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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : T-Konten



SJkoehld
11.02.2009, 15:36
hallo.

kann mir diese mal jemand erklären? habe mich immer wieder durchgemogelt, aber jetzt komme ich nicht drum herum, es zu lernen...

einfach grundlegend erklären. :)

MfG

DHK
11.02.2009, 16:49
Was genau willst Du denn da wissen? Das Thema ist ziemlich umfangreich. Aber ich werde es mal versuchen.
Jeder Kaufmann ist gesetzlich verpflichtet (§ 240 HGB), zum Schluss eines jeden Geschäftsjahres ein Inventar (=Bestandsverzeichnis) zu erstellen. Dies geschieht durch eine Inventur (=Bestandsaufnahme). Die Inventur ist die Erfassung aller Vermögens- und Schuldenwerte eines Unternehmens.
Aus dem Inventar wird die Bilanz erstellt. Diese wird in zwei Hälften geteilt: Auf der linken Seite stehen Aktiva, auf der linken Passiva. Die Summen der beiden Seiten sind gleich.
So weit, so gut. Warum braucht man nun T-Konten? Ganz einfach: Jedes Unternehmen hat täglich zahlreiche Geschäftsfälle. Durch die Geschäftsfälle verändern sich natürlich die Vermögens- und Schuldenwerte und dadurch auch die Bilanz --> man müsste ständig eine neue Bilanz erstellen.
Um dies zu umgehen, gibt es T-Konten. T-Konten tragen ihren Namen aufgrund ihrer Form, eines T. Sie übernehmen somit die Form der Bilanz, haben aber im Gegensatz zu dieser auf der linken Seite die Soll-Seite und auf der rechten die Haben-Seite.
Für jeden Posten der Bilanz wird ein eigenes Konto erstellt. Diese Konten bezeichnet man als Bestandskonten, da sie in der Bilanz auftauchen.
Bestandskonten werden über das sogenannte Eröffnungsbilanzkonto eröffnet. Dies ist im Rahmen der doppelten Buchführung notwendig. Das Eröffnungsbilanzkonto (EBK) ist das Spiegelbild der Bilanz. Abgeschlossen werden Bestandskonten über das Schlussbilanzkonto (SBK).
Es gibt aktive und passive Bestandskonten. Aktive Bestandskonten kommen von der Aktivseite der Bilanz, passive von der Passivseite.

Aktive Bestandskonten
werden im Soll eröffnet nehmen im Soll zu nehmen im Haben ab werden im Haben abgeschlossen

Passive Bestandskonten
werden im Haben eröffnet nehmen im Haben zu nehmen im Soll ab werden im Soll abgeschlossen


Zusätzlich zu den Bestandskonten gibt es die Erfolgskonten. Diese leiten sich vom Bestandskonto Eigenkapital ab und untergliedern sich in Ertrags- und Aufwandskonten. Aufwandskonten werden immer im Soll gebucht, Ertragskonten im Haben. Sie haben keinen Anfangsbestand und werden über das Gewinn-und-Verlustkonto (GuV) abgeschlossen. Bei Ertragskonten steht GuV im Haben, bei Aufwandskonten im Soll.
Erfolgskonten tauchen nicht in der Bilanz auf. Das GuV-Konto wird abgeschlossen, indem die größere Seite addiert wird, auf die andere Seite übertragen wird und der Saldo gebildet wird. Der Saldo wird dann entsprechend auf das Eigenkapitalkonto übertragen. Bei einem Saldo im Soll des GuV-Kontos hat das Unternehmen Gewinn gemacht, bei einem Saldo auf der Haben-Seite Verlust.

So, das war mal eine kurze Einführung. Für speziellere Fragen einfach an mich wenden. Ich hab jetzt leider nicht mehr Zeit, muss weg. Hoffe, Dir geholfen zu haben. :)

Gruß

DHK

Firen
11.02.2009, 21:07
Ich kann DHK da nur unterstützen. Es gibt aber noch weitaus mehr Konten. Wie zum Beispiel Konten, die sich nur auf die Zinsen beziehen, dann welche, die nur über Sachgegenstände Auskunft geben und und und.

DHK
12.02.2009, 16:21
Ich kann DHK da nur unterstützen. Es gibt aber noch weitaus mehr Konten. Wie zum Beispiel Konten, die sich nur auf die Zinsen beziehen, dann welche, die nur über Sachgegenstände Auskunft geben und und und.

Das ist natürlich richtig. Ich wollte allerdings nur eine kurze Einführung geben, weil er ja leider keine allzu konkrete Frage gestellt hat.
@Caradok: Ihr habt doch bestimmt schon einen Kontenplan/-rahmen gekriegt, schau Dir den einfach mal an und wenn Du Fragen zu bestimmten Konten hast, kannst Du die gerne stellen. Natürlich kannst Du auch ganz allgemeine Dinge fragen, wenn Du z. B. nicht verstehst, wie bestimmte Konten gebucht werden usw.
Wie gesagt, das Thema ist sehr umfangreich :D

Gruß

DHK