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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anno 1602 [1602] Absoluter Beginner



gymno
23.07.2010, 22:50
Hallo!

Ich hab mir gerade mein erstes Anno-Spiel zugelegt, passenderweise Anno 1602. So langsam hab ich auch den Durchblick, allerdings bin ich am verzweifeln, was die Werkzeugbeschaffung angeht. Ich hab im Handbuch gelesen, wie man einkauft. Aber ich krieg zum Verrecken kein Werkzeug (oder irgendetwas anderes, dass ich auf die Liste setze). Ich hab eingestellt, dass meine Vorräte bis 20t aufgefült werden sollen. Aber es kommt einfach nichts rein.

Ich hab jetzt auch erst zwei Einführungsmissionen gemacht, wo es außer mir keine anderen Mitspieler gibt. Liegt's darin? Brauch in jedem Fall (Computer-)Gegner, damit überhaupt irgendwas eingekauft werden kann?

Würd mich sehr über antworten freuen, will nich jetzt schon aus Verzweiflung anfangen zu cheaten... ;)

Schönen Abend noch und Danke schon mal!

gymno

Larnak
24.07.2010, 00:05
Grundsätzlich gilt bei Anno 1602 (Achtung, das gilt bei späteren Annos nicht mehr zwingend): Es kann nur verkauft werden, was in der Inselwelt vorhanden ist.

Es gibt da allerdings einige Ausnahmen sowie einige andere Dinge zu beachten.
Zuerst gilt natürlich: Mit Dir handeln kann jemand nur, wenn jemand auch existiert. "Jemand" kann dabei entweder ein Mitspieler, ein Pirat, ein freier Händler oder ein Eingeborener sein, wobei nur erstere und drittere auch an Deinem Kontor so genannten "passiven Handel" betreiben (aus Deiner Sicht: Du wartest nur und machst nichts weiter).

Hast Du also keine computergesteuerten Mitspieler, müssen zumindest einige Schiffe des freien Händlers in der Inselwelt vorhanden sein. Gibt es auch die nicht, kannst Du nicht passiv handeln.

In Missionen, in denen es freie Händler gibt, gilt aber zu beachten: Freie Händler können Dir nichts verkaufen, was sie nicht vorher eingekauft haben - woher sollten sie das auch haben?
Außerdem kaufen sie Dinge auch nur in geringen Mengen von Dir, wenn sie diese Dinge nicht anderswo wieder mit Gewinn veräußern können - sie legen sich sozusagen einen kleinen Vorrat an, werden Dir aber keine größeren Mengen abnehmen. Wäre ja auch blöde von ihnen.

Es gibt bei diesem relativ strengen System 2 Ausnahmen:
1) Freie Händler haben von Anfang an einen bestimmten Vorrat an Werkzeug, den sie an die Spieler veräußern. Je nachdem, wie viel Du zahlst, mehr oder weniger viel/ schnell. Hier findest Du am besten selbst einen guten Preis für Dich.
2) Sobald ein Spieler eine Erzmine errichtet hat, erhalten die freien Händler eine gewisse Menge an Erz, das sie an andere Spieler verkaufen können. Diese können dann daraus direkt Eisenwaren bzw. Werkzeug herstellen.

Allgemein gilt: Werkzeug ist einer der zwei limitierenden Faktoren zu Beginn in Anno 1602. Der andere ist Geld.
Das heißt: Nur diese zwei Faktoren sagen Dir, wie viel oder wie wenig Du bauen kannst - das zeigt, was für eine wichtige Rolle Werkzeug spielt.
Der Grund ist natürlich ganz einfach der, dass es erst relativ spät selbst hergestellt werden kann - und es gibt durchaus auch Missionen, in denen kein freier Händler existiert, von dem Werkzeug nachgekauft werden kann.
Hier gilt es dann: Ganz genau überlegen, wie viel Werkzeug wann wofür ausgeben?

Wenn man aber diese knifflige Anfangsphase überwunden hat, steht einem dann die ganze, fantastische Welt von Anno offen :D

gymno
24.07.2010, 09:34
Woah, das war mal ne Antwort. :D

Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet das Realistische ist, das mir ungehinderten Bauspaß verwehrt (der Marktplatz bei AoE II nimmt's damit nicht so genau ;)).

Vielen Dank auf jeden Fall!

TormDM
24.07.2010, 12:29
Im späteren Spielverlauf sind die sog. Freien Händler deine beste Option Geld zu verdienen.

Selbst wenn man durch die Ausbildung von Truppen, oder (bewusste) Überproduktion massive Bilanzprobleme bekommt, was besonders bei ersterem sehr schnell passieren kann, kannst du allein durch die Händler wieder ins Plus kommen.

Ich habe grundsätzlich alle Waren von Wert überproduziert, und sie in den Handel am Kontor gestellt, die Preisschraube ein klein wenig runtergedreht, und es kommen alle Nase lang Händler vorbei.

Selbst mit negativer Bilanz kannst du durch diesen passiven Handel hunderttausende, oder gar millionen von Gold anhäufen.

Larnak
24.07.2010, 16:37
Das ist so pauschal nicht richtig. Der passive Handel funktioniert nur mit Dingen, die anderswo auch nachgefragt werden und die der freie Händler dort mit Gewinn verkaufen kann - wenn man ihm z.B. Getreide anbietet, wird er nur sehr wenige Tonnen davon kaufen.

Allgemein sollte es hier nützlicher sein, direkt selber die Waren zum Gegner zu fahren.
Außerdem ist 1602 auch weit empfindlicher, was den Gewinn mit Handel an geht - es ist lange nicht so leicht, mit Handel Gewinne zu erzielen, wie bei späteren Annos und bei einigen Waren sogar praktisch nicht möglich.

TormDM
24.07.2010, 22:24
Klar es eignen sich generell auch nur Endprodukte.

Sehr gut zu verkaufen sind immer:

Waffen jeglicher Art, Schmuck, Werkzeuge, Nahrung, Alkohol, Tabak, Kleidung, Stoff.

Aber das ist natürlich nur etwas für den späteren Spielverlauf, d.h. frühstens ab Kaufleute.

Da ist man dann soweit gefestigt, dass man sich Überproduktionen ersteinmal problemlos leisten kann.

Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass man sich langfristig mit diesem passiven Handel mehr als gut über Wasser halten kann.

Vorrausgesetzt die Bilanz sinkt nicht ganz ins Bodenlose, natürlich.

Larnak
24.07.2010, 23:05
Ich bin immer noch der Meinung, dass man gerade bei 1602 am besten fährt, wenn man sich auf seine Bürger verlässt. Damit sind immens hohe positive Bilanzen ohne Probleme möglich - warum also noch um Handel kümmern? ;)

Ivoirian
11.08.2010, 15:17
Anno 1602 das waren noch Zeiten! Aber vielleicht solltest du dir schon ein aktuelleres zulegen? Weiß wer läuft das unter Windows 7 noch?

Larnak
11.08.2010, 20:58
Ja, das läuft mit den bekannten Einstellungen für ältere Spiele unter Win7 ebenso wie unter XP oder Vista, im Normalfall gibt es keine Probleme.