Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Stadt Khorinis #01
meditate
25.04.2004, 18:04
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Milgo saß auf seinem Buch und las ein Buch. Ja, Milgo wusste es selbst kaum noch, dass er lesen konnte... Er hatte das Buch vorhin auf einem kleinem Schrank gefunden und es sich einfach genommen. Es handelte um das allgemeine Leben von Monstern und das von Menschen. Er las nun schon seid einer Stunde, as Buch war wirklich interessant. Seine Augen ermüdeten zwar, jedoch las er weiter. Irgendwann jedoch schlug er das Buch zu, legte es zur Seite und stand auf. Dann nahm er sich eine kühle Flasche Bier hervor, öffnete sie und trank daraus. Er dachte über viele Dinge nach. Vielleicht war Avril ja gar nicht tot... Vielleicht lebte sie. Es könnte gut möglich sein, vielleicht hatte sie Milgo einfach vergessen. Er schniefte kurz und trank einen weiteren Zug aus der Flasche. Vielleicht lebte auch Escaron, irgendwo dort draußen. Vielleicht auch Jerus und Samirula. Eine kleine Träne kullerte Milgo die Wange hinunter und er strich sie nicht weg. Manche Tränen waren nicht schlecht... Besonders wenn sie aus Nächstenliebe kamen...
Milgo ging langsam durch die Stadt. Er schaute durch die Straßen, doch es war ruhig. Plötzlich kehrte Milgo zur Kaserne um. Er rannte beinahe und holte ein wenig Gold, das Buch, sein Schwert und seinen alten Bogen. Es würde Zeit werden einen neuen zu kaufen... Doch nun nahm er noch ein bisschen Proviant und verließ die Kaserne. Einige andere Milizsoldaten schauten ihm erstaunt hinterher, doch Milgo blieb nicht stehen und es schien niemanden sonderlich zu kümmern... Milgo schlug den Weg zum Südtor ein, Mirogulu an der Leine neben ihm. Er würde gut für ihn sein. Zusammen durchschritten sie das Südtor. Die Wachen kannten bereits Mirogulu sehr gut und beachteten sie nicht weiter. Milgo hatte seine schwere Milizrüstung angezogen und ging den Weg nach links weiter. Er würde schon das ein oder andere Viech bekommen...
Milgo hielt den Fang so, dass das restliche Wasser und Blut zum Boden tropfen konnten. Einige Bürger sahen ihn verschreckt angesichts dessen an, doch Milgo ließ sich nicht beirren. Langsam trottete er zur Kaserne, wo einige ihn anstarrten, allerdings ein paar sofort ankamen. Jemand nahm ihn einen Fleischbrocken ab und zusammen gingen sie ins Schlafhaus und brieten die Fleischstücke. Milgo ließ sich auf sein Bett fallen, als ihm sein Buch aus der Tasche fiel. Warum hatter er es mitgenommen? Milgo konnte sich fast gar nicht mehr daran erinnern, es mit genommen zu haben... Er öffnete es an der Stelle, wo er aufgehört hatte zu lesen. Er schloss es wieder schnell, in der Angst wieder seinem Bann zu verfallen und es nur noch lesen. Milgo lächelte in sich hinein. Plötzlich duftete es im ganzen Raum. Milgo, der schon einige Male bewiesen hatte, dass er auch kochen konnte rannte zum Herd und nahm die großen Fleischstücke vom Herd. Dann nahm er sein Messer, an dem immer noch Blut klebte und verteilte die zwei Stücke im viele, kleinere und nahm sich eines. Einige weitere Milizsoldaten und Waffenknechte kamen, doch Milgo ließ sich auf sein Bett fallen und las sein Buch weiter. Er merkte nicht mehr viel von seiner Umwelt und las ruhig weiter... Das Buch war spannend, Milgo konnte sich gar nicht mehr an soetwas erinnern. Plötzlich tippte ihm ein Milizsoldat auf die Schulter und Milgo schaute sich zu ihm um. Er lobte ihm für das Fleisch und sagte ihm, er solle so weiter machen. Milgo lächelte, doch als der Milizsoldat wieder ging, richtete sich sein Blick wieder auf das Buch und folgte weiter den Buchstaben.
Lärm. Er war allgegenwärtig, allesergreifend. Verursacht von den zig Menschen, die sich in Khorinis auf dem Marktplatz tummelten, um noch vor Sonnenuntergang hier und da das letzte gute Schnäppchen zu erwischen. Noch durch die Rufe der raffgierigen Kunden und feilschenden Händlern schallte allerdings das Gejaule derjenigen, die sich am Freibierstand einmal mehr ins Nirvana tranken.
Rhodgar hatte sich auf eine der leer herumstehenden Kisten gesetzt, und knabberte gerade einen goldroten Apfel ab, während seine Mitmagierin Rena sich geradezu in das Getümmel gestürzt hatte. Was konnte sie an diesem Plunder, der hier lautstark angeboten wurde, nur interessieren? Alles billige Wahre, von schlechter Qualität und noch dazu überteuert.
Gerade hatte auch er sich erhoben, und schlenderte so an den Ständen vorbei, da stach ihm etwas ins Auge. Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass es sich bei dem Stein, welcher von einem der Händler angeboten wurde, ganz eindeutig um eine schlechte Fälschung eines magischen Runensteins handelte.
"Sagt guter Mann, was denkt ihr ist das?" fragte er den Händler. Jener schaute ihnverdutzt an, als ob es logisch und erkennbar wäre, dass es sich hierbei doch um eine echte Rune handelte.
"Ihr seht aus wie jemand, der was mit Magie anfangen kann. Nur für euch, ich mache euch einen Spottpreis für dieses Schätzchen. Ein alter Zauberer hat mir sie überlassen, damit ist man in der Lage, einen leibhaftigen Drachen zu beschwören. Ich..."
"Halt, ihr braucht nicht weiterreden. Drachen beschwören, pah. Ich denke ich spreche für die meisten hier..." Er blickte eimal in die Runde. "... wenn ich sage, dass ihr, werter Herr, ein Hochstapler und Betrüger seid. Es wird nie einem Menschen möglich sein, einen leibhaftigen Drachen zu beschwören, es sei denn es ist das humane Dasein des Beliar selbst. Ich würde euch raten, diesen ganz nett geschliffenen Klumpen unverzüglich zu entsorgen. Ihr versteht?"
"Natürlich natürlich."
Schmunzelnd zog Rhodgar weiter. Auf was für Ideen diese Gimpel doch kamen, wenn es darum ging den anderen jedes letzte Goldstück aus der Tasche zu ziehen. Allerdings kam er nicht sehr weit, denn etwas zupfte ihn am Robenärmel. Mit grimmiger Miene drehte er sich um, aber da war niemand. Wer... achso, bloß ein kleiner Gossenjunge.
"Na Kleiner, was gibts denn?"
"Guten Tag, Herr Meister Magier. Ich habe euch reden hören, und ihr scheint ja den totalen Durchblick zu haben. Kann man ich mit diesem Stein einen Zombie beschwören, der meinem Papa auf dem Feld hilft? Der Onkel dahinten hat mir das nämlich gesagt, und ich habe all mein Taschengeld dafür ausgegeben, soll doch eine Überraschung sein, weißt du, denn mein Papa hat Geburtstag und..."
Oha, auch das noch. Mit Kindern kannte er sich ja so überhaupt nicht aus.
"Na zeig mal her, Junge."
Eine Sekunde reichte, um auch diesen Stein als eine Fälschung auszumustern, sogar noch schlechter gemacht als die erste. Hätte den Schwarzmagier im übrigen auch stark gewundert, wenn hier auf dem Marktplatz Runen wie jene, die er unter der Robe trug, einfach so zum Verkauf angeboten würden. Dann nämlich hätte er sich verpflichtet Gefühlt, diese aufzukaufen und ins Kastell zu bringen.
"Nein, durchaus nicht, das ist zwar ein schöner Stein, hat aber keine magischen Sträme intus. Folglich hat dich der Onkel verarscht. Aber ich bekomme dein Geld schon wieder, keine Bange." sagte er hastig, als er die Tränen in die Augen des Kleinen schossen. Doch nicht nur um einen Tränenfluss zu verhindern, auch aus Prinzip wäre er schon zu dem Alten gestürmt, und hätte seinen Betrug aufgedeckt.
Vor dem Stand des Händlers angekommen, versuchte er, das böseste Gesicht aller Zeiten zu ziehen, und setzte zu ein paar geflüsterten Drohungen an.
"Gib diesem Jungen sein Gold wieder, und den Stein darf er als Entschädigung behalten. Haben wir uns verstanden? Du weißt, wovon ich spreche, alter Mann."
Nachdem Rhodgar einen kurzen Anblick auf seine Runen ermöglicht hatte, grummelte der Mann nur noch etwas von wegen er würde das noch bereuhen, rückte einen Geldbeutel heraus, un verzog sich dann auch schon. Mit dem Säckchen in der Hand verließ auch der kleine Junge den Schwarzmagus, nicht allerdings ohne vorher noch einmal danke zu sagen.
Komischer Knirps. Erinnert mich mit seiner unschuldigen Art irgendwie an Arctus.
Bei der Vorstellung musste Rhodgar zwangsläufi grinsen. Vielleicht sollte er den Bengel mal mit ins Kastell nehmen, damit der kleine Arctus mal jemanden zum spielen hatte. Immer nur mit den Dämonen zumzuhängen war auf die Dauer ja auch nicht gesund für sein kindliches Gemüt. Nun musste er aber zurück, schauen, was seine Freundin derweil getrieben hatte.
Flint(Za)
28.04.2004, 17:47
Nur ganz langsam und wiederwillig konnte Flint seine Augen öffnen. Doch dann war er plötzlich ganz wach!
Die sanften Pfoten seines wolfes zuckten leicht hin und her und als FLint aufsah dann blicket ihm der Wolf in die Augen. Auf Flints Bauhc lagen ein paar Knochen von Fleischkeulen und kleine Fleischfaser waren noch immer zu erkennen.
Terra dachte Flint schon wieder doch dann hob er den kleinen leicht hoch und legte ihn auf dne Bogen.
Vorsichtig schlug er die Essensreste von seinem Anzug.
Flint musste ein paar Tage geschlafen haben und wusste er nicht mal wie er in diese Hotel kam! Doch dann ging er hinaus und die Wlt schien wie jeden Morgen so ganz normal zu sein. Keine Anzeichen von Atacken oder sonstigem.
Sein Wolf lief langsam winselnd hinter ihm her und Flint erkannte sofort der er etwas abgemagert war. Sofort ging er zu einem Händler um für sich und den kleinen etwas zu kaufen.
Doch noch immer schwirrte ihm der Name durch den Kopf. Vielleicht war es eine übersinnliche Macht die Flint in das Schicksal welches für ihn bestimmt war hineinziehen möchte.
Er sah ruhig zu wie der hungrige Wolf versuchte die ganzen Stückchen hinunter zu schlingen. ALs ihm wieder die Geschichte einfiel.
Es hat geregnet! Die Straßen waren leicht feucht und sehr glatt. Flint wollte zu IWein um den Ring zu hohlen und dabei musste er ausgerutscht sein, dann hat ihn jemand ins Hotel gebracht.
Also sollte Flint denjenigen suchen und sich bei ihm bedanken! Aber wie stellte er es an? Khorinis war sehr groß und einen fremden kann man sehr schlecht finden... aber er entschloss sich bei der Kaserne zu suchen beginnen. Er lief los und sein Wolf ihm hinterher. Er sah ihn an und sofort viel ihm der Name ein. Terra
...
Igor Vectrex
28.04.2004, 19:25
Deaddreamer stand an den Toren der Stadt, er mußte die ganze Nacht durch den Wald geirrt sein aufgrund der Bestürzung seiner Tat, aber nun hatte er seine Fassung wiedergewonnen und begab sich zu der Herberge wo ihn die Wirtin Hannah direkt anhielt. "Seht nur, Eure Fähe...!" Der Barde konnte es kaum glauben, munter tapsend lief sie auf dem Tresen herum bis sie in seine Arme sprang..."Sie hatte sich die Schiene am Vorderlauf selbst abgeknabbert und seitdem läuft sie hier herum" sagte Hannah fröhlich während Lexa ihm das Gesicht ableckte. Der Barde war nicht fähig sich wirklich zu freuen trotzdem bedankte er sich herzlich bei der Wirtin für die Fürsorge und gab ihr 10 Goldstücke dafür. Zu Lexa gewandt sagte er "Na, meine kleine...dann brauche ich Dich ja nicht mehr tragen" und setzte sie auf dem Boden ab und verließ die Herberge, Lexa folgte ihm.
Deaddreamer brauchte einen ruhigen Platz zum Nachdenken und da gab es nur einen, er ging zu dem Plateau neben der Kaserne und setzte sich unter den Baum. Die Sonne schien ihm mitten ins Gesicht, als wären es Innos' strafende Blicke. Er nahm eine Scavengerkeule aus seinem Rucksack und legte sie Lexa hin, er selbst war nicht fähig etwas zu essen, das Tier schlang gierig das Fleisch hinunter. Der Barde dachte über seine Tat nach..."Vater, es ist geschehen, die Rache ist vollzogen...nur warum fühle ich mich dadurch nicht besser??" Er wußte daß er keine Antwort mehr erhielt, wie auch dieser abtrünnige Paladin hatte seine Rune zerstören lassen, nun war er nie mehr in der Lage ein paar Worte mit seinem Vater zu wechseln. Vom Markplatz her drang ein Gesang in seine Ohren, ein Loblied das Innos gewidmet war...Innos...dachte der Barde, wenn er jetzt etwas gebrauchen konnte wäre das ein lebendiger Gott gewesen und nicht ein Götzenmal wie es soviele auf der ganzen Insel gab, zumal er in einem seiner Gespräche mit seinem Vater erfahren hatte, daß sein Großvater ein Meister der schwarzen Magie von einem Feuermagier, einem Innosdiener hinterrücks getötet wurde. Der Glaube an einen Gott verhindert solche Taten nun mal nicht und der Barde hatte letzte Nacht einen Diener Innos' zu Beliar geschickt. Es ist wie ein Kreislauf, der eine Gott gibt Leben, ein anderer gestaltet das Leben und ein letzter nimmt Leben, nur was geschieht mit der Seele dazwischen? fragte sich Deaddreamer. Er wußte es nicht und da er mit niemanden über seine Tat hier reden konnte nahm er sich wieder mal ein Stück Pergament und seine Schreibkohle um seine Gedanken schweifen zu lassen. Die Zeilen flossen ihm geradezu aus der Hand, er brauchte nicht mal korrigieren, als er des Schreibens müde wurde verlas er den Text leise für sich:
Ich suche meine Seele in den Bildern meiner Taten
Schmecke Wahrheiten die träumend sich verraten
Der Freude Schimmer verhallt in tonloser Zeit
Im Lichte meiner Dunkelheit ging ich zu weit...
Fremde Geborgenheit schleicht sich ins Empfinden
Ängste ergreifen mich und Hoffnungen entschwinden
Lachen verhöhnt die zerbrechenden Gedanken
Ein Glaube an Liebe gerät ins Wanken...
Der Blick in die Nähe und doch ins Nichts
Vergebungungen schneiden in den Mantel des Lichts
Flüstere einem kleinen Schatten Vergangenheit zu
Flehe ihn an um meine Seelenruh'...
Als er durch war, erinnerte er sich an die dunkle Seite in ihm, die er gestern verspürt hatte und daß sie ihm doch irgendwie vetraut war.
Der Barde erinnerte sich an ein Gespräch mit einem Händler, daß er vor ein paar Tagen geführt hatte, indem der Händler ihm die gesamte Umgebung beschrieb, es gab das Söldnerlager im Osten, ein Kloster der Feuer- und Wassermagier, die Bruderschaft im Sumpf.."also haben es sie sogar im Verbund aus der Barriere geschafft" verinnerlichte der Barde sich und er erwähnte etwas von einem Kastell der Schwarzmagier, dessen Geschichten Deaddreamer aber keinen Glauben schenken konnte, denn sie wirkten einfach zu unheimlich. Vielleicht würde er ja dort ein paar Antworten auf seine Fragen bekommen und vielleicht gäbe es ja doch noch eine Möglichkeit Kontakt zu dem Reich der Toten herzustellen. Wenn überhaupt, dann dort dachte sich Deaddreamer und er nahm sich vor bald den Weg auf sich zu nehmen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Lexa vor ihm stand und winselnde Laute von sich gab. "Na wie wärs, meine kleine Freundin?..Lust auf nen Spaziergang?" Die Fähe wedelte mit dem Schwanz als der Barde aufstand und lief ihm mit elegantem Schritt hinterher...
Link (http://forum.gamesweb.com/forums/showthread.php?s=&postid=3476344#post3476344) zum vorigen Post, wen es interessiert
Ponder Stibbons
29.04.2004, 03:36
Ein einsamer Barde saß auf den Stufen, die zu den Kasernengebäuden hinführten. Schwerter schlugen aneinander und ein Lehrmeister schrie Kommandos, die die Waffenknechte auszuführen hatten. Das Geschrei der Möwen, die über dem dreckigen Wasser des Hafens ihre Kreise zogen und auf der Suche nach Fisch oder anderem Essbaren immer wieder in die Fluten stürzten, drang bis zum Marktplatz. Ein Händler stritt sich mit seinem Kunden über den Preis der Fische, ein anderer pries das frische Obst das auf den Ländereien der umliegenden Bauern geerntet wurde an. Das Rad Innos brannte schon seit Tagen ohne Erbarmen auf die Bewohner der Stadt. Über dem aufgeheizten Pflaster flimmerte die Luft. Der Freibierstand war gut besucht, verlangte es doch den vielen Menschen nach einer Erfrischung.
Der Spielmann war sich sicher, dass ein Bier nicht die richtige Abkühlung für solch einen heißen Tag sein konnte. Doch er war mit dieser Meinung wohl ziemlich alleine, denn selbst die Patrouille, die für die Sicherheit des Marktplatzes zuständig war genoss das kühle Bier aus den großen Fässern, die die Paladine dort hatten aufstellen lassen.
Er brütete über einem Stück Papier und kam man näher und schaute ihm interessiert über die Schulter, so konnte man krakelige Versuche von Buchstaben erkennen, die dort auf das Papier gemalt wurden. Neben sauberen deutlichen Buchstaben, die wohl von einem kundigen Schreiber hervorgebracht wurden, formten unsichere, zittrige, fast unleserliche Buchstaben eines Schreibanfängers erste Worte.
Diese Stadt war ganz schön merkwürdig. Einerseits das verschmutze Hafenviertel, andererseits die gepflegte Unterstadt und ein sehr wohlhabendes Viertel. Die Kontraste dieser drei Stadtviertel waren groß. Und alles hatte sich Incanus angesehen, von den ärmsten Hütten bis zum gemütlichen Haus eines Händlers. Nur das so genannte Obere Viertel, wo wahrscheinlich die Reichen und Schönen dieser Stadt wohnten, hatte er noch nicht besichtigt, und so wurde selbiges bereits angesteuert.
Ohne die beiden Gestalten in Metallrüstungen (was waren das bloß für Typen?) zu beachten, schritt der Mann in dem schwarzen, abgenutzten Mantel und der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze eilig an den beiden vorbei. Da packte ihn eine behandschuhte Hand an der Schulter und riss ihn hart herum. "Moment mal! Hier darf nicht jeder x-beliebige Halunke wie du rein! Dies ist das edle Oberviertel von Khorinis, hier leben die reichsten und angesehensten Bürger der Stadt! NIEMAND kommt hier einfach so rein, ist das klar!?", schimpfte der eine Kerl in Rüstung.
"Niemand nennt mich ungestraft Halunke... und hält mich auch noch auf... besonders kein Wurm wie du...", erwiderte Incanus leise, fast flüsternd, in unüberhörbar drohendem Tonfall. Dabei funkelte er den, der ihn aufgehalten hatte, eiskalt und voller Wut an. "Was war das? Du nennst mich einen Wurm...? Weißt du überhaupt wen du hier vor dir hast!? Ich selbst und alle meine Ordensbrüder sind ehrenwerte Paladine des Königs, im Dienste Lord Hagens! Nennst du mich jetzt immer noch einen Wurm!?", wetterte der Ritter. Incanus erschrak: Paladine? Das war gar nicht gut! Verdammt, ich hätte es wissen müssen!, dachte er nervös. Doch das war ja eigentlich gar kein Problem...
Von der ersten panischen Reaktion erholt, wurde der ehemalige Schwarzmagier jetzt sehr wütend. Ohne zu zögern hob er seinen Arm und streckte die Hand in Richtung des Paladins aus. Er konzentrierte sich fest... und... Nichts! Wo blieben die grell leuchtenden Blitze, die diesen aufmüpfigen Ritter dort eigentlich schmoren lassen sollten? Wo war denn die schwarze, magische Energie abgeblieben? Doch da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Der Kampf mit dem Dämon! Das Mistding hatte ihm doch vor einer Zeit, die wie aus einem früheren Leben zu sein schien, alle seine wunderbaren, schön schrecklichen magischen Fähigkeiten entzogen und sie in so einen grässlichen, schwarzen Stein verbannt! Das war gar nicht gut, denn Incanus hatte es einfach verlernt, Magie zu wirken, und merkwürdigerweise erinnerte er sich in dieser Hinsicht an gar nichts mehr, konnte sich dies also noch nicht einmal selber neu beibringen.
"Was wird das denn, wenns fertig ist?", fragte der Paladin, während er auf den noch immer gehobenen Arm blickte. Am liebsten hätte Incanus gesagt "Eigentlich solltest du jetzt sterben", doch zog er schnell den Arm zurück und meinte nervös: "Och nichts, wollte nur mal was ausprobieren..." Der Ritter blickte seinen Kollegen erst mit gehobenen Augenbrauen an und brach dann in spöttisches Gelächter aus. "Du wolltest wohl zaubern, was? Vergiss es, Weichei!", sagte er fast vor Lachen am Boden liegend... Innerlich kochte der Ausgelachte vor Wut, doch er wusste genau, dass er rein gar nichts ausrichten konnte, so spärlich bewaffnet, wie er war. "Du bist ein lustiger Narr... Du kannst hier zwar nicht rein, doch ich sage dir gerne, was es auf dieser Insel für Orte gibt. Soll ich?", fragte der Paladin grinsend.
Seeeeehr witzig..., dachte Incanus, doch dann erwiderte er nur ausdruckslos: "Gern. Ich kenne mich hier nicht aus." "Aaaalso", begann der Ritter freundlich, "Zum einen gibt es auf der Insel einige Gilden. Da wären zum einen wir Paladine hier Stadt, unser heiliges Kloster in den Bergen, mit den Magiern Innos' und Adanos', die Sumpfspinner im Pyramidental und die sogenannten Söldner auf dem Hof eines geisteskranken Großbauern." Beim letzt genannten grinste die Blechbüchse frech. Aber irgendetwas stimmte nicht, das spürte Incanus. Etwas hatte der Paladin verschwiegen. Etwas sehr wichtiges Er räusperte sich verlegen: "Sagt, gibt es hier auch...?" "Gibt es hier was?" "Nun... gibt es hier auch... ...Magier Beliars...?", endete er zögernd.
Das war anscheinend gar nicht schlau gewesen, denn die Augen des Ritters weiteten sich plötzlich und Wut wich dem freundlichen Blick. "Du elendiger...", murmelte er und riss sein Schwert heraus. Er hatte anscheinend genauestens verstanden. Der andere Blechheini versuchte noch, den wütenden Mann zu besänftigen, doch ohne Erfolg, denn der andere bewegte sich langsam auf sein momentanes Hassobjekt zu.
Incanus schaltete sofort, stolperte rückwärts die steinerne Treppe hinunter und flüchtete dann am nächstbesten Haus vorbei. "Verräter!", ertönte es von hinten und der Ritter verfolgte ihn. Der Verfolgte rannte blindlings weiter, doch dann stolperte er, klatschte auf den gepflasterten Boden und fiel irgendjemandem vor die Füße. War das etwa das Ende?
Anscheinend war er direkt einem Mann in bläulicher Robe vor die Füße geplumpst, der wohl gerade verwundert umhersah. Dann jedoch erhob er die Stimme, wohl dem wütenden Paladin zugewandt: "Haltet ein, edler Ritter! Ein Streiter Innos? sollte niemals wahllos töten! Schon gar nicht aus Zorn! Beruhige dich und begib dich zurück zu deinem Posten!" Der Ritter blieb verwirrt stehen und schien hin- und hergerissen zwischen diesem Mann und Incanus. Doch schließlich steckte er die Waffe ein und zog widerwillig von dannen.
Im nächsten Moment erhob sich Incanus wieder und staubte sich ersteinmal ab. Dann sah er seinen Retter an und stellte überrascht fest, dass dies ein Priester sein musste. Bevor er fragen konnte, kam die Antwort: "Ich bin Vatras, ein Priester Adanos?, des gerechten Bewahrers des Gleichgewichtes zwischen den Göttern. Sag mir, weshalb war der Paladin so wütend?" "Nun... ich hab ihn lediglich nach Magiern Beliars gefragt, als er mir die Insel erklärte..." Der Anhänger Beliars war froh, diesen Priester getroffen zu haben, denn Adanos war schließlich ein gerechter Gott und keinem der beiden anderen Götter verpflichtet. Also konnte auch Incanus nichts geschehen, so lange er nichts unrechtes tat.
Vatras blickte ihn freundlich an: "Nun, ein Streiter Innos reagiert zuweilen ein wenig empfindlich auf solche Fragen, musst du wissen. Doch werfe sie bloß nicht alle in einen Topf, sie sind nicht alle so! Nun... du fragtest nach Magiern Beliars... Es gibt auf Khorinis sehr wohl Schwarzmagier. Sie besitzen ein uraltes Kastell, ganz in der Nähe des Pyramidentals. Wenn du dich etwas umschaust, findest du es ganz leicht."
Das waren ja hervorragende Neuigkeiten! Da hatte Incanus ja einen Lichtblick! Doch mehr als ein: "Danke euch, ehrenwerter Priester Adanos. Das hat mir sehr geholfen.", brachte er nicht heraus.
Mehr schien aber auch gar nicht nötig, denn Vatras schaute ihn anerkennend an und meinte dann: "Das freut mich, ich helfe allen, den Anhänger Innos' sowie Beliars, den Bedürftigen und den Reichen. Doch nun entferne dich, du scheinst noch sehr viel vor zu haben. Geh mit Adanos, wohin auch immer dich deine Wege tragen mögen." Ohne ein weiteres Wort zog Incanus seine leicht zurückgerutschte Kapuze erneut tief ins Gesicht und ging davon. Was für eine Stadt, hier ging wohl alles drunter und drüber. Man sah es ihr gar nicht an...
Im Sonnenlicht sahen die Stände der Händler viel einladender aus als noch vor wenigen Wochen, obwohl sich das Angebot mit Sicherheit nicht wesentlich geändert hatte. Aber die Farben der ausgelegten Waren leuchteten jetzt. Selbst vom gröbsten Schwert, der fleckigsten Rüstung und der staubigsten Flasche ging bei diesem Licht ein gewisser Glanz aus.
Trotzdem fand sich nichts, was die Magierin zum Kauf gereizt hätte. Die Runde an den Ständen vorbei war schnell gemacht. Als Renata losgelaufen war um sich die Waren anzusehen, hatte sie einfach angenommen, dass Rhodgar ihr folgen würde. Jetzt fand sie ihn an der gleichen Stelle, an der sie ihn zuletzt gesehen hatte. Er war auch nicht leicht zu übersehen. Etwas breitbeinig stand er da, die Arme vor der Brust verschränkt. Das dunkle Haar hatte er neuerdings wieder straff nach hinten zurückgekämmt aber statt zu einem Zopf zu einem Knubbel zusammengedreht. Die meisten Menschen, die sich über den Marktplatz bewegten, umrundeten ihn in einem gewissen Abstand, wie Flusswasser, das sich vor einem Fels teilt und um den Stein herum fließt. In dieser Insel stand er und schien die Blicke der Menschen nicht zu spüren - oder er ignorierte sie einfach. Fast tadelnd schaute er Renata entgegen, offenbar konnte er den ausgelegten Waren so gar nichts abgewinnen. “Nein, nichts gekauft außer ein paar süßer Lageräpfel.” grinste sie ihn an. Plötzlich lauschte sie “hörst Du den Sänger? Das kommt aus Richtung der Kaserne. Lass uns rüber gehen und uns auf ein Mäuerchen oder auf die Stufen setzten. Und derweil wir die Äpfel vertilgen, hören wir ihm ein bisschen zu.”
Igor Vectrex
29.04.2004, 07:29
So wie es aussah, gefiel Lexa der kleine Ausflug, sie tollte in den Straßenecken herum und überall schien es "interessant" zu riechen...Ein Bewohner des Hafenviertels ging auf das Tier zu und meinte "Dein Fell macht sich gut über meinem Hauseingang" und wollte schon seine Sichel zücken als der Barde ruckartig dazwischen kam. Er ging so nahe an den Mann heran daß er seinen stinkenden Atem riechen konnte "Lege eine Hand an dieses Tier und es wird Dein letzter Handgriff sein!" sagte Deaddreamer mit bedrohlichen Worten und einem gefährlichen Funkeln seiner smaragdgrünen Augen. Der Alte ließ ab von dem Griff seiner Sichel als er sich der Statur seines Gegenübers bewußt wurde. Als der Barde weiter ging tönte es hinter ihm "Dich krieg' ich auch noch, du junger Tor!", aber Deaddreamer winkte nur mit einer gleichgültigen Handbewegung, sollte er doch kommen, der Alte würde im Nu im Hafenbecken enden aber diese Konfrontation blieb aus und irgendwie war der Barde froh darüber. Er war irgendwie sowieso gereizt wenn er an die sog. "Innosgläubigen" dachte, aus welchem Grund auch immer, darum wäre es an diesem Abend sowieso klug dem Barden aus dem Weg zu gehen, denn wäre ein solcher Spinner aufgetaucht hätte er ihn wohl sofort erschlagen. So setzte er sich um seine Gemütsruhe zu finden auf eine Bank, auf der er vor ein paar Tagen schon gesessen hatte um seine Laune zu heben. Lexa sprang direkt neben ihn und blickte auf das Meer. Zeit doch mal was zu essen, dachte der Barde sich und holte seine letzte Keule aus dem Rucksack, er aß nur wenig das meiste bekam Lexa ab. Danach trank er einen großen Schluck aus seiner Wasserkaraffe und stellte auch seinem Tier eine volle Schale hin, die sogleich geleert wurde. Anschließend nahm er Lexa in seinen Schoß und kraulte sie, was die Fähe sichtlich genoß, während sein Blick über das Meer glitt. So unschuldig, klar und rein war die See und doch auf eine bestimmte Weise auch zerstörend wenn man auf See in einen Sturm gerät. Der Barde fühlte sich in dem Moment eins mit dem Meer, denn auch er war immer friedlich und wohlgesonnen, bis auf letzte Nacht, dort war er der Sturm und der Paladin sein Opfer...Nun, das Opfer hatte in dem Falle auch den Sturm heraufbeschwört, ein Wolf würde bestimmt nie leiden wenn er ein anderes Geschöpf tötet um es zu fressen, aber diesen Vergleich fand Deaddreamer dann doch zu weit hergeholt. Aber trotzdem, der Natur ist es sicher gleich wieviele Konsequenzen ihr Handeln nach sich zieht auch wenn Hunderte dabei umkommen würden. Und ihr Handeln bestimmte sicher auch das menschliche Verhalten. Als der Barde so nachdachte, fühlte er sich direkt nicht mehr als Mörder, sondern eher wie der Sturm der übers Land fegt und der Gerechtigkeit Genugtuung gab und dachte sich dabei ob die Götter auch solche Schritte planen oder ob es an einem einzelnem Individuum lag, solche Entscheidungen zu treffen. Er kam zu dem Entschluß, daß er für solch hoch philosophische Fragen heute nicht den Nerv hatte oder jemals überhaupt hätte und so beschäftigte er sich mit seiner kleinen Freundin. Er kitzelte sie solange bis sie nach ihm schnappte und zog dann schnell die Hand weg, naja bis auf einmal da hatte sie ihn doch am Handrücken erwischt. Es blutete aber nur leicht und sogleich leckte Lexa die Wunde sauber..."Was würde ich nur ohne Dich tun?" fragte er sein Tierchen mit ruhiger Stimme. Die Fähe sah ihn verspielt an und schleckte weiter seine Hand, bis er sie schließlich wegzog. Komm Lexa, wir haben morgen einen weiten Weg vor uns, sofern Du bei mir bleiben willst, sprach er zu der Fähe, sein Versprechen an Vatras nicht vergessend, daß er sie freilassen sollte wenn sie wieder laufen kann. Mit ein wenig Traurigkeit in seinem Antlitz ging er dann zu der Herberge um sich dort angekommen vor seinem Bett zu entkleiden und schlafen zu legen. Die Fähe sprang diesmal direkt unter die Decke und schmiegte sich an den mit Muskeln bepackten Körper und der Barde ließ es geschehen. Vielleicht war es für diese Nacht ein letztes Mal und eine kleine Träne rann über sein Gesicht, war es wegen dem bevorstehendem Abschied oder wegen seiner Tat?...Der Barde wußte es nicht...
Chavelorn
29.04.2004, 09:40
Chavelorn wachte in dieser Nacht einmal auf und sah zu dem Bett von Deaddreamer herueber. Er wusste nicht wieso er das getan hatte, denn als er hinuebersah, sah er, wie sich Deaddreamer unruhig im Schlaf waelzte und er glaubte sogar zu erkennen wie er dabei seine kleine Faehe immer wieder aufweckte und diese sich einen neuen Platz zu seinen Fuessen suchte und dort wieder einschlief. Das alles passierte in etwa fuenf Minuten in denen Chavelorn wie regungslos den ruhelosen Barden und dessen puziges kleines Woelfchen... Fuechsen korrigierte er sich innerlich... anstarrte und den blick nicht von ihnen wenden konnte. Doch langsam fielem ihm wieder die augen zu und es wuerde das erste mal sein dass er sitzend auf einem Bett schlafen wuerde...
Lady Cathaine
29.04.2004, 17:00
Die Soldatin deren wahrer Name in die Vergessenheit der Zeit geraten ist, stand an der Mauer der Kaserne und ruhte sich für einen Moment aus. Jeden Morgen schon bei Sonnenaufgang sah man sie im Innerhof trainieren. Oftmals allein, doch daß sie keinen Übungskampf scheute hatte sich bald rumgesprochen. So traten immer wieder Rekruten und Soldaten gleichermaßen an sie heran und forderten sie auf mit ihnen die Klinge zu kreuzen. Und die Lady ohne Namen lernte mit jeder Niederlage, mit jedem Sieg. Bald schon fiel es ihr leicht sich auf einen neuen Duellpartner einzustellen und in ihren Schlägen lag nicht nur Stärke, die sie ganz langsam gewann, sondern sie lernte vorauszuschauen, den nächsten Schlag des Gegners vorherzusehen.
Die Tage verstrichen, doch ihre Schwertgefährtin blieb ihr fern. Oftmals suchte sie nach ihr, doch sie fand nur ihre Nanny. Die Soldatin wußte nicht, ob sie sich es einbildete, aber der Blick der alten Frau, veränderte sich stets, wenn er auf sie gerichtet war.
Taurodir blieb ebenso verschwunden. Lord André wies sie barsch ab, als sie sich nach dem Kommandanten erkundigte und auch ihre Frage nach Sir Iwein wurde zurückgewiesen. Ob sie sich auf einer geheimen Mission befanden? Wenn sie fort gezogen waren, hätten sie ihr doch bescheid gesagt… oder?
Nein, sicher waren sie hier irgendwo in der Stadt…oder?
Lya? Iwein? Taurodir?
Wo seit ihr?
Flint(Za)
29.04.2004, 18:58
Also da war Fllint doch tatsächlich umsonst zur Kaserne hinaufgelatscht und hatte nicht mal eine Spur von IWein gefunden. Also war er wieder hinabgestiegen, jedoch setzte er sich nun auf die Lehne und beobachtete den Makr von sicherer Entfernung. Wenn er nur jetzt den Ring hätte dann könbte er sechen was dieser Novize des Klosters kaufen wollte, oder er würde sehen wie scharf das Schwert bei einem der Händler war. Doch das Schicksal hatte es nicht gewollt.
Flint saß noch lange da und beobachtete die Bewohner der Stadt.
Ponder Stibbons
29.04.2004, 21:11
Regen! Kühler erfrischender Regen! Er war ganz plötzlich gekommen. Eben noch war der Himmel nur von einigen weißen Wolken bedeckt, die sacht über das Land glitten und ihren Schatten auf das ausgedörrte Land warfen. Nur am Horizont konnte ein guter Späher die aufgetürmten Wolken des Gewitters erahnen, das bald auf Khorinis hereinbrechen würde. Kurz vor dem Wolkenbruch konnte man den Regen riechen. Der Himmel hatte sich sehr schnell verfinstert und nun war die Luft erfüllt von dem Rauschen des Regens und dem Grollen des fernen Donners. Die Luft roch nach… nun ja sie roch nach Regen der auf das Land fällt nach dem es tagelang von der Sonne aufgewärmt wurde.
Die Laute schützend unter seinen Umhang gelegt, stand Ponder in der Mitte des Marktplatzes und genoss. Er genoss den Regen, der auf ihn heruntertropfte. Er genoss den Duft der in der Luft hing. Er genoss den Donner, der zwischen den Häusern widerhallte. Er genoss den Geschmack des Wassers in seinem Mund. Er genoss das Wasser, das seinen Körper herunter lief und seine Kleider durchnässte. Er genoss den Anblick der gegabelten Blitze, die sich vom dunklen Hintergrund der Wolken abhoben.
Mit durchnässten Kleidern suchte er jedoch alsbald Schutz unter dem hervorragenden Dach eines der Häuser die den Platz säumten, auf dem um diese Uhrzeit normalerweise ein Gewühle herrschte, dass man meinte einem ginge die Luft zum Atmen aus.
Doch als es begonnen hatte zu regnen, war der Platz bald leer gewesen. Ein Händler, dessen Stand kein Überdach hatte, das seine Güter vom Regen zu schützen vermochte, versuchte noch seine Waren abzudecken, die anderen warteten ähnlich dem Spielmann auf das Ende des Regens.
Das Gewitter kam näher. Blitze zuckten über den verdunkelten Himmel. Der Donner wurde lauter. Ein Blitz schlug vor den Toren der Stadt ein. Man konnte die Angst in der Luft spüren. Ein Gedanke hing in der Luft:
Wird es mein Haus treffen? Werd ich mein Dach über dem Kopf verlieren?
Die Bilder von brennenden Häusern, die vom Blitz getroffen wurden tauchten in den Köpfen der wartenden Bürger auf. Eine Frau, die nicht vom Regen durchnässt werden wollte saß mit ihrer Tochter nicht weit von Stibbons Sitzplatz. Das Mädchen spürte die Angst ihre Mutter und auch in ihren Augen spiegelte sich Furcht. Bei jedem Donnerschlag zuckte das Mädchen zusammen.
Ponder dagegen konnte beruhigt das faszinierende Naturschauspiel beobachten.
Regen rann von den Dächern und sammelte sich in kleinen Bächlein die den Marktplatz wie feine Äderchen durchzogen. Bald schwollen die Bächlein an zu Bächen und aus den Bächen würden kleine Flüsse die sich vereinigten und wieder teilten.
Immer noch erhellten Blitze die Gassen der Stadt und auch das Grollen des Donners war ungeschwächt laut. Doch am westlichen Horizont riss die Wolkendecke bereits auf und gab tiefblauen Himmel frei.
Ponder Stibbons
29.04.2004, 22:39
Das Gewitter verschwand so schnell wie es gekommen war. Schon schien die Sonne wieder vom Himmel und trocknete die nasse Stadt. Dampf stieg vom nassen Pflaster auf, als Innos Scheibe es erwärmte. Die Strahlen des Sonnenrades brachten die Luft bald wieder auf eine angenehm warme Temperatur. In der Ferne konnte man noch das Grollen des Donners vernehmen, sofern man ein gutes Gehöhr hatte.
Bald waren die Straßen wieder bevölkert von Menschen, die sich die Schäden anschauten, die das Gewitter verursacht haben mochte. Doch viel war nicht zerstört worden. Der Regen hatte einiges hinfort gespült, doch kein Haus war vom Blitz getroffen worden.
Die Händler stellten sich wieder an ihre Stände und boten aufs Neue lauthals ihre „wahrlich-treffliche-und-in-der-Qualität-um-einiges-bessere-als-die-vom-Nachbarhändler“ Ware feil. Als der Marktplatz nun auch wieder von den Bürgern bevölkert wurde, schien wieder alles wie immer.
Doch für Ponder hatte sich etwas Entscheidendes geändert. Der Zustand seines Pergamentstapels hatte sich von „wohl behütet in seiner Hand“ zu „irgendwo von den Fluten weggespült“ geändert. Auch nach einer langen Suche fand er keines der Blätter, die sein Freund und Lehrer Deadreamer gekauft und ihm zur Übung von Buchstaben zur Verfügung gestellt hatte. Nun musste er Ersatz schaffen und Papier war nicht billig, vor allen nicht in diesen Zeiten dar die Insel von der Versorgung durch das Festland abgeschnitten war. Papier war nicht einfach herzustellen. Doch etwas Geld konnte Ponder noch zusammen kratzen und ging in dem Wissen, noch Geld in der Dose unter der Matratze im Wirtshaus versteckt zu haben, zum Marktplatz und besorgte sich neues Papier. Als er sein Geld im Wirtshaus abholen wollte, musste er feststellen, dass seine Dose leer war. Er musste es gestern Abend geholt haben, als er noch einen trinken war.
Das einzige Gold was er nun noch besaß war ein einsames Goldstück am Boden seiner Geldkatze.
Durch die Geldnot zu weiterer Arbeit gezwungen, setzte er sich auf eine Bank am Marktplatz und begann zu spielen. Er begann mit einem ruhigen Stück, bei dem er die Seiten in einer einfachen Tonfolge einzeln griff und sang dazu mit weicher Stimme die zarte Melodie.
Also sich einige Schaulustige eingefunden hatten, begann er schnellere Stücke, mit akkordischen Begleitungen, um die Beine der Zuschauer zu Tänzen zu ermuntern und die Geldkatzen zu öffnen. Seine Stücke waren heute eher für das einfache Volk ohne anspruchsvolle Melodien und Texte. Nach einer guten Weile des lustigen Spiels war sein Beutel so weit gefüllt um die Kosten für das Essen der nächsten Tage zu decken.
Nikmaster
30.04.2004, 00:42
Nikmaster ging suchend durch die Stadt, nicht wissend was er sucht. Er sprach mit einigen Leuten und erkannte immer noch nicht was er suchte. Doch spürte er es, ihm war langeilig. Er nahm seine Angel und wollte angeln, doch kam ihm wie durch einen Geistesblitz das er das doch nicht wollte. Doch wenn Kopf und Geist verschiedene Sachen wollen muss man halt beides machen. Das war Nikmaster bekannt. Der Waffenknecht nahm also die Angel kaufte sich ein paar Köder und verließ die Stadt. Er fing an einen mehrtägigen Wildnis Aufenthalt zu machen.
Milgo hatte gestern noch von einigen Milizsoldaten die Schulter geklopft bekommen, doch er hatte weiter das Buch gelesen. Es erzählte von der Dummheit der Menschen und der Klugheit der Tiere. In manchen Punkten war er mit den Buch einig, doch einige waren an den Haaren herbei gezogen... Doch das meiste schien zu stimmem und Milgo begann, so selten wie es auch vorkam, zu denken. Über die Menschen und die Tiere. Ob die Götter wirklich ihre Finger im Spiel hatten oder nicht. Vielleicht gab es sie gar nicht... Doch, wer konnte sich das dann alles ausgedacht haben? Milgo streifte gedankenverloren durch die leere Stadt. Es war ein sonniger Tag. Als Milgo im Handwerkerviertel wieder zurück zur Kaserne schritt dachte er sich Therien und neue Lebenziele aus. Vielleicht sollte er einfach nur durch die Welt streifen, gute Räte verteilen... Vielleicht sollte er sich auf etwas Neues besinnen. Milgo sah sich vor sich und plötzlich fiel es ihm wieder auf. Milgo schaute auf seinem Arm und biss sich auf die Lippe. Die Narben bestanden immer noch. Sein ganzer Arm, war voller Narben. Sein Körper. Weil er einst gepeinigt war durch die Orks. Er erinnerte sich an den Abend mit Avril, als er für kurze Zeit seine Narben verloren hatte, weil sie ihre wunderbare Magie benutzt hatte. Wo sie wohl war? Wahrscheinlich hatte sie eh einen anderen... Milgo war nicht weiter als ein Milizsoldat, was konnte er nur tun? Milgo lachte über diese Frage. Wollte Milgo etwas aufgeben? Nein! Er hatte es getan, er war weggelaufen, zu den Söldnern. Nun würde er standhalten, er würde kämpften! Für alles was ihm teuer war. Ein diabolisches Grinsen glitt kurz über Milgos Mund und verschwand. Milgo ging weiter, die Treppe hinauf in die Kaserne und sofort in ihre Schlafräume, um das geheimnisse volle Buch weiterzulesen. So legte Milgo sich auf sein Bett, nahm das Buch unter seinem Kopfkissen hervor und fing an zu lesen.
Nach ungefähr einer Stunde hob Milgo den Kopf. Seine Augen schmerzten von den kleinen Buchstaben. Milgo fragte sich kurz, warum die Buchstaben so klein waren, doch konnte er es sich schnell, bei der Dicke des Buches selbst beantworten. Milgo nahm eines der Fleischkeulen von gestrigen Abend und aß es. Es war mittlerweile kalt geworden, doch es scherte Milgo kaum. Danach trank er eine Flasche Wasser leer und stand auf. Er ging auf den Trainingsplatz der Schwertkämpfer, zog sein Schwert und machte einige Übungen. Das Ende vom Lied war, dass er einen Milizsoldaten zum Duell herausforderte und seine etwas verstaubte Technik aufpoulierte. Am Ende schlug er den Milizsoldat und half ihm dann wieder auf. Auch eines der Aspekte des Buches, man solle zu seinem Trainingspartner immer fair sein, sollange es nicht tödlich enden kann, natürlich für einen selbst.
Irgendwann beschloss er noch zum Bogner zu gehen um sich einen neuen Bogen zu holen. Er wusste nicht genau wer es noch einmal war, jedoch nahm er um die 2000 Gold in mehreren Säcken mit und ging in die Händlergasse.
Celtic_Guardian
30.04.2004, 02:20
Es war Mittag als ich in Khorinis am Hafen ankam.Das erste was mir auffiel waren drei etwas größere Gebäude.an dem ersten,dem größten
hang kein Schild,aber da es sehr groß war konnte man sich denken das es ein Lagerhaus war.Das zweite war in einer Kreuzung.dort hang
ein Schild,das für "Bar" stand.Davor stand ein blonder etwas kräftigerer Typ der nicht sehr sympatisch aussah.Vor dem dritten Haus stand noch ein Typ.Er war wohl der Türsteher.An dem Schild stand "Rote Laterne" und ich wusste das die rote Laterne ein Bordell war.Da die Straße,an der die Bar stand,aussah wie eine Hauptstraße ging ich diesen Weg.Vorsichtshalber ging ich etwas weiter rechts um dem blonden Typ aus dem Weg zu gehen.Als ich etwas weiter oben ankam,sah ich links von mir eine Schmiede.Mittlerweile war der Boden
nicht mehr lehmartig,sondern mit Steinen bedeckt.Ich ging nach links an der Schmiede vorbei,durch eine Unterführung.In der Unterführung
war noch eine Tür,die in einen Raum führte,wo ein alter Mann am tränkebrauen war.Auf einmal sah ich einen kleinen Tempel mit einer Paladinstatue.Davor stand ein Mann in blauer Robe.Ich sprach ihn an."Hallo""Guten Tag""Wer bist du?""Ich heiße Vatras und bin ein Wassermagier des Adanos.Was führt dich zu mir?""Ich bin gerade aus der Königsstadt Karandir hier angekommen.Ich suche einen Platz zum Schlafen.Können sie mir helfen?""Natürlich.Gehe einfach rechts zum Marktplatz und dann linksin das große Haus.Dort steht dann Hanna,die Eigentümerin.Du musst sie einfach nur fragen!""Danke.Ich muss dann mal weiter.""Möge Adanos dich auf deinem Weg begleiten."
Direkt ging ich zum Marktplatz.Ich hatte ziemliche Probleme,durch das Getümel zu kommen.Von allen Seiten hörte ich Verkäufer,wie sie ihre Waren vorstellten.Als ich dann in dem Haus,das mir Vatras beschrieben hatte,stand sah ich eine junge hübsche Frau hinter dem Tresen.
"Hallo.Bist du Hannah?""Guten Morgen.Ja,wieso fragst?Willst hier übernachten?""Ja.Wieviel kostet das denn für 2 Wochen?""Im Moment
gar nichts.Die Paladine kommen für alle Reisenden auf.Du musst dich nur in diesem Buch hier eintragen lassen!"Sofort schrieb ich
meinen Namen in das Buch."Darf ich dich fragen was dich gerade nach Khorinis führt?Ich erzählte ihr meine Geschichte()."Na das ist ja
eine komische Geschichte.Es wird langsam dunkel.Gute Nacht.""Gute Nacht."Mit diesen Worten legte ich mich oben in ein Bett und
schlief.
Am nächsten Morgen stand ich recht früh auf um auf dem Marktplatz ein wenig einzukaufen ohne mich durch die ganze Menschenmenge
zu kämpfenIch sah mich bis Mittag dort um doch fand nichts was ich im Moment gebrauchen konnte.Also ging ich noch ein wenig in Richtung
Galgenplatz spazieren.Einige Leute tranken ohne aufzuhören Bier.Ich fragte eine Stadtwache ob sie sich das leisten könnte."Scheinst wohl
neu zu sein *hicks*,das ist der Freibierstand der Paladine."Mit diesen Worten fiel sie um.Ich trank eine Flasche vor Ort und zwei andere nahm ich mit.Gegenüber von dem Stand sah einen anderen Mann mit drei Wasserpfeifen.Ich fragte ihn ob es was kostet ein wenig zu rauchen.
Er sagte es wäre gratis.Also saß ich mich hin und rauchte eine wenig.Tja,aus ein wenig wurde viel zu viel.Ich verbrachte den ganzen Tag damit zu rauchen.Spät abneds ging ich dann ohne etwas zu essen ins Bett.Am nächsten Tag stand ich um ca.1 Uhr auf.Als erstes
suchte ich eine Taverne,in der ich etwas essen konnte.Da kam mir die Bar am Hafen in den Sinn.Sofort ging ich dorthin.Der blonde Typ stand immernoch davor.Als ich sie betreten wollte sprach er mich an."Hey halt!Du musst erst bezahlen,wenn du in die Bar willst."
"Wieviel denn?""50 Goldstücke."Es hatte fast eine Stunde gedauert bis ich den Preis auf 10 Goldstücke reduziert hatte.Dann konnte ich endlich in die Bar.Sie war nicht sonderlich groß.
Ich kaufte mir ein stück Fleisch,eine Fischsuppe und ein Brot.Dann packte ich noch eins der zwei Biere von gestern aus und as mich satt.
Ponder Stibbons
30.04.2004, 03:24
Das Klingen der Schwerter, die beim Training der Milizen aneinander stießen, mischte sich mit den Klängen der Laute in den geschickten Händen des Spielmanns, der auf den Stufen der Kaserne saß und um sich zu Vergnügen neue Weisen ausprobierte und alte veränderte. Er kombinierte die Melodien zweier altbekannter Lieder um ein völlig neues, fremdartig anmutendes Lied zu bekommen. Inspiriert vom Tabakverkäufer, der aus den Südlanden zu stammen schien stimmte er die Töne an, die sein Lehrer von einem Südländer beigebracht bekommen hatte. Der Tabakverkäufer, der vielleicht unter dem Einfluss einer seiner Spezialmischungen stand, wiegte sich zu der Musik, während er kräftig an der Wasserpfeife zog.
Als die See betrachtete fiel ihm ein kleines Seemannslied ein, das man gerne in Hafenkneipen hörte. Er übte hier ein paar Ausschmückungen und Variationen, doch verlor auch an diesem Lied bald die Lust.
Die Sonne war schon untergegangen doch der große Teil der Sterne war noch nicht zu erkennen. Im Westen war noch ein heller Streifen am Himmel, der jedoch Zusehens dunkler wurde. Mit zunehmender Dunkelheit konnte man auch bald einige Sternbilder erkennen. Als erstes erkannte Ponder das wohl bekannteste Sternbild den großen Schöpflöffel, der das ganze Jahr über zu sehen war. Er drehte sich wie alle Sterne um die Kurbel des Himmels und es gab viele Geschichten wie er an den Himmel gekommen sei.
Eine erzählt davon, wie die Streiter Innos’ in einen Kampf gegen Beliars Heerscharen gezogen waren. Die Truppen waren hungrig und das Essen sollte ausgegeben werden. Doch bald stellte sich heraus, dass der Feind Spione entsandt hatte, die sämtliche Schöpflöffel entwendet hatten. Doch wie sollten die Truppen nun satt werden? Das Essen stand schon auf den Feuern und es musste nur noch ausgeteilt werden. Wie sollte man dies ohne Schopflöffel anstellen? Doch es begab sich, dass eben an dieser Stelle einst ein großer Kämpfer Innos’, der viele Geschöpfe Beliars zurück zu ihrem Meister geschickt hatte, nach einem schweren Kampf gefallen war. Und nun tat sich dort an diesem Ort der Boden auf und brachte einen wundersamen, großen Strauch hervor. Doch dieser Strauch hatte an seinen Zweigen keine Blätter oder Blüten, nein es wuchsen große Schopflöffel an ihm. So konnte die Armee Innos’ doch noch gesättigt werden. Von dem Sieg der tapferen Recken über die Geschöpfe des Beliars erzählt eine andere Geschichte, doch zum Dank für die Speisung seines Heeres setzte Innos den Schöpflöffel so an den Himmel, dass ihn fortan jeder zu sehen bekommt, der des Nachts in den Himmel blickt.
Chavelorn
30.04.2004, 05:45
Chavelorn hatte wiedereinmal den ganzen Tag mit dem Herstellen von Ringen und Ketten verbracht und als er endlich so weit war hatte er ueber 2 Dutzend Ringe und etwa ein Dutzend Halsketten mit Lederbaendern angefertigt. Stolz auf sich selber beschloss Chavelorn den Schmuck am naechsten Tag einem Haendler zu verkaufen und steckte allen in seinen Geldbeutel der damit bis fast zum bersten voll war. Wie war es nur moeglich dass man eine solche Menge an Gold mitfuehren konnte aber nur so wenig Ringe in seinem Beutel tragen konnte. Tja so war es nunmal und Chavelorn machte sich auch nicht mehr viel Gedanken darueber und begab sich schliesslich, nachdem er mindestens 10 Minuten dagestanden und darueber nachgedacht hatte was er tun sollte, auf dem Weg zur Herberge. Dabei lief er ueber den Marktplatz in der Hoffnung einen Haendler zu finden der noch nicht abgeraeumt hatte aber natuerlich waren schon alle weg und kein Stand mehr war aufgestellt. Doch als er vor der Herberge stand kroch ihm ein komischer Duft in die Nase. Es roch wie... wie... chavelorn versuchte sich verzweifelt zu erinnern denn es war etwas das er in der Barriere kennengelernt hatte, und auf einen Schlag fiel es ihm ein. Apfeltabak! Er hatte in der Barriere nur selten eine Woche ohne verbracht und so machte er sich auf um nach der Quelle des geruches zu suchen. Er musste nicht lange herumlaufen, eigentlich nur um die ecke, und da sah er auch schon von wo der Geruch kam. Dem Teppichhaendler. Nur der Teppichhaendler war keiner, denn nachdem er ihn angesprochen hatte und seine unzaehligen Namen gesagt bekommen hatte erfuhr er dass es sich um einen Tabakmischer und Anbieter handelte. Chavelorn wollte sich das natuerlich nicht entgehen lassen und so setzte er sich und begann genuesslich an der Pfeife zu ziehen. Er wusste nicht ob der Stoff hier staerker war, oder ob er einfach zu lange nicht mehr einen Zug genommen hatte, jedenfalls begann sich die Welt ploetzlich hinter einem Nebel zu verstecken den Chav auch mit noch so heftigem blinzeln nicht vertreiben konnte. Und so dachte er sich, dass es doch besser sein wuerde wenn er sich in sein Bett bewegte. Von seinen Sinnen getaeuscht schwankte er schliesslich die Treppe zum Schlafraum hoch und legte sich auf das erstbeste Bett und schlief noch lange nicht ein, sondern lag da und hatte das Gefuehl das Bett drehe sich im Kreis und er koenne Fliegen, bis sich seine Tagtraeume in normale verwandelten und er schiesslich doch in einen tiefen Schlaf sank.
„Guten Morgen!“ flötete eine männliche Stimme, die aber nicht wirklich nett klang.
Häh? Verwundert rieb sich Errol die Augen und öffnete sie kurz. Argh! Schnell machte er seine Augen wieder zu. Mist, verdammter! Die letzten Tage hatte er sich vor dem Training drücken können, doch jetzt hatte ihn dieses Teufelslama direkt am Bett abgefangen.
Laut fing Errol nun zu schnarchen an.
„Ratzepüüüh... püüüüh...“ murmelte er so glaubhaft wie möglich.
Doch seinen Lehrer interessierte das wenig. Nein, dieser Grobian riss ihm einfach noch die Decke vom Leib! Von einem lauten Aufschrei begleitet sprang Errol auf und klammerte sich an seiner Decke fest.
„Meinsmeinsmeins!“ quäkte er aufgebracht. Doch Lama schüttelte einfach lässig mit dem Handgelenk und – plumps – lag Errol auf dem Boden. Das würde er ihm noch heimzahlen...
Nach einem weiteren missglückten Fluchtversuch und nachdem er sich angezogen hatte, schleifte Lama ihn weg.
„Will aber nich...“ meinte Errol mit weinerlicher Stimme. Doch sein Lehrer kannte kein Erbarmen und fing gleich wieder mit Temporunden und ähnlichem an. Beim heiligen Staubsauger, diese ganze Bewegung und diese Gesundheit würden ihn noch umbringen!
Flint(Za)
01.05.2004, 00:02
Flint saß noch sehr lange auf der Schützung und sach den Bürgern der Stadt zu wie sie ihre Arbeit verichteten.
Dann jedoch wurde er wieder hungrig und ging mit seinem Wolf zu einem Hänlder. TERRA schoss es Flint erneut durch den Kopf und als der Händler fragte ob dies sein Wolf sei und wie er hieße da sagte Flint instinktiv: Das ist Terra! Ein sehr lieber Wolf dann wurde Flint schief angeguckt aber der Name gefiel dem Wolf dann doch und er winselte freundlich.
Flint kaufte 10 Fleischkeulen und wenige Minuten später waren sie abgenackt bis auf die Knochen.
Er wackelte in das Hotel, er lies sich erschopft auf ein Bett fallen und sofort höhrt er wie Terra es ihm nachmachte.
Dann schlief er ein. ...
Ein Herz, Ein Herz,
oh großer Schmerz.
Was kann ich ertragen,
ohne lang zu fragen?
Was muss ich erleiden,
ohne dich zu meiden?
Oh Herz oh Herz,
du großer Schmerz.
Das kostbarste Gut auf Erden,
das ist die Liebe.
Was würd nur ohne sie werden,
Ohne die ganzen Herzensdiebe?
Während die beiden Schwarzgekleideten sich auf der Mauer der Kaserne niedergelassen hatte, war ein von der Stimme her nicht wirklich allzu talentierter Minnesänger gerade dabei, eins seiner Werke zum Besten zu geben. Von Herzschmerz und alledem handelte das Stück... konnte Rhodgar nichts mit anfangen. Herzschmerz verspürte er höchstens, wenn er einmal an das verblichene Antlitz Hilias´ zurückdachte, was man mit dem Kontext hier nicht in Verbindung bringen konnte.
"Warum krächzt der nicht mal von was anderem? Von fernen Ländern, von weiten Reisen will ich hören. Aber nein, immer nur das eine. Gibts denn für die keine andere Inspiration?" fragend blickte Rhodar seine Freundin an, doch auch sie zuckte nur resignierend mit den Schultern. Also mussten sie sich eben mit dem Gejaule abfinden, aber wenn man sich anstrengte, konnte man sich den "Gesang" einigermaßen wegdenken, und was übrig blieb war das erstaunlich harmonisch klingende Lautenspiel. Wie passte das nur zusammen, eine solche Rabenstimme und dabei solch geschickte Finger, die blitzschnell über die Saiten flogen? Vielleicht sollte er einfach nur die Stimme weglassen, das würde ihm unter Garantie mehr Publikum bescheren.
Eine im Prinzip ganz harmonische Szene, die sich dort in der Abendsonne abspielte. Bei einem süßen Apfel saß man faul herum, und lauschte den Klängen einer wohlgespielten Laute. Doch im Hintergrund, im Schatten, da schlich etwas herum, was diese Ruhe und Stille, diese angenehme Atmosphäre zu stören gedachte. Hinkend und humpelnd schlich der alte Händler umher, bis er schließlich an dem Baum angelangt, der sein Ziel darstellen sollte. Eben noch hatte er mit einem interessierten Kunden um jedes Goldstück gefeilscht, da war ihm etwas ins Auge gestochen, dass ihn all diese Anhäufungen des funkelnden Materials hatte vergessen lassen.
Dieser Junge! Gerade dem Knabenalter entschlüpft, hatte er ihn letztens doch schon überführt. Was dachte der sich eigentlich wer er war, nur weil er so einen dämlichen schwarzen Stoff trug? Er war bestimmt nur ein dahergelaufener Adelssohn, der mit seinem Kindermädchen mal Ausgang hatte. Aber na warte Bürschchen, dem würde er es noch heimzahlen.
So gut es ihm mit seinen alten Knochen möglich war, erklomm er die Wipfel des Baumes, lehnte sich über einen Ast und streckte seine Hand aus. Ein kleines Beutelchen war darin, ein paar Goldstücke und eine eigens für diesen Zweck angefertigte Lebensmittelliste enthaltend. Wenn die Stadtwache das bei diesem Burschen finden würde, dann säße der mächtig in der Tinte. Ha, niemand betrogt ihn, den ältesten aller alten Gauner hier auf dem Markt.
Rhodgar aber bekam von alledem, was sich hinter ihm abspielte, nicht das geringste mit, er war viel zu sehr damit beschäftigt, sich mit Rena über ihren letzten Kreaturenkampf zu unterhalten, als dass er hätte merken können, wie etwas sanft in seine Robentasche glitt.
Sir Iwein
01.05.2004, 03:39
Tief in Gedanken versunken kam ein einzelner Ritter den sauber gepflasterten Weg aus dem Oberviertel hinab. Jetzt, da die Dunkelheit hereingebrochen war und die Gassen nur noch vom spärlichen Schein der Laternen beleuchtet wurden, gab seine prunkvolle Rüstung nur noch einen matten Glanz ab. Als Iwein so durch die mittlerweile menschenleere Handwerkergasse schritt, dachte er noch einmal über die Geschehnisse des Tages nach.
Aus heiterem Himmel hatte er von einer Verhandlung gegen seinen Kameraden Long wegen Desertierens erfahren und sich sogleich mehr oder weniger freiwillig zu seiner Verteidigung bereiterklärt. Und dann, die beiden hatten sich schon einen Plan zurechtgelegt, hatte Lord Hagen die Verhandlung vertagt, da Eorl, ausgerechnet der Kläger, nicht erschienen war. Absurd... doch eigentlich mussten sie Innos dafür danken. Aufgeschoben war nicht aufgehoben, doch nun hatten sie wenigstens Zeit, die Sache noch einmal gründlich zu überdenken. Gab es nicht noch einen anderen Weg als Erpressung? Eorl musste doch zu überreden sein...
Der Ritter spürte, wie sein Gehirn den Dienst verweigerte - er hatte heute schon zuviel nachgedacht. Träge schritt er durch die Gassen, in Richtung Kaserne. Es war kühl geworden und er sehnte sich nach seinem Bett. Als er am Marktplatz vorbeikam, war dort tatsächlich noch immer etwas los. Der einzige Ort in Khorinis, der nie tot war. Einige Händler waren zwar gerade dabei, ihre Stände abzubauen, doch noch immer waren einige Menschen unterwegs und sahen sich all die verschiedensten Waren an, die die Händler lautstark anpriesen.
Unberührt von all dem setzte der Hauptmann seinen Weg fort. Die Kaserne schien nun, zu später Stunde, wie ein riesiger, hässlicher Mauerklotz, und dunkel stachen sich seine Umrisse gegen den vom Mond erhellten Nachthimmel ab. In diesem Moment war Iwein kaum stolz, Hauptmann zu sein. Er holte sich noch ein Freibier und positionierte sich dann am Wehrgang der Kaserne, um das kühle Gebräu dort leerzuschlürfen, bis sein Dienst für heute endlich vorüber war. Ein Barde sang in der Nähe, irgendwo am anderen Ende des Wehrgangs. So klar und rein war seine Stimme, und so still die Nacht. Der Hauptmann lächelte ein wenig, während er den Versen lauschte - sie handelten von der Liebe.
Die Stadtwache
01.05.2004, 03:45
Milof, Dragen und Bruns saßen gemeinsam in der Kaserne gefesselt vom üblichen Milizenplausch. Wer hat den gefährlicheren Verbrecher dingfest gemacht, wer konnte am meisten Bier vertragen und wer konnte danach und nach einer üppigen Portion Kohl die lautesten... Töne erzeugen. Doch wie immer im Leben eines Soldaten der Miliz sollte dieser Moment der Wonne nur kurz wären. Ein anscheinend aufgebrachter Bürger stapfte auf den Platz und zeterte lautstark bestohlen worden zu sein.
Alltäglicher Kleinkram in einer Stadt wie Khorinis doch die Beschreibung machte die drei hellhörig. Zwei in schwarze Kutten gekleidete Gestalten in Verbidung mit einem Verbrechen? Wenn das tatsächlich Schwarzmagier wären, würde dies den größten Fang der drei darstellen und ihnen zudem unendlichen Ruhm einbringen.
Milof preschte als erster vor und befragte den Händler wo und was genau geschehen sei, dessen Antwort fiel knapp aus. Sein Geldbeutel sei von einem in schwarz gekleideten Mann gestohlen worden der jetzt oberhalb des Galgenplatzes saß, in seiner Begleitung sei eine ebenfalls in schwarz gekleidete Frau. Besonnen fragte Dragen noch ob es einen Beweiß dafür gebe das der Geldbeutel wirklich Besitz des Alten sei. Mit der Einkaufsliste lieferte er einen stichhaltigen Beweis. Sollte dies bei den Leuten gefunden werden stünde ihre Schuld zweifelsfrei fest.
Gerade wollten die drei los als ihnen kurz Zweifel kamen. Schließlich könnten sie es da mit Schwarzmagiern zu tun haben. Mit Anbetern Beliars, bösartigen Menschen mit noch bösartiger Magie. Bruns stellte fest das es vielleicht doch besser wäre Verstärkung mit zu nehmen und so stürmten kurz darauf drei Milizsoldaten in voller Montur durch den Wehrgang wo sie den Hauptmann fanden und diesem dort Meldung erstatteten.
by Lama
Als hätte der Barde ihr Gespräch mit angehört, war das nächste Musikstück nicht von Gesang begleitet sondern eine kleine heitere auf der Laute gespielte Melodie. Ein zur Stimmung der Abenddämmerung passendes Stück. Der Freibierstand füllte sich mit Durstigen Stadtern, die ebenfalls den Klängen lauschten.
"Weisst Du, was wieder einmal schön wäre? Ein Fest. So eines wie das Fest des Schläfers - da warst Du ja nicht mit dabei - oder wie die Hochzeit auf Onars Hof. Lustig mit Tanz und Musik." Kaum hatte sie diesen Gedanken in Worte gefasst, wechselte der Barde zu einer traurigen Ballade, mit der er auch schnell die Aufmerksamkeit der Zuhörer verlor.
Der letzte Apfel war gegessen, kein Grund mehr, sich länger dieser traurigen Stimmung auszusetzen.
Sir Iwein
01.05.2004, 04:14
Er hätte es wissen müssen. Nicht einmal jetzt war ihm Ruhe vergönnt. Es war ihm nicht vergönnt, diesem wohlklingenden Lautenspiel und der zugehörigen Stimme des Barden zu lauschen. Stattdessen kamen gleich drei Milizen auf einmal angehastet und berichteten dem Hauptmann aufgeregt von ihrem Wehwechen. Milof, Dragen und Bruns waren es wieder einmal, diese unfähigen Büttel. Konnte ja nichts Ernstes sein. Die machten aus jeder Mücke einen Elefanten. Waren zwar kräftig, doch im Hirn hatten sie kaum etwas, außer vielleicht dieser Dragen.
Bei ihren Worten jedoch hörte der Hauptmann auf und stellte sogar sein Bier auf einer Mauerzinne ab.
"Schwarzmagier, sagt ihr?", fragte er verwundert und sah die Soldaten durchdringend an.
Die drei nickten eifrig. "Da drüben, an der Kasernenmauer überm Galgenplatz, Herr Hauptmann", meinte Milof erregt. "Die haben einen ehrenwehrten Händler bestohlen und sind höchstwahrscheinlich der bösen Magie mächtig." Wie um die Worte ihres Kameraden zu bekräftigen, nickten die beiden anderen abermals.
Iwein überlegte kurz, dann schritt er entschlossen los. Wehe ihnen, wenn sie wieder einmal Stuss erzählt hatten. Doch wenn wahrlich Schwarzmagier in der Stadt waren, denen würde er es zeigen, bei Innos. Dieses Gesindel schaffte es doch immer wieder.
Der Gesang des Barden, obwohl jetzt lauter, interessierte den Ritter nicht mehr, er war angespannt aufs Äußerste. Die drei Milizen deuten aus einiger Entfernung auf die beiden Gestalten. Ein Mann und eine Frau, soweit Iwein es erkennen konnte - wie der Händer auch schon ausgesagt hatte. Mit einem Wink bedeutete der Hauptmann den Milizen, ihm zu folgen.
"Lasst nicht zu, dass sie ihre Magie wirken, denn dann ist alles aus", warnte er sie leise.
Im Moment noch saßen die beiden nichtsahnend auf der Mauer (unfassbar, auf Iweins Mauer), ließen die Beine hinunterbaumeln und diskutierten - sicher über irgendwelche dunklen Lehren und Machenschaften. Die eine war so offensichtlich eine Hexe, das verriet schon ihr beinahe ganz weißes, langes Haar. Beide waren sie in lange, dunkle Gewänder gekleidet. Genau jene Roben, die so typisch für die Kastellbewohner waren, die irgendwo im hohen Norden von Khorinis hausen sollten, um dort ihren dunklen Ritualen zu frönen.
Mit gezogenen Schwertern, aber dennoch mit einiger Vorsicht, näherten sich die vier Krieger dem merkwürdigen Paar. Als sie es umstellt hatten, sodass sie nur noch die Mauerzinnen im Rücken hatten, erhob Iwein die Stimme.
"Keine Bewegung, Schwarzmagier, Ihr seid enttarnt", sprach er scharf, doch mit einem unbehaglichen Unterton in der Stimme. Die beiden waren ihm nach wie vor nicht geheuer. "Ihr werdet des Diebstahls bezichtigt. Leert Eure Taschen, auf der Stelle! Und keine faulen Tricks, lasst Eure Runen stecken, oder wir müssen unsere Waffen einsetzen!"
Der Hauptmann wusste genau, was dem Händler gestohlen worden war, seine Milizen hatten es ihm haarklein unterbreitet. Sollte sich der Beutel mit dieser Einkaufsliste bei ihnen finden, würden sie bereuen, sich hier blicken gelassen zu haben...
"Hö?"
Gerade erneut in eine innige Diskussion über die Vor- und Nachteile einer Kreatur wie dem Zombie verwickelt, sah Rhodgar jetzt beiläufig den vier Männern entgegen, die da so auf sie zugeschritten kamen. Was war das? Diebstahl? Der Schwarzmagier wusste nicht, was er tun sollte. Aus der Haut fahren oder sich ganz und gar einem Lachkrampf hingeben? Er war unentschlossen, und so kam es, dass er vorerst einmal nichts machte, während er innerlich abwägte, was denn die geeignetste Reaktion in dieser Situation wäre. Denn seitdem er Bekanntschaft mit dem Lama gemacht hatte, war ihm klar geworden, dass nicht alle Gardler saufende Dösbaddel sein mussten, und das einigen von ihnen durchaus ein wenig Respekt gebührenden konnte, unter Umständen.
"Du, sag mal Rena, was wollen die von uns?"
Auch hier konnte seine Mitmagierin nur mit den Schultern zucken. Fragend richtete Rhodgar nun das Wort an jenen, der eben noch so tollkühn gesprochen hatte.
"Sagt mir, guter Mann, warum werden wir des Diebstahls angeklagt? Ich meine, wisst ihr überhaupt wen ihr hier vor euch habt? Entweder muss es wirklich was wichtiges sein, oder ihr seid einfach nur geisteskrank, so mit uns zu sprechen."
Bei den letzten Worten versuchte er ein wirklich teuflisches Grinsen aufzusetzen, doch dieser Versuch scheiterte. Stattdessen hatte er sich nun entschieden, und nicht ein diabolisches, sondern ein wirklich durchaus belustigtes Grinsen stand ihm nun ins Gesicht geschrieben.
Sir Iwein
01.05.2004, 04:37
Iwein stutzte kurz. Der wagte es, ihn schief anzugrinsen? Was ließ diesen Kerl angesichts vier Schwertern so gelassen bleiben? Die Mine des Ritters verriet plötzlich Unentschlossenheit und Verwirrung. Die eben noch so harten Züge des Kriegers begannen weich zu werden. Auch seine drei Milizen wussten nicht recht, was zu tun war. Dann aber durchfuhr den Hauptmann ein Geistesblitz, und er richtete sein Schwert auf den Hexer. Geisteskrank, sagte der Kerl? Ha!
"Sie versuchen, unsere Gedanken zu vernebeln, Männer. Bleibt standhaft, lasst Euch nicht irreführen!", flüsterte er seinen Kumpanen aus dem Mundwinkel zu, doch sicher hatten die beiden Schwarzmagier es gehört.
"Schweigt!", rief er dann drohend und richtete sein Schwert noch bestimmter auf den Fremden, ging jedoch mit dem Körper noch ein wenig mehr auf Distanz. "Leert Eure Taschen! Ihr habt einen ehrenwehrten Händler am Marktplatz bestohlen und er hat Euch auch noch dabei gesehen. Wenn Ihr unschuldig seid, woran ich zweifle, so könnt Ihr dies ganz einfach beweisen, indem Ihr jetzt Eure Taschen leert. Wenn Ihr das nicht sofort tut, werden wir Euch niederstrecken, bei Innos!"
Iweins Stimme überschlug sich vor Erregtheit, während er wild mit seinem Schwert drohte. Diese Magier trieben ihr Spiel mit ihm. Obwohl sie so eindeutig im Nachteil waren, fühlte der Ritter sich bedroht und unsicher. Er fürchtete jeden Augenblick, dass die beiden etwas Unerwartetes tun würden.
Schlecht gelaunt schlenderte Incanus durch die Straßen dieser „Metropole“ und war einfach nur gelangweilt. Von wegen neues Leben anfangen! Gar nichts war damit. Pustekuchen. Stattdessen saß man hier seine Zeit ab, ohne zu wissen worauf man eigentlich wartete. Wenn wenigstens mal Orks angreifen würden oder vielleicht Drachen (doch wo gab es schon welche?), dann würde es zumindest mal etwas Abwechslung geben. Aber so war hier einfach nur tote Hose.
In diesem Moment vernahm der Gelangweilte ein lautes Knurren aus Richtung Magen. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er ja seit Tagen keinen Bissen mehr zu sich genommen hatte und er verspürte ein starkes Hungergefühl. Doch glücklicherweise stand er direkt neben einer großen Taverne. Irgendetwas mit ‚Coragon’ stand da. Wohl der Wirt. Aber wer es war, war ja auch unwichtig. Eilig ging Incanus in das Gasthaus. Ob das Essen hier gut war?
Mies gelaunt wie er war, ging er zur Theke. Ein freundlicher Mann stand dort, sicherlich dieser Coragon. Ohne abzuwarten meinte Incanus nur: „Was zu essen.“ Der Wirt hatte ihn gar nicht bemerkt, denn er drehte sich überrascht um und blickte den Fremdling, dessen Gesicht unter der dunklen Kapuze nicht zu erkennen war, forschend an. „Nun, dazu müsst ihr aber erst zahlen. Ohne Bezahlung kein Essen und der Hunger bleibt.“, kam schließlich die dreist formulierte Antwort.
Doch Incanus hatte nicht ein müdes Goldstück dabei und ans Bezahlen dachte er sowieso nicht. Er blickte den Wirt nur wütend an: „Jetzt hör mal gut zu. Ich hab seit Tagen nichts gegessen und verdammt noch mal Hunger.“ „Wie gesagt, ohne Preis kein Fleiß. Oder besser gesagt Essen. Schönen Tag noch.“ Damit drehte sich der Kerl einfach weg, ohne Rücksicht auf Verluste. Das war ja wohl unerhört! Innerlich kochte der einstmalige Schwarzmagier vor Wut und hätte den eingebildeten Wirt am liebsten aus dem Weg geräumt. Doch dank der Paladine und Milizen konnte man das vergessen. Also durfte er wohl hungern. Schöner Schlamassel.
Doch da stach ihm etwas ins Auge: Da lag doch tatsächlich ein unbewachtes Brot, direkt im Rücken des Wirtes. Ohne nachzudenken griff Incanus einfach danach, doch genau in dem Moment drehte sich Coragon um und langte ebenfalls nach dem Brot. Die beiden stießen mit den Händen zusammen. Doch es war ja geradezu offensichtlich, wer hier der Dieb war und wer das Opfer. „Verdammter Dieb!!!“, brüllte der Wirt los und riss das Brot an sich. „Dich werd ich Lord André melden!“
Das war jawohl gar nicht lustig. Instinktiv ergriff Incanus die Flucht, machte kehrt und raste aus der Taverne, verfolgt vom wütenden Coragon. „Ein Dieb! Ein Dieb! Stadtwachen, haltet ihn!“, rief der Kerl lauthals durch die halbe Stadt, wegen eines lächerlichen Brotes, das noch nicht einmal wirklich entwendet worden war. Aber jetzt war es zu spät. Der Flüchtende konnte sehen, wie einige Stadtwachen ihre Schwerter zogen und auf ihn zustürmten. Jetzt hieß es handeln.
Incanus fackelte nicht lange, sondern rannte gleich weiter Richtung Osttor. In der Stadt konnte er nicht bleiben, das stand fest. Also flitzte er so schnell ihn seine Beine trugen hinaus aus dem Stadttor, an den Torwachen, die noch gar nichts bemerkt hatten, vorbei und voller Hast hinaus auf den Weg. Eilig rannte er rechts den Berg hinauf und war bald im Dunkeln verschwunden. Hoffentlich fand er sich hier draußen zurecht...
Das war eine groteske Situation: die beiden Schwarzmagier, die beinebaumelnd auf dem Mäuerchen saßen, umringt von bewaffneten Milizsoldaten und konfrontiert mit einem unhaltbaren Vorwurf. Lachhaft das Ganze.
Mit dieser an den Haaren herbeigezogenen Anklage des Offiziers, einen Händler bestohlen zu haben, konnte doch nur sie gemeint sein, glaubte Renata. Rhodgar hatte ihres Wissens den Markt gar nicht betreten. Sollte sich die Milizionäre doch den Inhalt ihrer Taschen vorzeigen lassen – dann war der Spuk schnell vorbei. Über den Vorwurf selbst und die Art, wie er vorgebracht wurde, konnte man sich danach ja immer noch unterhalten. Hauptsache, die etwas nervösen Soldaten machten keine Dummheiten...
Ihrer Sache sehr sicher leerte die Magierin die Taschen ihrer Robe und hielt die wenigen Stücke auf der Handfläche der ausgestreckten Hand dem Offizier eher scherzhaft zur Begutachtung hin - ganz langsam, um ja nicht missvertanden zu werden: „Hier, Runensteine und ein paar wenige Goldmünzen. Was davon soll ich Eurer Meinung nach gestohlen haben.?“ Man hätte glauben können, sie hätte den Teufel selbst auf ihrer Hand dargeboten, so wie die Männer zurück wichen.
Chavelorn
01.05.2004, 10:06
Das muede Gesicht des Mondes tauchte die Stadt in ein silbern schimmerndes Licht, das Chavelorn spaet abends durch die Gassen des Handwerkerviertels begleitete. Er hatte noch einen dritten Tag damit verbracht Schmuck herzustellen, und als er fertig war hatte er insgesamt schon ueber 30 Rige und etwa ein Dutzend Ketten hergestellt. Da es noch nicht zu spaet war lief er schnell zum Marktplatz, um dort seine Ware einem Haendler zu verkaufen. Er erwischte gerade noch einen, den er am Rande kannte und konnte ihm nach einigem Feilschen die Ware fuer gut 600 Godsuecke abkaufen.
Danach kehrte er zur Herberge zurueck. Er liess sich muede auf sein Bett plumpsen und schlief sofort, das Gold noch in seinen Haenden, ein.
Chavelorn
01.05.2004, 10:31
Chavelorn wachte aus einem sehr simplen Grund auf. Seine Blase drueckte. Desshalb erhob er sich langsam und begab sich langsam schlurfend zum Abort. Dort erleichterte er sich erstmals und blieb dann noch fuer eine Weile schlaftrunken stehen, darauf wartend dass sein Gedaechtniss aufwachte und ihm sagte was er als naechstes tun sollte. Dieses entschied sich nach einer weile zurueck zum Bett zu gehen. Chavelorn setzte sich also muede in Bewegung und liess sich in sein Bett fallen.
Und sprang sofort wieder auf, denn sein vermeintliches Bett war, wie es aussah, das Bett seines Nachbarn gewesen, welcher jetzt lautstark fluchend aufstand und damit alle Bewohner der Herberge aufweckte.
Als diese jedoch merkten was passiert war richteten alle ihre Haende auf ihn und fingen, trotz muedikeit, lautstark an zu lachen. Nur jemand naemlich Deaddreamer war noch immer seelenruhig am schlummern.
Seine Wangen rot vor Scham, wollte sich Chavelorn bei den andern entschuldigen, doch diese lachten einfach weiter, bis es ihnen schliesslich verleidete und sie sich, einer nach dem anderen, wieder hinlegten und sich in deren eigenen Traumwelten wiederfanden.
Doch fuer Chavelorn war diese Nacht die schlimmste in seinem Leben und er konnte nicht an Schlaf denken, und so fasste er einen Entschluss: Er wuerde so schnell wie moeglich die Stadt verlassen. Er wollte nicht mehr mit diesen... diesen... ihm fiel kein passendes Wort ein, zusammensein. Mit solchen Leute die andere demuetigten wollte er nichts mehr zu tun haben. Und so beschloss er all seinen Kram und sein Geld zusammenzupacken um die Stadt zu verlassen, und zu laufen wohin auch immer ihn die Pfade trugen.
Doch zuvor wuerde er sich noch eine Kappe voll Schlaf genehmigen. Er legte sich hin und von seinem Entschluss beruhigt konnte er nach einer Weile einschlafen.
Sir Iwein
01.05.2004, 14:10
Iwein und die Milizen schreckten zurück. "Schon gut, steckt das weg!", rief er erschaudernd und machte mit seinen Fingern ein Kreuz. Was die beiden mit diesen Runen anzufangen vermochten, wollte er gar nicht wissen. "Innos steh mir bei..." Obwohl sich weder der Beutel noch die Liste bei der Frau gefunden hatten, war der Ritter noch immer von der Schuld der Schwarzmagier überzeugt. Vielleicht hatten sie die Dinge ja auch einfach nur ... weggezaubert, genau. Durchsuchen lassen wollte der Hauptmann sie nicht, das schien ihm zu gefährlich.
"Jetzt Ihr!", drängte er und nickte dem Fremden heftig zu. Verdammt, was sollte er tun, wenn auch der nichts besaß? Ach was, dann sperrte er sie einfach wegen Leugnung der Macht Innos' sowie Amtsanmaßung bei einem seiner Diener ein. Sofort wurde der Hauptmann seiner Sache wieder sicher und warf dem Dämonenbeschwörer einen gehässigen, von tiefer Abscheu gezeichneten Blick zu. "Macht schon."
In der Unterstadt suchte Long nach einer Ablenkungsmöglichkeit. Er musste erstmal wieder einen klaren Kopf bekommen, ehe er sich Gedanken um die Verhandlung machen konnte. Doch wie es oft so war, fiel ihm nichts Vernünftiges ein. Er setzte sich daher auf eine freie Bank am Hafen und schaute an diesem frühen Morgen auf das Meer.
Es war noch erstaunlich ruhig, kaum Hektik im Hafen. Die Leuten schliefen wohl immer noch ihren Rausch auf.
Was konnte er nun noch sinnvolles tun? Was hatte er überhaupt vor den Angriff auf Sekobs Hof –„
Das ist es. Natürlich. Er war doch mitten in den Ermittlungen gewesen. Bei Innos, wie konnte er das nur vergessen. Er wollte gerade seinen Milizsoldaten suchen, der Informationen über den Toten im Hafen heraussuchen sollte.
Long stand von seiner Bank auf und lief dieses Mal etwas schneller in die Kaserne. Dort suchte er Plato. Der eifrige Milizsoldat war zum Glück noch wach und überreichte ihm ein Blatt Papier, auf dem sauber die Personalien des Toten aufgelistet waren. Long bedankte sich und machte schon kehrt, als Plato ihn noch aufhielt.
„Sir, der Novize Zhao ist ins Kloster gegangen, du sollst nachkommen.“
Long nickte und begann den zweiten Versuch, loszulaufen, doch fiel ihm wieder was ein. Er brauchte noch einen Adjutanten, der ihm bei den Ermittlungen helfen konnte. Da er keine genauen Vorstellungen hatte, wer das sein soll, pickte er sich einfach einen aus der Masse.
„Hey du, komm her.“
Ein Waffenknecht drehte sich um. Long kannte sein Gesicht, aber nicht seinen Namen.
„Wie war noch dein Name?“
„Arthas, Sir!“
„Gut, komm mit. Es gibt Arbeit.“
Ohne weitere Erklärungen verschwand Long mit dem Waffenknechten durch das Osttor.
Taurodir
01.05.2004, 18:05
Als die Sonne zu recht später Stunde am Morgen zwischen den Wolken erschien, verlies der junge Kommandant ebenfalls das Oberviertel. Er trug wie immer die selbe Rüstung, die verdeckt wurde von seinem langen schwarzen Umhang. Sein Blick verriet jedem, dass dieser Mann wieder mal über einiges nachdachte. Besorgnis stand in seinen Augen geschrieben, aber auch Verwirrung..
Neugierig hatte er sich zu diesem Verhör gesellt, da es seine Pflicht war als Krieger der Stadt. Aber stellten sich ihm nur lauter Fragen. Wie es wohl ausgehen würde? Hinter dieser Sache steckte weitmehr. Mehr als er selbst wusste. Was war nur mit dieser Kriegerin? Die Kriegerin des Feuers..
Wann er mehr erfahren würde, würde sich bald zeigen.
So schritt Taurodir die Stufen, die vom Oberviertel hinausführten, hinab, während ihn die beiden Wachen grüßten, und begab sich in Richtung der Kaserne. Die Straßen waren noch zu dieser frühen Stunde leer, nur einige Bürger sah man, die wie immer mit einander sprachen, tuschelten, und über die letzten Ereignisse sprachen. Und manch Händler bereitete sich schon trotz der Müdigkeit auf dem Gesicht geschrieben, auf den eventuellen Ansturm auf seinen Stand vor, um seinen Beutel mit viel Gold zu füllen.
Der junge Lord streichelte den Knauf seines Schwertes, während seine Haare durch den Wind wild umher tanzten.
Es war Zeit, dass er jene weiterunterrichten sollte, denen er sein Wort gegeben hatte. Es war Zeit sich wieder diesen beiden Menschen zu zeigen, sich ihnen zu widdmen. Der Lady aus Erathia, Lyvîane, und der Frau, die keinen Namen trug. Zu hoffen war nur, dass man ihr schon bald einen Namen geben würde.
Taurodir nahm diesmal nicht den kürzeren Weg, sondern begab sich wie er es schon oft tat, zum Meer hin. Nicht selten blieb er beim Anblick des blauen Meeres stehen. Nicht selten dachte er dabei nach. Es war so ruhig. Er wusste aber, dass irgendwann der Tag kommen würde, wo er sein Wort gegenüber einer anderen Personen halten müsste. Wo er sein Schwert ziehen müsste. Kämpfen, und sterben für die Menschen, die er glücklich sehen mochte. Bereit müsste er für diesen Tag sein. Irgendwann würde dieser Tag folgen.
Der Krieger schloss die Augen abermals, und atmete tief die Luft ein, sein Gesicht wirkte dabei friedlich, obwohl es in seinem Herzen noch anders aussah. Sachen, die er nicht verstand. Aber nun war die Zeit gekommen, sich zur Kaserne zu begeben. Er lief die Stufen der Treppen hinauf, die zum Hofe führten, welcher am frühen Morgen noch recht leer war. Seine Augen erspähten nur manch Millizsoldaten, die gähnend dahinschritten, aber kein Gesicht, dass ihm bekannt schien. Ob sie drinnen waren?
Dies würde er nur herausfinden, wenn er sich auch ins innere des Gebäudes begeben würde. Noch immer begleitete den Paladin ein unwohles Gefühl, doch entschied er sich, hineinzuschreiten.
Und ehe er schon sich drin befand, blieb er auch beim Anblick der zwei Frauen stehen.
Die eine, deren Namen er nicht wusste, lag im Bett, die andere, die Frau, die er zu vergessen versuchte, aber es nicht konnte, saß neben ihrem Bett, auf jenes lehnend. Der Krieger blieb still stehen, und seine Lippen rührten sich zu einem Lächeln bei diesem Anblick. Ihm wurde klar, dass es was gab, wofür es sich lohnte zu leben.
Um beide nicht zu stören, schwieg er, und wartete ab, während seine Augen sich von diesem schönen Bild nicht lösen konnten.
Seufzend saß Host auf seinem Lieblingsplatz auf der Kasernenmauer und beobachtete wie eigentlichen jeden Tag die Geschehnisse auf dem Marktplatz. Alles lief problemlos, nichts passierte. Absolut nichts!
Dem jungen Waffenknecht war so langweilig, wie schon lange nicht mehr. Das einzige was er tun konnte, war herumsitzen und vor sich hin träumen. Das blöde daran war, dass er das doch vorher schon gemacht hatte. Zweimal das Selbe ist schließlich blöd, er musste sich etwas neues Einfallen lassen. Seine Künste mit dem Schwert verbessern wurde auch mit der Zeit langweilig. Immer nur gegen diese unsichtbaren Gegner kämpfen war zu leicht. Noch nicht einmal hatten sie ihn getroffen, diese Versager.
Was also konnte ein junger, flexibler Mann, anfang 20 um diese Uhrzeit mitten in Khorinis mit seiner Zeit anstellen.
Da flog völlig unerwartet eine Wolke vorbei. Es war eine seltsame Wolke, mit einer seltsamen Form, wie man sie nur selten sah. Das schöne, weiße, cremige Zeug, aus dem Wolken bestanden, hatte sich zu einem großen "X" verformt. Das brachte Host auf die Idee des Jahrhunderts...oder wenigstens des Tages: Er könnte auf Schatzsuche gehen. Sowas ist sicher mit einigen Abenteuern verbunden, auf denen er viel lernen konnte und so ein Schatz war sicher auch zu irgendwas zu gebrauchen. Wenn nötig würd er ihn verkaufen oder sowas. Das konnte er entscheiden, wenn er ihn gefunden hat.
Zum Schatzsuchen braucht man aber leider auch eine Schatzkarte, denn sonst weis man ja nicht, wohin man gehen muss. DDer Waffenknecht sah nach sich kurz um, doch leider lag grad nirgendwo eine rum.
Tja, jeder andere hätte sich jetzt entmutigen lassen, doch nicht Host. Schnell hatte er sich ein Blatt Papier und einen Kohlestift besorgt - in bunten Farben versteht sich - und dann fing er an, sich selbst eine Karte zu zeichnen. Wenige Minuten später hatte er die Konturen. Er musste sie dan nur noch kurz schön ausmalen und dann konnte es auch schon losgehen. Spontanwie immer, nur mit seiner Karte und seinem Übungsschwert bewaffnet, verließ er das Stadttor und verschwand in der freien Natur.
Natürlich, Rena hatte nichts weiter vorzuweisen als die Dinge, mit denen diese Gardler nicht das geringste anfangen konnten, sie sogar fürchtete. Es hatte den Schwarzmagier im Ernst große Anstrengung gekostet, ein lautes Herausplatzen zu unterdrücken, als er auf das verzerrte Gesicht des Innoslers geblickt hatte. Wie hatte es der Gehägte vor so langer Zeit doch nochmal ausgedrückt? Für diese Gesichter solltet ihr Zirkusaffen Eintritt verlangen. Passte ja genau, hihi.
So, nun war er an der Reihe. Zuerst gewährte er den Soldaten ein paar kurze Blicke auf seine Runen, die wie immer am rechten Platz an seinem Gürtel befestigt waren. Er wollte diesen Mann ja nicht nochmals der Gefahr des Herzanfalls aussetzen, in dem er ihm seine Runensteine unter die Nase hielt. Beiläufig griff Rhodgar dann in seine Robentaschen, in Erwartung, dort nichts finden zu können. Normalerweise trug er nichts in diesen Behältnissen mit sich herum, und er konnte sich auch nicht erinnern, diese Gepflogenheit vor ihrem Aufbruch gebrochen zu haben.
Aber warum bei Beliar konnte er dann in einer der Taschen einen kleinen Lederbeutel ertasten? Verdammt, das war es, wonach die Soldaten suchten. Danach zu fragen, wie dieses Ding zu ihm gekommen war, dafür blieb jetzt keine Zeit. Er musste Zeit gewinnen.
"Wartet, das ist meine magische Tasche, sie ist nahezu unendlich tief, da haben sich schon so manche Schätze drin verkrochen. Momentchen noch." Er log quasi das getrübte Blau des Himmels von selbigen herunter.
Doch es war aussichtslos. Er war niemand, der binnen Sekunden etwas verschwinden lassen konnte, weder durch geschickte Bewegungen noch durch eine Form der Magie. Wäre aber verdammt praktisch, so ein Unsichtbarkeitszauber, gerade jetzt.
"Wartet, wartet... aaah ja, hier haben wir doch was."
Als würde er den Beutel aus Untiefen heraus zerren, holte er ihn hervor.
"Das ist alles was ich bei mir hab. Und dabei gehört es mir nicht mal. Komisch, wie kann das denn nur in meine Tasche gewandert sein? Hast du eine Ahnung, Rena?"
Gespielt fragend schaute er seine Freundin an, doch sie erwiederte seinen Blick nur mit einem stummen Schütteln des Kopfes. Die Situation war viel zu ernst, um jetzt Späße zu treiben.
Sir Iwein
01.05.2004, 19:59
Wie ein Schießhund passte Iwein auf, während der Schwarzmagier Anstalten machte, umständlich in seiner Tasche herumzukramen. Die Knöchel des Ritters standen weiß hervor, so fest umklammerte er sein Schwert, bereit, sofort zu reagieren, sollte sein Gegenüber etwas Dummes wagen. Dann endlich brachte der Fremde einen Beutel zum Vorschein. Es klimperte ein wenig, als er ihn emporhob. Ah, Gold! Der Hauptmann lächelte siegessicher.
"Gebt das her!", sprach er barsch und grapschte rasch mit seiner linken Hand nach dem Beutel. Sein Schwert ließ er zurück in die Scheide gleiten. Dann wühlte er fiberhaft in dem Beutel herum. Einige Goldstücke waren darin, nicht viele, dennoch eine nicht unbedeutende Menge Geld in diesen Tagen - der Zorn und die Aufregung des Händlers war nur allzu verständlich. Und dann entdeckte Iwein auch das Beweismittel. "In der Tat, äußerst komisch, nicht wahr, mein Herr? Wie gelangt das nur in Euren Besitz?", säuselte er mit gespielter Verwunderung, während er triumphierend die Liste zum Vorschein brachte. Wie erwartet, waren einige Lebensmittel darauf verzeichnet, Brot, Wurst, Äpfel - ein Einkaufszettel des Händlers also. Er hielt die Liste dem Schwarzmagier unter die Nase.
"Ich werde es Euch sagen. Jener unschuldige Händler befand sich gerade am Marktplatz und hatte vor, noch einige Einkäufe für sich und seine Familie bei den anderen Verkäufern zu tätigen. Als er dann jedoch bezahlen wollte, musste er feststellen, dass sein Geldbeutel einfach verschwunden war, mitsamt seiner Einkaufsliste darin. Dann jedoch erinnerte er sich an diese merkwürdigen Kunden, die vorhin an seinen Stand gekommen war. Die eine hatte ihn abgelenkt, während der andere sich seiner Geldbörse bemächtigt haben musste. Er rief die Miliz, und wir fackelten nicht lange und stellten die Langfinger. Ende der Geschichte."
So viel Genugtuung bereitete Iwein diese Geschichte, dass er gar keinen Hehl daraus machte. Angst und Unentschlossenheit, die er zuvor noch verspürt hatte, waren wie weggeblasen. Seine Stimme wurde wieder streng. "Ihr seid wegen Diebstahls verhaftet, alle beide. - Milof, Dragen, Bruns! Bindet ihnen die Hände! Habt Ihr noch etwas zu sagen, ehe Ihr in den Kerker wandert?"
Dass irgend etwas nicht in Ordnung war, drängte sich Renata schon auf, als Rhodgar so theatralisch in der Robentasche herumfuhrwerkte. Wie schwerwiegend dies war, wurde klar, als er den kleinen Lederbeutel aus der Tasche zog. Zwar lächelte er noch, aber nur noch mit den Lippen, die Augen sahen ernst zu ihr hinüber. Sie hatte begriffen: das war es also – die wohl älteste Finte der Welt, ein untergeschobener Diebstahl.
Rhodgar liess das Beutelchen an dessen Schnur baumeln. Mit „Hey, das ist doch mein Geldbeutel..“ wollte die Magiern sich das Corpus Delicti greifen, „wie kommt der in Deine....“ endete sie dann aber ziemlich lahm, als der Hauptmann ihr zuvorkam und den Beutel buchstäblich aus Rhodgars Hand und an sich riss. Das würde ihr sowieso niemand abnehmen. Sie wusste bereits, bevor der Hauptmann den Beutel öffnete, dass er die gesuchte Einkaufsliste darin finden würde.
Verraten. Verraten und der Garde ausgeliefert. Von einem der Händler? Ihre Überlegungen, was der Hintergrund für diesen Verrat sein konnte, wurde von dem letzten Satz des Hauptmannes unterbrochen. „Wagt es nicht“ fuhr sie den Mann an „denkt nicht mal daran, uns zu fesseln. Ihr seid so bl... blauäugig, dass Ihr Euch derart leicht hinters Licht führen lasst. Ihr habt kein Recht, uns wegen dieses lahmen Tricks festzunehmen oder gar zu fesseln. Und bei Beliar: tut nicht so herrablassend. Also Hände weg." Das letzte ging in Richtung der drei Gardisten, die tatsächlich zurückzuckten.
"Ich kann mir schon vorstellen, wer das gewesen sein könnte. Dieser Händler humpelt nicht zufällig, und hat bereits das Greisalter erreicht?"
Natürlich, jetzt verstand er auch was der Alte mit "Ihr werdet das noch bereuen" gemeint hatte. Schlimm schlimm, er hatte sich von einem einfachen Bürger, einem besonders senilen noch dazu, foppen lassen.
"Ich für meinen Teil werde mit euch kommen. Doch triff diese Dame keine Schuld."
Fragende Blicke wurden ihm nun entgegen geworfen. Er richtete seine Augen auf Rena. Sie wollten sagen "Lass mich das machen".
"Ja, ich habe den Händler bestohlen, doch wider euren Anschuldigungen war ich dabei alleine. Es war mir ein Leichtes in seine Gedanken einzudringen. Ich werde mit euch kommen, allerdings, wie meine Freundin es schon so treffend formuliert hat, bleibt mir mit euren Stricken weg, oder ihr werdet es noch bereuen. Können wir dann?"
Sir Iwein
01.05.2004, 20:49
Wenigstens waren sie so schlau, dem Ritter ihre Ausreden zu sparen. Doch bei Iwein Gnade zu erbetteln war ebenso aussichtslos.
"Ich soll sie ziehen lassen? Damit sie demnächst mit einer ganzen Gruppe von Nekromanten hier aufkreuzt und Euch zu befreien versucht, Chaos stiftet, die Stadt in Aufruhr versetzt? Nein, ich werde nicht zulassen, dass Euren Brüdern im Norden Nachricht von Euch zukommt, sowahr ich hier vor Euch stehe. Ihr beide seid schuldig, da helfen auch Eure verdrehten Geständnisse nicht weiter."
Dann zögerte Iwein kurz.
"Nun gut. Kommt freiwillig mit, und ich werde Euch die Stricke ersparen. Seht das als Zeichen meines guten Willens für Eure verdorbenen Seelen, Ungläubige."
Die drei Milizen umringten die Schwarzgewandeten, und mit Iwein an der Spitze schritten sie schließlich ins Kasernengebäude. Als sie durch Andrés Bürozimmer kamen, meinte Iwein mit stolz geschwellter Brust: "Zwei Schwarzmagier gefangen genommen, Lord André. Sie haben einen Händler bestohlen."
Der Kommandant nickte zufrieden und sprach sein Lob aus. "Sperrt sie sogleich ein, Iwein. Und bringt dem Händler sein Geld wieder"
Iwein nickte und marschierte dann würdevoll, gefolgt von den Gefangenen und seinen Milizen, zum Zellentrakt.
Um letzte Fluchtmöglichkeiten zu verhindern, wollte er selbst Sorge dafür tragen, dass keiner der beiden so bald diesen Kerker wieder verlassen würde. Knarrend öffnete er eine der Zellentüren, die mit eisernen Gitterstäben gesichert waren.
"Angenehmen Aufenthalt. Vielleicht wird er ja kürzer als geplant, wenn Ihr mit uns kooperiert. Wenn Ihr uns irgendetwas über das Kastell zu sagen habt, nur raus damit. Und denkt gar nicht erst an einen Ausbruch, Ihr würdet es bereuen."
Mit verächtlicher Geste schloss Iwein die Gittertüren hinter den beiden. Wenn sie in getrennten Zellen saßen, wurde einer der beiden vielleicht mit der Zeit gesprächig. Klackend drehten sich die Schlösser.
Ponder Stibbons
01.05.2004, 21:07
Langeweile lag über der Stadt. Die schwere Luft lag drückend über der Stadt. Seine gestern noch sehr heisere Stimme wieder gefunden saß der Barde auf einer Bank in der Nähe des Marktplatzes und klimperte auf der Laute vor sich hin. Doch das Spielen brachte ihm keine Befriedigung.
Zu lange hielt er sich nun in dieser Stadt auf, ohne Abwechslung und ohne Neues. Lange hielt er es hier nicht mehr aus in dieser Stadt mit ihrem Gestank und ihrer Hitze; mit ihren zu Reichtum gekommenen Bürgern und ihrer überheblichen Miliz, die sich von den ach so strahlenden Paladinen beschützt, sicher fühlten. Er wollte wieder Wiesen sehen. Er wollte unter grünen Bäumen wandern. Er wollte wieder die frische Luft der Freiheit atmen. Doch er war zu bequem geworden in dieser Stadt in der man Bier und Unterkunft umsonst bekam; in der man sich für wenig Geld auf dem Markt seine Verpflegung besorgen konnte.
Die Geschichten von der „gefährlichen Welt“ außerhalb der schützenden Stadtmauern hatten auch ihn umwickelt. Er hatte wie der Rest der Bürger das Bild einer trostlosen Welt, in der hinter jeder Ecke ein Ork oder schlimmeres lauern konnte vor seinem inneren Auge, sobald er an „das Draußen“ dachte.
Alleine war ihm die Welt da draußen zu gefährlich geworden und die Welt hier drinnen zu langweilig. Doch könnte er DeadDreamer gewinnen ihn zu begleiten, würde er aufbrechen um draußen in der gefährlichen Welt der Insel Abenteuer zu suchen.
Die Zelle war winzig. Rohes Mauerwerk und eine Tür mit eingelassenen Gitterstäben. An einer Wand eine Pritsche, in einer Ecke ein Eimer. Nachdem die Schritte des Hauptmannes und der Miliz verklungen waren, bekam der Eimer erst einmal einen Tritt, dass er scheppernd durch die Zelle flog.
Was war nur dran an dieser Stadt, dass jeder Besuch hier anders endete, als er geplant war. Was mochte diesen Händler geritten haben, die beiden Schwarzmagier der Garde auszuliefern. Oder besser: Rhodgar der Garde auszuliefern, schien zumindest er doch zu wissen, wer dieser Intrigant war. Und jetzt sassen sie hier fest, jeder in einer Zelle, ohne Möglichkeit, Kontakt mit dem Kastell oder Freunden aufzunehmen.
„Kannst Du mich hören?“ rief sie durch die Gitteröffnung der Zellentür auf den Gang hinaus, nicht zu laut, um keine Wache herbeizurufen. Keine Antwort. „Rhodgar, hörst Du mich?“
Andrey zog durch die Straßen. Alleine. Caiel würde was zu hören bekommen, wenn er ihn wiederfand. Als er heute morgen aufgestanden war, war Caiel einfach weg gewesen. Na gut, es war eher Nachmittag gewesen, und wirklich aufgestanden war er dann auch noch nicht direkt, aber das tat ja jetzt auch nichts zur Sache. Sie waren ein Team, und als solches blieb man zusammen. Er hätte ja zumindest eine Nachricht hinterlassen können. Aber nein, Mister "Ich-habe-sowas-nicht-nötig" verdrückt sich einfach. Man könnte ihn auch direkt Mister "Ich-steh-auf-und-verpiss-mich" nennen. Andrey war wirklich wütend.
Hier in der Unterstadt war wirklich allerhand zu holen. Damit meinte er nicht nur den Marktplatz, sondern auch die Straße hinter dem Südtor. Händler und Handwerker, darunter sogar ein Bogner waren hier angesiedelt. Vielleicht konnte er sich ja hier einen Bogen besorgen. Naja, zumindest könnte er das, wenn Mister "Ich-steh-auf-und-verpiss-mich" hier wäre. So konnte er sich jetzt nur umsehen und Pläne für später machen. Später würden sie zusammen hier ihr Ding durchziehen, wie sie es schon so oft getan hatten. Caiel und Andrey waren ein eingespieltes Team. Aber alle seine Pläne hatten einen Hacken: Sie setzten vorraus, dass Mister "Ich-habe-sowas-nicht-nötig" sein Wiedersehen mit Andrey überlebte, ja sogar unverletzt blieb. "Wie unbefriedigend", fand Andrey
Ponder Stibbons
01.05.2004, 21:50
Schwarzmagier. Schwarzmagier in der Stadt. Zum Glück begleitet von drei Stadtwachen und einem Paladin. Warum zum Glück? Ponder war eindeutig zu lange in der Stadt. Er dachte bereits wie ein spießiger Bürger, der sich um seine Ruhe sorgt.
Gerade hatte er beobachtet wie zwei Schwarzmagier von den Wachen ins Gefängnis gebracht worden sind. Sie hatten ihn schon fasziniert, wie sie da in ihren schwarzen Roben zwischen den Ordnungshütern schritte. Sie umgab eine mystische Aura. Es war einem als könne man die Zauber spüren, die sie in ihrem Leben gewirkt hatten. Der Stolz war trotz ihrer misslichen Lage ungebrochen. Doch ein geübtes Auge konnte in den Augen des Mannes und der Frau Unsicherheit entdecken. Diese Unsicherheit entging Ponder jedoch und er konnte den Mund erst schließen, als die dicken Kasernenmauern rings um die Magier aufragten und die Sicht auf die Robenträger versperrten. Faszination und Furcht waren die Gefühle, die nun in Stibbons überwiegten.
Hatte sein Freund nicht einmal davon gesprochen, er wolle das Kastell, also die Behausung solch finsterer Gesellen besuchen? Er würde das Schicksal des Magierpaares wohl auch mit großem Interesse verfolgen. Doch wo steckte er nur? Suchend blickte Ponder durch die Straßen.
"Seid ihr fertig?"
"Ja, Erain, ich bin gerade fertig geworden! Er ist mir gut gelungen nicht wahr? Doch du hast auch ganze Arbeit geleistet! Die Form hast du wirklich gut hinbekommen!"
Der Amboss hatte zwar die Klassische Form, doch die Ränder wurden von schön geschwungenen Runen verziert.
"Er ist euch gut gelungen! Darf ich ihn jetzt abtransportieren?"
"Jaja, sicherlich! Du wirst bestimmt jemanden finden, der dir die Ware abnimmt und dir die Entlohnung gibt."
Erain hiefte mit August den Amboss auf den Karren und legte danach noch die Zangen und Hämmer dazu.
Der Weg fiel ihm anfangs etwas schwer, da es ziemlich steil bergauf ging und der Amboss drohte zu rutschen, doch als er dann auf der Höhe der Kaserne war, kam er unwahrscheinlich schnell voran.
Er brachte den großen Karren im Innenhof zum stehen und wartete, dass sich jemand seiner annahm.
Sir Iwein
01.05.2004, 22:27
Hochzufrieden mit sich selbst verließ Iwein den Kerker. Der Teufel sollte ihn holen, wenn die beiden da irgendeinen Weg herausfänden. Jetzt musste der Händler nur noch sein Gold zurückbekommen und alles war wieder in bester Ordnung. Das heißt, fast alles. Kaum war der Ritter nämlich im Kasernenhof angelangt, um sich von dort aus auf den Weg zum Marktplatz zu machen, da erblickte er einen Bürger, gekleidet in verrußte Schmiedkleidung, der einen kleinen Karren vor sich herschob, der wacklig über das Pflaster holperte. Schließlich blieb er mitten auf dem Hof stehen und blickte sich um.
Kritisch musterte der Hauptmann ihn und trat näher.
"Was bringt Ihr da, Bürger?" Neugierig warf er einen Blick auf den Karren.
"Schmiedebedarf für Lord André, ehrenhafter Ritter!" lautete die Antwort.
"Er hat meinem Meister vor ein paar Tagen den auftrag gegeben, einige Sachen für ihn anzufertigen. Und hier sind sie. Fast alles Handarbeit von meiner Wenigkeit." fügte Erain stolz hinzu.
Nun, wo soll ich den Amboss den abladen?"
Der Ritter überlegte kurz.
Als Erain ihn so ansah, begann er zu träumen.
Ach, wie schön äre es, auch in der Miliz zu sein... Ich könnte vielleicht sogar Eisenware für sie herstellen und irgentwann würde ich auch einmal so eine prächtige Rüstung tragen und Verbrecher für ihre Schandtaten bestrafen, sagte Erain zu sich selbst, doch wohl laut genug, dass der Ritter es hören konnte.
"Wie bitte?" fragte der Ritter, der nur Teile der Gedanken verstanden hatte.
"Ach, nichts besonderes. Ich habe bloß überlegt, dass ich mich auch gerne der Miliz anschließen würde."
Erain wollte dem Ritter nicht nicht in die Augen schaue, da er sich schämte so mit einem so hohen Ritter zu sprechen
Igor Vectrex
01.05.2004, 23:04
Gestern war ein lausiger Tag gewesen, irgendwie hatte Deaddreamer auch überhaupt keine Lust aufzustehen und er ging erst spät abends einmal auf den Marktplatz und kaufte sich ein paar Früchte. Auf dem Rückweg zur Herberge fielen ihm die beiden Schwarzmagier auf die an der Kasernentreppe gesessen haben, und es bot sich ihm ein ganz anderes Bild als das was die Bürger in Khorinis diesen Leuten anheften wollten. Sie schienen sich fröhlich und angeregt zu unterhalten, ja auch das ein oder andere Lächeln huschte über ihre Lippen. Er ging in die Herberge zurück, da er nicht wollte daß sie mitbekamen wie er sie beobachtet hat. Er konnte beim besten Willen nichts Unheimliches an den beiden Robenträgern entdecken, der Barde konnte durch eines der Fenster den Marktplatz und die Kaserne überblicken und sah wie sich ein Schatten von hinten an die Magier schlich, er humpelte ein wenig. Deaddreamer erkannte den Mann, es war einer der Händler und dazu einer von der schlimmsten Sorte Händler, die er kannte. Der Barde konnte sehen daß er etwas in die Tasche des Magiers glitten ließ, der allerdings aufgrund der angeregten Unterhaltung nichts davon mitbekam, ein zufriedenes Grinsen trug der Mann im Gesicht als er sich davonmachte. Kurze Zeit darauf waren vier Leute der Garde auf die Magier zugegangen und nach einer kurzen Auseinandersetzung und Durchsuchung wurden beide abgeführt. "Was für ein linkes Spiel" dachte sich Deaddreamer und fragte sich ob er den beiden nicht irgendwie helfen konnte. Er faßte den Entschluß sich am anderen Tag zu den Kerkern zu schleichen, irgendwas würde ihm schon einfallen um die Wache zu umgehen.
Am nächsten Tag beobachtete der Barde die Kaserne, indem er sich tarnend auf die kasernenmauer setzte und mit seiner Flöte spielte.
Jetzt war ein guter Augenblick gekommen, er konnte genau sehen wie die Wache sich ein nicht erlaubtes Nickerchen gönnte und falls ihn doch jemand sieht könnte er ja sagen er spiele mit dem Gedanken sich der Garde anzuschließen. Zu seiner Sicherheit hatte er vorher mit seinem Freund Ponder ausgemacht, daß er doch ein bestimmtes Lied anspielen solle, wenn einer der Wachen in die Kaserne kommen würde. Ponder hatte ihn schon lange gesucht und wollte ihm mitteilen was er gesehn hatte, aber er wußte ja auch nicht daß der Barde selbst auch Augenzeuge war. So setzte er sich auf und ging durch den Torbogen, kurz vor der Wache verlangsamte er sein Tempo, linste so leise wie er konnte um die Tür zu seiner Linken. "Perfekt!, niemand zu sehen" und er huschte in den Raum. Dort angekommen wandte er sich weiter nach links und sah auch schon die Kerkerräume und die beiden Magier, ein jeder in einer anderen Zelle. Der Barde stellte sich vor eine der beiden Zellen und versuchte leise zu sprechen "Ich grüße Euch, Magier...verzeiht ich habe mitbekommen was gestern passiert ist...dies ist ein abgekartetes Spiel gegen Euch und ich wollte mir erlauben meine Hilfe anzubieten". Der Magier musterte den Barden von oben bis unten und sah ihm danach direkt in seine smaragdgrünen Augen, als ob er durch Glas schauen würde. Jetzt wo er hier so stand ist ihm die Kühnheit seines Tuns erstmal richtig bewußt geworden, wenn er jetzt erwischt würde, könnte er alles vergessen was er noch vorhatte. Er wartete auf eine Regung des Magiers, der ihn immer noch ansah, als ob er in dem Angesicht des Barden Ehrlichkeit oder Lügen lesen könnte. "Möglicherweise kann er das sogar" dachte sich Deaddreamer...
Sir Iwein
01.05.2004, 23:07
Der Ritter lächelte kurz, dann ging er zum Karren um die Waren zu begutachten. Er verstand nicht wirklich etwas davon, doch auf den ersten Blick schienen die Werkzeuge etwas herzumachen, ebenso wie der schwere Amboss.
"Ah ja, Lord André hat mich schon informiert. Zwei Hämmer, zwei Zangen, ein Amboss - wunderbar, alles da. Folge mir, du kannst das Zeug drüben in der Schmiede abladen. Mal sehen, was Mortis, unser Schmied, dazu sagt."
Abermals holperte der Wagen über das Pflaster, bis er in der Schmiede ankam. Mortis war wiedereinmal dabei, wild auf einem Stück Stahl herumzuhämmern, sodass es auf dem ganzen Kasernengelände zu hören sein musste. Als er die beiden Ankömmlinge erblickte, hielt er inne und legte den Schmiedehammer beiseite.
"Meister Mortis, hier sind die neuen Werkzeuge", begann Iwein. "Dieser Bursche hat sie angefertigt. Was haltet Ihr von der Ware?"
Die groben Gesichtszüge des Waffenschmieds verzogen sich zu einem Lächeln. "Na endlich, mit dem Schrott hier wäre ich bald verrückt geworden. Dann lasst mal sehen..."
Ganz alleine hievte er den schweren Amboss vom Karren und stellte ihn mit einem Rums auf dem Boden ab. Er ging in die Hocke und begutachtete ihn genau. Dann nahm er den Hammer und wog ihn prüfend in der Hand.
"Scheint in Ordnung zu sein, Herr Hauptmann. Das nehm' ich gerne."
"Sehr schön." Iwein musterte den Bürger kurz, scheinbar war er der Gehilfe des Werkzeugsschmieds August. "Scheinst mir ein kräftiger Bursche zu sein, und das Schmieden beherrschst du obendrein. Gute Männer können wir bei der Miliz immer gebrauchen. Wenn dein Meister nichts dagegen hat, dass sein Lehrling sich in Zukunft weniger in seiner Schmiede blicken lassen wird, kannst du hier anfangen. August ist ein guter Mann. Wenn er sich für dich verbürgt, steht deiner Aufnahme nichts mehr im Wege. Achja... wieviel bekommst du für deine Arbeit? Hat André einen Preis genannt?"
Ponder Stibbons
01.05.2004, 23:53
Wie er so geschaut hatte, hatte er auch erblickt. Doch sein Freund hatte ihn nicht bemerkt. Es hatte so geschienen, als ob er etwas vorhatte. Als Ponder ihn angesprochen hatte, war er zunächst zusammengefahren und als der Lautespieler dem Flötisten die Kunde von den Schwarzmagiern mitteilen wollte, stellte sich für Stibbons heraus, dass seine Nachricht zu spät kam und Deadreamer längst den gefährlichen Plan gefasst hatte, den Magiern zu helfen.
Nun saß Ponder möglichst unauffällig auf der Treppe und versuchte entspannt zu wirken. Er hatte das Gefühl er würde von alle Seiten beobachtet.
Toller Plan! Deaddreamers Ideen sollte man nicht zu oft vertrauen.
Wäre es nach Stibbons gegangen, wären die Robenträger wohl in ihren Roben vergammelt. Vielleicht war es gut, dass es nicht nach ihm gegangen war. Doch noch waren die Folgen dieses Unternehmens unklar und deshalb nahm der Barde zunächst das Schlimmste an.
Wieso bleibt dieser Idiot so lange da drin? Die Wachen können jeden Augenblick in den Innenhof kommen.
Von dem Platz wo er saß konnte man den Eingang zum Gefängnisbereich gut einsehen und noch war keine der Wachen in diese Richtung unterwegs, doch je länger Deaddreamer brauchte, desto größer würde die Gefahr für ihn. Entdeckt zu werden. Um nicht auffällig zu wirken, stimmte er ein Lied an, das sich vom verabredeten Warnlied größtmöglich unterschied.
Chavelorn
02.05.2004, 00:13
Chavelorn wachte spaet auf, aber nicht zu spaet. Er hatte das Gefuehl etwas sehr wichtiges vergessen zu haben, und als er sich angestrengt zu erinnern versuchte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Essen! Sich damit zufrieden gestellt streifte er sich seinen Mantel ueber und lief auf den Marktplatz. Doch als er zum ersten Haendler kam und Brot kaufen wollte begann dieser lautstark zu lachen, und weil er nicht damit aufhoeren konnte lief Chavelorn einfach weiter zum naechsten Stand und langsam daemmerte ihm wieso der Haendler gelacht hatte. Sein Traum! Er war Wirklichkeit gewesen!
Wut und Scham faerbte sein Gesicht rot und er lief schnell weg von dem Marktplatz um in der naheliegenten Kneipe seine Ware zu kaufen. Dort war es zwar teurer aber er wusste das der Wirt wenigstens nicht in der Herberge schlief.
Er kaufte 10 Keulen Fleisch, ein paar Flaschen Milch und schliesslich noch zwei Laibe Brot. Schwer beladen sass er auf das nahe Maeuerchen und ass ersteinmal einen Teil siener eben gemachten Einkauefe.
Montaron
02.05.2004, 00:29
Montaron hatte sich vorgenommen, nach langer Zeit, wieder etwas zu unternehmen. Er war sich zwar noch nicht sicher, wozu er heute Lust hatte, doch das würde sich mit der zeit herausstellen. Also verließ er seine Schmiede und die Kaserne, um dieses Mal zur Abwechslung die Stadtmauern mal wieder zu verlassen. Dazu überquerte er zuerst den Marktplatz, wo die Händler fleißig am Feilschen und Verhandeln waren, und verließ die Stadt durch das Osttor. Nicht weit außerhalb der Stadtmauern setzte er sich auf einen Felsen, wo er nach langer Zeit erstmal wieder die Natur auf sich wirken ließ.
Erfreut stand Erain in der heißen Schmiede und überlegte, ob er einen Preis genannt bekommen hatte.
"Nein, Herr. Der Mann, der den Auftrag überliefert hat sagte nur, dass Lord André gut zahlen würde.
Ich fürchte, wir müssen Lord André selbst damit belasten.
Aber von wegen Miliz: Ich denke nicht, dass es an Meister August hängen wird. Soweit ich weiß war er selbst einmal Schmied der Paladine in der Stadt des Königs.
Nun ja, wenn ihr mir das Gold für Meister August geben würdet, müsste ich euch nicht weiter belasten."
Erain sah sich in der Schmiede um.
Überall lagen Waffen und Klingen ohne Schaft herum und an den Schleifsteinen schärften die Stadtwachen ihre Schwerter nach.
Mortis war immernoch etwas überrascht von der Qualität der Stücke, die Erain, ein neuer Lehrling angefertigt hatte.
Ich denke - nein ich bete - wirklich, dass Meister August nichts dagegen hat, denn das wäre ein Schritt weiter in die Fußstapfen meines Vaters, dachte Erain etwas hoffnungsfoller, als er es zuerst dem Ritter gesagt hatte.
Nun, was wird er wohl machen? Wird er mir mein Gold aushändigen und mich vom Kasernenplatzt schicken, oder interessiert er sich wirklich für mich und ich komme mit ihm in's Gespräch? Die Antworten auf die Fragen hatte wohl nur das weitere Geschehen in der hand. Vielleicht erzählte der Ritter es auch Lord André und er würde ihn persönlich darum biten in die Miliz zu kommen. Doch das war für Erain so wahrscheinlich, wie wenn der König selbst ihn zum Paladin machen würde.
Sir Iwein
02.05.2004, 01:06
Iwein wägte kurz ab. Was war denn der übliche Preis für das Zeugs? Kurzerhand zog er einen Lederbeutel hervor. "Müssten etwa dreihundert Goldstücke sein. Was drüber geht, kannst du behalten, Junge." Der Lehrling schwieg. Er schien fasziniert von der Schmiede und all den Waffen, das entging dem Ritter nicht.
"Du könntest als Lehrling von Mortis und Montaron anfangen. Wenn du dich so gut aufs Schmieden von Werkzeugen verstehst, dürfte das Schmieden von Waffen oder Rüstungen auch nicht allzu schwer für dich erlernbar sein. Aber ohne das Einverständnis deines Meisters will ich nichts versprechen. Du kannst jetzt gehen. Ach, noch etwas!"
Umständlich kramte Iwein den gestohlenen Lederbeutel des Händlers heraus.
"Wenn du ein ehrlicher Kerl bist und dich nützlich machen willst, gib das hier einfach dem ältesten Händler auf dem Markt. Mit Grüßen vom Hauptmann, und sag ihm, die beiden Galgenvögel wurden eingesperrt. Dann kann ich mich um Wichtigeres kümmern."
Ein wahrlich ereignisreicher Tag, man konnte es nicht anders ausdrücken. Erst wurden Rhodgar und Rena von diesem Greis aufs Kreuz gelegt, festgenommen und jeweils in eine Kerkerzelle geworfen... und jetzt wurde er selbst noch von wildfremden Leuten angequatscht. Ja, hatte der denn gar keine Angst? Graute es ihm nicht vor der schwarzen Robe, edel und in Khorinis ungefähr sooft gesehen wie ein Drache in Bonsaigrößte? Dieses finstere Kleidungsstück schützte normalerweise stets vor nervigen Fragereien und Anpöblungen, wenn man sich mal in die Stadt wagte. Ja, galt das denn alles nicht mehr, hatte die schwarze Magie denn bereits all ihren Schrecken verloren?
Bei den letzteren Worten des Mannes war Rhodgar allerdings hellhörig geworden. Hatte er sich den Bürger vorher gänzlich gelangweilt angeschaut, so war seine Aufmerksamkeit spätestens dann geweckt worden, als ihnen dieser Kerl ihre Hilfe anbot. Entweder war er, genau wie der Obermotz von Soldat vorhin, komplett durchgeknallt, sich mit dem Dunkelsten weit und breit einzulassen, oder hinter seiner Fassade versteckte sich etwas, was sein Rückgrat so enorm stärkte. Konnte ja nicht schaden, mal anzuhören, was dem so im Sinn schwebte.
„So, du willst also mit dem so ziemlich Schlimmsten hier einen Pakt eingehen, in dem du uns hier raus hilfst? Wie niedlich. Wie kommst du denn auf den Gedanken, wir würden deine Hilfe benötigen? Schon mal darüber nachgedacht, dass wir doch so schlimme Gestalten sind, die sich in Fledermäuse und alles verwandeln, und einfach zum Fenster rausflattern?“
Natürlich blanker Unsinn, doch Rhodgar gab dem Mann keine Gelegenheit, eventuelle Einwände hervorzubringen.
„Wir können jederzeit hier von hier verschwinden. Mit einem einzigen Fingerschnippen, ganz einfach. Aber es ist bestimmt lustiger, wenn du ein bisschen mitspielen würdest. Also, wie willst du uns denn helfen?“
Die letzteren Worte würden in den Ohren des Mannes umherschwirren, und je nach Beschaffenheit seiner Mentalität allerlei Reaktionen hervorrufen. War er nur ein feiger Hund, der sich nur für ein paar Bier aus seinem Loch traute, so würde er sofort wieder Land gewinnen wollen. Wäre er aber, und das vermutete Rhodgar nämlich, anders als die anderen Bürger, würde den falschen Stolz in dem Unterton des Schwarzmagiers heraus hören, dann würde er ihnen seinen Vorschlag unterbreiten. Darauf allerdings ruhten all Rhodgars Hoffnungen , denn ehrlich gesagt hatte er momentan noch keine Vorstellung, wie sie hier heraus gelangen könnten.
Sir Iwein
02.05.2004, 01:40
Nachdem der Geselle verschwunden war, machte sich auch Iwein auf den Weg in die Unterstadt. Ehe er für heute Feierabend machen wollte, hatte er vor, der Bognerei noch einen Besuch abzustatten. Schon allzu lange hatte er beim alten Bosper nicht mehr vorbeigeschaut und im Laden ausgeholfen. Kein Wunder, meistens hatte er anderes zu tun gehabt.In der Handwerkergasse herrschte zu dieser Stunde noch reges Treiben. Unermüdlich ging der Hammer des Schmieds auf den Amboss nieder, und der Tischler klopfte auf einem halbfertigen Schrank herum. Der Ritter hielt kurzerhand auf die Bognerei zu. Über dem Eingang hing noch immer das Holzschild mit der Aufschrift "Zum tödlichen Pfeil", und darüber prangte ein imposanter Schattenläuferkopf.
Iwein trat ein. Bosper war wieder einmal mit seinen Fellen beschäftigt - er fummelte an irgendeinem ausgestopften Wolf herum. "Ah, da bist du ja wieder", begrüßte er den Ritter, widmete sich jedoch gleich wieder seiner Arbeit. "Kannst du mal eben den Laden schmeißen? Muss hier was erledigen..."
"Geht klar."
Igor Vectrex
02.05.2004, 01:56
Der Barde sah den Magier an und fragte sich ob das so ne Art Probe sein soll. Glaubte sein Gegenüber wirklich, er würde die Geschichten der Bürger glauben die man sich über die ach so unheimlichen Schwarzmagier erzählt? Er hatte die beiden Zelleninsassen gestern gesehen und unheimlich waren sie ihm auf jeden Fall nicht erschienen, außerdem war sein Vater ja selbst ein Schwarzmagier gewesen, auch wenn er es erst spät erfahren hatte. Deaddreamer senkte seinen Blick ein wenig um den durchdringenden Blick seines Gegenübers auszuweichen und sprach zu dem Magier "Wenn ihr meint ich glaube an die Geschichten die man sich hier in der Stadt von Euch erzählt, welcher Teufel sollte mich geritten haben, dieses hier zu tun?...Wenn ich Euren Stolz damit angegriffen habe zu meinen, daß Ihr Hilfe benötigt so tut es mir untertänigst leid...bei aller Hochachtung die ich vor Euch habe, ich glaube Euch aber nicht daß Ihr ohne Hilfe hieraus kommt...wieso sollte ein Mann Eurer Gilde länger als fünf Minuten in einer maroden, dreckigen Zelle wie dieser verbringen?...Meine Gründe? fragt ihr, nun laßt Euch sagen daß mir dieser Konflikt der Garde und dem Zirkel selber persönlich nahegeht aber das ist wirklich nicht die Zeit um jetzt darüber zu debattieren, meint Ihr nicht?" Die ganze Zeit pflegte der Barde eine freundliche Stimme beizubehalten denn das was er gesagt hatte, könnte den Magier auch vielleicht leicht in Rage versetzen, oder er würde die Ehrlichkeit hinter seinen Worten sehen und dementsprechend reagieren. Wie auch immer entweder wurde er jetzt von dem Magier gebrutzelt oder wenn er noch lange hier rum stand doch noch von einer Wache erwischt...
"Harharhar."
Rhodgar ließ seiner Genugtuung darüber, dass er den Mann sofort richtig eingeschätzt hatte, freien Lauf, auch wenn es für seinen Gegenüber so scheinen müsste, als lache der Schwarzmagus über ihn.
"Gut, ich habe dich also richtig eingeschätzt. Natürlich kommen wir hier nicht so ohne weiteres weg. Hmm... du schaust mir nicht gerade wie jemand aus, der diese Eisentür aus ihren Angeln zu heben vermag."
Der Fremde zog eine Augenbraue hoch, ließ dann etwas wie "natürlich nicht" oder so vernehmen, den Blick schon wieder abgewandt.
"So höre denn. Wenn du dich wirklich als loyal erweisen willst, dann sage ich dir jetzt was zu tun ist. Ich sage das nur einmal, merks dir lieber, denn die Situation ist viel zu prekär, alsdass du dir einen Fehler erlauben dürftest. Bin nicht gerade scharf darauf, mich bei der nächstbesten Gelegenheit zur Erheiterung der Meute am Galgen baumelnd zu erleben. Also, gut zuhören. Du wirst dich ins Kastell aufmachen. Am besten holst du dir Verstärkung, denn der Weg birgt allerlei Gefahren, und..." Ein kurzes Räuspern. "... du siehst mir nicht gerade wie jemand aus der zum Kämpfen geboren ist. Aber wenn es dir gelungen ist, den Weg nach Norden zu finden, und schließlich vor den Toren unserer finsteren Feste aufzutauchen, und wenn du dann noch eingelassen wirst, dann wird man dir sofort weiterhelfen können. Du musst im Geiste nur einen Dämonen zu dir rufen, dem wirst du dann dein Anliegen vortragen und verlangen, zum Schwarzmagier Seraphin geführt zu werden. Ja? Seraphin, S-e-r-a-p-h-i-n."
Das der Mann mit denen mit einem Dämonen als Konversationspartner verbundenen Kopfschmerzen wohl schwer zu kämpfen haben würde, verschwieg Rhodgar vorsichtshalber. Er wollte ja nicht, dass sein Gegenüber es sich noch anders überlegte.
"Das größte Problem wird für dich wohl sein, Einlass gewährt zu bekommen. Hmm... ah ich habs." Schnell zückte Rhodgar seinen Runenstein, mit dem er sich eine mondhelle Lichtkugel über den Kopf beordern konnte. Diese Batzen von Soldaten hatten dich tatsächlich vergessen, ihnen ihre Runen abzunehmen. Der Mann machte zunächst einen Schritt rückwärts, wohl eine instinktive Schutzreaktion, er konnte ja nicht ahnen dass es sich bei dem Stein um vollkommen harmloses Material handelte.
"Hier, nimm diese Rune mit. Keine Sorge, du kannst damit keinen Unsinn anstellen. Am Kastelltor hängen zwei Skelette, die dir zunächst gehörig auf den Wecker gehen werden mit ihrem Geplapper. Die werden dich wohl nicht reinlassen wollen, aber wenn du ihnen den Runenstein vorzeigst... sie werden wissen, dass er zu mir gehört. Unsere magischen Energien haben sich bereits vereint, er trägt sozusagen meine ganz persönliche Duftmarke." Ein ganz hübscher vergleich der Menschen mit der Tierwelt übrigens.
"Sie werden auch wissen, dass du nicht gewaltsam an dieses Stück Schleifkunst gekommen sein kannst, sie kennen mich ja."
Grinsend streckte der Schwarzmagus seinen Arm durch die Gitterstäbe, und übergab dem Mann die Rune.
"So, und nun spute dich... ach halt, wie heißt du überhaupt? Will ja wissen wem ich eventuell mein Leben zu verdanken habe. Nicht dass ich sonderlich daran hängen würde, in Beliars Reich ists mindestens genauso schön..." Das war eindeutig gelogen. Natürlich hing er am Leben, wie jeder mehr oder weniger normale Mensch auch. "... aber naja, egal."
"Hey, bleib hier du Strolch!" Andrey rannte, wie er zuvor erst einmal gerannt war, und da waren viele Soldaten hinter ihnen her gewesen. Diesmal war es nur ein Mann, aber seine Arme sahen so aus, als könnten sie ihn einfach in die Luft heben und zerreißen. Irgendwie hatte Andrey das Gefühl, dass seine Vermutung auch erschreckend nah an der Wirklichkeit lag. Er rannte um eine Ecke, stieß gegen etwas und fiel zu Boden. "Aua" hörte er neben sich und öffnete die Augen wieder. "Caiel, du bist das" Das Stampfen des wütenden Schmieds kam gefährlich nahe. "Los, steh auf. Wir müßen hier weg!"
Die beiden Jungen kamen wieder auf die Beine und rannten durch die engen Gassen des Hafenviertels davon. Bald kamen sie an den Fuß einer Rampe, wo eine Bank stand. Schwer atmend ließen die beiden sich darauf nieder, hoffend, dass sie den Schmied abgehängt hatten. Andrey sah zu seinem Freund. Mister "Ich-steh-auf-und-verpiss-mich" war also wieder zurück. Da hatte er sich ja genau den richtigen Zeitpunkt ausgesucht. Naja, immerhin war Andrey im Moment viel zu erschöpft, um wütend zu werden.
„Kannst du mir mal verraten was du schon wieder ausgefressen hast ?“ grummelte Caiel als er sich langsam von der Hetzjagd gerade erholt hatte. Sein Atem normalisierte sich langsam wieder doch seine Laune tat das nicht ganz.
Da machte man nur mal ne Runde und guckt sich die Gegend und die Leute an, weil der Kumpel unbedingt bis spät Nachtmittags pennen muss. Ja und dann, da will man gerade mal zurück kommen um zu gucken ob der Schläfer endlich erwacht ist und was ist da ? Ja man wir von seinem besten, naja einzigen Kumpel einfach so um gerannt und durch die Gosse gehetzt weil der wieder die Finger nicht von anderer Leute Sachen lassen konnte, was ja so nicht schlimmes ist. Nein , aber sich dann noch erwischen lassen ...
Leicht verstimmt blickte Caiel zu Andrej hinüber der immer noch nach Luft schnappte und nicht geantwortet hatte.
„Hat sich die ganze Da-von-Rennerei wenigstens gelohnt ?“
Ponder Stibbons
02.05.2004, 02:45
Das Rasseln einer Rüstung riss Ponder aus seinem gedankenlosen Spielen. Ein Milizionär schritt langsam über den Hof. Die rote Rüstung leuchte in der Sonne und die geputzten Stiefel spiegelten den blauen Himmel wieder. Er würde noch ca. 12 Schritte brauchen, bis er den Gefängnisraum erreichte. Mindestens 5 Schritte vorher hatte Ponder Deaddreamer Bescheid zu geben, um ihm genug Zeit zu geben.
Rassel! Der schwere Stiefel setzte auf den Boden auf. 7 Schritte hatte er noch Zeit. Welches Lied war es noch gleich?
Rassel! 6 Schritte hatte er noch. Er überlegte. So schwer konnte es doch nicht sein, sich an ein einfaches Lied zu entsinnen.
Rassel! 5 Schritte noch.
Denk nach! Denk nach!
Rassel! 4Schritte. Während der Barde überlegte, gewann die Wache an Tempo.
3 Schritte. Das ist es! Ich hab es!, jubelte Ponder fast laut in Gedanken.
2! Er begann zu spielen! Die Melodie löste sich von der Laute und hing in der Luft, wo sie vom Wind sanft in die Kaserne hinein geweht wurde.
Rassel! Der Milizsoldat stand nur noch 5 Schritte vom Eingang entfernt. Das Klingen der Seiten umspielte die Stadtwache und wehte weiter. Wehte hinein in das Kasernengebäude, wo Deaddreamer noch mit den Schwarzmagiern ins Gespräch vertieft war.
Igor Vectrex
02.05.2004, 02:47
Der Barde war froh darüber die Magier doch richtig eingeschätzt zu haben..."sind doch halt auch nur Menschen wie jeder andere auch,naja wahrscheinlich nicht gerade wie jeder" dachte er sich und wollte schon hinauseilen als der Magier ihn noch nach seinem Namen fragte. Der kühne Tor (man könnte es durchaus als Torheit bezeichnen in den Zeiten Gefangenen zu helfen, aber wenn Deaddreamer etwas mehr haßte als alles andere, dann war das Ungerechtigkeit) antwortete "Ist das Reich Beliars wirklich so schön, daß es lohnend ist von Todessehnsucht zu schwärmen?...und meinen Namen werdet ich erfahren wenn man sich einmal lebendig wiedersieht" sprach der Barde und war auf dem Weg hinaus, als er das Lied hörte, daß Ponder und er für den Notfall ausgemacht hatten. "Grünspan und Entendreck!" fluchte der Barde leise, es war also jemand auf dem Weg in die Kaserne und für einen Moment war er wie gelähmt, er fühlte sich genauso wie vor ein paar Tagen als er vor dem Paladin stand dessen Angebeteten er ein Gedicht vorgetragen hatte, aber zum Glück nur kurz. Er konnte schon die Schritte von schweren Stiefeln hören und er hatte nur eine Chance, inmitten des Raums stand ein großes Pult. Mit beherzten Schritten eilte er darunter und versteckte sich in der Wölbung, die wohl als große Ablage gedacht war. Ein Soldat der Miliz betrat den Raum und inspizierte sofort die Kerkerräume, kam aber auch schnell wieder raus, der Barde machte sich so klein wie er konnte,etwas schwierig bei so einer Statur. Er zwängte sein breites Kreuz in das Pult, gerade noch früh genug bevor der Soldat sich umdrehen konnte und dann verließ er auch den Raum schon. Der Barde atmete erstmal tief aus, er hatte recht lang den Atem anhalten müssen und quetschte sich langsam aus dem Pult. Vorsichtig schielte er um die Tür herum und sah die nächste Wache grad aufstehen, er hoffte nur darauf daß sie nicht in diesen Raum käme und glücklicherweise ging der Soldat geradeaus. "Sieht nach Wachablösung aus" dachte Deaddreamer und das war die Gelegenheit zu verduften, er ging hinaus und zu dem Torbogen um zum Marktplatz zu kommen. Als er seinen Freund Ponder sah, war er dann doch sehr erleichtert. "Bei Beliar, das war echt letzte Eisenbahn, Ponder!" platzte er heraus. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, trotzdem freute sich der Barde beinahe, jetzt konnte er der Garde auch mal eins auswischen. "Kommt Ponder, wir brauchen noch ein paar Vorräte und dann nichts wie weg aus der Stadt...ich bin lange genug hier gewesen...wie stehts mit Euch?" Ponder nickte nur, es sah so als ob er sich Sorgen um seinen Freund gemacht hatte. "Keine Bange, Ponder...alles gutgegangen" trotzdem verschwieg er lieber wie knapp es wirklich war. "Laßt uns nun gehen!" sagte er schnell um weiteren Diskussionen erstmal aus dem Weg zu gehen. "Wir haben einen kleinen Auftrag", Deaddreamer kaufte sich noch ein scharfes Messer und ein klein wenig Proviant bei einem der Händler, ging in die Herberge um seine Fähe mitzunehmen und sich von Hannah zu verabschieden. So gerüstet, machten Ponder und sein Bardenkollege sich auf in Richtung Taverne und Lexa marschierte neben ihnen her...
Chavelorn
02.05.2004, 02:49
Chavelorn sass immernoch auf der kleinen Mauer und ass inzwischen seine 6 Keule und war schon mehr als satt. Doch er merkte das nicht, denn seine Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher wie ein Fliegen um einen Haufen Hundescheisse. Vulgär ausgedrückt... Er musste die Stadt verlassen. Wohin war ihm aber noch ein Rätsel, denn er kannte das umliegende Gebiet nur spärlich. Er musste also jemanden finden, der ihm sagte wo er hingehen konnte. So ganz in seine Gedanken vertieft stand er schliesslich auf und lief Richtung Herberge. Denn er wusste dass er heute noch aufbrechen wollte, und so packte er alles was er besass zusammen, stopfte es in seinen Rucksack aus Wildleder, legte seinen Knüppel an, füllte sein Gold in seinen Beutel und zurrte seine Schuhe fest und lief hinaus auf die Strasse.
Es war schon dunkel und die Stadtwachen waren gerade damit beschäftigt die Strassenlaternen anzuzünden. Wird wohl doch nichts mehr aus der Reise heute..., dachte Chavelorn enttäuscht als er plötzlich Deaddreamer sah, der sich mit einem anderen Kerl unterhaltend Richtung Stadttor marschierte und es schon fast erreicht hatte. Der wollte also gehen!, dachte er gerade noch als sich seine Füsse schon in Bewegung gestetzt hatten, und auf die beiden Gestalten zurannten.
Andrey sah seinen Freund durchdringend an. "Wo warst du? Ich wache auf, du bist weg, keine Nachricht und nichts." Wirklich wütend war Andrey nicht. Immerhin war Caiel ja wieder da, und es war Andreys Schuld gewesen, dass der Schmied sie verfolgt hatte. Eigentlich war es sowieso komisch, dass der Schmied so überaus wütend reagiert hatte. Es war doch nur eine Kleinigkeit...
"Naja, als ich bei der Schmiede vorbeikam, kam der Schmied gerade aus dem Laden des Bogners heraus und wollte wohl zurück an seine Arbeit. Dabei fiel ihm etwas aus der Tasche und ich bückte mich, um es aufzuheben. Dummerweise hat er sich genau in diesem Moment umgedreht, weil er wohl gemerkt hatte, dass er etwas verloren hatte, und sah mich, wie ich es aufhob. Den Rest kennst du." Caiel nickte und sah seinen Freund dann fragend an. Klar, er wollte wissen, was es denn nun war, wofür sie so gerannt waren.
Andrey ließ den Kopf sinken, legte seine rechte Faust auf sein Bein und öffnete sie. In seiner Hand schimmerten zwei Goldstücke im Licht der Sonne.
Ponder Stibbons
02.05.2004, 03:08
Raus aus der Stadt! Wie Balsam auf die gelangweilte und eingepferchte Seele hatten diese Worte gewirkt. Er würde wieder frei atmen können. Das Trugbild von der Welt da draußen, das bei seinem zu langen Aufenthalt in der Stadt entstanden war, würde in Luft vergehen. Er konnte schon den Geruch von Freiheit vernehmen.
Seine wenigen Sachen hatte er zusammen gepackt und lief nun pfeifend neben seinem Freund und Weggefährten her. Was sie genau in der Taverne wollten, wusste Ponder nicht. Aber das interressierte Ponder auch nicht. Sein Gehirn war von allen Fragen geleert. Er machte sich noch nicht einmal Gedanken über Ziel und Zweck der Reise. Das konnte ihm zunächst einmal egal sein. Hauptsache er entrann für ein paar Tage der Stadtwache und ihrer verpesteten Stadt.
Plötzlich schoss eine Gestalt aus den Schatten. Es war der Mann, den Ponder schon oft bei Deadreamer gesehen hatte. Ein freudiger Gesichtsausdruck zeigte sich auf dem Gesicht des Mannes. Auch Deaddreamer schien sich über diese zufällige Begegnung zu freuen.
„Großartig .. ein halber Schatz !“ Murrte Caiel ironisch und besann sich Andrej’s Frage zu beantworten. „Ich hab wohl das selbe gemacht wie du. Nur das ich noch die Finger von den Sachen gelassen hab bei den es mich fast überkommen hat. Ich war einfach eine Runde unterwegs und hab die Gegend ausgekundschaftet. Das wird ja wohl gestdtet sein wenn man nicht wie du des halben Tag verpennt und sich um seine Existenzgrundlagen kümmern will, oder ?“
Andrej, neben ihm nickte.
„Und so das ich dich einfach in dieser Herberge sitzen lasse ist es noch nicht mein Freund ... hast du wenigstens den Rest vom Brot dabei der uns vom letzten Mal noch geblieben war ?“
Igor Vectrex
02.05.2004, 03:22
Ponder schien auch froh zu sein aus der Stadt wegzukommen, zumindest hatte er seine wenigen Besitztümer schnurstracks zusammengepackt und war abreisebereit. Sie schlenderten gemeinsam zum Osttor um erstmal in Richtung Taverne zu gehen. Der Händler mit dem der Barde vor ein paar Tagen gesprochen hatte, konnte ihm genau den Weg zum Sumpflager erklären und dort in der Nähe mußte auch das Kastell liegen, der Wichtigkeit seiner Mission bewußt ging er schnellen Schrittes voran, als plötzlich ein ihm vertrautes Gesicht vor ihm stand. Es war Chavelorn, der Deaddreamer bei seiner nächtlichen Pirschaktion begleitet hatte..."Hallo Chavelorn, seid gegrüßt...Wo wollt ihr noch hin zu dieser Stunde? Oh,verzeiht, dies ist mein Freund Ponder Stibbons...Ponder das ist Chavelorn, er half mir bei einer naja, mir wichtigen Aktion vor ein paar Tagen...Wie siehts aus, wollt ihr uns nicht ein wenig begleiten, wir gehen in Richtung des Sumpflagers und zu dritt sind wir garantiert besser dran als zu zweit", der Barde mußte ihm ja nicht unbedingt erzählen wohin er wirklich ging...
"Du hättest ja wenigstens der Tante unten in der Gaststätte eine kurze Nachricht für mich geben können." Andrey ließ seinen "Schatz" in der Tasche verschwinden und holte dafür das Brot hervor, von dem Caiel gesprochen hatte. "Denkst du, ich lasse sowas wertvolles in einer Gaststätte liegen?" Andrey grinste, brach ein Stück ab und warf es Caiel zu, bevor er sich selbst etwas abbrach. Dann holte er noch zwei Äpfel hervor und gab Caiel einen. "Die sind auch noch übrig geblieben. Ich denke, wir sollten uns heute noch nach was neuem umsehen. Wir können ja nicht eine Woche vom selben Laib Brot leben. Vor allem nicht, wenn es so schlechtes Brot ist wie das hier." Andrey biß ab und verzog das Gesicht. "Es schmeckt, als wäre der Teig zum größten Teil aus Wasser hergestellt"
"Also, schon eine Idee, wo wir was holen können, Caiel?" Andrey schluckte den letzten Rest seines Apfels herunter und atmete tief durch. "Ich habe gehört, dass es hier in der Umgebung einige größere Höfe geben soll. Vielleicht sollten wir uns auch mal außerhalb der Stadt umsehen. Da ist ja auch noch das Kloster. Überleg mal. Goldkelche, Heilige Figuren. Das ist jede Menge Schotter."
Chavelorn
02.05.2004, 03:35
Grossartig. Das traf sich besser als er es sich erwuenscht hatte.
Zu Ponder gewandt erwiderte er:Erfreut euch kennenzulernen und nun mehr zu beiden gewandt sagte er Ich wollte mich auf machen um die Stadt zu verlassen. Ich weiss nicht wohin aber da ich euch getroffen habe werde ich gehen wo immer ihr geht!Und als er merkte, dass die anderen beiden ihn ein wenig schief anguckten fuegte er noch hinzu:Ich habe das Stadtleben satt! Ich verachte die Einfaeltigkeit dieser Bewohner und sehne mich nach Freiheit!
Das veraenderte die Blicke der Beiden zwar nicht im geringsten und nach einer kurzen Weile sagte Chavelorn:Also lasset uns das Sumpflager aufsuchen!
„Ich glaub nicht die Frage von wegen „Was klauen wir als nächstes?“ ist erst mal interresant sondern eher die Frage „Wohin verziehen wir uns?“ Denn wir können ja nicht für die nächsten Wochen, Monate oder Jahre in diesem verflohten Wirtshaus verweilen, in dem man früher oder später am Staub erstickt oder im Bett verhungert weil man so sche*** geschlafen hat das man nicht mehr hoch kommt. Verstehst du ? Ich wäre dafür sich aus dieser Stadt zu verpissen und wie schon in Gothar Zuflucht in den Wäldern oder Bergen zu suchen. Von da aus kann man dann auf die Höfe klauen gehen. Da sind wir dann auch weiter weg von der Garde dieser Stadt und kommen nicht so schnell wieder in Situationen wie vorhins ... also was hältste davon ?“
Den Blick über die Umgebung schweifen lassen wartete Caiel auf Andrej‘s Antwort.
Ponder Stibbons
02.05.2004, 03:46
Sein Freund hatte also wichtige Tätigkeiten, von denen er ihm nichts erzählte und sich stattdessen lieber von Fremden helfen ließ.
Skeptisch betrachte er den Freund seines Freundes. Er machte eigentlich einen recht freundlichen Eindruck. Warum er diesen Eindruck auf Ponder machte, konnte er sich nicht erklären, denn sein Aussehen erweckte wohl nicht bei jedem Vertrauen. Die langen schwarzen Haare, die auf den dunklen Mantel fielen, umrahmten ein gezeichnetes Gesicht. Eine Narbe zog sich über die rechte Wange des vom Wetter gegerbten Gesichts. Doch etwas in der Ausstrahlung faszinierte Ponder.
Mit dem würde sich auskommen lassen. Auch wenn es nicht für lange ist.
Alle drei wollten raus aus der Stadt. So hatte keiner der Gefährten einen Blick für die stolzen Gebäude Khorinis übrig als sie das Stadttor durchschritten.
Andrey nickte. "Ja, du hast Recht. Ich kann sowieso nicht richtig durchatmen zwischen den Mauern der Stadt. Hier in der Gegend soll es auch einige schöne Wälder geben. Ich habe auch von einem gehört, wo sich die Miliz nie hintraut, weil dort Untote hausen sollen. Weiter oben in diesem Wald ist auch ein Ritualplatz der Magier aus dem Kloster." Ja, er hatte sich wirklich gut informiert. "Auf dem Hof des Großbauern hier in der Nähe sollen Söldner sein, unter denen auch einige Banditen sind. Vielleicht können wir dort auch unterkommen. Dann wäre das Thema Miliz sowieso gegessen. Ansehen sollten wir das uns auf jeden Fall einmal."
Andrey stand auf und klopfte sich den Staub aus den Kleidern. "Na komm, lass es uns angehen. Ich halt es hier nicht mehr lange aus. Eine Stadt ist schön zum "Einkaufen", aber es ist noch schöner, nicht lange dort bleiben zu müßen."
„Du sagst es Andrey. Also verziehen wir uns aus dem Kaff hier ?“ Flink hüpfte Caiel von der Bank und mit raschen Schritten strebten die zwei Jungdiebe über das Pflaster durch die Gassen. Beide achteten sie auf die Menschen um sich herum, Waren und den Schmied der hier vielleicht noch herum irrete und die beiden suchte. Ein Zusammentreffen mit diesem Tier von Mann war das letzte was Caiel jetzt haben wollte. Schon allein wenn er an die haarigen Arme des Bären dachte schüttelte es ihn und fast zum erbrechen war die Vorstellung von diesen Armen in den Schwitzkasten genommen zuwerden.
Automatisch beschleunigte der junge Streuner und erreichte kurz darauf das Tor. Durch das ihm schon der Wind der Freiheit entgegenwehte.
Gemächlich schlenderte Aranom über den Marktplatz von Khorinis. Ein kühler Morgenwind wehte durch die Stadt und kühlte die inzwischen wärmer werdende Luft ab. Aranom suchte nach ein paar brauchbaren Brettern, aus denen er einen brauchbaren Tisch zimmern konnte. Schon bald fand er ein paar gut gearbeitete, billige Bretter, die er sofort kaufte und mitnahm, um gleich mit den Arbeiten zu beginnen.
Langsam öffnete er seine Tür und schmiss die Bretter einfach auf den Boden, die nun ein lautes Aufprallgeräusch von sich gaben. Im Haus seines Nachbarn vernahm er sofort eine laute Stimme: "Man, was soll das? Hör' auf mit dem Scheiß oder ich komm rüber und hau dir eine rein!" Aranom lächelte, sein Nachbar pflegte sowas zwar ständig zu sagen, wenn jemand etwas lautes tat, aber er war ständig betrunken und würde sowieso nichts unternehmen. "Jaja, is gut! Beim nächsten mal bin ich leiser." Das war inzwischen Aranoms Stammausrede. Er hörte noch ein Grummeln aus dem Haus neben ihm und dann war es wieder ruhig.
Aranom betrat sein Haus, schloss die Tür, nahm seinen Hammer und die Nägel, setzte sich auf den Boden und begann damit, den Tisch für einem Kunden zusammenzubauen. Er wollte schnell fertig werden, da er noch heute wieder ins Sumpflage gehen wollte, um sich ein wenig mit den Novizen anzufreunden, die es dort gab.
Erain stand aus dem kratzigen Bett, dass mit Stroh gefüllt war, auf und versuchte so leise wie möglich seine Schuhe anzuziehen, um Hamilkar nicht zu wecken.
Der Hauptmann der Stadtwache hatte ihn beauftragt einem Händler seinen gestohlenen Geldbeutel zurück zu bringen.
Warum wurde er wohl beklaut? Hat er jemandem gefälschte, oder kaputtne Ware verkauft, oder war er nur das Opfer eines miesen Tagediebes geworden. Doch der Hauptmann hatte doch gesagt, er hättte es einem Magier abgenommen. Hat ein Magier etwa Geldsorgen? Er, in seinen Räumen, in denen er sich alles herbeizaubern konnte? Nein - da stimmte etwas nicht! Doch behalten konnte er den Geldbeutel auch nicht, denn wie könnte er dann noch der Miliz beitreten?
Es war noch recht früh. Er konnte den Beutel noch vor seinem Arbeitsbeginn bei Meister August abliefern.
Doch was würde Meister August sagen, wenn er ihn fragte, ob er der Miliz beitreten dürfe?
Erain verjagte die Gedanken, da er sich jetzt an das erinnern musste, was der Hauptmann ihm gesagt hatte.
Jedoch wusste er nur, wo er den Händler finden sollte.
Er ging jetzt durch die Unterführung zum Tempelplatz, wo einer der Wassermagier sich schon zum morgengebet bereit machte.
Von links kam ihm ein entsetztlicher Gestank entgegen und er sah, wie sich die letzten Tunkenbolde auf den Weg nach - wenn man es überhaupt ein Haus nennen konnte, wo sie wohnten, dieser Abschaum, der kein Geld hat und das Bisschen, was er bekommt durchbringt und noch nicht einmal was zu essen hat.
Angeekelt von der Taverne machte er sich auf den Weg, die Treppen hoch über das von Moos bewachsene Pflaster auf zum lichterfüllten Marktplatz.
Die Händler waren noch dabei, ihre Waren aufzubauen und ein kleines Frühstück zu sich zu nehmen.
Erain ging auf einen Händler zu, der auf die Beschreibung des Hauptmannes paaste.
Bloß, dass er jetzt keine Runen, sodern Schwerter und andere Waffen.
"Oh, guten Tag mein Herr. So früh heute? Ihr kennt euch sicherlich mit Waffen aus, ja ihr seht so aus, als könntet ihr selbst welche schmieden. So muskolös und eure Kleider sehen auch aus, als hättet ihr hart in einer Schmiede gearbeitet. Soll ich euch was sagen? Ich mache euch einen Sonderpreis auf dieses Prachtstück" Der Händler hielt Erain ein Schwert entgegen und Erain sah verschiedene Merkmale:
Der Stahl war mit hässlichen Flecken übersäht. Wahrscheinlich war das Feuer zu heiß gewesen.
Selbst ein Blinder hätte ohne Zweifel erkennen können, dass das Schwert extrem schief war.
Dazu kam noch, dass der Schaft so locker saß, dass das Schwert beim Schwingen wahrscheinlich in zwei Teile geflogen wäre.
"Nein! Ihr habt wohl richtig gesehen, dass ich mich mit Schwertern auskenne und deswegen werde ich nicht auf ein so billiges Ding reinfallen, dass bestenfalls zum Verkauf an betrunkene Seefahrer etwas taugt."
Der Händler machte einen extrem seltsamen Eindruck auf Erain.
"Wie dem auch sei. Ich habe im Auftrag vom Hauptmann der Stadtwache euren Geldbeutel. Hier nehmt ihn. Ich muss zurück an die Arbeit."
"Ahh, ausgezeichnet! Dann nehme ich an, dass die Verbrecher nun hinter Gittern sitzten.?"
Erain wurde langsam wütend und erwiederte:
"Das ist nun nicht mehr eure Angelegenheit!"
Und zu sich selbst dachte er un deine nun auch nicht mehr.
Er nahm nun einen anderen Weg zurück zu Meister August, um ihn zu fragen, was er zum Thema Miliz meint.
Bei Meister August angekommen, machte er sich zuerst an die Arbeit.
Er half seinem Meister einige Schwerter zu schieden und langsam kamen sie ins Gespräch über den Verkauf und Erain fiel ein, dass er August das Gold noch nicht gegeben hatte.
"Das sind dreizehn Goldstücke zu viel. Nimm' du sie. Er wird es sicherlich als Trinkgeld draufgepackt haben." August gab ihm das Gold auf die Hand, nachdem er es durchgezählt hatte.
"Sag' mal, was würdest du davon halten, wenn du in die Miliz eintreten würdest? Dir macht es bestimmt Spaß und wenn du morgens und abends hier reinschaust ist es auch genug. Nur erwarte nicht, dass die Bezahlung dann gleichbleibt. Ich will es nicht zu hart ausdrücken, doch das Geschäft ist noch nicht richtig in Fahrt und ich kann dich beim besten Willen nicht für eine Arbeit bezahlen, die du nicht vollbringst."
"Nein, Meister, das werde ich nicht von euch erwarten, denn die Liliz ist ja auch ein Bruf und ich würde mich geehrt fühlen, wenn ihr mir die Erlaubnis erteilt in den Dienst des Königs zu treten.
Ich hatte schon ein kurzes Gespräch mit dem Hauptmann und er meinte, ich könne in die Lehre eines Waffenschmiedes gehen und gleichzeitig bei euch Werkzeuge schmieden erlernen. Darf ich mich zu ihm begeban und ihm die Neuigkeiten mitteilen?"
"Ja, doch beende zuerst deine Arbeit."
Erain hämmerte voller Freude und Eile, so schnell er nur konnte, um dem Hauptmann der Stadtwache Bericht zu erstatten.
Bereits nach einer knappen Stunde war der Tisch fertig und war bereit um abgeholt zu werden. Aranom blickte voller Stolz auf sein neues Werk. Das Holz, welches er sich besorgt hatte war wirklich perfekt gewesen. Er hatte sich diesmal fast selbst übertroffen. "Hm, ich höfe mich schon an wie ein Künstler." Im selben Moment, als er diese Worte zu sich selbst sprach öffnete ein fülliger Mann die Tür. Er trug gute Kleidung, anders als Zaranom oder einer der Bewohner des Hafenviertels schien sein Hemd aus einem seidigen Stoff zu sein. Er blickte herablassend zu dem auf dem Boden kiehenden Zaranom und sagte dann: "Hey, hast du meinen Tisch fertig?" Zaranom blickte etwas verwirrt drein. Ein völlig anderer Mann hatte doch den Tisch in Auftrag gegeben, der dazu nicht so gut gekleidet war. Außerdem war er viel zu früh dran. Er musste natürlich wissen, was das zu bedeuten hatte. "Ähm, also eigentlich hatte doch jemand anderes einen Tisch bestellt. Er ist zwar fertig, aber ich kann ihnen den Tisch nicht geben, wenn er ihnen nicht zusteht. Und sie sind auch viel zu früh hier!" Der Mann gab erst ein leies grunzen von sich und lachte dann schallend los. "Du kleiner Trottel, mein Diener hat diesen Tisch hier bestellt. Ich hole ihn jetzt nur ab um mich von der Qualität zu überzeugen. Und ich wollte wissen ob du den Tisch auch schneller fertig bekommst, als man dir gesagt hat. Aber das hat dich eigentlich nicht zu interessieren, also zeig den Tisch mal her." Der Dicke lies seine Hand über die Tischoberfläche gleiten und rüttelte anschließend kräftig an den Beinen. Alles hielt perfekt. "Gut, gut. Zumindest das kannst du gut. Haran, komm her und nimm den Tisch mit. Hier hast du schonmal deinen Lohn." Der Mann warf Zaranom einen gut gefüllten Lederbeutel entgegen und kurz drauf kam ein Mann herein, der ohne etwas zu sagen, den Tisch nahm und wieder verschwand, dich gefolgt von dem dicken Mann. Der schien es aber nich nötig zu haben, die Tür hinter sich zu schließen, und der kalte Wind kam ins Haus. Zaranom sprang auf und schloss schnell die Tür. "Puh, das wäre geschafft, mit dem Gold hier kann ich mir bestimmt irgendwo was gutes leisten. Und das wird im Sumpflager sein." Fröhlich steckte er den Lederbeutel mit Gold an seinen Gürtel und schnappte sich den Dolch, der auf seinem Tisch lag. Nun öffnete er die Tür wieder, trat heraus, an die frische Luft, schloss die Tür und ging langsam, aber zielstrebig los zum Sumpflager.
Lord Vincent
02.05.2004, 16:21
Vincent öffnete die Augen, als er sich aufrichten wollte verspürte er einen Schmerz im linken Arm, da lagen Scherben einer zerbrochenen Flasche. Die Erinnerungen versuchten sich krampfhaft einen Weg zurück ins Bewusstsein des Waffenknechtes zu kämpfen. Hatte er sich als Folgeerscheinung der Langenweile dem Suff ergeben?
Es musste wohl so gewesen sein, anders konnte er sich diesen stechenden Kopfschmerz nicht erklären. Vincent schleppte sich vor einen Wassereimer um sein angeschlagenes Haupt darin zu tränken. Als er den Schädel wieder aus dem nassen Element zog, kehrte das Leben spürbar in den ausgelaugten Körper zurück. Ein lautes Ausatmen besiegelte den Anfang des neuen Tages. Jetzt musste er nur noch warten bis seine Haare getrocknet waren.
Uncle-Bin
02.05.2004, 16:32
Kühle Meeresluft wehte durch die Gassen des Hafenviertels und traf auch den schläfrigen Ritter Uncle-Bin. Er war nun seit sehr langer Zeit in Khorinis geblieben und von Wachdienst zu Wachdienst gepilgert, um seine Pflicht zu erfüllen. Die Gesangeskunst hatte derweilen geruht. Somilo und Dontar waren ihre Wege gegangen und aus der Stadt verschwunden. Vielleicht würde Uncle ihnen eines Tages noch einmal begegnen. Dann verwarf er die Gedanken an seine beiden Spielmänner und stolzierte mit kerzengradem Gang auf die Fischerboote zu. Einige Frauen grüßten ihn und als er an einer klenen Gruppe von Kindern vorbei ging, standen diese kurzerhand auf und hüpften fröhlich singend um ihn herum. <<Herr Ritter, Herr Ritter, erzählt uns, was die Orks machen. Sind sie noch immer hinter den Bergen im Tal?>> Uncle lächelte den fröhlichen Kindergesichtern entgegen und antwortete dann: <<Ja dort sind sie und so Innos uns beisteht, werden sie dort auch bleiben. Ihre Verluste sind groß und ihnen fehlt der Glauben an den Sieg. Sie werden immer scheitern!>> Die Kinder blieben stehen, starrten ihn kurz an und rannten dann lachend in die nächste Gasse. Sie sind noch hoffnungsvoll und wissen nicht, in welcher Gefahr wir uns befinden. Adanos weiß, warum er ihnen die Weisheit und das Wissen bis auf weiteres verwehrt. Er ging noch ein paar Schritte weiter und setzte sich dann auf einer der Bänke, um aufs Meer hinaus zu schauen. Eines Tages würde er zum Festland aufbrechen und dort die Wurzeln allen Übels angreifen...
Sir Iwein
02.05.2004, 17:07
Mit einem Seufzer erhob sich Iwein aus seinem Bett. Er hatte hier bei Bosper geschlafen, nachdem er die halbe Nacht an einem Bogen gearbeitet hatte. Mittlerweile war er fertig, er musste nur noch eine Weile getillert werden, dann war er bereit zum Verkauf. Der alte Bosper sah die Arbeit seines Lehrlings mit Genugtuung. Die Ausbildung ging gut voran, bald würde Iwein den Laden alleine schmeißen und er konnte sich ganz seinen geliebten Fellen widmen.
Als der Vormittag schon vorangeschritten war, verabschiedete sich Iwein vom Bogner. Er hatte noch in der Kaserne zu tun, und um seine Schüler musste er sich auch wieder kümmern. Er versprach, gegen Nachmittag zurückzukehren. Pfeifend trat er aus dem Laden in die belebte Handwerkergasse hinaus. Frische Luft schlug ihm entgegen, und die Sonne stand schon hoch am Himmel und erhellte die roten Dächer. Der Ritter machte sich sogleich auf den Weg - es gab noch einiges zu tun.
Zunächst machte er sich auf den Weg zur Kaserne. Der Schießplatz war noch leer, doch Vincent oder Flint würden sicher bald kommen. Indes beschloss der Hauptmann, selbst ein wenig zu schießen - man musste in Form bleiben.
Lord Vincent
02.05.2004, 17:31
Die Haare waren getrocknet, nun konnte sich der Waffenknecht frei bewegen.Die Zeit war sicher reif für eine neue Erprobung der Praktischenfähigkeiten. Also machte er sich auf den Weg zum Schießtand, wo er hoffte auf den Hauptmann zu treffen.
Es schien als war ihm das Glück hold, da stand der Hauptmann und verbesserte seine ohnehin schon ausgezeichneten Fertigkeiten mit dem Bogen. Vincent schritt auf ihn zu und verneigte sich, wie es ein Mann in seiner Position sicher von einem Waffenknecht erwaten würde.
„Waffenknecht Vincent meldet sich zur Vervollständigung der Ausbildung Sir!“
Sir Iwein
02.05.2004, 20:03
Da war er ja schon. Iwein schulterte seinen Bogen und ging nach vorne zur Scheibe, um seine Pfeile zu ziehen. "Du denkst also, du bist bereit für die Prüfung?", rief er seinem Schüler über die Schulter zu. "Das ist gut, dann lass uns ein wenig jagen gehen. Mal sehen, was du gelernt hast."
Der Ritter füllte die Pfeile in seinen Köcher und kehrte dann zu Vincent zurück.
"Gehen wir zur Taverne im Osten, dort in der Nähe gibt es gute Jagdgebiete. Hast du genug Pfeile dabei?"
Der Waffenknecht überprüfte kurz seine Ausrüstung, dann nickte er.
"Dann los."
Kurzerhand packte Iwein seine Sachen und schritt dann voraus. Wenig später hatten die beiden Soldaten die Stadt durch das Osttor verlassen.
Lecram war in den letzten Tagen in dieser Woche so ziemlich faul, dass einzige was er tat war ein bisschen Trainieren. Neben diesem Trainieren lag er eigentlich nur in seinem Bett rum oder trank sich in den Stinkenden Eber voll. Das war zwar sehr schön doch irgendwann musste Schluss damit sein, nur wusste er nicht wann.
Der junge Waffenknecht hatte an diesem tag von früh an Trainiert, weil er seine versäumte Bewegung zurückholen wollte. Bei seinem Training bemerkte er, das seine einst so schlimme Verletzung, kaum noch schmerzte.
“Wenn dieses ding an meiner Schulter endlich weg ist, kann ich mal so richtig damit anfangen zu Trainieren. Langsam wäre es mir aber auch lieb, wenn ich meine Fähigkeiten in dem Schwert Kampf üben könnte! Aber ich mache erstmal mit meinem Training weiter, später werde ich ja sehen was ich davon haben werde, oder ob ich davon profitieren werde“
Nach seinem kleinen Gedanken Sprung zwischen seinem Training, Trainierte er sofort wieder weiter, als wollte er irgendwann umfallen!
Arakas Lama Tyr
03.05.2004, 03:04
Der Tag war kühl gewesen und der Wind hatte sein übriges getan um es fast schon wieder kalt werden zu lassen. Der dunkle Himmel hing schwer über den Köpfen der Bürger von Khorinis und jeder suchte, sofern er einen hatte, den warmen Schein seines Kamins auf. So kam es das in auf dem Kasernenhof weniger Betrieb war als sonst wo sich die Soldaten der Miliz gleich in Scharen herumzutreiben flegten.
Zwei der Anwesenden waren die Milizsoldaten Errol und Lama die eifrig beschäftigt waren ersterens Kondition auf einen normalen Stand zu bringen. Sie drehten jetzt schon einige schnelle Runden neben einander und Lama musste eingestehen das bei Errol tatsächlich schon eine Verbesserung fest zu stellen war. Auch wenn er immer noch keuchte wie ein Teekessel und sich vor allem zu drücken versuchte was sein Lehrmeister sich einfallen lässt.
"So das reicht jetzt fürs erste, Zeit für etwas neues. Du solltest ja den Handstand üben, ich geh jetzt einfach mal davon aus das du das gewissenhaft erledigt hast und mir jetzt mal was zeigen kannst. Lauf auf deinen Händen von einem Ende der Kaserne zum anderen."
Während Errol sich grummelnd an die Arbeit machte schlich sich ein kleines, pelziges, braun weißes Ungeheuer an den Ausbilder heran und begann in einem unbeobachtetem Moment damit... um seine Beine zu streichen.
"Wah... aso, blöde Katze. Ksssssch, geh weg."
Doch das Pelztier dachte gar nicht daran, im Gegenteil. Statt durch die Socken zu pfeifen begann die Katze nun damit an Lamas Bein hoch zukraxeln.
"Das gibts doch gar nicht, stink ich nach Fisch? Geh schon weg."
Der Milzsoldat begann damit kräftig sein Bein zu schütteln um sich des Fellbündels zu entledigen, als er es schaffte wurde das Tier weg geschleudert, genau in Errols Richtung.
Lady Cathaine
03.05.2004, 14:00
Die Frau, die ihren wahren Namen nicht kannte hatte den ganzen Nachmittag allein auf der Festungsmauer der Stadt gesessen und dem Treiben im Innenhof der Kaserne zugeschaut. Das tagtägliche Training hatte sie ermüdet, doch forderte sie nicht mehr genug. Auf der Suche nach Herausforderungen warden ihre Gedanken bei Lord Taurodir hängengeblieben, der schließlich ihr Lehrmeister war, doch dann zu Sir Iwein gewandert.
Sie hatte ihn gesehen, wie er mit einem jungen Mann die Stadt verließ, doch gerade, als sie die Mauer hinabspringen wollte um zu ihm zu gehen, brachen die beiden auf.
Die junge Frau blieb nachdenklich zurück und machte sich dann auf Lya zu suchen.
„Aaah! Au! Hauahau! Ahaha!“ jaulte Errol, als sich scharfe Krallen in seinen Rücken bohrten. Verdammt, die Ausgesandten des Bösen hatten ihn wieder. Eigentlich toll. Jetzt konnte er wieder Held spielen. Aber warum jetzt gerade, wo er zum ersten mal den Handstand geschafft hatte, konnten die nicht wann anders kommen? Ach. Genau! Sicher war es Lama gewesen, warum sonst sollte dieses bösartige Vieh ihn anfallen? Na, dem würde er es noch zeigen. Blitzschnell sausten Gedanken durch Errols Schädel, und fast genauso schnell rollte er sich bravourös ab... nun ja, am Ende lag er zwar auf dem Rücken, und die verärgerte Katze, die in ihrer Wut über den Platzmangel ihre Krallen noch tiefer in das Fleisch des Soldaten bohrte jaulte garstig auf. Ebenso jaulte Errol wieder schmerzerfüllt auf. „Hgnnnnyaaargh!“
Beim heiligen Staubsauger und Geldbeutel, was waren das nur für Krallen, die sich durch seine starke Rüstung bohren konnten? Kein Zweifel, das war eine manipulierte, böse Katze. Wahrscheinlich war das eine Hexe in Katzenform oder so. Schnell zog Errol seinen Helm und donnerte ihn wie im Rausch jaulend auf seinen Rücken, wo er die Katze vermutete. Leider traf er fast nur sich selbst dabei, aber er konnte sich damit trösten, das immerhin ein paar Schläge auch die Katze trafen. Verzweifelt hämmerte er weiter, doch was war das? Die Klauen lösten sich allmählich und Schmerz lies nach... er hatte gesiegt! Befriedigt schaute er auf dem Kadaver des Monsters, spuckte abfällig, trat majestätisch auf ihn und hob seinen Helm heroisch gen Himmel.
„O, heiliger Staubsauger, geheiligt seiest du, du Gott aller Götter!“ Als ihm das etwas wenig schien fügte er noch schnell hinzu: „...Und so.“
Hach, die ganzen Leute starrten auf ihn, wohl um ihn als Auserwählten zu feiern. Doch halt, warum grinste dieses Pack denn so hämisch? Hä? Was? Warum schauten sie denn da runter? Ja klar, da lag das Monster. Auf einmal schoss wieder die Tatze des Biestes empor und krallte sich ein Bein des Milizen. Oh, nein!!
Leto Atreides
03.05.2004, 17:27
Leto konnte den Adepten einfach nicht finden. Wo auch immer Mort war, er wollte nicht länger auf ihn warten. Es zog den Adepten zum Kloster zurück. Er schlenderte gedankenverloren durch die Gassen des Hafenviertels in Richtung Händlerviertel und dann zum Stadttor. Irgendwie gelang es ihm, die Karte studierend, auf dem Marktplatz mit keinem der vielen Leute zusammenzustoßen.
Dann war er auf dem Weg zum Kloster.
Flint(Za)
03.05.2004, 18:34
Flint stand langsam auf, rieb sich den Schlaf aus den Augen und blickte sich verwirrt um. Neben ihm snarrte Terra auf dem Bogen und blickte ihn in seinem mitleidserregenden Augan an.
Flint würde sich gerne nochmals hinlegen jedoch hatte er sich geschworen auf den kleinen Wolf aufzupassen und für ihn zu sorgen. Also lies er leise die Deke hinabsinken und streifte es notbedürftg glatt.
Dannach verlies er das Hotel mit einem "Dankeschön" an Hanna die wiederum ihm ein "Auf Wiedersehen" hinterher rief.
Flint ging wieder zu sem selben Händler und dieser lächelte ihn ebenfalls an als er ihn erkannte.
Wie immer sagte Flint nur und der Händler kramte nach 10 gebratenen Fleischkeulen und 2 Brötchen.
Diese bekam Flint dann auch jedoch zahlte er sofort die 60 Goldstücke und ging mit Terra auf die Treppe an der er am Tage zuvor gesessen war. Dort aßen beide sehr hungrig ihre Nahrung und Terra biß vergnügt in das saftige Fleisch. Wobei sie immer wieder knurren musste und Flint dann mit einem Wolfslächeln anschaute.
...
Lady Cathaine
03.05.2004, 18:36
Verträumt schaute die Lady, die ihren wahren Namen nicht kannte auf das Meer hinaus. Sie dachte an die Piraten, die Freibeuter der Meere. Und sie sonn darüber nach ihnen das Handwerk zu legen.
Für einen Moment überlegte die junge Soldatin, ob auch ohne ihre Entführung der Haß auf die Gesetzlosen so grenzenlos geworden wäre, doch sie fand keine Antwort. Ebensowenig auf die Frage, welchen Namen sie wählen sollte....
Milgo wollte gerade den Laden des Bogners betreten, als er sah, dass jener Laden verschlossen war. Er wollte sich schon fluchend davon machen, als pötzlich ein Paladin kam und die Tür mit einem etwas rostigem Schlüssel aufschloss. Milgo zuckte die Schultern und ging hinter dem Paladin herein, welcher ihn grüßte. Milgos heftete sich aber sofort auf ein paar Bögen und seine Augen hatten schon einen auserwählt. Er ging auf ihn zu, nahm ihn in die Hand, strich über ihn. Die Sehne war perfekt gespannt, der Bogen hatte einige Muster eingeritzt bekommen.
Iwein: Ein schönes Stück Holz was sie da haben... Eine gute Wahl.
Doch Milgo kannte diese Stimme irgendwo her... Er erstarrte als jene Stimme an sein Ohr klang und Milgo wirbelte herum. Der Paladin sah ihn erstaunt an.
Milgo: Iwein! Ihr, ähm, du bist Iwein! Ich habe dich doch damals ins Minental mitbekommen... Du bist also Paladin... Meine Güte.
Iwein: Und du bist ... Milizsoldat...
Milgo: Einige schlechte Umstände... Also, ich will den Bogen hier, am besten einen Köcher und ein Pfeilbündel dazu. Das macht ungefähr 2000 Gold, du kannst den Rest behalten.
Milgo nahm einen prallgefüllten Geldbeutel aus seiner Tasche, gab sie dem verwunderten Iwein und lief dann aus dem Laden.
Lady Cathaine
03.05.2004, 21:56
Die junge Soldatin verließ den Strand und zog sich zur Kaserne zurück. Im Innenhof angekommen zog sie ihr Schwert und betrachtete die Klinge nachdenklich.
Lange Momente später begann sie mit ihrem Training.
Sir Iwein
03.05.2004, 23:26
Verwundert starrte Iwein dem Milizsoldat hinterher, als der den Laden verließ. Schon war er wieder verschwunden, so schnell, wie er gekommen war. Kopfschüttelnd verließ dann auch der Ritter die Bognerei und sperrte die Tür wieder zu. Er hatte nur kurz im Laden nach dem Rechten sehen wollen. Milgo wieder da... ein Milizsoldat. Das war wahrlich ein Ding. Nun, Hauptsache, er hatte soeben 2000 Goldstücke für den Bogen erhalten, den er die Tage zuvor in mühevoller Arbeit gefertigt hatte.
Vincent, mit dem er gegen Mittag von der "toten Harpyie" zurückgekehrt war, hatte draußen gewartet. Während sie zusammen zur Kaserne zurück schritten, meinte Iwein: "Das war´s dann also mit deiner Ausbildung. Du bist zu einem wahren Meister des Bogenschießens geworden, und das erfüllt mich umso mehr mit Stolz, als du einer unserer Milizen bist. Ach... solltest du einmal einen besseren Bogen brauchen, kannst du jederzeit hier in der Handwerkergasse vorbeikommen. Mach´s gut, ich muss jetzt zurück zur Kaserne."
Und so Innos wollte, würde er jetzt endlich Zeit für ... andere Dinge finden.
Milgo ging langsam den Weg entlang am Marktplatz, als er plötzlich ein weiteres vertrautes Gesicht sah. Es war wie verhext... Es war doch der Schmied, jener, der Nägel für Milgo damals für das Schiff geschmiedet hatte... Damals, als er selbst noch Einhandlehrmeister gewesen war... Milgo rannte auf ihn freudig zu.
Milgo: Hey, du! Ja, du! Vergessen, damals am Schiff, für Lord Carthos!
Der Milizsoldat nickte langsam.
Milgo: Ich war der egoistische Ritter. Mittlerweile bin ich wieder Miliz... Is halt so. Hey, sag mal, haste Lust was mit mir jagen zu gehen?
Montaron: Klar, hab eh nichts besseres vor...
Milgo: Ich denke, wir nennen uns beim Namen. Angenehm, Milgo.
Montaron: Ich heiße Montaron.
Die beiden Milizsoldaten schüttelten sich die Hände und grinsten sich an. Dann gingen sie aus dem Haupttor, Milgo mit gezogenem Bogen, Montaron mit einem Schwert in der Hand.
Geschlafen hatte sie auf einer Bank, nahe dem Marktplatz. Es war eine vollkommen neue Erfahrung für sie gewesen, diese ganzen Menschen, diese ganzen Farben auf einem Haufen, doch gestern war sie zu müde gewesen, hatte sich einfach auf die Bank gesetzt und geschlafen, mitten am Nachmittag, bis jetzt. Ihr Schlaf war zu tief, als das sie jemand wecken konnte, doch es hatte auch niemand versucht, beim ersten Rütteln wäre sie aufgewacht gewesen, doch so schlief sie weiter. Vielleicht hielt man sie ja für eine Vagabundin, oder für ein weggelaufenes Kind, das Volk dachte sich gerne Geschichten aus. Zu ihrem Vorteil kamen allerdings auch nicht sehr viele Menschen an dieser einen Stelle vorbei.
Jetzt aber musste auch dieser Schlaf dem wachen Zustand weichen, auch wenn schon fast wieder Abend, stand sie fröhlich schmatzend auf. Erst mal nahm sie die ganze Stadt gar nicht wahr, sah nur die dicken Pflastersteine auf dem Boden und den wunderbar blauen Himmel, erst nach einiger Zeit kehrte die Erinnerung zurück. Doch dann ging es ganz schnell und sie erinnerte sich wieder leicht träge. Die Stadt, sie war in Khorinis, doch was bedeutete Khorinis eigentlich. Und was hatte es mit dieser Stadt auf sich? Sie wusste es nicht, hatte keine Ahnung, ahnungslos unschuldig, naiv geblendet von Giganten. Alles war ein riesiger Spielplatz, der ausprobiert werden wollte, kein Stück unangetastet, alles musste gesehen werden.
Zuerst fiel ihr eine kleine Kapelle auf, oder war es eher ein Tempel? Nein, es war ein Schrein, der Schrein des Vatras. Für Jibril sah es wunderbar aus, dieser Bau, diese architektonische Meisterleistung, für andere war es langweiliger Alltag, für sie jedoch war es unglaublich. Schnell flitzte sie dort hin, wollte alles ganz genau sehen, diese Statue, sie war ja riesig und dann dieser Mann. Was hatte der denn an? Eine blaue Robe. Jibril stand da, mit offenem Mund, der Mann unterhielt sich mit einem zweiten, doch sie konnte ihren Blick nicht mehr abwenden, wechselte zwischen der Statue und dem bärtigen Alten. Der Mann war wirklich alt, sehr sogar, doch das machte ihn auch so lustig, sein Bart vor allem.
Dann endlich verabschiedete er sich von dem Zweiten, fast mochte sie sich dies gewünscht haben, eigentlich aber nicht. Der Bärtige drehte sich zu ihr und bemerkte das kleine Mädchen, dass etwas vorsichtiger schaute, mehr auf den unteren Teil der Robe blickte, die reich verziert war. Zuerst runzelte der Mann die Stirn, dann aber beugte er sich zu Boden und sprach sie an.
"Na mein Kind, was kann ich denn für dich tun", dabei erwähnte er das "dich" ganz besonders? Jibril lächelte und blickte ihm jetzt in die kalten, aber auch weisen grauen Augen.
"Warum trägst du denn eine solche Kleidung und wer ist das dahinten?", wobei sie auf die Statue zeigte. Der Mann schmunzelte und versuchte zu lächeln.
"Ich bin ein Wassermagier, Vatras heiße ich, ich bin ein Hüter des Gleichgewichtes, sag bloß, du hast noch nie etwas von uns gehört? Das da ist Adanos, der Gott des Gleichgewichts, ihm diene ich, er ist einer der drei Götter, sag bloß du hast noch nie seinen Namen gehört."
Sie zuckte kurz. Schon wieder dieser Begriff. Magier. Und dann Adanos. Tom hatte von ihm erzählt, den Namen kannte sie wirklich noch nicht, aber scheinbar war sie die einzige.
"Ich heiße Jibril, Herr. Was ist denn bloß ein Magier? Sind damit bärtige Männer in Roben gemeint? Und Adanos, wo kann ich ihn treffen. Genau wie Innos und dann sagte Tom noch den Namen Beliar. Wie kann ich mal mit denen reden?"
Ihre Augen glänzten und Vatras lachte, zum ersten Mal seit langem lachte er wieder aus ganzem Herzen, doch dann streichelte er ihr über den Kopf und stand wieder auf, drehte sich um, blickte zur Statue und dann wieder zu ihr.
"Hehehe, kindliche Unschuld in den Ohren der Götter. So was hab ich schon lange nicht mehr gehört. Aber ich möchte deinen Wissensdurst stillen, ich kann nicht erkennen, dass du lügst. Magier sind mächtige Männer (oder auch Frauen), sie haben die Gabe bekommen Magie zu wirken. Ich weiß nicht, ob du es verstehen würdest, aber wenn ich jetzt vor dir einen Lichtball in die Luft zaubern würde..."
Vatras erschuf auf einmal einen Lichtball und ließ ihn sofort wieder verschwinden, was Jibril erst taumeln und dann staunen ließ.
"..., dann wäre das Magie. Siehst du? Magie kann gut sein, Magie kann schlecht sein. Es kommt drauf an, wie man sie einsetzt. Zum zerstören, oder zum erhalten. Magie ist schwer in Worte zu fassen, aber du könntest ins Kloster gehen, dort gibt es unzählige Bücher dazu.
Zu deiner zweiten Frage...Jibril. Innos, Adanos, Beliar, sie sind Götter. Sie thronen über und unter uns, wohnen im Himmel und in der Hölle. Du kannst sie nicht treffen, erst nach deinem Tod wird das möglich sein. Mit deinen Handlungen bestimmst du deinen späteren Platz. Wir Wassermagier vertreten den Glauben an das Gleichgewicht. Es gibt Gut und es gibt Böse, aber nichts darf die Überhand gewinnen. Verstehst du?"
Jibril nickte.
"Gut. Aber eines noch, selbst wenn wir uns mit den Göttern treffen könnten, ich würde dir von einem Besuch bei Beliar abraten. Denn ER verkörpert das Böse."
"Ich danke euch, Herr. Eure Worte haben meinen bescheidenen Horizont erweitert, ich weiß jetzt viel mehr als zuvor. Das wird mir sicher helfen. Auf Wiedersehen."
Sie lächelte und machte kehrt, Vatras schmunzelte, dann aber kramte er noch in seiner Tasche.
"Halt, warte mal Mädchen. Du hast dir eine Goldmünze verdient, der Unschuld Preis."
"Danke edler Herr, ich nehme es gerne, es wird für einen Bekannten sein, ein kleines Geschenk."
Jibril nahm die Münze und verstaute sie gut. Jetzt konnte sie Sador die eine Münze zurückgeben, darüber würde er sich sicher freuen, der alte Münzsammler. Das Geschenk ließ sie wieder erröten, dann aber hüpfte sie endgültig weg.
Da gab es den Marktplatz, ui gab es da viel zu sehen, so viele Stände, so viele Sachen. Jibril musste überlegen, was wollte sie jetzt machen? "Was will ich jetzt machen?" Auf einmal kam eine Stadtwache vorbei und ließ sie stutzen. "An was erinnert mich das...hm...hmm...hm-m...hmmmm...jaaaa, richtig, ich hab ja versprochen zu Lord André zu gehen. Aber wo ist der hohe Herr nur? Hm, ich frag einfach mal."
Eine der Stadtwachen bot sich gerade zu an, sie tippe der gerade vorbeigelaufenen einfach auf die Schulter, worauf sich diese umdrehte. Ein paar Leute sahen sie, aber keiner wirklich interessiert. Als sich der Mann umblickte, sah sie in junge, blaue Augen eines ziemlich hübschen Kerls, doch ihre Gefühle unterdrückte sie und fragte den Mann höflich.
"Entschuldigt Herr, aber wo finde ich Lord André?"
"Andre? In der Kaserne natürlich, wo sonst?"
"Haben der Herr vielleicht einen Tipp für mich, wo die Kaserne ist?"
"Jaja, da oben, siehst du? Da oben ist die Kaserne, so, tschüß."
Hui war der unfreundlich, wenigstens hatte sie eine Antwort bekommen. Schönheit war eben nicht immer auch Freundlichkeit. Aber Jibril lächelte trotzdem zu einem anderen jungen Soldaten der nun vorbeikam, kurz danach schlenderte sie ausgelassen die Treppen zu dem Militärtrakt hinauf.
Hier gab es eine Menge Soldaten und sie tauchte durch den Eingangsbogen, fand sich dann in einem Hof wieder, wo Soldaten mit dem Schwert trainierten, ein Ausbilder stand da, er hatte sie schon gesehen und blickte verwundert auf das kleine Mädchen, diese Aufmerksamkeit nutzte sie doch direkt wieder aus.
"Entschuldigt, aber ich erhielt die Aufgabe Lord André aufzusuchen, aber ich bin neu hier, wo ist er denn?"
"Der Lord residiert direkt hier drinne, zwei Schritte von mir aus. André!"
Er rief den Lord beim Vornamen, anscheinend kannten sie sich sehr gut, dann lächelte sie für den netten Hinweis.
"Geh ruhig rein Kindchen, der Lord ist aber sehr beschäftigt."
"Danke euch sehr."
Jibril betrat den Raum, ein Mann in einer unglaublichen Rüstung stand an einem Pult und schrieb. Sie blieb erst im Eingang stehen, dann aber traute sie sich rein. Der Lord hatte sie nicht wahrgenommen, deswegen setzte sie sich auf einen Stuhl und wartete auf seine Aufmerksamkeit. Sie wartete. 1 Minute. 2 Minuten. 5 Minuten. Es wurde langweilig, doch Jibril wartete, aber plötzlich kam eine Maus aus ihrem Loch und huschte durch die Stuhlbeine, Jibril drehte sich um und?da stürzte der Stuhl ruckartig rum und der Lord schreckte auf.
"Huch, was ist denn hier los? Wer bei Beliar seid ihr?"
Das Mädchen lächelte unglücklich, verdammt, das war aber Pech.
"Jibril mein Name Mylord. Das war keine Absicht, eine Maus, ich..."
"Eine Maus? Hier gibt es keine Mäuse, egal, was kann ich für dich tun, Mädchen?"
"Nun ja, das weiß ich nicht."
"Erkläre mir dann, warum du hier bist?"
"Die Stadtwache am Tor sagte mir, ich soll mich bezüglich der Regeln, die in dieser Stadt herrschen, an euch wenden, Majestät."
"Nanana, so weit isses noch nicht. Du kannst ruhig André sagen, soweit bin ich noch nicht. Also die Torwache...Benehmen...fremd hier hm?"
"Jawohl Maje...ähm André."
"Also, wenn du die Grundregeln beachtest, dürfte alles klar sein. Keine Morde, keine Diebstähle, keine Einbrüche. Keine Verleumdung, kein gepanschter Schnaps und keine Drogen aus dem Sumpf. Hm?kein Schmuggel, keine Schlägereien. Des Weiteren ist die Prostitution auf der Straße untersagt. Aber damit möchte ich gar nicht anfangen."
Der Lord räusperte sich.
"Du kannst in der Herberge schlafen, wenn du willst. Das kostet auch kein Gold. Ist umsonst. Hast du denn überhaupt Gold?"
Sie nickte und lächelte breit.
"Ja, eine Goldmünze, aber die ist ein Geschenk für Sador, dem Wirt."
"Eine Goldmünze? Das wird nicht zum leben reichen. Hast du eine Arbeit gefunden?"
"Arbeit? Nein..."
"Schwierig mit dir, Jibril. Ich kann dir 100 Goldstücke schenken, versuche damit zurecht zu kommen und Arbeit zu finden. Geh mal ins Handwerksviertel, in die Unterstadt. Dort werden sie sicher jemanden suchen. Sag ihnen, ich schicke dich. Aber geh bloß nicht bei Harad anfragen. Wenn das Gold alle ist, komm zu mir zurück."
Schon wieder wurde sie rot.
"Aber nein, was soll ich denn dafür geben? Ich hab doch gar nichts. Und das ist bestimmt zuviel."
"Hm, es ist nicht wenig. Aber es wird nicht lange reichen, das Essen ist teuer, wegen Onar dem Hund. Hör zu, es ist so, wenn du kein Gold hast, dann wirst du hier in dieser Stadt zu Dingen gezwungen, die nicht schön sind. Und wir Paladine haben die Aufgabe uns um reine Seelen wie dich zu kümmern, denn das ist Innos Wille. Du könntest natürlich auch in die Miliz eintreten, aber ich denke nicht, dass du dafür geeignet bist."
Jibril lachte auf
"Oh nein, wirklich nicht, Herr. In Ordnung, ich nehme das Gold, aber irgendwann möchte ich es zurückzahlen, oder ich mach mal was für euch, ich kann ganz gut kochen, oder putzen."
"Ja tu das. Hier, nimm. Ich muss jetzt aber weiterarbeiten, komm dann später wieder."
Sie nahm den schweren Goldbeutel und war begeistert, diese Stadt war ja wunderbar. Der Lord vertiefte sich wieder in sein Pergament, als Jibril die Maus wieder sah. Sie folgte ihr in den Raum dahinter und schon war sie wieder verschwunden. Ein Mann in derselben Rüstung wie am Stadttor lag auf einem Stuhl, die Beine auf dem Tisch. So was ging doch nicht, gegen jede Regel...
Er döste, dabei dachte sie, brauchen nur Kinder einen Mittagsschlaf. Doch dann sah sie auf. Gitterstäbe...sie erschrak, doch der Schrei blieb stecken. Schon wieder eine Erinnerung. Sie kannte die Gitterstäbe, nicht dieses Metall, nicht hier in der Stadt, aber die Gitter...dann war wieder alles wie vorher, vorsichtig ging sie heran.
In dem Linken lag eine Frau auf einer Pritsche, sie hatte etwas Dunkles an, ihr weiß-graues Haar fiel zu Boden, auch sie döste, Jibril wollte die Frau nicht wecken, von der etwas...sagen wir Interessantes ausging. In der rechten Zelle lag niemand, denn der Gefangene saß auf seiner bescheidenen Pritsche. Sein rotes Haar war wie reines Feuer, sie erkannte es dank des Lichtfalls sehr gut, nur sein Gesicht lag verborgen, doch auch er hatte eine solche Kleidung an. Was waren das für Wesen, waren es Menschen? Anscheinend, was sollte es denn sonst sein? Jibril verdammte ihre Dummheit, doch sie war neugierig, da, etwas bewegte sich, die funkelnden Augen des Rothaars kamen hervor und sie wich zurück, dann aber kam sie dem Gitter wieder näher, leise, damit der friedlich schlafende Mann nichts merkte.
"Hallo..." Was für eine blöde Begrüßung, dachte sie lautlos "...wer bist du denn? Hast du Hunger?"
Montaron
03.05.2004, 23:55
Viel verstand Montaron vom Jagen nicht, doch im Umgang mit dem Schwert war er mehr als geübt. Die beiden Milizsoldaten betraten den Wald, der nicht weit von den Stadtmauern entfernt liegt, wo sie auch bald auf, für die geübten Kämpfer, harmlose Wölfe trafen. Eines der Viecher erlegt Milgo von weitem mit seinem Bogen. Man hörte es nur noch kurz winseln, kurz darauf lag es bereits regungslos am Boden. Der Rest de Rudels kam auf die Zwei knurrend und angriffsbereit zu. Montaron wartete auf den richtigen Moment, in dem er mit seinem Schwert ausholte und mit diesem gleich darauf brutal auf den Angreifer einschlug. Durch die Wucht, mit der der Wolf zu Boden gerissen wurde, fand das Viech nicht einmal mehr die Kraft aufzustehen, sodass es seinem Rudelsgenossen gleich tat. Nun war nur noch ein Wolf übrig, der vorerst zögerte, bevor er die beiden geübten Krieger angriff. Er musste etwas davon mitbekommen haben, wie schnell seine Vorgänger getötet wurden. Dennoch sprang er den beiden Gardisten entgegen, die ihn jedoch sofort mit Bogen und Schwert ins Jenseits beförderten. So, Milgo. Wollen wir noch weiter hinein gehen?, fragte Montaron, der sich immernoch im Kampfrausch befand.
"Hunger?"
Rhodgar verstand nicht. Gerade noch waren seine Gedanken in fernen Dimensionen umhergeschweift, hatten Dinge umkreist die Jenseits der Vorstellung normaler Menschen lagen. Mit jeder Stunde, die er in diesem vermaledeiten Zellenloch verbringen musste, war ein mehr und mehr einer Melancholie verfallen. Er glaubte nicht daran, dass der Mann, den er gestern zum Kastell geschickt hatte, die schwarze Feste jemals erreichen würde. Da könnte er genauso gut einen mit dem Blut hunderter Milizen befleckten Söldner in die Fänge der Stadtwache übergeben. Die Überlebenschance dieses armen Schweins glich seiner Meinung nach ungefähr der, die er dem Fremden zurechnete. Und überhaupt, auch wenn er es vollbracht haben sollte, sich durch die Wildnis zu schlagen, alle möglichen Gefahren hinter sich zu lassen, und auch wenn er die Schier unlösbare Herausforderung die beiden Skelette dazu zu überreden, ihm den Weg freizugeben, bewältigt hatte... Seraphin wäre doch längst hier. Der Schwarzmagus versuchte, sich die Situation zu erdenken, in der er sich wähnen würde, wenn er sich wieder einmal unter der Esche des Kastells die Sonne auf den Pelz brennen ließ, und auf einmal jemand völlig fremdes zu ihm angerannt kommen würde. Noch dazu mit einer solch durchschlagenden Nachricht, dass sein geistiger Bruder kurz vor der Hinrichtung stehe. Ganz logisch, er hätte alles in Frage gestellt. Wie, warum, wann, wo und wieso. Misstrauen war nun einmal eine jener Eigenarten, die den potenziellen und bereits von Beliar angenommenen Schwarzmagiern quasi in die Wiege gelegt worden war. Weil sie einfach für ein Leben in dieser herrlichen Dunkelheit geschaffen waren.
Das aber widersprach der These, die eben Rhodgars durch Rhodgars Gedanken gegeistert war. Natürlich war Seraphin misstrauisch. Und selbst wenn es dem Mann gelungen war ihn zu überzeugen, er kannte doch seinen Wegbegleiter. Rationales Denken war mit eine seiner Stärken, natürlich würde er versuchen einen Plan auf die Beine zu stellen, um ihn und Rena aus den Fängen dieser Barbaren zu befreien.
Ja, Barbaren, im wahrsten Sinne. Für ein vergleichsweise belangloses (und noch nicht einmal begangenes) Verbrechen wurden sie hier gefangen gehalten, schön und gut. Aber dass man ihnen noch ihr Anrecht auf frisches Essen und vor allem nichtabgestandenes Wasser nahm, das überschritt jede Grenze der Menschlichkeit.
"Schwarzmagier sind keine Menschen." hatte einmal die Wache auf Rhodgars Anliegen geantwortet. Und das war so der Punkt gewesen, an dem sein Unterbewusstsein damit begonnen hatte, nach und nach die Hoffnung ziehen zu lassen, die wie mit unsichtbaren Flügeln bestückt aus seinem Geist zu verschwinden versuchte. Irgendwann würde sie nichts mehr im Kopf des Schwarzmagiers halten, und dann hätte er endgültig aufgegeben. Traurig eigentlich.
Nun aber wollte es das Schicksal anders. Stets war es ihm ein starker Verbündeter gewesen, und auch nun ließ es ihn nicht ihm stich. Gutmütigen Blickes schaute er das Mädchen herab, wie es so unschuldig und völlig unbekümmert vor ihm stand. Es musste ungefähr Arctus´ Alter haben. Komisch, sie verspürte wohl nicht das geringste Maß an Furcht. Ihre Seele war noch rein, noch nicht beschmutzt mit allem möglichen weltlichen Schnickschnack, vor allem nicht mit den sonst so wie selbstverständlich verbreiteten Vorurteilen. Ja, sie scherte sich nicht darum welchem Glauben Rhodgar sich verschrieben hatte. Sie sah wohl nur einen eingesperrten Menschen, der wohl wirklich hungrig ausschaute. Allerdings wollte er sich keine Blöße geben, so versuchte er ein kleines Lächeln in seine Züge zu bringen.
"Nein, meine Kleine, behalte dein Brot mal lieber für dich. Schließlich musst du noch wachsen, und ich nicht." Wie es halt mit Kindern so war, zwinkerte Rhodgar dem Mädchen einmal schelmisch zu. "Aber ich bin wirklich überrascht soetwas wie dich hier zu sehen. Soziemlich jede junge Frau in deinem Alter würde ich im Freudenhaus erwarten. Und schon gar nicht gerechnet habe ich damit, dass das Wort Nächstenliebe hier noch existiert. Ich bin übrigens der Rhodgar. Wie heißt du denn?"
"Freudenhaus?" Was war das denn schon wieder? Es hörte sich gar nicht mal so schlecht an, wenn man das Wort auseinanderbaute bekam man die Wörter "Freude" und "Haus", oder aber ein "Haus der Freude". Das hörte sich ja interessant an, sie war immer gerne in Häusern, wo Freude verbreitet war, vielleicht sollte sie den Mann mal fragen, wo es denn so ein Haus gab, aber nein, sie hatte anderes im Kopf.
Sie blickte einmal kurz weg von dem Gefangenen, der sich als Rhodgar vorstellte. Die Augen der Wache waren noch immer tief geschlossen, oh je, jetzt schnarchte er auch noch. Aber so würde er wenigstens nicht aufwachen. Bestimmt wäre es nicht schlimm, wenn er aufwachte, der Kerl sah mit dem dicken Pickel auf der Nase lustig aus, fast wollte sie lachen, doch sie ließ es lieber bleiben, es hätte wohl nur zu etwas schlechtem geführt.
Dann aber musste sie doch kurz kichern, denn die Frisur des Mannes sah wirklich sehr komisch aus, nicht wegen der Farbe, sondern wegen ihrer Länge. Sie waren länger als ihre eigenen, hatte sie das schon mal bei einem Mann gesehen? Nein, sie glaubte nicht, ein wirklich witziges Element. Die Haare, so feuerrot, fast wollte sie sich erinnern, an jemanden den sie kennen musste, aber nein, da war nichts, alles leer, total leer, fast zu leer.
"Du siehst witzig aus Rhodgar, hihi. Ich heiße Jibril. Aber sag, wieso bist du denn hinter Gittern, hast du dich nicht an die Regeln von André gehalten? Und was hast du da für eine tolle Kleidung an dir? Dagegen ist mein weißes Kleid ja ein Putzlappen. Und wer ist das da links. Deine Freundin? Oder deine Frau? Sie hat auch so was an, hab ich genau gesehen, aber sie schläft noch. Ganz sanft."
"Ihr Name ist Renata. Und naja, sie ist schon meine Freundin, aber wir lieben uns nicht. Naja, irgendwie schon, aber nicht so wie deine Mama und dein Papa sich lieben. Du hast deine Eltern doch noch, oder?"
Irgendwie war das die Reaktion, die Rhodgar im Geheimen erwartet hatte. Reglos stand Jibril da, schaute ihn mit nunmehr glasigen Augen an, als hätte sie das Wort "Eltern" heute zum ersten Mal gehört. Ja, er hatte sich das schon gedacht, es gab nicht mehr viele Kinder hier die von sich sagen konnten, noch unter den Fittichen beider Elternteile zu verbleiben. Durch die immeräwhrenden Kriege, den Bauernaufstand... durch all die Gewalt, die diese Zeit beherrschte, wurden viel zu viele Jüngline zu waisen gemacht, zu viele Familien wuden auf grausamste Weise auseinander gerissen. Er sprach da ja aus Erfahrung.
"Ist schon gut, du musst ja nicht mit mir reden. Weißt du denn, wer Beliar ist?"
Jetzt kehrte dieser Glanz, dieser Ausdruck zurück in die Augen der Kleinen, wie er eben schon dort gewesen war. Wie ein beinahe Neugeborenes, das zum ersten Mal anfängt selbstständig die Welt zu entdecken, schaute sie den Schwarzmagier nun wissbegierig an. Davon habe ihr Vatras der Magier erzählt, meinte sie.
"Nun, Vatras ist ein Hüter des Glauben des Adanos. Er hat sich dem verschrieben, das Gleichgewicht der Magie auf dieser Welt zu wahren. Er sorgt dafür, dass die Kräfte Innos nicht denen von Beliar überwiegen, und auch andersherum. Nun, vielleicht hast du mal auf dem Marktplatz den Mann in der roten Kutte gesehen. Der ist auch ein Magier, einer der sich Innos verschrieben hat, dem Gott des Lichts und der Gerechtigkeit. Obwhl ich das mit der Gerechtigkeit stark anzweifle."
Immer wieder fuhr der Kopf der Kleinen hoch und runter, nickend bedeutete sie ihm, weiter zu reden, und das tat er. Bei Beliar, er genoß das Gefühl, mal mit jemandem völlig Neutralem über die ganze Geschichte mit den Göttern reden zu können.
"Nun, und ich bin auch ein Magier, aber ich diene Beliar. Du brauchst nicht so erschreckt gucken, sieh doch mal. Der Tod ist ein ganz natürlicher Bestandteil des Lebens, ohne das eine kann das andere nicht sein. Wenn du das Leben liebst, dann liebst du auch den Tod, denn er ist ein Teil davon. Hast du das verstanden?"
Am schlimmsten empfand Renata das Fehlen von Ablenkung. Ständig drehten sich ihre Gedanken im Kreis, sie haderte zornig mit den Khoriniern im Allgemeinen und der Garde im Besonderen, von dem intriganten Händler ganz zu schweigen. Eine Zeit lang war sie in der winzigen Zelle auf und ab gelaufen - zwei Schritte hin, zwei zurück, während der Nacht hatte sie im Dunkeln versucht mit geworfenen Steinchen den Blecheimer in der Ecke zu treffen, nur nach Gehör.
Am einfachsten war es, einfach mit geschlossenen Augen dazuliegen und wenigstens in Gedanken in Freiheit zu sein. In halbwegs regelmässigen Abständen brachte die Wachen ungeniessbares Essen und Trinken, so dass die Magierin auf die Schritte, die vor ihrer Zelle haltgemacht hatten, gar nicht erst reagierte. Sollten sie doch ihren Abfall behalten.
Aber dann vernahm sie eine junge Stimme auf dem Gang. Gewiss keine Wache, eher ein junges Mädchen. Neugierig geworden stand sie auf, um einen Blick auf diesen ungewöhnlichen Besucher zu werfen. Die Kleine stand an der Nachbarzelle und unterhielt sich scheinbar recht angeregt durch das Gitter mit Rhodgar.
"Der Tod ist ein ganz natürlicher Bestandteil des Lebens, ohne das eine kann das andere nicht sein. Wenn du das Leben liebst, dann liebst du auch den Tod, denn er ist ein Teil davon."
So wirklich über den Tod nachgedacht hatte sie ja noch nie. Was war das eigentlich, Tod? Sie wusste nur, dass man dann irgendwohin hing, eine große Reise machte. Vielleicht irgendwohin, wo die Sonne schien. Aber dann würde man doch bestimmt einen Sonnenbrand bekommen. Oder es war ganz dunkel und schwarz. Davor graute es ihr.
"Verstanden, Herr." Sagte sie leicht grübelnd über den Satz. Sie würde wohl ein paar Nächte brauchen, um dieses komplizierte Gefüge der Philosophie auseinanderzubauen. Philosophie? Oh ja, das war nicht leicht. Der Mann war also ein Magier. Hui, so hatte sie sich die noch nie vorgestellt. Gar kein Bart, gar nicht alt. Beliar also verschrieben. Aber das war ja nicht schlimmes, sie hatte es so verstanden, dass es drei Götter gab und diese sandten den Magiern ihrer Kaste Kraft. Bestimmt gab es da keinen Unterschied in der Macht. Aber worin lag eigentlich die Macht?
Jetzt wurde sie völlig verwirrt und lächelte in sich.
"Du bist also ein Magier hm? Ich dachte immer, Magier tragen Bärte und sind steinalt. Aber kannst du denn auch eine Lichtkugel erschaffen? Das ist bestimmt schwierig...oh warte mal, deine Frau, nein, pardon, deine liebe Freundin ist aufgewacht, ich besuch sie mal kurz, bin aber gleich zurück..."
Jibril huschte vorsichtig an der Wache, die ihren Tisch in der Mitte hatte vorbei und dann stand sie auch schon da, am Gitter gelehnt. Jetzt sah sie die weiß-grauen Haare noch besser. Wunderschöne Haare. Etwas älter war sie, als der Magier, die Schatten verbargen nicht mehr viel, da sie im Lichte stand. Jibril wurde schon wieder gemustert, aber das machte nichts.
"Hallo, du bist bestimmt Renata stimmt's? Dein Freund hat mir von dir erzählt? Bist du auch eine Magierin des Beliar? Und wenn ja, besitzt du auch die Kraft des Sättigens, oder hast du ein wenig Hunger?"
Lord Vincent
04.05.2004, 01:20
Vincent spazierte durch die nächtlichen Straßen der Stadt Khorinis, das bunte Treiben auf den Plätzen hatte schon stark abgenommen. Wie gewohnt schallten die Stimmen um diese Zeit aus den Kasernen. Es war schon komisch. Im Laufe der Zeit die er schon hier war, entwickelte er so etwas wie eine Beziehung zur Stadt, in der er noch vor kurzem kaum zu Atmen im Stande war. Seine Runde führte ihn wie gewohnt runter an das Meer, was zu dieser Tageszeit ein recht seltsames Flair entwickeln konnte. Wenn die Stimmung die richtige war kam es schon vor, dass eine nachdenkliche Seele die ganze Nacht verweilte.
Der Waffenknecht lehnte an einem Bretterstapel, den Blick in den Nachthimmel gerichtet verfolgte er die Bahnen der einzelnen Wolken .Der Mond hatte heute leichtes Spiel, keine der Wolken vermochte ihn zu bändigen. Vincent gähnte, schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht und kramte seinen Wein hervor, nachdem die Kehle schon den halben Tag rief.
"Nanu, meine Kleine, was treibt Dich denn hierher? Du bist hier so ungewöhnlich wie Apfelblüten im November. Meinen Namen kennst Du ja bereits, ich sah Dich schon mit Rhodgar reden.
Nein Du, hungrig bin ich nicht. Essen gibt es hier genug aber nichts zu tun, um hungrig genug für das hiesige Futter zu werden. Aber wenn du sauberes Wasser hättest und mit uns teilen würdest, würde ich das gerne annehmen und Rhodgar sicher auch.
Und dann verrate mir doch auch noch Deinen Namen und was dich hierher an diesen finstren Ort getrieben hat." Das Mädchen schien kurz zu überlegen und drehte sich dann um. "Lauf nicht weg" rief es überflüssigerweise, ehe es aus Renatas Blickfeld verschwand.
Vorsichtig schlich sie sich heraus, dann bei André brauchte sie nicht einmal schleichen, der edle Herr war in seine Schriften vertieft, das war auch gut so. Ohne einen Sinn daran zu verschwenden, dass sie hier gefangenen Feinden der Stadt, Feinden von dem edlen Herrn half, rannte sie dann schnell zurück zum Marktplatz. Es dämmerte bereits und noch immer hatte sie keine Schuhe gefunden, barfuss also unterwegs.
Die ersten Händler packten zusammen, der Tag schien vorbei, die Leute wollten in ihre Betten. Dasselbe wollte sie auch tun, nur war dies etwas schwierig, galt es doch erst den armen Magiern zu helfen. Nicht mal sauberes Wasser hatten sie.
Bei dem Begriff Wasser wurde aber auch Jibril anders. Sie spürte ein Brennen in ihrem Hals, es brannte wie Feuer, hundert Mal stärker als Rhodgars Haare es je tun könnten. Sie musste selbst etwas trinken, unbedingt.
Ein Händler, mit einer reichhaltigen Auswahl an Nahrungsmitteln, wollte gerade zusammenpacken, da kam sie die Treppe hinunter.
"Halt, wartet doch bitte", rief sie hinab und lächelte den Mann an. "Halt bitte. Ich brauche drei Flaschen von dem frischesten Wasser das es gibt. Zwei Brote. Und dann noch einen Apfel, der Grüne sieht lecker aus. Aber nein, ich nehme den Roten."
"So viel Mädchen? Kannst du das denn auch bezahlen?"
"Ja, dank André"
"André? Lord André"
"Hihi, ja der Mann mit der dicken Rüstung."
"Dann ist das natürlich was anderes...Hier hast du die Sachen, pass auf, die Flaschen. Du kannst es haben, wenn der Lord im Spiel ist für...10 Goldmünzen."
"Prima! Eine, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun und hier ist Nummer zehn. Wie schön sie alle glänzen."
Jibril hatte das Beutelchen geöffnet und dem Mann zehn der hundert ausgezahlt, dann nahm sie eine der Flaschen und leerte die Hälfte sofort, wobei der Händler entsetzt starrte, den Rest kippte sie ins Gesicht, man tat das gut, als ob sie seit Jahrhunderten nichts mehr getrunken hatte. Dann schnappte sie sich den Rest und wankte zur Kaserne.
Oben angekommen, waren die Schwertkämpfer zum Glück schon weg, der Lord konzentriert wie noch nie und die gute Wache träumte Horden von Schafen. Schnell huschte sie an die Zelle von Renata.
"Hier, eine Flasche Wasser und ein Laib Brot. Das Wasser ist ganz frisch. Ich hab die Frage noch gehört, tut mir leid, dass ich nicht gleich antwortete. Ich heiße Jibril müsst ihr wissen. Jetzt aber schnell zu eurem Mann, ach quatsch, Freund mein ich."
Sie konnte sich verfluchen, wieso diese Ausrutscher? So nervös heute, komisch. Schnell ging sie zu Rhodgars Zelle.
"Hier Rhodgar, ich hab dir Wasser und Brot mitgebracht, nimm ruhig."
Hmmm... sonst galt die Norm: Wasser hat keinen Geruch. Doch jetzt, wo er tagelang auf so eine ranzige Brühe angewiesen war, da meinte Rhodgar beinahe ein kleines Gesicht auf der kleinen Oberfläche des Nass zu sehen, welches ihm auffordernd zuzwinkerte. Nein, er musste jetzt einfach zugreifen, allerdings versuchte er noch immer sogut es nur möglich war seine Haltung zu wahren.
"Ich nehme deine Sachen an, doch nur weil ich so erzogen wurde, dass an Geschenke anderer Leute nicht ablehnen soll, denn dies könnte als Missbilligung der Güte jener Person abgestempelt werden, und das möchte ich nicht. Natürlich bin ich dir dankbar, mein kleiner Engel. Ich werd mich später darüber her machen."
Dankend nahm der Schwarzmagier die Dinge entgegen, erkundigte sich nochmals, ob sie auch ja nicht zuviel Geld dafür ausgegeben hatte, und versprach, sich bei der nächstbesten Gelegenheit dafür erkenntlich zu zeigen.
"Dann zaubere ich dir eine riesige Lichtkugel, und eine schöne Fliege, eine ganz lustige Gesellin. Mit der kann man super fangen spielen, und wenn du leicht genug bist kann sie dich vielleicht einen Meter in die Luft heben. Wenn wir uns mal wiedersehen, dann zaubere ich dir ganz tolle Dinge. Aber ich glaube es ist besser du gehst jetzt, ich bin mir nicht sicher wie lange der Kerl da noch weiterschlafen will. Und wenn André dich hier erwischt..."
Jibril wollte zu einer Widerrede ansetzen, doch Rhodgar schnitt ihr das Wort ab.
"Es freut mich überaus dich kennengelernt zu haben, kleine Jibril, aber du musst jetzt wirklich gehen. Wir sehen uns bestimmt nochmal."
Hoffentlich! schoss es ihm in den Kopf. Wenn unsere Freunde nicht bald hier sind, dann bezweifle ich dass ich dieses reine Kind noch einmal treffen werde.
Die Wachen, die vor der Oberstadt Aufsicht darüber führten, dass niemand aus dem Volke, kein Pöbel und kein Fremder in die höheren Bereiche von Khorinis gelangten, welche den angesehensten Bürgern der Stadt vorbehalten waren, schauten einander kurz an, dann nickten sie sich kurz zu und traten beiseite.
Sengert stutzte. "Wie?! Ich bin es, derselbe Herr, der Euch seit Monaten in den Ohren liegt, dass mein Zuhause dort hinter Eurer breiten Schulter sich befindet. Derselbe, den Ihr stets einen abgehalfterten Schrottkopf und schlimmeres noch geschimpft habt! Und auf einmal, wo ich nichts weiter vorhabe, als durch das Stadttor nach draußen zu gehen, da tretet Ihr hier oben einen Schritt zur Seite, für den Fall, dass ich Einlass in die Oberstadt begehre?"
"Nun ja," räusperte sich eine der beiden Wachen, "das scheint Deinem Rang zu entsprechen, Sengert. Du stehst als Milizsoldat auf der Liste."
"Als... wisst Ihr was?"
"?"
"Möget Ihr Euch Euer Oberviertel dorthin stecken, wo nie jemals die Sonne hinscheinen wird."
Und mit diesen Worten, voll von Zorn und Erleichterung, schritt Sengert aus der einstmals so vertrauten Stadt.
Jibril war froh, dass der Magier ihre kleine Gabe angenommen hatte. Hörte sie da ein Stück falschen Stolz heraus? Sie war sich nicht sicher, doch sie ging jetzt wohl wirklich lieber. Das mit der Wache war nicht unbegründet, sie schnarchte nicht mehr, ein schlechtes Zeichen. Sie winkte noch mal mit ihrer zarten Hand, die mehr ein Händchen war, dann machte sie kehrt.
Vorsichtig ging es an der Wache vorbei, hatte sich da gerade ein Lid bewegt? Nein, bestimmt nur Einbildung. Bestimmt. Dann war sie an Renatas Zelle, der Freundin des Magiers und wohl selber auch magisch begabt. Konnte sie auch Lichtkugeln zaubern? Sie hätte die etwas ältere Frau zu gerne gefragt, bestimmt konnte sie auch prima Gute-Nacht-Geschichten erzählen, doch das war jetzt leider nicht möglich.
"Machs gut Renata und pass auf deinen Freund auf, hehe, jetzt hab ich's aber richtig gesagt. Ich komm dich bald mal wieder besuchen, bestimmt wird euch André bald rauslassen, er ist total lieb. Also dann, tschüß."
Sie reichte der Magierin kurz die Hand und lächelte, man konnte durchaus annehmen, dass sie es nicht ganz begriffen hatte, was den Schwarzmagiern blühte, da sie keine Ahnung hatte, was man gegen sie hatte. Rhodgar hatte ihr vergessen zu erzählen, warum sie eingesperrt waren, für Jibril war es nur ein kleiner Irrtum, aber Gesetze musste man schon einhalten.
An dem Lord vorbei, sah sie noch mal kurz zu ihm, winkte, blieb aber unbemerkt, draußen biss sie in den knackigen Apfel. Man war das lecker und wieder neue Flüssigkeit, das Brennen in der Kehle hatte aufgehört, herrlich, sie fühlte sich wunderbar. Auf dem Weg zurück zum Marktplatz kam jemand an ihr vorbei, doch sie sah nach links und konnte deswegen nur den Schatten auf dem Boden erkennen, die Treppen runter, doch dann fiel ihr ein, wie müde sie doch war, ein Gähnen unterstrich dies. Da kam schon wieder jemand, ein Bürger in edlem Zwirn. Er sah ulkig aus, so aufgeplustert, aber das machte ihn ja nicht schlecht.
"Entschuldigt edler Herr, man berichtete mir von einer Herberge, wo ist die denn zu finden?"
"Hui Mädchen, neu hier? Schau mal nach vorne, da ist sie, direkt vor dir, siehst du das Bett auf dem Schild? Das ist sie. Eine geruhsame Nacht wünsche ich."
"Ihnen auch edler Herr."
Jibril trat in das Gebäude. Der Apfel war fertig, sie aß auch das Gerippe mit, wie immer. Eine Frau stand hinter einem Tresen, aß zu Abend. Sah kurz auf. Nickte.
"Die Betten sind oben, nix klauen, nix kaputt machen. Ansonsten gute Nacht."
"Da...Danke."
Etwas überrascht ging sie hoch, die Frau trug für die Paladine ein: Ein Mädchen.
Oben angekommen sah sie sich um, ein Duzend Betten, vielleicht mehr. Sie nahm sich eines in einer einsamen Ecke, legte sich hinein und schlief sehr, sehr rasch ein, ein Traum erwartete sie, nichts ahnend von dem, was noch passieren sollte, die Kaserne, sie lag außer Hörweite. So verging der Tag und ward zur Nacht.
Ceron warf den anderen Beiden, Seraphin war ja schon los in Richtung Kaserne, noch einen letzten Blick zu, der bedeutete „Versucht so viel wie möglich herauszufinden, ich gehe nun mal in die Händlergasse“. Wie genickt auch getan, Ceron ging auf die Händlergasse zu, schon suchte er Schattenlücken, Orte an denen man für einen ganzen Tag ungesehen abtauchen könnte. Links und rechts von ihm, packten die Händler die Waren ein, hie und da war noch ein verliebtes Pärchen beim Mondspaziergang zu beobachten, wie sie kuschelten und Hand in Hand durch die von Lichtern beleuchtete Gasse spazierten. Der Schmied legte auch gerade den Hammer nieder und begab sich mit seinem Gesellen ins Haus, da kam Ceron gerade eine formidable Idee. Hinter dem Haus des Händlers, welcher anscheinend Alltagsdinge verkaufte war eine Mauer. Nochmals um sich blickend, entschied sich Ceron schnell dazu, die Mauer zu erklimmen und dann oben auf dem Dach sich ein Schlafplätzchen zu richten. Denn einige Männer der Garde kannten ihn bereits, da war es ihm zu gefährlich in die Herberge zu gehen.
Auf dem Dach lag er, sicher, dass man ihn von der Gasse nicht sehen konnte, doch eines hatte er nicht beachtet, seine Kumpanen konnten ihn auch nicht sehen. Ceron legte seinen Kopf auf die Wasserrinne unten am Dachende und seine Blicke erhaschten die Schatten welche durch die beleuchtete Strasse huschten. Da kam ihm doch jemand bekannt vor, ja ein junger Mann gegen die 30. Das musste Ray sein, und zugleich Cerons Chance den anderen einen Hinweis zu geben. Schnell raste sein Puls hoch und seine Finger waren auch schon an dem abgegriffenen Runenstein für die Blutfliege, oder sollte er seinem Freund etwa doch eine sanfte Schattenflamme in den Rücken jagen? Nein, er entschied sich dann doch für die friedliche Variante, und zwar wollte er dieses eine Mal, aber wirklich nur dieses einzige Mal , eine kleine süsse Blutfliege aus Chitin beschwören. Das Tierchen soll niemandem auffallen, also wünschte er sich ein klitzekleines Wesen, konzentrierte sich auf die Macht der Rune und die Vorstellung der Miniaturausgabe, und puff, da materialisierte sich eine kleine Fliege. Ceron befahl dem Wesen, dem jungen Mann zu folgen und ihn auf Ceron aufmerksam zu machen. Die entsandte Blutfliege piekste den Mann ins Ohr und Ray blickte zurück, da war die Fliege auch schon auf dem Weg zurück, zuerst wollte Ray ausrufen und zum Schlag ausholen, doch da bemerkte er Ceron wild winkend auf der Dachkante. Er murmelte nur noch „Na dann wünsch ich dir mal ne gute Nacht, Spinner du“ grinste noch ein wenig und begab sich dann zum Tempel Adanos’. Ceron selbst legte sich dann auf seinen kuschelig weichen Wolfsharnisch und genoss den kühlen wind, welcher ihm die langen schwarzen Wolfhaare ins Gesicht bliess. Ja, morgen würden sie Rena und Rhodgar endlich aus den Fängen der Rotröcken befreien.
Seraphin
04.05.2004, 03:03
Der Lärm um ihn herum schwoll schlagartig an, aber zum Glück begannen mittlerweile die ersten Händler damit ihre Karren abzubauen und der Marktplatz lichtete sich. Allerdings hatte Seraphin sowieso nicht vor hier lange zu verweilen sondern hielt geradewegs auf die Stufen zur Kaserne zu. Auf dem Weg nach oben schlenderte ein junges Mädchen an ihm vorbei, scheinbar vollkommen mit dem frischen Apfel in ihren kleinen Händen beschäftigt. Einen Moment starrte Seraphin ihr nach, ohne selber zu wissen warum eigentlich. Dann riss er sich zusammen und ging weiter. Schließlich war er oben angelangt und schaute sich fast ein bisschen nervös um, obwohl hier für ihn noch keine Gefahr bestand. Angespannt stieg er nach kurzem Zögern die steinerne Treppe hinauf, folgte ihrem Lauf und gelangte schließlich bis oben an die Zinnen. Links und Rechts von ihm verlief der gepflasterte Wehrgang an dem rechteckigen Hauptgebäude entlang. Von hier konnte er durch einen der Durchgänge in den Innenhof spähen und ein paar Milizen erkennen, die im Schein der untergehenden Sonne ihre Waffenübungen vollzogen. Auf den Wehrgängen patrouillierten einige rotgerüstete Gestalten deren Schatten im Schein des letzten Tageslichts immer länger wurden. Überall hockten irgendwelche Milizen oder betraten und verließen die Kaserne. Seraphins Herz schlug ihm langsam bis zum Hals.
Als Ex-Häftling aus der Barriere hier reinspazieren… was bei Beliar reitet dich gerade…
Die Blicke die ihm zugeworfen wurden schienen immer misstrauischer zu werden je weiter er in den Innenhof hineinschritt und schließlich passierte es.
„HALT! Wer bist du? Und was suchst du hier, Bürger?“ donnerte es zwischen die steinernen Wände und ein etwas älterer, aber scheinbar ranghöhere Gardler baute sich vor ihm auf. Seraphin hatte plötzlich das Gefühl alle um ihn herum würden ihn anstarren. „Mein Name ist Seraphin, ich möchte zu Lord André.“ Antwortete er ruhig.
„Ach zu Lord André, so so… und warum sollte ich dich dahinlassen, Kerl? André hat weitaus besseres zu tun als sich mit herbeigelaufenen Landstreichern abzugeben. Schau dir deine Lumpen doch mal an!“ und bei dem letzten Satz hob sein Gegenüber merklich die Stimme, was ein allgemeines Gelächter zur Folge hatte welches wie Donner im Innenhof widerhallte.
Seraphin musterte den Gardler kühl, dann setzte er zu einer Antwort an. „Nun, Hauptmann, oder welchen Rang ihr auch immer bekleidet und der euch dazu berechtigt andere Männer unter euch herumzuschubsen und ihnen Befehle zu erteilen; ich unterstehe nicht eurem Wort also zügelt eure Zunge oder habt ihr nie die Regeln der Gastfreundschaft oder zumindest des Respekts vor Anderen erklärt bekommen?“
Das war dumm. Dieser Satz konnte ihm alles vermasseln und Seraphin wusste es noch bevor er ihn ausgesprochen hatte. Doch er würde ihn weder zurücknehmen noch zu einer geheuchelten Entschuldigung ansetzen. Gespannt beobachtete er wie sich etwas in den Zügen des Gardlers veränderte, sich eine Spur Hass in seine Augen schlich und langsam auf seine Züge übergriff. Doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt. „Sein Büro ist dort drüben,“ entgegnete er kalt, “…er wird sich sicher freuen euch als Gast bei sich zu wissen…“ Er bekräftigte seine Worte mit einem schönen, festen Klumpen der appetitlich hochgezogen wurde, dann mit einer atemberaubendem Geschwindigkeit aus seinem Mund schoss und sich schließlich mit einem ekeleregenden Geräusch auf dem Kopfsteinpflaster direkt vor Seraphins Füßen einfand. Dann machte er den Weg frei aber noch während der Schwarzmagier an ihm vorbeischritt murmelte der Gardler noch „Hoffentlich weißt du auch wie man sich als Gast benimmt, Klugscheißer…“.
Dann war Seraphin an ihm vorbei und betrat das Büro des Lords. Andrè stand hinter einem Pult und blätterte abwesende in irgendwelchen Pergamenten, hob allerdings den Kopf als der Schwarzmagier eintrat. „Was wünscht ihr?“ entgegnete der Lord schon wesentlich höflicher als sein Kamerad im Innenhof. „Ich hörte ihr habt gefangene Schwarzmagier in euren Zellen. Ich habe noch nie welche gesehen, wenn es euch nichts ausmacht würde ich sie mir gerne mal angucken. Denn hier bin ich ja vor ihnen geschützt, solange ein Trupp der starken Garde direkt um mich herum weilt…“ erwiderte Seraphin in einem schmeichelhaften Ton. Sicherlich hätte das besser gezogen wenn er ein junges hübsches Mädchen gewesen wäre, aber die Bewunderung anderer Leute war allgemein gerne gesehen. Einen Moment arbeitete es in André’s Gesicht, dann antwortete er. „Meinetwegen, ihr könnt sie euch angucken. Aber seid auf der Hut, sie sind gefährlich. Man weiß nie welche Tricks sie auf Lager haben. Geht dort durch den Eingang, dahinter befinden sich die Zellen.“ Und mit diesen Worten wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.
Zufrieden schritt Seraphin durch den Raum, lächelte noch einmal dankbar und pflichtschuldig bevor er das Halbdunkel des Zellentraktes betrat. Einen Moment sah er sich um. Der Wärter saß hinter seinem Schreibtisch und warf ihm nur kurz einen Blick zu, bevor er den Kopf wieder senkte. Angespannt lief Seraphin an den Gitterstäben entlang und schließlich fand er was er suchte. Seine Augen weiteten sich erschrocken, dann beherrschte er sich und flüsterte unmerklich, so leise er konnte…
„Rhodgar...“
"Seraphin, na endlich, man wo bleibst du denn?"
Rhodgar versuchte, ein vorwurfsvolles Gesicht zu machen, was aber zwangsläufig in ein erleichtertes Lächeln über ging. Endlich war sein Freund gekommen, und quasi synonym kehrte auch wieder die Hoffnung zum Schwarzmagier zurück, langsam, stückcenweise, je näher Seraphin seiner Zelle kam.
"Hier, mach schnell. Die Schlösser sind rostig, es dürfte dir ein leichtes sein, sie irgendwie aufzukriegen. Hurtig, spute dich, sonst sind wir dem Untergang geweiht. Ist sonst noch jemand da?"
Sein Freund aber bedeutete ihm zu schweigen, während er auf ihn zugeschritten kam, sich immer wieder nach hinten umblickend. Er nestelte an seiner Robentasche herum, und holte schließlich... die Rune! Er kramte die Rune hervor, die Rhodgar dem Fremden mitgegeben hatte, und reichte sie dem Eingekerkerten durch die Gitterstäbe hindurch.
Seraphin
04.05.2004, 03:39
Gut, die Rune hatte er wieder und somit war er ein gutes Stück gefährlicher geworden, was ihnen bei ihrem Ausbruch nur behilflich sein konnte. Seraphin merkte, wie eilig Rhodgar es hatte hier herauszukommen und irgendwie verstand er ihn. Doch heute war noch nicht der Tag dafür, so gerne er es auch gehabt hätte. "Nein, heute noch nicht. Wie stellst du dir das vor, einfach mal eben an 50 Milizen vorbei hieraus marschieren? Wir holen euch, das ist versprochen. Liegt irgendetwas gegen euch vor, wollen sie euch bei nächster Gelegenheit aufknüpfen?" flüsterte Seraphin hektisch. "Uns geht es gut und sie haben auch nichts vor. Aber wenn ich ehrlich sein soll habe ich keine Lust länger als nötig in diesem Drecksloch zu veweilen..." gab Rhodgar leise zu verstehen. "Ich weiß." erwiderte Seraphin. "Wir holen euch, versprochen, aber geduldet euch noch ein wenig. Wir müssen uns vorbereiten, wenn es schief läuft teilen wir uns nachher zu fünft die Zelle... und vielleicht den Strick." Bei dem letzten Satz fuhr sein Freund unmerklich zusammen, aber es entging Seraphin nicht. Ein wenig schuldbewusst nickte Rhodgar ihm zu.
Seraphin lächelte aufmunternd zurück, nickte noch einmal und verschwand endgültig aus dem Blickfeld des Schwarzmagiers. Zwei Schritte weiter und er stand vor Rena's Zelle. Der Wächter hob kurz den Kopf und Seraphin schaute scheinbar angewiedert auf die schwarzgewandete Frau hinab. Nachdem der Gardler seinen Blick wieder senkte änderte sich auch der Ausdruck in Seraphins Augen zu warmer Freundschaft. "Wie gehts dir?" flüsterte er leise...
Igor Vectrex
04.05.2004, 03:50
Deaddreamer war der letzte der vier Mann, die zur Rettung der beiden Schwarzmagier in die Stadt trat, da er noch Bürger war und seine letzte Aktion auch keiner bemerkt hat, als er sich in die Kerkerräume schlich, konnte er sich frei bewegen. Ray kam langsam auf ihn zu und tat so, als würde er einen Fremden irgendetwas fragen, in Wirklichkeit unterrichte er ihn aber an welchen Standort sich Ceron verkrümelt hatte. Der Barde schaute nicht hoch um keine Aufmerksamkeit zu erregen und ging nickend weiter. Der Plan war soweit erst mal abgesprochen, daß sich alle irgendwann in der Herberge treffen sollten, sofern der Plan gelingen sollte. Deaddreamer war lange genug in der Stadt gewesen um zu wissen, daß es nicht leicht sein würde, die Magier zu befreien. Doch hatten sie einen Vorteil, der Barde kannte die Wachablösezeiten in etwa und er hat auch oft bemerktt, daß Lord Andre abends fast immer zur gleichen Zeit einen Rundgang durch die Oberstadt machte. Dieses Zeitfenster war zwar nur klein, aber immerhin eine Chance und sie durften nicht versagen. Immerhin sind sie schon bis hierher gekommen, was der Magier in der Zelle wohl nicht unbedingt erwartet hätte, so wie er ihn gestern gemustert hatte. Er wünschte, daß überraschte Gesicht von ihm zu sehen, wenn er eines Besseren belehrt würde. Deaddreamer ging also erst mal gemächlich zum Freibierstand und genehmigte sich ein kühles Blondes, während er die Kaserne im Blick hatte. Morgen würde es passieren, dachte er zufrieden die erste wirklich sinnvolle Aktion an der er beteiligt war, seitdem er seine Freiheit wiedergewonnen hatte...
Das frische Wasser tat gut, seit sie im Kerker saßen das erste mal geruchsfreies, geschmacksneutrales und leidlich kühles Wasser. Hmm. Renata sandte dem Mädchen gerade ein paar freundliche Gedanken hinterher, als sich wieder Schritte näherten. Andere, erwachsenere Schritte. Aber verhaltener als die eines Gardisten, so wie jemand, der sich noch nicht auskennt.
Ehe sie sich über den Besucheransturm wundern konnte, hörte sie wieder Flüstern auf dem Gang vor den Zellen. Die Stimme war ihr vertraut, ja, ja sie kannte sie sehr gut. Der Tag schien entschieden besser zu enden, als er angefangen hatte. Schon stand Seraphin vor ihrer Tür und guckte erst etwas theatralisch böse, als er aber flüsterte „Wie gehts dir?“, waren seine Augen wieder ehrlich und die des echten Freundes.
Durch die Zellengitter griff die Magierin Seraphins Hand und drückte sie, bevor sie zurück flüsterte „jetzt wieder gut. Wirklich. Du hast was vor? Erzä…..“. Weiter kam sie nicht, da der Wärter wieder zu ihnen hinüber blickte. Gerade noch rechtzeitig konnte sie Seras Hand loslassen und einen Schritt zurück ins Dunkel der Zelle machen.
„Was glotzt Du so?“ fuhr sie Seraphin laut an, doch nur der Angesprochene konnte sehen, dass sie ihm dabei zublinzelte.
Seraphin
04.05.2004, 04:19
Seraphin grinste innerlich. Sie konnte gut spielen. Doch langsam wurde es auffällig, der Wärter guckte immer öfter. „Wir werden euch daraus holen, sobald wie möglich. Versprochen. Und danach erzählt ihr mir in Ruhe wie es dazu gekommen ist…“ entgegnete Seraphin leise, während er merkte wie der Wächter schon wieder hinsah und sich langsam erhob. „… und überhaupt, was blaffst du mich so an, du Hexe?! Du wirst hängen, das garantiere ich dir! Ihr seid doch alle gleich, verdammte Teufelsbrut!“ spie Seraphin Renata noch entgegen und sah, wie sie im ersten Moment zurückschreckte, aber dann verstand dass er so heftig werden musste um jeglichen Verdacht gleich im Keim zu ersticken. Ein letztes Mal zwinkerte er ihr und Rhodgar zu bevor er sich, scheinbar äußerst aufgebracht an den Wärter wandte. „Seht euch bloß vor, diese Hexer verdrehen euch den Kopf! Beliar anbeten, das sieht ihnen ähnlich. So ein Abschaum!“ Rena zischte noch einmal herrlich böse und rundete die Szene damit perfekt ab, während Seraphin mit wehendem Mantel aus dem Zellentrakt stürmte und in sich hineingrinste. Lord André sah irritiert von seinem Pult auf, kam aber gar nicht erst dazu den Schwarzmagier anzusprechen bevor dieser aus dem Büro und über dem Innenhof Richtung Treppe schritt. Erst als er die Hälfte der Stufen bewältigt hatte löste sich die Anspannung und wich einer tiefen Zufriedenheit. Seinen Freunden ging es gut, das zählte. Und wenn alles klappte wären sie schon bald wieder frei und die Garde würde ihr blaues Wunder erleben. Falls sie es vermasselten… nun ja, dann konnte ihnen wohl nur noch Beliar persönlich helfen. Doch sie würden es schaffen, auch wenn es nahe zu verrückt anmutete, es musste einfach klappen.
Mit diesen Gedanken überquerte Seraphin schließlich die Händlergasse und betrat den „Schlafenden Geldsack“. Ein kurzer Gruß an die freundliche Hausdame, welche ja gar nicht ahnen konnte was für ein Trubel hier bald herrschen würde, dann stieg er nach oben und suchte sich ein freies Bett. Er meinte Ray und Deaddreamer irgendwo im Halbddunkel liegen zu sehen, war sich aber nicht sicher. Spätestens morgen würde er ihnen ja erzählen können was passiert war. Sie musste aufpassen und durften niemanden verletzen solange sie nicht ernsthaft in Gefahr waren, so viel war klar. Außerdem mussten sie es schaffen heile aus der Stadt zu fliehen und zu warten bis Gras über die ganze Sache gewachsen war. Aber es würde schon klappen. Damals hatten Rhodgar und er schon mal jemandem vor über einhundert Zeugen vor dem Tod gerettet, da würde ihnen das jetzt auch gelingen. Zufrieden räkelte sich Seraphin in die frischen Laken und die Müdigkeit fiel plötzlich wie ein ausgehungertes Tier über seinen Körper her. Nur wenige Augenblicke später war er im Reich der Träume versunken…
Gedankenverloren starrte Jori auf die glänzende Klinge seines Langschwertes. Seit Minuten verharrte er nun bereits so, eine Hand an den Griff der Waffe und die andere auf den Lappen, mit dem er den Stahl polierte, gelegt. Obwohl seine Waffen der Pflege bedurften waren die Gedanken des Milizsoldaten im Moment ganz wo anders. Er dachte an seine verstorbene Familie, an seine neue Familie, die er in den Soldaten des Königs gefunden hatte, seine Vergangenheit und Zukunft. Personen, Gesichter, Stimmen tauchten vor seinem inneren Auge auf und wurden eine Zehntelsekunde später von einem neuerlichen Ansturm von Aphorismen hinweggespült.
Jori genoß die Frühlingszeit in vollen Zügen. Die sommerliche Hitze hatte noch nicht das Land erobert und die winterliche Kälte war schon lange dem Grün der Natur gewichen. Diese Zeit war perfekt dafür lange Tage im Freien zu verbringen und sich der Lethargie und Melancholie zu genießen.
Seufzend setzte Jori seine Arbeit fort...
Lady Cathaine
04.05.2004, 18:37
Von Ehrgeiz und unermütlicher Energie getrieben trainierte die junge Soldatin noch bis in die Mittagsstunden dieses schönen Frühlingstages im Innenhof der Kaserne. Das Klirren der Schwerter die voller Kraft aufeinanderschlugen, entlockte ihr ein Lächeln. Selten sah man sie so versonnen, wie im ehrenhaften Zweikampf.
Respektvoll neigte sie den Kopf und forderte einen jungen Milizsoldaten heraus.
Als die Wolkendecke aufriß, fand ihr Schwert, eine ganz einfache Schmiedearbeit, seine Ruhe in der Lederscheide am Waffengurt.
Langsam wanderte die Lady, welche ihren wahren Namen nicht kannte, hinunter zum Hafen. Sehnsucht lag in ihren Herzen und auf den feinen Linien in ihrem Gesicht.
Wie lange hatte Ray die Händlergasse nicht mehr gesehen. Er war ein wenig umhergewandert, bis die Händler ihre Waren zusammenpackten und in die Wirtshäuser verschwanden.
Er hegte keine freundschaftlichen Gefühle für diese Menschen. Viele waren wie sein Vater: Kalt, berechnend, auf Gewinn bedacht. Sein Vater war ein schrecklicher, alter Mann, der ihm nie Gutes getan hatte - was ja auch zur Folge gehabt hatte, dass Ray sein Elternhaus hinter sich gelassen hatte und letztendlich ins Kastell gezogen war.
Moment, war da was? Flügelgeräusche? »Ah!« schrie er unterdrückt. Etwas hatte sein Ohr gepiekst. Ray sah eine kleine Blutfliege verschwinden. Seine Hand flog zum Schwertknauf Naryars - doch halt. Das war ja eine knöcherne Fliege. Und jetzt sah er auch ihren Urheber. Ceron hatte sich dort oben zwischen den Dächern verkrochen und auf die Lauer gelegt. Der Schwarzmagier winkte wie wild. Ray gab ihm ein Zeichen, dass er ihn gesehen hatte.
Ray tat nun so, als würde er nichts gesehen haben, um Cerons Versteck nicht zu verraten. Ceron war ihr Schlüssel zu dem ganzen Plan: Die Ablenkung. Der einzige Haken war die zweite Spruchrolle, die Ceron nicht zeitgleich mit der ersten benutzen konnte. Ray spielte mit dem Gedanken, es zu versuchen.
Bevor er den Gedankengang zu Ende gedacht hatte, bemerkte er Deaddreamer. Er zwinkerte ihm zu und sprach ihn dann an, als wäre er ein völlig fremder Mann: »Na, guter Mann, wie laufen die Geschäfte?« Dann senkte er seine Stimme. »Hör zu, Ceron ist dort oben auf den Dächern. Pass auf, dass wir sein Versteck nicht aus Versehen verraten!«
Deaddreamer sah nun demonstrativ in eine andere Richtung, dankte Ray für seine Nachfrage, meinte seine Geschäfte gingen gut, und dann trennten sie sich wieder.
Ray ging gemächlich wie vereinbart in die Herberge neben der Kaserne. Deaddreamer war zu diesem Zeitpunkt schon da. Ray legte sich schlafen. Spät in der Nacht wurde er von Schritten geweckt. Als er die Augen aufschlug, sah er Seraphin hereinkommen.
Gleich morgen musste er ihn auf das Problem mit den zwei Rollen ansprechen! Dann raubten ihm unruhige Träume erneut das Wachsein.
Das Herz nur noch langsam schlagend, mit bläulicher Haut und dem letzten Funken Energie in seinem Körper ließ sich der junge entehrte Pirat von den Wellen der Strömung in Richtung Kai treiben. Ein Blick zurück auf die weite See ließ Wut und Enttäuschung in ihm auffachen, aber auch Unsicherheit. Unsicherheit darüber, welchen Lebenswandel er nun durchfahran müsse, war das nun das Ende? Wie würde es an Land weiter gehen und - wo war er überhaupt? Fragen, die Nathano an den Rand des Wahnsinns trieben. Noch nie war er sich im Unklaren über seine Situation und sein Leben gewesen.
Es tat einen unsanften Schlag, Schmerz entfachte an Nathano's Schläfe und das Wasser um ihn herum färbte sich langsam rötlich. Er war angekommen. Mit letzter Kraft zog sich Nathano an die Schräge, die zum Wasser hinab ging, und ließ sich auf die selbige fallen. Die hoch am Himmel stehende Sonne brannte auf den Steg und den reglosen Körper. Nathano konnte seine Gedanken nicht mehr fassen, ein einziger Kreisel zog sich durch seine Gedankenbahnen und so war das Einzige, was er vor seiner Ohnmacht mit einem Lächeln im Gesicht dachte: Der Anfang vom Ende - wir werden uns wieder sehen!
Langsam baute Nathano all die Spannung in seinen Muskeln ab und schloss zufrieden die Augen. Er wusste, dass dies nicht das entgültige Ende war. Das Ende seines bisherigen Lebens, ja, jedoch der Anfang eines neuen Abenteuers. Er würde kämpfen. Kämpfen um sein Überleben. Er spannte noch einmal seine Hand an und ballte sie zur Faust. Mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht schwor er sich zu Überleben.
Arathorn
04.05.2004, 22:01
Nun war Arathorn also endlich wieder in Khorinis. Er war von dem vielen umherlaufen etwas müde, doch er war auf dem Festland härteres gewohnt. Er entschloss sich erst einmal zu Samuel zu gehen um ihm zu sagen, dass er die Lieferung überbracht habe.
Langsam ging er über den Marktplatz der wie ausgestorben war, da es in Strömen regnete. Arathorn wunderte sich, so hatte es in letzter Zeit nie geregnet, was auch zu dieser Jahreszeit eigentlich auch üblich war.
Als er bei Samuels Haus angelangt war klopfte er vorsichtig an die Tür. Dieses mal würde ihn sein Lehrmeister nicht sofort hinausschmeißen, da er ihn geweckte habe. Nichts passierte. Er klopfte ein zweites Mal - nichts. Doch plötzlich hörte er ein Geräusch, es hörte sich an als würde sich jemand fürchterlich quälen. War Samuel schwer krank? Arathorn dachte nicht nach, und wollte die Tür aufmachen, doch sie war verschlossen. Der Lehrling ging ein paar Meter zurück und warf sich gegen die Tür, doch diese hielt stand. Arathorn machte dies mehrmals, bis sie beim sechsten Mal nachgab. Er trat ein und schaute sich um. Auf dem Boden lag Samuel, er nahm ihn war, doch konnte sein Lehrmeister ihm nichts sagen. Samuel war völlig entkräftet. Mit seiner letzten Kraft, so schien es Arathorn, zeigte sein Meister auf den Schreibtisch wo ein Buch lag. “Tränke gegen Schwerstkrankheiten“ war der Titel. Eine Seite war aufgeschlagen. Dort war ein Rezept:
2 Heilpflanzen
1Blaufieder
½ Drachenwurzel
1 kleines Stück Wanzenfett
¼ gehackter Blutfliegenflügel
1 Manatrank
Arathorn überlegte was er machen könne, bis ihm Samuel ein Zeichen gab. Er zeigte auf ein Regal, wo wohl die Zutaten lagen, anschließend deutete er auf die Wand wo Bilder von Heilpflanzen, Blaufiedern und Drachenwurzeln hingen und zu guter letzt auf einen brodelnden Kessel. Arathorn verstand, er sollte ihm den Trank brauchen. Er studierte die Bilder von den Pflanzen um sie unterscheiden zu können, dann nahm er die einen Flügel und schnitt ein Viertel davon ab bevor er sich zerhackte. Nun lies er die Zutaten in den mit Wasser gefüllten Kessel fallen bzw. er goss sie hinein.
Nachdem er dies getan hatte schaute er noch einmal auf das Rezept dort stand.
Lassen Sie alles nicht zu lange köcheln. Sie können die genaue Brauzeit ungefähr einschätzen, indem sie noch fünf Mal diese Seite lesen. In der vergangen Zeit dürfte der Trunk fertig sein.
Arathorn tat wie ihm geheißen. Als alles fertig war nahm er einen Becher und füllte ihn mit der streng riechenden Brüche. Anschließend gab er ihn Samuel. Der Lehrling wartete unsicher und nervös was passieren würde.
Er setzte sich auf den Sessel vor dem Ofen und wartete. Nach einer Zeit schwand die Blässe von Samuels Gesicht. Ihm ging es besser und Arathorn half ihm in sein Bett.
Arathorn würde wohl die Nacht hier verbringen um auf Samuel aufzupassen.
Muskelzuckungen durchströmten den völlig durchweichten Körper des Gestrandeten. Die eisige Meeresluft fegte durch das zerlumte Hemd und legte die langen dunklen Haare Nathano's über sein Gesicht. Langsam und etwas verwirrt öffneten sich seine Augenlider, gefolgt von einem dumpfen Husten, das das restliche Meereswasser aus der Luftröhre fließen ließ. Ohne seine Glieder zu spüren versuchte Nathano sich langsam aufzurichten, mit wenig Erfolg. Knieend und auf beide Hände gestützt wanderte sein Blick gen Himmel. Die Regentropfen prallten auf sein Gesicht und schwommen den Dreck hinweg. Nathano öffnete langsam den Mund um ein Paar Tropfen zu erhaschen, doch konnten sie sein innerliches Brennen nicht besänftigen. Gestützt auf einen Vorsprung der Kaimauer stämmte sich der entkräftete Mann auf die Beine. Jedes Gelenk begann ein ungesundes Geräusch von sich zu geben, als er seinen Rücken überdehnte und die für ihn kaum spürbaren Beine erst beugte und dann wieder ausstreckte. Er spürte wie langsam das Blut wieder in seine Arme und Beine zurück floss, begleitet von fast unerträglichen Kopfschmerzen.
Suchend drehte der Hilflose langsam seinen Kopf, doch sah er nur einen menschen-verlassenen Hafen. Einzig ein paar Stadtwachen waren weit entfernt auf den Stadtmauern dieser Stadt zu entdecken. Dieser Stadt - wie hieß sie? Wo war er hier? Um diese Fragen zu Beantworten musste er wohl jemanden Finden, der ihm diese Fragen beantworten könne, doch dazu musste er laufen. Ein Problem, dass leider nicht so schnell beseitigt werden konnte. Langsam setzte Nathano einen Fuß nach vorn und versuchte das Gleichgewicht zu halten - ohne Erfolg. Er sackte sofort zu Boden als er die Arme von der Kaimauer nahm und musste sich mit den Armen auffangen. Ein nächster Versuch folgte, auch ohne Erfolg gekrönt. Um um Hilfe zu rufen war sich Nathano zu stolz, er musste es allein schaffen! Sein Blick streifte zu den Booten und auf einmal sah er seine Rettung. Er robbte zu einem der Boote und nahm sich einen Enterhaken, der an einem längeren Stab befestigt war. Diesen benutzte er als Gehhilfe. "Irgendwie erniedrigend, aber was soll man machen..."
So humpelte ein durchnässter junger Mann über den Steinboden des Hafens, mit musterndem suchendem Blick. Auf der Suche nach einem Platz zum Aufwärmen und vor allem nach einem Ort, wo er wieder zu Kräften kommen würde.
Arakas Lama Tyr
04.05.2004, 23:14
Auf der Wiese hinter der Kaserne sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Überall waren die verschiedensten Dinge verteilt, so lag dort ein großes Wagenrad, mehrere Eimer Wasser die in Abständen aufgestellt waren, ein Strick lag auf dem Boden und ein Seil hing vom Baum herab.
Etwas desinteressiert stand in mitten all dieser Dinge der Milizsoldat Errol, über ihm auf der Mauer besah Lama sich die Szenerie.
"Also, du tust folgendes. Du umrundest das Wagenrad 3 mal und stapfst dabei zwischen den Speichen, zieh die Beine dabei schön hoch an. Dann gehst du in den Handstand und umrundest jeweils die Wassereimer im Slalom. Als nächstes steht Seilspringen auf dem Plan und hast du das geschafft kletterst du auf den Baum und lässt dich am Tau wieder herab."
Mit verschränkten Armen wartete der Soldat ab wie sein Schüler sich machen würde, bereit Fehler zu kommentieren und korrigieren. Aus Errol würde noch ein richtiger Akrobat werden und wenn es ihn alles kosten würde.
Lord Vincent
04.05.2004, 23:15
Den ganzen Morgen widmete sich der Waffenknecht dem Bogenschießen, das er immer besser beherrschte. Für Vincent war mit Abschluss der Prüfung das harte Training noch lange nicht beendet. Sicher hätte ihm jeder der im Stande war einen Bogen zu führen gesagt, das erst die die Technik einen Schützen ausmachte. Das der Körper perfekt mit den natürlichen Einflüssen agierte, schien noch ein kleiner Lichtstrahl am ende des Tunnels zu sein.
Auch plagten ihn die Schmerzen in der Hand nicht mehr, die er verspürte als er mit dem Training begann. Kein Wunder war er doch vor dem Eintritt in die Garde nur mit der Feder vertraut, welche er aber immer noch für die mächtigste aller Waffen hielt um Probleme zu beseitigen.
Später am Tag entschloss er sich einige Runden um die Kaserne zu drehen, um Neuigkeiten zu erfahren, ohne die man hier schnell aufgeschmissen war.
Morgens, mittags und abends.
Am Morgen war sie schon sehr früh aufgewacht, doch war noch lange nicht aufgestanden. Es war ein weiches Bett in dem sie lag, zwar nur mit einer einfachen Felddecke und dazu auch nur eine dünne Matratze, aber angenehmer als die Bank war es allemal. Es machte Spaß noch etwas dazuliegen und zu dösen. Es war gut gefüllt gewesen, viele Menschen hatten sich in der Herberge aufgehalten, aber auch die meisten Gäste hatten noch geschlafen. So war sie einfach irgendwann um Zehn herunter gegangen und hatte den Tag begonnen. Sie hatte sich ein kleines Frühstück für drei Goldmünzen gekauft, allerdings am Marktplatz, da sie die Tavernen noch nicht kannte.
Gegen Mittag war Jibril das erste Mal durch die Stadt geschlendert. Es war sehr schön, fast jedes Gebäude faszinierte sie sehr. So viele verschiedene Menschen waren hier und so setzte sie sich auf eine schöne Bank und spielte ein lustiges Spielchen. Wenn ein Mensch vorbeigekommen war, schloss sie für eine Minute die Augen und zählte bis sechzig, als sie die Augen wieder öffnete war immer jemand anderes zu sehen. Das war lustig und vermittelte der Stadt auch eine gewisse Größe. Doch dann wollte sie auch noch etwas tun.
In ihrem Kopf wog sie ab, was sie am besten tun sollte. Einerseits hatte sie ja jetzt das Gold, das sie Sador geben wollte, aber die Stadt hier war noch so groß, dass es gar schade gewesen wäre, jetzt schon wieder zu gehen. Aber ein wenig war ihr diese Größe ja auch unheimlich. So viele Menschen, so viele Häuser und Gebäude und dabei hatte sie noch längst nicht alles gesehen. Tom und Sador hatten noch erzählt von einem Kloster, von anderen Bauernhöfen und von fremden Wäldern und Wegen. Wenn sie das alles einmal sehen wollte, musste sie sich wirklich viel Zeit nehmen, aber Zeit war kein Problem. Noch nicht jedenfalls.
Eigentlich hatte ihr der Lord ja aufgetragen in einer Unterstadt nach Arbeit zu suchen, aber irgendwie hatte sie das schon wieder ganz vergessen. Ihre Gedanken waren bei etwas anderem. Während sie so durch die breiten Kopfsteinplasterstraßen wandelte. In naher Ferne spiegelte sich etwas, die tief stehende Sonne blendete irgendwas und dieser Umstand war so unglaublich, dass sie es unbedingt herausfinden wollte. Sie ging also weiter, weiter in ein Viertel, zu dem ihr bisher niemand etwas gesagt hatte, doch fast alle hätten ihr davon abgeraten hier runter zu gehen, denn im Hafenviertel lauerte allgemein der Abschaum der Stadt, ein buntes Gemisch aus Mördern, Schlägern, Banditen, Räubern, Verbrechern, Hungerleidern, Verarmten, Glücksspielern und die Angestellten des "Freudenhauses", worunter sie sich immer noch nichts vorstellen konnte, aber auch nicht darauf angesprochen wurde.
Angezogen von dem glitzernden Etwas, das sie durchaus blendete, huschten ihre dünnen Beine an den Passanten vorbei, das sie barfuss ging machte nicht so viel, es wäre nur unheimlich schmerzhaft gewesen, wenn ihr irgendein Unhold mit seinen schweren Stiefeln auf die Füße getreten wäre, doch sie passte gut auf ihre Füßchen auf.
Die Leute musterten sie schon wieder, ein rauchender Aufpasser vor einem Geldleier, der sich innerlich fragte, ob die rote Laterne Nachwuchs bekommen hatte, den man einmal ausprobieren musste, eine ältere Verkäuferin die Nahrungsmittel verkaufte, ein grimmiger Aufseher vor einem Haus, an dem wieder ein Schild davon kündete, dass man dort etwas zu trinken bekommen konnte und noch einige andere Passanten.
Aber diese Musterungen hatte sie mittlerweile akzeptiert, eigentlich war es auch nicht relevant, denn bemerken tat sie das nicht mehr, da sie einfach nur noch schnellen Schrittes auf diese Glitzerfläche rannte. Als sie endlich angekommen war staunte sie nicht schlecht. Die Stadt endete an dieser Stelle, hörte einfach auf. Die Landmasse, die schweren Tonnensteine, all das war hier vorbei. Aber trotzdem kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus, es war kein überdimensionaler Spiegel, den die Menschen hier ausgelegt hatten, es war wirklich Wasser, so viel Wasser, riesige Mengen, es hätte wohl für tausend Flaschen gereicht und wenn es danach noch etwas gab, würde es noch mal dafür reichen. Diese Mengen an Flüssigkeiten, nein, wahrlich unglaublich. Sie konnte es ja kaum glauben, doch als sich der erste Schock gelöst hatte huschte sie schnell eine kleine Treppe herunter, die dort in den Stein gemeißelt war, wollte sie doch hin zu dem Wasser, das alles unter den Augen von einigen erstaunten und verwunderten Passanten.
Erst als sie unten war blieb sie stehen, beugte sich hinab und nahm einen großen Schluck, doch sofort spuckte sie das Wasser wieder aus. "Pfuuiii Teufel, das ist ja Salz." Die Menschen, die oben über dem Mauersteig lehnten hatten alles gehört und gesehen und lachten nun laut auf, was natürlich unweigerlich bis zu ihr drang. Lachten die Menschen, weil es witzig war, oder weil sie so dumm war das Wasser zu trinken? Unter schallendem Gelächter huschte sie die Treppen wieder hoch und lief weit in nördliche Richtung, wollte weg von dem lachenden Idioten, denn das war voll gemein jemanden auszulachen, der ja keine Ahnung hatte.
Sie rannte an genau jenem Freudenhaus vorbei, ohne jedoch einen Blick darauf zuwerfen. Sie hatte den Kopf gesenkt und wollte niemanden mehr sehen. Eine kleine Gasse rief sie auf den Plan, dort lenkte sie ihre Schritte hin, immer noch mit gesenktem Kopf, doch auf einmal hörte sie eine kleine Mädchenstimme, die an ihr Ohr drang.
"Vorsichtig, meine Katze..."
Jibril sah sich um, welche Katze, woher kam die Stimme, galt sie überhaupt ihr? Plötzlich erkannte sie eine schwarze Katze vor sich liegen, sie räkelte sich genüsslich auf der Straße und schien zu schlafen, gerade wollte sie selbst mit ihren barfüßigen Füßen auf den Schwanz der Katze treten, da bemerkte sie es noch rechtzeitig, hob den Fuß hoch, wedelte wild mit den Armen und plumpste auf den Hosenboden hinter sich. Plötzlich kam ein kleines Mädchen zu ihr, kicherte und hob die Katze auf, nahm sie auf den Arm und reichte sie der etwas verdutzten Jibril, die noch immer akrobatisch verrenkt auf dem Hosenboden saß.
"Hihihi, das war spitze. Du hast getanzt wie ein Paladin auf Murmeln."
Jibril nahm die Katze und ihr Gesicht wurde viel, viel breiter, denn sie verstand jetzt, was da gerade passiert war. Das kleine Mädchen war noch jünger als sie, vielleicht ein, zwei Jahre jünger, höchstens drei. Sie war aber trotzdem ein Kopf kleiner, aber das machte im Liegen nichts mehr. Erst jetzt, nach etwas Gewöhnungszeit, konnte auch sie wieder lachen und das tat sie auch und genoss es in vollen Zügen. Die schwarze Katze auf ihren Händen war wunderbar, allerdings total verschlafen, denn trotz der fremden Pfoten zwischen ihrem Fell schlief sie sofort wieder auf ihr ein. Jibril blieb einfach auf dem Boden sitzen und das Mädchen setzte sich jetzt auch in eine ungewöhnliche Sitzposition zu ihr.
Sanft strich sie über die Katze, die anscheinend ihr gehörte und auch Jibril kraulte sie behäbig und liebevoll. Sie sah so süß aus und noch so klein...
"Ein Paladin auf Murmeln also...sag mal, was ist denn ein Paladin auf Murmeln?"
"Das weißt du nicht? Du hast doch sicher schon mal eine dieser Blechbüchsen gesehen, oder etwa nicht? Die Männer, die dicke Rüstungen tragen, die in der Sonne glänzen?"
"So wie André?"
"Der Lord? Ja, er ist auch ein Paladin, warum nennst du ihn André?"
"Er hat es mir erlaubt. Aber wie heißt du eigentlich Kleine? Ich bin die Jibril, so heiße ich."
"Hey ich bin nicht klein Jibril. Ich heiße Kirie. Einfach nur Kirie. Ein leicht zu merkender Name."
"Aber wunderschön. Und wie heißt sie? Es ist doch eine Sie oder?"
Dabei deutete Jibril auf die Katze.
"Ja, ist eine Katze. Ich weiß nicht wie sie heißt, ist mir auch egal."
"Gehört sie nicht dir?"
"Ja schon, aber erst seit heute. Kam einfach angelaufen. Na ja, egal, ich find schon noch nen Namen. Aber warum trägst du denn keine Schuhe? Frierst du nicht?"
"Hm...eigentlich nicht. Ich hab noch keine Gelegenheit gehabt mich nach Schuhen umzusehen."
"Hm, da weiß ich genau den Richtigen, komm mal mit."
Kirie stand auf, nahm Jibril an den Armen und rannte in den Gassen entlang, seltsamerweise folgte ihnen die Katze auf Schritt und Tritt, jetzt war sie gar nicht mehr schläfrig. Kirie rannte in ein kleines Gebäude, kein Schild war daran angebracht, aber es war auch zu klein dafür. Ein alter Mann saß auf seinem Hocker und schlug mit einem Hammer Nägel in die Sohle eines Schuhs.
"Darf ich vorstellen. Das ist unser Schuster, Schuster Lehmann. Schuster Lehmann, sie haben Besuch. Hallo, BESUCHHHHH!"
"Wo liegt dein Buch?"
"Nicht, Buch, BESUCH!"
"Ach Besuch, das ist schön Kirie, wer denn?"
"Stell dich mal vor, aber sei ein bisschen lauter, Schuster Lehmann ist schwerhörig, aber er macht die besten Treter der Welt, sei sie noch so groß."
Jibril nickte lächelnd, erwiderte das Lächeln zu dem Schuster.
"Guten Tag Schuster Lehmann, ich heiße JIBRIL!"
"Ja stimmt, viel Arbeit, viel."
"Pass mal auf Jibril: NICHT VIEL ARBEIT SCHUSTER LEHMANN, SIE HEISST J-I-B-R-I-L."
"Aha, was kann ich für dich tun Kindchen?"
Sie blickte etwas hilflos umher, sie hatte keine Ahnung, denn eigentlich wusste sie nicht, was sie wollte, schließlich war das ja ein Überfallkommando.
"Schau dir einfach mal ein paar Modelle an, wenn dir eins gefällt kann dir der Schuster die passende Größe machen."
Sie nickte und sah sich die Modelle an, die an Nägeln an der Wand hingen. Einige waren total doof, andere zu groß für sie, aber dann kam ihr doch noch ein passendes Paar in den Blick. Rot-braune Schuhe, keine Stiefel, dafür waren sie viel zu klein. Sie hatten eine magische Form, jedenfalls war das ein Wort, das ihr dazu einfiel, denn sie waren seltsam gebogen und besaßen kleine Löcher in Form von Sternen an den Seiten.
"Die hätte ich gerne, aber hoffentlich kann ich sie auch bezahlen, oder wollt ihr etwas anderes dafür?"
"Hey, eine gute Wahl, schau mal Jibril, das sind dieselben, die ich auch anhab. Und wegen dem Gold brauchste dir keine Sorgen machen, Schuster Lehmann verwertet Reste, die er von Bosper bekommt, es dürften unter zwanzig Goldstücke werden, zur Not leihe ich dir was."
"Das ist nett, aber ich glaube, so viel hab ich noch."
Sie lächelte bewusst wieder, hatte Kirie doch wirklich ausgerechnet diese an.
Nachdem sie dem schwerhörigen, alten Mann klar gemacht hatten, was für ein Paar es denn sein sollte und dieser fröhlich summend nickte und versprach morgen früh fertig zu sein, überkam Jibril auf einmal eine seltsame Müdigkeit. Die Augen wurden schwer und fielen fast runter. Sie bat Kirie sie zu entschuldigen, doch das junge Mädchen blieb bei ihr. Gemeinsam lagen sie dann in der Nebenscheune, die Kirie ihr gezeigt hatte, im weichen Stroh, zusammen. Dicht an dicht. Auch die noch namenlose Katze hatte sich zu ihnen gesellt und bildete so was wie eine kleine Trennmauer zwischen ihnen.
"Sag mal Kirie, wollen wir Freundinnen sein?"
"Klar, gerne doch und morgen zeig ich dir die schönsten Orte hier."
"Prima ich freu mich schon drauf."
Mit ihren letzten Worten schlief sie dann auch ein, mit dem frohen Gedanken eine neue Freundin gefunden zu haben, die auch in ihrem Alter war. Das würde bestimmt lustig werden morgen. Bestimmt würde es das...
Lady Cathaine
05.05.2004, 02:15
Die junge Soldatin glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie sah, wie eine Gestalt sich voller Müh und Not versuchte aus dem Hafenbecken zu retten. Dunkle Wolken standen am Himmel. Jetzt kroch er mehr, als das er vermochte zu laufen, über die Kaimauer…
.. in drei wilden Sätzen war die junge Waffenmagd neben dem Gestrandeten. Beherzt, ohne sich Gedanken um einen möglichen Angriff des Mannes auf ihre Person zu machen, griff sie ihm stark unter die Arme.
„Bei Innos!“, entfuhr es ihr. „So laßt Euch helfen!“
Ohne wirklich zu realisieren was gerade geschah ließ sich Nathano von der Unbekannten helfen. Diese Dame war sehr stark und hatte einen festen Griff, was Nathano relativ verdutzte, so etwas war er nicht gewohnt. Er räusperte sich kurz und sprach:
"Seid... seid gegrüßt!", Nathano war immernoch nicht bei klaren Gedanken, so konnte er nur einfache Wörter von sich geben, "k...kalt!" .... "essen!?" Mit einem flehenden Blick sah der ehemalige Pirat die Dame an. Er hoffte, dass sie vielleicht etwas Mitleid mit ihm haben würde, obwohl ihm selbst dieses Gefühl nie zu Teil wurde.
Lady Cathaine
05.05.2004, 04:38
Der Fremde stammelte, dann drohte seine Stimme gänzlich zu versagen.
Geistesgegenwärtig verstärkte die junge Soldatin ihren Griff und verhinderte
so, daß er stolperte. Er war schwach, gänzlich durchnäßt und durch
mehr als eine Gefahr geglitten, bevor ihn sein Weg hierherführte.
"Kommt!" Ihn mehr mit sich schleppend, als daß er die Kraft hatte alleine
zu gehen, brach die Waffenmagd mit dem Gestranderen in Richtung Kaserne auf.
Ihr Blick war verschlossen. Mitleid sah er in ihren kupferfarben Augen nicht...
doch den Wunsch ihm zu helfen, versprürte er mit jeder Bewegung mit
der sie ihn vorwärts schleppe....
...zur Kaserne.
Mit einem Schrecken setzte sich Nathano auf und genauso schnell ließ er sich vor Schmerzen wieder zurück in das Bett fallen. Das Bett? Was war geschehen? Es war an der Zeit langsam seine Gedanken zu sammeln. Der junge Seemann schloss noch einmal kurz die Augen und versuchte sich zu konzentrieren: Da war eine Frau, die ihm geholfen hatte. Aber wie kam er hierher? Hatte diese Frau damit etwas zu tun? Nathano blickte sich um, er war in einem relativ großen Schlafraum, in dem sich allerlei Gestalten zur Ruhe gelegt hatten. Die meisten schliefen noch, ein paar jedoch machten sich schon mit ihrem Gepäck auf den Weg. "Diese Menschen sind ziemlich gutgläubig, hier ihre Wertsachen einfach so stehen zu lassen", dachte sich Nathano. Ein Sonnenstrahl viel durch einen kleinen Spalt in der Decke auf sein Gesicht. Dieser hatte ihn wohl auch geweckt; schön warm war er.
Nathano richtete sich noch einmal auf, diesmal aber langsamer. Die Schmerzen an seinem Körper verminderten sich je mehr er sich dehnte und streckte. Hemd und Hose hingen getrocknet auf einem Stuhl neben dem Bett, in dem er geschlafen hatte. Noch etwas verschlafen aber bei scharfem Verstand ging Nathano an ein Fenster und schaute direkt auf die Kaserne. Während er sein zerrissenes Hemd überzog machte er sich schon das Ziel des Tages klar: alles mögliche über diese Stadt zu erfahren und die Frau finden, die ihm womöglich das Leben gerettet hatte. Neben seinem Bett entdeckte Nathano noch etwas, was er noch nicht gesehen hatte: einen Obstkorb. Gut gelaunt und mit einem Apfel in der Hand machte sich der junge Gestrandete auf Entdeckungstour.
Unten, vor dem Aufgang zu dem Schlafsaal, war eine Dame anzutreffen, die Nathano sofort freudig ansprach: "Ach, seid gegrüßt! Geht es Euch wieder besser?" "Seid gegrüßt...", Nathano war etwas erstaund über die Gastfreundlichkeit, "mir geht es wieder viel besser, habt Dank für die Nachfrage! Erlaubt Ihr mir ein paar Fragen über diese Stadt an Euch zu richten? Verzeiht meinen Frevel, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Man nennt mich Nathano."
Hanna willigte ein Nathano's Fragen zu beantworten. Dies entwickelte sich zu einem längeren Gespräch, denn Nathano hatte sehr, sehr viele Fragen...
Früh am Morgen öffnete das junge Mädchen die Augen, neben ihr lag Kirie noch immer wunderbar schlafend, hatte den dünnen Arm um ihre Katze gelegt und sie zu sich gezogen. Die beiden sahen echt süß aus und obwohl Jibril wunderbar in dieses Bild passte, fühlte sie sich ein wenig fremd. Aber das war sicher normal. Sie lächelte, hatte sich doch ein Heuhaar in ihrer Nase verfangen und brachte sie jetzt in arge Bedrängnisse. Sie versuchte noch das Niesen zu unterdrücken, doch dann musste sie es doch tun.
Das Niesen war so laut, dass Kiries Katze davon aufwachte und als sich diese bewegte, musste das kleine Mädchen unweigerlich auch aufstehen. Schuster Lehmann sah sie jetzt auch, er hatte zwar noch überhaupt nichts an diesem Morgen gehört, aber er war schon wieder am arbeiten, vielleicht ja sogar Jibrils Schuhe? Diese blickte etwas beschämt zu ihrer Freundin, dass sie sie aufgeweckt hatte.
"Na, schon wach?"
"Ja, tut mir leid, ich wollte nicht niesen, aber dieses Haar..."
"Hihi, ist doch überhaupt nicht schlimm...ahhh, ich sehe das der Meister am arbeiten ist, dann wollen wir ihn mal nicht stören, wenn wir zurückkommen ist er vielleicht schon fertig. Du hast doch bestimmt Hunger Jibril oder? Ich habe immer wenn ich aufwache einen Mordshunger."
"Klar hab ich Hunger, wann gibt's was zu essen?"
Sie grinste dabei merklich.
"Na das ist gut, einen gesunden Appetit brauchen wir bei Edda nämlich. Sie kocht für uns Arme nämlich, der Marktplatz ist viel zu teuer, da kaufe ich selten was, manchmal klau ich mir dort nen Apfel, das war?s aber schon. Und in die Tavernen können wir auch nicht. Coragon würde uns rausschmeißen und bei Kardiff ist es viel zu gefährlich. Dort hängen fast von früh bis spät besoffene Männer rum. Außerdem schmeckt es da nicht. Edda ist keine Meisterköchin, aber wie auch ohne große Zutaten. Aber meistens kocht sie Pilzsuppe, das schmeckt sehr lecker, komm mit, vielleicht hat sie ja wieder was leckeres."
"Oh ja, ich freu mich schon..."
Jibril lächelte. Aber hatte sie da gerade das Wort "Arme" und "klauen" gehört? Kirie sah gar nicht so arm aus, sie hatte doch noch alle Körperteile und war ein junges, kleines Mädchen. Oder meinte sie mit "arm" etwas anderes? Jibril stutzte, ließ sich aber nichts anmerken. André war zwar sehr, sehr nett gewesen, doch er hatte sie ausdrücklich davor gewarnt gegen die Regeln der Stadt zu verstoßen und eine Regel lautete nichts zu klauen. Warum tat Kirie das? Oder war sie einfach nicht in der Lage es zu verstehen? Vielleicht kannte sie die Gesetze ja nicht, aber den Lord kannte sie ja auch.
Nach einer Weile gab sie aber das Grübeln auf, das brachte jetzt auch nichts, sie freute sich vielmehr auf ein schönes Frühstück mit ihrer neuen Freundin. Heute wollten sie ja eine Menge machen. Die schwarze Katze, die wirklich rein schwarz war, folgte ihnen auf Schritt und Tritt, aber immer wenn sie stehen blieben legte sie sich an das Bein von Kirie oder an das ihrige und schien wieder einzuschlafen. Sie war wirklich sehr faul.
Bei Edda angekommen wurde sie natürlich zuerst gemustert, doch auch sie sah die dunkelhäutige Frau an, so jemanden hatte sie noch nie gesehen, sie sah sehr freundlich aus und hatte Lippen, die auch schon pure Freundlichkeit verbreiteten. Kirie trat zu ihr.
"Morgen Edda, das ist meine Freundin Jibril. Gibst du uns zweimal von deinem guten Eintopf?"
"Klar Kinder, Innos sei mit euch."
"Guten Morgen Frau Edda."
Jibril war nicht misstrauisch gegenüber Fremden, aber sie hatte anfangs immer Probleme den richtigen Faden zu finden, aber Edda reichte ihr nun eine Holzschüssel und rührte die Kelle darin um, dann füllte sie mit zwei großen Zügen die Schüssel, auch bei Kirie. Zwei hölzerne Löffel vollendeten die Prozedur, dann zupfte Kirie sie an der Schulter.
"Komm mal mit."
Sie gingen hinter Eddas Haus und Kirie kletterte über flache und weniger flache Kisten nach oben, bis sie auf dem Dach waren, dabei hatte Jibril Mühe nichts zu verschütten. Auch die Katze war oben und maunzte, fast mochte man meinen, dass sie grinste über ihre Geschicklichkeit.
Dann saßen sie oben, ließen die Beine herunterbaumeln und aßen. Es schmeckte wundervoll, auch wenn es in der Theorie nur ein einfaches Essen war schmeckte es in der Praxis herrlich, wer brauchte schon schweren Luxus, wenn er diesen Moment genießen konnte. Und dann, dann ging auf einmal die Sonne auf.
"Siehst du, von hier oben hat man einen viel schöneren Ausblick."
"Es...es ist wundervoll...glühendes Feuer ist wohl der richtige Ausdruck dafür oder?"
"Kann man so sagen, hihi."
Gemeinsam sahen sie sich das Schauspiel an, wirklich wunderschön. Erst als die Sonne wirklich aufgegangen war, kletterten sie wieder herunter und gaben ihre Schüsseln und Löffel bei Edda ab, nicht ohne sich sehr zu bedanken.
Dann aber hüpften sie zu Schuster Lehmann zurück und siehe da, die Schuhe waren fertig. Sie waren wundervoll, passten perfekt und kosteten nur siebzehn Goldstücke. Der Schuster dankte und machte Komplimente und auch Kirie meinte.
"Jetzt siehst du mir noch ein wenig ähnlicher."
Verträumt beobachtete Jori die glitzernde Oberfläche des Wassers. Die kühle Meeresluft wehte ihm einen salzigen Geruch in die Nase und vertrieb glücklicherweise den üblichen Gestank, der das Hafneviertel und deren Bewohner normalerweise umgab. Lord Andre hatte ihm die "ehrenvolle" Aufgabe, im Hafenviertel zu patroullieren, zugeteilt, doch der junge Milizsoldat genoß lieber die sanften Strahlen der Morgensonne, anstatt sich Prügeleien mit Sumpfkrautsüchtigen, Dieben und ähnlichem Abschaum hinzugeben. Weiches orangefarbenes Licht ließ das Hafenviertel in den verschiedensten Rottönen erstrahlen und gab diesem gottverlassenen Ort beinahe so etwas wie Anmut.
Doch Jori musste vorsichtig sein, allzu lange dürfte er sich vor seinen Pflichten nicht drücken, sonst würde er wohl niemals in den ehrenvollen Stand der Ritterschaft erhoben werden. Ein leises Seufzen entfuhr dem Mund des Milizsoldaten, ein Seufzen, in dem Ungeduld und Unzufriedenheit hörbar waren. Ein wenig frustriert und voller Unmut erhob sich Jori schließlich und setzte seine Patrouille in Richtung der roten Laterne fort...
Was? War der gute Mann verrückt? Zuerst einen Killer in Katzengestalt auf ihn hetzen und nun auch noch weiterüben, als sei nichts gewesen?
„Verdam...“ Errol stockte. Nein, er würde noch einige Zeit in der Deckung verharren, bis der richtige Augenblick kam.
Lama schaute fragend zu ihm.
Oh, nein! Jetzt musste eine gute Antwort her. „Verdammt schönes Wetter heute!“ meinte Errol also dämlich grinsend und legte noch eins drauf. „Echt, ich glaub ich gehe heut angeln, so schön blau war der Himmel ja schon ewig nicht mehr! ...Und die Fische stehen da drauf. Jaja. Hehe.“ Argh, welch Blamage! „Also, äh, ich fang dann mal an, hehe.“ Fügte er noch hinzu und zeigte mit seinem Finger in die Richtung des Übungsparcours.
Stöhnend machte er sich also an die Arbeit. Eines Tages würde er es ihm noch heimzahlen...
"Habt Dank für Eure Geduld!" Ohne ein weiteres Wort zu sagen trat Nathano aus der Pforte der Herberge und wendete sich zum Marktplatz. Ein reges Treiben war auf den Gassen und natürlich dem großen Platz mit den Ständen der Händler zu beobachten. Sich umblickend trat Nathano langsam voran und musterte die Menschen wie sie es ihm gleich taten. Vorallem die Händler beäugten ihn sehr, wer mochte es ihnen verübeln, der vor kurzem erst gestrandete lief barfuß mit zerlumter Kleidung langsam zwischen den Ständen umher. Die Not nach neuer Kleidung war ersichtlich, doch wie sollte er eine solche ergattern ohne jegliches Vermögen? Natürlich dachte der ehemalige Pirat an seine erlernten Diebeskünste, jedoch vermochte er es nicht zu Wagen gleich in den ersten Tagen in einer Fremden Stadt, die er nicht wie seine Westentasche kannte, einen kriminellen Akt durchzuführen. Es musste also irgendetwas her, womit er handeln konnte. Doch für heute würde er erst einmal seine Sorgen vergessen und seine neue Heimat erkunden. Genüsslich biss er in seinen Apfel und ging weiter.
"Khorinis also... Man hat mir viel über diesen Ort erzählt, wie er in der Vergangenheit war. Durch den Krieg jedoch war es hier zu gefährlich für uns geworden. Zu viele Paladine..." Mit dem letzten vor sich hin gebrummelten Satz lächelte Nathano verschmitzt einen Milizen an, der aber keine Mine verzog und ihn weiter beobachtete. Den Marktplatz hatte Nathano verlassen und war in Richtung des Tempels gegangen. Ein Magier Adanos', Vatras wie er erfuhr, war dort am Predigen. Es war erstaunlich für Nathano wieviele Menschen er für seine Geschichten begeistern konnte, so tat er es Vatras' Zuhörern gleich und setzte sich etwas abseits auf eine Mauer um den Weisheiten des alten Magus zu lauschen und vielleicht seine Wissbegierde etwas zu besänftigen.
Es war als spiele das Licht eine riesige Schachpartie gegen die Dunkelheit. Man selbst war nur eine der Figuren, die in strategisch durchdachten und extravaganten Zügen über das Spielfeld Welt geschickt wurden. Die Anarchisten, welche mordend durch das Land zogen und auf nichts weiter aus waren als Chaos und Zerstörung, sie würden die schwarzen Bauern stellen. Die bizarre erste Angriffsflut, nicht wertvoll genug um sie wirklich bis zum finalen Showdown aufzusparen. Nach und nach fielen diese einfachen Statuetten, bis sich das Spiel dem Höhepunkt nähert, eingeleitet vom Ausschwärmen der Springer, Läufer und Türme.
Nun war es allerdings der Fall, dass ein Springer und ein Läufer bedrohlich von den gegnerischen Figuren eingekesselt worden war. Auf Messers Schneide stand die Situation, die nächsten Spielzüge könnten darüber entscheiden, ob die beiden schwarzen Figuren noch einmal aus diesem Schlamassel entkommen würden, ob es an den Weißen wäre, sie endgültig vom Spielfeld zu verbannen. Oder würden sie aber Unterstützung durch andere Geschöpfe der Dunkelheit bekommen, die ihre Kameraden nicht ohne Hilfe verweilen lassen wollten? Ausgeklügeltes taktisches Denken war hier gefragt, blind mit der Brechstange auf die Verteidigung des Gegenspielers aufzulaufen wäre das Dümmste, was zu tun war, sonst würden anstatt nur zwei bald noch mehr Figuren ihren Weg vom Spielfeld finden.
Die ersten Vorbereitungen waren ja bereits getroffen. Mit dem Wiedersehen am Vorabend hatten die Nachgerückten den Bedrohten signalisiert, nur noch eine kleine Weile in dieser prekären Lage verharren zu müssen, denn dann würden sie ihren gedachten Plan in die Tat umsetzen.
Eine der beiden Figuren, die es sich anzurechnen hatten nun in der Verteidigung des Gegners fest zu sitzen, schaute mit missbilligen Blicken den Wärter an, der, die Füße auf seinen kleinen Schreibtisch gelegt, mit einem lauten Rülpser vernehmen ließ, dass ihm das Bier welches er zum Hinunterspülen der saftigen Fleischkeulen benutzt hatte, gemundet hatte. Mit einem hämischen Grinsen im Gesicht schaute er den Schwarzmagier an meinte, es dürfte wohl nicht mehr lange dauern, bis er sie, die beiden Rabenmenschen, endlich hängen sehen könnte.
"Ist das so?" entgegnete Rhodgar ihm gespielt lustlos, wusste er im Inneren aber, dass es dazu nicht kommen würde. Nicht kommen könnte. Nicht kommen durfte.
"Oh ja, Lumpengesindel. Abschaum wie ihr seit des Leben´s Geschenk nicht länger würdig, seit dem Moment in dem ihr eure Seelen verlort. Seit dem Augenblick in dem ihr euch dieses Kostüm übergestreift habt und euren Missglauben somit öffentlich gemacht habt, seitdem seid ihr des Todes. So oder so."
Erstaunlich. dachte Rhodgar. Seit er also die ihm von einem Dämonen überreichte Robe anhatte war er also ein Verlorener? Höchst interessant, diesem Irrglauben mal ein wenig zu lauschen. Innerlich grinsend versuchte er, den enthusiastisch hin und her gestikulierenden Mann noch weiter anzustacheln.
"Schon einmal darüber nachgedacht, dass ich ein Teil dessen bin, woran ihr so fanatisch glaubt? Die Herrlichkeit..." Das Wort sprach er gekonnt überzogen und voller Ironie aus. "... deines Gottes kann nur mit dem existieren, was ihr ablehnt. Ohne Tod kann kein Leben sein. Das ist nun einmal so und das werdet ihr akzeptieren müssen."
Der Stuhl krachte, der Schreibtisch wackelte, der Becher mit Bier kippte zur Seite hin weg und der Inhalt wurde über den kalten modernden Boden des Kerkers verschüttet. Urplötzlich war der Soldat aufgesprungen und hechtete nun auf die Gitterstäbe zu, die ihn von diesem frechen, ungläubigen, niederträchtigen, verdorbenen und miserablen Subjekt trennten. Rhodgar trat ebenfalls ganz nahe an die Eisenstäbe heran, sodass sich ihre Gesichter beinahe berührten. Auge in Auge standen sie sich nun gegenüber, allerdings sagte niemand der beiden etwas. Jeder wartete auf den ersten Schritt des anderen, auf den finalen Fehler. War da ein Knistern in der Luft zu hören? Bestimmt nicht ausgeschlossen bei der Spannung, die die beiden nun umgab.
Eine Minute verstrich. Zwei Minuten. Und noch immer sagte keiner etwas. Vielleicht aus Stolz, vielleicht aber auch weil die richtigen Worte für diese Situation einfach nicht gefunden wurden. Dann geschah es. Der Soldat atmete einmal tief durch die Nase ein, und durch den Mund wieder aus.
"Buäh, du hast Mundgeruch, weißt du das?"
Verschreckt aufgrund des beißenden Gestanks welcher sich jetzt in seiner Nase festklammerte, machte er ein paar Schritte rückwärts und wedelte symbolisch mit der flachen Hand vor seiner Nase umher. Das war dann wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Vielleicht war es das, was die größte Schwäche des Schwarzmagus war. Selbst in einer solch angespannten und ernsten Lage konnte er nicht wirklich auf sein Mundwerk Acht geben, vom Ernstbleiben mal ganz zu schweigen.
"Das hat Konsequenzen, du Teufel. Die Zeit da du dich das Geschenk Innos´ besitzend zählen durftest, ist bald vorbei." Was sollte das bitteschön jetzt so plötzlich heißen? Dieser Kerl hatte nun einmal übelsten Mundgeruch, Rhodgar war nur ehrlich. Und war das nicht auch eine der Eigenarten eines Menschen, die Innos ganz besonders gerne sah?
"LORD ANDRÉ!"
Die Augen zu schmalen Schlitzen verengt musste der Schwarzmagier mit ansehen, wie der Mann aus dem Raum ging und sich bei dem Paladin zu melden schien. Er konnte ein paar Worte aufschnappen und meinte daraus verstehen zu können, dass der Mann die sofortige Exekution seiner Wenigkeit forderte.
Seraphin, wo bleibst du nur? dachte er entsetzt.
Zerschlagen wachte Ray an diesem Morgen auf. Das Bett war nicht ganz so bequem, wie das in seinem Gemach im Kastell und außerdem ließ ihm die bevorstehende Rettung von Rhodgar und Renata keine Ruhe.
Er genehmigte sich einen kurzen Morgenspaziergang in der Händlergasse und kehrte dann in den Schlafraum zurück. Deaddreamer und Ceron wälzten sich noch unruhig im Schlaf, Seraphin hatte komplett die Ruhe weg. Er schlief völlig ruhig, als würde heute nichts geschehen.
Dennoch musste Ray den anderen wecken, denn er musste mit ihm etwas bereden: Es ging um die zweite Spruchrolle, die er nun doch zu benutzen gedachte. Sie hatten schon einen gut durchdachten Plan.
Die einzige Sorge bereitete Ray, dass die Golems zu Staub zerfallen könnten, bevor die Miliz sie erledigte. Dann läge es auf der Hand, dass Schwarzmagier hinter den Kreaturen stünden. Auch das wollte er Seraphin mitteilen.
»Seraphin! Aufwachen!« Ray rüttelte an der Schulter des Magiers. Keine Reaktion. Der hatte einen Schlaf! Ray griff zu drastischeren Mitteln. In der Ecke stand ein Krug Wasser. Den nahm er und spritze Seraphin etwas davon ins Gesicht.
Der regte sich nun und richtete sich langsam auf.
Seraphin
05.05.2004, 20:02
Seraphin wachte auf als ihm etwas kaltes, Nasses ins Gesicht spritzte. Einen Moment schaute er sich etwas irritiert um, bis er Ray’s Gesicht erkannte. Der Lehrling schaute ihn etwas vorwurfsvoll an. „Wie kannst Du nur so seelenruhig schlafen wo es doch heute losgeht?“ bemerkte er anklagend. Seraphin streckte sich erst mal ausgiebig bevor er zu einer Antwort ansetzte. „Ein müder Krieger kämpft nicht gut.“ gab er neunmalklug zurück, obwohl er sich selbst wohl kaum als richtigen Krieger bezeichnen konnte. Trotzdem fand er den Vergleich zumindest ansatzweise passend. Ray verdrehte allerdings nur spöttisch die Augen und Seraphin schmunzelte. Mit einem Ruck erhob sich der Schwarzmagier und schöpfte sich eine zweite Ladung kalten Wassers ins Gesicht um endgültig wach zu werden.
Ray richtete inzwischen erneut das Wort an ihn. „Nun, wenn es dir nichts ausmacht würde ich mich gerne an der zweiten Spruchrolle versuchen? Ich denke ich werde es schon schaffen, schließlich bin ich Lehrling im Kastell und hoffe somit zumindest eine Spur magischen Könnens in mir zu tragen. Also wie sieht es aus?“ Seraphin überlegte einen Moment, dann nickte er. „Ich wüsste auch nichts was dagegen sprechen sollte. Also wenn du es dir zutraust, hier ist die Spruchrolle.“ Mit diesen Worten zog der Schwarzmagier eins der beiden Pergament unter dem Mantel hervor und überreichte es Ray. „Aber gehe vorsichtig damit um, sobald du den Golem beherrscht hast du gleichzeitig eine enorme Macht. Wir wollen niemanden töten der keine unmittelbare Gefahr für uns bedeutet, nur ein bisschen Unruhe stiften.“ Seraphin schaute eindringlich in die Augen des Lehrlings und Zufriedenheit machte sich in ihm breit, als Ray ernst nickte. „Gut, dann würde ich sagen, heute schlagen wir los. Allerdings sollten wir noch warten bis die anderen da und vor allem wach sind, um alles genau durchzusprechen. Wenn uns auch nur ein Fehler unterläuft, kann das den Tod für alle Beteiligten bedeuten.“ Einen Moment wurde es still und nur das Lärmen der Händler drang durch die geöffneten Fenster an ihre Ohren. Dann grinste Seraphin plötzlich aufmunternd.
„Das wird ein Spaß…“
»Danke für Euer Vertrauen, Seraphin. Ihr habt Recht: Es wird wahrhaft ein Spaß werden!«
Rays Augen glühten vor Eifer, als er die Spruchrolle in seiner Robe verstaute. Sein Glück, dass er diesen Part übernehmen konnte, denn mit seiner Robe würde man ihn sofort als Schwarzmagus einstufen und der Plan könnte platzen.
»Gut. Wir treffen uns in ungefähr drei Stunden vor dem Osttor, um uns zu besprechen. Dort kann uns keiner hören! Ich sage den anderen Bescheid, du sagst es noch Ceron, der auf der Lauer liegt.« schloss Seraphin.
Ray ging nach unten und verlangte nach Feder und Pergament. Er kritzelte eine kurze Nachricht für Ceron:
http://members.aon.at/mooswinkl/messageCeron.jpg
Dann ging er nach draußen.
Ray beschloss, den Nachmittag in der Händlergasse zuzubringen. Es war nicht uninteressant, dort herumzugehen und den Händlern, den Käufern und all den seltsamen Gesellen der Stadt zuzusehen.
Doch jetzt steuerte er zielbewusst eine schattige Ecke an und warf einen Stein nach oben auf das Dach. Um diesen Stein war der Zettel gewickelt, den er im Gasthof noch schnell gekritzelt hatte.
Ein gedämpfter Schmerzensschrei machte ihm klar, dass Ceron die Nachricht erhalten haben musste.
Dann ging Ray ein wenig in der Stadt spazieren, bevor er zum Treffpunkt aufbrach...
„Auu“ – „Shhh, gib doch Ruhe, du dummer Schwarzmagier“ Ceron drehte sich wieder und schlief weiter, er träumte gerade von dem Kastell, das Kastell hatte sich vor seinen augen in ein Gefängnis verwandelt, Rena und Rhodgar sassen im Tor, dann kam Meditate und Don-Esteban, ein langer Zug von Schwarzmagiern zogen in das Kastell hinein, da kam ein riesiger Dämon, er redete etwas von „Ich fordere meine alte Macht, Ihr Menschen habt sie mir gestohlen“ darauf loderte das ganze Kastell in Flammen auf und Ceron war alleine in einer niedergebrannten Ebene.
Als er wiederum aufwachte, war es höchste Zeit loszugehen. Er sprang hinter sich in ein Lagergehege hinunter, da stand ein Milize, der ihm den Rücken zukehrte. Kein Ausweg eigentlich, doch als Ceron die Seile neben sich bemerkte, fiel ihm auf, dass er diese über die Mauer werfen könnte, es musste nur schnell gehen. Ceron griff sich also ein Seil, dann noch schnell eine Schwere Kanonenkugel daran gebunden und schon konnte er sich ans Rüberwerfen machen. Ceron stieg auf die Kisten und stemmte die Kugel hoch, schmiss sie anschliessend mit voller Wucht herüber. Doch einfach so wollte er nicht gehen. Da musste sich doch etwas finden lassen, das er als Tribut für seine Bemühungen mitgehen lassen könnte. Schnell die Kisten durchwühlt, da sah er auch schon eine alte Bürgerkleidung, die könnte uns noch helfen, er steckte das Mottending ein, und schwang sich dann lässig über die Mauer. Auf der anderen Seite angekommen schlich er sich zu den Treppenstufen, welche zu Bauer Akils Hof führten. Der Schwarzmagier setzte sich auf die dritte Treppenstufe und legte die Beine über einander, hier würde er warten.
Zusammen hatten sie das Hafenviertel bestaunt, Kirie hatte ihr Carl, den Schmied vorgestellt. Er war ziemlich kräftig und schlug mit berstender Kraft auf seinen Amboss, doch er stellte keine Schwerter her, sondern nur kleinere Gebrauchsgegenstände. Mit ihm redeten sie nur kurz, dafür umso länger mit Ignaz. Kirie langweilte sein Gerede und spielte lieber mit den ausgestopften Tieren, aber sie lauschte seinen Erzählungen über "Alchemie" ganz genau. Noch nie zuvor hatte sie dieses Wort gehört, doch Ignaz schaffte es, ihr die Bedeutung ansatzweise klar zu machen. Man braute also Tränke und Flüssigkeiten, indem man verschiedene Zutaten erhitzte oder pulverisierte und dann vermischte. Das war ja höchst interessant und zu gerne hätte sich das Mädchen auch mal an diesem Spielkasten aus Kräutern und Phiolen ausprobiert, doch das wies Ignaz zurück, er duldete keine Experimente mit unerfahrenen Kindern, was sicher auch sinnvoll war.
Dann waren sie noch ein wenig auf der Hafenpromenade spazieren gewesen und hatten mit William, einem Fischer gesprochen. Das tollste aber hatten sie noch vor, denn gerade schlichen sie an ein paar Kisten vorbei, direkt zum Schiff der Paladine. Kirie wollte ihr unbedingt dieses Monstrum von Boot zeigen und außerdem die Bedeutung von Paladinen auf Murmeln erklären. Vorsichtig versteckten sie sich hinter einer großen Kiste, deren Inhalt nicht zu identifizieren war und zugenagelt war die Kiste auch noch.
Als sie jedoch hervorlugten konnten sie gut das Schiff erkennen. Es war das einzige Schiff das hier lag und wurde streng bewacht von jenen Paladinen. Jibril sah, dass sie alle eine ähnliche Rüstung trugen wie es André tat, doch nicht ganz so glanzvoll, mit kleinen Ketten dazwischen. Das Schiff war wirklich riesig und konnte sicher einige Duzend Menschen auf sich tragen und weit auf dem Wasser fahren. Es war aus Holz und schwamm im Meer. Eine wirklich tolle Baute.
"Jetzt stell dir mal vor, wenn wir Murmeln auf dem Weg ausstreuen würden, wo die beiden Wachen stehen. Wenn die nur einen Schritt nach vorne machen, fallen die sofort hin und wegen ihrer schweren Rüstungen würden sie sofort polternd hinfallen. Genau wie du gestern."
"Ja, da magst du Recht haben, die Rüstungen sehen wirklich sehr schwer aus. Es ist bestimmt nicht einfach damit herum zu laufen. Warum ziehen sie sie denn nicht aus, droht hier den Gefahr?"
"Ich denke nicht, obwohl es in Khorinis schon hoch her geht. Das Hafenviertel ist ein sehr rauer Ort, da gibt es oft Konflikte. Und ansonsten macht so ne Rüstung natürlich auch Eindruck...eitle Säcke."
"Wollen wir noch ein bisschen zum Meer gehen?"
"Ja klar, komm mit, ich kenne da eine schöne Stelle."
Und so machten sie sich schleunigst aus dem Staub, bevor sie noch einer dieser Männer sah. Jibril war sich nicht so sicher, ob es gegen eines der Gesetze verstieß, die sie erklärt bekommen hatte, was sie da taten, doch als sie wieder am Hafenviertel waren war es beruhigender. Kirie führte sie zu einem kleinen Loch in der Hafenmauer, dort führten ein paar Treppen herunter, aber nicht die, die sie schon kannte. Dieses Mal würde sie nicht wieder das Salzwasser trinken. Kirie verschwand kurz und kam dann sogleich mit zwei gebratenen Fischen zurück, die sie von Halvor geholt. Sie waren zwar etwas alt, aber man konnte sie noch essen. Schön war es hier, man konnte die Beine im kalten Wasser baumeln lassen, doch zunächst zogen sie dazu die Schuhe aus.
Jibril nahm die Katze und kraulte sie, mit der anderen Hand aß sie den Fisch. Das war gar nicht mal glitschig, denn der Fisch hatte durch das Braten sein Fett schon verloren.
"Lecker ist das, wirklich lecker."
Nicolei war schon seit einer Weile auf, er hatte überlegt was aus ihm und Liva wird. Er legte sein Kopf nach Links. Er sah seinen Übungsbogen. Typhus war lang nicht mehr da gewesen, Nicolei hatte immer allein geübt.
Er zog seine Robe aus und nahm seinen Mantel, Nic war erst ein paar Stufen herab Gestiegen als er merkte das er seinen Bogen noch oben hatte, er ging hoch und sah wie einer seine Sachen durchwühlte. „Hey was wird das wenn’s Fertig is?“ Der Dieb schaute ihn mit großen Augen an, in seinen Augen spiegelte sich die kälte aber auch erstaunen. Der Dieb stand auf. Nicoleis blick ging auf die Doppelaxt die der Dieb trug, Nicoleis bogen war noch neben seinem Bett. „hahaha“, der Dieb lachte „tja dein Bogen ist hier, hahaha“ Nicolei sah am ende des Raumes ein offenes Fenster. „ha du bist gut, und verrückt am hellen Tag über die Dächer von Khorinis zu rennen.......“ der Dieb unterbrach Nic „ich stelle mich erst mal Vor, ich bin einer der Besten Diebe, mein Name ist.......“ In diesem Moment kam eine Stadtwache die Treppe hoch. „was ist hier los? Ich habe eine Person in das Fenster klettern sehen, ist hier jemand?“ Nicolei wusste nicht was er sagen sollte „öm“ Nicolei war unschlüssig was er tun sollte. „nein alles ok hier, es ist ein Vogel hier rein gekommen“ „achso dann ist gut“ Der Dieb ist schnell hinter einem Vorhang verschwunden. Der Wache ging die Treppe hinunter wider auf ihren herkömmlichen weg. Der Dieb ging mit seinen Schuhen aus dem Vorhang, es kam ein Windstoß der lies seinen Grauen Mantel wehen. Er trug eine Schwarze Buddlerhose mit dem Oberteil von einer Schattenrüstung. (schwarz), er trugt auch einen grauen Umhang mit Kapuze (grau).Er hat noch ein Halstuch das er bis über die Nase gezogen hat. Außerdem hatte er eine Umhängetasche(Braun).
„Nun ich mag sie nicht gerne, die Stadtwachen, nur ein paar.“ „puuuu danke“ „ich bin Nicolei“ und streckte ihm seine Hand entgegen, „Scelestus“ Nicolei war überrascht das er so hieß. „wie ich an deiner Kleidung sehen konnte bist du ein Sumpfler?“ „ja ein stolzer noch dazu“ Nic kicherte. „was machst du Nicolei, hier in der Stadt“ „ich erlehärene den Umgang mit dem Bogen“ huhuu Bogen lernt er........“ Nicolei unterbrach ihn.“ Eine Tolle Axt hast du“..................................stille..................................... ....“öm ja, danke, ach weißt was nenne mich nach meinem Spitznamen Janus.“ „ok, Janus“
Nicolei ging zu seinem Bett und nahm seinen Bogen. „Wenn du Lust hast, kannste mir beim Bogenlernen, Zuschauen.“ „ja hab e nichts besseres zu tun“ Nicolei ging die Treppe Hinunter und ging zur Kaserne.
Nicolei ging in die Position, so wie es Typhus ihm gezeigt hat und übte, Janus gab ihm auch ein paar Tipps und schaute ihm zu.
Ponder Stibbons
05.05.2004, 21:40
Die Stadt Khorinis! Wie er diese Stadt mittlerweile hasste. Dieser sinkende Moloch voll gestopft mit zu Geld gekommen Bürgern, die sich auf ihrem Reichtum ausruhten und die Nase rümpften über das einfache Volk; mit den Bewohnern der Unterstadt, die dafür lebten, in die Oberstadt zu kommen: die bei ihrem Streben nach der Klasse der Reichen fast unerträglicher waren, als die Oberschicht selbst. Immer bemüht, den Nachbarn zu zeigen, wie viel weiter sie auf dem Weg in die Oderstadt waren, mussten die Häuser so sauber sein, dass man sich in den Balken selbst erblicken konnte, sah man nur lange und gründlich genug hin. Spiegelte man sich nicht im Fachwerk, so schaute man nur nicht genug hin, hatte er von einer Bürgerin erfahren. Doch das Schlimmste war, dass die Stadt einen bald zu einem von ihnen machte. Bald dachte man wie sie; hatte die gleichen Vorurteile wie sie; sorgte sich um das Aussehen um nicht aufzufallen. Wie ihm alles an dieser Stadt zu wider war.
Doch um der Stadtwache und den Paladinen eins auszuwischen, kehrte er gerne in diese Stadt zurück. Die Paladine in ihren strahlenden Rüstungen, von Innos geschickt, waren sich ihrer Macht zu sicher. Beherrschend standen sie vor der Oberstadt, das Leben der gesamten Stadt lenkend. Die Stadtwache, durch den Schutz der Paladine zu Macht gekommen, war nun überall. Keine Straße sah man, an deren Ecken kein Rotrock stand.
Suchend schaute Ponder über den Marktplatz. Das Gedränge hier war unvermindert groß. Doch er musste versuchen zur Kaserne zu kommen um dem Herold zu lauschen, der dort den Zeitpunkt der Aufknüpfung bekannte geben würde. Hoffend, dass es nicht zu spät sei, stützte er sich in die Fluten der Menge.
Igor Vectrex
05.05.2004, 22:00
Deaddreamer erwachte aus einem unruhigen Schlaf, er war viel zu angespannt gewesen um erholt zu sein, er ging in den Waschzuber und machte sich ein wenig frisch. Seraphin saß noch auf der Bettkante, als er wieder herauskam und sagte ihm an welchem Treffpunkt sich alle zur Lagebesprechung versammeln werden. Da er noch ein wenig hungrig war ging er kurz darauf auf den Marktplatz um Brot und Käse zu kaufen, dann erblickte er Ponder, der irgendwie einen suchenden Blick aufgesetzt hatte. "He, Ponder, hier!" Sein Freund trat zu ihm "Gut daß Du hier bist, wir können jede Hilfe gebrauchen bei dieser waghalsigen Aktion" sagte Deaddreamer mit schnellen Worten und zog Ponder aus dem Gedränge. Dann liefen sie gemeinsam zum Osttor der Stadt und zum vereinbarten Treffpunkt um zu warten. Der Magier Ceron war schon dort und saß gelangweilt auf der Treppe, die zu Akils Hof führte...
Lord Vincent
05.05.2004, 22:10
Der Sumpfkrauthandel schien wieder aufzublühen, im Hafenviertel stank es überall nach dem Zeug. Doch verkaufen tat es natürlich keiner. Nach der Festnahme des Fischers vor einigen Monaten, der im großen style das Kraut an den man brachte, war wieder Ruhe eingekehrt. Doch jetzt mussten es diese Lumpen wieder geschafft haben, einen neuen Weg zu finden das Kraut hier zu verbreiten. Der Waffenknecht nahm seine Kapuze ab, weil es doch reichlich auffällig schien sein Gesicht in anbetracht der Menschenmassen zu vermummen.
Der Blick über den Hafen brachte nichts wirklich aufschlussreiches zu tage. Das einzige was auffiel, waren zwei Kinder die am Rande saßen und vergnügt einen Fisch verspeisten.
Von allen Fingern hier im Hafen, waren die der Kinder am schnellsten, auch hatten sie ihre Augen überall, vielleicht hatten sie etwas mitbekommen.
Mit kalter Miene trat er an die Kinder heran. „He ihr da Gören! Habt ihr in letzter Zeit etwas ungewöhnliches bemerkt? Vielleicht irgendwelche Päckchen, die sich die Armen Seelen dieses Viertels gegenseitig zustecken, oder etwas ähnliches? Ihr bekommt doch alles mit was sich hier so zuträgt, sei es noch so nichtig.“
Die Stadt Khorinis ist eine der größten in Myrtana. Hier gibt es viele Händler und dort wirst du alles finden was du suchst." hieß es in dem Buch "Das land Myrtana" einem kleinen Buch in dem winzigen Bücherregal in Ormus Zimmer.
Der Weg vom kastell hierhier kam Ormus extrem lange vor da er sich sehr viel sorgen machte. Was wird wohl inzwischen passiert sein? Ob sie schon frei waren? Oder Hingerichtet? diese und andere fragen wichen nicht mehr aus Ormus Kopf.
Auf dem weg in der nähe der Taverne lief ihm ein junger Wolf über den Weg. "Das ist sicher ein gutes Schwerttraining" dachte er sich sorglos. als er dem Wolf näher kam und der in kampfstellung ging zog er sein Schwert. Doch war es nicht so wie sonst. Das Schwert war extrem schwer und führen konnte er es auch kaum noch. Doch reichte es noch aus um den noch jungen Wolf zu töten. Ein Schwertstreich reichte aus, aber wollte er dämnächst ersteinmal üben bevor er wieder jemand angreifen wollte. Kurz nach dem kleinen Kampf machte er sich wieder auf den Weg. Das Stadtor war groß und die Wachen die dort standen waren Zahlreicher als das letzte mal als Ormus dort war. Nun musste er ausschau halten wo die andern waren. Doch da brauchte er nicht lang. Er sah Ray auf dem Markplatz direckt am Tor stehen. Nun stiefelte er langsam zu ihm hin. Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen deshalb tat er dies unaufmerksam. "Ray ich suche euch ich weiß bescheid Rhodgár und Rena brauchen hilfe. Habt ihr schon einen plan? wenn ja führt mich zu den anderen."
FoN_UrIeL
05.05.2004, 22:41
Uriel schlenderte durch die Straßen der Stadt Khorinis und schaute sich auf dem Marktplatz um, wo Händler alle möglichen und unmöglichen Waren anboten. Es gab dort Schwerter und Bögen, aber auch Fleisch, Käse, Obst und Gemüse. Uriel wollte nichts von dem kaufen, aber er schaute sich gerne die Waren an und hielt ausschau nach Dieben um seiner Pflicht als Milizsoldat nachzugehen. Als er aber keinen Dieb entdeckte und sich alle Waren angeschaut hatte, verließ er den Marktplatz und machte sich auf den Weg zur Taverne beim Adanos Tempel um dort ein Bier zu trinken... oder villeicht auch zwei.
Als er die Taverne betrat war sie noch ziemlich leer, kein wunder um diese Zeit. Also ging Uriel zu einem Tisch in einer gemütlichen Ecke und bestellte sich ein Bier. Irgendwie packte ihn wieder die Abenteuerlust, denn er war nun ein halbes Jahr lang nicht mehr weiter von der Stadt weg gewesen als bis zur "Toten Harpyie". Aber er würde sich nicht wieder auf ein Abenteuer einlassen wie das letzte wobei er fast ums Leben kam. Versunken in seine Gedanken trank Uriel weiter sein Bier und bekam nicht mit wie sich die Taverne langsam füllte.
Sie schauten beide auf. Ein Mann mit einer Lederrüstung und einem schwarzen Umhang stand dort. Silber-graues Haar bedeckte sein Haupt, ähnlich der Farbe seiner Kette. Schon wieder so ein unfreundlicher Mann, scheinbar hielt es sich in Khorinis die Woge zwischen freundlich und nicht freundlich. Für eine kurze Zeit waren sie aufgeschreckt, selbst die schwarze Katze, die noch immer keinen Namen trug, war aufgefahren und hatte aufgestellte Nackenhaare, doch sie blieb ruhig. Nachdem sie sich erst mal an den fremden Mann gewöhnt hatten, fuhr Kirie hoch, scheinbar fürchtete sie sich nicht vor ihm.
"Ja haben wir guter Herr. Ihr müsst hier stehen bleiben, die Päckchen kommen immer übers Meer. Fliegende Männer bringen sie, sie sehen aus wie Paladine unter ihren Mänteln. Manchmal tragen sie aber auch Lederrüstungen und verbergen sich mit schwarzen Umhängen. Meistens bringen sie die Päckchen ins Obere Viertel, oder zu der Kaserne, ihr müsst nur hier warten, dann seht ihr es auch."
Ihre Freundin war dabei rotzfrech und hatte trotz ihres kindlichen Alters keine Angst vor dem Mann, der mindestens sieben, acht Jahre älter sein musste.
"Was fällt dir ein, du Göre...", sprach der Fremde, aufgebracht und recht wütend. Aber jetzt versuchte Jibril einzugreifen, bevor die Situation noch eskalierte. Sie mochte den Fremden nicht sonderlich, er hatte sich nicht freundlich benommen und außerdem machte Kirie ja nur Spaß, wenn er nicht lachte war er selber Schuld. Anschreien lassen wollte sie sich aber nicht und wer weiß, was sonst noch passiert wäre. Wie eine große Schwester nahm sie Kirie am Arm und zog an diesem.
"Lass uns lieber ein bisschen spielen, hier ist es nicht mehr ganz so schön."
Sie nahmen schnellstens ihre Schuhe und liefen dann mehr oder weniger schnell in die Gassen der Bruchbuden, ließen den Mann einfach stehen. Sollte der mal schön nach seinen Päckchen alleine suchen, sie waren jedenfalls froh weggekommen zu sein. Gegessen hatten sie ja auch schon und so neigte sich dieser Tag schon wieder dem Ende zu.
Sie verschwanden in einer kleinen Scheune, dieselbe, in der sie gestern schon waren. Erst da zogen sie sich wieder die Schuhe an und verharrten eine Weile im weichen Stroh. Dann aber zog Kirie ein kleines Netz heraus und darin klackte und klickte es. Murmeln! Sie rollten alle auf den Boden, den ihre Freundin noch von einzelnen Strohhaaren befreite, dann legte sie die Kugeln in die Form eines dicken Balles und zog mit dem Finger einen Kreis um den Ball, direkt in den Sand.
"Kennst du das Spiel?"
Jibril schüttelte gespannt den Kopf.
"Es ist ganz einfach, das hier ist die große Murmel, dort die kleinen. Du stellst dich an den Kreis und musst versuchen mit der großen Murmel in die kleinen zu schnippen. Nicht werfen, nur schnippen. Jede kleine Murmel, die außerhalb des Kreises ist, gehört dir. Nach jedem Wurf wechselt man sich ab. Man kann die kleinen in die verschiedensten Motive am Anfang packen, nicht nur als Ball. Auch als Kette zum Beispiel. Je weniger Murmeln es werden, desto schwieriger wird es, wollen wir ein bisschen spielen?"
"Klar, das hört sich super an, fangen wir gleich an."
Und so begannen sie Zug um Zug, am Anfang zockte sie Kirie gnadenlos ab, doch mit der Zeit übte Jibril verschiedene Schnippvarianten ein und man musste sagen, dieses Spiel machte wirklich einen Mordsspaß. Die schwarze Katze hatte natürlich nichts weiter zu tun als im Stroh zu liegen und zu pennen, aber für ihr Spiel brauchten sie sie ohnehin nicht. So spielten sie, mit Ball-, mit Kreuz-, mit Ketten-, mit Quadratmotiven und noch vielen mehr. Wenn man eine Situation hatte, dass nur noch zwei Murmeln da waren und beide weit entfernt, dann musste man sich entscheiden und besonders bei einer war es schwer zu treffen, aber genau das machte den Reiz aus, wenn sie knapp vorm Sieg standen und dann die Nerven, bzw. die Fingernägel versagten.
Die beiden Freundinnen spielten noch bis die Sonne unterging und wenn sie müde wurden, hatten sie die bequeme Schlafstätte gleich hinter sich...
Arathorn
05.05.2004, 23:42
Nach einer unruhigen Nacht im Hause seines Lehrmeister Samuels, drehte und wendete sich Arathorn auf dem sehr harten Holzboden der Behausung. Er wollte es seinem kranken Meister wirklich nicht zumuten, mit seiner Krankheit auf dem Boden zu schlafen, naja es war auch sein Haus.
Samuel war schon wach.
"Guten Morgen Arathorn. Schön, dass du hier geblieben bist. Du hast mir sehr geholfen. Ich bin soweit durch deinen Trunk über den Berg. Ich möchte mich sehr herzlich bei dir bedanken, vielleicht hast du mir sogar mein Leben gerettet."
Arathorn dachte nach, er hatte bisher nicht viel Zeit gehabt. Erst jetzt realisierte er, was er getan hatte.
"Du musste mir nicht danken Meister. Ich denke es gehört auch zu meiner Pflicht, so viel zu tun wie ich für dich tun kann."
Samuel lächelte ihn an.
"Das ist mehr selbstverständlich, heutzutage. Deswegen möchte ich dich mit diesem Lederbeutel und ein wenig Inhalt dafür entlohnen."
Arathorn runzelte die Stirn. Er hatte doch vor kurzer Zeit erst ein großes Geldgeschenk bekommen. Er brauchte dies gar nicht. Außerdem wollte er Samuel durch seine Taten nicht in den Ruin bringen.
"Nein, ich möchte das Gold nicht. Du hast mir schon viel geschenkt. Und außerdem war es schon ein großes Geschenk, dass ich bei dir anfangen durfte. Steck das Gold weg und verwahre es für schlechtere Zeiten."
Arthorns' Lehrmeister lachte laut und von Herzen, so etwas hatte er der Lehrling noch nie von seinem Meister gesehen.
"Du bist 17 Jahre und doch schon ein wenig weise. Du bist ein kluges Kerlchen. Nun, wenn du das Gold nicht willste, lass dich wissen, dass wannimmer du ein Problem hast, ich versuchen werde dir zu helfen. Das schwöre ich bei Innos."
BEI INNOS. Naja, Innos war zwar nicht der Gott, den er bevorzugte, doch er respektierte ihn. Natürlich wäre es Arathorn lieber, wenn Samuel gesagt hätte BEI BELIAR. Aber was solls, dachte sich Arathorn.
So verabschiedete sich Arathorn und sagte, dass er in der Stadt bleibe um noch ein wenig auf seinen Meister zu achten. Er verließ das Haus der Barbiers und ging in Richtung Hotel...
Lord Vincent
06.05.2004, 00:12
Vincent sah den Kindern hinterher, die nach dieser frechen Aktion zwischen den Gassen verschwanden. Nicht wirklich hatte er geglaubt, dass diese Unterhaltung etwas Sinnvolles zutage fordern könne. Eine der beiden jedoch strahlte eine seltsame Aura aus, die sich der Waffenknecht nicht erklären konnte, doch mit diesen belanglosen Kindern durfte er jetzt keinesfalls noch mehr Zeit verschwenden.
Vor sich hin Murmelnd setzte er seinen weg fort, diese Stadt war wieder einmal kurz davor sich endgültig ins Nirvana zu rauchen. Das diese Raucherei ernsthafte Folgen für die Stärke der Miliz nach sich zog, interessierte hier keinen. Stattdessen bekam man an jeder Ecke das Angebot mal an einem Stängelchen zu ziehen, mit der Predigt. „Is verdammt gesund und macht frei!“
Das Langhaar gähnte und streckte seine Arme dabei weit in die Luft, war ja weit und breit kein vorgesetzter zu sehen, genug Zeit einer kleinen Dehnung der Gelenke frönen....
mariuschen
06.05.2004, 00:17
Marius war froh darüber den Marktplatz endlich gefunden zu haben. Er nahm seine Stand und stellte sich neben einen großen kräftigen Typen der seine gerade seine Waffen anpries. Marius war noch ziemlich erschöpft von der Flucht aus dem Minental, darum konnte es ihn einfach nicht länger hier in der Sonne halten. Er ging auf den Tempelplatz zurück wo der Wassermagier noch immer die selbe Geschichte erzählte und durch die einladende Tür in die nächste Kneipe. Natürlich war am frühen Nachmtteg noch noch niemand dort außer der Wirt, der gelangweilt die Theke putzte.
"Was treibt dich hier her, Fremder?", fragte der Wirt sofort als er ihn sah. "Ich hab dich hier noch nie gesehen."
"Ich komme aus dem Min... vom Festland", antwortete marius ihm. Fast hätte er sich veraten. Marius wusste genau, dass ihn jeder bei der Stadtwache anzeigen würde, fals er wusste das er aus dem Minental kommt.
"Aha.", sagte der Wirt etwas verwirrt, "Was soll ich dir zum Trinken anbieten?"
"Ein Bier, bitte", antwortete er ihm, erleichtert darüber dass er nichts gemerkt hatte, und wenn dass er es wenigstens verschwieg.
Nachdem marius ausgetrunken hatte fühlte er sich schon ein bisschen besser. Er stand auf und wollte zahlen, da bemerkte er dass er seinen Geldbeutel im unter den Waren am Stand liegen gelassen hatte.
"Ich habe meine Geldbeutel vergessen.", sagte er zum Wirt, "Ich werde ihn schnell holen."
"Waaaaaaaaas??? Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Wenn du ihn wirklich vergessen hast, dann werde ich mit dir gehen um ihn zu holen."
Marius war es egal ob er mit ihm ging, also rannte er voraus. Als sie endlich angekommen waren ging er zu seinem Stand und wollte den Geldbeutel herausziehen, aber er war einfach nicht mehr hier. Marius durchwühlte seine ganze Ware doch er konnte ihn einfach nicht finden. Der Wirt wurde schon langsam ungeduldig.
"Wo ist er den jetzt, dein Geldbeutel? Ich muss wider zurück zu meiner Kneipe. Die ersten Gäste kommen bald."
Weiß im Gesicht und mit zitternden Händen antwortete marius ihm:
"Ich kann ihn nicht finden. Irgendjemand hat ihn mir geklaut."
Dem Wirt war es ganz egal ob ihm der Geldbeutel geklaut worden war. Er rief einfach die Stadtwache.
Igor Vectrex
06.05.2004, 00:41
Alles war vorbereitet. Der Plan ins winzigste Detail abgesprochen und jeder war auf seinem Posten. Seraphin, Ponder und Ormus standen gut sichtbar für den Barden auf dem Marktplatz, Ray lag beobachtend auf dem Haus eines Händlers, damit ihn keiner sah wenn er den Golem beschören wollte. Ceron verbarg sich in einer dunklen Ecke der vor der Kaserne. Jetzt kam es drauf an, der Barde setzte eine lustige Miene auf und schritt munter pfeifend durch den Torbogen in den Innenhof der Kaserne, als links von ihm eine befehlsgewöhnte Stimme rief "Halt, Bürger wohin willst Du?...Hier ist kein Platz für Gesindel!" Es war Lord Andre. Wieder einmal kotzte den Barden diese Arroganz einfach nur an, konnten die Rüstungsträger denn nie normal grüßen. Es fiel ihm schwer seine Fassung zu behalten und nicht zu explodieren aber er entschied sich dann sein höflichstes Grinsen aufzusetzen und verbeugte sich so tief er konnte vor diesem, diesem....ach... er fand kein Wort dafür wie er diesen Kerl nennen sollte. "Ich hatte vor ein wenig für die Milizen zu spielen Lord Andre, ich habe sie noch nie auf dem Marktplatz gesehen und ich dachte mir ein wenig Ablenkung täte der Moral eurer Männer gut...wißt ihr ich mag nicht prahlen wollen, aber ich bin ein talentierter Barde...Also erlaubt Ihr es mir?" Andre überlegte kurz und willigte schließlich ein "Hier hast du 20 Goldstücke und jetzt schwirr ab, ich hab zu arbeiten" sagte er grob.
Sehr gut, das hatte schon mal geklappt, Deaddreamer stellte sich nun in eine Ecke des Innenhofs aber gerade noch soweit, daß er den Marktplatz von hier sehen konnte und rief die Milizen zusammen "Hört her, Ihr tapferen Soldaten Innos', der gnädige Lord Andre erlaubte mir ein paar Stücke für Euch zu spielen und Euch ulkige Geschichten zu erzählen, also legt die Schwerter ab und hört mir zu!" In den Gesichtern der Milizen zeigte sich reges Interesse, aber wohl eher weil sie eine Pause machen durften. Also begann der Barde erstmal mit Geschichten vom Festland und nach einiger Zeit lagen die Milizen am Boden vor lachen...er sah nach rechts in das Büro, wo Lord Andre gerade heraustrat, er unterbrach den Barden kurz und kündigte an daß er jetzt seinen Rundgang mache. Perfekt! Das war genau der Augenblick auf den alle gewartet hatten und der Barde begann ein Loblied an Innos anzustimmen:
Du bist der Herr über Licht und Tag,
Deine Streiter mit Schwertern so stark,
Das Feuer ist dein Element
Verzaubert unsre Feinde vehement...
Dieses Lied hatte viele Strophen und Deaddreamer hob einen Arm und ließ ihn dreimal in der Luft kreisen, als würde er selbst zu Innos singen, aber dies war nur das verabredete Zeichen für Seraphin, Ponder und Ormus, die sich sogleich in Bewegung setzten. Selbst die Wachen auf den Wehrgängen sind bei diesem Lied heruntergekommen und lauschten dem Barden interessiert. So hatte Ceron die Möglichkeit auf das Dach der Kaserne zu klettern um dort den Plan weiterzuführen. Deaddreamer sah die drei Schleicher gerade links vor der Kaserne verschwinden, kurz bevor einer der Milizionäre seinen Blick dorthinwandte...Teil eins des Planes war also schonmal geglückt, dachte er zufrieden und sang nun etwas lauter weiter um den anderen Gelegenheit zu geben ihre Aufgabe zu erledigen...
Sie hatten die Stadt betreten und sich dann aufgeteilt. Seraphin, Ormus und der Bürger namens Ponder standen beisammen und redeten miteinander wie normale Khoriner. Ray indessen stellte sich in eine schattige Ecke des Gasthauses und schwang sich in einem unbemerkten Augenblick aufs Dach.
Deaddreamer schwärmte schon in die Kaserne aus, um die Milizen abzulenken. Bis jetzt lief alles gut.
Ray kraxelte das Dach empor und robbte vorwärts, um ja nicht gesehen zu werden, außer von denen, die wussten wohin sie sehen mussen. „Argh!” Ray rief unterdrückt auf. Ein Ziegel war losgetreten worden und schlitterte das Dach hinab. Ray fast hinterher.
Panisch sah er sich um. Hatte jemand etwas gesehen? Uff, so ein Glück! Alles war noch normal.
Da war die Nische, in der Ceron gelegen hatte. Guter Platz! Ray legte sich bäuchlings nieder und sah zur Kaserne hinüber. Deaddreamer sah sich noch einmal um, bevor er das Gebäude betrat. Dabei streifte sein Blick Ray, der ihm aufmunternd zunickte.
Ray nahm die Spruchrolle zur Hand. „Apparentum Golum” stand darauf. Der Rest war ein Runenwirrwarr. Ray wusste nicht, was damit anzufangen, aber als er die Hand auf das Pergament legte, spürte er, dass die Spruchrolle magsiche Energie und Instruktionen bereithielt. Erleichtert steckte er sie wieder ein. Eine Rolle zu bedienen war also nicht das Problem. Wohl eher, das Geschöpf, das sie rufen würde, unter Kontrolle zu halten.
Aber kommt Zeit kommt Rat. Angespannt legte der Lehrling sich weiter auf die Lauer.
Sir Iwein
06.05.2004, 00:56
Grummelnd erhob sich der Hauptmann von seinem Schreibtisch. Was war denn da draußen wieder los? Mit schweren Schritten stakste der Ritter aus dem Büro auf den Innenhof hinaus. Sogleich erkannte er die Ursache für das erregte Gemurmel Ah, ein Barde war gekommen und schien gerade im Begriff ein Lied anzustimmen. Iwein wusste nicht, ob er ihn anschnauzen und die Milizen an die Arbeit zurückschicken oder lieber seinen Versen lauschen sollte. Letztendlich aber entschied er sich für letzteres. André war auf seinem abendlichen Rundgang ins Oberviertel unterwegs, da störte es doch niemanden, wenn man die Pflicht mal für einen kurzen Moment außer Acht ließ. Ohnehin hatte Iwein keine Lust mehr auf all die Papiere.
Beim genaueren Musten des jungen Barden stutze er kurz, dann musste er lächeln. Den kannte er doch. Oh ja, er hatte doch damals dieses wunderbare Gedicht für die namenlose Kriegerin vorgetragen. Der Junge war wahrlich begabt und hatte das Talent, die Leute zu unterhalten, und so hatte er binnen Kürze eine ganze Menge Milizen mit seiner Kunst angezogen. Für diesen Moment waren alle Schwerter zurück in die Scheiden gefahren, und jeder hörte zu. Begeisterte Zurufe schallten hinüber, und immer wieder Applaus, wenn der Barde eine kurze Pause einlegte. Dann war es wieder still, und nur die klare Stimme hallte über den Innenhof der Kaserne, deren Dach gerade von der untergehenden Sonne in ein herrliches Rot getaucht wurde.
Die Stimmung hätte nicht malerischer sein können. Hoffentlich blieb André noch eine Weile weg.
"Hör uns auf mit Innos!", rief ein mutiger Waffenknecht dazwischen. Iwein störte es nicht. "Erzähl uns eine Geschichte, oder sing vom Trinken und Feiern!"
Ceron liess sich also in der Ecke nieder, oben, bei den Mauern konnte er Geräusche vernehmen, es waren Stimmen, ein Gelächter. Vielleicht war es das, was Deaddreamer erreichen wollte, sie mit Witzen abzulenken. Nun, einer für alle, alle für einen und hopp. Ceron schwang sich in seiner edlen Wolfsrüstung die Mauer hoch und landete behände bei den Zielscheiben. Dann noch rasch den linken Fuss auf eine Zielscheibe gestützt und sich am Dach hochgehieft, da kroch er nun auf dem dünnen Gebälke umher, er hoffte nur dass die Baukunst der Milizen so gut war wie die der Dämonischen Herrscher.
Aus der Tasche zog er die Spruchrolle, die Runen kamen ihm von der Blutfliege bereits bekannt vor, es ging wieder um die Gestalt des Monstrums. Bevorzugte Attribute eines Golems waren doch einfach nur Gehorsam, Stärke und ganz viel Grösse. So stellte er sich das Tierchen auch schon innerlich vor, Pranken wie Bierfässer, die Steinelemente die seinen Körper beschrieben hart und undruchdringbar wie Mithril, ein Rohstoff aus den fernen Berglanden auf dem Festland. Die Augen hatte er geschlossen, ja sogar aufgestanden war er, er richtete sich auf und legte die Hand auf die Spruchrolle.
Igor Vectrex
06.05.2004, 01:34
So langsam nahm die Sache Form an...Ray nickte ihm grinsend vom Dach aus zu...Seraphin, Ponder und Ormus waren auch in einer sehr guten Position. Der Barde sang gerade schon die 23. Strophe des Lobliedes an Innos und die Milizen um ihn waren wie verzaubert davon. Scheinbar wurden sie in keinem anderen Lied so geehrt wie in diesem und irgendwie wurde dem Barden langsam schlecht davon. Er nahm sich fest vor, nein er schwor das es das letzte Mal war daß er dieses Lied irgend jemandem vortrug, daß seine Mutter schon in seinem Kindesalter ihn gezwungen hatte zu lernen "Damit verdienst du mal viel Geld, hatte sie immer gesagt". Möge sie glücklich sein in Beliars Reich, dachte er ein wenig traurig aber dann konzentrierte er sich wieder auf seine Umwelt.
Wild gestikulierend bei seinem Vortrag, lugte er mal unauffällig nach oben und sah Ceron auf dem Dach der Kaserne mit der Schriftrolle in der Hand. Was für ein Zauber sollte das wohl werden, der die ganze Miliz in Schach halten würde? Er hatte noch nie so etwas gesehen und war sehr gespannt darauf was er zu sehen bekäme..."Ihr werdet euch noch alle wundern, ihr Seuchenvögel in roten Röcken" dachte der Barde diabolisch, als er auf einmal den Paladin sah, für dessen Angebete er vor ein paar Tagen noch ein Gedicht vorgetragen hatte. Ihm schien dies Loblied sehr zu gefallen, doch ein Waffenknecht wollte ein Lied zum Feiern haben. Nach Beendigung der 30. Strophe hörte er auf und sprach zu der Miliz "Ihr wollt ein Lied vom Trinken und vom Feiern haben? Also gut hier kommt es!" Er packte seine Flöte aus und stimmte eine fröhliche ausgelassene Melodie bevor er Druck auf sein Zwerchfell gab, den Bauch anspannte und im besten Bariton dessen er mächtig war zu singen:
Was sollen wir trinken sieben Tage lang,
was sollen wir trinken, so ein Durst...
Es wird genug für alle sein,
wir trinken zusammen
roll das Faß mal rein
wir trinken zusammen, nicht allein...
Dieses Lied schien den Geschmack der Miliz getroffen zu haben, munter gröhlend stellten sie sich garantiert ihr nächstes Besäufnis vor und so sang der Barde weiter und wartete mit Spannung, was jetzt passieren würde...
Nanu, was war denn das? Gerade eben hatte Rhodgar noch angestrengt versucht, dem Gespräch zwischen der Wache und dem Lord zu lauschen, da erfüllte auf einmal etwas neues seine Ohren. Diese Töne... melodisch und harmonisch auf einer Fläte gespielt, sie drangen aus Richtung Kasernenhof zu ihm. Schon an dem Abend ihrer Verhaftung hatte der Schwarzmagier ähnliches Musikspiel vernommen, allerdings nicht auf eine solch wunderbare Art und Weise. Wer immer da gerade die Flöte gegen ein paar gedichtete Worte eintauschte, der verstand wirklich etwas von seinem Handwerk.
Beinahe andächtig lauschte Rhodgar der Mannesstimme, und inspiriert doch die Kreativität die in seinen Worten lag, begann auch er, sich ein paar Verse zusammen zu reimen. Die Melodie allerdings musste er sich eben denken.
Eine holde Maid,
auf dem Felsen oben,
geradezu nach Hilfe schreit,
geschwind komm ich zu ihr geflogen.
Meine federnen Schwingen,
sanft und schön,
Lieder können sie singen,
von dem was sie gesehn.
Doch gib acht, oh Welt,
denn in diesem Augenblick,
ein Hund die Maid anbellt,
sie stürzt, ohje wie ungeschickt.
Dreiköpfig und fies,
so ist sie die Kreatur.
Gorgoron sie hieß,
das weitaus Häßlichste auf weiter Flur.
Nun komm ich geflogen,
ich fliege geschwind.
Nach der Flucht aus den Infernowogen
hab ich gerettet das schöne Kind.
Ich bin ein Habicht,
freundlich und frei.
Angst und Furcht das kenn ich nicht,
doch nun ist es auch schon wieder vorbei.
Die Dame auf dem Rücken,
flieg ich dem Horizont entgegen.
Viele Schlössern, vielen Brücken
werden wir noch begegnen.
Na bitte, er konnte das ja auch ganz gut. Fehlte halt nur noch die musikalische Unterstützung.
Seraphin
06.05.2004, 01:38
Seraphin drückte sich zusammen mit Ponder und Ormus in den Schatten von einem der Durchgänge in den Innenhof. Von hier aus konnte man die lachenden und johlenden Gardler im Innenhof erkennen. Deaddreamer machte seine Sache gut, fast alle waren gekommen um zuzuhören, besser ging es fast gar nicht mehr. Oben auf dem ihnen gegenüberliegenden Dach der Kaserne erkannte Seraphin Ceron, wie er sich bereithielt und die Spruchrolle schon parat hatte. Der Schwarzmagier winkte einmal kurz und Ceron gab ein wissendes Handzeichen, das sie noch warten sollten. Seraphin nickte ihm noch einmal zu und drehte sich dann zu Ormus und Ponder um. „So, es sieht gut aus. Ceron ist bereit, Deaddreamer lenkt die Gardler hervorragend ab und Ray ist ebenfalls in Position. Sobald Deaddreamer mit dem nächsten Lied fertig ist geht’s los, verstanden?“ Ponder und Ormus nickten hastig und Seraphin grinste zufrieden. Was für ein Glück das er auf die Hilfe all dieser Männer bauen konnte…
Ihr „Barden-Komplize“ stimmte gerade das nächste Lied an und Seraphin erkannte wie Ceron sich oben auf dem Dach spannte…
„Sobald der Golem da ist, rennen wir rein. In dem Trakt ist ein Wärter, falls er nicht ebenfalls hier Draußen ist, müsst ihr ihn irgendwie ausschalten. Dann mache ich mich daran die Schlösser zu knacken…“ flüsterte Seraphin hastig zu den beiden anderen und sie nickten schnell zurück.
„Alles klar, gleich geht’s los…“
„Wesen aus Gestein, komme herbei, brich den Milizen Knochen und Bein.
Lass sie Zappeln und weit weit fliegen, denn deine Pranken zeugen von hundert Siegen.
Siege die unser Bündnis stärken, und die letzten Fehler ausmertzen
Zusammen sind wir eine Macht, die nun in der Kaserne Kracht
Ich gebe dir Befehle und du wirst gehorchen, gehst ihnen an die Kehle
Lass die Schutzlosen jedoch in Ruh, doch erscheine nun wie im nu.
Helfe dem der dich begehrt, dein Meister der deine Stärke so ehrt.
Erscheine nun in voller Pracht, Wesen meiner göttlichen Macht.
Ich rufe dich nicht um meinen Willen, ich will auch keinen Blutdurst stillen
Zeige ihnen die steinerne Macht, wie sie keiner zuvor vollbracht
Zerschmettere den Geist, der ihre schwachen Körper umkreist
Der Geist ist der Weg, ihre Truppe zu schwächen und dann ächte Innos’ Streitermächte
Erscheine in einer Grösse wie keiner zuvor, denn meiner Macht macht keiner was vor!
Wesen aus der anderen Ebene, dein Meister ruft dich herbei!“
Da materialisierte sich ein Geschöpf aus fernen Ebenen, genau wie Ceron es beschrieben hatte. Der Golem stiess einen Wutentbrannten Kampfschrei aus und riss sogleich das nahe liegende Fass aus seiner Verankerung und liess es über den Köpfen der ungeschützten Milizen zerbersten. Dann rollte der Golem auf die überraschten Rotröcke zu. War das ein herrliches Gefühl, ihre verdutzten Gesichter zu sehen, wie sie alle am liebsten gleich in des Herrn Reich eingehen würden. Ceron wünschte sich viel Schaden, solch diabolische Züge kannte er gar nicht von sich. Er wünschte dass der Golem alles tat, sie leiden liess, doch ihnen nicht gewährte ihr qualvolles Leben mit dem Tod zu erlösen. Darauf blieb Ceron da oben stehen, doch immer darauf gefasst gerade vor ein paar Bogenschützen in Deckung hechten zu müssen.
Lord Vincent
06.05.2004, 01:56
Der Waffenknecht hatte genug Stadtluft geschnuppert, also machte er sich zurück in die Kaserne um dort noch ein paar Schuss auf die Scheibe schnellen zu lassen, je näher er dieser kam desto lauter wurden die Töne, ohne Zweifel schien ein Barde die Garde Musikalisch zu umtänzeln. Normalerweise trieben die sich viel mehr in Marktnähe rum und nicht so nah an der Kaserne, das sorgte doch nur für Ablenkung der Trainierenden. Aber das sollte nicht die seine Sorge sein und so näherte er sich weiter in Richtung der Töne.
Sir Iwein
06.05.2004, 02:00
Abermals war der Barde mit einer seiner Strophen fertig und aus der Menge, die nun beim neuen Lied immer ausgelassener wurde, Iwein eingeschlossen, brandete ihm der Applaus entgegen. Manche warfen ihm sogar ein paar Goldstücke zu - obwohl André ihm schon einige gegeben hatte. Aber dieser Kerl, der hatte einfach noch mehr verdient als zwanzig jämmerliche Goldstücke. Ein paar holten sogar Freibier herbei, um der Stimmung die Krone aufzusetzen.
Plötzlich aber wurden die lautstarken Zurufe und der tosende Applaus übertönt. Es schien, als erzittere die Erde, begleitet von dumpfen, regelmäßigen Lauten. Da auf einmal lichtete sich die Menge, erschreckte Aufschreie gingen durch die Reihen der Milizen. Panik breitete sich aus, während einige noch nicht einmal erkannten, was los war. Dann erblickte auch Iwein die Ursache des Lärms. Der Kinnladen klappte ihm herunter, seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er wich ein paar Schritte zurück. Von dem Barden, der eben noch gesungen hatte, war nichts mehr zu hören und zu sehen. Sein Auftritt schien nun wie ein vergangener Traum, fern von der schrecklichen Wirklichkeit.
"EIN GOLEEEM!!"
Schrille Angstschreie hallten jetzt durch den Kasernenhof, Männer ergriffen die Flucht. Nicht einmal der Stolz der königlichen Armee konnte bei dieser Gefahr die Fassung bewahren. Dann folgte ein schreckliches Gebrüll. Es schien, als käme es von meterweit unter der Erde, so dumpf, tief und markerschütternd war es. Das riesige Felswesen bäumte sich auf - und im nächsten Moment krachte etwas. Seine steinerne Faust schnellte nieder und Fässer sowie ein ganzer Stapel schwerer Holzkisten, der an der Kasernenmauer stand, wurden zerschmettert, zerbarsten, Holzsplitter flogen unkontrolliert durch die Gegend. Einige Milizen wurden getroffen. Während sie sich noch schmerzverkrümmt am Boden wanden, drosch das Steinwesen abermals drauf los. Diesmal bröckelten einige Ziegel aus dem Kasernenbau.
Iwein rannte über den Hof. Er musste die Männer zusammenhalten. Wenn jeder halsüberkopf floh, konnte das Vieh weiß Innos was in der ganzen Stadt anrichten. "Bleibt standhaft, Männer! Zu mir! Zieht die Schwerter!"
Eine kleine Schaar mutgier Milizen sammelte sich um ihren Hauptmann, während das Golem nun polternd und drohend auf sie zukam...
"Zum Teufel mit dir, Ungetüm!", rief der Ritter und in seiner Verzweiflung machte er einige Schritt nach vorne. Seine Soldaten kämpften mit. Zuerst wirbelte Iweins Klinge durch die Luft und schnellte dann, von kräftiger Hand geführt, auf den Steinpanzer des Golems nieder. Das edle Langschwert traf zwischen zwei der Steinplatten, dennoch schrie das Mistvieh nicht einmal auf vor Schmerz. Im Gegenteil, die Klinge des Hauptmanns schien nur wieder einmal um eine hübsche Scharte reicher geworden zu sein.
"In Deckung, Männer!!", rief er, als die schwere Hand des Steinmonsters abermals ausholte. "Schwerter nützen hier nicht viel, holt Kriegshämmer aus der Waffenkammer und schickt nach den Paladinen!" Und Innos steh uns bei...
Man vernahm nun schon einige Zeit lang Deaddreamers melodische Baritonstimme aus der Kaserne. Er hatte dann das Loblied an Innos gesungen und Ceron kraxelte die Mauer hoch. Dann verlor Ray ihn aus dem Blickwinkel.
Mit scharfen Ohren und Geist lauschte Ray aufmerksam. Sobald Waffenlärm ertönte, sollte der Golem beschworen werden. Die Sekunden waren wie Minunten und hätte er noch länger gewartet, Ray hätte sich nicht gewundert, wäre es schon tiefe Nacht.
Da! Es tönten Schreckensschreie aus der Kaserne. Waffengeklirr war zu hören. Zeit, den Golem zu beschwören! Ray zog das Pergament hervor. Dumpfes Gepolter ließ der Golem in der Kaserne nun ertönen. „Harrharr!” Ray konnte sich ein unterdrücktes Lachen nicht verkneifen, als er sich die geschockten Gesichter der Gardisten vorstellte.
Die Spruchrolle beschrieb das Aussehen eines Golems, bevor die Schrift in die unleserlichen magischen Runen überging, die die magischen Instruktionen aussenden mussten.
In Rays Geist formte sich ein Koloss aus Stein mit bierfassgroßen Fäusten. Bierfass! Ein guter Vergleich, denn genau das war Rays erstes Ziel: Ein Stapel Bierfässer. Herrlich!
Nun strömte immer mehr Energie in Rays Körper. Dieses Gefühl war berauschend. Dann leuchtete seine Hand plötzlich unheimlich blutrotfarben auf. Etwas sagte ihm, er solle einen Fokusplatz wählen, ohne Zweifel das Pergament.
Ray richtete seine Hände auf die Mitte des Marktplatzes und ließ die Magie fließen. Er tat das richtige: In einem Schauer aus roter Funken erhob sich nun der Golem, ein wahrer Koloss aus Fels. Die Bürger schrien auf. Panisch gafften die Händler auf das Monstrum, das da so plötzlich ihren Tagestrott, und noch schlimmer, ihre Waren bedrohte.
Ray sandte einen Befehl im Geist aus. Es war, als verbinde ihn etwas mit der Kreatur. Ein geistiges Band, das Befehle an den Golem schicken konnte. Der Koloss stampfte los und erreichte ein paar aus den Fugen getretene Bodenplatten später den Stapel Bierfässer.
Einen unsichtbaren Befehl noch und das Spektakel war perfekt! Der Golem holte aus und warf die Fässer um. Die rollten in alle Richtungen davon.
Mehr brauchte es vorerst nicht. Ray sah sich um. Sicher würden bald ein paar „Helden” kommen und versuchen, die Steinbestie zu bezwingen. Die würden sich wundern! Ray konnte es kaum noch erwarten. Und weil sie nicht schnell genug kamen, ließ er den Golem noch eben den nächstbesten Händlerstand umkippen.
Wutentbranntes geschrei und chaos, kurz gesagt die hölle war in Khorinis zu besuch. Ceron musste es geschaft haben den Magischen golem zu beschwören. Aus der richtung wo er Ceron das letzte mal gesehen hatte waren stimmen von Stadtwachen zu hören die um hilfe schrien. Deaddreamer's gesängen lauschte nun niemand mehr. Alle Stadtwachen und ritter stürmten nun in richtung hilfe schreie.
Es waren auch worte zu hören wie "Nein die magier beliars greifen auf besen an. Wir hätten ihresgleichen nicht einsperren sollen." Soetwas gefiel Ormus. Die stadtwachen wurden nun von ihrem hohen ross geschubst und plötzlich von der Macht einer anderen Ebene überrumpelt.
Seine begleiter Ponder (so hieß einer der bürger die ihnen holfen) und Seraphin, einen der Schwarzmagier den er vom Sumpffest kannte, waren in richtung büro von Lord Andre gestürmt. Im zimmer wollte grad eine recht alt aussehende Stadtwache heraus um den anderen zu helfen. Anscheinen hatte er auch gehört wie der Golem durch Khorinis wütete. "Na wo wolln wir den hin" sprach Ormus arrogant. "was wollt ihr hier? Raus oder ich lass euch verhaften!" stotterte es aus ihm heraus. "Wir sind gekommen um dich in Beliars reich zu schiken und zwar nur dich" polterte es aus Ormus heraus. Seraphin konnte sich das lachen nicht verkneifen und auch Ponder müsste lächeln. "Gugg ma keule" und knall landete ein knüppel genau auf dem Kopf der stadtwache. "Gut gezielt Ponder" Lachte Ormus. Nun lasst uns zu den wachen.
Wäre da nicht das Eingesperrtsein, hätte es fast ein erbaulicher Abend sein können. Ein schräger Strahl der untergehenden Sonne stahl sich vorwitzig in den Gang zu den Kerkerzellen und brachte warmes rotgelbes Licht in den dortigen Schatten. Draussen gab ein Barde eine hübsche Melodie zum Besten, der Renata, an die Gittertür gelehnt, lauschte. Das laute Marschieren der Gardisten mit ihren schweren Stiefeln war auch verstummt, der johlende Applaus, der dem Barden nach dem Beenden seines Liedes gezollt wurde, zeugte davon, wo die Stiefelträger sich gerade aufhielten.
Aber in den fröhlichen Beifall mischte sich ein anderes, bedrohliches Geräusch, das die Magierin aufhorchen ließ. Da war auch schon der erst angsterfüllte Ruf von draussen: "Ein Golem...." dem viele panische Schreie folgten.
Der anfängliche Schrecken wandelte sich nach kurzer Überlegung in so etwas wie gespannte Vorfreude. Dass ausgerechnet hier und jetzt ein Golem auftauchte, war definitiv kein Zufall. Da hatte Seraphin die Hand im Spiel, dessen war sie ganz sicher.
Was musste Ceron da hören? Kriegshämmer? Nein, die würden seinem kleinen Liebling sicher nicht gut tun. So befahl Ceron dem Wesen, die Milizen, welche ihm nun den Rücken zugewandt hattem und alle in die Waffenkammer stürmten nach zu setzten. Aus dem Nahen Mauerwerk riss der Golem einige riesige Steinbrocken und schleuderte sie den flüchtenden Rotröcken hinterher. Zu ihren Waffen würden die nicht mehr kommen. Einige der Milizen lagen schon am Boden, sie schienen noch zu leben, aber an starken Schmerzen zu leiden. Doch dieser Anführer, der die Kontrolle übernahm, dem gelang der Weg zur Waffenkammer mit einigen Milizen.
Der Steinkoloss trat über die schwer verletzten Milizen und verwickelte die mit Hämmern bewaffneten Männer in einen Nahkampf. Trotz ihrer Waffen, hielten ihre Rüstungen den Schlägen doch nicht stand, und mit jedem Prankenhieb schmetterte der Golem wieder einen Milizen an die Wand. Einzig dieser Hauptmann konnte den Schlag mit grösster mühe und einer beidhändig geführten Waffe blocken. „Konzentriere dich auf den da! Schmettere ihm den Schweren Amboss entgegen, oder bewerfe ihn mit Gestellen!“ So seltsam es auch klingen mag, das Wesen tat wie ihm geheissen. Den schweren Amboss riss es von der Schmiede weg und schmetterte ihn in Richtung der Magengegend des Ritters.
Arakas Lama Tyr
06.05.2004, 02:22
Langweilige Wache immer durch die Gegend stapfen nie was los und totale Unterbeschäftigung. Würde verdammt noch mal Zeit das wieder einmal etwas passierte. Just in diesem Moment materialisierte kurz vor dem Milizsoldaten ein Berg. Ein großer Berg. Ein großer Berg mit zwei Armen und zwei Beinen... Fässer schmiss der auch noch rum.
Etwas ungläubig starrte Lama noch drein bis er nach einigen Sekunden realisierte das er besser die Hände in die Hand nimmt wenn er nicht wollte das der Golem ihn niederwalzte. Rasch brachte er etwas Distanz zwischen sich und dem randalierenden Ungetüm. Was zur Hölle macht man gegen einen Golem? Ratlos zog der Soldat sein Schwert, stieß einen tiefen Seufzer aus und griff an.
Der Schlag prallte auf harten Granit und glitt einfach ab ohne auch nur eine Kerbe geschlagen zu haben. Statt dessen wendete der Brochen und hieb nach Lama der sich jedoch einfach unter dem plumben Schlag weg duckte. Mit beiden Händen griff der Golem nun zu um den Wicht vor ihm zu zerquetschen doch mit einem knappen Sprung entging er diesem Schicksal. Mit einem Spurt erreichte Lama wieder Nahkampfweite und schmiss sich aus dem Lauf gegen die Beine des Monsters um es so zum Kippen zu bringen.
Schwerer Fehler der ihm mit einigen geprellten Rippen gedankt wurde, er würde sich etwas anderes einfallen lassen müssen.
Lord Vincent
06.05.2004, 02:28
Der gelangweilte Vincent traute seinen Augen kaum. Was sich in jenem Momenten vor seinen Augen abspielte, ein riesiges Undefinierbares Ding, ja Ding von Gigantischen ausmaßen hielt mehrere Milizen in Schach. Er sah wie das Wesen oder was auch immer es war, mit schierer Leichtigkeit Männer mit nur einem Hieb in die Lüfte warf. Dann vernahm er die Stimme seines Hauptmannes, der nach Paladinen und Kampfesmutigen schrie.„Bei Innos, was geht hier vor!“ Nachdem er diese Worte leise und immer noch mit dem Entsetzten Gesichtsausdruck über seine Lippen brachte, drehte er sich ruckartig um und machte sich auf den Weg in die Oberstadt. Die Situation schien der des Orkangriffes zu gleichen, der vor kurzem die Stadt erheblich verwüstete. Khorinis kam in diesen Zeiten nicht zu der Ruhe, die sie verdiente. Schnell und gewannt stahl sich der Waffenknecht an so manchen in Panik verfallen Bürger vorbei. Bis ihn seine Beine schließlich in die Oberstadt führten.
Am Brunnen standen Paladine in Geselliger Runde, lachten und scherzten über ihre Standartscherze, die extra für die Hochrangigen Konzipiert waren. Die Stimme wollte ihm entweichen, doch brachte der Waffenknecht noch soviel Luft zusammen, die Paladine vom Unheil zu unterrichten. „In der Stadt *keuch* riesige Ungetüme, sie lichten die Reihen unserer Männer. Kommt schnell wenn ihr unsere geliebte Stadt retten wollt.“ Die Paladine wussten das es sich um keinen Scherz handelte, dafür war in der letzten Zeit zuviel unglaubwürdiges geschehen. Die ganze Meute bewegte sich in Richtung der Unheil Orte, die Vincent ihnen nannte. Eine einzige Masse aus Silberblitzenden Rüstungen bewegte sich in einem Quietschkonzert hurtig voran.
„Das dachte ich mir doch, hehe. Da ist schon einer.” dachte Ray, als die Wache den Golem angriff und ihn sinnlos an den Beinen rempelte. Der Mann hatte wohl entweder zuviel Stress im Kampf oder die Weisheit nicht mit dem Löffel gefressen. Ray befahl dem Golem, seine Faust in den Boden zu rammen und zum ersten Mal verfluchte er im Stillen die Kreatur. Wie konnte etwas nur so langsam sein!
Der Schlag erreichte den Boden, währen die Wache schon längst weggerollt war und nun stand er schon wieder auf den Beinen.
„So leicht lass ich mich nicht kleinkriegen!” dachte Ray grimmig. Er ließ den Golem einen Schritt nach hinten vortäuschen, die Wache wollte nachsetzen und just in diesem Augenblick ließ Ray den Golem nach vorne stampfen. Die Wache wurde grob gerammt und stürzte. Glück im Unglück hatte der Mann auf jeden Fall! Er fiel schräg nach links und wurde so vor dem Platttrampeln gerettet.
Zornesröte stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er aufstand. „Na, dann! Es geht in Runde zwei.” dachte sich Ray. Der Golem baute sich in voller Größe herausfordernd vor der Stadtwache auf.
Sir Iwein
06.05.2004, 02:30
Die Männer schafften es nicht alleine zur Waffenkammer. Dieser Golem schien tatsächlich so etwas wie Intelligenz zu haben, denn kaum hatte er mitbekommen, was die Milizen vorhatten, hatte er ihnen den Weg zur Schmiede versperrt. Was zum Teufel stecke da dahinter...? Iwein hoffte nur, dass der Bote, den er geschickt hatte, bald mit den Paladinen anrücken würde. Die würden schon wissen, was zu tun war. Letztendlich war der Ritter selbst zur Schmiede geeilt, sie mussten dieses verfluchte Wesen endlich beseitigen, oder die ganze Kaserne und womöglich auch Teile der Unterstadt würden verwüstet werden.
Immer mehr jedoch lichteten sich die Reihen von Iweins Milizen, und schließlich waren kaum noch Männer da, die sich aufrecht halten und weiterkämpfen konnten. Inzwischen jedoch waren sie alle mit schweren Hämmern bewaffnet. Für den Ritter war es nicht ungewohnt, mit derartigen Waffen zu kämpfen, manche hatten jedoch heftige Probleme mit den schweren Dingern. Einige Risse konnte der Hauptmann dem Golem zufügen, doch es reichte einfach nicht.
Dann plötzlich, wie von einem stummen Befehl geleitet, fuhr der Golem herum und riss brüllend einen Amboss aus seiner Verankerung in der Schmiede. Und zu Iweins äußerstem Entsetzen war das Mistvieh im Begriff, das schwere Eisending auf ihn zu werfen. Weit holte der Golem aus und schwang das schwere Teil herum, dann raste es auf den Hauptmann zu. Wäre der gewandter, hätte er vielleicht verhindern können, dass ihn der Amboss an der Schulter traf - zu mehr hatte sein kleines Ausweichmannöver nicht gereicht.
Ein schmerzerfüllter Aufschrei drang durch die Milizschmiede, Iwein hielt sich die Seite und ließ seinen Hammer sinken. Der Golem indes wütete weiter. Nicht lange, und er hätte wieder neue Munition gefunden.
"Raus hier, Männer! Flieht, bis die Paladine da sind!"
Und halsüberkopf flohen sie aus der Schmiede, in Richtung Marktplatz. Hoffentlich würde ihnen das steinerne Ungetüm nicht folgen - sollte es doch die Kaserne verwüsten, inzwischen war es Iwein gleich.
Seraphin
06.05.2004, 02:37
Seraphin blickte sich gehetzt um, bis jetzt hatte sie noch niemand entdeckt, soweit war alles in Ordnung. Dann besah er sich hastig den bewusstlosen Wärter in Ponders Armen. Man konnte den Ansatz einer prächtigen Beule erkennen, aber es schien nicht sehr schlimm zu sein. Der Schwarzmagier atmete beruhigt auf. Sie wollten Niemanden töten, das sollte von Anfang an klar sein, auch wenn die Gardler wohl kurzen Prozess mit ihnen machen würden wenn sie sie erwischten. Aber das würden sie nicht. Es lief alles wie geschmiert und Seraphin hoffte das es so weitergehen würde. Einen Moment drehte er sich zu Ormus und Ponder um, nickte ihnen zu und bedeutete den beiden ihm zu folgen. Sie hatten den Wärter schnell, leise und so außer Gefecht gesetzt, das es nicht gefährlich für ihn war. Also genau das was Seraphin gewollt hatte und dafür war er ihnen dankbar. Das sie allerdings ein paar Sprüche ließen gönnte er ihnen, schließlich könnte dieser Abend genauso der letzte für sie sein. Er grinste. Eine Wahnsinnsaktion , aber irgendwie schienen die immer dann zu geschehen wenn er in Khorinis war. Er grinste noch breiter, denn jetzt kam der Moment auf den er schon solange gewartet hatte. Mit schnellen Schritten stürmte er auf die Zelle zu.
„Hallo, hier ist der Ex-Kurier aus der Barriere, bereit zwei ganz besondere Päcken in Empfang zu nehmen.“ rief er grinsend durch die Stäbe und machte sich daran Rhodgar’s Zelle zu öffnen…
Arakas Lama Tyr
06.05.2004, 02:41
Wieder auf den Beinen klopfte sich Lama den Staub ab, wenn schon verprügelt werden dann richtig. Das nutzlose Kurzschwert fuhr zurück in seine Scheide, Hände und Füße sollten doch wohl ausreichen(mussten träfe es wohl eher). Wie eine Ewigkeit schien es das sich Stein und Fleisch belauerten als der Golem dann die Initiative ergriff und ein Faß nach dem anderen schleuderte. Einfache Übung für den Lehrmeister der Körperbeherrschung denen auszuweichen, dumm nur das die Splitter wie Schrapnelle umherfolgen und ihm den ein oder anderen Kratzer beibrachte.
"Jetzt langts aber, du oder ich Steingesicht."
Mit einem Anlauf spurtete der Soldat auf das Monster zu, rutschte kurzerhand unter dem Griff des steinernen Riesen und zwischen seinen Beinen hindurch. Innos, ganz schön lahm beim umdrehen der gute. Mit einem Satz landete der Kämpfer im Nacken des Golems. Dumm für ihn das seine Arme zu kurz geraten waren. Tobend stampfte das Monster durch die Straße des Marktplatzes und versuchte die lästige Ameise in seinem Rücken abzuschütteln, doch die hielt sich verbissen fest.
"Dich reit ich schon zu mein Freund, warts nur a... Au, verdammte Steinhaut."
Als Ceron vom Dach herunter sprang und in die Schmiede guckte, sah er einen verletzten Hauptmann der ihn anstarrte wie einer der zum ersten Mal einen Schwarzmagier sah. Der Golem jedoch wollte gerade auf den Mann zustürmen und ihm den Kopf umdrehen. Seine Pranken hatten sich schon fast um den Kopf, des niedergeschlagenen und zu sich selbst gekommenen Hauptmann geschlossen, als Ceron befahl „STOPP!“ „Halte inne, mein Wesen, setzte deine Zerstörung weiter weg fort, hier ist unsere Arbeit getan. Geh nun, Geh in die Stadt, und bewerfe die Bewaffneten mit allerlei Ständen und Fässern, oder zur Not verpasse ihnen Prankenhiebe, aber töte keinen von ihnen, ist das klar? Dann geh jetzt!“
Gerade wollte Ceron zu dem letzten waffenfähigen Mann in der Kaserne treten, als ein lautes Krachen den Raum erfüllte, der Golem hatte sich seine eigene Tür durch die Mauer gehauen. Ceron trat zu dem Manne, sagte „du hast tapfer gekämpft, nimm es nicht persönlich, aber das musste einfach sein, deine Kaserne wurde von diesem Steinmonster fast platt gerannt.“ Ceron wollte jedoch nicht zulassen, dass dieser, für die Garde wichtige, Mann ihm nun folgen würde. Blitzschnell drehte er sich um den geschlagenen Ritter und hielt ihm Drachenzahn unter die Kehle. „Ich will dir ja nicht wehtun, aber ihr habt bestimmt gute Heiler hier.“ Innerlich schmerzte es Ceron dies tun zu müssen, er hätte nicht erwartet dass er so grausam sein könnte. „Ich werde dich nun laufunfähig…“ schnell fuhr er mit dem Erzdolch zwischen 2 Platten des Beinpanzers und stach so fest hinein, wie es ihm seine spärliche Kraft erlaubte. Dann zog er seinen Dolch wieder hinaus ‚da wird Kalle Freude haben’ sagte er zu sich selbst.
Den Hauptmann packte er dann, er war anscheinend schon kurz vor dem Wegtreten. Er legte ihn behände hinter die Theke der Schmiede, schon jetzt packten ihn Gewissensbisse, einen Mann einfach so hier liegen zu lassen, im Wissen, dass er sich nicht mehr ohne Hilfe bewegen wird. Doch es musste so geschehen, und sicher würde ihn bald jemand verarzten, jedoch nicht ehe Rhodgar und Rena hier raus waren. „Adiós, machs gut!“ warf er dem Hauptmann noch an, als er schon über die Theke gehüpft war und durch das Loch in der Wand auf die Stadtmauer trat. Ein riesiges Chaos herrschte, jawohl das Regime des Chaos herrschte gerade in der Stadt, und da war auch noch sein Golem zu sehen, wie er gerade am Platz des Adanostempels wütete.
Ach, das war ja ein ganz Gerissener, dieser furchtlose Wachmann. Ray hatte irgendwo auch Achtung gegenüber diesem Mann, der so furchtlos für seine Stadt kämpfte. Es war ja auch nicht Zerstörungswut oder Todestrieb, weswegen Ray kämpfte, auch wenn es Spaß machte.
Es war der Wille, Unschuldige zu retten, bei denen es sich noch dazu um Freunde handelte. Und dazu musste eine ausgewaschene Ablenkung her.
Dieser Wachmann bedrohte sie. Ray überlegte fieberhaft, wie er den Mann abwerfen konnte, währenddessen dieser seinem Golem tiefe Risse durch dauernde Schläge auf den Kopf zufügte. Das war es! Ray tat die Wache leid.
Er sandte den Befehl an den Golem. Dieser stampfte nun los, machte keine Zicken mehr, wie es Ray wünschte. Der Koloss ging stetig auf den Torbogen des Osttors zu. Der Wachmann, der wie wild auf den Kopf des Golems einschlug, merkte nicht, was da auf ihn zukam.
Erst als sein Kopf schon sehr nahe vor dem massiven Stein war, sah er auf und seine Augen weiteten sich vor Schreck.
Er stieß mit dem Kopf frontal gegen den Torbogen und stürzte vom Rücken von Rays Kreatur. Eine Sekunde blieb er reglos liegen und Ray fürchtete schon, zuviel des Guten getan zu haben. Doch nein! Torkelnd kam der Kämpe wieder auf die Beine und setzte den ermüdenden Kampf fort. Ermüdend für ihn körperlich, für Ray geistig. Er spürte schon echte Müdigkeit in sich aufsteigen. Seine magische Kraft ließ nach. Hoffentlich beeilite sich Seraphin!
Arakas Lama Tyr
06.05.2004, 04:12
Torkelnd und gebückt kam er wieder auf die Füße, eine Hand auf die schmerzenden Rippen gelegt mit der anderen das Gesicht abgetastet das sich wie eine breiige Masse anfühlte. Warum eigentlich immer ins Gesicht? Sollte es nicht so etwas wie einen Ehrenkodex für Monster geben der besagt das man seinen zukünftigen Bezwinger nicht ins Gesicht schlagen darf? Wenn man immer von den Barden hörte wie die strahlenden Helden nach ihren Taten zurück kamen... irgendwie musste er lachen als er an sich in dieser Pose dachte.
Wie dem auch sei, jetzt galt es erst einmal dem laufenden Berg die Leviten zu lesen und das gründlich, entschlossen und die Schmerzen vergessend ging er würdevoll auf seinen Gegner zu und... rutschte aus und landete auf seinem Hosenboden. Mit seiner Hand wollte Lama sich abstützen um sich wieder aufzurichten, erst jetzt bemerkte er worin er da ausgerutscht war. Öl, feinstes Rapsöl das aus einem der kaputten Fässer gelaufen war das der Golem geschleudert hatte.
Ein Geistesblitz durchzuckte den Kopf des Soldaten, wieder sprintete er los bremste nur kurz vor dem Ungetüm auf einem Bein ab, drehte sich auf dem Absatz und rannte zurück. Hoffentlich würde das funktionieren und tatsächlich, nach dem der Schlag seines Gegners erst mal ins Leere gelaufen war stapfte das Tonnenschwere Ding hinter ihm her, eigentlich recht Nahe, der Soldat lief extra langsamer um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen. Vor der glitschigen Lache sprang er ab, überwand die Stelle und kam dumm grinsend zum stehen.
„Komm schon Riesenbaby, komm und hol mich.“
Die steinerne Miene zeigte natürlich keine Regung jedoch schien das Gebaren durch die Provokation doch angeheizt zu sein. Mit unverminderter Geschwindigkeit lief der Golem durch das Öl, rutschte weg und stürzte der Länge nach hin. Dummerweise hatte Lama dessen Länge unterschätzt und so sauste der Oberkörper auf den mit verschränkten Armen dastehenden Milizsoldaten zu und begrub ihn in einer gewaltigen Gerölllawine unter sich. Zu Steinen zerfallen stellte das Monster keine Bedrohung mehr für die Stadt dar, doch war einer der Soldaten von ihm besiegt worden. Oder?
Nach einigen schier endlos langen Minuten brach eine Hand durch das Geröll, dann eine andere und schließlich kam ein ziemlich mitgenommen aussehender Kopf zum Vorschein. Endlich wieder Luft, tief füllte Lama seine schmerzenden Lungen und fing dann an schallend zu lachen. Hier lag er, begraben unter einem Haufen Schutt und mit gebrochenen Knochen, wenn das nicht zum lachen war.
Seraphin
06.05.2004, 04:28
Seraphin schmunzelte unwillkürlich, als er Rhodgars Worte hörte. „Nun, die Hölle nicht, aber eine gehörige Überraschung.“ und plötzlich stahl sich ein sehr gemeines Grinsen auf seine Züge, während er weiter an Renata’s Zellentür hantierte. Die Schlösser waren gut, aber für einen geübten Dieb kein Problem. Die Tatsache das da draußen gerade ein Golem mit `ner Horde Milizen kämpfte konnte allerdings ein wenig ablenken. Aber nur ein wenig.
Klack.
„Die Paladine werden bald hier sein, fürchte ich. Wir müssen so schnell wie möglich verschwinden...“ entgegnete Seraphin konzentriert.
Klack.
Das Schloss war so gut wie offen.
Klack.
Mit einem Lächeln öffnete Seraphin Rena’s Zellentür und umarmte seine Freundin. Draußen war der Kampfeslärm fast verebbt, nur vereinzelt hörte man immer noch ein paar Klingen auf Stein treffen. Es wurde dringend Zeit, zu verschwinden. Allerdings gab es da noch etwas…
Nachdenklich betrachtete Seraphin den bewusstlosen Wärter in Ponders Armen. Dann erspähte er in der Ecke ein Tau. Und plötzlich kam ihm ein Gedanke, die Möglichkeit den Streitern Innos, welche schon so oft beinahe einen seiner Freunde auf dem Gewissen gehabt hätten, einen Denkzettel zu verpassen. „Hat irgendwer zufällig ein bisschen Pergament dabei?“ fragte er hastig, und es dauerte nicht lange bis Ormus ihm ein Blatt und die Feder aus André’s Büro hingelegt hatte. Während Seraphin mit fliegenden Fingern etwas auf das Pergament kritzelte, ahnte Ormus bereits was er vorhatte und mit einem hämischen Grinsen fesselte er den Wärter und zerrte ihn zusammen mit Ponders Hilfe in Rhodgar’s leere Zelle.
„Schnell!“ drängte Renata mit zitternder Stimme und Seraphin beeilte sich den Zettel vor dem gefesselten Wärter abzulegen und die Zellentür zu verrammeln…
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„Und jetzt weg hier.“ rief Rhodgar aufgeregt. Die kleine Gruppe rannte aus dem Büro und blieb noch kurz staunend vor dem Trümmerhaufen im Innenhof der Kaserne stehen. Vereinzeltes Stöhnen in den Ecken ließ ein paar Milizen vermuten, die sich zu nahe an Cerons Golem herangewagt hatten. Seraphin lächelte.
„Erfolg auf der ganzen Linie…“
Und die Schatten der Flüchtenden vermischten sich mit der einbrechenden Dämmerung zu unfassbarem Nichts, während die Sonne blutrot am Horizont versank…
Igor Vectrex
06.05.2004, 05:11
Schon beim ersten Erbeben der Erde hatte sich Deadreamer schnell in Deckung gebracht und kurz darauf war ein riesiges Steinwesen erschienen, daß einen markerschütternden kampfschrei von sich gab...was für ein Geschöpf...durch und durch aus hartem Felsgestein und mindestens doppelt so groß wie die Soldaten, die in Panik gerieten wenn nicht Sir Iwein gewesen wäre...
Der Barde zog es aber vor schnell zu verduften, anscheinend hatte dieses Wesen kein Interesse an ihm und ließ ihn passieren. Als er den Marktplatz erblickte bot sich ein Chaos vor ihm wie er es noch nie erlebt hatte...ein zweiter Golem wütete hier, er hatte schon mehrere Händlerstände umgeworfen und die Waren wild durch die Gegend gepfeffert...er sah ihm weiter zu und dachte nur noch "nicht auch noch den" KRAAACCKKSSSSSSS...ein lautes Geräusch ertönte "Bierstand" wollte er sagen, aber da hatte der Golem schon die aufgestapelten Bierfässer in der Hand und warf sie quer über den ganzen Platz. Das Chaos war perfekt, einige Waschweiber und Damen der hohen Gesellschaft liefen hysterisch kreischend in alle Richtungen, einige lebensmüde Händler versuchten ihre Waren wieder einzusammeln und dazwischen waren jede Menge Soldaten der Miliz zu sehen...einer war sogar mittlerweile auf den Schultern des Golems und versuchte ihn irgendwie aufzuhalten...der Golem stampfte mit den Füßen und die Erde bebte...der Golem rannte plötzlich in Richtung Stadttor und bereitete dem mutigen Kämpfer darauf wohl einige Kopfschmerzen als er vor die Mauer über dem Tor knallte...Auf einmal erschien Ceron hinter ihm und riß ihn weg vom Eingang der Kaserne, denn kurz darauf brach der Golem durch die ihm zu kleine Toröffnung und lief brüllend in Richtung Tempel. Ceron und der Barde liefen dann zum Marktplatz und besahen sich das Chaos auf dem Platz. Deaddreamer konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, aber zugleich blickten beide gespannt wann nun endlich die Schleicher mit den beiden Gefangenen aus der Kaserne kamen...
Beide Hände um die Stäbe des Türgitters geballt sah Renata Seraphin beim Hantieren mit dem Dietrich zu. Jetzt, wo das Entkommen aus der Zelle zum Greifen nah war, konnte sie es kaum mehr abwarten. Nur Seraphin schien die Ruhe weg zu haben. Sie hätte ihn für diese Gelassenheit schütteln mögen. Endlich war das Schloss entriegelt. Nur raus aus diesem Loch, aber nein, musste dieser Mensch erst noch einen Brief für die Nachwelt hinterlassen, während es der Magierin viel zu eilig war, als sich selbst über die beiden Fremden in Seraphins Begleitung zu wunden. Nicht zu fassen.
Endlich, endlich brachen sie auf. Über das Geröll im Innenhof, durch das Kasernentor und zur Treppe, die zum Galgenplatz hinunter führte. In der Unterstadt herrschte ein ziemliches Chaos. Gardisten lagen benommen oder bewusstlos vor der Treppe, die Trümmer von Fässern lagen überall herum. Ein Teil des Freibierstandes war umgeworfen und wurde gerade von Helfen wieder aufgerichtet. Merkwürdig, welche Prioritäten diese Khorinier setzten. Aber viel Zeit zum verwunderten Umsehen blieb der Magierin nicht, eine Hand hatte ihren Arm gegriffen und zog sie rennend weiter Richtung Osttor.
Zu der rennenden Gruppe gesellte sich ein weiterer Fremder, nicht um anzugreifen, wie Renata anfangs dachte, nein, er schloss sich dem Pulk an, ohne dass sich jemand wunderte.
Über Pfützen, Fassringe und -Bretter und allerlei verstreuten Waren, die sich wohl bis vor kurzem noch in den Fässern befunden hatten, ging es zum Markt. Dort bekam ihre Gruppe weiteren Zuwachs: Ray und Ceron. So viele Vertraute, wie es schien selbst Fremde, die dieses Risiko zur Befreiung der beiden Eingekerkerten auf sich genommen hatten. Wäre ihr vom Rennen nicht die Luft knapp gewesen, hätte sie laut jubeln können. Auch auf dem Marktplatz lag ein Haufen Geröll und Stein. Eine Staubwolke schwebte noch über den Trümmern, mittendrin ein Mann, der ihr trotz der Staubschicht und der blutenden Nase sehr bekannt vorkam. Lama?
„Lama?“
Ja, Rena lag goldrichtig in der Annahme, dass dieser Milize, da in den Trümmern, Lama war. Doch Ceron wollte wirklich nicht länger in dieser verdammten Stadt bleiben, er hatte einfach ein wenig Angst vor den Konsequenzen. „Passt gut auf euch auf, wir sehen uns im Kastell wieder!“ „Ich hoffe doch sehr, dass ihr da alle noch ankommt und hier keine Zeit mehr verschwendet!“ Doch bevor er durch das Tor in die Freiheit rannte rief er Lama noch zu: „Schau gut zu deinem Hauptmann, er wird es nötig haben!“ Noch ehe das letzte Wort gesprochen war, huschte Ceron schon aus dem Tor in den Wald hinein, geradezu auf das Kastell der Schwarzmagier.
Auf dem Weg flüchtete er auch vor seinem Gewissen, einen Mann so unehrenhaft verletzt zu haben war keine gute Tat, hatte ihn das Kastell etwa verändert, sosehr? Die Beine des Schwarzmagiers glitten behände über den nassen Untergrund, schon bald hatte er die Taverne passiert.
Lady Cathaine
06.05.2004, 18:34
Irgendwo zwischen Sir Iwein Milizen hatte die namenlose Soldation gekämpft und ihr Schwert gegen den Golem gerichtet. Irgendwo war sie gestolpert und hatte hinter einer Hausecke Schutz gesucht...
"Iwein!"
Mit einem harten Aufprall fiel Nathano von der Mauer, auf der er mit der Zeit eingeschlafen war. Erbost stand er auf und sah sich nach dem Übeltäter um, der ihn von der Mauer gestoßen hatte. "Herrje! Dieser Ort ist des Unruhe-Gottes!" Die böse Mine verzog sich zu einem fragenden Gesichtsausdruck als er den Grund der Unruhe sah. Da stand tatsächlich ein riesengroßes Wesen aus Stein inmitten des Marktplatzes und wütete nicht schlecht. Ohne lange nachzudenken ergriff Nathano die Chance am Schopfe und rannte zum Marktplatz. Alle Bürger rannten weg und die Miliz versuchte den Giganten im Zaum zu halten. Dies gab dem jungen Dieb die Gelegenheit seine Haushaltskasse etwas aufzubessern. Zuerst versteckte er sich noch hinter dem Gasthof und wartete auf den richtigen Augenblick. Als wirklich alle Blicke auf dieses Ungetüm fixiert schienen, schlich Nathano, insofern er richtig schleichen konnte, zu einem umgekippten Händlerstand und versteckte sich hinter selbigem. Dort lagen auch schon die ersten in Hast verlorenen Goldmünzen herum, die sofort eingesammelt wurden. Doch noch viel interessanter als die Goldmünzen fand Nathano den Waffenstand. Ein letzter prüfender Blick, ob die Milizen noch mit dem Monster beschäftigt waren und schon war er hinter dem Waffenstand verschwunden. Die Schwerter interessierten nicht, jedoch die Dolche. Zwei schöne Exemplare steckte er zusammen mit zwei dazugehörigen Scheiden ein und verschwand so schnell er konnte. Doch was war das? Gerade wollte er mit der Beute in Richtung Hafenviertel verschwinden, da sah er ein paar dunkel gekleidete Gestalten freudigen Ausdruckes am Marktplatz stehen. hatten sie etwas mit der Unruhe hier zu tun? Nach kurzem Überlegen entschied sich Nathano dazu diesen Menschen etwas zu folgen, die Stadt wurde nach dieser Aktion sowieso zu gefährlich für ihn. Mit gerade soviel Abstand, dass er noch hören konnte, was die Personen beredeten, hielt sich Nathano im Abseits. Wenn diese Gestalten die Stadt verlassen würden, würde er ihnen mit etwas Abstand folgen.
Das hatte Ray nicht gewollt! Das letzte was er wollte, war dass jemand zu ernstem Schaden kam, nur wegen ihrer Rettungsaktion. Die Spruchrolle zerfiel zu Staub - ihre Arbeit war getan. Ray kraxelte schnell das Dach hinab und ging zu dem Steinhaufen. Er machte ein verdattertes Gesicht, als er den Marktplatz sah, als wisse er von nichts. Jedoch hellte sich sein Gesichtausdruck plötzlich auf: Da stand Renata! Und Ceron! Sie hatten Erfolg gehabt! Ceron brach eben diesen Moment zum Kastell auf, die anderen der Rettungstruppe standen noch vor Ort.
Zielstrebig ging er zum Steinberg, aus dem der Gardist herausragte. Ray grüßte ihn:
„Guten Abend, werter Gardist.” grüßte er ihn. „Mir scheint, hier ging es vor Kurzen drunter und drüber. Was ist geschehen? Ihr seht auch recht zerbeult aus. Tut mir leid für Euch. Fand hier etwa ein Kampf statt? Lasst mich Euch helfen!”
Mit diesen Worten hob er den Gardisten ächzend aus den Steintrümmern und stützte ihn.
„Ja, aber glaubt mir, Ihr wollt die Einzelheiten nicht erfahren. Jetzt seid so gut und lasst mich ziehen, denn ich muss mich doch ein klein wenig verarzten lassen. Wohlige Nacht!” antwortete der Gardist und wollte schon gehen. Doch er wäre fast zusammengebrochen, hätte Ray ihn nicht noch etwas gestützt.
Er ging mit Lama zur Treppe der Kaserne und setzte ihn dort ab. Ein Feldscher würde sich schon um ihn kümmern.
Ray konnte nicht anders als schmunzeln. Er hatte das erste Mal so etwas wie Achtung vor einem Streiter Innos' gewonnen. Beschwingt ging er zurück zum Rest der Rettunstruppe und grinste sie von Weitem breit an...
Sir Iwein
06.05.2004, 19:09
Urplötzlich erwachte Iwein in seiner ungemütlichen Lage. Er fühlte sich, als wäre er soeben gefoltert worden. Der Ritter stöhnte und wälzte sich auf die Seite. Unwillkürlich musste er aufschreien vor Schmerz. Seine Schulter, die der Golem mit seiner steinernen Faust getroffen hatte, fühlte sich an als wäre sie zwischen Hammer und Amboss geraten. Und dann war da dieser stechende Schmerz im Unterschenkel. Allmählich kamen die Erinnerungen wieder, dennoch konnte der Hauptmann kaum einen klaren Gedanken fassen, so schummrig war es noch um ihn herum.
Der Golem, er hatte ihm den Hals umdrehen wollen, Iwein hätte jetzt tot sein müssen. Doch dann war da dieser Kerl gewesen, er hatte dem Steinwesen irgendeinen Befehl erteilt - und urplötzlich hatte es von ihm abgelassen. Wer war dieser Mann gewesen? Der Ritter hätte es nicht leugnen können, er war seltsam, und irgendein Band existierte zwischen ihm und diesem Golem. Ein Dolch war da... und dann dieser stechende Schmerz. Alles war schwarz geworden, er spürte nur noch, wie in jemand wegschleifte.
Als er sich umsah, erkannte er erst wieder, wo er sich befand. Das hier war die Milizschmiede! Und er lag hinter dem Tresen, nicht zu fassen. Dann war die Kaserne also nicht zerstört worden? Was war nur passiert, bei Innos? Verdammt, er musste sich bemerkbar machen, sonst würde man ihn womöglich erst in ein paar Stunden hier entdecken.
Wieder machte sich der Schmerz bemerkbar, und da plötzlich vernahm er eine Stimme in der Nähe, eine Stimme, wo es doch bis jetzt so schrecklich still gewesen war. Nicht möglich, da rief jemand seinen Namen!
"Hier, ich bin hier! Geh nicht weg!", rief der Ritter heiser und versuchte, sich mit seiner schweren Rüstung, die er noch immer trug, an dem Tresen hochzuziehen. Doch der Schmerz wurde nur noch heftiger. Abermals rief der Hauptmann nach der Stimme, nach der Erlösung.
Igor Vectrex
06.05.2004, 19:31
Nach einigen Minuten die Deaddreamer wartend auf dem mit Unrat übersähtem Marktplatz wartete, kamen endlich die Retter mit den beiden Gefangenen hinaus. Eilig rannten sie gemeinsam zum Osttor, einige Magier schienen den Gardisten zu kennen, der dort von Ray gestützt wurde und zum Treppenaufgang der Kaserne geschleppt wurde. So langsam wurde es aber echt Zeit zu verduften und sie gingen alle schnellen Schrittes aus dem Osttor um der Stadt endlich den Rücken zu kehren. Der Barde dachte noch, daß jetzt erst mal ne Menge Gras über alles wachsen mußte, bis er sich hier wieder blicken lassen konnte...
Lady Cathaine
06.05.2004, 19:31
Für einen Moment glaubte die junge Soldatin ihren Ohren nicht zu trauen. Sich durch die Verwüstungen des Golems durchkämpfend, hörte sie seine Stimme.
Iweins Stimme!
Heiser und leise klang sie. Ihr Geliebter rief um Hilfe!
Dort hinter dem Tresen fand sie ihn. Ihr Herz blieb vor Schock stehen.
"Ich bin hier, Iwein!"
Doch dann war es Zeit zu handeln. Ohne zu zögern stütze sie ihn und half ihm langsam zur Schlafbaracke rüber. Ein weiter Soldat kam ihr zur Hilfe und zusammen schaffen sie es Iwein auf ein Lager zu betten.
Sorgenvoll strich ihr Blick über ihren Geliebten.
Langsam begann sie die Schnallen seiner Rüstung zu lösen.
Sir Iwein
06.05.2004, 20:42
Sie war da, jetzt war alles gut. Sie hatte ihn gefunden. Noch immer schmerzten Iweins Kopf, seine Schulter, und der Unterschenkel, wo seine Beinschienen von dem Dolch durchbohrt worden waren. Als sie ihn zusammen mit einem jungen Soldaten der Miliz, der sofort herbeigeeilt kam, als er seinen Hauptmann erblickte, über den Hof geleitete, war der Ritter geschockt. Jetzt erst, als alles so trostlos war, die Ruhe nach der Schlacht, da sah er, wie der Golem gewütet hatte.
Holzsplitter, zerbrochene Bretter und aus dem Kasernengebäude herausgeschlagene Ziegel bedeckten den Boden. Als Iwein schließlich endlich ein Bett in der Schlafbaracke erreichte, ließ er sich erschöpft zurücksinken und sah sich um. Scheinbar waren die Schlafsääle zu einem kleinen Lazarett umfunktioniert worden. Manche Soldaten hatten nur Prellungen davongetragen, doch sicher einige auch Schlimmeres. Wegen einem einzigen Golem. Und wer bei Innos war dieser Fremde gewesen, der das Wesen gelenkt hatte? Man musste es herausfinden.
Doch wieder überkam den eifrigen Ritter die Erschöpfung. Er konnte jetzt nicht gleich wieder aufstehen. Er spürte, wie die namenlose Soldatin, die er doch liebte, vorsichtig die Schnallen seiner Rüstung öffnete und dann behutsam den Brustpanzer entfernte. Sie zögerte kurz, dann zog sie ihm auch das Wams aus. Iwein selbst erblickte nun die heftige Prellung an seiner linken Schulter. Der Panzer war mit voller Wucht auf die Haut gepresst worden, selbst das Wams darunter hatte nicht viel abfangen können. Die Gegend um die Schulter war blau von inneren Blutungen und schien beinahe wie taub - und schmerzte dennoch bei jeder Bewegung.
Das schlimmste jedoch war sein Bein. Eine offene Wunde kam zum Vorschein, aus der noch Blut troff, als die junge Soldatin die Beinschienen entfernte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schrie der Ritter kurz auf und zuckte zurück.
"Bei Innos!", presste er hervor, richtete sich auf und hielt sich die Wunde. "Sag mir, was ist mit diesem verfluchten Steingesicht geschehen?"
Lady Cathaine
06.05.2004, 21:04
Er war da, jetzt war alles gut. Sie hatte ihn gefunden. Doch was ihre kupferfarbenen Augen erblickten, als sie langsam die Schnallen seiner Rüstung löste, ließ ihr den Atem erstarren. Doch versuchte sie sich kaum was anmerken zu lassen, was ihr nicht schwerviel. So viele Jahre hatte sie hinter einer Maske gelebt... bis Lya, Iwein und Taurodir in ihr Leben traten.
"Los, rasch, bring heißes Wasser und frische Tücher!", fuhr sie den Milizsoldaten an, obwohl sie kein Recht dazu hatte, doch die Sorge um ihren Geliebten ließ sie so handeln. Sie spürte seine Schmerzen, seine Erschöpfung.
Als er versuchte zu sprechen legte sie sanft einen Finger auf seine Lippen.
"Shhht, nicht sprechen! Du mußt Dich ausruhen!"
Ihre Stimme war so leise, daß nur er sie hören konnte. Er roch ihre Duft, den Duft ihrer Haare, ihres Körpers, als sie sich über ihn beugte und mit festen Hand begann seine Verletzungen zu versorgen.
Arakas Lama Tyr
06.05.2004, 22:51
Inmitten des zum Lazeret umgeformten Schlafsaals lag auch Lama, mit mehr Glück als Verstand hatte er den Kampf gegen den Golem für sich entschieden, doch nicht ohne Verluste. Ettliche Rippen waren gebrochen oder geprellt, sein Knöchel verstaucht genau wie etliche andere Stellen seines Körpers, grün und blau schimmerte er, so würde er selbst im dunkeln zur Toilette finden. Eigen wie er war hatte er sich soweit es ging selbst um seine Wunden gekümmert und war nun von ettlichen Verbänden geschmückt die praktisch seinen gesammten Torso einhüllten.
Ein Bürger hatte ihm in der vergangenen Nacht geholfen, doch etwas stimmte mit diesem Mann nicht, irgendwas an seinem Verhalten war seltsam gewesen, zudem die Art sich zu kleiden...
und ausserdem rätselte er schon die ganze Zeit wem die Stimme gehört hatte die er vernommen hatte. Einem derjenigen die für das Schlamassel verantwortlich waren, das stand fest aber Lama kannte diese Stimme, ja kannte sie sogar sehr gut.
Neben sich hörte er einige Waffenknechte schwatzen, über den Kampf, die "üblen" Verletzungen die sie erlitten hatten und den Heldenruhm den sie sich erworben hatten. Aber was er dann hörte ließ ihn erst stutzen und dann kochen vor Wut. Bei einem niedergeschlagenen Wärter sei ein Zettel gefunden worden und zwei inhaftierte Schwarzmagier seien entflohen. Nun wusste er wessen Stimme das gewesen war, Ceron aus dem Kastell der Schwarzmagier, wahrscheinlich würde er den hilfsbereiten "Bürger" dort ebenfalls finden.
Was bei den Höllen hatten sie sich dabei nur gedacht? Wenn zwei ihrer Freunde zu unrecht eingesperrt worden waren(und beim Starrsinn einiger Leute hier konnte er sich das vorstellen) konnte er verstehen das sie aufgebracht waren, doch warum kamen sie nicht zu ihm um die Sache zu überdenken? Wie viel Leid hätte damit vermieden werden können? Aber das würde er ihnen noch persönlich zukommen lassen, auf die ein oder andere Weise, früher oder später.
Arathorn
06.05.2004, 23:51
Nach einer weiteren Nacht in dem unbequemen Hotelbett stand Arathorn gegen späten Morgen auf und verließ das Hotel. Was würde er diesen Tag tun fragte er sich. Der Lehrling wollte zunächst einmal bei seinem noch ein wenig kranken Meister vorbeischauen. Khorinis schlief nicht so lang wie Arathorn es zu tun pflegte. Fast alle Inselbewohner waren schon wach und begaben sich zu ihrer Arbeit, soweit sie denn eine hatten.
Bei Samuels Haus angelangt, klopfte er schwach, da er noch sehr müde war. Schon nach kurzer Zeit schaute ein Augenpaar hinaus.
“Ah guten Morgen Arathorn, ich habe schon auf dich gewartet. Ich habe nachgedacht, was ich dir denn schenken kann. Mir ist etwas eingefallen. Ich habe heute Morgen eine Rüstung gefunden, die ich mir einmal gekauft habe. Ich brauche sie nicht, außerdem ist sie mir zu groß. Hier, schau sie dir mal an...“
Der Meister hielt ihm ein braun-rot-schwarze Rüstung entgegen. Sie war sehr schön. An den Armen hatte sie verzierte Muster. Es war eine teure und robuste Rüstung. Arathorns Augen glänzten. Er wusste nicht ob er dieses fulminante Geschenk annehmen konnte. Doch er wollte es so sehr. Samuel merkte dies.
“Ha, nun sehe ich in deinen Augen, dass du sie willst aber du denkst, dass du dies nicht annehmen kannst - du kannst. Sonst vergammelt sie doch auch nur in meinem Schrank“ Der Lehrmeister lachte und übergab sie Arathorn. Der schaute noch einmal kurz zu Samuel und zog seine Lederrüstung aus. Sofort probierte er die neue an. Er sah wie neugeboren aus. Die Rüstung passte wie maßgeschneidert. Arathorn drehte sich und Samuel bewunderte ihn. Anschließend bedankte sich der Lehrling auffrichtig und sagte, dass er noch etwas vor habe.
Er verließ das Haus und ging höchst erfreut in Richtung Marktplatz. Dort grüßte er Zuris.
“Wow, wo hast du denn diese Rüstung her, die ist ja klasse.“ Arathorn grinste.
“Ich habe sie als Geschenk für eine gute Tat bekommen.“
„Ich sehe du entwickelst dich gut. Würdest du mir diese Rüstung verkaufen? Ich biete einen hohen Preis für dieses Prachstück. Sagen wir ……… 500Goldstücke.“
„Nein, ich verkaufe Geschenke nicht, auch nicht für 1000 Gold. Tut mir Leid. Naja, ich muss dann auch mal weiter.“
Arathorn verabschiedete sich und ging zu einem anderen Markstand wo er sich ein Brot und einen Wein kaufte. Er setzte sich im Hafen an eine Bucht wo er genüsslich das Brot aß und den Wein schlürfte...
Taurodir
07.05.2004, 00:46
Vom weiten her sah man eine dunkle Gestalt, dessen Rüstung von einem schwarzen Umhang bedeckt war, und man nur die grünbraunen Augen ersah, die durch das Feuer im Lazaratt leicht funkelten. Der Krieger hatte sich die Kapuze über den Kopf gezogen, und sich an die Wand gelehnt, während er dort stand, und nachdachte.
Taurodir war jene Person, der seine Augen auf zwei Menschen richtete, die ihn jedoch nicht erspähen könnten. Die Kriegerin, die keinen Namen trug, und sein ehemaliger Schüler, den er nun einen Freund nennen konnte, Iwein. Wenn jemand in der Lage gewesen wäre, das Gesicht des jungen Kommandantens zu erblicken, dann würde jene Person die Besorgnis in seinen Augen nicht übersehen können.
Ein Golem hatte mehrere Männer verwundet, und er selbst war nicht zur Stelle gewesen. Nicht da gewesen, um den Kriegern der Stadt bei diesem Kampfe beizustehen.
Als ein Millizsoldat an ihm vorbeischritt, der sich vor kurzem noch bei den beiden befunden hatte, wandt der Paladin sich ihm zu.
"Kümmert euch bitte um ihn gut! So gut ihr könnt! Er hat schwere Wunden davon getragen, und ist schwach. Lindert seine Schmerzen, und helft ihm, Soldat!" bat Taurodir den etwas älteren Mann freundlich, der die Besorgnis aus seiner stimme hören konnte, und ihm nur zunickte, jenes auch auszuüben.
Iwein dürfte nichts geschehen...
Keinen der Personen, die er gern hatte, aber nicht lieben dürfte, sollte etwas geschehen. Auch nicht der Lady aus Erathia, der Frau, dem sich seine Gedanken nun widdmeten, während er vom Schatten heraus noch immer die beiden anblickte. Doch lächelte er leicht, als er sah, dass sich seine Schülerin, um den Hauptmann sorgte, ihn wohl liebte. Iwein würde es schon bald besser gehen.
Lord Vincent
07.05.2004, 02:09
Das Kampfgetöse war verflogen, was blieb war wieder einmal standhaft geglaubtes Mauerwerk. Das es nun galt aufzusammeln, weil es dem Druck und der Feindseeligkeit der Angreifer weichen musste. Vincent war umso mehr erstaunt vom Eifer und dem Willen der meisten hier, die es immer wieder fertig brachten gegen das Unheil anzukämpfen. Um zu zeigen, das es wert war für diese Stadt bis ans äußerste zu gehen, das hier gelebt wurde und niemand bereit war sich einer Bedrohung zu beugen.
Aus dem hurtig hergerichteten Lazarett drang das Gestöhne der verletzten, die sich mutig dem willenlosen Instrument der Zerstörung entgegengesellt hatten. Wie es hieß gab es keine toten. Sicher ein kleiner Trost angesichts der Angst, die nun wieder in alter Frische die Gassen durchfuhr. Auf jeden Fall, hatte diese Aktion den Hass noch enger zwischen die Stadtmauern gedrängt. Selbst der Hauptmann sei nicht unverletzt geborgen worden, hieß es zwischen den aufgebrachten Streitern.
Verhüllt wie es meistens der Fall war, lehnte der Waffenknecht zwischen ebbend diesen zerfallenem Mauerwerk und strich sich über sein Kinn, völlig versunken im Gedanken...
Sir Iwein
07.05.2004, 02:16
Iwein schwieg, wie es ihn die junge Soldatin ohne Namen gebeten hatte. Er hatte nun keine Sorgen mehr, jetzt wo er hier in der Baracke war, jetzt, wo sie da war. Der Ritter spürte, wie seine Wunde am Bein verbunden wurde und ein feuchtes Tuch seine Stirn kühlte. Es war angenehm, obwohl er noch immer Schmerzen verspürte.
Als sie abermals an sein Bett kam, ergriff er kurz ihre Hand und sprach matt ein paar Worte, so leise, dass selbst sie sie vielleicht nur schwer verstehen konnte.
"Ich bin froh, dass du hier bist."
Auch Taurodir sah er zwischen unter den halb geschlossenen Augenliedern hindurch in dem Raum, und ein schwaches Lächeln ging über seine Lippen, als er kurz die andere Hand zu seinem Gruße hob.
Morgen würde alles schon viel besser sein. Erschöpft, doch beruhigt ließ der Ritter sich in die Kissen zurücksinken.
Windfürst
07.05.2004, 03:30
Windfürst beschloss nun nachdem er lange Jahre in den Wäldern gelebt hatte sich endlich wieder unter Menschen zu bewegen. Er war nicht weit von der Stadt Khorinis entfernt und so beschloss er gleich bei den Torwachen um Einlass zu bitten. Er wusste nicht recht was diese rauen und wortkargen Wachen von ihm hielten doch nach kurzer Musterung und da sie sahen dass Windfürst wohl nicht mal die Kraft hätte einen von ihnen im Kampf auch nur annähernd zu besiegen, ließen sie ihn schließlich passieren. Sie schienen auch alle sehr erregt zu sein denn Windfürst hörte einen von ihnen immer wieder murmeln "Ein Golem ein Golem Innos schütze uns…." Windfürst zog gleich wieder seine Kapuze in die Stirn, er war fremd, und in Zeiten in der sich die Orkangriffe und Banditenüberfälle mehrten war man Fremden gegenüber meist nicht sehr freundlich gesinnt. Windfürst schlenderte durch die engen Straßen vorbei an den Läden und der Schmiede immer weiter und weiter als er sich plötzlich von ein paar üblen Gesellen umstellt fand.
"Du solltest aufpassen wo du um diese Zeit hinläufst hinläufst, wir hams nicht gern wenn sich fremdes Gesindel in unsrem Hafenviertel herumtreibt.", gab ihm ein besonders vernarbter Halsabschneider zu verstehen.
Windfürst führte seine Hand unauffällig zum Griff seines Dolches. Die Situation schien sehr gespannt zu sein doch wusste er dass er kaum eine Chance gegen die Gruppe von wesentlich besser bewaffneten Männern hatte. Doch zu seinem Glück rannte in genau diesem Moment ein Bürger um die Ecke der laut schrie: "Der Golem ist besiegt….Hauptmann…..verletzt….oh Innos….." Windfürst nutzte den Augenblick der Ablenkung um sich aus dem Staub zu machen. Er hastete zurück zur Schmiede und immer weiter als er sich plötzlich auf einer großen offenen Fläche befand. Dies schien normalerweise der Marktplatz zu sein doch ähnelte er zurzeit einem Schlachtfeld. Überall lagen Fässer und Waren der Händler verstreut. Einige Milizsoldaten waren noch dabei grobe Steine wegzuschaffen. Windfürst wunderte sich: "Was kann solch ein Unglück ausgelöst haben und warum schienen hier alle so besorgt zu sein? War jemand verletzt? Gab es ein Erdbeben? Windfürst wusste es nicht und so sah er sich weiter um um dem Rätsel auf den Grund zu gehen.
Ein kleiner Sonnenstrahl kitzelte ihr Fußgelenk. Längst nicht mehr bedeckt von Stoff, hatte es sich in der Nacht hochgeschoben, bei ihren unruhigen Wälzern, hin und her und her und hin. Ihr weißes Kleid, irgendwie war es ganz praktisch, denn obwohl es weitläufig war, behinderte es nicht beim Laufen. Es bedeckte die wichtigsten Körperstellen, aber die Arme blieben bis zu den Schultern blank, das war aber immer so gewesen und nicht nur an diesem Morgen. Doch etwas war anders, sie spürte es förmlich.
Sie waren gestern früh schlafen gegangen, sie, Kirie und die namenlose Katze. Es wäre eventuell sinnvoll gewesen ihr bald einen Namen zu geben, so konnten sie sie besser rufen. Wenn sie einen Namen hatte, musste es schwungvoll klingen, ein gut einzuprägender Name, damit die Katze ihn auch verstehen konnte, damit das einprägen nicht zu schwer wurde. Doch das Besondere an diesem Morgen war nicht das blanke Knöchelbein, auf das nun die Sonne schien, das Besondere war, Kirie war weg.
Sie lag nicht mehr neben ihr beim Aufwachen, aber die schwarze Katze war noch da. Und noch etwas war äußerst ungewöhnlich. Die schwarze Katze wachte selbstständig auf und leckte Jibril erst über die Beine und als sich diese dann wieder bückte, wurde sie auch über das Gesicht gelegt. Die Zunge fühlte sich wunderbar an und trotz der geringen Menge Speichel fühlte sich Jibril wohl und doch hatte sie gleichzeitig dieses bedrückende Gefühl. Die Zunge der Katze war nicht normal, denn sie zitterte merklich. Woran sie das erkennen konnte, das vermochte sie nicht zu sagen, aber es war ganz klar ein Zittern zu erkennen.
Um dem Morgen die Krone der Kuriositäten aufzusetzen, musste Jibril noch feststellen, dass etwas mit ihrem Ring passiert war. Rings um ihn herum waren kleine Wasserblässchen. War das nun der Tau, oder wo kam dieses Wasser her? Dies allerdings war noch ihr geringstes Problem. Das Wichtigste war, wo ihre neue Freundin war, mit der sie noch gestern so vergnügt gespielt hatte.
Nach kurzem Zweifel und dem Verarbeiten dieses Morgenbeginnes machte sie sich schnell auf, wollte zu Edda, sie war eine der Personen, mit der Kirie am meisten zu tun hatte, das wusste sie und deswegen erhoffte sie sich auch von Edda einige Informationen. Höchstwahrscheinlich war Kirie einfach nur früh aufgestanden und besorgte im Moment Frühstück oder sie ärgerte wieder einmal die Männer hier. Vielleicht wollte sie einfach nur spielen und hatte Rücksicht auf ihre schlafende Freundin genommen. Irgendwie so was musste es sein, davon war sie der ehrlichen Überzeugung, glaubte an nichts anderes.
Das Bild, das sich der Kleinen allerdings bei Edda bot, das zerstörte ein wenig den kleinen, kindlichen Traum, ließ ihn zerplatzen wie eine Seifenblase aus feinem Farbenglanz. Edda saß neben ihrem Kessel und weinte, sie weinte sogar ganz fürchterlich, dass es einem das Herz in zwei Stücke brach, doch besonders ihr taten diese Töne der Verzweiflung weh. Noch allerdings war sie in froher Erwartung, was mit ihrer Freundin passiert sein konnte. Sie dachte keine Sekunde an etwas Schlimmes, solches Denken war einem kleinen Mädchen fremd, stattdessen setzte sie sich wie von selbst neben die dunkelhäutige Frau und legte mitfühlend einen Arm auf ihre Schulter.
"Was ist denn?passiert, wenn ich fragen darf?"
Edda sah erst etwas später wieder auf, als sie sah, dass ihr Gegenüber ein kleines Kind war, versuchte sie sich die Tränen aus den Augenhöhlen zu wischen, was nur mäßig gelang, da immer wieder neue nachkamen. Sie lächelte sie an, ein Lächeln das seine Wirkung verfehlte und als ob sie es geahnt hatte, war es eine traurige Botschaft, die Edda überbrachte, aber noch ahnte Jibril nichts.
"Ach du bist es Kindchen. Weißt du es noch nicht?"
"Was denn? Ich hab bis eben geschlafen und na ja, ich hatte mir von ihnen erhofft etwas über Kirie zu erfahren, sie ist nicht mehr da gewesen."
Plötzlich zerfiel das lächelnde Gesicht der Frau wieder in tausend Splitter, ein tiefer, innerer Schmerz fuhr durch ihr Herz und sie brach erneut in Tränen aus, Duzende, Hunderte, Tausende. So viele Tränen und alle aus Wasser, doch dieses Mal sagte sie nichts...sie waren salzig. Stattdessen war Jibril nun ernster geworden, das kindliche Gesicht wich ein wenig dem Aussehen eines stillen Zuhörers, doch auch ihr Herz schlug auf einmal deutlich schneller.
"Ist etwas mit Kirie?"
Die Frage der Fragen, so sinnlos, so ohne Bedeutung. Was sollte schon mit einem Mädchen aus dem Hafenviertel sein?
Kirie hatte keinen Vater, jedenfalls wusste der nichts von dem Kind. Ein Seefahrer, der die Mutter, eine Hafendirne, vor zwölf Jahren und neun Monaten schwängerte, er fuhr noch in derselben Nacht wieder mit dem Handelskahn hinfort, zurück in die nordischen Ländereien. Ihre Mutter verstarb bei der Geburt, sie wurde erst von der Hebamme und dann die nächsten sechs Jahre von anderen Dirnen aufgezogen. Mit acht machte sie die Fliege aus Gorthar, kam nach Khorinis. Dort schlug sie sich immer ganz gut durch, Kirie war intelligent, sie hatte sich vieles selbst beigebracht, doch auch der zweite Aspekt, neben ihrem Geiste, war in dem noch so jungen Mädchen stark ausgeprägt. Sie war wunderschön. Vielleicht trug sie nicht die schönsten Kleider, besaß keinen Puder und keine Paste, hatte manchmal schmutzige Haare, aber dennoch war sie wunderschön. Trotzdem hatte sie nie im Bordell der Stadt gearbeitet, sie verabscheute diese Sachen, wehrte sich bis zum Schluss gegen diese Offerten von ekligen Männern. Sie mochte Jibril sehr, schon nach Sekunden der ersten Begegnung. Sie freute sich und hatte noch so viel vor.
Diese Zeit. Innos, Adanos, Beliar, wie ich es doch hasse diese Zeit. Wieso musste es die Vergangenheit sein, warum habt ihr dem Mädchen kein Leben gewährt? Antwortet doch endlich...
Unter Tränen, die nun zu Bächen wurden und diese wiederum zu Flüssen mutierten, ehe sich diese in reißenden Strömen sammelten, kamen einzelne Worte aus Eddas Mund, bevor ihr Geist jegliche Trauer aufgab und brach.
"Kirie...ist...nicht mehr. Sie ist...tot."
Auf einmal brach ein Bein der Bank, es war natürlich reiner Zufall, dass diese morsche Bank gerade brach, als sie das Wort "tot" ausgesprochen hatte, doch gleichzeitig war es ein passendes Bild, das sich da bildete. Tot, oh ja, auch wenn Jibril noch viel lernen musste, was das bedeutete, das wusste sie auch. Tot, nie wieder kommend, für immer weg, das musste ein Irrtum sein, es musste einfach. Nun, nun schossen auch ihr die Tränen in die Augen, doch sie wollten nicht hervorkommen, es war so, als ob ein Scharnier den Ausgang der Tränenflüssigkeit zurückhielt. Erst langsam schafften es die ersten Tropfen, zu groß war der Druck.
Die schwarze Katze hatte alles genau beobachtet, aus ihren scharfen Augen musste sie mit ansehen, wie Jibril anfing zu weinen. Kleine, winzige Tränen, die auf dem makellosen Gesicht ohne Hindernisse entlang liefen und seltsam spiegelten. Sonne.
Wieso schien an so einem Tag die Sonne? Wieso nicht eiskalter Regen? Warum keine Flut Tropfen des Wassers?
"Nein, das glaube ich nicht, Kirie...Kirie ist nicht tot. Das möchte nicht sein. Es kann und darf nicht sein. Was brachte ein...kleines, süßes Mädchen wie Kirie es war, um?"
Plötzlich stand Edda auf, wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. Es schien so, als ob sie wenigstens Jibril noch helfen wollte und nicht nur um den Verlust trauern. Sie kam wieder, ein kleines Paar Schuhe in Händen, ein Netz Murmeln...
Hätte Jibril die Götter besser gekannt, hätte sie nun einen ihrer Namen ausgesprochen, aber so sackte sie nur in ihren Schoß und weinte, bittere Tränen, ihr Herz verlierend. Es war?es war so traurig. Jibril verstand es, vielleicht war es besser, wenn sie es nicht verstanden hätte, aber Kirie würde sie nie mehr sehen. Wenigstens erzählte ihr niemand, wie der Tod geschah und wie die Kleine noch leiden musste, schnell grabschte sie sich die Schuhe, das Netz, dann rannte sie, rannte zum Stadttor, von dem sie gekommen war.
Ihre Tränen flogen durch die Luft, sie glänzten in der Sonne, ließen alles hinter sich, bedeckten den Boden mit einer Spur, die schlimmer war als Blut und Gedärm, Jibril indes rannte nur noch, vorbei durch einen Torbogen, vorbei am Marktplatz, wo sie gar nicht die Unordnung sah, einfach nur noch weg.
Sie verließ die Stadt unter bitterem Weinen, ja gar Heulen konnte man es nennen, in der Hand die beiden letzten Sachen, die ihr geblieben waren. Ein Paar Schuhe und ein Sack Murmeln. Aber Halt. Was war das? Die schwarze Katze, sie war ihr hinterher, lief mit ihr mit, trotz des schnellen Schrittes der Kleinen. Es war ein verwunderliches Bild, die Torwachen stutzten, taten aber nichts. Jibril verschwand aus der Stadt, erst einmal ohne Fragen, ohne mit der Suche nach Antworten, ohne Rachegefühle, die noch kommen sollten, ohne große Gedanken an überhaupt irgendwas. Sie sah nur die ganze Zeit das Bild ihrer Freundin, wie sie langsam immer kleiner wurde und zu verschwinden drohte...
Puh, dass ist doch ganz schön anstrengend, dachte sich Erain.
Als August erfahren hatte, dass die Stadt angegriffen wurde, hatte er ihn direkt zum Aufräumen und Aufbauen geschickt.
Jetzt war er hier, räumte Steine beseite und half den Schmieden ein bisschen beim Schmieden, da die Händler ja für ihren Schaden entschädigt werden mussten.
Was war eigentlich aus dem Hauptmann geworden?
Hatte der nicht mal etwas von einer Aufnahme ins die Garde gesagt?
Egal - jetzt gab es Wichtigeres zu tun.
Wie lange würde es wohl noch dauern?
Die Paladine
07.05.2004, 20:14
Zutiefst verärgert und erschöpft von all der Arbeit stakste André über das Kasernengelände. Er begutachtete hier und da einige der Schäden, die der Golem angerichtet hatte. Am schlimmsten sah es im Innenhof aus, da, wo das Steinwesen laut den Männern als Erstes aufgetaucht war. Steine und Ziegel lagen umher, zertrümmerte Kisten, umgestürzte Wagen... es war einfach das reinste Chaos. Es konnte Wochen dauern, bis alles wieder so aussah wie vorher. Diese verfluchten Schwarzmagier. In einer Hand hielt der Lord noch immer den Zettel, den er in seinem Büro, angrenzend zum Zellentrakt, gefunden hatte. Abermals überflog er die Zeilen, das war einfach unbegreiflich.
http://members.aon.at/mooswinkl/msggarde.jpg
Die buschigen Augenbrauen des Milizoberbefehlshabers zogen sich zusammen, eine Furche entstand in seiner Stirn. Er ballte die Hand zur Faust, rollte das Papier knurrend wieder zusammen und steckte es wieder weg. Dafür würden sie büßen, bei Innos. Niemand machte sich ungestraft über die Garde des Königs lustig. Obendrein hatten sie auch noch den Hauptmann verletzt, sodass die ganze Arbeit an ihm selbst hängen blieb. Nur, weil er an jenem Abend eine halbe Stunde im Oberviertel gewesen war. Das konnte doch kein Zufall sein... wie konnten die Schwarzmagier nur alles so genau gewusst haben? Man würde in Zukunft verstärkt an den Toren Acht geben müssen. In nächster Zeit waren Kerle in dunklen Kutten jedenfalls nicht mehr in der Stadt willkommen. André dachte sogar bereits darüber nach, ein Kopfgeld auf die Angreifer von vor zwei Tagen auszusetzen.
Schon wollte er wieder den Rückweg zu seinem Büro antreten, um sich seiner weiteren Arbeit zu widmen, als der Lord plötzlich überrascht stehen blieb. Er erblickte einen Bürger (zur Miliz gehörte er jedenfalls nicht), der eine schmutzige Schmiedkleidung trug, wie er gerade einige der Trümmer beiseite räumte. Wurde der dafür bezahlt - oder warum half er dann?"He, du da, Bürger! Steh auf!"
Zögernd erhob sich der Mann und blickte André an. Der überlegte kurz.
"Hilfst du hier freiwillig? Sag mir, wie ist dein Name?"
Iwein
Warkid war nicht entgangen ,dass Ferox noch im Sumpflager geblieben wäre. Warkid kannte Ferox so noch nicht ,aber nachdem sie einen großen Abstand zwischen sich und dem Sumpflager hatten war Ferox wieder der Alte. Warkid lief ihm hinterher und er musste auch keine Pause machen bis sie die Stadttore sahen. Kurz bevor sie da waren liefen sie wieder normal. Die Torwachen schienen ihre Augen nacht irgendetwas offen zu halten. Als sie durch das Tor schritten und auf dem Marktplatz ankamen ,sahen sie warum. Die Stände waren zerstört ,der Kaserne fehlten auch einige Teile und überall waren die Bürger am aufräumen und aufbauen. "Was ist hier passiert?Söldner?Orks?Banditen?"
Ferox schien genauso überrascht wie er. Er hoffte das Lord Andre ihm nicht Feuer unter dem Hintern machen würde ,wenn er rausfindet das Warkid nicht da war um die Stadt zu beschützen. Ferox lief in Richtung Kaserne und Warkid folgte ihm. Der Waffenknecht wollte nach der Rüstungsschmiede sehen. Auf dem Kasernenhof trennten sie sich. Ferox ging in den Raum ,in dem normalerweise Lord Andre war. Warkid selbst lief in den Raum ,in dem er die Rüstungen baute. Er fand den Raum ziemlich unordentlich vor. Überall lagen halbfertige Rüstungen herum , Lederteile und Panzerplatten lagen auf dem Bodem verteilt und es war alles verstaubt. Er fing an aufzuräumen.
Sanft spülten die Wellen des kalten Meeres Treibgut an den Strand von Khorinis. Hin und wieder landeten auch größere Holztrümmer im Sand und blieben dort liegen. Auf einem dieser Trümmer hielt sich eine Gestalt fest, sie war bewusstlos, aber sie klammerte sich an das Brett.
Wenig später schon, lag die Gestalt im Sand und die Lebensgeister wurden geweckt, denn der Mann begann sich zu rühren. Seine Hände umgriffen den Sand und langsam stand der Mann auf und sah sich verwundert um. Durst und Hunger quälten seinen Körper. Aber auch Kratzer und Schürfwunden machten sich an ihm bemerkbar.
Dagor (http://santaxsanta.com/img/uz/uz220.jpg) hieß der Mann. Er kam von ein fremden Inselkette, auf der sich mehrere Völker bis zur Auslöschung bekämpft hatten. Die Daskai, die Ebu und die Adorai. So hießen die Völker. Den Krieg untereinander hatten anscheinend die Adorai gewonnen und nur wenige Mitglieder der Daskai Kaste hatten überlebt. Dagor war einer von ihnen und er befand sich nun an einem für ihn fremden Ort.
Langsam torkelte der Mann vorwärts und erreichte den großen Hafen der Stadt. Allerlei übles Gesocks tummelte sich hier herum. Sie sahen so aus, als ob sie auf leichte Beute warten würden. Und genau das schien Dagor in seinem Zustand zu sein. Langsam taumelte er in ein Gebäude, dass eine Kneipe zu sein schien. Die Hafenkneipe.
"Eyy, Penner wie du kommen hier nicht rein. Mach ne Fliege oder du bekommst Ärger." meinte ein bulliger Mann vor der Tür der Kneipe. Doch Dagor machte keine Anstalten, auf ihn zu hören.
"Hey du Penner, hörst du nicht was ich sage ?" fragte der Türsteher zornig und packte Dagor an der Schulter. Dieser sah den Mann kurz an, ergriff dessen Hand und schleuderte den Türsteher im hohen Bogen in den nächsten Kistenhaufen. Ohne weitere Worte betrat Dagor die Taverne und liess sich müde auf einen Stuhl nieder, um ein wenig zu verschnaufen. Außerdem verlangte es den Mann nach etwas Essbaren und natürlich Wasser.
Erain stand auf und konnte nur ahnen, mit wem er es hier zu tun hatte.
"Ich tue nur meine Pflicht, Herr! Jederfähige Mann sollte hierbei helfen, doch eurer Definition nach bin ich wohl einer der wenigen Freiwilligen. Falls es nicht erwünscht ist, entschuldige ich mich für das hier."
Er erwartete zwar nicht, dass er vom Platz gejagt würde, doch in den Augen des Paladins oder gar Lords konnte er nichts angenehmes erkennen.
"Wenn ich fragen darf: Warum fragt ihr? Bin ich unerwünscht?" fügte Erain hinzu.
Er putzte sich die Hände an seiner Schmiedeschürze ab und stellte sich nun aufracht hin.
Beim längeren Anschauen bemerkte er einen Zettel in der Hand des Mannes.
War es dieser Brief, den die Magier angeblich zurückgelassen hatten?
War dieser Mann wirklich der, für den er ihm hielt? War es wirklich Lord André, der hier vor ihm stand?
Hoffentlich ist DAS nicht alles, was er von mir wissen will, dachte sich Erain, hoffentlich erfahre ich noch ein Bisschen mehr über diesen Anriff!
Die Paladine
07.05.2004, 20:50
"Aber nein, keineswegs unerwünscht", sprach der Lord rasch und schmunzelte leicht. Sollte der nur weiter machen. Kostenlose Arbeiter waren nicht leicht zu finden.
"Ehrbare Absichten hast du, wenn du das alles hier freiwillig machst. Du hast Recht, nach diesem Angriff müssen wir alle unseren Teil leisten, um die Stadt wieder aufzubauen. Diese verfluchten Golems haben hier keinen Stein auf dem anderen gelassen."
Dass die Schwarzmagier ihre Finger im Spiel gehabt hatten, erwähnte er nicht. Das wusste gerade mal ein kleiner Teil seiner Männer von der Miliz. Der Lord sah sich frustriert um. Wahrlich, die Kaserne und der Marktplatz boten nicht gerade einen schönen Anblick.
"Und zudem liegt die Hälfte meiner Soldaten verletzt in der Baracke, sodass alles noch langsamer voran geht. Ich danke dir, dass du uns helfen willst. Solche Männer braucht die Stadt in diesen Tagen. Aber sag, du hast mir noch immer nicht deinen Namen genannt ... ? Du bist Schmied?"
Iwein
"Ja, Herr! Mein Name ist Erain, doch der tut nichts zur Sache. Sagtet ihr nicht eben etwas von Golems? Gehe ich dann recht in der Annahme, dass die Schwarzmagier etwas damit zu tun haben? Ich will mich euch nicht aufdrängen, doch wenn ihr einen Gegenschlag plant, könnt ihr vielleicht noch einen Kämpfer gebrauchen?"
Erain hatte ja schon einmal mit einem Angehörigen geredet, doch was war wohl aus dem geworden?
Die Paladine
07.05.2004, 21:17
Der Lord weitete erstaunt die Augen.
"Was? Woher weißt du davon, dass die Schwarzmagier dahinter stecken?", stieß er hervor. "Bisher wissen nur wenige im Dienst der Paladine von dieser Tatsache. Hör zu, wo immer du sie auch her hast, behalt die Sache für dich, ich will keine Panik unter den Bürgern."Erain... der Mann schien ein helles Kerlchen zu sein. Woher bloß kannte er diesen Namen? ...
"Ah, jetzt erinnere ich mich! Du hast vor kurzem Werkzeuge für unsere Schmiede angefertigt, nicht wahr?"
Erain bejahte dies.
"Hauptmann Iwein hat mir ausführlich davon berichtet - und auch, dass du der Miliz beitreten willst. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass wir dich gebrauchen können. Hat dein Meister zugestimmt, dass du dich in Zukunft weniger bei ihm blicken lassen kannst? Und ist dein Wunsch seitdem derselbe geblieben? Du kannst jederzeit bei uns anfangen."
Iwein
"Ja, Herr! Natürlich ist mein Wunsch derselbe geblieben! Ich würde euch wahnsinnig gern beitreten und das mit den Magiern wird selbstverständlich nicht meine Lippen verlassen.
Mein Meister stimmt meinem Vorschlag ebenfalls zu.
Also, wenn ihr mich dabeihaben wollt, was muss ich machen?"
Erain freute sich unwahrscheinlich und konnte es kaum erwarten.
Die Paladine
07.05.2004, 21:36
André nickte zufrieden. Das freute ihn zu hören.
"Dann soll es so sein." Der Lord schwellte stolz die Brust, ehe er fortfuhr. "Du gehörst ab jetzt zu den Beschützern der Stadt. Du wirst zunächst als Rekrut in unseren Reihen dienen. Patroulliengänge in der Stadt machen, Arbeiten hier in der Kaserne erledigen, Training absolvieren... Und sobald wir wieder einen Ausbilder haben, verlange ich von dir, dass du dich unverzüglich bei ihm meldest. Was deine Schmiedekünste anbelangt...", fügte er hinzu. "...wenn unser Schmied Montaron nichts dagegen hast, dann sollst du ihm als Gehilfe und Lehrling dienen. Er wird dich auch mit einer ordentlichen Waffe ausstatten. Und wenn du eine Lederrüstung benötigst, kannst du eine bei Warkid kaufen, ebenfalls drüben in der Milizschmiede. Achja, und ich verlange von dir, dass du dich so bald wie möglich an der Waffe ausbilden lässt. Ob Bogen oder Schwert, unsere Männer müssen kampftauglich sein. Das war´s. Wenn ich was für dich zu tun hab, lass es mich wissen. Einstweilen kannst du hier weiter den Schutt beseitigen. Wegtreten... Soldat! Und äh... willkommen bei der Miliz."
Der Lord machte kehrt und wandte sich dann endlich wieder seinem Büro zu. Es gab noch einiges zu tun.
Iwein
Verdammt. Was war hier passiert? Marktstände waren wild durcheinander, ein Loch in der Kasernenmauer. Ein Loch in der Kasernenmauer?! Mit großen Augen und vor Erstaunen halboffenen Mund ging er daran vorbei. Wer ... Was hat das verursacht? Zweifel durchfuhren ihn, dass ein menschliches Wesen zu etwas solchem fähig gewesen wäre. Schließlich waren die Kasernenwände bestimmt einen Meter dick, wenn nicht dicker. Langsam an dem Loch vorüber schreitend, bahnten sich die beiden Milizen den Weg in die Kaserne, wo sich gleich ihre Wege trennten und der Soldat in Lord Andres Büro schritt, um ausgiebige Informationen zu erlangen. Was war das für ein Steinhaufen unter der Unterführung? Ohne darauf zu achten, war Ferox über das Geröll gestiegen, welches dort auffällig herum lag, doch wie war es dorthin gekommen?
Für Innos!, begrüßte der Soldat seinen Lord, Wer war das hier? Strenge Blicke trafen sich. Was der Lord wohl dachte. Haltung bewahrend, erwartete dieser eine detaillierte Antwort, doch fern war es davon. Statt diesem, wurde er verwiesen, zum Hauptmann. Zum Hauptmann? Was Andre denn nicht dabei gewesen? Ohne sich dessen bewusst zu werden, schaute der Soldat ziemlich verwirrt drein. Die Haltung war auch gänzlich entschwunden. ABTRETEN! Das Gebrüll des Lords holte ihn zurück. Jawohl!
Kurze Schritte trugen Ferox über den Hof. Viele arbeiteten und halfen beim Aufräumen. Sowohl Bürger, als auch Mitglieder der Miliz. Er jedoch musste erst nachdenken, so begab sich der Krieger an seinen gewohnten Platz an der Kasernenmauer und beobachtete die Leute bei ihren Arbeiten. Sein Gesicht machte einen leicht abwesenden Eindruck. Was hatte dies alles zu bedeuten?
Uncle-Bin
07.05.2004, 21:42
Es war wohl Innos' Wille, der Uncle-Bin vor wenigen Tagen auf eine alte, ihm wohl bekannte, Tröte stoßen ließ. Es war seine Tröte aus Kindertagen, mit der er sich einst im Hafenviertel etwas Geld verdient hatte, wenn man ihn in der Schmiede nicht gebraucht hatte. Uncle hatte sie gereinigt und dann so viel er konnte damit gespielt. Bald schon war er wieder ganz auf seinem alten Niveau, das zwar nicht mit einem richtigen Spielmann mithalten konnte, aber immerhin für das khorinische Publikum reichen würde. Doch der gerechte Gott hatte ihm mehr als nur die Tröte geschenkt, denn auch Solimo war wieder in der Stadt aufgetaucht. Zwar wollte er sich nur ein paar Werkzeuge beschaffen und dann auch gleich wieder verschwinden, doch dank Uncles Überredungskunst, standen sie nun zusammen in Coragons Taverne und baten um Erlaubnis für einen kurzen Auftritt. Coragon war mit einer Gewinnbeteiligung von etwa 40 Prozent mehr als zufrieden und stand den beiden nicht mehr im Wege, als sie sich wenig später in einer Ecke in Position brachten. Dann begann das schnelle Spiel der Laute und Uncles Tröte setzte einen kurzen Augenblick später ebenfalls ein. Das Intro war schnell gespielt und Uncle begann mit dem Gesang.
<<Ich sehe die Sonne, wie sie untergeht,
wie nur noch ein Funke am Himmel steht.
Er wird immer kleiner und verschwindet bald ganz
und mit ihm des Gottes - ganzer Glanz.
Die Nacht kommt näher, der Himmel wird schwarz.
Es windet sich die Dunkelheit um uns, wie um Mücken - sich das Harz.>>
Uncle setzte blitzschnell die Tröte an den Mund und stieß so gut er konnte Luft hinein, um vollen Ton zu ernten. Die schwungvolle, schnelle und unglaublich kräftige Musik schallte durch die Kneipe und schlug den Gästen erstaunlich viel Freude ins Gesicht. Dann setzte er ab und stimmte die nächste Strophe an. Solimos Laute stimmte derweil die schnellste Tonfolge an, die der gute Spielmann kannte.
<<Ich fühle die Sonnenstrahlen, die rar werden,
die uns zum Ruhme halfen, hier auf Erden.
Sie wechseln die Farbe in dunkles Grau.
Bald sind sie so zart, wie des Königs - schöne Frau.
Das Licht verschwindet, der Himmel ist tot.
Die Dunkelheit nimmt uns jetzt, was Innos - uns einst bot.>>
Wieder stieß Uncle mit vollem Elan in die Tröte, aber diesmal brachte er seinen Rhythmus so gut er konnte in ein etwas trauriges, aber dennoch schnelles Zusammenspiel mit Solimos Laute. Als Uncle nun von der Tröte ablies, griff Solimo ein eine vollkommen andere Tonlage. Die Musik behielt ihren Stil, war nun aber endlich fröhlich und passte sich somit der Örtlichkeit an.
<<Es soll nun heut noch mehr verschwinden.
Schlagt an das Fass! Wir wollen das Bier finden.
Füllt die Krüge, hebt sie hoch und kippt sie an den Mund.
Lasset es nun in euch fließen - hinunter in den Schlund.
Die Nacht kommt näher, der Himmel färbt sich ein.
Trinkt aus das Bier! Wir wollen heut zusammen sein.
Trinkt aus das Bier! Wir wollen am Biere uns erfreuen.>>
Ein letztes Mal stieß er in die Tröte und füllte die Kneipe mit einem langen fröhlichen Spiel...
Leto Atreides
07.05.2004, 21:42
Als Leto die Stadttore passiert hatte, wischte er sämtlichen Ärger über seinen Auftrag aus seinem Gesicht und suchte im Gewühle des Marktes nach dem kirchlichen Vertreter. Sollte er nicht gut sichtbar sein, wenn Menschen auf die Seite des Klosters bringen wollte? So kann er keinen Blumentopf gewinnen, dachte Leto verbittert. Er stampfte weiter durch die Massen, erwischte hier und da mal einen Fuß. Um das Ansehen des Klosters zu wahren, entschuldigte sich der Novize höflich. Als er das gerade bei einer relativ dicken Bürgerin tat und sich wieder nach vorn drehte, stand plötzlich Daron vor ihm. "Du wirkst abwesend, Novize des Feuers. Fast so, als würdest dich etwas plagen."
"Meister Daron", entgegnete Leto überrascht. "Eigentlich suche ich ja Euch."
"Doch scheinst du hin- und hergerissen zu sein, jetzt, da du mich gefunden hast. Was willst du von mir?"
"Eigentlich wollte ich aus der Kloster-Bibliothek ein Buch ausleihen. Dort wurde mir gesagt, ich solle mich für dieses Buch mit einem Schreiben von Meister Hyglas an Euch wenden."
Daron hob einen Augenbraue. "Hyglas? Ach ja! Ich verstehe! Das Buch, der 3. Kreis des Feuers."
Leto nickte und gab das Schreiben dem Magier. "Für Euch."
Daron überflog es und setzte ein Lächeln auf. "Jetzt verstehe ich! Dir war es unangenehm, von einem Magier Mahngebühren einzusammeln, richtig?"
"So scheint es", antwortet Leto ausweichend. Die Wahrheit konnte er dem Mann einfach nicht sagen. Doch eine Lüge wollte er ihm dennoch nicht auftischen. Dieser Zwischenweg schien Leto am ehesten geeignet, um sein Gesicht zu wahren.
"Nun gut. Ich gebe dir das Gold für Hyglas und das Buch für dich. sorge bitte dafür, dass der Gute den Eintrag streicht und auf dich ändert, ja? Das wäre meine Bitte an dich."
Leto nickte knapp, nahm Geld und Buch entgegnen und erst jetzt entdeckte, dass irgendetwas nicht stimmte. Ein riesiges Loch klaffte in der Mauer und die Menschen, die auf dem Marktplatz umherwuselten waren keine Kunden, sondern das Aufräumkommando von etwas wirklich Großem.
Leto erkundigte sich bei Daron, was passiert sei. "Ein Golem hat hier sein Unwesen getrieben. Mit Mühe und Not konnte er davon abgebracht werden, noch mehr Verderben anzurichten. Doch das soll nicht weiter dein Belang sein, Novize. Die Kirche hat ihre Kräfte hier und braucht dich nicht als Freiwilligen. Du darfst weiter deiner Wege gehen, weil ich glaube, dass du uns so besser helfen kannst."
Leto widersprach nicht und verabschiedete sich von dem Magier.
Er wollte sich jetzt nach einem Schneider umsehen. Doch er hatte wenig Hoffnung, so jemanden zu finden. Er war ja nun schon öfter in der Stadt gewesen und obwohl er kaum nach Handwerkshäusern Ausschau gehalten, war er sich sicher, erst im Kloster fündig zu werden. Außerdem brauch ich Ersatz, wenn die Arbeiten länger als ein paar Minuten in Anspruch nehmen.
Als er schlussendlich nur noch das Hafen- und Obere Viertel als Option hatte, konnte er auch genausogut umkehren, denn im ersten gab es wohl kaum seriöse Gestalten, die ihm die Kleidung jemals wiedergeben würden und das andere Viertel war wiederum zu seriös, dass Leto dort noch nicht hineinkonnte.
So machte er sich auf in Richtung Markt und Stadttor, aus dem er auch als bald verschwand.
Eine Rüstung?
Das war das erste, was Erain unbedingt haben wollte!
Es würde zwar sein ganzes Vermögen kosten, doch das Gold würde er schon entbehren können.
Er betrat den Schmiederaum und fühlte sich gleich wie zu Hause.
"Hallo,
Lord André hat mich eben als Rekrut aufgenommen und ich will eine leichte Lederrüstung kaufen, um mich etwas zu schützen.
Kannst du sie mir für sagen wir 100 Goldstücke verkaufen?"
Warkid schlug sich den Kopf an dem Regal an ,in das er eben noch Panzerplatten einsortiert hatte. Er fluchte und schaute dann den Rekruten an ,der ihn störte. Naja würde aussehen wie ein Bauer ,wenn er nicht die dreckigen Schmiedeklamotten an hätte.
<< Du willst eine leichte Lederrüstung? Warte mal. Ich hab doch gerade eben noch .... ach ja hier >>
Er hob eine Lederrüstung vom Boden auf ,klopfte den Staub ab und gab sie dem Rekruten.
<< Ok. Das macht dann 100 Goldstücke >>
Würde der Rekrut nicht aussehen wie ein armer Schmied ,hätte er ihm mehr abgezogen.
Der Rekrut gab ihm die 100Goldmünzen und verschwand.
Windfürst
07.05.2004, 23:18
Nach diesem Schock über das Leid und die Zerstörung entschloss sich Windfürst sich die Leute die sich hier aufhielten ein bisschen besser zu betrachten. So schlenderte er zurück zum Tempelplatz und sah die gemütliche Taverne. Er fand sich in einer nicht sonderlich großen Schankstube wieder. An den Tischen saßen schon einige Leute doch meist Bürger aus Khorinis oder Durchreisende, wie er. Nein das war nicht das was er suchte er wollte einen Magier treffen um bei ihm als Dank für sein bisher friedliches (wenn auch leicht fades) Leben zu danken. Also verließ Windfürst die Taverne wieder und machte sich auf den Weg zum Marktplatz. Kaum ein Händler schrie noch seine Ware aus denn die meisten hatten sich schon ins Hotel oder in irgendeine Schankstube zurückgezogen. Auch waren noch viele mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Nichts, kein Magier weit und breit. Windfürst befragte einen der Bürger. "Verzeihen sie werter Herr sie wissen nicht zufällig wo ich hier einen Magier finde?" Dieser schien nicht sehr begeistert sich mit ihm zu unterhalten gab dann aber doch Antwort: "Tagsüber wuselt hier meist einer rum und zieht den Leuten ihr schwer verdientes Geld für diesen bekloppten Innos aus der Tasche. Dann nennt er es auch noch "Spende" *grunz* Ha das ich nicht lache, die behaltens doch für ihren Luxus. Aber versuchs doch mal am Tempelplatz oder warum heißt der wohl so." *grunz*
Windfürst hatte genau zugehört und bei den Worten "bekloppter Innos" zuckte er auf doch er war neu in dieser Stadt kannte nicht gerade viele und wollte sich schon gar nicht mit der Stadtwache einlassen. So hielt er seinen Ärger in Zaum und begnügte sich damit den Gesellen finster anzuschauen: "Mein Herr ich muss Sie doch schon sehr bitten nicht in diesem Ton über Innos zu sprechen. Ich bedanke mich aufs Herzlichste für ihre Hilfe und würde Ihnen selbstverständlich gerne etwas dafür geben doch bin ich ein armer Mann und habe nichts."
Der Bürger schien gar nicht mehr zugehört zu haben denn er schlenderte schon weiter in Richtung Galgenplatz. Windfürst machte kehrt und ging zurück zum Tempelplatz. Er fand zwar nicht den gewünschten Feuermagier doch er sah einen Wassermagier am Schrein beten. "Ich grüße euch Magier! Bitte nehmt diese Spende denn Innos und Adanos waren mir in den letzten Jahren gut gesinnt." mit diesen Worten hielt Windfürst im einen Geldbeutel mit 25GM hin.
Doch der Magier (Vatras war sein Name) lächelte nur und lehnte ab "Du bist doch sicher ein armer Mann vom Lande und besitzt wahrscheinlich nicht viel mehr als du mir nun anbietest. Glaub mir kein Gott wird dir zürnen wenn du ihm diese kleine Spende die für dich deine Existenz bedeutet nicht spendest." dann lächelte Vatras wieder und schickte Windfürst mit den Worten "Nimm dies und suche dir mal Einen der dich erst mal über das Leben hier aufklärt" weg. Windfürst wollte sich noch für die Gabe des Magiers bedanken doch dieser schien schon wieder in sein Gebet vertieft zu sein. So ging er um einige GM reicher auf die Suche nach jemanden der ihm helfen würde sich hier besser zurechtzufinden.
...... Er öffnete die Augen und starrte in ein freundlich lächelndes Gesicht.
„Na, es wird ja langsam auch Zeit. Du liegst jetzt schon eine Woche hier und hast nicht ein einziges Lebenszeichen von dir gegeben.“
„Wo, wo bin ich? Wie komme ich hierher? Und......“
„Nur die Ruhe, du hast alle Zeit der Welt, mich auszufragen, also alles der Reihe nach bitte. Du bist hier in Khorinis und du befindest dich in meinem Hotel. Du wurdest schwer verletzt und bewusstlos von einigen Söldnern hier abgeliefert (murmelt zu sich selbst: hätte nicht gedacht, dass dieses Pack zu einer Gefühlsregung fähig ist). Sie hatten dich nach ihren Angaben unter einem Berg von Leichen hervorgezogen, als sie diese begraben wollten. Als........[I]“
„Meine Mutter, ich erinnere mich, ich wollte sie retten, aber diese Orkschamanen – haben sie noch jemanden lebendig gefunden?“
„Nein, die Söldner sagten, du wärest der einzige Überlebende aus diesem Dorf- wenn Orks etwas gründlich machen, dann ist das Töten - sie spuckt auf den Boden – ne mein Jungchen, mach dir mal keine Hoffnungen: Du wirst niemanden aus deinem Dorf jemals wiedersehen.“
„NEIN, DAS KANN NICHT SEIN; SAG DAS ES NICHT WAHR IST, BITTE.“
Sie schaut ihm tief in die Augen: „Es tut mir leid, aber du musst versuchen dich damit abzufinden. Ruh dich erst einmal aus, du solltest dir aber überlegen wie es weitergehen soll.
Übrigens, wie heißt du überhaupt? Ich bin Hanna.“
„Lathan“
„Mmh, ein schöner Name. Ach, noch etwas: Sobald du aufstehen kannst, gehe zum Tempel, dort ist ein Wassermagier namens Vatras, bei ihm solltest du dich bedanken, denn er war es, der dich die ganze Woche gepflegt hat. Frag einfach irgendjemanden nach dem Weg.
Ich muss mich jetzt um meine restliche Kundschaft kümmern,bis später."
Khorinis! ... Endlich wieder in der Heimatstadt Khorinis. dachte sich Typhus, wie er das Stadttor von weiten schon sah. Es dauerte auch nicht lange, denn so müde konnte er gar nicht sein, trugen ihn seine Füße durchs Tor, in die doch vertraute Heimat. Typhus war über seine Füße selber doch sehr erstaunt, dass sie ihn noch so schnell tragen konnten, denn was er erlebt hatte, war alles andere als ein Zuckerschlecken.
Aber für lange Erzählungen war er nicht mehr in der Lage. Er wollte nur noch seine Rüstung und die Waffen ablegen und dann sein schönes weiches Bett belegen. Das war jetzt sein sehnlichster Wunsch.
Also schleppte sich der Milizsoldat mit letzter Kraft in den Schlafsaal von der Kaserne, streifte seine Rüstung ab und fiel ins Bett. Typhus fiel sofort in einen tiefen Schlaf.
Er stand wieder in seiner vollen Montur da. Es war ein düsterer Wald, mit wenigen Sonnenstrahlen, die er durchließ, durch seine dichten Baumkronen. Wo war er denn da schon wieder hinein geraten! dachte sich Typhus und ging so leise er konnte durch den, von Geheul und schrecklichen Lauten, erfüllten Wald. Typhus wusste gar nicht mehr, wie er denn da überhaupt hineingekommen war. Er konnte sich nur noch an den Hirsch erinnern. Es war ein großer wunderschöner Hirsch. Mit einem riesigen Geweih auf. Und den dachte sich Typhus wollte er erlegen. Also ging er auch die Jagt, den Hirsch zu erlegen. Aber er kam ihm nie so nahe, dass er den tödlichen Schuss anbringen konnte. Und dieses Spiel ging einige Zeit so dahin, bis Typhus absolut nicht mehr wusste, wo er war.
Er sah nur mehr Bäume, die sich immer dichter an den nächsten Baum zu drängen versuchten. Es war schon fast beängstigend. Aber von wo kam er denn eigentlich? ging es Typhus durch den Kopf, während er sich immer wieder um sich selbst drehte.
Schweißperlen standen ihm schon sichtbar auf der Stirn. Wo hat mich den dieser dumme Hirsch den hingeführt? dachte sich Typhus und sah nach dem Tier, der natürlich nicht mehr zu sehen war. Mist verdammter. Wer ist nun der Dumme! musste der Soldat mit sich selbst schimpfen. Typhus ging einfach der Nase nach, denn er konnte sich weder am Wind, noch an der Sonne orientieren. Also suchte er nach einer Lichtung oder Erhöhung, die er als Aussichtswarte benutzen konnte. Damit er zumindest ungefähr wusste, wo er war. Aber diese Warte, suchte er vergebens.
Nach stundenlangen Durchwanderns des Waldes, sah er einen Schattenläufer. Zumindest dachte er das. Aber dieses Tier war viel kleiner und hatte kein Horn auf der Stirn. Also war es sicher ein Junges. Typhus war dem Tier verdammt nahe, zu nahe. Denn da fing das Junge auch schon an zu schreien und kreischen. Und Typhus spürte nur noch, das die Erde vibrierte. Und das verheiß nichts gutes. Sofort kamen zwei ausgewachsene Schattenläufer wild tobend auf ihn zu. Deutlich den Schutzinstinkt in den Augen, rasten sie auf Typhus zu, der eigentlich nichts böses im Sinn hatte, aber das interessierte den Schattenläufern offenbar nicht. Sofort nahm auch der Soldat, mit seiner Rüstung, die Füße in die Hände und lief einfach nur weg von den unfreundlichen Waldbewohnern. Sie gaben nicht auf, Typhus zu verfolgen. zum Glück, standen die Bäume so dicht, dass die Verfolger mühe hatten, sich einen Weg zu bahnen. Hingegen Typhus konnte sich mit ein paar geschickten Manövern den Vorsprung ausbauen.
Endlich ließen die Schattenläufer es gut sein, und kehrten um. Typhus war nun seines Lebens wieder sicher und rastete sich aus. Der Soldat hatte jetzt die Nase, vom Jagen, erstmals für eine Weile, gründlich voll. Und so, ob er wollte oder nicht, ging er seinen ausweglosen Schicksal nach und trottete durch den Wald. Hin und wieder fand er einen kleinen Bach, wo auch Sträucher waren, also verhungern und verdursten musste er doch nicht. Auch einen ruhigen Schlafplatz fand er, wo Typhus die Nacht verbrachte.
Typhus wurde mehr oder weniger von einem feuchten Kuss geweckt. Er öffnete die Augen und sah einen Wolf vor sich. Sofort sprang er zurück und griff nach seinem Doch. Aber er ließ ihn stecken, denn wenn der Wolf böses vorgehabt hätte, wäre er schon längst tot. Was willst du von mir? fragte Typhus den Wolf. Doch dieser sah ihn nur an und ließ die Zunge baumeln. Typhus stand auf und wollte den Wolf berühren, doch dieser wich immer wieder zurück. Nach dem zweiten Fehlversuch, gab es Typhus auf und ging wieder seines Weges. Er ließ den Wolf einfach links stehen, doch dieser ging im eisern nach. Was willst du von mir? Ich habe nichts zu essen. Verschwinde. sagte Typhus grob zu dem Wolf, der immer hinter ihm war. Nicht zu weit weg, aber auch nicht zu nah. Genau immer den selben Abstand.
Wenn du mir nicht sagen kannst, wo ich hier wieder hinauskomme, dann brauche ich dich auch nicht. Wie durch einen Blitz, oder einem Kommando, stach der Wolf vor Typhus hin und ging nun vor ihm, mit dem selben Abstand. Aber er schlug eine andere Strecke ein. Typhus war es schon egal, ob dort oder dort, also ging er dem Wolf gleichgültig nach.
Typhus trottete dem Wolf sicher einige Stunden sinnlos hinterher, aber dem Soldaten war es auch schon egal, er hörte nur mehr das Geheule anderer Wölfe und hatte dadurch sein Schwert immer am Griff, bereit für seine Leben zu kämpfen.
Doch plötzlich, wie wenn es Typhus geahnt hätte, hörte er hinter sich ein lautes Knurren. Er drehte sich um und sah mindestens einem Dutzend Wölfen gegenüber. Sofort zog er sein Schwert und wartete nur darauf, dass einer von den Biestern den Anfang machte. Typhus empfand keine Angst, er war nur auf seine Aufgabe konzentriert. Eben wie ein richtiger Krieger. Bereit zu Kämpfen, ... bereit zu Töten! ...
Einer Sprang ihn mit einem mächtigen Satz an, den er lediglich mit einem Ausfallsschritt auswich und ihm mit voller wucht das Schwert, längs nach den Körper aufschlitzte. Mit einem letzten Jaulen, kam er am Boden auf, wo er auch liegen blieb. Jetzt ging es erst richtig los, sie stürmten zu dritt, zu viert auch ihn zu. Typhus versuchte sich mit den mächtigen Langschwert-Hieben zu retten, doch sie überwältigten und brachten ihn auf den Boden.
Das ist der sichere Tod eines jeden Gegner der Wölfe, ... zu Boden bringen!
Schweißgebadet, wachte Typhus auf und beugte sich auf. Wie er aber merkte, dass das nur ein abgewandelter Traum seiner Jagt war, legte er sich wieder hin, und schlief ruhig weiter.
Windfürst
08.05.2004, 14:20
"Hm wo könnte man wohl wen geeigneten finden?" überlegte Windfürst setzte sich erst mal in Coragons Taverne und überlegte was er an diesem Tag wohl noch so alles anstellen konnte. Plötzlich hörte er Musik. Der Bürger sah auf und erblickte einen Barden der begonnen hatte auf seiner Laute ein trauriges Wanderlied zu spielen. Das hob nicht gerade Windfürsts Stimmung und so zog er sich- seine Kapuze tief in die Stirn ziehend- in eine ruhigere Ecke. Also wirklich es gab einfach zu wenig gute Barden in letzter Zeit.
Als er versuchte sich etwas bequemer hinzusetzen spürte er plötzlich einen Druck in seine Hüfte. Windfürst rückte seinen verrutschten Dolch wieder zurecht und bestellte noch ein Bier. Der Wirt schien nicht gerade bemüht sich sehr zu beeilen und so begann Windfürst mit seinem Dolch zu spielen. Er versuchte ihn schnell in der Hand zu drehen oder ihn in einer Drehbewegung in die Luft zu werfen und dann geschickt wieder mit der linken Hand zu fangen. (er war Rechtshänder). Doch nach einer besonders schnell ausgeführten Drehbewegung entglitt der Dolch seinen Fingern und ritzte einen kleinen Schlitz in seinen Arm. Warmes Blut tropfte auf den Tisch. In genau diesem Moment kam der Wirt mit dem bestellten Bier zurück. "So das macht dann.....bei Innos.....was fällt dir ein meine Schenke voll zu bluten.........mach dass du hier rauskommst." Windfürst konnte sich gerade noch unter einem Faustschlag ducken und suchte schleunigst das Weite denn eines hatte er schon früh gelernt: Mit gereizten missgelaunten Wirten legt man sich lieber nicht an.
So nun war er zwar vor dem erbosten Hausherrn in Sicherheit doch einen geeigneten Stadtführer hatte er noch immer nicht gefunden. Also hieß es weitersuchen
"Na dann geh' mal schön hein und helfe weiter beim Aufräumen!" rief August Erain froh hinterher.
Auch er war glücklich, dass sein Lehrling endlich zur Garde ging.
Jetzt will ich aber zu Lord André und ihn nach dem Brief fragen. Außerdem habe ich immer noch keinen Lehrer für den Umgang mit Waffen gefunden.
In Gedanken versunken enteckte er fast nicht den Mann, der in seinem Alter sein musste.
Er sah nach einem Zivilisten aus und Erain fragte sich - pflichtbewusst - was er wohl zu dieser Zeit da machen würde.
"He da! Was gibt es da so früh am Morgen zu sehen?"
Er überlegte sich, ob er da wohl gleich einen Dieb bei der Arbeit erwischt hatte, doch er hoffte es nur mit einem frühaktiven Bürger zu tun zu haben.
Windfürst
08.05.2004, 14:53
Windfürst wendete sich um und sah in das Gesicht eines stolzen und anscheinend kräftig gebauten Mannes der ihn aufmerksam musterte.
Windfürst sah dem Mann genau in die Augen und versuchte sich ein Bild von ihm zu machen. Anscheinend gehörte er zur Garde Innos und war besorgt um das Wohl der Stadt denn Windfürst war fremd und könnte ohneweiteres ein gefährlicher Verbrecher sein.
"Seid mir gegrüßt werter Herr! Der Magier Vatras hat mir empfohlen mich besser mit der Stadt und den Gesetzen hier vertraut zu machen. Er befürchtet wohl ich könnte auf die schiefe Bahn geraten. So bin ich auf der Suche nach einem treuen Begleiter. Ihr wisst nicht zufällig einen Mann der mich hier herumführen könnte?"
Erain war bei dem Namen Vatras extrem erleichtert und sprach nun viel freundlicher zu dem Mann:
"Nun ja, ich könnte euch vielleicht ein paar Ecken zeigen, doch meine Zeit ist begrenzt. Dann kommt mal mit. Ich werde euch ein paar Ecken zeigen.
Erain wartete nicht länger und ging los. Er lief an dem kleinen Hotel vorbei und und blieb bei der Kaserne stehen.
"Hier ist die Kaserne. Geht dort bitte nur hin, wenn euch etwas gestohlen wurde, oder ihr einen Diebstahl melden wollt.
Wenn ihr euch der Stadtwache anschließen wollt, macht euch nützlich und eure Chancen werden steigen. Doch bitte, belästigt nicht Lord André, denn durch den Angriff, der hier stattgefunden hatte, sind wir alle sehr beschäftigt."
Er ging schnellen Schrittes weiter über das Pflaster und gelangte dann zum Marktplatz, an dem erst ein paar Händler standen.
"Komme bloß nicht auf falsche Gedanken, Bürger! Wenn du hier was klaust, bist du schneller im Kerker, als du dir vorstellen kannst!"
Es klapperte noch ein paar schöne und wichtige Punkte ab und kehrte schließlich mit ihm wieder zur Kaserne zurück.
"So, jetzt musst du mich aber entschuldigen, ich habe noch Pflichten!"
Windfürst
08.05.2004, 15:25
Windfürst war ganz hingerissen von der Stadt Khorinis. Er war begeistert über die vielen Möglichkeiten die er hier nutzen konnte. Windfürst konnte es gar nicht erwarten in die vielen Geschäfte zu schauen. Auch begann er großen Respekt vor Lord André zu bekommen denn nach Erzählungen des Soldaten musste er ein wahrer Streiter Innos sein. Beorgt um seine Männer und tapfer im Kampf. Vielleicht wird Windfürst noch einmal die Gelegenheit bekommen den Paladin kennenzulernen. Doch wollte er ihn keinesfalls stören und nahm sich den Rat Erains zu Herzen ihn nicht zu belästigen.
Windfürst war Erain überhaupt sehr dankbar für die kurze aber intensive Stadtführung und drückte ihm 10GM in die Hand.
"Für eure Mühen. Ich danke euch nochmal und hoffe euch bald wieder zu treffen. Doch jetzt möchte ich euch nicht länger von eurem Dienst abhalten es gibt sicher noch viel zu tun."
Mit diesen Worten verabschiedete sich Windfürst.
Erain sah die Goldstücke und sagte noch:
"Ich werde sie Lord andré in eurem Namen überreichen und sagen, es wäre eine kleine Spende zum Aufbau der Kaserne. Darüber freut es sich sicherlich. Viel Spaß noch in der Stadt und haltet euch an das, was ich euch geast habe."
Dann drahte er sich um und machte sich wieder an die Arbeit: Steine wegräumen und den Schmieden helfen.
Das Gold würde er Lord André bei ihrer nächsten Begegnung übergeben.
Nic wachte in seinem Bett auf, Er streckte sich, legte sein Kopf zur Seite und sah Janus. Nicolei erschreckte so das er aus dem Bett fiel. „Na gut geschlafen“, Frage Janus „siehst du das nich“ „haha.......doch sehe ich“ Nicolei stand auf zog sich seine Robe an. Der wind pfeifte durch das offene Fenster. „Wie lang bist du schon hier?“ „ach lange“ Nicolei zog sich seine Robe an und nahm seinen Übungsbogen. „ach gehst du zum Üben?“ „ja was dagegen“ Nic zielte mit dem Bogen auf Janus. Janus ging 5schritte zurück. „schieß, doch“ Nicolei las das Spannseil los. Der Pfeil flog auf Janus, der ganz ruhig da er starrte auf den Pfeil........................der Pfeil flog ein paar Millimeter neben Janus vorbei. „was hab ich gesagt?“ „du Mistkerl“ „ach komm schon gehen wir zum Übungsplatz“ „ok“ Nicolei nahm seine Kapuze und setzte sie auf, Janus hatte schon längst seine Kapuze auf er zog nur noch sein Stofftuch über die Nase. Nicolei und er gingen die Treppen hinunter in Richtung Markplatz, sie gingen Anschließend die Treppen zur Kaserne hinauf. Janus kletterte auf das Dach der Kaserne und schaute Nicolei beim üben zu.
Typhus wachte frisch und munter in seiner vertrauten Umgebung auf. Wach, aber doch hungrig wie ein Bär, stand er schnell auf, und zog sich bequemere Sachen an, als die harte und starre Rüstung.
Wie er am Hof der Kaserne ankam, atmete er die gute alte Stadtluft ein, die er doch schon vermisst hatte. Aber nun war er hier und nur das zählte. Während Typhus mit seinem Goldbeutel in Richtung Markt war, viel ihm der gestrige Traum wieder ein. Es war ein Traum, das wusste Typhus, doch es waren so viele Teile darinnen, die er wirklich in den letzten Tagen erlebt hatte, dass er sich nicht mehr sicher war, ob der Wolf wirklich ihm geholfen hatte, oder nur eine Traumblase von ihm war. Aber er tat es mit einem Kopfschütteln ab und ging weiter zum Markt.
Der Soldat kaufte sich etwas Brot und eine Hartwurst. Die er sogleich mit dem Brot und einem Bier verspeiste. Typhus war doch einige Tage weg, also musste er am Übungsplatz wieder für Zucht und Ordnung sorgen. Mal sehen, wie es so aussieht. dachte sich Typhus und ging wieder in die Kaserne.
Wie er da so auf seinem Bett saß, sah er die Rüstung, die voller Dreck und Blut war. Also nahm er sein Putzzeug und fing an seine Rüstung, das Schwert und vor allem seinen Diener, den Bogen zu Reinigen und zu Warten.
Das dauerte einige Zeit, denn er wollte es gründlich machen, denn ein Milizsoldat sollte die Garde repräsentieren und auf Sauberkeit wurde da sehr geachtet. Als er mit dem reinigen der Sachen fertig war, legte er die Rüstung bei Seite und nahm nur das Langschwert und den Bogen mit.
Typhus freute sich, endlich seiner Bestimmung wieder folgen zu können und seine Schüler das Wissen weiter geben zu können. Also ging Typhus zum Übungsplatz und war sehr froh, wie er seinen Stuhl, genau an der Stelle antraf, wo er ihn auch zuletzt gesehen hatte. Alles beim alten! dachte sich Typhus und setzte sich drauf.
Es dauerte auch nicht lange, da kam schon sein Schüler, Nicolei. Es war zwar kein Gardler, aber das machte ja nichts. Denn Schüler ist Schüler! Komm her zu mir, mein Schüler. Wie ich von anderen hörte, hast du fleißig geübt, während meiner Abwesenheit. Das lobe ich mir. Nun zeig, was du gelernt hast, und schieß auf die Zielscheibe. Bevor wir weiter gehen, möchte ich sehen, was du kannst.
Lady Cathaine
08.05.2004, 18:20
Sacht für die junge Soldatin über das Gesicht ihres Geliebten. Die ganze Nacht hatte sie an seiner Seite gewacht, seine Stirn gekühlt, immer wieder die Verbände gewechselt, bevor das Blut durchnässen konnte. Sein Schlaf war unruhig gewesen, seine Worte, ohne Sinn und Verstand, seinen Fieberträumen entflohen. Erst im Morgengrauen war er ruhiger geworden. Jetzt schlief er noch immer, während die namenlose Lady zu Innos betete und Beistand von ihm für ihren Ritter erflehte.
Es war schon relativ spät, als Amir die Stadt Khorinis betrat. Ihm war ganz wirr zumute. Die Stadt war viel hektischer, als alles was er bis jetzt kennengelernt hatte.
Was ihn jedoch beruhigte war die Milizpräsenz. Da er jedoch nach dem langen Marsch ermüdet war, machte er sich auf den Weg zu einem Gasthaus.
Er fand eines in Form des Hotels "Zum schlafenden Geldsack". Die DAme am Empfang teilte ihm ein Lager zu und gab ihm den Tipp besser niemanden der anderen Gäste zu bestehlen.
Amir ging nach oben.
Für den nächsten Tag nahm er sich vor Veilyns Stoffe zu organisieren und sich evtl. nach einem Job umzuhören, er merkte außerdem, dass er dringend neue Kleidung brauchte...
Sir Iwein
08.05.2004, 19:20
Matt schlug Iwein die Augen auf. Er hatte lange geschlafen, und doch fühlte er sich kaum erholt. Immer wieder war er kurz aufgewacht, und hatte diesen pochenden Schmerz im Kopf gespürt, an der Stirn und am ganzen Körper hatte er geschwitzt. Er hatte sich auf dem harten Feldbett herumgewälzt, unverständliche Wortfetzen gemurmelt. Es war eine schreckliche Nacht gewesen, das spürte er auch jetzt noch, obwohl die Kopfschmerzen schon stark nachgelassen hatten. Dass er die letzten Stunden gut hatte schlafen können, lag nur daran, dass er die ständige Anwesenheit der jungen Soldatin bemerkt hatte.
Er sah kurz unter den halb geöfneten Lidern hindurch und betrachtete den großen Raum, in dem er lag. Andere Betten waren neben seinem, andere Verletzte lagen dort. Er war in der Schlafbaracke, und jetzt erinnerte er sich auch wieder an das Geschehene. Er schlug die Bettdecke ein Stück beiseite, und sofort wanderte sein Blick zu seiner Stichwunde am Bein. Sie war mit einem Verband umwickelt, und schmerzte auch schon nicht mehr ganz so stark. Bei Innos, hoffentlich konnte er dieses Bett bald verlassen. Noch fühlte er sich nicht im Stande dazu, doch hoffentlich würde er spätestens morgen soweit sein.
Plötzlich spürte der Ritter ein kaltes, feuchtes Tuch, das sanft auf seine Stirn gedrückt wurde. Er hob den Blick und sah das besorgte Gesicht der jungen namenlosen Soldatin. Sofort war er wach, und ihm fielen tausende Fragen ein. Er war nicht mehr so erschöpft wie noch am Vortag, er wollte reden.
"Versprichst du mir eins?", begann er. "Sag nicht, ich soll nicht sprechen und ruhig bleiben! Ich will alles wissen, was ich verpasst habe. - Was ist mit den Golems passiert?", stieß er sofort hervor, als können die Steinwesen noch immer in der Stadt sein. "Gibt es Tote? Und wie sieht es jetzt in der Kaserne aus? Bitte, du musst mir alles erzählen!"
Lady Cathaine
08.05.2004, 19:40
Ein Beben lief über ihren Körper, als Iwein die Augen aufschlug. Noch bevor sie ihm deuten konnte, nicht zu sprechen, brachen all die Fragen aus ihm heraus. Widerwillig, doch mehr aus Sorge um ihn, als aus anderen Gründen gab sie ihm das geforderte Versprechen.
Der Blick ihrer kupferfarbenen Augen glit für einen Moment über die vielen Verk´letzten, bevor sie zu sprechen begann.
"Keine Toten, Hauptmann!", meldete sie hin und her gerissen zwischen der Disziplin der untergebenden Soldatin und der Frau, die ihn liebte. "Die Golems sind besiegt. Doch die Garde hat unzählige Verletzte zu beklagen. Schwere Schäden in den Kasernenmauern," sprach die junge Soldatin leise um den Schock abzumildern, doch sie wußte selber das Worte da nicht halfen.
Windfürst
08.05.2004, 19:55
Die Sonne schien und Windfürst war noch gut ausgeschlafen und so machte er nachdem er nun die Handelsstadt von innen kannte einen kleinen Ausflug vor die Tore der Stadt. Er wusste dass es im Wald sehr gefährlich sein konnte und wollte daher nur Lobarts Hof einen Besuch abstatten. Der Weg war nicht wirklich gefährlich deshalb entschied sich Windfürst gleich loszumarschieren ohne sich groß auszurüsten.
Er betrachtete noch einmal seinen Arm. Die Wunde schien bereits ohne sich zu infizieren zu verheilen. Windfürst machte sich auf den Weg.
Die Stadtwachen ließen ihn wieder ohne Bemerkung passieren und was hätten sie auch einzuwenden gehabt wenn ein Bürger einen Spaziergang unternimmt. Noch dazu wollte Windfürst ja aus der Stadt hinaus und nicht hinein.
Kaum war er über die Zugbrücke gekommen hörte er ein Quietschen und Keifen! Es schien aus einem der Büsche links zu kommen und wirklich plötzlich krabbelte ein junger Feldräuber aus den Sträuchern. Mit einem Satz brachte sich Windfürst hinter den Milizsoldaten in Sicherheit. Aber die Krieger hatten noch nicht einmal ihre Waffen gezogen als der Feldräuber auch schon von etlichen Bolzen durchbohrt zu Boden fiel. Ja die Wachen auf den Mauern waren wirklich gute Schützen.
Windfürst setzte seinen Weg, wenn auch mit einem leicht bedrückten Gefühl fort.
Diese Stadt war seltsamer als alle, die er je gesehen hatte. Seltsame Leute liefen hier umher und gingen ihren Tätigkeiten nach. Stadtwachen hielten Wache, Ritter in glänzenden Rüstungen bewachten das sogenannte Obere Viertel. Es gab noch viel mehr zu sehen. Dagor schlenderte mit ernster Mine durch die Stadt, um sie sich anzuschauen. An einem Marktplatz hielt er an und schaute sich die Waren an. Seltsame Lebensmittel, Waffen und Stoffe gab es hier. Sie waren so komplett anders, als auf seiner Heimatinsel, doch waren sie irgendwie vertraut.
Ein Tag war Dagor nun schon in der Stadt. Er hatte kein Geld, keine Waffen und auch keine Rüstung. Das Einzige, was er besaß, war sein Leben und seine Kleider. Wegen ihnen wurde er oftmals seltsam von den Menschen hier angestarrt und manchmal auch angepöbelt. Die meisten von ihnen lernten mit der Zeit, dass sie Dagor nicht krumm anmachen sollten, seine unbewaffneten Kampffähigkeiten waren der der Menschen hier bei Weitem überlegen.
"Ob diese Stadt hier auch Probleme mit Angriffen hat ?" fragte sich Dagor und seine Erinnerungen vom Angriff auf seine Heimatstadt kehrten zurück.
"Feinde ? Meine Güte, du kommst wohl nicht von hier, was ? Wir haben eine Menge Feinde. Banditen, Piraten, Söldner, Schwarzmagier, Orks, Echsenmenschen, Drachen..." zählte ein Bürger auf, nachdem Dagor ihn nach potenziellen Gegnern ausgefragt hatte. Dagor war überrascht. So viele Gegner hatte die Stadt und doch konnten sie sich gegen sie behaupten ?
"Diese königlichen Truppen müssen wohl stark sein..."
"Das kannst du laut sagen. Es heißt, niemand kann es mit einem Paladin aufnehmen. Doch leider stimmt das nicht. Die Söldner und Orks sind harte Gegner... "
Dagor ging ohne etwas zu sagen weiter und liess den Mann verdutzt stehen. Viele Gedanken kreisten ihm durch den Kopf. Eine Stadt, die sich erfolgreich gegen ihre Widersacher wehrte ? Vielleicht sollte er hier bleiben...
Früh am nächsten Morgen erwachte Amir. Er schaute nach, was von seinen Vorräten noch übrig war, doch in seiner Tasche war gähnende Leere.
Er hatte also keine Wahl, er musste raus und sich etwas zu essen kaufen. Am besten wäre es auch für ihn sich ein paar Münzen zu verdienen, war er doch beinahe pleite.
Am Marktplatz kaufte er sich von einem Bäcker etwas altbackenes Brot und ein kleines Stück Käse. Beides verschlang er heißhungrig.
Danach erst machte er sich auf, einen kleinen Rundgang durch die Stadt zu machen.
Amir sah so vieles, was er nie zu vor gesehen hatte, allein die Auslagen der Händler ließen ihn staunen.
Dennoch schien der Marktplatz und die angrenzende Kaserne seltsam verwüstet. Als wenn hier ein Sturm durchgefegt wäre.
Auch sah er einige Leute, die Aufräumarbeiten durchführten. Hier sah Amir eine Chance zum Geldverdienen. Doch erstmal wollte er die Stoffe besorgen.
Uncle-Bin
08.05.2004, 20:27
<<Golems? Bei Innos!>>, brüllte Uncle, als er am frühen Nachmittag auf die Kaserne zuging und dort von einem Rekruten die fürchterlichen Neuigkeiten erfuhr. Er hatte nichts von alledem mitbekommen, was hier in den letzten Tagen passiert war. Wie in Trance hatte er in Coragons Kneipe gespielt und nicht im Traum daran gedacht sich in die Reichweite von Iwein und seinen Schergen zu begeben. Überhaupt hatte er sich in den letzten Wochen nicht sonderlich um seine "ernsten" Aufgaben, als Ritter gekümmert, sondern war als eher unbeteiligter Ordnungshüter durch die Stadt gewandert. Doch was er nun erfahren hatte, provozierte einen Charakterzug in ihm, der nach Rache für das Geschehene schrie. Zwar wusste er nicht, welche Macht Golems herbeizaubern konnte, doch würde er in kürze die Stadt verlassen und den Kopf eines ihrer Feinde als Tribut einfordern. Wenig später sah er dann mit eigenen Augen, was er bereits gehört hatte. Etliche Verletzte in den Betten der Kaserne und diverse Schäden an den Mauern zeugten von einem Kampf, der ungewöhnlich heftig ausgefallen war. Uncle-Bin lehnte sich ungläubig gegen die Kasernenwand des Innenhofes und beschloss dann die Verwundeten zu besuchen. Sie würden den Beistand eines aufrechten Streiters des gerechten Gottes gut gebrauchen können...
Bei seiner Wanderung durch die Stadt fiel Dagor auf, dass ungewöhnlich viele Leute zur Kaserne gingen und auch wieder von ihr zurückkehrten. Einer der Bürger der Stadt hatte dem Fremden erklärt, dass das die Kaserne sei und dort nur Gardeanhänger, Gefangene oder Leute mit spezieller Erlaubnis Zutritt hätten.
"Hey du, was ist da drin los ?" fragte er einen vorbei hechtenden Waffenknecht.
"Wir reparieren die Schäden, die ein Steingolem verursacht hat !" rief er und verschwand hinter der nächsten Hauswand.
"Steingolems ?" dachte Dagor und versuchte sich ein Bild zu von so einem "Ding" zu machen. Bei ihm, auf den Inseln gab es solch Geschöpfe nicht und dementsprechend war er auch verwundert, als er sich als Helfer ausgab und den Innenhof der Kaserne erreichte, um die Schäden zu begutachten. Dagor war erstaunt. Seltsame Kreaturen und Menschen lebten hier auf dieser Insel und ehe jemand auf die Idee kam, den Fremden rauszuschmeissen, fing er an, Trümmer wegzuräumen. Vielleicht ließ sich ja so die ein oder andere Neuigkeit in Erfahrung bringen lassen...
Taurodir
08.05.2004, 20:53
Noch immer stand der junge Lord im Lazarett, an der Wand gelehnt, und seine Augen stets auf die Verletzten gerichtet. Wohin seine Augen hinblickten, konnte man nur schwer ersehen, da sich jener Mann im Schatten befand, und seine Kapuze über seinem Kopf. Doch ruhten seine grünbraunen Augen auf seinem Freund, Iwein, und seiner Schülerin, die keinen Namen trug. Als jedoch der Zeitpunkt kam, wo der Hauptmann seine Augen öffnete, so rührte sich der Krieger kurz. Er zog die Kapuze hinunter, und blickte seinen Kamerad kurz stumm an, sein Gesichtsausdruck dabei erleichtert und freundlich. Langsam nickte er ihm zu, blieb für einen Moment dort stehen, ohne was zu sagen, drehte sich aber nach wenigen Sekunden um, und schritt hinaus, in Richtung des Hofes.
Schon gleich spürte er die Regentropfen, die von oben hinabfielen, und durch jene Rüstung und Haare nass wurden. Obwohl es am heutigen Tage auf dem Hof recht leer war, und die meisten Männer es bevorzugten draußen zu üben, so zog der Kommandant sein Schwert aus der Scheide, hielt es aufrecht vor sich mit der rechten Hand, während seine Augen wieder die dünne kurze Linie auf der Klinge erspähten. Ein Rätsel, dass er wohl nie lösen würde. Doch sagten viele weise Männer, dass man das wort nie nur selten gebrauchen sollte, da es so etwas nicht gab.
Während das Haupt des Kriegers nass wurde, und einige Tropfen die Klinge streichelten, blieb Taurodir noch immer stehen. Er blickte hinauf zum grauen Himmel, schloss einen Moment lang seine Augen, um seinen Kopf von all jenen Gedanken zu befreien. All jene Gedanken an eine Frau...
Als dies geschehen war, umgriffen seine Finger den Knauf seines Schwertes fester, und die Gestalt des Kriegers begann sich zu rühren. Fast einsam stand er dort auf dem Hof, seine Waffe in der Hand, um zu üben, und etwas wie Frieden zu spüren. Denn der Schwertkampf, sei er auch nur mit der Luft, gab ihm den Frieden, zwar für einen kurzen Moment, doch genoss er es.
Aber war es nicht dieser Frieden, dass des Kriegers Herz suchte. Dies war nur der Frieden sich von all seinen Gedanken zu befreien. Mehr nicht.
Die Klinge strich langsam durch die Luft, während die Zeit verstrich.
Windfürst
08.05.2004, 20:55
Glücklich und zufrieden erreichte Windfürst das Stadttor. Nachdem er einer Wache von den getöteten Feldräubern auf Lobarts Hof erzählt hatte ging er weiter und versuchte einen ehrlichen Händler zu finden dem er sein Schwert verkaufen konnte. Also machte er sch auf den Weg zum Marktplatz. Viele Schäden waren schon beseitigt worden doch trotzdem hatten es erst sehr wenig Händler wieder gewagt ihren Stand aufzumachen. Der Schock der vergangenen Tage saß bei Vielen einfach noch zu tief.
"Also mal sehen ob ich einen geeigneten Händler finde"
Amir fand einen Stoffhändler am Marktplatz. Als dieser die Liste sah, schaute er überrascht und sah Amir erstaunt an:"Das wird aber nicht ganz billig junger Freund!" Amir schaute ihn groß an: "Wie? Wie viel wollt ihr mir denn für eure Waren abnehmen?"
Der Händler war etwas verunsichert:" Naja, so 450 Goldstücke werden die schon kosten!"
Amir überlegte. Ihm war klar, dass er feilschen musste, da er sowieso nur 400 Goldstücke von Veilyn da hatte.
"450? Für diese mangelhafte Qualität, da zahl ich doch keine 300..."
Nun war es am Händler groß zu gucken:" Was? Meine Stoffe sind die besten in ganz Khorinis und wenn ihr sie nicht bezahlen wollt dann schert euch doch zum Teufel." Dann schien der Händler kurz zu überlegen. "Na gut, vielleicht für 400 Goldstücke..."
Amir war schon zufrieden, doch er sah eine Chance Geld zu sparen: "Das ist freilich schon ein besserer Preis" sagte er versöhnlich, "doch würde ich sagen, dass 350 Goldstücke doch angemessener sind!"
Der Händler sah Amir kurz verächtlich an:" Ach, erzähl mir doch nichts. 375 Goldstücke und keines weniger."
Amir nickte und bezahlte.
Die Stoffe packte er vorsichtig in eine große Tasche, die er für 5 Goldstücke bei einem anderen Händler erstand.
Dann machte er sich auf den Weg zum Kasernenhof. Er wollte den Milizen seine Hilfe beim Aufräumen anbieten.
Die Stadtwache
08.05.2004, 22:28
Schon einige Tage waren seit dem Angriff der Golems vergangen, und noch immer sah die Stadt nicht viel besser aus. Schutt, zersplitterte Fässer und Holzkisten, Ziegelsteine aus der Kasernenmauer, Pflastersteine vom Marktplatz - all das war über die Straßen verstreut. Die Steinwesen hatten Khorinis in ein Schlachtfeld verwandelt.Die Aufräumarbeiten gingen indes nur schwer voran, da noch immer ein großer Teil der Männer im Lazarett lag, ebenso wie Hauptmann Iwein, der so tapfer gekämpft hatte, um jetzt mit einigen heftigen Wunden außer Gefecht zu sein, wo man ihn am meisten brauchte.
Wulfgar, Iweins Stellvertreter, hatte daher von André die Aufgabe erhalten, nach Helfern Ausschau zu halten, um ein wenig aufzuräumen. In Wulfgars Augen Geldverschwendung, die Bürger würden nur halbherzig zupacken, um sich ihre Finger nicht schmutzig zu machen. So war der Milizsoldat recht schlecht gelaunt, als er sich gerade in Richtung Marktplatz aufmachen wollte.
In diesem Moment kam ein Fremder an, vielleicht ein Bürger, und sah sich suchend im Kasernenhof um.
"Was suchst du hier?", rief Wulfgar ihm barsch zu. "Wenn du beim Aufräumen helfen willst, dann tu das. Räum die Wege frei und den Schutt beiseite - hier oder auf dem Marktplatz. Gibt 50 Goldstücke Belohnung, wenn du bis abends arbeitest. Und wenn du nicht beim Aufräumen helfen willst, dann verschwinde wieder!"
Iwein
Amir fühlte sich ein wenig vor den Kopf gestoßen. Dennoch konnte er den MIlizionär durchaus verstehen. Schließlich sah es in Khorinis aus wie nach einer Plünderung.
Amir ging also zum nächstbesten Milizsoldaten und begann Steine zu schleppen, Kisten in die richtige Position zu rücken, teilweise die Mauern auszubessern und so weiter.
Die Arbeit war extrem anstrengend und Amir spürte schon nach kurzer Zeit, wie der Schweiß ihn überströmte.
Dennoch arbeitete er fleißig weiter und stimmte dabei ein bekanntes Arbeitslied an, in das die meisten anderen Arbeiter einfielen.
Nebenbei erfuhr Amir auch was hier passiert war. Hörte realitätsnahe und weniger realitätsnahe Geschichten über den Golemangriff.
So verging der Mittag und immer noch lag Schutt ohne Ende auf dem Markt und dem Kasernenhof.
Erst am frühen Abend war eine kleine Verbesserung zu erkennen: Der meiste Schutt war aus der Stadt geschafft.
Doch die Wiederaufbauarbeiten fingen grade erst an.
Es mussten neue Baumaterialien aus den Lagerschuppen im Hafenviertel geholt werden und unter dem wachsamen Auge der Garde in die richtigen Ecken gestellt werden. So manch ein Spitzbube, der sich im allgemeinen Chaos bereichern wollte wurde erwischt. Manche geschicktere auch nicht...
Als es schon dunkel wurde wurde die Arbeit abgebrochen.
Die Soldaten gingen auf ihre Wachposten oder in die Kaserne und die Tagelöhner machten sich auf, sich ihren Lohn auszahlen zu lassen.
Gehe gesegnet im Namen Adanos. Möge er deine Wege beschützen, wo auch immer sie dich hinführen mögen. Mit seiner üblich weise klingenden, ruhigen Stimme, verabschiedete sich Vatras von Ferox, dessen Beichte er gerade abgelegt hatte. Viel zu lange war ihm dies nicht mehr möglich gewesen. Oder hatte er es einfach übersehen? Keine Antwort wollte ihm auf diese Frage in den Kopf gelangen, so verabschiedete er sich mit demütigem Lächeln von seinem Beichtvater, um sich zurück zur Kaserne zu begeben.
Das aufschlagen der Tropfen durchbrach die Stille, deren Vorherrschaft die Stadt besaß. Nur noch wenige waren auf den Straßen und Niemand wollte den Geschichten des alten Magiers lauschen. Regen, ich habe es geahnt. Ebenso bauten die Händler am Markt schon ihre Stände ab und bezogen in Scharen die Kneipe der Unterstadt. Das Wasser Adanos, dachte sich der junge Gläubige, während seine Schritte ihn durch die Straßen um die nächste Ecke führten. Pfützen bildeten sich schon auf der Straße.
Alsbald erreichte der junge Soldat auch schon das Quartier der khorinischen Militär Polizei. Auf halbem Wege nach oben, den Blick noch einmal zurück lenkend, schüttelte es ihn. So setzte er den Weg fort und betrat den Hof der Kaserne. Unscheinbar standen Krieger der Miliz an den Rändern des Platzes und gingen ihren Aufgaben nach, räumten auf, oder suchten einfach nur Schutz. Doch was war das? Ein einzelner Mann, an der Statur erkennbar wohl ein Krieger, befand sich ziemlich in der Mitte das Platzes. Beschränkte sich jedoch dessen Anliegen nicht auf das Suchen einer Unterkunft, oder Schutz vor dem Niederschlag. Vielmehr schien dieser zu trainieren. Ferox schritt an ihn heran. Der Unbekannte schien aufmerksam geworden zu sein. Seid mir gegrüßt, werter Herr. Welch Begebenheit brachte euch dazu, an solch tristem Tage des Schwertkampfes zu fronen?
Wer war das bloß? Kannte er ihn nicht? Seltsam zu verfolgende Gedankengänge durchzogen den Geist des Milizen. Er kannte ihn nicht, doch wirkte dieser Mensch keineswegs unwichtig. Eher ging eine gewisse Aura von ihm aus, die undeutbar blieb. Ohne eine Antwort abzuwarten, hatte Ferox schon sein eigenes Schwert gezogen. Der Fremde horchte auf. Nichts Böses ist mein Wille. Ebengleich euch, verfolgte auch ich den Gedanken des Trainings, so seid nicht von mir gestört. Auch er suchte sich nun einen unsichtbaren Feind und begann mit seiner Kunst, dem Führen des Schwertes. Eigentlich könnte er mal wieder mit dem Bogen trainieren.
Die Stadtwache
08.05.2004, 22:54
Missbilligend sah Wulfgar vom Kasernenwehrgang aus zu, wie einige Arbeiter notdürftig die Mauer mit neuen Ziegeln verstärkten oder am Marktplatz den Schutt wegräumten. Bah, kaum einer packte richtig mit an, doch besser als gar nichts war es und André hatte es nun einmal angeordnet. Den ganzen Nachmittag gingen die Arbeiten, und gegen Abend konnte sich der Marktplatz dann ja doch schon wieder halbwegs sehen lassen. Wiederaufgebaut war zwar noch nicht viel, doch immerhin war der größte Teil des Schutts weg.
Nun ging es an die Auszahlung des Lohns. Auch der Bürger von vorhin aus der Kaserne verlangte sein Gold bei den Milizen. Wulfgar brummelte missmutig etwas vor sich hin, während er das Geld herauskramte. André hatte es ihm fertig in Ledersäckchen abgefüllt mitgegeben.
"Mh... na, dann wollen wir mal nicht so sein, hast ja immerhin ordentlicher geholfen als die meisten anderen. Taugst ja doch etwas. Hier hast du deinen Lohn - fünfzig Goldstücke. Geh und versauf´s in der nächsten Taverne. Und morgen gibt´s wieder was zu tun, wenn du mehr verdienen willst."
Iwein
Taurodir
08.05.2004, 23:16
Der Kommandant hielt sein Schwert feste in der Hand, lies die Klinge durch die Luft tanzen, während es nicht aufhörte zu regnen. Die nassen Haare schlugen ihm bei jeder Bewegung gegens Gesicht, doch setzte er bei seinen Bewegungen nicht seine Augen ein, sondern viel mehr sein Herz, dass ihm auf dem Hofe beim Training führte. Es waren einfache Übungen, doch jede führte er langsam aus. Es war fast so, als wären Krieger und Schwert eins...
Taurodir war die einzige Person, die ihre Waffe zu dieser Zeit auf dem Hof führte. Sonst befanden sich einige Millizsoldaten unter den Dächern, die keiner Aufgabe nachgingen, sondern nur den Schutz vorm Regen suchten. Der Lord selbst liebte das Geschenk vom Himmel.
Doch hörte er plötzlich Schritte, die sich ihm näherten. Neugierig drehte er sich um, die Sicht war jedoch durch die Regentropfen erschwert. Ein Millizsoldat stieg die Stufen der Treppe hinauf, näherte sich ihm, und sein Gesicht, so schien es ihm, sah er heute nicht zum ersten Mal.
"Seid mir gegrüßt, werter Herr. Welch Begebenheit brachte euch dazu, an solch tristem Tage des Schwertkampfes zu fronen?"
Abrupt lies der Paladin sein Schwert ruhen, und blickte den Soldaten mit seinen grünbraunen Augen an. Freundlich sah sein Gesichtsausdruck, doch antwortete er ihm noch nicht, lies dafür die Spitze seines Schwertes wieder durch die Luft streichen, als seine Ohren hörten, wie jene Person ihr Schwert aus der Scheide zog. Zu einem leichten Lächeln bildeten sich die Lippen des Kommandanten, der erfreut darüber schien, nicht der einzigste nun zu sein, der hier beim Regen trainierte.
"Nichts Böses ist mein Wille. Ebengleich euch, verfolgte auch ich den Gedanken des Trainings, so seid nicht von mir gestört."
Und bei jenen Worten hielt Taurodir die nächste Bewegung inne, und wandt sich jenem Mann zu. Es war ein Bild, dass ihn an vergangenen Tage erinnerte. An Tage, die schon so lange her waren. Tage in der Barriere.
"Seid gegrüßt", erwiderte der Lord nun, und stellte sich genau vor ihn hin, während er noch immer leicht lächelte.
"So wollt ihr trainieren, sagt ihr?
Dann lasst doch unsere Klingen kreuzen, und gemeinsam trainieren. Mir wäre es eine Freude", fuhr der Krieger Innos fort, umgriff dabei den Knauf seines Schwertes wieder fester, während sein langer schwarzer Umhang leicht im Winde flatterte.
Amir war so müde, er fiel nur noch in sein Bett im Hotel.
Am nächsten Morgen stand er früh auf.
Er kaufte sich von seinem gestern erarbeiteten Gold erst mal etwas zu essen.
Danach schlenderte er ein wenig ziellos auf dem Markt herum. Sein Blick fiel auf einen Stand mit Holzarbeiten, auf dem auch eine schön gefertigte Laute lag.
Er fragte den Händler, was das gute Stück kosten sollte. Dieser ließ sich nicht unter einen Preis von 100 Goldmünzen feilschen, so dass Amir weiter gehen musste.
Er wollte sich nun auf den Weg zurück in den Sumpf machen um Veilyn seine Stoffe zu bringen.
Vielleicht würde er ja das eine oder andere auf dem Weg erleben...
Amir schulterte sein Gepäck und ging zielstrebig auf das Stadttor zu, während hinter ihm die Aufräumarbeiten immer noch liefen.
Windfürst
08.05.2004, 23:29
Es begann zu regnen. Große Tropfen fielen vom Himmel und Windfürst begrüßte das Geschenk Adanos mit einem verärgerten Fluch. Regen konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. Er zog sich schnell ins Hotel zurück wo er von Hanna ein Bett mit einer Truhe zugewießen bekam. Er verstaute schnell das Schwert. Einen Händler bei dem Dreckswetter zu finden war im einfach zu blöd. Er wollte erst mal sehen was in der Stadt so los sei.
Er lag einige Zeit im Bett und starrte die Decke an und dachte noch einmal über das Gespräch nach. Dann versuchte er aufzustehen, doch der erste Versuch scheiterte kläglich. Er wollte sich aufrichten, doch er fühlte seine Beine kaum. Notgedrungen ließ er sich ins Bett zurückfallen.
„Ich muss es schaffen ich kann hier doch nicht bis ans Ende meiner Tage liegen bleiben“, dachte er sich. Mit einem Ruck setzte er sich auf und biss die Zähne zusammen, als das Kribbeln in den Beinen zu einem mächtigen Reißen wurde. Als er sich endlich im Stande fühlte, aufzustehen, stand er ganz langsam vom Bett auf – und siehe da – er stand neben seinem Bett.
Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend, bewegte er sich die Treppe hinunter in Richtung Tür. Er kniff die Augen, wegen des grellen Tageslichtes zusammen, da er sie fast einen Monat lang geschlossen hatte. Rechts von ihm sah er einen Marktplatz, auf den er zuhielt, denn er wollte jemanden finden, der ihm den Weg zum Tempel zeigt. Das Marktgeschrei erfüllte die Luft und er genoss es, sich durch den Strom der Menschen zu wühlen. „Frische Moleratkeule, dass Stück nur 2 Goldstücke, schlagen sie zu, meine Damen und Herren, nur 2 Goldstücke!“ Erst jetzt merkte er, wie hungrig er eigentlich war. Aber er besaß ja nichts außer seinem Jagdmesser und der Kleidung, die er anhatte.
„Ich muss unbedingt Arbeit finden, Hanna wird mich bestimmt nicht ewig durchfüttern. Vielleicht gibt es ja hier einen Schneider, bei dem ich arbeiten könnte. Das ist ja eigentlich seine meine einzige Fähigkeit, vom Handeln abgesehen. Aber Handeln ohne Startkapital, kann selbst der beste Meisterhändler nicht.“
Da sah er einen Mann der eigentlich ganz nett aussah und einen Geldbeutel in der Hand hielt. Er blickte sich um, als suche er etwas. Zielstrebig hielt er auf ihn zu und sprach ihn an: “Entschuldigen sie, mein Herr, könnten sie mir vielleicht verraten, wo ich hier einen Tempel mit einem Wassermagier namens Vatras finde?
Beinahe ein Nichts an Zeit war verstrichen, da antwortete sein Gegenüber mit Unerwartetem. Dann lasst doch unsere Klingen kreuzen, und gemeinsam trainieren. Mir wäre es eine Freude. Ferox blickte auf. Er wollte den Kampf. Stille schien sie zu umgeben. Lediglich der Prasselnde Regen gab Laute von sich, welche die friedliche Ruhe im Einklang vollendeten. Die Ruhe vor dem Kampf? Euer Wunsch sei ganz der meinige. Er trat einige Schritt nach hinten und besah seinen Gegner. Die Klinge erhoben.
Sie sahen sich in die Augen. Je mit der ihrigen Waffe gerüstet. Adanos sei Dank, durchfuhr es ihn. Den Göttern sei Dank, hatte er sich noch nicht daran begeben sich seiner Rüstung zu entledigen, denn wäre ein Hieb auf die Ungeschütze Seite sicher nicht das wünschenswerteste. Die Welt um ihn schwand. Sein Geist verankert mit der Seele des Schwertes und seine Gedanken nur auf den Gegner gerichtet, lag er in voller Konzentration. Keiner rührte sich. Weder er, noch der Feind. Der Feind … War jener dies wirklich?
Ferox schloss die Augen. Tief durchatmend ward ihm bewusst, welch sagenhaftes Gefühl das Element seines Gottes in ihm hervorrief. Keinerlei Schwäche wollte er zeigen. Er würde diese Herausforderung meistern. Ob Sieg oder Niederlage, es würde eine wichtige Erfahrung sein. Der Krieger, in diesem Moment beschränkt auf die gröbsten Urinstinkte, machte sich bereit. Den Griff des Schwertes fest in der Hand. Wer würde beginnen?
Die Augen aufgeschlagen, folgte ein strenger Blick. Ein Blick wie in einem wahren Kampf. Ein Kampf im Krieg. Dies Zeichen deute, einen wahrhaftigen Gegner vor sich zu haben. Einen wirklichen Kämpfer. Einer, der für etwas kämpfte, immer.
Uncle-Bin
09.05.2004, 01:20
Als Uncle bemerkt hatte, das unter den Verletzen auch Iwein zu finden war, war er von der abgrundtiefen Schlechtigkeit des Feindes entgültig überzeugt. Wie konnte es nur sein, dass dieser Schurke nur verletzt war? Hatte der Feind ihn mit Absicht am Leben gelassen? Uncle war klar, dass er nun einen entscheidenen Vorteil gegenüber seinen Feinden hatte, denn sie würden niemals erwarten, dass ihre Pläne so schnell durchschaut werden konnten. Er beschloss daher den, wie er ihn nannte, hässlichen Chorknaben mit kratziger Stimme, der lieber in der letzten Reihe singen sollte, vorsichtshalber weiterhin zu beobachten. Doch solange der Hauptmann in einem der Betten lag würde er wohl kaum Schaden anrichten können. So entschied sich Uncle, die Kaserne zu verlassen und noch kurz vor dem Sonnenuntergang ein gutes Stück edlen Käses zu kaufen. Den Verrat des Hauptmannes soll man in der ganzen Kaserne riechen können, dachte er sich und griff instinktiv an den Geldbeutel, um abschätzen zu können, wie intensiv der gekaufte Geruch werden konnte. Das Gewicht ließ Uncle auf einen guten Käse hoffen, nun musste nur noch ein Händler zu finden sein. Ein Messer hab ich selbst und wenn der Hauptmann schläft, dann soll die khorinische Käsefee kommen und sein Bett mit ihren Geschenken bestreuen. Uncle schmunzelte, als ihm das Gesicht des Hauptmannes, nachdem dieser von allen als unheimlicher Stinker enttarnt worden war, in den Sinn kam. Der Mistkerl sollte sein geruchsintensives Wunder erleben...
Für heute hatte Dagor genug gearbeitet. Einiges an Schutt war verschwunden, seitdem er angefangen hatte, ihn wegzuräumen. Eigentlich war ihm solch eine Arbeit ja zuwider, aber für Neuigkeiten und Gold musste er dies in Kauf nehmen, schliesslich war er ohne Gold, Waffe oder sonst irgendwas von Wert, außer seinem Siegelring seiner Kaste, hier gestrandet. Und da musste er sehen, woher er Gold bekam. Leute bestehlen wollte er nicht, er kannte die Armut in manchen Vierteln seiner Heimatstadt. Außerdem liess es Dagors Ehre nicht zu, zu stehlen. Eher würde er verhungern.
Die Arbeit für heute war vorbei und der Fremde Mann in seinen seltsamen Gewändern nahm seinen Lohn, den er von der Miliz der Stadt ausgezahlt bekam und kaufte sich auf dem Marktplatz erst einmal etwas zu essen und zu trinken. Danach ging er stolzen Hauptes in das Hotel, von dem er gehört hatte, man könne dort kostenlos übernachten. Solch ein Angebot durfte natürlich nicht abgeschlagen werden.
Nikmaster
09.05.2004, 03:22
Der Waffenknecht suchte sofort einen Händler vom Marktplatz. "Ich habe ein paar Felle und noch mehr", sagte Nikmaster. "Zeig mal", bekam er als Antwort. Der Waffenknecht breitete seine Waren auf dm Stand aus. Der Händler begutachtete die Ware genau, dann schluck er vor: "Ich gebe dir dafür, hmm, 1200 Goldmünzen". Der Waffenknecht war einverstanden und verkaufte das Zeug. Nikmaster verabschiedete sich und ging zu sich nach Hause, wo er das neue Gold in die Geheimkammer brachte. Nur 100 Goldmünzen nahm er zusätzlich noch mit. Er ging in die Taverne. Nach dieser Woche in der Wildnis, vergas er beinahe den Geschmack des Bieres. Er wollte sein Gedächtnis wieder verbessern.
Taurodir
09.05.2004, 05:16
Die Klinge ruhte in der Hand des Kriegers, dessen Blick auf den Millizsoldaten gerichtet war. Seine Augen waren ernst, und sie trafen den Blick seines gegenübers. Doch seine Lippen waren noch immer zu einem Lächeln geformt.
Noch immer fiel von oben herab der Regen, mittlerweile sogar stärker, aber dies würde nun das Duell nicht verhindern. Stille herrschte. Keiner der beiden Gestalten, die sich auf dem Kasernenhof befanden, rührten sich, bis der Kommandant einen Schritt nach vorn trat, und mit einem einfachen Schlag mit dem Kampfe begann.
Nicht im Sinne, den Soldaten zu verletzen, oder ihn gar zu töten. Nein, viel mehr sehnte sich sein Herz nach einem einfachen Kampfe. Nach Frieden, zwar nur für kurze Zeit, dafür jedoch umso schöner.
Die Klinge des Lords strich durch die Luft, ehe sie gegen das Schwert des Soldaten schlug.
So begann der Tanz der beiden Schwerter. Der Tanz im Regen..
Taurodir war gespannt, wie weit er bei seinem gegenüber gehen könnte. Gespannt, ob Erfahrung hier siegen würde...
Seine nassen Haare schlugen ihm gegens Gesicht, sein Umhang wehte bei jeder schnellen Bewegung, doch keins von beiden behinderte den Mann beim Kampfe. Er sah das Bild vor sich nicht mit seinen Augen, vielmehr mit seinem Herzen, welches ihn hier führte.
Wieder küsste sein Schwert dass des Millizsoldaten.
Dies war erst der Beginn, die kleine Begrüßung. Der wirkliche Kampf würde noch beginnen, würde er auch bis tief in die Nacht dauern oder gar mehr. Schlafen konnte Taurodir seit langer Zeit sowieso nicht mehr.
Endlich. Es hatte begonnen. Der erste Schritt war getan, der erste Schlag ausgeführt. Von nun an sollte das Schicksal vom Glück besiegelt sein. Die Klingen trafen sich. Ein metallisch klingender Ton kam auf, der wohl nur an die Ohren der beiden Kontrahenten gedrungen war. In lautem Prasseln viel der Regen zu Boden und hinterließ Pfützen in einigen Senken des ansonsten ebenen Kasernenbodens. Leichte Schläge variierten in ihrer Anzahl und den Richtungen, derer sie auf den Soldaten niedergingen. Gedankenlos setzte Ferox jedem der Schläge seines Gegenübers die harte Klinge Silivrens entgegen. Jedweder Gesichtsregung entledigt schien sein Körper eins mit dem Schwert. Wider gelang in die Erinnerung sein Freund Montaron, der Waffenschmied, dessen Arbeit die Vollendung einer Waffe darstellte.
Der Spaß des Kampfes hielt alsbald Einzug in den Körper des jungen Mannes und lies ihn zu einer Höchstform aufsteigen, wie sie nur selten erlebt war. Wohl bewusst war dem Waffenmeister, dass sein Gegner nicht seine volle Kunst nutzte. Ein Vorspiel, so könnte man es nennen. Eine Aufwärmphase vor dem wirklichen Gefecht. Ward er einem Test unterzogen?
Die durchnässten schwarzen Haare des Gläubigen passten sich den weich ausgeführten Bewegungen des Hauptes im Einklang mit denen des Körpers an. Eine Schlagfolge begann. Mit mehreren Schlägen versuchten sich Beide zurückzudrängen, doch artete dies eher in einem Klingensturm auf der Stelle aus. Konnte dies Gefecht ein jähes Ende finden? Oder glichen sich beide Kämpfer mehr als sie dachten?
Uncle-Bin
09.05.2004, 12:46
In den frühen Morgenstunden stand Uncle-Bin noch immer im Innenhof der Kaserne und wartete darauf, dass drinnen endlich Ruhe einkehrte. Immer wieder bewegte sich jemand aus Iwein unmittelbarer Umgebung und noch dazu hatte sich eine ihm verfallene Waffenknechtin an seiner Seite eingefunden. Iwein stand also bisweilen unter dem Schutz des Gottes der Nacht und Uncle konnte nur hoffen, dass dieser im Morgengrauen abgelenkt genug war, um Iweins Wächter in ruhigen Schlaf fallen zu lassen. Ab und zu fielen ihm die Augen zu und er konnte von Glück reden, dass er den abendlichen Regen von Gestern noch halbwegs trocken verbracht hatte, denn sonst wäre er wahrscheinlich schon vor kälte gestorben. Dann plötzlich wurde es endlich ruhig in der Kaserne. Draußen standen zwar Wachen, doch drinnen bei den Verletzten bewegte sich niemand. Uncle musste nun so unauffällig, wie irgend möglich sein und jemand der unauffällig ist, der pfeift ein frohes Lied, dachte er sich. So spitzte er die Lippen, pfiff, streckte den Bauch nach vorn und ging vollkommen entspannt in das Kasernenquartier. Der Hauptmann war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, als plötzlich der leise Gruß eines Rekruten ertönte. Es war der ehemalige Gefangene, der an Uncles Seite damals gegen die Orks gekämpft hatte, als diese die Stadt stürmen wollten. <<Für Innos, mein Freund. Ruh dich aus und genese, denn Innos schenkte uns den Schlaf, um Beliars Nacht zu überstehen.>>, flüsterte Uncle und stolzierte dann weiter zu Iwein. Ein kurzer Blick auf den Rekruten bestätigte Uncles Vermutung, dass dieser die Augen wieder geschlossen hatte. Dann war es so weit. Uncle ließ seine Hand langsam an den gut verschlossenen und bereits geraspelten Käse gleiten. Ein Zupfer an dem Lederbändchen befreite die kostbaren Stinkekrümel und sogleich begann Uncle die Stückchen so auf Iwein zu verteilen, dass dieser sie nicht sofort sehen würde. Uncle platzierte ein wenig in der rechten Ohrmuschel, während ein weiterer Teil in die Haare gerieben wurde. Nach und nach war an fast allen Stellen von Iweins Körper, die Uncle sich ohne schlechtes Gewissen ansehen konnte, Käsekrümel versteckt. Der Geruch begann auch sogleich von Iwein aus durch die Kaserne zu ziehen. Uncle stolzierte nun an der schlafenden Frau vorbei in Richtung des Eingangs, als plötzlich ein lauter Nieser von Iwein zu hören war. Uncle drehte sich um 180 Grad und betete dabei, dass er noch schlafen würde. Er hatte Glück, der Hauptmann befand sich noch immer im tiefen dämonischen Schlaf. Innos sei Dank, dachte er sich und verschwand dann ganz aus dem Verletztentrakt...
Windfürst
09.05.2004, 17:02
"He du warte mal HEEEEEEE bist du taub? Ja genau du komm doch mal her!"
Na toll der Tag fing ja schon mal toll an kaum war Windfürst auf die Straße getreten als ihn schon ein Magier zu sich rief. Doch Windfürst streckte sich erst mal, gähnte laut und trottete dann Richtung Magier. Der schien schon sehr ungeduldig zu sein und fuhr Windfürst an: "Sag mal wird’s bald ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, hast du keine Arbeit?"
"Doch edler Herr ich bin manchmal als Bote unterwegs, doch zurzeit habe ich nichts zu tun und wollte heute eigentlich den Stadtwachen bei den Aufräumarbeiten etwas zu Hand gehen. Doch sagt mir verehrter Magier was verschafft mir die Ehre dass ihr euch sorgen um mein Einkommen macht?"
"Hör sofort auf so geschwollen daherzuplappern. Ich hab einen Job für dich und da die Paladine nicht mehr auf Onars Hof dürfen musst du das jetzt erledigen. Hier hast du einen Brief an den Söldner Dar. Der Orden hat beschlossen ihn nun zu ermahnen ....verdammtes Sumpfkraut.....ähm wo war ich.......ach ja überbring ihm die Nachricht. Du wirst gut entlohnt werden."
Der Magier schien gar nicht auf eine Antwort zu warten und gab Windfürst mit den Worten "den Rest bekommst du hinterher" den Brief und einen Beutel mit 50GM.
Verdammt jetzt konnte Windfürst sein Schwert wieder nicht verkaufen. Langsam reichte es ihm dass immer etwas dazwischen kam.
Doch wenn er schon auf Onars Hof musste und die Paladine dort unerwünscht waren so hatte vielleicht noch jemand eine Nachricht die er gleich mitnehmen konnte.
Sir Iwein
09.05.2004, 17:03
Zum ersten Mal seit Tagen hatte er wieder ruhig schlafen können... fast ruhig, denn irgendetwas war da, das ihn störte. Er wusste nur nicht, was es war. Früh morgens war es gerade, als Iwein, die Bettdecke bis zum Kinn gezogen, sich zum ersten Mal wieder regte. Zuerst zuckte sein linker Nasenflügel unruhig. Der Ritter schnupperte vorsichtig, noch im Halbschlaf. Roch merkwürdig hier. Nun zuckte auch der andere Nasenflügel und Iwein sog tief die Luft ein. Mit einem Schlag war er hellwach und saß kerzengrade aufrecht in seinem Bett.
"Boah... bei Innos!", stieß er hervor und hielt sich die Nase zu. "Das riecht ja, wie... wie..." Er rang nach der richtigen Bezeichnung für diesen schrecklichen Gestank. "... Paladine unter'm Arm!" Ja, genau das war es!
Entsetzt über das, was er eben gesagt hatte, schlug er hastig die Bettdecke zurück und schnupperte auf das Schlimmste gefasst an... besagter Stelle. "Heiliger Rhobar...", entfuhr es ihm. Es stank überall, doch am schlimmsten roch es an seinem eigenen Körper. Wie war das möglich? Hatte er etwa wieder so geschwitzt wie vorige Nacht? Mit geweiteten Augen sah er sich in der Schlafbaracke um. Innos sei Dank, die anderen schliefen noch. Die Möglichkeit! Auch seine Geliebte, die namenlose Soldatin, hatte wohl letztendlich die Müdigkeit übermannt, und sie lag jetzt in einem Bett direkt neben seinem. Neben seinem? Oh, verflucht, sie durfte das auf keinen Fall riechen! Niemand durfte es riechen - oder besser gesagt, niemand durfte merken, dass er diesen Geruch ausströmte. Das hieß, er musste hier weg, und zwar schnell. Irgendwo spazieren gehen.
Doch wie? Der Schmerz hatte zwar nachgelassen und die Wunde verheilte längst, dennoch... ach, was sollt´s, ein kleiner Spaziergang konnte nicht schaden. Unter Aufwand äußerster Mühen und großer Schmerzüberwindung schaffte es der Hauptmann schließlich, sich zu erheben und ein paar leichte, saubere Klamotten überzustreifen, die neben seinem Bett lagen. Doch halt... eins musste noch erledigt werden. Sicher hatte sich der Geruch auch in seinem Bett festgesetzt! Rasch tauschte er Kissen und Decke mit denen des Bettes eines anderen Soldaten aus. Die Zähne zusammenbeißend schleppte er sich dann nach draußen auf den Kasernenhof.
Im hinteren Eck des Hofes machten scheinbar gerade zwei Krieger einen Trainingskampf. Es überraschte Iwein, als er Taurodir und Ferox erkannte. Wulfgar machte indes gerade seine morgendlichen Übungen und André saß auf einer Bank vor seinem Büro. Beide waren erstaunt, den Hauptmann schon wieder auf den Beinen zu sehen. Iwein grüßte freundlich, als er dicht an ihnen vorbeihumpelte.
"Bin nur ein wenig frische Morgenluft schnappen, jetzt, wo der Regen nachgelassen hat!", brachte er mit gezwungenem Lächeln hervor und stakste weiter. André lächelte heiter und gutmütig. "Ja, in der Tat, die gute Morgenluft nach dem nächtlichen Regenfall..." Genüsslich und demonstrativ atmete er ein - leider genau im falschen Moment, denn plötzlich rümpfte er die Nase. "Hm... wahrlich, sehr frisch heute. Bleibt nicht zulange draußen, Iwein. Und äh, eine Sache... Ihr solltet Euch wasch... den unheiligen Schmutz der Schlacht von Eurem Körper spülen."
"Schlacht? Ja, in der Tat!", lachte Iwein und schlug den Weg Richtung Marktplatz ein. "Wir alle müssen Opfer bringen."
Nero Leto
09.05.2004, 18:09
„Was ist los wo wer ist da“.sagte Nero blickte in die grelle Sonne und starrte dann die Frau an die ihm auf die Beine half.
Die Sonnenstrahlen blendeten und es dauerte bis Nero sich gewähnte wieder in das Dunkle zu schauen.
„Wer bist du wo bin ich“?fragte Nero und tastete nach seinem Schwert.
„Du bist plötzlich in das tiefe Wasser gefallen du wurdest ohnmächtig na ja dann sprang ich nach um dich zu retten“.sagte die mutige Frau.
„Ich weiß nicht was ich sagen soll mir fehlen die Worte ich weiß nicht wie,wie ist das passiert“? frage Nero schaute sich an und merkte dass es wahr sei denn er war sehr nass.
„Also du wolltest aufstehen aber dann rutschtest du am glatten Stein aus schlugst dich mit dem Kopf an der Steinkante an und flogst ins Wasser , dann sah ich es bemerkte dass du nicht mehr an Land kommen magst und sprang dir nach, lange suchte ich nach dir in der Tiefe aber fand dich nicht, irgendwann sah ich dich an einem Felsspalt liegen nahm noch mal tief Luft und tauchte dann herab, du hieltst lange die Luft an und das erstaunte mich und gab mir die Kraft dich aus der Klemme zu holen, ich zog dich an Land und holte sofort Vatras, ich lief durch die ganze Stadt bis zum Tempelplatz und führte Vatras in mein Haus er sprach einen Spruch auf und ging wieder davon, gleich wurdest du total aufgeregt und spuktest das ganze verschluckte Wasser aus, so und nun stehst du neben mir“. Sagte sie nahm tief Luft und pustete sie wieder aus.
„Das ist eine Aufregende Geschichte aber ob ich dir glauben soll“?fragte Nero und starrte sich an.
„Greif doch auf deinen Hinterkopf“.sagte sie.
„Nero tat dass und verspürte höllische Schmerzen:“ Okok ich glaube dir aber wo bin ich hier?“
„Du bist hier im hintersten Eck des Hafenviertels hier ist auch meine Wohnung aber ich schlage vor du legst dich mal schlafen du hattest einen harten Tag.“sagte sie und zeigte Nero das Bett.
Taurodir
09.05.2004, 20:01
Mittlerweile begann schon der nächste Tag, doch dies hieß nicht gleich das Ende des Kampfes. Zwar schienen beide müde zu sein, aber standen sie noch auf den Beinen und hielten ihre Schwerter feste in der Hand. Kurz blickte Taurodir in die Augen seines gegenübers, grinste leicht, und griff wieder an. Ein Kampf, der ihm gefiel. Ein Kampf, der nicht schnell zu ende. Ein Kampf, der ihn glücklich machte.
Nur noch leichte Regentropfen grüßten vom Himmel herab beide Männer, ein Zeichen dafür, dass bald die Sonne zwischen den Wolken erscheinen würde. Doch ob mit Sonne oder mit Regen, der Kampf würde noch weiter gehen.
Das Grinsen auf dem Gesicht des Paladins erlisch, und mit schnellen, jedoch auch kräftigen Schlägen griff er den Millizsoldaten an, der die Angriffe zwar parrieren konnte, dennoch sich bemühen musste, nicht das Schwert aus der Hand zu verlieren. Wie weit könnte der Krieger gehen? Er müsste alles aus ihm herauslocken. Sehen, was jener konnte, um seine Grenzen vielleicht sogar erweitern zu können.
Beide Körper kamen nahe an sich, doch ehe sie in Kontakt gerieten, drehte sich der Paladin schnell nach links um, was Ferox jedoch auch tat.
Die Klingen kreuzten sich abermals.
Ein Gegner, der wusste, wie er sein Schwert zu führen hatte. Doch wusste Taurodir, dass dies noch nicht alles war. In jedem Menschen steckte mehr, als dieser selbst glaubte. Viel mehr, was man einsetzen könnte. Die Zeit dies einzusetzen würde sich irgendwann zeigen, irgendwann, so wie es das Schicksal wolle.
Beide schritten zurück, und musterten sich gegenseitig an. Müdigkeit stieg wieder auf, man sah es in beiden Gesichtern. Doch sah man auch den Willen, weiter zu kämpfen.
Der Tanz der Klingen hätte fortgefahren, aber ruhte die Klinge des Paldins in der Luft, als er seinen Namen plötzlich erhörte.
"Kommandant Taurodir! Sir!"
Verwundert drehte sich dieser um, und musterte die Gestalt, die ihn ansprach. Sie hielt einen Zettel in der Hand, und schien des Laufens müde zu sein.
"Mein Herr, ich hab eine Nachricht von Lord Hagen. Diesen Zettel hier...er möchte, dass ihr euch um dies kümmert."
Stumm nickte der junge Lord ihn an, bewusst darüber, dass dies das Ende des Kampfes bedeutete. Er nahm den Zettel entgegen, und begann die Zeilen zu lesen, die drauf standen. Ein Auftrag...
"Sagt dem Lord, dass ich mich darum kümmern werde", antwortete der Krieger schließlich. Der Soldat salutierte vor ihm, und schritt sofort los. Wann würde sich Taurodir an solch eine Haltung gewöhnen können? Schon hatte es ihn geschmerzt zu sehen, wie seine Schülerin, die namenslose, vor ihm streng salutierte.
Etwas nachdenklich blickte er nun Ferox an, der verwirrt zu sein schien.
"Es tut mir leid unseren Kampfe nun zu beenden. Ich muss mich um eine Sache kümmern. Doch danke ich euch für diesen Kampfe sehr. Und habt mein Wort, dass wir ihn irgendwann einmal beenden werden", sprach er ihn freundlich an, und schritt hinein ins Gebäude.
Er wusste auch schon, wer ihn bei dieser Aufgabe begleiten würde. Seine beiden Schülerinnen.
Drinnen ersah er die Frau, die er aus seinen Gedanken nicht leicht verdrängen konnte. Die Frau, die nun von seinen Augen angemustert wurde, und bei deren Anblick sich seine Lippen immer zu einem Lächeln formten. Lyvîane...
Kraftvolle Schläge wurden dem Soldaten entgegengesetzt, die wirkliche Mühe machte sie zu parieren. Ein neuer Tag brach heran. Nichts schien den Kampfeswillen der beiden Krieger brechen zu können. Wieder traf Stahl auf Stahl. Langsam versiegte der Regen und die letzten Tropfen fielen zu Boden. Die ersten Strahlen der Sonnen schienen schon einen Weg durch die sich nun auflockernde Wolkenmasse gefunden zu haben. Wer war dieser Mann, dass seine Kampfkunst eine solch große war? Es musste wahrlich ein großer unter ihnen sein.
Müdigkeit stieg auf und beherrschte den Geist des Soldaten. Nicht einmal dies vermochte den Enthusiasmus zum Stillstand zu bringen. Sein Gegner schien ebendies zu fühlen, doch trug die nicht zur Beeinträchtigung der Schlagkraft bei. Kurz verschwamm das Bild. Auf eine Drehung des Kriegers reagierte Ferox auf gleiche Weise. Wieder erklang ein ächzender Ton von aneinander schabendem Metall. Beide vollführten machten einen Satz nach hinten, als die Ruhe und die streng ausgetauschten Blicke von einer Stimme durchbrochen wurden.
Kommandant Taurodir! Sir!
Ferox lies sein Schwert sinken. Kommandant?, sprach er leise der Stimme nach. Erstaunen packte ihn. Mit offenem Mund sah er, ein einfacher Soldat der Miliz, seinen Vorgesetzten an.
Er entschuldigte sich bei ihm? Er wollte den Kampf zu einem Ende führen? Nicht einmal befähigt zu Salutieren folgte der Blick dem federnden Gang des Mannes, wie er im Schlafsaal verschwand.
Noch einige Momente verharrte Ferox in dieser Stellung. Das Schwert gesenkt. Der Mund offen und den Blick zur Tür gewandt, bis sich endlich Klarheit ergab. Ein ebenso so guter Mensch wie Krieger. Ein wenig stolz führte er sein Schwert zurück in die Scheide und salutierte in Richtung des Gebäudes. Es war und wird mir eine Ehre sein, Kommandant Taurodir!, rief der Kämpfer, bevor ihn dessen Schritte wieder an seinen gewohnten Platz an der Kasernenmauer führten. Gespannt erwartete er gleichsam alte, als auch neue Schüler. Neue Kämpfer müssten ausgebildet werden, dies war seine Aufgabe. Ein Aufgabe voller Ehre, wie ihm nun bewusst wurde.
Fighting Faith
09.05.2004, 23:04
Faith betrat die Stadt ohne Probleme, die Wachen an dem Tor schienen sie nicht erkannt zu haben, aber so wie sie jetzt aussah, würde selbst Ceyx sie wahrscheinlich nicht erkennen.
… Ceyx …
Faith hatte immer noch sein Bild vor Augen.
„Was wird er nur sagen…?“, sie seufzte. Nächten Samstag wäre es soweit, nächsten Samstag wollte sie ihn ursprünglich überraschen und sich mit ihm verloben,… Doch jetzt,…
„Nein, ich lasse mich davon nicht abbringen, wenn’s nicht klappt kann ich nichts daran ändern, aber ich sollte es versuchen…“, mit festen Schritten streifte sie durch die Stadt, fragte sich ein wenig durch, bis sie dann endlich einen Goldschmied gefunden hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt sie auf ihn zu.
„Hallo, bist du Nikmaster, der Goldschmied?“, fragte sie und zupfte den Saum ihres Kleides zu Recht, das Gefühl auf der Haut war ungewohnt für sie und hier in der Stadt bei der Garde ohne Waffen zu sein,… schon seltsam.
„Ich hätte einen Auftrag für dich, das Gold spielt keine Rolle…“
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