PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jugend und Politik?



Orkterminator
19.01.2008, 10:16
Hallo liebe PE §wink

mir schwirrt schon seit einiger Zeit diese Frage im Kopf herum: Warum interessiert sich der Großteil der heutigen Jugend so wenig für Politik?

Das dies so ist, kann man an mehreren Sachen erkennen. Die Mitgliederzahlen der Jugendverbände der Parteien, z.B Juso und Junge Union, gehen seit Jahren stetig zurück.
Früher gab es ein relativ flächendeckendes Netz von Ortsgruppen dieser Verbände, heutzutage ist dieses Netz schon sehr, sehr löchrig geworden. Als Beispiel nenne ich mal meine Heimatstadt Bönen, alte Bergwerkstadt, 20.000 Einwohner, davon nur 23 Jusomitglieder.

Auch wenn ich meine Freunde auf halbwegs politische Themen anspreche, bekomme ich nur ein Augenrollen zu sehen und die Antwort: ,,Ist mir doch egal. Hab ich doch keine Ahnung von.''

Interessant finde ich auch zu sehen, dass sich niemand dafür interessiert, von wem sie eigentlich regiert werden. Politiker wie Angela Merkel kennen sie noch alle, aber schon bei Frank-Walter Steinmeier tauchen die ersten Fragezeichen auf ihren Gesichtern auf, und bei Peer Steinbrück, der hier in NRW immerhin mal Ministerpräsdent war, hörts dann ganz auf.

Ich kann nicht verstehen, woran dieses Desinteresse an Politik liegt. Sind es die Themen? Ist es die lange Zeit, die die Politik braucht, um etwas durchzusetzen?

Wie denkt ihr darüber? Woran liegt das eurer Meinung nach?

P.S.: Ich habe lange überlegt, ob ich dies in die PE oder ins Politikforum poste, habe mich dann aber für die PE entscheiden, weil ich auch die Meinungen derjenigen hören möchte, die sich nicht für Politik interessieren. Und diese findet man nicht im Politikforum. ;)

Chico
19.01.2008, 10:28
Ich bin sehr an Politik interressiert, auch wenn ich nicht in irgendsoner Parteijugend bin.

Aber fast jeden den ich kenne ist Politik egal, viele wissen nicht einmal wer Bundeskanzler ist.:rolleyes:

eye of the tiger
19.01.2008, 10:31
Also ich weiß nicht, in welchem Kreis du dich bewegst, bei mir (12. klasse Gynmasium) interessieren sich eigentlich die meisten für politik.

In Jugendverbänden sind aber wirklich nicht viele, von unseren ca. 100 leuten sind:

1 in der NPD
1 bei den Jusos
1 in de solid
6 in de JU (inklusive mir)

also mit jugendverbänden ist da wirklich nicht viel, wenn noch nicht mal 10% in einer jugendorganisation beteiligt sind.

woran das liegt, kann ich dir auch nicht sagen, vll ist der altersdurchschnitt der politiker einfach zu groß, oder es wird einfach zu viel geredet, statt gehandelt.

Winthor I.
19.01.2008, 10:32
Die meisten finden es meiner Meinung nach einfach "uncool". Ich hab schon öfters welche gehört, die meinen, nur Streber oder dergleichen interessieren sich für Politik. Das finde ich eigentlich sehr schade... Und dann gibt es auch noch die Sorte, die denken: "Warum sollte ich mich für Politik interessieren? Da sind doch eh nur Senioren (oder auch im Slang: "Alte Säcke")!"
Ich selber bin in der SPD und bei den Jusos (bin 15) und mir macht es sehr viel Spaß.

Orkterminator
19.01.2008, 10:43
Also ich weiß nicht, in welchem Kreis du dich bewegst, bei mir (12. klasse Gynmasium) interessieren sich eigentlich die meisten für politik.


Ich bin 10. Klasse Gymnasium, in unserer 21-Leute-Klasse gibt es nur 2 Leute (inklusive mir), die politisch auf dem Laufenden sind. Ich bin der einzige in einer Jugendorganisation (Juso).


Die meisten finden es meiner Meinung nach einfach "uncool". Ich hab schon öfters welche gehört, die meinen, nur Streber oder dergleichen interessieren sich für Politik. Das finde ich eigentlich sehr schade... Und dann gibt es auch noch die Sorte, die denken: "Warum sollte ich mich für Politik interessieren? Da sind doch eh nur Senioren (oder auch im Slang: "Alte Säcke")!"
Ich selber bin in der SPD und bei den Jusos (bin 15) und mir macht es sehr viel Spaß.

Dieses Phänomen Politik=Uncool habe ich auch schon öfters beobachten können. Ich weiß nicht, was sich solche Leute dabei denken. Es ist doch wichtig zu wissen, von wem man regiert wird und was dieser gerade plant. Politik bestimmt doch unser Leben arg mit.

Kann es eventuell sein, dass in den 70ern und 80ern, wo sich noch deutlich mehr Jugendliche engagiert haben, einfach mehr auf dem Spiel stand, als es heute der Fall ist? Damals waren große Themen der Kalte Krieg und das geteilte Deutschland, heute schlägt man sich mit Themen rum wie Gesundheitsreform und Mindestlohn. Ich denke, das spielt auch noch mit hienein.

Winthor I.
19.01.2008, 10:47
Kann es eventuell sein, dass in den 70ern und 80ern, wo sich noch deutlich mehr Jugendliche engagiert haben, einfach mehr auf dem Spiel stand, als es heute der Fall ist? Damals waren große Themen der Kalte Krieg und das geteilte Deutschland, heute schlägt man sich mit Themen rum wie Gesundheitsreform und Mindestlohn. Ich denke, das spielt auch noch mit hienein.

Außerdem gibt es heute Computerspiele und sowas. Da kann Politik schon mal dagegen langweilig werden...

Orik13
19.01.2008, 10:59
Naja, es ist jedem selbst überlassen, ob er sich Gedanken um Politik macht.
Aber dann meckern die meißten noch "die scheiß Politiker".

Ich bin in der JU und helfe beim Wahlkampf in Hessen.

Gorik
19.01.2008, 11:01
Für Politik interessiere ich mich auch was aber nicht heißt das ich in irgend einen Verein eintrete... auch schon nicht weil ich in 5 Kilometer umkreis keinen kenne der in so nem Teil ist. Nur weil ich nicht in so einem Verein bin heißt das nicht das ich nicht Zeitung lese und Nachrichten gucke...
mfg

Felicia von Tyzvan
19.01.2008, 11:03
Dieses Phänomen Politik=Uncool habe ich auch schon öfters beobachten können. Ich weiß nicht, was sich solche Leute dabei denken. Es ist doch wichtig zu wissen, von wem man regiert wird und was dieser gerade plant. Politik bestimmt doch unser Leben arg mit.

Die politischen Vorgänge und Strukturen sind für jemanden ohne Vorkenntnisse schon ziemlich abstrakt.
Viele machen sich gar nicht erst die Mühe, sich da hineinzudenken.
Zum Einen vielleicht, weil sie sich weder durch die vorhandenen Parteien noch durch die überwiegend recht alten Politiker wirklich in ihren Interessen vertreten sehen - zum Anderen möglicherweise aber auch, weil es für viele den Anschein hat, daß sich nichts ändert, egal wen man wählte.

Vor allem die Politik auf der Bundesebene ist sehr theoretisch und teilweise auch lebensfern. Manchmal denke ich, daß es besser ist, wenn ein Politiker vor seiner Polit-Laufbahn eine Berufsausbildung gemacht hat und ein paar Jahre gearbeitet hat - denn viele unserer Volksvertreter haben ausschließlich eine theoretische Ausbildung genossen und entscheiden deshalb manchmal über Bereiche des Arbeitslebens, die sie in dieser Form nie selbst kennengelernt haben...
Auch dieser Aspekt könnte ein Grund für die zunehmende Politikverdrossenheit vieler junger Leute sein.

Ich selbst interessiere mich zwar für politische Themen und informiere mich auch, bin aber in keiner Partei aktiv.

fredie
19.01.2008, 11:09
Außerdem gibt es heute Computerspiele und sowas. Da kann Politik schon mal dagegen langweilig werden...

Ich bin erlich gesagt gerade durch diese in den letzten Jahren richitg aufmerkssam für Politik geworden, als das mit den "Killerspielen" losging. Hab zwar davor auch nich unbedingt wegeschaltet wenn mal was über Politik im Fehrnsehen lief oder ich was darüber zum Lesen gesehen hab, aber wirklich angefangen hatts mit den Spieleverbots Versuchen :)

Serpico
19.01.2008, 11:14
Ich interessiere mich nicht für die Politik, weil die Politik sich nicht für mich interessiert. Für den Staat bin ich ein Arbeiter, eine Drohne, ein Nutzobjekt, ganz egal, wer am Hebel sitzt. Ich kann mich weder frei bewegen noch kann ich mich in irgend einer Form entfalten, das System zwängt mich ein und peitscht mich in eine Richtung, die der von mir gewählten nicht im Geringsten ähnelt. Deshalb ist es mir egal, wer wen wählt, es wird immer der falsche sein.

Winthor I.
19.01.2008, 11:21
Ich interessiere mich nicht für die Politik, weil die Politik sich nicht für mich interessiert. Für den Staat bin ich ein Arbeiter, eine Drohne, ein Nutzobjekt, ganz egal, wer am Hebel sitzt. Ich kann mich weder frei bewegen noch kann ich mich in irgend einer Form entfalten, das System zwängt mich ein und peitscht mich in eine Richtung, die der von mir gewählten nicht im Geringsten ähnelt. Deshalb ist es mir egal, wer wen wählt, es wird immer der falsche sein.

Ich glaube, so schlimm ist es auch nicht... Bin eher der Meinung, dass du das unbedingt glauben WILLST, dass du sozusagen im Gefängnis Deutschland sitzt...

Serpico
19.01.2008, 11:25
Ich glaube, so schlimm ist es auch nicht... Bin eher der Meinung, dass du das unbedingt glauben WILLST, dass du sozusagen im Gefängnis Deutschland sitzt...
Oder du willst glauben, dass es nicht so ist. Das würde mehr Sinn ergeben, da sie ja niemand eine Vorstellung seines eigentlich heiteren Daseins einprügelt, eher anders herum. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung...
Ich bin vielleicht einfach nicht für ein Leben unter diesen Umständen geschaffen, wer weiß. Die Betrachtung liegt eventuell nur am Betrachter.

Orkterminator
19.01.2008, 11:26
Die politischen Vorgänge und Strukturen sind für jemanden ohne Vorkenntnisse schon ziemlich abstrakt.
Viele machen sich gar nicht erst die Mühe, sich da hineinzudenken.
Zum Einen vielleicht, weil sie sich weder durch die vorhandenen Parteien noch durch die überwiegend recht alten Politiker wirklich in ihren Interessen vertreten sehen - zum Anderen möglicherweise aber auch, weil es für viele den Anschein hat, daß sich nichts ändert, egal wen man wählte.

Vor allem die Politik auf der Bundesebene ist sehr theoretisch und teilweise auch lebensfern. Manchmal denke ich, daß es besser ist, wenn ein Politiker vor seiner Polit-Laufbahn eine Berufsausbildung gemacht hat und ein paar Jahre gearbeitet hat - denn viele unserer Volksvertreter haben ausschließlich eine theoretische Ausbildung genossen und entscheiden deshalb manchmal über Bereiche des Arbeitslebens, die sie in dieser Form nie selbst kennengelernt haben...
Auch dieser Aspekt könnte ein Grund für die zunehmende Politikverdrossenheit vieler junger Leute sein.


Sehe ich eigentlich fast genauso. Dass viele Politiker aus dem akademischen Bereich kommen und selten bis nie in der freien Wirtschaft waren, sehe ich auch als Nachteil.

Allerdings finde ich eher, dass Politik nicht fern, sondern recht nah ist. Die Beschlüsse auf Bundesebene (z.B. Mehrwertsteuer), auf Landesebene (hier in NRW: Zentrale Abschlussprüfungen, Kopfnoten) und auf kommunaler Ebene (Zuschuss für Schulen) haben Auswirkungen, die jeden Menschen, auch Jugendliche, betreffen. Uns Schülern in NRW wurde das leben durch regierungsmaßnahmen das Leben deutlich erschwert, und durch die 3% mehr Mehrwertsteuer müssen wir alle mehr zahlen.

Dass das allerdings von Jugendlichen subjektiv ganz anders empfunden wird, sehe ich leider auch so. Der Post von fredie ist ein Beispiel dafür, als er gemerkt hat, dass ihn das politische Geschehen unmittelbar berührt, begann er sich verstärkt dafür zu interessieren. Im Übrigen kenne ich das auch aus meinem Bekanntenkreis, dass die Jugendlichen bei dem Thema ,,Killerspiele verbieten'' ganz hellhörig geworden sind.

Bei den politischen Strukturen und Vorgänge würde ich auch sagen, dass dies ein Grund ist, allerdings finde ich, dass, wenn man sich einmal reingearbeitet hat, das Verstehen recht leicht ist und ein Leben lang verständlich bleibt. Die grundlegenden Strukturen und Vorgänge ändern sich ja so gut wie gar nicht.

EDIT:

Ich interessiere mich nicht für die Politik, weil die Politik sich nicht für mich interessiert. Für den Staat bin ich ein Arbeiter, eine Drohne, ein Nutzobjekt, ganz egal, wer am Hebel sitzt. Ich kann mich weder frei bewegen noch kann ich mich in irgend einer Form entfalten, das System zwängt mich ein und peitscht mich in eine Richtung, die der von mir gewählten nicht im Geringsten ähnelt. Deshalb ist es mir egal, wer wen wählt, es wird immer der falsche sein.

Eine solche Meinung kenne ich durchaus auch von anderen, allerdings hätte ich da den Ehrgeiz, mich dafür zu engagieren, dass nicht der Falscheste der Falschen gewählt wird, sondern eher das kleinere Übel. Und ich würde mich dafür einsetzen, eben dieses System, mit dem ich nicht einverstanden, zu ändern. Hinsetzen und resignieren bringt keinem was und lässt dem System nur widerstandsfreien Lauf.

Winthor I.
19.01.2008, 11:27
Oder du willst glauben, dass es nicht so ist. Das würde mehr Sinn ergeben, da sie ja niemand eine Vorstellung seines eigentlich heiteren Daseins einprügelt, eher anders herum. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung...
Ich bin vielleicht einfach nicht für ein Leben unter diesen Umständen geschaffen, wer weiß. Die Betrachtung liegt eventuell nur am Betrachter.

Wollen wir uns nicht drüber streiten, wer nun Recht hat... Doch ich gebe dir einen Rat: Sehe doch mal die positiven Dinge des Lebens.;)

_HuA_
19.01.2008, 11:32
Ganz einfach, weil egal wen man wählt sowieso keine Änderungen zu vermerken sind.

simi
19.01.2008, 11:35
Hallo liebe PE §wink

mir schwirrt schon seit einiger Zeit diese Frage im Kopf herum: Warum interessiert sich der Großteil der heutigen Jugend so wenig für Politik?


also ich find politik total langweilig und uninteressant, meine zeit ist mir zu kostbar, um mich damit zu beschäftigen, ich habe ja eh keine ahung von dem zeugs...

ich denke, der grossteil der jugend denkt ähnlich wie ich. natürlich nicht alle, meine schwester ist drei jahre jünger, und die ist jetzt sogar einer partei beigetreten, leider der falschen >.<

Fruchtzwerg
19.01.2008, 11:36
ich glaube die meisten interessiert es nicht so weil es zum teil ziemlich kompliziert ist und man gut informiert sein muss um es zu verstehen...

Orkterminator
19.01.2008, 11:38
also ich find politik total langweilig und uninteressant, meine zeit ist mir zu kostbar, um mich damit zu beschäftigen, ich habe ja eh keine ahung von dem zeugs...



Ganz einfach, weil egal wen man wählt sowieso keine Änderungen zu vermerken sind.

Mehrwertsteuer? Killerspiele? Schulpolitik?

All das betrifft euch doch auch. Langweilig ist Politik manchmal, das stimmt, auch schwer zu verstehen, aber es ist ein sehr wichtiger Punkt in unserem Leben. Seht ihr das nicht auch so?

simi
19.01.2008, 11:40
Mehrwertsteuer? Killerspiele? Schulpolitik?

All das betrifft euch doch auch. Langweilig ist Politik manchmal, das stimmt, auch schwer zu verstehen, aber es ist ein sehr wichtiger Punkt in unserem Leben. Seht ihr das nicht auch so?

doch doch, aber ich überlass das lieber leuten, die ahnung davon haben.

Khurad
19.01.2008, 12:00
Ich glaube ebenfalls, dass das Desinteresse an der Politik, aufgrund der Undurchsichtigkeit und Abstraktheit dieser entsteht. Mir kommt sie manchmal auch sehr heuchlerisch und falsch vor, weil dort ständig irgendwelche Dinge und Mächte am Werk sind, die man als "kleiner Bürger" absolut nicht durchschauen, geschweige denn irgendwie beeinflussen kann.
"Man kann selbst eh nichts erreichen..." ist eine der Einstellungen, die ich lange vertreten habe, aber das hat sich in der Zwischenzeit etwas verändert, denn wenn man eine Meinung vertritt, kann man vielleicht andere dazu bringen, ebenfalls so zu denken und durch kleine Wahlen im Umfeld beeinflusst man vielleicht nur wenig, aber wohlmöglich reicht das gerade aus, um wieder was größeres zu beeinflussen...?

Was mich aber am meisten an Politik stört ist, dass nicht wirklich der Eindruck entsteht, das zusammengearbeitet wird, sondern die verschiedenen Parteien sich gegenseitig sabotieren zu scheinen. (Siehe: Die große Koalition Österreich)
Klar gibt es zu einem Thema immer viele Meinungen und man sollte auch darüber reden, aber viele scheinen von ihren Meinungen nicht ablassen zu können und sich unbedingt durchsetzen zu müssen.
"...und von diesen Leuten soll ich wirklich was erwarten?"
Da kann man schon leicht das Vertrauen an die Politiker verlieren, die einen Staat lenken.

Ich habe erst vor kurzem angefangen, mich mit Politik zu beschäftigen, aber ich könnte mir nicht vorstellen dabei wirklich aktiv zu werden. Dafür sind mir die "Meinungen" der verschiedenen Parteien zu starr ausgerichtet.
...und ich kann nicht für irgendetwas eintreten, woran ich nicht selber glaube.

Aria
19.01.2008, 12:02
Es reicht mir schon, wenn ich mir grob das Parteiprogramm durchlese. Davon weiß ich schon, dass die einzigen Parteien, die ich je wählen würde SPD und CDU wären. Welche von beiden regiert ist mir eigentlich egal, obwohl ich noch eher der SPD zugetan bin.

Orkterminator
19.01.2008, 12:07
Es reicht mir schon, wenn ich mir grob das Parteiprogramm durchlese. Davon weiß ich schon, dass die einzigen Parteien, die ich je wählen würde SPD und CDU wären. Welche von beiden regiert ist mir eigentlich egal, obwohl ich noch eher der SPD zugetan bin.

Das ist seltsam. Die SPD und die CDU sind insbesondere in Wirtschafts- und Sozialfragen sehr unterscheidlich. Wieso kommen kleinere Parteien für dich nicht in Frage?


doch doch, aber ich überlass das lieber leuten, die ahnung davon haben.

Du bist 19. Traust du irgendeinem Politiker zu, mehr Ahnung über Schule zu haben als du? Du weißt doch, wie der Schulalltag abläuft. Der Mensch, der im Parlament sitzt, hat mit ziemlicher Sicherheit weniger Ahnung als du.

Aria
19.01.2008, 12:12
Das ist seltsam. Die SPD und die CDU sind insbesondere in Wirtschafts- und Sozialfragen sehr unterscheidlich. Wieso kommen kleinere Parteien für dich nicht in Frage?


Die Grünen setzen meiner Meinung nach zu sehr auf Umweltschutz, auch wenn das komisch klingt, aber eine Partei, die sich teilweise nur darüber identifiziert....Naja

Die Linken und NPD schreien nur Massenwünsche heraus und versuchen so Leute zu ködern.

Die FPD ist mir wirklich zu liberal, vor allem in Wirtschaftsfragen.


SPD und CDU sind zwar sehr unterschiedlich, aber richtig übel wird es meiner Meinung nach bei keinen von beiden. Ist aber auch besser, wenn sie zusammen regieren, denk ich. Dann können sie sich gegenseitig immer noch reinreden und so die beste Lösung finden

BreaZ
19.01.2008, 12:16
@Orkterminator,
Mehrwertsteuer? Killerspiele? Schulpolitik?
was hatten Killerspiele, Mehrwertsteuer und Schulpolitik mit der Wahl zu tun?
wenn ich mich recht entsinne waren Killerspiele zur Zeit der Bundestagswahl kein Tema und die erhöhung der Mehrwertsteuer stand auch nicht im Wahlprogramm. Und die Schulpolitik wollte jede Partei verbessern...


Du bist 19. Traust du irgendeinem Politiker zu, mehr Ahnung über Schule zu haben als du? Du weißt doch, wie der Schulalltag abläuft. Der Mensch, der im Parlament sitzt, hat mit ziemlicher Sicherheit weniger Ahnung als du.
Spricht nicht gerade für die Politik wenn man dort nur "mächtig" werden kann, wenn man prinzipiell keine Ahnung hat. Dabei wäre es so einfach wenn ein Senatoren für Bildung erstmal ein paar Jahre Unterrichtet haben müsste, denn dann wüsste er in wie weit änderungen am Shculsystem machbar sind... und in den anderen Bereichen genauso...

Orkterminator
19.01.2008, 12:20
@Orkterminator,
was hatten Killerspiele, Mehrwertsteuer und Schulpolitik mit der Wahl zu tun?
wenn ich mich recht entsinne waren Killerspiele zur Zeit der Bundestagswahl kein Tema und die erhöhung der Mehrwertsteuer stand auch nicht im Wahlprogramm. Und die Schulpolitik wollte jede Partei verbessern...

Du fragst jetzt nicht allen Ernstes, was die Mehrwertsteuer mit Wahlen zu tun hat, oder?
Und dass es verscheidene Meinungen über ,,Verbesserungen'' gibt, ist dir bekannt, nehme ich an?



Spricht nicht gerade für die Politik wenn man dort nur "mächtig" werden kann, wenn man prinzipiell keine Ahnung hat. Dabei wäre es so einfach wenn ein Senatoren für Bildung erstmal ein paar Jahre Unterrichtet haben müsste, denn dann wüsste er in wie weit änderungen am Shculsystem machbar sind... und in den anderen Bereichen genauso...

Ich sprach nicht über ,,Ahnung haben'', nur wollte ich anhand der Schulpolitik zeigen, dass manche Leute mehr Ahnung haben wie andere. Und dass Senatoren bzw. Minister manchmal etwas praxisfern sind, stimmt soweit, das sehe ich ähnlich.

So wie ich das sehe, trägt der Faktor Unwissen auch dazu bei, Politik als ,,uncool'' zu empfinden und zu resignieren. BreaZ, das sage wollte ich nur als Feststellung sagen, ob du das auf die beziehst bleibt dir überlassen.

BreaZ
19.01.2008, 12:33
Du fragst jetzt nicht allen Ernstes, was die Mehrwertsteuer mit Wahlen zu tun hat, oder?
Und dass es verscheidene Meinungen über ,,Verbesserungen'' gibt, ist dir bekannt, nehme ich an?


Stand die erhöhung im Wahlprogramm der SPD oder der CDU? Wenn nein, dann hatten wir Bürger keinen Einfluss dadrauf, egal wen wir gewählt hätten! Denn wir Bürger wussten nicht das sie es vorhatten... Und die Wahl in 6 Jahren Interressiert mich jetzt recht wenig und werde daher nicht jetzt Probewählen nur um dann zu gucken ob mir das gefällt was sie dann ändern. Was sie ändern will ich im Wahlprogramm sehen koennen, und solange ich das nicht tue (ich gebe zu, das Wahlprogramm nicht zu kennen. War bei der letzten Wahl zu jung und hab mich nciht damit befasst) sehe ich ich keine Verbindung zwischen meiner Wahl und den Änderungen

Die von mir/der mehrheit gewählten Vertreter des Deutschen Volkes (sehr gewagte formulierung -.-) sollten aber die gleiche Meinung über Verbesserungen haben wie ich/der Mehrheit

Orkterminator
19.01.2008, 13:10
Stand die erhöhung im Wahlprogramm der SPD oder der CDU? Wenn nein, dann hatten wir Bürger keinen Einfluss dadrauf, egal wen wir gewählt hätten! Denn wir Bürger wussten nicht das sie es vorhatten... Und die Wahl in 6 Jahren Interressiert mich jetzt recht wenig und werde daher nicht jetzt Probewählen nur um dann zu gucken ob mir das gefällt was sie dann ändern. Was sie ändern will ich im Wahlprogramm sehen koennen, und solange ich das nicht tue (ich gebe zu, das Wahlprogramm nicht zu kennen. War bei der letzten Wahl zu jung und hab mich nciht damit befasst) sehe ich ich keine Verbindung zwischen meiner Wahl und den Änderungen


Natürlich stand die Mehrwertsteuererhöhung im Wahlprogramm. Die CDU war dafür, die SPD im Wahlkampf dagegen. Die SPD hat sogar Plakate anfertigen lassen und die Mehrwertsteuer als Merkelsteuer bezeichnet. Insofern haben wir Wähler sehr wohl einen enorm großen Einfluss gehabt.

http://www.spiegel.de/img/0,1020,497905,00.jpg

Im Übrigen ist die nächste Wahl 2009, nicht 2014.

simi
19.01.2008, 13:28
Du bist 19. Traust du irgendeinem Politiker zu, mehr Ahnung über Schule zu haben als du? Du weißt doch, wie der Schulalltag abläuft. Der Mensch, der im Parlament sitzt, hat mit ziemlicher Sicherheit weniger Ahnung als du.

ja schon, aber ich bin eigentlich mit dem schulalltag einigermassen zufrieden :dnuhr:

Pontius Pilatus
19.01.2008, 13:50
Bin gespannt wie die Wahlbeteiligung bei der nächsten Wahl aussehen wird, wir dürfen ja jetzt schon mit 16 Wählen...

Aber wies jetzt aussieht ist die Wahlbeteiligung relativ gering, dafür aber expotentiell viele bei den Grünen, was ich sehr positiv finde.


Zu den Jugendorganisationen der Parteien... klar, die großen Bürgerlichen nehmen ab, aber die anderen Jugendorganisationen legen recht stark zu. Sowohl Grüne, KPÖ als auch FPÖ haben einen Zuwachs.

Orkterminator
19.01.2008, 13:57
Bin gespannt wie die Wahlbeteiligung bei der nächsten Wahl aussehen wird, wir dürfen ja jetzt schon mit 16 Wählen...

Aber wies jetzt aussieht ist die Wahlbeteiligung relativ gering, dafür aber expotentiell viele bei den Grünen, was ich sehr positiv finde.


Zu den Jugendorganisationen der Parteien... klar, die großen Bürgerlichen nehmen ab, aber die anderen Jugendorganisationen legen recht stark zu. Sowohl Grüne, KPÖ als auch FPÖ haben einen Zuwachs.

Und woran, denkst du, könnte das liegen?
Der Thread war ja eigentlich dafür gedacht, mal zu sehen, was die gründe dieser Politikverdrossenheit sein könnten.

Sinds wirklich nur die politischen Strukturen oder der Punkt, dass Politik als zu lebensfern von der Jugend gesehn werden?

Pontius Pilatus
19.01.2008, 14:01
Und woran, denkst du, könnte das liegen?
Der Thread war ja eigentlich dafür gedacht, mal zu sehen, was die gründe dieser Politikverdrossenheit sein könnten.

Sinds wirklich nur die politischen Strukturen oder der Punkt, dass Politik als zu lebensfern von der Jugend gesehn werden?

Nein, aber die bürgerlichen Parteien machen Politik weit entfernt von den Anliegen der Jugend. Hoffentlich wird sich das mit dem neuen Wahlalter ändern, aber bisher war da eben überhaupt kein bemühen von Seiten der Politik zusehen.

Ich hab ehrlichgesagt noch nie was von der Jugendorganisation der ÖVP gehört, aber die SJÖ ist seit einigen Jahren doch sehr aktiv und machen sehr viele intressante Diskussionen und Aktionen... wobei die auch wesentlich linker sind als die SPÖ, die heutzutage ja wohl wirklich nichtmehr links, sondern nurnoch in der Mitte liegt... Die SJÖ befindet sich daher die meiste Zeit auf einer anderen Position als die SPÖ.

Thorwyn
19.01.2008, 14:17
Natürlich stand die Mehrwertsteuererhöhung im Wahlprogramm. Die CDU war dafür, die SPD im Wahlkampf dagegen. Die SPD hat sogar Plakate anfertigen lassen und die Mehrwertsteuer als Merkelsteuer bezeichnet. Insofern haben wir Wähler sehr wohl einen enorm großen Einfluss gehabt.

http://www.spiegel.de/img/0,1020,497905,00.jpg Die Tatsache, dass der Kompromiss aus "keine Mehrwertsteuererhöhung" und "2% Mehrwertsteuererhöhung" in der großen Koalition "3% Mehrwertsteuererhöhung" war, hat sicher nicht unbedingt dazu beigetragen, mehr Vertrauen in die Glaubwürdigkeit von Wahlversprechen zu entwickeln. Wie sagte schon Bismarck: "Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd."
Allerdings brauchen im Wahlkampf alle Parteien ein wenig Populismus, um ihre Botschaft rüberzubringen, denn wer will eine Partei, die keine gut klingenden Versprechen hat und unauffällig in der Ecke steht? So entsteht dann die Meinung "Politiker lügen nur" und man denkt sich "egal wen ich wähle, die Wahlversprechen werden sowieso nicht gehalten"...

HCl
19.01.2008, 14:40
Es interessieren sich wohl Viele nicht dafür, weil sie nach 10 Stunden Schule einfach keine Lust mehr sich auch noch mit Politik zu beschäftigen.

Orkterminator
19.01.2008, 14:41
Die Tatsache, dass der Kompromiss aus "keine Mehrwertsteuererhöhung" und "2% Mehrwertsteuererhöhung" in der großen Koalition "3% Mehrwertsteuererhöhung" war, hat sicher nicht unbedingt dazu beigetragen, mehr Vertrauen in die Glaubwürdigkeit von Wahlversprechen zu entwickeln. Wie sagte schon Bismarck: "Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd."
Allerdings brauchen im Wahlkampf alle Parteien ein wenig Populismus, um ihre Botschaft rüberzubringen, denn wer will eine Partei, die keine gut klingenden Versprechen hat und unauffällig in der Ecke steht? So entsteht dann die Meinung "Politiker lügen nur" und man denkt sich "egal wen ich wähle, die Wahlversprechen werden sowieso nicht gehalten"...

Dem könnte ich soweit auch zustimmen. Ein bischen Populismus ist immer dabei, allerdings haben die demokratischen Parteien im Regelfall ein Wahlprogramm, was sich an dem politisch machbaren orientiert.

Diese komische Mehrwertsteuerrechnung 2+0=3 konnte ich damals auch nciht verstehen, ich war da sehr enttäuscht von der SPD, dass sie das in der Form mitgemacht hat. Es war nötig, um die Große Koalition zu bilden. Allerdings halte ich auch das für einen fehler, da gebe ich dir recht.

Benelli
19.01.2008, 15:01
Hallo liebe PE §wink

mir schwirrt schon seit einiger Zeit diese Frage im Kopf herum: Warum interessiert sich der Großteil der heutigen Jugend so wenig für Politik?

Ich kann nicht verstehen, woran dieses Desinteresse an Politik liegt. Sind es die Themen? Ist es die lange Zeit, die die Politik braucht, um etwas durchzusetzen?

Wie denkt ihr darüber? Woran liegt das eurer Meinung nach?


Das liegt meiner Meinung nach daran, weil die meisten Politiker Arschlöcher sind, klar das die Jugendlichen sich für solche Personen nicht interessieren.
Außerdem kann man wenn man anders denkt als die Masse, in einer Demokratie nichts erreichen.
Und zu guter letzt ist man als jugendlicher genug damit beschäftigt, sich ein sinnvolles Leben aufzubauen, was einem durch die momentanen Politiker ja nicht gerade leicht gemacht wird.

Ich kann Jugendliche sehr gut verstehen, die sich nicht für Politik interessieren, besonders wenn das Volk wieder die selben Flaschen wählt.

Thorwyn
19.01.2008, 15:27
Es interessieren sich wohl Viele nicht dafür, weil sie nach 10 Stunden Schule einfach keine Lust mehr sich auch noch mit Politik zu beschäftigen. Dann sollte man am besten in der Schule ansetzen. Wenn ich aufzähle, wie viel Politikunterricht ich in der Schule genossen habe, komme ich auf diese Liste:

10. Klasse: 2 Stunden Sozialkunde pro Woche
Und das wars auch schon mit dem verpflichtenden Unterricht.
Wer will, kann in der Kollegstufe (K12+K13) noch ein oder zwei Jahre Sozialkunde belegen. (2 Wochenstunden) Das habe ich getan, in der K13 kam mangels Nachfrage allerdings kein Kurs mehr zu Stande. Insgesamt hatte ich also zwei Jahre Politikunterricht mit je zwei Stunden pro Woche, die überwältigende Mehrheit kommt auf ein Jahr. In dieser Zeit lernt man zwar die Grundlagen des politischen Systems, aber wie in so gut wie allen Fächern hat der Lehrer schon Probleme, den normalen Stoff durchzubringen. Zeit für aktuelle politische Themen bleibt da kaum, wir haben einmal über die Gesundheitsreform und die NPD gesprochen...(ging dann alles vom Stoff ab)

Wie sieht es denn da in anderen Bundesländern aus?

Pontius Pilatus
19.01.2008, 15:56
Wie sieht es denn da in anderen Bundesländern aus?

In Österreich gibt es etwas wie politischen Unterricht nicht... Ein kleines bisschen wird im Fach Geschichte gemacht, ist aber dem Lehrer vollkommen freigestellt ob er was macht oder nicht.

Aktuelles politisches Geschehen kommt nicht vor.

Testgrave
19.01.2008, 15:57
Ich schau täglich regelmäßig, was auf der Welt so los ist und natürlich auch politisch in Deutschland... Es interessiert mich...
Aber wenn ICH bei den nächsten Wahlen endlich wählen darf... Wüsste ich nicht welche Partei ich wählen sollte...

CDU/CSU... Ohhh Gott
SPD... Die haben auch ihre Macken (Richtig geschrieben? ^^) :>
FDP... Erscheint mir noch fast am Sinnvollst... naja ^^
Linke? Niemals
NPD? Wer bin ich denn? O_o

Und selbst wenn... CDU und SPD würde ich niemals wählen... Aber was dann mit der Stimme? Selbst wenn ich eine Partei finde die mir zusagt... Bringt meine Stimme nicht wirklich was... Und wenn dann n paar tausend das gleiche denken und mit mir diese Partei wählen... dann ist die partei evtl. um 0,2% gestiegen... ^.- Naja

mfg Test-Grave

Pontius Pilatus
19.01.2008, 16:00
Ich schau täglich regelmäßig, was auf der Welt so los ist und natürlich auch politisch in Deutschland... Es interessiert mich...
Aber wenn ICH bei den nächsten Wahlen endlich wählen darf... Wüsste ich nicht welche Partei ich wählen sollte...

CDU/CSU... Ohhh Gott
SPD... Die haben auch ihre Macken (Richtig geschrieben? ^^) :>
FDP... Erscheint mir noch fast am Sinnvollst... naja ^^
Linke? Niemals
NPD? Wer bin ich denn? O_o

Und selbst wenn... CDU und SPD würde ich niemals wählen... Aber was dann mit der Stimme? Selbst wenn ich eine Partei finde die mir zusagt... Bringt meine Stimme nicht wirklich was... Und wenn dann n paar tausend das gleiche denken und mit mir diese Partei wählen... dann ist die partei evtl. um 0,2% gestiegen... ^.- Naja

mfg Test-Grave

Grüne?

Testgrave
19.01.2008, 16:01
Grüne?

Hab ich mich noch überhaupt nicht befasst muss ich zugeben ;-) Aber da wäre es das gleiche mit den Stimmen : /

Aber bestimmte Aussagen kennt man ja... Sowas wie Kernkraftwerke abschaffen... Und das finde ich schon wieder... Nicht so wirklich das wahre... Ok es kommt radioaktiver "Müll" herraus... Aber es ist so ziemlich die Energiegewinnung an sich... bzw. die sicherste... Im Gegensatz zu Wasserkraft, Windkraft oder Sonnenenergie, ist es am konstantesten... Wie lange haben wir eigentlich noch Radioaktivesmateriel für die Kraftwerke? Irgendwann ist das ja auch mal aufgebraucht...

mfg Test-Grave

Benelli
19.01.2008, 16:01
Dann sollte man am besten in der Schule ansetzen. Wenn ich aufzähle, wie viel Politikunterricht ich in der Schule genossen habe, komme ich auf diese Liste:

10. Klasse: 2 Stunden Sozialkunde pro Woche
Und das wars auch schon mit dem verpflichtenden Unterricht.
Wer will, kann in der Kollegstufe (K12+K13) noch ein oder zwei Jahre Sozialkunde belegen. (2 Wochenstunden) Das habe ich getan, in der K13 kam mangels Nachfrage allerdings kein Kurs mehr zu Stande. Insgesamt hatte ich also zwei Jahre Politikunterricht mit je zwei Stunden pro Woche, die überwältigende Mehrheit kommt auf ein Jahr. In dieser Zeit lernt man zwar die Grundlagen des politischen Systems, aber wie in so gut wie allen Fächern hat der Lehrer schon Probleme, den normalen Stoff durchzubringen. Zeit für aktuelle politische Themen bleibt da kaum, wir haben einmal über die Gesundheitsreform und die NPD gesprochen...(ging dann alles vom Stoff ab)

Wie sieht es denn da in anderen Bundesländern aus?

In der Berufsschule hatte der Lehrer in "Politische Bildung" ähnlich wie bei euch Probleme den Stoff durchzubringen.
Aber im Gegensatz zu euch konnten wir über keine aktuellen Themen diskutieren.
Es war irgendwie sogar so, das der Lehrer den Stoff vortrug und niemand Einwände oder Fragen hatte. Ein richtiger Monolog also.

Pontius Pilatus
19.01.2008, 16:02
Hab ich mich noch überhaupt nicht befasst muss ich zugeben ;-) Aber da wäre es das gleiche mit den Stimmen : /

Also willst du nicht wählen? :rolleyes:

Benelli
19.01.2008, 16:05
Zitat von Pontius Pilatus
Grüne?


Bist du für die Grünen? §kratz
Ich dachte immer du bist eher kommunistisch veranlagt.

Testgrave
19.01.2008, 16:06
Also willst du nicht wählen? :rolleyes:

Das kann ich noch nicht sagen, sobald es soweit kommt... Weiß ich es... Aber ich will nicht wählen gehen und im Hinterkopf haben "Das bringt eh nichts... Und es ändert sich auch überhaupt nichts... Ob jetzt CDU oder SPD" :>

mfg Test-Grave

Pontius Pilatus
19.01.2008, 16:07
Bist du für die Grünen? §kratz
Ich dachte immer du bist eher kommunistisch veranlagt.

Naja, das war nur ne Anregung, weil er auf die nicht eingegangen ist. Hätte ihn persönlich für nen Grünen gehalten, hat mich daher nur gewundert^^

Ich persönlich schwanke zwischen Grüne und KPÖ... Man muss aber dazusagen, dass unsere Grünen anders sind als eure.

Ich bin mit vielen Aktionen der Bundes KPÖ nicht wirklich einverstanden, daher schwanke ich zwischen den beiden Parteien...


Also willst du nicht wählen?
Das kann ich noch nicht sagen, sobald es soweit kommt... Weiß ich es... Aber ich will nicht wählen gehen und im Hinterkopf haben "Das bringt eh nichts... Und es ändert sich auch überhaupt nichts... Ob jetzt CDU oder SPD" :>


Dann wähle sie nicht, sondern eine andere Partei.

Wählen ist eines der wichtigsten Privilegien die wir haben und wer es nicht annimmt verspielt sein Recht auch nur irgendwie rumzumeckern. Denn er hat seine Chance das Land zum besseren zu ändern verspielt.

Thorwyn
19.01.2008, 16:10
Bist du für die Grünen? §kratz
Ich dachte immer du bist eher kommunistisch veranlagt.
Lol, "veranlagt" §ugly
Ponti hat die Grünen genannt, weil das die einzige größere Partei ist, die Testgrave nicht aufgezählt hat denke ich mal^^

Das kann ich noch nicht sagen, sobald es soweit kommt... Weiß ich es... Aber ich will nicht wählen gehen und im Hinterkopf haben "Das bringt eh nichts... Und es ändert sich auch überhaupt nichts... Ob jetzt CDU oder SPD" :>

mfg Test-Grave Dann wähle das "kleinere Übel".
Ich weiß, dass es sich abgedroschen anhört, aber wählen bringt nur dann nichts, wenn alle denken es würde nichts bringen und dementsprechend handeln. Wenn man sich aktuelle Umfragen anschaut und davon ausgeht, dass Union+FDP bzw. SPD+Grüne+Linke zusammen eine Koalition bilden wollen (soo unwahrscheinlich ist es immerhin nicht^^)*, dann kommen beide Parteien auf ca. 48%. Um im Bundestag eine Mehrheit zu erhalten, ist dann jeder Sitz wichtig, da können auch weniger Stimmen zu etwas führen.

*alternativ kannst du davon ausgehen, dass man eine Zweidrittel-Mehrheit der großen Koalition verhindern oder unterstützen kann.

Arthonius
19.01.2008, 16:14
Wählen ist eines der wichtigsten Privilegien die wir haben und wer es nicht annimmt verspielt sein Recht auch nur irgendwie rumzumeckern. Denn er hat seine Chance das Land zum besseren zu ändern verspielt.
Da gebe ich dir vollkommen Recht! Diejenigen, die immer nur am Meckern sind, sind auch diejenigen, die nicht wählen gehen!

IMO ist in Deutschland die einzig wählbare Partei die FDP.

Dass viele Jugendliche die Politik nicht wirklich interessiert, liegt wohl auch daran, dass der allergrößte Teil der Politiker keine Vorbilder sind.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass das einfach so ist und dass sich auch vor 50 Jahren nicht mehr Jugendliche in der Politik engagiert bzw. darin interessiert waren, wie heute.

Der dunkle Ritter
19.01.2008, 16:16
Ich wollte nur mal in den Raum werfen, dass ich mich eigentlich schon für Politik interessiere, aber meine PoWi-Lehrerin gebürtige Ecuadorianerin ist und nur sehr mangelhaft Deutsch sprechen kann.
Sie wohnt zwar angeblich schon mehr als 10 Jahre in Deutschland, aber ihr geringer Wortschatz lässt nicht darauf schließen.
Außerdem beharrt sie immer auf ihrer Meinung, weshalb man dieser auch andauernd zustimmt, um keine schlechten Noten zu bekommen.
Es ist einfach traurig und deshalb verliere ich auch so langsam die Lust an Politik, da wir noch nicht einmal aktuelle Themen besprechen, sondern nur den Lehrplan abhandeln...

Benelli
19.01.2008, 16:18
Naja, das war nur ne Anregung, weil er auf die nicht eingegangen ist. Hätte ihn persönlich für nen Grünen gehalten, hat mich daher nur gewundert^^


Ponti hat die Grünen genannt, weil das die einzige größere Partei ist, die Testgrave nicht aufgezählt hat denke ich mal^^

Ach so,... :)



Ich persönlich schwanke zwischen Grüne und KPÖ... Man muss aber dazusagen, dass unsere Grünen anders sind als eure.

Das stimmt allerdings, Van der Bellen ist ein echtes Unikat, dagegen wirken die Deutschland-Grünen richtig 08/15. :D

Pontius Pilatus
19.01.2008, 16:58
Das stimmt allerdings, Van der Bellen ist ein echtes Unikat, dagegen wirken die Deutschland-Grünen richtig 08/15. :D

Ausserdem sind die deutschen Grünen in vielen Themen relativ "rechts"... Mir persönlich auf jedenfall viel zu liberal.

Demetrios
19.01.2008, 17:17
Die deutschen Grünen sind setzt sich auch nicht homogen aus Linken zusammen, sondern ist ein Gemisch, das ein gewaltiges Spektrum von "ganz links" bis rechtsliberal umfasst. Klar, der Anteil an Linken/Alternativen ist recht hoch, aber die Partei ist mehr als ein Haufen 80er-Jahre-Atomkraft-und-Pershing II-Gegner und Alt-68ern, die zugegebenermassen in den letzten Jahren recht dominant waren.



Wie sieht es denn da in anderen Bundesländern aus?
7.-10. 2 Stunden Sozialkunde (später wurde das Fach dann in "Politik & Wirtschaft" umbenannt, ist aber exakt dasselbe).
11. 3 Stunden
12-13: Als Leistungskurs wählbar auf den meisten Schulen bei genügend Interessenten (5-stündig, schriftliche Abiprüfung verpflichtend)
oder
Als 3-stündiger Grundkurs in 12 Pflicht, in der 13 möglich, Abiturprüfung schriftlich & mündlich möglich, 2 Halbjahresnoten müssen verpflichtend ins Abizeugnis eingehen.

Auf meiner Schule gibts aktuell sowohl in der 12 als auch in der 13 jeweils einen PoWi-Leistungskurs.
Das ganze bezieht sich übrigens auf Hessen.

Chico
19.01.2008, 19:20
IMO ist in Deutschland die einzig wählbare Partei die FDP.

Ist die FPD die Freiheitliche Partei Deutschland, also sowas wie in Österreich die FPÖ?

Pontius Pilatus
19.01.2008, 19:27
Ist die FPD die Freiheitliche Partei Deutschland, also sowas wie in Österreich die FPÖ?

Soetwas wie die FPÖ gaaaanz früher, heute vergleichbar mit dem LIF, also wirtschaftsliberal bis zum erbrechen.

Gront
19.01.2008, 19:44
...
Aber bestimmte Aussagen kennt man ja... Sowas wie Kernkraftwerke abschaffen... Und das finde ich schon wieder... Nicht so wirklich das wahre... Ok es kommt radioaktiver "Müll" herraus... Aber es ist so ziemlich die Energiegewinnung an sich... bzw. die sicherste... Im Gegensatz zu Wasserkraft, Windkraft oder Sonnenenergie, ist es am konstantesten... Wie lange haben wir eigentlich noch Radioaktivesmateriel für die Kraftwerke? Irgendwann ist das ja auch mal aufgebraucht...
mfg Test-Grave

OT - Kurzer Zwischenruf: Ich will Dich nicht zur Wahl der Grünen überreden, aber bei der Beurteilung der Kernenergienutzung solltest Du folgendes bedenken:
- Weltweit gibt es noch keine allgemein akzeptierte Endlagerstätte für radioaktiven Müll, obwohl danach schon Jahrzehnte gesucht wird.
- Es ist keineswegs die "sicherste" Energiegewinnung - Du hast anscheinend nie von den wenigen großen und vielen kleineren Störfällen bei Kernkraftwerken gehört? (Tschernobyl sollte Dir allerdings bekannt sein - schon wegen "Stalker" !)
- Auch im Normalbetrieb sind die Auswirkungen durch schwache radioaktive Strahlung nicht abschließend erforscht (Stichwort: Häufung von Leukämiefällen bei Kindern in der Umgebung von Kraftwerken)
- Wie Du darauf kommst, dass der Betrieb von KKWs "konstanter" sei als die Nutzung von Sonnenenenergie z.B. ist mir auch schleierhaft (Du denkst vermutlich an die nächtlichen Unterbrechungen?).
- Du hast Recht: die bisher bekannten Uranvorräte sind nicht unendlich. Kernengie ist also keine "regenerative" Energie (aber das ist ehrlich gesagt meine geringste Sorge ;) )
/OT off