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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Altersheim oder Pflegen bis zum bitteren Ende?



XRay
05.01.2005, 17:01
So gut wie jeder wird mal mit dem Problem konfrontiert, daß Angehörige (im engeren Sinn jetzt Eltern) alt werden, und ab einem gewissen Zeitpunkt intensiverer Zuwendung bedürfen.

Kommt für euch ein Altersheim in Frage, oder wollt ihr, soweit es halt irgendwie möglich ist, die Eltern daheim behalten und pflegen?
Welche Lösung würdet ihr für euch selber wünschen, wenn ihr mal pflegebedürftig werdet?

Schakal
05.01.2005, 17:06
Nun, meine Oma ist im Altersheim. Wir können sie leider nicht sonderlich oft besuchen, machmal denke ich ist das wirklich das letzte zu Hause. Naja wir haben schon mal überlegt ob wir sie nicht zu uns hohlen würden, aber ich glaube nicht dass wir da durchstehen würden, im Altersheim ist da schon prof. Hilfe. Ich würde mir persönlich natürlich wünschen dass ich nicht in ein Alterheim komme, solange es irgendwie möglich ist würde ich daheim bleiben wollen. Klar wenn es zu anstrenged für die Familie ist wird es wohl nicht anders gehen, vorallem wenn man im Kopf nicht mehr ganz fitt ist. Am besten wäre es immernoch wenn ab und zu mal jemand kommt und nach dem Rechten sieht, und ab und zu mal Hilft mich zu pflegen.

Der Gote
05.01.2005, 17:08
Ich werde alles daran setzen meine Eltern zu Hause zu behalten. Was ich nicht schaffe kann ja evtl. ein häuslicher Pflegedienst mitübernehmen. Aber ich denke das ein Altersheim sich niemals so gut um die Eltern kümmern kann, wie ein eigenes Kind bzw. eigene Kinder. Außerdem bin ich es meinen Eltern schuldig, weil die auch echt viel für mich getan haben.

Andererseits kann ich auch verstehen wenn jemand seine Eltern nicht pflegen will, weil er selbst nie gut von ihnen behandelt wurde.

Ardescion
05.01.2005, 17:08
Also wenn meine Eltern mal pflegebedürftig werden, dann würde ich mein Möglichstes tun um sie zu Hause zu pflegen. Ich würd mir das auch nicht wünschen in ein Altersheim abgeschoben zu werden, da es immoment so ist das das alles nach Punkten geht und die Pfleger kaum noch Zeit haben sich um die Patienten intensiv zu kümmern. In den meisten Altersheimen stehen die Pfleger doch ziehmlich unter Zeitdruck und das ist nicht gut für einen alten bzw. pflegebedürftigen Menschen...

Munuzi
05.01.2005, 17:35
Meine Mutter ist schon etwas älter und auch Körperlich angeschlagen sprich sehr Krank. Ich helfe wos geht, finanziell wie auch im Haushalt usw. Nur denke ich wen es mal wirklich so schlimm ist das sie selbst nicht mehr kann wird sie wohl in ein Pflegeheim komen müssen... Klingt hart, aber welche möglichkeiten würden bleiben? Soll ich den ganzen Tag auf sie acht geben? Was wen sie zusammen bricht, in solch einem Fall wüsste ich nicht was machen... Also wäre ein Pflege/Altersheim bestimmt sinnvoller.
Ich für meinen Teil würde nie in so ein Alter komen wollen wo ich auf fremde Hilfe (jetzt in dem sinne von Krankenpflege oder Alterspflege (wie man dem auch immer sagt))angewissen wäre, da würde ich vorhin schon lieber den Tod wählen.

Aurvandill
05.01.2005, 18:01
Ich hoffe mal das meine Eltern nit pflegebedürftig werden ! So wie meine Oma, die ist auch nicht im Altersheim sondern lebt bei sich zuhause und macht ales selber( fast alles :D ,manchmal geh ich für sie einkaufen oder so)und sie kommt damit zurecht ! Ich hoffe das das bei meinen Eltern auch so ist ;) !

XRay
05.01.2005, 18:07
@Paladin-Lord
Es ist schön, daß deine Oma noch gut beinand ist, aber das heißt ja nicht, daß dieser Zustand ewig anhält. Jeder wird früher oder später pflegebedürftig, es sei denn, er/sie hat das Glück, einen schnellen Tod zu haben.

Aurvandill
05.01.2005, 18:12
Ja, das stimmt ich schließe das ja auch nit aus und wüsste auch echt nit was meine Eltern dann machen, abschieben oder doch zu Hause behalten, keine Ahnung ich denke mal wenn ich so eineEntscheidung treffen müsste würde ich erst mal versuchen sie zu Hause zu lassen außer wenn es nicht mehr anders geht!

Ceron
05.01.2005, 18:15
okay ich weiss, deutsche Altersheime sind noch ein wenig anders als Schweizer Altersheime ;) . Es gibt natürlich fürchterliche Methoden mit den Betagten umzusgehen, da diese 48Stundenwindel oder solches Zeug. Aber Altersheime fördern den sozialen Kontakt von vielen betagten Menschen. Das könnt ihr in der Familie nicht bieten, es sei denn sie sind noch in jeglichen Clubs als Ehrenmember. Naja, ganz so übel ist es nicht, vor allem für einsamere Menschen.

XRay
05.01.2005, 18:23
Da hast du recht, Ceron. Es gibt wie überall schwarze Schafe, das heißt aber nicht daß alle Altersheime entwürdigend und schlecht sind.
Im Rahmen des Zivildienstes hab ich viele gesehen, es gibt solche und solche. Man stellt sichs immer so vor, daß die Leute in den Betten liegen, und sich nicht mehr rühren können, das ist aber nur ein Teil der Altenpflege, nämlich die Bettenstation.
Es leben sehr wohl auch rüstige Rentner in ihren Wohnungen, fast 100%ig selbstständig, und leben in einer Art Hotel (so ists mir vorgekommen; Wäsche wird gewaschen, Betten gemacht, Essen gibts,...).
Also es muß nicht immer was schlechtes sein, es kommt halt immer stark drauf an, in welchem Altenheim man landet.

locke
05.01.2005, 18:48
Mein Opa hats bei seiner Tante so gemacht das er immer in ihre Wohnung gefahren ist und sich dort um sie gekümmert hat.
Ich denke so würde ich es auch machen wenn es nötig wäre. Ich würd sie aber auch mit nach Hause nehmen, allein für ihre taten die sie für mich vollbracht haben.

Ehrlich gesagt kann ich mich da noch nicht so festlegen. Wenn ich meinen Traumberuf ausführen sollte dann werde ich oft in der Welt unterwegs sein und keine Zeit zur Betreuung meiner Eltern haben. Dann werd ich sie wohl ins Altersheim schicken müssen.
Na wir werden sehen was kommt...

Dr. Mabuse
05.01.2005, 18:53
nja, eine sehr heikle frage. generell würde ich meine mum, sollte es unerlässlich werden, nach möglichkeit zu hause pflegen. was jedoch bei wirklicher gebrechlichkeit und demenz schwer erscheint, da es eine 24/7-aufsicht bräuchte. wer schon einmal auf einer von xray bereits erwähnten "bettenstation" gearbeitet hat, weiß, wovon ich rede.
daß übrigens so einiges an schindluder getrieben wird, kann ich nur bestätigen. natürlich - kein berufsstand ist davor gefeit, nur kommt es leider bei sozialen tätigkeiten zu einer ungleich stärkeren gewichtung, wie ich auch im rahmen meines lehramtstudiums feststellen musste. wenn man sich in solchen berufen menschlich gehen lässt, haben unmittelbar und direkt unschuldige zu leiden.
da ich selbst nach meinem studium noch eine ausbildung zum altenfachbetreuer absolvieren will, weiß ich schon, daß ich hier einfach ziemlich große reden schwinge und das bild bei solchen aussagen immer zu ungusten der 98%, die korrekt und mit hingabe arbeiten, verzerrt wird. aber alles in allem würde ich - sollte es dazu kommen - alles an die möglichkeit einer privaten heimpflege setzen.
für mich selbst wird sich diese frage ohnehin kaum stellen, da noch kein männliches familienmitglied recht viel älter als 55 wurde. da greifen die krankheiten wie nix gutes in der familie um sich (mein vater z.b. wurde nur 42). aber sollte ich es dennoch brauchen, so würde ich mich durchaus in ein pfelegeheim begeben, gesetzt den fall, ich würde mitmenschen belasten.
aber in diese situation kann ich mich eh net so richtig reindenken... ich meine, ich bin gerade mal 24 - sicher, das kann von einem tag auf den anderen passieren, aber es fehlt einem dennoch der bezug, sich so etwas am eigenen leib vorzustellen imo, ganz gleich, wie viel man diesbezüglich bereits gesehen hat.

Crow.2faCe
05.01.2005, 20:32
Die von uns die glück haben, sterben bevor sie in eine solche Situation kommen, ich persönlich würde freiwillig in ein Pflegeheim gehen, wenn es soweit kommen würde, ich gehe/sterbe lieber bevor ich nur noch geduldet werde

Illuminum
05.01.2005, 20:50
Schwierig schwierig^^
Meine Grosseltern sind auch schon ziemlich alt, und sie leben ganz gut in ihrem eigenen Haus. Abgesehen davon dass sie sich ständig zanken und der grossvater dauernt Probleme mit seiner Heizung hat ;)
Bei ihnen also ist es meiner Meinung nach (noch) nicht möglich. Aber ich denke, für sie wäre ein Alternheim der grösste Horror, das es bei ihnen selbst immer "die alten Knacker aus dem Alternheim" heisst :D
Auch meine Mutter sagt mir dauernt "und steck mich dann später ja nicht in ein Heim!". Ich glaube die meisten wollen das einfach nicht, weil sie dort rund um die Uhr gleichaltrige sehen, und sie selber dann sehen, wie alt sie eigentlich sind. Klingt hart, aber ich glaube genau das ist es.

Von mir selber kann ich nicht gut sprechen. Ich glaube ich würde nicht sehr gerne in ein Alternheim gehen, ich hätte viel lieber im Alter ein nettes Haus wo ich mich nicht sonderlich drum zu kümmern brauch;)

Gandilos
05.01.2005, 20:57
Ich selber hätte meine Grosseltern / Eltern
wenn sie pflege benötigen nicht gerne zu Hause.
1. Wenn ich mal Verheiratet bin, die Frau wird wahrscheinlich auch Eltern
haben und dass wäre zuviel.
2. Welche Eltern meine oder ihre?
3. Sehr Zeitaufwändig.
4. Im Altersheim haben sie bessere Hilfe als zu hause.

beni2000

Pratini
06.01.2005, 14:03
ich würde meine Eltern einfach fragen, wie sie es gerne hätten, und dann versuchen das auch so hin zu bekommen.

mitch
06.01.2005, 14:43
Tja, zu dem Thema will ich mich auch mal äußern:
Dass mein Vater (der jetzt auch schon auf die sechzig zugeht) eines Tages pflegebedürftig wird, halte ich für eher unwahrscheinlich.
Mein Vater wird wohl (ebenso wie sein Vater und dessen Vater) irgendwann an Herzversagen sterben, bei allen gings recht schnell (mein Opa war kerngesund, bis er im Alter von 74 einfach tot umgefallen ist).
Meine Oma väterlicherseits musste in ein geschlossenes Heim, als sie Alzheimer und Halluzinationen bekam (da war ich grad neun, Mann, wie ich dieses miefige Heim, in dem wir sie jeden Sonntag besucht haben, gehasst habe :rolleyes: ).
Nun ja, mein Vater ist selber Arzt, Psychiater, und wenn er tatsächlich (was ich wie gesagt, für unwahrscheinlich erachte) pflegebedürftig würde, wäre er wohl vernünftig genug, um zu wissen, was für ihn das beste ist.

Die Eltern meiner Mutter waren beide am Ende ziemlich auf Hilfe angewiesen, meine Oma war die letzten Monate ihres Lebens bei uns zu hause, wo sich meine Mutter um sie gekümmert hat.
Daher schätze ich mal, dass meine Mutter wahrscheinlich in kein Heim wollen würde, aber als Ärztin wird auch sie wissen, falls es für sie tatsächlich irgendwann drauf ankommt, dass ein Heim mit professioneller Pflege besser sein kann als unprofessionelle Pflege zu Hause.
Aber naja, ich hab sechs Geschwister, irgendwer hätte auf jeden Fall immer Zeit. Ich würde meine Eltern selbstverständlich erst dann in ein Heim übergeben, wenn es wirklich überhaupt keine andere Möglichkeit mehr gibt.

Ob ich später mal in ein Heim gehen würde? Keine Ahnung, das wäre eh erst in einigen Jahrzehnten der Fall, lohnt sich wohl noch nicht, sich darüber jetzt Gedanken zu machen.

Nekron
06.01.2005, 22:08
... wenn es soweit kommen würde, ich gehe/sterbe lieber bevor ich nur noch geduldet werde

Stimmt, in diesem Falle, die beste Wahl.

Allerdings ist dieser Thread zu pauschal...

In meinem Leben (Arbeit und Ersatzdienst) habe ich einige Alten-Pflegestätten kennengelernt. In der Ausbildung habe ich ein Altenheim gesehen, da waren die Hygienischen Bedingungen absolut Mies. Die Pfleglinge waren verschmutzt, die Zimmer dreckig, es stank nach Urin im ganzen Haus. Dieses wurde aber zum Glück kurze Zeit Später geschlossen.
Der grossteil der Altenheime sind Klinikähnliche Gebäude, wo Alte Leute vor sich hinvegetieren. Die Betreuung ist mittelmässig bis mies. In einem Fall (Bekannte, ich sollte Photos machen) konnte ich im Auffenthaltsraum sehen, wie die alten Leute am "Rausstarrfenster" (Zitat: die Simpsons) standen und getuschelt haben. Darunter war eine Fahrzeugrampe in den Keller, wo ein graulackierter Kombi einen ehemaligen "Patienten" auf seine letzte Reise gebracht hat. Fürchterlich. In diesen Fällen würde ich auch lieber Sterben.

Aber es gibt auch andere Beispiele. In meiner Näher gibt es ein Altenpflegezentrum, wo in der mitte eine Mini-Klinik ist, rundherum mehrere 6-12 Familienhäuser mit 2,1/2 Zimmer-Wohnungen, also sozusagen ein kleines Dorf. Individuell stehen den Patienten entweder Personal für 5 Minuten Pillenausgabe, über Haushaltshilfe bis hin zum 24/7 Hardcore-Pflegedienst zur verfügung. Da könnte man eigentlich sehr gut Leben, zumal die Wohnungen sich nicht von normalen Mietwohnungen unterscheiden und Hilfe innerhalb von 1-2 Minuten da ist. Wenn Pflege, dann das.

Rhonin
06.01.2005, 22:17
Nun,aber manche sind schon echt krass.Meine Eltern würde ich versuchen lange zuhause zu behalten,aber sollte ich später meine Arbeitsstelle aufgeben,"nur" weil meine Eltern sich nicht mehr um sich selbst kümmern können?Und stell euch mal vor ihr seit gerade im hart verdienten Urlaub auf Hawaii für zwei Wochen und kurz nach eurer Ankunft erfahrt ihr,dass eure Eltern ins Krankenhaus müssen,weil sie aufgepäppelt werden müssen.Da ist die Frage.
Urlaub abrechen,Geld verschwendet haben und zurück düsen und wahrscheinlich noch draufzahlen müssen oder dort bleiben und weiter Urlaub machen?
Andererseits:Was wollt ihr dann im Krankenhaus tun?Man kann nichts tun!Also sind so Altenheime keine schlechte Idee,wenn das öfter vorkommt.Und dann gibts da immer die Pflegebedürftigen,die einem das Vorwerfen,dass man in den Urlaub fährt!Das kommt immer auf die Situation an glaube ich.

Pratini
07.01.2005, 08:13
Wenn meine Eltern ins krankenhaus müssten, würde ich sie auf jedenfall dort besuchen kommen, und den Urlaub abbrechen, weil ich das nicht übers Herz bringen jemanden in seinen letzten Tagen einfach allein zu lassen, außer er will es unbedingt.

Pollux
07.01.2005, 08:29
Mal ein Einwurf:

Diejenigen die der Ansicht sind, es sei in irgendeiner Form einfach, sich um kranke, pflegebedürftige Leute zu kümmern, sollten eines Besseres belehrt werden. Grundsätzlich sind alte Menschen oft sehr anstrengend, sehr eigensinnig, vergesslich und stur. (Pauschal gesehen)
Umso schlimmer wird die psychische Belastung und der Druck wenn sie dann noch bettlägrig werden, vollkommen verwirrt sind, die Nahrungsaufnahme verweigern, unter Inkontinenz leiden.
Oft anstrengender als ein kleines Kind.

Ab einem gewissen Stadium, beispielsweise nach einem Thalamusinfarkt, mit irreversiblen Schaden, -wenn man keinen klaren Gedanken mehr fassen kann,
nur noch dahin "vegitiert" würde ich mir in der Tat vorher
die Kugel geben. (wohl vorher schon wenn es absehbar wird)

Btw, ist auch ein Altersheim vom finanziellen Aspekt abhänig, eingie kosten bis 60€ pro Tag, normalerweise wird das aus der Pension des Betroffenen finanziert, aber nicht jeder hat so ein üppiges Gehalt. In so einem Fall müssen normalerweise die Verwandten die restliche Zahlung übernehmen oder es werden bsplw. Immobilien oder ähnliches belastet.
Sind keine näheren Verwandten vorhanden, übernimmt den Rest die Staatkasse.

DeeroxX
07.01.2005, 08:52
Meine Mutter arbeitet in einem Altersheim als Verwalltungsangestellte.
Ich komm sie manchmal dort besuchen und kann daher am besten sagen wie es dort abgeht.Ich sehe dort viele alte Menschen(über 90) die noch ganz fröhlich durch die Gegend laufen und Witze erzählen.
Andere wiederrum sitzen im Rollstuhl und können sich nicht mehr bewegen.
Aber den Job den die Leute in der Pflege machen wäre nix für mich.
Meine Mutter erzählte mir sie ware einmal oben bei den Pflegeleuten und hätte es dort nicht länger als ein paar Minuten aushalten können.Ihr wisst ja was die Altenpfleger alles machen müssen.Und auch meine Mutter sagt immer:"So einen Beruf würde ich niemals machen."
Für die anderen Pfleger die schon länger da sind ist das ja kein Problem da sie das schon gewöhnt sind.
Aber die alten Leute können doch nichts dazu.

Andromalius
07.01.2005, 09:57
Wir haben bei uns zu Hause so eine Art Ur-Groß-Tante gepflegt.

...Bis wir sie eines morgens tot fanden...

Da war sie 95 Jahre alt. Ich würde meine Eltern auf jeden Fall auch zuhause pflegen wenn, möglich.

DHK
07.01.2005, 10:16
Wir persönlich haben niemanden im Altenheim...aber ein Kumpel von mir dessen Oma liegt im Altenheim, die Frau hat Alzheimer. Es wäre fast unmöglich sie zuhause zu pflegen, sie kann ja kaum noch sprechen.

K.Murx
07.01.2005, 11:00
Wir haben eiegntlich die einfachste und naheliegendste Lösung gewählt:
Beide Großmütte haben sich bereits ihren "Altersruhesitz" einschließlich eventueller Pflege selber ausgesucht. So konnte jede selber entscheiden wo sie hin will, und wenn es dann mal so weit kommt daß sie ihre eigene Wohnung (wo sie jetzt noch leben) aufgeben müssen werden wir (und sie) nicht von den Ereignissen "überrollt".
Und häusliche Pflege ist verdammt übel. Nicht nur für den Pflegenden, sondern auch für den Gepflegten, denn auch z.B. schwer demente Menschen haben manchmal noch lichte Momente, und wenn man dann wie ein Volltrottel behandelt wird (was man sonst zweifelsfrei ist) dürfte das verdammt weh tun.
Außerdem bin ich der Meinung, daß der gegenseitige Respekt irgendwie erodiert wenn man seinen Eltern permanent den Hintern abputzen muß :rolleyes:

Nekron
07.01.2005, 11:15
Wir haben eiegntlich die einfachste und naheliegendste Lösung gewählt:
Beide Großmütte haben sich bereits ihren "Altersruhesitz" einschließlich eventueller Pflege selber ausgesucht. So konnte jede selber entscheiden wo sie hin will, und wenn es dann mal so weit kommt daß sie ihre eigene Wohnung (wo sie jetzt noch leben) aufgeben müssen werden wir (und sie) nicht von den Ereignissen "überrollt".
Eigentlich eine sehr gute Lösung, sollte man eventuell frühzeitig klären, obwohl das ja teilweise auch schwierig ist.



Und häusliche Pflege ist verdammt übel. Nicht nur für den Pflegenden, sondern auch für den Gepflegten, denn auch z.B. schwer demente Menschen haben manchmal noch lichte Momente, und wenn man dann wie ein Volltrottel behandelt wird (was man sonst zweifelsfrei ist) dürfte das verdammt weh tun.

Ich will ja nicht die Pflegedienste schlecht machen, aber einige Pflegedienste sind eher "Profitgesellschaften", wo die Pflege und Persönlichkeit mehr nebensache ist. Ich habe das im Bekanntenkreis schon oft mitbekommen, das der Pflegedienst schon einige male Versagt hat.
Auch habe ich im Bereich Zivildienst mitbekommen, das die Pfleger ziemlichen Stress haben und die Pflege so kurz wie möglich gehalten wurde. Ist halt auch nur ein Geschäft mit der Ware "Patient".
Ich sage nicht das alle häuslichen Pflegedienste so sind, allerdings sollte man sehr gut aufpassen...

XRay
07.01.2005, 12:03
Für die anderen Pfleger die schon länger da sind ist das ja kein Problem da sie das schon gewöhnt sind.


Da wär ich mir in manchen Fällen nicht so sicher. Es ist klar, daß man in dieser Arbeit abstumpft, oder besser gesagt abstumpfen muß, aber es ist und bleibt eine Arbeit, die extrem auf die Psyche geht. Die Begleiterscheinung, daß immer mehr Patienten auf einen Pfleger kommen hilft da nicht sonderlich.
Ich hab jetzt leider keine Zahlen vorliegen, würde aber vermuten, daß das Pflegepersonal einen relativ hohen "Umsatz" hat, also statistisch nicht sehr lang in ein und demselben Job arbeiten (Beim Personal an Intensivstationen sinds glaub ich so 2-3 jahre). Ob man will oder nicht, so eine rbeit macht einen früher oder später kaputt, richtig dran gewöhnen kann man sich imho nicht.

@K.Murx
Dito!

Lektis
07.01.2005, 12:56
Meine Großmutter ist im Altersheim, und meine Mutter besucht sie mindestens alle zwei Tage wenn sie von der Arbeit heimfährt. Als sie früher noch in ihrer Wohnung alleine lebte (mein großvater ist schon ziemlich lange tot, er starb aber plötzlich und ersparte sich Pflegeaufenthalte oder lange Krankheiten) sah sie ihre Familie auch nicht öfter, eher sogar seltener.

Ich bin Einzelkind, und wenn z.B meine Mutter einmal pflegebedürftig werden sollte, kann ich sie einfach nicht zuhause pflegen. Wenn ich jeden Tag um 8:00 weggehe und bis 17:00 arbeite, wie soll ich dann auf sie "aufpassen" falls sie geistige Störungen hat und eventuell etwas anstellen könnte? Meine mittlerweile tote Großmutter väterlicherseits ist bevor sie in ein Heim gekommen ist manchmal im Treppenhaus umhergeirrt und hat die Toilette gesucht (in ihrer Jugend war die ja noch außerhalb der Wohnung), oder hat den Telefonhörer einfach nicht hingelegt nachdem sie bei uns angerufen hat. Anfangs wurde sie von einem essensliferservice für Pensionisten beliefert als sie nicht mehr kochen konnte, später kam dann immer jemand um sie zu baden oder ähnliches (also schon so gut wie Heimpflege, nur war diese Pflege eben immer nur kurz da). Und als sie dann vollkommen verwirrt wurde und auch ihre amilie nicht mehr erkannte kam sie in ein Altenheim, und starb dort nach Parkinson im Endstadium. Die Mutter meiner Mutter ist hingegen geistig vollkommen normal, aber sie benötigt künstliche Ernährung über eine Magensonde, da sie nicht mehr schlucken kann, und wenn sie Nahrung zu sich nimmt die in die Luftröhre gehen kann und sie ersticken würde. Sie hat selbst zugestimmt, dass sie in ein Altenheim geht, da alle diese dafür benötigten Instrumente zuhause einfach nicht bereitstellbar sind. Außerdem ist sie körperlich schon ziemlich betagt.

Bei einer Pflege durch die Familie wäre es eben bei jemand berufstätigen schwer wirklich auf den zu Pflegenden zu achten, und wenn solche speziellen Geräte und Nahrung benötigt werden ist es schwer, dass zuhause zu regeln.

XRay
07.01.2005, 13:11
Du sprichst da einen guten Punkt an, Lektis. Es ist immer leichter gesagt als getan, daß man sich um die Familie kümmert, wenns dann aber so weit ist, werden die seltensten Versprechen eingehalten, weils einfach oft nicht möglich ist.
Sei es wegen dem zeitfaktor (wer soll sich um einen kümmern können, wenn man den halben tag arbeitet), oder auch der psychischen Belastung, und zwar sowohl für Patient als auch den Pfleger. Ich glaube nicht, daß meine Mutter wollen würde, daß, wenns soweit ist, ich ihr die Windeln wechsle.

Als ich mit dem Roten Kreuz unterwegs war, und uns ein Patient (zu Hause) weggestorben ist, war es für die Angehörigen eine riesige Erleichterung, ihnen stand die Tortur der Pflege wahrlich ins Gesicht geschrieben. (War auch sehr motivierend, als während der Reanimation Worte kamen wie "Laßts es gut sein; oder Hoffentlich hat ers hinter sich" ).

Die beste Variante ist die, schon angesprochene, daß man sich mit demjenigen vor einer Pflegebedürftigkeit zusammensetzt, und das "Worst case scenario" durchgeht, und denjenigen das selber entscheiden läßt, was mit ihm im Alter geschehen soll.