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Igor Vectrex
06.09.2005, 12:12
http://igor.move2it.de/Images/Opening

Dunkel dröhnender Schlag vom Herz
Das Blut gehetzt im Kreis
Ebenso rasend wie der Schmerz
Wird er ausgebrannt; der Geist
Das schwarze Feuer entflammt
Sobald wie das Blut rinnt
Wird eine Mauer durchbrochen,
Der Dämon, der die Oberhand gewinnt,
Er hat das Blut gerochen.
Alles andere außer sacht
Die Liebkosung der Bestie
Der Dank, die Belohnung:
Eine Kostprobe ihrer Macht
Alles was du siehst
Raubtieraugen - Leuchtfeuer in der Nacht

Kein Abwenden von den Flammen
Blick nicht hinein und renn
Krallen wird sie in deinen Leib rammen
Während deine Seele verbrennt
Wie Papier wirst du zerfetzt
Wahres Leid ist´s noch lang nicht gewesen
Reflektiert ihren Geist in dich hinein
Als wollt sie dein Selbst lesen
Schreckt zurück vor deinem Hass allein
Aus Angst schlägt sie zu
Rennt weg vor dem, was du trägst
Der Bestie Furcht gibt keine Ruh
Erkenn, was vor ihr steht
Denn das wahre Monster bist du...


Des Hasses Freigang - Main Theme (http://igor.move2it.de/Music/Main Theme)

Igor Vectrex
06.09.2005, 14:19
Gräulich dichter Nebel verwehrte ihm die Sicht, während seine leisen Schritte sicher niemanden hätte vermuten lassen, das sich dort ein Mensch fortbewegte. Aber angesichts dieser seltsamen Totenstille hatte der magische Schmied doch eigentlich keinen Grund so vorsichtig zu Werke zu gehen oder vielleicht gerade deswegen doch? Er hielt aus irgendeinem Grund diese Gangart für besser, zumal eine absolute Stille wie sie nun herrschte, sehr bedrückend war. Der Dämonenbeschwörer ertappte sich sogar dabei, das Wippen der leichten Baumäste zu zählen, wenn ein feiner Windhauch diese bewegte. Langsam bewegte er sich weiter fort und fragte sich mit der Zeit, wann dieser endlose Nebel wohl enden würde, der eigentlich recht unüblich für diese Jahreszeit war.
Nach unzähligen Schritten, er konnte selber nicht mehr sagen wieviele, entschied er sich in den Wald zu laufen, in der Hoffnung, daß dort weniger Nebel herrschen würde. Doch es war ein Irrglaube. Scheinbar kamen die verwadeten Massen direkt aus dem Wald heraus und er schien sich eher dem Zentrum zu nähern, als sich davon zu entfernen.

Völlig unvorbereitet und mit einem gellenden Schrei, der wie ein Donnerkrachen in der ewigen Stille und in Igors angespannten Sinnen zerbarste, lugte plötzlich eine häßliche, untote Fratze aus dem Nebel hervor und wollte nach dem Schwarzmagier greifen, der im letzten Moment geschickt ausgewichen war und nun seine Beine in die Hand nahm, bis er eine kleine Lichtung in dem Wald erreicht hatte. Noch immer erschrocken hielt er sich versteckt und beobachtete aufmerksam seine Umgebung...seltsamerweise war der Nebel hier etwas durchsichtiger und es dauerte auch nur einen Moment, bis er die marschierende Armee erblicken konnte...Eine Schar von Untoten, Zombies, halb verfallenes Fleisch auf unaufhaltbaren Knochen...was allerdings herausstechend war, daß der Großteil von ihnen noch recht frisch verstorben aussah...Unter Einsatz seiner Fähigkeiten verschmolz der Goldschmied mit der Nacht und verfolgte den Marsch dieser im Mondlicht leuchtenden Wesen...je näher sie der Küste kamen, desto klarer wurde die Sicht und ebenso gefährlicher wurde es für den stillen Beobachter, der mit Erstaunen feststellte, daß die wandelnden Toten allesamt im Meer verschwanden. Zu seinem Unglück wagte er einen riskanten Blick zuviel und wurde von einigen Exemplaren der wandelnden Horde überrascht, erntete ein paar heftige Schläge an den Kopf und das Letzte was ihm durch sein Bewußtsein ging, war unendlicher Schmerz, als die Untoten an mehreren Stellen seines Körpers gleichzeitig zubissen...

Luxor
06.09.2005, 15:25
"Hast Du es gesehen...? Er ist es...er ist es definitiv...!" hob Luxor am Ende seines Satzes triumphierend seine Stimme eklatant eklig hoch, so wie er es immer tat, wenn er meinte einen Durchbruch seines Schaffens erreicht zu haben. Doch seine freudestrahlenden Augen erblickten nicht das fröhliche Kind wie immer, auch wenn es nicht mehr als Kind bezeichnet werden konnte. Doch für ihn war sie sein Kind, noch immer, obwohl sich Lucilla mittlerweile zu einer sehr anziehenden Frau entwickelt hatte. Sie sah ihn aus tränenvollen Augen an...

"Was soll ich ihm nur sagen...?" folgte die anklagende Frage ihrerseits, die er schon erwartet hatte.

"Nichts...!" erwiderte er leicht kaltherzig, weswegen sie verwirrt seinen Blick suchte und die sanfte Demut darin vorfand..."Nichts als die Wahrheit selbstverständlich, doch Du mußt den besten Zeitpunkt dafür wählen...stoße ihn nicht vor den Kopf...!" sprach der Bootsmann gewohnt sanft weiter. Es beruhigte ihn, daß Lucilla aufhörte zu weinen. Sie durfte sich nichts anmerken lassen, wenn ihr Gast aufwachte...im Gegenteil sogar, sie mußte kühl wirken und stark sein...vor allem jetzt stark sein. Wie sehr er doch das Erscheinen dieses Tages gehasst hatte, alles war genauso wie es ihm aufgetragen wurde und nun wurde es wahrhaftig Wirklichkeit, obwohl er nach dieser langen Zeit nicht mehr daran geglaubt hatte.

"Hast Du alle seine Wunden versorgt?" fragte er hastig, bevor er einen tiefen Sog aus seiner Pfeife nahm, deren Geruch sich bereits im ganzen Raum verströmte und dieses feine Vanillearoma an sich hatte.

"Ja, ich habe das fehlende Fleisch magisch generieren können...aber es war schon fast zu spät...hörst Du...fast zu spät...was wäre dann geworden...?!"
harschte sie ihn mit lauter, beinahe hysterischer Stimme an. Luxor dachte an die vergangenen Stunden und wie er den bewußtlosen Magier blutüberströmt gefunden hatte...Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, er konnte darauf keine Antwort geben, nur einen mitleidtragenden Blick aufsetzen, den seine erboste Gegenüber zum Glück auch deuten konnte...

"Laß' uns jetzt nicht streiten...sieh, er wacht gleich auf...mach Dich bereit...!" sprach er nochmals leise und beruhigend...

Lucilla
06.09.2005, 21:13
Sicherlich machte sie Luxor keine Vorwürfe, doch allein das Wissen um die Möglichkeit, daß er ihn etwas später nur gefunden haben könnte, machte sie zornig. Lucilla stand auf und verließ das Zimmer um sich umzukleiden, währenddessen nahm Luxor Platz vor dem Krankenbett um den langsam aufwachenden Igor zu beobachten. Erst ein vorsichtiges Blinzeln der Augenlider konnte er feststellen, danach wie ein leicht verwirrter Blick die Umgebung musterte bis er ihn schließlich in die Augen spähte, jedoch nur bis zu dem Moment in dem Lucilla zurückkehrte und sich die Augen des unfreiwilligen Patienten für einen Augenblick weiteten. Immer das Gleiche, wenn sie dieses Oberteil anzieht...grinste Luxor in sich hinein. Mit forschem Schritt näherte sie sich wieder dem Bett in welchem Igor mit mehr als einem Fragezeichen über dem Kopf saß, jedoch fiel sein Blick nicht von ihr.

"Nun, wen haben wir denn hier...?" sprach sie mit einem Sanftmut, den er nicht erwartet hätte, während sie sich über ihn beugte und einen Verband abnahm. Sie wußte sehr genau, daß sie ihm gerade im Augenblick einen sehr tiefen Einblick in ihren von vorneherein schon nicht kleinen Ausschnitt bot und stellte mit Freuden fest, daß er wirklich nur kurz hineingeblinzelt hatte.
"Auf jeden Fall jemanden mit Manieren, so wie es scheint...hast Du auch einen Namen ?"

Die Antwort kam nur zögerlich und ohne Kraft in der Stimme..."I-Igor, mein Name ist Igor...Igor Vectrex..." antwortete der frisch aufgewachte. Für einen kurzen Moment lief Lucilla ein leichter Schauer über den Rücken, doch sie hatte sich schnell gefasst, als sie sah, daß ihr gegenüber nichts Besseres zu tun hatte als sich die Haare zu richten...Gerade eben erst dem Tod entronnen und schon wieder Zeit für Eitelkeiten, doch irgendwie machte es ihn für sie nur sympathischer..."Und wer seid Ihr und wo bin ich hier überhaupt? Was sind das für Kreaturen dort draußen?" fragte Igor schon mit einer wesentlich festeren Stimme.
"Und neugierig ist er auch!" unterbrach Luxor das Geschehen. Hilfesuchend blickte Lucilla ihren Ziehvater an...sie wußte, daß es nicht ihr richtiger Vater war, jedoch lebte sie seit ihrem dritten Lebensjahr bei ihm und dementsprechend sah sie ihn doch irgendwie als Vater an. Luxor wußte unlängst welche stumme Frage ihre Augen sprachen. Wie sollten sie ihm das nur beibringen? Er machte jedoch nur eine geringfügige Handbewegung, die genau seine Antwort verdeutlichte und die Lucilla auch kannte...die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Sie machte eine kurze Pause, atmete einmal tief durch und wandte sich wieder dem wartenden Igor zu, der schon Fingerballett auf seinem Knie spielte, jedoch sofort aufmerksam wurde.

"Hör mir zu...hör' mir gut zu" äußerte sie das zweite gut mit einer sehr harten Betonung, so als ob die folgende Nachricht sehr wichtig wäre..."diese Kreaturen , die Du gesehen hast, sind lediglich Vasallen...Vasallen einer uns noch fremden Macht und Du bist auserkoren uns zu helfen...Nur Du kannst sie und ihren Schöpfer vernichten und ich weiß auch, daß es unglaublich klingt, aber es ist so..." rückte Lucilla kurz und knapp mit den harten Fakten raus...so zumindest hatte es mir geheißen, daß derjenige mit dem gleichen Mal welches ich trage, mich retten wird vor dem Untergang...dachte sie kurz, als sie den Kopf gesenkt hielt. Als sie wieder aufsah blickte sie in ein Gesicht, daß sie nicht deuten konnte...es war ausdruckslos und die große Tatöwierung, die an dreigeteilte Flügel erinnerte tat ihr Übriges dabei, nicht eine Emotion daraus zu lesen...

Igor Vectrex
06.09.2005, 22:38
Igor hatte schon lange Zeit sein keine Ahnung-Gesicht aufgelegt, während er abwechselnd Luxor und dann Lucilla in die Augen sah und dann etwas tiefer blickte. Er konnte nichts dagegen tun, er war eben auch nur ein Mann. Allerdings vermochte er es gut zu verbergen, hatte er schließlich lange an diesem Blick trainieren können, damals in der Barriere um von den höheren Gardisten in Ruhe gelassen zu werden. Doch als er so langsam verinnerlichte, was ihm gerade eben vorgetragen wurde, mußte er langsam aber sicher anfangen zu grinsen, auch wenn er dafür einige entrüstete Blicke erntete.

"Ihr habt ja wohl die Pfanne heiß...!" bemerkte Igor mit seiner gewohnt tiefen Stimme und einer dementsprechenden Bewegung, in der ein Zeigefinger an die Schläfe geführt wurde und bemerkte erst jetzt, daß er noch unter einigen Kopfschmerzen litt, so wie er sich ruckartig aufgerichtet hatte und seine Gesichtszüge sich, ehe die Bewegung endete, genauso verändert hatten. Wie ein Mimiker der auf Knopfdruck seine Ausstrahlung änderte. Er hatte das Grinsen einfach ausgeknipst und blickte nun in zwei schockierte Gesichter.
"Ich bin auserkoren...ein schwacher magischer Schmied wie ich...? Ihr müßt Euch irren, ich kann nicht der sein, den Ihr sucht...!" sprach er ruhig, beinahe traurig...denn irgendwie wirkten ihm die Fremden ehrlich, freundlich, ja beinahe vertraut...und doch konnte er ihnen keinen Glauben schenken. Langsam stand er auf, legte sich seinen Runengürtel an, zog seine Robe darüber und wandte sich bereits zum Gehen, als er sich doch noch einmal umdrehte..."solltet Ihr dennoch Recht haben und ich wiederkehre, können wir darüber nochmal sprechen, außerdem werde ich auf jeden Fall zurückkehren und für Eure Dienste bezahlen...Wir Schwarzmagier pflegen unsere Schulden zu zahlen...!" sprach er klar und zügig und verließ die Behausung ohne ein weiteres Wort...er wollte nur schnell nach Hause, in die Arme seiner Geliebten. Ein Schluchzen und ein ein paar tröstende Worte Luxors wären noch aus einem der geöffnetem Fenster zu hören gewesen, aber die bekam der Goldschmied nicht mehr mit, zu schnell war sein Gang gewesen um die letzten Worte zu verstehen..."Hab' keine Angst...er wird zurückkehren...es steht so geschrieben...außerdem glaube ich nun alles was man mir aufgetragen hat..." sprach der Fischer auch nur ganz leise zu seinem Mädchen, daß er in den Armen hielt.

Igor stattdessen lief eiligen Schrittes davon, vereinzelt kamen Worte über seine Lippen, die er selbstverspottend gegen sich richtete..."Sicher, ich bin der Eroberer Igor, der Schrecken von Varant und mach' sie alle platt...!" Irgendwann kam er an einem befestigtem Weg an und wußte, wo er ab dort langzugehen hatte. Seltsam, daß ihm diese Hütte früher nie aufgefallen war, dachte er noch, als er erneut von einem durch Mark und Bein gehenden Schrei aus der Fassung gebracht wurde, mit dem einzigen Unterschied, daß dieser Schrei von einem Menschen kam. Hurtig bewegte sich Igor in die Richtung aus der er das Geräusch vermutet hatte und erblickte die Lichtung, in der auch er zum Opfer geworden war. Der Strom der Untoten hatte noch nicht abgenommen, im Gegenteil...es schienen ihm noch mehr zu sein, als er mit schnell suchenden Blicken die Gegend erforschte und schließlich etwas erblickte. Als er aus dem Schatten der Bäume hinaustrat und das Mondlicht die Szenerie etwas erhellte hatte er schnell reagiert...

...den Ring seines Gürtels in Windeseile aufgesteckt und seine linke Hand ausgestreckt...einige wenige Bruchteilsekunden später floß enorme Energie durch seinen linken Arm und erzeugte zwei Schattenflammen nacheinander, die beinahe synchron die Köpfe zweier Zombies zerbarsten ließen, schwarzes Blut verteilte sich in alle Himmelsrichtungen, genauso wie in das Gesicht und auf den Körper des zweiten noch menschlichen Lebens auf diesem Plateau, welchen der hohe Schwarzmagier gerade eben vor dem sicheren Tod durch Erwürgen gerettet hatte. Hastig begab er sich zu der dunkelgekleideten Person, nahm sie einfach ohne zu fragen in die Arme und entfernte sich so schnell er konnte von dieser Lichtung. Indem er sie einfach frech trug, war zumindest sichergestellt, daß sie nicht sofort wieder von diesen Kreaturen angegriffen wurden. Erst jetzt nach einigen Minuten schnellen Sprints, kam die Gerettete langsam wieder zu Bewußtsein und auch erst jetzt stellte Igor fest, daß es eine Frau war. Vorsichtig setzte er sie ab und musterte sie kurz, sie schien nicht gebissen worden zu sein...

"Ist alles in Ordnung...Geht es Dir gut? Du hättest auf der Lichtung sterben können...ist Dir das klar? Was machst Du überhaupt hier draußen...? Du siehst nicht danach aus, daß Du in die Wildnis gehörst...!" Eigentlich sah sie sogar wunderschön aus, in ihrem dunklen Gewande...ebenso die dunklen Augen mit einem wachen Blick...warum nur mußte ihn Beliar gleich zweimal an einem Tage prüfen...?

Ladarka
06.09.2005, 23:43
In einer Art Halb-Bewusstsein hatte sie begriffen, dass sie getragen wurde. Von den wippenden Bewegungen wurde ihr übel, so wie sie kopfüber über der Schulter ihres Trägers hing. Vage konnte sie vor ihrer Nase dunklen Stoff über einem breiten Rücken erkennen. Wenn sie nach unten sah, gewahrte sie sich schnell bewegende Füße unter einer Art Rock. Als dann ihr Träger sie irgendwann wieder auf ihre Beine stellte, floh sie vor ihm, stolperte sie ein paar Schritte zurück, weg von diesem Mon… Mann? Er sah nicht aus wie einer dieser Untoten, von denen sie sich vorhin so plötzlich umzingelt sah. „Du bist keiner von denen?“ Ihre Stimme war nur ein kieksendes Krächzen, ihr gequetschter Hals schmerzte, als hätte sie glühendes Eisen hinunter geschluckt. Immer noch keuchend musterte sie ihr Gegenüber. Nein. Nein, das war keiner von denen.
Vielleicht gab es ja doch eine namenlose Göttin da draußen, die eine schützende Hand über Ladarka hielt und weder Innos noch Adanos noch Beliar war. Das Mädchen dankte ihr vorsorglich im Stillen. Gleichzeitig verfluchte sie im Nachhinein ihre aus der für sie ungewohnt hellen Stimmung geborenen Idee, die Stadt am späten Abend zu verlassen. Aber die Nacht war so schön gewesen und die Luft so mild. Bisher hatte sie die Dunkelheit immer als freundlich und angenehm empfunden, hatte sich im Finstern nie gefürchtet. Bisher war es die Helligkeit des Tages, die sie gemieden hatte. Und nun das…
Ganz langsam beruhigte sich ihr Herzschlag ein wenig, trotzdem horchte sie weiter in die Dunkelheit hinein, lauschte der unnatürlichen Stille, so still, als hielte auch der Wald den Atem an. Selbst von der Brandung des sicher nicht weiten Meeres war nichts zu vernehmen. Nur ihren eigenen Atem hörte sie, ihren und den des Fremden.
Ladarka fühlte sich nicht recht wohl unter seinem forschenden Blick. Unbewusst hatte sie ihr Kleid am Kragen unter ihrem Kinn zusammen gerafft und die Arme wie ein Schild vor der Brust gekreuzt. Ihr Gegenüber war nicht sonderlich groß. Sein Gesicht wurde von einer großen Tätowierung, die sie erst beim zweiten Blick als solche erkannt hatte, dominiert. Seine forschenden aber nicht verschlagen blickenden Augen traten darunter etwas zurück. Wie bei ihr selbst war auch seine Kleidung Schwarz.
Er machte den Eindruck, als würde er auf eine Antwort warten. Hatte er denn etwas gefragt? „Was?“ Jetzt erinnerte sie sich wieder „Ich gehöre nirgendwo hin, also kann es egal sein, wo ich bin, ob nun Stadt oder Wildnis…“ Sie straffte sich. Er sollte nicht den Eindruck haben, sie sei ein Angsthase. Aber ihr Hals schmerzte und mit einem Mal war ihr kalt, eiskalt, so kalt, dass sogar ihre Zähne leise aufeinander schlugen. Als der Schwarze einen Schritt auf sie zu machte, wich sie einen Schritt zurück. „Wer seid ihr“ krächzte Ladarka „und was war DAS…?“ Das Mädchen ersparte sich und dem Fremden eine Erklärung, was sie mit DAS gemeint hatte, er wusste schon….

Igor Vectrex
07.09.2005, 11:22
Für das, was Ladarka bis eben noch mitansehen mußte, hatte sie eigentlich noch recht gelassen reagiert. Igor versuchte ein freundliches Gesicht aufzusetzen und irgendwie gelang es ihm auch einen passenden Timbre zu seinen Zügen zu finden.

"Na, wonach hat es denn ausgesehen? Eine Wanderung des Khoriner Seniorenclubs war es sicher nicht, die sehen zwar auch schon komisch aus, aber definitiv nicht so tot wie diese eben..." ein kleines Grinsen konnte er sich bei dem Gedanken nicht verkneifen "...außerdem frage ich mich wer dazu fähig sein sollte, solch eine Armee von Untoten zu kontrollieren...das gilt es noch herauszufinden."
Irgendwie sah er noch immer Skepsis im Gesicht seiner Gegenüber, die immer noch in ausreichendem Abstand mit verschränkten Armen vor der Brust stand.
"Ich bin Igor...Igor Vectrex um es vollständig zu halten...magischer Schmied des dunklen Zirkels..." Es war entweder Reflex oder einfach eine Angewohnheit, daß er immer noch bei einer Vorstellung seine Bardenverbeugung zum Besten gab, eine Form der Unterwürfigkeit die ein großer böser Magier eigentlich nie frönen würde. Aber er war ja auch nicht groß und nur manchmal ein wenig böse.
"Wir sollten hier verschwinden, es ist draußen momentan einfach zu gefährlich...!" fügte er noch leise hinzu. Erneut wich die Dunkelhaarige einen Schritt nach hinten, als er langsam auf sie zuging.
"Nun bleib' doch mal stehen, wenn ich Dir etwas hätte antun wollen, hätte ich dies unlängst tun können oder?" Das schien gewirkt zu haben, zumindest hatte sie angehalten, doch er wußte nicht ob es diesmal die pure Freundlichkeit oder nur verletzter Stolz aufgrund seiner Aussage war. "Wir werden ins Kastell gehen, dort sind wir erst mal sicher. Es ist warm dort und es gibt etwas zu essen, das klingt doch gut...hier, nimm das Tuch, Du hast noch Blut im Gesicht...!" sprach Igor freundlich, als er sie beinahe eingeholt hatte. Offensichtlich überrascht nahm Ladarka das dunkle Tuch an und folgte dem Goldschmied.
"Was klappert hier nur so...?" hatte sie ihn sicher irgendwann fragen hören...

Serena
07.09.2005, 14:14
So langsam wurden Igors Gewohnheiten der dunklen Diebin etwas lästig. Ein weiteres Mal hatten sie eine unglaubliche Nacht miteinander verbracht und kaum hatte sie ihre Augen geöffnet musste sie feststellen, dass er sich wieder einmal verdrückt hatte. Magischer Schmied hin oder her, wann waren sie einmal wieder nebeneinader aufgewacht, ohne dass einer der Beiden verschwunden war? Bei Gelegenheit würde sie sich ihn einmal zur Brust nehmen und das nicht im wörtlichen Sinne, wie die vergangenen Nächte.

Aber so kleidete sie sich erst einmal an, jedenfalls versuchte sie dies, als sie mit seufzendem Ton ihr Unterkleid betrachtete, das unter der Ungestümtheit ihres Liebsten etwas gelitten hatte. Einer der Träger war gerissen und am Saum hingen auch die einen oder anderen losen Fäden herab. Aber der Gedanke daran, wie dies zu stande gekommen war, tröstete sie nun dennoch darüber hinweg. Außerdem würde den Dämonen bestimmt etwas einfallen, um es wieder zu richten, war das erste Kleid, dass ihr ihr Geliebter zum geschenk gemacht hatte, ebenso ein Werk dieser äußerst nützlichen beschworenen Kreaturen. Also platzierte Serena ihr Unterkleid in dem großen Eichenschrank und schlüpfte direkt in ihre dunkle Robe, welche ja zum Glück aus einem unheimlich angenehmen und trotzdem widerstandsfähigem Material hergestellt war. Vielleicht war es nur Einbildung, doch als sie sich vor den großen Wandspiegel stellte und die letzten Schnürungen verschloss, wirkte ihr Aussehen noch eine Spur anziehender.

Wie dem auch sei, sie warf sich noch ihren Uhmang auf und steckte zur Sicherheit ihr Schwert in die Scheide an ihrem Rücken und machte sich auf, ihren Liebsten zu beschen. Normalerweise hätte sie einen Dämonen nach seinem Aufenthaltsort gefragt, doch irgendwie hatte sie eine gute Ahnung davon, wo er sich gerade aufhielt. Vielleicht sollte sie sich einmal mit Igor's beiden Spinnen besprechen, damit er nicht ganze Nächte in seiner Schmiede verbringen würde, verwarf diesen scherzhaften Gedanken aber gleich wieder, war Fauchen doch so ziemlich das Einzige, was diese beiden Wesen konnten.

Doch ihren rasanten Schritten wurde jäh ein Ende gesetzt, als sie am oberen Ende der Treppen angekommen war und dort unten gerade noch sah, wie ihr Liebster durch das Eingangstor geschritten kam, doch keinesfalls alleine. An seiner Seite eine junge Frau, etwa in Serenas Alter und ebenso dunkel und düster wie sie selbst. Es schien so, als führte er sie hierher, um ihr diese Räumlichkeiten zu zeigen, ebenso wie er es damals mit ihr getan hatte. Serena hatte sich hinter der Brüstung versteckt und beobachtete die beiden, wie sie auf den großen steinernen Vabun zugangen und Igor etwas für diese Fremde hineinlegte. Noch war es lediglich ein Gefühl, doch nun drahte er sich in ihre Richtung und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, auf eine Art und Weise, wie es der Schwarzmagierin nicht gerade recht war. Vielleicht ein perfekter Moment, etwas Licht in die 'Affäre' zu bringen.

Serena erhob sich wieder, atmete ruhig und besonnen durch, richtete sich ihre noch etwas zerzausten Haare und schritt die lange Treppe herab in die Eingangshalle. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und darin war sie ja nun wirklich eine Meisterin. In völliger Ruhe ging sie auf ihren Liebsten zu, der sich, kurz bevor sie ihn erreichte, umgedreht hatte. Viellecht als Demonstration schwang sie ihren Linken Arm um seine Schultern und küsste ihn auf seine Wange, während die junge Fremde ihnen dabei zusah.

"Ich habe dich vermisst, mein Liebster. Willst du mich nicht deiner Freundin vorstellen?" sprach sie mit einem zynischen Lächeln im Gesicht.

Igor Vectrex
07.09.2005, 15:13
Irgendwie schien es dem Magier schon eine leicht seltsame Situation zu sein, wenn er an Khorinis dachte...dort gab es auch ein Haus, da legte man Gold in einen Teller, nahm sich ein Mädchen und ging auf ein freies Zimmer, deren hier im Kastell natürlich auch genügend vorhanden waren. Laut Gerüchten und der angeberischen Prahlerei, die man im Hafenviertel so mitbekam wußten die Besucher dieses Etablissements auch nie die Namen ihrer Kurzzeitangestellten, womit er sich wieder gedanklich im Kastell befand...

"Ich kenne ihren Namen gar nicht..." sprach er leise und mit seinem letzten Gedanken im Hinterkopf vorsichtig aus...vielleicht rührte ja daher ihr zynisches Lächeln. "Aber das muß warten...ich muß dringend etwas herausfinden, kannst Du Dich solange um unseren Gast kümmern...? Etwas passiert in Khorinis und es gefällt mir keineswegs, was auch der Grund war, weshalb ich nicht an Deiner Seite aufwachen konnte...es tut mir sehr leid, aber die Lage scheint ernst zu sein...am besten bringst Du sie ins Refektorium...ich treffe Euch später dort...!"
Igor hatte kaum zu Ende gesprochen, da war er auch schon unterwegs in den Keller, er tat es ungern, aber diese Frage mußte schnell beantwortet werden...

Ladarka
07.09.2005, 16:11
Die Botschaft im Verhalten dieser jungen Frau war beim besten Willen nicht misszuverstehen. Finger weg, er gehört mir.... Der Blick, den sie Ladarka zuwarf, trug diese Worte in fast feurigen Großbuchstaben mit sich. Und für den Fall, dass der weibliche Kastellgast etwas schwer von Begriff sein sollte, demonstrierte die Vertrautheit, mit der die Frau Igor berührte und ansah, dass sie mehr als nur eine freundschaftliche Beziehung miteinander verband.
Ein wenig bedauerte Ladarka diese Erkenntnis. Nach den Jahren, in denen sie sich nur auf sich selbst verlassen und den Kontakt zu anderen Menschen gemieden hatte, war Igors Fürsorge eine wirklich herzerwärmende Erfahrung gewesen. Dazu noch, dass er wie sie ein Faible für die Finsternis zu haben schien... Plötzlich schien sie wieder zu frösteln. Ladarka zog das Tuch, das sie von Igor bekommen und sie sich um die Schultern gelegt hatte, etwas fester um sich, fühlte noch einmal kurz der sanften Berührung seiner Fingerspitzen nach, mit der er ihr die Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen hatte und hielt dem Blick der Dunkelhaarigen, der eine unterschwellige Drohung zu enthalten schien, ruhig stand.
Fast unmerklich nickte sie zum Zeichen, verstanden zu haben, bewegte sich wie zufällig einen halben Schritt von Igor weg und ihr weibliches Gegenüber entspannte sich zusehens. Ob Igor dieses kleine Kräftemessen mitbekommen hatte, ehe er ging?
Die Plätze waren zugewiesen, daran wollte sie nichts ändern. Nicht jetzt, dazu war an diesem Tag zu viel passiert, aber an einem anderen Tag würde sie vielleicht Lust darauf bekommen, aus dem kleinen Kräftemessen ein alles entscheidendes großes zu machen. Man würde sehen. Nachdem das für den Moment geklärt war, sah das Mädchen sich in der staunenswerten Halle um.
Dieser Tag war voller Wunder, guten wie schlechten: zuerst die erfreuliche und fast freundschaftliche Begegnung in der Stadt, nach der sie sich wie ausgewechselt gefühlt hatte, dann die Horde der Untoten und Ladakas wundersame Rettung durch diesen (inzwischen nicht mehr ganz so) Fremden, nun dieser ehrfurchtgebietende dunkle Bau.
Die Dimension dieser Festung, von der Igor als „das Kastell“ gesprochen hatte, schien sie schier zu erschlagen. Allein das große Tor, das sich wie von selbst geöffnet hatte, dann die große Halle, in der sie jetzt standen.
Dieses Kastell ist anbetungswürdig, dachte sie bei sich, als sie sich wieder der dunklen Lady zuwandte, denn auch sie war ganz in Schwarz gekleidet. Überhaupt hüllte sich alles in diesem Gebäude in freundliche Düsternis. Wer außer den beiden hier wohl leben mochte?

Zeraphin
07.09.2005, 16:14
Nach den unterhaltsamene Ereignissen der vergangenen Nacht hatte Zeraphin äußerst entspannenden Schlaf in dem gemütlichen Bett des Gästezimmers, welches sie mitlerweile fast als ihr eigen ansah, gefunden und war nun, am späten Nachmittag endlich aufgestanden um den Tag, nun da die schlimmste Hitze überstanden war, doch nicht ganz ungenutzt zu lassen. Gähnend reckte sie sich und erhob sich etwas schwerfällig von der Bettkannte. Staub kitzelte in ihrer Nase, die schweren Holzdielen fühlten sich warm und angenehm an unter ihren nackten Füßen. Guten Mutes verließ sie das Zimmer und hüpfte förmlich durch die dunklen Gänge, die wie immer keinesfalls bedrohlich auf die junge Frau wirkten. Ihr Weg führte sie in die Bibliothek, wo sie etwas über die lustigen Untoten namens Zombies lesen wollte, die ihr gestern so eine amüsante Vorstellung geliefert hatten.

Kaum hatte sie jedoch die ersten Seiten eines abgegrifefnen Werkes durchblättert musste sie erfahren, dass diese Kreaturen keinesfalls so harmlos waren, wie Zeraphin sie empfunden hatte. Im Gegenteil, normalerweise waren diese Geschöpfe überaus bösartig. Ihre Bisse verursachten tiefe blutende Wunden und führten häufig zu lebensgefährlichen Infektionen. Als Zeraphins Hände endlich das Leder des eingebunden Buchrückens streiften, war sie durchaus froh, den Zombie unter Hirnis Befehl gewusst zu haben und ihr Spott war einem gewissen Respekt gegenüber ihnen gewichen. Denncoh fand sie die Vorstellung von weder lebenden noch toten - also untoten Wesen - faszinierend. Mit einem nachdenklichen Seufzer der auf der Unfähigkeit gründete festzustellen, was sie denn nun letztendlich denken sollte, legte sie das Buch auf eine Ablagefläche und verließ den geräumigen und doch Geborgenheit verheißenden Raum richtung Refektorium.

Es lag schon wieder einige Zeit zurück seit sie mit Hirni dort gespeist hatte und so schmeckten ihr die Gerichte umso besser. Unbedarft löffelte sie die wässrige Suppe in sich hinein, als plötzlich zwei dunkle Gestalten das Refektorium betraten. Zwei Frauen, dunkel gekleidet, die eine jedoch wesentlich aufweniger als die andere, auch schien sie durch ihren aufrechten und würdevollen Gang mehr Autorität auszustrahlen als die, welche neben ihr - fast hinter ihr herging. Interessiert beobachtete Zeraphin jede Bewegung, jeden Wimpernschlag der beiden. Ob sie wohl Magierinnen waren? Die eine der beiden machte einen mitgenommen Eindruck, ihr Blick war scheu, gar ängstlich und Zeraphin meinte, eine gewisse Traurigkeit darin entdecken zu können, doch da konnte sie sich getäuscht haben.

Verwundert bemerkte die junge Frau, dass die beiden direkt auf sie zuzugehen schienen. Aus Höflichkeit legte sie den Löffel aus der Hand und wandte sich ganz den Ankömmlingen zu. Es fiel ihr schwer sie nicht noch auffälliger als sie es eh schon tun musste, zu mustern. Zuviel Stolz und Schönheit strahlte die selbstbewusstere der beiden aus, um die Blicke von ihr wenden zu können. Zu neugierig war Zeraphin, wer diese beiden Personen wohl sein mochten. Fast schon hoffte sie, die beiden würden sich zu ihr setzen.

Serena
07.09.2005, 16:28
Irgendwie war ihr diese Situation doch mehr als peinlich. All diese falschen Gedanken die sie dort am oberen Ende der Treppe hatte, waren in alle Winde zerstreut. Er hatte lediglich ein weiteres mal seine Großherzigkeit bewiesen, um einem armen Wesen zur Seite zu stehen. So gab sie ihm noch kurz ein Küsschen auf die Wange, bevor sie von ihrem Liebsten abließ und sich der Unbekannten zuwandte. Sie streckte ihre Hand in ihre Richtung aus, doch sie hielt sich noch enger ihre Arme um den Körper und wich etwas zurück.

"Hab keine Angst, dir wird hier kein Leid widerfahren. Möchtest du mich begleiten?" fragte sie mit zärtlicher Stimme und drehte ihren Arm, sodass sie ihr die geöffnete Hand entgegen hielt. In dieser Haltung verharrte die Diebin und wartete, dass das etwas verängstigte Mädchen den nächsten Schritt tun und ihr etwas Vertrauen entgegen bringen würde. Die Fremde sah sie lediglich mit traurigen Augen an, während sie immer noch leicht zittrig vor ihr stand. Doch Serena lächelte sie lediglich an und wartete ab, wollte sie sich doch keinesfalls bedrängen. Da löste sich ihre Umklammerung, zunächst nur zögerlich, bis sie schließlich ihre Hand in Serenas legte und richtig entschlossen, vielleicht auch nur ängstlich, zugriff.

"Na komm erst einmal mit, du hast bestimmt Hunger..." sprach sie zu ihr und zog sie hinter sich her. Wenn sie sich erst einmal im Refektorium satt essen könnte, würde sie bestimmt auch etwas über sich selbst preisgeben.

Dort angekommen sah sie sich erst in dem großen Raum um. Hie und da saßen ein paar gestalten vereinzelt an einem Tisch und kümmerten sich um ihre eigenen Dingen, nur eine Person war anders. Es war ein noch jüngeres Mädchen, bestimmt keine 18 Jahre alt, die ganz alleine an einem Tisch saß und die beiden einfach nur ansah. Irgendwie war ihr Blick fesselnd, was vielleicht an den tiefgrünen Augen lag, mit denen sie sie anblickte. Ihre Haut war unheimlich bleich, fast so weiss wie der Schnee, der rundum die Berggipfel bedeckte, während ihre langen leicht gelockten Haare tiefschwarz dieses umrahmten. Langsam war es Serena unheimlich, denn auch diese sprach kein Wort zu ihr, als die beiden Frauen an ihrem Tisch angekommen waren. Also erhob sie nach ein paar Augenblicken selbst ihre Stimme.

"Verzeiht meine Unterbrechung bei eurem Mahl, doch dürften wir uns zu dir setzen? Natürlich nur, wenn dir das recht ist.."

Igor Vectrex
07.09.2005, 16:33
Leisen bedachten Schritts wagte sich der Dämonenbeschwörer weiter in die Gewölbe, bis er zu dem Raum kam, den er eigentlich nicht mehr so oft betreten wollte. Hatte ihm das letzte Ereignis und die Konsequenz daraus, ja doch einige Schwierigkeiten bereitet. Aber er hatte schließlich nur eine Frage, nagut vielleicht auch zwei bis drei.

"Sei gegrüßt, junger Magier...so schnell hatte ich Euch nicht zurückerwartet...was kann ich für Euch tun?" sprach der Geist der Bibliothek.
"Ich hatte es auch nicht erwartet, seid versichert...aber ich muß wissen was dort draußen vorgeht, ich habe Scharen von Untoten gesehen, die durchs Land streifen..." antwortete der Goldschmied.
"Dazu kann ich keine Auskünfte erteilen, weil mir die Fakten fehlen...tut mir leid...!" entgegnete die Stimme in seinem Kopf.
"Gibt es denn keine Möglichkeit...? Kann mir das niemand sonst sagen..?"
"Das ist eine andere Frage...ja, ich weiß jemanden..!"
"Und wen?"
"Er wird zu Dir kommen...!"

Verdutzt über den Ausgang des Gespräches war er erfreut darüber tatsächlich mit nur drei Fragen ausgekommen zu sein, drehte sich um und schloß die Tür hinter sich, als er wieder in einem Flur stand. So wie es aussah würde er wohl doch auf eine kleine Reise gehen...sollten die Fremden etwa doch am Ende Recht behalten und nur er...nein, das konnte er sich wirklich nicht vorstellen. Dennoch fand er sich in seiner Schmiede ein, um ein paar nötige Sachen mitzunehmen. Fassungen, ein wenig feines Werkzeug, Kordel. Alles zusammen packte er in eine handliche Umhängetasche, die seitlich getragen wurde und verließ die Schmiede wieder. Auf dem Gang vernahm er ein leises, bekanntes Geräusch daß langsam näher kam. Wie ein Getrippel von Nägeln, die auf Steinboden fallen hörte es sich an. Aus der Dunkelheit konnte man es sehr gut erkennen, zwei kleine bläuliche Lichtpunkte, nah beieinander, die im Takt schnell bewegender kleiner Füßchen hin und her wippten. Als der Magier das metallene Gerippe aufnahm, konnte er sich noch gut daran erinnern, wie er es hergestellt hatte. Wie schon einmal zeigte es wild fuchtelnd mit den Vorderfüssen in eine bestimme Richtung und die ging diesmal nach oben. Neugierig was sich daraus wohl ergeben würde, folgte er den Richtungsweisungen des Rattengerippes, die ihn zum Aufgang führten.
Es zeigte nun direkt auf einen jungen, blonden Mann, den Igor noch nie gesehen hatte, aber aufgrund seiner Kleidung ein offensichtliches Zirkelmitglied war und dann auch noch ein Ranghohes.

"Seid Ihr etwa der, der zu mir kommen soll?" fragte er mit einem Grinsen im Gesicht und kam dabei langsam die Treppen nach oben gestiefelt. Mittlerweile zeigte das Gerippe allerdings in eine andere Richtung, also konnte er es nicht sein. "Aber wenn Du schonmal da bist, kannst Du mir auch helfen..." sprachs und drückte ihm die Tasche in die Hände..."ich muß diesem Vieh hier folgen, mal sehen wo es uns hinführt..." fügte er geheimnisvoll dazu...

Farin
07.09.2005, 16:54
Farin wollte sich grade nach seinen Einhandübungen ein Bad gönnen, und in den Keller gehen, als ihm ein Mann mit schwarzen Haaren entgegen kam. Anhand seiner Robe zu urteilen, war er ebenfalls Hoher Schwarzmagier. Farin kannte diesen Typen allerdings noch nicht.
Als er dann auch noch von diesem gefragt wurde, ob er der sei, der zu ihm kommen solle, verstand Farin nichts mehr. Und dass er dann noch eine Tasche dieses Magiers in die hand gedrückt bekam, war seine Verwirrung perfekt.
Dieser Magier, der sich, wie Farin grade feststellte noch nicht einmal vorgestellt hatte, hatte doch irgendetwas von einem Vieh gesprochen, dem er folgen müsse. Farin blickte sich um, und sah vor dem Magier ein Rattenskelett rennen.
So was hatte er ja noch nie gesehen. Aber naja wenn es normale Skelette gab, wieso nicht auch von irgendwelchen dahergelaufenen Ratten. Aber das diese Ratte dann auch noch einen eigenen Willen zu haben schien, war ja schon etwas besonderes. Farin, der bis jetzt stehen geblieben war, registrierte, dass er ja die Sachen des Magiers trug, und deshalb ja mitkommen musste. Ob er wollte, oder nicht. Schnellen Schrittes holte er zu dem Magier und der Ratte auf.
Für einen außenstehenden gab es wahrscheinlich ein wahrlich bizarres Bild ab. Zwei Magier, die einer untoten Ratte folgten. Manche hätten sie vielleicht sogar für verrückt erklärt. Doch die Ratte wusste, wo es lang ging. Hier und da bog sie ab, und die Magier folgten ihr.
Schließlich wusste Farin auch wieder, wo sie hier waren. Wenn man diesen Gang weiter ging, kam man schließlich zu den Übungsräumen. Doch die Ratte blieb stehen, und Farin wäre dem Magier vor ihm fast in den Rücken gelaufen, da er so in Gedanken versunken war, was sie hier wohl machen würde, und was Farin hier überhaupt machte. Er wollte jetzt eigentlich schön ausruhen, und im Wasser liegen. Stattdessen lief er einer untoten Ratte hinterher.

Igor Vectrex
07.09.2005, 20:27
Hier also blieb die Ratte stehen, vor diesem seltsamen runden Gebilde, über das er vor langer Zeit schon mal etwas in der Bibliothek gelesen hatte...Kugel des Hauchs wurde sie genannt und entzog einem Lebewesen, daß sich darin aufhielt seine Seele...auch war bekannt, daß die Kugel ein Leck besaß, auch wenn es rein optisch keine Beschädigung gab. Als er sein kleines Metallmonster aufhob, wies es erneut heftig auf die Kugel. "Du willst doch nicht etwa dort hinein?"
Es war unverkennbar an Farins Reaktion, daß er nicht erwartet hätte, dieses Gerippe nicken zu sehen. Nun, es interessierte Igor eigentlich selber, was wohl mit etwas Untotem geschehen würde, allerdings hatte er diesem ja in einem Ritual Leben eingehaucht, ob das einen Unterschied machte? Nun war es egal, denn es war bereits zu spät, mit einem leisen "Pling" landete die Ratte am Fuß der Kugel. Sie sollte sich nur nicht hinterher beschweren, nicht gefragt worden zu sein. Lange Zeit passierte erst mal gar nichts, die beiden Magier waren schon beinahe enttäuscht, als ein leises Rumpeln wahrnehmbar wurde welches langsam in seiner Lautstärke anstieg, zeitgleich verströmte die Kugel ein warmes, rötliches Licht, daß auch in der Leuchtkraft stetig zunahm.
Man hatte beinahe den Eindruck das Geräusch würde die Färbung erzeugen, welche jetzt schon sehr hell leuchtete und der Lärmpegel war schon beinahe nicht mehr ertragbar. Der Goldschmied konnte im Nebengang einige Schatten entdecken, die sicher aufgrund des Krachs aus dem Refektorium gestürmt kamen...er erkannte sein Herz in Begleitung von der noch unbekannten Schönen, Zeraphin und auch eine völlig Fremde war durch die mittlerweile nochmals angestiegene Lautstärke aufgeschreckt zu dessen Ursprung gerannt. Kleine Blitze bildeten sich im Zentrum der Kugel und entluden sich zu allen Seiten, bis mit einem fulminanten dumpfen Knall alles Licht erloschen war. Alles was übrig geblieben war, schwebte nun über der intakten Kugel. Wie eine Art Nebel in der sich ganz langsam Konturen bildeten, immer deutlicher wurden, bis aus dem Nebel eine astrale Form wurde. Das Gesicht einer Frau, einer Magierin wie Igor annahm. Die Stille in diesem Augenblick war unbeschreiblich, obwohl so viele Personen sich an einem Ort aufhielten. Jeder Blick war wie gebannt auf diese Erscheinung gerichtet, als diese auch noch begann mit einer eigenartigen Hallstimme zu sprechen.

"Ich bin gekommen um Euch zu warnen, merkwürdige Dinge geschehen gerade in Khorinis...eine alte Macht ist wiederauferstanden und giert bereits nach neuer, weiterer Macht um sein Imperium des Schreckens wieder aufzubauen.
Es wird Deine Aufgabe sein, diese aufkeimende Vergenz zu suchen und zu vernichten, junger Magier Igor Vectrex...!"

"Warum denn gerade ich...?" platzte es ihm heraus.

"Es ist Dein Schicksal, Du wirst es bald erfahren. Und eines kann ich Dir mit auf den Weg geben...nur mit den vereinten Kräften des Dreigestirns wirst Du Deinen Gegner schlagen können...finde Deine Gefährten und dann finde den Weg...Geht, bevor es zu spät ist...sonst wird Khorinis überrannt werden...!"

Der Nebel verflüchtigte sich schnell und Igor konnte in viele verdutzte Gesichter sehen, in sein eigenes konnte er ja nicht sehen, aber es war sicher das, was am verwirrtesten aussah...

"Nun denn..." sprach er etwas scherzhaft, um das was er gehört hatte ersteinmal zu verdauen...vor allem das er es das zweite Mal an einem Tage gehört hatte, gab ihm irgendwie zu denken..."hat jemand von den Damen heute Abend schon was vor...? wir wollen ein wenig die Welt retten gehen...!" Wenn das nicht mal ein Anmachspruch war, der nicht zog, den mußte er sich merken...

Farin
07.09.2005, 21:02
Metallische Rattenskelette die nickten, und kurz danach laute Geräusche von sich gaben, und anfingen zu leuchten. Dazu noch eine Frau, die praktisch aus dem Nichts erschien, und ein Magier der mal eben so dazu aufgefordert wurden, die Welt zu retten.
Wenn Farin vorher geglaubt hatte gar nichts mehr zu verstehen, dann hatte er sich getäuscht, denn jetzt verstand er gar nichts mehr. Dieser Magier der ihn eben als Gepäckträger missbraucht hatte, ohne zu fragen, sollte die Welt vor einer wiederauferstandenen Macht retten?
Und das alles wurde gesagt, von einer Frau, die so plötzlich aus dem nichts erschien? Gut nichts war vielleicht untertrieben, es war ja schließlich die Ratte zuvor in diese Kugel gesprungen.
Und dieser Schwarzmagier, der scheinbar Igor Vectrex hieß, schien das auch noch recht locker zu nehmen. Zumindest, wenn man von seiner Reaktion ausging.
Diese wiederauferstandene Macht wollte also ein Imperium des Bösen aufbauen, und der Magier da neben ihm sollte das also verhindern. Mit Hilfe von Gefährten. Farin hatte eine dunkle Vorahnung, dass sein ruhiges Kastellleben, wohl erst einmal vorüber sein würde.
Erst jetzt realisierte er wirklich, dass noch drei Personen zu den beiden gekommen waren. Vier Frauen standen jetzt neben ihnen. Zumindest Igors letzter Satz machte dann einen Sinn für ihn. Und jetzt, wo er genauer über diesen Satz nachdachte, viel ihm auch auf, dass nur von Damen die Rede gewesen war. Sollte er hier etwa nur den dummen Packesel spielen? Gewiss nicht.
Er räusperte sich.
"Hrmhrm. Ich werd' wohl nicht gefragt, oder was?" meinte Farin in kühlem Tonfall, den er so eigentlich gar nicht beabsichtigt hatte. Wahrscheinlich hatte dieser Igor, verständlicher Weise, eher an die drei Frauen gedacht, als an Farin.
Dann nickte er den Damen zu, und meinte in viel freundlicherem Tonfall
"Guten Abend die Damen. Mein Name, sollte den jemanden interessieren, ist Farin."
Das sollte erst einmal reichen.

Serena
07.09.2005, 21:34
Vielleicht sollte man daran gewöhnt sein, dass das Kastell ein gewisses eigenleben hatte, doch kaum waren sie beim Essen und die Fremde schien sich ein wenig sicherer zu fühlen, hallte plötzlich ein unheimlich dröhnendes geräusch durch die Gänge, welches bis ins Refektorium vordrang. Serena wusste zwar nicht, was dies zu bedeuten hatte, doch konnte es kaum etwas gutes bedeuten. Doch war Igor nicht eben nach unten entschwunden, woher nun Gefühlsmäßig dieser Lärm gekommen war?

Unsicher war sie aufgestanden und hatte sich hektisch umgesehen. Die anderen im Refektorium schienen eine Übung zu vollziehen, die in etwa "Wie halte ich mich am besten aus allem heraus" heissen musste, jedenfalls nippten sie genüsslich weiter an ihrem Wein, oder kauten fröhlich an ihrer Fleischkeule weiter. Lediglich die drei Frauen, darunter jene, die sich als Zeraphin vorgestellt hatte, schienen davon Notiz zu nehmen. Zeraphin sah sie bereits entschlossen an, nur die Unbekannte wirkte noch etwas unsicher, weshalb Serena versuchte ihr Mut zuzusprechen.

"Macht euch keine Sorgen, an unserer Seite wird euch nichts zustoßen" worauf diese nur mit einem zaghaften Lächeln entgegnete, aber schließlich doch aufstand.

Irgendwie sah man in letzter Zeit kaum noch Männer durch die Gänge schreiten und nun liefen sogar drei Frauen zusammen durch das Kastell, was für sich schon seltsam genug war. Serena überlegte noch kurz, ob dieses Mädchen auch keine Probleme bekommen könnte, wenn sie als jemand, der dem Zirkel nicht angehörte, in die Tiefen des Bauwerks vordringen würde, doch immerhin wurde sie von zwei Dienerinnen Beliars geleitet und sollte somit keine Probleme bereiten.

Kaum hatten sie die Eingangshalle hinter sich gebracht, konnte Serena schon fast fühlen, welchen Weg sie einzuschlagen hatten. Es war so, als würde ihr irgendetwas den Weg weisen, sie konnte aber nicht sagen, was es war, noch ob sie sich das alles nur einbildete. Doch Zeraphin zog es scheinbar in die selbe Richtung, was ihre Hoffnung nur verfestigte. Etwas weiter in diesen dunklen Gängen konnten die drei Frauen auch schon ein unnatürlich rötliches Licht erkennen und davor drei Schemen, wobei sie beim ersten darauf schwören könnte, ihren Liebsten zu sehen, die anderen beiden kannte sie jedoch nicht.

Doch das sollte sie wirklich nicht beschäftigen, denn was danach geschah, war noch absonderlicher. Was sie da erzählt bekamen, war so wunderlich, so fremd und unglaublich, wie es wohl typisch für das Kastell sein musste. Nachdem diese Frau wieder verschwunden war, sahen sich alle ungläubig an, wussten nicht so recht, wie sie reagieren sollten und an dem konnte auch Igors scherzhafter Ausspruch kaum etwas ausrichten. Ständig sollten sie also ausziehen, um die Welt zu rettten, obwohl sie es ständig schaffte, sich wieder in Gefahr zu bringen. Könnte sie nicht einfach mal gerettet bleiben???

Jedenfalls waren dies immer gute Gelegenheiten, um neue Bekanntschaften zu schließen und dass wo es doch wirklich erschreckend war, wie wenige Magier sie hier im Kastell kannte. Fast täglich ging sie an völlig Fremden vorbei, ohne auch nur ein einziges Wort an sie zu richten. Ebenso wie dieser Farin, der sich nun vorgestellt hatte, oder diese junge Frau, die ihr zuerst schon aufgefallen war.

"Es ist immer schön, andere Magier kennen zu lernen, werter Farin. Ich bin Serena, meines Standes Schwarzmagierin des Zirkels. Es freut mich, an deiner Seite die Welt retten zu dürfen." stellte sich die Diebin vor.

Zeraphin
07.09.2005, 22:22
Mitlerweile war die Tochter aus einfachen Verhältnissen ja so einige Kuriositäten gewohnt. War es ihr zur Anfang hier in Khorinis noch schwer gefallen an Götter und Magie zu glauben, so erschrecjten sie mitlerweile nicht einmal Eis schießende Monster, Kopfstand vorführende Untote, Dämonen, von alleine erscheinendes Essen, Kräfte zehrende Bücher oder die Möglichkeit Körper und Seele voneinander zu trenenn. Was sie allerdings heute erlebt hatte, überstieg almählich ihr Fassungsvermögen und ihre Vorstellungskraft. Gleich zu Beginn hatte sie spüren können, dass das "Pärchen", welches mit ihr gemeinsam gespeist hatte, nicht aus Rutine zusammen das Refektorium betreten hatte. Zu ungleich waren die beiden Frauen, zu verstört wirkte die jüngere der Beiden und obwohl sie mit der Zeit aufzutauen schien, konnte Zeraphin dennoch den Grund des Zusammentreffens dieser beiden nicht erfahren. Noch bevor sie dazu gekommen war, irgendetwas zu erzählen, war ein ohrenbetäubendes Geräusch ertönt. Von Neugierde und dem Drang diesen schrecklichen Laut zu stoppen gepackt waren die drei Frauen die Gänge hinab zur Quelle des Übels gerannt.

Dass merkwürdig rote Leuchten welches sie dort erwartete, die Frau, welche ihnen etwas erzählte und plötzlich ins nichts verschwand, all dies hätte Zeraphin noch verkraften und ernst nehmen können; was sie aber erzählte, konnte sie einfach nicht glauben.

War hier gerade wirklich der Auftrag gegeben worden die Welt zu retten? Noch dazu in ihrer Anwesenheit und von einer ihr bekannten Person, dem hohen Schwarzmagier Igor Vectrex? Erlaubten sich die Dämonen und Geister des Kastells Scherze oder sollte es wirklich für sie vorhergesehen sein, mit dem Außerwählten sein Schicksal zu bestreiten? Erstaunen, Verwirrung, vollkommen verblüffte Gesichter und kurze Zeit später eine fast schon lustige jedoch völlig alltäglich klingende Unterhaltung der Umstehenden - das war zu viel für die junge Frau.

Da stellte sich gerade ein Schwarzmagier vor und machte Bekanntschaft mit einer Schwarzmagierin, die in diesem Moment nichts besseres zu sagen hatte, als das sie es schön fände, andere Schwarzmagier kennen zu lernen? Zerpahin erschien dies mehr als nur sonderbar, doch daran sollte sie sich wohl besser gewöhnen. Um sich dem absolut sonderbaren Verhalten der Schwarzmagier anzupassen, setzte sie ein vergnügtes Lächeln auf - so als hätte sie gerade eine erfreuliche Nachricht vernommen und mischte sich in das Gespräch ein:

"Auch mich freut es, mit euch Bekanntschaft zu schließen! Zwar bin ich noch keine Magierin, dennoch hoffe ich, dass auch mich euer Wohlwollen trifft, was das Kennenlernen von fremden Menschen angeht. Und um auf eure Frage zu antworten, Igor," die junge Frau wandte sich dem bereits bekannten Magier zu, "natürlich habe ich nichts besseres vor, als heute Abend gemeinsam mit euch die Welt zu retten. Zwar Frage ich mich, wie ich euch von Nutzen sein könnte, da ich keinerlei ausgebildete Fähigkeiten besitze, doch scheint es mir so, als wären sämtliche Ereignisse - also auch meine derzeitige Anwesnheit - Vorseheung."

Zeraphin hoffte, sie hätte mit ihren letzten Worten nicht zu sehr verraten, wie sie wirklich über die Situation dachte. Sie gab sich alle Mühe nicht vollkommen verwirrt dreinzuschauen und eine gewisse Gelassenheit vorzutäuschen. Es schien zu wirken, denn die anderen betrachteten sie nicht sonderlich erstaunt oder misbilligend. Igor erwiderte sogar ihren Blick mit einem leichten Kopfnicken, was die innerlich völlig aufgewühlte Frau etwas beruhigte. Nun hatte sie ihren Pflichtteil zu dieser Unterhaltung vollbracht und sogleich war auch schon wieder dieses Gefühl eingetreten, welches sie zuletzt eingefroren oder seelenlos verspürt hatte. Es schien sich zu ihrem Lieblingsgeisteszustand zu entwickeln. Diesmal war es die Überraschung, ja man konnte ohne Übertreibung sagen der Schock, welcher sie paralysiert hatte. Auch der Klos in ihrem Hals, welcher unweigerlich mit dieser Verfassung verbunden war, kehrte zurück und so war sie überaus erleichtert, wenogstens noch ein: "Im Übrigen, für alle die es noch nicht wissen: Mein Name ist Zeraphin", über die Lippen zu bringen, bevor die schauspielerische Kunst Haltung zu bewahren sämtliche geistigen und körperlichen Kräfte in Anspruch nahm.

Ladarka
07.09.2005, 23:15
Himmel, dieses Kastell war nicht nur gewaltig, sondern auch ausgesprochen kurios. Und seine Bewohner (von denen es offenbar mehr gab, als sie anfangs angenommen hatte) waren schon eine seltsam abgebrühte und kaltblütige Bande.
Mal ehrlich: wer außer diesen durch die Bank in schwarze Gewänder gehüllten Gestalten würde sich nach der Offenbarung, dass der Untergang der ihm bekannten Welt bevorstand und er ausersehen sei, besagte Welt vor dem Untergang zu retten, erst ein mal artig vorstellen?
Niemand.
Jedenfalls niemand, den Ladarka kannte.
Doch diese wohl aus Fatalismus geborene Gelassenheit beeindruckte die junge Frau. Vielleicht sogar mehr, als sie sich eingestehen wollte. Das ganze Kastell mitsamt seiner ihr bis dahin bekannten Bewohner waren mehr als außergewöhnlich.
Selbst das Banale hatte hier eine andere Dimension. Die drei außer ihr noch anwesenden Frauen zum Beispiel: war es Zufall, dass soviel Schönheit auf einmal aufeinander traf. Oder das, was sie aus der Entfernung für die Flamme einer Fackel gehalten hatte und das sich beim Näherkommen als Haarschopf entpuppte. Das Mädchen konnte sich gar nicht satt sehen an dem warmen Rot. Der junge Mann unter dem freurigen Haar schien sich schon zu wundern.
Großäugig und mit vor Staunen leicht geöffneten Lippen sah sich Ladarka immer dann, wenn sie sich vom Anblick der roten Haare losreissen konnte, in der Kammer um, in der sich diese seltsame Gemeinschaft zusammen gefunden hatte. Die über mannshohe Kugel in der Mitte war ihr irgendwie unheimlich, schließlich war dieser gespenstische Frauenkopf darüber erschienen.
Die Kastellbewohner waren mit ihrer gegenseitigen Vorstellerei immer noch zu Gange. Die Bürgerin, die sich bis dahin etwas im Hintergrund gehalten hatte, zwängte sich zwischen den plaudernden Schwarzkuttenträgern hindurch zur Kugel hin. Ganz, ganz vorsichtig berührte das runde Gebilde. Aber nur, um nichts zu fühlen. Da war absolut nichts außer einer großen Kugel. Fast enttäuscht zog sie ihre Hand zurück und merkte mit einem Mal, wie still es in der Kammer geworden war. Ladarka drehte sich schnell um.
Alle hatten sich ihr zugewandt und ihr bei ihrer vorsichtigen Annäherung an das Kugelding schweigend zugesehen. „Hab ich etwas Falsches gemacht, hätte ich die Kugel nicht berühren dürfen?“ flüsterte sie erschrocken und atemlos. Aber die Anderen schauten nicht verärgert sondern eher erwartungsvoll. Das Mädchen zwang sich zu einem etwas krampfigen Lächeln. „Ihr habt mich bis jetzt noch gar nicht nach meinem Namen gefragt. Ich werde Ladarka genannt.
Die Dunkle.“

Igor Vectrex
08.09.2005, 01:41
"Ein hübscher Name ohnegleichen" sprach er freundlich als ihn Ladarka anblickte, "schon erstaunlich, was in einem Kügelchen so stecken kann, nicht wahr...ich stelle mir gerade vor wie ein etwas zu neugieriger Bürger auf die dämliche Idee kommen sollte, sie etwas näher zu untersuchen und am Ende gar hineinplumpsen könnte, würde er dann auch so enden, wie das Gerippe hier...?" In seiner Hand hielt er die metallene Ratte welche nun vollkommen leblos war, lediglich das Glitzern der beiden kleinen, aus Erz geformten Äuglein machten sie noch zu etwas Besonderem. "Als sei das Leben aus ihr gewichen...Sachen gibts hier...!" Seine Stimme klang leicht traurig, hatte er doch irgendwie an seiner Schöpfung gehangen..."obwohl ich einen Innosler lieber darin sehen würde..." fügte er noch in dem anklagendem Tonfall an, der keinen Hehl daraus machte in welcher Beziehung er selbst zu Innos stand.

Langsam ging er einige Schritte auf Zeraphin zu..."Vorsehung...sagst Du...ich weiß nicht, mir mag der Gedanke irgendwie nicht gefallen, nur eine Schachfigur in einem Plan zu sein, der wiederum einen anderen Plan verdecken soll, der die letzte Finte dann vertuschen wird...wir sollten also vorsichtig sein und mache Dir mal wegen Deiner Fähigkeiten keine Sorgen, es findet sich immer ein Weg...Du könntest ja meine Muse sein, erinnerst du Dich an den Tag im Innenhof, als wir..." mitten im Wort hatte er geendet, als er den finsteren Blick Serenas im Rücken spürte und war da nicht auch ein winzig kleines Grinsen im Gesicht von Ladarka? Irgendwie machte er heute nicht den besten Eindruck vor seiner Geliebten. Um ganz schnell abzulenken, drehte sich Igor noch einmal um und erspähte eine sechste Person, die sich etwas abseits gehalten hatte...

"Und wer bist Du, mein Kind...?" grüßte er ein weiteres junges Mädchen, das zwar rein äußerlich jung wirkte aber nicht zu dem traurigen Ausdruck ihrer mandelförmigen Augen passen wollte. Ihre Haut war sehr bleich und lange silberne Haare krönten ihr Haupt. "Du kannst auch ruhig näher kommen, wenn Du magst, soweit ich weiß, sind die Rationen Blut heute schon verteilt worden, es droht also keine unmittelbare Gefahr..." Nicht ganz sicher, ob er so nicht eher mehr zu ihrer Verunsicherung beigetragen hatte, rückte sie trotzdem weiter vor und erzählte leise "Mein Name ist Arcia und ich gehöre zum Bund des Wassers und ich kann das irgendwie gar nicht glauben, was ich eben gehört habe" mit einer sehr verwirrten Stimme. "Na, ist doch toll, Wasserplanscher schmeiße ich auch nicht in die Kugel, aber glaube mir...die Bedrohung zumindest ist wahr, ich habe die Zombieherde gesehen, Ladarka hat sie auch gesehen und noch etwas mehr als das erlebt. Ob der andere Rest wirklich stimmt, wird sich noch herausstellen müssen. Ich bin kein Eroberer...!" Seltsam still war es in der Runde geworden, als ob für einen Moment lang die ernsten Tatsachen durch alle Köpfe huschen würden und man einsah, daß man so nicht zu einem Ergebnis kommen würde. Also fuhr der Magier einfach fort.

"Stellt sich die Frage, was wir dagegen tun können...ich habe zumindest einen definitiven Anhaltspunkt, aber um den zu ergründen müßten wir aufbrechen...es ist nicht weit, aber es könnte gefährlich werden. Ich kann selbstverständlich niemanden zwingen mit mir zu kommen, deswegen werde ich auch keine Fragen stellen, sollte jemand nachher nicht an dem Tor stehen". Langsam erhob sich Igor begab sich auf den Weg in sein Gemach, Serena war die zweite, die die Runde verließ, bis sich so langsam das Volk verteilte. Farin schien es besonders eilig zu haben, in den Keller zu kommen.
In seinem Zimmer angekommen, daß er sich mit Serena teilte, packte er sich zuallererst eine zweite Robe ein...diesen Fehler hatte er schon mal begangen.
Die Schriftrollen aus seiner Kiste und einen Beutel Gold, welchen er aber nicht verstaute, sondern damit den Raum mit einem kurzem "bin gleich wieder da" verließ, um zügig zur Schreiberstube zu laufen, die natürlich unbesetzt war.
Die Pergamentrollen lagen allerdings wohlsortiert zusammen. Hmm, er ließ einfach den ganzen Sack auf einem Schreibtisch liegen, der nach Gewicht geschätzt, wohl etwa tausend Goldstücke beinhaltete. Somit verließ er die Schreiberstube, allerdings nicht ohne sich einige Schriftrollen eingesteckt zu haben. Von Diebstahl konnte da schließlich keiner mehr sprechen. Zurück in seinem Zimmer verstaute er alles in seiner schon halbgepackten Tasche. Zuletzt legte er seinen Samtumhang über, danach blickte er Serena kurz tief in die Augen..."Nun wird es ernst, mein Herz" sprach er nun doch sorgenvoll. Auf keinen Fall wollte er sie zu großer Gefahr aussetzen. Er küßte sie einmal sanft und dann liefen beide in die Eingangshalle, in der sich alle wiedertrafen.
Farin sah etwas geduscht aus, wahrscheinlich war die Zeit zum Haare trocknen zu kurz gewesen. "Vollzählig, sehr schön..." gab er aufmunternd in die Runde, verteilte die Marschverpflegungsrationen, die er einem Dämonen auf der Treppe bereits angewiesen hatte zu besorgen und wollte gerade schon eine Hand heben um die großen Torflügel zu öffnen, als er innehielt.
Eines hatte er noch vergessen und da es nicht in seinem Zimmer war, ertönte ein kurzer lauter Pfiff, der weit durch die Gänge getragen wurde, kurz darauf vernahm man sich schnell bewegende Pfotengeräusche, ein rötlicher Schatten sauste durch die Halle und stellte sich letztendlich als Lexa heraus, seine treue Fähe, die er sicher nicht alleine hier gelassen hätte. Nun konnte es losgehen, obwohl es sich der magische Schmied nicht verkneifen konnte, noch ein wenig Galgenhumor abzulassen...
"Ein guter Tag zum Sterben!" sagte er etwas lauter als sonst, als sich das Tor öffnete...der Aufbruch (http://igor.move2it.de/Music/Aufbruch) begann...

Farin
08.09.2005, 18:27
Immer noch war Farin völlig perplex von dieser ganzen Situation. Äußerlich mochte er zwar relativ ruhig aussehen - er selbst konnte das nicht wirklich gut einschätzen - aber in Wirklichkeit konnte er das ganze noch gar nichts fassen. Da war er jetzt auf dem Weg die Welt zu retten. Wohin er ging wusste er auch noch nicht. Aber zumindest war er in Begleitung vierer schöner Damen. Und selbst das war ja schon mal was, was Farin, einsam in seinen Studien im Kastell vergraben, nicht allzu oft erleben durfte.
Zeraphin hatte es Vorsehung genannt, und im Moment schien es Farin auch so, dass es Vorsehung sein konnte. Auch wenn er Igor zustimmte. Auch er war nicht wirklich gerne eine Schachfigur in einem Spiel, dass er nicht durchschaute.
Immer noch ein wenig schmunzeln musste er bei dem Gedanken an die Wasserplanscher, wie Igor die Wassermagier genannt hatte. Wenn Farin recht überlegte, eigentlich keine so schlechte Bezeichnung für diese ... Wasserplanscher.
Besonders beunruhigt war Farin ja durch diese Horde von Untoten, die Igor erwähnt hatte. Immer wieder drängten sich Farin die gleichen Fragen auf. Wer konnte so viele Untote Wesen kontrollieren. Beliar gewiss, aber wenn es galt diesen aufzuhalten, würde jemand wohl kaum zu den Schwarzmagiern kommen. Nein es musste jemand oder etwas anderes sein.
Und was wollte derjenige mit dieser Horde von Untoten? Gut vielleicht die Herrschaft über Khorinis, oder über Myrthana, oder vielleicht auch über noch mehr. Vielleicht hatte dieser jemand, der dahinter stand, auch etwas ganz anderes vor, an das Farin nicht dachte.
Die Marschverpflegung baumelte in einer kleinen Tasche rechts unter seinem Arm. Sein Schwert hatte er auch dabei, und seine Runen natürlich auch. Seine Haare waren mittlerweile schon trocken. Er hatte sich ganz schön beeilen müssen, um das noch zu schaffen. Ein kleines, schnelles Bad, seine Sachen zusammenpacken, und dann auch noch rechzeitig in die Eingangshalle kommen. Aber zum Glück hatte er es ja geschafft. Zum Glück? Ob es Glück war würde sich wohl noch zeigen, und er hoffte sehr, dass Igor mit seinem Galgenhumor nicht am Ende doch recht behalten würde.
Ein Guter Tag zum Sterben. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Nein sterben wollte er nicht. Und schon gar nicht heute.
So unauffällig wie möglich betrachtete er ab und zu seine Gefährten. Und da mehr die Gefährtinnen, als Igor.

Ladarka
08.09.2005, 21:06
Als sie das Kastell verließen, fiel das große Tor mit einem nachgerade unheimlichen Donnern hinter ihnen zu. Ladarka und das Mädchen Arcia waren die einzigen, die sich erschrocken umwandten – und nur um zu sehen, wie die beiden an das Tor genagelten Skelette, von denen Ladarka bei ihrer Ankunft angenommen hatte, dass sie dort als Abschreckung und Mahnung an Bettler und Wegelagerer hingen, sich scheinbar vor Lachen ausschüttelten. Die zappelnden Beine schlugen dabei aneinander und klapperten knöchern.
Ladarka sah zu, dass sie sich vom Ende der Gruppe mehr in deren Mitte vorschob, so dass noch mindestens zwei hinter ihr und damit zwischen ihr und diesen lachenden Knochenmännern waren. Diese Nacht hatte es wirklich in sich. Sie war nun wirklich keine allzu ängstliches Gemüt, aber der Überfall der Untoten steckte ihr wohl doch tiefer in den Knochen, als sie wahrhaben wollte.
Ihr Weg führte Bergab. Igor und Serena gingen vorn, der feuerrote Farin hinten, in der Mitte gingen die drei jungen Frauen. Die Bäume, die den Pfad säumten, bildeten mit ihren Kronen eine Art Dach über ihren Köpfen, nur wenig Mondlicht schaffte es, den Pfad zu erreichen. In diesem Dunkel war es leicht, auf dem steilen Pfad zu straucheln. Trotzdem kamen sie ganz gut voran, soweit Ladarka das beurteilen konnte. Serena hatte versucht, mit Ladarka ein paar Worte zu wechseln. Allerdings versiegte dieses ohnehin nur recht einsilbige Gespräch schnell, weil ihr Weg ihre ganze Aufmerksamkeit forderte.
Wahrscheinlich waren es diese wenigen Worte gewesen, die in der darauf folgenden Schweigsamkeit die Stille um sie herum so auffällig machte. Kein Uhu, kein Käutzchen, nicht mal ein sanftes Rascheln von vom Wind bewegten Blättern. Nur die mehr oder weniger lauten Schritte ihrer mehr oder weniger schweren Stiefel waren seit einiger Zeit zu hören.
Irgendwann waren sie stehen geblieben und dann, nach dem Igor und Serena die Köpfe zusammen gesteckt und sich leise beraten hatten, nach links abgebogen. Hier wurde der Weg jetzt ebener und breiter, selbst der Wald wich hin und wieder etwas zurück und machte Platz für kleinere Waldwiesen. Auf einer dieser Wiesen müsste einmal ein Dorf gestanden haben, allerdings waren von den vormaligen Hütten nur noch Fundamente zu ahnen. Das dazu gehörende Gräberfeld war nicht viel besser in Schuss, auch wenn der kleine Zaun, der es umgab und wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten nicht mehr gerade stand, erhalten geblieben war.
Beim näher kommen bemerkten sie, dass die Grabsteine allesamt umgestürzt oder umgeworfen waren, die Gräber selbst wirkten auch im Dunkeln unaufgeräumt. Ladarka hatte einen Augenblick zu lange auf diese Gräber geschaut, statt beim Laufen auf den Weg zu achten, und war prompt in Arcia hinein gerannt, die plötzlich stehen geblieben war und wie gebannt in Richtung Gräberfeld starrte. Selbst im Dunkeln konnte Ladarka den erschrockenen Ausdruck auf Arcias Gesicht erkennen. „Was ist..?“
Das angesprochene Mädchen, scheinbar unfähig oder unwillens, ein Wort zu sagen, zeigte schweigend und ohne den Kopf zu drehen, auf eines der Gräber.
Dort, wo eine jahrealte Pflanzendecke das Grab decken sollte, war ein Loch. Und die Erde darum herum frisch aufgeworfen.

Farin
08.09.2005, 21:22
Plötzlich wurde Farin aus seinen Gedanken gerissen, als die Gruppe plötzlich anhielt. Sie standen an einem Friedhof, und etwas faszinierte die Blicke der anderen. Farin, der bis vor wenigen Sekunden einfach nur nachgedacht, und nicht auf den Weg geachtet hatte, sah sich um. Und schnell wusste er auch, was die anderen ansahen.
Ein Grab. Das war vielleicht auf einem Friedhof nichts besonderes, aber ein frisch ausgehobenes auf einem längst verlassenen Friedhof war dann doch etwas sehr eigenartiges. Und dieser Friedhof war eindeutig alt, und längst verlassen. Überall wucherte das Unkraut von Jahren, oder Jahrzehnten. Alles war vermoost, und die Grabsteine waren umgeschmissen. Das war eindeutig nicht so, wie es hätte sein sollen, wenn alles normal gewesen wäre.
Er sah genauer zu dem offengelegten Grab. Da waren Spuren. Die von den Gräbern weg führten an Farin vorbei. Hinter ihn.
Und da vernahm Farin auch schon ein leises Geräusch von .... hinten. Blitzartig drehte er sich um. Da sah er, wie Untote auf ihn zukamen. Sie waren noch weit entfernt, aber ihre Schritte waren in der Stille, die sie umgab - und die Farin erst jetzt, aus seinen Gedanken gerissen, bemerkte - recht gut zu hören. Sofort hatte er seine Schattenflammenrune in der Hand. Sammelte seine magische Energie schnell, und geübt, und ließ den Feuerball auf einen der beiden vorderen Untoten zufliegen. Viel zu langsam war der Zombie zum ausweichen, und so traf Farin ohne Probleme.

Zeraphin
08.09.2005, 23:09
Mit dem Aufbruch aus dem Kastell hatten sie nicht nur die alten schützenden Mauern, sondern auch jegliches wenn gar winziges Gefühl von Geborgenheit hinter sich gelassen. Völlig hilflos blickte die junge Frau ihrem ungewissen Schicksal und somit der Dunkelheit, welche sie beim Abstieg erwartete, entgegen. Warum nur hatte sie sich dieser Gruppe angeschlossen? Sie riskierte ihr Leben für nichts und wieder nichts. Allein bei dem Gedanken ihr Leben für etwas zu riskieren, musste sie schmunzeln. Zwar war es annehmbar, dass sie bei diesem Unternehmen zu Beliar selbst geholt werden konnte, doch nicht um somit einen anderen vor dieser Möglichkeit zu bewahren. Es war maßlos übertrieben, davon auszugehen, dass sie irgendetwas für irgendjemanden hier tun könnte.

Entweder würde sie Zeugin von etwas Unglaublichem werden, sich von dieser Welt verabschieden oder alles würde sich als ein Scherz herausstellen. Ersteres erschien unmöglich, letzteres ihr größter Wunsch, am wahrscheinlichsten jedoch, blieb ihr zweiter Gedanke. Auszuschließen war jedoch mit hunderprozentiger Wahrscheinlichkeit, dass sie bei dieser Unternehmung von Nutzen sein würde - so dachte zumindest Zeraphin in diesem Augenblick, da völlige Finsternis sie bereits umschloseen hatte und der Weg unter ihren Füßen in Bewegung zu geraten schien, so schwämmig waren die Konturen sämtlicher Dinge um sie herum.

Komischerweise gefiel der jungen Frau diese Atmosphäre, welche geprägt war durch eine Mischung aus Angst und Erwartung, Hoffnung und Bedenken. Sie schätzte sich ebenfalls glücklich mehrere Magier in der Gruppe zu wissen, dennoch nahm diese Erkenntnis weder die Spannung aus ihrem Körper, in dem jeder einzelne Faser der Muskeln angespannt schien, noch senkte sie den Puls der Frau, welcher in mit einer Wucht das Blut in ihren Kopf schoss, so stark, dass es unmöglich war längere klare Gedanken zu fassen.

Viel mehr waren die rationalen Überlegungen, welche sonst allzeit in ihrem Kopf stattfanden, einer unbeschreiblichen Sinfonie aus Emmotionen gewichen. Eine Aufregungn und Nervosität, begleitet von der schwerelosen Freude und Abenteuerlust und doch überdeckt mit einem Schleier der Bedrohung, den wohl keiner in der Gruppe leugnen konnte -auch wenn niemand ein Wort darüber verlor.

Bald schon sollten sie erkennen, woher dieses Gefühl herührte: Auf einer Lichtung - sie konnten noch nicht weit gegangen sein gemessen an den Schritten, welche die Bauerstochter versucht hatte zu zählen, doch wahrscheinlich war sie lediglich kläglich gescheitert - ragten umgekippte und verwitterte Grabsteine bedrohlich aus der Erde. Am erschreckensten war der Anblick der sich zu Füßen eines besonders stark bemoosten Grabmahls bot: Ein Loch war dort, wo geschlossener Boden grasüberwuchert einen Sarg samt Besitzer zudecken sollte. Einen Moment überlegte sie, ob es ihr Grab war, welches dort noch zu füllen sei, oder ob...? Sie kam nicht dazu ihren Gedanken auszuführen.

Bevor sie es auch nur wahrgenommen hatte sauste ein heller Ball aus Licht an ihr vorbei und traf mit einem Mark und Bein erschütternden Laut auf ein Wesen, welches Zeraphin als Untoten erkennen konnte. Es war das letzte, was sie hören konnte, bevor das zirkulieren des Blutes in ihrem Kopf smtliche Geräusche um sie herum verschluckte - umso weiter öffneten sich ihre Augen. Panik schoss in ihr hoch, als ihr Blick auf die Horde Zombies traf, welche sich der Gruppe zwar langsam, doch beständig näherten. Was sollte sie nur tun. Schreien war das einzige, was ihr übrig blieb um die anderen zu warnen. Geordnete Wörter hätten ihren Mund niemals verlassen können.
Da sie auch nicht kämpfen konnte und zur Verteidigung lediglich ein scharfes, jedoch kleines Messer besaß, blieb ihr nur eines: die Flucht. So schnell sie ihre Beine trugen rannte sie in Richtung der Grabsteine, weg von den Zombies hinter ihr.

Serena
08.09.2005, 23:45
Vielleicht waren sie etwas übereilt aufgebrochen. Nicht wissend, was all die Erzählungen dieser geisterhaften Erscheinung wirklich bedeuten sollten, hatten sie gerade mal das Nötigste zusammen gerafft und das Kastell verlassen. Auf dem Weg bergab war es bislang noch eine ruhige und wunderschöne Nacht gewesen, doch nun hier auf diesem unheimlichen Friedhof vermochte der Anblick jeder noch so mutigen Seele Respekt einzuhauchen, oder jedenfalls kam es Serena so vor. Selbst an der Seite ihres Geliebten fühlte sie einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen.

Rund um sie herum herrschte noch dazu Totenstille. Weder der Ruf der Eule, noch das Zirpen der Insekten war zu vernehmen. Es war, als wäre die Gegend so tot, wie die die Körper unter ihren Füßen. Dann schallte ein markerschütternder Schrei durch die Nacht, so wie er die Situation kaum hätte schlimmer machen können. Sie hatte es kaum realisiert, als sie ihre Klinge plötzlich in ihrer Hand wieder fand, bereit zuzuschlagen, was auch immer hier vorging. Geschwind lief sie dem Schrei entgegen, aus dem sie Zeraphins Stimme herausgehört haben mochte und tatsächlich, da lief sie, völlig panisch und es dauerte auch nicht lange, um den Grund dafür zu erkennen.

Direkt hinter sich, konnte sie ein Raunen, oder Stöhnen wahrnehmen und das war bestimmt niemand von ihnen. Schon zum Schwung ausholend drehte sie sich um und sah direkt in die entstellte Fratze einer wandelnden Leiche, die ausdruckslos auf sie zu geschlurft kam. Die schon gleitende Klinge schwang in die Höhe und durchfuhr diesen Zombie mitten durch den Schädel, sodass eine Hälfte des Kopfes schräg nach unten abglitt. Doch den Zombie selbst schien das nicht weiter zu stören und blieb hartnäckig auf Kurs. Bis darauf, dass er, oder 'es', noch hässlicher geworden war, hatte es absolut nichts bewirkt. Ein weiteres Mal schwang die Schwarzmagierin ihre Klinge vor sich und traf den Untoten dieses mal quer durch die Brust, sodass dieser zusammenklappte und zappelnd am Boden liegen blieb.

Da raschelte es erneut hinter ihr und sie führte den Schlag gleich weiter, während sie sich umdrehte. Gerade noch stoppte sie ihr Schwert, als sie dort Igor sah der sie eingeholt hatte. Erst Tote, die ins Reich der Lebenden zurück kehrten, und nun hätte sie fast einen Lebenden ins Reich der Toten geschickt, noch dazu ihren Liebsten auf Erden. Gegen Monster und andere Unholde hatte sie nichts einzuwenden, aber diese wandelnden Leichen machten ihr wirklich zu schaffen.

Igor Vectrex
09.09.2005, 14:07
Irgendwie hatte es der hohe Schwarzmagier geschafft, in dem entstandenen Chaos einen klaren Kopf zu behalten, auch wenn ihm das wahre Ausmaß der Katastrophe erst jetzt bewußt wurde. Nicht unweit von dem Friedhof konnte er einen noch größeren Strom von Untoten beobachten, der langsam in ihre Richtung marschiert kam. Auf dem weiten Gelände konnte man klar sehen welches von vollem Mondschein beleuchtet wurde und das was Igor in der Ferne erspähen konnte, bedeutete nichts Gutes. Es schien beinahe so, als würden sich die Leichen aller Gräber in Khorinis erheben, um sich an einem Punkt zu konzentrieren. Sie konnten sich hier auf keinen Kampf einlassen, die Schar der Untoten war einfach zu groß...es wäre gleichzeitig ihrer aller Untergang gewesen...

"Wir müssen hier weg...!" rief der Goldschmied laut, nachdem er beinahe von einer Klinge massakriert wurde, die zumal auch noch seine geliebte Serena gegen ihn führte, aber in dem Moment hatte er keine Zeit, sie dafür zu tadeln. "Nicht mich, die da...!" rief er leicht erbost und wies auf den geschändeten Friedhof, auf dem sich gerade ein paar Hände mehr von unten den Weg durch alte Erde bahnten, um aufzuerstehen...ein paar Gesellen näherten sich bereits der veränstigten Zeraphin, die zusammen mit der jungen Arcia etwas abseits der Grabstätte Deckung gesucht hatte...schnell hatte er den Erzring an der langen Kette angelegt, die in eine Robentasche führte, mit dem er nun vollen Zugriff auf alle seine Runen an dem Gürtel hatte. Nachdem er eine ganze Batterie von Schattenflammen abgefeuert hatte, die vereinzelt in untoten Köpfen ihr Ziel fanden welche beim Eintreffen wie Melonen zerplatzten, beschwor er ein Skelett, welches sich schützend vor die angehende Wassermagierin und seine selbsternannte Muse stellte und dort erfolgreich jedem Zombie den Garaus machte. Doch er konnte mittlerweile die anderen Mitstreiter nicht mehr ausmachen, als ein weiterer Schrei das Plateau durchzog...kurz darauf war erneut Schattenflammenfeuer auf einer Böschung auszumachen...

"Farin...!!" schrie der der magische Schmied..."Wir müssen endlich weg von hier...!!" Der Tonfall war beinahe befehlend, doch es kam keine Antwort von ihm. Immer weitere Schattenflammen trafen auf die vielen Gegner ein...bis endlich eine Stimme ertönte..."Ladarka, diese Monster haben sie...!" An dem Tonfall war deutlich zu hören, welche Wut hinter den Worten steckte. Nun waren auch keine Schattenflammen mehr zu sehen...für einen Moment schien es ruhig, als plötzlich die Erde zu beben begann und kurz darauf ein brennendes Ungetüm sich auf die Massen stürzte und viele Untote auf dem erneuten Weg in den Tod mitriß...Nach unendlich langen Sekunden erschienen beide unversehrt hinter einem Busch, der am Fuß der Böschung gewachsen war. Vor Angst zitternd hatte sich Ladarka an den Dämonenbeschwörer mit den roten Haaren geklammert, der sie aus den Klauen der Zombies gerettet hatte.

"Jetzt aber los...es sind einfach zuviele...!" rief der hohe Schwarzmagier noch einmal..."Wir müssen sie umgehen...Hier lang...!" Der Nachdruck in seinem Tonfall war wohl dieses mal eindeutig, setzte sich schließlich jeder im Spurttempo in Bewegung. Farin und Igor schossen noch ein paar letzte Schattenflammen auf einzelne Verfolger, die aber bald nicht mehr gesichtet waren. Der Umweg jedoch hatte sie Zeit gekostet, es war bereits Nachmittag als endlich in der Ferne die Hütte auftauchte, die direkt an der Küste gelegen war...

Luxor
09.09.2005, 15:32
"Wir müssen bald untertauchen, ich hoffe das ist Dir klar...es werden immer mehr, sie kommen nahe an uns heran...!" sprach er klagend Lucilla an, die noch immer vor dem Fenster verweilte.

"Du hast gesagt, daß er zurückkehren wird und darauf warte ich...!" entgegnete die sehr reizend wirkende Frau in einem beleidigtem Tonfall.

Was sollte er nur tun, gegen den Dickkopf, der in ihrer Familie verankert war, kam er ja doch nicht an. Möglicherweise trieb er sie ja auch nur deswegen an, weil er endlich sein Schiff, an dem er seit über drei Jahren arbeitete, endlich zu Wasser lassen wollte, um mal ein paar ordentliche Brocken aus der Hochsee zu angeln...doch leuchtete ihm selbst ein, daß er momentan keine große Freude daran hätte so ein Prachtexemplar von Fisch hier auszunehmen und gar mit Freude zum Grillen vorbereiten würde, wie er es sonst immer getan hatte.
Aber bald mußte etwas passieren, das war ihm klar...er ließ Lucilla in ihrer Hoffnung allein und traf dennoch schon mal einige Vorbereitungen, sein selbst erbautes Schiff aus dem schwimmenden Trockendock zu lassen, daß er auch in mühseliger, jahrelanger Arbeit selbst zusammengezimmert hatte...

Lucilla
09.09.2005, 16:03
Dafür benötigte sie nun sicher keinen Informanten mehr, um zu wissen , daß die Lage immer ernster wurde...irgendwann auch diese Lichtung von Untoten erfüllt wäre und sie nur noch die Möglichkeit hatten über die weite See zu fliehen, aber noch war es nicht soweit. Sie hatte viele Tränen vergossen, seitdem derjenige, der das Mal trug sie verlassen hatte, wußte sie als einzige doch die Bedeutung dessen. Nicht einmal Luxor hatte eine konkrete Ahnung, was es damit auf sich hatte, er wußte nur, daß es entscheidend für ihr weiteres Schicksal sei, sollte sie auf diesen Mann treffen. Sie behielt das Geheimnis die ganzen Jahre für sich und dementsprechend war sie auch in der großen Hoffnung, daß er zurückkehren würde...

Doch noch immer tat sich nichts, wenn sie auf die Lichtung hinausblickte, die sich vor dieser kleinen Meeresenge bot. Sie hasste es abgrundtief zu warten, vor allem weil in diesem Fall sehr viele Menschenleben auf dem Spiel standen.
Die Geräusche der untoten Horden konnte sie mittlerweile in der Hütte selbst sehr gut vernehmen und sie kamen stündlich näher. Mittlerweile sah sie ein, warum Luxor sie so drängte, doch ein letzter Funken Hoffnung hielt sie an dem Fenster, als schließlich ein rötlicher Schatten zuerst ihre Aufmerksamkeit erregte...eine verspielte Füchsin war es, die letztendlich eine kleine Gruppe von Menschen anführte, die sich der Hütte näherten...Überglücklich rannte sie hinaus und rief zu ihrem Ziehvater und Mentor..."Sie sind hier...habe ich es doch gewußt...!" Freudentränen liefen ihr über beide Wangen, die Luxor jedoch väterlich mit einem Tuch trocknete, als er ihr mutzusprechend in die Augen sah...

Farin
09.09.2005, 16:12
Farin hatte es noch immer noch nicht wirklich verarbeitet, dass sie auf dem Weg waren dei Welt zu retten. Aber es würde ihm wohl auch keine Zeit mehr bleiben darüber großartig nachzudenken, bis er wieder im Kastell war. Denn hier passierten einfach zu viele andere Dinge, auf die man sich konzentrieren musste. Mit einer wandelnden Horde Untoter, die einem an den Kragen wollte konnte man nun mal einfach nicht in seinen Gedanken versunken durch die Gegend streifen. Man musste (oder sollte, wenn einem sein Leben lieb war) aufmerksam sein. Deshalb würde er das alles wohl erst später verarbeiten.
Gestern Nacht hatte er dann auch diese Horde Untoter gesehen. Allerdings waren sie ihm für seinen Geschmack zu nah gekommen. Und außerdem waren es, wenn es nach Farin gehen würde, viel zu viele.
Er konnte sich auch nicht mehr so recht erinnern, wie es dazu gekommen war, aber er wusste, dass er irgendwann Ladarka von einigen dieser Untoten umringt sah. Was natürlich ein ziemlich großes Problem für selbige Dame darstellte. Wieso war sie überhaupt so weit hinten, fragte sich Farin jetzt. Er war doch der letzte gewesen. Hatte sie eventuell versucht zu fliehen, war dann aber warum auch immer in die falsche Richtung gerannt? Jedenfalls hatte er dann einen Feuergolem beschworen. Jetzt, wo er ein wenig darüber nachdachte fragte er sich, warum er einen Feuergolem genommen hatte. Da hatte schließlich die Gefahr bestanden nicht nur die Zombies, sondern auch Ladarka zu verbrennen. Aber zum Glück war das ja noch mal gut gegangen.

Mittlerweile war es Nachmittag, und eine Hütte, die Farin noch nie gesehen hatte, was daran liegen mochte, dass er noch nie wirklich bewusst in dieser Gegend gewesen war, kam in Sicht. Igor und Serena führten die Gruppe weiter an, und es schien wirklich zu dieser unbekannten Hütte zu gehen.
Da erkannte Farin auch eine Bewegung. Jemand kam aus der Hütte gestürmt, und zu einer anderen Person lief. Irgendetwas wurde gerufen, doch Farin verstand nichts. Was daran liegen konnte, dass er nicht richtig hingehört hatte, da sein Gehirn schon wieder eine Lösung suchte. Eine Lösung auf die Frage was sie dort wollten.

Serena
09.09.2005, 18:04
Den Schreck den sie erlitten hatte, als sie beinahe Igor tranchiert hätte, war nicht mit dem zu vergleiche was sie erblickte, als er sie mit "Nicht mich, die da..." darauf aufmerksam gemacht hatte. Plötzlich waren diese wnadelnden Leichen überall, Zeraphin war aus ihrem Blickfeld verschwunden, ebenso wie Ladarka und Arcia. Nur noch Farin konnte sie sehen, der versuchte mit magischen Flammen die Untoten abzuwehren, doch an ihrer schieren Überzahl verzweifelte. Serena wollte sich gerade wieder ins Getümmel stürzen, als sie Igor allerdings festhielt und nur "Warte..." zu ihr sprach.

Serena konnte nicht fassen, dass sie nicht eingreifen sollte und wusste auch nicht warum, vorallem da Farin bereits aufhörte, diese Flammen weiter zu schleudern und es aussah, als würde er aufgeben. Wenn sie sich da nicht einmal getäuscht hatte, denn keinesfalls hatte er dies getan. Es sah vielmehr danach aus, als würde er gerade erst seine Kräfte ausschöpfen und begann eine unheimliche Beschwörung. Lichter umströmten den Magier, doch diese Untoten kamen behäbig näher. Nun sah Igor seinen Moment einzugreifen gekommen und auch er fing an, ein Wesen zu beschwören. Das Skelett, dass sich direkt vor Serena materialisierte, war nicht minder furchteinflößend, doch sofort zog es ein Schwert und verschwand in der Finsternis. Ob es den Kampf gegen diese Horden aus der Unterwelt weiter führen würde oder nicht, konnte sie kaum sagen, dazu war die Nacht zu düster und es lag auch blasser Dunst in der Luft, sodass man kaum ein paar Meter weit sehen konnte.

Doch dem wurde schlagartig abhilfe geschaffen, als erst ein kleiner Lichtschein entstand, der bis in ein flammendes Inferno anstieg. Es verzehrte und verbrannte alles um sie herum, schien sich denkend und wissend zu bewegen, um all ihre Widersacher hinfort zu raffen und alles in Asche zu verwandeln. Selbst den Nebel hatte es verdrängt und diese ganze unheilige Stätte in rötlich goldenes Licht getaucht. Nun sah sie dort hinten auch die beiden Frauen kauern, die vom Skelett ihres Liebsten beschützt wurden. Das Feuer, dass beinahe körperliche Form zu haben schien, schlug weiter um sich, bis es alle fleischesdürstenden Kreaturen zusammen mit sich in die Tiefen der Unterwelt zurück beförderte.

Lange noch hinterließ dieses grelle Licht eine Blendung in Serenas Augen, die sich nun versuchten der Dunkelheit wieder anzupassen. Was war geschehen? Sie hatte von den mächtigen Beschwörungen der Magie Beliars gelesen, doch das diese so mächtig waren, hatte sie nicht im entferntesten geahnt. Und dennoch war ihnen kein bisschen Ruhe vergönnt gewesen, denn kaum war ihre bunt gemischte Gruppe wieder vereint, torkelten abermals Leichen auf sie zu, so als ob dies alles war, was ihre Existenz rechtfertigen würde.

"Jetzt aber los, es sind einfach zuviele! Wir müssen sie umgehen. Hier lang!" forderte Igor sie auf und da ließen sie auch nicht lange mit sich streiten. Sie verließen diese grauenvolle Lichtung und ließen diesen Albtraum hinter sich. Sie stolperten durchs Dickicht, ihr Liebster, sowie Farin entsandten noch einige Schattenflammen hinter sich, doch wohl eher ungezielt, konnte man doch kaum noch etwas sehen. Doch selbst die Luft wurde schon besser und ließ einen Eindruck von zunehmender Sicherheit entstehen, bis sie irgendwann langsamer liefen und keuchend und atemlos stehen blieben. Es sah tatsächlich so aus, als wären sie diesem Verhängnis noch einmal entkommen, noch dazu ohne ernsthaft Schaden genommen zu haben, zumindest keinen körperlichen.

Inwischen war es wieder spät am Tag geworden und die Sonne war bereits im Begriff, unter der spiegelnden Oberfläche des Ozeans zu verschwinden. oment, Ozean? Waren sie dort angekommen, wohin sie wollten? Dort in der Nähe des Ufers stand eine kleine Hütte, aus der eine junge Frau ins freie trat und scheinbar überglücklich über die Ankunft der Abenteurer war.

Zeraphin
09.09.2005, 18:07
Ein Tag ermüdender Wanderung zum Glück ohne weiteres Auftauchen von Untoten lag hinter den Reisenden, als sie endlich den Ort erreichten, den Igor wohl anstrebte. Was auch immer er hier in dieser einsamen verlassenen Hütte vorzufinden erhoffte - sie würden es bald erfahren. Noch immer war Zeraphin nicht über den Schock der letzten Nacht hinweggekommen.
Hatte sie sich doch in Sicherheit geglaubt, als sie vor den Zombies geflohen war, so war dies ihr auf unangenehme Weise als Trugschluss offenbart worden: In der Absicht am Rande der Lichtung, in dem Dickicht des Waldes einstweilig Schutz zu finden, war sie quer über den Friedhof gerannt - Arcia war ihr gefolgt. Die junge Frau wusste nicht mehr, ob es das Rasen der beiden Herzen oder das Keuchen des Atems gewesen war, welche den beiden verwehrt hatten, die knackenden und stöhnenden Laute, welche von unter ihren Füßen her zu ihnen herauf drangen, wahrzunehmen.

Es war jedoch die angehende Wassermagierin gewesesn, welche diese Tatsache zu erst niederstrecken sollte: Mitten im Lauf wurde Zeraphin plötzlich von hinten gepackt und auf den Boden gerissen. Das, was sie da festhielt, schien allerdings kein Gebiss eines Raubtiers und auch nicht die knochige Hand eines Skeletts zu sein, obwohl die Festigkeit des Griffs sie dennoch erstaunte, als sie in einem Moment des Übermuts sich entschloss den Blick über die Schulter zu wagen und Arcia erblickte, welche der Länge nach auf den Boden gefallen war und sich krampfhaft in das Gewand der Bürgerin krallte. im ersten Moment dachte die Gefangene, Arcia sei lediglich gestolpert, dann aber weiteten sich ihre Pupillen vor Schreck auf die Größe von Goldmünzen, denn statt einer Wurzel oder eines umgekippten Grabsteins erblickte zu Arcias Füßen eine Hand nur noch bestehend aus Knochen, die sich aus dem Boden reckte.
Im Nachhinein konnte Zeraphin nicht mehr begreifen, weshalb sie den Mut besessen hatte, sich der Umklammerung Arcias zu entwinden, diese somit mit dem Gesicht zu erst in die aufgewühlte, feuchte Erde fallen zu lassen und mit einem gewaltigen - so gewaltig er bei ihrer Körperkraft und Gewicht nur sein konnte - Sprung auf die Hand des Untoten zu treten, welche unter ihren nackten Füßen zu zersplittern schien. Unglücklicherweise bohrte sich keine unerhebliche Anzahl an Knochenstückchen in die Fußsohle der Angreiferin. "Komm, steh auf!", rief sie unter unmenschlichen Schmerzen, der Gefallenen zu. "Wir müssen hier weg!" Die Adanosgläubige war schneller wieder auf den Beinen, als Zeraphin es in Anbetracht ihres zerblich wirkenden Körpers auch nur gewagt hatte zu hoffen und war schon dabei weiter zu laufen. Jetzt zählte jede Sekunde. Von überall her war nun das Auftürmen von kleinen Erdhügeln und das Auftauchen diverser Körperteile aus dem Boden zu erkennen.
Scheinbar hatte Arcia die selbe Idee wie Zeraphin, zumindest zeigte das gezielte Treten auf die sich erhebenden Hände, Füße und Köpfe eine gute Wirkung. Glücklicherweise trug sie, im Gegensatz zu Zeraphin irgendein Schuhwerk. Vielleicht sollte sich die Bauerstochter das Barfußlaufen auch abgewöhnen. Von ihrem verletzten Fuß aus zog sich der Schmerz hoch bis zu ihrer Hüfte und schien ihr Bein immer mehr zu lähmen. Ungeachtet dessen konnte sie die silbrigen Haare, die durch die Geschwindigkeit des Laufens wunderschön nach hinten geweht wurden, fast in ihrem Gesicht spüren, so sehr war sie darauf bedacht, ihre derweilige Beschützerin nicht zu verlieren. Sie war auf ihr Vorausschreiten angewiesen, so wie diese soeben auf die Hilfe der dunkelhaarigen hatte vertrauen müssen.
Es war völlig unmöglich abzuschätzen, wie lange sie so gerannt waren. Die Verwundete hatte keinen anderen Gedanken in ihrem Kopf zugelassen außer den des Durchhaltens. "Beliar, beschütze uns!", hatte sie unbewusst gefleht und scheinbar hatte er sie erhöhrt:
Ein gleißendes rötliches Licht erleuchtete die gesamte Grabstätte und ließ die beiden Frauen feststellen, dass sie bereits den Rand der Lichtung erreicht hatten, außerdem konnten sie mehrere Skelette erblicken, die im Gegensatz zu den gerade entstandenen eine alte rostige Klinge in beiden Händen hielten. Das, was sie allerdings am meisten von den übrigen unterschied war ihre Haltung: Sie standen mit den Rücken zu den beiden und zeigten sich bereit anzugreifen, was sich ihnen näherte. Erschöpft und voller Angst kauerten sich die beiden Geflohenen wie kleine Kaninchen hinter ihre Beschützer und beobachteten fasziniert, wie diese für sie kämpften. Sie mussten von den Magierern erschaffen und zu ihnen geschickt worden sein. "Ich danke dir, Beliar!", murmelte Zeraphin vor sich her.

Zu allem Überfluss hatte sich dadurch auch noch die Gelegenheit geboten, endlich die Überbleibsel des Skeletts aus ihrer Ferse zu entfernen und obwohl das Stechen bei jedem Schritt sie bis hierher begleitete, schien sich bei ihrer Ankunft an der verheißungsvollen Hütte schon ein leichter Schorf über die Wunden gebildet zu haben. War es Stolz, Dummheit oder lediglich das Unvermögen in dieser Situation klar zu denken, weshalb Zeraphin nicht laut gefragt hatte, ob jemand unter ihnen war, der des Heilens kundig war? Sie wusste es nicht, noch war dies eine Frage, die sie in irgendeinerweise beschäftigte. Ihr Körper würde auch diese Wunde schließen, wie er schon so manch andere klaffende Kerbe in eine feine Narbe verwandelt hatte. Viel interessanter war in diesem Moment, was sie hier erwartete und doch konnte sie die Erleichterung endlich nicht mehr weiter gehen zu müssen nicht verbergen. Ein Lächeln zierte das bleiche Gesicht des jungen Mädchens, als ihr Blick über die brechenden Wellen nahe der Küste streifte. Eine Moment lang, nur einen einen einzigen Augenblick trugen sie ihre Gedanken weit hinaus aufs Meer, entfloh sie diesem Himmel, der sie mit seinen tief hängenden Wolken zu erdrücken schien, ließ sie sich hinfort gleiten in die unendlichen Weiten des unruhigen Ozeans - unwissend, dass ihre Wege sie tatsächlich in die tosenden Wogen der Unendlichkeit führen sollten.

Ladarka
09.09.2005, 21:15
Wahnsinnig.
Alle. Sie waren alle wahnsinnig.
Sich selbst schloss Ladarka bei dieser Überlegung gar nicht aus: statt in diesem traumhaften Kastell zu bleiben, hatte sie sich schließlich ohne Not dieser seltsamen Expedition angeschlossen – und war nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden Untoten in die Hände gefallen.
Untoten! Kreaturen, die sie bis dahin nur als Wesen aus Ammenmärchen kannte, nur erfunden, um Kinder damit zu erschrecken (die aber trotzdem oder gerade deswegen diese gruseligen Geschichten ganz besonders gerne hörten).
Aber das hier waren keine Fabelwesen, die beim Zuhören eine eher lustige Gänsehaut hervor riefen. Das hier war die Realität. Der Verwesungsgestank, der diese Kreaturen umgab, hatte mehr als deutlich davon gezeugt, dass dies kein Traum gewesen war.
Bis kurz vor die Hütte, zu der Igor die Gruppe geführt hatte, ließ Ladarka sich von Farin mitschleifen. Die ganze Strecke war sie neben ihm her gelaufen, hatte einfach einen Fuß vor den anderen gesetzt und weder von ihrem Weg noch von der Umgebung links und rechts des Pfades irgend etwas wahrgenommen.
Erst, als sie die Hütte erreichten, schien sie aus der Benommenheit wieder aufzutauchen, erst dort bemerkte sie, dass sie die verkrampften Finger, die sie in den Stoff von Farins Robe gekrallt hatte, kaum noch selbst öffnen konnte. Und dann, als sie entsetzt die schleimig schillernde, madige und stinkende Substanz an ihrem Ärmel bemerkte, genau dort, wo einer der Untoten sie festgehalten hatte, löste sich die Starre. Gerade noch rechtzeitig, dass sie sich von ihrem Retter wegdrehen und ausgiebig in den kleinen Graben neben dem Pfad übergeben konnte.
Doch der Brechreiz dauerte nicht lange an. Als sie sich erschöpft wieder aufrichtete, kam der Gruppe schon eine junge Frau aus der Hütte entgegen gelaufen. Doch scheinbar gab es nur einen in der Gruppe, über dessen Anwesenheit sich diese Jungfrau unverhohlen freute. Die Untoten und die Übelkeit, die Ladarka gerade noch gebeutelt hatte, waren fast vergessen, als das Mädchen halb entrüstet, halb belustigt mit ansah, wie sich das Frauenzimmer vor Igor aufbaute.
„Du bist zurück gekommen“ hauchte dieses Vollweib, während sie dem Schwarzmagier tief in die Augen sah „ich wusste, dass du zurück kommen würdest“. Dabei sah es so aus, als würde sie ihrem Gegenüber all das entgegen recken, was ohnehin weit genug vorstand, dass ihre gar nicht mal so kleinen Füße bei Regen sicher nicht nass wurden.
Wenn das mal keine Einladung war…
Ladarka war schier sprachlos und konnte den Blick von diesem seltsamen Schauspiel gar nicht abwenden. Die beiden dort machten den Eindruck, als wären die darum herum stehenden Zuschauer gar nicht anwesend, einfach vergessen.
Links von Ladarka schnappte jemand nach Luft. Das musste Serena gewesen sein.

Igor Vectrex
09.09.2005, 21:54
Solch eine Begrüßung hatte der Dämonenbeschwörer nicht erwartet, obwohl er diese Frau bereits bei seiner ersten Begegnung sehr attraktiv fand...nur irgendwie konnte er sich das im Moment nicht wirklich leisten, oder vielleicht doch...bis jetzt hatte er die Grenzen des Ertragbaren sicher noch nicht gesprengt...aber bei diesem Anblick nun war er sich nicht mehr so sicher...
Lucilla hatte ihn so eng umarmt, daß er ihre Weiblichkeit zwanghafterweise in vollem Umfang spürte...Er wußte, daß er diesem Schauspiel ein Ende bereiten musste und es fielen ihm auch direkt die richtigen Worte ein die er in ihr Ohr flüstern konnte...

Wenn ich sitze - so ganz im Stillen
Um zu verhüllen meinen Willen
Der sich mit Flügeln sacht erhebt
Und mein liebend Herz verrät

Dann erst entschließt sich das Leben zu bleiben
Dann erst kann ich die Angst vertreiben
Und all meine Gedanken niederschreiben

Ich will oft so vieles sagen
Doch besteht mein Geist nur aus Fragen
Zu sehr von Vernunft getragen...

Lucilla schien zu verstehen, daß es ihre Bestimmung war keine Zeit zu verlieren und bemerkte erst jetzt anscheinend die vielen Mitstreiter, die er zusammen geführt hatte...Luxor, der sich im Hintergrund gehalten halte erschrak bei den Worten...genauso hätte sein Vater sprechen können, er ist es tatsächlich...es besteht kein Zweifel mehr...dachte er verbissen und trat langsam aus dem Dunkel hervor...

Farin
09.09.2005, 22:22
Das konnte man doch mal eine Begrüßung nennen, dachte Farin bei sich, als er auf die Szene, die sich ihm hier bot blickte.
Serena hingegen schien darüber wohl nicht wirklich erfreut zu sein. Und auch Farin war, als er erkennen musste, dass er nicht auch so überschwänglich begrüßt werden würde, nicht mehr ganz so erfreut. Allerdings eher aus anderen Gründen als Serena.
Die Verse, die Igor da eben von sich gegeben hatte überraschten Farin ebenfalls. Er bezweifelte, dass er solche Verse zusammenbekommen hätte. Und zwar auch ohne, dass ihn solch ein Vollweib so begrüßte.
Kurz nach diesen Versen sah Farin eine Bewegung. Sofort fuhr seine Hand in seine Tasche, wo sich die Schattenflammenrune befand. Doch schon erkannte er, dass es sich um einen älteren Mann handelte, und nicht um einen Zombie, wie er zuerst gedacht hatte.
Plötzlich sah er überall Gefahren. Er hatte sich zwar selbst zur Wachsamkeit ermahnt, aber das er jetzt auf alles schoss was sich bewegte, wenn er es nicht schnell genug erkannte, war ja schon fast ein wenig paranoid.
Diese Zombies sind eh nicht so schnell, ermahnte er sich selbst, da hättest du immer noch genug Zeit. Du kannst also ruhig erst einmal abwarten was da überhaupt ist, ehe du besinnungslos die Gegend anzündest.
Dieser jemand schien allerdings zu dieser Frau zu gehören, die Igor grade so überschwänglich begrüßt hatte. Vielleicht war es der Vater, oder sogar der Großvater. Farin beobachtete das Geschehen weiter, gespannt, was noch passieren würde, und vor allem was er alles erfahren würde, denn offenbar hatte Igor geplant hier hin zu gehen.
Neben ihm stand immer noch Ladarka. Sie schien ihm wohl vorerst nicht mehr von der Seite weichen zu wollen. Aber wer konnte ihr das verdenken. Man wurde schließlich nicht jeden Tag von einem Schwarzmagier gerettet. Aber er hatte wohl gemerkt, dass sie ihn schon die ganze Zeit beobachtete. Und, wenn er ehrlich war, genoss er es auch. Er beobachtete sie immer wieder ab und zu. Meist so, dass sie es nicht unbedingt merkte. Sie war eine hübsche junge Dame, und er genoss ihre Nähe. Er konnte es nicht wirklich erklären, aber sie war ihm sympathisch. Sehr sogar. Vielleicht lag es ja daran, dass sie auch schwarz trug, was ja bekanntlich eine seiner Lieblingsfarben war. So genau wusste er das nicht. Er war sich in solchen Sachen nie sehr sicher gewesen ...

Serena
09.09.2005, 23:24
Ihre Fröhlichkeit, diesen furchtbaren Ort endlich verlassen zu haben, war unheimlich schnell wieder verschwunden, als sich dieses .. dieses .. eingebildete Weib an den Körper ihres Geliebten presste. Soetwas aufdringliches hatte sie noch nie erlebt, mit einer Absicht, die für jeden wohl deutlich sichtbar war. Serenas Hand griff bereits nach hinten, an den Griff ihres Schwertes, um diesem Miststück klarzumachen, mit wem sie sich da anlegte, noch Zeraphin griff ihr noch in den Arm, und beschwichtigte sie in ihrer Handlung.

Dann flüsterte Igor ihr auch noch etwas ins Ohr, worin sie beinahe sich sehen konnte, wie er ihr immer nahe getreten war. Das war etwas, das sie bisher alleine mit ihrem Liebsten geteilt hatte und plötzlich wandte sich ihr Zorn gegen dieses Frau plötzlich in Trauer. Es war vielleicht unbegründet, doch in diesem Moment fühlte sie etwas in sich zerbrechen. Vielleicht war es absolut falsch, doch allein die Möglichkeit ließ in ihr Zweifel aufkommen. So innig ihre Liebe zueinander war, dieser Moment ließ Risse in diesem gefüge entstehen, mit denen sie nichts anfangen, ja mit denen sie nicht umgehen konnte.

Ganz unkontrolliert kullerte eine Träne über ihre Wange, die von strahlenden Mondlicht zum glitzern gebracht wurde, so als würde dieser Tropfen selbst aus Millionen von Sternen bestehen. Irgendwie wünschte sie sich wieder die Untoten zurück, mit denen wusste sie wenigstens, was sie zu tun hatte...


Doch die Ereignisse nahmen kein Ende, auch wenn Serena diese nur noch verschwommen wahr nahm. So bemerkte sie kaum, wie Igor wieder Abstand einnahm und ein bisher verborgen gebliebende Mann an sie heran trat.

Lucilla
10.09.2005, 00:33
Aus welchem Grund auch immer, irgendwie war sie bezaubert von seinen Worten gewesen, fühlte sich beinahe in die Vergangenheit versetzt und verstand einen Herzschlag später aber auch den tieferen Sinn der Phrasen...zumal ihr der zornige Blick, der sich in einen traurigen gewandelt hatte, nicht verborgen geblieben war. Sie konnte nur darauf hoffen, daß die Trägerin dieses Blickes es eines Tages verstehen würde...Langsam ließ sie von dem hohen Schwarzmagier ab und begrüßte jeden einzeln mit ihrem aufrecht, stolzem Gang, Serena jedoch blickte sie sehr tief in die Augen, als wollte sie in ihre Seele selbst blicken...ein kurzes Zucken in den Augen Serenas ließ vermuten, daß dort ein Austausch von Informationen stattgefunden haben mußte, wenn es denn jemandem aufgefallen wäre. Serenas Antlitz trug Verwirrung in sich, als wäre sie für kurze Zeit fremder Magie ausgesetzt gewesen. Ein freundliches Lächeln umspielte die Züge Lucillas nach dieser Begegnung...und mit einem Handwink hatte sie die ganze Gemeinschaft in die gemütliche Hütte eingeladen...als jedoch Igor eintreten wollte, hatte Luxor ihn aufgehalten...scheinbar wollte er etwas Dringendes mit ihrem Hoffnungsträger besprechen...

Serena
10.09.2005, 01:21
Erst als diese "Frau" auf sie zugekommen war, konnt esie wieder etwas um sie herum wahrnehmen, was davor nur undeutlich und verschwommen war. Was ging nur in ihr vor, dass sie sie so eingehend anstarrte, als ob sie in ihren Gedanken lesen wollte. Nur was wollte sie dort finden? Was hatte Serena, was auch nur irgendwie von Bedeutung für Lucilla sein konnte, vielleicht abgesehen von Igor...

Dann begann sie auch noch zu Lächeln, womit die Diebin nun überhaupt nichts mehr anfangen konnte. Was hatte sie in den Spiegeln zu Serenas Seele gesehen? Sie sprach nichts darüber und ließ sich nichts anmerken, sondern führte sie stattdessen in ihre Hütte, doch war sich Serena nicht im klaren, ob sie dies wollte. Doch alle starrten sie an, Farin, Zeraphin, Ladarka, Arcia und allen voran Igor, so als wollten sie sagen "Jetzt geh schon...", bis sie zögerlich ihre Beine in Bewegung setzte. Solange sie in Igors Nähe wusste, hatte sie den Eindruck, dass nichts so schlimm sein konnte, als das sie es nicht ertragen konnte. und so folgten sie ihr auf die Tür dieses Holzbaus zu.

Lucilla hielt die Tür geöffnet und bat sie doch einzutreten, was sich die anderen auch nicht zweimal sagen ließen. Gedanklich zögerte sie kurz, doch durchquerte schließlich doch den Türstock und spähte bereits ein wenig in das Innere des Raums. Alles war sehr einfach und rustikal gehalten und verzichtete auf unnötigen Schnickschnack. Die Wände waren an der Innenseite ebenso wie aussen, einfach nur blanke unbehandelte Holzbretter, die aufrecht nebeneinander gereiht waren. Über sich konnte man direkt die Unterseite des Strohdaches sehen, wie es über Sprossen zusammengebunden war, die auf vereinzelten Balken gelagert waren. Der Boden bildete da auch keine Ausnahme, war einfach gehalten, gerade so, dass er seinen Zweck erfüllte. Auch gab es keine Bilder oder andere Zierobjekte hier, sogar Möbel gab es nur wenige. In der Mitte des Raumes war eine kleine Feuerstelle, auf der jemand einen Kessel aufgesetzt hatte, in der eine leicht grünliche Flüssigkeit vor sich hin blubberte. Rund herum lagen Kissen auf dem Boden und Lucilla, die inzwischen die Tür hinter sich geschlossen hatte, deutete ihnen, sich doch zu setzen.

Serena nahm auf der der Tür abgewandten Seite Platz, und hielt nur eine Stelle neben sich frei, auf die sich ihr Liebster zu ihr gesellen sollte, doch als sie sich in dem recht dunklen Raum umsah, musste sie erschreckend feststellen, dass er nicht hier war. Sofort wurde sie nervös und unruhig, begann sich nach den Seiten zu wenden, doch Lucilla kam auf sie zu, und legte ihre Hand auf Serena Schulter, um sie zu beruhigen.

"Ganz ruhig, alles sir so, wie es sein soll. Darf ich dir und natürlich euch allen eine Tasse Tee anbieten?" sprach sie nun das erste Mal, das Serena auch bewusst mitbekam. Zu ihren Füssen standen in einander einige Schalen, in die sie etwas dieser Flüssigkeit eingoss, die, wie Serena jetzt erst feststellt, wunderbar nach verschiedensten Kräutern roch. Sie nahmen dies gerne an, sodass bald alle eines der Gefäße in beiden Händen hielten und ihnen der süßliche Duft in die Nase stieg. Dennoch waren Serenas Gedanken nur auf Igor fixiert und wieso er nicht hier bei ihnen war. Woher kannte er diese Menschen überhaupt?

Ladarka
10.09.2005, 01:45
Nach der Begrüßung hatte Lucilla alle in die Hütte gebeten. Die Behausung war nicht sehr groß, drum wirkte sie fast überfüllt, als die Türe hinter dem Letzten ins Schloss fiel.
Man konnte der Hütte die Nähe des Meeres anmerken: das Holz war von der salzigen Luft gebleicht, fast Silbern. Dann standen allerhand goldfarbene Gerätschaften herum, von denen Ladarka nur einem einen Namen geben konnte: einem Kompass. Ein anderes Gerät, dessen Bezeichnung ihr nicht einfallen wollte, diente ihres Wissens nach den Seeleuten dazu, auf hoher See mit Hilfe der Sterne zu bestimmen, wo sie sich gerade befanden. In einer Ecke lagen mehrere sorgfältig zusammengerollte Taue.
Ihre Gastgeberin schenkte allen Tee aus und bot sich an, die mehr oder weniger kleinen Blessuren der Gefährten zu heilen, was Ladarka die Gelegenheit gab, sich mit dem Teebecher in der Hand in der Zwischenzeit ein wenig umzusehen. Vorsichtig tippte sie den Kompass an und beobachtete, wie die Eisennadel unter dem gläsernen Deckel kurz ruckte, zitterte und dann wieder in die ursprüngliche Stellung zurück pendelte. Dabei entdeckte sie auch ein Behältnis, in dem aufrecht große, zusammengerollte Pergamente aufgehoben wurden. Es war unschwer zu erkennen, dass diese Pergamente nicht beschriftet, sondern mit feinen Linien bemalt waren.
Karten. Land- oder - angesichts der Gerätschaften - eher Seekarten.
Sehr interessant, fand Ladarka.
Wegen des Gedränges in der kleinen Hütte war ihr gar nicht aufgefallen, dass weder Igor noch der männliche Hüttenbewohner mit hinein gekommen waren. Erst, als sie aus einem der kleinen Fenster einen Blick nach draußen warf, sah sie, wie der alte Mann fast beschwörend auf Igor einredete. Irgendwie sah Igor ziemlich skeptisch aus der Wäsche, scheinbar gefiel ihm gar nicht, was er da hörte.

Luxor
10.09.2005, 01:54
Der alte Bootsmann war sich sicher, was sein Gegenüber, gerade von ihm denken mußte...sicher erwartete er nun das übliche Gerede des wunderbaren Vater - Tochter Verhältnisses und wie ihm sein kleiner Engel ja am Herz liegen würde...usw. Doch dies hatte er nicht vor...Es war eher sein Bestreben herauszufinden, warum Igor zurückgekehrt war und vor allem warum seine Streitmacht aus so vielen Frauen bestand...

"Du hörst es sicher auch, oder?" begann Luxor das Gespräch mit ruhiger Stimme, während er den Mann mit der auffälligen Tätowierung im Gesicht genau musterte und sich fragte weshalb er so eine Ruhe verströmte. Ein leichter Wind verwirbelte seine Haare, die größtenteils schwarz, aber vereinzelt mit silbernen Strähnen versehen waren...Wieder ein Merkmal, daß gleich war und ihm Zuversicht gab.

"Es ist ja nicht zu überhören..." meinte der gelassene Magier neben ihm, sein Blick ließ vermuten, daß er sich Gedanken machte, weshalb der Fischer ihm diese Frage überhaupt stellte und anscheinend an seinem Verstand zweifelte.

"Nein, die Zombies meinte ich nicht...!" rief Luxor durchaus überraschend hinaus, während er Igor direkt in die Augen blickte, auf dessen Gesicht sich zwei Denkfalten gebildet hatten..."Ich meine den veränderten Fluss der Magie...spürst Du nicht deren Ursprung? Es ist eine gewaltige Macht, die selbst ich verspüren kann...was kann ein Magier spüren, wenn er in sich hineinhorcht...?"

Igor hatte seinen Kopf wieder abgedreht, es hatte den Anschein, als würde ihm diese Frage nicht wirklich gefallen und als ob er mit seinem inneren Schweinehund kämpfen mußte, überhaupt etwas darauf zu sagen...nach einigen Minuten löste er schließlich sein Schweigen...
"Ich spüre ihn schon länger...hielt es jedoch für Alpträume...es wurde mir erst beim Aufbruch richtig klar...ich spüre seine Aura deutlich und sie gefällt mir überhaupt nicht..." sagte der magische Schmied verachtungsvoll..."allerdings" fügte er hinzu..."ist dies nicht die einzige Aura, die ich verspür...." Weiter kam er nicht, da ein ihm nur zu vertrautes Geräusch in die Ohren stieg. Luxor blickte auf und konnte es kaum glauben...die schwarze Flut hatte sich ihren Weg gebahnt und seine Hütte umzingelt...Gierige Laute verhüllten die Szenerie mit ihrem ganz eigenen Schrecken, als wie durch ein Oberkommando die Reihen der Untoten näher kamen...

Igor Vectrex
10.09.2005, 03:28
Irgendwie hatte der magische Schmied auf so ein Gespräch gehofft, endlich hatte er jemanden, dem er ohne Bedenken ihm noch weitere Angst damit zu machen, einfach erzählen konnte, was während der Offenbarung an der Kugel des Hauchs wirklich mit ihm geschehen war und nur zu gerne hätte er es zu Ende geführt, doch die Wege der Götter trafen eine andere Entscheidung und führten den Weg der durch fremder Macht bewegten Untoten direkt auf seinen Aufenthaltsort...das war etwas, was er dem seltsamen weißhaarigen Mann noch nicht erzählen konnte...dieses fremde Etwas konnte seine eigene Energie ebenso verspüren und würde demnach immer wissen, wo er sich denn aufhalten würde...Es gab schon seit Beginn der seltsamen Aktivitäten kein Versteck mehr.
Es war lediglich die schützende Magie des Kastells, die verhinderte, daß seine Aura von dem noch fremden Wesen wahrgenommen wurde...Doch nun schien es als wären er und die Gefährten, die er selbst gewählt hatte, zum Freiwild geworden...Diese Schlacht würden sie nicht überstehen, es sei denn Beliar machte im letzten Moment ein Wunder möglich...

Mit dem Mut der Verzweiflung glitt eine Schattenflamme nach der nächsten aus Igors beiden Händen, jedoch für jeden Untoten, den er traf schienen sich sofort zwei nachzudrängen...es war aussichtslos...welches den anderen in der Hütte mittlerweile auch aufgefallen sein mußte. Doch urplötzlich lichteten sich die Reihen der Zombies, Kampflärm und seltsame Laute, die nicht von den Untoten herrührten drangen an die Ohren aller, die nun aus der Hütte gelaufen kamen. Schnelle, schwarze Schatten wuselten zwischen den viel langsameren, oft entstellten Körpern hin und her, gaben keckernde Laute von sich und das Geräusch, das am meisten durchklang war wie ein Auftreffen von gezacktem harten Stahl auf weichem, kalten Fleisch. Binnen Minuten hatten sie die Überhand über das Gelände und postierten sich nun, nachdem sie alle Zombies regelrecht abgeschlachtet hatten, vor der Gruppe aus mutigen Abenteurern und sehr freundlich sahen die Schwarzlinge auch nicht aus. An den Stachelkeulen eines jeden klebte noch totes Fleisch und schwarzes Blut ihrer eben massakrierten Opfer welche sie bedrohlich in die Lüfte erhoben und scheinbar zum Angriff geblasen haben, als Igor im letzten Moment etwas auf einem kleinen Hügel nahe der Hütte entdeckte.

"Halt..." rief er laut Luxor zu, der schon mit einer Harpune in der Hand auf die Goblins zustürmen wollte, ebenso galt dies Farin, der schon mit seinen Runen in der Hand spielte und gleichfalls seinem Herz, die auch bereits die Hand am Schwertgriff hatte. "Keiner greift hier an...!" sprach er ruhig in gleicher Lautstärke und bewegte sich auf die kleine Armee von schwarzen Goblins zu.
Es war etwa ein Dutzend an der Zahl, vielleicht auch einige mehr, jedoch hatte Igor das nicht in seinem Blick, denn er schaute immer wieder auf den Hügel, auf den er nur kam wenn er mitten durch die Reihen der grunzenden schwarzen Goblins marschieren würde, was er auch tat...vorsichtshalber zeigte er in einer großen Geste auf das Lebewesen, daß sich auf dem Hügel befand welches sich im Endeffekt als zwei Lebewesen herausstellte, als es den Schatten verlassen hatte. Scheinbar entgegen aller Vernunft fing der Dämonenbeschwörer auf dem Hügel angekommen, nicht ein Goblin hatte ihn attackiert, lauthals an zu lachen...und das so vergnügt, daß ihn ab nun wahrscheinlich jeder der Anwesenden für wahnsinnig erklärte. Dabei freute er sich einfach nur. Denn das Geschöpf bzw. die beiden Geschöpfe vor ihm, waren im Prinzip auch seine Geschöpfe...vor langer Zeit hatte er einen Goblin gefangen und ihn in einem magischen Ritual mit seiner damaligen Wächterin verbunden, die dadurch eine stattliche Größe angenommen hatte. Das Pentagramm, welches sich in die Brust gebrannt hatte, war immer noch eindeutig zu erkennen.

"Hallo Todin...!" sprach der Magier ruhig und gelassen...der Goblin, der ein wenig verändert aussah...seine Haut war in ein sehr hellgrün gewandelt, außerdem besaß er längeres braunes Haar daß ihm manchmal vor seine freundlich wirkenden Augen fiel, saß wie ein König (http://igor.move2it.de/Music/Todins Theme) auf der herangezüchteten Monsterspinne, die noch immer die metallenen Dornen an den mittleren beiden Vorderläufen besaß. Er winkte dem Magier freundlich zu, irgendwie freute es Igor, daß er den großen Smaragd als Amulett an einem Lederbändchen trug, den er ihm beim Abschied geschenkt hatte. Doch noch immer herrschte Gewalt in der Luft, die schwarzen Goblins vor der Hütte wurden langsam unruhig, bis der hohe Schwarzmagier nah an Todin herangerückt war, er hatte ihm diesen Namen während seiner Gefangenschaft verpasst und irgendwie schien er darauf sogar zu hören. Igor ging auf die Knie und begutachtete seine ehemalige Wächterin, kontrollierte seine Arbeit an den Vorderläufen noch einmal, ohne daß das Tier ein Zischen von sich gab.
Der Ausdruck in den schwarzen kleinen Goblingesichtern war zu köstlich anzusehen, wie sie alle mit geöffnetem Maul nicht glauben wollten, was sie dort mitansehen mußten. Noch nie hattte sich ein Lebewesen so nahe an dem Reittier ihres Königs befunden, ohne zu sterben...auf seinem Rückweg behandelten sie ihn mit dementsprechendem Respekt und noch immer war bei einigen die Kinnlade heruntergefallen, als sie sahen daß ihr Befehlshaber dem Mensch folgte...Ein triumphierendes Grinsen hatte sich auf das Angesicht des Goldschmieds gelegt, als er Luxor angesprochen hatte...
"Sag mal, wieviel Platz ist denn auf Deinem Schiff...ich habe es gesehen von dem Hügel aus...unsere Verbündeten müssen mitkommen, dabei wies er auf den grünen Todin und die schwarzen Goblins...der Rest der Gefährten schaute ähnlich erstaunt drein wie Luxor selbst..."DU WILLST WAS?" fragte er ihn sehr strikt, sehr arg und vor allem laut...doch das hämische Grinsen Igors machte jede Antwort überflüssig...

Farin
10.09.2005, 11:53
Farin war gegenüber dieses Tees ja anfangs etwas skeptisch gewesen. Man wusste ja nie. Diese Frau hätte ja durchaus irgendein Gift hineinmischen können. Wäre Igor da gewesen, und hätte mitgetrunken hätte er eventuell nicht diese Bedenken gehabt, da diese Frau ihn ja scheinbar kannte, und sich freute ihn wiederzusehen. Doch ob sie sich über die anderen auch so freute? Wirklich sicher war er sich da, besonders bei Serena, nicht.
Als alle dann den ersten Schluck überlebt hatten, fing auch Farin an zu trinken. Doch plötzlich war es mit dem gemütlichen Teetrinken vorbei. Ladarka, die sich in der Hüte umgesehen hatte und nun am Fenster stand, hatte sie auf eine Horde Untote aufmerksam, die sich grade auf dem Hügel postierten. Alle waren rausgelaufen.
Und dann war etwas sehr merkwürdiges passiert. Irgendwelche schwarzen Gestalten hatten alle Untoten getötet. Doch das war noch längst nicht das merkwürdigste. Danach war Igor auf diese Gruppe schwarzer Gestalten zugegangen. Und hatte ihnen allen gesagt sie sollten nicht angreifen. Farin hatte ja schon seine Schattenläuferskelettrune in der Hand gehabt, und war schon kurz davor mit der Beschwörung anzufangen.
Das war doch wahnsinnig. Er konnte sie nicht alleine besiegen. Diese Gestalten würden ihn niedermetzeln. Sie hatten schon mit den Zombies zuvor eindrucksvoll bewiesen, dass sie damit kein Problem hatten.
Und dieser Magier ging einfach so auf sie zu, und tat noch nicht einmal dergleichen irgendwas anzugreifen. Nein er ging einfach weiter.
Als diese Gestalten, die sich später als Goblins herausstellen sollten, ihn dann noch nicht einmal angriffen, und Igor als er oben auf der Anhöhe war lauthals anfing zu lachen verstand er gar nichts mehr.
Eigentlich verstand er von Stunde zu Stunde, die dieses Abenteuer weiterging, weniger.
Und das sie diese mordende Bande jetzt auch noch mitnehmen wollten setzte dem ganzen noch die Krone auf. Konnte man sich denn da noch seines Lebens sicher sein? Farin erinnerte sich an Igors Satz beim Aufbruch. Ein schöner Tag zum sterben. Sollte er am Ende doch recht behalten?
Und wo wollten sie überhaupt hin? Soweit Farin es gehört hatte wollten sie mit dem Schiff dieses Hüttenbewohners weiterkommen.
Wohin würde es Farin noch verschlagen? Er wusste es nicht, und er wusste auch nicht, ob er es wissen wollte. Denn wenn er es wissen würde, dann bestand die Möglichkeit, dass er doch darauf verzichtete mitzufahren. Sein Leben war ihm lieber. Dann waren ihm diese Untoten auch egal.

Ladarka
10.09.2005, 15:24
Der einzige, dem es nicht die Sprache verschlagen hatte und der sich in dieser merkwürdigen Situation sogar recht wohl zu fühlen schien, war – Igor. Lächelnd folgte er diesem riesigen Spinnentier, das mit seinem grünfelligen Reiter langsam den Hügel hinab kam. Alle anderen standen wie paralysiert.
Wären es NUR die Goblins oder NUR die Riesenspinne oder NUR der grüne Obergoblin gewesen, wären sie wohl entweder geflüchtet oder aber auch zum Kampf übergegangen. So aber starrten alle wie gelähmt auf die kleine Keulenschwingende Armee aus krummbeinigen, schwarzen Wesen und auf deren König auf seinem seltsamen Reittier, wie er nun langsam die Reihen seiner Untertanen entlang ritt.
Es sah fast so aus, als würde ein Kriegsherr sein Heer abschreiten, tatsächlich nahmen die schwarzen einfachen Goblins eine straffe und ehrfürchtige Haltung an, als der Grüne sie passierte und ihnen dabei sanft und huldvoll zulächelte.
Noch so ein Ding, was Ladarka fast von den Füßen geholt hätte. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass ein Goblin – noch so ein Wesen aus den Geschichten ihrer Kinderzeit – des Lächelns fähig war. Doch das war eindeutig ein Lächeln, wie sie sich jetzt vergewissern konnte, jetzt, wo der Goblinkönig mit Igor im Schlepptau direkt auf die Gefährten zukam. Auch, wenn dieses Lächeln in dem entfernt an ein menschliches Antlitz gemahnendes Goblingesicht eher wie eine Grimmasse aussah.
Bei allen boshaften Göttern, hoffentlich blieb er bald stehen. Schrittchenweise wich das Mädchen vor der gewaltigen Reitspinne zurück. Kleine Spinnen waren ja schon nicht ihre Lieblingstiere aber ihr doch relativ egal, fast Auge in Auge mit diesem Riesenviech wurden ihr dann allerdings doch die Knie ziemlich weich angesichtes des riesigen runden Leibes, der schwarzen Zangen an ihrem Kopf und der behaarten Beine, von denen das vorderste Beinpaar dazu noch irgendwie verstümmelt aussah.
Ladarkas Zurückweichen endete, als sie mit jemandem zusammenstieß, der ihr rückwärtig im Weg stand. Das darauf folgende kurze Grunzen in ihrem Rücken war wohl Folge des Umstands, dass sie diesem Jemand derb auf die Zehen geklettert war. Der Goblinkönig und seine Spinne hatten ihren Wunsch nicht erhört und näherten sich weiter. Bei aller Panik stellte das Mädchen mit Verwunderung fest, dass der Grünfellige, dessen Gesicht dank seines Reittieres genau in Augenhöhe war, sanfte braune Augen hatte, mit denen er die Gefährten neugierig musterte.
„Darf ich euch Todin vorstellen?“ Igor hatte die Gruppe nun ebenfalls erreicht.
In der darauf folgenden Stille war deutlich zu hören, wie im nahen Wald Äste und Zweige unter vielen schweren Stiefeln brachen, was die Goblinarmee in Aufregung versetzte. „Oh nein, nicht noch mehr Untote…“. Farins Stimme klang gepresst, als er das sagte. Vielleicht, weil Ladarka immer noch auf seinen Zehen stand. Vielleicht aber auch nicht.

Zeraphin
10.09.2005, 19:40
Fast erstickt wäre die junge Frau an dem wohlschmeckendem Kräutertee, als sie die Worte Ladarkas vernommen hatte: "Untote!", hatte sie gerufen, als sie aus dem kleinen Fenster der Hütte hinaus gespäht hatte.
Sogleich waren die übrigen nach draußen gestürzt und hatten ein ungewöhnliches Schauspiel verfolgen dürfen. Während die Zombies Zeraphin wahrlich erschreckt hatten, empfand sie - wie außer ihr wohl nur Igor - beim Anblick der schwarten Goblins und dessen Anführer keine Furcht. Zu oft hatte sie die Gemeinschaft der Goblins in der Wildnis beobachtet, zu viele Ähnlichkeiten mit den Menschen hatte sie an ihnen bemerkt. Schon als kleines Kind hatte sie es gehasst, wenn Jäger als besondere Trophäe Goblins brachten. Sie bedauerte, dass die Menschen Goblins als Feinde ansahen und dass diese aus nicht unbegründeter Furcht vor jenen und zu ihrer Verteidigung schon beim Anblick eines Menschn aus einiger Entfernung drohend ihre Keulen schwangen.
Bei diesen Goblins hier, hatten die junge Frau sofort die Gedanken aus Kindheitstagen über eben jene Monster eingeholt und als sie Igor dabei beobachten konnte, wie er mit dem Anführer der Goblins sprach, war es einfach nur pure Freude, die sie durchströmte. Sollte es dem Schwarzmagier gelungen sein, den Wert dieser Geschöpfe zu erkennen? War er sogar der Kommunikation mit jenen Wesen fähig? Jedenfalls schienen sie ihm einigen Respekt entgegen zu weisen. Stillschweigend und doch mit glänzenden Augen hatte sie Prozedur beobachtet, nun endlich fand sie die Worte, ihrer Freude ausdruck zu verleihen. "Igor!", wandte sie sich an den Dämonenbeschwörer, "wie ich sehe, verspürt ihr weder Furcht noch Abneigungn gegenüber diesen Geschöpfen, es scheint fast, als wären sie eure Freunde! Es ist wunderbar mit anzusehen, dass ihr diese Kreaturen schätzt - so wie es sonst kaum ein Mensch tut." Aus den leicht verwirrten, doch ebenso erfreuten Blicken des Dunkelhaarigen ließ sich schließen, dass Zeraphins Worte nicht ganz den Kern der Sache trafen, dennoch gefiel ihre Aussage dem Mann um einiges besser als die Scheu, das Mistrauen und die misbilligende Blicke der anderen. So sah er es in diesem Moment auch nicht als nötig an, sie über die wahre Herkunft der Kreaturen zu unterrichten und entgegnete lediglich mit sanfter Stimme: "Wunderbar ist für mich, in euren Augen keine Angst erblicken zu müssen." Ein Lächeln spielte über das Gesicht des Mannes und er ergänzte: "Sie wäre unberechtigt, denn diese Goblins werden uns auf unserer Reise Gefährten sein."
Beruhigt sah sie sich erneut den Goblin König und sein Reittier an, welches sie ebenso gelassen ließ. Spinnen waren nur allzu nützliche Kreaturen. Zwar dienten sie in dieser Größe gewiss nicht mehr um lästige Fliegen zu fangen, doch war die Sympathie die Zeraphin diesem Exemplar entgegenbrachte deshalb keine geringere.
Bei dem Gedanken an eine Reise in die Ferne, weg von diesen Ufern, die der Geruch von Verwesung behaftete, erfüllte dieselbe erwartungsfrohe Neugier das Mädchen wie schon bei ihrem Aufbruch vom festland nach Khorinis. Demnach sollten ihre Erlebnisse dort, wieder um ein vielfaches exotischer, verwirrender, interessanter und gefährlicher werden. Viel zu viel geschah hier, als dass sie noch alles hätte wahrnehmen können. Die plötzliche Existenz von Lucilla, wie sich die auffällige Dame vorgestellt hatte und dem älteren Mann Luxor, nahm sie einfach hin. Den Konflikt der zwischen Serena und Lucilla heraufbeschworen wurde, hatte sie zwar mitbekommen, doch kümmerte sie es nicht sonderlich. Das einzige was sie in diesem Moment noch wirklich interessierte, war die raue See, die ihre Wellen krachend gegen das kleine solide gezimmerte Schiff prallen ließ.

Farin
10.09.2005, 21:01
Ladarka stand mittlerweile nicht mehr auf seinen Zehen. Auch wenn er nichts gegen ihre Nähe hatte, so musste sie ihn nun nicht gleich auf den Füßen stehen. Und dagegen hatte er auch nichts, weil sie etwa so nahm bei ihm war, sondern weil er ungern Personen auf seinen Füßen stehen hatte.
Sein Satz hatte irgendwie komisch geklungen. Das hatte er selbst gemerkt. Vielleicht weil er einfach erschrocken war, dass es tatsächlich noch mehr Untote geben sollte. So viele, wie sie schon getötet hatten. Vielleicht auch wegen der plötzlichen Annäherung Ladarkas ...

Alles war so irreal. Überall sprossen Untote aus dem Boden, wie Unkraut. Und sie waren genau so lästig wie Unkraut. Und, um bei diesem Bild zu bleiben, sie sollten jetzt hier den Unkraufvernichter spielen. Und wie bei Unkraut musste man das Übel an der Wurzel anpacken. Und zu dieser Wurzel des Übels ging es scheinbar nur mit dem Schiff.
Farin war nicht gerne auf Schiffen. Er mochte die See nicht so sehr. Auch wenn es natürlich eine schier unendliche weite hatte. Und unendliche Weiten mochte Farin. Er mochte eigentlich alles, was scheinbar nicht enden Wollte. Die Erde bei Nacht war so ein Fall – und eigentlich auch der einzige. In der Dunkelheit schien auch alles weit weg, und schier unerreichbar, oder aber es war erst gar nicht existent, weil man es nicht erkannte. Das Sonnenlicht nahm der Erde diesen speziellen Zauber. Die Nacht war schon etwas schönes.
Doch trotzdem das Meer eine ähnliche Wirkung hatte, wie er bei seiner Überfahrt von Myrthana hier her nach Khorinis, damals als angehender Sträfling in der Barriere, gemerkt hatte. Nein es konnte Farin nicht begeistern. Vielleicht weil es einfach zu nass war. Überall um einen herum war Wasser, und Land war oft nirgends zu erblicken. Nein. Festes Land unter den Füßen war doch schon etwas viel angenehmes.

Die Goblins sahen, wenn man sie denn einmal von nahem betrachtet hatte, gar nicht mehr so schrecklich aus. Nur dieser grüne Fellball von ihnen, der Anführer der auf dieser Spinne ritt, schien ihnen wirklich friedlich gesonnen zu sein. Die anderen, so hatte Farin den Eindruck, machten das nur auf seinen Befehl hin. Dann wollte er mal hoffen, dass sie auf dem Schiff ihrem Oberhaupt treu blieben, und es sich nicht anders überlegten. Vielleicht waren seine Sorgen aber auch unbegründet. Das war sogar wahrscheinlich. Er traute wilden Kreaturen einfach nicht wirklich. Man konnte schließlich nicht in ihre Köpfe schauen. Also wusste man auch nicht, was sie wirklich dachten. Doch wusste man das bei anderen Menschen?
Igor jedenfalls schien ihnen zu vertrauen, und er schien zu wissen, was er tat. Also gab es doch eigentlich auch nichts, worüber er sich Sorgen machen brauchte.
Offenbar gab es jetzt letzte Vorbereitungen. Sie würden also tatsächlich alle, inklusive der Goblins, mit diesem Schiff fahren. Wohin auch immer …

Luxor
11.09.2005, 01:07
Er hatte diesen Magier unterschätzt, und das bei Weitem. Irgendwie bewunderte ihn seine lockere, lässige Art mit der er an Probleme heran ging und...wie in diesem Fall eine friedliche Lösung gefunden hatte. Dennoch konnte er seinen Augen nicht trauen, als er mitansehen mußte welches Gespann da durch die Reihen der erbosten Goblins spazierte, welche sich daraufhin wie geehrt streckten und ihren kleinen Körpern Haltung verliehen. Luxor hatte seinen Kopf leicht nach rechts gedreht um das sanfte Lächeln Lucillas einzufangen. In ihrem Blick konnte er die Begeisterung erkennen, die sie diesem Schauspiel angemessen hatte. Als ihn der Goldschmied schließlich angesprochen hatte, wieviel Platz auf seinem selbstgebautem Schiff wäre, wurde ihm dann doch einiges klar...dieser Mann in der schwarzen Gewandung hatte wahrhaftig vor, diese Ungestalten mitzunehmen, mitsamt diesem Grünling auf dessen Untier, das war das einzige mit dessen er es bezeichnen konnte...Solch eine große Spinne hatte er in seinem Leben noch nicht gesehen, zu seinem Pech wußte er ja nicht, daß sie auf magische Weise verändert wurde...

"Nun, es wird sicher ausreichen, auch wenn es ein wenig eng werden wird...
die Kojen wird man sich teilen müssen, da es nur zwei Kajüten gibt...!" antwortete er wahrheitsgemäß und machte sich direkt auf den Weg auf die lange Planke um die Bindung des Trockendocks zu zerstören, die aus dicken Tauen bestand. Nachdem er sie durchtrennt hatte, rutschte das Schiff wuchtartig von der Rampe, taumelte ein wenig bevor es letzendlich still im Ozean stehenblieb...der Stolz in den Augen Luxors war kaum zu übersehen...
Mit mehr oder weniger gemischten Gefühlen machte sich die Gruppe der Abenteurer auf, um das Schiff zu besteigen, für den Goblinkönig mit seiner Spinne hatte Luxor sogar zwei Planken ausgelegt...

Serena
11.09.2005, 01:09
Wie sich die Welt doch gewandelt hatte. Alles schien so fremd, sogar ihr Liebster, Igor. Sie erkannte ihn kaum wieder und das ging schon seit der vergangenen Nacht so. Erst waren es nur Regungen, Kleinigkeiten, die kaum mehr als kurze Verwunderung hervorriefen und in einem Atemzug wieder verschwunden waren, doch als sie ihn da stehen sah, inmitten dieser Horde von Kreaturen, die aus Serena einen ähnlich abstoßenden Eindruck erweckten, wie die Untoten, war er nur mehr ein Abbild von dem, was sie in Erinnerung hatte. Als er dort so auf dem Hügel stand und diesem Anführer auf seinem Reittier Aug in Aug gegenüberstand, wirkte er in diesem Moment mehr als einer von ihnen, als der Mensch der er war.

Nun auf See hatte sich dieser Eindruck nicht geändert, da sie dicht an dicht mit diesen Kreaturen reisten. Immernoch hielt er sich abseits und sprach kaum mehr als ein paar Worte und nur dann, wenn es wirklich notwendig war. Er wirkte unheimlich nachdenklich, doch ob das ihre jetzige Situation betraf, oder ob er erneut mit Vergangenem konfrontiert wurde, blieb im Verborgenen. Fast ständig hielt er sich in der Gegenwart dieses grünen Pelzknäuels auf, umgeben von den viel ekelhafter wirkenden schwarzen Goblins. Waren sie wirklich auf deren Hilfe angewiesen und was noch wichtiger war, wer sagte ihnen, dass sie ihnen nicht in den Rücken fallen würden, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten?

Serena hatte sogar ein schlechtes Gefühl bei dem Gedanken schlafen zu gehen und ihre Augen zu schließen. Sie konnte es nicht genau sagen, warum so so eine Abneigung gegen diese Kreaturen hatte, haten sie ihr doch nie etwas getan, noch hatte sie sonst traumatische Erinnerungen an Vertreter dieser Rasse, jedenfalls konnte sie sich an nichts erinnern. Aber an Schlafen war sowieso nicht zu denken, war es diese Nacht doch eine ziemlich raue See und damit konnte sie wirklich nie gut umgehen. Vielleicht eine gute Möglichkeit, diese zwielichtigen Gestalten weiter im Auge zu behalten, denn Vertrauen konnte sie ihnen noch lange nicht.

Ladarka
11.09.2005, 03:20
Das kleine Schiff wurde von einem freundlichen Wind voran getrieben, der die Segel blähte und den Kahn so vor sich her schob. Das Deck war fast zu klein für die Menge an Passagieren. Dazu verlief noch eine unsichtbare Barriere zwischen den Goblins am Bug und den menschlichen Reisenden im Heck des Schiffes. Allein Igor bewegte sich zwischen beiden Gruppen, als fühle er sich sowohl hier als dort zugehörig und zu Hause.
Es war schon eine Weile her, seit sie die den kleinen Strand mit der Hütte verlassen hatten. Zeit, die Ladarka dazu benutzt hatte, die Reisegruppe zu beobachten. Der alte Mann – Luxor – stand am Heck am Steuer. Die junge Frau – Lucilla – blieb stets in seiner Nähe und ging ihm zur Hand, indem sie das Steuer nahm, während er die Karten studierte oder indem sie mit diesem seltsamen Gerät hantierte, dessen Name Ladarka partout nicht einfallen wollte.
Als es dann Nacht wurde, forderten die Anstrengung und die Kämpfe dieses denkwürdigen Tages ihren Tribut. Nach und nach suchten sich die Menschen jeder für sich einen Schlafplatz an Deck, um wenigstens ein paar Stunden zu schlafen. Nur Luxor hielt stoisch das Steuer und spähte voraus in die Nacht. Die anderen saßen mit dem Rücken zur Reling und dösten oder schliefen. Selbst die Goblins schienen zur Ruhe zu kommen, bis auf ein gelegentliches verschlafenes Keckern war es still am Bug.
Ladarka hatte voraus gesetzt, dass Serena und Igor eine der beiden Kajüten beziehen würden, die auf dem Schiff zur Verfügung standen. Umso mehr wunderte es sie, dass die beiden wie die anderen der Gruppe an Deck geblieben waren. Und nicht nur das, sie, die bis jetzt fast ständig nur einen gemeinsamen Schatten geworfen hatten, saßen jetzt etwa vier Schritt voneinander entfernt. Serena unübersehbar traurig und vielleicht sogar verletzt, Igor in Gedanken und in ein Fang-meinen-Finger-Spiel mit seinem kleinen Füchschen versunken. Ladarka, die das von der jenseitigen Längsseite des Schiffes aus beobachtet hatte, schlich leise zu Igor hinüber und setzte sich neben ihn.
„Wo führst du uns hin?“ flüsterte sie. Irgendwie gebot die stille Nacht, nicht laut zu reden.
Igor nahm sich erst die Zeit, das Füchschen mit den zappelnden Fingern der linken Hand abzulenken, um es dann mit der Rechten am Schwanz zu ziepen, ehe er leise Antwort gab. „Ich führe euch nicht. Ich folge auch nur.“ Ein Kopfnicken deutete zu Luxor hinüber. „Ich kenne nicht einmal den Weg…“ Das Füchschen saß inzwischen auf Igors ausgestreckten Beinen und ließ sich genüsslich hinter den Ohren kraulen.
„Niedlich…“ kommentierte Ladarka das fast zu einem Grinsen verzogene Schnäutzchen.
„Weißt du, was Lucilla mir bei unserer ersten Begegnung gesagt hat?“ ein Lächeln machte sein Gesicht kurz weich. Ladarka schüttelte den Kopf (klar, woher sollte sie das wissen?) und wartete gespannt darauf, dass Igor fort fuhr.
„Sie sagte…..“
Was Lucilla zu Igor gesagt hatte, erfuhr Ladarka an jenem Abend nicht, denn das bis dahin prall im Wind stehende Segel fiel mit einem Mal knatternd in sich zusammen. Der Wind war weg, von jetzt auf gleich. Nicht die kleinste Brise war noch zu spüren.
„Verdammt“. Der Fluch kam von Herzen und aus Richtung Heck. Ladarka begleitete Igor zum Steuer, an dem Luxor stand und zu dem Mast hoch starrte, an dem die Segel wie nasse Säcke hinab hingen „das hat uns gerade noch gefehlt. So eine Verzögerung können wir überhaupt nicht gebrauchen, wenn wir Pech haben, hält die Flaute tagelang an“.
Der Alte kaute kurz auf der Unterlippe, sah zu Igor, dann zum Bug des Schiffes und von dort wieder zurück zu Igor. „Pass mal auf das Steuer auf, Mädchen“ Lucilla hatte sich schlafen gelegt und so schob er Ladarka ans Steuer, wandte sich dann an Igor „und du komm mal mit…“
Zusammen marschierten die beiden in Richtung Bug. Ladarka konnte nicht recht erkennen, was da vor sich ging, doch nach einigen Minuten öffnete Luxor eine Luke in der Nähe des Mastes und viele kleine Wesen, nicht größer als ein Menschenkind von sieben oder acht Jahren, aber jedes mit der Stärke eines erwachsenen Mannes, kletterten unter Deck.
Igor trug bei seiner Rückkehr ein breites Grinsen im Gesicht. „Ruder“ sagte er, „da unten gibt es Ruder“. Kaum, dass er es gesagt hatte, setzte sich das Schiff wieder in Bewegung. Ganz ohne Wind.

Igor Vectrex
11.09.2005, 15:33
Im Zeitraum einiger Minuten schien das Unterdeck wie leergeräumt und die Fahrt ging nun zwar etwas verlangsamt, aber dennoch weiter...obwohl es ihm schien daß die dunkle Bande im Tiefdeck noch einen Zahn hinzugelegt hatte, seitdem ein beständiges Klopfen und leicht gedämpft durch die Holzdecke, bellend geckernde Geräusche hervortraten, die nach Befehlen klangen, fühlte er sich im Moment nicht so recht wohl. Leider kam er nicht mehr dazu, Ladarka für die Unterbrechung der endlosen Stille zu danken, die in seinem Kopf stattgefunden hatte, da sie im Moment anscheinend Spaß daran gefunden hatte unter der Anweisung Luxors das Steuer zu übernehmen. Sie nahmen bereits wieder an Fahrt zu, als der magische Schmied sein Herz auf der kleinen Bank ansah, wie sie leicht schräg gelegen eingeschlafen war und sich auf der Bank befand welche etwa in der Mitte des Decks fest montiert war. Sie hatte einiges ertragen müssen in so kurzer Zeit und irgendwie fühlte Igor die Schwere, die ihr Herz belasten musste. Mit geschickten Bewegungen, daß er ja nicht bei dem leichten Seegang einen Fehltritt tat, wandte er sich zu Todin, der wie immer ganz entspannt auf seiner Spinne saß. Er wies ihm den Weg zu der linken Kajüte die noch unbesetzt war, in der einige Hängematten hingen. Doch er zog es vor auf dem Rücken seines Tiers zu schlafen, welches auch seltsam die acht Beine einzog und mit dem Körper aufsetzte. Todin hatte sich rücklings auf den runden Panzer begeben und winkte einmal mit der linken Hand, als wollte er sich bedanken und schlief direkt mit einem tiefen, befriedigt klingendem Seufzer ein...in der rechten Kajüte hatte er einige seiner Gefährten sehen können...nur noch Lucilla hielt sich gedankenverloren am Heck des Schiffes auf.

Selbst von Müdigkeit zermartert, begab sich der hohe Schwarzmagier zu seiner Liebsten auf der Bank und legte sie in eine etwas bequemere Position. Nun lag ihr hübscher Kopf angenehm in seinem Schoß, als er selbst für einen kurzen Moment seine Augen schloss, während er mit dem seidigen Haar von Serena spielte. Er hatte gespürt, daß sie aufgewacht war und richtete deswegen auch einige leise Worte an sie, zeitgleich glitt sein rechter Arm um ihren Bauch...

Sei meine Schlange - sei meine Macht
Sei die Hoffnung die mir erwacht
Sei Dunkelheit und Sonnenschein
Lass mich niemals mehr allein

Sei Meister mir und Opfer gar
Ich mache deine Wünsche wahr
Sei Engel und Dämon zugleich
Ich mache deine Sinne reich

Sei Liebe mir und blinder Hass
Werd’ von meiner Gier nur blass
Ich gehöre dir und du bist mein
So war es immer – so soll es sein...

Als seine Stimme verklang, blickte er tief in ihre Augen, in denen er sich für einen Moment neu verlor, bevor er sie leidenschaftlich küsste...Als sich ihre Gesichter wieder von einander trennten, waren kleine Tränen in den Augen Igors zu erkennen...Das was er darauf sagte, war nicht mehr als ein leises Wispern. "...Bitte zweifle nie an meiner Liebe zu Dir..." Ein heftiger Windstoß verwirbelte seine langen Haare, verliehen ihm einen mystischen Ausdruck, als er so leidvoll wie noch nie in Serenas Augen blickte...Gleichzeitig war ein freudiger Schrei vom Oberdeck zu vernehmen, als der Morgen ergraute...

Farin
11.09.2005, 17:34
Ein Schrei weckte Farin. Er hatte sich irgendwann in der Nacht in eine der Kajüten gelegt, in der Hoffnung wenigstens noch ein wenig schlaf zu finden. Was ihm ja scheinbar auch gelungen war. An Deck war ihm das schlafen irgendwie zu ungemütlich gewesen.
Was war passiert? Hatten die Goblins es sich tatsächlich anders überlegt, und hatten grade angefangen jeden auf dem Deck niederzumetzeln?
Nein das konnte nicht sein. Dieser Schrei klang nicht verzweifelt. Er hatte gar etwas freudiges. Was war passiert, dass sich jemand so freute? Hatten sie ihr Ziel dieser Seereise schon erreicht? Das letzte an das er sich erinnern konnte war dass sie keinen Wind mehr hatten, und so nicht mehr vorwärts kamen. Danach hatte er das Deck verlassen. Doch er merkte, wie das Schiff im Wellengang auf und nieder schwankte. Das Schiff schien sich vorwärts zu bewegen. Das sagte ihm zumindest sein Gefühl.
Er stand aus dieser Hängematte auf, was sich schwerer gestaltete, als er erwartet hatte. Warum musste sich diese Hängematte auch ständig bewegen … Als er sich dann letztendlich doch heraus gequält hatte verließ er die Kajüte, und ging an Deck.

Es war früher Morgen. Die Sonne wollte sich grade anschicken, die Erde einmal mehr aufzuwärmen. Der Schwarzmagier ging an Deck, und sah sich um. Er hatte eigentlich gehofft Land zu sehen. Aber nichts dergleichen. Warum hatte dann jemand vor Freude geschrieen?
Einige Minuten stand er regungslos an Deck, bis er bemerkte, was war. Wind. Er sah nach oben zu den Segeln, die als er schlafen gegangen war noch regungslos rumgehangen hatten. Jetzt waren sie aufgebläht, und trieben das Schiff voran. Gut das war ja fast so gut wie Land. Denn viel Wind bedeutete, dass sie schneller das ersehnte Land sehen würden. Aber war es so ersehnt? Was würde sie erwarten? Ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend bemerkbar. Was es die Ungewissheit, was kommen würde, oder etwa Hunger? Aber essen wollte er nicht. Nachher würde er noch über der Reling hängen. Nein darauf konnte er dankend verzichten. Dann musste halt das Essen erst mal warten.
Er ging zum Bug des Schiffes. Zuerst hatte er gezögert, da dort die Goblins lagen. Wo ihr grünfelliges Oberhaupt war wusste er nicht. Doch sie schienen sie tatsächlich nicht angreifen zu wollen. Und Farin wollte nun einmal ganz nach vorne. Dazu musste er schließlich an diesen Kreaturen vorbei. Auf jeden seiner Schritte achtend, damit er nicht einem von ihnen auf die Füße, oder sonst irgendwo drauf trat, ging er durch ihre Reihen hindurch.
Schließlich hatte er es unbeschadet durch ihre Reihen geschafft. Nur ein zwei hatten ihn angeschaut. Der Rest schien zu schlafen. Ab und zu hatten einige von ihnen irgendwelche Laute von sich gegeben. Sie schienen trotz des harten Bodens recht gut zu schlafen. Er stellte sich ganz nach vorne. Ließ sich den Wind ins Gesicht wehen. Der Wind machte mit seinen Haaren, was er wollte. Manche blieben, leicht feucht, an seiner Stirn, aber die meisten wurden von Wind hier und dort hin geweht. Es war ein angenehmer Wind. Ab und zu spritzte Wasser hoch, wenn sich der Bug nach einem Wellenberg wieder nach unten bewegte. Seine Haare waren fast schon wieder nass. Es störte ihn nicht. Er genoss es. Es war ruhig, bis auf die Geräusche, die das Schiff von sich gab, wenn es tiefer ins Wasser eintauchte und vereinzelte Laute der Goblins hinter sich.
Er dachte über vieles nach, wie er da so stand und der Schwarzmagier bemerkte, wie er da so am Bug stand, wie sehr er das Meer doch mochte. Seine Abneigung war wohl vorher daher gekommen, dass ihm bei seiner bislang ersten und einzigsten Schiffsfahrt sehr schlecht geworden war, und er eigentlich die ganze Zeit über, über der Reling gehangen hatte. Aber jetzt, wo er am Bug stand, das weite Meer vor sich hatte, und nachdenken konnte, und ihm nicht schlecht wurde, da fand er sogar Gefallen an dieser Schifffahrt. Es gefiel ihm die Gischt des kalten Meereswassers auf seinem Gesicht zu spüren. Ja so schlecht war es ja nicht.
Still dastehend, unbeeindruckt von Wasser oder vom Wind stand der Magier da, und dachte weiter nach.

Auch darüber, wie er in dieses Abenteuer geglitten war. Hätte er nach seinem Training vor ein paar Tagen nicht Baden gehen wollen, dann wäre er nicht hier. Würde nicht sein Leben riskieren, um die Welt zu retten. Aber vielleicht war es ja auch gut so. Er kam mal raus aus dem Kastell, und konnte seine Kräfte mal in der Praxis testen. An echten Gegnern.
Es hatte also auch vorteile. Auch wenn sein Leben auf dem Spiel stand. Und vielleicht fand er grade diesen dadurch entstehenden Nervenkitzel so aufregend und packend. Ja es gefiel ihm. Es war gut, dass er hier war. Es war gut, dass er aus seinen Studien im Kastell herausgekommen war. Und vorläufig wollte er auch nicht dahin zurück. Jedenfalls nicht, bis sie getan hatten, was sie mussten. Die Welt retten. Wie leichtfertig er doch mit diesem Begriff umging. Andauernd dachte er daran, dass sie auf dem Weg waren die Welt zu retten. Doch war er sich wirklich bewusst, was das hieß? Was das für eine irrsinnige Verantwortung inne barg? Nein dessen war er sich bis jetzt nicht wirklich bewusst gewesen. Aber jetzt wurde es ihm schlagartig klar. Wenn sie versagten, dann … ja ... dann wären alle anderen ebenfalls verloren. Es gab keine Zweite Chance. Sie mussten es schaffen. Und plötzlich spürte er diese Verantwortung auf seinen Schultern, wie sie womöglich auch die anderen verspürten. Würden sie es schaffen dieser Verantwortung, und dem Vertrauen, dass in sie gesetzt worden war, in dem grade sie damit bedacht worden waren die Welt zu retten, gerecht zu werden?

Ladarka
11.09.2005, 19:41
Kurz vor dem Morgengrauen hatte Lucilla sie am Ruder abgelöst, nachdem sie wieder eine Blick durch das namenlose Gerät geworfen hatte, das dazu bestimmt war, mit Hilfe der Sterne die momentane Position auf See zu bestimmen. "Ist es noch weit?" wollte Ladarka wissen, als Lucilla das Gerät wieder in der Holzkiste verstaubte, in der es bei Nichtgebrauch aufgehoben wurde, "was sagt der......?" hier konnte Ladarka nur auf das Gerät deuten.
"...Sextant?" half Lucilla aus "Es ist nicht mehr sehr weit, spätestens zur Mittagszeit sollten wir Land sehen können".
Das war eine gute Nachricht, fand Ladarka. Irgendwie war es schon ein wenig unheimlich, sich mit einem Schiff über eine in alle Richtungen endlos weite Wasseroberfläche zu bewegen, ohne Bezugspunkt, ohne, dass der Blick etwas fand, an dem man ihn fest machen konnte. Immerhin war die Flaute vorbei und das Schiff hatte wieder gut Fahrt aufgenommen. Für ihren Teil würde sie erst einmal froh sein, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten - was immer sie danach auch erwartete.
Nach der Nacht am Steuer war das Mädchen rechtschaffen müde, sie kauerte sich in einem Winkel zusammen, dort, wo eine Kabinenwand mit der Reling zusammen traf, und versuchte dort etwas zu dösen. Bevor sie einschlief, sah sie Serena und Igor wieder zärtlich vereint und am Bug bemerkte sie eine Art Leuchtfeuer, die von der Morgensonne zum Brennen gebrachten Haare Farins. Wie schön, dachte sie beim Einschlafen, er leuchtet uns den Weg. Na ja. Sie war eben müde.
Aufgeweckt wurde sie weniger poetisch. Im Gegenteil, die Worte waren nicht nur laut, sondern teilweise auch recht derb. Da fluchte jemand sehr prosaisch, dass es eine wahre Pracht war.
"VERDAMMT und zugenäht, haben diese verflixten Götter denn keinen anderen Zeitvertreib, als ihre Jünger zu quälen?" Die Stimme kam eindeutig von einem Punkt jenseits der Reling. "Was habe ich getan, oh Innos, dass du mich hier meinem Schicksal überlässt?" Waren sie etwa schon in einen Hafen eingelaufen? Warum hörte man dann nichts außer dieser Stimme und dem Plätschern (http://renaimweb.privat.t-online.de/sound/boat.wav) der Wellen an den Schiffsrumpf? Häfen waren allesamt schrecklich laut. "War ich dir nicht ergeben genug oder habe ich nicht oft genug zu dir gebetet? Neeeiiin" lamentierte die Stimme weiter, wärend die verschlafene Ladarka sich verwundert aufrappelte und ihre Gefährten ebenfalls auf die Schiffseite zugehen sah, aus der die Stimme kam. "Neeeiiin," wiederholte die Stimme gerade "ich habe so oft zu dir gebetet, dass ich Hornhaut habe". Inzwischen hatte sich das Mädchen an der Reling aufgerichtet und konnte das Boot sehen, von dem die Stimme kam. Mitten im Nichts dümpelte es mit einer leichten Schlagseite, so, als wäre sein Kiel auf etwas knapp unter der Wasseroberfläche liegendem aufgelaufen. Der Skipper war es, der mit seinem Gott haderte: "...aber das reicht dir ja scheinbar nicht. DU, du hast mir dieses Riff geschickt, um mich zu quälen. Diese Niedertracht hätte ich allenfalls Beliar zugetraut, aber auf keinem Fall dem Gott des Feuers". Der dunkelhaarige Jüngling redete sich immer mehr in Rage. Beim letzten Satz hatte er die Stimme noch mehr erhoben und ließ sich sogar dazu hinreissen, eine geballte Faust drohend gen Himmel zu recken.
Die Distanz zwischen seinem Boot und dem Schiff der Gefährten betrug vielleicht etwas mehr als zwei dutzend Schritte. Er schien das größere Schiff noch gar nicht bemerkt zu haben, er hatte ihnen den Rücken zugewandt. Erst, als er einen Holzeimer griff, um das Wasser aus seinem leck geschlagenen Schiffchen zu schöpfen, bemerkte er das andere Schiff, jedenfalls hielt er wie gelähmt mitten in der Bewegung inne und guckte, als hätte er ein Gespenst gesehen.
Diese Verblüffung gab seinem sonst sicher offenen und klugen Gesicht für den Moment einen etwas einfältigen Ausdruck, wie Ladarka belustigt bemerkte. Nach ein paar Herzschlägen schien er sich wieder gefangen zu haben. "Bravo" in seiner Stimme lag Häme, als er dieses Wort seinem Gott entgegen schleuderte "ich hoffe, das hat dir jetzt nicht zu viel Mühe gemacht".
Lucilla hatte das große Schiff direkt auf das havarierte zuzgehalten, inzwischen waren sie nahe genug, um die Größe des schon halb untergegangen Bootes einschätzen zu können. Der Schiffbrüchige stand schon bis zur Hüfte im Wasser. Igor hatte bereits ein dickes Tau in der Hand und nahm Augenmaß, um es dem Dunkelhaarigen in seinem Wrack zuzuwerfen. Luxor hielt Farin zurück, der sich schon an einem der Beiboote zu schaffen machte, das hatte keinen Sinn, das große Schiff war zu schnell, das Beiboot würde, nachdem der Schiffsbrüchige eingesammelt worden wäre, das Mutterschiff nicht mehr einholen können.
Nach zwei Fehlversuchen hatte der Fremdling das Ende des von Igor geworfenen Taus gefangen, wickelte es sich ein paar mal um den Unterarm, klammerte sich fest und ließ sich nun ins Wasser fallen. Igor und ein paar der Goblins holten das Tau Armlänge um Armlänge ein und holten diesen erstaunlichen Flucher langsam näher ans Schiff, bis er irgendwann bis an den Schiffsrumpf heran war und an Bord gezogen werden konnte.
Er wurde von allen begafft wie ein noch nie gesehenes Tier, als er dort erschöpft und in einer Wasserlache hockte. Und weil alle nur auf den Jüngling gegafft hatten, wurden sie von Lucillas Ruf überrascht: "Land in Sicht".

Serena
11.09.2005, 20:54
Mit einem Herzschlag war alles verschwunden, das in ihr Zweifel geschührt hatte. Beinahe in Melancholie abgeglitten, schaffte er es erneut sie zu überraschen, wenn sie es am wenigsten erwartet hatte. Und das noch zärtlicher als sonst, vielleicht hatte er sie einfach nur genauso sehr vermisst, wie sie ihn, jedenfalls fühlten die beiden Liebenden abermals wie in ihrer ersten gemeinsamen Nacht.

"...niemals wieder, mein Liebster, werde ich irgendetwas in Frage stellen..."

Und wäre nicht ein ein lauter Schrei dazwischen gekommen, hätten sie diesen Moment vielleicht noch länger auskosten können, doch schien es ihnen nicht vergönnt zu sein. Serenas erste Reaktion war ein kritischer Blick zu ihren kleinen schwarzen Reisegefährten, doch diese sahen ekelhaft und gelangweilt wie eh und je aus. Sanft hob Igor Serenas Kopf an, der sich immer noch in seinem Schoß befunden hatte, um sich von der Bank zu erheben. Sein Haar wallte im Wind .. Moment, Wind? Tatsächlich schienen die Götter ihrer Unternehmung wieder wohlwollender gegenüberstehend, kam doch eine angenehm kühle Brise auf, die nicht nur das Schiff vorwärts trug, sondern auch dieser brütenden Hitze der erbarmungslos scheinenden Mittagssonne ein Ende bereitete.

Serena folgte ihrem Liebsten an die Reling des Schiffes, um dem Spiel der Wellen zuzusehen, die sich nun wieder wild kräuselten, anstatt wie zuvor alles beinahe eben wie ein Spiegel dalag. Die Wellen schlugen gegen den Rumpf des Schiffes, sodass das Wasser zum schäumen gebracht wurde, ebenso wie die Liebe zwischen ihnen wieder aufschäumte, als sich Serena an ihren Liebsten drückte und dieser seine Hand um ihre Hüfte legte. Doch auch dieser Moment schien ihnen nicht gegeben zu sein, übertönte nun ein anderes Geräusch das immer lauter werdende Rauschen der See.

Wem es als erstes bewusst aufgefallen war, konnte man nicht sagen. Es war ein schleichend immer lauter werdendes Rufen, das man so kaum wahr nahm, ähnlich wie der Geschichte eines Frosches in kochendem Wasser. Wenn man einen solchen in kochendes Wasser setzt, springt er hinaus und die Sache ist erledigt. Setzt man ihn allerdings in kaltes Wasser und bringt es langsam zum kochen, wird er drin sitzen bleiben, bis ihn sein Ende ereilt. Sie wusste gerade nicht, wieso ihr diese Geschichte dazu eingefallen war, aber es traf die Sache doch recht präzise.

Jedenfalls waren irgendwann alle Blicke auf diese seltsame Gestalt gerichtet, die scheinbar wie ein Heiliger einfach so im Wasser stand. Erst als sie näher kamen konnte man erkennen, das er sich auf einem havarierten Schiff stand, und das Wasser im sprichwörtlich zum Halse stand. Nunja, eigentlich nur bis zu den Knien. Sollte es bedenklich sein, dass Serena in letzter Zeit ständig in Floskeln und Sprichwörtern dachte? Jedenfalls wurde nun auch bereits deutlicher zu hören, was dieser Schiffbrüchige ununterbrochen von sich gab, als sie ihn mit einem Seil an Bord zogen. Er fluchte, gehörig noch dazu, was noch sehr viel verwunderlicher wurde, als er bei ihnen an Bord kam. Denn er trug eine Robe, noch dazu in einer Farbe, wie es nur einer Glaubensrichtung vorbehalten war. Vielleicht hatte er Glück, dass sie mit ihrem Schiff gerade bei ihm vorbeigekommen waren, doch bei dem Anblick all der Schwarzmagier an Bord, musste ihm schon anders zumute geworden sein. Jedenfalls, nicht dass Serena besonders viel Erfahrung mit Magiern des Feuers hatte, doch niemals hatte sie einen von ihnen dermaßen Fluchen hören. Noch nichtmal vor seinem Gott machte er halt, als ob dieser willentlich sein Schiff versenkt hätte. Bestimmt gab es aber in allen Ordensgemeinschaften verquere Vögel, die sich nicht an ihre Gepflogenheiten hielten. Serena fragte sich noch einen kurzen Moment, wie er reagieren würde, sollte er bemerken, dass neben Schwarzmagiern auch noch eine Horde Goblins mit an Bord waren....

Doch so weit kam es gar nicht mehr, wurden sie in ihren netten Begrüßungsfloskeln ein weiteres mal unterbrochen. Es schien fast so, als würde dies der Tag der Unterbrechungen werden, als eine Frau, es konnte eigentlich nur Lucilla sein, plötzlich aus vollem Halse "Land in Sicht!" rief. Wenigstens waren es dieses Mal wirklich gute Nachrichten. Blieb nur zu hoffen, dass es auch das richtige Land war.

Farin
11.09.2005, 21:01
Noch einer mehr an Bord. Und dazu auch noch einer der an Innos glaubte. Wenn es nach Farin ging, dann hätten sie ihn auch da lassen können, wo er gewesen war. Wieso war er eigentlich auf die Idee gekommen ein Beiboot zu benutzen? Ach ja richtig. Er hatte das Gelabere dieses Mannes zuerst akustisch nicht wirklich verstanden. Aber es war ein Innosgläubiger. Und zudem auch noch ein Priester Innos, oder so etwas in der Richtung. Seine Robe, oder sollte man besser sagen, die Reste seiner Robe, waren jedenfalls rot, mit Flammen bestickt. Wie die eines Feuermagiers, oder eines anderen Klosterbewohners. Wieso warfen sie ihn nicht gleich wieder von Bord?
Aber so wie er mit seinem Gott geredet hatte, nahm er seinen Glauben eventuell ja gar nicht mehr so ernst. Zumindest glaubte er, dass es nicht normal war, dass ein Innosgläubiger drohend die Hand zum Himmel streckte. Und das hatte Farin gesehen, grade als Luxor ihn davon abhielt ein Beiboot zu benutzen. Aber jetzt war er schon mal hier. Vielleicht war er ihnen ja sogar nützlich. Wenn er die Magie Innos anwenden konnte, dann war er sicherlich eine Hilfe. Nach seinem Gesicht zu urteilen, war dieser Mann allerdings schon lange nicht mehr im Kloster gewesen. Seine Haut war von der Sonne leicht gegerbt. Seine schwarzen langen Haare lagen im Moment flach auf seinem Kopf, und tropften. Eigentlich tropften nicht nur sie, sondern der ganze Mann tropfte. Seine Sonnengebleichte, und etwas in Mitleidenschaft gezogene Robe vor allem. Das sich so ein Stoff auch immer so mit Wasser voll saugen musste…
Wahrscheinlich gab es ja wichtigeres zu tun. Schließlich hatte Lucilla ihnen grade eröffnet, dass sie endlich Land sahen. Aber, da Farin eh nicht wusste, was er hier hätte tun sollen, behielt er diesen Feuermagier im Auge. Noch jemand, dem er nicht traute. Was machte so ein Kerl alleine auf hoher See in einem Kaputten kleinen Kahn? Wen man mit so einem kleinen Kahn heraus fuhr, dann war man entweder Fischer, oder total übergeschnappt. Denn mit so einem Boot kam man bestimmt nicht sehr weit, wie man ja auch gesehen hatte. Obwohl das auflaufen natürlich auch an den mangelnden navigatorischen Fähigkeiten dieses Typen liegen konnte. Er trat heran, und musterte diesen Innosgläubigen.
Konnten sie ihn wirklich gebrauchen, oder war der beste Weg für diesen Mann wirklich wieder zurück ins Wasser? Zur Not könnten sie ihm ja auch ein Beiboot geben. Dann müsste er zumindest nicht wieder schwimmen. Aber vielleicht war er ja sogar zu etwas zu gebrauchen ...
Ersprach ihn an.
"Wie ist euer Name?"
"Mein Name lautet Theodoras und ich danke Euch, dass ihr mich aus der Not gerettet habt..."
Na das wollte Farin ja wohl auch hoffen, dass er dankbar war …
"Und was macht ein Innosgläubiger wie ihr in einem absaufenden Kahn?"
"Woher wisst ihr … ?" er blickte an sich herunter. Hatte er etwa selbst vergessen, dass er noch eine Robe trug? "nun ich lebe im Exil. Das schon länger, und freiwillig."
Er schien nicht weiter darüber reden zu wollen. Entweder überhaupt nicht, oder nur mit Farin nicht. Der Schwarzmagier ging daraufhin ein paar Schritte weiter weg, setzte sich, und ließ die anderen mit ihm reden. Vielleicht hatten sie ja mehr Glück. Sollten sie nicht auch gleich weggehen, um irgendetwas vorzubereiten. Farin setzte sich allerdings so, dass er alles hören konnte. Er wollte schließlich mehr über diesem Mann erfahren.

Zeraphin
11.09.2005, 23:45
Die Ereignisse an Bord des Schiffes überschlugen sich geradzu. Nur gut, dass Zeraphin - ebenso wie Arcia - die Hälfte aller verschlafen hatte, sonst wäre sie womöglich über die Schwierigkeit alles zu erfassen - zumindest gedanklich - gestolpert und ihr wäre dasselbe zugestoßen, wie eben jenen Ereignissen.
Da sie allerdings erst von dem Gebrabbel des ihrer Meinung nach absolut lächerlichem Innosler aufgewacht war, blieben ihre Gedanken recht standhaft, festigten sich eher noch weiter, zumindest was ihr BIld über den Gott des Feuers und seine Diener anging. Dieser hätte nicht noch ein weiteres Mal seine Schwäche unter Beweis stellen müssen, indem er einen seiner Jünger mitten im Ozean auf ein Riff stoßen ließ. Mitlerweile war die Dunkelhaarige doch schon überzeugt davon, dass sein ärgster Rivale. sein Bruder Beliar, um ein vielfaches mächtiger war. Oder sollte dieses Ereigniss vielleicht gar nicht dessen Schwäche verdeutlichen? Leitete er seinen Anhänger etwa absichtlich zu der Gruppe größtenteils bestehend aus Beliargläubigen, wenn man einmal von Arcia, Luxor und Lucilla und den Goblins, wobei man sich bei den letzten drei, insbesondere bei den zu allerletzt genannten nicht sicher sein konnte, absah, um auch einen Teil zur Rettung der Welt beizutragen?
Zeraphin konnte nicht anders als bei diesem Gedanken leise loszulachen. Wie er da stand - der Vertreter Innos, wie sie ihn kurzerhand nannte - verwahrlost und abgemagert sah er aus. Sein heftiges Schimpfen unterstützte das Bild eines verwirrten Landstreichers umso mehr und auch seine abgerissene Kleidung - eine heilige Robe der Feuermagier - ließ ihn mehr mehr mitleidserregend, als ehrwürdig wirken. Andererseits war der belustigt dreinschauenden Frau eine solche Erscheinung noch um ein vielfaches lieber als die gewöhnlichen arroganten Fratzen der hohen Stellvertreter Innos' oder die einfältig naiven Gesichter der niederen Klosterränge, denen die dämliche Demut schon ins Gesicht geschrieben stand.
Nein, beim näheren Betrachten dieses Mannes, beim Blick in diese Augen, welche von einem scharfen Verstand und mit den vielen kleinen Fältchen, welche die haselnussbraunen Pupillen umschmückten, auch von der Nutzung dessen zeugten, musste auch die größte Verachtung einem gewissen Respekt weichem. Dieser Mann hier war kein gewöhnlicher Verblendeter. Auch sprach es für ihn, dass er sich nicht der Geldgier, die sich mit einem Magier Dasein exzellent verbinden ließ, unterworfen war und mit einem Boot, man mochte es aufgrund seiner Größe gut und gerne als "Nussschale" bezeichnen, und ohne jgeliches Hab und Gut auf dem Meer herum irrte. Im Exil habe er sich also befunden. Sie waren schon merkwürdig diese Verehrer des Innos. Welcher normale Mensch würde schon auf die Idee kommen, in einem winzigen Boot verloren im weiten Ozean, seinen Fluchtort zu wählen?
Wer war so wahnsinnig die schützenden Mauern des Klosters und die Ruhe darinnen zu verlassen, sie zu tauschen gegen die Gefahren der rauen See? Die Frage erschien ihr äußerst lächerlich, als sie sich vergegenwärtigte, was Igor, Farin, Arcia, Ladarka und auch sie selbst vor wenigen Tagen getan hatten. Ein weiterer Punkt für den Schiffbrüchigen. Sie würde ihn akzeptieren, beschloss die junge Frau und wunderte sich - kaum dass sie aus ihren gedanklichen Abwägungen wieder aufgetaucht war - heftigst über die allgemeine Unruhe an Deck. Plötzlich drangen die Worte Lucillas, die schon vor einigen Augenblicken gefallen waren zurück in ihr Bewusstsein: "Land in Sicht!", hatte es gehießen.
"Land!", wiederholte das junge Mädchen in einem Tonfall, der deutlich den Konfllikt in ihr wiederspiegelte, was die Bedeutung dieses einen so einfachen Wortes betraf - halb gehaucht mit einem Seufzen, halb ausgerufen mit Freude ließ sie den Laut ungehört in die Nacht gleiten, denn alle anderen - bis auf Arcia, die immernoch friedlich in ihrer Ecke schlummerte und dabei sehr hübsch anzuschauen war - starrten gebannt in die Dunkelheit, welche in jeder Sekunde die erwartete Küste freigeben konnte.
"Wir sollten aufpassen, dass wir nicht auflaufen", gab Theodrus, wie sich der Feuermagier vorgestellt hatte, zu benken. Auch er blickte unentwegt in die Finsternis der Nacht. Das ein oder andere Kopfnicken war die Reaktion auf sein Bedenken und sogleich ließ Farin in seinen Händen eine Schattenflamme entsehen. Blicke wurden gewechselt zwischen den Gefährten und mit einem letzten Absegnung von Igor verließ das leuchtende Geschoss das Schiff, flog wie ein heller Blitz durch die Nacht und erleuchtete für wenige Sekunden einen schmalen Streifen des ruhig plätschernden Wassers. Schon hierdurch wurde allen offenbar, dass sie nicht mehr weit vom Ufer entfernt waren und beim Aufprallen der Flamme am Strand des neuen Landes, wurde sofort klar, dass der Einwand des Erimiten keine Sekunde zu spät gekommen war.
"Wir sollten den Anker auswerfen und bis zum Morgengrauen hier verweilen", meinte Luxor zu den anderen und verließ die Umherstehenden um seinen Worten Taten folgen zu lassen. Farin und Igor begleiteten den Alten und schon bald vernahm Zeraphin das rasseln der Kette. Mit einem lauten Platschen tauchte das schwere Metall in das Gewässer ein, erreichte den Grund und brachte das Schiff mit einem leichten Ruck zum Stillstand.
Keine 5 Wimpernschläge später erschienen die drei Männer wieder.
"Wir sollten alle noch einmal Kraft schöpfen für den nächsten Tag. Ich weiß nicht, was uns erwarten wird, aber Gefahren stehen uns sicherlich bevor. Es wird wahrscheinlich die letzte ruhige Nacht für einen nicht absehbaren Zeitraum sein, also lasst uns sie nutzen", erklang Serenas angenehme Stimme und überzeugte wohl alle.
Zeraphin nickte zustimmend und zögerte nicht länger wieder in die Ecke zurückzukehren, in der Arcia immernoch schlief, sich neben sie zu legen und ebenfalls die Augen zu schließen. Einschlafen jedoch, konnte sie lange nicht. Zu sehr plagte sie die Neugier, was sie wohl morgen im Tageslicht erblicken würde.

Theodorus
12.09.2005, 01:48
Grausam war es. Einfach nur grausam, daß es ihm passieren mußte, dachte der Magier als er langsam an dem dicken Tau emporgezogen wurde. Wie ein Fisch an der Angel, zumindest fühlte er sich von seinem Gott so behandelt und patschnass hatte er ihn auf diesem Deck verlassen, während so viele Blicke ihn eingehend musterten. Wo war der Glanz vergangener Jahre geblieben? Jedesmal, wenn er in eine Stadt oder ein Dorf kam hatte er huldvolle, ja beinahe liebliche Blicke geerntet. Allein aufgrund seiner Robe, die ihn als Mitglied dieser mächtigen Vereinigung auszeichnete, war er immer und überall angesehen gewesen. Vielleicht war es ja auch nur, weil er in diesem Dilemma einfach nur einen lächerlichen Eindruck gemacht hatte, obwohl er sich einzelne, finstere Blicke nicht erklären konnte. Er straffte sich, nachdem er eingesehen hatte, daß es keinen Zweck hatte die prunkvolle Robe auszuwringen, zumal dies eh keine Arbeit für einen Magier seines Standes war und wollte wenigstens einen kleinen Rest seiner Würde behalten in dem er sich zumindest würdig vorstellen wollte.

"Mein Name lautet Theodorus (http://igor.move2it.de/Music/Theodorus' Theme) und ich danke Euch, daß ihr mich aus der Not gerettet habt..." Sein Blick ging einmal durch die Runde und es fiel ihm direkt ein seltsamer Mann auf, der einen großen schwarzen Fleck im Gesicht trug oder war das etwa...? Tatsächlich, eine Tätowierung im Gesicht. Und eine wunderschöne Frau hatte neben diesem Mann gestanden, die wahrscheinlich zu ihm gehörte, die er dennoch ehrenvoll mit einem Handkuß begrüßte. Damals, als er noch ein enges Verhältnis mit dem Kloster hatte und in dessen Grenzen lebte, hatte er nie solch einen bezaubernden Anblick genießen dürfen. Als er sich umwandte erkannte er noch weitere Schönheiten, die sich allerdings bereits zum Schlaf der Gerechten gelegt hatten und er würde bei Innos' Gnade niemals auf die Idee kommen, ein solch liebliches Wesen im Schlafe aufzuwecken. Jedoch traf ihn ein großer Schock, als aus der linken Kajüte, deren Eingang sich weit links nahe der Treppe zum Oberdeck befand, eine Riesenspinne mit einem lindgrünen, seltsam aussehendem Goblin obendrauf seelenruhig vor ihm herlief. Allein die zischenden Geräusche dieses Monsters jagten ihm bereits Angst ein...und so langsam bekam er einen Eindruck mit welchen Leuten er es hier zu tun hatte, als ihm die Gewandungen erstmal richtig klar wurden. Er war hier unter Schwarzmagiern, denjenigen die sein Glauben so sehr verurteilte und dennoch lebte er noch, sie hatten ihn sogar gerettet. Sollten seine Lehren etwa zweifelhaft gewesen sein? Als er vorsichtig mit seinen magischen Strömen das Schiff durchforstete war ihm keine negative Energie aufgefallen, nur eines war sehr hervortretend...
Ein Geräusch aus dem Unterdeck welchem er sogleich auf die Spur ging und verlor abermals seinen Glauben als er die Geschehnisse dort unten wahrnahm.
Da stand doch glatt ein großer, schwarzer Goblin, der seine beiden Stachelkeulen umgekehrt in den Händen hielt und beständig mit den eisernen Griffen auf einen schweren Balken schlug und laute Befehle an die rudernde Mannschaft weitergab...und das obwohl das Schiff in gutem Wind stand. Fassungslos schloß er die Luke und nahm Platz auf einer Kiste, in der Taue gelagert wurden, die sich an der Wand zum Oberdeck befand...als ob ihnen das Rudern Spaß bereiten würde, genauso hatte es ausgesehen...wo bei Innos bin ich hier nur gelandet...? dachte er sich im Stillen und hatte gar nicht bemerkt, daß sich der Magier mit den endlos wirkenden, schwarzen, silberdurchtränkten Haaren näherte, als das Schiff wieder an Fahrt zunahm...

Luxor
12.09.2005, 04:05
Genauso hatte er es sich immer vorgestellt, mit einem großen Schiff unter vollen Segeln unterwegs zu sein...was er nicht geträumt hatte war, daß er dabei von so vielen Frauenzimmern begleitet worden wäre. Und doch hatte es ihm Freude bereitet, Ladarka die Grundbegriffe der Navigation zu erklären. Vor allem duftete ihr Haar so gut, als er hinter ihr am Steuerrad stand. Sie war eine gelehrige Schülerin, wie ihm aufgefallen war und leider war die von ihm begonnene Lehrstunde viel zu schnell vorbei, als er die kleine weiße Barke am Horizont schon wahrgenommen hatte, die auf auf das Riff der kleinen Insel aufgelaufen war...Mit majestätischem Gang lief er die kleine Treppe vom Oberdeck hinunter und musterte den eben eingetroffenen, klatschnassen Tropf, der sich zurückgezogen auf eine Kiste gesetzt hatte. Als er ihn sich gründlich angesehen hatte konnte er sich sein Lachen nicht mehr verkneifen...

"Du siehst aus als wärst Du von Innos geschickt, von Adanos in den Arsch getreten und von Beliars Schergen gerettet...mir würde das ja mehr als stinken!" gab er laut sprechend zu aller wachen Ohren von sich, ohne zu bemerken, daß sich Igor langsam näherte....

Lucilla
12.09.2005, 05:08
Lucilla blieb wachend an dem großen Steuerrad stehen, als sich Luxor auf den Weg machte um ihren Gast zu begutachten. Hier oben besaß man viel Zeit um über einen Tag nachzudenken und obwohl sie nicht permanent am Steuer gestanden hatte, gingen ihr wirre Gedanken durch den Kopf. Sie dachte an Ihr Zuhause, wie es wohl mittlerweile von Untoten überannt und ihr schönes Haus niedergerissen wurde, von der Macht, die auch sie schon lange in ihren Träumen verspürt hatte. Von hier oben hatte sie alles klar im Blick, vor allem den seichten Gang, den Igor an den Tag legte um zu dem wahrscheinlich interessanten Gespräch zu schreiten. Die Bewunderung, die sie mit diesem Mann verband äußerte sich durch eine einsame Träne, die leise fiel und niemanden glücklicherweise aufgefallen war, als sie seinen Gang und vor allem seinen Ausdruck genau beobachtet hatte. Er lief so katzengleich über das Deck, als würden seine Füße erst den Aggregatzustand des Bodens messen, bevor er einen weiteren Schritt tat, bis sie ihn schließlich nicht mehr sehen konnte.
Eine weitere Träne lief über ihr hübsches Gesicht in der Andacht, daß sie ihm nicht die ganze Wahrheit bisher erzählen konnte, da sie nicht wußte wie er darauf reagieren würde...beim letzten Mal, da sie ihm etwas offenbart hatte, war er ja einfach geflohen...und dabei war die Last so groß, die sie allein zu tragen hatte...zumindest für den Moment...

Igor Vectrex
12.09.2005, 16:55
Nachdenklich und mit ernstem Gesichtsausdruck hatte er sich langsam zu ihrem Neuzugang begeben, der gerade schon lauthals von Luxor belächelt wurde, der jedoch manierlich Platz gemacht hatte, als er den komplett in Schwarz gehüllten hinter sich vernommen hatte. Auf seinem Weg hatte er der einsam dastehenden Lucilla in die Augen geblickt, wie sie auf dem Steuerdeck gestanden war. Traurige Augen trafen auf die Seinen, ein seltsames Gefühl wallte in ihm auf, als er sie länger beobachtet hatte. Etwas Unheilvolles umgab dieses Mädchen und sicher hatte sie ihm noch lang nicht alles offenbart, was ihr auf der Seele lag.
Auf jeden Fall spürte Igor den Fluss der Magie in ihr, der seinem nicht unähnlich war, doch er mußte sich nun auf Theodorus konzentrieren. Dieser saß immer noch leicht fassungslos auf einer Holzkiste und blickte gen Boden, wahrscheinlich hatten ihn die Bemerkungen Luxors so gekränkt, daß er bereits ziemlich eingeschüchtert war. Von seinen Flüchen war zumindest nichts mehr zu hören, die seine so geliebte Stille und einen wunderbaren Moment mit seiner Liebsten zunichte gemacht hatten. Es dauerte eine Weile bis der Innosler aufsah, um dem Schwarzmagier in die Augen zu sehen. Was mochte er bloß denken, als er den verachtenden Blick Igors erspähte? Schließlich konnte ein Individuum wie er nichts für die vergangenen Taten einiger Magier des Feuers, die er sicher nicht mal kannte. Doch für den Beliarjünger machte dies keinen Unterschied. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, wie er ihn mit seinen harten und kalten Blicken scheinbar zu durchleuchten schien, bevor er schließlich ein Wort an den Verblendeten richtete...

"Komme einem meiner Mannschaft zu nahe oder krümme ihm auch nur ein Haar....Du bist innerhalb von zwei Sekunden bei meinem Herrn und Meister...!" sprach Igor so abfällig und verachtend, wie er es lange nicht mehr getan hatte. Selbst Luxor machte aufgrund der Gewalt die in den Worten gelegen hatte einen kleinen Schritt zur Seite. Es war unverkennbar zu vernehmen, daß der Schwarzmagier einen unwahrscheinlich großen Hass gegen Innosgeweihte hegte. Dementsprechend aufmerksam wurde der Weißbärtige als er ihn selbst ansprach, jedoch in wesentlich freundlicherem Ton.

"Dies ist die Südspitze Khorinis' nicht wahr?" fragte Igor neugierig, während er mit einer Hand auf das Land wies, das sich vor ihnen befand.
"Das hast Du gut erkannt...!" erwiderte Luxor schnell.
"Kann ich mir dein Fernrohr kurz ausborgen...?"
"Sicher...hier...!" sprach Luxor verwundert. Was wollte er nur damit anstellen?
Igor begab sich an die Reling, an der er bis vor kurzem noch mit seinem Herz gestanden hatte und blickte durch dieses Wunderwerk der Technik. Es dauerte auch nicht lange, bis er das gefunden hatte, was er hier vermutete.
Er kehrte zu Luxor und dem Feuermagier zurück und wies auf eine Stelle an dem weißen Sandstrand...

"Wir werden dort anlegen, bekommst Du das hin? fragte er erneut den alten Mann. "Sicher, aber warum....?"
"Später, ich muß dort etwas erledigen..." fuhr er ihm durchs Wort.
"Du wirst mit von Bord gehen...!" befahl er Theodorus, der daraufhin nur nickend sein Einverständnis gab. "Genauso, wie der Magier mit den feuerroten Haaren hinter mir...!" fügte er noch hinzu. Dann wandte er sich ab und wartete bis Luxor das Schiff an die geplante Stelle manövrierte. In der Zwischenzeit gab er Todin irgendwie zu verstehen, daß seine dunkle Bande im Unterdeck nicht weiter rudern mußte. Doch anscheinend gefiel es den Gesellen dort unten unter sich viel besser, als auf dem Oberdeck, so daß sie alle hocken blieben...Welch wunderbare Stille herrschte doch für einen kurzen Moment, nur der Wind erzeugte leichte Geräusche in den Segeln...

Farin
12.09.2005, 18:20
Hatte Farin eben noch leicht gegrinst, bei der nicht sehr begeisterten Reaktion des Feuermagiers, so verschlug es ihm selbst kurz danach das Grinsen wieder. Er wollte mitkommen? Zum Aussetzen von diesem Feuermagier brauchte Igor wohl keine Hilfe. Sollte es eventuell überhaupt gar nicht darum gehen den Innosgläubigen los zu werden?
Was wollten sie an der Südspitze Khorinis? Im Moment schien Igor ja nicht wirklich über sein Ziel reden zu wollen. Vielleicht um den Feuermagier nicht zu verschrecken, sodass dieser nachher noch die Flucht über die Reling antrat?
"Später, ich muss dort etwas erledigen..." war nun wirklich nicht sehr informativ. Aber Farin hatte ja auch noch gar nicht gefragt. Igor jedenfalls war zu diesem Grünfell gegangen. Sollten die etwa auch mit? Doch nachdem er Wortfetzen, die der Wind zu ihm herübergetragen hatte verstanden hatte, wusste er, dass dem nicht so war.
Er stand auf, und ging zu der Hängematte, in der er die nacht verbracht hatte zurück. Sein Schwert lag darunter. Man wusste ja nie, was passieren konnte, also nahm er es mit. Und man wusste es erst recht nicht, wenn man noch nicht einmal wusste, wohin man denn eigentlich ging. Mal abgesehen davon, dass es an der Südspitze Khorinis war, und sie scheinbar aufs Land gingen wusste Farin ja nichts. Er würde Igor bei Gelegenheit mal Fragen, nahm er sich vor, und verließ die Kajüte wieder. Vorher hatte er sich noch einen kleinen Happen zu Essen gegönnt. Jetzt konnte es los gehen.
Als Farin nach oben kam sah er, dass die Segel eingeholt worden waren. Er hörte die Kette des Ankers, wie sie durch ein kleines rundes, mit Metall beschlagenes Loch am Bug des Schiffes rasselte. Der Anker machte sich also grade auf seinen Weg zum Grund.
Da sah er Igor, wie er sich zusammen mit Luxor an einem der zwei Beiboote zu Schaffen machte. Farin beeilte sich, doch noch bevor er richtig losgegangen war, ließen sie das Beiboot schon herab ins Wasser.
Kurz darauf schon saßen Igor, Theodorus und Farin im Beiboot. Der Innosler und Farin ruderten, und Igor sagte ihnen, wo sie an Land gehen wollten, und wohin sie Rudern sollten. Farin wunderte sich, warum er den Feuermagier nicht alleine Rudern ließ. Vielleicht weil ihm das Bild, des fast untergegangenen Theodorus noch allzu gut im Kopf war, wie er da alleine in seinem absaufenden Kahn stand. Nein das wollten der Schwarzmagier nicht grade selbst miterleben.

Schließlich hatten sie den Strand fast erreicht. Theodorus und Farin versuchte noch einmal mehr Geschwindigkeit aufzubauen, um gleich am Strand zu bleiben. Doch es klappte nicht, und der Sog einer kleinen Welle zog sie wieder mit. Etwas hinaus. Nasse Füße bekommen wollten sie alle drei nicht. Und da Farin keine bessere Möglichkeit sah, beschwor er ein Skelett neben dem Boot im seichten, etwas weniger als knietiefen Wasser, und befahl ihm das Boot zum Strand zu ziehen. Was auch ganz gut gelang, bis das Boot eigentlich schon am Strand war. Das Skelett hatte sich, wie auch immer es das geschafft hatte, das Boot auf einen Fuß gezogen, und dieser war abgebrochen. Jetzt, wo es grade mit diesem Bein auftreten wollte, fehlte der Fuß, denn der war noch unter dem kleinen Beiboot, und das Skelett fiel um. Igor war allerdings schon herausgesprungen, und vollendete die Arbeit des Skelettes trockenen Fußes. Sie zogen das Boot zusammen so weit an den Strand, dass das Wasser es nicht wieder mit aufs Meer ziehen konnte.

Schließlich gingen die drei Männer los. Igor schien genau zu wissen, wohin es ging. Nur die anderen beiden waren dazu verdammt Igor zu folgen, ohne zu wissen, wohin.
"Wo gehen wir eigentlich hin? Ich meine wir sind doch sicher nicht zum Spaß hier. "
Meinte Farin nachdem sie sich ein paar Schritte vom Strand entfernt hatten.
Igor nickte nur nach vorne, und meinte
"Er nennt sich 'Palast der Winde'. Ich hoffe dort etwas zu finden, dass uns später helfen wird."
Das war ja schon einmal mehr als auf dem Schiff. Farin sah nach vorne, und wusste, warum dieses Bauwerk Palast hieß. Es war riesig. Vorne waren Säulen über die komplette Höhe des Gebäudes zusehen. Eine Treppe, die wiederum die ganze Breite des Bauwerks einnahm, führte kurz hinter den Säulen nach oben. Und dort gab es einen, von weiten im Vergleich zum Gebäude ziemlich kleinen Eingang. Da wollten sie also hin. Er stand zwar bestimmt einige hundert Fuß vom Strand entfernt, aber trotzdem wunderte sich Farin, warum er dieses Bauwerk nicht vorher gesehen hatte. Gewiss verwehrten einige Bäume die Sicht, aber eigentlich hätte es nach Farins Einschätzung hoch genug sein müssen.
Der mit Muscheln und kleinen Steinen übersäte Sandstrand war nun einer Art Pfad gewichen, der sich zwischen Büschen und Bäumen hindurchschlängelte. Er hatte allerdings ein klares Ziel. Den Palast der Winde.

Theodorus
12.09.2005, 19:22
Wenn es denn sein mußte, was hatte er schon für eine Wahl außer nicht mitzugehen. Obwohl er sich fragte, warum er mit so hasserfüllten Blicken von dem Magier beharkt wurde. Was hatte er ihm denn getan? Genauso, wie ihm der befehlende Tonfall nicht wirklich passte, aber er hatte schnell verstanden, daß er selbst sicher am kürzeren Hebel sitzen würde. Außerdem tat ihm die Abwechslung sicher gut, er mochte nämlich die freie Natur um sich...allerdings hatte er nicht damit gerechnet hier draußen ein so prunkvolles Bauwerk bestaunen zu können, in welches der Magier so schnell eindrang, der ihn vor einigen Minuten noch so bitterböse angesehen hatte. Wortlos folgte er einfach den beiden Schwarzgewandeten bis sie alle im Schlund dieses Monumentals verschwunden waren. Gar leise bekam er die Warnung des Magiers noch mit, daß sie ihm ja genau folgen sollten und nicht in die Rillen des am Boden befindlichen Bildes treten sollten, was ihm natürlich direkt passierte. Die Rillen, die er aktiviert hatte leuchteten in einem seltsamen Orange auf und kurz darauf wurde er von einem sehr heftigen Windstoß umgeworfen. "Was habe ich gerade eben gesagt...nicht zwischen die Rillen treten...!" ertönte es laut vor ihm und er konnte nur noch das Kopfschütteln betrachten, daß Igor verständnislos von sich gab. Er hatte es ja eingesehen und machte es nun ihren Anführern gleich, obwohl er sich ein wenig lächerlich dabei vorkam, seinen Robensaum anzuheben und genau auf seine Füße zu achten. Als sie jedoch im Raum dahinter ankamen nahm ein seltsam fliegender Klops mit vielen Augen seine ganze Aufmerksamkeit in Beschlag...

Igor Vectrex
12.09.2005, 19:54
Wutverdrossen beäugte Igor das fliegende Etwas vor ihnen...es war einer der Betrachter, der davon verschont wurde in Beliars Reich einzugehen, als er zum ersten Mal hier eingedrungen war und sich mit dem Count in eine gnadenvernachlässigbare Schlacht geworfen hatte. Wie vermißte er doch die Zeit, als er mit seiner damaligen Lehrmeisterin noch hier unterwegs war. Sie war zwar nur ein Mädchen geringen Alters gewesen, dennoch trieb es Feuchtigkeit in seine Augen, als er diesen Ort begangen hatte, an dem er sie zuletzt erblickt hatte. "Hört gut zu...!" wandte sich Igor an die beiden Magier..."Ihr müßt auf das große Auge zielen, laßt Euch von den vielen kleinen nicht beeindrucken, die dieses Monster besitzt...lediglich ein Blick aus dem großen Auge ist lähmend...ich werde den Koloss ablenken und Euch ein Zeichen für den Angriff geben...alles klar soweit?" fragte Igor in die kleine Runde und erntete nur beständiges Nicken. Er lief schnell voraus, zog einen Radschlag, kam rücklings auf und vollzog mehrere Flic-Flac, die das Monster nicht so schnell fokussieren konnte. Irgendwann hatte der Schwung ausgereicht um einen dreifachen Rückwärtssalto zu riskieren, was der hohe Schwarzmagier auch tat...mitten im Flug brüllte er "...JEETZT...!" und sandte selber eine Schattenflamme aus, die er auf das große Auge des Betrachters richtete...

Farin
12.09.2005, 20:44
Gut das Theodorus zwischen die Rillen getreten war, und nicht Farin. Denn auch beim Schwarzmagier war es zuerst recht knapp geworden. Er hatte Igors Warnung zwar gehört, hatte sich aber gedacht: "Was soll schon groß passieren."
Danach, als er es gesehen hatte, nahm er diesen Hinweis wesentlich ernster. Denn er wollte nicht auch ähnlich umgeworfen werden, wie Theodorus. Das hatte nämlich recht schmerzhaft ausgesehen, wie der Feuermagier hinter ihm da plötzlich umgeworfen worden war. Jetzt war Farin wenigstens klar, warum dieses Ding Palast der Winde hieß.
Das was im Raum dahinter zu sehen war, bewegte sich in luftiger Höhe. Es war irgendein schwebendes Monster, das sehr viele Augen hatte. Wenn man es so ansah, dachte man nicht, dass es wirklich gefährlich war. Höchstens vielleicht, wenn es sich auf jemanden fallen ließ.
Doch nach Igors Ausführungen dachte er schon anders über dieses fliegende Ding da oben. Was machte es hier, und wozu war es da? Eigentlich Fragen, die Farin bewegten, aber er sollte es zuerst einmal aus der Luft holen. Zusammen mit dem Feuermagier neben ihm.
Erstaunt war Farin über Igors nahezu akrobatische Fähigkeiten, die er hier an den Tag legte. Zum einen war er erstaunt, das dieser das konnte, und zum anderen, dass man so was auch noch in einer Robe vollführen konnte, dabei noch anderen Befehle zurufen und dann noch selber Schattenflammen auf ein Ziel werfen konnte. Alles während eines dreifachen Rückwärtssaltos. Er war sogar so erstaunt, dass er beinahe vergessen hätte, selber seine Schattenflammen auf das Ziel zu werfen. Erst der erste Feuerball, den Theodorus auf das große Auge des Monsters warf riss ihn aus seinem Erstaunen, und er fing auch an diese Kreatur anzugreifen. Schon kurz danach war die Luft erfüllt, von Flammen, mal hell, mal dunkel, die den Raum durchquerten, und ihr Ziel trafen. Nur leider trafen viele nicht ganz so genau.
Bei Farin kam wahrscheinlich noch hinzu, dass er eigentlich noch gar nicht auf Bewegte ziele geworfen hatte. Immer nur auf eine Steinzielscheibe im Innenhof des Kastells. Doch schließlich trafen sie das große Auge. Wer genau es war konnten sie nachher nicht mehr sagen. Doch dieses Monster, dieser Betrachter, war getroffen, und Igor, der dieses Ding wohl schon gekannt hatte, sah zufrieden aus, als es schließlich mit einem komischen Geräusch auf dem Boden landete.
Igor, der auf der anderen Seite der Kreatur war, bedeutete ihnen zu ihm zu kommen. Und Farin sah auch schon warum. Dieser Raum war nicht das Ziel ihres kleinen Ausfluges gewesen. Es ging noch weiter. Dahinter war ein weiterer Raum zu sehen. Im ersten Moment fielen nur zwei riesige, monströse Rundtreppen auf. Eine rechts, und eine links. Beide führten zu einer Art erhobener Plattform. Igor allerdings schien keineswegs erschlagen vom Anblick dieser monströsen Treppen, wie Farin es war. Nein er ging gradewegs weiter auf sie zu. Ging hoch. Und Farin sah, dass Igor kaum war er auf der Plattform, zu der die beiden Treppen hoch führten, angekommen, sich bückte. Mit krummem Rücken langsam vorwärts ging. Als wäre er auf der Suche nach etwas. Nach Spuren, oder nach einen versteckten Schalter, oder nach etwas anderem, was ihnen helfen sollte. Denn deswegen waren sie ja hier. Sie wollten etwas finden, was ihnen später helfen konnte. Aber was wollten sie finden, was so klein war, und was da auf der Plattform lag?
Immer noch stand Farin einfach nur da. Sollte er Igor helfen? Er wusste ja nicht einmal nach was der andere Schwarzmagier suchte. Auch Theodorus schien ähnlich zu denken, und stand neben Farin.

Igor Vectrex
12.09.2005, 22:10
Genau hier war es gewesen...der Ort, an dem sich die letzte Schlacht zugetragen hatte. Wenn man genau hinsah, konnte man auch noch Blutspuren der vielen Grigori erkennen, die hier den Tod gefunden hatten. Seltsamerweise waren keine Knochen zu sehen, die aber sicherlich von wilden Tieren verschleppt wurden, als sich noch Fleisch daran befunden haben muß. Aus irgendeinem Grund war er traurig darüber, nicht einen Anhaltspunkt zu finden, was denn wohl mit seiner Lehrmeisterin Jibril nach ihrem Abschied geschehen sein mußte, aber deswegen war er nicht hier. Nicht um nach irgendwelchen kalten Spuren zu suchen, nein, er hatte etwas anderes im Auge welches sich nur auf dem Boden dieses ehemaligen Schlachtfeldes befinden konnte. Nach ein wenig akribischer Suche wurde er auch schon fündig, sicherlich, es waren nur ein paar wenige Splitter dieses reinen schwarzen Metalls, daß Igor seinerzeit selber aus der Rüstung des gefallenen Cherubim mit seiner Mondenklinge geschlagen hatte, aber sie würden schon ausreichen...zumindest für das war er geplant hatte. Schnell hatte er sie eingesammelt und freute sich über einen besonderen Fund...das komplette Schulterteil aus dem gleichem Material, daß sich Arzium nannte...damit hätte er beinahe eine kleine Armee ausstatten können, aber wer wußte schon, was sie noch ereilen würde. In der Ecke an einer Mauer fand er allerdings auch einige Überreste des weißen Liziumamuletts, daß ihm der Count überreicht hatte, in der Hoffnung es würde seine Kampfstärke erhöhen und er wäre fähiger mit seinem Schwert umzugehen. Welche genaue Wirkung es auf den Magier ausgeübt hatte konnte sich damals Count Vashriel selber nicht erklären, aber es hatte seinen Dienst gut verrichtet. Auch dieses unscheinbare Stück äußerst seltenen Metalls hatte der hohe Schwarzmagier schnell eingesteckt, sich noch einmal umgedreht und einen tiefen Seufzer abgelassen..."Werde ich Euch jemals wiedersehen...teure Jibril...?" hatte er so leise geflüstert, daß es Farin und Theodorus sicher nicht mitbekamen. "Also schön..." rief er mit der vertrauten Strenge..."wir kehren zum Schiff zurück...es hat eh schon länger gedauert, als ich angenommen habe...!" Auf dem Rückweg hatte zum Glück keiner bemerkt, wie Igor einige Tränen vergossen hatte...die Rückkehr an diesen Ort des traurigen Abschieds war wohl doch ein wenig zu viel für ihn gewesen...

Serena
13.09.2005, 00:37
Schon eine Ewigkeit mussten die drei Männer unterwegs sein. Dass ein Feuermagier freiwillig einfach so mit zwei Dienern Beliars loszog, war schon seltsam genug, doch nun ließen sie sich auch noch reichlich Zeit. Serena hatte ein ganz schlechtes Gefühl dabei, nicht nur wegen ihnen, sondern weil die Goblins scheinbar auch langsam unruhiger wurden. Slebst das Reittier ihres Anführers, diese Riesenspinne, zuckte mit ihren haarigen Beinen, sodass eines dieser schwarzen kleinen Wesen auch noch ausweichen musste. Lag wohl nicht in ihrer Natur, solange an einem Ort rumzuhocken.

Doch gerade, als sie sich langsam Sorgen über diese Unholde zu machen begann, kamen endlich ihre kleinen 'Ausreisser' zurück. Igor schien schwer mitgenommen zu sein, vielleicht von der wieten Strecke die sie zurück gelegt haben mussten, doch eigentlich war das für ihn gar nicht typisch. So athletisch wie er sich immer bewegte, konnte ihn normalerweise nie etwas zu Leibe rücken und die Tatsache, dass sowohl Farin als auch dieser Feuermagier noch recht fit aussahen, machte die Sache auch nicht klarer. Jedenfalls schienen sie wieder aufzubrechen, Luxor wieß die anderen an die Segel zu hissen, während er selbst ans Steuer ging.

Serena hatte sich bisher zurück gehalten, doch nun setzte sich Igor zu ihr auf die Bank, lehnte sich an sie. Erst jetzt, als er so dicht an ihrer Seite saß und das Licht des Mondes ihm ins gesicht schien, konnte sie sehen, wie die Haut unter seinen Augen glitzerte. Er war gar nicht müde oder erschöpft, nein er war traurig! Was konnte nur vorgefallen sein, dass es ihn so getroffen hatte? Noch nie zuvor hatte sie ihn weinen sehen und auch jetzt versuchte er es sich nicht anmerken zu lassen. Sie unterließ es, ihn darauf anzusprechen. Bestimmt würde er sich selbst an sie wenden, wenn er soweit war. Stattdessen legte sie nur ihren Arm um seinen Rücken und er legte seinen Kopf an ihre Brust. Beide wussten, dass dies eine Geste der Tröstung war, doch keiner sprach das Thema an, als sich das Schiff langsam in Bewegung setzte.

Mit ihrem Liebsten an ihrem Körper, sah sie sich dennoch weiter an Deck um. Dieses grüne pelzknäuel schien noch unruhiger als zuvor zu sein und gab irgendwelche queickenden Geräusche von sich, wohl Befehle an diese schwarzen Kerlchen, aber verstehen konnte sie ihn nicht. Mit etwas Pech könnte er ihnen auch sagen, dass sie sich auf einen Angriff vorbereiten sollten, doch bisher hatten sie sich brav verhalten, also versuchte sie wenigstens einmal Vertrauen zu ihnen zu haben.

Doch da wuseltzen sie bereits los und verteilten sich auf dem ganzen Schiff, zu gleichem Teil an Backbord und Stuerbord. Dann gab der Anführer noch ein paar Laute von sich, worauf sich diese kleinen Kerlchen doch tatsächlich an die Ruder setzten, während ein paar andere eine Trommel herbeischleppten. Schon begann einer von ihnen mit seinen Keulen auf den Trommeln herumzuschlagen und gab damit einen Rythmus für die Ruderer vor, die sich sogar wirklich daran zu halten schienen. Eigenartig, so viel Koordination hatte sie von diesen Unholden gar nicht erwartet. Und auch wenn eine recht steife Brise bließ, und das Schiff keine üble Fahrt gemacht hatte, konnte man doch deutlich spüren, wie das Schiff noch schneller das Meer durchkreuzte. Auch wenn sie vielleicht klein und schwach waren, durch ihre schiere Anzahl glichen sie das mehr als aus und gaben mit jedem Zug dem Schiff einen ordentlichen Schwung.

Hinter sich konnte man sogar Luxor hören, der mehr als erfreut darüber war und so konnte Serena doch tatsächlich wieder lächeln. Nicht wegen Luxor, sondern weil sie sich doch tatsächlich hätte schwören können, dass Igor ebenso wieder etwas fröhlicher aussah.

Zeraphin
13.09.2005, 01:31
Aufsprühende Tröpfchen von Meerwasser waren es nun, die Zeraphins Gesicht mit ihrer Feuchtigkeit benetzten und unweigerlich den Geschmack des Salzes auf ihren Lippen hinterließen. Wie der nasskalte Dunst des Nebels, der sie heute den ganzen Tag gefangen gehalten hatte, für den Stillstand und die unklare Sicht - die völlige Ahnungslosigkeit der an Bord verbliebenden - bezeichnend gewesen war, ebenso deutlich schienen die belebenden Spritzer des schäumenden Ozeans den Aufbruch zu untermalen.
Die Feuchtigkeit begleitete diesen Tag wie nichts anderes und obwohl sie eine gewisse klamme Kälte mit sich brachte, gab es für die junge Frau in diesem Moment nichts Schöneres, als den frischen Wind hier draußen an Deck in ihren Haaren, welche sich durch eben jene Nässe mehr denn je zu Locken gekringelt hatten, zu spüren.
Es war nach diesem Tag des langweiligen Wartens, der Ungewissheit und der Zweifel das Gefühl von Freiheit, das Gefühl von Leben, welches ihr hier - mutterseelen allein an der Reling - ein ehrliches Lächeln aufs Gesicht zauberte und ihre Augen, in deren Grün verfremdet sich das Meer spiegelte, glänzen ließ. Wie sehr hatten sie doch Bedenken geplagt, Sorgen ihr den Kopf beschwert und düstere Gedanken ihren Blick verfinstert - heute, an diesem Tag, da sie nichts anderes tun konnte, als abzuwarten und zu hoffen.

Schon bei Sonnenaufgang hatte es Zeraphin gewundert, dass sie weitergefahren waren, doch sie hatte Igor vertraut, der beim Blick auf das Land erkannt hatte, dass er sein Ziel noch nicht erreicht hatte. So waren sie dann weitergefahren, die meisten von ihnen unwissend wohin. Erst gegen Abend hatte der Auserkorene dann endlich sein Ziel für erreicht erklärt und hatte ohne den anderen auch nur einen Hinweis über sein Vorhaben zu geben mit den anderen beiden Magiern das Schiff verlassen.

Nun, da sie wieder angekommen waren, hatte das Kreisen der Gedanken in dem Schädel des jungen Mädchens endlich ein Ende gefunden und wenn auch noch immer unwissend, fühlte sie sich durch die Tatsache der Wiederkehr allein sicher und es drängte sie kaum noch, zu erfahren, was die drei denn getan hatten. Dennoch erschien es ihr das natürlichste den Feuermagier Theodorus zu fragen, als dieser sich leise - wohl um die verträumt schauende Zeraphin nicht zu stören - der Reling näherte und ebenfalls sein Gesicht in den Fahrtwind streckte.

"Ich habe mich sehr gefreut, euch drei wohlauf wiederzusehen." Dass es sie am wenigsten gestört hätte, wenn dem Innosler etwas wiederfahren wäre, brauchte sie ja nicht zu erwähnen. Ebenso wenig wie, dass sie lieber Igor nach dem Grund ihrer Expedition und nicht diesen fremden Feuermagier gefragt hätte, brauchte er nicht zu wissen. "Doch frage ich mich, weshalb ihr überhaupt das Schiff verlassen habt?" Ohne ihn anzusehen sprach sie vor sich hin, gerade laut genug, dass ihre Worte nicht vom Brausen der See übertönt wurden.

"Nun, ich bin mir nicht ganz sicher", antwortete der Verblendete offensichtlich erstaunt angesprochen worden zu sein, langsam, was wohl seinen Rang und seine Würde unterschreichen sollte, "doch ich glaube, Igor - so heißt er doch, euer Anführer? - hat etwas gesucht und dieses auch gefunden."
Wieso nur mussten Menschen, die sich für gescheit hielten, immer so reden? War es ihnen nicht möglich gleich konkret zu werden? Mussten sie wirklich durch bedächtig gewählte Worte in langen Einleitungen, die Wichtigkeit ihrer Erlebnisse und somit die eigene betonen? Etwas gestört in ihrer inneren Ruhe durch diese schwammige Aussage verzog Zeraphin kritisch die Stirn, so dass sie das Salz, welches mitlerweile eine dünne Kruste auf ihrer blassen Haut gebildet hatte, spüren konnte. "Erzählt mir mehr", sagte sie nach einer Weile der Verärgerung und erhoffte sich diesmal bessere Auskunft.
"Nun, er sprach von einem "Palast des Windes", den wir aufsuchen sollten", lang und breit beschrieb der Magier den architektonischen Aufbau dieses seinen Berichten zufolge pompösen Bauwerks und seine darin vollbrachten Heldentaten. Etwas ungläubig, doch mit nicht zu argen Zweifeln lauschte die junge Frau, die sich abermals wie ein kleines Kind vorkam, gespannt dem Älteren. "Schließlich habe ich es getroffen und getötet", vollendete dieser seinen Bericht und kam nun endlich dazu, zu erwähnen, dass Igor wohl offensichtlich kleine Artefakte, Ringe, Schmuck oder Ähnliches gesucht habe. Auch, dass jener den Ort bereits kannte und er auf den Magier keine allzu positive Wirkung hatte, erzählte er Zeraphin.

"Ich danke euch, für eure spannende Ausführing", schloss die Dunkelhaarige schließlich die kurze Unterhaltung. Diesen Moment der Nacht wollte sie allein genießen. "Ich stehe euch immer gern für Auskünfte, sofern ich sie denn selbst geben kann, zur Verfügung, junge Dame! Schließlich stehe ich tief in euer aller Schuld", ergänzte er und machte eine Geste, die wohl eine Verbeugung darstellen sollte. So leicht ausgeführt wie diese, war es allerdings schwer auszumachen.
"Ich bin mir sicher, es war kein Fehler euch zu helfen", erwiderte Zeraphin freundlich und schenkte dem Verehrer Innos' einen kurzen aufmerksamen Blick, sogar ein Lächeln. Dieser nickte bedächtig und zufrieden, drehte sich dann unerwartet um und Schritt von dannen. Anscheinend musste er seiner selbst gewählten und gewollten Außenwirkung von einem ehrerbötigen und geheimsnisvollen Magier gerecht werden. Auch um seinen Stand zu verdeutlichen war das würdevolle Davonschreiten bestens geeignet. Zeraphin musste etwas lachen bei dem letzten Gedanken. Wie merkwürdig die Menschen doch waren. Allerdings kümmerte sie diese jetzt recht wenig. Die Hände immernoch an dem nassen glatten Holz der Reling, der einzige feste Halt, ließ sie ihre Gedanken in weite Ferne schweifen, träumte sich fort zu den Wiesen und Wäldern, Seeen und Flüssen ihrer Heimat.

Ladarka
13.09.2005, 13:41
Von dem erhöhten Heck aus hatte man einen guten Überblick auf das Deck und damit auch über die Passagiere: Zeraphin und dieser Feuermagier, die kurz beieinander gestanden hatten und jetzt wieder ihre eigenen Wege gingen, Farin vorn am Bug und Serena und Igor, die schon eine ganze Weile in der Nähe des Mastes eng umschlungen standen, fast bewegungslos. Das Mädchen Arcia, das sich von Beginn an immer mehr zurück gezogen hatte, schien in einer der Kabinen zu sein, die direkt unter dem Steuerstand waren. Luxor stand inzwischen wieder am Steuer, Lucilla blieb in seiner Nähe, Ladarka stand etwas seitlich auf dem Steuerstand und beobachtete.
Sie waren schon eine seltsame Truppe, dachte Ladarka. Ein Haufen Einzelgänger, die nur eines gemeinsam hatten: dass sie Igor folgten. Er war der Dreh- und Angelpunkt dieser Expedition. Selbst Luxor und Lucilla, die beiden einzigen, die wussten, wohin die Reise ging, wären ohne ihn nicht auf diesem Schiff. Sogar just in diesem Moment konnte Lucilla nicht die Augen von dem Paar am Mast nehmen.
Ladarka schlenderte zu ihr herüber, ihr Blick folgte dem Lucillas. „Seltsam, nicht wahr? Die beiden und du und Luxor sind die Einzigen, die zusammen zu gehören scheinen in dieser Gruppe.“ Lucilla war kurz erstarrt; hatte sie sich erschrocken, als sie angesprochen wurde, fühlte sie sich ertappt oder war es das Gesagte selbst, was sie getroffen hatte? Das vermochte Ladarka nicht zu sagen.
Doch schnell hatte Lucilla sich wieder gefangen, löste endlich den Blick von Serena und Igor und sah Ladarka mit dem Aufblitzen eines kleinen müden Lächelns kurz an, um dann in Richtung des voraus liegenden Horizonts zu sehen. „Sieht fast so aus, ja...“
Ladarka hatte das Gefühl, dass in diesen wenigen Worten viel Ungesagtes mitschwang. „Keine Ahnung, was uns auf dieser Reise noch erwarten wird. Ich hoffe, dass im Fall der Not das wenige, was uns verbindet, ausreichen wird, um zu bestehen“.
„Das hoffe ich auch“ sagte Lucilla. Und, nach einer kurzen Pause: „Wir werden es bald wissen. Wir sind fast da“.
Nachdem sie nach der Rückkehr des Außentrupps den Anker gelichtet hatten, waren sie eine Zeitlang der Küstenlinie gefolgt, das Ufer immer in Sichtweite. Irgendwann hatte ihr Kurs sie dann vom Land weg geführt und sie hatten wieder offenes Meer befahren. Nun war erneut Land vor ihnen, auf das Lucilla deutete. Noch war es so fern, dass sich nur ein heller Saum aus Strand und etwas dunkleres Land dahinter ausmachen ließ. Bewaldete Hügel vielleicht?
Nun, da ihr Ziel vor ihren Augen lag, konnte Ladarka den Blick nicht davon wenden, gefesselt von Neugier und ein bisschen Furcht vor dem Ungewissen, was da vielleicht auf sie zukam.

Luxor
13.09.2005, 15:22
Bisher gefiel ihm die Reise (http://igor.move2it.de/Music/Luxors Theme) mit seinem Schiff sehr gut. Es herrschte beständiges, gutes Wetter, das Schiff lag gut im Wind und eigentlich dachte der alte Bootsmann an nichts Unheilvolles, als er für einen Moment vom Steuer ging und mit seinem Fernrohr den Horizont absuchte. Er stellte noch fest, daß sie sicherlich gegen Abend an dem Landstrich vor ihnen auflaufen würden, als ihm etwas auffiel, daß er lieber nicht gesehen hätte.

"Verdammt und zugenäht bei Innos' fetter Wampe...!!" fluchte er laut, so daß es jedem sicher nicht entgangen war und vor allem Theodorus nicht, der bei dieser Bemerkung direkt aufgesprungen war und verärgert auf das Steuerdeck hinaufblickte. "Was ist denn los, alter Mann, daß Du den Schöpfer derart beschimpfen mußt?" wollte er wissen.

"Dort, drei Orkgaleeren und sie haben uns gesehen, sie drehen schon bei und kommen auf uns zu...!" Zur Untermalung dieser unerfreulichen Nachricht wies sein Zeigefinger auf einen Punkt am Horizont an der Backbordseite. Urplötzlich war es vorbei mit der seeligen Ruhe und der dösigen Stimmung des Nachmittags, an dem fast jeder an einem schattigen Plätzchen verweilt hatte. Einen sehr besorgten Blick richtete Luxor an Lucilla, die jedoch aus irgendeinem Grund nicht allzu betroffen ausschaute...zumindest nicht so wie der Rest der Mannschaft, der gebannt an der Reling stand und irgendie nicht wahrhaben wollte, daß es eine Tatsache war.

Lucilla
13.09.2005, 16:22
Gedankenverloren hatte sie den Vormittag hier neben ihrem Mentor verbracht, es schien ihr beinahe immer unerträglicher zu werden einfach nichts zu tun, die verschlafene Stimmung der Mannschaft war mittlerweile auch auf sie übergegangen und deswegen war sie eigentlich froh, daß Ladarka sie mit ihren Worten ein wenig aus der Lethargie hervorgeholt hatte. Doch von Dösen konnte nun beim besten Willen nicht mehr die Rede sein. Die drei großen Kähne der Orks kamen schnell näher und selbst auf die Entfernung konnte man erkennen, daß auch nur eines davon die Größe ihres Schiffes um weites überstieg. Luxors ganzer Stolz hätte sicher dreimal in den Bauch eines der Kriegsschiffe gepaßt, welches dazu auch noch mit Orks nahezu überladen wirkte. Nachschubtruppen, die Richtung Khorinis zogen. Und sie wollte keineswegs am Spieß über dem Feuer enden oder noch sonst was erleben, was die Orks mit Menschenmädchen gerne treiben würden. Sie nahm etwas Abstand zur Reling und zog die überraschte Ladarka sanft ein wenig zur Seite und konzentrierte sich. Langsam erhob sie ihre gestreckten Arme bis über den Kopf wie zu einer größen Beschwörung und entließ mit flatternden Augenlidern die schreckliche Kraft ihrer innenwohnenden Magie. Zuerst schien sich leichter Nebel um das Schiff zu legen, der nun jedoch auch nichts mehr gebracht hätte um in Schleichfahrttaktik entkommen zu können, da die Orks bereits viel zu nahe gekommen waren. Sie spürte die Blicke der Gefährten, die langsam aber sicher Abstand von der Reling genommen hatten und sie seltsam anblickten, als wolle man sagen: "Was passiert denn jetzt?" Und als das letzte imaginäre Wort in den Köpfen gesprochen wurde, ließ ein leichtes Beben das gesamte Schiff erzittern...mit einem lauten Kreischen, das direkt aus der Hölle zu kommen schien erhob sich eine gigantisch wirkende Seeschlange, sprang in weitem Bogen über das Schiff in Richtung der Angreifer und versank wieder im Meer, nur um kurz vor den Orkgaleeren wieder aus dem Wasser zu springen und die Kriegschiffe dann zu umkreisen. Die Gefährten trauten ihren Augen nicht, nachdem der erste Schock für die Trommelfelle vorüber gezogen war.

"Keine Angst, das Monster ist nicht echt...nur eine Illusion, aber das wissen Orks ja nicht...! rief sie triumphierend von der Brücke hinunter. An dem Kampfgetümmel- und gegrunze der Grünhäute konnte man erkennen, das sie Recht behielt. Es gab ihnen die Zeit zu fliehen, bis die Orks hinter solch einen raffinierten Trick kommen würden, wären sie längst wieder am Horizont verschwunden gewesen.

Farin
13.09.2005, 16:51
Farin hatte zwar vorne am Bug gestanden, doch waren die Orkgaleeren, wenn man nicht genau darauf achtete nicht wirklich zu erkennen. Und Farin hatte einfach nur gedankenverloren aufs Wasser geblickt. Streckenweise hatte er sogar die Augen zu gehabt. Allerdings hatte er sie meiste schnell wieder geöffnet, da er befürchtete einzuschlafen, und dann über die Reling zu fallen. Ob das jemand mitbekommen hätte, oder ob es erst jemand gesehen hätte, wenn es zu spät gewesen wäre?
Doch jetzt, nachdem er, wie die anderen auch, von Luxor mit einem wunderbaren Fluch darauf aufmerksam gemacht worden waren, sah er sie. Im Gegensatz zu Theodorus störte den Schwarzmagier nicht im geringsten. Warum auch …
Mehr oder weniger deutlich, als kleine Punkte am Horizont waren die Orkgaleeren zu sehen. So weit, wie diese noch entfernt waren, war es wirklich kein Wunder, dass er die Galeeren nicht vorher erkannt hatte, obwohl er am weitesten vorne gestanden hatte.
Aber das eigentliche Problem war ja nicht, das Farin sie nicht gesehen hatte. Das Problem war, dass sie da waren. Wie sollten sie gegen drei, höchst wahrscheinlich voll besetzte Orkgaleeren ankommen?
Farin, der mittlerweile von seinem Platz ganz vorne am Bug zu den anderen gegangen war, überlegte. Vielleicht konnte man sie ja mit einem Golem versenken. Oder die Schiffe anzünden. Sie hatten schließlich einen Feuermagier an Bord.
Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er bemerkte, wie neben ihm jemand nach hinten ging, oder auch gezogen wurde. Von der Bewegung abgelenkt blickte er sich um, und sah Ladarka, die von Lucilla ein wenig zur Seite gezogen worden war. Lucilla schien sich zu konzentrieren. Was wollte sie machen? Aber auf jeden Fall schien es Farin klüger auch etwas von der Reling zurück zu treten. Langsam nahen sie alle etwas abstand zur Reling ein.
Dann ging alles Schlag auf Schlag. Das Schiff fing leicht an zu beben, ein ohrenbetäubendes Geräusch erschreckte ihn, und gleich darauf erschreckte ihn eine Schlange, die sich im Wasser auf die Orkgaleeren zu bewegte. Das leise Summen in seinen Ohren ließ nach, und er konnte Lucilla merkwürdig leise hören, wie sie ihnen erklärte, dass es eine Illusion sei, und sie nun schauen sollten, das sie hier weg kamen. Farin hatte an sich nichts dagegen, auch wenn er die Grünfelle nur allzu gern versenkt hätte. Aber die anderen konnten ja nichts von seinem persönlichen Groll auf die Orks wissen. Und wahrscheinlich war bei einer solchen Übermacht die Flucht auch das einzige Vernünftige, das sie tun konnten.
Obwohl seine Idee mit einem Feuergolem, die ihm noch gekommen war, sicherlich funktioniert hätte. Das Schiff hätte sicherlich lichterloh gebrannt. Nur wäre natürlich nicht auszuschließen gewesen, dass die Orks dann ihr Schiff rammen würden, und dass dadurch auch noch anfangen würde zu brennen. Dan hätten sie wirklich ein Problem gehabt.
Flucht war also wohl die einzigst vernünftige Entscheidung.
Die Winde waren immer noch günstig, und so brachten sie schnell viel Abstand zwischen sich und die Orks, die scheinbar immer noch nicht wirklich geschnallt hatten, dass es sich um eine Illusion handelte.
Doch diese Illusion brachte neuen Stoff für Überlegungen mit sich. Woher konnte Lucilla das? Was konnte sie noch alles, was sie den anderen noch verheimlichte? Konnte Luxor auch so etwas? Möglich war es natürlich. Aber warum hatte sie ihnen das nicht schon gesagt? Oder hatte sie es Igor vielleicht gesagt, und er hatte es nur vergessen ihnen zu sagen? Als er jedoch den anderen Schwarzmagier ansah, sah er auch in seinen Gesichtszügen eine gewisse Überraschung. Was konnte Lucilla also noch alles, was sie ihnen bisher verheimlicht hatte?

Igor Vectrex
13.09.2005, 22:39
Die Vorstellung, die er soeben miterleben durfte fand er sehr beachtlich und machte sich ein Bild davon, über welche Mächte die Magier aus der alten Zeit verfügt haben mußten. In einer Zeit, als noch wahre göttliche Kräfte in den Menschen innewohnten, bevor sie ihnen genommen wurden. Aber woher hatte Lucilla diese Kräfte und wer war sie wirklich? Sie war so unscheinbar eigentlich, wenn man von ihrem betörenden Angesicht einmal absah, Igor hoffte es bald herauszufinden. Von den Orks war schon seit einer geraumen Weile nichts mehr zu sehen, wahrscheinlich hatten sie die Jagd aufgegeben oder immer noch kämpften sie gegen ein Ungeheuer, daß nicht wirklich existierte. Der hohe Schwarzmagier fand den Gedankengang irgendwie interessant, schade nur daß man die verblüfften Gesichter der Orks nicht mehr hatte sehen können. Mittlerweile hatten sie die Küste vor Ihnen erreicht und schon jetzt konnte man einen sehr dichten Wald erkennen, der sich über die ganze Insel erstreckte. Die Goblins waren die ersten, die über Bord sprangen und an den Strand schwommen, der menschliche Besatztungsteil zog es dann doch vor, sich in eines der beiden Beiboote zu begeben, als der schwere Anker laut platschend ins Wasser fiel.

Sie waren gerade angekommen, als in der Ferne ein vertrautes Geräusch an alle Ohren drang, es war zwar vertraut aber dennoch nicht unbedingt schön zu hören, vielmehr erinnerte es an den Strom von Untoten, der ihnen in Khorinis bereits begegenet war. Aber es wurde zum Glück leiser anstatt lauter, was nur bedeuten konnte, daß sie sich entfernten. Aber die Goblins hatte es nicht davon abgehalten mit einigen erlegten Molerats zurückzukommen, die sie vor einer kleinen Höhle stapelten. Selbst Feuerholz hatten sie schon besorgt und zwei der Schwarzlinge waren schon damit beschäftigt, die toten Tiere zu häuten, zu entnehmen und die Innereien wohlweislich etwas abseits abzulegen, um die sich auch direkt gekümmmert wurde. Das laute Schmatzgeräusch der Monsterspinne war nicht zu überhören. Es war Theodorus schließlich der die Stille brach..."Kohldampf habe ich aber auch...!" sprach er und lief zu dem aufgetürmten Haufen an Holzstücken und entzündete sie mit einer kleinen magischen Flamme, einige Minuten später kehrte auch Luxor zurück mit einer Handvoll Fischen. Wahrscheinlich war es nicht verkehrt ein wenig bei Kräften zu bleiben und so aßen alle etwas davon und es war die junge Arcia, die strikt darauf achtete, daß auch ja brüderlich geteilt wurde. Möglicherweise war es eh besser, die Nacht über in dieser Höhle zu verbringen, als im Dunklen den fremden Wald zu erforschen.
Der magische Schmied schnappte sich eine Keule und einen Fisch und ging damit etwas abseits der Feuerstelle zu einem kleinen Findling setzte sich darauf und aß. Sein Blick war gen Meer gerichtet, auf dem der volle Mond, der recht tief stand, eine lange Linie zog. Er hatte einfach das Bedürfnis eine Weile mit seinen Gedanken alleine zu sein...

Lucilla
14.09.2005, 00:20
Der nachdenkliche Ausdruck in Igors Gesicht war ihr nicht entgangen und jetzt, selbst nachdem er aufgegessen hatte hielt er sich immer noch fernab der Gruppe und starrte auf das Meer, dessen leichte Gischt den feinen Sandstrand umspülte. Ihr hatte das beruhigende Rauschen auch immer sehr gut getan und in einem günstigen Augenblick stahl sie sich eifach davon und setzte sich neben ihn auf den großen Stein. Sein Blick sah müde und besorgt aus, sie beobachtete seine ruhige, tiefe Atmung und wartete ab, bis er sie mit einem sanften Blick angesehen hatte. Lucilla (http://igor.move2it.de/Music/Lucillas Theme) bestaunte das Dreigestirn auf seiner linken Gesichtshälfte und wußte nun, wie sie das Gespräch beginnen konnte.

"Wofür steht Dein Gesichtsschmuck...?" fragte sie ihn mit leiser, entspannter Stimme, von der sie wußte welche Wirkung dieser Klang hatte, aber seltsamerweise nicht bei diesem Mann. "Es ist die Dreifaltigkeit der Mächte, die in unserer Welt herrscht, sie erinnert mich immer daran, daß alles im Gleichgewicht stehen muß, denn wenn es aus dem Tritt kommt, passieren solche Sachen, in einer welcher wir uns gerade befinden..." antwortete er ebenso leise und mit ruhiger Stimme.

"Du siehst so nachdenklich aus, was ist mit Dir?" fragte Lucilla leicht besorgt.
"Ich habe tausend Fragen in meinem Kopf und weiß nicht wer sie mir beantworten könnte...!" entgegnete er gedankenverloren. "Warum ist es gerade mein Schicksal diese Bedrohung aufzuhalten...? Wer hat es so beschlossen und warum? Was wird uns noch erwarten...? Ich muß gestehen, auch wenn ich äußerlich so ruhig erscheine, ich habe Angst davor weiterzugehen, Angst davor unserem Gegner ein leichtes Opfer zu sein, daß in seine Höhle einkehrt..." Igor machte eine kurze Pause um anscheinend einen Kloß der sich in seiner Kehle gebildet hatte zu verschlucken..."aber ich möchte kein Opfer sein, genausowenig wie ich möchte daß einer unserer Gefährten zum Opfer wird...Du ein Opfer wirst!" Sein Angesicht hatte sich gewandelt in einen so sanftmütigen Blick, daß er richtig verletzbar wirkte.

Lucilla spürte nach seinen Worten die abgrundtiefe Traurigkeit, die tief in ihrem Herz geschlummert hatte und das bereits so viele Jahre lang, doch in diesem Moment wirkte sie ihr so konzentriert wie noch nie und es tat ihr so unendlich leid, daß sie nicht wenigstens eine Frage Igors beantworten konnte. Aber dafür war es einfach noch zu früh. Sie konnte ihm nichts Genaueres sagen, noch nicht. Aber sie wußte, was erst noch geschehen mußte, damit sie für ihren Kampf überhaupt gewappnet waren und bei diesem Gedanken erreichte das Maß ihrer Traurigkeit eine Grenze, wie sie es noch nie zuvor getan hatte...

"Halte mich...!" wisperte sie mit Tränen in den Augen..."Halte mich, solange es noch geht...!" und umarmte den leicht verblüfften Mann neben ihm, den sie so sehr liebte, auch wenn sie wußte daß sie ihn damit in Erklärungsnotstand vor seiner Serena brachte. Wie glücklich sie sich doch schätzen konnte, diesen Mann an ihrer Seite zu haben, dachte sie still vor sich hin, während ihre Tränen hinter Igor leise auf den Stein plitschten...

Mantus
14.09.2005, 01:41
Gar eilig flitzte ein kleiner Diener durch die endlos scheinenden Flure des mittelprächtigen Palastes, um ja früh genug vor seinem Meister zu erscheinen, hatte er schließlich noch das Privileg nicht mit zusammengenähten Ohren und verschlossenem Mund seine Arbeit verrichten zu müssen, so wie viele andere Palastsklaven hier.
Hastig verbeugte er sich tief vor dem Thron auf dem der Schrecken saß, der ihm manchmal das Blut in den Adern gefrieren ließ, war er schließlich schon über eine Woche der persönliche Nachrichtenübermittler seiner Lordschaft, wie er gerne genannt wurde. Er hatte aus vielen Ecken erfahren, daß es für Mantus' Verhältnisse eine gigantisch lange Amtszeit war.

"Meine Lordschaft, mir wurde berichtet, daß es Eindringlinge auf der Insel gibt, drei Männer und fünf Frauen, was sie hier wollen ist noch nicht bekannt...Was soll ich veranlassen...?" Viel zu viele Sekunden vergingen schon, das würde nicht gut gehen, dachte sich der Diener...

"Du tust gar nichts...außer mich zu nerven...!!" antwortete die tiefe Stimme eines Gesichtes, daß man nie sah, da er es immer tief unter der Kapuze seines edlen Mantels versteckt hielt. Mantus streckte seine Hand aus, ein gefährlich rotes Leuchten zweier Pupillen schien aus dem Schatten der Kapuze und binnen Sekunden war der Diener in die Lüfte erhoben, obwohl er den Sicherheitsabstand von wenigstens zwei Metern eingehalten hatte. Er schwebte einfach frei in der Luft...

"Wann endlich werdet Ihr lernen, mich nur zu den vereinbarten Zeiten zu stören...?" donnerte die Stimme auf den bereits arg japsenden Pechvogel.
Augenblicke später wurde er von unsichtbarer Macht mit solch einer Wucht vor die nächste Wand geschleudert, daß auch sicher jeder einzelne Knochen in dem bedauernswerten Körper mit einem gräßlichen Knackgeräusch zerbarste. "Du, da...beseitige den Unrat...und wehe, ich sehe noch etwas von dem Blutfleck dieses nichtsnutzigen Schleimers...er stand eh schon zu lange im Dienst dieser wichtigen Aufgabe...!!" Sofort machte sich der Angesprochene daran, den leblosen Körper, der so seltsam verdreht auf dem Boden lag zu entfernen und mit einem Holzeimer und Lappen zurückkehrte, um bloß so schnell wie möglich zu handeln, zumindest hatte er den Vorteil nicht seinen eigenen Unrat beseitigen zu müssen. Währenddessen war Mantus wieder in seine Gedanken vertieft.

"Soso, Eindringlinge also...mit Frauen. Lächerlich, Frauen sind doch keine Gegner für mich...außerdem wächst meine Macht von Sekunde zu Sekunde, von Stunde zu Stunde, genauso wie meine Streitmacht...sollen sie nur kommen...acht Seelen mehr, die ich aussaugen, auspressen und quetschen kann wie es mir beliebt und dadurch noch mehr Macht erhalte, damit ich endlich meinen Rachefeldzug planen und das Festland erobern kann. Denn ich, Mantus, der Schreckliche werde es sein, der dem König von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen wird um ihn von dieser Erde hinfortzufegen. Oh, Rhobar, Du wirst im Staube vor mir kriechen, bevor ich Deine Augen mit meinen eigenen Händen in Deinen dicken Schädel drücken werde..." Beim letzten Satz war Mantus aufgesprungen, hatte seine Stimme so weit erhoben, daß sie durch den gesamten Korridor schallte, während er seine rechte Faust zum Himmel reckte. Danach nahm er wieder Platz auf seinem Thron und winkte einer seiner Leibwachen neben sich, die langsam näherkam.
"Überprüfe die Insel...sicher ist sicher!" meinte er leise zu dem dunklen, geflügelten Wesen neben ihm, das sich alsdann aufmachte mit einem schrillen Schrei, der schmerzhaft in den Ohren der Diener klang, welche noch hören konnten...

http://igor.move2it.de/Images/Mantus' Wache

Ladarka
14.09.2005, 14:29
Ladarka hatte jedes Zeitgefühl verloren. Seitdem sie am Morgen aufgebrochen waren, bahnten sie sich ihren Weg durch das dichte Gehölz des Waldes. Nachdem sie nach anfänglichem Suchen keinen Pfad gefunden hatten, waren sie übereingekommen, dass sie sich dem Inselinneren auf geradem Weg nähern würden. Nun gingen Farin, Igor und Theodorus voraus und hieben mit Schwertern oder brannten mit Feuerbällen eine Schneise ins wuchernde Unterholz.
Der Boden war uneben und nun noch mit den abgeschlagenen und teilweise glimmenden Zweigen bedeckt, dass man kaum sehen konnte, wohin man trat, entsprechend langsam kam die Gruppe vorwärts. Die junge Bürgerin tapste neben Arcia her, mit der sie am Vorabend ein paar Worte gewechselt hatte. Dabei hatte Lakarka erfahren, dass Arcia eine Anhängerin des Adanos war. Da hatte Ladarka gerade noch verhindern können, dass sich ihr Gesicht bei Nennung dieses von ihr verabscheuten Gottes verächtlich verzog. Um davon abzulenken hatte sie Arcia erzählt, wie sehr sie von der Seeschlangen-Illusion Lucillas beeindruckt gewesen war. „Das möchte ich auch einmal können....“ hatte sie Arcia anvertraut. Arcia wusste daraufhin zu berichten, dass auch die Magier Adanos´ über Illusionszauber verfügten, musste nach neugieriger Nachfrage Ladarkas dann aber einräumen, dass Seeungeheuer nicht dazu gehörten und dass sie noch weit davon entfernt war, diese Zauber wirken zu können.
Während sie über einen kokelnden Ast, den Theodorus mit einem Feuerball von seinem Stamm getrennt hatte, stieg, dachte Ladarka zum wiederholten Male darüber nach, was wohl die beiden in groben braunen Stoff gewickelten Bündel enthalten mochten, die Igor zusammen mit Farin am Morgen noch vom Schiff geholt hatten. Nicht, dass sie daraus ein großes Geheimnis gemacht hätten – es hatte nur niemand danach gefragt.
Links und rechts von der Menschengruppe raschelte es in Gebüsch und Unterholz: die kleinen Goblins warteten nicht darauf, dass die großen Menschen einen Weg ins Gestrüpp schlugen, sie waren klein genug, dass sie zwischen und unter den Zweigen hindurch schlüpfen konnten. Allein die Götter wussten, was mit dabei mit den Tieren passierte, die das Pech hatten, den Weg der Goblins zu kreuzen. Das gelegentliche panische Fiepen und Quieken aus dem Unterholz endete jedenfalls immer recht abrupt. Der Goblinkönig auf seiner Reitspinne war direkt vor Ladarka und Arcia, mit seinem riesigen Reittier musste er mit dem Weg der Menschen vorlieb nehmen.
Obwohl sie immer darauf bedacht war, Abstand zu diesem Riesenvieh zu halten, wäre Ladarka fast in die Spinne hinein gespoltert, als die Expedition plötzlich stoppte. Direkt vor ihnen war eine Art steile Böschung, die die drei Männer vorn gerade frei legten. Obwohl mal gerade eine Mannlänge hoch, war sie sehr steil und es dementsprechend schwierig, ihren Kamm zu erklettern. Doch da oben war etwas, daran konnte es nach den erstaunten Gesichtern ihrer Vorhut keinen Zweifel geben.
Für die Spinne war die Böschung kein ernstzunehmendes Hindernis, alle anderen waren für die helfenden und ziehenden Hände von Igor, Farin und Theodorus dankbar. Nachdem eine starke Hand Ladarka auf den Kamm der Böschung gehievt hatte, war sie bass erstaunt: sie standen auf einer Strasse, wie man sie eher in der Stadt als hier mitten in der Wildnis vermutet hätte, eben und mit sauber aneinander gefügten Pflastersteinen. Ein ziemlich ...beängstigender Anblick, war an dem hier betriebenen Aufwand doch abzulesen, wie groß die Macht doch war, gegen die anzutreten sie hier waren. Bis vor kurzen war diese Strasse sicher lange nicht genutzt worden, an den Seiten wiegten sich lange Grashalme, deren Samen sich irgendwann einmal zwischen die Steine verirrt hatte. In der Mitte jedoch war dieses Gras geknickt, niedergetrampelt und verdorrt.
„Na, wenigstens wird das Gehen dadurch einfacher“ versuchte Jemand diesem erstaunlichen Menschenwerk etwas Positives abzugewinnen.
„Das schon“ warf Lucilla ein und deutete auf eine Turmspitze, die in einiger Entfernung und gerade so eben über den Baumwipfeln zu erkennen war „aber es bringt uns auch schneller an unser Ziel, als uns vielleicht lieb ist“.

Farin
14.09.2005, 15:25
Das Schiff hatten sie nun also verlassen. Eigentlich ein Anlass, über den Farin sich hätte freuen sollen. Aber ihm war unwohl hier. Schon wieder hatten sie Geräusche gehört. Sie entfernten sich zwar, aber es war ja nicht gesagt, dass sie nicht zurück kamen. Nein hier fühlte er sich nicht wirklich wohl.
Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum er die Nacht über so gut wie kein Auge zugemacht hatte. Er hatte wach am Feuer gesessen. Manchmal hatte er versucht einzuschlafen, aber etwas hinderte ihn daran. Er fühlte sich beobachtet. Meinte zwischen den Bäumen dunkle, schemenhafte Gestalten erkennen zu können. Doch wenn er dann so leise wie möglich aufstand, um gucken zu gehen war dort nichts, außer dem Bäumen und ein paar kleinen Büschen. Aber keine Zombies oder andere Gegner.
Am morgen waren sie aufgebrochen. Und jetzt mussten sie sich durch dieses Dickicht hier schlagen. Igor hatte dazu ein Skelett abkommandiert und Theodorus zogen es vor alles abzubrennen, während Farin hierzu sein Schwert benutzte.
Irgendwann standen sie plötzlich, völlig unvermittelt vor einer fast senkrechten Böschung. Da zahlte es sich einmal mehr aus, dass Farin etwas größer war. Wenn auch nicht viel. Und nachdem sich die drei Männer hochgequält hatten, und sich dabei die schönen Roben wahrscheinlich leicht verschmutzt hatten, halfen sie den anderen nach oben.
In weiter Ferne war der obere Teil eines Turms zu sehen. Schwarz hob er sich vom blauen Himmel ab. Ob da noch mehr war? Das Gefühl, dass er schon die ganze Nacht über gehabt hatte, kehrte zurück. Wieder fühlte er sich beobachtet. Doch diesmal gab es nichts, was ihn beruhigen konnte. Er konnte nicht mal schnell gucken gehen. Er hatte dieses Gefühl, und er wurde es nicht los. Kurz war er versucht gewesen die Kapuze seines Mantels überzuziehen. Doch er musste sich eingestehen, als er seine Hand schon ein bisschen zur Kapuze bewegt hatte, dass das auch nichts brachte. Und das Beunruhigenste war, dass die Grashalme, die sich auf diesen Pflasterwegteils umgeknickt waren. Hier hatte sich jemand bewegt, vor nicht allzu langer Zeit. Etwa Goblins, die vorgerannt waren? Oder war da tatsächlich etwas nachts im Wald gewesen? Und wenn da etwas gewesen war, dann hatte er höchst wahrscheinlich allen Grund sich beobachtet zu fühlen. Denn dann würde der Feindsicher schon wissen, dass sie kamen. Doch hatte er etwa gedacht, dass eine so große Gruppe unbemerkt angreifen konnte? Sie waren schließlich mit einem Schiff gekommen. Das konnte man schon recht weit vom Land aus sehen.
Doch hatte er sich bis jetzt überhaupt schon einmal Gedanken gemacht, was sie erwarten würde? Nein hatte er nicht. Er hatte sich davor gedrückt. Er wusste es nicht, und wollte er es wissen? Vor ein paar Tagen hatte er auf diese Frage noch mit nein geantwortet, als er sich diese Frage schon einmal gestellt hatte. Doch jetzt änderte sich die Antwort. Er meinte sie seien einfach zu nah an ihrem vermeintlichen Gegner, um sich noch länger nichts vorzustellen. Denn das war gleichbedeutend mit sich seelisch nicht darauf einstellen. Und das verschaffte dem Gegner einen Vorteil. Und den sollte er nicht haben. Nein jetzt sollte er sich langsam mal ein Szenario vorstellen, was alles passieren könnte, und was ihn erwartete.
Nun schien es kein zurück mehr zu geben. Sie mussten zu diesem Turm. Und egal, was oder wer sie dort erwartete, er sollte, durfte nicht gewinnen. Er sah von der Straße hoch zum Turm, auf den sie zugingen. Immer weiter gingen sie auf ihn drauf zu, und für Farins Geschmack kamen sie mittlerweile fast schon ein wenig schnell voran.

Theodorus
14.09.2005, 16:13
Beinahe wünschte er sich schon zurück auf seinen einsamen, absaufenden Kahn. Als ob es nicht reichen würde, dass Innos ihn so bestrafte, und sein kleines Boot zu Bruch ging. Nein Theodorus musste auch noch auf einem Schiff voller Schwarzmagier landen. Ein besseres Schiff war wohl nicht in der nähe gewesen, oder was? Natürlich war er Innos dankbar, dafür, dass ihn überhaupt ein Schiff aufgelesen hatte, aber war den kein Schiff der Paladine in der Gegend gewesen? Da hätte er sich zum einen Wohler gefühlt, zum anderen wäre er dann nicht hier umringt von diesen Magiern, und diesen …. diesen wilden Kreaturen, die laufend solch abscheuliche Geräusche von sich gaben.
Nein der Feuermagier war sich mittlerweile gar nicht mehr sicher, ob Innos ihm damit geholfen hatte, oder er ihn nur auf eine Probe stellen wollte. Aber sollte es eine Probe sein, so würde er sie bestehen. Er hatte noch kein mal lauthals geflucht, wie er es auf dem Schiff getan hatte. Nein er würde diese göttliche Probe seines Glaubens bestehen.
Theodorus hatte ja schon gehofft nach dem Ausflug in diesem Palast der Winde (die Stelle auf die er dort gefallen war tat immer noch ein wenig weh) wäre dieses Abenteuer schon zu Ende, und er hatte schon gehofft endlich wieder seiner Wege gehen zu können, weg von diesem von Schwarzmagiern und schwarzen Goblins überfüllten Schiff. Doch es war noch weiter gegangen. Und so ging er nun hier, und machte seine schöne Robe kaputt, die ab und zu an einigen Dornen der Pfalzen am Wegesrand hängen blieb. Dazu immer diese verächtlichen, teils auch hasserfüllten Blicke dieser Schwarzmagier. Es war wirklich grausam.
Und jetzt noch dieser schwarze Turm, den er in der Ferne ausmachen konnte. Das sah auch sehr nach Beliarjüngern aus. Dieser schwarze Turm. Ja eigentlich musste es doch ein Schwarzmagier sein, der dort hauste. Kein anderer Mensch hätte sich solch einen Turm erbaut, oder erbauen lassen. Aber warum kämpften diese Schwarzmagier hier gegen andere? Das ergab doch keinen Sinn. Sie waren schon etwas komisch, diese Beliargläubigen …

Farin

Serena
14.09.2005, 20:43
Serena war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte. Vielleicht dass es eine ruhigere, beschaulichere Zeit werden würde, als sie wieder in See gestochen waren, doch scheinbar war dieser Landstrich (konnte man diesen Ausdruck auf See überhaupt verwenden?) an allen Orten verflucht, egal wohin man sich wandte. Besonders als sie diese drei Kriegsschiffe der Orks gesichtet hatten, befürchtete sie bereits das Schlimmste, hätten sie gegen eine so gigantische Übermacht doch keinerlei Chancen. Vielleicht ein Grund mehr, gegenüber dieser Lucilla etwas misstrauisch zu sein, denn selbst wenn die Magie Beliars mächtig war, solche Kräfte konnte man damit nicht freisetzen, das wusste selbst sie, die darin nicht so bewandert war. Und bestimmt kamen diese Fähigkeiten nicht von ungefähr, sondern verfügte sie bestimmt aus einem guten Grund über sie, was die Scahe nicht unbedingt klarer machte.

Doch die anderen schienen dies einfach nur zu bewundern, ja sogar zu beneiden, während sie scheinbar die einzige war, der dies nicht ganz geheuer vorkam. Vielleicht war sie aber auch immer noch zu misstrauisch gegenüber diesem Frauenzimmer, das sich so offenkundig jeden Moment an ihren Liebsten heranwarf. Vielleicht war wirklich alles nur Einbildung, doch wenn es sonst schon niemand tat, wollte sie sie lieber im Auge behalten, ebenso wie ihren Ziehvater, der bestimmt über vergleichbare Fähigkeiten verfügte, selbst wenn er sie noch nicht so eindrucksvoll demonstriert hatte und sich eher zurück hielt. Bekannterweise waren diejenigen, die sich unscheinbar hielten, oftmals die mächtigsten unter den Magiern, aber das war natürlich reine Spekulation.

Nachdem sie nun endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten waren ihre Vorahnungen aber dennoch nicht besser geworden, eher das Gegenteil. Dieses 'Miststück' warf sich erneut sehr verdächtig an ihren Liebsten heran, sodass das kaum mehr reine Zuneigung sein konnte. Serena hätte schören können, dass sie ihren Liebsten irgendwe beeinflussen oder verführen wollte, ganz bestimmt sogar führte sie etwas im Schilde. Denn schließlich wem hatten sie es überhaupt zu verdanken, dass sie hierher gekommen waren? Doch schließlich ihr und ihrem Mentor. Wenn das mal nicht verdächtig war.

Jedenfalls war dieser Wald auch kaum besser als die unruhige See der letzten Tage. Es war stickig und fast undurchdringlich, so als wolle sie die Natur schon an ihrem Vorhaben hindern, doch die Männer ließen sich davon kaum beeindrucken. Die Sonne war gerade im Begriff unter zu gehen und so wirkte das Schauspiel von Feuer und Schattenflammen schon mehr als bveeindruckend, als sie sich ihren Weg durch das Dickicht bahnten. Serena hielt sich dabei eher im Hintergrund, sogar hinter Lucilla und ließ keinen Moment ihre wachen Augen von dieser Frau weichen. Nur Luxor war am Schiff geblieben und Beliar allein wusste, was er dort tat, aber zumindest die Frau wollte sie nicht aus den Augen lassen. Selbst als sie auf die gepflasterte Straße vorgedrungen waren, wirkte Lucilla kaum überrascht, fast so als hätte sie das erwartet...

Aber so ging es sich nun gleich viel leichter, selbst wenn man sich fragen musste, wer diesen Weg durch die Wildnis angelegt hatte und zu welchem Zweck. Auf jedenfall führte diese Straße in Richtung dieses gewaltigen dunklen Bauwerks, was Ähnlichkeit mit einem der Türme des Kastells aufwies, zumindest im Stil der Architektur. So thronte der Turm bedrohlich im Landesinneren, so als wolle er das gesamte Land und alle Kreaturen darauf beobachten und unterwerfen.

Die Sonne war schon untergegangen und dennoch war es noch ein wenig hell, als sich die Straße aufweitete und in einen größeren Platz einmündete. Die Gruppe sah sich nur etwa sunsicher um, ohne jedoch anzuhalten, waren sie hier doch für jedermann gut sichtbar und ein leichtes Ziel, sollten im Gebüsch irgendwelche Feinde lauern, doch seit sie hier angekommen waren, war es bei diesen bedrohlichen Gefühlen geblieben. Gezeigt hatte sich ihnen bisher nichts, was ernsthaft Sorgen geweckt hatte und dennoch spürten alle es, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging. Alsbald offenbarte sich dies auch, als plötzlich ein lautes Kreischen über ihnen erklang, wie der Schrei eines Adlers, oder eines anderen Raubvogels. Die Männer waren sogleich stehne geblieben und Serena zog ihr Schwert, als sie sahen, was da auf sie herunter stieß.

Lucilla
15.09.2005, 12:08
Die Lichtung, zu der die Abenteuergruppe gelangte, stand in einem seltsamen Kontrast zu der sonst dicht bewaldeten Wildnis...ein prunkvoll steinerner Garten bot sich den verwirrten Blicken der Gefährten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Doch mindestens ebenso faszinierend war dieser Schauplatz, der in der Mitte von einem gewaltigen Springbrunnen gekrönt mit seinen Ausläufern, die zu vier obeliskartigen Steinsäulen führten, mehr als deutlich die Protzigkeit des hier herrschenden Oberhauptes darstellen sollte...Diese aufgrund der Architektur des Brunnens absolute Verschwendung von Süßwasser sollte wohl bedeuten seht her...ich habe von allem genug, meiner Macht ebenso...dachte sich Lucilla ganz im Stillen. Arcia hatte jedoch einen traurigen Ausdruck im Gesicht als sie wohl feststellte, daß jegliches Wasser, daß aus dem Brunnen sprudelte ähnlich wie in einer Blutrinne hinfortgeleitet wurde um im Boden zu versinken. Doch ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen...

Man konnte dieses geflügelte Untier noch am Himmel in den letzten, rötlichen Strahlen der Sonne sehen, wie es sich kreischend auf die Gruppe stürzte, die sich irgendwie hektisch kampfbereit machte. Angst lag in der Luft, als sich das Wesen, das an einen Gargyl erinnerte, den ihr so geliebten Menschen schnappte und in die Luft warf. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, daß er mit einigen entgegengesetzten Salti den Fall überleben konnte, was sie umso mehr beeindruckte...doch es blieb ihr keine Zeit zum Träumen, da das Monster bereits kehrt machte und erneut zum Angriff ansetzte. Sie konnte Igor noch im Augenwinkel erkennen, wie er scheinbar recht sauer direkt mehrere Schattenflammen auf den Gegner abfeuerte. Sie waren schnell, aber nicht schnell genug, aber wenigstens hatte es ihr die Zeit verschafft, ihre Mitstreiter Ladarka, Zeraphin und die verängstigte Arcia in den dichten Wald zu drängen der zumindest ein wenig Schutz bot. Sanft gebot sie ihnen, in Deckung zu bleiben und kehrte zu dem Schauplatz zurück, der mittlerweile von magischen Geschossen hell erleuchtet wurde...

Doch keines richtete einen wirksamen Schaden an dem Körper des dunklen Wesens an. Erst als sie feststellen konnte, daß die dünne Flughaut der Schwingen ein Schwachpunkt sein konnte, ging sie kurz in sich und erzeugte kraft ihrer Magie eine vernichtende, dunkle Flamme, die an die Schattenflamme erinnerte, jedoch wesentlich größer war. Kleine Blitze zuckten im Zentrum dieses Balls aus magischer Energie, der plötzlich mit einer Geschwindigkeit auf das Wesen zuraste, mit der es selbst sicher nicht gerechnet hätte und ihm beide Flughäute versengte...unweigerlich stürzte es mit einem dumpfen Laut auf den Boden, doch es war beileibe nicht tot...erst jetzt offenbarten sich die furchtbaren Waffen...lange breite Krallen, jeweils drei an jeder Hand...die Skelette, die wohl von Farin und Igor beschworen wurden, konnte es damit auf jeden Fall gut abwehren. Es würde noch ein harter Kampf (http://igor.move2it.de/Music/Gargoyle) werden...

Theodorus
15.09.2005, 12:43
...Bei Innos...ging ihm nur noch durch den Kopf, als er dieses furchterregende Monster mit verstümmelten Flügeln auf sich zurasen sah...er wußte daß seine Feuerbälle zu langsam waren. Er fragte sich ob es an seinem Willen zu glauben liegen konnte oder seine Verbindung zu der Macht die er mal besessen hatte schon leicht abgerissen war...viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf, zuviele, so daß die Angst überhand nahm und er schon beinahe an sein Ende dachte...seine Sinne rasten...und doch plötzlich hatte er eine Idee, wechselte schnell die Rune und rief wiederholend in seinem Geist...Innos, gib mir die Kraft...verzeihe mir, daß ich nicht mehr an Dich geglaubt habe...bis es schließlich sein Wunsch wurde mit voller Kraft seinem Gott ehrerbütig zu sein...Theodorus streckte seine Hand aus, schloß seine Augen und warf diese Kraft auf das bereits zum Schlag ausholende Monster, das plötzlich in der Bewegung innehielt...es schien seltsam verwirrt, ausdruckslos auf einen Punkt zu starren...es war völlig von Innos' Glanz geblendet...Schnell hatte er seinen schlichten, dennoch stabilen und massiven Holzstab ergriffen und einen harten Längsstoß gegen die Kehle des immer noch bewegungsunfähigen gesetzt, bevor er sich herum drehte und den Schwung ausnutzte, um seinen Gegner von den Beinen zu reißen...aber er erwies sich als besonders zäh und stand nach einigen Schrecksekunden bereits langsam wieder auf...wütendes Grollen drang aus der scheinbar noch intakten Kehle...erneut Angst in sich aufkeimend schrie er: "Die Skelette sind zu schwach, so haben wir keine Chance...!" und versuchte Abstand zwischen sich und dieser Kreatur zu bringen, als er etwas entfernt den Magier mit den silbernen Strähnen sah, der wohl ebenso dachte, da er Serena fest umklammert hielt und beständig auf sie einredete. Es sah beinahe so aus, als würde er sie mit Absicht vom Kampf fernhalten. Irgendwie bewunderte er den Mut dieser schwarzen Rabauken, wie sie unerschrocken mit ihren Stachelkeulen versuchten das Monster zu beharken und ihm zahlreiche Wunden zufügten, besonders der Kampfstil des Goblinkönigs hatte etwas für sich...in seinen beiden Händen hielt er jeweils einen Morgenstern und schlug mitten im Sprung seines Reittieres zu, hinterließ zwei große Platzwunden am Oberkörper des Monsters, aus denen schwarzes Blut heraustrat. Theodorus erschrak, als er Farin erblickte, der mit einem Runenstein in der Hand ganz locker dastand, als hätte er nur auf so einen Moment gewartet...Rötliches Leuchten umgab den jungen Magier mit den feuerroten Haaren, während der steinige Untergrund leicht zitterte...

Farin
15.09.2005, 16:54
Doch Theodorus Eindruck täuschte. Äußerlich zwar scheinbar recht lässig, war Farin innerlich angespannt, und fühlte, wie Wut in ihm aufstieg. Wut darüber, dass dieses Ding tatsächlich noch lebte. Wie er es schon ein paar mal getan hatte, nutzte er diese Wut mit zur Beschwörung. Denn er war grade dabei einen Schattenläuferskelett zu beschwören. Dieses sollte schnell genug sein, um dieses Ding davon abzubringen wieder in die Lüfte zu steigen, sofern es dazu überhaupt noch in der Lage war.
Er bündelte seine Energie, und ließ sie in die Rune. Es musste klappen. Er hatte es zwar seit seiner Lehre schon ein paar Tage nicht mehr gemacht, aber eigentlich sollte es noch klappen. Doch zu viele Gedanken schwirrten noch in seinem Kopf herum, lenkten ihn ab. Es dauerte länger. Doch schließlich erschien vor ihm, auf einem rot leuchtenden Pentagramm das Skelett eines Schattenläufers. Das die Erde leicht erzitterte, während er da Skelett beschwor hatte der Schwarzmagier nicht wahrgenommen, so sehr hatte er sich konzentriert. Und jetzt hieß es das Biest unter Kontrolle halten, denn sonst würden nicht nur dieser Gargyl hier die Menschen angreifen, sondern auch noch ein Schattenläufer. Oder zumindest die knochigen Überreste von einem. Und schon wäre es fast so weit gewesen, als er darüber nachgedacht hatte, was passieren würde, wenn. Doch er hatte es gemerkt, und frühzeitig abgewendet.
Und schon Sekunden später sprintete das Skelett auf den Gargyl zu. Die Goblins ließen davon ab, das Untier weiter zu attackieren. Sie wollten wahrscheinlich nicht auch dem Schattenläufer zum Opfer fallen, oder hatten Angst davor. Nur Thodin, ihr grünfelliger Anführer ließ sich nicht wirklich aus der Ruhe bringen. Er griff das Monster weiter mit seinen zwei Morgensternen von seiner Spinne aus an.
Als das Monster das sprintende Skelett sah, versuchte es abzuheben, um erst einmal Platz zu schaffen zwischen sich und den Gegner. Doch der Farin hatte den Schattenläufer schon auf sein Ziel zuspringen lassen. Jetzt ließ auch Thodin davon ab weiter anzugreifen. Aberwahrscheinlich eher, weil er gemerkt, hatte, dass sich der Kampf öfter mal in die Höhe erheben würde, und er so nicht mehr dran kommen würde, als aus Angst. Ruhig steckte er seine Morgensterne in die beiden dafür vorgesehenen Halterungen links und rechts neben seinem Sattel, der schon fast an einen Thron erinnerte.
So ein Schattenläuferskelett konnte erstaunlich hoch springen, wie er in dem Moment feststellte. Es erwischte das Monster, und zog es dann mit sich wieder nach unten. Kurz vor dem Boden befahl Farin dem Skelett die Krallen aus dem Monstern zu ziehen, die es in der Luft noch darin versenken sollte, und das auch getan hatte. Somit konnte der Schattenläufer auch ohne Probleme landen. Im Gegensatz zu dem Gargyl, der schwer auf dem Rücken landete. Und schon war der Schattenläufer, auf Farins Befehl hin, wieder da. Er sorgte mit seinem starken Kiefer, und Pranken dafür, dass dem Monster, dass am Boden unter dem Schattenläufer lag, so dass es sich nicht mehr bewegen, oder zu großen Schaden am Schattenläufer anrichten konnte, schnell den kürzeren ziehen sollte. Aber Farin hatte die Rechnung ohne diesen scheinbar doch sehr starken Gargyl gemacht. Denn dieser riss sich los, obwohl der Schattenläufer auf ihm stand. Dieser wurde von einem heftigen Schlag zur Seite geschleudert. Er landete aber wieder auf allen vieren, bereit erneut anzugreifen. Doch der Gargyl hob schon wieder ab. Farin ließ den Schattenläufer zwar hinterher springen, um ihn eventuell doch noch aus der Luft zuholen, aber es gelang nicht. Der Schattenläufer sprang nicht hoch genug. Es fehlte nur ein bisschen. Aber es fehlte ein Stück, um das Monster zu erwischen. Farin sah schon, wie der Gargyl in die Tiefe rauschte, genau auf den Rücken des Schattenläufers zu. Farin ließ ihn wegrennen. Das Monster, im Sturzflug hatte keine Chance mehr, und krachte ganz knapp hinter den Schattenläufer auf den Boden. Es schien etwas benommen.
Sofort ließ der Schwarzmagier das Skelett umdrehen. Mit dem Horn voran rannte es auf den Gargyl zu. Das Monster erkannte, was auf es zu kam, wollte abheben. Aber es war zu spät. Das Horn des Schattenläufers versank schon im Körper des Untiers. Schwarzes Blut floss daraus hervor. Der Schattenläufer schien den Kopf zu schütteln, und das Monster flog mit einem lauten Krachen gegen den Brunnen, dessen Wasser sich schlagartig verdunkelte. Der Schattenläufer rannte schon wieder auf den Gargyl zu. Schlug ihn noch einmal mit einer seiner Klauen besetzten Pranken. Das Monster rollte seitwärts weg, auf Thodin zu, der mit seiner Spinne schnell aus dem Weg ging. Ein Knacken war zu hören. Es hörte sich an, als hätte das Genick des Opfers den Belastungen nicht mehr stand gehalten.
Schließlich lag der tote Gargyl am Boden. Schwarzes Blut floss in die Fugen des Pflasters, oder zum Wasser in die Rinnen, die vom Brunnen wegführten, und vermischte sich dort mit dem Wasser.
Es war geschafft. Farin sah noch, bevor er seine Kreatur wieder verschwinden ließ, dass auch sie einige Hiebe hatte einstecken müssen. Einige Rippen waren an- oder abgebrochen. Erstaunlich, dass er das nicht gehört hatte. Aber wahrscheinlich war er zu sehr in das Kontrollieren des Schattenläuferskeletts vertieft gewesen, als auch noch darauf achten zu können. Aber sie waren wahrscheinlich von den scharfen Kralen des Gargyls gekommen, der damit ja recht will um sich geschlagen hatte.
Nun war Farin wieder einigermaßen beruhigt. Sie hatten das erste Monster, dass ihnen begegnet war, getötet. Doch ob es das letzte sein würde, war sehr fraglich. Erneut hatten sie etwas neues über Lucilla erfahren. Sie schien durchaus noch mehr zu können, als nur heilen und Illusionen beschwören. Doch wie viel konnte sie noch? Dieser Feuerball, oder was es auch immer gewesen war, schien jedenfalls sehr mächtig gewesen zu sein.
Langsam kamen auch die, die in den Bäumen um diesen Platz herum Schutz gesucht hatten, wieder herbei, jetzt wo klar war, dass es tot war und sich nicht mehr bewegte. Schnell hatte das immer weiter nachfließenden Wasser dieses Brunnens dafür gesorgt, dass der Brunnen, und die Rinnen, in denen das Wasser (zeitweise auch vermischt mit Blut) abgeflossen war, wieder sauber waren. Bis auf die Leiche erinnerte nur noch der leicht kaputte Brunnen daran, was hier eben geschehen war. Der Brunnen, hatte dort wo der Gargyl gegengeflogen war, eine mächtigen Riss, von dem schon etwas Material abgesprungen war. Dort trat jetzt Wasser aus, wo es eigentlich gar nicht austreten sollte, und machte die Pflastersteine darunter nass.
Farin wollte lieber weiter, und nicht mehr hier stehen. Auf diesem Platz, auf dem er sich noch mehr beobachtet fühlte. Sein Blick wanderte zu dem schwarzen Turm, der immer noch nicht komplett zu sehen war.

Igor Vectrex
15.09.2005, 17:15
Igor hatte eingesehen, daß er im Moment nicht gegen dieses Untier bestehen würde und daraufhin beschlossen, wenigstens sein Herz vor einer Missetat zu bewahren, obwohl sie im Eifer des Gefechts wie wild entschlossen war, dieses Monster anzugreifen. Sie hatte ja nicht ahnen können, daß Farin über solche Kräfte verfügte und war dementsprechend froh, als sich ihr Gegner von dem Schattenläufer zerfetzt nicht mehr rührte. Und doch hatte sie ihn seltsam angeblickt, als er sie eisern festgehalten hatte, so als ob er ihr nichts zutrauen würde. Aber diese Kreatur wäre einfach zu stark für sie gewesen, was sie nun nach diesem Kampf auch offensichtsichtlich glaubte. Das ausfließende Wasser des bizarr geformten Springbrunnens in den kleinen Rinnsälen verfärbte sich langsam dunkel, eben so wie die Sonne untergetaucht war und die Umgebung in ein dunkles Gewand hüllte. Erleichterung machte sich breit, aber genauso gab es viele besorgte Blicke. Bei diesem Angriff hätte es auch weniger glimpflich ausgehen können. Dazu bedurfte es keiner Worte, sondern schien in den Angesichtern aller klar geschrieben zu stehen.

"Wir müssen einen anderen Weg wählen...auf dieser Straße hier sind wir zu auffällig...!" sprach Igor mit dem Versuch beruhigend zu wirken anscheinend gelassen, doch auch ihm war das Kampfhoch, welches das Adrenalin der Gefahr erzeugt hatte, anzumerken. Nachdem sich nach einer Weile alle beruhigt hatten und der hohe Schwarzmagier seinerseits ein wenig die Gegend erkundete, hatte er sogar einen Weg aus der Lichtung erblickt, der
nicht ganz so dicht bewachsen schien. Sie mußten sich erst mal ein wenig verborgen halten und einige Dinge erledigen...auf jeden Fall ihre Kampfbereitschaft verbessern. Dazu hatte der magische Schmied auch schon eine Idee, nicht umsonst war er in den Palast der Winde eingedrungen, um das zu finden, was er gesucht hatte. Aber dazu benötigten sie etwas Ruhe und Abgeschiedenheit und eine Pause würde sicherlich allen guttun, nach dem Schrecken der vergangenen Minuten...aber ihr Weg (http://igor.move2it.de/Music/The Way) bis zu diesem Gebäude, daß diesen gewaltigen Turm tragen konnte, würde jedoch noch lang werden...

Ladarka
15.09.2005, 23:03
Hätte sie nicht irgendjemand am Arm gefasst und von dem Versteck, von dem aus Arcia, Zeraphin und Ladarka dem Kampf tatenlos zusehen mussten, weg gezogen, würde sie wahrscheinlich immer noch auf dieses Geschöpf starren. Zuerst hatte sie es für einen Drachen gehalten, bis es sich als eine andere Kreatur aus Beliars Hölle entpuppte. Buchstäblich zerbrochen lag es dort, von seinen versengten Schwingen stiegen immer noch dünne Rauchfäden auf und auf der Lichtung roch es nach verbranntem Leder.
Igor hatte sie wieder in den Wald hinein geführt und mied so die gut überschaubare Lichtung mit dem großen Brunnen. Obwohl sie kaum einen Steinwurf weit vom Waldsaum entfernt liefen und damit nah genug, dass sie die Lichtung durch die Bäume hindurch ausspähen konnten, blieben sie so vor den Blicken weiterer fliegender Angreifer verborgen.
Bei allen launischen Göttern, worauf hatte sie sich da bloß eingelassen? Dieses Wesen übertraf alle Monster, denen Ladarka in ihren schlimmsten Albträumen begegnet war, und in einem ebensolchen Albtraum glaubte sie sich gerade in einer Art Wachtraum zu befinden. Ihre Gedanken überschlugen sich. Bisher hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht, was ihre Aufgabe bei dieser Expedition wohl sein würde, aber eines war schon ziemlich sicher: als Kämpferin war sie nicht zu gebrauchen, genau so wenig wie die beiden noch ungeübten Magierinnen. Weder die, die Adanos verehrte noch die, die Beliar ihren Herrn nannte, konnten mehr als ein wenig mit einem Dolch herum fuhrwerken – was ziemlich genau dem entsprach, was sich Ladarka als Fähigkeiten anrechnen konnten. Unbewusst fand ihre Hand den Weg zu ihrem Gürtel, so, als wollte sie sich vergewissern, dass wenigstens diese kleine Waffe griffbereit war.
Wie armselig, was würde sie damit schon ausrichten können, wenn sie wirklich einmal einem Monster wie dem von vorhin (oder gar einem noch Ärgeren) gegenüber stand?
Fast hätte sie vor Schreck den Dolch sogar gezogen, als wohl die gleiche Hand, die sie vorhin weg gezogen hatte, nun vom Weitergehen abhielt und sie aus ihrer Versunkenheit holte. Theodorus sah ebenfalls erschrocken aus der Wäsche, als er den halb gezogen Dolch gewahrte. Ein Glück, die Schrecksekunde war schnell vorüber.
Sie hatten ein seltsames Bauwerk erreicht: vor vielleicht tausend Jahren war es wohl einmal das Grab eines Fürsten oder Herrschers der damaligen Zeit gewesen. Ihm zu Ehren hatte man um seinen Leichnam vier über mannshohe Menhire halb im Boden versenkt und darüber eine gewaltige Steinplatte gelegt, die wie eine Tischplatte für einen Riesen auf diesen vier steinernen Beinen ruhte. Danach war diese Konstruktion unter einem Hügel aus aufgeschütteter Erde verschwunden, von dem jedoch nach dieser langen Zeit nichts mehr übrig war. Die Fröste der vergangenen Jahrhunderte hatten den Hügel mürbe gemacht und die Sommerregen die Erde fort gespült, so dass nun nur noch das steinerne Innere stand.
Igor winkte alle unter den Schutz dieser Deckplatte, damit sie sich ein wenig ausruhen sollten.

Zeraphin
15.09.2005, 23:39
Seit die Gefährten das Schiff verlassen hatten und in das unwegsame und ebenso beängstigende Neuland vorgedrungen waren, hatte sich Zeraphin - hilflos und unbedeutend wie sie sich fühlte - weitgehend zurück gehalten. Mit angstvollen Blicken der wachen grünen Augen hatte sie versucht sämtliche Bewegungen, sei es auch nur die eines im Wind wehenden Grashalms, aufmerksam zu verfolgen, stets in Erwartung eines Untiers.
Lange Zeit war sie eines solchen Anblicks verschont geblieben, hatte sich fast sicher gefühlt, hier im Dickicht, welches ihr noch aus Kindheitstagen in seiner unendlichen Vielfalt und Schönheit in Erinnerung geblieben war. Zwar herrschte hier eine etwas andere Vegetation als in den Wäldern ihrer Heimat, doch hinderte sie dies nicht daran, in den Verstecken der Sträucher und Bäume Geborgenheit zu vermuten - so trügerisch und falsch diese Annahme auch sein mochte. Dennoch war es letztendlich nicht das Unterholz gewesen, welches Gefahr in sich barg. Nicht unberechtigt war also das Gefühl der jungen Frau gewesen, sich auf dieser anscheinend von Menschenhand gepflasterten Straße mitten in der Wildnis äußerst unwohl zu fühlen, denn als dieser Weg in einen pompösen platz mündete, war eben dies eingetreten, was sie so sehr befürchtet hatte.
Wie dankbar war sie Lucilla gewesen, dass diese sie in Sicherheit gebracht hatte. In einiger Entfernung hatte sie das Monster, ihre Gefährten und den nicht gerade unspektakulären Kampf beobachten dürfen und erneut war ihr dabei die beträchtliche Stärke der Magie aufgefallen. Welche Kraft die Götter ihren Dienern verleihen konnten! Ohne Zweifel war das für Zeraphin undefinierbare Knochengerüst, welches Farin erschaffen hatte, ein konkurenzloser Ausdruck der Macht Beliars, obwohl ihr dennoch der Mut des Goblinkönigs am besten Gefallen hatte. Es war äußerst absurd, doch sie hatte den Kampf mehr als eine Schauspielvorstellung miterlebt, nicht in der Lage den Ernst dieser Situation an sich heran zulassen, unfähig diese zu verarbeiten. Hätte sie sich die immense Gefahr, in der sie alle in diesem Moment schwebten vergenwärtigt, so wäre sie wohmmöglich in Panik geflohen oder wäre in eine Art Schokzustand der Bewegungslosigkeit gefallen.
Jetzt da die Schlacht gewonnen, tat ihr das Ungetüm, welches da so regungslos am Boden lag fast ein bischen Leid.
Allerdings blieb ihr keine Zeit dem Wesen hinterherzutrauern, schon war die Gruppe wieder zusammengekommen und setzte ihren Weg fort. Nun verborgen durch die Zweige der Bäume, durch deren Lücken sie dennoch einen guten Blick auf die Straße behielten führte sie ihre Reise zu einem seltsamen Ort. Steine zusammengesetzt in merkwürdogen Konstelation, ähnlich einem Hühnengrab ragten aus dem Boden. Zu Zeraphins erschrecken, schien Igor diesen Ort, welcher der jungen Frau viel zu viele Ähnlichkeiten mit einer Grabstätte hatte, zu ihrer nächtlichen Unterkunft aus.
Zeraphi war sich sicher, sie würde keine Auge zu machen hier, unter diesem bedrohlich wirkenden Felsen, auf dieser Insel voller Gefahren fern ab von allem, was dem Mädchen je ein wenig Geborgenheit versprochen hatte. Es war wieder einer dieser Momente, in denen sie wünschte, ihre Heimat nie verlassen zu haben.

Mantus
16.09.2005, 02:08
"...Der Jäger ist nicht zurück gekehrt, Herr..." lautete die knappe Botschaft, die so demutsvoll gesprochen war, daß der in einer Burgzinne weit über dem Palast stehende, schmächtig wirkende Kuttenträger (http://igor.move2it.de/Music/Mantus' Theme), den ein lauer Wind umwehte, sie gerade eben noch leise vervommen hatte. Mantus gefiel diese Nachricht keineswegs, aber die Stimme mit der sie gesprochen wurde umso mehr. Dies schien zur Abwechslung ja mal ein talentierter Diener zu sein, der es nicht für nötig erhielt ihm mit einer schleimigen Anrede in den Arsch kriechen zu wollen. Hätte er "mein Herr" gesagt, wäre es sein Todesurteil gewesen implizierte dieses doch weniger die Vergötterung seiner Person. Mantus zog ein zufrieden grausames Lächeln, daß sein neuer Diener allerdings nicht sehen konnte, da er immer noch mit dem Rücken zu ihm in der freien Burgzinne stand. Er hatte sie selber durch einen Geheimgang in den massiven Turm errichten lassen, um gottgleich über seine gesamte Insel zu blicken...wie ein über alles erhobener Thron...

"Wer bist Du...?" fragte der dunkle Herrscher mit kalter Stimme, immer noch rücklings abgewandt..."Schmendrik, Herr"..."euer neuer Akolyth...sie hat mich eingeteilt, Herr". Es war keine Angst in der Stimme zu hören gewesen und es freute Mantus umso mehr, daß er auch diese kleine Prüfung bestanden hatte.
Doch er war noch nicht fertig mit seiner Beurteilung über seinen neuen, persönlichen Diener. "Ah, sie also...wo ist es passiert...?" fragte er mit erhobenem Zorn in der Stimme..."am Brunnen des Schicksals, Herr...sein Blut ist in der Erde versunken..." antwortete die Stimme gefühllos, aber dennoch mit demütigem Unterton. "Und Du weißt auch was das heißt...?" "Ja, Herr, es ist Euch nun nicht mehr möglich ihn wieder zu erwecken..." Auch dies hatte sein Prüfling mit Bravour bestanden, er sollte belohnt werden, dachte sich Mantus als er sich umdrehte und in den leicht gesenkten Blick Schmendriks sah. Unbändiger Hass spiegelte sich darin wieder und Mantus war erfreut diesen zu erblicken. Hoffentlich würde er diesen Blick auch behalten und nicht wie seine Vorgänger kläglich versagen und weich werden.

"Du bist würdig, mein Diener zu sein...nimm Dir eines der Weiber...am besten, die, die er mir zuletzt gebracht hat...!" sprach er mit tiefer Stimme zu seinem Akolythen. "Ja, Herr" war die kurze und knappe Antwort Schmendriks dessen Augen traurig wurden, als er sich schon zum Gehen umwandte. Jedoch wurde er durch einen Zusatz Mantus' Worten noch einmal aufgehalten..."Eins noch, sei schön grausam...und tue es vor der gesamten Dienerschaft, bevor Du sie lebendig in der Halle der Trophäen fixierst...!" Es folgte keine Antwort mehr, nur noch ein Geräusch zügiger Schritte die viele Stufen zu laufen hatten, verklang in dem rundgeformten Treppengang. Sie hatte gewagt für kurze Zeit sein Herz zu erwärmen und das mußte bestraft werden. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er leise etwas vor sich hin murmelte..."welche Menschen ihr auch sein mögt, ihr habt mir meinen Jäger genommen, meinen Opferbeschaffer und dafür werdet ihr leiden...sehr lange leiden...ihr habt Mantus soeben den Krieg erklärt..." und begleitet wurden seine Worte durch eine für ihn wunderbar klingende Symphonie aus angstverzerrten, schmerzerfüllten und schrecklichen Schreien, sowie entsetztem Schluchzen der unteren Dienerschaft. Schmendrik schien seine Aufgabe gut zu machen...

Igor Vectrex
16.09.2005, 16:17
Igor verspürte die zweifelhafte Stimmung nahezu, genauso wie einige durchaus legitime ängstlliche Blicke, hatten sie doch nicht mit einem solch starken Gegner gerechnet. Auch die Kulisse, die ihr Nachtlager sein sollte wurde nicht unbedingt von jedem als angenehm empfunden, doch sie hatten keine andere Wahl. Der Marsch hierher war erschöpfend genug gewesen, als daß sie sich nach einer anderen Unterkunft hätten umsehen können. Was einige vielleicht seltsam fanden, war daß zwei Feuer angelegt worden waren...eines um erlegte Kreaturen der Goblins zu grillen und für ein wenig Wärme zu sorgen, das andere jedoch unscheinbar extra mit Steinen unterlegt, damit es durch die Bodenkälte nicht an Temperatur verlor, in dem sich ein seltsames Behältnis befand. Der magische Schmied hatte es aus seiner Tasche gezaubert und mit seltsam glitzernden Bruchstücken dunklen Metalls gefüllt, bevor er es in die gleißende Glut gelegt hatte. Irgendwie war er froh, durch eine vertraute Beschäftigung ein wenig die vielen Fragen aus seinem Kopf werfen zu können, auch wenn es ungewohnt war ohne seine gemütliche Werkstatt zu schmieden. Er hatte improvisieren müssen und entging so ein wenig des allseits bedrückenden Gefühls, fehl am Platze zu sein. Schließlich verkündete ein leichtes Blubbern in der Plansche welche die ganze Zeit in der Glut gelegen hatte, daß der Zeitpunkt gekommen war.

Glücklicherweise hatte Igor einen Stein gefunden, der eine ebenmäßige Mulde besaß...vorsichtig goß er ein wenig von dem Inhalt dort hinein und stellte das Gefäß zurück ins Feuer...die Temperatur des Steins kühlte das Metall schnell ab und man konnte eine beinahe ebenmäßige Scheibe daraus entnehmen, die etwa so groß war, als würde man Daumen- und Zeigefinger zu einem Kreis vereinen. Die wenigen Arziumsplitter hatten für vier solcher Scheibchen ausgereicht, die es nun galt in die Fassungen einzusetzen, die er wohlweislich aus dem Kastell mitgenommen hatte. Irgendwie hatte es den Vorteil, daß er damit gleichzeitig die ganze Nacht Wache hielt, während er letzte nötige Verzierungsarbeiten an den Amuletten mit einem winzigen Hammer und einer so kleinen Punze vollbrachte, deren Spitze dünn wie die einer Nadel war. Unzählige Runenzeichen befanden sich auf beiden Seiten der jeweils vier Amuletten, die in eine silberne Paßform eingebettet waren. An die Paßform war ein kleiner Rumpf geschmiedet, indem sich ein Loch befand, durch welches eine Kordel gesteckt war. Nur ein einziges Amulett hob sich von den anderen schwarzen dadurch hervor, daß es rein weiß und eine Tropfenform besaß...der magische Schmied war eigentlich stolz über sein Werk, über das wohl jeder in der Runde gerade rätselte...Igor war es gar nicht aufgefallen, daß der Morgen schon längst gegraut hatte, so fieberhaft war er in seiner Arbeit versessen gewesen...ebenso wie er nicht bemerkt hatte, in tiefen Schlaf gesunken zu sein...

Theodorus
16.09.2005, 16:45
Wahnsinnig...wahnsinnig waren sie doch alle...sie hätten so leicht draufgehen können, ging dem Feuermagier durch den Kopf. Und dieser Möchtegernführer mimt nun auch noch noch den Kunsthandwerker und das in völliger Ruhe...Theodorus war nun völlig aus seinen Bahnen gerissen, was sollte er hier? Möglicherweise würde er nur einem anderen Gott dienen, wenn er dieser seltsamen Gruppe weiter folgen würde. Allein schon, daß Goblins zusammen mit Menschen zogen, war für ihn derart unheimlich, daß er sich am liebsten sofort hier wegwünschte. Er war zuerst aufgewacht, behagte ihm diese Umgebung doch gar nicht...er warf einige Blicke auf die schlafende Gruppe und wollte sich gerade verdrücken, als eine Mädchenstimme hinter seinem Rücken hallte. Es war die von der jungen Arcia..."Wo willst Du hin, Theodorus...?" fragte sie ihn mit so verblümter Unschuld, daß er sich allein vom Klang der Stimme gezwungen sah zurückzukehren...jedoch war er nicht gerade in bester Stimmung...

"Wo ich hin will...? Weg von diesem Wahnsinn...wieso bist Du denn hier? Du hättest vergangene Nacht sterben können, weißt Du das...?" Er hatte sich so sehr dabei aufgeregt, daß er alle Gefährten mittlerweile geweckt hatte und sie ihn erstaunt ansahen..."Was wollt ihr von mir? Wozu sind wir überhaupt hier und riskieren unser Leben...? Ich werde sicher nicht Eurem dunklen Gott dienen...!" sprach Theodorus mit geballter Faust...setzte sich verärgert auf einen Baumstumpf und schien regelrecht auf eine Antwort zu warten...

Lucilla
16.09.2005, 17:28
Nun wurde es Lucilla zuviel, was bildete sich dieser Feuermagier eigentlich ein? Empört setzte sie sich auf und schritt nahe an Theodorus heran..."Für wen hältst Du Dich eigentlich...? Bist Du etwa blind und taub...? Kannst Du nicht auch jetzt seltsam klägliche Laute hören, die uns schon die ganze Zeit begleiten...?" Das Gesicht ihrs Gegenübers wurde rot, allerdings war nicht ganz klar ob es an ihrer Erscheinung lag, was man definitiv nicht als Rüstung bezeichnen konnte, lagen doch zumindest ihre Beine bis zum oberen Drittel der Oberschenkel frei oder an den vielen Beleidigungen, die sie ihm in seinen Augen zuwarf...So dumm sah er eigentlich gar nicht aus, dachte sie sich im Stillen und entschied sich dazu, ihm zu vergeben. Sie nahm Platz neben ihm und versuchte ihm wenigstens grob das mitzuteilen was bisher geschehen war...

"Also seid Ihr Schwarzmagier als Auftragskiller unterwegs...!" schloß er daraus entrüstet, was Lucilla nun wieder dermaßen aufregte, daß sie aufstand und mit lauter, wutentbrannter Stimme von sich gab..."Ich bin kein Mitglied des Zirkels, wenn Du das meinst, aber es tut auch nichts zur Sache...kann Dein verblendetes Hirn nicht begreifen, was hier geschieht...? Wir sind auf dem Weg, eine Macht zu binden, die sich unrechtmäßig gebildet hat...die das Gleichgewicht zerstört und das Dreigestirn ins Wanken bringen könnte...aber eine Aussage wie Eure ist aber eben typisch für Euch Innosgläubige...wann werdet Ihr endlich verstehen, daß Euer Gott nicht allmächtig ist...und es alle drei benötigt, damit die Welt nicht aus den Fugen gelangt...seht Euch diesen Magier an, von dem ihr nichts haltet...er ist bereit sich und seine Gefährten zu opfern, seine Liebe zu opfern für ein höheres Ziel...er hat sein Schicksal angenommen...und was tust Du...?" fragte sie Theodorus mit einer so fordernden Haltung, jedoch mit so sanft angehaucht, rauchiger Stimme, daß ihm nichts anderes übrig blieb, als die Wahrheit hinter ihren Worten zu erkennen...Stumm blieb er vorerst auf dem Baumstumpf sitzen und schien innerlich angespannt mit sich zu kämpfen...

Farin
16.09.2005, 17:48
Farin war nach diesem Kampf erschöpft gewesen. Das war auch der Grund gewesen, dass er trotz dieses Grabes hatte gut schlafen können. Außerdem hatte er in den letzten Tagen schon wenig geschlafen. Und da machte ihm auch dieses auf dem ersten Blick nicht wirklich vertrauenserweckende Grab nichts mehr aus. Und noch beunruhigender wäre ja gewesen, hätte Farin darüber nachgedacht, dass sie es ja zu Anfang mit Untoten zu tun gehabt hatten. Und dann auf (oder war das sogar in?) einem Grab zu schlafen war schon recht tollkühn. Doch die Müdigkeit hatte ihn übermannt, kaum, dass er ein wenig von dem gegessen hatte, was die Goblins aufgetrieben hatten, und sich danach richtighingesetzt hatte. Und genauso wie er eingeschlafen wachte er auch wieder auf. Angelehnt an irgendeine dieser hohen Steinsäulen, die diese Steindecke trugen. Der Morgen graute.
Erst jetzt bemerkte er, dass Igor etwas abseits der anderen saß. Vor sich hatte er ein eigenes Feuer. Igor schien zu schlafen. Aber er hatte irgendetwas auf seiner Robeliegen. Amulette. Oder irgendetwas ähnliches. Vielleicht waren es Anhänger. Aber wo hatte er sie her? Farin wusste ja nicht, dass Igormagischer Schied war. Er wusste nur, dass sie etwas aus dem Palast der Windeherausgeholt hatten. Da bestand für Farin ein offensichtlicher Zusammenhang. Aber naja das würde er ihnen schon noch früh genug sagen.
Erst jetzt bemerkte Farin, was ihn geweckt hatte. Es war Theodorus, der sich darüber aufzuregen schien, dass sie hier ihr Leben riskierten. Naja wenn es nach Farin ging konnten sie ihn hier auch aussetzen. Sollte er doch gehen. Er würde zwar nicht lange auf dieser Insel mit all den Gefahren überleben, so wie Farin ihn einschätzte, aber das war dann wiederum nicht Farins Problem. Warum mussten diese Feuermagier immer solche Dickköpfe sein. Wollten sie nicht sonst immer das gute auf der Welt verbreiten? Und dann noch nicht einmal gegen das Böse antreten wollen, weil es ja ach so gefährlich wurde. Die Gegner warfen sich nun nicht vor einem auf die Knie, wie es wohl Novizen taten, wenn jemand mit einer Feuermagierrobe vorbeikam. Nein dann griffen sie erst recht an. Aber naja das war nicht Farins Problem. Sollte er doch gehen. Dann würde er schon sehen, was er davon hatte. Und was sollte das heißen: er würde niemals an Beliar glauben? Das war doch wohl allen anwesenden bei diesem verblendeten von Anfang an klar geworden. Auch wenn selbst Farin kurzzeitig daran gezweifelt hatte, als er die Flüche des Innoslers gehört hatte, wie er sich selbst eingestehen musste.
Lucilla hatte recht. Es gefiel ihm nicht unbedingt, dass es Innos geben musste, aber es war so. Und daran konnte er nichts ändern. Er hätte gerne nur Beliar gehabt. Aber naja in Adanos Sphäre hätte er dennoch gerne weitergelebt. Zu sehr hing er dennoch an seinem Leben. Aber wie Lucilla schon gesagt hatte. Die drei Götter waren verbunden, mussten zusammen die Welt im Gleichgewicht halten. Aber Theodorus war halt ein Feuermagier. Was wollte man da schon erwarten?
Doch schien er, nachdem er Minuten nur dagesessen hatte, zu nicken. Er schien es eingesehen zu haben. Theodorus beließ es bei einem leisen, kaum zu verstehenden „ja“. Ein einfaches Wort, dass plötzlich so viel aussagte. Er kam also doch weiter mit. Farin war gespaltener Meinung darüber. Zum einen hätte er ihn gerne hier sitzen gelassen, diesen verblendeten Innosler. Sollte er hier doch vergammeln – was er, wenn sie ihn dagelassen hätten, wahrscheinlich sogar wäre. Aber andererseits brauchten sie jeden, der sich verteidigen konnte. Und das zählte im Moment mehr als sein Hass auf die Feuermagier. Denn sie würden bestimmt noch jeden Kämpfer brauchen, wenn sie erst einmal dieser Macht, von der Lucilla gesprochen hatte, und von der niemand so genau wusste, was oder wer es war, gegenüberstanden. Sollte er also mitkommen. Ihm war es sogar lieber. Denn damit war die Wahrscheinlichkeit, dass Farin starb ein kleines wenig geringer.
Oder würden sie am Ende alle sterben?

Igor Vectrex
16.09.2005, 19:13
Geschickt nutzte Igor die Verwirrung unter den Gefährten um die Ergebnisse seiner Arbeit an diejenige weiterzugeben, die auf ein wenig magische Unterstützung im Kampf angewiesen waren. Nur mit einem halben Ohr hatte er die Auseinandersetzung zwischen Lucilla und Theodorus wahrgenommen, allerdings hatten ihm die Bruchstücke schon ausgereicht, um ein leichtes Grinsen auf seine Lippen zu bringen, während er mit beiden Händen nach dem Stoffbündel griff, das sie mittlerweile schon so lange mit sich herum schleppten.
Er entnahm diesem ein edles Kurzschwert und näherte sich damit der jungen Arcia...
http://igor.move2it.de/Images/arcia
"Dieses sei Dein Schwert und dieses tropfenförmige Amulett soll dich leiten, es würdig zu führen" sprach er verheißungsvoll und legte ihr den aus heiligem Lizium gefertigten Anhänger um den Hals, kurz darauf zuckte ein kleiner heller Blitz aus dem Amulett und traf das Schwert welches daraufhin von einem merkwürdigem hellen Nebel umgeben war...inmitten dieses Nebels schien die Klinge zu leuchten...Danach griff er ein weiteres Schwert aus Luxors Schatzkiste und trug es würdevoll zu Zeraphin heran...
http://igor.move2it.de/Images/zeraphin
"Und dieses soll Deines sein, ebenso wie dieses dunkle Amulett hier...!" sprach Igor beinahe feierlich, als er mit Freuden sah, daß aus diesem ein dunkler Blitz die Klinge erreichte, die daraufhin mit dunklen Rauchschwaden umgeben war, als Zeraphin es spielerisch in ihrer Hand führen konnte...es waren nur noch zwei Klingen übrig, die der hohe Schwarzmagier beinahe preisungsvoll Ladarka hinterließ...es waren Zwillingsklingen, aus einem Stück Stahl geschaffen und dann jedoch getrennt wurden...Igor wollte gar nicht wissen, welchen Marktwert diese Waffen haben durften...
http://igor.move2it.de/Images/Ladarka1http://igor.move2it.de/Images/Ladarka2
Mit zitternden Händen nahm sich die Dunkle beide Waffen, doch bei ihr bildete
sich nicht der mysteriös wirkende Nebel um die beiden etwa ellenlangen Klingen, wie bei den anderen beiden angehenden Magierinnen vor ihr, als ihr Igor das Amulett umgehängt hatte, welches sicher der ausschlaggebende Punkt war...sie besaß keine magische Empfindung...zögernd fuhr seine Hand zur Stirn Ladarkas..."Darf ich..?" erklärte er seine Handbewegung und erntete ein Nicken der Person mit diesen fesselnden Augen...Igor legte seine linke Hand auf die Stirn von Ladarka und mit der Rechten ergriff er das schwarze Amulett, das vor ihrer Brust hing...Für einen kurzen Moment konnte er eine tiefe Traurigkeit in ihren Erinnerungen erhaschen, die er mit dem Amulett verbinden konnte...für einen magischen Schmied war nichts einfacher als Emotionen in seine Objekte zu verewigen, warum also sollte er die Empfindung nicht umkehren können und sie in Klingen des Hasses umwandeln...der Goldschmied ließ von der Stirn Ladarkas ab und führte seine Energie von dem Amulett zu den Zwillingsdolchen, die kurz darauf ebenso eine dunkle Flamme um sich herum trugen...

Zufrieden begutachtete der Dämonenbeschwörer sein erreichtes Ziel, jedoch erntete er einige fragende Blicke..."Das was ihr nun verspürt ist das Lied der Klinge,...es mag teilweise grausam klingen, aber es wird Euch im Kampf führen und Euch die Angst nehmen...die Waffe wird Euch führen...nicht umgekehrt...gebt Euch einfach dieser Macht hin...und wir werden nicht scheitern...Sein Tonfall wirkte nicht gespielt...der Optimismus darin klang echt und das schienen alle Anwesenden zu spüren...

Ladarka
16.09.2005, 22:23
Mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen starrte Ladarka auf die beiden Dolche in ihren Händen. Ihr war, als wären sie glühend heiß, als wären sie mit einem Mal lebendig geworden und würden mit ihr reden, würden in ihr nach jedem kleinen Fitzelchen eines negativen Gedankens suchen und ihn ins Unermessliche steigern. So lange, bis aus der einfachen Tatsache, dass sie die Farbe Gelb nicht mochte, buchstäblich Hass auf die Butterblümchen geworden war, die so gelb und unschuldig um das Hügelgrab herum wuchsen. Es kostete das Mädchen unglaublich viel Kraft, sich zurück zu halten, um nicht mit den scharfen Klingen wie mit einer Sense unter den zarten Blütenstängeln zu wüten…
Als Igor ihr die beiden wunderschönen Dolche hingehalten hatte, als sie fast ehrfürchtig nach diesen edlen Waffen gegriffen hatte, war ihr zuerst ein bisschen mulmig dabei gewesen. Aber dass dann so gar nichts passiert war, kein Nebel, kein Blitz, war schon eine ziemliche Enttäuschung. Ein Blindgänger. Das Amulett, die Dolche oder – am wahrscheinlichsten: sie selbst. Gerade, als sie die ausbleibende Show mit einem Achselzucken abtun und die Dolche auch ohne Nebel in den Gürtel stecken wollte, war Igor eingeschritten und nun…
… und nun sah es so aus, als hätte er es besser nicht getan. Was hatte er mit ihr gemacht? Was machten diese Dolche und das Amulett mit ihr? Wie konnte er es wagen, ungefragt dieses finstere Etwas in ihr zu wecken. Ladarka konnte jedes einzelne Haar spüren, dass sich in ihrem Genick aufrichtete. Wie konnte er es wagen, sie auf diese irrwitzige Reise mit zu nehmen und wie zur Hölle konnte er es wagen, sie einfach so zu berühren.
„Tu…das…nie… wieder….“ spie sie dem Schwarzmagier geradezu ins Gesicht. Ihre Fäuste umklammerten die Dolchgriffe so stark, dass die Knöchel weiß wie Schnee hervor traten. Es wäre ein Leichtes, diesem hasserfüllten Befehl mit den Klingen Nachdruck zu verleihen. Nur eine kleine Drehung des Handgelenkes und die scharfen Schneiden würden…
Abrupt wandte Ladarka sich ab. Ihr Herz klopfte wie wild und sie schnappte nach Luft, als wäre sie bergauf gerannt. Die um die Dolchhefte gekrallten Finger öffneten sich und die Dolche fielen mit einem dumpfen Geräusch ins weiche und langhalmige Waldgras, das vor dem Hügelgrab wuchs. Der Spuk war vorbei, so schnell vorbei, wie er eingesetzt hatte. Entsetzt starrte sie auf ihre Handflächen, dorthin, wo sie vor wenigen Augenblicken noch das Glühen der Dolche zu fühlen geglaubt hatte. Dann hielt sie diese Hände dem nicht minder verwirrten Igor hin.
Rote, blasige, verbrannte Hände.

Lucilla
17.09.2005, 15:40
Mit Augen der Bewunderung hatte sie Igor bei seinem Werk beobachtet, gelesen hatte sie mal was von magischer Schmiedekunst, jedoch legten diese magischen Schmiede nur ihre Magie auf bereits angefertigte Stücke und fertigten diese nicht selbst, wie es der hohe Schwarzmagier vor ihr getan hatte. Es konnte nur bedeuten, daß noch weitere Talente in dem Mann verborgen waren, der ihr mittlerweile soviel bedeutete. Als sie jedoch die Verwirrung in seinen Augen sah und wie er erstaunt Ladarkas Hände betrachtete, war sie schnell an sie herangetreten.

"Laß mal sehen...!" sprach sie freundlich und begutachtete die verbrannte Haut in den Handinnenflächen der Dunklen. Die Hautschicht schien komplett verbrannt und das Fleisch darunter hatte Blasen geworfen...kein schöner Anblick. Lucilla legte ihre Hände über die verbrannten Stellen und schloß die Augen. Ein schimmerndes Leuchten drang zwischen den Fingerspitzen hervor, welches das Fleisch wieder schloß und die Haut regenerierte. Als sie ihre Augen wieder geöffnet hatte, waren alle Brandwunden komplett verheilt und nicht mehr zu sehen. Ladarka schien ihren Augen nicht zu trauen, vor Sekunden noch hatte sie den ersten Schock überwunden und den Schmerz langsam verspürt, den sie sicher nicht still ertragen hätte und nun mußte sie sich beherrschen um nicht doch lauthals aufzuschreien, so schnell war es gegangen. "Du darfst Dich nicht wehren..." sprach sie in sanftem Ton zu ihr ..."laß' die Kraft des Amuletts durch Dich hindurchfließen, gib' Dich ganz der Magie hin und Du wirst lernen, sie zu kontrollieren...ohne daß sie sie Dir Schaden anfügen kann...!" Die Dunkle schien zu nicken und hob nach einer Weile die Waffen wieder auf, um sie in die dementsprechenden Scheiden zu stecken, die Igor ihr überlassen hatte. Lucilla sah auf und ihr Blick fiel auf ein bewunderndes Lächeln desselbigen, daß sie beinahe rot werden ließ...aber zum Glück auch nur beinahe...

Igor Vectrex
17.09.2005, 17:34
Fast war der Magier bestürzt über Ladarkas Reaktion, bis ihm klar wurde welch ein Schock es für sie gewesen sein mußte urplötzlich mit der geballten Magie eines Arziumamuletts konfrontiert zu werden. Vor allem wenn man noch nie magische Kräfte in sich verspürt hatte, oder etwa doch?...Irgendwie hatte ihr Blick schon etwas Geheimnisvolles an sich, nur zu gern würde er mehr über dieses dunkel wirkende Mädchen erfahren, dem man nicht zu lange in die Augen blicken durfte. Es bestand die Gefahr dabei, sich in diesem Blick zu verlieren. Glücklicherweise war Lucilla nicht allzu weit entfernt gewesen, die leider als einzige der Gruppe über magische Heilkräfte verfügte, die, so Igor hoffte, nicht allzu oft zum Einsatz kommen würden mußten. Es tat ihm nur so leid, daß es keinen anderen Weg gab und seinetwegen Ladarka zu leiden hatte. Mit traurigem Gesicht wandte er sich ihr zu.

"Verzeihe mir...daß ich Dir dies aufpflichten mußte, aber Du hast unseren Gegner gesehen, nicht wahr? Es ist nur zu Eurem Besten...ich möchte nicht, daß ihr alle wehrlos seid...ich hoffe Du verstehst das..." redete der Dämonenbeschwörer sanft auf die Dunkle ein, die sich langsam etwas zu beruhigen schien. Igor war so stolz zu hören, wie Lucilla die Anwendung des Amuletts erklärte, er hätte es selber nicht besser sagen können, außer daß er etwas beizufügen hatte..."beim nächsten Mal, wenn du die Dolche ziehst, wird es anders sein...ich mußte starke Magie einsetzen um diese Bindung herzustellen, es wird Deine eigene Empfindung sein, die das Amulett aktivieren wird...aber du mußt lernen, dich der Kraft nicht zu widersetzen, sondern Ihr zu folgen...ansonsten wird sie sich wieder gegen Dich richten..." Um seinen Worten noch etwas Nachdruck zu versetzen, berührte er sie an beiden Schultern..."aber ich bin mir sicher Du bekommst das hin...es muß einfach..."

Mittlerweile spürten beide, wie sich alle Blicke auf sie gewandt hatten, Theodorus, der noch immer grummelig auf dem Baumstumpf saß, der Goblinkönig auf seiner Riesenspinne, der irgendwie leicht döste und die beiden anderen angehenden Magierinnen, die nun auch ihre nebelumwobenen Waffen einsteckten. Erst als Serena ihn leicht verärgert von hinten anstupste, in einer Art als wollte sie sagen..."na, mit wem flirten wir denn mal wieder...?" ließ er Ladarka los und bekam wieder den traurigen Ausdruck wie zuvor, als er nochmals zu seiner Tasche griff und einige Pergamentrollen hinauskramte.
"Das hätte ich beinahe vergessen...!" rief Igor aufgeregt und überreichte Zeraphin, Arcia und Ladarka jeweils drei Schriftrollen..."keine Sorge, sie sind auf khorinisch geschrieben, sodaß jeder sie aussprechen kann...aber setzt diese Schriftrollen mit Bedacht ein...es sind sehr mächtige Beschwörungen schreckenerregender Kreaturen, die ihr gerade in der Hand haltet..." Aus einem seltsamen Grund wollte er nicht weiter erläutern, was eine Armee der Finsternis, was ein Feuergolem und was ein untoter Schattenläufer war, steckte doch die Angst irgendwelcher seltsam aussehenden Kreaturen zu sehr noch in den Blicken der drei Frauen. "Wir müssen aber nun endlich aufbrechen...!" zerstörte der magische Schmied die darauf eintretende Stille und ging langsam voran durch diesen Zauberwald, der eigentlich, wenn man von der Gefahr in der sie schwebten einmal absah, wunderschön anzusehen war...irgendwann mitten auf dem Weg konnte man von vorne sicher eine Bemerkung hören, die etwas lauter gesprochen war und eigentlich auch nur einer Person gelten sollte. "...Außerdem flirte ich nicht..."

Farin
17.09.2005, 19:27
Etwas erschrocken hatte Farin auf Ladarkas verbrannte Handinnenflächen geblickt. Zum Glück war Lucilla in der Nähe gewesen. Doch was ihn noch viel mehr erstaunte, waren die Fähigkeiten, die Igor hatte. Er hatte wohl tatsächlich magische Artefakte hergestellt. Gut bei Ladarka schien es nicht auf Anhieb geklappt zu haben. Aber das musste nicht automatisch am magischen Schmied liegen. Echte magische Artefakte, die grade eben praktisch vor seinen Augen entstanden waren. Er war gelinde gesagt beeindruckt. Hätte er noch schmieden können? Eher nein. Es wäre wahrscheinlich irgendetwas unförmiges dabei heraus gekommen. Er hatte es einfach zu lange nicht mehr gemacht. Wann eigentlich das letzte mal? Das musste schon lange her sein. Und er wollte auch gar nicht mehr schmieden können. Er brauchte es ja gar nicht mehr.
Nun ging es weiter. Alle waren zum Kampf gerüstet. Zumindest materiell gesehen. Ob sie alle auch wirklich dazu bereit waren wusste wohl keiner in der Gruppe so genau. Farin ging einfach mit, ohne richtig zu registrieren, dass er ging. Er merkte nur, wie der Turm stetig näher rückte, und man immer mehr sehen konnte. Noch war nur der Turm zu sehen. Doch mittlerweile war er sich fast sicher, dass da mehr war als nur ein Turm. Der Brunnen, und die Straße hatten ihn zu der Überzeugung gebracht, dass da mehr sein musste. Vielleicht war es nur die Spitze von etwas. Einem Palast?
Mit jeden Schritt, den Farin auf den Turm zu ging wuchs das ungute Gefühl in ihm. Er wusste nicht, was ihn erwartete. Aber er ahnte, dass es nichts gutes sein würde.
Er fühlte sich, wie schon die ganze Zeit beobachtet. Nur wurde auch das noch schlimmer.
Die Fragen, die ihn den gestrigen Tag über, und auch die Nacht über beschäftigt hatten waren weg. Er dachte so gut wie gar nicht mehr. Nur noch fixiert auf einen Punkt.
Die Goblins schlugen sich wieder irgendwo neben ihnen durch das Dickicht zwischen den Bäumen. Man hörte sie nur. Sehen konnte man die Schwarzen gestalten nicht. Hoffentlich konnte man auch die Gruppe nicht sehen.

Zeraphin
17.09.2005, 19:41
Womit hatte sie das verdient? Im Gegensatz zu all den anderen Malen, wo sie sich diese Frage gestellt hatte, war "das" etwas Positives und nicht wie sonst immer irgendein schreckliches Ereignis. Letztendlich führte dies aber nur dazu, dass sie ihr noch viel schwerer eine Antwort einfallen wollte. Unfassbar dankbar war sie Igor für dieses wunderbare Geschenk, soviel wusste sie, doch noch immer hielt sie sich für unwürdig, die filigran verzierte Klinge an ihrem Gürtel zu tragen - direkt neben der kurzen, rostigen ihres Messers, welches sie von Zuhause mitgenommen hatte. Der Unterschied der beiden Waffen, war ebenso groß, wie die Differenz in Erfahrung, Weisheit und Stärke ihrer Erschaffer, denn es war die junge Zeraphin gewesen, die damals als Kind die Klinge aus stark kohlehaltigem und somit schwachen Erz geformt hatte.
Einzig die Kraft des Amuletts war es gewesen, die ihr die Zweifel hatte nehmen können. Wie Lucilla es erklärt hatte, durfte man sich gegen seine magische Kraft nicht wehren und somit musste auch Zeraphin akzeptieren, dass sie es war, die dieses Schwert tragen durfte. Im Grunde genommen war es gar nicht so verwunderlich. Schließlich trugen auch Arcia und Ladarka die unter Igors geübter Hand geschmiedeten Waffen. Es ging hierbei nicht um eine einzige von ihnen, nicht um ihren Schutz, nicht um ihr Wohl, letztendlich war nicht einmal ihr Leben von großer Bedeutung, wenn es nicht die Aufgabe der Gruppe gewesen wäre, gemeinsam gegen diese finstere Macht anzutreten und damit das Schicksal aller Lebenden in den Händen zu halten. Jede Handlung, die sie hier verrichteten, war gelenkt. Sie alle waren lediglich Werkzeug - dass ausgerechnet Zeraphin hierher gekommen war und nun diese Klinge in den Händen halten durfte, reiner Zufall - allenfalls Fügung - keinesfalls jedoch Verdienst. Mit diesem Gedanken beantwortete sie ihre Frage, freundete sich an mit dem Gedanken, dieses Gewicht von nun an mit sich zu herumzuschleppen und fast war es wieder die naive kindliche Freude, bei dem Gedanken daran, endlich nicht mehr wehrlos zu sein, nicht mehr unnütz.
Am liebsten wäre sie dem Schwarzmagier vor dank um den Hals gefallen, als er ihr, wie den anderen beiden auch, zudem noch eine Schriftrolle überreichte. Doch sie wollte nicht auch noch in der Gunst Serenas sinken, wie es den anderen Frauen - von der überaus zurückhaltenden Arcia einmal abgesehen - durch ihr Verhalten gegenüber Igor schon gelungen sein müsste. Ebenso sehr musste sie sich bemühen, keine Geste der Unterwürfigkeit auszuführen, da sie selbst diese über alles verachtete und auch der Dämonenbeschwörer selbst schon hatte durchblicken lassen, dass es ebendieses kriechende Verhalten war, welches er an den Innosdienern verabscheute. So beschränkte sie den Ausdruck ihres Danks auf ein leichtes Senken des Kopfes, nur um diesen dann umso würdevoller wieder zu heben und dem Magier einen vielsagenden Blick entgegen zu bringen. Mit einem aufrichtigen "Danke!" besiegelte die sanfte und ruhige Stimme den Moment voll Vertrauen, Annerkennung und tiefster Ehrlichkeit.
Noch immer erinnerte sie sich an den Blick Igors und an all das, was er ausgesagt hatte, als sie - die Hand am kalten Griff ihres Schwerts - durch den wunderschönen Wald schritt. Serena und Igor voran, Farin dicht hinter den beiden, gefolgt von Lucilla , Ladarka ein wenig abseits, teilte sie selbst sich mit Arcia den Pfad, welchen Serena und Igor durch ihre Fußspuren gezeichnet hatten. Theodorus jedoch hinkte ein wenig hinterher. Vielleicht fühlte er sich einfach nicht wohl unter all den schwarzen Gestalten.
"Wunderschön...", durchbrach Zeraphin unabsichtlich das Schweigen, bekam allerdings keine Antwort von Arcia und blieb so weiterhin gefesselt von der Schönheit der Natur, so dass sie den fragenden Blick der Frau neben ihr überhaupt nicht mitbekam und mehr zu sich als zu ihrer Nachbarin leise weitersprach: "Ich habe noch nie solch wundersam verschlungenen Bäume gesehen... Welche Formen sie annehmen! Mit ein bischen Fantasie könne man meinen, sie formten Körper... Körper von Menschen." Es musste das schummrige Licht sein, welches durch unzählige Baumkronen gefallen so wundersame Bilder im Kopf der Träumenden schuf.
Die Dämmerung, welche die Gefährten mitlerweile ereilt hatte, machte die Illusionen nicht unbedingt besser. Bald schon entdeckte Zeraphin freundliche Menschen, verschlungen in die Äste der Bäume, einige lachten ihr zu, andere winkten ihr sogar mit ihren knochigen Händen, die aus zweigen bestanden. Doch sie winkten einladend, schienen sie locken zu wollen. Andere wiederum blickten sie flehend an. Halb verwachsen, halb gefesselt schauten sie zu ihr hinab und klagten der jungen Frau ihr Leid. Der Wind, welcher durch die Blätter pfiff, flog ihre jammervolle Botschaft direkt an ihre Ohren heran. Und mehr als einmal war sie versucht, den wunderschönen, verlorerenen Geschöpfen zur Hilfe zu eilen. Sie mussten befreit werden!
"Arcia?", flüsterte die Dunkelhaarige in die mitlerweile dunkle Nacht hinein: "Siehst du sie auch? Wir müssen ihnen helfen! Kannst du sie auch hören?" Unendlich langes ungewissen Warten musste Zeraphin ertragen, bis sie endlich eine Antwort erfuhr: "Geht es dir noch gut?"
Eigentlich war es nicht sonderlich verwunderlich, dass Arcia für verrückt erklärte, doch genau das reizte sie eigentlich noch viel mehr, die Gruppe zu verlassen und sich zu einem dieser Bäume zu schleichen. Immer näher kam sie den armen Gestalten, immer lauter wurde ihr Klagen, bis es schließlich zu einem verzweifelten Schreien herangewachsen war.
Noch wenige Schritte trennten die junge Frau von dem schmerzverzerrrten Gesicht, welches wie hineingeschnitzt den alten Stamm verzierte. Sollte sie es wirklich wagen? Ihre Füße bewegten sich wie von alleine, ohne es wirklich zu wollen stand sie plötzlich vor dem Wesen, doch sie hatte alle Angst verloren. Ohne irgendwelche Gedanken des Zweifels legte sie die Hände an die kühle Rinde, berührte das Haar des verfluchten Wesens und versuchte es zu beruhigen. "Wir werden dich befreien", sprach sie und musste dabei wie eine Wahnsinnige wirken. Schließlich sprach sie mit einem Baum.
Immer schwerer wurde es ihr, die Hände zu bewegen. Es schien als würden sie am Baum festkleben. Erst jetz bemerkte sie, dass auch ihr Körper viel näher an der Pflanze war, als sie es vermutete hätte. Als sie einen Schritt nach hinten setzen wollte, traf sie plötzlich auf Widerstand. Sie war es, die plötzlich gefangen war. Äste rankten sich um ihren Leib, Wurzeln schlangen sie wie Ketten um ihre Knöchel, feine Zweige wuchsen ihr auf Augenhöhe entgegen, versuchten sie einzudecken.
"Was geschieht mit mir?", rief das Mädchen mit zittriger Stimme in den Wald hinein, doch zu leise war es, um gehört zu werden. "Hilfe!", brüllte sie diesmal um einiges lauter, doch noch immer schien niemand sie vernommen zu haben. Bis plötzlich ein helles Leuchten durch die Nacht schoss und das Schreckensszenario für einen Moment erleuchtete.

Ladarka
17.09.2005, 21:20
„Weiche…“ knurrte Theodorus das Mädchen an, das eine Weile vor ihm her gelaufen war und nun langsamer wurde „…bleib mir mit diesen verfluchten Beliarswerken vom Leib“. Er deutete auf die Dolche, die in Ladarkas Gürtel hingen. „Ich habe zugesehen, was diese Dinger aus dir gemacht haben, wessen sie fähig sind. Soviel Hass, wie da drin steckt, Hass, der sich sogar gegen die eigenen Gefährten richtet… Ihr Dämonenbeschwörer schreckt wirklich vor nichts zurück. Was bei Innos tue ich hier eigentlich noch?“
Ladarka erschrak fast zu Tode, als sie so unvermutet angeranzt wurde. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie langsamer geworden war und in der Gruppe immer weiter zurück fiel. Im Augenblick war sie viel zu sehr mit den Nachwirkungen der Hassattacke beschäftig, derart intensive Emotionen hinterließen Spuren, nervlich und körperlich, das schüttelte man nicht so einfach ab. Auch die Erinnerung an die kurzen und dennoch äußerst heftigen Schmerzen in den verbrannten Händen machte ihr zu schaffen, auch wenn der Schmerz Lucilla sei Dank schon nach wenigen Sekunden vorbei gewesen war. Da hatte ihr dieser miesepetrige Schnösel gerade noch gefehlt.
„Sonst tut dir grad nichts weh, oder?“ schnappte sie zurück. Der Magier tat vor Schreck einen kleinen Sprung rückwärts, als erwarte er, das Mädchen würde gleich die Dolche ziehen und auf ihn los gehen. „DU hast Angst vor den Dolchen? Frag mich doch mal… Aber kein Vergleich vor dem Schiss, den ich vor dem habe, was uns vielleicht in dem Turm da vorn erwartet. Verfluchte Beliarswerke….“ Kopfschüttelnd sah sie ihr Gegenüber an, ob wohl alle Innos-Anhänger so seltsam waren wie dieses Exemplar? Während des Streitens waren beide stehen geblieben, der Abstand zum Rest der Gruppe vergrößerte sich.
„Außerdem gehöre ich nicht zu den Schwarzmagiern, auch wenn ich wie sie schwarze Kleidung bevorzuge und auch wenn Beliar wahrscheinlich der Gott sein könnte, der mir am wenigsten zuwider ist. Und eben weil ich keine Magierin bin, hat das mit dem Amulett erstmal nicht geklappt, dann, als es durch Igor funktioniert hat, konnte ich diese magischen Ströme nicht kontrollieren. Einfach, weil ich keine Magierin bin, verstehst du?
Das nächste Mal, wenn ich diese Dolche anfassen muss, werde ich gewappnet sein“. Wirklich überzeugt schien sie ihn nicht zu haben, seine Miene drückte immer noch eine Mischung aus Abwehr und Skepsis aus. Immerhin äußerte er sich nicht mehr dazu sondern deutete über Ladarkas Schulter nach vor, dorthin, wo der Rest der Gefährten bereits im Wald verschwunden war. „Wir sollten die Beine in die Hand nehmen, ehe wir die anderen verlie…“ Ein unterdrückter Schrei unterbrach den Magier. Er kam nicht aus der Richtung der anderen sondern von etwas seitlich, aus dem Wald.

Theodorus
17.09.2005, 21:22
Das war fürwahr ein seltsamer und erschreckender Anblick. Zunächst war gar nicht zu erkennen, wer da eigentlich gefangen war, um wessen Leib sich Zweige und Lianen so fest wickelten, dass selbst von den Schreien nur noch ein dumpfer Hall nach draußen dringen konnte. Nur, dass es eine der Frauen war, dessen war sich Theodorus sicher, als er einen Feuerball in Richtung des Stammes schickte, der kurz über der Gefangenen einschlug. Der Baum mit dem fesselnden Eigenleben ächzte und wand sich, kurz hatte es so ausgesehen, als hätte er versucht, dem feurigen Geschoß auszuweichen.
„ja, ich kann mir vorstellen, dass Feuer dir gar nicht schmeckt“ murmelte der Magier schadenfroh, während er weitere Feuerballe in Stamm, Krone und Wurzelwerk einschlagen ließ, er achtete dabei darauf, dem gefangenen Mädchen dabei nicht zu nahe zu kommen. Die andere war derweil an ihm vorbei gerannt, hatte die beiden fürchterlichen Dolche gezückt und hieb nun auf der die pflanzlichen Fesseln ein, die sich immer wieder und immer neu um die Gefangene wickelten. Zwischendurch kappte Ladarka einen der schlingenden Auswüchse des Baumes, die sie ebenfalls in das Knäuel aus Gliedmassen, Ästen, Lianen, Dornen und Ranken ziehen wollten.
Die Feuergeschosse, die die dicken Wurzeln trafen, in die der Stamm mündete und die sich rund um den Baum in den Waldböden fraßen, hatten offenbar die größte Wirkung. Mit jedem Treffer ging ein Zittern durch den alten Baum, das im Wurzelwerk begann, sich über den Stamm zur Krone hin fortsetzte und dort selbst den entferntesten der Zweige zum Erbeben brachte. Es regnete geradezu grünes Laub, das sich von dem rotbraunen des Vorjahres, das den Boden bedeckte, deutlich abhob. „LASS SIE LOS….“ schrie Theodorus dem Baum entgegen.
Ein paar Goblins hatten sich zu Ladarka gesellt und droschen ebenfalls auf die Umschlingungen ein oder zerrten laut kreischend daran. Den anderen Gefährten war scheinbar aufgefallen, dass drei von ihnen zurück geblieben waren, hatten umgedreht und eilten nun ebenfalls zu der Gefangenen in ihrem pflanzlichen Kokon. Noch im Laufen feuerten Igor und Farin schwarzrauchige Feuerbälle.
Ganz plötzlich gab der Baum auf, löste die Ranken und Zweige und ließ Zeraphin frei, die ohnmächtig und jetzt ohne Halt am Stamm hinab glitt und im letzten Moment von Igor aufgefangen wurde.
Einen Augenblick sprach niemand, jedenfalls so lange nicht, bis Zeraphin wieder erste Lebenszeichen von sich gab.
"Wisst ihr eigentlich, was wir gerade getan haben?" fragte Farin heiser in die Runde und drehte sich dann zum gar nicht mal mehr so weit entfernten Turm um. "Wir haben gerade ganz laut HIER SIND WIR geschrieen...".
rena

Farin
17.09.2005, 22:20
"Wir haben gerade ganz laut HIER SIND WIR geschrieen..."
So war es. Jeder, der sie bis jetzt noch nicht gesehen hatte - wobei Farin ja eh bezweifelte, dass sie bis jetzt noch nicht bemerkt worden waren - wusste spätestens jetzt, wo sie waren. Ein plötzlich brennender Baum fiel nun einmal auf. Selbst wenn man noch so blind sein sollte.
In gewisser Weise waren sie aber selbst Schuld. Anstatt zuerst nachzudenken, und dann ihre Schwerter oder Dolche zu benutzen, nein sie mussten ja so ein Feuerwerk machen. Aber ihnen hatte einfach die Zeit gefehlt zum nachdenken. Denn Zeraphin war ja schließlich von diesem Baum gefangen genommen worden.
Zuerst hatte der Schwarzmagier das gehen zwischen den Bäumen als angenehm empfunden, da er so das Gefühl losgeworden war beobachtet zu werden. Aber wenn die Bäume einen dann gleich gefangen nehmen wollten, dann war Farin das auch nicht so sehr Recht. Was waren das für Bäume, die ahnungslose Menschen gefangen nahmen? Was war das für eine unglaubliche Macht, die den Bäumen diese Macht verleihen konnte? denn danach sah es sehr aus. Alles auf dieser Insel schien erschaffen zu sein. Die Pflasterstraße, der Brunnen und jetzt auch noch die Bäume. War auf dieser Insel auch noch irgendetwas natürlich? Konnte man sich hier irgendwo überhaupt sicher fühlen? Die Antwort war so simpel, wie erschreckend. Nein. Man konnte sich hier nicht sicher fühlen. Jedenfalls so lange nicht, wie dieser jemand, der das ganze steuerte noch da hinten lebte, dachte er auf den Turm blickend. Dieser war schon ganz schön nahe gekommen.
Farin war etwas überrascht, dass noch nicht erste Monster über ihren Köpfen schwirrten. Ihre Gegner mussten es einfach gesehen haben. Es gab leider keine andere Möglichkeit. Also wo blieben die Gegner? Wollten sie die Gruppe erst noch näher herankommen lassen, um dann um so stärker anzugreifen? Gab es überhaupt einen Plan?
Ein leichter Hoffnungsschimmer. Wenn die Gegner jetzt noch nicht da waren, dann hatten sie sie vielleicht doch nicht gesehen ….
Nein das war Unsinn. Sie hatten grade ganz laut und deutlich „hier sind wir“ geschrieen. Und wenn nicht sogar noch hier sind wir, wir sind Magier. Denn das war wohl durch den plötzlich brennenden Baum auch sehr offensichtlich. Der Gegner konnte sich womöglich also auch noch darauf vorbereiten.
Der Überraschungsmoment war nun also garantiert versaut. Jetzt mussten sie hoffen, dass die Amulette von Igorwirklich sehr gut waren, und dass sie dann alle wieder lebend aus dieser Sache herauskommen würden.
Während Lucilla und die anderen sich um Zeraphin kümmerten stand Farin einfach nur da, und beobachtete die Bäume. Von Schutz gebenden, gern gesehenen Bäumen hatten sie sich plötzlich in gefährliche, Furcht einflößende Bäume gewandelt. Und das obwohl es materiell gesehen eigentlich die gleichen Bäume waren. Es war schon komisch, wie sich ein Gegenstand veränderte, wenn man mehr über ihn wusste. Oder zumindest, über den man meinte mehr zu wissen. Er sah jetzt in so gut wie allem einen Feind. Aber war das auf dieser Insel denn so Falsch? Eigentlich war doch alles was ihnen begegnete ihnen gegenüber Feindlich gewesen. Zuerst nur das Monster am Brunnen, und jetzt auch noch einfache Bäume. Sie mussten diese Macht stoppen. Mittlerweile war es ihm sogar fast egal, was es kosten würde. Hoffentlich konnten sie bloß schnell weiter gehen. Und dann wäre Farin sogar dafür auf der Straße zu gehen. Dass sie hier waren war potentiellen Feinden jetzt eh bekannt…

Zeraphin
17.09.2005, 22:49
Zeraphin war sich nicht sicher, ob sie sich über das Erscheinen ihrer Retter und im Besonderen über deren Methoden ihr zu helfen, freuen sollte. Schien es ihr doch ebenso unangenehm mit Feuerbällen und Schattenflammen bombadiert zu werden, wie sich von einem Baum fesseln zu lassen. Am schlimmsten aber war ihre Angst davor von den Keulen der Goblins totgeschlagen oder von Ladarkas Dolchen aufgeschlitzt zu werden. Schließlich war die Angst Ohnmacht gewichen, von der sich nicht sagen ließ, ob sie durch das Zusammendrücken ihres Brustkorbs durch Ranken und Äste oder durch das Auftreffen einer Goblinkeule auf dem Schädel, vielleicht auch einfach nur durch Zeraphins Angst hervorgerufen worden war.
Dass der Kampf gewonnen war, stellte Zeraphin erst fest, als sie ihre Augen wieder öffnete und in das freundliche doch etwas besorgte Gesicht Igors blickte, der über ihr zu Knien schien und grade im Begriff war etwas zu sagen, als Farin ihn mit einer nicht grade unwichtigen Erkenntnis unterbrach.
Durch ihre Unvorsichtigkeit war dem Feind nun ihr Aufenthaltsort offenbart. Sie allein trug die Schuld. Am liebstesn hätte sie die Augen einfach wieder geschlossen und sic weggewünscht, weg von diesem beängstigenden Ort und ihre Schuld hier gelassen. Doch komischerweise machte ihr niemand in der Gruppe einen Vorwurf.
Wahrscheinlich war jeder viel zu sehr mit den Gedanken an das, was sie erwarten würde, so bald sich noch mehr dem Turm genährert hatten. Auch Zeraphin war erfüllt von einer Angst, die alle anderen Gedanken ausschaltete. Nicht einmal ihr Vorstellungsvermögen blieb ihr. Völlig paralysiert und ohne klare Gedanken folgte sie den anderen in kurzem Abstand. Niemand wagte jetzt noch sich von den anderen auch nur mehr als 6 Schritte zu entfernen.

Ladarka
17.09.2005, 23:39
Auch wenn sie sich nun keine große Mühe mehr gaben, leise oder im Versteckten zu bleiben, verlief der Marsch nach diesem unerfreulichen Zwischenfall schweigend. Im Gänsemarsch bahnten sie sich ihren Weg durch den Wald. Igor, Serena und Todin wie immer vorn, dahinter Farin, gefolgt von Arcia und Zeraphin, dann Ladarka und am Schluß Theodorus. Während des Marschierens ließ sich Ladarka verstohlen Wasser aus ihrem Wasserschlauch über die wieder versengten Hände laufen. Weil sie dieses Mal nicht verbrannt sondern nur rot waren, wollte das Mädchen kein großes Aufheben davon machen, schließlich schien sie sich bei der Kontrolle des magischen Einflusses durch die Dolche und das Amulette zu bessern. Das Wasser war angenehm und linderte das Brennen.
Nachdem das Mädchen den Wasserschlauch wieder verschlossen hatte, zog sie die Aufschläge ihrer Ärmel herunter, so dass sie den Daumenballen und Handfläche bedeckten, sie waren dann sogar lang genug, dass sie fast die ersten Fingerglieder erreichten. So sah niemand die geröteten Handflächen und wenn Ladarka wieder nach den Dolchen griff, würde der Stoff ihre Hände schützen.
Weit konnte der Turm nicht mehr sein, Ladarka reckte den Hals, um vielleicht zwischen den Bäumen schon den Schatten dieses gewaltigen Bauwerkes erkennen zu können.
Nach dem seit dem Zusammentreffen mit dem Zauberbaum stummen Marsch war es wie ein Aufwachen, als Theodorus hinter ihr plötzlich zu sprechen anhob. Verwundert von der Wahl seiner Worte drehte sie sich um sah verblüfft, wie er auf ein aufgehobenes Ahornblatt einredete

Die Blätter fallen, bahnen ihren Todesweg, so leis,
vom Sonnenschein hinab, zur Erde kühlen Schoß,
aufbegehrend, ein letztes mal, sich emporzuheben,
im Wind zu tanzen, spielerisch den Himmel küssend ,
farblich verträumt, ganz schwerelos, sekundenlang,
nach und nach den Halt verlierend, unbewusst,
hinabzutaumeln, verderbend aufzutreffen um,
ineinander sich verwebend, sanft zu vergeh´n.

Da bemerkte er, dass er laut gesprochen hatte und Ladarka ihn staunend ansah. Flammende Röte schoss in seine Wangen, ehe er das Ahornblatt wie in einem Reflex hinter seinem Rücken versteckte und verschämt zu Boden sah. „Das war sehr schön“ beschied ihm Ladarka leise „ich hätte gar nicht gedacht, dass du etwas für Poesie übrig hast….“
Die Vorangehenden hatten gestoppt, das enthob Theodorus davon, darauf zu antworten. Die Gruppe hatte den Waldsaum erreicht und stand nun vor einer riesigen Lichtung, in deren Mitte sich ein flacher Hügel erhob.
Mitten auf diesem Hügel thronte ihr Ziel: ein Palast (http://igor.move2it.de/Music/Palast) aus anthrazitgrauem Stein, gekrönt von vielen Türmen und Türmchen, die allesamt von dem einen großen Turm überragt wurden, den sie schon von Weitem gesehen hatten und der nun einen langen und bedrohlich wirkenden Schatten in ihre Richtung warf. Sprachlos starrten sie auf diesen Albtraum der Baukunst. Selbst die Goblins, die sich ein paar Schritte auf die Lichtung hinaus gewagt hatten, hüpften aufgeregt vor ihrem König auf und ab, gestikulierten in Richtung Palast und kreischten und keiften vor Anspannung.
„Oh Hilfe, was für ein Albtraum…“ wisperte jemand und sprach damit Ladarka aus dem Herzen. Kein Wunder, schließlich war sie ja selbst gewesen, die da gesprochen hatte.

Mantus
18.09.2005, 02:13
"Sie sind eingetroffen, Herr..!" verkündete Schmendrik stehend vor dem Thron seines Meisters, nicht so unterwürfig wie der Rest in diesem prunkvollem Raum und wartete schweigend ab. Sein Gegenüber schien die Nachricht gelassen auf sich zu nehmen, auch wenn man sich nie sicher sein konnte welcher Ausdruck unter dieser mysteriösen Kapuze sich verbergen möge. Dennoch schien es ein günstiger Augenblick zu sein, da Mantus gerade einem Tanz seiner momentanen Lieblingssklavin zugesehen hatte, sofern man dies als Tanz bezeichnen konnte. Gelegentliche, kleine Blitze zuckten aus seiner Hand, der das erbarmungswürdige, knapp bekleidete Mädchen auf dem glänzend polierten, schwarzen Steinboden jedesmal mit einem Schrei auszuweichen versuchte. Und doch haben viele Blitze getroffen. Schmendriks Auftritt hatte ihr nun ein paar Gnadensekunden zum Ausruhen gegeben, jedoch hatte er sich nicht umgedreht als er hörte wie der zierliche Mädchenkörper hinter ihm zusammenbrach...

"Und...?" fragte die tiefe Krächzstimme Mantus' seinen Akolythen "...war sie sehr erregt gestern...?" Der lüsterne Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Man konnte es an ihren Augen sehen, Herr..!" antwortete Schmendrik geschickt, denn das waren die Art Antworten, die Mantus gefielen und wahrscheinlich sein Leben retteten. Und er hatte damit auch nicht gelogen, denn er wußte das sein Meister dies sofort spüren würde. Es entging ihm nichts und das wußte der Diener auch. "Was taten die Diener...?" fragte der dunkle Herrscher fordernd. "Sie weinten, jedoch einige der Vernähten umgaben sie danach und..." "Und was...?" fahl ihm Mantus durchs Wort, bevor Schmendrik alle Perversitäten, die dort stattgefunden haben mußten, zu erzählen..."ich mußte mich bei dem Anblick übergeben, Herr...!"

Oje, wieder einer, der es nicht schaffen würde...irgendwie hatte Mantus es geahnt, die Züge Schmendriks waren eben nicht rauhbeinig genug, doch eine letzte Chance wollte er ihm doch noch geben..."Ich sollte Dich bestrafen, Schwächling...aber der Sirenengesang vergangener Nacht hat mir gefallen, deswegen stehst Du noch weiter in meinen Diensten...verbeutele es nicht...!" rief er mit Nachdruck. "Ja, Herr..." entgegnete Schmendrik knapp, er wußte daß er entlassen war und einen Tag länger leben durfte, dementsprechend würdevoll war sein Gang, fort aus dieser Halle, in dem das erschöpft wirkende Stöhnen der "Tänzerin" alsbald wieder zu hören war. Ihres Peinigers Laune war im Moment nicht die allerbeste, sodaß mit einem Male ein letzter, sehr entsetzt klingender Schrei verklang und eine Träne die Wange des Dieners auf seinem Weg hinunterlief. Mantus hingegen war in Rage aufgestanden und hatte sich zu seiner Wächterin begeben..."Erledige sie...alle...restlos. Erwarte sie in der großen Halle und mache ihnen den Garaus...es sind jene, die Deinen Gefährten getötet haben also gehe...und nimm Rache...grausame Rache...GEEHEEE...!!!" befahl er seinem Geschöpf mit immer lauter und rachsüchtig werdender Stimme welches sich sogleich aus dem Thronsaal begab...und wenn sie Dich töten...dann schicke ich Euch...meine dunkle Armee... und blickte dabei verstohlen auf die einzige Zugangstür zu dem gewaltigen Turm, um den er seinen Palast errichtet und in dem er seine Horden von Untoten verbannt hatte...


http://igor.move2it.de/Images/Meduse

Voltar Vectrex
18.09.2005, 03:28
Jene Untoten, die just in diesem Moment die Spitze des Turms auf der Suche nach Eßbarem erreichten und den versiegelten Geheimgang aufbrachen, hinter dem eine kleine Kammer zum Vorschein kam...jahrealter Staub wehte dort hinaus, als wäre dieser Raum Jahrhunderte nicht betreten worden. Und doch hatte man sich die Mühe gemacht zwei kleine Fensterschlitze hier durch das Gestein zu treiben. Die unzähligen, dichten Spinnweben, die einem normal sterblichen Menschen jegliche Sicht rauben würden hielt die Masse an untoten Körpern auch nicht ab, das magische Siegel zu brechen welches in dem Glauben errichtet wurde, daß niemand je diese Kammer mehr betreten würde. Es hatte auch den Anschein, daß es mit dem Irrglauben zu tun hatte, Innos würde im Himmel wohnen welcher die Höhe dieser Gruft vielleicht erklären könnte. Anscheinend dachten die Menschen früher, je näher etwas Unheiliges an Innos zur Ruhe gebettet wurde, desto eher würde gewahr, daß das Böse immer unter der göttlichen Kontrolle stand. Aber das waren Floskeln über die, dem was dort erwachte, nur ein nervliches kleines Zucken über die Schulter ging. Gefährlich leuchtendes Rot schimmerte aus dem Sarg, der aus dickem Ebenholz bestand und mit aufwendig hergestellten, massiven Silberschlössern versehen war. Doch die Jahrhunderte hatten das Holz mürbe gemacht und es war ein leichtes für die vereinte Kraft der Untoten, auch diesen aufzubrechen. Heraus rollte ein großer Körper...das Gesicht bleich und zernarbt, die Haare lang und weiß, gekleidet in einen rein schwarzen weiten Umhang. Als er seine Augen öffnete, waren sie in ein tiefes Blutrot getaucht. Die jahrhunderte alten Knochen knackten bedächtig, wie sich der Totgeglaubte langsam aufrichtete und freudig seine Hände betrachtete und dabei wirr die langen, dünnen Finger bewegte an denen beträchtliche Ringe prangerten. Ein lautes, gehässiges Lachen verhallte in dem Turm, bevor eine abgrundtief tiefe Stimme eine schlichte Tatsache bekundete "...Ich bin wieder lebendig...!" Eine Machtwelle dunkler, tückischer Magie verschaffte dem Schwarzgewandten erstmal ein wenig Respekt vor den untoten Gestalten, bevor er noch einen zweiten manipulativen Zauber anwandte, der ihm jede Kreatur in diesem Turm untertan machte...denn Voltar (http://igor.move2it.de/Music/Voltars Theme) zog es nach unten. Die magischen Energien, die er verspürte fesselten ihn und sein Machthunger war groß...so groß wie nie zuvor...Ehrfürchtig ließen die untoten Wesen diesen auraversprühenden Mann passieren, als würden sie in seinem Glanz salutieren wollen...Wie seltsam, zwei Energien, die er verspürte, kamen ihm durchaus bekannt vor...

Luxor
18.09.2005, 04:59
Es war bereits früher Morgen als Luxor immer noch mit einer frisch gestopften Pfeife im Gesicht auf seinem Schiff an der Reling stand und das tat, was er am besten konnte...fischen...Die ersten Strahlen der Sonne waren bereits zu erkennen, verwandelten sie doch den Horizont und das Meer in glutrote Strahlen, welche wunderbar anzusehen waren. Schon jetzt versprachen diese frühen Ausläufer, daß es ein warmer Tag werden würde. Plötzlich zuckte seine Angel, so daß er schnell die Leine einholte, um seinen Fang zu begutachten, doch es stellte sich als Niete heraus.

"Was soll ich mir mit Dir kleinem Wicht denn anfangen, hm? Nein, Du mußt erst noch wachsen und eines Tages sehen wir uns wieder, wenn Du zu Onkel Luxor zurückkehrst...!" sprach er altväterlich zu dem kleinen Fisch in seinen Händen, entfernte fachmännisch den Haken, so daß die entstandene Wunde verheilen konnte und warf ihn wieder mit einem lockeren Spruch über Bord..."Gruß an die Haie...Kumpel...!" Erneut warf er seine Angel aus, zündete seine Pfeife nach und genoß die Friedlichkeit dieser Stille. Luxor mochte solche Morgen, doch waren sie auf hoher See bei weitem noch spektalulärer als hier, angelegt an einer Insel, auf der seine Lucilla sich vielleicht in Gefahr brachte.

Doch er konnte ihren Fähigkeiten vertrauen, sie würden es schaffen, dachte er sich noch, als erneut seine Angel zuckte. Dieses Mal hatte er Glück und beinahe einen großen Brocken an Bord gezogen...Thunfisch, den mochte er schon immer am liebsten, doch auf ein Mal wurde der Blick Luxors starr...die Angel fiel mitsamt dem Prachtexemplar von Fisch in das klare seichte Wasser und der alte Bootsmann war wie paralysiert. Seine Angel, das was ihm neben Lucilla das Liebste auf der Welt war hätte er niemals einfach weggeworfen, doch er war nicht mehr er selbst. Die Pupillen des Fischers mit dem langen weißen Bart waren erschreckend klein geworden und sein Angesicht ausdruckslos. Wie an einer Leine gezogen wankte er über das Deck, fiel ins Wasser und schwomm instinktiv zu der Insel auf der er seinen Weg fortsetzte. In Richtung des dunklen Palastes...

Farin
18.09.2005, 13:46
Nun waren sie also da. Der Turm erwies sich als Teil eines Palastes. Allerdings war er bei weitem nicht der einzige Turm. Dafür war er aber der mit Abstand höchste. Ein sehr imposantes Bauwerk. Aber genauso fruchteinflößend. Und es war sehr furcheinflößend. Selbst die Goblins schienen Angst zu haben. Etwas, das Farin bei denen noch nie gesehen hatte. Aber zumindest hatten sie diese Bäume jetzt endlich hinter sich gelassen …
Der Schwarzmagier war überrascht. Er hätte mit einem riesigen Empfangskomitee aus verschiedensten Monstern gerechnet, dass sie gleich umbringen wollte. Doch stattdessen war nichts zu sehen von irgendwelchen Monstern. Es war gespenstisch leer. Und viel zu ruhig. Der Wind, der durch die Baumkronen pfiff war nicht mehr zu hören. Eigentlich war nichts mehr zu hören. Lag es an Farin, oder lag es an diesem Ort hier. An dem bösen, dass an diesem Ort wohnte?
Kurz meinte er etwas zu hören. Ein unheimliches, gehässiges Lachen. Doch es waren nur Sekundenbruchteile. Als er genauer hinhören wollte war es weg. Einbildung? Kamen jetzt die schon vorausgesehenen Gegner?
Nein sie blieben aus. Alles blieb ruhig. Niemand sagte etwas. Alle starten nur auf diesen Palast, in dem eine unheimliche Macht war, und in dem sie alle den Tod finden könnten. Ihr Gegner war vorbereitet. Er wusste, dass sie kamen. Jetzt hatte er den Überraschungseffekt für sich. Und er schien ihn auch zu nutzen, denn immer noch war kein Gegner zu sehen. Farin rechnete auch nicht mehr damit. Irgendwo würden sie aus dem Hinterhalt angegriffen werden, dachte Farin.
Das Gefühl des Beobachtet seins war nicht gewichen. Sie standen hier wirklich auf dem Präsentierteller. Die Goblins standen vor ihnen auf der Lichtung, und die Gruppe stand kurz hinter den letzten Bäumen. Hier konnte man wahrscheinlich gar nicht unbemerkt hin …
Nachdem sie sich vom imposanten Anblick dieses furcheinflößenden Bauwerks gelöst hatten, galt es den Eingang zu finden. Was nicht sehr schwer war. Praktisch genau vor ihnen war ein riesiges Tor zu sehen. Es schien auch aus Stein zu sein. Aus dem gleichen Stein, wie der Rest des Palastes. Dort ging es dann wohl rein. Aber wollten sie wirklich da rein? Nun ob sie wollten oder nicht. Sie mussten es einfach. Sie hatten es schon bis hierhin geschafft. Jetzt konnten sie nicht einfach umdrehen…
Doch noch bewegte sich niemand. Und Farin wollte nicht unbedingt der sein, der als erstes los ging. Wer wusste schon, was dann alles passieren konnte? Fallen, die ausgelöst werden würden, Monster die sich auf das erst beste Ziel stürzten, oder was sonst noch alles möglich war an diesem unheimlichen Ort. Nein sollte ruhig ein anderer, zum Beispiel Theodorus, vor gehen ...

Theodorus
18.09.2005, 17:06
Während dem langen Marsch hierhin war der Feuermagier tief in seinen Gedanken versunken gewesen, anscheinend hatten die Worte Lucillas doch ein wenig bewirkt und zwar das er nachdachte. Aber er konnte es drehen und wenden wie er wollte, sie hatte an einem Punkt unmißverständlich Recht gehabt. Innosgläubige waren engstirnig, so waren ihre Lehren, seine Lehren gewesen, als er noch ein junger Adept im Kloster war. Doch eines hatten ihm seine Überlegungen gezeigt...er hatte jederzeit die Wahl frei zu entscheiden und auschlaggebend für seine Entscheidung, die er getroffen hatte, war wohl der jüngste Vorfall, in dem er den Zusammenhalt dieser seltsam zusammengewürfelten Gruppe erkannte. Wie sich jeder aufopferte. Er wollte dazugehören und kein Verblendeter mehr sein, auch auf die Gefahr hin daß Innos ihn eines Tages dafür bestrafen würde. Und so war es, der mutig zu dem großen Steintor ging, das nahezu einladend klein und gemütlich im Gegensatz zu dem gigantischen Bauwerk wirkte. Doch er hatte die seltsame Pforte nicht mal berührt, als sie sich wie ein Schlund nach innen mit einem tiefem Rumpeln öffnete...

Der Gang darin war dunkel und ein seltsamer Geruch drang heraus, eine Mixtur aus starken ätherischen Ölen, die erhitzt wurden anscheinend. Jedoch wozu?
Langsam folgte ihm die Gruppe dahinter, bis Igor jedoch vor den breiten Rücken des Stabkämpfers lief, der urplötzlich stehengeblieben war. Die Wände fühlten sich so seltsam uneben an und auch die Materialien waren irgendwie sehr unterschiedlich.

"Es ist dunkel...!" gab Theodorus leise bekannt, was für jeden der Gruppe auch so auf den ersten Blick feststellbar war, nur der Unterton in der Stimme des Feuermagiers hielt davon ab dies mit einem Grinsen abzutun. Leider schien er Recht zu behalten, denn als der breite Korridor durch ein magisches Licht, daß Theodorus beschworen hatte langsam erhellt wurde, blickten sie in das nackte Grauen...einzementiert in die gewölbte Decke, an den Wänden...eigentlich überall waren mehr oder minder entstellte Leichen zu erkennen...auch der Verwesungsgrad wich ab...es hatte den Anschein als gab man sich Mühe alte zu sehr verweste Stellen mit neuem Material anzufüllen. Der Magier war auch nicht sauer, als die Szenerie von einem lauten Schreckensschrei von Arcia und Zeraphin begleitet wurde, auch wenn dies verkündete, daß sie nun wirklich angekommen waren...das Echo hallte weit durch den langen Gang, aber auch er selbst konnte den Anblick nicht ganz still ertragen..."Bei Innos...ich werde für die gegeißelten Seelen beten...wenn es an der Zeit ist...!" Wut stieg in ihm hoch...unbändige Wut auf dermaßene Greueltaten und nun war es sein Wunsch daran ausschlaggebend zu sein, daß diese Schlächterei aufhörte. Traurig besah er sich die Stellen, an denen die Hände einiger Opfer aus dem Zement herausgetreten waren, deren Fingerkuppen blutunterlaufen und völlig zerkratzt wirkten, beinahe so als wären sie lebendig hier einzementiert worden..."Laßt uns dieses Scheusal vernichten...!" sprach er zu dem Rest seiner Gefährten, die er ab nun auch als solche sah, und stapfte wütend weiter durch den Gang, der an Schrecken leider nicht abnahm...

Lucilla
18.09.2005, 18:26
Lucilla konnte den Anblick kaum ertragen und hatte schon ein wenig mit einem Würgegefühl zu kämpfen, weswegen sie sich direkt Zeraphin und Arcia zuwandte, um nach ihnen zu sehen...Ladarka hatte sich angstvoll an Farin geklammert, während sie weiter durch den Gang schritten, den sie am liebsten etwas weniger erhellt sah und Theodorus einen Wink gab, der wohl verstanden hatte und die Leuchtkraft der magischen Kugel leicht verringerte. Es half nur wenig, aber eben ein wenig um nicht alle toten Fratzen in vollem Detail zu sehen. Von hinten konnte sie Igor beobachten, wie er Serena ebenso fest umschlungen hielt, wie hinter ihr Farin die Dunkle. Eigentlich würden sie sogar gut zusammen passen, fand sie...auch wenn sie sich nur schwer vorstellen konnte, daß die beiden in dieser Umgebung hier sich allzu nah kämen würden und doch, wenn man sie so sah, konnte man beinahe denken...aber ihr Versuch nicht an die Leichen zu denken wurde im Keim erstickt als von vorne ein helles Licht drang...

Die Gruppe erreichte einen großen Raum, der eindrucksvoller nicht hätte sein können. Die Deckenhöhe dieses Tempels wirkte gigantisch...steinerne, massive Stützpfeiler hielten das tonnenschwere Dachkonstrukt, in welches kleine Fenster eingearbeitet waren. An den Seiten befanden sich aufwendig hergestellte Fenster, in denen eposartige Schlachten eingefärbt waren. Die Tatsache, daß es mucksmäuschenstill war führte auch nicht zu einer entspannteren Situation. Am Ende des Raumes war ein gewaltiger Aufgang zu erkennen...zwei riesige Steintreppen führten zu einer Art Empore, die mit pompösen Stuckarbeiten versehen war. Wie eine Explosion in der Stille, ertönte über ihnen ein Kreischen und mit einem gewagten Sprung, der selbst dem Akrobatiklehrmeister Igor das Fürchten lehrte, stand plötzlich vor ihnen dieses Wesen...eine medusenartige Erscheinung und bewegte sich nicht. Sie schien die Gruppe zu mustern. Hasserfüllt waren ihre Augen, ein grelles, zorniges Leuchten ging von ihrem Blick aus.

"Ihr wart es, die mir meinen Gefährten genommen habt, dafür werde ich mich rächen...ich werde jeden von Euch töten...restlos..." kreischte die Kreatur mit einer eigenartigen dreitönigen Stimme, die sehr überzeugend klang. Während ihrem durchaus schnellem Anlauf, griff die Meduse hinter ihren Rücken und zog zwei lange Schwerter heraus, mit denen sie sich unter Verwendung eines weiteren noch lauteren Kampfschreis näherte...

Farin
18.09.2005, 20:58
Er konnte es kaum glauben, als er Innosler tatsächlich als erstes ging. Konnte der Gedanken lesen? Nein. Bestimmt nicht. Er schien sogar etwas verändert. Er hatte sich eigentlich immer im Hintergrund gehalten. Und jetzt schien er voller Tatendrang.
Entschlossen waren auch Farin und die anderen hinterher gegangen. Doch die Entschlossenheit schien irgendwie draußen, vor dem steinernen Tor geblieben zu sein. Zumindest bei Farin. Denn bei Theodorus meinte Farin jetzt sogar einen Anflug von Wut zu erkennen. Der Schwarzmagier hingegen war einfach nur erschüttert, und eingeschüchtert von dieser Grausamkeit, die der Erbauer hier an den Tag gelegt hatte. Doch auch Farin spürte, wie Wut in ihm hoch kroch. Wutaber nicht unbedingt darüber, dass diese Menschen da scheinbarlebendig eingemauert worden waren – was wahrscheinlich bei dem Innosler der Auslöser seiner Wut war – sondern bei Farin lag es an dem Gefühl der Machtlosigkeit. Erhatte es Machtlos zu sein, und diese Halle schien ihm genau das verdeutlichen zu wollen. Plötzlich hatte er gemerkt, wie Ladarka sich an ihn klammerte. Und Farin legte seinen Arm um sie. Er war fast selbstüberrascht, hatte er es eher aus einer Art reflexgemacht, als wirklichbewusst. Aber es war gut so. Er merkte, wie er selbstruhiger wurde. Und wohl auch Ladarka war etwas beruhigt. So gingen die beiden hinter Lucilla her. Seine Wut war wieder fast verflogen. Doch schon bald würde sie hoffentlich wiederkommen. Denn sie nutzte ihm im Kampf.
Als sie eine Art Halle erreichten. Oder war es im vergleich zu anderen Räumen hier tatsächlich nur ein normaler Raum? Wer wusste das schon. Aber imposant war er allemal mit seinen riesigen Steinsäulen. Und dann diese Empore. Er versuchte verzweifelt, da hinten etwas zu erkennen. Aber da schien nichts zu sein. Farin erwartete ja eigentlich hinter jeder Ecke einen Feind, und so hatte er auch gedacht, dass auf der Empore jemand auf sie warten würde. Er blickte sich um. Nach links und rechts. Doch nichts war zu sehen.
Dann dieser Schrei, bei dem selbst der Schwarzmagier zusammenzuckte. Dann diese Meduse, oder was es auch immer war, die vor ihnen landete. Mit ihrem hasserfüllten, leuchtenden Blick.
Der Gefährte von dem sie sprach war wohl der Gargyl, dem Farin den Rest gegeben hatte. Er wollte schon anfangen zu sprechen, als er sich eines besseren besann. Es wäre gewiss nicht klug gewesen den ganzen Zorn dieser Kreatur auf sich zu richten. Jedenfalls nicht wenn man vorhatte zu überleben, und das wollte Farin ohne Frage. Farin hatte den Blick für den Raum verloren. Starrte nur noch, fast wie besessen diese Kreatur an. Er spürte den Hass zurückkehren. Es war zwar nur eine weitere Kreatur, aber sie diente dieser Macht. Und das war schon schlimm genug. Sie trug dazu bei, dass Farin sich machtlos fühlte. Er ließ Ladarka los, und griff in seine Tasche. Schnell hatte er die richtige Rune gefunden. Doch er hatte nicht wirklich bemerkt, wie die Meduse nachdem sie gesprochen hatte auf sie zugelaufen war, und Schwerter gezogen hatte. Dafür hatte er dann die falsche Rune. Er hatte es wieder mit einem Schattenläufer versuchen wollen, aber die Meduse hätte diesen wohl miteinigen Schwerthieben zu Knochenmehl verarbeitet. Nein das war nichts. Schnell griff er nach seinem Schwert. Erst einmal die einzige Alternative, die schnell genug ging.
Seine Gedanken rasten. Was sollte er tun? Ein Skelett? Das hatte wohl kaum eine Chance gegen ihre zwei Schwerter. Aber einen Versuch war es wert. Und Sekunden später stand ein Skelett mit Zweihänder vor ihm. Bereit anzugreifen, was es auch tat. Es rannte der Meduse entgegen. Ein zweites Skelett, wohl von Igor, war kurz vor seinem. Doch lange sollten sie nicht in dieser Sphäre weilen. Schon hatte die Meduse die beiden Ausgetrickst, und die beiden Knochenmänner hatten nahezu gleich zeitig ihre Köpfe verloren. Mittlerweile waren auch Serena, Zeraphin, Arcia, Ladarka und die Goblins mit ihrem grünfelligen Anführer auf seiner Spinne in den Kampf involviert. Farin würde sich nicht selbst einmischen. Er wusste, dass seine Schwertkünste bei weitem nicht aus reichen würden. Er beschwor ein weiteres Skelett. Das konnte zumindest richtig mit einem Schwert umgehen. Danach warf er Schattenflammen auf die Gegnerin. So, dass er keinen der Gruppe traf. Gut das er die Schattenflammen so gut unter Kontrolle hatte, dass er sie noch in der Luft die Richtung ändern lassen konnte. Denn sonst hätte er das ein oder andere mal jemanden getroffen, den er besser nicht treffen sollte. Aber das reichte nicht. Er musste etwas größeres Beschwören. Etwas das Schwerter schwer beschädigen konnten. In diesem Moment schlug jemand im Eifer des Gefechts, wohl weil sich der Gegner weggeduckt hatte, gegen eine der Steinsäulen, die in diesem Raum standen. Stein. Ja das war es. Ein Steingolem. Da würde sie mit den Schwertern keine gute Chance gegen haben. Er holte die Rune heraus. Sein Skelett war mittlerweile schon wieder Geschichte. Hasserfüllt und entschlossen blickte er auf diese Meduse, und konzentrierte sich. Er wollte sie töten. Sie würde hier niemanden umbringen. Nein.

Ladarka
18.09.2005, 21:38
Ihr erster Impuls war, sich einfach hinter Farin zu verstecken. Ihr zweiter, nach den Dolchen zu greifen. Kaum, dass sie die beiden Waffen in der Hand hatte, kam kalte Wut über sie, Wut auf die, die Menschen so etwas antaten. Der Gedanke an die Gräuel des Ganges ließ die Wut aufkochen, hochbrodeln, immer heißer werden, bis daraus wieder glühender Hass wurde, der sich auf dieses dunkle Geschöpf vor ihnen konzentrierte. Den Gefallen, ihm einzeln gegenüber zu treten und ihm so die Möglichkeit zu geben, die Gefährten so, wie es prophezeit hatte, einen nach dem anderen zu töten, würden sie ihm nicht tun.
Das Wesen war wie ein Zerrbild, auf den ersten Blick schien die eindeutig weibliche Kreatur einen mit ihrer kalten Schönheit zu blenden, auf den zweiten Blick bekam diese Schönheit Risse. Je länger man sie betrachtete, desto mehr Makel glaubte man zu entdeckten, bis man irgendwann den Eindruck gewinnen konnte, vor einem verwachsenen, missgebildeten Geschöpf zu stehen. „Missgeburt der Hölle…“ fauchte Ladarka leise, während schon Skelette auf das Wesen zueilten. Farin und Igor, keine Frage.
Die Kreatur war gut, hantierte hervorragend und vor allem rasend schnell mit den beiden Schwertern, so dass die beiden Skelette nicht einmal annähernd an sie heran kamen. Und so sehr der Hass Ladarka nach vorn trieb, gegen die größere Reichweite der Schwerter hatte sie keine Chance.
Die Goblins hatten sich, während das Geschöpf sich mit den Skeletten beschäftigte und sich ansonsten nur auf die Menschen konzentrierte, in den Rücken des Wesens geschlichen und griffen nun von dort an. Auch wenn sie klein genug waren, dass sie teilweise unter den Schwertschwüngen weg tauchen konnten, ein paar hatte es innerhalb weniger Sekunden doch erwischt, was ihre Artgenossen noch mehr in Rage brachte und anspornte. Die Kämpferin war echt gut, wie sie Sprünge und Saltos mit kühnen Schwertstreichen kombinierte, so dass sie auf der einen Seiten jeden traf, der sich in ihre Nähe wagte und alle anderen auf Distanz hielt.
Verflixt, wann würden denn die Feuerbälle, die die Magier ohne Unterlass auf das Geschöpf feuerte, endlich eine Wirkung zeigen? Bisher hatten die Schwerter alle Schattenflammen abwehren können und noch war kein Anzeichen zu sehen, dass das Wesen müde würde.
Die ohnehin aufgeregt kreischenden Goblins wurden plötzlich noch lauter und machte etwas sehr Großen und massiven Platz, das sich hinter der Kämpferin materialisierte. Die reagierte sofort und wirbelte herum. Es gab ein sehr hässliches Geräusch, als ihre Schwerter dieses Etwas trafen, wie wenn Metall auf Stein trifft. Für einen kurzen Moment schien die Kreatur aus dem Rhythmus und auch ein bisschen aus der Fassung gebracht.
Das war ihre Chance. Ladarka stürmte vor in den Radius der beiden Schwerter und überließ den Dolchen die Führung. Wie von selbst wirbelten sie herum, nahmen Ladarkas Hände und Arme einfach mit. Tatsächlich gelang es ihr, den Hieben der der inzwischen von allen Seiten bedrängten Kämpferin auszuweichen oder sie mit den Dolchen abzuleiten. Dabei erwischte sie das Wesen am linken Unterarm, der tiefe Schnitt zwang es dazu, das eine Schwert loszulassen.

Zeraphin
18.09.2005, 22:46
"Gleich...gleich ist alles vorbei...", wisperte das verstörte Mädchen seit sie Theodorus' Zauber den Gang erleuchtet hatte ununterbrochen vor sich hin. "Gleich, gleich bin ich wieder wach und der Staub der ganzen alten Bücher wird in meiner Nase kitzeln. Gleich bin ich wieder im Kastell... es kann nicht mehr lange dauern!", flehte sie förmlich, als ihre Blicke die unendlichen Leichenberge streiften, die entstellten Körper, die verfremdeten Gesichter, die teilweise nicht mal mehr als menschliche zu erkennen waren. Gliedmaßen hingen herrenlos an der Decke des Gangs, verkrustetes Blut wurde der verzierende Stuck passend zur Tapete der Abartigkeit. "Woher sie wohl alle kommen?", fragte sich Zeraphin, als sie nach ihrem Angstschrei hatte feststellen müssen, dass es doch kein Albtraum war, den sie gerade durchlebte, denn in diesen wachte sie für gewöhnlich spätestens beim schreien auf. "Ob ich wenigstens das Glück habe, meine Arme alle bei mir zu behalten? Dort ist eine Lücke....und hier noch eine." Tatsächlich waren durch die voranschreitende Verwesung mehr als genug Stellen frei geworden, um sie dort alle einzufügen.
Mitlerweile verpürte die junge Frau keine Furcht mehr, viel zu abwegig war der Gedanke, das dies hier Realität sein sollte. Und selbst wenn, wovor sollte sie sich ängstigen? Verloren war sie, jetzt da sie in diesem Gebäude stand ohnehin. Was nützte es noch in Panik zu geraten? Den üblen Geruch hier durch Angstschweiß noch widerlicher zu machen? Sollte sie nun besser trauern? Um ihr junges Leben, das nun so früh endete? Darum, dass sie nicht ein völlig normales behütetes Leben auf dem Hof ihrer Eltern gewählt hatte? Darum, dass es ihr Schicksal gewesen war mit dieser Gruppe zu ziehen und ein letztes Mal gegen die Scheußlichkeit und den Wahnsinn dieser Welt anzukämpfen, bevor sie endgültig aus dem Gleichgewicht geriet. Sie waren schließlich alle verdammt, verloren und ihr Tod nur eine Frage der Zeit. Es war besser sich mit diesem Gedanken abzufinden. Hätte eine Träne auf dem kalten Steinboden mehr bewirkt, als eine weitere salzige Kruste - im Gegensatz zu den anderen nicht rötlich-schwarz sondern farblos?
Resignation war das einzige was ihr blieb. Bis sie nicht der Tod ereilt hatte, wollte sie würdig weiter durch dieses Grauen schreiten - fast schämte sie sich für ihren Schrei - war es doch blos die Hoffnung auf ein Aufwachen gewesen...
Der "Tod" kam schneller als erwartet. In einer Halle voller Steinsäulen, die das gewölbe so hoch hinauf trugen, dass man es nicht erkennen konnte erwartete sie eine Medusenähnliche Kreatur - im ersten Moment eine Schönheit, bei genauerem Betrachten nicht weniger abscheulich als alles, was Zeraphin bisher in diesem Palast zu Gesicht bekommen hatte. "...ein letztes Mal zu kämpfen..", wiederholte Zeraphin ihre Worte, wohlwissend, dass es nicht nur ihr letzter sondern auch ihr erster Kampf sein würde. "Eigentlich kein schlechter Tod", schoss es ihr durch den Kopf, ebenso schnell wie ihre Hand zum Griff der Klinge fuhr, diesen fest umschloss und das Kunstwerk mit für ihren Körperbau unwahrscheinlicher Kraft und Sicherheit in die Höhe riss. Sie wusste, dass es aussichtslos war, dass sie keine Chance hatte, gegen die erfahrene Schwertkämpferin, die mit zwei Klingen wirbelnd auf die Gruppe zuraste, doch sie war nicht allein. Eine letzter Funken Hoffnung glühte in ihr auf, entfachte das Feuer aus Energie, welches ihrem Amulet innewohnte, entfesselte seine Kraft, so dass sich nur noch ein einziger Gedanke in ihrem Hirn eingebrannt hatte: "Kämpfen - wir werden nicht aufgeben!" Der Stahl in ihrer Hand kam ihr unnatürlich heiß vor, doch statt das Bedürfnis zu entwickeln ihn loszulassen, krallten sich ihre Funger nur noch fester um den Griff der Klinge.
Jeder Muskel ihres Körpers schien gespannt, wie in Zeitlupe verfolgte sie den Kampf, bei dem sie bisher nur Beobachter war. Magische Geschosse trafen das Ungetüm nicht und auch die Skellette der Magier waren ebenso hilflos wie die aufgeregt quikenden Goblins, erst Farins beschworener Steingolem brachte eine Wende in den Kampf. Ladarka war es, der als erstes der günstige Augenblick, zurückzuschlagen auffiel. Doch auch Zeraphin, Arcia und Serena zögerten keinen Wimpernschlag damit, auf das angeschlagene Monstrum einzudreschen. Natürlich trafen die Hiebe Serenas das Wesen mit größerer Stärke, doch konnten auch die ungeübten Kämpferinnen keinen unerheblichen Schaden verrichten. SChließlich waren es nicht ihre Hände, die die Waffen lenkten, sondern wurden diese, wie eigentlich ihr gesamtes Schicksal von etwas Fremden geleitet, in diesem Fall wussten sie jedoch wenigstens was er war: ihre Amulette.
Ladarkas Dolche waren es, die dem Wesen einen solchen Schnitt am Arm zufügten, dass es sein Schwert fallen ließ. Schnell duckte sich Zeraphin unter dem Rachehieb des anderen Armes hinweg und warf sich sogar auf den Boden um nur, wie es soeben geschah einige Haarstränen abgesebelt zu bekommen. Geistesgegenwärtig - oder vielleicht auch nur, weil sie mit dem Kopf darauf gestoßen wurde - griff sie nach dem Schwert der Wächterin, welches direkt vor ihr Lag, um zu verhindern, dass sie dieses wieder ergreifen konnte. Tatsächlich war sie schon im Begriff, es wieder aufzuheben und so schnellte ihre Hand genau in dem Moment richtung Boden, da Zeraphin die Klinge in der Hand hielt. Mit voller Wucht traf die Handinnenfläche auf die scharfe Kante des Schwerts, zu sicher war sich die Kreatur gewesen, das Ende der Klinge zu ergreifen. Violettes Blut rann über den hellen Stahl, tropfte auf den Boden, erwärmte den kalten Stein. Die Hände Zeraphins wurden überstromt von der dicklichen Flüssigkeit, Ekel stieg in ihr hoch, als das knackende Geräusch, platzender prall gespannter Haut erklang, als ein Laut, gleich dem Reißen von Stoff erklang und erst verstummte, als ihr eigenes Schwert sich mehrere Daumenlängen in die Hand des Wesens geschnitten hatte, den Arm senkrecht in zwei Hälten spalt.
Wie in Zeitlupe hatte die junge Frau wahrgenommen, was sich direkt vor ihren Pupillen abgespielt hatte, kein Fingerschnipsen lang, hatte der Vorgang in Wirklichkeit gedauert und schon sauste ein erneuter Hieb auf sie hinunter, in letzter Sekunde abgefangen durch eine andere Klinge.

Igor Vectrex
19.09.2005, 00:36
Nun nach ihren Verletzungen ihn Rage geraten schien ihre Gegnerin gefährlicher als je zuvor, sie hatte eingesehen daß sie gegen den Steinkoloss keine Chance hatte, aber auch erkannt, daß der Golem viel zu langsam war, also umging sie ihn einfach und griff nun ihre Gegner einzeln an. Igor entging nur knapp einem wuchtigen Hieb, setzte eine weite Rolle an, um etwas Abstand zwischen sich und das Monster zu bringen und beschwor eine untote Blutfliege, das einzige Geschöpf daß der Geschwindigkeit der flinken Schwertmeisterin gewachsen war. Nicht, daß eine Blutfliege sonderlich viel Schaden anrichtete, aber das sollten sie auch gar nicht. Denn es gesellte sich eine zweite hinzu, die kurz darauf von Farin beschworen war, der den Golem Augenblicke zuvor in sich hat zusammenfallen lassen. Lediglich zur Ablenkung sollten sie dienen, was die beiden Geschöpfe auch mit geschickten Täuschungsmanövern erreichten. Es verschaffte vor allem eins...Zeit...die Zeit, die der magische Schmied benötigte um das vierte Amulett, daß er geschaffen hatte an die entsprechende Stelle seines magischen Gürtels zu hängen...Die Erzkristalle der Rune in der Fassung darüber fingen unweigerlich an hell aufzuglühen, welches sich auch in der Größe der magischen, schwarzen Kugel äußerte, die über Igors Hand schwebte. Mit einem Donnerknall war sie in den Körper der Meduse eingeschlagen, die für einen kurzen Augenblick wie paralysiert schien, als sich der Rauch verzogen hatte.
Dies war der Moment auf den Serena gewartet hatte, aus vollem Lauf heraus sprang sie auf einen Vorsprung der Stützpfeiler, stieß sich elegant davon ab um mit einem gestreckten Salto und vorgezogener Klinge mit vollem Schwung durch den Körper des Ungetüms zu fahren. Ihre dunkle Klinge machte einen sauberen Schnitt...das Poltern des Schädels auf dem polierten Steinboden war in der plötzlich eintretenden Stille in dieser echoerzeugenden Halle wie das abfedernde Geräusch eines Steins, den man auf eine Eisfläche warf...titscher...titscher.titscher...dirrrr...Der Spuk war vorbei...hoffentlich...

Mantus
19.09.2005, 01:57
Ein greller Blitz zuckte durch den Saal und schlug mit lautem Krachen nahe den Eindringlingen ein, an deren erschrockenen Blicken Mantus sich so ergötzen konnte. Er musterte die Truppe vor sich, vor allen den weiblichen Anteil, bei dem seine Augen kurzaufgeblitzt haben.

"Ihr habt es also geschafft...na bravo..." rief der Finsterling verachtend mit tiefer Stimme ..."aber ab hier ist Endstation...an mir kommt ihr nicht vorbei und durchkreuzt meine Pläne...das tut niemand ungestraft...!" fügte er sehr betonungsvoll hinzu.

Mantus stand oben auf der Empore und war binnen Bruchteilsekunden neben Lucilla..."sehr hübsch"...hauchte er ihr ins Ohr...abrupt danach stand er hinter Ladarka und spielte mit ihren Haaren..."wohlduftend, schön"...einen Augenblicksmoment später stand er bei Zeraphin, ohne daß man auch nur einen seiner Schritte sah..."Hmm, athletisch...gefällt mir"...augenblicklich schien er wieder verschwunden und flüsterte in Arcias Ohren..."zart...du wärst zuerst dran"... Irgendwie mochte er diese Spielchen, vor allem die Bestürzung in den Augen der vier Frauenzimmer, die ihn hier umgaben. Mit einem Male stand er etwas entfernt von den Abenteuren und drohend: "Vielleicht werde ich Euch nicht alle töten...mir fallen da recht geeignete Spielchen ein...aber dazu müßt ihr erstmal überleben...!"

Innerhalb einer Schrecksekunde hatte er sich wieder auf die Empore teleportiert ..."denn ich bin Mantus der Schreckliche, derjenige der Euch in die Verdammnis führen wird...!" verkündete er mit selbstverliebter Stimme. Anschließend entfernte er sich mit unheilverkündendem Gelächter...einen kurzen Moment war es still...bis der Sturm loszog und mit rumpelnden Geräuschen von der Empore näherkam...die schwarze Flut ergoss sich über die breiten Steintreppen, bis diese so gefüllt waren, daß vereinzelte Untote über die Empore sprangen und in der Halle aufschlugen. Mordlüsternd und unaufhaltsam näherte sich der Strom der untoten Horden seinen Widersachern. Eine scheinbar ungleiche Schlacht (http://igor.move2it.de/Music/Black Fleet) begann...

Theodorus
19.09.2005, 11:02
Theodorus traute seinen Augen nicht als er schluckend mitansehen mußte, was da auf sie zukam...es mußten hunderte sein und es hatte nicht den Anschein, daß der Strom abreißen würde. Geistesgegenwärtig zog er seine mächtigste Waffe und schleuderte einige Feuerstürme auf die beiden Ausläufer der mächtigen Steintreppen in der Hoffnung den Fluß so ein wenig ins Stocken zu bringen, bevor er seinen massiven Kampfstab hervorholte und mit einem lauten "Innos, stehe mir bei...!" in die Schlacht zog. Ein letztes Mal noch hatte er zurückgeblickt und im Augenwinkel gesehen, wie einige Schriftrollen gezückt wurden, einen Moment später schoß eine gar mächtige Schattenflamme Igors an ihm vorbei und verursachte eine kleine Schneise der Verwüstung, bis sie mit dem gleichen Donnerknall detonierte und mehrere untote Körper durch die Luft wirbelte. Der Feuermagier wunderte sich noch, woher die plötzliche Stärke seiner Flamme kam, denn vorher erschien sie ihm irgendwie nicht ganz so durchschlagskräftig, aber in dem Moment war es egal darüber nachzudenken, sie hatten sowieso wenn, nur eine sehr geringe Chance oder es passierte noch ein Wunder.

Jedoch kurz bevor die erste Angriffswelle ihn erreichte, materialisierten sich wie aus dem Nichts Kampfgefährten neben Theodorus, beschworen von verewigten Lettern schwarzmagischer Herkunft. Zum ersten Mal in seinem Leben war er froh, diese Geschöpfe jetzt und hier neben sich zu haben. Rechts von ihm stand ein brennendes Ungetüm, das aus reinstem Feuer seine Kraft bezog und Reihen der Gegner mit einem Hieb erledigte, links von ihm zogen direkt mehrere Skelette mit erhobenen Zweihändern in den Kampf und auch diese unheilige Kreatur, die den ersten Wächter bereits erledigt hatte, riss enorme Löcher durch die übermächtige Streitmacht. Vielleicht hatten sie ja doch eine Chance, dachte Theodorus als er mit seinem ersten kraftvollen Hieb einen untoten Schädel zertrümmerte...

Igor Vectrex
19.09.2005, 13:21
Irgendwie bewunderte der hohe Schwarzmagier den plötzlichen Mut ihres innosgläubigen Gefährten, auch wenn er anfangs nicht viel von ihm gehalten hatte, was sicher auf Gegenseitigkeit beruhte. Doch als er ihn beobachtete, wie er nun furchtlos in die Schlacht zog, die aufgrund des Sturms dieser Übermacht eines jeden letzte hätte sein können, zweifelte er irgendwie an seinen Vorurteilen gegen den seltsamen Feuermagier mit den schwarzen Haaren, die immer noch genauso zersaust waren, als sie ihn aufgelesen hatten.
"Wir müssen ihm helfen...!" rief Igor plötzlich zu Farin und auch die anderen Gefährten zogen erneut ihre Waffen, um dieser Überzahl an Gegnern entgegenzutreten. Der Goldschmied jedoch zog es vor seine neue Kraft zu gebrauchen und sprang elegant auf einen Stützpfeiler, sprang von dort ab um mit einem gewagten Sprung eine höhere Position zu erreichen. Dort angekommen lud er seine erstarkte Schattenflamme erneut auf und ließ sie auf die Menge nieder...Unzählige Körper der dunklen Massen zerfetzten in einer großen magischen Explosion, boten den Nahkämpferinnen neuen Raum, um eine weitere Schneise zu schlagen...indessen war der Goldschmied mit einem Rückwärtssalto auf den Stützpfeiler hinter ihm gesprungen und entlud ein weiteres Mal die Kraft seiner zerstörenden Schattenflamme, die viele Gegner vor Theodorus und der jungen Arcia erledigte. Mittlerweile war er sogar dazu übergegangen die untoten Horden mit plötzlich aufhellenden Lichtkugeln zu blenden, die es den Schwertkämpfern ermöglichte, einen Überraschungsschlag anzusetzen...Von hier oben verwandelte der Dämonenbeschwörer das Schlachtfeld darunter in ein Inferno von einschlagenden, detonierenden Schattenflammen und einem Lichtfeuerwerk, während er von Pfeiler zu Pfeiler sprang...doch so viele Untote er auch erledigte...der Strom der Streitmacht Mantus' wollte einfach nicht enden...

Lucilla
19.09.2005, 14:12
Sie hatte sich so sehr gefürchtet im ersten Moment, konnte nicht begreifen, daß dies wirklich ihr Schicksal sein konnte, doch es war ihr so vorherbestimmt...es war ihr nicht mehr klar, woher diese Erinnerung kam, doch eigentlich wußte sie es immer und sollte auf diesen Zeitpunkt vorbereitet sein. In ihren Träumen war er ihr so oft erschienen, dieser Moment...auch wenn sie darin nie die anderen Mitstreiter gesehen hatte, die sie seit Anfang ihrer Reise begleitet hatten. Doch es überkam sie erneut diese abgrundtiefe Traurigkeit in ihrem Herzen, da sie erkannte, daß ihre Träume keine Träume waren und bald daß geschehen würde, vor dem sie solche Angst hatte , daß es geschehen würde...wie gerne hätte sie noch soviel Zeit mit ihm verbracht, dem Magier der dort verbissen um das Leben seiner Freunde in höchster Höhe kämpfte, der es geschafft hatte, Gefährten zu finden, die ihm in Erfüllung seines Schicksals halfen...sah es zuerst so aus, als hätten sie wahrhaftig eine Chance, nicht zuletzt durch den tatkräftigen Einsatz eines beschworenen Eisgolems von Farin, der unzählige Gegner erstmal in Starre versetzte und den magischen Geschossen von Theodorus und dem kämpfenden Akrobaten, die mit einem Male viele Untote vernichteten...es kamen doch immer wieder neue Horden über die Steintreppen angewetzt...die Anzahl Mantus' Streitmacht schien beinahe unbegrenzt...Es hatte keinen Sinn mehr in dem Maße weiterzukämpfen...Lucilla hatte es nicht gewollt, niemals hatte sie arme, mißbrauchte Seelen in den Tod schicken wollen, doch es blieb ihr keine andere Wahl, es stand zuviel auf dem Spiel und noch etwas mehr, daß sie erst in den letzten Tagen gelernt hatte...Zusammenhalt...und eben dieser schürte den Haß in ihr, als sie mitansehen mußte, wie ihre Freunde ums Überleben kämpften, für sie kämpften...so wie sie für jeden anderen kämpften...Lucilla schloß ihre Augen und ließ sich auf dieses neue Gefühl ein, verinnerlichte es in ihre Magie und ließ ihre geballte Ladung an haßerfüllten Emotionen auf die dunkle Armee los, die sich wie ein dunkelbläulicher Nebel über das gesamte Schlachtfeld zog...Jeder Untote, der damit in Berührung kam, starb seinen zweiten Tod und das unwiderruflich...Kaum berührte der Nebel eins dieser Wesen, zerfiel es zu glitzerndem Staub, der in der Ewigkeit zerfloss...Alle Blicke richteten sich auf die weinende Lucilla, als ein markerschütternder Schrei Mantus' durch den Saal drang...

Zeraphin
19.09.2005, 15:46
Mit Entsetzen hatte sie den finalen Schlag Serenas beobachtet. Wie einzelne Bilder, die ihr nacheinander gezeigt wurden, hatte sie ganz genau das Trennen des Hauptes vom Rumpf und dessen Niederfallen verfolgt. Scheußlich, wie der herrenlose Körper zuckte, die Muskulatur des einen Armes, welche sich nicht mehr in einer starken, sehnigen Hand vollendete, willkürlich hin und her schwankte. Dabei Blut über die Gruppe der Sieger versprühte, beinahe als wollte man sie feiern und hätte statt eines alkoholischen unter Druck gesetzten Getränks eben nur diese violetfarbene, dickflüssige, warme Körperflüssigkeit. Es war ein widerwertiger Anblick. Der Kopf des Scheusals kullerte über den Boden, zog ebenfals eine farbige Spur hitner sich her, kam schließlich zum Erliegen und diente sogleich einer kleinen Lache als sprudelnde Quelle. Widerwärtig.
Zum Glück - nein, eigentlich war es alles andere als Glück - lieb den Gefährten keine Zeit sich über das Geschehen zu entsetzen, ihnen war es vergönnt sogleich etwas ebenso abartiges zu erblicken: Wie tausende kleine Käfer an einem faulig, stinkenden Sommertag, wie unzählige Eintagsfliegen, wie eine Plage Ratten angelockt durch Verwesungsgestank in einer Kanalisation ergoss sich ein Strom Untoter in die Halle. Scheinbar kamen sie alle aus einer einzigen öffnung, höher gelegen im Gemäuer. Anfangs stiegen sie noch Stufen hinab, nach einiger Zeit kletternten oder kullerten sie vielmehr übereinander, zu wenig Platz gab es für ihre Schar. Mit Sicherheit verloren schon einige Zombies teile ihres halb verwesten Körper beim Abstieg, beim Marsch in die Schlacht. In der Anzahl so überlegen, schien sie das allerdings überhaupt nicht zu stören und mit den teils knisternd knackenden, teils schleimig dumpfen Geräuschen ihrer Füße auf dem steinernen Boden näherten sie sich mit Hass in den Augen, oder dem was davon noch übrige geblieben war, dem Häuflein Mutiger, die es gewagt hatten, immernoch am Leben zu sein.
Für Angst war es längst zu spät, Todesmut war es, den wohl die meisten hier verpürten. Mit gezückten Schwertern erwarteten die drei Frauen die Flut von lebenden Leichen und doch war es Theodorus, der den ersten Schlag ausführte. Funkenregen ergoss sich über den Scheusalen, Feuer aus dem nichts erschaffen tropfte wie Regen in das Meer der Untoten, riss Lücken, versengte verwesendes Fleisch und ließ den grässlichsten Geruch den man sich nur vorstellen konnte in schweren Rauchschaden durch die Halle wabern. Ein phänomenales Schaupsiel für jemanden, der Feuer bisher nur als brennendes Holz, allenfalls Kohle kennengelernt hatte. Mit offenem Mund stand Zeraphin da, das Lodern der Flammen spiegelte sich in ihren weit aufgerissenen Augen. Doch dieses Feuerwerk genügte nicht um der scheußlichen Armee Einhalt zu gebieten. Eine wahrhafte Kampfmaschine war dem Feuermagier zu HIlfe geeilt. Sein Körper selbst ein Flammenmeer, seine wuchtigen Arme so tödlich wie das Feuer selbst. Starke Pranken fetzten die Ketten der Zombies auseinander, rissen kleine Bündel aus Fleisch und Knochen heraus und warfen diese quer durch den Raum. Dröhnendes Fußstapfen lies den Boden erzittern, wann immer sich das Ungetüm bewegte und bildete somit eine interssante Abwechslung zu dem stetigen Vibrieren des Steins unter den unzähligen kleinen Schritten der Untoten.
Bald wurde die Synphnie in diesem Gewölbe noch ergänzt durch das Geräusch von Klingen, wenn sie durch weiches Gewebe schnitten um schließlich auf mürbe Knochen zu stoßen und diese splittern zu lassen. Zwei Skelette mit Zweihändern hatten sich zu den Kämpfenden gesellt.
Doch auch dieser Lärmpegel sollte nicht ausreichend sein. Igor stieg in die Schlacht ein. Akrobatisch, wie ein Flughörnchen oder ein ähnliches Tier sprang er von Säule zu Säule und ließ gewaltige Schattenflammen in die Horde krachen, so regelmäßig, dass der Aufprall und das damit verbundene Krachen wie ein schlecht ausgeführter Paukenschlag erschien.
Dennoch war es Lucilla, die am meisten beieindruckte. Zeraphin selbst war gerade, wie Ladraka, Arcia und Serena auch, dabei mit simplem Schwertkampf Schneisen in die Reihen der Unwesen zu schlagen. Der Anblick erinnerte sie sehr an das Abmähen verfaulten Getreides, dass durch zu viel Regen unbrauchbar geworden war und ihre Art darauf einzuschlagen, glich etwa der Wucht mit der sie alle die Zombies zerschnitten - horizontal, vertikal, diagonal, wie es grade in der Richtung der Klinge lag. Als plötzlich ein dunkler, bläulicher Nebel ähnlich des Staubs einer Blüte, sich über die wandelnden Toten legte, und jeden den er berührte einfach zerfallen ließ. Immer weiter breitete sich die Dunstwolke aus, immer mehr Zombies fielen ihr zum Opfer. Wie auf Kommando wandten alle Gefährten ihren blick nach hinten, wo sie die Quelle dieses Nebels vermuteten und sie hatten sich nicht getäuscht, allerdings war das, was sie erblickten dennoch nicht im entferntesten das, was sie erwartet hatten. Erstaunt, fasziniert und wieder einmal gebannt von den merkwürdigen Fähigkeiten dieser Frau, blieb ihnen Sekunden lang nichts anderes, als sie anzustarren, wie sie da stand, unbweglich, Tränen ihre Wangen hinabflossen. War es Trauer? War es Zorn? Zeraphin vermochte es nicht in dem unendlich schmerzvollen Blick der sonst so schön Anzusehenden erkennen.
Ihr blieb auch keine Zeit darüber nachzudenken. Ein Schrei, lauter als alle anderen Geräusche unterbrach das Orchester aus Kampfesgeräuschen. Schuf in seinem Verhallen eine schreckliche Sekunde der Stille. Es war der selbe Mann, den Zeraphin schon einmal viel zu dicht an ihrem ohr hatte sprechen hören. Seine Stimme ließ sie erstarren. Zitternd fasste sie ihr Schwert fester, unwissend was nun geschehen würde.

Farin
19.09.2005, 16:15
Farin konnte es kaum glauben, als sie dieses medusenähnliche Ding besiegt hatten. Sein Golem hatte kurz geholfen, war aber einfach zu langsam. Eigentlich hätte ihm das auch klar sein sollen. Aber letztendlich war es doch ganz gut gelaufen. Serena hatte es geschafft. Der Schwarzmagier war schon dabei erleichtert seine Rune wieder einzupacken, als dieser Mantus auf der Empore erschien. Dieser war Schuld, dass Farin hier war, und sein Leben riskierte. Und aus dieser Erkenntnis heraus entstand aber mal diese Wut in Farin. Nur jetzt noch stärker als zuvor. Er hatte mehr Macht. Zu viel, nach Farins Meinung. Viel zuviel. Er war schuld. Er musste sterben …
Doch das hörte sich scheinbar sehr leicht an. Farin hatte unter dem Mantel wohl eher einen alten, zerbrechlichen, aber ebenso mächtigen Magier erwartet. Aber gewiss nicht einen, der sich so schnell bewegen konnte, dass man ihn eigentlich gar nicht mehr sah. Mantus der Schreckliche. Was für ein Name. Aber er hatte wohl recht. Dass er schrecklich war hatten sie ja schon eindrucksvoll mitbekommen.
Und dann schon waren sie von dieser Angriffswelle fast überrannt worden. Theodorus schien auf einmal einen Drang zu verspüren sein Leben zu riskieren. Wenn er meinte… aber so hatte er gar keine Chance. Alleine voraus ohne Hilfe würde er, und sei er noch so gut im Stabkampf, an der schieren Zahlenmäßigen Übermacht des Feindes untergehen. Auch die anderen hatten das gesehen, und nutzten ihre Schriftrollen, oder ihre Runen. Farin entschied sich diesmal für einen Feuergolem. Der würde ordentlich Schaden anrichten, da Untote auch nicht besonders schnell waren. Und diesen schien es eh egal zusein. Sie versuchten zumeist gar nicht erst auszuweichen. Kamen einfach weiter auf sie zu. Und ihre Anzahl würde letztendlich wohl auch ausreichen, dachte Farin kurz, bis er diesen Gedanken aus seinem Kopf verbannte.
Als der Feuergolem schließlich doch unter den Massen der Untoten zusammenbrach, beschwor Farin einen Eisgolem. Zog gleichzeitig sein Schwert, und rannte hinter seinem Golem her. Dieser sorgte dafür, dass die Gegner in unmittelbarer Nähe erstarrten. Dann schlug er sie entweder selbst, oder aber Farin sorgte mit seinem Schwert dafür, dass die Untoten wieder tot waren.
Es lief zwar gut, und sie schienen tatsächlich eine kleine Chance zu haben, aber es würde verdammt schwer werden. Sie würden alle an ihre Grenzen gehen müssen. Wutentbrannt schlug Farin einem weiteren erstarrten Untoten grade den vereisten Kopf ab, als eine Art Nebel das Schlachtfeld überschwemmte. Verwirrt sah er sich um. Lucilla. Weinend. Aber sie schien Urheberin des ganzen zu sein. Wie mächtig war diese Frau eigentlich, fragte sich der Schwarzmagier, als er sie ungläubig anstarrte.
Doch es blieb keine Zeit. Mantus schien zurück zu sein. Ein wutentbrannter Schrei kündigte seine Rückkehr an. Was würde er nun für sie bereithalten? Wenn Mantus selbst kämpfen würde, dann hätten sie wohl ein Problem. Er war zu schnell. Man wusste nicht wo er genau war. Wie sollte man dagegen ankommen? Langsam blickte der Schwarzmagier zur Empore. Da stand Mantus wieder. Eingehüllt in diesen schwarzen Mantel. Jedes bisschen Haut bedeckt von schwarzem Stoff. Sein Gesicht erkannte man nicht. Im Schatten, den die Kapuze auf sein Gesicht warf sah man nur seine Augen aufblitzen. Sie leuchteten voll Hass. Kein bisschen Angst schien Mantus zu haben. Nichts anderes außer Hass. Purer Hass war in seinen Augen zu sehen. Dieser Typ wollte sie umbringen, und er würde es auch tun. Doch ein kleiner Vorteil ihrerseits war unbestreitbar. Sie waren in der Überzahl. Doch würde das etwas bringen? Waren sie zusammen gut genug, um diesen scheinbar sehr sehr mächtigen Magier zu besiegen? Farin wusste, dass er sich wahrscheinlich selbst anlog, aber er sagte sich: Ja … wir haben eine kleine Chance.
Farin griff sich entschlossen, und wütend eine seiner Runen, und wartete ab.

Mantus
19.09.2005, 17:26
Der dunkle Herrscher stand in seinem Thronsaal und konnte die gesamte Schlacht überblicken, die ihm anfangs nicht so sehr zusagte, doch mit der Zeit hatte er Freude daran, zu sehen wie seine Horden langsam die Oberhand gewannen. Auch wenn er große Teile seiner Streitmacht dabei verlor...die Fremden schienen zuerst im Nachteil, als er mit Schrecken den ausgesprochen Zauber dieser äußerst knapp bekleideten Frau mitansehen mußte. Seine ganze Armee, die er mit so viel Mühe an sich gelockt hatte, war in Sekundenschnelle vernichtet...zu Staub verwandelt. Mantus war außer sich vor Wut und teleportierte sich direkt über das Schlachtfeld und ließ seinem wutenbranntem Schrei einige Blitze folgen, denen die Angreifer schnell ausgewichen waren, die es gewagt hatten sich mit ihm anzulegen...Besonders diesem Blickfang von Frau wollte er Schmerzen bereiten, die es gewagt hatte seine Armee auszulöschen.

Mantus streckte seine Hand Richtung Lucilla aus, die sich daraufhin leicht in die Lüfte erhob und verzweifelt versuchte, dem magischen Würgegriff zu entkommen, doch keine Chance hatte zu entfliehen.

"Du Miststück...Du wirst es mir noch büßen, das getan zu haben..." phrophezeite Mantus mit grausam, lüsterner Stimme..."nachdem ich Deine Gefährten getötet habe, kommt unsere Stunde...!" fügte er noch gehässig dazu und verstärkte seinen Griff noch etwas...

...Töte sie...schrie es durch seinen Geist...eine seltsame Stimme in seinem Kopf, die er erst mal ignorierte...Jederzeit bereit, einen der Angreifer mit einem Blitz aus seinen Händen zu grillen ertönte erneut diese Stimme in seinem Geist, nur diesmal wesentlich energischer...Töte sie und befreie uns alle... Mantus war verwirrt, wer war diese Stimme in seinem Kopf? Die Antwort erhielt er, als er in Richtung seines Thronsaals blickte und ihm ein weißhaariger Mann entgegen lief...
"Nein, ich werde sie nicht töten...sie ist zu schön und zu wertvoll für mich...!" gab er diesem entgegen. Der Ausdruck des Irren änderte sich zu einem unverschämten Grinsen, während er eine Hand erhob und gegen ihn, Mantus den Schrecklichen richtete...Doch es kam alles anders, wie sich der dunkle Herrscher vorgestellt hatte...Er spürte nur noch, wie ihm langsam die Lebenskraft entzogen wurde, von dem unscheinbaren Nebel den dieser Weißhaarige auf ihn richtete...das Letzte was er noch erblicken konnte war, daß die Schöne die er im Würgegriff hatte nun wie ein nasser Sack zu Boden fiel und ein Kämpfer der Gruppe schreiend zu ihr hineilte...Er war sich nicht mal sicher ob man seinen stummen Todesschrei vernehmen konnte...

Lucilla
19.09.2005, 21:02
Sekundenlang vermochte sie unter diesem harten Griff keine Luft mehr zu bekommen und glaubte schon, daß es nicht schlimmer kommen konnte. Doch die magischen Finger, die nun auch ihre Organe umschlossen, machten den Schmerz beinahe unertragbar. Sie hätte geschrieen, wenn man sie nur dazu gelassen hätte. Aber es blieb ihr nichts anders übrig, als ihrem Peiniger und dem, der ihn steuerte ins Gesicht zu sehen. So wollte sie nicht von dieser Welt scheiden, nicht ohne dem Mann, den sie liebte die Wahrheit zu erzählen...hätte sie es doch nur früher getan...hätte sie es gegen aller Vernunft nur früher getan, ging ihr durch den Kopf als der Schmerz in ihrem Inneren eine Grenze überschritt und sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Kindheitserinnerungen kamen in ihr hoch, der bunte Schaustellwagen ihrer Eltern, ihr Vater, wie er vor großem Publikum Flöte spielte und seine Mutter dabei ihre Akrobatikkünste zum Besten gab...auch die Erinnerungen an ihren kleinen Bruder kehrten nun vollends zurück zu ihr und sie erschrak beinahe in dem Moment, da Igor sie anblickte...Doch es schien zu spät, sie sackte gerade auf den Boden, ebenso wie der schreckliche Mantus und bewegte sich nicht mehr...Nur den verzweifelten Schrei Igors bekam sie noch mit, der schnell zu ihr geeilt war und sie aufrecht hielt....

"Nun...ist es zu spät...für große Reden (http://igor.move2it.de/Music/Lucillas Death)..." flüsterte sie blutspuckend in sein Ohr..."Mein Igor, du bist hier...!" sprach sie sanft, während sie seine Hand ergriff und sich stark bemühte klar zu sprechen..."Es ist jetzt Deine Aufgabe, das Richtige zu tun...hörst Du...das Richtige tun...ich weiß, daß Du es kannst...es gibt keine andere Möglichkeit...!" Wieder unterbrach sie ein Hustenanfall aufgrund des eindringenden Blutes in ihrer Lunge, daß ihr mittlerweile auch aus den Augen und aus ihrer Nase herauslief. Sie ergriff mit ihrer anderen Hand die Wange Igors..."einer von uns beiden mußte es auf sich nehmen...und ich...war schon immer...die Stärkere...von uns beiden...mein Bruder...!!" waren die letzten Worte Lucillas, die die Ohren Igors vernahmen...ihr Kopf neigte sich haltlos zur Seite, den der Goldschmied dabei in der Hand hielt und machtlos daneben verharren mußte...was wohl auch der Grund war, wieso ein weiterer schmerzverzerrter Schrei seinen Weg durch diese unheiligen Hallen nahm und ein sehr vom Haß geprägtes Antlitz auf diese neue Erscheinung blickte, die vergnügt zu den restlichen Gefährten schaute..."Stirb, du Scheusal...!" tönte es aus der rachesehnenden Kehle Igors, der eine durch seine Wut extra große Schattenflamme auf den Weißhaarigen schleuderte, der diese jedoch mit einem Lächeln an sich abprallen ließ. Im Gegenzug schleuderte er den Körper des Schwarzmagiers mit einer Wucht vor die Wand, so daß dieser mit einem lauten Stöhnen dort auftraf und mit einem weiteren auf dem Boden einschlug...

Voltar Vectrex
19.09.2005, 21:42
Genauso hatte es zu sein, so wie ihn alle Augen, die noch lebendig waren gerade anstarrten...genauso mußte es sein...die Angst mußte sich darin spiegeln, damit er Wohlgefallen daran hatte...Er hatte es richtig vermißt Angst und Schrecken zu verbreiten, seitdem ihn damals irgendwelche Dorfbewohner in diesen Turm verfrachtet haben, mit diesem Möchtegernmagier als magischen Verschließer...sie hatten ihn extra aus der Nachbarstadt geholt, damit er ja seine schreckliche Magie verschließen würde...Voltar konnte nicht anders...über so viel Unvernunft und Vertrauen in einen Gott der Verblendeten konnte er nur lachen...und doch stand er hier, wieder einmal hatte das Böse gesiegt und es war mehr als eine Genugtuung für ihn all seine Kräfte voll erwacht wieder in sich zu spüren...Erst dann wurde er sich wieder gewahr, wo er sich denn wirklich befand, mitten in einer Schlacht, die eigentlich gar nicht die Seine war und doch konnte er sich den Kommentar nicht verkneifen...

"Ihr habt würdig gekämpft...doch wahre Gegner seid ihr nicht für mich...ihr tut Euch selbst einen Gefallen, wenn Ihr einfach von hier verschwindet...und das würde ich Euch raten zu tun...wenn Ihr nicht sterben wollt...!" Der Fremde wollte sich gerade in Richtung des Thronsaals verdrücken, als er beinahe seine Höflichkeit vergessen hatte..."Übrigens...mein Name ist Voltar...Voltar Vectrex um bei der Vollständigkeit zu bleiben...ich bin mir sicher, mein Urahn wird euch etwas über mich erzählen können, falls er denn aufwacht...!" sprach Voltar überheblich...mit einem Gleiten seines Arms und den Worten..."Spielt noch schön...!" war er allerdings verschwunden...Voltar wußte daß diese Illusion, die er erzeugt hatte, für eine Zeit lang vorhalten würde...Wer fühlte sich nicht schon wohl im Garten Eden, in dem alles wuchs, alles gedeihte und es keinen Kummer gab...

Zeraphin
19.09.2005, 23:03
"Spielt noch schön...!Spielt noch schön...! Spielt noch schön...!", immerwieder hallten die letzten Worte Voltars in ihrem Kopf, ebenso verschwommen wie sie nun die gesamte Halle wahrnahm, bald schon verflossen sämtliche Konturen so sehr, dass es ein einziger Rausch von Farben war, in dem sie sich zu befinden glaubte, bis plötzlich wieder Formen und Figuren ausgebildet wurden: Ein wunderschönes Grün bedeckte den zuvor kalten Steinboden. Weiches Gras, an manchen Stellen sogar Moos kitzelte sanft die nackten Fußsolen der jungen Frau. Die Steinsäulen waren verschwnden, stattdessen waren sie umgeben von wunderschön Bäumen, manche blühten sogar, andere wiederum trugen die schönsten Frücht, welche umschwirrt wurden von allerlei freundlichem Getier, Vögel und Schmetterlinge teilten sich den Himmel...Himmel? Das war überhaupt das schönste, was Zeraphin erblicken konnte. Freier, zartblauer Himmel! Keine dunklen Wände mehr, die den Raum begrenzenten. Sie befanden sich plötzlich in Freiheit. Also doch nur ein Traum! Vergessen waren die Worte Voltar, vergessen sein Gesicht und seine schreckliche Stimme. "Ein Traum, ein Traum!", frohlockte Zeraphin, unendlich erleichtert, dass nun endlich der schönere Teil der Nacht bevorstand und sie statt einem Albtraum nun einen Wunschtraum durchleben durfte. Der süßliche Duft wunderschöner Blumen, das Rauschen der Blätter im lauen Sommerwind, der Weiche Grund unter ihren Füßen, all dies ließ sie vergessen, was sie gerade erlebt hatte und wie in Kindheitstagen begann das Mädchen durch die Freiheit zu laufen, zu springen, zu tanzen, bis sie jäh wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Sie lag noch immer da.
So gern hätte Zeraphin geglaubt Lucilla sei nie vorhanden gewesen, hätte sie vergessen, ihre Existenz verleumdnet, doch es blieb keine Möglichketi weiter die Augen zu verschließen. Der wohlgeformte Körper unnatürlich verkrümmt, die wunderschönen langen Schwarzen Haare rot vom Blut durchtränkt, ihr schönes Gesicht entstellt durch das Werk eines Wahnsinnigen. Wie gern hätte Zeraphin das Bild der hilflos in der Luft Zappelnden verdrängt, es für immer aus ihrem Gedächtnis verbannt. Also doch kein Traum? War es wirklich Realität, was sie da eben miterlebt hatten. Eine Gefährtin tatsächlich....tot? Ohne Lucilla wären sie alle schon merhmals verloren gewesen. Unmöglich schien es, dass dieses bezaubernde Wesen sterblich war, mit all ihrer Stärke, ihrer unendlichen Kraft. Sollte es wirklich ihr Schicksal sein in Beliars Reich einzukehren als erste von ihnen? Zeraphin bereute es zutiefst, nie wirklich mit dieser erstaunlichen Frau gesprochen zu haben, zu gern hätte sie gewusst, weshalb ihr Blick so traurig gewesen. Doch kaum hatte Lucilla ein einziges Mal Schwäche gezeigt, Schwäche, die man wohl auch als unendliche Stärle betrachten musste, schließlich hatte sie sämtliche Untoten endgültig vernichtet, kaum hatte sie den Eindruck einer vollkommen selbstsicheren, starken und furchtlosen Frau öffentlich abgelegt, war es auch schon zu spät gewesen, sie näher kennenzulernen. Wieso gerade Lucilla? Wieso nicht sie selbst? Was hatte sie schon für die anderen getan? Nichts. Wieso war es ihr vergönnt zu leben, während dieser wunderbare Mensch grausamst von den Lebenden geschieden war. Welches Recht...? Warum?
Es fand sich keine Antwort, genauso wie nichts die unzähligen Toten in den Gängen zuvor rechtfertigen konnte. Es gab keine Gerechtigkeit, das einzusehen war das einzige was ihr blieb. Theodorus, der sich einbildete an Innos und somit an die Gerechtigkeit zu glauben, musste doch bereits verzweifelt sein. Die Existens des Bösen, der Tod, Beliars Werke waren real, niemand konnte sie leugnen. Diese als höchste Instanz anzusehen erschien nur vernünftig. Eine Illusion, eine einzige Illusion war es, an Gerechtigkeit zu glauben, Verblendund, Lüge, genau wie die Trugbilder, welche sie umgaben, welche sie sogern als wahr angesehen hätte, doch sie blieben nichts weiter als Einbildung.
Ein Schrei, hallte durch das Gewölbe, denn zumindest für Zeraphin wurde ihre Umgebung in genau diesem Moment zu dem, was sie wirklich war. Was wohl die anderen sahen? Igor vermutlich überhauptnichts, noch immer lag er besinnungslos in einer Ecke des Raumes. Warum sie nicht zu ihm eilte und ihm half, wusste sie selbst nicht. Vielleicht war sie paralysiert, zumindest jedoch nicht durch den Schmerz der Trauen, ebenso wenig durch Angst. Alles was sie noch fühlen konnte war Hass, Hass auf sich selbst, dass sie noch am Leben war, Hass auf Theoddorus, mit seinem unfähigen Gott, selbst Igor, dem sie für eine unmessbar kleine Zeit vorwarf, ohne ihn sei dies alles nicht passiert - am meisten jedoch hasste sie dieses Scheusal, was auch immer es gewesen war. Beliar sei Dank, war es, oder besser gesagt "er", in diesem Moment nicht zu erblicken, sonst hätte Zeraphin wohl ihr Schwert gezückt und wäre auf diesen zugestürmt, ganz gleich, ob ihre Handlung etwas bewirkt hätte, ganz gleich, ob sie ihr Leben verloren hätte, vielleicht suchte sie auch einfach nur den Tod, nicht in der Lage das schlechte Gewissen - die Last - noch am Leben zu sein, zu ertragen.

Ladarka
19.09.2005, 23:26
Mit einem Mal war es schrecklich still in der Halle, tödlich still. Serena war die erste, die aus ihrer Starre erwachte und mit einem Schrei des Entsetzens zu Igor eilte. Alle anderen starrten wie gebannt auf den leblosen Körper Lucillas, näherten sich fast behutsam der Getöteten, als wollten sie sie nicht mit unnötig lauten Schritten stören und aufwecken, dabei würde absolut Nichts mehr sie, deren gebrochene Augen auf die Stelle zu blicken schienen, wo vor einem Moment noch der Weißhaarige gestanden hatte, wieder wecken können.
Verstört sahen die Gefährten von einem zum anderen, ob sie dort etwas finden würden, was das Ganze als Traum entlarvte und sie nur aufzuwachen brauchten und alles wäre vorbei. Aber niemand wachte auf, nicht Lucilla, nicht die Gefährten und auch nicht Igor, über den sich weinend Serena gebeugt hatte.
Arcia hatte beide Hände vors Gesicht geschlagen und entzog sich so dem schrecklichen Bild, Farins Beine versagten ihm wohl den Dienst, er setzte sich dort, wo er stand, einfach auf den Boden, ohne den Blick von Lucilla zu wenden. Theodorus lehnte keuchend an einer der Säulen, die Hände noch immer um die Runen geballt.
Allein Zeraphin hatte die Augen in weite Ferne gerichtet und schien etwas anderes als diese abscheuliche Halle zu sehen
„Komm zurück“ flehte Serena weinend den Schwarzmagier an, dessen Kopf sie in den Schoß gebettet hatte. Und tatsächlich schien der Totgeglaubte ihren Ruf zu hören. Jedenfalls stöhnte er zu laut, um wirklich tot zu sein.
So sehr sich Ladarka auch angesichts Lucillas Tod dieses Gedankens schämte: sie war froh und erleichtert, dass Igor noch am Leben war. Nun war es an ihr, es Farin gleich zu tun und ihren weich werdenden Knien nachzugeben. Die beiden Dolche fielen ihr aus den Händen und prallten mit hellem, etwas nachklingenden Ton auf den steinernen Fußboden, während das Mädchen auf die Knie fiel und mit den Händen abstützte, um den taumeligen Schwindelgefühl Herr zu werden. Nur einen Moment, sagte sie sich, nur einen ganz kleinen Moment….

Igor Vectrex
20.09.2005, 12:59
Mit Schmerzen im gesamten Körper kam Igor zu sich. Sein Kopf lag weich gebettet im Schoß seines Herzens, welche Tränen in den Augen hatte, dabei wußte sie doch genau, daß er es nicht gerne sah, wenn sie weinte, doch dann kam die Erinnerung in ihm wieder hoch...Lucilla...sie war...gestorben und noch dazu in seinen Armen. Unter Schmerzen stand er wieder auf um zu der Toten hinzueilen. "Warum nur...? Warum, nur mußtest Du sterben...?" entließ er traurig seiner Kehle, während er mit einer Hand vorsichtig durch ihr wunderschön glänzend, langes Haar strich. Serena hatte sich zu ihm gesetzt...ihre Tränen hatten durchaus noch nicht abgenommen, als sie sah, mit welcher Hingabe Igor seine Bewegungen ausführte. "Du hast sie geliebt, nicht wahr? Gib' es zu!!" fragte sei beinahe mit einem leicht anklagenden Ton. Der Goldschmied blickte seine Geliebte sanftmütig an..."jeder Bruder liebt seine Schwester...würdest Du Deinen Bruder nicht lieben?" antwortete er mit dieser Gegenfrage in beiläufigem Tonfall, so als hätte er nicht bewußt selbst geantwortet. Die vielen erschrockenen Gesichter mit offenen Mündern sah Igor erst gar nicht. Zu sehr war er in Gedanken versunken.

Was hatte sie nur gemeint, als sie von ihm verlangte das Richtige zu tun, daß es keine andere Möglichkeit gäbe? Er wußte, was er tun könnte, aber es erschien ihm doch zu ungerecht so sehr in den Lauf des Lebens einzugreifen, gegen jedwede Ethnik zu verstoßen wenn er es tun würde. Das konnte sie doch nicht verlangen? Oder etwa doch? Meinte sie das als sie sagte, sie muß es auf sich nehmen? Ihm gefiel der Gedanke daran gar nicht, doch leider mußte er einsehen, das sie Recht behielt, denn es gab wirklich keine andere Möglichkeit. Alleine würden sie diesen mächtigen Magier nicht besiegen können. Er tat es nicht gern, aber es mußte sein. Noch immer leicht humpelnd, kramte Igor in seiner Tasche nach einem Behälter und öffnete ihn. Den Inhalt, Knochenmehl, verteilte er kreisförmig auf den Boden und zog noch ein paar Linien in den Kreis hinein. Als der Behälter leer war, erschrak Theodorus aufgrund des Zeichens, daß er dort auf dem Boden sah, doch sollte er nicht auf die Idee kommen den Magier von dem abzubringen was er vor hatte. Nun hob Igor die leblose Lucilla auf und legte sie behutsam in das Zentrum des Pentagramms, daß er aufgeschüttet hatte und setzte sich an ihr Kopfende.

Der Dämonenbeschwörer schloß die Augen und konzentrierte sich. Minutenlang saß er einfach nur da, es sah beinahe so aus, als würde gar nichts passieren, bis plötzlich Worte aus dem Mund Igors kamen, die sicher keiner verstanden hatte. Sie klangen, als würde der Magier wie in einer Trance sprechen, seltsam nasal und mit leichtem Hall. Diese Litanei in der dunkeln Sprache Beliars schien kein Ende nehmen zu wollen, als plötzlich das Knochenmehl-Pentagramm anfing rötlich zu glühen. Leichter Wind kam auf in diesem fensterlosen Saal, verwirbelte die Haare des Magiers und blies das Knochenmehl hinfort, der rötliche Schatten des Zeichens verweilte jedoch noch immer unter Lucillas Körper. Selbst dann noch, als ihr Körper zu schweben begann. Die Schwierigkeit für Igor war, sie auch mit Gefühlen und Empfindungen wiederzuerwecken, so daß ihre Seele intakt blieb. Er hatte dieses Ritual schon mehrere Male gemacht, aber nur um Knochen wiederzubeleben, was auch wunderbar funktioniert hatte, doch dies war eben anders in diesem Fall. Vielleicht wenn er einfach seine Emotionen mit in den magischen Fluss hineingleiten ließe, könnte es vielleicht sogar gelingen. Plötzlich war es windstill und auch das Pentagramm verschwand wieder ins Nichts. Lucilla öffnete ihre Augen, die leicht verändert aussahen, trüber als vorher und lief langsam auf den Magier zu...

Farin
20.09.2005, 14:00
Tod. Nichts als Tod. Was war geschehen, dass alles schief gelaufen war? Farin war umgeben von Tod. Mantus tot. Eigentlich war es dem Schwarzmagier recht, aber nicht von wem er getötet worden war. Dieser andere weißhaarige schien noch viel mächtiger zu sein. Irgendetwas lief hier eindeutig schief. Lucilla auch tot. Sie, die ihnen allen so oft das Leben gerettet hatte. Sie sollte nun tot sein? Er war erschöpft, und niedergeschlagen. Seine Beine standen kurz davor ihm den Dienst zu verweigern, als er sich hinsetzte. Mit einem mal schienen alle Chancen vergeben. All der Mut, den er gehabt hatte, als er noch kämpfte war verschwunden. Resignation. Machtlosigkeit. Hass. Wut. Alles brach über ihm zusammen. Sie konnten es nicht schaffen. Du bist machtlos dagegen, sagte er sich selbst. Wir alle sind machtlos.
Igor, der auch so dalag, als sei er so gut wie tot. Sie schienen verloren zuhaben. Sollten sie tatsächlich gehen? Doch weiter kam Farin in seinen Gedanken nicht. Igor stand auf, und ging auf den leblosen Körper Lucillas zu. Erschien fast dort hin zu eilen. Farin hätte ihm das so wirklich nicht zugetraut. Er hatte Igor für halb tot gehalten. Aber er lebte. Ein kleiner Hoffnungsschimmer. Vielleicht … nein. Sie hatten verloren, oder etwa nicht? Zweifel nagten an dieser vor wenigen Minuten noch deutlichen unumgänglichen Erkenntnis. Sie schien nicht mehr so unumgänglich. Igor schien etwas vor zu haben. Gebannt, aber immer noch niedergeschlagen schaute er zu, wie Igor alles vorbereitete. Fast beiläufig verkündete er ihnen, oder eher Serena, dass Lucilla seine Schwester sei. Egal was er, und ob er überhaupt etwas erwartet hatte. So etwas war es bestimmt nicht gewesen. Erstaunt starrte er ihn an. Er konnte einfach nicht anders.
Schließlich gab Igor irgendetwas von sich gab, dass Farin, und er glaubte außer Igor gar keiner, verstand. Er saß am Pentagramm, wo ihr Kopf lag, und schien den leblosen, auf den Pentagramm liegenden Körper Lucillas zuzureden.
Und dann nachdem es geglückt war, schien sie zu leben. Sie ging. Langsam. Sie ging auf ihren Bruder zu. Sie lebte. Sie ging.
Farin merkte, wie in ihm erneut Mut aufkam. Das Gefühl kehrte in seine Glieder zurück. Sie lebte. Sie alle lebten noch. Bis jetzt hatten sie alles überlebt. Doch würden sie auch diesen weißhaarigen Zauberer überleben? Würden sie sich überhaupt auf ein Duell mit ihm einlassen, oder würden sie fliehen? Farin war es gleichgültig. Er war bereit, was auch immer kommen würde. Schweigend beobachtete, wie Lucilla schließlich bei Igor ankam.

Lucilla
20.09.2005, 15:00
Es war soviel Zeit vergangen schien ihr, bevor der schwarze Schleier (http://igor.move2it.de/Music/Lucillas Rebirth), der sie umgeben hatte hinfortgezogen wurde und sie nun wieder in die Augen ihres Bruders blicken konnte, der sie gequält ansah. In gewisser Weise tat es ihr leid, daß sie ihm diese Bürde aufgebrummt hatte, sicher hatte er schwer mit sich zu kämpfen gehabt, doch es blieb ihnen keine Wahl. Die anderen Gefährten rückten näher heran um sie aus der Nähe zu betrachten, so als ob sie sicherstellen wollten, ob sie auch wirklich die alte Lucilla war. Das war sie sicher, aber auch nur rein äußerlich. Denn Beliar hatte ihr eine neue Macht geschenkt, mit der sie Voltar nun endlich besiegen konnten.

"Folgt mir...!" wies sie die Gruppe an und bestieg die mächtige Steintreppe, um von dort in den Thronsaal zu gelangen, in dem sich ihr Gegner sicher aufhielt. Unterwegs reichte sie Igor eine Schriftrolle, auf der ein langer Text verfasst war. "Nur mit diesem Ritual, den das Dreigestirn der Mächte ausspricht, kann Voltar vernichtet werden!" fügte sie beiläufig hinzu, als sie vor der hohen, massiven Tür stand. Sie konnte sehen, wie Igor damit zu Theodorus ging, der kurz darauf mit Arcia und Farin sprach. Diese drei sollten es also sein, die das Ritual vollziehen würden, während sie selbst sich um Voltar kümmern wollte. Nur allein kraft ihrer Gedanken flog die schwere Tür aus den Angeln und rutschte bis vor den Thron, auf dem ihr Gegner Platz genommen hatte. Und noch ehe sich seine Gesichtszüge zu einer durchaus überraschten Grimasse verziehen konnten, hatte Lucilla ihre gewaltige Macht schon eingesetzt und Voltar mitsamt dem Thron durch die Luft geworfen, bis er eine flache Wand prallte. Mittlerweile hörte sie das Verlesen der Spruchrolle, als Igor mit erzürntem Gesicht auf Voltar zulief. Es war anscheinend der pure Haß, der ihn antrieb, den bedrängten Voltar mit seinen Fäusten zu bearbeiten, immer und immer wieder trafen ihn harte Schläge im Gesicht, das schon völlig entstellt schien, als sich die Magie der Spruchrolle entfaltete und den weißhaarigen Magier mit hellem Licht erfüllte. Die Schreie, die dabei zu hören waren, klangen als ob jemand tausend Tode sterben mußte. Als das Licht verlosch und der geschundene Körper wie ein Stein zu Boden fiel, stoppte Igor aber immer noch nicht mit seinen Angriffen, immer weiter beharkte er den am Boden liegenden Mann mit harten Fußtritten welcher nur noch leise flüstern konnte..."Halte ein...Halte ein...bitte...!" Letztendlich gelang es nur Serena ihren Geliebten von ihm wegzureißen...Unbändige Wut und abgrundtiefer Hass waren in seinem Angesicht zu erkennen, wie er immer noch schnaubend vor dem Lumpen Elend stand, daß dort im Dreck lag. Als mehr konnte man ihn nicht mehr bezeichnen, Voltar wirkte nur noch wie ein gebrochener alter Mann, selbst sein Gesicht hatte sich verändert, es war nun narbenfrei...

Voltar Vectrex
20.09.2005, 16:23
"Halte ein...mein Sohn, halte ein. Kannst du denn nicht erkennen, wozu mich meine Machtgier und der Haß getrieben hat?" Voltar versuchte sich unter Schmerzen halb aufzurichten, so daß er nun sitzend an die Wand gelehnt weitersprach..."es tut mir alles so leid was ihr erleben mußtet und sicher ist euer Argwohn berechtigt, aber ich bin nicht das, wofür ihr mich haltet. Das eben war mein Fluch, der Fluch der auf allen Vectrex-Männern liegt...!"

"Was für ein Fluch denn?" fragte Serena schnell, in der Besorgnis daß ihr Liebster ja dann auch darunter zählte. "Es ist ein alter Fluch, gesprochen von einem abtrünnigen Gläubiger Innos', der zu meiner Zeit lebte. Seitdem verfolgt er mich seit Jahrhunderten. Und auch jetzt noch bin ich nicht vor ihm sicher!" antwortete er leise. Vorsichtig, ja beinahe ängstlich hatte er sich bei den Worten umgesehen. "Ich kann nur hoffen, daß meine Reise bald beendet ist und ich endlich ruhen kann...ich bin des Lebens müde..." fügte er noch leise an. Voltars Blick wirkte leer, sein Körper ausgemergelt, seine Seele ausgebrannt. "Führe Dein Leben weise, mein Sohn...und halte Abstand von extremen Gefühlen, für Magier kann dies tragisch enden!" riet er Igor mit beinahe flehendem Tonfall. Man hätte es eigentlich nicht für möglich gehalten, aber als Voltar die untote Lucilla anblickte liefen ihm Tränen über die Wangen..."Bitte verzeihe mir, mein Kind...!" war alles was er zu ihr sagen konnte. Man konnte ihm richtig ansehen, wie sehr er an den Worten zu kämpfen hatte, genauso wie mit seinem Leben.
"Bald..." flüsterte er leise..."bald bin ich erlö...!" Doch weiter kam er nicht mit seinem Satz, den er sprechen wollte, weil Luxor aus Richtung des Thronsaals angeschlurft kam. Irgendwie hatte sein Gesicht einen seltsamen Ausdruck.

"Da ist er schon...NEIN, nicht schon wieder...nicht wieder!" schrie Voltar auf. Luxor, der nicht mehr der Fischer und Bootsmann war, wie sie ihn auf der Reise kennengelernt hatten, erhob seine Hand und als wäre es ein Magnet und Voltar der entgegengesetzte Pol, zog er ihn zu sich heran. Zwar hatte der Schwarzgewandte noch vergeblich versucht sich an dem Türrahmen festzukrallen, doch es hatte keinen Sinn...er rutschte rückwärts auf dem Bauch liegend zu dem vermeintlichen Luxor hinüber. In seinem letzten Akt der Verzweiflung streckte Voltar einen Arm aus, als ob er nach der Gruppe greifen wollte..."Helft mir...bitte...Igor, hilf mir...Igooor....IGOOOOR..." Sein Schrei klang grausam, der urplötzlich und abrupt endete. Nun war nur noch hämisches Gelächter zu hören. Vor ihnen stand wieder der Magier, gegen den sie vorhin noch so verbissen gekämpft hatten. Luxor war verschwunden und auch Voltar war nicht mehr zu sehen.
"Ich gratuliere...ihr habt diese Schlacht gewonnen, aber nicht den Krieg...und wir junger Herr Vectrex, wir werden uns bestimmt bald wiedersehen, spätestens wenn Du soweit bist!" sprach das Scheusal vor ihnen, das soeben Voltar in sich aufgesaugt und Luxor verdrängt hatte. Schon wollten die Gefährten ihn angreifen, als er mit einem lauten Geräusch und einer entstehenden Rauchwolke einfach verschwunden war. Als der Rauch sich verzogen hatte, war der Korridor leer...

Igor Vectrex
20.09.2005, 17:55
Der magische Schmied stand da wie angewurzelt. Er konnte es einfach nicht glauben, nicht in Worte fassen, nicht begreifen was gerade vorgefallen war. Sollte es etwa bedeuten, daß alles umsonst gewesen war? Wurde ihre Reise und die Gefahren, denen sie ausgesetzt waren für null und nichtig erklärt? Er sank auf seine Knie und schüttelte seinen Kopf. Einmal mehr in seinem Leben mußte Igor feststellen, das selbiges nicht immer gerecht war. Und vor allem was sollte bedeuten, wenn er so weit wäre? So wie er da saß, hatte er es sich fest vorgenommen, es erst gar nicht zu diesem Zeitpunkt kommen zu lassen. Der entstehende Trubel der Dienerschaft von Mantus interessierte ihn zu diesem Zeitpunkt gar nicht, sondern vielmehr was nun mit Lucilla geschehen würde, die die gleiche Trauer in ihrem Gesicht trug. Der hohe Schwarzmagier war aufgestanden und zu seiner Schwester geeilt, die ihm sofort weinend um den Hals fiel. "Luxor..." war das einzige was sie zu diesem Zeitpunkt herausbringen konnte. "Ich weiß, ein zweites Opfer für Beliar, das nicht hätte sein dürfen...!" sagte Igor mit wütendem Unterton.

Lucilla löste ihre Umarmung etwas um dem Magier ins Gesicht zu blicken. Ihre Mine wurde plötzlich ernst..."Ich kann so nicht weiterleben, mein Fleisch wird irgendwann faulen und von meinem Körper fallen...was ist das für ein Leben?" fragte sie ihn bitter. "Ich hätte es auch nicht von Dir verlangt, meine Schwester...!" gab er traurig zurück. Lucilla streifte sich ihren Ring vom Finger und legte ihn sanft in Igors Hände. "Nimm ihn und behüte ihn für mich, bis wir uns eines Tages wiedersehen, mein geliebter Bruder...!" Sie umgriff ihn erneut und küßte sanft seine Stirn. Die Augen des Goldschmieds waren geschlossen, als eine einsame Träne aus seinem linken Auge über seine Wange lief, an dem Kieferknochen angekommen kurz verweilte und dann hinunterfiel...doch noch ehe sie den Boden erreichte, war alles Leben wieder von Lucilla gegangen. Igor legte sie vorsichtig auf dem Boden ab, als er hinter sich eilige Schritte vernahm. Schmendrik, der Diener Mantus' war es, auf den sich alle Blicke richteten..."Ihr...Ihr habt uns alle befreit...wie sollen wir Euch nur dafür danken?" fragte er noch ganz aufgewühlt. "Danke Beliar dafür...!" antwortete der Magier motivationslos, während er die Nähe zu seinem Herz suchte. Es war ihm einfach so egal in dem Moment, was mit anderen Schicksalen passierte, daß er nicht mal bemerkte, wie der Rest der Dienerschaft die Vernähten von ihrer Qual befreiten, die aber augenscheinlich unter der Herrschaft Mantus' den Verstand verloren haben. Kaum waren die Fäden, die ihre Münder zusammenhielten durchtrennt, kreischten sie mit einer Lautstärke, als müßten sie alle Jahre des zwanghaften Stummseins in einem Augenblick wieder aufholen. Das wurde dem Magier zuviel...

"Ich muß hier weg...ich will nach Hause...!" sprach er mit einem Nachdruck, der darüber keine Diskussion zuließ...

Farin
20.09.2005, 20:10
Er hatte das alles tatsächlich alles überlebt. Farin konnte es noch kaum glauben. Aber es war wahr. Er stand hier und lebte. Im Gegensatz zu Lucilla. Sie war einzweites mal von ihnen gegangen. Ihr lebloser Körper lag wieder am Boden. Doch was hatten sie denn wirklich geschafft? Sie hatten das Problem herausgezögert. Mehr nicht. Voltar und Luxor waren tot – oder zumindest verschwunden, und der der sie getötet hatte schien auch verschwunden zu sein. Es war alles sehr verwirrend für dem Magier. Wer sollte da denn noch durchsehen. Tot, dann nicht mehr, dann wieder, durchgedreht, dann plötzlich nicht mehr. Das war verwirrend.
Er stand nur da. Froh noch zu leben. Alles andere war ihm Momentan egal. Die Geräusche und das Geschreie der Dienerschaft prallten an ihm ab.
Sein Kopf schien einfach überfordert zu sein. Der brauchte dringend eine Pause. Eine Auszeit. Doch auch sein überarbeitetes, und gestresstes Gehirn schien es langsam verarbeitet zuhaben. Er lebte noch. Und das ohne große Wunden. Glücklich war er darüber allemal.
Aber auch Farin wollte nach Hause. Ins Kastell. Noch nie hatte sich Farin wirklich so sehr nach einem Ort gesehnt. Ja es war wirklich sein Zuhause geworden. Und er wollte dahin zurück. Und zwar so bald wie möglich.
Da auch Igor schon deutlich gemacht hatte, dass er auch verschwinden wollte, hoffte Farin, dass es jetzt möglichst schnell wieder zurück gehen würde. Er hatte entgültig genug von diesem Palast und dieser Insel.
… auch von diesem Abenteuer? Diese Frage würde er wohl erst später beantworten können …

Erzähler
20.09.2005, 20:57
Und so verließen die Gefährten diesen grauenvollen Ort, auch nicht einer von ihnen wollte noch einen Moment länger hier verweilen in diesem dunklen Palast. Der Dämonenbeschwörer Igor hatte aber auch nicht vor, den toten Körper seiner Schwester einfach dort liegen zu lassen und so trug er die wunderschöne Lucilla den ganzen Weg, bis zu der Stelle an der sie angelegt hatten. Er legte sie in das zweite Beiboot von Luxors Schiff und hatte es mit Holzstücken aufgefüllt, bei denen jeder der Gruppe mithalf welches zu finden. Ihm selbst fielen keine Worte ein, so daß nacheinander aller der Gefährten stumm und leise Abschied nahmen, von der Frau, ohne die sie ihre Reise sicher nicht überlebt hätten. Sie hatte sich für alle geopfert und so war es nicht verwunderlich, daß einige Beigaben mit in ihr schwimmendes Grab gelangten. Igor selbst gab ihr seinen Ring, den er selbst von seinem Vater erhalten hatte und steckte ihn an ihren Finger. Zuerst schienen alle etwas bestürzt, als sich der Goblinkönig an dem kleinen Boot zu schaffen machte, doch er griff um seinen Hals und legte ihr behutsam seinen grünen Smaragd um, den er selbst von Igor bei seinem Abschied von ihm bekommen hatte. Ebenso verwunderlich war, daß während der gesamten Zeremonie selbst die schwarzen Goblins in ein stilles Schweigen vertieft waren, was man von den Kreaturen mal so gar nicht kannte, aber scheinbar hatten auch sie erkannt, selbst wenn ihr Denken vielleicht etwas primitiv war, daß im Tod alle Geschöpfe gleich waren. Es war schließlich Theodorus, der nicht still Abschied nehmen konnte, jedoch waren ihm alle für seine Worte dankbar gewesen...

Kalter Wind weht durch ihr Kleid,
trägt sie von diesem Ufer weg.
Weit weg von all ihrem Leid,
weit weg in ein ruhiges Versteck.

Dort liegt sie, getragen von sanften Wogen,
treibt im warmen Wasser weit über dem Grund.
Sieht nichts, kein Ufer, keinen Boden,
nur einen wunderschönen Mond, gelb und rund.

Zurück oder nach vorne, nach hier oder nach dort,
wohin versucht der Mond sie zu leiten,
wo ist nur der richtige, sichere Ort,
wo wird sie nicht mehr erbarmungslos leiden.

Alles versinkt im plötzlichen, dichten Nebel,
verschluckt auch das Mond- und Sternenlicht.
Die Wellen versuchen sich zu erheben,
verhüllen ihr noch mehr die Sicht.

Sie sieht kein erreichbares Ufer mehr,
verliert ihre letzte Kraft, verliert den Verstand.
Ihr Atem geht nur noch schwer,
tief hinunter zieht sie ihr durchtränktes, schweres Gewand.

Noch einen letzten Blick zur Oberfläche,
ein leichter Schimmer des Mondes ist zu sehen.
Über ihre Lippen huscht ein sanftes Lächeln,
nun kann sie für immer ihren Qualen entgehen.

Eingebettet in Algen und Schlamm wird sie nun ruhen,
die Seerosen erblühn, werfen sanfte Schatten in den großen Teich.
Niemand wird versuchen sie hier zu suchen,
niemand entdeckt ihr stilles, friedliches Reich...

Er war es auch gewesen, nachdem das kleine Boot leicht abgetrieben war, der mit einem kleinen Feuerball das schwimmende Grab entzündete. Als die Gruppe dann jedoch aufbrechen wollte, blieb Todin, der Goblinkönig am Ufer stehen. Scheinbar wollte er mit seinen Goblins hier bleiben, weswegen Igor nocheinmal zurück ging. Ein seltenes Mal konnnte man ihn ohne seine Reitspinne sehen, wie er Igor zum Abschied umarmte, wofür der Mensch allerdings etwas in die Knie gehen mußte. Zum Schluß überreichte er Igor noch etwas...es sah aus wie ein knöchernes Amulett, welches durch trockene Sehnen verbunden war, danach sprang er wieder auf sein Reittier und verschwand mit seiner Gefolgschaft wie ein wahrer König wieder im Wald. Im letzten Augenblick hatte sich das grüne Kerlchen jedoch noch einmal umgeblickt und zum Abschied gewunken, wie bei seinem ersten Abschied von Igor, der sich dabei fragte ob es der letzte gewesen sein würde. Er war froh über Todins Entscheidung, auf dieser Insel würden sie ihre Ruhe haben und er würde seinen Untertanen ein guter König sein. Nachdem sie endlich wieder auf dem namenlosen Schiff waren, setzte erneut die Traurigkeit ein, hatten sie doch ebenso Luxor verloren, der als einziger Bescheid wußte, wie sie denn wieder nach Hause kämen. Es war die junge Ladarka die ihn zumindest damit ehrte, das wenige was sie bei ihm gelernt hatte, erfolgreich in die Tat umzusetzen und das Schiff auf Fahrt (http://igor.move2it.de/Music/Heimfahrt) zu bringen. Die Rückreise hatte dadurch zwar etwas länger gedauert, doch es war ein sonniger Morgen, als sie im Hafen von Khorinis einliefen. Hier, im Moloch der Stadt, im Hafenviertel standen die Gefährten ein letztes Mal zusammen.

"Behalte Du das Schiff, Theodorus...Fahre damit hinaus in die Welt und finde Dein Schicksal. Hier in der Stadt findest Du sicher Bootsleute, die Dich begleiten werden ..." sprach Igor freundschaftlich zu ihm.
"Ich werde es St. Lucilla taufen...!" entgegnete er Igor, der daraufhin meinte: "Es wäre ihrem Erbauer sicher mehr als Recht gewesen...!"
"Möge Innos dir Frieden bringen...!" sprach der Feuermagier, als er Igor am Unterarm griff und die andere Hand dagegen lehnte.
"Möge Beliar Dir stets wohlgesonnen sein...!" erwiderte Igor mit dem gleichen Griff. "Und möge Adanos dafür sorgen, daß Ihr euch eines Tages wiederseht...!" fügte die junge Arcia hinzu..."Was wirst Du denn jetzt tun?" fragte der Feuermagier das junge Mädchen. "Ich werde heimkehren, denke ich und lernen das Wort Adanos' zu preisen...Lebt Wohl!" hatte sie zur Antwort gegeben und war schon unterwegs. "Und was wirst Du tun, Ladarka?" fragte sie der magische Schmied. "Ich weiß es noch nicht...Schätze ich werde erst mal hierbleiben...!" gab sie mit einem leichten Seufzer von sich. "Du solltest wissen, daß Du jederzeit als mein Gast im Kastell willkommen sein wirst...!" ergänzte Igor noch kurz und dann war er gekommen, der Zeitpunkt des Abschieds. Neue Freunde hatten sie gefunden, hatten viel Leid ertragen und auch Freunde verloren. So war eben der Lauf der Dinge. Igor, der dem ersten innosgläubigen Menschen begegnet ist, dem er auch vertrauen konnte und Theodorus als Freund kennengelernt hatte, machte sich jedoch mit seinem Herz und der jungen Zeraphin auf in ihr bescheidenes Heim hoch droben am Kastellberg, Farin hatten sie zusammen mit Ladarka einfach mal stehen gelassen, vielleicht hatten sich die Beiden ja noch etwas zu sagen, man wußte es nicht. Der Goldschmied jedochg wußte daß er sich vorbereiten mußte auf diesen verheißungsvollen Tag, wenn der Schlächter ihn einholen würde. Doch das, meine Freunde, das ist eine andere Geschichte...

Igor Vectrex
20.09.2005, 21:15
http://igor.move2it.de/Images/once

Des Hasses Freigang - Ending Theme (http://igor.move2it.de/Music/Ending Theme)

Igor Vectrex
22.09.2005, 09:38
Danksagung

Das war es also nun, eine Geschichte geht zu Ende, an die ich noch lange denken werde. Beim Verfassen des letzten Postes war ich direkt dermaßen traurig, daß mir doch glatt eine Träne die Wange herunterlief...es ist zu Ende und irgendwie mag man es nicht wahrhaben, doch so ist es eben. Bleibt nur noch eins zu tun und zwar mich recht herzlich bedanken.

Zuallererst natürlich bei meinen fleißigen Mitschreibern, ohne die diese Geschichte sicher nur halb so gut gewesen wäre. Ich empfand es als sehr angenehm mit Euch zu schreiben, es bedurfte keiner großen Führung durch die Story, Ihr habt sehr selbständig gearbeitet und darüber freue ich mich und danke Euch sehr dafür. Natürlich auch für die Heidengeduld manchmal. Von meiner Seite aus würde ich jederzeit wieder mit Euch schreiben wollen.

Dann natürlich meinem Dönermann um die Ecke, schneller als bei ihm gehts echt nirgendwo...*ggg*...
ebenfalls dem Griechen, der direkt daneben ist...ich mag nicht zählen wieviel Portionen Chevapcici ich in den zwei Wochen verdrückt habe *hehe*
dem Hersteller von Pasta-Fertiggerichten...Ofen auf, Kasserolle rein und warten...fertig...*wunderbar*
selbstverständlich der 24h-Tankstelle, zu der ich auch hinspucken kann und die mich des Öfteren nachts gerettet hat...*ja, sagt es ruhig...immer diese Raucher...*
Krombacher Pils, für den großen Support...*rülps*...
meditate, für die Überlassung des Erzähleraccounts
und ganz zum Schluß Ferox, dafür daß er alle Steine, die im Weg lagen, beiseite geräumt hat...Danke nochmals dafür...

Nicht danken werde ich den Questopfern, ein defekter Monitor, den ich mal eben zwischen zwei Posts schnell reparieren mußte, danke Beliar, daß ich das Ersatzteil sogar hier zu Hause hatte und eine Tastatur, auf der nun keine Buchstaben mehr zu lesen sind.


Discographie

Main Theme - In the Nursery - "Bombed"
Aufbruch - VHD Bloodlust Soundtrack - "Sandmantas"
Todins Theme - Moonspell - "Lua D'Inverno"
Theodorus' Theme - Goethes Erben - "Glasgarten"
Luxors Theme - Noir Soundtrack - "Corsican Corridor"
Lucillas Theme - Noir Soundtrack - "Chloe"
Gargoyle - VHD Bloodlust Soundtrack - "Marcus Brothers"
The Way - VHD Bloodlust Soundtrack - "Poke's Story"
Mantus' Theme - VHD Bloodlust Soundtrack - "Rocket Hall"
Palast - VHD Bloodlust Soundtrack - "Hunter D"
Voltars Theme - Noir Soundtrack - "Les Soldats"
Black Fleet - VHD Bloodlust Soundtrack - "Grove"
Lucillas Death - VHD Bloodlust Soundtrack - "Leilas Feelings"
Lucillas Rebirth - Noir Soundtrack - "Melodie"
Heimfahrt - VHD Bloodlust Soundtrack - "The Promise"
Ending Theme - In the Nursery - "Woman"