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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Autor] China Miéville und seine Romane



Seblon de Valmont
31.07.2005, 18:16
Gibt es hier eigentlich noch andere Fans dieses großartigen englischen Schriftstellers, der fern aller Tolkienschen Klischees endlich mal eine originelle, anspruchsvollere phantastische Literatur mit sprachlichem Schliff verfasst?

Wenn hier nun Leute "Jaaaaa!" rufen, dann möchte ich ihnen erzählen, dass es nun eine Fan-Group bzw. Mailingliste zu China Miéville und seinen Büchern (Perdido Street Station, Die Narbe, Leviathan etc.) gibt.

Hier der Link:
Link durch den pösen Moderatore entfernt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?t=74570)

Es grüßt

Seblon

Ceyx
31.07.2005, 21:30
Ich hab mal den Link entfernt, da mir dein Post doch ein wenig allzu dreist nach Werbung aussieht.

Aber zum Topic, der Autor sagt mir wirklich rein gar nichts. Warum bringst du ihn uns nicht ein wenig näher, was schreibt er, wie schreibt er, warum ist er so speziell? Welches Buch sollte man von ihm gelesen haben? Woher kommt er, und so weiter ;)

Seblon de Valmont
02.08.2005, 06:58
Hier mal ein Auszug über China Miévilles Bas-Lag-Romane aus der Wikipedia:


Drei seiner Bücher, Perdido Street Station, The Scar und Iron Council spielen in der Fantasiewelt Bas-Lag, deren einflussreichste Stadt New Crobuzon ist. Diese Welt bevölkert Miéville mit einer verblüffend farbigen Fülle von (oft intelligenten) Lebewesen, wie z. B. Kaktusmenschen, intelligenten Vogelwesen mit einer Nomadenkultur, Wesen mit Frauenkörpern und Käferköpfen u. v. a. m. In dieser Welt funktioniert Zauberei, Miéville vermeidet aber diesen Begriff und nennt es „Thaumaturgie“ und versteht es, diesen Aspekt ein wenig aus den gängigen mittelalterlich-märchenhaften Klischees zu befreien. Die Welt hat einen kosmischen Unfall erlitten durch Kollision mit einem andersdimensionalen Himmelskörper, deren Überbleibsel die sog. Narbe ist, in deren Einflussbereich die sonst üblichen Naturgesetze nicht gelten und seltsame, oft bösartige Wesen entstehen. Die Stadt New Crobuzon wird von einem Parlament regiert, Miéville schildert die Regierung als korrupt, macht- und geldgierig, bleibt in diesem Punkt aber eher vage. Seine Aufmerksamkeit gilt mehr diversen Subkulturen und Widerstandsgruppen und deren Unterschieden, Interaktionen sowie den Konflikten, die seine Hauptpersonen zwischen persönlichen, Gruppen- und nationalen oder rassischen Interessen erleben. Die Liebesbeziehungen seiner Protagonisten, bei denen es sich um Männer, Frauen wie auch andere Wesen handeln kann, sprengen oft die heterosexuelle Norm, sei es in Form homosexueller oder auch rassenübergreifender Partnerschaften.

Perdido Street Station hat die grösste Nähe zum Horror-Genre, hier geht es um die Ausnutzung von hypnotisch begabten Wesen, eben den Faltern, von unterschiedlichen Fraktionen der Einwohner New Crobuzons. Schließlich geraten die Wesen außer Kontrolle und bedrohen die Existenz der gesamten Stadt. Im Rahmen dieser Handlung entfaltet sich die ganze pittoreske Fülle der Stadt New Crobuzon mit ihren verschiedenen Milieus und Rassen. In The Scar kämpft eine schwimmende Stadt mit Piraterie gegen die Übermacht New Crobuzons. Einige einflussreiche Figuren spielen jedoch ihr ganz eigenes Spiel und beschwören ein sagenhaftes Ungeheuer herauf, um die schwimmende Stadt für ihre Interessen zu nutzen. In Iron Council geht es um den Bau einer transkontinentalen Eisenbahn. Eine Gruppe von Gewerkschaftlern, Anarchisten, befreiten Sklaven und Huren entführt einen Zug und bricht mit ihm in die Wildnis auf in Gebiete außerhalb des Einflusses von New Crobuzon, wird dadurch zum legendären Vorbild für alle Gegner des Regimes in der Stadt.