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Cyco
14.04.2010, 23:07
Grüße euch!

Ich bin vor kurzem über ein interessant aussehendes Pen & Paper gestolpert, zu dem ich via Suchfunktion nichts gefunden habe und das ich deshalb einmal hier vorstellen möchte. Es heißt De Profundis und trägt den Untertitel Briefe aus dem Abgrund. Dieser Untertitel weist schon auf die Besonderheit hin, die De
Profundis ausmacht:

Es ist ein Briefrollenspiel. Jegliche Interaktion zwischen den Spielcharakteren findet über Briefe statt. Ein Ansatz, den ich vorher nirgends gesehen habe, der mir allerdings gut gefällt. Klingt zwar nach wenig, aber nach allem, was ich bisher darüber gelesen habe, steckt da einiges hinter.
Ein Brief kann vieles ausdrücken, auch abseits der Schrift selbst (die nicht nur Worte wiedergibt, sondern auf eine zitternde Hand hinweist oder die durch nervositätsbedingte Tintenklekse schwer lesbar wurde), sondern auch durch das Erscheinungsbild selbst. Ist der Brief sauber, ist er schmutzig? Ordentlich gefaltet oder hastig in den Umschlag gestopft? Wurde er auf der Flucht schnell hingeschmiert oder in aller Ruhe in einer Bibliothek verfasst?
Eine ungewohnte Art also, den Charakter zu spielen, aber eine, wie ich finde, ziemlich interessante.

De Profundis orientiert sich lose an den Werken von Lovecraft und allgemein an Horrorliteratur. Es ist üblicherweise in der Zeit der Lovecraft'schen Geschichten angesiedelt, also um die 1920er herum.
Es ist allerdings auch möglich, es in die Gegenwart zu übertragen. Problematisch ist da nur: Briefe schreibt man nur noch selten (man bräuchte also einen guten Grund, Emails zu vermeiden). Emails gelten als Atmosphärekiller - man sieht ihnen einfach nichts an.

Hier (http://de.wikipedia.org/wiki/De_Profundis_%28Brief-Rollenspiel%29) geht es zum Wikipediaartikel über De Profundis.

Meine Fragen:
Was haltet ihr von diesem Ansatz? Interessant oder schwachsinnig?
Hat das hier schonmal jemand gespielt oder ist es gänzlich unbekannt?
Gleubt ihr, es wäre möglich, hier eine Spielrunde aufzubauen, oder ist das von vornherein zum Scheitern verurteilt?

Gruß
Cy

Saturn
15.04.2010, 18:03
Also erstmal, ich kenne es nicht.

Das Konzept halte ich für außergewöhnlich kreativ und interessant. Es lässt sich sicherlich mit den richtigen Leuten ein wundervolles Rollenspiel aufziehen. Auch die Zeit, in welcher dies (normaler Weise) spielt, um 1920, ist erstaunlich erfrischend für ein Rollenspiel (aber da ich mich sowieso praktisch auf DSA beschränke, wenn überhaupt, kenne ich mich auch nicht sonderlich damit aus, was an Rollenspielen in diesem Zeitrahmen alles so existiert) und das Horrorgenre hat durchaus seine Vorzüge.
Ich weiß nicht, ob es möglich ist hier eine Spiel aufzuziehen, es müssten sich wirklich genug (ok, eigentlich reichen wohl schon zwei) zuverlässige Leute finden, damit dies geht. Für mich ist dies sicher nichts, ich habe mir mal dies (http://www.lupo-online.de/store/rpg/index.php?title=De_Profundis_Tipps) angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich es in dieser Form nicht realisieren kann. Also mehrmals pro Woche einen handschriftlichen Brief schreiben, den in mehrere Umschläge zu stecken, wenn es geht noch hin und wieder ein Paket zu schicken, die Briefe möglichst individuell zu gestalten, alte Briefmarken und Postkarten, Zeichnungen, Siegelwachs nutzen, u.s.w. - das übersteigt meine Möglichkeiten doch einfach (auch finanziell). Außerdem bin ich sicherlich nicht (wie Oracz empfiehlt) "geistig stabil", auch wenn mich dieser Fakt nicht davon abhalten würde mitzuspielen.
Würde man all dies natürlich weglassen und De Profundis über PM spielen, dann wäre es wohl für einige deutlich leichter zu realisieren, aber man müsste wohl damit leben, dass viel an Authentizität verloren geht (außer, man siedelt das ganze Szenario in einer Welt an, in welcher die e-mail zur normalen Tagesbeschäftigung gehört).

Harbinger
15.04.2010, 19:29
Interessant finde ich es allemal, aber wirklich was für mich wäre es wohl nicht. Ich kann nicht wirklich mit dem Finger drauf zeigen wieso nicht, aber ein wichtiger Teilaspekt wäre wohl die Spieldynamik. Einerseits hätte ich wohl große Probleme damit, immer so lange auf die "nächste Aktion" zu warten, andererseits - so wichtig mir gute Erzählung in Rollenspielen auch ist - muss es manchmal einfach ordentlich krachen. Das ist schon ein einmaliges Gefühl, wenn die Charaktere im Rollenspiel in einer Zwangslage stecken und durch einen einzigen guten Würfelwurf um Haaresbreite entkommen. Und so etwas kann man mmn. in einem Brief nicht gut darstellen. Dazu kommt der ganze "Spiel"-Aspekt. Die Unberechenbarkeit, der Zufallsfaktor. Der Grund, wieso in einem Rollenspiel normalerweise gewürfelt wird und nicht jeder einfach seine Geschichte erzählt. Ich schätze mal, der würde mir einfach fehlen.

Ankou
16.04.2010, 23:57
Wie erzähle ich denn da eine Geschichte? Denken sich die Briefeschreiber etwas aus, was ihr Charakter erlebt haben könnte? Klar, geht es bei dem Rollenspiel vor allem um das Darstellen eines Charakters, der natürlich keine Orks tötet oder in große Schlachten zieht. Aber so richtig klar wird mir das mit dem Erleben einer Geschichte bei dem Rollenspiel noch nicht. ^^
Auch wenn ich die Brief-Idee schon schön finde. :)

Edit: Count(iii), ich beantworte deinen Post beim Magus-Ding morgen oder so ^^"

Harbinger
17.04.2010, 00:01
Edit: Count(iii), ich beantworte deinen Post beim Magus-Ding morgen oder so ^^"
Hihi, war mal wieder Zeit, einen Thread zu übernehmen und völlig vom ursprünglichen Thema abzubringen, nech? ;)

Cyco
17.04.2010, 11:17
Also erstmal, ich kenne es nicht.

Das Konzept halte ich für außergewöhnlich kreativ und interessant. Es lässt sich sicherlich mit den richtigen Leuten ein wundervolles Rollenspiel aufziehen. Auch die Zeit, in welcher dies (normaler Weise) spielt, um 1920, ist erstaunlich erfrischend für ein Rollenspiel (aber da ich mich sowieso praktisch auf DSA beschränke, wenn überhaupt, kenne ich mich auch nicht sonderlich damit aus, was an Rollenspielen in diesem Zeitrahmen alles so existiert) und das Horrorgenre hat durchaus seine Vorzüge.
Ich weiß nicht, ob es möglich ist hier eine Spiel aufzuziehen, es müssten sich wirklich genug (ok, eigentlich reichen wohl schon zwei) zuverlässige Leute finden, damit dies geht. Für mich ist dies sicher nichts, ich habe mir mal dies (http://www.lupo-online.de/store/rpg/index.php?title=De_Profundis_Tipps) angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich es in dieser Form nicht realisieren kann. Also mehrmals pro Woche einen handschriftlichen Brief schreiben, den in mehrere Umschläge zu stecken, wenn es geht noch hin und wieder ein Paket zu schicken, die Briefe möglichst individuell zu gestalten, alte Briefmarken und Postkarten, Zeichnungen, Siegelwachs nutzen, u.s.w. - das übersteigt meine Möglichkeiten doch einfach (auch finanziell). Außerdem bin ich sicherlich nicht (wie Oracz empfiehlt) "geistig stabil", auch wenn mich dieser Fakt nicht davon abhalten würde mitzuspielen.
Würde man all dies natürlich weglassen und De Profundis über PM spielen, dann wäre es wohl für einige deutlich leichter zu realisieren, aber man müsste wohl damit leben, dass viel an Authentizität verloren geht (außer, man siedelt das ganze Szenario in einer Welt an, in welcher die e-mail zur normalen Tagesbeschäftigung gehört).
Ja, sowohl Zeit also auch Stil von De Profundis sind mal etwas gänzlich anderes. Ich habe bisher nichts in der Richtung gesehen,w as auch der Hauptgrund dafür sein mag, dass mich dieses Spiel so fasziniert. ^^
Mühselig wird es zweifellos sein, und auch mehr Geld kosten als "normale" Rollenspiele. Dafür hat man allerdings mit jedem Brief etwas in der Hand, das ziemlich einzigartig ist. Und wenn der oder die Mitspieler Arbeit hineinstecken, dann kann's auch sein, dass mit jedem erhaltenen Brief die Freude groß ist.
Über PN oder Mail zu spielen lässt einiges an Atmosphäre vrloren gehen. Ein digitaler text lässt keine zittertnde Hand erkennen, da ist kein aus Nerosität verschütteter Kaffee drauf, da ist keine Ecke angekokelt, wenn man mal 'ne Kippe hat liegen lassen ... mögich wäre es wohl (und böte auch manche Möglichkeiten, die der Brief nicht bietet), aber es ginge was verloren.
Ich müsste mir mal Gedanken machen, wie eine Mail-Umsetzung aussehen könnte.

Interessant finde ich es allemal, aber wirklich was für mich wäre es wohl nicht. Ich kann nicht wirklich mit dem Finger drauf zeigen wieso nicht, aber ein wichtiger Teilaspekt wäre wohl die Spieldynamik. Einerseits hätte ich wohl große Probleme damit, immer so lange auf die "nächste Aktion" zu warten, andererseits - so wichtig mir gute Erzählung in Rollenspielen auch ist - muss es manchmal einfach ordentlich krachen. Das ist schon ein einmaliges Gefühl, wenn die Charaktere im Rollenspiel in einer Zwangslage stecken und durch einen einzigen guten Würfelwurf um Haaresbreite entkommen. Und so etwas kann man mmn. in einem Brief nicht gut darstellen. Dazu kommt der ganze "Spiel"-Aspekt. Die Unberechenbarkeit, der Zufallsfaktor. Der Grund, wieso in einem Rollenspiel normalerweise gewürfelt wird und nicht jeder einfach seine Geschichte erzählt. Ich schätze mal, der würde mir einfach fehlen.
Wie gesagt: es ist mal was anderes. ^^
Der Autor selbst sieht es auch nicht als echtes Rollenspiel, sondern als "Psychodrama in Briefform". Es ist mehr eine Geschichte, die gemeinsam erzählt wird, als ein klassisches RPG. Alteingesessenen Würflern mag da was fehlen, ich hingegen (der bisher nie wirklich P&P hat spielen können) vermisse nichts.
Es ist kein Action, es zieht sich hin - aber es dürfte auf gute Literatur hinauslaufen, wenn man sich drauf einlässt.

Wie erzähle ich denn da eine Geschichte? Denken sich die Briefeschreiber etwas aus, was ihr Charakter erlebt haben könnte? Klar, geht es bei dem Rollenspiel vor allem um das Darstellen eines Charakters, der natürlich keine Orks tötet oder in große Schlachten zieht. Aber so richtig klar wird mir das mit dem Erleben einer Geschichte bei dem Rollenspiel noch nicht. ^^
Auch wenn ich die Brief-Idee schon schön finde. :)

Wie erzählt man eine Geschichte?
Zu Anfang sucht man sich ein Grundthema, das bearbeitet werden soll. Sagen wir, einer der Teilnehmer (zum Beispiel der Antiquitätenhändler Albert Hirsch) findet ein Artefakt zwischen seinen Waren, das ihn irgendwie in seinen Bann schlägt. Vielleicht, weil er sich davon wie magisch angezogen fühlt; vielleicht, weil sich darauf ihm unbekannte Schriftzeichen befinden, die er entziffern will; vielleicht, weil er das schonmal irgendwo gesehnen zu haben glaubt und jetzt rausfinden will, was es ist.
Er wendet sich also per Brief an jemanden, der ihm weiterhelfen könnte (etwa Professor Josef Gärtner, Experte für die Schriftzeichen alter Kulturen an der Universität zu Köln) und fragt ihn darüber aus. Der Professor recherchiert, findet etwas und teilt Herrn Hirsch seine Ergebnisse brieflich mit. Hirsch hat mittlerweile selbst versucht, etwas mehr herauszufinden, war aber etwas zu auffällig, was Fragen nach bestimmten Theman angeht, und irgendjemand, der weiß, worum es geht, heftet sich an seine Fersen. Hirsch erklärt Gärtner also, dass dieser Acht zu geben habe, er selbst fühle sich schon verfolgt. Das kann sich dann in eine regelrechte Paranoia hineinsteigern, wenn man die Geschichte in diese Richtung entwickeln will.
Gärtner nimmt sich den Rat zu Herzen, erwähnt in seinen Briefen seine Vorsicht und merkt an, dass er einige Studenten forschen lässt, um nicht selbst zu auffällig zu sein.
Hirsch hat inzwischen sein Geschäft vorläufig geschlossen und reist irgendwo in die Ferne, um an einem Ort nachzuforschen, den er mit dem Artefakt in Verbindung bringt. Von seiner Expedition aus schickt er dann weitere Briefe, vielleicht Fotos et cetera.
Nachdem es sich an Lovecraft anlehnt: Es könnte doch sein, dass Professor Gärtner im Verlauf der Nachforschungen immer weiter den Verstand verliert, während Hirsch versucht, ihn wieder aufzubauen ...

Nur mal eine Idee, was man da erzählen könnte. Gibt noch zahllose andere. Es entwickelt sich einfach während dem Spiel. Ein roter Faden ist hilfreich (und für Einsteiger vermutlich notwendig), aber im Grunde kein Muss, denke ich.

Harbinger
17.04.2010, 11:51
Wie gesagt: es ist mal was anderes. ^^
Der Autor selbst sieht es auch nicht als echtes Rollenspiel, sondern als "Psychodrama in Briefform". Es ist mehr eine Geschichte, die gemeinsam erzählt wird, als ein klassisches RPG. Alteingesessenen Würflern mag da was fehlen, ich hingegen (der bisher nie wirklich P&P hat spielen können) vermisse nichts.
Es ist kein Action, es zieht sich hin - aber es dürfte auf gute Literatur hinauslaufen, wenn man sich drauf einlässt.
Hm, das mag stimmen, aber irgendwie kann ich mir gerade in dieser Form einen wirklich dramatischen "Ausbruch" schwer vorstellen. Das ganze wird ja dadurch, dass es "fiktive Tatsachenberichte" sein werden, etwas distanziert lesen. Und gerade bei irgend welchen hochdramatischen Entwicklungen wäre mir das zu indirekt. Wenn Beispielsweise der eine Schreiber tatsächlich von irgend etwas verfolgt wird und schließlich einen Brief aufsetzt, der mit einem dramatischen "Ich höre es schon... es ist direkt vor der Tür. Oh nein, jetzt klopft es..." endet... Wie zum Teufel sollte er den dann noch abschicken? :D Kurzum: Mir würde die Nähe zu den anderen "Figuren" fehlen.

Mr Sulak
18.04.2010, 13:56
Zum Thema "Mail-Umsetzung": Man könnte auch einfach den Brief von Hand schreiben, dann einscannen und verschicken. Spart Geld für Briefmarken und die Authentik des Briefs sollte trotzdem erhalten bleiben - auch Kaffeeränder etc. können eingefügt werden und rahmen das Gesamtbild ab.

Falls das Ganze mal realisiert werden sollte, schickt 'ne PM. Ich wäre dabei.

Greets

Ankou
18.04.2010, 22:00
Wie erzählt man eine Geschichte?
Zu Anfang sucht man sich ein Grundthema, das bearbeitet werden soll. Sagen wir, einer der Teilnehmer (zum Beispiel der Antiquitätenhändler Albert Hirsch) findet ein Artefakt zwischen seinen Waren, das ihn irgendwie in seinen Bann schlägt. Vielleicht, weil er sich davon wie magisch angezogen fühlt; vielleicht, weil sich darauf ihm unbekannte Schriftzeichen befinden, die er entziffern will; vielleicht, weil er das schonmal irgendwo gesehnen zu haben glaubt und jetzt rausfinden will, was es ist.
Er wendet sich also per Brief an jemanden, der ihm weiterhelfen könnte (etwa Professor Josef Gärtner, Experte für die Schriftzeichen alter Kulturen an der Universität zu Köln) und fragt ihn darüber aus. Der Professor recherchiert, findet etwas und teilt Herrn Hirsch seine Ergebnisse brieflich mit. Hirsch hat mittlerweile selbst versucht, etwas mehr herauszufinden, war aber etwas zu auffällig, was Fragen nach bestimmten Theman angeht, und irgendjemand, der weiß, worum es geht, heftet sich an seine Fersen. Hirsch erklärt Gärtner also, dass dieser Acht zu geben habe, er selbst fühle sich schon verfolgt. Das kann sich dann in eine regelrechte Paranoia hineinsteigern, wenn man die Geschichte in diese Richtung entwickeln will.
Gärtner nimmt sich den Rat zu Herzen, erwähnt in seinen Briefen seine Vorsicht und merkt an, dass er einige Studenten forschen lässt, um nicht selbst zu auffällig zu sein.
Hirsch hat inzwischen sein Geschäft vorläufig geschlossen und reist irgendwo in die Ferne, um an einem Ort nachzuforschen, den er mit dem Artefakt in Verbindung bringt. Von seiner Expedition aus schickt er dann weitere Briefe, vielleicht Fotos et cetera.
Nachdem es sich an Lovecraft anlehnt: Es könnte doch sein, dass Professor Gärtner im Verlauf der Nachforschungen immer weiter den Verstand verliert, während Hirsch versucht, ihn wieder aufzubauen ...
Ja, sowas klingt in der Tat ziemlich nett. Danke für die ausführliche Beschreibung. Jetzt kann ich mir da schon eher ein Bild von machen :)

Pirx
19.04.2010, 00:08
Klingt interessant. Ich habe den Namen im Zusammenhang mit dem Cthulhu-Rollenspiel schon einmal gelesen, aber jetzt durch das Thema hier sehe ich mich wirklich veranlasst, mir das einmal näher anzusehen.
Ob und in welcher Form ich an soetwas Interesse hätte, werde ich posten, sobald ich mich ein wenig in De Profundis eingelesen habe.

Cyco
19.04.2010, 19:52
Hm, das mag stimmen, aber irgendwie kann ich mir gerade in dieser Form einen wirklich dramatischen "Ausbruch" schwer vorstellen. Das ganze wird ja dadurch, dass es "fiktive Tatsachenberichte" sein werden, etwas distanziert lesen. Und gerade bei irgend welchen hochdramatischen Entwicklungen wäre mir das zu indirekt. Wenn Beispielsweise der eine Schreiber tatsächlich von irgend etwas verfolgt wird und schließlich einen Brief aufsetzt, der mit einem dramatischen "Ich höre es schon... es ist direkt vor der Tür. Oh nein, jetzt klopft es..." endet... Wie zum Teufel sollte er den dann noch abschicken? :D Kurzum: Mir würde die Nähe zu den anderen "Figuren" fehlen.
Aye, da kann man nicht wirklich widersprechen. Wirkliche Action gibt's da einfach nicht. Allenfalls, wenn ein Charakter stirbt (oder für eine Weile aussetzen muss) könnte mand erartiges einbauen. Die Schrift des Briefes wird immer hektischer, unleserlicher; es gibt immermehr Tintenkleckse ... "ich weiß, dass ich diesen Abend nicht überstehen werde. Aber ich werde es dem Tod nicht leicht machen. Wenn er mich haben will, dann hat er um mich zu kämpfen ... blablabla ... ich lasse diesen Brief zurück in der Hoffnung, dass er gefunden und versendet wird. Lebt wohl, mein Freund!"
... oder sowas. :p
Hochdramatische Enticklungen in der Form sind also kaum ein gangbarer Weg, sondern eher eine seltene Ausnahme. Das Drama spielt sich eher über die Entwicklung der Charaktere selbst ab. Gefahren in der Umgebung, Angst, Paranoia, Wahnsinn ... das ist die Action bei De Profundis.

Zum Thema "Mail-Umsetzung": Man könnte auch einfach den Brief von Hand schreiben, dann einscannen und verschicken. Spart Geld für Briefmarken und die Authentik des Briefs sollte trotzdem erhalten bleiben - auch Kaffeeränder etc. können eingefügt werden und rahmen das Gesamtbild ab.

Falls das Ganze mal realisiert werden sollte, schickt 'ne PM. Ich wäre dabei.

Greets
Den Brief einzuscannen wird ohnehin empfohlen - allein schon, um beide Seiten der Korrespondenz zuhause zu haben. Wäre also durchaus eine Möglichkeit (vorausgesetzt, man hat einen Scanner, was bei mir nicht der Fall ist).
Man kann diese "Briefe" dann auch mit grafikprogrammen entsprechend bearbeiten, korrekt. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass es vermutlich nicht so rüberkommt, wie es rüberkommen sollte. Ist eben doch zu künstlich.
Allerdings ist das wohl die beste Methode, wenn Briefmarken et cetera zu teuer sind. Bezüglich einer kompletten Mail-Umsetzung hatte ich bisher leider keine zündende Idee.