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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sakrileg - Was stimmt?



Sweil
23.10.2005, 12:46
Ich denke mal hier haben schon einige das Buch gelesen.
Ich würde gerne wissen, ob hier jemand weiß was an den ganzen geschichtlichen Behauptungen wahr und was fiktion ist?
Hat jemand zufällig genauere Fakten dazu? Oder nen Gralssucher in der Familie? :D

Mich interessiert vor allem folgende Behauptung:

kurz gesagt: es wird behauptet JEsus sei nur ein "normaler" Prhophet, ein Mensch gewesen und hätte spger eine Frau (Maria-Magdalene) gehabt. das wir das alles nicht wissen liegt laut buch an einem gewissen Kaiser Konstantin I. der für seine Religion der SOnnenanbetung keine Zukunft sah und ca. 300 Jahre nach Christus mit dem aufstrebenden Christentum auf "das schnellere PFerd" gesetzt hatte in dem er das Christentum zur Staatsreligion machte. In folgedessen wurde ein versammlung der damaligen Kirchenführer einberufen in der per !Abstimmung! unter anderem Festgelegt wurde, dass Jesus zum Sohn Gottes erhoben wird. Durch diese Entscheidung musssten aber die bisherigen 80!!! Evangelien in denen Jesus als Mensch dargestellt wurde vernichtet und 4 neue "göttliche" Evangelien geschaffen werden. Darin wurde unter anderem auch Maria-Magdalena systematisch verteufelt. In zwischen Zeit sollen auch einige andere der verschollenen Evangelien gefunden worden sein sollen die das alels belgen

also: Was stimmt daran?

.earnur
23.10.2005, 19:01
Als Dan Brown das Buch herausgab, wurde der Vatikan von Journalisten förmlich belagert, weil auch diese der Auffassung waren, dass das Buch ein geschichtlicher Bericht sei.
Dann jedoch gab Dan Brown eine Pressekonferenz in der er sagte, dass "jedes vergisst, dass Sakrileg ein Buch mit einer selbst erfundenen Geschichte ist." Des weiteren sagte er, dass zwar alle Orte existieren, aber auch er behaupte nicht, dass der heilige Gral im Louvre unter der Pyramid de Inverse liege.
Was den Punkt mit Kaiser Konstantin betrifft jedoch hat er nichts gesagt. Ich persönlich kann mir vorstellen, dass er alles getan hat um seine Machtposition zu stärken. Auch dass Maria Magdalena existiert könnte ich mir vorstellen. Mein weiß ja nicht, was sie einem in der Bibel alles andrehen. :D

Sweil
23.10.2005, 19:45
das der heilige Gral im Louvre liegt glaub ich ja auch nicht :D:D

für mich geht es vor allem um die religions-historischen theorien die aufgestellt werden.

locke
23.10.2005, 20:25
Es gab schon diverse Berichte im Fernsehen darüber und Literatur (unter anderem auch für Illuminati) und fast alles, was in dem Buch ausgesagt wurde wurde widerlegt. ;)

Ich seh in dem Buch auch eher Unterhaltung als Wahrheit, und es hat Spaß gemacht mal das zu lesen. Aber daran wirklich glauben? Wer weiß, vielleicht gibt es auch Harry Potter wirklich.^^

WormysQueue
23.10.2005, 21:47
Tatsächlich gab es in der Antike einen Konflikt zwischen zwei Glaubensbekenntnissen, dem nicäanischen (das auch heute noch gilt) und dem arianischen. Letzteres stritt die Göttliche Abstammung Jesu ab, auch wenn er für sie als vornehmster der Menschen galt.

Tatsächlich wurde der Arianismus auf dem Konzil von Nicäa verdammt (325 n. Chr.), und auch ich habe schon gehört, dass Konstantin I. an dieser Entscheidung nicht unbeteiligt war. Derselbe Konstantin rief Arius , den Begründer des Arianismus aber 348 n.Chr. aus dem Exil zurück. Und unter seinem Nachfolger, Konstantin II., wurde der Arianismus 359 n. Chr. sogar die offizielle römische Glaubenslehre. Erst 379 n. Chr. wurde der Arianismus unter Kaiser Theodosius offiziell verboten und noch bis zum 5. Jhd. n. Chr. hatte der Arianismus seine Anhänger speziell unter den germanischen Völkern (so liess sich z.B. der burgundische arianische(!) König Sigismund 516 n.Chr. nach dem nizäanischen Glaubensbekenntnis taufen.

Dan Brown hat da also ganz schön in der Historie rumgewildert, und wenn man weiss, dass die "offiziellen" Evangelien der Bibel 200 Jahre und mehr älter sind als Konstantin, dann weiss man auch, wie man diesen Punkt einstufen muss.

el primato
24.10.2005, 12:36
Das meiste aus dem sakrileg hat historische wurzeln und wurde nur ein wenig verknüpft und weitergedacht. Diese evangelien, die man nicht in der bibel findet, heissen Apokryphen (http://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen).

Auch ganz interessant dürften die überlieferungen zu Maria Magdalena (http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Magdalena) sein.

.earnur
24.10.2005, 18:41
stimmt es, dass man auch schriften von ihr gefunden hat?

Upitis
06.11.2005, 09:37
bei diesem buch ist es wie bei einer Sage.
ein Teil stimmt und ein teil stimmt eben nicht.

Troan
06.11.2005, 10:07
Fakt ist doch, soweit ich weiss, dass dieses Konzil von Nizäa stattgefunden hat und dort eigentlich ausgewählt wurde, welche Evangelien die Bibel ergeben. Konstantin hatte auf dieses Konzil sicher auch einigen Einfluss und nur diese Schriften zugelassen, die ihm auch halfen (Stärkung der Macht etc).
Dan Brown schreibt ja auch, dass Jesus von seinen Jüngern gar nicht als heilig angesehen wurde, sondern erst von Konstantin heilig "gemacht" wurde.
Korrigiert mich, wenn ich mich täusche.

Gruss
Troan

.earnur
06.11.2005, 19:02
ja, das mit dem "heiligen" jesus stimmmt auch. konstantin hat auch nur die schriften zu bibel-schriften gemacht, in denen jesus als heiliger dargestellt worden ist...

Upitis
07.11.2005, 15:53
Ja das Buch ist auch ziemlich interresant weil man viel lernt z.b. Das Leonardo da Vinci schwul war(Oder war das ein anderes Buch???).
Jedenfalls ich fand das Buch sehr interesanntobwohl man nicht alles glauben darf...

Troan
07.11.2005, 17:00
Meine Meinung. Wenn ich alles glauben würde, was ich aus Büchern lese, dürfte ich nicht mehr auf die Strasse. Da ist eh alles voller bestechlichem FBI das arme Bürger beschattet und Geheimbünde die Viren aussetzten wollen $ausheck

Ich fand Sakrileg ein wunderbares Buch, mit all den Codes die es zu entschlüsseln galt. Ich mag sowas ;)

.earnur
08.11.2005, 18:42
das einzige problem ist, dass man schon am anfang aller dan brown - bücher weiß, dass einer der guten der böseste aller hintermänner ist. das ebbt ein bisschen die stimmung ab. das war bei illuminati, sakrileg und diabolus so und wird auch bei meteor sein, welches ich gerade lese...

GhosTDoG
02.01.2006, 14:58
ich hab das buch zu weihnachten geschenkt bekommen und hab es von gestern auf heute durchgelesen.
ich denke, warum das buch so erfolgreich und spannend ist, ist dass brown existierende fakten nimmt und sie mit seiner eigenen phantasie weiterspinnt.

orte, vereingungen usw. existieren real und die thesen über da vincis werke gibt es schon länger in der kunstgeschichte und der wissenschaft.

aber das buch ist letztendlich nur ein kriminalroman und nicht mehr, der sich geschickt gängiger verschwörungstheorien bedient.

DarkCava
02.01.2006, 15:38
In folgedessen wurde ein versammlung der damaligen Kirchenführer einberufen in der per !Abstimmung! unter anderem Festgelegt wurde, dass Jesus zum Sohn Gottes erhoben wird.

Das ist Blödsinn. Wie gesagt, ist Brown ein Buchautor, kein Theologe oder Historiker.

Zu deinem Punkt:
Jesus wurde nicht einfach so zum Sohn Gottes erhoben. Jesus als Christus hatte die Ostererfahrung der Jünger nach Jesu Tod zugrunde. Das bedeutet, dass die Jünger Jesu nach seinem Tod die Erfahrung machten, dass Jesus von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist => Ob das so war oder nicht, ist an dieser Stelle nicht wichtig.
Warum war diese Erfahrung derart wichtig? Wäre Jesus nicht Gottes Sohn gewesen (bzw. war selbst Gott/göttlichen Ursprungs => Zweinaturlehre). hätte er nicht den Anspruch erheben können "Tut Buße, denn das Reich Gotte ist nah herbeigekommen ". Das hätte er nur sagen können, wenn er wirklich bei Gott war oder selbst aus oder von Gott stammt.
Daher ist es zwingend, dass Jesus Gottes Sohn bzw. Gott selbst ist, da ansonsten seine Worte und Lehren an Relevanz verloren hätten.

Dieses Gedankenmuster gab es schon lange vor dem Konzil (eben schon bei den Jüngern Jesu).


Durch diese Entscheidung musssten aber die bisherigen 80!!! Evangelien in denen Jesus als Mensch dargestellt wurde vernichtet und 4 neue "göttliche" Evangelien geschaffen werden.

Es ist richtig, dass es sehr viele Schriften gab, die von oder über Jesus berichteten. Grund für die Durchsetzung und Aufnehme der heute 4 bekannten Evangelien war aber sicherlich nicht dieser absurder Gedanke, dass Jesus als Mensch in allen anderen dargestellt wurde. Denn Jesus war Mensch und Gott zugleich auf Erden, denn sonst hätte er nicht den Menschen verstehen können.
Die heutigen 4 Evangelien kristallisierten sich heraus, da sie am weitesten unter den Gemeinden verbreitet waren. Alle anderen Evangelien gerieten schlicht in Vergessenheit oder waren für die damalige Dogmatik unbrauchbar (siehe das "Thomas-Evangelium").


stimmt es, dass man auch schriften von ihr gefunden hat?

Nein hat man nicht. Maria Madaglene hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Schriften verfasst.

.earnur
03.01.2006, 21:15
Nein hat man nicht. Maria Madaglene hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Schriften verfasst.


aber ist es nun war, dass maria magdalena von der "göttin" zur dirne hinabgewürgt wurde, oder ist das auch war.
wikipedia zufolge schon, wobei bei dieser seite nur seriöse artikel aufgenommen werden.


ich geb mal einen link rein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Magdalena


in ihm steht allerdings auch, dass es ein evangelium nach maria gibt!


und hier noch ein link, wo auch steht, auf welche quellen er sich bezieht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sakrileg_(Brown)

DarkCava
06.01.2006, 20:26
Jedoch hat die katholische Kirche diese Verknüpfung 1969 offiziell für irrig erklärt.

Die Schriften die du hier ansprichst sind allesamt apokryphe Schriften. Über 400 Gründe führten dazu, dass sie nicht in den biblischen Kanon aufgenommen wurden.

Das Problem solcher Schriften ist, dass sie zum einen gnostischer Herkunft sind und somit deren Authenzität äußerst fragwürdig ist. Dennoch ist deren Inhalt aus verschiedenen Quellen zusammengetragen worden und bildet somit meist eine "Spruchsammlung". Deren Echtheit und Sinn und Zweck ist heute schwer nachvollziehbar und muss sehr kritisch betrachtet werden. Eine Schrift, die nicht echt ist, oder die gar absichtlich zu betrügerischen Zwecken geschrieben wurde, kann unter Umständen Verwirrung oder Depression zurücklassen. Für Jesus war zudem die Gesinnung des Herzens wichtig, nicht nur der Verstand mit seinen äußerlich angelernten Kenntnissen.

Das "Evangelium nach Maria" ist nicht von Maria Madgalena geschrieben worden, sondern nur nach ihr benannt. Kleiner Hinweis: Es enstand um etwa 160 n.Chr.. Demzufolge kann es nicht von Maria geschrieben worden sein.

Solche apokryphen Schriften beherbergen meist geheimnisvolle, unverständliche oder mystische Aussagen, die nicht mit denen des biblischen Kanons konform sind. Das macht sie für Autoren wie Brown natürlich besonders interessant, was aber nicht heißt, dass deren Autenzität damit gewährleistet ist.
In Fachkreisen sind solche Schriften irrelevant und werden nicht in wissenschaftliche Untersuchen miteinbezogen - aus oben benannten Gründen.