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K.Murx
02.02.2005, 19:31
*end of line
Da ist etwas Fazinierendes am Leben - es ist begrenzt. Wir sterben - früher, später, leicht, schwer, friedlich oder mit einem letzten Aufbäumen. Aber wir sterben, unsere Zeit ist begrenzt. Einerseits ein unheimlicher Antrieb, andererseits für viele Menschen der westlichen Gedankenwelt die ultimative Nemesis.
Wie viele Spiele habe ich gespielt, wie viele Filme gesehen, wie viele Bücher gelesen aus denen diese seltsame Fazination sprach? Unsere Sprache hat sogar ein eigenes Wort dafür entwickelt, unsere Kultur die seltsamsten Blüten daraus getrieben. Wir haben Bücher und Gedichte darüber geschrieben, Lieder komponiert, eigene Orte für den Tod geschaffen (und Forenbeiträge^^). Und dennoch wird er mehr und mehr verdrängt. Frägt man mal oberflächlich herum, so erhält man meist "Antworten" im Stile von "Ja, irgendwann ist halt Schluss".

Hbat ihr schon bessere gefunden? Und wie sehen die aus?
Was bedeutet euch eure Sterblichkeit? Wie wollt ihr eure Zeit einteilen? Wie geht ihr mit dieser ultimativen Grenze, die letztlich alle unsere Möglichkeiten einschränkt (und es vielleicht erst ermöglicht, Möglichkeiten zu erkennen) um?


P.S.: Diese Diskussion soll sich nicht über Geister, Religion, das Jenseits oder ähnlichen "Kram" drehen. Es geht mir allein um die Realität des Todes und ihre Implikationen, ganz ohne Metaphysik.

Iron Mouse
02.02.2005, 20:09
Wenn man schon mehrere Selbstmordversuche hinter sich hat sieht man die Sache wohl etwas anders als die meisten anderen Leute.
Die Gründe gehören wohl nicht hierher, aber ich hatte schon sämtliche Hoffnung auf ein lebenswertes Leben aufgegeben und akzeptiert daß ich sterben müsse. Habe ich nicht getan, statt dessen hab ich letztendlich doch noch die Kurve gekriegt bzw. bin noch dabei.
Heute weiß ich, das Glück, und sei es noch so klein, nichts selbstverständliches ist. Ich freue mich über alles Gute was mir passiert und weiß es zu schätzen. Über Leute die nur rumjammern und dabei gar nicht wissen wie glücklich sie (und das sind viele) sind kann ich nur noch den Kopf schütteln.
Äh ja, es ging um den Tod und nicht das Leben, richtig.
Vor dem Tod oder auch dem Sterben hab ich jedenfalls keine Angst mehr, ich habe mich intensiv mit meiner Sterblichkeit auseinander gesetzt und sie akzeptiert. Ich glaube nicht, daß danach etwas kommt, wenn doch ist es mir auch egal, was immer es ist, es kommt so oder so, also warum sollte ich mir den Kopf darüber zerbrechen oder Angst davor haben?
Tod ist Nichtexistenz. In dem Zustand der Nichtexistenz befanden wir uns vor unserer Entstehung, und im Moment des Todes kehren wir wieder in ihn zurück. Meiner Meinung nach ist der Tod etwas ewiges, das nur kurz durch das Leben unterbrochen wird. Warum Angst davor haben, wieder zu dem zu werden, was wir vor unserer Zeugung schon lange gewesen sind? Ich kann mich nicht daran erinnern dort etwas vermisst zu haben.

Heißt nicht daß ich den Tod herbeisehne (naja gut, manchmal gibt es noch Momente in denen ich das tue :(), aber ich weiß jetzt das Leben zu schätzen und werde versuchen bis zum Ende das beste draus zu machen und das bisschen Glück, was ich vielleicht noch erleben darf zu genießen. Die Zeit die ich habe ist Nichts im Vergleich zur Ewigkeit, aber ich hab vor sie zu nutzen.

Balbero
02.02.2005, 20:33
Der Tod

Ja. Ich habe leider schon früh bekandschaft mit ihm machen müssen, als meine mutter starb, als ich gerade dabei war die schwelle von meinem neunten ins zehnte jahr auf erden zu überschreiten. meine kleine schwester hatte dies wohl besser verkraften können, doch wurde bei uns in der familie fiel über den tod und dessen bedeutung gesprochen. und ich kann von daher sagen, das ich keine angst davor zu haben brauch. zwar hatte ich viele schwere zeiten durchgemacht, doch zum glück hab ich nie versucht mein leben zu verkürzen. selbst in der schwersten zeit, gibt es etwas, auf das ich hofen und vertrauen kann und sei es nur in meinen eigenen willen.
der tod ist für mich zwar ständig in beängstigender nähe doch wird eh die zeit kommen, wo ich mich ihm hingeben werde. da in meinem erbgut die warscheinlichkeit auf eine krebsinfektion bei ca. achtzig prozent liegt, muß ich mich wohl oder übel mit dieser thematik beschäftigen. zwar gibt es in meinem glauben noch etwas nach dem tod, doch will ich derzeit nicht darüber reden. viel eher möchte ich anderen mut machen ihr leben zu genießen. jehde minute und passiere dort noch so schreckliche dinge. es wird immer etwas geben, wofür es sich lohnt zu freuen, zu lächeln.
seht das leben als chance, all das was ihr als person ausmacht zu leben. gebraucht die gefühle und versucht gar das leben um euch herum geistig aufzusaugen.
aber was ich besonders wichtig finde. viele sagen, mann sollte die kindheit nutzen und später arbeiten. wiederum andere sagen, man sollte das leben arbeiten und das alter nutzen? weiß einer von euch, wie lange er überhaupt lebt? warum versuchen einige menschen krampfhaft zu einer bestimmten zeit gut drauf zu sein und das leben zu genießen? genißt es jehden tag! so oft ihr könnt. denn nur wer ein erfülltes leben gelebt hat, auf das er auch mit gewissen stolz zurückblicken kann, der kann auch mit gutem gewissen dem tod ins auge blicken.

Darnoc
02.02.2005, 22:16
Hm, ich glaube eine sehr gute Antwort auf das Problem des Todes findet sich in einem Computerspiel, nämlich in "Arcanum". Dort sagt der Zwergenkönig in etwa folgendes über die Menschen und ihre Sterblichkeit. Ihr müsst euch natürlich vor Augen halten, dass dies aus der Sichtweise eines etwa vierhundert Jahre alten Wesens ist.

Menschen sterben schnell. Ihr ganzes Leben wird von dieser Sterblichkeit bestimmt, von ihrer ständigen Angst vor dem Tod und vor ihren Versuchen, den Tod oder die Angst vor dem Tod zu überwinden. Die Menschen meinen stets, ihnen würde die Zeit davonrennen (was sie ja auch tut).

Deshalb überlegen sie so wenig, bei dem was sie tun. Sie handeln rasch, voreilig und ohne langfristig zu denken. Sie handeln sozusagen meistens drauf los, aus dem Bauch heraus. Die Konsequenzen entgehen ihnen, sie denken erst viel später darüber nach und fühlen tun sie diese Konsequenzen erst ganz zuletzt, wenn überhaupt.

Diese Angst vor dem Tod ist bei den meisten Menschen unbewusst, zu Anfang wird sie wohl auch kaum bemerkt, kommt jedoch dann immer mehr hervor. Alle Ängste, welche der Mensch hat, können schlussendlich auf diese Urangst des eigenen Todes zurückgeführt werden. Man weiss nicht, was nachher kommt. Mit dem Tod überschreitet man eine Grenze, von der niemand zurückkehrt. Deshalb bedeutet der Tod praktisch das gleiche wie das Aufhören der eigenen Existenz. Etwas, von dem die Menschen grauenhafte Angst haben. Sie versuchen dies zu verdrängen, versuchen dem Tod auszuweichen und ihm nicht ins Auge sehen zu müssen.

Bei einigen führt das dazu, dass sie sich zu verewigen Wünschen, sich sozusagen unsterblich zu machen. Andere versuchen den Tod ganz einfach möglichst lange zu vergessen. Andere stellen sich dem Tod, blicken ihm sozusagen ins Auge und versuchen, den Tod zu verstehen, zu erklären. Andere versuchen ihn aber auch zu erklären, ohne ihm ins Auge zu blicken, ihn zu verharmlosen. Und zuletzt gibt es noch die, welche ständig im Angesicht des Todes leben wollen, dem Tod entgegenlachen, sich mit dem Tod umgeben und jedes Mal Freude daran haben, ihm ein Schnippchen zu schlagen.



Ich persönlich bin einer von jenen, welche sich zu verewigen wünschen. Wenn ich schon sterblich bin, dann will ich sicher gehen, dass niemand je vergessen wird, dass ich existiert habe. Solange ich im Gedächtnis von Menschen bin, solange existiert zumindest ein Teil von mir noch. Ich möchte also sozusagen meine eigene Existenz retten.

Meine grosse Angst ist es nicht, dass ich sterben werde. Es ist meine grosse Angst, dass ich sterbe und vergessen werde.

meditate
03.02.2005, 08:24
natürlich habe ich angst vor dem tod. die natur hat es ja auch perfide eingerichtet. sie hat uns zum denken das bewusstsein unserer eigenen endlichkeit geschenkt.

der mensch flüchtet sich in alle möglichen vorstellungen, weil die vorstellung des unausweichlichen nichts so unmenschlich grausam ist.

trotzdem versagen angesichts der tatsachen alle vorstellungen von einem jenseits. wenn man sich mal vorstellt, wie viele menschen seit beginn der menschheit schon gestorben sind, dann versagt jede vorstellung von einem jenseits.

was bleibt? was draus machen. jeder mensch sollte sich vor augen führen, dass er nur einmal lebt und dass dieses leben unglaublich kostbar und einmalig ist. wir sollten also auch darauf achten, dass wir freude am leben haben und am ende sagen können, dass es schön war - irgendwie.

mich tröstet, dass ich weiß, dass viele alte menschen, die in frieden sterben, den tod willkommen heißen. ich entnehme daraus, dass die natur etwas geschaffen hat, dass uns zum lebensende den gedanken an den tod erträglich macht.

Artur
15.03.2005, 16:42
Ein Thema mit dem man fast jeden Tag konfrontiert wird. Man kann dem fast nicht aus dem Weg gehen, man liesst, hört und erfährt jeden Tag etwas aus den Medien. Darum ist es nicht verwunderlich das sich viele Menschen darüber gedanken machen - wie auch ich. Also kommen viele Fragen auf die unbeantwortet bleiben bis ich dann irgendwann sterbe, wie: Was kommt danach, wie lange lebe ich noch? usw.

Mich interessiert auch die Meinung andere, deswegen will ich eure Meinung dazu wissen. Und hätte gerne einpaar persöndliche antworten auf Fragen wie diese: Macht ihr euch Gedanken über diese Thema, wie geht ihr mit diesem Thema um? usw.

Ich hoffe ich erfahre etwas über die Meinug von euch/anderen Personen.

Sowilo
15.03.2005, 16:51
Ich habs mal gemacht und bin zum Schluss gekommen, dass man jede Sekunde auf der Erde so auskosten sollte, als ob es die letzte wäre.

Da ich aber extrem faul bin verbringe ich diese Zeit eher träumend während ich durchs Internet surfe.

Arcturius
15.03.2005, 17:15
Meiner Meinung nach gehört der Tod auch zum Leben
Vielleicht ist das eigentliche "Leben" nur eine Vorbereitungsphase für den Tod; vielleicht dient das "Leben" nur dazu, um festzustellen, was für ein Leben man nach dem Tod führen möchte
Natürlich ist der Tod eine ernste Sache, aber man sollte ihn nicht als Ende des Lebens betrachten sondern nur als speziellen Abschnitt desselben und nicht als erzwungene Beendigung...der Tod ist etwas vollkommen Natürliches

Ein weiteres Beispiel dafür, dass man täglich mit dem Tod konfrontiert wird, ist, dass mein seliger Grossvater heute dahingeschieden ist; ich hoffe, es geht ihm jetzt wieder besser, als in seinen letzten Tagen

Iron Mouse
15.03.2005, 17:56
Ein Thema mit dem man fast jeden Tag konfrontiert wird. Man kann dem fast nicht aus dem Weg gehen, man liesst, hört und erfährt jeden Tag etwas aus den Medien.
Hmm...ich hab eher das Gefühl, daß das Thema Tod in unserer Gesellschaft eher totgeschwiegen wird...aus meiner Sicht zumindest.

Ich sag sowas ja sonst wirklich nie...aber dazu gibts schon einen Thread :D
http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?t=52717
Da ist auch meine Meinung nachzulesen.

Sowilo
15.03.2005, 17:59
@Iron Mouse
+++
Man verfällt ja eher dem Jugendwahn und versucht das Alter zu überlisten.

@Arcturius
Mein Beileid.

Artur
15.03.2005, 18:18
@Arcturius
Mein Beileid.

@Iron Mouse: Totgeschwiegen wird das Thema nun auch wieder nicht.

Ich denke der Tod für einen selbst ist weniger schlimm als der Tod eines geliebten Mitmenschen.

@Sowilo: Ich verstehe diese Leute nicht, denn den Tod kann man nicht überlisten. Ein Sprichwort sagt ja:"Man muss nichts, nur Sterben." Ich finde diese Sprichwort sagt gut aus das jeder Mensch irgendwann sterben muss.

Arcturius
15.03.2005, 18:42
Das Phänomen der vorgetäuschten Jugendlichkeit tritt vorallem dann auf, wenn die Person viel Besitz sein Eigen nennt

Irgendwie ist es unheimlich, dass sich diese Leute immer an ihren weltlichen Besitz zu klammern versuchen, oder wie will man sich das ganze sonst erklären ?
Es gibt ja auch Leute, die sich einfrieren lassen, bis man etwas gefunden hat, das ihren Organsimus wieder in Betrieb setzt...das ist in meinen Augen einfach nur Humbug, aber die leute sehen den Tod immer noch als etwas Schlimmes, was man um jeden Preis vermeiden sollte

@all
Ich danke euch vielmals
Er hatte ein erfülltes Leben und starb in Frieden
Ich denke, nach einem solchen Leben kann jeder beruhigt sterben, selbst wenn man die Aussicht auf den Tod nicht ertragen konnte

DarkwingDuck
16.03.2005, 09:00
Auch von mir mein Beileid.

Der Tod kann auch sehr grausam sein. Als Feuerwehrmann wird man mit solchen Dingen regelmäßig konfrontiert. Teilweise ist es für einen selbst sehr knapp (Ich hatte das Glück selbst noch nie in einer solchen Lage zu sein). Dazu kann man auch Diego befragen, der ebenfalls FA ist.

Der Tod gehört zum Leben dazu, das wurde schon gesagt und ich glaube dass das schwer zu bestreiten ist. Ich denke auch, das der Tod grundsätzlich für die Hinterbliebenen schlimmer ist. Denn der Verstorbene ist ja tot... und da ich weder an Himmel noch an Reinkanation oder sonstwas glaube, komme ich zu dem Schluß das es ihm nichts ausmacht. Dadurch ergibt sich für mich aber noch lange keine Demotivation im Leben weiter zu machen, weil es "eh alles keinen Sinn hat". Im Gegenteil, ich versuche so viel wie möglich vom Leben mitzubekommen, es gibt ja IMO eben nur das eine.

Und über den Tod im Feuerwehreinsatz denke ich egtl. gar nicht mehr nach. Hinterher gerät man in Panik, verhält sich falsch und dann hat man erst das Problem. Naja, egal, passt scho ^^

Resist
16.03.2005, 10:11
Ich hatte schon sehr, sehr, sehr viel mit dem Tod zu tun.
Letztes Jahr hab ich mein Zivildienst in einem Krankenhaus gemacht.
Ich war 10 Monate auf der Inneren.
Dort hatte ich es meistens mit 40 - 100 Jährigen zu tun, die Probleme
mit dem Herzen hatten, an Diabetis leideten oder einfach nur
Versorgungsprobleme waren, die wir von den Altenheimen bekamen.

Während meiner zivizeit starben bei uns glaub ich so ungefähr 12, 13
Menschen. Manche ganz unerwartet, manchen hat man es aber auch angesehen,
dass sie in den nächsten Tagen sterben werden.

Das erste mal als ich dort einen toten Menschen gesehen hab, kann ich mich noch gut erinnern.
Ich bin ausversehen morgens ins falsche Zimmer gegangen und hab
halt meine Sachen vorbereitet. Nach ungefähr einer Minute wolte ich ihn dann
wecken, und hab dann erst bemerckt, dass er tot war.
Ich stand dann ganz Perplex einen Moment neben ihm und hab ihn einfach nur
angeschaut.

Na ja, mit der Zeit sind dann wieder und wieder Leute auf unserer Station
gestorben, und ich musste dann auch mithelfen sie für die Verwanten "schick"
zu machen, oder für die Patologie. Zu Anfang hatte ich noch ziemliche Probleme sie anzufassen.
Anfangs nur mit Handschuhen, später hab ich mich dran gewöhnt
und sie auch mit der blosen Hand angefasst.

Inwie weit hat mich die Zeit im Krankenhaus jetzt veränderet?
Ich hab nun keine Angst mehr vor einem verstorbenen Menschen
oder ekel mich gar vor ihm.
Für mich ist es eine Leblose Hülle die nichts mehr fühlt.
Für mich ist der Tot jetzt auch nichts schlimmes mehr,
denn für manche war es wirklich eine Erlösung.

The Flo
16.03.2005, 13:59
@Arcturius: erstmal mein beileid

also ich bin atheist und glaube dass nach dem leben gar nichts mehr kommt. deswegen habe ich zum tod eine eher neutrale einstellung (ja, sowas gibts auch)
wenn mir jetzt jemand sagen würde ich hätte nur noch ein paar tage zu leben wäre das für mich schon hart, aber ich sag halt immer, wenn man tod ist ist man tod und bereuen kann man dann sowieso nichts mehr. insofern würde ich einen schnellen tod bevorzugen, wenn ich jung sterben müsste, denn das schlimmste aller gefühle muss wohl sein wenn einem klar ist dass sein leben gleich vorbei sein wird

ps: gestern vor einem jahr ist mein onkel gestorben, er hat drei kinder hinterlassen, sonst hab ich eigentlich nicht viel mit dem tod zu tun, deswegen vielleicht auch meine einstellung

Talvar
16.03.2005, 17:44
Ich kann mir nicht vorstellen das nach dem Tod nichts mehr kommt.
Das kann nicht sein.
Alles schwarz oder was ? Nee..
Ich werde wirklich täglich damit konfrontiert, wie jeder andere Mensch auch der Nachrichten schaut oder Zeitung liest. Mittlerweile bin ich da auch abgehärtet, aber ich glaube ich habe Angst vor dem Tod.

Was ich sehr geschmacklos finde: Mein Freund sagt immer, wenn ihn einer nervt, "Stirb!"
:C:

Whitey
16.03.2005, 17:51
Ich kann mir nicht vorstellen das nach dem Tod nichts mehr kommt.
Das kann nicht sein.
Alles schwarz oder was ? Nee..
Ich werde wirklich täglich damit konfrontiert, wie jeder andere Mensch auch der Nachrichten schaut oder Zeitung liest. Mittlerweile bin ich da auch abgehärtet, aber ich glaube ich habe Angst vor dem Tod.

Was ich sehr geschmacklos finde: Mein Freund sagt immer, wenn ihn einer nervt, "Stirb!"
:C:

Wieso alles schwarz? Du bekommst gar nichts mehr mit, oder glaubst du du "lebst" obwohl du tot bist? o_____O Wenn du tot bist, kriegst du gar nichts mehr mit, da merkst du auch nicht mehr das alles schwarz ist :D Dann ists einfach aus, fertig...

Angst vor dem Tod? Hmm, vielleicht ein bisschen, weil ich nicht lange vor mich hinwegitieren möchte, wenn ich alt bin. Ich habe mehr oder weniger angst davor, mich nicht mehr versorgen zukönnen und auf andere Hilfe angewiesen zu sein und irgendwo abgestellt zu werden bis ich dann sterbe, dann doch lieber sofort.

Artur
16.03.2005, 19:14
Ich habe keine Angst vor dem Tod früher hatte ich das mal, aber je länger man über den Tod nachdenkt, wird einem bewusst das man nichts gegen ihn tun kann. Man muss sich wie damit abfinden das man nicht ewig leben kann. Ich wurde noch nie mit dem Tod konfrontiert zum Glück. Aber es wird bald einmal passieren da mein Grossvater und meine Grossmuter auch schon über die Achzig hinaus sind.

Ichabod Crane
17.03.2005, 06:16
Ich hatte gestern die Gelegenheit, mal etwas früher nach Hause zu fahren und habe mich vor den Fernseher gehockt. Habe eine schöne Sendung über einen australischen Weltenbummler geguckt, der auf der Suche nach einem legendären Ort auf Basis eines Romans war. Es hat ihn nach Pakistan verschlagen und ist einem Fluss quer durch den Hindukusch bis hoch nach Kaschmir an die "Kreuzung" des Hindukusch mit dem Himalaya gefolgt und hat dort ein eigenartiges Volk kennengelernt.

Die Menschen dort erreichen einn tatsächliches Durchschnittsalter von sageundschreibe !100! Jahren! Ein Dahinvegetieren im Alter gibt es dort nicht. Die Menschen sind selten krank und haben bis ins hohe Alter keine körperlichen Gebrechen.

Was das jetzt mit dem Tod zu tun hat: also ich habe im Nachhinein dieses Leben mit unserem gespiegelt. Wenn ich sehe, dass diese Menschen auf 2400 m Höhe ein zufriedenes Leben führen, haben sie den Tod nicht zu fürchten. Denn sie erreichen zu Lebzeiten so viel, ernhähren sich, hinterlassen ihre eigene Familie in einem zufriedenstellenden Leben, sind zufrieden mit sich selbst und dem Erreichten.

Denn Meiner beschränkten Meinung nach ist der Tod das Ende einer arbeitsreichen Zeit. Vor dem Tod will ich auf mein Werk und die Hinterlassenschaft meines Tuns zurückblicken und sehen, dass ich meine Spuren in der Gesellschaft hinterlassen habe. Ich will sehen, dass durch mein Tun Menschen glücklich gemacht wurden, dass meine nächsten nicht lange um mich trauern sollen sondern ihnen den Mut gebe, mein Werk zu vollenden.

Ich will zu keiner Zeit eine Last gewesen sein und Menschen in meiner Gesellschaft sollen von meinem Leben profitieren, ich will nicht dass ich als Last für andere Menschen davonscheide.

Wie soll ichs näher ausdrücken, das Leben auf Erden ist strickt mit dem Tod verknüpft. Ein Leben ohne das "Ziel" des Todes ist bei mir nicht vorstellbar. Die Zeit läuft, ich hab nur noch 60 Jahre um meine Taten zu vollenden. Der Zeitdruck ist da, vll hab ich noch wesentlich weniger Zeit.

Soll heissen, mit jedem Tag des Lebens geht man dem Tod einen weiteren Schritt entgegen. Und jeden Tag muss man etwas tun, damit das Gesamtwerk des eigenen Lebens vollendet wird.

The Flo
17.03.2005, 14:28
jeder weiss ja "morgen oder auch heute könnte ich schon tot sein" aber so richtig bewusst ist das glaub ich niemanden. mir jedenfalls nicht, obwohl ich es manchmal vor mich hindenke.

sokrates (bin mir nicht mehr sicher obs er oder jemand anders war) hat mal gesagt: "der tod ist eine form des nichtexistierens, somit ist auch der tod nichtexistent"
find ich eigentlich eine gute erklärung für jemanden der nicht an das leben nach dem leben glaubt.


Ich will zu keiner Zeit eine Last gewesen sein und Menschen in meiner Gesellschaft sollen von meinem Leben profitieren, ich will nicht dass ich als Last für andere Menschen davonscheide.

mein großvater väterlicherseits ist seit 5 jahren an alzheimer erkrankt, bei mir stehen die chancen also auch recht gut das ich es kriege, was mir schon sehr angst macht, denn in einem altenheim dahinvegetieren und nur noch auf meinen tod warten... nein, dann lieber ein verfrühter tod.

SithLord
21.03.2005, 17:40
Ich mache mir nur ab und zu Gedanken über den Tod. Momentan stehe ich ihm allgemeinen recht neutral gegenüber. ( was das auch heissen mag ). Vielleicht liegt das auch daran das ich in meiner Familie, und engeren Bekanntenkreis kaum damit konfrontiert wurde. An Grosseltern hatte ich nur eine Oma die ich nur spärlich kannte und das ist schon eine Weile her. Den Rest habe ich nie kennengelernt.
Es gibt nur manchmal Augenblicke in denen ich zurückblicke und mit Ärger feststelle wie wenig ich erreicht habe von dem was ich mal vorhatte / -habe. In dieser Hinsicht stimm ich mit Hexenmeista überein das es ein lohnendes Ziel ist, das man im Nachhinein mit seinem Leben zufrieden abschliessen kann und die Nachwelt das auch so sehen kann.
Aus dem „Club der toten Dichter“ gibt es ein schönes Zitat „ … damit das Spiel der Mächte weiterbesteht und Du deinen Teil dazu beitragen kannst…“ inwieweit das echt ist mag dahingestellt sein, aber es trifft das was ich gerade sagte ganz gut.
Was nach dem Tod mit dem Körper geschieht kann man ja nun biologisch und chemisch bestimmen, aber was ist mit dem, was einst unser Geist, unser Ich war. Stirbt das in diesem Moment auch. Handelt es sich dabei nur um ein wechselspiel von biologisch – elektrischen Signalen und eine Vernetzung von Synapsen die unsere Gedanken bilden? Oder ist da noch mehr. Das ist am Tod das einzige was mir “Angst“ macht, es ist beängstigend wenn ich mir vorstelle das mit dem Ende der Körperfunktionen auch dies vorbei sein soll. Irgendwie bleibt bei mir die Hoffnung das da „irgendwas“ übrigbleibt, aber ich will jetzt nicht ins philosophieren geraten, und ich hoffe es hält mich keiner für … aber das sind meine Gedanken die mich verunsichern, wenn ich mich mit dem Tod beschäftige.

Pollux
22.03.2005, 12:23
So habe den Thread mal mit Murxs' EOL zusammengefügt...

Also ich habe mit 12 Jahren meinen Vater verloren, und mich daher recht schnell und bald mit dem Thema auseinandersetzten müssen.
Ich beschäftige mich nocht gelegentlich damit aber ich denke ich habe diesbezüglich doch einen recht gewaltigen Umdenkprozess hinter mir. Die Angst vor dem Tod denke habe ich verloren, in Anbetracht dass es wirklich jeden Augeblick vorbei sein kann. Vielleich fällt mir das Dach auf den Kopf, vielleicht im Verkehr ein Unfall...
Man sollte es zwar nicht zum Gegenstand des Alltags machen, aber irgendwann wäre es schon mal Zeit sich mit der Endlichkeit des Lebens auseinanderzusetzen, irgendwann holt es einem nämlich ein.
Wie Whitey schon sagte, bin auch ich gegen den langsamen geistigen und körperlichen Verfall, wo man dann nur mehr im Bett liegt, eine finanzielle und emotionale Belastung für Verwandte darstellt, selber aber überhaupt nichts mehr realisiert und einfach nur am Leben erhalten wird.


Das ist am Tod das einzige was mir “Angst“ macht, es ist beängstigend wenn ich mir vorstelle das mit dem Ende der Körperfunktionen auch dies vorbei sein soll. Irgendwie bleibt bei mir die Hoffnung das da „irgendwas“ übrigbleibt, aber ich will jetzt nicht ins philosophieren geraten, und ich hoffe es hält mich keiner für … aber das sind meine Gedanken die mich verunsichern, wenn ich mich mit dem Tod beschäftige.

Tja das wissen wir nicht ;) ...Aber hier eben wurden doch schon die Krankheiten Alzheimer und Parkinson angeführt. Hier verfallen ebenfalls die geistigen Fähigkeiten und tragen einen (wahrscheinlich) irreversiblen Schaden davon.
Und es gibt ja auch andere Krankheiten die sprichwörtlich deine Persönlichkeit auslöschen... damit kann man zumindest bedingt gegen die Vorstellung "die Seele" bleibe erhalten argumentieren. Was ist denn btw. mit grundauf geistig Behinderten etc.


mein großvater väterlicherseits ist seit 5 jahren an alzheimer erkrankt, bei mir stehen die chancen also auch recht gut das ich es kriege, was mir schon sehr angst macht, denn in einem altenheim dahinvegetieren und nur noch auf meinen tod warten... nein, dann lieber ein verfrühter tod.

@The Flo
Würd mir diesbezüglich da mal keine Sorgen machen
Bzw bis du mal so alt bist, und das in Form ner Frühhdiagnose erkannt wird, gibt es sicher schon weit ausgereiftere Behandlungsmölgichkeiten. Gibt heute auch schon ne recht wirksame medikamentöse Behandlung... die zumindest den Krankheitsverlauf und die Demenz hinauszögern

Iron Mouse
22.03.2005, 16:25
Tja das wissen wir nicht ;) ...Aber hier eben wurden doch schon die Krankheiten Alzheimer und Parkinson angeführt. Hier verfallen ebenfalls die geistigen Fähigkeiten und tragen einen (wahrscheinlich) irreversiblen Schaden davon.
Und es gibt ja auch andere Krankheiten die sprichwörtlich deine Persönlichkeit auslöschen... damit kann man zumindest bedingt gegen die Vorstellung "die Seele" bleibe erhalten argumentieren. Was ist denn btw. mit grundauf geistig Behinderten etc.

Naja, hier könnte man sich noch vorstellen, daß die Seele einen intakten Körper/ein intaktes Gehirn brauch um richtig zu "funktionieren"...
Ähnlich wie ein Rechner mit sonst einwadnfreier Software nicht richtig funktioniert wenn die Hardware Schrott ist.

Aber naja, glauben tu ich an den Kram nicht...bzw. ich WILL auch gar nicht daran glauben. Ehrlich gesagt ist es mir lieber wenn "danach" Schluß ist. Wenn ich sterbe will ich meine Ruhe haben und nicht bis ans Ende aller Zeit weiter meine eigene Existenz ertragen müssen...

Voodjin
29.03.2005, 00:51
Hm...wie heißt es doch so schön: Alles hat ein Ende nur die Wurst...

Nichts dauert ewig. Alles hat sein Ziel, und irgendwann ist diees Ziel erreicht. Wichtig ist nur, was hat man bis dahin gemacht? Was hat man geschafft und bewirkt?

Ich denke es ist wichtig, in erster Linie sich selbst treu zu bleiben, sich selber nicht zu belügen, das Leben zu genießen und das richtige zu tun, um dann zurückblicken zu können, und sagen zu können, JA, ich hatte ein erfühltes und gutes Leben.

Hm. Was ist eigentlich das richtige?

Ich seh das so: Das richtige zu tun heißt: das Leben, das einem nur einmal geschenkt wurde, nicht sinnlos im Knast oder vollgepumpt mit Drogen zu verbringen. Das Leben zu meistern und das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat. Ziele zu haben, sich selber welche zu setzen und sie zu erreichen.

Deshalb versteh ich manche Menschen nicht, die wegen Geld mit Drogen handeln oder Verbrechen begehen, und damit ihr Leben wegwerfen. Ich denke auch die merken später auf dem Totenbett, das sie ihr Leben verwirkt haben, egal wie reich sie waren...

Meine Einstellung zum Tod lässt sich wohl so einfach nicht beschreiben.
Ich bin mir nicht sicher, ob es nach dem Tod weitergeht...das weiß wirklich keiner. Ich persönlich kann nicht beantworten ob ich Angst vom sterben habe. Es kommt darauf an, wie man stirbt.

Es ist mir durchaus bewust, das nach dem Tod (egal wie man vorher gestorben ist), man nichts mehr fühlt. Und ehrlichgesagt galube ich auch nicht, das danach noch was kommt.

Selbst Menschen, die klinisch tot waren, und später von einem Tunel erzählt haben (mit dem Licht usw...) wurden später aufgeklährt. Das es wohl dadurch kommt. Dass das Gehirn beim Sterben einfach diese Impulse sendet, und die Sicht einfach sich immer enger wird...(ich weiß nicht mehr wie man das genau erklähren könnte.)

Es war also nichts übernatürliches. Kein Gott der einen zu sich holt, und kein Tor zum Himmel oder Hölle...

Ich denken auch das meine Einstellung sich mit der Zeit bestimmt ändern wird, und wer weiß, ob ich am Ende dann den Tod nicht erfreut begrüße...

DarkCava
29.03.2005, 02:13
Was bedeutet euch eure Sterblichkeit? Wie wollt ihr eure Zeit einteilen? Wie geht ihr mit dieser ultimativen Grenze, die letztlich alle unsere Möglichkeiten einschränkt (und es vielleicht erst ermöglicht, Möglichkeiten zu erkennen) um?

Ich weiß dass ich eine gewisse Zeit hier auf der Erde habe. Und diese - wenn auch kurze - Zeit werde ich so nutzen, dass ich den maximalen Nutzen raus holen kann. Nicht im gesundheitlichen Sinne, sondern so, dass ich mich in allen Dingen absolut befriedigt fühle. Das ist es was ich (und viele andere) wollen, befriedigt sein, in jeder Hinsicht.
Die Erkenntnis, dass ich irgendwann sterben werde, macht mir keine Angst. Ich kann es so oder so nicht ändern. Warum sollte ich mir dann Gedanken darüber machen? Ich hole das Beste aus der Zeit die ich habe, dann sterbe ich und fertig. Wenn ich Glück habe, hatte ich ein Leben nach meinen Vorstellungen.