Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kurze chemie frage
the-unknown-hero
21.03.2008, 16:07
Begründen Sie, warum die schwefelhomologe Verbindung H2S gasförmig und nicht flüssig bzw. fest ist (entgegen den sonstigen Tendenzen homologer Verbindungen der Elemente einer Hauptgruppe) !
ich kanns mir nicht erklären, oder herleiten. weiß jemand weiter?
Fart Luber
21.03.2008, 16:45
das ist ne komische frage
irgendwie check ich die net:dnuhr:
Schwefelwasserstoff bricht die Tendenz homologer Verbindungen doch gar nicht.
Mit homologen Verbindungen sind in diesem Fall H2O (Siedetemperatur: 100°C), H2S (SdT. -60.39°C), H2Se (SdT. -41,36°C) sowie H2Te (SdT -2,26°C).
Alle dieser Verbindungen sind Gase, wobei die Siedetemperatur von oben nach unten zunimmt - bis auf Wasser, welches, obwohl es ganz oben steht, die höchste Siedetemperatur hat und somit bei Standardbedingungen eine Flüssigkeit ist).
Der Übeltäter, der die Reihe bricht, ist damit nicht H2S, sondern H2O.
Das kann damit begründet werden, dass das erste Element jeder Hauptgruppe allgemein eine Sonderstellung einnimmt - das ist nicht nur bei Sauerstoff so - eigentlich unterscheiden sich fast alle Elemente der ersten und zweiten Periode in den Eigenschaften mehr oder weniger stark von den allgemeinen Tendenzen in der jeweiligen Hauptgruppe.
Das liegt unter anderem daran, dass die Atome der Elemente der ersten und zweiten Periode recht klein sind und große Elektronendichten haben. Damit sind sie vergleichsweise reaktiver als ihre Kollegen aus den anderen Hauptgruppen. Außerdem haben sie auch höhere Elektronegativitäten - was beim Wasser der entscheidende Faktor ist.
Wenn man die Elektronegativitäten der Elemente der 6. Hauptgruppe vergleicht (O: 3,5; S: 2,5; Se: 2,4; Te: 2,0), kommt man darauf, dass Sauerstoff eine wesentlich höhere Elektronegativität hat als die restlichen Elemente. Dadurch ist das Wassermolekül verglichen mit den anderen Homologen wesentlich stärker polarisiert, wodurch die intermolekularen Wechselwirkungen (hauptsächlich Wasserstoffbrückenbindungen) sehr stark sind. Die Wassermoleküle ziehen sich gegenseitig einfach so stark an, dass sie zusammenbleiben und schwerer auseinanderzubringen sind als bei den anderen Verbindungen. Dadurch ist Wasser schwerer zu verdampfen und Wasser ist als einzige Verbindung dieses Typs eine Flüssigkeit.
the-unknown-hero
21.03.2008, 18:38
ok. deine erklärung hab ich, denke ich mal, verstanden. H2S ist also desshalb ein gas, weil die wechselwirkugen zwischen den einzelnen molekülen aufgrund der sehr geringen polarität sehr klein sind, richtig?
weißt du zufällig, was mit dem begriff "schwefelhomologe verbindung" gemeint ist? bezieht sich das nicht eher auf andere schwefelverbindungen, als auf verbindungen des wasserstoffs mit anderen elementen der 6. hauptgruppe?
Das bezieht sich allgemein auf Verbindungen, in denen ein oder mehrere Atome (z.B. Sauerstoff) gegen Schwefel ausgetauscht ist.
Z.B. ist die schwefelhomologe Verbindung zu CO2 halt CS2.
the-unknown-hero
21.03.2008, 21:28
Das bezieht sich allgemein auf Verbindungen, in denen ein oder mehrere Atome (z.B. Sauerstoff) gegen Schwefel ausgetauscht ist.
Z.B. ist die schwefelhomologe Verbindung zu CO2 halt CS2.
ok. danke :gratz
hurricane
22.03.2008, 13:17
Die Elektronegativität von O ist einfach viel größer als die von S. Damit werden die Protonen stark an das O herangezogen, folglich braucht man mehr Energie um diese Bindung aufzubrechen, also einen hohen Siedepunkt (100°C). S ist nicht so elektronegativ, zieht die Protonen nicht so stark an, weswegen man wenig Energie braucht um sie zu trennen :).
Diese Verbindungen lassen sich auch intermolekular ausbilden, man nennt diese dann Wasserstoffbrückenbindungen. Dabei wird das Proton von einem Wassermolekül stark zum Sauerstoffatom eines anderen Wassermoleküls herangezogen. Deswegen lassen sie sich nicht gut trennen und sind flüssig. Bei H2S gibts keine H-Brückenbindungen und die Verbindung ist wesentlich unpolarer :)
Gunslinger
23.03.2008, 11:41
Die Elektronegativität von O ist einfach viel größer als die von S. Damit werden die Protonen stark an das O herangezogen, folglich braucht man mehr Energie um diese Bindung aufzubrechen, also einen hohen Siedepunkt (100°C). S ist nicht so elektronegativ, zieht die Protonen nicht so stark an, weswegen man wenig Energie braucht um sie zu trennen :).
Diese Verbindungen lassen sich auch intermolekular ausbilden, man nennt diese dann Wasserstoffbrückenbindungen. Dabei wird das Proton von einem Wassermolekül stark zum Sauerstoffatom eines anderen Wassermoleküls herangezogen. Deswegen lassen sie sich nicht gut trennen und sind flüssig. Bei H2S gibts keine H-Brückenbindungen und die Verbindung ist wesentlich unpolarer :)
1. Nein, die Elektronen, es heisst ja schliesslich Elektronegativität
2. Beim Sieden geht es nicht darum, Bindungen zu spalten, sondern um die Überwindung von Intermolekularen Wechselwirkungen
3. Doch, im H2S gibts auch H-Brückenbindungen, sie sind nur schwächer.
Hättest du mal einfach den Beitrag von Zerwas stehen lassen. =)
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