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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Wasser



Mithras
02.07.2005, 14:23
"Wasser ist hier wertvoller als Gold."
Dieses Zitat eines Bauern in Südspanien fasst die aktuelle Lage in vielen Teilen der Welt meiner Meinung nach recht treffend zusammen.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und mit ihm wird schon seit längerer Zeit sehr verschwenderisch umgegangen.
Wo die einen auf jeden Tropfen angewiesen sind, füllen andere damit jeden Tag ihren Pool neu auf.

Wie oben schon angesprochen sorgt die Hitzewelle in Spanien dafür, dass die Stauseen in dieser Region langsam aber sicher austrocknen und den Menschen gerade genug zum Leben bleibt.
Die Landwirtschaft jedoch schrumpft wegen des Wassermangels immer mehr und die Ernten trocknen aus, sodass praktisch der Haupternährer in dieser Region den Boden unter den Füßen verliert und die Menschen zu großen Teilen arbeitslos werden.

Ich möchte jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, denn noch gibt es zumindest in den meisten Ländern der Welt genug Wasser, aber das wird in naher Zukunft immer knapper werden.
Wenn es ganz schlimm kommt, wird es auch Kriege darum geben und das würde niemanden gut bekommen..

Das selbe geschieht auch mit dem Öl, aber dort gibt es die Möglichkeit auf alternative Energiequellen umzusteigen.
Das ist mit Wasser nun einmal nicht möglich, denn der Mensch ist ohne nicht in der Lage zu überleben und eine alternative Ernährungsquelle suchen kann er sich auch nicht.

Was denkt ihr darüber?
Sollten die Menschen sparsamer mit dem Wasser umgehen, oder weitermachen wie bisher?

Matteo
02.07.2005, 14:36
Das Wasser wird tatsächlich immer knapper, das ist richtig.

Schon jetzt gibt es Firmen, die mit dem Verkauf von Wasser in heiße Länder genauso viel verdienen, wie andere mit dem Verkauf von Öl!
Anlegern, die in Aktien investieren wollen wird zur Zeit geraten in eine dieser Wasserverkaufsfirmen zu investieren, denn in die könnten durchaus einen großen Boom erleben.

Es könnte sicherlich einmal die Zeit kommen, in der wasserreiche Länder genauso wohlhabend werden wie heute Länder mit großen Ölvorkommen. Denkbar wäre auch, dass einer der nächsten Kriege nicht mehr um Öl sondern um Wasser geführt werden könnte...

Natürlich sollte man so sparsam wie möglich mit Wasser umgehen, aber ich glaube nicht, dass das Thema - zumindest bei uns - in der Praxis so ernst genommen wird. Wir haben eben mit anderen Ressourcen bislang noch mehr Probleme als mit Wasser und wie bisher auch (Beispiel Atomenergie oder Regenwald) wird die Menschheit erst anfangen zu begreifen, wenn es schon fast zu spät ist... :rolleyes:

Uncle-Bin
02.07.2005, 14:41
In Brandenburg nimmt man das Thema schon ernst. Zumindest merke ich, dass Diskussionen geführt werden (in Politik und Unterricht).
Allerdings geht es dabei weniger um Wasserverschwendung und Wasserknappheit im Allgemeinen, sondern speziell eben um Brandenburg. Hierzulande wird das Wassen nämlich immer knapper und man rechnet damit, dass die Mark in den nächsten Jahrzehnten immer mehr ausdörren wird.
Ergebnisse aus diesen Diskussionen sind mir aber leider keine Bekannt.

Bloodflowers
02.07.2005, 23:10
@Uncle
Brandenburg ist nach wie vor das gewässerreichste Bundesland überhaupt(über 3000 Seen und 33.000 km Wasserläufe), wahrscheinlich ist gerade deswegen der Wasserschutz hier bei uns ein Thema.;)

Mit der Eutrophierung hast du aber recht, gerade die Havelseen bei Potsdam haben im Spätsommer meistens ziemlich mit Algen zu tun(weil dort das Wasser langsamer fließt als an andern Stellen der Havel). Doch in den letzten Jahresberichten des Landesumweltamt(kenne nur die bis 2003, danach hab ich mich nich mehr so genau informiert^^) steht, dass es im Vergleich zu Anfang der 90'er schon ne Besserung gegeben hat.

Das größte Problem ist aber, dass es in Brandenburg viel Argrarwirtschaft gibt die erheblich dazu beträgt das eben die Seen immer morastiger werden und schließlich austrocknen(Stichwort Überdüngung... Abtragungen von Nitrat und Phosphor).
Wie gesagt, mit den Flüssen bessert es sich, und die Seen... naja da muss noch viel mehr getan werden. Insbesondere in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.

btw. Gibt ja nicht nur die Mark, da ist ja auch noch der Spreewald, das Havelland, Prignitz und Uckermark... Oderbruch nicht zu vergessen. Und das Seen zu Sumpfgebieten werden und später ganz austrocknen ist auch nicht unbedingt ein neues Phänomen. Zu Fontanes Zeiten wars noch viel sumpfiger in Brandenburg.^^

@Topic:
Ist denn das mit dem Wasser auf der Erde nicht ein riesiger Kreislauf? Kann denn das Trinkwasser global gesehen überhaupt knapp werden? Also "nur" ein regionales Problem?

Der_Schläfer
03.07.2005, 00:08
Das Wasser kann global gesehen schon knapp werden...

Denn die Erde ist überbevölkert. Für eine geringere Menschenmenge wäre genug Wasser da. Aber dadurch, dass die Menschen sich zu stark vermehrt haben und die populationsraten zu groß wurden, ist das Wasser nun selbst in den wasserreichen Gebieten langsam knapp.

Die Schwerindustrie grade der westlichen Länder verschmutzt zuviel Wasser, dass nicht wieder in den Kreislauf integriert wird, da es zu stark verschmutzt ist.

Anderes Beispiel: Der Aralsee. Einst einer der größen Seen der Welt ist er nun auf ein drittel seiner ursürnglichen Größe geschrumpft, da das Wasser abgepumpt wurde um Felder zu wässern.



Größtes Problem ist aber die Überbevölkerung. Zuviele Menschen für zu wenig Wasser. Und Wasser sparen um das Problem zu bekämpfen und den Kollaps wenigstens herauszuzögern... Tja, daran denkt hier im Westen niemand. Und wir verschmutzen weiter das Wasser, das wir in einigen Jahrzehnten so dringend brauchen könnten wie die Leute in Afrika schon heutzutage

WormysQueue
03.07.2005, 08:00
@Topic:
Ist denn das mit dem Wasser auf der Erde nicht ein riesiger Kreislauf? Kann denn das Trinkwasser global gesehen überhaupt knapp werden? Also "nur" ein regionales Problem?

Grundsätzlich hast du wahrscheinlich recht, die globale Gesamtmenge an Wasser ist relativ stabil. Hilft hier in Diskussion aber nicht weiter, weils ja um Trinkwasser geht. Und die davon vorhandenen Reserven beutet der Mensch gnadenlos aus, ohne auch nur im geringsten drüber nachzudenken.

Salzwasser gibts zwar jede Menge, aber die Aufbereitung ist immens teuer. Insoweit kann man nur hoffen, dass die Menschen rechtzeitig anfangen drüber nachzudenken, wenn man isch nämlich den Streit um die Golanhöhen zwischen Israel und Syrien(?) anschaut, wird klar, dass es schon heute Konflikte um Wasser geht. Und der verschwenderische Umgang mit Wasser wird das Problem auf Dauer nur verschärfen.

Mithras
03.07.2005, 14:07
Größtes Problem ist aber die Überbevölkerung. Zuviele Menschen für zu wenig Wasser. Und Wasser sparen um das Problem zu bekämpfen und den Kollaps wenigstens herauszuzögern... Tja, daran denkt hier im Westen niemand. Und wir verschmutzen weiter das Wasser, das wir in einigen Jahrzehnten so dringend brauchen könnten wie die Leute in Afrika schon heutzutage


Grundsätzlich hast du wahrscheinlich recht, die globale Gesamtmenge an Wasser ist relativ stabil. Hilft hier in Diskussion aber nicht weiter, weils ja um Trinkwasser geht. Und die davon vorhandenen Reserven beutet der Mensch gnadenlos aus, ohne auch nur im geringsten drüber nachzudenken.


Ganz genau so sehe ich das auch. Das Wasser wird zu größten Teilen gewissenslos genutzt und verschmutzt ohne über die späteren Folgen nachzudenken.
Wenn es dann so weit ist, werden dennoch genau die Leute genug zu trinken haben, die heute die aktivsten Verschmutzer und Verschwender sind. Welch Ironie.. :rolleyes:

Kilian
06.07.2005, 14:24
Neben der völlig richtigen Tatsache, das zuviel Wasser verbraucht und verschmutzt wird, ist es leider auch der Punkt Globale Erwährmung und Wüstenbildung ein wichtiger Faktor.

Durch die zum großen Teil durch uns ausgelöste Globale Erwährmung wird die Wüstenbildung immer weiter beschleunigt. Das bedeutet zum einem das sich die bestehenden Wüsten immer mehr auf besiedeltes Gebiet ausdehnen und dort das Wasser versiegen lassen. Zum anderen werden Gebiete die früher fruchtbar waren immer trockener und entwickeln sich mehr oder weniger langsam zu Wüsten oder Steppen.

Pollux
06.07.2005, 15:04
Neben der völlig richtigen Tatsache, das zuviel Wasser verbraucht und verschmutzt wird, ist es leider auch der Punkt

Die Wasservorräte werden momentan doppelt so schnell zum Bevölkerungswachstum verbraucht, um vielleicht das ganze mal durch ein paar Zahlen zu verbildlichen:

Der Mensch benötigt täglich pro Kopf 3 Liter Wasser nur umzu überleben. Soviel sind aber normalerweise schon in einem Toilettenspülgang mitinbegriffen. Durchschnittlicher Wasserverbrauch von uns wird mit 124 Litern datiert, in Amerika (Autowaschen etc) teilweise sogar bis 400 Liter pro Tag.

Ein Großteil des Wasserverbrauchs ist mit Sicherheit der Industrie zuzuschreiben alleine die Fertig- und Herstellung eines Neuwagens erfordert 10 000 Liter Wasser, das Reifen einer Orange rund 50 Liter.

Für Erdöl und Ergas lassen sich Alternativen erwägen und nutzen, für Wasser wird das nicht möglich sein :rolleyes:

Mithras
07.07.2005, 15:33
Für Erdöl und Ergas lassen sich Alternativen erwägen und nutzen, für Wasser wird das nicht möglich sein[...]

Ganz genau. Genau deshalb sollte man auch vorsichtiger damit umgehen, aber wie sollte man das den Leuten deutlich machen?
Man wird doch meistens nur ausgelacht, wenn man an die Vernunft appeliert.

Uncle-Bin
07.07.2005, 15:59
Wenn man die negativen Folgen der Wasserverschwendung und Verschmutzung mal etwas präsenter in den Medien hätte, ließe sich da vielleicht mehr bewegen. Immerhin haben die Medien doch ein enormes Einflusspotential auf einen Großteil der Weltbevölkerung.

Vanion
08.07.2005, 21:11
Wenn man die negativen Folgen der Wasserverschwendung und Verschmutzung mal etwas präsenter in den Medien hätte, ließe sich da vielleicht mehr bewegen. Immerhin haben die Medien doch ein enormes Einflusspotential auf einen Großteil der Weltbevölkerung

Das ist doch aber mit allen anderen politischen Problemen (Globale Erwärmung etc.) genauso, oder?
Entweder berichten die Medien zu wenig darüber, weil sie ihre Sendezeit lieber für die 1795ste Staffel Big Brother brauchen, oder wenn sie doch mal was berichten, interessiert es nur wenige, sodass ihr Einflusspotenzial nicht zum Einsatz kommt. Ehrlich gesagt, würde ich als Normalbürger nicht den Fernseher einschalten, um mir eine Sendung über Wasserknappheit anzusehen.

Irgendwann wird der Mensch aussterben, wie viele andere Tierarten vor ihm. Vielleicht verbreiten sich dann Tiere auf der Erde, die mit weniger Wasser auskommen. Ich sehe Probleme wie globale Erwärmung oder Wasserknappheit jedenfalls nicht als Ursache für das Ende der Welt, sondern wenn überhaupt, dann nur als Ursache für das Ende der Menschheit.