Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufgaben eines Siegelwächters
Callindor
21.02.2009, 23:01
Entscheidungen und Konsequenzen
Die Jahre des Friedens sind lange vorbei,
und Finsternis ist über mein Eiland herein gebrochen.
Sie brachte grausame Kriege mit sich ...
Der Thronerbe selbst hat sich gegen mich erhoben
und mit seinen rebellischen Truppen
die königliche Garde zurückgedrängt.
Nun liegt alle Hoffnung in meinem treuen General,
wenn er es nicht schafft,
ihn zur Vernunft zu bringen,
wird die Insel völlig im Chaos versinken ...
Möge er vollbringen,
was mir verwehrt blieb.
Möge er fügen,
was als zerstört galt.
Möge er das Licht sein und uns führen,
in dieser unserer dunkelsten Stunde.
Möge er meinen Sohn richten,
da ich es nicht länger vollbringe,
denn das Licht meiner Kerze wird schwächer,
es verfinstert sich alles ...
Und all dies für einen Kristall,
der so unscheinbar funkelt,
so gebrechlich erscheint,
und doch tödlich über alle Maßen ist ...
Niemand ist mehr da,
um uns zu retten,
vor einem Schicksal,
schrecklicher als der Tod,
dass wir uns selbst aufgebürdet haben
[Auszug aus einem Schriftwechsel
von Darek van Dun - König von Therenia -
kurz vor seinem Tod]
Callindor
21.02.2009, 23:12
Francoise tat, worum Callindor sie gebeten hatte und nun war er allein. Allein mit seiner Teleportrune. Er, die Rune und noch einige andere Damen und Herren, die der Magier gar nicht hier haben wollte, doch sie hatten sich entschieden, waren fasziniert von dem Zauber und dem ganzen Brimborium drum herum.
Letztlich war es ihm egal, ob er allein teleportierte oder sich jemand dazu bereit erklärte, ihm zu folgen, nun waren sie alle gefangen in seinem Gemach, die Gardler sowieso, da sie sich auf die Anwendung von Magie und einen Teleport nicht verstanden, einzig die talentierteren Kirchler konnten sich noch aus freien Stücken aus dem Raum fortbewegen.
„Ich habe die Tür und die Fenster mit meiner Magie versiegelt, niemand kommt hier rein oder raus. Ich hatte euch darum gebeten, vorhin, doch niemand hielt es für nötig, darauf zu reagieren. Nun seid ihr hier gefangen und werdet mit folgen, ob ihr es wollt oder nicht …“
Callindor ließ die Worte wirken, einige wenige regten sich darüber auf, Hiroga zu vorderst rüttelte am Knauf der Türe und bekam sie, wie vorhergesagt, nicht auf, wurde zornig und wollte schon den Magier angreifen, als Nero und Fenier ihn davon zurück hielten.
„Ich denke, Callindor kann jede Hilfe bei seiner Aufgabe gebrauchen die er kriegen kann, und selbst, wenn es sich dabei um Ordensfremde Gardisten handelt …“, meinte Nero nur wahrheitsgetreu und Callindor war dankbar dafür. Für wahr, ihm war jede Hilfe willkommen, auch wenn er es niemals freiwillig zugab, er brauchte Nero, Fenier und wie sie alle hießen, mehr denn je.
So geschah es, dass Callindor sich in die Mitte des Raums begab und sich die Traube von Menschen, namentlich Nero, Fjola, Fenier, Dragan, Hiroga, Daryn, Nils und Corax, darum versammlete.
„Wenn ihr bereit seid, dann legt einen Teil eurer Hand auf den Runenstein, einen Finger am Besten, sodass alle, die wirklich mitkommen wollen und nicht lieber die nächsten Wochen und Monate hier eingesperrt sein möchten, auch mitkommen können.“
Zögerlich wanderten die ersten Finger zu dem noch immer warmen Stein, Nero zu aller erst, dann aus Solidarität und Liebe seine Flamme Fjola und auch Fenier stand ihm bei. Dragan zweifelte noch einen Moment, ehe auch er seine Patsche teilweise auf das Zauberwerk zur ruhe brachte. Daryn sträubte sich erst dagegen, faselte irgendwas von Recht und Freiheit, doch ein Wort von Nero und der junge Bursche blieb still und fügte sich seinem Schicksal. Offenbar war inzwischen aus den beiden ein Mentor – Schüler – Gespann geworden. Für Hiroga und Nils gestaltete sich die Sache sehr viel einfacher, wollten sie nicht in naher Zukunft hier versauern, sodass letztlich nur noch Corax übrig blieb, der nur bedeutete, dass es ihn interessiere, wohin diese Rune ihn wohl führen möge und er gespannt sei, ob die Magie des Blattes nicht doch noch giftige Blüten trieb …
Callindor und auch der Rest der Gruppe verstand nicht genau, was der Sildener damit meinte, doch dem Magier war es letztlich einerlei.
„Ich werde nun meine Magie in die Rune fließen lassen und jeder, der sich auf Magie versteht, möge es mir gleich tun. Keine Angst, diese Rune ist nicht an irgendwelche Konfessionen gebunden, sodass eure Magie dadurch keinen Schaden nimmt.“
Diese Worte waren vor allem an Fenier gerichtet, der nur kurz nickte und dann schlossen sie reih um die Augen , fixierten ihre Magie und ließen sie fließen, in jeden Winkel, jede Pore und Callindor konnte spüren, wie die Rune danach lechzte, mit dieser Magie in Berührung zu kommen. Anfänglich sogar einen Schmerz spürend, intensivierte Callindoir seine Bemühungen, der Stein in seiner Hand begann zu leuchten und überstrahlte bald das gesamte Blickfeld des Magiers, er konnte Daryn, der ihm gegenüber stand, nicht länger erkennen.
„Nicht loslassen! Nur nicht loslassen oder wir werden sterben!“, flehte der Magier nur eindringlich, als er merkte, wie die beiden Gardisten es mit der Angst zu tun bekamen.
Und dann passierte es, aus der Rune formte sich eine Art Blase, welche sie bald einschloss und mit einem Fingerschnippen schien sich die Blase magisch fortzubewegen, unbemerkt und völlig frei von irgendwelchen Zwängen.
Mit einem großen Knall explodierte sie wie eine Seifenkonstruktion, hinterließ acht verängstigte Menschen, die sich nun dort wieder fanden, wo Callindor hin wollte – in einem großen Abenteuer …
Dumpf schlug Grendal auf weichem Boden auf, es dauerte einige Zeit und der ehemalige Magier alle seine Sinne beisammen hatte und langsam seine Umgebung wahrnahm.
Verstört begann er sein Umfeld zu sondieren, Bäume, viele Bäume war das erste was ihm auffiel. Der Boden auf dem er lag war feucht und von Pflanzen überwachsen. Der Meisterschütze tastete durch das Gestrüpp bis er einen Stein zu fassen bekam, erst jetzt traute er sich, mehr zu tun als sich nur umzuschauen.
Ohne einen festen Halt hatte er Angst einfach im Boden zu versinken.
Vorsichtig erhob der Zauberkundige sich und beschwor ein kleines Licht um die Umgebung zu erhellen.
Er schien in einem Dschungel gelandet zu sein, das Gestrüpp war dichter als alles was er bisher gesehen hatte und Menschen schienen hier seit längerem nicht gewesen zu sein.
Sein Körper ächzte und irgendwie schien er schon länge hier zu sein als er sich erinnern konnte.
Langsam setzte sich der ehemalige Magier wieder und lehnte sich mit dem Rücken an einen Baum, er ließ das magische Licht verlöschen und schloss die Augen.
Sofort sprang ihm der Grund für seine Lage ins geistige Auge, die Verbindung war immer noch deutlich zu erkennen und der Meisterschütze konnte sie noch immer nicht auflösen.
Callindor hatte etwas von einem Teleport gesagt, wahrscheinlich befand er sich ganz in der Nähe.
Der Schwarzhaarige beschloss sich baldmöglichst aufzumachen um den Magier zu finden.
Aber zuerst würde er schlafen, die ungeplante Reise hatte ihn viel Kraft gekostet. Da er nicht wusste was Flora und Fauna für ihn im Petto hatte, wob er einige empfindlich magische Schnüre in die Umgebung ein, die ihn wecken würden wenn ein Tier oder etwas ähnliches passieren und sich ihm nähern würde.
Überzeugt nicht das maximale für seine Sicherheit getan zu haben, aber zu erschöpft mehr zu tun, schlief Grendal ein.
Corax Erindar
22.02.2009, 00:19
Corax spürte den Verstand der anderem die an dem Ritual mitwirkten und bei den Magiern der Gruppe auch die magische Kraft die sie in den Stein pumpten. Er selbst hielt sich zurück, es gab keinen Grund zu offenbaren das er der Magie fähig war, das gäbe nur unangenehme Fragen. Statdessen konzentrierte er sich auf den Rest der Bosheit Morealas die nun im Runenstein steckte. Selbst wenn der Geisterdruide nun gereinigt war, so war dieser Ausläufer hier immernoch aktiv, schwach, doch selbstständig und aktiv. Da er leider in die Grundfesten des Zaubers eingewebt war wurde dieser Teil besonders gefährlich. Corax verfluchte innerlich nocheinmal Callindor für seine Voreiligkeit. Die Magier fütterten den Runenstein und damit den Teil den Corax zu unterdrücken suchte mit Energie, bald schon erreichte das Ritual den Höhepunkt. Corax spürte wie der Runenstein die magische Energie freisezte und an seienm Körper riss, was sein unterfangen auch nicht gerade einfacher machte. Mitten zwischen die Ausgangs- und dem Endpunkt des Teleports schien der Schmutz den das verdorbene Blatt auf dem Runenstein hinterlassen auseinander gerissen zu werden und die Kraft die er hatte freizusetzen. Morealas Hass umhüllte sie, die anderen würden es vieleicht nicht so wahrnehmen da sie nicht wussten was es war. Doch er wusste es. Corax versuchte den Hass mit der Gelassenheit zu bekämpfen die die Druiden des Nebelordens genutzt hatten um ihn zu verlangsamen. Doch es half nicht viel, was vorallem daran lag das er selbst immernoch ziemlich wütend war. Die Gruppe materialisierte sich wieder , ein Knall war zu hören und Corax fand sich selbst von den anderen weggeschleudert in nassem Gras wieder.
Nachdenklich besah sich ein altes Weib die Skizzen, Schriften und Konstruktionen, die sich dort auf dem großen Rundtisch wie in einem Stillleben präsentierten und wischte dann nur einmal mit der Hand darüber. Alles, was sie sich erträumt und erhofft hatte, schien in weite Ferne gerückt zu sein und was blieb ihr am Ende des Tages.
Langsam und nicht gerade flüssig schritt die grauhaarige Greisin zu einem der Spiegel und sah dort das Ergebnis ihrer Bemühungen, eine faltige, eingefallene Haut, Augenringe und ein Blick, der wenig Freude verbreitete, denn ihre Stimmung war mies, auf einem neuen Tiefpunkt angelangt und sie konnte nicht länger darauf warten, dass sich ihr ihre Trophäen von allein offenbarten und so musste sie nun handeln.
Das um sie herum die pure Hektik und das Chaos herrschte, registrierte sie gar nicht, viel mehr nahm sie es peinlich genau war, sah jedes Zucken, jede winzige Bewegung, doch dagegen machen konnte sie nichts. Sie selbst hatte schließlich den Befehl gegeben, auf die Suche nach neuen Kristallen zu gehen und dies waren nun die Konsequenzen dieses Entschlusses.
Sie und ihre Mannen trafen auf Widerstand, der heftiger ausfiel, als sie es je für möglich gehalten hatte. War die Schlappe auf Khorinis und der Verrat von Calidor erst der Anfang, so sollte dieses Stadium der Verwüstung noch nicht das Ende darstellen.
"Karissa, helft mir!", kam es da nur mit gebrochener Stimme und der Ursprung dieser Worte war ein schwer verwundeter Kerl, sichtlich angegriffen und blutend aus unzähligen Wunden. Die runzelige Lady schob sich nur herum und trat dann langsam näher an den kauernden Typen heran, der sich schützend die Hände auf zwei Stichwunden presste.
"Wir haben sie unterschätzt. Sie werden durchbrechen. Ihr müsste diese Pforte sofort verschließen. Sonst werden sie uns hier alle abschlachten. Hört ihr denn nicht?!"
So langsam sich die Hexe in ihrem Aussehen auch bewegte, so schnell huschte die Hand der Dame durch die Luft und griff sich die Kelhe des Kerls, der kurz zuvor noch so getönt hatte.
"Wie redest du denn mit mir, Wurm!? Solch eine Unverschäömtheit wird in meinen geheiligten Hallen nicht geduldet. Ich entscheide hier, was getan und gelassen wird und nicht ihr."
Der Blick von Karissa, der eiskalten Wasserlady, war nur zu einem Grinsen geworden, einem diabolischen Lächeln und schon presste sie dem armen Kerl noch mehr die Luft ab.
"Ich schätze, ich muss euch für eure Unverfrorenheit bestrafen ...", resümierte die Adanosdame kurz und ließ ihre Magie spielen, auf das der geschundene Typ nur noch ein schwaches *Bitte nicht* säuseln konnte, ehe sich seine Gesichtszüge versteinerten, sein Blick starr wurde und sich dann die erste Falte bildete, die Augen einfielen, das Haar merklich grauer wurde und am Ende aus dem jungen, agilen Burschen ein tattriger alter Greis wurde. Ihre *Heilungsmagie* hatte wunderbar funktioniert und nun gab es nur noch eins zutun, einen letzten Schritt vor der vorüber gehenden Vollendung. Ihre Magie schloss die beiden ein, und sie sog förmlich das Leben aus dem Mann da vor ihr aus, die Haut, die Gliedmaßen, alles dörrte aus und wurder schmaler undf schmaler, bis letztlich nicht mehr als ein ein Haufen Knochenstaub zurück blieb.
Und eben diese junge Dame ...
Man konnte sie so auf um die Zwanzig schätzen, mit ihrem langen, silbrig gewirktem Haar und ihrem roten Kussmund, der so verführerisch und gleichsam so tödlich war. Von ihrem greisen Gehabe war nun nichts mehr übrig - vorerst.
Zornig, aber dennoch gut gelaunt, schritt Karissa zu dem Spiegel und besah sich ihr Antlitz in dieser alles verschlingenden Schwärze. Ihre Magie war stark, so wie sie es auch wieder war und so kroch schon bald das erste Eis auf ihren Willen hin das Glas des Spiegels hinauf und das Portal war erst einmal versiegelt und niemand würde von dort angreifen können.
"Carston! Holt mir sofort Carston her!", brüllte sie nach einem kindlichen Seufzer in die Runde und es dauerte etwas, doch schließlich schritt dort ein vornehmer Mann durch eines der Spiegel und musterte nur oberlehrerhaft seine sich ihm bietende Umgebung.
"Aber, aber, Karissa, lass dich doch nicht so gehen, meine Liebe. Schätzchen, du musst mehr aus dir heraus gehen, hier verkommt ja alles ...", meinte er nur schnippisch und kassierte dafür schon einen Hauch von Eismagie, der wie ein scharfes Messer durch die Luft schnitt und bald den Kopf des aufmüpfigen Kerls traf, als sich die Gestalt von Carston auf einmal abrupt veränderte, denn aus dem Mittdreißiger war ein kleiner Schuljunge geworden, er ging nicht viel weiter als bis zur grazilen Hüfte der jungen Dame und bald darauf erschien er als unschuldiges Mädchen, das bitterliche Tränen weinte und vielmals um Verzeihung bat.
"Lass die Spielchen, Carston! Sag mir lieber, wie es steht und ob mein Vorhaben glücken wird.", befahl sie in einem eisigen Ton und wie gewünscht, erschien vor ihr wieder der distingierte Mann, mit seinen ersten Ansätzen von Grau in den Haaren.
"Ihr müsst lernen, Geduld zu haben, denn wie ich sehe, hattet ihr gerade erst wieder ein Mahl. Ich hoffe, es hat gemundet und er oder sie hatte es nicht allzu schwer. Aber wer kann eurem Antlitz schon widerstehen ...", sprach Carston nur schleimerisch und kam Karissa dabei stetig näher.
"Doch um eure Frage zu beantworten ...", begann der Verwandlunskünstler erneut, "..., so gebt mir denn eure Hand und ich kann für euch sehen, was ihr nicht vermögt."
Karissa tat, was Crastoon von ihr verlangte, wie schon so oft vorher und schon strich der Seher mit seinen Fingern über die schwachen Linien ihrer rechten Hand.
"Ihr werdet ... scheitern ... der Kristall wird ... nicht helfen ... eure Herrschaft wird ... enden ... Feuer ersetzt Eis ... Rot siegt über Blau ... ein Bauer schlägt den König ... Schach matt ...", stammelte er nur zusammen, ehe er die Verbindung kappte.
Karissa wurde mit jedem Wort, dass Carston sprach, wütender, denn seine Weissagung war jedes Mal diesselbe und langsam verlor sie ihre Geduld. Dennoch hatte sie heute eine wietere Information erhalten.
"Das ist doch nicht möglich? Wie kann das sein? Sucht mir den roten Kristall, auf der Stelle. Ich will ihn endlich wieder haben!", sprach sie nur merklich gelassener werdend und Carston nickte nur schwach, verabschiedete sich und war dann auch schon durch eines der Spiegeltore geschritten.
"Ich werde nicht verlieren, nicht gegen sie ...", sprach sie nur mit einem siegessicheren Lächeln und strich sich durch ihr voluminöses Haar, dass wie durch Zauberhand nicht länger silbrig glänzte, sondern eisig weißlich daher kam, wie eine Art von Puderzucker, der leicht auf den Haaren zum Liegen kam.
Ein Scheitern kam überhaupt nicht in Frage!
Callindor
Gestern war sie mit Nero und Fenier, dem Adeppen, in Callindors Quatier gekommen. Der komische Magier hatte von einer Frau eine Rune bekommen. Alle sollten sie an Fassen, zwei Leute, die Fjola nicht kannte waren dabei aber ziemlich panisch gewesen. Dieser Stein wurde immer wärmer, zum Schluss dachte Fjola ihre Finger würden verbrennen. Und einen Bruchteil einer Sekunde vor dem Teleport hörte sie die Gedanken der anderen Teilnehmer. Doch sie wusste nicht mehr welche zu wem gehörten.
Als der Teleport beendet war, fanden sie sich in einer Dschungellandschaft wieder, zumindest glaubte die junge Frau, so wurde Dschungel nämlich in den Büchern im Kloster beschrieben. Callindor war seltsam erregt. Nun, eigentlich war er immer seltsam, als seie er vom Anderem Ufer. Die Gruppe beschloss erst einmal hier zu warten. Da noch jemand fehlte. Fjola hatte hämerte Kopfschmerzen und legte sich lieber etwas auf den Waldboden. Sie schlief sofort ein.
Langsam ganz langsam öffnete Fjola ihre Augen, sie war durch ein klapperdes Geräusch aufgewacht. Vor ihrer Nase war ein riesieger Schwarzer Fleck in ihrem Blickfeld. Nero schlief genau hinter ihr. Die Kopfschmerzen waren weg. Langsam klärte sich ihr Blickfeld und der schwarze Fleck wurde zu einem riesigen Insekt. Fjola hasste Insekten und fand sie einfach nur eckelhaft. Sie ließ einen spitzen Schrei ertönen und sprang auf. Nero war auch aufgewacht, so wie vermutlich alle anderen auch. "Igitt! BÄÄH!", rief sie und sprang hinter Nero. "Mh? Was ist den Schatz?", fragte er und war wohl noch nicht ganz wach. "Da... da... Dieses Käferding da.", sagte die junge Frau und wies zitternt auf das riesige Insekt. Nero zog dann auch endlich seine Waffe und teilte das Ding in zwei Hälften. Fjola seufzte. "Danke...", meinte sie gab ihrem Schatz ein Küsschen.
"So, da wir alle schon mal wach sind. Was machen wir jetzt?", fragte sie die Gruppe die sich auch langsam dazu bewegte auf zustehen.
Nero zog gerade die Schnüre seines Wehrgehänges fester und schob sein Schwert wieder in die Scheide zurück, der Käfer war nichtmal annähernd groß genug gewesen, und irgendwie tat es dem Magier auch wieder Leid, denn das Insekt hatte nicht ausgesehen, als wolle es Schaden anrichten. Er hatte auf seine Robe verzichtet und wieder seinen mantel an, sein Waffenhemd und die befestigte Lederhose samt den Stiefeln. Das würde ihm gute Dienste leisten und Schutz gewähren, und war gleichsam bequem. Außerdem hatte er sein Schwert und seinen Kampfstab dabei, auf weiteren Ballast hatte er verzichtet, denn er war Jäger und wenn die Gruppe Nahrung bräuchte, dann würde er jagen gehen. Einen kleinen Ballast jedoch hatte er in Kauf genommen, seinen Tabak und Pergament, reichlich, denn wer wusste schon ob man hier in dieser, eher unwirklich erscheinenden, Welt sowas fand. Fjola hatte sich wieder beruhigt und nach einem Kuss hatte sich ihre Panik nun gänzlich gelegt. Viele waren noch immer ein wenig erschöpft und hockten matt auf dem Boden, doch Nero, der auf einen Handschuh verzichtet und den Mantel hochgekrämpelt hatte, streckte sich und seinen Arm, der ihm von Innos geschenkt wurde, und vertrieb die Müdigkeit aus seinen Knochen. Da er selber sehr viel Magie aufgewendet hatte, war er nicht ganz so erschöpft wie die anderen, da der Teleportzauber eher an seiner magischen Energie als an seiner körperlichen genagt hatte.
Schnell rollte er sich eine Zigarette und entzündete diese, denn nun hatte er das nötige Licht und die Sicht sich mal die nähere Umgebung anzusehen. Sie waren in einem Wald gelandet, der ziemlich unberührt aussah, nur die Spuren von Tieren waren auszumachen, an verknickten Gräsern und Farnen, ein Mensch häte diese einfach plattgetrampelt, ein Tier streifte sie nur. Dicht an dicht standen Bäume und Farne und die Sicht betrug an der weitesten Stelle nicht einmal fünfzig Meter, also würden sie sich nach der Sonne richten müssen, die glücklicherweise durch die Baumkronen zu erkennen. Es gab viele verschiedene Vogelstimmen hier und auch die Insekten machten alle möglichen Geräusche. Das Geplapper der Gefährten machte dies nicht besser, doch war dies ein Zeichen dafür, dass nun alle wach und munter genug waren um sich von der Stelle zu bewegen. Der letzte Dunst seiner Zigarette verpuffte im Wind, als er sich wieder zu ihnen gesellte und man wohl bald über die Vorgehensweise diskutieren würde, Hiroga schien nicht gerade froh über das Ergebniss der letzten Nacht, man sah es an der Ader, die vor Wut an seiner Stirn pochte.
Callindor
22.02.2009, 10:55
War die Herstellung der Rune und der Teleport an sich sehr interessant und aufschlussreich, so schien der Kollaps danach merklich schmerzhafter zu sein. Vielleicht erging es Callindor am schlechtesten von allen, da er den direkten Kontakt zur Rune am längsten inne hatte, doch auch die anderen, allem voran die Magiefremden, Hiroga und Nils, mussten wohl mit sich ringen, sich nicht gleich zu übergeben. Zumindest der Schmied der Garde war wenig erbaut über diese Situation und tönte auch noch kurz vor dem Einschlafen davon, jemanden einen Kopf kürzer zu machen, wenn diese Sache vorbei sei.
So verging die Nacht ereignisarm, jeder schlief mehr oder weniger fest, niemand hatte mehr die Kraft, Wache zu halten und wie es schien, war diese hier auch nicht nötig. Denn außer ein paar Insekten, die am Morgen über die eine oder andere Haut krabbelten, hatten die Grupenmitglieder nichts gesehen.
Nichts, außer Wald und Vegetation, dichter wohl gemerkt und es war hier auch nicht wirklich Winter, sicher, etwas milde und nicht so heiß wie in Varant, doch von Kälte oder Schneefall konnte man hier nicht sprechen, dafür war es zu sonnig und heiter.
Noch immer ein wenig gerädert von der letzten Nacht, war der Magier einer der ersten, der sich rührte, wenngleich die meisten anderen auch nicht gerade fest wie ein Stein schliefen. Eine sanfte Brise sorgte schlussendlich dafür, dass Callindor vollends erwachte und sich in dem Wasser des nahen Meeres die Müdigkeit aus den Gliedern wusch. Nachdem er der Vorreiter war, folgten noch andere, die es ihm gleich taten, der eine freizügiger als der andere, schließlich gab es in der Gruppe Konstellationen, die sich noch nicht kannten. Corax zum Beispiel schien nur mit ihm bekannt zu sein und für den Rest ein Fremder, zumindest verhielt sich der Sildener merklich still und hielt sich im Abseits. Wohl so eine Eigenart von sildnischen Kerlen ...
"So ...", eröffnete Callindor seine Ansprache laut und kräftig, außer den neun Anwesenden schien hier sowieso keiner zu hausen, ".., ihr habt euch dazu entschlossen, mir bei meiner Aufgabe zu helfen, der eine mehr, der andere weniger, dennoch bin ich froh darüber und auch glücklich, dass der Teleport so reibungslos verlaufen ist. Wer hätte gedacht, dass die Runenmagie noch funktionieren würde. Hätte mich nicht gewundert, wenn sie uns alle auseinander gerissen und wie Konfetti im Tempelviertel verteilt hätte. Aber das nur am Rande ..."
Callindor lachte herzlich, auch wenn es den Gardlern bei derlei Gerede wohl den Magen umdrehte. Der Magier hatte nicht damit gerechnet, dass mit diesen Worten die Stimmung gleich auf einen neuen Tiefpunkt rutschen würde.
"Mögen wir auch noch so unterschiedlich sein, in unseren Auffassungen, Werdegängen und Glaubensrichtungen, so haben wir in diesem Augenblick doch alle eins gemeinsam ...", setzte Callindor nach und ließ bewusst eine Pause entstehen und die ersten grübelten schon angestrengt, was der Sprecher wohl meinte.
"Wir alle sind auf einer insel gestrandet, die wir nicht kennen, von der wir nicht wissen, wer hier lebt oder was hier so kreucht und fleucht. Daher bitte ich alle Anwesende, äußerste Vorsicht walten zu lassen und nicht voreilig irgendwelche überhasteten Entscheidungen zu treffen. Da wir keine Ahnung haben, was uns hinter dem Wald erwartet, würde ich vorschlagen, wir halten hier unser Basislager, bis wir wissen, was in der näheren Umgebung so lauert. Darüber hinaus sollten wir uns in Zweierteams oder Dreiergruppen aufteilen und ein wenig auf Erkundungstour gehen. Eine Gruppe am Strand entlang, die andere versucht sich durch die Wildnis einen Weg zu bahnen und die dritte geht auch am Ufer entlang, entgegengesetzt zur ersten Gruppe. So solten wir möglichst viel in wenig Zeit erkunden können. Allein zu gehen wäre Selbstmord, einzig einer wird hier im *Lager* bleiben und unsere Ausrüstung im Auge behalten, die wir vorerst nicht brauchen. Vielleicht finden sich auch Früchte, Beeren oder ein Bauernhof in der Nähe, wer weiß das schon, nur sollten wir zusehen, möglichst schnell in Kontakt mit irgendwem zu kommen, der uns mehr über einen Marek van Dun sagen kann. Merkt euch den Namen! Marek ... van ... Dun! So .. noch irgendwelche Einwände?"
Ein Raunen ging durch die Gruppe, jeder schien etwas zu tuscheln, doch letztlich sagte niemand etwas wirklich bedeutsames, sodass der Magier dies nur als Zustimmung wertete. Callindor ließ seine Utensilien sinken, dazu gehörte sein Rucksack, den er sich vorsichtshalber noch vor dem Teleport hatte umschnallen können und mit dem Kampfstab in der Hand als Stütze durch das unwegsame Gelände des Waldes, schritt er schon in die eine Richtung, während sich die anderen Gruppen schnell fanden. Fenier war Callindors Begleiter geworden und der Innosler beschwerte sich nicht darüber. Da konnte man sich doch mal über den Werdegang seit ihrem Abschied austauschen, wenn es denn die Zeit und die Umständde zuließen.
Und offenbar kuschelte sich, wie sollte es anders sein, Fjola ganz eng an ihren Nero. Nur Daryn schien ihre Zweisamkeit zu stören, doch er ließ sich nicht davon abbringen, die beiden Turteltauben zu begleiten.
Was mit dem Rest wurde, konnte Callindor nicht mehr genau erkennen, denn er war mit Fenier schon halb im Wald verschwunden.
Corax Erindar
22.02.2009, 12:05
Corax lief hinter Callindor und einem anderen Kerl den er nicht kannte her. Es schien ihm wie die einzige Möglichkeit rauszufinden was hier vorging, schließlich war niemand ausser dem Feuermagier im Bilde warum sie hier waren. Die Geheimniskrämerei des Innosanhänger beunruhigte den Sildener, was auch immer vorsichging, es wäre besser wenn er Callindor im Auge behielt. Zudem war er eh am besten dafür geeignet sich durch den Wald zu schlagen, zumal das der einzige erkundenswerte Teil der näheren Umgebung war, die Küste würde er von einem Seevogel auskundschaften lassen können, aber er war nicht bereit seine Fähigkeiten so einfach zu offenbaren. Es war gut wenn kaum jemand wusste wozu er und die Druiden allgemein im Stande waren.
Die beiden Männer vor ihm wagten sich in das Dickicht, Corax folgte ihnen, sie schienen ihn noch nicht bemerkt zu haben. Er räusperte sich kurz um auf sich aufmerksam zu machen, lies den beiden aber den Vortritt. Er hätte wahrscheinlich den am wenigsten aufwendigen Weg finden können, aber wenn die beiden da vorn sich zerkratzen wollten war es nicht sein Problem, zumal er immernoch wütend auf Callindor war der ihn hier einfach mit reingezogen hatte. Während die beiden vor ihm den Weg bahnten wenn nötig ließ Corax seinen Geist durch den Wald schweifen, die Pflanzen und Tiere hier waren anders als in Myrtana, das konnte man auch ohne magische Kenntnisse feststellen, an den Farben der Blätter und den Stimmen der Vögel, jedoch konnte er eine gewisse Verwandschaft fühlen. Sie waren hier nicht an einem völlig Fremden Ort, nur weit Weg von Myrtana. Schoneinmal etwas beruhigendes. Der Wald hier hatte tatsächlich etwas Dschungelartiges weshalb sich das vorrankommen meist schwierig gestaltete, auch wenn Corax manchmal unbemerkt etwas mit Magie nachhalf lieferte ihnen die Vegetation hier einen Kampf um jeden Meter den sie vorran kommen wollten. Corax hoffte nur der Feuermagier wäre vernünftig genug hier kein Feuer legen zu wollen. Es wäre Massenmord, zudem wahrscheinlich auch für die tödlich wenn sich das Feuer ausbreitete. Nein so irre war nicht einmal Callindor. "Ich weiß ja nicht wie es euch geht Leute, aber was suchen wir denn genau? Doch wohl kaum eine Siedlung oder? Warum sollte hier mitten in diesem Urwald ein Dorf sein? Und selbst wenn hier eines ist so könnte es überall, vieleicht Kilometer entfernt sein!", sprach Corax zum ersten mal die beiden vor ihm an. Weder seine Augen noch die Gefühle der Tiere in der Umgebung deuteten auf irgendetwas hilfreiches in näherer Umgebung hin.
Grendal war erst vor einigen Stunden erwacht, die Reise hatte ihn wirklich sehr ausgezehrt und die Ruhe war nötig gewesen.
Obwohl noch Winter war, herrschte auf der insel ein recht mildes Klima und der Meisterschütze kam sich beum Aufstehen nicht vor wie gerädert.
Inzwischen hatte er sich ein deutliches Bild von seiner Umgebung machen können.
Hauptsächlich betand sie aus Bäumen, Pflanzen und unberührter Vegetation. Tieren war er noch keinen begegnet, aber dass war ihm auch fürs erste recht.
Fest stand, er war auf einer Insel, fernab von Vengard und er konnte sich auch nicht wegteleportieren, die Verbindung zu der Rune die Callindor mit sich führte verhinderte es irgendwie.
Nachdem Grendal seinen Proviant angemessen reduziert hatte, machte er sich auf, einen weg durch das Dickicht zu finden. Die magische Verbindung zur Rune gab ihm eine grobe Richtung vor, in die er vorstoßen musste.
Das Vorankommen erwies sich als schwierig, es kam dem Meisterschützen vor, als würden die Pflanzen selbst versuchen ihn aufzuhalten und sich um seine Knöchel wickeln.
Ab und an sah der ehemalige Magier wie ein Reh vor ihm flüchtete oder Vögel aus den Baumkronen aufstiegen.
Schließlich wurden langsam aber sicher die Geräusche des Waldes von etwas anderem Überdeckt, das rauschen von fließendem Wasser.
Nach kurzer Zeit fand sich Grendal vor einem breiten Fluss wieder.
Das Wasser schoss regelrecht durchs Flussbett und der Meisterschütze würde sich einen Weg um das Wasser suchen müssen oder eine Brücke finden.
Fjola, Daryn und der weiße Magier waren nun also auf dem Weg den Strand entlang. Weißer Sand knirschte unter ihren Füßen und die sanften Wellen des Meeres versuchten sie mit nassen Fingern zu erreichen. Das Alles sah eher wie ein Feriendomizil als nach einem Abenteuer aus, auch wenn Nero schon wusste, was sie erwarten konnte. Er hatte noch nie eine solche Landschaft gesehen, nicht in Varant, nicht in Myrtana und auch nicht in Nordmar, es war als sei alles von vor der Zeit der Menschen, kein Baum war unnötig abgeholzt, kein Gras lag falsch, es sah aus, wie nie bewohnt, doch hier irgendwo musste es diesen Kerl, Marek van Dun, schon geben, die Rune hatte sie hier hergebracht, also musste es einfach sein. Der Magier sah sich nach Fjola um, die agehalten hatte und gerade dabei war, einige Seesterne einzusammeln.
"Ähm...Schatz?... Wir sind eigentlich nicht hier um uns Souveniers zu suchen, weißt du?"
Nero lächelte dabei, Fjola drehte sich um und stapfte auf ihn zu, trat ihm vors Schienbein und sagte dann aufgeregt:
"Ich sammle keine Souveniers, ich will die armen kleinen Kerle wieder ins Meer bringen!"
Nero, der nun schon ein wenig überrascht war, machte auf dem Absatz kehrt, wenn sie sich entschuldigen wollte, dann würde sie ihn wohl einholen müssen. Doch wie Nero es wusste, würde sie ihn einholen, und ihm dann noch einen Tritt vors andere Schienbein geben.
Da wollte Fjola schon mal Leben retten, damit ihr eigenes verschohnt bliebe da dachte Nero schon wieder sie würde nur unnötig Zeit verschwenden. "Neroooo?", meinte Fjola und klang dabei ein wenig wie ein kleines Kind. "Was suchen wir eigentlich?", fragte sie. Nero zuckte mit den Achseln. "Mh... Keine Ahnung, Menschen?", vermutete er. Fjola schmiss noch ein paar Seesterne in das azurblaue Wasser und zog dann ihre Sandalen aus.
"Hihi, wie gut das ich meine Varantkleidung an hab, sonst würde ich mich hier ja zu tote Schwitzen. Daryn? Ist dir in deiner Novizenrobe nicht ein wenig warm?", fragte sie Neros Schüler. "Nein, es geht. Aber sagt mal seht ihr das Haus da hinten auch?", meinte der Feuernovize und wies mit der Hand nachvorne. Fjola folgte dem Weg des Zeigefingers und sah dann auch eine Hütte die mit einem Steg versehen.
"Also ich sehe es. Ob da jemand wohnt? Was meint ihr?", fragte Fjola die Beiden, doch dann fiel ihr noch etwas ein. "Nero?" - "Ja, Schatz?" und da hatte der Feuermagier auch schon ihrem Fuss an seinem anderen Schienbein. Nero lies sich nichts anmerken aber Fjola wusste das es ihm weh getan hatte.
"Soho, also was ist das für eine Hütte? Letzte Wetten nehme ich noch gerne an.", meinte Fjola und hielt ihren Überrock wie einen Beutel.
Nero sah vorraus, die Hütte sah aus wie die eines Fischers, doch schon ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, also gab es hier Menschen! Nero packte Daryn und Fjola am Arm, zog sie hinter einen niedrigen Felsen und ließ sie dort niederkauern.
"Hört zu, ich seh mir das alleine an, ich trau dem Frieden nicht, vergesst nicht, dies ist eine andere Welt, eine andere Kraft könnte hier wirken. Ich gebe euch ein Zeichen wenn es sicher ist, wartet hier."
"Aber..."
"Kein Aber Fjola, und Daryn, schau nicht so, ich stehe im Können über euch, und ich alleine trage die Verantwortung für euch, wenn euch was passiert, dann könnte ich mir das nie verzeihen, wartet einfach hier."
Ohne weiter auf Fjolas bösen Blick einzugehen machte Nero sich auf zu der Hütte. Das dichte Gestrüpp gab ihm ausreichend Deckung und es dauerte nicht lange, bis er die Stelzen des Bauwerkes erreicht hatte. Langsam, so als jage er Beute, bewegte er sich auf die andere Seite der Hütte und erklomm die ersten Stufen. Der Wind pfiff um die Hütte und sie schien verlassen, doch einige Geräusche stimmten hier nicht, es kam ein klacken und kratzen aus der Hütte, so als wolle jemand auf sich aufmerksam machen, so als würde jemand Meldung drch Klopfzeichen machen. Nero zog blank und ergriff den Knauf der, mittlerweile, schiefhängenden Tür, stieß sie auf und trat mit dem Schwert über den Kopf erhoben ein. Es roch nach Tod und Verwesung, die Dunkelheit war angefüllt von wabernden Gasen. Ein leises Röcheln drang an Neros Ohr, er blickte umher. Nicht weit von ihm, sah er, dass sich etwas bewegte, eine beschworene Lichtkugel erhellte den grausamen Ort. Überall waren verstümmelte Einzelteile von Fischern, einer saß an die Wand gelehnt und blickte zu ihm auf, eine Wunde klaffte an der Seite des brustkorbes, was wohl das Röcheln verursachte. Matt hob der Mann eine Hand und bedeutete dem Magier näher heran zu kommen, er schien viel Blut verloren zu haben der Lache am boden zu Urteilen.
"Bei den Göttern, was ist geschehen? Mein Name ist Nero, kann ich euch helfen?"
Der Mann schüttelte den Kopf und begann leise zu sprechen, er war schon alt und dem Tode nahe.
"Mir kann nicht mehr geholfen werden mein Sohn, Gift zerfrisst mich von innen heraus. Fangheuschrecken überfielen unsere Hütte, sie hatten wohl den Fisch gewittert...*hust*... In meiner Lunge ist Blut, bitte, lasst mich nicht hier, bringt mich raus ans Meer, dort will...*hust* ... ich sterben, bitte!"
Entkräftet seufzte der Mann, und Nero konnte nicht anders, als ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Er hiefte ihn unter Gestöhn hoch und trug ihn nach draußen vom Steg herab in den Sand und bettete ihn dort an einem Felsen.
"Ich..*hust*... danke euch, woher immer ihr auch kommt...bitte...gebt...*hust* auf euch...acht..."
Der Kopf des Mannes sackte zurück, ein letzter Blick ging aufs Meer, dann hauchte er sein Leben aus. Nero erhob sich, dieser Mann war nicht mehr zu retten gewesen, wenigstens hatte er ihm seinen letzten Wunsch erfüllen können. Langsam ging er zurück zum Steg und ließ als Zeichen einen Feuerball in die Luft steigen und setzte sich in den Schneidersitz, er würde heute wohl noch eine Feuerbeedigung durchführen müssen, und die Leichen innerhalb der Hütte würden daran teilhaben. Dem Magier wurde schlecht.
Callindor
22.02.2009, 14:07
Waren sie zu Begin noch zu zweit, Fenier und Callindor, so schien sich auch noch Corax den beiden angeschlossen zu haben, der sich einige Zeit dezent im Hintergrund gehalten hatte und letztlich doch mit einem lockeren Spruch auf den Lippen um Gehör zu bitten schien.
Callindor konnte sich nicht erklären, wieso Corax gerade ihnen folgte, vielleicht wegen der schönen Landschaft und der frischen Luft, doch die konnte man irgendwie überall genießen, da musste man nicht extra durch einen scheinbar undurchdringlichen Dschungel stapfen und sich dabei noch Arme, Beine, Füße und Finger verletzen. Fiel es anfangs nicht auf, so wuchs hier etliches Zeug, dass dornig, scharf oder beides zu sein schien. Fenier war der erste, der mit seinem Arm an einer dornigen Liane entlang schrammte und sich dabei gleichein tiefes Loch in seinen Mantel riss. Callindor erging es nicht beser, denn er bekam gleich die ganze Schwiepe ins Gesicht, als Fenier vor ihm einen Ast nach hinten schnellen ließ. Sicherlich ohne Absicht, dass stand außer Frage, dennoch war der Feuermagier für die nächsten Stunden gezeichnet, denn dieser Ast war auch nicht gerade hautfreundlich gewesen.
Zum Glück war das Getier, das hier hauste, wenig aggressiv, verkrümelte sich gleich in eine andere Richtung und so wurden die drei nur vom Zwitschern der Vögel und dem Pochen eines Spechtes begleitet. Insgesamt eine recht langweile Suche, doch Fenier und Callindor wussten sich da schon zu helfen und begannen nebenher von den Ereignissen zu berichten, die passierten, nachdem sie sich zuletzt in Al Shedim sahen, dem Orkkrieg, dem Gang nach Silden und auch der ganzen Vic - Problematik. Auch wenn die ganze Sache vielleicht lieber ordensintern zu lösen war, so vertraute er trotzdem Fenier in seiner Verschwiegenheit. Sie hatten zwar nicht viel miteinadnder zu tun gehabt, doch die Tage, die sie miteinander verlebten, waren mehr als aufregend ...
Callindor wollte gerade Corax etwas wegen der Vegetation im Vergleich zu der Sildens fragen, als Fenier sie nur durch sein inne halten unterbrach und die beiden sachte mit ihm zusammen stießen.
"Was ist los?", fragte Callindor verwundert und Fenier wies nur mit seinem Finger in die Richtung, in die sie sowieso gelaufen wären. Der Blick war durch das dichte Gebüsch verstellt, sodass der Feuermagier Mühe hatte, das zu sehen, was der Shedimer da sehen musste. Doch am Ende gelang es, die Sicht freizuschieben und was nun auch Corax und Callindor zu sehen bekamen, ließ sie vor Ehrfurcht verstummen.
Vor ihnen türmte sich eine Lichtung auf, als ob der Dschungel hier abrupt endete, doch war dies nicht der Grund des Staunens, nein, es war ein Kreuz, etwa kniehoch, gefertigt aus dem Holz, dass man hier in diesem Wald wirklich zu Hauf finden konnte. Doch auch dies ließ sie nicht schockiert stehen bleiben, viel mehr war es die beeindruckende Anzahl an Kreuzen, denn was sie da sahen, waren Reihen über Reihen von Todessymbolen, in verschiedenster Höhe und doch waren sie allesamt gleich gefertigt.
Sicherlich mit wenig Liebe zum Detail, dennoch erfüllte es seinen Zweck, als Mahnmal für die folgenden Generationen, auf das sie es besser machen mögen. Ein Moment der betretenen Stille trat ein und jeder für sich verspürte den Drang, hier ein anerkennendes Gebet zu sprechen.
Über so viel Wut und Hass, der dieses Ergebnis zur Folge hatte, konnte man wirklich nur staunen und Callindor konnte nicht länger an sich halten und ließ seinen Gefühlen freien Lauf, denn was er hier mit ansehen musste, war einfach zu schrecklich. Doch dafür blieb keine Zeit, als Fenier in den hinteren Reihen der Gedenkstätte jemanden hatte gehen sehen, der dort anscheinend ein paar Blumen nieder legte oder auch nur ein Gebet sprach. Fenier wollte sich schon zu erkennen geben, doch Callindor hielt ihn zurück.
"Noch nicht!", sprach der Feuermagier in leisem Ton und zog den Wüstling wieder zurück in den Dschungel aus dem sie gekommen waren. "Lasst uns zurück gehen und sehen, was die anderen in Erfahrung bringen konnten. Hier können wir nichts mehr tun. Das große Übel konnten wir leider nicht verhindern. Lassen wir demjenigen die Ruhe, sich von seinen Angehörigen zu verabschieden."
Sicherlich, es sprach auch dafür, einfach auf das Gräberfeld zu gehen und mit der Frau oder dem Herren dort zu sprechen, doch hielt es Callindor nicht für angebracht und so ließ er auch in diesem Fall nicht mit sich reden.
Callindor
22.02.2009, 18:37
Weder von Corax, noch von Fenier nahm Callindor irgendwelche Widerworte an, so sehr sie ihn auch zu überzeugen versuchten, der Feuermagier blieb hart und damit bei seiner Entscheidung. Doch so schnell Callindor auch zu laufen vermochte, die Bilder des Grauens eines Schlachtfeldes, überwuchert von menschlichen Leichen und dazu dieser Gestank nach Verwesung und Tod. All dies projezierte sich in seinen Kopf und er wollte ihn sich bald abreißen, als noch länger in Gegenwart dieses Sinnbildes für Schandtaten stehen zu müssen.
So flüchtete der Magier förmlich aus dem Wald, hastete in Richtung Strand oder hoffte zumindest, am Ende den Strand und das Meer zu entdecken. Ob Fenier und Cortax noch hinter ihm waren, vermochte er nicht länger zu sagen. Callindor hatte gerade seine Gedanken voll von Niederträchtigkeiten und es fiel ihm schwer, sich auf eine Sache zu fokussieren.
Noch eine Biegung, ein ungestürzter Baum und sie würden den Lagerplatz wieder erreichen ... und tatsächlich trat der Innosmagier nur wenige Meter entfernt vom Eintauchpunk in den Dschungel wieder aus diesem heraus und war froh, sie alle noch putzmunter und bei guter Gesundheit zu sehen. Callindor war es dabei ja nicht so gut ergangen, schließlich hatte ihm am Nachmittag beim Durchqueren des Waldes ein tiefhängender Ast hart erwischt und dementsprechend sah auch sein Gesicht aus.
"Endlich wieder zurück!", rief der Magiuer nur laut und fiel dem anderen Magier, Nero, fast in die Arme. Es dauerte nicht lange, da kamen auch Fenier und Corax schweigend aus dem Wald geschritten und versammelten sich um die anderen.
"Was ist los?", wollte Nero gleich wissen, doch Callindor wiegelte ab und ging seinerseits in die Offensive. "Nein, nein, ihr zuerst, wie ist es bei euch gewesen?"
Callindor brauchte einen Moment um das alles sacken zu lassen und in dieser Spanne sollte Nero mal zusammenfassen, was es am Strand so zu sehen und vor allem zu besprechen gab.
Callindor wollte also wissen, was er am Strand gefunden hatte. Schön wäre es gewesen, wenn er einfach nur Sand, Wasser und tote Fische gefunden hätte, musste es denn immer so sein wie heute?
"Fjola, Daryn und ich, wir sind in diese Richtung gegangen, und nach einem guten Stüc sind wir auf eine Fischerhütte gestoßen. Diese Hütte schien verlassen, doch ich konnte das Risioko nicht eingehen und ging alleine. Im Inneren fand ich die Verstümmelten Überreste der Leichen der Fischer die dort wohnten und einen alten Mann der dem Tode nahe war. Ich habe ihm seinen letzten Willen erfüllt, ihn ans Meer getragen und ihm beim Sterben zugesehen. Fangheuschrecken richteten dieses Massaker an und wir werden sie bestatten müssen und dem Feuer Innos' übergeben müssen. Callindor, ich habe ein schlechtes Gefühl, hier auf dieser Insel stimmt etwas ganz und garnicht, Böse Dinge geschehen hier! Was sollen wir nun tun?"
Es war dunkel, und noch keiner hatte eine Fackel entzündet, die Umstehenden waren nur zu erkennen, da der Mond hell am Himmel stand und den Strand beleuchtete. Nero zündete sich eine Zigarette an, er war noch immer nicht beruhigt und hatte noch immer die letzten Worte des Mannes im Kopf, gebt auf euch acht , hatte er gesagt, hoffentlich war dies keine Nachricht dafür, dass es hier schlimm war, sondern eher ein gut gemeinter Rat.
Callindor
22.02.2009, 19:05
Leichen dem Feuer übergeben?
Das kam überhaupt nicht in Frage! Sofort fiel Callindor die Bemerkung ein, die der Kapitän in seinem Brief hinterlassen hatte, dass auf dieser Insel die Anwendung von Magie verboten sei und Sünder rigoros verfolgt würden.
"Es tut mir Leid um den Fischer oder auch die Fischer, aber ich werde nicht gestatten, dass du sie im innosschen Feuer bestattest. Nein, das isr unmöglich! Nimm dir ein Stück Holz und lass dir von Corax zeigen, wie man per Hand ein Feuer macht, anders werde ich es nicht zulassen. Falls du dich an die Zeilen erinnerst, die ich dir einmal zu lesen gab, so werden Magier auf dieser Insel nicht gern gesehen und wir wollen doch nicht schon am ersten Tag unserer Ankunft unnötig auf uns aufmerksam machen."
Callindor verschrenkte seine Arme und reagierte auch gar nicht auf Erklärungsversuche seitens Fjola oder Daryn, für ihn stand das Wophl der Gruppe über dem eines verstorbenen Fischers, sodass es zu diesem thema keine andere Entscheidung geben konnte, wollten sie nicht als lebende Fackel enden und vom Magierrat bestraft werden. Wollte Nero denn nicht den Zweck des Verbotes erkennen oder warum sträubte er sich so? Es war schließlich nur ein einfacher Fischer, den er zuvor noch nie gesehen hatte, wozu also dieser Aufriss?
"Lenkt euch von mir aus mit dem Aufbau des Nachtlagers ab, ihr werdet jedoch unter keinen Umständen zurück zu diesem haus gehen ist das klar!? Am Ende schleppt ihr uns noch diese Ekelviecher an, die schon die fischer angegriffen haben. Wer sagt uns denn, dass hier alles so friede freude Eierkuchen- mäßig ist. Hinter jeder Ecke, jedem Busch könnte etwas Böses lauern. Seid nicht so leichtsinnig und offenbart mit einem unnötigen Zauber unsere Präsenz."
Der Feuermagier hatte geendet und nahm nun seinen Rucksack und dazu noch etwas Proviant daraus. Wie gut war e doch, Novizen zu habern, die einem für eine gute reputation selbst den Arsch nachräumen würden. Sonst stünde Callindor jetzt nämlich ohne etwas zu beißen zwischen den Zähnen da ...
Nero konnte nicht verstehen, wieso Callindor so reagierte, denn es gab sicherlich keinen Menschen hier, der Magie riechen konnte, oder vielleicht doch? Nero dachte nach und ging dann zu Callindor, der ihn mit einer hochgezogenen Augebraue musterte.
"Wenn man Magier hier also nicht gerne sieht, könntest du mir dann eine simple Frage beantworten?"
"Um was geht es?"
"KANNST DU MIR VERRATEN WIE ICH DANN HIER MIT SO EINEM ARM RUMSTOLZIEREN KANN? GLAUBST DU WIRKLICH ES MERKT EINER?"
Nero hielt seinem Ordensbruder seinen blauen Arm unter die Nase und atmete geräuschvoll ein und aus, die anderen sahen interessiert herüber, Nero hatte mal wieder einen Wutanfall, doch vielleicht zur rechten Zeit, wer wusste das schon?
"Du, der du ein Diener Innos bist, willst diesen Menschen also die Absolution durch die reinigenden Flammen unseres Herrn versagen? Du willst ihre Schuld auf dich laden und nach deinem Tod das Wort an Innos richten und dich dafür erklären, wieso du eine solche Tat vollbringst? Antworte!"
Der weiße Magier war gereizt, und nun gäbe es für Callindor nur noch den Weg des Knofliktes in diesem Moment, denn egal was er jetzt sagen würde, Nero würde es ihm so hinstellen, als sei er allein der Schuldige.
Callindor
22.02.2009, 19:28
Wie es schien, ließ sich Nero nicht davon abbringen, diesen elendigen Leichnam verbrennen zu wollen.
"Du machst dir Sorgen um deinen Arm? Dann schneid ihn dir ab, wickle Stoff drüber oder leg ihn als Tatoowierung aus, mir egal, nur mach nicht so ein Gewese darum, dich als Innosmagier auszugeben. Du machst dir vielleicht keine Sorgen um unsere Sicherheit, bist nur um deinen Heiligenschein besorgt, doch du wirst dir doch hoffentlich keinen Zacken aus deiner Krone brechen, wenn du auf das hörst, was ich sage. Das hier soll kein Himmelfahrtskommando werden, verdammt noch mal!"
Callindor verstand mit keiner Silbe, was sich Nero davon versprach, die Leichname einzuäschern, außer die Inselbewohner auf sie aufmerksam zu machen, was der Feuermagier unter allen Umständen verhindern wollte.
"Aber weißt du, was mir gerade wirklich Angst macht? Nicht dein Zorn, deine Forderungen oder die Tatsache, dass du hier weit weg vom Orden agieren willst, wo du doch nicht einmal weißt, ob die Insulaner hier Religion kennen oder nicht. Diese Insel ist auf den ersten Blick eine Idylle, doch beim zweiten Hinsehen erkennt man erste Macken."
"Und die wären ..", tönte Nero großspurig und sammelte offenbar Anhänger für seinen Vorschlag.
"Nun, wie wäre es mit einem Massengrab, einer Lichtung voll von hölzernen Kreuzen und einem Geruch von Tod und Verwesung, wenn du nur weit genug in den Dschungel vordringst. Hier ist etwas Übles im Gange und ich habe keine Lust, mich durch deine dämlichen Vorhaben vom Leben zum Tode bringen zu lassen. Du scheinst hier die Relationen nicht zu erkennen, wie mir scheint, denn es geht für dich um ein paar Fischer und ich spreche hier von uns, wir neun als Gruppe und diese ist mir tausend Mal wichtiger, als irgendein religiöses Gehabe, nur um deine Quote für Innos' zu erfüllen. Und jetzt Schlus damit. Wir werden schon noch früh genug auf Probleme stoßen, lege es nicht noch durch deine leichtsinnige Handlungsweise darauf an ..."
Callindor war zornig über diesen Sturkopf, den er seinen Freund nannte, und wollte sehen, ob dies ausreichte, um Nero umzustimmen.
Nero sah Callindor an, daran hatte er eigentlich nicht glauben mögen, doch Callindor war wie er an den Eid gebunden und durfte nicht lügen.
"Ich will nur das Beste für die Gruppe, aber der Anblick des Todes scheint mich dazu zu bringen, die Überreste zu beseitigen und...und... aaaach vergiss es, wäre ich nie mitgekommen hättet ihr jetzt nicht dieses Problem mit mir. Ich wollte helfen, doch meine Fähigkeiten stiegen mir zu Kopf. Wenn du willst, Callindor, werde ich hier bleiben und auf euch warten, wie lange es auch dauert, einen Querkopf wie mich, der macht nachher alles kaputt, ich will das Vorhaben nicht gefährden Bruder...."
Er sah ihm noch immer in die Augen. Seine Worte waren ganz ohne Gefühl, nur monoton und aneinandergereiht, gesprochen und würden in irgendeiner Weise schon Wirkung zeigen, was immer los war, Nero würde sich fügen Er hatte sich angemaßt den Führer der Gruppe zu spielen, wenn Callindor ihn nun verbannen oder köpfen wollte, dann sollte er es tun, Nero wusste nicht mehr was er nun tun sollte, außer auf die Antwort Callindors zu warten.
Callindor
22.02.2009, 19:48
"Was soll das werden? Willst du mich irgendwie verarschen? Ist das ein Spiel für dich?", fragte Callindor nur laut und schlug dabei heftig gegen die Schulter des anderen Magiers, der sich nicht zu wehren schien.
"Hätte ich jemanden nicht dabei haben wollen, so hätte ich ihn persönlich hochkant auf die Strasse gesetzt, als mir gestern die Möglichkeit dazu offen stand. Doch habe ich euch nicht mitgenommen, damit ihr mir dann als Klotz am Bein das Leben schwer macht. Wir funktionieren als Gruppe am Besten und wenn sich einer von uns abseilt, stellt er damit eine zusätzliche Gefahr für die Gruppe dar, auch wenn dir dies vielleicht im Moment noch nicht klar zu sein scheint. Dich zurück zu lassen bedeutet, ein Risiko einzubauen, dass ich und wir alle nicht gebrauchen können. Viel mehr solltest du nicht durch Einzelaktionen versuchen, die Gruppe zu spalten oder Unmut zu sähen, sodass keiner mehr dem anderen traut. Du bist ein Teil dieser Gruppe und ich habe für euch die Verantwortung übernommen, euch sicher zurück zu bringen und das habe ich auch vor, wenn man mich lassen würde."
Callindor seufzte laut und trat dann einen Schritt auf den Feuermagier mit Namen Nero zu.
"Solange wir reden, Dinge diskutieren und dann auch einmal nachgegeben wird und wir zu einem Ergebnis kommen, mit dem wir, trotz einiger Schwächen, leben können, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Ich will hier niemandem etwas Böses, nur sehe ich es nicht gern, wenn ich indirekt in eine brenzlige Situation geschubst werde, aus der man leicht voher entkommen könnte. Soll heißen, verfeuere deine Leichname gerne mit Feuer, doch verwende dafür keine Magie, sprich ein Gebet für sie und verbuddel sie im Strandsand oder was dir noch äquivalentes einfällt, eine Feuerbestattung zu simulieren, doch so etwas wird es nicht geben."
Wieder ging Callindor um Nero herum und sah ihm dann lange in die Augen und wartete auf eine Reaktion, ehe er selbst aktiv wurde und dem weißhaarigen Kerl die Hand reichte.
"Und? Einverstanden?"
Nero sah Callindor tief in die Augen, er hatte sich bloßgestellt und er hatte sicherlich einiges an Achtung verloren, nun war dies nicht mehr rückgängig zu machen, also musste er wohl kapitulieren. Callindor war ein geschickter Redner, das musste man ihm lassen, und er hatte auch Recht mit dem was er sagte, einfach mit Allem. Der Magier ergriff die Hand, die sein Gegenüber ihm entgegenstreckte, schüttelte sie, und zog sich dann zurück. Genug war heute passiert, und er würde sicherlich wieder beißende Kommentare ernten, dem wollte er sich noch ein wenig entziehen und Callindor die Zeit geben, den Vorschlag Neros abzulehnen zu bereuen. Wenn Nero nocheinmal einen solchen Anfall hätte, dann würde er wohl die gesammte Gruppe damit in Gefahr bringen, von nun an würde er alles herunterschlucken müssen und sich darüber Gedanken machen müssen, was der jeweiligen Situation gut und was ihr schlecht bekommen würde. Seine Hände rollten eine Tabakrolle, während er den Blick über das Meer schweifen ließ. Das Wasser trieb ruhig und kein Wind regte sich.
Nach einiger Zeit hatten die Anderen ihre Zelte aufgebaut und kleine glühende Feuer entzündet, die nicht loderten und keinen Rauch aufsteigen ließen, ein guter Trick, doch hatte keiner mehr an Nero gedacht, keiner hatte ihm gesagt wie spät es war und keiner war zu ihm gekommen um ihn zu beschimpfen. Einerseits gut, andererseits vielleicht ein Zeichen dafür, dass sie ihn nun ignorierten, noch nicht einmal Fjola war gekommen. Nero vergrub das Gesicht in den Händen, als er ein Knacken hörte, dann ein eigentümliches Gurgeln und dann ein Kreischen. Neben ihm, vielleicht fünf Meter entfernt, war das Gestrüpp dicht und von dort kamen diese Geräusche. Nero wollte sich gerade erheben, als ein großer grüner Kopf aus dem Gebüsch gerauscht kam, und der ebenso grüne Körper folgte. Sechs Beine Versammelten sich unter dem bedrohlichen Körper und zwei klackende Zangen lechzten nach Nero. Der Magier hatte keine Zeit um Hilfe zu schreien, denn das Vieh setzte schon zum Sprung an, weshalb Nero sich auf dem Boden rollen musste, um dem zu entgehen. Entschlossen zog er sein Schwert, hackte dem Vieh ein Bein ab und parierte die Zangen, hieb nach dem Hals, fand aber keinen, und musste notgedrungen den Körper, der wohl wie bei den meisten Insekten aus Chitin bestand, durchstoßen. Nun steckte das eklige Vieh auf seiner Klinge und wollte ums Verrecken nicht davon abrutschen, verdammte Sauerei, dann hielt der Kampfmagier inne, hinter sich hörte er einen wütenden Schrei, als sich auch schon sechs Beine um ihn legten und zu Boden drückten.
Nun galt es hoffen und um Hilfe schreien, sein Schwert steckte noch in dem anderen Vieh und nun würde er bei lebendigem Leibe gefressen werden, was für eine Schande.
"LEUTE!!! HILFEEEEEEEEEEE........"
Hoffentlich hatten sie ihn gehört.
Corax Erindar
22.02.2009, 20:48
Scheinbar schien niemand mehr etwas unternehmen zu wollen nachdem verbalen Zusammenstoß der beiden Magier. Einer der beiden hatte klein bei gegeben und sich anschließend Entfernt. Der Rest der Gruppe ließ ihn in Ruhe und bereitete das Nachtlager vor. Corax verstand den Disput von vornherein nicht, warum war es so wichtig wie diese Toten begraben wurden? Sicher eine Zeremonie wie Samhain wäre hilfreich, aber beim nächsten Samhain würden ihre Seelen erlöst werden, bestimmt. Sie jetzt im Feuer Innos´ zu verbrennen, wie unheimlich aufwendig. Die Feuermagier hatten doch alle einen Knall, wenigstens schien Callindor objektiv sein Ziel zu verfolgen, wäre nur schön zu wissen was dieses Ziel war. Corax wollte gerade Callindor mit dieser Frage konfrontieren, da gellte ein Hilfeschrei durch die Nacht. Schnell waren alle aufgesprungen und Corax stellte seine Pläne Cally eventuell Bekanntschaft mit dem Goblinritualmesser machen zu lassen vorerst zurück. Einige von ihnen suchten erst Waffen oder ähnliches zusammen, Corax sprintete einfach los, alles was er hatte und brauchte trug er bei sich. Noch im laufen öffnete er seinen Geist der Umgebung. Er spürte Agression und Hunger. Er konnte in der Dunkelheit nur Schemen erkennen, jemand hinter ihm ließ eine Lichtkugel erscheinen.
Da lag Nero, der viel zu junge Feuermagier und auf ihm hockte eine riesige Heuschrecke. Corax kannte nur die wesentlich kleinere Version vom Festland, auch wenn er gehört hatte in den nördlicheren Regionen von Khorinis solle es solche Giganten geben. Das Insekt schien verwirrt durch das Lich und die Leute die angerannt kamen. Das und Corax´ Anstrengeungen die Fangheuschrecke zu beruhigen hielten sie offensichtlich davon ab den Jungen zu fressen. Wenn jemand die Heuschrecke angreifen würde sähe es wahrscheinlich nicht mehr so gut aus. "Okay keiner bewegt sich! KEINER! Sie wird ihn nicht umbringen!", rief Corax laut, der letzte Teil war jedoch pures Wunschdenken. Er hatte nicht viel Erfahrung mit Insekten, die meist ihr ganzes Bestreben auf den Erhalt einer Kolonie ausgerichtet hatten, Heuschrecken waren da einzelgängerischer, trotzdem alles andere als sein Fachgebiet. Wenn Callindor nicht auf die dumme Idee käme einen Feuerball zu schleudern würde er es vieleicht schaffen. Wenn nicht... tja dann würde dieser Nero wohl seinen Willen etwas anders erfüllt bekommen als er es sich vorgstellt hatte und die Gruppe verlassen. Corax konzentrierte sich auf die Heuschrecke und drängte ihren Wunsch den Menschen unter ihr umzubringen zurück. Erstaunlicherweise war der Jagdinstinkt der Kreatur stärker ausgeprägt als er erwartet hatte. So stark sogar das aus den eigentlichen Einzelgängern anscheinend sogar Rudeljäger geworden waren, sie sogar dazu veranlasst hatte in Blutdurst die Fischer zu überfallen und niederzumetzeln, ohne irgendetwas von der Beute zu essen. Klar Hunger hatte sie auch, aber der Blutdurst... er schien einfach nicht normal. Doch Corax hatte seinen Punkt gefunden andem er ansetzen konnte, er bekämpfte den starken Blutdurst mit dem Hunger der Fangheuschreke und ihrem Überlebenswillen. Er machte ihr klar sie würde nur überleben wenn sie verschwand , sie dürfe sogar die Leiche der anderen Heuschrecke verzehren. Das Insekt schien immer noch zu schwanken, doch es wurde nicht mehr nur durch eine Emotion getrieben und so konnte Corax eindringen. Er übernahm kurzzeitig die Kontrolle, ließ das Insekt das andere tote packen und abziehen.
Nero rappelte sich auf und klopfte sich den Staub aus der Kleidung, dabei atmete er tief durch und holte sich sein Schwert zurück. Das war brenzlich gewesen, doch der Kerl namens Corax hatte ihn davor bewahrt von diesem Untier gefressen zu werden. Langsam schritt er auf ihn zu und als er bei ihm angekommen war streckte er ihm die Hand entgegen.
"Das war eine große Leistung mein Freund. Ich verdanke dir mein Leben. Dieses Tier hat mich einfach übermannt, wie hast du das nur hinbekommen? Wahrlich großartig, danke, ich werde mich bei Zeiten revangieren, versprochen...."
Weiter kam er nicht, denn Daryn kam angelaufen und erkundigte sich nach dem Befinden des Magiers, noch einen letzten Blick warf er dem Sildener zu, der wie er anfing zu grinsen, und führte Daryn vom Ort des geschehens weg, wobei er ihm klarzumachen versuchte, dass es ihm gut ging, dank Corax.
"Papperlapap, es ist in Ordnung, sag du mir lieber mal, wie es dir nach dem Ritual ging, irgendwas anders als vorher? Deine Augen sind noch schwarz und das Mal ist noch da! Neue Veränderungen? Besserungen? Erzähl!"
-Wie hat er das bloß gemacht?- fragte sich der Novize, als er sah, was dieser Corax da machte. -Das Vieh hätte ihn eigentlich gleich gefressen, aber irgendwie...ach- beendete der Jungmagier den Gedanken und wandte sich dann auch gleich an seinen Freund. Wie so oft lenkte der Feuermagier sofort von sich ab und kam wieder auf Daryns Verfluchung zu sprechen. "Warte mal. Also bevor wir uns teleportiert habe, hab ich mir das Buch angesehen, eine ganze Nacht lang. Jeden Buchstaben drei mal angesehen. Das einzige was ich bemerkt habe, war die Zeichnung eines magischen Lichts, das kann aber genauso gut ein Irrlicht sein, mehr gab es nicht zu sehen. Ich hatte noch die Idee, Magie in das Buch fließen zu lassen, aber es war mitten in der Nacht und alleine wollte ich das sowieso nicht machen."
Es gab eine kurze Pause, dann redete der Händler weiter "Bei dem Teleport habe ich natürlich auch meine Magie dazu gegeben. Mein Mal hat leicht gekribbelt und ich hatte mal das Gefühl, dass ein weißer Streifen um diese Figur herum gelaufen ist, als das Licht aus der Rune kam, kann aber auch nur Einbildung gewesen sein. Nachdem wir hier gelandet sind, habe ich mich eigentlich ganz normal gefühlt, bis auf ein paar schwarze Punkte in meinem Sichtfeld, aber das kommt sicherlich von dem grellen Licht. Ja das war es eigentlich...halt, ich habe während der ganzen Sache noch so einen bitteren Geschmack und einen fauligen Geruch in der Nase gehabt, vielleicht wegen diesem Blatt. Hattest du das auch?" Gerade wollte Nero eine Antwort auf das alles geben, als plötzlich jemand zu den beiden sagte, sie sollen doch näher zum Lager kommen. "Na komm, ich glaube wir sollten morgen weiter reden, lass uns erst mal zu den anderen gehen." Ein Nicken des Novizen.
Callindor
23.02.2009, 14:20
Was für eine Nacht!
Bis in die Morgenstunden hinein hatten sich die Kerle angeregt unterhalten, während Fjola, sich an Nero kuschelnd, zu schlafen schien, wenn dies überhaupt möglich war. Grund dafür war das Auffinden der Massengräber oder zumindest der Kreuze, was wenigstens bei Callindor tiefe Bestürzung hervor rief. Wie es den anderen bei derlei Horrorgeschichten aus dem wahren Leben erging, konnte der Magier unmöglich genau sagen. Hinzu kam noch, dass Nero sich hatte gestern fast einem einem Wesen, nach drei Stunden erzählen war es mittlerweile so groß wie der Tempel in Vengard hatte zwanzig Beine, so lang wie Speere. Sicher, ein gewisser Teil davon war Seemannsgarn, aber dennoch blieb der Fakt, dass ohne Corax' Eingreifen der Feuermagier verloren gewesen wäre.
Nach Daryns Meinung, er hatte wohl den besten Blick auf das Geschehene, hatte es der Sildener irgendwie geschafft, die Heuschrecke, wie Nero sie dann treffend und aus fundierter Quelle, die des toten Fischers nämlich, richtig betitelte, zu bändigen. Callindor hatte ja bisher nie viel mit dem Dörfchen und den Bewohnern darin zu tun gehabt, aber sowas kam ihm doch recht suspekt vor, dass sich da jemand breiteinig hinstellt, nichts sagt oder macht und plötzlich haut das Vieh ab, da muss doch noch was dahin stecken ...
So verbrachten die meisten eine sehr kurze Nacht, doch Callindor hatte heute vor, nachdem die Suche am Strand entlang so wenig erquicklich verlief, sich erneut durch den Dschungel zu schlagen und dann abseits des *Friedhofs* nach Mencsahenleben zu suchen, die ihnen mal ein wenig auf die Sprünge hilft, was für das Massensterben verantwortlich war und wo nun endlich dieser Marek van Dun steckte. Callindor wusste, dass dieser Kerl der neue Regent der Insel war, also würde man ihn wohl kaum unter den Bauern der Gehöfte finden, so es denn welche gab, doch ein kleiner Hinweis seitens der Bevölkerung würde schon genügen, den Rest würden sie als gruppe wohl bewerkstelligen können.
"Packt alles zusammen, was ihr braucht, denn wir werden, hoffentlich, nicht so bald hier her zurück kehren, denn ich mache euch den Vorschlag, dass wir uns zusammen durch das Dickicht schlagen und dann Erkundigungen anstellen, was hinter den Kreuzen liegt, denn von irgendwo her muss ja die Frau oder der Kerl von gestern gekommen sein, was heißt, dass es dort Strassen oder zumindest Wege gibt und wo es sowas gibt, da gibt es auch Menschen. Wenn wir jemanden für eine Unterredung gefunden haben und endlich wissen, wo wir Marek finden können, sehen wir weiter. Erst einmal heißt es jetzt auf den Vordermann acht zu geben, denn der Wald ist tückisch und nicht gerade ungefährlich. Passt auf, wohin und auf was ihr tretet, es könnte sich wehren ..."
So hatte Callindor geendet und machte sich, wie die anderen auch, abmarschbereit.
Wie Callindor gesagt hatte, war der Wald wirklich sehr tückisch und wenn man nicht aufpasste, dann wurde man von Dornen zerrissen oder von ätzenden Pflanzen gepiesackt. Hinzu kamen Mücken und dank des Verbotes der Magie konnte Nero nichts anderes tun als sich stechen zu lassen, verdammte Schinderei, doch sie hatten einen Auftrag und den galt es zu erfüllen, für Callindor, für... ja, wofür denn eigentlich? Nero war seinem Freund blind gefolgt ohne genau zu wissen wieso dies alles so wichtig war, doch es schien wirklich wichtig zu sein, und daher machte sich der Magier keine Gedanken mehr darum, wieso sollte er auch? Callindor konnte man schließlich vertrauen. Sie waren weit gekommen und Callindor verringerte das Tempo, sie waren beim Massengrab angekommen, von hier aus würden sie ihre Suche beginnen, nach Wegen, nach Straßen und Menschen und einem Ort wo diese lebten, doch niemand wusste wohin man sich wenden sollte.
Nero unternahm nichts, denn er hatte sich einmal die Blöße gegeben, und das würde nicht noch einmal geschehen, er würde abwarten und Callindor machen lassen, der konnte das anscheinend ja besser als allle Anderen. Nero sog an seinem Glimmstängel, den konnte einem keiner verbieten und zum Glück hatte er Zunderschwamm und Feuerstein eingepackt, schließlich war ja Magie verboten. Immer wenn der Magier daran dachte, hätte er laut schreien mögen vor Wut, er war ein ausgebildeter Kampfmagier und kein reiner Kämpfer, ohne seine Magie war er nur halb so viel wert und auch Callindor musste das wissen. Nero stampfte seine Wut mit dem rechten Fuß in den lehmigen Boden, schnippte seine Kippe weg und schnaubte einmal laut. Corax, der vor ihm lief, schaute zurück und warf dem Magier einen fragenden Blick zu. Dieser winkte nur ab und schaute woanders hin, fehlte noch, dass er sich für ein schnauben rechtfertigen hätte müssen. Nun kam die Reihe ins Stocken, denn Callindor hatte angehalten, anscheinend hatte dieser etwas zu verkünden, Nero bemühte sich, hinter den anderen zu bleiben, er wusste genau was gleich kommen würde. Eine kleine Lagebesprechung, eine Idee und dann wieder, dass man sich aufteilen würde, ganz sicher, doch wie gab man den anderen ein Zeichen wenn man was fand? Oder würden sie als neunköpfige Gruppe umherstapfen und Aufsehen erregen?
Der Boden war feucht vom abendlichen Nebel zwischen den Bäumen und Neros Schuhe wurden langsam lehmig, doch an diesem Ort war dies kein Gedanke sondern eher belanglos, sie standen inmitten der vielen Kreuze, einfach unheimlich und riesig lagen die Toten um sie herum. Nero schaute unter sich, um auch ganz sicher zu gehen, dass nicht plötzlich eine knochige Hand nach seinem Bein griff und versuchte ihn nach unten in die Erde zu ziehen, hier war etwas ganz Faules im Gange, doch keine Magie, Nero wusste noch nicht wie er es nennen sollte, war es doch nur ein Gefühl, eine Ahnung, und keine Tatsache oder bewiesen.
Fjola hatte sich zu ihm gestellt, ihr Arm war ganz verkratzt von Dornen und Ästen. Nero hollte eine kleine Flasche Alkohol aus der Tasche, eins hatte er als Jäger gelernt, brandige Wunden verheilten nicht gut, doch der Alkohol wusch die Wunden aus und verhinderte das Ganze. Fjola holte zischend Luft, als er den Alkohol über die Wunden goss, ein Kuss unterbrach das Geräusch. Er lächelte sie an und wickelte ein Stück Stoff um ihren Arm um den Schmutz fernzuhalten, dann zwinkerte er ihr zu und sah zu Callindor, was der wohl nun vohatte.
Callindor
23.02.2009, 18:30
Der Marsch durch diese Vegetation war wirklich anstrengend, Kräfte raubend und gut für die Haut schon gar nicht. Einige aus dem Gänsemarsch wurden gestochen, gekratzt und bluteten im Gesicht, doch der Magier nahm darauf keine Rücksicht.
Er wollte lieber heute , las morgen, etwas über Marek van Dun erfahren. So legte er noch einen Zahn zu und erreichte eals erster, was keinen wunderte, denn er lief ja vorne weg, die Reihen mit den Kreuzen und wieder kam so ein Gefühl der Betroffenheit und Unfähigkeit auf, denn diese Kreuze standen nicht umsonst hier, sie hatten etwas zu bedeuten.
Gestern hatte Fenier hier eine Person entlang gehen sehen, doch so weit der Magier es bei dem schummrigen Licht noch erkennen konnte, war heute niemand hier unterwegs, sodass sie sich wohl selbst helfen mussten. Sich umdrehend und eine Art heroische Pose annehmend, die Calindor schon von vorn herein nicht zusagte, stand er am Rand der Lichtung und wies nur mit dem Finger über das gekreuzte Holzmeer, dass sich der Gruppe hier bot.
"Ich weiß, es ist spät und wir haben alle Hunger, doch müssen wir, besonders nach der Sache mit Nero und dem Blattcrawler, vorsichtig sein, sonst laufen wir in eine Falle. Schließlich ist unklar, ob man uns schon bemerkt hat, oder nicht. Ich würde vorschlagen, einige von uns suchen die Reihen nach Namen ab und schauen, ob sie irgendwo den Namen Marek van Dun lesen, dann ist diese Mission nämlich gescheitert und wir sind hier gestrandet. Die anderen suchen am Rand nach einem Pfad, mag er noch so schmal und unwirklich sein, jeder noch so kleine Hinweis kann entscheidend sein. Und jetzt los, es gibt einiges zu lesen, das müssen an die tausend Kreuze sein. Besser, wir fangen an, bevor es noch gänzlich dunkel wird."
Callindor drehte sich wieder zu den Mahnmalen um und ging zur vordersten Reihe und begann zu lesen, auf einigen war etwas eingeritzt, andere waren unbeschriftet, doch war der gesuchte Name da noch nicht dabei. Er hoffte, sein Handeln würde ein Ansporn für die anderen sein und so machte er weiter, beim Licht der Abendsonne, denn dunkel wurde es hier, wenn man davon reden konnte, doch erst sehr spät in der Nacht, nach vengardscher Zeitrechnung, sodass es also noch hell genug war, die Namen, so sie denn vorhanden waren, entziffern zu können.
Wenigstens schrieben die einheimischen Leute hier in einer ähnlichen Sprache und man konnte das Gekrakel dementsprechend gut entziffern. Schon nach den ersten Kreuzen fiel dem Magier auf, dass die Buchstaben doch alle recht ähnlich in das Holz geschnitten wurden. Hier war jemand sehr fleißig gewesen. Vielleicht war es ja der oder die von gestern ...
Peinlich genau achtete Dragan darauf nicht in irgend ein bodenloses Loch zu fallen. Schon allein die Tatsache, dass er sich plötzlich in einer völlig anderen Welt wiederfand, gefiel ihm gar nicht. War er nicht schon genug bestraft worden, als er damals in die Eisdimension geschleudert wurde? Nun, damals war es unfreiwillig, aber hier... nun ja. Hier war es anders, ja, sicherlich, es war ihm frei an dem Ritual mitzuwirken, Magie fließen zu lassen, aber dennoch entstand in ihm ein Zwang, Callindor helfen zu müssen, ob es daran lag, dass er Feuermagier war, und damit über ihm, oder einfach, um die guten Zeiten noch mal aufleben zu lassen, obwohl man sie nicht unbedingt mit gut betiteln durfte.
Im Gegensatz zu vielen anderen aus der Gruppe beschäftigte Dragan sich damit, nach dem Namen "Marek Van Dun" auf den Kreuzen zu suchen, das war weit weniger anstrengend und schonte Beinmuskulatur, wie alle sonstigen.
Bedenken machte ihm allerdings nicht nur dieser Ort, diese Geschehnisse, sondern auch die Teilnehmer, die sich hier fanden. Hiroga, Nero, ein Feuermagier wohl, Fjola, von der er nichts wusste, Fenier, einer aus dem Süden, Daryn und Nils, von denen er soweit auch nichts wusste. Zu letzt blieb auch noch ein gewisser Corax, auch ein komischer Genosse, aber wenn Callindor ihn kannte, konnte wohl nicht viel schief gehen, auch wenn Dragan ihm innerlich nicht wirklich vertraute.
"Hört zu Leute", verkündete Dragan mit lauter Stimmt und richtete sich zu voller Größe auf", wenn ihr eine Verletzung erlitten habt, und damit meine ich keine Kratzer, versucht bitte es mir sofort mit zu teilen, ich werde dann sehen, ob ich eure Wunden behandeln kann."
Der Fluss hatte den ehemaligen Magier vor allem eines gekostet: Zeit.
Gut einen Tag hatte er gebraucht um das fließende Gewässer zu umgehen. Inzwischen waren seine Vorräte weiter geschrumpft und nur seinen Wasservorrat hatte er aufstocken können.
Inzwischen war die Sonne wieder untergegangen und Grendal wandelte wieder unter dem Schein eines magisch erzeugten Lichtballs durch das Dickicht.
Inzwischen hielt ihn das Gestrüpp nicht mehr so extrem auf wie am Anfang und es kostete ihn deutlich weniger Kraft in Bewegung zu blieben.
Es schien als habe sich die Natur darauf eingelassen den Fremdling möglichst schnell aus ihr entkommen zu lassen. Grendal war diese Wende nur recht, denn wenn er recht hatte würde auch Callindor hier sein.
Schließlich begann sich der Wald zu lichten, der Boden wurde sandiger und verlor an Bewuchs.
Der ehemalige Magier ließ das Licht verlöschen und trat an den Waldrand, er wusste nicht ob es hier Menschen gab und wenn ja, ob sie ihm freundlich gesonnen waren.
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Luft rein war, trat Grendal aus dem Wald heraus, vor ihm erstreckte sich ein breiter Sandstrand und dahinter, als schwarze wabernde Masse, das Meer.
Kaum hatte er sein magisches Licht wieder beschworen und ein paar Schritte auf dem Sand getan, fiel ihm eine Stelle auf, im Sand war eine Kuhle, in ihr weitere Kuhlen und Fußspuren entfernten sich in drei Richtungen.
Es waren viele Fußspuren, neun Paare soweit der ehemalige Magier es erkennen konnte, auch die Anzahl der Mulden im Sand schien zu passen.
Eine Spur am Strand entlang, war offensichtlich mehrfach benutzt und da auch die Vebrindung zur Rune in diese Richtung zeigen zu schien begann Grendal den Spuren zu folgen.
Callindor
23.02.2009, 20:19
War das Durchflügen des Dschungels am Nachmitag schon anstrengend, so war das Ackern durch diese Unzahl von Reihen von Kreuzen nicht minder bescherlich, besoinders, wenn die Konzentration und das Tageslicht langsam, aber sicher, flöten gingen. So hatte er, mit der Hilfe einiger aus der Gruppe, fast alle Markierungen durch, doch bisher war nirgends der Name Dun oder Marek zu lesen gewesen, was schon mal ein gutes Zeichen war.
Und kaum war Callindor mit einer der letzten Reihen durch, da rief schon einer aus der anderen Gruppe, die, die nach einem Weg Ausschau halten sollte, dass sie tatsächlich so etwas wie einen Schleichpfad entdeckt hätten. Hurtigen Schrittes und voller Vorfreude sammelte sich die Truppe davor und langsam und vorsichtig betraten sie die befestigte Strasse, sie war zumindest mit Pflastersteinen ansatzweise belegt, sodass dies eine gute Abwechslung zum engen Dickicht des Waldes war, zumal hier mehr die Laubbäume wuchsen, die Callindor noch aus Myrtana kannte. Man fühlte sich gleich nicht mehr so eingeengt ...
So entfernten sie sich wieder von dem Feld aus Holzkreuzen und bald schon, sie gingen etliche Schritte bisher, erschien in der Ferne ein kurzes Glimmen, erst dachte der Feuermagiuer an eine Sinnestäuschung, doch da ... es erschien wieder, diesmal schon etwas länger und intuitiv beschleunigten sie ihre Schritte, denn wo etwas Rotes aufleuchtete, da war Feuer, und wo Feuer war, waren Menschen zu finden. Und Menschen gaben endlich einen Hinweis auf Leben und damit einer möglichen Informationsquelle zu Marek van Dun.
Je näher die Gruppe kam, sie gingen jetzt wirklich geschlossen und immer darauf bedacht, alles um sich herum im Blick zu haben, kamen sie schließlich zu einem halben Dutzend Hütten, teils verfallen, teils angekokelt, andere noch in annehmbaren Zustand, jedoch alles sehr spärlich und einfach gehalten.
Und dann sah der Magier sie zuerst!
Die alte Frau, die dort mit einem Reisigkorb aus dem Wald gestiefelt kam, für ihr Äußeres doch recht flott unterwegs und auch kräftig, nach dem Berg an Holz zu urteilen, den sie da heran geschafft hatte. Sie hatten anfangs noch die Wahl, den Rückzug anzutreten, doch ehe sie sich entscheiden konnten, passierte etwas, was niemand der anwesenden Kerle und der einen Dame erwartet hatte, denn plötzlich riss der eine Riemen, der Korb kippte halb zur Seite und die Greisin zwangsläufig hinterher. Unzählige Scheite Holz purzelten scheinbar von ihrem Rücken herunter, während sie keuchte und ächzte und dabei doch recht unschöne Worte fallen ließ, doe so manche feine Dame zum Erröten bringen würden, doch hier waren größtenteils gestandene Kerle unterwegs, die hatten sowas allemal schon gehört. Naja, und Fjola .. tja Fjola zählte nicht, denn die hatte ja nur Augen für ihren Nero und schien das Gefluchte einfach überhört zu haben.
Aus einem puren Reflex heraus eilte Callindor zu der alten Frau hin und half ihr, die Scheite aufzusammeln und sie überhaupt erst wieder in die Senkrechte zu bringen. Misstrauisch beäugte sie den Neuzugang und sagte anfangs rein gar nichts, schleppte sich und den Korb nur zu ihrer Hütte und blickte dann zu der Gruppe herüber.
"Retter in der Not, was?", meinte sie nur schwach und versuchte zu lächeln, was ihr aber nicht gelang und so legte sie gleich nach.
"Fremde, ich habe euch hier noch nie gesehen. Was wollt ihr hier?", fragte sie scharf und schaute dabei direkt zu Callindor herüber.
"Entschuldigt die Störung, wir sind Handelsreisende, ja, und wir suchen ein gutes Gasthaus oder eine Taverne, wo wir uns von den Straapzen des Tages und des anstrengenden Marsches erholen können."
Die Alte schaute nur einmal von links nach rechts über die Runde, dann noch einmal zurück und ließ sich von Callindor während dessen die letzten gefallenen Holzscheite geben.
"Hmpf ..., Taverne? Hier gibts eine, nicht weit, ich kann euch hinbringen, als Dank für die Hilfe. Nun, was ist? Ich werde nicht jünger, Jungchen ..."
Callindor wusste gar nicht, was er darauf antworten sollte, als er sich nur zu den anderen umdrehte und dabei aus weiter Ferne, nun ja, es war ein Katzensprung um genau zu sein, jemanden erkannte, mit dem er nie im Leben gerechnet hätte.
"Das kann doch nicht wahr sein ...", meinte Callindor nur schwach und schüttelte entgeistert mit dem Kopf, ehe einer sich nach hinten umdrehte und ebenso eine Gestalt langsam näher kommen sah, es war also keine üble Täuschung.
Callindors Nerventod war zurück gekehrt ... Grendal ... nur wie?
Grendal war recht schnell unterwegs gewesen, er war einfach strikt den Fußspuren gefolgt und so konnte er auch recht gut im Dickicht voran kommen, denn der Weg war quasi schon vorgetrampelt.
Nach einiger Zeit hatte das Untehrolz erneut aufgehört und der ehemalige Magier fand sich auf einer Art Friedhof wieder, hunderte von Holzkreuzen reiten sich aneinander und am anderen Ende des Gräberfelds konnte der Meisterschütze einige Gestalten erkennen.
Der ehemalige Magier ließ sein magisches Licht erlöschen und schlängelte sich zwischen den Ruhestätten der Toten hindurch.
Schnell näherte sich der Meisterschütze der Gruppe, bis plötzlich eine Frau mit Holz vor dieser auftauchte und stürzte.
Er war bereits in Hörweite und so konnte er verstehen, dass die Gruppe nach einer Taverne oder Unterkunft suchte. Der Redende war eindeutig Callindor, der sich zur Gruppe umdrehte und Grendal erkannte.
Der Geischtsausdruck des Magiers spiegelte erst Verwunderung und erstaunen, dann eine Mischung aus Schock und Entsetzen wieder.
Grendal ging es nicht anders, irgendwie hatte er gehofft vorerst nicht wieder auf ihn zu treffen.
"Bist du echt? Oder erlaubt sich ein Gott einen üblen Scherz mit mir?" fragte Callindor schließlich.
Grendal schüttelte den Kopf und erschuf wieder eine magische Lichtkugel, "Der einzige dem die Götter einen Streich spielen bin ja wohl ich. Wollte grad auf einen Jagdausflug gehen und plötzlich werde ich auf dieses Eiland gerissen." der Meisterschütze zeigte auf die anderen, "aber du scheinst ja nicht der einzige zu sein der mit teleportiert wurde, dann muss ich mir ja keine Sorge machen, dass ich nur dich sehe." Anscheinend hatte Callindor alle Anwesenden außer Françoise mit auf diese Insel geschleppt.
"Wollt ihr euch jetzt noch zur Begrüßung küssen? Ich hab nicht ewig Zeit." blökte plötzlich die Alte dazwischen.
Grendal funkelte Callindor an, "Wir reden noch..." dann setzte er sich in Bewegung um der Alten zu folgen.
Corax Erindar
23.02.2009, 21:00
Es gab drei Dinge die Corax Sorgen bereiteten. Da war zuerst die örtliche Flora und Fauna, die ihm zuerst nur fremd vorgekommen war, die riesige Gottesanbeterin jedoch war eindeutig abnormal agressiv gewesen, zumindest soweit er das für riesige Gottesanbeterinnen, von denen er nie zuvor je eine gesehen hatte, beurteilen konnte. Der zweite Punkt war das den anderen nun von seinen Kräften dämmerte, aber eine andere Wahl hatte er nicht gehabt, ausser den Feuermagier zu opfern, doch den würden sie vieleicht noch brauchen. Dieser Punkt war ihm persönlich äußerst unangenehm, er selbst erhoffte sich einen Vorteil im Ernstfall daraus unterschätzt zu werden. Nun war es in jedenfalls zu spät noch etwas zu ändern, er würde mit den Konsequenzen leben müssen. Drittens und letztens kamen dann auf seiner Sorgenliste die Leute aus der Gruppe. Es fiel ihm schwer zu glauben das auch nur die Hälfte von ihnen bei klaren Verstand sei. Bis jetzt hatten sich diejenigen von ihnen die er noch nicht klar als irre eingeordnet hatte zurückgehalten. Er konnte nur hoffen das Dragan, Daryn, Hiroga, Fenir und Nils nicht nach dem Schlag der andern kamen. Gerade die beiden Feuermagier entäuschten seine Vorstellungen ein wenig, in Silden wären sie vieleicht noch durchgekommen (siehe Dorien), doch die strikte Ordnung des Innoskloster sollte sie doch eigentlich einiges gelehrt haben. Dieser Nero zum Beispiel : Abgesehen davon das er sich scheinbar, wie man aus seinem Konflikt mit Callindor sehen konnte, nicht allzu gut unter Kontrolle hatte, er war auch kurz nachdem er gestern Nacht dem Tod von der Schippe gesprungen war einfach aufgestanden und hatte Smalltalk betrieben. Hallo? Jeder der halbwegs normal im Kopf war wäre in der Situation entweder ernst oder verängstigt. Wie wurde so einer Feuermagier? Corax hatte sich irgendwie immer vorgstellt das Feuermagier ein wenig mehr... Weisheit oder so etwas besaßen. Neben Nero war dann da natürlich noch Callindor. Sucht die Gräber ab! Hatte der eine Vorstellung davon wieviele das waren? Hatte der eine Vorstellung davon wie sinnlos dieses Unterfangen war? Zuerst hatte Corax Callindor als Novizen kennen gelernt, damals als er mit Nigel umher gezogen war. Eigentlich war er dem Magier gegenüber nicht einmal negativ eingstellt, doch er verhielt sich sehr merkwürdig und unhöflich. Er schien sich über irgendwas Sorgen zu machen , doch keinem Verraten zu wollen was es war. Doch so würde es nicht weitergehen. Die Unwissenheit spaltete die Gruppe mehr als alles andere und wenn Callindor wirklich soviel an dem Zusammenhalt ebendjener lag, dann würde er bald mit Informationen raurücken müssen. Im Moment konnte Corax ihn nicht Konfrontieren, jedoch wäre die Taverne ein geeigneter Ort, er hatte bereits eine Idee wie er den Magier zwingen konnte sein Ziel zu verraten. Solange würde er noch warten können, solange half er gern dabei die Holzscheite der Frau zu tragen. Endlich schien ein Lichtschimmer in seine Gedanken gebrochen zu sein, ein leichtes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
Callindor
23.02.2009, 21:04
War die Verwunderung auch groß, die herrische Alte ließ wenig Spielraum für Herzlichkeit oder Argwohn, sie setzte sich einfach in Bewegung und letztlich waren Grendal und Callinodr die letzten, die merkten, dass die anderen schon längst aufgebrochen waren.
Was musste dieser Novizenmagier auch nur wieder hier mitmischen!?
Zu allem Überfluss hatte er auch noch eine Lichtkugel erschaffen, doch Callindor ließ im Gehen nur kurz seine Magioe fließen und sprengte dann mit einem schwachen Impuls die Kugel und fügte noch ein *Keine Magie!* hinzu. Grendal schien mal wieder irgendwas zu brabbeln, doch der Feuermagier ließ sich von dem sinnlosen Geschwätz des nervigen Typen nicht ablenken und schloss schließlich zur vor ihm laufenden Gruppe auf.
Es dauerte auch so gesehen nicht lang, da erreichten die mittlerweile zehn *Reisenden* die Taverne, wie die Alte nur vorhin sagte und blieb dann davor stehen. Fackeln brannten an beiden Seiten des Eingangs und beleuchteten diesen recht eindrucksvoll, eine Art Grabesstimmung kam bei Casllinodr auf, als wüerde er hier zu seiner Beerdigung gehen, statt zu einer Taverne, um etwas zu essen ...
"Wir sind da!", plärrte die Greisin nur laut, sodass es auch jeder hörte und öffnete dann die umso lauter knarrende Tür, sodass sich darauf hin das Innenleben offenbarte. So gesehen kam es einer strinknormalen Spelunke aus dem Hafenviertel Vengards gleich, die Tische waren nicht gerade zahlreich, die Stühle ebenso wenig und von Kundschaft konnte man so nicht reden, sah man mal vom Wirt und dem einen Säufer ab, der scheinbar schon einige Getränke intus hatte, nach seinem Redevermögen schlussfolgernd.
"Diese Leute hier suchen eine Unterkunft und was zu essen. Sind Händler oder so ...", sprach die Alte mit gebotener Ruhe und der Wirt nickte freundlich, sodass sie das Etablissement verließ und sogleich schickte sich der Barmann an, den Teleportern einen der großen Tische bereit zu stellen. Man merkte deutlich, dass er nie viele Gäste hatte, wie auch, hier sah es insgesamt sehr herunter gekommen aus.
"Setzt euch, setzt euch, meine Herren und einen extra weichen Stuhl für die hübsche Dame ...", sprach der Wirt nur hektisch und geschönt freundlich, ehe er offenbar in die Küche verschwand und sich ans vorbereiten des Essens machte. Da er nicht nachfragte, was man denn speisen wolle, hatte er wohl nicht gerade viel zum Beißen zur Auswahl. So saßen sie nun an den Tischen und warteten auf das Essen und die Getränke, die hoffentlich die Stimmung wieder ein bischen zu heben vermochten, denn so war das nicht länger ein annehmbarer Zustand. Und mit Grendal als Spassbremse sowieso schon nicht ...
Corax Erindar
23.02.2009, 21:28
Der Schankraum war leider weniger vertrauenswürdig als Corax es sich erhofft hatte. Doch die dringlichkeit herauszufinden was hier eigentlich lief stieg umso mehr da auf einmal dieser Pyromane aus Vengard aufgetaucht war. Was wurde hier gespielt? Corax wählte einen Stuhl neben dem Feuermagier der die Gruppe ins Ungewisse führte. Leider war die Taverne nicht überfüllt genug um das Thema am großen Tisch anzusprechen, daher beugte sich Corax zu Callindor vor und flüsterte hinter vorgehaltener Hand : " Nun bis jetzt scheint ja alles zu deiner Zufriedenheit zu laufen, jedoch findest du nicht du solltest uns langsam aufklären worum es hier geht? Nein? Dacht ich mir ja schon fast. Ich weiß nicht wie das bei euch im Orden ist, vieleicht darfst du die paar Novizen hier rumscheuchen wie es dir gefällt, aber ich zumindest untersehe nicht deiner Knute und bin freiwillig hier verdammt nochmal! Bis jetzt habe ich dir Vertraut und das ohne einen großartigen Grund dafür zu haben, ausser das ich dich kenne und weiß das du vieleicht ein wenig schräg, aber im Grunde kein schlechter Mensch bist. Aber hey, ich vertraue dir nicht blind! Warum hast du Angst jemand könnte hier Magie benutzen? Was weist du über diese Insel? Worum verdammt nochmal geht es hier überhaupt? Marek van Dun? Wer ist das? Du bist es jedem einzelnem hier verdammt nochmal schuldig zu sagen was sie erwartet und es wir deine Mission auch nicht gefährden. Ich bitte dich es uns freiwiliig zu erzählen, sonst sehe ich mich gezwungen Maßnahmen zu ergreifen. Du sagtest Magier seien hier nicht beliebt? Was wenn ich jedem hier erzähle das Nero und du Feuermagier sind? Und glaub mir, sie würen mir glauben, ich könnte das recht erfolgreich inszenieren."
Corax endete und sah von Callindors Gesicht auf, der Miene des Magiers war nicht zu deuten. Plötzlich stand Grendal der auf der anderen Seite des Feuermagiers saß auf und brüllte durch die Taverne : "Wer ist Marek van Dun?"
Stillschweigend waren sie der Alten bis zur Taverne gefolgt und hatten dort schnell einen Tisch gefunden. Wobei ein Tisch nicht ganz treffend war, da für die Gruppe die ganze 9 Mann und eine Frau, die nicht von Neros Seite wich, umfasste mehrere Tische zusammengestellt worden waren.
Callindor saß an einer Stirnseite der Tische, Grendal neben ihm, denn er wollte noch ein Hühnchen mit diesem Magier rupfen.
Corax saß gegenüber von Grendal und schien ähnlich begeistert wie der ehemalige Magier hier zu sein.
Jeder bestellte etwas zu essen und Grendal war froh darüber, dass die Taverneninhaber "Brot, Wasser und etwas Fleisch" kannten. Im schlimmsten Fall wären sie wohl irgendwo gelandet, wo Fleischwanzen als Götter verehrt und deren Exkremente als entsprechend wichtige Nahrung angepriesen wurden.
Während langsam Essen auf den Tisch wanderte wandte sich Grendal an Callindor.
"Hast du eigentlich den Verstand verloren? Was haben diese Leute hier zu suchen? Sie sollten alle in Vengard sein." flüsterte der ehemalige Magier.
"Ich hatte ihnen gesagt, dass sie gehen sollten und bis auf dich ist niemand gegangen." war die Antwort.
"Hat mich nicht davor bewahrt, nicht mit dir zu reisen." der zynische Unterton war nicht zu übersehen, "und was machen wir hier überhaupt?"
"Ich hatte dir schon gesagt, dass ich hier jemanden suche, er heißt Marek van Dun."
Grendal schaute erst in die Luft und dann auf seinen Teller, kannte er diesen Namen? Definitiv nicht. Was war anderes zu erwarten? Er befand sich auf einer fremden Insel, woher in Innos Namen sollte er Leute kennen?
Der ehemalige Magier schüttelte den Kopf und wollte sich wieder Callindor zuwenden, der allerdings von Corax bearbeitet wurde, verstehen worum tat er nicht, Corax flüsterte nur und der Umgebungslärm war zu laut um etwas zu verstehen.
Der Meisterschütze aß ein wenig von seinem Mahl, bis er entschied zu handeln, da Callindor anscheinend nicht mit mehr ehrausrücken wollte, musste er eben selbst den Stein ins rollen bringen.
Er stand auf und fragte laut in die Taverne: "Wer ist Marek van Dun?"
Callindor
23.02.2009, 21:45
"Seid ihr denn komplett wahnsinnig geworden!?", brüllte Callindor in flüsterndem Ton und schob den beiden aufdringlichen Kerlen je ein Stück Brot zwischen die Kauleisten, damit sie für's erste bedient waren. Grendal schien sich verschluckt zu haben, lief schon blau an, geschah ihm recht, wenn Callindor es recht bedachte.
"Was wollt ihr eigentlich von mir, hä? Ich weiß am besten, was das Beste für alle ist, und solange ich selbst nicht abschätzen kann, was hier läuft, werde ich gar nichts erzählen. Da kannst du tönen, soviel zu willst, Corax, doch wenn du hier irgendwem sagst oder zeigst, dass wier Magier sind, dann wird es dir schlecht ergehen, nicht durch mich oder einen anderen aus der Gruppe, nein, dann kann ich nichts mehr für dich tun, dann sind wir alle dran, da macht man dann keine Ausnahme mehr. Und willst du wirklich so leichtsinnig dein Leben verlieren, weil dein Wissensdurst nicht vollends gedeckt ist?"
Callindor ließ die Worte so stehen und nahm einen vollen Löffel von seiner fast kalten Suppe. Sie schmeckte etwas seltsam, doch darüber machte sich der Feuermagier im Moment keine Sorgen.
Hatte er Corax und seine Ambitionen vorerst verarztet, wandte er sich nun Grendal zu, der noch immer an seinem Laib Brot zu würgen schien. Sichtlich erregt, aber keineswegs sexuell, nahm er nur einen großen Schluck aus dem Becher und sagte sonst nichts weiter, sodass Callindor selbst anfangen musste, wenn Grendal nicht wollte.
"Eins würde mich interessieren, Grendal, mein *Freund*. Wie bist du, der um kein Gold der Welt mitkommen wollte, bloß hier her gekommen? Und tisch mir nichts von wegen Sehnsucht auf oder eine Schiffsreise, hier kommt so gut wie nichts lang. Also, wie hast du das angestellt?"
Fenier war noch immer unwohl zumute. Der Anblick des riesigen Friedhofs, welcher eher als ein Massengrab durchging, hatte traurige Erinnerungen in ihn wach gerüttelt. Und dann diese seltsame Gestalt, die er nur kurz hatte beobachten können, denn Callindor hatte darauf bestanden wieder zur Gruppe zurückzukehren.
Heute waren sie erneut aufgebrochen um dieses Feld der Toten genauer in Augenschein zu nehmen. Sie sollten nach einem gewissen Marek von Dun suchen?!
Plötzlich wurde der Adept aus seinen Überlegungen gerissen. Ein lautes „Wer ist Marek von Dun“ hallte durch den dunklen Raum der Taverne. War dieser Typ von allen guten Geistern verlassen? Nachdem was er von Callindor gehört hatte – und das war nicht viel – konnte er erahnen in welche Gefahr sie sich begeben hatten. Alle wurden zu Vorsicht angehaucht, ja selbst einfachste Zauber durfte man nicht wirken. Das erschwerte alle Vorhaben allgemein, besonders für den Adepten. Sehr viel mehr als Magie wirken konnte er nicht und somit wäre er im Notfall aufgeschmissen. Das sah man schon daran in welcher subtilen Weise er sich verletzt hatte, sein Reisemantel, den er über seiner aquablauen Novizenrobe trug, war an mehreren Stellen eingerissen und ein wenig blutverschmiert. Wer stapfte auch schon im Dunkeln durch wucherndes Gestrüpp eines unbekannten Dschungels?
Wenn er es sich recht überlegte, war diese Frage mehr als verständlich. So würden sie doch wohl am ehesten erfahren, was sie wissen wollten?! Fenier merkte wie sich seine Neugier quasi in seinen Gedankenstrank brannte, doch er zügelte sich bei dem Anblick der Entrüstung, mit der Callindor Corax und Grendal anfuhr.
Fast so, als hätte er die Szenerie nicht bemerkt, rührte er in seiner Suppe, beobachtete jedoch weiter das Geschehen.
Der ehemalige Magier hatte sich inzwsichen von seinem unterdrücktem Lachkrampf erholt. Callindors Aussage, dass er am besten wüsste was für sie gut sei, war einfach nur köstlich amüsant.
"Wieso ich hier bin? Ach ich wollte einen Urlaub auf einer schönen Insel machen fernab von Callindor. Mein guter Freund Marek van Dun hat mich eingeladen, weißt du." der Sarkasmus zerbiss quasi die Luft.
Callindor sah ihn stirnrunzelnd an, "Und im ernst?"
"Im Ernst wollte ich gerade einen Jagdausflug machen, deshalb lauf ich hier auch nicht in meiner Novizenrobe rum, sondern in diesem Aufzug. Ich war auf dem Weg zu den Stadttoren, als sich plötzlich ein magischer Sog an mir zu schaffen machte und begann mich wegzureißen." er holte tief Luft, "Nun, ich begegnete der obersten Feuermagierin, die mich aber auch nicht in Vengard halten konnte und fand mich kurz darauf auf diesem Eiland wieder."
"Und das soll ich dir glauben?" fragte Callindor spöttisch.
"Das Blatt..." kommentierte Corax das Gespräch und schien etwas zu wissen das sie nicht wussten.
"Wenn du mir das nicht glaubst, dann kannst du dir gerne etwas anderes ausdenken."
Callindor schüttelte den Kopf.
"Es ist grenzt an ein Wunder, dass nicht noch mehr Leute teleportiert wurden, wenn es mich treffen konnte, vielleicht hätte es ganz Vengard mit sich gerissen." Grendal wusste es zwar besser und nahm stark an, dass die veränderte Runenverbindung Schuld an seiner Reise war, aber das musste niemand wissen.
"Ich denke die Rune sollte wieder in meinem Besitz übergehen. Immerhin gehört der Rohling mir..."
"Nun da wir schon einmal hier sind, kannst du ihn gerne haben." sagte Callindor, wahrscheinlich nur um weiteren Disputen aus dem Weg zu gehen.
Der ehemalige Magier nahm die Rune, an die er gebunden war entgegen und sprach dann wieder, "So und jetzt erzählst du uns was als nächstes passieren wird, wir haben einen Namen, mehr nicht und wenn du nicht mehr sagst, dann werde ich halt jede einzelne Person in diesem Raum seperat nach diesem Namen ausquetschen."
Corax Erindar
23.02.2009, 22:10
Hatte dieser Feuermagier noch alle Tassen im Oberstübchen? Ich weiß was das beste für alle ist! Diese Arroganz und Ignoranz die dahinter steckte waren ja kaum zu ertragen. Corax hatte keine Lust hier alle ans Messer zu liefern. Er selbst würde sich zur Not teleportieren können, doch er hielt es für gefährlich und wollte es nicht drauf ankommen lassen. Soetwas wäre ein Verzweiflungsschlag, dazu durfte es nicht kommen. Er musste genau überlegen wie weit er gehen konnte. Grendal erzählte seine Geschichte gerade und es war nicht nur Callindor der ihm dabei zuhörte, zumindest hatte Corax das Gefühl das so einige aus der Gruppe zuhörten. Er selbst kommentierte den ungewollten Teleport nur mit der Lösung die ihm auf Anhieb einfiel. Das Blatt hatte wohl nicht nur denen die sich Teleportieren wollten Ärger gemacht. Corax wartete kurz bis die Aufmerksamkeit der anderen sich auf etwas anderes richtete, dann schaute er nach dem Wirt. Niemand blickte zu ihnen, perfekt. Gerade als Callindor Grendal etwas sagen wollte klatschte ihm eine Brotscheibe ins Gesicht und schwebte dann vor diesem. Der Feuermagier blickte erstaunt, sah sich kurz um bis er Corax entdeckte der das Brot fixierte. Callindor warf ihm einen bist-du-verrückt-Blick zu und drückte die Brotscheibe auf den Teller zurück. Doch die nächste Scheibe, von Grendals Teller, schwebte schon herran. "Ich kann das gerne Stundenlang machen, wenn du es so willst. Soll ich vieleicht noch ein wenig Licht dazu packen? Ich meine es Ernst Herr Feuermagier, ob ich uns damit alle verdamme oder nicht. Du musst uns nicht jetzt die Geschichte erzählen, hier ist es nicht sicher, aber sobald wir eine Gelegenheit haben - sobald niemand der Gruppe lauscht - wirst du alle hier einweihen. Das oder die Sache ist gelaufen.", meinte Corax mit regungsloser Miene.
Callindor
23.02.2009, 22:30
Könnt ihr denn nicht einfaach die Klappe halten, das Essen reinschaufeln, euch die Eier kratzen, oder was sonst noch und mich nicht länger mit eurem Geplapper nerven?"
Callindor seufzte nur leicht und nahm dann einen weiteren Löffel voll dieser komisch schmeckenden Suppe, es war besser als nichts, aber nicht gerade die Welt.
"Ich warte ...", sprach da nur einer gelassen von der einen Seite und dann kam ein *Ich auch* von rechts und wieder musste der Feuermagier seine Hoffnung fahren lassen, ignorieren könnte das Problem elegant lösen ...
"Hört zu ...", flüsterte Callinodr nur leise und die beiden Nervtöter rückten näher zusammen, damit sie auch keinen Ton missverstanden. "Marek van Dun ist der Regent dieser Insel, zumindest war er es noch, als ich einen Brief von einem Freund erhielt. Ich habe etwas in meinem Besitz, manch einer hat ihn schon gesehen, diesen roten Kristall und Marek soll mir helfen, ihn zu vernichten, da er sehr gefährlich ist. Doch nach dem, was wir bisher hier gesehen haben, mit den Viechern und den Kreuzen und so, da habe ich doch arge Zweifel, ob Marek hier immer noch regiert oder überhaupt am Leben ist. So jetzt wisst ihr es und nun lasst mich endlich fertig essen, ich hab Hunger wie ein Ochse und ihr seid schlimmer als ein Sack Flöhe zu hüten..."
Ungewollt erregt grabschte sich Callindor seinen Trinkbecher und spülte die letzten Reste des klebrigen Breis seiner Suppe herunter. Dass das Wasser noch sonderbarer schmeckte, als die Suppe, schien ihn in seiner Laune auch nicht weiter merkwürdig, jeder andere hätte schon den Ober kommen lassen, doch der Wirt ließ sich hier so gut wie gar nicht sehen und grinste nur immer so überzogen freundlich, dass einem das schon komisch vorkommen musste.
Doch Corax und Konsorten balgten sich lieber wegen Unzulänglichkeiten und würden noch einmal die Nägel zu seinem Sarg werden, wenn sie nicht in Bälde irgendwie ausschaltete. Er konnte schließlich niemanden gebrauchen, der wegen jedem Furz nachfragte und über alles genau Bescheid wissen wollte. Bei der nächsten, sich ihm bietenden Gelegenheit würde er schon einen Weg finden, sie mundtot zu machen. Und wenn der Magier dafür persönlich ihre Zungen herausschneiden müsste, nur um mal eine Weile ungestört sinnieren zu können.
Es war still geworden am Tisch. Ein jeder schlürfte die Reste der Suppe. Fenier war zwar besseres gewohnt, aber der Hunger trieb es hinein und seinen eigenen kleinen Proviant in der Umhängetasche wollte er vorerst nicht anrühren. Wer wusste denn schon, wie sich dieses Abenteuer weiter gestaltete?!
Ein kurzes aber herzhaftes Gähnen entfuhr ihm, dann legte er den unförmigen hölzernen Löffel beiseite und schaute in die Runde. Der Tag war anstrengend gewesen, das konnte man allen Beteiligten ansehen. Nur Grendal, der Typ, der vorhin noch mit Callindor heftig diskutiert hatte, schien nun seinen Hunger zu stillen.
Der Adept hatte schon einiges über ihn gehört, als Callindor von irgendeiner Sache gesprochen hatte, die er vorher noch erledigen musste. Es hatte ihn sogar wieder nach Al Shedim getrieben, aber den genauen Durchblick durch seine Erzählung hatte er nicht gewinnen können. Er wusste nur, dass er nicht sonderlich gut zu sprechen auf ihn war. Wenn man von seiner Beharrlichkeit, die er an den Tag gelegt hatte, absah, war er ein eher unauffälliger Zeitgenosse. Grüner Umhang über lederne Rüstung, in etwa so groß wie Fenier und damit wohl Durchschnitt und auch er hatte sich einen kleinen Bart stehen lassen. Doch er wusste, dass auch er ein treuer Anhänger der Kirche Innos war.
Fast verschwamm das Bild vor seinen Augen. War er tatsächlich schon so müde?
„Hat es gemundet?“, fragte der Adept den letzten, der seine Suppe aufgegessen hatte, eher um sich von seiner Müdigkeit abzulenken, als sich im Smalltalk zu üben.
"Schmeckt als hätte jemand zuviel Salz reingetan und wollte den Fehler mit irgendwelchen anderen Gewürzen übertünchen." sagte Grendal leise, "wenn ich wüsste, dass jemand in dieser Kneipe etwas gegen mich hat, dann könnte man glatt glauben es wäre vergiftet."
Verhaltenes Gelächter von den Anwesenden, ließ auf Müdigkeit und Erschöpfung schließen die sich immer mehr ausbreitete.
"Ich geh ein wenig frische Luft schnappen, kommt wer mit?" fragte Grendal in die Runde, denn die Luft im Raum war ihm irgendwie zu stickig.
Als er sich erhob schien der Wirt schon ungeduldig zu gucken, der ehemalige Magier zuckte mit den Schultern, sollte er halt. Sie waren die Gäste.
Er verließ die Taverne um sogleich dem nächstem Raum einen Besuch abzustatten, während er laufen lies vernahm er aufgeregtes getuschel aus der Taverne.
Jaja, sollten sie sich nur ihr Mäuler zerreißen dachte er sich und atmete die kalte Nachtluft ein.
Die Kälte brannte in seiner Lunge, belebte aber seinen müden Körper etwas wieder.
Der ehemalige Magier streckte sich und kam sich dabei vor wie ein sehr alter Mann oder jemand der gerade aufgestanden war. Es machte keinen großen Unterschied. Seine Knochen schienen zu ächzen und jede Faser seines Körpers verlangte nach Schlaf. Sollte er bekommen dachte sich Grendal und taumelte mehr als er lief zurück in die Taverne.
Die anderen schliefen auch schon, alle zu Tisch, komisch dachte Grendal noch, warum haben sie sich nicht gegenseitig in die Zimmer gebracht.
Der ehemalige Magier atmete die stickige Luft der Taverne ein und ihm fielen die Augen zu, mit einem harten *tonk* landete er auf dem Boden.
"Na endlich." brummte der Wirt, "Ich dachte das Zeug wirkt nie."
Grendal erwachte, es war nicht das erwachen das man erlebte nach dem man sich schlafen gelegt hatte, nicht das erwachen das man erlebte wenn man freiwillig geschlafen hatte, nicht das erwachen das man erlebte wenn man auf einem weichem Bett geschlafen hatte.
Sondern das erwachen, welches man erlebte wenn man mal wieder einen über den Durst getrunken hatte, das erwachen das man erlebte wenn einem am Abend zuvor ein Knüppel über den Schädel gezogen war, das erwachen das man erlebte wenn im Essen irgendeine Mixtur war die als Schlafmittel diente und weiß Innos nicht welche Nebenwirkungen hatte.
Kurzum, der ehemalige Magier kam sich vor als hätte man ihn erst verprügelt, dann gerädert, noch einmal verprügelt, anschließend auf eine Streckbank gelegt, dann erneut verprügelt und schließlich ins Reich der Träume geschickt.
Stöhnend öffnete der Meisterschütze die Augen und wurde von Dunkelheit begrüßt, er blinzelte um sich zu vergewissern, dass er die Augen wirklich offen hatte.
"Verdammt" brummte er, "dafür bring ich Callindor um."
Als er sich erheben wollte, bemerkte er, dass eine schwere Kette an seinem Handgelenk hing.
"Großartig, wieso passiert immer mir so eine Scheiße?" fluchte Grendal.
Mühsam hob der Meisterschütze seine Hand um sich am Kopf zu kratzen, dann hielt er kurz inne.
Über das heftige Pochen in seinem Kopf hinweg konnte er deutlich ein Atmen vernehmen, hätte er die Zeit und den Nerv gehabt zu zählen, so hätte er festgestellt, dass es tatsächlich neun verschiedene Atmungen waren die da noch im Raum waren. Aber auch ein atmen reichte aus um klar zu machen, dass er nicht alleine war sondern die anderen auch alle mit ihm in der Dunkelheit waren.
"Irgendwer wach!" sagte Grendal laut, etwas zu laut denn sein Kopf begann schon wieder zu dröhnen, was würde er jetzt nicht alles für einen eiskalten Schluck Wasser geben.
Er bekam keine Antwort, Callindor hatte zwar gesagt das sie keine Magie anwenden sollten, aber sie saßen eh in einem dunklem Loch, da konnte ihnen viel mehr nicht passieren.
Vorsichtig beschwor er eine Lichtkugel um sich ein Bild von der Situation zu machen.
Erst brannte die Helligkeit in seinen Augen aber nach einigen Augenblicken formte die Umgebung klare Umrisse.
Sie befanden sich in einem recht großem Rechteckigem Raum, die Decke war vergleichsweise niedrig, so wie in einem altem Lagerram in dem die Decke herabgesackt war. Der Boden bestand aus größtenteils beschädigten und mit Rissen übersähten Steinplatten, die Wände waren solides Mauerwerk, anscheinend standen hier einst Regale, denn es gab Wandhalterungen an denen man Regale hätte befestigen können.
Anstatt diesen waren allerdings die massiven Ketten der Abenteurer befestigt.
Wären es Seile gewesen hätte Grendal sie einfach magisch verbrannt, aber Ketten verglühen lassen gehörte bisher nicht zu Grendals stärken, vielleicht könnte Nero so etwas bewerkstelligen.
Allerdings schlief der Magier noch tief und fest und lag am anderen Ende des Raumes.
Allerdings lag jemand anderes ganz in seiner Nähe, seine Robe wies den blondhaarigen als Novize des Wassers aus.
Grendal konnte ihn mit den Füßen erreichen und trat ihm sooft in den Rücken bis er mit einem Murren erwachte.
Ein dumpfer Schmerz durchfuhr seinen Rücken, aber im Gegensatz zu seiner sonstigen Verfassung war es nur ein kleineres Übel. Sein ganzer Körper fühlte sich an als wäre er geplättet worden. Das würde dann auch zu seinem Alptraum passen aus dem er eben erst gerissen wurde.
Vorsichtig öffnete der Adept die Augen. Erst verschwommen wurde das ernüchternde Bild immer deutlicher: Die gesamte Gruppe lag in einer Art Kerker. Auf feuchten kalten Steinplatten, angekettet an dicken Stahlmanschetten, lagen wohl alle noch im Reich der Träume. Aus irgendeiner Ecke hörte er Wassertropfen in einer Pfütze fallen und dann war da noch dieser komische Schein an der Wand.
Ein weitere Stoß malträtierte seinen Rücken begleitet von einem leisen: „Bist du wach?“
Fenier drehte sich um und erblickte Grendal der ebenfalls gefesselt auf dem Boden saß.
„Jetzt schon.“
Bei dem wärmenden Anblick der Lichtkugel erinnerte sich der Adept an Callindors eindringlicher Warnung Magie zu wirken und verlor prompt wieder seine innere Ruhe.
„Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ und wies mit dem Finger auf das Objekt, das den Raum in ein unwirkliches Leuchten hüllte.
„Was soll uns jetzt denn noch groß passieren?“, antwortete sein Gegenüber mit sarkastischem Unterton und rasselte mit der Eisenkette.
Recht hatte er, ein Schaudern lief dem Adepten über den Rücken. Er hatte mächtig geschwitzt, seine ganze Kleidung war durchnässt und nun hier in diesem arschkalten Raum zu sitzen war nicht sehr erbaulich. An einigen Stellen spürte er deutliche Blutergüsse, im Schlaf war wohl jemand nicht ganz sanft mit ihnen umgegangen. Wie waren sie eigentlich hierher gekommen? Das Letzte, an das sich Fenier mit Mühe und Not erinnern konnte, war die Szenerie in der Taverne und das überbreite Grinsen des Wirts!
„Was meinst du? Sollten wir die anderen wecken?“
Nicht viel gab es zu tun, seit sie dem Rat und Karissa den Rücken gekehrt hatte, schließlich war ihr Neuanfang hier auf der Insel eher unverhofft gekommen, aber dennoch gewöhnte sie sich Tag für Tag mehr daran und wollte es mittlerweile auch nicht mehr missen. Sollten sie sich doch die Köpfe darüber einschlagen, wer welchen hatte, wie groß er war und wer am längsten konnte. Diese ganzen Zänkereien, angefangen bei dieser Oberschnepfe Karissa, lagen ihr schon seit jeher im Magen und durch eine glückliche Fügung konnte sie sich von dieser Hexe lossagen, ohne wirklich in Ungnade gefallen zu sein. Nicht einmal die Adanoslady Karissa, die mit ihren hundertzwölfundachtzig Jahren und ein paar Zerquetschten dazu, noch immer aussah wie ein junges Reh - zumindest zeitweise - wunderte sich vielleicht, warum ihre *Ritterin*, wie sie sie immer nannte, nie mehr zurück in die Spiegeldimension kehrte, schickte vielleicht sogar Spione aus, um sie zu suchen, aber wirklich beunruhigt war Camille nicht, denn hier war ihr Reich, ihr Refugium und niemand, dem sie es nicht ausdrücklich gestattete, kam hier vorwärts, ohne dabei recht schnell den Tod zu finden. Sie musste es schließlich wissen ...
"Camille, Herrin, es tut sich was! Anscheinend gibt es Aufruhr unter den Dieben, einige *Reisende* sind auf die Insel gekommen.", trat Xavier nur näher und verbeugte sich artig vor seiner Herzdame, oder eher seiner Herrin, an die er gebunden war.
"Hast du noch mehr langweilige Geschichten auf Lager?", war nur die schnelle Antwort der finsteren Dame, die sich nicht einmal die Mühe machte, ihrem Diener in die Augen dabei zu sehen, wenn man denn bei dieser Dunkelheit überhaupt etwas sah. "Sollen sie doch machen, was sie wollen, solange sie meine Kriese nicht stören."
"Ja aber, das ist es ja gerade! Einer unserer neuen *Freunde* hat mir gesagt, Gerard plane etwas und es hätte mit den Neuankömmlingen zu tun. Er will sich mit euch anlegen, Herrin!"
Camille ließ diese Worte auf sich wirken und schaute dann, wenig berührt, zu seinem Diener herüber, ließ ihre Hand vorschnellen und griff hart nach der Kehle des Kerls da vor ihr, sodass er bald keine Luft mehr bekam und sie knurrte nur etwas zu ihm herüber, verharrte so einen Moment und ließ ihn dann, ein wenig verängstigt, wieder fahren, sammelte sich und war dann wieder die Ruhe selbst.
"Soll er doch! Gegen mich hat er keine Chance, selbst mit den besten Dieben, die er aufzubieten hat, wird er gegen mich nicht bestehen können. Seine Zahl schrumpft, während meine stetig wächst. Hat er denn schon mehr Informationen?"
Xavier hatte sich von dem Würgegriff erholt und schüttete dann unwissend mit dem Kopf, fürchtend, die Antwort könnte ihr genau so wenig gefallen.
"Nein, seine Handlungen legen kein Muster nahe. Er stochert anscheinend noch immer im Nebel und dennoch ...", Xavier setzte ab und duckte sich schon, ob der Widerworte, die er anbringen wollte.
"Was denn, Xavier, sprich dich aus, ist ja nicht so, dass ich dir die Zunge rausreiße, wenn mir die Worte nicht gefallen, nun ja, überleg sie dir gut!", war nur die ungeduldige Antwort und der Diener schluckte einen Moment, ehe er sich dazu durchrang, doch abzuschließen.
"Die Neulinge könnten etwas besitzen, dass ihm helfen würde. Ich könnte Erkundigungen einleiten, persönlich, dann werde ich euch in Bälde sagen, was sie wissen und was sie Außergewöhnliches beisitzen.", verbeugte sich und wollte schon gehen, doch Camille winkte ab, stattdessen gab sie kund, sie würde sich selbst darum kümmern, mit einem aus der Gruppe in *Kontakt* treten, was Xavier ohne Murren akzeptierte, sich erneut verbeugte und dann flugs das abgedunkelte Zimmer verließ.
"Was sollten sie schon haben ...", dachte Camille, das Einzige, was sie fürchten musste, wäre einer dieser Spione gewesen, die Karissa aiuf sie angesetzt haben könnte. Natürlich nur, solange sie auch die nötigen Waffen hatten, um sie in Gefahr zu bringen.
Einen dieser Kristalle zum Beispiel ...
Callindor
Na endlich einer wach dachte Grendal und war froh.
"Die anderen Wecken ist ne Idee, aber die sind recht weit weg, ich komm da nicht ran." sagte Grendal und streckte sich in die Richtung der anderen.
"Verdammt ist das Kalt hier. Warte ich versuch mal an Callindor zu kommen." sagte der Wassernovize und streckte sich zu dem Feuermagier, allerdings fehlte ein gutes Stück um Callindor zu erreichen.
Der Meisterschütze schaute zu und schüttelte dann den Kopf, "Keine Chance, aber lass dich erst mal ansehen, du bist ja völlig durchnässt. Komm näher ich trockne dich."
Sein Gegenüber kam zu ihm soweit es seine Ketten erlaubten, dann legte der ehemalige Magier seine Hand auf die Kleidung des Novizen und erwärmte die Kleidung und ließ das Wasser verdampfen.
"Danke, wie heißt mein Wohltäter eigentlich?." fragte der Novize des Wassers, dem die trockene Kleidung besser gefallen zu schien aus die nasse.
"Grendal." sagte selber und fuhr fort, "und du bist?"
"Fenier, ein Novize des Wassers wie du sicher schon bemerkt hast."
"Kannst du Wasser beschwören? Ich hab Durst, das macht keinen Spaß mehr!"
"Mach aus deinen Händen eine Schale" gab Fenier als Anweisung, Grendal kam dieser nach und nach kurzer Zeit erschien Wasser.
Dankbar nickte der ehemalige Magier dem Novizen zu und trank das kühle Nass.
"So jetzt geht es mir besser, dank dir."
"Keine Ursache gern geschenen." sagte Fenier und erschuf sich selbst etwas Wasser zum trinken.
"Weißt du was mich wundert?" fragte Grendal, "Callindor sagt Magie sei hier nicht gestattet, allerdings sind die Hälfte der Anwesenden Magiekundigen in entsprechende Roben gehüllt. Warum sind wir noch nicht tot? Haben die hier noch nie etwas von Feuermagiern oder dem kreis des Wassers gehört?"
"Keine Ahnung." kam es von Fenier der mit den Schultern zuckte.
"Naja lass uns Callindor wecken, ein Zauber mehr oder weniger macht den Kohl jetzt nicht fett."
Fenier nickte und erschuf eine große Wasserkugel über Callindors Kopf, einige Sekunden schwebte sie, dann fiel sie auf das Haupt des schlafenden Magiers und riss ihn unsanft aus dem Schlaf.
Callindor
24.02.2009, 12:42
Was war das nur, dass ihm da am Kopf traf, es war weich und schwammig, gleichzietig feucht, geradezu nass und je mehr Callindor sich darauf konzentrierte, desto abwegiger wurde es, denn wer beschwor schon eine Wasserkugel auf einer Insel, auf der Magie verboten war ...
Doch dann durchfuhr es den Magier einkalt und er war voll da, denn es gab jemanden, der so dreist hätte sein können ... Grendal!
"Lass das mit der Magie sein, sofort, Grendal du Arsch, wie oft soll ich dir das noch sagen, keine Magie!", Callindor schnaubte und knurrte, doch Grendal fühlte sich keiner Schuld bewusst.
"Sag das mal Fenier, er hat schließlich die Wasserkugel entstehen lassen. Ich hab damit gar nichts zu tun ...", sprach er nur gelassen, nun ja, so gelassen, wie man eben sein konnte, wenn man angekettet in einem dunklen Raum lag, der, wie konnte es anders sein, von einer Lichtkugel aufgehellt wurde.
"Aber die Lichtkugel ist deine!", zischte Callindor und gebrauchte seine mentale Kraft, die noch nicht wieder Topnivenau erreicht hatte, um sie auf der Stelle zu zerstören. "So, jetzt sagt mir mal, wie wir hier hergekommen sind. Das letzte, was ich weiß, war das Abendessen und diese Suppe, sie schmeckte wirklich sonderbar und das ist wohl das Resultat davon. Scheiße auch, was wollen die nur von uns ..."
"Gute Frage ..", meinte da einer nur, doch die Antwort sollten sie sogleich erhalten, denn eine Türe öffnete sich langsam, durch die nach einem Moment des Zögerns eine Gestalt stiefelte, die dem des Wirtes recht nahe kam.
"Wie ich sehe, seid ihr wach, zumindest einige. Na dann können wir ja beginnen. Ach ja, denkt nicht daran, hier irgendwelche Spielchen abzuziehen. Ihr kommt hier nicht lebend raus, außer, ihr seid folgsam und tut, was ich von euch verlange, ist das klar?"
Er grinste nur charmant aufgesetzt, wie schon am Abend zuvor und schwang sich mit seinem Hintern auf eine der großen Kisten, sodass seine Beine in der Luft schwangen.
"Fangen wir ganz einfach an. Wer seid ihr und wo kommt ihr her? Ihr seid keine Händler oder sowas, denn hier ist der Handel schon seit Jahrzehnten verboten, kein Schiff legt hier an und keine Außenstehenden werden hier geduldet. Also beenden wir die Scharade und sagt mir lieber gleich, was ihr hier wollt."
Auf eine Antwort von irgendwem wartend, holte er nur etwas quaderfömiges aus der Tasche und ließ es einige Male duch die Luft wirbeln, ehe es wieder in seiner Handkuhle zum Erliegen kam. Es war der Runenstein, mit dem die Gruppe die Insel erreicht hatte. Sie mussten ihn Grendal entwendet haben ...
"Komisches Ding, was du da bei dir hast, kann man damit was anstellen, außer es nur gegen die Wand zu werfen? Es ist anscheined nicht kaputt zu kriegen, zumindest haben meine besten Schwerter nichts erreicht. Ihr gehört doch nicht auch zu dieser Bande von Magiern, oder?"
Wieder wartete er auf eine Reaktion, doch er erhielt noch immer keine Antwort.
"Wenn ja, dann wird es euch schlecht ergehen, dass kann ich euch jetzt schon versprechen ..."
Im Gegensatz zu Callindor hatte der schlecht gelaunte Wirt einige Vorteile.
Der größte war, dass er direkt zur Sache kam und nicht wie Callindor Geheimniskrämerei betrieb. Dieser Wirt hatte es geschafft in wenigen Sätzen mehr Information zu vermitteln, als Callindor in den vergangenen Tagen und Wochen.
Nunja jetzt wussten sie zumindest, dass Magier nicht gerade beliebt waren. Hätte Callindor ja auch gleich sagen können anstatt dessen spielt er sich auf, als dürfte niemand etwas wissen.
Langsam drehte sich Grendal auf der Stelle und erhob sich, von Callindor erntete er dabei einen Blick der soviel sagte wie: Jetzt sag bloß nichts falsches.
Zu voller Größe aufgerichtet blickte er den Wirt finster an und sprach klar und deutlich, "Angenommen wir wären Magier, nenn mir einen Grund warum du noch leben solltest? Ich meine so ein mächtiger Magier würde doch sicher einfach diese Ketten zerstören und anschließend deine kleine Holztür da verbrennen."
"Und weiter?" fragte der Wirt gelassen.
"Weiter? Nun, bevor ich in diesem Drecksloch aufwachte war ich in Besitz eines Schwertes, eines Rabenschnabels und eines Bogens, wenn du willst zeig ich dir gerne persönlich, dass ich keine Magie brauche um mich zu schützen. Und jeder andere hier wird ähnliches von sich sagen können."
"Achja?" fragte der Wirt und zeigte auf Fenier, "Der da hatte gar nichts brauchbares dabei."
"Ist es jetzt schon ein Verbrechen keine Waffen mit sich zu führen oder mit keinen Waffen umgehen zu können?"
"Nein aber es ist ungewöhnlich... dies ist eine raue Gegend."
"Er könnte ein reisender Händler sein und wir seine Leibwache." noch während er den Satz am sprechen war schoss die Faust des Wirtes in seine Magengrube.
"Reisende Händler hier? Das ich nicht lache."
"Ich sagte "könnte"." keuchte Grendal und setzte sich wieder.
"Noch jemand der lustig ist und Spaß daran hat mir Geschichten zu erzählen anwesend?" fragte der Wirt und blickte auf die Gefangenen.
Nero richtete sich auf, Grendal hatte überzeugend geklungen, und Nero konnte nicht mit ansehen wie er geschlagen wurde. Ein wenig wütend, doch weiterhin bedacht und ruhig setzte er zu seiner eigenen, vielleicht gewinnbringenden Antwort an. Die Gestalt hatte wohl mehr als genug Macht inne, um sie gegen sie zu verwenden.
"Wenn ihr mir die Frage gestattet, wie können wir Magier sein? Seht ihr nicht, dass wir nicht mal den Versuch machen uns zu befreien? Wir können gegen diese Fesseln nichts ausrichten. Doch habt ihr meinen Kumpanen ganz ohne Grund geschlagen, denn er sagte, dass es sein könne. Ich will euch aber die Wahrheit sagen. Wir sind Reisende, das ist wahr, und wir sind hier gestrandet, gewissermaßen. Der Grund für das Fehlen von seinen Waffen..." dabei zeigte er auf Fenier "... ist ganz einfach. Er ist ein armer Landstreicher und besitzt nichts außer seiner Kleidung und unserer Freundschaft."
"Ach, noch so ein Witzbold, aber ich will dir mal was sagen Junge, ich habe deinen Arm gesehen, was kannst du mir zu diesem Ding sagen?"
Erst jetzt bemerkte Nero, dass sein Handschuh entfernt war und sein heiliger Arm in Ketten lag.
"Wisst ihr, ich habe eine Schwäche für Körperbemalungen...."
Die Faust der Gestalt traf den Magier direkt in die Niere.
"Ich glaube euch kein Wort! Wer will noch seinen Bericht abliefern? huh?"
Nero krümmte sich am Boden, der hatte gesessen, und für die Lügen die er erzählt hatte, würde er sich ganz allein vor Innos rechtfertigen müssen, doch es ging immerhin darum, sich und seine Mitstreiter zu schützen, also nahm er eine Strafe in Kauf.
In diesem blöden Kerker, war es nass, kalt und die Ketten kratzten Furchtbar. Doch davon hatte die junge Frau im ersten Moment nicht viel mit bekommen, sie musste erst einmal aufwachen. Als sie langsam auf dem Dilierum in das Diesseits kam, hörte sie schon heftigte verbale Auseinandersetzungen. Anscheined waren die anderen schon etwas länger wieder auf den Beinen und stritten wer den nun Schuld hatte.
Boar... mein Kopf... was war das gestern? Und wieso streiten die Leute hier. Hey, der komische Wirt ist ja auch hier.
Kaum hatte sie den dicken Sack gesehen sprach dieser auch mit Nero. Ihr Freund lieferte eine lange Begründung ab, aber dann kam der Wirt auf Neros Arm zusprechen, der von dem Handschuh befreit war. Nero meinte er hätte eine Schwäche für körperbemalungen. Der Mann schlug Nero mit voller Wucht in die Niere.
"AHHH!", schrie Fjola und war plötzlich hell wach, sie stemmte sich mit ihren Füßen, die nackt waren gegen die Wand und versuchte ihre Ketten los zureißen. "AHH! LASS NERO IN RUHE!", schrie sie noch einmal und ihre Stimme hallte im ganzen Kerker wieder. "Komm her! Du kleiner Fetter Drecksack!", ihre Aussprache verfeuchtete sich immer mehr und ihr Gesicht wuder durch ihre Wut immer röter.
"Ach ja stimmt ja... Ihr hattet ja auch noch eine Frau dabei. Vielleicht mag die uns ja etwas erzählen.", meinte der Wirt jetzt auf einmal ganz ruhig und zucker süß. Dann schritt er zu Fjola herrüber und packte sie am Kinn. "Alsooo, erzähl doch mal.", fragte der Mann und schaute sie dabei irgendwie komisch an. "ICH ERZÄHLE DIR GAR NICHTS!", schrie sie ihn an, dann spuckte sie noch auf ihn. Zum Schluss nahm sie ihre Füße von der Wand und versuchte ihm in seine Lenden zutretten, es gelang ihr aber nicht ganz so kräftig wie sonst. "Verdammt... Du dreckige Kratzbürste du!", rief der Wirt und schützte mit beiden Händen seine Juwelen. "HALTS MAUL! MACH UNS HIER LOS!", schrie Fjola noch mal. Der Wirt regierte zuerst nicht. "Mh... du könntest vielleicht deine Freunde hier freikaufen, aber dazu müsstest du auch in meinem Schlafzimmer arbeiten.", meinte der Wirt. Noch einmal spuckte Fjola ihm ins Gesicht. "Vergiss ES!"
Diese fette, schleimige Drecksau wollte doch tatsächlich Fjola für sich beanspruchen!
"Du hässliche Missgeburt, wenn du auch nur noch einen Finger auf meine Frau legst, dann werde ich dich wie einen Fisch filetieren und deine Eier an die reudigen Hunde in deiner Taverne verfüttern. Du wirst durch die Hölle gehen und ich werde dich richten. Komm her und wir regeln das, du Dreckschwein! Stell dich mir, wenn du schon den Mut nicht hattest uns einfach festzunehmen und uns feige ein Schlafmittel ins Essen zu mischen!"
Nero zog wie wild an seinen Ketten, wenn sie sich doch nur ein Stück lösen würden, oder er die Enden erhitzen könnte, dann wäre er frei und würde diesen Mistkerl mit einer der Ketten erdrosseln und sie in sein Fleisch brennen. Sein Atem ging zischend durch seine Zähne, sollte er sich nur mal hier her wagen, dann würde er sterben, dieser dreckige Sohn einer reudigen Hure, der dieser Wirt war.
Er sah zu Fjola und sah, dass auch sie sich bereit zu machen schien, sollte der Wirt es nur versuchen.
Callindor
24.02.2009, 13:58
Das war ja hier kein Zustand mehr, einer dümmer als der andere, versuchten sie, dem Wirt das Blaue vom Himmel zu lügen und einer stellte sich dämlicher an, wie der vorherige. Am Ende rastete Fjola in ihrer herzzerreißenden Art noch aus und kratzte und biss wild um sich. Super, dieses Weib machte alles noch schlimmer, anstatt besser. Und Nero zog den Hauptgewinn, indem er den Wirt in einer Art und Weise anging, dass Callindor die Worte dazu fehlten. Was sollte es denn? Hätte er sie doch mitgenommen, der Magier hätte eine Sorge weniger gehabt, wenn auch einen Typen mehr, der ihm die Peest an den Hals wünschte, wenn er dies nach der Sache mit den Fischerleichen nicht so schon tat ...
"Herr Wirt ...", sprach Callindor nur gelassen und schaffte es damit, dessen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sodass der Magier nun auch einmal zu Wort kam, nachdem der Rest der Gruppe so dilletantisch versagt hatte. "Nun denn, wie ich heiße, wollt ihr wissen? Nun, mein Name ist Callindor und ich maße es mir mal an, zu behaupten, dass ich diese Gruppe aus rechtschaffenen Herren und der feinen Dame, die ihr gerade kennen lernen durftet, anführe. Und woher wir kommen ist eigentlich einerlei, wichtig ist doch für euch nur, dass wir zahlende Kundschaft sind, denn, sind wir ehrlich, bei euch in der Taverne steppte nicht gerade der Bär ..."
"Was soll das heißen, hä?", schaute der Barmann nur scharf und trat näher an den Magier heran.
"Ihr mögt recht haben, wir sind keine Händler und doch sind wir es, denn wir können euch Umsatz bringen in euren Laden, als zahlende Kundschaft. Gebt es doch zu, außer uns hatte die Taverne schon lange niemand mehr von innen gesehen."
"Ach was weiß denn der große Callindor schon, was hier abgeht? Nichts weißt du, Hanswurst, der du bist, kommst hier mit deinen Freunden angerauscht und willst behaupten, ihr könntet mir helfen. Albern sowas. Na wenigstens scheinst du ehrlich zu sein, wenn auch nicht gerade freigiebig mit Informationen. Gut so, das kann dich noch weit bringen."
Es war sonderbar, doch irgendwie schien Callindor Einfluss genommen zu haben, auf das, was der Wirt da mit ihnen vor hatte. Zumindest kam er ins Grübeln, so weit der Magier es erkennen konnte. Das war schon mal ein gutes Zeichen.
"Fremde von weit her, was? Mit dem Ding etwa?", der Wirt deutete auf die Rune und Callindor nickte zaghaft. "Na wenn ihr es nicht mal schafft, euch ohne Hilfsmittel fort zu bewegen, dann könnt ihr nicht so viel auf dem Kasten haben. Ihr gehört ganz sicher nicht zum Rat ... Gut für euch. Und auch gut für mich. Trotzdem werde ich euch hier noch hängen lassen, bis ich mehr weiß, einer wird schon reden, irgendwann reden sie alle ..."
So hatte der fettleibige Wirt also abgeschlossen, als sich die einzige Türe zu dem Zimmer öffnete und ein Kopf hinein schwang, kurz nur erwähnte, dass ihn doch ein gewisser *Nic* zu sprechen wünsche und schon war er verschwunden und ließ die Gruppe im Ungewissen zurück.
Naja, sie lebten alle noch, das war doch auch was ...
Corax Erindar
24.02.2009, 14:35
"Hat jemand gesehen ob der die Schlüssel dabei hatte?", fragte Corax die Gruppe. Wenn er ehrlich war hatte er keine Ahnung wie die Schlösser dieser Ketten funktionierten, sonst hätte er längst einen simplen Öffnungszauber probiert. Doch wenn er zu sich selbst ehrlich war konnte er so oder so nichts tun fürs erste, Schlösser offen oder nicht. Er war sich ziemlich sicher den Wirt bei einem Verhöhr mit Hilfe der Holzkiste auf die er sich gesetzt hatte ausschalten zu können. Es wäre wahrscheinlich ziemlich schwer sie hochzuheben, andererseits tat so eine Kiste beim Runterfallen auch ziemlich weh. Das Problem war nur was sie tun sollten wären sie erstmal draußen. Die Gruppe war momentan nicht sonderlich gut für einen Kampf gerüstet, zudem wussten sie nicht wo sie waren, was sie erwartete und noch hatten sie den Vorteil Unterschätzt zu werden. Alles in allem sah es also so aus als würden sie fürs erste hier bleiben. Aber allzu lange durften sie auch nicht warten, das würde sie nur noch weiter schwächen sollte ein Kampf doch noch nötig werden. Corax schnaubte leise, dass er Callindor, der einem diplomatischen Weg hier vorzuziehen schien, zustimmte grenzte fast an Ironie wenn man denk Konflikt von letzten Abend bedachte. Doch immerhin hatte der Feuermagier mit ein paar Informationen herausgerückt, Corax würde sich fürs erste damit zufrieden geben.
Callindor
24.02.2009, 15:43
So verbrachten sie wieder einige Zeit im Dunkeln und Callindor versuchte zu verstehen, was die Männer da außerhalb des Zimmers besprachen, doch konnte er durch die dicke Türe nichts genaues verstehen, sodass er es schließlich aufgab, als eben jene Türe sich ein weiteres Mlal öffnete und der dicke Wirt wieder herein gestiefelt kam, wohl noch immer in Gedanken, zumindest rieb er sich nur die Stirn und wischte sich seinen Schweiß mit einem Tuch ab.
Scheinbar enttäuscht schwankte nur sein Kopf hin und her, als er letztlich seinen Blick wieder zu Callindor richtete, der ihn nur fragend und unwissend ansah.
"Zu Marek wollt ihr also ...", fang er nur unterschwellig an, dass man ihn fast gar nicht verstand und Callindor bekam nur große Augen, wie konnte er das heraus gefunden haben? Hatte etwa einer aus der Gruppe gesungen, während der Feuermagier bewusstlos war? Hatte er tatsächlich einen Maulwurf in der Gruppe, und wusste nichts davon?
"Corax!", kam es ihm nur in den Sinn und ..., klar, es lag doch auf der Hand, die Sau wollte sowieso nicht hier sein, also nahm er jede Glegenheit und jede Möglichkeit wahr, sich beliebt zu machen und so vielleicht eine Fahrkarte nach Hause zu ergattern.
"Oder Fjola?", war sein nächster Gedanke, denn diese geile Schnalle hätte doch die Feiheit für sich und ihren ach so lieben Nero mit allem erkauft. Und dann noch so pekiert tun, als der Wirt sie mitnehmen wollte. Dabei hatte er es ihr bestimmt schon besorgt, so richtig heftig und nicht noch mit Lehrbuch, wie es bei Nero der Fall zu sein schien ...
Doch am ehesten traute er es Grendal zu, der ja sowieso zu allem anderer Meinung war, als sie der Feuermagier vehement vertritt, da war es schon möglich, dass er sich seine Freiheit erkaufte. Doch warum hatte der Barkeeper dann dieses Verhör inszeniert, etwa nur um die Schwachstelle in ihrer Gruppe zu schützen?
Letztlich war es egal, wie er es heraus bekam, doch eines war klar, in dieser Gruppe befand sich ein Verräter, und Callindor wusste nur eins, dass er es nicht war, blieben also noch neuen weitere potentielle Kandidaten. Er würde also fortan auf der Hut sein und sich nicht mehr so leicht reinreden lassen, nur um der Gegenpartei einen Gefallen damit zu tun.
"Da werdet ihr es aber schwer haben, *Freunde*, an den kommt seit der großen Schlacht keiner mehr so leicht ran. Daran werdet ihr euch die Zähne ausbeißen. Den hat schon seit Monaten keiner mehr gesehen, vielleicht ist er schon tot. Wer weiß, bei Regenten ist das so die Regel, naja, zumindest hat er es mit seinem Vater so gemacht, einfach wegrationalisiert den guten Darek, aber ich schweife ab ..."
Tatsächlich plapperte der Wirt plötzlich in bester Laune vor sich hin, was war da nur passiert, nachdem er sie verlassen hatte?
"Ich nehm euch mal die Ketten ab und dann könnt ihr euch selbst ein Bild machen, wenn ihr wollt. Die Burg ist nicht weit von meiner anderen Taverne hier, versucht euer Glück, doch Erfolg werdet ihr nicht haben. So leid mir das auch tut, was ihr da mit dem Marek besprechen wolltet, das wird nicht klappen. Aber grämt euch nicht sonderlich, schaut später lieber auf ein Bier oder ein Wasser rein und für die Dame gibts auch ne warme Milch ..."
Callindor konnte diesen Worten nicht weiter lauschen und weigerte sich innelich, diese mündliche Absage hinnehmen zu müssen. Marek konnte unmöglich tot sein und er musste einfach erreichbar sein, es musste einfach möglich sein. Sonst ... sonst ... war alles umsonst.
Aber wenigstens war der Wirt dabei, die Ketten zu lösen und würde ihnen hoffentlich auch die Ausrüstung wiedergeben. Zumindest den Runenstein hatte er nach der Loslösung dem Novizenmagier schon zugeworfen, offenbar verstand der Wirt nicht viel von Magie, da war das schon besser so. Wer mit unbekannten Dingen spielt, konnte sich leicht die Finger verbrennen ...
Sir Nils
24.02.2009, 16:37
Das war ja ein schöner Einstand auf der Insel gewesen. Erst tote Fischer, eine Riesenheuschrecke und ein Massengrab, kurz danach eine Taverne, in der sie gefangen genommen wurden. Wirklich ein perfekter Anfang für ihre Suche nach diesem Marek.
Die Gefangennahme konnte Nils sich am ehesten damit erklären, dass mehrere aus der Gruppe Roben trugen…auf einer Insel, auf der anscheinend das Zaubern verboten war. Eine andere Möglichkeit wäre der Einfall von Grendal, der erst später zu ihnen gestoßen war, laut rufend zu fragen, wer Marek van Dun sei. Beides war möglich, woran es genau lag, wusste der Schwarzhaarige nicht.
Doch nach einiger Zeit kam der Wirt zurück in den Keller und erzählte, dass es unklar sei, on Marek überhaupt noch lebte. Danach kam dann die, zumindest für Nils, wichtigere Neuigkeit: Sie wurden freigelassen. Als dies geschehen war, führte ihr Befreier die zehnköpfige Gruppe zu dem Ort, an dem ihre Ausrüstung war, ein kleiner Raum. Zuerst wollte, wie sollte es auch anders sein, Callindor seine Sachen holen…es war ja schließlich nicht so, als ob er sich ohne Waffen nicht verteidigen könne, im Gegensatz zu anderen von ihnen. Aber das war ja egal. Die anderen waren allerdings vernünftiger und ließen die vor, die nicht der Magie kundig waren, von denen Nils dann der erste war. Schnell hatte er seine Waffen zusammen, auch die restliche Ausrüstung wurde schnell gefunden. So ging es weiter, bis alle wieder ausgerüstet waren. Insgesamt dauerte das vielleicht 10 bis 15 Minuten. Der Wirt zeigte ihnen noch die Richtung, in die sie gehen mussten, dann brachen sie auf.
Nachdem die Gruppe durch einen Waldstreifen gegangen war, der hinter der Dorf war, konnten sie die Burg sehen. Bis sie bei ihr waren, mussten sie eine weitere Viertelstunde gehen.
Soweit Nils es erkennen konnte, war die Burg dieses Marek deutlich kleiner als die in Vengard und auch schlechter bewacht. Im Vergleich zumindest, obwohl es auch bei dieser nicht leicht sein würde einzubrechen. Einen Versuch wäre es aber wert…zumindest wenn die Gruppe es nicht schaffen würde, mit normalen Mitteln in die Feste zu gelangen.
Callindor
24.02.2009, 16:51
Callindor war sich nicht sicher, wer der Verräter war, doch das es einen gab, daran bestand kein Zweifel, wie sollte sonst der Wirt wissen können, das sie nach Marek suchten. Sah man mal von Grendal Rufkonzert in der Taverne ab, doch da war der Kerl doch gar nicht anwesend und so gute Ohren hatte er nun wirklich auch nicht ...
Doch was zählte, war, dass sie wieder frei waren und inzwischen wieder mit Mantel und Waffe und Rucksack bestückt, wollte Callindor es aus eigener Hand wissen, dass man nicht zu Marek kommen würde.
"Nils, schau du dich um, ob du nicht einen anderen *Eingang* erspähen kannst, während wir hier unser Glück versuchen.", meinte Callindor nur kleinlaut und der Dieb nickte vorsichtig, der Feuermagier wollte ja nicht vor allen breit treten, welchem Beruf der Gardler da nachging, wenn er mal Pause hatte.
So erreichten sie das Anwesen, für Callindors Begriffe in gutem Schuss und auch protzig genug, es kam dem Herrenhaus von Calidor recht ähnlich, doch allein die Schutzmaßnahmen waren lachhaft, schließlich thronte über dem Anwesen seines Zwilingsbruders damals eine Glocke aus Magie, hier jedoch fand sich nichts, niemand, sah man mal von den zwei Trantüten ab, die dort im Stechschritt hin und her stiefelten.
So war es am Ende Callindor, der den Mut fasste, näher zu treten und sich dezent mit einem *Hallo* in Szene zu setzen. Sicher, es war nicht gerade bühnenreif, was der Magier hier ablieferte, doch mehr wollte er vorerst nicht riskieren. Doch nicht einmal auf das Hallo kam eine Reaktion, sodass er noch ein *Wir wollen zu ...* und ein *Könnnen wir mit ...* nachlegte. doch die zwei Flitzpiepen ignorierten die komplette Gruppe einfach und latschten munter weiter, in einem Trott, als seien sie wie eine Marionette aufgezogen.
Was konnte man da noch machen, es war wirklich schwieriger, als man es sich dachte, genau so, wie der Wirt es vorher erklärt hatte.
Rückblick:
Nachdem die Gruppe in den Kerker geworfen wurde, war Daryn wohl einer derer, bei denen das Schlafmittel etwas höher in dem Essen konzentriert war. Während den Wort- und vom Wirt ausgehenden physischen Gefechten hatte sich der Novize zurück gehalten, konnte man ja nicht wissen, ob der Wirt sein Mal und seine Schwarzen Augen direkt gesehen hatte. Seine Augen waren da wohl das größere Problem, doch dank der etwas dunkleren Taverne und seinen, mittlerweile etwas länger gewachsenen, Haaren, hatte man das 'Loch' in seinen Augen wohl übersehen.
Nach der Freilassung war der Diener Innos' immer noch bemüht, seine Augen zu verdecken, sein Mal nicht zu zeigen, schließlich konnte man seine Augen nicht als 'Normal' und sein Mal nicht als 'gute Tätowierung' abtun.
Sein Rucksack war nicht so sehr wichtig für den Feuernovizen, weshalb er seinen als letztes aus der kleinen Kammer holte. In diesem Leder- und Stoffgestell befand sich nur seine Lederrüstung, welche er mittlerweile anstatt seiner Robe anhatte, Sumfkraut, Tabak, Feuerschwamm und Zunder, Wurfmesser, welche er zwar nicht wirklich benutzen konnte, doch erlernen wollte er es, schließlich war seine Magie seine einzige Waffe und diese war hier wohl verboten.
Alles wie immer. Exakt. Absolut. Ganz genau. Eine Glanzleistung. Unglaublich. Er hatte es vollbracht. Schon wieder. Mit seiner Sturheit und seinem Leichtsinn war es ihm erneut gelungen sich verdammt tief reinzureiten. So tief, wie schon lange nicht mehr.
Wirklich…klasse…du hast ja auch nichts Besseres zu tun…sieh dich an…
Seine Laune war in ebenso tief wie der Mist in dem er nun steckte. Und das alles hatte er sich selber eingebrockt. Ein Friedhof…irgendeine komische Insel…und alle Magier mit denen er noch ein Hühnchen zu rupfen hatte auf einem Haufen. Ja, wahrlich ein Meisterwerk, dass er vollbracht hatte. Wie konnte ein menschliches Wesen so dämlich sein? Hatte Callindor ihm das Gehirn aus dem Kopf gezaubert? Hatte er jemals eines besessen? Dem momentanen Zustand seines Kopfes nach zu urteilen musste dem in der Tat so sein. Ein Dröhnen, ein pochender Schmerz, und immer noch fühlte er sich als hätte er die vergangene Nacht in einem Weinkeller verbracht. Aber leider war genau das Gegenteil der Fall. Die traurige Wahrheit. Callindor besaß ein bewundernswertes Talent sie noch weiter ins Verderben zu stürzen. War er noch am Vortag durch Büsche und Sträucher gekrochen um diesen verfluchten Pfad zu finden, so war an diesem Tag aufgewacht, in Ketten gelegt mit einem gigantischen Brummschädel, in einer Gesellschaft, die er sich schlimmer nicht hätte Träumen lassen. Den feigen Angriff auf ihr Bewusstsein, schien Callindor leider ebenso fast unbeschadet überstanden zu haben, wie einige andere der Gruppe. Dabei war nur dieser verdammte Narr Schuld an ihrer misslichen Lage. Hatte er nicht einmal aufpassen können? Einmal mit Vernunft, Vorsicht und Misstrauen agieren können? Hatte ihn die Entführung des jungen Vic nicht genug gelehrt? War er noch immer so naiv? Noch immer nicht erwachsen?
Natürlich, es wäre schlauer gewesen einzugreifen, doch er hatte unlängst beschlossen nichts zu tun. Egal was passieren würde. Es war nicht sein Kampf. Was machte er überhaupt hier? Wie war es Callindor gelungen ihn dermaßen zu beeinflussen? Magie, wie immer. Diese Mistkerle konnten auch gar nichts anderes. Doch so oder so, irgendwie musste er aus der ganzen Sache lebend raus kommen, und scheinbar war die einfachste Methode Callindors Vorhaben durchzubringen. Zumindest bis er einen besseren Weg fand. Das Überleben ihres Anführers stand auf seiner Prioritätenliste deutlich unter den eigenen Problemen. Dragan dagegen erfreute sich schon größerer Sympathie. Den Rest, kannte er bis auf Nero so gut wie gar nicht. Wobei Nero ihm ebenfalls auf eine seltsame Art und Weise fremd war. Ihm war dieser Name zu wider. Ebenso die Person, die sich dahinter verbarg. Das war tatsächlich nicht mehr Shibuhya. Ein anderer Mensch, unwürdig den Namen seines alten Freundes zu tragen. Und dann dieser seltsame Arm… nein, das ganze behagte ihm nicht. Ob Nero nun lebte oder nicht, Shibuhya war längst von ihnen gegangen. Zeit für Trauer blieb keine. Es galt den eigenen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Eine Schlinge, die sich immer enger zog.
Aufmerksam beobachtete Camille das Treiben unter ihr. Sie hatte sich bei Anbruch der Nacht zur Taverne aufgemacht und wartete nun schon einige Zeit auf ihr Opfer. Oh ja, sie konnte deutlich ihre Furcht spüren, sie fast schmecken und es bereitete ihr ein Vergnügen, sie so leiden zu sehen. Sie genoss jeden Augenblick davon und hatte sich entschieden, welchen aus der Gruppe sie näher unter die Lupe nehmen wollte.
Er konnte nichts dafür, er war einfach zu appetitlich anzusehen und dann war da eben noch diese winzige Kleinigkeit. Er war Besitzer des Kristalls! Camille konnte deutlich spüren, wie die Magie darin pulsierte, wie sie sich zwang, innerhalb des Glasgefängnisses sein zu müssen und sie musste dieses Juwel für sich haben, ehe noch ein Unglück geschah, dass die dunkel gekleidete Dame unbedingt verhindern wollte.
Ein Unwetter zog auf, vielleicht ein schlechtes Omen in diesen Breiten, doch Camille scherte sich nicht darum, denn ihr war es egal, ob es regnete, schneite oder die Sonne schien. Nun ja, mit letzterem hatte sie so ihre Probleme, aber dennoch, jetzt war es Nacht und so konnte sie in Ruhe die Lage ausspionieren. Es war eigentlich ganz einfach, denn alle zehn hatten sich in die Taverne aufgemacht und nun galt es nur noch, den passenden Moment abzupassen und ihr Beute zu schnappen.
Sie konnte warten, das konnte ein Jäger mit seiner Beute noch am besten. Das Spiel war das Reizvolle, nicht der Tod am Ende ..
Callindor
Callindor
24.02.2009, 22:10
Es war zum verrückt werden!
Niemand aus der Gruppe hatte auch nur einen Funken Erfolg gehabt, in das Anwesen von Marek hinein zu kommen und so waren sie mit hängenden Köpfen und schwachen Schultern wieder auf Rückzug gegangen und Callindor hatte sie überzeugt, doch wieder zur Taverne zu gehen, auch wenn der Wirt zu einigen doch recht unfreundlich war. Trotzdem war es die einzig logische Alternative, denn nur der Wirt konnte ihnen weitere Informtionen liefern.
So hatte der Feuermagier in den sauren Apfel gebissen und *amüsierte* sich mit den anderen, auch wenn er nicht vergessen hatte, dass wohl einer oder mehrere unter ihnen, gegen ihn und seine Ziele arbeiteten. Noch war Callindor unschlüssig, wer der Verräter war, doch er würde schon über kurz oder lang darauf kommen. Er konnte im Moment irgendwie keinen wirklich ausschließen und so musste er taktisch vorgehen und fing mit dem Erstbesten an, der in diesem Fall der Gardist Hiroga war.
Keine sonderlich erquickliche Wahl, denn dieser Typ, war er am Anfang, als Callindor neu in Vengard war, noch sympathisch und nett, schien er sich nun mit jedem Tag mehr und mehr gegen den Orden und die Magie zu verschwören. Wieso sollte er auch nicht gemeinsame Sache mit dem Wirt gemacht haben, nur um ihm und den anderen Magiern eins auswischen zu können.
Umso dringender musste Callindor seine Standpunkte heraus bekommen. Daher ging er nur mit einem möglichst natürlichen Lächeln zu dem Miesepeter herüber und klopfte auf den Holztisch.
"N'Abend Hiroga, na, wie geht's so? Alles klar? Irgendwelche Sorgen?"
Im gleichen Moment war sich der Feuermagier sicher, doch ein wenig zu dick aufgetragen zu haben ...
„Deinen trockenen Humor scheint dir nichts zu verderben wie? Ich hasse rhetorische Fragen. Wer hat uns denn auf dieses Stück Nichts gebracht?“, antwortete er schnippisch, obgleich er genau wusste, dass er es seiner Sturheit und Neugierde zu verdanken hatte, dass er nicht in Vengard hockte. Und war nicht auch ein wenig dieser Reiz, diese Abenteuerlust da gewesen? Missfiel ihm das alles wirklich so sehr?
„Aber wenn du’s genau wissen willst. Ja ich habe Sorgen. Ich bin nachdenklich. Hier läuft irgendetwas falsch. Anders als du es geplant hast, du scheinst verunsichert. Bisher hattest du die Zügel in der Hand. Deine Zuversicht ist geschwächt. Und…“ Er wurde leise, schloss die Augen, verharrte einen Augenblick.
„Nun, ich frage mich, wie dieser Wirt auf einmal von deiner…Zielperson wusste. Seltsam, nicht wahr? Was wird hier gespielt, Callindor?“, meinte er und seine Miene verfinsterte sich. Ihm war klar, dass Callindor aus keinem anderen Grund zu ihm gekommen war. Er verdächtigte ihn. Der übertriebene Tonfall, die rhetorische Frage. Ein allzu deutliches Zeichen. Eine schlechte Taktik. Der Feuermagier hatte zu wenig Übung darin misstrauisch zu sein. Wenn er weiter so auf mögliche Verdächtige zuging, würde der Übeltäter Wind davon bekommen bevor Callindor die Chance hatte die Wahrheit in seinen Augen zu lesen.
„Deine Menschenkenntnis ist nicht gerade berauschend. Du gehst die Sache falsch an. Hättest auf mich hörn’ sollen. Hätt’ uns viel erspart.“, brummte er und wandte dem Feuermagier den Rücken zu. Sein Blick schweifte umher,…die unbekannte Ferne.
„Mein Wohlbefinden hat dich die ganze Zeit nicht interessiert. Welchen Grund sonst solltest du haben um deine Zeit mit mir zu verschwenden? Kein Wort hast du an mich gewandt. So plötzlich…ich liege richtig, das weiß ich.“
Callindor
24.02.2009, 22:36
Mist, verdammter!
Dieser Gardist hatte doch mehr Gehirnwindungen in seinem Schädel, als man ihm von außen hatte ansehen können und entblätterte Stück für Stück Callindors Absichten. Und das in einer Präzision und Genauigkeit, dass es den Feuermagier erschaudern ließ.
"Was redest du denn da? Ich hatte bisher nur noch keine Zeit. Falls du dich erinnerst, wir sind auf Riesenmistviecher gestoßen, auf ein Massengrab und dann diese Tortur in der Taverne. Denkst du da wirklich, ich lege es auf einen Smalltalk an, nur um dir zu gefallen. Also bitte ..."
Callindor gab nur ein leises *Pfff* ab und schaute gar nicht weiter zu dem Gardisten rüber, erst jetzt merkte der Kirchler, dass Hiroga sie in eine der ruhigerenn Ecken geschafft hatte und nun war Callindor gespannt, was dieses Schmierentheater sollte.
Mit der Tatsache, dass Hiroga sofort mit der Sache mit dem Wirt und Marek in die Offensive ging, hatte er viel mehr erreicht, dass er nun noch verdächtiger war, als vorher schon. Es war von jeher eine gute Taktik, mit der Tür ins Haus zu fallen, um dann eine Art Verwirrung auszunutzen.
Doch so einfach wollte er es dem Spitzel des Wirtes nicht machen.
"Erinnerst du dich noch? Damals in der Kasernenküche, da hast du mich hart abserviert und glaubst du wirklich, ich komm dann angerannt und tätschel dir zur Begrüßung seine Stirn? Du solltest mich besser kennen. Du hast was gegen die Magier? - Schön - Du hast was gegen mich? - Auch schön - Nur verlange dann nicht von mir, dass ich dir etwas vorspiele, das habe ich nicht nötig, das nun wirklich nicht. ich wollte nur freundlich sein und mich nach den harten letzten Tagen nach deinem Befinden erkundigen, aber wenn es einem so gedankt wird, ziehe ich gerne mein Angebot zurück. Das muss ich mir nicht geben ..."
Callindor wandte sich ab und entfernte sich langsam von dem Magie(r) hassenden Gardisten, er war gespannt, ob Hiroga sich noch zu einer verräterischen Ausage hinreißen lassen würde, nachdem Callindor ihn so angegangen hatte ...
Ausflüchte! Nichts als Ausflüchte!
„Und du solltest mich genug kennen um zu wissen, dass ich dir kein Wort glaube. Irgendwas läuft hier falsch. Deine Augen verraten dich, deine Worte, dein Verhalten. Du suchst ihn. Du willst wissen wer es war. Deine Argumente sind plausibel, doch bist du in der Lage die Wahrheit vor deinem gegenüber zu verbergen? Du weißt wie misstrauisch und pessimistisch ich bin. Du kennst mich als einen Menschen, der immer vom Schlimmsten ausgeht und nur das Dunkle in der Seele eines Menschen zu sehen fähig ist. Ich sehe keine guten Absichten, ich sehe nur welch andre’ Dinge dich antreiben könnten. Es gibt nur ein Grund einem Teil der Anwesenden auch nur einen Hauch Vertrauen zu schenken. Innos hat euch seine Magie geschenkt. Obgleich ich überzeugt bin, dass Innos Wille seit jeher fehlgedeutet wurde und nur deshalb diese Narren euch führen und stärken und euch das Geschenk seiner Magie zu Teil werden lassen, kann ich nicht ausschließen, dass es seine Absicht ist. Das ist der Grund, warum ich nicht der bin, den du suchst. Sind alle meine Zweifel diesbezüglich beseitigt, so glaub mir, werd’ ich der Erste sein, der den wahren Willen des Herrn durchsetzt.“
Schweigen. Seine Worte sollten Wirken. Ein Hauch von Wahnsinn funkelte in seinen Augen.
„Innos ist der Grund. Der einzige. Glaub mir, wäre unser aller Herr nicht, nichts würde mich hier halten. Du tust gut daran mich zu verdächtigen. Aber dennoch, ich bin nicht der den du suchst.“
Callindor
24.02.2009, 23:41
Mit seinen Hassreden auf den Orden sammelte der Gardist bei Callindor zwar nicht gerade viele Sympathiepunkte, aber dennoch schien er so überzeugt davon zu sein, nicht der Verräter zu sein, dass Callindor es bald auch glaubte ...
So winkte der Magier am Ende nur ab und suchte Trost in einem Spaziergang, denn Nero hatte mit seinen Rollen bald die ganze Luft verquarzt und so war es draußern um einiges angenehmer. Leichter Regen hatte eingesetzt und der Magier war froh, seinen schwrzen Mantel zu haben, der auch seine Robe gut verbarg. Zu dieser Nachtzeit war niemand mehr auf den wenigen Straßen unterwegs. Insgesamt waren es sowieso wenige Gassen, Viertel und Winkel, ein Verlaufen war hier so gut wie ausgeschlossen. Trotzdem ging Callindor nicht ohne Waffe nach draußen, nicht nachdem, was ihnen nach dem gestrigen Abendmahl hier alles passierte. Da hieß es Wachsam sein und genau das wollte er auch sein. Wachsam gegenüber alles und jedem, denn auch wenn Hiroga beeindruckende Hetzreden verfassen konnte, so strich ihn das noich nicht selbstredend von der Liste der Verräter, da konnte er beteuern und lobpreisen, wie er lustig war.
Doch nicht nur er kam in Frage, irgendwie jeder konnte es sein und so musste Callindor entsprechend vorsichtig vor gehen, wenn er denn seine Mission erfolgreich zu einem Ende bringen wollte, ohne am Ende noch in die Falle des Maulwurfs zu treten. Im Moment stand noch immer Grendal an oberster Stelle, dicht gefolgt von Corax. Sie beide hatten ihm gestern beim Essen arg zugesetzt und ihre allgemeine Haltung dieser Aufgabe und Callindors Persönlichkeit gegenüber war schon mehr als suspekt. Wenn der Magier nicht aufpasste, hatte er noch einen Dolch im Rücken, den sie beide partnerschaftlich hinein gestoßen haben würden.
So im Nachhinein resümierte Callindor, dass er doch merklich mehr gegessen und getrunken hatte, als es die beiden zusammen, also konnte das Schlafmittel bei ihnen unmöglich so lange gewirkt haben. Es bestand also die Möglichkeit, dass sie sich eher wieder regten und dann dem Wirt, im Tausch für irgendwas, wovon Callindor bisher nichts wusste, den Namen verrieten, weswegen sie alle hier gewesen waren. Es ergab alles einen Sinn, aber irgendwie auch wieder nicht ...
Callindor seufzte nur schwach und lief weiter in eine unbestimmte Richtung, als er plötzlich das Miauen einer Katze vernahm, gefolgt von Kistenscheppern, in der Gasse ging etwas vor sich! Auf einen Hinterhalt gefasst seiend, schritt der Magier langsam ins Dunkel und packte hart den Griff seines Kampfstabes, um im Zweifel auch gerüstet zu sein.
"Wer ist da?!", sprach er laut in die Dunkelheit hinein, doch außer dem Krächzen eines Vogels war da nichts, oder doch? Callindors Unsicherheit wuchs und er schluckte nervös den Klumpen herunter, der inzwischen in seiner Kehle steckte. "Ich warne euch zum letzten Mal!", trat er nur gespielt mutig auf und vernahm dann aus allen Richtungen eine Art Kichern, er konnte unmöglich sagen, woher es kam und drehte sich wie ein Wirbelwind, um ja alles im Blick zu haben, den der Mond so schwächling beleuchtete.
Und dann geschah es!
War es in dem ersten Augenblick nur ein seltsames Gefühl, so wurde es bald ernst, denn was ihn da hart traf, das war eine Welle aus Wind, die ihn umso stärker gegen die steinerne Mauer hatte fliegen lassen, woraufhin er den Kampfstab hatte fahren lassen müssen. Scheppernd fiel die Waffe zu Boden und Callindor war nun wehrlos.
Im Dunkel der Schatten sah er eine Gestalt langsam näher kommen und er fasste wirklich die letzten Reste seines klaren Verstandes zusammen, denn diese Situation konnte noch brenzlig für ihn werden, wenn er denn nicht aufpasste.
"Im Namen Innos verbanne ich euch aus meiner Gegenwart!", brüllte er verzweifelt und prophetisch dem näher kommenden Wesen entgegen und ernetete dafür wieder nur ein Kichern. Selbst die beschworene Lichtkugel, die er erschuf, entgegen seiner eigenen Richtlinien aufgrund des Magieverbots auf der Insel, hielt dieses Wesen nicht vom näher kommen ab, auch wenn der Lichtschein für etwas Gegenwehr zu sorgen schien.
Doch leider nicht für lange, denn schon ein Handgriff genügte und die Lichtkugel zersprengte sich in tausende kleiner Funken, wie hatte er das gemacht, denn Callindor hatte nicht einen Moment etwas davon gespürt, dass seine Magie angegriffen wurde ...
Und so trat die Gestalt endlich näher in den Mondenschein und offenbarte sich den Augen des Kirchlers, der es inzwischen mehr und mehr mit Panikattacken in seinen Gliedern zu kämpfen hatte. Nervös schluckte er erneut und versuchte, sich zu bewegen, doch auch das schien nun vollends zu versagen. Wie eine Marionette an Fäden, stand der Magier dort und wusste nicht, was noch kommen sollte.
"Was seid ihr? Eine Dämonin der Hölle?", fragte er nur verwirrt ob dieser Gebahren und Zauberkunststückchen, doch die Antwortz gefiel ihm noch weniger, als seine angestellte Vermutung.
"Ich bin das Ende, der Anfang, der Schöpfer deiner Widergeburt. Komm und umarme die Dunkelheit ..."
Doch Callindor bäumte sich gegen die mentale Attacke dieser Dame auf, mit Mühe wehrte er den Angriff vorüber gehend ab, fühlte sich plötzlich wieder sicher. "Ich kenne eure Art, Dämonin, und ich weiß, wie man euch bekämpft ...", war nur seine gekonnt zusammengstellte Antwort, denn inzwischen hatte er mit Vic, der einen Dämon in sich trug, doch viel erlebt und dabei auch viel gelernt. Hastig ließ er seine Magie spielen, erschuf unter Schmerzen und tauben Gelenken zwei Lichtkugeln und ließ diese auf der Dolchspitze kollidieren, sodass das Ergebnis nur der Zauber des Glühens war und die Waffe nur eine Wärme abstrahlte, dass es dem Magier bald die Finger verbrannte, als er den Griff von rechts nach links in seine andere Hand schob.
Doch leider schien auch dies die junge Dame da vor ihm nicht sonderlich zu beeindrucken und so wischte sie nur einmal mit der Hand durch die Luft und die Waffe entschwand aus seiner Hand und versenkte sich laut krachend im Holz der Kisten neben ihm, das glühende Metall ließ die Schnittstelle gleich ankokeln, doch der leichte Regen sorgte rasch für Abkühlung.
"Komm, ich bin die Mutter deiner Wiedergeburt ..", sprach sie nur ebenso prophetisch, wie es Callindor just zuvor versuchte und schwänzelte um den gefangenen Vengarder herum. Kaum war sie hinter ihm, das Mädchen legte nur verfühererisch ihren Kopf auf die Schulter des Kerls, da passierte etwas, womit sie wohl nicht gerechnet hatte. Jemand hatte die Taverne verlassen, wohl um sich an einem der wenigen Bäume zu erleichtern und Platz für mehr Bier zu schaffen, doch das half dem Magier in seiner misslichen Lage nichts mehr. Und anstatt hier und jetzt über ihn herzufallen, griff sie hart in seine Seite und erhob sich im Dunkel der Nacht in die Lüfte, als ob es für sie eine Leichtigkeit war. Noch ehe einer seiner *Freunde* etwas mitbekommen konnte, verstummten Callindors Schreie auch schon und wurden von der Finsternis gnadenlos verschluckt.
Einzig der Kampfstab und der Dolch blieben am Tatort zurück, als stumme Zeugen der Grausamkeiten dieser regnerischen Nacht...
Mit einem Blick der Unschuld auf den Lippen trat Camille an diesem Morgen in den großen Raum, an den Wänden flackerten die Fackeln und malten, je nach Blickwinkel, häßliche Fratzen an die ihnen gegenüber liegenden Wände. Doch die dunkle Schönheit fand eher Gefallen daran und schaute diesem Treiben noch eine Weile zu, ehe sie schließlich an den Altar trat und dort ihren Gast noch immer regungslos liegen sah.
Für wahr, auf der steinernen Anhöhe lag Callindor, völlig unbekleidet, wenn nicht sogar nackt, mit überkreuzten Armen auf seiner Brust, als würde er zur letzten Ruhe gebettet. Und vielleicht war es das für ihn auch gewesen.
Das musste sich Camille in ihrer grenzenlosen Weisheit erst noch überlegen ...
Andererseits konnte man mit diesem Spielzeug noch so seinen Spass haben, wenn man wusste, wie man es am besten anstellte und an einem kurzweiligen Zeitvertreib hatte sie immer Interesse.
"Mäuslein, Mäuslein ...", flüsterte sie nur in das eine Ohr des entblößt da Liegenden, doch dieser rührte sich nicht ein Stück und dennoch genoss sie diesen Anblick der Hilflosigkeit, den Magier, der er doch war, so sehen zu können.
Mit einem verführerischen Griff tasteten sich die kalten Fingerkuppen ihrer rechten Hand auf dem Oberkörper des Mannes vorwärts und kamen schließlich dort zum Erliegen, wo das Herz des Vengarders schlug. Sie spürte, wie es bebte und regelmäßig schlug und es verschaffte ihr eine Art von Erregung und ließ nur ihre Zunge über ihre dunkel gefärbten Lippen gleiten. Dieser Happen war nicht zu verachten ...
War er doch noch so unberührt, in gewisser Weise unschuldig und es war nun an ihr, diesen Zustand so schnell wie möglich zu ändern. Camille wusste genau, was man anstellen musste, um einen Mann wie ihn auf ihre Seite zu locken und sie hatte Mittel und Wege, dies zu bewerkstelligen.
Trotzdem konnte man nicht davon reden, dass Callindor zu diesem Zeitpunkt wach oder ansprechbar war. Ihn hatte die Erfahrung der letzten Nacht wohl völlig ausgeknockt und so ließ sie nach dieser Einlage von ihm ab und wandte sich wieder anderen Dingen zu, die auch mit ihm in Verbindung standen. Denn in ihrer anderen Hand trug sie die ganze Zeit den roten Kristall ...
Doch brauchte sich nicht nicht mal, wie zuvor angenommen, davor zu fürchten, denn im Vergleich zu früheren Exemplaren, mit denen Camille es zu tun bekommen hatte, war dieser Stein noch im Anfangsstadium der Gefährlichkeit. Doch für gewöhnlich waren auch kleine Mücken lästig, das hatten diese nervigen Biester so an sich und genau so verhielt es sich auch mit diesem blutrot durchtränkten Glas. Sie würde entsprechend Vorkehrungen treffen und ihr neues Werkzeug würde der dunklen Schönen dabei helfen.
Callindor ...
Callindor
Was für ein herrlicher Morgen!
Marek genoss die frische Briese, das laue Wetter und die Fenster des großen Zimmers waren weit geöffnet gewesen, um mal für Durchzug zu sorgen, was das miefige alte Gemäuer auch dringend benötigte. Er hatte sich hier ein schönes Stück Land zu seinem Eigen gemacht.
Marek, Sohn des Exregenten Darek van Dun, nun neuer Herrscher über Therenia, fühlte sich in seiner Rolle wohl und biss genüsslich in die Scheibe Brot, die ihm von der hübschen jungen Dame erst vor wenigen Augenblicken serviert worden war. Ein Talent für das Darreichen von Speisen konnte man ihr nicht absprechen und vielleicht zeigte sich Marek ja bei Gelegenheit dankbar und würde sich bei ihr revanchieren. Schließlich brauchten auch Könige ihren Spass ...
Und sollte sie sich zieren oder ablehnen, so würde ihr Kopf schneller rollen, als sie es für möglich gehalten hätte. Über diesen Punkt gab es gar keinen Zweifel. Da gab es keine Diskussion und Marek ließ da auch gar nicht mit sich reden.
Erneut biss er ein Stück des belegten Brotes ab und genos den Wein, es war ihm ein Rätsel, wieso die Bevölkerung des Eilandes Hunger leidete, wo er doch hier in Hülle und Fülle alles hatte. Doch was scherten ihn die Belange von solchen niederen Kreaturen? Er hatte wesentlich elitärere Ziele ...
Lumpenpack und Gesocks kamen bei ihm nicht mehr an die Türe, nach den Massakern des Putschkrieges war er es Leid, sich irgendwie rechtfertigen zu müssen. Inzwischen hatte er dieses Flecken Erde sowas von satt, die frische Luft kam jetzt einem giftigen Nebel gleich und die morgentliche Sonne einem brennenden Feuer. Selbst das Essen verwandelte sich in Abfallfraß und schnellen Schrittes schlug Marek alle Fenster wieder zu und ließ sich nur entnervt auf seinen Thron sinken, der nicht weit davon stand.
Eigentlich konnte er froh sein, denn davon, was er besaß, träumten unzählige jede Nacht. Worüber ärgerte sich der junge Mann, er kam höchstens auf gute dreißig Jahre, dann so? Vielleicht wusste er das selber nicht und strich sich nur durch sein hell gefärbtes Haarkleid, welches, gut gewachsen, ihm bis auf die Schultern reichte.
Doch gab es lästige Tagesordnungspunkte zu Hauf, so zum Beispiel die Sache mit dem Magierorden, der sich unantastbar in Therenia breit gemacht hatte und auf Erlass seines Vaters, auch uneingeschränkte Macht inne hatte, so sie denn, den Gesetzen der Insel folgend, notwenidig waren. Es stimmte schon, sie hielten sich vornehmlich zurück, doch wenn sie einmal auf den Plan traten, dann mit entsprechender Durchsetzungskraft. Oh wie er sie verachtete mit ihren Möglichkeiten, hier zu schalten und zu walten. Am Ende war Marek hier noch der Gefangene auf seiner eigenen Insel und das als Regent, dem Anführer einer Gemeinde. Blanker Hohn!
Doch im Geheimen waren die verhüllten Magier des Ratsordens die wahren Führer und Leiter dieses Eilandes. Und Marek war sich dessen bewusst ...
So nervig und belastend diese Tatsache für den neuen Regenten war, so war es auch das laute Klopfen an der großen Türe zu seinem Thron und auf ein Geheiß des Königs hin, schob sich das schwere Holz nach innen und eine mit Metallplatten über und über behangene Gestalt banhte sich langsam, er musste schließlich gehöriges Gewicht mit sich rumschleppen, ihren Weg nach vorn, ehe der alte Mann, einen Anflug einer dienerischen Verbeugung imitierend, vor dem Sitz des Throndiebes zum Stehen kam.
"My Lord, ich bringe euch Kunde über eine Begebenheit. Am gestrigen Tage wollte eine Gruppe von jungen Leuten mit euch sprechen. Die Wachen sagen, sie hätten sie noch nie zuvor gesehen. Was soll mit ihnen geschehen? Sie könnten noch Ärger machen.", meinte der weise alte Rüstungsträger, doch Marek wiegelte nur mit einer Handbewegung ab.
"Nein, nein, lasst sie ruhig ziehen. Doch die Order bleibt bestehen, hörst du, niemand wird zu mir vorgelassen, niemand!", sprach er nur in lautem Ton und erhob dabei den Zeigefinger, sodass die Wache nur nickte und sich langsam wieder entfernte.
Und kaum war sie verschwunden, huschte ein Lächeln über das Gesicht des Regenten, denn so neu war die Nachricht für ihn gar nicht. Er wusste über die Vorgänge in seiner Stadt bescheid, dessen war sich Marek bewusst und es war auch recht und billig, wenn es vorerst so bliebe. So gesehen hatte er anscheinend doch mehr Einfluss, als man zu glauben vermochte ...
Außerdem wollte er sich das Spiel nicht entgehen lassen, wie sie einen Weg in seine Burg zu finden versuchten und allein die nutzlosen Anstrengungen zu beobachten, war für Marek ein Augenschmaus, jedes Mal wieder ...
Callindor
Mit einem Ruck fuhr Fenier aus seinen erneut schlechten Träumen. Hechelnd und leicht verschwitzt saß er in einem Bett, fades Sonnenlicht drang durch die Fensterscheiben. Es musste so in etwa um die Mittagszeit rum sein … er hatte verschlafen!
Nach dieser doch eher kurzen Nacht war es auch kaum verwunderlich, vielmehr störte es ihn, dass er nicht geweckt wurde. Na wenigstens war diese Schlafphase gewollt und angenehmer gewesen als die der letzten Nacht. Fenier hatte sich in diesem Kerker so unwohl gefühlt, dass er seine Schwindelgefühle und damit verbundenen Brechreiz nur schwer unterdrücken konnte. Er wusste nicht genau woran das lag, in seiner Gefangenschaft bei den Orks waren die Kerker sogar noch kleiner und herabgekommener und es hatte ihm wenig ausgemacht. Die besonderen Umstände könnten etwas damit zu tun haben.
Dass er es gestern sogar noch geschafft hatte sich zur Bettruhe zu entkleiden schien ihn leicht zu verwirren, aber in seiner Hektik die anderen Mitstreiter nicht zu lange warten zu lassen wusch er sich rasch und verwischte diese Gedanken. Schnell noch kleidete er sich in seine Novizenrobe – nebenbei fiel ihm auf, dass auch dieser eine Wäsche gut tun würde – nahm seine Tasche und eilte aus dem Zimmer.
Mit Magie ging doch alles viel schneller, Schwebe-, Verschluss- und andere kleine Hilfszauber erleichterten den Alltag allgemein, aber er wollte nicht wieder einer von Callindors Straftiraden zum Opfer fallen. Außerdem war diese Enthaltsamkeitsphase sicherlich auch eine gute Übung, schließlich sollte man mit Magie weise umgehen.
Schon wieder in Gedanken vertrieft stieß er sich an einer Diele den Fuß, verfluchte eben jene und wäre fast mit einer Person zusammengestoßen, die ihm wohl gerade entgegenkam.
Callindor
25.02.2009, 15:36
Finsternis ...
Alles umfassende Dunkelheit umgab den Magier, als er langsam und noch benommen seine Augen öffnete. Nur langsam gewöhnten sich seine Pupillen an den Mangel an Licht und sichtlich nervös versuchte Callindor etwas in dem Dunkel zu erkennen, das ihm einen Ansatz gab, wo er sich hier befand.
Tatsache war, dass er nur noch schwache Gedankenfetzen zu dem gestrigen Abend zusammen bekam, da war Hiroga und die Taverne und dann ...?
Dem entführten Kerl wurde mit jedem Augenblick klarer, dass er hier irgendwo eingesperrt war und zögerlich nahm er seine Arme von seiner Brust, die dort noch verschränkt zur Ruhe gekommen waren. in dieser Position sah es aus wie ein Toter ...
"Oh nein!", entfuhr es Callindor abrupt und da waren sie wieder, Bilder seiner Entführung und der jungen Dame, die ihn da bedrängt und nach allen Regeln der Kunst kampfunfähig gemacht hatte. War das das Ende ...?
Die Antwort darauf sollte er sogleich erhalten, als sich auf ein Fingerschnippen hin die Fackeln entzündeten und eben jene zierliche Dame den großen Altarraum betrat und nur ein Lächeln zu Callindor herüber schickte, der noch immer nicht ganz begreifen konnte, was hier vor sich ging. Erst jetzt merkte er, mit Hilfe des Lichtes der Fackeln, dass er völlig unbekleidet auf diesem Stein lag und sich nicht davon erheben konnte, obwohl seine Gelenke nicht angekettet waren.
"Wie ich sehe, bist du aufgewacht. Ich bin Camille und du bist heute unser Ehrengast, du darfst dich, wie bereits gesagt, geehrt fühlen", sprach sie nur bemerkend und trat noch näher heran, sodass dem Magier auch keine Zucken des Weibs verborgen blieb und er sah, was so mancher nie für möglich gehalten hätte.
"Egal, was ihr wollt, ich sage euch nichts!", fuhr er die Geiselnehmerin an, doch diese lächelte nur unberührt.
"Oh doch, du wirst reden, ganz sicher sogar, ich habe da so meine Mittel und Wege. Oh, wie ich mich darauf freue ...", meinte Camille und ließ sich dann nur einen Becher voll Wasser geben, an sich nichts besonderes, doch dann passierte etwas, womit der Magier nicht gerechnet hatte. Sie nahm nur den Nagel ihres Daumens und presste ihn gegen das Handgelenk ihrer anderen Hand und wie zu erwarten, quollen erste Tropfen ihres Blutes hervor, dunkel, fast schwarz und färbten das Wasser des Bechers in die entsprechende Tönung, wenn auch etwas heller.
"Ein Trank zum Erwachen? Bitte sehr, er wird dir munden.", sprach sie nur gespielt ernst und presste den Pokal an Callindors Lippen, doch seine Zähne versperrten beharrlich den Eingang zu seinem Mund und keine Tropfen fand einen Eingang.
Mit zornigem Blick ließ Camille nur zwei ihrer Helfer kommen, die sich rechts und links neben ihn gesellten und plötzlich die Arme des Nackten ergriffen und beherzt zubissen, und zwar mit einer Inbrust und einem Verlangen, der nicht von dieser Welt war. Und begleitet von dieser Inbrust dieser Tiere durchfuhr Callindor ein Schmerz, ein Gefühl der Qual und er schrie sich ermattet die Seele aus dem Leib, nachdem die ersten Topfen seines Blutes seinen Körper verließen und so hatte Camille ihren neuen Diener soweit.
Scheinbar dankbar den Kelch erwartend, floss das getrübte Wasser die Kehle des mental gefesselten Callindor herunter und die zwei Bestien zu seinen Seiten ließen auf einen Befehl ihrer Herrin von ihm ab und es ward still.
Doch nicht für lange ...
War es erst nur ein Gefühl des Erbrechens, potenzierte es zu einem Drang des Würgens und der Magier wand sich auf dem steinernen Tisch, die Fesseln waren gelöst, denn schon längst zappelte Callindor im Netz der Spinne. Der schwarzen Witwe mit Namen Camille.
"Nun, mein Freund, wirst du kooperartiv sein und mir alles sagen, was du weißt?", fragte die dunkle Herrin kindlich und mit einem gespielt fragenden Gesichtsausdruck und Callindor konnte nicht anders, er wollte sich zwar dagegen sträuben, aber sein Körper gehorchte ihm scheinbar nicht, zumindest nicht so, wie er es wollte. Sein Gedanke war *NEIN!*, doch aus seinem Mund kam nur ein *Ja* hervor.
"Jawohl, meine Herrin, wie ihr befehlt."
Und so lag der Magier dort, in mitten des Steinaltars, während seine Handfesseln weiter bluteten und sich sein Geist einem Verlangen hin gab, dass ihm völlig fremd war. Er musste mehr von diesem Wasser bekommen, es war wie eine Droge, und er würde dafür alles tun ...
Alles!
"Aufpassen angesagt", schnaufte Dragan schnippisch als ihm irgend so ein komischer Kerl entgegen rempelte. Mit einem kurzem Blick konnte der junge Novize erkennen, wen er denn da eigentlich so dumm angemacht hatte. Ja, dieses Gesicht war ihm bekannt, ein wenig, er gehörte zur Gruppe, die Callindor hierhin mitgeschleppt hatte, und dennoch hatte der Novize in all der Zeit noch nicht die Möglichkeit gehabt, dem Typen mal wirklich in die Augen zu sehen. Schon beim ersten Mustern konnte er die, für ihn, ängstlichen grünblauen Augen erkennen, hagere Statur, blonde Haare. Nichts besonderes, ein ganz normaler, junger Mann. Allerdings sein Bart, versuchte der Kerl etwa dadurch älter auszusehen? Wäre denkbar, müsste aber nicht.
"Sag mal, ich nehme an du bist Fenier, ich hab deinen Namen vorhin irgendwo aufgeschnappt, gestatten...." Leichtfüßig deutete der Räubersohn eine Verbeugung an. ".. mein Name ist Dragan, ich gehöre wie viele hier zum selben Verein, aber wie mir scheint, steht wohl ein Großteil über mir." Nach diesen Worten legte er eine kurze Pause ein, zuvor fiel es ihm nie auf, aber nun war beinahe jeder schon ein Feuermagier oder Gardist, vielleicht sogar schon Rittern, jeder von seinen ehemaligen Kumpanen, und er, er saß immer noch auf dem Novizen fest. "Nun jedenfalls, könntest du mir helfen Callindor zu suchen?"
„Ja, ich bin Fenier, Adept Adanos’!“, unterstrich Fenier noch einmal die Vermutung des fast Umgerempelten. Etwas überrascht von der Ausdrucksweise und dem Umgangston den Dragan anschlug, wunderte er sich über die Frage nach Callindor, ihrem selbsternannten Anführer dieses Abenteuers.
„Callindor ist noch nicht da?“
„Zumindest nicht unten.“, antwortete der Novize. Fenier schien wirklich in bester Gesellschaft. Der gesamte Haufen bestand zum Großteil aus Anhängern der ‚heiligen’ Kirche Innos. Vielleicht war wenigstens er nicht so fanatisch wie einige andere, deren Bekanntschaft er in Vengard machen durfte. Sein Äußeres erschien ihm sehr angenehm und auch die eben erst zuvorkommende Reaktion verhieß schon mal nichts Schlechtes.
„Ich weiß nur noch, dass Callindor gestern Abend irgendwann die Taverne verließ. Ich bin dann irgendwann zu Bett gegangen.“
Dass eben jener Anführer ihrer Gruppe sich den halben Tag nicht hatte blicken lassen, beunruhigte ihn merklich. War es doch Callindor der in den letzten Tagen immer wieder zu Vorsicht gerufen hatte, ja sogar das magische Wirken untersagt hatte, allein um nicht aufzufallen.
„Vielleicht sollten wir die Zimmer hier oben abklappern. Was macht der Rest unten?“
"Keine Ahnung, nen paar sind eben raus gegangen, andere reingekommen, komisch", antwortete Dragan unverblümt und ging ohne weitere Worte an Fenier vorbei um an die Tür zu gelangen die fast am Ende des Ganges lag. "Wenn ich das richtig mitbekommen habe sollte das sein Zimmer sein, da bin ich mir eigentlich recht sicher", gab er bekannt und begann demonstrativ zu klopfen. So wie es sich für ihn gehörte, laut und fest, und ohne auf Tür oder Handknochen zu achten. Vielleicht schlief Callindor ja noch, denn dann hätte diese Taktik einen tollen Vorteil. Doch die erwünschte Reaktion blieb es.
"Er ist wohl nicht da, unten ist er nicht, in der Umgebung der Taverne auch nicht, ich mach mir langsam Sorgen", sagte Dragan bestimmt, während er wieder zu dem Wüstenvolkler stapfte. "Wir sollten vielleicht mal nach ihm suchen, wie wärs?"
„Einen Moment noch.“
Bei diesem alleinigen Versuch wollte es Fenier nicht belassen. Wenn Callindor wirklich nicht in seinem Zimmer war, dann wäre die Tür auch sicherlich nicht magisch gesichert. Nach allem was er von ihm gehört hatte und was er vom Wirt gehört hatte musste man hier mehr als vorsichtig sein. Außerdem erinnerte er sich an das Schutzprozedere mit dem Callindor den Raum der Teleportation versiegelt hatte.
Also legte er seine Handflächen auf das Holz der Tür und konzentrierte sich. Er schloss die Augen, sah aber keine magische Verflechtung, die einem Schutz- oder Versiegelungszauber entsprach.
„Scheint wirklich nicht hier zu sein.“, sagte der Adept mit resignierendem Unterton. Da kam ihm ein mulmiger Gedanke: Hatte es der Feuermagier tatsächlich gewagt, sich alleine in das Anwesen Mareks van Dun zu schleichen?
„Ich habe eine Vermutung, wo er sein könnte.“, begann er eher laut zu denken, als sein Gegenüber direkt anzusprechen. „Callindor ist doch so versessen darauf diesen Marek van Dun, den Gutsherren oder König dieses Landes, zu finden. Vielleicht hat er allein versucht sich in die Residenz zu schleichen?!“
Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten forderte er Dragan auf ihm zu folgen.
„Wir sollten den anderen Bescheid geben. Ich kann mir nicht denken, dass Callindor einfach so verschwindet. Vielmehr würde es wie die Faust auf's Auge passen, wenn er seinem Ziel nachstrebt, zur Not auch ohne Hilfe!“
Ein wenig Wut lag in seiner Stimme, aber das wollte er sich nicht anmerken lassen.
Und nun plötzlich herrschte eine Spannung, eine Hektik, alles musste schnell gehen. Die beiden überwanden die Treppen in beachtlicher Geschwindigkeit und machten sich auf in den Gastraum, wo ein beachtlicher Teil der Gruppe versammelt war. Hiroga war auch darunter. Einen Moment lang überlegte der Novize, ob er den Gardisten mitnehmen sollte, doch dann entschied er sich dagegen, warum auch immer. Den Blick von seinem Freund abwendend fing er an zu reden:
"Wie vielleicht ein paar von euch gemerkt haben ist Callindor seit einer beachtlichen Zeit nicht mehr anwesend. Deswegen haben Fenier und ich uns überlegt, dass wir ihn suchen. Fenier, und ich", betonte er noch ein mal und sah in die Runde, doch vor Hiroga stoppte sein Blick", wenn er wieder kommt, während wir weg sind, sagt ihm er soll sich keine Sorgen machen, noch nicht."
Ohne weitere Umschweife machte er auf dem Absatz kehrt und ging in Richtung Tür, ob sich vielleicht noch eine halbwegs brauchbare Waffe finden ließ?
Callindor
25.02.2009, 17:01
Es war ein Gefühl der Freiheit, ein Gefühl des absoluten Glücks, dass Camille ihm da beschert hatte und er sog diese Lust, dieses Verlangen und diese Gier förmlich in sich auf. Sie wollte Antworten, die konnte sie gerne haben!
So hatte er, ohne auch nur einen Funken Vorsicht walten zu lassen, seine Ziele, seine Ambitionen und Absichten Preis gegeben und sie nickte nur immer abwägend, ob denn seine Vorhaben eine Gefahr für sie darstellten.
"Du wilst also zu Marek? Da wirst du es aber schwer haben ...", meinte sie nur leicht amüsiert und Callindor nickte schnell. "Ja, das ist mir bekannt, aber wenn ..."
"Du kannst jetzt gehen!", befahl sie in einem zuckersüßen Unterton und Callindor wollte noch etwas sagen, vergaß aber was es genau war und nickte nur dienerisch und bekam von einem der anderen in ihrer Runde seine Robe und auch den Rest seiner Wäsche zurück. Inzwischen waren seine Handgelenke wieder gesundet, zumindest stoppte der Blutfluss nach einiger Zeit, doch er machte sich nicht die Mühe, sich zu säubern.
"Tu, was ich von dir verlange, dann wirst du dein Ziel erreichen!"
Mit diesen Worten und darauf folgenden Instruktionen war Callindor frei, oder zumindest weniger unter der Kontrolle des dunklen Weibes, dessen Blut die Sinne des Magiers zum Kochen brachte und der ihr am liebsten ihre Wünsche von den Augen abgelesen hätte, doch sie beschäftigte sich schon wieder mit etwas anderem und hatte ihm, nachdem er wieder bekleidet erschien, den Kristall ganz freimütig zurück gegeben.
"Benimm dich völlig normal, so wie sonst auch und gedulde dich ein paar Tage, dann sehen wir uns wieder."
"Wie ihr wünscht, Herrin. Ich gehorche ..", sprach Callindor nur unterwürfig und verließ dann den Altarsaal, einige seiner neuen *Freunde* begleiteten ihn noch nach draußen, insoweit es in ihrer Macht lag, er würde den Weg zurück zu den anderen schon finden.
Mareks Refugium war ja nicht sehr groß ...
Fenier stand quasi schon auf der Türschwelle als Dragan der restlichen Gruppe noch mitteilte, dass sie nach Callindor suchen würden. Alle schienen damit einverstanden und er konnte noch hören wie sie sich wieder in ein Gespräch über die Möglichkeiten, irgendwie in das Anwesen zu gelangen, vertieften.
Indessen schien Dragan nach etwas Bestimmtem Ausschau zu halten. Vielleicht eine geeignete Regenkleidung, denn im Gegensatz zu heute Mittag hatte das Wetter umgeschlagen. Statt der herrlichen leicht von Dunst verzogenen Sonne, zierten dicke Regenwolken den Himmel. Jederzeit hätte es anfangen können zu regnen.
Somit war auch nicht viel auf den Wegen und Gassen los. Nur vereinzelt schauten ein paar neugierige Gesichter die Fremden genauer an, viele verschwanden sofort in ihren Häusern. Insgesamt befand der Adept es für zu ruhig, eine angespannte Ruhe. Ob es daran lag, dass beiden quasi anzusehen war, dass sie der Magie mächtig waren?
Es war nur eine Vermutung doch Fenier zog sofort den dreckigen und eingerissenen Reisemantel enger um das aquamarinfarbene Blau der Novizenrobe zu verdecken. Das Dorf, wenn man es so nennen wollte, hatte eine Grundüberholung dringend nötig. Überall zerfielen die Häuser, viele sahen nicht mehr sehr stabil aus und würden den nächsten Sturm wohl nicht überleben. Wie man hier leben konnte war ihm ein Rätsel!
Dragan schlug plötzlich in eine der Seitengassen ein. Verständlich, denn auf offener Straße würden sie sicher keinen Anhaltspunkt finden. Sie schien sich irgendwo hinter einer Biegung zu verlieren, doch sie gingen weiter. Einer weiteren Abzweigung folgend gelangten sie wohl auf einen Hinterhof, zumindest eine Sackgasse.
Plötzlich zupfte Fenier am Mantel des Novizen und deutete mit dem Finger auf etwas Längliches: Ein Kampfstab!
"Hm?," machte Dragan als er von Fenier auf etwas aufmerksam gemacht wurde, das auf dem Boden lag. "Was ist?"
Der Adept deutete mit durchgestrecktem Zeigefinger in eine Richtung, und wenn man dieser ungefähr folgt, dann.. nein, tatsächlich. Ein Stab wie er ihn schon so oft bei Magiern gesehen hatte. Unglaublich. "Meinst du, das ist der Callindor", erkundigte er sich und beugte sich nach unten, um das gute Stück zu beäugen. "Sieht so aus", antwortete Fenier als Dragan den Stab ein wenig nach oben hob, und eine kleine Magiekugel erschuf.
"Schau mal, da hinten ist noch was, im halbdunkel", erkannte der Innos-Novize, übergab den Stab an seinen Kollegen und machte sich an das Gut, das noch auf dem Boden lag. "Ein Dolch", stellte er fest", und wahrscheinlich ein gar nicht so alter. Auch von Callindor, wie es aussieht." Den letzten Satz sagte er in einem unruhigen, leisen Ton, jetzt begann er damit, sich wirklich Sorgen zu machen. "Ich finde wir sollten zurück gehen, un zwar schnell!"
Nun war es also gar nicht nötig gewesen bis zur Residenz vorzudringen, denn so wie es den Anschein hatte, war selbst Callindor nicht soweit gekommen. Sein Kampfstab und sein Dolch lagen hier im Dreck auf einem Hinterhof. Wenn man nun bedachte, dass das Wirken von Magie strengsten untersagt war und der Feuermagier sich diesem Verbot beugte, so war er quasi kampfunfähig.
Eine Entführung? Das konnten sie besser in der Gruppe beurteilen und auch das weitere Geschehen abschätzen. Schnell machten sich beide auf, um zurück zur Taverne zu gelangen. Ein lautes Donnern deutete das kommende Gewitter an.
Fast alle Bewohner waren von den Straßen verschwunden und da fielen auch schon die ersten Tropfen in den Dreck und auf die Dächer. Am Horizont zeichnete sich ein roter Farbstreif der untergehenden Sonne ab, als wäre das ein letztes Zeichen das Hoffnung machen wollte. Der Winter schien hier tatsächlich nicht ganz parallel mit dem in Myrtana zu verlaufen, schon eher mit dem in Varant, aber dafür war es hier zu kühl.
Dann erreichten sie die Taverne, dicke wärmende Luft fiel ihnen entgegen als sie die Tür aufrissen. Alle Anwesenden waren sofort ruhig, doch um nicht auch Unbeteiligte an ihrem Gespräch teilhaben zu lassen, gingen sie zum großen Tisch ihrer Gefährten und platzierten darauf den Kampfstab und den Dolch Callindors.
„Die haben wir auf einem Hinterhof gefunden.“, sagte der Adept mit ernster Miene.
Callindor
25.02.2009, 21:55
War Callindor doch erst so kurze Zeit fort von ihr, so verspürte er doch diese Sehnsucht, dieses Verlangen, nur noch einen Moment länger bei Camille Verweilen zu dürfen. Sah sie auch noch so düster und uncharmant aus, für Callindor strahlte sie ein Leben aus, dass alles andere in den Schatten stellte.
Sie hatte ihm etwas befohlen. Etwas, dass der Feuermagier auch ohne Widerworte erfüllen wollte, so es denn in seiner Macht stand. Doch diese Aufgabe war schwieriger zu lösen, als man vielleicht dachte, denn Callindor hatte nicht gerade den besten Stand innerhalb der Gruppe, auch wenn er sich als Anführer ausgab, wirklich folgen taten sie ihm nicht. Viel mehr dümpelten sie in ihrem eigenen Tran herum und betrauerten ihre missliche Lage. Hätten sie doch nur das erlebt, was er erleben durfte, diesen Neuanfang, dieses Nichts und dann war es doch Alles.
Ging er auch noch so zielstrebig an den Gräbern, Kreuzen und Krypten vorbei, er konnte nur an eines denken, nicht den rechten Weg vor ihm, nicht an die Pfützen, die der Regen gebildet hatte, nein, seine Gedanken kreisten nun mehr nur noch um sie, Camille. Mit ihrem lieblichen Antlitz hatte sie ihn im Sturm erobert und er war Wachs in ihren Händen ...
Doch warum musste er nur immer weiter an sie denken? Callindor versuchte, sich loszureißen und betrachtete das steinerne Bildnis einer Göttin, einer nackten Frau, wie sie in Pose aus einem Stück Fels geschlagen wurde und dieses Kunstwerk nun den Eingang des Friedhofs säumte, in dem wirklich unzählige, wenn auch wenige, Gräber zu finden waren, die meisten eher karg beschmückt und in Stand gehalten. Neben diesen gab es auch noch die Krypten und Katakomben unterhalb des Friedhofs, Gänge über Gänge, die wohl den gesamten Untergrund durchliefen, denn aus diesen war er empor gestiegen und blinzelte nur in das flaue Mondlicht der Nacht, nachdem sich seine Begleiter verabschiedet hatten.
Insgesamt recht freudlose Geselllen, hatten sie nicht ein Wort gesprochen und waren auch sonst eher steif geblieben. Callindor war es einerlei, denn er zog seine Kraft, sein Selbstvertrauen und seine Zuversicht nur aus der Tatsache, dass Camille ihn für treue Dienste belohnen würde. Belohnen, mit einem weiteren Kelch voll dieses Lebenssaftes, den der Magier nun nicht mehr missen wollte und deshalb beschleunigte er seine Schritte, fort vom Freidhofsgelände, hin zur Residenz von Marek van Dun und nicht weit davon war der Ort gewesen, wohin Callindor nun musste.
Fast mit geschlossenen Augen hätte er den Weg gefunden, hatte nicht einmal aufsehen müssen, bog links, erneut links und dann noch einmal rechts und er war da! An dem Platz, wo Camille ihn genommen und zu dem gemacht hatte, was er nun war. Ihr Günstling, ihre Nummer Eins, ihr Patron und Glücksritter ...
Doch etwas trübte das glückliche Bild, dass Callindor hier noch einmal empfinden wollte, etwas, was ihn doch sehr in Erstaunen, Angst und Rage versetzte. Sein Kampfstab und sein Dolch waren verschwunden, über den Tag hinweg einfach verloren gegangen und der Magier fand gar keine Worte, um dies zu beschreiben.
"Hurensöhne!", entfuhr es ihm nur erbost und in einem Eiltempo machte er kehrt marsch und würde schon noch heraus finden, wer hier seine Sachen gestohlen hatte. Nicht viele wussten, wo Callindor an gestrigen Abend gewesen war, sah man mal von ihm selbst und eben Camille ab. Demnach hatten sie es nach einer Suchaktion gefunden und demnach mussten sie jetzt wohl alle beisammen hocken und beratschlagen, texten und wieder diskutieren. Es war so öde. Öde und berechenbar ...
Kraftvoll stieß der Feuermagier nur die Türe der Spelunke auf und erntete gleich zwanzig Augen, die sich allesamt auf ihn richteten.
"Callindor! Da bist du ja endlich! Wo hast du gesteckt?", tönten sie bald im Chor, wie dumme Gänse, die zur Schlachtbank geschickt werden mussten und Callindor hätte liebend gern den Metzger dafür gemimt. Er würde auch ohne sie zu Marek kommen, wenn er nur auf die Hilfe von Camille baute und diese war hundertprozentig vertrauenswürdig.
"Jetzt nicht! Ich bin müde ...", würgte er nur Trauerspiele, Danksagungen und Freundschaftsbeteuerungen ab und schritt bedächtig, aber keinesfals gebrechlich, die Treppe zu seinem Gemach nach oben und ließ die gesamte Sippschaft dort unten ohne ein weiteres Wort zurück. Callindor hatte sich das letzte Zimmer ganz rechts genommen, es war am besten hergerichtet, als hatte noch niemand in dem Bett geschlafen, was hieß, dass die anderen aus der Gruppe in anderen Zimmern nächtigten.
Mit einem Lächeln der Dankbarkeit auf den Lippen schloss er die Tür und wob einen kleinen Sicherungszauber um den Knauf, ihn sollte jetzt niemand mehr stören. Nicht, wenn gerade der Himmel wieder aufklarte und sich die Wolken brachen, um dem hellen Schein des Mondes freie Fahrt zu geben. Verträumt lehnte sich Callindor an das kleine Fenster und sah hinaus, in weiter Ferne lag der Friedhof und hatte dabei nur einen Gedanken ...
"Ob sie auch an mich denkt, so wie ich es tue?", fragte er nur in Gedanken und lächelte verliebt, denn mit Camille hatte er die Frau für sein restliches Leben gefunden. Mit ihr würde er zusammen sein. Für ewig!
Oder zumindest solange, bis die Wirkung der Droge nachließ ...
"Verflucht sei diese dreckige Insel! Einfach alles hier!" fluchte Daryn, als Dragan und der Wassernovize Fenier den Kampfstab und den Dolch auf den Tisch legten und verkündeten, dass sie den Feuermagier nicht gefunden hatten. Sein erster Gedanke galt wieder dem Wirt, dieser war, trotz dessen, dass er die Gruppe über diesen Marek aufgeklärt hatte, für den Novizen nicht vertrauenswürdig und würde wohl immer im Blickwinkel des Innoslers liegen.
Es war eine Zeit vollkommene Ruhe in der Runde der Abenteurer, doch dann wurde plötzlich die Tavernentür aufgeschlagen und eine Gestalt trat ein. Es war der Stabkämpfer, der Feuermagier, der Diener Innos' und gleichsam dieser verfluchte Bastard Callindor. So man ihn ansah, konnte man auf den ersten Blick keine Makel erkennen, keine Wunden. Als der Erwählte Innos' dann auch noch ohne irgend einen Aufklärungsversuch die Treppen hinaufstieg um sich ein Bett zu nehmen, war der Händler schon drauf und dran dem Kirchler hinter her zu stürmen, schließlich hatte er sie hier rein gebracht, hatte sie in einen Dschungel voller riesiger Insekten mit dem anschein nach lebenden Pflanzen, einem Massenfriedhof und in ein Dorf gejagt, dessen Taverne wohl eher einem Gefängnis glich. Er war es ihnen verdammt nochmal irgendwo schuldig!
Schließlich hatte sich der Schwarzäugige dann doch noch zusammen gerissen und ging die Treppen ebenfalls nach oben. Sein Ziel war nicht Callindor, sondern sein Zimmer. Beim hinaufsteigen konnte der junge Mann noch einen kurzen Blick auf Callindor erhaschen, ein Blick auf seine Handgelenke. -Vielleicht war er ja doch entführt worden...Pah! das kann genauso von etwas anderem sein und wenn könnte er uns wenigstens erzählen was war!- Wütend stapfte der Südländer zu seiner Zimmertüre, ungefähr in der Mitte, öffnete dieses mit dem Schlüssel und verschloss eben jenes Schloss wieder - Mit einem Schlüssel und noch einmal mit Magie. -
Callindor
26.02.2009, 09:47
Langsam und möglichst auf Zehenspitzen war Callindor an diesem Morgen schon sehr früh aufgestanden, viel mehr hatte er gar nicht geschlafen, denn die Nacht war einfach viel zu schade, um durch Schlaf vergeudet zu werden. Sternenklar und wolkenlos gab sie ein Bildnis preis, dass den Magier zum Träumen veranlasste. Diese nächtliche Ruhe legte sich auch auf sein Gemüt und so saß er die ganze Nacht über am Fenster und betrachtete die Unendlichkeit des Himmels, die Unantastbarkeit der Sterne und die alles dominierende Macht des Mondes, sah man mal von den Stunden ab, in denen er der Sonne Platz machen musste.
Totenstill war es gewesen, die ganze Zeit über, nicht ein Hahn krähte, keine Katze miaute und auch sonst war nichts und niemand auf den Straßen. Callindor konnte das nicht verstehen, schließlich war es einfach herrlich, sich im Dunkeln umher zu wagen und schließlich hatte er so auch seine Herzdame kennen gelernt. Camille, eine Frau, so einzigartig und besonders, der Magier hätte es nie für möglich gehalten, dass er einmal so für jemanden empfinden könnte. In ihm bebte ein Verlangen, eine Lust, die er vorher nie kannte oder zumindest nie wirklich registrierte, doch mit ihrer Hilfe war er zu einem neuen Wesen geworden, hatte sich neu entdecken dürfen und für ein Lächeln auf ihren so dunklen Lippen würde er wirklich alles tun, jedes Hindernis überwinden und sei es auch noch so unerreichbar.
Sicher fühlte sie ähnlich ...
Callindor war also kaum die knarrende Treppe hinab gestiegen, im Gastraum war der Wirt noch am notdürftigen sauber machen, als der Magier durch einen unerwarteten Besuch in seinem Vorhaben, dass er von Camille eingeimpft bekommen hatte, abgelenkt werden könnte.
"Callindor!", rief diese Stime quer durch den ganzen Saal und der Gerufene legte notgedrungen ein Lächeln auf, als er sich der Person näherte. "Endlich habe ich dich gefunden ...", sprach er weiter und Callindor tat sein möglichstes, aufmerksam zu sein, doch etwas störte ihn immens an diesem so frühen Morgen.
"Entschuldige bitte, aber ... könnte vielleicht irgendwer mal diese VERDAMMTEN Fensterläden schließen, meine Augen schmerzen und ich habe nicht viel geschlafen letzte Nacht. Was ist nun, Wirt, oder soll ich es selbst machen?"
Callindor wartete die Antwort kurzerhand nicht ab und eilte von einer Lade zur nächsten und schloß das Holz mit einem kräftigen Schlag, sodass das große Gemeinschaftszimmer bald wieder in wohligem Dunkel lag, sodass sich Callindor gleich besser fühlte.
"Und nun zu dir, mein Freund ...", meinte der scheinbar zum Nachtmensch mutierte Callindor nur mit einem Anflug eines Lächelns, "..., was du so getrieben die letzten Wochen? Und ... du kommst doch nicht durch Zufall gerade jetzt hier her und redest mit mir. Du führst doch was im Schilde."
Sein Gegenüber musste schon herzhaft lachen und nickte dann zustimmend.
"Oh ja, du hast gut gelernt in den letzten Wochen und Monaten, dir kann ich wohl gar nichts verheimlichen. Wie du dich vielleicht erinnerst, bin ich schon etwas länger hier auf der Insel, hatte auch genug Zeit, Kontakte zu knüpfen, obwohl das, gelinde gesagt, echt sau schwer ist, doch inzwischen habe ich da ein paar Leute gtroffen, die mir, und damit auch dir helfen könnten, zu Marek zu kommen. Deswegen bist du dich hier, oder?"
Callindor nickte nur schwach und ließ sich dann weiter erläutern, dass der Wirt dabei eine wichtige Rolle spiele und er ihm in Bälde einen Brief übergeben müsse.
Der Magier nickte nur, noch hatte er die Zusammenhänge nicht ganz durchschaut, doch es war schön, einen alten Freund wieder zu sehen, schließlich hatte der Kapitän vor Monaten nur durch den Brief mit den Zutaten für die Teleportrune ein Lebenszeichen von sich gegeben und es war schön, ihn noch unter ihnen zu wissen. Callindor lächelte ihm zu, als der alte Kauz sich zu ihm umdrehte, doch kaum hatte sich dieser abgewandt, um mit dem Wirt die Unterredung zu führen, versteinerte sich seine Miene von einem Schlag auf den anderen.
"Solange er nicht dazwischen funkt ...", dachte Callindor nur und war sich instinktiv sicher, dass der Schiffsführer noch Probleme machen würde. Und das sah weder Callindor, noch Camille, sehr gerne, denn für ihre Pläne brauchten sie ihn nicht.
Sie brauchten niemanden - und doch war jeder aus der Gruppe essenssiell wichtig für den Feuermagier geworden, denn ohne sie würde er nicht mehr diesen göttlichen Trunk, dieses Ambrosia, erhalten dürfen, dass ihm zu einem neuen Leben verhalf ...
Es war nicht zu fassen, eine Handlampe hatte mehr Rückrat als Callindor, denn kaum war der selbsternannte Anführer der Gruppe an der Aufgabe gescheitert in Marek van Duns Wohnstatt zu gelangen, hatte er sich mir nichts dir nichts aus dem Staub gemacht.
Niemandem hatte der elende Brühwürfel etwas erzählt, wahrscheinlich hatte er sich zulaufen lassen und dann in seiner Betrunkenheit seine Waffen verloren die dann später gefunden worden waren.
Es war zum Mäuse melken, denn am nächstem Abend war der Magier wieder aufgetaucht und mir nix dir nix in sein Schlafgemach verschwunden.
Sogar das Türschloss hatte er magisch versiegelt, damit ihn niemand stören oder zur Rede stellen konnte.
So etwas feiges, wahrscheinlich würde er bald wieder angekrochen kommen und Vorschläge über das weitere Vorgehen machen. Pah, der gesamte Aufenthalt auf der Insel unter Callindors Leitung hatte nur Stress ergeben.
Nicht nur das Grendal unfreiwillig mitgereist war, nein nachdem er die Gruppe eingeholt hatte, musste Callindor natürlich eine Taverne auswählen die einen durchgeknallten Wirt hat der Fremde erst einmal verprügelt und einschläfert bevor er sie ordentlich versorgt. Immerhin hatten sie all ihre Ausrüstung zurück erhalten. Wäre dies nicht der Fall gewesen oder einzelne Teile beschädigt, so hätte Grendal dem Kerl kräftig die Fresse poliert.
Der ehemalige Magier hatte leider schon Callindor mit all dem konfrontiert, denn wenn nicht würde er es am liebsten jetzt noch einmal tun.
Aber dieser verblödete Sturkopf schien eine Überdosis Sumpfkraut intusgehabt zu haben. Grendal hatte ihn nach allen Regeln der Kunst zur Schnecke gemacht und der Kerl hatte nur dagestanden nur und gelächelte als hätte man ihm die Eier abgerissen und alle Willenskraft würde in das lächeln fließen.
Wahrscheinlich war es kein Sumpfkraut, denn Grendal war nicht bekannt das Callindor rauchte und auch hatte er nichts dergleichen gerochen.
Trotzdem eher seltsam, möglicherweise wollte der Magier aber auch einfach nur, dass man ihn nicht beheligte und tat auf zugekifft...
Callindor
26.02.2009, 12:28
Offenbar waren sie alle in das Bierfass gefallen, denn bisher war noch keiner wieder aus den Federn gekommen, und schienen ihren Rausch auszuschlafen. Der Kapitän diskutierte und wedelte abwechselnd mit seinem Gegenüber wild mit den Armen, mal wurde es lauter, dann wieder verschwiegen leiser, immer in Intervallen rauf und runter, Callindor wäre bald an die Decke gegangen, doch wäre das kein guter Einstand für ihr Wiedersehen gewesen.
So vergrub es sich lieber hinter einer Tasse Tee, hatte aus dieser aber noch nicht einen Schluck getrunken, er war sicher schon kalt, und wartete nur darauf, dass die anderen endlich mal ihre Ärsche hoch gekamen. Das sie bei dem Lärm überhaupt schlafen konnten ...
Wieder entschwand der letzte flüchtige Gedanke und er erinnerte sich erneut an den Altar, die feine, hübsche Dame mit dem dunklen, fast angegrauten Haar und dabei war sie erst um die Zwanzig, höchstens dreißig. Ihre Schönheit übertrumpfte alles, was Callindor in seinem Leben bisher gesehen hatte und er war sich sicher, eines Tages würden sie zusammen glücklich sein. Mit einem Lächeln auf den Lippen sank Callindors Kopf nur auf das Holz des Gastraumtisches und er erinnerte sich noch einmal an ihren lieblichen Geruch von Fäulnis und Tod, als sie ihn mit sich nahm, in dieser verheißungsvollen Nacht.
Wie ihr Antlitz seine Augen regelrecht blendete und er sich ihr hingab, in jeder Art und Weise bloß stellte, nur um ihr größtmöglich zu gefallen. Wieso hatte er sich anfangs nur so dagegen gewehrt? Verglichen mit seinem Leben vorher, war dies das reinste Paradies ...
Eine ungeheure Leichtigkeit des Seins spürend, blickte Callindor auf und sah nun endlich das erste Gesicht seiner Gruppe. Niemand anderes als Grendal stapfte da die Treppenstufen herab und stieß bald mit dem Kapitän zusammen, als er erneut die Treppe herunter kam. Der Weichling hatte sich wohl nur an die warme Milch gehalten, statt an die harten Sachen. Nur hatte er denn den alten Mann da nicht schon vorher stehen sehen?
"Guten Morgen ...", begann Callindor nur möglichst freundch und bekam schon den ersten schrägen Blick, da die Fensterläden noch immer das Licht des Tages aus dem Gastraum fern hielten.
Grendal wollte schon zur ersten Lade gehen, als Callindor ihm nur den Durchgang mit einem betroffenen Gesichtsausdruck verwehrte.
"Oh ... bitte nicht, das Licht tut meinen Augen nicht gut und mir gehts nicht besonders. Lass sie doch bitte zu. Ist doch auch ganz nett so ..."
Callindor versuchte zu lächeln und war sich insgeheim schon im Klaren, dass dieser Drecksack Ärger für den Feuermagier bedeuten könnte. Ärger, den er nun so gar nicht gebrauchen konnte. Er hatte schließlich noch Camilles Pläne in Gang zu setzen und konnte dafür kein unnützes Novizenmagiergesülze gebrauchen, denn etwas anderes war es bei diesem Kerl nie, nur Altweibergeschwätz.
"Und auch 'nen Tee, Grendal?", fragte Callindor und bat, der notgedrungenen Freundlichkeit wegen, den Kirchler Platz zu nehmen.
Da war es schon wieder, dieses dämliche Grinsen auf Callindors Gesicht, dass Grendal am liebsten sofort mit einer Waffe seiner Wahl bearbeiten würde.
Die Taverne glich eher einer Stickkammer als einem Gasthaus, die Luft roch dermaßen abgestanden, dass man glatt glauben konnte sich in irgendeiner Krypta zu befinden.
Grendal seufzte und setzte sich gegenüber von Callindor an den Tisch und nahm den Tee an. Die Tasse war eiskalt, der Tee wohl auch, vorsichtig erhitzte er das Getränk magisch wieder, soetwas konnte ihm kein Nichtmagier nachweisen, sollte Callindor sich doch aufregen.
Er trank einen Schluck des heißen Getränks und verbrannte sich fast die Zunge daran, aber nur fast. Viel mehr regte es ihn auf, dass niemand auf die Idee kam die Fenster zu öffnen und Callindor auch noch dagegen war.
Was würde er nur gerade alles für einen guten Schwall kühle frische Luft geben.
Und wer war eigentlich dieser Seebär? Auf seine Frage bekam Grendal von selbigem nur eine kurze Antwort, "Wem ich meinen Namen sage ist meine Sache, wenn ich denke dass du ihn kennen solltest wirst du das schon merken."
Komisch, dabei war der doch bevor Grendal gekommen war noch so redselig gewesen. Wahrscheinlich wieder Callindor und seine Geheimniskrämerei.
Wie dem auch seien mochte, Grendal nippte schweigend etwas an seinem Tee. Einige Minuten verstrichen und der Kapitän war irgendwohin verschwunden, in jedem Fall waren Callindor und Grendal alleine in der Gaststube.
Der ehemalige Magier schaute von seinem Tee auf und blickte auf Callindor.
Diesem ging es, anscheinend doch gar nicht so schlecht, denn er hatte den Kopf auf beide Hände gestützt und schaute verträumd lächelnd in die Luft. Anscheinend bemerkte er Grendal gar nicht mehr richtig.
Kopfschüttelnd stand der Meisterschütze auf, was nach einigen Sekunden mit einem verwirrtem "Hä?" von Callindor kommentiert wurde.
Doch zu diesem Zeitpunkt war Grendal bereits am ersten Fenster und öffnete es, sowie die Fensterläden.
Kalte frische Luft strömte in den Raum und Callindor begann schon zu protestieren. Aber ehe sich der Magier in Bewegung gesetzt hatte, waren schon zwei weitere Fenster geöffnet.
Die frische Luft war eine wohltat in seinen Lungen und das Licht, welches das Dunkel vertrieb blendete noch einige Sekunden lang bevor seine Augen sich daran gewöhnt hatten.
"Buah" stöhnte Callindor, "ich sagte doch mir geht es nicht gut."
"Ja, so siehts aus, hast dafür aber ziemlich zufrieden geguckt."
"Darf man jetzt nicht einmal mehr nachdenken?"
"Ach wohl an die Arme Hure, nein es muss Hurer heißen, den du besucht hast?"
"Selbst wenn, das wäre meine Sache." meinte der Magier.
"Muss ja ne ziemlich stürmische Begegnung gewesen sein, sooft verliert man seine gesamte Ausrüstung eigentlich nicht."
Callindor verzog eine Grimasse, fing sich aber recht schnell wieder, es schien ihm ganz und gar nicht zu gefallen das Grendal ihn so löcherte.
Callindor
26.02.2009, 13:18
"Ach denk' doch, was du willst ...", sprach Callindor nur gelassen und setzte sich schlichtweg in eine der Ecken, wo das Licht des Tages nicht hin kommen konnte, zumindest nicht in dem Maße, dass es ihm Schmerzen bereitete.
Zuvor hatte er noch die Tasse mit dem kalten Tee genommen und hielt sie nur zwischen sich und Grendal, man mochte meinen, der Magier würde ihn ihm für seine Unverfrorenheit und Dreistigkeit einfach ins Gesicht schütten, aber statt dessen nippte er nur kurz daran und stellte ihn wieder zur Seite. So kalt, wie Callindor ihn annahm, war er gar nicht.
Dummerweise hatte sich Grendal nicht davon abbringen lassen, den Magier weiter mit seiner Gegenwart zu belagern. Es war doch wohl seine Sache, mit wem er was und wie lange und überhaupt trieb. Sollten sie sich doch die wildesten Sexorgien ausmalen, Callindor hatte in dieser Nacht etwas viel aufregenderes erlebt, als puren Sex, dies war eine Komposition aus Sinnlichkeit, Hingabe und Feingefühl. Was wusste der kleingeistige Grendal schon davon, was wahre Liebe ist ...
"Wenn du dich hier schon rumtreibst und mir die Zeit zu stehlen versuchst, wieso nimmst du dann nicht einfach einen Lappen und machst hier sauber, mit deinen Qualitäten als Novize scheint es ja nicht weit her zu sein. Und eh du fragst, ob dies eine rhetorische Frage ist, nein ist es nicht, und hiermit erteile ich dir den Befehl, dich vor allen Anwesenden zum Hanswurst zu machen!"
Callindor stampfte nur wütend mit dem Fuß und wartete, dass der ihm untergeordenete Novize endlich dieser Pflicht nachmkam, wenn es schon der Wirt nicht tat, der mit dem Kapitän verschwunden war. Was trieben die nur so lange?
"Was ist nun, soll ich erst grob werden, oder was?"
"Nicht zu grob, aber ich an deiner Stelle würde nicht so mit Rangbezeichnungen um dich werfen." stellte Grendal fest, "Sei froh das du der einzige Anwesende bist, ansonsten hättest du jetzt mächtig Ärger am Hals, immerhin bist du ein, du-weißt-schon wenn ich ein Novize bin."
Callindor guckte etwas verdutzt, "Dann eben auf dem anderen Weg."
Stand auf, ging zu Grendal und warf seine Tasse auf den Boden, sodass sie mit einem fast schon melodischen klirren auf den Boden traf und auf dem harten Stein zerschellte.
Noch einige Sekunden lang flogen kleinere Bruchstücke über dem Boden umher, bis das klirren verstummte.
Entgeistert schaute Grendal die Pfütze und die Scherben an.
"WIRT!" verlangte Callindor indessen, "mein *Freund* hier hat seine Tasse fallen lassen."
Besagter Wirt erschien kurz darauf hinter der Theke, schaute seuftzend auf die Scherben und sagte dann, "Gut, dann soll er die Sauerei auch wegmachen." nebenbei holte er hinter der Theke eine Lappen, sowie einen Eimer hervor. "Wasser kannst du dir von draußen holen, da ist ein Brunnen, dann wischst du den ganzen Mist auf, kippst das Wasser wieder weg und die Scherben kannst du in den Eimer werfen und dann alles wieder hinter die Theke stellen."
So schnell wie er aufgetaucht war, so schnell war er wieder verschwunden.
Callindor saß wieder in seiner Ecke und grinste wie ein Honigkuchenpferd, während er schnell mit den Fingern auf dem Tisch herumhämmerte.
So ein Hundesohn dachte sich der ehemalige Magier und machte sich an die Arbeit, das Wasser war schnell geholt. Als Grendal mit dem Eimer wieder herein kam, schien Callindor etwas hibbelig zu sein, denn er rutschte auf seinem Stuhl hin und her als hätte er ein Wespennest im Arsch stecken.
Grendal schüttelte den Kopf und schob die Scherben alle auf einen Haufen ehe er die Nasse stelle kurz mit Wasser wischte.
Wie befohlen brachte er das Wasser anschließend weg und verfrachtete die Scherben in den Eimer und diesen hinter den Thresen.
Als er zurück zu seinem Platz ging bemerkte er eine weitere Scherbe auf dem Boden, er nahm sie und lehnte sich über die Theke um sie in den Eimer zu werfen. Beim werfen schnitt er sich in den Finger.
Er beugte sich zurück und zeigte Callindor den Schnitt, "Jetzt hab ich mich geschnitten." sagte er, Dragan würde das sicher flicken können, "bist du jetzt zufrieden?" fragte er und leckte das salzig schmeckende Blut ab.
callindor schaute ihn nur komisch an.
Callindor
26.02.2009, 13:56
Was war nur plötzlich los?
Während Grendal sich über das Unglück in der Wirtskammer her machte, überkam Callindor so ein Gefühl von Schwäche, er verlor des Öfteren die Orientierung und kippte kurz zur Seite weg, doch hatte dies der Novize auf Säuberungsaktion nicht mitbekommen, da er da das Wasser holen war.
Zu allem Überfluss hatte er sich auch noch geschnitten, dieser Tollpatsch, und präsentierte dem unruhigen Callindor seinen blutenden Finger. Dabei war es nur ein kleiner Schnitt gar nicht mal tief, und dann machte er so einen Aufstand deswegen. Der Magier sah nur, wie ein schmaler Streifen roten Blutes emposschoss und Grendal schien noch ein wenig abgelenkt, sodass Callindor die Gunst der Stunde nutzte und einfach den Finger nahm und dieses verletzte Glied mit seinen Lippen umschloss. Schon bei der ersten Berührung des Lebenssaftes auf seinen Lippen schien er die Kontrole zu verlieren und saugte daran, wie an einem Lutscher, es war einfach ein willkommenes Hochgefühl, was Callindor nach diesem merkwürdigen Durchhänger dringend brauchte.
Doch etwas war anders ...
Es schmeckte nicht nach Ambrosia, nicht nach göttlichem Obst oder einem exzellenten Wein, nein, es war einfach nur etwas flüssiges, dass im ersten Augenblick so erschien, doch verglichen mit dem Nektar von Camille, war dies nur Abwaschwasser, im fehlte volkommen die Exklusivität und entsprechend angewidert spuckte er den Finger wieder aus und mit einem Gefühl von Ekel schnellte er die Treppe hinauf, direkt zu seinem Quartier und verschloss die Türe sofort, nachdem er sich vom Nachttisch im Gang seine beiden Waffen noch mit hinein genommen hatte. Anscheinend war einer dieser Nichtsnutze doch zu etwas zu gebrauchen gewesen ...
Jetzt brauchte Callindor einen Augenblick für sich allein und ihm war egal, was Grendal dort unten trieb oder was auch die anderen während dessen machten.
Einen tag war es jetzt her, dass sie ihren neuen Günstling auf die Jagd nach ihrer Beute geschickt hatte und es wunderte sie schon etwas, dass Callindor sich noch nicht bei ihr wegen des Nektars gemeldet hatte, für gewöhnlich hatte dieser Trank einen durchschlagenden Effekt.
Doch ließ sie sich dadurch nicht entmutigen ...
Viel mehr gestand sie dem neuling seine Stärke zu und war sich sicher, er würde seine Rolle gut spielen. Dafür wollte sie auch ihren Anteil an diesem Vertrag einhalten und mit einem Fingerschnippen ließ sie ihren Diener kommen, Xavier, der nur speichelleckerisch eine Verbegung andeutete und ihr so ganz zu Diensten war.
"Es wird Zeit, sie einmal kennen zu lernen, nicht wahr?", fragte sie sporadisch und bekam von Xavier ein schwaches Nicken als Antwort, sodass diese nur neben sich griff und einen gut zusammen gefallteten Bündel Stoffe auf ihre Brusthöhe nach oben zog und das schwarze Etwas vor den Augen des verblüfften Dieners in seiner Gänze nach unten fallen ließ, noch immer mit den Händen haltend und es ergab sich eine Robe, eine Art Gewand, dass so durchscheinend wirkte, aber dennoch vollsten körperlichen Schutz zu bieten schien. Camille musst es wissen, es war schließlich ihr eigener Mantel.
"Nimm dies und mach dich zur Taverne auf. Dein Kontaktmann erwartet dich dort. Du weißt, was ich von dir verlange ..."
"Aber Herrin, das Licht!", fürchtete sich Xavier nur panisch und Camille warf ihm den Mantel zu.
"Damit wirst du fürs Erste davor geschützt sein, dennoch wirst du merken, dass es dich einschränkt in deinem Wirken und Handeln. Eile dich und bringe mir entsprechende Kunde!", sagte sie nur abschließend und Xavier verbeugte sich erneut und machte sich daran, seine Aufgabe so schnell wie möglich zu erfüllen. Hastig durchquerte er den großen Saal und bald schon verstummten die hektischen Laute von davon eilendem Schuhwerk.
Mit einem Lächeln auf den Lippen sah sie ihrem Vize nach und war sich sicher, dass er es hin bekommen würde. Wenn nicht, nun ja, er sollte es lieber schaffen ...
Callindor
Zufrieden streckte Grendal die Hände nach vorne, steckte die Finger zusammen und ließ die Knochen knacksen.
Dem Mistkerl hatte er es gezeigt.
Wenn Callindor so geil auf Blut war sollte er doch sein eigenes trinken. Grendal massierte seine rechte Hand, der schlag war hart und direkt auf Callindors Nase gezielt gewesen.
Der ehemalige Magier wusste nicht, und es war ihm auch recht egal, ob er Callindors Nase gebrochen hatte, aber geblutet hatte sie in jedem Fall.
Der Witzbold hatte gedacht eine Tür würde ihn aufhalten, die Türen hier waren schlechte Witze, selbst wenn sie abgeschlossen waren musste man sich nur einmal kräftig dagegen werfen um sie zu öffnen.
Der Magier hatte sich sogar wehren wollen, aber der Meisterschütze hatte ihn einfach überrumpelt und niedergestreckt.
Nach einigen wütenden Schlägen von Grendal hatte Callindor genug gehabt und irgendetwas von "Brauche mehr..." gestöhnt, bevor er auf sein Bett gesunken war und das Bewusstsein verloren hatte.
Dem ehemaligen Magier war dies in dem Moment sehr egal gewesen.
Aber nun, einige Zeit später begann er sich Sorgen um Callindor zu machen, seit er kurzzeitig verschwunden war verhielt sich der Magier merkwürdig. Er wollte nicht mehr ins Licht gehen und es schien ihn auf einmal nach Blut zu verlangen.
Grendal war klar, dass ihre Beziehung nciht die beste war, aber das ging einfach zu weit.
Kopfschüttelnd legte sich der ehemalige Magier in sein Bett und schaute auf die Decke. Er spürte wie sein Körper sich entspannte und er ruhiger wurde.
Wo war er nur wieder hereingeraten? Callindor schien eindeutig eine Ader für miese Situationen zu haben: Erst Vic dann das hier. Vielleicht stimmte ja Grendals Theorie doch und der Dämon in Vic hatte Einfluss auf Callindor genommen.
Die Zeit würde es zeigen und wenn der Augenblick gekommen war würde er zur Stelle sein.
Aber für jetzt starrte er weiter auf die Decke und ließ seinen Gedanken freien Lauf.
Nero saß in sich gekehrt an einem kleinen Tisch in einer dunklen Ecke der Taverne und erhellte das Umfeld mit dem schwachen Glimmen seiner Tabakrolle. Seitdem sie hier angekommen waren, war fast Alles schief gelaufen. Die toten Fischer, der Streit um deren Beisetzung, die Gefangennahme und die Entführung Callindors. Letzteres war besonders schlimm gewesen, da die Gruppe plötzlich ohne ihren Führer dagestanden hatte. Er verhielt sich sonderlich seitdem er wieder da war, doch wirklich ausgesprochen hatte er sich nicht. Nero war mehr als verwirrt und hatte ernste Bedenken gegenüber diesem Himmelfahrtskommando. Hätte man nicht entschieden, dass die Gruppe nicht gefährlich war, würden ihre Leichen vermutlich in dieser Sekunde von einer Reihe frisch errichteter Galgen Baumeln oder ihre abgeschlagenen Köpfe irgendwo im Meer treiben. Dem Magier war auch schleierhaft, wie diese Menschen hier tickten. Alles war anders als in seiner eigenen Welt, man behandelte sich anders und die Sitten hier waren irgendwie komisch, nur eins glich der Welt die der Magier kannte, das herausholen von Informationen aus einem Gefangenen, so wie er es in dem Kerker erlebt hatte.
Das Bier schmeckte ebenfalls anders, wenn man es überhaupt hätte Bier nennen können. Farblich stimmte es überein mit dem aus Vengard, doch der Geschmack erinnerte eher an abgestandenes, brackiges Hafenwasser, als an irgendeine Sorte Bier. Nur gut, dass er seinen Tabak nicht vergessen hatte, was hier geraucht wurde, dass wollte er nicht einmal annähernd erahnen. Sein Arm trug nicht gerade dazu bei, dass die Leute ihm mit Freundlichkeit begegneten, sondern eher das Gegenteil, und eben deshalb saß er nun alleine an diesem Tisch und rauchte stumm denkend vor sich hin. Die Sonne war schon lange untergegangen, doch irgendwie spürte Nero, dass er in dieser Nacht ohnehin keine Ruhe finden würde und so stand er auf, legte Geld auf den Tisch und trat aus der Taverne heraus. Die frische Luft durchströmte seine Lunge und tat mit jedem Atemzug, den er tat, gut. Hier verstand man anscheinend auch nicht viel von Hygiene, schließlich servierte man in der Taverne Bier auch in dreckigen Gläsern. Nero schauderte, was für eine Welt war das bloß? Wo war er hier nur hingeraten? Warum hatte er sich doch gleich auf diese Aktion eingelassen? Zu viele Fragen, zu wenig Antworten, zu wenig Zeit um dies alles herauszufinden. Eine weitere Tabakrolle machte ihren Weg in seine Lunge, und noch immer war nicht einmal eine Antwort in Sicht, er hatte wenigstens diese Nacht zum Nachdenken, dachte er zumindest.
Callindor
26.02.2009, 20:06
Eigentlich hatte Callindor ihm böse sein müssen, aber dem war nicht so. Gut, er hatte die Tür demoliert, die Schlösser waren eher als Witz, als wirklich ernst zu nehmen und dann gab es einen Schlag auf die Zwölf, naja eher auf die Sechs, schließlich hatte er die Nase erwischt. Wieder und weider tämmerte er auf das knochige Etwas in seinem Gesicht herum, es knackte auch am Ende haftig, doch böse konnte er nicht sein, auf keinen Fall.
Schließlich hatte er damit dem Magier ein Möglichkeit eröffnet, noch einen Rest des göttlichen Geschmacks zu erhaschen, indem er einfach sein eigenes Blut trank und sich die letzten Funken dieses himmlischen Abgangs erneut auf der Zunge zergehen ließ. Eigentlich hätte sie längst aufhören sollen, zu bluten, doch wieder und wieder riss Callindor das heilende Gewebe auf und labte sich an dem, was sein Körper ihm da offenbarte.
Mit einem Hochgefühl, wenn dies auch nur eine vorüber gehende Lösung war, trat Callindor aus seinem Zimmer, kraxelte über die Überreste der Tür und richtete nur seine Kleider neu, die nach dem kleinen Disput mit Grendal doch ordentlich verrutscht waren. Einige waren in der Taverne anwesend, doch nicht alle wie es schien. Callindor grinste nur unberührt, als sich die Blicke von Callindor und Grendal trafen und dieser nur mit der Faust eine drohende Gebärde formulierte. *So eine Flachpfeife ..*, dachte der Feuermagier und war schon amüsiert darüber, dass Grendal immer versuchte, ihm Böses anzutun, am Ende aber irgendwie immer was Positives dabei für Callindor rum kam. Er schoß sich jedes Mal selbst ins Knie. Es hatte schon seinen Grund, warum ihn der Rat degradiert hatte, bei so viel Unfähigkeit ...
So hatte Callindor also die letzten Stufen der Treppe erfolgreich und möglichst grazil überwunden, da tauchten aus der Küche oder dem Hinterraum der Wirt zusammen mit dem Kapitän auf, beide mit hochrotem Kopf, dennoch nickten sie zufrieden.
"Einen schönen Abend, wünsch ich den Herren ...", begann der Alte nur charmant und stopfte sich dabei seine Pfeife, "..., manche kennen mich schon, andere eher nicht, doch ich will mich kurz vorstellen. In jungen Jahren war ich in dem selben Verein wie die meisten von euch, doch der Ruf des Meeres hat mein Ohr erreicht und ich bin ihm gefolgt, habe aber meine Wurzeln nie vergessen und mit meinem Herzen bin ich noch immer voll dabei. Daher ist es mir ein ebenso starkes Bedürfnis, Callindor zu helfen. Wie ihr alle wisst, ist ein Gespräch mit Marek nicht leicht zu führen, doch gewisse Quellen haben mir gesagt, dass es Mittel und Wege gäbe, dies dennoch zu erreichen. Deshalb bin ich jetzt hier und dieses wohl proportionikerte Kerlchen wird euch mehr darüber sagen können, hoffe ich zumindest, insoweit es euch erlaubt ist ..."
Callindor wollte sich schon den Finger in den Hals stecken, so wie der Alte über ihn sprach, konnte man denken, sie seien familiär verbunden, so viel Gesülze und Geschleime, das war ja nicht auszuhalten.
"Nun, wie sieht's aus?", fragte der Kapitän nur in Richtung des dicken Wirtes und zog an seiner Pfeife.
Der Wirt rümpfte gerade die Nase, als Nero sich nun bei die versammelten Personen stellte, er hatte die kleine Ansprache der Pfeiffe..... er meinte natürlich den Kerl MIT der Pfeiffe, gelauscht und war nun interessiert was da wohl wieder ausgeheckt wurde. Der Wirt beäugte sie argwöhnisch, dann sah er sich um, als sei jemand hinter ihm her und begann zu sprechen, hastig, leiste, verschwörerisch:
"Hört zu, ich kenne einen Weg in die Burg, besser gesagt mein Boss, doch seinen Namen kann ich euch noch nicht verraten. Ich muss euch ebenfalls ein weiteres Mal prüfen. Die Sache mit dem Kerker war die erste Prüfung, die Zweite wird darin bestehen, dass ihr euch mir und meinem Auftraggeber gegenüber als würdig und willig beweist. Ich fordere euch also dazu auf, mir eine ordentliche Menge an Nahrung, Spirituosen und einen Batzen Geld zu bringen, sie werden uns nutzen. Erst dann weise ich euch den Weg, besser gesagt mein Boss tut das, ich weiß es nämlich gar nicht mal so genau, jedenfalls habt ihr einiges zu erledigen, und ich gebe euch zwei Tage ab morgen Zeit mit die Sachen zu bringen. Mir ist egal von wem ich die Sachen bekomme, selbst der hier, ja du mit der Pfeiffe, könnte mir die Sachen geben, Hauptsache ist, dass ich sie bekomme!"
Nero wollte schon lauthals lachen, diese Forderung war nahezu idiotisch, schließlich sah alles nach einer Falle aus, doch Callindor und die Pfeiffe.... wie kam Nero nur als darauf.... der Kerl mit der Pfeiffe, natürlich, nickten bedächtig und sahen sich gegenseitig an. Es war schon wieder so, als habe Nero einen wichtigen Teil der Unterhaltung komplett verpasst, normalerweise gab es doch immer einen Punkt, an dem Alles klar sein sollte, doch Nero war nun mehr als verwirrt, wieso sollte man auf so ein Angebot eingehen? Die Katze im Sack war das, sonst nichts in seinen Augen!
Die Nacht zog schneller herein, als Xavier es eigentlich vermutet hatte, so gesehen brauchte er das gut sitzende Mäntelchen seiner Herrin gar nicht, trotzdem war Vorsicht besser als Nachsicht und so behielt er ihn an, besonders, um auch Camille so seine Ehrerbietung zu beweisen.
Inzwischen lag der Friedhof längst hinter ihm und die Taverne, in der Callindor, Camilles neuestes Spielzeug, wohl mit seinen Kumpanen zu Abend aß, doch eigentlich bedurfte dieser Kerl keines stillenden Hungers und sicherlich vertrieb er sich gerade die zeit mit etwas anderem, bei Xavier war es anfangs ja nicht anders ...
So hatten sich also drei von Camilles Gefolge aufgemacht und Xavier war einer von ihnen und die anderen beiden, sie waren beides Kerle, waren, im Vergleich zu ihm, schon barbarisch gekleidet. Der Eine schien auch etwas unruhig und fragte Xavier stets und ständig, ob nicht mal einen Moment der Pause und des Essens wäre, doch dieser veneinte permanent, sodass es dem Hunger leidenden langsam zu bunt wurde. Selbst die flehenden Worte des Dritten, dem es wohl auch nicht besser ging, halfen nicht, Xavier bliieb stur, denn er hatte einen Auftrag zu erfüllen und so mussten sie warten. Warten, bis sich ein günstigerer Moment ergab.
"Ich kann aber nicht länger ...", meinte der verfressene und verringerte seine Geschwindigkeit, die ihn leichtfüßig über die Straßen des mit Dunkelheit überzogenen Dorfes brachten. "Pierre, nicht!", befahl Xavier noch, doch da war es schon zu spät. Mit schnellen Handgriffen und begleitet von unterdrücktem Schreien hatte er eine der Huren ergriffen, legte sein Gesicht nur an den Hals der Wehrlosen und schien sie küssen zu wollen, doch öffnete sich sein Mund weit und er riss sie noch mehr herum, sodass ihre Halsschlagader gut im Blick war und dann biss er zu. Unbarmherzig und ohne Unterlass sog er an ihr, und Xavier konnte das folgende nicht mehr verhindern, er wusste, was passierte, wenn sie ihrem Drang einfach nachgaben und daher ließ er sie beide zurück, Pierre und auch seinen Kompagnon.
Denn er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, selbst unter den schwierigsten Bedingungen musste seine Mission Erfolg haben. Wenn er sich beeilte, dann entging er dem Aufruhr noch rechtzeitig. Denn nicht weit entfernt war die Taverne und dort sein Ziel ...
Callindor
Der Wirt hatte einen an der Klatsche, wahrscheinlich gab es gar keinen Vertrauten, sondern wollte nur auf Profit heraus.
Oh ja er kannte diese Leute und sollte er recht behalten würde der Wirt sein blaues Wunder erleben.
Er schüttelte den Kopf, der Kerker eine Prüfung... nette Prüfung nächtes mal werden sie wahrscheinlich als Prüfung aufgeknüpft.
Er kam sich veräppelt vor und doch schien es die einzige Möglichkeit auf erfolg zu sein.
"Also was sagt ihr?" wollte Grendal wissen.
Callindor schaute seltsam unbeteiligt und überlies den anderen das Wort.
"Nun wir haben scheinbar keine Wahl." gab Nero zerknirscht zu.
"Und nun?"
"Ich schlage vor wir teilen uns auf, so können wir die Sachen schneller besorgen." ließ Callindor nun doch verlauten, anscheinend hatte er doch nicht sein gesammtes Interesse an Marek verloren.
Jetzt da es dunkel war schien der Magier auch wieder aufzuleben.
Grendal zuckte mit den Schultern, "Okay Vorschlag angenommen."
Zügig wurden Aufgaben verteilt, Nils bekam aus irgend einem Grund die besorgung des Geldes zugeteilt.
"Ich werde mich mal umsehen ob es hier irgendwo einen Schnapsbrenner gibt." ließ Nero verlauten, der Unterton seiner Stimme machte aber deutlich, dass er sich über den Tisch gezogen fühlte.
"Ich komm mit." ließ Callindor verlauten und betrachtete dabei, wieder mit diesem komischen Blick, Neros Arm.
Grendal war das ganze nicht geheuer, "Ich komme mit, wer will kann uns begleiten."
Sie verließen die Kneipe, auf der Straße war ein Mann in einer Kutte, er kam zügig auf sie zu und schien sie als Ziel zu haben.
Da waren sie also ...
Xavier hate lange warten müssen und Camilles Werkzeug war auch darunter und schien leicht und unauffälig zu nicken.
"Hallo *Freunde*. Interesse an einem gewinnbringenden Geschäft?", fragte Xavier bloß knapp und sowohl Nero, als auch Grendal blieben skeptisch, sodass Callindor in die Offensive gehen muste.
"Wenn es gut ist.", meinte Callindor nur mit einem schwachen Grinsen und so kam Xavier näher und flüsterte nur verschwiegen, dass sie sich doch dann mit seiner Herrin treffen sollten, die darüber näheres wüsste. "Und wen sollen wir als Boten benennen?", warf Callindor nach und Xavier winkte nur ab.
"Ich bin Xavier, doch sie braucht so etwas nicht, wenn ihr kommt. Sie wird es wissen. Doch sollte euch euer Weg erst nach Einbruch der Dunkelheit zum Friedhof führen, denn dort seid ihr dann ungestört, vorher werdet ihr sie dort nicht finden. Ich hoffe man sieht sich. Und noch eins, es wird sich lohnen und ihr solltet euch nicht auf windige Spielchen dieses Wirtes einlassen, er hält nie, was er verspricht, ich kenne ihn schon lang."
Xavier konnte in Callindors Augen so etwas wie Bewunderung feststellen, er konnte eben reden und wusste, wie man sich in Szene setzte. Doch kaum wollte er sich verabschieden, da hörte das Quartett diesen Schrei, einen Mark und Bein erschütternden Schrei und dieser Weißhaarige stürmte an Xavier vorbei, schien völlig fixiert auf die Quelle und so schickte der Bote Callindor nur einen fragenden Blick zu, den dieser nur mit einem kurzen Schulterzucken beantwortete.
Nun war das Fass vollends übergelaufen, denn dieser Weiße erschuf aus heiterem Himmel einem glühenden Feuerball und schmiss ihn letztlich gegen Pierre, der sich da anscheined an einem weiteren Opfer zu schaffen gemacht hatte.
"Weg mit euch!", schrie der Feuerschleuderer und Xavier konnte nur noch eins tun. Mit aller Kraft riss er sie zu Boden und ließ sie hinter die Häuserwand kriechen, denn just in diesem Augenblick zuckten Blitze und ein Donnergrollen erschütterte die Erde und wie aus dem Nichts traten dort fünf in Kutten und Roben gekleidete Wesen aus dem Nebel und erhoben nur ihre Arme.
"Dies ist ein nicht genehmigte Anwendung magischer Kräfte!", sagte der erste und fuchtelte mit den Armen, als würde er etwas in die Luft zeichnen.
"Alle Beteiligten daran werden verhaftet!", sagte ein Zweiter und stimmte in den Malreigen mit ein.
"Dieser Aufruhr wird jetzt beendet!", schloss der dritte ab und nun waren sie vollends dabei, selbst Magie zu wirken, Magie der Rechtschaffenheit, wie sie es nannten, doch Xavier hatte dafür nur Hohn und Spott übrig.
Wie es schein, ließen sich sowohl Pierre als auch sein Freund nicht davon abbringen, ihren Blutdurst zu stillen, wenn es sein musste, auch mit dem von Magiern und stellten sich dem Kampf, während Xavier mit den anderen Drei nur hinter der Häuserwand versteckt lauterte und dem Treiben teils verängstigt, teils gespannt, zusah.
Callindor
Spinnt ihr alle?? rief es im Novizen, als er hörte, was der Wirt da von ihnen verlangte, eindeutig eine Falle. Geldgeiler Fettsack! Schnaps verlangst du? pfff.. Kannst du genauso ein Bad nehmen, vielleicht das erste in deinem Leben, und danach das Wasser daraus trinken! Wieder war der Diener Innos' wütend, obwohl es normalerweise nicht seine Art war, doch diese Verhältnisse hier gingen ihm einfach zu wider, doch würde er sich sträuben, so würde vielleicht Callindors Aufgabe schaden - Zugegeben tat Callindor es mit seiner komischen Art im Moment wohl auch, indem er es sich mit seinen Freunden verspielte -
Schließlich hatte sich der junge Mann dann doch wieder gefangen und entschied sich mit Grendal, Nero und Callindor mitzukommen und einen Wasserverdrecker, was anderes konnte ein Schnapsbrenner auf dieser Insel wohl nicht, suchen. Die Drei waren schon am rausgehen, doch der Kirchler bemühte sich nicht im geringsten, sich zu beeilen...Wäre aber besser gewesen...
Plötzlich brach ein Schrei die Stille und ehe der Magiebegabte ganz aus der Taverne draußen war, hörte man Donnergrollen. Erst jetzt sah der Schwarzäugige da vorging, 5 Magier in Roben standen in der Nähe und faselten irgend etwas von diesem Magieverbot aber schon kurz später schienen sie Magie zu wirken, für den Südländer bis jetzt vollkommen fremde Magie. Schnell schaute sich der junge Mann nach seinen Begleitern um und sah sie dann auch hinter einer Hauswand. So schnell und unaufmerksam es nur ging, bewegte sich der Robenträger in Richtung seiner Freunde. Geschafft! hallte es nur in seinem Kopf wider, dann setzte er den "Was-ist-denn-hier-los-Blick" auf und schaute die Diener Innos' an.
In einem völligen Blutrausch zog Pierre das im leichten Schein des Mondes aufblitzende Schwert und stürmte auf einen der Magier zu. Die grässlichen Schmerzen am Rumpf ignorierte er weitgehend, jetzt zählte es nur diese Magier zu Fall zu bringen. Mit einem wuchtigen Schlag versuchte der Lakai einen der etwas jüngeren Generation zu beseitigen, schlug mit der gesamten Kraft die ihm sein Körper in diesem Moment bieten konnte.. und wurde brutal zurück gestoßen. So, als wäre eine enorme Druckwelle auf ihn geprallt, die ihn nun meterweise nach hinten katapultierte. Indessen versuchte auch Cerec sein bestes zu tun stürmte auf den selben Magier zu, so war es ihm jetzt möglich erst zu realisieren, mit welcher Einfachheit der Magier ihn von sich weg stieß. So als würde man eine lästige Fliege mit einem Fingerschnipp beseitigen, oder eben in diesem Fall wegpusten. Verdammt!
Aggression brodelten in ihm auf und mit dem Beisein seiner beinahe vollen Kräfte rappelte er sich auf, und fasste einen neuen Angriff auf den Magier. Dieses Mal wurde er jedoch sofort aufgehalten, un zwar von einem der anderen Magier, die ihm mit emotionsloser Miene einen Eisklotz gegen den Kopf schleuderten. Zähneknirschend funkelte Cerec auf seinen Kumpan, der nun für die nächste Zeit ausgeschaltet am Boden lag, nun sah man überdeutlich die scharfen Reiszähne, die sein Gesicht dominierten. Und das sahen auch die Magier, doch noch bevor sie auch nur ansatzweise reagieren konnten schaffte er es mit seinen verbesserten Reflexen zwei seiner Wurfmesser auf die Magier zu werfen. Und als hätte es nicht leichter für sie sein können, wurden die Messer ihm Flug immer langsamer, bis sie plötzlich direkt vor der Magier Truppe zu Boden fielen.
Das war nun mehr als genug! Das war ja nun fast eine Aufforderung sie zu töten, arrogant wie diese Magier es waren, ignorierten sie diesen Vorfall und behielten ihn weiterhin im Auge. War das alles? Ein Angriff und danach die sofortige Kapitulation? Niemals, nein, nicht mit ihm! Erneut fasste er sich ein (kaltes) Herz und stürmte auf die Gruppe zu, so unfassbar schnell, dass er es haarscharf dazu brachte, den Magiern eins mit seinem Schwert zu verpassen. Pierre ging es auch wieder besser, nun ja, er stand wenigstens, aber das war doch wenigstens etwas! Ruckartig wandte Cerec sich wieder an die Magier, sein linkes Auge zuckte kurz, bevor ein riesiger Feuerball ihn erreichte, und ab da war es vorbei mit ihm, genau wie mit Pierre, dem das selbe Schicksal aufgetragen wurde...
Dragan
Corax Erindar
26.02.2009, 21:42
Spirituosen? Wie gerne hätte er jetzt die Flasche dieses ehemaligen Feuermagiers der in der Nähe Sildens wohnte! Bester Schnaps, in unendlichen Mengen und Schnaps wurde wiederrum zu Geld, Geld zu Lebensmitteln. Hätte er die Flasche wären alle ihre Probleme gelöst, naja gut ein wenig Feuer wäre noch von Nöten, angesichts der Flut von Ordensanhängern sollte das aber kein Problem sein. Aber er hatte die Flasche nicht, doch er wusste immerhin wie eine Destille aussah und falls es auf dieser Insel einen Schwarzbrenner gab würde er am besten geeignet sein diesen zu finden. Das Ordensquartett verließ gerade die Taverne, Corax war noch unschlüssig, bei der Beschaffung von Lebensmitteln wäre er ebendfalls gut aufgehoben, so dachte er. Schließlich eilte er aber dennoch Callindor, Grendal und Nero nach. Die drei ohne Aufsicht zu lassen wäre ja fast schon verantwortungslos. "Innosspinner.", murmelte der junge Mann in sich hinnein und zog die Kapuze seines Umhangs über den Kopf.
Er trat gerade aus der Taverne und schloss die Tür wieder, da entdeckte er die drei auch schon beim Tuscheln mit einer finsteren Gestalt. Was wollten die nun schon wieder anstellen? Lief hier etwas wovon keiner ausser den Dreien was mitbekommen sollte? Ein Komplott? Oder war er inzwischen so gereizt, dass er wegen einer Nichtigkeit austickte? Ein Schrei zeriss die Nacht, irgendetwas passierte, hing das alles zusammen oder war es nur ein dummer Zufall? Nero tickte aus und warf einen Feuerball in Richtung des Schreis. Was sollte das? Hatte der junge noch nie was von der Reihenfolge Denken, dann Handeln gehört? Kurz auf Aktion des Feuermagiers folgen brach das Chaos aus. Gestalten erschienen, faselten irgendetwas von unerlaubtem Magiegebrauch. Corax verstand gar nichts mehr. Wer war hier Freund , wer Feind? Wer kämpfte überhaupt gegen wen in diesem Kampf der gerade entbrannte. Zum Glück hatte ihn noch keiner bemerkt, vorsichtig schlich er zu einer besseren Deckung, ein paar Fesser im Schatten, ein gutes Versteck um ersteinmal abzuwarten und auf einen günstigen Moment zu warten um einzugreifen. Falls sich so ein Moment ergeben würde. Wo waren eigentlich die anderen? Der Lärm müsste im Gasthaus wohl nur allzu gut zu hören sein.
Der Kampf war schnell, brutal und blutig gewesen. Von den beiden Fremden war nicht mehr viel übrig, die Köpfe waren nicht nur verbrannt sondern geradewegs zerfetzt worden von den Feuerbällen.
Hier war keine Magie Innos am Werk, diese Magier zauberten nicht mit der Eleganz der Diener Innos oder Adanos, sondern geradewegs so, als ob die Magie ihnen untergeordnet wäre.
Der Feuerballeffekt der Zauber hatte eher daher gerührt, dass soviel magische Energie in den Angriffen gesteckt hatte, dass sie sich entladen mussten.
Vorsichtig spähte Grendal um die Ecke, die fünf Zauberer traten an die beiden Leichen heran, berührten sie mit ihren Füßen und verschwanden zusammen mit diesen, gleichzeitig lösten sie eine starke Druckwelle aus, die sämtliche Überreste und Beweise des Kampfes in alle Winde zerstreute.
"Nicht schlecht." meinte der ehemalige Magier und nickte anerkennend, dann drehte er sich zu Xavier, zumindest dahin wo Xavier seien sollte, aber der Mann in der Kutte war spurlos verschwunden.
Grendal zuckte mit den Schultern, sie wussten ja wo sie ihn finden würden.
Auch kam ihm das Angebot ganz recht, der Wirt hatte ihn schon eigesperrt und verlangte nun diese horrenden Summe an Dingen.
Vielleicht könnten sie Xavier ausnutzen um so zusätzlich an die Bedürfnisse des Wirts heranzukommen. Morgen würde alles klarer werden.
Callindor
27.02.2009, 12:31
Was war das nur für eine Nacht gewesen!
Erst die Unterredung mit dem Kapitän, dann die Allüren des Wirtes, nachfolgend von den beeindruckenden Worten Xaviers, doch das wohl verstörendste war die Auseinandersetzung dieser zwei Kerle mit den fünf Robenträgern, gegen die sie zu keinem Zeitpunkt eine Chance gehabt hatten. Mit offenen Armen hatten sie ihr Ableben begrüßt und war mit Pauken und Trompeten kämpferisch zu Grunde gegangen. Den anderen aus der Truppe sollte diese Machtdemostration doch wohl gericht haben, um endlich mal ein wenig auf das Wirken der Magie Acht zu geben, zumal diese Robenträger nun noch genauer auf Veränderungen im Magiefluss achteten, davon musste jeder einzelne ausgehen. Sie mussten sich fortan am Riemen reißen ...
Doch der Kampf war schon lange Geschichte, denn inzwischen hatte sich, zumindest bei Callindor, einiges getan, denn in seiner rechten Hand lag nur das kleine Fläschchen, es war sehr viel kleiner als die Ampullen mit dem Wolfsblut von damals, die Farbe war auch wieder dunkel ins Rötliche gehend, doch die Wirkung war um einiges verheerender.
"Ein Tropfen und man ist dir wieder angetan, zwei Tropfen und sie werden mir gefügig sein, bei derlei dreien erwartet sie der Tod, schnell und schmerzlos, einfach ein Gefühl des Abschieds, wenn das Herz deines Opfers langsam aufhört, zu schlagen ..."
Die Worte Camille hallten in seinen Ohren immer und immer wieder, er hatte doch die richtige Entscheidung getroffen, zu ihr zu gehen, nachdem er, sicher seiend, dass niemand in der Taverne noch auf den Beinen war, sich auf den Weg zum Friedhof gemacht hatte. In den frühen Morgenstunden war er dann zurück gekehrt und verkroch sich gleich wieder in sein Zimmer, was übrigens ein neues war, nachdem der Wirt die demolierte Türe gesehen hatte und sofort Ersatz beschaffte, schließlich sollten sie nicht schlecht von ihm denken, er wollte ja etwas von ihnen, so wie sie von ihm, wenn man seinen Ausführungen Glauben schenken konnte.
Doch für Callindor gab es keine wirkliche Option, er hatte seine Wahl mit Freuden und absoluter Sicherheit einer einzigen Person überlassen, die ihm, nach dem geglückten Treffen mit Xavier, auch noch einen weiteren Becher des mit gottgleichem Nektar versetzten Wassers dargereicht hatte, welchen der Feuermagier ohne Umschweife leerte und nun wieder bei klarem Verstand sein durfte.
Seine Order war klar, er musste die Gruppe auf die Unterredung mit Camille entsprechend vorbereiten, und wer sich dagegen zur Wehr setzte, der würde schon mit einigen Tropfen des Tonikums gefügig gemacht werden. So oder so, Callindor konnte nicht verlieren, solange nur jeder sein Abendbier trank, oder auch das Wasser, das der Wirt reichte, es würde zwar ein wenig anders schmecken, aber das fiel bei der niedrigen Qualität der Getränke in diesem Saftladen nicht weiter ins Gewicht. Alles lief nach Plan ...
Erwartungsvoll lehnte Camille gegen eine der steinernen Statuen und betrachtete den schwachen Glanz des Mondlichts, der sich scheinbar in ihren toten Augen widerspiegelte. Xavier hatte ihr noch in der Nacht vorher den Erfolg seiner Aufgabe mitgeteilt, auch wenn er nur mit einigen aus der Gruppe gesprochen hatte, wichtig war, dass Callindor darunter war. Er musste den Rest bewerkstelligen. Nicht umsonst hatte sie ihm das Fläschchen mit ihrem Blut gegeben. Damit sollte es ein Leichtes sein, sie zu manipulieren, so wie sie den jungen Mann auf ihre Seite gezogen hatte.
Plötzlich vernahm sie Schritte, Menschen, die sich unterhielten, wohl auch mutmaßten, warum gerade hier und überhaupt und sowieso. Camille amüsierte sich darüber und ließ sie noch ein wenig zappeln, genoss die Unsicherheit in ihrem Auftreten und labte sich an der Furcht, die dieser Ort auf sie Auszuüben schien. Es Festmahl für ihre Sinne und sie kostete es voll aus. Doch letztlich ließ sie sie vom Haken und trat nur hinter der steinernen Krypta hervor, Callindor erfasste sie mit seinen Augen zuerst und stieß dann einen an, dieser einen weiteren, bis letztlich alle die Gegenwart des dunklen Fürstin bemerkt hatten.
Eigentlich eine Frechheit, sie so mit Missachtung anzugehen, doch sie hatte mit ihren Werkzeugen große Ziele zu erfüllen, da konnte sie auf Höflichkeit von einzelnen Kerlen gut und gerne verzichten. Heute mal, nur heute und auch nur einmal. Anderntags würden sie dafür an Stricken baumeln und ihr Tagesmenu werden.
„Ich entbiete euch einen guten Abend. Ich hatte schon befürchtet, Xavier bestrafen zu müssen, da er die Nachricht nicht überbracht hat. Ich bin Camille und heiße euch herzlich willkommen. Ihr mögt euch vielleicht fragen, wieso wir uns gerade hier unterhalten, doch neige ich zur Privatsphäre und weniger ist meist mehr. Falls einige meinen Äußerungen aufgrund von Kleingeistigkeit nicht folgen können, so sei euch gesagt, dass ich weiß, dass ihr mit dem Wirt im Bunde seid und ich biete euch, … eine Alternative an. Wenn ihr ehrlich zu euch selbst seid, so wisst ihr rein gar nichts über ihn und seine Gemeinschaft. Und doch sollt ihr ihm blind vertrauen? Also wirklich …“
Camille schmunzelte nur amüsiert und strich sich durch ihr langes, dunkel - angegrautes Haar, das ihr junges Alter bei dem schummrigen Licht gut zu verstecken schien.
„Wenn ihr euch auf meine Seite schlagt, so will ich euch geben, wonach ihr so sehnlichst verlangt, eine Passage zu Marek, dem Herrscher dieser Insel. Dafür verlange ich auch gar nicht viel. Nur Loyalität und Treue. Ich hoffe, eure Intelligenz wird euch zu dem Schluss kommen lassen, dass mein Angebot das weisere ist.“
Camille ging um die Gruppe herum und sah ihnen allen nur mit einem nichts sagenden Lächeln direkt in die Augen, während sie leichtfüßig über den Boden zu schweben schien.
„Wenn ihr euch entschieden habt, so trefft ihr mich zu gleichen Zeiten wieder hier, doch warte ich nicht ewig …“
So verabschiedete sich Camille ohne ein weiteres Wort und verschwand hinter der Wand der Krypta, hinter der sie vorgeschritten kam und als einer aus der Gruppe ihr nachgehen wollte, war sie schon längst über alle Berge …
Callindor
Callindor
27.02.2009, 17:21
Eiligen Schrittes hatte Callindor den Rückzug angeordnet und sie schlichen sich leise und dennoch laut diskutierend über die Gräber, Kreuze und Statuen. Der Magier hatte der Gruppe so etwas in die Richtung aufgetischt, dass er einen Bärenhunger hätte und daher schon mal zur Taverne müsste, er hielte es eben nicht länger aus. Natürlich gab es Widerworte, allem voran Grendal und Corax, aber darauf gab Callindor inzwischen keinen Pfifferling mehr.
So erreichte er also als erster die Taverne und der fette Wirt war gerade dabei, das Abendessen vorzubereiten und Callindor, in seiner lieben und netten Art wollte ihm dabei helfen und gab gestellt offen zu, mit seiner Hilfsbereitschaft den Preis für sein Hilfsangebot drücken zu wollen, doch der schmierige Mistkerl lachte nur laut, und verneinte dann kathegorisch. "Einen Versuch war es wert ...", legte Callindor noch nach und beruhigte den Wirt dann insoweit, dass Callindoir für einen Moment allein in der Küche war und dort die Becher mit einem Tropfen Tonikumns versetzte. Im Dunkel der schummrigen Tavernenbeleuchtung fiel das gar nicht auf, und wqr erst einmal Bier oder Wasser dort hineingeflossen und aus den Bechern geradezu ihren Kehlen hinab, hatte Callindor seine Aufgabe zur Zufriedenheit aller erfüllt.
Es war wohl abzusehen, dass sie sich nur geschlossen für eine Seite entscheiden konnten, gspaltene Wege zu gehen würde nur zu noch mehr Konflikten führen, die wohl keiner der Anwesenden gebrauchen konnte. Callindor hatte in seinen Taten, Worten und Handlungsweisen wenig Auswahl, denn seine schöne Dame der Finsternis hatte ihn völlig verzaubert und ein tropfen ihres verdünnten Blutes ließ ihn jubeln, aufsteigen auf eine Bewusstseinsebene, die der Innosmagier zuvor nie gekannt hatte und er würde den anderen schon noch die Augen öffnen.
Möglichst freundlich den Wirt passierend, stellte Callindor im funzeligen Licht der zusammen geschobenen Tische die präparierten Becher schön symmetrisch hin, positionierte auch genügend Krüge mit Wein, Bier und Wasser und ging dann dem Wirt beim Zubereiten des Essens weiter zur Hand. Mehr musste Callindor nicht tun, jetzt lag es einzig und allein daran, ob sie den Köder schluckten oder nicht, alles weitere würde sich dann klären.
Für Callindor stand ohne Zweifel fest, dass Camille ihn zu Marek führen würde, ihr Wort war für ihn Gesetz.
Als Nero in der Taverne ankam waren schon die Meisten am Tisch versammelt und berieten darüber, wem sie nun folgen sollten. Auf der einen Seite stand dieser wiederliche Wirt, der einen Weg zu Marek van Dun kannte, den er aber erst preisgab, wenn die Gruppe ihm die angeforderten Waren überbrachte, dann war da diese Camille, mit der sie sich auf dem Friedhof getroffen hatten. Eine sonderbare Frau war das, das musste Nero sagen, und wie sie sprach, so mochte man meinen, sie habe lange Jahre ihre Rhetorik geschult um den Zuhörer einzuwickeln, doch Nero war gegen sowas gefeit. Er wusste genau, dass wenn sie sich ihr anschließen würden, viele Aufgaben folgen würden und für ihn sah es da besser aus dem Wirt die Sachen zu geben und dort Hilfe zu finden. Nero setzte sich neben Daryn und betrachtete das Aufgetragene Essen und die Getränke. Seitdem er schon einmal mit Tropfen getäuscht worden war vermied er es von irgendeinem Gegenstand, den er nicht selber überprüft hatte, zu kosten. Zu leicht war es, den Menschen zu beeinflussen. So zog er ein wenig Dauerbrot aus der Tasche und kaute lange darauf herum. Wenn er nicht bald jagen gehen würde, dann würde er wohl jämmerlich verhungern, doch das war ihm lieber als von den Speisen dieses Wirtshauses zu nehmen, genauso war es mit den Getränken. Er hatte sich selber Wasser besorgt und wollte schon etwas davon in den BEcher vor sich gießen, als er inne hielt, der Becher an sich konnte auch schon präpariert sein, daher trank er in langen Zügen direkt aus dem Wasserschlauch.
Er blickte umher und hörte dem zu, was die Anderen zu dieser ganzen Sache sagten, überlegte und begann die Chancen abzuwägen, bei wem es wohl günstiger war, Wirt oder Camille, wer auch immer, es musste leise und heimlich geschehen und zu alledem traute er dieser Frau nicht von zwölf bis Mittag. Sein Arm leuchtete auf, als wollte er ihm ein Zeichen geben, doch anscheinend hatte nur ein kurzer magischer Impuls, der Neros Körper ab und zu durchfuhr, dafür gesorgt. Wie er es auch drehte, er kam zu keinem anderen Entschluss. Er würde jedoch warten, bis er seine Entscheidung verkündete, denn die Anderen sollten nicht beeinflusst werden. Callindor fragte schon danach, wer was zu tun gedachte, er benahm sich sonderlich, genauso wie Camille, irgendetwas war im Busch, doch Nero wusste noch nicht was.
Für Nero stand jedenfalls fest, der Wirt war der richtige Weg, für ihn war sein Angebot mehr als verlockend wo sonst konnte man so einfach einen Weg zu Marek finden, obwohl dieser Weg genauso gespickt mit Fallen sein konnte wie die Alternative.
Als dritter in der Taverne saß der Novize nun fast in der Mitte von allen, links Grendal, rechts Nero und der Rest der ganzen Meute drum herum. Auf dem Tisch stand 'Wein' und 'Wasser', zudem gab es Suppe, Brot und einen schleimigen Brei. Ein paar Dinge - der Friedhof, diese Camille und die Kochkunst des Wirtes - hatten ihm gehörig die Stimmung vermiest und ihm den Appetit verschlagen. Dieses Gesöff was sich wohl den Namen 'Wein' erkauft hatte, wollte der Diener des Feuergottes auch nicht trinken, geschweige denn das Wasser. Viel lieber nahm er einen Schluck des mitgebrachten Weines aus Vengard, dieses musste bald getrunken werden, denn durch die rumschlepperei hatte die Flasche schon einen kleinen Riss gehabt und würde auch nicht mehr viel aushalten. Ein großer Schluck, zwei und die Flasche war geleert, seine Letzte. Lieber würde der Südländer eine Nichtsessen-Diät machen, als noch einmal diesen Fraß da in den Mund zu bekommen.
Das Essen war nicht das einzige über was er nachdenken musste, denn schließlich gab es jetzt ja zwei Wege, die sie nehmen konnten, welcher war der richtige, gab es überaupt einen richtigen? Für sich selbst musste der ehemalige Jäger jedoch entscheiden. Also wenn wir dieser Camille folgen würden, dann gab es bestimmt ein paar Aufgaben zu erfüllen, die Sachen des Wirts könnten wir aber zusammen bekommen...Aber eigentlich bin ich mir ja sicher, der fette Wirt betrügt uns...könnte mit dieser Totengräberin oder sonst was genauso sein. Nach einigen weitern Überlegungen schaute der junge Mann noch einmal durch die Runde, dann noch einmal zu dem Wirt, wieder grinste er, als hätte man ihm zu viel Sumpfkraut in den Arsch geschoben...Oh man ich hab Durst! fluchte der Novize Innos' innerlich und überwand sich dann doch dazu, einen Schluck Wein zu trinken...Im nächsten Moment hätte er sich dafür verfluchen können, der Schwarzäugige rannte die Taverne hinaus und brach alles wieder heraus. Verdammtes Drecksloch hier! Mit grimmiger Miene ging der Jungmagier wieder in das 'Haus' hinein, setzte sich wieder an seinen Platz. Will uns so schlechte Lebensmittel geben, dass wir davon vergiftet werden!
Plötzlich stand für Daryn dann doch fest, er würde für diese Camille sein, sie war für ihn komischerweise vielversprechender als der Fettsack. Der Händler würde sich jedoch auch fügen, würde die Mehrheit für den Wirt sein, solange er nicht einen Schluck, nich einen Happen mehr hier essen müsste.
Da waren sie nun wieder, in der stickigen Stube der örtlichen Taverne und diskutierten, wie sie nun vorgehen sollten. Diese Camille hatte ihnen ein wahrhaft verlockendes Angebot gemacht, doch welche Haken dieses beinhaltete war ihnen nicht vergönnt gewesen zu erfahren. Im Grunde war nun abzuwägen, welche Option der Gruppe günstiger käme: Das Beschaffen der genannten Mittel für den zwielichtigen Wirt, der ihnen dann helfen würde jemanden zu treffen, der wiederum ihnen eine Audienz – ob freiwillig oder nicht – bei Marek van Dun beschaffen würde, oder blind der verführerischen Camille vertrauen, die sie vor kurzem erst kennen lernen durften, obwohl ihr Angebot sicher einen Haken hatte, dessen war sich nicht nur Fenier sicher.
Deshalb kam es am Tisch auch immer wieder zu lauteren Passagen, aber im Groben wurde die Debatte sehr sachlich geführt, teils hitzig, teils ruhig. Nur Callindor hielt sich vornehmlich zurück, was dem Ganzen ein wenig die Krone aufsetzte. Derjenige, der die Gruppe immer wieder geführt hatte, alleinige Entscheidungen getroffen hatte, seinen Sturkopf doch immer wieder durchgesetzt hatte, half nun dem Wirt bei der Zubereitung und Servierung ihrer Abendspeise. Ob er sich endlich eines Besseren besonnen hatte und ihnen eine gemeinsame Übereinkunft ermöglichen wollte?
Fenier wurde aus seinen Überlegungen gerissen, um nochmals darauf hinzuweisen, welchen Standpunkt er vertrat: „Ein Feind den man kennt ist immer besser als ein Feind, der einem unbekannt ist! Mag gut sein, dass die Forderungen des Wirts überzogen sind und dass unsere erste Bekanntschaft mit ihm nicht sonderlich Vertrauen erweckend war, dennoch klingt mir sein Angebot immer noch besser, als das einer völlig Unbekannten. Ihre Schergen, die sie zu unserer Unterrichtung schickte hatten Probleme mit den hier ansässigen Magiern, das ist doch wohl klar. Dann wird sie, denke ich, das gleiche Problem haben! Außerdem … glaubt ihr wirklich, dass ihr Angebot so ohne gänzliche Gegenforderung auskommt beziehungsweise, dass es nicht irgendeinem Haken gibt?“
Und wieder begann der Disput von neuem. Doch endlich kamen die Getränke zu Tisch, der Adept hatte schon eine ganz trockene Kehle und so nahm er gleich mehrere große Schlücke. Der Durst trieb es hinein. Seine Gedanken schweiften schon wieder ab vom aktuellen Geschehen, hin zu dem gestrigen Kampf, den sich die Boten Camilles und die plötzlich wie aus dem Nichts aufgetauchten Magier in Weiß lieferten. Es war ein ungleiches Duell und somit schnell entschieden. Und dennoch war Fenier von der Art und Weise, wie diese Magier handelten beeindruckt. Mit welcher Schnelligkeit und Macht sie ihre Feinde niederstreckten…
Der Adept wollte schon wieder zu der Diskussion beitragen, doch seine bereitgelegten Worte verschwammen förmlich. Er hob zu einem Wort an, doch kein Laut entkam seiner Mundhöhle. Dabei waren seine Argumente bereit, den anderen ans Ohr zu dringen. Ruhig fasste er sich an die Kehle, doch er vermutete das Übel woanders. In seinem Körper machte sich blanke Panik breit!
Ein kurzes Schwindelgefühl ließ ihn schwarz vor Augen werden, dann spürte er so etwas wie ein inneres Feuer, Wärme durchströmte jede einzelne Zelle. Er kannte dieses Gefühl! Als er das erste Mal kontrolliert Magie wirken konnte…
Und doch, in seinem Kopf herrschte Chaos. Nur langsam fasste er geordnete Gedankenstränge. Er nahm noch einmal einen Schluck und doch, irgendetwas stimmte nicht. Er wollte endlich schlafen gehen, vielleicht fehlte ihm nur ein wenig genau davon. Für ihn stand sowieso klipp und klar fest, dass das Angebot Camilles viel versprechend war, nein, es war sogar um Meilen besser als das des schelmisch grinsenden Wirts!
Corax Erindar
27.02.2009, 23:45
Konnte es noch undeutlicher werden was hier ablief? Ein Wirt der sie erst betäubte und einsperrte um ihnen anschließend seine Hilfe anzubieten, undurchsichtige Magier die einfach so auftauchten und eine nocher mysteriösere Frau die ihnen einfach so mal helfen wollte. Irgendwer versuchte hier jemand anders auszustechen, es schien als herrschte hier irgendein stilles Kräftemessen zwischen Parteien die keiner wirklich einzuordnen wusste. Corax hatte es satt hier als Spielball missbraucht zu werden, es wurde Zeit das sie sich selbstständig einen Weg zum Ziel suchten. Solange wäre wohl dieser Wirt ihre beste Chance, ihn konnten sie leicht kontrollieren, die alte Frau am Friedhof hingegen war völlig nebulös und uneinsichtig. Wenn der Wirt ihnen nicht mehr weiterhalf gäbe es Möglichkeiten sich zu lösen, klar es konnte auch schief laufen, aber wenigstens konnte man hier mehr in die Karten schauen als bei diesen finsteren Gestalten die sich wohl für besonders schlau hielten und dramatische Auftritte bei Nacht wählten um Leute zu beeindrucken. Die anderen debattierten, berieten und laberten insgesamt viel schwachsinn. Argumente und Gegenargumente. Letztlich war die Frage ob man lieber einem Mann vertraute der einen eingesperrt und dann wieder freigelassen hatte oder einer Frau die wohl am liebsten als Geist auf einem Friedhof leben würde. Die einzig richtige Antwort war natürlich keinem von beiden! Doch vom Wirt konnten sie sicher sein das er sie noch brauchte, die Kunst war allso nur ihn so lange zu benutzen wie sie ihn brauchten, fertig bringen was Callindor hier angefangen hatte und dann möglichst schnell abhauen. Wenn sie dabei irgendjemanden ans Bein pissen würden wäre das kein Problem für ihn, vieleicht wollte das der Wirt ja von ihnen, in dem Fall hätte er ebend Glück gehabt, die Sympathien für die Bewohner des Eilands hatten eh längst den Tiefpunkt erreicht, wie es hier weiterging wäre nicht seine Sache. Wäre da nicht eine Sache hier die es für ihn noch zu klären gab wäre er wahrscheinlich längst weg. Etwas verpestete die Natur hier, es verdarb sie nicht wie Morealas Bosheit, mehr streute es Agression und Unwohlsein, die Tiere hier waren unruhig, als spürten sie bereits die Ruhe vor dem Sturm während die Menschen noch blind waren. Darum würde er sich wenn irgendmöglich kümmern müssen. Leider war ihm klar das dieser Umstand wahrscheinlich mit dem Machtspiel auf der Insel zusammenhing, das gefiel ihm zwar nicht, jedoch würde es sich wahrscheinlich von selbst klären. Wenn sie nur einen Einblick durch eine Person erhalten konnten die bisher nicht involviert war. Eine Person wie dieser Marek van Dun, Callindor schien ihn zumindest für eine Schlüsselfigur in diesem Spiel zu halten. So stark die Meinungsverschiedenheiten in der Gruppe generell und die Abneigung gegenüber einigen im speziellen auch war, bisher hatten sie sich auf sich verlassen können untereinander, das war die einzige bekannte Konstante die sie auf der Insel hatten. Corax räusperte sich, bis jetzt hatte er dem drögen für und wieder der Diskussion nur mit einem Ohr zugehört. "Wenn wir mal ehrlich sind gibt es keinen Grund irgendeinem der beiden zu trauen, schon gar nicht dieser ominösen Friedhofstussi. Warum gehen wir nicht unseren eigenen Pfad? Wo ein Wille ist ist auch ein Weg, wir haben uns selbst kaum eine Chance zu geben zu Marek vorzudringen. Einen konkreten Plan habe ich ebendsowenig wie sonst wer hier, aber der lässt aufstellen, da bin ich mir sicher. Warum sollten wir eine Katze im Sack kaufen wenn wir sie nicht brauchen?"
Nero betrachtete das Land, wie es im morgendlichen Nebel lag und überlegte noch immer, wie es nun weitergehen sollte. Der gestrige Abend hatte nur eins gezeigt, nämlich, dass Alle ihre Meinung hatten und sich die Diskussion festgefahren hatte. Corax Einwurf, dass man keinem trauen konnte, war mehr als berechtigt, weder der Wirt noch Camille standen sich in ihrer Zwielichtigkeit was nach und beide schienen zu etwas Größerem zu gehören, dass der Magier noch nicht zu entschlüsseln vermochte. Es schien fast so, als herrsche hier auf der Insel nicht Marek van Dun, sondern Kräfte, die weit größer waren als der Titel des Königs dieser Insel, zwei Parteien, die versuchten sich der Gruppe habhaft zu machen. Es kam dem Magier so vor, als seien sie alle nur Bauern in einem Schachspiel, die geopfert werden konnten um den König schließlich Schachmatt zu setzen. Seine Gehirnwindungen schmerzten bereits und der versäumte Schlaf tat sein Übriges. Alles was sie bisher erlebt hatten, was sie gehört und halb verstanden hatten, ließ die Gruppe nicht im Geringsten erkennen, was hier eigentlich loswar. Einzig und Allein Callindor schien irgendetwas zu wissen, doch er rückte einfach nicht rüber mit der Sprache und so tappten die Übrigen im Dunkeln. Wie gerne würde der Magier einfach mit seinen Gefährten losziehen und sich den Weg mit Magie säubern. Was konnten ihnen diese Gestallten schon anhaben wenn sie nur endlich zusammenhalten würden?
Er stand auf und ging ein paar Schritte in die Pampa hinein. Eine Schande, dass sie irgendwie gestört schien. Hier war alles urzeitlich, Tiere bekämpften sich, Pflanzen fraßen Tiere und wurden schließlich von einem größeren Tier verspeist, Tiere griffen Menschen ohne Vorwarnung an und die Pflanzen versuchten den Menschen von seinem Weg abzubringen oder mit spitzeln stacheln zu zerreißen. Es herrschte anscheinend nicht nur zwischen den Menschen der Insel ein Machtkampf. Nero war kein Mann der Natur, so wie die Druiden, doch als Jäger war er geschult darin, selbst den kleinsten Hinweis zu erkennen und die Zeichen der Natur ein wenig zu verstehen, doch genau wie das Vorhaben der Gruppe, so war das Geheimniss der Natur verworren und undurchsichtig. Der Magier würde nun jedoch ersteinmal ein oder zwei Stunden schlafen, die hatte er nötig, denn bald würden sie sich einigen müssen, wem sie nun folgten, er würde sich dann der Mehrheit fügen müssen, doch bis dahin hatte er noch ein wenig Zeit.
Sein Schädel brummte. Der Nebel der bei Sonnenaufgang über dem Eiland gelegen hatte schien sich in den Kopf des Gardisten zurückgezogen zu haben. Einen klaren Gedanken zu fassen erschien ihm beinahe unmöglich. Alles schien so verworren, so undurchsichtig. Die Gespräche, die Meinungen, die Tatsachen. Die Diskussion hatte ihn seiner Nerven beraubt, zurückgezogen in einer Ecke mit seiner Schnapsflasche, wie es sich gehörte. Der einzige Reiz sich zu der Gruppe zu gesellen, sich an der Diskussion zu beteiligen und mit der eigenen Meinung die Hitze des Gesprächs zu schüren, war das Bier. Nach einigen Schlücken aus der Schnapsflasche war sein Durst, sein Verlangen nach dem kühlen Gesöff nur noch stärker. Doch war es das wert Gefahr zu laufen, zu seiner Meinung befragt zu werden? War es nicht schon schlimm genug, dass Callindor andauernd ihn als Sündenbock festmachen wollte? Sollte er nicht vielleicht wirklich seinem eigenen Weg folgen? Gab es so einen? Musste er sich entscheiden?
Es glich einem Wunder, seit Stunden beschäftigte ihn die Frage und es war ihm noch immer nicht gelungen eine Antwort zu finden. Eine gefühlte Ewigkeit lang wog er ab, versuchte sich eine klare Meinung zu bilden, ließ Argument gegen Argument antreten und kürte den Sieger, nur um dann festzustellen, dass er sich wohl nie sicher sein können würde welche Entscheidung hier die bessere war. Beide Seiten versprachen ein Ziel, einzige die Wege waren gänzlich unterschiedlich. Verlangte die eine Partei sofort eine Gegenleistung, so schien das Angebot der anderen fast zu schön um war zu sein. Zugegeben, besonders charismatisch war dieser Wirt nicht, dennoch erschienen zumindest seine Beweggründe halbwegs klar. Er hatte seine Bedingungen genannt, seine Forderungen waren klar. Dafür, so versprach er, würde er ihnen den Weg zu ihrem Ziel zeigen. Die andere Partei…versprach ebenso jenen Weg, doch die Bedingungen waren verschleiert. Sein Misstrauen war erweckt worden, er konnte diesem Weg nicht folgen. Zwar war es schier unmöglich überhaupt irgendjemanden hier zu trauen, doch dieses Angebot…nein…würde er sich entscheiden müssen würde er…
Was würde er dann?...
Verwirrung…
Ratlosigkeit…
Ein Blick in die Ferne. Es war Mittag. Eine seltsame Insel. Eine seltsame Truppe. Eine seltsame Geschichte. Und ein seltsames Ende? Seine Entscheidung, war sie ebenso wichtig wie die der anderen, konnte er nicht einfach so fällen. Nach Stunden der Überlegung ein einfacher Gedanke der genügte? Das war unmöglich! Nein, er durfte nicht so leichtsinnig sein, durfte nicht denselben Fehler machen wie Callindor ihn so oft machte. Es war an ihm, die Vorhaben zu durchschauen. Es war an ihm, die richtige Entscheidung zu treffen. Es war an ihm, die Zügel in die Hand zu nehmen. Ein Gedankenwandel, wie so oft. Hatte er sich noch so viel Mühe gegeben sich raus zu halten, einfach stumm zu folgen, so war nun der Zeitpunkt gekommen, da er sich von dieser Position lösen musste. Er konnte nicht zulassen, dass ein Narr, wie Callindor einer war, sie alle ins Verderben führte. Etwas musste getan werden, und er würde es sein, der etwas tat.
Sir Nils
28.02.2009, 12:33
Es war irgendwie klar gewesen, dass Nils für die Beschaffung des Geldes eingeteilt wurde. Schließlich war er wahrscheinlich der einzige, der damit Erfahrung hatte, wie man dies wenig legal tat. Das Problem war, dass die Siedlung weit kleiner als Vengard war, es nicht so viele mögliche Opfer gab und dass der Verdacht schneller auf die Gruppe, die fremd war, fallen würde. Trotzdem hatte sich der Dieb am Abend an seine Arbeit gemacht, während mehrere andere auf der Suche nach Schnaps waren. Nach einer Weile hatte er ein Opfer gefunden, einen Mann der etwas reicher aussah als die anderen Einheimischen. Nachdem der Schwarzhaarige sich langsam an den Mann herangeschlichen hatte, hatte er den Geldbeutel abgetrennte anschließend in seiner linken Hand aufgefangen. So hatte er noch etwas weitergemacht, wobei ihm allmählich schlecht geworden war. Er hatte scheinbar etwas Schlechtes gegessen.
Am nächsten Tag war die Übelkeit immer noch nicht besser geworden, dennoch entschied er sich dazu, die anderen zu begleiten, zu dieser Frau auf dem Friedhof, die sie überzeugen wollte, nicht mit dem Wirt zusammenzuarbeiten. Sondern mit ihr. Ja, eine Frau, die auf einem Friedhof lebte, war natürlich hundertprozentig vertrauensvoll. Andererseits war der Wirt auch nicht grade die vertrauenswürdigste Person, die man sich vorstellen konnte. Er hatte sie schließlich alle gefangen genommen.
Als das Essen kam, war Nils sich immer noch nicht sicher, für wen er sich entscheiden sollte. Erstmal musste er sich aber auch entscheiden, ob er etwas essen sollte oder besser nicht. Dies fiel dem Schwarzhaarigen leichter, da ihm immer noch übel war. Also ließ er das Essen stehen und überlegte weiter.
Bei dem Wirt war es zwar gut möglich, dass er sie ausnutzen wollte, bei der Frau aber auch. Und die letztere kannten sie noch schlechter als den Wirt. Aber er musste sich entscheiden, für das kleiner oder für das größere Übel. Nur…welches war welches?
Nach wenigen weiteren Minuten war es ihm klar. Der Wirt war für Nils das kleinere Übel.
Rückblick...
"Wir werden nicht hingehen", sagte Dragan bestimmt, als allmählich das Gemurmel der anderen verstummte," auf keinen Fall." Diese gesamte Sache schien ihm nicht geheuer, was sollte das ganze Schauspiel hier? Des Nächtens auf den Friedhöfen zu wandern, sich dort zu treffen, gehörte er etwa zum Schwarzmagier-Pack? Nein, fast alle hier waren treu ergebene Diener Innos, dann ging man keine Spielchen mit solchen Gestalten wie der da ein. Nicht nur, dass sie etwas vollkommen Böses in sich trug, nein, sie war auch unglaublich arrogant, Kleingeistigkeit, pah, was ein Wort, und gerade von ihr, dabei war sie selbst nicht schlauer, darauf verwette er seine Schmiede. Was sagte sie noch? Dem Wirt und seiner Gemeinschaft blind vertrauen sollten sie nicht? Ach ja, so war das, weil man sie ja nicht kannte? Nein, sie kannte man fast genau so wenig, wenn nicht gar mehr. Ohne es kontrollieren zu können baute sich eine unglaubliche Bissigkeit in ihm auf, sie wollte eine Chance geben? Was verlangte sie? Dazu sagte sie nichts. In seinen Augen war sie mehr als unglaubwürdig.
"Auf keinen Fall", wiederholte der junge Innos-Streiter noch ein Mal mit einer Stimme, die die anderen förmlich dazu zwang den Rand zu halten, ob sie am Ende seine Meinung teilten, war jedoch ein anderes Blatt. "Was bietet sie uns", fuhr er fort", sie bietet uns einen Weg zu Marek Van Dun, zum Herrscher dieser Insel, den wir dank Callindor..." Er warf einen ernsten Blick auf den selbst ernannten Führer. "..immer noch suchen. Doch kennen wir diese Frau? Nein, wir kennen sie nicht, und den Wirt genau so wenig, aber hätte er gewollt, hätte er uns längst umgebracht, außerdem wissen wir doch schon, dass sie uns auch zu Marek bringen können. Damit haben wir eine Art Versicherung, die wir bei der Magierin nicht haben, die nachts, ich betone nachts auf einem Friedhof auftaucht und uns sogar noch etwas von Kleingeistigkeit erzählt. Vertraut mir, und lasst uns diesem Weib dem Rücken zuwenden..."
Callindor
28.02.2009, 15:39
"So ein Unsinn!", fiel Callindor Dragan schnell ins Wort und ließ es nicht länger zu, wie er über seine Herrin sprach. Was erlaubte sich dieser Kerl überhaupt? Kannte die junge Dame erst fünf Minuten und fasste schon eine so umfassende Meinung? Arrogant und eingebildet, oder einfach noch nicht bereit dazu ...
"Wie kommst du dazu, so zu reden? Du kennst sie doch gar nicht rchtig, so wie wir alle nicht und doch verteufelst du sie schon jetzt. Wenn wir ehrlich sind, dann sind wir mit dem Wirt auch nicht besser dran. Aber da wir selbst keinen Weg kennen und auf legalem Wege keinen Zugang zum Schloss erhalten, bleibt uns nur die Wahl, einen dritten Weg gibt es nicht. Nur um absolute Zweifler schon mal mit der Wahrheit zu konfrontieren."
Callindors Blick ging in die Runde und es gab wohl einige, die sich noch kein eindeutiges Urteil gebildet hatten.
"Dieser schmierige Fettsack hat uns betäubt, gefangen genommen, misshandelt und ausgehorcht. Und nun wollt ihr mit offenen Armen in sein offensichtlich gezücktes Messer laufen? Seid ihr wahnsinnig oder wollt ihr es nur nicht sehen? Dieser Kerl, so edel er auch tun mag, wird uns schaden. Zumal wir seine Forderung nie auf die Schnelle erfüllen können. Wo solen wir bitte schön das Gold, die Nahrung und den restlichen Kram herholen? Wir sind schon so lange hier, ich warte nicht länger! Camille bietet uns die gleichen Konditionen, verlangt dafür aber keine Repressionen vorne weg, wodurch wir gleich unser eigentliches Ziel weiter angehen können. Ich will mich nicht in Kisten schleppen und Goldsäckchen zuschnüren verzetteln, nur um mit dem Wirt ins Reine zu kommen ..."
Callindor nahm einen sättigenden Schluck des gräßlichen Weines, dass er zuvor mit einem Triopfen von Camilles Blut versetzt hatte und er genoss das Aroma, dieses Gefühl von absoluter Erhabenheit. Der Feuermagier war sich sicher, dass er sie schon noch überzeugen würde.
"Außerdem ...", flüsterte Callindor leise und schaute sich dabei um und erkannte, dass der fette Wirt nicht anwesend war, "..., ich bin mir sicher, dass er zu einem Orden, einer Gilde oder was weiß ich angehört. Und wenn wir uns da mit rein verheddern, dann sind uns am Ende noch die Magier auf den Fersen und mit denen ist nicht gut Kirschen essen. Ich weiß, nicht alle haben es erlebt, die Nacht und der Kampf vor der Taverne, doch ich kann euch versichern, was diese Kerle anpacken, das bringen sie auch zu einem Ende, und zwar gründlich. Vielleicht waren ja die Angreifer, die Nero gütiger Weise noch mit einem Feuerball bedacht hatte ..." Callindor zweifelte jetzt noch an der Urteilskraft des Magiers, sich einfach und ohne Vorwarnung in solche inselinterne Angelegenheiten eingemischt zu haben und damit die ganze Gruppe in Gefahr zu bringen, "..., ja auch vom selben Verein, wie unser ach so generöse Mittelsmann, dem ihr so blind vertrauen wollt. Wenn wir uns mit ihm einlassen, dann lassen wir uns auf eine unsichere Variable, nämlich die Magiergilde ein, die hier scheinbar das Sagen hat. Und ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen, jetzt, wo sie die Inseln, nach dem Zwischenfall, stärker auf dem Kieker haben werden."
Erneut nahm Callindor einen kräftigen Schluck seines gemixten Getränks und frohlockte innerlich ob seiner Köstlichkeit.
"Camille hingegen stellt keine Anforderungen und sie war sich auch nicht zu schade, selbst und persönlich mit uns zu sprechen. Wer weiß, ob dieser ominöse Boss, von dem der Wirt sprach, überhaupt existiert oder er sich hier nur von uns das Gold und andere Sachen aus den Rippen schneiden will. Wenn wir uns an den Wirt halten, kaufen wir die Katze im Sack, mit Camille wissen wir, worin wir investieren. Es liegt doch klar auf der Hand. Diese Frau ist der Schlüssel für unser Problem! Seht es endlich ein ..."
So beendete Callindor also seine Beurteilung der Dinge und ließ die anderen wieder mit ihren Gedanken allein, denn mehr als reden konnte er nicht, letztlich war es ihre Entscheidung, oder die Camilles, wenn sie nur ausreichend der vergifteten Getränke genossen hatten.
Und sollte am Ende immer noch jemand quer schießen, so würden Camille und ihm schon Lösungen einfallen, diese Störenfriede auszuschalten, wenn es sein musste, auch für immer, da hatte die Friedhofsschönheit sicher Mittel und Wege, Callindor musste es schließlich wissen, er hatte schon an ihren Fähigkeiten und Techniken teil haben dürfen ...
Corax Erindar
28.02.2009, 16:00
"Danke Callindor das du nocheinmal so gut zusammenfasst warum nur absolute Vollidioten ohne Hirn sich wirklich auf dieses ominöse Weibsbild verlassen würden. Sie bietet uns immerhin den leichten Weg, will uns umgarnen und eindeutig für ihre Zwecke nutzen, entweder das oder sie ist ein naiver Heilland der von jemand anderem mit Sicherheit ausgenutzt wird. Klar der Wirt will und auch benutzen, jedoch kann man ihm leichter in die Karten schauen zudem wissen wir bereits das er uns noch braucht und uns nicht nur in eine Falle locken will. Ich denke immernoch wir sollten uns auf uns selbst verlassen, wir schaffen es mit Sicherheit hinnein, das Magieproblem ist sicher hinderlich, das stimmt und solange wir keinen festen Plan haben können wir erstmal machen was der Wirt sagt. Vieleicht bringt er uns weiter und wir können dann schließlich am richtigen Zeitpunkt ausscheren. Mit dieser Camille werd ich mich auf keinen Fall treffen. Es gibt dazu einfach objektiv betrachtet keinen Grund. Absolut keinen. Zudem gefällt sie mir nicht, ich habe ein ungutes Gefühl was sie betrifft und die Arroganz in ihrer Stimmte, all das spricht auch noch dafür ihr beim nächsten Mal ein Dolch in den Rücken zu stechen bevor sie es bei einem von uns tut." Als er geendet hatte schüttelte Corax nur stumm den Kopf, Callindor hatte sich schon häufig als Hitzkopf der leicht völlig abwegige Entscheidungen traf erwiesen, doch das hier erreichte langsam eine neue Dimension.
Callindor
01.03.2009, 13:05
Es zog sich in die Länge wie Kaugummi ...
Doch wen wunderte das schon, denn diese Entscheidung wollte wohl überlegt sein, Callindor jedenfalls verstand überhaupt nicht, wo denn das Problem lag, Camille hatte schließlich ihr Angebot sehr attraktiv formuliert und ihm war schleierhaft, warum die anderen aus der Gruppe denn ihre Intelligenz und ihren Weitblick nicht erkannten. Das war wohl nur der elitäreren Klasse vorbehalten, zu der sich der Feuermagier inzwischen auch zählen durfte.
Es stand wohl außer Frage, dass sich Dragan gegen seine dunkle Schönheit aussprechen würde, naja und Corax hatte bisher nur recht wenig dazu beigetragen, vielleicht wollte er den Unentschlossenen mimen, doch auch das würde ihm nichts bringen. Letztlich würde er sich damit allen in den Weg stellen, aber vielleicht war das gerade sein Absicht ...
Wie es schien, hatte sich Nils schon voll und ganz dem Beschaffen der Güter für den Wirt zugeschrieben und fand Gefallen daran, wie sollte es auch anders sein, er gehörte wohl zur selben Profession. Bei den anderen hatte Callindor noch keine Tendenz feststellen können, außer dem freudig registrierten Bild, wie Fenier und Fjola die präparierten Getränke zu sich namen und damit sicher auch für Camille stimmen würden. Seine Macht wuchs ...
Nun ja, viel mehr schien sein Plan Früchte zu tragen und die letzten Zweifler würden sie schon noch klein kriegen. Und sollten sie sich nicht umstimmen lassen können, so musste Callindor eben eine endgültige Art der Konfliktlösung einfallen und Camille half ihm da bestimmt, schließlich waren sie nun eins geworden, sein Bewusstsein schien an das seiner Herzdame gekettet und es gefiel ihm, ihr so unterwürfig dienen zu dürfen, wenngliech seine Stellung ihr gegenüber mehr die eines Liebespaares war, so gedachte der Magier zumindest.
Sollten sie doch so viel reden, wie sie weollten, jetzt hatte Callindor die Nase voll und würde sie in Bälde versammeln, um endlich zu einem Ergebnis zu kommen. Und wenn sie es mit Strichliste machen müssten, ihm war es egal, hauptsache, am Ende würden sie seiner Dame folgen, so wie er es schon tat ...
Wie es schien hatte sich eine allgemeine Blindheit in der Gruppe breitgemacht, von der anscheinend nur Grendal und Corax verschont worden waren.
Zwar hatte dem Meisterschützen anfangs die Idee gefallen, einfach den leichten Weg über Xavier zu wählen und anschließend den Wirt damit zu bezahlen, aber mit jedem Gedanken den man daran verschwendete wurde die Situation absurder.
WOHER wusste Xavier das sie etwas mit dem Wirt zu schaffen hatten?
Warum sollte auf einmal jemand auftauchen und ihnen mir nichts dir nichts helfen?
Aber nicht nur diese Fragen flatterten in seinem Kopf herum, auch das auftauchen der Magier und der Kampf gegen die zwei Kerle war seltsam gewesen.
Die beiden die nun tot waren, hatten sich unglaublich schnell bewegt und bedenkenlos in eine Übermacht geschmissen.
Grendal wusste es nicht genau aber es schien, als haben sie zu Xavier gehört.
Dieser war natürlich nach dem Kampf verschwunden, alles sehr seltsam.
In jedem Fall würde sich der ehemalige Magier noch einmal mit Corax kurzschließen, irgendetwas war hier faul, und zwar nicht nur ein bisschen sondern es stank wahrscheinlich bis nach Vengard.
Callindor
01.03.2009, 18:02
Callindor hatte nun lange genug gewartet ...
Man konnte meinen, sie würden irgendwie wie angewurzelt da stehen, nichts tun oder sich die Eier kraulen, denn als Callindor die Treppe der Taverne hinab stieg, war kaum ein Mucks zu hören, kein Zucken, kein Wort, jeder schien in sich gekehrt mit der Situation zu hadern und so wurde es dem Magier, der noch immer, auch wenn das einige anders sahen, die Leitung der Gruppe inne hatte.
"So, Schluss jetzt mit dem Trübsal blasen, jetzt werden Nägel mit Köpfen gmacht, dass das klar ist. Ich hab die Schnauze voll vom Gewarte auf irgendwelche Schnarcher, die nicht aus dem Arsch kommen. Ihr wollt euch vom Wirt alles Schönreden lassen und eure Augenm davor verschließen, dass es eine Falle ist? Schön, dann bleibt bei dieser Wahl, so wie die, die sich für Camilles Seite entscheiden, ebenso eine Entscheidung getroffen haben. Wir werden abstimmen, und die Mehrheit zählt. Wer sich enthalten möchte, möge das tun, anderfalls bitte ich um deutliche Handzeichen. Wer seine Wahl begründen möchte, kann das tun, solange es nicht in Diskussionen ausartet, ansonsten wird es eine stille Wahl. Aber keineswegs geheim, damit das kjklar ist.
Um es klipp und klar zu sagen, so bin ich dafür, Camille das Vertrauen zu schenken, denn mit Dieben und Halsumdrehern, Erpressern und Geiselnehmern will ich nichs zu tun haben. Wer schließt sich mir an, wer lässt es bleiben, die Mehrheit siegt und es wird darüber auch nicht länger beratschlagt oder debatiert, damit das jetzt auch beim letzten angekommen ist!"
Callindor schaute in die Runde und hob langsam seine Hand, dabei seine Zeigefinger deutlich nach oben ziehend.
"Nun, wer ist noch dafür, Camille zu folgen? Ich bitte um Handzeichen ..."
So schaute er aufmerksam und gespannt zu, wie sich die erste erhob, es schien Daryn zu sein und auch ein weiterer, Fenier, wovon Callindor nach dessen Genuss des vergifteten Wassers auch ausgegangen war.
"Und was ist mit dem Rest von euch?", fragte er nur in die Runde und war froh, dass der Wirt zur Zeit nicht in der Taverne anwesend war, derlei Gerde mochte er sicherlich nicht gerne hören ...
Eine finale Abstimmung hatte es seien sollen, zumindest wenn es nach Callindor gegangen wäre, aber das recht simple Hände heben für welche Lösung man denn war, hatte schnell seinen Grundansatz der schnellen Lösungsfindung verloren und war wieder zur großen Debatte ausgebrochen, die hin und herwogte und nicht zu einer Lösung kam.
Irgendwann hatte Grendal genug gehabt und war entnervt gegangen. Vorher hatte er noch auf Callindors ausdrückliches Verlangen hin abgestimmt.
Er hatte die Wahl zwischen 2 Teufeln, den einen hatten sie schon kennen gelernt und der andere schien sich bevorzugt auf Friedhöfen aufzuhalten.
Eigentlich hatte sich Grendal für den Wirt entscheiden wollen, immerhin schien dieser wenigstens Gesellschaftlichen Rückhalt zu besitzen, aber irgend eine innere Stimme hatte ihn dazu gezwungen Camille zu wählen.
Wie dem auch seien mochte, der ehemalige Magier war ziemlich fertig. Seit zwei Tagen plagten den Meisterschützen Kopfschmerzen. Er wusste nicht woran es lag, die Situation schloss Grendal von vorneherein aus, er war schon in einem von Orks belagertem Kloster gewesen, hatte auf Khorinis überlebt während dieses unter Orkherrschaft stand und war gegen einen untoten Meistermagier angetreten. Nein die Situation war es gewiss nicht. Und auch das Wetter war nicht launisch genug um ihm auf das Gemüt zu schlagen. Blieb nur noch die Inselkost als Grund übrig.
Bei genauerem Überlegen konnte er sogar sagen wann es Angefangen hatte. Nachdem sie Camille auf dem Friedhof getroffen hatten, watren sie zurück in die Taverne gegangen, seit dem er dort gegessen hatte fühlte er sich krank.
Wusste der Wirt um seine Konkurenz und wollte sie deshalb vergiften oder etwas in der Richtung?
Der ehemalige Magier schüttelte den Kopf, das ergab keinen Sinn, noch hatte sich neimand entschieden, es gab keinen Grund jemanden aus der Gruppe zu töten.
Eine abgestandene Briese wanderte langsam durch die stinkigen Gänge und Nischen der Katakomben des Friedhofs. Es war eine drückende Schwere, ein Zustand des erschwerten Atmens, doch für Camille war es einfach ein schöner Tag in ihrem Bau, zumindest hatte sie einige Stunden ihrem Schönheitsschlaf gefrönt und sah, nach Genuss eines Kelches edlen, roten Saftes gleich um einiges attraktiver aus.
Zum Glück gab es in ihrem Gefolge auch Menschen, die dies einfach aus Ergebenheit oder dem dabei entstehenden Gefühl der absoluten Freiheit mit sich machen ließen, Fakt war, dass sie hier, in ihrem Domizil einen endlosen Vorrat an frischer Spätlese ihr eigen nennen durfte. Einige ihrer weniger kooperativen Besucher waren inzwischen gut abgehangen und bettelten mitunter geradezu danach, von ihren Qualen erlöst zu werden. Man konnte sagen, was man wollte, aber Camille hatte eine Ader für ausgeprägten Sadismus.
Ihr bereitete es Tag für Tag Freude, sie so schutzlos zu sehen und zu wissen, dass sie wussten, dass sie bestimmte, wann ihr Leid sie in ausreichendem Maße gestillt hatte. So gesehen war dieses dunkel erscheinende Mädchen wirklich der Spielsucht verfallen, denn sie mochte es einfach, ihre Opfer wie Mäuse durch ein Labyrinth rennen zu lassen, verfolgt von ihr, als gnadenlose Jägerin und gleichzeitig bedroht von zahlenlosen Fallen, die ihren Bau in beeindruckendem Maße zu schützen vermochten.
Und so geschah es, dass Camille durch eine dringende Angelegenheit von ihrem ersten Diener Xavier in ihrer Konzentration gestört wurde, sie sponn gerade Szenarien, je nachdem, ob Callindor seine Freunde auf ihre Seite ziehen konnte odder nicht. Sie musste entsprechende Vorberetungen treffen ...
"Was gibt es so dringendes, das du mich störst. Ich hoffe für dich, das es wirklich wichtig ist, sonst ...", sprach Camille nur eine ernste Drohung aus und erhob sich von ihrem Thron.
"Vergebt mir Herrin, doch habe ich Kunde erhalten, wonach Gerard heute Nacht etwas im Hafenmviertel plant. Es ist noch unklar, was genau, aber ich denke, es könnte Ärger für uns mit sich bringen. Man munkelt, er habe inzwischen Kontakt mit den Magiern und eine horende Summe bezahlt, um etwas von ihnen zu erhalten. Kein Wunder, dass es mit dieser Inel bergab geht ..."
"War das schon alles? Mehr hast du mir nicht zu sagen? Ein Handel bei Nacht, als ob dies der Erwähning wert sei ... Für dein unwürdiges Verhalten sollte ich dich auf Entzug setzen, einen Monat, oder dir gleich hier und jetzt ein Ende bereiten ..."
"Herrin, überlegt es euch. Gerard wagt sich das erste Mal seit Monaten aus seinem Loch, es muss wichtig sein und wir sollten entsprechend einen Präventivschlag gegen ihn führen, von dem er sich so schnell nicht erholt ..."
"Gut gesprochen, Xavier. Nur frage ich mich, was du damit bezweckst. Willst du dir damit meinem Platz erschleichen? Wenn ja, solltest du bedenken, dass du, sie, ihr alle an mein Schicksal gebunden seid. Ich habe euch erschaffen und ich kann euch genau so gut wieder vergehen lassen. So weit reicht dein Status dann nicht, dich vor meinem Zorn zu entziehen. Folge meinen Worten und handle entsprechend. Ich werde mich bei Zeiten darum kümmern. Wir erwarten noch immer Gäste und so sie erscheinen mögen, werden sie sich dieses Problems annehmen. Es besteht kein Grund zur Sorge ..."
"Jawohl, Herrrin, wie ihr befiehlt ..."
So entschwand Xavier wieder im Dunkel der Gänge und Camille entspannte ihren Körper, ihren Geist und legte sich nun schon einen Plan zurecht, wie sie vorgehen würden, je nachdem, wie Callindor und seine Schergen sich entscheiden, sie konnte dabei nur gewinnen, so wie immer, wenn sie in einen Handel investierte.
Mit einem schnellen Griff und scharfen Krallen grub sie ihre Finger in den Hals eines ihrer von der Decke hängenden Opfer, hielt nur mit einem Lächeln ihren Kelch darunter, welcher sich langsam mit ihrem geliebten Nektar füllte. Der Körper ihrer Quelle zuckte und stöhnte, doch wirkliche Gegenwehr gab es nicht. Ihr war es egal, ob es der Körper eine jungfräulichen Schönheit war, eines alternen Burschen oder einer greisen Alten, auch wenn man dem Geschmack doch die Herkunft anmerkte.
So ließ sie nur nach einem ihrem anderen Bediensteten schicken, einer vollbusigen Dame mit knappem Kleid und überhaupt recht wenig Sichtschutz, doch auch daran war Camille nicht weiter interessiert.
"Komm her!"!, befahl sie nur in strengem Ton und das Mädchen folgte mit einem Nicken, kniete sich hin und reichte ihren rechten Arm, den Camille mit dem Nagel ihres Zeigefingers schwach anritzte, sodass sich schnell ein Faden von Blut sammelte, der langsam in den Kelch darunter tropfte.
Es würde zwar etwas dauern, doch der erlesene Geschmack ihres so reinen Blutes machte das Warten mehr als lohnenswert ...
Callindor
Callindor
02.03.2009, 16:01
Es dunkelte ....
Schon seit Stunden hatte Callindor mit ernstem und sehnsuchtsvollem Blick der Wanderung der Sonne in einem sicheren Plätzchen beigewohnt und war nun nicht länger bereit, sich von Querköpfen und Diskutierern rein reden zu lassen. Es gab wohl ein paar noch nicht völlig erleuchtete Stimmen, doch die Mehrheit hatte sich für Camille ausgesprochen, sodass Callindor nun also alles weitere in die Wege leiten wollte, ganz egal, was jeder einzelne davon dachte.
Er konnte nicht länger warten, sein Blick war nicht länger konzentriert, seine Augen flimmerten in regelmäßigen Abständen und allgemein fühlte sich der feuermagier schwach. Ihm fehlte der nächste Schuss, um wieder klarer sehen und denken zu können, ein Kelch ihres so köstlichen wassers und er würde ihn sich heute abend holen, egal, wie die Entscheidung auch ausfiel.
Schließlich war Callindor noch immer der Anführer der Gruppe und sein Wort war Gesetz und solange sich keiner offen gegen ihn stellte, würden sie ihm wohl auch in Camilles Finternis folgen. Sie hatten keine Wahl und wenn doch, so würden seine dunkle Fürstin und ihr Hofstaat dafür sorgen, dass diese Wahlmöglichkeiten nicht sehr lange Bestand haben dürften.
So hatte Callindor also seine Sachen gepackt, hatte Stab, Rucksack und alles weitere, darunter auch den roten kristall sicher verstaut und trat die Treppe hinab. Der Wirt war auch anwesend, so wie auch alle anderen, und schon beim Anblick des Magiers breitete sich Grabesstimmung aus und eine Totenstille.
"Herr Wirt, für uns heute nichts zu Abend, wir werden unseren geist bei einem Gebet sammeln und dafür zum friedhof aaufbrechen. Waretet nicht auf uns, dieser Gang kann dauern. Es ist schließlich nicht leicht, in Meditation absolute Reinigung zu erhalten. Wer mit mir kommen will, möge sich beeilen, ich sage es kein zweites Mal. Kommt jetzt, es wird Zeit."
So öffnete Callindor nur mit einer Handbewegung die Türe der Taverne und trat hinaus, während ihm sicher einige Augenpaare der anderen folgten. Sie würden ihm folgen, und die, die anderer Meinung waren, würden sich fügen müssen ...
Die Mehrheit hatte sich also für Camille ausgesprochen, Nero hätte schreien mögen, als das letztendliche Ergebniss nun verkündet war. Diese zwielichtige Gestalt, sie war um Längen schlimmer als der Wirt. Okay, dieser hatte sie zwar entführt und festgehalten, dafür konnte man sich dessen aber sicherlich besser entledigen als dieser Camille, die es anscheinend vorzug sich des Nachtens mit ihnen auf dem Friedhof zu treffen als sie aufzusuchen. So war die Gruppe nun also auf dem Weg zu diesem dubiosen Friedhof, wo Camille sicher schon auf sie wartete. Eines war jedoch komisch, Neros Gefühle spiegelten sich nie in seinem Arm wieder, doch jetzt, wo sie auf den Friedhof zugingen, da leuchtete er stärker als zuvor. Als sie das letzte Mal hier gewesen waren, da war es genauso gewesen. Irgend etwas komisches war hier im Gange, doch wie immer konnte Nero nicht erkennen was, das Land und die Fremden schienen diese Information glatt zu verschlucken, so als wolle man ein Geheimniss wahren. Gerade riss ihn Schmerz aus seinen Gedanken, als ein Dor seinen linken Arm maltretierte und einen feinen Riss hinterließ aus dem Blut hervorquoll. Nero fluchte leise und presste seine blaue Hand darauf, er würde wohl noch seinen Mantel versauen, wenn das so weiterging.
Der Boden war wiedereinmal feucht vom abendlichen Nebel und fast alle versanken mit ihren Schuhen ein wenig im morastigen Boden. Wieder hätte Nero am Liebsten geflucht, doch er beherrschte sich und sah voraus. Sie waren schon fast an ihrem Ziel angekommen, nur Innos, wenn er denn hier Zugang hatte, wusste was dort wohl auf sie warten würde. Er entsicherte den Verschluss seiner Scheide und nahm den Griff seines Schwertes vorsorglich in die Hand......
Waren sie also doch schlau genug, die Vorteile ihrer Offerte zu erkennen ...
Camille musste unwillkürlich lächeln, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass einer so viel Verstand in seinem kleinen Kopf sitzen hatte, um nicht schreiend vor ihr weg zu rennen. Ihre Tinktur schien also zumindest beim Großteil der Gruppe mächtig reingehauen zu haben. Ihr war es letztlich egal, wie und wann sie kamen, solange sie nur kamen, dass war ihr wichtig, nicht die Belanglosigkeiten dazwischen.
So stand sie denn an einer der steinernen Wände gelehnt und lächelte verdorben freundlich, als Callindor nur forsch voran schritt und ebenso mit mit einem dienerischen Lächeln und einem Nicken seinen Erfolg mimte. Schließlich hatte sie ihm schon am ersten Tag ihrer *Bekanntschaft* genau diesen Auftrag erteilt. Und offenbar hatte sie sich nicht in dem Kerl getäuscht, der die Truppe so aggresiv zu führen suchte.
"Es freut mich, euch wieder zu sehen. Nun, ihr hattet genügend Bedenkzeit. Wie lautet eure Entscheidung? Soll ich euch helfen, zu Marek zu kommen? Bedenkt euch Antwort weise, denn sie kann viel bewirken. Doch kommt mir nicht krumm, das würde euch nicht gut bekommen."
Wieder lächelte Camille und strich sich nur langsam durch ihr schwarz-graues Haar, während ihr Diener energisch nach vorn trat.
"Ja, wir verschreiben uns Dir, und tun, was du von uns verlangst, so du es wünscht, dein Wort, soll uns Befehl sein. Wir werden dir folgen. ALLE!"
Camille verzog ihr Gesicht zu einem schamlosen Grinsen, ihr Diener machte sich gut und da war der nächste Schritt doch nun wirklich kein Hindernis mehr.
"Wenn das so ist, dann trinkt dies, jetzt sofoert und ohne Widerworte. Versuch es nicht einmal ..."
Camille hatte nur ein Tablett gereicht mit etlichen Kelchen, in Silber gefasst, im Mondschein schwach glänzend und die Flüssigkeit darin schwamm in Wellen von links nach rechts und färbte das Silber in leuchtendes Rot.
"Trinkt und wir sind im Geschäft!"
Die dunkle Dame nahm sich nur selber einen der Kelche und stieß mit ihrem Diener Callindor an, der einer der ersten war, der sich einen der Pokale gegriffen hatte, er hatte wohl schon viel zu lange auf Nachschub warten müssen. Mit Freuden sah sie, wie er in einem Zug seinen Trank schluckte und gierig nach noch mehr verlangte, doch Camille schüttelte nur schwach den Kopf. Das musste erst einmal reichen. Enttäuscht, aber trotzdem unerwartet motiviert griff ihr Diener einen nächsten und schob ihn schon einem seiner Freunde zu, der sich mit Fenier anreden ließ, als einer ihn ansprechen wollte. Offenbar war dies einer, der von sich aus zugestimmt hatte, mit ein wenig Hilfe ihres Wundertonikums, das verstand sich von selbst.
Ihr Handlanger würde sie schon dazu kriegen, es zu schlucken und wenn dies geschehen war, gehörten sie alle ihr, und darauf kam es an. Niemand konnte ihrem Charisma und ihrem betörenden Zauber entkommen. NIEMAND ...
Callindor
Missmutig hatte Daryn den Kelch genommen, was war das bloß für ein Gesöff? Ein Trank, der sie alle in Fleischwanzen verwandeln würde oder vielleicht war es Gift? Oder doch nur schlichter Wein. Eigentlich konnte man Gift ausschließen, denn was sollte es dieser Gewitterhexe bringen, sie zu töten? Schließlich hatten sie sich für die Totengräberin oder sonst was entschieden, das selbe galt für die Fleischwanzen und außerdem waren Callindor und Fenier auch noch auf den Beinen und Wein? Wo zur Hölle Beliars sollte man hier einen Wein finden, der auch nur annähernd so eine satte, rote Farbe hatte und wer trinkt schon Wein auf einem Friedhof...mal von der Gruppe und Camille abgesehen...Ach kacke!
Immernoch unschlüssig schaute der junge Mann in die Runde, den anderen schien es ähnlich zu gehen, doch der Verfluchte spürte innerlich ein leichtes Verlangen, dieses Zeugs zu trinken...war es Neugier? War es einfach, weil er sich für Camille entschieden hatte, weil Callindor und Fenier es freudig annahmen oder doch etwas ganz anderes? Nachdem sein Blick auf dem Feuermagier gelandet war, war dieser dem Jungmagier einen Ernsten Blick zu, er sollte schlucken...
Wieso sollten sie überhaupt etwas trinken, man konnte doch genauso einschlagen, was spräche dagegen? So eine, vom Aussehen her, nicht gerade hübsche Frau, die zudem noch einen Fetisch für Friedhöfe, die Nacht und Tote hatte, legte bestimmt nicht viel wert auf Tradition oder sonstigem Kram...
Dann schließlich hatte ihn dieses Drängende Gefühl übermannt, der Novize Innos' legte seine Lippen an den Kelch, der das Mondlicht leicht reflektierte, und benetzte seine Lippen mit dem roten Saft, dem Wein, dem Gift, was auch immer. Heiß und Gut rann es ihm die Kehle hinunter, sein Gemütszustand hebte sich augenblicklich und die alte Schlechtwetterhexe war nicht mehr da, stattdessen stand eine bildhübsche Frau an ihrer Stelle, die gleiche. Ein neuer Beweis: Man kann sich Frauen wirklich schöntrinken! dachte der Südländer grinsend und freute sich über die junge Schönheit die nun dort stand, zudem war er sofort bereit, dieser Königin der Schönheit jeden Wunsch zu erfüllen, er war ihr verfallen.
Mit dem Arm wischte sich der Diener der Flamme die Reste des roten Lebenselixiers wieder weg...Schritt für Schritt, Weiß zu Schwarz, das Mal weitet sich...
Corax Erindar
02.03.2009, 22:33
Corax hätte am liebsten laut aufstöhnen wollen als sich die Mehrheit für diese Friedhofsliebhaberin aussprach. Hatte von denen noch keiner was von logischem Denken gehört? So viel Dummheit an einem Ort machte ihn völlig fertig, weshalb er den ganzen Weg zum Friedhof ein Gesicht gezogen hatte das jeden potentiellen Gesprächspartner sofort verschreckte. Er konnte es simpel nicht verstehen was das sollte, die gesamte Szenerie wirkte abstrus, irreal, nur die Reaktionen der Gruppe auf diese befremdliche Umgebung schienen noch sonderbarer zu sein.
Doch was dem Ganzen die Krone aufsetzte war Callindor - wer auch sonst - der dieser Camille, sie wirkte dieses mal deutlich jünger, bestimmt ein Wechselbalg oder soetwas, die Unterwerfung der gesamten Gruppe anbot. Zumindest klang es so. Corax starrte nur ungläubig, der Feuermagier kuschte wie ein Hund vor diesem Weib! Apropos Weib, dieses zeigte nun ein Tablett und forderte jeden auf zu Trinken. Bestimmt keinen Tafelwein, wieso sollte sie auch soviel Wert drauf legen das sie es unbedingt tranken wenn es so wäre? Gift! Drogen! Verrat! Falle! Also allles genau wie erwartet. Callindor und Fenier hatten es auch noch getrunken, wobei Corax von ersterem eh nichts anderes erwartet hatte. Auch ihm wurde ein Kelch in die Hand gedrückt undgläubig starrte er ihn an, dann als sich das emotionale Gleichgewicht von Belustigung und Zorn kurz zu Gunsten des Humors verschob prustete er los. "Nein das glaub ich einfach nicht. Das ist echt zu bescheuert und dilletantisch um wahr zu sein.", brachte er hervor, immernoch prustend, "Ich meine, dass das ganze hier ne Falle werden soll war ja von vornherein klar, interessant ist nur das es überhaupt bis hierher funktioniert hat. Aber einige , Callindor wohl am meisten, scheinen hier echt blind zu sein. Aber aus Kelchen trinken, ohne Wiederrede? Langsam wird es doch echt lächerlich und bitte mach es nicht noch schlimmer indem du abstreitest das da irgendein Gift oder eine Droge drin ist." Der Sildener blickte Camille nun beihnahe mitleidig an und schüttelte den Kopf bedauernd. Doch nun übernahm wieder der Zorn die überhand in ihm und er fuhr an die Gruppe gerichtet fort : " Ehrlich gesagt wundert es mich das ich diesen Schwachsinn so lange schon mitmache. Wer hier sein Leben wegwerfen will, gerne, ich mache nicht mehr mit. Es ist doch echt erschreckend wie sich hier einige anscheinend Blind stellen. F A L L E. Falle, das hier ist eine und zwar eine dermaßen offensichtliche, offensichtlicher gehts kaum! Tut mir Leid Callindor, Marek van Dun suchen, eine Sache, mach ich gerne, aber ich schmeiße mein Leben nicht einfach so aus dem Fenster, schon gar nicht wenn dieses tückische Weibsbild vor selbigem steht! Deine Kommentare kannst du dir sparen, zumal es für dich eh zu spät zu sein scheint, Herr Feuermagier. Dir fehlt ehrlich gesagt das nötige bisschen Geduld, Weisheit und Verstand um dieses Postens würdig zu sein. Pah! Ich scheiße auf den Mehrheitsbeschluss, wenn ihr mich finden wollt ich bin wieder bei der Taverne. Trinken tue ich hier auf jeden Fall gar nichts. Hier behalt deinen Zaubertrank, Hexe!" Mit diesen Worten packte er seinen Kelch so fest das seine Finger weiß wurden und schüttet Camille die rote Flüssigkeit ins Gesicht und auf die Kleidung. Im Anschluss drehte er sich einfach um und stapfte über den Friedhof davon.
"Corax", schrie Dragan laut auf, sodass sich die Blicke der gesamten Gruppe auf ihn richteten", warte auf mich, ich komme mit." Dieser Schritt war wohl überlegt, und der Gedanke bahnte sich schon seit den Diskussionen seinen Weg ans Äußere, und nun war es so weit. Ohne irgendein Anzeichen von Wut oder Verachtung drehte er noch mal kurz, damit er seinem ehemaligen Freund in die Augen gucken konnte. "Mein Leben gebe ich für DICH nicht mehr, Callindor, und nun auf Wiedersehen."
Nein, nun war Schluss. Er kam schon mit Callindor mit, half dem Feuermagier, aber das ging zu weit. Wofür ihren komischen Saft trinken? Wofür ihr vertrauen, vielleicht sogar SEIN Leben anvertrauen, nur weil diese beschränkten Idioten aus der Gruppe nicht sahen, in welches Verderben sie sich stürzten? Sollten sie doch, allesamt, ihm wäre es nicht schade wenn sie am Ende in irgend einem dunklen Loch krepieren müssten, ihm war es nur Recht.
"Corax, lass uns sehen was wir machen können."
Das war ja wohl die Höhe gewesen! Wie konnte es dieser aufgeblasene Hund wagen Lady Camille dieses wundervolle Elixier in ihr bezauberndes Antlitz zu schütten?! Verräter!
Noch immer waren Feniers Gedanken mit Wut durchzogen. Noch immer folgten sie ihrer neuen Führerin, Camille. Liebestoll blickte er zu jener Person mit diesem wunderschönen Namen. Sofort waren seine vorhergegangenen Gedankenstränge verflogen. Einzig und allein ihre liebliche Figur, ihre sanften Bewegungen, standen in seinem Augenmerk. Allerdings musterte er auch genau ihren Begleiter an der Spitze der Gruppe, Callindor! Der Adept wusste nicht, ob es Eifersucht war, die er verspürte, aber etwas störte ihn an diesem Bild der Zweisamkeit. Er sollte an jener Position stehen, nicht ihr unfähiger Anführer von Feuermagier!
Wer hatte denn so viele dazu bewegt den Plan des Wirtes zu verwerfen und dem lockenden Angebot seiner Meisterin zuzustimmen? Wer hatte als einer der ersten unter ihnen aus ihrem Kelch getrunken?
„Nur weil er sich vorgedrängelt hat!“, sprach er im Kleinlaut.
Schon wieder ein Gefühlsumschwung hinter sich. Fenier fühlte sich elend zumute. In kurzen Phasen überlegte er wie es dazu gekommen war, doch dann wurde ihm nur noch übler. Durst brandmarkte seine Kehle, nicht der Durst nach irgendeinem beliebigen Wasser, nein, das Elixier, das Camille ihnen gereicht hatte. Er wusste nicht einmal, was es war und doch war er süchtig danach.
*Verräter ...*
Camille lachte amüsiert, als sie an dieses Wort denken musste. Immer und immer wieder hallte es in ihrem Kopf nach, nachdem sie nun in der Lage war, die Gedanken ihrer neuen Diener lesen zu können. Für wahr, sie waren Verräter, wie sie sich einfach ihren Kelchen verweigerten.
Doch konnte die aufreizende Schönheit nichts dagegen tun, ohne Gefahr zu laufen, sich vollends zu offenbaren - noch ...
"Lasst sie laufen, verlasst sie und werdet das was ihr werden müsst!", sprach sie mit herrscherischer Stimme und so entfernten sich die beiden Splittergrupenn, Camille entlang an den Krypten, zum Eingang ihres Baus, Dragan und Corax in die entgegengesetzte Richtung.
Dies war nun schon am gestrigen Abend gewesen und Camille hatte, in einem Anflug von Freundlkichkeit, ihren neue Günstlingen die Unterkünfte zugewiesen, esa waren nicht mehr als einfache kalte, kahle Räume, doch für sie war es der Himmel auf Erden und so würde es auch für ihre Diener werden. Mit Freude sog sie den Geruch des Blutes ein, dass hier in der großen Halle in Bädern ausgeschenkt war, die Seiten der Wanne waren schon dunkel verkrustet, doch noch immer floss dieser rote Saft, der dem ganzen Kellergewölbe eine süßlichen, tödlichen Duft gab, unentwegt aus den steinernen Kopf, und füllte unablässig neues Blut nach.
Sie mochte es, sich darin zu baden, auch wenn ihre neuen Opfer dies wohl nur mit Argwohn betrachtet hätten, so sie es denn noch könnten, schließlich war sie nun in ihrem Geist, sie würden keine Widerworte oder schlechte Gedanken mehr empfinden können.
"Kommt nun, meine Günstlinge und lauscht dem, was ich euch zu sagen habe. Ich versprach euch einen Weg zu Marek, das ist wahr, doch muss dafür noch einiges getan werden, ohne weiteres kann auch ich nicht dort hinein. Doch grämt euch nicht ...", setzte sie nur ab und goss sich einen schwall warmen Blutes aus einem Bediensteten in einen der Pokale, es war eine andere junge Dame als gestern, doch auch ihr Saft war so lieblich auf der Zunge und einige aus Callindors Gruppe schienen schon neidisch zu sein. Deutlich konnte sie die sexuellen Ambitionen einiger Kerle erkennen. Sie schienen durch den Genuss des Blutwassers völlig enthemmt zu sein. Camille lächelte nur verwegen und nahm alle Eindrücke, Emotionen und Gefühle einfach in sich auf.
"Um euch helfen zu können, muss ich sicher gehen, dass mir niemand in dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung macht. Deshalb muss ich Vorsichtsmaßnahmen treffen und ihr solltet das auch tun. Schottet euch von diesen Verweigerern ab, sprecht kein Wort mehr mit ihnen und konzentriert euch darauf, meine Wünsche zu erfüllen, dann kann ich euch auch helfen."
"Ja aber, ihr sagtet, ihr würdet uns zu Marek bringen, akm esnur schwach aus der Gruppe, der Urheber wollte es vielleicht gar nicht laut äußern, doch schien seine Zunge locker in seinem Mund zu liegen.
"Bauerntrampel!", brüllte die finstere Schöne nur und strich mit ihren Krallen scharf durch das Gesicht von Daryn, leichte Bahnen von Blut bildeten sich, doch Camille kümmerte sich nicht darum.
"Soll ich euch schenken, was ich euch auch verkaufen kannn? Also wirklich ..."
Camille lachte nur ob dieser Navität und ging zurück zu ihren Thron, setzte sich und sah zurück zu Callindor, der sich gerade von Daryn umdrehte und zustimmend nickte.
"Was sollen wir für Euch tun, Herrin? Sprecht! Befehlt! Und wir werden gehorchen."
"Mir kam zu Ohren, dass sich die Diebe auf der Insel gegen mich formieren und mit den Magiern einen Handel am Laufen haben. Ich will diese Waren vor ihnen haben und ihr werdet sie mir beschaffen. Doch nehmt euch in Acht vor dem Händler, denn er ist bestimmt einer von den Magiern. Ich habe vor kurzem schon zwei meiner Männer verloren, seht zu, dass es nicht noch mehr werden. Es muss schnell und unbemerkt gehen, schlachtet ihn ab, häutet ihn, egal, nur beschafft mir diese Waren."
Camille schalug kraftvoll mit der Faust in ihre andere Hand und zornig sah sie zur Gruppe herauf, Geradrs Zeit war dabei zu Enden, und sie würde dafür Sorge tragen, dass es schneller gehen sollte.
"Ach noch eins, passt auf, dass der Magier keine Magie anwendet, sonst ruft er dadurch seine Freunde und ihr seid verloren. Reißt ihm das Herz aus seiner bebenden Brust, noch ehe er eure Gegenwart zu spüren vermag. Und nun geht, geht zum Strand und sucht dort nach einer Art Hafen, es gab mal so etwas wie eine Anlegestelle, vielleicht schwirren da auch noch Übereste von Schiffen oder Booten herum, dort soll die Übergabe statt finden. Stellt euch auf Gegenwehr ein, Gerard wird diese Kisten nicht freiwillig rausrücken. Wagt nicht, eher zurück zu kommen, als das ihr diese Kisten euer Eigen nennen könnt!"
Mit diesen Worten beendete sie jede weitere Konversation, Callindor nickte und schickte sich an, mit seinen Kameraden diesen Auftrag zu erfüllen ...
Callindor
Callindor
03.03.2009, 17:23
Es war nun schon fast dunkel, wie Camille es betonte, sollten sie sich in Richtung Strand aufmachen und dort nach Überresten eines Anlegehafens suchen. Callindor hatte so etwas noch nicht gesehen, aus dem einfachen Grund, dass er nicht mit der Erkundung des Strandes betraut war.
Das hatten andere, darunter auch Fjola und Nero übernommen, doch hatten diese davon nichts erwähnt. Also zog der Feuermagier den Schluss, dass eben jener Treffpunkt auf der anderen Strandseite sein musste, den die unterbelichteten wohl durchforstet hatten, Hiroga und Konsorten, die von Tuten und Blasen keine Ahnung hatten. Callindor hatte also rein intuitiv diue Richtung vorgegeben und Fenier schien irgendwie probleme zu machen, beschwerte sich ständig über irgendwas von wegen, der Innosler würde Camille für sich haben wollen und derlei Unsinn, welchen Callindor auch gleich vehement von sich abprallen ließ. Er und Camille vereinnahmen?
Das war einfacvh nur lächerlich und Fenier würde für diese Unterstellung schon noch seine Strafe bekommen. Callindor war sich sicher, dass auch seine dunkle Fürstin irgendwo in ihrem Gewälbe eine Art Folterkeller hatte und eine Runde auf der Streckbank würde diesen unwürdigen Wassermagierverschnitt schon wieder klar sehen lassen.
Aber so abwegig war seine Behauptung gar nicht, nur gab das Calindor nicht zu, jeder war wohl insgeheim darauf aus, ihr durch Taten und Handlungen gefallen zu wollen. Solnage das nur keiner wusste, konnte man ihm auch keinen Strick daraus drehen. Fenier würde vor ihm fallen, wenn es sein musste, die Insel wimmelte nur so vor Fallen und wilden Bestien, da würde sich schon noch die Gelegenheit für einen *tragischen* Unfall ergeben ...
Callindor beschäftigte sich mit diesen Gedanken während er forsch und ohne Pause durch den Busch der Insel stapfte und dabei Kratzer, Blessuren und Blutungen ohne Murren, Widerworte oder Flüche einkasierte, nur um sich von der bevorstehenden Aufgabe nicht abbringen zu lassen.
Sie sollten also den Magier beseitigen, der den Dieben etwas gefährliches verkaufen wollte. So gesehen nicht schwierig, wenn man denn das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte. Der Einsatz von starken Zaubern fiel wohl leider flach, da musste man es mit der altbewährten Hau-drauf-Methode bewerkstelligen. Mit Kampfstab und Dolch aufgestattet würden sie ihr Ziel bald erreichen und etwaige Störenfriede gebührend empfangen ....
... und am Ende dem toten Magier die Kiste mit den Sachen für die Diebe aus seinen kalten Händen entreißen.
Im Halbdunkel der untergehenden Sonne hatten sie sich durch den Dschungel geschlagen, jeder für sich und doch in der Gruppe. Seitdem sie mit Camille, der undurchsichtigen Herrin, zu tun hatten, schien ein jeder für sich zu kämpfen. So war es auffallend still in der Gruppe geworden, keine Gespräche und wenn dann nur im Stillen für sich selbst.
Auch Fenier beschwerte sich über jenes und dieses, vor allem aber, dass er solch einer Aufgabe zugeteilt worden war. Was sollte er schon groß ausrichten?! Bei einem Magieverbot war er gänzlich unbeholfen. Wie sollte er so seiner Herrin imponieren? Hinzu kam dieser vermaledeite Dschungel! Obwohl sie in einer kleineren Gruppe unterwegs waren, schien es als wolle sich die gesamte Macht der Natur sich ihnen entgegenstemmen. Auf dem Hinweg war es spürbar leichter gewesen durch dieses endlose Dickicht von Grün zu gelangen.
Als sie endlich den Strand und damit auch das Meer erreichten, spürte der Adept die Erinnerung an Al Shedim in sich aufkeimen, doch im nächsten Moment sprach schon wieder dieser Speichel leckende Feuermagier, dass sie zusammen in eine Richtung gehen würden. Das hingegen ließ den Adepten aufhorchen, hatte er doch gedacht, dass sie sich aufteilen würden, damit nur eine Gruppe oder gar eine einzelne Person die gewonnenen Lorbeeren auf sich vereinen konnte. Er sah sich schon in den Armen Camilles … er war ihr vollkommen verfallen.
Der Mond stand in seiner halben Form und in einer unscheinbaren Farbe über den leichten Wogen des Meeres und erleuchtete ihnen ein wenig den sandigen Weg. Und nach einigen doch wenigen Schritten konnten sie in der Ferne ein paar Lichter ausmachen. Das musste der provisorische Hafen sein, in etwa so wie die Anlegestelle in der Wüstenstadt der Nomaden, wobei er aus der Ferne noch sehr klein vorkam.
Callindor
03.03.2009, 20:33
Waren ihm auch noch andere gefolgt, so blieb Callindor doch überzeugt davon, allein die besten Chancen zu haben, mit dieser Sache erfolgreich abzuschließen. Zumindest konnte er auf die Knalltüten gut und gerne verzichten. Besonders auf solche, die keinerlei Anhnung von gar nichts hatten und sich als der Macker aufspielten. Fenier voran schien wohl so etwas wie Anführerambitionen zu entwickeln. Bei Gelegenheit würder Callindor ihm schon zeigen, was es hieß, eine Gruppe zu führen ...
So hatte er nun den Dschungel mit Beißen und Knratzen und allerlei anderer Dinge überlebt und blkickte nicht einmal zurück, ob noch jemand anderes ihm folgte. Callindor konnte gut und gerne mit dieser Sache alleine abschließen. Es dauerte eine Weile, ehe der Magioer so etwas wie eine Art Ruine von Holzplanken und derlei Schrott ausmachen konnte, doch sonst war da nichts. Kein Mensch, kein Magier, kein gar nichts ... Doch plötzlich durchzuckte die Wolken ein kurzes Donnern und Nebel bildete sich, wo vorher noch der weiße Sandstrand zu sehen war. Hier war etwas im Gange.
Wie aus dem Nichts entstieg dort ein Kerl in einer Robe und schon beim ersten Blick konnte Callindor, mit Hilfe der guten Beleuchtung durch den mond, erkennen, dass es ein noch recht junger Magier war. Nicht älter als er und wohl völlig überfordert mit der Siotuation. Immer wider blicktze er sich verängstigt um, ob nicht noch mehr Magier folgten und es kamen tatsächlich keine weiteren mehr.
Hier sah Callindor seine Chance, denn auch von den dieben war noch keine Spur zu erkennen, sodass der Feuermagier nun selbst die Offensive ergreifen wollte. Mit straken Blick und der Gier nach Anerkennung durch Camille entstieg Callindor dem Versteck des Dschungels und offenbarte sich langsam auf ihn zu gehend dem unsicheren Magier, der eine Art vcon Kiste krampfhaft festzuhalten suchte. Callindor hatte sich im Annähern schon einen Plan zurecht gelegt und war nun bereit, eben jenen nun auszuführen.
"Ist es nicht ein herrlicher Abend? Habt ihr es dabei?", fragte Callindor nur freundlich und sah hinauf in den Himmel, die sterne funkelten und auch der junge Unterhändler tat es ihm gleich. "Jaja, sicher. Können wir jetzt endlich hier fertig werden? Ist ja kein Kaffeekränzchen ...", meinte er nur hastig und stellte die Kiste voll Waren neben sich und atmete angestrengt aus. Dieser Kerl war irklich nicht als Händler geboren und als Schwarzverkäufer schon gar nicht.
"Ja, ihr habt recht, nur gestattet mir eine Bitte. Gerard, unser Chef, will keinen Ärger mit dem rat, wenn er solche Geschäfte macht, die sich dir mit lohnender Münze bezahlt werden. Wie willstz du diesen handel hier unbemerkt lasen, wo ihr doch ale zusammen arbeitet? Sollten hier noch böse Überraschungen auftauchen, so platzt der Handel auf der Stelle ..."
Callindor hatte aufs Blaue hin geraten und anscheinend treffend formuliert, der Magier ihm gegenüber verwies nur auf eine Art bläuliche Halskette, die er um den Hals trug und winkte dann ab.
"Damit bin ich magisch abegschirmt, so kriegt keiner mit, wo ich bin, selbst Magie bleibt damit unentdeckt, zumindest in einem kleinen Areal um mich herum. Eine feine Sache, wenn man solchen Dingen nachgeht, wie wir beide. Hab ich nicht recht ...?"
Beide lachten amüsiert und nickten, Callindor sicher nur zum Spass, seine Falle hatte sich vollkommen als wirksam entpuppt und nun war es Zeit, zuzuschlagen.
"Vorsicht, hinter dir!", brüllte Callindor nur laut und der überrumpelte Magier drehte sich vor Schreck um, sah nur den weißen Strand und wunderte sich bestimmt, doch spüren tat er etwas ganz anderes. Ein stechenden Schmerz, vielleicht auch so etwas wie Anflug von Angst und Verwirrung, denn just in dem Moment hatte Callindor ihm den Dolch in den Rücken gerammt, zog ihm mit Schwung wieder raus und sah dann auf das Blut, dass daran nach unten tropfte. Langsam ging seine Zunge daruber und es war ein Geschmack der Befriedigung, einer Art Belohnung, doch noch hatte Callindor nicht fertig gespielt, denn als der Magier nur in die Knie sackte, er schien wirklich nicht viel auszhalten, da legte Callindor nur den Dolch um die Kehle des MMagiers und flüsterte nur in desen Ohr.
"Tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber ich bin nicht der, den du erwartet hast."
Callindor lächelnm verzog sich zu einem diabolischen grinsen und so zog er kräftig am griff der Waffe und die Klinge arbeitete sich tief in die Haut des Halses, drang tiefer in das Fleisch und fast wäre Callindor dieser Körperteil noch entgegen gefallen. So unbarmherzig und rücksichtslos war der Feuermagier vorgegangen und hatte mit einer Art List den Magier ausgeschaltet, der nur tot nach vorn kippte und den Sandstrand bald mit seinem Blut rötlich einfärbte.
Doch interesierte Callindor das gar nicht mehr, denn sein Hauptaugenmerk lag auf der Kiste, wie war nicht sonderlich schwer, und als er den Deckel öffnete, sah er nur eine Vielzahl von Hölzern, vorn etwas angespitzt und dazu Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit darin.
Viel mehr zeit blieb nicht, denn genau in dem Moment schlugen sich eine Handvoll Damen und Herren aus den Büschen und sahen nur zu Callindor rüber.
"Schön das du die drecksarbeit für uns erledigt hast. Und jetzt her mit der Kiste!", bemerkte nur einer der Kerle mit einem schamlosen Lachen und Callindor tat es ihm gleich und lachte hellelaut, als er sich bückte und von dem Hals des Toten nur die Kette abnahm. Dazu hatte er nicht einmal m,ehr den Verschluss öffnen müssen, es gab kein Hindernis mehr. Dies hatte sich beim dumpfen Aufprall auf den Sand praktischer Weise selbst davon gerollt ...
Mit einem Grinsen band er sich den Kristall um und ließ nur seine Magie spielen, sie durchzuckte seine Körper, jede Faser seiner Selbst und es würde noch eine feurige Nacht werden, dass war mal so was von sicher, denn wie es schien, wollten die Diebe nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen ...
Der Kampf in der vorangegangenen Nacht war - relativ gesehen - schnell vorbei gewesen, genau so wie Lady Camille es von ihnen verlangt hatte. Callindor hatte mit einem Täuschungsmanöver erfolgreich den Abgesandten der Magier zur Strecke gebracht und sich dessen Anhänger sowie die Kiste zu Eigen gemacht. Als dann die wahren Verhandlungspartner auftauchten, begann das Gemetzel. Allein die Überzahl ihrer Gruppe war so erdrückend, dass schnell entschieden war, wer hier siegreich hervorgehen würde. Callindor, durch das Amulett nun fähig seine magischen Fähigkeiten einzusetzen und auch die anderen taten das ihre um zum Sieg beizutragen. Nur Fenier hielt sich etwas im Abseits und beobachtete das geschehen. So entging ihm auch nicht, dass sich einer der Diebe aus dem Staub machen wollte.
Genau diesen durfte er nun vor sich her stoßen. Sie hatten einen Gefangenen der sicherlich gute Dienste leisten würde, egal in welcher Hinsicht. Noch immer war ihm das Bild vor Augen, wie einige aus ihrer Gruppe sich am Blut der Feinde labten. Und auch der Gefangene musste dieses blutrünstige Szenario gesehen haben, denn er bekam immer wieder panische Angstattacken wenn ihm einer zu Nahe kam.
Den Adepten freute es, hatte er doch verhindert, dass diesem Gerard sofort Kunde über die vereitelte Übergabe überbracht wurde. Er würde dafür sicherlich hoch entlohnt werden. Allerdings mussten sie erst einmal zurück und das zog sich mittlerweile sehr in die Länge. Er hatte zwar nur einen leisen Verdacht, doch dieser schien sich immer mehr zu bestätigen: Sie hatten sich verlaufen!
Schon mehrmals hatte er das Gefühl gehabt an bestimmten Stellen schon einmal vorbeigekommen zu sein. Es schien so als wolle all das lebendige Grün und die bedrohlichen Klänge des Urwaldes sie nie mehr entkommen lassen. Und wer führte sie wieder einmal durch diese grüne Hölle?!
Mit einem Ausdruck der Zufriedenheit sah Camille auf die Kiste vor ihr, die ihr ihre neuen Diener folgsam beschafft hatten. Selbst jetzt noch konnte sie das vergossene Blut der Schlacht an ihren Kleidern, ihrem Körper riechen und sie sog den Geschmack ein und gab sich ihren liebsten Träumen hin.
Doch nicht für lange ...
Nein, dafür war keine Zeit, jetzt musste sie aktiv werden, nachdem der Erstschlag so vorzüglich geglückt war. Sioe durfte Gerard nun keine Zeit der Erholung mehr einräumen. Entsprechend hate sie nach ihren Untergebenen geschickt, die, angespornt mit einer weiteren Dosis ihres köstlichen Wassers, bereit waren, alles zu tun.
"Hört mir gut zu, ich werde mich nicht wiederholen. Es wird Zeit, in die Offensive zu gehen. JETZT! Dafpür werden wir Gerard mächtig ins Schwitzen bringen. Eine von euch werden einen der reichsten Männer auf der Insel aufspüren und beseitigen. Anschließend deponiert ihr Beweisemittel, die auf die Diebe hindeuten. Entsprechende Kleidung liegt bereit. Lasst euch nicht einfallen, ihn einfach so ziehen zu lassen, ich will Leichen sehen.
Andere suchen in den Lagerhäusern nach drei Überläufern, die sich entschieden haben, mir und meiner Gruppe zu folgen. Nun haben sie Angst, Gerard könnte ihnen deswegen ans Leder und genau deshalb werdert ihr die drei hier zum Friedhof eskortieren und jedwede Gefahr aus dem Weg räumen. Sollte einer oder mehrere von ihnen sterben, so fällt dies auf euch zurück. Und die dritte Gruppe wird sich in einem der Häuser nach einem meiner Leute umsehen, der anscheinend gefangen gehalten wird, um aus ihm den Fundort meines Baus zu erfahren. Wie unwissend sie doch sind, aus ihm werden sie nichts heraus holen können ... Falls doch, so sollt ihr die Gefahr beseitigen und alle Hinweise auf meine Residenz entfernen. Es wird die Zeit kommen, dass ich mich Gerard offenbare, doch noch nicht jetzt ..."
Die Gruppe schien schon zu beraten, wer wohin ginge, als Camille noch einen letzten Satz nachschob.
"Mir ihr egal, wer wohin geht, hauptsache, die Aufgaben werden erledigt, erfolgreich abgeschlossen."
"Jawohl!", sprach die gruppe geschlossen und war bereit, sich den neuen Aufgaben zu stellen.
Callindor
Angespornt durch einen erneuten Schluck des besonderen rötlichen Elixiers, hatten sie sich noch in der Nacht aufgeteilt und an die Erfüllung der genannten Aufgaben gemacht. Fenier hatte sich entschieden, die drei Überläufer aus den Reihen der Diebe sicher zu Lady Camille zu eskortieren.
Ein kleiner zusammen gewürfelter Haufen und jeder schien sich selbst der Nächste. Dieser Lebenssaft in den Kelchen, schien sie jedes Mal etwas stärker zu machen, der Adept konnte sich daran erinnern, dass er die letzte Portion Schlaf in der Taverne des Wirts bekommen hatte. Was auch immer er da zu sich nahm, es ließ ihn nicht ermüden, dafür aber noch fixierter an die Aufgaben herangehen um seiner Herrin Folge zu leisten und wieder einen Schluck zu bekommen. Ein ewiger Teufelskreis. Doch es hinterließ auch andere Spuren: Sein Umfeld interessierte ihn kaum noch, er war fast immer in Gedanken versunken. So wusste er auch nicht, wer ihn begleitete, es war ihm auch egal.
Noch vor dem Morgengrauen erreichten sie die Lagerhallen des Dorfes. Kein Mensch war zu sehen, keine Wachen, keine Patrouillen, keine Säufer, die volltrunken die Taverne verließen. Wie auch bei dem Gesöff?!
Vorsichtig öffneten sie die Lagerhallentore, schlüpften hinein und schlossen sie hinter sich wieder. Niemand war zu sehen. Doch noch ehe sie ein Wort wechseln konnten, waren ihre Ziele schneller und einen jedem klebte eine Klinge an der Kehle. Der Adept, welcher ganz vorne stand war jetzt ihr Ansprechpartner:
„Ihr seid die Fremden, die vor kurzem hier in das Dorf kamen. Was wollt ihr hier?“, wisperte ihm eine nervende Stimme ins Ohr.
„Wir sind Abgesandte Gerards und hier um euch zu töten!“
Das hatte gesessen. Ein kurzer Moment der Stille trat ein, anscheinend hatten ihre Hintermänner nicht damit gerechnet. „Ihr lügt! Wenn ihr wirklich von ihm gesandt wurdet, dann würdet ihr das Zeichen tragen…“
„So seid ihr also die Überläufer?!“, fiel ihm Fenier ins Wort, woraufhin die Klinge gleich noch ein wenig stärker an seine Halsschlagader gepresst wurde.
„Warum sollten wir euch trauen?“
Diese Frage, dazu die Stimme, sein Verhandlungspartner schien noch sehr jung zu sein und damit unerfahren und ängstlich.
„Warum wissen wir wohl, dass ihr euch hier versteckt? Ganz zufällig schaut hier sicher niemand vorbei. Wir kommen im Auftrag von Lady Camille euch zu ihr zu eskortieren. Und wenn wir uns nicht beeilen, dann ist das ganze Dorf auf den Beinen und bemerkt unsere ‚Flucht’. Ihr habt keine Wahl, vertraut uns und kommt mit, oder bleibt ihr und sterbt einen Verrätertod!“
Nach einem weiteren kurzen stillen Moment, willigten sie ein, senkten die Waffen und folgten ihrer Eskorte. Die Sonne schickte gerade ihre ersten Ausläufer über den Horizont. Jetzt begann der gefahrvolle Teil dieser Mission.
Callindor
05.03.2009, 17:18
Liebesdienste, Botengänge, Auftragsmorde ... Callindor war im Begriff, seine Ideale und Moralvorstellungen vollends über den haufen zu werfen, nachdem er sich von Camille so hatte abhängig machen lassen. Sein Wesen war vereinnahmt von ihrer Stimme, ihrem Antlitz und ihrem geschmeidigen Körper und auf eine Wink von ihr, seiner finsteren Schönheit, würde er alles für sie tun, töten oder was sonst noch anfiel, nur um ihren Tag angenehm zu gestalten und die Nacht sogar noch besser.
Doch heute fiel es Callindor schwer sich zu konzentrieren, die Befehle seiner Herrin auszuführen und es beschäftigte ihn eine Sache unablässig, nachdem das Attentat des gestrigen Tages so erfolgreich verlaufen war.
Oh ja, diesen reichen Händler in die ewigen Jagdgründe zu schicken war wirklich nicht gerade schwierig gewesen, was wohl darin begründet lag, dass dieser fette Drecksack von Verkäufer sich sicher fühlte und es auch nicht für nötig hielt, sich irgendwie vor Angreifern in angemesenem Maße zu sorgen. So dachten die Drei zu Beginn noch, denn ihr Blutopfer sollte seelenruhig beim Schlafen anzutreffen sein.
Dummerweise hatte das ganze Haus Alarmsysteme installiert gehabt, wohl irgendwelche magischen Zauber, die beim Betreten des dunklen Schlafzimmers den gesamten Raum mit gleißendem Licht fluteten. Die Überraschung war bei allen Anwesenden groß, doch nicht für lang, denn Callindor hatte sich den Schreckmoment des Halbschlafenden zu Nutze gemacht und hielt ihm nur schief grinsend den noch blutverschmierten Dolch an die Kehle. Sein opfer zuckte und bettelte, flennte am Ende bitterlich um sein Leben und plötzlich wurde der Feuermagier nachsichtig, er selbst wusste nicht, wie er dazu kam, dem Händler zu erlauben, fliehen zu dürfen, doch er hatte es ausgesprochen, nachdem dieser ihn überredet hatte und versprach, von der Insel zu verschwinden.
So geschah es, dass der dicke Kerl in aller Eile seine Habseligkeiten einsammelte und schon in das Erdgeschoss seiner Villa verschwand, nicht aber ohne die Attentäter für ihre Nachsichtigkeit mit seinen Wachen zu belohnen, die auf ein Klingel seiner Glocke hin angestürmt kamen und nach dem weinerlichen Darlegen der Situation in aller Eile die Treppe hinauf gestürmt kamen.
Callindor hatte sich alkso von eienr schmierigen Ratte besprechen lassen und dies war der Dank! Wütend und außer sich vor Zorn stieß er die vier hinaufstürmenden Wachen mit einem Windzauber hinunter und erwischte den Händler noch rechtzeitig, um ihn mit Schwung und einen Gefühl der Gerechtigkeit den Dolch in den Hals zu schieben und ebenso kräftig wieder heruas zu ziehen, sodass dessen roter Lebenssaft nur stoßweise aus ihm heruas strudelte und seine schöne Wohnung in einen blutigen Saustall verwandelten. Callindor hatte sich noch die Mühe gemacht und die Sekunden gezählt, ehe sein Opfer ob des Luft - und Blutmangels verstarb, es waren nicht mehr als fünf, da kamen schon die vier Wachen wieder angetrottet und forderten Vergeltung für den Mord an ihrem Herrn.
Es wurde ein heißer Tanz und die anderen zwei mischten auch kräftig mit, auch wenn Callindor daran nicht wirklich mehr ausreichend Erinnerungen hatte, schlussendlich waren sie, aussehend, als hätten sie in Blut gebadet, zurück zu Camille geeilt und hatten über den Erfolg ihrer Aufgabe berichtet. Sie war zufrieden, da die Beweismittel für eine Verantwortung durch die Diebe die Position Gerards weiter schwächte, so wie es auch die anderen zwei Aufgaben als Konsequenz forderte.
Doch nun lag Callindors Interesse nicht mehr auf Camille, nun ja, nicht mehr so stark wie sonst, ihn beschäftigte etwas anderes.
"Herrin, erlaubt mir, euch etwas zu fragen, es ist wichtig, für mich.", bat der Feuermagier nur um Gehör und Camille gab sich der Zerstreuung hin, ihrem Diener sein Anliegen vorzubringen zu gestatten.
"Was ist denn? Mach schnell!", sprach sie nur, schon jetzt gelangweilt, und nahme einen Schluck aus dem Kelch, den sie vorher mit frischen Blut eines ihrer menschlichen Bediensteten hatte gefüllt.
"Ich weiß nicht, aber ich habe ein Problem mit einem Dämon, einem Feuerwesen, dass sich in einem Menschen breit gemacht hat und ich suche nach einer Lösung, dieses Wesen von dem Menschen zu befreien."
"Töte ihn einfach, dann stirbt das Wesen auch. Wo liegt das Problem?", fragte Camille nur unwissend, wo denn die Schwierigekeit dabei sei.
"Nein! So nicht!", sprach Callindor nur forsch, Camilles Blick wurde ernst und ihr Mundwinkel schob sich nach unten.
"Wie redest du denn mit mir!?", sprach's und wischte mit ihren Krallen durch das gesicht ihres ungezogenen Dieners, der mit blutigen Striemen im Geischt nur nach hinten geschleudert wurde und keuchend und ächzend auf dem kalten Steinboden liegen blieb.
"Vergebt mr, Herrin!", formulierte er nur rasch eine Entschuldigung und Camille beruhigte sich auch entsprechend so schnell, wie sie die Beherrschung verloren hatte.
"Dann such doch nach einer Lösung in den Büchern, die wir den Magiern abgenommen haben. Einige von ihnen hatten nicht viel zu melden, als sie mir begegneten und so findest du dort vielleicht eine Art Zauber oder dergleichen um deinen Freund zu befreien. Er muss dir wirklich viel bedeuten, wenn du dafür solche Schmerzen und Entbehrungen in Kauf nimmst. Du darst dich entfernen. Einer meiner anderen Diener wird dir den Weg in unsere Bibliothek weisen."
Dienerisch krümmte sich Callindor nur vor ihr und war dann auch schon im Halbdunkel der Gänge verschwunden, nachdem sich eine junge Dame, die kaum älter als er zu sein schien, seiner annahm.
Der Anblick Camilles radierte alle schlechten Gefühle, die er bekommen hatte, als sie den reichen Mann getötet hatten, weg. Wäre so etwas in Vengard passiert und der Novize wäre nicht süchtig nach dem Blut der Frau, hätte der Händler sich schon längst selbst vor den heiligen Rat gebracht um seine Strafe abzuholen, würde sie auch "2 Monate darfst du nun jeden Tag den Tempel zum saubersten Ort Vengards machen, bei Innos, er soll quietschen, sobald man läuft!" Solche Gedanken machte sich der Junge Mann jedoch nicht, war dieser doch hier bei seiner Meisterin. Eines jedoch machte ihn wütend, schließlich hatten sie einen Menschen getötet und doch, sie hatten keinen Tropfen aus dem Kelch bekommen!
Mittlerweile jedoch, war der Diener Innos' bereits Callindor und dieser Frau in die Bibliothek gefolgt, natürlich, nachdem Camille ihr Einverständnis gegeben hatte. Sein Freund, der Feuermagier, wollte etwas über einen Dämonen erfahren, Daryn etwas über beschworene Kreaturen, Verfluchungen und Fluchmale. In der Bibliothek musste der Südländer erst mal staunen. Dieses Bücherlager, ja so konnte man es nennen, war wirklich groß, doch wie groß war wohl das Wissen über Flüche und Beschwörungen. Hmm...vielleicht ist es ja eine magische Bibliothek, so wie ich schon einmal gelesen habe! dachte sich der ehemalige Jäger und testete es auch gleich aus. "Beschwörungen" rief er, doch die einzige Reaktion die kam, waren verwirrte Blicke von Callindor und dieser Frau, die sogleich auch wieder ging. Muss ich eben selbst suchen! Zur Freude des Kirchenanhängers, waren die Bücher nach dem Alphabet geordnet und so war schnell ein Buch über Verfluchungen und eines über Beschwörungen heraus gesucht, mehr gab es auch nicht über dieses Thema. So viele Bücher sind es dann doch nicht...
Mit beiden Büchern, ungefähr 70 Seiten pro Buch, setzte sich der Verfluchte an einen der drei Tische, die hier herum standen und schlug das erste Buch auf. Eine große, schwarze Überschrit leitete das Buch der Verfluchungen ein, eine der einfachsten Verfluchungen hieß: Der Einsamkeitsfluch. Gedanklich zitierte der Jungmagier das Buch.
Der Einsamkeitsfluch!
Dieser Fluch ist einer der einfachsten Flüche, die gewirkt werden können
Jeder, der Flüche spricht, wird diesen beherrschen
Einfach aber keine Erfolgsgarantie!
Zu Beachten: Nicht gegen Intelligente Menschen wirksam!
Nun zum Vorgang:
Beschwören sie eine dunkelrote Lichtkugel und verdunkeln sie den Raum so gut wie möglich.
Dann sprechen sie:
"Ich verfluche jenen, der vor mir steht
Ich verfluche ihn
Verfluche ihn zu Einsamkeit
Ewiger Einsamkeit.
Sag den Leuten, du seist verflucht!
Sag ihnen
jeder der mit dir redet oder in deine Nähe kommt
wird ebenfalls verflucht
Verflucht zu ewiger Einsamkeit"
Bestimmt wirksam! Kurze Zeit später befasste sich der Magiernachwuchs dann mit den nächsten Flüchen.
"Ohhh verdammt meine Füße tuen weh", maulte Dragan entnervt und schlug mit einer rostigen Klinge ein paar der Ranken zur Seite", ich hoffe wir sind bald am Strand."
Die Antworten blieben aus, sowohl von Corax als auch von Hiroga. Ja, Hiroga, den er entschied sich auch dazu, den beiden Pionieren zu folgen, und sich nicht auf dieses höllische Tour mit Callindor und den anderen Deppen zu begeben. Ein kluger Entscheid, und der Novize hatte wirklich schon darauf gewartet, dass der Gardist mitkam. Denn nach all der Zeit kannte Dragan ihn so gut, dass er wusste, wie der Soldat tickte, und das nicht zu schlecht.
Ohne den genauen Weg im Auge zu behalten trottete er weiter, schlug hier und da ein Mal gegen das Gewächs, bis auf ein Mal seine zwei Weggefährten stehen blieben.
"Was ist..?", stöhnte der Innos Streiter, als er im Augenwinkel sah, wie die beiden stehen blieben. Ein wortloser Fingerzeig von Hiroga machte ihm brutal klar, wieso sie stehen blieben. Der weite Strand erstreckte sich in seiner vollkommenen Pracht vor ihnen, dahinter kaltes Meer, doch etwas störte diese bizarre Schönheit...
"Ein Feuerwaran also, Hiro, ich denke du weißt, dass ich so einen brauche?"
Corax Erindar
05.03.2009, 19:16
Nachdem sie Camille so vor den Kopf gestoßen und sich von der Gruppe getrennt hatten waren die drei Abtrünnigen zuerst noch geblieben und hatten versucht dieses Teufelsweib auszuspionieren. Corax hatte dafür versucht eine Ratte in die Gruft der Hexe zu schicken, ihm war zuvor bereits aufgefallen das diese Art von Magie die mehr auf Willenskraft als auf magischer Kraft basierte diese von diesen seltsamen Magiern nicht bemerkt zu werden schien. Doch die Ratte hatte sich geweigert, sie hatte regelrecht Angst vor diesem Ort der ihr normalerweise wie ein trautes Heim vorkommen müsste. Nunja nach Rattenmaßstäben zumindest. Enttäuscht waren sie zur Taverne zurück um dort zu nächtigen und sich zu entschließen einen Weg von der Insel weg zu suchen, doch konnte ihnen niemand sagen wo und ob sie ein Schiff finden könnten. Der Wirt hielt es für eine dumme aussichtslose Idee versuchen zu wollen der Insel zu entfliehen. Corax dachte ähnlich ein Schiff würden sie wohl kaum finden, für ihn war das allerdings auch kein Problem, konnte er doch mit einem einzigen Gedanken von hier verschwinden. Dennoch wäre das unfair gegenüber Dragan und Hiroga gewesen. Die beiden waren klug genug gewesen nicht ins Verderben zu rennen, nun konnte Corax sie nicht einfach hängen lassen.
Deshalb waren sie nun auch am Strand, doch Corax Hoffnung tatsächlich etwas nützliches zu finden waren gering. Doch bevor sie etwas finden konnten entdecke Dragan etwas und als Corax mit seinem sechsten Sinn hinhorchte fühlte er es auch. Ein Feuerwaran, ein wesen feuriger Schönheit wie Corax es noch nie erlebt hatte. Er war überwältigt, faszinier und doch froh darüber nicht entdeckt worden zu sein, er bezweifelte mit diesem Tier nur halbwegs fertig werden zu können. Dragan laberte auf einmal etwas davon das er das Tier für etwas brauchte, Hiroga schien eingeweiht. "Wie?", fragte der Sildener verwirrt und Dragan klärte ihn auf. Eine Philoe voll Blut ohne den Feuerwaran zu töten wollte er diesem entreißen. Was für eine bescheuerte Idee. "Bitte wie gedenkst du das denn bitte anzustellen? Abgesehen davon das es ein Frevel ein solches Tier grundlos zu verletzen. Ein Frevel und ziemlich tödlich!"
"Ein Frevel ein Frevel", wiederholte Dragan ungewollt abwertend", wir müssen das machen. Mir ist ehrlich gesagt im Moment ein wenig egal was es für ein schönes Tier sein soll, Fakt ist ich brauch sein Blut um endlich Feuermagier zu werden. Und ich hoffe du als normal denkender Mann kannst verstehen, wie ernst es mir ist." Einen dicken Stein aufhebend sah er nach dem Stück Rost, das an seinem Gürtel befestigt war. Viel taugen würde es wohl nicht mehr, leider nicht mehr, denn ursprünglich müsste dieses Gerät wundervoll ausgesehen haben, so hat es jetzt, nach unzähligen Jahren im Dschungel seinen ursprünglichen Glanz verloren. Schon beinahe melancholisch betrachtete der Räubersohn die Klinge. Wirklich, nicht mehr zu gebrauchen, so stumpf, dass man mit Glück irgendetwas damit erschlagen könnte, wenn denn nicht der Rost vorher zerbreche, aber ansonsten, nur zum Wegwerfen geeignet. "Ich selbst habe keine Idee, wie wir dieses Ding besiegen können", gestand er wehleidig zu Hiro schauend, der auch nur die Schultern zuckte. So wie es aussah hatte keiner der beiden eine Idee, also musste etwas anderes helfen. Nicht unbedingt etwas gut überlegtes, dafür war die Zeit zu knapp, denn jeden Moment bangte er darum, dass dieses Vieh nicht weg lief.
"Hier, du Vieh!" Laut schreiend warf er dem Feuerwaran einen Faustgroßen Stein entgegen, der nur knapp sein Ziel, den Kopf, verfehlte, und auf ein Bein dieses Tieres traf. "So, nun kommt es wenigstens zu uns.."
Callindor
05.03.2009, 19:59
So wie Camille es ihm gesagt hatte, war diese Bibliothek, wenngleich nicht so luxoriös und nobel, dennoch ein Fundus an Wissen und Macht. Magischer Macht!
Callindor hatte sich aus Interesse in die Bücher vertieft, während Daryn es ihm gleich zu tun schien, beide lasen einiges an Seiten und Inhalten, von Müdigkeit keine Spur. Ihre dunkjle Herrscherin hatte sie für den gelungenen Auftrag mit einem weiteren Kelch ihres wäsrigen Blutes belohnt und schien langsam Gefallen an ihrer Gesellschaft zu finden, auch wenn man ihr dies nicht wirklich ansehen konnte.
Auch wenn sein Bestreben, die Sache mit Vic zu klären, äußerst löblich und für Camille nicht nachvollziehbar war, es stellte sich doch schwieriger als gedacht heraus, einen Weg aus dem Dilemma zu finden, der den Jungen nicht das Leben kostete.
Es dauerte etwas, bis er schließlich die richtige Thematik entdeckt hatte ...
VERSIEGELUNGEN
Äußerst interessiert überflog Callindor die ersten Seiten und fand dann schließlich einen geeigneten Abschnitt, der wohl auch bei Vic helfen konnte. Dort wurde beschrieben, wiie man es anstellte, eine Schriftrolle oder eine Rune so zu besprechen, dass daraus ein Spruch der Einkerkerung geformt werden konnte. Dabei wurde eindringlichst davor gewarnt, dass dieser Zauber nur für die hochrangigsten Magier eines Ordens gedacht war, da schwachgeistige Magier sich aus Versehen auch selbst einkerkern konnten, so sie denn diesen Spruch falsch interpretierten.
Und dieses Einkerkern hieß nicht einfach nur in eine Zelle sperren, viel mehr bezog es sich darauf, das Opfer in einen Spalt der Zeit und eine Ecke der Erde zu verbannen, bis man in dessen Gegenwart eine Art *Freiheitsspruch* äußerte und es so wieder aus seinem Gefängnis befreite.
Andächtig gingen die Finger des Magiers über die Buchstaben, dies war wirklich ein mächtiges Buch und es enthielt Zauberformeln und Sprüche, die wirklich eine hohe psychische und physische Resistenz forderten, sollte der Spruch nicht auf den Auslöser selbst zurück fallen.
Hier war das Können Callindors doch bei Weitem nicht ausreichend, da musste wohl wieder Francoise oder ein anderer machtvoller Magier des Ordens für seine Vorhaben herhalten.
"Sio adicti pectum ...", dachte Callindor nur leise und rezitierte gedanklich die ersten Worte des zaubers und hatte das Gefühl, dass es schon aufgrund des daran Denkens zu Katastrophen führen konnte."..., perm anentum tempi localius ..." ging es weiter und plötzlich überkam den Magier so etwas wie Furcht, Angst vor dem Unbekannten, denn dieser zauber war völlig neu für ihn und so hielt er sich vorsichtshalber doch zurück, schließlich wollte er durch ein unbedacht geäußertes nicht den ganzen Bau von Camille in Schutt und Asche legen.
Mit neuen Mut beseelt, Vic doch noch helfen zu können, nahm Callindor nur das Buch an sich und ging aus dem kleinen Zimmer hinaus, er hatte, was er suchte ...
Corax Erindar
05.03.2009, 20:49
"Sag mal bist du eigentlich irre?!" , rief Corax entsetzt. Waren diese Innosbrüder wohl doch alle verrückt, wenigstens waren die beiden nicht in die offensichtliche Falle Camilles getappt, doch nur um sich jetzt leichtsinnig mit einem Feuerwaran anzulegen. Ausser einem Schattenläufer oder gar einem Drachen konnte es ja eigentlich nicht viel schlimmer mehr kommen. Nicht nur das der Waran sie nun bemerkt hatte und auf sie zukam, nein er war auch noch provoziert. Jede Chance das Corax ihn vieleicht dazu bekommen hätte sie wenigstens nicht zu verspeisen war damit verspielt. Mit einer Geschwindigkeit die man einer solch großes Echse kaum zutrauen wollte kam ihr feuriges Verhängnis auf sie zu gestampft. Der Kamm und die Haut des Wesens dampften, vom inneren Feuer erhitzt. Nein er konnte das feurige Temperament des Wesens spüren, wenn er es auch nur versuchte würde er niedergemacht werden. So wie damals bei dem Bären, diesen würde er nun vieleicht beeinflussen können, aber das hier war über seiner Liga. "Keine Ahnung was du gegen das Vieh machen willst, aber es provozieren? Sag mal, was soll das denn? Du kannst nicht jeden Kampf gewinnen, ich kann ja verstehen das du Feuermagier werden willst aber das hier ist Wahnsinn!", schrie Corax Dragan an und suchte dann das Heil in der Flucht indem er an den Ast eines nahestehenden Baumes griff und sich dann daran hinnauf zog. Die anderen beiden blieben unten, Corax fluchte. Sie hatten wenigstens Waffen und konnten damit umgehen, doch auch das würde ihnen gegen diesen Gegner und seinen feurigen Atem kaum helfen. Wenn er nur seine Magie benutzen könnte! Er wollte es nicht riskieren, dieser Magierorden hier war zu gefährlich. Klar sie hatten seine bisherige Magie nicht indentifizieren können, Corax hoffte das sie die Magie der Druiden nicht kannten, zu deuten wussten oder am besten gar nicht registrierten. Doch wenn er sich seine Kontrolle über die Pflanzen zu nutze machte würde wesehntlich mehr magische Energie frei werden als bei jedem Zauber den er zuvor auf der Insel gewirkt hatte. Nein das durfte nur der allerletzte Ausweg sein. "Denkt daran das ihr ihn nicht töten dürft", grollte er aus seinem Baumversteck hinnaus den beiden zu und konzentrierte sich dann. Wenn er dieses Tier schon nur schwer beeinflussen konnte, er musste es versuchen, zumindest seine Sinne könnte er vieleicht ein wenig täuschen. Verwirrung konnte viel bewirken, doch er machte sich keine großen Hoffnungen.
Sir Nils
06.03.2009, 12:33
Der Aufenthalt auf der Insel hatte die Gruppe verändert, vor allem seitdem sie bei dieser Camille waren. Plötzlich war es für keinen mehr etwas besonderes jemanden zu ermorden. Eine Sache, bei der sich normalerweise die meisten gesträubt hätten, da war Nils sich sicher. Jetzt war es für sie scheinbar das normalste der Welt, vor allem für Callindor, dem es scheinbar sogar Spaß machte, jemanden den Schädel vom Hals zu schneiden. Der Schwarzhaarige wusste nicht, wie weit sie noch gehen würden, wenn sie noch lange auf der Insel blieben. Vielleicht wäre es doch vernünftiger gewesen, wenn Nils den dreien gefolgt wäre, die sich von der Hauptgruppe abgesetzt hatten, da sie nicht auf diesem Friedhof bleiben wollten. Vielleicht. Vielleicht hatte er selbst sich aber auch richtig entschieden, dass er nur so getan hatte, als ob er den seltsamen Wein trinken würde. Möglicherweise war es auch die falsche Entscheidung gewesen, er würde es herausfinden.
Doch zumindest bei einer Sache war er sich sicher: Es war gut, dass er den Wein nicht getrunken, hatte, der die anderen verändert hatte. Diese fanden plötzlich, dass diese alte Frau Camille die schönste Frau der Welt war. Es musste also irgendetwas in dem Getränk gewesen sein, eine Droge oder etwas in der Art.
Das Vorhaben, wegen dem sie ursprünglich auf die Insel gekommen waren, war scheinbar auch abgeblasen. Das einzige, was sie bisher gemacht hatten, war die Beseitigung von mehreren Personen für die alte Vettel und seitdem nichts. Nur Callindor und Daryn schienen eine Beschäftigung zu haben, in dem sie irgendwelche Bücher lasen. Toll. Camille hatte ihnen wirklich geholfen. Eine weitere Bestätigung dafür, dass es sinnvoller gewesen wäre, dem Wirt zu helfen. Aber nein, die anderen mussten ja unbedingt für die Bewohnerin des Friedhofs stimmen. Langsam hatte Nils wirklich keine Lust mehr, hier nur rumzuhocken, ohne irgendetwas zu tun. Deshalb sagte er, als die Gruppe das nächste Mal versammelt war:
„Ich dachte eigentlich, dass wir hier sind um diesen Marek van Dun zu suchen und nicht, damit wir hier nur irgendwelche Leute töten um weiter hier rumzuhocken. Camille wollte uns helfen zu Marek zu kommen, oder? Dann sollten wir diese Hilfe langsam mal einfordern. Meint ihr nicht?“
Nero saß stumm in einer Ecke der Bibliothek, wo sonst Bücher gelesen wurden, da saß nun er und rauchte, sollte es nur mal einer versuchen ihn davon abzuhalten, er würde ihm zeigen was Sache war. Die Vergangenen Tage waren angefüllt mit Blut und Tod und ein jeder der Gruppe war mittlerweile zum Mörder geworden. Sie waren in Aufgaben verwickelt, die nicht das Geringste mit ihrer ursprünglichen Aufgabe gemein hatten, und Nero hatte es ganz genau gewusst, es warteten sicher noch so einige Aufgaben auf sie und der Wirt wäre sicherlich der schnellere Weg gewesen, war er denn der Einzige, der noch wusste weshalb sie hier waren? Callindor wusste es anscheinend nicht mehr, und er hatte Lust am Morden gefunden, Callindor?? Das war alles andere als normal. Nero versuchte sich gegen die Aufgaben zu verschließen, doch es gelang ihm einfach nicht, tief in seinem Inneren wusste er das es falsch war, und dort rüttelte nun wahrscheinlich ein Nero in Miniaturgröße an den Gitterstäben seines Gefängnisses, denn die lebensgroße Gestalt führte blind die Befehle Camilles aus und unterstützte Callindor bei dieser ganzen Sache.
Der Magier war zunehmends schlecht gelaunt und so hatte er auch schon den ein oder anderen der Gruppe zusammengefaltet wo überhaupt kein Grund bestand, nur Daryn, sein persönlicher Schüler, war verschont geblieben, denn sie verbanden tiefgehende Bänder, die nicht so leicht reißen würden, und ehe er Hand oder Wort gegen Fjola richten würde, würde er sich selbst entzünden und den Flammentod sterben. Irgendeine erderbte Macht hatte sich in ihm eingenistet, und aus eigener Kraft konnte er Diese nicht abschütteln. Also hieß das wohl, dass er Camille gehorchen musste....
Callindor
06.03.2009, 16:50
Einkerkern ...
Callindor hatte den Abschnitt über die *Verbannung* einer unliebsamen Person durch eine permanente Einkerkerung sicher einige Male gelesen und langsam schien ihn diese Tatsache zu erfreuen. Doch warum setzte er sich plötzlich so für diesen Burschen namens Vic ein? Es war doch nur ein Kerl, verheert durch einen Feuerdämon. Callindor wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber er schien für diesen jungen Mann doch mehr zu empfinden, als es sich für jemanden seines Standes geziemte.
Nachdenklich stieß Callindor einen Seufzer aus und ließ sich gegen den Stuhl der Bibliothek sinken. Hier hatte er Ruhe, denn Camille wollte seit kurzem nichts mehr von ihnen haben, offenbar brütete sie über ihre nächsten Vorhaben und würde die Gruppe schon noch informieren.
Doch ihm wurde plötzlich mehr Action geboten, als er anfangs gedacht hatte, als unerwartet eine Art von Alarm durch die Gänge des Baus Camilles tönte, Rufe von Bediensteten und Schreie derer, es war ungewiss, was hier vor sich ging, doch offenbar schienen sie angegriffen zu werden.
Callindor griff sich nur seinen Kampfstab und schob seinen Dolch in seinen Ärmel, als er um die Ecke des Zimmers bog und schon mit der ersten jungen Dame kollidierte, die ihn gestern zusammen mit Daryn zu eben jener Bibliothek hatte geleitet. Mit angstverzerrtem Gesicht schaute sie nur an ihm hoch und krallte sich mit ihren Fingern an seinem Mantel fest, nur um kauz darauf daran herab zu sinken.
In ihrem Rücken steckten sicher fünf Kurzschwerter, alle geworfen und sie schienen sie direkt erwischt zu haben. Hier konnte Callindor nichts mehr tun. Drohgebärden und allerlei unsinniges Zeug von wegen *Gerards Rache* faselnd, schossen sie sich plötzlich auf Callindor ein und zückten schon die nächsten Messer, als die beiden Angreifer von hinten überrascht wurden und dem einen gleich der Kopf um 180° verdreht wurde, es laut knackte und dieser ohne weiteren Widerstand nach vorn fiel. Der andere wurde von Xavier höchstpersönlich in die Mangel genommen und er schien nur kraftvoll in dessen Hals zu beißen, dann zu saugen und weiß wie ein Laken, scheinbar völlig blutleer kam auch der Zweite der Diebe auf dem kalten Boden zum Erliegen.
"Vorwärts! Schützt unsere Herrin! Und ...", wollte der Kompagnon Xaviers noch sagen, als er sich vor den Augen der beiden unter einem großen Knall zu Asche verwandelte, seine kargen Knochenreste fielen zu Boden und wurden durch eine Windboe davon getragen. Mehr blieb nicht mehr von ihm übrig. Grund dafür war einer der Magier, wie Callindor ihn letztens am Strand getroffen hatte, dieser war jedoch um einiges älter und scheinbar auch mehr erfahren, sodass dieser Kampf nicht so einfach würde wie damals.
"Auf zu Camille!", forderte Xavier nur laut und wich den Attacken des Magiers scheinbar mühelos aus, seine Bewegungen waren ungeheuer schnell, aber dennoch präzise, in einem Eiltempo hatte er sich den schmalen Gang entlang gearbeitet und stand nun direkt vor dem Magier, der unter Schmerzen versuchte, seine Hände frei zu bekommen, die Xavier nur kraftvoll drückte und ihm dabei fast die Blutzufuhr stoppte.
"Hier ist Endtsation für dich!", flüsterte er nur schwach und schien zu grinsen, als Callindor sich ihm näherte, der Dolch des Feuermagiers schob sich aus dem Ärmel, wurde beschleunigt und traf erneut den Hals des Magiers, wie schon vorgestern, auch hier floss das Blut stoßweise heraus und Xavier labte sich am Anblick seines sterbenden Opfers, ehe auch er sich davon lossagte, dieser tot zu Boden fiel und nun beide hurtigen Schrittes auf dem Weg zu Camilles Thronsaal waren.
Hoffentlich war es noch nicht zu spät, denn scheinbar wimmelte es hier nur so vor Dieben und Magiern, eine regelrechte Großinvasion, den Schreien und Rufen zufolge ein regelrechtes Massaker ...
Die Kopfschmerzen und die ständige Benommenheit die ihn umfangen hatte, seit er diesen verfluchten Trunk, mehr oder weniger freiwillig, zu sich genommen hatte, verschwand mit einem Schlag. Selten waren seine Sinne geschärft gewesen und selten hatte er seine Umgebung so klar wahrgenommen. Erst nach einigen Sekunden wurde dem ehemaligen Magier klar was diese Ändeurng hervorgerufen hatte.
Dann schließlich nahm er ihn war, den durchdringenden und bittersüßen Geschmack frisch vergossenen Blutes. Irgendetwas in seinem Kopf rebellierte gegen den Gedanken, dass er den roten Lebenssaft durch mehrere Türen und über große Entfernung riechen konnte und das ihn ein Verlangen packte ihn zu trinken.
Aber dieser Teil von ihm wurde fast Augenblicklich niedergeschmettert, als mehr und mehr Kampfgeräusche an seine Ohren drangen.
Der Meisterschütze erhob sich, ergriff Rabenschnabel, Bogen und Köcher und eilte in Richtung des Lärmes. Während er rannte spannte er seinen Bogen, 3 Pfeile lagen auf der Sehne und alles was zwischen ihm und dem Kampf stand war eine marode Holztür. Der Meisterschütze warf sich gegen die Tür und brach durch das Holz, auf der anderen Siete angekommen rollte er sich vom Boden ab und ließ in einer flüssigen Bewegung die Pfeile vom Bogen fliegen.
Drei Kerle die Aussahen wie Banditen fanden die Geschosse in ihren Körpern wieder und sackten zusammen.
Schwungvoll kam Grendal wieder auf die Beine und sah aus dem Augenwinkel etwas glänzendes auf sich zuschnellen.
Mit spielender leichtigkeit wich er dem Schwert aus, riss es mit seiner freien Hand an sich und tötete den Halunken mit seiner Waffe.
Schnell schaute er sich um, der Raum war bis auf ihn nur von Toten bewohnt, scheinbar war er angekommen als die Banditen die Überhand gewonnen hatten.
"Camille muss geretAAAHHHH" schrie plötzlich einer der Körper, flog durch die Luft, knallte mit dem Kopf zuerst gegen die Wand, sodass ein Knacken zu hören war, und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden.
"Camille wird gerettet werden." sprach ein Neuankömmling "Von uns!" ein Feuerball erschien über der Hand des Sprechenden und machte klar, dass Grendal es mit einem Magier zu tun hatte.
Einen Augenblick später flog das magische Geschoss auf den ehemaligen Magier zu, dieser ließ den Bogen fallen und wich der tödlichen Energieansammlung aus.
Kaum war das Geschoss an der Wand zerschellt, nicht ohne eine gehörige Masse an Steinen durch die Gegend fliegen zu lassen, hatte der Magier schon einen weiteren Zauber gewoben und warf ihn auf Grendal.
Diesmal war er allerdings vorbereitet, in gebotener Eile wob er eine magische Verbindung zu den rohen magischen Kräften die auf ihn zuflogen, anschließend wich er dem Geschoss aus und lenkte es an der magischen Leine geführt zurück auf den Magier.
"Das..." sagte der Kerl noch mit einem ungläubigem Ausdruck auf dem Geischt, da er wohl noch nie magischen Widerstand geleistet bekommen hatte, bevor sein eigener Zauber ein Loch, groß wie eine Melonde, in seine Brust riss und ihm das Leben nahm.
Verächtlich spuckte Grendal auf die Leiche und rannte los. Der Diener hatte gesagt Camille sei in Gefahr, also eilte Grendal zu Camille.
Unterwegs geriet er immer wieder in Kämpfe, aber sein Rabenschnabel sprach eine sehr eindeutige Sprache, die von brechenden und zersplitternden Knochen. Magier traf er keine mehr, dafür kurz bevor er Camille erreichte einen Hühnen der zwei gigantische Schwerter gleichzeitig führte.
Zwar wünschte er sich seinen Bogen da zu haben, warf sich dann aber mit Freuden in den Nahkampf.
Wie sich herausstellte, zeichnete sich der Krieger mehr durch Muskelmasse als durch Können aus. Nachdem Grendal einigen wuchtigen Schlägen ausgewichen war, versenkte sich der Dorn seines Rabenschnabels im Bauch des Angreifers, in einer flüssigen Bewegung schnellte der Rabenschnabel aus der Bauchwunde heraus und zertrümmerte mit der Hammerseite das Bein des Hühnen, Grendal hatte sich dafür drehen müssen, aber der Bandit war keine Bedrohung für ihn.
Die Waffen fielen klirrend auf den Boden und im Vorbeieilen hinterließ Grendal den Abdruck der Hammerseite seiner Waffe im Gesicht des Liegendem.
Wäre eine Rune oder ähnliches auf den Hammerkopf graviert, so würde sie nun im Hirn des Toten verewigt sein.
Im Laufschritt betrat Grendal den Raumd es Hauptkampfes, die anderen aus der Gruppe schienen auch hier zu sein, im Zentrum des Raumes duellierte sich Camille mit gut einem halben Dutzend Feinden gleichzeitig, während Xavier ähnliche Kunststücke vollbrachte.
Im Gegensatz zu seiner Herrin sah dieser aber noch gut aus, diese blutete aus sicherlich einigen Dutzend kleinen Wunden, mit jedem Schlag und jeder schnellen Bewegung die sie vollführte flogen kleine Tropfen von Blut durch die Luft. Ihre Kleider waren zerrissen, zum Teil fehlten Haut und Fleisch, an ihren Händen konnte man zum Teil bis auf die Knochen sehen.
Noch bevor Grendal sich ins getümmel werfen konnte, erschien wie aus dem nichts ein Feuerball und traf Camille im Gesicht, die Frau wurde von den Beinen gerissenen und die Luft erfüllte sich mit einem Schmerzensschrei und dem Geruch von verbrannten Haar.
Doch anstatt leblos liegen zu bleiben erhob sich Camille wieder, die linke Hälfte ihres Gesichtes war verbrannt und die Knochen lagen offen, man konnte sogar ihre Zähne sehen.
Ein mörderisches Grinsen umspielte ihre zum Teil nicht mehr vorhandenen Lippen als sie sich wieder ihren Feinden zuwandte.
Nero ließ sein Schwert kreisen und bedrängte den Kerl der ihn angegriffen hatte. Dieser war mit einem Langschwert bewaffnet und wusste durchaus, wie man ein solches Schwert führte. Mit harten Paraden drängte der Magier die Klinge beiseite und erwischte seinen Gegner am Oberschenkel. Humpelnd kam dieser zum Stehen und lachte mit einer tiefen Stimme. Nero schob das Schwert in die Scheide, beugte sich leicht vor, klatschte in die Hände und wedelte mit der Hand zum Zeichen, dass der Kerl es mal versuchen sollte. "Na komm, ich warte!" zischte er dabei und grinste gehässig, Blut würde fließen. Der Kerl war nun mehr als gereizt, und so nahm er das Schwert vor sich und lief mit der erhobenen Waffe auf Nero zu. Dieser zog einen Dolch aus einer seiner Armschienen, warf ihn, warf einen Zweiten und durchstach so die Beine des Angreifers, dieser fiel. Dann zog er sein Schwert, lies es wirbeln und rammte es in den Arm des Feindes, der Fuß prellte das Schwert beiseite und er kniete sich auf ihn. Er war noch sehr jung, doch Hass und Entschlossenheit brannten in seinen Augen, Blut sammelte sich um die Wunden, ein Dolch musste eine Hauptschlagader erwischt haben, viel Zeit verblieb nicht mehr. Mit trägem Atem blickte der Kerl dem Magier in die Augen.
"Du magst den Kampf gewonnen haben, doch deine Herrin wird in diesem Augenblick wohl schon tot sein, Narr!"
"Das meinst du, doch ob es so ist möchte ich nicht unterstreichen, denn weißt du, ihr seit sicher alle so schlecht im Kämpfen wie du es bist, unfähig und tumb. Sag mir wer dich schickt, dann verspreche ich dir ein schnelles Ende."
"Niemals!"
"Dann lasse ich dich verbluten..."
"Uns...schickt...."
Mit einem tiefen Seufzer entwich dem Angreifer die letzte Luft, er war ausgeblutet, sein Gesicht weiß wie schnee, sein Bein über und über mit Blut befleckt, der Boden mit eben diesem spiegelig geworden. Schwer atmend erhob Nero sich, der Kampf war lang gewesen bevor er seinen kleinen Trick hatte anwenden können, denn von Parade zu Parade war sein Angreifer unvorsichtiger geworden. Was hatte er noch gesagt? Camille war in Gefahr! Nero wandte sich auf dem Absatz um und eilte in Richtung Camilles Kammer, es galt sie zu retten oder zu beschützen.
Wie konnten sie es wagen!?
Camille war doch wirklich überrascht von dieser Einsatzbereitschaft, offenbar hatte Gerard keine Lust mehr, länger den Hampelmann zu mimen, nachdem er wohl durch ihre Aktionen doch arg in Bedrängnis gekommen war. Doch konnte man es ihm denn verübeln? Sie hätte wohl ähnlich reagiert, doch wie sie hier auftraten und mit welcher Inbrunst sie ihre Bediensteten abschlachteten und in Feuer aufgingen ließen, war wirklich nicht mehr schön.
War es anfangs noch amüsant zu sehen, wie sie sich bemühten und Camille auch gar nicht eingriff, als die ersten Diener und ersten vampirischen Günstlinge das Zeitliche segneten, so musste sie sich nun einer Übermacht gegenüber sehen. Und diese ließ sich wohl nicht durch gut zureden davon abbringen, sie zu vernichten - endgültig. Doch liebte sie den Kampf, den Schmerz, das Blut und ging dieser Konfrontation sicher nicht aus dem Weg.
Doch als Schönheit konnte man sie nun auch nicht länger bezeichnen, denn ihr Gesicht war von Feuer verbrannt, ihr Haar verkohlt und Fetzen von Fleisch hingen an ihren Armen herab, ihre Knochen schauten hervor und sie ergab eine Gestalt des Grauens, für wahr, ein schauerlicher Anblick und dennoch, sie schmiss sich mit einer Eupohorie in den Kampf, der bewundernswert war, schlug ihre scharfen Krallen in die Lederrüstungen der Diebe, köpfte mit einem scharfen Schnitt ihrer Fingernägel einen der feuerspuckenden Magier und labte sich andernorts am Blut eines willigen Opfers, nur um ihre Wunden so wieder notdürftig zu versorgen.
Doch noch hatte sie nicht ausgespielt!
Sie hatte noch Trümpfe in der Hand und eines dieser Asse betrat unscheinbar und fast ignoriert von Magiern und Dieben den großen Thronsaal durch einen Seiteneingang, hielt sein Gesicht in einem Turban aus Stoff bedeckt und reagierte auch gar nicht auf die anfallenden Attacken, ging einfach still und heimlich weiter und sank dann an der Lehne des Thrones nieder, Camille lächelte verdorben böse und warf sich in die Schlacht, begleitet von ihren neuen Dienern, darunter auch Callindor und andere seiner Anhänger. Die Magier des Rates schienen aber auch noch etwas für sie im Petto zu haben. Waren die Phiolen, die sie nach ihr warfen, anfangs noch reines Wasser, so schienen sie plötzlich allesamt eine Art Spruch zu rezitieren, das Wasser brannte auf ihrer Haut wie Feuer und eben jenes Wasser ließ sie verletzt zu Boden gehen, sie stand in Flammen, diese Flüssigkeit hatte sich entzündet, schmorte ihr Fleisch noch weiter weg, doch sie ließ sich nicht unterkiriegen.
"Geweihtes Wasser!", zischte sie nur unter Ächzen, sie hatte nie und nimmer gedacht, dass sie mal so zugerichtet würde.
Doch dann konnte sie es spüren, eine Veränderung, erst schwach, dann immer mehr und schließlich erhob sie sich, während immer wieder Feuerbälle, Windschnitte, Eisnadeln und allerlei anderes magisches Zeug auf sie einprasselten, doch sie schien wie durch einen Schleier davor geschützt, ging nur direkt auf einen der Diebe zu, der sich schützend vor einen der Magier stellte und schnellte mit ihrer Hand vor, in Brusthöhe und riss ihm mit einem Ruck das noch pochende Herz aus seiner Brust. Ihr Opfer schaute noch ganz ungläubig auf das ehemalige Organ in seinem Körper und unter einem Lächeln Camilles fiel er schließlich nach hinten.
Viele der Anwesenden hatten von Furcht oder Panik nichts zu spüren bekommen, viele prügelten sich mit ihren Untergebenen, doch nun war genug gespielt worden. Unter dem langsamen heilen ihrer Haut, dem Zusammenwachsen von Fetzen ihres fahlen Fleisches trat sie zurück zu ihrem Thron, setzte sich und wartete auf die Magier und Diebe, die sich mit einem Kampfgebrüll auf sie schmeißen wollten.
Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Mit ihren knochigen Fingern wob die finstere Lady nur für sie sehr genau bekannte Fingerzeichen in die Luft, rötlich spiegelten sie sich im Schein der Fackeln wieder und mit neuer Kraft beseelt stieß sie nur einen lauten Schrei aus, so Ohren betäubend und laut, eine Art Ruf. Ein Ruf aus dem Grab, ein Schrei des Todes, denn ohne jeglichen Grund sanken die Diebe, die sich ohne magische Kenntnisse nicht davor schützen konnten, einfach zu Boden, wurden bleich wie Laken und rührten sich nichr mehr, wenigen der jüngeren Magier erging es ähnlich, sie fielen einfach nach vorn, andere, die weiseren ihres Ordens, schienen sich mit einem Rettungswurf hinter die Wände der abzweigenden Gänge noch retten zu können, scheinbar war es schwarze Magie, unsichtbar für den Laien, doch scheinbar hatten diese Priester die schwarzen Fäden und den Rauch erkannt, wie er sich flüchtig über den Steinboden schob und bei Kontakt den Opfern jegliches Leben auszusaugen schien.
"Lasst niemanden am Leben!", brüllte sie nur durch den Saal und forderte ihre Diener auf, endlich mit dem Pack Schluss zu machen. Länger wollte sie sich dieses Theater nicht mehr antun.
Und unter dem unscheinbaren, fast stummen Gesang ihres Hohepriesters, der langsam ihre Wunde schloss und auch alle anderen Anwesenden, die Camille als Helfer erachtete, beschützte und stärkte, räkelte sie sich nur auf ihrem Thron und besah sich interessiert das Schauspiel, wofür waren Diener denn sonst da, wenn nicht für die Drecksarbeit? Und genau diese galt es nun zu erledigen ...
Callindor
Nero und die Andern liefen so schnell sie konten ienen Umweg zum Ausgang des Baus, wo sie dann darauf warteten, dass die Angreifer des Weges kamen, die weiteren Schergen Camilles kesselten diese dann von hinten ein. Als die übrig gebliebenen Angrefier dann angelaufen kamen erwarteten Feuerbälle, Klingen und andere todbringende Zauber auf sie. Die Ersten fielen im Feuer und Nero ging, gedeckt von Grednal mit seinem Bogen, in den Nahkampf über, wie viele von den Anderen auch und nach einem kleinen Scharmützel lagen die Feinde zu ihren Füßen. Ein einziger robbte noch zu einer Wand und versuchte sich in Sicherheit zu bringen. Nero packte ihn am Kragen und zog ihn hoch, ließ mit seiner blau leuchtenden Hand den Kopf des Angreifers in Flammen aufgehen bis dieser dann unter Geschrei zu Staub zerfiel. Jubel erhob sich, auch wenn in diesem Kampf wieder einige Schergen Camilles gefallen waren, der klägliche Rest der Angreifer war vollends ausgelöscht und die Toten konnten sich an dem Blut der Körper gütlich tun. Triumphierend trat die Gruppe den Rückweg an, und wieder rüttelte Neros Gewissen an seinen Gitterstäben, die immer enger wurden und es zu erdrücken drohten, lange würde dies nicht mehr gutgehen. Nero jedoch selber, war mit dem voll und ganz zufrieden was er getan hatte und lies das Blut von seiner Hand tropfen.
So kamen sie wieder bei Camille an, die ihr Antlitz wiedergewonnen hatte und sie mit einem süffisanten Lächeln erwartete. Dieser Sturmangriff hatte vielen Toten den Tod gebracht und die Gruppe in Gefahr versetzt, doch ihnen fiel das nicht auf, sie waren im Bann Camilles und würden noch weiterhin gefangen sein, Äußerlich freiwillig, innerlich unter starkem Protest.
Der Kampf war schließlich vorbei, ihr Bau von Leichen gesäumt, Blut schien der neue Teppich ihres Thronsaales zu sein, so rötlich und schmackhaft verteilte er sich gleichmäßig, der Hunger in ihr schien langsam übermächtig zu werden und so griff sie sich ihren Diener Callindor, riss ihn zu sich und schlug nur hart ihre Zähne in seinen Hals, er zuckte und stöhnte, sie vermochte seinen Herzschlag zu hören, doch noch trank sie ohne Unterlass, labte sich an seinem Blut und der Feuermagier gab es ihr gewollt, war scheinbar erfreut, dass gerade er ihr als Quelle dienen durfe und schien davon auch erregt zu werden, denn sein Stöhnen wurde mit jedem Zug lauter, er war paralysiert von ihr und ihrem Drang, sein Blut zu nehmen.
Unter Ächzen und Stöhnen ließ Camille schließlich von ihm ab, sein Hals blutete in zwei kleinen Strichen abwärts und ohne Halt fiel Callindor zu Boden, rührte sich nicht mehr.
"Ich will seinen Kopf!", zischte sie laut und alle Anwesenden vermochten ihren Zorn zu bemerken. "Schlachtet sie ab, jeden einzelnen, der sich euch in den Weg stellt und bringt mir Gerards Kopf, noch heute!"
Scheinbar schienen etliche ob ihres Verhaltens sprachlos, ihre Kinnlade sank nach vorn, doch Camille wusste ganz genau, was sie wollte.
"Für diese Unverfrorenheit wird er mit dem Tod bezahlen! Sucht sein Anwesen, seine Fassade ist ein kleiner Laden in der Nähe der Überreste des früheren Marktplatzes und meine Kundschafter berichten, dass man für den Keller eine Art Schlüssel braucht, zumindest fehlen uns weitrere Informationen. Vielleicht weiß ja der Wirt, der euch erkaufen wollte, wie man dort hinein kommt. Quetscht ihn aus, vierteilt ihn, nur dringt irgendwie in den Keller ein. Sicher wird der Händler, in dessen Haus der Zugang liegt, auch nicht sonderlich kooperativ sein. Häutet ihn, schlagt ihm den Schädel ein, egal, nur kommt nicht eher zurück, ehe ihr mir Gerards Kopf bringt. Dann habt ihr eure Schuldigkeit getan und ich bringe euch zu Marek, schließlich habe ich den ursprünglichen Handel nicht vergessen. Und jetzt geht, meine Diener, nehmt auch Xavier mit und mit Christophe an eurer Seite wird euch kein Leid geschehen, sein Gesang vermag euch vor allem *Bösen* zu schützen."
Camille hatte geendet und leckte sich nur ihre Wunden, sie war wirklich noch weit davon entfernt, wieder voll auf der Höhe zu sein.
Callindor
"Wir müssen ihn töten, lieber sein Leben als meins", gab Dragan auf Corax' Hinweis zurück und zupfte an Hiro's Ärmel. Ein kurzer Blicktausch zwischen den beiden entstand, ein kurzes Nicken, dann bewegten sie sich mit vorsichtigen Schritten an den Baum, auf dem Corax sich eingepflanzt hatte. Dieser feige Mistkerl! Also wirklich, anstatt zu helfen und den Waran zu erledigen, verkroch er sich lieber auf dem Baum und beobachtete das ganze Geschehen, als wäre es ein billiges Schauspiel auf den Märkten der Großstädte.
Doch egal wie der Sildener sich verhalten hatte, nun musste gehandelt werden. Keine 10 Meter mehr was er von dem Trio entfernt und es schien nicht mehr lange zu dauern, bis auch ihre Beinkleider anfangen würden zu kokeln. Es gab nun genau zwei Möglichkeiten:
Nummer eins, auf dieses Vieh warten, kämpfen, und hoffen nicht zu sterben...
oder...
Nummer zwei, ein wenig zu rennen, dass man schnell irgendwo hinkommt, wo Feuer nicht wirkt..
Binnen eines Herzschlages schoss dem jungen Novizen die für ihn scheinbar richtige Idee durch den Kopf, das Meer!
Noch im letzten Moment schafften Hiroga und Dragan es, den Feuermassen auszuweichen, und in einem hohen Bogen ins Meer zu gehen. Sicher hatte dieser Einfall sehr viele Nachteile, aber es war wenigstens eine Möglichkeit. Währenddessen also Corax' Baum also anfing leicht zu brennen, und er einen schreckhaften Gesichtsausdruck bekam, retteten sich die beiden ins Meer. Ob man es glauben konnte oder nicht, dieses verdammte Vieh war ihnen schon wieder auf den Fersen, zu nah, zu gefährlich, und noch bevor irgendeine weitere Reaktion erfolgt, landete die rostige Klinge mit der flachen Seite direkt auf dem Kopf des Tieres.
Corax Erindar
06.03.2009, 21:57
Was machen die da verdammt?, fragte sich der Sildener als von seinem Baum flüchtete. Der Feuerschwall den der Waran ausgespuckt hatte war ordentlich gewesen, hoffentlich brauchte er einen Moment um sich zu sammeln bevor er noch so eine Salve loslassen konnte. Schlimm genug das wäre es hier nicht eher feucht sicher ein Waldbrand entstanden wäre, nein die beiden Trottel waren ins Wasser gestampft. Schützte einerseits, andererseits schränkte es auch ihren Bewegungsspielraum ein. Der Waran war ihnen jedoch dicht auf den Fersen, bevor sie sich in Wasser schmeißen könnten hätte er sie verbrannt oder gebissen. Nicht gut, er würde etwas unternehmen müssen. Er blieb stehen , anstatt weiter den zwei Flüchtenden samt Verfolger hinterher zu hechten. Sie erreichten gerade das seichte Wasser, dennoch es würde nicht reichen. Corax erlaubte sich ein ruhiges einatmen ein Sammeln seiner Kräfte. Er vereinte all seine Entschlossenheit und warf sie unverhohlen gegen das mächtige Tier. Einen Augenblick lang war der Feuerwaran tatsächlich überrumpelt, doch mit einer Kraft die die des Bären bei weitem überstieg wurde der Angriff abgewehrt und die Riposte erfolgte. Corax fühlte wie er selbst in einer Stichflamme aufging, wie sein Wesen bei der berührung mit dem Waran entflammte und regelrecht zu verbrennen schien. Der Schmerz war überwältigend. Er hatte den Wiederstand sofort aufgegeben dem hier konnte er sich nicht entziehen, doch dann so aprubt und vorallem unerwartet brach der mentale Angriff ab. Der Sildener fand sich selbst auf den Knien wieder, den Blick verschwommen. Nur am Rande registrierte er das der Feuerwaran wohl ebendso Benommen war. Dragans Schwert hatte das Tier am Kopf erwischt und die beiden Kämpfer hatten das Tier darauf hin weiter ins Wasser gestoßen. Oder zumindest stoßen wollen, denn das stolze Echsenwesen wehrte sich mit Klauen und wenig später auch Feuer. Wasser verdampfte, der Feuerwaran kämpfte sich in Richtung Land zurück, erfolgreich dennoch war es erschöpft, er konnte es spüren. Ein Schnitt von einem Schwert zog sich über die linke Vorderklaue des Warans, wohl die Rache für den mehrere Centimeter tiefen "Kratzer" den er mit selbiger Dragans Arm zugefügt hatte. Restwasser auf der Haut der Echse verdampfte, das Feuer glühte noch, doch das Tier war geschwächt und in die Enge getriben. Damit wohl in genau diesem Moment am gefährlichsten. Die beiden Kämpfer umkreisten das wild fauchende Biest, für den Moment schien ihm das Feuer ausgegangen zu sein, doch das würde nicht lange anhalten und wenn es soweit wäre dürften die beiden Innosgläubigen wohl schnell eins mit ihrem lieblings Element werden. Zeit etwas zu unternehmen, egal ob enormes Risiko oder nicht. Corax griff nach seinem Samenbeutel, er wählte eine Hand voll der zukünftigen Bohnen und warf sie dem Tier entgegen. Von seiner langsam erwachenden Magie getragen flogen sie weiter und tauchten schließlich neben dem Feuerwaran in den Sand ein. Nun fing der eigentliche Magieaufwand an, Corax´ smaragdgrüne Augen glommen erst, dann fingen sie förmlich an grün zu glühen. Die Bewusstseine von Mensch und Bohnen verflechteten sich und stärlten sich gegenseitig, die Magie lieferten den Pflanzen die Energie die sie für ihr rasantes Wachstum benötigten. Es dauerte nur Sekunden, in der die beiden Seiten noch verharrten und auf einen unklugen Schritt des Gegner warteten, um die Ranken für ihre Aufgabe bereit werden zu lassen. Gerade schien sich die Echse zum Angriff entschlossen zu haben, da brachen die erstarkten Bohnenranken aus dem Erdreich herrvor und umschlungen ihn, zogen das erstaunte Tier zu boden, fesselten es und banden sogar seinen prächtigen Kamm an seinen Leib. "Schnell verpass ihn noch eins mit dem Blatt auf den Kopf und am besten schüttet einer noch Wasser über ihn. Das wird ihn etwas aufhalten. Aber beeil dich mit deiner Blutabnahme, lange wird er nicht brauchen um seine innere Glut wieder zu voller Stärke zu entfachen. Wenn es soweit ist will ich schon wieder weg sein.", rief Corax den beiden zu und konzentrierte sich wieder voll auf seine Fesseln. Der Waran brachte selbst jetzt enorme Kraft auf, wahrlich lange würde er nicht brauchen sich zu befreien wenn sie gingen.
Da hatte dieser Waldjunge es doch wirklich noch faustdick hinter den Ohren, ohne dass der Goldschmied wirklich daran geglaubt hatte, entwickelte sich dieser Kerl wahrlich zu einem mehr oder minder treuen Weggefährten.
Dragan gab ein kurzes Nicken von sich, als er Corax' Vorschlag hörte, und hieb noch ein Mal zu, während Hiro mit seiner gesamten Kraft versuchte Wasser auf das Tier zu bringen.
"Jetzt", ächzte der Novize noch ein Mal, bevor er die Phiole aus der Robe holte und in die direkte, vor Blut überlaufende Wunde des Feuerwarans hielt. Glücklicherweise war das kleine Gefäß nicht größer als die, die er noch von Ceron kannte, und so sammelte sich schnell der rote Lebenssaft in dem kleinen Glässchen.
"Gut, verschwinden wir, ich hab das Blut!"
Callindor
07.03.2009, 12:27
Was für eine Schlacht!
Callindors Gedanken und Gefühle waren auch am Morgen danach noch überflutet von mörderischen Eindrücken, finsterer Magie und einer Seite Camilles, die er bis dahin noch nie so offen gesehen hatte.
Seine dunkle Schönheit war über ihn hergefallen, hatte ihn gerissen und überwältigt, seine gegenwehr vollkommen im Sturm genommen und er erinnerte sich noch an ein Gefühl der Freiheit, wie sie da so an ihm so, ihn stetig das Blut abzwackte und scheinbar keinerlei Reue empfand, ihren Liebling, so sah er sich in seinen Augen ihr gegenüber, einfach so zu töten, wenn sie es denn auf die Spitze getrieben hätte.
Doch glücklicherweise kam es nicht so weit, sie ließ von ihm ab, noch ehe sein Herzschlag zum Erliegen kam und von unendlicher Dankbarkeit beseelt fiel er nur nach vorn und ward für die nächsten Stunden nicht länger ansprechbar. So brauchte er auch die Hilfe der anderen, um auf den neuesten Stand gebracht zu werden, denn nach dem vereitelten Angriff auf Camille und ihre Gilde, waren alle Beteiligten zu geschwächt, ihre Fürstin sah es ein, wenn auch mit Widerwillen, und gestattete so etwas wie eine Nachtruhe, die wohl alle in der Gruppe begrüßten und in vollstem Maße auskosteten.
Doch ließ sie sich nicht bis ins Ultimo vertrösten, sie wollte dsiese Angelegenehit ein für alle Mal geklärt wissen undso setzte sich die Gruppe in Bewegung, nachdem sie ein weiteres Mal von dem köstlichen Wasser hatten trinken dürfen und von einer Sekunde auf die nächste waren Callindors Beschwerden scheinbar verschwunden, dafür war sein Verlangen nach Vergeltung für den Angriff auf seine Herrin übermächtig in ihm und er schnappte sich nur seine Waffen, seinen Umhang und den blauen Talisman, inzwischen hatten auch die anderen von den toten Magiern der letzten Nacht derlei Artefakte bekommen, sodass sie also nun völlig ohne Konsequenzen zaubern konnten, die Magie des Amuletts schien dies zu verhindern. Und Callindor würde sich dabei auch nicht zurück halten ...
Ihr erstes Ziel war die Taverne, wo ihr früherer Unterhändler und Folterer nun auf seine gerechte Strafe wartete. Der Feuermagier war sich noch unsicher, ob er ihm einfach das Genick brechen sollte, ihn in Brand setzen oder einfach aufschlitzen sollte. Ihm gefiel inzwischen der Anblick von Kadavern, bebenden Körpern, die bald ihr Leben aushauchten und er wollte mit seinem Opfer spielen, es bis in die höchsten Sphären des Sadismus quälen und Callindor war zuversichtlich, im Wirt eine solche Person gefunden zu haben.
Die Schreie des Wirtes hallten noch in Nero wieder, Callindor hatte ganze Arbeit geleistet und zwischendurch hatten sie Seile holen müssen, denn sonst hätte der Wirt sich selbst umgebracht, da er die Schmerzen nicht mehr ausgehalten hatte. Callindor war dann grinsend aus der Kammer gekommen, über und über mit Blut besudelt und hatte ihnen triumphierend einen Schlüssel vor die Nase gehalten, mit dem sie in den Keller Gerards eindringen konnten. Die Mission hatte also beginnen können. Auf dem Weg zum Hause des Feindes waren sie alle stumm gewesen, auch die Toten waren still gewesen und so hatte die Gemeinschaft eine gespenstische Form angenommen, wie Geister wanderten sie durch den abendlichen Nebel des Eilandes und wurden von ihm umschlossen. Vor dem Haus hatten sie angehalten und sich vor der Tür postiert. Neros geschultes Gehör eines Jägers hatte ihnen immerhin verraten, dass sich mehrere Menschen hinter der verschlossenen Türe befanden und das sie anscheinend eine Leibgarde darstellten, denn man hörte Befehle und Waffenklirren. Nero und Callindor verständigten sich per Handzeichen und der Führer der Gruppe öffnete das Schloss. Mit erhobenen ampfstäben schritten Nero und Callindor Seite an Seite durch die Tür und prügelten auf die ersten Wiedersacher ein, der Rest der Gruppe folgte und nahm den Kampf auf.
Nero schulterte den Kampfstab und zog seine Klinge, bedrängte einen Feind und warf sich gegen eine seiner Formationen. Jeder der Gruppe war nun voll und ganz mit dem Kampf beschäftigt und musste sich so gut es ging behelfen, denn hier in diesen Kellergemäuern war es eng und dunkel. Ein Feuerball erhellte das Geschehen. Sie hatten also einen Magier, das konnte interessant werden. Nero durchbrach die Parade seines Widersachers und rammte ihm das Schwert durch sein Herz. Ein letzter, bluterstickter, Schrei kam über seine Lippen, als er von Neros Klinge rutschte. Wo er einen erledigt hatte, da folgte ein Zweiter. Mehrere Stellen des Kellers standen in Flammen und ein Blitz fauchte an Neros Ohr vorbei. Mit einem wütenden Zischen erwiederte er mit einem seiner eigenen Blitze und entfachte ein Feuer neben dem Magier Gerards, der leider noch zur Seite hatte springen können. Ein Schwert sauste nieder und Nero hatte arge Probleme zu blocken, verhielt sich defensiv und ging in die Hocke, tauchte auf und unterwanderte einen weiteren Angriff, stieß seinen Gegner bei Seite und setzte ihm nach. Dieser war besser als der Vorherige und so konterte er den erneuten Angriff. Das wurde wirklich sehr interessant.
Corax Erindar
08.03.2009, 00:17
"Sieht aus wie im Schlachthaus!", meinte Corax angewiedert und die anderen beiden schienen ihm kaum wiedersprechen zu wollen. Der Wirt war wirklich kein schöner Anblick, genau wie der Rest der Taverne. Wer hatte hier gewütet und wieso? "Hier stimmt etwas nicht, also genau genommen hat hier schon immer etwas nicht gestimmt, aber jetzt stinkt es hier ganz gewaltig!", murmelte der Sildener vor sich hin, nun hatte er wenigstens eine Erklärung dafür warum diese rätselhaften Magier nicht aufgetaucht waren, die hatten wohl offensichtlich mit etwas größerem zu tun, zumindest schien das ob dieses Anblicks leicht vorstellbar. Corax versuchte mit seinem Geist zu fühlen, wollte erspüren was im Gange war. Doch alles blieb wage, nur das etwas passierte, da war er sich sicherer als zuvor. Unruhig trat er vor die Taverne, viele Leute waren hier vorbeigekommen, die Spuren waren alles andere als undeutlich. Was nun? Den Spuren folgen und sich einmischen oder sich raushalten? Die Entscheidung fiel ihm nicht sonderlich schwer, mit schnellen Schritten machte er sich auf den Spuren zu folgen.
Es dauerte nicht lang da sahen sie auch schon das Ziel ihres Weges vor sich. Die Tür eines Hauses stand offen, Lärm drang ins freie hinnaus, was war da los? Corax schlich herran und lugte hinnein, ein Kampf fand statt, auch wenn er nicht sagen konnte wer hier gegen wen agierte, erkannte er doch einige der Gruppenmitglieder im Gewühl. Auch diese mysteriösen Magier schienen vor Ort zu sein, ebendso wie einige vermummte Gestalten. In den Augen aller stand Mordlust. "Verdammt was läuft hier nur?", fluchte Corax, sie hatten keinen Anhaltspunkt was geschah, aber andererseits wusste er das Camille ihre finger im Spiel hatte. Ihr konnte man auf keinen Fall trauen. Zu unsicher, sie konnten nichts tun so lange sie nicht wussten was hier lief. Corax holte erneut einige Bohnensamen aus seinem Beutel und verband sich mit ihnen. Man konnte den Pflanzen beim Wachsen förmlich zusehen und schnell bildete sich ein in sich schlängelnder Rankenball. Schnell suchten seine Augen ein Ziel und sein Verstand warf das Bündel dem Opfer entgegen. Er hatte den erstbesten gewählt der der Tür am nächsten stand und keinen Kampfpartner hatte. Das Rankenbündel stieß gegen den Mann, warf ihn um und fing direkt an sich um ihn zu binden. So gefesselt war der fürs erste kampfunfähig, es schien in dem durcheinander niemanden aufzufallen. Corax stieg hinnunter und zog den Mann herraus aus dem Kampfgetümmel, sie würden sich beeilen müssen damit ihre Antworten zu bekommen.
Callindor
08.03.2009, 12:35
So eine Scheiße!
War das Eindringen die das Geschäft des Händlers noch denkbar einfach, so gestaltete sich alles darauf folgende umso schwieriger. Offenbar hatten die Dieben vom Tod des Wirtes schon Wind bekommen und hatten den Widerstand verstärkt, der sich den Anhängern Camilles da entgegen stellte. Doch Callindor hatte weder Lust, noch Zeit, sich noch länger auf Verhandlungen einzulassen und so zückte er nur seinen Kampfstab und seine Magie, die dank der Amulette nun relativ unbemerkt hatte angewendet werden würfen, so wie dies nun auch andere konnten, nachdem bei dem Kampf im Bau ihrer Herrin einige der Magier des Rates auch mit solchen Schutztalimanen ausgerüstet waren. Letztlich hatte es ihnen nichts gebracht und Callindors Freunde und Helfershelfer hatten sie sich um den Hals gehangen, darauf hoffend, diesen nicht allzubald zu verlieren.
Der Kampf gegen die Diebe und die Magier war hart, und er war lang, viele der Diebe hatte flinke Füße, schnelle Hände und geschmeidige Körper, es kam einem Glückstreffer gleich, sie zu erwischen und so mussten sie allesamt ziemlich harte treffer einstecken, Nero blutete arg an seinen Armen, Daryns Stirn blutete unablässig und auch Fenier schien was abbekommen zu haben, zumindest hielt er sich ab einem unbekannten zeitpunkt dezent im Hintergrund, anscheined hatte ihm jemand die Arme gebrochen, sodass an ein zuverläsiges Wirken von Zaubern nicht länger zu denken war. Insgesamt gesehen hatten sie schlimme Treffer hinehmen müssen, diese Diebe waren kein Kanonenfutter, sie kamen schon einer Elite gleich. Eine Truppe von fortgeschrittenen Schwert und Faustkämpfern, die den Dieners Camille sehr zusetzten.
Doch sie besaßen etwas, was die Diebe nicht wissen konnten, Callindor hatte aufgrund dessen seine Kampfaktivität entsprechend eingeschränkt, um eben Christophe und Xavier, die beiden Vampire und Erste Helfer ihrer Herrin in nötigem Maße zu unterstützen und zu schützen, denn einige der Diebe schossen mit Feuerpfeilen, sodass Callindor sich vorrangig daruaf konzentrierte, eben jene Pfeile rechtzeitig abzufangen, zu erlöschen oder mit einer Handbewegung in eine andere Flugbahn zu zwingen, sodass Christophe seine Heilkünste entsprechend permanent ausführen konnte. Sein Gesang war in einer Art himmlisch, eine Art von kirchlichem Choral, andererseits zutiefst dunkel und finster, keinesfalls eine Harmonie, viel mehr ein Trauerspiel, dessen Akkorde die Fähigkeit hatten, die Moral, die Kampfkraft und das Durchhaltevermögen der Gruppe zu steigern, während dessen die Diebe sich bald in die Hosen machten, nachdem ihre Schwerettreffer zwar verwundeten, die Wunden aber in einem sichtbaren Eiltempo wieder zu wuchsen.
Über kurz oder lang konnten Callindor und die anderen nur gewinnen, ohne Christophe und seine Chorälke sähe der Kampf aber sicherlich anders aus, dieser Typ war der Dreh- und Angelpunkt ihrer Strategie, mit ihm konnten sie nicht verlieren, und je mehr Köpfe gespalten wurden, je mehr Magier in einem Meer aus ihrem eigenen Blut badeten, desto sicherer wurden sie, ihren Auftrag auch siegreich zu bestreiten.
Nero, Daryn und die anderen hatten inzwischen eine Euphorie an den tag gelegt, brüllten und jagten ihren opfern hinterher, spießten sie auf, ließen sie in feuer rennen, während Fenier nur mit seiner Wassermagie nur einem riesengroßen Sreer formte und ihn dem einem Magier direkt in die Kopf rammte.
Selbst jetzt noch, nach stunden des Suchens, war die eisige Waffe noch nicht geschmolzen, doch war es nicht mehr klar weißlich, sondern hatte das Blut ihn schon in die verschiedensten Schattierungen von Rot verwandelt. Offenbar hatte Camilles Einfluß, vielleicht auch der Gesang von Christoiphe, Einfluss auf die Zauber, die man Wirken konnte, oder aber Callindor hatte bisher nur nie mitbekommen, dass Fenier so ein Talent der Adanos'schen Künste war. So oder so, am Ende hatten sie, wie erwartet völlig unverletzt, nachdem die Verwundungen und offenen Brüche wieder heilten, das haus eingenommen, den Keller gesichert und auch die erste Tür mit dem Schlüssel des Wirtes geöffnet, doch sehr viel weiter kamen sie nicht, nachdem sie auch hier das kleine Empfangskommitee beseitigt hatten.
Egal wo man auch lang ging, die Gänge des Kellers führten allesmat zurück zur Kellertreppe und der Türe, man lief im Kreis, wie man wollte und Callindor wurde bald wahnsinnig dabei. Es musste doch einen Weg weiter geben, das konnte doch noch nicht das Ende sein!
Der Feuermagier verzweifelte bald, als plötzlich, nachdem sich der Kampfeslärm und das Ächzen und sterbende Stöhnen gelegt hatte, eine rufende Stimme an sein Ohr drang. Die Gruppe folgte den Worten, unddann fand er in einer der Nieschen, der Gang war wirklich nicht groß, eine Art Kerkertür, so eine ähnliche, wie sie es schon in des Wirtes Keller gab und vorsichtig schoben sie sie auf, ein Gestank von Verwesung und Tod kam einem da entgegen, vielleicht war es auch nur abgestandene Luft.
"Endlich seid ihr gekommen!", meinte der angekettete Kerl und Vaxier bemerkte dabei nur, dass es sich bei dem Insassen um einem von Camillers Anhängern handle, der früher eine ranghohe Position bei Gerard inne hatte und nun seine ehemaliges Lager ausspionieren sollte. Offensichtlich war ihm das nicht sonderlich gut gelungen. Die Diebe hatten ihn auch hart rangenommen, sein Körper war ausgemergelt, seine scarfen, spitzen Zähne sehnten sich nach einem Tropfen Blut und so waren seine Sinne auch nicht sionderlich klar, er faselte zusammenhanglose Bruchstücke von Worten, man verstand wirklich nicht, was er wollte. Zum Glück hatte Christophe von Camille in weiser Vorraussicht so etwas wie eine Konserve ihres Blutes bereit gestellt, und nachdem er eben jenen Beutel bis auf den letzten rest Blutes aufgesogen hatte, war sein Blick gleich fokussierter, sein Urteilsvermögen klarer und er vermochte Callindor und den anderen nun zu sagen, was sie wissen mussten, um hier weiter zu kommen.
"Wenn ihr es nicht wisst, werdet ihr lange suchen müssen, ehe ihr den geheimgang tiefer in Gerards Festung findet. Der Trick ist, dass ihr bestimmte Fackeln entzünden müsst, während andere aus bleiben. Insgesamt recht unnachvollziehbar, aber erst wenn dies getan ist, wird sich der geheime Gang offenbaren."
"Gut! Dann los! Zeig uns welche und wo!", forderte Callindor nur überschwenglich, doch der noch immer angeklettete lachte laut und schüttelte gleichzeitig den Kopf.
"Nicht so schnell, Bursche. Erst einmal müsst ihre meine Fesseln lösen und dann kann ich sie euch zeigen, doch wird euch das nicht viel helfen, schließlich ist auch das Privatzimmer von Gerard durch Mechnismen gesichtert, ein einfaches Anklopfen oder Klinken wird da nicht reichen, tut mir Leid. Aber zum Glück weiß ich, wie man dieses Hindernis überwinden kann."
"Dann sag es uns, sofort!", Callindor konnte bald nicht mehr an sich halten, doch wieder grinste sein Gegenüber nur lasch.
"Immer ruhig, junger Mann. Es ist ein mechanischer Mechnismus und zum anderen benötigt ihr einem goldenen Schlüssel. Der Mechanismus ist leicht zu finden, er wird von Walzen geschützt, die über und über mit Nadeln, Nägeln und Dornen bespicktz sind. Folgt einfach dem grolenden Geräusch, dann könnt ihr es nicht verfehlen. Doch den taster zu betätigen, das wird schon schwer, denn diese Dornen durchdringen jedes Schuhwerk. Ohne Stiche, Schnitte und Blessuren werdet ihr da nicht weiter kommen. Den Schlüssel hat zu meiner Zeit einer der Magier inne, er hat früher mal zum Rat gehört und wurde wegen Senilität aus der Kammer geworfen. Bei Gerard hatte er darauf hin ein neues Zuhause gefunden und ist nun seine linke Hand. Ich denke nicht, dass ihr ihn überreden könnt, euch den Schlüssel zu überlassen, wenn er wuch überhaupt noch wahr nimmt. Geistig ist er nicht mehr so auf der Höhe, doch seine Magie ist trotzdem nicht zu verachten, er galt als einer der briliantesten Köpfe seiner Zeit. Seht euch vor ihm vor. So leicht wird er euch den Schlüssel nicht übergeben. Er wird sich erst mit Zaubern schützen, ehe er danach auf die Jagd nach euch geht. Ihr müsst trickreich agieren, ansonsten erledigt er einen nach dem anderen von euch mit einem einfachen Fingerschnippen. Im Vergleich zu ihm waren die Magier, auf die ihr bisher getroffen seid, nur Sandkastenkinder. Der ist ein völlig anderes Kaliber."
Callindor lächelte nur über diese Warnungen, konzentrierte dann seine Magie, unterstützt von Nero und auch Daryn und Fenier und zusammen sprengten sie die Fesseln von den Armen weg, auch wenn sie ihm dabei noch fats den halben Arm mit wegfeuerten, aber Christophes Gesang regenerierte das faule Fleisch schnell und so waren sie bald unterwegs, die Fackeln zu suchen, die man im ganzen Kellergewölbe umlegen musste, nur um endlich eine Etage tiefer zu kommen, endlich zu Gerard.
Im Gehen fiel Callindor dann wieder die Frage ein, die er noch vorhin stellen wollte.
"Du sagtest, der Magier sei die linke Hand von Gerard, gibt es denn auch eine Rechte?"
Oh ja, die gibt es, und ich bin sicher, dass er hier irgendwo rumschleicht. Als Sekretär des Bosses muss er über alles auf dem Laufenden sein, eure Invasion wird ihm dabei nicht entgangen sein. Früher oder später werdet ihr auf ihn treffen. Er erwartet euch sicher schon. Er wird euch finden, nicht ihr ihn. Ich werde euch übrigens nicht mit hinunter folgen, dafür bin ich zu schwach und auf die Fallen, die dort lauern, habe ich keinen Bock. Man ist dort schneller einen Kopf kürzer, als einem lieb ist. Nic wird das Alarmsystem sicher aktiviert haben, jeder Schrit kann dann dort euer letzter sein. Nur als weitere Warnung."
"Na das kann ja heiter werden ...", meinte Nero nur beiläufig und ernetet dafür gleich einen finsteren Blick von Callindor.
"Memme! Geh doch zurück zu Camille und lass dir ein Tachentuch geben, bevor du hier noch mit flennen anfängst. Und jetzt los, meine Finger jucken schon und sie warten auf das Blut von Gerard, wenn ich ihm seine Fresse poliere."
So eilte Callindor nur forsch voran und fuchtelte schon mit den Händen vor einer Fackel rum, die er mit einem Zauber zum Verlöschen brachte. Der befreite Gefangene hatte ihn darum gebten ...
Callindor
08.03.2009, 17:51
Der befreite Gefangene, der sich als Gellal vorgestellt hatte, führte Callindor und die anderen hübsch artig zu den Fackeln, die entzündet werden mussten und bei anderen war das Löschen nötig, es war wirklich eine heiden Arbeit. Hier wollte jemand wirklich nicht, dass man ihn in seiner Privatsphäre stört ...
Doch letztlich war diese Hürde überwunden, es ging ein Grollen durch das Stockwerk und es tat sich eine Spalte in der Wand auf, etwa bei der Treppe aus dem Keller heraus, schlüpften allesamt dort hindurch und erreichten so die zweite Ebene. Man merkte gleich, dass dieses große Gewölbe die zentrale einer Organisation war, überall standen Tische, Stühle, Garderoben, Mantel, Rüstungen und Waffen. Doch wirklich Betrieb herrschte hier weiniger. Andererseits war es auch kaum verwunderlich, denn Gerard hatte wohl für den Schlag gegen Camille so gut wie alle seine Truppen verbraten, sie waren ja auch weit gekommen, doch nun lag dieses Refugium den feindlichen Angreifern praktisch schutzlos zu Füßen.
Callindor lächelte nur, nahm sich einen der Mantel und warf den anderen zur Seite, den schwarzen, den er von Morlon erhalten hatte, denn dieser war inzwischen von so vielen Fallen, Angriffen und was wusste er noch so alles sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Sein neuer Mantel, also der este, der ihm auch zu passen schien, war ebenso dunkel gehalten, doch war er ohne Kapuze, für die nächste zeit sollte er reichen.
"Ich werde mit Xavier nach dem Taster suchen gehen, während ihr euch mit dem Magier rumschlagt. Wir beide werden wohl weniger Probleme haben, als ihr, sodass wir euch schon noch finden nachher. Wer euch begegnet, wird ausgeschaltet, ich habe lange genug gewartet, ausgeharrt und Diener gespielt, den letzten Schritt tun wir auch noch. Auf geht's, wir haben genug zu tun."
So trennten sich also alle beteiligten Mitläufer Callindors in zwei unterschiedliche Richtungen. Sie tauchten tiefer ein in diese trügerische Idylle und Gefahrlosigkeit, immer darauf vorbereitet, in einen Hinterhalt zu laufen ...
Callindor
08.03.2009, 18:21
Xavier und der Feuermagier hatten sich also nun schon vor einer Weile von den anderen getrennt und stiegen wortlos weiter hinab in den Gängen, Türen und Abzweigungen, das laute Rumoren dieser Walze war laut und deutlich zu hören, selbst wenn es nur ein Flüstern war, ein nuscheln, Callindor und auch Xavier, der ihn erst darauf aufmerksam gemacht hatte, waren auf dem richtigen Weg.
Callindor hatte sich während des Weges zum Ziel an die Worte von Gellal erinnert, dass diese Walze mit dem Taster vor Nadeln, Nägeln und Dornen nur so strotzte und deshalb kam ihm die Idee, eine ansehnliche Zahl von Dolchen aus der *Waffenkammer*, einem kleinen Raum etwas abseits, vollgestopft mit Tötungsgeräten aller verschiedenster Art, mit zu nehmen. Xavier schien auch zu ahnen, was der Innosler im Sinn hatte und grabschte sich auch einige der Kurzwaffen.
So ausgerüstet, bahnten sie sich ihren Weg weiter, vorbei an herabfallenden Fließen im Boden, hydraulischen decken und Wänden, die beide um ein Haar zerquetscht hätten und dann auch noch diese Gasfalle, als der Durchgang auf einmal von beiden Seiten geschlossen wurde und sich durch kleine Öffnungen ein schwach blau gefärbtes Gas in den Weg ergoss. Doch zum Glück hatte Callindor seine Windmagie und Xavier scharfe, kräftige Krallen, sodass sie auch dieses Hindernis, wenn auch mit Mühe, letztlich doch noch überwanden.
Doch das Sahnehäubchen war schlichtweg die Diskuswurfmaschine, die bei Auslösen einer Bodenplatte kleine, wohl sehr scharfe Scheiben schleuderte, die einen scheinbar köpfen konnten. Zum Glück hatten Callindor oder Xavier das nicht am eigenen Leib erfahren müssen, ein flüchtender Dieb hatte, bestimmt in der Hektik und absolut aus Versehen, eben diese Falle aktiviert und sein letzter Blick war nur die Vision seines nahen Todes, als die Scheiben schlagartig sich seinem Kopf näherten.
Der Feuermagier und der Vampir hatten aus dieser Begegnung gelernt und krochen das letzte Stück ihrem Ziel entgegen, während die Metallscheiben von rechts nach links und wieder zurück geschleudert worden, der Mechanismus war so endlos. Callindor musste sich überwinden, über die enthauptete Leiche zu steigen, ein Gefühl des Ekels kam auf, er wunderte sich sogar noch, wieso, schließlich hatte er selbst einen der Magier so in die ewigen Magiergründe geschickt ...
"Da vorn ist es!", meinte Xavier nur laut und bestimmend und Callindor nickte zustaimmend.
"Los weiter ...", war seine Antwort darauf und mit Dolchen für die nächsten dreißig Jahre ausgestattet, ging es weiter. Doch nicht lange, denn einer der Diebe schien den Mechanismus für das Öffnen der Tür zu bewachen, schlief aber ganz offensichtlich, denn sein Blick war gesenkt und ein leichtes Schnarchen war zu vernehmen.
"Den übernehm ich!", signalisierte Xavier seine Bereitschaft und so schlich er vorsichtig und unbemerkt an der Decke des Zimmer s antlang, krallte sich dabei in die Decke und huschte scheinbar lautlos bis zu seinem Gegner, schaute ihn noch mit einem Lächeln an, ehe seine Hand vorschnellte und diese den Hals des Opfers traf, eine Fontäne aus Blut sich sogleich ergoss und der Bewacher röchelnd nach hinten aus seinen Stuhl fiel, nachdem ihn dieser Blitzangriff aus seinem letzten Schlummer gerissen hate.
Nun konnte er ja ewig schlafen ...
Callindor seinerseits konnte über die genauigkeit und Überlegenheit dieses Blutsaugers nur staunen, sie hatten sich wirklich mit fähigen Mördern eingelassen, sicher die bessere Partie, da konnten Corax und Konsorten rum tönen, so viel sie wollten, Camille brachte sie letztlich ans Ziel.
Nachdem auch das letzte Hindernis auf ihrem Weg ausgeschaltet war, gingen sie nun in den Gang, in dem das Grollen am lautesten war und fanden tatsächlich die drhenden Stege, die mit Dornen, Nägeln und Nadeln bespickt waren, dass man hier wirklich zu keinem Zeitpunkt einen sicheren Schritt würde machen können.
"Dann wolen wir mal ...", eröffnete Callindor nur lächelnd den Reigen und nahm den ersten Dolch aus seinem Repartoire und nahm einige Mal Schwung, versuchte so genau wie möglich zu zielen und ließ die Waffe dann fliegen, sie rotierte in dieser Luft entsprechend hastig und schlug dann mit der kompletten Seite an dem Stein der gegenüber liegenden Wand an.
"Jetzt ich!", machte Xavier nur wieder auf sich aufmerksam und tat es dem Feuermagier gleich, holte Schwung, zielte dabei und schmiss den Dolch, dieser rotierte nicht, zischte einfach durch die Luft und blieb nur Millimeter neben dem Taster stecken.
Diese Vampire hatten wirklich Talent, mit so viel genauigkeit und Kraft würde Callindor auch nach hundert Versuchen nicht treffen können.
"Beinahe ...", kommentierte er den Versuch seines Begleiters und schickte sich nun an, einen zweiten Anlauf zu unternehmen. Es würde vielleicht etwas dauern, aber letztlich wüürden sie ihr Ziel schon treffen.
Außerdem hatten die anderen mit ihrem Magierkollegen sicher auch einen heiden Spass und mussten sicherlich ihr bestes Können aufbieten, wenn sie die zweite Sperre aufheben wollten. Der senile alte Sack von Magier rückte den Schlüssel sicher nicht von alleine raus ...
Die letzten Zeit hier auf der Insel war für den jungen Mann, gleich nach der Belagerung Vengards, eine der Mordreichsten und Bluterfülltesten überhaupt. Zudem war Camille nicht da und von ihrem Blut hatte der Novize Innos' schon länger nicht mehr gekostet. Diese Dinge ließen den Händler schwindeln und dies verursachte seine Kopfschmerzen, beides konnte dieser Sänger durch seinen heilenden Gesang auch nicht beseitigen, doch endlich seine Magie wieder frei zu benutzen war entspannend, innerlich frohlockte der Jungmagier aufgrund der Windfäuste, Feuerbälle und auch dem einen Blitz, der von dem Schwarzhaarigen abgeschossen wurde.
Nachdem die Gruppe den Geheimdurchgang in die zweite Etage gefunden hatte, kamen dem Diener der Feuermagier Gewissensbisse, schließlich hatte der Verfluchte mehrere Menschen auch qualvollste Art und Weise getötet, er hatte Blut getrunken und er arbeitete mit Vampiren zusammen, Gestalten aus uralten Geschichten, Geschichten voller Blut und Tot, eine Geschichte, wie sie die Gruppe in den letzten Tagen durchgemacht und immer noch durchmachte. Für eine Sinneswandlung war jedoch jetzt die schlechteste Zeit, sie wurden von allen anderen Leuten in diesem Keller oder was auch immer, als Feinde angesehen und würden sofort getötet werden.
Auch nach der Trennung von diesem Xavier und von Callindor ging es dem Schwarzäugigen nicht besser, eher schlechter, schließlich mussten sie einen Magier besiegen, dessen magische Kraft jeder einigermaßen Magiebegabte auf 150 Meter Entfernung hätte spüren können, doch er hatte wahrscheinlich auch so einen Talisman, wie jetzt jeder aus der Gruppe besaß.
Kurze Zeit später gingen sie um eine Biegung und da sahen sie ihn, einen alten Mann mit graußen Haaren und geschlossenen Augen saß in einem Schaukelstuhl und wippte hin und her. Eigentlich so unscheinbar, so unaufällig und so normal, würde er in Vengard schaukeln, wenn man davon absah, dass er sich solch einen Stuhl hatte leisten können. Doch hier, in diesem Keller war es abwegig, mehr als auffällig und unlogisch. Auf den Typen musste niemand mehr aufmerksam machen, schließlich war hier äußerste Vorsicht geboten. Auf den Boden jedoch hatte wohl keiner mehr geachtet, denn plötzlich stolperte einer, betätigte damit einen Schalter und wollte sich auch noch an einer Fackel festhalten, was wiederum eine Falle auslöste. Ohne Vorwarnung fielen die Fließen der Decke herunter und Spieße kamen aus den Wänden, gleichzeitig hatte der alte Sack einen Feuerball durch den Gang geworfen, der die Spieße jedoch rechtzeitig abfackelte, bevor die Gruppe aufgespießt werden würde, doch das geschah natürlich nicht aus Nächstenliebe, denn schon kam der nächste Feuerball angeflogen. Diese Zerstörungskugeln waren so angefüllt mit magischer Energie, dass es schon so unglaublich schien.
Callindor
08.03.2009, 18:42
Wie schon erwartet, war es Xavier und nicht Callindor, der den Treffer erzielte, den Taster mit der Spitze des Dolches erwischte und so die erste Barriere zu Gerard beseitigte. Ein fast nicht zu hörendes Klicken war der Beweis für ihren Erfolg.
"Los zurück!", war nur der nüchterne Kommentar von Xavier, denn plötzlich erschütterte eine Art Beben den Boden des Stockwerks, beide strauchelten und sie ahnten sofort, dass die anderen wohl den Magier gefunden hatten. Allein in diesem Beben zeigten sich dessen gewaltige Kräfte und beiden wussten mit Bestimmtheit, dass sie schnell zurück mussten und die anderen aus der Gruppe sicherlich heftigst unter Beschuss gerieten durch diesen *alten, senilen Magier*, wie Gellal es ausgedrückt hatte. Es kam wohl der Untertreibung des Jahrhunderts gleich ...
So hasteten sie also zurück, vorbei an den Leichen des verbluteten Wächters, den geköpften Diebes, wo sie erneut langsam kriechen mussten, um nicht selbst einemn Kopf kürzer gemacht zu werden und zurück zur Nische, des schmalen Eingangs dieser Ebene. Die restlichen Dolche hatten sie aber trotzdem vorsichtshalber mitgenommen, vielleicht brauchten sie sie ja noch für irgendwas.
Rein intuitiv und ohne richtige Ahnung folgte Callindor Xaviers Gespür für Blut und so bahnten sie sich ihren Weg entlang von toten Leibern, etlichen ausgelösten Fallen, denn der Weg war gespickt mit Waffen, herab hängenden Morgensternen und Nagelkeulen, doch hier war um einiges weniger los, als auf dem Weg, den die beiden vorher genommen hatten. Offenbar kam hier das glorreiche Ende wirklich erst am Schluss: der Magier
Entsprechend motiviert und von Mordlust und Blutgier angetrieben, rannte sie letztlich noch schneller und erreichten so den Kampfplatz, an dem die anderen sich versammelt hatten. Es würde noch ein heißer Tanz werden ...
Es wurde heiß, nicht nur im wörlichen Sinne, denn überall flogen Feuerbälle, Blitze und Windfäuste durch die Gegend, denn der Magier besaß anscheinend auch die selbe Magie, wie die Magier Innos'. Solche Gottlosen Leute wie hier haben die heilige Magie Innos' nicht verdient! Das einzige was diesen immer gleichen Magieabtausch anders gestaltete, waren die Geschosse, die Fenier abschoss. hallte es nur im Kopf des jungen Novizen, doch das war nicht seine Entscheidung, vielmehr ermahnte er sich selbst, auf den Magier zu achten, der sich garnicht als so alt und knöchrig herausstellte. Zwar konnte die Gruppe garnicht verlieren, solange sie den Vampir bei sich hatten, doch es glich eher einer sadistischen Foltermethode, schließlich mussten sie immer wieder Schmerzen erleiden, wurden sie von der mächtigen Magie getroffen und sterben konnten sie nur durch einen fatalen Treffer, ansonsten würde es die Welt der ewigen Schmerzen darstellen, würde der Alte nicht bald sterben.
Zum Glück kamen Callindor und Xavier in der nächsten Minute um die Gruppe zu unterstützen, und das taten sie. Die Krallen des Vampirs waren wahre Mordinstrumente, doch all die Kräfte der Gruppe schien nicht auszureichen, verpuffte doch jeder Feuerball vor dem Großmagier, flaute jede Windfaust ab und löste sich jeder Blitz auf. Es schien unmöglich...Irgendeine Schwäche muss der doch haben!
Callindor
08.03.2009, 19:23
Wie zu erwarten war, gestaltete sich der Kampf gegen den Magier als äußerst schwierig. Bisher waren noch keine wirklichen Treffer zu verzeichnen gewesen, doch dies sollte sich alsbald ändern. Dabei sah es anfangs noch so leicht aus, schließlich handelte es sich um einen alten Mann, der mit ein wenig Magier herum spielte ...
Dummerweise war genau dies die Herangehensweise, die Christophe das Leben oder besser gesagt, das Unleben kostete. Für alle Beteiligten eher eine Art Schock, denn sie waren auf so viel Gegenwehr gar nicht eingestellt. Feuerbälle flogen, Dolch und Schwerter gleichermaßen, Krallen, doch nichts half. Nichts drang auch nur ansatzweise bis zum Magier vor.
Callindor war einer der ersten, der bei einem Wurf mit den Dolchen fest stellte, doch die Waffen mit einem dumpfen Knall abprallten. Und da kam es dem Feuermagier in den Sinn. Dieser greise alte Sack musste sich eine Art zweite Haut erschaffen haben, aus Lehm, Rinde oder schlimmer noch, Eisen, so hart und stabil, dass wirklich keine Waffe der Welt diesen Panzer durchdringen konnte. Eine perfekte Verteidigung ...
Doch das der Greis auch angreifen konnte, bekam eben Christophe schmerzhaft am eigenen Leib zu spüren. Auch als er von Waffen und Zauber nur so beharkt wurde, hatte der Zauberer recht schnell festgestellt, dass eben der Gesang des Vampirs seine Angreifer heilte und so schaltete er eben jenen als ersten aus. Zur Verwunderung aller, nutzte er dafür die selbe Magie, mit der er sich schützte, nur war dies kein Schutz für den Vampir, dem auch seine schnellen Bewegungen nicht halfen, als die ersten schweren Lehmbatzen gegen seinen Körper flogen. Entsprechend verlangsamt, war es für den Alten ein Leichtes, auch den Rest des Körpers mit dem harten Schlamm zu überziehen, bis Christophe praktisch wehrlos zum Stehen kam, sich nicht mehr rührte und der Diebesmagier nur seine rechte Hand zu einer Faust formte und plötzlich der Lehm in alle Himmelsrichtungen verstreut wurde, inklusive der Überreste des Vampirs, der diesem Druck und diesem Zauber nichts entgegen zu setzen hatte. Mit einem letzten, erlösenden Schrei, löste sich sein Dasein in Staub auf, der sich hübsch mit dem Lehmhaufen vermischte und so praktisch von ihm nichts erkennbares mehr übrig ließ.
Erst jetzt wurde Callindor und den anderen wirklich bewusst, dass sie gerade ihren Heiler verloren hatten, jetzt mussten sie doppelt vorsichtig sein. Na wenigstens hatte der Schutzpanzer des Magiers einen gewaltigen Nachteil, mochten seine Zauber auch noch so wirkungsvoll sein, es brauchte Zeit, sie zu Wirken, sehr viel mehr Zeit, als bei Callindor zum Beispiel üblich, der Alte war einfach um einiges Langsamer, doch solange sein Schutz wirksam war, spielte das keine sonderlich gewichtige Rolle. Sie mussten also nur bewerkstelligen, diesen Schutzpanzer auszuschalten, dann gab es Chancen, ansonsten standen sie hier auf verlorenem Posten und würden über kurz oder lang so enden, wie Christophe es zum Leidwesen aller erlebt hatte...
"Verdammt was ist das für ein Monster?" waren die einzigen Worte, die der Novize fähig war, zu formen, als der Heiler in Splittern auf dem Boden landete. War der Greis wohl doch auch dazu fähig andere Magie zu wirken, als die der Magier Innos'. Diese Magie war wirklich mächtig, doch langsam zugleich. Irgendwie wie ein großes Zweihandschwert, es ist beim Angriff langsam, doch stark zugleich....Während des Angriffs aber eher schutzlos! schoss es dem Diener des Feuergottes durch den Kopf, das musste die Lösung sein, anders würde dieses Kellergewölbe ihr Grab werden, doch als könne der Hochmagier Gedanken lesen, flog schon dieser magische Lehm auf den Händler zu. Scheiße! Plötzlich verlief alles wie in Zeitlupe, der Nachwuchsmagier sammelte seine magischen Energien, sog die Luft zusammen und lies die Windböe auf den Lehm los, dann ging die Zeit wieder normal, der Lehm flog gegen die Wand, der Magier jedoch setzte die nächste magische Attacke in Bewegung. Während der Alte zauberte, schien es, als würden alle nur auf seine Magie achten und nicht angreifen. "Los jetzt! Angreifen!" schrie der junge Mann aus vollem Leibe und schon flogen Feuerbälle auf den Zauberer zu. Seine Magie schien die Kugeln aus magischer Energie abzuschwächen, doch nicht vollständig zu zerstören. Zeitgleich flog weiterer Lehm gegen die Wand.
Sie waren auf dem richtigen Weg...
Callindor
08.03.2009, 19:58
Irgendwie musste man doch diesem Lehm habhaft werden können ...
So dachte Callindor nur und dachte dabei daran, wie stabil doch dieser Panzer war, gleichsam den Träger aber verlangsamte. So waren Zauberattaken also recht gut zu plazieren, nur waren die Auswirkungen sehr dürftig. Der Feuermagier sammelte sich, ließ die anderen den Magier beschäftigen, wie wild prügelten sie auf den Alten ein, doch jeder Riss, jede Ritze wurde sofort wieder erneuert, ein endloser Kreiskauf, sodass er also genug Zeit und Freiraum hatte, gegen den alten Magier einen wirkungsvollen Zauber zu wirken.
Callindor hatte sich entscheiden, es mit seinem Blitzzauber zu versuchen, sodass er nur drei Lichtkugeln aus seinem Flämmchen formte und sie langsam unterschiedlich rotieren ließ. Nun blies er stetig mit Magie angereicherte Luft aus seinen Lungen und war entrsprecehnd in der Lage, nachdem die Lichtkugeln eben jene Magie aufgenommen hatten, mit seinem Händen recht genau zu steuern, wie die Lichtkugeln sich plazierten.
Xavier und die anderen hatten das Treiben des Feuermagiers im Augenwinkel verfolgt und entsprechend sorgten sie für genügend Ablenkung, letztlich warf sich Xavier sogar mit seinem übermenschlichen Kräften auf den alten Zauberer und riss desen Armne nach hinten, sodass er es schwieriger hatte, seine Magie zu konzentrieren, auch wenn das Bewegen dieses Panzers wirklich eine ungeheure Kraftanstrengung war.
Doch am Ende hatten sie es so weit bewerkstelligt, das die drei Lichtkugeln über den Köpfen aller sich zu einem Ring formierten und sich um den Leib des panzertragenden Magiers anordneten, nachdem Xavier sich kurz vorher von eben diesem losgemacht hatte. Mit einer letzten Handbewegung schnellten die Lichtkugeln auf den Magier zu, trafen den Panzer und ein gleißendes Licht erfüllte den Raum. Es war unklar, ob der Blitz Schaden angerichtet hatte, Callindor hoffte einfach darauf, dass er genug Risse bekam oder besser noch, dass er vom Körper dieses Diebesmagiers abplatzte, egal, nur brauchten sie endlich eine passende Angriffsfläche ...
"Greift ihn an, mit alem, was ihr habt, jetzt ist er schutzlos!", brüllte Callindor aus voller Kehle und schob leise ein *hoffentlich* nach, dass sie dann wohl nicht mehr hörten ...
Das gleißende Licht des Blitzes erfüllte den ganzen Raum, Xavier hatte sich zum Schutz die Augen zugehalten und auch die anderen der Gruppe sahen kurzzeitig kleine weiße Punkte vor ihren Augen, die von dem grellen Licht herrührten. Der Blitz schien dem Alten wirklich zugesetzt zu haben, war er wohl auf so etwas nicht gefasst gewesen. Daryn konnte es nicht genau sehen, doch schien die Lanze Innos' Schäden hinterlassen zu haben und so entschied sich der Verfluchte, es dem Feuermagier gleich zutun. Währenddessen hatte Callindor mit einem Nicken zu verstehen gegeben, dass er ihn vor den Angriffen des Alten schützen würde.
Die Luft um den Magier erwärmte, ja erhitze sich und gleichzeitig sammelten sich die magischen Energien des Novizen bei dem 'Lehmmagier'. Dieser schien schon bemerkt zu haben, was der Händler da vorhatte und beharkte Callindor mit magischen Angriffen, doch zu spät, ein lautes Knistern und Grollen war zu hören dann schlug blaues Feuer von der Decke auf die Linke Hand Gerads. Der Boden hatte schon größere Löcher und der Magier schien sich der Übermacht gegnerischer Magier zu beugen.
Callindor
08.03.2009, 20:40
Was es am Ende war, welcher Zauber von wem, oder welche Waffe von wem auch immer geführt, in dem aufkommenden Tumult ar es einfach nicht nachvollziehbar, erst ein Pfiff von Callindor hatte die mordlustige Gruppe aufgehalten, noch weiter auf den toten Magier drauf zu gehen, sein Leben war schon längst aus ihm gewichen.
"Der Schlüssel!", sprach Xavier nur laut, hielt tatsächlich den gesuchten Gegenstand in seinen dunklen Händen und drehte sich nur um, denn viel Zeit zum Betrauern von Gefallenen war nicht mehr, die anderen mussten es letztlich auch einsehen, sie hatten sich hier schon viel zu lange ausgehalten.
So führte Xavier sie nur zurück aus dem Labyrinth aus Gängen, Fallen und Pfaden, achtete peinlich genau auf jeden Schritt und so standen sie letztlich vor dem Tor, in deren Schloss eben jener Schlüssel passte.
"Bereit?", fragte einer von ihnen und alle bejahten dsies, auch wenn einigen vieleicht die Muffe ging, es war ungewiss, was dahinter auf sie lauerte.
Mit einem erneuten Klicken, so wie es schon bei dem Mechanismus war, öffnete sich die Tür und gab einen großen Raum preis, gesäumt mit Fackeln und allerlei anderen Dingen, Tischen und Stühlen und auch zwei Personen. Oh ja, und diese zwei Meschen kannten sie, zumindest einige von ihnen, besser, als einem vielleicht in diesem Augenblick lieb war.
"Da seid ihr ja endlich!", sprach eine der Stimmen nur mit einem gespeilten Lächeln und bat darum, doch in sein Zimmer einzutreten. Callindor war einer der ersten, der die beiden richtig erkannte.
"Nicvolas! Was machst du hier? Was hast du mit ihm gemacht?", fragte der Feuermagier nur zornig, doch der gefragte Dieb schüttelte nur schwach mit dem Kopf.
"Ach er? Er sollte mir mnus sagen, was ihr so treibt und wieso ihr den Handel mit unsderem Wirt abgelehnt habt. Doch wusste er genau so wenig, wo ihr die letzten Tage abgeblieben wart, wie ich auch. Doch da ihr nun hier seid, brauche ich ihn nicht länger ..."
"Was hast du mit ihm vor?", war nur die mit schwacher Stimme foprmulierte Frage darauf und wieder musste Nicolas schmunzeln.
"Ihn frei lassen natürlich, was hast du denn gedacht? Ich bin dioch kein Unmensch. Du solltest mich nach so langer Zeit wirklich besser kennen. Und jetzt geh, alter Mann. Ich habe das Gefühl, dass es hier gleich unbemütlich wird."
Der Kapitän, den Nicolas hier zu Verhörzwecken gefesselt hatte, rannte nur ohne ein weiteres Wort aus dem zimmer, sicher aus dem Gebäude, ließ aber für Callindor einen Blick zurück, dass dieser nur erschauerte. In Zukunft wollte der alte Kerl wohl nichts mehr mit ihm zu tun haben. Dafür war der Feuermagier eben zu weit gegangen ...
"Was wollt ihr eigentlich hier?", fragte Nicolas nach dem Abgang des Alten freundlich, doch als Xavier bestätigte, dass sie zu gerard wollten und keinesfalöls ohne seinen Kopf gehen würden, da verfinsterte sich die Miene des Akrobaten zusehens.
"Tut mir Leid, aber das kann ich leider nicht gestatten. Als Sekretär von gerard bin ich mehr als sicher, dass ihm dies bestimmt nicht gefallen würde. Ich muss diese Bitte zurück weisen ...", sagte Nicolas nur gespielt freundlich und legte dabei schon seine Rüstung ab, nur um die darunter liegende Tunika zu offenbaren, wirklich sehr leicht im Vergleich zur schweren Kleidung vorher. Callindor wusste schon, was das zu bedeuten hatte.
"Das ist aber keine Bitte!", zischte Xavier nur energisch und trat schon einen schritt auf den künstler zu, als Callindor ihn noch zurück hielt.
"Nicolas ich bitte dich, geh aus dem Weg. Wir werden dir nichts tun. Lass es uns erledigen und dann komm mit uns. Ich bitte dich noch einmal ...", bat der Feuermagier nur flehentlich, doch sein Lover ließ sich nicht erweichen.
"Deine Spielchen ermüden mich, Callindor. Du hast Entscheidungen getroffen. Jetzt steh auch zu den daraus resultierenden Konsequenzen. Ich hätte dir den Himmel auf Erden bei unserem Wiedersehen bereitet, doch nun ... bereitet euch auf euer Ende vor, hier kommt ihr nicht vorbei.
"Oh bitte nicht", dachte Callindor noch unter Tränen, als Xavier sich schon mit dem Akrobaten anlegte. Die anderen würden sich wohl bald anschließen, nur Callindor konnte nichts tun, er stand nur wie versteinert da und beobachtete das Geschehen.
Wieso musste es nur soweit kommen. Das konnte Nicolas unter keinen Umständen überstehen. Wieso tat er es dann? Er wusste nur eines, einfach würde er es ihnen nicht machen, dafür war der Tasschendieb einfach zu flink, gelenkig und trickreich. Er würde schon noch ein paar Trümpfe im Ärmel haben. Nur sagte Callindor ihnen das nicht vorher. Er stand nur stumm da und tat gar nichts ...
Alles zu viel. Nein. So durfte es nicht weiter gehen. Wo waren sie hier gelandet? Blut, überall Blut, an den Wänden, auf dem Boden, vorbei. Er musste hier weg. Egal wie.
Schon seit Tagen war es dem Diener Innos' zu viel, alles was ablief. Zu erst die Trennung von Callindor, der Feuerwaran, und nun das nutzlose Durchstreifen des Dschungels, alleine. Ja, Hiroga war verschwunden, wahrscheinlich blieb er in der Taverne, oder am Strand, und Corax, ja, Corax, wer wusste bloß was mit dem los war.
Völlig übermüdet kam Dragan zum Stillstand, das ungleichmäßige Knirschen des Blätterwerks unter ihm stoppte abrupt, die Geräusche waren vollkommen verschwunden. Die tiefe Nacht legte einen großen Umhang des Schweigens über dieses kleine Stückchen Erde.
War er nun am Ende? In einem Wald, den er nicht kannte, wer weiß wie viele Seemeilen von Vengard entfernt, dem Hungertod näher als sonst irgendwann.
Endgültig, der letzte Entschluss für ihn auf dieser Insel, war ein Teleport nach Vengard, und dem dringenden Entschluss, vor den hohen Rat zu treten..
Wie lange waren sie nun schon auf der Jagd?
Camille befand einfach, dass es inzwischen viel zu lange dauerte, sodass sie sich entscheid, selbst nachzusehen, wie die Fortschritte aussahen. Ihre Ungeduld war förmlich greifbar.
Mit schnellen Sprüngen, rasanten schritten und in Schutze der Nacht, hatte sie sich ihren Weg gebahnt, sah mit Freuden die Verwüstung, die sie in der Taverne angerichtet hatten und schloss daraus, dass ihre Diener es wohl wirklich bis zu Gerard geschafft hatten., Mit der Hilfe von Christophe sollte das ja auch kein wirkliches Problem darstellen.
Sie wusste zwar nicht genau, wo der Eingang in den Unterschlupf ihres Kontrahenten lag, letztlich ließ sie sich nur von dem süßlichen Duft vergossenen Blutes leiten und fand so recht schnell das betreffende Anwesen. Mit Wohlwollen und einem Blick des Erstzauenens betrat sie den Verkaufsraum des Händlers und labte sich an den opfern. So viel Wuit, Zerstörung und Tod. Das hatte sie Callindor und den anderen nicht zugetraut. Offenbar hatte ihr zartes Einfühlungsvermögen amn Ende doch Früchte getragen.
Zuversichtlich betrat sie den Keller, sah nur den schmalen Spalt in der Wand und quetschte sich ohne einen weiteren Blick verschwendend hindurch. So erreichte sie zügig die zweite Ebene, als ihr plötzlich ein Kerl entgegen gerannt kam. Hysterisch, panisch oder einfach nur wahnsinnig, rannte er schreiend an ihr vobei, sie ließ ihn gewähren, Camille hatte schließlich wichtigeres zu tun, als sich um flüchtende Greise zu kümmern, die sowieso mehr tot als lebendig waren, wenn man seinen Gesundheitszustand betrachtete. Sehr lange würde er es soweieso nicht machen ...
Reiner Intuition folgend, ging sie den Weg entlang, aus dessen Richtung der Alte gekommen war und schmeckte schon den geruch von Tod, ihr Diener Xavier war ganz in der Nähe. Innerlich freute sie sich schon auf ein Wiedersehen. Sie wollte Blut sehen und ihr war egal, von wem ...
Callindor
Sie hatten es also geschafft, die vorletzte Hürde zu Gerard war geschafft, der 'senile, alte Sack' war erledigt, den Schlüssel hatten sie und schon ging die Gruppe vorbei an den ganzen Fallen, die hier platziert worden waren. Da dauerte es auch nicht mehr lange und sie standen vor der Türe, die die Gruppe entweder zu Gerard oder seinem Sekretär, wenn nicht sogar beiden gleichzeitig, bringen würde. Einerseits war der Novize neugierig, wer dieser Sekretär und wer dieser Gerard war, beide waren wohl noch stärker als dieser Magier, doch wie sollten sie das noch schaffen? Sie waren alle schon erschöpft von den ganzen Kämpfen, wären die beiden noch stärker, wäre es das hier wohl ihr Ende. Innos steh uns bei! flehte der Diener eben jenen Gottes und hoffte, sie alle würden lebend wieder zurück nach Vengard oder Al Shedim kommen.
Ein Klicken und die Tür öffnete sich, darin stand ein junger Kerl in schwerer Rüstung und während einer kurzen Unterredung stellte sich heraus, das Callindor diesen Mann, der inzwischen seine Rüstung ausgezogen und darunter eine Tunika hervorzauberte, kannte. Es war die rechte Hand. Schon nach wenigen Minuten entbrannte ein weiterer Kampf und schon flogen allerlei magische Geschosse auf den Punkt an dem dieser Nicolas vor wenigen Sekunden noch stand.
Bisher hatte kein Geschoss ihr Ziel gefunden, was nicht daran lag, dass ihr Gegner auch einen magischen Schutz hatte, sondern daran, dass er schnell, flink und gelenkig war. Mit Leichtigkeit wich der Akrobat aus, hüpfte, rollte und rannte auf die Gruppe zu und versetzte Fenier einen Tritt in die Magengegend, was ihn zu sofortigem Fall brachte...Und schon war er wieder auf Distanz.
Nachdem ein Tritt und ein Hieb Fjola traf, war es Nero deutlich anzusehen, Wut bauschte sich in ihm auf und mit einem Nicken gab der Magier Daryn und Fenier zu verstehen ihre magische Kraft auf ihn zu lenken und so taten sie es, doch nicht die gesamte Kraft. Währenddessen, ganz plötzlich, konnte der Verfluchte die rote Aura um seinen Freund sehen, dunkelrot mit ein paar Schwarzen Streifen. Er konnte nun das, was er niemals tun wollte, die Gefühle eines Menschen 'ausspionieren' zu können, doch jetzt galt die Konzentration dem Zauber, den Nero wirkte. An der Struktur war zu sehen, dass der Feuermagier mit der Kraft Feniers, Daryns und seiner eigenen eine gewaltige Windfaust erschuf, eine 'Windwelle' die wohl jeden in diesem Raum treffen würde. Da kam der Dieb, angesprungen und als er in der Luft war, entfesselte der Magier diese Welle aus Luft, welche in wenigen Sekunden Nicolas erfasste, der weniger als 3 Meter entfernt stand. Der Akrobat wurde aus dem Sprung gerissen und mit großer Kraft gegen die Wand geschleudert, sodass Brocken aus eben dieser herausfielen.
Callindor
08.03.2009, 21:54
Dieser Schlag hatte gesessen!
Nicolas flog direkt auf die Wand zu und blieb dann reglos liegen. Callindor hatte sich endlich aus seiner Starre lösen können und verbot allen Beteiligten, noch weiter auf Nicolas einzuwirken, schließlich stellte er so keine Gefahr mehr dar, für niemanden.
"Grrrrr ..., gut ...", meinte Xavier nur und ließ von seinem opfer ab, richtete sich auf und öffnete dann zügig die letzte Tür, der letzten *Abwehr* von Gerard.
Langsam schob sie sich nach innen, gab einen weiteren Raum preis und schon fiel ihr aller Blick auf die Gestalt da vor ihnen die nur in voller Montur dort stand und zu Callindor und den anderen herüber sah.
"Verräter! Wißt ihr, was ihr da getan habt? Ein Bündnis mit diesen Teufeln und ein Kampf gegen euresgleichen ... sie werden euch nie und nimmer am Leben lassen!"
Xavier grinste nur ob dieser abklagenden Worte und auch die anderen schüttelten nur schwch mit dem Kopf, man konnte deutlich spüren, dass Gerard Angst hatte.
"Der Kristall! Der Kristall ist die Lösung! Gebt ihn mir und ich kann ...", plötzlich stoppte der Diebeschef und sah nur völlig sprachlos zu Callindor herüber, der selber unsicher war, was das zu bedeuten hatte, als hinter ihm plötzlich Camille auftauchte.
"Bravo, bravo, GFerard, wirklich, ein tapferes Völkchen hast du um dich gescharrt, doch was hat es dir gebracht? Hast du wirklich gedacht, du suchst dir ein paar Fremde, dringst in meinem Bau ein und tötest mich mit Leichtigkeit? Offenbar, sonst würden wir dich nicht so schutzlos antreffen nicht wahr?"
Camille lachte laut, Xavier kicherte ebenso vergnügt, nur Gerard blieb sprachlos.
"Was ist denn? Kein liebes Wort für mich, nicht mal ein Handel, um deinen Kopf frei zu kaufen? Du enttäuschst mich. Ich hätte mehr von dir erwartet. ... Leider habe ich dir nichts weiter zu sagen ..."
Camille schnippte nur mit den Fingern und schon stürzte sich Xavier auf sein wehrloses Opfer, der sich gegen diese scheinbare Übermacht nicht erwehren konnte. Tief bohrten sich seine Zähne in das regungslose Fleisch des Diebeschefs und man hörte noch ein saugen, nur kurz, dann fiel der Kopf dieser Diebesbande blutleer und weiß wie ein Laken zur Seite und war tot. Mit mit Blut geröteten Zähnen sah Xavier nur dankbar zu seiner Herrin herüber und verschwand dann aus der dem Zimmer, auf Order seiner Fürstin hin zurück zu ihrem Bau. Für alles weitere war er nicht weiter von Belang.
"Hervorragend! Ihr wart großartig, euer Können ist beeindruckend und ich werde euch euren Wunsch erfüllen und euch zu Marek bringen, wie es ausgehandelt war. Ich habe es nicht vergessen und ihr habt eure Schuldigkeit getan. Macht euch bereit!"
Wie gefordert, traten die beteiligten Gruppenmitglieder näher zusammen und Camille biss sich nur auf ihr Handgelenk, Blkut quoll hervor und erste tropfen fielen auf den Boden, Camille sank auf den Boden und begann, seltrsame Symbole und zeichen zu skizzieren. War es anfangs noch Blut, so schien es letztlich zu leuchten, der ganzer Raum erheilt eine Art Schimmer oder Schleier, der die Gruppe langsam einschloss und abschließend formulierte ihre dunkle Herrin eine Art Beschwörungsgesang, das Bild ihrer Umgebung wurde verschwommener und unklarer, als plötzlich eine Gestalt den Zauber unterbrechen wollte.
Es war Nicolas, der sich bis zu ihnen geschleppt hatte und nun Cam,ille daran zu hindern schien, den letzten teil zu sprechen, doch ein schneller Griff und Callindor sah noch, wie Xavier, der scheinbar vorsichtshalber noch nicht verschwunden war, über seinen Freund herfiel, ihn niederrang und mit seinen Krallen nur über seinen Oberkörper wischte. ausgerüstet mit der schwacbrpüstigen tunika, konnte Nicolas wenig gegen die Haut ausschlitzenden Krallen nichts tun. Unter entsetzlichen Schreien und Ächzen und stöhnen hauchte der Trickdieb, Akrobat, Liebhaber und Freund von Callindor sein Leben aus.
Callindor konnte gar nicht glauben, was da gerade passierte, wie konnte sich Nicolas nur so opfern, für eine hoffnungslose Sache?
"Lasst mich zu ihm, ich muss ...", wollte der Feuermagier noch sagen, doch Nero und die anderen hielkten ihn zurück, denn Camille wollte nicht von noch mehr Widrigkeiten ablenken lassen. Ihr gegenwärtiger Standort verschwomm immer weiter, Xavier und der tote Nicolas verschwanden und dann geschah es, sie erreichten eien anderen Ort, einen großen Saal, ausgestattet mit einer langen Tafel und prunkvollen Stühlen, gedeckten Tischen und einer pompösen Wandmalerei.
"Haben wir es geschafft?", fragte Nero mit unsicherer Stimme, doch die Antwort erhielt er von jemand Unerwartetem.
"Habt ihr es also endlich zu mir geschafft, Glückwunsch. Ihr habt sicher Hunger, lasst uns essen und dann sehen wir weiter ..."
Unsicher trat die Gruppe aus dem sich auflösenden Kreis und so akzeptierten sie den Vorschlag, den meisten hing der Magen nach den harten letzten Tagen sowieso in den Kniekehlen. Da kam eine Einladung für eine Dinnerparty gerade recht ...
Marek wies nur freundlich mit einem Lächeln auf den Lippen jedem einen Platz, auch Camille gab sich dem Spass hin und setzte sich hinzu, auch wenn ihr derlei Nahrungsmittel nicht länger zuzusagen schienen.
"So lasst mich euch vorstellen. Ich bin Marek, Matrek van Dun und gleichzeitig Hertrscher über diese Insel. Wie hürte, habt ihr es wohl sehr nötig, mit mir zu sprechen. Allerlei Wirbel, den ihr da gemacht habt. Aber solange ihr euch wenigstens hier benehmt, will ich mal nichts gesagt haben."
Callindor und auch die anderen schienen etwas verwundert ob dieser Reaktion, Marek beschwichtigte sie nur mit einer Handbewegung und mit einem Klatschen traten schon die ersten Damen und Heren ein, stellten Früchte, Fleisch und Getränke auf den Tisch und verabschiedenten sich auch gleich wieder, sodass Marek wieder das Wort ergreifen konnte.
"Es ist lange her, dass jemand mit mir gespeist hat. Sehr lange sogar. Doch wisst ihr, jemand wie mich, den besucht man nicht aus Freude oder Sympathie, nicht nach dem, was ich zu verantworten habe. Doch war der Krieg nötig. Kriege sind immer nötig, sie sind zwar nicht wirklich schön oder förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden, doch sind sie nörig! Nötig, um Veränderungen herbei zu führen. Mein Vater Darek, gefangen in Dekadenz und Nostalgie, war nicht bereit, den Schritt in eine Zukunft zu tun. Also musste ich ihn dazu zwingen ..."
Erst jetzt merkte Marek, dass keiner auch nur einen Hauch davon mitbekam, sich überhaupt dafür interessierte, denn das opulente Mahl war mehr als verführerisch.
"Banausen ...", meinte er nur ob dieser Ignornaz und nahm selbst einen Schluck des Weins. Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte er den Kelch ab und fragte in die Runde, was denn nun der Anlass sei, mit ihm sprechen zu wollen.
"Ich ... wir ... brauchen eure Hilfe. Es ghet um diesen Kristall hier ...", sprach Callindor nur ernst und holte den roten Stein aus seiner Hose hervor.
"Darf ich ihn mir mal ansehen?", fragte er darauf hin interessiert und der Kristallträger war so freundlich, ihn das Objekt zu überlassen.
"Schönes Stück! Wirklich eine gute Arbeit! Wirklich schade, dass ...", doch er entscheid sich doch dafür, den Satz nicht zu beenden.
"Ich bitte euch, eben jhenes magisches Glas zu zerstören und ...", bat der Feuermagier eindringlich, doch dann schien ihm der Blick auf dem gesicht des Herrschers aufzufallen. "Was habt ihr, Marek?"
"Mir fällt gerade auf, dass wir noch einen Gast vergessen haben. Einen äußerst wichtigen sogar. Oh bitte, keine Umstände. Rührt euch bloß nicht!", sprach Marek nur laut und tatsächlich rührte sich danch keiner mehr, jeder nlieb so in seiner Handlung verharrt, Callindor heilkt noch den Kelch mit Wein in der Hand, Nero hatte gerade ein Stück Fleisch auf seiner Gabel stecken und Daryn biss herzhaft in einem Apfel. Man mochte jetzt sicherlich fragen, was das alles zu bedeuten hatte, doch tat ihnen Marek von sich aus schon diesen Gefallen.
"Und hier ist er schon!", meinte Marek mit einem Lächeln und da erschien wie aus dem Nichts eine Art Bündel, ein eingewickelter Leichnam und ihnen fiel wohl schon beim ersten Blick die frapierende Ähnlichkeit auf. Doch so ähnlich waren sie sich gar nicht mehr. In der Zwischenzeit hatte Marek, der in Wahrheit Carston war, schon einen neuen Körper angenommen, eine junge Frau von jugendlichem Alter und mit einem roten Kussmund sah er nur erneut auf den roten Kristall.
"Wie war das noch? Marek könnte diesen Kristall zerstören? Dein Bruder Calidor hatte wirklich gute Vorbereitungen getroffen, doch es ist alles umsonst. Wie ihr seht, weilt Marek leider schon längst nicht mehr unter uns. Und doch könnt ihr froh sein, ihn nicht mehr mit euch herum schleppen zu müssen. So sind wir doch alle glücklich ..."
Carston lächelkte nur diebisch und ließ den roten Stein wieder und wieder in seiner Handfläche auf und nieder steigen und fallen.
"Ach ja, um das zu einem Ende zu bringen und dir ein Andenken zu bescheren ...", meinte er nur süßlich lächelnd und nahm dann einen zweiten Stein aus seiner Robe, ein schwarzes Gegenstück, so finster und dunkel, dass es einen erschauerte, wenn sie es denn hätten tun können, doch noch immer waren sie gelähmt und konnten sich nicht rühren.
Sexuell anscheinend, knöpfte Craston mit seinen zierlichen Fingern die robe des feuermagiers auf und kegte dabei die Brust von ihm frei, ließ seine lauwaremen Glieder darüber fahren und dann geschah es!
Kraftvoll und ohne Erbarmen schob er den schwarzen Kristall in das Fleisch in der Nähe desHerzens und Callindor schrieuf, innerlich, denn noch immer konnte er sich nicht rühren, er glaubte wirklich, in diesem Moment sterben zu müssen. Fein säuberlich knöpfte die junge Dame namens Carston die Robe wieder zu und so hatte Callindor nun wieder einen Kristall, schwarz statt rot, und diesmal sogar noch anhänglicher, als vorher schon.
Mit einem abschließenden Blick nahm sie einen weiteren Schluck des Weines und sah dann mit einem Lächeln zu der Gruppe herüber.
"Im Nemen des Königs verurteile ich euch für den ... hmm, für den Mord an mir zum Tode, nachdem auch etliche andere Leichen euren bisherigen Weg pflastern. Gehabt euch wohl. Tulidu ..." mit einer zierlichen Bewgung wollte die Robenträgerin schon gehen, als hinter ihr nur jemand klatschte, obwohl der Zauber der Lähmung noch immer wirksam war.
"Beeindruckend, wirklich, ist das Schauermärchen damit zu Ende, oder kommt da noch was? Mmh, Carston?"
Camille war diejenige, die sich da meldete, sie schien dem zauber gegenüber resitent zu sein und erhob sich dann von ihrem Platz.
"Also wirklich, du Hexe, was willst du? Bei Karissa hast du nicht mehr viel zu melden ..."
"Wir werden ja sehen!", antwortete sie nur lächelnd und kam dem Verwandlungskünstler stetig näher.
Callindor
Corax Erindar
08.03.2009, 23:02
Alles ergab keinen Sinn, der Dieb der er gefangen hatte erzählte ihm ein Haufen wahnsinniger sei auf sie losgegangen nachdem sie versucht hatten Camille auf dem Friedhof anzugreifen. Die Lage schien verzweifelt für den Dieb und für Corax um so unklarer. Sicher einige der Leute die hier auf der Insel gestrandet waren kamen ihm äußerst dubios vor, zum Beispiel Grendal dieser Pyromane. Aber alles in allem konnte er sich nicht vorstellen das sie solch ein Blutbad angerichtet hatten. Die Taverne. Das hier. Corax ließ den Dieb frei, er suchte das Heil in der Flucht. Genau wie eine andere Gestalt, dieser Kapitän, der ihm entgegen kam als er sich endlich überwinden konnte das Kampfgebiet zu betreten. Doch war es weniger ein Kampfgebiet als ein Schlachtfeld das er vorfand. Leichen, Blut, alles war verheert. Er ging weiter hinnein, wagte sich ins Heiligtum der Diebe, bis zum Ende, dort wo Gerards Kopf neben seinem Köper lag. Corax wusste nicht wen er da vor sich hatte, sonderlich interessieren tat es ihn auch nicht. Es waren nicht die Personen als solche deren Tod ihn bedrückte. Vielmehr die Tatsache, dass die Leute hierzu fähig waren und das aus so offensichtlich heimtückischen Gründen. Mörder. Besessene. Dies hier war seine Schuld, hätte er ihnen nie das Blatt gegeben, hätte er sie daran gehindert sie so bereitwillig Camille vor die Füße zu werfen. Nein letzteres war ihre eigene Schuld gewesen, doch das es dazu kam war sein Fehler. Nichts was er getan hatte von dem Zeitpunkt an dem sie auf der Insel angekommen waren hatte etwas bewirkt, zumindest nichts entscheidendes. Nun hieß es hiermit zu leben. Mit den düsteren Auswirkungen der Existenz, mit den unbequemen Konsequenzen die diese unbedachte, nichteinmal beabsichtigte Handlung am Anfang der Reise mit sich brachte. Ob er es wollte oder nicht, dieses Blut klebte indirekt auch an seinen Händen. Etwas hatte sich für Corax geändert. Die Feuermagier waren für ihn nicht mehr das vertraute Klischee des weisen Führers wie es ihm als Kind gelehrt wurde. Indirekt beschmutzte es das Ansehen aller Menschen bei ihm was hier passiert war. Es war wie mit Moreala. Jeder konnte Verderben, ob Druide, Feuermagier oder Bauer. Die Frage war nur ob es eine Rettung für alle gab. Eine Frage die immerwieder von neuem auf die Probe gestellt wurde. Corax war sich nicht sicher was diese Frage betraf, er neigte weder zu großm Opti- noch Pessimismus, doch die jüngsten Ereigniss verdüsterten seine Erwartungen für die Zukunft. Doch er wollte sich nicht davon abbringen lassen es zumindest zu versuchen. Doch was sollte er tun? In Silden würden seine Zweifel heilen und es würde mit der Zeit Rat kommen. Doch noch war er hier, sollte er nicht die Chance nutzen auf der Insel etwas zu bewirken. Die Stille um ihn herrum war perfekt. Nur ein Herzschlag durchbrach sie. Corax kannte diesen Herzschlag. Fast ohne es zu wollen horchte er hin, ging in ihm auf. Das war ein Zeichen. Er hatte versagt, fürs erste. Ob dies alles ein böser Nachhall Morealas einstiger Machenschaften war oder nicht. Es war vorbei. Fürs erste.
Hatte sich Carston also endlich offenbart ...
Camille hatte sich schon gewundert, wie lange ihr ehemaliger Partner diese Scharade noch aufrecht erhalten wollte. Ihr war schon seit Betreten des Szenerie klar, dass es sich hierbei um eine Art Illusion handelte.
"Würdest du mir dann bitte den Stein zurück geben? Ich brauche ihn!", meinte Camille nur freundlich und öffnete fordernd die Hand.
"Ach wirklich? Ist dem so? Und wrum wilst du das tun? Um dich bei Karissa einzuschmeicheln, nachdem du bisher sdo versagt hast?"
"Oh nein. Nein, meine Ziele sind viel edeler, auch wenn man es nicht glauben mag, doch ich werde Callindor den Kristall zurück geben. Er hat durch sein weises Hnandeln und auch ansoinsten meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass er dich noch lebend zu Gesicht bekommen hätte. Für diese heroische Leistung sollte er doch auch etwas bekommen. Davon abgesehen bgibt es noch andere wie Marek einer war, der diese Höllendinger zerstören kann."
"Wohl wahr, meine Liebe, und genau aus dem grund werden wir uns allejenen annehmen. Und nun entschulkdige mich bitte. Karissa wartet schon sehnsüchtig darauf, endlich diesen Stein in ihren Fingern halten zu dürfen. In dieser Hinsicht kann sie so unverschämt dickköpfig sein. Wäre sie nicht so hitzköpfig und unbeherrscht, Calidor wäre wohl noch am Leben ..."
Callindor verstand nicht wirklich, was hier gerade passierte, seine Schaltkreise hatten sich bei dem ganzen Gerede bald überladen und so verlor er seine Konzentration, ließ alle Kraft fahren und war nun wachs in jenen Händen, die sich so rührend um ihn sorgten.
Carston hatte inzwischen den saal durchschritten, während des Redens noch und schrie dann nur noch in ihrer jungendlich, weiblichen Gestalt Worte heraus, die das gesamte Gemäuer erschütterten.
"Ein Mord! Ein Mord!! Der Lord wurde ermordet!!! HILFE!!!"
So entschwand die junge Dame, der ehemalige herrscher, oder wer sich in Wirklichkeit hinter dieser Illusion verbarg, durch den großen Spiegel, der kaum, war der Morpher hindurch getreten, zersplitterte und somit seine Schuldigkeit getan hatte.
"Für Kariossa und die anderen gibt es hier wohl nichts mehr zu holen, wie es scheint.", resümierte Camille und löste mit einem ihrer Zauber die Lähmung aller restlichen Beteiligten und wob nur einen weiteren Teleportationszauber, ehe die ersten wachen den großwn saal betraten und nur die leiche ihres Herrschers zu ihren Füßen vorfanden.
Camille musste sich beeilen, hier wurfte sie nicht länger verweilen und so nah m sie alle Kraft zusammen, malte erneut rötliche Zeichen auf den Boden, sie leuchteten diesmal schwächer als beim letzten Mal und dann war auch schon der Ring geschlossen, bevor die Schwerter der Wachen auch nur einen Kratzer bei Callindor oder den anderen verursachen konnte.
Das Bild verschwomm wieder, der große Saal schien sich aufzulösen und kaum Sekunden später fanden sich alle in ihren Bau wiedser, Camille hatte sie zurück in ihr Refugium teleportiert.
"Beeilt euch, sammelt eure Sachen zusammen. Ihr seid hier nicht länger sicher, und ich auch nicht, wenn ihr hier bleibt, ihr müsst wieder zurück, sofort. Eilt euch oder wir sind des Todes ..."
Callindor
In aller Eile, Camille kannte da wirklich kein Pardon, hatten sie alle ihre Habseligkeiten zusammen gesammelt, einige ihrer überlebenden Diener halfen dabei und so stand die Gruppe wieder bei ihr. Callindor hatte noch immer keine Ahnung, was diese Frau oder dieser Mann, was er nun auch immer war, mit ihm angestelt hatte, doch bekam er das Stück Glas nicht mehr aus seinem Körper heraus, wollte er nicht selbstmörderisch daran herum schnippeln und dabei auch gleich sein Herz verletzen und sich dadurch umbringen. Doch war dies für Camille nicht wichtig, sie musste ihr Heim beschützen, bevor die Plastwachen auf Patrouille gingen und jeden Meter der Insel nach ihnen absuchte, sicherlich in Begleitung der Magier des Rates und all dies war die dunkle Schönheit nicht gewachsen.
"Geht mir die Rune, mit der ihr hier her gekommen seid. Bitte."
Grendal tat ihr zögerlich den Gefallen und mit Argus augen wachte er darüber, was Camille nun anstellte, ein wenig sand aus ihrem bau darauf rieseln ließ, ein altes Blatt, dass der Wind in ihren Bau geweht hatte, darauf zerrieb und am Ende ließ sie noch etwas Blut aus ihren Adern darauf tropfen.
Rötlich verschmiert, legte sie den Stein nur zurück in Grendals Hand und begann, leise einen Spruch zu rezitieren, während sich die anderen auf den Teleport vorbereiteten. Callindor seinerseits hatte hier wenigstens einen Anhaltspunkt auf die Rettung von Vic erhalten, *Einkerkerung*, doch musste er auch einen harten Verlust hinnehmen, den Tod Nicolas', den er bis dahin noch gar nicht in vollem Maße realisiert hatte.
"Es ist nicht vollständig, doch hoffe ich, dass die Zutaten ausreichen, den Stein wenigstens halbwegs zu laden. Mehr kann ich nicht tun. Ich habe euch noch eine Ampulle meines Blutes mitgegeben, ihr werdet es schon finden. Teilt es euch gut ein. Wir werden uns sicher nicht so schnell wieder sehen. Und nun gehabt euch wohl ..."
Im letzten Augenblick war nun auch Xavier noch hinzu gekommen und er prostet ihnen ein letztes Mal zu, ehe sich die Rune in einem Licht der Magie auflud, sich eine Art Blase bildete, die die Gruppe alsbald einschloss und ehe sie sich versahen, waren sie wieder zurück, in Callindors Kammer, die Rune verlosch, die Magie brach und sie fielen erschöpft und wortlos zurück. Sie waren zurück.
Zurück in der Heimat. Endlich daheim ...
Camille konnte es genau spüren, denn sie war nun auf ewig mit der Rune verbunden ...
Callindor
Mit einem Lächeln auf den Lippen trat Carston in das fahle Licht des Scheins der Fackeln und trat an Karissa heran, die mit ihrem jugendlichen Alter bald Carston in seiner Gastalt hatte Konkurrenz machen können.
"Warst du erfolgreich? Hast du den Kristall?", wollte Karissa ungeduldig wissen und der Gefragte öffnete nur seine Hand und offenbarte den roten Stein.
"Wunderbar! Gib ihn mir und dann sage mir, was du siehst!", war ihre nächste Forderung und Craston kam dieser nach, wenn auch zögernd.
Beschwörend schloss er die Augen, ließ nur seine Finger über die Linien auf Karissas Hand gleiten und ... ihm stockte kurzzeitig der Atem, doch er fing sich wieder und versuchte zu lächeln, was ihm scheinbar in ausreichendem Maße gelang, denn Karissa ignorierte dies gekonnt, wollte nur ihre Zuklunft erfahren.
"Nun?"
"Ihr ... werdet Erfolg haben. In vielen Dingen, doch ist unklar, worin und wann. Mehr kann ich euch nicht sagen. Tut mir Leid, vergebt mir, Herrin."
Zornig schlug sie nur seine Hand aus der ihren und entfernte sich zügig, den roten Kristall immer wierder mit ihren Fingern massierend.
So blieb Carston zurück, in Gestalt der jungen Dame, dann als Marek van Dun und innerlich keimte ein Wunsch in ihm auf. Der Wunsch, wieder zurück zu kehren.
"Was habe ich da nur angerichtet?", meinte er nur schwach und unter vergießen einer kleinen Träne und stürzte sich nach einer Pause in neue Aufgaben. Er musste es schließlich wissen, er konnte in die Zukunft sehen und seine sah wohl nicht mehr sehr rosig aus, nachdem er Karissa den Kristall übergeben hatte ...
Callindor
Callindor
08.03.2009, 23:48
Was für ein Ritt!
Callindor hatte bis jetzt noch keine Kraft gefunden, auch nur einen Ton zu sagen, nahm nur seine restliche Magie zu Hilfe und näherte sich langsam der Türe seines Quartiers. Sie war noch immer verschlossen, er konnte deutlich die Magiefäden darin spüren und so war es nun daran, eben jene zu durchtrennen, was er mit einem kurzen Impuls auch veranlasste, doch kaum probiert, brach der Feuermagier auch schon zusammen, sein kleines Herz pochte, schmerzte in einer Art und Weise, die er noch nie erlebt hatte und reflexartig schnellten seine Hände auf seine Brust, massierten diese, damit sich sein Herz beruhigte, doch das Gegenteil war der Fall. Der schwarze Kristall schien zu leuchten, schwach, silbrig, eher grau und plötzlich passierte etwas sonderbares, denn aus dem Kristall schien ein Strahl zu kommen, der sich direkt auf die Türe des Zimmers legte und mit einem Ruck war die Versiegelungsmagie darin zerstört, bis ins Letzte vernichtet und so nahm der Stein wieder seine frühere Färbung an.
Callindor konnte noch nicht nachvollziehen, was da gerade geschehen war, doch war die Pforte jetzt offen, jeder konnte gehen, wann immer er wollte. Dennoch liefen dem Feuermagier Tränen über das Gesicht, als ihm bewusst wurde, was hier alles passiert war. Er hatte sich mit Vampiren, Teufeln, eingelassen, hatte getötet und lüsternd gemordet, hatte Nicolas verloren und letzten Endes, nach so vielen Entbehrungen und Opfern, auch den Kristall. Er hatte Freunde hintergangen, hatte seine Ideale aufgegeben, seine Überzeugungen und Werte, nur, um schließlich doch mit leeren Händen da zu stehen.
Man konnte sagen was man wollte, doch diese Mission war gescheitert und Callindor wusste dies.
Ein schwammiges Gefühl. Sein Magen schien sich in sich zusammenzuziehen. Vorsichtig versuchte er sich zu bewegen, doch sein Körper sträubte sich gegen die Befehle. Das Gefühl verstärkte sich. Ihm war als wäre er nicht länger der Herr über seine Glieder, nein, fast schon als läge sein Körper einzig wie eine Hülle um seine wahre Gestalt. Ein Kampf. Ein Kampf zwischen Körper und Geist. Nicht vereint, nein, nun widerten sie sich an. Ein kurzer, dennoch heftiger Ruck ging durch beide Teile von ihm, dann war alles wie immer. Er spürte seinen Körper, konnte ihn bewegen, der Kampf zwischen Körper und Geist vergangen, ohne Sieger. Verwirrt sah er sich um. Langsam wich das Dunkle um ihn herum. Ein Licht in der Ferne.
Seine Füße berührten etwas, er knickte nach vorne. Haltlos ruderte er mit den Armen, sofort verlor er wieder den Boden unter den Füßen. Er hatte das Gefühl durch die Luft geschleudert zu werden. Einmal, noch einmal, ein Überschlag folgte dem Nächsten. Wieder war alles schwarz. Er sah nichts. Dann, plötzlich, gleißendes Licht, Lärm, Wind. Er stoppte. Mitten in der Luft…mitten in der Luft? Hastig riss er die Augen auf, nahm nur verschwommen war, dass etwas anderes als das Nichts um ihn herum sein musste, als das helle Licht ihn blendete. Ein neues Gefühl erfasste ihn. Ein freier Fall. Genervt rollte er mit den Augen. Was mochte noch alles kommen? Die Dunkelheit erneut erwartend um wieder ins Nichts einzutauchen schloss er die Augen. Doch das Gefühl des Schwebens blieb fern. Ein anderes Gefühl nahm seinen Platz ein…
Schmerz!
Sein Brustkorb traf auf etwas Hartes. Hart, aber dennoch nachgiebig, denn auf was auch immer er da gelandet war, brach unter dem Körpergewicht kombiniert mit der durch den Fall entstandenen Kraft mit einem lauten Krachen zusammen. Stöhnend schlug er die Augen auf. Holzsplitter lagen um ihn herum verteilt, der Rest einer Plane bedeckte seine Beine, irgendetwas Weiches, Matschiges befand sich unter seinem Körper und schmiegte sich an seine Kleidung. Einige Augenblicke verstrichen, dann hörte er vereinzelte Rufe, der Lärm begann von neuem und Finger schlossen sich um seine Handgelenke, ebenso wie um seine Beine. Unter großem Kraftaufwand wurde er hochgehoben, nur um einen Augenblick später mehr oder weniger sanft wieder abgesetzt zu werden.
Verzweifelt versuchte er die Augen aufzuhalten, doch immer wieder fielen sie ihm zu. Der Schmerz umfesselte seinen Brustkorb, machte jede Bewegung zur Qual.
„Oh Mann, voll auf die Sauerkrautfässer!“
„Wo kam der denn her?“
„Wieder so ein irrer Magier?“
„Sauerei! Der schöne Sauerkraut!“
Nur dumpf hallten die Stimmen an sein Ohr.
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