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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gedicht von Pompeji - eure Meinung



Junkie_of_you
29.06.2005, 13:37
Also wir sollten angeregt durch eine Fahrt mit unserem Lateinkurs nach Aschaffenburg ins Pompejanum und zu einer Ausstellung über Pompeji ein Gedicht schreiben.
Mit anderen soll jetzt auch mein gedicht ins Internet gestellt werden und ich hab vorher noch ein paar Fragen an euch. Meine erste Version sah so aus:


Pompeji – Plötzlich

1.Der Handel blühte wie die schönste Blume.
Viele kamen zu Geld, zu Macht und Ruhme.
Im ganzen Reich gab es kaum eine Stadt,
die so viel Glanz gehabt hat.

Doch plötzlich – mitten im Leben
soll es nichts mehr weiter geben?
Angst, Schrecken, Lärm und Chaos überall –
in jedem Haus, auf der Straße und im Stall.

2.In dieser florierenden Hafenstadt
Markus gerade das Geschäft seines Lebens gemacht hat.
Er freut sich mehr als eh und je.
Soll er wirklich nie wieder klagen ein Weh?

Doch. Plötzlich – mitten im Leben
soll es nichts mehr weiter geben?
Angst, Schrecken, Lärm und Chaos überall –
in jedem Haus, auf der Straße und im Stall.

3.Lucia und Julius stritten sich just.
Um zu verdrängen all ihren Frust,
liefen sie quer durch die Straßen,
als sie auf das Unheil trafen.

Plötzlich – mitten im Leben
soll es nichts mehr weiter geben?
Angst, Schrecken, Lärm und Chaos überall –
in jedem Haus, auf der Straße und im Stall.

4.Die ganze Familie hat sich versammelt
der Vater vor Freude nur noch stammelt.
Der Grund ist der schönste der Welt:
Viktoria erwartet zu gebären einen neuen Held.

Doch plötzlich – mitten im Leben
soll es wirklich nichts mehr weiter geben?
Angst, Schrecken, Lärm und Chaos überall –
in jedem Haus, auf der Straße und im Stall.

5.Vor Freude hüpft ihr kleines Herz
vergessen ist aller Erden Schmerz.
Julia dachte, dass sie nichts mehr wüsste
in dem wunderschönen Moment als Cassius sie das erste Mal küsste.

Doch plötzlich – mitten im Leben
soll es wirklich nichts mehr weiter geben?
Angst, Schrecken, Lärm und Chaos überall –
in jedem Haus, auf der Straße und im Stall.

In diesen paar Stunden
ist alles unter Asche und Glut verschwunden.
Gibt es etwas, was bleibt?
Etwas, was uns irgendetwas von der Stadt und ihren Menschen zeigt?


Also ich weiß es ist nicht sehr gut und es war auch nur ein Werk von ein paar Minuten, aber beim Abtippen sind mir einige Sachen aufgefallen, wo ich gerne eure Meinung hätte.

1. Soll in den Refrain wie bei den beiden letzten Malen ein "wirklich" in die zweite Zeile, wenn ja wo oder überall?

2. Soll in der 5.Strophe in der letzten Zeile das "wunderschönen" weg, da die Zeile sowieso schon zu lang ist?

3. Wie könnte man den allerletzten Satz umformen, so dass es passt und nicht so bescheuert klingt wegen dem "Etwas, was....irgendetwas...."


Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen.

Zeraphin
29.06.2005, 14:50
das "wirklich" auf jedenfall lassen!
"wunderschön" muss nicht raus - wie du bereits sagtest ist die strophe sowieso zu lang und vom rythmus ist es ohne "wunderschön" ziemlich unpassend! beabsichtigst du denn überhaupt ein regelmäßig versmaß? das muss ja nicht sein...

ich hätte noch einige weiter anmerkungenen, bitte nicht übel nehmen ;)

1.Der Handel blühte wie die schönste Blume.
Viele kamen zu Geld, zu Macht und Ruhme.
Im ganzen Reich gab es kaum eine Stadt,
die so viel Glanz gehabt hat.

passt vom versmaß nicht... würde dir "die so viel Pracht und Glanz gehabt" gefallen? ich finde das perfekt an der stelle auch nicht so schön, da du davor auch imperfekt verawandtest. aber wie oben gesagt, ist auch ein unregelmäßiges versmaß ein anerkanntes stilmittel


In diesen paar Stunden
ist alles unter Asche und Glut verschwunden.
Gibt es nichts, das bleibt?
Nichts, was uns von Stadt und den Menschen zeigt?
Nichts, das uns die Stadt un die Menschen zeigt?
Gibt es etwas, das bleibt?
Etwas, das uns Stadt und Menschen zeigt?

usw... das sind meine Vorschläge. das irgendetwas ist völlig überflüssig... zwei "etwas" sind ein gutes stilmittel um zu betonen können also ruhig bleiben


mein senf dazu. du als künstler hast natürlich das recht zusagen, "alles scheiße, was die zeraphin meint, ich lass es so" ;)

hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen oder anregungen geben...

Junkie_of_you
29.06.2005, 20:21
Erstmal vielen Dank!

Da es wie gesagt ein Werk von 10 Minuten war, hab ich nicht so auf Zeiten etc. geguckt und bin auch sonst nichts sehr gut oder geübt in Gedichten.

Aber deine Idee von Pracht und Glanz gefällt mir sehr gut.

Mit der letzten Zeile hadere ich immer noch ganz besonders.
Auf der einen Seite soll es sich natürlich nicht bescheuert anhören, was ich denke, was es im Moment tut. Aber auf der anderen Seite hebt dieses "irgendetwas" ja schon mehr hervor, als wenn ich einfach nur "etwas" schreibe.

Vielleicht gäbe es da noch andere Meinungen oder so? *hoff*

Aber naja erstmal vieeeeeeeeeelen Dank für deine Vorschläge!