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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an (ehemalige) Studenten



Don Bilbo
29.09.2009, 20:27
Nabend WoPler,

da ich ja irgendwann mal, sobald ich mein (Fach-)Abitur geschafft habe, Informatik studieren möchte hier ein paar Fragen:

Also wie genau kann ich mir ein Studium vorstellen? Ist das wie in der Schule, dass man jede Stunde ein anderes Fach hat oder wie läuft das?

Und wo ist der Unterschied zwischen einem Seminar und einer Vorlesung?

Wird man z.B. auch von den Professoren ermahnt wenn man nicht aufpasst, wie in der Schule? Kann man Tadel oder "Kursbucheinträge" bekommen?

Ein Silmester dauert ja afaik ein halbes Jahr. Sind darin schon die Silmesterferien eingebzogen? Wie läuft so ein Silmester ab?


MfG Black.

Zephir
29.09.2009, 20:38
Es werden weniger Fächer, dafür aber häufiger Doppelstunden sein. In die Vorlesungen setzt du dich rein (oder auch nicht, interessiert keinen) und lässt dich berieseln. Da ist keine Mitarbeit gefragt, dient also quasi ausschließlich der Information.
Seminare laufen anders ab, die sind für gewöhnlich schmaler besetzt (15-20 Mann vielleicht) und erfordern im Allgemeinen auch Mitarbeit. Kommt natürlich auf die Seminarleiter an. Dort werden für gewöhnlich Übungsaufgaben besprochen.
Manchmal werden bei Seminaren Anwesenheitslisten geführt, kann auch vorkommen, dass ihr die Übungen zuhause erledigen und abgeben müsst und darin eine bestimmte Prozentzahl erreichen, um für die Klausuren zugelassen zu werden. Das wird unterschiedlich gehandhabt.

Dass jemand ermahnt worden wäre, hab ich nie erlebt, das geht in dieser Beziehung schon etwas lockerer zu, allerdings machen Studenten normalerweise auch keinen großen Ärger. Sind erstens etwas älter und reifer als Schüler und zweitens ist ja jeder freiwillig dort, man hat sich sein Fach ja selbst ausgesucht, also ist auch Interesse anzunehmen.

Außerdem gibt es noch diverse Praktika. Bei Informatik vermutlich Programmierpraktika.

Ein Semester geht genau sechs Monate, inklusive Semesterferien, offiziell: vorlesungsfreie Zeit, also keine klassischen Ferien in dem Sinne - hier finden normalerweise die Klausuren statt, mit etwas Pech auch mal Praktika und dergleichen. Trotzdem mangelt es in dieser Phase nicht unbedingt an Freizeit.

Don Bilbo
29.09.2009, 20:39
Also ist das so nach dem Motto, wenn ihr kein Interesse zeigt und nicht zuhört euer Pech?

Tim Andersson
29.09.2009, 20:43
Also ist das so nach dem Motto, wenn ihr kein Interesse zeigt und nicht zuhört euer Pech?

Mehr oder weniger ja. Deinem Prof ist das egal ob du in der letzten Reihe sitzt und in der Nase bohrst. Der zieht in den Vorlesungen seinen Stoff durch und gut ist. Wie gesagt es ist ja alles freiwillig und daher haben sie erst recht keine "Holschuld".

Don Bilbo
29.09.2009, 20:47
Ok gut gut.

Kann hier vllt mal seinen "Stundenplan" oder wie man das da nennt posten? :gratz

Ach, reine Interessensfrage:
Wenns mal zur Schlägerei kommt? Was passiert dann? Wird man von der Uni gewiesen?

Mister West
29.09.2009, 21:15
Ach, reine Interessensfrage:
Wenns mal zur Schlägerei kommt? Was passiert dann? Wird man von der Uni gewiesen?

haha :D
würd ich aber auch gerne wissen :)

Sergej Petrow
29.09.2009, 21:17
Ok gut gut.

Kann hier vllt mal seinen "Stundenplan" oder wie man das da nennt posten? :gratz

Ach, reine Interessensfrage:
Wenns mal zur Schlägerei kommt? Was passiert dann? Wird man von der Uni gewiesen?

Hm, in den ganzen 8 Semestern hatten wir bei uns nicht eine einzige Schlägerei.

Ansonsten, klar, es gibt bestimmt Dinge, die zu einer Exmatrikulation führen.

Nochwas zum Mitarbeiten. Es interessiert keinem, ob Du mitmachst oder nicht. Aber dafür beinhalten die Klausuren auch mindestens ein Semester bis, so war es bei uns, zu vier Semester Stoff. Mit anderen Worten: Hier wird ein Stück weit die Selbstdiziplin geprüft.

Nysosym
29.09.2009, 21:27
Ach, reine Interessensfrage:
Wenns mal zur Schlägerei kommt? Was passiert dann? Wird man von der Uni gewiesen?

Nichts gegen Dich, aber diese Frage disqualifiziert dich schon für ein Studium. :rolleyes:

CasDero
29.09.2009, 21:40
also bei uns ist das neben den erwähnten dingen noch so, dass bei uns die fächer voraussetzungen haben (fächer aus früheren semestern müssen bestanden sein, um so weiter man kommt, umso mehr verschachteln sich die voraussetzungen).

generell ist es aber angenehmer, du kannst selbst bestimmen wie du was in welchem umfang machst. in den ersten zwei semester ist das ganz easy, danach sollte man sich aber definitiv ernsthaft dranhocken sonst kanns ganz schnell zu ende sein. §wink

blackmage23
29.09.2009, 22:27
Ok gut gut.

Kann hier vllt mal seinen "Stundenplan" oder wie man das da nennt posten? :gratz

Mein Stundenplan für das erste Semester Biochemie:

http://www.abload.de/img/stundenplanws09-10v9j3.jpg

Copper
29.09.2009, 22:57
Interessantes Thema, da mache ich gerne mit.

Zunächst musst Du zwischen Fachhochschulen und "echten" Universitäten und zwischen Bachelor und Diplom unterscheiden. Ich war jeweils auf beidem, kann da also was zu sagen. Natürlich stark verkürzt und verallgemeinert:

Du hast von Beginn an eine lange Liste von Kursen (=Fächer), die Du im Laufe Deines gesamten Studiums absolvieren musst. In welcher Zeiteinteilung und Reihenfolge Du die machst, kannst Du überwiegend frei einteilen, allerdings gibt es schon empfohlene Semesterpläne, und manchmal Abhängigkeiten (Mathe 1 vor Mathe 2 etc.). Bachelor-Studiengänge und Fachhochschulen haben im Allgemeinen einen engeren Plan als Hochschulen. Was besser ist, kann man aber nicht pauschal sagen; ich finde einen "schulischen" Plan besser, weil man nicht so rumgammelt.

Beim Bachelor musst Du praktisch jeden Kurs bestehen (4 oder besser in der Klausur, wie in der Schule) hast aber bis zu 3 Versuche. Beim Diplom dagegen gibts nur eine große Prüfung zwischendrin und eine noch größere am Ende. Was hier besser ist, kann man auch schwer sagen. Ich finde ersteres besser.

Meist hat man so 5-8 Kurse pro Woche, was ca. 24 Semesterwochenstunden (24 x 45 Minuten pro Woche) entspricht. Klingt nicht viel, ist es aber doch, weil man schon mehr "nebenbei" lernen und machen muss. Gerade bei Informatik gibt es nebenbei haufenweise Projekte und Programmieraufgaben, die man dann eben zu Hause oder in den Semesterferien machen muss.

Kurse teilen sich oft noch in Vorlesung/Seminar und Tutorium/Übung. Es gibt da keine so klare Definition, aber ich kenne es in etwa so:

== Vorlesung/Seminar ==
Viele Leute in einem Raum (Fachhochschule ca. 50, Hochschule bis zu 400); der Professor quatscht Theorie drauf los, und die Studenten machen, was ihnen gerade passt. Es ist eigentlich egal, wann man kommt und geht, und ob man zuhört, strickt, am Laptop spielt. Nur andere sollte man nicht stören, denn die meisten wollen auch wirklich aufpassen, um halt durch die Klausuren zu kommen. Keine Anwesenheitspflicht (mit wenige Ausnahmen), keine Tadel, o.ä.

== Tutorium/Übung ==
Hier widmet man sich meist in kleineren Gruppen (FH ca. 20, HS ca. 40) bestimmten praktischen Problemen. Der "Lehrer" arbeitet zusammen mit den Studenten, bindet sie mit ein, stellt Fragen, beantwortet Fragen, gibt auch mal individuelle Hilfestellung, ähnlich wie in der Schule. Oft werden Tutorien sogar als wichtiger empfunden, weil hier Wissen vermittelt wird, was man so nicht immer im Buch findet. Wirklich zuhören muss man auch nicht, aber wenn man viel zu spät kommt oder nebenbei Risen zockt :D, fällt das schon negativ auf. Hat aber nie Einfluss auf die Note. Manchmal gibt es "Hausarbeiten", die man aber nicht wirklich machen *muss*. Es wird halt nur empfohlen, weil man sich damit gut überprüfen kann.

Ein Semester dauert genau ein halbes Jahr (Okt.-März und Apr.-Sep.), davon hat man aber nur knapp 5 Monate Vorlesungen. Der Rest sind - je nach persönlicher Definition - Ferien, Jobbing-Zeit, Lern-Zeit. Gelegentlich werden Klausuren, Projekte oder Wochend-Kurse in die vorlesungsfreie Zeit geschoben, weshalb man besser nicht schon lange vorher 6 Wochen Urlaub bucht. :cool:

Ich wünsch Dir viel Erfolg!

Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit. In welche Stadt willst Du?

Bye,
Copper

PS: Hier noch mein Stundenplan vom 2. Semester, Wirtschaftsinformatik, Bachelor, FH:

http://upload.worldofplayers.de/files4/Image1.jpg

Habe ich mir selbst zusammengebastelt. Am Dienstag überschneidet sich was, das habe ich aber in Kauf genommen, um zwei volle Tage frei zu haben. Die Programmier-Übung war eh nur alle zwei Wochen, ich konnte das meiste schon und der Tutor hatte ansonsten auch nen prima Script online.

KJaneway
30.09.2009, 08:22
Ich habs ja auch gerade hinter mir uind darf mich jetzt Diplom Chemiker nennen


Wie weiter oben schon gesagt wurde gibt es durchaus möglichkeiten von der Uni geworfen zu werden. Das hat aber weniger mit Schlägereien zu tun wie mit einer sogenannten Prüfungsordnung. Da steht drin was du alles für Leistungen erbringen musst um deinen Abschluss zu bekommen. Da stehen aber auch Fristen drin binnen derer du diese Leistungen erbringen musst. Manche Klausuren darf mal beliebig oft schreiben. Andere müssen vielleicht schon beim zweiten Versuch bestanden sein. Problem ist: So eine Aussage wie es bei dir sein wird ist hier sehr sehr schwer. Da das jede Uni und jedes Fach anders handhabt.

Daher kann ich dir nur einen Tipp geben. Schau dich um wo du studieren willst. Dann guckst du auf der Website der Uni und des Fachbereichs (so nennt man die einzelnen Einrichtungen an der Uni die sich um die jeweiligen Fächer kümmern). Da sollte es eine Fachschaft (oder einen Fachschaftsrat) geben. Das ist eine Veeinigung von Studierenden die sich um die Belange der Studierenden kümmert und manchmal auch Partys veranstaltet. Die können dich super informieren. Machen die meistens auch sehr gerne. Die können dich super beraten wies an der Uni so ist, wieviel Arbeitsaufwand man hat, wie die Prüfungen ablaufen und alles andere auch.

LG

Feuer-Alchemist
30.09.2009, 09:40
@Kjaneway

Glückwunsch zum bestandenen Diplom ;)

Bin grad auch am Zusammenschreiben meiner Chemie-Diplomarbeit. Bis zur Abgabe dauerts aber noch ein paar Wochen ^^. Bald kann ich mich dann auch als Diplom-Chemiker bekennen.

Don Bilbo
30.09.2009, 10:40
Nichts gegen Dich, aber diese Frage disqualifiziert dich schon für ein Studium. :rolleyes:

Aha. Für eine reine Interessensfrage werde ich disqualifiziert fürs Studium?
Schreib keinen Mist!


Interessantes Thema, da mache ich gerne mit.

Zunächst musst Du zwischen Fachhochschulen und "echten" Universitäten und zwischen Bachelor und Diplom unterscheiden. Ich war jeweils auf beidem, kann da also was zu sagen. Natürlich stark verkürzt und verallgemeinert:

Du hast von Beginn an eine lange Liste von Kursen (=Fächer), die Du im Laufe Deines gesamten Studiums absolvieren musst. In welcher Zeiteinteilung und Reihenfolge Du die machst, kannst Du überwiegend frei einteilen, allerdings gibt es schon empfohlene Semesterpläne, und manchmal Abhängigkeiten (Mathe 1 vor Mathe 2 etc.). Bachelor-Studiengänge und Fachhochschulen haben im Allgemeinen einen engeren Plan als Hochschulen. Was besser ist, kann man aber nicht pauschal sagen; ich finde einen "schulischen" Plan besser, weil man nicht so rumgammelt.

Beim Bachelor musst Du praktisch jeden Kurs bestehen (4 oder besser in der Klausur, wie in der Schule) hast aber bis zu 3 Versuche. Beim Diplom dagegen gibts nur eine große Prüfung zwischendrin und eine noch größere am Ende. Was hier besser ist, kann man auch schwer sagen. Ich finde ersteres besser.

Meist hat man so 5-8 Kurse pro Woche, was ca. 24 Semesterwochenstunden (24 x 45 Minuten pro Woche) entspricht. Klingt nicht viel, ist es aber doch, weil man schon mehr "nebenbei" lernen und machen muss. Gerade bei Informatik gibt es nebenbei haufenweise Projekte und Programmieraufgaben, die man dann eben zu Hause oder in den Semesterferien machen muss.

Kurse teilen sich oft noch in Vorlesung/Seminar und Tutorium/Übung. Es gibt da keine so klare Definition, aber ich kenne es in etwa so:

== Vorlesung/Seminar ==
Viele Leute in einem Raum (Fachhochschule ca. 50, Hochschule bis zu 400); der Professor quatscht Theorie drauf los, und die Studenten machen, was ihnen gerade passt. Es ist eigentlich egal, wann man kommt und geht, und ob man zuhört, strickt, am Laptop spielt. Nur andere sollte man nicht stören, denn die meisten wollen auch wirklich aufpassen, um halt durch die Klausuren zu kommen. Keine Anwesenheitspflicht (mit wenige Ausnahmen), keine Tadel, o.ä.

== Tutorium/Übung ==
Hier widmet man sich meist in kleineren Gruppen (FH ca. 20, HS ca. 40) bestimmten praktischen Problemen. Der "Lehrer" arbeitet zusammen mit den Studenten, bindet sie mit ein, stellt Fragen, beantwortet Fragen, gibt auch mal individuelle Hilfestellung, ähnlich wie in der Schule. Oft werden Tutorien sogar als wichtiger empfunden, weil hier Wissen vermittelt wird, was man so nicht immer im Buch findet. Wirklich zuhören muss man auch nicht, aber wenn man viel zu spät kommt oder nebenbei Risen zockt :D, fällt das schon negativ auf. Hat aber nie Einfluss auf die Note. Manchmal gibt es "Hausarbeiten", die man aber nicht wirklich machen *muss*. Es wird halt nur empfohlen, weil man sich damit gut überprüfen kann.

Ein Semester dauert genau ein halbes Jahr (Okt.-März und Apr.-Sep.), davon hat man aber nur knapp 5 Monate Vorlesungen. Der Rest sind - je nach persönlicher Definition - Ferien, Jobbing-Zeit, Lern-Zeit. Gelegentlich werden Klausuren, Projekte oder Wochend-Kurse in die vorlesungsfreie Zeit geschoben, weshalb man besser nicht schon lange vorher 6 Wochen Urlaub bucht. :cool:

Ich wünsch Dir viel Erfolg!

Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit. In welche Stadt willst Du?

Bye,
Copper

PS: Hier noch mein Stundenplan vom 2. Semester, Wirtschaftsinformatik, Bachelor, FH:

http://upload.worldofplayers.de/files4/Image1.jpg

Habe ich mir selbst zusammengebastelt. Am Dienstag überschneidet sich was, das habe ich aber in Kauf genommen, um zwei volle Tage frei zu haben. Die Programmier-Übung war eh nur alle zwei Wochen, ich konnte das meiste schon und der Tutor hatte ansonsten auch nen prima Script online.

Danke für die Aufklärung. (alle anderen auch :gratz)

Muss man sich vorher für Bachelor oder Diplom entscheiden, oder kann man wenn man Bachelor bestanden hat noch 4 Silmester machen für Diplom?

In welche Stadt? Hm, irgendeine in Nähe Essen. :p

KJaneway
30.09.2009, 12:09
Deine letzte Frage war zugleich auch mit eine der am kompliziersten.

Also es ist so.

Diplom und Bachelor kann man nicht vergleichen. Es gibt zwei Möglichkeiten:

1. Du studierst auf Diplom. Dann machste nach 4 Semestern (regulär) dein Vordiplom und nach weiteren 4 bis 6 Semestern undeiner Diplomarbeit und diversen Prüfungen dein Diplom. Du hast also nach 8 bis 10 Semestern deinen ersten Berufsqualifizierenden Abschluss.

Das Modell läuft aus weil es von der Politik so gewollt ist. Ich persönlich finde es besser als das neue und bin froh noch ein Diplom bekommen zu haben.

2. Du studierst auf Bachelor. Den bekommst du schon (regulär) nach 6 Semestern. Immer vorrausgesetzt du studierst fleißig und schiebst nicht alles auf. Dann kanns auch länger dauern. Nach diesen 6 Semestern hast du mit dem Bachelor dann einen Berufsqualifizierenden Abschluss.
Damit könntest du schon arbeiten gehen (mit nem Vordiplom ginge das nicht). Die Frage ist wieviele Arbeitgeber so nen "Informatiker light" (ist nicht abwertend gemeint) wollen. Das weiß man schlicht noch nicht weils neu ist.

Du kannst danach dann noch 4 Semester dranhängen und einen Master machen. Das ist dann ähnlich dem Diplom. Es kann aber sein, da sind die Entscheidungen noch nicht alle getroffen das nur die besten 50% (oder andere Zahl) eines Bachelorjahrgangs nen Master machen dürfen weil die Plätze begrenzt sind. Kann auch sein das es ganz anders kommt..

Meine Empfehlung: Versuch in einen DIPLOM Studiengang reinzukommen. Dann kannste nach 4 bis 5 Jahren nen Abschluss aufweisen den jeder Arbeitgeber kennt und zu schätzen weiß.
Beim Bachelor kann dir das zwar genauso gehen, aber das weiß man halt noch nicht. Und es ist nie gut zu den ersten zu gehören die ein neues Studienmodell ausprobieren. Das war bei mir nämlich auch so. Man fühlt sich die ganze Zeit wie ein Versuchskanninchen.

Achso zu deiner Frage: Du musst dich vor dem Studium entscheiden ob du nun Bachelor (mit Masteroption) werden willst, oder aber ob du Diplominformatiker werden willst und dir ne Uni suchen die den entsprechenden Studiengang noch (im Falle des Diploms) oder schon (Im Falle des Bachelors) anbietet.

meph
30.09.2009, 12:24
Noch ne Uni zu finden, die Diplom anbietet dürte ziemlich schwierig werden.
Afaik müssen doch alle bis 2010 umgestellt haben, oder wie war die Frist?
Ich habe 2005 mein Abi gemacht und während meine Kumpels ausm LK zum Wintersemster auf unsere Wunschuni konnten, musste ich zunächst 9 Monate Zivildienstleisten und musste auf ne andere Uni, um noch Diplom studieren zu können. (zumal auch kein Einstieg zum Sommersemster angeboten wurde)

Ich empfinde das nachwievor als Ungerechtigkeit aber seis drum. Die Entscheidung einen Diplom-Studienplatz zu suchen war auf jeden Fall die richtige.

Ein Stundenplan wird üblicherweise in der Einführungsveranstaltung vorgestellt, ansonsten Hilft auch immer gerne die fachschaft weiter.

Je nach Uni kannst du dich auf jeden Fall schonmal darauf einstellen schwere Mathematik vorgesetzt zu bekommen, die garnichts mit der Schulmathematik gemein hat. (Ich musste Mathe mit den Mathematikern hören)

Ich selber studiere btw. Physik.

mindbreaker
30.09.2009, 12:32
Ich meine gehört zu haben, dass sowohl für ein Informatik-, Ingenieurs- als auch für ein Physikstudium Mathematik ohne jegliche Hilfe wie Formelsammlung und Taschenrechner bewältigt werden muss. Ist das wirklich so heftig wie mir zugetragen wurde?

P.S. Hatte nie vor soetwas zu studieren, Mathematik war mir schon immer suspekt :D.


mindbreaker

meph
30.09.2009, 12:39
Formelsammlung ist immer Sache des Profs.
Bei uns wars so, dass wir in der regel 2 DINA4 Seiten handschriftlich als Formelsammlung mit zur Klausur nehmen durften.
Bei einer Matheprüfung waren es sogar mal 2 seiten beidseitig beschrieben.

Also die Experimentalphysikprüfungen wären ohne kaum schaffbar gewesen, allein wegen der fülle der Formeln.
Bei Mathe dagegen sind es nicht soo viele Formeln. Vor allem Definitione, Sätze, Lemmas usw. ;),

Taschenrecher wirst du im Mathestudium eigentlich nie brauchen. Wenndann eher Algebraprogramme wie Maple oder Mathematika.

Wenn man den Stoff verstanden hat, sind die Klausuren in der Regel kein Problem. Allerdings habe ich als Diploma den Vorteil nicht auf Noten achten zu müssen. Bestanden ist bestanden und die Note steht hinterher nicht auf dem Schein ;)

Beim bachelor sieht das anders aus.

blackmage23
30.09.2009, 12:42
Ich meine gehört zu haben, dass sowohl für ein Informatik-, Ingenieurs- als auch für ein Physikstudium Mathematik ohne jegliche Hilfe wie Formelsammlung und Taschenrechner bewältigt werden muss. Ist das wirklich so heftig wie mir zugetragen wurde?

Kommt auf den jeweiligen Dozenten an. Ich hab drei Semester Mathestudium hinter mir und hab in der Zeit so gut wie nie nen Taschenrechner benutzt (der hilft einem aber auch meistens kaum weiter ;)). In den Klausuren sind meistens keinerlei Hilfsmittel erlaubt, nur bei einer Klausur in "Lineare Algebra" durften wir ein beidseitig handbeschriebenes Din A4 Blatt mit in die Klausur nehmen. Der Nachteil dabei war, dass das allgemeine Niveau der Klausur dafür etwas höher als normal war und nicht einfache Definitionen abgefragt wurden.

CasDero
30.09.2009, 13:37
bei mir ist in der theoretischen prüfung i.d.R. keine Hilfsmittel erlaubt, ausnahme ist taschenrechner.

in den praktischen prüfungen ist gar nichts als hilfsmittel erlaubt. dafür gibts aber genügen übungen, so dass man ausreichend vorbereitet ist.

Don Bilbo
30.09.2009, 13:42
Also kann man Master mit Diplom vergleichen?

blackmage23
30.09.2009, 14:17
Also kann man Master mit Diplom vergleichen?

Wirklich vergleichen lässt sich das nicht. Aber da für ein Diplom 9 Semester und für einen Master 10 Semester vorgesehen sind, entspricht der Master sicher eher dem Diplom als der Bachelor-Abschluss, den man schon nach 6 Semestern bekommt.

meph
30.09.2009, 14:25
Wirklich vergleichen lässt sich das nicht. Aber da für ein Diplom 9 Semester und für einen Master 10 Semester vorgesehen sind, entspricht der Master sicher eher dem Diplom als der Bachelor-Abschluss, den man schon nach 6 Semestern bekommt.

Huh? Also ich glaube die Regel ist eher Diplom in 10 Semestern. Aber das ist sicher von Fach zu Fach und Uni zu Uni unterschiedlich.

blackmage23
30.09.2009, 14:28
Also die Diplomstudiengänge, die ich mir angesehen habe, waren fast alle für 9 Semester ausgelegt. Allerdings ist es wohl nicht unüblich, dass man dafür länger braucht/sich mehr Zeit dafür nimmt, aber dazu kann ich nix sagen. ^^

Die Diplommathematiker bei uns dürfen ihre Klausuren ja auch beliebig oft wiederholen, die Bachelorstudenten haben dagegen nur drei Versuche pro Klausur.

CasDero
30.09.2009, 14:32
Also die Diplomstudiengänge, die ich mir angesehen habe, waren fast alle für 9 Semester ausgelegt. Allerdings ist es wohl nicht unüblich, dass man dafür länger braucht/sich mehr Zeit dafür nimmt, aber dazu kann ich nix sagen. ^^

Die Diplommathematiker bei uns dürfen ihre Klausuren ja auch beliebig oft wiederholen, die Bachelorstudenten haben dagegen nur drei Versuche pro Klausur.

das können die fachbereiche alle selbst regeln, insofern dies dann akkreditiert wird. da fließen halt noch hochschul- und bildungsgesetze mit rein.

Opteron
30.09.2009, 19:03
Ja da hat jeder Studiengang an jeder uni seine eigene Prüfungsordnung.

Ich studiere WiIng auf Diplom an einer TU. Regelstudienzeit 10 Semester. 26 Wochen externe Pflichtpraktikas.

Im Grundstudium gabs sogenannte Scheinklausuren (BWL1-3, VWL1-2, Elektrotechnik und noch paar andere). Scheine können so oft wiederholt werden bis man bestanden hat. Sie sind in der Regel Voraussetzung für die Teilnahmeberechtigung an der Vordiplomsklausur. Z.B. BWL: 2 aus 3 Scheine waren Voraussetzung. Dann eine VD Klausur über alle drei Fächer über glaub 180 Minuten. VD Klausuren können maximal 2x wiederholt werden. Wobei die 2. Wiederholung zwingend mündlich sein muss.

Im Hauptstudium gibt es nur noch vereinzelt Scheine. Dies ist meist in technischen Fächern der Fall. Man macht 8 bzw. 12 SWS in einem Modul, sammelt die Scheine und hat dann abschließend eine mündliche über alles.
Dann gibt es noch prüfungsrelevante Studienleistungen. Sie müssen bis spätestens 6 Wochen nach Semesterbeginn angemeldet werden. Im Rahmen dieser Veranstaltungen sind neben der Endklausur in der Regel zusätzliche Sachen zu bearbeiten(Hausaufgaben, Seminararbeiten schreiben, Vorträge halten - das übliche halt). Die Endnote setzt sich dann aus Klausur plus Zusatzleistungen zusammen. Im HD gibt es nur noch eine Wiederholungsmöglichkeit. Fällt man dort auch durch wird man zwangsexmatrikuliert und steht vor nem Scherbenhaufen, da man zusätzlich artverwandte Studiengänge nicht einfach weiter studieren kann auf Grundlage bisher erbrachter LEistungen.