen wir nen Zahn zu, es wird bald Dunkel!«
Der Weg in den Krieg
»Jesper, du verdammter Bastard! Wie hast du das angestellt? Das kann nicht sein....« Elrik starrte mich mit offenem Mund an. »Du... Du müsstest tot sein, Verdammt! Und der Rest von euch auch!« »Das weiß ich auch... Naja jeder hat mal Glück.« »GLÜCK?!« Elrik starrte mich an als habe ich ihm eben gesagt der Krieg gegen Andergast sei endgültig vorbei: »Sag mal ist dir eigendlich klar was du hier geleistet hast? Du hast mit ein paar Bauern eine Kavallerie Abteilung niedergemacht! Und jetzt redest du von Glück?!« »Ja. Was sollte es sonst sein?« Wieder einmal wurde mir klar von wieviel Gräuel des Krieges Elrik verschont worden war. »Wie kannst du das so kalt hin nehmen?« »Das kannst du nicht verstehen und dafür soltest du dankbar sein.... Du hast nicht erlebt wie wir in einen ähnlichen Hinterhalt geraten sind, hast nicht die Pfeile um dich herum schwirren hören, dir nicht zwei Pfeile aus dem eigenen Fleisch gezogen...« Wieder einmal verfiel ich dem Drang der Welt begreiflich zu machen was Krieg bedeutete. Betreten sah Elrik zu Boden, ich ersparte ihm die Stille und trieb mein Pferd in Richtung eines der Wagen davon. »MACHT SCHON!! WIR KÖNNEN HIER NICHT EWIG BLEIBEN!!«
»Wach auf! Der Haubtmann kommt!« Langsam öffnete Alriklas die Augen und setzte sich auf. »Nehmt gefälligst Haltung an!« Nur mit mühe verbiss ich mir einen Kommentar darüber wie lange wir nun schon Wache hielten, sondern straffte mich. »Und ihr Saubande wollt also Soldaten sein?« fuhr er zweifelnt fort. »Jawohl!« Bestätigten wir. »Dann verlängern wir doch mal eure Wachzeit für diese Woche.... Ihr übernehmt ab jetzt die letzten beiden Wachen...« Ich hätte am liebsten laut aufgestöhnt, beherrschte mich aber. »Gut wir sehen uns dann Morgenfrüh auf dem Exerzierplatz.« Ein wölfisches Grinsen um gab seine Züge, wärend mein Gesicht zur Maske wurde. »Dem zeig ich's!« meinte ich entschlossen als er außer Hörweite war. »Du meinst wohl WIR... Oder denkst du ich lasse das auf mir sitzen?« Ich nickte stumm und straffte mich.
»Jesper.« »Was ist denn?« Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber lange konnte es nicht gewesen sein, vielleicht zwei oder drei Stunden. »Wir kommen bald wieder in ein Dorf.« »Schon gut...« Ich richtete mich auf und rückte das Kettenhemd und den Schwertgurt zurecht. »Ich werde mit den Leuten reden...« Noch ahnte ich nicht welche Überraschung mich dort erwartete.
Der Weg in den Krieg
»Wie lange wird das so weiter gehen? Das hier ist schon das dritte Dorf....« »Bis sie jemand aufhält oder sie uns einholen...« Meine Stimme war frei von Emotionen, Elida schauderte: »Wie kannst du das so kalt sagen? Selbst du must doch Hoffnung haben!« »Hoffnung.... Auf was soll ich den hoffen? Den Fluch zu Überleben?« Ich lachte leise. »Wenn es hier nicht um mehr als mich ginge würde ich denen einen Kampf liefern, dass niemand sich je mehr trauen wird auch nur daran zu denken hier einzufallen. Und wenn Alriklas hier wäre würde ich vielleicht sogar überleben....« »Wer ist Alriklas?« »Ein Kamerad wie es keinen Zweiten geben kann. Gib mir nen paar hundert Mann, ihn und nen paar Monate und Andergast brennt...«
»AUFMACHEN!!« Fest pochte ich gegen die Tür, die daraufhin fast aus den Angeln fiel, trots der Schlafmangels kehrten langsam meine Kräftze zurück. Ich hörte im inneren einige gedämpfte Stimmen und dann war es still. Wieder Schlug ich gegen die Tür: »VERDAMMT NOCH EINS WENN IHR NICHT AUFMACHT TRETE ICH DIE TÜR EIN!!« Ich hatte genug davon den Menschen klar zu machen, dass sie gehen mussten, wenn sie leben wollten. »Verschwinde Fremder!« Wer nicht hören will muss fühlen! Mit einem kräftigen Tritt öffnete ich die Tür, die splitternt zerbrach. Noch ehe ich etwas erkennen konnte stürtzte ein Mann aus der Tür und griff mich mit einem gekonnten Schwertieb an, mit einem Satz nach hinten brachte ich mich in Sicherheit und griff nach meinem Schwert ehe ich erstarrte. »Alriklas...« Auch mein Kamerad, mein Bruder erkannte mich. »Was bei den Niederhöllen... Jesper!« Unglaubig starrten wir einader an, gerade so als könnten wir nicht glauben was wir sahen, keiner von uns hatte geglaubt den anderen je wieder zusehen. Das Schreien eines Kindes riss uns in die Wirklichkeit zurück. »Verdammt, es tut gut dich wieder zusehen, Bruder...« »Geht mir genauso.« Es war fast so als haben wir uns damals in Nostria getrennt. Eine Frau kam aus dem Haus, auf ihrem Arm hielt sie ein vielleicht drei Monate altes Kind. Etwas verdattert sah ich den Jungen an, er war meinem Kameraden wie aus dem Gesicht geschnitten. »Also was ist so wichtig, dass du mitten in dern Nacht unsere Tür ein tritst, Jesper?« Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. »Der Krieg hat uns eingeholt.... Sie kommen hier her!« Entsetzt sah Dette mich an: »Das ist duch bestimmt nur ein böser Scherz. Sie können garnicht, da sind doch noch....« Der erste Wagen kam über den Hügel, den abgekämpften Leuten sah man trotz der Dunkelheit an, dass sie keine Händler und erstrecht keine Gaukler waren. »Die sind schon auf dem Weg...« Ich fragte mich wieviele Familien ich wohl so auf eine Zerreisprobe gestellt hatte. »Leg dich hin, du siehst schrecklich aus... Ich kümmere mich um die anderen Leute.« »Gut, aber lass dich nicht von unserem Geist erschrecken...« Etwas verdutzt schaute Alriklas mir nach, er würde früh genug heraus finden was ich meinte.
Der Weg in den Krieg
»HINTERHALT!!« Ich riss mein Pferd herum und trieb es vorwärts, genau auf das Gepüsch zu aus dem eben eine Geschosssalve gekommen war, er fünfte Hinterhalt, oder waren es schon zehn? Ich wuste es nicht mehr, ich zählte nicht mehr, nicht die Tage, nicht die Kämpfe, nicht einmal meine Kameraden oder meinen Sold, nichts davon bedeutete etwas hier drausen. »KOR!!« Der erste meiner Feinde sackte mit gespaltenem Schädel zusammen und die ersten Neulinge begannen sich von ihrem Schock zuerholen. »LOS IHR BASTARDE!!« brüllte ich und endlich kamen die letzten von ihnen zu sich. »VORWÄRTS!! IN DEN BÜSCHEN SIND NOCH... ARGH!« Etwas traf mit wucht meine Schulter und riss mich fast vom Pferd, mit zusammen gebissenen Zähne griff ich nach dem Pfeil in meiner Schulter und brach den Schaft ab, seine Spitze behinderte mich nicht und wenn ich ihn heruas zog war die Warscheinlichkeit, dass ich verblutete nicht gerade schlecht. Verärgert warf ich den Pfeilschft weg. »RECHTS SIND NOCH MEHR!!« Ich warf einen Blick über die Schulter von den ursprünglich 30Reitern der Patrollie waren noch fünf zusehen. Diesesmal würde es also nicht reichen, immerhin würde es dort wo wir hingehen würden was anständiges zu Essen geben.... Der mitlerweile fünfte Mann sank vor mir zu Boden. »DER IST BESTIMMT IHR ANFÜHRER!!! ICH WILL IHN LEBEND!!« Kam es aus einer undefinierbaren Richtung.
»Jesper!« Noch ehe ich die Augen geöffnet hatte saß ich aufrecht und hatte die Fäuste erhoben. »Ganz Ruhig!« Elidas Stimme beruhigte mich, ich ließ die Fäuste sinken. »Verdammt, was ist aus dir geworden? Das letzte mal, dass ich das von dir gesehen habe war nach der Woche die du Gefangen warst...« Elida hob fragend eine Braue, beließ es aber dabei. »Ich träume...« Alriklas senkte den Blick kurz, als er den Kopf wieder hob lächelte er wieder: »Las uns von etwas anderem sprechen...« Ich nickte, so hatten wir es immer gehalten, wir beide wusten, dass wir scheusliches getan und vielleicht noch schlimmeres erlebt hatten und das wir nichts davon noch ändern konnten. »Ist der Kleine von dir?« »Na hör mal, was denkst du denn? Klar ist er von mir!« Alriklas spielte erfolgreich den entrüsteten, vielleicht war er es sogar. »Ich mein ja nur, du warst doch immer eher der zurückhaltende Draufgänger...« Ich lachte. »Immerhin, meine Freundin hat mich nicht ne Wocher vor dem Abmarsch versetzt...« Der Hieb saß und sofort wuste Alriklas, dass er einen Fehler gemacht hatte. »Tja... Ich hatte ja schon immer nen Haufen Pech...« Ich rang mir ein Lächeln ab und wechselte das Thema. »Und wie heißt er?« »Kasimir...« »Nicht schlecht.... Wenn auch gewohnt Einfallslos... Also was ist los?«
Der Weg in den Krieg
»Sie schließen immer mehr auf, geradeso als säße ihnen der Namenlose selbst im Nacken...« »Ok, sammelt alle Kampffähigen und teilt die Beuteausrüstungen aus... Wir versuchen es.« Meine Züge verhärteten sich, Alriklas schüttelte den Kopf: »Das ist Wahnsinn! Verdammt das must doch selbst du sehen!« »Sieh dir deinen Sohn an! Du weist was aus ihm wird wenn wir es nicht versuchen!« Er schluckte und Elida schlug entsetzt die Hände vor den Mund. »Also, kennt jemand das Gelände? Ich habe keine Lust jetzt zu versagen...« Meine Ruhe übertrug sich schnell auf Alriklas, der langsam nickte, jedoch weiterhin schwieg. »Elrik!« Ich winkte den Gefährten herbei. »Du schnappst dir einen Gaul und siehst zu, dass du von irgendwo Verstärkung organisierst und zwar schnell!« Er nickte knapp und machte sich auf den Weg, es war Hoffnungslos, dass wuste ich aber es würde die Moral der Bauern heben und das war es was zählte. »Einen Teil der Leute nehme ich als Kavallerie unter mein Komando, wir spielen den Köder. Du nimmst dir den Rest der Leute und legst einen Hinterhalt, du wirst wissen wann du Angreifen must, Alriklas! Elida du siehst zu, dass alles was nicht unbedingt benötigt wird hier bleibt, nur wenn ihr schnell genug seit können wir auch die nötige Zeit erkaufen!« Trotizig sah sie mich an. »Ich gehe nicht!« Einen Moment sah ich sie an, dann seuftzte ich und sah zu Alriklas herüber: »Gib Dette bescheit, dann übernimmt sie das...«
»EGAL WAS PASSIERT, EGAL WIEVIELE ANDERGSTER DA KOMMEN MÖGEN, HÖRT AUF DAS WAS ICH AUCH SAGE!! NUR WENN ALLE DAS TUN WAS VON IHNEN ERWARTET WIRD GIBT ES EINE CHANCE, DASS AUCH NUR EINER VON UNS MORGEN NOCH LEBT!!« Ich ließ den Blick durch die Reihen schweifen, ängstliche sahen mich die 72 Männer und Frauen unter schlecht sitzenden Helmen und Kaputzen heraus an. »Ich sehe eure Angst und habe nichts um sie zu mindern... Jeder von uns wird heute bluten und Blut vergießen.... Viele von uns wird Golgarie auf seinen Schwingen von hier fort tragen.... Ich kann es nicht ändern.... Aber ich weiß dieses: Jeder der nichts mehr verlieren kann, als seine Familie, ist gefährlicher als ein dutzent ausgebildete Soldaten..... Selbst wenn wir hier nicht gewinnen können. Ich werde ihnen eine Kampf liefern, wie selbst Kor ihn nicht erträumen kann!!« Ich zog das Schwert und hob es gen dem bewölkten Himmel. »WER VON EUCH FOLGT MIR?!« Die Leute hoben die Waffen und brüllten sich selbst Mut zu. Ich wendet das Pferd und gab den Reitern den Befehl mir zu folgen.
Es waren an die 300Andergaster, die meisten schienen frisch rekrutiert zu sein und sie brannten geradezu auf den Kampf, einzig die wenigen Reiter schienen den Krieg bereits näher zukennen. »MIR NACH!!« Ich rammte meinem Pferd die Fersen in die Seite und die 41 Reiter unserer kleinen Einheit folgten mir. »DIE LINKE FLANKE!! KEINE GNADE!!« Mit ungeheurer Wucht trafen wir auf die Marschkolonne der Andergaster und ich spürte wie in diesem einen Augenblick wahre Krieger geschaffen wurden, jeder meiner Kameradinnen und Kameraden wurde zu dem was Schriftsteller Helden nenne mochten, doch ich wusste es besser, Helden gab es nicht und würde es nie geben. »KOR!!« Mit glühender Wut in Herzen trieb ich meine Klinge in's Fleisch des erstbesten Feindes. Wir erschlugen so beinahe den achten Teil der feindlichen Armee ehe ich mich mit den 27 überlebenden Reitern zurück zog, wie ich gehofft hatte folgten uns die Männer des Feindes. »JETZT!!« erscholl die Stimme von Alriklas und die am Straßenrand verborgenen Begannen es Geschosse wie Steine und Pfeile auf den Feind regnen zulassen. »MACHT SIE NIEDER!! FÜR UNSERE FAMILIEN!!«
Der Weg in den Krieg
»FÜR UNSERE FAMILIEN!« Der Schlachtruf den jeder Soldat fürchten musste, ein Schlachtruf der jetzt von allen Seiten wiederhallte wie ein Echo das nie an Kraft verlor.... Noch wärend wir kämpften begann Praiosauge hinter dem Horizont zuversinken, doch wo die Andergaster müde wurden standen die Bauern, sie glaubte nicht an ein Morgen. Schon längst lag mein Pferd tot irgendwo im Dreck und dennoch schickte ich unzähligen Andergastern zu Boron, heiser gab ich einen Befehl: »SAMMELT EUCH!!« Nach einer Zeitspanne die mir wie eine Ewigkeit vorkam, hatten sich 6Männer und 3Frauen zumir durch geschlagen, unter ihnen Elida und Alriklas. Es ist genug.... Wir können hier nurnoch sterben... »Alriklas! Bring sie hier weg!« Ich sah und hörte keine Bestätigung, aber schließlich begann er sich mit den Anderen in's Gebüsch zu schlagen. Ich war beruhigt, nun hatte ich alles getan was in meiner Macht stand, vielleicht noch mehr, jetzt konnte ich beruhigt aufbrechen zu meinen Kameraden. »KOR!!« Ich schleuderte meinen Schild fort und begann bedingungslos anzugreifen, einige der Männer gegen die ich heute kämpfte würden ihren Kindern erzählen sie wären Kor selbst begegned. »KOMMT HER!!« Wieder einer den ich laut lachend fällte. Dann traf mich etwas in den Rücken und warf mich nach vorn um, ich versuchte nicht einmal mich abzufangen, der Pfeil würde mein Leben beenden, so glaubte ich. »ANGRIFF!!« Erscholl es aus wie weiter ferne, doch ich wusste es musste ganz nah sein, Elrik hatte tatsächlich Verstärkung gefunden. Ich schloss die Augen, jetzt war es endgültig Zeit für mich.
»Ich hab keine Lust mehr auf diesen sardistischen Mistkerl!« »Genau! Der schickaniert uns doch nur zum Spaß!« »Und wenn, dann verderbt ihm den Spaß! Ich hab seit fast einem Monat die letzten beiden Wachen.... Und trotzdem mache ich weiter ohne zumurren... Solange ich gegen ihn ankämpfe bin ich Siegreich!!« »Verdammt Jesper du hast recht. Dem Scheißkerl zeigen wir's!« Ich lächelte und hielt meinen Kameraden die Schnapsflasche hin, dankend nahm jeder einen Schluck ehe ich sie wieder verschwinden ließ.
»Jesper! JESPER!!« Jemand rief mich. »Verdammt Jesper tu mir das nicht an!« Ich quälte meine Lippen auseinander und röchelte. »Jesper!..... Ich dachte schon du wärst tot!« Nicht nur du... Eine andere Stimme mischte sich hinzu und sprach aus was in meinem Verstand herum geisterte: »Du bist echt zum Überleben verurteilt, Bruder.... Wann findest du deinen Frieden?« Diese Frage noch im Ohr fiel ich in eine traumlosen Schlaf oder eine Ohnmacht und wuste ich würde überleben, wie schon so oft.
Der Weg in den Krieg
»WER VERDAMMT NOCH EINS IST FÜR DAS HIER VERANTWORTLICH!!« Alles tat mir weh, dennoch öffnete ich die Augen, das wenige Licht reichte um mir den Eindruck zuvermitteln, ich hätte eines mit einer monströsen Keule über den Schädel bekommen, mir war schlecht und ich wusste nicht mehr wo oben und unten, links oder rechts waren, erst nach einigen Augenblicken erkannte ich, dass ich in einem Zelt lag. Ich atmete tief durch und wollte mich aufsetzen. »Bleib liegen...« Elida versuchte mich zurück zu drücken, aber ich brachte es irgendwie fertig genug Kraft aufzubringen um mich gegen sie durch zusetzen. »Wo ist Alriklas?« Verständnislos sah mich Elida an, dann schüttelte sie den Kopf. »Denst du irgendwann man an dich?« Ehe sie mehr sagen konnte schlug jemand die Stoffbahnen am Eingang zurück. »So hier haben wir also den Irren der das hier auf die Beine gestellt hat!« Ich kannte die Stimme und straffte mich innerlich. »Jawohl... Und wiedermal hab ich alles getan um so vielen das Leben zuretten wie möglich....« Der Mann am Eingang erstarrte, als ich mich erhob. »Verdammt... Du!« Ich holte aus und versetzte ihm einen Faustschlag in dem sich all mein Hass auf den Adligen vor mir. »Und du Mistkerl führst noch immer Soldaten?« Der Mann neben ihm riss sein Schwert aus dem Gurt, ich lachte. »Halt!« Sein Gesicht haltend stand der Geschlagene auf. »Aber...« Der Leibwächter war vollends verwirrt. »Der macht aus dir auch ohne Waffen Kleinholz... Glaub mir.« Er wendete sich mir zu: »Hätte nie gedacht dich nochmal zusehen...« »Und ich erst.... Wundert mich, dass du noch nicht nen Heldentod gestorben bist. Oder hat dich die Schlacht doch noch umgekrempelt?« Er lachte. »Ja... Ich hab mir nen paar Veteranen als Strategen zugelegt, leider waren du und den Kumpan schon weg.« Jetzt als ich ihn betrachtete, bemerkte ich sofort, dass die Ungeduld meines ehemaligen Komandanten und seine Arroganz gewichen waren. »Ich könnte dich brauchen. In einpaar Monaten geht es wieder los.« Ein schwindel Anfall überkam mich und die Übelkeit kam wieder zurück, ich verteilte den Inhalt meines Magens über den Boden. Sofort stand Elida neben mir und hielt mich am Arm fest. »Geht schon...« Würgte ich hervor und straffte mich, allein mein Wille hielt mich auf den Beinen. »Leg dich verdamt noch eins hin!« »Nicht hier... In meiner eigenen Kotze werde ich nicht schlafen...«
Der Weg in den Krieg
»Du willst doch nicht ernsthaft, wieder in den Kampf ziehen?« Alriklas sah mich an als sei ich verrückt geworden. »Das ist alles was ich kann... Als Bauer bin ich nicht zugebrauchen und ein Handwerker bin ich auch nicht. Was bleibt mir? Ich hab es satt von Leuten wie Odo verachtet zuwerden....« »Weil du nicht weiter lebst! Du könntest längst ne Frau haben, Kinder, eine Familie! Warst nicht du es der diesen Traum, an den Feuern als erster geträumt hat?« Ich nickte, ich war der erste der den Traum von Frieden als erster laut ausgesprochen hatte. »Ja, der Traum hat mich mehr gewärmt als das Feuer, aber ich hab immer geglaubt ihn nie erleben zukönnen. Spätestes als wir verzweifelt durch die Formation der Andergaster gebrochen sind ist er gestorben.« Er wuste was ich meinte, ihm war dieser Höllenritt erspart geblieben aber dennoch wuste er wie es war wenn um einen herum ein Kamerad nach dem anderen einfach verschwand von den 143Männern waren gerade hatten es gerade einmal 37 geschaft, nur um sich sofort in den nächsten aussichtslosen Kampf zustürzen, immerhin hatten es am Ende 6 Männer geschaft. Ich atmete kurz durch, als mich die Erinnerung durch fuhr. »Ich finde erst Frieden wenn Andergast zerschmettert ist oder ich tot bin....« Alriklas lachte. »Das hab ich auch gedacht als wir uns in Nostria getrennt haben... Trotzdem habe ich Frieden gefunden, bis ein gewisser Idiot meinte meine Tür eintreten zumüssen...« Mein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, in allem Schrecken und allem Wahnsinn der letzten Tage lagen viele Situationen die jetzt, wo alles vorbei war zum lachen reizten. »Vielleicht hast du recht, ich muss darüber nach denken....« Er nickte und meinte dann: »Wenn du hier bleibst, solltest du Anfangen gewissen Leuten mehr Beachtung schenken...« Er sah vielsagend zu Elida herüber. »... Es könnte sich lohnen. Wenn nicht kann ich ja...« Wie aus einem Reflex heraus fuhr ich ihn an. »Schlag dir das aus dem Kopf, ehe...« »...ich das übernehme. Ich wuste es doch.« Alriklas begann schallend zulachen, mit exakt den selben Worten hatte ich ihn bei beginn unserer Ausbildung angefahren als er andeutet mir meine Freundin abspenztig machen zuwollen. »Vor dir was zuverbergen ist echt unmöglich was?« Ich stimmte in sein lachen ein, es war befreiend wieder einmal richtig zulachen.
Der Weg in den Krieg
»Was ist?« Alriklas sah mich fragend an, als ich die Sense sinken ließ. »Bemüh mal dein Adlerauge und sag mir das mir das Alter einen Streich spielt.« Ich war zwar erst 41Jahre alt, doch ich war schnell gealtert, geradeso als habe der Tot um mich herum auf mich ab gefärbt. »Verdammt...« Mein Freund erstarrte und ich verstand, dass ich mich nicht geirrt hatte, nach fünfzehn Jahren holte uns der Krieg wieder ein und bewies wiedereinmal, dass es vermutlich nie Frieden für Nostria oder Andergast geben würde. »20 Mann, die denken sie hätten leichtes Spiel....« Seine Stimme war bitter als er sich umwandte und in Richtung unseres 40Seelen Dorfes los lief, ich folgte.
»Was ist denn los?« Elida war völlig verwirrt als ich rüde die Tür zu unserem Haus aufstieß und sie kaum eines Blickes würdigte. »Andergaster.... Wieder mal...« Ich öffnete die Truhe in der ich mein Kettenhemd lag, es gläntzte leicht, erst gestern hatte ich es aus einer Eingebung heraus gereinigt ein geölt, geradeso als hätte ich gewust was heute passieren würde. »Warne die anderen, Mistgabeln, Sensen und dazu Hämmer oder Messer... Denen wird nichts Geschenkt!« Mit jedem Stück Ausrüßtung welches ich anlegte, hatte ich das Gefühl ein Teil meiner alten Stärke kehre zurück. »Kommt ruhig her.... Bei Kor ihr werdet euch mehr als blos blutige Nasen holen!« murmelte ich als ich zum Stall herüber ging. Alriklas kam mir entgegen, auch er hatte seine Ausrüßtung nicht nur behalten, sondern auch gepflegt. »Angst?« Wollte er unvermittelt wissen und reitzte mich damit zum Lachen. »Über die Angst sind wir doch schon lange hinweg weg.... Irgendwann macht Boron mit jedem von uns Schluss und keiner hat die Wahl, weder wann noch wo oder wie können wir bestimmen....« Schweigend sattelten wir die Pferde und saßen auf.
»Für unsere Familien und unsere Heimat!« Ich brüllte es heraus und stieß meinem Pferd die Fersen in die Seiten und ritt furchtlos dem Feind entgegen. Wie aus einer Gewohnheit heraus brüllte ich: »KOR!!« Bevor ich dem ersten Feind die Klinge in den Leib trieb und wieder erklang der Name des Blutigen, diesesmal von Alriklas und ein drittesmal von den Bauern die nun zum Sturmangriff übergingen. In gewohnter Ruhe tötete ich fünf der 20 Späher, doch dann erklang unweit Hufschlag, welcher unseren Tod bedeutete. An die 40Weiteren Reiter vielen über uns her und machten trotz unserer verzweifelten Gegenwehr einen nach dem anderen nieder. Nicht lange und es waren nurnoch Alriklas und ich übrig, schwer atmend kämpften wir Rücken an Rücken, keiner von uns gewillt die Kehrseite des Anderen dem Feind darzubieten. »KOR!« Mit einem Beidhändig geführten Hieb spaltete ich den Schädel des Mannes vor mir und gab dem Toten einen Tritt auf die Brust, damit er von mir weg kippte. Dann nahm ich das vertraute surren eines Pfeils war und direkt hinter mir einen Aufschrei. Ich wirbelte herum, vor mir lag mein letzter Kamerad, niedergestreckt von einem Pfeil in den Kopf. Der Schmerz in meinem Rücken schwand so plötzlich wie er gekommen war. Ich wusste diesesmal würde ich nicht noch einmal von Galgariesschwingen herunter springen und ich akzeptierte es.
Die Suche nach Frieden
Ich verstand nicht was um mich herum vor sich ging, überall kamen sie von ihren Feldern in's Dorf gerannt und versammelten sich auf dem Dorfplatz. »Den Zwölfen sei Dank.... Da bist du ja.« Verständnislos sah ich meinem Vater in's Gesicht, er trug ein Kettenhemd, einen Schild und an seiner Seite hing ein Schwert. »Was...« »Wir haben keine Zeit für lange Erklärungen, du gehst jetzt rein und verriegelst die Tür... Ich erkläre dir alles heute Abend.« Unter anderen Umständen hätte ich mich gesträubt, aber sein Unterton ließ keinen Wiederspruch zu, also tat ich was er sagte.
Atemlos horchte ich auf das Geschrei draußen, Männer schrien vor Schmerz, aus Wut oder Verzweiflung und über alle dem schwebte ein beständiges metallisches Klirren. Ab und an erkannte ich die Stimmen einiger Männer aus dem Dorf, wie sie etwas von dreckigen Andergasterzecken oder ähnlicher Beleidigungen brüllten und immer wieder mein Vater oder Alriklas die anscheinend Befehle gaben. Es kam mir vor als wären Jahre vergangen, seit das Geschrei drausen los gegangen war, auch wenn ich wusste, dass es höchstens ein paar Stunden sein konnten. Mit jedem Augenblick, jedem Herzschlag schien sich die Zeit mehr zu dehnen, irgendwann hielt ich das tatenlose rum sitzen nicht mehr aus und stand auf. Es musste doch etwas geben, dass wir tun konnten! »Was hast du vor?« wollte meine Mutter wissen. »Ich halte diese Warterei nicht mehr lange aus...« Ich begann durch den Raum zu laufen wie ein engesperrtes Tier. »Warum?« Meine Mutter sah mich nur verständnislos an. »Warum tun sie das?« »Ich weiß es nicht... Dieser Götterverdammte Krieg ist schon so alt, dass keiner mehr weiß wieso er angefangen hat... Aber der Hass ob der vielen Toten, hält die Leute davon ab zusehen dass er Enden muss.« Im nächsen Moment flog krachend die Tür aus den Angel und ein Bewaffneter stand im Türrahmen: »Na wen haben wir den hier?« Er kam herein und zwei weitere folgten.
Die Suche nach Frieden
»Was ist? Warum brichst du ab?« »Es geht nicht... Es ist fast so als würde das alles nochmal passieren...« Ich ließ den Blick sinken, er blieb an den Flammen des Lagerfeuers hängen. »Schon gut, von seiner verzweifelsten Stunde spricht niemand gern...« »Pah... Was weißt du schon von Verzweiflung?!« Platzte es aus mir heraus. »Ihr verdammten Adliegen hockt euer Leben lang auf euern Burgen und Schlössern und kümmert euch einen Dreck um die Menschen! Erst wenn es darum geht den Leuten die wenige Ernte weg zunehmen oder Leute aus den Dörfern in den Krieg zu zwingen, seid ihr plötzlich von Praios Arsch perönlich auserwählt zu herrschen!« Ich spuckte Ulrik direkt vor die Füße, stand auf und entfernte mich in die Dunkelheit. »Warte, so war das doch nicht gemeint!« Er sprang auf. »Ich dachte die Beiden mögen sich, oder hab...« hörte ich noch undeutlich von Grimmasch ehe ich ein Gebüsch durch brach, welches den rest seines Satzes schluckte. Als ich hinter mir hörte wie Ulrik durch das Gebüsch brach, verfiel ich in einen leichten Lauf. Vielleicht eine oder zwei Stunden lief ich einfach gerade aus, bis ich an einen Fluss kam, erschöpft ließ ich mich an einem Baum zu Boden gleiten und blickte trübseelig auf das Wasser hinaus. Wie hatte ich es zulassen können, dass er mir so nah kam? »Ich werde nie einen Anderen in mein Herz lassen! Ich schwöre es dir...« Langsam ging meine Hand zum Hals und griff instinktiv nach dem abgewetzten Lederband um meinen Hals, zitternd sog ich den geschnitzten Anhänger hervor. Auch ohne genauer hin zusehen war leicht zuerkennen, dass sich jemand große Mühe gegeben hatte, die verschlungenen Linien im Holz zuformen. »Und ich habe immer noch nicht heraus was es darstellt...« Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. »Nein... So leicht mach ich es dir nicht, du must es schon erraten...« hatte er gesagt als ich ihn gefragt hatte was es darstellen sollte, ich schloss die Augen und ließ mich geradezu in die aufkommenden Erinnerungen an bessere Tage fallen.
»Lynia?!« Es war Ulriks Stimme die mich aus dem schlaf riss, schnell ließ den Anhänger wieder unter meiner Kleidung verschwinden. »Verdammt wo steckst du?!« brüllte nun Grimmasch. Ich seuftzte am liebsten wäre ich hier auf Ewig mit meinen Träumen und Erinnerungen alleine geblieben, schließlich raffte ich mich auf und antwortete: »Hier!« Es dauerte kaum 10Herzschläge und Ulrik kam mir erleichtertem Gesichtsausdruck auf mich zugerannt. »Verdammt... Ich hab mir Sorgen gemacht!« »Genau! Was denkst du dir dabei einfach so weg zulaufen?!« wollte nun auch Grimmasch wissen, einzig Dranor schien zuverstehen: »Lasst sie... Ich denke sie hatte einen Grund.« Er sah Ulrik kurz an und meinte dann: »Wir sollten weiter, mit ein bisschen Glück können wir heute abend in Nostria sein.«
Die Suche nach Frieden
»Verdammt was ist los mit dir?! Seit es gen Nostria geht bist du ein vollkommen anderer Mensch!« Einige Stunden waren wir weiter gewandert, ab und zu hatte Grimmasch versucht einen Witz zureißen aber zu einem richtigen Gespräch hatte es nie gereicht. »So... Ich warne dich nur einmal! Das warum geht nur mich etwas an, wenn du jetzt weiter machst bin ich im nächsten Dorf weg und du kannst dir wen anderes suchen um deine Drecksarbeit zu machen...« »Verdammt was hab ich dir denn getan?!« Ich blieb so abrubt stehen, dass Dranor hinter mir fast in mich hinein rannte. »Wer sagt denn, dass es an dir selbstgefälligem Adelsabschaum liegt?! Und jetzt lass mich in Frieden, sonst mach ich Ernst!« Warum wollte ich es eigendlich nicht erzählen? Vielleicht weil es dazu der ganzen Geschichte bedurfte und sie zuerzählen fühlte ich mich nicht in der Lage. »Schon gut... Darauf will ich es nun nicht ankommen lassen.« Schweigend zogen wir weiter.
Gegen Abend erreichten wir das erste Dorf, welches zweifelsfrei Teil meiner alten Heimat, Nostria war. Die Menschen die hier lebten waren Grenzbewohner, gezeichnet von der scheinbart nie endende Auseinandersetzung mit Andergast, misstrauisch beäugten sie uns, hier wurde jeder verdächtigt für den Feind zu spionieren. »Wir wollen nur eine Nacht bleiben, morgen wind wir wieder weg.« »Ich hab gesagt ihr sollt verschwinden.... Seit dem sie das Dorf der zwei Geister überfallen haben gehe ich kein Risiko mehr mit Fremden ein!« Grimmasch setzte zu einer seiner Schimpftiraden an, doch ich unterbrach ihn. »Dorf der zwei Geister? Meint ihr die Ruinen von Korsgrund?« »Woher bei Travia weißt du davon?« wollte der Tavernenbesitzer nun wissen, ich zögerte einen Augenblick. »Ich... ich wurde dort geboren...« Nun sahen mich meine Gefährten und der Wirt gleichermaßen erstaund und entsetzt an, das schweigen zog sich in die länge. Schließlich entschloss ich mich dazu die Initative zu ergreifen, vielleicht kam ich so um die sicher vorhandenen Fragen herum: »Warum nennt ihr es Dorf der zwei Geister? Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass es dort spukt oder?« »Nein... Ich für meinen Teil halte das für ausgemachten Blödsinn... Aber Riglas schwört Stein und Bein, da Geister gesehen zu haben. Wenn ihr die ganze Geschichte hören wollt fragt ihn doch...« Er deutete auf einen Mann am anderen Ende des Schankraums. »Und bevor ihr mir noch länger auf die Nerven geht, ihr kriegt euer Zimmer, dafür krieg ich aber einen Golddukaten.« Ich nickte und griff nach meinem Beutel. »Ich mach das schon...« Meinte Ulrik dann mit einem süffisanten Grinsen und drückte dem Wirt gleich zwei Münzen in die Hand. Dir wird dein dämliches Grinsen noch vergehen....
Die Suche nach Frieden
Meine Lungen brannten, trotzdem rannte ich weiter. »Bleib stehen du kleines Miststück!« Ich ignorierte die Männer hinter mir und rannte weiter. Nicht vor den Soldaten die mich töten würden oder schlimmeres, sondern weil ich die Trümmer meines bisherigen Lebens nicht mehr sehen wollte. »Hab ich dich!« Starke Arme packten mich und hielten mich fest. Ich schrie vor Furcht, jetzt war es vorbei, ich war in der Gewalt der Soladten. »Lass sie los!« Etwas zischte durch die Luft und der Soldat der mich von hinten gepackt hatte schrie auf, sein Griff lockerte sich, ich riss mich los und rannte einige Schritte. »DU RATTE!! DIR DREH ICH DEN HALS UM!!« Es war Kasimir einen Bogen in der Hand und schon den nächsten Pfeil an der Sehne. »Das sehen wir noch Andergasterzecke!« Der Schuss sahs, ohne Probleme durch schlug das Geschoss die nietenbeschlagene Lederweste des Mannes und beendete dessen Leben. »Komm wir sollten hier verschwinden, ehe noch mehr von ihnen Auftauchen!«
Schwer atment schreckte ich aus dem Schlaf, die Ereignisse der letzten Tage hatten etwas in mir los getreten. Zwar hatte sich die Geschichte von Riglas als die Erzählung eines Betrunkenen heruas gestellt, aber dennoch ließ mich die Geschichte nicht los. Irgend etwas sagte mir ich sollte mir das genauer an sehen. In dem Wissen, dass ich ohne hin keine Ruhe mehr finden würde stand ich auf und zog mich an, ich würde der Sache auf den Grund gehen.
»Du willst was?« »Ich will mir die Ruinen näher an sehen.« »Verdammt, selbst ein Besoffener hätte gemerkt, dass an der Geschichte von diesem Riglas nichts dran ist!« »Mir egal...« Ich wendete mich ab, wenn die Anderen nicht wollten ich würde sie nicht zwingen. »Wo willst du hin?« »Was denkst du?« »Aber...« »Im Gegensatz zu dir Feigling bin ich nicht auf eine Eskorte angewiesen... Ich werde gehen, egal was du sagt, tust oder bietest.« Grimmasch griff nun ebenfalls nach seinem Rucksack: »Bei Angroschsbart, ich komme mit, schließlich schulde ich dir noch was wegen Ferdok...« »Ich komme auch mit.« meinte nun auch Dranor. »Was in Praios Namen ist blos los mit euch Bauerntölpeln?! Für diese Scheiße zahl ich euch keine Heller!« »Steck dir dein Geld sonst wo hin! Ich lasse niemanden hängen der mir den Hals gerettet hat. Und nur zur Erinnerung, auch dein Leben hatt sie mehr als nur einmal gerettet, du...« Dem Zwerg der sonst für seine Fluch- und Schimpftiraden bekannt war fiel kein Wort ein, dass beleidigend genug für diesen Augenblick gewesen wäre. »Lass ihn... Er glaubt noch immer, dass er von Praios selbst bestimmt ist Andere rum zu schupsen und das wir uns darüber freuen müssten...« Jetzt wandte ich mich wieder an Ulrik: »Vielleicht siehst du ja jetzt ein, wie wertlos ein Tietel ist. Deine Taten defienieren was du bist, nicht wer deine Eltern sind.... Das Lernt man hier an der Grenze sehr früh und deutlich. Hier leben die Kinder von Kriegern und sie sind es die euer schönes Leben möglich machen, aber fürchte dich wenn sie eurer Überdrüssig werden...« Ulrik war erstarrt, ich hatte gerade alles was sein Weldbild ausmachte mit meinen Worten in's wanken gebracht. »Aber... aber... so ist die Ordnung die Prai...« Er brach ab, er hatte verloren und er wusste es, all sein Geld, sein Titel und sein Privilegien waren hier nichts wert, hier galt anderes mehr.
Nach dem Ende der Halle
Clanvater Utram
Angorax starrte verdattert auf den Zwerg vor ihr, sie kannte ihn und dennoch war er ein Fremder. Die früher vor entschlusskraft glänzenden Augen waren stumpf und Kraftlos geworden und er wirkte blass gerade so als sei er krank. »Du hast mehr erwartet...« stellte Utram fest, als wären sie sich nicht vor Jahrzehnet das letzte Mal begegnet. »Was bei Angroschs Bart ist aus dir geworden? Du siehst aus wie ein Gespenst.« Er lachte und wirkte so gleich etwas mehr wie der Utram den sie gekannt hatte. »Was dachtest du denn? Ich habe einen Teil meiner selbst erschlagen und du denkst das würde mich nicht ändern?« Langsam begann Angorax zu verstehen, Utram haderte nicht mehr mit sich aber würde dennoch nicht mehr der selbe sein, nie wieder. »Ihr braucht also Hilfe?« Langsam ließ er den Blick über die entkräftete Gruppe schweifen, als Xolgrim sich ein mischte. »Wir brauchen deine Hilfe nicht du Abschaum!« »Gut... Dann gehe ich und du wirst das Leben dieser Leute auf deine Schultern nehmen.« Er wendete sich ab, gerade so als sein ihm all diese Leute egal. »Verdammt, Utram! Du hast ein mal gesagt, du würdest für jeden Bewohner der Halle dein Leben riskieren!« Der Zwerg erstarrte und drehte sich langsam um: »Du meinst also ich wäre noch immer der selbe?! Ich bin verdammt! Es ist egal was ich tue, ich kann keinen Frieden finden! Seit über einem halben Jahrhundert finde ich keinen Schlaf ohne das Blut zusehen, dass ich vergossen habe. Ohne seine Stimme im Ohr, ohne das Wissen um das was ich getan habe! Ich bin nicht mehr Utram, der Wächter, sondern Utram das Monster....« Verdammt.... Und ich dachte immer...völlig aus der Fassung gebracht sah Xolgrim Utram nun aus anderen Augen an. Er war eine arme Seele, gejagt von ihren Taten, verfolgt von den Schreien seines Bruders und nicht der herzlose Schlächter den so mancher aus ihm gemacht hatte. »Utram, Sohn des Grimmag... Clanvater der Wächter. In dieser Stunde der Not brauchen wir einen Anführer, ich bitte dich, dieser Anführer zu sein.« Nun sahen alle Umstehenden Xolgrim an, als nunmehr oberster der Angroschpriester hatte seine Stimme viel Gewicht, dass er bisher immer gegen Utram ein gesetzt hatte und nun bat er ihn darum den Platz seines Vaters einzunehmen. Utram schwieg, offensichtlich nicht im stande zubegreifen was Xolgrim sagte. »Du warst schon immer anders als andere Angroschim, auf deine Art Stark und mit einem Willen gesegnet den nichts und niemand brechen kann. Beweise uns, dass ich mich nicht geirrt habe!« Für einen Moment schloss der völlig überraschte Utram die Augen und als er sie wieder öffnete lag wieder ein bestimmte Glanz in ihnen, es war nicht der selbe für den manche ihn früher gehasst hatten, aber dennoch verströhmte er einen Willen der denen an denen sein Blick hengen blieb neue Hoffnung gab. »Dann werde ich dieser Anführer sein.«
happycamper
02.02.2012, 15:37
Die Reise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14018321&postcount=60)
Nacht unter Sternen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14064763&postcount=62)
Hirschfurt und Begegnungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14155212&postcount=65)
Freunde und Feinde (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14176371&postcount=69)
Bitani (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=95)
Ein wichtiges Stück (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=98)
Hedriks Ausflug (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=103)
Keine Zeit (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=14659805&postcount=114)
Kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse: (da ich so lange nicht geschrieben habe)
Tevish trägt ein magisches Amulett nach Hirschfurt, jedoch wird er beinahe überfallen und flieht. Er kommt in seine Heimat, wird von einem Untoten angegriffen und rennt in den Wald. Dort trifft er auf eine befreundete Hexe und sie ziehen weiter nach Bitani, wo schon rege Diskussionen herrschen und nach der Rückkehr eines beunruhigten Spähers für den Kampf vorbereitet wird.
Ein Späher war zurückgekehrt und informierte das ganze Dorf so schnell er nur konnte. Die Arbeiten am Wall wurden unterbrochen und man bereitete sich auf den nahenden Kampf vor.
Aus Waffennot würde ich mit meinem Bogen und Jagdmesser kämpfen müssen. Der Schmied tat was er nur konnte, doch so viele Schwerter in so kurzer Zeit zu fertigen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch war er recht flink, nur sahen diese "Schwerter" auch dementsprechend aus. Nicht scharf und etwas unförmig, doch man konnte damit kämpfen.
Mein Vater und Bruder würden direkt hinter dem Wall Stellung aufnehmen, ich würde mich zu den Bogenschützen gesellen. In einem letzten Moment wünschten wir uns gegenseitiges Heil und drückten uns kräftig.
Es war noch ein Durcheinander, Menschen hier und dort, einige verabschiedeten sich von ihren Familien und hofften auf eine glückliche Rückkehr, nur wenige Standen schon auf ihren Positionen fertig gerüstet und bereit. Doch mit der Zeit wurden die Bewegungen weniger und die Masse stand still, den Blick gebannt auf den Wald und auf Veränderung wartend.
Die Späher hatten von etwa 200 Untoten berichtet. Man sollte man diese Wesen nicht unterschätzen, besonders die magisch Begabten würden eine Herausforderung sein.
Jetzt gesellte sich Lessalia mit Hedrik zu mir und brachte mir Wünsche meiner Schwester und Mutter mit. Dann kam die lange Stille.
Die Zeit schien endlos denn es begwegte sich nichts, man nahm nur den schleichenden Wind wahr, der leise sein Lied sang.
Ich besann mich der Ereignisse der letzten Zeit, meine Reise nach Angbar, der Überfall in der Nacht, meine erste direkte Begegnung mit den Untoten, wie ich Lessalia traf und die Ankunft in Bitani.
Es gab mir Mut weiterzumachen, obwohl ich nicht recht wusste wie. Eine große Streitmacht Untoter kam schon auf uns zu, was erwartete uns dann in Hirschfurt?
Ich musste mich auf das hier und jetzt konzentrieren.
Irgendwann meinte jemand etwas gesehen zu haben, kurz darauf sah ich es auch: es war soweit. Aus dem Wald schritten die ersten Unwesen herbei.
Es war noch zu weit weg für meinen Bogen, doch ich wartete schon sehnsüchtigst auf das Kommando und hielt mich schußbereit. Immer mehr untote Wesen wurden sichtbar und die Anspannung stieg.
Der spontan ernannte Offizier gab das erste Zeichen. Ich spannte den Bogen.
Der Wind hatte gedreht und gab uns nun Unterstützung. Ein gutes Zeichen, es ließen uns die Götter anscheinend doch nicht im Stich. Der Schußbefehl ertönte und meine Muskeln entspannten sich.
Als der erste Pfeil unterwegs war leerte sich mein Kopf und ich handelte nur noch intuitiv. "Ich muss jetzt vor zum Wall", sagte Lessalia und ging.
Diese erste Salve landete hauptsächlich vor den Untoten, doch der nächste Pfeilhagel würde sie durchbohren.
Einige Schüsse später merkten wir dass die Pfeile wenig gegen die Herde brachten. Einige wenige trafen wir am Kopf und diese blieben am Feld liegen, doch die meisten kümmerte ein Pfeil durch Korpus oder Arm kaum, sie schritten weiter auf uns zu. Wir schossen ein allerletztes Mal, dann würden die ersten Feinde den Wall erreichen, dort würde weitergekämpft werden.
Handelnde Personen:
Tevish
Lessalia
Hedrik
Alrik
Die Suche nach Frieden
»Worauf wartest du? Wir müssen hier weg!« Er machte keine Anstalten sich vom Dorf abzuwenden. »Ich lasse Ronyana nicht alleine mit diesen Mördern!« Er atmete einmal tief durch. »Sie du zu das du in Sicherheit kommst, wenn alles klappt treffen wir uns in Grenzheim.« Ich konnte den Kampf in ihm erkennen einerseits wollte er mich nicht alleine lassen, andererseits konnte er seine kleine Schwester nicht den andergastischen Soldaten überlassen. »Dann komme ich mit! Alle oder keiner!« Er nickte ernst und warf mir den Bogen zu. »Mal sehen ob das Schwert von dem Kerl was taugt...« Wenn die Andergaster glaubten sie hätten gewonnen würden wir sie lehren, dass hier an der Grenze die Kinder von Kriegern leben.
»Verdammt, das sind mehr als ich befürchtet habe! Kannst du irgendwo Überlebende ausmachen?« Ich schüttelte den Kopf, doch dann entdeckte ich etwas, dass mir Hoffnung machte. »Dahinten!« Mein Vater und Alriklas standen noch. Rücken an Rücken schlugen sie sich noch immer wacker gegen die Andergaster. »Sie brauchen Hilfe sofort!« Gerade als er aufsprang gescha es, ein Pfeil machte dem Kampf ein Ende. Alriklas sank eindeutig Tod zu Boden und mein Vater der sich nach ihm umdrehte, starb nur Augenblicke später. Ich schloss die Augen und hoffte inständig gleich zu erwachen, doch aus der Wirklichkeit kann man nicht erwachen. »Komm wir müssen um das Dorf rum... Dahinten haben sie die Überlebenden!« Ich rüherte mich nicht, das alles war zuviel, erst das Ausharren, dann die Angst wärend meiner Flucht und jetzt war ich dazu verdammt mit anzusehen wie sie meinen Vater hinterrücks dahin metzelten. Ich begann zu weinen, ich wollte das es endete. »Ganz Ruhig.« Ein Arm legte sich um mich. »Wir können nicht ändern was hier passiert ist... Aber wir können immer noch etwas tun um zu helfen! Also lass mich jetzt bitte nicht hängen!« Seine Stimme war sanft und trotzdem bestimmt, er würde tun was er konnte und ich wollte es ihm gleich tun.
»Warum bist du eigendlich von da weg? Ich meine es sagen ja alle das Massaker da habe keiner überlebt...« Dranor riss mich aus meine Gedanken. »Das liegt daran das ich nach Grenzhein bin... Das liegt zwei Tagesmärsche hinter Korsgrund.« »Du warst also dabei?« Grummelte Grimmasch. »Und gab es denn die beiden Kämpfer aus Riglas Geschichte?« »Ja...« war meine simple Antwort. »Und? Kanntest du sie?« »Ich denke sie will nicht darüber sprechen.« meinte Dranor und hatte eigendlich recht, doch ich wollte es auch nicht mehr für mich behalten. »Alriklas und mein Vater... Die besten Soldaten die Nostria je hatte, haben sie in der Taverne immer behaubtet und nach dem was sie an dem Abend getan haben glaube ich das sogar.... Solange ich mich zurück erinnern kann hatte keiner von ihnen sein Schwert mehr in der Hand und trotzdem haben sie an dem Tag über Stunden durchgehalten, selbst als sie alleine darstanden haben sie weiter gekämpft als wären sie Kor selbst.... Am Ende war es ein Bogenschütze der Alriklas getötet hat, danach haben die Feiglinge meinen Vater den Hinterrücks erstochen...«
happycamper
04.03.2012, 13:17
Momente des Krieges
Das improvisierte Heer kämpfte so gut es konnte. Bauern und Handwerker, Jäger und Beamte, Seite an Seite gegen die untote Horde.
Mitten in diesem Schlamassel versuchte sich ein junger Mann namens Tevish nützlich zu machen und begab sich zum Wall. In den direkten Kampf wollte und konnte Tavish mit seiner Ausrüstung nicht eingreifen, doch mit seinem Bogen wollte er aus der zweiten Reihe den Rücken der Krieger decken.
Nebenbei versuchte er Ausschau nach bekannten Gesichtern zu halten. Vater und Bruder waren ganz nahe an der Front als er sie das letzte mal sah und seine Freundin Lessalia musste auch irgendwo in diesem Getümmel sein.
Tevish näherte sich dem eigentlichen Schlachtfeld. Er zog einen Pfeil und bereitete sich auf seinen nächsten Schuss vor. Das Blut pochte in seinen Adern und er spürte jeden Schlag seines Herzens.
In Geschichten der Alten hatte er von Kriegen gehört, doch wenn man dies selber miterlebt ist es etwas ganz anderes.
Nun war Tevish an der Front. Vor ihm war ein Krieger gestürzt und die Untoten gingen auf den Geschwächten los. Tevish kam ihm zu Hilfe, zielte auf den Kopf des nähesten Gegners und schoss. Mist, zu niedrig. Der Untote hatte anscheinend das Eindringen des Pfeiles in seine Brust gespürt und wandte sich nun ihm zu. Zu seinem Glück hatte ein Kamerad dies bemerkt und köpfte das Wesen mit einem gewaltigen Schlag. Die anderen Untoten wurden beseitigt, dann dem Gestürzten aufgeholfen.
Der Kampf gegen Untote war kräfteraubend, da diese nur durch abhacken bestimmter Körperteile in den endgültig leblosen Zustand kamen.
Die Kämpfer hatten eine Taktik entwickelt: War der Vordermann erschöpft so wechselte er mit einem Kämpfer, der sich hinter ihm erholte.
Alrik und Rukus, Tevishs Bruder, bildeten so ein Team.
Alrik kämpfte seit seiner Jugend mit Schwertern. Er hatte von Ceard, seinem Angbarer Freund, ein besonders leichtes Schwert geschenkt bekommen.
Dies trug er nun schon seit über 10 Göttersläufen an sich. Er hoffte es nie benützen zu müssen, doch seit dem diese Geschichte ins Rollen kam, ließ es sich nicht vermeiden.
Rukus hingegen kämpfte mit seiner Axt. Durch das viele Holz hacken und spalten hatte er mit seiner Axt eben das beste Gefühl, also lernte er auch mit ihr zu kämpfen.
Bald zeigte sich ein neues Problem. Viele Männer hatten keine Waffen mehr, da diese im Gegner stecken geblieben war. Die waffenlosen wichen zurück und suchten Äste oder andere Prügel um sich wenigstens wehren zu können.
Lessalia kümmerte sich mit den wenigen anderen Magiekundigen und einer handvoll guter Kämpfer um die Skelettmagier. Die untoten Magier beschworen Skelette und einige wenige schossen sogar Kugelblitze auf die Menschen.
Diesen Blitzgeschoßen galt es möglichst auszuweichen, da sie starke Schmerzen bereiten und sogar die Muskeln lähmen könnten, das - wenn der Herzmuskel davon betroffen wäre - zum direkten Tod führen würde.
Die Menschen kämpften sich inzwischen durch die beschworenen Skelette vor zu den feindlichen Magiebegabten. "Desintegratus.", hörte man die menschlichen Magier sagen. Damit bekämpften sie die wandelnden Leichname.
Die Hexe wusste mit ihrem Kampfstock umzugehen. Mit ihren wuchtigen Schlägen zertrümmerte sie die Knochen der Skelette.
Wie aus dem Nichts tauchte ein Skelettmagier vor ihr auf und schoss seinen Kugelblitz auf sie. Die Schmerzen fuhren durch ihren Körper wie ein Blitz. Ebenso zuckten ihre Muskeln wild und sie bekam nichts mehr von ihrer Umwelt mit.
Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit da merkte sie dass der untote Magier noch immer vor ihr stand. Ihre Muskeln wehrten sich, doch ihr Wille war stärker. "Desintegratus." Der Skelettmagier verwandelte sich in Pulverstaub.
Die Anzahl der restlichen Untoten war überschaubar, die Menschen hatten die Oberhand gewonnen.
Handelnde Personen:
Tevish
Alrik
Rukus
Lessalia
Nach dem Ende der Halle
Kurz vor dem Ziel
»Stimmt etwas nicht?« Ich wendete mich Angorax zu, seit Tagen waren meine Gedanken in jeder freien Minute bei unserem Ziel. Einige Herzschläge sah ich sie an, dann sagte ich so leise das nur sie mich hören konnte: »Ich habe Angst... Angst was sie über mich denken.« Entgeistert starrte sie mich an. »Als ich aufgebrochen bin habe ich Hugen in einem Brief aufgetragen, den Anderen zuerzählen was ich getan habe... Keine Ahnung wie sie darauf reagiert haben.« »Der furchtlose Utram hat Angst vor dem was Ander denken.... Du bist wirklich nicht mehr der selbe, früher hätte es dich einen Dreck gekümmert!« Ich lachte bitter auf. »Früher konnte ich mich auch immer darauf berufen das richtige zu tun. Das ist....« Ich hielt inne, der Wind hatte sich gedreht und nun lag etwas in der Luft, ein mir nur zu bekannter Geruch. »Was ist?« »Ich verwette mein wertloses Leben, dass sich hier Orks rumtreiben... Und ich wette sie wittern unsere Schwäche, weck die Leute ich seh mich um.« »Aber...« Bevor sie ihren Satz beenden konnte war ich aufgestanden und entfernte mich vom Feuer, verschmolz förmlich mit dem Dunkel der Nacht.
Meine Sinne hatten mich nicht getrogen, schnell fand ich das Lager der vermuteten Orks, eine Rotte von mindestens hundert Mann. Verdammt selbst wenn sie uns nicht angreifen darf ich sie nicht zur Mine führen... Wenn sie uns folgen war es das. In dieser Zwickmühle gefangen lag ich da keine hundert Schritt von den Orks entfernt und musst eine Entscheidung treffen, die nicht nur mich betraf sondern alle die von den Bewohnern meiner einst stolzen Heimat übrig waren. Einen Moment lang wollte ich aufspringen und mich in den Kampf werfen, kämpfend untergehen und dieses Problem anderen überlassen. »Nur Feiglinge lassen Andere Entscheidungen treffen... Selber zu entscheiden brauch nicht nur Weisheit sondern noch viel mehr Mut.... Doch das wissen nur wir die Entescheider.« Hatte Grimmag mein Vater gesagt, bis heute hatte ich nie verstanden was ermeint.
Die Suche nach Frieden
»Hab mir doch gedacht das es dir im Blut liegt...« meinte Gimmasch schlicht und Dranor schwieg betreten. »Wie bist du entkommen?« wollte der Zwerg nach einer Weile schweigenden Wanderns wissen. Erst nach einer weile begann ich langsam zusprechen und bereits nach den ersten paar Sätzen rang ich mit den Tränen, eine Emotion die meine Begleiter nicht von mir kannten.
Zitternd er hob ich mich und folgte Kasimir möglichst leise um das Dorf und tatsächlich fanden wir schnell die meisten der Frauen und Kinder bewacht von drei Andergastern. »Wenigstens jetzt haben wir Glück... Du nimmst den dahinten.« Er deutete auf den am weitesten entfernten Soldaten. »Sobald sie auf mich aufmerksam werden schießt du! Klar soweit?« Ich nickte und versuchte meine Angst zu verdrängen. Er schenkte mir ein Lächeln und schlich sich dann an den ersten der Soldaten mit gezogener Waffe an. Leicht zittrig legte ich einen Pfeil an die Sehne und atmete langsam aus so wie mein Vater es mir bei gebracht hatte. Unter anfänglichem Gelächter hatte er mir das Bogenschießen beigebracht, doch das Lachen war den Männern schon bald im Hals stecken geblieben als ich Äpfel auf beinahe hundert Schritt aus den Bäumen schoss. Kasimir kam hinter dem Soldaten an, ich konnte seinen inneren Kampf erkennen, er wollte den Mann trotz seiner Verbrechen eigendlich nicht töten aber es gab im Moment keine andere Lösung. Er griff den Kopf des Mannes und schitt ihm die Kehle durch. »Verdammter Hurenbengel!« Ich zog die Sehne aus und war mit einem mal ganz Ruhig, der Pfeil traf den Mann in den Hals ohne einen weiteren Laut brach er zusammen. »Verflucht!« Der übrig gebliebene Soldat bekam es mit der Angst zu tun und war schon kurz davor wegzulaufen als ein kappes dutzend Soldaten um die Ecke kam, aus ihnen nicht gerade leisen Gesprächen wurde schnell klar, dass sie sich um die Fauen "kümmern" wollten.
»Da vorn! Dafür das es von euch Gigrim ist hat es sich garnicht schlecht gehalten.«
Die Suche nach Frieden
»Seltsam... Scheint so als hätten sie nur einen Teil des Dorfes abgebrannt.« »Warum überfallen die überhaubt eure Dörfer?« fragte Grimmasch wärend wir begannen das überwucherte Dorf ab zusuchen. »Tja das weiß keiner so genau, der Anfang dieses verfluchten Krieges ist so lange her, dass niemand sich daran erinnert. Es gibt sogar Legenden die sagen der Krieg sei so alt wie Dere selbst.« Der Zwerg sah mich fragend an und meinet dann: »Und warum hört ihr dann nicht einfach auf? Ich meine nützen tut das ganze offensichtlich keinem, von Söldnern mal abgesehen...« »Warum tut ihr Zwerge euch nicht einfach mit den Drachen zusammen?! Verdammt denkst du Jahunderte voller Krieg kann man einfach so weg wischen?! Dieser Krieg endet erst wenn entweder Andergast oder Nostria bis auf das letzte Kind ausgerottet sind!« Ich verstummte als mir klar wurde das ich den Zwerg anbrüllte.
»Hey seht euch das mal an!« Dranor hatte sich etwas entfernt und kniete nun auf dem ehemaligen Dorfplatz der nun eine Wiese war. »Hier liegen zerteilte Wagenräder.... Ich denke mal hier liegt irgendwer begraben.« Er sah mich an, aber ich schüttelte den Kopf. »Ich war das nicht...« Ich ging in die Knie und betrachtete eines der erstaunlicherweise nicht völlig überwucherten Räder genauer.
»Verdammt verschwinde da!« brüllte ich, doch Kasimir hörte nicht er begann die Gefangene los zuschneiden. Verzweifelt legte ich einen neuen Pfeil an die Sehne und ein weiterer Andergaster brach zusammen. »Da hinten! Mit der werden wir bestimmt Spaß haben...« Einer der Soldaten hatte mich erspäht und kam jetzt auf mich zu, zwei weitere folgte. Eine weiterer Pfeil, der erste der Drei brach zusammen. »Du machst es nur schlimmer für dich...« Einer vonm ihnen war herran undversuchte mich mir einem namenlosen Grinsen zupacken. »Lass deine Pfoten von ihr!« Völlig unvermittelt stand Kasimir hinter ihm und stach mit dem erbeuteten Schwert zu, diesesmal ohne eine Sekunde zuzögern. Mit einem Schrei ging der Mann in die Knie, Kasimir gab ihm einen Tritt, mit dem Gesicht im Graß blieb er liegen. »Verschwinde, ich komme so schnell es geht nach!« »Aber...« »Jetzt mach schon!«
Inhaltsverzeichnis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/908513-Aventurische-Schreibstube-Inhaltsverzeichnis-und-Autoren)
Mondsucher 8
Dramatis Personae:
Kain: Unehelicher Sohn des Barons von Phexhilf
Friedhelm Eberknecht: Berater des Barons
Daan: ???
Phexhilf an den Ausläufern von Eisenwald und Phecanowald
Eilig trat Daan in das Haus, wenn man es denn so nennen wollte. Sein Gastgeber schloss die Tür hinter sich und deutete mit einer ausladenden Geste in den Hauptraum der Wohnstatt.
»Kain, mein Name, und dieser Herr ist Friedhelm Eberknecht«, stellte der großgewachsene Kerl neben ihm sich und den alten Mann vor. Der mit dem Namen Friedhelm vorgestellte, neigte kurz den Kopf und auf einen Wink des Anderen begann er die Feuerstelle in der Mitte des Raums neu zu entfachen und Wasser darauf zu erhitzen. Währenddessen suchte sich Daan einen Platz nahe des Feuers und zog einen behelfsmäßigen Hocker zu sich heran, auf dem er sich niederließ. Kain ließ sich in einen Sessel auf der anderen Seite fallen und musterte seinen Gast eine Weile. Daan starrte zurück und ein herausforderndes Funkeln lag in seinem Blick. Kain, der scheinbar auf eine Erwiderung gewartet hatte, seufzte leise und richtete wieder das Wort an Daan. »Und Euer Name ist...?« »Völlig unerheblich, wenn man bedenkt, was da vor eurer Tür gewartet hat«, unterbrach Daan ihn unwirsch und verschränkte seinerseits die Arme vor der Brust. »Nur ein Wolf, nichts weiter. Das ist kein Grund sich derart aufzuregen«, wiegelte sein Gegenüber mit einer wegwerfenden Handbewegung ab.
Wenn dieser arme Tropf wüsste, dass das kein Wolf gewesen ist... »Die Frage, die sich mir hingegen stellt ist, was Ihr an meinem Haus zu suchen hattet!« Er fixierte Daan mit einem forschenden Blick, dem dieser jedoch mühelos standhielt. »Das, mein Herr, ist eine wirklich gute Frage«, gab er zur Antwort. »Ich bin im Auftrag meiner Dienstherrin auf dem Weg nach Phexhilf.« Ein weiteres Nachhaken Kains unterband er mit einer forschen Handbewegung. »Ungünstiger Weise habe ich mich in dem Wald vor eurer Hütte verlaufen und bin vom Weg abgekommen.« Skepsis war im Blick des dasitzenden Gastgebers zu lesen, doch fürs Erste schien er Daan zu glauben. Es war aber auch keine Lüge. Praios ist sicher stolz auf mich. Daan konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken und ließ seinen Blick durch die Behausung schweifen. Bücher, Schriftrollen, Kräutergefäße und diese Unordnung, den Hausdiener nicht zu vergessen. Er muss ein Gelehrter sein.
»Dann habt ihr ja Glück im Unglück gehabt, denn tatsächlich befinden wir uns unweit von Phexhilf.« Sein Gastgeber blickte Daan weiterhin unentwegt an. Dieser atmete laut aus, als habe er es mit einem aufdringlichen Kind zu tun. »Ihr könnt mich Daan nennen, wenn ihr wollt«, meinte er nur mit gleichgültiger Miene und beschränkte sich darauf, Friedhelm dabei zuzusehen, wie er einige getrocknete Blätter in das kochende Wasser gab. Der Rauch des kleinen Feuers zog durch eine schmale Öffnung überhalb von ihnen und entwich in die Nacht. »Herr, sollten wir euren Vater wirklich warten lassen? Es handelt sich seinen Worten nach um eine sehr ernste Angelegenheit...«, meldete sich Friedhelm zögernd zu Wort, während er in dem Sud herumrührte, der eine bräunliche Färbung annahm. Der Angesprochene lehnte sich in seinem Sessel zurück und griff nach einem alten Buch, dass neben ihm lag. »Ich möchte euch keinen unnötigen Gefahren aussetzen, Friedhelm. Wenn es mehr von diesen Geschöpfen - auch wenn es nur ein Wolf war - dort draußen gibt, dann sollten wir bis morgen früh warten. Vater wird das verstehen, er ist schließlich ein großer Stratege«, antwortete Kain gelassen, betonte das letzte Wort jedoch seltsam angespannt. Daan schien er nicht mehr weiter zu beachten, als gehörte dieser nur zum Inventar, wie die Regale und der Sessel.
So ein hochnäsiger... Soll er doch, ich bin nicht wegen ihm hier... »Ich will eure Gastfreundschaft nicht übermäßig strapazieren«, begann er an Friedhelm gewandt. »Nachdem ich etwas von dem Tee getrunken habe, werde ich euch wieder verlassen. Es gibt doch bestimmt einen Gasthof in Phexhilf, nicht wahr?« Friedhelm sah von seinem Tun auf und musterte Daan, scheinbar überrascht, über dessen höflichen Tonfall. »Aber ja. Selbstverständlich gibt es einen Gasthof, ihr könnt ihn kaum verfehlen, wenn ihr auf dem Marktplatz seid. Dennoch solltet ihr vielleicht die Nacht hier verbringen, wie der Herr es vorgeschlagen hat.« Kain hob den Kopf von seiner Lektüre. »Dieses Angebot galt euch und nicht diesem... Gast!«, ereiferte er sich, doch hier war es diesmal ein Blick von Friedhelm, der Kain zum Schweigen brachte, und das weckte Daans Neugier. In was für einer Beziehung stehen die beiden denn zueinander? Dienerschaft sieht etwas anders aus...
»Nun, wenn der Herr Gastgeber darauf besteht, möchte ich Travias Gebote ehren und hier nächtigen«, gab er mit einem Grinsen seinen Kommentar dazu und sah die Angelegenheit damit als erledigt an, auch wenn Kains Blick eine andere Sprache sprach. »Ah, der Tee ist fertig«, sagte Friedhelm.
Die Rückkehr
An dieser Stelle muss ich eine kleine Zusammenfassung einschieben, damit nicht der Verdacht aufkommt, ich würde im Fieberwahn phantasieren. Die Situation ist zu absurd. Ich, Grimmasch Steinbrecher, Sohn des Grobolosch, war gezwungen meine Ausbildung als Sappeur fern der Heimat meines Klans zu beenden. Es war nicht meine Schuld, dass ich meinen Lehrmeister so sehr vermöbelt habe, dass er mit abstehenden Ohren und einem gebrochenem Fuss für wahrscheinlich mehrere Wochen das Bett hüten musste. Er hätte es nicht so weit treiben dürfen, schliesslich bin ich ein Zwerg, und obwohl ich kein Krieger bin, sondern als Sappeur eher ein spezialisierter Handwerker, so liegt uns das Kämpfen doch im Blut. Gut, die Vorgeschichte, bei der ich wegen einem bedauerlichen Unfall von der Decke hing, vergessen wir mal hier.
Nachdem ich nach Nadoret geschickt wurde, um bei einem Hauptmann der Stadtwache in die Lehre zu gehen, um ein paar 'Kniffe' zu lernen, musste ich recht schnell feststellen, dass das Leben ausserhalb des Klans nur halb so romantisch ist, wie man sich es erträumen würde. Bereits nach meinem ersten Tag dort wurde ich, wenn auch in Ehren, entlassen. Ich hatte es geschafft einige der Obrigkeiten, die soviel Humor besitzen wie ein frisch ausgehobener Donnerbalken, gegen mich aufzubringen. Um meinen Lebensunterhalt zu verdienen war ich sogar gezwungen mich als Kopfgeldjäger zu verdingen, mit starker Betonung auf “Kopf“. Letztlich ergriff ich die einzige Chance die sich mir bot, um nicht vollends in der Gosse zu landen, und für irgendeine schmierige Schänke den Rauswerfer zu spielen. Ich hatte auf der Fahrt nach Nadoret ein paar Kaufleute kennengelernt, die tief in der Patsche steckten. So liess ich mich als eine Art Mädchen für alles und Söldner von ihnen anheuern. Genau ab diesem Zeitpunkt wurde die ganze Geschichte zu einem völlig verrückten Abenteuer. Gottseidank gehört auch ein anderer Zwerg, Forgrimm, dazu, von dem ich einiges in Sachen Kampftechniken lernen konnte. Allein unser Besuch der Zollfeste Thûrstein endete damit, dass, während ich mit einem überdimensionalen Krakenmolch einen Kampf auf Leben und Tod ausfocht, unser Brötchengeber und Sponsor vergiftet wurde. Nach Wirren und Wendungen, inklusive eines baumkuschelnden Zwergeneremiten, und einem liebestollen Ochsen, liegt nun der eben erwähnte Sponsor bei ein paar Elfen zur Pflege, die ich ungefähr so gut leiden kann wie akuten Fusspilz. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen sind wir dem blutrünstigsten Piraten von ganz Dere in eine Globule gefolgt, um ihn zu retten.
Wenn ich das zu Hause in Angbar erzähle, werden mir nicht mal die kleinsten Zwergenstöpsel glauben. Nachdem wir hier uns bei noch hochnäsigeren Elfen, die in ihrer künstlichen Globule seit dreitausend Jahren denselben Tag erleben, auf recht zwergische Weise eingeschleimt haben, damit wir in ihre Palastwache aufgenommen werden, stehe ich nun hier im magisch zwangsreannimierten Schrein der Nurti, zusammen mit einem weiteren Zwerg, einem Gecken, der ausser unter zu fettigen Haaren und einer Stutzerhaften Popelbremse auch noch bis gerade eben unter akutem Goldfieber gelitten hatte. Dazu kommt noch ein Magier, der sich aufgrund eines Testosteronüberschusses kaum darn zu erinnern vermag, wie man atmet, da gerade ein zu leicht bekleidetes, weibliches Wesen in sein Sichtfeld geraten ist. Die Krönung ist jedoch der blutrünstige Pirat, den wir tatsächlich aufgabeln konnten, bevor er den Löffel abgab. Phileasson, ja, genau der.... stiefelt gerade zu dem weiblichen Wesen hinüber, da er von ihrem Vater den Auftrag bekommen hat sie nach 3000 Jahren abzuholen. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich meine, kann es noch verrückter werden? Was hat ihr Vater in den 3000 Jahren gemacht, dass er nicht gemerkt hat das seine eigene Tochter nicht in ihrem Zimmer ist? Cricket gespielt? Elfen... ich werde einfach nicht den Gedanken los, dass sie zuviel an geheimnisvollen Blümchen schnüffeln, und nur deswegen die Natur so lieben.
Liebes Schicksal, als ich dich heute morgen fragte, ob es wirklich noch schlimmer kommen könnte, so war das nur eine rein rethorische Frage. Egal, lassen wir die verrückten Ereignisse einfach erst einmal beiseite. Sorgen wir lieber dafür, dass nicht noch mehr Welt aus den Fugen gerät, und folgen wir diesem suizidalen Thorwaler, der gerade in voller Kampfkluft, mit Schild und gezogenem Schwert, was übrigens von oben bis unten mit Skarabäen Innereien verkleistert ist, und einem finsteren Gesichtsausdruck auf Prinzessin Amariel zustapft. Der Kerl ist immerhin der berüchtigste Pirat von ganz Dere, wenn auch nicht ganz helle. Nicht das er vergisst, dass Fenvarien seine Tochter in einem Stück zurückhaben will, vorzugsweise lebendig. Hätte ich nicht doch als Rauswerfer einen weniger gefährlichen Job gehabt?
Während Forgrimm und ich hinter Phileasson hereilten, hörte ich von hinten Cuano auf Jakoon einreden. “So, und jetzt noch einmal von vorne... ganz ruhig, du schaffst das, einatmen... ausatmen...einatmen...ja, so ist's fein, braver Junge... neineinein... Ausatmen nicht vergessen...“ Phileasson blieb direkt neben der Prinzessin stehen, die verzaubert den wieder erblühten Schrein der Nurti in Augenschein nahm. Etwas verwirrt blickte er auf sein schmoddriges Schwert, und steckte es schnell und unauffällig zurück in die Scheide. Nachdem er sich etwas Staub und Insektenschmiere von seinem Kettenhemd gewischt hatte, räusperte er sich höflich, um die Aufmerksamkeit der Prinzessin zu bekommen. Die war jedoch zu sehr mit Staunen beschäftigt. Cuano schleppte derweil Jakoon von hinten heran, da auch er hören wollte, wie es nun weiter ging. Es ging garnicht. Prinzessin Amariel starrte nur mit halb offenem Mund die Palmen und Büsche an und befühlte ihre Blätter. “Hrrrrmph“.... “Diese Farbenpracht!“ ….“HRRRRRMPHHHHHhhhHHHHhhHHHH!“.... “Diese wunderbaren Blüten.“....“Öcheöcheöche Hrrrrmphhhhh Ächzächz“.... “Wer hat bloss dieses Wunder vollbracht“... und mit diesen Worten hauchte die schwarzhaarige Schönheit einen sanften Kuss auf ein nahes Blatt.
Postwendend kippte unsere magische Artillerie mit einem leichten Seufzen ohnmächtig hintenüber. Cuanos lakonische Diagnose war “Ich gehe davon aus, dass wir es mit einem akuten Blutstau im unteren Beckenbodenbereich zu tun haben... Ob es etwas nutzt wenn wir ihn an den Füssen aufhängen, um die Blutzufuhr zu den verbliebenen Hirnzellen zu stabilisieren?“ “Das hätten wir vorhin mit dir machen sollen, als du Mhayana den Schlüpfer klauen wolltest.“ “Kannst du dir überhaupt vorstellen, was mir die Damenwelt in Havena anbieten würde, um in den Besitz von echter HOCHELFENUNTERWÄSCHE zu gelangen?“ “Bitte keine Details, ich habe heute nur ein sehr kleines Helles zum Frühstück gehabt. Schmeiss Jakoon lieber in das Wasserbecken mit den Nurtisamen. Wir versuchen hier inzwischen Phileasson von seiner Bronchitis zu heilen.“ “ÖchzöchzöchzÖÖÖÖÖÖÖÖCHZ!!!“ ...“Nein, wie hübsch ich glaube ich sollte ein Blumenkränzchen für Vater flechten.“...“Nur gut das Jakoon das nicht hört, wir hätten eine Herzmassage durchführen müssen, um ihn nicht zu verlieren.“ “Er hustet schon mit drei Ausrufezeichen, Forgrimm, könntest du das kurz übernehmen?“
Forgrimm nickte breit grinsend und hakte seinen Lindwurmschläger an den Gürtel. Dann kletterte er auf den Zaun, über den Prinzessin Amariel gerade einen nicht unerheblichen Teil ihrer weiblichen Reize hielt, um ein ein paar Blümchen zu beschnüffeln. Er klopfte ihr testweise kurz an den Hinterkopf. Irgendwie klang es nicht solide. Sie faste sich fast sofort an den Hinterkopf und wandte sich in Forgrimms Richtung. “Tag auch, Prinzesschen.“ “AAAAAAAAAaaahhhhhh, WACHEN! WACHEN!“ Forgrimm entgegnete gut gelaunt “Macht euch keine Sorgen, Prinzessin, so reagieren die Frauen oft auf mich, ich besitze einen gewissen bubenhaften Charme. Das geht gleich vorbei.“ “Wie...wie...seit ihr hier hereingekommen?“ Cuano schlenderte mit einem triefnassen Jakoon wieder heran und fragte beiläufig “Eigentlich sind wir auf der Suche nach einer ganz anderen Frau als euch, die von Piraten entführt wurde, aber eine ausführliche Antwort würde zu lange dauern. Die kurze Version ist, wir sind die fürchterlichen Hilfstruppen aus den Landen der Sumurrer, und wir haben hier mal ausgiebig die Giesskanne geschwungen, da der Gärtner anscheinend zum Wehrdienst eingezogen wurde.“ “Sumurrer, ja, das erklärt einiges...“ “Seht ihr, Prinzessin, wir sind hier um euch zu beschützen, und wir haben diese lange Reise in die wunderschöne Stadt Tie'shiannah auf uns genommen, um für die gerechte Sache zu kämpfen, gegen die bösen Horden des noch böserereren Namenlosen“ Amariel entgegnete mit einem nun strahlendem Lächeln “Oh, wie nett von euch. Aber Tharkath passt auf mich auf, und er nimmt seine Sache sehr ernst.“
An dieser Stelle mischte sich nun unser Thorwaler in die Diskussion ein. “Prinzessin, ich weiss, es wird euch schwer fallen das Alles zu glauben...“ Forgrimm und ich sahen uns vieldeutig an.“...aber wir sind hier, weil wir euch retten müssen.“ Selbst Jakoon sah nun Phileasson mit gerunzelter Stirn an. Doch entgegen aller subtiler Hinweise fuhr er fort “Euer Vater schickt mich. Ich soll euch zu ihm zurückbringen.“ Forgrimm, Cuano und ich stöhnten unisono auf, und Jakoon stiess ein leises “Hesinde, lass Hirn vom Himmel regnen!“ aus. “Aber Vater ist erst heute morgen aufgebrochen, um den bösen Horden entgegen zu treten, und sie mit unserem Heer aus dem Land zu werfen.“ “Nein, Prinzessin, euer Vater wartet auf den Inseln im Nebel auf euch. Ihr seid hier in der Gefangenschaft von Tharkath. Er hält euch hier seit fast dreitausend jahren fest.“ Mit einem lauten Klatschen schlug sich Forgrimm die Hand an die Stirn. Cuano tippte Phileasson nonchalant auf die Schulter und fragte ihn “Mein Lieber Foggwulf, wir haben anscheinend nicht hier gerufen, als Praios die Weisheit verteilte, oder? Diese Elfe, die hier vor dir steht ist eine attraktive Frau... und du bist ein hünenhafter Thorwaler, mit einem völlig Insekteninnereien beschmierten Schwert und Rüstung, der sie um fast einen ganzen Schritt überragt. Und du erzählst ihr gerade, dass du sie mitnehmen willst, um sie zu ihrem geliebten Vater zurückzubringen... mit der schlechtesten Begründung seit Pyr'dracor vom Himmel stürzte. Pass auf, ich sag dir was, wir gehen eben dort rüber, und ich erzähle dir eine lehrreiche Geschichte von Bienen und Blümchen. Und wenn ich damit fertig bin, erklärst du mir, wie du es zu einem Kapitän mit einem eigenen Schiff gebracht hast.“ “Ich werde dir gleich mit meiner Schwertspitze zeigen wo die Sonne nicht scheint....“
Leider konnten wir diesen äusserst eloqunten Gedankenaustausch nicht bis zu seinem Ende verfolgen. Aus dem Gang zum Schrein drang plötzlich Kampflärm. Da es nach einem grösseren Gefecht klang, zückten wir unsere Waffen und vergassen die Kleinlichkeiten. Unnötigerweise bemerkte Amariel “Wenn ihr wirklich hier seid um uns zu helfen, beweisst es, indem ihr Tie'shieannah gegen seine Feinde verteidigt.“ “Cuano stupste Forgrimm in die Seite “Irre ich mich, oder sind wir gerade etwas unhöflich des Hauses verwiesen worden?“ Ich wandte mich an die Prinzessin “Das werden wir tun, eure Elflichkeit. Bitte wartet hier und verlasst diesen Schrein nicht. Versucht in der Zwischenzeit einfach möglichst dekorativ zu wirken, ja? Schafft ihr das?.“ “Ihr meint vielleicht so, wenn ich mich an diese Palme lehne und diesen Blick ausfsetze? Ich könnte auch hier auf dem Trottoir auf und abschreiten und lächeln üben... vielleicht sollte ich ja....“ “Phileasson, dein Schild ist der grösste, halt ihn so, dass Jakoon sie nicht mehr sehen kann, während wir ihn nach draussen tragen, er sabbert schon wieder.“ Damit brachen wir auf, um im Innenhof nach dem Rechten zu sehen.
Es wurde recht schnell klar, wer dort kämpfte. Sämtliche Palastwachen fochten gegen schwarzgewandete Orks der Horde. Ihre glühenden, gelben Augen stachen unter der eng anliegenden Kapuzen hervor. Ein wirklich gruseliger Anblick. Sämtliche ihre Waffen waren improvisiert, aber äusserst scharf, und sie wussten damit wirkungsvoll umzugehen. Mehrere Hochelfen lagen bereits tot im Innenhof. Das Ziel der feindlichen Krieger schien der Palasteingang zu sein. Deshalb begannen wir uns dorthin vor zu arbeiten. Wir hatten gerade die unterste Treppenstufe am Aufgang dorthin erreicht, als die Palasttüren mit einem lauten Knall aufflogen, und ein kräftiger Elf mit langen, weissen Haaren und fast schwarzen Augen mit einem lauten “HAHAAAAA!“ heraus sprang. In jeder Hand schwang er ein verziertes Elfenschwert. Äusserst eindrucksvoll tanzte er geradezu durch seine Gegner, während er ihnen tödliche Hiebe versetzte, oder sie durchbohrte. Erst als er uns erreicht hatte, und keine Feinde mehr auf der Treppe standen versetzte er dem letzten Ork, ein schmächtiger Bogenschütze, einen herzhaften Tritt, sodass er auf den Rücken flog. Mit einem mächtigen Satz war er über ihm und rammte ihm beide Schwerter gleichzeitig von oben durch die Brust. Er zog die Schwerter aus dem Toten, schnallte sie wieder auf den Rücken und warf sich in eine möglichst heldenhafte Pose. “Ihr müsst die Sumurrer sein, die es in meine Palastwache geschafft haben. Ich bin Aman'Tir Tarkath.“ Wir hatten allesamt seinen Auftritt bewegungslos mit offenem Mund bestaunt. Ich erholte mich am schnellsten “Ich...äh...ja, das habt ihr geübt, oder?“ “Nun, dann beweist eure Treue und folgt mir in die Schlacht gegen die Horden des Namenlosen, wir müssen den Hof von unseren Feinden säubern und das Portal schliessen. FÜR TIE'SHIEANNAH!“ Und mit diesen Worten zog er wieder beide Schwerter, warf sich nochmal für einen Augenblick in eine möglichst unsinnige, aber äusserst heldenhafte Pose, um mit beiden Schwertern auf die restlichen Orks im Innenhof zu zeigen. Dann rannte er mit mit einem irren Blick schreiend auf die nächsten, noch stehenden Orks zu. “Forgrimm bemerkte, ihm nachschauend “Wieso denke ich nur, dass sein Vorname Parzalon lautet?“ Jakoon antwortete kurz angebunden “Morphische Resonanz.“ Cuano befreite uns dann aus unserer Nachdenklichkeit “Gut, wir können ihn nicht verrecken lassen, wenn wir jemals darauf hoffen sollten diese Prinzessin abschleppen zu können. Ein toter Tarkath wäre schlechtes Karma in den Verhandlungen.“ Forgrimm nickte zustimmend “Ganz schlechtes Karma, Phileasson, du nimmst die linke Seite, Grimmasch, du die Rechte. Cuano, Jakoon, ihr bleibt mit euren Bögen hinter uns und haltet uns den Rücken frei. Auf geht’s!“ Relativ geordnet stürmten wir auf die erste Reihe der Schwarzpelze zu. Gerade als die letzte Hochelfenwache zu Boden fiel sprang Forgrimm mitten in in ihre Reihen. Er hieb dem Erstbesten seine Axt in den Magen und zog sie wsofort wieder heraus. Mit einem Blutschwall brach der Ork zusammen. Phileasson stiess einem überraschtem Bogenschützen auf seiner Seite das Schwert bis zum Heft in die Brust, und in der Luft lag das schwirren der Pfeile von Cuano und Jakoon. Der Ork, den ich mir ausgesucht hatte war etwas schneller und hob seinen Schild, als ich heran war und den Hammer schwang. Es war nicht mehr als ein paar Metallplatten, die von etwas Draht zusammengehalten wurden, und ich änderte meinen Schlagwinkel nur ein ganz klein wenig. Mit einem Knirschen zersprang der Schild beim Aufprall, und mein nächster, herzhafter Hieb traf seine Schläfe.
Ich liess vom umkippendem Ork ab und wandte mich dem Nächsten zu, der mich bereits mehrfach von der Seite gepiesackt hatte. Wir taxierten uns kurz, und ich setzte mein finsterestes Grinsen auf. Während ich zu ihm hoch schaute zeigte ich ihm meine rechte Faust “Kennst du die hier? Die riecht nach Friedhof!“ Ich schnüffelte an meiner Hand und wechselte den Hammer von der Linken in die Rechte, und hielt ihm nun diese unter die Nase. “Aber die hier.... vor DER habe ich selber Angst!“ In diesem Augenblick traf mein Hammer sein Knie, mit dem ich ausgeholt hatte, als der Ork, von meinem Auftritt konsterniert, abgelenkt war. Mit einem dumpfen Grunzen brach er in die Knie. Ich grinste ihn wieder an “Kennst du Augenblick wenn das ganze Leben an einem vorbeizieht? Tja, leider schon vorbei!“ Dann traf mein Hammer seinen Kopf. Leider fielen mir keine weiteren klugen Sprüche mehr ein, da ich mich zu sehr darauf konzentrieren musste am Leben zu bleiben. Die übrigen Orks hatten sich alle von ihrer Überraschung erholt und setzten uns mächtig zu. Jakoon hatte bereits sein Flämmchen in den Kampf geschickt, wie mir der etwas brenzlige Geruch von Phileassons Seite her bewies. Mit der Zeit wurde das Sirren der Pfeile jedoch spärlicher, und ich machte mir ernsthaft Sorgen, ob die beiden hinter uns zurecht kamen. Als ich einen Blick über die Schulter werfen konnte, sah ich nur noch Jakoon dort stehen und so schnell wie irgend möglich seine Pfeile abschiessen. Cuano war verschwunden. Nur eine Minute später sah ich ihn auf allen Vieren auf die Leichen von zwei Palastwachen zukriechen. Als er bemerkte, dass ich ihn gesehen hatte drehte er mir entschuldigend grinsend sein Gesicht zu. Der Kerl plünderte mitten im Gefecht die Leichen der Palastwachen! Während ich mich mit zwei Orks gleichzeitig balgte, rief ich ihm wutschnaubend zu “Cuano! Mach das du wieder zu Jakoon kommst und deinen Bogen benutzt, oder ich schwöre dir, ich ziehe dir nachher persönlich meinen Hammer über den Schädel, sodass du durch deine eigenen Rippen kuckst wie ne Sumpfranze durchs Gitter!“ Er winkte ab, und schnallte sich noch einen zweiten Elfenschild auf den Rücken, wankte dann aber doch unter der Last der Waffen und Schilde zurück. Kurze Zeit später flogen wieder mehr Pfeile, und wir konnten die Orks besser zurückdrängen. Schliesslich erreichten wir Tarkath und halfen ihm die letzten, verbliebenen Orks zu töten.
Über und über mit Orkblut beschmiert wandte sich Tarkath uns zu. “Keine Erkundungstrupps mehr im Palasthof, folgt mir. Wir müssen das Tor schliessen.“ “Wieso ist es überhaupt offen?“ “Das Tor bezieht seine Energie durch den Schrein der Nurti. Ihr habt den Garten wieder zum Blühen gebracht, daher ist es nun offen.“ “Oh, das wussten wir nicht, wir wollten nur der Orima Priesterin helfen.“ “Tja, ich muss euch warnen, es sieht so aus, als hätte sie den Verstand verloren und nutzt nun ihre Kräfte, um ihre Weissagunden wahr zu machen. Ich werde die Pylone mit einem Zauber schliessen, während ihr mir die Truppen des Namenlosen vom Hals haltet.“ Er zog wieder eine beiden Schwerter, warf sich in eine wieder möglichst unsinnige, aber heldenhafte Kampfpose, und stierte imaginäre Gegner mit einem wilden Blick an, nur um einen Augenblick später mit einem lauten “HAHAAAAAA!“ voran zu stürmen. “Dascha man dumm gelaufen.“ meinte Forgrimm bedröppelt. “Hilft nix.“ antwortete ich “Da müssen wir nun durch. Sehen wir zu das niemand durch das Flimmerfeld kommt. Cuano, meinst du nicht, dass 4 Schwerter bereits genug sind für dich?“ “Nur noch dies hier... schau mal, mit all den Schwertern sehe ich doch fast aus wie ein Elfen Ninja. Heiiiiiiiiiiiya!“ und mit diesen Worten kippte er nach links, weil er sich alle Schwerter auf einer Seite in den Gürtel gesteckt hatte “Steh auf du Möchtegern Ninja, wir sind hier auf Dere. Wenn du Ninjas mit übergrossen Phallus Symbolen spielen willst, bewirb dich das nächste mal bei Square Enix um eine Rolle.“ Murrend kam Cuano vom Boden hoch, und wir gingen zum Tor hinüber. Während Tarkath vor dem ersten Pylon sich murmelnd durch eine Reihe von bodengymnastischen Übungen turnte, fing das Flimmerfeld vor uns an Wellen zu schlagen. Wir machten uns kampfbereit, und tatsächlich spuckte das Tor kurz darauf vier grimmige Orks aus. Sie waren recht schnell besiegt, und wir behielten das Tor weiter im Auge. Ein paar Orks kamen noch heraus, aber wir konnten alle abwehren. Die Leichen stapelten sich bereits unter dem Torbogen. Als Tarkath am letzten Pylon angekommen war, fing das Feld regelrecht an zu wabern. Cuano begann sofort seinen Sternenstaub zu zaubern, während wir unsere Waffen fester fassten. Das, was da durch wollte, musste riesig sein. Nur einen Wimpernschlag später trat ein leibhaftiger Kriegsoger aus dem Tor, gefolgt von gefühlten 1000 Orks. Flämmchen stürzte sich sofort mitten in den Pulk, nur um mit einer fulminanten Explosion sämtliche Orks in der Umgebung anzusengen. Kein guter Start.
http://img20.imageshack.us/img20/4474/grimmasch13.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/20/grimmasch13.jpg/)
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Forgrimm fasste sich als Erster wieder. Der Oger war ein beeindruckender Anblick. Die linke steckte in einem fiesen Panzerhandschuh, der mit armlangen Dornen gespickt war. In der Rechten schwang das Riesenvieh eine Keule, die in einem überdimensionalen Tierschädel endete, auf den Dornen und Klingen geschraubt waren. Forgrimm brüllte wie ein Stier, sprang vor und hieb todesmutig seine Axt in das Knie des Ogers. Jakoon und Cuano schüttelten ebenfalls ihre Überraschung ab, und beide feuerten ihre Pfeil auf den Kopf des Monsters ab. Dabei zielten sie auf die Augen, die halb verborgen unter der Kapuze gelb hervorglühten. Mit einem Röhren hieb der Oger mit der Keule nach Forgrimm und traf dessen Schild. Das trieb Forgrimm glatte zwei Schritt zurück, doch dieser Angroschim war zäh. Er war sofort zurück und schlug ein weiteres Mal mit der Axt zu. Phileasson und mir verlieh der Anblick aus schierem Überlebenswillen neue Kraft, und wir hackten auf die restlichen Orks ein. Einer der Pfeile hatte sein Ziel gefunden und die Kapuze durchbohrt, denn in das Wutgeheul des Ogers mischte sich ein schriller Schrei. Der Kampf wogte hin und her, und Forgrimm war schon sichtlich angeschlagen, als Flämmchen, Phileasson und ich die Orks erledigt hatten. Der Oger sah fürchterlich aus. Trotzdem er mit Pfeilen gespickt war, hielt er sich immer noch aufrecht und schlug brüllend nach Forgrimm. Mit letzter Kraft wandten wir uns nun alle dem Oger zu. Schliesslich stürzte der Oger, aus mehr als vierzig Wunden blutend, mit einem lauten Knall zu Boden und rührte sich nicht mehr. Schnaufend versetzte ihm Forgrimm einen Tritt.
Als ich mich völlig ausser Atem auf meinen Hammer gestützt zu Tarkath umwandte beendete der gerade mit verzerrtem seinen letzten Zauber.
Mit gepresster Stimme stiess er hervor “Irgendwas ist schief gegangen.... ich kann ihn nicht mehr kontrollieren...“ Trotzdem Tarkath verzweifelt versuchte die Energien zu bändigen, umhüllte uns ein blaues Leuchten.. Nur Phileason, der etwas abseits stand, war nicht darin gefangen. Mit einem letzten Zischeln verschlangen uns die Energien. Wieder schien sich, wie auf dem Hinweg in die Globule, mein Körper in sämtliche Bestandteile aufzulösen.
Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder die Augen aufschlug, blickte ich blinzelnd, und auf dem Rücken liegend, hinauf zu einem Blätterdach eines Waldes, durch das der blaue Himmel blitzte. Ganz in der Nähe hörte ich Cuano stöhnen und Forgrimm nach Phileasson rufen.
Ein Buch und andere Heimlichkeiten
Ich genoss einen Augenblick lang die Kühle des Waldbodens. Nach der sengenden Wüstenhitze von Tie'shianna war die Rückkehr in den Wald um die Zollfeste eine wirkliche Erholung. Dann richtete ich mich auf.
Forgrimm hatte den Helm abgesetzt und kratzte sich ratlos seinen Kopf. Cuano jammerte über seine verlorenen Hochelfenschätze. Er hatte nur 6 Münzen und einen Langschild retten können. Das blaue Energiefeld hatte zugeschlagen, bevor er seinen Beutesack greifen konnte. Jakoon hatte den Übergang gut überstanden, und klopfte bereits die Blätter und Nadeln aus seiner neuen, braunroten Rüstung. Von Phileasson war weit und breit nichts zu sehen.
So beratschlagten wir uns, was nun zu tun sei. “Tja.“ meinte Cuano schliesslich “ Wenn wir Phileasson wiedersehen wollen, sollten wir die Thorwaler noch einmal fragen. Beim ersten Mal hat das ja ganz gut geklappt. Vielleicht weiss ja ihr Moha Rat.“ Wir stimmten überein, dass dies wahrscheinlich der beste Weg sei. Da wir aber bereits im Wald von Thûrstein waren, wollten wir zumindestes die Gelegenheit ergreifen und den Hinweisen der Schatzkarte nachgehen, die die Thorwaler Travine Eisenwalder abgenommen hatten. Der Weg zur alten Anlegeselle war nicht weit, und so kletterten wir dort vorsichtig hinunter zum morschen Steg. Dies schien der Ausgangspunkt der Karte zu sein. Etwas kryptisch stand dort, man müsse am Turm vorbei, und an der grossen Tanne links abbiegen. Danach sollte man sich wieder rechts halten, und schliesslich auf einen Höhleneingang stossen. Ich schwöre, diese hinterhältige Person hat sich genau überlegt, wie sie den Weg mit den meisten darauf lauernden Raubtieren beschreiben kann. Wären wir einfach geradeaus gegangen, und nur einmal links abgebogen, so hätten wir mindestens ein Wolfsrudel und eine Rotte tollwütiger Wildschweine einsparen können.
Die Höhle selber war eigentlich recht unspektakulär. Unter den Wurzeln einer grossem Eibe war der Einstieg versteckt. Als wir innen ein paar Fledermäuse beiseite gewedelt hatten, zuckte Forgrimm plötzlich zusammen “Mir stellen sich die Nackenhaare auf... hier drin … wird’s doch nicht... spuken?“ Grinsend klopfte ich ihm auf den Rücken “Wie jetzt? Der grosse Forgrimm fürchtet sich vor Gespenstern?“ Etwas bleich, aber zornig, drehte sich Forgrimm um “Du kannst ja vorgehen, dann können wir deine abgenagten Knochen nachher wieder einsammeln! Ich schwöre, ich habe eben einen den Geist Toten dort gesehen, der durch die Wand ging.“ “Vielleicht hat er den Wegweiser übersehen, der dort hin zeigte wo der Stollen weiter geht, hehe.“ “Lach du nur, ich weiss was ich gesehen habe! Cuano, gib mir den Elfenschild, ich will besser vorbereitet sein.“ “Forgrimm, dieser Schild ist alles was ich den Elfen abnehmen konnte, und ich habe die feste Absicht damit ein kleines Vermögen zu machen, du wirst da keine Delle reinmachen, keine Chance.“ Jakoon verdrehte die Augen zur Höhlendecke und fiel ein “ Cuano, gib ihm den Schild. Wenn Meister Zwerg ihn unbedingt haben will, lass ihm den Spass. Gespenster und Geister sind normalerweise körperlos und können keiner Fliege etwas zu leide tun. Forgrimm hat eben ausdrücklich gesagt, er wäre durch eine Wand gegangen... wenn er so unstofflich ist, wird er höchstens durch den Schild durch schlagen. Nun mach schon, bevor er sich in die Hosen macht.“ “Ich glaub ich muss dir gleich mal zeigen, was man mit einem Lindwurmschläger alles anstellen kann. Kennst du die Kunst des Kampfschnitzens?“ “Das hier ist ein Hochelfen LANGschild, mit Betonung auf LANG! Du wirst damit aussehen wie eine gut gepanzerte Schildkröte. Wenn du den Schild hälst kannst du nicht einmal darüber hinweg sehen.“ “Rede nicht, Schleicher, gib her.“ “Nun gut, du bist derjenige den die Leute anstarren werden.“ Mit diesen Worten reichte Cuano dem wütendem Forgrimm den Schild. Er konnte tatsächlich nicht darüber hinwegschauen, aber Forgrimm schien damit zurecht zu kommen, und so schritt er langsam, bei jedem Geräusch zusammenzuckend, durch den Höhlenstollen. Ausser zwei einsamen Morfus gab es aber nichts zu fürchten. Trotzdem schob Forgrimm den Schild wie eine kleine Wand vor sich her. Als wir am Ende der Höhle angekommen waren atmeten wir alle erleichtert auf. Weit und breit keine Geister. Man konnte durch die eingebrochene Rückwand einen kleinen Wasserfall sehen, und helles Tageslicht fiel herein.
Wir klopften Forgrimm lachend auf die Schulter und neckten ihn noch ein wenig. Er schämte sich ein wenig und muffelte etwas vor sich hin. Wir genossen noch ein wenig die wunderschöne Aussicht auf den Wasserfall. Ich merkte an “Von wegen Geist, Forgrimm. Hier gibt es nichts ausser Wurzeln, Steine und Morfus. Die Karte war auch nur eine Fälschung.“ Jakoon nickte zustimmend und fiel ein “Wenn wir ein wenig nur ein wenig unsere Reisekasse aufbessern könnten, dann wäre das durchaus von Vorteil. Mit den paar Münzen aus Tie'shieanna werden wir kaum einen Blumentopf gewinnen können.“ Cuano nickte traurig “Und das Schild sieht nicht alt genug aus, als das wir es verkaufen könnten. Jedermann wird es für eine sehr gute Replik halten.“ “Ein schönes Stück, sowas hatten wir auch an Bord.“ Etwas irritiert fuhr Cuano fort “Ja, wir sollten es auf die Thalaria bringen, vielleicht kann ich es ja im Flusswasser etwas altern, wenn wir nach Nadoret zurückfahren.“ “Ihr seid mit dem Schiff auf dem Fluss unterwegs?“ Es folgte eine winziger Augenblick absoluten Schweigens, in dem wir krampfhaft weiter auf den Durchbruch nach draussen starrten. Schliesslich brach Forgrimm das Schweigen, mit einer gepressten, quiekenden Stimme “Er steht direkt hinter mir, oder?“ “Vermutlich, spürst du einen eisigen Hauch über die Schulter? Tote haben meistens einen eisigen Atem.“ Jakoons Antwort war zuviel für Forgrimm, und nach seinem spitzen Schrei fuhren wir kampfbereit herum.
Uns gegenüber stand der Geist eines Thorwalers. der aber weder wild noch hungrig wirkte. Eher ziemlich geknickt. “Mein Name ist Erik Eriksson, einst war ich Mitglied der Besatzung auf der Gischtkrone, Eiliffs Schiff. Wir hatten sagenhafte Schätze an Bord, Artefakte der Hochelfen, Waffen, Rüstungen, Schmuck.“ Jakoon und ich konnten geradezu hören wie Cuanos Geist hinter uns klickte, als hätte man einen Schalter umgelegt. “ Äh Forgrimm, kann ich dich jetzt kurz runterlassen, du wirst etwas schwer.... Werter Herr Eriksson, wie war das im Mittelteil, könntet ihr das nach Eiliff und Gischtkrone noch einmal wiederholen? Ich meine ihr erwähntet gerade...“ “Diese Dinge waren zu machtvoll, die Welt da draussen war noch nicht bereit dafür. Der Flussvater... erholte sich alles, es ging so schnell, wir hatten keine Chance. Er zog das Schiff und die ganze Mannschaft hinunter in die Tiefe. Die Ladung, für alle Zeit verloren, so viele Tote...so viele Tote.“ “Wo sagtet ihr doch gleich ist das Schiff untergegangen?“ “Aber ein paar überlebten, und das, was sie an Land brachten, war dem Zugriff des Flussvaters entzogen. So muss ich hier nun Wachen und warten, bis alles seinen Weg zurück zum Flussvater gefunden hat. Ich sollte über einen Ring wachen, doch sie kam und beraubte mich... was für eine Schande.“ Ich hakte nach “Sie? Eine Frau? Blond, etwas so gross?“ “Ja, genau, sie versprach alle Sachen zurückzubringen, aber ach... ich vertraute ihr zu sehr. Ermordet und anschliessend ausgeraubt... nein, was für eine Schande.“ “ Da hast du nicht ganz unrecht. Das war die Kartenhändlerin.“ “Um noch einmal auf die Stelle zurückzukommen, wo das Schiff sank...“ Der Geist wandte sich mir zu “Könntest du mir nicht helfen? Könntest du nicht die Sachen zurückbringen?“ “Ich soll die restlichen Artefakte zusammen sammeln und dann in den Fluss werfen? Dann wärest du erlöst? Das klingt nicht wie ein gutes Geschäft.“ “Doch, der Flussvater... er wird sich sehr grosszügig zeigen, und ich wäre erlöst. Ich bitte dich, hilf mir. Behalte meinen Namen im Gedächtnis, Erik Eriksson, glückloser Pirat und beraubter Geist. Es gibt einen weiteren Geist, der über ein Artefakt wacht. An einem Ort, nahe einem Baum auf dem Elfen in luftiger Höhe wohnen, befinden sich Ruinen, in denen unsägliche schwarze Magie gewoben wurde. Dort werdet ihr einen Geist finden, er wird... er MUSS euch helfen. Behaltet mich im gedächtnis, und bringt die Sachen zurück zum Flussvater. Er wird euch belohnen.“ Und mit diesen Worten begann sich der Geist aufzulösen. Cuano stürmte nach vorne “ Moment, moment, ihr wolltet doch gerade die Stelle konkretisieren wo das Schiff sank... achmist, er ist weg. MAN! Forgrimm, das nächste Mal hüpf auf Grimmaschs Arm, der hat danach weniger Rückenschmerzen. Und ihr zwei Schiessbudenfiguren! Das nächste Mal, wenn ein leibhaftiger GEIST von einem sagenhaften Schatz faselt, fragt nicht nach dem Müll, der an Land gespült wurde, sondern danach wo der REST ist! Ich bin nur von unfähigen Simpeln umgeben. KRETINS!“ Und mit diesen Worten stapfte er wutschnaubend den Weg zurück nach draussen. Er war ganz ausser sich und bekam sich garnicht mehr ein.
Er wartete draussen noch nicht einmal auf uns und redete die ganze Zeit leise, aber sehr wütend vor sich hin. Wir hatten Schwierigkeiten ihm zu folgen, und er stampfte schnurstracks in Richtung Zollfeste und Thalaria. Als wir fast an der Schänke waren hörten wir über das wütende Brabbeln Cuanos hinweg jemanden Gedichte rezitieren. Es schien aus der Nähe des Zollturms zu kommen. Ich erinnerte mich daran, dass Kommandant von Hasingen seinen Neffen suchte, der irgendwo mit einem Buch im Wald verschwunden sein sollte. Ich sprach es laut aus, Cuano stoppte abrupt seinen wütenden Trab und funkelte mich an “HA! Ja, Jünglinge retten, aber keinen einzigen Gedanken verlieren, wenn man einen ECHTEN Schatz finden könnte. Könntest du nicht wenigstens mal versuchen eine Prinzessin zu retten? Nachher hält man uns noch für falsch gepolt. Ich werd euch jetzt mal zeigen wie man sowas macht!“ Mit diesen Worten stapfte er auf die Quelle der rezitierten Gedichte zu. Wir hasteten hinterher. Direkt neben dem Zollturm las ein Jüngling in einem Gedichtband. Die Möglichkeiten schienen zahlreich zu sein. Cuano hätte seine Menschenkenntnis einsetzen können, oder ihm das Buch elegant stibitzen können, aber er war schlicht zu zornig und wedelte alles beiseite, als er auf ihn zu hielt. Direkt vor ihm blieb er stehen, schnappte ihn am Schlaffitchen, schrie ihn aus 10 Zentimeter Entfernung und aus voller Brust an “BUCH HER, WASCHLAPPEN!“ Ganz verdattert erwiderte Helmbrecht von Hasingen, den wir hier tatsächlich in voller Wachmontour gefunden hatten “Ich muss doch sehr bitten...“ “ICH BITTE NICHT, WEICHEI! BUCH, JETZT, SOFORT!!!“ Wir wagten nicht einzuschreiten. “Das ist ein lyrisches Meisterwerk, hier drin stehen die wirklich wichtigen Dinge des Le...“ “JUNGE! NIMM NEN STRAUSS BLUMEN, GEH ZU IHR UND KNUTSCH SIE AB! IHR WERDET 3 KINDER HABEN, DU WIRST MIT DER ZEIT ZU FETT, UND DANN BRENNT SIE MIT 'NEM ANDEREN FETSACK DURCH, DER MEHR GELD HAT ALS DU. DAS IST DER LAUF DER WELT. UND JETZT HER MIT DEM SCHINKEN!“ Damit riss er ihm den Gedichtband aus den Händen, liess den Jungen fallen, und stapfte im Höchsttempo Richtung Zollfeste. “Jakoon drehte sich etwas mitleidig zu ihm um und entschuldigte sich im Weggehen. “Er macht gerade eine schwere Zeit durch, er hat gerade seinen Schatz verloren, ihr wisst ja, wie sowas sein kann.... Ich … äh.... ich muss weg.“ Und mit einem entschuldigenden Lächeln eilte er uns hinterher. Wir brauchten nicht lange um in der Zollfeste Kommandant von Hasingen zu finden. Cuano erreichte ihn als Erster.
Der Kommandant empfing uns verwirrt lächelnd, als er den finsteren Gesichtsausdruck Cuanos bemerkte. “Ah, werte Herren wie kann ich euch zu Diens....“ Cuano knallte ihm den Gedichtband vor die Brust. “BUCH! GELD! JETZT!“ “Ich...äh...oh... das Buch, um das ich euch bat. Anscheinend habt ihr Helmbrecht gefunden.“ Cuanos Gesichtsausdruck wurde noch finsterer, und unausgesprochene Drohungen lagen in der Luft. “Nun, ja... äh.... es soll euer Schaden nicht sein, ihr könnt das Buch behalten...“ Über Cuanos Haupt schien sich eine ganz persönliche Gewitterfront zusammen zu ziehen. Forgrimm, Jakoon und ich gestikulierten hinter Cuano wild, um von Hasingen von seinem vorzeitigem Ableben zu bewahren. “...aber wenn ich es mir so überlege, sind ein paar Münzen vielleicht auch angebracht, nichts für ungut, oder? Ich gebe das Buch einfach eurem Freund dort.“ und damit deutete er vorsichtig auf mich, zog einen kleinen Beutel mit Münzen hervor und legte ihn ebenso vorsichtig in Cuanos fordernd ausgestreckte Hand. Er warf mir das Buch zu, und zog sich so schnell und würdevoll zurück, wie es ihm möglich war. Cuano drehte sich noch einmal zu uns drei um und fixierte uns. “Anfänger! Mit sowas muss man heutzutage arbeiten!“ Dann machte er sich auf den Weg zurück zur Thalaria.
Wir sahen ihm sinnierend hinterher, bis Forgrimm anmerkte “An ihm ist wirklich ein Zwerg verloren gegangen. Manchmal überrascht er mich wirklich.“ Wir verkauften die restlichen Sachen noch an die Händlerin an der Schenke, dann trollten auch wir uns zur Thalaria. Cuano hatte sich in seiner Kajüte mit einer vollen Flasche Premer Feuer eingeschlossen. Wir mussten sowieso zurück nach Nadoret, das würde ein paar Tage dauern. In der Zeit sollte er sich von seinem Wutanfall erholt haben. Forgrimm und ich mussten die Thalaria einen grossen Teil des Weges flussaufwärts treideln. Die schweisstreibende Arbeit liess uns nicht aus der Übung kommen, und als wir vor dem Jagdgebiet ein Pause einlegten, waren wir froh um diese Pause. Cuano hatte sich wieder gefangen, und wir konnten für diesen sauertöpfischen Vogt Enno von Vardok eine hübsche Trophäe eines grossen Keilers erlegen. Das Geld dafür konnten wir gut gebrauchen.
Von Proximus erstanden wir Nietenarmschienen, und auf dem belebten Marktplatz konnten wir ein paar neue Handschuhe für Forgrimm kaufen. Ein paar Beutel Wundpulver und Bündel Pfeile rundeten unsere Ausrüstung ab. Cuano war auch in Nadoret wieder in Höchstform, was das ausleeren von fremden Taschen anging. Selbst der Silberfüchsin stahl er ein paar Dukaten, ohne dass sie es bemerkte. Er blieb seltsam lang bei der Lagerassistentin der Diebesgilde. Als er wieder heraus kam strahlte er seit Tagen das erste Mal wieder so richtig. Er drückte mir einen seltsamen Schlüssel in die Hand “Hier mein Freund, du kannst am besten von allen mit Schössern umgehen, wenn ich mal nicht dabei bin. Dieser Schlüssel kann eine grosse Hilfe sein. So, nun hört gut zu, ich habe einige Investitionen getätigt, um unsere finanzielle Situation etwas zu verbessern. Wir werden als Erstes dem Schneider Marcusi einen Besuch abstatten, er soll seine Augen überall haben. Anschliessend werden wir einem einsamen Keller einen SEHR unauffäligen Besuch abstatten. Ich möchte, dass ihr euch ab jetzt ganz natürlich und möglichst unauffällig verhaltet. Ihr habt die Sache mit dem Schatz bereits vermasselt, versucht diesmal etwas professioneller zu sein.“
Der Schneider Marcusi hatte seinen Stand direkt um die Ecke des Eingangs zur Diebesgilde. Jakoon, Forgrimm und ich warteten in gebührendem Abstand, während Cuano mit ihm am Stand sprach und scherzte. Etwas Geld wechselte unauffällig den Besitzer, und die beiden schienen die besten Freunde geworden zu sein. Cuano kam mit einem strahlenden Lächeln zu uns zurückgeschlendert. “So, Jungs. Marcusi hat mir gerade gesteckt, dass die Edelfrau Mina vom Berg heute bei Calindor ihren Ring abholen möchte. Wir werden also etwas warten und anschliessend wird ihre prall gefüllte Geldbörse eine temporäre Verschiebung in der finanziellen Hemisphäre erleiden.“ “Mit anderen Worten, du willst sie beklauen...“ “Ja, Grimmasch, das habe ich vor, und wenn wir wie geplant den Astralspeichering von Calindor kaufen möchten, dann solltest du keine Einwände erheben. Oder kannst du plötzlich zaubern und Jakoon beim Heilen unterstützen?“ “Mir gefällt das nicht, aber tu was du nicht lassen kannst, ich kann dich eh nicht davon abhalten. Aber erwarte nicht, dass wir dich aus dem Knast holen.“ “Bleib einfach hier stehen und denke an etwas zwergisches. Du bekommst dabei immer so einen grimmigen Ausdruck, das mögen die Leute.“ Und damit liess er uns in der Mittagshitze zurück. Wir genehmigten uns ein Helles und warteten. Cordo und Breen hatten ihr Repertoire an schlechten Scherzen bereits mehrfach erfolglos an den Mann gebracht, als Cuano grinsend zurückkehrte. “Das wars, es hat sich gelohnt. Jetzt werden wir ganz unauffällig einen kühlen Keller aufsuchen, um uns dort von dieser Hitze zu erholen. Könnt ihr das? Nicht nur unauffällig stehen, sondern auch unauffällig laufen? Überrascht mich! Auf geht’s!“ Kurz hinter der ersten Ecke in der Seitenstrasse hielt Cuano an als wir alleine waren. Er lehnte sich mit der Stirn gegen die Hauswand, ohne sich zu uns umzudrehen. “Könntet ihr BITTE aufhöre zu pfeifen? Ja, bitte auch du, Jakoon.“ Ich glaube, er weinte sogar ein wenig. “So, jetzt stellt euch in einer Reihe auf. Forgrimm nach vorne, dann Grimmasch, dann Jakoon. Kennt ihr ein Lied? Irgendwas marschmässiges?“ wir bejahten “Gut, singt irgendwas zwergisches, und du Jakoon, wenn du nicht weiter weisst, sing einfach lalala... Niemand wird so verrückt sein eine so absurde Truppe zu verdächtigen. Alle bereit?“ Er wandte sich uns wieder zu “Stiiiiiillgestanden! IIIIIIIIIIIIIMM Gleichschritt... MARSCH! Links...Zwo....drei...vier....ein LIED... zwo ...drei....vier...“
“Mir san vom ka und ka Infantrie-Regiment
Hoch und Zwergschmeister Numm'ro vier! Lalalalalaaaaaaa“
“Halt...ihr...NICHT!.... das war ein...“
http://imageshack.us/photo/my-images/35/grimmasch14.jpg/
http://img35.imageshack.us/img35/4057/grimmasch14.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/35/grimmasch14.jpg/)
Man muss Cuano zu Gute halten, dass er nur ganz kurz aus dem Takt kam. Er war auch sofort wieder auf den Beinen, und hatte zu uns wieder aufgeschlossen, noch bevor wir aus voller Brust singend an der Kaserne der Stadtwache vorbeimarschierten. Mit einem zackigen, millitarischen Gruß marschierten wir an meinem ehemaligen Lehrmeister vorbei. Als wir an Proximus vorbeimarschierten fragte dieser Cuano, warum Jakoon als Mensch denn hinter diesen famosen Zwergen marschierte. Cuano antwortete vorbeimarschierend millitärisch knapp “Adoptiert, Zwerg in Ausbildung!“ und salutierte schneidig. Wir kamen bis hinter das Haus, ohne das jemand auch nur den Versuch unternahm uns aufzuhalten. Schneller als sich die Bewohner Nadorets von ihrem Erstaunen erholen konnten, hatte Cuano die Tür geknackt und wir waren in der Dunkelheit des Kellers verschwunden. “Das glaubt mir keiner, ich fasse das einfach nicht, es ist unmöglich, ich.... gebt es zu, ihr wollt mich um den Verstand bringen.... Grimmasch, entferne die Fallen, Forgrimm, Jakoon, ihr haltet das Ungeziefer auf. Ich setze mich jetzt genau hier hin und weine ein wenig. Wenn ihr etwas gefunden habt, sagt mir bitte bescheid. Zwerge....sie müssen immer übertreiben. Ihr wisst, dass ich nur einen Scherz machen wollte, oder? Ich bin gerade mit einer singenden Zwergenkohorte und einem adoptierten Ausbildungszwerg quer durch Nadoret marschiert. Wenn das Dilga erfährt... Ihr Götter! IHR GÖTTER!“
Wir säuberten breit grinsend den Keller von jeglichen Ratten und Fallen. Cuano holte aus den verschlossenen Truhen einige nette Sachen heraus, die sich sicherlich gut zu Geld machen liessen. Er bestand darauf das wir solange warteten bis die finsterste nacht eingebrochen war. Erst dann schlichen wir uns im Schutz der Dunkelheit an Bord der Thalaria. Cuano schloss sich wieder in seiner Kabine ein. Am nächsten Morgen würden wir Ynu besuchen.
Veteran aus einem Fernen Land
Du fragst mich warum ich in den Schatten wandere? Warum ich die Blicke der Menschen meide? Glaubst du ich bin ein Dieb? Nein und ich verstecke mich auch nicht: Die Sonne eures Landes bekommt mir nicht, auserdem erschrecke ich die meisten mit meinem Narbengesicht.
Ja ich war Soldat in einem fernen Land und ja ich habe mein Auge in der Schlacht verloren, anders als hier ist der Krieg in meiner Heimat etwas alltägliches, unabänderliches. Wenn wir uns mit unserem Feind zusammentäten könnten wir ganz Dere erobern, denn keiner hat mehr Ausdauern oder Wille einen Krieg zugewinnen als wir. Nach dem ich meinen Dienst geleistet habe habe ich mich als Söldling versucht und so kam ich im Gefolge eines Händler hierher, in ein paar Wochen ziehen wir wieder gen Punin.
Wieviele Monde der Kampf in meiner Heimat andauerte willst du Wissen? Selbst die Großeltern der Großeltern meiner Großeltern haben nie erfahren warum dieser Krieg begonnen hat und noch immer stehen wir und weichen keinen Schritt zurück, weder vor den Soldaten, noch vor den Magiern des Feindes.
Ich soll dir von den Heldentaten dieses großen Krieges erzählen? Das kann ich nicht, denn im diesem Krieg gibt es keine Helden: Es gibt nur Soldaten. Wenn du willst kann ich dir etwas über eine Einheit Soldaten erzählen, doch hoffe nicht auf eine schöne Geschichte wie sie hier so oft erzählt werden. Die Geschichte die ich erzählen kann besteht zum Großteil aus Hass und aus noch mehr Leid, aber dafür ist jedes Wort wahr.
Du willst sie unbedingt hören? Nun gut dann setz dich zu mir und hör zu:
»Wozu sind die den hier? Den Krieg gewinnen wir auch ohne das die uns im Weg rum stehen....« Das verächtliche Lachen der anmarschierenden Soldaten schnitt in mein Selbstvertrauen das Messer eines Mörders in das Herz seines Opfers. Sie Lachten über uns nur weil sie mehr Glück als wir hatten, nur weil sie eine gute Ausbildung und noch dazu eine exzellente Ausrüßtung geschenkt bekommen hatten und an deren Seite solten wir kämpfen? »Lacht ihr nur! Das wird euch noch vergehen wenn es in's Feld geht!« Der Mann neben mir trat aus der Linie, er wirkte alt und doch war er völlig ungebeugt und hatte wärend den paar Wochen Ausbildung sehr gut durch gehalten und ein Geschick bewiesen, dass selbst die Ausbilder in den Schatten gestellt hatte, kurz er war ein Mann dem man in die Niederhöllen folgte. »Was willst du damit sagen, alter Mann?!« Der Spreche schien mit einem mal garnicht, mehr so selbstsicher. »Das keiner von eurer "Elite-Truppe" je das wahre, unverhüllte Gesicht der Kriges gesehen hat. Selbst der härteste Kor-Geweihte kann es nicht ewig ertragen!« Die Stimme des Alten war leise und drohend, die Situation schlitterte immer mehr auf eine nette Massenkeilerei zu. Zum Glück trat nun der Kommandant aus der Barracke und erstickte den drohenden Kampf im Keim. Nach einer wenig Überzeugenden Rede gab er den Befehl sich zum Abmarsch bereit zumachen und wir gehorchten, wie man es uns in den wenigen Wochen Ausbildung beigebracht hatte: Murrend aber ohne zögern.
»DIE SPEERTRÄGER NACH VORNE!! DREI REIHEN!!! INFANTERIE DAHINTER!!! DIE BOGENSCHÜTZEN TEILEN SICH AUF UND SICHERN DIE FLANKEN!! NIEMAND FEUERT OHNE BEFEHL!!« Was hatte ich doch für ein Glück... Nicht nur das ich als Speerträger in einer der ersten drei Reihen stehen musste: Nein ich kam auch promt in die erste dieser drei Reihen. »Du schuldest mir einen Dukaten!« »Woher wustest du es?« »Tja, es hilft wenn man wärend der Strategie-Stunden die Ohren aufsperrt...« »Wie kann man den ahnen, das du genau auf sowas wettest?« Da hatten meine beiden Nebenmänner doch glatt auf die Aufstellung gewettet, verdammt die mussten ja die Ruhe weg haben. »ALLE MANN VORRÜCKEN, ZEIGT KEINE GANDE!!« So begann sie also meine erste Schlacht und ich würde sie an der Seite von zwei Verrückten kämpfen, ein seltsam tröstlicher Gedanke. Meine Angst war so unbeschreiblich groß, dass der kurze Marsch mir wie eine Ewigkeit vorkam. Das warten, das ohnmächtige harren auf das kommende wischte immer mehr den eingebleuten Gehorsam beiseite. »HALT! BEREIT MACHEN!!! LASST NIEMANDEN DURCH!!« Das Brüllen der Bestätigung gab mir ein eigentümliches Gefühl, es war nicht in der Lage meine Angst zunehmen aber dennoch nahm es mir einwenig die Zweifel. Als die Pfeile des Feindes den Himmel kurz verdunkelten riss ich instinktiv den Schild hoch und wurde Ruhig, laufen konnte ich jetzt nicht mehr.
Veteran aus einem Fernen Land
Blut und Tod haben diesen Tag in mein Gedächnis gebrannt, wie man das Mal in die Haut eines Verräters brennt. Aber ich habe überlebt und noch dazu ohne ernsthaft verletzt zuwerden.
Oh doch das ist etwas besonders, gerade wenn der Feind Magier in die Schlacht schickt. Eine von ihne habe ich an jenem Tag erschlagen.
Natürlich ist das möglich. Sie werden zwar gut beschütz und wehrlos sind sie auch nicht, aber sie bluten und streben so wie du und ich.
»VORWÄRTS!!« Wir begannen zu marschieren und ich fragte mich ob mein Herz noch schneller schlagen könnte... Es konnte: Aus der Formation des Feindes lösten sich mit einem mal Feuer, keine brennenden Geschosse sondern reinstes Feuer. Einer dieser Feuerbälle traf keine 20Schritt von mir entfernt auf unsere Formation, explodierte und setzte Schilde und Männer in Brand. Ich erstarrte als mir trotz der Entfernung die Hitze des Feuer ins Gesicht schlug, ich wollte nicht sterben, nicht so. »WEITER, VERDAMMT!!« Jemand stürmte an mir vorbei, ohne noch einmal nach zudenken folgte ich. So fühlte es sich also an, wenn man das Schicksal herausvorderte: Trotz aller Angst war ich lebendig, lebendiger als ich es je gewesen war. Mit einem Wutschrei stieß ich meinen Speer nach dem ersten Gegner den ich erreichte, lachend hob der den Schild und griff mich mit seinem Schwert an. Ohne nachzudenken blockte ich den Angriff mit meinem Schild, dann trat ich nach seinen Beinen. Mit einem Laut des Entsetzens kippte er in meine Richtung. Ohne zu zögern rammte ich ihm den Unterenteil meines Speeres gegen den Hinterkopf, das Knacken des brechenden Schädels konnte ich sogar über den Schlachtenlärm hinweg hören.
Dann sah ich sie, ohne die Robe hätte ich sie für eine Schenkenbedienung oder Händlertochter gehalten. »Seid ihr schon so verzweifelt, dass ihr die Waschweiber in den Kampf schickt?« Mit schnellen Schritten bahnte ich mir einen Weg zu ihr, wärend sie bewegungslos da stand und sich auf irgendetwas zukonzentrieren schien. »Ignifaxius!« Ein Flammenstrahl schoss auf mich zu, darum hatte sie sich also so konzentriert. Ich warf mich mit dem Gesicht nach vorne in den Dreck um den Flammen zu entgehen. »Pah! Von wegen Waschweib!« Sie schien mich für erledigt zu halten, denn sie wendete sich ab und schien sich erneut zu konzentrieren. Eine Gelegenheit die ich nicht ignorieren konnte.... Voller Entsetzen starrte sie auf die Speerspitze die plötzlich aus ihrer Brust ragte. »...wie...« Ich riss die Waffe zurück und sie fiel sterbend zu Boden.
Xolgorax, Sohn des Grimmag
Zunkunft des Wächerclans
»An den Abend erinnere ich mich gut...«, meinte Xolosch worauf Utram eine Braue hob. »Mein Vater hat mich am nächsten Morgen hier sauber machen lassen. Ich frage mich bis heute wie ihr so viel im Magen haben konntet....« Wir brachen in schallendes Gelächter aus. »Oh ja, es war ein denkwürdiger Abend.... Ich wünschte ich würde ihn komplett zusammen bekommen.« Als wir uns schließlich beruhigt hatten meinte Utram: »Vielleicht sollten wir Angorax fragen, nach allem an was ich mich erinnere hat sie irgendwann nach dem dreisigsten Krug aufgehört....« Was einen neuen Lachanfall zur Folge hatte. »Ich nehme an ihr habt die Abreise um ein paar Tage verschoben.« »Naja wir mussten eh noch Grimmags Einverständnis einholen.« »Und ich dachte immer ihr last euch von niemandem einfach so was verbieten.« »Dabei geht es nicht um ein Verbot... Es geht um die Ehre!« »Ein Wächter der einfach so seinen Posten verlässt ist ein Verräter. Wenn es darum geht seine Pflicht zutun werden unsere Clanbrüder und Schwesten immer ihren Angroschim stehen und egal was da kommt!« führte Utram aus. »Naja, wir sind nicht hier um dir was über unseren Clan bei zubiegen... Wo waren wir, gleich?« »Ihr hattet gerade eure Idee gefeiert.« »Richtig. Danach sind wir dann zu unserm Vater um die Sache zu klären...
»So ihr wollt also wieder auf die Reise? Einen Namen habt ihr euch doch schon gemacht.... Wenn auch keinen den ich gerne sehe.« Der strenge Blick unseres Vaters ruhte auf uns. »Wisst ihr wie sie über auch sagen, wenn ihr nicht dabei seid?« Wir wusten es nur zu gut, doch fehlte mir der Mut es laut auszusprechen. »Sie spinnen immer Geschichten über Ariana und uns..... Die netteren binden Angorax auch noch mit ein.« Ich warf meinem Rogar einen Blick zu und fragte mich einen Moment ob ihn die Geschichte nicht kümmerten weil sie stimmten. »Zumindest hast du bei den Bunferatoschim nicht deinen gesamten Mut verloren...« »Oh! Darum geht es als auch noch?« Warf ich nun etwas gereitzt ein. Nach dem wir zurück gekehrt waren hatte Utram seine Ausrüstung um eine Armbrust ergänzt und damit für noch mehr gerede gesorgt als es ohne hin schon wegen Ariana gab. Uns hatte es nie gekümmert, sie hatten oft über uns geredet, das passierte nun einmal wenn man der Sohn eines der Clanväter war. »Es ist dir also unangenehm, wie man über uns redet? Seit wann kümmert es dich was sie reden? Seit es nicht mehr Töne höchs....« Grimmag hieb die Faust so heftig auf den steinernen Tisch, dass ich sicher war es würden sich Risse im Granit zeigen. »Genug! Warum straft Angrosch mich mit zwei so unverständigen Söhnen?! Es geht hier nicht um mich Xolgorax, es geht um dich. Irgendwann wirst du an meiner Stelle stehen und dann müssen du ihren Gehorsam einfordern können. Das geht aber nur wenn sie Respekt vor dir haben! Seit Thorgrim hat unser Clan Granithalle ehrenvoll geführt, damit das so bleibt haben wir geblutet, haben wir geopfert und sind wir gestorben. Wenn Angrosch mich zusich ruft sehe ich allerdings Schwarz... Keiner von euch beiden wäre geeignet diese Tradition fort zuführen! Verdammt ich würde euch nicht mal die Leitung einer Kneipe anvertrauen!« »Was willst du?! Ich kann ihnen nicht befehlen einfach so aufzuhören! Oh und falls dich kümmer sie könneten Recht haben, dann wird dein Verbot auch nichts ändern.« Unser Vater wollte gerade wieder antworten als ihn eine sanfte Stimme unterbrach: »Er hat Recht und das weist du. Auserdem vergesst ihr alle in euren Geschichte eines über die Beiden: Sie haben die Elfen nicht von sich aus besucht.... Sie sind zu ihnen um einer Angroschna zuhelfen, sie haben dafür geblutet, haben alles getan was in ihrer Macht stand, wie man es von meinen Söhnen erwarten kann.« »Misch dich nicht ein, Dagna! Das kann nicht so weiter gehen mit den Beiden!« Das plötzliche auftauchen unserer Mutter war ein Segen, normalerweise verdonnerte Grimmag uns nach einer solchen Standpauke zu einer dreifachen Wachschicht. »Muss ich dich erinnern wie du in ihrem Alter warst? Ich kann mich noch gut an das Getratsche über dich erinnern!« »Ich hab aber keine Elfen angeschleppt!« »Lass sie ziehen, der Mann den ich erwählt habe hat an ein zweite Chance geglaubt!« Erst jetzt wurde mir bewusst wie sehr sie bereits über dieses Thema gestritten haben mussten. Normalerweise waren sie ein Herz und eine Seele, selbst wenn sie stritten und nun standen sie kurz davor sich Dinge an den Kopf zuwerfen die sie bereuen würde. Grimmag seuftzte: »Also gut.... Wehe ihr macht nichts aus der Chance die ich euch gebe! Und jetzt seht zu das ihr weg kommt.«
Von Piraten und Schicksal
Während Cuano die Nacht in seiner Kabine verbrachte, spielten Forgrimm, Jakoon und ich im Schein der Laternen noch ein wenig Karten auf dem Vordeck. Die Nacht war lau, und wir hatten eine Menge Spass bei ein paar Hellen. Doch schliesslich wurden auch wir müde und trollten uns unter Deck.
Am nächsten Morgen standen wir erst spät auf. Cuano war bereits in die Stadt aufgebrochen, um ein paar “Besorgungen“ zu machen. Wir waren ein bisschen erleichtert, dass wir ihn nicht zum Throrwaler Lager mitnehmen mussten. Seine Launen schwankten doch recht stark in letzter Zeit, was sich eigentlich nur mit latentem Goldfieber erklären liess. Vielleicht steckte dahinter ja doch noch mehr, aber daran hegte ich ernsthafte Zweifel. Nachdem wir ein paar Brote etwas lustlos herunter gewürgt hatten hielten Forgrimm, Jakoon und ich Kriegsrat. Forgrimm eröffnete die Diskussion mit besorgter Miene:
“Also, seit der Geschichte in der Zollfeste sind wir keinen Schritt voran gekommen. Ardo liegt noch immer bei diesen Elfen und scheint dem Tode näher zu sein, als dem Leben. Wir müssen doch irgend etwas tun können.“
Jakoon warf ein: “Unsere beste Chance scheinen die Piraten zu sein. Finden wir ihr Versteck, finden wir wahrscheinlich auch jemanden, der über das Gift bescheid weiss, mit der die Klinge bestrichen war. Ausserdem ist unsere eigentliche Aufgabe die Piraten aufzustöbern. Ardo wäre sicherlich sehr enttäuscht, wenn wir im Kreis herum irren, während wir die Gelegenheit hätten die Piraten zu finden.“
Forgrimm, brummelnd: “Njaaa, ja, das stimmt. Aber ich mache mir derzeit mehr Sorgen um Ardo selber, als um dieses Piratenpack.“
“Wir müssen auch zu sehen wo wir etwas Geld her bekommen. Wie sich ja gezeigt hat sind unsere Gegenspieler mit allen Wassern gewaschen, und schrecken auch nicht vor Mord zurück.“ merkte ich an. “Mit ein paar faulen Zöllnern kommen wir schon zurecht, aber Blumfoldt hat schon gezeigt, dass mit denen nicht gut Kirschen essen ist. Wenn wir auf echte Piraten treffen, werden uns ein paar Zahnstocher und dicke Unterwäsche auch nicht weiter helfen. Gegen den Krakenmolch hatten wir Riesenglück. Das war schon ziemlich knapp. Jakoons Flämmchen ist auch nur ein mehr oder weniger spektakulärer Anblick. Nichts gegen deine Fähigkeiten Jakoon.“ Ich wedelte beschwichtigend mit den Händen. “Aber deine magischen Fähigkeiten sind sicherlich noch ausbaubar. Du bist der Einzige von uns, der ein wenig Geschick im Fernkampf aufweisen kann, und dein Balsam Salabunde hat uns schon mehr als einmal aus der Patsche geholfen. Aber für all das brauchen wir Geld. Ich würde vorschlagen, dass unser nächster Abstecher zum Vogt von Vardock ins Jagdrevier führen sollte. Bei dem sass das Gold etwas lockerer, und wenn wir ihm ein paar Käfer oder Wildschweine bringen können und dafür mit hartem Gold entlohnt werden, warum nicht? Wir könnten es gut gebrauchen. Danach schauen wir bei den Elfen noch einmal vorbei und sehen wie es Ardo geht. Der Geist an der Zollfeste faselte ja auch irgend etwas von einer Ruine dort in der Nähe. Wenn dort ein Teil des Schatzes liegt, wären wir vielleicht aus dem Gröbsten heraus.“
Jakoon sah mich etwas zweifelnd an. “Ich weiss nicht, ob das mit dem Vogt die beste Idee ist, aber eine Bessere habe ich auch nicht. Trotzdem würde ich noch einmal mit Ynu reden, bevor wir aus Nadoret aufbrechen. Wer weiss, vielleicht hat er ja irgendwas von Phileasson gehört. Was sagst du, Forgrimm?“ “Ach ich weiss auch nicht. Diese hochnäsigen Elfen werden sicherlich keine Hilfe sein, aber ich würde auch gerne nach Ardo sehen. Also lasst es uns so machen. Erst zu Ynu, und dann zum Vogt. Es liegt auf dem Weg, und schaden kann es nicht, solange Dielbrack uns herum kutschiert.“
Wir erhoben uns und sammelten unsere Sachen zusammen. Während wir von Bord gingen informierten wir Dielbrack, der an der Reling lümmelte, von unseren Absichten. Auf dem Weg zum Lager hingen wir alle unseren Gedanken nach. Wir genossen die kühle Brise, die den Fluss hinab wehte, sodass die sommerliche Wärme auf dem Weg am Fluss sehr angenehm abgemildert wurde. Die ganze Szenerie war so friedlich. Der Wind rauschte in den Pappeln, und die Sonne zeichnete durch die Bäume wunderschöne Schattenmuster auf die Wiesen. Wer hätte hier schon ein Lager voller Thorwaler erwartet? Schliesslich erreichten wir den Eingang, wo uns Suffgur aus rot geränderten Augen misstrauisch musterte. “Wo ist Kapitän Phileasson? Ihr solltet ihn doch mitbringen?“ “Wir wurden nach einem Kampf getrennt. Wir möchten mit Ynu sprechen, vielleicht kann er uns weiter helfen.“ “Na gut, geht rein, aber er wird nicht begeistert sein.“ Mit diesen Worten liess er uns ein.
Ynu stand ein wenig weiter unten, direkt am Strand. Er sah uns finster entgegen. Ohne Begrüssung fragte er uns: “Und? Habt ihr Phileasson gefunden? Warum ist er nicht bei euch?“ “Wir haben ihn in der Tat gefunden. Bevor wir mit ihm auch nur zwei vernünftige Worte wechseln konnten ist er schnurstracks in ein Flimmerfeld marschiert, was sich als Eingang einer jahrtausende alten Globule erwies. Er suchte da drinnen nach einer Elfenprinzessin. Wir haben dafür gesorgt, dass er am Leben blieb. War nicht ganz so einfach, du hättest uns vorwarnen können, dass dein geliebter Phileasson seine Entscheidungen immer impulsiv trifft. Das hätte uns ein paar Dinge erleichtert. Wenn du mich fragst ist er sich der Gefahr nicht bewusst in der er schwebt.“ “Hmja, das klingt wirklich nach ihm. Warum habt ihr ihn aber nicht dabei?“ Ich wurde etwas gereizt. “Wir hatten alle Hände voll damit zu tun ihn daran zu hindern sich mit einer ganzen Legion Orks und Ogern alleine anzulegen, nebenbei eine halbwegs grenzdebile Elfenprinzessin davon zu überzeugen, dass er sie nicht entführen wollte, und dann war da noch dieser Halbaffe, der mit bodengymnastischen Übungen versucht hat ein magisches Tor wieder zu verschliessen. Während wir unsere eigene Haut retten mussten, hat der Elfenturner einen Patzer in seine Kür eingebaut. Das gab Abzüge in der B Note, und das Expeiment mit dem Tore schliessen misslang etwas. Wir wurden aus der Globule geschleudert, Phileasson blieb anscheinend drin. Klar soweit?“ “Aye.“ “Entschuldigung, mein mohisch ist etwas eingerostet. Möchtest du damit etwas andeuten?“ Forgrimm klopfte mir beruhigend auf die Schulter, und Ynu grinste mich an. “Nein, das heisst das ich verstanden habe. Du weisst ja, dass Phileasson mich wegen meiner Träume angeheuert hat.“ Ich beruhigte mich ein wenig. “Nun, was sagen dir deine Träume, weisst DU wo Phileasson ist?“ “Nein, die Stimmen sprechen nicht mehr zu mir, aber mein Tapam ist stark.“ “Dein... was?“ “Mein Schutzgeist. Er verhindert, dass die Stimmen zu mir kommen.“ Jakoon warf ein: “Nun, vielleicht könntest du dein Tapam dazu bringen sich etwas zurück zu halten. Vielleicht erzählen uns die Stimmen ja wo Phileasson jetzt ist.“ “Mein Tapam soll sich zurückziehen? Ich weiss nicht ob das eine gute Idee ist.“ Forgrimm ergriff meine Partei: “Jetzt hör mal, dein Chef ist wahrscheinlich in irgendeinem vergessenen, magischen Feld gefangen, in das niemand seit Jahrtausenden hinein gelangt ist. Wie hoch sind die Chancen ihn wieder zu sehen, wenn wir nicht erfahren was wirklich passiert ist? Sag deinem Tipi... oder wie auch immer... das wir gerne hören wollen was deine Stimmen so zu flüstern haben. Wenn es nur Werbung für getrocknete Froschpotenzpillen ist wecken wir dich schon wieder auf.“ “Also gut, einen Versuch ist es wert. Wartet ein wenig.“
Er setzte sich im Schneidersitz auf eine Decke und versank in Trance. Eine Weile lang passierte gar nichts. Ynu rührte sich nicht. Nach einer halben Stunde wurden wir ein wenig unruhig. Forgrimm brach das Schweigen: “Ich glaube sein Tipi, Depri oder wie es auch immer heissen mag ist nur eine Erfindung. Der gönnt sich hier ein Mittagsschläfchen und veralbert uns.“ Jakoon knuffte Forgrimm in die Seite. “Sei nicht so ungeduldig, ich fühle, dass er ein magisches Feld gewebt hat, aber ich kenne diese Art von Magie nicht. Irgendwas wird schon passieren. Geduld!“ Ich stand auf und stupste Ynu an. Er reagierte darauf mit einem anhaltendem Brummen, und Jakoon schnauzte mich sofort an: “Lass ihn in Ruhe, störe seine Konzentration nicht, sonst erfahren wir gar nichts.“ Seufzend liess ich mich wieder auf dem Baumstumpf nieder, auf dem ich schon zuvor gehockt hatte. Ynus Brummen liess nicht nach, und nach weiteren fünf Minuten meinte Forgrimm zu mir: “Ich glaube sein Hirn hat sich überhitzt. Bestimmt kommt gleich Rauch aus den Ohren.“ “Ihr habt nicht den blassesten Schimmer von Magie. Das sind vielleicht Interferenzen aus dem Limbus, was wir hier hören. Sein Geist versucht sich wahrscheinlich auf eine Verbindung mit diesen Stimmen zu fokussieren. Wenn wir ihn stören wird sich sein Geist vielleicht in den magischen Strömen verlieren. Er ist wie ein empfindlicher Empfänger für sie.“ Forgrimm brummelte vor sich hin: “Vielleicht sollte er auf das Zweite Programm umschalten. Dieses Brummen wird etwas eintönig.“ Jakoon war entsetzt. “Forgrimm, ehrlich, was soll das? Das hier ist ein recht faszinierender, magischer Vorgang. Hier kann man einiges lernen.“ Missmutig stand Forgrimm auf, kniete sich direkt vor Ynu auf die Decke, und starrte ihm aus kürzester Entfernung ins Gesicht. Er wedelte mit einer Hand vor Ynus Gesicht herum. “Aufwachen, wir haben deine Scharade durchschaut, kannst jetzt aufhören. Auf jedem Jahrmarkt gibt’s begabtere Schauspieler.“ Ynu brummte umgerührt weiter. “Ok, es reicht jetzt, du bekommst kein Gold dafür uns an der Nase herum zu führen.“ “Forgrimm, lass ihn! Die Magie um ihn herum wird schwächer, ich kann es fühlen. Wir werden so nichts erfahren.“ Forgrimm funkelte Jakoon streitlustig an “Ach komm, nur weil du Magier bist weisst du auch nicht was er macht. Was hilft uns ein dauerbrummender Moha, der sich anscheinend falsch gepolt hat?“ Und mit diesen Worten gab er Ynu ein Klaps auf den Hinterkopf. Das Brummen steigerte sich abrupt um zwei Oktaven und der Moha kippte schlaff zur Seite in den Sand. Ich konnte nicht anders als gequält zu seufzen “Oh man, Forgrimm, jetzt hast du ihn kaputt gemacht.“ “Ich hab gar nichts gemacht. Erste Zwergenregel bei Reparaturen, wenn etwas nicht funktioniert... dagegen treten. Ich hab ihm nur einen Klaps verpasst. Der schläft doch immer noch.“ Jakoon schaffte Ynu bereits ächzend wieder in eine sitzende Position. Dabei veränderte sich das Brummen wieder zwei Oktaven nach unten, wie ich bemerkte. “Ähm, Jakoon. Vielleicht war das doch nicht so schlecht. Vielleicht ist hier nur ein schlechter Empfang.“ “Schlechter... WAS? Zwerge und Magie....“ Ich schnappte mir einen schlaffen Arm des Mohas und hielt ihn in die Höhe. Das Brummen verwandelte sich sofort in ein Zischen. “Forgrimm, stell Ynu mal auf die Beine und halt ihn fest.“ Forgrimm griff den Moha bei den Hüften und stemmte ihn in die Senkrechte. Das Zischen ging in periodisches Fiepen über. Jakoon starrte verwundert in Ynus Gesicht. Ich schleppte eine Kiste heran, stellte mich drauf und hob den ausgestreckten, linken Arm auf Schulterhöhe. Sein Kopf kippte nach hinten und seine Augen öffneten sich. Es war nur das Weisse von Ynus Augen zu sehen, sah ziemlich gruselig aus. Von unten merkte Forgrimm an: “Immer das Gleiche mit den Sachen aus Fernost. Nach ein paar Wochen gehen sie sofort kaputt, und wenn überhaupt eine Gebrauchsanweisung dabei ist, so hat sie irgendein Novadi auf Tierhäute geschrieben... Ingerimm schütze uns vor Sturm und Wind, und Sachen die aus Tobrien sind!“ Aus dem Mund des Mohas drangen unverständliche Wortfetzen. “Jakoon komm her und halte den anderen Arm hoch, da komme ich nicht heran.“ Kopfschüttelnd hievte Jakoon den rechten Arm vorsichtig senkrecht nach oben. Die Wortfetzen wurden verständlicher. Mehrere verschiedene Sprecher schienen zu hören sein. “...ich verfluche dich, Thalyia.... und erzähle Tante Dumpftraut von der Kiste unter... nur 3 Gold und 4 Silber für meine Unkosten, und damit treibe ich selbst schon fast in den.... ich habe nie gesaugt. Zieht endlich den Pflock aus meiner Brust, die Anderen hier fangen schon an zu tuscheln... der Eingang, sucht ihn in...“ “Da war was, das klang wie die Priesterin, Forgrimm heb mal sein Bein hoch, wir müssen ihn ein wenig drehen.“ Forgrimm klemmte sich schnaufend das rechte Bein des Mohas unter den Arm, während er ihn immer noch an der Hüfte fest hielt. Der Oberkörper neigte bedenklich nach vorne, aber Jakoon stabilisierte ihn, während ich den Arm, den ich hielt noch ein wenig höher stemmte.
Kurze Zeit später drang die Stimme der Priesterin klar und verständlich aus Ynus Mund.
“Begonnen hat die Veränderung, und das fahle Herz schlägt zum ersten Mal schneller als es darf. Reist zu der Stelle an der Elfen auf einem grossem Baum leben. Dort, neben den Ruinen, ist der zweite Eingang. Der König muss seine Aufgabe vollenden, und er wird dabei Hilfe brauchen.... “ Jakoon, Forgrimm und ich starrten faszieniert in Ynus Gesicht. “Wenn jetzt mein Lehrmeister dabei wäre, er hat nie an metamagische Strömungen geglaubt....“ “Dies war eine automatische Bandansage, die Sprechstunden der Orimapriesterin Mhayana sind täglich von vierzehn bis vierzehn Uhr dreissig. In dringenden Notfällen wenden sie sich an...“ Recht dicht neben uns räusperte sich jemand und fragte “Was macht ihr da?“. Wir verdrehten unisono die Köpfe und erkannten Keileasson, Torstor und Suffgur , die uns mit verschränkten Armen etwas finster, aber wesentlich mehr entgeistert anstarrten. Sie mussten sich leise dort hingestellt haben und das ganze Geschehen verfolgt haben. Etwas schuldbewusst wanderten unsere Blicke wieder zurück zu dem Moha, den wir hielten. Er hing mit verdrehten Augen in einer Pose, die einem firnelfischen Eiskunstläufer entfernt ähnelte, in unseren Armen.
Ich erholte mich als Erster von der Überraschung und stotterte: “Äh, ich.... äh.... wir wollten nur helfen. Jakoon, Forgrimm, ich glaube, wir sollten ihn jetzt wieder SEHR vorsichtig herunter lassen. Ja, so... gut, auf die Decke...“ Ich wandte mich wieder an die Thorwaler mit ihren versteinerten Mienen. “Ich... wisst ihr, er wollte es euch nicht auf die Nase binden.... es war ihm peinlich, ihr wisst schon.“ Kollektives, thorwalsches Stirnrunzeln. “Hehe.. ja, wisst ihr, er hatte ganz schlimm Rücken...“ Jakoon und Forgrimm beeilten sich mir beizupflichten. “Ja, genau, ganz schlimm.“ “Stimmt, Bandscheibe, fürchterliche Schmerzen.“ Völlig unbewegliche, thorwalsche Gesichter. “Ja, genau, das wollte ich sagen, Rücken, Bandscheibe.... ihr wisst schon. Wir haben uns nur angeboten ihn ein wenig wieder einzurenken. Sehr alte, zwergische Heilmethode.“ “Ohja, sehr zwergisch, macht man in Murolosch immer bei Rücken.“ “Ja, äh, ja... fürchterlich zwergisch, ihr würdet nicht die Hälfte davon verstehen, wenn wir's erklären würden. Für manche Einrenkvorgänge gibt’s gar kein Wort bei euch Gigrim, kann man kaum übersetzen. Hehe, nichts für ungut, oder? Ihr werdet doch jetzt keine falschen Schlüsse ziehen, oder?“ Forgrimm pflichtete mir sofort bei “Wir haben nur versucht sein Tipi wieder einzurenken, er verträgt den kalten Zug auf dem Otta nicht so.“ Keileasson machte bedrohlich einen Schritt nach vorne. Ynu stöhnte am Boden liegend, und kam gerade wieder zu sich. Keileasson sagte mit betont beherrschter Stimme. “Ich weiss nicht was Zwerge so in ihrer Freizeit treiben. In Thorwal sucht man sich für solche Dinge an anständiges Weib, und man lädt auch keine Freunde dazu ein. Ihr werdet jetzt hier verschwinden. Wenn euer Magier irgendwas mit unserem Bootsmann angestellt hat, werden wir euch finden. Das ist kein Versprechen, das ist eine Tatsache. Jetzt trollt euch....“ Viel mehr war auch nicht notwendig, wir machten auf dem Absatz kehrt und eilten so schnell es unsere Würde zuliess auf den Ausgang zu.
Auf dem Weg zurück zur Thalaria schnaufte Forgrimm “Ich glaub ich brauch jetzt mehr als nur ein Helles. Bei Ingerimm, ich hoffe, dass das niemals jemand erfährt. Mein Ruf als Krieger wäre komplett ruiniert.“ Jakoon und ich nickten nur schweigend. Ich beschloss mich im springenden Hirschen direkt unter das grösste Bierfass im Lager zu legen, und den Hahn einfach offen zu lassen.
Wir bogen auch in stillschweigender Übereinkunft geradewegs Richtung Marktplatz ab. Forgrimm betrat den Springenden Hirschen mit den Worten “Ich brauch jetzt entweder eine Flasche Steinerweicher und ein halbes Fass Helles Ferdoker, um sie herunterzuspülen, oder eine ordentliche Kneipenkeilerei. Ich bleib bei dem, was ich als Erstes finde.“ Wir suchten uns einen Tisch und Jakoon orderte an der Theke das Herren Gedeck. Als er sich wieder zu uns setzte grinsten wir schon wieder etwas. Es würde uns eh niemand glauben, warum sollten wir Angst davor haben, dass es jemals jemand heraus finden würde? Während wir noch auf unsere Bestellung warteten betrat auch Cuano die Taverne. Er erspähte uns und setzte sich zu uns. “Na Mädels, bisschen Spass gehabt? Du hör mal, Grimmasch, Bakur hat mir ein ganz besonderes Stück für dich gezeigt, es heisst Drakkamalmar.“ Forgrimm und ich runzelten sofort die Stirn. Forgrimm fragte vorsichtig “Das ist ein Zwergenhammer. Die sind ÄUSSERST selten, und kein Zwerg würde sich lebend davon trennen. Wie ist er da dran gekommen?“ “Ich weiss nicht, er verlangt einen unverschämten Preis dafür, den können wir uns nicht leisten, aber vielleicht hat ja Grimmasch ein paar vermögende Verwandte? Soweit ich das sehen kann ist das die einzig brauchbare Waffe für ihn. Entweder wir statten Bakur nachts mal einen ….“
Ich bekam den Rest des Gespräches nicht mehr mit. Irgend etwas hatte sich in meiner Umgebung verändert, und ich sass plötzlich stocksteif auf meinem Stuhl. Ein Duft streifte mich, ich konnte es nicht definieren, aber ganz Dere drehte sich plötzlich langsamer. Ich spürte wie sich von hinten etwas näherte, was eine ganz leichte Wärme ausstrahlte. Sämtliche Geräusche erreichten mich nur noch gedämpft. Alle Bewegungen fühlten sich an als würde ich in warmen Sirup schwimmen, und dann reichte ein Arm in mein Sichtfeld und stellte ein wunderbares, kühles Helles vor meine Nase. Kein Zweifel, ein Arm... ein Zwergenarm... ja, zwergisch, eindeutig. Aber irgendwas war anders... er war so, unbehaart... Ich drehte mich wie in Zeitlupe zur Seite, folgte diesem Arm, hoch zur Schulter... zum Hals....zu dem Gesicht darüber.... und starb.
Ich schwöre, ich hatte keinen Herzschlag mehr. Sämtliche Muskeln erschlafften, und mein Unterkiefer sank herab. Ich ertrank in den wunderbarsten Augen, meine Nerven verbrannten durch den elektrischen Schlag, den das Lächeln meine Wirbelsäule hinab sandte. Meine Adern waren gleichzeitig mit Eiswasser und flüssigem Feuer gefüllt, mein gesamtes Dasein war von ihrem Duft erfüllt. Ihre lange, rotbraune Haarmähne war in einem dicken, geflochtenen Zopf gebändigt, der sich über ihre Schulter ringelte. Das grobe Kleid schmiegte sich um die perfekte Rundung ihrer Hüften, ihrer Oberarme. Das Dekolleté gab den Blick auf ein kleines Amulett frei, das auf der samtweichen Haut lag. Ich konnte förmlich spüren, wie es von ihrer Körperwärme angewärmt wurde.
Ich hatte Wölfe mit meinen blossen Händen getötet, ich war mehr als einmal dem tödlichen Schlag eines Gegners ausgewichen, und oft hatte sich die Zeit verlangsamt. Aber dies war eine Begegnung mit meinem ureigensten Schicksal. Die wirrsten Bilder schossen durch meinen gelähmten Geist. Ich sah mich alleine mit diesem Wesen am Schmiedefeuer stehen, ich sah mich mit ihr auf einem schmalen Felsgrat im Licht der aufgehenden Sonne. Während meine Blicke diese Erscheinung aufnahmen, und sich dieses Bild unwiderbringlich in meinen völlig leeren Geist einbrannte, bemerkten meine Gefährten meinen Zustand. “Grimmasch? Grimmasch? Alles in Ordnung mit dir? Sprich zu mir!“ Das Lächeln auf dem Gesicht der Erscheinung wechselte zu einem besorgten Ausdruck, während sie mich ansah. Als meine Blicke die Rundungen unter dem Dekolleté erfassten sprang ich gerade im Geiste Blümchen streuend über eine Wiese im Frühlingswind. Ich antwortete ganz spontan “Huarrrgh, hrrrrmppffffffffft....“ und hauchte mein Leben aus, während ich stocksteif seitlich vom Stuhl kippte.
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Quelle: http://drakensang2.wikia.com/wiki/Datei:SchankDorgascha.jpg
Der Tumult muss wohl sehr gross gewesen sein. Der Wirt soll Stein und Bein geschworen haben keine Drogen in das Bier gemixt zu haben. Ich erwachte auf der Thalaria, und konnte gerade noch aufschnappen: “Ist das bei euch Zwergen immer so? Gibt es vielleicht eine schlimme Erbkrankheit in seiner Familie? Ich tippe immer noch darauf, dass er zu wenig geschlafen hat, gestern Nacht.“ Ich richtete mich mühsam auf, und die drei Gesichter meine besorgten Kameraden musterten mich. Forgrimm begann: “Wir haben mit Ardo schon einen Ausfall, jag uns keine Angst ein, Kleiner. Was war los mit dir?“ “Ich weiss auch nicht, mir wurde plötzlich schwarz vor Augen.“ Cuano sah mich sehr prüfend an. Er schien etwas zu wissen, und ein kleines Lächeln spielte plötzlich um seine Mundwinkel, während Jakoon Vermutungen über einen schwarzmagischen Anschlag auf uns äusserte. Wie sich heraus stellte war die Thalaria bereits auf dem Fluss, und wir waren Richtung Jagdrevier unterwegs. Ich war ganz froh, dass meine Kameraden nichts mit bekommen hatten, und ich verschwand schnell unter Deck. Bei den Göttern, ich musste in Erfahrung bringen, wer sie war. Mein Leben, mein Schicksal könnte sich in Nadoret erfüllen. Ich hatte mir nie Gedanken darum gemacht, aber nun ergab alles einen Sinn.
In den kommenden Nächten auf der Fahrt verbrachte ich oft eine lange Zeit alleine an Deck, und sah auf den Fluss hinaus, während der Mond eine silberne Strasse durch meine Träume und auf die Wellen des langen Flusses zauberte. In der Nacht bevor wir am Jagdrevier anlegten gesellte sich Cuano zu mir, und knuffte mich lächelnd in die Seite. Wir schwiegen eine lange Zeit, und starrten in die Nacht, ohne ein Wort zu wechseln. Ich spürte, dass Cuano genau wusste, was mit mir los war. Schliesslich klopfte er mir freundschaftlich auf die Schulter und erhob sich wieder. Als ich ihm in das lächelnde Gesicht sah sagte er nur: “Sie heisst Dorgascha, und sie arbeitet als Schankmagd im Springenden Hirschen.“ Dann wandte er sich um, um unter Deck zu verschwinden. Meine kleine Welt war erfüllt von einem Namen. Hätte ich gekonnt, wäre ich über Bord gesprungen, und wäre gegen den Strom nach Nadoret zurück geschwommen. Da aber Zwerge die nautischen Eigenschaften eines Steins besitzen, gewann mein Lebenswille, und ich beschloss tief seufzend auf unsere Rückkehr nach Nadoret zu warten.
Am nächsten Morgen legten wir am Jagdrevier an, und Cuano, Forgrimm, Jakoon und ich trabten hinüber zum Jagdhaus.
Der Vogt empfing uns sauertöpfisch. Auf unsere Nachfrage verdüsterte sich seine Miene noch mehr. “In der Tat, in der Tat. Eine Bärentrophäe würde dieses herrlich rustikale Gemäuer doch um einiges aufwerten. Wenn die Herren so nett wären, es gibt da einen ganz vortrefflichen Braunbären im Wald. Ich erwarte nicht, dass der ehrenwerte Graf von Falkenhag es auch nur bemerken würde, aber es wäre durchaus eine Bereicherung. Wenn ihr so gut wäret?“ Wir sagten natürlich sofort zu, da es leicht verdientes Geld zu sein schien.
Unser Weg führte uns weiter in den Wald hinein nach Westen. Es gab hier auch unangenehme Stinktiere, und einige streitlustige Keiler, um die wir so leise wie möglich einen Bogen machten. Während wir den Wald durchstreiften war ich völlig in Gedanken, und das Rascheln in den Blättern schien mir immerzu nur einen Namen zuzuraunen. So prallte ich fast auf Cuano, als dieser ruckartig stehen blieb. Er bedeutete uns nicht weiter zu gehen, und schlich auf ein nahes Gebüsch zu. Als er ein paar Zweige auseinander bog, kam darunter eine Falle zu Vorschein. Grob gemacht, aber mit scharfen Fangeisen. Wir näherten uns alle nun vorsichtig und starrten verwundert darauf. Ich kniete nieder und schob einen Splint in die Sicherung. Das war keine menschliche oder zwergische Arbeit, und Elfen würden niemals Metall für eine solche Falle verwenden. Plötzlich war ein seltsames Singen in der Luft, und einen Augenblick später schlug ein Pfeil direkt neben uns ein. Forgrimm war sofort auf den Beinen und brüllte “Ein Hinterhalt!“ Und dann brachen auch schon unsere Angreifer aus dem Unterholz. Eine ganze Horde von Schwarzpelzen, und sie waren auf Blut aus. Cuano und Jakoon rissen ihre Bögen hoch, Forgrimm stürmte mit Wutgeheul auf die erste Reihe zu, und ich fasste meinen Kriegshammer mit beiden Händen und folgte ihm in den Kampf.
Kampf!
Wir waren zwei zu eins in der Unterzahl. Fünf Orks stürmten mit gezogenen Keulen auf uns zu, und ihre drei Kameraden beharkten uns aus dem Hinterhalt mit ihren tückischen Kompositbögen. Dank des Elfenlangschildes war Forgrimm gut geschützt, als er vor stürmte. Mindestens zwei Pfeile trafen nur seinen Schild. Ich dagegen hatte meinen Zweihand Hammer dabei, und ausser blitzschnellen Reaktionen blieb mir kein Schutz vor den heranrasenden Geschossen. Cuano und Jakoon schossen ihrerseits einen Pfeil nach dem Anderen auf die Orks ab. Als Forgrimm und ich auf die Orks mit ihren Keulen prallten, war einer bereits dem Tode nahe. Ein Pfeil hatte sich unterhalb seines Schlüsselbeins in seine Brust gebohrt, und sein Atem ging rasselnd.
Forgrimm hatte das bereits erkannt, und rammte einem noch unverletztem Ork seinen Langschild direkt vor die Brust, was den Schwarzpelz zwei Schritte nach hinten taumeln liess. Ich nahm den tödlich verwundeten Ork als Erstes aufs Korn, da ich mir schon denken konnte, das Jakoon und Cuano sofort auf ein freieres Ziel umschwenken würden. Wenn Forgrimm und ich so dicht an unseren Feinden standen, war die Gefahr uns zu treffen viel zu hoch. So hieb ich dem verwundeten Ork meinen Hammer mit voller Wucht in Herzhöhe auf die Brust. Seine Reflexe waren für eine effektive Gegenwehr viel zu langsam. Sein Brustkorp gab mit übelkeitserregendem Knirschen der Rippen nach, und damit hatten Forgrimm und ich nur noch mit 4 Orks zu kämpfen. Zwei für jeden, das sah schon besser aus. Jakoon und Cuano nahmen derweil mit ihren Langbögen die Bogenschützen unter Beschuss.
Ich hielt Forgrimm so gut wie möglich den Rücken frei, während die vier restlichen Orks versuchten uns einzukreisen. Zwei prügelten wie wild auf Forgrimms erhobenen Schild ein, sodass er kaum zu einem Gegenschlag ausholen konnten. Die anderen Beiden versuchten ihn von der Flanke her zu erwischen. Einen konnte ich in ein Duell verwickeln. Gegen einen einzelnen Ork konnte ich gut bestehen. Während Forgrimm fluchend, fast blind zu allen Seiten immer wieder austeilte, um seine Gegner auf Distanz zu halten, liess ich meinen Hammer kreisen. Mein Gegner war aber nicht dumm, er wich ein ums andere Mal aus. Er wusste genau, dass er kaum einen wuchtigen Hammer mit einer simplen Holzkeule parieren konnte. So produzierte ich zu meinem Missfallen eigentlich nur hübsch anzusehende Pirouetten, während mein Gegner sich auf Finten beschränkte. Schliesslich wurde es mir zu bunt, und ich griff zu einem kleinen Trick, den mir Forgrimm vor kurzem gezeigt hatte. Wenn jemand alle deine Bewegungen genau studiert, musst du ihn überraschen. Anstatt einen weiteren Angriffsschwung anzusetzen, schwang ich meinen Hammer vorsätzlich in einem Bogen, der den Ork von vornherein nicht treffen konnte, so als würde ich eine Ausweichbewegung nach hinten von ihm vorwegzunehmen. Der Ork sah seinerseits seine Chance einen Treffer zu landen, und machte einen Schritt vorwärts. Ich hatte den Bogen tief angesetzt, als würde ich nach seiner Hüfte schlagen, nun neigte ich ihn noch weiter abwärts, und der Stiel traf fast sacht auf die Wade des Orks, da er in einer Vorwärtsbewegung war. Als er gerade seine Keule auf meinen Helm herabsausen lassen wollte, drehte ich mich ruckartig nach links um meine eigene Körperachse. Der Hammerkopf hakte hinter sich hinter der Wade des Orks fest, und riss ihm das Standbein unter dem Körper weg. Während der Ork wie ein gefällter Baum nach hinten auf den Rücken stürzte, taumelte ich ein wenig, als das Gewicht, an dem ich so vehement gerissen hatte, von meiner Waffe wich. Ich erholte mich schneller und war heran, als er sich hastig wieder aufrichtete. Mein Rückhandschlag traf ihn direkt hinter dem Ohr, und er sank stöhnend wieder zu Boden. Einer weniger, nun musste ich mich dringend wieder um Forgrimm kümmern.
Ich fuhr herum und wollte gerade meinen nächsten Gegner anfallen, da traf mich mit einem hellen singen ein Orkpfeil in den rechten Oberarm. Er drang glatt durch meinen Ringelpanzer und blieb im Muskel stecken. Ich schrie auf vor Schmerz, aber an ein Aufgeben gegen Orks sollte man niemals denken. Ich konnte zwar noch den Hammer mit der Rechten halten, aber die Wunde machte ein Ausholen fast unmöglich. So fasste ich den Hammer mit der Linken weiter oben, und sprang mit einem Wutschrei auf einen Ork zu, der gerade dabei war Forgrimm von rechts einen saftigen Schlag auf den Helm zu versetzen. Das Überraschungsmoment war auf meiner Seite, und ich konnte einen Treffer ohne nennenswerte Gegenwehr landen. Der etwas unkontrollierte Schwung mit meiner Linken traf den Ork an der Hüfte, als er gerade seine Keule niedersausen liess. Das brachte ihn natürlich völlig aus der Balance, und der Hieb streifte nur Forgrimms Rücken mit verminderter Wucht. Sein Zwergenmantel verhinderte Schlimmeres, und Forgrimm quittierte den Treffer nur mit einem dumpfen Grunzen. Das rechte Bein des getroffenen Orks knickte nutzlos unter seinem Körper zusammen, und mein nächster Schlag traf ihn tödlich.
Jakoon und Cuano hatten zusammen die drei Bogenschützen in der Zwischenzeit erledigt. Cuano jagte einen Pfeil dicht am Kopf eines der verbliebenen Orks vorbei, der erschrocken zurücksprang, während Jakoon einen Fulminictus auf den Anderen vorbereitete. So würde er Forgrimm nicht treffen. Ich strebte auf den Ork zu, der gerade noch vor Cuanos Pfeil zurückgezuckt war. Forgrimm spürte sofort, dass der Druck auf ihn nachliess. Sofort nahm er den Schild etwas zur Seite und Hieb mit seinem Lindwurmschläger nach seinem letzten Gegner. Als der Fulminictus seinen Gegner traf drang seine Axt seitlich in die Brust des Orks und beendete sein Leben. Der letzte Ork, den ich derweil gestellt hatte, wurde von uns gemeinsam überwältigt.
Ich stütze mich schwer atmend auf meinen Hammer, und war froh, dass wir mit Jakoon einen heilkundigen Magier dabei hatten. Der Pfeil war nicht schwer zu entfernen, und ein Balsam Salabunde verschloss die Wunde sofort wieder. Erst jetzt kamen wir dazu uns darüber zu wundern, dass wir gerade hier, fernab der Orklande, von den Schwarzpelzen überfallen worden waren. Wir fanden auch noch mehr Fallen, und es deutete alles auf einen Jagdtrupp hin, der in das vernachlässigte Jagdrevier eingefallen war. Wir wollten gar nicht wissen, ob sie ihr Lager hier in der Nähe aufgeschlagen hatten, denn ein solcher Jagdtrupp bestand normalerweise aus wesentlich mehr als nur acht Orks. Wir pirschten vorsichtig weiter, in der Hoffnung den Bären erwischen zu können, und dann schnell wieder zu verschwinden. Der Kampflärm war vermutlich weithin zu hören gewesen. Nach der siebten Falle hinter der weiten Klamm, in der der Kampf seinen Anfang genommen hatte, näherten wir uns der Steinbrücke, die uns der Vogt beschrieben hatte. Wir hofften inständig, das Lager möge auf der anderen Seite liegen, und der Kampflärm von dort aus nicht zu hören. Links und rechts der Steinbrücke fanden wir weitere Fallen, und unsere Vermutung schien sich damit zu bewahrheiten. Doch wir hatten kein Glück. Sie hatten oben an der Brücke einen Wachtposten aufgestellt, und dieser schlug sofort Alarm, als er uns an den Fallen herumwerkeln sah.
Von oben ertönte infernalisches Geheul, das den ganzen Wald erfüllte, und weitere acht Orks stürmten den Weg zur Brücke hinab. Vier orkische Bogenschützen deckten uns sofort aus ihrer erhöhten Position mit Pfeilen ein. Jakoon hatte diesmal schneller reagiert und rief bereits sein Flämmchen herbei, während Cuano bereits wie wild Pfeile auf die heranrückenden Orks abschoss. Da wir diesmal zahlenmässig nicht ganz so unterlegen waren, rannte ich, den Hammer fest in meinen Händen, mit einem Kriegsschrei auf die Bogenschützen zu. Die Orks mit ihren gezückten Keulen stutzten einen Moment lang, als ich an ihnen vorbei rauschte. Forgrimm nahm das zum Anlass einen von ihnen nieder zu schlagen. Flämmchen schnappte sich einen weiteren Ork im Nahkampf, und Forgrimm musste sich erst einmal nur mit 2 Orks abmühen. Cuano hatte einen Bogenschützen schon böse erwischt, und ich war nur noch 10 Schritte vom vorderen Schützen entfernt, der bereits einen panischen Ausdruck in den Augen hatte. Die Pfeile schlugen links und rechts neben mir ein, während ich wie ein Hase Haken schlug. Als ich den vordersten Schützen erreicht hatte, donnerte ich ihm sofort meine Waffe ans Knie, um ihn zu Fall zu bringen. Das gelang mir auch mit einem zufriedenstellenden Knacken. Der Ork hatte keine Chance mehr. Während ich mich aufrichtete fällte ein Pfeil von Jakoons Bogen den Ork, den Cuano bereits verwundet hatte. Ich fuhr herum, um die beiden verbliebenen Bogenschützen zu stellen, aber die sie hatten ein so seltsames Grinsen auf den hässlichen Fratzen. Unter mir begann der Boden zu vibrieren, und ein unmenschliches Geheul war plötzlich zu vernehmen.
Zwei ausgewachsene Oger, mit Keulen, fast so gross wie ein Zwerg, bogen um die letzte Felsecke, die die Steinbrücke verdeckte. Ich bremste aus vollen Lauf ab, meine Augen wurden rund, mein Mund formte nur ein überraschtes OH!
Als sie mich entdeckten, steigerten sich das Geheul zu einem ausgewachsenen Wutschrei. So schnell ich den Weg hinauf gerannt war, wetzte ich nun wieder hinab. Auch wenn es kein Wort für “Unmöglich“ in der Zwergensprache gibt, so weiss doch jeder Angroscho, wann er seine Beine in die Hand nehmen muss. Der Anblick muss für die Götter gewesen sein, wie ich wild “OOOOOOOOOOOOOGEEEEEEERRRRRR!!“ brüllend den Weg wieder hinab gestürmt kam. Ohne sehr soliden Schild würde ich mich sicherlich keinem Oger in den Weg stellen. Forgrimm blickte auf, und starrte mich und die Oger einen Augenblick lang mit offenem Mund an, dann stiess er seinen direkten Gegner einfach mit dem Schild zur Seite, und eilte mir entgegen. “Die Orks!“ stiess er keuchend hervor, als er an mir vorbei hastete. Ich hatte verstanden. Um diese zwei Ungeheuer nieder zu ringen, mussten wir erst einmal die restlichen Orks los werden. Zwei von ihnen, gegen die er gerade noch gekämpft hatte, waren ihm dicht auf den Fersen. Weiter unten war allerdings Flämmchen gerade wieder in einem qualmenden Aschehaufen zusammengesunken, und der mächtig angesengte Ork strebte geradewegs auf Jakoon zu. Sollten wir überhaupt eine Chance haben,würden wir lebende Bogenschützen brauchen. Immer noch flogen von den verbliebenen zwei orkischen Bogenschützen Pfeile heran. Ich rannte mit Höchstgeschwindigkeit von hinten auf den angesengten Ork zu. Kurz bevor er Jakoon erreichte war ich heran und knallte ihm den Hammer aus vollem Lauf zwischen die Schulterblätter. Er überschlug sich glatt in der Luft.
Nun hatte Jakoon anscheinend einen heroischen Anfall. Forgrimm hatte einen der Oger erwischt und in den Zweikampf gezwungen. Allerdings musste er schwere Schläge von seinen beiden Verfolgern einstecken. Er bezog gerade eine ordentliche Tracht Prügel, während er sich mit einem übel gelaunten Oger anlegte.... was für ein Zwerg! Der zweite Oger hatte mich verfolgt und nahte nun mit langen Schritten. “Ich werde den Oger schlafen legen, Grimmasch. Kümmer dich um die Orks!“ ….und weg war er. Ich stöhnte innerlich auf. Das hatte damals in Nadoret zusammen mit Fayris schon nicht geklappt. Aber an lamentieren war nicht zu denken, und Forgrimm brauchte wirklich schnellstens Hilfe. Cuano hatte, Rondra sei dank, ein freies Schussfeld auf die beiden Orks, die Forgrimm von hinten vermöbelten. Einem von beiden steckte bereits ein Pfeil im Nacken, so hielt ich auf den Anderen zu, und versuchte den Gedanken zu verdrängen, was der zweite Oger wohl mit Jakoon anstellen würde. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie der Oger in einer Kurve hinter mir her rannte. Mit dieser Grösse sind sie wahrlich nicht sehr wendig. Wenigstens würde Jakoon nicht beim ersten Zauberversuch als rötlicher Schmierfleck an einer Ogerkeule enden. Was passieren würde, wenn er nicht von mir abliess, wollte ich mir nicht vorstellen. Ich verdrängte den Gedanken von frischem Zwergenmus aus meinem Kopf, und stellte den anvisierten Ork.
Während von weiter hinten anschwellendes Gemurmel, und das zischende Geräusch eines Zauberspruchs kurz vor der magischen Entladung an mein Ohr drang, führte ich den ersten Schlag gegen den Schwarzpelz. Er hatte mich bemerkt, war aber nicht so clever wie sein Jagdgenosse, und versuchte meine Angriffe zu parieren. So liess ich mehrere Hammerschläge auf ihn hinab regnen. Cuano erwischte den anderen, verbliebenen Ork wieder mit einem Pfeil, und der sank blutüberströmt vorn über. Forgrimm tanzte wie ein Derwisch zwischen den Schlägen des Ogers hindurch, immer bemüht keinen direkten Treffer von dieser Mordskeule zu kassieren. Trotzdem war er schon arg mitgenommen, und hatte bereits einen Heiltrank verbrauchen müssen. Cuano änderte nun sein Ziel und legte auf Forgrimms Oger an. Als mein Gegner tot zu Boden sank, hatte ich einen winzigen Augenblick Zeit die Situation zu erfassen.
Völlig unglaublicherweise hatte Jakoons Somnigravis den Oger, der hinter mir her war, voll getroffen. Er stand mitten in der Landschaft, sein Kopf war hinten über gekippt, und schnarchte mit Inbrunst. Im STEHEN!
Jakoon beendete gerade seinen Zauber, um Flämmchen wieder herbei zu rufen. Der hielt in feuerelementarer Sturheit sofort auf den nur fünf Meter entfernt schnarchenden Oger zu. Das konnte nur in einer Katastrophe enden, und Jakoon quiekte entsetzt, als Flämmchen zum ersten Schlag ausholte.
Ich dachte nicht lange nach, und stürmte zurück zu Jakoon, auf den Oger zu, der gerade schmatzend aufwachte. Flämmchen hatte ihm erfolgreich seinen Lendenschurz über der Oger-Familiemplanung angezündet. Etwas irritiert starrte das Monstrum an sich herab, entdeckte den brennenden Lendenschurz und den Feuerelementar, der gerade versuchte ihm die Schienbeine exotherm zu enthaaren, und begann zwei und zwei zusammen zu zählen. Das dauert bei Ogern naturgemässer Weise einen Augenblick, dann aber hob er einfach seinen Fuss und trat von oben auf Flämmchen. Der war natürlich sofort hinüber, und der Oger begann nun schreiend seinen brennenden Lendenschurz zu bearbeiten. Mit einem verzweifelten, letzten Sprint war ich heran, und schlug ihm meinen Kampfhammer mit voller Wucht von hinten in die Kniekehle. Er brach auf ein Knie zusammen, und ich scheuchte Jakoon mit einer Handbewegung hinüber zu Cuano, damit er Forgrimms Oger unter Beschuss nahm.
Erst dann wurde ich mir bewusst, in welcher Lage ich jetzt war. Die zwei orkischen Bogenschützen beharkten uns noch immer, und ich stand mutterseelen alleine einem ausgewachsenem Oger gegenüber, dessen Lendenschurz immer noch über seinen Kronjuwelen kokelte. Schlechtes Karma, ganz schlechtes Karma. Ich hatte noch nicht einmal einen Schild! Ein wenig entsetzt über meine eigene Courage wollte ich wenigstens eine gute Figur abgeben, wenn ich hier schon Golgaris Schwingen rauschen hörte. Grimmig fasste ich meinen Hammer fester, und trat dem Ungeheuer gegenüber. Als mich der Oger fixierte schleuderte ich ihm todesmutig entgegen: “Was ist, Faulatem? Hat dir deine Mutti nie gesagt, dass man nicht mit Feuer herumspielen soll?“ Der Schlag mit der Keule kam fast aus dem Nichts, und ich konnte gerade noch nach rechts hechten. Als die Keule auftraf bebte der Boden. Ganz schlechtes Karma. So konnten sich aber Cuano und Jakoon nun ganz um den bereits angeschlagenen Oger kümmern, der Forgrimm aufs Korn genommen hatte. Cuano hatte ihm bereits einen Pfeil schräg über der Nasenwurzel in die massige Stirn verpasst, und das Blut aus der Wunde blendete eines seiner Augen. Forgrimm war zwar mehr mit dem Ausweichen beschäftigt, hatte ihm aber auch schon einige, tiefe Schnitte zugefügt. Nun deckten Cuano und Jakoon den Oger gemeinsam mit Pfeilen ein, während sie immer die Position wechseln mussten, sodass die orkischen Bogenschützen sich nicht auf sie einschiessen konnten. Cuano blutete bereits an der Schulter, behielt aber seinen Schussrythmus bei.
Während ich wüst fluchend, und Beleidigungen ausstossend um den Oger herum sprang, beendete Cuano das Leben des anderen Ogers mit einem Volltreffer in sein Auge. Wie vom Blitz getroffen stürzte der Oger mit einem kapitalen Krachen zu Boden. Ich war nur einen Augenblick abgelenkt, aber das reichte meinem Gegner. Seine Keule schlug krachend und direkt von vorne gegen meinen Oberkörper. Ich wurde mit brachialer Gewalt durch die Luft gewirbelt, und schlug mit dem Rücken gegen einen Eichenstamm. Dann schwanden mir die Sinne. Ich konnte gerade noch erkennen, dass Jakoon Flämmchen wieder herbei gerufen hatte und gegen die Bogenschützen hetzte. Forgrimm stürmte mit grimmigem Blick auf den Oger mit dem schwelenden Lendenschurz zu, und Cuano schien sich ebenfalls um die Bogenschützen zu kümmern. Dann wurde die Welt schwarz um mich herum.
Ich schwamm in einem dunkelen Ozean... was seltsam war, denn Zwerge können nur schlecht schwimmen. Speziell ich hatte eher eine tiefgründige Abneigung gegen jegliche sportlich Aktivitäten ohne festen Grund unter den Füssen. Dann kam das Licht, es flutete durch zwei Schlitze im Firmament. Schliesslich erkannte ich, dass ich blödsinniger Weise versuchte die Augen zu öffnen. Gegen die Annahme, dass ich nun als Zwergenzombie zukünftig unter irgendeinem durchgeknallten Magier gegen die Lebenden zu Felde ziehen würde, sprachen die überwältigenden Schmerzen. Ich spürte, wie jemand dabei war mit einen Verband anzulegen. Vor mir tauchte Forgrimms besorgtes Gesicht auf und hielt eine Phiole mit einer rötlichen Flüssigkeit in die Höhe. “Hier, das wird dir gut tun. Du wirst mir nicht in Borons Hallen entwischen, bevor ich nicht einen anständigen Kämpfer aus dir gemacht habe. Du hast ganz schön einen auf den Schädel bekommen. Beweg dich nicht zu viel.“ Ich stöhnte herzhaft, und versuchte die Teile meines Köpers zu zählen, die nicht infernalisch weh taten. “Hat sich irgendwer die Nummer der Eiche aufgeschrieben?“ “Scht, ruhig... du musst dich ausruhen. Jakoon kümmert sich um deine Wunden. Ein, zwei Balsam Salabunde, und du bist wieder ein ganzer Zwerg. Aber das nächste Mal versuch der Ogerkeule auszuweichen, das ist kein Spiel.“ “Leichter gesagt als getan, du Witzbold. Was ist mit den anderen Orks, und dem Oger?“ “Cuano haben die Bogenschützen noch erwischt, bevor Jakoon und Flämmchen sie endgültig erledigt haben. Der Oger war ein schwerer Brocken, und es war echt knapp, aber auf meinen Lindwurmschläger ist verlass. Jakoon hat ihn schliesslich mit einem Kulminatio auf die Bretter geschickt. Cuano ist schon wieder auf den Beinen, ihm geht’s nicht gerade blendend, aber er steht wieder. Wir sind hier anscheinend mitten in eine Orksippe geraten. Und zu allem Unglück scheinen sie auch noch eine ganze Ogerfamilie dabei zu haben.“ “Na klasse.“ stöhnte ich. “ Nur einen Bären erlegen.... wenn ich diesen Vogt wiedersehe werde ich mal mit ihm ein Wörtchen über den Ungezieferbefall seines Jagdreviers reden. Von Orks und Ogern war nie die Rede.“ Forgrimm grinste “Schon wieder ganz der Alte, und ein wenig aufsässig. Ich kenne nicht viele Zwerge, die sich mit einem Oger alleine anlegen, und das auch noch überleben.“ Jakoon schnaufte zustimmend, während er einen Verband um meine Rippen anlegte. “Wir werden erstmal hier die Nacht verbringen und uns erholen. Wenn du später eingeschlafen bist, werde ich versuchen deine restlichen Wunden mit ein wenig Magie zu heilen.“
Dass liess ich mir nicht zweimal sagen und tauchte wieder in die Dunkelheit ab. Ich schlief völlig traumlos, und erwachte erst am nächsten Tag zur Mittagszeit. Forgrimm hatte weiter südlich ein kleineres Lager der Orksippe gefunden. Ich war soweit wieder hergestellt, dass ich wieder meinen Hammer halten konnte. Ohne die Orks zu erledigen konnten wir hier nicht weg, wenn wir nicht riskieren wollten, dass sie uns in den Rücken fallen. Sie hatten bestimmt Wachen an der Klamm aufgestellt. In den frühen Abendstunden pirschten wir uns an das Lager heran. Es waren nur noch wenige Orks zu sehen, aber auch ein Oger war wieder dabei. Diesmal wussten wir was auf uns zu kam, und legten einen Hinterhalt. Mitten in der stockfinsteren Nacht lockten wir die Meute an, indem Forgrimm laut Schmähungen gegen Tairach zu ihnen hinüber rief. Blind vor Wut liefen die schnelleren Orks mitten auf die Lichtung, auf der Forgrimm und ich sie bereits erwarteten. Sie fielen unter unseren Waffen, bevor der Oger heran war. Es war ein harter Kampf, aber ein Oger erschreckte uns nun nicht mehr. Nachdem unser blutiges Handwerk getan war, durchsuchten wir das Lager. In einer der Kisten fand Cuano eine recht frische Bärentrophäe, so brauchten wir uns nicht mehr um die Jagd zu kümmern. Recht erleichtert machten wir uns auf den Rückweg zur Jagdhütte. Wir schlichen abseits des Weges, um nicht noch einmal in einen Hinterhalt zu geraten. Als die Morgensonne ihre ersten Strahlen durch das Blätterdach sandte, hatten wir die Jagdhütte erreicht.
Der Abstieg in den bosparanischen Tempel.
Gerade als wir uns zum Eingang der Hütte geschleppt hatten, kam der Vogt etwas verschlafen aus der Tür. Völlig abgekämpft drückten wir ihm die Bärentrophäe in die Hand, und berichteten von den Orks, gegen die wir so hart gekämpft hatten. Sein Gesicht wurde immer länger und besorgter. Als wir schliesslich auch noch von den Ogern berichteten, war seine Müdigkeit völlig verflogen, und er beauftragte zwei Knechte nach dem Rechten zu sehen. Wenn die hochherrschaftliche Jagdgesellschaft auszog, wären sie sicherlich nicht davon begeistert, wenn ein paar Orks sie zum Tänzchen bitten würden. Unsere Belohnung fiel angemessen hoch aus, sodass wir zufrieden zur Thalaria zurückschlurfen konnten. Jakoons Balsam Salabunde hin oder her, wir waren recht erschöpft, und ein paar Stunden Schlaf waren jetzt genau das Richtige. Nachdem wir Dielbrack instruiert hatten, das wir nun zurück zu den Elfen wollten, fielen wir in unsere Kojen, und verschliefen den kompletten Tag.
Während wir unter Deck schnarchten, machte die Thalaria gute Fahrt stromabwärts. Erst spät am Abend erwachte ich, und wir hatten schon die Hälfte des Weges hinter uns gebracht. Forgrimm und Cuano schliefen noch, Jakoon sass bereits an Deck, und war in irgendeinen alten Schinken über Magie vertieft. So schlenderte ich zum Bug und starrte auf den Fluss hinaus. SIE wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Ich wollte sie unbedingt wiedersehen, mehr von ihr erfahren. Wer war sie? Wo lebte sie? Ob sie bereits den ehernen Bund geschlossen hatte? Der Gedanke war so quälend, dass ich ihn weit von mir schob. Nein, wenn das Schicksal mich zu ihr geführt hatte, dann war es zu grausam, wenn sie schon vergeben gewesen wäre. Das konnte ich nicht glauben.
Was sollte ich ihr sagen, wenn ich sie je wiedersehen würde? Zwei Bier, bitte? Etwas unromantisch. Mein letzter Auftritt war auch nicht gerade brilliant gewesen. Ohnmächtig vom Stuhl zu kippen... wie machte Cuano das? Der Schlawiner schien die Frauen nur anschauen zu brauchen, und diese dürren Gigrim Bräute bekamen weiche Knie. “Mein Name ist Grimmasch Steinbrecher, willst du mal meinen Stollen sehen?“ …. meine Gedanken schweiften... Neineineinein... um der Götter Willen, daran musste ich noch arbeiten, schliesslich wollte ich nicht meine Hose runterlassen. “Hallo, ich bin Grimmasch Steinbrecher. Sappeur in Ausbildung, und ich liebe Säbelzahn Kaninchen.“ ….. Besser, aber es fehlte etwas die Eloquenz. Sappeur in Ausbildung... da konnte ich genauso gut direkt wieder ohnmächtig werden.
Eine dicke Zwergenpranke fiel auf meine Schulter, und Forgrimm gesellte sich zu mir. Er hielt mir einen vollen Humpen hin und fragte lakonisch “Bier?“ Ich nickte seufzend, und griff danach. Schweigend starrten wir zusammen auf den vergehenden Sonnenuntergang. Schliesslich stiess er mich an und fragte “Ärger?“ Ich seufzte tief. Vor einem Angroscho von echtem Schrot und Korn konnte man kaum etwas so offensichtliches verbergen. Ich schüttelte nur den Kopf, und sah traurig auf die Wellen. Ein weiterer Knuff “Wie heisst sie?“ “Ich, äh....“ “Na komm schon.“ *seufzend* “...hrrach... ich kenne sie nicht.“ “Die Kleine aus dem springenden Hirschen“ Ich nickte niedergeschlagen. “Hab ich mir gedacht...“ Eine Weile schwiegen wir wieder. Mein Bierkrug war leer, und ich starrte sinnierend auf den Grund. “Noch eins?“ fragte Forgrimm. Ich nickte. Zwei Minuten später war er mit zwei vollen Humpen wieder da. “Sie heisst Dorgascha.“ Warf ich in den Raum, ohne Forgrimm anzuschauen. “Hmmm.“ brummelte er vor sich hin. “Scheint ein nettes Mädchen zu sein.“ Ich seufzte wieder tief. “Sag, hat dich dein Vater schon....“ “FORGRIMM! Komm mir jetzt nicht mit FEUERFLIEGEN und BLÜMCHEN!“ “Schongutschongut... wie ich sehe weisst du zumindestens was du mit ihr theoretisch anstellen kannst.“ “FORGRIMM!“ Er lachte schallend, und ich war etwas angefressen. “Hör gut zu, Xomascho. Zwerge binden sich nicht so leicht fürs Leben, wie das Gigrim tun. Du wirst ihr erst einmal den Hof machen müssen. Ausserdem bist du noch reichlich jung, und führst nicht gerade ein sesshaftes Leben.“ Ich muffelte etwas vor mich hin. “Ja, ich weiss.“ “Wenn du einen eigenen Stollen hättest, oder zumindestens eine eigene Werkstatt, dann sähe das anders aus. Ausserdem bist du Sappeur, naja, fast. Sappeure sind nicht dafür bekannt, dass sie ewig leben, und die meisten haben einen etwas irren Blick und riechen nach Hylailer Feuer.“ “Jaa-aaa.“ Ein langes Schweigen folgte. “Aber da war etwas, als ich sie gesehen habe. Ich habe es deutlich gespürt.... Ich glaube das war Schicksal.“ “Das war kein Schicksal, das nennt man Hormone.“ “Hor....was?“ “Du bist verliebt.“ Ich seufzte erneut. Forgrimm wandte sich mir zu, während ich konzentriert auf die Wellen starrte. “Glaub mir, verlieben ist nicht Schicksal. Eine Angroscha kann einem Angroscho den Kopf mit nur einem Blick verdrehen. Du wirst dich daran gewöhnen. Wenn es dir ernst ist, solltest du auf die alten Bräuche zurückgreifen. Ich leih dir auch eine schöne, grosse Keule.“ Er grinste verschmitzt. “Keule?“ “Soviel ich gehört habe nimmt man bei euch in Angbar eine Keule, wenn man eine Angroscha werben will. Dann geht man zu ihr, nietet den Vater um, gibt ihr zärtlich eine aufs Haupt, und schleift sie am Zopf in seinen Stollen.“ “FORGRIMM!“ Er wich dem geworfenen, noch halbvollen Bierhumpen geschickt aus. “Bleib doch mal ernst. Ich habe da etwas gespürt, als ich sie gesehen habe.“ Grinsend erwiderte er “Ja, dein Blut ist ruckartig in die südlichen Regionen gefahren.“ “Ka baskan draxin! Was weisst du schon!“ Trotzig wandte ich mich wieder zum Fluss um. “Ich werde sie ansprechen, wenn wir zurück in Nadoret sind. Sie muss auch etwas gespürt haben.“ “Ja, die Erschütterung, als du auf den Tavernenboden aufgeschlagen bist.“ Ich antwortete nicht, verlieh aber meinem Schweigen eine zornige Note.“Hör zu, Kleiner. Erstmal musst du in Nadoret wieder ankommen, und zwar in einem Stück. Wenn du im nächsten Kampf Blümchen pflückst, anstatt den Hammer zu schwingen, werden die Orks nicht mal soviel übrig lassen, dass ich ihr in Nadoret eine Zunderbüchse mit deinen Überresten geben kann.“ Ich schwieg immer noch verärgert. “Pass auf, Cuano und ich werden dir helfen, wenn wir nach Nadoret zurückkommen. Vielleicht können wir ja was arrangieren...Aber in der Zwischenzeit müssen wir erst einmal Ardo wieder auf die Beine bekommen. Das hat Vorrang. Und ich möchte nicht, dass ein liebeskranker Angroscho mir den Rücken frei hält. Denk an Helmbrecht von Hasingen, und was Cuano mit ihm angestellt hat. Möchtest du als Zielscheibe für allen Spott herhalten, bis wir wieder in Nadoret sind? Reiss dich zusammen.“ Ich seufzte wieder, diesmal schicksalsergeben. Wieder fiel seine Hand schwer auf meine Schulter. Grinsend meinte er “Das wird schon, ich werde mit Ardo sprechen. Wenn er dich offiziell als Leibwächter anheuert, musst du ihr nicht erzählen, dass du Sappeur in Ausbildung bist.“ “Mein Vater wird mich umbringen.“ “Was denn? Leibwächter des Grafen zu Burg Rudes Schild... das klingt doch nicht schlecht?“ “Jaja, schon gut. Ich werd euch nicht hängen lassen.“ “Das wollte ich hören!“ Grinsend schlug er mir fest auf den Rücken, und holte noch zwei Humpen. “Hier, trink, und morgen werden wir den Elfen heimleuchten, wenn sie Ardo schlafend in ein Röckchen gesteckt haben.“ Meine Laune besserte sich wieder. Erst spät in der Nacht legten wir uns wieder hin, um ein Stunden Schlaf zu erhaschen, bevor die Thalaria vor Anker ging.
Am nächsten Morgen standen Forgrimm und ich etwas verkatert auf. Cuano bereitete bereits alles zum Aufbruch vor, was bei ihm eigentlich nur darin bestand einen möglichst angemessenen Sack für die Beute aufzutreiben. Jakoon war auch schon auf, und hatte ein etwas seltsam verträumtes Lächeln auf dem Gesicht. Forgrimm sah ihn prüfend an. “Was hast du da hinter deinem Rücken?“ Mit einem betont unschuldigem Gesicht entgegnete Jakoon “Ich? Nichts!“ “Red nicht... ich hab genau gesehen, dass du da Blumen hast. Ich bezweifle, dass du ein neues Herbarium anlegen möchtest.“ “Ich bringe nur ein kleines Dankeschön mit für diese wunderbaren Geschöpfe, die sich so rührend um Ardo kümmern.“ “GESCHÖPFE? Das letzte Mal haben diese Baumknutscher Grimmasch und mich ziemlich beleidigt. Verzeih mir, wenn ich wunderbar und Elfen nicht gerne zusammen in einem Satz erwähne.“ “Ihr Zwerge seid immer so engstirnig. Das sind doch nur semantische Missverständnisse. Wir sollten toleranter sein und von ihnen lernen. Ich bin sicher sie kennen einige faszinierende Geheimnisse.“ “In Sachen Fortpflanzung?“ “Nein...ich...ach, Forgrimm, du Miesepeter.“ “Ich werde meinen Geist weit öffnen, und werde mit ihnen im Zweifelsfall einige orthografische Geheimnisse teilen. Ich bin Experte für Imperative und Ausrufezeichen.... die ganze Welt scheint verrückt zu werden, wenn jetzt der Schleicher auch noch mit einem Weibsbild aus dem Gebüsch auftaucht, trete ich in den Streik. Ich frage mich womit DER auftauchen würde.... nem weiblichen Waldschrat? Romantisches Eicheln zählen im Mondschein. Dem wäre alles zu zu trauen, wenns Geld bringt.“ Jakoon und ich wechselten ein paar beschämte Blicke. Schliesslich brachen wir in Richtung Elfendorf auf.
Wir fanden Ardo genau so vor, wie wir ihn zurückgelassen hatten. Sein Zustand hatte sich nicht gebessert. Während Jakoon versuchte seine Blumen möglichst linkisch Alari in die Hand zu drücken, unterhielten wir uns mit Isaliel Schwingenschlag. Nebenbei, Alari war völlig verstört, dass ihr jemand tote, und etwas zerdrückte, Blumen andrehen wollte. Sie bestand darauf, dass sie diese Dinge nicht gerne gegen etwas Anderes eintauschen würde. Forgrimm und ich schwiegen diplomatisch, während Cuano mit Isaliel sprach. Wir erfuhren, dass in der Zwischenzeit ein starkes Zertaubra gewirkt worden war, und zwar in der nähe des alten Tempels. Beim Wort “Tempel“ schnellten Cuanos Augenbrauen in die Höhe. Anscheinend wachte die Sturmwächtersippe über etwas in einem Tempel. Schliesslich rückte Isaliel etwas widerwillig mit der Sprache raus. Es schien ein alter, bosparanischer Tempel zu sein, in dem in der Vergangenheit schwarzmagische Experimente stattgefunden hatten. Sie vermutete, dass dort unten auch ein Heilmittel gegen das Gift in Ardos Adern zu finden sei. Nun, da der Schutzschild gebrochen war, wäre es eine grosse Hilfe, wenn wir dort nach dem Rechten sähen. Insgeheim fragte ich mich, was sie gemacht hätte, wenn nicht irgendwer in ihrem Salasandra besoffen die Muroloscher Nationalhymne gegröhlt hätte. Sie hätte Ardo vermutlich eiskalt in seinem Zustand gelassen. Elfen... Nuja, einem geschenkten Grubenpony schaut man nicht ins Maul. Sie wies uns den Weg über einen kolossalen Ast hinüber zu einem verborgenem Tal.
Nachdem wir Jakoon von Alari los geeist hatten, mussten wir eine Weile an einem Bach entlang marschieren, bis wir zu einer Stelle kamen, an dem er sich gabelte. Da Forgrimm und Cuano eh über nasse Füsse klagten, entschieden wir uns dafür der schmaleren Schlucht zu folgen. Nach ein paar Windungen kam ein Felsüberhang in Sicht, unter dem sich eine gewaltige Masse rührte. “Oger!“ raunte Cuano. Anscheinend steckten ihm noch die Kämpfe im Jagdrevier in den Knochen. “Wir wollen uns doch nicht schon wieder mit einem MENSCHENFRESSER anlegen?“ Forgrimm zuckte nur mit den Schultern. “Ich hab mir sagen lassen, das Menschen überhaupt nicht nach Hühnchen schmecken.“ Ich nickte zustimmend und fasste grimmig meinen Hammer fester. Mit OGERN hatte ich noch eine Rechnung offen. Ich sah Cuano direkt in die Augen und sagte: “Du kannst ja mal versuchen, ob du heimlich etwas brauchbares in seinem Lendenschurz findest. Komm aber erst zurück, wenn du dir die Hände gewaschen hast. Ich werde diesem Untier da jetzt einen schönen, gepflegten Mittelscheitel ziehen.“ Damit drehte ich mich um und pirschte langsam auf den Oger zu. Forgrimm und Cuano wechselten einige erstaunte Blicke, und ich hörte Cuano wispern “Was für einen Testosteron Cocktail hast du ihm denn ins Bier gemixt, Forgrimm? So kenn ich ihn ja gar nicht. Sonst schlägt er ja erst unter Finte nach, bevor er mit dem Hammer ausholt.“ Forgrimms belustigte, gemurmelte Antwort verstand ich nicht mehr.
Wir kamen sehr nah heran, und die beiden hatten leise zu mir aufgeschlossen. Gerade als wir vorsichtig aus einem Gebüsch lugten, um die Lage besser in Augenschein zu nehmen, hatte Jakoon beschlossen, dass es zeitlich günstig wäre Flämmchen zu rufen. Der Kopf des Monstrums ruckte herum, als geschätzte zwei hektar Wald hellrot aufleuchteten, da das Beschwörungsritual gerade seinen Höhepunkt erreichte. Anscheinend hatte Flämmchen in der Zwischenzeit einen Fortbildungskurs bei irgendeiner astralen Avon Beraterin genommen, da er bei der letzten Oger-Wellness Kur im Jagdrevier ein paar grundlegende Fehler bei der Epilierung gemacht hatte. Er schoss schnurstracks an unserem Versteck vorbei, in einer Linie auf den Oger zu. Weiter hinten hörten wir Jakoon erschreckt quieken, als ihn das Monster kurz fixierte, und sich erhob. Wir hatten das Überraschungsmoment klar auf unserer Seite. Wir wurden immer besser darin uns selbst zu überraschen, sodass Forgrimm und ich sufzend, und wie von der Sehne geschnellt aus dem Gebüsch brachen. Cuano hatte bereits den ersten Pfeil auf der Sehne.
Erwartungsgemässerweise verging Flämmchen in einer spektakulären Feuersäule nach dem ersten Treffer, aber dann waren Forgrimm und ich heran. Während ich den Oger umrundete, baute sich Forgrimm vor ihm auf, und hieb ihm erst einmal herzhaft seinen Lindwurmschläger mitten in die Kniescheibe. “Na, auch nicht so anspruchsvolles, gesellschaftliches Leben hier draussen, Madame?“ Er sprang elegant zur Seite, als die Keule auf ihn nieder fuhr. “Dir bring ich Manieren bei!“ und damit gab er alle Zurückhaltung auf. Das Singen in der Luft belegte, dass Jakoon und Cuano fleissig mit ihren Langbögen arbeiteten. Inzwischen waren wir recht eingespielt, und während Forgrimm dem Ungeheuer tiefe Schnitte und Wunden zufügte, konzentrierte ich mich darauf die Knöchel und Schienbeine zu treffen, um ihn so zu Fall zu bringen. Jakoon und Cuano zielten weit über unsere Köpfe auf den Oberkörper des Ogers. Schliesslich hatten wir ihn nieder gerungen, und ihn von seinem Dasein erlöst. Cuano inspizierte ein paar Körbe und fand einen Wintermantel ganz aus Fellen. Der Oger musste irgendwo einen Stammeskrieger erwischt haben. Viel wichtiger aber für mich war die gewaltige Ogerkeule, die ich aus seinen Pranken wand. Das Ding hatte eindeutig mehr Bumms als mein Kriegshammer, und ich hatte die Wucht am eigenen Leib erfahren. Forgrimm sah mich etwas scheel an, als ich um seine Axt bat. Mit ein paar gut gezielten Hieben kürzte ich die Keule ein wenig. Sie lag mit dem Griff gut in der Hand, aber sie war natürlich völlig unausbalanciert. Ich plante aber auch nicht damit elegante Ausfallschritte zu machen. Wenn der Tempel wirklich so alt war, waren dort unten höchstens ein paar Untote... und die waren nicht für Fechtkünste bekannt.
Das Tal endete schliesslich an einer senkrechten Felswand, in der der Bach verschwand. Kein Tempel weit und breit, und so marschierten wir wieder zurück, um die andere Abzweigung zu nehmen. Die führte uns dann auch prompt unter einigen alten Säulenbögen hindurch, allesamt fast zerfallen. Trotzdem musterte ich anerkennend die Stümpfe. Irgendwer hatte sich hier die Mühe gemacht alles aus hartem Granit herzustellen. Solide Arbeit, etwas grob und schludrig, aber es hatte sicher lange gedauerte den Stein zu schleifen. Wir fanden auch ein zerfleddertes , altes Tagebuch von einem gewissen Thargazz. Sah sehr alt aus, und Cuano stopfte es in seinen Beutesack. Kurze Zeit später standen wir vor dem Eingang zu einem Areal, dass wie der ehemalige, bosparanische Tempel aussah, den uns Isaliel beschrieben hatte. Innen wimmelte es von Hirschkäfern und Riesenschrötern. Während wir uns durch den Tempel bewegten fiel uns ein gewaltiger Schatten zu unserer Linken auf. Ein kleines Stückchen weiter schien sich eine verfallene Rotunde zu befinden, in der etwas waberte. Davor war aber eine recht massive Gestalt aufgebaut. Als wir uns näherten, stellte es sich als Felsengolem heraus, der mit allerlei seltsamen Mustern geschmückt war. Sie sahen vage vertraut aus. Gerade als wir sehen wollten, was dort hinter ihm so waberte, schlug der Golem die Augen auf und begrüsste uns reichlich unfreundlich mit: “Nur dhao zerzanda, niemand darf passieren!“ Und damit knallte er Jakoon seine Faust vor die Brust. Der Schlag liess den Magier einige Meter durch dir Luft segeln.
Wie sich heraus stellte war dieser Golem ein extrem zäher Gegner. Nur die heftigsten Wuchtschläge vermochten ihm wirklichen Schaden zuzufügen, und er teilte grosszügig aus. Forgrimm und ich hatten grosse Mühe nicht von ihm getroffen zu werden.Selbst mit einem Schild will man nicht von einer Granitfaust von der Grösse eines Findlings getroffen zu werden. Jakoon hatte sich wieder aufgerappelt und war ziemlich wütend. In regelmässigen Abständen schlugen eindrucksvolle Kulminatio Kugelblitze in den Golem. Das machte ihm sichtlich zu schaffen, und auch Cuanos Sternenregen liess ihn zusammen zucken. Letztendlich fiel er stocksteif um, und gab den Blick auf das wabernde Etwas frei. Forgrimmm stöhnte auf, als er erkannte, dass wir den nächsten Eingang zu Phileassons Globule gefunden hatten. Schweissüberströmt meinte er: “Phileasson muss warten, ich will erst sehen, ob wir das Heilmittel für Ardo im Tempel auftreiben können. Der und seine spinnerten Hochelfen müssen sich gedulden.“ Wir stimmten zu, und nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter in Richtung innerer Tempeleingang.
Als die Treppe in den Tempel hinab kurze Zeit später in Sicht kam, erkannten wir eine bärtige Gestalt, die neben den Stufen auf uns zu warten schien. Jakoons Gesicht wurde besorgt, als wir näher kamen. Der Bärtige steckte in einer dunkelbraunen Robe, die aufwändig verarbeitet zu sein schien. Er begrüsste uns mit den Worten “Ah, Versuchsgruppe zwei betritt den Schauplatz. Nun wirbeln all diese Fragen durch euren kleinen, unbedeutenden Geist.“ Er grinste dabei überheblich. Forgrimm baute sich mit verschränkten Armen vor ihm auf, während ich mich rechts von ihm nonchalant, und betont unauffällig auf meine neue Ogerkeule lümmelte. Cuano bewegte sich auf die linke Seite und hielt den Bogen locker in der Hand. Nur Jakoon wahrte etwas Abstand, und schien etwas in sich zusammen zu sinken. Forgrimm fragte ihn herausfordernd: “Versuchsgruppe? Wer bist du?“ Immer noch überheblich grinsend, und völlig ohne Furcht entgegnete der Fremde “Meine Name ist Archon Megalon, und ich erforsche die menschlichen Emotionen. Mein derzeitiges Experiment befasst sich mit der Angst als Gegenspieler zur Gier. Ihr seid die Probanden,“ “Ich bin ein Angroscho mit einem sehr limitierten Vorrat an Geduld.“ entgegnete ich, weil mir sein Hochmut schon sehr auf die Hutschnur ging. Der Kerl war so sympathisch wie ein schleimiger Morfu. “Ah, das Subjekt ist sich seiner Situation noch nicht bewusst. Sehr schön, so werden störende Einflüsse ausgeschlossen.“ Jakoon meldete sich von hinten, händeringend und sehr devot: “Wenn ich anmerken dürfte, wir haben hier die grosse EHRE einem der mächtigsten DRUIDEN gegenüber zu stehen. Wir werden mit Freuden versuchen euch behilflich zu sein.“ Forgrimm runzelte die Stirn, und wandte sich wieder der bärtigen Erscheinung zu. “Soso, wir sollen also Brüllhamster im Labyrinth spielen.“ “Ich schlage euch einen Handel vor. Wie profitabel dieser für euch ausgeht hängt von euren Entscheidungen in diesem Experiment ab.“ Cuanos Augen begannen zu leuchten, aber Forgrimm fuhr ungerührt fort: “Dann lass mal hören, Ruine.“ Ein kleiner Muskel unter dem Auge des Druiden begann zu zucken. “Versuchsgruppe zwei zeigt einen sehr ausgeprägten eigenen Willen. Es heisst DRUIDE, nicht Ruine. Ich benötige einige Siegelsteine aus dem Labyrinth unter diesem Tempel. Das Heilmittel, dass ihr für euren Freund sucht, befindet sich im Zentrum des Tempels, bewacht von einem Wesen, von unglaublicher Macht. Wenn ihr es besiegt, werdet ihr das Heilmittel in den Händen halten. Die Siegelsteine, die ich benötige, können dafür benutzt werden dieses Wesen zu schwächen. Werden sie benutzt, sind sie allerdings wertlos, und ich werde euch nicht für die fehlenden Steine entlohnen.“ Ich fragte daraufhin: “Ach, und da du dieses Wesen nicht selber umlegen kannst, suchst du hier unter dem Deckmäntelchen eines Experimentes ein paar Söldner, die dir deine Steinchen beschaffen, RUINE?“ Verärgert drehte er sich zu mir. “Du kannst den Sinn dieses Experiments mit deinem kleinen Hirn doch gar nicht erfassen. Hier geht es um einen wissenschaftlichen Feldversuch. Thesen und Antithesen müssen geprüft werden. Der Einfluss der Angst auf den Ablauf ist ein wesentlicher Bestandteil. Ich stelle die These auf, dass ihr im Lauf des Experiments versagen werdet. Die daraus folgende Antithese ist, dass ihr nicht freiwillig dort runter geht, weil ihr nicht den Mumm dazu besitzt, und ich euch dort hinein ZWINGEN muss.“ Cuano meinte von der anderen Seite “In diesem Buch steht tatsächlich eine etwas laienhafte Abhandlung über die Angst als Motivation...“ Verärgert wirbelte Archon Megalon zu Cuano herum. “Das ist mein Buch, du kleiner, ungehobelter Dieb. Gib das sofort wieder her!“ Forgrimm betrachtete das ganze Geschehen mit versteinerter Miene, Jakoon versuchte unauffällig einen günstigen Fluchtvektor zu finden, da Druiden für ihre finsteren Beherrschungszauber bekannt waren. Meistens musste sich ihr Ziel in der Sicht des Druiden befinden.
Ich befand mich nun genau im Rücken des Druiden, und begann “Interessante These, logische Antithese. Daher komme ich zu folgender Synthese. Ich kann mit meiner Keule schneller deine Schädeldecke treffen, als du Bannbaladin oder Zwingtanz sagen kannst.“ Forgrimm nickte zustimmend, was Archon Megalon aus den Augenwinkeln wahr zu nehmen schien. Ich fuhr fort: “Kommen wir jetzt zu Teil zwei des Experiments für schleimige RUINEN mit übersteigertem Selbstwertgefühl. Versuchsgruppe zwei wird jetzt ganz friedlich dort hinunter gehen, die Siegelsteine holen, und anschliessend eine angemessene Belohnung erhalten, während sich die Versuchsleitung entspannt und keine zu schnellen Bewegungen macht.“ Betont langsam drehte sich Archon Megalon mit funkelnden Augen wieder zu mir um. “Nun gut, das ist eine willkommene Bereicherung für mein Experiment. Ihr dürft das Buch behalten, lies es, vielleicht kannst du ja noch etwas daraus LERNEN, obwohl ich es bezweifle. Ich werde euren Fortschritt überwachen.“ Forgrimm holte den japsenden Jakoon, und schleifte ihn am Arm wortlos am Druiden vorbei. Cuano und ich folgten ihnen langsam, ohne den zornigen Druiden aus den Augen zu lassen.
Als wir am Treppenende ausser Sicht waren, grinste mich Forgrimm an, und klopfte mir auf die Schulter. “Ka roboschan hortiman Angroschin. Wer sagt's denn, da wird aus dir doch noch ein richtiger Angroscho.“ “Sachst du so in deinem jugendlichen Leichtsinn. Meine Knie waren ziemlich weich, als Cuano ihm das Buch geklaut hatte.“ “Ha, ja, hehe.“ Und damit grinste er Cuano an. “Eins muss man dir lassen, du hast Mut, Schleicher.“ Cuano grinste breit zurück. “Ich habe noch keinen Menschen getroffen, von dem ich erwarten würde, dass er deiner Axt stand hält, wenn du wütend bist... ausser mir natürlich, da meine Fechtkünste schon legendär sind.“ Forgrimm grunzte abfällig. Der immer noch zitternde Jakoon fragte plötzlich: “Sagt mal, wir sind nur Versuchsgruppe zwei... wer ist dann Versuchsgruppe eins?“ Wir standen am Ende der Treppe, die auf einer Art Balustrade um einen weitläufigen Innenhof endete. Die Gewölbedecke war vor langer Zeit eingestürzt und gab den Blick auf den blauen Himmel und Baumkronen frei. Zwischen den Ritzen des Pflasters im Innenhof sprossen dicke Büschel Gras, und überall lagen Säulen- und Deckenfragmente verstreut. Auf der anderen Seite des Innenhofs war ein Tor mit mehreren Sockeln davor zu erkennen, und von unten Drang plötzlich eine weibliche Stimme herauf: “Nivin, hör mit diesem mädchenhaften Geschwätz von Träumen auf. Wir sind hier um in ihr grausames und wunderschönes Antlitz zu blicken. Nein, sie hat kein Gesicht wie ein Totenschädel.“ Wir hatten anscheinend Versuchsgruppe eins gefunden.
MisterXYZ
08.08.2012, 01:33
Sandor stand wie so oft oben im Frettchen am Fenster, ein helles Ferdoker in der Hand, und schaute in den Regen, der seine feuchte Last unablässig auf den Ferdoker Straßen entleerte. Viele Menschen waren bei diesem Wetter nicht mehr auf den Straßen zu sehen. Er hatte zwar von einigen Händler gehört, die auch im stärksten Regen Wetter und Krankheit zum Trotze ihren Stand nicht verließen, um nicht einen möglichen Kunden zu verpassen, aber von seinem Fenster aus hätte Sandor sowieso keinen der Stände erspähen können, da diese allesamt außer Sichtweite lagen. Die Taverne war zu diesem frühen Abend zum Zeitpunkt der Dämmerung schon vergleichsweise voll, bis auf einen der Tische waren alle Plätze besetzt und doch strömten immer wieder weitere Gäste zum Eingang hinein. „Das muss am Wetter liegen“, dachte er. „Oder an dem Mord, der sich kürzlich zugetragen hat.“
Der alte Eelko, ein Obdachloser aus Fernhain, war tot aufgefunden worden und so wie es aussah, gab es noch keinen Hinweis auf den Täter. Diese kleine, aber nicht unerhebliche Tatsache, bestärkte natürlich nicht unbedingt das Vertrauen in die Obrigkeit, zumal kurz nach dem Fund des Leichnams Gerüchte die Runde machten, wonach Eelko schrecklich zugerichtet worden sein sollte. Manche sprachen von abgetrennten Gliedmaßen, andere von einem abgeschlagenen Kopf und weitere schworen Stein und Bein, dass dem Bettler sogar das Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen sein worden sollte. Dann gab es wiederum welche, die erzählten, dass dem armen Eelko alle diese Dinge auf einmal widerfahren sein sollten. Da sich der Mord in der Dämmerung zugetragen hatte, suchten viele Einwohner Ferdoks Schutz in der abendlichen und nächtlichen Gesellschaft anderer Leute und so war es die letzten Tage übermäßig voll im Frettchen gewesen, worüber sich Wirt Schotterbusch geschäftsbedingt sehr gefreut hatte. So sehr, dass er sogar, ganz entgegen seiner Gewohnheit und Natur, Sandors Freundin Aline, die als Schankmagd im Frettchen arbeitete, eine hübsche Summe als Bonus gezahlt hatte. Aline hatte sich sehr darüber gefreut und war die letzten Tage bester Stimmung gewesen und dass wiederum freute auch Sandor sehr. Etwas hatte er ihr noch dazu gegeben und dann hatten sie ihr eine wunderschöne, relativ wertvolle Kette mit einem neckischen Anhänger gekauft, der, wie Sandor fand, ihre einzigartig schönen blau-grünen Augen, in denen er sich regelmäßig verlor, nur noch mehr betonte.
Als er freudig die Stimmen weiterer Neuankömmlinge in der Taverne vernahm, drehte Sandor sich um und trat weg vom Fenster, denn gut die Hälfte seiner Mannschaftskameraden, der Flinken Frettchen, war nun eingetroffen. Sandor ging in Richtung Theke, um sie zu begrüßen und ihnen dort Gesellschaft zu leisten. Einen kurzen Blick auf Aline konnte sich Sandor dabei allerdings nicht verkneifen und sie sah seinen Blick, sah, dass ihm gefiel, was er sah, lächelte wissend und wandte sich weiter den Gästen am größten Tisch der Taverne zu seiner Rechten zu. Kaum waren seine Kameraden von den Flittchen vor wenigen Augenblicken eingetreten gewesen, hatte sie auch gleich schon eine Runde Ferdoker bestellt und Aline und Schotterbusch kamen, auch aufgrund der vielen Gäste, kaum mehr mit der Bedienung und dem Nachschenken nach. Natürlich tranken sie Ferdoker und nicht diesen Kram aus dem Mittelreich. Ein wahrer Ferdoker trinkt auch nur ein Ferdoker, pflegten sie zu sagen und wer würde es wagen, ihnen zu widersprechen, wo sie doch diejenigen waren, welche die Fahne Ferdoks im Imman hochielten.Sandor lächelte belustigt in sich hinein, diese hier waren sicher nicht wegen des Wetters oder des Mordes gekommen. So war es richtig, auch Sandor ließ sich keine Angst machen, er war der „Drache“, zehn Jahre nun schon und er würde sich nicht so einfach das Herz heraus reißen oder den Kopf abschlagen lassen oder was sich die ängstlichen Ferdoker sonst für Schauermärchen ausdenken mochten.
Heiter begrüßte er zunächst Hajo, einen jüngeren Spieler, der noch nicht lange in der Mannschaft spielte, ihm von seinem Standpunkt aus gerade am nächsten stand und machte sich dann sogleich daran, dies bei allen seinen Mannschaftskameraden zu wiederholen. Als er einen jeden begrüßt hatte und sich ein wenig unterhalten hatte, einigte man sich auf ein kleines Trinkspiel am späteren Abend und bevor Sandro sich in Richtung Aline aufmachte, sagte er noch, etwas lauter, in Richtung Wirt gewandt: „Noch drei helle Ferdoker für jeden von uns und auch für alle übrigens Gäste, die dies wünschen. Geht dann auf mich.“ Die Männer lachten oder applaudierten und Schotterbusch stöhnte. Sandor zahlte schnell und legte noch ein üppiges Trinkgeld drauf, auch weil er wusste, dass es dem Wirt nicht gefallen würde, wenn er seine Bedienung nun für wenige Minuten von Arbeit abhalten würde. Aber sie hatten es öfter so gehalten, auch wenn Schotterbusch sehr eigenbrödlerisch und kauzig wirkte, so akzeptierte er es stets diese wenigen gemeinsamen Momente in während ihrer Arbeitszeit. Schotterbusch und Sandor kannten sich nun schon seit so vielen Jahren und zweiterer war der Star des Teams, des den Namen der Taverne trug. Ohne die Taverne hätte es kein Team gegeben und ohne das Team wären deutlich weniger Gäste in der Taverne. Für beide Seiten eine lohnende Partnerschaft.
Sandor gab Aline durch ein kurzes Nicken zu verstehen, dass er mit ihr reden wollte und sie setzten sich auf einen der wenigen momentan freien Plätze hinten an der Wand. Aline lehnte ihren zarten Kopf an seine starke Schulter und schloss die Augen, wie sie es öfter tat. „Ich kann heute Abend nicht noch mit zu Dir kommen“, sagte sie, „es wird spät werden und es sind viele Leute da. Dann werde ich zu müde sein, um zu irgendetwas zu gebrauchen zu sein.“ Sie hätte das nicht sagen müssen, Sandor hätte es auch so gewusst und er hatte vollstes Verständnis dafür. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte nur: „Na, Hauptsache, Du schläfst uns hier jetzt nicht ein.“ Sie lächelte nur und schmiegte sich enger an ihn. Friedlich saß sie da, an ihn gelehnt, mit den roten Wagen, ihrer weichen Haut, ihren auch geschlossen schönen Augen, den wohlgeformten, kleinen Ohren und dem goldenen Haar. In solchen Momenten wurde Sandor klar, wie sehr er Aline liebte und wie sehr er auch wiederum froh war, jemanden um ihn zu haben, der ihn so liebte, wie sie es tat. Es war nicht nur, dass Aline für ihn die schönste und stilvollste Frau in ganz Ferdok war, nein er war auch froh, jemanden gefunden zu haben, dem er sich anvertrauen konnte, mit dem er auch mal über Dinge sprechen konnte, die ihn beschäftigt hatten. Klar, über einige dieser Sachen konnte er auch mit seinen Mannschaftskameraden sprechen oder hatte dies früher auch immer mit Lares getan, als dieser nach Ausbilder der Frettchen war. Aber Lares war nicht mehr Ausbilder der Frettchen, sondern Anführer der „Bürgerwehr“, wie er es nannte und mit den anderen besprach er eher allgemeinere Dinge. Auch und gerade aufgrund seiner Stellung in der Mannschaft und sogar in ganz Ferdok fiel es Sandor schwer, sich anderen Menschen zu öffnen. Er kam mit allen gut aus, verstand es, sich mit Leuten zu unterhalten, auf sie einzugehen, aber wie würden die Leute reden, wenn der „große“ Sandor Kunger, der Held der Ferdoker Frettchen, offen über private Probleme reden würde? Früher, als er hier zu spielen begann, war es leichter, er hatte vieles damals Lares anvertraut. Aber mit dem Aufstieg seines Sternes am Horizont war diese Bürde gewachsen und Sandor hatte sich nie jemandem anvertrauen können und sich manchmal gewünscht, einfach nur ein Spieler unter vielen zu sein. Allerdings ertrug er diese Bürde, obwohl sie ihm nicht behagte, stets tapfer und ehrenvoll. Und dann hatte Schotterbusch Aline eingestellt und für Sandor war wieder die Sonne aufgegangen. Dies war schon einige Zeit her und aus anfänglichem beiderseitigem Begehren war eine vertrauensvolle Liebe gewachsen. Ohne, dass das Begehren nachgelassen hätte, dachte Sandor und lächelt in sich hinein. Durch das Fenster schräg gegenüber sah er, wie der Regen nun in die vollkommenen Dunkelheit viel. Eine Sache allerdings hatte er auch nicht Aline erzählt, wurde sich Sandor nun bewusst. Zumindest nur halb.
Er griff nach seiner Brust, fühlte den Talisman und atmete erleichtert durch. Trotz dem Lärmpegel, der von den Gästen und insbesondere von den Frettchen ausging, hörte Sandor in diesem Moment nur das stetige Prasseln des Regens auf dem Dach. Damals, vor 13 Jahre, an dem Abend als sein Vater starb, hatte es auch geregnet. Seitdem war es ihm schwergefallen, sich anderen zu öffnen – vielleicht auch DESWEGEN?
Lange hatte dieser in der kalten Jahreszeit darnieder gelegen, in ihrem einfachen Haus hier am Ugdan-Hafen. Er hatte Fieber, musste husten, konnte das Bett nicht verlassen. Sandor hatte ihn gepflegt, immer in der Hoffnung, dass die Krankheit vorbei gehen würde. In den frühen Jahren seines Lebens war der Vater Abenteurer gewesen, hatte viel von Aventurien gesehen und dabei auch das eine oder andere Abenteuer erlebt gehabt. Später war ihm dann passiert, was wohl den meisten Männern irgendwann einmal passiert, er war nach Ferdok gekommen und hatte dort eine Frau kennen und lieben gelernt. Sie hatten damals noch einige Straßen vom Praiosplatz entfernt gelebt, nicht hier am Hafen, sondern in einem richtig schönen Haus. Die Mutter hatte für einen der reichen Adligen in der Grafenstadt im Haushalt gearbeitet – dort hatte sie der Vater nach einem seiner Abenteuer das erste Mal gesehen und der Vater hatte einiges Geld von seinen Abenteuern über gehabt und dann einen Nebenverdienst als Spitzel bei der Stadtwache angenommen. Irgendwann, in einer Zeit, an die Sandor sich nicht mehr erinnern konnte, musste dann Vaters Leben aus den Fugen geraten sein, er hatte seine Frau und Sandor seine Mutter verloren. Der Vater arbeitete nicht mehr für die Stadtwache und musste eine schlechte bezahlte Arbeit im Hafen im ehrwürdigen Handelshaus Stoerrebrandt als Kistenschlepper annehmen. Er hatte allerdings das Glück gehabt, dass er aufgrund seiner kräftigen Statur vermochte, mehr Kisten zu schleppen als die anderen Arbeiter, sodass er immer eine kleine Prämienzahlung erhielt, die ausreichte, um zusätzlich zum kleinen und schlechte verdichteten Haus am Hafen auch noch seinen Sohn, ihn Sandor, aufzuziehen. Die Kraft seines Vaters war unter allen Arbeitern der Stoerrebrandts legendär und wurde ihm nicht geneidet, sondern gegenteilig, sogar so sehr geachtet, dass man ihn dort nur nach den „Drachen“ nannte.
Seit einigen Tagen allerdings verließ den „Drachen“ seine Kraft und der gerufene Geweihte hatte Sandor sachte darauf vorbereitet, dass seine Anstrengungen am Ende nicht zum Erfolg führen würde. Bleiern trat Sandor ins Zimmer seines Vaters, hörte das Prasseln der Lunge seines Vaters, dass sogar das stetig höhlende, tönende Tropfen des Regens übertönte und wechselte behände die Kerze am Nachttisch seines Vaters. Die teuren Fackeln, welche den Reichen zur Verfügung standen hatten sie sich schon lange nicht mehr leisten können. Sandor setzte sich neben seinen Vater auf den alten Schemel, betrachtete den schwachen, noch kämpfenden Körper und hörte auf des höhnische Trommeln des Regens. Während der Atem seines Vaters immer schwächer ging, füllten sich seine Augen mit große, schweren Tränen, die Sandor gar nicht erst zu unterdrücken versuchte. Während das Licht der Kerze vor seinen Augen zu einem großen, leuchtenden Kreuz verschwamm, vernahm er ganz leise, kaum hörbar, die schwache, aber wohlbekannte Stimme seines Vaters.
Sandor stand auf und beugte sich dicht zu seinem Vater hinab. „Nicht reden“, sagte er, „Du brauchst Deine Kraft noch.“ „Komm noch etwas näher, Sandor“, sagte der Alte und dieser tat, wie ihm geheißen. „Meine Kraft schwindet, das wissen wir doch beide nur zu gut. Jetzt ist die Zeit gekommen für Dich, etwas zu erfahren, das ich längst in der Vergangenheit begraben glaubte. Du bist noch ein Kind, aber das, was ich Dir jetzt erzähle, wirst Du brauchen, um schnell ein Mann zu werden.“ Eitriger Schleim tropfte ihm aus der Nase und Sandro erhob sich, um schnell ein Tuch zu holen. „Nicht“, flüsterte sein Vater und hielt ihn fest. Sandor setzte sich, die Augen voller Tränen. „Weine nicht“, sagte der Vater, „denn manchmal kann ein Ende auch der Anfang von etwas neuem sein. Du wirst an meiner statt unser Erbe weiter führen und ich werde Dir sagen wissen, was Du wissen musst, um nicht die gleichen Fehler zu begehen, die ich einst beging. Nimm mir meinen Talisman ab und hänge ihn Dir an meiner statt um den Hals!“
„Aber Vater“, entgegnete Sandro, „den hast Du immer getragen, solange ich denken kann, den werde ich Dir jetzt sicher nicht kurz vor Deinem Tode wegnehmen, ich weiß doch, wie sehr Du daran hängst.“ Die unwirsche Reaktion seines Vaters überraschte ihn. „Tu, was ich Dir sage, verdammt!“, zischte er und Sandro tat, wie ihm geheißen. Er fühlte sich auf einmal etwas besser, hatte die Kraft, seine Tränen zu unterdrücken. Als er wieder auf seinen Vater blickte, zuckte er erschrocken zusammen. Dieser wirkte auf einmal noch schwächer und gebrechlicher als vorher. „So … ist es gut.“, brachte er zustande. „Und nun höre … bevor es zu spät ist.:
Diesen Talisman erhielt ich einst von meinem Vater und dieser von seinem Vater. Er ist das Erbstück ... unserer ... Familie und wird uns in jeder Generation schützen und stärken. Eine alte Geschichte unserer Familie besagt, dass … der Talisman einst von einem unserer Vorväter aus einer Drachenschuppe gemacht wurde. Der Schuppe eines Drachens … den eben dieser Vorvater getötet hatte. Dieser Talisman war es, der mich aus dem Leben eines einfachen Stalljungen zum Abenteurer werden ließ, der mich zahlreiche Schätze erbeuten ließ, der einen schwächlichen Jüngling zu einem starken Mann werden ließ. Ihn nicht zu tragen, ist ein schlechtes Omen. Es bringt unserer Familie Unglück!“
„Aber Vater, woher willst Du das denn wissen, wenn Du ihn doch immer getragen hast?“, sagte Sandor und beugte sich noch etwas weiter hinab, da die Stimme seines Vaters jetzt fast ganz zu versagen schien. „Weil ich gesehen habe, was passierte, wenn ich es … nicht tat.“ Die Stimme seines Vaters schien nun nicht nur durch das Bevorstehende, Unvermeidliche, brüchig, sondern auch zusätzlich bleiern. „Vor elf Jahren fiel mir der Talisman vom Hals, nahe des Praios … Platzes , direkt hinein in die Kanalisation. Ich hatte einen wichtigen … Auftrag der Stadtwache zu erfüllen und musste schnell weiter, nahm mir aber vor, sie am nächsten Tag zu holen … An diesem einen Tag, den ich nicht den Talisman trug, habe ich meine Arbeit, mein Haus und meine Frau, … Deine Mutter verloren. Ich wurde bei meiner Tätigkeit als Spitzel enttarnt und festgehalten, sie sagten, sie würden Fenia nichts tun, wenn sie nach Hause käme, wenn ich kooperieren würde. Aber die Stadtwache … hatte mitbekommen, wie sie bei uns zu Hause eindrangen und stürmten das Haus … das letzte, was die Handlanger taten, bevor sie selber starben, war Fenia zu töten. Ich selber wurde dann befreit, die Stadtwache war schnell unten am Hafen gewesen, wo ich ermittelte … bevor dort jemand etwas von den Geschehnissen weiter oben in der Stadt erfahren konnte. Als Spitzel wollten sie mich dann allerdings nicht mehr, da die schnelle Aktion viel Aufsehen erregt hatte und es sich herumgesprochen hatte, womit ich so mein Geld verdiente … das Haus konnte ich mir nicht mehr leisten und auch sonst keiner wollte mich, der zusätzlich noch ein Kind hatte … beschäftigen … hatten Angst, dass ich spioniere oder wegen Dir mal nicht … zur Arbeit … kommen kann. Nur die guten Stoerrebrandts gaben mir eine Anstellung, das muss am Talisman gelegen haben … denn den hatte ich da ja schon wieder … ich war durch ihn noch immer stark und ausdauernd … sie nannten mich den „Drachen“, so st..ark war ich. Ich bekam mehr Gehalt … der Talisman hat uns gerettet, wir führten ein besseres Leben als viele and...ere hier am Hafen, aber meine Schuld hat er nicht ver...gessen. Du musst ihn tragen … ein Kunger … ohne Talis...man, das ist ein bö...ses Omen, es stür...zt u...ns ins Verderben.“
Die Tränen waren wieder da. Mit erstickter Stimme brachte Sandor nur ein „Ja, das werde ich!.“ zustanden. „Tr....a....ge... ihn mit S....tol...z. Du … b....i....sss.....d....jetzt der Dr....Dr.....Dr...“ Der Wille war da, aber die Kraft fehlte. Er brachte das Wort nicht mehr heraus. „Drache“, sagte Sandor schwer und ein letzter Blick in die Augen seines Vaters verrieten ihm, dass er richtig lag. Dann war er fort.
In den nächsten Jahren schlug sich Sandro als obdachloser Bettler neben anderen Waisenjungen durch. Seine Kraft ermöglichte es ihm, auch die schweren Wetterlagen zu überstehen und befolgte strikt den letzten Wunsch seines Vaters und nahm den Talisman nie ab. Nur dadurch, war sich Sandor sicher, hatte er es im Gegensatz zu vielen anderen geschafft. Bei einem Spiel Imman mit anderen Herumtreibern seines Alters, er hatte sich schon 5 Jahre durchgeschlagen, war Lares aufgetaucht. Er hatte ihn zu einem Training bei den Frettchen eingeladen … „Nur zur Probe“, hatte Lares gesagt. „Nur zur Probe“, hatte Sandor überlegen geantwortet. Dabei war es nicht geblieben, Lares hatte sich gekümmert, er bekam eine Wohnung, wurde jüngster Ferdoker Immanspieler aller Zeiten und musste fortan nie wieder auf der Straße schlafen. Lares war immer wieder aufs neue von ihm beeindruckt und eines schönen Tages sagte er, um auch die anderen anzuspornen: „Hier, seht euch doch mal an, wie der Sandor da immer wieder durchgeht, so müsst ihr das machen. Wie ein ...“ .
„Wie ein Drache“, sagte Sandor. „Wie ein Drache“, nickte Lares. Seitdem war er der Drache, auch in der Mannschaft und bald schon in ganz Ferdok. Ja, er hatte sich zeitweise blind mit Lares verstanden, der hatte sich gekümmert. Aber Lares war nun der Anführer der Schwarzaugen-Bande und Sandor wieder für sich geblieben – trotz all der Leute um ihn herum. Bis Aline kam. Sie erhob sich langsam neben ihm, um wieder der Arbeit nachzugehen: „Trink nicht zuviel, mein Drache“, sagte sie. „Keine Sorge, ich lasse Dir was übrig“, scherzte er und Aline verdrehte im Spaß die Augen.
Nun war es Zeit für das Trinkspiel und Sandro setzte sich zu den anderen Frettchen. Das Trinkspiel ging lange – Sandro konnte nicht sagen, wie lange, aber irgendwann musste er austreten. Er warf einen kurzen Blick auf die Straße unter ihm, ging dann hinter und nahme die Tür zum Hinterausgang.
Als er sich erleichterte, merkte er, wie ihm sein Talisman entglitt. Panisch versuchte er ihn zu halten, aber er fiel in die Dunkelheit hinein. Irgendwo dort, bei den Kisten musste er sein. „Verdammt, den darf ich nicht verlieren, sonst geht es mir wie Vater“, dachte er und suchte fieberhaft. Während er noch überlegte, wo er weiter kucken sollte, hörte er leiste ein Geräusch hinter sich und drehte sich langsam um...
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Quellen:
Das Schwarze Auge - Drakensang
http://www.koschwiki.de/index.php?title=Hauptseite
http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Hauptseite
http://drakensang.wikia.com/wiki/Drakensang_Wiki
hangingtree
09.08.2012, 19:43
Dramatis Personae: Praiodan Elmbrecht
Ort: Garethien
Zeit: 05. Ingerimm 1005 B.F.
Das Licht Praios' war erloschen, nun spendeten nur der Schein der Sterne am dunklen Himmelszelt und die blanke Madascheibe etwas Helligkeit. Praiodan war zu lang gelaufen. Zu sicher war er sich gewesen, dass genau dort eine Taverne hätte kommen müssen. Das „Wirtshaus am hohlen Stein“ hatte er vor Jahren einmal aufgesucht, als er es von einer Reise aus Wehrheim schon zu später Stunde nicht ganz bis nach Gareth vor Sonnenuntergang schaffte. Gerade der Wirt Gänsequast mit seiner brummeligen, aber doch sehr gastfreundschaftlichen Art, sorgte für einen angenehmen Aufenthalt. Seine Tochter, die er alleine groß zog, weil die Mutter eines Tages einfach verschwunden war, war, als er sie das letzte Mal gesehen hatte, ein bildschönes Mädchen gewesen. Sie war besonders vom goldenen Zepter fasziniert gewesen und Praiodan ließ es sie sogar einmal halten.
Doch es war nur Dunkelheit zu finden. Das war der stolze Praios-Geweihte, als der er sich immer noch sah nicht gewohnt. Auch wenn er Phexens Sternenzelt sehr schätzte, mochte er das Licht gerade wegen seiner Klarheit. Bedenklich strich sich Praiodan durch seine grauen Barthaare. „Es muss doch irgendwo hier…in Phexens Namen…“, er blickte zum funkelnden Sternenzelt hinauf, „…Sterne leuchtet heller, damit ich mehr sehen kann!“, schrie er hinauf ins All und kam sich dabei ganz klein vor.
Das war es also. Das war das Gefühl, das er gesucht hatte. Freiheit. Allein mit Praios und dem Glauben daran seiner Gnade gewiss zu sein unter den Sternen wandern. „Ich vertraue in Dich. Ich glaube an Dich.“, murmelte er sich selbst zu, doch war er sich nicht ganz sicher, zu wem er dabei sprach. Vor genau einem Jahr hatte er dieser Worte einer Frau zugeflüstert, die nun tot war, wegen der Engstirnigkeit des praiotischen Pöbels, wie er sie nannte. Sie war eine Hexe. Nun gut. Praiodan wollte ihr helfen, weil er sich ihr näher gefühlt hatte, als vielen anderen Menschen je zuvor, doch seine Kirche schätzte diese Offenheit nicht und neben den ganzen anderen Ungeflogenheiten, die sich der gute Herr Eimbrecht herausgenommen hatte, war er in der Stadt des Lichts nicht mehr tragbar gewesen. Ihm wurde angeboten nach Thorwal zu gehen, als letzte friedliche Lösung, doch das hatte er abgelehnt. Er würde nach Thorwal gehen. Irgendwann, nämlich genau dann, wann er wollte. „Das ist mein Recht!“, schrie Praiodan in die Nacht hinaus und spürte einen kalten Wind, der wild durch die Blätter der Bäume fegte, ihm entgegenströmen.
Eine Stimme schien im Wind mitzurascheln, doch sie war zu undeutlich, um sie zu verstehen. Der Wind wurde stärker und kälter. Praiodan fröstelte es etwas. „Lass ab! Kehr um!“ Da war es ganz deutlich zu hören, als wäre die Stimme die aus dem Wind sprach direkt neben seinen Ohren gewesen. „Wer…wer ist da?“, schrie er, doch der Wind heulte zu stark und übertönte ihn. Praiodan krümmte sich vor Kälte.
Dann war alles still. Der Wind war hinfort, auch die Kälte und vor dem Praiosgeweihten stand mitten im blassen Schein des Madamals eine bildhübsche, junge Frau in zerrissenen Kleidern. Er erkannte sie an ihren Augen. „Mala, was…was ist mit Dir…“ Brutal fing sie an zu schreien, zückte ein Messer und rannte auf ich zu. Staub flog dabei in Luft und wedelte sich auf zu dichten Wolken. Praiodan war wie paralysiert.
Die Steineiche zum Mond der Hesinde
»Es ist doch nur für eine Nacht!« sagte Hannes Bechthild zu seiner Frau Siglinde. Die stand in der Tür des eingeschossigen Hauses und schaute ihn mürrisch an. Sie hatte sich eine halblange Jacke mit einem Kaninfellkragen übergeworfen. Denn der hereinbrechende Abend zur Wintersonnenwende war kalt. Vor dem Haus türmten sich leichte Berge von den Schneefällen der letzten Tage. Hannes schaute seine Frau in ihrer Jacke und dem sichtbaren langen Rock, ohne jegliche Schlitze an der Seite, noch mal an. Er nahm ihre beiden Hände und drückte sie. Dabei öffnete sich die eilig übergeworfene Jacke etwas. Ein einfacher Dolch, den sie an einem Ledergürtel trug, kam zum Vorschein. Hannes lächelte sie an: »Ich finde das sehr nett, dass Du so großen Wert auf korrekte Kleidung legst, auch wenn es nur für wenige Schritte ist.« Doch die gutgemeinten und als Aufmunterung gedachten Worte verflogen in das Nichts des hereinziehenden Winterabends.
»Soll ich hier mich hier von allen, selbst vor Lenlak, als Hure zeigen?« wetterte seine Frau zurück. Hannes Bechthild stutzte kurz, wiederholte »Lenlak« und entrüstete sich dann: »Der Greis ist doch schon 72!« Sie war den Tränen nahe, dann besann sich der Fuhrmann aus Markhof, umarmte seine Frau, drückte sie, so wie er sie immer aus vollem Herzen an sich zog und sagte zu ihr: »Komm Liebes, Du bist standesgemäß gekleidet. Es ist nur dieser besondere Auftrag des Thorwalers und ich achte eben auf solche Dinge. Denn unser Weise hatte mir geraten, auf merkwürdige Anzeichen zu achten. Und wenn Du keinen Dolch getragen hättest … « »Das ist lieb von Dir«, antwortete seine Frau und löste sich sanft aus der Umarmung und sagte weiter: »Ich weiß, wie viel Wert Du auf diese Dinge legst und deshalb habe ich auch alles korrekt angezogen. Doch jetzt eil Dich, Du kommst noch zu spät!«
Der Fuhrmann nickte und ging zu seinen beiden Kaltblütern, die vor einem tiefliegenden Bauernwagen geduldig standen. Der Bauernwagen hatte hinter dem Kutschbock, der mit einfachen Fellen bekleidet war, eine Seilwinde zum Aufziehen schwerer Lasten und war tiefer im Achsstand gebaut, wie die sonst herkömmlichen Wagen. Auch zwei Spindeln links und rechts des Kutschbocks verrieten, dass man das Gefährt wohl gegen ein Verrücken sichern konnte. Aufliegende Bretter wiesen darauf hin, dass man diese auch als Rampe nutzbar waren. Einiges an Werkzeug, wie Schaufel oder eine Schrotsäge, zeigten die gründliche Vorbereitung der Fahrt.
Ein »Hü! Ihr Braunen!« verdeutlichte den beiden Pferden, dass es losgehen konnte. Hannes lenkte das Gefährt zu dem einzigen Gasthof im Ort. In dem kleinen Flecken Markhof, welches zum Edlengut Ingvalsfurt, mit den Dörfern Markthof, Aatal zählte, die sich an dem Seitenlauf Ingvalsfurter Aa erstreckten, gab es nur den Gasthof »Zur alten Steineiche«. Es war neben zwölf weiteren Wohn- oder Stallgebäuden das einzige, welches über mehrere Geschosse verfügte. Die Ausstattung war dem Bewirtschaften des von der Ingvalsfurter Aa getrennten Markwaldes und des Wilden Waldes angemessen. Oft waren noch Tagelöhner, Holzfäller unterzubringen und das geschah in dem Gasthof. Und für die rauen Holzfäller reichten einfache Pritschen mit Stroh als Bettstatt sowie Tisch und je ein Schemel völlig aus. Bescheidene sättigende Kost und Biere, nach deren Genuss man am nächsten Morgen noch seinem Tagwerk unverletzt nachgehen konnte, standen auf dem Speiseplan. Das Gebäude entsprach der hiesigen Bauweise. Man hatte aus dem Holz der Steineichen Schindeln gefertigt und das Dach damit gedeckt. Größere Steine beschwerten das weit überstehende Gebäudeteil. Weiterhin hatte die Gastleute einen Windfang vor die Eingangstür setzten lassen, weil die Holzfäller meist in größeren Gruppen einrückten und bei dem Wetter hier in der Freiherrschaft Joborn, am Ingvalerbogen, schon den Schutz nach dem Tageswerk bedurften. Der Windfang wurde meist spärlich mit einer einfachen Laterne ausgeleuchtet, die zugleich als Orientierung auf der Straße diente.
Es dauerte auch keine große Weile und Hannes sah das Windlicht am Gasthof. Bei dem »Brr! Braune! Brr!« kurz vor dem Eingang trat ein fast zwei Meter großer, breitschultriger Mann, bekleidet mit einem dicken Umhang und zwei Äxten in den Händen aus der Düsterkeit des Windfangs. Hannes erschrak ein wenig und hoffte so wie alle anderen Andergaster in solchen Situationen, dass es nichts Schlimmes geben würde und musste an den Weisen denken, der gestern zu ihm gesagt hatte: »Achte auf Merkwürdiges!«
»Wird Zeit!« brummte der großgewachsene Mann, warf seine beiden Äxte auf die Ladefläche des Wagens und schwang sich behände auf den Sitz neben Hannes Bechthild. Der Fuhrmann, der sich wegen des Krachs, den die Werkzeuge auf den lose liegenden Brettern verursachten, umgedreht hatte, identifizierte eine der Äxte als Orknase und wollte schon protestieren. Aber der Fremde sagte forsch: »Wengarsson!« und nach einer kurzen Pause: »Thoralf Wengarsson, ich will zum Einschlagplatz!« Der Fuhrmann wusste jetzt, das war der zu fahrende Thorwaler, der um Mitternacht beim Vollmond eine Steineiche schlagen wollte. »Habe Euch ein paar Felle bereitgelegt. Kommt noch jemand?« fragte Hannes den blondhaarigen, großgewachsenen Mann, der ohne Aufforderung sich diese bereits um Füße und Bauch geschlagen hatte. Bei dem Verknoten kurz unterhalb der Brust kam bei dem Thorwaler eine Krötenhaut zum Vorschein. Doch Wengarsson war nicht der Gesprächigste und sagte bei einem mehrfachen kurzem Nicken: »Los jetzt! Macht zu! Beim Sägen und Aufladen geht Ihr mir ja zur Hand!«
Hannes Bechthild blieb nichts anderes, als einzuwilligen, denn so war es besprochen. Und nach einem »Hü! Ihr Braunen!« setzte sich das Gefährt in Bewegung und er schwenkte die Tiere auf die zugefrorene Ingvalsfurter Aa. Der Zufluss zum »Vater Ingval«, wie die Joborner den großen Grenzfluss ehrfurchtsvoll und mit Respekt nannten, war im Sommer nur zum Transport der Steineichenstämme zu gebrauchen. Und jetzt mitten im Winter, wo der Frost den geringen Wasserstand bis auf den Grund durchgefroren hatte, bildete die Aa eine der wenigen Straßen in diesem Gebiet der Freiherrschaft. Nach einer Weile, in der Hannes auch beeindruckt von der körperlichen Größe des Mannes neben ihm geschwiegen hatte, getraute er sich doch zu fragen: »Thoralf, ist das Eure erste Reise zu den Steineichen?« Der Angesprochene drehte den Kopf, öffnete den Mund und brüllte: »Huhh!« Hannes erschrak so sehr, dass er kopfüber vom Kutschbock fiel. Sein Sturz auf das harte Eis wurde doch neben seiner dicken Kleidung von einer Schneeschicht gedämpft. Und weil er die Zügel festgehalten hatte und seine Kaltblüter zu dem immer einen ruhigen Schritt liefen, passierte nicht weiter. Die Pferde bleiben stehen und der Thorwaler brüllte vor Lachen in die mondhelle Nacht des Hesindemondes. Hannes stand auf, klopfte sich den Schnee aus den Kleidern, setzte sich auf den Kutschbock und brummelte: »Das war jetzt nicht nett!« Thoralf polterte immer noch sein Lachen und entgegnete mit einem Klapps auf das benachbarte Bein von Hannes: »Nun ein Orkjäger seit Ihr nicht.« Hannes merkte den Schlag sofort und wusste, morgen würde dort ein blauer Fleck prangen und dachte sofort an die Warnung des Weisen. Doch etwas trotzig entgegnete der Fuhrmann: »Vor Orks habe ich keine Angst!« Das belustigte den Thorwaler so sehr, dass er noch lauter lachen musste und Hannes seinen angewinkelten Ellenbogen in die Seite rammte, wo von der fast erneut vom Kutschbock gefallen wäre.
»Nein«, sagte Hannes eigensinnig und versuchte beim Reden die Lautstärke anzuheben, »wir Andergaster wissen, wie man mit Orks umgehen muss.« Diese Antwort versetzte Thoralf in einen richtigen Lachanfall, wobei er sich diesmal mit beiden Händen auf seine Oberschenkel klopfte. Hannes zuckte bei jedem Schlag zusammen, denn der gesamte Kutschbock erzitterte unter dem lautstarken Getöse seines Nachbarn. Als Thoralf Wengarsson eher aus Luftknappheit das Lachen beendete, sagte er: »Oh Fuhrmann, Ihr seit der merkwürdigste Andergaster, der mit je untergekommen ist, aber lustig ist es schon und meine Beine sind jetzt richtig war.«
Ein wenig stieg aus Trotz die Entrüstung in Hannes hoch. »Wieso merkwürdig?« fragte dieser, doch weiter kam er nicht. »Mit welcher Waffe wollt Ihr denn einen Ork verschrecken, wenn dieser hier auftauchen sollte?« witzelte der Thorwaler, dem die Fahrt langsam Spaß zu machen schien. »Waffe? Ich habe einen Knüppel aus Steineiche mit Nieten …« die weiteren Worte, dass es ja ausreiche, konnte Hannes nicht mehr aussprechen. Thoralf musste sich nach einer weiteren Lachsalve, die zum Glück seinen Nachbarn verschonte, sogar eine Träne aus dem Auge wischen. »Einen Knüppel … ha, ha, ha!« »Nun was ist denn an einem Knüppel so schlechtes?« fragte Hannes und fügte noch an, dass er als Fuhrmann keine „Waffen vom Stande“ tragen dürfe und sagte noch etwas trotzköpfiger als vorher: »Bei uns in Andergast zählt selbst ein Schwert als „Waffe vom Stande“.« Doch diesmal sagte der großgewachsene, breitschultrige Mann neben ihm nichts. Er schien nachzudenken, über Schwert und „Waffen vom Stande“. Diese Pause wiederum nutze Hannes, immer auf seinen beiden Braunen und dem Weg auf der zugefrorenen Aa schauend, und sprach weiter: »Wir sind oben am Steineichenwald Nachbarn mit den Orks. Wir hier in den Wäldern akzeptieren die orkische Lebensweise, ihre Kriegskultur. Und ich habe immer mehrere Kupfermünzen dabei!« Jetzt zeigte Thoralf Verblüffung: »Was soll das Kupfer, ein oder mehrere Golddukaten, das ist Geld!« Dabei rieb er Daumen und Zeigefinger so, als wenn er das Geld bereits zählen würde. »Entschuldigt Thoralf «, sagte Hannes vorsichtig und weil er nicht unterbrochen wurde in doch sehr leiser Weise: »Da habt Ihr scheinbar keine Ahnung. Die Orks tauschen die Kupfermünzen und das ist besser als eine große Waffe.«
»Mmh!« entgegnete der Thorwaler. Er rieb sich sein Kinn, schaute zum Fuhrmann und fragte anschließend: »Und welche Dinge habt Ihr Euch für mich zurechtgelegt?« Hannes erfreut, dass es langsam gelang den Thorwaler in ein Gespräch zu bringen, antwortete nach einem prüfenden Blick auf den Verlauf der zugeschneiten Ingvalsfurter Aa: »Ich habe eisblaue Socken angezogen.« »Was habt Ihr?« wollte Thoralf wissen und prustete dabei in eine Faust, die er noch schnell vor seinen Mund bekam. »Ja, ich habe eisblaue Socken angezogen. Denn ich habe jetzt mehrfach Thorwaler in das Quellgebiet der Aa gefahren und hatte jedes mal diese Strümpfe an. Es ist mir nichts passiert.« erklärte Hannes mit festem Blick. »Ist jetzt nicht der Ernst«, witzelte Thoralf. »Doch, es hilft!« behauptete Hannes und fügte noch an, dass er nicht alleindarauf gekommen sei. Vom Dorfbüttel habe er den Tipp im vorletzten Sommer erhalten. Zuerst habe er geargwöhnt, ob das gut gehen könnte. Doch dann habe seine Frau Siglinde, die er um Rat nachgesucht hatte, die Farbe vorgeschlagen wegen der Jahreszeit, passend zu Eis und Schnee. Denn zu dieser Zeit kamen ja immer die Nordmänner und auch der Weise vom Walde hatte keine Einwände. »So habe ich es ausprobiert. Was mehrfach gut geht, warum soll das nicht helfen«, sagte der Fuhrmann jetzt selbstbewusst.
Thoralf Wengarsson hatte schon viel über die Einfältigkeit und den Aberglauben der Andergaster gehört. Aber, ihm einen kräftigen, kriegserfahrenen Söldner, versiert im Suchen von besonderen Hölzern, mit eisblauen Socken zu kommen, hatte er nicht für möglich gehalten. Und so grübelte er über das gerade Erlebte und so schlief das gerade begonnene Gespräch wieder ein, bis Hannes nach einiger Zeit aufschrie: »Ein Firunsbart!« Dabei zeigte mit der Hand an die linke Seite des Ufers. »Gebt Ruhe, dort ist das Wasser gefroren«, sagte der Thorwaler und wunderte sich nach den vorherigen Erklärungen überhaupt nicht mehr.
Hannes entgegen rätselte, der jetzt auch das Eis erkannte, ob es schon eines der Zeichen sein konnte, von dem gestern der Weise des Waldes gesprochen hatte. Der Fuhrmann prüfte in Gedanken noch einmal das Gespräch mit dem Sumen. Doch da waren Erklärungen des Weisen, den er schon oft zu vermeintlich im Wald gesehen Wesen befragt hatte. Der Fuhrmann erinnerte sich an die Worte, dass beim Mond der Hesinde die Säfte der Eiche bereits abgestiegen seien, das Holz weniger nach dem Schlagen „arbeiten“ würde. Zumal heuer eine seltene Konstellation der Sterne zu verzeichnen wären, hatte der Weise nachdenklich berichtet. Denn der Planet Nandus würde zum Hesinde Mond günstig stehen und solches Kernholz der Steineiche hätte bei Waffenhandwerkern einen sehr hohen Wert. „Mondholz“ hatte der Weise gesagt, „Mondholz“ würden sie schlagen, doch er sollte auf „Merkwürdiges“ achten. Und aus diesen stillen Überlegungen fragte er: » Thoralf, warum seit Ihr nicht bei den ersten Nachtfrösten gekommen?« »Bei den ersten Nachtfrösten?« wiederholte der Thorwaler, »wo das satte Grün des Steineichenwaldes rostroten Tönen weicht?« »Ja, genau zu diesem Naturschauspiel«, frohlockte Hannes, der glaubte, endlich den Gesprächsfaden wieder aufgenommen zu haben. Thoralf schüttelte den Kopf, sagte aber dennoch: »Weil nur heute für eine Stunde im Monat des Frostmondes, bei Vollmond, ein kleiner milchblauer Stern die Bahn kreuzt. Und das ist ein besonderer Zeitpunkt für Krechtholz, denn es behält sein Volumen, ist besonders hart, aber zugleich griffig. Und das ist bei Waffen besonders wichtig.« Hannes war über die Lebensklugheit seines Weisen vom Walde ein weiteres Mal erstaunt und nahm sich vor behutsam zu sein und antwortete aus Höflichkeit: »Ihr meint Nandus mit dem Stern, der den Mond der Hesinde kreuzt.« Thoralf nickte nur und fragte dann mit einem Blick auf die Sterne und den Mond, die über den Wipfeln der Bäume ihr Licht auf dem gefrorenen Zulauf verteilten: »Wie lange noch?«
»Sind gleich da«, antwortete der Fuhrmann und zeigt mit der linken Hand auf eine größere freie Fläche. »Hinter dem kleinen Weiher ist der Quellbereich der Aa, dort findet Ihr sehr alte Bäume«, erzählte Hannes. Er kannte die Stelle gut, denn die Ausläufer des Steineichenwaldes reichten schon in dieses Gebiet. Hannes drehte noch auf dem Eis geschickt mit seinen Kaltblütern das Gespann und sein »Brr! Braune! Brr!« zeigte auch dem Thorwaler, dass sie angekommen waren. »Hmm, gerade zur rechten Zeit«, brummelte der großgewachsene, breitschultrige Mann, schälte sich aus den Fellen und sprang beherzt vom Kutschbock in den Schnee. Obwohl das Eis an dieser Stelle nicht all zu stark war, krachte es doch gehörig, zudem pflanzte sich das Knacken und Knirschen über die nächsten Hunderte von Metern des Ingvalsfurter Zulaufes fort. Hannes saß erstarrt zu einer Salzsäule auf dem Kutschbock und dachte nur: »Ist das jetzt das Zeichen, was der Weise meinte?« Doch er kam nicht weiter. Thoralf griff sich die Holzfälleraxt mit der einen und Hannes mit der anderen und sagte lauter werdend: »Wenn der Herr Andergaster die Schrotsäge mitbringen könnte!« Das tat der deutlich verunsicherte Hannes dann auch. Während dessen schritt der großgewachsene, blondhaarige Mann mit der Holzfälleraxt, die eine beachtliche Stiellänge aufwies, zu den Bäumen. Er klopfte mit der stumpfen Seite des Beiles auf die Borke der Stämme, wiederholte es mehrfach und sagte: » Dieser wird es!« »Seit Ihr da sicher?« fragte Hannes erstaunt über die Wahl. »Klar! Da bin ich mir sicher, so wie ich am ersten Tag im Friskenmond eine Blutulme mit dieser Axt gefällt habe!«
»Bei Hesinde! Ihr habt ihren Baum gefällt?« erschrak Hannes. »Ihren Baum, so ein Quatsch! Am ersten Friskenmond gefälltes Holz brennt nicht und das ist genau das, was man für einen Magierstab braucht und was diesen sehr veredelt. Und jetzt geht beiseite …« sagte der Thorwaler noch, schwang die Holzfälleraxt Kopf hoch aus und lies diese ein weiteres Mal prüfend mit aller Wucht mit der stumpfen Seite auf die Rinde der Eiche krachen. Der Schlag war kraftreich ausgeführt. Doch als die Axt gegen den Baum knallte, splitterte der lange Stiel und der Thorwaler stürzte mit dem Schwung kopfüber in den Schnee.
Hannes erschrak zu tiefst. »Du heiliger Strohsack!«, sagte er noch sorgenvoll und sank in den Schnee auf die Knie und schaute auf den Mond und flehte bei Hesinde und Nandus um Vergebung, dass er an so einer verruchten Tat beteiligt war. Thoralf lachte nur, als er aus dem Schnee wieder hochkam und den vor Angst schlotternden Andergaster sah. Er holte seine Orknase vom Wagen und wollte beginnen den Baum zu fällen. »Bei den Zwölfen, lasst ab von dem Baum«, flehte der Fuhrmann, der glaubte das vom Weisen genannte Zeichen erkannt zu haben. »Lasst ab, nehmt einen anderen!« »Papperlapapp!« sagte der Thorwaler und schwang die Orknase. Doch er kam nicht zum Schlag. Hannes voll Argwohn vor dem Unbekannten, was jetzt folgen sollte griff in die Hand von Thoralf und lenkte so die schwere thorwaler Kampfaxt ab. Und er sagte mit allem Mute der Verzweiflung: »Lasst ab! Wenn nicht, ist die Absprache ungültig, ich werde nicht helfen, weder beim Sägen noch beim Aufladen, noch zusehen, wie Ihr mit dem Bratspieß den Baum fällt!« »Bratspieß zu meiner Kampfaxt«, brauste Thoralf hoch, fing sich aber erstaunlich schnell wieder. Denn ein Blick auf den Mond brachte ihn zu seinem Ziel zurück. »Dann wird es dieser!« brüllte der Thorwaler und schlug die Kampfaxt mit einem »Weg mit dem Andergaster!« tief in die Rinde. Die Eiche erzitterte, Schnee kam in Stücken aus der Krone, doch das störte jetzt Thoralf nicht. Hannes hingegen wurde von Schlag zu Schlag kleinlauter, denn er sah die gewaltige Kraft, die er in Worten gelockt hatte und die nun sich tiefer und tiefer, splitternd, krachend in den Baum grub. Als die Kerbe groß genug war, hörte er nur »Schrotsäge!« Beim anschließenden Ziehen der Säge wusste Hannes, dass er eigentlich nur auf der anderen Seite das Gleichgewicht des Blattes hielt. Schließlich tönte es: »Baum kommt!« Und dann stürzte die Steineiche in den Schnee und ihre Äste krachten auf das Eis. In diesem Moment schaute Thoralf in den Himmel und prüfte Mond und Sterne. Er sah wild aus. Die Orknase in der Rechten, die blonden Haare wild durcheinander, der Kopf in rötlichen Farben und das Mondlicht ließ die Zähne schaurig funkeln, doch er begann zu lächeln. Seine Körperhaltung entspannte sich und dann lachte der Hannes Bechthild zu: »Aufladen, wir sind gerade noch rechtzeitig fertig geworden!«
Obwohl durch sein Tun eine andere Eiche gefällt wurde, handelte der Fuhrmann beim anschließenden Aufladen und bei der Rückfahrt, als wenn er neben sich stehen würde. »Welch ein Unglück, welch ein Unglück!« zweifelte er an den Dingen. Als sie im Dorf beim Lichte des Vollmonds am frühen Morgen ankamen, er seinen Lohn erhielt und sich knapp von dem Thorwaler auf den folgenden Mittag verabschiedete, sagte Thoralf Wengarsson mit einem Grinsen im Gesicht: »Dann wirst Du Dir jetzt wohl bei Thorwalern keine eisblauen Socken mehr anziehen!« Und liest so den verdutzt dreinschauenden Andergaster mit einem Klaps auf den Rücken neben seinen beiden Kaltblütern stehen und lachte auch noch, als er hinter sich die Tür zum Gasthof bereits geschlossen hatte.
Quellen: http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Andergast | http://www.andergast.de | http://www.anderwelt.ch/Joborn1.htm - Karte der Freiherrschaft Joborn (http://www.anderwelt.ch/Landkarte.htm) | http://escape-pod.net/das-schwarze-auge/andergast
P.S. Der Beitrag ist eine Übernahme aus dem DSA-Wettbewerb • Juli 2012 (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1159907-Der-DSA-Schreibwettbewerb-Wettbewerbsbeitr%C3%A4ge?p=19200515&viewfull=1#post19200515)
MisterXYZ
19.08.2012, 05:22
Sandor stand wie so oft oben im Frettchen am Fenster, ein helles Ferdoker in der Hand, und schaute in den Regen, der seine feuchte Last unablässig auf den Ferdoker Straßen entleerte. Viele Menschen waren bei diesem Wetter nicht mehr auf den Straßen zu sehen. Er hatte zwar von einigen Händlern gehört, die auch im stärksten Regen Wetter und Krankheit zum Trotze ihren Stand nicht verließen, um nicht einen möglichen Kunden zu verpassen, aber von seinem Fenster aus hätte Sandor sowieso keinen der Stände erspähen können, da diese allesamt außer Sichtweite lagen. Die Taverne war zu diesem frühen Abend zum Zeitpunkt der Dämmerung schon vergleichsweise voll, bis auf einen der Tische waren alle Plätze besetzt und doch strömten immer wieder weitere Gäste zum Eingang hinein. „Das muss am Wetter liegen“, dachte er. „Oder an dem Mord, der sich kürzlich zugetragen hat.“
Der alte Eelko, ein Obdachloser aus Fernhain, war tot aufgefunden worden und so wie es aussah, gab es noch keinen Hinweis auf den Täter. Diese kleine, aber nicht unerhebliche Tatsache, bestärkte natürlich nicht unbedingt das Vertrauen in die Obrigkeit, zumal kurz nach dem Fund des Leichnams Gerüchte die Runde machten, wonach Eelko schrecklich zugerichtet worden sein sollte. Manche sprachen von abgetrennten Gliedmaßen, andere von einem abgeschlagenen Kopf und weitere schworen Stein und Bein, dass dem Bettler sogar das Herz bei lebendigem Leibe herausgerissen sein worden sollte. Dann gab es wiederum welche, die erzählten, dass dem armen Eelko alle diese Dinge auf einmal widerfahren sein sollten. Da sich der Mord in der Dämmerung zugetragen hatte, suchten viele Einwohner Ferdoks Schutz in der abendlichen und nächtlichen Gesellschaft anderer Leute und so war es die letzten Tage übermäßig voll im Frettchen gewesen, worüber sich Wirt Schotterbusch geschäftsbedingt sehr gefreut hatte. So sehr, dass er sogar, ganz entgegen seiner Gewohnheit und Natur, Sandors Freundin Aline, die als Schankmagd im Frettchen arbeitete, eine hübsche Summe als Bonus gezahlt hatte. Aline hatte sich sehr darüber gefreut und war die letzten Tage bester Stimmung gewesen und das wiederum freute auch Sandor sehr. Etwas hatte er ihr noch dazu gegeben und dann hatten sie ihr eine wunderschöne, relativ wertvolle Kette mit einem neckischen Anhänger gekauft, der, wie Sandor fand, ihre einzigartig schönen blau-grünen Augen, in denen er sich regelmäßig verlor, nur noch mehr betonte.
Als er freudig die Stimmen weiterer Neuankömmlinge in der Taverne vernahm, drehte Sandor sich um und trat weg vom Fenster, denn gut die Hälfte seiner Mannschaftskameraden, der Flinken Frettchen, war nun eingetroffen. Sandor ging in Richtung Theke, um sie zu begrüßen und ihnen dort Gesellschaft zu leisten. Einen kurzen Blick auf Aline konnte sich Sandor dabei allerdings nicht verkneifen und sie sah seinen Blick, sah, dass ihm gefiel, was er sah, lächelte wissend und wandte sich weiter den Gästen am größten Tisch der Taverne zu seiner Rechten zu. Kaum waren seine Kameraden von den Frettchen vor wenigen Augenblicken eingetreten gewesen, hatten sie auch gleich schon eine Runde Ferdoker bestellt und Aline und Schotterbusch kamen, auch aufgrund der vielen Gäste, kaum mehr mit der Bedienung und dem Nachschenken nach. Natürlich tranken sie Ferdoker und nicht diesen Kram aus dem Mittelreich. „Ein wahrer Ferdoker trinkt auch nur ein Ferdoker!“, pflegten sie zu sagen und wer würde es wagen, ihnen zu widersprechen, wo sie doch diejenigen waren, welche die Fahne Ferdoks im Imman hochhielten. Sandor lächelte belustigt in sich hinein, diese hier waren sicher nicht wegen des Wetters oder des Mordes gekommen. So war es richtig, auch Sandor ließ sich keine Angst machen, er war der „Drache“, 13 Jahre nun schon und er würde sich nicht so einfach das Herz heraus reißen oder den Kopf abschlagen lassen oder was sich die ängstlichen Ferdoker sonst für Schauermärchen ausdenken mochten.
Heiter begrüßte er zunächst Hajo, einen jüngeren Spieler, der noch nicht lange in der Mannschaft spielte, ihm von seinem Standpunkt aus gerade am nächsten stand und machte sich dann sogleich daran, dies bei allen seinen Mannschaftskameraden zu wiederholen. Als er einen jeden begrüßt hatte und sich ein wenig unterhalten hatte, einigte man sich auf ein kleines Trinkspiel am späteren Abend und bevor Sandor sich in Richtung Aline aufmachte, sagte er noch, etwas lauter, in Richtung Wirt gewandt: „Noch drei helle Ferdoker für jeden von uns und auch für alle übrigen Gäste, die dies wünschen. Geht dann auf mich.“ Die Männer lachten oder applaudierten und Schotterbusch stöhnte. Sandor zahlte schnell und legte noch ein üppiges Trinkgeld drauf, auch weil er wusste, dass es dem Wirt nicht gefallen würde, wenn er seine Bedienung nun für wenige Minuten von der Arbeit abhalten würde. Aber sie hatten es öfter so gehalten, auch wenn Schotterbusch sehr eigenbrötlerisch und kauzig wirkte, so akzeptierte er es stets, diese wenigen gemeinsamen Momente während ihrer Arbeitszeit. Schotterbusch und Sandor kannten sich nun schon seit so vielen Jahren und zweiter war der Star des Teams, das den Namen der Taverne trug. Ohne die Taverne hätte es kein Team gegeben und ohne das Team wären deutlich weniger Gäste in der Taverne. Für beide Seiten eine lohnende Partnerschaft.
Sandor gab Aline durch ein kurzes Nicken zu verstehen, dass er mit ihr reden wollte und sie setzten sich auf einen der wenigen momentan freien Plätze hinten an der Wand. Aline lehnte ihren zarten Kopf an seine starke Schulter und schloss die Augen, wie sie es öfter tat. „Ich kann heute Abend nicht noch mit zu Dir kommen“, sagte sie, „es wird spät werden und es sind viele Leute da. Dann werde ich zu müde sein, um zu irgendetwas zu gebrauchen zu sein.“ Sie hätte das nicht sagen müssen, Sandor hätte es auch so gewusst und er hatte vollstes Verständnis dafür. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte nur: „Na, Hauptsache, Du schläfst uns hier jetzt nicht ein.“ Sie lächelte nur und schmiegte sich enger an ihn. Friedlich saß sie da, an ihn gelehnt, mit den roten Wangen, ihrer weichen Haut, ihren auch geschlossen schönen Augen, den wohlgeformten, kleinen Ohren und dem goldenen Haar. In solchen Momenten wurde Sandor klar, wie sehr er Aline liebte und wie sehr er auch wiederum froh war, jemanden um ihn zu haben, der ihn so liebte, wie sie es tat. Es war nicht nur, dass Aline für ihn die schönste und stilvollste Frau in ganz Ferdok war, nein er war auch froh, jemanden gefunden zu haben, dem er sich anvertrauen konnte, mit dem er auch mal über Dinge sprechen konnte, die ihn beschäftigt hatten. Klar, über einige dieser Sachen konnte er auch mit seinen Mannschaftskameraden sprechen oder hatte dies früher auch immer mit Lares getan, als dieser noch Ausbilder der Frettchen war. Aber Lares war nicht mehr Ausbilder der Frettchen, sondern Anführer der „Bürgerwehr“, wie er es nannte und mit den anderen besprach er eher allgemeinere Dinge. Auch und gerade aufgrund seiner Stellung in der Mannschaft und sogar in ganz Ferdok fiel es Sandor schwer, sich anderen Menschen zu öffnen. Er kam mit allen gut aus, verstand es, sich mit Leuten zu unterhalten, auf sie einzugehen, aber wie würden die Leute reden, wenn der „große“ Sandor Kunger, der Held der Ferdoker Frettchen, offen über private Probleme reden würde? Früher, als er hier zu spielen begann, war es leichter, er hatte vieles damals Lares anvertraut. Aber mit dem Aufstieg seines Sternes am Horizont war diese Bürde gewachsen und Sandor hatte sich nie jemandem anvertrauen können und sich manchmal gewünscht, einfach nur ein Spieler unter vielen zu sein. Allerdings ertrug er diese Bürde, obwohl sie ihm nicht behagte, stets tapfer und ehrenvoll. Und dann hatte Schotterbusch Aline eingestellt und für Sandor war wieder die Sonne aufgegangen. Dies war schon einige Zeit her und aus anfänglichem beiderseitigem Begehren war eine vertrauensvolle Liebe gewachsen. Ohne, dass das Begehren nachgelassen hätte, dachte Sandor und lächelt in sich hinein. Durch das Fenster schräg gegenüber sah er, wie der Regen nun in die vollkommene Dunkelheit fiel. Eine Sache allerdings hatte er auch nicht Aline erzählt, wurde sich Sandor nun bewusst. Zumindest nur halb.
Er griff nach seiner Brust, fühlte den Talisman und atmete erleichtert durch. Trotz dem Lärmpegel, der von den Gästen und insbesondere von den Frettchen ausging, hörte Sandor in diesem Moment nur das stetige Prasseln des Regens auf dem Dach. Damals, vor 13 Jahren, an dem Abend als sein Vater starb, hatte es auch geregnet. Seitdem war es ihm schwergefallen, sich anderen zu öffnen – vielleicht auch DESWEGEN?
Lange hatte dieser in der kalten Jahreszeit darnieder gelegen, in ihrem einfachen Haus hier am Ugdan-Hafen. Er hatte Fieber, musste husten, konnte das Bett nicht verlassen. Sandor hatte ihn gepflegt, immer in der Hoffnung, dass die Krankheit vorbei gehen würde. In den frühen Jahren seines Lebens war der Vater Abenteurer gewesen, hatte viel von Aventurien gesehen und dabei auch das eine oder andere Abenteuer erlebt gehabt. Später war ihm dann passiert, was wohl den meisten Männern irgendwann einmal passiert, er war nach Ferdok gekommen und hatte dort eine Frau kennen und lieben gelernt. Sie hatten damals noch einige Straßen vom Praiosplatz entfernt gelebt, nicht hier am Hafen, sondern in einem richtig schönen Haus. Die Mutter hatte für einen der reichen Adligen in der Grafenstadt im Haushalt gearbeitet – dort hatte sie der Vater nach einem seiner Abenteuer das erste Mal gesehen und der Vater hatte einiges Geld von seinen Abenteuern über gehabt und dann einen Nebenverdienst als Spitzel bei der Stadtwache angenommen. Irgendwann, in einer Zeit, an die Sandor sich nicht mehr erinnern konnte, musste dann Vaters Leben aus den Fugen geraten sein, er hatte seine Frau und Sandor seine Mutter verloren. Der Vater arbeitete nicht mehr für die Stadtwache und musste eine schlecht bezahlte Arbeit im Hafen im ehrwürdigen Handelshaus Stoerrebrandt als Kistenschlepper annehmen. Er hatte allerdings das Glück gehabt, dass er aufgrund seiner kräftigen Statur mehr Kisten zu schleppen vermochte als die anderen Arbeiter, sodass er immer eine kleine Prämienzahlung erhielt, die ausreichte, um zusätzlich zum kleinen und schlecht verdichteten Haus am Hafen auch noch seinen Sohn, ihn, Sandor, aufzuziehen. Die Kraft seines Vaters war unter allen Arbeitern der Stoerrebrandts legendär und wurde ihm nicht geneidet, sondern gegenteilig, sogar so sehr geachtet, dass man ihn dort nur noch den „Drachen“ nannte.
Seit einigen Tagen allerdings verließ den „Drachen“ seine Kraft und der gerufene Geweihte hatte Sandor sachte darauf vorbereitet, dass seine Anstrengungen am Ende nicht zum Erfolg führen würden. Bleiern trat Sandor ins Zimmer seines Vaters, hörte das Prasseln der Lunge seines Vaters, das sogar das stetig höhlende, tönende Tropfen des Regens übertönte und wechselte behände die Kerze am Nachttisch seines Vaters. Die teuren Fackeln, welche den Reichen zur Verfügung standen, hatten sie sich schon lange nicht mehr leisten können. Sandor setzte sich neben seinen Vater auf den alten Schemel, betrachtete den schwachen, noch kämpfenden Körper und hörte auf das höhnische Trommeln des Regens. Während der Atem seines Vaters immer schwächer ging, füllten sich seine Augen mit großen, schweren Tränen, die Sandor gar nicht erst zu unterdrücken versuchte. Während das Licht der Kerze vor seinen Augen zu einem großen, leuchtenden Kreuz verschwamm, vernahm er ganz leise, kaum hörbar, die schwache, aber wohlbekannte Stimme seines Vaters.
Sandor stand auf und beugte sich dicht zu seinem Vater hinab. „Nicht reden“, sagte er, „Du brauchst Deine Kraft noch.“ „Komm noch etwas näher, Sandor“, sagte der Alte und dieser tat, wie ihm geheißen. „Meine Kraft schwindet, das wissen wir doch beide nur zu gut. Jetzt ist die Zeit gekommen für Dich, etwas zu erfahren, das ich längst in der Vergangenheit begraben glaubte. Du bist noch ein Kind, aber das, was ich Dir jetzt erzähle, wirst Du brauchen, um schnell ein Mann zu werden.“ Eitriger Schleim tropfte ihm aus der Nase und Sandor erhob sich, um schnell ein Tuch zu holen. „Nicht“, flüsterte sein Vater und hielt ihn fest. Sandor setzte sich, die Augen voller Tränen. „Weine nicht“, sagte der Vater, „denn manchmal kann ein Ende auch der Anfang von etwas neuem sein. Du wirst an meiner statt unser Erbe weiter führen und ich werde Dir sagen, was Du wissen musst, um nicht die gleichen Fehler zu begehen, die ich einst beging. Nimm mir meinen Talisman ab und hänge ihn Dir an meiner statt um den Hals!“
„Aber Vater“, entgegnete Sandor, „den hast Du immer getragen, solange ich denken kann, den werde ich Dir jetzt sicher nicht kurz vor Deinem Tode wegnehmen, ich weiß doch, wie sehr Du daran hängst.“ Die unwirsche Reaktion seines Vaters überraschte ihn. „Tu, was ich Dir sage, verdammt!“, zischte er und Sandor tat, wie ihm geheißen. Er fühlte sich auf einmal etwas besser, hatte die Kraft, seine Tränen zu unterdrücken. Als er wieder auf seinen Vater blickte, zuckte er erschrocken zusammen. Dieser wirkte auf einmal noch schwächer und gebrechlicher als vorher. „So … ist es gut.“, brachte er zustande. „Und nun höre … bevor es zu spät ist:
Diesen Talisman erhielt ich einst von meinem Vater und dieser von seinem Vater. Er ist das Erbstück ... unserer ... Familie und wird uns in jeder Generation schützen und stärken. Eine alte Geschichte unserer Familie besagt, dass … der Talisman einst von einem unserer Vorväter aus einer Drachenschuppe gemacht wurde. Der Schuppe eines Drachens … den eben dieser Vorvater getötet hatte. Dieser Talisman war es, der mich aus dem Leben eines einfachen Stalljungen zum Abenteurer werden ließ, der mich zahlreiche Schätze erbeuten ließ, der einen schwächlichen Jüngling zu einem starken Mann werden ließ. Ihn nicht zu tragen, ist ein schlechtes Omen. Es bringt unserer Familie Unglück!“
„Aber Vater, woher willst Du das denn wissen, wenn Du ihn doch immer getragen hast?“, sagte Sandor und beugte sich noch etwas weiter hinab, da die Stimme seines Vaters jetzt fast ganz zu versagen schien. „Weil ich gesehen habe, was passierte, wenn ich es … nicht tat.“ Die Stimme seines Vaters schien nun nicht nur durch das Bevorstehende, Unvermeidliche, brüchig, sondern auch zusätzlich bleiern. „Vor elf Jahren fiel mir der Talisman vom Hals, nahe des Praios … Platzes , direkt hinein in die Kanalisation. Ich hatte einen wichtigen … Auftrag der Stadtwache zu erfüllen und musste schnell weiter, nahm mir aber vor, ihn am nächsten Tag zu holen … An diesem einen Tag, den ich nicht den Talisman trug, habe ich meine Arbeit, mein Haus und meine Frau, … Deine Mutter verloren. Ich wurde bei meiner Tätigkeit als Spitzel enttarnt und festgehalten, sie sagten, sie würden Fenia nichts tun, wenn sie nach Hause käme, wenn ich kooperieren würde. Aber die Stadtwache … hatte mitbekommen, wie sie bei uns zu Hause eindrangen und stürmten das Haus … das letzte, was die Handlanger taten, bevor sie selber starben, war Fenia zu töten. Ich selber wurde dann befreit, die Stadtwache war schnell unten am Hafen gewesen, wo ich ermittelte … bevor dort jemand etwas von den Geschehnissen weiter oben in der Stadt erfahren konnte. Als Spitzel wollten sie mich dann allerdings nicht mehr, da die schnelle Aktion viel Aufsehen erregt hatte und es sich herumgesprochen hatte, womit ich so mein Geld verdiente … das Haus konnte ich mir nicht mehr leisten und auch sonst keiner wollte mich, der zusätzlich noch ein Kind hatte … beschäftigen … hatten Angst, dass ich spioniere oder wegen Dir mal nicht … zur Arbeit … kommen kann. Nur die guten Stoerrebrandts gaben mir eine Anstellung, das muss am Talisman gelegen haben … denn den hatte ich da ja schon wieder … ich war durch ihn noch immer stark und ausdauernd … sie nannten mich den „Drachen“, so st..ark war ich. Ich bekam mehr Gehalt … der Talisman hat uns gerettet, wir führten ein besseres Leben als viele and...ere hier am Hafen, aber meine Schuld hat er nicht ver...gessen. Du musst ihn tragen … ein Kunger … ohne Talis...man, das ist ein bö...ses Omen, es stür...zt u...ns ins Verderben.“
Die Tränen waren wieder da. Mit erstickter Stimme brachte Sandor nur ein „Ja, das werde ich!.“ zustanden. „Tr....a....ge... ihn mit S....tol...z. Du … b....i....sss.....d....jetzt der Dr....Dr.....Dr...“ Der Wille war da, aber die Kraft fehlte. Er brachte das Wort nicht mehr heraus. „Drache“, sagte Sandor schwer und ein letzter Blick in die Augen seines Vaters verriet ihm, dass er richtig lag. Dann war er fort.
In den nächsten Jahren schlug sich Sandor als obdachloser Bettler neben anderen Waisenjungen durch. Seine Kraft ermöglichte es ihm, auch die schweren Wetterlagen zu überstehen und er befolgte strikt den letzten Wunsch seines Vaters und nahm den Talisman nie ab. Nur dadurch, war sich Sandor sicher, hatte er es im Gegensatz zu vielen anderen geschafft. Bei einem Spiel Imman mit anderen Herumtreibern seines Alters, er hatte sich da schon fünf Jahre durchgeschlagen, war Lares aufgetaucht. Er hatte ihn zu einem Training bei den Frettchen eingeladen. „Nur zur Probe“, hatte Lares gesagt. „Nur zur Probe“, hatte Sandor überlegen geantwortet. Dabei war es nicht geblieben, Lares hatte sich gekümmert, er bekam zunächst eine Wohnung, wurde jüngster Ferdoker Immunspieler aller Zeiten und musste fortan nie wieder auf der Straße schlafen. Lares war immer wieder aufs neue von ihm beeindruckt und eines schönen Tages sagte er, um auch die anderen anzuspornen: „Hier, seht euch doch mal an, wie der Sandor da immer wieder durchgeht, so müsst ihr das machen. Wie ein ...“ .
„Wie ein Drache“, sagte Sandor. „Wie ein Drache“, nickte Lares. Seitdem war er der Drache, auch in der Mannschaft und bald schon in ganz Ferdok. Ja, er hatte sich zeitweise blind mit Lares verstanden, der hatte sich gekümmert. Aber Lares war nun der Anführer der Schwarzaugen-Bande und Sandor wieder für sich geblieben – trotz all der Leute um ihn herum. Bis Aline kam. Sie erhob sich langsam neben ihm, um wieder der Arbeit nachzugehen: „Trink nicht zu viel, mein Drache“, sagte sie. „Keine Sorge, ich lasse Dir was übrig“, scherzte er und Aline verdrehte im Spaß die Augen.
Nun war es Zeit für das Trinkspiel und Sandor setzte sich zu den anderen Frettchen. Das Trinkspiel ging lange – Sandor konnte nicht sagen, wie lange, aber irgendwann musste er austreten. Er warf einen kurzen Blick auf die Straße unter ihm, ging dann hinunter und nahm die Tür zum Hinterausgang.
Als er sich erleichterte, merkte er, wie ihm sein Talisman entglitt. Panisch versuchte er ihn zu halten, aber er fiel in die Dunkelheit hinein. Irgendwo dort, bei den Kisten musste er sein. „Verdammt, den darf ich nicht verlieren, sonst geht es mir wie Vater“, dachte er und suchte fieberhaft. Während er noch überlegte, wo er weiter kucken sollte, hörte er leise ein Geräusch hinter sich und drehte sich langsam um...
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Quellen:
Das Schwarze Auge - Drakensang
http://www.koschwiki.de/index.php?title=Hauptseite
http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Hauptseite
http://drakensang.wikia.com/wiki/Drakensang_Wiki
Tomatensuppe
05.11.2012, 20:46
Schlacht bei Ochs und Eiche
Gerim flogen die Schneeflocken um die Ohren.
Es war eine dumme Idee gewesen dem Aufruf Thesia von Ilmenstein zu folgen.
Er gehörte nur zur Landwehr und hatte die Hosen gestrichen voll.
Von Ilmenstein hatte kaum mehr als 200 Streiter,davon mehr als die hälfte unerfahren und kaum kampftauglich, wie er selbst.
Auf der Gegenseite standen fast doppelt soviele Kämpfer.
Und sie hatten auch Oger dabei.
Gerim war nur ein Fischer, ohne jede Kampferfahrung.Obwohl er nicht der kleinste war, hatte er noch jemanden was getan.
Sein Weib Arigund hatte ihm eine Kappe aus Lederresten genäht und seine Jacke aus Leinen mit Flicken am Bauch und Schulter verstärkt.
Das war seine Rüstung.
Als Waffe hatte er eine verstärkte Mistgabel und einen Knüppel, eigentlich mehr ein dicker Ast.
Gerim hatte Hunger.
Damit hatte er sein ganzes Leben verbringen müssen.Obwohl er als Fischer genug fing, waren die Abgaben einfach zu hoch.
Sein erster Sohn war im Kindbett gestorben,die Tochter danach am Fieber,die Zweite war am Leben, aber dünn...
Für die Praios gefälligen Abgaben versprachen die Lehnsherren Schutz vor Tot und Plünderei.
Aber Gerim fragte sich warum er dann hier stand.....und zwar in der ersten Reihe, die Berufssoldaten,Söldner und Ritter noch hinter sich.
Am liebsten wäre er wieder in sein Dorf gegangen und den Herren ihren Zwist zu überlassen den er eh nicht verstand.
Aber die Kriegsknechte hauten jeden tot, der sich entfernte.
Wenn es wenigstens was zu essen gegeben hätte und er keinen Hunger mehr hätte...
Der Zauberer Pirmakan von Scherpinskoje war die einzige Hoffnung für die Landwehr gewesen.
Der füllige Magier hatte den einfachen Leuten Mut zugesprochen und Hilfe versprochen.
Ein wenig Mehlpampe hatten sie darauf bekommen.
Jetzt stand Gerim hier und es schneite.
Ihm war kalt und er hatte Hunger.
Ein junger Ritter und ein Weibel hatten Ansprachen gehalten.
Mut,Rondra und Tapferkeit...Gerim hätte das warscheinlich auch gesagt wenn er ein Pferd und eine Rüstung gehabt hätte, mit ein paar Bauern die den Feind abfangen.
Die Herren sprachen von Freiheit und Mut...Er hatte nichts davon.
Sein linker Nachbar in der Reihe war ein junges Mädchen mit einem Spieß und Feuer in den Augen.
Der rechte Nachbar schien es besser zu wissen.Ein Bauer mit lahmen Bein.
" Wenn die Schlacht onfang lass ih mi fallen, könne die dreck Säck unter si machen, die Säck ".
Gerim hielt das für klug.
Als die Schlacht losbrach und die Landwehr in die Reihen der Gegner getrieben worden war...natürlich von den tapferen...
Schaffte es Gerim dem Schlachtfeld im Schneesturm zu entwischen, ohne jemanden zu töten.
Viele hielten das feige, er aber für gut.
Und die Moral von der Geschicht ?
Misch dich nicht in andere Leute Sicht und vertrau auch nicht, den dies nimmt die Sicht
Veteran aus einem Fernen Land
Nein die Schlacht war damit noch lange nicht vorbei... Ich habe an jenem Tag viele Leben genommen, denn die Schlacht hatte gerade erste begonnen.
Ich riss den Schild hoch und betete still das er halten möge, ich hätte nicht zusagen vermocht wie häufig dieses Stück Holz mir heute schon das Leben gerettet hatte. Keuchend hieb ich mit dem mittlerweile schon schartigen Beil nach dem Mann vor mir, mein Speer war kaum drei Minuten nach dem er das Blut der Magierin gekostet hatte auf der Strecke geblieben und das war eine gefühlte Ewigkeit her. Mit einem dumpfen Knall der im allgemeinen Lärm beinahe unterging traf meinen kraftloser Angriff auf den Schild meinen Gegners, ich wollte nur noch schlafen und der Boden wirkte trotz Leichen und dem blutigen Schlamm überall einladend. Im nächsten Augenblick klingelte es in meinen Ohren, in meinem Blickfeld tanzten Sterne und der Boden kam immer näher, noch ehe ich ihn erreichte war es dunkel um mich.
An jenem Tag habe wie so oft nur durch pures Glück überlebt. Jeder der behaubtet eine solche Schlacht durch Können überlebt zuhaben ist ein Lügner... Ein verirrter Pfeil, eine Sekunde der Unachtsamkeit, ein falscher Schritt auf dem blutigen Feld... Niemand kann das alles die ganze Zeit über im Auge behalten und jeder wird auf dem Feld Fehler machen.
In bosparanischen Tiefen
http://img32.imageshack.us/img32/2276/9h00.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/32/9h00.jpg/)
Da es ein wenig her ist, seitdem ich von Grimmaschs Abenteuer berichtet habe, hier eine kleine Zusammenfassung:
Zuletzt war das Quartett, bestehend aus Grimmasch, Forgrimm, Cuano und Jakoon kaum voran gekommen. Ardo liegt nach dem Giftattentat an der Zollfeste immer noch bei den Elfen in ihrem Baumdorf, und dämmert so vor sich hin. Allerdings hat sich heraus gestellt, dass die Elfen nun doch von einem Wunderheilmittel wissen. Es soll in einem bosparanischen Bauwerk verborgen sein, dass just dieser Elfen Clan seit Ewigkeiten bewacht. Irgendwo ist anscheinend ein Schutzschild kaputt gegangen, und eigentlich wollten sie Klempner rufen, die dort nach dem Rechten sehen sollten, aber da sie knapp bei Kasse sind, und das Eingangs erwähnte Quartett nun gerade vor Ort war, entschieden sie sich für die billigere Variante, und schickten die vier mit dem vagen Hinweis dort rein, es gäbe da eventuell ein Heilmittel für Ardo. Falls sie nicht raus kämen, könnte man immer noch die Klempner rufen.
Auf dem Weg dort hinunter begegnete ihnen unter anderem ein Druide, der sie quasi zu einem Feldexperiment über Angst zwangsrekrutierte. Dabei erwähnte er auch, dass es eine andere Probandengruppe gäbe, die bereits vor Ort wäre. Just in dem Augenblick, in dem die Geschichte hier nun weiter geführt wird, haben Grimmasch, Forgrimm, Cuano und Jakoon die anderen Versuchsteilnehmer entdeckt.
Schmollendes Schweigen war die Antwort auf diesen Anschnauzer. Cuano bedeutete uns in Deckung zu bleiben, und schlich sich um die letzte, zersplitterte Säule herum, die den Blick auf den Innenhof versperrte. Aus der Richtung der Probandengruppe 1 drang genervtes Gemurmel. Forgrimm und ich spähten vorsichtig um die Ecke, während Jakoon uns von hinten anstupste und zischelnd fragte: „Was ist? Was seht ihr?“
Der Innenhof war grösstenteils von Gras überwachsen, und in der südlichen Mauer war ein gewaltiges, verschlossenes Tor eingelassen. Davor standen jeweils links und rechts zwei Podeste, vor denen sich eine recht bunt zusammen gewürfelte Gruppe von Frauen stritt. Cuano pirschte durch das Gebüsch an der östlichen Mauer, und schien noch nicht entdeckt worden zu sein. Das Gespräch wurde wieder lauter. „Nivin, es nutzt nichts jetzt wieder auf deinem Standpunkt zu beharren, wir haben das doch schon so oft durch diskutiert. Wenn man Krötenschemel raucht bekommt man nur Albträume und Blähungen, keine Visionen. Das geht selbst aus den Veröffentlichungen von Dr. Q. Salber et al. hervor. Und die sind im Nandurischen Boten publiziert worden, wenn auch nur in der Rubrik Esotherik und Heilfasten.“ „Ihr werdet es ja sehen, wenn wir vor ihrer Statue stehen, werdet ihr mir glauben.“ Allgemeines, stöhnendes Seufzen und Augenrollen. „Ich schlage vor, wir stimmen darüber ab, dass wir diesen Diskussionspunkt nicht noch einmal ansprechen, bevor die anderen Ortsgruppen von ihrer Suche zurück gekehrt sind. Wer dafür ist hebt die Hand...*murmelnd* eins, zwei, …. *wieder laut* Der Antrag wurde mit 6 zu 1 Stimmen angenommen. Ich schlage vor, wir widmen uns in der verbleibenden Zeit wieder dem Thema männlicher Hyperaktivität bei gesenkter Hirnleistung in Anwesenheit weiblicher...“
Jakoon stuptste Forgrimm so hart mit seinem Stab in den Rücken, dass Forgrimm der Helm in die Stirn rutschte. Der drehte sich ärgerlich um und zischelte „Psschshschschtt....“ zurück, während er den zudringlichen Magier mit zunehmender Brutalität daran hindern wollte ihn weiter zu pieksen. Der verhaltene Aufruhr war kaum zu überhören, und die Köpfe der Frauen im Innenhof ruckten unisono herum.
„Kommt heraus, wer immer da ist! Wir dulden keine herumschleichenden Monster in unserer Gegenwart.“ „Genau... und... und ausserdem sind wir bewaffnet!“ *von hinten murmelnd* „Steck das Brotmesser weg und zieh dein Schwert, Greta... das ist so peinlich.“ *Vor kampfeswut sich schrill überschlagene Stimme* „Lasst ihn mir, ich will ihn KASTRIEREN!!!“
Cuano versuchte verzweifelt tiefer in sein Gebüsch zu kriechen, während wir hinter unserer Säule stockstill standen, und noch nicht einmal zu atmen wagten.
„Da drüben hat was im Gebüsch geraschelt, das sind gleich mehrere....“ Nun stellte sich die Anführerin der Gruppe, die vorhin Nivin angeschnauzt hatte, nach vorne und zog ihren Dreizack. „Ich warne euch, egal welche Monster ihr auch seit, KOMMT RAUS!“
Jakoon flog hinter der Säule hervor, überschlug sich einmal quiekend und versuchte flugs wieder hinter der Säule zu verschwinden, wurde aber von vier kräftigen Zwergenhänden daran gehindert.
Ein entsetzter Aufschrei begleitete Jakoons abruptes Auftauchen.
„MÄNNER!!!“
Er erstarrte mitten in der Bewegung, als mehrfaches, metallisches Scharren darauf hindeutete, das nun tatsächlich Waffen gezogen wurden. Forgrimm und ich pressten uns an die Säule.
„Wer ist euer Anführer?“
Zwei anklagende Zwergenhände ragten hinter der Säule hervor und deuteten auf Jakoon.
„DU bist ein Anführer? Wen kann so ein halbes Hemd anführen? Fahrende Exhibitionisten in Ausbildung?“
*tuschelnd von hinten* „... sieht eigentlich nicht übel aus.... mager … müsste sich waschen.... nachts....“
„Werdet ihr wohl RUHIG sein! Ihr da, wo sind eure anderen Leute? Sprecht, oder wir werden ungemütlich!“
Jakoon liess ein diplomatisches „Hnnnngghhhnghnghnghngh!“ von sich hören, wedelte uns zu hinter der Säule hervor zu kommen, und begann angesichts der eindrucksvollen Stahlsammlung, die auf ihn zielte, angestrengt lächelnd zu schwitzen.
Diesen Augenblick wählte Cuano nun, um seufzend aus seinem Versteck hervor zu kommen. Mit seinem schönsten Hundeblick und Herzensbrecher Lächeln begann er:
„Meine Damen, vielleicht kann ich diese etwas prekäre Situation aufklären. Wir sind nur einfache Ordensbrüder, die nur selten zwischenmenschliche Kontakte pflegen, und unser Anführer dort oben...“ er deutete auf Jakoon „..hat ein Schweigegelübde anlässlich seiner alljährlichen Infernalien abgelegt. Bruder Forgrimm, Bruder Grimmasch, ihr könnt heraus kommen!“
Forgrimm und ich kamen vorsichtig aus unserer Deckung, und gesellten uns zum immer noch schwitzenden Jakoon. Die Frauenmeute trug, trotz ihres unterschiedlichen Alters, einheitlich geschwärzte Stahlrüstungen mit jeder Menge Stacheln und Nieten, die mehr entblössten als verhüllten. Im Falle der etwas greisen, selbst erklärten Kastrationsexpertin an ihrem Kampfrollator, gaben die knappen Stahloberteile mehr frei, als es für sie vorteilhaft gewesen wäre. Dafür hatte sie längere Stacheln auf den Schulterstücken montiert. Die auf uns gerichteten Säbel, Bögen und Dreizack Waffen sahen allesamt gut gepflegt und sehr scharf aus. Die Gesichter darüber waren wutverzerrt und kampfeslustig.
„Nun, meine Damen, da wir uns vorgestellt haben, mit wem haben wir denn die Ehre?“ fragte Cuano ganz jovial.
„Wir sind Mitglieder von Ah Em Ah Zett Oh En Eh En, Fundi Flügel, Ortsgruppe Süd-West.“ kam es knapp zurück. „Verzeiht mir meine Unwissenheit, aber ich bin mit dieser Abkürzung nicht ganz vertraut.“ „Alternativer Mütterverein Angbar Zur Ordentlichen Neu Erschaffung Neoliberaler Und Antiautoritärer Kindertagesstätten Für Alleinerziehende Halbtagsmitarbeiterinnen Der Rondra Kirche.“ „Äh... verzeiht, aber das sind mehr Buchstaben als in eurer Abkürzung?“ *genervt* „Boaaaah, jahhaaaaaa, jeeeedesmal wenn wir auf solchen Pöbel wie euch treffen kommt die gleiche Frage. Wir können nichts dafür, auf dem Formular zur Vereinsgründung war nicht mehr Platz in der ersten Zeile!“ „Ah, haha, ja, die klerikale Bürokratie, da denkt kaum jemand mit, was? Haha...“ *frostig* „Wir sind alle darauf stolz als Messdienerinnen der Kirche zu dienen, wenn wir in Angbar weilen.“ „Oh, haha, ja... äh.... schlechter Start und so... hähä... egal. Wir sind eigentlich auf der Suche nach....“ „SCHNAUZE, DU CHAUVINISTISCHES ABZIEHBILD EINES NOTGEILEN AUSHILFSKÜSTERS! Ich stelle hier die Fragen. Von welcher Kirche seit ihr eigentlich? Seit ihr etwa die Volksfront von Nadoret?“ „Was ich neiheiheiheiiiiiin, nein. Ganz sicher nicht, wir sind... äh... die Ih Be Zett Vau Ah der Nandus Kirche zu Burg Rudes Schild, Abteilung öffentliche Feldforschung.“ „IBZVA? Das macht überhaupt keinen Sinn, wer nennt sich schon IBZVA, kann man nicht mal aussprechen.“ Ich finde ihn süss.“ „NIVIN!“ „Was? Er hat doch einen schnuckeligen Hintern.“ „Kein Wunder warum deine Tochter ständig in die Anti Agressionstherapie muss.“ „Ihr seit alle viel zu verklemmt.“ „NIVIN! Es reicht.“ „Äh, äh, Verzeihung die Damen, aber warum hegt ihr einen solchen Groll gegen die... äh... Volksfront von Nadoret?“ Aus sieben Kehlen kam zurück „SPALTER!!!“ „...und die Nadoreter Volksfront auch, Spalter, alles Spalter. Und sie tragen Nagellack und GOLDENE Rüstungen. Liederliches Volk“ „Nicht zu vergessen die Rüstigen Suffragetten Rohalssteg, Spalter!“ „Nun ists gut, Schwestern. Er ist ein Mann, überfordert ihn nicht mit langen Wörtern oder Politik. Sonst überhitzt sein Gehirn.“ Die Anführerin sah Cuano, dem der Mund offen stand, tief in die Augen. „Du mich noch V_E_R_S_T_E_H_E_N?“ „Äh, wie, was, ja...ja, natürlich.“ „Da seht ihrs Mädchen. Ihr hättet in beinah kaputt gemacht. Etwas mehr Disziplin, wenn ich bitten darf. Da wir nun geklärt haben wer wir sind, was-ihr-wollen-hier?“ „Wir, hm, suchen nach einem Heilmittel für unseren Bruder Ardo. Er wurde gar hinterhältig von einem Meuchelmörder niedergestreckt, und ringt nun mit dem Tode, meine Dame. Habt Mitleid und lasst uns diese Wundermittel bergen.“ Die etwas greise Kastrationsexpertin runzelte die Augenbrauen. Normale Frauen können nur die Stirn runzeln, doch diese hier war so alt, dass sie selbst die Augenbrauen runzeln konnte. Ein denkwürdiger Anblick. „Hier gibt’s ein Wundermittel? Wenn es gegen Arthritis hilft, will ichs haben.“ Cuano setzte wieder seinen Hundeblick auf und schmachtete sie um Verständnis heischend an. „Unserem Bruder geht es wirklich schlecht, wir brauchen dieses Theriak.“ Die Anführerin runzelte die Stirn. „Theriak? Also das müssen wir ausdiskutieren. Das ist zu wichtig, als man es an einen einzelnen Mann verschwenden sollte. Dazu wäre nur ein grundlegend basisdemokratisch legitimierter Ausschuss aller hier versammelter Ortsgruppen nötig. Da die aber eher dem Realo Flügel angehören sind sie bei weitem nicht so umgänglich und ökologisch wie wir das sind.“ *ärgerliches Gemurmel von hinten* „Alles Spalter...“ *zischelnd* „Loretta, halt dich zurück!“ „Wir werden erst einmal unsere Erforschung der dämonisch verzerrten Jugendsprache hinten an Stellen, und diesen Ausschuss vorbereiten. Wir brauchen ein Formular 12c, mit lila Rand. Ausserdem einen Tisch, Sitzgelegenheiten und ein Protokoll. Wer kümmert sich um die Schnittchen?“
Aus reiner, morbider Faszination heraus fragte ich Loretta, als sich die anderen Frauen in hektischer Betriebsamkeit zerstreuten: „Was hat es mit der dämonisch verzerrten Jugendsprache auf sich?“ „Hach, was soll ich sagen? Die Oberin der neunmal geweihten Kindertagesstätte hat den Elternbeirat, namentlich uns, den Alternativen Mütterverein, darum gebeten, dass wir uns einmal mit den etwas problematischeren Kindern befassen. Sie laufen in den Pausen immer rum, zielen gegenseitig auf sich, schreien BUMM! OhkOhkOhkOhk, oder BuhnBuhnBuhn. Das kann nur ein dämonischer Einfluss sein, und hier unten in den Kellern soll es eine Statue geben, in die diese Worte und dazu ihre verständliche Übersetzung eingeritzt sind. Diese gemeinsame Exkursion aller Ortsvereine soll klären, ob die Übersetzung sich als pädagogisch wertvoll erweisen könnte. Nur scheint die Statue hinter dem Tor dort hinten zu stehen, und wir bekommen es nicht auf. Irgendwie scheint man spezielle Steine auf die Podeste legen zu müssen. Einen haben wir gefunden, aber die anderen müssen noch in den Ruinen sein. So ein blödes Schloss kann sich nur ein Mann ausgedacht haben... nichts für Ungut, Herr Zwerg.“ Mehr als ein perplexes „Aha.“ brachte ich einfach nicht heraus. Wir standen wie begossene Pudel inmitten weiblicher Geschäftigkeit. Da wir nichts zu tun hatten, schlenderten wir in Richtung der bereits aufgebauten Erfrischungen, da der Berg an appetitlichen Schnittchen zusehends wuchs. Forgrimm lümmelte sich auf den aufgebauten Tapeziertisch, schnappte sich ein Schnittchen, und biss herzhaft hinein. „Erschtaunliff wasch die allef aus ihren knappen Rüschtungen herausziehen. Mhm, die find schogar mit Gürkchen. Ob die auch einen Humpen Bier haben? Ich frach mal...“ Und damit wanderte er Richtung improvisiertem Podium. Cuano und Jakoon zuckten die Schultern und griffen sich ebenfalls ein paar Schnittchen.
Nur Sekunden später war ein aufgeregtes Kreischen zu hören. Anscheinend hatte Forgrimm auf seine unnachahmliche Art einen Krug Bier angefordert. Denn er kam sprintend auf uns zu, mit sämtlichen waffenschwingenden Frauen des Müttervereins im Nacken, und versteckte sich hinter Cuano. Der versuchte gleich mit wedelnden Armen zu intervenieren. „Meine geschätzten Damen, was es auch sein mag, das können wir doch auch friedlich reg....“
„IHR HABT DIE HEILIGEN SCHNITTCHEN ENTWEIHT! NIEDER MIT DEN MÄNNERN! A.M.A.Z.O.N.E.N., ARBEITSKREIS BILDEN..... AYAYAYAYAYAYAYYYYYAYAYAYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY!“ ...und mit diesen eloquenten Worten rammte sie dem immer noch gestikulierendem Cuano ihren Dreizack basisdemokratisch in den Bauch.
Jakoon hechtete über die heiligen Schnittchen hinweg, und Forgrimm parierte die Angriffe mit seinem schnell gezogenem Schild. Ich war zwar verblüfft, aber die bisherige Reise hatte mich bereits vor grössere Herausforderungen gestellt, und so liess ich meine neue Ogerkeule kreisen. Ihr Arbeitskreis erwies sich als erstaunlich effektiv. Sie hatten uns binnen eines Lidschlages umzingelt, und attackierten uns gemeinsam von allen Seiten. Jakoon liess einmal wieder Flämmchen erscheinen, der sich auch sofort nach dem erfolglosen Kurs in der Oger Epilierung an eine Fortbildung als Lockenstab machte. Die Ergebnisse wurden von der anwesenden Jury nicht als besonders innovativ eingestuft, was sich negativ auf die B Note auswirkte. Wenigstens schaffte er uns zwei der Suffragetten vom Hals. Während sich Forgrimm mit einer Säbelschwingerin und einer Dreizackkämpferin abmühte legte ich kurzerhand eine der Bogenschützinnen, die auf Jakoon angelegt hatten, schlafen. Nur ein leichter Klaps mit der Keule auf ihren Helm, und sie sank seufzend hinten über. Anschliessend musste ich mich schleunigst um die Anführerin kümmern, die mit Inbrunst versuchte dem anfangs gefällten Cuano ein Nasenpiercing mittels ihres Dreizacks zu verpassen. Sie war aber schnell wie eine Schlange. Noch bevor meine Keule niederfuhr schnellte sie herum, und stach mir schmerzhaft in dem Oberschenkel. Aufjaulend liess ich die Keule horizontal kreisen und erwischte sie am Schulterpanzer, der mit den ganzen Dornen glatt in der Keule stecken blieb. Der Treffer war aber heftig genug, um sie ausser Gefecht zu setzen. Ich musste aber meine ganze Kraft aufwenden, um sie wieder ab zu bekommen. Jakoon hatte Flämmchen dabei unterstützt sich gegen die zwei zwangsondulierten Amazonen durchzusetzen, war aber mehr oder weniger gescheitert. Die beiden wollten ihm gerade etwas angekokelt eine scharf formulierte Schadensersatzforderung überreichen. Daher rannte ich sofort in seine Richtung, nachdem ich die Keule gelöst hatte. Forgrim duellierte sich immer noch mit seinen zwei Gegnerinnen, aber Cuano schickte sich stöhnend an ihm zu helfen.
Während ich fluchend meine Waffe auf den Schild der angesengten Säbelrasslerin knallte, konnte Jakoon mit einem verzweifelten Fulminictus die andere zu Boden schicken.
Gemeinsam rangen wir die verbliebenen Mitglieder des Müttervereins nieder.
Schnaufend stellte Forgrimm fest: „Bei Ingerimm, die waren zäh. Grimmasch, du kommst doch aus Angbar, warum hast du uns nicht vor denen gewarnt? Solche Soziopathen werden in Murolosch eingesperrt. Was ist in Angbar los?“ Ich entgegnete etwas verlegen: „Nja, ich kenn die nicht. Welcher anständige Angroscho weiss was diese Gigrim alles so treiben, wenn sie unter sich sind. Die hier sind anscheinend der Kindergarten Untergrund im Guerilla Modus. Ich hab keine Ahnung, aber anscheinend haben sie nach irgendeiner Statue gesucht. Dieser Druide da oben hat eine seltsame Vorstellung von seinen Versuchspersonen.“ „Auf jeden Fall muss es noch mehr von denen geben. Die Tür da vorne scheint noch zu zu sein, lasst uns erstmal da suchen.“ „Wir werden zwangsläufig nach dem Rest von ihnen suchen müssen. Die Tür geht nur auf, wenn wir 4 bestimmte Steine auf diese Podeste legen, und der Rest des Weibsvolks scheint auf der Suche danach zu sein.“ „Aaaaaach, Ogerkacke. Nagut. Es gibt 3 Tunnel hier, die offen sind. Wir fangen links an, und vermöbeln diese Furien Eine nach der Anderen. Solange bis wir alle Steine haben.“ Nach ein paar Balsam Salabunde waren wir wieder hergestellt, und zogen etwas missmutig los. Ich nahm mir insgeheim vor mal Madam Isaliel etwas heim zu leuchten. Wenn diese blöden Elfen hier Gelichter jeglicher Couleur rein liessen mussten sie sich nicht wundern wenn irgendwer davon dann ihre Schutz Zauber ausknipste. Grössenwahnsinnige Druiden, millitante Frauengruppen, was kam jetzt noch?
Der erste Tunnel war genretypisch dunkel und nebelig. Neben einem Geist, der uns verzweifelt eine Suche nach irgendwelchen Knochen aufzuschwatzen versuchte, gabs dort nicht viel zu sehen. Im zweiten Tunnel stiessen wir dann auf eine weitere Ortsgruppe. Wie bereits angedeutet waren die aus einem anderen Holz geschnitzt, und statt einer Diskussion hörten wir nur einen markerschütternden Kampfschrei, bevor die ersten Pfeile und Wurfgeschosse in Forgrimms Schild einschlugen. Einen Arbeitskreis später gelangten wir in eine Kammer mit 5 Truhen und einem Podest. Der Ortsgruppe Angbar Mitte war es noch nicht gelungen das Rätsel zu lösen. Während meine Gefährten sich in miesepetriger Stimmung auf die Steinsimse hockten, las ich mir die Hinweise auf dem Podest durch.
„Hm, erste Kiste mit mehr Blei als Eisen, Zweite enthält nur ein Achtundreißigstel weniger Blei, aber dafür doppelt soviel.... Götter, wer hat sich das denn ausgedacht. Jungs, hier muss es irgendwo etwas aus Blei und Eisen geben.“ Jakoon antwortete müde „Ja, da hinten lagen Gewichte.“ Ich schlurfte in die angegebene Richtung und fand eine riesige Truhe, randvoll mit Eisen und Blei Barren. Cuano begutachtete gerade unschuldig ein Papierfragment, dass er anscheinend gerade aus einer aufgebrochenen Truhe gezogen hatte. Zwischen den staubigen Barren waren einige Lücken neueren Datums. Seufzend ging ich zu Cuanos riesigen Beutesack hinüber, und zog die fehlenden Barren heraus. Cuano begegnete den vorwurfsvollen Blicken von Forgrimm und Jakoon. „Was? Was kuckt ihr mich wie einen Pferdekarren an? Die bringen bis zu 5 Silber in Nadoret!“ Kopfschüttelnd und schnaufend begann ich die Barren nach den Rätselangaben in die Truhen einzusortieren. Eine Heidenarbeit, das kann ich euch versichern. Als ich gerade mit der vierten Truhe fertig war merkte Forgrimm an: „Sollte nicht jetzt irgend etwas passieren? Leuchtende Lichter? Erscheinende Reichtümer?“ „Ich muss irgendwo einen Fehler gemacht haben. Ich zähl noch einmal nach.“ Cuano sass inzwischen auf einem Sims nahe der Tür und pfiff vor sich hin. Also wanderte ich direkt zu ihm hinüber und stellte mich mit einem fordernden Blick vor ihn hin. Er sah mich säuerlich an. „Was? Was kann ich dafür wenn du dich verzählst?“ „Gib sie mir!“ „Ihr seit so engstirnig und verbohrt. Ihr werdet nie das das Geheimnis kreativer Wertschöpfung für euch entdecken.“ Dann drückte er mir die 3 fehlenden Eisenbarren in die Hand.
Nachdem ich sie in die erste Truhe zurückgelegt hatte, schwang der Deckel der mittleren Truhe auf, und vor uns lag einer der fehlenden Podeststeine. Cuano durfte ihn zum Dank zum Innenhof zurück schleppen.
Nun fehlte nur noch ein Tunnel. Es stellte sich heraus, dass er neben den zu erwartenden Kindergartenbeauftragten auch einige speziellere Bewohner hatte, wie Fledermäuse und Spinnen. Allesamt aber keine allzu ernsten Gegner. Schliesslich stiessen wir auf den ersten Rätselraum in diesem Abschnitt. Jakoon bemerkte ein paar seltsame Bodenplatten, die auch nach so langer Zeit noch erstaunlich gut erhalten waren. Sie sanken ein, wenn man sich darauf stellte. Wir verteilten uns über den Raum, und die Truhe in der Mitte öffnete sich. Ein weiterer Podeststein war gefunden. Ausserdem ergatterte Cuano noch ein weiteres Papierfragment. Es ging weiter nach Norden, und nach einem abschliessendem Kampf gegen einen spontanen Arbeitskreis erweiterte sich der Tunnel zu einem säulengerahmten Patio, durch den quer durch die Mitte ein abgrundtiefer Graben gezogen war. Sowohl auf unserer Seite, als auch auf der gegenüberligenden Seite war eine ganze Reihe dieser Druckplatten im Boden eingelassen. Kaum hatten wir den Hof in Augenschein genommen erschien plötzlich ein Abbild des Druiden vom Eingang.
„Nun? Ist das Rätsel zu schwer für eure kleinen Geister? Dies ist ein Rätsel für die bosparanischen Novizen. Soll ich euch etwas helfen?“ „Nein danke, wir spielen mit dem Gedanken eines Volontariats hier unten, und das wäre negativ für unsere Bewerbung.“ bemerkte Cuano launisch. Forgrimms mit Wucht geworfener Lindwurmschläger spaltete das Trugbild glatt in zwei Hälften und beendete jegliche, weitere Konversation.
Jakoon stellte sich sinnierend vor die Platten. „Bei uns gab es einen ähnlichen Test an der Akademie. Damals konnte man sich hier drauf stellen und....“ Mit einem leisen *Puff* erschien auf der gegenüberliegenden Seite ein Skelett auf den dortigen Platten. „Ja, richtig, und nun muss man ihn auf die Seite da drüben lotsen, ohne dass er stirbt.“ „Das ist ein Skelett, der ist schon tot.“ „Nein, nein, einige Platten sind mit Feuerminen versehen. Seht ihr, so, und jetzt da rüber... und jetzt da...“ Mit einem durchdringend pfeifenden Geräusch schossen Flammen aus dem Boden, und das Skelett verschwand hinter einem Feuervorhang. Dafür klapperten nun hinter uns am Eingang Knochen. Eine ganze Horde Skelette strömte daraus hervor. „Oh, diesen Teil hatte ich ganz vergessen.“ Es folgte ein wilder Kampf, den wir aber trotz einiger, wirklich nervenden Skelettmagier für uns entscheiden konnten. Einige Fehlversuche danach hatte das Skelett die letzte Platte erreicht, und verschwand mit einem zweiten *Puff*. Dafür schwang auf unserer Seite eine zuvor fest verschlossene Truhe auf und gab den letzten der Podeststeine frei. Stöhnend schleppten wir unsere Beute zurück zum Innenhof, in dem wir die denkwürdige Begegnung mit den Schnittchenanbeterinnen hatten. Nachdem wir die Steine alle platziert hatten, bedurfte es nur ein paar Versuche sie in die Richtige Ausrichtung zu bringen, dann versank das massive Steintor in der Erde und gab den Blick auf eine stockkdustere, riesige Halle frei. Forgrimm hob seinen Schild und stapfte missmutig voran. „Ich brauch jetzt entweder ein ganzes Fass Helles, oder ein paar anständige Untote zum Umhauen. Wenn nicht geh ich zum Elfendorf zurück und prügel den Theriak aus ihrem Salasandra raus.“ Wir folgten ihm ins Dunkel.
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