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Shade
14.01.2005, 19:26
QUELLE: http://www.gimm-x.de/rundumgesund/infos/mittelalter Ein Text über die Ernährung im Mittelalter ist es, den ich von oben genannter Website als Referat gemacht habe.

Ist doch schon etwas lang geworden hier im Forum.
Ich dachte es wäre mal informativ zu wissen, wovon die Leute sich im Mittelalter ernährt haben.
Vielleicht findet man von den Speisen auch Parralelen zu der Gothic Reihe und die Nahrung, die man dort findet.
In letzter Zeit schrieb ich allen möglichen Kram der irgendwie zu der Zeit als Gothic spielt passt..
Mann...^^

Viel Spaß beim Lesen,
Shade


Ernährung im Mittelalter
Von guot speyß, trank und allerlei Historie
Ernährung der Menschen im frühen Mittelalter



Fast 90% der mittelalterlichen Gesellschaft stellen Bauern dar. Die Landwirtschaft spielte eine große Rolle. Dennoch steht der Bauer mit seinem Leben, seiner Arbeit und seiner Leistung nur begrenzt im Blickpunkt des Interesses.

Die Kost
Es ist nicht einfach, etwas über die tägliche Kost der großen Masse zu erfahren, denn die Armen haben keine Archive hinterlassen. Überliefertes über Küche und Vorräte geben vorwiegend Aufschluss über den Adel, manchmal auch noch über das Bürgertum. Kochbücher entstanden nur im Umfeld des Adels. Bauern waren zumeist Analphabeten.

Die Archäologie hilft hier weiter, denn Ausgrabungen haben es ermöglicht, das Leben und Umfeld etwas zu rekonstruieren, wie die Alltagskost der Bevölkerungsmehrheit aussah. Man erhält einen Eindruck davon, wie ungesichert die Versorgung mit dem Nötigsten zu jener Zeit war. Die Angst vor Hunger bestimmte das Alltagsleben der Menschen. Dem Adel gehörte das Jagd- und Fischrecht, und die Bauern lieferten ihnen Obst, Gemüse und was sonst noch in der Hofküche benötigt wurde.

Im Gegensatz zum Adel lebten Bürger und Bauern sehr genügsam. Sie mussten sich den Spottnamen "Kraut- und Rübenfresser" gefallen lassen.
Viele lebten in Armut und Not. Zur Sicherung des Lebensunterhaltes sind Herr und abhängige Bauern aufeinander angewiesen. Natürlich hat oft der Mächtige den Schwächeren ausgenutzt.

Der Speisezettel richtete sich immer danach, was die jeweilige Jahreszeit hergab, natürlich auch, wie die Ernte war. Wenn es nach einer Hungersnot wieder viel zu essen gab, wurde üppig getafelt bis gevöllte. Es gab große Schwankungen zwischen Überfluss und Mangel. Die Ungewissheit, ob morgen noch so viel da sein wird wie heute, machten verständlicherweise Lust an vielem guten Essen.

Selbst die Verfügbarkeit für Fleisch war von der Jahreszeit abhängig: Es gab noch wenig Konservierungs- und Kühlungsmöglichkeiten. Die Schlachtzeit war nur in der 1. kühlen Jahreszeit Oktober / November. (Somit brauchten die Tiere nicht durch den Winter gefüttert werden.)
Auch der Kirchenkalender bestimmte den Speiseplan, denn er teilte das Jahr in Fasten- und Nichtfastenzeit ein.
Die Einschränkung bezog sich meist auf Fleisch, tierische Fette, Öl, Eier, Milchprodukte und Wein. Ausnahmeregelungen fürs Fasten gab es für Kranke, Schwangere, Ammen, Arme, Kleinkinder und für alte Menschen. Doch strenge Enthaltsamkeit bei Fleischgenuss auch hier. Fisch, Gemüse und Getreide durfte man an Fastentagen essen. Es gab Bußstrafen für Vergehen. Strafen waren: jahrelanges Leben von Wasser und Brot oder langer Verzicht auf Fleisch oder Wein. Auch verbot die Kirche ihren Gläubigen bestimmte Lebensmittel, die man als unrein ansah: z. B. Pferdefleisch, sowie erstickte Tiere, die in Fallen umkommen oder anders getötet worden waren ohne auszubluten. Die Fastenzeit umfasste viele Tage, so dass jährlich kaum mehr als 230 Fleischtage zu verzeichnen waren. Um so mehr langte man an Fleischtagen zu. So kam es zur Überlieferung, dass man im Mittelalter Mengen an Fleisch aß. Es gibt viele Bilder der Völlerei.

In der Fastenzeit waren die Köche besonders gefordert, sie erfanden wahre "Schaugerichte", die nach Fleisch aussahen, aber keines enthielten, oder manchmal doch versteckt als Hackfleisch. Man gestaltete phantasievolle Fastenspeisen, die auch versteckt Milchprodukte und Eier enthielten, z.B. Getreidepasteten.

Grundnahrungsmittel Getreide
Getreide wurde vorwiegend als Brei oder Suppe gegessen. Das Ursprungsgetreide ist das Einkorn, heute wieder ganz neu entdeckt und in manchen Naturkostläden erhältlich. Es ist besonders für Allergiker geeignet, die unser heutiges Zuchtgetreide nicht vertragen. Nach dem Einkorn kam der Emmer, ferner gab es Dinkel, Gerste, Hafer, Hirse und Roggen.

Es gab: Hirse- oder Haferbrei, auch mal Gemüse, dazu Eier und selten Fleisch. An Festen und Feiertagen aber stand auch der einfache Mann hinter dem Adel nicht zurück. Brot war zwar schon lange bekannt, aber es war doch etwas Besonderes. Aber auch bei der herrschenden Klasse war Getreide der Hauptbestandteil der Nahrung. Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst, Käse und Wein war lediglich Zuspeise zum Brot. Die Oberschicht hatte Weizenbrot und die untere Schicht Schwarzbrot, vorwiegend aus Gerste und Hafer. Selbst in Hungerzeiten versuchte man, aus den verschiedensten und ungeeignetsten Produkten Brot herzustellen, z. B. aus Kastanien oder dicken Bohnen. Getreide wurde auch benötigt, um Bier zu brauen. Wein war mehr ein feines Getränk der oberen Schicht, er war Symbol für Zivilisation. Ferner trank man Obstmost und Honigwein.
Milchprodukte wurden in den Kochbüchern kaum genannt, denn sie waren Armenkost.
Hierzu aß man die Getreidesorten der Armen: Gerste und Hafer. Es wurde eine Art Grütze bereitet, in die Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch, Butter, Milch und große Stücke Käse gegeben wurden. Hirse war eher ein feineres Gericht.

Obst und Gemüse hatten keineswegs denselben sozialen Wert. Während Obst durchaus Bestandteil der adligen Kost sein konnte, galt dies auf keinen Fall für Kohl und Wurzelgemüse oder Kräuter, dies war typische Armenkost. Nach heutigen Erkenntnissen und vor allen Dingen nach der Entdeckung der Sekundären Pflanzeninhaltsstoffe ist es erwiesen, dass Weißkohl eine große Krebsvorsorge bewirkt. Dazu kamen noch die Hülsenfrüchte, die auf dem Feld angebaut wurden: dicke Bohnen, Erbsen, Linsen und weiße Bohnen (grüne Bohnen erst nach der Entdeckung Amerikas). Während Wurzelgemüse und Kräuter, die im oder am Boden wuchsen, als derb und bäuerlich galten, kamen Früchte der Bäume den hohen Klassen zu. Zweifellos lieferten wilde Früchte und Beeren eine nicht zu verachtende Zusatzkost, vor allem in Hungerzeiten.

Fleisch und Fisch
Die Jagdbeute war wichtiger Bestandteil in der Küche des Adels, sie sorgte für Vielfalt. Große und kleine Säugetiere und vor allem Vögel wurden erlegt. Auch die für uns heute ungewöhnlichen, wie z. B. Raben, Krähen und Dohlen, auch Reiher, Rohrdommel, Kormoran, Storch und Elster. Vögel im allg. wurden für "edle" Gerichte gehalten. Die Unterscheidung zwischen Wildund Hausgeflügel ist hier im Übrigen wenig sachdienlich, da viele heutzutage wilde Vögel im Mittelalter gezüchtet wurden (Fasan, Rebhuhn, Turteltaube und auch Schwäne). König des edlen Geflügels war der Pfau.

Weitere Jagdtiere waren: Wildschwein, Hirsch, Reh, Dachs, Hase, Bär, Steinbock, Gemse, Eichhorn und Igel.

Es gab edlere und niedere Fleischteile: Die Herrschaft bekam an Fleischtagen den Braten, der oft erst gekocht und dann am Spieß gebraten wurde. Gern aß die Herrschaft auch Leber, Hirn und Bries. Mit dem "Geschlinge" vom Schwein (Rest der Innereien) wurde die Dienerschaft verköstigt. Bei den Bauern gab es, wenn überhaupt Fleisch, dann eher Speck, Würste, Lunge und Niere.

Der Adel war darauf bedacht, sich neben dem Jagdrecht auch das Fischrecht in Teichen und Flüssen zu sichern. Allerdings wurden aufgrund der Zwänge während der Fastenzeit Süßwasserfische von allen Mitgliedern der Gesellschaft reichlich verzehrt. Im christlichen Denken hatte der Fisch einen hohen Symbolwert. Die Mehrzahl der Gläubigen aber betrachtete Fisch vor allem als lästigen Zwang. Denn während der gesamten Fastenzeit, zu bestimmten Kirchenfesten und an mindestens 2 Tagen pro Woche mussten sie sich auch mit gedörrten Heringen oder eingesalzenem Fisch begnügen. Der riesige Bedarf an gedörrtem, geräuchertem oder eingesalzenem Fisch während der Fastenzeit und an den Fastentagen hatte eine regelrechte Industrie entstehen lassen, dies galt vor allem für den Hering.

Gewürze waren wertvolle Waren. Auch als Konservierungsund Heilmittel. Manche Gewürze kamen über die arabische Medizin nach Europa. Fast allen Fleischgerichten wurde Essig zugefügt. Pfeffer und Nelken haben ebenso keimhemmende Wirkung. Man liebte es aber auch, sehr scharf zu essen. Dadurch übertönte man den hervorstechenden Geschmack von Salz, das ja auch als Konservierungsmittel notwendig war. Um den Reichtum zu zeigen, wurden die Speisen üppig und vielseitig gewürzt, für unseren heutigen Gaumen fast nicht zumutbar oder sehr ungewöhnlich. Speisen und Backwaren erinnern das ganze Jahr an Weihnachen: Zimt, Kardamom, Ingwer, Gewürznelke. Nicht jeder konnte sich zu jeder Mahlzeit exotische Gewürze leisten. Daher griff man auf einheimische Würzkräuter zurück, die es in Hülle und Fülle gab. Ebenso waren Kräuter für die Gesundheit bekannt. Honig war einer der wichtigsten Schätze, welche die Natur als Zusatzkost bot. Honig war daher leicht zu bekommen und preiswert. Für die Masse der Bevölkerung war er lange das einzig verfügbare Süßmittel.
Zucker war Medikament in der Krankenkost, er war sehr kostbar und wurde in Apotheken verkauft.
Zucker und damit gesüßte Speisen waren ein Privileg der oberen Schichten und galten als deren Statussymbol.

Das Festessen
Ein festliches Menü in Adelskreisen bestand aus ca. 15 bis 20 Gängen. Zunächst gab es Met, danach Brot mit Griebenschmalz, es folgten Eiergerichte, Pasteten und Spießbraten mit allerlei Beilagen. Suppen wurden zwischendurch oder am Ende eines Menüs gereicht, denn sie sollten die Verdauung anregen. Zum Schluss wurden phantasievoll hergestellte Süßspeisen aufgetischt, aber auch schon zwischendurch als Abrundung einer Tracht (Gang).

Was die Gesundheit betraf, so hatten die Reichen oft Gicht und andere Zipperlein, während die Bauern und die ärmere Schicht zwangsweise wesentlich gesünder aßen.

Ernährungsempfehlungen
In der mittelalterlichen Literatur sind diese reichlich zu finden. Sie dienen der Verhütung von lebensmittelbedingten Vergiftungen und Krankheiten und sollen die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Die Ernährungsempfehlungen beruhten auf Beobachtungen. Ein guter Koch kannte die gesundheitlichen Schwachpunkte seines Herrn, die ernährungsbedingt waren, und bereitete die Nahrung entsprechend zu.

Es gab z.B. schon besondere Verhaltensformen bei Milchunverträglichkeit (Diät). Richtig gekochte und stark gewürzte Speisen erwiesen sich durch gute Magen- und Darmverträglichkeit. Knoblauch half gegen Infektion und Vergiftung. Eine Soße aus Knoblauch, Pfeffer und Ingwer hatte eine nachweislich antibiotische Wirkung.

Hier kochte die Frau
Mittelpunkt der Bauernhäuser war der Herd, meist ein offener Herd am Boden oder in einer kleinen Vertiefung, der sich in der Mitte befand und der auch oft der einzige war. Dieser "Herd" bestand aus Kamin mit Kesselhaken und Kessel. Der Herd sorgte auch für Licht und Wärme. Bei einfachen Leuten gab es in der Regel gekochtes Essen (dicke Eintöpfe), nichts Gebratenes.
Der Kessel über dem Feuer ging nie aus.
Die Brühe wurde ständig neu aufgekocht mit Gemüsen und Kräutern, die in der näheren Umgebung des Hauses zu finden waren, oder mit dem, was der Garten hergab. Der Kessel wurde nur selten geleert oder gereinigt. Eine dünne Suppe war eher etwas Feines, Besonderes, als Krönung am Ende eines festlichen Menüs in Herrschaftshäusern. In manchen Fällen waren Tür, Fenster oder Risse in Mauer und Dach als Abzug und Lichtquelle, durch die aber wiederum Regen und Wind eindringen konnte! Hier kochte die Frau. Ein deutlicher Kontrast wird sichtbar, wenn man nun herrschaftlich oder fürstliche Wohnhäuser betrachtet, in denen die Küche von dem Raum getrennt war, in dem man aß, und entweder darunter im Erdgeschoss, im Kellergeschoss oder in einem separaten Gebäude lag.

Köche und Küchenpersonal
Im Dienst des Adels gab es keine Köchinnen, hier waren die Küchen reine Männerwelt. Die exklusive Welt der vornehmen Küche war streng hierarchisch: An der Spitze standen der Küchenmeister und die Truchsesse, die mit der Lebensmittelbesorgung betraut waren. Der Küchenmeister teilte die Stücke zwischen den Köchen der herrschaftlichen und den Köchen für das gewöhnliche Essen auf. Diese Köche wiederum hatten zahlreiches Personal mit klar definierten Aufgaben unter sich: Die Hilfsköche unterstützten die Köche bei der Fertigstellung der Gerichte. Die Spießbratendreher kümmerten sich um den Braten, die Suppenköche um alle Suppen und Eintöpfe wie Bohnen-, Erbsen-, Getreide- und Milchsuppen. Der Soßenkoch um Soßen aus noch grünen Früchten, saure Getreide- und Essigsaucen. Bleibt noch niedriges Personal, welches das Feuer unter den Kesseln anfachen und erhalten musste, das Holz für die Küche heranschaffte, aber auch die Wächter und Türsteher, welche die Türen bewachten. Die, die auf die Qualität des rohen und eingepökelten Fleischvorrates achteten, die Gewürze und Ähnliches im Mörser zerstießen, die das Küchengerät abwaschen und Wasser aus dem Brunnen holten und nicht zuletzt eine ganze Kinderschar, die man Geflügel rupfen, Fische ausnehmen oder Bratenspieße drehen ließ, kurz, zu allen "kleineren Arbeiten in der Küche" heranzog.

Mittelalterliche Kochkunst
Die Köche zeigten große Geschicklichkeit, ihre Gerichte zu verschleiern, um sie als etwas anderes erscheinen zu lassen, denn was den mittelalterlichen Geschmack betrifft, so versuchte man keineswegs Lebensmittel "natürlich" zu servieren, also ihren Eigengeschmack und ihr angestammtes Aussehen zu bewahren. Ein Beispiel sind folgende Rezepte: Rindfleisch auf "Wildbretart" oder "Falscher Stör" aus Kalbfleisch. In dieselbe Richtung geht das Bemühen, Speisen zu färben: Man verwendete ganz unterschiedliche Produkte, um die buntesten Farben zu erzielen: Sandelholz für Rot, Schminkwurz für Blau und alle möglichen Substanzen für Weiß. Gelb erzielte man mit Hilfe von Safran, der ebenso verbreitet wie teuer war, sogar bei weitem das teuerste Gewürz! Man wollte also nicht das natürliche Aussehen der Lebensmittel erhalten, sondern ihnen leuchtende, hübsche und vielleicht auch symbolische Farben verleihen. Die mittelalterliche Kochkunst zeichnet sich auch mehr durch die Kunst des Würzens als durch die Kunst der Zubereitung aus.

Die mittelalterliche Küche war nicht so schwer und fett, wenn man z. B. die Saucen unter die Lupe nimmt: Sie enthalten meist keinerlei Fett, Öl oder Butter. Auch die Bindung mit Mehl war unbekannt, da man die Soßen mit Brotkrümeln, Mandeln, zerstoßenen Nüssen oder mit Eigelb eindickte. Hauptbestandteil der Saucen war damals eine mehr oder weniger saure Substanz: Saft aus unreifen Trauben oder anderem unreifen Obst, Wein und Essig.

Bräuche bei Tisch
Die Menüs, die in Berichten und Kochbüchern beschrieben werden, waren zumeist Festmenüs, also Ausnahmen. Die alltäglichen Mahlzeiten waren einförmiger, auch beim Adel. Man aß zweimal am Tag.

Das Gedeck: Messer, (Löffel), Schneideteller (aus Metall), Schüssel und ein Humpen zum Trinken. Becher und Schüssel teilten sich jeweils 2 Personen. Fleisch wurde mit dem Finger gegessen. Brot hatte man zum Auftunken von Suppe, Soßen und Pürees (meist altbacken oder von minderer Qualität). Da der Löffel in jener Zeit als liturgisches Gerät galt, aß man fast nur mit den Händen. Fleisch wurde auf die Brotscheibe gelegt, Ragouts und Breie wurden in Schüsseln herumgereicht gereicht und jeder Tafelgast fischte sich handliche Brocken heraus.
Gabeln hatten Seltenheitswert.
Tischsitten und Bräuche spiegeln ein ganzes System des geselligen Umgangs wider. Sein Schneidebrett mit jemandem zu teilen, konnte auch eine erstrebenswerte Ehre oder die Gelegenheit zu einer Begegnung sein. Seinem Nachbarn Brot abzuschneiden, ihm den Vorrang beim Trinken zu lassen oder ihm das Fleisch zu schneiden, waren geschätzte Zeichen der Ehrerbietung.

Da es nur halb so viel Gedecke wie Gäste gab, waren die Tische eher leer. Noch seltener als Gedecke war anderes Tafelgerät, zumeist aus wertvollen Metallen und ebenso dekorativ wie nützlich. Es war ein weiteres Mittel sozialer Abgrenzung. Zahlreiches kostbares Geschirr zu besitzen war ein Symbol von Macht, das man gerne zur Schau stellte.

Geschirr diente also dem Prestige, und die Gäste waren aufgefordert, während des Essens seine Schönheit zu bewundern.


_____________

Pontifex Maximus
14.01.2005, 19:40
Kannst du nicht die wichtigen sachen in ein paar sätzen zusammen fassen?

Bitte will nicht alles lesen

Aurvandill
14.01.2005, 19:41
Also ich will jetzt nicht so einen langen Text schreiben wie du aber ich weiß ein bisschen wovon sie sich ernährten:
-Wild also Fleisch
-Katoffeln
-Gemüse
-Obst(nur im Süden)

Letan
14.01.2005, 19:44
Wow das is nen beachtliches Teil und steht auch viel wissenswertes drin,der ist sehr gut geworden.
Als Lehrer würde ich dir ne 1+ mit Sternchen geben 1+* ;) .

Shade
14.01.2005, 19:44
@ Lakllöffel ( :D ) oder so: Problem dabei:
Ich kann nicht alles in ein paar Sätze fassen, das Dingen hat schon 9 Kapitel und das bedeutet bei einem Satz pro Kapitel schon 9 Sätze.
Und ich komm dann warscheinlich nicht mit 9 Sätzen aus.
Außerdem:
Wer wirklich was über Ernährung im Mittelalter lernen will (oder sich einfach für Bioreferat abdrucken will :D), sollte den Text schon ganz lesen.Wer keine Zeit dafür hat, solls halt bleibn lassen. ;)
Trotzdem, es gibt zu viele Sparten der mittelalterlichen Kochkunst, um es in ein paar Sätzen zusamnnezufassen, das ist afaik unmöglich.

Pontifex Maximus
14.01.2005, 19:51
@jävklöv Ich versuch eh die ganze zeit meinen namen zu endern hab den vor nem jahr erfunden wo mir nicht eingefallen ist

Wie ich diesen namen hasse! :D

Dark Soldier
14.01.2005, 19:55
@Paladin-Lord

Mit den Kartoffeln ist es so eine Sache,
die wurden nämlich erst irgendwann im 16. Jahrhundert von den Spaniern aus deren Kolonien mit gebracht, also wird es sie im Mittelalter in Europa nicht gegeben haben. §lehrer §lehrer ;)

Mithras
14.01.2005, 19:59
Also ich will jetzt nicht so einen langen Text schreiben wie du aber ich weiß ein bisschen wovon sie sich ernährten:
-Wild also Fleisch
-Katoffeln
-Gemüse
-Obst(nur im Süden)


Kartoffeln ist definitiv falsch.
Sie hielten erst viel später Einzug in Europa und wurden afaik auf Befehl eines preußischen Königs hier in Deutschland gepflanzt und etablierten sich mit der Zeit.

Gemüse muss ich auch verneinen. Das hatten wenn überhaupt nur die Adligen und der Klerus.

Bei Obst bin ich mir nicht sicher..

Pontifex Maximus
14.01.2005, 20:01
Man dachte früher die Kartoffel wäre Unkraut und giftig weil sie immer die Blätter gegessen haben :D

Pollux
14.01.2005, 20:16
@Mithras

§dito

Die Kartoffel wurde erst wirklich im 16 Jahrhunder entdeckt und selbst da rankten sich viele Legenden um das Nachtschattengewächs.
Es waren übrigens nicht die Blätter, aber viele haben die Frucht roh gegessen, was den Nachteil hatte das die Stärke nicht verdaut werden konnte. Folge: extreme Magenschmerzen. -->Dadurch geriet sie unter anderem auch in Verruf.

Pontifex Maximus
14.01.2005, 20:24
Besserwisser. :D


Bist du sicher ich hab das mit den Blättern nähmlich mal in Geschichte gelernt. Muss aber nicht stimmen ist schon eine Zeit her

Nekron
14.01.2005, 20:31
@Shade
etwas so selbstverständliches und relativ primitives wie das Essen im Mittelalter so gelungen zu beschreiben, Respekt. Da habe ich als "alter Sack" ja sogar was dazugelernt. Habe es mit sehr viel Interesse gelesen und wünsche für diesen Aufsatz eine 1+++ ********** (mit 10 Sternchen). Klasse....

Nirazul
14.01.2005, 22:14
Grandios Shade!
Ich hab den Artikel von dir mit aller Neugierde verschlungen! Es war sehr interessant und dein Text zeugt von einer Kompetenz sondergleichen! Du hast einen guten Schreibstil und eine gute Orthographie! Hast du das alles schon vorher gewusst oder musstest du recherchieren? Aufsätze sind bei uns eher zweistündige Schreibaktionen, in denen man über ein bestimmtes Thema schreiben muss...
Wie gesagt steht sehr sehr viel drin, was ich nicht gewusst habe. Der Text schafft einen sehr guten Überblick und ist angenehm zu lesen! Den einzigen Fehler, den ich gefunden hab:

Fast 90% der mittelalterlichen Gesellschaft stellen Bauern dar.
Es waren imo weit mehr als 90%...

Wenn du noch sowas hast, bitte veröffentlich es. Ich hab schon den Aufsatz über die Cassini Mission sehr informativ und wunderbar gefunden.

Iron Mouse
15.01.2005, 10:42
*Hust* Ich will dir nicht zu nahe treten aber...
http://www.gimm-x.de/rundumgesund/infos/mittelalter

Shade
15.01.2005, 10:50
Ja, genau da hab ichs her, danke Iron Mouse !^^
Ich konnte mich nur nicht mehr dran erinnern, wos war.
Hab ich nicht gesagt, das ich es von irgendeiner Site ausm Netz hab?
Oh, hab geschriebn, das es ausm eigener Feder kam.
Sry, wenn ich irgendwas damit verwirrt habe, ich wollte es nicht, Schande über mich !!
Ich habs so geschriebn, weil des is scho ewig lange her und ich dacht, die Site gäb es nicht mehr.
Sorry, und nun her mit der Verwarnung. §gnah

Iron Mouse
15.01.2005, 10:58
Na dann ist ja alles gut. Mir kam der Text nur von Anfang an irgendwie bekannt vor ^^

Copra
15.01.2005, 11:02
Kartoffeln ist definitiv falsch.
Sie hielten erst viel später Einzug in Europa und wurden afaik auf Befehl eines preußischen Königs hier in Deutschland gepflanzt und etablierten sich mit der Zeit.

Gemüse muss ich auch verneinen. Das hatten wenn überhaupt nur die Adligen und der Klerus.

Bei Obst bin ich mir nicht sicher..


Jein.....

das mit den kartoffeln ist korrekt, aber:


Wild: Dem Adel vorbehalten, da alleineiges Jagdrecht. Die Einfache Bevölkerung dürfte in den Wäldern, die zum Besitz der Adligen gehörten nicht jagen. Deshalb kamm Wild höchstens auch nur bei diesen auf den Tisch.

Fleisch: Ebenfalls meist dem Adel und reichen bevölkerungsgruppen vorbehalten, da sehr teuer und Vieh konnten sich nur die wenigsten bauern leisten. Daher kamm Fleisch oft bei höher gestellten und nur sehr selten (Feiertage) bei einfachen Bauern/Bürgern auf den Tisch

Gemüse: Neben Brot Hauptbestandteil der Ernährung des einfachen Volkes/Bauern, besonders Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Bohnen. Gemüse wurde von Adligen und höher gestellten nur selten gegessen, das es als Nahrung des einfachen Volkes galt.

Obst: Frisches Obst galt als Nahrung des Ärmsten und wurd praktisch auch nur von diesen gegessen, allenfalls noch von niederen Bauern. Adlige, höhere Bürger assen nie frisches Obst. Daher rührt, das im Mittelalter in den oberen gesellschaftsschichten Krankheiten wie Vitaminmagel und Verstopfungen weit verbreitet waren.

Fisch: Nur in Küstenregionen bei Leuten des Mittleren Standes (Stadtbürger/Händler) sehr beliebt. In Gebieten ohne Meer/-Flussnähe eher selten anzutreffen, wenn nur bei reicheren Gesellschaftschichten, da Konservierung mit Salz (damals auch weisses Gold gennant) sehr teuer war.


Getränke:

Die besser gestellten Bevölkerungsschichten tranken vor allem viel Wein. Die niederen bis mittleren Gesellschaftschichten tranken Wasser, Milch und unmengen von Bier, das in Klosterbrauereien (bei denen zu jener zeit fast überall das alleinge Braurecht lag) gebraut und teilweise sehr billig verkauft wurde.

Gewürze:

Sehrt selten und sehr Teuer, meist nur dem Adel vorbehalten, da sie meist von weit her von Fernhandelskaufmännern importiert werden mussten. Salz wurde mühsam in Salzstöcken, ähnlich Bergwerken abgebaut und war ebenfalls dementsprechend teuer.


Qualität:

Die Qualität des Nahrung war oft sehr gering. Betrogen wurde auf den Märkten sehr oft. Vor allem beim wertvollen Flsich. So wurden Fleichstücke aufgeschnitten und mit Weizen gefühlt. Statt der ungeheur wertvollen Muskatnuss verkauften Betrüger Sägespähne, Baumrinde und ähnliche Dinge.

Ausserdem waren die Portionen im Mittelalter auch relativ klein, besonders bei öffentlichen Veranstaltungen, das sich niemand dem Vorwurf der Sünde der Völlerrei aussetzen wollte und auch, weil das Nahrungsangebot sowieso die meiste Zeit eher knapp war.

Nirazul
15.01.2005, 12:37
In letzter Zeit schrieb ich allen möglichen Kram der irgendwie zu der Zeit als Gothic spielt passt..

Ja, genau da hab ichs her, danke Iron Mouse !^^
Ich konnte mich nur nicht mehr dran erinnern, wos war.
Hab ich nicht gesagt, das ich es von irgendeiner Site ausm Netz hab?
Oh, hab geschriebn, das es ausm eigener Feder kam.
Sry, wenn ich irgendwas damit verwirrt habe, ich wollte es nicht, Schande über mich !!

Etwas als Aufsatz zu bezeichnen und dabei nur alles von einer Homepage zu kopieren ist ja wohl die Höhe. Hättest du dann mindestens die Güte deinen ersten Post zu editieren mit Quelle?!

tsk :rolleyes:


Ich habs so geschriebn, weil des is scho ewig lange her und ich dacht, die Site gäb es nicht mehr.Ich muss dir doch hoffentlich nicht die Widersprüche aufzeigen, in die du dich verwickelst?
Hast du den anderen Text über die Raumsonde auch irgendwo herauskopiert?

Ob es eine Verwarnung gibt, haben die hiesigen Mods zu entscheiden, da misch ich nicht mit.

Shade
15.01.2005, 12:49
Etwas als Aufsatz zu bezeichnen und dabei nur alles von einer Homepage zu kopieren ist ja wohl die Höhe. Hättest du dann mindestens die Güte deinen ersten Post zu editieren mit Quelle?!

Mit dem größten Vergnügen.


Hast du den anderen Text über die Raumsonde auch irgendwo herauskopiert?

Also, echt, ich hab ihn von meinem Compi, was da auch steht. Nein, sorry, ich hab ihn denke ich tatsächlich aus dem Netz gezogen, ja klar. §neee


Ob es eine Verwarnung gibt, haben die hiesigen Mods zu entscheiden, da misch ich nicht mit.
Tschuldigung, natürlich hab ich mit dem Text ne Verwarnung riskiert, aber wieso kannst du sowas nicht machen? Ich will dir jetzt nichts vorwerfen, aber was daran ist so schlimm, Texte aus Internetseiten zu kopieren?
Copyright?
Ich kann mit einer Verwarnung nicht gut leben, merkt euch das.
Und das da oben soll Galgenhumor sein -_-.

EDIT: Noch was:
Bitte closen!!!!

Raven-Kid
15.01.2005, 13:10
Denke mal es ging nicht darum das dus rauskopiert hast sondern das du es für deine arbeit ausgegeben hast ... :rolleyes:

irgendwoher braucht man ja seine infos ... aber wort für wort exakt das selbe ... jaaa ... da ist dann das copyright wenn du so willst in kraft und klopft dir auf die finger :D

fänds jetzt aber plöd (ja mit p) wenn shade deswegen eine verwahrnung bekommt ... wos warsch. alles nur ein missverständniss ist.

Zarefkoeb
15.01.2005, 13:21
@Shade
Also DeineTexte sind mir oft augefallen, alle lese ich natürlich aus Zeitgründen nicht, aber interessant und lehrreich sind sie auf alle Fälle. ;)
Wie und wo Deine Texte auch herkommen, vielleicht sind der ein oder andere selbst verfasst :rolleyes: Auf jeden Fall ziehe ich den Hut.
Ich werds zukünftig weiter so machen, will ich es lesen ´tu ichs, will ich es nicht, lass ich es. :)
Wie auch immer, Deine Arbeit weiß ich zu schätzen. :D

Uncle-Bin
15.01.2005, 16:59
@Shade: Du kannst K.Nightmare keinen Vorwurf machen. Du hast nen Fehler gemacht und ob absichtlich oder nicht, der Widerspruch in deinen Aussagen bleibt bestehen. In der Schule gibt's für sowas ne knallharte Rechnung.

Allerdings ist aber auch klar, dass man einen solchen Text gar nicht wirklich selbst verfassen kann. Zumindest nicht als "normaler" Mensch. Im allgemeinen hat man ja nur die Möglichkeit bereits erschienene Texte als Information zu nutzen, solange man sich die Frage nicht durch jahrelange Forschung selbst beantwortet. Deshalb gibt man doch überhaupt erst Quellen an. Solange man selbst keine Quelle ist, hat man die Pflicht das zu tun.

So das zur Theorie. Ich hab den Text trotzdem gerne gelesen. :rolleyes:

Shade
15.01.2005, 17:05
Ok, danke Uncle Bin, ich geb zu, ich habe einen Fehler gemacht, der nicht so schnell wieder gutzumachen ist. Aber irren ist menschlich.
Ich mache Knightmare auch keinen Vorwurf, er hat mit seinen Aussagen schon Recht.
Noch mal mein Wunsch:
Bitte closen.
@ Mut: Danke. Ich werde nun immer, wenn ich soetwas schreibe, die Quelle angeben.

Zarefkoeb
15.01.2005, 17:29
@Shade

Bitte, bitte gern geschehen, aber Du gibst Dir wirklich große Mühe und ich denke: sollte man ruhig einmal schreiben :)

Don-Esteban
25.01.2005, 16:34
So ein langer Post und so viel fragwürdige Aussagen.

Jein.....

das mit den kartoffeln ist korrekt, aber:


Wild: Dem Adel vorbehalten, da alleineiges Jagdrecht. Die Einfache Bevölkerung dürfte in den Wäldern, die zum Besitz der Adligen gehörten nicht jagen. Deshalb kamm Wild höchstens auch nur bei diesen auf den Tisch.
Was du vergessen hast: Unterscheidung in Hochwild und Niederwild. Hochwild sind alle Hirscharten, Bären, Wildschweine, etc. Niederwild das ganze Kleinkram. Hochwildjagd war dem Grundherrn vorbehalten. (Ob das nun unbedingt ein Adliger war, ist ne ganz andere Frage. Konnte auch ein Bürger sein.) Niederwild war aber nicht unbedingt als Fleischlieferant geeignet.

Fleisch: Ebenfalls meist dem Adel und reichen bevölkerungsgruppen vorbehalten, da sehr teuer und Vieh konnten sich nur die wenigsten bauern leisten. Daher kamm Fleisch oft bei höher gestellten und nur sehr selten (Feiertage) bei einfachen Bauern/Bürgern auf den Tisch.
Also bei "Vieh konnten sich nur die wenigsten Bauern leisten" hab ich mal kurz gelacht. Im Mittelalter gabs noch keine Spezialisierung auf Pflanzenbau oder Viehzucht, wie es vielleicht heute die meisten Bauern in Europa tun. So ziemlich jeder Bauer hatte Vieh. Daß das keine großen Herden waren, versteht sich von selbst. Auch waren die damaligen Tiere von der Größe und Leistungsfähigkeit nicht mit den heutigen Hochleistungsrassen zu vergleichen. Heutige Kühe geben mehrere tausend Liter Milch im Jahr. Im Mittelalter warens ein paar hundert. Ochsen dienten als Zugvieh für Wagen und Pflug. (Pferde als Zugtiere kamen erst in den letzten Jahrhunderten auf und wurden dann ab den 20er Jahren von Zugmaschinen [Lokomobile, Traktoren...] abgelöst) Kühe für Milch, Käse, Butter. Schweine gabs sowieso auf jedem Hof. Dazu Schafe und Ziegen, Hühner und Gänse. Die Tiere, die den Winter nicht überstanden hätten, da für sie der Nahrungsvorrat nicht ausreichte, wurden im November geschlachtet. -> Es gab durchaus Fleisch.

Gemüse: Neben Brot Hauptbestandteil der Ernährung des einfachen Volkes/Bauern, besonders Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Bohnen. Gemüse wurde von Adligen und höher gestellten nur selten gegessen, das es als Nahrung des einfachen Volkes galt.
Das klingt größtenteils plausibel. Aber auch auf genug Burgen gabs mehr Linseneintopf, als tolles Wildbret.

Obst: Frisches Obst galt als Nahrung des Ärmsten und wurd praktisch auch nur von diesen gegessen, allenfalls noch von niederen Bauern. Adlige, höhere Bürger assen nie frisches Obst. Daher rührt, das im Mittelalter in den oberen gesellschaftsschichten Krankheiten wie Vitaminmagel und Verstopfungen weit verbreitet waren.
Wäre mir neu, also diese Story mit dem frischen Obst. Rürt vielleicht daher, daß Obst, um es haltbar zu machen, ganz einfach getrockent werden mußte. War ja nicht so wie heute, wo man das ganze Jahr über frisches Obst aus dem Supermakrt wegschleppen kann. Beispiel: Äpfel waren zum Zeitpunkt X reif und was der Baum an Ernte hergab, mußte dann irgendwie haltbar gemacht werden, wenn mans nicht wegschmeißen wollte. Darum isses ganz logisch, daß es die meiste Zeit des Jahres nunmal Dörrobst gab und kein frisches.

Fisch: Nur in Küstenregionen bei Leuten des Mittleren Standes (Stadtbürger/Händler) sehr beliebt. In Gebieten ohne Meer/-Flussnähe eher selten anzutreffen, wenn nur bei reicheren Gesellschaftschichten, da Konservierung mit Salz (damals auch weisses Gold gennant) sehr teuer war.
Das bezweifle ich ganz stark. Wenn man die ganzen Fastenzeiten zusammenrechnet, kommt man auf ne lange zeit pro Jahr, in der kein Fleisch zulässig war. Schon allein das vierzigtägige fasten vor Ostern. Da aß ganz europa kein Fleisch, sondern mußte sich eben von Fisch ernähren. Auf dem Fischhandel beruhte ja auch teilweise der wirtschaftliche Aufschwung der Ostseehansestädte. Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Stettin... Das alles waren große Fischexporteure. Jedes Jahr zur Heringssaison belegten die Heringsfänger dieser Städte ihre Plätze an Schwedens Südspitze, um dort die riesigen Schwärme abzufischen. Der Hering wird eingesalzen und in Tonne verpackt in ganz mitteleuropa gehandelt.
Oder Norwegen: Das Land war Jahrhunderte lang von der Hanse komplett abhängig. Gegen Unmengen von Stockfischen, also getrocknetem Kabeljau wurde Getreide gehandelt. Ohne diese Getreidelieferungen wäre Norwegen nicht imstande gewesen, sich selbst zu ernähren. Im Hansekontor in Bergen hatten vor allem die Bremer Kaufleute das Sagen.
Die beiden Beispiele zeigen, wie wichtig Fisch war.
Achja, zum Salz: teuer wars nicht, aber mit der Masse hat man schon viel gewinn gemacht. Lüneburg mit seiner solquelle hat im Mittelalter das meiste Salz für Norddeutschland geliefert. Und ist damit reich geworden. Dafür wurden die wälder rund um die Stadt für die ewig brennenden Feuer der Salzsiedereien gefällt.

Getränke:

Die besser gestellten Bevölkerungsschichten tranken vor allem viel Wein. Die niederen bis mittleren Gesellschaftschichten tranken Wasser, Milch und unmengen von Bier, das in Klosterbrauereien (bei denen zu jener zeit fast überall das alleinge Braurecht lag) gebraut und teilweise sehr billig verkauft wurde.
Zum Wein muß man noch sagen: Der meiste Wein war Würzwein, also mit Gewürzen versehender Wein. Ohne hat der wahrscheinlich scheußlich geschmeckt. Das lag einfach daran, daß im Mittelalter Wein bis hoch nach Skandinavien angebaut wurde, wo die Trauben natürlich viel zu wenig Sonne bekamen, um genügend Süße auszubilden. War wohl mehr so ne Art verdelter Essig, was da rauskam. Da man den Wein aber überall für die katholische Messe brauchte, mußte er auch überall verfügbar sein. Um ihn geschmacklich zu verbessern, wurde er mit Honig gesüßt oder mit Kräutern gemischt. Das nannte man dann Läutertrtank. Natürlich gabs auch besseren Wein. Vor allem der Rheinwein galt auch im Mittelalter als höchst qualitativ. Und eben auch teuer. Er wurde von den Kölner Kaufleuten vor allem nach England exportiert. Wein aus Italien war natürlich zu jeder Zeit guter Wein. Aber wer nördlich der Alpen konnte sich schon sowas leisten?
Bier: Wieso Klosterbrauereien? Dort wurde zwar auch fleißig gebraut, aber wie fast überall nur zum Eigenbedarf. In jeder größeren Stadt gabs zig Brauereien, meist sogar hunderte. Braurecht wurde oft vergeben, nicht nur an Gasthäuser. Es gab nicht wie heute Markenbiere, die man dann in größeren Regionen kaufte. Das mittelalterliche Bier war größtenteils Dünnbier mit unter einem Prozent Alkoholgehalt. Deswegen wars auch ein ganz normales Alltagsgetränk in den Städten. Hochprozentigeres Bier wurde dann auch teilweise gehandelt. Einbeck in Niedersachsen war ne Hochburg des Bierexportes. Aus Goslar kam das Gosebier (Gose ist der Name eines Baches, der durch Goslar fließt).
Bauern auf dem Lande haben wohl vor allem Wasser getrunken. Milch war zum Butter- und Käsemachen da. Das konnte man verkaufen. Obstwein und Most ging da vielleicht noch als Alternative.

Gewürze:

Sehrt selten und sehr Teuer, meist nur dem Adel vorbehalten, da sie meist von weit her von Fernhandelskaufmännern importiert werden mussten. Salz wurde mühsam in Salzstöcken, ähnlich Bergwerken abgebaut und war ebenfalls dementsprechend teuer.
Mag alles sein. Bis auf die Sache mit dem Salz. Hab da ja schon weiter oben was zu geschrieben. Salz war ganz bstimmt nicht teuer. Das wurde viel häufiger als heute verwendet. Man konnte Lebensmittel nicht einfrieren, darum mußte man sie einpökeln. Einkochen gabs auch nicht. Vakuumverpacktes gabs ebenfalls nicht. Konserven gabs auch nicht. Half nur einpökeln, einpökeln, einpökeln. Dazu war jede Menge Salz notwendig. Große Salzexporteure waren in Norddeutschland Lüneburg und Halle, wo aus Salzquellen Salz gekocht wurde und in Süddeutschland Berchtesgaden im Salzburger Land, wo im Bergwerksbetrieb Salz gewonnen wurde. Gab natürlich noch jede Menge mehr Orte mit Salzproduktion.

Qualität:

Die Qualität des Nahrung war oft sehr gering. Betrogen wurde auf den Märkten sehr oft. Vor allem beim wertvollen Flsich. So wurden Fleichstücke aufgeschnitten und mit Weizen gefühlt. Statt der ungeheur wertvollen Muskatnuss verkauften Betrüger Sägespähne, Baumrinde und ähnliche Dinge.

Ausserdem waren die Portionen im Mittelalter auch relativ klein, besonders bei öffentlichen Veranstaltungen, das sich niemand dem Vorwurf der Sünde der Völlerrei aussetzen wollte und auch, weil das Nahrungsangebot sowieso die meiste Zeit eher knapp war.
Mal ein paar mittelalterliche Menüs (uns würde sich heute davon der Magen heben - damals wurde das tatsächlich so gegessen):
Erster Gang:
Eiermuß mit Pfefferkörnern, Safran und Honig dazu, Hirse-Gemüsw, Hammelfleisch mit Zwiebeln, gebratenes Huhn mit Zwetschgen.
Zweiter Gang:
Stockfisch mit Öl und Rosinen, Bleie in Öl gebacken, gesottener Aal mit Pfeffer, gerösteter Bückling mit Senf.
Dritter Gang:
Sauer gesottene Speisefische, in Butter gebackene Äpfel, kleine Vögel mit Rettich in Schmalz gebraten, Schweinskeule mit Gurken.

Anderes Menü:
Erster Gang:
Hammelfleisch und hühner in Mandelmilch, gebratenes Spanferkel, Gänse, Karpfen und Hechte, eine Pastete.
Zweiter Gang:
Wildbraten in Pfeffersoße, Reis mit Zucker.
Dritter Gang:
Gänsebraten und Hühnerbraten mit Euern gefüllt, Karpfen und Hechte, Kuchen

Na dann Guten Appetit!

Um die Prasserei der Bürger zu beschränken (von wegen, Angst, sich dem Vorwurf der Völlerei auszusetzen, das war den Leuten scheißegal), erläßt beispoielsweise der Rat von Danzig 1540 die Verordnung, daß bei einer Hochzeit "nur" maxmimal fünf Tische zu je zwölf Personen aufgestellt werden dürfen.

Salamischeibe
25.01.2005, 17:20
Manchmal auch einfach mal ein stück brot oder eon stück fleisch.
Vielleicht gabs auch mal eine Suppe.

Shiravuel
25.01.2005, 17:22
@namenloser Held

Was soll uns Dein Post jetzt sagen????? :confused: Hast Du überhaupt den Beitrag über Dir gelesen oder einfach nur einen Satz loswerden wollen? Viel Sinn macht das nämlich nicht. §rules

Copra
25.01.2005, 18:11
@ Don-Esteban

Die Sachen habe ich aus Büchern, in dem die Lebenumstände der Menschen im Mittelalter beschrieben wurden. Die Bücher heissen "Lebensalltag im Mittelalter" vom Das-Beste-Verlag und "Das Mittelalter - Die Welt der Bauern, Bürger, Ritter und Mönche" von Dieter Hägermann. In beiden Büchern werden die Lebensbedinungen der Bevölkerung, speziell auch die Ernährung in eigenen Kapiteln, ziemlich genau und vor allem in beiden Büchern ziemlich gleich beschrieben, also denk ich schon, das das so stimmt. ;)

Don-Esteban
25.01.2005, 22:40
Jo, und ich hab mir meinen Post einfach nur ausgedacht. :D
Ne ernsthaft. Wer weiß, was wirklich in diesen Büchern stand, also in welchem genauen Zusammenhang das dort erwähnt wurde. Vielleicht wars lokal bezogen oder auf eine bestimmte Zeit. Oder sonstwas für Umstände. So, wie du es geschrieben hast, kann man das einfach nicht verallgemeinern.
Zum Beispiel galten nur Kohl, Rüben und sonstiges Wurzelgemüse als Armeleutekost, die kein Wohlhabender essen wollte. Sonstiges Gemüse war durchaus auch in den Tellern reicherer Leute zu finden.
Und die Anzahl der Fastentage kann man sich sicher noch aus katholischen Kalendern ausrechnen. Und zur Fastenzeit gabs nunmal kein Geflügel oder Fleisch. Das war nunmal so und gilt auch noch heute so - außer, daß kaum noch jemand aus religiösen Gründen fastet. Und daraus folgt nunmal unwiderlegbar, daß Fisch ein wichtiges Nahrungsmittel war. Sicher nicht beliebt, aber notwendig.
Und so weiter und so fort...

Der_Schläfer
25.01.2005, 23:45
Ich hab nur eine Frage an Don:

Wenn Salz wirklich so "im Überschuss" vorhanden war, warum hiess es dann auch "weisses Gold"?

Ganz einfach: Es gab zwar genug Salz und es wurde auch schon fleissig überall gewonnen, doch selbst das reichte eben nicht um den enormen Bedarf zu decken. Salz war durchaus teuer und in der Küche nur selten verwendet.

KrushKarrok
26.01.2005, 00:01
antwort an den schläfer:
Schonmal daran gedacht das nicht nur wir mit salz leben sondern auch andere kulturen.
daher kommt es auch, denn früher, gab es in wüstenregionen teilweise ausgetrocknete salzseen und ähnliches salzhaltiges.
und es war verdammt schwer immer mit dem kamel in die wüste und dann zurück und so weiter.
Darum waren die gewinnungskosten und aufwand so hoch, das man es mit gold aufwiegen konnte.
Daher weißes gold

Don-Esteban
26.01.2005, 02:01
@Der_Schläfer:
Ja und warum heißt Erdöl schwarzes Gold? Weil es so unglaublich teuer ist, daß der Liter Benzin nach Förderung, Raffinerie und Transport um die halbe Welt in Deutschland um die 20-30 Cent kostet ( + ein dicker Batzen Mineralölsteuer + Mehrwehrtsteuer).
Echt tolle Begründung. Super. Ja, so muß es sein.
Was ich sagen will: Ne schlüssige Beweiskette ist das wohl kaum, was du da anbietest. Ist eher Bildzeitungsniveau. Assoziationen für Arme.

Schreibt doch bitte Beiträge, die Hand und Fuß haben, oder laßts einfach sein. Am besten wär natürlich ne Preisstatistik mit Vergleichen, wieviel im gleichen Zeitraum verschiedene Waren des täglichen Bedarfs gekostet haben. Mit Quellenangabe. Aber ich seh sowas nirgendwo. Die Arbeit will sich dann doch wohl niemand machen. Der ganze Thread ist voller Behauptungen. Nirgendwo fragt auch nur einer nach Begründungen dafür. Alles wird einfach mal abgenickt. Nichts angezweifelt. Kaum fang ich damit an, Dinge, die andere gepostet haben, zu hinterfragen, wird das als unzutreffend bewertet. So als müßte die ursprüngliche aussage vor Veränderungen geschützt werden. Wieso? Hätte ich meinen Post an den Anfang des Threades stellen müssen? Wäre er dann auch einfach nur abgenickt worden? Seltsame Regeln herrschen in diesem Forum.
Ich laß mich nun wirklich selten hier blicken. Ich schreib nur dann was zu einem Therma, wenn ich der Meinung bin, daß ich auch Ahnung vom Thema habe und noch was zu beitragen kann. Ansonsten halt ich mich raus und fang nicht an, rumzudiskutieren.

Und ich hab noch eine Frage an dich. Warum stellst du mir erst ne Frage und beantwortest sie dir dann selbst? §kratz

LadyLomar
26.01.2005, 05:20
ich habe letztens ein buch über das 17.jhdt. in england gelesen, da war fisch auch bei den armen an der tagesordnung und auch gemüse auf märkten zu kaufen, jedoch war es meist so das den wirklich armen bevölkerungsschichten gerade mal ein paar verfaulte kartoffeln oder schimmeliges brot blieben, ab und an was sie auf den feldern ernteten und für sich behalten durften und nicht an ihre lehensherren abgeben mussten, allerdings, sprechen die krankheiten einen eigene sprache, welche die armen vierteln heimgesucht haben, da eben der untersten bevölkerungsschicht kein nahrhaftes bzw. unverdorbenes gemüse mehr zur verfügung stand, zumindest nur in maszen....

greeZZ me