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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [M-Story]Orks und Untote



Watno
19.05.2005, 15:27
Eines Tages ging ein Jüngling in den Wald spazieren. Plötzlich hörte er ein Geräusch, eine Horde von Orks griff ihn an. Der Jüngling schrie auf: Er hatte keine Waffe und konnte auch nicht sonderlich gut mit solchen Sachen umgehen. Die Orks kreisten ihn ein. Er griff sich einen schweren Ast, der auf dem Boden lag und hielt ihn hoch. Er würde kämpfend sterben. Doch dann wichen die Orks zurück und rannten, rannten als sei Beliar persönlich hinter ihnen her, tiefer in den Wald hinein.
Der Jüngling war überrascht. Hatte er etwa die Orks in die Flucht geschlagen, als er mit seinem Ast herumfuchtelte? Nein, das konnte nicht sein. Er sah sich um und bemerkte das ein Stück vor ihm ein Gebäude stand, eine alte Krypta. An die Außenwand der Krypta lehnte sich ein Mann, doch es war kein normaler Mensch, es war ein Untoter. Der Untote zog lässig sein Schwert und ging auf den Jünling zu. Der versuchte wegzurennen, doch seine Knie gaben nach und er fiel hin. Der Untote hielt sein Schwert an seinen Kopf und sagte: "So Freundchen, jetzt ist Schluss mit lustig, nun verabschiede dich aus diesem Leben und sieh zu, wie ich dir den Kopf vom Leibe trenne!"
"Warte noch!", eine unheimliche , zischende Stimme ertönte und eine große, vermummte Gestalt trat aus der Krypta.
"Warum sollte ich das tun?", fragte er, um als Antwort zu bekommen: "Wir müssen ihn auf unsere Seite ziehen."
"Unsinn", sprach der erste. "Wir haben genug Anhänger, wieso ausgerechnet diesen Schwächling ?"
"Ja, aber wir sind alle untot, keiner will mit uns reden; der Knirps könnte unser Spion werden."
"Ach was, wir brauchen keinen Spion"
Auf einmal spürte der Jüngling einen Schlag mit einer Axt auf seinem Rücken, dann schwanden ihm die Sinne.

Zwei Tage später erwachte der Jüngling in völliger Dunkelheit. Sein Rücken schmerzte. Er versuchte ihn zu betasten, doch dann stellte er fest, dass er sich nicht bewegen konnte, er war an irgendetwas gefesselt worden.
Während er darüber nachdachte, wo er wohl war, entzündete jemand eine Fackel. Er erkannte nun, dass er in einer Art Verließ war, und dass es ein Ork gewesen war, der die Fackel entzündet hatte. Er sah auch das er an ein merkwürdiges Gerät gefesselt worden war.
"Wenn du nicht wollen, dass dir wehtuhen, sagen, was über Untote wissen!", sagte der Ork.
"Nichts", sagte der Jüngling. Dem Ork schien das nicht zu gefallen, denn er zog seine Axt.
"Unser Schamane tolle Maschine erfunden haben", sagte der Ork grinsend und hieb ein Seil durch, was zur Folge hatte, dass ein schwerer Stein auf den Bauch des Jünglings fiel.
Er schrie auf. Das tat weh. Der Ork grinste immernoch.
"Du jetzt besser sagen wahr. Was machen du mit Untoten, unser Krieger haben sehen dich sprechen mit Untoten"
Der Jüngling erzählte ihm die Geschichte, wie er in den Wald gegangen war, die Orks und kurz darauf die Untoten getroffen hatte.
"Du lügen, also du sein tot gleich"
Wieder hob der Ork seine Waffe, doch diesmal zielte er auf den Hals des Jüngling.
"Ush Kurk", rief plötzlich ein Orkschamane, der durch die Tür zum Verließ getreten war. Der Ork, der den Jüngling verhörte, hörte auf seine Axt nach dessen Hals auszurichten und unterhielt sich auf Orkisch mit dem Schamanen.
Nach einer Weile begann der erste Ork mit saurem Gesichtsausdruck den Jüngling zu entfesseln, indem er einfach die Seile entzwei hieb. Der Schamane ging auf die Tür zu. Der andere Ork schuckte den Jüngling hinterher.
Sie waren in einer Höhle gewesen und nun blendete helles Sonnenlicht den Jüngling, doch unbarherzig wurde er weitergeschuckt, durch eine Stadt aus Zelten, auf ein Zelt zu, das Größer und schöner war als die anderen. Als sie es erreichten, wurde er hinein geschuckt, und der Schamane begann zu sprechen:
"Du sein Feind von Untoten, ich hörte. Wir Orks auch sein. Du musst helfen uns. Untote sein Verschwörung, wollen alles umbringen auf Insel. Wir haben Rüstung von einem. Keiner von uns passen. Aber du passen. Du müssen sein Spion für uns, rausfinden wer Chef von Untoten. Ziehen an Rüstung und gehen zurück."
Dem Jüngling war klar, wenn er nein sagen würde, würde der Schamane ihn grillen. Er sagte also
"Ja" und zog die Rüstung an, die er kannte. Der eine von diesen Untoten hatte sie getragen. Er musste also jetzt dessen Position übernehmen.

Dr.Y
19.05.2005, 18:13
Er verließ also das Zelt und machte sich auf , um die Untoten zu finden.
Er beschloss , erst einmal dem Weg in Richtung Wald zu folgen .
Der Jüngling ließ den Berg hinter sich , in dem er von den Orks verhört wurde und wanderte in Richtung Wald . Bald schon gingen die Weiten Felder in Wald über und es wurde dunkler . Über den hohen Baumwipfeln ging langsam die Sonne unter , es war also Abend .
Nachdem sich der Junge einige Zeit lang planlos durch die Büsche geschlagen hatte , hörte er ein lautes Knurren und Rascheln , und ehe er sich versah sprang ein Ork aus den Büschen , mit erhobener Axt .
Der Jüngling wich zurück und wurde nur knapp von der blutigen Axt verfehlt . Dieser Ork hielt ihn wohl für einen echten Untoten .
" Halt ", schrie der Junge ," ich bin kein Untoter ! Die anderen Orks schicken mich um ...." weiter konnte er nicht sprechen , denn der Ork schlug erneut zu . Wieder konnte der Knabe nur knapp entkommen . Sein Gegenüber brüllte :
" Untoter lügen ! Alle Lügen ! Seid schlaue Bande , aber Krashok nicht werden getäuscht von euch !"
Er holte erneut aus , doch plötzlich wurde es hell und ein Schrei war zu hören .
Der Ork ging vor den Augen des Jündglings in Flammen auf .

" Wirklich eine gelungene Verkleidung ..."
Dem Jüngling kam diese Stimme bekannt vor , hatte er sie doch erst vor kurzem gehört ...
Aus dem Rauch trat die Vermummte gestalt aus der Krypta hervor .
" Wirklich , dachtest du du könntest einen von uns mit dieser jämmerlichen Verkleidung täuschen ? Wohl eher nicht . Wir Untoten erkennen uns auf andere Weise . Wir .... riechen , ob unser Gegenüber lebt oder nicht .
Ich sehe die Orks haben dich gewählt , um uns auszuspionieren .
Hah . Nun ...... ich denke du kehrst besser um , wenn du noch ein bisschen weiterleben willst ."
Ohne weitere Worte drehte sich der Untote um und verschwand in der Dunkelheit .
Der Jüngling wusste zuerst nicht , was er tun sollte , doch er beschloss , zu den Orks zurückzukehren und mit ihnen darüber zu sprechen .

PaulNephew
20.05.2005, 09:20
" DU wollen leben ? " , fragte der verärgerte Schamane den Jüngling .
" Ja ! " , antwortete dieser .
" Dann du gehen zu Untoten ! "
" Sie werden mich töten , sie erkennen mich durch meinen Geruch als Lebenden "
" Das kein Problem seien ! " , schrie der Ork begeistert und begann zu murmeln . Der Jüngling spürte wie seine Haut kalt wurde und sein Herz immer langsamer zu schhlagen begann .
" So , jetzt du sein tot ! "
" Du ! " , schrie der Jüngling .
" Nicht tot wie Untote , nur tot solange du spionieren , wenn geschafft das du wieder leben ! " , beruhigte der Schamane den Jüngling .
Der Jüngling konnte es nicht fassen , jetzt war er Untot , das hieß jeder der ihm begegnet würde versuchen ihn zu töten !
Er ging zu einer Schale mit Wasser und schaute sich an . Bei Innos ! , das schaute wirklich echt aus . Er seine eigenen Knochen an denen noch etwas halbverfaultes Fleisch hing . das war also der Geruch den der Skeletmagier erwähnt hatte ! Der Ork überreichte dem Jüngling einen verrosteten Zweihänder den dieser sich auf den Rücken schnallte . Wollte er leben , müsste er spioniern !

Dr.Y
20.05.2005, 13:55
Er ging also wieder in Richtung Wald . Nach einigen Stunden laufen war es bereits Nacht geworden und über den hohen Baumkronen stand der leuchtende Halbmond . Der Jüngling fürchtete sich etwas , jedoch wusste er dass sich die Kreaturen des Waldes wohl eher vor ihm als "Untoten" fürchten würden .
Plötzlich ertönte wieder die altbekannte Stimme .
" Ich sehe die Orks sind wohl doch nicht so dumm wie ich dachte ..."
Der vermummte Magier erschien wie aus dem nichts vor dem Jüngling .
" Tatsächlich . Sieht so aus als könnten die Schamanen mehr als wir wissen .... nun , wie dem auch sei ...."
Er zeigte mit seinem Knochigen Finger auf den Knaben , " ich habe dich gewarnt . Und jetzt , wo wir dich nicht mehr als lebenden Spion brauchen können , werde ich dich als Gefahr für unseren Clan beseitigen müssen ..."
Ehe der Jüngling etwas sagen konnte , kam ein Feuerball auf ihn zu geschossen , und er konnte nur knapp ausweichen . Schnell nahm er den Zweihänder in die Hände , den ihm der Ork-Schamane gegeben hatte .
Er rannte auf den Magier zu , doch dieser traf ihn mit einem weiteren Feuerball und schleuderte ihm so das Schwert aus der Hand . Der Knabe wollte danach greifen , doch plötzlich erschien der Magier vor ihm und nahm das Schwert .
" Nicht so schnell , mein Freundchen ...."
Er wollte gerade einen weiteren Angriff gegen den Jungen starten , da war plötzlich ein Brüllen zu hören . Ein Ork sprang hinter einem Baum hervor und landete einen Treffer mit seiner Axt , womit er dem Untoten das Schwert aus der Hand schlug . Blitzschnell sprang der Junge auf und griff nach der Waffe . Schnell konnte er einen Treffer landen und der Untote sackte zusammen .
Schnell fragte er den Ork , woher er käme und warum er ihm geholfen hatte .
" Schamanen mich schicken dich zu begleiten . Seien gefährlich allein gegen Untote . "
Der Jüngling wollte ihm danken , doch plötzlich wurde es hell . Der Knabe wurde gegen einen Baum geschleudert , und konnte erkennen , was geschehen war . Der Untote , dessen Kutte mittlerweile verbrannt war , sodass man seine Knochen erkennen konnte , hatte den Ork gepackt und stand nun zusammen mit diesem in Flammen . Das Schreien des Orks übertönte alles und musste noch in weiter Ferne zu hören sein .
So schnell , wie es gekommen war , verschwand das Feuer wieder und von dem Ork war nchts übrig . Langsam drehte sich der Magier um , und seine leuchtend roten , toten Augen waren im Dunkel des Waldes zu erkennen .
" Narren , habt ihr geglaubt dass ihr mich so einfach bezwingen könntet ....
ich werde euch zeigen wozu ich in der Lage bin . Du kleiner Wicht wirst den nächsten Tag nicht mehr erleben ... "
Er sprach einige unverständliche Formeln , und kaum war er fertig , kamen Skelette aus dem Wald gelaufen . Der Jüngling konnte kaum fassen wieviele es waren , es mussten mindestens 30 oder sogar 40 gewesen sein . Sie hatten ihn jetzt umstellt .
" Es ist aus mit dir , du Wicht . Meine Brüder , kümmert euch um ihn ..."

Dr.Y
21.05.2005, 11:00
Wie sollte der Jüngling da wieder heraus kommen ? Die Untoten kamen immer näher auf ihn zu . Er musste versuchen zu fliehen , und wenn er dabei draufgehen würde . Er nahm seinen Zweihänder fest in beide Hände und begann zu laufen . Wahllos schlug er in die Skelette , doch traf er nur wenige . Ihn dagegen trafen die Untoten oft und nicht weniger stark . Irgendwann sank er zu Boden . Seine Umgebung nahm er nur verschwommen wahr , doch er sah etwas Aufblitzen , gefolgt von Schreien .
Auf einmal fühlte er sich erfrischt . Er konnte wieder tief atmen und fühlte sich , als hätte er Tagelang ausgeschlafen . Sofort sprang er auf und erkannte seine Helfer : ein Orkschamane , mit ein paar Kriegern im Schlepptau .
Er wollte ihn ansprechen , aber der Schamane rief nur :
" Gesehen Lichter über Wald und gehört Schreie von Bruder , also wir sind gekommen um zu helfen ! Fang !!"
Er warf dem Knaben etwas zu , dieser Fing es auf unf betrachtete es .
Es war eine Rune , mit einem brennenden Totenkopf eingraviert .
" Töten Magier , dann andere Untote ..."
weiter konnte er nicht mehr sprechen , da ihm einige Skelette auf die Pelle gerückt waren . Der Jüngling musste versuchen , den Magier zu treffen .
Aber wie ? Er starrte auf die Rune . Natürlich musste er sich immer wieder gegen die Skelette behaupten . Er fasste die Rune , schloss die Augen und Konzentrierte sich , während ihm drei Orkkrieger Schutz boten .
Dann wurde dem Knaben heiß , vor allem in seinen Händen , er konnte spüren , wie ein Teil seiner Energie sich in seiner rechten Hand bündelte .
Als er die Augen öffnete , nahm er den Magier , der mit dem Sprechen von Beschwörungsformeln beschäftigt war , ins Visier und streckte seine Hand nach ihm aus .
Ein helles Licht blitzte auf , und ein Geisterhaftes Licht flog auf den Magier zu . Dieser erkannte gerade noch was ihn erwartete und konnte ausweichen .
Da er jedoch seine Formel unterbrochen hatte , zerfielen jetzt seine Diener zu Staub und die Orks rannten auf ihn zu .
" NARREN ! Einen Ausweg habe ich noch ...."
Er begann , seltsam rot zu leuchten . Auch die Erde fing ein bisschen an zu beben , während er wirre Formeln herausschrie und immer stärker zu glühen begann .
" JETZT !", rief der Schamane dem Jüngling zu . Dieser konzentrierte sich erneut und wenig später sah er wieder den Magier . Er streckte die Hand aus . Er entfesselte die Magie . Das Licht flog auf den Untoten zu . Schnell sprang ein Ork zur Seite , der Magier erkennt die Situation , konnte aber nicht mehr ausweichen .
Ein helles Licht flammte auf , die Schreie des Magiers hallten durch die Nacht . Als das Licht verschwand , lag er , qualmend und zitternd , am Boden .

Einer der Orks hat ihn gepackt , und der Schamane spricht zu ihm .
" Du führen diesen ..." , er zeigte auf den Knaben ," ...Jungen zu deinem Lager ." , Er wandte sich dem Jungen zu , " dies sein Rune mit unheimlicher Macht gegen Untote . Wenn immer du in Ärger mit Untoten , diese Rune kann helfen dir . Gut aufpassen auf dich !"
Zitternd und keuchend ging der Skelettmagier voraus , der Jüngling folgte ihm zögernd .

DarkViktim
06.06.2005, 17:03
wie ein lamm das zu seinem schlächter geführt wurde ging der junge held dem modrigem magieer nach...
ihm biss zum lager zu folgen währe sein tot doch umzukehren auch, orks kennen keinen spass überhaupt nicht mit menschen.

nun kahmen sie durch ein dickes waldgebiet doch estwas hatte nicht gestimmt.
kein einziger vogel wahr zu hören kein einziger laut zu vernehmen, secunden wurden zu stunden minuten zu jahren.
immer weiter gerade aus immer weiter richtung grauen.

eine höle wahr zu sehen, die höle der untoten dass lager.
mit einem starken stoss erlegte er den magieer der im begriff wahr nach hilfe zu rufen.
sich in dass dickicht schmeissend verkroch sich der junge held um einen plan nein einen weg zu überleben zu finden...

Arthur
27.11.2006, 20:19
Er brach irgendwann mitten in der Nacht zusammen.Als er am nächsten Morgen erwachte fühlte er sich zerschlagen.Trotzdem rappelte er sich auf und ging in eine Richtung aus der Stimmen kamen.Er kam an eine Lichtung auf der er 3 Jäger und einen Magier traf.Auf ein Wort des Magiers zogen diese sofort die Waffen.Der Jüngling hatte vergessen dass er noch untot war.Er kehrte um und rannte zurück in den Wald.

Oblomow
16.09.2009, 22:11
Er rannte und rannte die kerle folgtem ihn und er hatte angst endgültig tot zu sein. Plötzlich erschien ein Mann vor ihm und sagte ....
"Komm mit." Der Junge war zu überrascht, als das er abwägen konnte, ob er dem Kerl vor ihm vertrauen konnte oder nicht, also folgte er ihm. Sie rannten durch den Wald. Hinter ihnen hörten sie immer noch, wie die Gruppe Jäger ihnen nachsetzte. So konnte er ihnen niemals entkommen. Als er dies gerade seinem Helfer sagen wollte hielt dieser aprubt auf zu laufen und wühlte im Laub herum. Panik ergriff den Knaben aufgrund der immer näher kommenden Meute die sie verfolgte. "Was soll das, wir müssen weiter." schrieh ihn der Junge an. "Warte" sagte der Mann und gab durch das wegheben eines moosbewachsenen Holzdeckels ein Erdloch frei. Mit einer Geste, die dem Türstehers eines Hotels würdig gewesen wäre bat er den Jungen hinein. Dieser sprang in das Loch, der Mann folgte ihm und setzte den Deckel wieder über das Loch. Sie hörten, wie die Jäger trampelnd an ihrem Versteck vorbeirannten. "Wieso haben Sie mir geholfen?" fragte ihn der Junge. "Untote müssen doch zusammenhalten oder denkst du nicht?" Erst jetzt sah er die klaffende Wunde am Hals des Fremden.

Kalte Angstschweißtropfen wären ihm wohl seinen Körper hinuntergeperlt, wenn denn sein verwandelter Körper noch Poren gehabt hätte um Derartiges auszustoßen, stattdessen saß er nur stumm vor seinem untoten Retter und gaffte ihn mit offenem Mund an. "Ich bin übrigens Walter", stellte dieser sich nun vor, wohl um den Blick des für ihn Fremden von dessen Antlitz verschwinden zu lassen. "Liebhaber, ja Casanova und Ehemann zu Lebzeiten. Diese Mischung hat mir wie man sieht jedoch nicht allzu lange gut getan. Woran bist du denn gestorben Bürschchen?", erklärte er sich und erteilte so das Wort an den Jüngling, der sich daraufhin schnell zusammenrappelte. "Ich war auf der Flucht, nachdem ich ein Stück Brot geklaut hatte", reimte dieser sich schnell eine Geschichte zusammen. "Ich irrte daraufhin in der Wildnis herum, bis ein paar Wargen mich anfielen. Dass ich nicht so zerfleischt bin lag wohl nur daran, dass ein Schattenläufer zu der Zeit Hunger auf Wolfsfleisch hatte.", endete er schließlich. Sein gegenüber hatte während er dies erzählte die Lippen geschürzt und leicht mit seiner Hand davor herumgewedelt. Es schien eine schlimme Vorstellung für ihn gewesen zu sein, selbst für einen Untoten. Trotzdem fing er kurz darauf wieder an zu reden und erhob sich dabei um sich am Deckel des Verstecks zu schaffen zu machen. "Ich denke wir dürften nun freie Bahn haben!", vermutete er und schob die hölzerne Verdeckung beiseite um sich umzuschauen. "Komm, ich führ dich zum Lager!", schlug er vor und der Jüngling, der inzwischen sowieso keine Wahl mer besaß nickte, um dann aufzustehen und aus dem Loch zu klettern. "Weißt du, manchmal frage ich mich weshalb sich die Menschen geradezu gegen unser Vorhaben diese Insel in ein Totenreich zu verwandeln mit Hand und Fuß wehren!", fing Walter an zu reden, während sie durch den dichten Wald liefen. "Ich meine, es ist doch alles so einfach, man braucht nichts mehr und man will auch nichts mehr. Die ganze Zeit wird nach der vollendeten Zufriedenheit gesucht, jeder singt darüber, doch muss man sie scheinbar zu ihrem Glück zwingen.", fuhr er unbeirrt fort, während das Laub unter ihren Knochen raschelte. Der Junge schaute mit Interresse auf Walter und nickte einige Male dabei, um nicht als lebender Mensch, der er noch war, aufzufallen. Walter ließ seinen Redefluss, scheinbar angespornt dadurch weiter rauschen. "Ich hätte ja damals selber nicht gedacht, dass tot sein irgendwelche Vorteile hat, aber es ist wirklich nicht so schlecht. Vor Allem dieses Dornengestrüpp hat mich ja immer aufgeregt, aber als Untoter kann ich nun einfach so durch laufen. Das fühlt sich zum Teil sogar noch recht gut an. Musst du mal probieren.", erzählte er und schaute danach auf den Jungen, welcher sein Gesicht leicht verzogen hatte, bei Walters Ausführungen, die ihm doch recht seltsam erschiehnen. Das einzige, was er zu diesem Thema aus seiner Kehle drücken mochte, war ein kurzes "Ähja", welches Walter jedoch dem Anschein nach zur Genüge zufrieden stellte.

Doch hatte er danach scheinbar trotzdem keinen Drang mehr, über Dornbüsche odr ähnliches zu reden. Stattdessen liefen sie stumm nebeneinander in Richtung des Untotenlagers, bis Walter auf einer Erhöhung seinen Schritt verlangsamte und schließlich ganz zum stehen kam. "Da vorne ist das Lager.", teilte er dem Knaben mit, der fragend auf ihn schaute. "Weshalb hältst du hier an?", fragte ihn dieser, wobei Walter keine Miene verzog. "Es ist ganz einfach mein Junge.", fing er seine Antwort in einem geheimnisvollen Ton an, wobei er einige Schritte auf den Jungen zukam. "Es kommen nur Untote zu uns.", endete er seinen Satz und griff, noch bevor der Knabe hätte fliehen können, nach dessen Armknochen. Der Junge griff im Affekt in seine Tasche, doch die Rune, die sich dort hätte befinden sollen, fand er dort nicht. Vor ihm grinste unterdessen Walter. Mit Schrecken starrte der Junge auf dessen linke Hand, die wie zum Triumph in die Höhe gestreckt war. In ihr hielt er die Untote Vernichten Rune, welche leicht in der Sonne schimmerte.

"Lass mich sofort los", schrie der Knabe und versuchte sich los zu reißen, doch der Griff von Walter war zu stark, als dass er ihm hätte entrinnen können. Dieser sah ihn mit einem bedauernden Blick an, welcher so weltfremd, wie der eines Selbstmörders, schien. "Es wird nicht lange dauern, dann bist du auch einer von uns.", seufzte er den Jungen an, warf die Rune weg und zog ein Schwert, das im Gegensatz zu den meisten noch in den wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Bäume drangen, schimmerte. "Halte deinen Kopf still, damit ich ihn dir abtrennen kann.", gab er einen Befehl, als ob er selbst unter Trance stand und für einen kurzen Moment hielt der Knabe wirklich still und schaute, wie das Schwert sein eigenes Antlitz auf ihn zurückwarf. Blanker stahl durchschnitt die Luft und sauste hernieder, um sich in den festen Waldboden zu Bohren. Es waren nur Millimeter, die Waffe und Wirbelsäule voneinander trennten. "Halt doch endlich still.", bat Walter fast schon weinerlich und hob sein Schwert von Neuem an, doch der Knabe dachte nicht daran und nutzte einen kurzen Moment der Unachtsamkeit, um Walter mit seinen Beinen über ihn hinweg zu heben, dass er eine Rolle vorwärts machte.

Oblomow
21.01.2010, 19:45
Walter stöhnte auf. Offensichtlich hatte er nicht mit solch einem Angriff gerechnet. Angesichts seines halb verfaulten Hirns, war dies allerdings keine Schmach für ihn. Ächzend erhob er sich wieder und hob sein Schwert, das neben ihm auf dem Boden gelandet war, wieder auf. Seine Augen funkelten dabei kalt, wie es nur die eines Untoten vermochten. Langsam drehte er sich um und sah wieder den Jungen an. "Ich glaube ich muss Ernst machen.", sprach er in einer rauhen, dämonischen Stimme aus und hob seine Waffe in die Luft. Der Knabe nahm, nach einer kurzen Einschätzung der Situation, die nicht sehr gut ausfiel, die Beine in die Hand und rannte weg von Walter, der jedoch mit solcher Kraft startete, dass er bei jedem Schritt des Jungen mindestens einen von diesem aufholte. "Zier dich doch nicht.", rief er ihm zu, doch der Junge hatte nicht im Geringsten die Absicht, sich von Walter seines Lebens berauben zu lassen. Mochte der Tod auch noch so süß locken. Er schlug ein paar Haken. Walter rannte jedoch einfach geradeaus weiter, als ob er wusste, was sein Zielobjekt dachte. "Scheiße", schoss es dem Jungen durch den Kopf. Er konnte den kalten Odem Walters nun fast auf seiner Haut spüren. Vor sich sah er dichten Wald, mit viel Gestrüpp auf dem Boden. Hier war keine Hilfe, kein Ausweg mehr zu erwarten. Eine letzte Anstrengung tat er noch. Er hielt kurz an und sprang in das Dornengebüsch an der Seite. Hinter ihm zischte das Schwert durch die Luft und direkt danach über ihm, wo es einige vertrocknete Dornenäste zerschlitzte. Eilig grub sich der Knabe durch die Ranken hindurch, während Walter versuchte, ihm zu folgen. Doch immer wieder gruben sich die Dornen hinein in sein totes Fleisch und immer wieder musste er sich deshalb losschneiden. Meter für Meter gewann der Junge wieder an Boden, während hinter ihm Walter laut umherbrüllte, verärgert durch seine eigene Unfähigkeit ihm folgen zu können. "Ich kriege dich noch", brüllte er dem Jungen hinterher. "Ich kann dich riechen." Der Junge ließ keine Zweifel an dieser Aussage aufkommen. Diese Untoten hatten unbestreitbar übermenschliche Kräfte, die ihm der Zauber der Orks nicht gegeben hatte. Schnell schaute er sich um, in der Hoffnung ein geeignetes Versteck oder zumindest einen Ort, an dem er sich verteidigen konnte, auszumachen. Hinter ihm hörte er Walter weiter durch die Dornen brechen. Und vorne sah er immer noch nichts außer Bäumen. Verzweifelt suchte er nach einer Höhle, doch es war keine zu finden. Ja, nicht einmal eine Kuhle, in der er sich unter Laub hätte verstecken können gab es. Er war vom Regen in die Traufe gekommen, bis ihm schlagartig das offensichtliche klar wurde. "Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen", fiel es ihm ein. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte diese Redewendung wohl besser gepasst. Eilig presste er seine Knochen an einen der vielen Stämme und kletterte den Baum hinauf, in die dichte Krone. Von weiter hinten hörte man schon Walter nahen, der endlich seinen Weg durch das Dornenmeer gefunden hatte. Schritt für Schritt rannte er durch das Laub hindurch in des Knaben Richtung. Das Schwert nach unten gehalten, jedoch mit angespanntem, abgewinkelten Arm. Schnuppernd kam er unter dem Baum an und sah sich um. Das imaginäre Herz des Knaben pochte vor Anspannung. Würde Walter ihn entdecken, so war dieser Baum wohl das Ende seines bewussten Lebens. Walter sog unterdessen mit seiner bleichen Nase weiter tief Luft ein. Er bewegte sich nicht mehr und es war nur eine Frage der Zeit, bis ihm klar werden musste, dass sein Opfer sich nur etwa einen Meter über ihm befand. Doch bevor dies geschehen konnte, sprang der Knabe hinab auf Walter, der überrascht umfiel und das Schwert aus seiner Hand fallen ließ. "Verdammt.", rief er laut aus, doch der Junge ließ sich nicht beeindrucken und griff eiligst nach dem Schwert, um mit einem Hieb den Kopf Walters sauber vom Rumpf abzutrennen. "Du elendes Stück Dreck.", brüllte der Schädel herum und der Körper zuckte noch weiter, also schlug der Knabe nochmal zu, immer wieder, bis Walter endgültig Geschichte war. Es war nun still im Wald, allein des Knabens bebender Atem, war noch zu vernehmen. Langsam ließ er sein Schwert wieder in die Scheide gleiten und kam wieder zur Ruhe. Er fing an zu überlegen, was wohl als nächstes zu tun war, doch ihm fiel kaum etwas ein. Den Orkschamanen konnte er wohl kaum mehr wiederfinden und falls doch, hätte ihn jener kaum mehr wiedererkannt, geschweigedenn wenn dem doch so war zurückverwandelt. Zu den Menschen konnte er ebenfalls nicht gehen, keiner von ihnen war imstande sein wahres Wesen zu sehen und der sichere Tod war ihm gewiss. Die einzige Gruppe, die ihm noch zugänglich war, waren wohl oder übel die Untoten. Bei diesem Gedanken sah er auf den Korpus von Walter. "Und die bringen mich auch um, bevor sie mich aufnehmen.", sprach er kurz mit sich selbst und legte seinen Schädel in seine Fingerknochen. Doch wie aus heiterem Himmel kam ihm die Idee zur Lösung seines Problems.

Es war der einzige Weg, der viellecht noch zurück in ein normales Leben führen konnte und falls es ihm misslang, hatte er davor immer noch den großen Helden spielen können. Er zog sein Schwert wieder heraus und stach erneut in den Kadaver Walters. Halbverrottete Organe und irgendwelches grünliches Blut floss dabei heraus. Es war ein Anblick, welcher dem Zuschauer mit schwachem Gemüt den Magen verdrehen konnte. Auch der Knabe ekelte sich nicht minder, doch einen Magen hatte er ja nicht mehr. Er drehte den Kopf zur Seite und ließ sich in den menschlichen Schmodder fallen. Danach wälzte er sich etwas herum, bevor er ein Stück von Walters Fleisch zwischen seine Kiefer steckte. Er musste nun, wie einer von ihnen riechen, überlegte er sich. "Es war die einzige Chance unter den anderen Untoten zu überleben. Er machte sich wieder auf den Rückweg zu der Höhle der Untoten, wie er sie in seine Kopf behalten hatte und tatsächlich waren seine Erinnerungen richtig gewesen. Schon bald stand er an dem Punkt, an welchem Walter ihn angegriffen hatte. Er sah, wie etwas im Gras schimmerte und ging schnell dorthin, um nachzusehen. Freudig erkannte er die "Untote vernichten" Rune wieder und steckte sie unter einem Fetzen in seine Rippen. Danach atmete er noch einmal tief durch und schritt dann seinem Schicksal entgegen.

Oblomow
07.04.2010, 19:45
"Oh Mann, ist das langweilig und ich habe gedacht, als Untoter wäre es etwas spannender als als normale Milizwache." "Da kannst du lange warten, weißt du überhaupt, wie lange ich hier schon..." "Ja, ich weiß es, 10 Jahre, wie du ja immer wieder betonen musst." "Also, dann dürfte das hier geklärt sein." Die beiden Wachen, welche vor dem Eingang der Höhle standen schwiegen etwas, bis die erste von ihnen wieder anfing zu reden. "Ich meine ja nur, was soll denn das hier? Welcher Irre kommt denn bitteschön hierher? Zum einen sind wir hier absolut abgelegen und zum Anderen metzeln unsere Leute da draußen doch sowieso alles ab." "Ach, jetzt sei doch ruhig. Es dauert nicht mehr lange und dann haben wir sowieso die Insel für uns und dann muss man auch nichts mehr bewachen." "Glaubst du. Ich sehe uns schon am Hafen stehen und auf die furchteinflößenden Fischerboote ein Auge werfend." "Halt endlich den Schnabel, verdammt und halte Wache." Betretene Stille kam wieder auf und die zweite Wache kraulte sich an ihren verrottenden Eiern, wurde jedoch dabei von der ersten mit einem bösen Blick unterbrochen. "Hey sag mal, kommt da Walter?", fragte pötzlich wieder die erste Wache, einfach nur um überhaupt etwas zu sagen. Die zweite Wache hörte angestrengt auf das Rascheln des Laubes, bevor sie den Kopf schüttelte. "Nein, der läuft doch anders.", sprach sie, worauf die erste Wache kurzerhand eine Wette vorschlug. "Ich sage es ist Walter und wenn ich Recht habe darf ich so viel reden, wie ich wil, andernfalls werde ich schweigen, wie du es willst.", schlug sie voll Feuer und Flamme vor. Die zweite Wache zögerte etwas verhalten, bis sie schließlich mit ihrer knöchernen Hand doch einschlug. Gespannt schauten die beiden, wer denn da komme mochte. Der Verwesungsgruch von Walter stieg ihnen in die Nase und die zweite Wache begann immer unruhiger zu werden im Angesicht der drohenden Niederlage, als plötzlich der Jüngling um die Ecke bog. Ein lauter Jubelschrei entfuhr der zweiten Wache, während die erste wie ein Kind wütend mehrmals hintereinander mit beiden Beinen in die Luft sprang. Der Jüngling lief leicht irritiert durch ihre Mitte, während die zweite Wache noch laut lachte. "Verdammt, das war doch pures Glück.", legte die erste Wache schreiend und zeternd Protest ein, doch die zweite Wache hob nur ihren Zeigefinger senkrecht vor ihr Gebiss und grinste dabei hämisch.

Der Knabe war überrascht, wie leicht das Eindringen in das Feindesgebiet letzten Endes doch gewesen war, aber keineswegs unangenehm. Schließlich würde er sicher noch mit genug Problemen zu kämpfen haben, eines von ihnen weniger war da nicht das schlechteste was passieren konnte. Der Knabe stieß langsam in das Innere der Höhle vor und mit jedem Schritt wurde der Verwesungsgeruch noch intensiver. "Das ist ja widerlich", dachte sich der Junge dabei und hielt sich seine Skeletthand kurz vor den Überrest seiner Nase. Doch aufgrund der Knochen konnte er diesen nicht mehr abdichten und so ließ er den Gestank notdürftig über sich ergehen. Und als es beinahe unerträglich wurde, mündete die Höhle in eine große unterirdische Halle. Der Knabe sah sich zu allen Seiten um und war einen Moment hingerissen von den Ausmaßen dieses Unterschlupfes. Die Wände waren allesamt mit Backsteinen zugemauert worden und mit seltsamen Ornamenten verziert, deren Sinn der Jüngling zwar nicht entziffern konnte, für ihn aber trotzdem wunderschön waren. Ihm gegenüber, am anderen Ende der Halle war ein massiver Steinblock, um welchen einige Skelettmagier mit seltsamen, alten und zerrupften Kopfbedeckungen herumschwebten. und irgendetwas zu bereden schienen. Etwas weiter über ihnen stand in einer kleinen Mauernische ein seltsam leuchtender, blauer Kristall, dessen Licht sich mit den Fackeln im Raum mischte und vom normalen gelb unweit seines Ursprungs ertränkt wurde. Der Junge trat etwas weiter ein und schaute zu den Seiten, an denen verschiedene Untote sich entweder im Kampf oder aber im Glücksspiel übten. Er ließ seinen Blick dabei kurz auf einer Gruppe verharren, die mit Ratten irgendeine Art Rennen veranstalteten und auf ihren Favoriten setzten. Interessiert näherte er sich den Fremden Untoten etwas. Der erste von ihnen, ein fast fleischloses Skelett, legte dabei einen Ring in die Mitte, offenbar war es sein Einsatz. Der nächste, eine Gestalt, die eher nach einem fetten Händler aussah, folgte darauf dem Beispiel und legte stillschweigend eine Kette aus Silber dazu. Als dies geschehen war, sahen sie auf den Letzten ihrer Gruppe. "Dein Einsatz, Bargur", forderte der Untote mit dem Ring den Letzten auf, der ihm fast bis auf die Rippen glich. "Na jetzt bin ich mal gespannt, was unsere Kirchenmaus setzt", legte der Fette nach und gluckste dabei etwas, dass etwas stinkende Flüssigkeit aus seinem Mund tropfte. Der Knabe wusste nicht, was diese einmal gewesen sein konnte, wollte es aber auch nicht wissen. Stattdessen richtete auch er den Blick auf das andere Skelett. "Pah, ich hab ein gutes Gefühl, das wird der Beginn meiner Siegessträhne", erwiderte dieser laut und rauh, dass der Junge sich einen Moment ernsthaft überlegen musste, ob denn auch Untote betrunken sein konnten. Doch nur kurz darauf, wurde er durch einen unglaublichen Anblick in seinem Mark attackiert. Der Mann nahm seinen Schädel ab und legte ihn zu den Wertsachen auf den Haufen. "Das wird hoffentlich reichen", sprach er mit seinem abgetrennten Haupt und der erste von ihnen nickte mit einem Grinsen auf dem Gesicht, jedenfalls glaubte der Knabe etwas zu sehen, das sich von der normalen Gebisstruktur minimal nach oben abhob. Daraufhin griffen sie alle zusammen an den rechten Arm des Dicken, der dem Jüngling bis dahin verborgen gewesen war und rissen ein kleines Fleischstück von ihm ab. Dabei erkannte der Knabe auch, wie zerrupft die Hand und das Gelenk bereits waren. Mit einer Art Zirkel, kratzte darauf der Erste einen Kreis in den Höhlenboden, an dessen Rand jeder sein Stückchen Fleisch ablegte, worauf, der Dicke eine Ratte hervorzog und sie kopfüber auf den Einstichpunkt im Zentrum fallen ließ. Mit offenen Augenhöhlen sah der Junge auf das Tier, das sich schnuppernd aufrichtete und den Kopf hin und herwendete, bis es sich schließlich entschieden hatte und schnurstracks auf das Stück des Ersten zueilte und es verspeiste. Die beiden Ersten brachen darauf in wildes Gelächter aus, während der Dritte mit geballter Faust auf den Boden schlug. Der Knabe wollte sich, angeekelt von der Ratte einfach nur übergeben, wenn er es denn gekonnt hätte. Doch so sah er weiter zu, wie der Erste seine Gewinne samt Schädel in einen Sack packte. "Da hast du dich aber um Kopf und Kragen geredet", lachte er laut. Ein Grummeln und unverständliches Fluchen drang dabei aus seinem Sack. "Wie siehts eigentlich aus, Serges, spielen wir noch weiter?", fragte darauf der Dicke den Ersten, der dabei wieder ernst wurde. "Nein, Gohir, ich denke Lopus hat genug und zu zweit machts keinen Spaß", winkte er ab, tätschelte dem Untoten namens Gohir auf die Schulter und erhob sich mit seiner Beute, um sich wohl zurückzuziehen.

Doch stattdessen, ging er auf den Knaben zu und sprach ihn wütend an. "Und was glotzt du hier?", fragte er und sah ihm mit schrägem Kopf in die Augenhöhlen. Der Knabe geriet dabei leicht in Verlegenheit. "Ich schau mich bloß um und will keinen Ärger", formulierte er halblaut. Sein Gegenüber aber, wollte sich allem Anschein damit nicht zufrieden geben und stieß ihn zurück. "Soso, will der kleine Junge also keinen Ärger haben", sprach er in einem gespielt süßlichen Ton. Der Junge sah dabei, wie der Dicke hinten herumgluckste. "Ich sag dir das jetzt einmal, ich kann dich nicht riechen, du stinkst nach Walter, diesem verfluchten, arroganten Schleimer und wenn ich Walter rieche, dann kann ich leicht Mal aggressiv werden", fauchte er den Jüngling an, dessen Angst zusehends stieg. Der Untote Gohir hatte indes aufgehört herumzuglucksen und sah nun so zu ihnen herüber. Er sah sich um, auch hinter ihm hatten einige von ihrer Tätigkeit aufgesehen. "Willst du mich jetzt schlagen?", zitterte der Knabe heraus. "Nein, diesmal hab ich das nicht vor, ich rate dir aber, dich von mir fern zu halten", sprach Serges wieder laut und stieß den Jüngling zur Seite, bevor er in irgendeinen Winkel der Höhle verschwand. Der Jüngling blieb noch einen Moment steif stehen, wo er war. So aufgeregt, wie zu den Zeiten, in denen er noch in der Stadt mit seinen Holztieren gespielt hatte und sie der damalige, angesehene Gruppenfüher, ihm weggenommen hatte. Es war fast kindisch, im Angesicht der viel größeren Gefahren die auf ihn lauerten wieder daran zu denken, doch der Knabe konnte sich dieser Gedanken nicht erwehren. Er gehörte nicht dazu, auch wenn er nicht einmal dazugehören wollte und auf eine besondere Weise war es erniedrigend. Er sah sich wieder um. Die meisten hatten sich wieder ihren eigenen Geschäften zugewandt, nur ein einziges Skelett kam auf ihn zu. "Nimms nicht so tragisch, du hast einfach Pech gehabt, den Geruch von einem Idioten zu tragen", begrüßte er ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Du riechst aber auch wirklich fast haargenau, wie Walter, das muss ich schon sagen", bemerkte er kurz darauf. "Na, wenn du das sagst, wird es wohl so sein", sprach der Jüngling darauf etwas verwirrt. Er hatte sich offensichtlich nicht den besten Geruch ausgewählt.

Oblomow
15.08.2010, 22:24
"Mein Name ist im Übrigen Kahonar, wenn dich das interessieren sollte", stellte er sich vor und der Knabe realisierte nun erst richtig, dass er mit einer Person sprach. Er schaute sein Gegenüber einen Moment an und realisierte dabei die zwei noch befleischten Hände mit Handschuhen darüber, doch ließ daraufhin von einer weiteren Musterung ab. "Ich bin Markus", machte auch er sich bekannt und verwendete dabei intuitiv seinen echten Namen. Da er aber damit rechnete, dass niemand ihn kennen würde, machte er sich darüber auch keine Gedanken. "Markus also, na dann mal Willkommen hier in unserer Höhle. Hättest du vielleicht Lust auf ein kleines Kämpfchen mit dem Degen?", bot Kahonar Markus an. "Bist du denn gut?", fragte dieser etwas zurückhaltend. "Nicht so gut, dass mich niemand schlagen könnte", gab sein Gesprächspartner darauf verschmitzt zurück und Markus willigte darauf nach etwas Überlegen ein, wenn auch mit der Überzeugung, dass er wohl verlieren würde. Ein Freund konnte aber schließlich nie schaden, erst Recht nicht, wenn er Hilfe benötigen würde, um das zu tun, was nötig werden würde, um die Invasion zu stoppen. Zusammen stapften sie hintereinander an den anderen Untoten vorbei, die sie kaum eines Blickes würdigten, bis sie an einem durch einige Latten abgetrennten Bereich angekommen waren. Neben dem Eingang, der ins Innere der sporadischen Arena führte waren einige Waffen angelehnt, darunter auch zwei Degen, welche im Gegensatz du dem restlichen Kriegsgerät auffallend neu wirkten. "Die haben wir neulich einfach so im Wald gefunden", erklärte Kahonar Markus, als dieser eine Weile reglos herumgestanden war. Halb abwesend nahm er darauf einen der Degen in seine knochige Hand und musterte sie etwas. Ein dickes F war in den Griff eingraviert, doch Markus konnte sich keinen Reim darauf machen. "Kommst du jetzt?", rief ihn indes schon Kahonar ungeduldig aus dem Ring zu und Markus gab endgültig auf, weiter über das Zeichen nachzudenken. Es konnte ihn ohnehin nur peripher tangieren. Er drückte seine Hand fester um den Grff und schritt in die kleine Arena, in welcher Kahonar erhobener Waffe wartete. "Dann lass mal sehen, was du so drauf hast", stachelte er Markus an und machte dabei einen Schlag in dessen Richtung, welchem Markus jedoch problemlos auswich. Markus schlug seinerseits in die Richtung seines Gegners, der jedoch mit der Spitze seines Degens parierte. "Dann legen wir mal einen Gang zu", verkündete daraufhin Kahonar und machte einige schnelle Schritte mit einem breiten Ausfallschritt zum Schluss. Markus' Augen konnten dem schnellen Untoten dabei kaum folgen und nur durch Glück konnte er einem Treffer noch entgehen. Er sah Hahonar in die Augenhöhlen, welche etwas verunsichert wirkten und schnell nutzte er seine Chance. Er schlug mit seinem Degen die hinter ihm befindliche Fremde Spitze weg und stellte seinen Gegner darauf mit einer schnellen Drehung. "Sieht so aus, als ob ich gewonnen hätte", grinste Markus und Kahonar ließ zur Bestätigung seinen Degen auf den Boden fallen. "Alle Achtung. Das haben die vierzig Leute vor dir nicht hinbekommen", lobte er Markus anerkennend, während sie bereits wieder aus dem Kreis herausschritten. Natürlich hatte Kahonar sein Können untertrieben, um Markus in den Ring zu locken, umso glücklicher war nun der Triumph. "Hast du davor schon einmal irgendwie trainiert oder warst du Milizionär vor deinem Tod?", fuhr er fort und hätte Markus mehr als den blanken Knochen gehabt, wäre er wahrscheinlich direkt rot geworden. Stattdessen dachte er mit einem inneren Schmunzeln an den Kampf gegen Walter. "Ein bisschen hab ich was dafür getan, ja", bestätigte er Kahonars Überlegungen "aber ich hatte ja gewissermaßen auch nur Glück." "Sicherlich, aber zum Glück gehört immer noch etwas Können", wand Kahonar darauf ein und brachte den Knaben zum nachdenklichen Schweigen.

Zusammen setzten sie sich kurz darauf einen Platz in der Nähe eines kleineren Lagerfeuers. Markus genoss dabei die Wärme, welche seine Rippen aufheizte. Er war zwar verzaubert, doch die Gefühle hatten ihn nicht verlassen. Langsam döste er etwas weg, bevor er mit einem Mal von Kahonar wieder aufgeweckt wurde. "Was ist eigentlich draußen so los?", erkundigte er sich und schob seinen Skelettkopf weit herüber, womit er Markus leicht in Verlegenheit brachte. "Nun, die Bäume wachsen, ein paar Jäger streifen umher und ein paar Orkpatrouillen machen das gleiche", schilderte er stichpunkthaft das Szenario, welches er am eigenen Körper erlebt hatte. "Hm, Orkpatrouillen also, die Gerüchte stimmen also... . Aber gut, das soll nicht unsere Sorge sein. Hierher werden sie ohnehin nie kommen und nach draußen gehen auch nur die Krieger, welche zur Sicherung unbedingt gebraucht werden", beruhigte Kahonar Markus und setzte sich wieder zurück auf seine Beckenknochen. Markus hatte sich zuvor ein müdes Hüsteln nicht verkneifen können. Es war unglaublich, dass er nicht erkannt wurde, der Feind mitten im Hauptquartier. Er lehnte sich, gestützt auf seine Arme etwas zurück, bis sein von der Magie verschleierter Magen, sich bemerkbar machte und eifrig Signale an sein Gehirn sendete. "Ähm, gibt es hier eigentlich etwas zu essen?", fragt er zaghaft sein Gegenüber, das ihn mit einem Male seltsam musterte. "Essen? Natürlich nicht, wer will denn hier schon etwas zu sich nehmen, würde ja doch bloß wieder unten rausfallen, jedenfalls bei den Meisten hier. Warum fragst du denn überhaupt?", erkundigte sich Kahonar und der Jüngling wurde sich langsam seines Dilemmas bewusst. Selbst wenn er an Nahrung kommen sollte, musste er sich erst zurückverwandeln, um sie sich einzuverleiben. "Ach nichts...", winkte Markus schnell ab. Kahonar legte dabei seinen Schädel etwas quer und provozierte damit, dass Markus sich ängstlich erhob. "Gibt es hier vielleicht wenigstens Räume oder etwas in der Art, wo man sich zurückziehen kann?", fragte er nun hektisch. "Ist alles klar bei dir?", hakte Kahonar jedoch zuerst nach, bevor er nach Markus' Bestätigung fortfuhr. "Da hinten", beschrieb er, und erhob seinen Arm "Da sind ein paar Kammern mit Särgen, aber lass dir bloß nicht einfallen, die steinernen zu nehmen. Die Magier und Schattenkrieger schlafen in denen und Walter, aber den solltest du auch nicht wütend machen, wenn er zurückkommt", endete er und Markus verabschiedete sich, bevor er durch die große Höhle zu seinem neuen kleinen Quartier marschierte.

Als er durch das Erdloch, sich in den hinteren Teil begab, wurde er von einem lauten Platschgeräusch begrüßt. Überrascht sah Markus nach unten. Sein Skelettfuß stand in einer braunen Pfütze, in welcher sich der durch ihn aufgewirbelte Dreck nun mit etwas saubererem Wasser vermischte. "Die kümmern sich wohl nicht so um ihre Wohnung", sprach Markus zu sich selbst, bevor er weiterging und seinen Blick etwas umherschweifen ließ. Einige weitere Eingänge reihten sich den schmalen Gang entlang, der zu weiten Teilen unter dem Wasser stand, das von Stalaktiten stetig heruntertropfte. Er stapfte etwas weiter voraun und wagte einige Blicke zu den Kammern. Steinsarg an Steinsarg reihte sich an ihnen und Markus hielt es für ratsam, sich wie empfohlen von diesen fern zu halten, bis er ein Exemplar mit der Aufschrift "Walter" aus der Masse ausmachen konnte und in den Raum schritt. Unter Stöhnen zog er den Deckel zur Seite. Wie erwartet war der Innenraum leer. Vorsichtig stieg er hinein und zog den Deckel fast zu, um noch an Luft zu kommen. Sein Magen meldete sich dabei wieder und was noch viel schlimmer war, auch der Durst kam langsam aber sicher über ihn. Er musste dem Problem schnell Herr werden, überlegte er sich, dann schlief er ein.

Oblomow
04.10.2010, 21:20
Als Markus schließlich wieder aufwachte, hatte sich nicht das Geringste geändert. Das Wasser tropfte noch immer, die Fackeln flackerten, wie sie es sollten und der Lärm aus der großen Wohnhöhle hatte exakt die gleiche Lautstärke wie tags zuvor. Beziehungsweise konnte Markus nicht einschätzen, ob er wirklich in der Nacht geschlafen hatte. Die Zeit war relativ geworden in der Höhle. Es war egal, ob es Nacht oder Tag war und man verspürte auch kein Verlangen nach der Zeit zu fragen, da es niemanden interessierte. Er hievte sich aus dem Sarg heraus und verspürte starke Bauchschmerzen, gepaart mit dem Gefühl einer vertrocknenden Kehle. Alleine dieser Umstand versicherte ihm, dass überhaupt Zeit vergangen war. Zeit, die er ungenutzt verstreichen hatte lassen. Ohne an irgendetwas zu denken lief er heraus in den Gang, der noch genau so leer war, wie zu dem Zeitpunkt, an dem er vor seinem Schlaf hindurchgewandelt war. Wasser tropfte weiter hinab von den Stalaktiten. Und Markus spürte den Durst wieder, das unbändige Verlangen seines Körpers hinter der Fassade des Untoten endlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Vorsichtig drehte er seinen Kopf nach hinten. Niemand war da, der ihn hätte sehen können. Was konnte also dabei sein, etwas das klare Wasser abzulutschen. Er reckte seinen kahlen Schädel nach oben, als plötzlich ein lautes Platschen der Pfütze am Eingang das Eintreten eines anderen Untoten verkündete. Ertappt schreckte Markus zurück. Der Untote war ein kahles Skelett, welches sich jedoch allem Anschein nicht weiter vorhatte sich um ihn zu kümmern und sich stattdessen an ihm vorbeidrängte, um einige Seiteneingänge hinter ihm in einen von diesen einzubiegen. Der Durst war Markus jedoch vorerst vergangen, zu groß war die Gefahr an jenem Ort. Ohne zu zögern trat er wieder heraus in die große Wohnhöhle, in der Kahonar noch am selben Ort, wie vor seiner Pause saß und ihm zuwinkte. Markus grummelte etwas. Es war ihm nicht Recht, dass ihn Kahonar entdeckt hatte, er brauchte einen Platz für sich, einen Platz, an dem er sich irgendwie zurückverwandeln oder zumindest trinken konnte. Doch sollte er jetzt verschwinden war es zu wahrscheinlich, dass ihm zumindest Kahonar folgen würde. Leicht missmutig schritt er hinüber zu seinem Feuer und ließ sich neben ihm nieder. "Du warst ganz schön lange weg", begrüßte ihn Kahonar. "Jaja, ein bisschen toter Mann spielen hat ja noch niemandem geschadet", gab Markus behelfsmäßig zurück, ein halb unterdrückter Lacher folgte als Antwort Kahonars. "Naja, nun, jedenfalls, ich wollte dir eigentlich nur noch sagen, dass ich gerade vorhin dazu eingeteilt wurde, die Steinsärge zu reinigen, wenn du willst könntest du mir ja helfen", fuhr er daraufhin fort. Markus überlegte für einen kurzen Moment, bis er schließlich einwilligte. Er konnte sicher irgendwann doch etwas trinken und wenn es nur das Putzwasser aus irgendeinem Lumpen war, vielleicht konnte er sogar Kahonar nebenbei einige Fragen stellen, was die Details des großen Plans betraf. "Ich hole noch schnell die Ausrüstung vom Oberverwalter, geh du ruhig schon mal vor", schickte ihn Kahonar los und zog von dannen. Markus schlurfte gemächlich zurück, woher er gekommen war, während sein Magen und seine Kehle weiter Hilfesignale an seinen Schädel sendeten.

Etwa eine gefühlte halbe Stunde erschien schließlich Kahonar mit zwei alten Lumpen und zwei gefüllten Wassereimern mit irgendeiner Art undefinierbarer Seifenlösung darin. "Dann machen wir uns mal an die Arbeit, ich mach links du rechts, hier hast du deinen Eimer", gab Kahonar seine Anweisungen an Markus, welcher zögerlich seinen Eimer von Kahonar samt Lumpen entgegennahm. Beide drehten sich darauf voneinander weg und betraten ihre erste Kammer. Markus tauchte den Lumpen in den Eimer und begann den ersten Sarg, welcher aus geschliffenem Granit bestand mit dem Stoffetzen zu bearbeiten. Eine dicke Dreckschicht zeichnete sich dabei auf seinem Putzutensil nach dem ersten Absetzen ab. Es war offenbar längst überfällig gewesen, die Särge zu reinigen, selbst für Untote. "Das wird ein ganz schöner Batzen Arbeit, so wie ich das sehe", teilte Markus laut seine Gedanken mit Kahonar, der jedoch schwieg. Ohne noch weiter nachzuhaken fuhr Markus wieder mit der Arbeit fort, blieb aber in Gedanken bei Kahonar. Hatte er seinen Humor verloren oder hatte er zu großen Respekt vor seinen Vorgesetzten, um sich irgendwelchen Spaß während seiner Arbeit erlauben zu können? Er tunkte den Lumpen in das Wasser und trat einen Schritt nach rechts. Stunde um Stunde verging, und die Anstrengungen holten Markus mehr und mehr ein. Er hatte kaum mehr als einen Sarg vollendet bekommen. "Wär ich nicht verwandelt wären meine Hände wohl schon verquollene Rosinen", murmelte er leise zu sich selbst, während er sich ein weiteres Mal keuchend über den Deckel des zweiten Sarges beugte um der ebenen Fläche ihren alten Glanz wiederzugeben. Kahonar hatte in all dieser Zeit nicht eine einzige Äußerung des Unmuts von sich gegeben und mit einem Mal wurde Markus auch klar, warum, er konnte nichts fühlen. Als ob dies ein Stichwort gewesen wäre machte sich sein hinter dem Verwandlungszauber versteckte Magen wieder Probleme und er hatte Durst, unglaublichen Durst. Markus sah in seinen Eimer, in dem eine braune Brühe hin und herschwappte. Untrinkbar, aber im Gang gab es die Pfütze. Wie von Beliar gestochen rannte er aus seiner Kammer und ließ sich vor der Pfütze nieder, um seinen Kopf in ihr zu versenken. Hinter ihm hörte er, wie Kahonar zu ihm kam, doch es war ihm egal, er wollte, ja musste trinken, doch wie sehr er es versuchte er konnte nicht. Wasser umspülte seinen Kiefer, doch es gelangte nicht in seinen Körper. "Hast du ein Problem?", erklang die leicht besorgt klingende Frage Kahonars inzwischen verschwommen, wie das Wasser vor Markus' leeren Augenhöhlen. Nichts war ok, er war am sterben, dies wurde ihm bewusster denn je, als es plötzlich schwarz um ihn wurde.

Oblomow
25.02.2011, 21:47
Kälte, unglaubliche Källte, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte ließ ihn erzittern. Mit leerem Blick sah er durch die grauen Eisenstäbe seines Gefängnisses, in welches sie ihn nach seiner Rückverwandlung gesteckt hatten. Er war ein geächteter Spion, eine Gefahr für den Plan, doch schlimmer für ihn war, dass er selbst nun einer von ihnen geworden war, ohne dass er etwas dagegen tun hätte können. Kein Walter, kein Kahonar, keiner der gewieften Magier hatte ihn gerichtet, seine ihm zugestandene Zeit bis zur Beendigung seines Auftrages war einfach abgelaufen gewesen. Er sah an sich hinunter. Sein alter Körper war wiedergekehrt, blass, wie es sich für einen Toten gehörte. Er schlug mit seiner rechten Faust auf seinen rechten Oberschenkel, er fühlte nichts, so wie bei all den vorangegangenen Versuchen.