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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einstieg in die Philosophie



Sky94
27.10.2009, 14:33
Schon lange mache ich mir selbst immer wieder philosophische Gedanken.
Ich grübel ständig über den Sinn des Lebens, ob es Gott gibt und was Moral bedeutet.

Allerdings habe ich noch nie ein philosophisches Werk gelesen (Nur letztens habe ich als wirklich absoluten Einstieg, um zu schauen ob das überhaupt was für mich ist, Herr der Ringe und die Philosophie geles...ne eher verschlungen).
Da mich gerade das was ich bisher von Nietzsche gehört habe (Übermensch, Wille zur Macht, ewige Wiederkehr) extrem anzieht (was nicht heißt, dass mich andere Philosophen nicht interessieren- nur weiß ich da nicht viel, was mich extrem faszinieren oder schockieren würde), aber mich gleichzeitig auch extrem anekelt, bin ich heute in die Bücherei.
Ein Griff ins Regal und in der Tasche waren:
-Die fröhliche Wissenschaft
-Also sprach Zarathustra
-Jenseits von Gut und Böse
-Zur Genealogie der Moral
-Der Fall Wagner
-Götzendämmerung
-Nietzsche contra Wagner
-Ecce homo
-Der Antichrist
-Sinoysos-Dithyramben

außerdem:
-Thorwald Dethlefesen - Gut und Böse
-Eva-Maria Kaufmann - Sokrates
-Thomas Buchheim - Aristoteles


Ich hab echt null Ahnung ob ich mir unter Zeitdruck schnell das Richtige geschnappt habe.

Auf jeden Fall: Kann mir jemand sagen, wie man sich eigentlich Ideal in die Thematik einarbeitet und ob mein Griff ins Regal vielleicht eher ein Griff ins Klo war?

Und zur Diskussion: Habt ihr euch schonmal mit Philosophie befasst?
Was haltet ihr von Nietzsche?

Serpentes
27.10.2009, 14:36
Sofies Welt hab ich gelesen und fand es wirklich interessant. Das Buch ist optimal, wenn man sich zuvor noch nicht viel mit philosophischer Literatur befasst hat. Es ist einfach geschrieben und man kann es recht leicht verstehen.

Doras
27.10.2009, 14:36
Bücher über Kommunismus helfen vielleicht auch :)
Lies sonst mal die Bücher von Karl Marx wenn du Zeit hast.

Der_Schläfer
27.10.2009, 14:37
Sophies Welt ist zum Einstieg wirklich gut.


Sonst halte ich es eher mit den politischen Philosophen. Platon, Aristoteles, Machiavelli, Rousseau, Locke, Hobbes...

Sky94
27.10.2009, 14:43
Dann muss ich mir dieses Sofies Welt mal genauer anschauen.

Von Kommunismus bin ich jetzt nicht soo angetan.

urphate
27.10.2009, 14:46
Du hast dir also unter Zeitdruck drei Regalmeter Philosophie gegriffen ?:)

Bei der Lektüre solltest du bedenken, dass jeder einzelne dieser Philosophen geprägt wurde durch seine Persönlichkeit, seine Zeit und sein Umfeld. Und damit dich nicht die Weltanschauung eines einzelnen entsetzt oder zu sehr begeistert, ist es schon nicht verkehrt sich ein breites Spektrum anzulesen. Darüber hinaus wurden viele Philosophen vom vorherrschenden Zeitgeist, dem ihre Leser zu unterschiedlichen Epochen unterworfen waren, auch immer anders interpretiert (was aber wahrscheinlich auf jeden Autor zutrifft)

Schopenhauer war z.B. ein ziemliches Ekel, das keiner leiden konnte und der auch keinen Spass am Leben hatte und das wird sich auch in seinen Werken wiederfinden.
Davon hat sich Nietzsche am Anfang auch anstecken lassen, später hat er mehr Lebensfreude gehabt.
Ich habe übrigens mit Descartes angefangen.:D

Aslan
27.10.2009, 14:46
Ich hab zum Beispiel Philosophie als Schulfach und es macht mir sehr viel Spaß. Wir haben uns allerdings erst mit Erkenntnistheorie beschäftigt. Halt, was der Mensch ist und was überhaupt real ist. Die ganzen Gedankensprünge etc. Fangen jetzt mit Ethik an, halt was man tun soll und so. Bücher kann ich dir jetzt nicht groß empfehlen, da wir soweit noch nicht sind. Aber vieleicht genügen ein paar bekann te Namen, die in der Philosophie wichtig waren.

Paul Watzlawick (beschäftigte sich auch sehr mit Kommunikation von menschen)
Sokrates (Bekannt oder??)
Christoph Schlingesief (bekannter philosphischer und umstrittender Autor! Neustzes Buch "So schön wie hier kanns im Himmel nicht sein!")
Henryk M. Brooder ("Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen"= Buch)
Michel de Mntaigne (bekannter französischer Philosoph)
Imanuel kant(Schöpfer der 4 Kanntischen Fragen)
Gibt natürlich sehr viel mehr!

Wusstes du, dass sich Philosophie übersetzt "Liebe zur Weisheit bedeutet und sie sich speziel mit den 4 knatischen Fragen beschäftigt?

- Was soll ich tun? ->>>> Bereich der Ethik
- WasWas kann ich wissen? ->>>>>> Bereich der Erkenntnistheorien
- Was darf ich hoffen? ->>>>> Bereich der Metaphysik
___ Unter dem strich bilden diese Fragen die Hauptfrage und wichtigste:_____
-WAS IST DER MENSCH ->>> Bereich der Antropologie oder besser, der Lehre des Menschen!


Ich kenn außerdem noch zwei Filme, die sich mit Philossophie beschäftigen!

-Die fabelhafte Welt der Amelie! Sehr philosophisch!
- Der seltsame Fall des Benjamin Button

Gonas
27.10.2009, 14:48
Hm, bin auch jemand der gerne herumphilosphiert (auch wen das meinen Mitmenschen manchmal auf die Nerven geht :D).

Villeicht sollte ich auch mal ein "philosophisches Werk" durchlesen um von meinen geliebten Fantasiebüchern mal weg zu kommen.

Doras
27.10.2009, 14:51
Ich bin kein Kommunist, Kalr Marx ist aber wichtige Bildung die jeder sowieso gelesen haben sollte §wink

Jetsgreen
27.10.2009, 14:54
Ich bin kein Kommunist, Kalr Marx ist aber wichtige Bildung die jeder sowieso gelesen haben sollte §wink

Einstieg in die Philosophie, nicht in den Marxismus!:rolleyes:

Der_Schläfer
27.10.2009, 14:57
Zumal das Kapital schlecht geschrieben ist meiner Meinung nach.

Sky94
27.10.2009, 15:07
Du hast dir also unter Zeitdruck drei Regalmeter Philosophie gegriffen ?:)

Bei der Lektüre solltest du bedenken, dass jeder einzelne dieser Philosophen geprägt wurde durch seine Persönlichkeit, seine Zeit und sein Umfeld. Und damit dich nicht die Weltanschauung eines einzelnen entsetzt oder zu sehr begeistert, ist es schon nicht verkehrt sich ein breites Spektrum anzulesen. Darüber hinaus wurden viele Philosophen vom vorherrschenden Zeitgeist, dem ihre Leser zu unterschiedlichen Epochen unterworfen waren, auch immer anders interpretiert (was aber wahrscheinlich auf jeden Autor zutrifft)

Schopenhauer war z.B. ein ziemliches Ekel, das keiner leiden konnte und der auch keinen Spass am Leben hatte und das wird sich auch in seinen Werken wiederfinden.
Davon hat sich Nietzsche am Anfang auch anstecken lassen, später hat er mehr Lebensfreude gehabt.
Ich habe übrigens mit Descartes angefangen.:D
Darüber habe ich schon nachgedacht. Wobei Nietzsche man bei Nietzsche vermutet, er würde in einer ganz dreckigen Zeit leben. Im Grunde hat er ja in einer recht guten Zeit gelebt.
Und die 3 Regalmeter kommen daher, dass ich keine Zeit hatte Gott weiß, was zu schauen sondern einfach blind reingegriffen habe, da ich noch den Bus kriegen musste.


Ich hab zum Beispiel Philosophie als Schulfach und es macht mir sehr viel Spaß. Wir haben uns allerdings erst mit Erkenntnistheorie beschäftigt. Halt, was der Mensch ist und was überhaupt real ist. Die ganzen Gedankensprünge etc. Fangen jetzt mit Ethik an, halt was man tun soll und so. Bücher kann ich dir jetzt nicht groß empfehlen, da wir soweit noch nicht sind. Aber vieleicht genügen ein paar bekann te Namen, die in der Philosophie wichtig waren.

Paul Watzlawick (beschäftigte sich auch sehr mit Kommunikation von menschen)
Sokrates (Bekannt oder??)
Christoph Schlingesief (bekannter philosphischer und umstrittender Autor! Neustzes Buch "So schön wie hier kanns im Himmel nicht sein!")
Henryk M. Brooder ("Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen"= Buch)
Michel de Mntaigne (bekannter französischer Philosoph)
Imanuel kant(Schöpfer der 4 Kanntischen Fragen)
Gibt natürlich sehr viel mehr!

Wusstes du, dass sich Philosophie übersetzt "Liebe zur Weisheit bedeutet und sie sich speziel mit den 4 knatischen Fragen beschäftigt?

- Was soll ich tun? ->>>> Bereich der Ethik
- WasWas kann ich wissen? ->>>>>> Bereich der Erkenntnistheorien
- Was darf ich hoffen? ->>>>> Bereich der Metaphysik
___ Unter dem strich bilden diese Fragen die Hauptfrage und wichtigste:_____
-WAS IST DER MENSCH ->>> Bereich der Antropologie oder besser, der Lehre des Menschen!


Ich kenn außerdem noch zwei Filme, die sich mit Philossophie beschäftigen!

-Die fabelhafte Welt der Amelie! Sehr philosophisch!
- Der seltsame Fall des Benjamin Button
So ein Schulfach gibts bei uns auch, aber da werden bei uns nur Leute mit aufgenommen, die extrem gute Noten haben, wie ein Freund von mir, der das jetzt aber auch erst 3 mal hatte.
Da bin ich verdammt neidisch auf ihn. Außerdem wo liegt denn da der Sinn?
Nur weil er auf eins in Mathe, Physik, Chemie, Geschichte, Biologie, Chemie und Latein steht, heißt das doch noch laaaange nicht, dass er für Philosophie besser geeignet ist als ich, der in den ganzen Fächern 4 oder 5 hat.
Ich meine, dass ist ja wie wenn man sagt: Der macht gut Kuchen, deswegen darf er heute ein Schnitzel zubereiten :(

Übrigens interessieren mich von den Gebieten glaube ich am ehesten das erste und das letzte.

Den Benjamin Buttonfilm habe ich gesehen. Sehr berührender Film, bei dem ich mich immer wieder versucht habe in ihn hinein zu versetzen.


Ich bin kein Kommunist, Kalr Marx ist aber wichtige Bildung die jeder sowieso gelesen haben sollte §wink
Schon, aber trotzdem :o

Artemis Fowl
27.10.2009, 15:21
also der erste Philosoph mit dem ich mich beschäftigt habe, war Sokrates. Angefangen hat es im Schulunterricht und dadurch war auch bei mir die Leidenschaft erweckt. Man sollte unbedingt seine Apologie lesen und über seine Ansichtsweisen von Weißheit und konsequentem Handeln bescheid wissen.

Adere sehr interessante Autoren, von denen ich schon einige Sachen gelesen hab sind Hobbes, Bacon, Descartes, Russeau oder Kant

Teppich
27.10.2009, 15:23
Als eine Art "Einleitung" oder "Atlas" wäre das Buch "dtv-Atlas "Philosophie"" sehr zu empfehlen.
Es beschäftigt sich mit dem Grundbegriff der Philosophie und hat eine chronologische Folge der "Epochen" (Also von der Antike bis zur heutigen Zeit zB, wobei auch noch die Philosophie Chinas erwähnt wird). Dies widerrum wird illustriert durch Bilder und ggf. Formeln (z.B. bei der Logik). Es ist wirklich gut gemacht und man bekommt einen netten Einblick, wobei man sagen muss, dass es eine reine Einelitung des ganzen ist...wer näher in die Materie einsteigen will, wird im anhängenden Literaturverzeichnis fündig. :)

Bisher recht trocken, aber sehr vielversprechend sieht auch die Reihe "Grundkurs Philosophie" aus, welches in mehrere Bände unterteilt ist. Ich persönlich habe mir den ersten Band (Logik) durchgelesen und will nun mit der Metaphysik weitermachen. Ich kann demnach also kein Urteil darüber fällen, aber es ist auch laut des Autoers rein als EInstieg zu sehen.

Sophies Welt habe ich auch gelesen, kann mich aber, da ich noch so klein war, nicht mehr so gut daran erinnern...aber selbst als Jüngling hat es mir Stellenweise gefallen, wo ich eh nie gelesen hatte.

Schau dich einfach mal durch :)

OdlG
27.10.2009, 15:28
Also ich bin in meinem zweiten Jahr in Philosphie als Unterrichtsfach und wir lesen nie solche Werke über i.welche Philosophen. Mehr gehen wir -erst allgmein, dann genauer- auf die 4 Gebiete der Philospophie ein (im Moment haben wir Ästethik). Dabei lernen wir aber weniger die genauen Lehren von Philosophen kennen, sondern nehmen uns ein Problem (z.B. das Labyrinth) und reden darüber unter Berücksichtigung der verschiedenen Ansichten von Philospen.

Aber auch ich kann dir nahe legen, Sophies Welt zu lesen, ich kenne leider nur wenige Ausschnitte, aber die waren sehr verständlich!

kyuubiOoeM
27.10.2009, 15:29
Philosophie ist was für Bausparer. Aktivisten braucht das Land.

Xiron
27.10.2009, 16:27
Was haltet ihr von Nietzsche?

Hat Hitler's Weltanschauung sich nicht in der von Nietzsche wiedergespiegelt? Zumindest teilweise?

Naja ein Buchtipp wäre: Wer bin ich und wenn ja wie viele.

Sky94
27.10.2009, 16:37
Hat Hitler's Weltanschauung sich nicht in der von Nietzsche wiedergespiegelt? Zumindest teilweise?

Hmm das ist ja das, was schwer zu sagen ist.
Nietzsche war gegen Nationalismus und Judenfeindlichkeit.
Mit Übermensch hat er jemanden gemeint, der akzeptieren kann, dass das Leben und die Welt ein ewiger Kreis sind.

Es komt nur drauf an wie man Nietzsche interpretiert.

Ork Oberst
27.10.2009, 17:47
Gott ist tot !!!!! Zitat von Nietzsche. Seine Schwester hat nach seinem Tod seine Ideen in den rechtsradikalen Gedankengut von Hitler gelenkt. Pfui !

Ich benutzte heute noch Schopenhauers Dialektik-Kniffe, bei Diskussionen.

Teste es mal aus.Vielleicht bringt dich das weiter.

Aderlass
27.10.2009, 18:32
also der erste Philosoph mit dem ich mich beschäftigt habe, war Sokrates. Angefangen hat es im Schulunterricht und dadurch war auch bei mir die Leidenschaft erweckt. Man sollte unbedingt seine Apologie lesen und über seine Ansichtsweisen von Weißheit und konsequentem Handeln bescheid wissen.


Ich wusste gar nicht, dass Sokrates überhaupt etwas verfasst hat...


"Sophies Welt" und der dtv-Atlas Philosophie sind wirklich zu empfehlen.

Empfehlen kann ich auch noch die "Einführung in die Philosophie " von Arno Anzenbacher.

Sergej Petrow
27.10.2009, 19:14
Gott ist tot !!!!! Zitat von Nietzsche.
Und? Was hat er damit gemeint? ;)

Jetsgreen
27.10.2009, 19:16
Und? Was hat er damit gemeint? ;)

Vielleicht das Gott tot ist?:D

Ork Oberst
27.10.2009, 19:25
Genau ! Wir sollten uns selber über einige Dinge klar werden, bevor wir uns auf hher Mächte berufen.

Cottonmouth
27.10.2009, 19:42
Einstieg in die Philosophie, nicht in den Marxismus!:rolleyes:

Karl Marx war (auch) ein Philosoph, sogar ein ziemlich wichtiger was die Philosophie der Sozialwissenschaften anbelangt.


@topic:
Mein Einstieg in die Philosophie war direkt das Studium. Da hatte ich letztes Jahr eine Vorlesung names "Introduction to Philosophy" in der wir verschiedenste Themen durchgemacht haben. (Tod, Populationsethik, allgemein Ethik, Epistemologie, Induktionsproblem, Wissenschaftstheorie, Wunder, Religion vs Wissenschaft, Evolutionstheorie vs ID)

Die Philosophie ist extrem breit gefächert. Es gibt also keinen "idealen Einsteig". Ich würde jedem, der an Philosophie interessiert ist, ans Herz legen nach Themen vorzugehen, nicht nach Philosophen. Also welchen Themen interessiere mich am meisten, danach suche ich nach geeigneten Büchern und Philosophen.

Falls man dennoch einfach einen allgemeinen Überblick will empfehle ich Bertrand Russells Buch "History of Western Philosophy".

Edit: Je nachdem was man liest sollte man sich auch mit Logik vertraut machen. Nicht unbedingt formal, aber eben so Dinge wie Prämisse und Konklusion in Argumenten identifizieren können.

Zhanior
27.10.2009, 19:58
[...]
Paul Watzlawick (beschäftigte sich auch sehr mit Kommunikation von menschen)
Sokrates (Bekannt oder??)
Christoph Schlingesief (bekannter philosphischer und umstrittender Autor! Neustzes Buch "So schön wie hier kanns im Himmel nicht sein!")
Henryk M. Brooder ("Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen"= Buch)
Michel de Mntaigne (bekannter französischer Philosoph)
Imanuel kant(Schöpfer der 4 Kanntischen Fragen)
[...]
Äh... naja. Christoph Schlingensief ist in erster Linie avantgardistischer Filmemacher und Henyrik M. Broder polemischer Journalist. Natürlich kann man den Werken beider einen gewissen philosophischen Gehalt zumessen - wie man das bei fast jeder Person tun könnte -, aber "Philosophen" im klassischen Sinne sind beide nicht und sie haben auch keine relevante Bedeutung in der Philosophiegeschichte.

Zum Thema: Einerseits mag die Beschäftigung mit antiker Philosophie interessant sein, weil man so erkennt, dass es einige Gedankengänge und Fragestellungen gibt, die schon sehr lange diskutiert werden und manche modernen philosophischen Positionen merklich auf antiken Grundlagen basieren. Andererseits ist die Lektüre im Original hier wohl etwas mühsam und man wird auch viel Uninteressantes und Antiquiert erscheinendes vorfinden.
Für die modernere Philosophie muss man wohl Immanuel Kant herausstellen, immerhin wird in Bezug auf seine Philosophie von einer "kopernikanischen Wende" in der Philosophiegeschichte gesprochen. Sich mal mit Kant zu beschäftigen, ist also sicher kein Fehler.
Insgesamt gibt es natürlich eine fast nicht mehr überblickbare Fülle an Philosophen und Denkrichtungen, selbst wenn man nur halbwegs "bedeutende" betrachtet. Hegel ist wichtig wegen der vielfach übernommenen Dialektik (u.a. vom Marxismus), soll aber im Original grauslig zu lesen sein. In Bezug auf den "Materialismus vs. Idealismus"-Streit auch noch andere Autoren des "Deutschen Idealismus" wie Fichte und Schelling auf der einen und materialistische Philosophen wie Feuerbach auf der anderen. Im Bereich der Ethik Schopenhauers deskriptive Mitleids-Ethik und den klassischen Utilitarismus (Bentham, Mill) als Gegenposition zu Kant. Dann der "Existentialismus" von Kierkegaard über Heidegger bis Sartre&Co (die sich teilweise deutlich unterscheiden). Neuere Disziplinen wie Wissenschaftstheorie, hier u.a. Popper, Kuhn, Lakatos, Feyerabend oder neuere, "prozedurale" oder "diskursive" Ansätze in der Ethik (Habermas, Apel, ...) oder Präferenzutilitarismen (Hoerster, Singer). Dann natürlich noch Nietzsche, die Phänomenologie Husserls, die analytische (Sprach-)Philosophie (u.a. Wittgenstein), die Philosophie des Geistes (v.a. englische Autoren, in Deutschland z.B. Peter Bieri), politische Philosophie (Macchiavelli, Bodin, Hobbes, Locke, ..., Rawls), Strukturalismus, Poststrukturalismus (Lacan, Derrida, Foucault), etc.

Was diese Aufzählung v.a. zeigen sollte (weil sie ziemlich wirr ist): es macht nur bedingt Sinn, sich einen Überblick verschaffen zu wollen. Fang einfach irgendwo an - du merkst dann schon, ob das für Dich passt oder nicht.

Ork Oberst
27.10.2009, 19:58
Ich muß dir leider voll Recht geben. Philosophie ist immer das Gedankengut, dals man dieser das auslegt. Es gibt keine Gute oder Böse, sondern nur, wie iese auselgt wird......§burn

Jetsgreen
27.10.2009, 20:03
Karl Marx war (auch) ein Philosoph, sogar ein ziemlich wichtiger was die Philosophie der Sozialwissenschaften anbelangt.


Das mag auch so sein, aber seine Werke, besonders die über den Kommunismus und auch seine Kritik an der politischen Ökonomie haben relativ wenig mit Philosophie zu tun. Deswegen sind sie in diesem Thread einfach unangebracht, da der Threadersteller sich auch erst am Anfang befindet und bereits gesagt hat, dass ihn der Kommunismus nicht interessiert.

Marik
27.10.2009, 20:35
Ich wusste gar nicht, dass Sokrates überhaupt etwas verfasst hat...

Hat er meines Wissens auch nicht. Es gibt lediglich von Platon verfasste Dialoge, in denen Sokrates auftritt. In einigen Schriften wie der Politeia erscheint es aber offensichtlich, dass Platon dem lieben Sokrates Worte in den Mund legt, bei denen äußerst zweifelhaft ist, ob er diese jemals gesprochen hat. Da sollte man also vorsichtig sein.

Der_Schläfer
27.10.2009, 20:57
Hat er meines Wissens auch nicht. Es gibt lediglich von Platon verfasste Dialoge, in denen Sokrates auftritt. In einigen Schriften wie der Politeia erscheint es aber offensichtlich, dass Platon dem lieben Sokrates Worte in den Mund legt, bei denen äußerst zweifelhaft ist, ob er diese jemals gesprochen hat. Da sollte man also vorsichtig sein.

Deswegen spricht man eigentlich auch immer von der platonischen Philosophie, von Sokrates aber nur, wenn man sich auf die Briefe bezieht, die erhalten sind.

Sergej Petrow
27.10.2009, 21:05
Vielleicht das Gott tot ist?:D
Nanana, gegen eine mögliche höhere Instanz hat er sich nie ausgesprochen.


Genau ! Wir sollten uns selber über einige Dinge klar werden, bevor wir uns auf hher Mächte berufen.
Das trifft es schon eher. Aber um was ging es ihm?

Serpentes
27.10.2009, 21:17
Miente er damit vielleicht vielmehr die christlichen Grundwerte, die Moral, die sich aus dem Glauben an Gott ergibt?

Aderlass
28.10.2009, 12:47
Hat er meines Wissens auch nicht. Es gibt lediglich von Platon verfasste Dialoge, in denen Sokrates auftritt. In einigen Schriften wie der Politeia erscheint es aber offensichtlich, dass Platon dem lieben Sokrates Worte in den Mund legt, bei denen äußerst zweifelhaft ist, ob er diese jemals gesprochen hat. Da sollte man also vorsichtig sein.

Schon klar. Neben Platon hat auch Xenophon uns etwas von Sokrates überliefert;)

Alo
28.10.2009, 12:53
Bücher über Kommunismus helfen vielleicht auch :)
Lies sonst mal die Bücher von Karl Marx wenn du Zeit hast.
Marx' Werke sind ökomenischen und politischen Ursprungs,
aber nicht philosopisch.

Ich würde die Werke Aristoteles empfehlen und natürlich Überlieferungen
anderer griechicher Philosophen wie Platon, Sokrates und Diogenes :gratz

Was auch nicht fehlen sollte (wenn auch eher religös als philosophisch):
Bibel, Koran, die Edda und die satanische Bibel...

Sky94
28.10.2009, 14:32
Marx' Werke sind ökomenischen und politischen Ursprungs,
aber nicht philosopisch.

Ich würde die Werke Aristoteles empfehlen und natürlich Überlieferungen
anderer griechicher Philosophen wie Platon, Sokrates und Diogenes :gratz

Was auch nicht fehlen sollte (wenn auch eher religös als philosophisch):
Bibel, Koran, die Edda und die satanische Bibel...

Bibel und Edda hab ich zumindest größtenteils hinter mir, aber ich seh da keine Philosophie mehr.

Alo
28.10.2009, 14:34
Bibel und Edda hab ich zumindest größtenteils hinter mir, aber ich seh da keine Philosophie mehr.
Ich sag ja, eher religös als philosophisch...:dnuhr:
Wenn du willst kann ich dir den korana uch als Ebook schicken ;)

hurricane
28.10.2009, 14:35
Von Nietzsche und Satre kann ich eigentlich nur abraten. Ich finde gerade Zarathustra sehr anspruchsvoll.

Ich würde dir zu "Steppenwolf" oder "Siddharta" raten.

Vorallem in Siddharta geht es um den Sinn des Lebens. So hab ich es entschlüsselt in einem Satz. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Steppenwolf ist schon etwas komplizierter, allerdings sollte man auch sehr viel verstehen und interpretieren können.

Beides ist von Hermann Hesse. Wenn du die gelesen hast kommt das sogar beim Deutschlehrer gut^^

Teppich
28.10.2009, 14:58
Bibel und Edda hab ich zumindest größtenteils hinter mir, aber ich seh da keine Philosophie mehr.
Wieso, Ethik ist doch auch ein Teilgebiet der Philosophie. ;o)
Ist Religion nicht auch irgendwo eine Philosophie?

Dem Vorposter ist nur teilweise zuzustimmen:
Sartre ist echt hammerhart (Ich hab mal angefangen, aber habe gemerkt, dass ich da noch nicht durchsetige...sei es von den Worten oder von der Philosophie Sartres aus) und nur für Leute, die sein Hauptwerk gelesen haben...wobei man sagen muss, dass ich seine Theaterstücke (Geschlossene Gesellschaft) echt sehr gut finde...und auch verständlich.
Nietzsche kann man mit ein wenig Mühe verstehen, wobei ich sein Werk "Zur Genalogie der Moral" auch ein wenig heftig finde...und leider eine Ausgabe habe, wo ausländische Zitate original da stehen (Also nicht übersetzt).
Aber unschaffbar ist es nicht. :)

Sky94
28.10.2009, 15:01
Von Nietzsche und Satre kann ich eigentlich nur abraten. Ich finde gerade Zarathustra sehr anspruchsvoll.

Ich würde dir zu "Steppenwolf" oder "Siddharta" raten.

Vorallem in Siddharta geht es um den Sinn des Lebens. So hab ich es entschlüsselt in einem Satz. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Steppenwolf ist schon etwas komplizierter, allerdings sollte man auch sehr viel verstehen und interpretieren können.

Beides ist von Hermann Hesse. Wenn du die gelesen hast kommt das sogar beim Deutschlehrer gut^^

Steppenwolf hat nen interessanten Titel. Gerade das merk ich mir mal.
Danke.

Aderlass
28.10.2009, 17:58
Wieso, Ethik ist doch auch ein Teilgebiet der Philosophie. ;o)
Ist Religion nicht auch irgendwo eine Philosophie?


Nein! In der Religion/Glaube oder genauer der Theologie ( genauer im Sinne des Vergleichs mit der Philosophie) gibt es einige Prämisse, welche nicht aus der Vernunft bzw. den menschlichen Dispositionen gewonnen wurde.

Das wäre in den drei großen monotheistischen Religionen beispielsweise, dass es einen Gott gibt, der sich offenbart.

Man kann es etwa so ausdrücken: Die Thematik ist die gleiche, aber der Blickwinkel ein anderer.

Zhanior
28.10.2009, 18:21
Marx' Werke sind ökomenischen und politischen Ursprungs,
aber nicht philosopisch.

[...]
Äh, doch; Marx' Werke haben ein philosophisches Fundament, das man keineswegs vernachlässigen kann. Man könnte sogar so weit gehen, zu sagen, dass man Marx' Werk ohne dieses philosophische Fundament nicht verstehen kann und einige solcher Missverständnisse zu den realsozialistischen Diktaturen geführt haben.
Marx hat die Methode (und teilweise auch die Wortwahl) der Hegelschen Dialektik übernommen, diese aber innerhalb einer materialistischen Philosophie nach dem Vorbild Feuerbachs angewendet. Das bedeutet insbesondere, dass Marx' Werk streng genommen rein deskriptiv ist. Marx fordert nichts. Er hat den Anspruch, die "Naturgesetze" der Entwicklung menschlicher Gesellschaften zu finden, aufgrund derer die zukünftige Entwicklung - nach seiner Ansicht die zum Kommunismus - dann determiniert ist, also unwiderruflich feststeht. Inwieweit sein Handeln konsistent mit dieser Betrachtungsweise war und inwieweit diese vom sich in der Folge entwickelnden (Neo-)Marxismus geteilt wurde, sei mal dahingestellt.


Von Nietzsche und Satre kann ich eigentlich nur abraten. Ich finde gerade Zarathustra sehr anspruchsvoll.

Ich würde dir zu "Steppenwolf" oder "Siddharta" raten.

Vorallem in Siddharta geht es um den Sinn des Lebens. So hab ich es entschlüsselt in einem Satz. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Steppenwolf ist schon etwas komplizierter, allerdings sollte man auch sehr viel verstehen und interpretieren können.

Beides ist von Hermann Hesse. Wenn du die gelesen hast kommt das sogar beim Deutschlehrer gut^^
Hm... das ist jetzt sicher eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber ich fand den "Steppenwolf" schrecklich. Ein dick aufgetragener Sprachgestus, pseudo-revolutionäres Gerede und am Ende geht es doch nur ums Ficken. :dnuhr:

Teppich
28.10.2009, 18:28
Man kann es etwa so ausdrücken: Die Thematik ist die gleiche, aber der Blickwinkel ein anderer.
Richtig, allerdings empfinde ich Religion als eine Art Abwandlung der Philosophie, da auch diese sich mit den Grundfragen der Welt beschäftigt und versucht zu beantworten.
Natürlich ist die Methode und der Blickwinkel ein ganz anderer, aber ist es nicht, um einen gemeinsamen Nenner zu finden, doch nicht irgendwo eine philosophische Sparte (Ohne Religion in das Gebiet der Philosophie reinquetschen zu wollen)?

Aber naja, die Kategorisierung stellt für mich (persönlich) eher eine kleine Grauzone da...denn so vollständig mag ich es nicht von der Philosophie lösen (Parallelen gibt es ja schließlich, wie ich finde), wobei ich aber sagen muss, dass es nun so auch nicht auf die Kategorisierung ankommt, als dass man es nun haarklein und heiß diskutieren müsste (Was nicht heißt, dass ich desinteressiert daran wäre, eine andere Sicht dafür zu bekommen. Du kannst mir ggf. eine PN schicken mit deinen Ansichten oder dich hier auf meinen Beitrag beziehen). :)