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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PnP - Eine Randerscheinung??



chewy
08.09.2005, 12:19
Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber ausser meiner PnP-Runde und ein paar wenigen Leuten (z Bsp. meinem Physiklehrer! :D ) kenne ich nur wenige Leute die PnP's spielen. Dazu kommt noch, dass ich von vielen Leuten belächelt werde wenn ich sage, dass ich PnP's spiele (dumme Unwissende §burn ).

Nun was haltet ihr davon? Ist PnP nur eine Randerscheinung oder ein "Volkssport" ( :D )??

Ankou
08.09.2005, 12:55
Ja, das Problem kenne ich durchaus. Entweder steht man mit seiner Leidenschaft ziemlich alleine da, oder man findet gleich einen ganzen Haufen von Heinzis, die Rollenspieler sind.
Das liegt wohl daran, dass Rollenspiele nicht so weit verbreitet sind in der Gesellschaft wie andere Hobbie. (Sport, Musik etc.)
Und wenn man mal ganz ehrlich ist, muss man schon zugeben, dass Rollenspiele ein ziemlich abgefreaktes Hobby sind, oder? "Immerhin denkt man ja, man sei jemand anderes", wie meine Mutter das immer gerne ausdrückt ^^
Ich selbst erzähle zum Beispiel auch nicht jedem Hans und Franz (zum Beispiel wenn man in eine neue Klasse kommt und sich slebst vorstellen muss) gleich, dass ich Rollenspielerin bin. Das hat nichts damit zu tun, dass es mir irgendwie unangenehm ist oder so (denn die Blicke kennt man ja :p ) sondern eher bin ich es müde, ständig den Leuten erklären zu müssen, was genau das denn ist.
So lerne ich lieber jemanden kennen und erzähle es ihm dann, weil ich da sicher sein kann, dass der mir zuhört und nicht alles in den falschen Hals bekommt. ^^


Dazu kommt noch, dass ich von vielen Leuten belächelt werde wenn ich sage, dass ich PnP's spiele (dumme Unwissende §burn ).
Bei den meisten wird es kein Problem sein, schnell aufzuklären, was Du da genau machst.
Ich finde, dass "dumme Unwissende" ein bisschen zu drastisch klingt für Leute, die Deine Hobbies nicht teilen oder nicht verstehen. Nösch immer gleich so ziggn ^_^
Genauso gut könnte meine Freundin, die Tennis spielt, wovon ich gar keine Ahnung habe, zu mir sagen "dumme Unwissende".
Tut sie aber nicht. ^^
Hat was mit Toleranz zu tun :p

chewy
08.09.2005, 13:04
Bei den meisten wird es kein Problem sein, schnell aufzuklären, was Du da genau machst.
Ich finde, dass "dumme Unwissende" ein bisschen zu drastisch klingt für Leute, die Deine Hobbies nicht teilen oder nicht verstehen. Nösch immer gleich so ziggn ^_^
Genauso gut könnte meine Freundin, die Tennis spielt, wovon ich gar keine Ahnung habe, zu mir sagen "dumme Unwissende".
Tut sie aber nicht. ^^
Hat was mit Toleranz zu tun :p

Ja, ja, ja! Du hasst vollkommen recht! Ich habe ein bisschen überreagiert! :rolleyes: $zuck
Ich persöhnlich bin nämlich ein ziemlich tolleranter Mensch!!!

Kaligulas
08.09.2005, 13:28
*seufz* hach nei, dass das Thema auch noch mal angesprochen wird...

Ich denke das ich nenns jetzt mal Rollenspieler genau so ausgelacht werden wie Metaller, Goths, Punks und fast allem, was der momentanen Norm nicht entspricht also nicht in der Mode liegt (auch wenn sehr viele behaupten, das die aktuelle Mode sie nicht interessiert, so habe ich doch gemerkt, das dem nicht so ist)
Ich persönlich hatte mich damals in meiner alten Klasse mal als Midgardspieler geoutet bei den vorstellungsgesprächen anfangs der Understufe und schwups war da noch einer, der ebenfalls pen & paper gespielt hat, zwar DsA aber immerhin auch ein PnP.

Ich finde zwar, das es etwas hart klingt aber auch als Rollenspieler ist man eine art kleine randgruppe, die von einigen augegrenzt wird, weil sie halt über andere Dinge reden als die ach so coolen leutz, die sich jedes Wochenende bis zur gnadenlosigkeit besaufen/bekiffen oder in der Disco ihr Geld verprassen. (Nicht das ich diejenigen dadurch aufhalten will, sollnse doch machen was sie für richtig halten. Ich setz mich denn lieber alle zwei wochen oder jede Woche in den dunklen Keller und spiel mit denen denn halt Midgard bis in die Morgenstunden...)

Wenn man Leute gefunden hat, die gerne spielen, denn kann man sich ja auch mit denen unterhalten. Niemand zwingt einen in einen bestimmten Freundeskreis...

Frank
08.09.2005, 15:34
[...]Rollenspieler [werden] genau so ausgelacht, wie Metaller, Goths, Punks und fast alle[s], was der momentanen Norm nicht entspricht also nicht in der Mode liegt
Mit Rollenspieler hast du recht, aber die andere Aussage stell ich jetzt mal in Frage (zumal du ja wohl HAUPTSÄCHLICH über jugendliche sprichst).
Es gibt inzwischen mehr als genug "Mode-Punks" und "Mode-Goths" die solche Kleidung tragen und dazu Musik hören, die vorgibt "true" zu sein, obwohl sie keine Ahnung von der Szene, der Einstellung und dem Lebensgefühl haben.
Ich für meinen Teil lache über solche Pseudos, weil sie vorgeben etwas zu sein, von dem sie keine Ahnung haben: Sie wollen auffallen und bedienen sich dafür der Klischees der "Bösen", aber haben nichts verstanden. Aber das ist eine Diskussion für das Musik-Forum und hat hier nicht viel zu suchen also geh ich mal besser wieder zurück zum Thema:

PnP ist kein "Massenhobby" wie z.B. Fußball oder Musik machen und wird daher erst einmal belächelt. Verbreitet ist es wohl hauptsächlich unter Leuten die gerne lesen und viel Vorstellungskraft besitzen. Meiner Meinung werden P&P'ler in erster Linie belächelt weil das ganze exzentrisch erscheint und in der Öffentlichkeit auch immer so dargestellt wird.
WENN ich mal irgendwo (Fernsehen, Zeitung, was auch immer) etwas über Rollenspiele sehe sind es sofort die wirklich extrem Dinge, wie z.B. Conventions von LARP-Spielern, die in Ritterrüstung, Kriegsaxt, Trinkhorn,etc. durch die Gegend ziehen.

Wenn ich selbst Leute getroffen habe, die etwas exzentrischere Hobbies haben (Theater spielen, z.B.) war ich zwar nicht herablassend aber doch erstmal etwas skeptisch, was sich dann aber eben mit der Zeit und mit Erfahrung (anschauen ;)) gelegt hat.

Wenn man es erklärt hat, was P&P-Rollenspiele wirklich sind,reagiert schonmal ein großer Teil "normal" darauf. Dann bleiben nur die übrig, die z.B. auch für Bücher nichts übrig haben und für die Kinofilme nur gut sind, wenn Arnie mindestens 500 Menschen niederballert. Von denen kommen dann dumme Kommentare: "Wenn man mit dem Leben nicht zurecht kommt, muss man halt in 'ne Traumwelt, ne' ? Aber ich denke von solchen Ignoranten muss man hier nicht reden, oder ?
Ich sag nur "Gymnasium sind alles doofe Streber, Realschüler sind meist ganz ok und Hauptschüler sind die Coolsten überhaupt." :D


Das interessanteste Phänomen tritt aber glaube ich in meinem Freundeskreis auf: Ich bin in 2 verschiedenen Rollenspielgruppen, wo sich die Leute mehr oder weniger gar nicht kennen (also Gruppe 1 kennt Gruppe 2 kaum) und als ich davon erzählt habe, was in der anderen Gruppe jeweils läuft ( In einer ist es SciFi/DarkFuture-Rollenspiel, in der anderen ist es ein breiteres Spektrum - Es geht von Elfen/Zwerge/Trolle/etc. über Zeitreisen hin zu Vampiren und Werwölfen bis zu Cyborgs und Biochips) wurde ich ( von den SciFi Rollenspielern) belächelt, was für einen Schrott ich doch da mache :D.

Ankou
08.09.2005, 15:36
(...)weil sie halt über andere Dinge reden als die ach so coolen leutz, die sich jedes Wochenende bis zur gnadenlosigkeit besaufen/bekiffen oder in der Disco ihr Geld verprassen.
Das klingt jetzt aber arg so, als würde jeder Mensch, der keine Rollenspiele spielt, gleich zu jenen Leuten gehört, die am Wochenende in die Disco gehen. :confused:
Ich finde, dass man solche "Vorurteile" sowieso ziemlich oft hört - als wären Leute, die keine Rollenspieler sind gleich schlechtere Menschen. (Man kann in diesen Satz anstatt "Rollenspieler" jedoch auch in alle anderen Sparten packen: Punks, Goths, Metaler, Hip Hopper etc)
Und das finde ich ist das Traurige: Dass sich Rollenspieler so quasi selbst zu einer Randgruppe machen indem sie sagen: Jeder, der nicht ist wie ich, ist eh ein blöder Kerl.
Ich kenne genug Leute, die Rollenspiele spielen UND ab und an noch in die Disco gehen - ebenso kenne ich Leute, die jedes Wochenende in die Disco gehen und mit denen ich mich sehr gut verstehe.
Auch ist das "bis zur Gnadelosigkeit besaufen/bekiffen und Geld verprassen" doch nicht die Norm :rolleyes:


Niemand zwingt einen in einen bestimmten Freundeskreis...
Und das ist auch gut so ^_^

Und nomma zum chewy:
O-O Nicht angemeckert fühlen - war doch nicht böse gemeint *lacht*

Frank
08.09.2005, 15:54
Und das finde ich ist das Traurige: Dass sich Rollenspieler so quasi selbst zu einer Randgruppe machen indem sie sagen: Jeder, der nicht ist wie ich, ist eh ein blöder Kerl.
Ich kenne genug Leute, die Rollenspiele spielen UND ab und an noch in die Disco gehen - ebenso kenne ich Leute, die jedes Wochenende in die Disco gehen und mit denen ich mich sehr gut verstehe.
Auch ist das "bis zur Gnadelosigkeit besaufen/bekiffen und Geld verprassen" doch nicht die Norm :rolleyes:
Eine interessante Sache, die mir zumindest in meinem Freundeskreis aufgefallen ist: Wenn die Nicht-Rollenspieler erst einmal ein bisschen was von der Materie mitbekommen haben und selbst mitgespielt haben, finden sie auch gefallen daran. Inzwischen zähle ich den gesamten Kreis von Personen, die ich wirklich als Freunde bezeichnen würde auch alle zu den Rollenspielern, obwohl es am Anfang nur einer war ;).

Trotzdem hast du recht: Viele Rollenspieler suchen die Rolle des ausgestoßen Exzentrikers/des Underdogs/des Außenseiters und diesen schaden denen, die Rollenspiel nur als Hobby ansehen und deswegen nicht gleich das halbe Leben umstellen wollen, weil so bei Nicht-Rollenspielern Vorurteile gegenüber Rollenspielern aufkommen, die zum meist völlig unbegründet sind.

Mir persönlich ging es am Anfang auch so, wie Kaligulas denkt: "Die die jedes Wochenende in die Disko gehen und vielleicht sogar noch viel hinter die Binde kippen sind doch eh alles Spinner". Das ganze hab ich wohl daher bekommen, weil die 1. Rollenspielgruppe in der ich war hauptsächlich diese Einstellung hatte. Da ich allerdings durch Musik machen (und auch durch hören) genug andere Leute kennen gelernt habe, habe ich relativ schnell gemerkt, dass das ganze Blödsinn ist. Rollenspiele sind ein unterhaltsames Hobby, aber genauso kann es Spass machen, mit ein paar Freunden GEPFLEGT (Jeder sollte MEHR ODER WENIGER noch nüchtern sein - lallende und gröhlende Kumpels sind imho keine tollen Begleiter) irgendwo auf eine Fete zu gehen. Von Discos bin ich zwar nach wie vor kein großer Fan aber damals war es pauschale Ablehnung. Heute weiß ich, dass es für mich nicht das Wahre ist, weil es nicht meiner Art von "Spass haben" und meine Art mit anderen Menschen Kontakte zu knüpfen entspricht.

Achja: Man merkt, dass du auf einem Gymnasium bist und auch die meisten deiner Freunde/Freundinnen aus dieser Bildungsschicht stammen: Es gibt sehr wohl einige für die "bis zur Gnadelosigkeit besaufen/bekiffen und Geld verprassen" die Norm ist, aber denen ist ihr späteres Leben eh mehr oder weniger egal und die wenigsten schaffen es während der Schulzeit über einen Realschulabschluss hinaus (Wobei ich hiermit keineswegs Real- und Hauptschüler diskriminieren möchte - ich bin verschiedenen Leuten von verschiedenen "Bildungsstufen" (klingt eigentlich auch irgendwie abwertend, aber wie soll ich's sonst ausdrücken §gnah ) befreundet und verstehe mich mit allen gut. Und auf jeder Schule gibt es Vollidioten). Manche werden später noch vernünftig und machen dann vielleicht sogar das Abi nach und studieren dann, aber die von Kaligulas genannte Gruppe gibt es durchaus.

Ankou
08.09.2005, 16:29
(...) aber die von Kaligulas genannte Gruppe gibt es durchaus.
Ich habe auch nie behauptet, dass es diese Gruppe nicht gibt - natürlich gibt es solche Leute, sonst würde es den Discos finanziell gesehen nicht so gut gehen.
Was ich eher bemängelt habe, war die Tatsache, dass er es hingestellt hatte, als würde jeder Mensch, der am Wochenende in die Disco geht, dieser Gruppe angehören.
Denn das stimmt ja wiederum nicht und das war es, was ich gemeint habe, als ich schrieb:

Auch ist das "bis zur Gnadelosigkeit besaufen/bekiffen und Geld verprassen" doch nicht die Norm :rolleyes:

Trotzdem hast du recht: Viele Rollenspieler suchen die Rolle des ausgestoßen Exzentrikers/des Underdogs/des Außenseiters und diesen schaden denen, die Rollenspiel nur als Hobby ansehen und deswegen nicht gleich das halbe Leben umstellen wollen, weil so bei Nicht-Rollenspielern Vorurteile gegenüber Rollenspielern aufkommen, die zum meist völlig unbegründet sind.
Und das kenne ich auch nur zu gut. Eine Freundin mit der ich meinen Realschulabschluss gemacht habe (waren zwei Jahre lang in einer Klasse) war auch Rollenspielerin und zwar von der Sorte, die tatsächlich ihr halbes Leben dem Rollenspiel gewidmet hat. Sie war total ... komisch, was das anging. Wenn wir unsere Hobbies aufzählen sollten war "Rollenspiele" immer dabei und der ganzen Klasse hat sie dann eine halbe Stunde lang an den Ohren gekaut mit dem Thema.
Als man mich dann fragte, ob ich auch "sowas mache" hab ich natürlich Ja gesagt und wurde gleich komisch angesehen. Habs dann erklärt und denen auch gesagt, dass diese Freundin damit ein bisschen übertreibt.
Anstatt im Unterricht aufzupassen hat sie Charaktere gemacht, Nachforschungen, Ausrüstungslisten, Vorgeschichten etc für ihren Charakter geschrieben. das war vor allem dann anstrengend, wenn sie am Ende der Stunde oder kurz vor Klausuren zu mir kam um sich meinen Ordner auszuleihen :rolleyes:
Da bin ich wieder ziemlich exzentrisch: Wenn jemand im Unterricht nicht aufpasst, hat er selbst Schuld. Vielleicht kommt das daher, weil ich einige Zeit lang immer stark aufapssen musste um gute Noten zu bekommen/ was zu erreichen und sich bei mir da das Bild eingedingselt wurde: Es wird Dir nichts geschenkt :/

Kaligulas
08.09.2005, 17:58
Akou, das war auch nicht so drastisch gemeint, das war jetzt spontan ein kleines Paradebeispiel, das ich mir in ein paar Sekunden aus den Fingern gesogen habe. So weit konnte ich vorhin nicht ausschweifen als das ich da alle spekte in betracht gezogen hätte.
Klar kenn ich auch einige Leute die kiffen, sich die birne vollkippen und in die disco gehn und mit denen versteh ich mich auch prächtig. Wie gesagt, das war nur ein kleines beispiel und eben mal fix hingeschrieben. Heut abend wenn ich zeit hab, werd ich wenn ich dazu komm mal den ausführlicheren text schreiben ;)

Volty
14.09.2005, 17:21
Es kommt mir so vor, das PnPler so ähnlich verpöhnt sind wie zocker, nur dass es eben nicht auf Erwachsene-Jungendliche-Basis so ist sondern überhaupt!
Ich finde das eignetlich schade, aber ich glaube, dass man die Leute einfach nur dazu bringen muss mal mit zu spielen und oft haben sie dann auch Lust drauf ihnene fehlt nur der einstieg!
Die Stellen sich einfach was falsches vor und denken es sei sau langweilig etc.

afaik "der Beste"

WormysQueue
13.10.2005, 23:09
Ich finde, ihr übertreibt ein wenig, wenn ihr die Rollenspieler allgemein zu einer Randgruppe hochstilisiert. Die meisten Leute reagieren auf das Eingeständnis, dass man sich mit P&P beschäftigt, entweder mit Neugier oder mit höflichem Desinteresse. Das man deswegen verspottet oder herablassend behandelt wird, ist mir noch nie passiert. Ich kenne auch in meiner Bekanntschaft niemanden, der damit irgendwo mal Probleme gehabt hätte.
Natürlich kann aus dem Hobby Rollenspiel sehr schnell eine Leidenschaft werden, mit der man seiner Umwelt auch ganz schön auf den Keks gehen kann. Aber das gilt auch für andere Hobbys (Fussball z.B. :D). In diesem fall dienen abwertende kommentare allerdings eher dazu, dem Schwärmer auf unfeine Art den Mund zu stopfen, vielleicht weil er höfliche Hinweise zuvor schlichtweg ignoriert hatte.

Ich denke, die meisten Rollenspieler sind ganz normale Menschen, genau wie die meisten Nicht-Rollenspieler. Letztere halten unser Hobby eben für Zeitverschwendung, aber das tun wir ja mit andern Dingen auch. ;)