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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Retro-Gaming: Die Rückkehr der Klassiker



Superluemmel
27.01.2005, 22:08
Wer die Veröffentlichungsliste der letzten Monate genauer inspiziert, dem mag vielleicht auffallen, dass sich dort hin und wieder Namen tummeln, die seltsam vertraut erscheinen. Will man der Ursache auf den Grund gehen, muss man jedoch einige Jährchen in die Vergangenheit blicken.
Dann fällt vielleicht auf, dass es die entsprechenden Spiele schon einmal gegeben hat. Beispiele hierfür wären das neue Prince of Persia: Sands of Time oder Warrior Within oder Pirates! von Civilisation-Guru Sid Meier.

Dieser Thread soll diesen "Trend" der Neuauflage von Klassikern zur Diskussion stellen. Was haltet ihr vom Wiederbeleben ehemaliger Spielelegenden? Handelt es sich dabei nur um simples Ausschlachten bewährter Konzepte oder um eine wirkliche Bereicherung des Spielemarktes?

Wie auch immer, fröhliche Diskussion!

Arrax
27.01.2005, 22:22
Hm ich denke beides trifft zu, man schlachtet einerseits aus, andererseits will man den jüngeren die alten spiele zeigen, da se ja zum Grössten teil denke ich mal nur auf grafik etc achten und das Spiel an sich uninterresnt wird.
Die bereicherung ist auch vorhanden, immerhin kann man so ja auch mal zeigen, was man "früher" gespielt hat und wenn die spiele damals gut waren und heute nur "aufgefrischt" wurden kann´s ja nur gut werden^^

Don-Esteban
27.01.2005, 22:31
Na der Hammer ist ja The Bard's Tale. Der letzte Teil ist 15 Jahre alt und jetzt gibts nen neuen Versuch mit 3D Grafik. Gleiche Engine wie bei "Baldur's Gate: Dark Alliance".
Die sarkastischen Sprüche des Hauptcharakters sollen auch in diesem Teil wieder vorkommen. Je nachdem, ob er sich für nen harten Spruch oder was nettes entscheidet, soll sich der Spielverlauf ändern.

Ich frag mich, was genau die Intention ist, ein Spiel, das 15 Jahre alt ist, nochmal fortzusetzen. Am "bewährten Spielkonzept" kann nicht liegen. Immerhin schien den Leuten, die sowas entscheiden, das Spielkonzept 15 Jahre lang nicht bewährt genug. Ich zweifle daran, ob heute überhaupt noch eine nennenswerte Anzahl von Spielern weiß, daß es schonmal was mit dem Namen Bard's Tale gegeben hat. (Ich kenn das Original ja auch nur vom Hörensagen.) So gesehen ist das fast schon gar keine Neuauflage mehr.


Vielleicht haben die Publisher ja jetzt entdeckt, daß es billiger ist, alte Spiele nochmal zu recyceln und nur mit ner zeitgemäßen Grafik und Steuerung zu versehen, als alles neu zu entwickeln und dann doch an irgendwas schonmal dagewesenes zu erinnern.

Shiravuel
28.01.2005, 06:06
Zitat von Don-Esteban
Vielleicht haben die Publisher ja jetzt entdeckt, daß es billiger ist, alte Spiele nochmal zu recyceln und nur mit ner zeitgemäßen Grafik und Steuerung zu versehen, als alles neu zu entwickeln und dann doch an irgendwas schonmal dagewesenes zu erinnern.


Könnte sein, ja. Wobei derartige Neuerungen selten Sinn machen. Ich selbst kenne Bard's Tale - das Spiel, genau wie Du nur vom Hörensagen, das Buch ist mir jedoch vertraut, wenn es sich denn um das Spiel zum Buch handelt.

Alte Spiele jedoch mit einer zeitgemässen Grafik und Steuerung zu versehen, bringt im Allgemeinen nicht soviel Gutes. Der eigentliche "Charme" der damaligen Spiele geht damit verloren. Zudem kommt es meiner Meinung nach bei einem RPG nicht nur auf Grafik an (die ist eine nette Dreingabe), aber gameplay, KS, Story sind sehr viel wichtiger.



Zitat:
Zitat von Superlümmel
Handelt es sich dabei nur um simples Ausschlachten bewährter Konzepte oder um eine wirkliche Bereicherung des Spielemarktes?


Eher ersteres. Ich würde es z.B. nicht als Bereicherung empfinden, wenn die alten BG-Spiele oder bestimmte OST-RPGs wie die alten FF's, die ersten Suikoden, die alten Breath of Fire-Spiele usw. plötzlich in einem anderen Gewand daherkämen. Es würde mir viel von dem Vertrauten und Geliebten nehmen. Ich weiss auch gerade von vielen reinen OST-RPG-Spielern, dass diese dagegen sind.





Zitat:
Zitat von Arrax
andererseits will man den jüngeren die alten spiele zeigen, da se ja zum Grössten teil denke ich mal nur auf grafik etc achten und das Spiel an sich uninterresnt wird.


Wenn sie zum grössten Teil nur auf Grafik achten, dann haben sie ein gutes RPG nicht verdient. Wie gesagt, ein RPG lebt nicht von Grafik allein, die ist zweitrangig, wenn der Rest nicht stimmt.

Auch bei den Adventures ist es nicht anders. Mir fällt als gutes Beispiel "Baphomets Fluch" ein. In der neuesten Version hat man zwar teilweise versucht, das Aussehen der Charaktere beizubehalten, aber unnötige Jump'n Run-Einlagen da reingebracht, die es in den alten Teilen nicht gab und die in dieser Spiele-Reihe absolut überflüssig sind. Auch hier scheint es mir, als wolle man lediglich mehr Käufer anlocken und zwar von der von Arrax angesprochenen oberflächlichen Sorte. Dies könnte aber ein Eigentor werden, da damit viele der ehemaligen Spieler dieses Genres abspringen könnten und auf Dauer wohl auch werden.
Es ist nicht ratsam alles Bewährte über den Haufen zu werfen und als sog. "Neuerscheinung" noch einmal zu bringen. Ich kenne etliche Leute wie mich selbst, die lieber bei amazon oder woanders nach gebrauchten Spielen schauen, weil wir halt die Originalfassungen haben möchten.
Sinn machte es bisher nur bei RE 1, welches für den Cube neu aufgelegt wurde. Es gab eine Menge neue Monster und Gebiete dazu. Und Sinn wird es auch bei Wild Arms 1 machen, da auch hier 1) ein neuer (alter) diesmal spielbarer Char dazu kommt und zweitens die Übersetzung in die PAL-Version damals wirklich "unter aller Sau" war.

Doch wenn ich mir z.B. ein Baldur's Gate I oder II mit heutiger Grafik vorstelle .... *grusel* es wäre nicht mehr BG.

akira62
28.01.2005, 07:21
Ich kenne die Originale und habe auch das Remake hier von Bards Tale.

Der Humor wurde aus den Original gerettet das andere wurde angepasst and die heutigen Spieler und das ist so ziemlich alles.

Aber ist nicht mit allen so, Filme, Musik und halt Spiele ?

Ich meine es gibt kaum wirklich neue Ideen die man umsetzen könnte mit den möglichkeiten die einen die Eingabegeräte heute geben, also setzt man das Spiel alle 5 Jahre (z.B. Pirates da gab es noch ein ein Pirates Gold z.B.) wieder in neuer Grafik auf und passt es den gültigen Spieler bedürfnissen an.

Ich perösnlich halte nicht wirklich viel von den Remakes, ich kaufe mir auch eigentlich nie welche wenn ich das "Original" oder ein Remake schon habe. Auch Releases auf anderen Konsolen erspare ich mir so, da es IMHO kein Sinn hat spiele Doppelt im Schrank stehen zu haben.

Übrigens glaube ich das die Welle noch größer wird, da man mit Remakes oder Fortsetzungen von bekannten Titel mehr Geld oder sicher Geld machen kann als mit neu Versuchen und was eine Spielentwicklung heute kostet darf einfach kein Flop mehr werden.

Whitey
28.01.2005, 11:10
Also wenn ich das Original kenne freut es mich in der Regel. Für die USA sind ja bspw die Remakes der Phantasy Star Reihe angekündigt, mit diesen RPGs bin ich aufgewachsen und ich habe die auch noch als Original daheim, auch noch die 8 bit Master System Cardridge. Und wenn da jetzt ne verbesserte Version herauskommt, mit besserer Grafik und gutem Sound usw. dann freut mich das, weil ich das Ganze von Damals einfach nochmal durchlegen kann. Ich verbinde mit einigen dieser Spiele einfach auch sehr viel Erinnerungen, und ich liebe es wenn ich dann zocke und ein Aha oder Dejaveu Erlebnis hatte, weil ich sehe wie die Entwickler und Progger es eigentlich damals machen wollten wenn sie die Möglichkeiten dazu gehabt hätten.

Superluemmel
31.01.2005, 12:32
Eher ersteres. Ich würde es z.B. nicht als Bereicherung empfinden, wenn die alten BG-Spiele oder bestimmte OST-RPGs wie die alten FF's, die ersten Suikoden, die alten Breath of Fire-Spiele usw. plötzlich in einem anderen Gewand daherkämen. Es würde mir viel von dem Vertrauten und Geliebten nehmen. Ich weiss auch gerade von vielen reinen OST-RPG-Spielern, dass diese dagegen sind.



Sicherlich ein berechtigter Grund. Wobei das allerdings dann wohl eher eine Frage des persönlichen Geschmacks ist ;)

Ich selbst finde, dass es wie immer allein eine Frage der Umsetzung ist. Wenn ich mir beispielsweise die beiden neuen Ableger von Prince of Persia ansehe, so hat sich der Stil nicht nur im Bezug auf das Original gewandelt, sondern sogar noch einmal zwischen den beiden neuen Teilen. Wo Sands of Time noch recht bunt und farbenfroh war, ist Warrior Within so düster wie das Loch unter meinem Bett.
Dennoch wurden beide Spiele von Community wie auch Fachpresse mit Begeisterung aufgenommen. Grund war hauptsächlich das schnelle und gut ausgeklügelte Gameplay, welches tatsächlich den Charme des Originals in eine moderne 3D-Umgebung transportieren konnte. Als Spieler ist man sich durchgehend bewusst, dass man ein Spiel der Prince of Persia-Saga spielt und weiß auch, was diese Spiele auszeichnet, selbst wenn man das Original nie gespielt hat.
Als Opfer kommerzieller Ausschlachtung würde ich diese Spiele jedenfalls nicht sehen: Sowohl Innovationen wie auch Umsetzung und Präsentation sind exzellent.