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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Epos] Herlun Epos



Hagelnacht
11.05.2005, 22:50
Herlun, jung an Jahren,
ein Knab der ganzen Stadt
musste bringen Waren
damit die Stadt wird satt.

Herlun ging nach Nord
Nahm mit den Speere hier
und traf auf seiner Reis
ein ungewöhnlich Sort,
hatte wohl den Preis.
Alsbald stürmt er’s Tier.

Geschickt nahm er den Speer,
rammt’s in des Tiers Genick,
doch das Tier ist schick
und leistet doch Gegenwehr.

Vom Huf des Tiers verletzt
bohrt Herlun weiter die Waffe
in des schönen Tieres Hals
und spricht: „Gott erhalts,
meine Seel, mein Leben
aufdass mit meinem Weben
ich’s Tier noch schaffe.“
Tier zum Angriff angesetzt.

Da fahren Donnerblitze, zuckend,
triffts das Tiere, gluckend.
Das Tiere zitternd wankt,
im Lichtblitz loderts auf,
Flamme fasst Speeres Knauf,
Tier brennend schreiet laut,
Herlun gen Himmel schaut
und ihm, dem Herren, dankt.

Herluns Speere brennt,
doch nach ’ner Zeit, behänd,
Herlun das Tier ausgenommen
und trägt es schnell nach Haus.
Herlun hat den Kampf gewonnen
und die Stadt hat wieder Schmaus.

Der Statthalter, entzückt von Herluns Tat,
ihn daraufhin kniend anbat,
ihm zu suchen ein Amulett.
Er sagte betreffs an diesen,
dass er es dort verloren hätt,
auf einer von vielen Wiesen,
die sich um die Stadt erstrecken.
Er könnte es auch verloren haben
bei den alten, schönen Hecken
oder im Osten bei den Schwaben.

„Vielleicht auch beim Böhmisch Dorf.
Oder dort hinten im Torf.“
So beendete er seine Rede.
Herlun ging los zu suchen
und er suchte wirklich jede
Hecke ab nach dem Medallion.
Er suchte, international gesagt,
not fast but very, very long.
Da hat er sich hiernach gefragt,
ob es auch gäbe lecker Kuchen.

Kuchen fand Herlun keinen,
da musste er vor Trauer weinen.
Die Träne viel herab ins Gras,
und benetzte ein schön Objekt,
welches wie grad abgeleckt
Sonnenstrahlen reflektierte
wie es eben da passierte.
Herlun ward geblendet,
doch dies Schicksal wendet,
denn es war aus Glas,
was reflektierte. jede Wett:
Es war das Amulett.

Die Wette ich gewonnen habe.
Er zog mit dem Amulett von dannen,
unter schönen, großen Tannen.
Doch da gesellte sich ein Rabe,
an unsern schönen Knaben,
der Rabe wollt es haben.

Er nahm es in die Lüfte,
er mocht des Schmuckstücks Düfte.
Herlun warf einen Stein
und traf des Rabens Bein.
Der Rabe stürzte runter,
Herlun zu ihm, munter.

Herlun tat der Rabe Leid
drum nahm er ihn zur Stadt,
wo er ’en eignen Käfig hat.
Herlun gab ’s Amulett dem Stadthalter,
der hieß des Vornamens Walter,
und war selbig er bereit,
sich um den Rab zu kümmern,
an des armen Herluns statt
doch schlug ’n Käfig in Trümmern,
er hatte ’s Menschenleben satt.

Der Vogel flog, er flog dahin,
ward nie, nie mehr gesehn.
Was hatte es dann für einen Sinn,
mit dem Vogel nach Haus zu gehen?
Diese Frage stellte sich Herlun,
doch musste er sich erst ausruhn.

Nachdem er aufgewacht,
kam ein Büttel zu ihm hin,
der Büttel hatte großes Kinn.
„Gebt Acht, gebt Acht!“
Rief der wie verstört,
ja geradezu ungehört
war sein Sachverhalt,
doch erklärte die Sachlag
des Büttels Anstalt:
Der Statthalter war tot,
sein letzter Herzschlag
schlug beim Essen von Brot.

Herlun flüsterte leis:
„War Gift in der Speis?“
Doch der Büttel gab ihm den Rest,
sprach: „Das Fleisch, du ihm gebracht,
verzehrt hat er sie diese Nacht.“
dann nahm er Herlun einfach fest.

Herlun weinte teure Tränen,
hat doch Absicht nicht gehabt,
da hat, darf man erwähnen?
Der Büttel ihn nur so geschnappt.
Geht das hier Rechtens zu?
Die Frage ließ ihm keine Ruh.

Hungrig begann sein Bauch zu blähen,
ihm wär nach einer Honigwabe,
die hätt er gerne jetzt gegessen.
Doch da vernimmt er leises Krähen;
schau an, es war der lieber Rabe!
das Helfen war grad angemessen.

Der Rabe gab ihm Speis und Trank
und legt ne Feille auf den Schrank.
Herlun überlegte nit lang
und schnitt die Gitterstäbe durch.
Doch Herlun wird sehr schnell sehr bang,
vor ihm lag ein dicker, fetter Lurch.

Herlun ließ den Raben fliegen,
und fragte dann den Lurche nett,
sprach: „Einer fehlt noch vom Quartett“
Der erwähnt eine von den Ziegen.

Die Ziege meckert Herlun an,
ob der sie nicht begleiten kann,
des Stadthalters Mörder zu finden
und ihn ins Gefängnis binden.

Herlun, der Reime Sinn nicht verstehend,
sich aber dennoch gut vorsehend,
sagt eifrig trotzend einfach ja
und schreit sehr, sehr laut Hurra,
frei wird er sein, überall herum
und niemand ihn halten für dumm
wenn er findet den Mörder schnell,
wenn er macht die Taten hell.

Er machte sich auf,
das Geheimnis aufzudecken,
lässt die drei stehn zuhauf,
Lurch, Ziege und Raben,
die Büttel nicht wecken
sehr schnell aufzutraben,
wer Mörder war und ist,
wer ersannt die Teufelslist.

Als Herlun watschelte das Stadttor entlang,
da wurde ihm vorm Stadttor bang,
denn über das natürliche Geschlecht
der oder das Tor, was war echt?
Das Tor ein Tor der ganzen Stadt,
ein Tor der sprechen kann
und sein kann übermaßen satt,
sobald er gegessen hat,
oder mit Schließmechanismus,
das Herlun nicht erschrecken muss.
Doch konnt er durch das Stadttor gehen,
das löste dann das schwer Problem.
Denn wie zu Bemerken ist:
die Funktion „Durchgehen“,
wie nicht zu versehen,
man beim Menschen misst.

Außerhalb des Tores dann,
welchs sächlicher Natur,
Herlun wieder frei sein kann,
aber allein auf Feld und Flur.

Er nun überleget sich
ob er wirkli-wirklilich
den Mord aufklären will
Er könnte doch draußen
allein für sich und still
zu Abend, zu Mittag
zu Frühstück schmausen
und haben einen schönen Tag.

So streift er durch die Wälder,
durchwartet manche Flüsse,
überquert so manche Felder,
hört des Jägers Schüsse
aus Wald und Flur erschallen,
die Flor und Fauna wallen.

Auch sieht er Weinreben,
von einem großen Wuchs,
sich über eine Mauer weben,
und große Früchte trugs.
Er aß von jenen Früchten,
ein herrlicher Genuss.
Er wollt, er könnt sie züchten
an einem schönen Fluss.
Doch blieb das ihm verwehrt,
die Trauben fraß ein Pferd.

Das Pferd ein Wildpferd,
ein ach zu selten Blick,
wie es den Weinstock leert.
Das fand der Herlun schick.
Doch grad als er ’s erkannt
ist ’s über ’n Berg gerannt.

[wird fortgesetzt]