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Die Schamanen
20.12.2008, 11:40
Hellur
(die Himmelsflamme)

http://img444.imageshack.us/img444/8776/deepimpactjo6.jpg

"PraVek natet Glumakpekat Hell.
TwaVek natet Hellur Fazi anen Kao zhik.
Elkva TriVek Ma haiba glumk ta Urk.
Zai keo Rakoshnos natet Urkma glumk KonakVek.
Pra ta bubotak Ruk'Kar Znaga jou kusak!
FurVek natet ta izpak Razlutak fubakar."

"Am ersten Tag wird ein wandernder Stern am Himmel erscheinen.
Am zweiten Tag wird die Himmelsflamme ihren Weg in unsere Richtung lenken.
Erhebt man am dritten Tage die Faust in die Höhe scheint sie in Flammen zu stehen.
In ihrer vollen Pracht wird die flammende Faust erscheinen am letzten Tag.
Bevor sie zuschlägt und Ruk'Kars Macht erneut verbeitet!
Am vierten Tag wird sie einschlagen und dem Bösen auf Erden ein Ende setzten!"

Nunuma Urkma, Schamanenmeisterin


by Brosh

Brosh dar Urkma
21.12.2008, 12:42
Da waren sie nun, mitten in den Bergen. Und wo ging es weiter? Die Staubwolke verteilte sich langsam im Wind und es war schwer zu sagen, wo genau der Einschlagsort sein musste. Was klar war, war, dass sie hier durch das Gebirge mussten. Im Süden führte mit Sicherheit kein Weg drum herum und im Norden konnte man ebensowenig darauf gehen und zusätzlich war da die Gefahr zu gross irgendwann die Orientierung zu verlieren.

Die ganzen beiden letzten Tage waren die Orks um Brosh und der Morra Calintz fast ganz durchmarschiert, nur zwei längere Räste in denen jeweils die hälfte Schlafen konnte, hatten sie eingelegt. Gejagt wurde, während sich der Haupttrupp weiterbewegete und die Jäger mussten jeweils wieder aufholen. Nun hatten sie einen guten Ort für das erste grössere Lager erreicht.
Ein Hügel umgeben von Bergen, nur leicht bewachsen sodass man einen guten Überblick hatte.
"Wir rasten hier! Baut das Feldlager auf, 3 Wachschichten, wenn alle geschlafen haben ziehen wir weiter! Marsch marsch!" ertönte der Befehl des Kriegsherrn, bevor sich dieser sein eigenes Zelt zu errichten begann. Ur'Gosh, ein Künstler in diesem Fache hatte sein Zelt als erster stehen und half Brosh darauf etwas nach, der Kriegsherr hatte natürlich nur sein grosses Kommandozelt dabei, was logischerweise länger brauchte, bis es stand. Doch die beiden Kampfgenossen machten sich gut, noch ehe das letzte Kriegerzelt stand, war auch das grosse Kommandozelt des Kriegsherren errichtet. So hatten die Orks in kürzester Zeit ein perfekt formiertes Feldlager errichtet.

Die erste Schicht machte sich sofort bereit Wachdienst zu übernehmen, während sich die zweite Schicht aufs Ohr haute und die dritte sich um Essen und andere Bedürfnisse sorgte.
Wiedereinmal zeigte sich die unglaubliche Effizient des Urkmaclans, vorallem der Elitekrieger Broshs die perfekt aufeinander abgestimmt und selbständig allem nötigen nachgingen.
Brosh setzte sich zufrieden ans Feuer, das inzwischen vor seinem Zelt brannte. Bald würden sich zeigen, welch schreckliches Werk Ruk'kar verrichtet hatte.

Varius
21.12.2008, 18:30
Sich selbst am Kopf kratzend betrachtete der Schwarze den Mann, der offenbar einen Knoten in der Zunge hatte und nun durch kontinuirliches und unverständliches Gelaber versuchte, diesen zu lösen.
»Halt die Fresse!«, schnauzte Varius die neue Arbeitskraft an, »Reih' dich bei den andren ein und fress uns nicht die Vorräte weg, dann kannst du mitkommen.«


Zitternd schlug Varius die Arme um die Knie und wiegte seinen Körper leicht hin und her. Die Kälte fuhr ihm durch alle Ritzen in die Kleidung und ließ ihn mehr als nur frösteln. Einmal mehr klammerte er sich an seinen Mantel und zog ihn noch ein Stückchen enger um den geeinigten Körper. Schneller als er es mit den Augen verfolgen konnte rieb der Aufseher die Hände über dem Lagerfeuer zusammen, damit diese nicht vollkommen erstarrten, wie es bei vielen Arbeitern schon der Fall war. Wenn sich das Klima nicht etwas freundlicher zeigen würde, dann würde mindestens die Hälfte der Sklaven den Aufsehern alleine auf dem Hinweg unter den Fingern wegsterben. Die Söldner wären vermutlich auch nicht schont geblieben. Das Lagerfeuer hatte er selbst entflammt und er genoss es sichtlich, ganz vorme an den wärmenden Flammen zu sitzen, wie es an den anderen kontrollierten Flammen nur den hochrangigen Söldnern gestattet waren. Das ganze setzte sich hierachisch fort bis zu den schwächsten Sklaven, welche das Feuer nur noch als schwaches Rinnsal der Wärme venahmen und sich gegenseitig mit ihren Körpern wärmen mussten, um nicht zu erfrieren. Nervös kaute der Schwarze auf seinen Fingernägeln herum. Als sie mit ihrer Rast begonnen hatten hatte sich eine Gruppe von etwa einem halben Dutzend Söldnern aufgemacht, um etwas Fleisch für die große Gruppe zu erjagen, aber bisher war noch niemand zurückgekehrt, obwohl das ganze schon eine gute Stunde her sein musste. Wild gestikulierend nährten sich zwei Söldner, in die Rüstung der einfachen Orksöldner gekleidet dem Feuer, an welchem auch Varius es sich bequem gemacht hatte. Diesmal hatte der Varanter nocheinmal Glück gehabt, aber beim nächsten mal würden ihn die Söldner wahrscheinlich aus dem inneren Kreis verscheuchen, für den Moment interessierten sich aber weder die ansässigen noch die neu hinzugekommenen größer für den Aufseher. Einer von den neuen Nachbarn holte eine zerknitterte Karte Nordmars aus seiner Tasche und unterhielt sich bei gedämpfter Stimme mit dem anderen. Immer wieder zeigten die Beiden auf verschiedene Stellen des Pergamentes und schüttelten anschließend den Kopf, ließen ihre Blicke hoch in die Sterne schweifen, versuchten höchstwahrscheinlich, ihre Position zu bestimmen, schüttelten aber immer wieder nur ratlos die Köpfe. Schließlich ließen sie die Karte resignierend in den Schnee sinken. Sie legten die Köpfe in den Nacken und ließen sich mitgebrachtes Bier die Kehle herunterrinnen, schenkten aber ihrer Nordmarkarte keinerlei Beachtung, so dass Varius sie sich bei der nächstbesten Gelegenheit einsteckte. Direkt an den Unterleib, denn dort würde zunächst niemand suchen und vielleicht würde das Pergament ja seine empfindlichsten Teile ja auch ein wenig wärmen.


Suchend schwenkte sein Blick über den Horizont, stets auf der Suche nach den nach seit nunmehr anderthalb Stunden nicht zurückgekehrten Jägern, aber wie schon zuvor entdeckte er nur das ewige Weiß Nordmars. Diese Eiswüste konnte einem gehörig auf den Sack gehen, um es mal in der Sprache des gemeinen Volkes auszudrücken. Genervt schlug er mit den Fingerknöcheln gegeneinander und ließ diese Knacken, um nicht das Rauschen des Windes in den Ohren zu haben. Plötzlich hörte er lautes Freudengeschrei am anderen Ende ihres Rastplatzes. Schnell erhob er sich von seinem Platz und humpelte so schnell es ihm bei eingeschlafenen Beinen und eingefrorenen Füßen möglich war zu dem Geschrei, denn eine solche Hysterie konnte nur eines bedeuten: Fressen!

Gorbag
21.12.2008, 22:58
Was für eine Nacht!
Über den Schnee bedeckten Bergen und Tälern des eisigen Nordmars leuchteten Mond und Sterne so klar und deutlich, wie sie es nur bei klarer und frischer Gebirgsluft taten. Keine Wolke war am Himmel und keine Massen an weißen, fallenden Flocken blockierten die Sicht. Dennoch fühlten selbst die Orks die Kälte und auch ihnen stand der Atem in weißem Nebel vorm Gesicht. Geführt von Uglúk auf seinem Elefantenmonster stapften die Elitekrieger des Kriegsherrn, die Veqlarqh, und die Kämpfer des Shak-Clans am Rand einer Klippe entlang und folgten einem sich um viele Hügel und Waldstücke windenden Weg. Die wilden Bestien des Nordens waren immer noch nicht wirklich nah an den schwer bewaffneten Trupp heran gekommen und es hatte sich ebenfalls noch keiner der Morras der Berge blicken lassen, um sich mit den Orks zu messen. Zum Einen hatte dies sicherlich damit zu tun, dass die Schar aus Faring mit dem großen Elefanten an der Spitze und den kampflustigen Kriegern möglichen Angreifern ordentlich Respekt einflößte, aber zum Anderen könnte es auch an dem fliegenden Feuerstein gelegen haben, wegen dem der Trupp überhaupt erst bei Eiseskälte durch die Gegend stapfte. Gorbag hatte bisher schon einige Gerüchte und Geschichten über dieses Ding gehört und blickte dem Eintreffen am Einschlagsort mit gemischten Gefühlen entgegen.
Bei jedem zweiten Schritt stieß das Ende des Hellebardenschaftes auf den zertrampelten Schnee, der den Pfad bedeckte. Kurz umfasste Gorbag seine Waffe fester mit der rechten Pranke, atmete tief aus, betrachtete kurz seinen selbst gefertigten Panzerhandschuh und lockerte seinen Griff schließlich wieder. Nur wenige Tage war der Feuerball am Himmel zu sehen gewesen und trotzdem hatte dieses Ereignis für viel Getratsche in Faring gesorgt. Selbst die Schamanen hatte es beschäftigt, was vor allem der Grund für Gorbags Sorge war. Bevor der Trupp von Faring aus aufgebrochen war, um den Pass weiter östlich von der Festung zu nehmen, damit der Kriegsherr sein Elefantenungetüm mitschleppen konnte, hatte der Elitekrieger sich noch mit einem Schamanen unterhalten und den weisen Ork nach seinem Rat gefragt. Der Robenträger hatte Gorbag natürlich von der alten Prophezeiung berichtet, die irgendeine Seherin des Urkmaclans vor vielen Jahren ausgesprochen hatte. Diese Weissagung war auch der Grund, warum der Kriegsherr Brosh Dar Urkma mit seinen Elitekriegern als erstes in Richtung Aufschlagsort aufgebrochen war und warum der Oberbefehlshaber Kan Uglúk mit einem Trupp ebenfalls nach Nordmar geschickt hatte.
Die Prophezeiung interessierte Gorbag nicht. Er war war ein Knochenjäger des Shak-Clans, keiner von Broshs Leuten. Viel interessanter war für ihn, den Rüstungsschmied, die Geschichte von den seltenen Metallen, die der fliegende Feuerstein aus dem Himmel mitgebracht haben soll. Der Schamane hatte dem Elitekrieger erzählt, dass die Götter ihren Anhängern von Zeit zu Zeit Gaben schickten und für Gorbag war es klar, dass das Göttermaterial nur für ihn bestimmt sein konnte. Er war der Schmied von Kriegsherren und hatte bereits bedeutenden Orks Rüstungen gefertigt. Wer verdiente dieses neue Metall mehr als er?
Ohne Rast zog der Trupp weiter und scherte sich wenig um die Finsternis und die späte Stunde. Da die Orks nicht den Pass von Faring gewählt hatten und mit dem Elefanten einen anderen Weg nach Nordmar eingeschlagen hatten, hatten sie eine Menge Zeit aufzuholen, um am Ende doch noch als erstes am Himmelsstein zu sein. Die Orks der Flammenden Faust würden sich wundern, wenn die Standarte des Shak-Clans vor ihren Augen wehen würde, während Gorbag sich das Göttermetall in Namen Nug Na Shaks unter den Nagel riss!

Tat'ank'Ka
21.12.2008, 23:36
Heißer Atem quoll aus der Nase des Orks, müde war der Blick, die Rüstung wie auch der Speer blutbesudelt, ehe der tote Körper im Schnee landete. Tat'ank'Ka streckte sich, lockerte seine Schultern und blickte zur Seite. Die anderen des Jagdtrupps, warfen ebenso ihre Beute zu Boden und schnauften durch. Es war nicht mächtige Beute, aber gegen Wildbret konnte man nichts sagen.
Nachdem man verschnaubt hatte, begann das zubereiten der Beute, für das man profane Mittel anwendete. Nachdem die Felle abgezogen waren, wurde das Gedärm gleich in die Glut geworfen und mit einem Dolch gewendet, während man beim Rest sich auf die gute Orkaxt oder Klinge verließ und über offenem Feuer briet. Alle machte man damit nicht satt, aber es gab ja noch zwei andere Jagdtrupps, die ins Lager noch einkehren würden. Für die wachen Clansbrüder war aber fürs Erste halbwegs gesorgt. Tat'ank'Ka gönnte sich Herz, Nieren und Leber des Hirsches, so wie er es am liebsten mochte. Halbgar damit man noch das Blut schmeckte. Nichts ging über diesen Geschmack im Mund. Am Feuer erzählte man von der Jagd, wie sie die Hirsche scheuchten und dann mit Wurfspeeren aus dem Hinterhalt überraschten, aber auch, wie sie einen glühenden Gesteinsbrocken vorfanden, der von Urkma stammen musste. Der Jäger war aber wie alle anderen nicht hier, um Wild zu jagen, sondern um zu wissen was Urkma herunterbrachte. Mehr und mehr glaubte er, das auch Roshan recht hatte. Mit seiner Geschichte vom heiligen Stahl des Schöpfers, aber das würde er schon sehen. Den noch leicht glühenden, größeren Brocken den sie bei der Jagd aber gefunden hatten, versprach viel. Deswegen ging sein Blick auch immer wieder in Richtung Berge, wo irgendwo der Ort des Einschlags war. Manchmal meinte er sogar Lichter am Himmel zu sehen, die aufstiegen, ihre Kreise zogen und wieder sanken. Wie Glühwürmchen nur größer. Rasaff aber sah nichts, wobei Rasaff auch Augen wie ein Molerat hatte und Muzuk und der Rest es als Irrlichter aus den Bergen deuteten. Nichts wildes also, mochte man meinen. Der Waffenschmied, behielt sich aber seine Vorsicht vor. Genug hatte er als Frischling, an den Feuern seines Stammes gehört. Von Feuerteufeln und Drachen, von Feuerwaranen und Feuergeistern. Nordlandeorks schienen da unbesorgter, aber sie kannten ja auch nicht die Berge von Khorinis. Beherzt stach er mit dem Jagdmesser in die Glut, holte seine Mahlzeit hervor und biss dann rein. Morgen würden sie der Erkenntnis wieder ein paar Schritte näher kommen.

Syrias
22.12.2008, 14:06
Syrias stapfte weiterhin unermüdlich vorran, auch wenn er sichtliche Schwierigkeiten hatte mit diesen voll ausgebildeten Kriegern mitzuhalten. Das waren richtige Orks, nicht so einer wie Aratok oder so. Nein, dies waren richtige Krieger, schwer bewaffnet und voll bepackt. Syrias kam sich im Gegensatz zu den anderen etwas ungeschützt vor, denn er hatte nur seine einfache Rüstung.
Dafür hatte er seinen Schild auf dem Rücken, das Schwert an der Seite und seinen Hammer geschultert. Er war vorbereitet, egal was da kommen würde. Vielleicht sollte der Söldner sich demnächst mal mit einem Schmied für Rüstungen unterhalten.
Ein riesiges Tröten riss ihn aus seinen Gedanken, noch immer hatte sich Syrias nicht an das riesige Ungetüm gewöhnt, welches vorran stapfte. Es ritt sogar ein Ork darauf! Wenn die Orks nur ein paar mehr davon hätten, dann würden sie Vengard im Sturm erobern, jedes Rebellennest auslöschen und jeglichen Widerstand im Keim ersticken. Aber den orkische Riese, der den Söldner und Gorbag aufgegabelt hatte, war bisher der einzige den der Waffenschmied mit so etwas gesehen hatte.
"Das ist eine verfluchte Kriegsmaschine." Einer der Orks runzelte die Stirn und blickte Syrias an. "Was sagst du, Morra?" Der Waffenschmied schüttelte nur den Kopf. "SChon gut. Ich war in Gedanken." Und damit stapfte er weiter, entschlossen, sich vor diesen Orks nicht die Blöße zu geben. Er würde nicht zurück fallen oder hinter her kommen.

Brosh dar Urkma
22.12.2008, 18:15
Seid geraumer Zeit marschierte die Urkmas mit ihrem einzelnen Morra als Anhängsel weiter. Der Rast gestern hatte gut getan, alle waren ausgeschlafen und wieder komplett aufgeladen. Energie war genug da um verpuff zu werden. Ähnlich hoch war das Marschtempo.
Die richtige Richtung war nun allerdings einiges schwerer zu finden, schliesslich hatte sich die Staubwolke schon fast aufgelöst. Der Kriegsherr hatte aber in der Pause die Karten studiert und eingezeichnet, einerseits aus welcher Richtung er die Staubwolke und Explosion von Faring aus gesehen hatte und ein zweiter Strich symbolisierte die Richtung aus der man die Wolke sah, als sie den vorerst nördlichsten Punkt ihrer Riese erreicht hatten.
Irgendwo da musste der Einschlagort liegen, natürlich besass der Kriegsherr nur eine mehr schlecht als rechte Karte Nordmars, ihre qualität war nicht im geringsten mit den detailierten Schlachtplänen zu vergleichen die von Myrtana mit seinen Städten und deren Umgebung existierten. Aber damit wusste er auf jeden Fall in welche Richtung sie ungefähr mussten, und wenn sie nicht gerade von Wolken behintert wurden, würden sie sich Nachts an den Sternen orientieren können.
"Einige Jäger hatten gestern Meldung über brennende Irrlichter in den Bergen gemacht, wir sollten vorsichtig sein, wir sind hier nichtmehr in Myrtana wo Trolle und Schattenläufer die grössten Bedrohungen darstellen, wir sind in den Bergen des unteren Norden. Die Wiizrek der Einheit haben ebenfalls warnende Worte ausgesprochen, wenn wir den Gipfeln näher kommen sollten wir also Vorsichtig sein!" meinte Ur'Gosh, der neben seinem Kriegsherrn an der Spitze des Zuges marschierte. Brosh nickte "Was auch immer uns aufhalten will, wir werden es besiegen können, und es wird es wert sein zu vernichten, denk nur was uns erwartet!" meinte der Kriegshäuptling, immer noch mehr angetan von der Idee an Urkmas Einschlagort des Schöpfers Tafel auf Erden zu finden, als sich von irgendwelchen Berggeistern aufhalten zu lassen. Nichtsdesto trotz nahm er die Warnung ernst, in seinem Clan waren die besten Jäger und mit den Wiizrek die ihm ebenfalls treu folgten und von denen einige in der Eliteeinheit mitmarschierten, hatten sie Orks dabei die genau wussten, was in den Bergen für Gefahren lauerten.
"Das ganze Haaaal!" ertönte der Befehl des Kriegsherrn. Das Tal dem sie entlang durch den Schnee gestampft waren, teile sich auf. "Tat'ank'ka!, Dat'Wiizrek! Zu mir!" hallte die Stimme des höchsten Urkme durch den kalten Wind. Auch wenn die Orks weniger empfindlich auf die Kälte waren als Morras und auch wenn sie in ihrer euphorie wenig von der Kälte mitbekamen, würde sie noch an den Orks nagen, wenn sich die Sache in die Länge ziehen sollte.
Sofort traten die beiden genannten Orks aus den Reihen und meldeten sich bei Brosh.
"Eine Weggabelung, zwei Pässe, ihr seid meine besten Jäger und habt Erfahrung mit dem Leben in den Bergen! Meinungen? Was geht schneller, was könnte gefährlicher sein?" fragte der Kriegsherr direkt, er musste ja kaum anmerken, dass beide Pässe in einen unheimlichen Nebel gehüllt waren, der eine hell, der andere Dunkel. Zum einen war der Weg kürzer, aber deutlich steiler, während der andere eine etwas angenehmere Steigung mit sich brachte jedoch weiter entfernt war. Dennoch lagen beide in der richtigen Richtung.
Es fiel natürlich auch auf, dass der Berg, der zwischen den Pässen lag in einem unheimlichen Schimmer lag.

Tat'ank'Ka
22.12.2008, 19:34
Tat'ank'Kas Blick schweifte zu Dat'Wiizrek, dann zu der Weggabelung und dann wieder zu Brosh. Sein Orkhirn arbeitete, überlegte und mutmaßte. Hier war es wie in seiner Heimat, nur die Felsen waren nicht so schroff und es fehlte der ständige Wind vom Meer aus. Wieder ging sein Blick zu Dat'Wiizrek, der anscheinend als Erster was sagen wollte. Sollte er doch. Tat nickte diesem zu.

"Ich sehe den steilen Weg als den Falschen. Der helle Nebel trügt.", meinte der Bergork und blickte zum Waffenschmied. Der stimmte zu.
"So steil es dort hinauf geht, so steil kann es wieder hinabgehen. Vor der weißen Hölle muss man sich immer in Acht geben. Sie ist die mächtige Faust der ruhenden Berge. Wir sind zu viele und gehen ein Risiko durch den Lärm ein. Ein falscher Laut und die Berge erwachen. Durch Urkma bebten sicher die Berge, da kann der Schrei eines Adlers ausreichen, um uns alle unter Schnee zu begraben.", sprach der Khorinisork und blickte wieder zu Dat'Wiizrek. Der nickte und zeigte in Richtung des dunkleren Nebels.
"Dort wird es mehr Gefahren geben, aber Gefahren die die Urkmas bezwingen können. Gegen die weiße Hölle sollte man sich nicht stellen, sie begräbt ganze Dörfer unter sich.", fügte der Wiizrek an.
"So denke ich auch. Der Weg ist besser für eine große Gruppe wie uns und große Jäger die in der Dunkelheit lauern, werden es sich zwei Mal überlegen, wenn sie unsere Stärke und das Feuer von Fackeln sehen. Wir müssen aber geschlossen durch und kampfbereit sein. Sollte uns was angreifen, dürfen wir nicht zu sehr auseinander gehen. Es könnte sonst die anderen Jäger locken, die uns als Masse scheuen, aber sich auf den Einzelnen stürzen.", meinte Tat'ank'Ka, ehe Brosh nach möglichen Jägern fragte. Da konnte man sich natürlich nie sicher sein, doch antwortete Tat'ank'Ka.
"Schattenläufer der Berge! Ihr Knurren und Schnauben hört man meist erst, wenn es zu spät ist. Dann wären da noch Trolle. Hmm...wenn es die dort gibt, nehme ich nicht an, dass es dort die kleineren Jäger wie Warge gibt - wenn dann nur weil sie selbst durchziehen. Was meinst du, Dat'Wiizrek?"
"Ähnlich. So dunkel wie der Nebel ist, kann es da noch ein anderes Unheil geben. Böse wütende Geister, die in die Knochen der Toten einfahren und sie rastlos im Nebel wandern lassen. Wir müssen auf alles gefasst sein. Aber lieber das und gegen einen zerstörbaren Gegner antreten, als gegen die weiße Hölle.", meinte der Clansbruder, dem der Waffenschmied zustimmte. Dunkle Mächte hatte er zunächst gar nicht auf der Rechnung, aber es konnte sein. Das Gefühl kam auf, wenn man in den Nebel blickte und daran dachte.

Brosh dar Urkma
22.12.2008, 21:18
"Gut wir nehmen den Pass mit den dunklen Geistern! Ur'Gosh unterrichte die Unteroffiziere, ich will Kampfbereitschaft und Vorsicht wenn wir uns dem Nebel nähern! Ansonsten weiter wie bisher!" befahl der Kriegsherr seinem ersten Offizier, ehe er zu den beiden Jägern gerichtet meinte "Wieder einreihen! Und Tat'ank'ka bring mir Neffarr, den Morra! Zu Schade, wenn er verpassen würde, was uns im Nebel erwartet, es soll mit uns an der Spitze marschieren!".

Kurz darauf waren alle wieder Marschbereit, an verschiedenen Orten im Trupp wurden Waffen gezogen, Schildträger übernahmen die Flanken, falls sie nicht schon dort standen, wer es nicht schon war machte sich wie befohlen Kampfbereit.
Es wurde eine kompakte Formation gewählt, wie die Jäger empfohlen hatten. Als Brosh zufrieden war und Tat'ank'ka wieder mit dem Morra auftauchte, grinste Brosh breit.
"Vorwärts, Marsch!" ertönte sein Befehel, bevor er wieder die Spitze übernahm, diesmal in der Formation selbst, neben ihm nahm Ur'Gosh seinen Platz ein und auf der anderen Seite reihte sich Tat'ank'ka mit dem Morra ein. Kaum war der Kriegsherr losmarschiert, hatte sich auch die Truppe in Bewegung gesetzt und marschierte nun zielstrebig, aber vorsichtiger als vorher, den Berg hinauf.

Kühl bliess ihnen der Wind entgegen und pfiff den Orks um die Ohren, als sie sich dem bedrohlich wirkenden Nebel näherten. Selbst für Orks war die Stimmung unangenehm, nur wenige wie Brosh hatten kein Problem mit der unheimlichen Aura dieses Nebels.

Uglúk
22.12.2008, 21:39
Ohne eine Pause einzulegen schob sich des Tross des Kriegsherrn weiter durch die winterliche Landschaft Nordmars. Noch immer verfolgten sie das Ziel. Um ehrlich zu sein, gab es aber längst keines mehr. Da half weder der hohe Schlachtturm noch auf Zehenspitzen stellen etwas. Das einzige was dem Orkhünen noch half den richtigen Weg zu finden, waren sein Instinkt und seine Nase. Wäre es nicht diese Eiswüste sondern Varant gewesen, hätte der Oberst vermutlich das Nachsehen gehabt. So allerdings sah es nicht ganz schlecht aus. Schließlich konnte Brosh genauso wenig den Weg kennen. Woher sollte er wissen, wo genau das Ding vom Himmel stürzte. Er war nur früher losmarschiert, das war auch schon alles. Kein Problem, dachte sich Uglúk. Trotzdem musste der Ork zugeben, dass ein wenig Orientierungshilfe nicht geschadet hätte. Und da kam ihm eine Idee. Genauso wie mit dem Wildschwein-Lieferservice. Nur erinnerte sich Uglúk nicht mehr genau daran, ob die Wildschweine mit Mammuts oder mit Katapulten ausgeliefert werden sollten. Aber das war auch überhaupt nicht das Thema hier, schließlich war ihm just in diesem Moment eine neue Idee gekommen, die genau auf seine jetzige Situation maßgeschneidert war.
Vögel wussten immer wo sie waren. Ganz im Gegensatz zu Uglúk im Moment, auch wenn er es niemandem auf die Schnauze binden würde. Vögel jedenfalls wussten es und das taten sie, weil sie so hoch oben flogen. Schließlich konnte man von dort viel mehr sehen. Ork konnten bekanntermaßen nicht fliegen, nichtsdestotrotz würde auch ihnen ein Blick von dort oben zweifellos alle Fragen nach dem Weg beantworten. Vielleicht auch die mit den Wildschweinen. Sei es drum. Orks waren zu groß, deshalb musste etwas kleines in die Luft geschickt werden, um die Route auszumachen. Es lag auf der Pranke, was das sein würde.
Sie waren klein und sahen nach Ork aus. Auch wenn man das niemals einem Ork gegenüber erwähnen sollte. Die Rede war von Goblins. Man müsste sie an einen Drachen hängen. Nicht einen, wie man sie aus irgendwelchen Geschichten kannte oder der nächsten gefährlichen Höhle, sondern Flugdrachen. An ihnen bände man einen oder zwei Goblins fest, knotete noch eine starke Schnur dran und ließ den Drachen samt Goblins dann in die Lüfte steigen. Von dort oben könnten die kleinen grünen Männchen auf die Erde herabblicken und vor allem den Weg auskundschaften. Sie müssten ihn nur noch runterschreien. Links abbiegen! Rechts abbiegen! Sie haben den Einschlagspunkt erreicht!
Um dem Ganzen noch einen schwungvollen Namen zu verpassen, würde man es einfach Goblin-Panorama-Sicht nennen. Oder auch GobGob. Ein simples Hilfsmittel, um den Weg zu finden. Die Idee war genial.
Nachteil der Sache war allerdings, dass Uglúk weder Goblins noch Drachen dabei hatte. So toll die Idee also auch sein mochte, sie brachte in dieser Situation wiedermal rein gar nichts. Genau wie im letzten Jahr der Wildschwein-Lieferdienst. So war es eben mit den guten Einfällen. Der entscheidene Schritt vom Gedanken zur handfesten Umsetzung war der schwierigste.
Uglúk seufzte, wo das doch eigentlich jemand anderem vorbehalten war und er meistens nur schnaubte oder knurrte. Es war schon eine Situation zum Verzweifeln. Aber just in diesem Moment kam die Erlösung. Damit nicht alle Spuren unbemerkt an ihnen vorübergingen, falls denn da überhaupt mal welche waren, hatte der Kriegsherr mehrere Elitekrieger nach vor befohlen. Sie nahmen den Schnee vor dem Tross genau unter die Lupe und das zahlte sich jetzt aus. Gerade jetzt wo sie vor einer Weggabelung standen. Allzu lang konnte es noch nicht her sein, dass hier jemand gewesen war. Und dieser Jemand musste viele sein. Keine ganze Armee, aber zumindest eine Truppe. Offenbar hatten sie hier einen Halt eingelegt, da sich viele der Fußspuren vielfach überdeckten. Das war wohl auch der Grund, weshalb der Schnee sie nicht bereits wieder zugeweht hatte. Leider traf das auf die folgenden Fußabdrücke nicht zu. Man konnte nicht erkennen welchen der beiden Pfade die Truppe gewählt hatte.
Es blieb Uglúk nichts anderes übrig als auf gut Glück einen der beiden zu nehmen. Der eine Weg war von einem tiefdunklen Nebel verhangen, der alles in sich verschlucken zu schien. Nicht besonders einladend, auch wenn Uglúk sich nicht fürchtete. Jedoch heckten oftmals irgendwelche Hexer ihre geheimen Experimente in solchen Gegenden aus, wo man die Pranke kaum vor Augen sehen konnte. Das behagte dem Kriegsherrn nicht, denn in einen Hinterhalt wollte er nicht stolpern. Der andere Pfad war viel steiler, lag aber in einem weit weniger dichten Nebel verborgen. Davon versprach sich Uglúk mehr, vielleicht sogar einen Überblick über das Land von einer hohen Felskuppe aus. Egal welchen Pfad die anderen auch genommen haben mochten, er wählte den Pfad mit dem hellen Nebel. Und so setzte sich der Tross abermals in Bewegung und machte sich an den Anstieg.

Tat'ank'Ka
22.12.2008, 22:05
Knurrend blickte Tat'ank'Ka nach vorne und versuchte was die nächsten Meter über zu erkennen. Der seltsame Morra neben ihm hingegen hatte seine Maske abgezogen, ob für kurz oder lang wusste der Orkkrieger nicht. Dabei sah er mit Maske, nicht so hässliche aus, wie ohne. Aber Morras sollte man mal verstehen. Seine schwere Tarach, die Krush Brok Tat, hielt er schon längst schlagbereit, um das erstbeste Vieh in zwei Teile zu sensen. Doch bisher deutete sich nichts an. Bisher schmeckte er nur den dunklen Nebel und verfluchte diesen innerlich, genauso wie die ganze Luft an diesem Ort. Es fehlten nur noch das Pfeifen des Windes und wirklich irgendwelche Geister und es war wie ein Spaziergang durch Beliars Reich. Tat'ank'Ka war nicht orkweibisch, aber die Geschichten über Geister hatten den Frischling Tat'ank'Ka damals schon beeinflusst und er verbeliarte diese genauso wie die Hexerei mit den Elementen.
Schritt um Schritt stiegen sie die Anhöhe weiter hinauf, der Fackelschein war das einzige Licht, dass ihnen half. Ein Blick zurück zeigte, dass der Tross diszipliniert hinterher kam. Alle wussten um solch unheilige Orte und auch was bei Gotha noch so herumirrte. Hier sterben würde womöglich bedeuten, ebenso rastlos wie die Untoten auf der Erde zu wandern. Die Kriegerseele gefangen von dunklen Mächten. Nein, hier sterben wollte er ni...

"Khrotak! Da ist was!", brüllte es von der Seite und sofort hörte es Tat'ank'Ka auch. Irgendwo im Nebel leuchtete es kurz auf. Irgendwo hörte man Schritte oder anderes, mal da mal dort. Waren da flüsternde Stimmen? Hier rückten die Orks kampfbereit zusammen. Tat'ank'Kas Augen fuhren kampfeslustig hin und her.

Calintz
22.12.2008, 23:22
Ein eiskalter Hauch ümhüllte das Gesicht des Schwarzauges, als dieser seine Maske abnahm und versuchte, trotz des Nebels, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Zweifelsohne, er sah weitaus mehr, als seine grünhäutigen Kameraden, doch der Nebel schränkte seine, ansonsten so hervorragende, Nachtsicht um ein gutes Stück ein. Trotz alledem konnte er erkennen, von welchem Wesen die Geräusche ausgingen, die die Orks so verunsicherten: Ein einsamer Wolf, der eingeschüchtert gut 20 Fuß von dem Kriegstross entfernt im Schnee stand und in ihre Richtung blickte. Die Tieraugen reflektierten teilweise den Schein der Fackeln, welche die meisten Orkkrieger in ihren Pranken hielten, und boten somit ein furchteinflössendes Lichtspiel. Nicht für Calintz, da er das Geheimnis der kleinen Lichtspiele kannte, aber für die übrigen Krieger dürften diese gelblichen Wolfsaugen eine erfurchterbietende Silhouette ergeben. Kurz überlegte der Weißhaarige, ob er seinen Sklavenherren über den Hintergrund der Geräusche aufdecken sollte. Wieso sollte er einer Grünhaut helfen, die ihn als einzigen Menschen in einem Kriegszug mitschleppte, der ausschließlich aus Orks bestand und der ihm nebenbei noch mit einem seltsam klingenden Namen bedacht hatte? Neffarr...ein seltsamer Name. Schon seit Beginn ihrer Reise hatte sich der Dieb gefragt, was er wohl bedeuten mochte, doch da er der orkischen Sprache nicht mächtig war, erschien es ihm unmöglich dies herauszufinden. Schließlich erlaubte es ihm auch sein Stolz nicht einen der Krieger um die Bedeutung seines neuen Namens zu fragen. Wahrscheinlich wollte er es nicht einmal wissen...
Nach kurzen Überlegungen, entschied sich der Hashashin schließlich dazu, wohl aus Gründen die seine Gesundheit betrafen, den Orks zu helfen:

"Meister! Eure Krieger fürchten einen einsamen Wolf in der Dunkelheit!"

Sofort erklang lautes Gemurmel unter den kampfbereiten Kriegern und Cal konnte hören, wie sich Brosh hinter ihm auf orkisch mit seinen Gefährten unterhielt. Ein kurzer Blick nach rechts zeigte dem jungen Attentäter, dass ein paar der Orks wohl nicht ganz zufrieden waren mit seiner Aussage und ihm bedrohlich ihre Waffen entgegenstreckten. Einer von ihnen fletschte sogar seine Zähne. War das nicht dieser Chefkundschafter? Unwichtig...auf jeden Fall schienen sie dem Urteil des Menschensohnes nicht zu vertrauen. Plötzlich hörte man den Kriegsherren des Urkma-Clans lautstark verkünden:

"Neffarr sagen wir Angst haben vor Graupelz? Weißhaar nachsehen und beweisen."

Zustimmend nickte die kriegerische Meute. Anscheinend wollte keiner von ihnen sein Leben riskieren...oder aber die Grünhäute verlangten einen Beweis, dass auch in einem Morra Mut stecken konnte. Egal...vor einem Wolf brauchte der Maskenbauer wohl wahrlich keine Angst zu haben. Also zog der Meisterdieb mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck seinen Dolch hervor und stapfte durch den Schnee direkt auf das einsame Raubtier zu. Der Wolf blieb regungslos stehen und sah den herannahenden Söldner einfach nur mit seinen bernsteinfarbenen Augen an. Dieses Tier stellte wirklich keine Gefahr dar. Es war es nicht einmal Wert, dass der Hashashin seinen Säbel zog.

Langsam, Schritt um Schritt, näherte sich der Weißhaarige seiner Beute und ließ das Tier dabei nicht aus den Augen. Immer noch bewegte sich das Tier nicht, als Calintz plötzlich die klaffende Wunde auffiel, welche auf der Seite des Wolfes prangte. Gesplitterte Knochen ragten daraus hervor und boten einen schauerlichen Anblick. Seltsamerweise tropfte jedoch kein Blut aus dieser Wunde. Als ob das Raubtier schon seit langer Zeit tot sein würde. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund war es dies jedoch noch nicht, denn sonst würde das Tier hier wohl nicht aufrecht im Schnee stehen. Durch diese neuen Erkenntnisse leicht verunsichert blieb der Weißhaarige stehen und wusste nicht so recht, wie er mit diesem Wesen verfahren sollte. Plötzlich machte das totgeglaubte Tier einen gewaltigen Satz nach vorne und riss den Dieb zu Boden. Die Krallen bohrten sich in den Leib des Stürzenden und ließen ihn laut aufschreien. Mit dem Wolf auf dem Brustkorb, rang Cal nun um sein Leben. Immer wieder versuchte der Graupelz nach seiner Kehle zu schnappen, doch dieser hielt das Wesen eisern mit seiner rechten Hand am Hals fest und drückte es von sich fort. Dies erwies sich als überaus schwierig, denn sein Gegner schien eine immense Kraft zu besitzen. Dummerweise konnte der Attentäter jedoch seine zweite Hand nicht zur Hilfe ziehen, da er mit dieser versuchte seinen Dolch zu ergreifen, welcher ihm bei dem Sturz entglitten war.

Plötzlich befreite sich der Wolf aus dem Griff des Hashashin und bäumte sich auf um dann mit voller Kraft in die Kehle des Mörders zu beißen. Just in diesem Moment erfasste dieser den Griff seines Dolches. Er reagierte blitzschnell und jagte dem Wesen seine Waffe tief in die Seite. Dies schien diesem jedoch eher wenig auszumachen, denn bis auf die Tatsache, dass er etwas zur Seite geschleudert wurde, empfand der Wolf anscheinen keinen Schmerz. Das konnte nur eines bedeuten: Dieses Tier war untot. Im selben Moment, in dem den Schwarzäugigen diese Erkenntnis traf, hörte er mehrere laute Schreie durch die Nacht gellen. Offenbar wurde nun auf der Kriegstross angegriffen, doch Cal hatte keine Zeit an seine Begleiter zu denken, denn schon segelte der Wolf erneut durch die Luft und der Jäger, der nun schlagartig zur Beute geworden war, konnte sich lediglich durch eine Seitwärtsrolle in Sicherheit bringen. Kurz darauf war er wieder auf den Beinen und er umfasste den Griff seines Säbels, welchen er nun aus dessen Scheide zog.

"Stirb, du Perversion der Natur...", murmelte der Hashashin leise und ging dann selbst zum Angriff über...

Tat'ank'Ka
22.12.2008, 23:52
Kaum war der Morra im Nebel nicht mehr zu sehen, kam sein lächerlicher einzelner Wolf und das mehrmals. Aber nicht nur der, nein, anderes Getier ebenso. Von hinten vernahm er das Gebrüll eines Bären und direkt vorm Ork kam auch schon das Untier, dass sein Leben forderte. Nein, das waren keine lebenden Tiere, denn die mieden solch große Feinde. Dem Wolf der sich näherte fehlte das Fleisch im halben Gesicht. Kreaturen die jeder Ork zu vernichten hatte.
So auch Tat'ank'Ka dessen schwere Tarach regelrecht nach dem Wolf mähte. Luft und Nebel wurden zerteilt, wie Seide durch das Schwert und das Tier wich ohne irgend eine Art von Emotion aus. Nein, man musste solch Getier ausrotten. Der Jäger ging ein paar Schritte zurück, wieder näher an die anderen und wartete auf den untoten Wolf. Dieser kam wieder näher und sprang sogleich. Tat'ank'Ka hielt diesem den Schaft seiner orkischen Hellebarde entgegen und stellte sein rechtes Bein zurück, um die Wucht vom Wolfssprung abzufangen. Der Wolfskiefer biss in das Metall des Schafts und brachte den Krieger ins schliddern, als dessen Körper hinterher kam. Sofort wuchtete Tat'ank'Ka seine Waffe und sich zu Boden und drückte mit dem Knie auf den untoten Wolf. Knochen knackten, ehe der Wolfskopf durch die Tarach mit aller Kraft in den Boden gedrückt wurde. Auch untote Wolfsgebisse konnten diesem Druck nicht standhalten. Erst brachen die Zähne, dann das Genick des Wolfes. Doch war der nicht tot beziehungsweise nicht zum zweiten Mal, er regte sich weiterhin, so dass sich der Waffenschmied erhob und kräftig gegen totes Fleisch und Knochen trat, ehe er die Brok Tat schwang und den Wolfsleib mit einem starken Hieb zerschmetterte. Ob das Ding nun endgültig Ruhe gab, konnte man nicht sagen, doch leid würde es niemanden mehr antun. Sofort sah sich der Urkma wieder um und stürmte einem Clansbruder zur Unterstützung zur Hilfe.
"Elendes untotes Pack!", knurrte er auf orkisch und schwang die Hellebarde, seinem nächsten Ziel entgegen.

Brosh dar Urkma
23.12.2008, 00:04
Ein Graupelz? Neffarr war wohl nicht ganz bei Trost, fast hätte Brosh geglaubt, was sein Morra da von sich gegen hatte, doch dann hörte er es selbst. Ohne zweifel vermochte Neffar vieleicht besser sehen als die Orks, wenn er hier einen Graupelz sah. Aber weder die Nase noch die Ohren eines Orks betrogen ihn. Und die sagten, kaum war Neffar im Nebel verschwunden, jedem anwesenden, dass hier noch mehr herumschlich, und vorallem, dass es abscheulich roch.
Plötzlichertönten hässliche Töne von schrecklichen Kreaturen und dann war auch schon erster Kampfeslärm und orkisches Gebrüll zu hören.
Zusammenbleiben! brüllte Brosh, seine Unteroffiziere taten es ihm gleich.

Dann sprang es aus dem Nebel heraus, eine Mischung aus Fellfetzen, Skelett und intaktem Schattenläufer. Der Kriegsherr reagierte sofort, ehe auch nur einer seiner Krieger dazu kam, grub sich seine Axt in den Schädel der Kreatur, anders als normale Schattenläufer ging dieser aber nicht tot zu boden, ja er sprang auch nicht jaulend zurück, nein mit unglaublicher Kraft riss er dem Kriegsherrn die Axt, die fest im Schädel der Kreatur verkeilt war, aus der Hand. Instinktiv schlug der Kriegsherr sofort mit der Fackel, die er in der linken hielt, zu. Diese zerbarst jedoch an den Harten knochen des Tieres, das brennende Pech jedoch zeigte seine Wirkung und setzte die Kreatur in Flammen.
Glücklicherweise hatte der Kriegsherr sein Krush'Brokash in der Kreatur versenkt und nicht sein Mus'Rok, im Gegensatz zu letzerem bestand diese Axt nur aus Metall.

Eine wirkliche Verschnaufspause gabs allerdings nicht, zwar schien sich die Kreatur unter den Flammen vor schmerzen zu winden, dennoch setzte sie erneut zum Sprung an. Diesmal reagierten aber die Krieger neben ihm und rammten ihre Speere, Äxte und Schwerter in der brennenden Kreatur um ihren Kriegsherrn zu schützen. Zwar schien dieses Monstrum erst an den Flammen zu krepieren, aber die Krieger hatten ihren Boss davor bewahrt, ebenfalls abgefackelt zu werden.

Vorsicht riss der Kriegsherr seine Axt aus dem Schädel der nach wie vor brennenden Kreatur, sie war heiss, fast zu heiss um festzuhalten, Brosh liess die Waffe gleich wieder fallen, zischend fiel sie in den Schnee und wurde so wenigstens abgekühlt.
Als er sie erneut erhob, war ihre Temperatur deutlich angenehmer.

Bleibt zusammen! brüllte der Kriegsherr erneut, ehe er die marodierte Axt wegsteckte und stattdessen sein Krush Varrok zog, hier war brachiale Gewalt gefragt und keine wertvollen Waffen. benutzt das Feuer! Es fügt ihnen schmerzen zu! unbewusst gab er seinen Krieger den Befehl Innos Macht gegen die Kreaturen Beliars einzusetzten. Doch Brosh glaubte nicht an die Götterbrüder, für ihn gab es nur den Schöpfer, für den man in Ehre sterben sollte, um einen möglichst guten Platz an seiner Tafel zu erreichen.

Tat'ank'Ka
23.12.2008, 00:48
Krachend schlug die lange, wuchtige Orkhellebarde diagonal in den Torso, riss diesen herunter, trennte Fleisch und ließ Knochen splittern, bis das mächtige Hellebardenblatt in den Schnee hinein fuhr.
"Kesh!", brüllte er und zeigte auf das nächste Ziel. Er brauchte ein wenig, um die Hellebarde wieder heraus zu ziehen, während zwei Clansbrüder nach vorne stürmten und das anstürmende Vieh zu stoppen versuchten. Jenes entpuppte sich als Ripper, dessen Gedärm am Boden schleifte oder im Brustkorb beim Anstürmen auf und ab sprang. Furchtbar stinken tat es und gebissen werden, wollte niemand, der das verweste, grüne, aufgerissene Maul sah. Die Clansbrüder sprangen zur Seite. Rasaff stampfte das untote Tier hinterher, während Tat'ank'Ka seine Tarach endlich aus dem Boden ziehen konnte. Er hob eine Fackel auf und warf sie dem anderen Kampfgefährten zu, während Rasaff sich bemühte näher zu den anderen zu laufen. Man konnte nur laufen, wenn solch ein Vieh hinter einem her war.
"Komm uns entgegen!", brüllte Tat'ank'Ka und versuchte Rasaff eine Lauflinie klar zu deuten.
"Panka! - Du von der anderen Seite!", rief er dem Clansbruder zu, ehe er sich positionierte, durchatmete und ausholte. Rasaff verstand das Manöver sofort und legte noch einmal mit seinem Tempo zu, ehe er den Kopf einzog und schon der durch die Luft sensenden Tarach auswich. Diese traf gezielt den rechten Vorderlauf des untoten Rippers, riss sich durch die Knochen und verwesende Fleisch. Als der Ripper stürzte, jagte Panka seine Axt in die andere Flanke des Rippers, ehe seine Fackel in den Torso gedrückt wurde. Die Urkmakrieger machten sich dann weiter her über das Vieh bis es wirklich Ruhe gab.
"Alle beieinander bleiben!", brüllte Rasaff, so dass sich wieder das halbe Dutzend Urkmas sammelte, andere Gruppen es ihnen gleich taten und geschlossen miteinander wie Kettenglieder aufschlossen wo es ging. So war seine Gruppe, nahe an der von Brosh wieder heran gerückt. Man sah deutlich anhand der vielen Fackeln, wie die ganze Truppe geschlossen und diszipliniert agierte. Doch schien der Schöpfer sie zuweilen noch immer zu prüfen.
"Khrotak!", brüllte Tat'ank'Ka, als er schon die nächsten stampfenden Schritte aus dem Dunkeln vernahm.

Calintz
23.12.2008, 08:57
Leicht verschlafen öffnete der Meisterdieb seine Augen und sah der aufgehenden Sonne durch die dunklen Obsidiansteine seiner Maske entgegen. Selbst durch dieses Nachtglas schmerzten ihn die Strahlen des glühenden Balles, welcher ihm Tag für Tag das Leben schwer machte. Trotzdem hatten die, durch diesen Blick entstehenden, Schmerzen in seinen Augen einen Vorteil: Sie vertrieben die Müdigkeit endgültig aus den Gliedern des jungen Mannes. Langsam richtete er sich auf und stellte mit einem Griff auf seine Schlafunterlage fest, dass diese vollkommen durchnässt war durch den Schnee, welcher sich darunter befand. Wahrscheinlich war der Schnee während der Nachtruhe des Hashashins geschmolzen und der Mantel hatte die ganze Feuchtigkeit aufgesogen. Trotzdem war Calintz trocken geblieben und so streifte er sich seine Handschuhe über, packte den nassen Mantel und legte ihn wieder neben den Ork, von dem er ihn in der Nacht gestohlen hatte. Glücklicherweise ließ das laute Schnarchen der Grünhaut darauf hinweisen, dass dieser immer noch im Reich der Träume weilte. Also legte sich Cal wieder sein Wolfsfell auf die Schultern, hob seinen Schild vom Boden auf und machte einen kleinen Rundweg durch ihr provisorisches Nachtlager, welches eigentlich nur aus ein paar Lagerfeuern bestand. Hie und da waren noch die Überreste des gestrigen Kampfes zu sehen. Da das verfaulte Fleisch der untoten Angreifer vollkommen ungenießbar hatten die meisten Orks es einfach in die Flammen der Lagerfeuer geworfen, wo das letzte bisschen Leben in den toten Gliedern endgültig erloschen war. Calintz hingegen hatte seinen Gegner lediglich den Kopf abgeschlagen und den Rest des Körpers einen steilen Hang hinuntergeworfen. Den Kopf hatte er als Trophäe behalten. Zwar konnte er mit solch einer Trophäe nichts anfangen, aber seine Begleiter akzeptieren es wenigstens als Beweis, dass man seinen Dunkelsicht-Fähigkeiten vertrauen konnte. Irgendwann im Laufe der Nacht hatte dann der Hashashin schließlich ebenfalls den leblosen Kopf den Flammen überlassen.

Als Cal an den Kampf zurückdachte, durchzuckte plötzlich ein heftiger Schmerz seinen Brustkorb und mit schmerzverzerrtem Gesicht griff sich der junge Mann auf die Brust. Er öffnete sein Hemd und sah, was der Angreifer mit seinen messerscharfen Krallen mit seinem Körper angestellt hatte: überall auf seinem Brustkorb waren tiefe Kratzer zu sehen, die eigenartigerweise kaum geblutet hatten und auch auf seinem Hemd nicht als Löcher zu sehen waren. Verwundert besah der Dieb seine Kleidung noch einmal genauer, konnte jedoch nichts darauf erkennen, was in irgendeiner Form auf die Wunden hinweisen würde. Misstrauisch steckte er sein Hemd wieder in seine Hose und knöpfte seinen Mantel darüber wieder zu. Wieso hatten die Krallen des untoten Wesens nur auf seinem Körper und nicht auf seiner Kleidung seine Spuren hinterlassen? War ihm etwa das Hemd während des Kampfes nach oben gerutscht? Gut möglich, schließlich konnte man während eines Kampfes auf Leben und Tod nicht unbedingt auch noch auf seine Aussehen oder seine Kleidung achten. Andererseits könnte dies auch durch eine abartige Form der Magie entstanden sein. Vielleicht waren diese Wesen so verzaubert gewesen, dass ihre Krallen nur das Fleisch eines Lebewesens angriffen und jegliche Form von Rüstung oder Kleidung wie ignorierten. Letzteres wäre natürlich ein durchaus gefährlicher Umstand...

Während er seinen Gedanken freien Lauf ließ, schlenderte der Attentäter immer noch durch das Lager und beobachtete, wie sich immer mehr Orkkrieger erhoben und sich den Schlaf aus den Augen rieben. Er konnte sogar eine Grünhaut entdecken, die offenbar einem untoten Skelett die Hand abgeschlagen hatte und nun diese Knochenhand, die sich nebenbei bemerkt immer noch bewegte, zu Hilfe nahm um sich am Rücken kratzte. Leicht amüsiert über diesen seltsam anmutenden Anblick setzte der Dieb seinen Weg durch das Lager fort und blieb in der Nähe des Nachtlagers seines Meisters schließlich stehen. Sobald der Kriegsherr erwachen würde, würde sich der Tross wieder in Bewegung setzen und seinen Marsch fortsetzen und dann wollte Calintz definitv bei den ersten dabei sein. Weiter hinten würden die Grünhäute ihren einzigen menschlichen Begleiter wohl schlichtweg zertrampeln...

Brosh dar Urkma
23.12.2008, 10:38
Es war so plötzlich vorbei wie es angefangen hatte. Kaum war das letzte der grauenhaften Bestien erschlagen oder abgefackelt, hatte sich der Nebel zu lichten angefangen.
Unter einer Felswand, die sicher genug schien, sofern man das in der Dunkelheit beurteilen konnnte, hatten sie ein Nachtlager errichtet. Auf die Zelte hatten sie verzichtet, wollten sie doch am Morgen gleich weitermarschieren.
Vorsichtshlaber wurden mehrere Feuer entzündet, auch wenn sowas normalerweise taktisch ungklug war, so schien es in der herrschenden Situation angebracht. Schliesslich hatten sie im dunkeln zwar bemerkt, dass sich der Nebel gelichtet hatte, aber niemand traute der Situation ganz. Ausserdem schien auf der Gegenüberliegenden Seite am Berghang etwas unheimlich zu schimmern. Brosh hielt es aber erstmal zu gefährlich angeschlagen und in der Nacht näher ran zu gehen.

Nach einem erstaunlich ruhigen Schlaf hatte sich der Kriegsherr heute früh wieder erhoben und war durch das Lager geschritten. Hatte die Wachen kontrolliert und sich einen Überblick verschafft ob und wieviele Verletzte es gab. Glücklicherweise waren es nur wenige, wie zu erwarten war hatten sich die Krieger und Elitekrieger des Urkmaclans gut geschlagen. Dennoch hatte es den ein oder anderen erwischt. Es war doch keine so dumme entscheidung Tok'schock mitzunehmen. Der Schamane kümmerte sich um jene die es am schlimmsten erwischt hatte und wenn die letzte Schlafmütze aufwachen würde, sah Brosh die Chancen gut, dass wieder alle voll Einsatzbereit sind. Dann würde sie sich das schimmernde Ding auf der anderen Seite mal näher anschauen.
Währenddessen warf der Kriegsherr seinen Blick auf den weiteren Weg. Es würde erstmal in einem Hochtal weitergehen, bis der Weg in der Ferne wieder zu fallen schien.

Uglúk
23.12.2008, 11:45
Ein weißer Dunst waberte immer noch über den kalten Schnee hinweg und ließ es aussehen, als würden sie auf Wolken geradewegs in den Himmel hinaufsteigen. Nur hatte Uglúk dafür keine Augen. Sein Blick schweifte in die Ferne ab und suchte nach Anzeichen von Broshs Truppe und dem Einschlagskrater. Bisher jedoch ohne irgendwelchen Erfolg verzeichnen zu können.
Erschwert wurde das Vorankommen nun auch noch dadurch, dass der Pfad stetig anstieg und so das Tempo der Truppe um einiges verlangsamte. Nachdem sie selbst die Nacht durchmarschierten, sah Uglúk ein, dass sie nun erst wieder zu Kräften kommen müssten. Deshalb ließ er an einer Stelle, die nicht ganz so steil war, Halt machen und ein Lager aufschlagen. Vorräte hatten sie mehr als reichlich dabei und waren nicht darauf angewiesen Jäger auszuschicken. Hier oben hatte es ohnehin wenig Sinn, da man immer Gefahr lief an einen Abhang zu geraten und in die Tiefe zu stürzen.
Während die Truppe sich an den Feuern wärmte und sich mit Essen versorgte, stand der Kriegsherr auf einer kleinen Anhöhe und blickte in die Richtung, in der wohl auch der Einschlagskrater lag. Von den Rauchschwaden sah man nun nichts mehr.
Etwas fiel einen Schritt weit neben ihm herab und verschwand im Bodennebel. Neugierig beugte sich der Orkhüne herunter und tastete durch den weißen Dunst, bis er einen faustgroßen Stein zu fassen bekam. Er besah ihn sich kurz, blickte dann zum Lager herüber und dann die vereiste Felswand zu seiner Rechten hinauf. Im letzten Augenblick sprang Uglúk beiseite, als aus heiterem Himmel ein riesiger Felsbrocken herunterkrachte und eine tiefe Kuhle in den Boden grub, wo er gerad noch stand.
Die veqlargh waren keinen Augenblick später auf den Beinen, ebenso wie der Rest der Truppe, um zu sehen was passiert war. Schnaubend stierte der Kriegsherr abermals die Felswand hoch, konnte jedoch nur das Grau des Felsens und das Weiß des Schnees erkennen. Dann bewegte sich der Berg. Zwei große Pranken lösten sich aus dem Fels und griffen nach einem Brocken, der gleich darauf ebenfalls heruntersauste und krachend auf dem Boden aufschlug.
»Ein Steintroll!«, brüllte der Oberst aus voller Kehle und hetzte zum Riesenelefanten. Wie alle anderen Trolle liebten es Steintrolle in den Bergen zu leben und zu ihrem Namen kamen sie, weil ihr Fell genauso grau war wie der Fels, auf dem sie lebten. Sie mit bloßem Auge vom echten Stein zu unterscheiden, war sehr schwierig, deshalb entgingen sie selbst Jägern von Zeit zu Zeit. Dieser spezielle Troll hatte sich zu allem Übel hoch oben eingenistet und warf nun nach Lust und Laune große Felsbrocken auf die Truppe herunter. Es blieb ihnen gar nichts anderes übrig als zu fliehen. Bevor auch nur einer der veqlargh die Felswand erklommen hätte, lägen hier unten schon etliche erschlagen von den Felsen. Selbst die geballte Kraft des Riesenelefanten war hier absolut nutzlos, denn hinaufkommen konnte der Koloss nicht.
Als sich Uglúk auf den Schlachtturm schwang und den Vierbeiner vorantrieb, fiel sein Blick kurz auf die große Armbrust. Normalerweise sagte man sich unter Orks, dass es keinen Sinn machte auf Trolle zu schießen. Ihr dickes Fell wehrte Pfeil und Bolzen so gut wie eine steinerne Mauer ab. Allerdings fragte sich Uglúk schon, ob seine Armbrust nicht groß genug wäre, um trotzdem durchzukommen. Zu einem Versuch kam es nicht, denn sie befanden sich eindeutig in der schwächeren Lage. Deshalb ließ der Kriegsherr sein Werkzeug wo es war und eilte mit seiner Truppe außer Reichweite des Steintrolls. Der sollte nur hoffen, dass ihm Uglúk nicht noch einmal über den Weg lief.

Beostram
23.12.2008, 16:34
In bitterer Kälte zog der Trupp durch die verschneiten Lande, die in diesen abwegigen Regionen noch wüster und ungestümer wirkten und dem Auge wenige Fixpunkte oder Halt boten.
Die letzten Tage hatte Beóstram wie in Trance erlebt. Der Aufbruch von Faring, das stundenlange, teils nächtliche Wandern, das monotone Zählen der dumpfen Schritte auf den Schnee und das Wahrnehmen der Urlaute, die der Kriegselefant von Zeit zu Zeit ausstieß.
Die Truppe bestand aus dem besagten Tier, einer Handvoll Orks und vier Menschen, die als Träger fungierten. Von den Grünhäutern herumgeschubst und angetrieben transportierten sie ihre schweren Lasten nur mit Mühe die Hänge herauf und herunter, fielen ab und zu über Gestein und ließen sich abends erschöpft auf ihre Reisigmatten fallen, nur um nach einer kurzen und unruhigen Nacht des Morgens wieder aufgescheucht und zu körperlichen Höchstleistungen angetrieben zu werden. Doch war dieses Vorgehen dem Dieb um einiges lieber, als dieAlternative, die ihn in Faring erwartet hätte. Hätten ihn diese Orks mit auf diese Reise genommen, wäre er wahrscheinlich von dem wütenden Mob in Stücke gerissen worden.
Wenig Gedanken irrten an diesem Abend durch Beóstrams Kopf. Zu seiner Erschöpfung gesellte sich in jenem Moment auch noch der Schock, der ihm tief in die Glieder gefahren war. Vor wenigen Stunden waren sie an einem Berghang einem riesigen Steintroll begegnet, vor dem sie sicherheitshalber die Flucht ergriffen hatten, um ihre kleine Truppe nicht unnötig zu dezimieren.
Das dachte sich Beóstram zumindest. Er wusste nicht genau, weswegen dieser Trupp unterwegs war, was für eine Rolle er spielte und ob er dieser Reise lebendig entrinnen würde. Da das Sprechen zwischen den Sklaven verboten war und die Orks nicht freiwillig mit einem Morra eine Unterhaltung eingingen, musste sich der Dieb selbst überlegen, was das Ziel sein könnte. Er vermutete einen Zusammenhang mit dem riesigen, brennenden Gesteinsbrocken, der Tage vorher in der Nähe von Faring, hinter den Bergen die Erde erschüttert hatte. Je näher sie den Bergen kamen desto häufiger stießen sie auf keine schwarze Gesteinsbrocken, die, unsichtbar unter dem Schnee, dem gehenden Fuß oftmals ein unerwünschtes Hindernis darstellten. Die Orks schienen damit allerdings weniger Probleme als die Menschen zu haben – oder es war ihre militärische Ausbildung, die sie zu Disziplin und dem kommentarlosen Ertragen der Situation zwang.

Der Weg, den die Truppe nach dem Zwischenfall mit dem Troll eingeschlagen hatte, war relativ eben und ermöglichte ein rasches Schritttempo, was die Grünhäuter gnadenlos an den Tag legten, um das letzte Licht dieses Abends zum Weiterkommen zu nutzen. Oftmals machten sie kurz Halt, sodass einige Orks den Boden auf Spuren untersuchen konnten und viele Male ihre Entdeckungen mit großem Geschrei kundtaten. Nun, wo die Differenzierung zwischen Mensch und Ork nur noch an der Größe festzumachen waren, wurden riesige Fackeln entzündet, die ihren Schein in einem großen Lichtkegel ausstrahlten und ab und zu die Reflektoraugen kleinerer Wildkatzen abseits des Weges sichtbar machten.
Auch Uglúk hielt eine große Fackel in seiner Pranke, als er majestätisch auf seinem Elefanten thronte und zwei seiner Krieger befahl, voranzugehen und den Weg zu erleuchten. Zu diesen Witterungsverhältnissen waren Fehltritte und versteckte Hindernisse keine Seltenheit und sollten durch erfahrene Späher weitesgehend verhindert werden. Ebenso laut wie das Schnaufen des riesigen grauen Tieres blies der Wind den Kriegern und Morras seine eiskalte Pranke in Nacken, Gesicht und sonstige ungeschützte Hautstellen und brachte sie dazu, sich ihre Felle und Gewänder enger um den Körper zu ziehen. Jedes Quäntchen Wärme war wertvoll und bedurfte einer großen Pflege und niemand gab es freiwillig der Witterung preis.

Norwin
23.12.2008, 17:37
Mit gut zwei Dutzend Söldnern, ein paar Sklaven und sage und schreibe einem Ork war Norwin weiterhin unterwegs in Richtung Einschlagsort des brennenden Himmelkörpers. Als Neuling, den keiner von all ihnen kannte, lief er in der Mitte des Trupps. So konnte er keinen Hinterhalt ausführen, oder ihnen von hinten in den Rücken fallen. Was allerdings bei so vielen Leuten eh ein sicheres Ticket in den Tod gewesen wäre. So flink und Geschickt er auch war, an Kraft und Wissen über den Nahkampf fehlte es ihm nun mal einfach.

Der Bogenschütze rieb sich die Hände. Nicht weil seine Hände so kalt waren, das war eher ein Fakt, der ihm recht egal war, sondern weil er meinen konnte das Gold schon riechen zu können. Gold ... Ein eigenes großes Haus, eine Menge Frauen, die alles taten, was er wollte, wunderschöne Waffen, Kleidungen, Unmengen an Arbeitern, ein eigenes Heer um damit Ländereien erobern zu können. Ein Traum für den geldgeilen Mann aus Faring, der noch für sein Hab und Gut arbeiten musste. Doch wie nah war er daran sich den Traum zu erfüllen? Seiner Meinung nach schon sehr nahe. Doch was ihn genau erwarten würde, wusste er nicht. Niemand wusste es aus dem Trupp, alle liefen nahe beieinander Schritt für Schritt weiter. Und obwohl es niemand direkt wusste, hatten bestimmt schon alle der Mitreisenden sich darüber Gedanken gemacht, was sie dort erwarten würde, wie sie darauf reagieren würden, und wie es ihre Zukunft beeinträchtigen würde. Einige von ihnen hatten bestimmt den gleichen Traum wie Norwin, wobei die Sklaven sich wohl eher die Freiheit oder den Tod wünschten. Zwei Dinge, die er beide nicht brauchte. Frei war er mehr oder weniger als Arbeiter der Orks ja schon und sterben wollte er erst, wenn er in einem großen Bad Gold geschwommen war.

Mit den Fackeln in den Händen, zum Kampf gegen das Schwarz Beliars, marschierte der Trupp mutig voran durch den hohen Schnee. Vor ihnen lag ein großer Felsvorsprung, unter welchem ein Eingang in eine Höhle war. Laut den Gesprächen, die der Aufseher mitbekommen hatte, war es allerdings keine Höhle, sondern ein großer Tunnel, den die Jäger oftmals als Rastplatz verwendet hatten. Jedenfalls sagten das die Jäger, die wieder lebend aus der weißen Gefahr Nordmars wieder zurück gekommen waren. Einige Männer seien hier schon gestorben, sagte man. Man sagte auch, dass die Magie in diesem Tunnel die toten Körper aus dem Reiche Innos an das weltliche Band und sie nun als Untote Knochengerippe umherwandelten. Vor Untoten hatte Norwin keine Angst, glaubte er nicht mal daran. Jedenfalls nicht solange, bis ein Wesen aus Knochen vor ihnen aus dem Schatten kam. Sofort hielten sie alle an, um zu schauen, was die vier rote Augen sich ihnen zeigen würden. Sie waren viele Mann, es sollte nicht sonderlich große Probleme geben, aber solange sie nicht wussten, gegen was sie kämpfen würden, gab es da ein paar Probleme.

Varius
23.12.2008, 18:40
Angsterfüllt klammerte sich der Aufseher an sein Schwert und hielt es schützend vor sich. Er konnte zwar nicht damit umgehen, aber das mussten die Gegner ja nicht unbedingt erfahren. Rubinrote Augenpaare starrten aus der Dunkelheit zu ihnen herüber, der Schwarze meinte sogar ein Schnauben zu hören. Vielleicht spielten ihm seine Sinne aber auch nur einen kleinen Streich. Er legte beide Hände um sein eigentlich einhändiges Schwert und versteckte sich hinter einem der Sklaven. Sicher war sicher. Er konnte sich unmöglich irren, das Schnauben wurde kontinuirlich lauter und bedrohlicher. Das Gebirge schien es unnatürlich laut zurückzuwerfen und der Aufseher drehte sich im Kreis, obwohl er genau wusste, dass die Geräusch von diesen sechs Augen dort hinten kommen mussten. Sechs Augen? Varius drehte sich geschockt um. Tatsächlich! Statt den beiden Paaren, die sie ganz zu Anfang erblickt hatten starrte die Söldnermeute jetzt auf immer mehr werdende Augen und mit jedem rubinroten Licht, welches hinzukam steigerte sich seine Angst und auch die der übrigen. Er spürte wie sich seine Nackenhaare senkrecht aufstellten, meinte einen rasselnden Atem in seinem Rücken zu verspüren, doch immer wenn er sich umdrehte, so war dort nur Leere. An einer Stelle schien sich das Halbdunkel zu lichten; der Schwarze war der festen Überzeugung, jetzt auf einen merkwürdig dunklen Ripper zu blicken. Oder nein, eigentlich schien es nur das Gerippe eines Rippers zu sein, also ein Rippergerippe. Nein! Es waren eigentlich zwei Rippersgerippe. Der Schwarze wollte seinen Augen nicht trauen, doch seine nach oben zuckenden Mundwinkel bestätigten ihn in seiner Annahme: es handelte sich um zwei Rippersgerippe, die zu einem Rippergerippe verschmolzen waren, und zwar an den Rippen. Ein Rippenrippersgerippe also, und eben dieses versetzte die ganze Mannschaft in lautes Gelächter. Zumindest solange bis das Rippenrippergerippe seine stinkenden Zähne in dem ungeschützten Fleisch eines Orksöldners versenkte. »Aufställung!«, hörte er noch jemanden brüllen.

Tat'ank'Ka
23.12.2008, 21:54
Brummend und mit einer ordentlichen Portion Vorsicht betrachtete der Waffenschmied, dass glitzernde Ding. Als sie aufbrachen sah es nicht so fern aus, doch erwies es sich mehr und mehr als wollte das Ding nicht erreicht werden. Ob es am Kampf davor lag oder Hexerei. Sie brauchten ein paar Schritte mehr als gedacht um auf die andere Seite. Doch mittlerweile war dies nichtig, denn sie hatten es schon längst erreicht. Was sie noch nicht gekonnt hatten, war sich dem Ding richtig nähern. Je näher sie kamen, umso mehr und intensiver glitzerte es. Was es war? Sowas wie ein Fels vor dem der Schnee sich fürchtete. So dachte der Urkma zuerst, aber kaum waren sie ein Stück näher spürte man, wie es Wärme ausstrahlte wie ein Stück Kohle - nur weit größer und eben dieses glitzernde Zeug drauf. Das wohl niemand solch ein Ding zuvor sah, war wohl klar, aber irgendwo sah man auch die Neugier in vielen Gesichtern. Wenn sie schon hier waren mussten sie wissen was es war und ob es mit den toten Bestien was zu tun hatte.
Irgendwann aber war des unsicheren Wartens genug. Tat'ank'Ka dachte daran den Morra auf den Fels zu werfen, andererseits konnte man dies auch mit einem Stein oder einen Ast. Auf die Idee kam dann auch ein anderer Ork.
Wie Zuschauer eines großen Schauspiels beobachteten alle wie der Clansbruder den abgerissenen Ast auf das Ding warf. Der Fels begann in jenem Augenblick zu glitzern und jeder hielt den Atem an um den Moment mitzuerleben.

Brosh dar Urkma
24.12.2008, 00:39
Es war Gurk, der es nicht erwarten konnte. Ehe Brosh reagieren konnte, hatte jener einen frischen Ast, der noch grün war, herangeschafft und warf ihn gegen den leuchtenden Felsen, oder was auch immer das war.
Gebannt folgten die Augen der Urkmas dem ungefähr Morraarmgrossen Geschoss, konzentriert, nicht im falschen Moment blinzeln zu müssen folgten Auch Broshs Augen dem Ast.
*zack* da schlug er auf, prallte ab und fiel zu Boden. Die Orks schauten sich enttäuscht an? Das war alles? Ein einfacher Stein der ein wenig glitzerte?
*zisch* ein zischendes Geräusch kam vom Felsen aus, sofort klammerten sich die Pranken der Orks angespannter um ihre zum Teil gezogenen Waffen. Manchen blieb der Mund vor erstaunten, andere schienen sofort zu begreifen welch schreckliche Macht von diesem Objekt hier ausging, wieder andere traten einen Schritt zurück. Den Mut der Orks in Ehren, aber ehe man seinen Gegner nicht kannte, war etwas Abstand nicht fehl am Platz,
Zwar nicht Broshs Meinung, aber bei dem Anblick des unter zischendem Geräusch welkenden Astes, der irgendwie um sein Leben zu ringen schien und sich auf unnatürlichste Weise wand.
Wie sollte man das verstehen? Hier war definitiv eine Böse Macht am Spiel. Faszinierend, zu was sie fähig war, aber auch abschreckend, so böse war nichteinmal ein Ork, alsdass er seiner Umwelt soetwas antun würde. Einem Morra vieleicht oder einer anderen niederen Rasse, die sich gegen ihre Herrschaft wehrte, aber doch nicht einem Baum! Oder diesen Tieren, Monströsitäten hatte dieses Ding aus ihnen geschaffen!
*krack*
Was? Nun trat selbst Brosh und die mutigsten seines Clans einen Schritt zurück. Tok'schock der Schamane ging in die Knie und hielt sich schmerzverzehrt den Kopf fest. Ein stiller Schrei schien ihm zu entweichen. Was für ein schreckliches Ding war das? An der Stelle an der der Ast aufgeschlagen war hatte sich ein Riss gebildet und grün schimmerndes Licht strahlte heraus. Dunkler Nebel bildete sich am Boden um den seltsamen Felsen.
Dunkler Nebel! "Haltet euch bereit!" befahl der Kriegsherr angespannt, zu gut war ihm der gestrige Kampf in Erinnerung. Was auch immer diese Monströsitäten erschaffen hatte, war in diesem Felsen gefangen und schien sich gerade zu befreien. Seine beiden Äxte bereithaltend schaute er, gebannt wie seine Clanbrüder auf die immer mehr werdenden Risse, aus denen das grüne Licht trat.
*krack* und dann zerbrach die glitzernde Hülle und, was zum Teufel war das?

Tat'ank'Ka
24.12.2008, 01:22
Geblendet vom grünlichen Schein und vor dem Nebel zurückweichend, konnte Tat'ank'Ka nicht sehen was dort genau raus kam, aber wie alle war er nun mehr auf alles gefasst. Wenn der Schamane unter ihnen auf das Ding reagierte, kam irgendwas Magisches raus. Was Böses musste es sein! Nichts anderes!
Das Aufknurren und Erstaunen der Orks um ihn war dann ein Zeichen mehr. Ein heller, immer greller werdender Lichtschwall umgab die Orks, als ob irgendwas explodieren würde. Man vernahm kratzende Geräusche von vorne, ehe sich das ganze Licht entlud und eine Art magische Sturmwelle ausstieß. Die vordersten Orks wurden umgerissen oder von den Clansbrüdern noch aufgefangen, ehe ein ohrenbetäubendes Gekreische ertönte. Als ob mehrere Feldräuber, die er noch vom Flachland Khorinis' zu gut kannte, vor einen stehen würden und im Chor ihren Angriffsschrei verkündeten.
Als die Blendung durch das Licht nachgab, wurde man sogleich von aufwirbelnden Schnee und starken Wind am sehen gehindert. Doch hörte jeder den Flügelschlag.
"Graaa! Was ist das!?", brüllte Gurk, der das Ding überhaupt erweckte. Jenes tat indes das Ei das der Fels offenbar war, fressen und begann im unnatürlichen Tempo noch anzuwachsen. Als die ersten Orks vorne anstürmen wollten, setzte es einen Windwirbel der sie stoppte und dann einen bösen, die Ohren fast platzen lassenden, Schrei.
Trotz allem vernahm man weitere Kommandos zum bereit machen und zum stürmen. Tat'ank'Ka war in der ersten Reihe positioniert und schaute dem fressenden Vieh ins Gesicht. Augen so schwarz und glatt, dass sich alles drin spiegelte, ledrige Flügel und grüne Schuppen am ganzen Leib, der Schwanz nicht der einer Echse sondern eines Skorpions am Ende. Mächtig rasselte dieser und stellte sich auf, ehe am Dorn das giftgrüne Gift herabtropfte.
Die Klauen die mit den ledrigen Flügeln verbunden waren, packten weiter nach der 'Schale', ehe sie das bröcklige 'Gestein' abbrachen und in den von mehreren, vom grünlichen Sabber umgebenen, Zahnreihen im Kiefer zermalmt wurden, als würde man eine knusprige Fleischwanze kauen. Gift war wohl auch im Maul. Tat'ank'Ka kannte diese Wesen. Sie waren Brüder der Drachen und wurden Wyvaks, in der Morrasprache Wyvern, genannt. Sie hausten in Bergen und waren die Boten von dunklen Krankheiten. Dieses Exemplar war gar noch anders. War, mit seinem Giftstachel, so wie aus den älteren Gesichten, aus den alten Zeiten. Die jüngeren Geschichten sprachen lediglich von gewöhnlichen Wyvaks, ohne diese zusätzliche Giftwaffe. Was hatten sie da erweckt. Das Vieh in trollgröße fraß noch weiter.
"Wyvak! Sein Biss und Stachel ist giftig, Brüder!", brüllte Tat'ank'Ka als Vorwarnung in die Runde, ehe der Befehl zum Angriff kam. Brüllend und versuchend den Schrei des Wyvaks zu übertönen griffen die Urkmas an.

Brosh dar Urkma
24.12.2008, 01:48
Wyvak, und was für einer! Brosh hatte von diesen Kreaturen erst in Geschichten gehört, aber es waren keine Frischlings Geschichten um den jungen Orks Angst einzujagen, nein es waren verschiedene alte Orks, die ihre nie ganz verheilten Wunden dieser Bestien vorweisen konnten. Und ihre Beschreibung passte haargenau.
"Weicht aus, wo möglich!" brüllte der Kriegsherr, der nun mit seinen Clanbrüder auf die Kreatur zustürmte.
In den hinteren Reihen wurden Armbrüste angelegt und Schleudern geschwungen. Dann ertönte Gurks Feuerbefehl "Feueeer!" da nun mit mehr oder weniger freien Sicht konnten die Krieger des Urkmaclans erstmal auf ihre Fernkämpfer bauen.

"Ihiaiaiiiii" kreischte die Kreatur auf als die erste Salve der Urkmas auf sie einschlug. Geschleuderte Steine zerbarsten am harten Schuppenpanzer der Kreatur und so mancher Bolzen zersplitterte ebenfalls daran. Dennoch schafften es einige das zu treffen, was unter den Schuppen lag, vermutlich Fleisch, den Schreien der Kreatur nach musste sie schmerzen empfinden. Gut, besser als diese Kreaturen gestern nacht, die man zerstören musste damit sie klein beigaben.
Nun auf seine Angreifer aufmerksam geworden, erhob sich der Wyvak in die Lüfte, seine Flügel schienen noch schwach zu sein, direkt nach der Geburt aus seinem Ei oder was das war. So konnte die Kreatur nicht wegfliegen, sondern blieb einen knappen Meter über dem Boden in der Luft hängen.

Hinter den heranstürmenden Kriegern, wand sich der Schamane Tok'schock am Boden, zwei der Fernkämpfer packten ihn auf den Befehl Gurks und schleiften ihn weg vom Geschehen. Gute Handlung des Unteroffiziers, wobei keiner der Krieger wirklich wusste, was mit dem Schamanen los war, nur eines war klar, nach diesem Kampf würden sie froh um seine Heilkräfte sein.

Zornig holte der Wyvak mit seinem Schwanz aus und die rechte Flanke der Urkmas konnte sich gerade noch unter dem Schlag wegducken, einige hielten ihre Waffen in die Höhe um allenfalls eine Wunde in den Schwanz zu reissen, manchen gelang es, andere bezahlten den Versuch mit dem Verlust ihrer Waffe.
Gleichzeitig beharkte die Kreatur die linke Flanke mit seinen Klauen. Wo sie verfehlte riss sie tiefe kerben in den harten Boden. Wo sie traf, rettete gute Kondition und ein dicker Orkpanzer, das Leben des getroffenen, jedoch flog Ork nach einem Treffer gut ein zwei Meter durch die Luft. Brosh hoffte, dass sich seine Krieger keine Knochen brachen, sowas wäre ganz und gar unpassend.
Geschickt duckte er sich unter einem Klauenhieb durch und schlug mit seinen beiden Äxten gleichzeit von links und rechts auf sie ein. Die Kreatur war schnell, so erwischt er nur noch den letzten "Finger", dieser verabschiedete sich aber unter der doppelten und beidseitigen Wucht der Äxte von ihrem Besitzer. Schnell rollte sich der Kriegsherr aus der Reichweite der Kreatur die scheinbar von den Schmerzen getrieben, nur noch aggresiver auf die Orks einschlug.

Tat'ank'Ka
24.12.2008, 02:23
"Drecksvieh!", brüllte Tat'ank'Ka während er und die anderen dem Vieh auswichen, als es zum Sturzflug ansetzte. Mehr konnte man kaum machen, war es so schnell und wendig. Durch die Luft sirrten Bolzen und Schleudergeschosse der Clansbrüder die begannen langsam versiert dann zu schießen, wenn das Vieh wendete, während andere Orks sprichwörtlich die Köder spielten. Wobei Köder? Sie stellten sich dem Kampf. Entweder der Bolzen einer Armbrust im Kopf des Viehs oder mächtige Orkäxte, die Kopf vom Leib trennten. Davon sprechen war aber gut, die Realität war dagegen kein fröhliches gobbojagen an orkischen Feiertagen.

Tat'ank'Ka ließ seine schwere Hellebarde fallen und wagte das, womit er sich mehr versprach. Er griff an seinen Speerköcher, löste die Schnallen und packte den ersten Wurfspeer. Während die Clansbrüder weiter versuchten mit allen Mitteln gegen zu halten, hielt der Jäger inne und beobachtete, wie sich das Tier bewegte, wie es seine Flugbahnen zog und ob da ein System zu erkennen war oder mehr - was am Körper geschah wenn es wendete oder zum Angriff ansetzte. Bevor er sich da mehr abschaute, musste er aber handeln. Der Wyvak landete kurz und hatte einen Clansbruder in seinen Greiffüssen gepackt. Noch ehe dieses Drachenwesen zubeißen konnte, musste es sich wegen der Angreifer erheben, doch beim ersten, großen Flügelschlag, tat es gerade mehr nur schweben und fegte Windwirbel um sich herum, während der Schwanz ausschlug. In diesem Moment zögerte der Jäger kein bisschen und schleuderte möglichst nah den Speer nach dem Wyvak. Der Speer bohrte sich gezielt zwischen Hals und Flügelgürtel und ließ das Vieh wieder ohrenbetäubend aufschreien. So trafen nicht alle Schützen, die auf so einen Moment gewartete hatten. Der Clansbruder landete unsanft auf dem Schnee, als sich der Wyvak in die Lüfte erhob und mit dem langen hals nach dem Speer schnappte. Die Kiefern zermalmten das Holz und wieder begann eine Angriffswelle.
Tat'ank'Ka holte sich seinen nächsten Wurfspeer und zögerte nicht beim nächsten Sturzflug des Drachenwesens zu werfen. Diesmal zerbarst der Wurfspeer an den Schuppen des Brustkorbes, während der Kampf unaufhörlich weiter tobte. Seinen letzten Wurfspeer wollte er nicht noch einmal so opfern. Tat hielt inne, beobachtete das Verhalten des Wyvaks und erkannte einen möglichen Weg. Ein paar der Bolzen hatten Löcher in die Flughaut gerissen. Ein Schiff mit zerrissenen Segeln kam auch kaum voran. Am Boden würden sie im Vorteil sein - kombiniert mit dem Verhalten nach dem Sturzflug gab es eine Chance.

"Oraks! Zielt auf die Flügel! Nehmt dem Wyvak den Wind aus den Segeln! Schießt wenn er wieder aufsteigt und die Flügel ausbreitet!", brüllte der Jäger in die Schützenreihe, der Clansbrüder. Danach packte er wieder seine schwere Tarach, sprintete zu den Nahkämpfern die auf den nächsten Sturzflug lauerten und gesellte sich zu Brosh und den anderen die mit ihren Äxten, Speeren und Klingen kampfeswütig warteten.

"Brüder! Wir müssen auf die Flügel gehen! Sie sind schwächer, als der Rest am Körper - wie Ripperhaut! Reißen sie an genug Stellen, haben wir das Vieh am Boden!", verkündete der Jäger, stemmte seine schwere Tarach hoch und hoffte das große Blatt beim nächsten Angriff gut am Flügel entlang sensen zu lassen.

Gorbag
24.12.2008, 10:44
Was für eine verfluchte Gegend.
Auf einem Felsen über einem Hang stehend betrachtete Gorbag das vor sich liegende Land und musste zugeben, diesen Teil Nordmars noch kein einziges Mal durchstreift zu haben. Der Trupp unter Uglúk hatte an einer Weggabelung einen steilen, mit hellem Nebel verseuchten Pfad gewählt und war nach kurzem Kontakt mit einem Steintroll auf einer weiten Hochebene gelandet, die das Vorankommen begünstigt hatte. Bis auf das Steine werfende Ungetüm hatte es noch keine Zwischenfälle gegeben. Ein gutes Zeichen!
Nun betrachtete Gorbag von seinem guten Aussichtspunkt den Weg, der vor ihnen lag und musste unwillkürlich schlucken, als er seinen Verlauf weiter betrachtete. Nachdem sich der Pfad noch ein Stück lang zwischen Hügeln und den Klippen der mächtigen Gebirgshänge vorbeischlängelte, schien er an dem Punkt, wo er mit den Bergen, die die Sicht auf den Einschlagspunkt des fliegenden Feuersteins verdeckten, plötzlich zu verschwinden! Zum ersten Mal seit langem hatte der Ork einwandfreie Sicht und einen guten Platz, um die Umgebung zu überblicken, aber der weitere Verlauf des Weges schien sich vor seinen Augen verstecken zu wollen. An Stelle des Weges konnte der Schmied dafür jedoch das Glühen der Berggipfel umso besser ausmachen. Die weißen Höhen schienen von einem seltsamen Licht umrandet zu sein, so als ob die Sonne gerade hinter ihnen auftauchen würde. Die Sonne stand jedoch ganz wo anders im Himmel!
Als der Elitekrieger eine Zeit lang vor sich hingrübelnd auf dem Felsvorsprung stand und die Landschaft betrachtete, hörte er schließlich das Getrampel des großen Kriegselefanten und das Gestampfe der folgenden Krieger, die sich durch den Schnee der Berge kämpften. Gorbag, der als Kundschafter voraus gelaufen war, wandte sich um und machte sich auf den Weg, dem Oberst Bericht zu erstatten.
Uglúk schien des Reitens auf dem Rücken seines großen Elefantenmonsters müde zu sein und lief in einer Gruppe seiner Veqlarqh-Leibwache neben dem mächtigen Tier her. Ab und an warf er dem Elefanten beim Laufen einen Keks zu, den das Ungetüm mit dem Rüssel zu fangen versuchte. Wenn das große, schlangenähnliche Fanginstrument daneben griff, stieß es ein empörtes Trompeten aus und ließ die nebenher gehenden Orks jedes Mal erschreckt zur Seite springen. Wirklich gewöhnen konnte man sich an so einen Begleiter nie so wirklich.
„ Der Weg ist frei, Kriegsherr. Keine zu engen Pässe und keine zu steilen Wege. Dein Reittier wird ohne Probleme vorankommen.“ Sprach Gorbag auf Orkisch, nachdem er sich neben Uglúk eingereiht hatte und mit dem Ork, der ihn um ein gutes Stück überragte, Schritt hielt. Der Kriegsherr nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
„ Ich habe weder Nordlandemorras, noch irgendwelche große Raubtiergruppen gesehen.“ Fuhr der Elitekrieger fort und hielt anschließend kurz unschlüssig inne. Sollte er dem Oberst von seinen Bedenken berichten? Gorbag war nicht feige, keineswegs. Er hatte bisher noch fast jedem, der ihn zu einem Duell herausgefordert hatte, das Fell gegerbt, doch bei dieser Sache war er beunruhigt.
„ Ich habe keine Raubtiere, aber dafür auch keine anderen Tiere gesehen, Kriegsherr. Keine Hirsche, keine Bisons, keine Vögel, nichts. Auch auf dem Weg bis hierher ist uns fast keine Beute begegnet. Wir haben genug Vorräte dabei, aber es kann nichts Gutes bedeuten, wenn die Tiere aus einem Landstrich fliehen. Auch versteckt sich der Weg vor meinen Blicken. Nach einem kurzen Marsch erreicht er die Berge, die wir noch überwinden müssen, wenn wir zum fliegenden Feuerstein gelangen wollen, doch kann ich nicht sagen, ob uns der Weg über einen Pass, an den Hängen vorbei oder unter die Berge führen wird.“

Brosh dar Urkma
24.12.2008, 11:32
Die Fernkämpfer reagierten sofort auf den Hinweis Tat'ank'kas und beharkten anhin die Flügel des Ungetüms, hier zeigte es sich als äusserst effizient, dass die Orks sowohl Schleudern als auch Armbrüste benutzten. Die Bolzen zerschlugen die Flügel, rissen aber nur kleine Löcher hinein, während die Schleudergeschosse zwar ab und an abprallten, aber an von Bolzen geschwächten Stellen, grössere Löcher rissen.

Immer wieder kreischte der Wyvak laut auf, wenn er getroffen wurde. Er begann zu schwächeln und mit den immer grösser und mehr werdenden Löcher in den Flügeln fiel es ihm schwer sich in der Luft zu halten. Ausserdem hatten die Orks langsam den dreh raus, wo man die Kreatur treffen musste um ihr Schmerzen zuzufügen.
Mehrere Klauenfinger fehlten dem Wyvak bereits, die meisten von Brosh persönlich abgehackt. Grünbräunliche Flüssigkeit tropfte von der Kreatur herab. Mit seinem tödlichen Schwanz hatte die Kreatur zum Glück nie ernsthaft getroffen. Am knappste war es wohl als sich Zompok gerade noch mit seinem Turmschild vor dem riesigen Skorpionstachel rettete. Der Schild hatte nun eine völlig neue Form und Zompoks Schildarm schien höllische Schmerzen zu leiden, aber er lebte noch, das war wichtiger.
Iiiiiiiiiiik unter lautem Kreischen knallte der Wyvak auf den Boden, beide Flügel wiesen nun grössere Löcher auf und die Kreatur hatte nun keine Chance mehr sich in der Luft zu halten.

Aaaangriff! brüllte der Kriegsherr worauf die nächste Salve der Fernkämpfer auf die Kreatur niederging. Brüllend und Kreischend versuchte sie sich auf die Hinterläufe zu stellen und flatterte vergeblich mit seinen schmerzenden Flügel um sich in die Luft zu erheben.
Als sie merkte, dass sie nicht abheben konnte und, dass die Angreifer immer näher kamen und zwar alle zusammen schlug sie mit dem Schwanz nach der rechten Flanke, die wie beim ersten Ansturm nur knapp einem Volltrefer entging.
Dann liess sich der Wyvak auf alle vieren fallen und schnappte wild nach den anrückenden Orks, diese beharkten den Kopf der Kreatur mit ihren Äxten, Hämmern, Speeren und Schwertern. Nun da endlich nahe genug versenkte einer der Krieger, Brosh glaubte Tat'ank'ka zu erkennen, war in der Hitze des Gefechts aber nicht sicher, einen Wurfspeer im linken Auge des Wyvak, worauf die Kreatur vor schmerzen kreischend den Kopf hochriss, mit dem Schwanz blind um sich Schlagend.
Brosh nutzte den Moment in dem der Wyvak seine Kehle schutzlos presäntierte und schlug mit beiden Äxten gleichzeitig kräftig zu.
Grünbraune Flüssigkeit spritzte ihm entgegen und schon klappte der Kopf auch schon wieder herunter und prallte gegen den Kriegsherrn, der zur Seite geschleudert wurde. Ur'Gosh packte ihn sofort und riss seinen Kriegshäuptling ausser Reichweite.
Denn in seinem letzten Kampf, dem Kampf mit den eigenen Schmerzen kreischte die Kreatur laut auf chaotische Windwirbel begannen den Wyvak zu umgeben, während sein Lebenssaft aus der Kehle ströhmte und sein Leben langsam aufhörte.

Dann war es vorbei, der Wyvak ging zu Boden, in seiner eigenen Blutlache blieb er liegen, reglos, ein letztes mal kam der heisse Atem aus seinen Nüstern und mit ihm verflüchtigte sich der dunkle Nebel, der die Kreatur umgeben hatte. Als wäre es ein Zeichen, riss über den Orks ein Loch in die Wolken, sodass der Ort des Geschehens erhellt wurde.
Freundlich zunickend klopfte Brosh seinem Kampfgefärhten auf die Schulter um sich zu bedanken, ehe er auf Tat'ank'ka zuschritt. Er wollte den Jäger darum bitte ihm zu helfen, den Wyvak zu verwerten versuchen. So ein Giftzahn wär schon ganz nett. Und aus dem Schuppigen Leder konnte man bestimmt ein guter Ersatz für das Kettenhemd anfertigt, das Brosh unter dem Kriegsherrenpanzer trug.

Aratok
24.12.2008, 11:55
Wo man auch hinsah, es war weiß. Und es war kalt, Aratok glaubte, so kalt war es in seinem ganzen Leben noch nicht gewesen. Er hätte sich einen wärmenderen Mantel kaufen sollen, aber dafür war es jetzt zu spät. Wenigstens hatten sie genug Vorräte dabei, genug Nahrung, ausreichend Wasser (das erstaunlicherweise nicht gefrohr) und auch Feuerholz. Fast jeder musste etwas schleppen, außer der große Kriegsherr Uglúk und die besten Kämpfer. Die Morras, die in diesem Trupp waren, mussten viel tragen, genau so wie die niederen Orks, wie Aratok. Doch auch der große Riesenelefant, dieses gewaltige Tier des Kriegsherren, durfte der Zweckmäßigkeit halber etwas transportieren. Aratok hatte so ein Tier noch nie gesehen, und als er es vor ein paar Tagenzum ersten Mal erblickt hatte, war er erschrocken. Doch der Kriegselefant war zahm, Uglúk hatte ihn vollständig unter Kontrolle. Dennoch erschrack Aratok jedes Mal, wenn das majestätische Tier einen trompetenähnlichen Laut ausstieß. Es war eben nicht alltäglich, mit solch einem 'Haustier' zu reisen.
Nun war der große Kriegsherr aber abgestiegen von seinem Reittier, wohl weil er auch einmal die eigenen Beine bewegen wollte. Uglúk war groß, sehr groß, bestimmt drei Meter hoch gewachsen, und das war selbst für einen Ork eine enorme Größe. Viel wusste Aratok nicht über ihn, doch er hatte von einigen Leistungen gehört. So hatte Uglúk das kleine Kaff Lago von den Wüsten-Maden zurückerobert, weil die hinterhältigen, feigen Assassinen zu schwach dafür gewesen waren. Die Stadt Ardea hatte er auch so gut wie dem Erdboden gleich gemacht. Aratok war stolz, Uglúk als Anführer zu haben, einen besseren konnte man sich wohl kaum vorstellen.
Gestern waren sie auf einen Steintroll gestoßen, heute allerdings sah es so aus, als ob sie keine weiteren Probleme bekommen würden. Bis jetzt war alles friedlich verlaufen, ohne Kampfhandlungen, keine Schwierigkeiten waren aufgetraten. Zwar machte ihnen der Pfad und die Kälte genug Schwierigkeiten, aber trotzdem... Irgendwie war es zu still.
Der Kundschafter, den Uglúk vorausgeschickt hatten, kehrte nun auch wieder zur Gruppe zurück und erstattete dem Oberst Bericht. Da Aratok dicht hinter dem Kriegsherren ging, konnte er einige Gesprächsfetzen auffangen. Und diese Fetzen verstärkten seine Vermutung - nicht nur Raubtiere, sondern auch alle anderen waren hier wie ausgestorben. Der Ork-Arbeiter war sich sicher: Das bedeutete nichts Gutes...

Snak gra-Bura
24.12.2008, 12:30
Diese elende graue Suppe. Nicht das Snak ohnehin schon etwas gegen Suppen hatte – ihrer Meinung nach musste Essen die Konsistenz von Leder haben und nicht die von Fleischwanzen – wenn dieser graue Vorhang auch noch tagelang ihrer Sicht versperrte, bekam sie nicht übel Lust, die Speisekarte mal zu ändern. Leider war einer der wenigen Dinge, die sich bisher erfolgreich ihrem Zorn entzogen hatten, das Wetter. Und so blieb der frisch gebackenen Kriegsherrin nichts übrig, als zornig schmollend am Ende des Trosses abzukühlen.
Sie war nicht begeistert von der Idee gewesen, dem Zeichen am Himmel zu folgen und einen Ausflug in die Eiswüste zu unternehmen. Weniger, weil sie es für eine schlechte Idee hielt, als das es nicht ihre Idee gewesen war. Die Urkmas waren aufgebrochen und die Shaks folgten ihnen nun – und Snak war nicht dran beteiligt gewesen. Das missfiel ihr. Andererseits war es eine gute Möglichkeit, die Urkmas ein wenig auszuspionieren. Nug hatte ihr zwar berichtet, dass auch sie nicht unbedingt so kantreu waren, wie es sich der große Herrscher wünschte, aber Snak wollte selbst für Gewissheit sorgen. Leider war von dem Clan mit der flammenden Faust nichts zu sehen – noch nicht einmal eine stinkende Fährte. Was auch kein Wunder war, breitete sich der Geruch von Uglúks Ungetüm doch aus wie ein Funke im trockenem Gebüsch.
Und überhaupt: Was sollte sie hier? Sie war Admirälin, sie sollte auf dem Wasser sein und die Meere beherrschen, anstatt durch die Berge zu kriechen wie einer dieser Steintrolle. Obwohl dieser Nebel mittlerweile eine Konsistenz hatte, als trage er ohne Probleme eine orkische Galeere. Vorhin war es etwas aufgeklart, gut für die Späher, die bisher nur melden konnten, das auf den nächsten fünf Schritten garantiert keine wilden Bestien warteten, doch jetzt zog es sich wieder zu. Und dazu noch dieser surreale Schein der Sonne durch die graue Masse von oben – Snak wurde wahnsinnig. Ob sie ihre Augen zusammenkniff oder nicht – grau, weiß, grau. Einfach widerlich. Und wo war dieser vermaledeite Riesenmorra? Wenn er nicht bald auftauchte, würde die Lehre ein Ende finden bevor sie überhaupt angefangen hatte. Bis jetzt war nur noch Un'um in Sichtweite. Apropos...

„Herrin?“
„Was willst du?“
„Da ist irgendetwas...“
„Ja. Schnee.“
„Nein, noch etwas anderes.“
„Nebel.“
„Nein, ich meine...“
„Eis.“
„Nein, hört mir doch zu!“
Erst jetzt schaute die Kriegerin auf den Ork, dessen Augen wild herumsuchend die graue Suppe durchstochern wollten. Aber der Versuch war so erfolgversprechend, wie ein Loch in Wasser stechen zu wollen. Die Hand der Kriegers ruhte angespannt auf dem Knauf seiner Axt.
„Da ist etwas. Etwas gefährliches.“
Einen schnippischen Kommentar auf den Lippen sich verbeißend, starrte Snak ebenfalls in die Suppe. Er mochte zwar dumm sein, aber Gefahr witterte Un'um ebenso gut wie jeder andere Ork. Und da war etwas...
„Dahinten“, flüsterte der stämmige Krieger und zeigte zwischen eine Baumgruppe. Tatsächlich, dort war etwas – eine Art rotes Leuchten. Ein einsames, rotes Leuchten? Verdammt, was mochte das sein?
„Das sehen wir uns an“, befahl Snak und löste sich mit Un'um aus der Gruppe in den tieferen Schnee, ihre Axt vom Rücken nehmend. Allmählich erkannte sie rund um das Leuchten noch weitere Konturen. Das Licht ging von der Nasenspitze eines Tieres aus – das ebenfalls rote Augen hatte. Und da waren noch mehr dieser Tiere, deren Nasen aber nicht leuchteten. Sie standen in einer Zweiereihe, es waren so etwas ähnliches wie Pferde erkannte Snak jetzt. Nur das sie auf den Kopf ein Geweih mit spitzen Dornen trugen und nicht sehr gesund ausschauten.

Plötzlich ertönte ein tiefes Grunzen, das an den Bergwänden schaudernd widerhallte:
„Ho Ho Ho...“
Snak gefror das Blut in den Adern, als sie erkannte, von wem es stammte: Es war so etwas ähnliches wie der Steintroll von gestern, doch um einiges angsteinflößender: Sein Fell war nicht Grau, nein, es schimmerte blutrot, von Kopf bis zum Fuße, bis auf das Gesicht, wo ein langer weißer verfilzter Fellvorhang herunterhing. In seinen Pranken ruhte ein mächtiger Knüppel und seine Augen schienen auch rot zu glimmen.
Und wieder grunzte es donnernd:
„Ho Ho Ho...“
Die Dornengeweihpferde sammelten sich nun um den Troll und versperrten den Weg, während sie wütend mit den Hufen schacherten. Sie hatten die Fährte der beiden Krieger aufgenommen.
„Un'um, blas ins Horn, wir brauchen Unterstützung!“
Snak packte ihre Axt fester und wartete auf die nächsten Augenblicke...

Gorbag
24.12.2008, 13:00
Einfach weiter! Dies war der Befehl des Kriegsherrn und daran würde sich der Trupp halten. Sie waren Orks und keine Hasen, die vor jedem Windhauch davon rannten, doch etwas mulmig war Gorbag schon bei der Sache, als er vor Uglúk zum Gruß die Pranke gegen die Brust schlug und sich wieder in Richtung der Spitze des Zuges auf machte.
Während der Elitekrieger in seiner dicken Rüstung und mit dem schweren Mantel am großen Elefantenmonster vorbeistapfte und hier und da mit dem Schaft seiner Hellebarde einen Schneehaufen durchschlug, überprüfte er noch einmal den richtigen Sitz seiner Waffen. Es würde bald Ärger geben, da war sich Gorbag sicher…
Auf einmal, wie als ob der Schöpfer ihm einen Streich spielen wollte, ertönten im dichten Nebel, der sich am vorderen Ende des Trupps wieder zu bilden begann, laute Hornstöße. Sofort kam Unruhe in die Reihen der Orks und Waffen wurden überall entlang des Trupps gezogen. Gorbag zögerte nur einen kurzen Moment, ehe er lospreschte.
„ Mir nach!“ Brüllte der Elitekrieger den Orks zu, die nur verdutzt am Wegrand standen und stürmte mit seiner Hellebarde in beiden Pranken weiter. Die Waffen an seiner Seite und auf dem Rücken wackelten hin und her, als er immer weiter in den aufziehenden Nebel hinein hetzte.
Die Hornstöße wurden immer lauter und dröhnender, je mehr Gorbag sich vom Trupp um das Elefantenmonster entfernte und in Richtung der Stelle rannte, von wo er gerade noch das Land überblickt hatte. Hinter ihm hörte er das Getrampel der anderen Orks, die ihm folgten. Der Elitekrieger lief weiter und weiter, wobei die Hornklänge immer lauter wurden, bis er schließlich überrascht stehen blieb und die restlichen Kämpfer zu ihm aufschließen konnten.
Überall um ihn herum lag nun ein dichter Vorhang aus dickem Nebel, der die Sicht fast vollständig raubte. Verwirrt drehte sich Gorbag im Kreis und blickte sich um. Nur die zwei unmittelbar neben ihm stehenden Krieger konnte er genau erkennen, während die anderen immer schemenhafter wurden und manche nur an ihrem Schnaufen auszumachen waren. Es war zum verrückt werden! Unsicher tickte der Elitekrieger gegen den Fels, neben dem er vor kurzem noch gestanden hatte, als er Ausschau gehalten hatte. Gerade hatte hier noch klare Sicht geherrscht und kein Fetzen die Sicht getrübt!
„ Was nun?“ Hörte Gorbag einen der anderen Kämpfer vom Shak-Clan, den er im Nebel nicht genau sehen konnte, hinter sich fragen. Ein weiterer, nun umso kräftiger Hornstoß erklang.
„ Weiter! Weiter!“ Brüllte Gorbag und stürmte wieder los. Er musste aufpassen, die Klippe, vor der er gerade noch gestanden hatte, auch ja zu umgehen…Kurz warf er einen Blick hinter sich und schaute nach, ob ihm auch alle folgten, als er plötzlich ein rotes Schimmern im Nebel ausmachte, das gerade noch nicht da gewesen war. Stimmen erklangen und wieder wurde in das Horn geblasen.
Ohne nachzudenken folgte der Elitekrieger dem schaurigen Licht und kam plötzlich neben zwei Gestallten zum Stehen, die mit gezogenen Waffen zum roten Schimmern hinblickten.
„ Kriegsherrin Snak!“ Keuchte Gorbag, als er das bekannte Gesicht einer anderen Knochenjägerin aus seinem Clan sah.
„ Ho Ho Ho…“
„ Was bei Beliar…?“ stieß Gorbag nur hervor, als er erkannte, mit was er es zu tun hatte…

Faren
24.12.2008, 14:43
»Verdammt, das Vieh hat Steve erwischt.«

Wütend trat der Hüne gegen den abgetrennten Kopf einer der Bestien, und sah seinen Männern dabei zu wie sie ein Feuer entzündeten um die untoten Witzfiguren zu verbrennen. Auch Steve würden sie wohl oder Übel verbrennen müssen, den keiner konnte mit Sicherheit sagen das er nicht genauso zu einem seelenlosen Untoten werden würde wie die beiden Ripper.

»Ach Steve, du wirst mir fehlen du leichtsinniger Verrückter.«
»Warum du sei so bedrückt Chefchen?«
»Das verstehst du sowieso nicht Rok, Steve hat mir während der Belagerung den Hals gerettet. Außerdem war er einer meiner besten Männer, und jetzt hat ihn so eine untote Mistgeburt einfach in zwei Hälften gebissen. Das ist einfach kein ehrenhaftes Ende, egal ob du nun Ork oder Mensch bist.«
»Du recht haben, Chefchen. Aber wir weiter müssen, Urkmas habe große Vorsprung.«

Während Steve und die Überreste der beiden Ripper langsam zu Asche zerfielen, brachen die Söldner ihr provisorisches Lager ab und machten sich wieder an den Aufstieg.

Tat'ank'Ka
24.12.2008, 14:46
Der Kampf war vorbei und wieder waren die Urkmas siegreich. Der Schöpfer meinte es wahrlich gut mit ihnen, auch wenn er wohl ein paar seiner anderen Kinder zum messen gegen die orkischen Kinder schon geschickt hatte. Aber so war Beliar! Nur die Besten sollten unter ihm stark werden, nicht die Schwächsten wie unter diesem Feuergott und die Urkmas gehörten zu den Besten. Der Kampf hatte sicherlich nicht jeden unversehrt gelassen, aber jammern tat niemand. Jeder wusste hier, dass man wieder daheim am Lagerfeuer über die paar Wehwechen nur lachen würde und viel mehr über den Kampf erzählen würde.
Tat'ank'Ka würde es auch, immerhin war es sein Speerwurf, der den Hals frei machte. Da war Glück dabei, genau in diesem Moment den Speer so zu schleudern, aber hätte er es nicht gemacht, wäre es früher oder später ein anderer Urkma mit Armbrustbolzen oder Tongeschoss in dem ätzende Gobbogalle war, gewesen. Auf diesen Treffer war Tat'ank'Ka deswegen recht stolz und man tat dies auch unter den Brüdern anerkennen. So machte man sich auch im Clan einen Namen, der nach Ehre klang. Ein Lohn der für Orks nicht mit Gold aufzuwiegen war.

Nun nach dem Kampf trat auch sein Kriegsherr an ihm und bat den Jäger, den Wyvak auszunehmen. Eine Bitte die er mit Sicherheit nicht ausschlug. Was Brosh wollte war einer der dolchartigen Giftzähne, sowie die schuppige Lederhaut. Nicht einfach für den Jäger, hatte er doch noch nie einen Wyvak ausgenommen, aber wenn es wie bei einen Waran war, hatte er nicht all zu große Befürchtungen. Er ließ sich für die Zähne, extra Handschuhe geben. Nicht das er abrutschen würde und sein Blut mit dem Gift in Kontakt kam. Einen der Giftzähne zu lösen war nicht schwer. Großes Gebiss, leichte Arbeit. Der Krieger zeigte dabei Brosh, wie er mit dem Jagdmesser sich neben dem Fangzahn erst etwas Platz machte und die unwerteren Zähne wegdrückte, ehe es an den Fangzahn ging, der immer noch in einem schimmernden giftgrün seine Gefährlichkeit offenbarte. Das Jagdmesser bohrte sich in den Kiefer unter dem Zahn, ehe Tat mit guter Technik, eine schnelle Bewegung vollführte und den Giftzahn so heraus hebelte. Er hätte Zahnarzt werden sollen, doch auch für einen Jäger ließ es sich sehen, was er da samt Zahnwurzel heraus beförderte. Zufrieden überreichte er Brosh den Giftzahn und erhob sich. Er würde sich später wohl auch noch fix einen der Giftzähne holen.
An der schuppigen Haut wurde es komplizierter. Wie abziehen und wo anschneiden? Da half nur Brachialeres. Mit seiner schweren orkischen Hellebarde nahm er Ziel und schlugam weicheren Bauch entlang. Ein Schnitt entstand, ehe übelriechendes Gedärm hervortrat. Als hätte man einen verwesenden Minecrawler gefunden - furchtbar. Trotz allem schnitt dann die scharfe Klinge Tat'ank'Kas hinauf in Richtung Brustkorb. Mit dem Jagdmesser stieg der Jäger dann auf das Tier und zog anschneidend eine Linie, die das später losgelöste Stück beschreiben würde. Es ging einigermaßen sicher entlang der Färbung der Schuppen zu schneiden. Die Schuppen am Rücken waren hornartiger, weit fester. Für ein Schild ganz nett, aber nichts zum tragen. Danach war es eine ziemliche Arbeit, eine Stelle zu finden, ledrige Haut von Fleisch löste. Sie lag fester am Körper, als die Haut von beharrten Tieren.
Tat'ank'Ka bindete deswegen Brosh da gleich mit ein in die Arbeit. Der Kriegsherr, hatte Tat'ank'Kas Vorgehen bisher akribisch beobachtet um etwas daraus zu lernen. So sollte Brosh vorsichtig die weiße Schicht zwischen Wyvakhaut und Wyvakfleisch mit dem Jagdmesser lösen, während Tat'ank'Ka von oben mit all seiner Erfahrung an diesem zog um es zu lösen. Einmal zu fest und man löste sie unsauber vom Körper. Trotzdem musste man so ziemlich fest ziehen und doch das richtige Maß finden. Nach einer Zeit, kamen sie jedoch bis vorm Hals, ehe nur noch der Schnittlinie von zuvor nachgegangen werden musste, um eine Hälfte problemlos zu lösen. Es war wie bei Waranen, nur alles etwas dicker. Mit vereinter Mannschaft bekam man dann das Tier dazu auf den Rücken zu drehen, so dass auch die zweite Hälfte der schuppigen Lederhaut am Oberkörper des Wyvaks gelöst werden konnte. Ein Kraftakt wo man Feingefühl beweisen musste.
"Wenn man größere Schuppen oder Platten lösen will, muss man das Messer unter diese bringen und mit viel beständiger Kraft hochdrücken. Egal ob bei einem Wyvak oder Gach-luk. Da sind alle sich sehr ähnlich.", meinte der Urkma zu seinen Boss. Wenn sie schon dabei waren, konnte er diesem zeigen wie man das machte und auch üben lassen. Ein Ork seiner Stärke hatte da wenig Mühen.
Die ledrige Haut wurde dann von der Innenseite her mit heißer Asche beworfen und möglichst eingerieben, dann von dieser befreit und zusammengerollt. Woran sich dann die Orks machten, war das verwerten des Wyvaks. Das Fleisch wurde von Jederork in Streifen gelöst, manche die es konnten oder aufgepasst hatten, lösten die härteren Schuppen vom Wyvak als Trophäen, Tat'ank'Ka holte sich einen der Fangzähne und im Trupp machte sich langsam Aufbruchstimmung auf. Neu versorgt und wieder etwas ausgeruht, ging es ein paar Momente später in Marschformation weiter. Was sie zurück ließen, war der ausgebeutete Körper des Wyvaks. Orks waren da präzise und viele kannten es nicht anders, als dass man alles was ging von der Beute zu verwerten. Wer nur die wichtigsten Trophäen nahm, hatte keine Ehre als Jäger und keinen Respekt vor der erlegten Beute. Morras machten das, aber nicht Orks.
Rasaff klopfte Tat'ank'Ka beim losmarschieren auf die Schulterplatte. Sein Nicken sprach von einen 'gut gemacht'. Rasaff war ein erfahrener Krieger, der schon so manche Winter im Clan lebte und kämpfte.

Uglúk
24.12.2008, 14:48
Ein durchdringendes Knurren war vom Kriegsherrn zu hören, nachdem Gorbag und noch einige andere losgestürmt waren, um dem Blasen der Hörner auf die Spur zu kommen. Während die veqlargh sich auf einen bevorstehenden Angriff bereit machten, schwang sich der Kriegsherr an der Seite des Riesenelefanten hoch und befahl dem Koloss den Vorläufern auf den Fersen zu bleiben.
Der Nebel wurde dichter und versperrte dem Oberst die Sicht. Damit nicht Gorbag oder jemand anderes aus seinem Trupp unter die riesigen Füße des Vierbeiners geriet, ließ Uglúk den Dickhäuter ebenfalls trompeten. Falls dann doch jemand plattgetrampelt werden würde, hätte er eben Pech gehabt. Aber schließlich waren sie hier auch nicht auf einem Sonntagsnachmittagsausflug.
Immer ging es jetzt den seltsamen Lauten hinterher, die aus dem Nebel drangen. Es klang wie ein besoffener Oger, was da auf sie wartete, aber Uglúk hatte Zweifel daran, dass es so einfach sein würde. Und das war es keinesfalls. Als die vermeintliche Säuferoger in Sicht kam, entpuppte er sich als dicker Troll. Aber nicht irgendeiner. Blutrotes Fell und weißes Zauselzeug am Maul. Und als wenn das noch nicht genug wäre, hatte er neben einem dicken Knüppel auch auch noch seltsame Viecher um sich geschart, die große Geweihe auf ihren Köpfen herumtrugen.
»Was ist denn jetzt schon wieder kaputt!?«, platzte es aus dem überraschten Kriegsherr hervor. So ein komisches Teil hatte er jedenfalls noch nicht gesehen.
»HO! HO! HO!«, schallte es dem Orkhünen dann gleich entgegen, der sein rechtes Auge zukniff und das linke weit aufriss.
»Wat? Wer bist du denn?«, gab es sofort zurück, woraufhin der Troll seinerseits ein Auge zukniff und das andere aufriss. Mit einem Mal knallte der Knüppel des Riesen auf den Boden und ließ die Erde beben. Die Viecher mit Geweih stoben auseinander, genauso wie es der Nebel tat und so die anderen Krieger der Truppe freigab, die dort unten standen. Uglúk befahl dem Riesenelefanten zu steigen und mit lautem Getöse donnerte der Koloss gleich darauf wieder auf seine Vorderläufe. Eine Machtdemonstration ohne Gleichen, die den blutroten Troll Reißaus nehmen ließ.
»Hinterher!«, brüllte der Kriegsherr und setzte auf dem Rücken des Vierbeiner dem Zweibeiner nach. Der wiederum hatte keine Chance unbemerkt zu verduften. Durch sein rotes Fell erkannte man ihn selbst bei dem dichten Nebelschleier noch, mal davon abgesehen, dass bei jedem seiner Schritte die Erde bebte.
Plötzlich tauchte aber aus heiterem Himmel eines massive Felswand vor dem Kriegsherrn auf. Mit Mühe und Not brachte Uglúk den Riesenelefanten zum Stehen. Der Troll flüchtete unterdessen weiter und verschwand von einem Moment auf den anderen im Felsen. Das hatte Uglúk doch schon mal gesehen. Eine ganze Bisonherde war ihm begegnet, die einfach in die nächste Wand gerannt war, als wäre sie nur Luft gewesen. Gorbag hatte offensichtlich etwas unten gefunden und schrie herauf, dass dort ein Eingang wäre. Und ein Eingang war es in der Tat. Groß genug, dass selbst der Riesenelefant hineinpasste. Ohne lange zu zögern befahl der Kriegsherr allen ihm zu folgen. Offensichtlich gab es sowieso keinen anderen Weg, der hier weiterführte. Und so lenkte der Orkhüne den vierbeinigen Koloss in den großen Eingang hinein und kaum einen Augenblick später war er vom Nebel im Inneren verschluckt.

Brosh dar Urkma
24.12.2008, 19:14
Brosh musste zugeben, dass er eine gewisse Bewunderung für Tat'ank'Ka empfand, als er ihm bei seinem präzisen Handwerk zuschaute. Es sah so einfach aus, doch Eigenversuche bestätigten immer wieder die Worte des jungen Krieger.
Brosh hatte sich zwar inzwischen etwas verbessert beim Fellabziehen, Zähne und Krallen ausziehen und was er bei der Jagd auf die schwarzen Bestien so gelernt hatte, aber der Wyvak war wiederum was anderes, ein Echsenwesen. Bei dem Gedanken fragte sich Brosh ob man das gleiche auch mit den Echsendiener der Drachen machen konnte. Ja und erst den Drachen selbst. Wobei selbst Brosh respekt vor den Drachen hatte, riesige intelligente Biester, vom Schöpfer erschaffen aber zu eigenmächtig als, dass sie ihm komplett dienen würden.

Kaum war der Kadaver bis zum letzten Bisschen ausgeweidet und verwertet, zog der Kriegertross weiter. Die Verletzte mussten sich erstmal selbst helfen, Tok'schock schien immer noch etwas benommen von den Schreien des Wyvak zu sein und musste sich erstmal selbst erholen. Aber allzu schlimm sah es nicht aus. Zompoks Arm schien härter als erst erwartet getroffen worden zu sein, orkisch hatte er es zu verheimlichen versucht. Aber Tok'schock war zwar der einzige Anwesende, der mit Magie heilen konnte, aber in der Elitetruppen gab es noch so den ein oder anderen der Wunden versorgen konnte und auch etwas von der orkischen Anatomie verstand. Und diese hatten ihren Clanbruder aufgefordert den Schild abzulegen und ihn darum gebeten seinen Arm schienen zu dürfen. Widerwillig stimmte der Elitekrieger zu, als auch Brosh der Sache zunickte.
Auch andere hatte es etwas härter getroffen, aber nicht, das die Truppe speziell aufhalten würde. Zwar etwas langsamer als vorher, aber immer noch in stattlichem Tempo marschierten die Urkmas und Neffarr das Hochtal entlang, das sich hinter dem Pass erstreckte. In der ferne erblickten die Orks einen See, der den Himmel spiegelte und im Sonnenlicht glitzerte. Heute würden sie ihn nicht mehr erreichen, aber in den nächsten Tagen waren sie vermutlich froh um frisches Wasser. Natürlich bevorzugte der ein oder andere Ork sein Schnaps oder Bier, aber jeder wusste um die Wichtigkeit von Wasser als Flüssigkeitsspender. Schnaps kräftigte zwar, aber Muskeln waren schwer und langsam, das Wasser gab ihnen Geschwindigkeit und Ausdauer.
Die Wyvakhaut hatte der Kriegsherr in sein Marschgepäck gepackt, wenn er wieder in Faring war, würde er Gorbag den Rüstungsschmied des Shakclans fragen, ob er etwas damit anfangen konnte. Sie war erstaunlich leicht und biegsam für ihre Härte. Richtig gepolster und zugeschnitten würde sie jedes Kettenhemd um Welten übertreffen.
Nun, da sie wieder mehr Platz und Sichtweite hatten, hatte Brosh wieder Späher nach vorne Befohlen, die den Weg auskundschaften sollten und allenfalls Ausschau nach einem geeigneten Lagerplatz halten, aber vermutlich würden sie erst morgen wieder rasten, wenn sie den Bergsee erreicht hatten.

Gorbag
24.12.2008, 20:14
Was für ein außergewöhnlich hässliches Mistvieh und feige noch dazu! Bisher hatte noch kein Biest, das Gorbag gejagt hatte, ein rot-weißes Fell gehabt. Auch die seltsamen Hirschtiere mit roten Augen hatte er noch nie zuvor gesehen und von normalen Hirschen, die es lange mit Trollen aushielten, ohne gefressen zu werden, hatte er auch noch nie gehört. Bei solchen wunderlichen Viechern war es schon fast nicht mehr erschreckend, dass eines von ihnen eine leuchtend rote Nase besessen hatte!
Langsam setzte Gorbag einen Schritt vor den Anderen. Auch diese Höhle, in die Trollbrut mit ihrem Gefolge geflohen war, schien ihm nicht sonderlich vertrauenswürdig zu sein. Die kargen Felswände waren mit seltsamen, blutroten Adern durchzogen und schienen an manchen Stellen von innen zu leuchten, ganz so, als wären sie nur aus Papier und hinter ihnen brenne ein Feuer. Die Decke war weit oben über den Schädeln der Orks und an manchen Stellen sogar in Schatten verborgen. Selbst der große Kriegselefant hatte keine Probleme voranzukommen!
Mit Fackeln bewehrt folgte der Trupp vorsichtig dem Weg, der sich immer weiter in den Berg hineinzufressen schien. Die Höhle war anscheinend doch keine einfache Höhle, vielleicht sogar ein ganzer Tunnel. Wenn sie Glück hatten, würden sie am Ende vielleicht sogar direkt am Einschlagsort des fliegenden Feuersteins rauskommen! Dann würde Gorbag endlich an das Göttermaterial kommen, von dem ihm erzählt worden war. Mit Erz aus dem Himmelsgestein würde der Schmied eine Rüstung bauen, wie sie keiner anderen auf dem ganzen Kontinent glich und sein Ruf würde die Grenzen aller Länder überschreiten!

Unter den Orks, die an der Spitze des Trupps durch den Tunnel stapften, herrschte Stille. Hinter ihnen trampelten der Kriegselefant, ein paar wenige Morras und die restlichen Kämpfer her. Hoffentlich war niemand des Zuges während dem Nebel und dem Aufeinandertreffen mit dem Troll verloren gegangen.
„ Wo ist dieses hässliche Monster hin?“ Hörte Gorbag plötzlich ein Raunen neben sich und blickte überrascht zu seinem Clanbruder Gerbok hinüber, dem man seinen Blutdurst ansehen konnte.
„ Das Biest wird uns nicht entkommen.“ Erwiderte Gorbag auf Orkisch brummend und hielt seine Fackel ein Stück höher, um die Dunkelheit des Tunnels besser durchdringen zu können. Sein Krush Tarach, die massige Hellebarde, hatte er einem der Morraträger anvertraut. Wenn seine Waffe ihren Weg nicht zurück zu ihm finden würde, würde der Elitekrieger dem Menschling die Arme rausreißen, was er diesem auch eingeschärft hatte.
„ Sagt mal, hört ihr das?“ Fragte auf einmal ein anderer Ork der Vorhut und sofort verstummten die Orks wieder und setzten ihre Schritte bedachtet, um nicht zu viel Lärm zu machen, was beim Getrampel des Elefanten hinter ihnen letztlich jedoch nur wenig Sinn machte.
Leises Klacken und Schaben ertönte.
„ Da ist es wieder!“
„ Was ist das?“
„ Haltet die Augen auf! Irgendetwas lauert in dieser Höhle!“
Instinktiv zog Gorbag sein Krush Varok aus dem Halter an seiner Seite und umschloss fest den Griff des gezackten Schwertes. Mit der erhobenen Klinge und der Fackel bewaffnet fühlte er sich sofort viel besser. Ihm war so, als würde er weit entfernt das Getrappel schneller Beine hören können und immer wieder erklang dieses seltsame Klacken. Vorsorglich lockerte der Elitekrieger durch leichtes Kreisen des Armes seine Muskeln, während er den Weg mit seinen Brüdern fortsetzte und nach möglichen Feinden Ausschau hielt.

Rok Shar
25.12.2008, 07:38
Diese Menschen waren eben doch alle gleich, egal, wie man es drehte und wendete. Wenn jemand starb, waren sie traruig. Wenn sie eine kleine Morrafreundin beziehungsweise einen kleinen Morrafreund hatten, waren sie glücklich. Wenn jemand sie ärgerte, waren sie zornig. Wenn jemand ihre Rasse unterjochte und sie bis zum Geht-nicht-mehr ausbeutete, sie ausnahm wie eine Weihnachtsgans und als Sklaven benutzte, verkaufte, vergewaltigte, dann schworen sie gleich ewigen Hass und diesen ganzen Bla. Im Endeffekt war aber jeder von ihnen, egal wie sehr er sich wünschte, er wäre anders, wie sein Morrabruder oder seine Morraschwester. Auch Faren.
Weinten, schworen Hass, waren abgrundtief traurig, betranken sich, verprügelten irgendwen, um Frust abzubauen und verstanden einfach nicht, dass ihre gefallenen Brüder und Schwestern an einem besseren Ort waren, um dort auf ihre Freunde zu warten. Auch Steve, dieser dämliche Holzkopf, der sich hatte von ein paar Knochen hatte beißen lassen, war jetzt an einem besseren, schöneren, gewaltloseren Ort. Er war für immer befreit von Schmerz, Trauer und Leid jeglicher Art. Wieso aber trauerte sein Boss Faren so lange? Wieso überlegte er, ob er es nicht hätte verhindern können und so weiter und so fort? Hatte der Schwarzhaarige das Prinzip etwa noch nicht verstanden? Es war fraglich.
Faren hat andere, viel fähigere Morras... und einen Ork, der sie alle überragt., sagte der Tätowierte sich selbst, während er neben seinem Chefchen hermarschierte. Die Morras und Orksöldner in ihrem Rücken murrten nicht mehr, seit sie gesehen hatten, was passieren konnte, wenn sie aufmüpfig wurden. Dann wurden sie zum Krüppel gemacht und hier liegen gelassen. Ganz einfach.

»Rok? Ließ mal die Spuren...«, sagte Faren und es war sofort klar, dass dies keine freundliche Bitte oder eine sanfte Aufforderung war, sondern ein knallharter Befehl. Also tat Rok, wie ihm geheißen und untersuchte die Spuren. »Seien entweder gute Schlauköpfe oder Glückspilze.«, erklärte er und winkte Faren zu sich. »Spuren scheinen zwar auf erste Blick wie ganz normale Orkspuren, sind aber nicht. Hintermann treten oft in Spuren von Fordermann, um Truppenstärke zu verbergen. Deswegen Spur manchmal bisschen weiter, aber viel, viel tiefer. Sehen hier...«, sagte der Schamanenlehrling und erzeugte selbst einen Abdruck im Schnee. »Mein Abdruck sein viel flacher. Aber nun zu Wichtiges: Spuren seien frischer als gestern. Schätze auf paar Stündchen. Wenn Morras sich beeilen, dann wir können schaffen, kein Problem.«, berichtete Rok Shar wahrheitsgemäß und sofort brummte Faren Befehle an seine Orksöldner.
Was den Ork allerdings bedrückte, waren die wenigen Knochenreste und die gelegentlichen, knöchernen Spuren im Schnee.

Tat'ank'Ka
25.12.2008, 13:52
Kaltes klares Wasser wurde mit den Pranken in das Gesicht des Waffenschmieds geschöpft, plätscherte hinab und erfrischte den Urkmakrieger. Mit dem nächsten Wasserschöpfen wurde der Durst gestillt und den hatte er nach dem langen Marsch zu Genüge. Als Ork musste man auch viel trinken. Als Tat'ank'Ka wieder aufblickte und sich links und rechts umsah, waren auch seine Clansbrüder dabei ihre Wasservorräte aufzufrischen. Andere wiederum schon dabei das Lager aufzustellen. Etwas Ruhe war gut, nach den ganzen Kämpfen. Als Tat'ank'Ka sich wieder erhob schaute er sich erst einmal um. Der Bergsee hier lag doch idyllisch - im Gegensatz zu ihrer bisherigen Suche nach Urkma. Auf Khorinis kannte er solche Seen auch, nur waren die dort etwas grünlicher und in manchen lebten gefährliche Wesen. So waren aber die Berge Khorinis'. Von diesen Bergen hatte er bisher nur eine Seite kennen gelernt, bliebe es so, dann waren diese Berge noch lebensfeindlicher.
Mit Rasaff baute er gemeinsam das Zelt auf, während Gurk wie ein paar andere begann ein Feuer zu machen. Das Wyvakfleisch würde heute noch braten und die Urkmas stärken, damit es weiter gehen könnte. Als dann das Zelt stand und das Feldlager mehr und mehr Form annahm, war es mitunter Tat'ank'Ka und ein paar andere Krieger, als auch Späher die Lagerwache machten, während sich Rasaff wie auch andere sich zum ruhen hinlegten und wieder andere wie Gurk das Fleisch zum braten vorbereiteten. Jeder hatte so seine Aufgabe.
Mit der schweren Tarach bewaffnet postierte sich Tat'ank'Ka in die Richtung von wo sie zuvor kamen und schickte, wie andere Wachposten im Lager auch, ein paar Späher aus damit diese das Gebiet erkunden.

Faren
25.12.2008, 15:58
Noch immer missmutig über den Verlust seines Kampfgefährten musterte Faren die Orkspuren im Schnee, seine Zeit als Jäger lag schon lange zurück und so überliess er es Rok Shar die Spuren zu lesen. Gestern Nacht waren sie noch auf den ausgeweideten Kadaver einer riesigen Kreatur gestoßen, was auch immer es gewesen war die Urkmas hatten ganze Arbeit geleistet. Denn mehr als der Schädel, die schwersten Knochen und die Flughäute war nichts von der Bestie übrig geblieben.

»Also Rok, wie sieht es aus. Haben wir sie bald eingeholt?«
»Kann nichs mehr lange dauern, Chefchen. Urkmas seien höchstens vor zwei drei Stundn hier vorbei gekommen.«
»Und ich glaube sie sind auch nicht sehr viel weiter gekommen.«
»Wie kommen darauf Chefchen?«
»Schau, dort oben auf der Hügelkette Rok.«

Tatsächlich stand dort oben ein Ork, und musterte die Söldnertruppe misstrauisch bevor er wieder im Schneetreiben verschwand. Wahrscheinlich ein Späher der Urkmas, der die Umgebung des Lagers absichern sollte. Zufrieden zog Faren seinen Wolfspelz fester um seine Schultern um sich besser gegen die Kälte abzuschirmen und nahm einen Schluck aus seinem Wasserschlauch.

»Haa, die Grünfelle werden sich wundern. Eingeholt haben wir sie, dabei sind wir Söldner doch angeblich nur ein Haufen fauler, unfähiger Hunde. Auf gehts Jungs, lasst uns diesen Orks zeigen wozu echte Söldner fähig sind.«

Tat'ank'Ka
25.12.2008, 16:31
"Morrasöldner und ein Ork. Gut drei Rudel groß. Sie kommen gleich über die Hügel.", erzählte Golotak, einer der jungen Späher des Clans.
"Gut, Golotak! Lauf zu einen der Offiziere, wenn nötig zum Kriegsherrn und erstatte Bericht. Wir werden die Morras, bis dahin 'empfangen'.", sprach der Orkkrieger, ging dann etwas vor auf eine anhöhe und wedelte kreisend mit dem Arm. Das Zeichen für die Wachen ums Lager sich zu sammeln. Nach wenigen Minuten waren so gut wie alle da und bekamen von Tat'ank'Ka erzählt was da kam. Ein paar Späher waren nun mehr auch da.
Gemeinsam standen sie dann auch da, als sie auf der Anhöhe erste Konturen vernahmen. Die Urkmas warteten geduldig mitsamt ihrer gezogenen Waffen. Ein Offizier oder Brosh persönlich waren noch nicht da. Ob die Morras im Lager geduldet wurden, war dann natürlich so eine Frage. Als die Gruppe dann näher kam, dachte der Waffenschmied zunächst, dass Golotak sich versehen hatte und es zwei Orks waren, aber da war doch tatsächlich ein Morra der fast oder schon teils auf Augenhöhe der Orks war, was die Größe anbelangte.
"Was ist das für ein Bastard? Hat der Orkblut in sich? Dann sollten wir den gleich umbringen. Solch ein Schandfleck für die Orks! Sein orkischer Elternteil, verdient einen ruhmlosen Tod!", knurrte Takwak und zeigte mit seiner Axt auf den nahenden riesenhaften Morra. Tat'ank'Ka brummte, orkische Züge hatte der Morra nicht so. Stattdessen erkannte er aber den einzigen Ork unter ihnen. Rok Shar.
"Abwarten, Takwak. Ich glaub der Morra ist kein Halbblut. Mehr ein Morra der zuviel Fleisch und zu lange gesäugt wurde.", meinte der Waffenschmied auf orkisch.
"Rok'Tar, Rok Shar!", grüßte Tat'ank'Ka den Ork unter ihnen in ihrer Sprache.
"Bringst du uns was zu essen mit?", scherzte der Urkmakrieger, ehe er sich zu den Morras wandte. Es waren Orksöldner und scheinbar geführt von diesen großen Morra.
"Rok'Tar! Was Morras hier suchen? Nicht in Lager kommen, wenn Kriegsherr nicht erlaubt Morras!", meinte der schwarze Ork neben Tat'ank'Ka und machte klar, wie der Hase lief.

Rok Shar
25.12.2008, 17:35
»Wenn du dreckiger Bastard mit mir redest, dann tust du das gefälligst in unserer Sprache und nicht in der Sprache dieses Gewürms.«, brummte der Tätowierte diesen fremden Möchtegern-Krieger an, der sich vor ihm aufgebaut hatte. Trotz seiner schwarzen Fellfarbe, nahm er es in keinster Weise mit der Böswilligkeit, dem Zorn oder der Kälte mit Kallash, Rok Shars Meister, auf. Kallash war einfach eine Liga für sich. Da kam kein einfacher Krieger ran. Wahrscheinlich nicht mal Kan selbst.
»Und wenn du kleiner, idiotischer Tölpel es wagen solltest, auch nur ein einziges Mal anzulegen an Faren, dann werde ich dich in Stücke schneiden, zerhacken, kochen, alles zusammenpressen, es einpacken und den Morras als Snack servieren.«, brummte Rok Shar weiter und blickte den Schwarzork an. Eine Schande war dieser Idiot. Nicht nur für die Rasse der Orks, sondern auch für den gesamten Clan der Urkmas. Es war dem Tätowierten unbegreiflich, wie Tat sich mit so einem Idioten abgeben konnte. Der Schamanenlehrling genoss es sichtlich, wie der fremde Ork sich über diese Bemerkungen aufregte und sein Zorn beinahe überkochte. Rok Shar sah es in seinen Augen, da war kein Funken freundschaftliches Miteinander mehr möglich. Dieser Idiot hasste ihn nun. Pech für ihn. Würde er dem Jäger in die Quere kommen, wäre er tot. »Und wage es nicht...«, fuhr der junge Schamanenlehrling seinem Gegenüber ins Wort, als dieser gerade etwas sagen wollte.»... mich in irgendeiner Weise attackieren zu wollen. Ich bin Lehrling des Schamanen Kallash und bei Beliar, dieser Ork ist noch düsterer als jede Nacht, noch bösartiger als jeder Khaz und noch brutaler als jeder blutrünstige Khorinisork.«, bei dem letzten Wort grinste der Tätowierte kurz Tat'ank'Ka an, der die Szene zwischen Rok Shar und dem anderen Ork bisher interessiert, wenn auch schweigend beobachtet hatte, um ihm zu zeigen, dass es nicht so ernst gemeint war, funkelte danach den Schwarzork allerdings unfreundlich an.
»Zudem beherrsche ich die Magie und es wäre mir ein Leichtes, dich einfach so in Stücke zu reißen...«, log Rok Shar und hob mit Hilfe seiner Magie einen kleinen Stein, den er dem Schwarzork vor die Brust warf.
Dieser stampfte nur wutentbrannt auf den Boden und blickte betreten zu Boden. Er schweig, auch, wenn er sich ärgerte.

»Ehmm... Was war hier los?«, fragte Faren ungläbuig und starrte zu Rok Shar. Dieser winkte nur kurz ab und antwortete dann »Michse nur haben freundliche Gespräch geführt mit alte Freund.«

Tat'ank'Ka
25.12.2008, 19:41
Unruhe kam auf. Wie konnte Rok Shar sich so im Ton vergreifen? Egal ob es spaßiges Gerede eines unerfahrenen Orks war oder nicht, sowas durfte er sich nicht vor Urkmakriegern leisten. So mancher hatte schon ein Brummen und Knurren auf den Lippen.
Tat'ank'Ka hob die Hand und rettete wohl, was zu retten war.
"Nehmt es Rok Shar nicht übel, er ist noch ein junger Ork und kennt den Clan nicht.", sprach der Urkma und trat an Rok Shar um mehr oder weniger unter vier Augen zu reden.

"Leiste dir nicht noch einmal sowas vor Urkmakriegern, mein Freund. Du riskierst nicht nur eine Herausforderung auf Leben und Tod, sondern auch den Respekt aller Urkmas, wenn du nur einen Ork einem Morra vorziehst. Zeig zukünftig besser wo dein Platz ist, sonst kann es passieren, dass du von den Urkmas nicht mehr als Bruder unter Orks angesehen wirst. Vertrau mir, mein orkischer Bruder. Wir sind keine Orks die in der Taverne sich voll laufen lassen und sich prügeln. Wir sind Urkmas - ein Clan der kriegerischen Elite des Imperiums. Das sind nicht Kans Krieger, das sind Krieger des Urkmaclans, Rok. Erst der Clan, dann das Imperium - der Urkmaclan hält nichts von Morras, erst recht keinen die keinen Ruf haben. Erwarte nicht, dass einer wie Takwak es auf sich beruhen lässt - eines Tages könnte er dich herausfordern. Wir reden später wieder.", flüsterte der Waffenschmied auf orkisch zum Tätowierten und boxte diesem freundschaftlich und ernstem Gesichtsausdruck auf die Schulter.

Als er wieder zu den restlichen Urkmas blickte, nickte er ihnen zu und so war die Sache hoffentlich gegessen. Einen Augenblick später erschien auch ein Offizier. Es war Ur'Gosh, die rechte Hand von Brosh.
Die Krieger setzten zum Kriegergruß, ehe Tat'ank'Ka diesem erzählte was da gekommen war.

"Der Ork darf ins Lager, wenn er will. Die Morras da, können ihr Lager irgendwo draußen aufschlagen und ihr Wasser auffüllen - aber nicht in unserem Feldlager! - Morras! Ihr bekommt beim Aufbruch Anweisungen! Wachposten und Späher wieder an die Arbeit!", befahl der Offizier. Wie im Chor schepperten die orkischen Fäuste an ihre Rüstungen, ehe Ur'Gosh wieder verschwand und die Urkmas an die Arbeit gingen.

Rok Shar
25.12.2008, 21:05
»Diese selbstverliebten, dummen, tölpelhaften, unreifen, nutzlosen, ignoranten... MWAAARGH!«, brummte der junge Ork und wärmte sich an dem Feuer, welches es etwas abseits des Hauptlagers für sich, seinen Boss und ein paar ausgewählte Morras angezündet hatte. Es war eine Schande, dass er mit solchen unfähigen Maden nächtigen musste, aber es wäre eine noch größere Schande gewesen, hätte er unmittelbar neben ihnen gelegen. Am größten jedoch wäre die Schande für den Jäger gewesen, wenn er im Lager der Urkmas hatte nächtigen müssen. In seinen Augen waren sie einfach nur selbstverliebte Idioten, denen ihr eigener Name mehr bedeutete, als das Imperium. Sicher, letzteres ging auch Rok Shar so, aber was war schon ein orkischer Clan ohne ein Imperium, dem er angehören konnte? Ein Nichts, ein Niemand. Ein Furz im Sturm, ein Sandkorn im Wind, ein Steinchen im Meer.
»Beruhig dich doch, Rok. Es bringt doch nichts...«, versuchte Faren den Tätowierten zu beruhigen und biss genüsslich in das Pökelfleisch, das er in den mächtigen Händen hatte. Es war schon irgendwie erstaunlich, wie groß und wuchtig dieser Mann war. Er überragte sogar manchen Ork und hatte wohl schon des Öfteren dem ein oder anderen Morra den Kiefer mit einem einzigen Schlag gebrochen. Aber er war ja schließlich nicht umsonst der Schrecken der Orkhauptstadt, die Geißel Farings.

»Michse aber nicht wollen beruhigen. Urkmas sein Idioten, michse wollen zeigen. Sehen nur rüber, Chefchen. Wie sie hocken da, wie sie gröhlen, wie sie... schrecklich!« »Na, wenn sie dir so auf den Keks gehen, dann geh entweder rüber, fang' eine Schlägerei an und stirb dabei oder hör' auf zu motzen.«, sagte der Schwarzhaarige und brachte den Ork damit auf eine grandiose Idee. Eine Schlägerei. Brutal, hart und ohne jemals eine Spur zurück zu Rok Shar führen zu können. Ja, das war genau das, was diese Urkma-Schönlinge jetzt brauchten.
»Schlägerei gut. Dabei sterben nicht. Gucken zu, Chefchen. Vielleicht ich kriegen Gehaltserhöhung.«, sprach der Ork grinsend und konzentrierte sich. Schnell und zielsicher baute er eine magische Verbindung mit einem Stock im Lager der Urkmas auf und begann langsam damit, ihn schweben zu lassen. »Bist du bescheuert?«, fluchte Faren und sofort ließ Rok Shar den Ast sinken. Die magische Verbindung jedoch, erhielt er aufrecht. »Willst du, dass wir alle draufgehen?.. Na also, dann lass die Kacke.«

Etwas deprimiert darüber, dass er sein kleiens Meisterstück nicht ausführen durfte, warf der Tätowierte den Stock weg.

Calintz
25.12.2008, 21:36
"Wo willst du hin, Neffarr?", ertönte die kehlige Stimme eines Orks direkt hinter Calintz. Der Weißhaarige verdrehte genervt die Augen und drehte sich dann langsam um.

"Was?"
"Wo willst du hin?"
"Wüsste nicht, dass dich das etwas anginge..."

Der Hashashin drehte sich um und wollte soeben seinen Weg durch das Lager fortsetzen, als sich plötzlich eine wuchtige Pranke auf seine Schulter legte. Wut kochte im Inneren des Diebes auf und er schob die Hand der Grünhaut von seiner Schulter. Dann besah er den Störenfried etwas genauer. Anscheinend handelte es sich hier um einen etwas jüngeren Ork, der mit Sicherheit noch nicht allzu lange bei den Urkmas mitmischte. Zumindest schloss der Schwarzäugige durch die schwach ausgeprägten Gesichtszüge und das Fehlen der traditionellen Narben darauf. Eine beachtliche Leistung selbst in so jungen Jahren sich schon zu den Elitekriegern Brosh's zählen zu dürfen, sollte der Weißhaarige mit seiner Vermutung Recht haben, aber wahrscheinlich war dieser Ork nicht einmal ein Elitekrieger, sondern nur ein einfacher Krieger, der sich dem Rudel angeschlossen hatte. Vielleicht durfte er nicht einmal hier sein, aber es lag wohl nicht in der Hand des Kopfgeldjägers dies zu entscheiden. Auf jeden Fall war der junge Ork ein Störenfried, der weitaus mehr auf sich hielt, als ihn der Hashashin einschätzte.

"Ich war noch nicht fertig, Morra."
"Und? Was geht das mich an? Ich unterstehe dem direkten Befehl Brosh dar Urkma's...nicht deinem..."
"Du unterstehst dem Befehl der Orks!"

Angewidert wischte sich Calintz den Speichel seines Gegenübers aus dem Gesicht welcher, dank der aufbrausenden Reaktion des Orks, dessen Mund verlassen hatte und sah dem unbeherrschten Krieger direkt in die Augen.

"Du glaubst also, aus diesem Grund müsste ich dir sagen, wohin mich meine Schritte leiten? Du trägst nicht einmal die Rüstung eines Elitekriegers. Also, was für einen Rang trägst du, dass ich dir gehorchen müsste?"
"Du gehorchst den Orks und also auch mir! Ich bin ein Krieger des Urkmaclans und du wirst tun was ich dir sage!"
"Erstaunlich wie sicher du dir deiner Aussagen bist...wäre mit Sicherheit interessant dir noch weiter zuzuhören, aber ich muss jetzt wirklich weiter."
"DU BLEIBST HIER!!"
"Sonst was? Willst du mich etwa angreifen? Ich glaube es ist keine gute Idee, wenn du den Leibsklaven deines Kriegsherren ohne Grund attackierst, nicht wahr?"
"Schweig, Morra! Ich werde dafür sorgen, dass man dich in Ketten legt, wie es sich für einen deiner Art gehört."
"Närrische Grünhaut. Glaubst du wirklich, das würdest du schaffen? Und selbst wenn...mich können keine Ketten halten. Ich widersetze mich hier, vor all deinen Kameraden deinem Befehl und du kannst NICHTS dagegen unternehmen. Ganz egal, wie ich dich behandle, du kannst mir keine Strafe erteilen, sondern nur dein Kriegsherr...also krieche zurück unter den Stein, unter dem du hervorgekommen bist, und belästige mich nicht weiter."

Spätestens bei diesen letzten Worten hatten sich alle umstehenden Orks nach den beiden Männern umgedreht und dem Gespräch gelauscht. Es war still geworden in diesem Teil des Lagers und jeder wartete auf die Reaktion des jungen Orkkriegers, der wie verdattert einfach nur dastand und den Weißhaarigen anstarrte. Dieser jedoch spuckte auf den Boden, der zwischen den Beiden lag und drehte sich dann um, in der Absicht seinen Weg fortzusetzen. Es war ihm durchaus klar, dass er mit dieser Handlung die Grünhaut vor all seinen Stammeskollegen beleidigt hatte und dieser ihn nun zum Kampfe fordern durfte, doch er zweifelte daran, dass dieser Jungspund den Mut dazu hatte, dies zu tun. Also ging er, ohne sich noch einmal nach dem Störenfried umzudrehen, in Richtung des Lagers, welches angeblich von einer Söldnergruppe ganz in der Nähe aufgeschlagen worden war. Plötzlich hörte er hinter sich, wie eine Klinge gezogen wurde und ihm der Krieger hinterherrief:

"Neffarr! Ich fordere dich zum Kampf um die Ehre! Du hast mich beleidigt und das kann nur mit Blut gesühnt werden!"

Ein zustimmendes Grummeln ging von der umstehenden Menge aus und Cal wusste, dass er nicht einen einzigen Verbündeten unter all diesen Männern hatte. Er musste sich dem Kampf stellen. Es gab keinen Ausweg...also drehte sich der junge Attentäter ein letztes Mal um und zog den Wellenbrecher, welcher an seiner Seite hing. Seinen Schild hatte er dieses Mal an seinem Lagerplatz zurückgelassen...eine Entscheidung, die er hoffentlich nicht noch bereuen würde.

"Hah! Der Morra tritt mir mit einer schartigen Klinge entgegen...und mich nennst du töricht?"
"Nun, diese Scharten sind das Geheimnis dieser Waffe, doch das wirst du schon bald selbst herausfinden. Los! Fang an."

Das ließ sich der Ork nicht zweimal sagen und schon entbrannte ein heftiger Kampf zwischen den beiden Kontrahenten...

Tat'ank'Ka
25.12.2008, 22:31
Knurrend beobachtete Tat'ank'Ka wie sich der Neffarr mit einen von ihnen duellierte. Fehlte das hier noch? Das dieser Weißhaar hier noch Ärger machte? Liebend gern wäre er wie auch seine Clansbrüder dazwischen gegangen, aber die Gesetze der Orks verboten es. Ihr Clansbruder forderte den Morra auf einen Kampf heraus, weil dieser diesen in seiner Ehre verletzt hatte.
Da durfte niemand eingreifen, sonst entehrte man den Ork noch mehr.
Tat'ank'Kas Pranke umgriff die schwere Tarach fester, als sein Clansbruder in Nöte kam, ehe sie sich wieder entspannte und Tat'ank'Ka seinen Clansbruder aufforderte weiter zu machen, als dieser wieder in die Offensive kam.
Sollte er den Morra töten, dann wäre dies Abschreckung genug für den ganzen Rest, der da aus deren Lager heraus versuchte etwas zu sehen. Der Kopf von Neffarr würde dann aufgespießt vor dem Söldnerlager stehen.

"Krothak!", brüllte der Waffenschmied, als der Morra wieder im Vorteil war. Ein für wahr unerbittlicher Kampf.

Varius
25.12.2008, 22:53
Klirrend prallten die Waffen aufeinander und erzeugten den typisch hohen Ton, wenn Metall aufeinander prallte. Varius hatte die Auseinandersetzung der beiden Kämpfenden mit Interesse verfolgt, aber nicht mit diesem Ausgang gerechnet. Augenblicklich strömten einige Orks heran und forderten lautstark den Sieg ihres Artgenossen und den qualvollen Tod dessen Gegners. Drängelnd quetschte er sich an den Baumhohen unter den Orks vorbei, um das Geschehen besser verfolgen zu können. Die Blutgier hatte ihn gepackt. Und sie wollte ihn auch nicht mehr loslassen. Vergessen war seine Schüchternheit, die Zeiten der Zurückhaltung waren vorbei. Der Ork sprang brüllend nach vorn' und ließ seine Klinge auf die Beine seines Kontrahenten niedersausen. Schnell zog dieser den linken Fuß nach hinten, zog den rechten nach und drehte elegant eine Schraube, an deren Ende der gekonnte Block des Angriffes stand. Der Weißhaarige grinste lässig und setzte zum Folgeangriff an, schien aber jederzeit bedacht, seine exotische Haarpracht ja nicht in die falsche Richtung zu biegen. Der Morra hatte Varius durch seine Eleganz auf seine Seite gezogen. »Zieh' ihm das grüne Fell über den stinkenden Kopf!«, brüllte er kampfeslustig, zog dabei allerdings den Zorn einiger umstehender Grünfelle zu. Ungestüm wedelte der Ork mit dem Schwert herum, schien wohl zu hoffen, dass das Schwert seines Kontrahenten brechen würde, doch dieses hielt ebenso passgenau in seiner Form, wie die Frisur seines Besitzers. »Reiß ihm die Augen raus!«, hörte er die Worte aus seinem Munde fließen, »Zeig ihm, wer der Boss ist!«.
Doch das Duell war letztenendes nicht so einseitig, wie es der Südländer gehofft hatte, denn das Grünfell setzte der Eleganz und Geschicklichkeit des Weißhaarigen eine unmenschliche Kraft und Körperkonstitution entgegen. Grinsend boxte ein Sklave Varius in die Seite. »Der wirds ihm ordentlich zeigen!«, prophezeite der Bursche, der wohl nichteinmal zwanzig Sommer erlebt hatte, »Und wenn nicht, dann brügelt dem Stinkefell nachher der Feldherr das Hirn aus dem Leib!« Varius runzelte die Strin. »Warum sollte er? Welcher Feld...,» er unterbrach sich als der Weißhaarige dem Ork mit einer besonders raffinierten Aktion einen tiefen Schnitt am Unterarm zufügte, »Welcher Feldherr denn?«. Nun war es an dem Sklaven, die Stirn zu runzeln. »Na der Feldherr! Brosh dar Urkma, Cheffé des Urkmaclans. Immerhin ist das sein persönlicher Sklave, der dort kämpft!« »Ach das meinst du«, der Schwarze winkte lässig ab, »und ich dachte du wüsstest etwas Neues!« Dabei waren es doch interessante Neuigkeiten, die sein Fazit des Abends aber nicht in wanken bringen konnte. Sein Entschluss stand fest: Das, was der Weißhaarige da ablieferte, das wollte er auch können!

Gorbag
25.12.2008, 23:02
An was für einen seltsamen Ort ihre Bestimmung sie geführt hatte, konnte Gorbag immer noch nicht fassen. Befremdliche Kristalle hingen überall von den Decken und an den Wänden herab und tauchten die Gänge und Stollen des großen Tunnelsystems in schauriges Dämmerlicht. Überall gab es in Schatten gehüllte Nischen, Löcher im Boden, die keinen Grund zu haben und in viele Meter Tiefe zu führen schienen und ab und an konnte man die Überreste von kleinen und großen Tieren erkennen, die in der Dunkelheit des Berges ihr Ende gefunden hatten. Vereinzelnd waren auch schon die abgenagten Skelette von Nordlandemorras und Orks aufgetaucht, die sich hierher verirrt haben mussten.
Mit einem letzten Poltern seiner eisenbeschlagenen Stiefel blieb Gorbag stehen. Kurz hielt er seine Fackel in eine nahe Wandnische, um sich zu vergewissern, dass dort kein Biest auf ihn lauerte und wandte sich schließlich zu den anderen drei Orks um, die ihm auf dem Erkundungsgang begleitet hatten.
„ Was nun, Elitekrieger?“ Fragte der älteste und erfahrenste der einfachen Krieger und schaute Gorbag mit erwartungsvoller Mine an. Dieser zögerte für einen Moment und schaute sich noch einmal genau um, ehe er antwortete. Die kleine Gruppe hatte sich vom Rest des Trupps, der sein Nachtlager in einer riesigen Grotte aufgeschlagen hatte, aufgemacht, einen der vielen Nebengänge zu erkunden. Bisher waren die vier Orks jedoch stumpf dem Verlauf dieses Endlosweges gefolgt und nach der nächsten Biegung ohne Aussicht auf ein Ende sah Gorbag ein, dass es für sie unratsam wäre, weiterzugehen.
„ Wir dürfen uns nicht zu weit vom Rest entfernen. Wir kehren um.“ Befahl Gorbag und seine tiefe Stimme hallte von den Felswänden wieder. Er musste sich immer noch an den Gedanken gewöhnen, nun in der Position zu sein, Befehle zu geben. Als normaler Krieger, der er vor gar nicht so langer Zeit noch gewesen war, hatte er eine nur begrenzte Befehlsgewalt gehabt. Als Elitekrieger, der er nun war, sah die ganze Sache schon anders aus. Sie unteren Ränge blickten mir Ehrfurcht zu ihm auf und seine Anordnungen wurden sofort in die Tat umgesetzt. Endlich war er da angekommen, wo er sein ganzes Leben lang schon hinwollte: Zur Elite!
„ Was ist mit dem verdammten Stein? Ist der hier irgendwo in eine der Höhlen gekracht?“ Platzte es aus einem jüngeren Krieger heraus. Kurz blickte Gorbag den Heißsporn einfach nur an, musterte den Ork, dessen Gesicht bereits von einigen Schmucknarben verziert war und wandte sich schließlich von ihm ab und machte sich auf den Rückweg zum Lager.
„ Der Kriegsherr wird uns zu ihm führen.“
Auch Gorbag zernagte die Frage, wo der fliegende Feuerstein mit seinem wertvollen Erz gelandet war. Allein bei der Vorstellung der neuen Rüstung kribbelte es dem Schmied schon in den Fingern. Es beunruhigte ihn nur, dass immer noch keine Spuren von dem seltsamen rot-weißen Troll und seinen Hirschmonster zu finden waren. War das Mistvieh vom Erdboden verschluckt worden oder lauerte es gerade auf ein nächstes Treffen?

Brosh dar Urkma
25.12.2008, 23:12
"Waaas?" Ur'Gosh war gefasst und hatte keine andere Reaktion erwartet, man erkannte es an der Ruhe des Offiziers, als er seinem Kriegsherrn Bericht erstatte.
"Morras? Und wieso leben sie noch? Mir doch scheiss egal, ob sie für Kan arbeiten oder nicht, sie haben nichts in Urkmas Nähe zu suchen! Neffarr wird der einzige Morra sein, dem die Ehre zukommt Ruk'kars Werk anzuschauen." brüllte der Kriegsherr voller Zorn, er würde keiner dieser Missgeburten an dieser Ehrenvollen Mission teilnehmen lassen.
"Nun beruhig dich mal Brosh!" meinte Ur'Gosh freundschaftlich, er war wohl der einzige Ork auf Erden, der es wagen konnte so mit dem Kriegsherrn zu sprechen. "Du musst die Vorteile sehen Bruder, bisher hatten wir Glück, dass keiner von uns ins Reich des Schöpfers übergetreten ist. Aber die ganze Mission hat uns bereits Verletzte gefordert. Und seid dem Zusammenstoss mit dem Wyvak zweifle ich daran, ob unser Schamane Tok`schock damit klar kommt immer wieder unsere verletzten zu heilen. Er ist gut, aber auch Schamanen sind an ihre physischen Kräfte gebunden und Tok ist im Moment ziemlich ausgelaugt. Nachdem er sich heute Zompoks Arm vorgenommen hatte, schien er ziemlich erschöpft und ging gleich schlafen! Wenn wir die Morras zumindest ein Stück mitnehmen, sofern sie denn unser Marschtempo halten können, können wir Verluste eindämmen und wenn, dann gehen zuerst die schwachen Morras drauf, das ist ein Naturgesetz und ein Gutes wie ich denke!" warf der Offizier und engste Berater Broshs sein.
Hmmm, eigentlich hatte er recht. Ja Ur'Gosh hatte immer ein gutes Argument auf Lager, wenn er sich traute Brosh in solchen Situationen zu beruhigen, oder besser gesagt, wenn er es für besser hielt seinen Chef zu beruhigen. Denn war Brosh erstmal in fahrt und es ging wirklich ins Feld, dann liess man ihn besser in diesem Zustand.
Plötzlich trat Gurk ein "Verzeiht die Störung, grosser Kriegsherr, ich wollte euch nur informieren, dass einer der Jungen sich gerade mit Neffarr angelegt hat. Ehrenkampf aufs Blut." den letzten Satz fügte der erfahrene Elitekrieger kopfschüttelnd hinzu. Er hatte zu denjenigen gehört, die dagegen waren zuviele junge Krieger mitzunehmen. Brosh hatte eigentlich gut ausselektioniert, aber als sie schliesslich aufgebrochen waren, hatte sich noch der ein odere andere Jungspund, zum Teil auch Anhänger von Shagrash unter die Truppe gemischt. Natürlich wollte niemand verpassen was Urkma angerichtet hatte, aber Brosh hatte die Befehlsmissachtung nur missmutig toleriert. Oder besser gesagt, nur weil er in solch guter Stimmung war, als sie aufgebrochen waren.
"Ich weiss, ich weiss!" winkte Brosh ab, er wusste was Gurk auf der Zunge lag und wollte es gar nicht hören.
Der Kriegsherr und sein erster Offizier erhoben sich und verliesen das Kommandozelt angeführt von Gurk, in Richtung Ort des Geschehens.
Bald darauf hatten sie die kleine Gruppe Orks erreicht, die sich um die beiden Kämpfenden versammelt hatten. Als man Brosh bemerkte, wurde es von einem Moment auf den anderen Ruhig und auch die kämpfenden hielten inne. Beide wussten, dass sie sich auf dünnem Eis befanden, wenn der Kriegsherr die Ganze Sache missbilligte. Bei Neffar würde ein Fingeschnipsen Broshs ausreichen, dass ihn die Urkmas zerfetzen würden und der Jungspund, den der Kriegsherr definitiv noch nicht sehr oft gesehen hatte, musste in diesem Moment merken, dass sein Ansehen beim Kriegsherr nicht sehr hoch war.
"Soso, Blutsehre... wegen einem Morra." meinte Brosh mit gelangweilter Stimme auf orkisch. "Na los, hau ihn um, wenn du es denn kannst. Wir haben ja genug Morras am Rockzipfel, wir brauchen den nicht mehr zwingend. Wenn du es nicht kannst, bist du es nicht Wert dich Urkma zu nennen! Ja du wärst es nichtmal Wert dich Ork zu nennen!" meinte er dann in giftigem Ton. Er würde heute einen Kämpfer an seiner Seite verlieren, keine wertvollen, aber es würde trotzdem einer weniger werden. Und selbst wenn dieser Jungspund seine Ehre wieder herstellen würde, er hätte persönlichen Besitz des Kriegsherrn auf dem Gewissen, sowas würde Brosh nicht so schnell vergessen. Viele der erfahreren und älteren Urkmas nickten grummelnd den Worten des Kriegsherrn zu. Die jüngeren schienen wiedereinmal zu begreifen, wie Ernst die Situation ist.
"Der Rest zurück an die Arbeit, sobald unser Schamane ausgeschlafen ist, ziehen wir weiter!" befahl Brosh Schliesslich, wobei sich alle entfernten. Manche missmutig, weil sie den Kampf gerne zu Ende gesehen hätten, andere erfreut darüber, dieses Jammerspiel nicht mehr länger anschauen zu müssen. "Los Los, morgen werden wir Urkma wieder ein Stück näher sein, denkt an unser Ziel verdammt!", diese Worte heiterten auch den letzten Urkma auf, ehe alle in ihre Zelten verschwunden waren oder ihre Wachposten wieder eingenommen hatten.
Zurück blieben Gurk, Brosh und Ur'Gosh, die sich auf einen Baumstamm setzten, sodass sie die beiden Kontrahenten gut im Blick hatten. Dazu noch einen Schönen Hintergrund mit dem Mond, der sich im klaren Wasser des Bergesees spiegelte.
"Neffarr, töte ihn!" befahl Brosh dann schliesslich der Kriegsherr direkt an den Morra mit dem Schneehaar gerichtet. Beide schienen spätestens jetzt zu realisieren, dass nur einer von ihnen weiterziehen würde. Der junge Ork schien nun auch zu merken, dass Neffarr ihn töten würde, wenn er unterlag.

Calintz
26.12.2008, 00:55
Calintz sah seinen Meister kurz an und hob dann seine linke Augenbraue leicht. Hatte er ihn gerade wirklich aufgefordert einen seiner Gefolgsleute zu töten? Was für eine Ehre...Cal durfte LEGAL jemanden töten, der zum direkten Gefolge des Kriegsherren gehörte. So etwas sollte man eigentlich mit einer guten Flasche Wacholder begießen, aber da der Weißhaarige dafür im Augenblick wohl kaum Zeit haben dürfte, musste er dies wohl auf später verschieben. Was den Hashashin jedoch störte war, dass Brosh all die Schaulustigen vertrieben hatte. Calintz liebte es Blut zu vergießen und vor allem dann, wenn es viel Aufmerksamkeit erregte und das wäre bei diesem Kampf zweifelsohne der Fall gewesen. Jetzt, ganz ohne Publikum, würde das Gefühl einen Lebensfaden zu durchtrennen, wohl nicht mehr ganz so befriedigend sein, wie es sich der Attentäter erhoffte. Genug um sein dunkles Herz für ein paar Stunden zu erwärmen, aber mehr nicht. Eigentlich sollte der Dieb damit zufrieden sein. Wärme war eine Seltenheit in diesen eisigen Gefilden...auch wenn sie nur im Geiste eines Menschen existierte.

Unglücklicherweise wurde dem Hashashin just in diesem Moment die Möglichkeit genommen sich noch weiter auf seinen Sieg zu freuen, denn plötzlich sah er, wie die Klinge seines Gegners erneut durch die Luft sauste und in seine Richtung zielte. Instinktiv riss der Weißhaarige seinen Säbel nach oben, wurde jedoch durch die schiere Kraft dieses Schlages zurückgeschleudert. Keuchend schlug der junge Mann auf dem schneebedeckten Boden auf und ihm wurde sämtliche Luft aus der Lunge gepresst. Nach Atem ringend, versuchte Cal aufzustehen, wurde jedoch von dem jungen Orkkrieger mit einem kräftigen Fußtritt abgehalten und er schlitterte stattdessen ein paar Meter durch den Schnee. Gleichzeitig entglitt ihm seine Waffe und er sah sich plötzlich unbewaffnet einer Grünhaut gegenüber, die all ihren Zorn auf den Menschensohn in einen einzigen Schlag legte, mit dem Ziel dem Schwarzauge endgültig den gar auszumachen. So ruhig, wie es dem Kopfgeldjäger in diesem Augenblick nur möglich war, betrachtete er die schier auswegslose Situation und griff heimlich nach einem seiner Wurfdolche, die auf seinem Oberschenkel befestigt waren. Um sich etwas Zeit zu verschaffen robbte der Weißhaarige gleichzeitig immer weiter nach hinten, bis ein Hindernis seinen weiteren Rückzug verhinderte. Nun stapfte der Orkkrieger mit hoch erhobener Waffe unaufhaltsam auf seinen Gegner zu, welcher lediglich mit einem kleinen Wurfdolch bewaffnet war. Der einzige Vorteil war, dass der Jungspund glaubte einen Unbewaffneten vor sich zu haben. Ein siegessicheres Grinsen beherrschte das Gesicht der Grünhaut und mit einem spottenden Tonfall verkündete er:

"Du wirst sterben Morra. Das hast du davon, wenn du dich mit einem Krieger der Urk...aaaaaaargh!!!"

Der Kopfgeldjäger hatte die Triumphrede des überheblichen Kriegers dazu genützt selbigem seinen Wurfdolch weit in den Unterschenkel zu rammen und dann, teils stolpernd und teils rennend in die Richtung zu laufen, wo er glaubte seine Waffe verloren zu haben. Schwer atmend erreichte der Dieb die Stelle, konnte jedoch die gesuchte Klinge nicht erblicken. Fluchend sah sich der junge Mann um, konnte allerdings nichts finden. Da ertönte hinter ihm plötzlich ein lauter Ruf:

"Heda! Menschenkrieger!"

Calintz wirbelte herum und konnte gerade noch seinen Säbel auffangen, der durch die Luft geflogen war. Der Griff schlug hart auf den Daumen des Meisterdiebes auf, doch glücklicherweise musste er seine Waffe nicht bei der Klinge selbst ergreifen. Kaum hatte er den Wellenbrecher wieder in der Hand, nahte auch der Ork schon wieder und Cal konnte nur noch aus den Augenwinkeln erkennen, dass es sich bei seinem Helfer um einen Menschen handelte. Einen Menschen mit nachtschwarzer Haut. Einer, der in der Dunkelheit nicht allzu schnell auffiel, aber trotzdem nichts im Lager der Urkmas zu suchen hatte. Im Augenblick konnte sich der Hashashin jedoch nicht darum kümmern, denn die Schläge seines Gegenübers prasselten schon wieder auf ihn herab wie Hagelkörner. Der Ork war stark und schnell, doch fehlte es ihm an der gewissen Grazie, die einen wahren Schwertmeister ausmachte.

Es dauerte eine Weile bis der Kampf wieder einigermaßen ausgeglichen war und weder Calintz, noch der junge Ork im Vorteil waren. Auf eben diesen Moment hatte der Beliargläubige gewartet. Die Grünhaut versuchte zwar mit allen Kräften wieder die Oberhand zu gewinnen, doch rechnete sie nun kaum mit einem gefinkelten Angriff, der die Verteidigung seines Gegners vollkommen vernachlässigte und genau solch einen Angriff vollführte der dunkle Krieger nun. Er wirbelte herum, drehte sich einmal um seine eigene Achse und führte seinen Säbel genau so, dass seine Klinge das Schwert seines Gegners der Länge nach streifte. Funken stoben, als die Beiden scharfen Kanten aneinander gerieben wurden und plötzlich durchfuhr ein kräftiger Ruck den Schwertarm des Attentäters. Die Waffe seines Gegners hatte sich in einer der vielen "Scharten" des Wellenbrechers verfangen und indem das Schwarzauge nun kräftig an ihm zog, verlor der Jungspund nun ebenfalls seine Waffe. Vollkommen verdattert sah der Ork auf seine leeren Hände und wollte wohl soeben Protest erheben, als der Dieb ihm seinen linken Arm auf halber Länge abtrennte. Ein markerschütterndes Brüllen des Kriegers war die Folge und die Schmerzen zwangen den jungen Mann in die Knie. Blut besudelte den makellos weißen Schnee und mit einem Grinsen genoss der sadistische Söldner die Leiden seines Gegners. Dann, mit einem gezielten Stich in die linke Brust des Mannes, bereitete er seinem Leid endgültig ein Ende. Leblos sackte der Körper in sich zusammen und landete auf den Füßen des Diebes. Angewidert zog dieser seine Zehen unter dem massigen Leib hervor, nahm den Wurfdolch, welcher immer noch im Körper der Grünhaut steckte, wieder an sich und verneigte sich anschließend von seinem Meister. Dieser nickte ihm nur kurz zu und erteilte dann auf orkisch ein paar Befehle. Wahrscheinlich sollten seine Krieger die Leiche beseitigen. Nun war es wohl an der Zeit sich zur Ruhe zu begeben, doch bevor das Schwarzauge dies tat, spuckte er noch auf die Leiche vor seinen Füßen. Was für ein törichter Narr...

Tat'ank'Ka
26.12.2008, 08:46
Alles ging weiter und der Aufbruch hatte soeben stattgefunden, auch wenn sie in der Nacht einen Ork verloren. Es war seltsam in einem Moment, wo man dessen Tod vernahm. Immerhin gehörte dieser zur Gemeinschaft, aber was sich Urkma nannte, dass musste sowas überleben. Für Tat'ank'Ka war es eine Lektion. Es war niemanden geholfen, wenn ein Ork auf seine Ehre pochte, wie ein Söldner auf sein Gold. Ehre musste nicht immer im Kampf ausarten, auch wenn es wohl die orkischte Natur war. Ehre konnte man sich auch erkämpfen, wenn man über den Dingen als Krieger stand. Das sah Tat an seinem Kriegsherrn und auch an den älteren Urkmas. Ebenso kam dem Waffenschmied ein selbst gesprochener Satz von Gestern in den Sinn. "...Wir sind keine Orks die in der Taverne sich voll laufen lassen und sich prügeln. Wir sind Urkmas..." - das hatte er gesagt und verglich er es mit dem jungen Ork der starb, wurde es seines Rufes nicht gerecht. Trotz allem war es schade um den Ork. Vielleicht wäre er ja noch was geworden, auch wenn dessen Kampfstil, doch nicht der allergrößte war. Da kannte Tat'ank'Ka, sich mit einbezogen, weit bessere Krieger.

"Wir sind alle nur Staub und Schatten, Tat'ank'Ka.", sprach Rasaff, der neben dem Waffenschmied marschierte. Der Krieger blickte auf, Rasaff hatte gemerkt dass er in Gedanken war während sie langsam losmarschierten.
"Staub und Schatten - ist das so?", fragte der Jäger. Rasaff nickte.
"In der Ewigkeit, wird man sich unserer Taten erinnern. Dass ist das, was jede unserer Taten mit sich bringen kann. An welche Taten wird man sich bei diesem jungen Ork von gestern erinnern?", fragte der ältere Krieger.
"Das er hier dabei war und gegen Neffarr starb? Hmm - und damit niemandem half.", meinte der Schwarzork. Rasaff nickte wiederum.
"Dann hast du es hoffentlich verstanden. Ehre und Ehrenkämpfe sind so eine Sache, die manch junger Ork falsch deutet. Jemand der kaum eine hat oder nur eine geringe, der muss nicht darauf pochen wie ein alter Kriegsherr, den ein junger Kriegsherr mit spitzer Zunge den Platz streitig macht. Genauso muss ein Veteran es sich nicht bieten lassen, wenn ein junger Rotzlöffel meint frech zu antworten und Befehle zu missachten. Staub und Schatten, Tat'ank'Ka.", erklärte der ältere Ork, der schon einen leicht gräulichen Bart trug.
"Staub und Schatten - wir sind alle vergänglich, hmm?", fragte der Urkma und hatte die Worte interpretiert. Rasaff lachte auf und blickte den Waffenschmied entschlossenen Blickes an.
"So ist es und wenn wir bald Urkma finden, wirst du einer derer sein, die dieser Prophezeiung folgten und sie fanden. In hundert Generationen von Urkmas, wird man sich noch dieser Tat erinnern, Orak. Das ist das, für dass es sich lohnt zu kämpfen. Wem kümmert da schon, ein Ork der gegen Neffarr starb? Überlebe und freu dich auf die Ewigkeit beim Schöpfer, wenn wir durch Urkma Macht erlangen, die Entscheidung herbei zu führen."

Tat'ank'Ka drehte fragenden Blickes sein Haupt zu Rasaff. Der kurz wartete und aufgrinste.

"Während du mit uns allen am großen Tisch des Schöpfers speisen wirst, werden hier die Frischlinge Geschichten von dir und mir, von Brosh und Ur'Gosh, von Gurk und allen anderen hier hören und sich unser erinnern. Was werden sie von dir erzählen? Tat'ank'Ka der den Speer in des Wyvak Auge schleuderte, wie kein anderer großer, orkischer Jäger unserer Zeit!? Tat'ank'Ka der dabei war, als Urkma gefunden wurde und den beginn von allem erlebte, was darauf folgte."

"Bei Krushak! Das klingt gut!", dachte sich der Waffenschmied und grinste auch auf.

"Siehst du jetzt, wie dämlich es von diesen Ork war auf eines der höchsten orkischen Gesetze zu pochen? Sie sind zurecht da, aber unsere Väter und Großväter lehrten und prügelten uns nicht, damit wir unsere Ehre und die unserer Ahnen so einfach aufs Spiel setzen.", fragte Rasaff und nickte nach vorne. Brosh drehte sich gerade um, gleich gäbe es Befehle. Tat'ank'Ka nickte lediglich brummend und hörte zu was der Befehl war. Brosh hatte offenbar genug von den ganzen Morras, man roch sie regelrecht wie Moleratscheiße. Ein Befehl und der ganze Tross legte urkmasches Marschtempo auf. Sollten die Morras schauen wo sie bleiben.

Varius
26.12.2008, 21:56
Mit dumpfen Schritten setzte der Schwarze seinen Marsch durch den Schnee fort. Neben Varius lief der Bursche des Vorabends, eben jener, der sich mit Varius ins Lager der Urmas begeben hatte, um den Kampf zwischen Weißhaarigem und Orkkrieger zu verfolgen. Zu ihrem Glück waren sie dabei unentdeckt geblieben, denn eigentlich war es Menschen nicht gestattet, das Clanlager zu betreten. Außerdem hatte der Südländer einen nicht unbedeutenden Anteil für den Sieg des Menschens über den Ork geleistet, hoffentlich würde sich dessen Überleben nicht zu seinem Ungunsten auswirken. Er wollte keinem zukünftigen Peiniger gerettet haben. Der Bursche, dieser hatte sich unter dem Namen Gavin vorgestellt, lief jetzt schon eine ganze Weile neben dem Kahlgeschorenen und schien in diesem eine Art Vaterfigur entdeckt zu haben. Eine Rolle, die dem Aufseher nicht unbedingt gefiel, aber er wollte den Burschen in diesem Moment nicht verletzten, besaß dieser doch ein ehrliches und aufgewecktes Wesen. »Varius?«, fragte er vorsichtig an und erhielt als Antwort ein freundliches Grunzen. »Sagmal...warum knirscht der Schnee eigentlich?«. Varius machte ein dummes Gesicht. Ja, warum knirschte der Schnee? Er kannte keine Antwort auf eine solche Frage. Die Frage nach dem Wie und Warum hatte ihn nie interessiert, er nahm die Dinge einfach wie sie waren. Das erleichterte das Leben ungemein. »Naja, weißt du«, Varius legte Gavin den Arm väterlich-freundschaftlich um die Schulter, »Der Schnee knirscht, nunja, dem Schnee gefällt es halt nicht, dass wir alle darauf herumtreten, deswegen knirscht er, weil er viel lieber einfach nur so daliegen würde.« Gavin schaute dem Schwarzen mit großen Augen und erstaunter Mine in die Augen. »Und warum fallen die Sachen, wenn man sie fallen lässt auf den Boden und so Dinger wie die Bäume bleiben einfach stehen?« Varius klopfte Gavin mit der Hand auf die Schulter. »Das, mein Lieber, erkläre ich dir ein anderes Mal. Und jetzt entschuldige mich bitte kurz, ja?« Der Bursche machte eine bedrückte Mine, ließ den Aufseher aber ziehen.

Dieser begab sich nun an die Spitze des Söldnertruppe; die Urmakrieger marschierten weiter vorne; der Trupp unter Faren konnte es mit deren Marschschnelligkeit und -ausdauer nämlich nicht aufnehmen, hielt aber dennoch den Anschluss, sodass die Meute unter Brosh dar Urkmas Führung immer in Sichtweite blieb. Das bedeutete für den gesamten Menschentrupp einen wahren Gewaltmarsch. Der Schwarze tippte der einzigen Grünhaut unter den Söldnern auf die Schulter. »Hey, Rok«, begrüßte er seinen zukünftigen Geschäftspartner freundlich. »Hallo Verbrannter.« »Rok, ich habe da einmal eine Frage an dich.« »Ja, Kleiner?« »Warum knirscht der Schnee, wenn man auf ihn tritt?

Rok Shar
26.12.2008, 22:23
»Hmmm...«, brummte der junge Ork und blickte hoffnungsvoll zu Faren. Konnte sein Boss diesem Verbrannten nicht erklären, wieso Schnee knirschte? Rok Shar war gerade einfach viel zu beschäftigt gewesen, damit... erm... er war eben einfach beschäftigt gewesen! Brauchte ein Ork denn immer eine Begründung, um einen Morra wegzuschicken? »Hmmm...«, brummte er wieder. Sein Chefchen würde ihm dieses Mal wohl nicht helfen. Ein müdes und gelangweiltes Schulterzucken hatte das deutlich gemacht. Es lag also mal wieder an dem Tätowierten, die Arbeit für sein Chefchen zu erledigen. Typisch. Faren kassierte ab, während Rok schuftete und Morras quälte, tötete, zusammenschlug, Schutzgeld erpresste, Häuser zerstörte, Menschen entführte, Warge einfing und so weiter und so fort. Und wofür? Für einen läppischen Sack Goldmünzen. Wenn es wenigstens zwei Säcke wären oder ein großer Sack. Oder ein eigenes Häusschen mit Orkdamen, Alkohol und jede Menge zu Essen. Aber nein, Faren hatte seinem besten Mitarbeiter - so sah zumindest der Ork sich selbst - ja nicht mal angeboten, bei den dreckigen Morras im Haus zu schlafen. Gut, der Jäger hätte Faren wohl ausgelacht und weiter draußen geschlafen, aber das Angebot an sich wäre nett gewesen.

»Hmmmmmmmm...«, brummte Rok Shar ein letztes Mal und blickte zu dem Verbrannten. Schrecklich sah der arme Kerl aus, aber gut, wenn Beliar entschieden hatte, dass er sein Lebtag als verbrannter, kahlköpfiger Zwerg verbringen sollte, dann hatte der Morra das zu entscheiden. Große Persönlichkeiten mit viel Macht und Einfluss durften von Beliar mit einem Körper, wie der von Faren rechnen, unbedeutende Laufburschen eben mit einem, wie er Varius zugedacht war. »Gucken zu, Morra. Michse nur machen einmal vor.«, erklärte der Jäger und baute mit jedem seiner Finger eine magische Verbindung zu zehn kleineren Steinen auf dem Boden auf. Sie unterschieden sich in Größe, Gewicht und Form, aber das war für die kleine Vorstellung egal. Das Ergebnis zählte, nicht die Optik.
»Schnee sein gemacht aus viele, viele, viele kleine Dinger. So zumindest stehen in Büchern, die michse gelesen haben. Stellen dir vor, dass sie sind so klein, dass nicht mal Tier mit beste Augen sie sehen kann. Miniklein.«, berichtete er und schuf erst einmal die Grundlagen für das, was er nun zeigen würde.
»Wenn dicke Morras und Orks nicht gehen über Schnee, dann diese Teilchen sein etwa so.« Der Schamanenlehrling krümmte seine Finger oder streckte sie aus, bis alle zehn kleine Steinchen ungeordnet über und nebeneinander schwebten. Er kontrollierte jeden einzelnen Stein, wie ein Puppenspieler seine Puppe. »Wenn dann Gewicht kommen von oben, unten oder von Seite, dann kleinste Teile geben nach. Nur bisschen, weil nicht viel Platz, aber geben nach.« Ruckartig zog der Tätowierte seine Finger zusammen und krümmte sie alle. Die Steine stießen mal stärker, mal schwächer zusammen und es war jedes Mal ein leises Klicken zu hören, wenn sie sich berührten. Die Steine hatten jetzt gewisse ähnlichkeit mit einer Mauer, denn sie bildeten eine halbwegs dichte Schicht.
»Kapiert?«, fragte Rok nach und ließ sieben der zehn Stiene fallen. Die anderen drei jonglierte er mit Hilfe seiner Magie über seiner rechten Pranke. Er liebte die Magie einfach.

Varius
26.12.2008, 22:58
Verdutzt kräuselte der Aufseher seine Stirn und legte sie damit in Falten. Die Antwort des Orkes stellte ihn nicht wirklich zufrieden. Er konnte keine Erklärung finden, warum er so empfand, doch in seinem Unterbewusstein festigte sich der feste Glaube, dass der Ork überhaupt keine Ahung hatte, warum der Schnee knirschte und ihm nur etwas vorspielte, um seine Autorität zu erhalten. Selbstverständlich äußerte der Schwarze diese Vermutungen nicht laut, er wollte den Zorn Rok Shars nicht auf sich ziehen und war auch nicht erpicht auf eine Folter, welche eine solche Beleidigung zwingend nach sich ziehen würde. Es war noch nie vorgekommen, dass jemand einen Ork ungestraft der Lüge beziehungsweise der Vorspielung falscher Tatsachen angeklagt hatte und danach ungestraft seines Weges gegangen war. Varius erinnerte sich an ein altes orkisches Sprichwort, welches wie folgt lautete: »Kein Freund tat einem Ork je einen Gefallen, kein Feind ihm ein Unrecht, ohne dass er voll seinen gerechten Lohn empfangen hätte'. Und dieses Sprichwort war eine präzise Zusammenfassung der orkischen Moralität. Zumindest der Moralität, die sie der Menschenwelt von sich vermitteln wollten, denn wie das jüngste Beispiel an Rok Shar zeigt, waren viele Orks weit von der moralischen Gerechtigkeit entfernt, die sie zu besitzen glaubten.

Sie waren schon wieder eine Weile nebeneinander gewandert, als der Schwarze einen kleinen Eiszapfen entdeckte, welcher sich an der Kleidung über seinem Ellenbogen gebildet hatte. Er wollte sie schon lästig entfernen; Frostzapfen an Kleidung und Körper waren zu dieser Jahreszeit in diesen Breitenkreisen kein Spektakulum, als er interessiert betrachtete, wie das Mondlicht das Eis in ein interessantes Licht tauchte. Der Himmelskörper sandte seine Strahlen hier hinunter, immer gerade bis zu diesem Eiszapfen. Doch hinter dem Zapfen, und zwar auf Roks Brust, erstrahlte das Licht nun gelb- und lilafarben. Ungläubig studierte er das Geschehen und stellte dabei fest, dass das Mondlicht seine Farbe immer dann zu verändern schien, wenn Varius den Eiszapfen zwischen Lichtstrahl und Brust hielt; andernfalls besaß es den typisch weißlichen Farbton. Der Aufseher machte den orkischen Besitzer der Projektionsfläche, der Brust, darauf aufmerksam. »Warum ist das so?«, fragte er noch.

Norwin
26.12.2008, 23:15
Norwin ging das ständige Waten durch den Schnee gewaltig gegen den Strich. Als er noch in Faring gesessen hatte, kam ihm der Einschlag gar nicht so weit weg vor, doch nun waren sie wohl schon dreimal durch ganz Nordmar gelaufen. Jedenfalls sagten ihm seine blauen Füße das. Wahrscheinlich waren die grünen Misthaufen vollkommen falsch gelaufen, doch es blieb ihm nicht viel mehr übrig, als ihnen zu folgen. Jetzt aus der Söldnergrupe auszutreten wäre sicherlich fatal in einer solchen Gegend. Schnee zur Linken, Schnee zur Rechten, ein Ork vor ihm, ein paar Sklaven hinter ihm. Weiß, weiß, grün, weiß. Er konnte es nicht mehr sehen. Langsam war es mal wieder Zeit für ein bisschen Rot, wenn es nach ihm ginge. Im besten Fall dieser Klan der Urkmas. Die waren arrogant, dachten, sie seien etwas besseres und waren dennoch vollkommen unnötig. Es war nicht schwer zu erkennen, dass der Bogenschütze sie nicht leiden konnte. Bekäme er nicht Geld dafür für die Orks zu arbeiten, indem er andere Leute herumschubste und verprügelte, hätte er hier wahrscheinlich auch schon versucht zu ermorden. Jedenfalls die Orks. Außer Rok. Der war zwar auch einer dieser Grüner, aber nicht so ein arroganter Arsch wie die Grünen meterweit vor ihnen. Nicht dass er ihn gut leiden konnte, sein Hass und seine Verachtung waren nur geringer. Aber das könnte auch daran liegen, dass er seinen Trupp auf dieser Reise ein klein wenig kennengelernt hatte. Der Orkgroße neben dem Grünen schien auch so zu ticken wie er selbst. Wie sein Name war hatte er vergessen, aber aus Namen machte sich der Aufseher eh nichts. Hauptsache für ihn war, dass sie ihn alle auf dem Weg zum Kometen begleiten würden. Sie sollten den Weg frei kämpfen, verrecken und ihm die Reichtümer übrig lassen.

»Hey! Hey, orkgroßer Sa... Söldner!« rief er von hinten heraus und lief zwischen seinen "Kameraden" hindurch an die Spitz des Menschenauflaufes. Es war ihm nicht geheuer zwischen all dem Abschaum hinten zu laufen, wenn die Leute, mit deren Hilfe man bei den Orks aufsteigen konnte, vorne weg lief. Wenn er sich schon einschleimen musste, dann nur bei den richtigen Leuten. Und genau diese waren es auch als einzige wert, dass er mit ihnen spach.
»Hey! Ich rede mit dir! Du hast nicht zufällig eine Ahnung, wie lange dieser Trauermarsch durch die Schönheit des Nordens noch dauern wird, oder? Nicht, dass es mich groß interessieren würde, aber das Sklavenpack hält uns total auf, es ist vollkommen fertig. Das Knochengesindel hat einen gerissen und ein paar anderen macht die verschissene Kälte ganz schön zu schaffen. Ich glaube nicht, dass das alle bis zum Himmelsfeuer schaffen werden.«

Snak gra-Bura
26.12.2008, 23:32
Dunkelheit, Schwärze, Nacht. Noch viel schlimmer als diese graue Suppe. Zwar genauso undurchsichtig, aber die Schwärze konnte viel mehr Bedrohlichkeit aufsaugen. Nebel lähmte die Sinne – Schwärze schärfte sie, überschärfte sie. Wenn der Feind überall sein konnte, mussten die Augen auch überall sein, mussten die Ohren überall sein. Jedes kleinste Geräusch war wichtig. Oder auch nicht. Es konnte der Feind sein, oder auch nur ein Steinchen, das irgendwo herabrollte. Und der einzige Weg es herauszufinden war es, abzuwarten, was geschah, welche Dinge sich aus der Dunkelheit schälten, wenn sie in den beschränkten Kreis des Fackellichts traten. Und dann galt es schnell zu reagieren. Wer nicht schnell war, starb.
Snak war angespannt wie selten zuvor, als sie durch die Höhle streifte. Sie konnte sich nur auf ihre Augen verlassen, und diese sahen nicht weiter als einen Steinwurf. Normalerweise hätte sie versucht, nun mit den Ohren zu sehen – aber dort wo ein Trupp Orks marschierten und ein Ungetüm von Mammut nicht weit war, waren Ohren so überflüssig wie ein fein ausgebildetes Geruchsempfinden. Die Kriegerin umschloss mit beiden Händen ihre mächtige Axt, während ihre Augen argwöhnisch den Rand des Fackelkreises absuchten. Wie groß die Höhle wirklich war, ließ sich kaum erkennen, noch, ob es Seitenstollen gab, die von Bedeutung waren. Nur einige seltsame Kristalle, die schwach leuchteten zeigten manchmal Mauern, Wände oder Böden an, manche von ihnen wie rötliche Punkte. Von dem Troll war keine Spur zu finden.

Neben der Orkin tastete sich Gorbag durch den Tunnel hervor. Auch ihm erging es nicht besser, er hatte seine Waffe fest umgriffen und konnte doch keinen Gegner ausmachen. Snak hatte ihm kurz zugenickt, doch keine Worte an ihn gerichtet – jedes Geräusch konnte ein Geräusch zuviel sein. Nein, dies war einfach kein Ort für einen Ork. Sie waren für offenes Gelände, für große Schlachten Ork gegen Ork gemacht. Nicht für dunkle, enge Räume, Hinterhalte und widrige Bedingungen. Hier konnte man keine Ehre erlangen, hier hieß es jagen oder gejagt werden. Und im Moment wusste Snak nicht, ob sie Jäger oder Gejagte waren. Sie konnte ihren Gegner absolut nicht einschätzen und das war keine gute Strategie, eine Schlacht zu gewinnen. Allein die Stärke und der Kampfesmut der Orks versicherten ihr, dass sie gewinnen würden.
Wieder und wieder richtete sie ihren Blick in die Dunkelheit und wieder keine Spur. Nur das schwache Glimmen einiger Kristalle. Schon seltsam. Wie kleine rote Punkte. Wie ein kleiner roter Punkt. Verdammt. Snak kniff ihre Augen zusammen, doch es war bereits zu spät: Der rote Punkt huschte umher und kam zweifellos näher. Snak riss instinktiv ihre Axt hoch und stürzte nach vorne. Im nächsten Augenblick brach aus der Dunkelheit auch schon das riesige Geweih eines der grauenhaft anmutenden Hirsche hervor, zum Angriff gesenkt. Snak rammte ihre Axt in das Geweih, doch die Wucht hunderter Pfund bewegter Masse warf sie einfach um. Ihre Axt verkeilte sich in der Geweihkrone, einer der Dornen rammte sich in ihren Oberarm, doch sie hielt an ihrer Waffe fest. So wurde sie mitsamt des wütenden Tieres fortgezerrt, das immernoch mir ungestümer Kraft in die Tiefe der Höhle stürmte.
„Gorbaaaaaaaagg“, schrie Snak noch entsetzt, während sie versuchte, ihre Füße in den Boden zu verkeilen und das Tier zum Anhalten zu bewegen.

Rok Shar
26.12.2008, 23:36
Etwas verwirrt betrachtete der junge Ork die Lichtspielereienn auf seiner Brust. Es sah merkwürdig aus, wie das Licht sich in die verscheidenen Farben aufteilte und den grünlichen Pelz des Orks in andere Farben tunkte. Der Schamanenlehrling sah dieses... dieses... Ding zum ersten Mal. Obwohl er schon seit seiner Kindheit in den Bergen hoch im Norden gelebt hatte, hatte er noch nie irgendetwas gesehen, was hiermit zu vergleichen wäre. Es war erstaunlich, wozu die Natur in der Lage war.
Wieso, warum und weshalb dieses Phänomen aber auftrat, das wusste Rok Shar diesmal nicht. Das mit dem Schnee war ja noch verhältnismäßig einfach gewesen, aber das hier? Nein, das überstieg einfach die Vorstellungskraft des Orks. Wieso sollte Licht sich denn aufteilen? Und wieso in Farben? Licht war doch... Licht. Wieso konnte sich das denn aufteilen?

»Michse nicht wissen, Morra.«, gestand der Ork dem Verbrannten ein und zuckte mit den Schulter. »Mcihse haben viel gelesen in dicke, alte Bücher von Orkse und von euch Morras, aber michse nie haben gelesen von Licht. Oder von Farbe in Licht. Oder von Magie, die können machen Licht durch Eis farbig. Vielleicht wir sollten fragen Chefchen?«[I], sagte der Ork und beschleunigte seine Schritte, bis er neben Faren ging, der die beiden merkwürdig musterte. [i]»Chefchen? Michse haben Frage: Wieso Eis werden zu verschiedene Farben? Was sein in Eis, das können machen Licht farbig? Licht sollen sein hell, nicht bunt. Wieso aber jetzt... so, wie ist?«, fragte Rok Shar und deutete auf die Farbbereiche auf seiner Brust, die Varius durch das Eis hervorrief. Vielleicht wusste der Schwarzhaarige ja, was es damit auf sich hatte.
»Also, Chefchen?«

Faren
27.12.2008, 01:24
Manchmal war das Anführerdasein eine echte Höllenqual, zum Beispiel wenn einen die Untergebenen mit dämlichen Fragen nervten. Nicht nur das dieser Frischling anscheinend keine Ahnung hatte wo sein Platz war, nein jetzt löcherte Rok ihn auch noch mit bescheuerten Fragen. Außerdem fror sich der Hüne bei dieser Eiseskälte auch noch den Arsch ab, zwar kam er im Gegensatz zum Rest der Söldner mit der Kälte noch gut zu Recht, doch inzwischen waren sie so weit in den Norden vorgestoßen, dass selbst Faren kalte Füße hatte. Dementsprechend schlecht war die Laune des ehemaligen Feuermagiers, und das ließ er die anderen nun auch spüren.

»Also gut, jetzt hör mir mal gut zu Frischling. Ich weiß nicht unter welchen Stein du hervor gekrochen bist, aber ich gebe dir einen guten Tipp. Pass auf deine Wortwahl auf wenn du mit Ranghöheren sprichst, es sei denn du hast das dringende Bedürfnis den Feldrüben von unten beim wachsen zu zusehen.«
»Ich...«
»Halt die Fresse, ich war noch nicht fertig. Du sagst die Sklaven halten uns auf? Das sie es nicht bis zum Himmelsfeuer schaffen werden? Weißt du wie scheiß egal mir das ist? Wir reden hier von Sklaven, nicht von bezahlten Arbeitern. Solange sie in der Lage sind den zusätzlichen Proviant zu schleppen, bleiben sie am Leben. Schaffen sie das nicht mehr, dann bekommt Beliars Reich eben Zuwachs und ihr faulen Söldnerschweine müsst euren Proviant eben selbst schleppen. Und nein, ich weiß nicht wie weit es noch ist.«

Wutschnaubend nahm der Hashashin einen Schluck Wurzelschnaps zu sich, und wandte sich dann Rok Shar und seinem Sklaven Varius zu.

»So, und nun zu euch beiden Flachpfeifen. Ihr habt eure Köpfe wohl auch nur, damit es euch nicht in den Hals regnet was? Wie wär’s wenn ihr das bisschen Hirn welches ihr habt, mal zum Denken benutzt anstatt mich mit dämlichen Fragen zu löchern. Aber da ihr eh keine Ruhe gebt, kann ich euch eure Frage auch gleich beantworten. Ich hab mal darüber in einem Buch gelesen, das ganze nennt sich Lichtbrechung.
Das weiße Licht welches wir wahrnehmen, setzt sich eigentlich aus einem breiten Farbspektrum zusammen. Trifft es jedoch im richtigen Winkel, auf Wasser, Eis oder spezielle Glasdreiecke, Prismen genannt, dann wird es in seine einzelnen farbigen Bestandteile aufgefächert. Aus genau diesem Grund gibt es auch Regenbogen, und nun bewegt eure faulen Ärsche und sorgt dafür dass das Nachtlager endlich fertig wird. Die Urkmas haben ihres schon seit zwei Stunden fertig.«

Varius
27.12.2008, 02:13
Mit erhobenem Kinn starrte Varius in die stahlblauen Augen seines Truppenführers Faren und suchte nach einem Zeichen dafür, dass dieser versuchte, ihn zu verarschen. Doch davon war keine Spur zu entdecken, die Augen strahten sogar eine derartige Entschlossenheit aus, wie der Schwarze sie in seinem Leben selten zu Gesicht bekam. Es war die gleiche Entschlossenheit im Blick, die ihm schon von einigen seiner ehemaligen Freunden beschrieben worden war, aber er hatte sich nie erklären konnten, was sie gemeint hatten. Jetzt konnte er es. Auch wenn ihm die Erklärung des Orksöldners unchlüssig erschien, fürs erste würde er sie glauben. Es blieb ihm ja nichts anderes übrig, auch wenn er sich fragte, woher der Söldner ein solches Wissen besaß. Er würde Rok bei einer günstigen Gelegenheit einmal danach fragen. »Na wirds bald?«, schnauzte ihn der Hüne an. »Was..? Achso, ja natürlich, schon unterwegs. Ähh schon in Arbeit mein ich.« Der Schwarze drehte sich um. »Gavin! Lucky! Nachtlager machen! LOS!« Die beiden Sklaven mobilisierten augenblicklich die anderen ihres "Berufsstandes", sodass es nicht mehr lange dauert konnte, bis die Menschen ihre wohlverdiente Ruhe finden konnten. Varius betrachtete interessiert, wie der Befehl seinen Lauf entlang der Hierachie vollzog. Zuerst hatte Faren den Befehl an Rok und Varius gegeben, der Ork hatte ihn mit der Aufgabe alleine gelassen, der Südländer hatte den Befehl an zwei Sklaven weitergegeben und diese hatten dann die gewöhnlichen Fußabtreter mobilisiert, woraufhin diese versuchten, andere Sklaven ihre Arbeit machen zu lassen, wobei sie entweder Erfolg hatten oder einen Schlag versetzt bekamen. Die Söldner hatten mit so einer niederen Arbeit natürlich nichts am Hut. Bald würden sie ihre Ruhe haben. Doch zuvor blieben noch wenige Minuten, in denen der Varanter noch etwas klären wollte. »Faren?«, sprach Varius den Hünen an. Der Orksöldner drehte sich überrascht um, hatte er den Schwarzen doch wahrscheinlich schon unlängst wieder aus seiner Erinnerung verbannt. Er blickte dem baumhohen Kerl abermals in die "durchbohrenden" Augen. »Ich bin kein Sklave mehr!«, erklärte Varius seine Selbsteinschätzung. Keine Reaktion, der Söldner blickte ihm nur weiter in die Augen. »Und es ist jetzt Ende der Woche, wenn ich mich nicht irre.« Erneut keine Reaktion. Nervös kratze er sich an der Wange, wo hatte er sich da nur wieder hineingewagt. »Und da ich kein Sklave mehr bin und Ende der Woche is'«, führte er weiter aus und spürte sein Herz mit großer Geschwindigkeit gegen seinen Brustkorb schlagen, sodass er fürchtete, dieser könnte zersplitter, »Will ich wie jeder andere Söldner meinen Sold bekommen!« Weiter blickte er Faren in die Augen; zwang sich, den Blick aufrechtzuerhalten.

Gorbag
27.12.2008, 02:21
Feige, hässliche Biester!
Im Dunkeln, während keine allzu großen Leuchtkristalle weit und breit an den Felswänden hingen und nur die immer weiter herunterbrennenden Fackeln der Orks die riesige Höhle, in die ein Tunnel den Trupp geführt hatte, hatten die Biester der Nacht ihren Angriff begonnen. Als Gorbag an der Seite der Kriegsherrin Snak gra-Bura in der Vorhut der Gruppe durch die Finsternis gestapft war, hatte das massigste der Hirschungetüme einen hinterhältigen Angriff auf die Orkin gestartet und diese mit sich gerissen. Dem Ruf Snaks folgend stürmte Gorbag sofort mit gezogenem Krush Varok in der einen und erhobener Fackel in der anderen Pranke hinterher. Die Klinge des gezackten Schwertes schimmerte im Licht der Flamme.
„ Facht Feuer an! Holt die Holzreserven und macht Licht!“ Hörte der Elitekrieger gerade nochdas Brüllen irgendeines Befehlshabers hinter ihm, als er sich von dem Trupp trennte und den Geräuschen der trappelnden Hufen folgte. Dieses Biest würde nie mehr die Chance bekommen, eine Kriegsherrin der Orks und Anhängerin des Shak-Clans anzugreifen!
Die anderen Krieger des Trupps schienen unschlüssig zu sein und rotteten sich dicht zusammen, um die Monster der Dunkelheit gemeinsam abzuwehren.
„ Für den Schöpfer!“ Knurrte Gorbag, als er einen großen Körper vor sich im Dunkeln sah, der vom Licht seiner Fackel beschienen wurde. Schwaches, rotes Licht zeigte dem Schmied zusätzlich, dass er seine Beute aufgespürt hatte. Einige Schritt vor ihm rang der Anführer der Hirschungetüme mit der Kriegsherrin Snak, die auf dem Boden lag und das Dornengeweih des Tieres mit beiden Pranken wegzustoßen versuchte. Polternd preschte Gorbag auf den ungeschützten Rücken des rotnasigen Mistviehs zu, als ein gewaltiger Ruck ihn mitten im Lauf von den Beinen holte. Im Rücken von einem massigen Etwas getroffen, stürzte der Elitekrieger zu Boden und verlor die Fackel aus der Pranke.
„ Wer wagt es…?“
Ein Schnauben war die Antwort? Keuchend stemmte sich Gorbag vom kalten Höhlenboden hoch und schaute sich mit umklammertem Schwert um. Die Fackel am Boden, die zum Glück nicht erloschen war, spendete nicht genug Licht, um Gorbag seinen Gegner zu zeigen. Irgendwo im Dunkeln, außerhalb des Lichtkreises, musste sich das feige Bist verstecken. Der Ork konnte es riechen. Es lauerte auf ihn!
Angespannt drehte sich der Elitekrieger im Kreis und versuchte, im dichten Vorhang der Dunkelheit etwas zu erspähen…
Er musste schnell machen. Er war vom Rest des Trupps getrennt und irgendwo rang Snak mit dem Anführer der Hirschmonster…

Rok Shar
27.12.2008, 10:18
Rok Shar schüttelte verständnislos seinen Kopf und zum ersten Mal, seit langem fühlte er sich für diesen Morra hier verantwortlich. Es war ein seltsames Gefühl, das sich in dem Ork breitmachte, war es doch auch das erste Mal, dass er so etwas für einen Morra... nein, es war sogar das erste Mal, dass er so etwas überhaupt spürte. Und trotzdem, irgendwie fühlte es sich sehr vertraut an. So, als wäre Rok Shar geboren dafür, sich für andere verantwortlich zu fühlen.
»Ich haben doch gesagt...«, begann der orkische Jäger und presste dem Morra etwas Eis aufs Auge. Es tat bestimmt höllisch weh, aber nach so einem kräftigen Schlag, mitten ins Gesicht sollte man lieber kühlen. »Faren sein nicht gerade Freundlichkeit in Person. Du doch müssen wissen, sein dein Chefchen.«. erklärte er und ließ sich im Schnee sinken. Über seiner rechten Hand schwebten drei kleine Steinchen, die der Tätowierte mit seiner Magie kontrollierte.
Es war nichts besonderes, aber der Ork war stolz darauf, dass er das gelernt hatte, was den meisten Orks verwehrt blieb. Die Magie nämlich. Die Urkmas mochten ja vor Kraft strotzende Kriegsmaschinen sein, die mit schwerem Gepäck beladene Morras in einer eiskalten Gegend abhängen konnten, aber Magie... Nein. Von Magie verstanden sie nichts, überhaupt nichts. Und bis auf Tat'ank'Ka hatte Rok Shar auch noch keinen Urkma getroffen, von dem er hätte sagen können, dass er hätte lesen oder schreiben können. Diese... Urkmas benutzten Bücher nur, damit ihre Regale nicht so leer aussahen.

»Aber wieso hat er mich geschlagen? Ich habe doch nur nach meinem Sold gefragt...«, fragte Varius und erneut musste der Tätowierte seinen mächtigen Kopf schütteln. Hatte dieser Morra das System noch nicht ganz verstanden? Im Grunde war es doch so simpel. »Wir haben Hier Arschi, oder wie ihr Morras sagen. Oben stehen Chefchen, also Faren. Darunter kommen gute Leute, wie michse, enge Vertraute, wie Morra, der sein gestorben vor paar Tage. Dann kommen gute Söldner, so wie du. Und unten kommen Sklaven.« »Ja, das weiß ich.«, sagte Varius. Obwohl der Morra Rok Shar während seines Redeflusses unterbrochen hatte, sah dieser einfach darüber hinweg. Früher hätte er den Verbrannten wahrscheinlich getötet, wenn er sich überhaupt mit ihm utnerhalten hatte. In einem Gespräch - und das hatte Rok Shar lernen müssen - waren nunmal beide Gesprächsteilnehmer gleich. Egal, wer welche Stellung hatte oder wer woher stammte oder welcher Rasse man auch angehörte, wenn zwei Leute sich unterhielten, war Rang, Name und Herkunft vollkommen egal. »Du also können nicht einfach gehen zu Chefchen und sagen: "Geben her Gold, Chefchen."[/i], denn Chefchen ist Chefchen und Chefchen bestimmen.«[/i], erklärte Rok Shar und Varius nickte verständnisvoll. »Wenn du wollen dein Gold, du müssen verpacken das, was du willst in nette Worte oder du müssen haben Stellung, das Chefchen dich nicht mehr schlägt. Das aber nicht passieren, weil Chefchen nur schlagen Rok Shar nicht.« Grinsend sah der Tätowierte sich um und flüsterte dann: »Schauen zu, wie michse machen und lernen.«

Augenscheinlich ohne festes Ziel schlenderte Rok Shar durch das Lager, welches sie zur Mittagszeit errichtet hatten, bis er "zufällig" auf Faren traf. »Oh, Chefchen. Michse froh, dich zu sehen... Sagen Mal: Wie stehen eigentlich mit Sold diese Woche?«, fragte er und wartete ab.

Snak gra-Bura
27.12.2008, 13:06
In völliger Schwärze zu Kämpfen war das letzte, was Snak wollte, doch ihr blieb keine andere Möglichkeit mehr. Immerhin konnte sie ihren Gegner deutlich spüren – zu deutlich, einer der Dorne des Geweihs bohrte sich noch immer wie ein grobes Messer in ihren Oberarm und verursachte höllische Schmerzen. Gleichzeitig versuchte das Vieh sie mit mit dem Geweih auf den Boden zu drücken. Ein wildes Scharren und Schlagen in der Nähe ihres Bauches verriet, dass das Tier sie mit seinen Hufen erschlagen wollte.
Für ein kurze Zeit leuchtete die Höhle hinter ihr auf – doch dann war es sofort wieder Dunkel. Ein Ork, der ihr zur Hilfe gekommen war? Gorbag? Sie hörte einen dumpfen Schlag, als ob etwas Massives zu Boden stürzte. Nein, sie musste sich selbst helfen.
Aber auch das Biest aus Beliars Reich schien durch den kurzen hellen Fackellschein irritiert worden zu sein und verringerte kurzzeitig den Druck auf die Kriegsherrin. Snak nutzte den Moment und riss mit all ihrer Kraft an der Axt, die immernoch in der Geweihkrone verkeilt war.
KNAARRCKK
Mit einem Geräusch, als ob ein Baum umknickte, brach eine komplette Hälfte des Geweihs ab. Durch die ungewollte Hebelwirkung ihrer Axt hatte Snak das stolze Geweih entzweigeteilt. Irritiert zog sich der Hirsch einige Fuß zurück, während Snak auf ihre Füße sprang. Im fahlen Dunkel der leuchtend roten Nase und eines schwachweißen Kristalls konnte Snak gerade genug erkennen, um zu sehen, dass diese Ausgeburt Beliars nun große Probleme mit ihrer Körperhaltung hatte. Dadurch, dass eine Hälfte des Geweihs fehlte, hing der Kopf zur anderen Seite grotesk herüber. Das Tier konnte kaum mehr seine Bewegungen koordinieren und schlug wild mit den Hufen umher.
Nun sah sich Snak im Vorteil, die sich langsam näherte, die Axt vor sich kreisen lassend. Die Aggressivität des Tieres hatte aber noch überhand über der Vernunft (wenn das Tier jemals so etwas besessen hatte) und so versuchte es auch noch jetzt, anzugreifen. Der Hirsch wuchtete seinen Kopf herum, Snak duckte sich geschickt und drückte mit der Rückseite ihrer Axt das Geweih gegen eine der Steinwände. Behände warf sie ihre Axt herum, holte aus und hieb auf den bloßliegenden Hals der Kreatur, die nicht mehr in der Lage war, schnell genug das halbe Geweih hochzuhieven. Ein breiter Schwall tiefroten Blutes ergoss sich aus der Wunde und als ob dies die Quelle des Leuchtens war, erlosch nun auch die rote Nase dieses Wesens, als es röchelnd zu Boden stürzte.

Snak wischte sich mit einer Pranke Blut von der Stirn, verpasste dem Vieh einen ungalaten Abschiedstritt und machte sich auf, den Rest der Gruppe wiederzufinden. Sogleich fiel ihr eine Fackel ins Auge, die herrenlos vor sich herumfackelte. Gütig nahm sich Snak ihrer an, doch die Vermutung, das ihr Besitzer immernoch in der Nähe sein musste, lag nahe. Um die Fackel zu halten, wechselte sie auf ihr Beil und schaltete ihren Kreislauf von „Kampf“ auf „Wachsam“ herunter.
„Gorbag? Steckst du hier irgendwo?“, schallte es kurz darauf durch die Gänge.

Uglúk
27.12.2008, 13:44
Gezwungenermaßen musste Uglúk langsamer machen. Die Höhle mochte zwar groß genug sein, damit auch der Riesenelefant hindurchkam, aber das hieß noch lange nicht, dass sie auch wirklich viel Platz hatten. Dementsprechend ging es von Zeit zu Zeit auch nur schleppend voran. Wenn man bedachte, dass das hier eigentlich eine Verfolgungsjagd sein sollte, rutschte das Ganze ziemlich ins Lächerliche ab. Noch viel deprimierender wurde es, als Uglúk vor sich Kampfeslärm hörte. Ganz offensichtlich hatte die Vorhut bereits damit begonnen, den Feinden die Schädel einzuschlagen. Und er war nicht dabei.
So ging es natürlich nicht. Da es aussichtslos war mit dem Riesenelefanten hier vernünftig zu kämpfen, entschloss sich der Kriegsherr der Schlacht zu Fuß beizuwohnen. Kurzerhand schwang er sich vom vierbeinigen Koloss herunter, befahl ihm an Ort und Stelle zu bleiben und rannte mit einigen veglargh in Richtung des Lärms.
Es dauerte auch nicht lange, bis der Oberst im Dunkel der Höhle Fackeln und rote Lichter ausmachen konnte. Urplötzlich sprang von der Seite her ein großes Etwas aus dem Schatten und warf den Kriegsherrn fast zu Boden. Gedrillt darauf sofort zur Stelle zu sein, nahmen sich die veqlargh dem Feind an und machten gemeinsam kurzen Prozess mit dem Angreifer. Wie sich herausstellte, war es eines von diesen komischen Viechern, die den Troll begleitet hatten. Ohne dem toten Tier weiter Beachtung zu schenken, machten sich Uglúk und seine Elitekrieger weiter zum Lichtkreis der Fackeln auf. Dort stachen und hieben die Truppen gegen noch mehr von diesen rotnäsigen Hirschen und hatten so manches Problem dabei.
Hier war es nicht leicht den Überblick zu behalten. Die Fackeln wurden wild umhergeschwenkt und die Lichter der Hirsche taten ihr übriges zum Drunter und Drüber der Szenerie. Trotzdem sprangen die Elitekrieger rund um Uglúk sogleich in den Kampf und setzten den Angreifern zu. Uglúk selbst war natürlich daran interessiert, wo der seltsame Troll sich versteckt hielt. Er konnte nicht weit sein und sicher wartete er nur darauf aus dem Hinterhalt anzugreifen, während sich die Truppe ihre volle Aufmerksamkeit den Hirschen widmete. Darauf würde Uglúk natürlich nicht reinfallen.
Angespannt starrte er ins Halbdunkel der Höhle und erkannte dort etwas glimmen. Da er vermutete, dass alle beisammen waren, konnte das doch nur ein Feind sein. Die beiden schweren Claymores in den Pranken, rannte der Kriegsherr auf das Glimmen zu. Offenbar war es eine Fackel. Die Gestalt, die sie anleuchtete, konnte Uglúk allerdings nicht erkennen. Ohne weiter zu zögern preschte der Orkhüne auf sie zu, hob eines der Schwerter zum Schlag und stoppte urplötzlich.
»GORBAG! Ich hätte dich fast erschlagen!«, knurrte der Kriegsherr, als er dem Elitekrieger gegenüberstand. Viel mehr Zeit für die Standpauke blieb aber nicht, denn just in diesem Moment brach aus dem Dunkel ein weiterer Gast herein.

Gorbag
27.12.2008, 14:03
Auf einmal schallte sein Name mehrfach durch das Dunkel der Höhle. Waren seine Brüder auf den Weg zu ihm? Egal, er musste die Sache hier schnell zu Ende bringen.
Ein kaltes Rinnsal Schweiß rann Gorbag durch das Fell und die Schläfe hinab, als er sich ruckartig umdrehte und mit erhobener Waffe in die Finsternis hinter ihm starrte. Nichts.
Plötzlich hörte er in seinem Rücken lautes Gepolter und schwere Schritte, die schnell auf ihn zukamen. Sofort drehte sich der Elitekrieger erneut um und war sich diesmal sicher, das feige Drecksvieh endlich zu haben, als er plötzlich den großen Ork erkannte, der kurz davor war, ihn mit seinen beiden großen Schwertern in Stücke zu hacken.
„GORBAG! Ich hätte dich fast erschlagen!“ Uglúk war anzusehen, dass er weniger erstaunt war, seinen Waffengefährten vor sich zu haben, sondern eher enttäuscht, nicht eines der monströsen Tiere erwischt zu haben.
„ Hier ist irgendetwas, Kriegsherr. Etwas lauert im Dunkeln!“ Flüsterte Gorbag und trat näher an den Oberst heran, damit dieser ihn im Kampflärm, der durch die Dunkelheit zu ihnen drang, verstehen konnte.
„ Ich denke, es ist eines dieser Hirschungetüme...Eines hat Kriegsherrin Snak mit sich ge…“
KRRAAWWUMMMM
Bevor Gorbag zu Ende sprechen konnte schnellte plötzlich eine große Keule aus dem Dunkeln hervor und schlug knapp neben dem Ork auf dem Höhlenboden ein. Uglúk hatte den Elitekrieger gerade noch zur Seite ziehen können. Mit gehässigem Grinsen trat das hässliche Mistvieh von Troll in den kleinen Lichtkreis, den die Fackel spendete. Sein rot-weißes Fell verriet den Orks, dass ihr alter Freund wieder aufgetaucht war.
„ Jetzt habe ich aber keine Lust mehr..“ Knurrte Gorbag und steckte seinen im Vergleich kleinen Einhänder wieder in das Wehrgehänge an seiner Seite und zog das schwere, orkische Kriegsschwert vom Rücken, das der Elite der Orks vorbehalten war.
„ Aus deinem Fell mache ich mir eine Decke!“

Uglúk
27.12.2008, 14:52
Es war immer wieder sehr erheiternd zu sehen, dass es auch Viecher gab, die noch größer als Uglúk waren. Sogar viel größer. So gab es auch weiterhin immer jemanden, der noch eine Herausforderung darstellte. Und dieser seltsame Troll mit dem blutroten Fell gehörte zweifellos dazu.
Genau wie der Orkhüne vorhergesagt hatte, wählte das Ungetüm sich einen Zeitpunkt aus, in dem seine vermeintlichen Opfer unaufmerksam waren. Wären sie tatsächlich so unaufmerksam gewesen, hätten sie jetzt Gorbag-Sülze. Aber nicht mit Orks. Sie waren für den Kampf geboren und wussten, wann es Augen und Ohren offen zu halten galt.
Die beiden Krieger trennten sich und flankierten den Troll von gegenüberliegenden Stellen. Hin und her gerissen welchem der beiden Orks er nun mit den Augen folgen sollte, wählte der Troll den größeren von beiden und somit Uglúk. Ohne jede Angst setzte der Koloss dem Orkhünen hinterher und schlug mit seiner riesigen Keule mehrfach tiefe Locher in den Boden. Indes wich der Kriegsherr den ankommenden Schlägen so gut es ging aus. Er wusste, dass es nicht gut enden würde, wenn er sich die volle Breitseite des Trollknüpels genehmigte.
Gerad als der Riese wieder zum Hieb ausholte, schien hinter ihm auch Gorbag ein wenig herumzuschlagen. Denn der Troll ließ vom Oberst ab und drehte sich ein wenig schwerfällig herum. Uglúk wurde die Sicht völlig versperrt. Gorbag hätte sogar lustig tanzen können ohne dass er es mitbekommen hätte. Nichtsdestotrotz nutze der Orkhüne die sich ihm bietende Chance gnadenlos aus, machte mehrere große Sätze nach vorn und ließ die beiden Schwerter auf den breiten Rücken des Trolls einhämmern. Just in dem Moment, als der Kriegsherr noch zustechen wollte, drehte sich der Koloss aber schon wieder um. Und aus der Drehung heraus riss der massige Arm den Orkoberst mit sich und schleuderte ihn durch die Höhle als wäre er leicht wie eine Feder. Es dauerte nur wenige Augenblick, in denen Uglúk sah wie er sich unweigerlich vom Troll entfernte und nichts dagegen tun konnte. Ein lautes Donnern kündigte an, wie der Kriegsherr gegen die Wand knallte und dann auf den Boden klatschte. Der Blick war schwummerig und Uglúk schüttelte sich mehrfach den Kopf, während er auf allen Vieren am Boden lag. Ein Stück weiter hörte er den Troll brüllen und raffte sich auf. Immer noch war ihm vom Aufschlag schwindelig, kurz sah er sogar drei schemenhafte Trolle vor sich herumwirbeln. Noch einmal schüttelte sich Uglúk und spurtete dann wieder zurück zum Troll, sonst gäbe es am Ende doch noch Sülze.

Syrias
27.12.2008, 15:07
Syrias hauchte sich in die Hände und versuchte sich, warme Gedanken zu machen. "Das is hier aber auch verdammt kalt..." fluchte der Söldner leise, während er mit einigen anderen auf die Rückkehr der Orks wartete, die sich in das Höhlensystem gestürzt hatten. Der Waffenschmied hatte mit einigen anderen Orks so Position eingenommen, dass sie sowohl den Höhleneingang, als auch das Drumherum im Auge hatten. So konnte nichts in die Höhle, was nicht rein sollte und sie wurden auch nicht überrascht.
Die Kälte hier draußen biss einem ins Gesicht und der Wind versuchte, einem das Fleisch von den Knochen zu schälen, wenn man es zu lies. Syrias fragte sich, wie es sein konnte, dass jemand freiwillig hier lebte. Selbst den Orks musste es in Nordmar doch zu kalt sein, sonst wären sie doch sicherlich nicht nach Myrtana gekommen.
Ein lautes brüllen schallte aus der Höhle heraus, riss sie alle aus ihren Gedanken. Sowohl die Orks als auch Syrias waren sofort hellwach und rissen ihre Waffen hoch, bereit alles, was nicht Ork war, zu Brei zu verarbeiten, wenn es aus der Höhle kam. "Das nicht gut. Ganz und gar nicht gut..."

Gorbag
27.12.2008, 15:08
„ Das kriegst du wieder…“ Presste Gorbag zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und stieß anschließend ein wütendes Knurren aus. Während Uglúk kurzzeitig den Boden unter den Füßen verlor und zur Seite geschlagen wurde, stieß Gorbag einen Kriegsschrei aus und preschte auf den unachtsamen Troll zu, der dem zu Boden gegangenem Oberst nachsah. Mit einem kräftigen Hieb schlug der Elitekrieger auf den linken Arm des Trolls ein, der von beachtlicher Größe war und schaffte es gerade mal, der dicken Haut einen roten Schlitz zu verpassen, aus dem ein wenig Blut zu Boden tropfte. Dieser im Vergleich kleine Schnitt schien dem dicken Ungeheuer jedoch gar nicht zu gefallen und mit einer Drehung und viel Schwung ließ er seine Keule auf Gorbag zurasen. Im letzten Moment schaffte dieser es noch, sich zu ducken und spürte, wie die schwere Waffe über seinem Schädel hinwegsauste. Ein Luftzug streichelte das Fell des Orks, ehe sein rechter Arm plötzlich nach hinten gerissen und ihm das Kriegsschwert schmerzhaft aus der Hand geprellt wurde. Seine Waffe war nicht weit genug eingezogen gewesen und war von der Keule erwischt worden!
Scheppernd hörte Gorbag das Schwert irgendwo im Dunkeln der Höhle auf dem harten Felsen auftreffen. Ohne nachzudenken machte der Elitekrieger rasch einen großen Satz nach hinten, um der außer Reichweite der langen Trollarme zu kommen. In diesem Augenblick stürmte der Kriegsherr jedoch auch schon wieder heran und zog die Aufmerksamkeit des weiß-roten Ungetüms auf sich.
Nun sah Gorbag die Zeit gekommen, seine neue Waffe zum ersten Mal an einem Gegner auszuprobieren. Grinsend und in Erwartung einer bösen Überraschung für den Troll ergriff der Elitekrieger den Griff der Armbrust, der über seine linke Schulter hinausragte und nahm die Waffe in die Pranken. Wie ging das nun noch mal? Oft schon hatte Gorbag die Armbrustschützen der Orks bei ihrer Arbeit beobachtet, doch wie genau schafften sie es, in so rascher Folge ihre Bolzen nachzulegen…Gorbag dachte nach. Wie war das noch mal?
Erneute Einschläge der großen Keule auf den Höhlenboden ließen den Elitekrieger aus seinen Gedanken aufschrecken. Mit einem orkischen Fluch warf er die Armbrust zu Boden und zog sein Krush Varok. Wenn er sein anderes Schwert hätte, hätte er wenigstens mit beiden Waffen auf den Troll einschlagen können…
Mit einem erneuten Kriegsschrei stürzte sich Gorbag in den Kampf, griff sein Schwert mit beiden Pranken und schlug dem Troll seine Waffe mit voller Wucht in den linken Arm. Mit Genugtuung spürte er, wie der Stahl sich in das Fleisch bohrte und die Klinge stecken blieb…

Uglúk
27.12.2008, 16:19
Laut knurrend drosch der Kriegsherr auf seinen riesenhaften Kontrahenten ein. Ohne jeden Zweifel war Uglúk stärker als die meistens Orks, aber bei diesem dicken Fell schien selbst das noch nicht auszureichen. Trotzdem gab der Orkoberst nicht auf und schlug mit den beiden Klingen auf den Troll ein. Er sah noch, wie Gorbag sein Schwert verlor, dann schob sich der massige Körper des Trolls in sein Blickfeld. Die Keule donnerte herunter, ließ Eis und Fels splittern und auf den Kriegsherrn herabprasseln. Dieser nutzte die Chance und hieb mit beiden Claymores auf das Prankengelenk des Ungetüms ein. Er musste es durch sein dickes Fell gespürt haben, denn der Troll brüllte auf und zog den Arm fort. Gefasst auf einen neuen, mächtigen Angriff machte Uglúk einen Satz nach hinten. Wieder konnte er Gorbag erkennen. Er fuchtelte an irgendwas herum und schmiss es dann zu Boden.
Ein Knall zerriss die Luft und Felssplitter flogen umher. Im Verlangen seine eigene Stärke mit der des Ungetüms zu messen, schlug Uglúk seine beiden Schwerter auf die große Pranke des Trolls und presste sie mit aller Kraft auf den Höhlenboden. Die Muskeln des Orkhünen spannten sich dem Bersten nah und Uglúk biss knurrend die Zähne zusammen, während der Troll seinerseits versuchte die Pranke freizubekommen. Geistesgegenwärtig preschte Gorbag heran und hieb wie ein Wilder auf das Prankengelenk des Trolls ein. Den machte das allerdings nur noch wütender und Uglúk spürte, wie seine Klingen wegglitten. Seine Kraft war der des Ungetüms nicht gewachsen, obwohl er sein bestes tat. Zu ihrem Glück schaffte es Gorbag das dicke Fell zu durchdringen und dem Troll nach vielen Schlägen auf dieselbe Stelle eine tiefe Wunde am Prankengelenk zuzufügen.
Beide Orks wurden zu Boden geworfen, als der Riese seinen verletzten Arm wieder hob. Die große Keule blieb dabei auf dem Boden zurück. Sie durften jetzt keine Zeit verlieren. Tollkühn schob sich Uglúk zwischen Keule und Troll, damit dieser bloß nicht wieder seine Waffe in die Pranken bekam. Der Koloss brüllte dem Kriegsherrn entgegen und Uglúk erwiderte das Brüllen, ehe seine Schwerter gegen den Troll schlugen. Aber es schien trotz des verletzten Arms aussichtslos. Zwar taten die beiden Orkkrieger ihr bestes, aber der Troll ließ sie nicht mehr nah genug herankommen, um ihm weitere Wunden beizubringen.
Ungezügelt schlug das Ungetüm mit der unverletzten Pranke vor sich her und verschaffte sich viel Platz. Dann drang Getrappel aus dem Dunkel und Lichtpunkte näherten sich dem Geschehen. Das Schlimmste, was Gorbag und Uglúk jetzt noch geschehen konnte, wäre, wenn die Hirschviecher sie angriffen. Gemeinsam mit dem Troll wären sie ihnen zahlenmäßig weit überlegen und selbst Uglúk machte sich wenig Hoffnungen für diesen Fall.
Es preschten schwarze Gestalten aus den Schatten und schlugen sich an die Seite der beiden Orks. Es waren die pechschwarzen Rüstungen der veqlargh und in ihren Pranken hielten die Elitekrieger Fackeln bereit. Der Erste bemerkte knapp, dass die Hirsche besiegt waren. So ging es also gemeinsam gegen den blutroten Troll. Es war nun ein leichtes den Koloss zu umringen. Für ihn gab es jetzt keinen Ausweg mehr. Offensichtlich war sich das Ungetüm dessen bewusst und verfiel geradezu in Raserei. Wild schlug es mit seiner Pranke um sich und mehr als einer der veqlargh flog oder schlidderte durch die Höhle. Stück für Stück schloss sich der Kreis enger um den Riesen, bis von allen Seiten die Kriegsschwerter der Orks auf den Troll einprasselten und dem Ungetüm ein Ende setzten.
Triumphierend brüllten die veqlargh und Uglúk und ließen es in der ganzen Höhle widerhallen. Den Jägern unter den veqlargh war der tote Troll ein Geschenk und sie bedienten sich nach Herzenslust, nahmen Hauer, Fell und Krallen und alles was sich ihnen bot.
Indes gab Uglúk weitere Befehle, denn zu lang hatte sie dieser Kampf bereits aufgehalten. Um weitermarschieren zu können, mussten sie aber erstmal wieder alle beisammen sein. Und so startete die Sucherei und fand so manchen Ork allein durch die Höhle laufend. Sehr zu Uglúks Überraschung war auch Snak gra-Bura darunter. Bei all der Hast, die sie bei dem Marsch an den Tag gelegt hatten, musste sie dem Kriegsherrn ganz entgangen sein. Aber Uglúk wusste, dass er in ihr eine starke Mitstreiterin an seiner Seite hatte.
Während sie weiter nach Kriegern suchten, fanden die Orks noch etwas interessantes. Ein fahles Licht am Ende des großen Hauptgangs drang ins Dunkel der Höhle. Es rührte aber nicht von Fackeln oder leuchtenden Nasen her, sondern waren die letzten Reste Tageslicht.
»Fünfter!«, rief Uglúk als sie am Riesenelefanten angekommen waren. Ein veqlargh trat vor und salutierte. »Geh zum Eingang zurück und hol die anderen. Wir werden den Weg durch die Höhle nehmen.«
Knapp nickte der Elitekrieger und machte sich davon. Bald schon waren alle wieder beisammen, Wunden wenn nötig versorgt und alles bereit zum Abmarsch. Zwar wurde das Tageslicht immer schwächer, geleitete die Truppe aber sicher aus der Höhle heraus. Sie fanden sich auf einer weitläufigen Ebene wieder, da und dort bewachsen von hohen Tannenbäumen. Während sich der Tross weiterbewegte, hielt Uglúk Ausschau nach dem Weg. Er meinte in der Ferne eine Bergspitze wiederzuerkennen, die er auch von der anderen Seite schon gesehen hatte. Offenbar befanden sie sich immer noch auf dem richtigen Weg oder zumindest liefen sie in die richtige Richtung. Gerad als der Kriegsherr den Blick über die Wälder schweifen ließ, hörte er ein langgezogenes Trompeten, das ihn aufmerken ließ.
»HALT!«, brüllte er, um die Truppe zum Stehen zu bringen. Und dann sah er sie. Mächtige Gestalten, die sich im Nebel bewegten. Sie waren der Grund für das Trompeten.

Norwin
27.12.2008, 17:20
Solch ein Ochse. Wie konnte man nur so verbaut sein in seinem Denkapparat wie Faren? Das Problem waren ganz offensichtlich die Sklaven gewesen, die Argumentation des Hünen war total schwachsinnig und Faren war ihr aller Tod. Es war eiskalt, es war windig, es schneite oft und sie alle froren wie ein Baby im Eiswasser. Und warum? Wegen den Sklaven. Sie hielten alle nur auf. Sie waren unterernährt, viel weniger bekleidet als sie selbst und daher langsamer. Sie hatten eine Menge Lasten zu tragen, was sie noch langsamer machte. Und der dämliche Anführer? Der ließ natürlich das Tempo runter schrauben, wenn die Sklaven nicht hinterher kamen. Sie würden ihn nicht interessieren, hatte er gesagt. Warum passten sie sich dann deren Tempo an und nich umgekehrt? Je langsamer sie alle wurden, desto größer wurde der Abstand zu den Urkmas und desto länger waren sie im Eis unterwegs. Und das bedeutete, dass sie noch geschwächter wurden, was sie noch langsamer machen würde, was sie noch mehr schwächen würde. Und wenn jemand zu schwach wird, stirbt er. Dazu musste man nicht viel drauf haben, um so weit kombinieren zu können. Das war das einfache Gesetz Beliars, das jeder kannte. Und Leute mit ein wenig Grips konnten sogar diesen Teufelskreis erkennen. Und da Norwin der einzige war, der es angesprochen hatte, war für ihn zusätzlich noch klar, dass er der cleverste aus diesem Trupp war. Doch es brachte ihm nichts mit seiner Intelligenz zu prahlen, wenn der Geist stark, das Fleisch aber schwach war. Sich jetzt mit dem Leiter der Söldner anzulegen war tödlich. Nicht nur, weil er schwach war, das waren sie mit Sicherheit alle hier, sondern auch, weil er nicht wusste, wie gut Faren war.

Seine Zehen konnte er schon gar nicht mehr spüren, dennoch trieb ihn die Gier immer weiter durch die Dunkelheit der Nacht voran. Es war jämmerlich kalt. Kein Wunder, dass kaum ein Getier hier leben konnte und wollte. Man konnte schon fast meinen, dass der Komet mit Absicht hier irgendwo eingeschlagen war, damit sein Geheimnis unberührt bleiben konnte und niemand all das Gold finden würde. Allein bei dem Gedanken wäre dem Bogenschützen schon fast der Speichel über die Lippen, doch bei diesen Temperaturen würde ihm das wohl festfrieren, genau wie das Eis an seinen Augenbrauen.

Tat'ank'Ka
27.12.2008, 19:56
Das Lager der Urkmas stand endlich komplett und die Truppe stand angetreten, um Brosh' Anweisungen zu vernehmen.
Nach vielen Stunden des eiligen durchmarschierens, konnten die Krieger endlich wieder etwas ruhen. Der gesamte Marsch war wahrlich keine Kaffeefahrt samt Sightseeing gewesen. Nein, Brosh trieb seinen Clan mit stählerner Faust immer weiter gen Urkma. Sie alle wollten ihr Ziel erreichen und das Tempo, das sie durch dieses Meer aus Schnee und grünen Nadelbäumen einschlugen, war gleich des fegenden Nordwindes. Gut, bei dieser Vorstellung übertrieb Tat'ank'Ka ein wenig, aber ein Ork mochte es nun einmal episch. Schnell waren sie aber allemal, für eine marschierende, gefechtsbereite Orktruppe.
Brosh' Ansprache handelte dann vom weiteren Weg und dem Ziel, welches nicht mehr fern war. Desweiteren wurden Späher losgeschickt um den weiteren Weg zu erkunden. Die steile Klippe über dem Lager würde ihren weg wohl drastisch abkürzen, doch wie hoch? Hinaufklettern und einen nach dem anderen hochziehen? Eine Möglichkeit, aber gefährlich. Als Ork samt Rüstung wog man nunmal nicht so viel wie ein Morra. Deswegen sollten Schleichpfade erschlossen werden, um eine Abkürzung zu finden. Ansonsten blieb der längere Weg um die Ebene die sich auf der Klippe erstreckte und wo sich allen Anschein der Krater befinden sollte. Der Marsch offenbarte immer wieder Brocken in der Schneelandschaft, um die es keinen Schnee mehr gab. Konnte es dann anders sein?

Tat'ank'Ka bekam das aufgetragen, was er am Besten konnte. Mit einem Dutzend Urkmas ging es auf die Jagd für den Clan. Man hatte zwar noch Vorräte, aber frisches Fleisch mundete einen Ork doch viele Male mehr. Der Trupp bewegte sich in Richtung Westen, wo es bergab in ein noch tiefer gelegenes Tal zwischen so manchen Bergen ging. Dort war immer mit Beute zu rechnen. Als sie über dem Tal standen, ergab sich ein herrliches Bild einer wilden Schneelandschaft die leicht im dämmernden Nebel lag, wie man sie nur hier antraf. Wind wehte Tat'ank'Ka ins Gesicht und die wilde Mähne. Gerade wollten sie los, als sie aus dem Tal heraus von ganz fern ein Tröten vernahmen.

"Was ist das?", fragte Muzuk der den Trupp mehr oder minder führte, jedoch das Jagdgedöhns, wie er so formulierte, Tat'ank'Ka überließ und auf seinen Rat hörte.
"Ich kenne so ein Tröten nur aus Faring, wenn es Nachts Hunger bekommt.", meinte Tat'ank'Ka.
"Wieso sollte ein Kriegsmammut sich hierher verirren? Es ist uns doch nicht gefolgt?", schlussfolgerte der Elitekrieger.
"Muss es auch nicht. Schau dir das Gebiet an. Wäre ich so ein zottliger Riese, dann würde ich mich hier wie ein Ork im Schlammbad fühlen.", meinte der Jäger. Muzuk verstand endlich und nickte.
"Gun'Ka! - Lauf zum Feldlager zurück und berichte einem Offizier oder gleich Brosh, dass wir vielleicht ein wenig länger brauchen. Im Tal sind wilde Mammuts. Wir werden unseren Weg mit Schlagkanten in Bäume markieren, dann findet ihr uns leichter. - Das könnte den Kriegsherrn interessieren.", versprach sich Muzuk und rieb sich grinsend den kurzen Bart. Ob er sich ausmalte wie Brosh diesen mit Orkinnen bewarf? Tat'ank'Ka würde es dem Elitekrieger zutrauen.
"Und wenn Brosh die Viecher nicht interessieren? Sondern mehr Urkma?", hakte der Jäger nach.
"Dann geht das auf meine Kappe und auf dem Weg hin, können wir Beute machen - die Aufgabe erledigen wir trotzdem.", meinte der Elitekrieger. Tat'ank'Ka nickte brummend und setzte den ersten Schritt den Hang hinab. Wie weit das Tröten war, konnte man nicht abschätzen, aber schnell waren die Viecher ja auch nicht und tiefe Spuren würden sie allemal hinterlassen.

Brosh dar Urkma
28.12.2008, 13:10
"Rok'tar, Kriegsherr!" es war mal wieder Gurk, der den Kriegsherrn und Ur'Gosh im Kommandozelt aufsuchte. "Was? Der nächste Jungspund der sich mit Neffarr anlegt?" fragte Brosh direkt, de Gruss ganz vergessend und zum Schöpfer betend, dass es diesmal bessere Nachrichten waren.
Bisher fehlte der tote Krieger zwar noch nicht, aber das konnte sich jeden Moment ändern.
Ruk'kar würde sie bestimmt nicht einfach ihr Ziel erreichen ohne sie zu prüfen. Und nein, das was ihnen bisher aufgelauert hatte war nichts im Gegensatz davon, was er vom Begründer der Urkmas erwartete.
"Nein keine Grund zur Aufregung Brosh, Gun'ka, der die Jäger begleitet hatte ist zurückgekehrt, alleine und hat mehr oder weniger interessantes zu berichten." meinte Gurk ruhig um den Kriegsherrn nicht allzu sehr zu reizen.
"Soso, was hat er denn zu berichten, das mich interessieren könnte?" fragte Brosh, diesmal eher interessiert als böses vorahnend.
"Wilde Mammuts, Muzuk soll sie entdeckt haben und dachte das könnte dich interessieren." meint Gurk, im Moment wohl nicht sicher ob er neidisch auf Muzuk oder froh nicht in seiner Haut zu stecken, sein sollte. Der Elitekrieger Broshs war sich sehrwohl bewusst, dass sein Kriegsherr unter anderen Umständen sofort darauf angesprungen wäre. Wenn er nämlich sein eigenes Mammut hatte, hätte der Shak-Kriegsherr Uglùk nichts mehr, was Brosh nicht hatte, ausser vieleicht ein bisschen mehr Grösse, aber was nutzt Grösse, wenn es auf Muskelmasse, Kampfgeschick und Taktik ankam? Und sosehr Brosh Uglùk auch respektierte, trotz seinem Clan, so würde er wohl keine Möglichkeit auslassen, diesem zu zeigen, dass er der bessere war.
So antwortete der Kriegsherr auch nicht sofort. Ja er stockte sogar einen Moment. Was sollte er tun? Das wäre die Möglichkeit ein richtiges Mammut zu bekommen, eines aus dem Norden, kein nacktes hässliches Südmammut, nein eines mit dunklem zottigen Fell. Aber sie durften sich nicht aufhalten lassen. Wenn ihnen dieses verfluchte Söldnerpack gefolgt war, dann gab es bestimmt auch noch andere, allenfalls Orks, die auf der Spur Urkmas waren.
"Hmm, auf jeden Fall geben Mammuts viel Fleisch. Ich werde mich selbst drum kümmern. Ur'Gosh übernimmt solange das Lager. Wenn die Morras eintreffen, sollen sie einen Ring um unser Lager bilden. Sobald wir zurück sind, geht es weiter. Ich will, dass alle möglichen Wege protokolliert werden, damit wir den besten nehmen können." gab Brosh dann von sich. Er wollte nachsehen ob Muzuk auch gut genug geschaut hatte und ein Mammut darunter war, das Brosh gefiel. Dann konnten sie im Rückweg immer noch dort vorbei und es zum mitkommen bewegen. Falls keines dabei war, konnten sie fette Beute machen und im Lager vor dem Krater einen kleinen Vorrat anlegen, den sie im Rückweg gebrauchen konnten. Schliesslich wusste Brosh nicht was für und wieviele Kreaturen noch lebten im Krater. Er rechnete ja eigentlich mit nichts lebendigem, aber vieleicht hatte Ruk'kar ja etwas mitgebracht.
"Gurk, schnapp dir den grossteil der Elitetruppe, Ur'Gosh du suchst dir diejenigen die du sicher brauchst und bewachst bis zum Eintreffen der Morras das Lager mit ihnen, dann sollen die Söldner übernehmen, wofür sie bezahlt werden!" befehal der Kriegsherr dann und begann schliesslich seine Sachen zu packen, die er für die Jagd brauchte. Er würde dann auch gleich seine Jagdfertigkeiten verbessern können. Ausserdem war ihm langsam aber sicher vom ganzen Marschieren langweilig geworden. Es war an der Zeit für etwas leichte Action.

Uglúk
28.12.2008, 14:26
Es war dem Kriegsherr ein Nachtlager wert gewesen. Nicht jeden Tag bekam man solche Viecher zu sehen. Obwohl er selbst ja eigentlich auf einem saß, aber das war etwas anderes. Der Riesenelefant war ein ziemlicher Einzelgänger, zumindest hatte Uglúk ihn noch niemals mit anderen seiner Art zusammen gesehen. Was vermutlich auch damit zusammenhing, dass die anderen seiner Art durch den Ozean von ihm getrennt waren. Umso interessanter war es jetzt zu sehen, wie andere Verwandte sich hier gemeinsam tummelten. Zugegeben, sie waren nicht ganz so riesig, für Uglúks Geschmack und Größe jedenfalls. Trotzdem blieben es schon ziemliche Brecher. Ein imposantes Schauspiel, wie sie durch die weiße Schneelandschaft stapften. Würde man alle einfangen und dressieren, so wie es Uglúk getan hatten, wären die Morras im Handumdrehen besiegt. Aber der Kriegsherr wusste niemanden hier, der stark genug wäre, um sich auch nur das kleineste Mammut Untertan zu machen. Auch wenn er große Stücke auf manche Krieger aus seiner Truppe hielt. Nichtsdestotrotz bedurfte es schon einen außergewöhnlichen Krieger, um so ein Tier zu führen. So wie er selbst eben einer war. Ja, Uglúk fand sich toll.
Aus dem Grunde verleitete ihn seine Neugierde auch, sich die ganze Sache näher anzusehen. Vielleicht auch um dem Riesenelefanten einen Gefallen zu tun und er einige ferne Verwandte zu sehen bekam. So gab der Orkoberst Order, das Lager zu befestigen, während er allein einen Ausflug zur Herde machte. Nun, nicht ganz allein. Er nahm selbstverständlich Platz auf dem hohen Rücken des Riesenelefanten. Ein wenig Verdruss bereitete dem Kriegsherrn dabei aber der Nebel, der aus dem nahen Waldstück herüberwehte. Ganz geheuer war ihm dieser Ort nicht.
Den vierbeinigen Koloss schien das nicht weiter zu stören. Ganz im Gegenteil, sah es fast so aus, als würde er nur darauf warten, endlich zu seinen Artgenossen zu kommen. Uglúk fand es seltsam. Schließlich hatten sie die Tiere nur aus der Ferne beobachtet, ohne näheren Kontakt zu suchen. Vielleicht konnte der Riesenelefant aber mit seinen Verwandten reden, ohne dass es der Kriegsherr mitbekam. Es stand außer Frage, dass der große Rüssel und die riesigen Ohren zu sowas bestimmt gut zu gebrauchen wären. Und in Ermanglung von Mitelefanten wusste Uglúk auch nicht, wie sie normalerweise miteinander redeten, falls man das hier überhaupt so nennen konnte.
Bald schon tauchten die beiden in den Nebel ein und suchten nach der Herde. Zuerst ging Uglúk davon aus, dass sich das als schwierig herausstellen würde. Als sie ein Stück weit durch den Schnee gestapft waren, ging es aber völlig unvermittelt los. Lautes Brüllen und Quietschen drang aus dem Nebel unüberhörbar an die spitzen Ohren des Orkhünen. Noch deutlicher konnte man nicht darauf aufmerksam gemacht werden wo es lang ging. Und kaum hatte das Geräuschkonzert angefangen, fiel der Riesenelefant mit ein und brummte ebenfalls los. Uglúk wusste das Zeichen zu deuten und steuerte den Vierbeiner weiter, als kurze Zeit später die massigen Körper der Mammuts aus dem Nebel kamen.
Für einen Moment hielten sie inne. Die Rüssel hoben sich und schnüffelten in der kalten Luft herum. Vorsichtig setzten sich die Vierbeiner in Bewegung und näherten sich einander. Zwar blieben einige auf Abstand zum Neuankömmling, aber andere schlackerten mit den großen Ohren, so wie es auch der Riesenelefant tat. Rüssel fanden zueinander und betasteten sich neugierig. Der Kriegsherr blieb davon nicht verschont und wurde als Teil des Riesenelefanten mitbeschnuppert. Ganz so fremd schienen sich die Tiere nicht zu sein. Jedenfalls hatten die hier weniger Probleme mit behaarten oder nichtbehaarten Viechern als so manch andere Rassen.
Von lautem Brummen und weiterem Quietschen begleitet wanderte der Riesenelefant durch die Herde und rüsselte hier und da einen Artgenossen zur Begrüßung. Es sah immer wieder gespenstisch aus, wenn einer der Kolosse aus dem Nebel kam und der riesige Schädel mit den langen Stoßzähnen für einen Augenblick wie ein ausgemergelter Totenkopf vom Nebel weiß verschleiert wurde.

Gorbag
28.12.2008, 15:02
Nachdem der Trupp endlich das dunkle Tunnelsystem verlassen und an die eisig kalte, aber immerhin frische Luft gelangt war, hatte der Kriegsherr sofort das Lager aufschlagen lassen. Die Zelte der Knochenjäger des Shak-Clans, der Veqlarg-Leibwache Uglúks und der wenigen mitgezogenen Morras standen dicht aneinander an einer Hand voll Lagerfeuer, die die Kälte vertreiben sollten, die auch hier auf der Ebene auf der anderen Seite des steilen Gebirgszuges herrschte. Zwischen eingeschneiten Tannen und Eis verkrusteten Felsen hatte der Trupp zum ersten Mal für längere Zeit die Möglichkeit, sich auszuruhen und vielleicht würde während der Rast auch endlich dieser verdammte Nebel verschwinden, der Gorbag bereits gehörig auf die Nerven ging.
Die Hellebarde in beiden Pranken haltend arbeitete er sich durch den tiefen Schnee vor, der die ganze Ebene in Beschlag hielt. Ein Kriegselefant, wie Uglúk einen hatte, störte sich wahrscheinlich nicht besonders an dem an manchen Stellen Knie hohen Schnee, doch für einen Ork stellte er schon ein Problem dar und Morras würden sicherlich gar nicht erst vorankommen. Und das dunstige Leichentuch, das sich Nebel oder einfach nur dicke Suppe nannte, das während dem gesamten Marsch durch Nordmar bereits das größte Ärgernis für Gorbag gewesen war, gab noch seinen Beitrag hinzu!
Der Elitekrieger hatte nicht eingesehen, warum er sich mit den anderen im Lager die Beine in den Bauch stehen und warten sollte, während der Kriegsherr alleine auf Erkundungstour ging und seinen Spaß hatte. Kurzer Hand hatte sich Gorbag ein paar Krieger und Späher geschnappt und war aufgebrochen, um die Gegend ein wenig auszukundschaften und den abhanden gekommenen Oberst vielleicht wieder zu finden. Es wäre ein großes Unglück für den Shak-Clan, wenn ihnen während der Suche nach dem fliegenden Feuerstein ein Kriegsherr verloren gehen würde. Nug Na Shak wäre nicht erfreut!

Mit dem Schaft seiner Hellebarde durchstieß Gorbag einen größeren Schneehaufen direkt vor sich, ehe er ihn mit der breiten Klinge einfach zerschlug und seinen Weg fortsetzte. Zwar war der Ork in Nordmar aufgewachsen, doch folgte er den Horden Kans nun schon lange genug im Süden, um eine immer größere Abneigung gegen das weiße, nasse und kalte Zeug zu entwickeln. Seine Vergangenheit schien immer mehr in den Schatten zu treten, während seine Zukunft immer deutlicher wurde. Seit sein Heimatclan vernichtet worden war, war Gorbag zu einem Elitekrieger aufgestiegen und hatte so die höchsten Ehren erreicht, die ein einfacher Krieger anstreben konnte. Er war zufrieden mit dem weiteren Verlaufs seines Lebens und würde nun nicht mehr trauernd zurückblicken müssen.
Mit einem Hieb des Krush Tarachs zerteilte der Schmied für kurze Zeit den Nebel vor sich, zog eine Schliere in den Dunst, ehe er sich wieder zusammen zog. Sich nicht zu verlaufen, war eine Meisterleistung! Wie schafften es wohl die Tiere dieser Gegend, bei solchen Bedingungen zu Recht zu kommen? Das eine Hirschviech des Trolls hatte mit seiner roten Leuchtnase sicherlich weniger Schwierigkeiten gehabt, ehe ihm von Snak gra-Bura das Fell gegerbt worden war. Gorbag spürte einen Stich, als er an den Troll und sein Gefolge dachte. Dieses verdammte Mistvieh! Bei dem Schlag, der die dicke Haut des Biests durchdrungen hatte, war das Krush Varok, das Schwert das ihn schon durch so manches Scharmützel geführt hatte, zerbrochen! Ein Grund mehr, sich über den Tod dieser Missgeburt der Natur zu freuen. Welcher Troll hatte schon ein rot-weißes Fell? Wenn Gorbag wieder zurück in Faring wäre, würde er seinen Nachbarn Tat`ank`Ka mal nach einem neuen Schwert fragen.
„ Elitekrieger! Es ist etwas in der Nähe!“ Hörte Gorbag plötzlich das Zischen eines der Ork-Späher, die seine Gruppe begleiteten. Sofort befahl der Schmied dem Rest mit einer Geste, stehen zu bleiben und ruhig zu sein.
„ Was hast du gesehen?“ Flüsterte Gorbag und überprüfte kurz, ob Armbrust und Kriegsschwert noch gut auf seinem Rücken saßen.
„ Ich weiß es nicht. Da war ein Schemen direkt vor meiner Nase, als ich ein Stück weiter regungslos im Schnee hockte und auf verdächtige Zeichen gelauscht habe. Es waren mehr als einer und sie sind ebenfalls durch den Schnee gestapft.“ Berichtete der Späher, der zu den erfahrensten Jägern zählte, die Gorbag hatte mitnehmen können. Für einen Moment herrschte absolute Stille, während der Elitekrieger nachdachte und schließlich zu einem Entschluss kam. Er konnte mögliche Feinde nicht einfach so durch die Gegend stapfen lassen, wo sich der Kriegsherr ohne Begleitung aufhielt und wo ihr Nachtlager stand.
Rasch teilte Gorbag seine Gruppe in kleinere Abteilungen zu je zwei Orks auf, die die Gegend nach Feinden absuchen sollte, um sich bei Kontakt sofort zum Lager zurückzuziehen. Nachdem der Elitekrieger seine Leute aufgeteilt hatte, stellte er fest, dass nur er ohne Partner geblieben war. Typisch.
„ Los, bewegt euch und verhaltet euch ruhig. Je weniger sie von uns merken, desto besser und passt auf die Mammuts auf!“

Faren
28.12.2008, 16:13
So langsam war die Geduld des Hünen am Ende, hatte er nicht schon Varius klar gemacht das er sich die Frage nach dem Sold sonst wohin stecken kann. Genervt drehte er sich zu dem Ork um, sah ihm mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck an und packte ihn dann ohne Vorwarnung am Hals. Dabei verwendete er einen Würgegriff, den ihm Calintz bei seiner Einführung in den Orden der Hashashin beigebracht hatte. Dabei setzte man die Finger so an, das es einem die menschliche und orkische Anatomie leicht machte dem Opfer die Luft abzuschneiden.

»Dein mangelndes Vertrauen beunruhigt mich.«

Der Ork keuchte auf, und wirkte für einen Moment recht verwirrt. Rok Shar kam jedoch schnell wieder zu sich, und packte den Hünen ebenfalls am Hals. Sein Griff war allerdings ungenau, weshalb er dem ehemaligen Feuermagier nicht wirklich die Luft abschnitt. Kurzerhand verstärkte Faren den Druck seines Griffes, worauf der Ork in unkontrolliertes Röcheln ausbrach.

»Lass mich los Rok, wir wissen beide das ich den längeren Atem habe als du.«

Nach kurzem Zögern und erneuten verstärken des Drucks auf seine Atemwege lies der Ork Faren endlich los, worauf auch der Hüne ihn schließlich los liess.

»So, und jetzt hör mir genau zu denn ich sage das nur einmal. Euren Sold könnt ihr euch sonst wohin stecken, bis wir wieder in Faring sind. Dann bekommt jeder von euch seinen Lohn und vielleicht auch eine Prämien falls wir beim Meteoriten irgendwelche Beute machen können.
Und was deinen Schosshund Varius angeht, du kannst ihm ausrichten das von mir nur Sold bekommt wer auch für mich arbeitet. Ich habe nicht umsonst die entsprechenden Stellen in Faring bestochen, damit die den Sold meiner Männer an mich weiterleiten. Solange sie zu mir kommen müssen um ihren Sold zu bekommen, werden sie nicht daran denken mich zu hintergehen. Hast du das Prinzip verstanden?«

Tat'ank'Ka
28.12.2008, 16:25
Sie waren nur noch halb so groß. Fünf schickte Muzuk zurück. Zwei Ripper hatten sie erlegt und diese wurden an prankendicken Baumstämmen gen Lager nun getragen. Der Rest, worunter auch Tat'ank'Ka war, sollte die Mammuts suchen. Im dichten Nebel selbst für die hochgewachsenen Orks schwer. Riechen konnte man wenig und sehen noch weniger. Einzig hören tat man etwas und das Letzte was sie vernommen hatten, war ein Schatten der sich entfernte. Was es war, wusste keiner, aber sie waren seither gefechtsbereit.

In Keilformation formierten sich die sechs Urkmas und schritten durch den Nebel. Die Sinne hellwach um alles wahrzunehmen so gut es ging. Nicht lange und die linke Flanke zischte leise, um ein Zeichen zu geben. Die Blicke gingen über auf zwei dunklere Konturen im Nebel, die sie wohl auch sahen. Einen Augenblick später, erhaschte Tat'ank'Ka von seiner Flanke aus, ebenso zwei solcher Konturen. Nicht vor ihnen, sondern seitlich. Sein Zeichen kam und sein Blick ging über auf Muzuk. Der schaute sich um und entschied.
"Alle mir folgen! Gazak und Palas Nachhut bilden!" - "Kesh tar! Urkmas!" sofort darauf stürmte das halbe Dutzend durch den Schnee los. Vier vorne, zwei hinter ihnen versetzt. Egal was da im Nebel war, Muzuk hatte hoffentlich lange genug überlegt.

Gorbag
28.12.2008, 16:50
„ Elitekrieger!“ Hörte Gorbag erneut ein Zischen, als sich plötzlich zwei Gestallten aus dem Nebel lösten und sich schließlich als zwei Orks seiner Gruppe zu erkennen gaben. Brummend ließ Gorbag seine Hellebarde wieder sinken und wartete darauf, dass seine Brüder sich ihm weiter genähert hatten. Wie hatten sie ihn entdecken können, ohne dass er bemerkt hatte, dass sie in der Nähe waren? Immer noch hatte der Schmied die Geheimnisse der Jäger nicht lüften können, die diese hartnäckig und eifersüchtig hüteten.
„ Wir haben sie gefunden. Vier von uns haben sie aufgespürt und folgen ihnen in einigem Abstand. Sie rennen nun und sind leicht zu verfolgen, aber verdammt schnell! Das sind keine einfachen Morras.“ Berichtete der Späher und sofort kribbelte es Gorbag wieder in den Fingern.
„ Lauft vor! Wir müssen hinterher. Die Kerle haben uns entdeckt.“ Knurrte der Elitekrieger und sofort darauf preschten seine beiden Gefährten in die Richtung los, in die die andere Gruppe aufgebrochen war. Darauf, leise zu sein, mussten sie nun nicht mehr achten. Sie waren Orks und ein baldiger Kampf lag in der Luft! Irgendwer hielt sich im Nebel versteckt ebenfalls in der Ebene auf und nach dem Bericht des Kundschafters waren es keine wilden Tiere oder neuerliche Ungetüme. Sicherlich hatte sich ein Trupp Nordmorras in diese Gegend verirrt…oder aber…Gorbag lief es einen Moment lang eiskalt den Rücken hinab. Was, wenn die Orktöter herausgefunden hatten, dass die Orks durch diese Ebene zogen? Was, wenn sie ebenfalls nach dem Feuerstein suchten? Wut stieg im Elitekrieger auf. Der Stein gehörte ihnen! Niemand sonst würde sich das Göttermetall aneignen. Es war ein Schatz für das Orkvolk!
Immer weiter stürmte Gorbag mit seinen beiden Brüdern durch Schnee und Nebel und bald schon schlossen die anderen vier Orks, die zur Gruppe gehörten, ihnen wieder an. Die Feinde mussten nun ganz nah sein.
„ Wir dürfen keinen Morra entkommen lassen!“ Brummte Gorbag und glaubte, vor sich bereits ein paar Schemen im Dunst erkennen zu können.

Rok Shar
28.12.2008, 16:51
»Michse haben Prinzip verstanden, Chefchen. Bitte nich nocht mal würgen.«, scherzte Rok, fasste sich selber an den Hals und tat so, als würde er erwürgt werden. »Aber nicht noch mal machen, Chefchen.«, begann der Ork und wirkte ernst. »Michse dich respektieren und michse Chefchen niemals angreifen, aber, wenn Chefchen michse behandeln wie dreckige Söldner, dann michse werden böse.«, erklärte Rok Shar und Faren blickte kurz in die Augen des Orks, ehe er sich wortlos umdrehte. Er hatte verstanden, da war der Tätowierte sich sicher.
Stolz, wenn auch nicht mehr ganz so stolz, wie vor Kurzem, stapfte Rok Shar durch den Schnee zu seinem Zög- und Schützling Varius. Die ganze Zeit über hatte er das Geschehen beobachtet und blickte nun mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen zum Jäger herüber. »Ach, so kriegt man also seinen Sol, verstehe.«, scherzte er und lachte stumm in sich hinein. Laut zu lachen würde ihm nicht gut bekommen, das wusste er wohl mittlerweile. Einen Ork lachte man weder an noch aus, wenn man noch mehr als dreißig Sekunden leben wollte.
»Ja, so beommt man seinen Sold. Jetzt bist du dran, Mor...Varius.«, scherzte Rok Shar und deutete einen Würgegriff bei dem Verbrannten an. Beide lachten sie herzhaft.

»Hey, ihr da...«, unterbrach ein Sklave die beiden Lachenden und stellte sich keck zwischen sie. »Der ehm... der Schwarzhaarige Riese da hinten hat gesagt, ihr beide sollt euch ein paar Leute schnappen und was jagen gehen...«, kurz wartete er und blickte abwechselnd dem Verbrannten und dem Schamanenlehrling in die Augen. »Ehm... sofort!«, fügte er hinzu und grinste die beiden an. Nur ein einziger Zahn hing in seinem hässlichen Gebiss noch. Und selbst der wackelte schon verdächtig.
Die beiden nicht grinsenden schauten sich kurz zu und nickten dann. Den letzten Zahn würden sie ihm auch ziehen.

Calintz
28.12.2008, 16:59
Was war schon Leben? Was war schon Sterben? Ein Teil des Lebenszyklus, zweifelsohne, doch konnte man wahrlich sagen wer die Entscheidungen über Leben und Tod fällte? Manch einer sagte, dass die Götter über das Schicksal ihrer Lebewesen. Andere wiederum behaupteten, dass nur Beliar die Macht hatte ein Lebewesen in sein Reich zu rufen. Er führte Buch über jedes einzelne Leben und war die Zeit für ein Lebewesen gekommen, so schrieb er das letzte Wort...und besiegelte ihr Schicksal. Auch Calintz war ein treuer Diener Beliars, doch wusste er es besser als auf solche Vermutungen zu vertrauen, denn wenn er eines auf seinen Reisen gelernt hatte, so wusste er dass jedes Wesen sein eigenes Schicksal in der Hand hatte. Nicht die Götter bestimmten über den vorzeitigen Tod...das taten die Entscheidungen jedes Einzelnen. Entscheidungen, die manchmal weitreichende Folgen hatten. Manchmal bedeuteten sie den Tod eines Einzelnen, doch manchmal konnten auch gesamte Nationen daran zugrunde gehen. Calintz hielt das Schicksal fest in seinen blutbesudelten Händen. Ja, an seinen Händen klebte Blut...eine Menge Blut. Das Blut Unschuldiger, das Blut der Rechtschaffenen, der Unwissenden und der Wissenden. Blut seiner Kameraden, seiner Diener, Helfer und Begleiter. Ob Orkblut oder Menschenblut...durch die Hände des Diebes war beides geflossen. Doch das machte sie nicht gleich. Vor seiner Klinge war jedes einzelne Wesen anders. Viele hatten in der Vergangenheit Furcht gezeigt, kurz bevor die Klinge des Attentäters dessen Lebensfaden durchtrennt hatte, doch manche unter ihnen waren stark geblieben. Kein Schrei, keine Furcht. Starke Krieger, die sich ein Leben in den Hallen ihrer Gottheit verdient hatten. Doch auch törichte Narren waren durch die Hand des Schwarzauges gestorben. Narren, die bis zum letzten Atemzug geglaubt hatten ihn zum Guten bewegen zu können. Sie hatten ihm von der Erlösung erzählt...an seine Ehre und sein Mitgefühl appelliert, doch die Ehre, welche der Hashashin seine Eigen nannte, konnte kaum jemand verstehen. Er hatte sich seine eigenen Grenzen geschaffen und innerhalb dieser Grenzen...nur innerhalb dieser Grenzen...existierte ein Gefühl, dass sich mit dieser so genannten Ehre vergleichen ließ. Und Mitgefühl? Calintz hatte vor langer Zeit vergessen was diesen Wort überhaupt bedeutete. Er kannte Rache, Hass, Gier, Neid,....Furcht, doch war es ihm fremd zu Lieben. Empfindungen für andere Lebewesen hatte er kaum und wenn, dann beinhalteten sie höchstens Hass. Trotzdem gab es einige wenige, die das Privileg ihr Eigen nennen durften, den Weißhaarigen als Waffenbruder zu gewinnen...als "Freund". Manch einem dieser...Vertrauten würde Cal ohne weiteres sein Leben anvertrauen, doch die meisten würde er wohl, wenn es zu seinem Vorteil wäre, verraten. Dies war sein Leben...sein Schicksal.

Eine Weile verfolgte der Dieb noch seine düsteren Gedanken über sein Leben, bis er sich wieder dem Hier und Jetzt zuwandte. Es war immer noch eisig kalt und der Mantel des Hashashin war von unzähligen kleinen Eiskristallen bedeckt. Glücklicherweise war das Kleidungsstück noch nicht von der Kälte durchdrungen und auch seine Handschuhe und Stiefel trotzten dem eisigen Klima noch immer. Ansonsten hätte sich das Schwarzauge wohl schon von einigen Fingern und Zehen verabschieden können....und das wollte Calintz nun wirklich nicht. Trotz alledem war dem Kopfgeldjäger eiskalt. Die Lagerfeuer waren schon entzündet worden, doch um die meisten von ihnen saßen die Grünhäute dicht an dicht. Keine besonders vorteilhafte Situation für einen Menschensohn. Zwar respektierten einige wenige unter ihnen seine Kampfkraft, welche er inzwischen schon beweisen hatte dürfen, doch wagte es kein Ork sich die Blöße zu geben und mit dem Weißhaar zu sprechen, geschweige denn ihm einen Platz anzubieten. Also musste sich der Beliargläubige wohl oder übel mit ein bisschen Bewegung aufwärmen.

Es war ruhig geworden in dem großen Kriegslager. Anscheinend war ein Großteil der Truppen verschwunden. Wahrscheinlich gab es wieder irgendwo irgendetwas zu töten. Egal...in solche Aktionen wurde der junge Attentäter sowieso nicht involviert. Allerdings fragte sich der Weißhaarige allmählich warum ihn Brosh überhaupt hierher gebracht hatte. War es tatsächlich nur aus dem Grund, dass er als einziger Morra die Ankunft ihres "Gottes" miterleben sollte? Oder steckte hier mehr dahinter? Außerdem waren inzwischen einige Söldner ebenfalls in Nordmar angekommen und hatten sich zu den Orks gesellt. Also war der Dieb bestimmt nicht mehr der einzige Menschensohn, der sich die Absturzstelle des Meteoriten ansehen durfte. Rein theoretisch hatte Calintz nun seinen Wert verloren. Also...warum war er immer noch hier und nicht bei seinen Söldnerkollegen? Nicht, dass es ihm etwas ausmachte nicht bei dieser geldgierigen, biersaufenden Bande sitzen zu müssen, doch irgendwie beunruhigte ihn das Verhalten seines Meisters. Fast so, als hätte der hünenhafte Krieger seine ganz speziellen Pläne mit ihm...

Als Cal so über dieses Thema sinnierte, bemerkte er nicht einmal, dass er sich plötzlich unter einer Gruppe von Sklaven befand, die sich im Schnee dicht aneinander gedängt hatte, um nicht zu erfrieren. Erst als einer der ausgemergelten Männer ihn berührte und er dem Kerl, rein aus Reflex, seinen Dolch in den Arm rammte, wurde ihm klar, dass er in das Lager der Söldner gegangen war. Leicht verwundert besah er nun den Sklaven, der sich schreiend vor ihm in der weißen Pracht wälzte. Erst als er seinen Dolch besah, welcher durch das Blut eine rubinrote Färbung erhalten hatte, wurde ihm klar was geschehen war. Achtlos verpasste er dem Verwundeten noch einen kräftigen Tritt und kümmerte sich dann nicht weiter um die heranstürzenden Söldner und die aufgebrachten Sklaven. Stattdessen schob er sich durch die Orksöldner, welche sich hier versammelt hatten und hielt Ausschau nach einem großen, schwarzhaarigen Typen. Schließlich waren all diese Männer nur aus einem Grund hier: sie erhofften sich von diesem Himmelsgeschoss Profit. Und wo es um Profit ging, war Faren nie weit davon entfernt...

Tat'ank'Ka
28.12.2008, 17:40
"Krothak!", rief Gazak hinter ihnen. sofort hielten die Urkmas, die den Schatten folgten. Jene sahen sich nämlich im Nebelmeer überrumpelt von den anstürmenden Orks und liefen davon - oder lockten sie in einen Hinterhalt, wie sich nun rausstellte.
"Hinter uns, Muzuk!", rief Gazak und zeigte auf eine kleine Schar sich nähernder Schatten.
"Fubak! Gazak, Palas! Lauft einen Bogen und stürmt von der Seite an. Los! Tat'ank'Ka, Urgas mir hinterher! Zomk du auch, aber pass auf die zwei hinter uns auf, wenn sie zurück kommen! Angriff!", knurrte Muzuk und preschte mit gezückter Waffe vor.
Tat'ank'Ka hatte seine Brok Tat gezückt, heißer Atem quoll aus den Nasenlöchern und Mund, die Mähne war feucht vom Nebel und die Schritte schwer im dichten Schnee. Doch der Kampf stand an. Die Konturen wurden deutlicher. Gazak und Palas eilten so schnell sie konnten wirklich einmal im Bogen um die sich Nähernden. Diese stoppten, als sie Muzuks Manöver mit den Flankenangreifern scheinbar rochen oder hörten und formierten sich neu, wie eine Herde Büffel um ihre Jungtiere.
Nur noch wenige Schritte, die Schemen wurden immer klarer. Waren es Oger? Nein, auch keine Morras. Bergschrate? Zu dünn!
"Raaaaaaaaaa!", brüllte die Urkmas und bekamen selbiges zu hören, ehe alle Anstürmenden stoppten, als sie ein "Krothak Jabarth!" von den Verteidigern hörten. Doch zu spät war es um abzubremsen.
"Runter die Waffen!", brüllte Tat'ank'Ka, ehe er mit dem erstbesten zusammenstieß und an anderen Stellen Waffen nur einmal sich kreuzten und dann ruhten. andere bekamen es noch hin abzubremsen, doch Tat'ank'Ka hatte irgendwem umgerannt oder wurde durch den Aufprall umgestoßen. Wobei nicht irgendwem. Einen Ork. Als er die Augen öffnete und sich den Schnee aus dem Gesicht wischte, sah er erst nur verschwommen, roch aber schon.
"Fubak! Orak du riechst wie Gorbag und stehst auch so hart wie eine Wand da, bist du ein Vetter aus Nordmar?", grummelte er und rieb sich die Stirn.

Faren
28.12.2008, 18:05
»Was ist den jetzt wieder los, hab ich euch Idioten nicht gesagt das ihr euch ausruhen sollt?«

Genervt näherte Faren sich der Meute aus Sklaven und Söldnern, und hielt Ausschau nach dem Unruhestifter der meinte er müsse einfach so zum Spass einen Sklaven verletzen. Vielleicht sollte er die Rationen kürzen lassen, um diesen dämlichen Idioten mal etwas Vernunft bei zu bringen. Zu seinem Erstaunen tauchte vor ihm ein Weisser Haarschopf auf, dessen Besitzer ihm nur zu gut bekannt war.

»Calintz, du altes Schlitzohr was machst du denn hier. Kann ich nicht einmal etwas unternehmen, ohne das du auftauchst und meine Männer oder meinen Besitz beschädigst? Naja, wenn du schon hier bist können wir auch gleich zusammen einen heben. So wie es aussieht werden die Urkmas für eine ganze Weile beschäftigt sein, da können wir uns solange die Füße am Feuer wärmen. Und Gorin, lass die Rationen kürzen.«

Gorbag
28.12.2008, 18:14
„ Und du hast einen Dickschädel wie Tat, Nebelork. Dies hier ist nicht Khorinis.“ Brummte Gorbag, als er sich nach seiner Hellebarde bückte, die ihm beim Aufprall des anderen Orks aus den Pranken geglitten war. Ein Ork, der seine Waffe verlor. Eine Schande!
Erneut warf der Elitekrieger einen Blick auf die Orks, auf die er und sein Trupp im Nebel gestoßen waren und gegen die sie beinahe gekämpft hatten.
„ Hey, Tat! Endlich hab ich dich gefunden!“ Rief Gorbag mit freudiger Stimme auf Orkisch und klopfte seinem Freund auf die Schulter. Nach einem kurzen Blick zu den Begleitern des Jägers stellte er fest, dass es sich bei diesen ebenfalls um Krieger des Urkmaclans handelte. Sie hatten Brosh und seine Leute eingeholt!
„ Uglúk und Snak müssen erfahren, dass wir auf euch gestoßen sind. Ist dein Kriegsherr in der Nähe?“ Fragte Gorbag und klopfte seinem Waffenbruder, mit dem er schon in einigen Scharmützeln gekämpft hatte, den Schnee von der Rüstung, die er ihm gefertigt hatte. Ganz deutlich fiel die Anspannung von den umstehenden Orks und die Mitglieder der beiden verschiedenen Clans gingen aufeinander zu, lachten über den Vorfall und prahlten damit, dass sie den Anderen beinahe zerfleischt hätten.
Kurz berichtete Gorbag Tat`ank`Ka von den Zwischenfällen, die der Trupp Uglúks bereits überstanden hatte und erzählte vor allen von den Zwischenfällen mit den Trollen, die sich wohl besonders gern in diesem kargen Gebiet breit machten. Anschließend wandte sich Gorbag den sechs Orks zu, die er hierher geführt hatte.
„ Geht zurück zum Lager und berichtet Oberst Uglúk und Kriegsherrin Snak gra-Bura, dass der Trupp Brosh dar Urkmas ebenfalls in der Ebene lagert. Ich werde mit den Urkmas zu ihrem Lager gehen.“ Befahl der Elitekrieger und fügte noch hinzu, dass seine Leute auf die Gefahren der Ebene achten und auf die frei laufenden Mammuts aufpassen sollten.
„ Diese Gegend ist gefährlich. Wir sollten uns zusammen tun, bevor noch weitere Bestien auftauchen und noch mehr Orks verletzen. Bisher hatten wir Glück.“ Sprach Gorbag ernst zu Tat`ank`Ka.

Tat'ank'Ka
28.12.2008, 18:57
Brummend stimmte Tat'ank'Ka Gorbag zu. Dass die Shaks ihnen gefolgt waren, war zwar seltsam, aber nicht ungelegen. Wer wusste was noch kommen würde? Tat'ank'Ka erzählte vom Pfad des dunklen Nebels den sich überquerten und all den Untoten. Natürlich auch vom Wyvak. In den Bergen hausten Viecher, die jedem Clan gefährlich werden konnten, aber ob sie das auch zwei Clans könnten?
"Unser Lager liegt dort etwas höher in der Ebene. Von hier sieht man es nicht, aber es liegt unter einer steilen Klippe. Wie es ausschaut müssen wir da nur hoch und sind ganz nah bei Urkma oder wir gehen drumherum, was Zeit kostet. Unsere Späher haben hoffentlich schon gute Pfade gefunden.", erklärte Tat'ank'Ka und blickte zu Muzuk.
"Hmm, habt ihr hier wilde Mammuts gesehen? Wir hörten in der Nacht ihren Ruf. Unsere Aufgabe war es Beute zu mache, aber wir dachten uns auch uns die Tiere mal anzusehen. Unser Kriegsherr wäre sicherlich daran interessiert und was den Shaks steht, steht uns Urkmas sicherlich auch gut. So ein imposanter Mammutbulle ist ein Symbol von Stärke. Wir können aber auch los. Wobei es sein kann, dass uns Brosh persönlich entgegen kommt. wir haben eine Fährte gelegt und wollten bis er erscheint die Mammuts gefunden haben.", sprach der Waffenschmied und erinnerte sich wie Gorbag wohl auch an die Nacht als sie Ardea einnahmen und das Kriegsmammut es niederstampfte wie ein Ork einen jämmerlichen Morra.

Rok Shar
28.12.2008, 21:00
Idioten. Tölpel. Versager. Unnützer Ballast. Schweine. Dreck. Gewürm. Maden. Blutsauger. Stiefellecker. Rückgradlose. Charakterschweine. Dummköpfe. Flachländer. Weicheier. Dummköpfe. Unfähige. Winzlinge. Schwachköpfe. Feiglinge. Alle zusammen. Ohne Ausnahme. Mit welchem Abschaum hatte Faren ihn denn diesmal auf eine Jagd geschickt? Schrecklich. So viel geballte Dummheit. Das daraus keine Naturkatastrophe entstanden war, war ja das Geringste. Aber, vielleicht war ja so viel Dämlichkeit auf einem Fleck schon Katastrophe genug.
Dem jungen Schamanenlehrling jedenfalls reichte es. Er hatte genug. Genug von den selbstverliebten Urkma-Schnöseln mit ihrem Marschtempo, ihrer Proll-Ausrüstung und ihrem großkotzigen Gehabe, er hatte genug von dämlichen Jagdhilfen, die jede Falle, die er so mühevoll bereitet hatte, einfach unschädlich gemacht hatten und mehr Wild verscheucht als angelockt hatten, er hatte genug von unnötigem Beistand bei Dingen, die er besser konnte als jeder Morra, den er kannte und er hatte keine Lust auf stumpfsinniges Hin- und Herrennen. Entweder, Faren würde ihm schnellstens einen Sklaven zur freien Gewaltausübung bereitstellen, oder der Ork würde sich einfach einen holen. Er wollte irgendetwas bluten sehen. Irgendetwas, egal was, hauptsache Schmerz, Blut und der liebliche Geschmack des Sieges. Das Gefühl, dass sich im Körper breit machte, wenn man den krepierenden Gegner vor sich liegen sah, beobachten konnte, wie er sich vor Schmerzen krümmte, wie er sich hin und her warf, wie ein Wurm, wie er jegliches Gefühl der Ehre verlor und der düstere Umhang des Todes sich langsam über sie legte. Der Zeitpunkt, wenn man als Sieger dastehen konnte und beobachten durfte, wie nach einem langen Schauspiel des Lebens endlich der düste Vorhang zufiel und die Schauspieler für immer verschwanden. Rausgerissen aus der Erinnerung der Lebenden, rausgerissen aus dem Leben. Hinein in eine endlose Reise ohne Wiederkehr.
Blut. Schmerz. Tod. Leid. Das waren in den wenigen Minuten des Fußmarsches trat der junge Ork drei schlafende Sklaven zur Seite, warf einen seiner "Gehilfen", einen jungen Orksöldner, mit voller Wucht gegen einen Baumstamm und schlug zwei Sklaven mit der Faust in den Magen und einem weiteren mit der Jagdbeute ins Gesicht.

»Hier...«, brummte der Tätowierte und warf dem Schwarzhaarigen die kümmerliche Ausbeute entgegen. Zwei Hasen und ein alter, schwächlicher Fuchs. »Nächstes Mal michse gehen alleine oder mit Vari, aber nicht mehr mit Schwachköpfe.«, brummte der Ork und setzte sich. »Willkommen, Weißhaar. Freund von Faren?«, fragte er anschließend und stieß einen angespitzten Ast durch einen der erlegten Hasen. Es war keine Meisterleistung, aber wenigstens gab es was zu essen.

Brosh dar Urkma
28.12.2008, 21:05
Mit Gurk und einer Hand voll Elitekriegern war Brosh in Richtung der Jäger aufgebrochen, wie Gun'ka erzählt hatte, waren sie bald auf die Wegmarkierungen an den Bäumen gestossen. Kurz darauf wurde ihnen auch klar, wieso. Dichter Nebel kam ihnen entgegen.
Nach einiger Zeit waren sie auf die eine Hälfte der Jäger gestossen, sie hatten fette Beute gemacht, was eine Mammutjagd unnötig machte, allerdings wollte Brosh sichergehen, dass all seine Jäger heile zurückkehrten, also führte er Gurk und einige Elitekrieger weiter, einen Teil schickte er aber mit den Jägern zurück.
Vermutlich war es aber mehr, was den Kriegsherrn antrieb, er hatte Beute und Action gerochen, da war es schwer ihn zu bremsen. Und Ur'Gosh war nicht da, der einzige der wusste wie man mit Brosh umzugehen hatte.
So wurde das Tempo nur noch erhöt, als die kleine Gruppe aus Elitekriegern und Brosh durch den Wald preschte, immer den Zeichen an den Bäumen und den Spuren im Schnee nach.
"Khrotak Jabarth!" tönte es von den plötzlich in der ferne auftauchenden Schemen im Nebel.
"Izpak Urkma!" brüllte Brosh vorfreudig seinen Jungs entgegen. Urkma schlägt ein? Bevor sich Muzuk zusammengrechnet hatte, was der Kriegsherr damit gemeint hatte, wurde er von seinem Kriegsherrn in den Schnee gerissen. Gleiches passierte mit den übrigen sechs Orks. "Rok'Tar Bruder!" begrüsste der Kriegsherr seinen Unteroffizier und half ihm wieder auf die Beine. Seine Elitekrieger taten es ihm gleich. Nur Gurk zögerte einen Moment, ehe er anstatt dem am Boden liegenden Ork aufzuhelfen, seine Klinge zog und auf ihn deutete. "Jabarth! Liegen bleiben!" herrschte der aufbrausende Urkma den Ork am Boden an. "Den kenn ich nicht Brosh, der ist nicht von uns!" erklährte er den nähertretenden Urkmas. Ehe Tat'ank'ka den Mund öffnen konnte um zu erklähren, winkte Brosh ab. "Ich kenn ihn, steck dein Varok weg Gurk! Vor dir liegt der zweitbeste Schmied Farings, herrscher über Glut und Amboss, Gorbag Elitekrieger des Shakclans!" erklährte der Kriegsherr, allerdings ohne Anstalten zu machen dem Shak aufzuhelfen. Gurk steckte grummelnd seine Klinge weg, zwar hatten ihn die Worte des Kriegsherrn beruhigt, doch das Wort Shak hatte bei Gurk einen säuerlichen Nachgeschmack. Zwar war Gurk noch ein Jungspund, als der Konflikt mit den Shaks ausgebrochen war, aber verschiedene Narben die seinen Körper zierten, hatten ihren Urpsrung in diesem Clan.
"Rok'tar Gorbag, was in Ruk'Kars Namen suchst du hier?", wieder blieb Tat'ank'ka mit offenem Mund stehen, der junge Krieger musste noch lernen, dass der Kriegsherr seine Informanten selbst aussuchte. Muzuk hatte diese Lektion bereits gelernt und klopfte seinem Krieger freundschaftlich auf die Schulter.
Der Shak liess es sich nicht nehmen Bericht zu erstatten. Brosh wusste nicht wieviel davon stimmte, ahnte er doch Kan hinter dem schnellen Aufbruch der Shaks. Doch wenigstens war es hier keine solch grosse Schmach eingeholt zu werden, wie von den Morras.
"Bringt Gorbag zu uns ins Lager, er soll Ur'Gosh genau Bericht erstatten und dort warten. Ich werde mir Uglùk persönlich vorknöpfen!" Befahl Brosh seinen Jungs, die zwar seinem Befehl zunickten, aber ihn fragend anschauten, was seinen letzten Satz zu bedeuten hatte. "Du sagtest ihr hättet ihn im Nebel verloren?" meinte Brosh belustigt, ehe er sein Krush Brokash und sein Mush'Rok vom Rück zog. Seine Augen hatten einen seltsamen Schein angenommen. Was hatte ihren Kriegsherrn geritten? fragten sich wohl das gute Dutzend Ork das versammelt war. "Ausserdem muss ich mir noch anschauen, wieso mich Muzuk heregelockt hat!" ein letztes Grinsen und Brosh rannte los, ehe einer seiner Krieger auch nur eine Warnung ausstossen konnte.
Mammuts seine gefährlich, bla! Da draussen könnte sonstwas lauern bla! Seid dem Breif Murka'dars hatte Brosh genug von sorgevollem liebkosen anderer. Er konnte immer noch am besten von allen hier auf sich selbst aufpassen, ausserdem was wäre das Leben ohne ein wenig leichtsinniger Action? Nichts genau!
Längts wusste der Kriegsherr nicht mehr wo er hergekommen war und wo er hinrannte, doch in der ferne war ein trompeten zu hören, das ihm zumindest andeutete wo er hin wollte. Ob es nun das hässliche Vieh Uglùks war oder ein stolzer Mammutbulle, den er sich unter die Pranken krallen würde. Brosh hatte sich lange nicht mehr so frei gefühlt. Keine lästigen Morras, die ihm am Rüstungszipfel hingen, keine dämlichen Jungspunde, die kein Verständisse für orkische Traditionen hatte, keine Elitekrieger die darauf warteten geführt zu werden und keine Offiziere, die versuchten einem Ratschläge zu geben. Nein, er alleine und die Natur! der Kriegsherr konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte mal so frei war.

Barriii! aprubt blieb Brosh stehen, vor ihm bäumte sich etwas riesiges auf und trompetete laut. Dann landete es wieder mit den Vorderläufen auf dem Boden und setzte einen Spurt auf Brosh an.
"Soso, du willst dich also mit mir anlegen?" meinte Brosh, der sich allerdings eingestehen musste, dass ihm das Vieh in ziemlich allen körperlichen Hinsichten überlegen war.
Im letzten Moment konnte sich der Kriegserr unter den riesigen Stosszähnen wegducken und sich in den Schnee werfen. So erkannte er das schwarze Zottige Fellknäuel, das auf ihn zugestürmt war nur noch von hinten, ehe es kehrt machte und mit seinem langen zotteligen Rüssel in der Luft zu schnuppern begann.
"Bariii! trompete es laut, es musste den Kriegsherrn riechen, konnte ihn aber im Nebel und flach auf den Schnee gepresst nicht finden. Zornig zog der riesige Bulle von dannen, in der ferne erklangen weitere Trompetgeräusche seiner Herde, die ihn zurückrufen. Irgendetwas musste dort sein, das den Bullen selbst dann nicht umkehren liess, als Brosh sich wieder erhob und dem Mammut laut hinterherbrüllte. Rahaaahaahaa! Bleib stehen! nicht zornig, aber vollgepumt mit Adrenalin und Endorphin hetzte der Kriegsherr dem Tier nach. Für den Moment hatte er Ruk'Kar und Urkma völlig vergessen. Dieses Prachexemplar eines Mammuts musste er haben. Es war sowas wie Liebe auf den ersten Blick gewesen, obwohl, so richtig in die Augen geschaut hatten sich die beiden bisher noch nicht.
Dann plötzlich tauchte erneut ein riesiger Schatten vor ihm auf, etwas grösser und vorallem nicht so zottelig trampelte die Gestalt auf ihn zu. In seinem Genick war deutlich eine Gestalt zu erkennen, die nicht zum Tier gehörte, auch das Konstrukt auf seinem Rücken war unnatürlich und gehörte da standardgemäss nicht hin.
"Khrotak, Jabarth!" brüllte der Kriegsherr, nicht sicher ob es sich hier wirklich um das hielt, was er dachte. Ansonsten hatte er immerhin vorgewarnt, bevor er Schaden zufügte.

Calintz
28.12.2008, 21:18
Calintz nahm einen kräftigen Schluck von der angebotenen Flasche und genoss es wie er, mit einem leichten Brennen im Nachgeschmack, die Kehle hinunterfloss. Tja, Faren hatte sich wohl zu einem wahren Schlemmer entwickelt. Gut für den Hashashin, schlecht für ihn. Menschen, die zu sehr den Genuss liebten, wurden schnell fett und dekadent. Außerdem war ihresgleichen nicht gerne gesehen bei den Orks. Jemand mit einem ausgefallenen Geschmack fiel aus der Reihe und so etwas sah man in dem gut organisierten Netzwerk der Grünhäute überhaupt nicht gerne. Allerdings war das das Problem des Schwarzhaarigen...nicht seines. Also behielt der Attentäter die Flasche noch eine Weile und warf demjenigen, der wohl auf die Weitergabe der Flasche wartete, einen Blick zu, der diesen sofort von seinem Vorhaben abkommen ließ und nur still die Augen zu Boden richtete. Diese Söldner mochten vielleicht ein hartgesottener Haufen im Kampf sein, doch vor der psychologischen Kriegsführung, wie sie das Schwarzauge praktizierte, würden wohl die meisten in die Knie gehen. Umso besser. Somit blieben sie stets auf einem angemessenen Niveau und ließen sich leicht kontrollieren. Wie geschaffen für so eine kleine Privatarmee. Unklar war Cal jedoch, wie es sein Waffenbruder geschafft hatte sich einen Ork zueigen zu machen, denn soeben setzte sich einer von ihnen direkt neben ihn und bedachte den Weißhaarigen mit einer dürftigen Begrüßung, die zugleich eine Frage beinhaltete. Der Attentäter ignorierte ihn. Wahrscheinlich handelte es sich um seinen persönlichen Leibwächter. Seltsam...möglicherweise eine Grünhaut, die unter den Seinen in Ungnade gefallen war oder keine Ehre besaß. Egal...Faren ließ ihm sowieso keine Zeit zum Nachdenken. Der Hüne zog es vor seinen ehemaligen Lehrmeister mit Fragen zu durchlöchern:

"Na, Calintz. Was hat dich in diese innosverfluchte Gegend verschlagen?"
"Hm...gute Frage. Ursprünglich kam ich auf Befehl meines Meisters hier her um als einziger...Morra die Ankunft von irgendeiner Gottheit schauen zu dürfen, aber inzwischen bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher."
"Wie meinst du das?"
"Ich weiß nicht, ob die Orks das spüren, aber in meinen Augen erwarten sie sich zu viel von diesem Himmelskörper. Wenn du mich fragst ist hier Dämonenmagie im Spiel. Untote, fliegende Feuerbälle...und dann noch diese leeren Träume."
"Von was, in Beliars Namen, sprichst du da? Drück' dich endlich einmal klarer aus..."
"Hah...wenn ich das nur könnte. Weißt du, ich habe nie sehr viel geträumt, aber seit wir hier in Nordmar sind, träume ich überhaupt nichts mehr...nicht, dass das vorher nicht schon einmal vorgekommen ist, aber dieser Zustand ist einfach permanent. Ich kann keine klaren Gedanken mehr fassen, wenn ich zu schlafen versuche. Beunruhigend..."
"Das ich das noch erleben darf. Das Schwarzauge hat Angst vor etwas...ich glaub' ich werd nicht mehr."
"Tumber Halbriese. Du verlässt dich auch nur auf deine Muskeln...du wirst noch an mich denken, wenn wir da oben eine Kreatur der niederen Ebenen finden."
"Ja ja...ganz egal was da oben ist. Wir werden damit fertig und dann gibt's ordentlich Kohle zu scheffeln."

Enttäuscht schüttelte der Maskenbauer seinen Kopf und drehte die Flasche in seinen Händen hin und her.

"Egal...lass uns lieber über etwas anderes reden. Wo hast du denn die orkische Witzfigur her? Hast du die in der Arena gewonnen?"

Kaum hatten diese Worte den Mund des Hashashin verlassen, sprang die Grünhaut mit empörter Miene hoch und brüllte ihn förmlich an:

"WAS?!"

Hämisch grinsend betrachtete der Dieb die Gebären des tätowierten Kriegers und sagte selbstsicher zu dem ehemaligen Feuermagier:

"Faren, nimm deinen Hund doch bitte an die Leine. Nicht dass heute Nacht noch jemand Blut verlieren muss..."

Uglúk
28.12.2008, 21:41
Ein großes, schwarzes Mammut stampfte im schnellen Tempo an ihm vorbei, als Uglúk gerade von der Herde zurück zum Lager wollte. Der Koloss war zweifellos aufgeregt. Unverkennbar waren dafür die Zeichen und Uglúk konnte sie sehr einfach lesen. Was hatte den Vierbeiner in solche Aufregung versetzt? Es gab schließlich nicht viel, um dass sich ein solcher Riese wirklich Sorgen machen musste. Dabei fiel Uglúk ein, weshalb er überhaupt hergekommen war. Hatte das schwarze Mammut vielleicht etwas aus dem Feuerball gefunden? Wenn ja, würde das seine Aufregung erklären. Und es schürte die Neugierde des Kriegsherrn umso mehr. Deshalb trieb er seinerseits den Riesenelefanten an in die Richtung zu stapfen, aus der sein schwarzer Artgenosse gekommen war.
Sie mussten nicht weit stampfen, da drang bereits ein Ruf ihnen entgegen.
»Khrotak, Jabarth!«
Es war unverkennbar ein Ork. Zu sehen gab es aber nichts außer dichten Nebelbänken. Vielleicht war es jemand aus seinem Lager. Allerdings hatte Uglúk Befehl gegeben, dass sich niemand davon entfernen sollte. Das nicht ohne Grund, denn der Kriegsherr wusste genau wie gefährlich Mammuts werden konnten. Und hier gab es eine ganze Herde von ihnen.
»Wer ist dort?«, fragte Uglúk herausfordernd und suchte den Boden ab. Wenn dort jemand war, versteckte ihn der Nebel. Ohne zu zögern schwang sich der Kriegsherr vom Nacken des vierbeinigen Kolosses herunter und kam schwer auf dem Boden auf. Eine Pranke am Heft seiner Claymore, schnüffelte der Orkhüne in der Luft und fing an zu knurren.

Tat'ank'Ka
28.12.2008, 21:45
"Und dann hab ich den Speer mit des Schöpfers Glück geschleudert und den Wyvak ins Auge gejagt. Er brüllte auf, sein Hals wurde frei und dann hat Brosh seine Äxte sprechen lassen. Der ganze Clan hat das Viech erlegt.", erzählte Tat, als sie auf dem Weg gen Lager waren. Sie konnten sich wohl Zeit lassen, denn die Urkmas würden sicherlich auf die Shaks warten und so wie Brosh wirkte, schien er sich dort im Nebel und bei den Mammuts die man mittlerweile tröten hörte, ganz wohl zu fühlen. Es erinnerte Tat an seine Aufnahme, damals war es ähnlich. Sicher, Brosh konnte immer mal einem Raubtier begegnen dass ihn essen wollte, aber er war nicht umsonst der Kriegshäuptling der Urkmas. Den fraß vielleicht Beliar, weil er Angst vorm Urkmaclan hatte, aber kein lebendes Tier. Tat'ank'Ka gab Gorbag den Fangzahn des Wyvaks zum bestaunen, warnte diesen aber sich daran zu stechen, da er giftig war.

"Das Lager ist nicht mehr fern. Geht man direkt, dauert es nicht lange. Roshan meinte das Urkma ein Geschenk des Schöpfers wäre. Er würde uns ganz besonderes Erz bringen. Schwarzes Erz mit dem die Dämonen ihre Klingen schmieden - mit denen man die besten Waffen und Rüstungen des Orktums bisher geschmiedet hat. Meinst du da ist was dran? Ich habe mir so einen Stein vom Aufprall im Lager näher angesehen, aber ich bin mir nicht sicher. Man bräuchte einen Schmelzofen.", meinte der Urkma und nahm wieder dne dolchartigen Fangzahn entgegen.

Brosh dar Urkma
28.12.2008, 21:57
"Finde es heraus, wenn du dich nicht wie ein Morrfrischling vor dem ungewissen fürchtest!" provizierte Brosh gewitzt, der seltsame Buckel auf dem Ungestüm hatte sich zum Boden gleiten lassen und bewegte sich auf den Kriegsherrn zu. Für ihn stand ausser Zweifel, dass es sich hier um Uglùk den Kriegsherrn der Shaks und Anführer der Veqlarg, einer ganz guten Elitekriegereinheit, handelte.
Auch Brosh trat einige Schritte näher und liess seine Äxte bedrohlich kreisen. Allerdings hatte er nicht vor allzunahe an das stinkende nackte Vieh des Orkhünen zu kommen.
Spätestens jetzt müsste der Shak erkennen, dass es sich bei Brosh um keinen seiner Gefolgsleuten handelte und was wäre im Moment passender als ein kleines Kräftemessen unter Kriegsherren? Zwar zählte Brosh den Ork, der ihm hier im dichten Nebel gegenüber stand und durch die grauen Schleier nichts an seiner Bedrohlichkeit einbüsste, zu den wenigen denen er zutraute eine Chance gegen ihn zu haben. Aber besiegen? Niemand besiegte Brosh dar Urkma, nicht mal Dwa'tsull konnte es und das war bisher der einzige würdige Gegner, den Brosh angetroffen hatte.
Der Kriegshäuptling der Urkmas konnte das zornige Schnaube seines Gegenübers deutlich hören. Kein Wunder, jeder Ork, der nach einer Anspielung auf Morrafrischling keinen Zorn verspürte hätte bereits gegen Brosh verloren. Denn er wäre nichts anderes als verweichlicht und undwürdig Ork genannt zu werden.
Chrrrrchrr knurrte Brosh und bleckte die Zähne, leider konnten sich die beiden Kriegsherren nicht direkt ins Gesicht sehen, sie wären beide von der furcheinflössenden Erscheinung ihres Gegenüber beeindruckt gewesen.
Würde er angreifen, oder würde er zuerst erfahren wollen, mit wem er sich anlegte? Sein gutes Recht wäre es ja, aber durch gekreuzte Klingen, konnte man sich doch so schön begrüssen. Brosh musste schnell grinsen, ehe er sich wieder auf seinen Gegenüber konzentrierte, dem er und er ihm immer näher kam.

Rok Shar
28.12.2008, 22:15
»Ganz locker bleiben Rok, das ist ein guter Freund von mir. Ihm verdanke ich es das ich Söldner werden konnte, also Finger weg von ihm. Außerdem hättest du gegen ihn eh keiner Chance, dieser Mann hat schon mehr Menschen getötet als der König Männer in die Barriere werfen lassen hat.«, versuchte Faren seinen angeblichen "Hund" zu beruhigen. Er blickte dabei so ernst drein, wie nur selten und seine Blicke sprachen Bände. "Halt dich bloß zurück", sagten sie. Und "Wenn der dich angreift, wächst kein Gras mehr." Dabei war das gar nicht nötig, denn Rok Shar kannte diesen Mann - zumindest vom Hörensagen. Calintz, nannte man ihn. Aber im Grunde verdiente dieser Morra keinen Namen, denn allein beim Aussprechen seines Namens sollen einige gestorben sein. Man kannte den Schrecken mit der weißen Mähne eben. Und wer nicht, der hatte sowieso den Tod verdient.
»Michse kennen weißhaarige Freund, Chefchen. Und michse glauben es heißen: "als der König Männer in die Barriere hat werfen lassen."«, korrigierte der Tätowierte seinen Boss und schritt dann um das Lagerfeuer herum, direkt zu Calintz. Der hielt nämlich eine Flasche Schnaps in der Hand und Schnaps war hier oben genauso häufig anzutreffen, wie Sand.
»Michse nehmen mal. Geht auf Rechnung von Bossilein, richtig, Chefchen?«, sagte der Ork und setzte sich wieder.

»Also, Chefchens Chef... erzählen, was du gemacht. In letzter Zeit michse nicht mehr viel gelesen über dich.«, gestand der Ork ein und setzte sich gemütlich hin. Wenn er den Quellen trauen durfte, dann war Calintz eher einer von der wortkargen Sorte. Aber der Tätowierte ließ sich da gerne überraschen. Wer weiß, vielleicht war er ja sogar redseelig.

Gorbag
28.12.2008, 22:19
„ Kann schon sein…“ Knurrte Gorbag und stapfte anschließend wieder schweigend neben seinem Waffenbruder her. Im Moment war es ihm egal, was der fliegende Feuerstein für Schätze versprach und was er für die Orks bedeutete. Gorbag war beleidigt worden und wollte diese Schande nicht einfach so auf sich sitzen lassen! Dieser hässliche Schratbastard, der sich auf Befehl Broshs auf ihn geworfen und ihm eine Klinge an den Hals gehalten hatte, würde noch bereuen, den Knochenjäger überhaupt angesehen zu haben! Zwar würde sich Gorbag nicht die Blöße geben und den Ork mitten im Lager der Urkmas herausfordern, wo er immerhin Gast war und wo fast niemand anwesend wäre, der den Vorfall beobachtet hatte, doch er würde sich diesen Gurk merken, der da an der Spitze der Elitekrieger stapfte, die mit Gorbag und den Jägern in Richtung Lager liefen. Auch war es äußerst dumm, ein Duell während eines so gefährlichen Auftrags auszutragen. Unter Orks mit Ehre wurde für so was gewartet, bis die Feinde besiegt und die Ziele erreicht waren. Nur Jungspunde, Hitzköpfe, Idioten und zu gekränkte Orks würden ein Duell fordern, während der Clan auf Kriegszug war.
„ Die Schamanen sagen, der Stein wird für uns Erz bereithalten. Nicht das Magische, auf dem die Nordmorras hocken. Anderes.“ Sprach Gorbag schließlich, als der Fackelschein des Urkmalagers durch den Nebel drang.
„ Ich habe gehört, dass nur die besten Schmiede und nur die größten Krieger dafür in Frage kommen, die Ehren zu erhalten, solch ein Material an sich zu nehmen. Der Stein kam aus dem Himmel, also wird er uns Göttermetall bringen.“ Der Rüstungsbauer war der festen Überzeugung, dass die Worte des Schamanen, den er vor dem Aufbruch über den Stein gefragt hatte, stimmten. Sie mussten es einfach! Die Namen der Schmiede, die Waffen und Rüstungen aus dem Erz des fliegenden Feuersteins fertigten, würden unter dem Volk Orks ebenso in aller Munde sein, wie diejenigen, die diese Ausrüstung ihr Eigen nannten.

Uglúk
28.12.2008, 22:22
Uglúks Nüstern blähten sich auf, als er das zu hören bekam. Die Claymore glitt aus ihrer Halterung auf dem Rücken. Egal wer dort auch im Nebel warten mochte, er würde erstmal ein kleines Tänzchen mitmachen. Lautes Schnauben gab der Kriegsherr von sich, als er die Äxte in dieser milchigen Suppe erkannte. Offensichtlich hielt sein Kontrahent es genauso wie er. Da machte Uglúk ihm den Gefallen und preschte ungezügelt nach vorn.
Sekundenbruchteile später sah Uglúk, wen er vor sich hatte. Trotzdem hielt der Kriegsherr nicht inne, sondern stürmte weiter auf seinen Gegner zu. Dessen Äxte gingen augenblicklich hoch, als Uglúk das Schwert von oben herabstürzen ließ und mit der zweiten Pranke ebenfalls das Heft ergriff, um dem Hieb noch mehr Wucht zu verleihen. Wie zwei Statuen aus massivem Fels standen sich die beiden Kriegsherrn gegenüber. Die Waffen aneinandergepresst, die Muskeln gespannt. Ein Kräftemessen sondergleichen, bei dem die Klingen auf und ab schwangen und immer wieder von einem Ork zum anderen zurückgedrängt wurden. Uglúk starrte voller Kampfeslust in Broshs Augen und sein Blick wurde mit dem gleichen Feuer erwidert. Knurren drang durch den Nebel, als sich die Waffen voneinander lösten und mit lautem metallischen Kreischen erneut aufeinanderschlugen.

Brosh dar Urkma
28.12.2008, 22:38
Konnte es sein? Ein Ork der es verdiente gegen Brosh zu kämpfen, einer der nicht nach den ersten Schlägen schon zu erkennen gab, dass er unterlegen war? Einer der es vorzog sich richtig orkisch zu begrüssen, bevor es ums Geschäft ging?
Wahrlich keine Beleidigung, was ihm da gegenübegetreten war. Er hatte nicht nur eine imposante Figur, er konnte auch kämpfen. Allerdings hatte sein Gegnüber nur ein Schwert gepackt, konnte er etwa nicht mit zweien Kämpfen? das würde er sich nicht gefallen lassen.
Nach einem längeren, von aussen ziemlich spielierisch anmutenden, in Realität aber mit brachialer Gewalt und ohne Rücksicht ausgeführten, Schlagwechsel hielten die beiden Kriegsherren einen Moment inne.
Blickten sich direkt in die Augen und wussten sofort, dass das bestimmt noch nicht das Ende des Kampfes war.
Eigentlich schade, dass keiner zuschaute, aber in diesem Nebel würde man eh nicht viel sehen.
Erneut schlug der Shak mit seinem, einem für Broshs Geschmak zu sehr nach Morraklinge aussehenden, Schwert auf Brosh ein. Doch Brosh hatte genug von Spielchen, er wollten sein Gegenüber kämpfen sehen und nicht mit einem Schwert rumfuchteln.
Mit einem gekonnten Konterhieb schlug Brosh mit seiner linken Axt das Schwert Uglùks zur Seite und verpasste ihm mit flachem Axtblatt seiner rechten Axt einen Hieb in die Magengrube.
"Kämpfe wie ein Kriegsherr, du hast eine Hand zu viel frei!" provizierte Brosh seinen Gegenüber worauf er einen Schritt zurück trat um Uglùk die Zeit zu lassen, sich ausgiebig zu bewaffnen. Oder hatte er etwa sein zweites Schwert vergessen? Den grossen Prügel von dem Brosh schon gehört hatte, war auf jeden Fall nicht beim Shak.

Uglúk
28.12.2008, 22:58
Amüsiert schnaubte der Orkhüne. Die zweite Claymore zog er nur, wenn der Gegner es nötig machte. Ein Schwächling könnte Uglúk nicht dazu veranlassen mit beiden Klingen zu kämpfen. Da musste mehr kommen. Bei Brosh allerdings, lohnte es sich. Nicht jeden Tag stand Uglúk jemandem gegenüber, der es auch tatsächlich mit ihm aufnehmen konnte. Vielleicht sogar eine Chance gegen den Orkhünen hatte. Besiegen? Nein, niemals könnte er Uglúk besiegen.
Die zweite Pranke griff über die Schulter, umfasste das Heft des Schwertes und zog es blank. Lautes Brüllen donnerte über den Schnee. Er war bereit und die Antwort kam promt. Brosh übernahm die Initiative und schlug kraftvoll mit beiden Äxten auf den Kriegsherrn ein. Dieser konterte, spürte die Kraft seines Gegners auf die eigenen Klingen drücken und schob ihn langsam von sich fort. Die zweite Claymore raste ungebremst auf den Häuptling der Urkma zu. Funken stoben auf, als sich Axt und Schwert in der eisigen Luft trafen. Metallisches Schreien zerfetzte die Stille als auch das zweite Waffenpaar zusammenprallte. Zähnefletschend standen sich beide Kriegsherrn erneut gegenüber und pressten voller Gewalt gegen Kraft des jeweils anderen.

Brosh dar Urkma
28.12.2008, 23:23
Na also, Brosh wäre schon fast enttäuscht gewesen von seinem Kontrahenten. Aber erneut belehrte ihn dieser eines Besseren, wuchtig schlug er mit seinen zwei Schwertern auf Brosh ein, der sich wiederum mit seinen Äxten zu wehren wusste.
Hin und her und hin und her ging dieser Kampf, doch nie langweilig, immer benutzte einer wieder eine neue finte und eine noch exotischere Technik und immer wieder wusste der andere zu kontern. Morras wären inzwischen schon an der eigenen Schwäche umgekippt und so mancher Ork wäre wohl auch langsam ausser Puste, aber die beiden Kriegsherren wurden ihrem Rang gerecht, ja wenn man keinen Kriegsfürsten kannte und die beiden kämpfenden Orks mit den übrigen Kriegsherren Myrtanas verglich, mochte man ihnen sogar einen höheren Titel geben. Doch die beiden kannten mindestens einen Ork, der ihnen überlegen war, dies würden sie wohl auch ohne zögern zugeben, wenn sie dabei auch nicht unbedingt ehrlich wären. Aber keiner der beiden würde Urg'arr zwarr in Frage stellen, was nämlich ehrlich unanzweifelbar war, war dass der Kriegsfürst den beiden an Erfahrung und Finesse im Kriegführen weit überlegen war.
Der Tanz der Kriegsherren indes ging weiter, ja es erinnerte auf eine Art und weise an die Kriegstänze der Orks, was die beiden hier veranstalteten, der Unterschied war bloss, dass hier keiner Spielte, nunja ein wenig, aber keiner würde es bereuen im Sturme des Kampfes den anderen enthauptet zu haben. Denn die eingesetzte Kraft würde dazu allemal mehr als ausreichen,vermutlich würden nichteinmal die kräftigen Panzer den Schlägen standhalten.
"bariiiiii! ertönte plötzlich das Angriffstrompeten eines Mammuts. Die beiden Orks schauten sich einen Moment um, Uglùks Tier war nicht mehr zu sehen, zu weit hatten sich die beiden Orks von ihm entfernt. Plötzlich tauchte der schwarze Bulle hinter Uglùk auf und holte mit seinen Stosszähnen zum Schlag aus, Brosh sprang nach vorne und Riss sein Gegenüber ausser Reichweite des riesigen Tieres.
"Na da bist du ja wieder!" meinte Brosh hämisch grinsend bereits wieder auf den Beinen. Voller Zorn bäumte sich der Bulle auf und liess ein erneutes Trompeten hören, hinter ihm tauchten plötzlich die übrigen Mammuts seiner Herde auf und mit ihnen machten sich der Bulle auf, die beiden Orks zu zermalmen.
Ein Moment indem selbst ein Kriegsherr an Rückzug dachte.

Uglúk
28.12.2008, 23:50
In Windes Eile fanden die beiden Claymores ihren Platz auf dem Rücken des Kriegsherrn. So unvermittelt wie der Angriff des schwarzen Mammuts kam, mussten sie jetzt Reißaus nehmen. Aus irgendeinem Grund war der Bulle besonders angriffslustig und Uglúk wusste zu genau, was das nach sich ziehen konnte.
»Wir müssen hier weg.«, knurrte der Orkhüne dem anderen Kriegsherrn zu. Ein kurzer Blickkontakt wie es ihn nur zwischen Orks geben konnte und sie verstanden sich ohne weitere Worte. Schnell waren beide Krieger auf den Beinen und spurteten in die entgegengesetzte Richtung, um der Herde zu entgehen. Unterdessen schnüffelte Uglúk in der Luft, um die Fährte des Riesenelefanten aufzunehmen. Aber bei den vielen Vierbeinern stellte sich das als alles andere als leicht heraus. Plötzlich stand wie ein riesiger grauer Berg das Tier direkt vor ihnen. Behände kletterte der Orkoberst auf das angewinkelte Knie des Kolosses und fand sich Augenblicke später an seinem gewohnten Platz wieder. Indes stand Brosh immer noch unten. Zugegeben, ein wenig hilflos sah er aus. Aber das konnte niemand ihm ankreiden, schließlich war es für ihn ganz und gar nicht alltäglich auf solch einen Riesen zu klettern. Im Übrigen würde es sowieso niemand wagen, das dem Kriegsherrn vorzuwerfen. Es sei denn er wäre lebensmüde.
Hastig schwang Uglúk sich auf den Schlachtturm und warf eine Strickleiter herab, an der Brosh hinaufklettern konnte. Gerad noch rechtzeitig, wenn man so wollte. Denn just in diesem Moment tauchten aus dem Nebel gespenstisch aussehende Schädel auf, die drohend ihre Rüssel hoben. Der Riesenelefant antwortete entsprechend und trötete in lautem, dröhnenden Ton. Wieder im Nacken des Vierbeiners, befahl Uglúk dem Dickhäuter sich der Herde entgegenzustellen. Allen voran stand dabei das schwarze Mammut. Es schnaufte und stampfte auf den Boden. Aber im Riesenelefanten hatte es einen größeren Konkurrenten gefunden. Und in der Tierwelt reichte es oft schon aus, wenn jemand größer war. Kein Kampf, kein Blutvergießen. Für Orkverhältnisse ziemlich unspektakulär, aber so war hier die Ordnung der Dinge.
Das schwarze Mammut zog beleidigt von dannen, während andere Herdentiere sich wieder beruhigten. Hatten sie den Dickhäuter schließlich schon gesehen und waren ihm nicht völlig misstrauisch gegenüber. Letztlich löste sich der Pulk wieder auf und die Herde folgte dem schwarzen Mammut in den dichten Nebel. Zurück blieben die beiden Kriegsherren auf dem Rücken des Riesenelefanten.
»Stell dich niemals so einem Vieh in den Weg.«, meinte Uglúk zu Brosh, nachdem sich die Lage beruhigt hatte.
»Ich weiß, dass das schwer fällt. Niemand flieht gern, besonders jemand wie du. Aber der macht uns zu Brei. Hast du seinen Rüssel gesehen? Sein Trompeten gehört? Sie trompeten nur, wenn sie Angst haben oder angreifen wollen.«

Brosh dar Urkma
29.12.2008, 00:06
"Dann hab ich ihm wenigstens Angst eingejagt." meinte Brosh voller genugtuung. Eine andere Erklährung kam für ihn nicht in Frage. "Ich bin dem schwarzen Häuptling dieser Mammuts schonmal im Nebel begegnet, bevor ich auf dich traf. Beeindruckendes Tier. Ich wette wäre er ein Ork und dein Träger ebenfalls, es hätte einen Kampf gegeben, wie er zwischen uns stattfand. Es freut mich übrigens jemanden gefunden zu haben, gegen den es sich lohnt zu kämpfen und dessen Können einen weiter anspornt neues zu lernen!" meinte der Kriegsherr freudnschaftlich. Wieso freundschaftlich? Er ist ein Shak! Flüsterte eine Stimme in seinem Kopf, die kaum hatte sie gesprochen von Broshs imaginären Faust zertrümmert wurden.
Shak hin oder her, vor ihm auf diesem riesen Ungetüm war der einzige Ork in diesem verfluchten Imperium, der es verdiente mit demselben Respekt wie Brosh behandelt zu werden, naja ein bisschen weniger vieleicht, aber fast so viel.
Ja wer begrüsste Brosh heute noch auf tradtionelles orkisch? Niemand, nur Uglùk hatte es hingekriegt! Ein ehrliches Kräftemessen am Anfang, keine Intrigen, keine Lügen, blanke Muskelkraft und Kampfgeschick sprach den Willkommensgruss. Wer sich hier einig wurde, hatte nichts von seinem Gegenüber zu fürchten, ja nichteinmal wenn er unterliegen würde. Ein Ork der leben liess tat das immer aus gutem Grund. Nunja, die ehrlichen Orks, die den alten Traditionen folgten wenigstens.
"Genug des Geschwafels, sonst hälts du mich noch für einen Heuchler wie Kan einer ist. Was treibt den Bezwinger Lagos und Schrecken Ardeas in den Hohen Norden auf die Spuren einer Prophezeihung des Urkmaclans? Du willst mir doch nicht weis machen, dass Hellur auch bei den Shaks eine wichtige Bedeutung hat, es wäre also töricht sich dem Befehl Kans zu widersetzten. Seine Führungskunst mal aussen vor gelassen! Was erhoffst du dir zu finden, das es Wert wäre, deinen Clan in Gefahr zu bringen? Wären Unumas Worte nicht so deutlich gewesen, ich wäre nie so schnell aufgebrochen."
Während der Kriegsherr sprach, trampelte der riesige Elefant in Richtung des Lager der Shaks. Immer auf und ab wackelte der unterbeladene Schlachtturm wie ein Schiff auf dem wilden Meer.

Uglúk
29.12.2008, 00:26
»Du kannst dir denken, warum ich hier bin. Nein, es hat nichts mit irgendwelchen Prophezeihungen zu tun. Ich kenne die Geschichte der Shaks auch nicht. Damals schloss ich mich Nug Na Shak an, weil er ein guter Krieger war. Und weil ich dem Schamanen an seiner Seite nicht traute. Jemand muss ein Auge auf diese Hexer werfen.«
Uglúk stierte in den Nebel und redete mehr zu sich selbst, als zu Brosh. Dann schüttelte er den Kopf und sprach weiter.
»Ich bin hier, weil Kan es mir befohlen hat. Dir folgen sollte ich und vor dir den Ort erreichen, an dem der Feuerball vom Himmel kam.«
Erneut wechselten die beiden Kriegsherrn Blicke.
»Sein Befehl lautete nicht, dir nichts davon zu sagen. Nur folgen sollte ich dir, und das mach ich. So ist die Ordnung der Dinge.«
Stille nahm die Szenerie ein, während der Riesenelefant sich durch die weiße Landschaft schob und Schneeflocken vom Himmel fielen. In der Ferne tauchten bereits die ersten Fackeln von Uglúks Lager aus dem Nebel auf.
»Außerdem bin ich selbst neugierig, was das für ein Ding war.«, fügte Uglúk jetzt lachend hinzu. »Was ist das für eine Prophezeiung deines Clans?«

Brosh dar Urkma
29.12.2008, 00:51
Also doch, was hatter er anderes erwartet? Eigentlich sogar das Beste was ihm passieren konnte, was wenn Hellur noch andere Clans beeinflusste? Oder noch schlimmer, irgendwelche Morras? Ausserdem war Uglùk so ehrlich wie Brosh es erwartet hatte. So ehrlich wie ein wahrer Ork eben war, nachdem er seinen Gegenüber richtig begrüsst hatte.
"Nun, die Prophezeihung wurde lange vor unserer Zeit ausgesprochen. Auch lange vor der Zeit unserer Väter und derer Väter. Damals als noch niemand vom orkischen Imperium gehört hatte und jeder Clan in seinem eigenen Dorf gewohnt hatte, war es Unuma Urkma die unsere Prophezeihung aussprach. Sie war ein altes Weib, aber nicht verrückt, so zumindest wird es erzählt. Dennoch schenkten wenige der Urkmas ihren Worten Beachtung, sprachen sie doch davon dass Ruk'Kars Macht zurückkehren würde und dem Bösen ein Ende setzen würde. Und damals gab es im Dorfe der Urkmas nicht Böses, das besiegt hätte werden sollen, keine Morras, keine Untoten, keine dekadenten und unehrehaften Orks, man lebte fast so gut wie an der Tafel des Schöpfers. Dennoch oder genau desshalb wurde die Prophezeihung niedergeschrieben und in das Archiv der Clans gelegt. Je weiter die Zeit voranschritt umso mehr wurde ihrer Weissagung Beachtung geschenkt, erst waren es unehrenhafte Machtspiele unter den Orks, die meine Vorfahren zum Grübeln brachte, dann waren es die Morras und all die anderen Rassen des Morragottes, die sich den Orks in den Weg stellten. Und jetzt, schau dir die Welt an, schau dir an was aus vielen Orks geworden ist! Dwar'tsull! Kan! Und all die anderen Fettsäcke die an der Spitze der myrtanischen Städte sitzen. Qualitäten wie sie Urg'Arr'Zwarr unser ehrenvolle Kriegsfürst an den Tag legt, sind selten geworden in unserem Volk. Es ist nichteinmal mehr fähig sich das ganze Volk der Morras Untertan zu machen, oder noch besser sie auszulöschen! Oder der Tod meines Vaters, zu schwach ihn im Kampf zu besiegen lockten andere Orks ihn in einen Hinterhalt! Vor langer Zeit wäre kein Ork je dazu im Stande gewesen. Ich weiss nicht was es ist, das uns Ruk'Kar geschickt hat, aber ich bin Überzeugt, dass es meine Pflicht als sein direkter Nachfahre ist, es herauszufinden. Eines ist auf jeden Fall klar, das was hier vom Himmel schlug ist Urkma! Unuma hatte es genau vorhergesagt, wie sie kommen und einschlagen würde. Die Frage ist jetzt nur noch wie verrückt sie wirklich war!" in dem Moment erreichten die beiden Orks auf ihrem imposanten Reittier das Lager der Shaks.
Die beiden Kriegsherren liessen sich von der Kreatur herunter, ehe Brosh ein anderes Thema ansprach.
"Du bist ein guter Kämpfer Uglùk, doch ich beneide dich nicht um deinen Kampfstil, du bist ein guter Feldherr, doch auch um deine Führungsqualität beneide ich dich nicht. Du hast eine stolze Elitetruppe, auch darum beneide ich dich nicht, ein treuer Clan, der dir folgt obschon du nicht mal ihr Häuptling bist. Nichts von alledem macht mich neidisch, denn all das habe ich auch. Und selbst wenn mir dein Tier nicht gefällt, so seh ich seinen Nutzen, selbst wenn ich jeden Ork zu beeindrucken weiss, so wüsste ich es auf dem Rücken eines solchen Tieres besser. Wärst du bereit mir zu helfen den schwarzen Häuptling meinem Willen zu unterwerfen? Im Gegenzug würde ich meinen Clan beruhigen, wie du sicher weisst, ist Freude nicht gerade das erste Gefühl, wenn ein Urkma von einem Shak hört. Ja ich würde euch sogar ohne Murren mitnehmen zum Einschlagort Urkmas und euch in vollen Zügen und als gleichberechtigte teilhaben lassen, an was auch immer uns dort erwartet! Im Gegensatz zu den Morras die uns gefolgt sind, sprichst du ehrliche und wahre Worte, dein Blick zeigt keine Hinterlist und deine Waffen sprechen deutlich, aber direkt!"
Brosh schaute sein Gegenüber ruhig an, man konnte annehmen, dass er sich hier in der Höhle des Drachen befand, aber Brosh vertraute Uglùk, er war selbstverliebt wie jeder Kriegsherr, der etwas auf sich hielt, aber im Gegensatz zu all den anderen, hatte er auch einen Grund dazu. Genau wie Brosh.

Uglúk
29.12.2008, 01:17
Uglúk erwiderte den Blick des Kriegsherrn. Unterdessen näherten sich ihnen veqlargh. Welch harten Kontrast die pechschwarzen Rüstungen zum blütenweißen Schnee bildeten. Ein kurzes Nicken des Oberst genügte und die veqlargh störten die beiden Krieger nicht weiter.
»Dann also den schwarzen Bullen.«, sagte Uglúk, »Aber das wird nicht leicht, denn du hast dir keine gute Zeit ausgesucht. Was auch immer. Lass uns gemeinsam das Geheimnis deiner Prophezeiung lüften. Vielleicht kannst du eine starke Pranke an deiner Seite brauchen. Ich bin bereit.
Aber heut sollst du mein Gast sein. Komm an unser Feuer und sing mit uns! Lass uns die glorreichen Helden der Vergangenheit wieder aufleben lassen!«
Und ein Feuer war es. Hoch aufgetürmt das Holz, brannte es lichterloh und weithin sichtbar. Drumherum versammelt saßen die veqlargh, aßen und tranken und sangen aus tiefen Kehlen orkische Lieder, die von Ruhm und Ehre berichteten. Ein wenig abseits des Ganzen hatten sich auch die Morras mehr oder weniger nett eingerichtet. Dem Feuer der Orks kamen sie aber nicht zu nah, denn töricht war der, der einen Ork beim Feiern störte.

Calintz
29.12.2008, 10:00
Der Morgen graute schon und Calintz saß immer noch dem tätowierten Ork gegenüber und unterhielt sich mit ihm. Inzwischen hatte die Grünhaut sogar schon einen Namen bekommen: Rok Shar. Obschon der Dieb jetzt den Namen seines Gesprächspartners wusste, konnte er sich immer noch kein genaues Bild von ihm machen. Rok war riesig. Ein wahrer Hüne...zumindest aus der Sicht des nicht gerade hoch gewachsenen Hashashin. Trotzdem schien er keiner von dieser Haudrauf-Sorte zu sein. Besser gesagt, er schien es nicht immer zu sein, denn wenn man an Farens Seite die Lande durchstreifte, musste man schon eine gewisse Brutalität aufweisen. Ansonsten würde man nicht lange in der Gunst des Schwarzhaarigen bleiben. Das wusste Cal besser als jeder andere. Schließlich hatte er den ehemaligen Feuermagier einst ausgebildet und ihn auf diesen, von Gewalt und Herrschsucht geprägten, Pfad geführt. Also vereinte dieser Tätowierte sowohl Wissensdurst, als auch gewisse kriegerische Merkmale in sich. Beeindruckend...aber auch unsäglich dumm. In den Augen des Diebes konnte man es nur zu etwas bringen, wenn man sich vollkommen auf eine Sache konzentrierte. Dieser Ork jedoch schien so viel Zeit mit der Geschichte dieser Lande verbracht zu haben, dass er sich wohl besser dem Schamanentum widmen sollte und nicht als Schläger für Faren zu arbeiten. Für den Attentäter war es jedoch im Grunde genommen egal. Er konnte aus dem hünenhaften Ork lernen und das war alles, was ihn interessierte. Zwar war die schlampige Aussprache der Grünhaut etwas störend, wenn man seinen Erzählungen lauschte, doch immerhin konnte man ihn verstehen.

Was das Schwarzauge jedoch am allermeisten verwunderte, war die Tatsache, dass Rok etwas über ihn gelesen hatte. Wer sollte schon etwas über einen gewissenslosen, gefühlskalten Kopfgeldjäger aufschreiben? Schließlich war er in keinerlei Hinsicht wichtig für die Orks. Zumindest nicht im offiziellen Sinne. Trotzdem schien der tätowierte Schläger relativ viel über ihn zu wissen. Er wusste zum Beispiel, was er bei der Schlacht um Vengard alles vollbracht hatte und, dass der Dieb dort gegen einen fanatischen Ritter gekämpft hatte:

"...und michse gelesen, dass du gekämpft hast bei Belagerung gegen Vengard. Du haben gefunden den Geheimgang durch Wasser und später auch gekämpft gegen fanatischer Ritter."
"Richtig. Wobei die Bezeichnung "fanatisch" wohl noch etwas untertrieben ist. Der Kerl hat andauernd irgendwelche Innospreisungen von sich gegeben und somit seine Anhänger motiviert. Äußerst lästig...trotzdem ist er ein guter Kämpfer..."
"Ist? Duse nicht haben getötet?"
"Nein, unglücklicherweise nicht. Dieser Feigling floh, nachdem er mich einmal zu Boden geworfen hatte."
"Seltsam. Bücher sagen, du haben getötet."
"Das ist leider nicht wahr....aber von welchen Büchern sprichst du da? Woher weißt du diese Dinge über mich?"
"Sein aus Berichte über glorreiche Schlachten. Schamanen schreiben viel auf. Rest haben ich aufgeschnappt in Taverne und bei Söldner. Leute ziemlich viel reden über dich, wenn du nicht da bist."
"Hm..."
"Aber eines sie alle nicht wissen und mir brennen auf Zunge."
"Äh...dir brennen auf Zunge?"
"Ja, ich...äh...begierig dich zu fragen."
"Ach so. Was denn?"
"Warum du haben schwarze Augen? Manche Söldner haben Angst davor. Sagen du wärst nicht von dieser Welt."
"Hah. Nicht von dieser Welt...amüsant. Glaub mir, ich hatte sowohl eine Mutter, als auch einen Vater, wie jeder andere Mensch auch. Allerdings traf mich einst der Fluch Beliars. Seitdem habe ich diese pechschwarzen Augen. Sie erlauben mir in der Dunkelheit hervorragend zu sehen, bei Tage verursacht das Licht jedoch höllische Schmerzen."
"Sein praktisch?"
"Naja, nicht immer, aber in meinem Metier kann man es sehr gut gebrauchen."
"Metier?"
"Äh...Beruf."
"Ah ja. Du mir aber noch immer nicht gesagt, was du in letzter Zeit gemacht..."
"Tja, für meinen Geschmack weißt du schon etwas zu viel über mich und da will ich dir nicht auch noch mein restliches Leben so einfach offenbaren. Finde es heraus, dann sprechen wir vielleicht noch einmal."
"Aber..."
"Ich muss gehen. Mein...Meister dürfte wohl schon auf der Suche nach mir sein."

Mit diesen Worten ließ er Rok Shar sitzen und machte sich auf den Weg in das Lager der Urkmas. Schließlich wäre es nicht gerade vorteilhaft, wenn man bemerken würde, dass er die Nacht nicht im Lager der Orks verbracht hatte...

Brosh dar Urkma
29.12.2008, 12:17
Es war eine angenehme Nacht gewesen, ungewohnt aber angenehm, das musste sich Brosh schon eingestehen. Nachdem die beiden Kriegsherren und die Elitekrieger Ugllùks noch eine Weile gesungen hatten. Hatten sich die beiden Kriegsherren zur Ruhe gelegt, schliesslich hatten sie noch viel vor.
Einerseits wartete in der Nähe etwas auf sie, das es zu entdecken gibt, anderseits ging es erstmal auf Mammutjagd, aber nicht zum töten, sondern um eines, nein nicht eines, das stärkste unter ihnen einzufangen und für Brosh so weit zu zähmen, dass es ihm folgte und seine Wildheit nur nach Broshs willen einsetzte.
So gönnten sich die beiden auch nur das Minimum an Schlaf und standen wieder früh auf. "Am besten du schickst deine Krieger zu den meinen. Wir haben ein ziemlich sicheres Lager eingerichtet und die dämlichen Morras haben inzwischen bestimmt aufgeholt, mir wäre Wohler wenn die Orks auch Zahlenmässig deutlich in der Überzahl sind. Dann kommen die kleinen Missgeburten nicht auf dumme Ideen. Ausserdem wäre man einem Angriff mit doppelter Stärke besser gewappnet!" meinte Brosh zu Uglùk, ehe sie zur Jagd aufbrachen. Er überliess es natürllich seinem Begleiter selbst, ob er seinem Ratschlag nachkam. Aber die beiden verstanden sich ziemlich gut. Brosh musste seine Meinung über die Shaks wieder mal revidieren. Er hielt wenig von Nug Na Shak, er war für Brosh immer noch ein Verräter, aber sowohl Gorbag als auch Uglùk verdienten Broshs Respekt und auch mit den veqlargh hatte sich der Kriegsherr ganz gut verstanden, Krieger nach seinem Geschmack. Was Brosh aber am meisten beruhigte waren die gestrigen Worte Uglùks, nämlich, dass er den Hexern nicht traute und welcher weise Kriegsherr tat das? Richtig keiner, natürlich wussten sie viel und waren ohne Zweifel mächtig, aber im Gegensatz zu den Kriegern wussten es die Schamanen schon länger zu manipulieren, auszunutzen, zu lügen und zu verraten, ausserdem waren die meisten Verrückt, wie es Brosh auszudrücken pflegte. Und das machte sie umso gefährlicher. Nur wenige von ihnen waren so einfach zu kontrollieren wie Tok'schock. Oder tat er vieleicht nur so? Brosh wusste es nicht, er würde dem Schamanen nie gänzlich vertrauen, aber solange er ihm ohne Widerrede folgte, sollte er ruhig unter seinen Truppen weilen und sie heilen.
"Also los, wir haben keine Zeit zu verlieren!" drängelte Brosh, allerdings nicht wie ein kleiner Frischling, der endlich weiter wollte, sondern auf Freundschaftliche Art und Weise, ohne hetzend zu klingen. Uglùk sollte ruhig erst mit seinen Jungs fertig werden, ehe er sich Brosh widmete.

Uglúk
29.12.2008, 15:37
»Erster!«, hatte Uglúk durch das Lager gerufen. Kaum einen Augenblick später näherte sich dem Kriegsherrn ein Elitekrieger und salutierte kurz.
»Unser Lager zieht um. Ein Stück weiter von hier liegt das Lager der Urkmas. Wir werden gemeinsam mit ihnen nach dem Feuerball suchen. Baut dort das Lager wieder auf, bis ich von der Jagd zurückkomme.«
»Verstanden, Usurpator!«

Umgehend hatte der veqlargh sich dran gemacht, die Zelte abzubrechen, so dass helle Aufruhr im Lager herrschte. Uglúk und Brosh bekamen nur noch wenig davon mit, da sie sogleich auf den Riesenelefanten stiegen und in die Ebene hinausritten. Zu ihrem Glück hatte sich der Nebel des letzten Tages ein wenig gelichtet und gab ihnen nun einen weiten Blick frei.
»Du hast dir wirklich eine schlechte Zeit für sowas ausgesucht.«, brummte der Oberst dem Kriegsherrn herüber.
»Es ist Winter. Und so wie es aussieht, ist der schwarze Bulle mitten in seiner Musth. Sowas kann sich lang hinziehen, bis er wieder normal wird. Und in der Zwischenzeit ist er wie ein Wilder. Deshalb stürmt der Kerl auch wie verrückte durch die Gegend.
Wenn du ihn einfangen willst, musst du deshalb doppelt vorsichtig sein. Manchmal ist es da besser, ihm einfach nur aus dem Weg zu gehen.«
Langsam kamen sie vorwärts. Immer Ausschau haltend nach der Herde von Mammuts. Noch bevor den beiden Orks bewussten geworden war, wohin sie mussten, hatte aber schon der Riesenelefant sein Ziel erkannt und hielt geradewegs darauf zu. Vor ihnen breitete sich die Herde Tiere aus und schnell erkannten sie, wo sich der schwarze Bulle befand. Nämlich dort, wo am meisten Unruhe herrschte.
»Siehst du das? Der Kerl macht nicht mal vor seinen Artgenossen halt, solange er in der Musth ist. Und wenn er selbst Familienmitglieder angreift, kannst du dir ja denken, was er mit einem Ork anstellt, der ihn schief anguckt.«
Lautes Brummen und Quietschen begrüßte den Riesenelefanten. Große und kleine Mammuts näherten sich ihrem grauen Artgenossen und schnüffelten zum Wiedersehen mit den Rüsseln in der Luft. Den schwarzen Bullen schien das Ganze nur wenig zu interessieren. Er trottete ein wenig abseits der Herde durch den Schnee und kehrte ihnen den Rücken zu.
Uglúk kletterte indes auf den Schlachtturm zu Brosh und holte einen Leinensack hervor, den er dem Kriegsherrn in die Pranke drückte.
»Kekse. Du wirst ihn irgendwie davon überzeugen müssen, dass du in Ordnung bist. Mit Gewalt kommst du hier nicht weit. Außer du willst deine Krieger herholen. Aber jetzt komm.«
Kaum hatte Uglúk den Satz beendet, hatte er sich bereits über die Brüstung des Schlachtturms geschwungen und war hinuntergeklettert. Brosh tat es ihm gleich und bald sahen sie sich umringt von Mammuts.
»Mach keinen Mist. Keine schnellen Bewegungen oder sowas. Sie sind ganz friedlich, man darf sie einfach nicht reizen. Nur bei dem schwarzen Bullen ist es gerad anders.«
Während der Riesenelefant zurückblieb und die Herde sich vor allem auf ihn konzentrierte, stapften die beiden Orks zwischen ihnen hindurch. Uglúk achtete darauf, dass sie immer einigen Abstand zu den Tieren hielten. Zwar waren sie nicht aggressiv, aber genauso gut könnten sie die beiden Kriegsherrn aus Versehen zerquetschen. Schließlich näherten sie sich langsam dem schwarzen Bullen. Er stand immer noch isoliert und äugte ab und an zur Herde hinüber. Offenbar gefiel es ihm nicht ganz, dass jetzt so ein großer Nebenbuhler in sein Revier eindrang. Deshalb schnaubte er manchmal verächtlich in die Richtung, aus der die beiden Orks kamen. Ihnen schenkte er zuerst auch keine Beachtung. Zu klein waren sie und zu unwichtig für diesen Brocken. Uglúk blieb in gehörigem Abstand stehen und deutete Brosh an, dasselbe zu tun.
»Er soll sich langsam an uns gewöhnen.«
Und das sah dann so aus, dass sie einfach nur da standen und warteten. Der schwarze Bulle lief unterdessen mal von da nach dort und wieder zurück. Ganz ohne seine Herde wollte er wohl nicht sein. Aber die zog es vor ausgiebige Gespräche mit dem Riesenelefanten zu haben, der wiederum auf Uglúk wartete. Während sie so im Schnee standen, griff Uglúk in den Leinensack und zog einen prankengroßen Keks heraus. Er legte ihn wohl platziert auf den Schnee und ging dann ein Stück weit zurück, um wieder zu warten.
»In Kap Dun haben sie versucht den dort hinten zu fesseln.«, sagte der Oberst zu Brosh und deutete in Richtung des Riesenelefanten. »Sie hatten alle Mühe damit, dabei war das halbe Dorf mit ihm beschäftigt. Und am Ende nützte es doch nichts. Du kannst natürlich versuchen, seinen Willen mit Gewalt zu brechen. Aber was willst du an deiner Seite haben? Einen unterwürfigen Sklaven, der dir nur aus Angst folgt, oder einen starken Freund, der es aus Vertrauen tut? Ich sag dir, ein Sklave rettet dich nicht, wenn es brenzlig wird.«
Nun geschah etwas. Auf seinem Weg hin und her, entdeckte der schwarze Bulle den Keks im Schnee. Er schnaubte wütend über das ungewohnte Ding in seiner Umgebung. Der Keks gehörte hier nicht her, musste er sich gedacht haben. Trotzdem oder gerade deshalb beschnupperte sein langer Rüssel das Teil. Mit viel Geschick nahm er ihn damit auf und schon einen Augenblick später war der Keks im Maul des Kolosses verschwunden. Uglúk brummte zufrieden.
»Er mag also Kekse. Das ist ein gutes Zeichen. Du kannst ihm nicht einfach sagen, dass er irgendwas für dich tun soll und dann macht er es. Nein, wenn du was von ihm willst, musst du ihm auch was dafür geben.
Das erste was wir wollen, ist, dass er uns folgt. Deshalb müssen wir ihm klar machen, dass er mehr Kekse bekommt, wenn er das macht. Übertreiben dürfen wir es dabei aber auch nicht, sonst gehen uns die Dinger aus.«
Wieder nahm Uglúk einen Keks und deutete Brosh an, ihm zu folgen. Ganz langsam, beinahe in Zeitlupe, näherten sich die beiden Orks dem schwarzen Bullen. Jetzt nahm er auch unverkennbar Notiz von ihnen und blickte grimmig zu ihnen herunter. Der lange Rüssel reckte sich ihnen schnüffelnd entgegen. Als er dann wohl erkannte, dass diese beiden genau dieselben waren, die er auch schon am Vortag gesehen hatte, trompetete er Brosh und Uglúk zornig an. Bevor schlimmeres passierte hielt Uglúk dem Koloss aber noch den Keks hin. Den Geruch nahm das Tier schnell auf, zögerte einen Moment und näherte sich dann mit dem Rüssel, um den Keks ziemlich unsanft aus Uglúks Pranke zu reißen. Aber damit nicht genug. Offenbar hatte der schwarze Bulle erschnüffelt, dass hier irgendwo noch mehr davon wären. So zog der Rüssel neugierig seine Bahnen und kam immer näher an die beiden Orks.
Ohne Worte deutete der Oberst dem Kriegsherrn an, einen Keks aus dem Sack zu holen und hinzuhalten. Was auch immer passiert war, es gefiel dem schwarzen Bullen nicht. Denn mit einem Mal holte der Rüssel aus und warf beide Kriegsherrn wie Streichhölzer durch die Luft. Sie landeten unsanft im Schnee und der Bulle trottete ein Stück weiter.
»Die Musth macht ihn wirklich launisch. Wir versuchen es gleich noch mal. Aber sei vorsichtig, wenn du ihm einen Keks gibst. Das gerade war nur ein kleiner Schlenker gewesen.«

Snak gra-Bura
29.12.2008, 17:11
Nicht, dass sie sie schon verfolgen mussten, nein, jetzt mussten sie auch noch im selben Lager wie die Urkmas schlafen. Snak gefiel diese ganze Sache nicht. Ganz und gar nicht. Sie hatte generell nichts gegen den Clan, doch wusste sie, dass Brosh und Nug alte Kontrahenten waren. Und wenn Nug die Urkmas nicht ausstehen konnte, gab es sicherlich einen Grund dafür. Nicht umsonst hatte er zusammen mit ihr den Plan ausgeheckt, die Urkmas auszuspionieren.
Die Situation war angespannt. Nicht weil es so verdammt kalt war, weil dort draußen wirklich unangenehme Wesen hausten – nein, die Atmosphäre schien förmlich zu knistern, als die beiden Clans so dicht aufeinander hockten. Normalerweise hatten sie nicht viel miteinander zu tun – die arroganten Urkmas in ihrem Turm, die Shaks überall in Faring verteilt. Doch jetzt waren sie gezwungen, aufeinander zu sitzen. Sie mussten gemeinsam agieren. Und auch wenn das scheinbar ganz gut klappte, unterschwellig bemerkte Snak doch eine gewisse Rivalität. Oder sie versuchte, sich eine einzureden. Die beiden Führer der Trupps waren verschwunden, so berichteten es jedenfalls die niederen Ränge und die beiden Gruppen konnten nicht viel mehr machen, als herumzusitzen und abzuwarten.
Wenn sie überhaupt noch dieser seltsame Himmelserscheinung begegneten. Snak wusste ohnehin nicht, wie das funktionieren sollte. Was erwarteten die Urkmas? Die alte Prophezeiung, ja schön und gut, davon hatte sie gehört, aber wie sollte etwas vom Himmel herunterkommen? Sie weit wann fielen Sterne einfach so vom Himmel? So etwas passierte einfach nicht. Sie jagten einem Gespenst hinterher, einem Hirngespenst der Urkmas. War sicher die Idee eines dieser widerlichen Schamanen. Einfach sinnlos. Sie würden hier nur Schnee finden.
Einzig der Befehl Kans hinderte die Kriegsherrin daran, einfach wieder abzumarschieren.

Zwischenzeitlich war der Abend hereingebrochen und Snak saß nun seit einigen Stunden am Feuer. An den Umbauarbeiten wollte sie sich nicht beteiligen, Wache musste sie nicht mehr schieben und draußen gab es nur Schnee – was sollte sie da anderes machen als vor dem Feuer sitzen und sich langweilen?
Obwohl – da fiel ihr noch etwas ein. Im Hintergrund bemerkte sie jemanden herummarschieren.
„Hey du! Ich habe Hunger, bring mir was zu Fressen!“, gebot sie in die Dämmerung im Vertrauen darauf, niemanden Höherrängiges aus Versehen anzufahren. Es gab einfach niemanden, schloss Snak selbstzufrieden und messerscharf.

Brosh dar Urkma
29.12.2008, 22:14
Was auch immer diese Musth war, es schien das ganze Vorhaben ziemlich zu erschweren. Der schwarze Häuptling schien von einem Moment auf den nächsten Verrückt zu spielen. Gleichzeitig schien dies seine Herde nicht im geringsten zu kümmern. Nein sie spielten lieber mit Uglùks Elefanten, als dem Schauspiel auf der Ebene Beizuwohnen.
Langsam und vorsichtig, tasteten sich Brosh und der schwarze Bulle an sich heran. Doch immer wenn Brosh dachte, er habe es geschafft einen weiteren Schritt zu machen, spielte der Bulle wiede verrückt und machte sich aus dem Staub.
Uglùk seinerseits begab sich immer mehr abseits um die beiden unter sich zu lassen. Nur ab und an kam er etwas näher zu Brosh um ihm einen Tipp zu geben, wie er sich verhalten sollte.
Nachdem sich Brosh nach einigen Malen eine blutige Nase geholt hatte, als ihm der Bulle mal wieder eine verpasste, hatte der Kriegsherr den Dreh langsam raus, dem Rüssel auszuweichen, wenn er mal wieder nach Brosh ausschlug.
Zuerst war es Brosh ziemlich schwer gefallen, sich das Tier vor ihm als denkendes Wesen und vorallem als zukünftiger Freund vorzustellen. Der Kriegsherr hatte bisher nur einen richtigen Freund gehabt. Thugdok, der pazifist. Brosh musste grinsen, jaja das waren noch Zeiten als er noch ein mikrieger Krieger war und sich mit dem wehleidigen Feigling abgab. Obwohl er so ziemlich das Gegenteil Broshs war, hatte er nur gute Erinnerungen an ihn.
Die Gedanken an seinen Alten Freund waren aber sehr wirkungsvoll. Brosh erinnerte sich wieder daran, wie sich wahre Freundschaft anfühlte und versuchte dies dem Bullen zu vermitteln. Und das war nichteinmal so schwer. Der schwarze Häuptling der Mammuts gefiel dem Kriegsherren voll und ganz, gross, imposant, durchdringender Blick, wild, aufbrausend, kräftig, eigenwillig, neuigierig.
Brosh musste lachen, als ihm der Bulle einen weiteren Kecks ganz sanft aus der Pranke nahm, nachdem er dem Kriegsherrn gefolgt war. Er hatte es geschafft die ganze Aufmerksamkeit des Tieres auf sich zu lenken. "Soso, du magst also Uglùks Keckse." meinte er als das Mammut vor ihm stehen blieb und den Kriegsherrn auffordernd anblickte und schliesslich den Rüssel erneut ausstreckte, als wolle er noch einen.
Nur weil du mir ein paar Schritte nachgelaufen bist, soll ich dir noch einen geben? dachte Brosh und grinste bei der Idee die ihm gerade eingefallen war. Die Frage war bloss, ob sie so intelligent war. Doch darüber zerbrach sich der Kriegsherr nicht den Kopf, nein er führte schon aus, was er gedacht hatte.
"Ich hab nicht mehr viele Keckse mein Lieber! Und ich mag sie auch!" meinte Brosh und anstatt den nächsten Kecks seinem Tier hinzustrecken biss er selbst rein.
Uuhhäärg, man konnte gar nicht beschreiben wie hässlich die schmeckten. Uglùk mochte zwar ein guter Kämpfer sein, aber backen konnte er auf jeden Fall nicht, aber vermutlich mussten die so sein, damit die Mammuts sie mochten.
Mühevoll schluckte Brosh den Biss herunter und musste tief Luft holen, ehe er erneut zubeissen wollte, doch da machte ihm der schwarze Häuptling einen Strich durch die Rechnung. Er liess ein kurzes Schnauben hören ehe er den angebissenen Kecks aus der Pranke des Kriegsherrn riss und diesen stattdessen umschubste.
Aber nicht so hart wie am Morgen oder so unsicher und vorsichtig wie am Nachmittag, nein sanft und gezielt, als wüsste das Tier, dass Brosh das aushalten würde.
Triumphierend tippte der Bulle mit seinem riesigen Rüssel gegen die Brust des Kriegsherren, nachdem er den Kecks geschluckt hatte. "Ugh, nicht so hart!" brachte Brosh noch so heraus, dem der Stoss fast die Luft wegdrückte. Aber er musste lachen, war das wirklich sowas wie spielerische Freundlichkeit, die das Tier hier vor ihm an den Tag gelegt hatte? Hatte es wirklich verstanden, dass Brosh einen Witz gemacht hatte, oder war das nur zufälliges instinktgesteuertes verhhalten?
Brosh wusste es nicht. Aber die Augen des Tieres schauten ihn irgendwie freundlich an, ja es war Brosh fast, als hätte der Bulle die Augen Thugdoks und sein alter Freund schaute ihn mit seinem freundlichen Grinsen an. Der Kriegsherr erhob sich mühevoll, vorsichtig keine schnellen Bewegungen ausführe, er wollte nicht alles aufs Spiel setzten, wenn gerade alles so gut lief.
Dennoch wollt er herausfinden, ob es der schwarze Häuptling ehrlich mit dem Häuptling des Urkmaclans meinte, oder ob es nur Zufall war, Schritt um Schritt, die Füsse präzise in den Schnee stellend, trat der Kriegsherr auf den Bullen zu und streckte schliesslich seine Hand nach dem Tier aus. Einen kurzen Moment zögerte die riesige Kreatur, dann liess sie es zu, dass der Kriegsherr seinen Rüssel berührte.
Nur um einen Moment später aufzuschrecken und zurückzuschrecken. Ebensoschnell machte das Tier kehrt und trampelte in Richtung Dunkelheit.
Brosh schaute dem schwarzen Häuptling wehmütig nach, ja er hatte das Tier zu mögen begonnen. Den ganze Tag hatte er mit seinem neuen Spielgefährten verbracht, ja Spielgefährten, das waren sie im Moment, nicht mehr und nicht weniger, aber Brosh hatte ein gutes Gefühl. Die Frage war nun nur noch, was Uglùk dazu meinte, war das alles nur Zufall, und würde die Musth weitere Probleme machen?
Als hätte Brosh nach ihm gerufen, trat nun Uglùk hinter ihm aus dem Schatten und blieb neben ihm stehen. Der Urkma schauten seinen Kampfgefährten und im Moment auch sowas wie Lehrmeister fragend an.

Uglúk
29.12.2008, 22:54
Die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt, sah Uglúk noch mal dem schwarzen Bullen hinterher. Dann nickte der Kriegsherr.
»Nicht schlecht. Ich kann dir allerdings nicht sagen, ob er dich tatsächlich mag oder einfach nur scharf auf die Kekse ist. Zwar kenne ich mich mit den Viechern aus, aber genau deshalb kann ich es dir nicht sagen. Denn sie sind sehr schlau und können dich genauso gut austricksen wie du sie. Auch wenn du vielleicht glaubst, dass dir sowas nicht passieren kann. Unterschätze niemals diese Kolosse, denn sie sind stark und clever.
Aber selbst wenn er dich an der Schnauze herumgeführt hat, kannst du vielleicht sein Vertrauen gewinnen. Eins ist jedenfalls sicher. Er hasst dich nicht, sonst wärst du jetzt tot. Eine gute Voraussetzung.« Uglúk lachte laut. Er konnte sich gut daran erinnern, wie schwierig es beim Riesenelefanten gewesen war. Es hatte ewig gedauert, bis er dem Ork auch nur ein bisschen über den Weg getraut hatte. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass er die ganze Zeit gefesselt gewesen war. Niemandem gefiel sowas. Der schwarze Bulle konnte hingegen machen was er wollte. Und wenn ihm Brosh zu viel wurde, trottete er einfach davon und ließ den Kriegsherrn im Schnee stehen.
»Am besten kehren wir zum Lager zurück. Im Dunkeln irgendwas zu probieren, bringt sowieso nichts. Am Ende tritt er aus Versehen auf uns drauf. Außerdem können wir die Truppe nicht unbeaufsichtigt lassen. Die waren jetzt schon lang genug allein.«
Brosh stimmte zu und gemeinsam kletterten sie auf den Rücken des Riesenelefanten hinauf, um loszustapfen.
»Wenn wir ihn Morgen wieder besuchen und er immer noch von dir Kekse will, ist das wohl ein gutes Zeichen. Noch besser, wenn er dich auch näher heranlässt. Aber wir sind ja nicht nur zum Füttern da. Deshalb muss dann schon mehr kommen. Du sollst nicht auf ihn zugehen. Es muss genau andersherum sein. Stell dich irgendwo hin, ruf nach ihm oder mach irgendwie sonst auf dich aufmerksam. Und wenn er guckt, zeig ihm den Keks. Er wird sich dann schon überlegen zu dir zu kommen. Da haben wir schon das erste Kommando.
Anfangs brauchst du natürlich immer wieder Kekse. Aber nach einer Weile lässt du den Keks einfach weg. Streichle ihn am Besten, damit er nicht umsonst gelaufen ist. Außerdem werdet ihr euch durch die Berührung vertrauter. Pass aber gut auf den Rüssel auf. Der sieht vielleicht nur wie eine lange Nase aus, aber der kann damit das gleiche anstellen wie du mit deinen Pranken. Nur dass dahinter ein paar Tonnen Gewicht stehen. Die brechen dir und mir ohne Anstrengung das Genick, wenn ihm gerad danach ist. Also Vorsicht.«

Tat'ank'Ka
30.12.2008, 13:46
Shaks - bis auf Gorbag kannte Tat'ank'Ka nur deren Kriegsherrn Nug Na Shak. Aus einen Kampf, den er damals als Aufseher natürlich verlor, aber sich wacker beim Manöver schlug. Im Lager war es seltsam, seltsam ruhig. Wie die Ruhe vor dem Sturm, aber wieso sollten sie sich hier bekriegen? Ein paar waren sich wohl nicht grün, aber das war unter Orks immer so. Tat'ank'Ka verhielt sich da ruhiger, klagte nicht, lästerte nicht, jammerte nicht. Er war kein Waschweib, sondern Krieger und dieser Krieger hatte so manch andere Dinge als Ziel. Immer wieder blickte er nach oben, überlegte ob man die Klippe hinauf klettern könnte. Dann wiederum ging er auf Jagd mit anderen Urkmas, immerhin wollte man richtiges Fleisch essen. Shaks taten selbiges und wenn sie nicht bald wieder aufbrechen würden, gäbe es kein leicht zu findendes Wild mehr in diesem Gebiet. Wobei dies nichtig war. Die Söldner waren ja auch noch da und bis auf den ganz großen, waren sicherlich die anderen ganz bekömmlich. Den Dunkelmorra hatte sich Tat schon ausgeguckt. Dunkelmorra hatte er noch nie gegessen und sollten die Söldner als Nahrungsquelle enden, dann würde er sich bemühen diesen zu schnappen. Doch bisher gab es keinen Grund. Die Jagdausflüge waren bisweilen erfolgreich gewesen. Bemühen tat sich Tat'ank'Ka auch im Lager, genauso wie ein paar andere. Irgendwie musste man sich ja warm halten und es war eine nette Abwechslung den Clansbrüdern bei leichten Übungskämpfen zuzusehen oder selbst sich in den provisorischen Ring zu stellen. Mal mit Waffe, mal ohne im orkischen Ringkampf. Diesen beherrschte jeder Ork so halbwegs und es war ein interessantes Kräftemessen, bei dem es nicht nur auf die Kraft ankam. Momentan jedoch machte er weder das eine oder andere, sondern vorbereitete sich auf den Krater. Er hatte da so ein Gefühl, andere auch und dafür wollte er vorbereitet sein.
So übte er sich im schleudern des Speeres auf Entfernung. Der Baum dankte es dem Ork sicherlich nicht, gab aber ein hervorragendes, kleines Ziel, das man nur mit viel Übung und Feingefühl gut traf.

Brosh dar Urkma
30.12.2008, 15:29
Als die beiden Kriegsherren das Lager erreichten herrschte eine seltsame Stimmung. Einige Urkmas, darunter auch Gurk, mochten es gar nicht, dass ihr rivalisierender Clan nun im selben Lager war. Andere nahmen die Situation gelassen, zumal es sich bei den Neuankömmlingen um Orks handelte und die waren eigentlich jedem lieber als die stinkigen Morras.
Beide Kriegsherren hatten ihren Truppen klar gemacht, was sie von ihnen erwarteten, nämlich Ruhe und Gehorsam. Für den Verlauf der Mission wurde zusammengearbeitet und jegliches Handeln, das gegen diesen Grundsatz verstiess, würde nicht toleriert!
Keiner der beiden musste dabei ziemlich deutlich sein, ihre Truppen zeigten wie immer, Disziplin und Gehorsam wie es sich gehörte. Brosh stellte Gurk und seine Jungs als Wachen für den Offizierssektor im Urkmalager ab, damit sie nicht auf dumme Ideen kamen, aber auch wirklich keiner der Shaks auf dumme Ideen kam. Ur'Gosh sollte sich mit dem ersten der veqlargh absprechen und die Leitung über die Pfadsuche übernehmen. Bisher endeten alle Versuche der Späher in Sackgassen oder unpassierbarem Gelände. Ein etwas grösserer Spähtrupp wurde nun auch geschickt um zu schauen ob man um die steile Felswand herum kam.

Die beiden Kriegsherren ihrerseits hatten sich wieder auf dem Riesenelefanten Uglùks in Richtung Mammutherde aufgemacht. Der Oberst des Shakclans erklährte Brosh auf dem Weg verschiedene Dinge über das Verhalten der Mammuts. Das einzige, was sich der Kriegsherr wirklich merken konnte, war, dass man die Tiere immer genau beobachten musste. Manchmal war es schwierig auf den ersten Blick zwischen Freude und Angst oder gar Angriffslustigkeit zu unterscheiden. Beim genauen Hinsehen konnte man dies aber deutlich sehen.
Ein weiterer Gedanke, an den sich Brosh nur schwer gewöhnte, war, dass dieses Tier ihn ebenso gut austricksen konnte, wie er es mit ihm tat. Aber Uglùk musste fast recht haben, denn genau dieses Gefühl hatte Brosh gestern erschlichen, dass der schwarze Häuptling mit ihm ein wenig gespielt hatte. Trotzdem fühlte der Kriegsherr, dass da mehr sein musste als nur das Spiel. Die Frage war nur, wie man diesen Part verfestigen und das Spiel in den Hintergrund rücken konnte.
Der Nebel hatte sich inzwischen ganz aufgelöst, so konnten die beiden Kriegsherren schon vom Waldrand aus über die ganze Ebene blicken. Ebenso einfach erkannten sie die Mammutherde. Der schwarze Häuptling war wie imemr etwas abseits und mit sich selbst beschäftigt.
Brosh schnappte sich den Sack mit den Keksen und liess sich nun, schon ziemlich gekonnt, vom Rücken des Elefanten herunter. Dann blickte er fragend zu Uglùk hoch. "Noch irgendwas, das ich heute beachten sollte?" fragte der Urkma, der es kaum erwarten konnte seinen zotteliegen Spielgefährten wiederzusehen.

Uglúk
30.12.2008, 16:06
»Alles wichtige weißt du erstmal.«, antwortete Uglúk und seilte sich ebenfalls vom Riesenelefanten herunter. »Zeig ihm, dass du in Ordnung bist. Deshalb keine hastigen Bewegungen oder sowas. Gibt keinen Grund dafür. Außer, wenn er gerade dabei ist über dich drüber zu rennen. Zeig ihm Respekt, schließlich ist er der Chef der Herde. Aber du darfst auch nicht schwach sein. Herauszufinden, wie du beides hinbekommst, ist der schwierige Teil. Das ist bei jedem anders. Ein Erfolgsrezept gibt es nicht. Das ist eine Sache nur zwischen dir und ihm.
Und denk dran, er ist clever. Versuch gar nicht erst ihn auszutricksen. Wenn er das spitz kriegt, bist du platt. Deshalb solltest du ihn auch als Belohnung streicheln, wenn du ihm keinen Keks mehr gibst. Als kleine Entschädigung. Erst wenn du dir wirklich sicher bist, dass er dir vertraut, kannst du es auch ganz ohne Belohnung versuchen. Aber auch dann hin und wieder mal was geben.
Falls er wieder am Rad dreht, hängt das mit der Musth zusammen. Schlechte Laune ist da ganz normal. Solange wir hier allein mit ihm sind, ist das auch kein großes Problem. Wann die vorbei geht, kann ich dir nicht sagen. Das kann heut sein oder in ein paar Wochen. Dafür gibt es keine Regeln. Werden wir ja sehen.
Würde dann vorschlagen, dass jetzt Fütterungszeit ist. Erst zeigen, dass du wieder da bist und auch was dabei hast und dann langsam auf Abstand gehen, damit er auch mal laufen muss.«

Faren
30.12.2008, 16:40
Das hatte man davon wenn man einmal persönlich Wache schob, um die eigenen Männer ein wenig zu entlasten. Jetzt konnte er irgendso einem orkischen Bastardt auch noch etwas zu essen bringen, und bekanntlichen mochten Orks nur Fleisch. Also hatte er kurzerhand die beiden Schenkel eines Nordlandscavengers, welchen zwei seiner Söldner erjagt hatten von ihrem Bratspieß geklaut und war nun auf dem Rückweg zu dem hungrigen Ork. Es war wirklich zum Kotzen, das man als Orksöldner jedem dahergelaufenen Krieger gehorchen musste. Nur die Späher und oder Arbeiter hatten einem nichts zu sagen, doch das war nur ein vergleichsweise geringer Trost. Schließlich bildeten die Krieger das Rückgrad der orkischen Armee, und waren deshalb weit aus öfter anzutreffen als Späher.
Genervt betrat der Hüne den Lichtschein des Feuers, an welchem der Ork sitzen musste der ihm vorhin befohlen hatte etwas zu fressen zu besorgen. Als er jedoch erkannte wer da am Feuer saß, blieb er wie vom Schlag getroffen stehen. Es waren Snak gra-Bura und ihre drei Anhängsel Un'um, Du'um und Hau-Drauf.

Snak gra-Bura
30.12.2008, 17:05
„Ahh, der Riesenmorra! Mit Riesen-Happa-Happa! Das ist gut, sehr gut“, Snak drehte sich um zu den drei Orks, die ihr für gewöhnlich auf Schritt und Tritt folgten, „verschwindet, ich möchte allein essen. Und für euch ist ohnehin nicht genug da.“

Der Findling-große Hau-drauf (mit ungefähr derselben intelektuellen Durchschlagskraft und steinernen Beharrlichkeit) watschte langsam in die Dunkelheit, vermutlich wusste er selbst nicht, wohin. Auch Un’um drehte ab auf die Suche nach einem Feuer – einzig Du’um kräuselte seine Stirn und versuchte Gründe für diesen Befehl zu finden. Doch war sein Horizont zu beschränkt um die Beweggründe einer Orkfrau zu ergründen. Aber so ging es vielen Orkmännern. Was Snak gerne ausnutzte. Wie es bei Morras stand, wusste Snak nicht genau, vermutlich war es ähnlich, wenngleich die Morraweibchen an Schläue es auch nicht mit ihr aufnehmen können würden.

„Komm her Morra und setzt dich“, wandte sie sich an Faren, der sein überraschtes Gesicht kaum verbergen konnte. Vermutlich konnte er sein Glück kaum fassen und ärgerte sich nur darüber, nirgendwo einen Gobbo für Kät-Schup aufgetrieben zu haben. Aber Snak begnügte sich auch mit einer der Keulen, während sie die Zweite dem Morra überließ.
„Du hast dich bisher gut geschlagen, Morra“, begann Snak, während sie schmatzend ins Feuer starrte, „Vor allem beim Fangen der Gobbos hast du eine gute Sache gemacht. Du bist groß für einen Morra und auch recht schlau. Aber das reicht noch nicht, wenn du in die Geheimnisse der orkischen Kampfkunst unterwiesen werden willst. Un’um hat Muskeln, aber er kann nicht alles kurz und klein schlagen. Er ist zu steif und ungelenk. Er versteht nichts von Technik. Du kannst das vielleicht lernen.
Du bist kein Ork, deshalb wirst du niemals ein so guter Kämpfer werden, wie ich es an der Axt bin. Denn Stärke und Technik reichen nicht. Du brauchst Mut und Tapferkeit. Bedingungslose Loyalität und die Bereitschaft, jeden Moment dich für deinen Kriegsherrn zu opfern.
Das sind keine leeren Worte, Morra. Das ist es, warum wir Orks so stark sind und warum wir die rechtmäßigen Herrn über alle Völker sind. Wer gut kämpfen können will, muss nicht nur stark sein wie ein Ork, er muss denken wie ein Ork. Er muss ein Ork werden.
Du bist ja nicht allzu weit davon entfernt, wenn ich mir dich so ansehe“, Snak lachte laut auf, auch wenn der Morra nicht wirklich über diesen Witz lachen konnte, machte dann aber ernst weiter, „ich frage dich, Morra: Warum willst du uns und mir dienen?“

Faren
30.12.2008, 17:51
»Weil es bei Beliars fauligen Atem, zehnmal besser ist unter einer intelligenten Kriegsherrin zu dienen, als unter einem dieser beiden Morra verachtenden Idioten die sich Kriegsherren schimpfen. Dabei waren sie nichteinmal in der Lage Vengard einzunehmen, obwohl Calintz und ich ihnen Tür und Tor geöffnet haben, als wir den Geheimgang in die Stadt entdeckten. Und jetzt kriechen sie Kan vor auf dem Boden, der nichtmal dazu fähig war die Rebellen im Hinterland ruhig zu stellen. Geschweige denn ihre dreckigen kleinen Erdlöcher aufzuspüren, dabei sind sie wirklich nicht schwer zu finden. Ich hätte ihre Position längst verraten, aber bei dem lausigen Sold soll Kan doch ruhig selber in den Drecklöchern Myrtanas wühlen.«

Der Hüne spuckte abfällig ins Feuer, und ris anschließend mit seinen Zähnen einen großen Brocken Fleisch aus der Scavengerkeule. Er wusste das ihn solche Worte in Faring den Kopf hätten kosten können, der hier waren sie weit weg von Kan und seinen Spitzeln und wenn seine Quellen sich nicht irrten waren Urkmas und Shaks nicht gerade gut auf Kan zu sprechen.

Snak gra-Bura
30.12.2008, 18:28
„Mutige Worte, Morra. Törichte Worte. Das was du von dir gibst, ist Hochverrat. Ich sollte dich auf der Stelle hinrichten und ich versichere dir, ich würde meinen Spaß haben.“
Snak biss ein weiteres Stück ab und ein lautes Knacken verriet, das ein Teil des Knochens ebenfalls dran glauben musste.
„Uglúk ist ein treuer Krieger des Shakclans und auch Brosh hat sich in vielen Schlachten verdient gemacht. So von ihnen zu sprechen ist ein Fehler, der dir nicht noch ein zweites Mal unterlaufen sollte. Sie mögen ihre Fehler haben, doch dir steht es nicht zu, sie zu kritisieren. Verstanden? Noch einmal solche Worte und deine Zunge ist mein nächstes Abendessen.“

Auch wenn der Morra im Prinzip Recht hatte, so konnte sie es sich doch nicht leisten, ihm ein solches Verhalten durchgehen zu lassen. So etwas öffnete Ungehorsam und Respektlosigkeit Tür und Tor. Wie die niederen Soldaten über die höheren Ränge dachten, war ihre Sache. Doch diese Gedanken gegenüber ihnen zu äußern, war ein grober Fehler. So etwas untergrub die Autorität der Führung und das wiederum konnte nicht im Sinne der Kriegsherrin sein, die ihrerseits irgendwann einmal auf bedingungslosen Gehorsam angewiesen war.

„Respekt Morra, ist eine wichtige Tugend unter den Orks. Respekt vor den Leistungen und vor der Ehre. Wenn du einen Kommandanten nicht respektierst, hast du nichts bei uns zu suchen. Kan ist ein großer Kriegsherr und seine Erfolge sind groß. Aber auch er ist nicht perfekt, ebenso wenig wie wir alle es sind. In der Schlacht um Vengard haben viele versagt, aber es steht dir nicht zu, darüber zu richten. Der einzige Grund, warum du noch atmest ist, dass deine Einschätzung nicht vollkommen verwegen ist.“

Snak beruhigte sich langsam wieder – bald hätte sie zuviel gesagt. Aber sie durfte nichts gegenüber einem Morra von sich geben. Sie verdienten es nicht, mehr zu wissen. Vor allem nicht, wenn es um Dinge ging, die sie nichts angingen.

„Wenn du lernen willst, musst du zuerst lernen, was Respekt, was Ehre und was Loyalität bedeutet. Wenn es dir nur um diese glänzenden Münzen geht, Morra, dann verschwinde sofort wieder aus dem Loch, wo du hergekommen bist. Dann nämlich, wirst du nie kämpfen lernen. Der Kampf ist nicht das bloße Kreuzen von Klingen bis einer stirbt, Morra. Es geht um Ehre, es geht um Respekt und es geht um den Kampf als Kampf. Willst du bei mir lernen, musst du dein Morradenken aufgeben. Du musst die Tugenden der Orks lernen, nur dann wirst du den Weg erfolgreich beschreiten.
Ich werde mit dir Wissen teilen, dass nicht für Morras bestimmt ist. Der Preis dafür ist dein ewiger Dienst in den Reihen der Orks. Wenn du Erfolg hast, wirst du meinen Respekt erlangen, versagst du, wird dies dein Tod sein. Dass ich dir dies mitteile, Faren, beweist mein Vertrauen in deine Fähigkeiten. Enttäusche mich nicht, es wäre keine gute Idee.“

Faren
30.12.2008, 18:53
»Mir ist bewusst das meine Worte an Hochverrat grenzen, und respektlos waren, aber du verlangst von mir bedingungslose Loyalität. Und beinhaltet Loyalität nicht auch, seinen Vorgesetzten stets die Wahrheit zu berichten? Wäre es dir lieber gewesen ich hätte dich angelogen, und ebenso mit gespaltener Zunge gesprochen wie es Du'um stets tut? Nein, da riskiere ich lieber meinen Kopf und spreche die Wahrheit. Als Söldner in euren Diensten müssen wir sowieso jeden Tag damit rechnen zu sterben, denn ihr Orks seit unberechenbar und der Großteil unserer eigenen Rasse will uns ebenfalls an die Gurgel. Nur weil wir erkannt haben, das dieser Krieg längst verloren ist und uns dehalb für die Seite entschieden haben bei der unsere Chancen zu überleben höher sind.«

Der Hüne spuckte erneut aus, und schenkte sich dann etwas Wurzelschnaps in den hölzernen Becher, und reichte den Schlauch dann an die Orkin weiter.

»Letztendlich sterben wir doch sowieso alle, wo oder wann ist dabei vollkommen egal. Nur das wie und warum ist von Bedeutung, und lieber sterbe ich als Söldnerabschaum, als das ich als Leibeigener eines fetten und faulen Königs mein Leben einer verlorenen Sache opfere.«

Snak gra-Bura
30.12.2008, 20:27
Wohlig kratzte der Wurzelschnaps in der Kehle der Orkin und wärmte auch noch den Rest ihres Körpers auf, vor allem jene Teile, die dem Feuer abgewandt waren. Denn die Kälte war tückisch in diesem Landstrich: Von vorne wärmte das Feuer, während einem gleichzeitig der Allerwerteste abfror. Da war es kein Wunder, das gerade die Orks so ein Gesöff geschaffen hatten. Dass der Morra ohne größere Probleme ihn herunterkippte, erstaunte die Orkin, auch wenn sie ihre Verwunderung verbergen konnte.

„Ihr linkischen und hinterhältigen Morras müsstet wissen, dass die Wahrheit nicht immer die beste Wahl ist. Aber deine Entscheidung, mir deine Ansicht von Wahrheit zu sagen zeugt jedoch von Ehrlichkeit und Respekt mir gegenüber. Und diese Entscheidung war gut. Dennoch solltest du dir meine Worte merken und dich zukünftig vorsichtiger äußern. Ich habe nicht immer so gute Laune wie jetzt.“

Das wusste Faren natürlich selbst, hatte er doch die Kriegerin mehr als einmal in dem Zustand erlebt, den sie selbst als „normal“ und alle anderen als „extrem gereizt und aggressiv“ bezeichnen würden.

„Wir werden morgen mit den Übungen beginnen, ehe wir hier noch versauern in diesem Lager. Ich hab keine Ahnung, warum es hier nicht weitergeht, die Späher scheinen ja keinen Weg mehr zu finden durch den Schnee. Habe ich doch gleich gesagt, dass diese ganze Aktion eine beschissene Idee war. Du könntest dich nützlich machen und versuchen, etwas mehr über diesen seltsame Prophezeiung herauszufinden. Und darüber, wo die beiden Kriegsherrn sich dauernd hin verziehen. Ach, finde einfach alles heraus, was es herauszufinden gibt.“

Mit diesen Worten nahm die Orkin noch missmutig einen Schluck Wurzelschnaps. Half auch nicht viel.

Brosh dar Urkma
30.12.2008, 20:28
Also alles verstanden?! Hatte er oder nicht? Brosh war sich ziemlich sicher, dass er hatte, aber nur mit Mühe hatte er diesen kleinen beissenden Zweifel erdrückt.
Langsam aber gezielt hatten sich die beiden Kriegsherren der Mammutherde genähert. Kaum hatte die Herde den Geruch der beiden Orks, oder vieleicht auch einfach von Uglùks Elefanten aufgenommen, kamen sie in ihre Richtung gestampft, gemächlich ohne Hast. Dasselbe Verhalten versuchten die beiden Kriegsherren an den Tag zu legen, wobei die Tiere schon ziemlich sicher wussten, dass die beiden kleinen Witzfiguren keine Feinde waren. So desinnteressiert stampften sie schliesslich auch an den beiden vorbei, allerdings mussten Brosh und Uglùk darauf achten, nicht versehentlich umgelaufen oder gar zertrampelt zu werden.
Die Herde versammelte sich um Uglùks Elefanten und hiessen ihn erneut willkommen. Zurück blieben die beiden Kriegserren und der schwarze Häuptling der sich weiterhin abseits aufhielt und sich äusserlich nicht um den Rest der Herde zu kümmern schien.
"Er scheint gerade verrückt zu spielen." bemerkte Brosh leise zu Uglùk, allerdings unnötig, da dieser vermutlich schon länger bemerkt hatte, dass der schwarze Riese wieder mal seiner Musth verfallen war.
Vorsichtig blieben sie stehen und beobachteten den Mammutbullen eine Zeit lang.
Nach einiger Zeit nickte Uglùk Brosh zu, worauf sich dieser wieder in Bewegung setzte. Langsam und konzentriert keine hastigen oder bedrohlichen Bewegungen zu machen näherte sich Brosh dem schwarzen zotteligen Riesen. In der rechten Pranke hielt er einen Keks für das Tier bereit und in der linken hielt er den Sack mit den übrigen Keksen.
Dann plötzlich schien der Bulle den Ork zu bemerken, vieleicht bemerkte er auch nur den Geruch der Keckse oder beides, oder etwas ganz anderes, auf jeden Fall fixierte das schwarze Mammut den Kriegsherrn und stürmte ohne Vorwarnung auf ihn zu. Einen kurzen Moment der Unsicherheit wollte sein ganzer Körper die Flucht ergreifen, doch der Kriegsherr hatte sich im griff, das hier war kein dämlicher Troll der mir nichts dir nichts weiter trampeln würde, das hier war ein denkendes Mammut und im Notfall konnte er immer noch ausweichen.
Das nächte instinkverhalten wäre ein Blick zu Uglùk gewesen, vieleicht hatte der ein Tipp auf Lager wie er sich verhalten sollte.
Nein! Er würde das alleine durchstehen, das war eine Sache zwischen ihm un dem schwarzen Häuptling. Langsam aber sicher streckte Brosh dem sich nähernden Tier den Kecks entgegen.
Kaum einen Meter vor ihm, blieb der Koloss stehen, nicht aber sein Rüssel, der die ganze Ansturmbewegung abschloss indem er gezielt den Kecks aus Brosh Pranke riss.
"Rok'tar schwarzer Häuptling!" begrüsste der Kriegsherr seinen Spielgefährten, der wilt mit den Ohren wackelte, als er sich den Kecks vergnügt ins Maul stopfte. "Wir werden heute etwas spazieren gehen, ich hoffe du bist nicht so störrisch wie die Orkweiber!" plapperte Brosh vor sich hin, bevor er, zuerst rückwärtsgehen, um den Bullen im Sichtfeld zu haben und schliesslich vorwärts, immer wieder über die Schulter schauend, vom zotteligen Koloss wegschritt.
Würde ihm das Mammut folgen? Würde der schwarze Häuptling eine weitere Berührung zulassen, sodass Brosh ihn streicheln konnte, wie es Uglùk empfohlen hatte? Aber vorallem, wenn das Tier so inteligent war wie der Shak sagte, wie lange würde es dauern, bis er merkte, dass die Kekse im Sack in Broshs linken Pranke waren?
Er würde es wohl bald herausfinden. Ein seltsames Gefühl der Ungewissenheit machte sich in Brosh breit. Lange war es her, seid er sich über das was passieren würde, völlig ungewiss war.

Brosh dar Urkma
31.12.2008, 00:06
Nicht einfach, nein es war nicht einfach dem Bulle beizubringen ihm zu folgen. Mehre Versuche schlugen fehl, vermutlich auch weil Brosh zu ungeduldig war und immer wieder zurückkehrte um den Bullen mit Keksen anzulocken.
Dann endlich, es hatte tatsächlich funktioniert. Der Bulle war ihm brav gefolgt, erst hatte er ein wenig abgewartet, ob Brosh nicht wieder zurückkommen würde. Erst als sich der zottelige Riese versichert hatte, dass der Ork nicht wieder zu ihm zurück kommen würde, folgte er ihm. Der Kriegsherr hatte immer wieder das Kommando "komm!" wiederholt, er hoffte das Mammut würde es sich merken.
Diesmal näherte sich der Bulle gemächlich und Brosh musste nicht fürchten umgerannt zu werden. Allerdings hielt er diesmal keinen Keks bereit, sondern streckte nur die Hand nach dem Mammut aus. Nun würde sich zeigen ob er sich streicheln lassen würde.
Der schwarze Häuptling merkte, dass sich kein Keks in der Hand des Orkes befand. So blieb er erstmal einige Meter vor Brosh stehen und verdrehte ungläubig den Kopf.
Einen Moment der Stille standen sich die beiden gegenüber ohne sich zu rühren. Sie schauten sich tief in die Augen und versuchten den gegenüber zu verstehen. Brosh gab sich gleichzeitig mühe keinen bedrohlichen Blick aufzusetzen, nein er versuchte gar freundschaftlich zu blicken. Dies fiel dem Kriegsherrn ziemlich schwer, es fiel ihm leichter wenn er an Thugdok dachte, allerdings musste er aufpassen, dass er nicht in der Vergangenheit schwelgte und in der Gegenwart etwas verpasste.
Dann trat der schwarze Koloss einige Schritte näher und streckte schliesslich seinen Rüssel aus. Kurz bevor er die Pranke des Kriegsherren berührte zögerte das Mammut erneut.
Brosh holte einmal tief Luft, er konnte spüren, dass viel von diesem Moment abhing.
Dann, als hätte der Bulle es ihm gleichgetan, machte der zottelige Riese den letzten Schritt und tippte mit seinem imposanten Rüssel gegen die flache Hand des Kriegsherren. Heisse luft, die aus den Nüstern des Mammuts trat kondensierte an der Pranke des Kriegsherren, ehe die riesige Kreatur erneut seinen Rüssel näherte, diesmal war es Brosh der ihn antippte. Erstaunt aber nichtmehr so erschrocken wie am gestrigen Tag liess es der schwarze Häuptling zu.
Vorsichtig trat Brosh einen Schritt näher an den Mammutbullen heran um vorsichtig und sanft über den Rüssel seiner Gesellschaft zu streicheln. Wieder wackelte der Bulle erfreut mit den Ohren.
Er schien es wirklich zu mögen, wenn der Kriegsherr ihn streichelte. Zum Glück hatte er seine Plattenhandschuhe im Lager gelassen, weiss der Schöpfer wie das Mammut auf das kalte Metall reagiert hätte. Der Kriegsherr lächelte die Kreatur an, während er unauffällig versuchte einen Keks aus der Tasche zu ziehen.
Vergeblich, der Bulle bemerkte den Geruch sofort und sein Rüssel begab sich auf die Suche nach der Quelle. Schnell schloss Brosh seine linke Pranke um die Kekstasche und hielt gleichzeitig den herausgefischten Keks vor den Rüssel des zotteligen Riesen.
Dankbar nahm ihn dieser entgegen und stopfte ihn, nun noch heftiger mit den Ohren wackelnd in den Mund.
Vorsichtig näherte er dann seinen Rüssel wieder dem Kriegsherren, allerdings schien er nicht mehr nach Keksen zu suchen, sondern zeigte direkt in das Gesicht des Kriegsherren.
Dieser schaute zweifelnd direkt in die Nasenlöcher des schwarzen Häuptlinges, unsicher was als nächstes Passieren würde, allerdings gab es kein zurück mehr links und rechts von ihm waren die Stosszähne des Mammuts und direkt vor seinem Gesicht der Rüssel. Wenn er hier ausweichen wollte, müsste er es jetzt tun und damit würde er höchsten provozieren, dass etwas schlimmeres passierte.
Mit mulmigem Gefühl im Magen wartete der Kriegsherr, was passieren würde. Dann stupste ihm der Koloss mit seinem Rüssel mitten ins Gesicht. Nicht so kraftvoll wie es Brosh gewohnt war, so riss ihn der Stupser ausnahmweise nicht zu boden.
Benommen stolperte der Urkma einige Schritte rückwärts. Blut quoll aus seiner Nase, die hoffentlich nicht gebrochen war. Allerdings musste der Kriegsherr herzhaft lachen, vermutlich hatte sein riesiger Gefährte bloss versucht ihn ebenfalls am Rüssel zu streicheln. Das laute Geräusch und die Reaktion des Kriegsherren liess allerdings den schwarzen Zottelriesen vorsichtig zurückweichen. Ob er sich gerade fragte ob er etwas falsch gemacht hatte.
Der Kriegsherr riss ein Stück seines Umhanges ab und drückte es gegen die Nase damit ihm der rote Lebenssaft nicht übers ganze Gesicht lief.
"Mach sowas nicht nochmal!" sprach er dann bestimmt, aber nicht aggressiv. Dann streckte er seine Hand erneut aus, um zu zeigen, dass er nicht böse war.
Unsicher tippte der schwarze Häuptling erneut gegen die Hand. Hatte er ein schlechtes Gewissen? Freundlich tätschelte der Kriegsherr den Rüssel zwei mal, allerdings beliess er es dabei, er wollte nur zeigen, dass er nicht böse war, nicht dass er es toll fand, dass ihm der Bulle fast die Nase gebrochen hatte.
Kaum hatte sich das Mammut versichert, keinen Mist angestellt zu haben sauste der Rüssel an Brosh vorbei und schnappte sich die Kekstasche, die Brosh fallen gelassen hatte, als er gegen den Kopf gestossen wurde.
"Nicht! Gib ihn zurück!" versuchte Brosh zu befehlen. Zu spät geschickt hatte der Koloss die Tasche unter die Lupe genommen und schüttelte er sie aus schon flogen die Kekse auf den Boden.
Verdammt was jetzt? Wie konnte er dem Tier klarmachen, dass es sowas nicht tun sollte? Zum Glück waren nur noch wenige Kekse übrig, schliesslich hatten sie den ganzen Tag geübt.
Freudig stopfte sich das Tier die übrigen Kekse in den Mund und schenkte dem Kriegsherrn keine weitere Beachtung mehr.
Wars das? Hatten ihn nur die Kekse dazu bewegt sich mit Brosh abzugeben? Etwas enttäuscht suchte der Kriegsherr in der Dunkelheit nach Uglùk und seinem Elefanten. Langsam trottete der Riesenelefant auf ihn zu. Er war wohl auch der Überzeugung, dass es an der Zeit war zurückzukehren.
Plötzlich wurde Brosh gestört. Der Mammutbulle hatte ihm mit dem Rüssel gegen die Schulter gestupst. Erstaunt schaute der Kriegsherr in die Augen des Kolosses. Irgendwie schien ihn der Gesichtsausdruck an ein freundliches zuzwinkern zu erinnern.
Dann drehte sich das schwarze Mammut um und trottete in die dunkelheit der Nacht mit der es schon bald verschmolz.
Kaum ein Augenblick später erreichte Uglùk mit seinem Elefanten den Ort des Geschehens. Geschickt schwang sich Brosh auf den Rücken der Kreatur, ehe die beiden Kriegsherren sich wiederauf den Weg in Richtung lager machten.
"Wie mache ich ihm klar, dass er sich falsch verhält?" fragte Brosh den anderen Kriegsherr, der wohl just in dem Moment das inwzischen angetrocknete Blut in Broshs Gesicht bemerkte.

Beostram
31.12.2008, 12:31
Beóstram saß mit verschränkten Armen und geschlossenen Lidern auf dem Boden und lehnte sich an einen kalten Felsvorsprung. Die Situation im Lager war ihm keineswegs geheuer und er sehnte sich mehr und mehr nach einem Ort, wohin er sich zurückziehen konnte und nicht wie dort, von völlig fremden Grünhäutern und noch wortkargeren Morras umgeben war. Die übrigen Träger – von den Orks „Sklaven“ geschimpft, wagten kaum ihren Mund aufzumachen und gahabten sich wohl darin, den Befehlen so schnell und so gut es ging Folge zu leisten und sich dabei auch noch gut zu fühlen.
Das Ganze wirkte auf den Dieb sehr unwirklich und ließ ihn darüber nachgrübeln, wie er in diese Situation gekommen war. Er war nach Faring aufgebrochen, um für Arbeit bezahlt zu werden, eine Unterkunft zu haben und ein anerkannter Kämpfer zu werden. Doch davon schien noch nicht viel erreicht zu sein, denn alles um ihn herum stank nach Schweiß, Arbeit und Mammut und sein innerer Antrieb war auf ein Minimum geschrumpft.
Er lehnte sich noch ein Stück zurück und verspürte einen Stich an seinem Gesäß. Verärgert griff er nach hinten und holte einen scharfkantigen Stein unter seiner Hose her. Schon hatte sich an seinem Daumen eine blutige Naht gebildet und ließ ihn diesen Fund verfluchen, da kam ihm der Gedanke, dass ein derart scharfer Stein durchaus nützlich sein konnte und wickelte ihn in eine Stück Stoff, um es in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen.
Ein gewaltiges Trompeten neben ihm schreckte ihn auf, ließ ihn aber nicht mehr so abrupt hochfahren, wie es die ersten Tage geschehen war. Er hatte sich durchaus an die Geräusche dieses riesigen Mammuts gewöhnt und sich mit dem Geruch abgefunden. Viel faszinierter war er allerdings davon, dass diese Orks dieses Tier augenscheinlich gezähmt hatten und es sich als Last- und Kampftier zunutze machten. Er beobachtete gespannt, wie ein gut gepanzerter Grünhäuter sich dem Tier immer wieder mit einem Keks in der Hand nähert, auf es einredete und ihm schließlich nach verfütterter Leckerei den Rüssel tätschelte.
Beóstram hatte es in den vergangenen Tagen einmal gewagt, sich dem Dickhäuter auf ein paar Schritte zu nähern, sogar mit den Fingern durch sein Fell zu fahren, da erntete er von einem Ork einen vernichtenden Blick und wurde lauten Gebrülls zurück auf seine Position gejagt. Die Stärke und das Durchsetzungsvermögen dieses Kriegers war beachtlich und schien nicht von einem der Leute in Frage gestellt zu werden, also tat der Dieb sein Bestes, dem Gewünschten Folge zu leisten und so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Er konnte es nicht gut haben, von allen um ihn herum Befehle entgegennehmen zu müssen, doch machten ihm ein, zwei Menschen, die anscheinend eine höhere Position als Sklave erreicht hatten, immer wieder Mut, indem sie einfach wie Genossen zwischen den Orks herliefen und normale Gespräche mit ihnen zu haben schienen. Dies stellte der Dieb als sein Ziel und wollte in Zukunft alles daran setzen, es möglichst schnell zu erreichen.

Uglúk
31.12.2008, 16:20
Wieder waren die beiden Kriegsherrn allein auf dem Riesenelefanten unterwegs, um dem schwarzen Bullen einen Besuch abzustatten. Amüsiert hatte Uglúk aus der Ferne mit angesehen, wie sich Brosh und der Koloss näher kamen.
»Also nochmal. Wenn du ihm zeigen willst, dass irgendwas ganz und gar nicht sein darf, musst du genau das Gegenteil machen, als wenn du ihn belohnst. Dass es keinen Keks für sowas gibt, ist klar. Aber auch sonst nichts. Keine Zuwendung, kein Streicheln, nichts. Du musst ihm die kalte Schulter zeigen. Geh demonstrativ weg ohne ihn auch nur noch einmal anzugucken. Oder pack den Beutel mit Keksen beiseite. So dass er es auch mitbekommt. Da wird er schon merken, dass irgendwas nicht in Ordnung war.
Du kannst dir denken, dass das aber nur dann funktioniert, wenn er dich auch mag. Wenn du für ihn nichts anderes als ein Futtertrog bist, ist es ihm verdammt egal, ob du abhaust oder nicht. Dann sucht er sich eben was anderes und du bist Schnee von Gestern. Erst wenn da Ansätze von Freundschaft sind und du gern gesehener Gast bei ihm bist, bringt die kalte Schulter was. Und wenn ihr beide richtig miteinander vertraut seid, kann er schon an deiner Stimme, an deinen Bewegungen und all dem erkennen, wie du gelaunt bist und was du willst. Ich glaub, orkisch verstehen sie nicht, obwohl sie clever sind. Aber sie können raushören und verstehen, wie wir gelaunt sind. Auch, ob wir auf sie wütend sind.
Später weiß er dann, ob etwas gut oder schlecht war, nur weil er es aus deiner Stimme gehört hat. Oder auch aus Berührungen. Streicheln als Belohnung. Unsanftes Klopfen, um zu zeigen, dass was nicht in Ordnung war. Bei dem Bullen ist es etwas anderes als bei ihm hier. Er hat ein dickes Fell. Wenn du ihn knuffst, wird er das weniger merken. Aber denk nicht, dass er gar nichts merkt. Der Riesenelefant spürt jede Fliegen auf der Haut. Sie sind sehr empfindlich. Besonders an den Augen und hinten den Ohren. Dort ist ihre Haut sehr dünn. Auch am Bauch und an der Brust. Sei also vorsichtig, denn er spürt genauso Schmerz wie wir. Du musst deine eigenen Erfahrungen mit dem Bullen machen und herausfinden wie empfindlich er durch sein dickes Fell ist.
Es ist aber nichts schlechtes daran. Wenn du später vielleicht auf ihm sitzt und ihn reitest, kannst du die Stellen hinter dem Ohr nutzen, um ihm Befehle zu erteilen. Ein bisschen Druck auf eine Stelle reicht manchmal schon. Das tut ihm nicht weh und ihr kommt ohne Worte aus. Bis dahin musst du aber erstmal kommen. Jetzt musst du zu allererst seine Freundschaft gewinnen.«

Brosh dar Urkma
31.12.2008, 19:12
Wieder hatte Brosh einen Tag lang mit dem schwarzen Häuptling verbracht. Er schien seine Musth langsam hinter sich gelassen zu haben. Oder zumindest hatte er einen guten Tag. Brosh hoffte zwar auf ersteres, aber auch mit letzerem konnte er zufrieden sein. Keine plötzlichen Fluchtversuche, keine unvorhersehbaren Rüsselschläge, kurz es war für einmal nicht lebensgefährlich.
Brosh hatte da weiter gemacht, wo sie gestern aufgehört haben.
"Komm" verstand der Bulle langsam richtig gut, es schien gar als fände er es langsam langweilig und wollte etwas neues lernen.
Vorsichtig war es Brosh auch gelungen andere Körperteile des Mammutbullens zu streicheln, so die vorderbeine und einmal konnte er sogar den Bauch des Kolosses tätscheln.
Verhielt sich das Mammut falsch gab es erstmal einen unsanften Knuff des Kriegsherrn, dies liess der Bulle erstaunlich gut mit sich machen. Beim ersten mal war Brosh ganz schön mulmig im Magen gewesen. Danach zeigten sich aber beide erleichtert und Brosh war langsam überzeugt, dass keiner der beiden spielte.
Der Häuptling der Urkmas hatte es sich selbst gar nicht zugetraut sich so auf ein anderes Lebewesen einzulassen. Ja es war ihm fast peinlich, dass Uglùk zusehen konnte. Nur gut, dass es auch gegenseitig war, der schwarze Häuptling hätte sein Leben wohl bald beendet, wenn er Brosh "ausgenutzt" hätte. Zu gefährlich war es mit seinen Gefühlen spielen zu wollen. Wohl auch ein Grund wieso sich Brosh nie viel mit Orkweibern auseinander gesetzt hatte, sie waren oft hinterlistig und versuchten den bestmöglichen Nutzen aus ihrem Mann zu ziehen, während sie selbst oft ziemlich unnütz waren. Murka Dar und Snak Gra Bura waren so ziemlich die einzigen Ausnahmen die Brosh kannte, erstere war fleissig und sowohl in der Viehzucht als auch im Schnapsbrennen ungeschlagene Meisterin, letztere konnte kämpfen und sich um sich selbst kümmern. Damit beeindruckte sie aber wohl kaum einen Mann, nein eher die Weiber, aber das wollte sie ja vermutlich auch.
"So mein lieber, die Kekse sind alle, jetzt musst du wohl mit mir alleine vorlieb nehmen!" meinte Brosh zum Mammut und schüttelte demonstrativ mit dem leeren Sack in der Luft herum.
Der zottelige Riese schien das wenig zu stören, ja er schnappte sogar mit seinem Rüssel den Sack und warf ihn in den Schnee. Den Versuch Brosh wieder ins Gesicht zu stupsen, unterband dieser mithilfe seiner Arme und einem Schritt nach hinten. "Nicht!" sagte der Kriegsherr bestimmt und knuffte den Bullen für sein Fehlverhalten.
"Brrr!" gab das Mammut ein seltsames Geräusch von sich und schüttelte den Kopf, dann lagte er seinen Rüssel um den Bauch des Kriegsherren und hielt ihn fest, sodass es für Brosh kein entrinnen mehr gab.
Ohne Vorwarnung hob das grosse Tier den Ork in die Höhe und trottete mit Brosh in seinem Griff richtung Felsen.
Was war jetzt los? Brosh hatte mal wieder keine Ahnung was auf ihn zukam, irgendwie wurde dieses Gefühl langsam normal, obwohl es noch vor wenigen Tagen ziemlich ungewohnt war.
Würde ihnen Uglùk folgen, bemerkte er überhaupt, dass der schwarze Häuptling Brosh mitnahm, oder dachte er, dass der Kriegsherr noch immer im Wäldchen stand?
Naja wie auch immer, er konnte nun auch nichts machen, so liess es Brosh geschen und wartete ab, was wohl auf ihn zukommen würde.

Aratok
01.01.2009, 15:28
Er wusste immer noch nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Im Lager war es merkwürdig still, die Kriegsherren Brosh dar Urkma und Uglúk gingen jeden Tag mit dessen Kriegselefant weg. Um es mal so auszudrücken, es herrschte gequälte Langeweile. Sicher, es wurden jeden Tag Jagdtrupps ausgesandt, Aratok jedoch hatte nicht viel zu tun. Oft saß er am Feuer und dachte über das ganze nach, aber manchmal entfernte er sich auch etwas vom Lagerplatz und übte sich mit dem Schwert.
Die Urkmas waren es, mit denen sie ihr Lager teilten. Er hatte Geschichten vom Clan der Urmas gehört, dass dort nur die größten und besten Krieger aufgenommen wurde. Aratok hatte es bislang für ein Gerücht gehalten, aber jetzt zweifelte er nicht mehr so stark daran. Die meisten Orks der flammenden Faust waren groß und mustelbepackt, sahen durchtrainiert aus. Allen voran Brosh dar Urkma, der große Kriegsherr. Aratok hatte ihn nur einmal aus der Ferne gesehen, und gewusst, dass das der Kriegsherr sein musste, von dem alle sprachen. Und was war mit ihm? Von ihm sprach niemand.
Ist ja auch nicht verwunderlich., dachte er und kratzte sich am Kinn. Ich muss mich erst noch beweisen. Kommt doch hervor, ihr mickrigen Morras! Und damit meinte er nicht die Söldner, die hier überall herumwuselten. Auch Syrias war unter ihnen, aber mehr kannte Aratok auch nicht. Einen mit dunkler Hautfarbe hatte er gesehen, und einen so groß wie ein Ork. Zuerst hatte er sich gewundert, aber dann war er zu dem Schluss gekommen, dass das doch nichts so ungewöhnliches war. Immerhin hatten auch die Orks unterschiedliche Hautfarben, und wenn es um Größe ging, musste man sich nur Kriegsherr Uglúk anschauen.

Es schneite unaufhörlich, so auch jetzt. Der Ork-Arbeiter hatte sich daran gewöhnt und blendete es mittlerweile aus. Doch der Nebel hatte sich gelichtet, und so wurde er ausgeschickt, um Feuerholz zu sammeln. Tja, das war schon bitter irgendwie. Er gehörte zur dominierenden Rasse, er war ein Ork, und doch wurden ihm solch niederen Aufgaben anvertraut. Das war Morraarbeit.
»Naja, vielleicht doch nicht. Sie sind zu schwach für schweres Holz.«, murmelte er grinsend. Bei Morras konnte man nie wissen.
So, das müsste reichen., dachte er, als die Armee voller Äste hatte. Er schaute sich um und erblickte durch die Bäume den Schein des Feuers, da musste das Lager sein. Durch den Schnee stapfend machte er sich auf den Weg, und achtete dabei darauf, sich nicht an irgendwelchen Wurzeln oder Ästen zu verfangen.
Plötzlich zischte es und ein paar Meter von ihm entfernt schlug etwas in einen Baum ein. Ein Speer! Aratok fuhr herum und ließ dabei vor Schreck etwas Holz fallen. Er wollte schon zur Waffe greifen, die immer an seiner Hüfte baumelte, als er den Ursprung des Geschosses bemerkte.
»Orak, du solltest aufpassen, wo du deine Waffe hinwirfst.«, grinste er den Ork an, der nun auf ihn zuging, und hob das heruntergefallene Holz wieder auf.

Tat'ank'Ka
01.01.2009, 15:56
"Aufpassen, heh?", meinte Tat'ank'Ka und trat an seinen Wurfspeer, um diesen aus den Baum zu ziehen.
"Junge Orks müssen lernen ihre Gedanken und Augen offen zu lassen. Schau dir mal die Bäume an, dann siehst du die Zeichen des Speeres, Orak", meinte der Waffenschmied, zeigte auf die vom Wurfspeer gezeichneten Bäume und musterte den jüngeren Ork.
Kein Urkma, also ein Shak. Hellhäutig und etwas kleiner. Nicht mal ein Späher, aber mit genug Luft nach oben. Man las es in den roten Augen. Zumindest Tat'ank'Ka der Schwarzork. Vielleicht kannte Gorbag den Wicht besser, vielleicht auch nicht. Tat jedoch wollte mal nicht so sein.
"Rok'Tar! Ich bin Tat'ank'Ka aus den Bergen Khorinis', Urkmakrieger, Jäger und Waffenschmied Farings. Wer bist du, Orak?", fragte der Waffenschmied nachdem er zum typischen Orkgruß gesetzt hatte.

Aratok
01.01.2009, 16:17
»Mein Name ist Aratok. Ich stamme von einer fernen Insel weit im Osten und bin nun Arbeiter des großen Imperiums. Ich gehöre außerdem zum Shak-Clan.«, antwortete er. Soso, ein Urkma also., dachte er. Er musterte Tat'ank'Ka, kräftig sah er in der Tat aus. Also stimmte das, was man über die Orks der flammenden Faust erzählte.
Tat'ank'Ka war größer als er, hatte grau-schwarze Haut und wirkte älter. Viel älter. Der Urkma hatte seine Rüstung an, die ihn eindeutig als Krieger auswies, und er trug mehrere Waffen mit sich herum. Besonders das Bündel mit Wurfspeeren stieß Aratok ins Auge.

»Ich wusste gar nicht, dass es in Faring einen Ork gibt, der Waffen herstellt. Ich kenne nur den Morraschmied Syrias.«, sagte Aratok und Tat'ank'Ka grinste nickend. Ein Schmied war er, das erklärte, warum Tat so muskulös war und einige Brandnarben seine Oberarme zierten. Wahrscheinlich hatte er seine Waffen selbst geschmiedet, und die wirkten auf den jungen Ork-Arbeiter qualitativ sehr hochwertig.
Jäger war er auch. Anscheinend war Tat'ank'Ka ein vielbschäftigter Ork. Das gefiel Aratok. Der Ork ihm gegenüber setzte sich wohl stark für seine Brüder ein, wenn er Krieger, Jäger und Schmied gleichzeitig war.
»Stimmt es, was man über die Urkmas erzählt?«, fragte er schließlich. »Sind sie wirklich die besten Krieger der Orks?«

Tat'ank'Ka
01.01.2009, 16:55
"Sie gehören zu den mutigsten und stärksten Orks. Der Elite des Imperiums. Bisher gab es noch nichts, dass den Clan aufhielt und auch nichts was uns aufhalten wird. Wer das Leben als Krieger liebt, der folgt diesem Clan und diesem Kriegsherrn. Ich bereue es nicht, mich als würdig erwiesen zu haben. Die Urkmas haben zurecht ihren Platz im Imperium.", sprach Tat'ank'Ka stolz zum Shak.
"Wir achten aber auch die Leistungen und Stärke anderer und ich selbst besonders die der Shaks. Sei es im Krieg oder als Waffenbrüder, Aratok. Gorbag euer Rüstungsschmied, ist mir ein Bruder im Kampfe und allem darüber hinaus. Gemeinsam mit Gorbag habe ich den Kriegsherrn der Waldmorras bezwungen, meine Rüstung ist sein Werk, genauso wie seine Waffen mein Werk sind. Von euren Kriegsherren ist auch viel zu halten. Sie haben Großes für das Imperium geleistet. - Halte dich an Gorbag, dann wirst du noch was bei den Shaks.", sprach dann der Waffenschmied. Den jungen Ork entmutigen wollte er bestimmt nicht und er sprach ja auch wahr, auch wenn ein paar seiner Clansbrüder sich da eher verhielten, als ob sie einen Gobbo im Hintern stecken hatten - obwohl Brosh da anerkennende Worte vor der Truppe gesprochen hatte. Jene Orks würden es aber noch sehen. So schlimm waren Shaks ja wirklich nicht, auch wenn Tat da gerne noch was wissen wollte.

"Sag, Aratok. Weshalb ist der Shakclan aber hier? Die Prophezeiung wird es wohl nicht sein.", fragte der Urkmakrieger interessiert, aber auch um sicher zu gehen.

Aratok
01.01.2009, 17:08
»Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.«, antwortete Aratok wahrheitsgemäß. »Vielleicht solltest du deinen Waffenbruder Gorbag fragen. Ich weiß nur, warum ich hier bin, und zwar aus Neugier. Außerdem bin ich mir sicher, dass wir hier etwas finden können, womit wir die Morras endgültig unterwerfen können!«, sprach er und musste dabei unweigerlich diabolisch grinsen. Die Vorstellung, hier eine Waffe oder etwas ähnliches zu finden, mit denen man den Morras ihre stinkenden Ärsche versohlen konnte, gefiel ihm. Doch war er sich nicht sicher, ob es eine Waffe war. Genauso gut konnten es Artefakte sein, Umnmengen magisches Erz oder ein altes Geheimnis, das den Schamanen Kraft gab. Nur musste es hier etwas geben... es musste einfach!

Tat'ank'Ka sah ihn skeptisch an, also zuckte Aratok mit den Schultern. »Aber ich weiß nichts, ich habe bloß meine Vorstellungen. Vorstellungen von einem vereinten Myrthana unter orkischer Hand! Das ist es, wonach ich strebe, ich versuche, zu helfen wo ich kann. Und zur Zeit herrscht Krieg, also habe ich mir den Umgang mit einer Waffe beibringen lassen.« Aratok lachte kurz und klopfte mit seiner linken Pranke auf das Schwert, das noch in seiner Scheide steckte. »Du bist doch ein starker Krieger, Tat'ank'Ka. Was für Waffen beherrschst du? Welche sind dir am liebsten?«, fragte er, obwohl er die Antwort schon erahnen konnte. Tat'ank'Kas Das Bündel Wurfspeere sprach für sich.

Tat'ank'Ka
01.01.2009, 17:33
"Vieles.", sprach der Schwarzork und drehte sich um. Zum einen sah man an seinem Rücken eine Krush Pach, zum anderen gekreuzt gegenüber eine Krush Morok, hinzu kam noch der Wurfspeerköcher. Mächtig Gerödel mochte man schon meinen, ehe Tat'ank'Ka auf einen Baum zeigte, wo zwei andere Waffen noch abgelegt waren. Sie gingen dort hin.

"Das ist ein orkischer Ripperspieß. Der Letzte brach im Kampf gegen einen Khaz, darum ist er hier komplett aus Stahl. Damit kannst du große Viecher im Nahkampf bezwingen. Es ist ein Speer im Kampf und bei der Jagd. - Und das ist wohl die Einzige ihrer Art im Orkimperium.", meinte der Waffenschmied. Aratok fragte ob dies eine Tarach sei, wohingegen Tat nur den Kopf schüttelte.

"Die Tarach ist ihre Mutter, sie ist aber noch stärker. Was eine normale Orkwaffe von einer Waffe die den Titel Brok bekommt unterscheidet, sind drei Dinge: Sie sind schwerer, brutaler und kommen nur in die Hände von jenen die sie meisterlich zu führen wissen. - Gut ausgeholt und getroffen, köpfst du damit einen Ripper mit einem Hieb oder machst den größten Viechern verheerende Wunden. Um sie zu führen braucht es viel Kraft und Übung. Sie ist mein Werk, die Krush Brok Tat.", sprach der Urkma stolz und zeigte dem jungen Ork, dass ein Orkkrieger ein regelrechtes Waffenarsenal sein konnte.

"Mit der Zeit wirst auch du sicher mehr an dir tragen. Du solltest das Holz aufsammeln, ich muss los, sonst gehen meine Brüder ohne mich auf die Jagd. Was ist deine Aufgabe hier und in Faring, Aratok?", fragte der Waffenschmied.

Aratok
01.01.2009, 18:02
»Was meine Aufgabe hier ist?« Aratok musste lachen. »Nun, sieh mich an, dann weißt du es. In Faring arbeite ich in der Mine und ab und zu krieg ich kleinere Aufträge. Achja, und ich übe mich im Umgang mit dem Schwert.«, antwortete Aratok.
»Nun, die Krieger warten auf das Holz. Ich muss gehen. Viel Erfolg bei der Jagd, Orak!«, verabschiedete er sich von Tat'ank'Ka und trottete die letzten Schritte auf das Lager zu. Gedankenverloren rief er sich noch einmal die Worte Tat'ank'Kas ins Gedächtnis. Halte dich an Gorbag, dann wirst du noch was bei den Shaks., hatte er gesagt. Und er hatte erwähnt, dass seine Rüstung vom Rüstungsschmied Gorbag war. Mhh, vielleicht sollte er ihn wirklich mal aufsuchen? Eine Rüstung konnte er sicherlich gebrauchen. Sie würden sehen.

»Wo warst du denn so lange?«, begrüßten ihn die Orkkrieger am Lagerfeuer, oder dem, was davon übrig war. »Wir hatten kein frisches Holz mehr, sieh doch, was vom Feuer übrig geblieben ist! Vielleicht hätten wir doch lieber einen Morra nehmen sollen, den hätten wir auch rösten können, höhö.«, lachte der Elitekrieger, der die Aufsicht hatte.
»Mhh, tut mir leid.«, brummte Aratok und ließ das Holz fallen. Er schnappte sich ein paar Stöcke und schmiss sie in die Glut. »Ich... wurde verhindert.«
Ha, von Eichhörnchen wurde er behindert, ich sags euch, von Vögeln und Käfern!«, gröhlte der Krieger, doch Aratok hörte nicht hin. Stattdessen flogen ihm Bilder von Rüstungen, Speeren, Schwertern und toten Morras mit abgetrennten Gliedmaßen durch den Kopf. Er musste grinsen. Diese Zeit würde noch kommen. Ganz sicher.

Brosh dar Urkma
01.01.2009, 18:02
Was für eine Nacht! Ja wirklich, Brosh hatte noch nie etwas vergleichbares erlebt. Nicht in seiner Frischlingszeit, nicht in seiner Zeit als einfacher Krieger, nicht als Unteroffizier, nicht als Offizier und nein, auch nicht seid er Kriegsherr war.
Aber es würde eine gute Geschichte werden, ja eine die man noch lange an den Feuern der Urkmas erzählen wird. So ganz im Sinne von 'Brosh erzähl doch mal die Geschichte wo du in der Mammuthöhle übernachtet hast' oder 'Kennt ihr die schon, als das Mammut unseres Kriegsherrn seinen Meister entführt hatte?' Brosh musste selbst Grinsen bei dem Gedanken, ja es würde eine gute Geschichte werden, keine die von grossen Schlachten, vielen Toten, überragender Stärke oder sonstigen Tugenden des Kriegsherrn berichteten, nein eine die zeigte, dass jeder irgendwann irgendwo seinen Meister fand, aber auch, dass nichts an eine kräftige Freundschaft heran kam.
Und man musste anmerken, die zwischen Brosh und dem schwarzen Häuptling war sich erst am verfestigen, der Kriegsherr wollte sich erst gar nicht vorstellen, was sie zu zweit noch für Taten vollbringen werden.
Langsam schritt der Kriegsherr der Urkmas neben seinem neuen Gefährten durch den Schnee in Richtung Lager. Es war an der Zeit ihm die übrigen Orks vorzustellen und ihn langsam an deren Gesellschaft zu gewöhnen. Er musste sie ja nicht ins Herz schliessen, aber klar kommen sollte der schwarze Häuptling schon mit den anderen Orks oder zumindest mit den Urkmas. Vieleicht war es ja auch eine dämliche Idee, Brosh hatte Uglùk seid gestern abend nicht mehr gesehen. Der Oberst schien wohl keine Lust auf eine Nacht im freien zu haben und entweder verlor er die Spuren des schwarzen Häuptlings oder aber hielt es auch für besser die beiden sich selbst zu überlassen.
So hatte er auch keine weiteren Ratschläge erhalten. Aber nach der Nacht im zugegeben ziemlich kuscheligen Fell, hatte Brosh keine Bedenken mehr, dass ihn der schwarze Häuptling nur ausnutzte. Nein er war sogar ziemlich sicher, dass sich hier eine unglaubliche Freundschaft anbahnte.
Den Tag durch hatte der Kriegshäuptling noch mit dem schwarzen Bullen geübt, so verstand er jetzt schon was "Komm" "Nicht" und "Halt" bedeuteten. Ans streicheln und knuffen hatte sich das Tier auch langsam gewöhnt.
Und Brosh war zufrieden mit sich selbst, war er anfangs unsicher ob es klug war Uglùk zu vertrauen so war er jetzt überzeugt, dass es sich gelohnt hatte. Alles was er ihm gesagt hatte, hatte sich bewahrheitet. Und alles kam dem Kriegsherrn zugute. So brauchte er auch keine Kekse mehr um den schwarzen Häuptling zu belohnen, nein viel mehr bestand der zottelige Koloss darauf, am Bauch gekrault zu werden.
Einmal hatte er sich sogar zu Boden geworfen, damit Brosh wusste, wass er sich da wünschte.
Im Gegenzug hatte er dann auch brav seinem neue Freund gehorcht. Allerdings versuchte er auch immer wieder dem Ork auf seine Weise Danke zu sagen, die Nacht an seiner Seite war zwar ziemlich angenehm gewesen, wobei Brosh ab und zu früchtete von seinem dicken Freund erdrückt zu werden, aber Rüsselstupser oder gar durch die Luft werfen, waren eher unangenehm. Und irgendwie wollte der Kriegsherr ja seinen dicken Freund nicht bestrafen, wenn ihm dieser bloss versuchte etwas gutes zu tun. Aber eine Lösung musste her, zwar hatte der schwarze Häuptling aufgegeben dem Kriegsherrn ins Gesicht zu stupsen, aber auch die übrigen Körperteile des Orks taten langsam weh. Sowas liess Brosh zwar kalt, aber irgendwann störte es schon.
Bald würden die beiden das Lager der Orks erreichen und Brosh war gespannt wie sein zotteliger Freund auf die Orks und umgekehrt reagieren würde. Aber vieleicht kam ihnen ja Uglùk noch entgegen und würde intervenieren, bevor etwas dummes geschah.

Uglúk
01.01.2009, 19:26
Schneeflocken tanzten vom Himmel herab, während Uglúk weiter durch die weiße Landschaft ritt. Brosh war am Vorabend auf und davon gewesen. Ohne, dass der Oberst den blassesten Schimmer hatte, wohin für den Kriegsherrn die Reise gegangen war. Nicht einmal, ob sie freiwillig oder erzwungen war. Außer Frage stand allerdings, dass der schwarze Bulle ihn begleitet hatte. Denn nirgendwo in der Herde konnte Uglúk ihn ausmachen. Es lag auf der Pranke, dass es da irgendeinen Zusammenhang geben musste. Eigentlich wäre es ziemlich ungewöhnlich, weil die Viecher meist nur Grünzeug fraßen, aber wer wusste schon, ob Brosh nicht mit Haut und Haar von dem schwarzen Bullen verschlungen worden war. Ein wenig Grün hatte er schließlich auch an sich.
Inzwischen hatte es der Kriegsherr aufgegeben, weiter nach Brosh zu suchen. Er war schließlich ein Krieger und würde sich schon durchschlagen, sofern er überhaupt noch am Leben war. Da musste Uglúk nicht den Aufpasser spielen, auch wenn die Situation schon ein wenig komplizierter durch den schwarzen Bullen geworden war. Aber der Oberst hatte dem Kriegsherrn immer wieder eingebläut, dass er vorsichtig sein sollte. Mehr konnte man sowieso nicht machen, selbst wenn Uglúk dabei gewesen wäre.
Vielleicht hatte sich Brosh auch schon allein zum Lager zurückbegeben. Man würde sehen. Und während Uglúk weiterritt, machten seine Augen in der Ferne eine schwarze Gestalt aus, die gemächlich vor sich hin trottete. Der Oberst kniff die Augen zusammen, um durch das Schneegestöber mehr zu erkennen und staunte, als es sich tatsächlich als das entpuppte, was er vermutet hatte. Er trieb den Riesenelefanten ein wenig zur Eile an und holte schnell zur schwarzen Gestalt auf.
Natürlich handelte es sich um den schwarzen Bullen. Und unweit neben ihm lief auch Brosh. Es hätte den Orkhünen auch ziemlich gewundert, wenn der Koloss ganz allein zum Lager gelaufen wäre. Bald hatte Uglúk auf dem Riesenelefanten zu den beiden aufgeschlossen. Die vierbeinigen Ungetüme nickten sich mit ihren großen Schädeln zu und schnüffelten in der Luft.
»Ein großer Plan, den du da hast.«, bemerkte Uglúk vom Nacken des Dickhäuters herunter zu Brosh.
»Lässt sich vermutlich nicht vermeiden. Pass aber genau auf. Das ist vermutlich das erste Mal, dass er so viele Orks auf einmal zu sehen bekommt. Dich kennt er und von dir weiß er, dass du in Ordnung bist. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass das auch auf den Rest der Truppe zutrifft. Mal davon abgesehen, dass die sich ganz anders verhalten als du. Solange wir mit ihm da draußen allein waren, hast du immer auf alles Mögliche geachtet. Das kannst du jetzt vergessen.
Selbst wenn du deinen Kriegern befiehlst ruhig zu sein. Eigentlich hat das nicht mal Sinn. Du wirst früher oder später anderen Orks begegnen. Morras und anderen Kreaturen. Nicht unbedingt als Feind, aber denen ist es egal und die achten nicht darauf, ob sie vorsichtig sein müssen. Deshalb musst du den Kerl an diese Unruhe gewöhnen. Wenn jetzt eine Horde tanzender Orks an ihm vorbeiläuft, regt ihn das vermutlich auf. Es beunruhigt ihn, weil es neu und unbekannt ist. Und weißt genau, was dann passieren kann. Du kommst aber nicht drumherum ihm sowas zu zeigen, sonst gewöhnt er sich niemals dran. Mach es aber Schritt für Schritt. Du musst ihn nicht gleich mitten ins Lager führen. Ein bisschen außerhalb reicht völlig. Dann kann er sich das Treiben in Ruhe von weitem angucken. Danach immer ein bisschen mehr. Lass Leute was aus seiner Nähe holen und sowas. Am Anfang musst du aber auf jeden Fall bei ihm bleiben, sonst ist alles was er kennt auf einen Schlag weg und er völlig allein. Das kann keiner leiden. Nun ja, viel mehr kannst du nicht machen. Immer schön Stück für Stück. Und vergiss nicht, dass er Futter haben will. Nicht nur Kekse. Viel Grünzeug wollen die Viecher haben. Das wird er schon selbst finden, aber nicht gleich denken, dass er Unfug machen will. Sowas musst du unterscheiden können.«

Calintz
01.01.2009, 20:47
Gelangweilt sah der Weißhaarige dabei zu, wie eine einsame Schneeflocke auf seinem Säbel, den er auf seine Knie gelegt hatte, landete und sich dann anschließend langsam in Wasser auflöste. Kein seltener Anblick, bei all den Schneeflocken, die vom Himmel ihren Weg zur Erde suchten, aber der Hashashin wusste einfach nicht, was er vor lauter Langeweile tun sollte. Er hatte keine Arbeit zu verrichten, zur Wache wurde er, als einziger Morra im Lager der Urkmas, nicht eingeteilt und an diesen...freundschaftlichen Kämpfen unter den Grünhäuten durfte er sich nicht beteiligen. Schließlich war schon einer der Orks durch seine Klinge gestorben, seit sie sich hier in Nordmar befanden. Das hatte ihm zum Einen Respekt verschafft, doch zum Anderen auch das Misstrauen gegenüber diesem "Weißhaar", wie ihn die Grünhäute zumeist nannten, verstärkt. Prinzipiell war dies dem Hashashin vollkommen egal, doch wenn er nicht bald etwas zu tun bekommen würde, würde wohl ein weiterer Krieger der Urkmas sein Leben verlieren....und dieses Mal nicht, weil er dessen Ehre beschmutzt hätte, sondern aus reiner Langeweile. Der Maskenbauer konnte es einfach nicht ertragen so lange auf etwas zu warten. Zwar war er als leidenschaftlicher Dieb und Attentäter das Warten gewohnt, doch das hier war etwas anderes. Im Gegensatz zu seinen nächtlichen Streifzügen wusste er hier nicht worauf er warten sollte oder wie das alles hier ausgehen würde. Schließlich hatte ihr hochwohlgeborener Kriegsherr sich wohl dazu entschlossen auf Mammutjagd zu gehen, anstatt nach diesem Himmelskörper zu suchen. Zumindest hatte das Schwarzauge dies von ein paar Orkkriegern erfahren, die mit ihm das Lagerfeuer teilten. Inzwischen hatte sich der Großteil von ihnen verdünnisiert. Ganz offensichtlich wollte keiner von ihnen etwas mit ihm zu tun zu haben. Verständlich...und es lag durchaus in Cal's Interesse. Jetzt konnte er sich wenigstens hervorragend alleine langweilen.

Tief in seinen Gedanken versunken, beobachtete der Meisterdieb weiterhin wie die Schneeflocken auf seinem Säbel schmolzen, als plötzlich ein lautes Krachen ertönte und schlagartig das Feuer direkt vor ihm gelöscht wurde. Verwundert sah der Hashashin auf und erblickte die dunklen Umrisse eines menschlichen Körpers, der, alle Viere von sich gestreckt, das Lagerfeuer vollkommen abdeckte. Verärgert erhob sich der Kopfgeldjäger und packte diesen, offenbar etwas unfreiwilligen, "Feuerlöscher" am Genick und zog ihn nach oben um ihn ins Gesicht sehen zu können.

"Was, bei Beliars Untoten-Harem, fällt dir eigentlich ein, du verfluchte...oha...siehst aber nicht mehr ganz so gesund aus, was?"

Das Gesicht des Störenfrieds war nur mehr zum Teil menschlich. Besser gesagt, glich es eher einem Skelett, dem man noch ein paar Fleischfetzen ins Gesicht gehängt hatte. Die Zähne waren zur Gänze entblößt und vermittelten den Eindruck eines hämischen Grinsens. Schon wollte der Weißhaarige diesen offensichtlich toten Mann wieder fallen lassen, als plötzlich dessen Kiefer nach unten klappte und das Wesen ein heiseres Krächzen von sich gab. Angewidert von dem fauligen Geruch, der dem Beliargläubigen ins Gesicht wehte, drehte Calintz seinen Kopf etwas zur Seite und sagte:

"Boah...Junge. Die hätten dir auch wirklich vorher noch die Zähne putzen können, bevor sie dich da auf mein Lagerfeuer geschmissen haben."

Erneut krächzte das untote Wesen und versuchte offenbar seine Hand zu heben, die durch den Sturz mehrmals gebrochen worden war. Um dem ganzen ein Ende zu bereiten holte der Dieb mit seiner Schwerthand weit aus und trieb dann seinen Säbel tief in den Schädel des ehemals menschlichen Wesens und schnitt dann mit einem weiteren Schlag die Überreste des Schädels vom Hals des Untoten. Im selben Moment ertönten plötzlich von überallher laute Rufe. Offenbar wurde das Lager angegriffen und zwar...von oben. Das Kriegslager befand sich direkt neben, beziehungsweise teilweise unter, einer steilen Klippe und wie todesmütige Irre stürzten sich offenbar Skelette und andere halbtoten Wesen herunter, um den Kampf mit den orkischen Besatzern zu beginnen. Als Calintz dies sah, zeichnete sich ein leicht irres Grinsen auf seinen Lippen ab.

"Endlich ein bisschen Abwechslung..."

Faren
01.01.2009, 22:24
»Bei Beliars fauligem Atem, was ist denn jetzt schon wieder los?!«, fluchte Faren, und liess seinen Blick über das Lager schweifen. Die Luft war erfüllt von einem pfeifenden Geräusch, das beunruhigend ähnlich klang wie wenn hunderte Pfeile durch die Lüfte flogen. Auch die unzähligen dumpfen Aufschläge legten die Vermutung nahe das ihr Lager beschossen wurde, doch bevor der Hüne sich einen besseren Überblick verschaffen konnte krachte irgendetwas in das Feuer an dem er gerade gesessen hatte. Ein klapperndes Geräusch erklang, und aus den flackernden Überresten der eben noch munter vor sich hin prasselnden Flammen erhob sich ein großer, massiger Schatten dessen Augen in einem unheiligen Glanz leuchteten. Vollkommen gebannt beobachtete der Hashashin wie sich der Schatten aus vielen einzelnen Knochen zusammensetzte, bis er selbst den Hünen überragte.
Nun bückte sich das Skellett auch noch und hob seinen linken Arm auf, hielt ihn an seine mit fauligen Fleisch überzogene Schulter und zu Farens erstaunen begannen sich die fauligen Fleischreste zu bewegen und verbanden sich dem Fleisch welches den Skellettarm einhüllte.

»Gorin, Rok verdammte Scheiße wo steckt ihr? Ich könnte hier etwas Hilfe gebrauchen!«, brüllte der ehemalige Feuermagier als um ihn herum zwei weitere Skellette aufschlugen und der Skelletthüne einen beeindruckenden Kriegshammer aufhob, der mit ihm von den Klippen gestürzt war. In seinem ganzen Leben hatte Faren bisher nur ein einziges Mal eine so beeindruckende Waffe gesehen, nämlich den Streitkolben den der Kriegsherr Uglúk während der Belagerung von Vengard im Kampf geführt hatte. Eins stand fest, dort wo dieser Hammer niederging wuchs so schnell kein Grass mehr. Und in Verbindung mit der Tatsache das Untote niemals körperliche Erschöpfung verspürten, machten diesen Feind zu einem wahren Alptraum der Nacht.

Norwin
02.01.2009, 01:50
Und wieder waren die Untoten am Werke gewesen. Es war nicht das erste mal, dass Beliars Kreaturen sie überfielen auf der Reise zum Feuerball des Nordens. Norwin war verwundert. Er hatte immer gedacht, dass Orks auch Kreaturen des schwarzen Gottes waren, doch warum sollten sie dann Ihresgleichen attackieren? Er verstand es nicht. Es ging ihm einfach nicht in den Schädel. Die Kreaturen, die ein und der selbe Gott erschaffen hatte, von dem beide ihre Kraft erhielten, standen sich gegenüber. Und die Söldner der Menschen. Gerippe des Todes, gegen Muskelberge des Zerstörens. Dreißig Kilo Kalziumgemisch mit dicken Rüstungen, Hämmerun und Äxten gegen hundertzwanzig Kilo Fleisch, Fett und vor allem Muskeln, ausgerüstet mit Schwertern, Äxten und Panzern. Dagegen sahen die meisten Söldner aus wie ein Kleinkind beim Streit der Eltern.

Der Kampf tobte erbittert, war es nicht nur ein Duell, oder ein Arenakampf, sondern ein Kampf um Leben und Tod ... und endgültigen Tod. Zu gerne hätte der Aufseher den unermütlichen Feinden ohne Hirn gezeigt, dass er nicht zu unterschätzen war und ebenfalls kämpfe konnte wie ein Berserker. Doch gab es da ein Problem. Er war ein meisterhafte Bogenschütze, daran bestand kein Zweifel. Doch gegen Untote hatten seine Pfeile keinen wirklichen Sinn. Selbst wenn er etwas an ihnen treffen würde, wäre das kaum ein Schaden. Die magischen Wesen konnten auch weiter kämpfen, wenn ihnen ein Arm fehlte, wobei ein Ork oder ein Mensch dabei schwer verwundet am Boden liegen würde und vor Schmerzen gekrümmt wohl kaum dazu in der Lage sein würde. Hier war das anders. Seine Feinde kannten keinen Schmerz. Sie brauchten ja nicht einmal Muskeln um sich fortbewegen zu können. Während man dem Menschen mit einer scharfen Pfeilspitze den Oberschenkelmuskel tief einschneiden konnte, was den Gegenüber meist außer Gefecht setze, war auch hier unmöglich.

Fernkampf war für ihn unmöglich, doch das einzige, das er richtig gut beherrschte. Den Kampf an der Klinge hatte er nie gelernt und den Faustkampf auch nicht. Würfelspielen, Kartenspielen, aber nicht den Nahkampf. Selbst wenn er ihn beherrschen würde, wäre es ein langer und intensiver Kampf für ihn, für sie alle gewesen. Ausgerüstet mit dicken Brustpanzern und Äxten in der Hand, die so groß waren wie sein Schädel, oder sogar mit zweihändigen Äxten, die die Größe seines Torsos hatten, standen hier auf der Bildfläche und forderten den Kampf. Dies musste wohl die Elite des Totenreiches sein, was die menschlichen Körper anging. Mit dem Kampfeswillen eines Nordmannen, der Kraft eines Orkes und Waffen eines Ogers stand ihnen ein Feind gegenüber, den es zu schlagen galt. Doch nicht für Norwin. Vollkommen beschämt, als mutiger Krieger nicht kämpfen zu können, nahm er die Beine in die Hand und versuchte seine Sicherheit in einer Felsspalte, oder im dichten Gestrüpp suchen zu können.

Brosh dar Urkma
02.01.2009, 08:12
Ja vermutlich war das eine bessere Idee. Brosh hatte zwar nicht vor gehabt direkt ins Lager zu marschieren, aber so wirklich einen Plan hatte er nicht gehabt. Erst als im Uglùk sagte wie er es am besten angehen sollte, wusste Brosh wie er es anstellen würde.
Wie der Oberst vorhergesagt hatte wurde der Koloss zunehmends unruhig je näher sie dem Lager kamen. Anfangs schien er nur unsicher zu sein, vermutlich roch er die anderen Orks, wusste dass Brosh nett war und dass Uglùks Geruch nichts böses zu bedeuten hatte, aber was war mit all den anderen kleinen Wichten? Und was würde der arme erst denken, wenn er das erste mal Morras roch? Brosh wusste selbst zu gut, wie hässlich die stanken, wie musste es erst für ein Mammut sein, dessen Geruchsinn noch besser als der der Orks war?
Der Kriegsherr war näher an seinen zotteligen Gefährten herangetreten und streichelte ihn beruhigend. "Fürchte dich nicht, schwarzer Häuptling, die Orks werden dir nichts tun." sprach er ruhig und freundlich "und wenn du einen Morra zertrampelst wird dir das keiner übel nehmen" fügte er grinsend hinzu. Das Mammut schien zwar die genaue Bedeutung der Worte nicht zu vesrtehen, es beruhigte das Tier aber, dass sein Begleiter lachte.
Dann plötzlich blieb das Mammut abrupt stehen, streckte den Rüssel aus und schnupperte in der Luft. Dasselbe Verhalten zeigte Uglùks Elefant.
Es musste etwas los sein, das die beiden Kolosse beunruhigte. Der schwarze Häuptling hüpfte plötzlich seltsam unruhig hin und her, während Uglùks Elefant nervös im Schnee zu scharren begann.
Ebenso plötzlich wie die beiden Kolosse stehen geblieben war, verstummten die orkischen Gespräche im nahen Lager und wurden von Alarmrufen, Waffen die gezogen werden und seltsamen Plums geräuschen unterbrochen.
"Was zum..." brachte Brosh nur hervor, bevor ein scheinbarer Weitspringer der Untoten direkt vor seiner Nase auf den Boden knallte und in seine Einzelteile zersplitterte.
Ungläubig schüttelte Brosh den Kopf ehe er die Axt des Untoten aufhob und sein Mammut anschaute, als ob es wissen könnte, was da los war. Seltsamerweise hielt die Hand nach wie vor am Griff fest.
Dann plötzlich begann der schwarze Koloss laut zu trompeten und der Kriegsherr konnte sich gerade noch unter dem Fausthieb des grossen Morrazombies wegducken. Der Kreaut fehlte nur die rechte Hand die wackelnd an der Axt in Broshs Hand hing. Der Kriegsherr riss sie weg und hielt nun in der einen Hand die Axt des untoten Nordmannes und in der anderen die rechte Hand des Zombies die wild um sich griff und schlug. Wohl äusserst seltsam bewaffnet wollte er gerade angreifen, als die Kreatur vor ihm von seinem Stosszahn getroffen zu Boden geschleudert wurde und einen Moment später von mehreren Tonnen zertrampelt wurde.
Ja sie würden ein gutes Team abgeben. Brosh lächelte den schwarzen Häuptling an, der mit dem Ohrenwackeln wohl seine Freude am ganzen preisgab. Er kämpfte gerne? Na umso besser.
Allerdings war der Kriegsherr nun unsicher wie es weitergehen sollte. Denn in dem aggresiven Zustand war es vieleicht nicht gerade weise das Mammut ins Lager der Orks zu führen, auch wenn es dort seinen Brüdern grosse Hilfe wäre, so stellte es auch eine ebenso grosse Gefahr dar. Damit stand auf jeden Fall fest, dass er sein Tier nicht aus den Augen lassen können würde.

Snak gra-Bura
02.01.2009, 11:40
Zunächst hatte die Orkin rein gar nichts bemerkt. Nur ein dumpfes Geräusch, als fiele etwas in den Schnee gerade neben ihrem Sitzplatz vor dem Feuer. Sicherlich nur ein verirrter Schneeball gelangweilter Späher, dachte sich die ahnungslose Kriegsherrin. Doch dann begann sich der Schneeball zu bewegen – oder jedenfalls dass, was sie dafür gehalten hatte. Es war eine kleine Ratte. Eine sehr verwirrte kleine Ratte. Denn anscheinend hatte sie etwas durcheinandergebracht: Erst sterben, dann bis auf die Knochen abgenagt werden – das wusste doch jeder. Dieses kleine Viech hatte es aber fertig gebracht, erst gefressen zu werden und dabei den Sterben-Teil völlig zu übergehen.
„Das erledige ich für dich“, nahm sich die Orkin des kleinen Tieres an, das noch etwas verwirrt dreinblickte, ehe ein schwerer Stiefel krachend den Platz der Ratte einnahm. Zufrieden starrte die Kriegerin auf den Knochensalat unter ihrem Stiefel.
Aber auch jetzt schien sich das Tier noch nicht mit der Vorstellung, tot zu sein, anfreunden zu können. Zu Snaks Verblüffung setzten sich die die Knochen wieder zusammen und formten eine vollständige, wenn auch sehr knöcherne, Ratte.
„Schamanenpack!“, grunzte die Orkin wütend und schaute sich um, „wer will mir einen Streich spielen? Zeig dich!“
Aufgebracht blickte die Orkin in Richtung der Zelte, konnte aber niemanden ausmachen, der wie ein Schamane aussah und es auf sie abgesehen hatte.
„Na warte… ahhhhhh“, schrie Snak gleich darauf und packte sich an den Arm. Kurz darauf hatte sie das Ratten-Wesen wieder in der Hand. Doch keine Illusion – es war an ihr emporgeklettert und hatte sich in ihren Arm verbissen. Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie das Wesen an, das verzweifelt versuchte, sich ihrem Griff zu entwinden. Dann packte sie es mit ihrer zweiten Hand und riss es entzwei, die beiden Teile dabei so weit es möglich war, wegschleudernd.

„Untote!“, gellten jetzt Schreie durch ganze Lager, während es vom Himmel Knochen hagelte.
„Achwas“, kommentierte Snak verbissen, zog ihre pechschwarze Axt und stürzte sich sogleich auf den ersten Knochenhaufen, der sich wie von Schamanenhand wieder zusammensetzte. Leider brauchte er zuviel Zeit, um seine Waffe zu suchen, die in einer tiefen Schneewehe verschwunden war, sodass er von der Orkin nur noch ein siegessicheres Grinsen sah, ehe das hintere Ende ihrer Axt seinen Rumpf vom Reste des Körpers entfernte und einen Steinwurf weiter auf den Boden prallen ließ. Ein Tritt vom Ogerverschnitt Hau-Drauf machte aus dem Brustkorb Knochensand.
„Un’um! Du’um! Hau-Drauf! Aufreihen! In geschlossener Linie voran!“, bellte die Orkin schnell ein paar Befehle, ehe die wie Schneeflocken herabrieselnden Knochengerüste noch mehr Verwirrung und Unordnung unter ihnen stiften konnten. Im Hintergrund sah sie einen Morra vor den Knochengestrüppen in eine Felsspalte fliehen. ‚Feige Maden’, dachte Snak kopfschüttelnd, bugsierte ihre kleine Gruppe trotzdem vor der Spalte und schnitt so einem untoten Krieger mit furchterregend rostiger Axt den Weg ab.
„Hey du“, brummte Snak, während die vier in einkreisten, „ich würde mal deine Waffen schleifen lassen. Damit kannst du höchstens noch Gänseblümchen ernten!“
Leider hatte der Knochenmann nicht ganz ihren Sinn für Humor und stürzte sich mit einem seinem ständig-irren Grinsen auf sie. Da ihm seine Augen fehlten, konnte er auch nicht bemerken, wie sich gleichzeitig Un’um und Du’um auf ihn stürzten, seine Beine verkürzten und so Hau-Drauf Zeit hatte, mit seinem Knüppel den Knochenrest von oben bis unten mit einem einzigen Schlag zu zersplittern.
„Das beginnt Spaß zu machen. Aufreihen! Voran!“

Syrias
02.01.2009, 14:08
Damit hatte nun keiner mehr gerechnet, vermutete der Söldner Syrias, während er langsam zurück wich. Ein knöchernder, vor sich hin faulender Untoter marschierte stöhnend auf ihn zu und fuchtelte dabei mit einer Axt vor seinem Gesicht rum, so als wolle die Kreatur Syrias damit die Haut abziehen. Aber darauf wollte der Waffenschmied ganz sicher nicht eingehen.
Er wich auch nicht umsonst zurück, denn er brauchte Platz zum ausholen für seinen Hammer. Ein Schwert wäre hier nur fehl am Platz, da würde es eher Scharten bekommen als Untote töten.
Untote töten... Syrias musste kichern, auch wenn es ganz sicher unpassend war. Aber wie so oft hatte sich ja auch bereits das Grinsen auf sein Gesicht gelegt, welches so typisch bei einem Kampf für ihn war. Je mehr er grinste, desto anstrengender war ein Kampf für ihn, aber das wussten die Gegner meist ja nicht. Gut und dem Untoten war es vermutlich sowieso egal.
"Wolln wir mal sehen wer besser ist?" Syrias schwang seinen Hammer mit einer Drehung so, dass er von der Seite kam und mit voller Wucht auf dem Brustkorb der untoten KReatur landete. Mit einem Schmatzen drang der SChlagkopf tief in das faulende Fleisch, nur um kurz darauf noch die Knochen darin knacken zu lassen. Die Bestie ging zu Boden und der Söldner riss seinen Hammer wieder aus dem gräulichen Fleisch. Mit einem verächtlichen Blick wandte er sich ab, um sich einen neuen Gegner zu suchen.

"Oooohhhh...." Syrias drehte sich ruckartig um und riss die Augen schreckenserfüllt auf. Der Untote war dabei, sich wieder aufzurichten. Ein Blick auf den zerschmetterten Brustkorb zeigte, dass dieser sich zu schließen begann. "Was bei Beliar...?" Und schon stand der Verfluchte Körper wieder, seine Wunde schloss sich mit einem lauten und widerlichen Geräusch. "Wieso bist du nicht hin?" Der Waffenschmied fluchte lautstark und riss erneut den Hammer hoch.
Diesmal war der Untote schneller und schlug mit der Axt auf den Söldner ein. Syrias spürte, wie sich das rostige Blatt mit Wucht in seine Rüstung grub und stecken blieb. Er versuchte den Arm zu heben doch es ging nicht! Die Axt hatte die Rüstung so sehr beschädigt, dass Syrias seinen Arm nicht heben konnte. Das hieß er konnte auch seinen Hammer nicht mehr benutzen!
"Verflucht!" SChnell lies er seine Waffe fallen und zog sein Schwert, um wenigstens bewaffnet zu sein.
Die Kreatur störte das wohl eher weniger. Die Aussicht auf frisches, warmes Fleisch musste sie wohl so sehr antreiben, dass sie sich mit bloßen Händen auf den Söldner stürzte. Syrias versuchte sie abzuwehren, schlug, schnitt und stach in das gräulich verfärbte Fleisch. Doch jeder SChnitt, jedes Loch schloss sich mit einem schmatzenden Geräusch, so als wäre es nie da gewesen.

"Das kann doch wohl nicht sein!" Der Waffenschmied überlegte fieberhaft. Wie konnte man etwas töten, dass schon tot war und sich auch nicht die Mühe machte, irgendwann mal am Boden liegen zu bleiben? Er musste ihr den Kopf abschlagen, aber wie? Die Klinge seiner Waffe war dafür nicht gemacht. Das einzige, was helfen konnte wäre der Hammer, der schon so einige Schritte entfernt lag.
wieder schlug die Kreatur zu, riss dem Söldner Ein stück Rüstung, kleidung und etwas Haut vom Arm. Schnell stopfte sich der Untote das ganze in den Mund in dem Glauben, er hätte etwas Fleisch vom Arm gerissen. Syrias fluchte ob der brennenden Wunde, die das Viech ihm verpasst hatte, sah aber, dass es abgelenkt war. Das war seine Chance!
Schweißüberströmt, wie er mittlerweile war, lies er sein Schwert fallen und packte die Axt in seiner Rüstung. Er zog kräftig daran, riss, doch sie steckte fest. "Verdammtes Leder!" Anscheinend hatte sich die rostige Waffe so sehr in das Schwere Lederstück gebissen, dass man sie nicht mehr rausziehen konnte. Blitzschnell entschloss sich der Waffenschmied, die schnallen aufzureißen. Doch mit schweißigen Händen war das schwerer als erwartet. Und der Untote kam schon wieder näher.

"Gehst du wohl endlich auf!" Da riss die erste Schnalle. Nur noch zwei, die fehlten. Die zweite riss kurz darauf, während die dritte sich noch zierte wie eine Jungfrau vor der Hochzeitsnacht. Währenddessen kam die untote Kreatur stöhnend näher. "Warum bin ich nicht in der nähe der Mammuts geblieben?" jammerte Syrias. Doch da riss auch die letzte Schnalle und der Söldner konnte sich den ledernen Arm abstreifen.
Keinen Moment zu früh, denn der Untote war an ihn heran und schlug nach ihm. Im letzten Moment konnte Syrias ausweichen und sprintete zu seinem Hammer. Die verfluchte Kreatur rannte ihm torkelnd hinterher, fauchte dabei wie ein Raubtier.
Der Hammer lag vor Syrias, er packte ihn und drehte sich ruckartig um, die Waffe dabei wie eine Keule schwingend. Der untote rannte dabei im vollen Lauf mit dem Gesicht gegen die SChlagfläche des schweren Streithammers. "Wie macht ein Schädel, wenn er bricht?" brüllte Syrias, während die Knochen im Gesicht der Kreatur einen neuen Platz suchten. Noch einmal schlug der Söldner aus der Drehung zu, wieder gegen den Kopf der Kreatur. Das war zuviel. Fleisch riss, knochen brachen und dann flog der Kopf des Untoten weg. Weit weg.
Keuchend hielt Syrias den Hammer zur Abwehr bereit, doch der Körper der Kreatur ging zu boden und landete mit einem dumpfen Laut im Schnee. Der Söldner wischte sich den SChweiß von der Stirn und grinste. "Den Kopf brauchst wohl auch, wa?" schnauzte er den Körper an und spuckte aus. "Blödes Viech..." Mit schaudern dachte er daran, wie sich das untote Fleisch wieder geschlossen hatte. Vielleicht wussten die anderen noch nicht bescheid? Syrias musste zu ihnen und sie nötigenfalls warnen. Schnell holte er sich sein Schwert zurück, welches er hatte im schnee liegen lassen, steckte es weg und rannte zu den anderen.

Rok Shar
02.01.2009, 14:13
Rumms! Der knochige Kopf des Gerippes flog einige Meter weit weg und leblos... ja, irgendwie traf das zu, leblos sackte das Sekelett in sich zusammen. »Asche zu Asche, Staub zu Staub.«, sagte der Bezwinger des Biests, der hämisch grinsende Rok Shar. In seinen Händen hielt er einen sehr schweren, wuchtigen Ast. Ein Schwert wäre hier nutzlos gewesen, selbst, wenn er eines besessen hätte, das war klar. Skelette musste man zerdrücken, zusammenquetschen oder zerfetzen, aber nicht mit einem Zahnstocher pieksen.
»Rok Shar... Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin deinen fetten, grünen Arsch hier zu sehen!«, brachte der Schwarzhaarige erleichtert hervor und steckte sogleich seine Waffe weg. »Und jetzt beweg deinen grünen, haarigen Hintern hier her und sorg' dafür, dass keines dieser... Gerippe mir zu nahe kommt. Irgendeiner muss den Haufen hier ja wenigstens ein Stück weit zusammen halten. Also, hopp, hopp...«, befahl Faren und Rok Shar tat, wie ihm geheißen. Eigentlich unnatürlich, dass ein Ork sich etwas von einem Morra sagen ließ - so sahen das wohl die meisten anderen Orks. Der Tätowierte aber war eigentlich ziemlich glücklich darüber, dass er jemanden, wie Faren gefunden hatte.
Ein Chefchen, dem er auf dem Weg nach oben helfen konnte und am Ende dann ein nettes Stückchen von Kuchen abhaben durfte. Macht. Geld. Ehre. Das waren wohl die Dinge, die den Ork seit der Vertreibung aus seinem ehemaligen Clan am meisten bewegten.
Ansehen... Was brachte einem Ansehen, wenn man jederzeit von einem Querschläger getötet oder durch Glück von einem Tölpel in zwei Hälften geschnitten wurde? Wenn man tot war, wurde man vergessen. Punkt. Bekanntheit. Was brachte es, wenn jeder Feind vor dem Namen zitterte und jeder Freund eine Lobeshymne sang? Nichts. Im Kampf waren Rang und Name nutzlos. Mit Macht und Geld aber konnte man sich bis zum Tod ein angenehmes Leben machen. Man kümmerte sich nicht um die Drecksarbeit, man ließ Drecksarbeit machen. Und nebenbei scheffelte man das ganze Geld. So ließ sich das Leben aushalten.

»Sammeln...«, rief Faren laut, aber nur eine Hand voll seiner Leute hörten den Befehl. Der Peitschende Wind und der Lärm des Kampfes in einiger Entfernung übertönte die Stimme des Schwarzhaarigen. »SAMMELN!«, rief Faren noch einmal, diesmal mit etwas mehr Erfolg, aber immer noch nicht wirklich berauschend.
»So, ihr dreckigen kleinen Würmer!«, bellte der Ork an der Stelle seines Chefchens und sofort drehten sich diejenigen unter den Orksöldnern um, die nichts zu tun hatten. Und das waren so ziemlich alle. »Danke, Rok...«, sagte Faren kurz und rief dann in voller Lautstärke, ein letztes Mal, dass sich alle faulen, unnützen Söldner und Sklaven sofort sammeln und Kampfbereit machen sollten. Das konnte man nur als Team durchstehen, nicht als Einzelperson.

Calintz
02.01.2009, 15:33
Mit einem todernsten Gesichtsausdruck im Gesicht marschierte der Weißhaarige durch das Lager, welches vom Kampf mit den Untoten beherrscht wurde. In seiner rechten Hand hielt er seinen treuen Säbel "Wellenbrecher" und in seiner Linken befand sich eine brennende Fackel, mit der der Dieb offensichtlich schon einige Schläge ausgeteilt hatte. Zwar benützte er sie hauptsächlich dafür seine zu Boden geworfenen Feinde in Brand zu stecken, doch manchmal hatte der Hashashin sich, in Ermangelung einer anderen Waffe, schon der Fackel als Kampfobjekt bedienen müssen. Glücklicherweise schienen die meisten Untoten mit den Orks beschäftigt zu sein und so ließen sie den Maskenbauer zum größten Teil unbehelligt, so lange er in Bewegung war. Waren ja ganz offensichtlich keine allzu hellen Ausgeburten der niederen Ebenen. Trotzdem kam es immer wieder vor, dass sich ein Zombie oder Skelett in den Weg des jungen Attentäters stellte. Diese vereinzelten Gegner wurden von Calintz entweder in Brand gesteckt oder, wenn dies nicht möglich war, zur Seite geschleudert, damit sich die Orks mit ihren weitaus wirkungsvolleren Waffen darauf stürzen konnten. Schließlich hatten diese Wesen ja die unangenehme Eigenschaft, sich augenblicklich wieder zusammenzusetzen, wenn sie in ihre Einzelteile zerlegt wurden. Und genau aus diesem Grund war der Schwarzäugige auf den Weg in das Lager der Söldner, wo sich mit größter Wahrscheinlichkeit Faren aufhielt. Cal hatte keine Ahnung, ob der Hüne mit seinen Waffen und Truppen mehr erreichen konnte als der Dieb, aber auf jeden Fall gab es dort jede Menge Kanonenfutter, die hervorragenden Schutz boten.

Rechts und links von dem Hashashin tobte der Kampf, doch seltsamerweise fand der Dieb immer noch einen Weg durch die Kämpfenden, ohne selbst dabei attackiert zu werden. Dass diese Glückssträhne nicht ewig andauern würde, war dem Kopfgeldjäger durchaus bewusst, doch er war bereit es darauf ankommen zu lassen. Plötzlich stürzte ein sterbender Ork nur wenige Fuß von dem Maskenbauer in den Schnee. Auf ihm lag ein etwas deformiertes Wesen. Offenbar eine Art Zombie, das sich von dem Fleisch der toten Grünhaut nährte. Schon wollte Cal einen anderen Weg wählen, als der Untote ihn bemerkte und sich halb aufrichtete um ihn mit seinen großen, leeren Augen zu mustern. Aus seinem Maul ragte ein Stück Fleisch, dessen Blut den Schnee rot färbte. Unsicher, was er tun sollte, musterte der Zombie seinen neuen Gegner von oben nach unten, holte sich dann den Fleischbrocken aus seinem Maul und ging dann, das Fleisch wie eine Waffe über seinem Kopf schwingend, zum Angriff über. Leise seufzend machte sich der Söldner zum Kampf bereit und erwartete den Aufprall des untoten Wesen. Dieser erfolgte kurz darauf. Mit einem schmatzenden Geräusch warf sich das Zombie direkt auf die ausgestreckte Klinge des Weißhaarigen und wurde von ihr regelrecht durchbohrt. Dann klatschte das Wesen ihm den Fleischbrocken direkt in Gesicht, beziehungsweise auf die Maske, und nahm ihm somit jegliche Sicht. Verzweifelt fuchtelte der Hashashin nun mit seiner Fackel herum und erwischte offenbar seinen Gegner mehrmals, wie man an dessem heiseren Kreischen erkennen konnte. Auch die Hitzewelle, welche Cal auf den Teilen seines Gesichts, die nicht von seiner Maske bedeckt wurden, sich bemerkbar machte, schien seinen Erfolg zu beweisen. Also ließ der Dieb seinen Säbel kurzerhand los und warf sich zu Boden, um so schnell wie möglich die eingefassten Obsidiane vor seinen Augen von all dem Blut zu befreien. Als ihm dies gelungen war, sah er den Zombie, dessen gesamter Körper inzwischen Feuer gefangen hatte, direkt über ihm taumeln. Die Waffe des dunklen Kriegers steckte immer noch in seiner Brust, schien ihm jedoch weniger zu Schaffen zu machen, als all das Feuer.

Blitzschnell war der Hashashin nun wieder auf den Beinen, zog dem Angreifer seine Waffe wieder aus der Brust und versetzte dem Untoten noch einen kräftigen Fußtritt. Anschließend lief er weiter in die Richtung, in der er das Lager der Söldner vermutete...

Faren
02.01.2009, 16:14
»Also gut Männer, hört mir genau zu. Diese Typen sind keine normalen Untoten, wenn ihr ihnen ihre Beine brecht oder ihre Arme abhackt interessiert sie nicht im Geringsten. Im Gegenteil, ihre Gliedmaßen wachsen einfach wieder an. Die einzige Möglichkeit sie auszuschalten besteht darin ihnen die Köpfe abzuschlagen, das heißt wer von euch einen Speer oder etwas ähnliches besitzt bringt den Feind zu Fall und Gorin, Rok oder ich zermalmen ihnen dann ihre Schädel.«, befahl Faren während er den Kriegshammer des Skelletthünen aufhob, und ihn schulterte. Zwar konnte er mit dieser Waffe nicht umgehen, aber ihn einfach auf den Kopf eines Untoten krachen zu lassen würde er schon schaffen.
Als organisierte Meute drangen die Söldner tiefer in das Lager vor, wo sich anscheinend die meisten Untoten tummelten und warfen sich gegen jeden schwankenden Untoten der ihren Weg kreuzte. Wie sie feststellen mussten bestanden die Untoten Horden nicht nur aus den verfaulten Überresten von nordmarischer Krieger sondern auch aus untoten Rippern, Wölfen ja sogar ein untoter Schattenläufer hielt in einiger Entfernung eine Gruppe von veqlargh in Schach, deren schwarze Rüstungen das Licht der Sonne zu verschlucken schienen. »Überlasst die großen Bestien den Orks, wir kümmern uns um unsere untoten Artgenossen.«, brüllte der Hüne während der ungeschickt geschwungene schwere Kriegshammer den Kopf eines sich am Boden windenden Artgenossen zertrümmerte. Immer mehr Untote wurden zu Opfern der organisierten Söldnerhorde, doch kamen sie nur langsam voran den trotz ihrer ausgefeilten Taktik stellten diese untoten Nordmarer ernsthafte Gegner dar.
»Boss, da drüben kommt Seren. Und ihm sitzen ein untoter Säbelzahn im Nacken.«, rief Gorin und deutete mit seinem Kriegshammer auf den Waffenbruder Farens, welcher im Sprint auf sie zuhielt.

Calintz
02.01.2009, 16:38
"Mistvieh Mistvieh MISTVIEH!", fluchte der flüchtende Attentäter. Kurz nachdem er diesen elendigen Untoten mit seiner Fleischkeule abgefackelt hatte, war plötzlich dieser übergroße Säbelzahntiger aufgetaucht. Beziehungsweise das, was von dem Wesen noch übrig war. Da dies lediglich die Knochen und ein paar abgefaulte Fleischstücke hie und da waren, konnte man diesen Tiger getrost als Skelettsäbelzahntiger bezeichnen. Allerdings war dem Hashashin die Bezeichnung seines Verfolgers herzlich egal. Für ihn war lediglich von Bedeutung, dass er diesem Untoten schon zwei Mal den Kopf abgeschlagen hatte und es immer noch hinter ihm her war. Diese selbstreparierenden Bestien waren wirklich eine Qual. Vor allem, weil all den Orks sein Schicksal ziemlich egal war und sie sich lieber mit ihren eigenen Gegnern beschäftigten, anstatt ihm zu helfen. Verübeln konnte ihnen Cal das ja nicht. Schließlich war er selbst auch immer nur auf seinen eigenen Vorteil aus, aber in seinen Augen könnte ja sein Meister eventuell ein bisschen besser auf seinen Leibsklaven aufpassen und ihn beschützen lassen. Da dies jedoch, wie schon erwähnt, nicht der Fall war, musste er alleine mit seinem..."Problem" zurechtkommen.

Inzwischen war der Kopfgeldjäger immerhin zu der Ansicht gekommen, dass er lieber das Heil in der Flucht suchen sollte und sich nicht andauernd seinem Gegner zum Kampf stellen sollte. Also sprintete der Weißhaarige nun durch das umkämpfte Lager. Immer noch auf der Suche nach seinem ehemaligen Schüler. Erst als sich die Reihen der orkischen Kämpfer wieder lichteten und nun auch vereinzelt ein paar Söldner zu sehen waren, die sich gegen die untoten Angreifer zur Wehr setzten, wurde ihm klar, dass er bald sein Ziel erreichen musste. Wenn ihn nicht vorher dieses "liebenswürdige" Kätzchen erwischte. Hastig warf der Dieb einen Blick zurück und musste zu seinem Entsetzen feststellen, dass der Säbelzahntiger nur noch wenige Schritte hinter ihm her lief. Instinktiv warf sich der Dieb zu Boden und hoffte darauf, dass sich das Wesen über ihn hinweg setzen würde. Unglücklicherweise war dem nicht so. Der ehemalige Tiger landete direkt auf ihm und presste ihm all seine Luft aus den Lungen. Keuchend rammte das Schwarzauge dem Untoten seinen Säbel in den Schädel und konnte diesen somit davon abhalten ihm seine Reißzähne in den Nacken zu jagen. Der Säbelzahntiger jaulte schaurig auf und plötzlich wurde er, ohne ersichtlichen Grund, von seinem Opfer heruntergeworfen. Der Kopfgeldjäger sah dem Wesen hinterher und konnte gerade noch sehen, wie sich eine beachtliche Gruppe, bestehend aus Söldnern und Sklaven, darauf warf. Gleichzeitig packte ihn eine gewaltige Pranke und zog ihn hoch.

"Na endlich, Faren. Wo warst du denn die ganze Zeit?"

Beostram
02.01.2009, 16:53
Die Hölle war losgebrochen. Von einer Klippe sprangen faulig aussehende Nordmänner und ein paar Raubtiere auf sie zu, zerbarsten am Boden und erstanden aus ihren Überresten neu.
Beóstram war vom Schock ergriffen als die ersten sie angriffen. Er konnte diese Wesen nicht zuordnen, denn Menschen konnten es keine sein, da ein Körper niemals derartig auseinanderstieben würde. Eine unbekannte Teufelei spielte sich vor seinen Augen ab und ließ ihn wie paralysiert dastehen. Um ihn herum brüllten die Orks auf, zogen ihre Waffen und machten sich bereit zum Kampf gegen diese unheimlichen Gegner, die aus dem Nichts erschienen waren. Die ersten Heranstürmenden Menschenwesen wurden gnadenlos mit wuchtigen Hammer- und Axtschlägen niedergemacht und ließen triumphierendes Geschrei der Orks nach sich ziehen. Doch es dauerte nicht lange, da bauten sich die gefallenen Körper wieder zusammen und formierten sich erneut zum Angriff. Die Grünhäuter verdrehten ihre Augen und griffen erneut an. Von Angst schien keine Spur zu sein, was Beóstram und die anderen Menschen auf stärkste verunsicherte. Waren sie derart furchtlos?
Er selbst suchte hinter einem Karren Schutz und spähte mit abgeschirmten Augen vorsichtig durch einen Spalt im Holz. Der Kampf dauerte an, denn niemals schienen sich die Gegner vollends bezwingen zu lassen, sondern grinsten nur schelmisch ihr untotes Grinsen. Das mussten sie sein – untot, denn nichts anderes vermochte ihnen solch eine Macht zu geben wie diese.
Der Dieb schaute sich die Kämpfenden an und sah zu seiner Freunde noch keine Verluste auf der Seite der Orks. Diese führten mit ihren langen, kräftigen Armen ihre Waffen und taten ihr Bestes, sich nicht von diesen Gegnern unterkriegen zu lassen. Einer der wenigen kämpfenden Menschen hielt eine Fackel in der Hand, mit der er seine Widersacher in Brand steckte und ihnen somit stark zusetzte. Einer davon schmiss sich in seiner Qual auf den Karren von Beóstram, wobei er das Holz recht zügig in Mitleidenschaft zog und es zu brennen anfing. Der Dieb war aufgeschmissen und musste sich von seinem Versteck erheben. Sogleich folgten ihm unzählige Augenpaare und ein paar von ihnen wandten sich von der kämpfenden Truppe ab und bewegten sich auf den Neuentdeckten zu. Beóstram wusste nichts anderes zu tun, als zu flüchten. Das Schwert an seinem Gürtel vermochte er nicht zu benutzen und anders als die Orks, besaß er keine kriegerische Ausbildung. Er rannte davon, versteckte hinter jeder schutzbietenden Ecke, die er ausfindig machen konnte, wurde seine Verfolger allerdings nicht los. Sie schienen überall zu sein und sich irgendwie zu verständigen. In seiner Furcht ergriff der Dieb einen armdicken Ast vom Boden und wartete auf seine Gegner. Zügig kamen sie heran und streckten gierig ihre ledernen Hände nach ihm aus. Beóstram wusste sich nicht anders zu helfen, als sich mit seiner schwerfälligen Waffe wie wild im Kreis zu drehen und so die Angreifer von sich fern zu halten. Kamen sie ihm zu nah, zerbarsten sie unter der Kraft des Holzes, doch dauerte es nicht mehr lange, bis sich der Dieb schwindelig fühlte und sämtlich Orientierung verlor. Er hatte ein paar erwischt und zu Staub verwandelt, doch erstanden diese schon wieder neu und lachten ihm ins Gesicht. Hoffnung schien rar, da erschien ein gewaltiger Ork, der sich durch die Massen kämpfte und seinen metallenen Morgenstern vernichtend durch die Menge fliegen ließ. Ein paar der Untoten wandten sich von dem Dieb ab und stürmten auf den gefährlicheren Feind, was sie allerdings nicht lange unbeschadet überlebten, bevor sie von der Waffe getroffen wurden. Als der Ork Beóstram erreichte, stieß er ihn mit der offenen Pranke weg, grunzte „Verschwinde Morra!“ und kämpfte sich weiter durch die immer wiederkehrende Masse dieser Wesen. Der Dieb taumelte immer noch vom Schwindel ergriffen von der Gruppe weg und entschied für sich, das Flucht für ihn besser als jedweder Kampf war.

Rok Shar
02.01.2009, 16:58
Absolute Unverschämtheit war das... Da half man dem Weißhaar schon, indem man einen dieser faulen, unnötigen Sklaven in Richtung des Gerippes trat, und den Fremdling dann zurück auf die Beine hob und dann... dann wurde man nicht mal begrüßt. Wäre Calintz nicht Calintz gewesen, dann hätte Rok Shar ihn spätestens jetzt getötet. Auf schreckliche, qualvolle Weise. Irgendetwas böses. Das Gesicht in Säure tunken, das mickrige, menschliche Geschlechtsteil abschneiden und an Sklaven verfüttern, ihn Faren küssen lassen, ihn Farens Mama küssen lassen... Jedenfalls irgendetwas wirklich abartiges. Dadruch, dass Calintz aber Calintz war, war diese Möglichkeit allerdings ausgeschlossen. Nicht mal, wenn das Weißhaar schlief, hätte der junge Jäger es in Erwägung gezogen, ihn töten zu wollen. Dieser Kerl war wahrscheinlich sogar unsterblich oder hatte irgendetwas Böses an sich, dass jeden Mrodversuch vereitelte und den vermeintlichen Mörder schreckliche Qualen leiden ließ. Mindestens schrecklich, wenn nicht sogar abscheulich grausame.
Ohne den neuankömmling darauf aufmerksam zu machen, dass er vergessen hatte, den Tätowierten zu begrüßen, stellte er sich einfach zurück neben seinen Boss, schulterte den schweren Ast und beobachtete das Treiben im Hintergrund. Obwohl das untote Vieh schon fast getötet worden war, mühten die Sklaven und Orksöldner sich kräftig damit ab. Hieben mit Ästen, Keulen und Hämmern nach den Knochen und zertrümmerten sie. angesichts der Kälte, der langen Reise und den gekürzten Rationen war dies wohl kein so leichtes Unterfangen, aber sie schienen es endlich zu schaffen. Zumindest aber hätten Faren, das Weißhaar und Rok Shar genug Zeit sich bereit zu machen, falls das Gerippe sich noch mal erhob.

»Du hast leicht reden. Wenn du nur Holzköpfen um dich herum...«,Rok Shar hustete lautstark und Faren wandte sich fragend um, ehe er verstand. »Mit fast nur Holzköpfen um dich herum ist es gar nicht so einfach, irgendwelche Untoten zu töten. Aber jetzt sind wir ja da.«, berichtete der Schwarzhaarige und unbeeindruckt hörte das Weißhaar zu. Die Geschichte schien ihn nicht sonderlich zu interessieren, aber wenigstens tat er so, als würde er zuhören.
»Sklaven sein fertig.«, berichtete der orkische Jäger. Der Kopf des Gerippes war zermalmt worden und jetzt würde sich das Vieh mit sicherheit nicht mehr erheben, um irgendjemanden zu jagen. Und erst Recht niemanden aus ihrer Gruppe. »Sehr gut.«, sagte Faren nur. Rok Shar aber gab einem der Orksöldner mit einem Wink zu verstehen, dass er das Gebiss des Gerippes mitbringen sollte. Zähne und insbesondere die Zähne von einem untoten Säbelzahntiger waren unheimlich wertvoll. Vielleicht nicht unbedingt finanziell, aber für einen Jäger doch mit Sicherheit auszeichnend.

»Was wir machen, Chefchen?«, fragte der Tätowierte, nachdem er die Zähne gebracht bekommen hatte. Der schwarzhaarige hatte sowieso keine Verwendung dafür, deswegen steckte sie der Tätowierte einfah mal ein. Schaden konnte es mit Sicherheit nicht. Und zusammen mit den Knochen des Schattenläufers, die er noch in Faring hatte, konnte man sicherlich etwas Nettes daraus zaubern. »Michse nicht haben große Lust hier zu stehen und zu warten. Wieso also nicht gehen und töten ein paar von lebende Gerippe? Vielleicht wir finden Geld oder sonst was. Man nie wissen.«

Tat'ank'Ka
02.01.2009, 18:17
"Whaahahahaha!", lachte Tat'ank'Ka laut. Er hatte so seinen Spaß, seit sie von der Jagd zurückkamen und merkten, dass man Besuch hatte. Tat'ank'Ka und Rasaff gingen gleich in den Kampf über, während die Späher die Beute ins noch etwas abgelegene Lager brachten und zu bewachen hatten.
Von da an hatte es der Urkmakrieger mit so einigen zerfledderten Nordmorras zu tun, während Rasaff die Flanke sicherte, bis sie Verstärkung bekämen.
Man mochte meinen Tat wäre da dann doch in Nöten und gegen die ganzen Nordmorras unterlegen, doch dass musste mal einer dem Waffenschmied und seiner Krush Brok Tat erzählen. Mit der schweren Hellebarde hielt er die Untoten gehörig auf Distanz und bestach mit Agressivität. Näherte sich einer der Nordmorras aus dem Halbkreis, holte Tat'ank'Ka aus und senste regelrecht um sich, da auch die anderen Untoten sich näherten. Wagten sie es den Ork zu umkreisen, so preschte der Waffenschmied vor und machte sich Platz, um seinen klaren Reichweitenvorteil auszukosten. Es war wie ein Konzert.
Erst vernahm man sich anschleppende Schritte, Gestöhne, ehe diese von einen >WWWUSCHH< übertönt wurden, wenn die Brok Tat in Bewegung kam und gekonnt die Angreifer zurückweichen ließ. Kaum erklangen wieder die Anfangsgeräusche, ertönte auch die schwingende Orkhellebarde begleitet von einen Schritt vor. Das Geräusch eines Treffers vernahm man dann, ehe etwas Untotes auf den Schnee landete. Kaum war die Waffe wieder eingeholt näherten sich die toten Morras. Zurückschreitende Schritte ertönten, ehe die Hellebarde nah am Boden seitlich entlang senste und Gliedmaßen mit aller Wucht traf. Den Schwung mitnehmend wirbelte die Waffe über dem Kopf, ehe eine Körperdrehung samt schwerer Tarach so richtig Schwung in die Bewegung brachte und auf die Entbeinten traf.
Wieder lachte er laut auf, sah Knochen und faules Fleisch durch die Luft fliegen. Kaum waren diese vermeintlich tot, stürmte Tat vor und gabelte einen Nordmorra regelrecht auf. Beide Dorne der schweren Tarach bohrten sich in dessen Lederpanzer, ehe dieser in die Luft gewuchtet wurde. Der Untote ließ seine Waffe fallen und hing da oben wie eine Schildkröte auf dem Rücken mit wedelnden Armen, bevor der Urkma einen kräftigen Stoß nach oben machte und der Untote ein paar Höhenmeter hinab fiel. Kaum war der weg, standen hinter Tat'ank'Ka die Untoten von vorher. Irgendwie hatten sie sich wieder zusammen gesetzt und so hatte mancher drei Beine, während ein anderer den Kopf da hatte, wo eigentlich eine Hand hingehörte.
"Hexerei!", fluchte Tat'ank'Ka und setze gleich nach. Der ganze diagonale Hieb zerschlug diese Knochengebilde nur noch mehr. Tat'ank'Kas Blick ging über zu Rasaff, ehe irgendwas an seinem Stiefel nagte.
"Noch so einer!", knurrte der Waffenschmied, packte den untoten Morra am Kopf, blickte diesen kurz an und zerdrückte den Schädel dann langsam zwischen seinen Pranken.
"Rasaff! Kommt da was?", brüllte der Krieger.
"Nein! Auf zum Rest, dann machen wir diese Schuttas richtig platt!", brüllte der ältere Krieger zurück. Tat'ank'Ka nickte, packte seine Brok Tat und stürmte los. Er trampelte auf sich wieder zusammen setzende Gebeine und klopfte dann Rasaff auf die Schulter. Dieser setzte noch einen offensiven Hieb und folgte dann. Näher am Lager würde es sicher noch genug zu tun geben.

Snak gra-Bura
02.01.2009, 18:54
„Un’um! Hinter dieses fleischige Biest da vorne, wir kreisen es ein!“
Vor ihnen türmte sich ein stinkender, sabbernder und auseinanderfallender Berg an Fleisch auf und versuchte, drohend zu fauchen. Leider kam aber nur ein heiseres Röcheln dabei heraus, als imitiere es einen gerade vor dem Ertrinken Geretteten. Doch was dem Biest an akustischem Furchtpotenzial fehlte, machte es durch seine Klauen wett. Das Wesen, das früher einmal Bär gewesen sein musste, hatte fast vollständig skelettierte Pranken, was es beileibe nicht besser machte. Aber der Plan, ihn zu viert einzukreisen, hatte schon einige Male vorher gut funktioniert, und so würde er es…
„Ducken, Snak!“
Instinktiv reagierte die Orkin und warf sich zu Boden, keinen Moment zu früh, denn im Nacken spürte sie noch das eisige Zischen einer Klinge, die zu einem skelettierten Morra gehörte. Er hatte sich unbemerkt angeschlichen und hatte zu siegesgewiss zugeschlagen, konnte er doch jetzt die fehlende Bremskraft des Orkkörpers nicht kompensieren, wodurch er sich dank der Wucht seiner Waffe einmal um seine Achse drehte. Snak warf sich herum und trat dem Skelett in das, was früher einmal seine Weichteile gewesen waren. Erwartungsgemäß fühlte sich das Skelett nicht sonderlich beeindruckt davon und ließ seine Klinge auf die Orkin niedersausen, die sich herumwarf und so den Schlägen zu entkommen versuchte. Von ihren Orks konnte sie keine Hilfe erwarten, die hielten das Bärenwesen in Schach.
„Hey du Gerippä! Michse haben Überraschung!“, tönte es plötzlich hinter dem Knochenmann, dessen Aufmerksamkeit nun von dem ihr unbekannten Ork beansprucht wurde.
Snak sprang behände auf ihre Beine und erhob ihre Axt. Der Ork schwang einen Knüppel, doch ohne die Durchschlagskraft von Hau-Drauf würde es ein gefährlicher Kampf werden. Doch die kurze Ablenkung durch den Ork reichte schon, um die Kriegsherrin auszuholen zu lassen und ihre Axt tief in die Schulter der untoten Kriegers zu rammen.
„Das nächste Mal würde ich besser aufpassen“, grinste Snak als er zu Boden ging. Sie setzte einen Fuß auf die Wirbelsäule, riss ihre Axt heraus und hieb nocheinmal auf den Kopf des Wesens ein. Wie eine rohe Eierschale platzte die Schädeldecke.
„Danke“, nickte die Orkin ihrem Helfer zu, der aber wiederum auf einen anderen Ork, nein, Morra – Faren! suchend blickte. Anscheinend erwartete er etwas von ihm.
„Faren! Herkommen! Sind das deine Morras? Eine geschlossene Reihe bilden und dann voran! Un’um! Du’um! Herkommen!“
Snak blickte in Richtung der beiden Orks, die verzweifelt Hau-Drauf klarzumachen versuchten, das er nicht wirklich jeden einzelnen Knochen des mittlerweile reglosen Bärenungeheuers brechen und zersplittern brauchte. Gleichzeitig bemerkte sie ein kurzes, helles Aufleuchten ziemlich weit entfernt, das die davor liegende Hügelkette deutlich vom Hintergrund abzeichnete.
„Was bei Beliar sein das? Egal! Alle voran!“

Rok Shar
02.01.2009, 19:41
Groß war sie. Stark war sie. Geschickt war sie. Schön war sie. Macht hatte sie. Und eine Stimme hatte sie, dass selbst die größten Redner unter den Orks und die intellektuellsten der Schamanen sich noch eine Scheibe von ihrer Stimmgewalt abschneiden konnten. Jedes Wort, das sie sprach kam mit einer solchen Kraft, gleichzeitig aber auch mit so einer Zurückhaltung, dass man nur das tun konnte, was sie sagte. und genau das tat Faren. Anscheinend war er ihr bereits vollkommen verfallen. Kein Wunder...
»Warte einen Augenblick, ich kann Licht machen. Welche Farbe hättest du gerne?«, fragte der Jäger freundlich und schulterte den schweren Ast. Die Orkdame schaute etwas verwirrt, fing sich aber nach wenigen Augenblicken bereits wieder. Sie blickte kalt, aber nicht emotionslos und ihre Züge zierte ein minimal freundlicher Ausdruck. Der Kampf schien ihr Spaß zu machen. Genau so, wie es sich für einen Ork gehörte. Kampfeslustig, aber nicht blind vor Rage. Wild auf das Blut der Feinde, aber nicht blutrünstig. »Gelb.«, antwortete sie fest und sogleich erschien eine gelb Leuchtende Kugel über der Handfläche des jungen Orks. Er grinste breit, aber die Orkdame ließ das Ganze wohl ziemlich kalt. Kein Wunder. Eine Orkfrau von Welt hatte sowas sicherlich schon hunderte Male gesehen. Wenn nicht sogar tausende.

»Wie weit kannst du damit leuchten?«, fragte sie auf orkisch und behielt die Kugel immer im Auge. »Sehr weit...«, antwortete Rok Shar genüsslich. Ja, er liebte seine Magie. Es war ein wunderbares Gefühl zu sehen, wie die anderen Orks sich eingestehen mussten, dass sie so etwas niemals hinkriegen würden. »Wohin soll ich leuchten?« »Da hinten hin.«, sagte die große Orkfrau und deutete in die Ferne.
Der Tätowierte sammelte kurz seine geistige Energie, bündelte sie und erschuf eine kleine Lichtwurst, die aussah wie ein Stock. Mit seiner rechten Pranke tat er so, als würde er die Lichtkugel hochwerfen und mit der linekn Pranke steuerte er die Leuchtwurst. Es sah nun so aus, als würde die Leuchtwurst als Schläger fungieren und den Lichtball einige dutzend Meter weit schlagen. Es war kräftezehrend, aber für eine gute show tat man alles.
»Nichts...«, sagte Rok Shar und ließ sowohl den Lichtschläger als auch den Lichtball verpuffen, nur um im nächsten Moment eine größere, grell leuchtendere Kugel zu erschaffen, die einige Meter vor der kampfbereiten Truppe schwebte und für ausreichend Licht sorgte. So würden sie herannahende Feinde rechtzeitig erkennen können.

»Was wir nun tun? Gehen zu Clans und helfen oder wir machen anderes? Chefchen? Weißhaar? Orak?«, fragte der orkische Jäger in einer Sprache, die für alle vier verständlich war und marscheirte neben den Dreien her. Hier war er vielleicht nicht der schwächste aber mit Sicherheit der, mit der wenigsten Erfahrung im Kampf.

Varius
02.01.2009, 21:41
Nervös umklammerte der Schwarze sein Langschwert mit beiden Händen und blickte hektisch um sich. Der Blick huschte umher; durchsuchte die Dunkelheit nach herannahenden Feinden. Vereinzelt hatten manche Fackeln entzündet, er meinte sogar, irgendwo eine künstliche Sonne zu entdecken, doch diese kleinen Lichtquellen sendeten ihre Strahlen nicht zu seiner Position und bis auf das fahle Mondlicht war er von Dunkelheit umgeben. Hinter ihm raschelte es. Geschockt fuhr er herum, doch da war nichts. Hektisch atmend drehte er sich wieder herum und umklammerte weiter das Langschwert. Pfeifend stieß er die kühle Luft aus dem Mund und hampelte etwas in dem Irrglauben, dass ihn dieses vor der Kälte schützen könne, herum. Doch die Kälte umklammerte ihn mit ihrem eisigen Griff, kalte Windstöße fuhrem ihm durch die Kleider; er spürte es in seinen Knochen. Seine Finger waren nur noch gefühlslose Klumpen, egal wie stark er den Schwertgriff umklammerte, egal wie stark er zudrückte und egal wie weiß seine Fingerknöchel dabei waren - sie bleiben es auch. Vor ihm huschte eine dunkle Gestalt umher. Varius fasste sich ein Herz und ließ die Klinge mit der flachen Seite auf den Kopf der Gestalt niedersausen. »Du Bastard!«, fluchte die Kreatur überraschend menschlich und drehte sich herum. Wider Erwarten blickte er nicht in die leeren Augenhöhlen eines Knochengerippes, sondern auf die grün-braune Iris eines Menschens. Sein Blick wanderte am Gesicht herab und blieb an einer langen Narbe hängen. Dieses Gesicht kannte er. »Was hast du dir gedacht?!«, schrie ihm der Mann entgegen. Varius blickte ihn an. Und er drehte sich um. Und er lief so schnell er konnte davon. Er hatte wirklich keine Lust auf noch eine Auseinandersetzung.

Hechelnd presste er das Schwert gegen die Rippen und spürte, wie sein Herz gegen ebendiese pochte. Nervös blickte er sich um, diesmal nicht nach Skeletten, sondern nach dem Menschen, den er versehentlich verletzt hatte. Doch keine Spur von diesem. Erleichtert atmete er auf und ließ den Arm für einen Moment sinken. Er war in Sicherheit - zumindest vorerst. Aber wo war er? Irritiert suchte er nach einem Anhaltspunkt für seinen Aufenthaltsort - doch vergebens. Nicht einmal die kleine Sonne konnte er noch erkennen. Er hatte sich eindeutig verlaufen. Ein Knacken erregte seine Aufmerksamkeit; es kam von Links. Schnell erhob er das Langschwert wieder und umfasste es wie zuvor mit beiden Händen. Ein merkwürdiger Brochen wandelte auf ihn zu. Ein wahrer Fleischberg, zumindest an einigen Stellen. Während an diesen Stellen das Fett Wellen schlug, ragten an anderen dünne Knochen hervor. Ängstlich wich er zurück, doch das Wesen kam unaufhaltsam näher und er konnte nicht ewig davonlaufen. Aber er konnte es zumindest versuchen. Einen Fuß vor den anderen setzend bahnte er sich seinen Weg rückwärts. Ein loser Stein geriet unter seinen Fuß, wild mit den Armen fuchtelnd versuchte er das Gleichgewicht zu bewahren, doch es war vergebends. Schmerzhaft prallte er auf den Boden, er war dem Untoten schutzlos ausgeliefert.

Ein wilder Schrei durchbrach die Stille und eine Gestalt sprang direkt auf das Ungetüm und versenkte sein Schwert in dessen Fleisch. Ein unnatürlicher Schrei drang zu ihm vor; die Kreatur war besiegt. Erleichtert rappelte sich der Schwarze auf. »Danke, du hast mich ge..«, er verstummte erschrocken, als er seinen Retter identifizierte. Es war der Mensch, den er vor kurzem noch einen Schwinger an den Schädel verpasst hatte; der Waffenschmied Syrias.

Norwin
02.01.2009, 21:42
Die Nacht war lang, wenn man nicht schlafen konnte. Schlachtschreie, Gesänge der Klingen, der ein oder andere Schmerzensschrei und hin und wieder ein Stöhnen. Es war grausam mit anzusehen. Angst hatte er schon ein wenig, immerhin war Angst ein Schutzmechanismus der Natur. Jeder hatte Angst, egal vor etwas. Einem Kampf würde er sich dennoch stellen, hätte er die Chance darauf nicht vollkommen vernichtend geschlagen zu werden. Ein Tod in Ehren konnte keiner verwehren. Ein Tod in der Schlacht war ehrvoll. Ein Schlaf im Tod durch erfrieren war für einen Krieger wohl das letzte, was man anstreben konnte. In Mitten des Schnees saß er an die Rinde eines Baumes gelehnt, direkt neben einem Mann, der vor vielen Jahren schon an dieser Stelle erfroren zu sein schien. Seine Blicke gingen in Richtung einiger Bäume und Sträucher, während hinter seinem Rücken die Kämpfe weiter tobten. Nichts konnte er tun. Nichts. Er konnte noch nicht mal so tun, als könnte er ... oder etwa doch? Das war es! Bei einem Haufen von Tölpel und Idioten würde das sicherlich nicht auffallen. Hektisch grub er im Schnee herum. Seine Hände taten weh und dennoch versuchte er den hohen Schnee beiseite zu schaffen. Hier irgendwo, musste es sein. Er grub weiter. Er wühlte wie ein Maulwurf durch den Schnee. Als er sich an etwas piekte, war er sich sicher, es gefunden zu haben. Mit beiden Händen schaufelte er den Schnee beseite. Wider erwartens fand er nur eine abgebrochene Wurzel, die ihn gestochen hatte. Seis drum. Es musste auch so gehen, dachte er sich und stand auf. Er schaute sich seinen Nachbarn an und griff ihm unter die Arme.

»WAAAAAAAAAARGH! Verpiss dich du Missgeburt der Hölle!« schrie Norwin, als er das Skelett, das eben noch neben ihm gesessen hatte, in den aufgewühlten und plattgetretenen Schnee des Schlachtfeldes schmiss. Die Glieder sprangen von den Gelenken ab, der Kopf rollte weg, ein Arm flog gut zwei Meter weiter als der Rest des Körpers. Mit voller Wucht trat er auf den Brustkorb des Skelettes, sodass alle Rippen brachen. Sein Fuß steckte fest, bis der Bogenschütze das Bein weit nach hinten streckte und den Torso wegtrat, dass er auf ein anderes Skelett flog. »Du Bastard aus dem Reiche Beliars! Dir werde ich zeigen, was es heißt sich mit mir anzulegen!« Wenigstens sah es nun so aus, als hätte er wenigstens eines dieser Gestalten töten können. Dass es nicht so war, würde nie jemand erfahren. Jetzt war er nicht mehr der ängstliche Hüne aus Faring, der sich verstecken musste, jetzt war er ein pseudomutiger Krieger der Orks, der ein mächtiges Wesen der Dunkelheit endgültig in eine andere Welt verbannt hatte.

Gerade wollte er noch den Schädel des unschuldigen Leichnams wegtreten, als sich dies vollkommen erübrigte. Eine Druckwelle ohne Gleichnis fegte diesen Weg. Er selbst wurde umgeworfen und der Schnee vor ihnen flog ihnen entgegen. Es war schwer noch etwas zu erkennen bei all dem Schnee, doch konnte er sehen, dass sich die Bäume bogen, seine Kameraden ebenfalls lagen und die Untoten sich in jeden einzelnen Knochen aufteilten und leblos liegen blieben. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, ehe eine der großen zweihändigen Äxte eines der Untoten Monster haarscharf an ihm vorbeiflog und im Baum, hinter welchem er vor wenigen Minuten noch saß, einschlug. Und wie sie einschlug. Schätzungsweise fünf Zentimeter grub sich die Klinge in den Baum. Es ging ziemlich schnell, gerade noch konnte Norwin sehen, wie die Rinde wegflog, als er seinen Kopf hinterher drehte. Sein Herz stand fast still. Wenige Millimeter und Millisekunden mehr, und sein Kopf hätte sich vom Rest des Körpers getrennt. Selbst erfahrene Krieger, die oft dem Tod ins Auge geschaut hatten, waren kurz gelähmt. Sowas hatte wohl noch nie jemand von ihnen erlebt. Erstaunen war auf den Gesichtern der Männer und Orks eingemeiselt. Mit zitternden Knien stand der Aufseher auf. Es fiel ihm schwer zu stehen, fühlte es sich doch so an, als würde er gleich zusammenbrechen, weil seine Beine ihn nicht halten könnten. Mit der linken Hand wischte er sich erst über die Stirn, um den Angstschweiß weg zu wischen, dann mit beiden Händen über jeweils eine Backe. Der Schock saß in seinen Knochen, vor allem als er an seiner linken Hand Blut bemerkte. Die vorbeifliegende Axt war ihm wohl doch näher gekommen, als er erst gedacht hatte, ein Schnitt an der Wange hatte er sich zugezogen, ohne, dass er es gleich bemerkt hatte. Und obwohl das Blut ganz langsam seine Wange runter floss, war er noch besser weggekommen, als die meisten anderen Kämpfer auf ihrer Seite.

Syrias
02.01.2009, 22:18
"Bist du denn des Wahnsinns fette beute?" Syrias riss das Schwert aus dem Untoten, packte seinen Hammer mit beiden Händen und lies ihn auf den Schädel der Kreatur niedersausen. So verhinderte er auf jeden Fall ein erneutes aufstehen. "Wir werden angegriffen und du schwingst dein Schwert wie ein Bauer." Der Waffenschmied schulterte den Hammer und blickte sich hektisch um, keine andere Kreatur war in der Nähe.
"Und nicht nur das, du hast mir ein Mordsding verpasst. Ich kann verdammt froh sein, dass du nicht mit der Schneide zugeschlagen hast..." Da stockte der Söldner und schaute sich den Schwarzhäutigen Mann genauer an. "Moment mal, dich kenn ich doch! Du hast dir doch von mir ein Schwert besorgt, oder? Und dann kannst du nicht einmal damit umgehen? Bei den Göttern!"
Er griff sich an den Kopf und wischte sich das Blut von der Stirn. Anscheinend hatte der SChlag des Kerls ihm eine Platzwunde verpasst. Seine Wut wurde noch größer, was er nicht gedacht hätte.
"Wir zwei sprechen uns noch. Ich werd dir zeigen, wie man mit nem SChwert umheht, dann bist du vielleicht später zu gebrauchen. Es kann doch nicht sein, dass wir nen Schwachkopf hier haben. und jetzt verzieh dich und steh niemandem im Weg rum! Fass das als erste Lektion auf!" Der Waffenschmied Griff seinen Hammer und stürzte sich wieder ins Gefecht.

Rok Shar
02.01.2009, 23:30
Pamm. Mit einem lauten Knall und einer unnatürlich starken Druckwelle war jeder Untote augenblicklich zusammengebrochen und zu Staub zerfallen oder hatte sich zumindest in seine Bestandteile aufgelöst. Es war unbeschreiblich gewesen. Der stumme Angriff. Kein Geräusch war zuhören gewesen, als die Untoten urplötzlich regungslos stehen geblieben waren. Dann folgte die Explosion oder das, was auch immer diese Druckwelle ausgelöst hatte. Nun lagen Waffen, Rüstungsteile, Helme, Schmuck und Ähnliches einfach willkürlich auf dem Boden verstreut und einige, gierige Orksöldner und Sklaven krochen über den Boden und sammelten alles auf, was tragbar war. Schreckliches Gewürm.
Wuuuusch! Knochen, Fleisch, ganze Untote, Morras und Orks waren meterweit durch die Luft geschleudert worden. Die Druckwelle war so stark gewesen, dass Faren Calintz anfangs hatte festhalten müssen, damit er nicht wegflog. Er mochte ein meisterlicher Kämpfer und ein tödlicher Gegner sein, aber er war nunmal ein echtes Fliegengewicht. Ein Zwerg im Vergleich zu Faren. Wobei... Wer war das nicht? Dieser Kerl konnte selbst Orks auf den Kopf spucken, war aber intelligent genug, es nicht zu tun. Immer stärker und stärker war der Druck geworden und so hatte er schließlich sogar schwer ausgerüstete Orks wie ein Strohhalm umknicken lassen.
Bäume waren teilweise entwurzelt worden und Vögel hatten sich lautstark aus dem Wald erhoben. Es war unfassbar gewesen. Einfach nur unfassbar.
Was die meisten jedoch nicht gemerkt hatten, war die unfassbare Entladung magischer Energie... Jegliche Art der Magie war ruckartig bis auf ein Minimum zurückgegangen, Rok Shar hatte dies deutlich gemerkt, da seine Lichtkugel beinahe aufgehört hatte zu existieren, und war dann mit einem lautlosen Wumms explodiert. In alle Richtungen hatte sich die eingesetzte Magie entladen und alles mitgenommen, was ihr im Weg stand. Es sei denn, sie war formlos gewesen, so wie die Lichtkugel des Schamanenlehrlings. Sie war einfach nur explodiert, wie ein buntes Feuerwerk. Sichtbar für jeden, die Auswirkungen aber nur spürbar für diejenigen, die sich der Magie bewusst waren.

Hustend erhob der orkische Jäger sich, klopfte den gröbsten Dreck von seiner Kleidung und sah sich um. Die Orkdame stand bereits und sah sich um, während das Weißhaar gerade Faren aufhalf.
»Waren mächtige Wumms.«, kommentierte der Tätowierte das Geschehene und erntete einen missbilligenden Blick von der Orkfrau. Faren ergriff genervt das Wort. »Das haben wir selbst gemerkt, du...« »Nicht verstehen...«, unterbrach der Ork seinen Chef und erntete nun auch von ihm einen strengen Blick. Aber anscheinend hatte er die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen auf sich gezogen, denn nun blickte er zwar ernst, aber hörte aufmerksam zu. »Nicht gewesen wir Druckwelle bei Aufschlag von Feuerball. Gewesen wie... Angriff.« »Was meinst du mit "Angriff"?«, fragte das Weißhaar nach, dessen Aufmerksamkeit Rok Shar wohl auch geweckt hatte. »Michse beherrschen Magie, also michse spüren Magie um sich. Sein einfach soweit. Druckwelle aber nicht gewesen von Natur. Druckwelle gewesen von Magie! Sein gewesen pure Magie, geschleudert in alle Richtungen. Starke, starke Magie gewesen. Michse nicht können sowas. Michse bezweifeln, dass irgendwer können sowas. Muss jemand gewesen sein, der gute Magier ist. Richtig gute. Und er uns nicht mögen...«, erklärte der Jäger und beobachtete genüsslich, wie die drei sich interessiert genähert hatten, um nichts zu verpassen.
»Aber sein dumm gewesen, denn er haben zerstört alle Dienerchen. Keine gute Anführer.« »Danke, Rok.«, sagte Faren und nickte anerkennend. »Geh Gorin suchen, wir werden uns sammeln müssen...«, sagte er anschließend und schickte den Tätowierten los.
Diesem gefiel seine aufgabe zwar nicht sonderlich, aber Befehl war Befehl, also setzte er sich in Bewegung.

Norwin
03.01.2009, 01:03
Das Lager würden sie wohl nicht mehr verlassen um weiter zu ziehen. Dafür waren sie zu stark angeschlagen, ausgepowert und die Nacht war schon tief dabei. Das Feuer knisterte schon, ein paar Stapel Holz lagen daneben und hatten für die ganze Nacht zu reichen. Ein Schamane ging herum und kümmerte sich um die Verletzungen einiger Orks. Die verletzten Menschen hatten sich um sich selbst zu kümmern. Die Orks hatten ihr kleines Lager, die Menschen ihre eigenes. Nur einer der Orks war immer bei den Menschen. Groß, grün, tatoowiert, was dem Hünen ganz besonders gefiel, schon immer wollte er auch ein Tatoo auf seinem Oberarm über die Schulter und das Schulterblatt, dämlich und ein Ork. Scheinbar stand er unter der Fuchtel von Faren. Dieser hatte ihn losgeschickt. Was er zu tun hatte, wusste er nicht, es kümmerte ihn auch nicht sonderlich, doch brachte es ihn auf die Idee sich auch nützlich zu machen. Nicht der Gemeinschaft wegen, sondern weil es ihn selbst dazu trieb. Jagen. Blut vergießen, töten, schlachten und vor allem Essen. Seinen Vorrat, den er aus Faring mitgenommen hatte, hatte er schon lange selbst verdrückt, also musste Nachschub daher. Ohne ein Wort zu sagen, stand er vom Lagerfeuer auf. Unweigerlich zog er damit alle Blicke auf sich, die zuvor noch in Mitten des Feuers waren. Das Ziehen des Bogens beantwortete schon die Frage, die noch nicht einmal gestellt worden war. Unter Garantie fragten sich ein paar Leute, was er vor hatte, wenn auch niemand fragen wollte. Immerhin war Norwin alt genug um sich um sich selbst zu kümern.

Gekonnt schlich er unweit des Lagers durch den Schnee. Mit großer Vorsicht versuchte er das Knirschen des Schnees zu neutralisieren, doch es war ihm nicht möglich. Es war so, als müsste er über Wasser gehen, ohne einzusinken. Einfach unmöglich. Und dennoch hatte er schnell Erfolg bei der Suche nach einem Beutetier. Wenige Minuten weg vom Lager, wo bis vor kurzem noch ein langer und lauter Kampf gewütet hatte, lagen drei Scavengar unter einem kleinen Felsvorsprung, geschützt vor dem Schnee, der fiel. Langsam und tief atmete der Bogenschütze ein, legte den Pfeil in die Sehne und spannte den Bogen. Vollkommene Ruhe. Nichts war zu hören, gar nichts. Er visierte den Scavengar an und ließ die Sehne los. Sofort surrte der Pfeil in Richtung Ziel und bohrte sich in den Oberschenkel des Tieres. Dieses wachte auf und Schrie. Ein Schrei voller Schmerz und ein Schrei der Warnung vor dem Feinde für seine beiden anderen. Der zweite Pfeil traf direkt den Schädel eines der Tiere, der dritte Pfeil erwischte den Fuß des dritten Tieres. Damit war ein Tier tot, zwei waren fluchtunfähig. Nun konnte er sich unbehelligt den Scavengarn nähern, die verzweifelt versuchten auf zu stehen und ihn selbst zu verletzten. Mit zwei weiteren Pfeilen war auch dieser Kampf vorbei. Die drei waren tot. Nachdem der Bogen mit den Zähnen festgehalten wurde, nahm er einen der blutenden Leichnamen auf die Schulter, je einen in die Hand und schliff sie hinter sich her ins Lager. Das Blut floß ihm langsam den Rücken runter und zog eine Schliere hinter sich her. Ein fetter Fang war eingefahren. Köstliches Fleisch, selbst erledigt. Der Drang des Tötens war befriedigt, nun fehlte es nur noch die Organe aus dem Körper zu reißen.

Freudig schauten die Menschen ihn am Lagerfeuer an. Fleisch war gerne gesehen, immer und überall. Den Bogen spuckte er in den Schnee, er zückte sein Messer und rammte es in den Bauch des Scavengars. Die Klinge zog er bis runter zum Schwanz des Tieres. Dann griff er in den toten Körper. Die Organe waren noch warm, das Blut noch flüssig, das seine Hände umschloss. Die Galle hatte er schnell gefunden. Mit einer schnellen Bewegung riss er sie aus dem Leib und warf sie ins Feuer. Hätte er sie versehentliche verletzt oder drin gelassen, hätte sie das Fleisch des Tieres ungenießbar bitter gemacht. Das gleiche Spiel spielte er auch mit den beiden anderen Scavengarn. Alle schauten gespannt auf die Tiere. Norwins Meinung nach sprachen ihre Augen alle die Sprache der Gier und des Hungers.
»Von mir aus schnappt euch jeder einen Part des Fleisches und hält sie ins Feuer. Den Fraß schaffe ich sowie so nicht alleine, ich bin ja kein Oger. Aber ein Bein ist mir, damit das klar ist! Also los! Das Fressen ist angerichtet!« rief er in die Runde hungriger Menschen und schleckte genüsslich das rote und immer noch warme Blut von seinen Händen.

Varius
03.01.2009, 01:30
Zerknirscht setzte sich der Schwarze an das Lagerfeuer, in der einen Hand ein Stück Fleisch eines erlegten Scavengers und mit der anderen umklammerte er noch immer den Griff des Langschwerts. An der Klinge hafteten noch ein paar Flecken Blut, er hatte dem Waffenschmied wohl ordentlich wehgetan. Kopfschüttelnd steckte der die Waffe wieder weg und widmete seiner Aufmerksamkeit dem Essen. Er hatte sich ein Stückchen Schulterfleisch ergattert, eines der besten Teile eines Scavengars. Ungeduldig spießte er das Fleisch an einem Stock auf, schob einige Sklaven beiseite und hielt das Ende des Stocks tief in die Flammen, um das Fleisch zu erwärmen und durchzubraten. Er konnte diese Blutfanatiker, die alles und jeden roh verschlangen einfach nicht verstehen, es gab doch nichts besseres als ein gut durchgebratenes Stück Scavengarschulterfleisch.

In froher Erwartung nahm er das gebratene Fleisch vom Stock und schmiss diesen in die Dunkelheit. Gutmütig biss er hinein und fetzte mit den Zähnen ein großes Stück heraus, um es anschließend im Mund zu zerkauen. Wütend spuckte er das Fleisch in den Schnee. »Was das´n für´n Scheiß?!«, fluchte er laut hörbar in die Gegend, »Welcher Volltrottel von euch Arschkriechersklaven hat bitteschön diesen Scheiß mitgebracht?« Demonstrativ rotzte er auf den Boden. »Na was?«, rief er herausfodernd in die Menge, »Hat keiner von euch den Mumm, seinen Fehler einzugestehen? Einzugestehen, dass er EINE VERDAMMTE TAUBE NUSS IST?!«. Jetzt gab es kein Halten mehr für ihn. Der gesamte Frust der vergangenen Wochen und auch die Wut auf ihn selbst platzte mit einem Mal aus ihm heraus und machte ihn zum genauen Gegenteil seines sonstigen Erscheinens; aus dem introvertierten Einzelgänger war ein aufbrausender Schreihals geworden. Ein bizarrer Kontrast. »Hab ich mir doch gedacht, dass ihr zu feige seid...«, rief er erneut. Er wollte sich schon umdrehen, frech grinsend einem Sklaven dessen Fleisch entwenden und fröhlich weiterspeisen, als ihn etwas mit voller Wucht erwischte. Wuchtig riss es ihn von den Beinen und er fand sich liegend auf der Schneefläch wieder. »Vielleicht schmeckt dir das ja besser?«, hörte er einen triumphierenden Ruf und schon landete ein Schneeball in seinem Gesicht. Kurz darauf beugte sich jemand über ihn und Varius starrte in die blauen Augen eines breit grinsenden Rotschopfes. »Und ich hoffe, dir schmeckt DAS hier!« Mit voller Kraft verpasste der Schwarze dem Rotschopf einen Schwinger an den Kiefer. »Und, wie gefällt dir der Geschmack des Blutes?«, höhnte der Aufseher und machte sich gleichzeitig für einen Faustkampf bereiit

Norwin
03.01.2009, 02:54
Dass jemand seine Beute schlecht redete, gefiel dem Hünen gar nicht. Wenn es dem Schwarzen nicht gefiel, hätte er die Klappe halten und hingern sollen. Immerhin zwang ihn niemand dazu etwas von Norwins Erfolg zu verspeisen. Beinahe hätte er die Beherrschung verloren, aber als er dann auch noch beleidigt wurde, zündete seine eh schon kurze Zündschnur. Hastig hatte er seine Hände in den Schnee gegraben und dem Dummschwätzer einen Schneeball zu fressen gegeben. Eigentlich ging er davon aus, dass es gereicht hätte um das Großmaul zum schweigen zu bringen, aber dem war wohl nicht so gewesen. Mit einem Schlag ins Gesicht revanchierte sich der Kahlgeschorene prompt. Ein Duell sollte es also werden. Norwins Zunge wanderte im Uhrzeigersinn über seine Lippen, bis er an die Stelle kam, die aufgeplatzt war von diesem Schlag. Blut! Wieder schleckte er genüsslich darüber. Als seine Zunge wieder hinter seinen Lippen verschwunden war, fing er laut an zu lachen, als hätte ihn der Größenwahn gepackt.

»Du legst es also wirklich drauf an an, oder? Es wird Zeit, dass ich dir wieder ins Hirn prügel, wo du eigentlich hingehörst! Zurück in den Dreck, aus dem du kommst, zurück zu deinem Stamm im Süden! Aber zuvor will ich auch noch von deinem Blut probieren!«
»Dir werde ich genug von deinem eigenen Blut zu kosten geben, das dir ja anscheinend eben so gut schmeckt. Wenn das hier zu Ende ist, wirst du wie eine Katze deine Wunden lecken. Unter den Orks zu arbeiten härtet ab. Ich habe keine Angst vor einem pseudogefährlichen Jäger, der nicht in der Lage ist ein ordentliches Essen auf den Teller zu bringen!«

Der letzte Satz war zu viel des Guten. Seit er sich zurück erinnerte, konnte er jagen. Er war immer nur auf die größten, stärksten und gesündesten Tiere ausgewesen und ihm hatte es ausnahmslos jedes mal geschmeckt. Und auch diese Tiere waren gut, da war er sich sicher. Aber eigentlich ging es ihm gar nicht nur darum. Lange konnte er niemandem mehr seine Faust zum fressen geben. Adrenalin rauschte durch seinen Körper. Die Beine grippelten schon wieder, seine Arme auch. Sein Hirn war hochaktiv, er war, trotz dieser Uhrzeit, hellwach und konzentriert wie schon lange zuvor nicht mehr. Er war soweit und sein Gegenüber scheinbar auch, wenn man ihn sich mit seinen geballten Fäußten und der Kampfhaltung so ansah. Nun war es also soweit. Das erste mal seitdem er für die Orks arbeitete, würde er sich mit jemandem prügeln, der nicht ganz unten stand und ein Sklave war. Und so viele Sklaven er schon züchtigen musste, wusste er mittlerweile, wo der menschliche Körper Schwachstellen hatte. Doch da der kräftig gebaute Schwarze ebenfalls ein Aufseher war, was er bisher so mitbekommen hatte jedenfalls, hatte er auch schon ein wenig Wissen darüber.

Ohne große Zeit zu reagieren kam der Schwarze auf ihn zu und schlug ihn mit dem Handballen der rechten Hand von unten ans Kinn. Dieses schnellte hoch und Norwin ging zu Boden. Zweifelsohne ein Volltreffer, den der Bogenschütze schmerzhaft im Kinn und vor allem im Nacken spürte. Mit einem Tritt mit beiden Beinen konnte der zu Boden gegangene Kämpfer den anderen davon abhalten sich ihm noch weiter zu nähern, oder gar auf ihn drauf zu werfen. Den Schwung konnte er sogar noch ausnutzen, um sich wieder auf die Beine zu stellen, während Varius kurz sogar Blut spucken musste. Beide standen sich gegenüber und schauten sich in die Augen.

»Schnell und präzise. Nicht schlecht für so einen Bastard.«
»Und du bist einfach nur ein Versager durch und durch. Ein Tölpel ohne Vergleiche. Ich musste Blut spucken, das wars aber auch. Ich habe schon schwerere Schläge in die Magengrube bekommen, du musst also schon mehr bieten als das, wenn ich liegen bleiben soll. Komm doch her und zeig mir was du kannst, wenn du dich traust, du arschkriecher Kans!«

Wenn ihm schon jemand so kam ... Norwin war geladen wie die Wolken vor einem Sommergewitter. Den Schlag zu seiner Rechten konnte er mit seiner linken Elle stoppen, den Schlag, den er selbst in Richtung Magengrube des Aufsehers steuerte, konnte dieser nicht aufhalten. Es war bisher recht ausgeglichen, beide hatten ihre effektiven Tricks. Varius zum Beispiel nutzte seine Hand an Norwins Linken, mit der er immer noch durch den Block des Bogenschützen eine seiner Hände blockierte, um sein Knie rasant zu heben und Norwins Kopf zusätzlich von oben nach unten zu drücken. Kurz benommen wich der goldgierige Hobbyjäger zurück. Seine Lippe war nun vermutlich vollkommen offen, das Blut tropste stark aus seiner Nase, dennoch schien sie nicht gebrochen zu sein. Mit dem Kopf nach unten gesenkt, rannte er auf Varius zu, traf ihn wieder an den nun schon öfter erwischten Magen und drückte ihn gegen einen Baum. Dieser Aufprall setze den Genick wieder stark zu, doch die Gelegenheit musste der Rothaarige einfach nutzen, ein paar Schritte zurück zu gehen und den muskulösen Körper des Schwarzen über seinen Rücken zu rollen. Norwin hielt ihn weiter fest und ließ sich mit nach hinten fallen. Norwin landete weich auf dem Körper von Varius, doch dieser landete vollkommen weich auf dem hohen Schnee. Das hatte der Aufseher nicht bedacht. Überall war das sehr wirksam, nur nicht im hohen Schnee, wo der Sturz abgefedert wurde. Mit einem gezielten Hieb mit dem Ellenbogen traf der Varius die Schläfen Norwins. Beide lagen benommen da und wollten gerade weiter machen, als einer der anderen Söldner mit gespannten Bogen aufstand und auf die beiden zielte.

»Schluss jetzt! Jeder hier hat es gesehen, ihr könnt einigermaßen waffenlos kämpfen, ihr seid beide etwa auf dem gleichen Level. Mal hat der eine einen guten Schlag gelandet, mal der andere. Es macht keinen Sinn, wenn ihr euch nun weiter prügelt. Wir sind nicht mehr weit vom Krater entfernt, das ist sicher. Wir wissen nicht, was uns dort erwartet. Ein Begrüßungskommitee, das uns herzlich empfängt, wird es sicherlich nicht sein. Wir müssen vom Schlimmsten ausgehen, und das ist ein starker Feind. Wir brauchen also jeden Mann bis dorthin. Die Untoten und die Kälte haben schon genug Leute dahinraffen lassen. Also setzt euch wieder ans Feuer, haltet verdammt noch mal beide die Fresse, schiebt euch was zwischen die Kauleisten und gut ist für heute.«

Gerade jetzt, wo er kurz davor war Varius ohnmächtig zu prügeln, sollte es also zu Ende sein. Eigentlich wollte er nicht, doch blieb ihm nichts anderes übrig als es sein zu lassen. Ein Treffer mit dem Pfeil konnte das Ende eines der beiden sein und er wollte es eigentlich nicht sein. Also stand der Bogenschütze auf, schnappte sich mit beiden Händen einen großen Haufen an Schnee und drückte ihn sich ins Gesicht. Es war zwar schon kalt genug, aber um nicht mit geschwollenem Gesicht durch Nordmar streifen zu müssen, war es wohl so sicherer. Der Schnee tropste schneller, als er erwartet hatte. Sein Gesicht war wohl stark durchblutet, aber wenigstens bluteten Nase, Lippe und Wange nicht mehr. Mit einer lockeren Bewegung aus dem Handgelenk warf er den nun Handgroßen Klumpen nassen Schnee zur Seite. Obwohl es nicht lange gedauert hatte, war der Kampf doch kräfteraubend gewesen. Von den Scavengarn konnte er sich noch ein großes Stück Brust nehmen, es aufspießen und braten. In der Zwischenzeit hielt er eine Hand voll Schnee in seinen Nacken, von dem aus ein Schmerz bis runter zum Steißbein stieß.

Herzhaft rissen seine Zähne ein Stück Brustfleisch ab und zerkleinerten es in hastigen Bissen. Kurz angebraten, saftig blutig mochte er sein Fleisch am liebsten. Dann hatte es die Würze des Feuers und des Rauches, und gleichzeitig den Eigengeschmack von Scavengar. »Mmmmh! Mmmh! Schmeckt das gut! So saftig, so schmackhaft, eine wahre Geschmacksexplosion auf meiner Zunge! Herrlich!« kam es aus seinem Mund, während ein paar kleine Brocken Fleisch flogen und er mit einem hämischen Grinsen stark provozierend rüber zu Varius schaute und sofort noch einen großen Bissen in seinen Mund schob.

Tat'ank'Ka
03.01.2009, 15:32
Es war gut, dass sie aufbrachen. Das war alles Hexerei, als der Kampf geendet hatte. Das was diese Untoten getötete hatte, war irgend eine Macht. Ein paar Urkmas meinten, dass dies Urkma selbst war um ihnen zu helfen, aber hatten sie Hilfe gebraucht? Nicht wirklich, wie Tat'ank'Ka befand und es stellte sich auch die Frage, woher diese ganzen Untoten kamen. Nur von oben und dort sollte auch der Krater sein.
Jenen Krater würden sie nun bereisen. Die Späher hatten endlich einen Weg hinauf gefunden, wo auch alle einigermaßen hoch kommen könnten. Auch die Mammuts. Ob Brosh' schwarzer Freund auch mitkommen würde, würde man sehen. Angst bekam man schon ein wenig, wenn man diesem versuchte in die Augen zu blicken. Solang aber Brosh aber da war, solang würde hoffentlich niemanden ein Schaden durch das Tier geschehen. Erst recht nicht, wenn die großen Mammuts nicht vorne sondern hinter der Truppe marschierten.
Die Lager waren abgebaut, die Truppen marschbereit und der Befehl zum Aufbruch kam prompt. Die Späher liefen vor und wiesen den Weg. So wie Tat'ank'Ka von einen von ihnen hörte, würde es ein kleiner Umweg werden. Vielleicht ein Tagesmarsch, jedenfalls eine Passage hinauf die nicht ungefährlich war.

Uglúk
03.01.2009, 20:44
Nur von den Berichten der Orks hatten Brosh und Uglúk etwas über den Kampf mit den Untoten mitbekommen. Der Oberst hatte dem Kriegsherrn dazu geraten, einem Kampf erstmal aus dem Weg zu gehen. Zumindest solange der schwarze Bulle in seiner Nähe sei. Denn wenn sie jetzt unbedacht irgendwo in eine Schlacht hineinstürzten, konnte das fatale Folgen für alle Beteiligten haben. Sowohl unter Feinden wie auch Verbündeten würde der Koloss ohne Unterlass wüten. Ohne die nötige Beherrschung verhielte sich der schwarze Bulle in einer solchen Situation wie er es auch in freier Wildbahn tun würde. Er würde sich mit allen Mitteln zur Wehr setzen, egal wer ihm im Weg stand. Erst wenn ein starkes Band zwischen Brosh und dem Koloss bestünde, könnten die beiden gemeinsam, Seite an Seite in die Schlacht ziehen. Ganz ohne befürchten zu müssen, dass Brosh das Opfer des Vierbeiners würde.
Uglúk bedauerte es schon ein wenig, nicht am Kampf gegen die Untoten beteiligt gewesen zu sein. Ein paar Köpfe einschlagen wäre das richtige gewesen. Seit er sich mit Brosh geprügelt hatte, stand nämlich kein Kämpfchen mehr auf dem Plan. Für einen Ork ziemlich deprimierend. Allein wollte Uglúk Brosh trotzdem nicht lassen. Es war eine Frage der Ehre.
Deshalb ritt Uglúk auch jetzt Seite an Seite mit Brosh. Dieser ritt allerdings nicht, sondern ging zu Fuß neben dem schwarzen Bullen her. Ein Stück weit entfernt marschierte der Rest des Trosses immerzu in Richtung des Ortes, wo sie den Krater vermuteten, den der Feuerball hinterlassen hatte. Ab und an kam ein Ork herüber, oftmals ein veqlargh, um einen kurzen Bericht an die beiden Führer abzuliefern. Das geschah auch nicht ohne Grund. Uglúk hatte seinen Elitekriegern besondere Order dazu gegeben, um den schwarzen Bullen langsam an etwas mehr Abwechslung in seiner Umgebung zu gewöhnen. Zwar musterte das Ungetüm die herannahenden Orks immer noch argwöhnisch, aber das sollte sich mit der Zeit legen. Nicht zuletzt, weil Brosh es verstanden hatte, wie den schwarzen Bullen zu beruhigen.

Varius
04.01.2009, 03:00
Der Tag war wie im Fluge vergangen und verblieb nur als ein dämmriger Schatten in der Erinnerung des Aufsehers. Die Gespräche mit den Sklaven verschafften schon lange nicht den nötigen Unterhaltungswert, um die Eintönigkeit des stupiden Marschierens in ein sonnigeres Licht zu tauchen. Einzig die Nachwirkungen seiner gewaltsamen Auseinandersetzung mit dem Scavengarjäger in der vergangenen Nacht stellten einen Kontrast zu der Routine des Aufseherdaseins dar - einen gleichfalls bizarren und unwillkommenen Kontrast. Bei der Erinnerung an die vergangenen Stunden und die häufige orale Entleerung seines Mageninhalts strich sich der Schwarze gedankenvoll über die Bauchdecke, stets darauf bedacht, seinem ohnehin schon geschwächten Magendarmtrakt keinen Grund zum Kollaps zu geben. Es konnte behauptet werden, wie es beliebte, doch es war nicht zu verkennen, dass der Jäger ihm größeren Schaden zugefügt hatte als der Südländer zuerst annahm. Denn während der Bogenschütze nur eine leichte Blutung der Oberlippe verzeichnete hatte der Schwarze mit einer Magenschädigung zu kämpfen, mit deren Folgen er im schlimmsten Falle sein ganzes Leben zubringen müsse.

In stillschweigende Frustration versunken hielt Varius die Hände über das im Wind flackernde Lagerfeuer und versuchte etwas von seinen gepeinigten Greifwerkzeugen zurück in die Welt des Warhnehmens zu retten. Der Südländer hatte sich von einem der Orksöldner etwas über die schrecklichen Folgen von Erfrierungen erzählen lassen; von abgestorbenen Gliedmaßen, notamputierten Körperkomponenten und allerlei weiteren Zerstückelungen des menschlichen Körpers war die Rede gewesen. Verzweifelt schlug er die Handballen gegeneinander, doch außer dem dumpfen Pochen des Blutes in seinen Adern spürte der Kahlgeschorene keine Art von Gefühl in den Händen. Hätten ihn nicht die anderen deprimierten Gedanken in ein emotional dunkles Loch gestürzt, so wäre er vermutlich aufgesprungen und hätte mit allen Mitteln versucht, seine Hände zum Leben zu erwachen, doch das bereits erwähnte emotionale Tief hielt ihn fest umklammert. Fest und eisig, denn Varius spürte die Kälte dieses Landes nicht nur in seinen Knochen, sondern im tiefsten Innern seiner Seele. Jede Faser seiner selbst schien vor dem Permafrost zu kapitulieren, er fühlte sich wie ein zum Sterben zurückgelassenes Tier: geschwächt und in tiefstem Selbstmitleid versunken, bereit, die Dinge zu nehmen, wie sie auch kommen mögen. Das Leiden sollte wohl einfach kein Ende nehmen; die Götter offenbarten ihm keine glückliche Zukunft. Seufzend versank der ehemalige Arbeiter in tiefster Depression...

»Mann, willst du dich abfackeln oder was?!«, schrie ihm ein Sklave entgegen. Verwirrt blickte Varius zu der Gestalt hinauf, die sich ihm mit großen Schritten nährte. Desinteressiert wandte er den Blick ab; zurück in den Sternenhimmel. Der Sklave sprintete regelrecht heran und packte Varius an beiden Schultern, ohne dass dieser sich wehrte. Mit erstaunlicher Kraft krallte sich der Sklave in das Schulterfleisch und schüttelte ihn wie einen staubigen Teppich. Von der Dreistheit des Lumpenträgers vollkommen überrumpelt schaute er sich um und begann wieder klare Gedanken zu fassen. Sein erster Gedanke galt dem Sklaven, der zweite seinen Händen. Denn genau diese waren jetzt in einem noch besorgniserregenderen Zustand. »Verdammte Lurkerscheiße!«, fluchte der Südländer zornig und zog seine beiden nunmehr noch stärker Greifwerkzeuge aus dem Schadensradius der zerstörerischen Lagerfeuerflamme. In seiner unverantwortlichen Gedankenlosigkeit und absoluten Gefühlsimmunität der Hände hatte er nicht bemerkt, dass seine Hände den Flammen schutzlos ausgeliefert gewesen waren. »Bist du des Wahnsinns?!«, ertönte der Ruf des lebenden Orkbesitzes und schüttelte seinen Vorgesetzten noch einmal unverständlich. »Ich..ich war in Gedanken«, stotterte der Schwarze ungewöhnlich. »Ich danke dir..und jetzt zurück auf deinen Platz, Dreckfresser!«, fasste er sich wieder und zog seinen Geist zurück hinter die schützenden Barrikaden des introvertierten Orksöldners. Schockiert über seine kürzliche Verantwortungslosigkeit seiner selbst gegenüber fuhr der Aufseher sich über den kahlrasierten Schädel - und steckte die mitgenommenen Hände in den schmerzlindernden Schnee. So vollkommen bei Sinnen war er wohl doch noch nicht. Unruhig erhob sich der Varanter von seiner Raststätte und machte nervös ein paar Schritte in willkürliche Richtungen, um die eingeschlafenen Extremitäten zu erwecken.

Vorsichtig tickten ihm zwei Finger auf die Schulter. Blitzartig fuhr er herum und verpasste dem Besucher einen ungewollt starken Schlag mit der Handfläche. Es handelte den Sklaven, der ihn aus seinem kurzzeitigen tranceartigen Zustand befreit hatte. »Eben habe ich dir geholfen. Jetzt wirst du mir helfen!«, verkündete der Lumpenträger. »Nein, wir haben keine Zeit, zu diskutieren. Folge mir!«, sprach der Sklave unerwartet harsch, als Varius das Wort ergreifen wollte. Er hatte so seine Mühe, mit dem sportlichen Sklaven mitzuhalten, der Kerl schien ungeahnte Kräfte zu besitzen. Schon fast rennend folgte der Schwarze seinem Retter - er schien in letzter Zeit so einige davon zu benötigen - durch den leise knirschenden Schnee. »Hier währen wir«, murmelte sein Führer als die Beiden ein kleines Lagerfeuer erreichten, welches sich etwas abseits des Lagerzentrums befand. Sofort analysierte der Südländer die Lage. Ein andere Sklaven hockten am Lagerfeuer, ein weiterer lag ausgestreckt auf einer dünnen Reisigmatte und zog eine schmerzverzerrte Grimasse. Die Hose, falls man den Stofffetzen an den unteren Extremitäten des Freiheitslosen so bezeichnen wollte, war am linken Bein des Ausgestreckten etwas heraufgekrempelt und selbst im dämmrigen Licht des im Wind flackernden Feuers konnte der Schwarze die bläulichen Verfärbungen erkennen, die das Scheinbein des Leidenden »zierten«. »Bei Beliar!«, entfuhr es Varius. Bei den Verletzungen handelte es sich zweifellos um Erfrierungen und der Südländer brauchte es sich nicht zusätzlich bewusst zu machen, dass nur das forsche Eingreifen seines Retters ihn vor etwas Vergleichbarem bewahrt hatte. »Ich werde dir helfen. Bei der Belagerung von Vengard war ich Lazaretthelfer, ich weiß wie wir den Kerl VIELLEICHT noch retten können«. »Na dann mal nichts wie raus damit!«, forderte der bis jetzt Stillgebliebene.


Wortlos reichte der Schwarze dem Versehrten einen kleinen Holzblock, den dieser sich zwischen die Zähne schob. Mit einem Stück Kohle zog Varius' Retter einen Strich entlang des Knies, während der andere Sklave ein paar betäubende Kräuter sammelte. Der Strich war gesetzt und der Sklave reichte dem Varanter wortlos eine Säge. Ermutigend klopfte Varius dem Sklaven väterlich-freundschaftlich auf die Schulter und nickte kurz darauf seinem Helfer bei dieser »Operation« zu. Die Augen kurz in den Himmel gerichtet sendete er ein Stoßgebet an alle drei Götter, auf dass sie ihre schützende Hand über diesen Mann halten würden, dann blickte er dem Patienten noch einmal fest in die Augen und zog die Säge schließlich ruckartig entlang der Kohlelinie durch das abgestorbene Bein des Sklavens, bis die Zacken der Säge sich nur noch durch die Reisigmatte bohrten.

Grässliche Schreie eines gepeinigten Mensches hallten durch die sternenklare Nacht über dem Lager der drei verschiedenen Trupps - es waren die eines Sterbenden. Denn egal wie viel betäubende Kräuter sie auf die Wunde gestreut hatten, egal wie stark sie versucht hatten, die Blutung zu stoppen, sie hatten den Sklaven nicht retten können. Wortlos entfernte sich der Schwarze nach misslungener Arbeit vom Schauplatz der Amputation und wandelte zurück zu seinem üblichen Lagerplatz. Diese Expedition war zum Scheitern verurteilt, daran bestand für ihn keinerlei Zweifel mehr.

Rok Shar
04.01.2009, 12:59
Freundschaftlich legte der riesige Ork seinem menschlichen Freund die Pranke auf die Schulter und blickte ihn ernst, aber verständnisvoll an. »Michse haben gesehen, was du haben gemacht, um Bruder zu retten.«, sagte er und schüttelte mit gespieltem Beileid den Kopf und blickte kurz gen Boden. Dieser Morra war schwach gewesen, ein schwaches, dummes Wesen, dass das Geschenk des Lebens nicht verdient hatte. Aber der Verbrannte hatte gute Arbeit geleistet, bei dem Versuch, ihn zu retten.
»Michse hätten selbes getan für Orkbruder. Zwar nicht für Morra, aber du sein Morra, also kommen raus aufs Gleiche.«, erklärte der Schamanenlehrling und meinte für ein paar Sekunden Trauer im Blick von Varius erkennen zu können. Als der Ork jedoch genauer hinsehen wollte, um eventuell helfen zu können, war der Ausdruck bereits wieder verschwunden.
»Nehmen Sache nicht so schwer, kleine Mann... Jeder müssen sterben. Manche früher, manche später. Schwache zuerst, starke danach und ehrenhafte zum Schluss. Du haben viel Ehre gemacht gestern und michse waren überrascht. Aber du wirklich haben mehr Ehre in kleine Finger als manche Morrasöldner...«, verächtlich spuckte er auf den Boden, um seiner Abscheu gegenüber den stümperhaften Idioten in Faring Ausdruck zu verleihen. ... in ganze Körper. Du werden leben lange und werden große, große Morra, michse sein sicher.«.
Mit einem letzten, aufmunternden und freundschaftlichen blickt gab der Tätowierte dem Verbrannten einen letzten freundschaftlichen Knuff, ehe er wieder weitermarschierte.
Die Reise war hart, auch wenn das Wetter hier oben gewohnt eisig war. Aber, was wäre der Jäger für ein Ork gewesen, wenn er als echter Hochgebirsork bei so... lauwarmen Temperaturen schon fröstelte? Im Gegensatz zu den meisten Morras hier besaßen die Orks nicht nur einen dicken Pelz, sondern auch genug Durchhaltevermögen und geistige Stärke, um ein wenig Kälte zu widerstehen.

»Ehm... Rok?«, fragte Varius vorsichtig. Er sprach unsicher, aber wirkte fest entschlossen. Sein Blick war hart und seine Augen ließen nicht mal den geringsten Hauch einer Ahnung heraufziehen, worum es sich handeln könnte. Genau so, wie der Schamanenlehrling es mochte. Eine Überraschung geschmückt mit einem sicheren Auftreten.

Snak gra-Bura
04.01.2009, 13:55
Orks ließen sich nicht leicht beeindrucken. Sie kamen aus einem Land, das an Zerklüftetheit, an widersinniger Geographie und an zerstörerisches Klima gewöhnt war und sie selbst waren auch daran gewöhnt. Nichts haute einen Ork so schnell aus den Socken (davon abgesehen, das Orks keine trugen und wenn, Landschaft nun wirklich nicht dieses Effekt haben würde), aber was Snak in den letzten Stunden des Marsches erblickte, war doch eine beeindruckende Machtdemonstration der Natur.
Der Krater war riesig. Er war so groß, dass man kaum von einem Krater sprechen konnte, eher von einem großen Tal. Und die Hügelkette, die sie zuvor hatten überqueren müssen, war nur der Rand des Kraters gewesen. Aber noch viel beeindruckender als die Ausmaße des gigantischen Trichters war sein Innenleben. Früher hatten hier einst Wälder gestanden, doch nun waren sie alle wie Morras umgeknickt und auf den Boden gefallen. Hunderte, Tausende Bäume – alle umgepustet wie ein Sommersturm, der über ein Getreidefeld wütete. Eine solche Macht! Und das war nur eine einzige Tat gewesen, lagen doch alle Bäume in einer Richtung aufgereiht, alle Kraterrandwärts, wie sauber drapiert. Zwischendurch wurde der gigantische Baumfriedhof nur noch von riesenhaften Findlingen und Steinverwerfungen abgelöst, die hunderte Fuß aus dem Kraterinneren fortgeschleudert sein mussten, war doch in Richtung Kraterzentrum nicht viel mehr zu sehen, als eine zerklüftete Felsenlandschaft, die pechschwarz in der winterlichen Umgebung düster lauerte. Dampf und schwarzer Rauch stieg von dort auf und nur Beliar selbst mochte wissen, was die Orks dort erwartete. Doch der Weg war noch weit, einen Tagesmarsch durch Baumgerippe mindestens noch.

In derlei Betrachtungen verstrickt, bemerkte die Kriegsherrin nicht, wie neben ihr der Riesenmorra Faren auftauchte, mitsamt einem riesigen Kriegshammer, den Snak allein aufgrund seiner trägen Massivität nie benutzt hätte.
„Du willst lernen, wie?“, bemerkte Snak, „Na gut. Der Angriff der untoten Wesen war gefährlich genug, und wer weiß was noch auf uns wartet. Aber zuerst einmal schmeiß den Hammer weg. Ich werde dich nur lehren, mit der Axt zu kämpfen. Die Axt ist die orkischte aller Waffen und sie ist perfekt für jede Situation, nicht so wie dein Hämmerchen. Mit der Axt zersplitterst du Knochen wie Reisig, zertrümmerst du Schilde und zerschneidest Rüstungen und Panzer. Sie ist leicht, aber dennoch voller Durchschlagskraft und für beinahe jeden Kampf geeignet. Ich werde dich lehren, wie du damit umgehen musst. Und jetzt schmeiß das Ding weg und besorge dir eine ordentliche Waffe.
Aber bevor du losgehst, zeige ich dir noch deine erste Übung. Zunächst wirst du die Grundlagen der Waffe beherrschen müssen. Es gibt sechs Grundschläge, die die Basis jeden erfolgreichen Angriffs sind. Ehe du diese Schläge nicht perfekt beherrscht, wirst du keinen Kampf gewinnen können. Versuche also gar nicht erst, mit der Axt zu kämpfen, ehe du kein Meister der Grundschläge bist.
Die Erste ist das Dach. Für das Dach stelle das rechte Bein angewinkelt nach vorne und das linke leicht nach hinten. Ein fester Stand ist genauso wichtig wie ein präziser Schlag. Nein, ohne einen festen Stand wirst du erst gar keinen genauen Schlag ausführen können. Sorge dafür, dass du immer fest auf dem Boden stehst. Dann heben die Axt über den Kopf, aber nicht zu weit nach hinten, denn sie darf nicht nach hinten herüberkippen. Deine rechte Hand fast am unteren Ende des Griffes, die linke weiter oben, im Abstand von höchstens zwei Handbreit. Obwohl es leichter ist, die Hände weiter auseinander zu halten, darf dir dieser Fehler nicht passieren. Dann schlage mit der Axt genau senkrecht herunter und fange den Schlag kurz unterhalb deiner Hüfte ab. Genau so.“
Snak hob die Axt und ließ sie mit einem pfeifenden Geräusch hinabsegeln – eine blitzschnelle Bewegung, perfekt, präzise, tödlich. Faren würde noch lange brauchen, ehe er soweit war.
„Und jetzt hole dir eine Waffe und beginne, zu üben. Ich warte hier auf dich.“

Tat'ank'Ka
06.01.2009, 00:24
Kräfte hatte man gesammelt, noch einmal ein wenig Schlaf nachgeholt und den Magen gefüllt. Aufbruchstimmung herrschte im Feldlager das zunächst nahe des Kraters lag und dann am nächsten Tag mehr gen Kraterkern wanderte. Trotzdem schien dieser unermesslich groß zu sein.
Urkma war mächtig, denn Urkma hatte die Berge verformt. Doch was hatte Urkma noch getan?
Die Späher die gen Kraterkern geschickt wurden, kehrten nicht zurück. Was mit ihnen geschah wusste niemand. Niemand wusste was auch dort nun wirklich war. Vorahnungen, Gefühle waren es die sich in den Köpfen zu Bildern machten. Doch sollte Urkma nicht eine Waffe für sie werden? Tat'ank'Ka dachte sich zwar was, vertraute aber auf seinen Kriegersherrn. Er entschied und wenn er befand dorthin zu gehen, so würde der Urkma folgen.
Grund zu bleiben hatte er eigentlich, fanden er und Gorbag ein mühlsteingroßen Brocken der anders war. Von geschmolzenen Gestein umgeben, offenbarte sich an manchen Stellen Erz. Kein gewöhnliches Erz, sondern völlig anderes. Doch um dieses genau zu untersuchen, fehlte die Zeit. Sie hatten den Brocken an eine markante Stelle gelegt und würden diesen später irgendwann noch aufsuchen - falls sie im tiefsten Krater nicht noch besseres Erz vom Schöpfer erwartete. Gorbag meinte, dass es das Erz des Schöpfers wäre und Tat'ank'Ka vermutete selbiges - was hätte er sonst meinen sollen? Die ganze Atmosphäre im Krater war so seltsam. Es konnte Erz sein, mit dem die Waffen der Dämonen geschmiedet werden - so nach den Erzählungen von Roshan vorm Aufbruch. Ob es dies wirklich wäre, würden sie sehen.
Der Aufbruch zum Kraterkern stand an, die Krieger sammelten und formierten sich zum Marsch. Hochgerüstet und bereit zu allem, nur noch auf das Kommando wartend. Als jenes kam, setzten sich Shaks und Urkmas in Bewegung und auch die Maden krochen den Orks hinterher.

Brosh dar Urkma
06.01.2009, 13:50
"Ruhig, ganz ruhig!" Brosh versuchte den schwarzen Häuptling vergeblich zu beruhigen. Je näher sie Urkma kamen umso schlimmer wurde das verhalten des Mammuts. Und nicht nur das, auch sein nackter Verwandter, Uglùks Elefant war nicht mehr das brave ruhige Tier, nein selbst der erfahrene Kriegsherr der Shaks hatte sich inzwischen vom Rücken seines Reittieres verabschiedet und sich zu Brosh am Boden gesellt.
"Irgendetwas schreckt sie ab!" hatte der Orkhüne zum Kriegsherrn der Urkma gesagt. Kaum ein Augenblick später, war es dann auch mit dem schwarzen Häuptling fertig. Er blieb einfach stehen und machte nach mehrerem gut zureden keine Anstalten mehr weiterzugehen.
Jegliches Streicheln, Täscheln, ja sogar am Bauch kraulen half nicht den zotteligen Koloss zum weitergehen zu bewegen. Nichteinmal Lockversuche, mit den letzten Keksen die Uglùk noch dabei hatte, hatten erfolg.
Die beiden riesigen Kreaturen schienen sich angsterfüllt zu unterhalten, jegliches Verhalten deutete daraufhin, dass auch der Elefant nur unter grösstem Kraftaufwand weiter trottete und nach einigen Schritten blieb auch er stehen, drehte sich um und ging zu seinem Artgenossen zurück. Zu zweit schienen sie klar machen zu wollen, dass es hier nicht weiterging.
Irgendwie schien es eine unsichtbare Grenze zu geben, die die beiden Tiere nicht überschreiten wollten. Die vorausmarschierenden Truppen entfernten sich langsam, es musste also etwas sein, das nur die Tiere spührten.
"Was jetzt?" fragte Brosh seinen Begleiter und Lehrmeister. Der schien wohl gerade ebenso überfragt.
Entschied sich dann aber Brosh zu zeigen, wie er am ehesten damit rechnen konnte, dass er sein Mammut wiederfand. Denn eines war gerade klar. Die Nähe zu Urkma hatte den Kriegshäuptling der flammenden Faust wieder auf sein ursprüngliches Ziel fixiert, da würde er auch seinen neu gewonnen Freund im notfall zurück lassen.

Nachdem sie beide versucht hatten ihren Tierfreunden klarzumachen, dass sie auf sie warten sollten, schnappten sich die beiden Kriegsherren ihre Ausrüstung und folgten ihren Kriegern.
Einerseits um ihnen endlich wieder eine angemessene Führung zu bieten, anderseits um auch die nötige Vorsicht walten zu lassen. Beiden war klar, die beiden Kolosse waren nicht einfach so einzuschüchtern, sogar Uglùk schien noch nie ein solches Verhalten erlebt zu haben und das hiess etwas!
Im Laufschritt folgten die beiden Kriegsherren ihren Truppen.
"Die Grenze war nicht unsichtbar Uglùk!" meinte Brosh dann "Wir haben sie nur nicht deutlich genug gesehen!" er wies auf den Boden, Nebel hatte sich am Boden angesammelt, er überragte noch nichteinmal den Fuss eines Morras, aber es lag auf der Pranke, dass es derselbe Nebel war, den sie schon auf ihrem Weg angetroffen hatten.

Schon erblickten die beiden Orks wieder die hinterste Marschreihe der Morras, als das erste Kreischen die unheimliche Stille zeriss. Ein fremdartiges Geräusch, das keiner der beiden Orks je gehört hatte, kurz darauf folgte der erste Schrei.
Natürlich ein Morraschrei, aber , kurz darauf kamen die Alarmrufe der ein oder andere auch auf orkisch.
Dann sahen sie es. Zwischen den beiden Kriegsherren und den Morras sprang etwas auf und stürzte sich in die Menge der Morrakrieger. Es war klein, etwa die grösse eines Goblins, diese konnten aber nichteinmal halb so hoch springen und der kurz darauf in die Höhe fliegende Morrakopf liess eine ungeahnte Kraft erahnen.
Dann erreichten sie die Morras und das Schauspiel, das sich ihnen bot war nicht gerade erfreulich. Eine kleine Kreatur, pechschwarz, grüne leuchtende Augen, lange Klauen und zwei lange Reisszähne fielen sofort auf. Die Morras waren zurückgetreten, ihre Waffen hatten sie zwar gezogen, allerdings schienen sie ziemlich neben den Schuhen zu sein. Selbst grössere Morrakrieger schienen angsterfüllt zu zittern.
Währenddessen saugte die Kreatur genüsslich weiter am Hals des vorhin enthaupteten Morras.
Ohne zu zögern zogen die beiden Orks ihre Waffen und näherten sich vorsichtig der Kreatur.
"Chhhrrchrr!" knurrte die kleine Kreatur und bleckte seine Zähne. Langsam zog sie ihr Opfer rückwärts von den Orks weg. Sie schien den beiden grossen Orks nicht zu trauen.
"Rrrhrhr!" knurrte Brosh zurück und bleckte auch seine Zähne, keinen Augenblick später tat es ihm Uglùk gleich.
So plötzlich wie es aus aufgetaucht war, so plötzlich und ruckartig sprang die dämonenartige Kreatur von dannen. Kaum merklich hatte sie noch mit leichtigkeit ein Stück des Morras abgerissen und mit sich genommen.
Erstaunt blickten sich die Kriegsherren an. Was das wohl war? Fürchtete die Kreatur sich vor Orks? Und wieso waren die Morras so eingeschüchtert?

Calintz
06.01.2009, 14:37
Furcht. Ein Gefühl, das der Weißhaarige schon seit Ewigkeiten nicht mehr empfunden hatte, doch beim Anblick dieser kleinen, dämonenischen Wesen war ihm mehr als nur ein kalter Schauer über den Rücken gejagt. Diese kleinen Goblins mit ihren blutroten Augen schienen jedoch nicht nur ihm Angst zu machen. Selbst Faren hielt deutlich Abstand von diesen neuen Angreifern und klapperte merklich mit den Zähnen. Fraglich war jedoch warum dem so war. Zwar sahen die Winzlinge mit ihren breiten Mäulern, den rasiermesserscharfen Krallen und ihren roten Augen in gewisser Hinsicht furchterregend aus, aber irgendwie war das in den Augen des Diebes nicht genug. Gut, die Goblindämonen hatten eine unvorstellbare Kraft und rissen einem Menschen mühelos einen Arm oder ein Bein aus, aber das konnte ein Schattenläufer auch und vor solch einem Tier hatte der Hashashin allerhöchstens Respekt...keine Angst. Irgendetwas musst mit der Aura von den Ausgeburten der niederen Ebenen nicht stimmen. Wahrscheinlich waren sie ein Teil davon, was mit diesem Himmelskörper abgestürzt war und das war definitiv kein Gott der Orks. Oder etwa doch? Diese kleinen Biester griffen nur Menschen an...keine Orks. Unlogisch, wenn man bedachte welche Kraft diese Goblinoide besaßen. Aber warum wurde dann das Kopfweh des jungen Attentäters immer stärker, je näher sich der Mitte des Kraters näherten? War der Orkgott ein Dämonengott? Beteten die Grünhäute ein Wesen der niederen Ebenen an, wie einst die Bruderschaft des Schläfers? Ein ungewöhnlicher Gedanke, aber durchaus im Bereich des Möglichen...

Es war nicht leicht für Calintz sich auf dieses Thema zu konzentrieren, da es ihm seine unerträglichen Kopfschmerzen nahezu unmöglich machten einen wirklich klaren Gedanken zu fassen. Es genügte schon, dass er sich auf seine Umgebung konzentrierte und die Gegend nach potentiellen Feinden absuchte, die sich in diesem kniehohen Nebel verstecken konnten. Um ihn herum marschierten orkische Elitekrieger. Zwar war der Kopfgeldjäger anfangs mit Faren und seinem Gefolge marschiert, doch kurz nachdem sie den Krater betreten hatten, hatte man ihn in die Reihen der Urkmas zurückgeholt. Gründe dafür waren ihm keine genannt worden, aber angesichts der Bedrohung durch diese kleinen Dämonen war er froh darum. Zumindest im Augenblick schienen die Goblinoide noch nicht die Grünhäute zu attackieren. Das bedeutete, dass er vorerst in Sicherheit war.

Stille war eingekehrt bei den marschierenden Kriegern. Kaum jemand getraute es sich zu sprechen und die Meisten wateten einfach nur durch diesen unnatürlichen Nebel. Die Luft war geschwängert von der ganzen Anspannung und man konnte beinahe das Zittern der Nerven des Kriegszuges spüren. Landläufig würde man wohl sagen, dass Ärger in der Luft hinge, doch dies hier sah nach etwas mehr als nur ein bisschen Ärger aus. Beinahe jeder Krieger trug seine Waffe kampfbereit in seinen Händen und viele warfen unruhige Blicke um sich. Zwar schienen die Orks noch um eine Ecke entspannter zu sein, als ihre menschlichen Begleiter, doch auch ihnen sah man ihre Nervosität an. Dieses Tal schien niemanden kalt zu lassen...

Plötzlich spürte der Meisterdieb, wie etwas seine Beine ergriff und ihn unsanft zu Boden riss. Der kleine Attentäter verschwand unter der dichten Nebeldecke konnte schlagartig überhaupt nichts mehr sehen. Dafür spürte er, wie kleine, krallenbewehrte Händchen auf seinem Körper herumwuselten und ihn begutachteten. Die Angst kroch erneut in seine Glieder und angsterfüllt trat Cal um sich. Ein lautes Kreischen ertönte und zeugte von einem Treffer des Maskenbauers. Schon wollte der junge Mann wieder aufstehen, wie er plötzlich am Kragen gepackt wurde und er nach oben gerissen wurde. Eine Armlänge über dem Boden schwebend fand sich das Schwarzauge schließlich in den Händen eines orkischen Kriegers wieder, der ihm ernst in die Augen sah.

"Aufpassen Neffarr. Kriegsherr sagen dir nichts passieren soll. Du müssen noch unseren Gott sehen..."

Dankend nickte der Hashashin. Zu mehr schien er im Augenblick nicht fähig zu sein. Der Schreck über den plötzlichen Angriff steckte ihm immer noch zu tief in den Knochen...

Uglúk
06.01.2009, 19:02
Uglúks Nüstern blähten sich auf, als er wieder eine von diesen Kreaturen davonwetzen sah. Jedes Mal, wenn er auch nur in ihre Nähe kam, ja wenn irgendein Ork in ihre Nähe kam, nahmen sie Reißaus. Ganz anders verhielten sie sich den Morras gegenüber. Sie waren nicht mehr als leichte Beute für die kleinen Kreaturen. Dabei fragte sich Uglúk, ob sie ihnen als Nahrung dienten oder einfach um des Tötens Willen getötet wurden. Es hatte zumindest den Anschein, als wenn sie lieber ungestört mit ihrer Beute wären. Für den Orkhünen war das alles sehr befremdlich.
Nichtsdestotrotz wurden sie schließlich angegriffen, auch wenn es bisher nur die Morras waren, die es wirklich betraf. Niemand konnte ahnen, was noch käme, wenn die Schwächlinge ersteinmal alle tot wären. Deshalb und auch weil es Uglúk nach Kampf lüstete, versuchte der Kriegsherr immer wieder eines dieser Wesen bei seinem Raubzug zu stellen. Außerdem hatte er noch ein anderes Interesse an diesen Goblinartigen Kreaturen. Sie ähnelten dem Dämon, den er kannte, zwar nicht vollkommen. Aber ihre Kraft und Schnelligkeit kam nicht von ungefähr. Vielleicht standen sie in irgendeiner Verbindung zu dem anderen. Uglúk war begierig darauf mehr herauszufinden. Dazu musste er aber erstmal an eines von diesen Viechern herankommen. So viel Scheu hatte der andere Dämon jedenfalls nicht gezeigt. Ganz im Gegenteil.
Und da sie die beiden Kolosse hatten zurücklassen müssen, bepackte sich der Orkoberst vorher noch mit dem großen Streitkolben. Zwar bezweifelte er, dass diese schwerfällige Waffe im Kampf gegen diese kleinen Wesen von großem Nutzen wäre. Nichtsdestotrotz war es immer gut etwas dabei zu haben, das im Zweifelsfall selbst einem Troll den Schädel einschlug. Das zusätzliche Gewicht machte ihn allerdings schwerfälliger und die Aussicht einen der kleinen Kerle zu bekommen eigentlich zunichte. Es erschien dem Orkhünen daher am sinnvollsten, sich in der Nähe der Morras aufzuhalten. Auch andere Orks taten das. Nicht aus Nächstenliebe oder sogar aus Mitleid. Nein, die Angst in den Augen der Morras verachtete Uglúk vielmehr. Einzig, weil sie eine beinahe magische Anziehung auf die Goblinwesen ausübten, ließ den Kriegsherrn die schwächliche Furcht in seiner Nähe ertragen. Vielleicht war es sogar die Angst selbst, die die Kreaturen erst anlockte. Was auch immer es sein mochte, Uglúk wollte es sich zu nutze machen.
Wieder sprang ganz in der Nähe eines dieser pechschwarzen Wesen heran und hielt geradewegs auf einige Morras zu. Uglúk sah seine Stunde gekommen, warf die Morras zur Seite und stellte sich an ihrer Statt dem kleinen Wesen in den Weg. Die Wucht des Aufpralls auf seinen Brustpanzer war enorm. Das zusätzliche Gewicht des Streitkolbens auf dem Rücken verlieh dem Orkhünen aber genug Widerstandskraft, um auf den Beinen zu bleiben, auch wenn er ins Schwanken kam. Kurz fauchte die grünäugige Kreatur und wollte sich gerade wieder davonmachen, als eine der beiden Claymores ihr den Arm abtrennte. Es musste schon verflucht zäh sein, denn trotz dieser Wunde machte es einen großen Satz und war wieder verschwunden. Zurück blieb nur der winzige, schwarze Arm. Die Morras, die Uglúk vorher beiseite geschubst hatte, machten einen großen Bogen darum und schlossen eilig zu den nächsten Orks auf. Der Kriegsherr knurrte und stampfte durch den Bodennebel den anderen hinterher. So machte ein Kampf keinen Spaß.

Brosh dar Urkma
06.01.2009, 20:04
Mit so wenig bedacht hatten sich die Morras wohl noch nie unter die Orks gemischt. Aufgescheucht, ja fast panisch suchten die Söldner der Orks schutz unter ihren Herren.
So mancher Ork hatte seine Freude die kleinen Mistviecher mit einem Morra als Köder anzulocken und dann noch im Sprung zu zerfetzen. Vor grösseren Gruppen Orks schreckten die kleinen dämonenartigen Kreaturen allerdings zurück. Wir Raubtiere versuchten sie jedoch der kompakter zusammengewachsenen Kampftruppe, das ein oder andere Opfer zu entlocken. Erstaunlicherweise schien das auch von Zeit zu Zeit zu funktionieren, dann nämlich sprang ein Morra völlig von Panik gepackt aus der Truppe heraus in den dichten einen guten Fuss hochen Nebel, aus dem Sofort mehrere der kleinen Kreaturen gesprungen kamen und ihr Opfer noch in der Luft zerfetzten.

"Tok'schock, auch wenn mir nichts an den Morras liegt, kannst du Neffarr mit deiner Magie die Furcht nehmen? Ich will, dass er Urkma heil erreicht! Und Gurk hatte ihm eben erst den Hals retten müssen, weil er so unachtsam war!" fragte Brosh seinen Clanschamanen und Heiler, doch ehe er eine Antwort bekam, raschelte es in der Nähe der Urkmatruppe, inzwischen schön durchmischt mit Morrasöldnern und aus dem Nebel sprangen zig der kleinen Kreaturen und stürzten sich in die Masse. Sie schienen gut organisiert zu sein, die eine Hälfte versuchte die Morras herauszupicken, umzubringen oder gar bei lebendigem Leibe aus dem orkischen Schutz zu ziehen. Die anderen griffen nun aber selbst die Orks an. Furchtlos und gefasst wurden sie von jenen empfangen, aber die Kraft der Kreaturen konnte durchaus mit der eines Orkes mithalten und ihre Schnelligkeit übertraf sogar so manchen der Grünhäuter.
Mühevoll, panisch kreischend versuchten sich die Morras vor dem Ansturm zu retten, nur wenige schafften es sich zur Wehr zu setzen, die meisten die nicht von den kleinen Kreaturen verschleppt oder zerfetzt wurden, verdankten ihr Leben, vom heutigen Tage an, einem Ork. Schnell und geschickt brachte der Kriegsherr dem ein oder anderen der kleinen Mistviecher den Garaus. Und so wurde auch dieser Angriff abgewehrt. So mancher Ork hatte sich in diesem Kampf von einem Rüstungsteil, einer Waffe oder gar von den ein oder anderen Hautfetzen verabschiedet, aber ernsthaftere Verletzungen gab es nur bei den Morras zu beklagen. Dasselbe galt auch für Verluste, ausser einem Krieger der Urkmas, der die volle Ladung des Angriffes der kleinen Kreaturen abbekommen hatte, lebten noch alle. Wie es bei den Shaks und den veqlargh aussah, konnte Brosh schwer beeurteilen. Zu aufgescheucht war die ganze Truppe im Moment.
Sammeln! Sie fürchten unsere Masse! Bleibt zusammen! Nehmt eure Lieblingsmorras in Schutz! brüllte der Kriegsherr. Er wollte weiter, sich nicht mit solcher Morraschnetzelnder Kinderkacke abgeben. Nein er wollte endlich Urkma erreichen.

Brosh dar Urkma
06.01.2009, 22:31
Gesammelt als Einheit marschierte die Truppe weiter, bunt gemischt, Orks und Morras, Urkmas und Shaks, Krieger bis Kriegsherren. Wobei bunt gemischt mochte nicht mehr ganz zutreffen. Es zeigte sich wieso die Orks zig Schlachten gewannen. Nein es lag nicht alleine an ihrer überlegenen Stärke, diese war hier sowieso nicht mehr ganz so überlegen. Nein vielmehr lag es am strategisch und taktischen Geschick der Orks. Sie hatten ein richtiges Gefühl dafür. So organisierten die einzelnen Offiziere und Unteroffiziere sich genau da, wo sie gerade waren, egal ob ihre Untergebenen gerade aus dem gleichen Clan kamen oder gar Morras waren. Deren Dichte wurde gegen das Zentrum der Truppe immer höher, allerdings war es ebenso nutzlos einfach alle Morras in die Mitte zu bugsieren, zwar konnten die kleinen Mistviecher ihre Opfer nicht mit sich reissen, wenn sie in die Menge sprangen und wieder von dannen zogen, sondern mussten die Leichnahme zurücklassen.
Zuerst hatten die Atacken der dämonenartigen Kreaturen zugenommen, je näher sie dem Zentrum des Kraters kamen, nun aber nahmen sie wieder ab. Der dunkle Nebel wurde noch dichter, bis es fast schwarz zu sein schien, allerdings nahm seine Höhe wieder ab proportional zu den Wichtelatacken.
Schliesslich wurde der Boden immer wärmer und dann blieben sie stehen, das Bild das sich bot war schwer zu beschreiben. Ein vieleicht armbreiter Strom aus glühendem Gestein schien erneut eine Grenzen zu markieren, die es zu überschreiten galt. Der Boden auf der anderen Seite hatte an verschiedenen Orten Risse und überall stieg Rauch oder vieleicht war es auch Dampf auf. Verbrannte Erde, wüst und trostlos, noch erschreckender, aber auch beeindruckender, als die weggefegten Bäume. Sie waren da, sie hatten das Zentrum des Kraters erreicht und das gefunden, was Urkma mitgebracht hatte.
Denn die Orks und Menschen hatten nicht inne gehalten, weil sie sich von dem kleinen Magmaflusses aufgehalten fühlten, oder weil sie von der Landschaft beeindruckt waren, nein sie sahen ihn, oder es vieleicht sogar eine sie, wer vermochte das schon zu sagen. Von hinten und aus der Distanz eher unscheinbar wirkend hockte eine Kreatur, ersten Einschätzungen nach sowohl Morras als auch Orks überragend, vor einer art Steinernen Altar. Oder war er aus Metall, aus Erz? Ein mit zacken und Stacheln besetzter Schwanz präsentierte sich den Orks und von der Distanz aus, erkannte man muskelbepackte schwarze Arme und Beine, sowie zwei Gekrümmte Hörner, die auf dem im Gegensatz zum Rest des Körpers relativ klein wirkenden Kopf.
Was war es? Ruk'Kar in neuer Gestalt? Ein Geschenk des Begründer der Urkmas? Eine letzter Prüfung? Das es gar etwas wie eine Strafe, eine ausgeburt des Bösen oder noch schlimmeres sein konnte, stand für Brosh ausser Frage, ehe ihn jemand zurückhalten konnte, sprang er über den heissen Stein.
*krk* es war ein leises knirschen, dennoch schien es alles zu übertönen, was gerade im Krater Laute verursachte. Morras und sogar Orks hieltend en Atem an, andere blickten gespannt auf. Denn die Kreatur im Zentrum des Kraters drehte sich nun langsam um, zwei tiefrote Augen zierten den länglichen Kopf des Dämons, seine Arme endeten in riesiegen Klauen, die mit Messerscharfen Krallen besetzt waren.
Mit stechendem Blick schaute der Urkmadämon dem voreiligen Kriegsherr in die Augen, dann liess er ein seltsames Brüllen hören, es war einerseits Furchterregend, selbst für Orks, gleichzeitig erinnerte es irgendwie an ein Lachen. Unter dem Lärm schien der Boden zu zittern und hinter den Orks traten die kleinen Dämonenwichte aus dem Nebel, als wären sie gerufen worden. Doch trotz der erneuten Präsenz der Wichte schienen die Morras diesmal nicht mehr ganz auf magische Art eingeschüchtert, diesmal verhielten sie sich wie normal eingeschüchterte Morras.
Rahahahaahaaahaahaa brüllte der Dämon erneut, ehe er sich leichtfüssig Brosh näherte. Dieser erwartete seinen Gegner Kampfbereit, aber vorallem Bereit den riesiegen Zähnen und Klauen auszuweichen.

Tat'ank'Ka
07.01.2009, 00:39
Sie waren nicht in die Berge marschiert, sondern in Beliars Reich und sie lebten. Ob das Beliar gefiel? Mit jedem Schritt durch den von Bodennebel geprägten Krater kamen sie der Wahrheit näher. Urkma musste was bedeuten, musste etwas hinab gebracht haben, aber war der Preis dafür vielleicht die Sterblichkeit? Seine Mutter hatte ihm von untoten Orks erzählt. Damals im Tempel von Krushak waren sie Krushaks Wächter. Aber selber so einer werden?
Sicher nicht so einer, wie die Untoten auf ihren Wegen durch die Berge. Nein, es musste gut werden - gut für die Urkmas. Und da war der springende Punkt vielleicht. Diese dämonischen Gobbos waren vielleicht nur da, weil sie Morras dabei hatten. Es war die Strafe, weil das Geheimnis von Urkma den Orks bestimmt war und nun, nachdem sie geschlossen vorbei an unzähligen dieser Gobbos geschritten waren, vor einem glühenden Teppich standen, der Gefahr verhieß. War Urkma ein Geschenk? Oder eine Prüfung des Schöpfers, eine Aufgabe von Ruk'Kar an der diese Generation des Urkmaclans gemessen wurde?
Als sie den Dämon erblickten, sein gehässiges Lachen hörten, erkannten es viele als Prüfung. Hier fand eine Auslese statt, nur die die das überleben würden, würden Urkmas Segen erlangen - was immer dies auch war. Einen Ork und dazu noch aus Khorinis Bergen, wie es Tat'ank'Ka war, musste man nicht erzählen dass sie nun kämpfen würden. Grinsend packte er an seinen Hörnerhelm, als er das Gelächter des Dämons vernommen hatte, legte diesen an und klopfte einmal drauf. Er hatte jetzt auch Hörner auf dem Kopf.
Zwar nicht diese glühenden Augen und eine Art Hochofen hinter seinem aufgehenden Mund, aber der Schwarzork würde den ganzen Drecksgobbos und wenn es sein musste auch diesem Dämon zeigen, was ein Ork aus dem Stamm der Ka-Orks der Südberge Khorinis und Urkmaclan drauf hatte.

Während Brosh samt derer die um ihn waren in jeden Moment den Dämon fordern würden, forderte diese Dämongruppe die Shaks, die Urkmas und auch die Morras. Unteroffiziere und Offiziere brüllten Kommandos, Orks knurrten und brüllten drohgebärdend die dämonischen Gobbos an, hoben die Waffen, machten sich gemeinsam Mut und hetzten sich gegenseitig auf diese Shuttas von Gobbosbrut. Als dann Dämon und Orks aneinander prallten, prallten auch die anderen Orks mit den kleinen Teufeln aufeinander. Schnell waren sie, während die Orks zerstörend und diszipliniert waren. Keiner stürmte kopflos los, wie einst jene Orks des 1. Orkkrieges, nein, in Rotten stürmten sie zunächst los. Versetzt, immer die Flanke des Vordersten schützend und dann beim Zusammentreffen den Rücken deckend.

Tat'ank'Ka schwang vorne seine schwere Tarach. Wurde flankiert von Rasaffs Axt und Punkas Varok, gefolgt von zwei Shaks die Tat nicht kannte. Von vorne kamen dann die dämonischen Viecher in großer Masse. Ausweichen tat die Welle der Hellebarde Tat'ank'Kas. Sie sprangen zur Seite oder einfach zurück. Der Waffenschmied setzte Schritte nach vorne und schwang wieder die Tarach, ließ die Welle dieser Viecher verstummen, während an seiner Flanke Rasaff und Punkas die ersten in Stücke schlugen und nachrückten. Ihnen hinterher kamen die zwei Shaks und zermalmten die Gobbos die den beiden Urkmas entwischen konnten. Entwischten jenen auch noch Gobbos so rückten die Orks mit Kommandos wieder mehr zusammen und bildeten einen engeren Kreis, deckten sich den Rücken und trieben dann weiter wie ein Keil durch die dämonischen Gobboreihen. Mit ihnen all ihre anderen Brüder, egal ob Clansbruder oder Shak. Hier kämpften Orks und das mit all ihren Tugenden. Tat'ank'Ka schwang immer noch die Brok Tat, wie der Senseork persönlich. Erwischte ein paar der dunklen Schergen und wurde von der Seite geschützt und unterstützt. Mit jedem Hieb verklang der Ansturm dieser Wichte, kostete aber auch Blut. Jener der Tat an den Hals sprang, biss auch zu, ehe Tat'ank'Ka zurück biss. Andere die an sein Bein sprangen wurden von Rasaff wieder gepflückt und jene die versuchten frontal durchzukommen verzweifelten an der Orkrüstung. Trotz allem wurde es immer brenzliger, je chaotischer die Wichte umher sprangen und die Rotten teils zum stehen brachten. Auch die Rotte in der Tat'ank'Ka war, musste dies erfahren und umdenken.
Jenes machte Tat'ank'Ka zuerst. Er preschte vor, trieb die Gobbos auseinander um eine Schneise zu bilden, wartete dann bis er als Einzelner fokussiert wurde und begann dann die schwere Tarach über seinem Kopf zu schwingen. Kamen sie näher, holte Tat'ank'Ka aus, kamen sie von hinten oder der Seite, setzte der Ork zum Fegeschlag und riss im besten Fall ein paar Mistkerle mit, ehe es doch zu viel wurde und er eine schnellere Waffe zücken musste. Das Timing seiner Mitorks hätte aber nicht besser sein können. Diese stürmten dann an, überraschten einen Halbkreis dieser Gobbos und eilten zum Urkmakrieger. Dieser wurde von beißenden und kratzenden Anhängseln befreit und erst einmal in der Mitte geschützt. Gegen fast die Hälfte von vorhin, ging es besser. Tat'ank'Ka hatte seine Morok gezogen und befreite sich von einen Gobbo der versuchte wie ein liebestoller Köter auf seinem Helm irgendwas zu reißen.

"Oraks! Wir stürmen durch! Kesh Tar! Shaka Khaz!", wies Rasaff an, schwang befreiend seine Axt und rannte los. Mit diesem die vier anderen und alle wirkten sie zusammen wie das, was ihre keilähnliche Formation darstellte. Der Vordere war das Horn, die vier dahinter die reißenden Pranken eines stürmenden Khaz. Treffen taten sie nicht alles, es galt durchzustürmen wie ein echter Sturmtrupp nunmal. So brachten sie Bewegung rein und die Möglichkeit für die anderen sich aus der Umkreisung zu befreien. Wurden nämlich die Gobbos von zwei Seiten bedroht, mussten sie gehörig davonlaufen oder riskieren von einer Seite erwischt zu werden. Als sie dann bei Gorbags Trupp waren und sie unterstützten, trafen sich die Blicke der beiden Waffenbrüder. Man wünschte einander was mit einem Klopfer auf die Schulterplatten, ehe beide Rotten sich wieder in Bewegung setzten. Gorbag übernahm die Methode von Tat'ank'Kas Gruppe und trieb lautstark seine Leute an, während die Gruppe um Tat'ank'Ka sich kurz bei einer verteidigenden Gruppe erholte, dann noch zwei dazu nahm und wieder in Sturmformation sich zu neuen Bluttaten aufmachte.
Gezeichnet waren sie schon jetzt. Manch Ork hatte gar sein Auge verloren, andere wie Tat'ank'Ka hatte Bisse und Kratzer an fast allen ungeschützten Körperstellen. Hier fallen wollte er aber nicht. Die Stürmer fegten weiter in Richtung Dämon und Morras, damit die mal sahen wie man sowas machte.

Uglúk
07.01.2009, 01:35
»Wurde aufgehalten.«, bemerkte Uglúk knapp als er neben Brosh zum Stehen kam. Für lange Erklärungen blieb aber keine Zeit, denn die Gefahr kam von allen Seiten auf sie zu. Neben dem Koloss von einem was auch immer es war, strömten noch unzählige kleine dieser Goblinviecher von irgendwo her. Wo Uglúk sich anfangs noch darüber geärgert hatte, dass es keinen richtigen Kampf für ihn gab, kam jetzt erst richtig Stimmung auf. Es stand außer Frage, dass sich der Kriegsherr genauso wie Brosh mit dem kolossalen Etwas anlegen wollte. Der bettelte geradezu danach und den Gefallen tat Uglúk ihm nur zu gern.
Um auch gleich mit dem richtigen Kaliber anzufangen, steckte der Orkhüne die Claymores auf den Rücken und wählte statt dessen den mächtigen Streitkolben. Verglichen damit waren die beiden Klingen Leichtgewichte gewesen. Und das bräuchten sie sicherlich, denn der Koloss schritt näher und wetzte seine langen Klauen. Völlig unvermittelt kam der erste Hieb. Brosh und Uglúk wichen aus, die Klauen gingen ins Leere und rissen schließlich tiefe Furchen in den Boden. Die Kraft, die hinter diesem Angriff steckte, war gewaltig. Ohne auch nur berührt worden zu sein, wusste der Orkoberst bereits in diesem Augenblick, dass dieser Kampf das Äußerste von ihnen verlangen würde. Genau was ein Ork brauchte. Extreme und ungezügelte Gewalt im absoluten Übermaß. Morras konnten sowas natürlich nicht nachvollziehen.
Hatten sich die beiden Kriegsherren nach ihrem Ausweichmanöver gleich neu formiert, um direkt zu einem Gegenschlag auszuholen, tat es der Koloss ihnen gleich. Ihre Schläge endeten im Nichts. Ein dumpfer Schmerz folgte und Uglúk wurde unsanft zu Boden geschleudert. Er schüttelte sich. Das war nun schon das zweite Mal, dass ihn jemand auf dieser Reise durch die Gegend warf. Er sprang augenblicklich wieder auf, sah sich nach dem Koloss um und erkannte ihn unweit von sich entfernt mit Brosh herumtoben. Der Kriegsherr der Urkmas war ein guter Kämpfer, das wusste Uglúk aus Erfahrung. Aber hier hatte Brosh einen mehr als ebenbürtigen Gegner für sich gefunden. Der Orkhüne zögerte keine Sekunde, um dem Kriegsherrn ein wenig Luft zu verschaffen. Bei den Klauen und Reißern des Biests leichter gesagt als getan.
Mit großen Schritten rannte der Oberst dem Koloss entgegen, hob den gigantischen Streitkolben in die Luft und schmetterte ihn mit aller Wucht seinem Feind entgegen. Ein lauter Knall war zu hören, als das Metall der Waffe gegen die Panzerung des Kolosses prallte. Uglúk spürte die Vibrationen den langen Griff entlangschnellen, seine Arme hinauf und den gesamten Körper erfassen. Ein solcher Hieb hätte einen wilden Eber in tausend Stücke zerrissen. Der Koloss aber schien davon nicht beeindruckt zu sein. Er wankte einen kurzen Moment, wirbelte herum und fegte gleichsam Brosh und Uglúk hinfort. Entmutigen ließen sich die beiden Krieger von diesem Schlag jedoch nicht. Sie rappelten sich auf und sahen dem Feind erneut ins Auge. Keine Übermacht der Welt konnte den Kampfeswillen der Orks brechen. Uglúk war dafür auch viel zu stur. Wenn es jemand stärkeres als ihn gab, musste es eine Möglichkeit für ihn geben mindestens genauso stark zu werden.
Wieder preschten die beiden Kriegsherren heran und wurden vom seltsamen Gebrüll des Kolosses begrüßt. Er warf ihnen seine Klauen entgegen und sie ihm im Gegenzug ihre Waffen. Ein Klirren von Stahl auf geradezu unzerstörbare Klauen hallte über den Schauplatz, während um die Kriegsherren und den Koloss herum der Kampf ebenso in vollen Zügen tobte.

Calintz
07.01.2009, 01:47
Brüllend warf sich der weißhaarige Attentäter nach vorne und wirkte somit dem Sprungangriff eines Dämonengoblins entgegen. Das verrückte Mistvieh hatte sich zu einem fliegenden Angriff auf die ungepanzerte Brust des Säbelschwingers entschlossen, doch hatte sie wohl nicht damit gerechnet, dass jener einen überaus robusten Schild besaß, gegen den der kleine Angreifer nun mit voller Wucht prallte. Trotzdem ließ sich der kleine Quälgeist davon nicht beunruhigen und klammerte sich nun an dem rostroten Schild fest um besser an sein Opfer heranzukommen. Leicht verzweifelt schüttelte der Hashashin seinen Schild wie verrückt hin und her um den Dämonengobbo wieder loszuwerden. Ohne Erfolg. Das kleine Wesen hatte sich zu gut festgekrallt. Selbst als der Maskenbauer mit seiner Waffe versuchte seinen Gegner zu erwischen, wich der flinke Diener Beliars hinter dem Schild aus und entkam so den Schlägen seines Opfers. Schließlich blieb dem Schwarzauge nur noch eine einzige Möglichkeit: Mit einem derben Fluch auf den Lippen warf er sich mit seinem gesamten Gewicht zu Boden, den Schild (inklusive Goblin) direkt vor seiner Brust haltend. Ein hässliches Krachen ertönte und das laute Kreischen des Miniaturdämons zeugte von dessen qualvollen Tod.

Hektisch rappelte sich Calintz nun wieder hoch und versuchte sich einen Überblick über die Situation zu vermitteln. Er war innerhalb eines großen Rings, der aus Söldnern und Orks gleichermaßen bestand. Verbissen versuchten sich die geeinten Truppen ihren Widersachern zu widersetzen, doch inzwischen gab es sowohl auf den Seiten der Grünhäute, als auch auf den Seiten der Menschen Verluste. Nicht, dass Cal auch nur einem einzigen Sterbenden eine Träne nachgeweint hätte, doch angesichts der vorliegenden Situation waren lebendige Kämpfer wohl doch noch besser als tote. Immerhin war nun dieses unerklärliche Angstgefühl von den Söldnern gefallen. Ob hierfür die Schamanen der Orks oder einfach nur dieser übergroße Dämon verantwortlich waren, wusste der Hashashin nicht. Für ihn war lediglich von Bedeutung, dass sich seine ohnehin schon unerträglichen Kopfschmerzen mit dem Auftauchen dieses Dämons noch verschlimmert hatten. So kam es, dass sich der Kopfgeldjäger des öfteren mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck an die Stirn griff und mit dieser Geste hoffte eine Linderung seiner Schmerzen zu erwirken. Unglücklicherweise war dem nicht so. Die Kopfschmerzen waren so stark, dass der Säbelschwinger nicht einmal in der Lage war zu sagen, ob er überhaupt schon eine körperliche Verletzung erlitten hatte. Trotzdem musste sich der Beliargläubige auf den Kampf konzentrieren. Wenn diese Krieger um ihn herum fielen, so war auch er verloren. Hier half eigensinniges Denken in keinster Weise. Einmal in seinem verfluchten Leben musste sich der Dieb anpassen und das tun, was für die Gemeinschaft den meisten Nutzen brachte. Also tat der Attentäter was in seinen Augen den meisten Sinn hatte: er kümmerte sich um die Dämonengoblins, die zwischen den Beinen der Orks und Söldner innerhalb des Ringes gelangten...

Gorbag
07.01.2009, 03:23
Unter dem Hieb seiner Hellebarde zertrümmerten die Knochen des Goblins und die Dämonenbrut wurde in zwei Hälften geteilt. Laut und schrill schreiend fiel ein weiteres Mistvieh durch den nachfolgenden Schlag. Den Sieg willkommen heißend brüllte Gorbag laut auf und ließ seine große Waffe für einen Moment schlagbereit in beiden Pranken ruhen, während er das Schlachtfeld überblickte.
Gemeinsam mit einigen anderen Elitekriegern der Urkmas und Shaks hatte er sich langsam in Richtung des unheimlichen Altars gekämpft, den der große Dämon bewacht hatte. Diesen Ort schienen die Gobbos zum Einen zu fürchten und zu meiden, zum Anderen aber bis auf den letzten Lebenshauch zu verteidigen. Je näher Gorbag sich in Richtung des Altars gekämpft hatte, desto mehr dieser hässlichen und widernatürlichen Viecher schienen aus ihren Löchern gekrochen zu sein. Die Orks befanden sich nun genau in der Mitte des mit Nebel und unheilvollen Kreaturen gefüllten Kraters. Es konnte kein Zufall sein, dass sie hier auf den Dämon trafen, der diesen Ort zu bewachen schien. Der Altar, der aus nur einem großen, dunklen Stein geschaffen zu sein schien, musste etwas bedeuten. Die Prophezeiungen, Gerüchte und Geschichten der Schamanen hatten die Krieger genau zu diesem Ort geführt! Die Orks würden sich nun von keiner Macht der Welt mehr von hier vertreiben lassen.

„ Es werden immer mehr!“ Knurrte der Elitekrieger neben Gorbag plötzlich und veranlasste diesen, sich wieder auf den Kampf zu konzentrieren. Der Rüstungsschmied war in der Kampflinie weiter nach hinten gerutscht und so für den Moment von den Angriffen der Monstergobbos geschützt. Tatsächlich richteten sich immer mehr der kleinen Höllenbiester gegen ihre Gruppe, die nun mit der von Tat´ank`Ka dem Altar am nächsten war. Nur ein paar Orks waren noch näher dran…
Ein gewaltiger, markdurchdringender Schrei überschallte den gesamten Krater und überall konnte Gorbag Morras und auch Orks kurz zusammenzucken sehen. Sofort richtete sich der Blick des Elitekriegers auf den Ursprung des Gebrülls, wie es Gorbag noch nie in seinem Leben zuvor gehört hatte und das ihm einen eisigen Schauer den Rücken hinunter jagte.
Jenseits des kleinen Lavastroms, dessen Schein den nahen Nebel und das Gestein rot schimmern ließ, nahe des Altars wirbelte der gewaltige Dämon im Kampf umher. Sein Stachel bewehrter Schwanz peitschte auf und ab und zerschlug Steine. Die großen, ledernen Flügel, die Gorbag an die von Fledermäusen erinnerten, schlugen bei jeder Bewegung des Ungetüms und wirbelten Wolken von Staub auf, in denen ein paar wenige Orks versuchten, sich gegen diesen mächtigen Feind zu behaupten. Das Blinken des großen Streitkolbens von Uglúk löste Gorbag aus seiner Erstarrung und sofort fasste der Elitekrieger einen Entschluss.
„ Haltet die Stellung und lenkt so viele Gobbos wie möglich auf euch. Lenkt sie vom Dämon ab und lasst sie hier nicht durch!“ Brummte Gorbag seinen Kampfgefährten zu, umklammerte mit seinen in Eisenhandschuhen steckenden Pranken den Schaft seiner Hellebarde fester, atmete tief kurz durch, stürmte in Richtung des Lavastroms und übersprang das Hindernis mit einem großen Satz.
Scheppernd landete der Ork sicher auf dem Boden. Seine Rüstung, die er in mühevoller Arbeit selbst gefertigt hatte, drückte kurz gegen seinen Körper, ehe sie wieder in ihren normalen Sitz rutschte. Sofort rannte Gorbag weiter. Neben Uglúk erkannte er nun auch Brosh unter den Orks, die sich nicht mit der geringeren Beute zufrieden gaben und sich dem Dämon entgegenstellten. Nun konnte der Schmied auch zum ersten Mal richtig einschätzen, wie groß das Biest war und wie gefährlich seine Klauen und krallen wirklich waren. Ohne zu zögern stürmte er weiter auf den Rücken des Dämons zu, der wild nach den Kriegern hieb, die ihm nicht mal ansatzweise an Größe das Wasser reichen konnten. Gerade sah Gorbag Brosh zu einer erneuten Attacke ansetzen und den Dämon zu einem Gegenschlag ausholen, als der Elitekrieger das Ungetüm endlich erreicht hatte und seinen Kriegsruf ausstieß. Mit lautem Brüllen stieß sich Gorbag von einem Felsen ab und sprang auf den Dämon zu. Als Broshs Waffen gerade am steinharten Panzer des Monster wirkungslos abprallten und die Klaue des Dämons erhoben war, ließ Gorbag aus der Luft heraus mit voller Kraft die große Klinge seines Krush Tarachs auf den Nacken des Feindes hinabsausen. Unter lautem Splittern prallte die Klinge vom Panzer ab und zersprang in tausend Teile.
Der Dämon schien den Angriff auf seinen Rücken gar nicht lustig zu finden. Er ließ von Brosh ab, der einen Satz nach hinten machte und erwischte mit seinem Schwanz aus Gorbag, der noch nicht einmal nach seinem Sprung einen Fuß auf den Boden gesetzt hatte. Hart wurde dem Ork die Luft aus den Lungen geprellt, als er getroffen und zurück geworfen wurde. Was für eine Kraft! Wie von Beliars Faust getroffen wurde Gorbag aus der Luft geholt und flog mehrere Schritte weit weg, kam auf dem Boden auf, wurde erneut hoch geworfen und schlitterte noch etwas über den felsigen Untergrund, ehe sein Schädel schließlich gegen etwas unheimlich hartes stieß. Kurz tanzten grelle Lichter vor den Augen des Elitekriegers, der eine Weile lang einfach regungslos am Boden lag, gequält ein und ausatmete und sich mit der Pranke über die Brust strich. Einer der Dornen des Schwanzes schien ihn erwischt und seine Rüstung durchdrungen zu haben. Das Atmen fiel dem Schmied schwer, doch zu bluten schien er noch nicht…
Langsam rappelte sich Gorbag schnaufend auf und stütze sich an dem Felsen ab, der seinen Sturz gebremst hatte. Kurz warf er einen Blick auf diese Stahl harte Barriere: Der Altar! Dem Elitekrieger stockte der Atem, als er das Objekt erkannte, von dem sich die Monstergobbos fern hielten und das der Dämon bewacht hatte. Hier war der Ork ganz alleine. Um ihn herum kämpften überall Morras und Orks gegen die Goblins, während sich ganz in der Nähe ein kleiner Trupp Orks beim Dämon aufrieb, doch am Altar stand nur Gorbag alleine. Er war alleine an dem Ort, der das Göttermetall versprach und wo die stärksten und besten der Orks belohnt werden würden!
Mit großen Augen untersuchte der Schmied den Altar. Mitten auf der Platte, auf der man so etwas wie Zeremoniekrams und Weihgegenstände ablegen konnte, war ein breites Loch eingelassen, das mitten in den Altar zu gehen schien. Den Kampf um ihn herum ganz und gar vergessend kletterte Gorbag auf den Altar, krabbelte vorsichtig auf den Knien und sich mit den Pranken abstützend über die Platte und schaute schließlich in das Loch. Eine silbern glänzende Flüssigkeit wirbelte im Innern des Altars umher! Als würde der Ork in ein mit Wasser gefülltes Fass schauen, dessen Inneres mit einem Kochlöffel immer in Bewegung gehalten würde, floss die Flüssigkeit in dem Loch umher. Was war das? Langsam streckte Gorbag den Arm in das Loch und wollte das silberne Zeug gerade berühren, als er plötzlich inne hielt und seine Pranke wieder zurückzog. Stattdessen zog er sein orkisches Kriegsschwert von seinem Rücken, betrachtete es kurz und tauchte es schließlich in die Flüssigkeit. Mit einem silbernen Überzug zog er es wieder heraus und betrachtete es eingehend. Dies musste das Göttermetall sein, von dem ihm die Schamanen berichtet hatten! Dies war das Geschenk des Schöpfers an das Volk der Orks! In heller Begeisterung und mit neu erwachtem Kampfgeist wandte sich Gorbag wieder dem Dämon zu, der bemerkt zu haben schien, dass sein Altar entweiht worden war und nun auf den Elitekrieger zukam. Brüllend sprang Gorbag von der Felsplatte und rannte mit hoch erhobenem Schwert auf den gewaltigen Feind zu, der in diesem Augenblick erneut von den anderen Orks bedrängt wurde. Mit einem schnellen Hieb schlug der Elitekrieger nach dem Körper des Dämons, der den Angriff mit einer Klaue abwehren wollte. Mit der silbernen Flüssigkeit überzogen zerschlug die Klinge Gorbags die Krallen des Dämons, der kreischend einen Satz zurück machte. Der Panzer konnte durchdrungen werden!

Brosh dar Urkma
07.01.2009, 10:21
Eine wahrlich harte Prüfung hatte Ruk'kar sich da für die Urkmas ausgedacht, oder hatte er sie gar für all die Orks ja gar Morras konzipiert? War sie gar so schwer, weil Brosh die Morras und Shaks mitgebracht hatte?
Nicht, dass es ihn störte, dass er hier seinen Meister gefunden hatte, nichteinmal gemeinsam mit Ur'Gosh, Uglùk und dem ersten veqlargh hatten sie eine Möglichkeit gefunde, dieser Kreatur zu Schaden. Doch auch hier zeigte sich das typisch orkische Phänomen, das so manchen Morra nie in seinem Leben verstehen würde.
Anstatt vor dem übermächtigen Gegner zu flüchten, kämpften die Orks noch motivierter. Sei es nun aus dem Glauben, den Sieg trotz aller eigenen Schwäche dennoch erringen zu können oder der Tatsache, dass sie sich wohl keinen ehrenvolleren Tod vorstellen konnten, als gegen diese fast unbesiegbar wirkende Kreatur zu verlieren.
Bei Brosh war es eine Kombination von beidem. Er wollte seine Ahnen nicht enttäuschen und diese Kreatur besiegen aber er wäre auch erfreut hier zu sterben, für seinen Clan, für seine Vorfahren im Kampf gegen die geballte Macht Urkmas.
Doch diese Ausgeburt des Schöpfers Reich hatte einen dicken Panzer und den schien keine Waffe der Orks durchdringen zu mögen. Weder der schwere Kriegshammer Uglùks, die brutale Kriegsaxt Ur'Goshs, die Klinge des ersten veqlargh noch Broshs Äxte schienen eine zufriedenstellende Wirkung zu zeigen. Zwar war es offensichtlich, dass der Dämon die Wucht der Schläge spürte und ihn diese auch nicht gerade streichelten, aber es war ebenso klar, dass sie diesen dicken Panzer durchdringen mussten, wenn sie den Sieg erringen wollten, denn nichteinmal die scharfe Klauen und Zähne liessen sich beschädigen.
Plötzlich war Gorbag aufgetaucht, Brosh war überascht über den Mut des Elitekriegers, auch wenn er seine törichte Aktion wohl fast mit dem Leben bezahlte, so hatte er den vier besten Kämpfern im Krater eine Verschnaufpause verschafft.
Und diese hatten sie bitternötig, der rechte Schulterpanzer Broshs lag irgendwo im Krater, aber bestimmt nicht mehr auf seiner Schulter. Sein Brustpanzer hielt dreigeteilt zwar noch an der Brust, würde aber auch nicht mehr lange dort bleiben und die beiden Äxte schienen mehr als schartig nach dem intensiven Gebrauch gegen den Dämon. Seine Kameraden sahen etwa ähnlich aus.
Doch der Moment des verschnaufens war nur von kurzer dauer, nach Gorbags Höhenfluges beharkte der Dämon erneut seine vier Widersacher.

Dann passierte etwas seltsames, Gorbag schien sich wieder aufgerappelt zu haben und kam mit einer seltsam schimmernden Waffe zurück, als der Dämon dies bemerkte, liess er sofort von seinen Widersachern ab und stürmte auf Gorbag zu. War es das Ende des tapferen Shaks? Ging es wohl allen vier gleichzeitig durch den Kopf, denn im gleichen Moment sprangen sie alle dem Dämon nach und versuchten ihn zu bremsen.
Zornig schlug dieser mit seinem Schwanz zur Seite aus und es war wohl das erste und letzte Mal in dem man Uglùk so hoch und weit durch die Luft fliegen sehen konnte, dazu wäre nichteinmal sein Elefant in der Lage gewesen. Doch Brosh machte sich wenig sorgen um den Kriegsherrn der Shaks, dem halboger würde der Aufprall nichts ernstes anhaben können, er war ein zäher Bursche.
Und dann geschah das Unglaubliche, Gorbags verteidigungschlag trennte eine Kralle des Dämons von seiner Klaue und die Kreatur schreckte erstaunt zurück.
Rahahaahahaahahaahahahaahahaaha
Der Schrei des Dämons liess den ganzen Krater erzittern, Orks und Morras ja selbst die Dämonenwichtel schienen sich die Ohren zuhalten zu müssen. Gorbag schien gerade nachschlagen zu wollen als er vom zornigen Dämon zur Seite geschlagen wurde, statt sich erneut mit den vier besten Kämpfer im Krater abzugeben, schien der Dämon nun eine neue Taktik gewählt zu haben, wie in einem Blutrausch stürmte er auf die kämpfenden Orks und Morras zu, mit einem einzelnen Schlag fand er gleich mehrere Opfer, darunter sogar seine eigenen Minidämonen. Aufgescheucht versuchten die Morras vor dem Dämon zu flüchten und verzeifelt wehrten sich die Orks.
"Gorbag wie hast du das gemacht!" herrschte Brosh den Elitekrieger an, es war nicht böse oder gar zornig gemeint, aber es galt zu handeln und da gab es bei Brosh nur einen Ton, den aggresiven! "Im Altar, die Flüssigkeit!" drückte der erschöpfte Kämpfer heraus, keinen Moment zögernd rannten Brosh, Ur'Gosh, der erste verqlargh und auch Uglùk, der hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und war seinen Kampfgenossen gefolgt, in Richtung Altar. Jetzt zählte jede Sekunde, es galt den Dämon zur Strecke zu bringen, sonst war von den beiden Clans nicht mehr viel übrig.

Uglúk
07.01.2009, 11:25
Der Zorn des Kriegsherrn hatte sich ins Unermessliche gesteigert. Er war schließlich keine Puppe, die man nach Belieben hin und her schleudern konnte. Und mit viel Befriedigung hatte er dann gesehen, wie Gorbag dem Dämon eins auswischte. Es steckt ein richtiger Krieger in dem kleinen Kerl, dachte Uglúk bei sich, als er mitbekam wie der Dämon seinerseits auf den Angriff reagierte. Ein markerschütterndes Brüllen ließ die Erde erzittern. Gleich darauf schlug der Koloss Gorbag nieder und widmete seine ganze Aufmerksamkeit dem Rest des Trupps, der mehr oder weniger chaotisch darauf reagierte. Etwas anderes blieb ihnen auch nicht übrig, denn die schwarze Bestie fegte nur so über sie hinweg. Was konnten sie sich überhaupt für Chancen ausmalen, wo nicht einmal die vier besten Krieger weitergekommen waren? Der Koloss würde kurzen Prozess mit allen machen, soviel stand fest.
Der Schmied brachte die Lösung. Eilig hasteten die vier Krieger zum Altar und blickten hinein. Sie zögerten nicht lang. Zuerst kam Brosh, dann Uglúk und Ur'Gosh und der Erste. Ihre Waffen glänzten nun silbern, schienen sich sonst jedoch in keinster Weise verändert zu haben. Jedenfalls kam es Uglúk nicht so vor, als wäre sein Streitkolben jetzt noch toller als er vorher gewesen war. Sie durften nun keine Zeit mehr verlieren. Gemeinsam stürmten die vier Orks zurück zum Trupp, wo auch weiterhin der Koloss sein Unwesen trieb und Orks wie Morras auseinandernahm.
Als er die vier Krieger und ihre Waffen sah, hielt er für einen kurzen Augenblick inne. Im nächsten zerriss er das Opfer zwischen seinen Klauen in zwei Hälften. Viele liefen Kopflos durch die Gegend, auf manche traf es sogar bildlich zu. Die vier Orks ließen sich nicht von dem Chaos beeindrucken, sondern hielten weiter auf das Ungeheuer zu. Es wusste offensichtlich, dass nun auch ihre Waffen in die Flüssigkeit getaucht gewesen waren und ihm somit zu schaden vermochten. Anders als zuvor schienen die Bewegungen des schwarzen Kolosses deshalb viel bedachter zu sein, um nicht in die Quere der Waffen zu kommen, sondern ihnen auszuweichen. Es war aber nur eine Frage der Zeit, bis jemand den Sack hier zumachen würde. Offen blieb nur, wer diesen Treffer landen würde.
Uglúk tat jedenfalls sein Bestes, um dem Dämon zu Leibe zu rücken. Zweimal hatte er es geschafft den Kriegsherrn durch die Gegend zu schleudern. Ein drittes Mal würde Uglúk verhindern. Um nicht zu nah an den Orkhünen heranzukommen, setzte der Dämon gegen ihn vor allem seinen stachelbewehrten Schwanz ein, der jedes Mal wie ein Donnerschlag auf die Erde knallte. Wehe dem, der sich dabei in seinem Weg befand. Derjenige konnte nur noch hoffen, dass es zumindest sofort vorbei sei. Uglúk indes ließ sich nicht davon abschrecken, sondern kämpfte in orkischer Tapferkeit weiter. Sein großer Streitkolben wirbelte in die Luft und donnerte gleichermaßen zu Boden, wie es der Stachelschwanz des Dämons tat. Wieder peitschte der Schwanz in Richtung des Orkhünen und mit einem gezielten Schlag wehrte Uglúk ihn ab. Der Streitkolben hob sich in die Lüfte und raste herunter. Ein lauter Knall war zu hören, als die Krone der Waffe auf den Boden traf und den Schwanz des Kolosses unter sich begrub. Wie wild zog der Dämon daran, um ihn wegzuziehen, aber die Gewalt war überflüssig. Ganz leicht konnte sich das Ungetüm wegdrehen. Der stachelbewehrte Schwanz blieb abgetrennt unter dem Streitkolben liegen.
Ein weiteres markerschütterndes Brüllen dröhnte über den Krater hinweg. Auch ohne den Schwanz schien der Dämon noch immer über riesige Kräfte zu verfügen.

Gorbag
07.01.2009, 13:11
Am Ende seiner Kräfte versuchte sich Gorbag ein letztes Mal an dem kantigen Fels des Altars vom Boden aus hochzuziehen, gab schließlich jedoch auf und blieb mit dem Rücken an dem Himmelsgestein lehnend sitzen. All seine Stärke und Kampfeswut hatten ihn verlassen und die Wunden, die die Strapazen auf dem Weg zum Krater gefordert hatten, forderten ihren Preis. Drei Mal war der Elitekrieger in den letzten Tagen von übergroßen Ungetümen durch die Luft geworfen worden. Aus der dicken Delle, die einer der Dornen des Dämonenschwanzes in seine Rüstung gehauen hatte, sickerte Blut an Gorbag hinab. Auch konnte der Ork den Lebenssaft in seinem Mund spüren und er fühlte, wie er ihm aus dem Mundwinkel rann. Fast all seine Waffen waren zerstört worden. Der Sieg über den weiß-roten Troll hatte das Krush Varok gekostet und nun hatte der Dämon sowohl die Hellebarde, als auch das Kriegsschwert zerschmettert. Nur die Armbrust war ihm noch geblieben. Der Elitekrieger hatte seinen Weggefährten, seinen Brüdern und den Kriegsherren so lange beigestanden, wie er konnte, doch nun war es vorbei.
Immer noch hatte es keiner der Monstergobbos gewagt, dem Altar, um den sie so verbissen kämpften, zu nahe zu kommen und auch kein anderer Ork hatte sich bisher bis zu dem Götterartefakt vorgewagt. Brosh, Uglúk, Ur`Gosh und der oberste der Veqlarq hatten ihre Waffen in die silberne Flüssigkeit getaucht und jagten nun dem Dämon hinterher, der ein wahres Blutbad unter den Kämpfenden anrichtete. Gorbag blieb von dem Gemetzel unbehelligt und war gezwungen, seinen Brüdern beim Kämpfen zuzusehen. Sein Körper verweigerte ihm den Dienst. Er war wohl zu oft gestürzt.
Was war das für eine Flüssigkeit? Sie schwamm im Inneren des Altars, als würde sie das Blut des schwarzen Steins sein. Es musste ein Geschenk des Schöpfers sein, etwas anderes kam gar nicht in Frage! Es war so…besonders, einzigartig. Gorbag, der sich selbst zu den besten Schmieden Farings zählte und bereits Rüstungen für bedeutende Kriegsherren und Krieger gefertigt hatte, hatte so etwas noch nie gesehen. Wenn die Flüssigkeit ein Metall wäre, müsste sie unerträglich heiß sein, doch von dem Gestein des Altars ging nur etwas mollige Wärme aus und die Flüssigkeit hatte nicht besonders erhitzt gewirkt, als Gorbag sein Schwert mit ihr getränkt hatte. Es musste Magie im Spiel sein. Der Silberglanz hatte den Orks den Weg zum Sieg über den Dämon gezeigt und konnte daher nur vom Schöpfer stammen. Die Ahnen würden stolz auf Gorbag sein…
Dem Schmied fielen beinahe die Augen zu. Er hatte sich noch nie so schwach gefühlt…Mit einem letzten Blick betrachtete er einen besonders großen Brocken des Gesteins, das einmal ein Teil des fliegenden Feuersteins gewesen war und versuchte anschließend angestrengt seine Augen offen zu halten und den Kampf der Anderen zu verfolgen.

Tat'ank'Ka
07.01.2009, 13:23
Knurrend erhob sich Tat'ank'Ka. Irgendwas fegte an ihnen vorbei, wie ein stürmendes Urviech. Kaum sah er wieder was, stürmten an ihm sein Kriegsherr und die anderen die sich mit dem Dämon befasst hatten vorbei. Die Waffe packend, versuchte sich Tat'ank'Ka aufzurichten, musste aber wegen der Luft raubenden Schmerzen jedoch stocken und aufhusten. Er wusste nicht wie viel er von diesen Gobbos zerschlagen hatte, aber genug für ein Orkleben war es allemal. Seine Morok war komplett rostrot und wie er aussah wusste er nicht, nahm aber ähnliches an. Als er wieder stand wollte er Punka aufhelfen, doch der wollte nicht, konnte nicht, musste nicht mehr. Klauen hatten den Ork den Arm abgerissen und sich auch in den halben Oberkörper gebohrt. Metallsplitter der Rüstung steckten in Punkas tiefen Wunden, der nur noch Blut röchelte und auf dem Weg zum Schöpfer war.
Rasaff kam dazu, humpelte leicht und schaute mit versteinerter Miene. Ein Hieb und Punka musste nicht mehr leiden.
"Der Schöpfer wird dich empfangen, Punka von den Urkmas.", sprach Tat'ank'Ka zu Punkas Geist und stützte Rasaff kurz. Rasaff verlor hier den Sohn seines Bruders und man sah im Veteran an, wie er lieber gestorben wäre, anstatt der viel jüngere Punka.
"Bleib hier und halt die Stellung.", sprach der Waffenschmied, spuckte Blut aus und lief los. Ihm hinterher auch andere Orks die sich wieder erhoben hatten. Sie folgten der Spur des Dämons, bei der man kein Fährtenleser sein musste. Was in der Quere war und nach Gobbo aussah wurde niedergemacht, es schien gar als ob die Gobbos ihrem Herrn zur Hilfe eilen wollten, doch ohne die entstandene Nachhut der Dämonentöter. Ohne es zu ahnen halfen sie nun jenen die in der Lage waren den Dämon zuzusetzen.

"Oraks sammeln!", brüllte Tat'ank'Ka mehrere Male, auch wenn er kein Unteroffizier oder Offizier war. Der Befehl war auch mehr ein Aufruf, denn man sah offensichtlich wie sich die kleinen Bastarde zusammenrotteten und sich ein neues Ziel setzten. Während ihr Meister langsam in die Enge getrieben schien und immer wieder Befreiungsschläge wagte, um dann wieder über das Land zu fegen, zielten die Gobbos auf Brosh und die anderen der besten Kämpfer unter ihnen.
Viele Orks sahen die sammelnde Bedrohung, viele gingen auf die Gobbos los und versuchten sie einzukreisen und endgültig nieder zu machen. Ein paar entkamen und wurden gejagt. In einem Manöver der Orks und auch Morras die die Zeichen der Zeit erkannten, wendete sich jedoch das Blatt scheinbar zu ihren Gunsten. Die Umkreisung gelang. Hinter der ersten Reihe bildeten sich eine weitere die durchschlüpfende Gobbos empfing.
Doch dann vernahmen sie alle wieder das Kreischen des Dämons und das hinter ihnen. Dieser fegte auf den Kreis und nur mit Mühe konnten sich viele retten.

Retten tat sich auch Tat, aber zugleich wollte er auch dem Dämon noch ein Abschiedsgruß mitgeben. Kaum war dieser kurz nach der Menge wieder von Brosh und Co. gestellt worden, hatte der Jäger an seinen Speerköcher gegriffen und seinen letzten Wurfspeer gezückt. Mit ein paar anderen mutigen oder vielleicht auch leichtsinnigen Orks wollte er dazu stoßen. Doch nicht direkt in den Nahkampf gehen. Stattdessen drosselte er seinen Lauf, wartete auf den richtigen Moment, nachdem der Dämon sich wieder Platz verschafft hatte und nahm erst dann Anlauf. Brüllend und mit aller Kraft die er noch hatte schleuderte er den Speer aus nächster Nähe und zog sich in der selben Bewegung dann gleich zurück. Der Speer drang nicht ein, war in der Hinsicht ein Nadelstich, doch die Wucht dahinter war wie ein Stein den man gegen den Kopf geworfen bekam. Den Dämon machte das nichts schmerzhaftes, doch wurde dessen Kopf etwas von hinten nach vorne gedrückt und der Bursche für einen Augenblick irritiert. Ausreichend damit einer auf der anderen Seite wieder einen echten Treffer landen konnte. Das schmerzerfüllte Kreischen ertönte, ehe der Dämon wieder losflog. Leider in Tat'ank'Kas Richtung und der Waffenschmied sah keine andere Möglichkeit, als zur Seite zu spurten, sich hinzuwerfen und auf Krushak zu hoffen. Als der Dämon vorbeisauste wurde der Krieger vom Flügel erwischt und flog selbst ein paar Meter. Mehrere Rollen auf dem Boden vollziehend, fand sich Tat irgendwo zwischen hier und jetzt und dem Kampf wieder. Rasaff kam mehr oder minder angelaufen und zog Tat hoch. "Kämpfe!", brüllte Rasaff und trieb den kampfesmüden und -gezeichneten Jäger an.

Faren
07.01.2009, 14:35
Verfluchte Dämonenbrut, selbst wenn man ein Diener ihres Gottes war versuchten sie einem noch das Leben schwer zu machen. Und zu Farens Pech gelang es ihnen das recht gut, denn von den zwei Dutzend Söldner mit denen er seine Reise gen Norden angetreten hatte waren nur noch etwas mehr als ein halbes Dutzend am Leben. Doch der Hüne hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, benötigte er doch seine ganzes Geschick um den Ansturm der Monstergoblins standzuhalten.
Neben ihm fochten Snak gra-Bura, die ihre Axt gegen ihren schnelleren Zweihänder getauscht hatte, und Gorin der sich mit Schild und Breitschwert der dämonischen Brut erwehrte. Im inneren der kreisförmigen Formation aus Orks und Menschen hetzten Rok Shar und Calintz umher, jeden der Goblins erschlagend der es schaffte durch den Verteidigungsring zu schlüpfen. Erneut fegte der Dämon über ihre Köpfe hinweg, und riss eine breite Lücke in ihre Formation. Innerhalb von Sekunden strömten Goblins durch die Lücke, sodasss Calintz und Rok in arge Bedrängnis gerieten.
Auch Snak war die Gefahr in ihrem Rücken nicht entgangen, und machte sich zusammen mit dem Hünen und Gorin daran Calintz und Rok zu unterstützen. Während Hau-Drauf, Du'um und Un'um ihren Platz in der Formation einnahmen warfen sich die Drei gegen die Horde der dämonischen Brut.

Brosh dar Urkma
07.01.2009, 14:43
War das alles, was diese Kreatur konnte fliehen? Oder sollte jeder anwesende hier geprüft werden. Brosh wusste nicht mehr so recht weiter. Was sollte er glauben, was sollten sie tun.
"Uglùk wir müssen ihn umzingeln, sonst entwischt er immer wieder! Ich und Ur'Gosh werden von hinten kommen, ihr beiden nehmt ihn von vorne in die Mangel!" gab der Kriegsher knapp von sich. Es war ein ziemlich simpler plan, aber jeder der vier hatte genug taktisches Geschick um dem ganzen mehr würze zu verleihen als es auf den ersten Blick zu haben schien. Uglùk und sein erster gefolgsork nickten und stürmten dem Dämon hinterher, währenddessen gab Brosh seinem ersten Offizier zu verstehen, er solle sich links um die Menge herum bewegen, während Brosh dasselbe rechtsherum tat.
Aufgehalten wurden sie dabei nicht, die Wichtel schienen einerseits schon ziemlich dezimiert zu sein und anderseits waren sie schwer beschäftigt mit den übrigen Orks und selbst die Morras schienen wieder zu kämpfen.

Dann war es soweit der Dämon drehte sich zu den beiden veqlarghs um, einer kam von links der andere von rechts auf ihn zugestürmt, vorsichtig trat der Dämon rückwärts, er wusste, dass die waffen der beiden gefährlich waren, sodass er mit bedacht vorgehen musste.
Brosh und Ur'Gosh hatten gleichzeitig einen Höllenspurt zurückgelegt und nickten sich nun aus der ferne zu. Sie befanden sich nun hinter dem Dämon und auf das Zeichen Broshs stürmten die beiden ebenfalls los. Sobald der Dämon alle vier bemerken würde, hatte keiner der beiden Gruppen einen wirklichen Vorteil mehr, zwar hatte der Schwanz durch Uglùk einiges an gefährlichkeit verloren, aber die langen Arme reichten immer noch genug weit um die Orks zu erreichen.

Der Dämon erkannte schliesslich die Falle in die er gelockt wurde, wild um sich schlagend drehte er sich immer wieder und atackierte einen Ork nach dem anderen. Zwar traf er so selbst, wurde aber auch getroffen. Ur'Gosh riss mit seiner Kampfaxt eine Tiefe Wunde in den Arm des Dämons und der erste veqlargh verpasste dem Schwanz eine weitere klaffende Wunde. Uglùk seinerseits hatte ebenfalls erneut erfolg und zertrümmerte irgendwas am rechten Arm der Kreatur zumindes zögerte sie beim nächsten mal ihn zu heben und da kam der Moment auf den Brosh gewartet hatte. Gerade schnappte der gehörnte Kopf des Dämons nach Ur'Gosh, als Brosh vorpreschte und sein Mush'Rok tief in den Hals des Dämons schlug. Brüllend riss der Dämon den Kopf hoch, die Axt im Hals steckend schlug er mit seiner linken nach Brosh, welcher im letzten Moment zurücktreten konnte sodass der Dämon nur noch den Brustpanzer, der ohnehin schon ziemlich übel aussah, wegriss. Zwar hinterliessen die vier Krallen eine Rote spur auf der Brust Broshs, doch tief waren sie nicht.
Dann kam vom Dämon nur noch ein Gurgeln, die Axt hatte sich wohl in seine Halsinnereien gebohrt und liess keine weitere Schreie mehr zu. Und schliesslich taumelte die Kreatur Beliars etwas rückwärts, normalerweise hätten die Orks dem Schauspiel zugesehen, wenn ein grosser Gegner zu Boden geht und seinen letzten Kampf mit sich selbst focht, aber sie alle hatten gesehen, was mit den Untoten geschehen war und so nutzten sie die Gunst des Momentes.
"Jetzt!" brüllten Brosh und Uglùk gleichzeitig worauf die vier Kämpfer auf den Dämon zustürmten und ihre Waffen ihn ihm vergruben.
"chlhrlrhchlr" gurgelte der Dämon und eine seltsame Flüssigkeit floss aus seinen Wunden aber vorallem aus seinem Mund, dann begann er gefährlich zu schwanken und schlug schliesslich hart auf den Boden auf. Das Blut des Dämons floss über den schwarzen Felsen und verdrängte dabei jeglichen schwarzen Nebel, währenddessen entstieg seinen Nüstern roter Nebel.
Die vier Orks traten einige Schritte zurück und beobachteten das Schauspiel unsicher was es zu bedeuten hatte.
Im Hintergrund nur ganz gedämpft hörte Brosh die Schreie der kleinen Wichtel die, als hätten sie den Verstand verloren sich gegenseitig umbrachten oder sich sogar selbst das Leben nahmen, sofern man das überhaupt Leben nennen konnte.
Als das letzte Stück roten Nebels aus den Nüstern entschwand, bewegte sich dieser Nebel in Richtung Altar, was würde da auf die Orks warten?
Brosh trat an den Dämonen heran, riss ihm die Axt aus dem Hals, worauf aus einer weiteren Öfnung die seltsame Flüssigkeit rann, und machte bewegte sich schliesslich, fast wie in Trance, dem roten Nebel nach.

Calintz
07.01.2009, 15:45
Stille war plötzlich in dem riesigen Krater eingetreten. Mit dem Tod des Dämons waren offenbar auch die letzten lebendigen Dienergoblins dahingeschieden. Wie genau dies von statten gegangen war, wusste der Hashashin nicht, aber wahrscheinlich waren sie entweder einfach nur tot umgefallen in dem dichten Nebel oder sie hatten sich gegenseitig den Rest gegeben. Für Calintz war dies vollkommen unwesentlich. Er hatte selbst noch einen der Dämonengoblins zur Strecke gebracht, bevor diese "Gottheit" der Orks ihr letztes Brüllen von sich gegeben hatte. Die Leiche dieses letzten Opfers prangte immer noch in der linken Hand des Diebes, mit der er die Kehle des bissigen Wesens gepackt hatte. Im Kopf der kleinen Kreatur steckte das Stilett des Attentäters, welches den Schädel komplett durchbohrt hatte. Wie gemeißelt stand dem toten Wesen nun die Angst vor dem Tod ins Gesicht geschrieben. Calintz selbst hatte kaum Verletzungen davongetragen. Ein paar Kratzer hie und da, aber ansonsten war wohl sein Schild ein größerer Anziehungsfaktor als sein Körper gewesen. Trotzdem war der Schwarzäugige von Kopf bis Fuß mit dem Blut der Dämonenbrut besudelt und auch seine Maske war mehr rot als weiß inzwischen. Dies alles fiel dem Maskenbauer jedoch nicht einmal auf. Ihn beschäftigte vielmehr der Tod dieses vermeintlichen Gottes der Grünhäute. Waren sie etwa den weiten Weg bis hier her gelaufen, nur um einen armseligen Dämonen zu Strecke zu bringen? War dies die Erfüllung dieser Prophezeiung? Zumindest schien sich keiner der ranghohen Orks dazu verpflichtet zu fühlen, dass er eine Erklärung abgab. Auch die übrigen Orks schwiegen erfürchtig und nur hie und da war leises Getuschel zu hören.

Schließlichertrug der Dieb die Stille nicht mehr länger, warf den Kadaver in seiner Linken zu Boden und entnahm dem Kopf der Kreatur wieder seine Waffe. Anschließend erhob er sich wieder, ging ein paar Schritt auf die Kriegsherren zu, welche dem Dämon endgültig den Rest gegeben hatten, und fragte mit lauter Stimme:

"War's das jetzt? War das die Erfüllung eurer Prophezeiung? Ein Dämon?!"

Brosh sah seinen Leibsklaven an, machte jedoch keine Anstalten ihm eine Antwort zu liefern. Stattdessen rief er seinen Kameraden ein paar Worte auf orkisch zu, worauf diese zu Jubeln begannen. Verärgert über die Ignoranz der Grünhäute trat der junge Mann mit voller Wucht auf den Schädel eines toten Söldners, worauf ein lautes Krachen von diesem ausging. Am liebsten hätte er sich einen dieser selbstgefälligen Orks geschnappt und ihm langsam und genüsslich die Kehle aufgeschlitzt. Da der Maskenbauer dies jedoch mit Sicherheit nicht überleben würde, wandte er sich lediglich von den Kriegsherren ab und machte sich auf die Suche nach seinem Schild, der im Verlaufe des Kampfes verloren gegangen war.

"Na los Männer. Schnappen wir uns alles was wertvoll sein könnte...", hörte Cal noch Faren hinter sich befehlen, bevor er sich vollends in sich selbst zurückzog um den Kampf mit den Wesen der niederen Ebenen zu verarbeiten.

Brosh dar Urkma
07.01.2009, 20:40
Immer diese voreiligen Morras, so jetzt ist fertig was war jetzt los? Immer diese hetzerei, woher sollte Brosh wissen was jetzt geschah? Sie hatten einen haufen Untote, einen Horde kleiner Dämonenwichtel und einen nur schwer besiegbaren Dämonen besiegt, die hatten irgendwas mit schwarzem Nebel, einer seltsamen Flüssigkeit die aus dem besiegten Dämon auslief und einer silbrigen Masse die irgendwelche magischen Eigenschaften zu haben schien, zu tun zu haben.
Mal ganz davon abgesehen, was der rote Dampf, Nebel, Rauch oder was zum Geier das jetzt war, für eine Rolle spielen würde.
Wer weiss vieleicht war die Reise noch lange nicht zu Ende? Vieleicht hatten sie gerade einen von den Lieblingen des Schöpfers umgelegt und damit seinen endlosen Zorn geerntet, vieleicht war es ja ein Fehler gewesen die Morras mitzunehmen, vermutlich war es sogar ein Fehler Neffarr mitzuziehen. Ruk'Kar und der Schöpfer waren mächtig und sahen alles. Vieleicht waren sogar die Shaks zuviel da und nun, da er all diese Drecksblüter und Missgeburten mit an einen heiligen Ort geschleppt hatte würden sie bestraft werden. Was wen sie hier nicht mehr raus kamen? Wenn diese Flüssigkeit sie alle umbrachte, so wie es den Nebel verdrängte, was wenn dieses silbrige Zeug etwas mit dem Morragott zu tun hatte, was wenn das hier alles ein grosser Fehler war?
Der Kriegsherr durfte gar nicht daran denken, je länger er das tat umso grösser wurden die Zweifel. Zweifel an sich selbst, an seinen Orks, an Uglùk und seinen gefolgsleuten und allem was er in den letzten Wochen getan hatte.
Er musste sich fassen. "Wir haben gesiegt meine Brüder!" meinte er zu seinen Kriegern, worauf diese laut hals in Siegesgebrüll ausbrachen, dann schritt er schweigend zum Altar, er wollte dieses Geheimniss noch lüften, wenn sie hier nichts antrafen, was mit Urkma zu tun hatte, würde er vor ziemlichen vielen das Gesicht verlieren. Uglùk würde ihn verspotten, wenn es hier weder einen Schatz noch die erfüllung einer Prophezeihung gab. Wenn der Dämon alles war, dann... nein dieses Dann gab es gar nicht, hier war noch mehr, die Sache war noch nicht gelaufen! Es konnte nicht anders sein!
Brosh dar Urkma, Kriegsherr des Imperiums, Feldmarschall des Faringregiments und Häuptling der flammenden Faust, hatte sich wieder gefasst, zielstrebig näherte er sich dem Altar, an dem noch immer Gorbag lehnte, matt und kraftlos und dennoch erfreut über den Sieg sass er da.
Brosh wollte ihn grüssen, doch ihm blieb in diseem Moment der Atem weg.

Auch Gorbags Blick fixierte den Altar, hätte in dem Moment jemand auf ihn geachtet hätte er sich gefragt ob ein solch verränkter Hals gesund war, aber in dem Moment schauten wohl alle, zumindest die Orks auf den Altar.
Der rote Nebel hatte die Form eines Orkes angenommen, der auf dem Altar thronte. Es war ein junger, kräftiger Ork, sein Kopf war kahl rasiert und ein einfacher Lendenschurz war alles, was er trug, dennoch wirkte er majestätisch, wie ein herrscher und grosser Krieger, obwohl er keine Waffe zu besitzen schien. Seine rechte Hand schien in flammen zu stehen und sein Gesicht wirkte freundlich, auch irgendwie froh und dennoch würdigte er nur einem einzigen der Orks, die sich langsam um die geisterhafte Gestalt versammelten Beachtung.
"Der jüngste also." waren die ersten Worte die er sprach, sie waren direkt an Brosh gerichtet. Seine Stimme drang dem jungen Kriegshäuptling tief ins Herz und erwärmte dieses, es konnte sich hier nur um einen handeln. Er hatte doch recht gehabt, er sollte sich selbst schelten für die Zweifel!
Ehrfürchtig ging Brosh in die Knie vor dem Altar. "Ruk'Kar, es ist mir eine Ehre!" brachte der Kriegsherr gerade mal hauchend heraus. Dennoch schienen seine Worte Wirkung auf die anderen Orks zu zeigen, jeder Urkma tat es seinem Anführer gleich und ging in die Knie.
"Deine Freunde haben tapfer gekämpft, jüngster meines Blutes." sprach Ruk'Kar weiter, seine Stimme war unglaublich deutlich und Brosh schien es, als könne er keines der gesprochenen Worte je wieder vergessen, obwohl er Mühe hatte, das alte orkisch, das er benutzt zu verstehen.
"So hast du die erste Prüfung bestanden, junger Krieger. Du biste deinem Herzen gefolgt und hast es vom Schlamm freigewaschen!" fuhr der imposante Geist fort, der Altar wirkte wie ein Thron für den mächtigen Krieger und begründer des Urkmaclans.
"Doch ich sehe selbst hier Dreck, Kreaturen die nur widerwillig dem Schöpfer dienen, sie sind aus auf Macht, mit allen Mitteln wollen sie diese erreichen, sie halten nichts von Ehre und orkischer Tradition. Es ist deine Pflicht dem gegenzusteuern! Doch schäme dich nicht, ein anderes Volk mitgebracht zu haben, sie sind lernfähig, so meint der Schöpfer! Lehre sie unseren Weg, sie werden verstehen!" der Geist Ruk'Kars machte eine Pause, da schoss es aus Brosh heraus.
"Verzeiht, oh grosser Ruk'Kar, aber ich bin ein einfacher Krieger, erklähre mir Unumas Worte, ich glaube sie nicht verstanden zu haben!"
Als hätte er diese Frage erwartet, oder gar als ob er all die Fragen die in Broshs Kopf herumschwirrten lesen könnte, antwortete der Geist, ja es schien fast als würde er lächeln.
"Unuma war verrückt, sie war gut aber sie war alt und verwirrt als sie meine Zeichen endlich zu ordnen schaffte. So vergass sie einige Details." Ruk'kar schien jetzt wirklich schmunzeln zu müssen. "Deine Interpretation war nur logisch und dennoch nicht ganz richtig. Ich bin nicht hier um das Böse zu zermalmen, das überlasse ich dir, mein Jüngster! Ich bin hier um dafür zu sorgen, dass du es auch schaffst. Aber vorallem bin ich gekommen um zu schauen ob du es überhaupt schaffst. Ich meine du bist stark, unbesiegter Kämpfer, du kannst deine Brüder in die Schlacht führen, aber ich wollte wissen, ob du einer wirklichen Gefahr trotzen kannst. Mein Spielzeug hier war nur eine Jux meinerseits, ich wollte dich an deine Grenzen bringen. Die eigentliche Gefahr lauert unter euch Orks! Traditionsloses Verhalten, Verrat, Machtgier, Hinterhältigkei und Feigheit! Du bist rein und dein Gefolge ist auf dem richtigen Weg! Wenn ich das nächste mal zuschlage werden nicht ein paar armseelige Tiere meine Opfer sein, nein ihr Orks und eure seltsamen Dienerkreaturen werden es sein! Solltet ihr denn versagen natürlich!" der Geist schlug zornig mit seiner Faust auf den Altar, doch da sie keine feste Masse besass entstand kein schaden.
Etwas beruhigter fuhr Ruk'Kar fort. "Natürlich habe ich dir auch etwas mitgebracht! Abgesehen vom Panzer meines Dieners natürlich." fügte er Augenzwinkernd hinzu." das Erz, das du hier findest ist mächtiger als alles was du kennst! Ihr selbst müsst fähig sein etwas daraus zu machen, doch sollen die Waffen und Rüstungen die daraus gefertigt werden, euch auf eurem Weg dienen!" die letzten Worte waren schliesslich an alle Orks gerichtet, dann erhob sich der rote Geist, schritt auf Brosh zu und sprach schliesslich "Ehre und Stärke!" darauf umarmte der Geist seinen jüngsten Nachfahren und verschwand langsam im Nichts.

Norwin
07.01.2009, 20:45
Wenn er mit vielem gerechnet hatte, mit einem Dämonen hatte er wahrlich nicht gerechnet. Er hätte mit kleinen grünen Wesen gerechnet. Goblins vielleicht. Aber nicht sowas monströses und mächtiges, obwohl das nach der großen Welle, die die Untoten vernichtet hatte, wohl eher zu erwarten war. Allgemein hatte er das alles hier nicht erwartet. Es waren viel mehr Lebewesen auf dem Weg hierher verstorben, als er es erwartet hatte. Alles war vollkommen anders gelaufen, wie gedacht. Von magischen Gegnern hatte er nicht mal geträumt, ein Krater so groß wie ein Tal ... das konnte er noch nicht mal glauben, obwohl er schon lange darin stand. Alles war irgendwie unglaublich für den einfachen Aufseher der Orks. Dabei wollte er nur in Frieden sich bereichern und dann musste er sich zum Überleben auch noch einer großen Gruppe, die ebenfalls dorthin unterwegs war anschließen. Im Nachhinein war es sicherlich richtig, anders hätte er nicht überleben können, aber vor hatte er es trotzdem nicht gehabt, als er kurzfristig entschied dorthin zu reißen. Sein Ziel war es stinkend reich nach Faring kommen zu können, was seine Arroganz sicherlich noch weiter gesteigert hätte. Das einzige was er nun davon getragen hatte war eine Wunde an der Wange, eine dicke Lippe und blaue Gliedmaßen. Das hätte er sich auch bei einer Kneipenschlägerei in Faring zuziehen können, ohne so bitterlich zu frieren. Norwin machte daraus kein Geheimnis, dass er mehr als enttäuscht von diesem Ausflug war, hatte ihn seine Gier doch erst soweit getrieben. Das einzige, was ihn nicht dazu brachte sich wie die Axt im Walde auf zu führen war es sich den Sold in Faring abholen zu können, wenn er wieder dort war.

Trotzig hatte er seine wenigen Pfeile, die er überhaupt auf das Ungetüm geschossen hatte, versucht wieder aus dessen Körper zu bekommen. Doch selbst wenn einer unter die oberste Schutzschicht dessen Körpers gelangt war, waren sie nun vollkommen nutzlos. An einem Stück bekam er sie nicht mehr. Und wenn noch einer nicht entzweit worden war, war der Pfeil vollkommen verbogen oder angebrochen. Sowas konnte man nicht mehr gebrauchen. Dafür konnte er sich zwei Pfeile sichern, die auf dem Boden neben dem Dämonen lagen. Sie waren wohl einfach an ihm abgeprallt. Ob es nun wirklich seine Pfeile waren wusste er nicht. Es interessierte ihn eigentlich auch nicht im geringsten, wessen Pfeile es vorher gewesen waren, auf jeden Fall waren es nun seine Pfeile gewesen. Wenn die anderen Schützen das Geld hatten sich nicht nach den verschossenen Pfeilen bücken zu müssen, Norwin hatte es nicht. Er war ein sparsamer Fuchs und versuchte immer das noch zu verwenden, was seinen Ansprüchen gerecht wurde. Und Pfeile waren immer darunter, wenn sie noch gerade waren und eine Spitze hatten.

»Na los Männer. Schnappen wir uns alles was wertvoll sein könnte...« ertönte es von weiter hinten. Es klang wie die Stimme Farens, die von hinten seinen Männern diesen Befehlt gab. Das erste mal, dass er dem orkgroßen Mann verstehen konnte, doch war nun Geschwindigkeit gefragt. Wer schnell war, konnte sich die wertvollsten Besitztümer schnappen. Und genau aus diesem Grund hatte es ihn eigentlich hierher gelockt. Hastig nahm er seine Beine in die Hand und rannte herum. »Gold! Gold! Gold!« dachte er sich, doch zu sehen war auf den ersten Blick nichts davon.

Calintz
07.01.2009, 22:07
Mit wechselhaften Gefühlen betrachtete der Schwarzäugige das Schauspiel, das sich ihm da bot. Sämtliche Orks hatten sich um diesen eigenartigen Altar versammelt und schienen nun allesamt wie gebannt auf einen fixen Punkt in der Luft zu schauen. Es schien, als ob die Grünhäute den Worten eines Unsichtbaren lauschten...eines Geistes. Prinzipiell nicht so unwahrscheinlich. Schließlich hatten sie es bislang schon mit Untoten, Dämonen und anderen bizarren Auswüchsen der Natur zu tun gehabt. Da hatten Geister ja schon beinahe gefehlt in diesem ganzen Szenario. Ungewöhnlich war lediglich, dass Calintz nicht einmal einen Schemen wahrnehmen konnte, geschweige denn irgendwelche Wortfetzen, die der Wind mit Sicherheit zu ihm getragen hätte. Schließlich stand er nur ein dutzend Schritt von dem Schauplatz des Geschehens entfernt. Halluzinierten die Orks vielleicht?...unwahrscheinlich. Eine namhafte Schar Orkkrieger, die alle zur selben Zeit die selbe Halluzination hatten. Dieser Gedanke klang wahrhaftig absurd. Blieb nur noch die Möglichkeit, dass dies hier die erhoffte Erfüllung der Prophezeiung des Urkma-Clans war...

Immer noch leicht verwundert betrachtete der Dieb weiterhin das seltsame Verhalten der Orks. Plötzlich zog der Weißhaarige erstaunt eine Augenbraue hoch. Umarmte Brosh tatsächlich die Luft? Unglaublich...aber wahr. Der hünenhafte Krieger schloss die leere Luft in seine Arme, brummelte noch irgendetwas, für den Söldner unverständliches, und kehrte dann in eine leicht verkrampfte Haltung zurück. Anschließend beschäftigte er sich mit seinen Stammeskollegen, die inzwischen das Schweigen gebrochen hatten und sich nun angestrengt unterhielten. Calintz hingegen versank erneut in seinen Gedanken. Die Orks hatten tatsächlich Recht gehabt mit ihrer Prophezeiung. Zwar kannte er weder die genauen Hintergründe, noch irgendwelche Details, doch erschien ihm jetzt vieles klarer. Diese Entschlossenheit in den Augen der Orkkrieger, dieser feste Glaube...alles in allem hatte sich ihre Treue wohl bezahlt gemacht. Cal war solch ambitioniertes Verhalten nicht bekannt. Er selbst war ein gewissensloser Mensch, der nur danach trachtete seinem Umfeld Schaden zuzufügen, ohne jeglicher Bindung an irgendwelche Traditionen. Trotzdem erschien ihm das Verhalten der Grünhäute nicht als falsch. Diese Männer hatten etwas woran sie glaubten. Etwas, das sie vorantrieb, wie die unstillbare Mordlust des Meisterdiebes. Diese Krieger glaubten an etwas...und aus diesem Grunde waren sie stark.
Mit einem Schlag wusste der Maskenbauer, warum er Brosh folgte. Warum er all diese Erniedrigungen über sich ergehen hatte lassen. Er, ein Attentäter, der es weder gewohnt war Befehlen zu folgen, noch sich dem Willen anderer zu unterwerfen. Es war diese ungewöhnliche Stärke, die von dem Kriegsherren ausging. Dieser unerschütterbare Glaube an Ehre und Tradition. Dinge, an die der Hashashin niemals glauben konnte und wollte. Und deshalb folgte er dem Ork.

Geistesabwesend hob der junge Mann nun seinen Schild vom Boden auf und schritt in die Richtung der versammelten Orks. Er spürte es förmlich, wie die Blicke der Orks ihn mit Misstrauen besahen. Sie wollten nicht gestört werden, das war dem Dieb vollkommen klar, doch was ihm jetzt im Sinn lag, das konnte nicht warten. Wahrscheinlich würde er dieses Gefühl der Erkenntnis nie wieder haben und deshalb musste der Kopfgeldjäger jetzt handeln. Also schritt Calintz unbeirrt weiter, bis er nur noch an die fünf Schritte von seinem Meister entfernt war. Dieser hatte ihm den Rücken zugekehrt und erst als ein nebenstehender Ork ihn auf seinen Diener aufmerksam machte, drehte sich der Hüne um. Schon wollte der Kriegsherr seinen Mund öffnen um mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ihm zu befehlen, sich vom Acker zu machen, als der Maskenträger seinen Säbel zog, ihn in den nebelumwobenen Boden rammte und sich vor seinem Meister hinkniete. Sprachlos beobachteten die umstehenden Orks das Geschehen. Dann nahm sich der Hashashin seine Maske vom Gesicht und ließ seine raue Stimme erklingen:

"Brosh dar Urkma. Kriegsherr der orkischen Horde. Ich....entschuldige mich für meine harsche Bemerkung über den Ausgang unserer....eurer Suche. Zwar war wohl nicht für meine Augen bestimmt, was ihr hier schauen durftet, doch trotzdem habe ich erkannt, dass eure Prophezeiung in Erfüllung gegangen sein muss. Ihr habt euer Ziel erreicht und ich bin zu einer Erkenntnis gekommen. Eine Erkenntnis, die mich wohl mehr verwundert, als euch. Ich bin kein Leibsklave, der stets an eurer Seite weilen kann und ich bin mir sicher, dass ihr das auch nicht wollt. Trotzdem werde ich da sein, wenn ihr nach mir ruft. Meine Klinge ist die Eure. Für eure Ehre...für euren Glauben...und für meine dunkle Seele..."

Snak gra-Bura
07.01.2009, 22:31
Verwirrt blickte die Kriegerin auf den Kriegsherrn Brosh und die Reste des verschwindenden Geistes und starrte ins Nichts, dort, wohin der rote Geist verschwunden war. Seine Erscheinung war beeindruckend gewesen, seine Worte hatten sich tief in die Köpfe der Orks eingebrannt. Eine Erscheinung, die aus dem Altar zu stammen schien, die dies alles erschaffen hatte – welche Macht konnte sie haben? Was war es gewesen? Nur ein Geist? Oder gar ein Gott? Snak schaute um sich herum: Soweit sie blicken konnte, nur Zerstörung, verbranntes Gestein und Schmerz. Der Kadaver des dämonenhaften Wesens, dessen Wunden ihn wie ein Fass auslaufen ließen – und das alles war Werk dieser Erscheinung? Unglaublich.
Ohnehin wusste Snak nicht mehr, woran sie glauben musste oder sollte. Sie hatten gesiegt, zweifellos und zweifellos war es eine weitere Heldentat der größten Krieger, die je dieses Festland betreten hatten – aber zu welchem Preis? Oder viel mehr: Was hatten sie davon? In den letzten Stunden hatten sie viele Orks und Morras verloren. Der große Dämon und diese kleinen Quälgeister um ihn herum waren zähe Gegner gewesen. Und ebenso, wie die Elite Farings den Dämonen bezwang, war es nicht minder eine Leistung all jener anderen Krieger, den Dämonenbezwingern den Rücken freizuhalten. Aber das war keine Antwort.
Snak fühlte eine Leere in sich. Was hatten sie nun davon? Welchen Sinn hatte diese ganze Aktion gehabt? Ein paar leere Floskeln und kistenweise glänzendes Gestein. Der Preis war der Verlust von Kampfkraft der orkischen Armee. War es das wert gewesen? Die Erkenntnis, dass die Führung des Reiches der Orks mehr als nur inkompetent war, lag auf der Hand, dazu hätten sie sie nicht wochenlang durch die Nordlande kämpfen müssen. Dies alles war nur eine Prüfung für Brosh? Meine Güte! Was machten sie denn alle hier! Welche Verschwendung von Mitteln!

Derweil konnte Kan in Faring dafür sorgen – Gobbokacke. Was, wenn Kan bewusst die Shaks ausgeschickt hatte, nicht um die Urkmas auszuhorchen, sondern um beide Clans für eine Zeit los zu werden? Vielleicht wusste Kan gar um die Loyalität – oder das Fehlen derselben – unter einigen Mitgliedern der Clans? Welche bessere Methode gab es, um nun in Faring alles vorzubereiten, der Schöpfer selbst wusste wozu? Und ihnen waren die Hände gebunden.
Snak ließ ihre Waffe auf den Boden fallen und schaute sich müde um. Blut triefte von ihrer Rüstung wie Regen in einem Schauer. Die kleinen Dämonen, einmal richtig getroffen, platzten wie Fleischwanzen, wenn man versehentlich auf sie trat. Blut war selbst in ihre Rüstung gedrungen und klebte nun zwischen den Lederschienen und ihrer Haut. Widerlich. Am wenigsten schien die Morras dies alles zu interessieren. Hatten sie doch am meisten verloren – so machten sie sich jetzt daran, möglichst viel von dem zusammenzuklauben, was herumlag.
Auch Faren war dabei, sich unter den Trümmern etwas Schönes herauszusuchen. Wenn diese Schlacht eins gebracht hatte, dann die Erkenntnis, dass es richtig war, den Morra als Schüler zu nehmen. Er besaß einen eisernen Willen, ein treffsicheres Händchen und genügend Autorität, die Morras und Orks, die auf ihn hörten, sinnvoll zu befehlen und sie nicht sinnlos zu verheizen. Wenn Snak ihm jetzt noch den rechten Schliff verpasste, mochte aus ihm eines Tages einer der mächtigsten Morras in Faring werden. Das hatte zwar unter den Orks nicht viel zu bedeuten, aber schließlich war jeder darauf aus, sein bisschen Macht zu vergrößern.
Die Frage war nur, welchen Preis er dazu zu zahlen bereit war.

„Alle Gliedmaßen noch dran?“, Snak hielt Gorbag eine Hand hin, um ihn aufzuhelfen. Er sah wirklich nicht gut aus, „das wird schon wieder. Du hast gut gekämpft, Nug wird stolz auf dich sein. Wenn er irgendwann mal wieder auftaucht.“
Das schmerzte wohl am härtesten. Der Shakclan hatte wieder einmal in einer großen, wenn auch recht sinnlosen, Schlacht gekämpft und ihr Anführer war nicht dabei. Demgegenüber strahlte Brosh gegenüber seinen Urkmakriegern eine Macht und ein Heldentum aus, das selbst Snak beinahe beeindruckt hätte. Ja, daran fehlte es dem Shakclan zweifellos, an Glamour.
Langsam kehrte die Kriegerin wieder zurück zu ihrer Waffe und befestigte sie an ihrem Rücken. Für sie war dieses Kapitel nun abgeschlossen. Ihre Meinung, dass diese ganze Aktion ein Fehler war, wurde durch dieses Ende nur bestärkt, aber dass war nicht die Schuld desjenigen, der dafür verantwortlich war. Der Urkma hatte seine Beweggründe gehabt und sie waren für ihn gut gewesen. Wenn er dafür bereit war, seine Leute zu verheizen, war das seine Sache. Aber das Kan die Shaks damit hereingezogen hatte, dass war ein Fehler gewesen. Noch ein Fehler in der endlosen Liste grober Verfehlungen. Außer Kan plante tatsächlich Schritte gegen seine Widersacher in spe. Dann war es genial gewesen.
„Un'um, Du'um, Hau-drauf – macht euch für den Abmarsch bereit, ich denke, das wars.“
Snak drehte sich um und entfernte sich etwas aus der Mitte, wo irgendein Morra gerade Worte an den glorreichen Sieger dieser Schlacht wandte. Wen interessierte schon Morrageschwätz.

Brosh dar Urkma
07.01.2009, 22:53
Brosh musterte Neffarr innigst. Er war noch etwas benebelt von der Geistererscheinung, und benebelt konnte man ziemlich wörtlich nehmen, schliesslich lösten sich gerade noch die letzten Resten des roten Nebels um ihn herum auf.
Brosh schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen, ehe er nochmal auf Neffar blickte, er stand wirklich vor ihm, und wirklich Zweifel daran, dass er gerade das gesagt, was Brosh gehört hatte gab es nicht.
War es ein Zeichen? War es Zufall? Oder war es Ruk'kars Wille, dass Brosh hier den ersten Schritt machte?
Er hatte gesagt er soll die Morras den Weg der Orks lehren und sie anführen. War er dazu überhaupt in der Lage? Dieses nieder Volk? nun Ruk'Kar und der Schöpfer waren der Meinung, dass sie eine Chance verdient hatten, also würde er sein Bestes geben.
"Neffarr, du recht, ich nich mögen wenn du immer in nähe, du stinken!" begann der Ork, er versuchte nicht lustig zu klingen, es war sein natürlicher Humor, ob ihn Morras verstanden wusste er nicht, auf jeden Fall grinste er selber. "Dunkles Augen von Neffar aber mehr erkannt und das zählen. Was du sein? In Rang meinen!" sprach der Kriegsherr dann ernst weiter. Stirnrunzelnd gab Calintz seinem Meister bekannt, dass er einfacher Orksöldner war. "Du sehen, ich nicht wollen duse Klinge sie mikrig, besser lernen mit richtiges waffe kämpfen, was mir gefallen sein Einstellung von Neffar. Desshalb du recht, nicht bleiben persönlicher Morra von Brosh dar Urkma, werden mein Morrakrieger. Aber ich nehmen nur gutes Morra als persönlicher Krieger. Und gutes Krieger sein Elite. Also du sein Elite. Das aber nicht ändern, Morra weiterhin mir gehören." meinte der Kriegsherr dann zwinkernd. "Wenn Elitemorra nicht sprechen falsche Worte, er bekommen vieleicht Überaschung wenn Urkmas zurück in Faring!" fügte er noch an, ehe er Calintz auf die Schulter klopfte und sich wieder an seine Krieger wandte.
"Schnappt euch was ihr braucht, versorgt eure Kameraden und jeder der kann, hilft den Schmieden beim Erztragen! Tat'ank'ka, zu mir, wir schauen uns den Dämon genauer an!" befahl er seinen Leuten. "Kurzer Rast, wenn alle versorgt sind, ziehen wir ab!" gab er dann an die Urkmas weiter. Er würde es Uglùk überlassen, was die Shaks taten, den Kriegsherrn interessierte erstmal nur zwei dinge, er wollte sich die Hörner und die beiden nach wie vor rot glühenden Augen des Dämons unter den Nagel reissen und das zweite war, er wollte sich mit Uglùk absprechen, schliesslich wollte er wenn auf dem Rückweg nach dem schwarzen Häuptling aussschau halten und diesen endgültig Massentauglich machen, um schliesslich in Faring mehr zu lernen.

Tat'ank'Ka
08.01.2009, 00:46
Husten tat der Waffenschmied, müde und verwundet war sein Körper und doch ging es Tat'ank'Ka gut. Die Schmerzen würden wohl in der Nacht kommen, doch nachdem Ruk'Kar erschienen war, war alles anders. Die Worte die er hörte und noch mehr die Gestalt des großen Urkmas vergangener Zeiten, füllten sein Herz mit Stolz. Stolz ein Ork und ein Urkma zu sein, denn sie die hier gekämpft hatten und hierher ihrem Kriegsherrn folgten, waren in seinen Augen das, was das Orktum so stark machte.
Stark war auch das Erz, das hier lag. In fester Form, aber auch in der flüssigen Form im Altar. Wenn man allein mit dem Klingenüberzug solch Wirkung besaß, war es sogar für einen Narren ersichtlich, was eine Waffe aus diesem Erz des Schöpfers machen konnte. Er als Waffenschmied sah sich darin verpflichtet so viele Waffen wie nur möglich herzustellen. Viele würden es zwar nicht werden, aber er wollte Gorbag orkisch und brüderlich überlassen. Sie waren die einzigen Schmiede unter ihren Clans und es wäre Verschwendung, daraus Zangen und Kelche zu machen. Nein, das sollten Werkzeuge und Trachten des Krieges werden. Noch bevor er zu Brosh eilte, wies er die Späher an alle großen Erzbrocken teils auszugraben und zusammen zu tragen. Beim flüssigen Erz im Altar würde er später noch sehen.

Ordnungsgemäß grüßte er seinen Kriegsherrn und hörte auf dem Weg zum Dämonen was er wollte. Vorm Dämon standen sie dann da. Mittlerweile teilten ein paar Orks Nahrung und Schmelzwasser aus, immerhin brauchte man etwas Stärkung.
"Der Schöpfer allein wird wissen ob es noch mächtigere Dämonen gibt.", meinte der Jäger, ehe er aufhustete und eine Mischung aus Blut uns Speichel ausspuckte. Später am Feuer, würde Rasaff hoffentlich seine Wunden mit dem Feuer schließen.
"...einen Dämon habe ich noch nie ausgenommen. Ich denke aber es wird mir gelingen. Mein Vater Tab'lok'Ka zeigte mir oft, wie man großer Beute das Horn abnimmt und auch die anderen Trophäen.", meinte der Jäger und zückte sein Messer. Brosh kniete sich wie Tat'ank'Ka vor den Dämonenkopf und blickte in die tote Fratze. Immer noch schienen die Augen zu glühen, aber er war kalt und somit wohl tot. Nach reiflichem beäugen und erklären, wie er vorgehen wolle, zückte der Urkma sein Jagdmesser, sowie seine Axt. Mit der umgekehrten Seite der Axt, hämmerte er auf den Knauf des Messers und versuchte wie mit Hammer und Meißel, das Horn am Ansatz zu trennen. Leider ging dies nicht einfach oder kaum. Brosh erinnerte Tat'ank'Ka an die Waffen, die dem Dämon töteten. Nachdem dann das Jagdmesser ebenso den Überzug bekam, ging es wesentlich einfacher - er brauchte nicht mal die Axt zum reinhämmern, sondern musste nur mit viel Kraft das Jagdmesser hineinstoßen. Tat'ank'Ka stieß die Klinge an vier Stellen um das erste Horn und knackte so den Dämonenschädel auf. Mit kräftigen Ziehen und beihelfen des Jagdmessers, löste er das erste Horn.
"Den unteren Ansatz kann man dann abschleifen oder verzieren. Ein großes Horn nimmt man, indem man rundherum es vom Schädel löst. Das ist sicherer und gelingt gut. Es gibt noch eine andere Methode mit herausbrechen, aber die macht meist mehr kaputt oder die Klinge bricht - wenn man Zeit hat, also unnötig.", kommentierte der Jäger, ehe Brosh nun an der Reihe war und es selbst versuchen sollte. Tat'ank'Ka setzte sich, der Schmerz kam langsam auf.
Brosh machte sich aber gut daran. Der Rat es in aller Ruhe zu machen, beherzigte er und wusste an den richtigen stellen anzusetzen. Er hatte gut beobachtet. Das rausziehen des Hornes war dann keine große Sache mehr.
"Nimmt man die Hörner, tut man das mit der Absicht den Schädel zu zerstören. Es führt nichts daran vorbei. Bei einem Khaz ist es genauso. Bei einem Geweih muss man dem Hirsch genauso die Schädeldecke aufknacken.", erklärte der Urkmakrieger, ehe er sich auf den Dämon setzte und Brosh bat mit seiner Axt bedacht den Restschädel aufzuschlagen - wie bei einem Scavengerei, dessen Inhalt in den Ork-Wok sollte. Danach färbten sich Tat'ank'Kas Pranken mit dem Dämonenblut, als er das Gehirn entfernte und die Augen dann mit aller Vorsicht frei schnitt. Das hätte zwar Brosh auch machen können, aber er sah es wohl zum ersten Mal und würde beim nächsten Mal bescheid wissen. Vorsichtig übergab der Jäger die glühenden Trophäen und erfüllte die Aufgabe seines Kriegsherrn mit Bravour.
Brosh klopfte seinem Clansjäger auf die Schulter und schickte Tat dann an ein Feuer. Er sollte sich erst ausruhen und versorgen lassen, er zittere ja vor Schmerz seiner Wunden schon. Tat'ank'Ka lächelte, Brosh sagte es ja im guten Ton und folgte dem Befehl seines Anführers. Später würde er sich um die anderen Trophäen kümmern, wenn man seine Kenntnis denn brauchte. Der Dämon war nicht seine Beute, deswegen hatte er sich auch keine Trophäe davon verdient. Auch wenn selbst die Knochen wertvoll sein sollten – so hörte er.

Dämonenknochenpulver in einem Gebräu aus dem Inhalt von Sumpfhaieiern und zerriebenen Orkblättern, vermochte einem alten Ork die Orkkraft zurückgaben und er ein junges Orkweib damit viele Nächte lang beglücken konnte. Bei einem jungen Ork sollten es sogar drei Orkweiber auf einmal sein. Schlussendlich brauchte Tat es aber nicht. Drei Orkweiber auf einmal hatte er schon lange nicht mehr gesehen und ein Orkweibchen würde ja genügen - wenn man eins fand. Faring hatte da durchaus so seinen Mangel und die Konkurrenz war groß. Doch der Schwarzork verzagte da nicht.
Im Frühling gäbe es in den Bergen Khorinis ein Treffen aller Ork-Stämme, eine Jagd und aus den verschiedenen Orkstämmen echte Orkprinzessinen, als Preis für die besten und tapfersten Jäger - wenn sie einen auch wollten bzw. der Ork das Orkweibchen niederringen konnte bis sie sich ergab und akzeptierte(Dies war manchmal genauso schwer wie das zähmen eines Kriegsmammuts oder beim Ripperrodeo auf den Ripperbullenrücken so lang zu bleiben, bis dieser entkräftet aufgab.).
Doch daran zweifelte Tat'ank'Ka nicht. Er hatte genug Winter nun erlebt, viele Kämpfe bestritten und das er ein Urkmakrieger war, würde Eindruck schinden. Mit leichtem Grinsen, abgelegter Rüstung und dem ausmalen seiner Orkprinzessin, blickte er in die Flammen, ehe er Rasaff an ihm vorbeigehen sah.
"Wo willst du hin?", fragte Tat.
"Punka die Ehre erweisen.", sprach der Urkmakrieger, Veteran und Onkel von Punka. Der Waffenschmied nickte und versprach auch noch zu kommen. Sowieso stand allen Gefallenen Orks eine letzte Ehre zu. Augenblicke später spürte er eine Pranke an der Schulterplatte. Es war Gorbag und so wie er aussah, ging es ihm eher noch schlechter als Tat. In aller Freundschaft und Ruhe, besprachen sie wie sie das Erz aufteilen würden und wie sie den Kampf erlebten. Bis ein Heiler oder Feldärzte an ihrem Feuer wären, würde es wohl noch etwas dauern.