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Lunaya
29.06.2005, 06:51
Das ist eine uralte Charakterstory von mir - geschrieben habe ich sie 2000 im Alter von 16 Jahren. Dementsprechend liest es sich auch *g*
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Da stand er nun vor mir und kicherte.
Jener merkwürdige Mann, der mich unter dem Vorwand, er müsse mit mir sprechen, hierher gelockt hatte. Langsam begann ich mich jedoch ehrlich zu fragen, was um alles in der Welt mich dazu bewogen hatte ihm ausgerechnet hierher zu folgen- denn sonderlich einladend war es hier nicht gerade.
Noch einmal ließ ich meinen Blick durch die Katakombe schweifen, ehe ich die -zugegebenermaßen- etwas merkwürdige Gestalt vor mir mit einem abschätzenden Blick musterte. Ich konnte es nicht fassen: Anstatt auf meine Frage einzugehen, was er nun eigentlich von mir wolle, konnte er anscheinend gar nicht mehr aufhören zu kichern und zu glucksen- witzig... außerordentlich witzig!
Verstohlen sah ich mich nach einem Fluchtweg um und entdeckte hinter mir tatsächlich eine Leiter, nur ein paar Schritte und...
"Dies wird von nun an dein neues Zuhause sein, meine Kleine"
Der Mann gab ein glucksendes Geräusch von sich, welches mich augenblicklich aus meinen Gedanken riss. Ich lächelte ein wenig gezwungen. Vor allem durfte ich jetzt keinen Fehler machen, mit geistig Verwirrten war nicht zu spaßen, das wusste ich.
Nein, ich glaubte ohnehin nicht, dass mir dieser Mann feindlich gesonnen war; das Lächeln auf seinem Gesicht wirkte echt und warm, was dennoch nichts von dem Schrecken der Tatsache nahm, dass ich mich hier einige Meter unter der Erde befand und mich zusehends unwohler zu fühlen begann. Und einen sonderlich vertrauenswürdigen Eindruck bot die schlaksige, in weite Schlabber-Klamotten gehüllte Gestalt mit dem wirren, zerzausten Haar auch nicht unbedingt.
Trotzdem bemühte ich mich mir meine Furcht nicht allzu deutlich anmerken zu lassen.
Sie schien dennoch auf seinem Gesicht geschrieben zu stehen, denn in das Antlitz des Fremden mischte sich nun ein Ausdruck tiefen Bedauerns und sein Lächeln wirkte plötzlich eine Spur trauriger.
"Das... das muss ein Irrtum sein" antwortete ich etwas verspätet, "ich wohne hier nicht... wirklich" beteuerte ich, was meinen Gegenüber zu einem breiten Grinsen veranlasste.
"Nein?"
Seine Augen blitzten spöttisch auf und als er weitersprach, klang seine Stimme irgendwie... verändert... düster, beinahe bedrohlich, wie ein böses Omen.
"Du wirst eine der Unseren sein"
Erschrocken sog ich die Luft ein. ETWAS im Blick des Fremden hatte sich verändert, da war eine unsichtbare Macht, die meine Gefühle durcheinanderwirbeln ließ, etwas, das mir beinahe schon körperliche Schmerzen bereitete.
Ein irres Kichern erfüllte den Raum und verzweifelt presste ich meine Hände an die Ohren und schloss die Augen in der Hoffnung, dass dieser ganze Spuk sich doch nur als sehr realistischer Alptraum herausstellen würde.. Ich war fast wahnsinnig vor Angst und mein Herz klopfte so schnell, dass ich das Gefühl hatte es müsse jeden Augenblick zerspringen.
Keuchend taumelte ich einen Schritt zurück, da war der Fremde auch schon über mir und packte mich.
Und dann war da nur noch Dunkelheit... eine einlullende, wohltuende Dunkelheit...
Schlafen... ich war so unendlich müde...
Wie in Trance registrierte ich, wie etwas aus meinem Körper weichen wollte, etwas Helles, Strahlendes...
Es konnte nicht.
Im letzten Moment riss etwas daran und zerrte es fast gewaltsam in meinen Körper zurück. Ich wollte schreien, doch ich hatte einfach nicht die Kraft dazu, spürte den Geschmack des Blutes auf meinen Lippen, es brennend meine Kehle hinunterrinnen.
Und plötzlich war da noch etwas anderes in mir... und es machte mir Angst. An der Dunkelheit war auf einmal nichts Wohltuendes mehr... Ein Geräusch, als würde tief in mir etwas zu tausend Scherben zerbersten... Splitter... Angst...
Und was ich dann sah, war so entsetzlich, dass...

"NEIIIIIIN!"