Andauril
13.01.2009, 17:16
Wer kennt ihn nicht, den Erlkönig? Spätestens in der Schule wurden wir alle mal damit gequält... Ich habe ihn zweimal parodiert und wollte, dass ihr auch daran teilhaben könnt
Der Metzger
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Bauer mit seinem Rind.
Er hält das Kalb wohl im arm,
er fasst es sicher, er hält es warm.
„Mein Kalb, warum verziehst du dein Gesicht?“
„Siehst Bauer, du den Metzger nicht?
Den Metzger mit dem Schlachtmesser groß?“
„Mein Kalb, das ist ein Stein doch bloß!“
Mein schönes Kalb, komm doch zu mir!
Gar grüne Wiesen zeig ich dir!
Grüne Wiesen mit saftigem Gras!
Und so manch andern köstlichen Fraß!
„Mein Bauer, mein Bauer, und hörest du nicht?
Was der Metzger mir lockend verspricht?“
„Mein Kalb, mein Kalb, hör bloß nicht zu,
es ist bloß deine Mutter, die dumme Kuh!“
Willst, liebes Kälbchen, du mit mir gehen?
Du wirst gar schöne Kälber sehen!
Sie werden spielen und du wirst fröhlich sein!
Und springen und fressen und schlafen ein!
„Oh Bauer, oh Bauer, und siehst du nicht dort
des Metzgers Kälber am grünen Ort?“
„Mein Kalb, mein Kalb, hör bloß nicht zu!
Halt dein Maul und gib endlich Ruh!“
„Ich liebe dich, mich reizt deine putzige Gestalt!
Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt!“
„Mein Bauer, mein Bauer, jetzt schlitzt er mich auf!
So mach schon, du Tölpel, lauf endlich, lauf!“
Den Bauer grausets, er reitet geschwind,
er hält in den Armen das blutende Rind,
erreichtet den Tierarzt mit Mühe und Not,
in seinen Armen das Kalb war... tot.
__________________________________________
Der Fuchs
Wer fährt so spät über die Autobahn?
Es ist die Henne mit ihrem Hahn,
sie haben ihre Küken dabei,
die nerven sie heute mit Geschrei!
„Meine Henne, was guckst so bitter?“
„Du Hahn, ich glaub, der Hans ist ein Zwitter!“
„Ach Henne, ach Henne sieh ihn dir doch an!
Er ist doch ganz eindeutig ein Mann!“
Sie fahren weiter durch den nächtlichen Wald,
da erscheint ihnen der Fuchs in prächtiger Gestalt,
er fletscht seine Zähne, fährt die Krallen aus,
die Henne packt der eisige Graus.
„Meine Henne, oh sag, warum fürchtest du dich?
„Siehst, mein Hahn, du du den Fuchs dort nicht?
Den Fuchs mit seinem prächtigen roten Fell?“
„Meine Henne, es ist der Nachbarin Gesell!“
Willst, liebe Henne, du mit mir speisen?
Heute Nacht musst du nicht weiterreisen!
Es gibt Körner und Brotkrumen gar viel,
und hinterher spielen wir ein Gesellschaftsspiel!
„Mein Hahn, mein Hahn, und hörest du nicht
was der Fuchs mir mit listiger Stimme verspricht?“
„Keine Henne, jetzt hör da bloß nicht zu!
Es kommt aus dem Wald, da schreit ein Uhu!“
Oh schöne Henne, komm doch zu mir!
Gar schöne Brutplätze zeig ich dir!
Und bessere Hähne als deinen Mann,
du musst mir nur folgen, ich zeig's dir sodann!
„Mein Hahn, mein Hahn, und siehst du nicht dort,
diese kraftvollen Hähne am finsteren Ort?“
„Meine Henne, meine Henne, fürchte dich nicht,
es sind nur die Steine im schattigen Dickicht!“
Ich liebe dich, mich reizt dein weißes Gefieder,
und bist du nicht willig, so reiß ich dich nieder!
„Mein Hahn, mein Hahn, jetzt greift er mich an!
Der Fuchs schlägt seine Zähne in mich sodann!“
Den Hahn grausets, er gibt Gas schnell,
am Horizont wird es bereits hell,
erreicht den Waldrand, die Henne sie schreit,
der Fuchs hat sie gerade vom Leben befreit.
Der Metzger
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Bauer mit seinem Rind.
Er hält das Kalb wohl im arm,
er fasst es sicher, er hält es warm.
„Mein Kalb, warum verziehst du dein Gesicht?“
„Siehst Bauer, du den Metzger nicht?
Den Metzger mit dem Schlachtmesser groß?“
„Mein Kalb, das ist ein Stein doch bloß!“
Mein schönes Kalb, komm doch zu mir!
Gar grüne Wiesen zeig ich dir!
Grüne Wiesen mit saftigem Gras!
Und so manch andern köstlichen Fraß!
„Mein Bauer, mein Bauer, und hörest du nicht?
Was der Metzger mir lockend verspricht?“
„Mein Kalb, mein Kalb, hör bloß nicht zu,
es ist bloß deine Mutter, die dumme Kuh!“
Willst, liebes Kälbchen, du mit mir gehen?
Du wirst gar schöne Kälber sehen!
Sie werden spielen und du wirst fröhlich sein!
Und springen und fressen und schlafen ein!
„Oh Bauer, oh Bauer, und siehst du nicht dort
des Metzgers Kälber am grünen Ort?“
„Mein Kalb, mein Kalb, hör bloß nicht zu!
Halt dein Maul und gib endlich Ruh!“
„Ich liebe dich, mich reizt deine putzige Gestalt!
Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt!“
„Mein Bauer, mein Bauer, jetzt schlitzt er mich auf!
So mach schon, du Tölpel, lauf endlich, lauf!“
Den Bauer grausets, er reitet geschwind,
er hält in den Armen das blutende Rind,
erreichtet den Tierarzt mit Mühe und Not,
in seinen Armen das Kalb war... tot.
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Der Fuchs
Wer fährt so spät über die Autobahn?
Es ist die Henne mit ihrem Hahn,
sie haben ihre Küken dabei,
die nerven sie heute mit Geschrei!
„Meine Henne, was guckst so bitter?“
„Du Hahn, ich glaub, der Hans ist ein Zwitter!“
„Ach Henne, ach Henne sieh ihn dir doch an!
Er ist doch ganz eindeutig ein Mann!“
Sie fahren weiter durch den nächtlichen Wald,
da erscheint ihnen der Fuchs in prächtiger Gestalt,
er fletscht seine Zähne, fährt die Krallen aus,
die Henne packt der eisige Graus.
„Meine Henne, oh sag, warum fürchtest du dich?
„Siehst, mein Hahn, du du den Fuchs dort nicht?
Den Fuchs mit seinem prächtigen roten Fell?“
„Meine Henne, es ist der Nachbarin Gesell!“
Willst, liebe Henne, du mit mir speisen?
Heute Nacht musst du nicht weiterreisen!
Es gibt Körner und Brotkrumen gar viel,
und hinterher spielen wir ein Gesellschaftsspiel!
„Mein Hahn, mein Hahn, und hörest du nicht
was der Fuchs mir mit listiger Stimme verspricht?“
„Keine Henne, jetzt hör da bloß nicht zu!
Es kommt aus dem Wald, da schreit ein Uhu!“
Oh schöne Henne, komm doch zu mir!
Gar schöne Brutplätze zeig ich dir!
Und bessere Hähne als deinen Mann,
du musst mir nur folgen, ich zeig's dir sodann!
„Mein Hahn, mein Hahn, und siehst du nicht dort,
diese kraftvollen Hähne am finsteren Ort?“
„Meine Henne, meine Henne, fürchte dich nicht,
es sind nur die Steine im schattigen Dickicht!“
Ich liebe dich, mich reizt dein weißes Gefieder,
und bist du nicht willig, so reiß ich dich nieder!
„Mein Hahn, mein Hahn, jetzt greift er mich an!
Der Fuchs schlägt seine Zähne in mich sodann!“
Den Hahn grausets, er gibt Gas schnell,
am Horizont wird es bereits hell,
erreicht den Waldrand, die Henne sie schreit,
der Fuchs hat sie gerade vom Leben befreit.