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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum kann ich mich nicht anlehnen?



=SUPPENHUHN=
28.07.2008, 22:25
Seit ich denken kann, denke ich viel nach.
Manchmal habe ich das Gefühl zuviel zu denken. Wie ich in letzter Zeit schon geschrieben habe, hätte ich gerne mal wirklich eine pause was das denken angeht. einfach mal frei sein und an nichts denken. aber ich mach mir immer gedanken. das gute bzw. schlechte ist, ich mach mir gedanken, haubtsächlich um mich, meine familie, meine freunde und um die beziehungen zwischen meinen freunden und den freunden meiner freunde.
ich wurde des öfteren was beziehungen angeht um rat gefragt.
es gab einige die sich bei mir angelehnt haben und einfach mal ihrer besorgnissen freien lauf gelassen haben. das hat mich gestärkt, weil ich darin meine stärken sehe und ich gerne helfe. nun stehe ich vor einem problem, bei dem ich das gefühl habe, es jedenfalls nicht kurzfristig von selber zu lösen.
das problem ist, dass ich selber ein problem habe und ich mich nicht anlehnen kann. ich weiß nicht wieso. aber selbst der beste kontakt zu meinem freund (mittlerweile über 10jahre enge freundschaft) bringt mich nicht dazu mich mal richtig an ihn zu lehnen und mal wirklich loslassen.
meine familie genauso, sie merken wenn es mir schlecht geht, wie es halt so ist, aber wirklich anlehnen kann ich mich von selbst auch dort nicht.
ich weiß nicht wieso. ich bin mir sicher, ich könnte zu allen eben genannten gehen und mich ausheulen, sie würden es alle hinnehmen, akzeptieren udn mich trösten.
aber ich kann mich warum auch immer nicht anlehnen.
...mir ist da eben eine diskrepanz bzw. paradoxon aufgefallen...bei der Euro08 konnte ich nach dem verlorenen finale meine tränen in aller öffentlichkeit freien lauf lassen, aber was andere themen anbelangt zum beispiel die liebe, da kann ich mich nicht anlehnen.

es ist absurd. es gibt viele die zu mir kommen und mir ihre gefühle mitteilen. aber ich selbst aknn mich nicht anlehnen. warum nicht?
ich habe darüber nachgedacht und vielleicht ist es einfach die tatsache, dass ich mir selbst bewusst bin, dass ich auch selbst mal hilfe brauche, aber das in diesem themenbereich (beziheung, liebe) es nicht offen zeigen kann, weil dann den anderen bewusst wird, dass ich doch nicht alle antworten zu den fragen habe?
ihr seht die zerstreutheit meiner gedanken, vielleicht helft ihr mir auf die sprünge?

Cottonmouth
28.07.2008, 22:33
Manche Menschen verfügen über ein ausgeprägtes Talent zur Empathie, gleichzeitig vermissen sie eben jenes in anderen Menschen. Mir geht es ähnlich.

Jedenfalls glaube ich das deinem Posting entnehmen zu können. Hast du manchmal das Gefühl, dass dich, auch wenn du dich öffnest und ein Gespräch mit einem Freund führst, niemand so richtig versteht? Er zwar zuhört und an den richtigen Stellen Ah und Oh sagt, aber nicht wirklich zu verstehen scheint was du meinst?

Wupfmaul
28.07.2008, 22:39
Entweder du hast, wie Gimmler bereits sagte, das Gefühl nicht richtig verstanden zu werden oder das ganze ist etwas tiefgründiger. Das könnte auch an der Erziehung liegen, die du genossen hast, so dass du dich anderen Menschen einfach nicht richtig öffnen kannst. Ich habe deinem Post entnommen, dass du dir sicher bist, deine Freunde und Familie würden dich verstehen, also tippe ich eher auf das zweite, allerdings kenne ich dich nicht, weshalb es ein wenig ins Blaue geraten ist.

=SUPPENHUHN=
28.07.2008, 22:42
Hast du manchmal das Gefühl, dass dich, auch wenn du dich öffnest und ein Gespräch mit einem Freund führst, niemand so richtig versteht? Er zwar zuhört und an den richtigen Stellen Ah und Oh sagt, aber nicht wirklich zu verstehen scheint was du meinst?

ja, genauso ist es.
ich komme oft mit meinen gedanken so voran, dass ich es nicht nacherzählen könnte, wie meine gedanekn sind, weil sie doch noch so unsortiert sind, aber letzendlich ergeben sie dennoch einen sinn und sind logisch, jedenfalls denke ich so:D
aber du hast es auf den punkt getroffen, ich habe immer das gefühl,
dass sie sich nicht so ein bild von meinen gedanken machen können und mich deshalb nicht verstehen.

ich bin erstaunt, dass du das sofort heruasgefunden hast, obwohl ich selbst noch nicht mal so weit war es selbst herauszufinden.
voll toll, du hast mir eben echt freude gebracht.

Morphy
28.07.2008, 22:44
mit mir reden auch viele üver ihre probleme, und heulen sich bei mir aus und ich mache das au net gerne bei anderen, weil ich halt denke, dass die einfach nicht so viel über so sachen nachdenken wie ich...vllt ist das arrogant, keine ahnung, aber ich habe das gefühl...schade eigentlich...

=SUPPENHUHN=
28.07.2008, 22:54
ich bin erstaunt, dass du das sofort heruasgefunden hast, obwohl ich selbst noch nicht mal so weit war es selbst herauszufinden.
voll toll, du hast mir eben echt freude gebracht.


mit mir reden auch viele üver ihre probleme, und heulen sich bei mir aus und ich mache das au net gerne bei anderen, weil ich halt denke, dass die einfach nicht so viel über so sachen nachdenken wie ich...vllt ist das arrogant, keine ahnung, aber ich habe das gefühl...schade eigentlich...

merkt ihr was?
mein oben zitierter satz hört sich ziemlich arrogant an, aber ist total deckungsgleich mit den inhalt von morphyies aussagen. genial. leute, ihr habt mir freude gemacht:)

Klaatsch
28.07.2008, 23:02
ja, genauso ist es.
ich komme oft mit meinen gedanken so voran, dass ich es nicht nacherzählen könnte, wie meine gedanekn sind, weil sie doch noch so unsortiert sind, aber letzendlich ergeben sie dennoch einen sinn und sind logisch, jedenfalls denke ich so:D
aber du hast es auf den punkt getroffen, ich habe immer das gefühl,
dass sie sich nicht so ein bild von meinen gedanken machen können und mich deshalb nicht verstehen.


Du hast mir auch eben eine Freude gemacht.
Du hast mir eben etwas verschriftlicht was ich in Gedanken nicht so hinbekommen habe. :gratz

Hast du vielleicht Konzentrationsprobleme oder wieso ist das bei dir?

Mephistopheles
28.07.2008, 23:04
Wenn ich so einen Kampf mit mir selbst austrage dann urteile ich über mein Problem, als würde ich über jemand anderen urteilen, ganz objektiv und ohne persönliche Dinge zu beachten. Dann überdenk ich es noch einmal ob ich mit der Entscheidung einverstanden sein kann. Funktioniert ganz gut, da man keine weitere Person braucht - manchmal braucht man sie aber wirklich.

Ich würd an deiner Stelle einfach jemanden suchen der dir am ehesten einen guten Rat geben kann, nicht jemand den du am meißten magst. Aber oft ist es nicht der Rat der einem Hilft sondern der Akt des Ausredens. Vielleicht musst du dich bloß ausreden - vielleicht wird dann alles schon viel klarer. Ist bei mir so, könnte helfen. :)

=SUPPENHUHN=
28.07.2008, 23:15
Du hast mir auch eben eine Freude gemacht.
Du hast mir eben etwas verschriftlicht was ich in Gedanken nicht so hinbekommen habe. :gratz

Hast du vielleicht Konzentrationsprobleme oder wieso ist das bei dir?

warum sollte man konzentrationsprobleme haben, nur weil man seine gedanken ordnen muss bzw. sich noch tiefer in seine gedanken hineinfühlt?


Wenn ich so einen Kampf mit mir selbst austrage dann urteile ich über mein Problem, als würde ich über jemand anderen urteilen, ganz objektiv und ohne persönliche Dinge zu beachten. Dann überdenk ich es noch einmal ob ich mit der Entscheidung einverstanden sein kann. Funktioniert ganz gut, da man keine weitere Person braucht - manchmal braucht man sie aber wirklich.

Ich würd an deiner Stelle einfach jemanden suchen der dir am ehesten einen guten Rat geben kann, nicht jemand den du am meißten magst. Aber oft ist es nicht der Rat der einem Hilft sondern der Akt des Ausredens. Vielleicht musst du dich bloß ausreden - vielleicht wird dann alles schon viel klarer. Ist bei mir so, könnte helfen. :)

das doofe ist, das ich bisher keinen menschen persöhnlich kennen gelernt habe, der mir in der art und weise änlich denkt.

was meinst du mit ausreden. wir redn hier doch gerade obektiv über dieses problem...meinst du das so?

Oparilames
29.07.2008, 01:09
Ich glaube ich kenne ein Phänomen, dass mit deinem/eurem übereinstimmt...
Ich verstehe sogut wie jedes Gefühl, viele Gedankengänge die mir z.B. meine guten Freunde offenlegen.
Aber ich kann z.B ihre Trauer eben nicht so nacheimpfinden wie ich es eigentlich möchte.

Es geht uns ja eigentlich im Kern nur um 4 oder 5 Wörter: Verstehen und verstanden werden (wollen)

Entweder man versteht andere gut und erhält das Resultat, dass man sich einbildet, auf einer geistigen Ebene zu sein, auf die andere nicht mehr (so schnell) kommen können und wir zum Teil deswegen keine Hilfe wirklich annehmen.
Oder man sucht sich oft Hilfe bei anderen Leuten und erhält das Resultat, dass man sich wie ein "normaler" Mensch fühlt, der einwenig zu oft andere um Hilfe bittet.


Warum ist das so?
Auf diese Frage möchte ich jetzt noch nicht eingehen, ich muss dazu
1) Eure Meinung zu der oben genannten These kennen
2) Meine Gedanken sortieren oder mich erneut in das Problem eindenken/eindecken.

=SUPPENHUHN=
29.07.2008, 17:27
Du kannst ihre Trauer nicht nachempfinden? erzähl mal bitte genaueres darüber...
ja dieser spruch würde als überschrift gut passen;)

ich denke der erste satz ist es vor allem. es heißt ja nicht, dass wir von der intelligenz her höher gestellt sind. vor allem ich bin nicht gerade so die oberblende, aber ich mache mir sehr viele gedanken und kann so logisch gut nachvollziehen. da sich diese gedanken meißt um zwischenmenschliche beziehungen oder charaktereigentschaften handeln,
prägt sich das einfühlungsvermögen eventuell noch weiter aus. wobei das jetzt spekulation ist.
wie dem auch sei, durch diesen thread habe ich den eindruck von mir selbst und allen beteiligten bekommen, dass wir die hilfe anderer personen nicht annehmen, weil wir besonders im bereich der zwischenmenschlichen beziehungen uns tiefer hineinfühlen können. wenn wir dann selber aber mal hilfe brauchen, scheint uns die hilfe von leuten, die nicht so viel einfühlungsvermögen haben unnütz zu sein, weil diese hilfe (bzw. das gespräch) nicht so tiefgehend ist. und uns daher nicht so berührt bzw. uns nicht weitere denkansätze bei der lösung des problems liefert. deswegen verzichte ich bzw. wir im unterbewusstsein vielleicht auch darauf mit den meißten leuten wirklich alle gedankengänge zu offenbaren, weil ich denke, dass sie mir nicht folgen können bzw. mir nicht weitere anstöße bei der lösung des problems geben können.
ich wird daher nicht sagen, dass wir sie nicht annehmen, sondern aus der bereits gemachten erfahrung heraus, einfach denken bzw. wissen, dass sie uns nicht weiterhelfen können. es ist also kein abstoßen, sondern eher ein vermeiden. würde ich jedenfalls so sagen.

was deine zweite these angeht, da würde ich gerne wissen, ob du mit anderen leuten die leute meinst, welche sich genauso "in die gedanken hineinfühlen können" wie wir, also sich auf einer "gleichen ebene" befinden.
wenn dem so ist:
ich habe mich bisher persönlich nie mit jemanden unterhalten, der so tiefes einfühlungsvermögen bzw. tiefe gedankengänge hat wie ich, weil ich strikt noch nie wirklich herausgefunden habe, wer in meinem sozialen umfeld die selbe tiefe was das einfühlungsvermögen angeht besitzt.

deswegen freue ich mich umso mehr, dass ich leute hier in diesem thread gefunden habe, welche meine gedankengänge weiter vorangebracht haben...mir neue denkanstöße gegeben haben:gratz

warum das so ist?...
ich denke, durch mein post bzw. mein refkletieren wurden auch gründe genannt, warum ich/wir so handeln.

EDIT: jetzt würde ich gerne von euch wissen, ob ihr genauso denkt...;)