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Pontius Pilatus
18.07.2007, 19:35
Premutos - der gefallene Engel
http://upload.worldofplayers.de/files3/Premutos.jpg
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Olaf Ittenbach
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)
Inhalt:
Seit Anbeginn der Menschheit sorgt der gefallene Engel Premutos in regelmaessigen Abstaenden für grausigen Kahlschlag unter den Menschen, doch gelang es den Menschen immer wieder, den Daemon in seineSchranken zu weisen. Nun, in der Gegenwart, stehen seine Chancen besser, bedient er sich doch zu seiner neuerlichen Auferstehung der sterblichen Huelle des Fuestenfeldbrucker Vorstadtjuenglings Matthias.Der hält bald blutiges Stafgericht unter Verwandten und Bekannten.
(c) by medienversand
Meine Meinung:
Olaf Ittenbach liefert mit Premutos seinen dritten und wohl mit abstand besten Film ab. Der Film besteht aus einem knapp 45 Minütigen vorgeplänkel, dass mehr oder weniger langweilig ist. Doch dann, auf der Geburtstagsparty geht es wirklich los... ein gorefest erster Güte, mit effekten weit über dem durchschnitt. Das Waffenarsenal von Matthias Vater wird wirklich voll eingesetzt, inklusive auftritt eines Schützenpanzers. Der Film nimmt sich auf keinen Fall ernst, auch am Anfang geschehen einige sehr absurde und ab und an sogar lustige Dinge, aber im letzten drittel wirds dann wirklich lustig^^ Dieses drittel ist auch mit sicherheit die Daseinsberechtigung des Films und hat wohl auch 100% des Budgets abgekriegt. Die Effekte sind ja, wie schon angedeutet wirklich super. Natürlich sind sie nicht auf Hollywoodstandard, aber was Olaf Ittenbach da vor die Kamera zaubert ist wirklich technisch sehr sehr gut und auch streckenweise sehr fantasievoll.
Der Film ist zweifellos ein absoluter partyfilm und am besten mit ein paar guten Freunden vor dem Fernseher oder noch besser einem Videobeamer zu bestaunen. Da sind lachsalven garantiert! Lasst euch nicht von der niedrigen imdb Werung irritieren, wer splatterfilme mag wird den hier lieben. Wer splatter nicht mag wird einfach nur gelangweilt und angeekelt sein.
IMDB Wertung: 5.1 (http://imdb.com/title/tt0144555/)
Einzelwertungen:
Darsteller: 4
Plot: 2
Effekte: 9
Anspruch: 1
Gesamteindruck: 8
Trailer (http://youtube.com/watch?v=6CwG_BKaT6g)
Harbinger
18.07.2007, 20:10
Ein Zombie hing am Glockenseil
http://upload.worldofplayers.de/files3/Zombie%20hing%20am%20Glockenseil.jpg
Kinostart: 11.09.1980
Genre: Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)/Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)
Regie: Lucio Fulci
Darsteller: Christopher George, Catriona MacColl, Carlo De Mejo
FSK: Indiziert/Beschlagnahmt (ungekürzte Fassung) bzw. 16 (gekürzte DVD Fassung von der VZ Handelsgesellschaft)
Inhalt: In Dunwich, einem kleinen Ort irgendwo in den USA, begeht ein Priester Selbstmord. Das Medium Mary sieht das ganze in einer Vision und gibt kurz darauf scheinbar den Löffel ab. Lebendig begraben wird sie von dem Reporter Peter gerettet. Die beiden erfahren, dass das Ende der Welt nahe ist, da der Selbstmord des Pfarrers die Tore zur Hölle geöffnet hat. Wenn diese vor Allerseelen nicht wieder geschlossen werden, so wird der jüngste Tag gekommen sein. Also brechen die beiden nach Dunwich auf, um es mit dem Zombiepriester und seinen untoten Horden aufzunehmen.
Kritik: Klingt ja eigentlich halbwegs durchdacht, die Story. Aber schon der Name des Regiestuhl-Besetzers sollte uns die eingeschlagene Richtung anzeigen. Denn Fulci hat es Zeit seines Lebens wieder und wieder geschafft, die besten Drehbücher gekonnt in den Sand zu setzen.
So auch die (mit Lovecraft-Referenzen gespickte) Story vom toten Priester am Glockenseil. Denn im Endeffekt ist die Geschichte um die unzähligen Zensuren und Verbote des Streifens wohl spannender, als der Film selber. Denn bei diesem (von Fulci-Jüngern beinahe kultistisch verehrten - frag mich was die alle genommen haben...) Filmchen hat Fulci fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Die Story wird träge und zusammenhangslos erzählt, es werden immer und immer wieder kleinstädtische Episoden aus Dunwich eingeflochten, die so goar nix mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, sowieso schien der Drehbuchautor keine wirkliche Ahnung zu haben, was er da schreibt, da im Endeffekt eine zufällige Szene die nächste jagt und sich am Ende sowas wie ein Gesamtbild daraus ergeben soll. Pustekuchen. Das Ding fällt schon alleine beim schiefen anschauen auseinander.
Wo wir schon gerade bei den Verbrechen des Drehbuchschreibers sind: Viel Sinn für rationales Denken schien der Mann auch nicht zu haben. Denn irgendwie akzeptiert jeder, aber auch wirklich jeder in dem Film die Sache mit dem aufgestoßenen Tor zur Hölle, dem Ende der Welt und sowieso den ganzen herumkreuchenden Untoten schon beim ersten Hinhören mit halbem Ohr. So bricht der Mann, den wir in Ermangelung eines besseren Exemplars mal "unseren Helden" nennen, also Reporter Peter (wirklich Heldenhaft ist der Kerl maximal in der Szene, in der er die lebendig begrabene Mary rettet...), auf der Stelle nach Dunwich auf, als ihm eine alte Schachtel, die er vor grob geschätzt drei Minuten kennengelernt hat, prophezeit, dass die Welt untergehen wird.
Dann schwenken wir doch mal fix zu den Dialogen. Meinen absoluten Liebling kann ich ganz gerne mal zitieren. Fertig? Okay, Peter und Mary stehen irgendwo in der Wildnis und haben sich verfahren. Also beginnt sie einen unsterblichen Dialog mit "Ich hab' Hunger.", woraufhin Peter, ganz Gentleman, antwortet "Gut, im Handschuhfach ist noch ein Lolli. Bedienen Sie sich." Ganz großes Kino...
Da haben wir doch auch eine schicke Überleitung zu den darstellerischen Leistungen geschaffen. Christopher George macht als Peter gar keine so üble Figur, immerhin hat er mit grob geschätzt drei Gesichtsausdrücken etwa zwei mehr drauf, als jeder andere der Darsteller. Catriona MacColl kann ganz gut aussehen, damit hat sich's aber auch. Und dem Schauspieler von Father William Thomas, dem Zombiepriester, attestiere ich hiermit den dümmsten Gesichtsausdruck beim am Strick hängen ever...
Weiterer Anlass für mich in schallendes Gelächter auszubrechen: die deutsche Synchronisation. Stellenweise geht die tatsächlich ganz in Ordnung, aber bei den heutzutage verfügbaren Fassungen (also auch der furchtbar verstümmelten deutschen 16er-Fassung) schien die deutsche originalsynchro von 1980 nur noch teilweise verfügbar gewesen zu sein. Also haben die findigen DVD-Bastler sich scheinbar den einen oder anderen Passanten von der Straße für ne Mark und ne halbe ins Studio geholt, ihnen ein Blatt Papier in die Hand gedrückt und sowas wie "Da ist das Mikro, bitte vorlesen" gesagt. Anders kann ich mir die lustigen "Ich hab auf einmal ne andere Synchronstimme"-Passagen nicht erklären. Aber wenn's denn wenigstens über den Film verteilt immer die gleichen geblieben wären... Nö. Da hat die eine oder andere Figur mal gut und gerne drei bis fünf verschiedene Synchronsprecher über den Film verteilt.
Gut gut, so weit haben wir schonmal die mittelschweren Katastrophen des Films abgehakt. Kommen wir zu dem, was Fulci laut seiner unzähligen Fans (ich frag mich wo die sich alle verstecken... ich kenne persönlich nicht einen einzigen) beherrscht wie kein zweiter: Gore und Atmosphäre. Oh ja, er hat beim Zombie am Glockenseil über weite Strecken hinweg eine wirklich greifbare Atmosphäre erschaffen. Nämlich eine der Langeweile. Etwa die ersten achtzig Minuten zieht der Film sich wie Kaugummi, kommt überhaupt nicht in die Gänge, dreht sich dauernd nur im Kreis... Wer da nicht wegpennt kann sich immerhin darüber freuen, dass gegen Ende doch noch das eine oder andere Fünkchen Atmo aufkommt. In den letzten zehn Minuten schafft Fulci das unfassbare: Er macht was Anschaubares aus dem Film. Ist auch nicht groß schwer, da ist die Story eh schon so gut wie vorbei... Also, die letzten zehn Minuten haben was... Da stimmt auf einmal das Bild, der Ton... Rettet aber auch nicht viel, bei den vorherigen, unglaublich schnarchigen 80%...
Und was war da noch? Ah, klar. Gore. Das Wort, auf das die meisten Fulci-Fans sicher schon gewartet haben. Um es kurz zu machen: Auch nix wirklich tolles. Hier und da wird mal ein wenig geschplodderd, am bekanntesten dürften wohl die zwei Szenen sein, in denen die junge Dame sich in der Fahrgastzelle ihres Autos ihrer Innereien entledigt (nettes Detail am Rande: Der Kerl, der in der Szene mit ihr rumknutscht, ist der spätere "Dellamorte Dellamore"-Regisseur Michelle Soavi) und die mit der Bohrmaschine. Die haben beide ein gravierendes Problem: Sie sehen unglaublich unecht aus. Vor allem die Bohrmaschinenszene. Ich meine... man sieht genau, dass der Bohrer nur eine Länge von etwa zehn bis zwölf Zentimeter hat. Trotzdem schafft das Ding es, dem bedauernswerten Opfer (bedauernswert, weil er in diesem Film mitspielen musste...) von einer Schläfe zur anderen zu fräsen.
So, jetzt durchforste ich noch mal fix mein Gehirn nach irgend welchen positiven Aspekten, die ich vergessen habe... Nö. Alles drin. Und negative? Oh ja. Teleportierende Zombies, der seltsame Gehirn-Rausquetsch-Move, ständige Fulci-typische "Ich zoom auf die Augen"-Einstellungen, das seltsame Ende (ist im Schneideraum entstanden, weil das Originalmaterial verloren ging und Fulci wohl zu faul war, um das noch mal zu drehen) und und und...
Kommen wir zum Fazit: "Ein Zombie hing am Glockenseil" ist Gülle. Klingt hart, ist aber so. Der Film hat seinerzeit wegen der überzogenen Gewaltdarstellung mächtig hohe Wellen geschlagen. Heutzutage kann man da nur müde drüber lächeln, denn da gab's schon dutzendfach brutaleres und vor allem auch handwerklich besseres. Dummerweise hat der Film abgesehen von seinen Splatterszenen nix zu bieten. Und die sind (wie fast immer bei Fulci) so selbstzweckhaft, dass man nicht drüber lachen kann. Kann man im nüchternen Zustand sowieso nicht gut über den Film. Also auch nix für wirkliche Trashfans, die sich gerne über "So bad it's good"-Movies amüsieren. In ungefähr drei bis vier Augenblicken blitzt in der ganzen Chose so was wie Kompetenz auf, der Rest des Films ist ein schlecht am Schneidepult zusammengestückeltes Stümperwerk... Zum abgewöhnen...
Einzelwertungen
Darsteller: 03/10 (Michelle Soavi und Christopher George sind die Höhepunkte, den Rest kann man komplett vergessen)
Plot: 03/10 (ganz nette Grundidee, aber über längere Laufzeit hinweg versumpft das ganze doch arg)
Effekte: 04/10 (ein paar sind gar nicht so übel, aber der Großteil ist einfach nur lachhaft)
Anspruch: 03/10 (der Film versucht wenigstens eine halbwegs schlüssige Geschichte zu erzählen, was aber leider gründlich schief geht)
Gesamtwertung: 01/10 (habe zwischen 1 und 2 geschwankt, aber mehr als eine glatte 1 ist es eigentlich nicht...)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0081318/)
Link zum deutschen Kinotrailer (http://www.youtube.com/watch?v=lePV9pOOqPA)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
18.07.2007, 20:28
Four Rooms
http://upload.worldofplayers.de/files3/Four%20Rooms.jpg
Erscheinungsjahr:1995
Genre: Episodenfilm (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379176)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
FSK: 16
Inhalt:
der Film ist in vier unterschiedliche episoden geteilt, die sich jeweils in einem Hitelraum abspielen. Das ganze wird zusammengehalten durch den Pagen Ted.
Die erste Episode handelt von einem Hexenzirkel, die ihre tote Göttin wiedererwecken wollen.
Die zweite Episode von einem durchgeknallten Ehepaar, dass wohl leichte Eheprobleme hat.
In der dritten Episode muss Ted auf die beiden Missratenen Kinder eines reichen Ehepaars aufpassen.
Die vierte Episode handelt von 3 Männern, die eine abartige Wette laufen haben.
Meine Meinung:
Der Film wurde mir schon dutzenden Leuten empfohlen und streckenweise in den Himmel gelobt. Dem wird der Film beigott nicht gerecht. Klar, er ist nicht wirklich schlecht, für einen langweiligen Fernsehabend auch ganz angemessen, aber keine der Episoden mag mich wirklich zu überzeugen. Die erste ist absolut langweilig, die Hexen sehen nichtmal sonderlich gut aus (wohl auch Geschmackssache^^). Es passiert einfach nicht wirklich was. Die "Story" dahinter ist strunzdämlich und nichtmal Wert so genannt zu werden. Auch die zweite Episode kann überhaupt nicht überzeugen. Der durchgeknallte Ehemann wird zwar recht überzeugend dargstellt, aber wenn diese Situation spannend sein soll, dann wurde das Ziel absolut verfehlt. Nur die Szene wo Ted sich aus dem Klofenster lehnt ist recht lustig, mit dem Pfeil der auf ihn deutet^^ Und dem Typen der aus dem Fenster über ihm rausschaut...
Die dritte Episode ist der Lichtblick des Filmes. Die beiden Kinder spielen super mit, die Ideen sind recht lustig und Teds versuche die Kinder ins Bett zu bekommen sind recht gut und lustig. Antonio Banderas spielt seine Rolle als Mafiosi sehr gut. Die Szene wo er am Ende reinkommt und das Chaos sieht... wirklich sehr lustig xDDD Oder auch wo der Sohn die Zigarette hinter sich wirft und dann alles nochmehr brennt...(wegen einer Zigarette^^) Der übergang zwischen der dritte und der vierten Episode ist auch super... wo Ted mit den drei Kiffenden und Playstation zockenden Frauen telefoniert... einfach genial xDDD
Auch die vierte Episode ist recht gut (basiert auch auf einer Kurzgeschichte von Roald Dahl, welchen ich vergöttere)... ohne zu spoilern kann ich leider nicht wirklich viel sagen, aber Teds reaktionen und allgemein die Geschichte ist recht lustig. Ausserdem spielt Quentin Tarantino und Bruce Willis mit.
Tim Roth spielt die Rolle des gestressten Pagen Ted wirklich genial. Seine Mimik ist streckenweise äusserst lustig, wenn sie auch etwas übetrieben sind. Effekte gibt es quasi keine...
Einzelwertungen:
Darsteller: 7
Plot: 5 (die ersten beiden 3, die anderen 7, als mittelwert für den ganzen Film 5)
Effekte: 4
Anspruch: 4
Gesamteindruck: 5
IMDB Wertung: 6.3 (http://www.imdb.com/title/tt0113101/)
Trailer auf youtube ("http://youtube.com/watch?v=zogrNBNHJTM)
Die DVD bei Amazon.de
DeadPoet
18.07.2007, 20:28
Turistas
http://upload.worldofplayers.de/files3/Turistas.jpg
2. DVD Erscheinung war: 04.06.2007
3. Surival Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)
4. Studenten aus den USA & Australien machen Ausflug nach Brasilien.
Nachdem der Reisebus verunglückt , haben sie die Wahl 10 Stunden auf den nächsten Bus zu warten oder in ein kleines Strandparadies zu gehen, wo es von weißem Strand und hübschen Brasilianer/innen nur so wimmelt.
Doch bald stellt sich das Ganze als eine Touristenfalle heraus.
5. Der Film beginnt recht interessant, der agressive viel zu schnell fahrende Reisebusfahrer ist wohl der Horror für jedem Urlauber, zumal es der Wirklichkeit durchaus entsprechen kann. ;)
Nachdem die Reisenden aus dem Bus klettern können, begeben Sie sich also in das Urlaubsdörfchen.
Wer Hostel kennt, wird hier wohl einige Parallelen bemerken. Es gibt Logvögel, ein bisschen Softsex und Urlaubsatmosphäre.
Als der böse Dotoorrr auftaucht, wird das ganze dann ein typischer Survival Horror. Die Charaktere werden für Teenie Horror Verhältnisse recht ordentlich dargestellt, aber Anspruch sollte man natürlich nicht suchen.
Es gibt einige ganz nette Splatterscenen (Stift ins Auge), bleibt aber noch im normalen Rahmen. Von der Handlung her gibt es ein paar kleinere Wendungen im Film so dass nicht alles offensichtlich ist.
Die Mischung aus Urlaubsatmosphäre und Menschenjagd war für mich okay. Daher es gibt z.B. einige hübsch anzusehende Tauchscenen in Kombination mit Action.
Aus meiner Sicht kann man sich ihn ansehen, er ist relativ spannend, aber man sollte nicht so viel erwarten - vor allem nicht als Horror Veteran. Das Gruselige an dem Film ist vielleicht, dass vieles in dem Film durchaus so passieren könnte.
Der Film ist meiner Meinung nach ein ordentlicher Horrorfilm für die ganze Familie, die sich anschließend freuen, dass sie dieses Jahr keinen Sommerurlaub in einem exotischen Land gemacht haben. :)
6. IMDB Wertung: 4.8 (http://imdb.com/title/tt0454970/)
7. Darsteller = 5 (Weder nervig noch besonders Eindrucksvoll. Ansehnlich, ich fand den brasilianischen Führer am sympathistischen, gefolgt vom großen "Du darfst das nicht und zieh dein BH wieder an" Bruder)
Plot = 6 (Grundidee find ich sehr gut und deshalb kann man auch gut in den Film eintauchen, ein paar weitere Wendungen und das Ende find ich prinzipiell auch okay)
Effekte= 6 (Für Ottonormalgucker passend, für Horror Veteranen zu soft.)
Anspruch = 3 (Dümmlich wirkt er jetzt nicht, aber mehr als Popkorn Kino auch nicht)
Gesamteindruck = 6
8. Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/3024/turistas.html)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
18.07.2007, 21:17
Bubba Ho-Tep
http://upload.worldofplayers.de/files3/Bubba%20Ho-Tep.jpg
DVD-Start: 24.05.2007
Genre: Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)/Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)
Regie: Don Coscarelli
Darsteller: Bruce Campbell, Ossie Davis, Ella Joyce
FSK: 12
Inhalt: In einem Altersheim in Texas vegetiert ein alter Mann ohne Freunde, ohne Verwandte, ohne Illusionen, dafür mit einem Geschwür an seinem besten Stück dahin. Sein Name ist Sebastian Haff. Zumindest behauptet das die Oberschwester. Er ist da ganz anderer Meinung. Er ist Elvis Presley, der King Of Rock, der seinen Lebensabend hier fristet, weil er vor langer Zeit genug von dem Rummel um seine Person hatte und mit einem gewissen Sebastian Haff den Platz getauscht hat. Doch etwas seltsames geht in dem Altersheim vor. Irgend etwas jagt die Bewohner und frisst ihre Seelen...
Kritik: Es ist etwa zwei Jahre her, dass ich zum ersten Mal von "Bubba Ho-Tep" gehört habe. Der Name Bruce Campbell ließ mich aufhorchen, denn der Mann ist spätestens seit dem ersten Anschauen von "Tanz der Teufel" (eher schon seit "Die Abenteuer des Brisco County Jr.") eine Legende für mich. Auch Don Coscarelli dürfte dem geneigten Splatterfan ein Begriff sein, realisierte er doch immerhin die allseits bekannte und beliebte Splattersaga "Das Böse". Dazu eine abgedrehte Story... Ich hatte mich schon auf eine blutrünstig-witzige Horrorkomödie gefasst gemacht. Oh wie falsch ich doch lag...
"Bubba Ho-Tep" ist kein Horrorfilm. "Bubba Ho-Tep" ist auch keine Komödie. Denn der Film ist weder gruselig noch besonders lustig. Fantasy trifft den Kern der Sache auch nur halbwegs. Denn im Herzen ist "Bubba Ho-Tep" die Geschichte eines Mannes, der seinen Lebensabend erreicht hat und der sich angesichts seines nahenden Todes mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzt. Denn die abstruse Story um die seelenfressende Mumie (ja, ich meine das genau so, wie es da steht) bildet im Prinzip nur einen Rahmen, damit Bruce Campbell seine Rolle als alter, verbitterter Elvis ausleben kann.
Und wie er das tut. Bruce Campbell spielt den King nicht, er ist schlicht und ergreifend der King. Wenn er mit riesiger Brille und Gehhilfe durch die tristen Korridore des Altersheims stakst, dann hat man nicht das Gefühl den aufschneiderischen Ashley J. Williams aus den "Tanz der Teufel"-Filmen vor sich zu sehen, ein Bild, das sich dem geneigten Zuschauer so gut wie immer aufdrängt, wenn er Bruce Campbell irgendwo sieht. Die anderen Darsteller machen ihre Sache auch ziemlich gut, vor allem Ossie Davis kann ich nur hervorheben... Ich verrate mal lieber nicht, welche Rolle er spielt.
Achtung, jetzt kommt die Holzhammer-Überleitung: Was machen die Darsteller meistens vor der Kamera? Richtig, sie reden. Und wenn man das alleine macht, dann nennt man das Monolog. Und davon gibt es eine ganze Menge in "Bubba Ho-Tep". So lässt Elvis sich oft und gerne über die Vergangenheit aus, sehnt sich nach seiner Familie, die nicht weiß, dass er noch lebt, fragt sich ob seine Frau Priscilla ihn besuchen würde, wenn sie es wüsste... Und bei diesen Passagen kann man nicht anders, als Sympathie für den griesgrämigen alten Mann entwickeln.
Hin und wieder wird dann auch in eine Rückblende geschnitten, in der Campbell einen jüngeren Elvis spielt. In diesen werden selten Worte gesprochen, viel mehr wird alles von bluesig-rockig-melancholischer Musik untermalt, die zwar nicht von Elvis Presley selbst stammt, aber ganz ohrenscheinlich (schönes Wort) eine Homage daran darstellen soll. Und man kann darüber sagen was man will, der Score passt einfach wunderbar zu den Bildern.
Sowieso ist die ganze Inszenierung überaus gelungen. Das Pacing ist hier und da ein wenig... sagen wir mal, lahmarschig. Aber im Prinzip stört das gar nicht so sehr. Der Film lässt sich eben Zeit. Denn obwohl man eigentlich die ganze Zeit nur Elvis beobachtet, wie er sich mit seinen Mitmenschen unterhält, wie er in der Gegend herum spaziert, wie er hin und wieder die Mumie verfolgt... es wird nicht langweilig.
Effekte gibt es wenige. Einer wäre Campbells Gegenspieler selbst, die Mumie mit Stiefeln und Hut. Durchaus gut gemacht, aber relativ zweitrangig. Ansonsten ein paar Sternenverschiebungen, Skarabäen und noch ein paar Kameratricks. Nichts außergewöhnliches, aber darauf kommt es in dem Film wahrlich nicht an.
Und noch ein paar Worte zur Atmosphäre des Films: dicht und wahrlich ergreifend. Der Film hat eine sehr melancholische Grundstimmung und trägt diese über die ganze Lauflänge hinweg bis zum großen Finale. Und auch wenn das Ende sicherlich kein Happy End ist, so lässt es den Zuschauer doch mit einer befriedigten, positiven Stimmung zurück.
Kommen wir zum Fazit: Wer bei "Bubba Ho-Tep" eine Komödie, einen Horrorfilm oder etwas in der Richtung erwartet, der wird möglicherweise enttäuscht sein. Ich war es nicht. Denn der Film ist so außergewöhnlich, so einprägsam, so unterhaltsam, so gut. Es gibt nur wenig Blut, es gibt wenige Scherze (die wenigen sind allerdings ziemlich gut), es gibt viele Dialoge und viel Charakterentwicklung. Bruce Campbell und Ossie Davis spielen fantastisch, die Story ist erfrischend, die Inszenierung makellos. Minimales Problem: Die Vermischung des ernsthaften Themas und der abgedrehten Story ist nicht immer perfekt gelungen. Aber darüber kann man hinweg sehen. Ein absolut sehenswerter Film. Für jeden. Und einer der wenigen Filme, bei denen ich bedenkenlos sagen kann, dass er schön ist.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Bruce Campbell und Ossie Davis sind genial, der Rest des Casts liefert eine zumindest solide bis positive Leistung ab)
Plot: 08/10 (abgedreht genial, leider mit wenigen Überraschungen)
Effekte: 05/10 (wenige Effekte, die sind dafür handwerklich sehr ordentlich)
Anspruch: 08/10 (ganz sicher kein Party-Film, sehr tiefgründig das)
Gesamtwertung: 8.5/10 (ein Film der wirklich nahe geht und den ich mir immer wieder anschauen kann... möchte man bei der abstrusen Prämisse gar nicht vermuten)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0281686/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=TWa04UhD87o)
Die DVD bei Amazon.de
P.S.: Nächstes Jahr soll das Prequel, "Bubba Nosferatu", in die Kinos kommen. Ich freu mich schon. ^2^
Pontius Pilatus
19.07.2007, 14:23
Boy eats girl
http://upload.worldofplayers.de/files3/Boy%20Eats%20Girl.jpg
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
FSK: 16
Inhalt:
Das ganze beginnt ganz normal, wie eine zweitklassige amerikanische Teeniekomödie. Hauptfigur Nathan und seine Freunde haben die üblichen Sorgen mit Mädchen etc... doch dann wird Nathan unabsichtlich von seiner Mutter getötet, welche ihn dann per Vodoo ins Leben zurückholt... er ist noch kein Zombie im eigentlichen Sinn, aber er ist untot, sehr stark und hungrig auf (Menschen-)Fleisch. Er beist als "unabsichtlich" einen Mitschüler, weswegen sich die Zombieplage ausbreitet... jetzt heißt es kämpfen.
Meine Meinung:
Wirklich sehr lustiger funsplatter aus Irland... Man merkt zwar deutlich, dass es ein independentfilm ist, doch das budget ist trotzdem ganz ok, die Schauspieler durchaus gut (auch wenn der ein oder andere wohl an der Bushaltestelle gecastet wurde), die Effekte recht überzeugend und auch die Schauplätze sind recht gut auswählt... Es gibt die ein ander andere echt eklige Szene (ich sag nur Blowjob^^) und am Ende ein richtiges effektfeuerwerk mit einem Mähdrescher und ner Menge Zombies (ist allerdings recht schnell geschnitten, aber trotzdem genial^^)... die Witze sind meist recht witzig, vorallem die beiden Freunde von Nathan sind wirklich recht witzig... Wir haben uns streckenweise recht amüsiert über die beiden... Die Masken der Zombies sind durchaus sehr gut, können leicht mit teureren Produktionen mithalten... Was den Splatterfreund natrlich besonders freud, ist dass alle Effekte Handgemacht sind(von Bob Keen, der unter anderem die Effekte von Hellraiser 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)-3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5872570) gemacht hat), da ist nichts nachbearbeitet. Wie bei den meisten Funsplattern sollte man auch diesen hier am besten in einer fröhlichen Runde mit einigen Freunden ansehen, dann entfalltet er erst sein richtiges potential.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (einige sehr sehr gut, andere etwas schwach... insgesamt ne 6)
Geschichte: 5 (Anfangs standardhollywoodgesülze, später Zombies...)
Effekte: 7 (man sieht eindeutig, dass alles selbst gemacht wurde und das zahlt sich wieder mal aus)
Anspruch: 3
Gesamtwertung: 7 (wer funsplatter ala Dead and Breakfast (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4030622) etc mag wird den hier lieben)
IMDB Wertung: 5.0 (http://www.imdb.com/title/tt0415679/)
Trailer bei youtube (http://youtube.com/watch?v=drXE0zspSb0)
Harbinger
19.07.2007, 14:38
Zombies unter Kannibalen
http://upload.worldofplayers.de/files3/Zombies%20unter%20Kannibalen.jpg
Kinostart: 18.04.1980
Genre: Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)/Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)
Regie: Marino Girolami
Darsteller: Ian McCulloch, Alexandra Delli Colli, Sherry Buchanan
FSK: Indiziert/Beschlagnahmt (ungekürzte Fassung) bzw. 16 (gekürzte DVD-Fassung)
Inhalt: In einem New Yorker Krankenhaus verschwinden Leichenteile. Der Täter wird gestellt, entzieht sich dem Justizvollzug allerdings durch einen beherzten Sprung aus dem nächstbesten Fenster. Das FBI findet heraus, dass er von einer Südseeinsel stammt, auf der ein mörderischer Kannibalenkult, die Kito-Sekte, haust. Also brechen FBI-Gesundheits-Agent Dr. Peter Chandler und die Antropologin Lori Ridgeway auf, um den Kannibalenpack einen Besuch abzustatten.
Kritik: Willkommen in der Abteilung "Mogelpackung Par Excellence". Denn, auch wenn ich damit ein wenig spoilere: Wer den Film ausem Regal holt, um sich Kämpfe zwischen Zombies und Kannibalen anzuschauen, der wird sich ziemlich ärgern. Sowas gibt's in diesem Filmchen nämlich exakt handgezählt einmal und diese kurze Prügelei dauert grob geschätzt zweieinhalb Sekunden.
Wer den Film ausem Regal holt, um sich eine antropologische Studie über Südsee-Kannibalen anzuschauen, der hat eben so wenig Spaß dran. Denn die netten Herren Menschenfresser sind in dem Film irgendwie leicht debil geraten, hüpfen aus Fenstern, rennen schreiend auf Menschen mit Feuerwaffen zu und futtern auch ganz gerne mal an ihren Opfern, während noch ein paar lebendige Menschlein mit Knarren rings rum stehen und draufballern. Nicht gerade Harvard-Absolventen, diese Inselvölker.
Wer den Film allerdings ausem Regal holt, um mal wieder ordentlich zu lachen, der könnte wohl Erfolg damit haben. Zumindest mit der ersten halben Stunde. Denn die ist stellenweise wirklich zum Schreien komisch.
Das fängt schon an, als in der Eingangssequenz unser mysteriöser Leichenteil-Dieb sich mit einer Säge an einem toten Körper zu schaffen macht und die abgesägte Hand nicht nur wackelt als wäre sie aus Gummi (was sie zweifelsohne ist), sondern auch noch lustig quietschende Geräusche von sich gibt. Gut, kann man verzeihen, der Film wurde 1979 gedreht. Da war noch nicht viel mit teuren CGI-Effekten.
Was sich dann einem aber im Vorspann an musikalischer Untermalung bietet spottet jeder Beschreibung. Zu tollen Standbildern (weiße Namen vor einem dunklen Hintergrund, der wohl New York bei Nacht darstellen soll) springt uns was ins Ohr, von dem ich immer noch nicht sicher bin, ob es jetzt ein Spannung erzeugender Herzschlag, frühe Versuche in Richtung elektronische Musik oder das Kreischen eines Affen sein sollte. Könnte alles sein...
Gut, genug über Einzelszenen gemeckert. Werfen wir doch mal einen Blick auf das... ähm, ja... Gesamtkunstwerk. Die Ausstattung geht größtenteils in Ordnung, die Dschungelszenen sind sogar gar nicht so übel. Sieht zwar nicht wirklich nach Urwald aus, lässt sich aber verkraften. Ganz im Gegensatz zu den Kannibalen- und Zombiemasken. Die Kannibalen haben sich ein wenig mit Kreide oder Kalk eingebrieben und sehen deswegen leicht weißlich aus, was allerdings lediglich ziemlich lächerlich wirkt. Und die drei bis vier Zombies, die manchmal so in der Gegend rumstehen und nicht wirklich was zu tun haben, sehen eher aus wie Menschen, die ordentlich mit der Plautze in ne Schlammpfütze gefallen sind. Dagegen waren die Fulci-Exemplare aus "City Of The Dead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=3999026)" wahre Wunder der modernen Trickkunst.
Schwenk zu den Darstellern. Da sieht's ausnahmsweise mal gar nicht so übel aus. Ian McCulloch, bekannt unter anderem aus Fulcis "Woodoo" (wohl der einzig halbwegs gute Film von dem Mann), der übrigens Back To Back mit "Zombies Unter Kannibalen" gedreht wurde (was die gleichen Sets und die gleichen Darsteller erklärt), ist gar kein so mieserabler Schauspielrecke. Er bringt den Peter recht sympathisch rüber und hat sogar ein paar verschiedene Mienenspiele drauf. Alexandra Delli Colli als Lori zieht sich wenigstens hin und wieder aus... Ist auch schon der Höhepunkt ihrer Darstellerei. Peter O'Neal, der den filmeigenen Mad Scientist mimt (jau, der wurde auch noch mit dem Holzhammer ins Skript gekloppt), liefert wohl die beste Leistung im ganzen Film ab. Irgendwo zwischen genial und verrückt, ein verschrobener Bösewicht, den man einfach gern haben muss. Und Ex-Wrestler Dakkar, der des Doktors Gehilfen Molotto spielt, macht im prinzip auch nix falsch.
Ganz im Gegensatz zur deutschen Synchronisation. Da haben wir nämlich die gleichen "Eigenheiten", die schon "City Of The Dead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=3999026)" zu bieten hatte... Sprich: "Hier sind fünf Euro, du bist unser neuer Synchronsprecher." Teilweise leicht bescheuert, aber ich konnte mich ganz gut drüber amüsieren.
Amüsieren ist übrigens ein gutes Stichwort. Das tut der Film nämlich ganz großartig. Zumindest die ersten dreißig Minuten lang. Filminterne Logik ist, wie bei so vielen italienischen Splatterstreifen, mal wieder Mangelware ("Setzen Sie mich bitte da bei dem Steakhaus ab." - "Aber ich dachte, Sie wären Vegetarierin..." - "Bin ich ja auch. Aber hin und wieder will ich mich ja doch mal verwöhnen..." Classic Stuff...), die Geräuschkulisse des Films ist herrlich blöd (mein Liebling war der immer wieder auftretende "Kito-Sekte-Gedächtnis-*Pling*"-Sound, wenn man mal wieder das kunsthistorisch höchst anspruchsvolle Symbol des Kannibalenstamms zu Gesicht bekam), die Dialoge sind zum Schreien, genau wie die zusammengestückelte Synchro. Fehlt eigentlich nichts für einen gediegenen Trash-Abend, oder?
Nicht ganz. Denn sobald die Reisegruppe New York verlässt nimmt die (unfreiwillige) Gag-Dichte leider ab. Über weite Strecken langweilt der Film dann einfach nur, hat zwar den einen oder anderen recht heftigen Splattereffekt zu bieten um Gorehounds bei der Stange zu halten, bringt einen aber nur noch selten zum Lachen. Ein paar gute Szenen gibt's noch (eine davon beinhaltet einen namenlosen einheimischen Gepäckträger und einen Speer), aber eigentlich kriegt man dann nur noch Geschplodder, Urwald und gelegentlich Alexandra Delli Colli nackt zu sehen.
Also, Humor ist zmindest im ersten Drittel genug vorhanden. Wie sieht's denn mit den anderen Aspekten aus, die so ein Horrorfilm erfüllen sollte? Spannung? Von Anfang an absolut im Keller. Ausstattung? Mein Favorit war der aus dem Fenster fallende Dummie, dem im Flug ein Arm verloren ging... Blood & Gore? Reichlich. Das ist das einzige, womit der Film in den letzten zwei Dritteln wirklich punkten kann. Die Effekte sind gut über die Lauflänge verteilt, wirken teilweise ein wenig plump und lachhaft (Gesicht Vs. Außenbordmotor), gehen aber größtenteils doch recht in Ordnung.
Kommen wir zum Fazit: "Zombies unter Kannibalen" ist genau das, was man von einem Splatterstreifen der ausgehenden 70er aus Italien erwartet. Ein strunzdummer Film mit einer lächerlichen Handlung und viel Blut und Gekröse. Und natürlich unfreiwillig komisch. Dieser hier kann sogar noch mit ein paar halbwegs kompetenten Darstellern punkten. Wenn die letzten zwei Drittel genau so lustig gewesen wären, wie das erste, dann hätten wir es mit einer richtig hammermäßigen Trashgranate zu tun, so ist der Film allerdings lediglich als Partyfilm mit ein paar Kumpels und reichlich Bier halbwegs zu gebrauchen. Kann man sich mal angesehen haben, muss man aber nicht. Auf jeden Fall besser als die meisten Fulcis zusammen. Schlechter allerdings als "Woodoo".
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (Ian McCulloch und Peter O'Neal reißens raus, der Rest dümpelt so vor sich hin)
Plot: 03/10 (wenn man mal über die Zombie-Mogelpackung hinweg sieht isses ein ganz normaler Kannibalenfilm mit recht dümmlicher Story)
Effekte: 07/10 (reichlich und für die Zeit wohl ganz gut, für Splatterfans allemal einen Blick wert)
Anspruch: 02/10 (huhu, es gibt einen Plottwist, allerdings einen sehr halbherzigen, der eigentlich gar nicht richtig passen will, ansonsten alles ganz großer Käse)
Gesamtwertung: 05/10 (wie gesagt, das erste Drittel macht viel Spaß, danach flacht's ab, trotzdem kein mieser Film, bei Leibe aber auch kein guter)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.0) (http://www.imdb.com/title/tt0079788/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=uraFoYLMHHk)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
19.07.2007, 23:38
Cannibal! The Musical
http://upload.worldofplayers.de/files3/Cannibal!%20the%20Musical.jpg
Erschienen: 1996
Genre: Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)/Musical (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379176)/Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)
Regie: Trey Parker
Drehbuch: Trey Parker und Matt Stone
FSK: 16
Inhalt:
Eine Gruppe Männer zieht trotz böser Vorzeichen nach Colorado. Sie treffen dabei auf allerlei komische Typen, unter anderem japanische Indianer, durchgeknallte Trapper, verrückte Südstaatler. Ausserdem scheinen die Typen recht singbegeistert zu sein, denn sie stimmen immer wieder ein fröhliches und zum schreien komisches Liedchen an.
Da ihr Führer absolut unfähig ist brauchen sie für die Reise wesentlich länger als die veranschlagten 4 Wochen und ihnen geht bald das Essen aus...
Meine Meinung:
Ich sag eins vorweg: Der Film ist wirklich ein Meisterwerk. So einen abgefahren Film mit so abgefahrenen Liedern sieht man wirklich selten! Aber jetzt von Anfang an... Wie einige schon bemerkt haben, stecken hinter dem Film die Macher von Southpark, Trey Parker und Matt Stone. Die beiden haben den Film in ihrer Studienzeit gedreht und anscheinend schon damals einen absolut durchgedrehten Humor gehabt. Er ist zwar nicht ganz so abartig wie Southpark Streckenweise, aber nicht minder lustig. Die Lieder sind alle von Trey Parke komponiert und haben dahingehend auch einiges zu bieten. Einige davon (lets build a snowman und Sphedoinkle) haben bei uns schon absoluten Kultstatus. Die Schauspieler sind durch die Bank genial und das teilweise etwas fehlende Talent machen sie mit locker mit der Begeisterung und hingabe Wett mit der sie ihre Rollen spielen. Man sieht wirklich, dass jeder Spaß beim drehen dieses Filmes hatte und damit nicht einfach das schnelle Geld erreicht werden sollte. Sie konnten sich scheinbar alle komplett in ihre Rolle hineinversetzen. Neben den genialen Hauptcharacteren sind aber auch die meisten Nebencharactere (die Indianer, die Trapper, der Südstaatler etc) super besetzt und spielen ihre Rolle mit viel Hingabe. Effekte sieht man nicht sonderlich viele (am Anfang ein kewles Gemetzel, wo allerlei Gliedmaßen dran glauben müssen (Arm, Zunge etc) und am Ende nochmal) aber die sind auf recht hohem niveau, wenn man bedenkt, dass für den Film nicht sonderlich viel Geld zur verfügung stand. Ausserdem sind sie alle "echt" also nicht mit dem Computer nachgeholfen. Die Story ist, so einfach und langweilig sie klingt, absolut genial und passt einfach 1A dazu.... Die Lieder wie schon gesagt auch super, mit einprägsamer Melodie und so richtig schön zum mitsingen. Man sieht der großen Tanzszene am Ende zwar an, dass es nicht alles Profis sind, doch machen sie alle ihren Job durchaus gut. Der Kampf gegen den Pfarrer(?) am Ende ist wirklich genial gemacht, wir haben uns sowas von einen abgelacht.
Ich kanns nur immer wieder sagen, ein genialer Film, sollte man auf jedenfall gesehen haben. Lasst euch nicht davon zurückschrecken, dass gesungen wird, alle Lieder sind genial und ohne ausnahme absolut passend.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (zwar nicht alle mit riesigem Schauspieltalent gesegnet, aber durch die begeisterung beim Spielen wird das bei weitem Wettgemacht)
Plot: 5 (ist relativ einfach gehalten, aber auch nicht der Hauptteil des Filmes)
Effekte: 5 (am Anfang und am Ende, die dafür recht gut)
Anspruch: 5 (sollte eigentlich jeder verstehen, aber damit man alles wirklich kapiert sollte man schon mit beiden Augen zusehen)
Gesamtwerung: 9 (die genialen Lieder, die abgedrehten charactere, die netten Effekte... bei dem Film passt einfach alles!)
imdb Wertung: 7.1 (http://www.imdb.com/title/tt0115819/)
Trailer bei youtube (http://youtube.com/watch?v=7uMQPsTGDUo)
Die DVD bei Amazon.de
Das Lied "let´s build a snowman! (http://youtube.com/watch?v=mXMWigTOJ_c)
und der Trappersong (http://youtube.com/watch?v=xjS0Menithg)
Sunshine
http://upload.worldofplayers.de/files3/Sunshine.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Sci-Fi (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379144), Thriller (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379178), Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)
FSK: 12
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Alex Garland
Cast: Rose Byrne, Chris Evans, Cillian Murphy, Hiroyuki Sanada, Michelle Yeoh
Inhalt: Wir befinden uns im Jahre 2057. Die Sonne ist am versagen. Die Erde befindet sich bereits in einem solaren Winter. Ein Raumschiff, die Icarus II, wird mit einer achtköpfigen Crew zur Sonne geschickt. Sie trägt die letzte Hoffnung der Menschheit: Eine riesige Bombe, die die Sonne wiederanzünden soll. Vor sieben Jahren war bereits ein Raumschiff, die Icarus I, mit der selben Mission gestartet, doch sie verloren den Kontakt zur Erde ...
Kritik: Sci-Fi, ein Genre mit vielen Gesichtern. Man kennt sie als Abenteuerfilme (Odyssee im Weltraum (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8775986)), Märchen (Star Wars) oder Actionfilme (Independence Day). So eine riesige Vielfalt, so wenige im Kino. Sci-Fi ist im Vergleich zu Action oder Komödien Mangelware im Kino. Leider. Nach Star Wars III aus dem Jahre 2005 hat man nicht mehr viel gehört. Nun kommt der Engländer Danny Boyle (Trainspotting, 28 Days Later) und bringt mit dem Back-to-basic-Film einen fantastischen Sci-Fi-Streifen auf die Leinwand.
Da wir schon bei Boyle sind, wer 28 Days Later gesehen hat, wird seine Handschrift bei Sunshine sofort wieder erkennen. Die Bilder sind kühl und klar, die Kameraführung ruhig. So kennt man es aus 28 Days Later. Ebenso findet man die schnellen Einschnitte von einzelnen Bildern wieder, die bei so manchen für Herzflimmern sorgen. Apropos Bilder, man sollte die Panorama Ausblicke aus dem Raumschiff besonders erwähnen. Sie sehen einfach verzaubert schön aus.
Der Film fängt eigentlich erstmal ruhig an. Keine große Aufregung, die Reise zur Sonne läuft nach Plan. Wie die Reise überhaupt möglich ist, wird erklärt. Die Besatzung schickt Nachrichten an die Geliebten auf der Erde. Es gibt ein bisschen WG-Streit. Such is life! Aber dann taucht die verlorene Icarus I plötzlich auf dem Radar auf. Spätestens jetzt merkt man, dass nun mehr und mehr der Thrilleraspekt zum Vorschein kommt, der sich dann den kompletten restlichen Film durchzieht. Spannung pur! Hier soll auch nicht weiter gespoilert werden, aber so viel sei gesagt: Horror darf auch noch mitmischen.
Wer nun aufmerksam gelesen hat, denkt sich eventuell: „Irgendwo kenn das doch her.“ Richtig, Plot und Stil erinnern stark an Odyssee im Weltraum und Apollo 13. Da versucht Danny Boyle auch gar niemand etwas vor zu machen. Nach seinen eigenen Aussagen, ist der Film eine Art Remake. Wiederbelebung des alten Sci-Fi. Tut eigentlich gut, nach all dem Action-Boom-Boom wie Armageddon oder Independence Day. Die Idee, dass man die Sonne mit einer Bombe neuanzünden muss, klingt irgendwie seltsam, aber doch ganz kreativ.
Zum Cast gibt es nicht viel zu sagen: Sie machen ihre Sache hervorragend. Hauptdarsteller Cillian Murphy, der schon in 28 Days Later mit Boyle gearbeitet hatte, spielt fast den selben Charakter wie schon in 28 Days Later: zurückhaltend, nachdenklich und in Notfallsituationen handlungsbereit. Dementsprechend meistert er seine Aufgabe ohne jegliche Probleme. Neben ihm sollte noch besonders Chris Evans erwähnt werden, der bisher in eher in Popcorn-Rollen wie Final Call oder Fantastic Four. Er kann diesmal in der Rolle als Mace, dem die Mission über sein eigenes Wohl und der der Crew geht, voll und ganz glänzen. Auch der restliche Cast, deren Namen man doch irgendwo her kennt (z.B. Hiroyuki Sanada aus Last Samurai), hat genug Bildschirmzeit und kann sich zeigen.
Hierbei sei bemerkt, dass kein Crewmitglied, die so ziemlich den kompletten Cast darstellt, blas bleibt. Jede Figur ist glaubenswürdig. Man kann mit jedem mitfühlen, verstehen. Jeder Figur hat seine Bedeutung im Ablauf, jeder seine eigenen Handlung. In diesem Punkt hat das Drehbuch definitiv gute Arbeit geleistet. Da kommt dann ein weiterer interessanter Aspekt des Films ins Spiel: moralische Fragen werden aufgetischt. Würdest du einen unschuldigen Menschen umbringen, wenn du damit die Rest der Menschheit vielleicht (!) retten könntest? Diese und mehr, findet man immer wieder im Film wieder. So was geht unter die Haut.
Einen kleinen Mangel hat der Film dann doch noch: Das Ende. Die Bilder sind wunderschön und einem Finale würdig. Die Spannungskurve macht auch keine Probleme. Das Problem: Alles geht um einen Zacken zu schnell. Während der Film überwiegend eine langsame Erzählgeschwindigkeit hat, wird man hier regelrecht überrumpelt. Auch die Kamera kommt langsam ins Rasen. Großes Boom-Finale. Aber vielleicht ist das ja auch positiv?
Fazit: Sci-Fi-Thriller, so würde ich den Film beschreiben. Neben den klassischen Sci-Fi-Aspekten bietet der Film nervenraubende Spannung. Großartige Bilder (Wer die Chance hat, sollte sich den Film unbedingt auf Großleinwand anschauen.), wunderbare Charakterzeichnung, intelligente Dialoge mit moralische Frage und kleineren Horror-Elementen. Was will man mehr? Wem sich mit Apollo 13 anfreunden kann, lässt sich der Film empfehlen, denn Danny Boyle ist da ein kleines Meisterstück des klassischen Sci-Fis gelungen.
IMDb-Wertung: 7,3/10 (http://imdb.com/title/tt0448134/)
Persönliche Wertung:
Darsteller: 9/10 - Herausragend
Plot: 5/10 - Überaus simpel, aber die Umsetzung kann überzeugen
Effekte: 10/10 - Panorama-Ausblicke ins All, düstere Raumschiffwracks: Umwerfend!
Anspruch: 8/10 - Die moralischen Aspekte kommen nicht zu kurz und können überzeugen
Gesamtwertung: 8/10 - Der exakte Durchschnitt der vier Einzelpunkten. Auf jeden Fall sollte jemand, der was mit Sci-Fi anfangen kann, einen Blick darauf werfen.
Trailer: Click me! (http://www.moviemaze.de/media/trailer/2709/sunshine.html)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
20.07.2007, 02:43
Re- Animator
http://upload.worldofplayers.de/files3/Re-Animator.jpg
Erscheinungsdatum: 1985
Genre: Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)/Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)
Regie: Stuart Gordon
Darsteller: Jeffrey Combs, Barbara Crampton, Bruce Abbott
FSK: indiziert/ungeprüft
Inhalt:
Dr Herbert West hat ein Serum entwickelt mit welchem er tote Menschen und Tiere wieder ins Leben zurückholen kann. Doch das ganze funktioniert nicht wie gewollt, denn die reanimierten scheinen sehr aggressiv und irgendwie Zombiehaft zu agieren. Nachdem er sein Serum in der Schweiz in einem ungünstigen Moment ausprobiert hatte flüchtet West nac Amerika, wo er seine Studien fortsetzt. Dort wird er Untermieten bei dem jungen Dr. Dan Cain, der mit der Tochter des Dekans, Meg, zusammen ist.
Einer der Ärtzte ist eifersüchtig auf Wests Serum und zwingt ihn mit seiner hyspnosetechnik ihm das Serum zu geben. Doch das lässt West nicht so auf sich sitzen.
Meine Meinung:
Re-Animator ist zweifellos ein Meilenstein in der Horrorfilmgeschichte und zählt mit Tanz der Teufel wohl den bekanntesten dieser Zeit. Der Film war damals ein unglaublicher Erfolg und zog eine Menge Nachahmer an, welche aber niemals die genialität des Originals erreichten.
Der Film basiert auf der Kurz Geschichte „Herbert West, Re-Animator“ von H.P. Lovecraft, die zwar in einigen Details abgewandelt wurde, aber im Film doch zu 100% greift und jeden Zuschauer mitreissen lässt. Man kann sich sehr gut in die Rolle von Dan Cain hineinversetzen, wenn er mitbekommt was sein Untermieter so in seinem Zimmer treibt. Auch später, als er immer wieder von Zweifeln ob seiner Tätigkeit geplagt wird.
Jeffrey Combs verkörpert die Rolle des genial-verrückten Herbert West einfach perfekt und kann deswegen zusammen mit Bruce Campbell zu den Stars des Genres gezählt werden. Aber auch die anderen Schauspieler sind alle gut bis sehrgut. Bruce Abbott spielt die Rolle des unerfahrenen und etwas unfreiwilligen Helfers von Herbert West perfekt und Barbara Crampton zeigt, dass sie nicht nur gut aussehen kann. Auch die anderen Rollen sind alle sehr gut besetzt, also was Schauspieler angeht kann man bei dem Film wirklich nichts bemängeln.
Die Effekte sind alle durchwegs genial, auch wenn der Film etwas daran krankt, dass viele Schauplätze etwas zu dunkel sind, weswegen manchmal das Effektfeuerwerk, das sich da vor einem ausbreitet garnicht wirklich sieht. Aber der Film hat wirklich viele und zu der damaligen Zeit auch richtungsweisende Effekte. So zum Beispiel der abgetrennte Kopf von Dr. Hill zwischen den nackten Schenkeln von Meg. Oder der Kopflose torkelnde Körper von Hill. Das komplette Ende ist dann ein großses Gemetzel, wo es wirklich nurnoch Spaß macht zuzusehen. Auch in diesem Film wurde nicht mim Computer Nachgeholfen (nicht verwunderlich, ist ja auch schon älter), aber die Effekte sehen trotz dem Alter noch sehr gut aus. Man sieht dem Film hierbei sein Alter wirklich sogut wie nicht an. Können sich leicht mit aktuelleren Produktionen wie Dead and Breakfast oder Evil Alien messen.
Der Film ist zwar durchwegs ernst gemeint (mit sicherheit ernster als die Nachfolger), aber auch in dem Film gibt es schon eine Menge witziger Szene, so zum Beispiel Dr. Hill und sein Körper.
Die Musik sticht in Re-Animator stellenweise wirklich sehr herraus, gerade am Anfang ist sie geradezu umwerfend.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (wirklich alle sehr gut besetzt, besonders Jeffrey Combs ist unschlagbar gut.
plot: 8 (sehr gut, mit guten wendungen, intressanten Charakteren und nachvollziehbaren Handlungen.)
Effekte: 8 (leider meist etwas zu dunkel, sodass man oft nicht genug sieht, aber wirkliche Zuckerstücke dabei, für jeden Gorefanatiker ein Augenschmauß.)
Anspruch: 8 ( durch die intressante Geschichte, die gut ausgearbeiteten Charaktere etc mit sicherheit etwas für das reifere Publikum. (mal ganz abgesehen von den Effekten^^))
Gesamtwertung: 8 (nurnoch getoppt von dem noch genialeren Nachfolger.)
imdb Wertung: 7.3 (http://www.imdb.com/title/tt0089885/)
Trailer bei youtube (http://youtube.com/watch?v=0NBmN44ow1c)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
20.07.2007, 20:57
Mystery science theater 3000 The Movie
http://upload.worldofplayers.de/files3/MST3K.jpg
Erscheinungsdatum: 1996
Genre: Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)/Science Fiction (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379144)
Darsteller: Michael J. Nelson
Regie: Jim Mallon
Inhalt:
Dies ist der Film zu der ausserhalb des englischsprachigen Bereichs total unbekannten TV-Serie Mystery science theater 3000, welche davon handelt, dass zwei verrückte Wissenschaftler einen Reinigungskraft mit einem Raumschiff ins All schießen um ihn mit den schlechtesten aller Filme zu quälen. Der technisch begabte Mike Nelson baut sich dort aus Teilen des Raumschiffs ein paar Roboterkollegen. Crow T. Robot, Tom Servo, Gypsy und Cambot (cambot sieht man nie, da er ja die Kamera ist). Sie schaun sich also die von den Wissenschaftler geschickten Filme an, doch damit sie nicht den Verstand verlieren kommentieren sie diese auf vollkommen Hirnrissige Weise. Der großteil des Filmes besteht also aus dem gezeigten Film (in MST3K: The Movie ist es "This silent Earth") und der ersten Bankreihe eines Kinos, wo Mike Nelson mit Crow und Tom Servo sitzt. Im Film gibt es aber auch eine Reihe von anderen Szenen.
Meine Meinung:
Ich hab den Film vor langer langer Zeit in tiefster Nacht mit einem Freund im Fernsehen gesehen. Wir waren begeistert. Wir haben gelacht bis uns der Bauch wehtat und noch mehr. Wir sind gleich am nächsten Tag ins Geschäft gegangen und haben den Film gekauft. Mittlerweile hab ich den Film mit sicherheit schon mehr als 15mal gesehen und finde ihn immer noch lustig, auch wenn ich jede Szene auswendig mitsprechen kann.
Aber nungut, mal zum Film... Der Film beginnt leider nicht mit dem genialen aus der Serie bekannten Introsong, wo das ganze erklärt wird, sondern Dr. Forrester (der verrückte Wissenschaftler) erklärt uns um was es geht. Dann Schnitt ins Raumschiff. Mike Nelson lauft in einem Hamsterrad. Plötzlich hört er Klopfgeräusche.... Er geht zusammen mit Gypsy und Tom Servo zum untersten Levels des Raumschiffs. Dort ist Crow gerade dabei einen Tunnel zurück zur Erde bauen, mit einigen unverhergesehenen (bzw, vorhergesehenen, dennn wie man später erfährt hat Crow das auf seinem Plan notiert. Sogar doppelt unterstrichen) Zwischenfällen verbunden. (Die Hülle bricht beinahe)... Schon bei der Szene haben wir sowas von gelacht, denn die Kommentare der drei sind sowas von genial. Ich zitiere mal sinngemäß:
Tom Servo: "Crow, was machst du da?!"
Crow: "Ich baue uns einen Tunnel zurück zur Erde!"
*Die Hülle bricht und alles wird rausgesogen, die vier halten sich irgendwo fest.*
Tom Servo: "verdammt, damit hab ich nicht gerechnet. Reich mir mal meine Pläne.
Danke... oh, da stehts ja. Die Hülle bricht und wir werden alle sterben. Ich habs sogar unterstrichen. Aber ich habs trotzdem gemacht ;_;"
Mike Nelson: "ja, das versteh ich"
Das klingt jetzt geschrieben garnicht so genial wie es im Film ist...
egal, weiter im Text. Nach dieser Einleitungsszene beginnt der Film "This Islang Earth" und der Wahnsinn beginnt wirklich... Zu wirklich jeder Szene fallen den drei ein absolut hirnrissiger Kommentar ein. Das ist leider unmöglich zu beschreiben, das muss man einfach gesehen haben....
Ich muss hier noch ein großes Lob an die deutsche synchronisation abgeben, denn die ist wirklich unschlagbar gut. Man merkt wirklich, dass das Leute gemacht haben, die große Fans der Serie waren, denn sie haben garnicht versucht die englischen Wortspiele zu übersetzen, sondern haben eine komplett eigenständige synchronsiation gemacht, wodurch man auf englisch und auf deutsch zwei sehr unterschiedliche Filme sieht. Auf deutsch nimmt der Film sogar darauf rücksicht, dass in eier Szene von This Island Earth auf Deutsch die Synchronstimmen gewechselt wurden (der Film kam zuerst geschnitten heraus)... absolut genial, sowas wünsche ich mir auch für andere Filme! (wobei das hier auch etwas einfacher ist, da man nicht auf lippensynchronität achten muss. Der Film und besonders die Serie sind absichtlich billig gehalten, denn es geht ja schließlich um das Thema B-Movies.
Die Schauspieler sind ganz in Ordnung, aber halt auch auf B-Movie stand. Die Effekte (ganz ganz selten) sind eher schlecht als recht, aber großteils sieht man ja nur This Island Earth, deswegen stört das wirklich nicht im geringsten.
Geschichte ist natürlich auch quasi nicht vorhanden.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (sind ganz ok, aber 90% des Filmes sieht man sie nur komplett schwarz von hinten, also eher unwichtig, wichtig sind ihre Kommentare
Plot: 5 (quasi nicht vorhanden, auch wegen dem bezug zu This Island Earth. stört aber nicht, denn darum gehts nicht.
Effekte: 5 (eine Windmaschine und die Roboter. Die sehen dafür recht gut aus.)
Anspruch: 7 (ist ähnlich wie zB bei den Simpsons auch für jüngere Semester verständlich, aber viele Sprüche sind doch eindeutig für ältere Personen gedacht, da auch (vorallem im original) viel Bezug zu Politik und Gesellschaft genommen wird)
Gesamtwertung: 9 (ich bin zwischen 9 und 10 gehangen, da der Film wirklich quasi untoppbar ist, aber dann doch die 9 genommen, man muss ja platz nach oben lassen^^)
imdb Wertung: 7.2 (http://www.imdb.com/title/tt0117128/)
Trailer gibt es leider keinen, tut mir wirklich leid^^ Aber man kann sich sehr viele Folgen von MST3K auf googlevideo ansehen, da das copyright freigegeben wurde. Wird auch mehrmals in der Serie dazu aufgerufen die Folgen aufzuzeichnen und weiterzugeben.
Man kann sich sogar den ganzen Film bei youtube ansehen, denke auch hier wird das copyright freigegeben sein, dezidiert weiß ichs aber nur von der Serie. (is auf youtube aber auf englisch) klick (http://youtube.com/results?search_query=%22Mystery+Science+Theater+3000+The+Movie%22&search=)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
22.07.2007, 00:04
Bride of the Re-Animator
http://upload.worldofplayers.de/files3/Bride%20Of%20The%20Re-Animator.jpg
Erscheinungsjahr: 1990
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
Regie: Brian Yuzna
Darsteller: Jeffrey Combs, Bruce Abbott, David Gale und Kathleen Kinmont
Inhalt:
Die Ärzte Herbert West (Jeffrey Combs) und Dan Cain (Bruce Abbott) haben als einzige das Massaker an der Miskatonic Universität überlebt. Sie tauchen unter, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Nach einiger Zeit beenden sie ihren freiwilligen Einsatz in einem blutigen Bürgerkrieg in Peru. Sie kehren an die Miskatonic Universität zurück, doch zumindest Dan hat die Nase voll und will seit Megs Tod in Teil eins nichts mehr davon wissen. Herbert denkt da ganz anders: Er hat nämlich herausgefunden, dass sich das Bewusstsein nicht nur im Gehirn befindet, sondern in jedem Körperteil. So kann er mit seinem Serum nicht nur Tote reanimieren, sondern auch jedes Körperteil zum Leben erwecken. Herbert kann Dan schliesslich überreden, eine eigene Braut aus Körperteilen zu kreieren, und Dan macht nur mit, weil die Braut Megs Herz in sich schlagen haben wird. Doch ein Cop (Claude Earl Jones) und Dr. Hills (David Gale) Schädel werden den beiden noch jede Menge Ärger einbringen...
Meine Meinung:
Da nach Re-Animator anscheinend zuerst keiner daran dachte eine Fortsetzung zu drehen, schleicht sich hier ein kleiner Logikfehler ein. Denn am Ende von Teil 1 wurde der Kopf von Dr. Hill ja zerquetscht, taucht aber in Teil 2 wieder vollständig auf. Ist aber nicht weiter schlimm, denn Teil zwei toppt den absolut genialen ersten Teil nochmal bei weitem was die Effekte angeht und ist was die Geschichte und die Charactere angeht zumindest auf dem gleichen Level.
Der Soundtrack kann wieder super überzeugen, wurde anscheinend sogar 1:1 aus dem ersten Teil übernommen. Etwas unkreativ, passt aber trotzdem super dazu und stört daher eigentlich nicht.
Die Effekte sind wieder erstklassig, vorallem das Fingerviech geht wohl in die Geschichte ein. Ist zwar nur am Anfang zu sehen und auch da leider viel zu selten, aber es ist einfach total cool, wie dieses 5 Fingrige Teil sich herumbewegt. Überhaupt wird in Teil 2 mehr wert auf Humor gelegt als im ersten (der dritte ist ja dann teilweise nurnoch witzig). Sehr viele recht witzige Kommentare.
Die Geschichte an sich ist diesmal weiter von der Lovecraft Vorlage entfernt, sie lehnt sich jetzt enger an Frankensteins Braut an, was aber nicht stört, da der geniale Dr. West wieder mitspielt und alleine er ist es wert den Film anzusehen... Dan Cain wird zwar auch wieder recht gut gespielt, gefallt mir aber trotzdem nicht soooo gut. Liegt aber weniger an der fehlenden Schauspielkunst, als am Character an sich.
Teil 2 ist meiner Meinung nach der beste, auch wenn viele den dritte bevorzugen. Mir sind dort die effekte aber etwas zu sauber und professionell, ich mag da lieber die etwas trashigeren Effekte in Bride of the Re-Animator.
Achja, das meiste ist wieder handgemacht, auch wenn ich ab und an etwas CGI gesehen haben will. (ich schwöre aber nix^^).
Lustig fand ich das Hand-Fuß Viech, das haben sie wirklich nett umgesetzt, wie im Kasperltheater xDD. Aber sonst alle Effekte auf hohem standart.
Die deutsche synchronisation ist recht gut, vorallem da die englische, zumindest auf meiner DVD, etwas dumpf ist.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (die meisten aus dem ersten Teil wieder dabei, die neuen spielen auch alle auf einem hohen Level
Plot: 7 (etwas schwächer als im ersten, aber durchaus ok)
Effekte: 9 (wirklich geniale Effekte, vorallem die sehr phantasievollen Körperteilgeschöpfe von Dr. West habens mir angetan. Aber auch die Braut ist genial gemacht, zuerst wie sie geschaffen wird und auch am Ende wo sie stirbt.
Anspruch: 6 (etwas niedriger als im ersten Teil, da mehr auf Humor ausgelegt.)
Gesamtwerung: 9 (noch ein stück besser als der geniale Vorgänger, wegen den Körpertieren und den anderen Effekten. Ausserdem wesentlich besser ausgeleutet)
imdb Wertung: 6.0 (http://www.imdb.com/title/tt0099180/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=V7h5cWIAYsI)
Die DVD bei Amazon.de
Grindhouse – Death Proof (-Todsicher)
http://images.filmstarts.de/DeathProof-Poster1.jpg
Kinostart: 2007
Genre: Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)-Roadmovie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379176)
Produktionsland: USA
Länge: ca. 113 min.
Originalsprache: Englisch
FSK: 16 Jahre
Stab:
Regie, Drehbuch und Kamera: Quentin Tarantino
Produktion: Elizabeth Avellan, Robert Rodriguez, Erica Steinberg und Quentin Tarantino
Schnitt: Sally Menke
Besetzung:
Kurt Russell: Stuntman Mike
Rosario Dawson: Abernathy
Vanessa Ferlito: Arlene (Butterfly)
Jordan Ladd: Shanna
Quentin Tarantino: Warren
Rose McGowan: Pam
Sydney Tamiia Poitier: (Jungle) Julia Lucai
Tracie Thoms: Kim
Mary Elizabeth Winstead: Lee
Zoë Bell: Zoë
Omar Doom: Nate
Handlung:
Austin, Texas: Die heiße Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier) will mit ihren nicht minder attraktiven Freundinnen Arlene (Vanessa Ferlito) und Shanna (Jordan Ladd) das Wochenende verbringen – ohne verbindlichen Männeranhang. Einen zusätzlichen Kick verspricht Julias kühne Aktion: Die Radiomoderatorin hatte in ihrer Sendung angekündigt, dass der erste Mann, der ihre Freundin Arlene, alias Butterfly, ausfindig macht und ihr ein bestimmtes Gedicht exakt rezitiert, einen Lapdance von der Schönheit erhalten werde. Allerdings ist Butterfly in die Nummer nicht eingeweiht und zunächst wenig begeistert. Julia sieht es eher als Chance für die Gruppe, Männer aufzureißen. Doch manchmal ist der Teufel ein Eichhörnchen. Der erste Bewerber um den lukrativen Lapdance ist der äußerst eigenwillige Stuntman Mike (Kurt Russell). Er hängt in derselben Bar am Tresen bei Wasser und Virgin Margaritas ab. Eine furchteinflößende Gesichtsnarbe hat den Haudegen entstellt, was Arlene trotz reichlich Alkohol im Blut deutliches Unbehagen bereitet, als Stuntman Mike das Versprechen eingelöst haben will. Dass der höfliche Gentleman der alten Schule auch ganz anders kann, muss wenig später dessen Tresenbekanntschaft Pam (Rose McGowan) erfahren. Sie ahnt nicht, dass der Gang in Stuntman Mikes Dodge Charger ihr letzter sein wird. Stuntman Mike ist ein durchgedrehter Serienkiller, der sich alsbald auf die Verfolgung des Damentrios macht... 14 Monate später heftet sich der Psychopath in Lebanon, Tennessee, an die Fersen eines weiteren Frauengespanns. Doch Kim (Tracie Toms), Zoe (Zoe Bell), Abernathy (Rosario Dawson) und Lee (Mary Elizabeth Winstead) sind selbst Früchtchen, die Stuntman Mike besser nicht unterschätzt hätte...
Meinung:
Einer der Filme auf die ich mich am meisten gefreut habe und das vermutlich zur Hälfte weil es vom Kult Regisseur Quntin Tarantino kommt.
Der Film fängt mit einem schönen fake Trailer an(zum Glück haben sie die gelassen) der auf den Namen „Thanksgiving“ hört und für die nächsten 45 min. das einstige blutige im Film bleiben wird^^. Der Film fängt mit der Nahaufnahme von Füßen an und ab dann wir erstmal gut, 45 min. NA was, geredet und zwar über nichts und wieder nichts. Doch ich persönlich fand die Unterhaltung recht unterhaltend, bis schließlich Stuntman Mike auftaucht und die Stimmung etwas hebt und man auf den ersten „Unfall“ wartet. Der Unfall an sich war recht gut und es flog sogar ein Bein durch die Luft. Das danach hat mich doch ein wenig genervt, den der Film fing wieder von vorne an, ja nur das es diesmal in einer anderen Stadt war und die lady alle sammt Stunt frauen waren. Und es wird wieder geredet, doch diesmal ging mir das echt auf den Nerv und am liebsten hätte ich vorgespullt. Doch die Action szene diemal fand ich perönlich ein deutig geiler und war mit abstand die beste szene des filmes. Nun an alle die Filme wie Clerks usw lieben und fan Von QT werken sind, sollten sich den film unbedingt anschauen, alle anderen lasst die Finger weg. Den dieser film ist bestimmt nicht Mainstream fähig und richtet sich an eine film-Geek publikum.
Den Death Proof ist mit reichlich zitaten und anspielungen an andere filme gespickt.
IMDB-Wertung: 7.2 (http://imdb.com/title/tt1028528/)
Einzelwertung:
Darsteller: 9 allesamt gut, wie man es bei einem film von QT erwartet
Plot: 5 der film ist nunmal ein Grindhouse film und die spielen eben B-movies^^
Effekte: 9
Anspruch: 9
Gesamteindruck: 7 durch den doch recht schleppenden 2teil des filmes
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
22.07.2007, 20:44
Edmond
http://images.apple.com/moviesxml/s/independent/posters/edmond_l200608181454.jpg
DVD-Start: Noch nicht in Deutschland erhältlich, erschienen 2005
Genre: Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)
Regie: Stuart Gordon
Darsteller: William H. Macey, Julia Stiles, Jeffrey Combs
FSK: Nicht geprüft
Inhalt: Edmond Burke lebt ein ganz normales, geregeltes Leben. Bis er eines Tages aus einer Laune heraus eine Wahrsagerin aufsucht. Deren vorhersagen treiben ihn dazu, all das hinter sich zu lassen und auf der Suche nach dem wahren Leben durch die Straßen von New York zu wandeln.
Kritik: Oha, Stuart Gordon. Der hat doch "Re-Animator" gedreht, "Dagon", "From Beyond", "Fortress", "Castle Freak", "Dolls", "King Of The Ants" und noch ein paar mehr relativ brutale Filmchen, die (teils zu Recht, teils zu Unrecht) den FSK 18 Bappscher tragen. Komisch, klingt der Plot-Aufhänger doch gar nicht so wirklich nach neuer Kost des Splatter-Altmeisters. Sollte Gordon also auf seine alten Tage weichherzig geworden sein und eine lahme Psycho-Drama-Krücke gedreht haben? Mitnichten. Beides nicht.
Aber fangen wir doch mal ganz am Anfang an. "Edmond" ist kein Splatterfilm. "Edmond" ist auch kein Horrorfilm. Also entfernt Gordon sich recht weit von seinen Wurzeln, die in eben diesen beiden Genres begraben liegen. Denn mit "Edmond" inszenierte er die Verfilmung eines Theaterstücks des zweifach für den Oscar nominierten Amerikaners David Mamet (schrieb unter anderem das Screenplay für Filme wie "Hannibal", "Wag The Dog" und "Ronin"). Und die Bühnenherkunft merkt man dem Film auch stark an.
Wir haben nur einen Protagonisten, nämlich Edmond, fantastisch gespielt vom ewigen Hollywood-Nebendarsteller William H. Macey, den wir auf seinem Weg durch die Straßen New Yorks begleiten, auf der Suche nach Zerstreuung, nach Sex, nach Spaß, direkt hinein in den Schlund des Wahnsinns. Wir beobachten, wie Edmond verschiedene Menschen trifft, die ihm scheinbar den Weg weisen, die ihm als geduldige Partner für seine Monologe dienen, die ihm auf die Sprünge helfen oder im Weg stehen.
Bei diesen Zufallsbegegnungen tritt ein ganzer Haufen A- und B-Prominenz auf, bekannte Gesichter in kleinen Rollen (Meena Suvari als Prostituierte, Julia Stiles als Kellnerin, "Re-Animator" Jeffrey Combs als Rezeptionist in einem Motel), die genau so schnell wieder von der Bildfläche verschwinden, wie sie auftauchen. Unwichtiges Beiwerk bei der Entwicklung des Plots, denn die vollzieht sich nur innerhalb von Edmond. So ist der Film quasi eine Aneinanderreihung von eben solchen Zufallsbegegnungen, in denen schier endlose Dialoge geführt werden, die teils böse, teils lustig, teils tragisch aber auf jeden Fall immer interessant sind.
Diese Adjektive kann man übrigens auf den ganzen Film beziehen. Er ist böse und gemein, surreal, präsentiert äußerst fragwürdige Inhalte, aber man kann nicht wegsehen oder weghören. Hin und wieder musste ich beim Anschauen schon kräftig schlucken, nicht wegen expliziter Gewalt, sondern wegen dem, was sich da vor meinen Augen abspielte. Wegen dem Zwischenmenschlichen. Ja, teilweise ist der Film unangenehm und problematisch anzuschauen. Aber das gehört wohl dazu. Der Film ist keiner von der Sorte, der unterhalten will um der Unterhaltung willen. Der Film will anecken und aufrütteln, er schreckt vor nichts zurück, er zeigt Dinge, die der Zuschauer nicht sehen will. Und das macht er verflucht gut.
Der Film hat ein paar kleinere Schwachpunkte. Der größte davon ist wohl, dass Maceys Charakter am Anfang ein wenig unfähig wirkt, wann immer er einer Prostituierten oder einer Stripperin begegnet, einen Preis genannt bekommt und mit einem "That's too expensive" antwortet (ja, das passiert ein wenig zu oft), aber davon abgesehen ist der Film auf seine Art und Weise und für seine Intention perfekt gelungen.
Was nicht heißen soll, dass der Film perfekt wäre. Dieser Term wird zwar viel zu oft benutzt, aber auf diesen Streifen passt er wirklich wie die Faust auf's Auge: Der Film ist absolute Geschmackssache. Was wohl daran liegt, dass er ziemlich einzigartig ist. Er weißt Züge eines "American Psycho" oder eines "Die Zeit nach Mitternacht" auf, lässt sich als ganzes aber mit keinem anderen Film vergleichen, den ich gesehen habe. Deswegen sollte jeder, der die Gelegenheit hat, mal einen Blick riskieren. Es könnte sich lohnen.
Kommen wir zum Fazit: Egal mit welchen Erwartungen man an "Edmond" heran geht, ich kann fast mit Sicherheit garantieren, dass man überascht sein wird. Der Film ist unkonventionell und ungewöhnlich, macht keinen Spaß, unterhält aber recht gut. Trotz seiner Kürze von knapp 75 Minuten wirkt er nicht zu kurz, auch nicht zu lang, sondern gerade richtig. Er ist es wert angesehen zu werden, aber höchstwahrscheinlich nicht öfter als einmal, dazu ist er wohl stellenweise zu "unangenehm". Aber das eine Mal lohnt sich sicherlich.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (Macey ist genial, die Nebendarsteller teilweise auch, auf jeden fall allgemein sehr gute Leistungen)
Plot: 07/10 (interessante Prämisse, interessanter Fortgang, einziges Problem: es gibt keine wirklich allumfassende Story sondern eher kleine Episoden, die zu einem Ausgang führen)
Effekte: --/10 (wo es keine Effekte gibt, gibt es auch nichts zu bewerten)
Anspruch: 08/10 (die Monologe/Dialoge sind anstrengend, aber sind es auch wert gehört zu werden, auch wenn die Ansichten der Charaktere teils ziemlich krank sind)
Gesamtwertung: 07/10 (kein Film für Jedermann, kein Film zum mehrmaligen anschauen, aber für ein mal gut)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.3) (http://www.imdb.com/title/tt0443496/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-21551-Edmond%20-%20Trailer)
Man merkt vielleicht: Es ist ziemlich schwer, viel über den Film zu schreiben...
Pontius Pilatus
23.07.2007, 05:32
Dead and Breakfast
http://www.dandbfilm.com/dnbpop/imgs_hm/poster.jpg
Erscheinungsdatum: 2004
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
Regie: Matthew Leutwyler
Darsteller: David Carradine, Ever Carradine, Brent David Fraser, Bianca Lawson,
Inhalt:
Die Situation ist beinahe klassisch: Sechs Twentysomethings auf der Durchreise zu einer Hochzeit sitzen im texanischen Kaff Lovelock fest, da das Personal ihrer Herberge über Nacht ablebt und der Sheriff sie für eine gründliche Untersuchung des Falles im Ort festsetzt. Aus der Hochzeit wird so nichts mehr. Statt dessen öffnet einer aus der Gruppe versehentlich eine magische Holzbox und das Böse ergreift Besitz von Lovelock. Nun werden die ohnehin nicht sonderlich gastfreundlichen Hillbillies erst so richtig ungemütlich und nachdem aus dem üblichen Tanzabend eine Fiesta de la Sangre geworden ist, sehen sich die verbleibenden fünf Freunde, der Sheriff und die wehrhafte Bibliotheksangestellte (top Rolle!) einer Übermacht skurriler, besessener Zombies gegenüber. Sie verschanzen sich also in einem alten Haus und richten ein schönes Blutbad an.
Meine Meinung:
Eins vorweg, der Film wirbt zwar mit David Carradine, aber er hat nur eine absolute Minnirolle und wurde wohl einfach engagiert um den Film populär zu gestalten. Trotzdem ist der Film zweifellos einer der lustigeren aktuellen Zombiefilme.
Die Schauspieler sind alle recht gut, die meisten kannte ich auch schon, auch wenn ich jetzt nicht sagen könnte, wo sie mitgespielt haben. Sind aber zumindest keine absoluten Newcomer, sondern mehr oder weniger etabliert. Spielen alle recht gut, vorallem der Boss der Zombies hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Archivarin war zwar etwas holprig gespielt, aber ja auch nur ne kleine Nebenrolle. Wobei die auch total lustig ist xDDD
Die Geschichte ist recht einfach und unkompliziert gehalten, wird aber nie langweilig und alles wird ausreichend erklärt.
De,n Countrysänger der immer wieder auftritt (Anfangs als Mensch, später als Zombie) fand ich absolut genial, hat mich etwas an den Anfang des Dawn of the Dead remakes erinnert, wo ja auch ein Countrysänger singt. Aber die Lieder in Dead and Breakfast sind noch etwas abgefahrener^^. Vorallem ein Lied, wo er auf dem Wohnwagen sitzt ist unschlagbar geil, wo dann all die Zombies ihre kleine Tanzeinlage aufführen...
Das der Zombieboss die ganze Zeit den Kopf seines Freundes als sprechpuppe benutzt fand ich auch recht amüsant, gibts einige lustige Szenen damit.
Die Effekte sind alle erstklassig, auch wenn anfangs einiges nur im off geschieht, später sieht man alles genau. Viele blutige shootouts, abgeschlagene Köpfe, die obligatorische Kettensäge, Hämmer prügelein... alles dabei was der Splatterfan verlangt. Alle Effekte scheinen mir Handgemacht zu sein und können qualitativ leicht teuren Hollywoodproduktionen ala Dawn of the Dead oder From Dusk Till Dawn mithalten.
Die improvisierten Schrotflinten sind ja überhaupt Kult, auch wenn sie sich da mit den Schrotpatronen vertan haben. Anfangs meinten sie ja, es wären nur 12 da. Wird aber mehr geschossen.
Die deutsche synchronisation ist recht ordentlich, hab ihn einmal auf deutsch und zweilmal auf englisch gesehen und keine groben unstimmigkeiten gefunden. Auch wenn ich die ein oder andere Stimme falsch besetzt finde, liegt aber mehr am klang als an der Qualität.
Der Film hat erstaunlicherweise eine FSK16 einstufung, hat mich wirklich sehr gewundert, hatte anfangs gedacht ich wäre an eine geschnittene DVD geraten, doch die ist zweifellos ungeschnitten. Lag wahrscheinlich daran, dass das ganze lustig aufbereitet ist. Lasst euch also davon nicht irritieren, und wer noch nicht 18 ist und mal nen blutigen splatter ganz legal sehen will sollte hier zugreifen.
Ist halt ein weiterer perfekter Partyzombiefilm, aber auch alleine sehr unterhaltsam. Sollte in keiner wohlsortierten Sammlung fehlen und wird auch nicht splatterfreaks durch den Humor überzeugen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (alle recht gut, die kannte ich auch irgendwoher, trotzdem nichts außergewöhnliches, war aber auch nicht gefordert. Reicht also bei weitem für die ansprüche des Filmes)
Effekte: 8 (blutig und gut umgesetzt. Können leicht mit teuren Produktionen mithalten. Kein CGI.)
Plot: 6 (die ganze Geist Geschichte ist nicht neu, aber eine vernünftige Erklärung für die Zombies und alles weitere)
Anspruch: 3 (unkomplizierter Funsplatter, sollte wohl jeder verstehen. Aber für ein paar anspielungen (vorallem auf splattermeilensteine) muss man bissl aufpassen.)
Gesamteindruck: 8 (Ich liebe einfach solche Funsplatter und derhier ist zusammen mit Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260), Bad Taste, Shaun of the Dead, Boy eats girl und noch einigen anderen bei meinen favourits
imdb Wertung 5.8 (http://www.imdb.com/title/tt0350774/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=dsiTUfbIJZs)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
23.07.2007, 22:53
Kettensägen Zombies
http://www.dvd-forum.at/bilder/dvdreview/cover/large/113766163684336400.jpg
Erscheinungsjahr: 2005 (gedreht 1999)
genre: splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)
FSK: ungeprüft
Laufzeit: 27 Minuten
Inhalt:
Eine Gruppe junger Metalheads macht sich auf, um an einem schönen Wochenende zu campen. Einer der Jungs verletzt sich an der Hand und sein Blut tropft auf eine begrabene Leiche. Durch das Blut erweckt, macht sich der Untote auf den Weg, alle Lebenden zu vernichten. Sein erstes Opfer ist ein ahnungsloser Waldarbeiter...dessen Kettensäge wird zu einem Werkzeug der Hölle. Schon bald ertönt nur noch Geschrei, Gewimmer und... das Geräusch der SÄGE.
Meine Meinung:
Ein Film von metal und splatterfreaks für metal und splatterfreaks. Wer diese beiden Dinge nicht mag wird den Film hassen. Wer diese beiden Dinge mag wird sie lieben. Ich mag beides und fand den Film dahingehend genial.
Nungut, von Anfang an... Die Darsteller sind hundsmiserabel. Haben jeweils 3 Gesichter drauf. Eins für normal, eins für schmerz und eins als Zombie. Doch mehr erwarte ich nicht und das macht einen großen Teil des Charmes des Filmes aus. Aber alle Schauspieler hatten deutlichen Spaß bei den dreharbeiten und das sieht man ihnen auch an.
Die Effekte sind eigentlich auch mies, doch das stört wirklich überhaupt nicht, denn sie sind alle recht kreativ und recht blutig. Klar, wenn die Hand abgehackt wird sieht man, dass es nur ein rundes Holz mit etwas roter Farbe rundherum ist und wenn er dann aufsteht sieht man seinen Arm noch unterm T-Shirt, aber das macht den Film ja gerade so göttlich. Als einem die Beine abgeschnitten werden sieht man auch, dass er nur in eine Grube seitzt, die mit Blättern gefüllt wurden. Oder bei einer anderen szene, dass er mit der Kettensäge hinter seinem Bauch herumschneidet. Trotzdem sind das alles szenen, die einfach irrwitzig viel spaß machen. Außerdem haben ich und einige Freunde nach dem Film beschlossen uns auch an einem Splatter zu probieren, denn die meisten Effekte kann man wirklich zuhause nachprobieren. Außerdem ist das Maikng of recht intressant und für jeden angehenden Slatterkünstler ein Tipp^^
In dem Film werden vielleicht 10 Sätze gesprochen (allerdings alle zu leise, typisches amateurfilmproblem halt), den rest der Zeit wird meist recht guter metalsound gespielt. Daher, wer metal hasst sollte den Film nicht unbedingt anschaun.
Der Film ist wie gesagt nur 27 Minuten lang, doch wenn er länger gewesen wäre, wäre er einfach langweilig geworden. Aber die 30 Minuten sind einfach erstklassige Unterhaltung.
Story besitzt der Film keine ersichtliche. Einfach eine aneinanderreihung von goreszenen mit metal Hinterlegt. Besonders lustig fand ich den zugedröhnten Hopper xDDD
Eine Warnung am Schluss, schaut den Film nicht alleine. Alleine ist er nur zu einem Bruchteil so gut wie in Gesellschaft von ein paar guten Freunden. Der Film ist wohl der Inbegriff des Partyfilms schlechthin.
Achja, bevor ichs vergess, der Film ist eine deutsche Prodkution.
Einzelwertungen:
Darsteller: 2 (alle schrecklich mies, aber was will man mehr bei dem Film^^)
Effekte: 7 (sie sind zwar eigentlich alle mies, dafür viele und kreative effekte ohne jegliches budget)
Plot: 1 (nicht vorhanden)
Anspruch: 1 (nicht vorhanden)
Gesamteindruck: 7 (in der richtigen Runde kann das bis auf eine 10er Wertung ansteigen^^)
imdb Wertung: 6.4 (http://www.imdb.com/title/tt0832354/)
Trailer auf youtube gibts noch keinen, ich lad ihn aber nacher hoch und verlinke dann
DeadPoet
24.07.2007, 16:40
The Jacket
http://www.abandomoviez.net/db/foto/thejacket_bigadrien.jpg
Erscheinungsdatum: 2005
Genre: Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987) / Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)
Regie: John Maybury
Darsteller:
Adrien Brody (The Village, King Kong)
Keira Knightley (Fluch der Karibik),
Kris Kristofferson (der partner von Blade mit gleicher synchronstimme ;)),
Jennifer Jason Leigh (Short Cuts, The Machinist, In the Cut)
Inhalt:
Zuerst wird Jack im Golfkrieg von einem Jungen in den Kopf geschossen. Im lazarett wird jedoch bemerkt, dass er noch nicht so ganz tot ist. Als er wieder zurück in den USA ist, wird er auch noch des Mordes an einem Polizisten angeklagt - Jack kann sich kaum noch erinnern , wird für verrückt erklärt und in die Psychiatrie eingewiesen. Der Doktor hat eine ganz spezielle Methode für die Patienten: in einer Zwangsjacke gefesselt wird er wie ein Toter in eine Schublade gesteckt und bleibt für mehrere Stunden dort.
In dieser Schublade passieren seltsame dinge - er findet sich plötzlich 10 Jahre in der Zukunft wieder.
Meine Meinung:
The Jacket ist einer dieser Filme, die man anmacht und sie bis zum Ende fesseln - ganz ohne Zwangsjacke. Ein Thriller der ganz besonderen Art, nicht nur dass er das Zeitreise Thema auf ungewöhnliche Art und Weise begegnet, der Film schafft es sogar viele Details zu integrieren, die erst beim mehrmaligen Sehen auffallen, und eine Geschichte über den Sinn des Lebens zu berichten, die wirklich berühren kann, ganz ähnlich wie "American Beauty".
Natürlich findet man als Filmekenner ein paar Parallelen zu Filmen wie "Butterfly Effekt" oder "Donny Darko". Aber genau in diese Kategorie "Der besondere Film" lässt sich The Jacket einordnen.
Dafür sorgen auch die Darsteller, die die Story perfekt rüberbringen und eine wunderbar dichte Atmosphäre erzeugen.
The Jacket ist Mystery Kino mit viel Gefühl...ein Film, den wahrscheinlich viele nicht kennen - das sollte sich ändern. :)
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (Lustig in Fluch der Karibik 3 fand ich Kira Knightley fast schon nervig, hier wächst sie einem richtig ans Herz. Der Hauptdarsteller ist ebenfalls ein absoluter Sympathieträger. )
Effekte: - (Wenige Effekte, aber die seltenen Momente wurden realistisch rübergebracht)
Plot: 8 (Nicht ganz neue, aber bislang selten genutzte Idee - perfekt bis zum Ende, man hätte vielleicht noch 1 , 2 Überraschungen einbauen können)
Anspruch: 9 (Hoher Anspruch - keine Action, dennoch verständlich, viele kleine details)
Gesamteindruck: 9
imdb Wertung 7.0 (http://www.imdb.com/title/tt0366627/)
Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/1576/the-jacket.html)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
24.07.2007, 17:36
Mortal Kombat
http://www.suleimenov.com/images/iblock/cb8/mortal-kombat-movie.jpg
Kinostart: 18.01.1996
Genre: Action (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378986)/Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Robin Shou, Christopher Lambert, Linden Ashby
FSK: 16
Inhalt: Irgendwo in einem uralten Tempel prügeln sich ein Junge und ein älterer Mann vor einem heftigen Gewitter gegenseitig die Seele aus dem Leib. Der Alte gewinnt, tötet den Jungen und holt sich seine Seele. Der Junge war Chen Kang, Bruder von Liu Kang, dem Helden unseres heutigen Films. Und der Alte war Shang Tsung, ein bösartiger Magier aus einer fremden Welt, der die Erde nur zu gerne für seinen Meister unterjochen würde. Um das zu verhindern müssen drei Sterbliche, namely Liu Kang, die Polizistin Sonya Blade und der Hollywood-Star Johnny Cage, und ein ganzer Haufen namenloses Kanonenfutter zum Mortal Kombat antreten, einer Schlacht, die das Schicksal der Welt entscheiden wird.
Kritik: Wer kennt denn bitte den Namen "Mortal Kombat" nicht? Jahaaa, das ist dieses ultra brutale Beat 'em Up, das schon seit Erscheinen des ersten Teils für Kontroversen bezüglich Gewalt in Videospielen sorgt. Paul W.S. Anderson, Regisseur von Filmen wie "Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)", "Resident Evil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4695993)" oder "Soldier", nahm sich der Story des Spiels an und bastelte eine Verfilmung daraus.
Hm... Story des Spiels? Moment, die kann man doch ungefähr mit dem ersten Satz meiner Inhaltsangabe wiedergeben, oder? Ja, stimmt schon irgendwo. Viel Story gab's bei Beat 'em Ups noch nie. Das hat aber die Produzenten der ein Jahr früher entstandenen Filme "Street Fighter" (ganz grober Mist) und "Double Dragon" (bescheuert aber lustig) nicht sonderlich gestört. Also wieso nicht auch "Mortal Kombat"?
Gute Frage. Also machte Anderson sich mit Action-Recke Christopher Lambert in der Rolle des Lord Rayden und einem Budget von 20.000.000$ ans Werk. Und landete damit zumindest in kommerzieller Hinsicht einen ziemlichen Erfolg, denn schon am Eröffnungswochenende spielte der Film seine Produktionskosten wieder ein. Die Kritiker hingegen überschlugen sich nicht gerade mit Lob.
Liegt vielleicht daran, dass kaum eine Story vorhanden ist. Unsere drei Helden prügeln sich von Kampf zu Kampf, mal gegen maskierte Turban-Träger, mal gegen die aus den Spielen bekannten Ninjas Scorpion, Sub-Zero und Reptile, mal gegen den vierarmigen Prinz Goro. Dabei gibt es viel Martial-Arts-Action zu bestaunen, angesichts der doch recht deftigen Videospielvorlage überraschend wenig Blut und zu hören kriegt man neben einem leicht bekloppten Techno-Soundtrack (der trotz allem gut ins Ohr geht) jede Menge bescheuerte One-Liner oder tumbe Dialoge.
Klingt jetzt nicht soooo berauschend, aber ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und sage: Es funktioniert blendend. Die Darsteller sind allesamt keine Meister ihres Faches. Linden Ashby aka Johnny Cage hatte eine recht tragende Rolle im schrottigen Sequel zum doch recht ordentlichen Thriller "Wild Things", Robin Shou (Liu Kang) verdiente seine Brötchen in der zweiten Reihe der Kung-Fu-Filme Hong Kongs, Christopher Lambert dreht seit jeher eigentlich fast nur Müll und Cary-Hiroyuki Tagawa (Shang Tsung) durfte immerhin mal den Bösewicht in einem Baywatch-Fernsehfilm spielen (beim Anschauen des selben wollte ich immer wieder "Wirf endlich nen Feuerball!" brüllen...). Also keine wirkliche A-Prominenz. Und auf dem Gebiet der Schauspielerei auch alles andere als versiert. Aber: Man sieht den Darsteller an, wie viel Spaß ihnen die ganze Chose bereitet hat. Vor allem Linden Ashby macht eine verflucht gute Figur und hat mit Johnny Cage auch gleich noch die coolste Rolle von allen erwischt. Der zynische, arrogante Hollywood-Star, dem keiner abnimmt, dass er wirklich kämpfen kann. Das kann er nämlich. Können in dem Film alle recht gut. Die Kampfszenen sind sehr schick anzuschauen.
An Effekten wird relativ wenig spektakuläres geboten. Vor allem Blut wird gespart bis zum geht nicht mehr. Die FSK 16 geht also durchaus in Ordnung. Und auch sonst sind die Effekte... durchwachsen. Es gibt ein paar schicke Szenen in Outworld gegen Ende, aber Prinz Goro sieht aus wie ein zu groß geratener Muppet und Reptile sieht aus wie hingekotzt. Die CGI-Effekte gehen teilweise durchaus in Ordnung, einige sind aber zum Himmel schreiend schlecht, wie beispielsweise Reptile (diese Farben...). Alles sehr trashig das...
Jau, Trash. Das ist ein gutes Stichwort. Das ist der Film nämlich in Reinform. Es wird geprügelt, gekalauert, dummes Zeug geredet und und und. Als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, hab ich mich fürchterlich über seine Dummheit und den Blödsinn, der sich da auf dem Fernsehschirm abspielte, aufgeregt. Beim zweiten Mal musste ich lachen. Seit dem hab ich den Film etwa sieben weitere Male gesehen, denn wenn man sich erst mal darauf einlässt, dann ist der Streifen unglaublich unterhaltsam und lustig.
Kommen wir zum Fazit: Man braucht keine guten Darsteller, einen guten Plot, gute Special Effects und auch kein bißchen Hirn, um einen guten Film zu drehen. Ein wenig Spaß am Set, coole Sprüche, ordentlich Geprügel und ein Augenzwinkern reichen da schon aus. Das schafft "Mortal Kombat" mit Bravour. Ich wage sogar zu behaupten, dass der Film der wohl beste Unterhaltungsstreifen ist, den ich kenne.
Einzelwertungen:
Darsteller: 05/10 (keine besonderen Leistungen, aber man sieht ihnen den Spaß an)
Effekte: 06/10 (trashige Gummimonster wechseln sich mit ein paar ultraschlechten und ein paar ganz netten CGI-Szenen ab)
Plot: 02/10 (dümmlicher geht's kaum)
Anspruch: 00/10 (ich weiß, die Skala geht nur bis zu einem Punkt runter, aber... Null. Nada. Niente. Nix. Nicht ein einziger Punkt für diesen Blödfug)
Gesamteindruck: 10/10 (mag übertrieben erscheinen, aber: Ich liebe diesen Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.4) (http://www.imdb.com/title/tt0113855/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=nGOCfyO4Zbc)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
25.07.2007, 00:33
Haus der 1000 Leichen
http://www.horror-page.de/Filme_normal/Cover/h/haus_der_1000_leichen.jpg
Erscheinungsjahr: 2002
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)/Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)/Terror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379176)
Regie: Rob Zombie
Inhalt:
Eine kleine Gruppe von Jugendlichen reisen durch das amerikanische Hinterland. Als die auf einer Tankstelle halten, treffen sie den merkwürdigen Captain Spaulding, welcher sich auf Anhieb mit den Typen versteht. Er überredet sie schliesslich, an einer bizarren Geisterbahnfahrt teilzunehmen. Die Jugendlichen lehnen das Angebot natürlich nicht ab. Während der Fahrt wird immer wieder von der Legende des Serienkillers Dr. Satan erzählt. Nach der gelungenen Fahrt wollen sie die Gegend erforschen, wo Dr. Satan angeblich gehängt wurde. Als sie mit dem Auto eine einsame Strasse runterfahren, sehen sie ein sehr gut aussehendes Mädchen alleine im Regen stehen und nehmen sie mit. Durch einen Schuss platzt der eine Reifen des Wagens, was die Jugendlichen aber nicht wissen. Notgedrungen begleiten sie die Anhalterinzu ihrer Hütte, ein fataler Fehler, denn dort erwartet sie eine absolut psychopatische Familie.
Meine Meinung:
Manch einer kennt Rob Zombie ja schon als Musiker, doch ich muss sagen, auch als Regisseur ist er ein beinahe unschlagbares Genie. Er hat ja bisher erst zwei Filme gedreht(dritter in Arbeit), doch beide sind absolut genial. Einer kranker als der andere...
Alle Schauspieler (auch wenn damals alle noch sogut wie unbekannt) sind Oskarverdächtig und spielen einfach nur genial Vorallem die Familie Firefly wird wirklich perfekt dargestellt, die Schauspieler gehen wirklich total auf in den Rollen dieser kranken Familie. Vorallem Bill Moseley(spielte auch schon in Texas Chainsawmassacre 2 mit, an welchen sich der Film auch stark anlegt) und Sheri Moon Zombie spielen absolut perfekt. Außerdem sieht Sheri Moon (http://blogs.allocine.fr/blogsdatas/mdata/5/5/8/Z20060415191302277186855/img/sherimoon1.jpg) auch noch wirklich super aus, sie allein ist es wert den Film anzusehen... (außerdem rennt sie gerne leicht bekleidet rum xDD)
Die Effekte sind alle recht passabel, wenn auch meist nicht sonderlich blutig. Das machen aber die abartigen Folterungen und Handlungen der Familie Firefly mehr als wett... Kann sogesehen gut an diverse der 80er anschließen bzw diese meist sogar weit übertreffen.
Die Geschichte ist nicht neu (sehr sehr ähnlich zum originalen Texas Chainsaw massacre), aber sehr gut neu aufbereitet und auch noch nicht sonderlich oft benutzt. Man wird wirklich gefesselt und kann sich sehr gut (wie bei den meisten Terrorfilmen) in die Opfer hineinversetzen. Das Ende finde ich persöhnlich etwas komisch und passt nicht wiiirklich dazu (wobei das die letzte Szene wieder wettmacht^^), aber sie ist trotzdem sehr gut gemacht und hat mir gefallen.
Haus der 1000 Leichen ist auch schon streckenweise sehr schwarzhumorig, vorallem Babys auftritte sind streckenweise sehr lustig. Das wird natürlich in The devils rejekts noch auf die spitze getrieben.
Als Regisseur hats Rob Zombie wie schon gesagt wirklich drauf. Die Schnitte (sowohl Bild als auch Ton) sind streckenweise sehr schnell, was dem Film eine ganz eigene atmosphäre verleiht. Es is allerdings sein erster Film, diese merkmale sieht man dann bei the devils rejekts noch markanter, aber sie sind auch schon hier gut zu erkennen.
Auch die Filmmusik muss man hier nochmal hervorheben, denn die ist wirklich ein weiteres Meisterwerk. Wurde aber auch von Rob Zombie selbst gemacht, was erwartet man also mehr...
Also ich bin der Meinung, dass wir von Rob Zombie wirklich noch viele und vorallem qualitative Filme zu erwarten haben. Ich bete nur, dass er auch noch Werewolfwomen of the SS verfilmt wird... das wäre genial.
Also wie gesagt, der Film ist unschlagbar genial, muss man unbedingt gesehen haben!
update: Der Film nutzt sich mit der Zeit leider ziemlich ab, ich halte daher jetzt eine 9 Punkte WErtung für nichtmehr gerechtifertig. Ein guter Film ist es allemal und das erstemal macht er auch saumäßig spaß, wenn man ihn aber schon kennt isses nimma so gut.
Achja, ich muss die genialen Menüs auf der DVD noch hervorheben, sowas wünsche ich mir bei jeder!
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (wirklich absolut genial und unschlagbar. Einer spielt besser und psychopatischer als der andere und alle gehen absolut in ihren Rollen auf)
Effekte: 9 (nicht sonderlich blutig, dafür streckenweise einfach nur krank und durchgehend technisch sehr gut
Plot: 7 (ist nicht neu, kommt aber wirklich super rüber und hat auch die ein oder andere überraschende (am ende sehr sehr überraschende) Wendung parat.
Anspruch: 5 (nicht wirklich anspruchsvoll, so n Mittelding halt)
Gesamteindruck: 8 (einer der besten Filme seit langem, ich liebe Rob Zombie, ich liebe Familie Firefly, ich liebe Sheri Moon Zombie... ich liebe alles an dem Film!
imdb Wertung: 5.6 (http://www.imdb.com/title/tt0251736/)
Link zum Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=uRhGRxg5BDE)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
25.07.2007, 20:54
Phantom Kommando
http://www.kinopolis.de/filminfo/p/img/phantomkommandoplakat.jpg
Kinostart: 23.01.1986
Genre: Action (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378986)
Regie: Mark L. Lester
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Vernon Wells, Dan Hedaya
FSK: 18
Inhalt: Zwei Müllmänner erschießen einen Kerl auf offener Straße, ein Gebrauchtwagenhändler wird von einem Pseudo-Kunden überfahren und anschließend fliegt auch noch ein bärtiger Kerl, der gewisse Ähnlichkeit mit Freddy Mercury hat, mitsamt seinem Kahn in die Luft. Zufall? Pech? Mitnichten. Denn der Täter war jedes Mal derselbe. Und wieso das Ganze? Nun, die drei Kerle gehörten zu einer mittlerweile aufgelösten Spezialeinheit, die von einem gewissen Colonel John Matrix angeführt wurde, der gemeinsam mit seiner Tochter ein beschauliches Leben in den Bergen führt. An ihn wollen die bösen Buben ran. Sie entführen seine Tochter und zwingen Matrix, den Präsidenten von Val Verde zu erschießen, dem er selbst geholfen hat, an die Macht zu kommen. Aber Matrix weigert sich, springt aus dem startenden Flugzeug und geht lieber auf Terroristenjagd.
Kritik: 1985, kurz nach "Terminator", war der Gouvernator Arnold Schwarzenegger auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Hatte er doch gerade mit besagtem "Terminator" und den beiden "Conan"-Filmen ein paar höchst erfolgreiche Actionstreifen abgedreht. Trotzdem war der österreichische Muskelprotz des Filme drehens noch nicht müde. Also schlüpfte er unter der Regie von Mark L. Lester (unter anderem Regisseur von "Die Klasse von 1984") in die Rolle des knallharten und doch irgendwie knuddeligen Ex-Militär-Colonels John Matrix.
Gut, Schwarzenegger-Filme sind von Vorneherein schon mal Geschmackssache. Entweder man liebt die Art des Gouvernators oder man hasst sie. Ich für meinen Teil finde seine leicht tumben aber dafür problemlos konsumierbaren Actionfilmchen bestens gelungen. So auch diesen, der für mich schlicht und ergreifend die Definition des Wortes "Action" ist.
Die Prämisse des Mannes der seine Tochter aus den Klauen der bösen Terroristen befreien will bildet da das perfekte Grundgerüst. Arnie schwingt sich nämlich wie gesagt (in einer wunderprächtigen Szene) aus dem fliegenden Flugzeug nach Val Verde und hat danach exakt elf Stunden Zeit um die Bösen zu finden, da er nach Ablauf dieser elf Stunden an seinem Zielort von terroristischen Schergen abgeholt werden sollte. Also muss er sich ranhalten, um die Entführer seiner Tochter nicht nur zu finden, sondern auch standesgemäß mit allerlei Handfeuerwaffen, Gartenwerkzeugen und schwererem Gerät niederzumähen.
Der Film präsentiert sich dabei angenehm blöde und stellenweise sogar Familienfreundlich. Beispielsweise wenn Matrix im Vorspann mit seinem Töchterchen (gespielt übrigens von der jungen Alyssa Milano) Eis essen geht, ein Reh füttert, im Schwimmbad herumplanscht oder über den Rock'n'Roll philosophiert (Originalzitat aus dem Film: "Als ich noch ein kleiner Junge war und der Rock'n'Roll nach Ostdeutschland kam, da sagten die Kommunisten er wäre subversiv... Hm... Vielleicht hatten sie recht."). Von der Familienfreundlichkeit bleibt bei den zahlreichen Actionszenen nicht mehr viel übrig. Da schmeißt Matrix schon mal Menschen Klippen runter, prügelt sie durch Hotelzimmer oder tranchiert sie mit Äxten und Macheten.
Die Dummheit des Films bleibt hingegen zum Glück über seine ganze Lauflänge aufrecht erhalten. So muss der Zuschauer zu keinem Zeitpunkt sein Gehirn anstrengen, sondern sich nur von dem Gezeigten berieseln lassen. So macht Actionkino Spaß. Und das alles in einem Tempo, dass einem garantiert nicht langweilig wird.
Mal ein paar Takte zu den Darstellern: Arnie spielt wie immer. Sein österreichischer Akzent ist im Original nicht mehr so schlimm wie noch bei "Herkules in New York", sorgt aber doch für den einen oder anderen Schmunzler. In der deutschen Synchronfassung hat er natürlich die gewohnt markige Stimme von Thomas Danneberg. Rae Dawn Chong spielt eine Stewardess, die Matrix bei seiner Suche nach seiner Tochter begleitet. Hat eigentlich nicht viel zu tun, sieht auch nicht besonders aus, schießt dafür einmal mit einem Raketenwerfer. Auch nett. Ansonsten gibt's absolut kein Krieseln zwischen den beiden. Also keine nervige Liebesgeschichte. Wüsste auch nicht, wie jemand wie Schwarzenegger so was darstellen sollte. Vernon Wells spielt den typischen Bösewicht, der eigentlich von seinen Fähigkeiten absolut identisch mit Matrix ist, nur eben auf der dunklen Seite der Macht... äh, 'tschuldigung, auf der Seite der bösen Terroristen steht. Auch er hat nicht viel zu tun, außer hin und wieder mal einen irren Blick aufzulegen und böse Dinge zu sagen. Das macht er ganz ordentlich. Aber der Freddy-Mercury-Gedächtnisbart hätte echt nicht sein müssen. Dann ist da noch Dan Hedaya, bekannt aus Filmen wie "Die üblichen Verdächtigen", der hier den fiesen Ex-Diktator mimt. Wohl der beste Darsteller des ganzen Ensembles, macht seine Sache wirklich ganz gut. Und zu guter Letzt noch Alyssa Milano, wohl den Meisten als eine der Halliwell-Schwestern aus der Fernsehserie "Charmed" bekannt. Hier als Kinderdarstellerin, die eigentlich nur rennen, schreien und weinend in der Ecke sitzen muss. Schafft sie.
Gut gut, so viel dazu. Also was hat der Film eigentlich noch zu bieten? Vor allem jede Menge dumme Sprüche und One-Liner. Der bekannteste dürfte wohl "Remember when I said I would kill you last? I lied!" sein. Aber auch die Tagline, mit der der Film beworben wurde, sagt da schon einiges aus. Ich meine... "Somewhere... somehow... someone's going to pay!" Ein echter Klassiker. Aber so was gehört sich ja für einen waschechten Actionfilm.
Genau wie jede Menge Action. Und ich glaube, da schlägt "Phantom Kommando" so ziemlich jeden anderen Streifen dieses Genres um Längen, außer vielleicht "Crank", der ein vergleichbares Tempo und einen vergleichbaren Erzählfluss pflegt. Das Schöne an den Actionszenen in "Phantom Kommando" ist nicht nur ihre pure Menge oder Qualität, sondern auch die Abwechslung. Hier mal ein paar Dinge, die Matrix während seiner Suche vollbringt: ein Sprung aus einem startenden Flugzeug, eine Fahrt mit einem kaputten Jeep den Berg hinunter, eine Autoverfolgungsjagd, eine Prügelei mit unzähligen Polizisten in einem Kaufhaus, ein Messerkampf, das Töten von Terroristen mittels einer Mistgabel und geworfenen Kreissägeblättern und und und... Das Highlight bilden mit Sicherheit die letzten zehn Minuten des Films. Ohne zu viel verraten zu wollen: Im Verlauf des Films erledigt Arnie insgesamt 81 Menschen. Angesichts der etwa acht Personen, die die Bösen auf dem Gewissen haben, fragt man sich doch wirklich, wer in dem Film eigentlich der Terrorist ist...
Natürlich ist der Film nicht perfekt. Er ist, wie bereits gesagt, strunzedumm, stellenweise recht unlogisch und hält sich nicht mit solchen Fragen auf, wie wo eigentlich Mrs. Matrix ist (oder hat John Matrix seine Tochter Jenny ganz alleine zur Welt gebracht? Würde ich ihm zutrauen...). Aber es könnte wohl schlimmer sein.
Kommen wir zum Fazit: Leute die eine anständige Story haben wollen werden wohl ins Sofa beißen. Leute die intelligente Dialoge hören wollen wahrscheinlich gleich in den Ferseher. Leute die allerdings einfach nur Action sehen wollen werden wohl Purzelbäume schlagen. Denn davon gibt's in "Phantom Kommando" mehr, als man normalerweise in die etwa 85 Minuten packen könnte. Der Film ist schnell, witzig, unterhaltsam, brutal und macht einfach nur ungeheuer Laune. Außerdem ist er bestens als Partyfilm geeignet, da man ihn sich mit ein paar Flaschen Bier garantiert noch mal so lustig saufen kann. Also, alle Actionfans, die Filme wie "Stirb Langsam (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4779054)", "Crank (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7387110)" oder andere Arnie-Streifen gut fanden, sollten sich "Phantom Kommando" unbedingt anschauen. Und auf jeden Fall nach dem genialen Tarn-Move Ausschau halten, mit dem Colonel Matrix sich "nahezu unsichtbar" machen kann...
Einzelwertungen:
Darsteller: 06/10 (keine Meisterleistungen dabei, aber hey, es ist ein Schwarzenegger)
Effekte: 04/10 (blutige Einschüsse und ein abgetrennter Arm, relativ angemessen aber nix besonderes)
Plot: 03/10 (sehr straight ohne große Überraschungen, man weiß von Anfang an, wie's ausgehen wird)
Anspruch: 01/10 (man kann mit dem Film seinen Spaß haben, sogar wenn man von Anfang an den Ton ausgeschaltet hat)
Gesamteindruck: 08/10 (habe zwischen acht und neun geschwankt, mich aber für acht entschieden, weil der Film im Endeffekt sehr gute Unterhaltung ist, aber eben nicht mehr)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0088944/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=mh-QUh69MCg)
Kleine Notiz am Rande: John McTiernan wollte ein paar Jahre später ein Sequel zu "Phantom Kommando" drehen, aber Arnie lehnte es ab, die Hauptrolle zu spielen. Also wurde das Skript leicht angepasst und trotzdem verfilmt, allerdings nicht mit John Matrix als Hauptfigur, sondern mit einem gewissen John McClane. Daraus wurde letztendlich der erste "Stirb Langsam (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4779054)"-Teil.
Pontius Pilatus
26.07.2007, 04:30
Kevin und Perry ... tun es
http://www.dvdone.ch/img/cover/12806_big.jpg
Erscheinungsjahr: 2000
Genre: Komödie
Regie: Ed Bye
Darsteller: Harry Enfield, Kathy Burke
Inhalt:
Kevin und Perry haben nur ein Ziel.... "Es" zu tun. Leider sind sie in ihrer Heimatstadt die absoluten Versager und niemand will sie ranlassen, weswegen die beiden 15 jährigen möchtegern DJs nach Ibiza fliegen um dort ordentlich die Sau rauszulassen. Dabei treffen sie auf ihre Traumfrauen, den durchgeknallten DJ eyeball-paul und allerlei ärger.
Meine Meinung:
Nur wenige Filme spalten die Zuseherschaft sosehr wie dieser Film. Viele werden damit wohl absolut nichts anfangen können, es für prepubertären langweiligen Mist halten, doch ich liebe diesen Film und er hat in meinem Freundes und Bekanntenkreis schon absoluten Kultstatus. Liegt nicht zuletzt an den dutzenden genialen Zitaten und Szenen...
Die Polarisierung sieht man auch bei den reviews... wenn man bei amazon schaut, nur bewertungen mit 1 oder 5 Sternen... also entweder liebt man den Film, oder man hasst ihn.
Schauspieler... Kathy Burke spielt, wie nicht anders zu erwarten, wirklich topp niveau. Sie spielt hier einen Mann, was sicher eine besondere Herausforderung war, doch sie bringt das wirklich genial rüber, ihre Gesichtsausdrücke sind wirklich topp.
Aber auch Harry Enfield spielt durchaus auf hohem niveau, auch wenn man sagen muss, dass die Rolle wohl nicht sooonderlich viel Schauspielkunst verlangt. Auch die anderen Schauspieler sind recht gut, vorallem Kevins Eltern fand ich gut und DJ eyeball-paul ist wirklich perfekt besetzt^^ Ich liebe den Typ. Wie er immer Whiskey durch das Auge trinkt... unschlagbar xDD
Effekte hat der Film nicht wirklich welche, abgesehen von einer Szene und die hats wirklich in sich. Selbst als abgebrühter Splatterfan der schon viel kranken scheiß gesehen hab, hab ich mich sowas von geekelt bei der Szene... Es geht um eine etwa 2 minütige Pickelausdrückszene, die wirklich so ekelhaft inszeniert ist, dass glaubt ihr nicht. Am liebsten würde ich einfach nur die Augen zumachen und warten bis die Szene vorbei ist. Außerdem sieht man Perry ne coole Sandburg bauen, auch wenn ich das jetzt nicht wirklich als Effekt zählen würde xD
Der Film hat einfach eine Reihe unschlagbar geile Szenen, beispielsweise wenn sich Kevin vorstellt, wie es auf seinem Begräbnis zugehen würde. Oder wie er sich vorstellt, dass seine Eltern niemals Sex hätten. Nur ein einziges mal um ihn zu zeugen... So ne geile Szene...
"Ja, aber wir müssen es tun, um den größte DJ-mix master der Welt zu gebähren."
"Ok, ich mach das Licht aus und halt mir die Ohren zu."
Oder Kevins Spruch: "Ich bin doch nicht dein SKLAVE!!".... sowas hat einfach absoluten Kultstatus und ist immer wieder für nen Lacher gut.
Aber eigentlich ist jede Szene des Films super zitierfähig...
Klar, vieles ist kindisch und anderes einfach nur krank, aber genau das brauche ich ab und an um etwas abstand von meinen Diskussionen über den Weltfrieden zu finden. Und dann ist dieser Film zusammen mit zwei guten Freunden einfach das perfekte Mittel um aufgeheitert zu werden.
Ok, zurück in den Text... Die Story ist nett aber nicht weltbewegend, auch wenn sie n paar nette Wendungen und auch traurige Szenen hat (wo die Schauspieler streckenweise besonders brillieren) Trotzdem ist einfach nichts neues dabei, das meiste kann man sich halt doch im Vorraus denken. Das macht aber nichts, da die Geschichte ja nur ein Grundgerüst für eine Menge super Witze unter der Gürtellinie ist.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (sind ok, vorallem Harry Enfield und Kathy Burke sind ziemlich gut auch die Eltern gefallen mir. Aber halt doch nichts weltbewegendes. Ne gute 7 halt)
Effekte: 3 (sogut wie nie vorhanden, nur in einer Szene, da dafür richtig ekelhaft)
Plot: 6 (ein paar Wendungen, tragische Momente etc, aber letztendlich nur ein Grundgerüst für jede Menge spaß
Anspruch: 2 (quasi nicht vorhanden, man muss nur die ganzen Wortspiele verstehen)
Gesamteindruck: 9 (beinahe unschlagbare Komödie die vielen wohl absolut nicht gefallen wird, aber für andere wohl das paradies...)
imdb Wertung: 4.6 (http://www.imdb.com/title/tt0205177/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=yAWrsqlc77o)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
26.07.2007, 05:17
Children of Men
http://p3.focus.de/img/gen/y/H/HByH995A_Pxgen_r_311xA.jpg
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Drama/ Science Ficiton/ Thriller
Regie: Alfonso Cuarón
Darsteller: Clive Owen, Julianne Moore, Chiwetel Ejiofor, Michael Caine
Inhalt:
Seit 18 Jahren wurde keine Kind mehr geboren. Überall herrscht chaos und anarchie, nur England hat sich vom rest der Welt abgeschottet und versucht mit einem Polizeistaat die Ordnung aufrecht zuerhalten. Flüchtlinge werden rigoros gejagt und in gewaltige Lager zusammengepfercht. Theo (Clive Owen) bekommt den Auftrag ein junges Mädchen aus dem Land zu schaffen, doch eine Menge gruppierungen scheinen an dem Mädchen intressiert zu sein.
Meine Meinung:
Ein weiterer genialer Film. Eine Dystopie die wirklich auf ganzer Lienie überzeugen kann, auch wenn es eine Menge schlechter Kritiken gab. Doch mir hat der Film außerordentlich gut gefallen, aber man findet ja immer was zum meckern...:rolleyes:
Clive Owen spielt Theo wirklich mit der gesamten Bandbreite seiner Gefühle, wirklich beeindruckend wie er den "Held" widerwillen darstellt. Clive Owen ist ja schon lange einer meiner bevorzugteren Schauspielern und hier zeigt er ein weiteresmal was er alles drauf hat.
Ein weiterer höhepunkt ist der althippie Jasper, der von genialen Michael Caine gespielt wird und mMn der symapatischste Charakter des ganzen Filmes ist.
Aber auch die anderen Schauspieler sind alle auf hohem niveau, keine Schwächen dabei....
Die Effekte sind alle grundsolide, wie von einem Film mit so hohem Budget zu erwarten. Nichts übermäßig blutiges, also auf keinenfall ein splatter, doch am Ende gibt es einige Feuergefechte die alle sehr gut inszeniert sind... Auch sonst alles grundsolide und nicht übermäßig viel CGI, zumindest ist mir nichts aufgefallen.
Die Story des Films ist wirklich sehr stark, man kann sich unglaublich gut mit Theo identifizieren, der von einer Kette von Ereignissen einfach verschluckt wird, die er nicht kontrollieren kann. Die Idee mit der kinderlosen Welt ist neu und kommt im Film sehr gut rüber. Überhaupt sind all die Szenen in London unglaublich beklemmend und der Film hat seine Oskarnominierung für die beste Kamera (neben 2 weiteren Nominierungen und ner Menge Preise bei diversen internationalen Filmfestspielen) wirklich verdient. Die Bilder sind alle sehr beklemmend...
Es ist etwas schwer noch viel zu schreiben ohne essentiell zu spoilern, weswegen ich an der Stelle einfach empfehle den Film anzusehen und sich selbst ein Bild zu machen, der Film hat es zweifellos verdient!
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (wirklich alle erstklassig, vorallem Clive Owen und Michael Caine haben mir unglaublich gut gefallen)
Effekte: 8 (nicht sonderlich blutig, aber es gibt vorallem am Ende einige größere Schießerein zwischen Terroristen und Militär die sehr gut umgesetzt sind.)
Plot: 8 (sehr gut... neue Idee, gute Umsetzung, intressante charactere, aktueller Bezug...)
Anspruch: 8 (durchaus kein leichter Film...)
Gesamteindruck: 9 (genialer Film der zu unrecht oft verrissen wurde. Sollte man sich ein eigenes Bild machen)
imdb Wertung: 8.1 (http://imdb.com/title/tt0206634/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=NfG4p7TyYP0)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
27.07.2007, 03:43
Donnie Darko
http://www.geraldpeary.com/reviews/def/donnie-darko.jpg
Erscheinungsjahr: 2001
Genre: Drama/Thriller/Science fiction
Regie: Richard Kelly
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Jena Malone, Mary McDonnell, Holmes Osborne
Inhalt:
Der 16 Jährige Donnie Darko ist ein sehr in sich gekehrter intelligenter aber auch psychisch etwas labiler Junge (bekommt Medikamente und geht zu einer Psychiaterin). Eines Tages stürtzt wie aus dem nichts eine Flugzeugturbine in sein Zimmer. Donnie überlebt nur, weil ihn der menschenähnliche Hase Frank in seinem Traum davor aus dem Haus gelockt hat. Frank sagt Donnie das Ende der Welt in 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden vorraus.
Meine Meinung:
Richard Kelly hat hier ein wahres Meisterwerk gedreht, welches leider in den Kinos total unterging. Doch seit dem DVD release hat sich eine immer größer werdende Fangemeinschaft um den Film gebildet, die auch unterschiedlichste Erklärungsmodelle für den Film ausgearbeitet hat.
Jake Gyllenhaal zeigt ein weiteres mal was für ein hochkarätiger Schauspieler ist. Spätestens seit Jarhead und Brokeback Mountain kann man ihn zu den vielversprechendsten Schauspielern zählen. Aber die Rolle als Donnie verkörpert er wirklich perfekt und bringt seine Verwirrtheit einfach super rüber.
Jena Malone hat zwar auch durchaus gut gespielt, aber mMn blieb Gretchen irgendwie den ganzen Film über etwas Gesichtslos. Lag aber vielleicht nicht unbedingt an der Schauspielkunst von Jena Malone, sondern das der Rolle etwas zu wenig Platz eingeräumt wurde, da wäre etwas mehr vielleicht sinnvoll gewesen.
Die Eltern von Donnie spielen beide auch absolut topp und gefallen mir von de persöhnlichkeit auch sehr gut (vielleicht weil sie mich an meine Elteen erinnern^^)
Drew Barrymore spielt durchaus solide, war aber deutlich nur ein aushängeschild um den Film einen finanziellen Erfolg zu bescheren.
Die Effekte sind alle sehr gut, auch wenn man natürlich keine Splattereffekte erwarten darf, der Film ist quasi komplett unblutig, trotzdem sind die Effekte auf sehr sehr hohem niveau (aber auch alles CGI, wäre aber auch nicht anders zu realisieren gewesen.
Die Geschichte ist wirklich genial und herrausragend präsentiert. Man bleibt bis zum Ende (und darüber hinaus) im ungewissen was jetzt wirklich geschehen ist und ist angehalten selbst herauszufinden was die Eregnisse bedeutet haben. Auch all die Nebenstänge sind genial erzählt und werden von den Schauspielern super mitgetragen. Vorallem die geschehnisse um Jim Cunningham finde ich genial (mann hat mich der Typ aggressiv gemacht, weiß nicht wie ich reagiert hätte, wenn der in meiner Schule aufgetreten wäre xDD) Donnies psychische Situation wird im Film wirklich super rübergebracht und die aktionen und reaktionen der einzelnen Charaktere sind eigentlich immer nachvollziehbar. Die Geschichte hat ne Menge unvorhersehbarer Wendungen und man muss wirklich die ganze Zeit mit ganzen Geist dabeisein damit man alles mitbekommt. Am besten sollte man den Film mehrmals ansehen.
Die Musik ist ein weiterer hochgenuss des Filmes, selten so eine passende Musik gehört...
Die Deutsche Synchronisation ist über weite Teile sehr gelungen, Hut ab. Nur das mit cellerdoor hab ich anfangs nicht ganz verstanden, lag aber vllt an mir^^
Der Film ist wirklich ein absolutes Meisterwerk, dass jeder einmal gesehen haben muss. Denke nicht, dass es jemanden gibt dem dieser Film nicht gefallt.
Achja, detail am Rande, Donnie und Gretchen schaun sich in einer Szene Evil Dead im Kino an.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (wirklich herrausragende Schauspieler dabei, vorallem Jake Gyllenhaal zeigt das er zu den besten gehört)
Effekte: 8 (alle wirklich auf höchsten niveau, auch wenn sogut kein Blut vorkommt sind die Effekte topp.)
Plot: 10 (wohl eine der besten Geschichten seit langem.)
Anspruch: 9 (unglablich kompliziert und bietet sehr viel interpretationsspielraum.)
Gesamteindruck: 9 (vielleicht sogar eine 10, einfach ein Meisterwerk der Film. Kult!!)
imdb Wertung: 8.3 (http://www.imdb.com/title/tt0246578/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=N49ISZ4LpkU)
Die DVD bei Amazon.de
Simpsons - Der Film
http://www.riffraff.ch/files/filme/11319/PlakatBild/big/The%20Simpsons%20Movie-PlakatBild.jpg
1. Originaler Filmtitel: The Simpsons Movie
2. Kinostart: 26. Juli 2007
3. Was ist es für ein Film? (Horror, Action, Komödie) Komödie, Zeichentrickfilm
4. Kurze Beschreibung, worum es in dem Film geht
Der Lake Springfield ist verseucht, da jeder seinen Müll dort ablädt. Bürgermeister Quimby lässt eine Mauer um den See bauen und Schilder aufstellen, um das Müllabladen im See zu stoppen. Homer entsorgt jedoch die Auscheidungen von seinem Schwein und seine eigenen im See, woraufhin die Regierung - Arnold Schwarzenegger ist President der USA - eine Glaskuppel auf Springfield legen lässt. Die Simpsons finden einen Weg aus der Kuppel zu fliehen und gehen nach Alaska, da Homer von den anderen gehasst wird, weil sie rausfinden, dass er schuld an der Kuppel ist.
Seine Familie verlässt Homer in Alaska, dieser ist auf sich allein gestellt und wandert zurück nach Springfield. Auf dem Weg trifft er eine alte Indianderfrau, welche ihm den Weg zeigt.
Zurück in Springfield rettet Homer mit Barts Hilfe Springfield vor der Bombe, die die Stadt zu zerstören droht. Bart, der im Film Flanders lieber hatte als Homer, kehrte zu seinem Vater zurück, da er ihn die Bombe halten lies.
5. Eure Meinung zum Film
Ein super Film mit einigen Anspielungen auf andere Filme (Titanic, Herr der Ringe, Spiderman, Harry Potter, Independence Day...) und einer Anspielung auf GTA (Grand Theft Walrus). Nette Nebencharaktere sind Arnold Schwarzenegger und das Schwein. Der Film beinhaltet sehr viele lustige Witze und besitzt eine eigene Art Humor. Seit langem lachten nicht so viele im Kino. Und das Lachen ist über den ganzen Film gut verteilt, es gibt eigentlich keine langweiligen Szenen.
Dass der Film gut war, sollte das Klatschen im Kino auch zeigen. Wer klatscht denn schon im Kino? Tja, gestern, als ich im Kino war, klatschte das ganze Publikum und pfiff und war total begeistert. Das habe ich noch bei keinem Film erlebt.
6. imdb Wertung
7.7/10 (http://www.imdb.com/title/tt0462538/)
7. je eine Wertung zwischen 1 und 10 zu den Kategorien:
Darsteller - (Zeichentrick)
Plot 7-8
Effekte 10 Einwandfreie 2D-Animationen. ^^
Anspruch 5
Gesamteindruck 9
, wobei 1 das schwächste und 10 das beste ist
8. Trailerlink
Trailer Deutsch(Youtube) (http://www.youtube.com/watch?v=OcWSs-9Xut4&mode=related&search=)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
28.07.2007, 23:49
Dead and Deader
http://ec1.images-amazon.com/images/P/B000MV8AD6.01._SCLZZZZZZZ_V43400293_SS500_.jpg
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Splatter/Action
Regie: Patrick Dinhut
Darsteller: Guy Torry, Susan Ward, Dean Cain
Inhalt:
Eine Soldateneinheit stösst auf mehre tote Kameraden und plötzlich auf lebende Tote, die sie angreifen. Als die ganze Hütte in die Luft fliegt scheint es keine Überlebenden zu geben. Doch als Lt. Bobby Quinn (Dean Cain) als Leiche mitten auf dem Autopsietisch aufwacht bricht die Hölle los. Er ist tot, aber auf den Beinen. Er spürt, dass auch Kameraden vom ihm aufstehen und rumlaufen, doch diese sind infiziert. Also versucht Bobby zusammen mit dem Koch Judson (Guy Torry) und der Bardame Holly (Susan Ward) das Geheimnis seines Zustandes und dieser Infektion zu lösen...
Meine Meinung:
Ich frage mich wirklich, ob MPAA und ich den gleichen Film gesehen haben... Ich kann seinen durchaus positiven review wirklich absolut nicht verstehen, denn der Film ist mies, langweilig und unlustig.
Die Darsteller befinden sich auf etwas gehobenem Pornoniveau, was an sich ja nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, doch in diesem Film ging es mir einfach nurnoch auf die Nerven. Keiner der Darsteller hat die Fähigkeit seinen Character überzeugend rüberzubreingen, nur der Doktor am Ende hat (zumidest im original) eine wirklich lustige Stimme, klingt als hätte er vor der Dreharbeit Stundenlang gekreischt. Fand ich recht unterhaltsam, aber wirklich einer der wenigen positiven Dinge.
Ansnsten besitzt der Film wirklich absolut keine innovationen, die Story ist so unspäktakulär wie schwer möglich und auch schon 100mal in wesentlich besseren Geschichten verwendet.
Die Idee, dass er andere Zombies spühren bzw riechen kann ist vielleicht noch neu, zumindest mir noch nicht untergekommen... Wird aber weder im Film erklärt, noch konsequent durchgesetzt. Einerseits weiß er streckenweise genau wo sie sind und dann wird er wieder von ihnen überrascht.... etwas inkonsequent.
Das bisschen Liebesgeschichte was man versucht reinzubringen scheitert an der katastrophalen inkonpetenz der Schauspieler, ist also auch eher ein peinliches mitbringsel.
Die Effekte sind grundsätzlich ganz sollide, allerdings sieht man leider sehr deutlich immer den Splattertypischen "ich zeige jetzt nur genau den Körperteil der verletzt wird, welchen ich natürlich nachgebaut habe und der liegt jetzt nur reglos da"... Hab zwar grundsätzlich nichts gegen diese Art von Effekten, sie haben auch ihre eigene Art von Charme und mman muss dem Film zugutehalten, dass die Nachgebauten recht gut aussehen, auch wenn man das Schnitttechnisch wirklich etwas besser überspielen können. Aber ok, es ist ein wirklich billiger Film... Storybedingt ist quasi alles "Blut" was man sieht grün, was etwas langweilig ist, aber wahrscheinlich um eine vernünftige Freigabe zu bekommen. Das Ende ist noch recht blutig und hat auch zumindest einen vernünftigen Effekt zu sehen, die meisten anderen sind eher Klasse statt Masse.
Was man ihnen aber zugute halten muss, bis auf eine Explosion am Ende (und mMn eine Messerwerfszene, bin mir aber nicht sicher), sind alle Effekte echt, also makeup bzw nachgebaute Körperteile... wenigstens das...
Man bekommt im Film leider nichtmal sonderlich viel nackte Haut zu sehen, es gibt also wirklich kaum Gründe sich diesen Film anzusehen...
Die Musik ist absolut unspäktakulär und Streckenweise auch einfach nurnoch unpassend... Dafür ist das Lied das ganz am Ende bei den Credits gespielt wird ganz nett, aber da kommts natürlich auf den Geschmack an... hat mir aber ganz gut gefallen.
Die Sets sind noch erstaunlich vernünftig, meist Militärbasen aber doch zumindest auf etwas höherem Niveau als der Rest des Filmes...
Weiß nicht was man noch über den Film schreiben kann, er ist einfach absolut unspäktakulär. Für einen, der noch nicht besonders viel Erfahrung mit Zombiefilmen hat vielleicht ganz ok, weil dann das ganze noch nicht soooo ausgelutscht ist und man vielleicht noch durch die Effekte etwas Spaß hat. Für jeden der schon etwas bewandert auf dem Gebiet ist würde ich von dem Film abraten, es gibt einfach keinen Grund den Film anzusehen.... Er ist weder gut, noch diese bestimmte Art von mies, die meist noch besser ist als ein guter Film... Einfach unspäktakulär und schon 1000 mal gesehen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 3 (sind eigentlich alle mies, ein paar haben scheinbar zumindest 4 Stunden in einem Schauspielkurs besucht, aber das waren schon die Glanzstücke...)
Effekte: 4 (wenig und auch die weder wirklich kreativ oder blutig sondern einfach absolut unspektakulär.)
Plot: 3 (laaaaangweilig und schon 1000 mal gesehen.)
Anspruch: 2 (wenn man mit einem Auge zusieht bekommt man leicht alles mit)
Gesamteindruck: 3 (braucht man wirklich nicht gesehen zu haben.)
imdb Wertung: 5.0 (http://www.imdb.com/title/tt0770739/)
leider kein Trailer zu finden.
Die DVD bei Amazon.de
Next
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/2/2e/Next_poster.jpg/403px-Next_poster.jpg
Kinostart: 19.07.2007
Genre: Action, Sci-Fi
Regie: Lee Tamahori
Darsteller: Nicolas Cage, Jessica Biel, Julianne Moore, Thomas Kretschmann
Inhalt:
Cris Johnson hat die Gabe, zwei Minuten in die Zukunft blicken zu können. Zurückgezogen lebt er in Las Vegas als Zauberer und Casinospieler, wobei er natürlich seine Fähigkeit bedacht nutzt.
Doch Terroristen bedrohen Los Angeles mit einer Atombombe. Zwei FBI-Agenten sollen daher Johnson finden, da sie hoffen, dass er ihnen helfen kann. Jedoch sind auch die Terroristen hinter ihm her.
Johnson sucht aber lieber nach seiner Traumfrau, die ihm in einer Zukunftsvision erschienen ist.
Meine Meinung:
Eine tolle Grundidee, Schauspieler mit Qualitäten, was soll da noch schiefgehen auf dem Weg zum Sommerblockbuster?
Ein katastrophales Drehbuch zum Beispiel. Der Plot ist dünn, die Löcher darin groß. Warum die Terroristen Los Angeles bedrohen, wer sie sind, woher sie von Cris Johnson wissen? In der Originalfassung sind sie Deutsche, dass sollte als Antwort genügen. In der deutschen Synchronisation sind die Terroristen übrigens meist Franzosen...
Doch schon allein für das Ende des Filmes sollte den Drehbuchschreibern verboten werden, je wieder einen Stift in die Hand zu nehmen. Selten habe ich es erlebt, dass der Zuschauer für so dumm erklärt wurde.
Auch die restliche Filmzeit wird hauptsächlich mit Turteleien zwischen Cris Johnson und Liz, seiner vorhergesehenen Traumfrau, verschwendet. Die Dialoge schwanken dabei zwischen langweilig und ärgerlich. Dabei nimmt man den Charakteren die Liebesbeziehung überhaupt nicht ab. Dazu sind Cage und Biel einfach viel zu unterschiedlich, auch und vor allem schauspielerisch.
Nicolas Cage, Julianne Moore als FBI-Agentin und Thomas Kretschmann als Terrorist schlagen sich zwar wacker, kommen jedoch gegen das Drehbuch nicht an. Ihre Charaktere bleiben blass und klischeehaft. Jessica Biel ist jedoch auch schon damit überfordert.
Die Inszenierung aber ist ganz passabel. Es werden einige schöne Bilder gezeigt, zum Beispiel vom Grand Canyon (was auch der einzige Grund sein dürfte, dass Biel eine Lehrerin in einem Indianerreservat spielt). Die Action ist solide, dabei ist Regisseur Lee Tamahori, der zum Beispiel xXx2 gedreht, auch in seinem Metier. Ein wirkliches Highlight ist die gute Szene am Anfang, in der Johnson unter massiven Einsatz des Blicks in die Zukunft aus einem Casino flieht. Insbesondere die Visualisierung von Johnsons Fähigkeit wird nett dargestellt, auch wenn sich seine Fähigkeiten im Laufe des Films dauernd verändern zu scheinen. Einigen Computereffekten sieht man jedoch ihre Herkunft an, das sollte bei einem Film mit einem Budget von 70 Millionen Dollar nicht wirklich passieren.
Wer also Lust auf einen seichten Hollywoodblockbuster hat, der sollte sich das Geld für "Transformers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4180044)" aufheben. Schon allein dessen Trailer sind "Next" in allen Belangen deutlich überlegen. Denn Popcornkino kann nicht die Entschuldigung für alle mehr als groben Mängel eines Filmes sein.
Darsteller: 5 (Jessica Biel ganz schwach, der Rest versucht zu retten, was zu retten ist, und das ist nicht viel)
Effekte: 7 (solide, geht aber noch besser)
Plot: 2 (die Grundidee ist gut, sonst aber gar nichts)
Anspruch: 1 (absolut nicht)
Gesamt: 2 (sogar als sogenannter "Action-No-Brainer" kann dieser Film nicht überzeugen, den dieses Mindestmaß an Story und Anspruch wird unterschritten)
imdb-Wertung: 6.2 (http://www.imdb.com/title/tt0435705/)
Trailer (http://trailer.universal-pictures-international-germany.de/next/trailer.php)
Die DVD bei Amazon.de
DeadPoet
30.07.2007, 00:30
Oldboy
http://www.dvdone.ch/img/cover/11660_big.jpg
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Drama / Thriller
Regie: Chan-wook Park
Darsteller: Min-sik Choi und andere Koreaner die euch nicht viel sagen werden ;)
Inhalt:
Oh Dae Su befindet sich 15 Jahre eingesperrt in einem kleinen Wohnraum - scheinbar grundlos. Das einzige was er von seiner Außenwelt mitbekommt ist von seinem Freund, dem Fernseher. Mit Gas wird er betäubt und bekommt regelmäßig Nahrung / Haare geschnitten etc.
Nach 15 Jahren kommt er plötzlich auf einem Hochhaus frei und erzählt einem Mann, der gerade Selbstmord begehen will seine ungewöhnliche Geschichte.
Er kennt nur eines...Rache, Rache an die Personen, die ihm das angetan haben.
Doch wer steckt dahinter und wieso wurde er eingesperrt...?
Meine Meinung:
Old Boy ist ein ziemlich langer aber nicht langwieriger, anspruchsvoller Rache-Thriller.
Der Regisseur spielt mit den Extremen auf interessante Weise. Man lebt zwischen Wahnsinn und Wirklichkeit und fiebert mit dem Hauptdarsteller absolut mit.
Die Story ist interessant aufgebaut, bekommt zahlreiche Facetten - insgesamt aber harter Tobak. Am Ende sitzt ihr da ...und sagt wahrscheinlich sowas wie: "Oh Mann, was zum Teufel war das" ;)
Dieses Gefühl entsteht durch die nach und nach auftauchenden neuen Aspekte des Films, die man aus der Sicht von Oh Dae Su erlebt. Der Wahnsinn wird gespickt mit dezentem schwarzen, feinen Humor, und einigen ungewöhnlichen Action Scenen. Eine Scene wurde z.b. wie bei einem Prügelspiel ala Double Dragon von der Seite gedreht. Nur mit einem Knüppel bewaffnet, schlägt er sich durch ein Haufen Ganoven und das auf ziemlich realistische , Antihelden-Art.
Der Film sei allen anspruchsvollen Filmfans zu empfehlen, die nach etwas individuellen, besonderem suchen, die Mischung aus düsterem Thriller, Action, Rachedrama , Humor etwas Mysterie, "Aha" Elementen ist wirklich fast perfekt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (perfekt und glaubhaft gespielt, trotz Asiaten, sind die Personen gut auseinander zu halten. ;)...)
Effekte: 8 (Einsatz von Effekten eher selten, wenn dann aber absolut eindrucksvoll.)
Plot: 10 (sehr geschickt aufgebaut, durchdacht, und sehr extrem.)
Anspruch: 8 (Viele Dialoge, Viele Details, viele kleine Gags, aber eine abwechslungsreiche Mischung)
Gesamteindruck: 9 (ein koreanischer Kultfilm, die vielen Awards hat er verdient.)
imdb Wertung: 8.3 (http://www.imdb.com/title/tt0364569/)
Oldboy Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/1481/oldboy.html)
Die DVD bei Amazon.de
The Salton Sea
http://ec1.images-amazon.com/images/P/B00005JKM2.01._SCLZZZZZZZ_.jpg
Erscheinungsjahr: 2002
Genre: Drogenthriller
Regie: D.J. Caruso
Darsteller: Val Kilmer, Vincent D'Onofrio, Doug Hutchison, Deborah Kara Unger
Inhalt:
Danny Parker (Val Kilmer) ist ein Junkie, arbeitet für die Polizei als Spitzel und war früher ein Trompetenspieler namens Tom Van Allen. Zu beginn des Filmes sieht man ihn in einem brennenden Zimmer sitzen, mit der Trompete in der Hand, redet er aus dem Off zum Zuschauer. Er erklärt, dass es selbst nichtmehr wisse wer er sei: Tom Van Allen oder Danny Parker, Feigling oder Racheengel. Dann beginnt er seine Geschichte zu erzählen...
Meine Meinung:
Salton Sea ist ein verdammt geiler Film. Na gut, das wird kaum als aussagekräftig
gelten also hole ich mal ein bisschen weiter aus...
Der Film richtet sich eindeutig an die etwas anspruchsvolleren Filmfreunde und ist nicht auf den Mainstreammarkt zugeschnitten. Das merkt man schon an den (fast durchgängig) sehr guten Figuren. Über die Freunde von Danny, welche als Haufen von liebenswerten Versagern rüberkommen, bis hin zu den Dealern Bobby Ocean und "Pooh-Bär", die so das komplette Gegenteil sind. Besonders Vincent D'Onofrio (vielleicht kennt ihn ja einer) als nasenloser, paranoider Dealer "Pooh-Bär" ist wirklich genial. Ebenso wie Val Kilmer der eine solide Leistung abliefert und (für mich) erstaunlich gut die Figur des Danny/Tom darstellt.
Die Erzählweise des Filmes wirkt teilweise ein bisschen wie die Tarantinos, aber keine Sorge, bei dem Film handelt es sich nicht um einen Tarantinoabklatsch aber man merkt, dass D.J. Caruso ein Fan Tarantinos ist, das merkt man vor allem zu Anfang und anhand der verrückten Ideen, welche ab und zu eingestreut sind (z.B. der Dachs^^).
Die Gewaltdarstellung des Fimes hällt sich in Grenzen, außer ein paar Schießeinlagen und dem Anhören einer Folterung steht die Gewalt eher im Hintergrund. Trotz alledem wirkt der Film relativ düster und teils verstörend. Die Stimme von Danny, welche immerwieder aus dem Off zum Zuschauer spricht, trägt sein übriges dazu bei. Ein weiteres Merkmal des Filmes sind die Zeitsprünge, immerwieder wird die Haupthandlung durch Rückblicke auf Toms Leben unterbrochen. Mit ihnen entwickelt sich nach und nach auch ein roter Faden, welche zu Anfang des Filmes noch nicht klar erkennbar ist.
Die Musik des Filmes ist nichts was einem vom Sessel haut, jedoch würde es hier auch nur stören. Die oftmals eher ruhigen Klänge fügen sich gut in den Film ein und untermalen die Szenen wirklich gut.
Als Kritikpunkt kann ich jediglich anmerken, dass die Drogenszene im Film vielleicht etwas wenig Beachtung findet und somit stellenweise verhamlost wird. Darüber kann man aber hinweg sehen, da sie nur als Mittel zum Zweck dienen und der Film schließlich nicht die unbedingt die Realität der Drogenszene beschreit.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (alles sehr gute Leistungen vor allem von Val Kilmer und Vincent D'Onofrio)
Effekte: - (es gibt keine Effekte)
Plot: 9 (sehr gut aufgebaute Geschichte, Rückblicke perfekt umgesetzt )
Anspruch: 8 (Drogenproblematik, teilweise harter Stoff)
Gesamteindruck: 9 (ein sehr guter Film der schonmal zum Nachdenken anregt und wirklich spannend ist)
imdb Wertung: 7,1 (http://www.imdb.com/title/tt0235737/)
Trailer bei youtube (http://www.youtube.com/watch?v=nKi70hCRBKA)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
31.07.2007, 04:16
28 weeks later
http://pixelagents.de/blog/wp-content/uploads/28-weeks-later-hd-trailer.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Splatter/Action
Regie: Juan Carlos Fresnadillo
Darsteller: Rose Byrne, Jeremy Renner, Robert Carlyle
Inhalt:
Teil 2 spielt gut ein halbes Jahr nach Teil 1: Der Virus scheint besiegt zu sein, Infizierte traten keine mehr auf. Da in Grossbritannien ein totales Chaos herrscht, versucht die Nato Mithilfe von Elite-Einheiten, eine neue Ordnung herzustellen, eine Struktur ins Leben der Menschen zu bringen, für die Sicherheit zu sorgen. Die Menschen kehren nach London zurück und die Häuser füllen sich wieder. Alles scheint perfekt zu laufen, bis am Stadtrand eine stark verwahrloste Frau aufgefunden wird...
Meine Meinung:
Eins vorweg, 28 weeks later ist kein schlechter Film. Eigentlich ist er sogar recht gut. Doch er ist auf keinen Fall ein (würdiger) Nachfolger von dem genialen 28 days later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139). Denn die Dinge, die 28 days later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139) von der Masse abgehoben haben (gute Charaktere und dichte atmo) sind in 28 weeks later einfach nichtmehr vorhanden. Das erklärt sich aber schnell, wenn man sich ansieht wer an 28 weeks mitgearbeitet hat. Regisseur wurde geänder, Drehbuchautor, Produzent, alle Darsteller... letztendlich ist quasi nichts gleich geblieben (lediglich der für die Musik zuständige)... das merkt man halt im Film auch sehr deutlich... Ihm fehlen jegliche intressanten Charaktere (wurde auch garnicht versucht ihnen irgendwie Charakterzüge zu verpassen) und die packende Atmosphäre aus Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139) ist großteils verschwunden... Außerdem krankt der Film, wie auch alle anderen Filme mit Kinderdarstellern, sehr stark an dem "Kinder sterben nicht" Syndrom... Das macht den Film zusätzlich noch sehr vorhersehbar und nimmt ihm etwas die Spannung.
Wie gesagt, wenn 28 weeks later unter einem anderen Namen ohne bezug zu 28 days later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139) erschienen währe, dann würde ich jetzt wohl jubeln. Doch so habe ich ihn mir in der Hoffnung eines würdigen Nachfolgers angesehen und da fehlen einfach essentielle Dinge, wodurch mich der Film enttäuscht hat.
Für sich gesehen ist der Film aber wirklich gut! Viel action, rasante Kamerführung mit auch neuen Ideen (zumindest mir noch nicht untergekommen, ganz neu sicher nicht) die wirklich gut umgesetzt wurden. Was mich etwas (bzw etwas sehr) irritiert hat war, dass der Film ab und an quasi ohne Sinn auf Schwarz-Weiß springt. ich frag mich wirklich, was man damit erreichen wollte... mich hats nur gestört.
Die Schauspieler sind alle ganz ok, doch ich hätte mir besseres erwartet. Ein Lob muss ich hier aber noch Mackintosh Muggleton aussprechen, den ich (zumindest im Vergleich zu anderen Kinderdarstellern) ganz ok fand... Ansonsten setzt der Film hier keine Akzente und keiner der Charaktere bleibt im Gedächtnis.
Die Effekte sind gut, blutig und häufig, also ein klares *thumbsup* hierfür. Besonders Kreativ sind sie (bis auf einen) natürlich nicht, lediglich viele shootouts, einige bisse und blutverschmierte Infizierte... Doch das glanzstück ist zweifellos ein Effekt, der einen Helikopter und eine Menge Infizierter Beinhaltet... Das meiste scheint mir Handgemacht zu sein, doch es wurde an vielen Stellen zumindest vom Computer nachgeholfen... Leider sind die explosionsszene mit den Bomben absolut daneben gegangen, wirklich schlechte CGI, hätte ich mir bessere erwartet.
Es gibt einige schreckmomente, doch wirklich vom Hocker hat mich das ganze nicht gehaut. Das meist ist zu vorhersehbar, doch das mag anders sein, wenn man noch nicht so viele Filme in die Richtung gesehen hat. Die Szene, wo sie lediglich durch das nachtsichtgerät des Gewehrs schaut ist wirklich gut gemacht und verströhmt durchaus eine sehr angespannte atmosphäre, wo man gut mitfiern kann.
Die Geschichte ist wirklich nicht spektakulär und eigentlich zu 100% vorhersehbar. Keine Wendungen und wirklich nichts was im Gedächtnis bleiben könnte...
Also ich würde euch empfehlen, bevor ihr den Film seht jegliche Erinnerung an Teil 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139) aus eurem Gedächtnis zu verbannen, dann erwartet euch ein durchaus unterhaltsamer und kurzweiliger Zombiefilm der zwar weit hinter dem ersten Teil hinterherhinkt und keine neuen Akzente aber gesehen sollte man ihn schon haben irgendwie. Alleine wegen dem Helikoptereffekt...
Aber wer nicht so gerne B-Movies sieht, aber trotzdem gerne mal wieder einen Zombe/Splatter sehen will, sollte hier zugreifen, zumindest solange Planet Terror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4561602) noch nicht erhältlich ist.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (nichts besondereres, guter durchschnitt... keiner bleibt im Gedächtnis)
Effekte: 8 (ganz gut, vorallem der Helikopter hat eine 10 verdient, doch sonst eher durchschnitt.)
Plot: 3 (nicht intressant, absolut verhersehbar, keine Wendungen...)
Anspruch: 4 (auch nicht wirklich vorhanden)
Gesamteindruck: 7 (wenn man den ersten nicht kannte vielleicht eine 8, doch letztendlich erwarte ich von einem Nachfolger, dass er die guten Punkte des Vorgängers fortsetzt.)
Imdb Wertung: 7.1 (http://www.imdb.com/title/tt0463854/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=Y0oSdqQuzdU)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
31.07.2007, 05:22
Lord of the g-string: The Femaleship of the Ring
http://www.crazy-media.se/grafik/rb/fgad32/85.jpg
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Terry M. West
Darsteller: Misty Mundae (Erin Brown), Darian Caine, A.J. Khan, Barbara Joyce
FSK: 16
Inhalt:
Im mythischen Diddle Earth lebt der weibliche Throbbit Dildo Saggins (Misty Mundae). Er wird von dem mächtigen Zauberer Smirnoff auf eine lange Reise gesandt, um den legendären G-String zu vernichten. Der G-String ist eine mächtige alte Waffe, die dessen Besitzer zu unglaublicher Lust, Stärke, Macht und Befriedigung verhilft. Dildo wird auf ihrer gefährlichen Mission von Throbbit Horne (Darian Caine) und Spam (A.J. Khan) begleitet. Beide klein von Statur, aber umso größer ist ihr erotischer Appetit. Auf ihrer Reise ist das Trio ständig auf der Flucht vor dem bösen Zauberer Sauerarsch und seinen Schergen. Während eines Kampfes schließt sich noch die entthronte Königin Araporn (Barbara Joyce) an. Nur sie kennt den Ort, wo der G-String zerstört werden kann. Begleitet von erotischen Fantasien durch den G-String, machen sich die vier auf die gefährliche Reise.
Meine Meinung:
zweifellos einer der debilsten softpornofilme ever... Bin erst kürzlich darüber gestolpert und finde ihn wirklich zum schießen... Die Produktionsfirma Seduction Cinema scheint schon mehrere Filme dieser Art gedreht haben, unter anderem Spiderbabe und Gladiator Eroticvs, welche ich mir in kürze wohl auch anschaun werde. Alle haben anscheinend die gleichen Schauspieler und auch der rest des staffs scheint gleich zu sein, ich erwarte also großes xD
Es ist etwas schwer den Film zu beschreiben, scheint so, als hätten die Macher von Lord of the weed sich mit ein paar Pornomodels zusammengetan um Herr der Ringe nachzuahmen... Vieles dabei ist wirklich einfach zum schießen...
Der Film ist natürlich absolutes low-budget, aber das macht gerade den Reiz des Filmes aus. Alles ist mit kleinstmöglichem aufwand gedreht, doch die Ideen dabei sind wirklich super.
Schauspielerisches Talent ist in 90% der Fälle nicht vorhanden, doch es haben alle offenkundig spaß dabei und der Misty Mundae (spielt Dildo) scheint doch zumindest einige Schauspielstunden besucht zu haben... nebenbei sieht sie auch noch super aus^^
Ansonsten sieht man halt ne Menge Brüste und sehr leicht bekleidete Damen, wieweit das jetzt wirklich jemanden anmachen kann wage ich zu bezweifeln, aber es macht zumindest ne menge Spaß...
Effekte sind quasi nicht vorhanden nur ab und an etwas CGI Furzwolken etc^^
naja... der Film hat zweifellos Kultcharakter, einfach wirklich grenzdebilen Humor, wenn man auf sowas steht (ich tue das), dann wird man den Film wirklich lieben. Jeder andere wird sich angewiedert abwenden...
Aber es gibt einfach so geniale Szenen, zB wenn Smirnoff entdeckt das Sauerarsch böse ist... überhaupt Smirnoffs verhalten ist göttlich... alles sehr schwer zu beschreiben, dass muss man einfach gesehen haben! Aber generell kann man sagen, wer Lord of the Weed mochte wird den hier auch mögen!
Einzelwertungen:
Darsteller: 2 (können nicht vorhanden, aber spaß bei der Sache und sehen meist gut aus...)
Effekte: 1 (billigst, aber trotzdem wirklich sehr lustig!)
Plot: 8 (ich weiß, ist übertrieben, ein reines plagiat, aber diese kreativität bei der umgestaltung muss belohnt werden! und sie ist ja wirklich sehr sehr witzig!)
anspruch: 2 (quasi nicht vorhanden... aber ich brauch nur brüste und dumme witze...)
Gesamteindruck: 7 (geniale Non-Budget Herr der Ringe verarsche die durchgehend sehr gut unterhaltet)
imdb Wertung: 2.9 (http://www.imdb.com/title/tt0323108/)
kein Trailer verfügbar, leider :=(
Die DVD bei Amazon.de
The Big Lebowski
http://25frames.org/media/soundtrack_covers/28.jpg
Erscheinungsjahr: 1998
Genre: Komödie
Regie: Joel Coen
Darsteller: Jeff Bridges, John Goodman, Steve Buscemi
Inhalt:
Jeffrey Lebowski, von allen nur "der Dude" genannt, ist ein Althippie, Kiffer und begeisterter Bowler. Sein beschauliches Leben ändert sich eines Tages, als 2 Typen ihn mit dem Millionär Lebowski verwechseln (und ihm auf den Teppich pinkeln). Doch das ist nur der Anfang vieler irrwitzigen Geschehnisse in die der Dude schlittert...
Meine Meinung:
Obwohl der Film vor gerademal 9 Jahren erschienen ist, gilt er schon längst als Kult. Es ist wahrlich ein Meisterwerk, welches die Coenbrüder da fabriziert haben. Es stimmt wirklich alles die Figuren, die Schauspieler, die Musik, die Inzenierung. Aber ich fang mal von vorne an..
Die Figuren, welche von Ethan und Joel Coen entworfen wurden, lassen sich in ihrer Skurilliät kaum toppen. Da wäre zuerst einmal "der Dude" (Jeff Bridges). Bis zu dem Moment an dem die Typen auf seinen Teppich pinkeln, verbringt er die Tage versifft beim Bowlen oder zuhause. Fast den kompletten Film über läuft er mit Bademantel und Shorts durch die Gegend. Als nächstes wäre da Walter Sobchak (John Goodman), der Mann ist einfach so göttlich. Durch sein teils militantes, kollerisches Auftreten und seine Vietnamvergleiche bringt er die Leute in seiner Umgebung (vor allem den Dude) um so manchen Nerv. Hinzu kommt seine fanatische Bowlingleidenschaft. Der dritte im Bunde ist Donny (Steve Buscemi). Wie nicht anders von Buscemi erwartet spielt dieser wiedereinmal famos (ja ich bin ein Fan^^). Obwohl Donny doch eher eine untergeordnete Rolle im Film spielt, ist er fast immer present. Durch seine unbeschreibliche Art, passt er sich wunderbar in das Gespann Bridges/Goodman ein. Auch die anderen Schauspieler bzw. Figuren sind einfach super. Besonders die anderen "Lebowskis" sind alle ideal besetzt und machen ihre Sache verdammt gut.
Die Handlung des Filmes ist nicht besonders komplex, doch gerade das macht sie interessant. Während in anderen Filmen endlose Verstrickungen brauchen um den Zuschauer bei der Stange zu halten, reicht hier ein doch recht simpler Plot.
Die Musik des Filmes ist ebenso genial wie passend. Der Soundtrack reich von Country bis Klassik, von Bob Dylan bis Elvis. Jede Szene ist perfekt unterlegt, egal ob Dorgentrip oder Besuch eines Pornovilla. Immer wird der richtige Ton getroffen. Auch auf CD ist er wirklich genial und sollte eigentlich in keinem guten Musikregal fehlen.
Ebenso, wie mit dem Ton, verhält es sich mit der bildhaften Umsetzung. Passend zu den Figuren sind auch die Bilder oftmals sehr skuril und abstrakt. Besonders die Gedankengänge, welche des Öfteren optisch dargestellt werden, sind einfach fantastisch. Tja mehr gibt es wohl nicht zu sagen, alle Gebiete sind abgehakt. Figuren/Schauspieler? Check. Handlung? Check. Musik? Check. Inzenierung/Kamera? Check. Kritik? Check.. ach ne Moment die fehlt ja noch.
So wirklich Kritik habe ich eigentlich nicht zu diesem Film, es gibt einfach nichts was mich an dem Film stört. Dass das Wort "fuck" durch "bekackt" ersetzt wurde (in der Synchronisation), ist zwar etwas, was man bemängeln könnte, aber nun wahrlich nichts gravierndes. Auch die fehlende Mainstreamtauglichkeit finde ich alles andere als störend. Warum auch? So erkennt man jedenfalls gleich mal den Geschmack der Leute...
Einzelbewertung:
Darsteller: 10 (alle Rollen bis ins kleinste Perfekt besetzt)
Effekte: - (gibt keine)
Plot: 8 (nicht unbedingt die kreativste Handlung, aber sehr gut umgesetzt)
Anspruch: 9 (Eine Art filmischer Intelligenztest)
Gesamteindruck: 10 (Ja richtig, ich vergebe die Höchstnote. Aber er hat es einfach verdient. In meinen Augen gibt es sehr wenige Filme die diese Punktzahl mehr verdienen, als "The Big Lebowski")
imdb Wertung: 8.2 (http://www.imdb.com/title/tt0118715/)
Trailer bei youtube (http://www.youtube.com/watch?v=r_GCRFRcWxA)
Die DVD bei Amazon.de
PS: Wer ihn nochnicht kennt: Der Film läuft etwa alle 2 Monate oder so auf Tele 5 :D
The Joker
01.08.2007, 01:02
The Thing
Das Ding aus einer anderen Welt
http://bodycount.dvd-forum.at/dasding/cover.jpg
Erscheinungsjahr: 1982
Genre: SciFi-Horror
Regie: John Carpenter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8693140)
Darsteller: Kurt Russel, Wilford Brimley, David Clennon
Inhalt
Irgendwo in der Antarktis befindet sich eine Forschungsstation. Nach was forschen sie? Man wird es nie erfahren. Die Umgebung ist zwar trostlos und die Arbeit scheint nicht der Traumberuf schlecht hin zu sein. Aber die Stimmung ist gelassen.
Als ein fremder Schlittenhund, der vorher von den Insassen einer norwegischen Station durch die Eiswüste gejagt wurde, in das Gebäude schwenkt die gelassene Stimmung schnell. Mit dem Hund scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. Also der draufgängerische Helikopterpilot McReady in der Nähe der verlassenen norwegischen Station auch noch ein riesiges UFO entdeckt überschlagen sich die Ereignisse.
Der fremde Hund scheint etwas Unheimliches in die Station gebracht zu haben was jede Gestalt annehmen kann. Schnell wird den Kollegen klar das sie sich nicht mehr trauen können.
Kritik
John Carpenter ist ja bekanntlich Meister seines Horrors. Ob in Assault on Precinct 13 – Das Ende oder Helloween hat er sich unter Horrorliebhabern einen anständigen Namen gemacht. Und auch hier setzt er alles gekonnt in Szene.
Hier wird sehr viel mit Details gespielt. Nicht die Begegnung mit dem Ding treibt die Spannung, sondern der Weg dorthin. Das Set, das alles in einem ständig auf dreckig und trostlos getrimmt ist verleiht dem Film schon von vorneherein eine Hoffnungsloses Flair.
Bewundernswert ist hier die Kameraführung. Im ersten Moment scheint sie nicht herausragend, doch merkt man schnell das sie langsam jeden Winkel in dem Räumen filmt und den Zuschauer ständig darauf aufmerksam macht das hinter jedem Karton irgendetwas sein könnte. Dazu kommt das Misstrauen unter den Schauspielern. Wer hat sich infiziert? Wie Verhalten sich die Infizierten? Und trotz der eher schwachen Charakterbeleuchtung mag man jedem einzelnen noch einmal in die Augen sehen um auch sicher zu gehen das dieser nicht schon ein Monster ist.
So treibt Carpenter die Spannung voran bis zu den Furchterregenden und gleichzeitig atemberaubenden Begegnungen mit dem Monster. Für 1982 lässt Carpenter hier buchstäblich die Effekt-Sau raus und zeigt sein Können in all seiner Abartigkeit. Glücklicherweise gibt’s mittlerweile die vor einigen Jahren indizierte Version von „Das Ding aus einer anderen Welt“ in jeder anständigen Videothek. So muss man sich auch nicht mehr so sehr ärgern da die frühere Deutsche Version so böse geschnitten wurde das es unerträglich war den Film anzusehen.
Carpenter gelingt hier ein Meisterwerk mit Macken. Hätte man dem Film nur zwanzig Minuten mehr Gegeben hätte man die Spannung fast ins unerträgliche bringen können. Denn immer wenn ein Charakter stirbt ist man zwar von der Brutalität und der Sterbensart überwältigt. Aber letztendlich ist egal wer stirbt da kein Charakter außer dem Hauptdarsteller ein wirkliches Eigenleben hat. Der eine ist interessierter Doktor, der andere liebt seine Hunde und der andere ist recht Aggressiv. Dabei bleibt es leider auch, schade dabei hätte man so viel aus den Grundmustern der Charakter machen können.
Die Musik muss unbedingt auch erwähnt werden, denn sie wurde von keinem geringeren als Ennio Morricone komponiert der schon seinen tollen Beitrag in „Spiel mir das Lied vom Tod (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6800730)“ oder „Zwei glorreiche Halunken (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6840306)“ lieferte. Die Untermahlung ist sehr dezent gehalten ergänzt sich aber immer hervorragend mit den Bildern und trägt viel zur Stimmung bei.
Alles in einem kann man Maintheme mit dem Wort „cool“ wohl am besten umschreiben.
Letztendlich kann ich jedem diesen Film ans Herz legen der genug von den modernen Effekten hat die immer nur am PC erstellt werden und mal wieder ein richtiges widerliches Handwerk sehen will. Ganz zu schweigen, wem Alienhorror mit viel Splattereinlagen gefällt.
Einzelwertung
Darsteller: 7 (Kurt Russel macht alles richtig, die anderen sind einfach zu wenig beleuchtet.)
Effekte: 9 (Süßestes John Carpenter)
Plot: 8 (Fremder Organismus alles schonmal gehört. Trotzdem einer der ersten und interessant umgesetzt)
Anspruch: 7 (Man braucht keinen Anspruch, nur ein bisschen Courrage um die Spallterstellen schön zu verkraften)
Gesamt: 8
IMDB Wertung: 8.1 (http://www.imdb.com/title/tt0084787/)
Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-73211-The%20Thing%20-%20Trailer)
Cauchemar
01.08.2007, 15:05
Shrek the Third
http://www.worstpreviews.com/images/shrek3.gif
Genre: Animation
Laufzeit: ca. 92min
Erscheinungsjahr: 2007
Regisseur: Chris Miller, Raman Hui
Gesehen auf: Englisch (dabei 90-95% verstanden ^^)
Trailer: Klick (Deutsch) (http://www.youtube.com/watch?v=pm6WItlyKFA)
Hauptdarsteller: (Figur - Sprecher - bekannt aus/als)
Shrek - Mike Myers (Goldständer)
Donkey - Eddie Murphy (Dr. Dolittle)
Princess Fiona - Cameron Diaz (Drei Engel für Charlie)
Puss in Boots - Antonio Banderas (Z wie Zorro)
Arthur - Justin Timberlake (Sänger)
Plot:
Der Nachfolger knüpft storymässig direkt an den zweiten Teil an. Shrek und Fiona leben zusammen mit Donkey und Puss in Boots auf Schloss Far Far Away und geniessen die Standards eines Prinz und einer Prinzessin. Nun ja, Shrek nicht wirklich und er hegt schon Pläne zurück in den Sumpf zu gehen. Doch da (Frosch-)könig Harold stirbt, bleibt nur noch Shrek als rechtmässiger Thronfolger. Da dieser über den Gedanken König zu sein nicht wirklich angetan ist, sucht er nach dem Jungen, den Harold vor seinen Ableben noch erwähnt hat - Arthur; weitentfernt Verwandter, der alternativ den Platz als König einnehmen könnnte. Zusammen mit Donkey und Puss macht Shrek auf den Weg diesen Arthur zu finden.
Derweil plagt sich der gefallene Prince Charming als Laienschauspieler in billigen Kneipen rum, was er aber nicht mehr hinnehmen will. Er will sein "Happily ever after" erleben und beschliesst deshalb alle Märchenbösewichte des Landes zusammenzutrommeln: Hook, die böse Stiefschwester und natürlich Rumpelstilzchen aka "Frumpy Pigskin"; alle schliessen sie sich an um auch ihr glückliches Ende zu erleben.
Review:
Shrek hat doch arg nachgelassen, aber hat mich eigentlich doch nicht wirklich verwundert. Schliesslich ist es der dritte Teil und einmal ist auch die tollste "Welt" ausgelaugt.
Nun ja, der grösste Kritikpunkt ist wohl, dass die Charaktere realtiv fade wirken. Shrek's Sarkasmus war auch schon mal besser, der Esel ist auch nicht mehr so herrlich nervig wie in den ersteren Teilen und der Kater kam im grossen und ganzen auch zu kurz. Die neuen Charaktere überzeugten mich auch nicht so wirklich... Arthur kam nie etwas grossartiges und Merlin kam sehr "Pseudo-durchgedreht" rüber, was mir wirklich nur sehr wenige Lacher entlockte.
Neben den etwas schwammigen Charaktere waren gewisse Storyteile auch nicht besonders überzeugend. Zwei, die die Körper tauschen... hui, hat man natürlich noch nicht in dutzenden anderen Filmen/Serien gesehen.
Der Humor des Filmes ist aber im grossen und ganzen recht gelungen. Die Palette geht von witzigen (Märchen-)Parodien bis hin zu stinknormalen Furzwitzen, damit auch wirklich alle irgendwo herzhaft lachen können.
Resumé:
Filmreihen wie Scream, Matrix oder auch Spiderman habens gezeigt: Wenn's nicht beim zweiten mal "krach" macht, dann beim dritten mal. Shrek III ist in Vergleich zu den Vorgängern eine Enttäuschung, da er in keinster Weise an sie ran kommt. Und ich hoffe sehr, dass sie den geplanten vierten Teil streichen, denn das was ich da sehen komme, wird ein Alptraum werden.
Obwohl ich den Film oben so nieder gemacht habe, will ich ihn gerne an alle Shrek-Fans weiterempfehlen. Er ist sicher ein Anschauen wert; aber mehr auch nicht.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6
Plot: 6
Effekte: 8
Anspruch: 3
Gesamteindruck: 6
imdb Wertung 6.2 (http://www.imdb.com/title/tt0413267/)
Rotten Tomatoes Wertung: 42% (http://www.rottentomatoes.com/m/shrek_the_third/)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
01.08.2007, 18:32
Bordello of Blood
http://images.amazon.com/images/P/630507755X.01.LZZZZZZZ.jpg
Erscheinungsjahr: 1996
Genre: Splatter/Komödie
Regie: Gilbert Adler
Darsteller: Dennis Miller, Erika Eleniak, Angie Everhart, Corey Feldman
Inhalt:
Caleb (Corey Feldman) trifft sich mit ein paar Freunden in einer Bar. Danach geht er mit einem seiner Freunde in ein Bordell. Was die beiden nicht wissen: Das Bordell wird von Vampiren geführt, die nur auf das Blut und auf die Herzen der Gäste aus sind. Die zwei haben keine Chance und werden beide von Lillith (Angie Everhart) , der Königin der Vampirinnen, umgebracht. Die Schwester von Caleb, Katherine (Erika Eleniak), geht zur Polizei, weil ihr Bruder nicht mehr aufgetaucht ist. Aber die rühren sich nicht und unternehmen nichts. Aber der Privatdedektiv Rafe (Dennis Miller) hilft ihr, ihren Bruder zu finden. Rafe findet mit der Zeit heraus, dass das alles Vampire sind. Als Katherine Lillith in die Hände fällt, stürmen Rafe und ein Reverent namens Current (Chris Sarandon) das Bordell...
Meine Meinung:
Wenn man den Film kennt, dann hat man wohl etwas dejavu erlebnisse, wegen From Dusik Till Dawn. Da beide Filme im gleichen Jahr erschienen sind, kann ich jetzt nicht wirklich sagen wer bei wem kopiert hat, oder das einfach zufall ist. Aber das ganze mit der Vampirbar, den Wasserpistolen etc...
Aber auch wenn man das schon kennt, macht Bordello of Blood das ganze wirklich auch sehr gut. Super effekte, gute Schauspieler, guter Humor... hat alles. Aber mal von anfang an...
Die Darsteller sind alle auf durchaus hohem niveau, keiner ist jetzt wirklich Weltklasse, aber für nen independentfilm sind sie verdammt gut und auch wenn die meisten nicht sonderlich bekannt sind, spielen alle sehr gut.
Die Effekte sind eindeutig eins der Herzstücke des Films, wirklich alle auf sehr sehr gutem niveau und auch durchaus sehr kreativ. Man sieht hier wirklich alles, rausgerissene und gegessene Herzen, explodierende Köpfe, explodierende vampire, abgerissene Hände, brennende vampire, mit Axt zerstücklter Vampir, Säure, durchbohrte Köpfe und noch vieles vieles mehr. Das meiste sehr gute makeupeffekte, ab und an wurde mit CGI nachgeholfen (durchbohrter Vampir, die meisten brennenden Vampire, das Herz etc) Aber auch die CGI Effekte sehen verdammt gut aus, nur in einer Szenen sehen die Flammen etwas zu aufgesetzt aus. Aber damit kann ich leben. Vorallem das gemetzel am Ende setzt durchaus standarts und kann durchaus mit den ganz großen mithalten. Und es hat einfach style mit Spritzpistolen ein Bordell zu stürmen^^
Die Geschichte ist nicht neu, aber sie schafft es den Zuschauer doch zu fesseln und ist keinereine dummiestory um möglichst viel gore zu garantieren. Die Charaktere sind lustig, auch wenn sie nicht immer ganz durchschaubar sind, sind sie wirklich lustig und gerade an den Pfarrer mit der E-Gitarre wird man sich erinnern^^
Der Film basiert anscheinend auf einer Comicreihe, namens tales from the crypt, was wohl auch die beiden komischen Figuren am Anfang erklärt... sind zwar total witzig, ergeben aber nicht soooo viel sinn... zumindest wenn man den Comic nicht kennt. Es gibt anscheinend auch nen "Vorgänger" der auch auf dem Comic basiert und laut MPAA noch besser ist. Werd ich mir bei gegelegenheit auch kaufen und hier berichten.
Also der Film macht einfach nur spaß. Ob mit Freunden oder alleine, beides ist wirklich hoch unterhaltsam!
Die Musik ist meist ganz ok, manchmal durchaus prachtstücke dabei, vorallem das Lied während dem Endgefecht im Bordell hat mir gefallen. Aber auch das bei den credits war ganz gut.
Zum Humor noch, der ist wirklich sehr gut gelungen und die Sprüche und aktionen sind teilweise wirklich zum Schießen. Wo er ihm so todernst eine Spritzpistole zuwirft... Oder der cryptkeeper am Anfang und am Ende... alles durchaus gut und nicht nur niveaulose Furzwitze^^
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (alle auf hohem niveau, und für nen independent sehr gut... aber nichts weltbewegendes.
Effekte: 9 (sie sind wirklich sehr kreativ, blutig, absolut topp! So wünsch ich mir das!)
Plot: 6 (er vermag einen etwas zu fesseln und ist kein reiner dummyplot für möglichst viel splatter)
Anspruch: 3 (nicht wirklich viel anspruch.)
Gesamteindruck: 8 (sehr guter Film, humor, Blut und Brüste... perfekt!)
imdb Wertung 4.7 (http://www.imdb.com/title/tt0117826/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=vzV4Ifqkfes)
Pontius Pilatus
01.08.2007, 22:14
28 days later
http://thecia.com.au/reviews/1/images/28-days-later-poster-0.jpg
Erscheinungsdatum: 2002
Genre: Horror/Thriller/Splatter
Regie: Danny Boyle
Darsteller: Cillian Murphy, Naomie Harris, Noah Huntley, Brendan Gleeson, Megan Burns
Inhalt:
Einige Tierschützer brechen in ein Labor ein, in dem Affen zu Experimenten missbraucht werden. Die dortigen Wissenschaftler forschen an einem gefährlichen Virus, dass durch Speichel und Blut übertragen wird... Die Tierschützer werden infiziert und es breitet sich weiter aus...
28 Tage später wacht Jim in einem leerem Krankenhaus auf. Er weiß nicht was bisher passiert ist und wandelt durch die leeren Straßen von London. Doch dann erspähen ihn die Ifizierten...
Meine Meinung:
Zweifellos einer der besseren Zombiefilme, der vorallem wert auf gute Charaktere legt... Das macht Danny Boyle auch sehr gut, man kann sich zweifellos in die kleine Gruppe überlebender hineinversetzen und leidet absolut mit ihnen mit. Wie auch Romero setzt Boyle auf den Gedanken, dass trotz Zombies der schlimmste Feind immer noch der Mensch ist... aber von Vorne...
Die Darsteller sind zweifellos alle auf höchstem niveau, zwar keine wirklich (zumindest mir bekannten) Stars dabei, doch alle schonmal gesehen. Cillian Murphy spielt jetzt auch in Sunshine (URL=http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4008209) mit, wo auch Danny Boyle regie führte. (gefallt mir dort etwas weniger)... aber in 28 days later spielt er zweifellos mit ganzer Seele und bringt Jim wirklich super rüber. Aber auch seine beiden begleiterinnen Selena und Hannah werden super gespielt. der "böse" Part ist mit Christopher Eccleston super besetzt. Also von den Schauspielern her lasst der Film wirklich nichts zu wünschen übrig. Alles neue unverbrauchte aber nichts destotrotz ausdrucksstarke Gesichter.
Die Effekte sind zweifellos auch sehr gut, nicht übertrieben blutig, alles relativ realistisch gehalten, vieles ist CGI, doch großteils recht gut umgesetzt, auch wenn mir makeup Effekte bekanntlich viel lieber sind. Aber in dem Film stehen die Effekte wirklich nicht im Mittelpunkt, sondern sind ein Mittel um die beklemmende Stimmung des Filmes zu unterstützen. Und das machen sie wirklich sehr gut.
Die Geschichte ist nicht neu, aber sooo viele möglichkeiten für eine Zombieinvasion hat man ja nicht. Da finde ich die mit der Wut noch ganz ok und umgesetzt ist sie auch sehr gut. Sie kann durchwegs fesseln und gibt den Charakteren die möglichkeit sich voll zu entfalten.
Die Musik ist auf hohem niveau, passt immer zu dem was gerade am Bildschirm passiert, aber stiehlt ihm trotzdem nie die Show.
Der Film ist streckenweise sehr sehr rasant gedreht bzw dann vorallem sehr schnell geschnitten, was nocheinmal einen großen Teil der Atmosphäre des Films ausmacht. Teilweise sehr lange szenen, wo man vor dem verlassenen London steht und kurz darauf wieder unglaublich rasante Schnitte. Passt sehr gut zusammen, ein großes Lob hier an Danny Boyle, welchen ich schon seit Trainspotting sehr schätze.
Es gibt auch eine größere Menge "Schocker" in dem Film, die auch sehr gut mit der grundstimmung hamonisieren und auch das ein oder andere Mal wirklich überraschen können.
28 days later ist zweifellos einer der Zombiefilme den man gesehen haben MUSS, kann sich hier sehr gut in die niveauvollen Zombiefilme wie die alten Romero Filme einordnen, wie die hat auch er viel Gesellschaftskritik im Film eingebunden. Der Film ist sowohl für einen geruhsamen Abend alleine geeignet, als auch für nen lustigen Filmabend mit ein paar Freunden...
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 ( alle auf sehr sehr hohem niveau und verkörpern ihre Rolle perfekt.)
Effekte: 8 (nicht übermäßig blutig, relativ realstisch und tragen die Spannung des Films super mit. Sind aber nicht der Mittelpunkt des Filmes.)
Plot: 7 (die Grundidee ist nicht neu, keine Frage, doch sie ist gut aufgezogen und wird später sehr gut erweitert...)
Anspruch: 7 (kein wirklich einfacher Film, aber trotzdem kein intellektuelles Meisterwerk...)
Gesamteindruck: 9 (einer der Zombiefilme die man gesehen haben muss... kann man vom Grundgedanken bei den alten Romerofilmen einordnen.)
imdb Wertung: 7.5 (http://www.imdb.com/title/tt0289043/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=_tmAf23iCVc)
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The Joker
02.08.2007, 13:02
Scrubs
Die fünfte Staffel
http://ec1.images-amazon.com/images/I/51FKeu6Dl4L.jpg
Erscheinungstermin: 11. Oktober 2007
Genre: Komedie
Regie: Micheal Spiller, Adam Bernstein und diverse Andere
Darsteller: Zach Braff, Donald Faison, John C. McGinley, Sarah Chalke, Judy Reyes
Inhalt
In Amerika ist Scrubs Kult und in Deutschland steigen die Einschaltquoten von Jahr zu Jahr an. Die sechste Staffel wurde bereits abgedreht und läuft in Amerika, die fünfte Staffel lief bei uns vor ein paar Monaten. Schade das wir hier in Deutschland auf die deutsche Version der Scrubsstaffel bis zum 11. Oktober warten müssen. Ich hab mir allerdings das ganze aus Australien einschiffen lassen und wie sie näher unter die Lupe genommen.
John „JD“ Dorian hat es endlich geschafft, er ist Oberarzt am Sacred Heart Krankenhaus geworden und hat auch schon seine eigenen Assistenzärzte die er ausbilden muss. Daraus erhofft er sich natürlich mehr Annerkennung als bisher vorhanden im Krankenhaus. Hauptsächlich von seinem Mentor Dr. Cox. Aber das dieser ihn trotz seines Titels nicht mehr respektiert als schon zu seinen Anfangszeiten ist natürlich klar, genauso macht der Hausmeister ihm unmissverständlich klar das seine Tyrannei die er über ihn ausübt nicht so schnell enden wird.
Die Eheleute Turk und Carla versuchen ständig schwanger zu werden, scheitern allerdings immer wieder. Außerdem versucht Turk krampfhaft endlich in der Chirurgie aufzusteigen.
Auch Dr. Elliot Reed hat Probleme mit Annerkennung und Eingewöhnung. Denn sie hat die Klinik gewechselt und versucht sich dort Einzuleben um ihr Stipendium erfolgreich zu bestehen.
Dr. Cox und seine Exfrau Jordon versuchen auch mit ihrem Kind Jack durchs Leben zu kommen sind aber immer wieder Herausforderungen ausgeliefert.
So hat man also wieder genügend Storystoff gefunden um auch diese Staffel rund zu machen und auszufüllen.
Kritik
Als absoluter Scrubsfan fällt es mir natürlich schwer Kritik an meiner (neben Simpsons) Lieblingsserie zu nehmen. Aber weil ich eine Person bin die sowieso immer was zu meckern hat hab ich mich hier entschieden trotz der Gegebenheiten eine objektive Kritik zu schreiben.
Und das bemerkenswerte ist, es gibt nicht viel zu kritisieren. Scott McGinley leistet auch bei seiner fünften Scrubsstaffel super Arbeit!
Scrubs hat eine interessante Kurve durchlebt auf deren X Achse die Komik liegt und auf der Y Achse der Ernst des Lebens.
In der ersten Staffel schien dieser Gradwanderung sehr schwierig und so wurde sehr darauf geachtet das die ernsten Situationen nicht mit der Komik vermischt werden um das ganze dramaturgisch korrekt darzustellen. Dies lies dann in der zweiten Staffel wieder nach und man lies viel Komik überhand nehmen. Was sich in der dritten Staffel dann wieder änderte. Das störte bisher keineswegs man kann nur zwischen den Staffeln unterscheiden und einige eben als ernster und andere wieder als lustiger beschreiben. Doch ab der vierten Staffel gelang es den Autoren diese Gradwanderung endlich auszugleichen und eine gewisse Symbiose aus Komik und Ernst herzustellen. Dies gelang schon sehr gut in der vierten Staffel doch die fünfte scheint perfektioniert zu sein. Insgesamt gibt es sehr viel abgedrehten Humor (Man kann schon sagen das die Serie mit der Zeit immer ein kleines Stück abgedrehter wurde) und das scheint auch der einzige Kritikpunkt. Einem Scrubsfan wird’s nicht stören, denn der typische Scrubs(Slapstick)Humor wie wir ihn von Anfang an kennen (Und wie er auch durchgehend behalten wurde) ist noch voll und ganz in der fünften Staffel präsent.
Zum Ausgleich der Gradwanderung trägt sehr stark die Musik bei. Ob Tragik oder Komik stetig wird das geschehen von großaritgen Musikstücken von mehr oder weniger bekannten Küstlern untermahlt. Auch unterstreichen Instrumentaleinlagen oft die Gags.
Ich würde die fünfte Staffel nicht zur besten machen. Was aber sowieso sehr schwer fällt, da sich einfach alle bisherigen Staffeln perfekt ergänzen.
Aufgrund ihrer Emotionalität und super Komik zählt die fünfte Staffel aber auf jeden Fall zu dem Top of Scrubs und somit ist es jedem empfehlenswert darauf mit schwitzigen Händen zu warten! Da verzeiht man sogar den richtig fiesen Cliffhänger am Ende.
Einzelwertungen
Darsteller: 9 (Im prinzip Überzeugen die Darsteller auf ganzer Linie, bei 509 Minuten gibt es allerdings auch Aussetzer)
Effekte: 7 (Was kann man großartig zu Effekten sagen, das was man braucht ist gut gelungen)
Plot: 10 (Wieder absolut Rund)
Anspruch: 9 (Scrubs kann man trotz des Slapstick als eine intelligente Sendung bezeichnen)
Gesamteindruck: 9
IMDB Wertung: 9.3 (http://www.imdb.com/title/tt0285403/)
Trailer: Gibt’s keinen
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Pontius Pilatus
04.08.2007, 05:49
Arsen und Spitzenhäubchen
http://www.dvdone.ch/img/cover/11598_big.jpg
Erscheinungsdatum: 1944
Genre: Komödie
Regie: Frank Capra
Darsteller: Cary Grant, Josephine Hull, Jean Adair, John Alexander
Inhalt:
Mortimer Brewster muss mit schrecken erkennen, dass seine beiden liebenswürdigen Tanten seit einiger Zeit ältere Herren vergiften und mit Hilfe ihres Neffen, welcher sich für Roosevelt haltet, im Keller zu verscharren... Dann kommt noch ein lange Zeit im Knast gesessener Bruder hinzu und auch sonst ne Menge skurrieler Charaktere...
Meine Meinung:
Trotz seines alters wohl einer der irrwitzigsten Filme aller Zeiten. Man merkt dem Film deutlich an, dass es im eine Theateradaption ist, das meiste spielt sich nur in einem Haus ab. Doch das tut der genialität und irrwitzigkeit es Stücks keinen abbruch, der ganze Saal (bzw Platz, war ein Open Air) hat sich totgelacht!
Aber mal von anfang an...
Also die Darsteller sind wirklich erster güte, klar sie spielen etwas übertrieben, doch das passt wirklich super dazu und die Gesichtsausdrücke von Cary Grant wie er das erste mal die Leiche sieht sind einfach göttlich! Auch die anderen spielen alle auf allerjöchstem niveau, selten etwas besseres gesehen. Die beiden Tanten sind perfekt besetzt und verkörpern wirklich perfekt die normale nette ältere Dame von nebenan, die wir ja alle von irgendwo kennen. Wie sie dann so nebenbei von ihren 12 Toten reden... GENIAL! Auch Teddy Brewster alias Roosevelt wird einfach genial verkörpert, wie er die ganze Zeit die Treppe erstürmt... oder die Leichen in Panama verscharrt...Aber auch die anderen sind alle super besetzt, also hier lasst der Film wirklich absolut keine wünsche offen!
DIe Charaktere sind wie schon gesagt skurril bis zum gehtnichtmehr! Wirklich genial was für eine Bandbreite hier aufgezogen wird, einmalig.
Effekte sind nicht vorhanden, aber das ist ja nicht überraschend, wenn man beachtet wann der Film gedreht wurde. Sie fehlen aber auch in keinem Moment, hätten auch nie dazugepasst.
Die Musik ist streckenweise genial, streckenweise is sie mir doch etwas negativ aufgefallen... Trotzdem alles in allem auch ein guter Eindruck.
Die Geschichte an sich ist relativ einfach gehalten, das ganze Stück konzentriert sich auf die genialen Schauspieler und die von ihnen verkörperten Charaktere.
Die Witze sind wirklich genial, sehr viel Wort und einfach Situationskomik die man unglaublich beschreiben kann. Man sieht aber, wieviele aktuelle Filme sich noch immer an dieses Werk anlehnen, muss man wirklich mal gesehen haben!
Also alles in allem ein geniales Stück das absolut von den skurrilen Charakteren lebt... Achja, mir sind mehrere Regiefehler aufgefallen, aber das vergebe ich dem Film mal^^ ist auch nicht wirklich störend.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (ja, die höchstwertung, was anderes währe hier einfach nicht aktzeptabel. Eventuell noch eine 11, aber die ist ja nichtmehr in der Skala.)
Effekte: - (gibt keine)
Plot: 9 (Die Geschichte an sich ist relativ einfach, doch absolut kreativ und alles konzentriert sich auf die unschlagbaren Charaktere.)
Anspruch: 6 (zweifellos kein Intellektuellenkino, sollte für jeden aufmerksamen Zuschauer alles verständlich sein)
Gesamteindruck: 9 (unschlagbar lustiger Film, der leicht mit aktuellen Kassenschlagern wie Hot Fuzz (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4756012) etc noch mithalten kann! Musthave!)
imdb Wertung: 8.0 (http://www.imdb.com/title/tt0036613/)
Leider kein trailer auf youtube.
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Pontius Pilatus
04.08.2007, 06:12
Ghost Rider
http://thecia.com.au/reviews/g/images/ghost-rider-poster-0.jpg
Erscheinungsdatum: 2007
Genre: Action
Regie: Mark Steven Johnson
Darsteller: Nicolas Cage, Eva Mendes, Wes Bentley
Inhalt:
Der 17 Jährige Stuntfahrer Johnny Blaze verkauft seine Seele an den Teufel im Austausch, dass er seinen Vater heilt... Dieser tut das zwar, doch lässt ihn am gleichen Tag tödlich verunglücken.
Johnny beginnt dann eine Karriere als Stuntfahrer und da er scheinbar keine Angst kennt und sich auch nie schwerer verletzt kommt er zu großem Ruhm... Doch dann fordert der Teufel seinen ersten Auftrag von ihm...
Meine Meinung:
Ich hab bisher keine Marvelverfilmung (große ausnahme, der Punisher (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4146559)) gemocht und hab diese nur angescahut, da Nicolas Cage mitgespielt hat... Es war ein Fehler, ich habe mich absolut gelangweilt.
Nicolas Cage soll zwar angeblich so begeistert von Ghost Rider gewesen sein, doch er kann überhauptnicht in der Rolle des Johnny Blaze überzeugen... Die halbe Zeit sieht man ohnehin nicht ihn, sondern einen billigen brennenden CGI Totenkopf... Auch die anderen Schauspieler sind zwar alle aus dem oberen Preissegment doch können nicht überzeugen. Nur der böse, gespielt von Peter Fonda fand ich recht gut, aber auch keine Weltklasse.
Dazu kommt, dass die Charaktere auch recht undurchsichtig und vorallem Langweilig sind, woran die meisten marvelverfilmungen ja kranken...
Die Effekte sind, gelindegesagt, schlecht. Klar, es gibt einige wirklich gute CGI Effekte, bespielsweise wo er das erste mal durch die Stadt fahrt und rund um ihn expoldiert alles... Aber sonst, sind es quasi ausschließlich CGI Effekte und zu 90% so aufgesetzt und unrealistisch/schlecht, dass es direkt wehtut. Gerade der Totenkopf des Ghostriders, der doch ein wichtiger und oft vorkommender Effekt ist, ist dermaßen schlecht realisiert, dass ist einfach peinlich. Makeupeffekte kann man grundsätzlich schonmal vergessen, ich hab keinen einzigen gesehen. Das ganze CGI Zeug mag andere nicht so nerven, mich nervt es massiv!
Die Story ist so lala, nicht wirklich neu aber auch nicht grottenschlecht.. Aber trotzdem beigott kein grund den Film anzusehen, spart euch das Geld und vorallem die Zeit und schaut vernünftige Filme!
Also nochmal kurz, langweiliger Film, kann man was besseres mit seiner Zeit machen! Nicolas Cage ist auch langweilig, kein Grund den Film anzuschaun.
Einzelwertungen:
Darsteller: 5 (schlecht, vorallem von Cage hätt ich mehr erwartet. Peter Fonda ist ganz ok.
Effekte: 4 (miese CGi Effekte)
Plot: 6 (ist ganz i.o. aber kein Grund den Film anzusehen.)
Anspruch: 4 (mit einem Ohr zuhören reicht. Die Augen muss man sich eh zuhalten wegen den Effekten)
Gesamteindruck: 3 (ich hab wirklich besseres mit meiner Zeit vor. Wer Marvelverfilmungen sehen will schaut sich The Punisher an, wer gutes Actionkino will einen der früher Stirb Langsam Teil...)
imdb Wertung: 5.3 (http://www.imdb.com/title/tt0259324/)
Trailer auf youtube (http://www.imdb.com/title/tt0259324/)
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Pontius Pilatus
05.08.2007, 06:03
Demon Knight/Ritter der Dämonen
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/153/933652~Demon-Knight-Posters.jpg
Erscheinungsdatum: 1994
Genre: Action/Splatter
Regisseur: Ernest Dickerson
Darsteller: Billy Zane, William Sadler, Dick Mille
Inhalt:
Brayler (William Sadler) ist schon seit Jahren auf der Flucht vor dem teuflischen Ritter der Dämonen, dem Collector (Billy Zane). Dieser trachtet Brayker nicht nur nach seinem Leben, sondern will auch die ganze Menschheit vernichten und Dunkelheit über die Welt bringen, damit Dämonen das Universum regieren können. Dazu braucht der Collector nur den magischen und mit Blut gefüllten Schlüssel, welcher sich in Braykers Besitz befindet. Gelangt dieser in die Hände de Collectors, wäre das Ende der Menschen nicht mehr weit entfernt. Nach einem Crash flüchtet sich Brayker in ein altes Hotel und versteckt sich dort mit falschem Namen, doch nur kurze Zeit später taucht dort auch der Collector auf. Brayker kann mit Hilfen des Blutes im Schlüssel unsichtbare „Mauern“ entstehen lassen (Nur an Türen, Fenstern etc.). Diese halten die Dämonen ab, doch werden Brayker und die anderen Betroffenen die Nacht überstehen / überleben
Meine Meinung:
So, nach dem genialen Bordello of Blood hab ich keine kosten und mühen gescheut um mir Demon Knight zu besorgen... Ich bin ein kleines bisschen enttäuscht, vorallem da ich gelesen hatte, Demon Knight soll noch ein stückchen besser sein als Bordello of Blood... Dem ist nicht so. Der Film ist mehr ein "normaler" Actionfilm, nicht so ein abgedrehtes Splatterfest wie Bordello of Blood. Wirklich gelacht habe ich bei Demon Knight eigentlich nur am Ende, wenn der Crypt Keeper geköpft wurde... genialer Kommentar dazu^^. Aber sonst ist der Film nicht wirklich lustig... Klar, der Film ist nicht schlecht, beileibe nicht, aber der Nachfolger ist einfach besser und vorallem lustiger.
Nagut, beginnen wir bei den Schauspielern... Die meisten sind mir bekannte Schauspieler, auch wenn ich jetzt außer von Billy Zane die Namen nicht aus dem Gedächtnis gewusst hätte... sie spielen alle durchaus passabel, keine wirklichen Aussetzer oder so, aber auch nichts außergewöhnliches... kann man nicht viel dazu sagen, einfach absoluter durchschnitt von Anfang bis Ende.
Die Effekte sind ganz gut, aber auch nicht so viel und abgedreht wie in Bordello of Blood. Allerdings fand ich einen recht lustig, wo der Collector mit der Faust durch den Kopf von einem Polizisten schlägt und drin stecken bleibt^^. Ansonsten nichts besonderes. Diese Kreaturen die der Collector herbeiruft sind ganz gut gemacht, sind trotzdem eher ein lasches beiwerk, da sie nicht sinnvoll oder lustig eingesetzt werden...
Die Geschichte ist durchaus vernünftig... klar, nichts neues, hat man schon tausend mal gesehen, doch sie ist nett neu aufgewärmt und kann den geneigten Zuschauer wohl doch etwas fesseln. (wenn auch nicht durchgehend).
Mir fehlt in dem Film leider das zwischenmenschliche, was viele "wir sind in nem Haus eingesperrt und draußen sind die bösen" Filme doch recht gut machen. Hier leider sogut wie nicht vorhanden, man weiß von Anfang an wie die reagieren werden, alle Charaktere sind total klischeehaft und durchschaubar.
Also alles in allem für nen Abend wo man wirklich absolut nichts zutunhat und der gerade im Fernsehen lauft oder man ihn zufällig auf DVD hat ok, aber sonst gibt es hunderte bessere Filme, also wenn man die Wahl hat einen anderen, bzw den wirklich absolut genialen Nachfolger, der wirklich einfach absolut Spaß macht!
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (zwischen 6 und 7, die meisten sind bekannte Gesichter, aber keine A-Klasse Schauspieler... aber alle durchaus akzeptabel.)
Effekte: 6 (nicht sonderlich viele oder besonders kreative, aber die die man sieht sind ganz ok. Einer ist sogar recht lustig.)
Plot: 6 (nicht neu aber nett aufgewärmt)
Anspruch: 5 (nicht wirklich anspruchsvoll, was soll man sagen... durchschnitt halt.)
Gesamteindruck: 5 (alles in allem einfach ein absolut durchschnittlicher Action/Dämonenfilm, den man wirklich nicht gesehen haben muss. Im Gegensatz zum genialen Nachfolger Bordello of Blood)
imdb Wertung: 6.3 (http://www.imdb.com/title/tt0114608/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=NxW4Jxp4I_o)
Pontius Pilatus
06.08.2007, 03:45
Black Sheep
http://thecia.com.au/reviews/b/images/black-sheep-poster-1.jpg
Erscheinungsdatum: 2006
Genre: Splatter/Komödie
Regie: Jonathan King
Darsteller: Tammy Davis, Matthew Chamberlain, Oliver Driver
Inhalt:
Henry Oldfield hat panische Angst vor Schafen, was ihn zwingt, von zu Hause wegzuziehen. Nach einer langen Therapie, die ihm die Angst vor Schafen nehmen sollte, gelingt. Henry kehrt nach Hause zurück, wo inzwischen sein Bruder die Arbeiten übernommen hat. Doch Bruder Angus hält nicht viel von der ethischen Landwirtschaft, sondern viel mehr von der Gentechnik. Durch zwei Umweltschützer wird ein mutiertes Schaf aus Angus Labor befreit, welches alle anderen Schafe ansteckt und sie in blutrünstige Biester verwandelt...
Meine Meinung:
Wer schon immer mal sehen wollte, wie eine Partygesellschaft von einer Schafherde zerfleischt wird, für den ist dieser Film ein must have. Aber auch sonst ist der Film wirklich sehr unterhaltsam und vorallem sehr gorig. Er kommt, wie auch schon Bad Taste und Braindead, aus Neu Seeland, doch wo ich bei diesen Filmen keine Sprachprobleme hatte, bin ich bei Black Sheep ab und an mim Dialekt nicht ganz zurechtgekommen (natürlich auf englisch)...
Von den Darstellern kannte ich keinen einzigen, doch alle spielen recht gut und scheinen Spaß dabei gehabt zu haben. Natürlich keine Hollywoodqualität, doch für einen independentfilm recht gut. Vorallem die Hauptperson, Henry Oldfield hat mir recht gut gespielt, er bringt die Schafphobie am anfang recht überzeugend rüber.
Die Effekte sind wirklich ein Kunstwerk, dafür zeichnet sich Weta verantwortlich, die schon die Effekte in Braindead, Herr der Ringe und dutzenden anderen Filmen gemacht haben. Die wissen wirklich wie sie ihr Handwerk machen und kommen scheinbar sehr gut mit Schafen zurecht... Die Schafe sind wirklich eine geniale und vorallem absolut unverbrauchte Idee, auf deren Umsetzung die Welt gewartet hat. Anfangs sind die Effekte eher noch harmlos (also für Splatterverhältnisse halt), aber ab der hälfte wird es zunehmend blutiger und steigert sich dann bis zu einem prachtvollen Gorefest, wo eine Herde Schafe ne größere Veranstaltung zerfleischt... genial! Sie sind wie gesagt handwerklich absolut gut gemacht, großteils makeupeffekte, was gleich viel besser kommt als irgendwelche Computergenerierten Dinger... (wobei es die selten auch gibt) Sonst gibt’s halt jede Menge abgerissener Körperteile, rumfliegende gedärme, Schafe die Menschen auffressen, brennende Schafe, Menschen die zu Schafen mutieren (die sind besonders kewl)... sehr gut, kreativ und unterhaltsam.
Intressanterweise verzichtet der Film auf jedwege Musik, was mMn der größte Schwachpunkt des Filmes ist. So sind nämlich viele Szenen einfach unangenehm still und wirken dadurch irgendwie langweilig... wodurch wir gleich beim nächsten Schwachpunkt sind, der Film ist streckenweise etwas langatmig. Hier hätte man manche Szenen etwas kürzen sollen... Diese beiden Punkte halten mich davon ab dem Film ne wirklich hohe Wertung zu geben...
Der Film ist streckenweise auch sehr sehr lustig, die gags sind zwar nicht übermäßig oft, aber sie passen eigentlich immer perfekt...
Außerdem scheint es mir so, als wären manche Szenen nachträglich auf einem anderen Film gedreht worden, da merkt man ab und an nen Hacker in der Bildqualität. (kommt mir aber vielleicht nur so vor)
Die Geschichte ist ganz ok, auch wenn sie jetzt nicht unbedingt DER bringer ist... aber die Schafe sind ne super Idee und sehr gut umgesetzt, es gibt Gesellschaftskritik als dreingabe... alles in allem reicht mir das.
Also alles in allem ein sehr unterhaltsamer Splatterfilm mit gutem Humor, kreativen „Gegnern“, erstklassigen Effekten etc... nur streckenweise etwas langatmig, aber sonst eine absolute Kaufempfehlung von meiner Seite, zumindest für Splatterfans.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (sind für nen independentfilm recht gut, aber jetzt nicht unbedingt Hollywoodstandart... stört aber nicht, sie reichen vollkommen aus.)
Effekte: 9 (das Herzstück des Films, realisiert von Weta, die auch schon die Effekte in Braindead und HDR gemacht haben... ich denke das sagt alles.)
Plot: 7 (an sich zwar nicht so überragend, doch haben sie mit den Schafen einen absolut unbezahlbar coolen Feind gefunden, der bisher noch nie eingesetzt wurde. Die Geschichte rundherum ist auch ganz nett, aber nicht überragend)
Anspruch: 4 (Popcorn machen, zurücklehnen und ablachen.)
Gesamteindruck: 8 (super splatterfilm, lustig, gorig, neuartige Gegner... sollte man gesehen haben.)
imdb Wertung: 6.1 (http://www.imdb.com/title/tt0779982/)
youtube Trailer (http://youtube.com/watch?v=sMp8mSRiHow)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
06.08.2007, 21:55
The Descent - Abgrund des Grauens
http://www.wicked-vision.com/images_rv/t/TheDescent_UK_cover.jpg
Kinostart: 10.11.2005
Genre: Horror/Drama
Regie: Neil Marshall
Darsteller: Shauna Macdonald, Natalie Jackson Mendoza, Alex Reid
FSK: 18
Inhalt: Ein Jahr nachdem Sarah ihre Familie bei einem tragischen Autounfall verloren hat, bricht sie mit vier bis fünf Freundinnen (sorry, aber ich kann mich wirklich nicht erinnern, wie viele es waren - und im Internet findet man da die widersprüchlichsten aussagen) zu einer Klettertour auf. Sie beschließen, ein unterirdisches Höhlensystem zu erkunden. Es kommt, wie es kommen musste: Ein Tunnel kolabiert und die fünf bis sechs Freundinnen sind eingesperrt. Verzweifelt suchen sie nach einem Ausweg.
Kritik: Ich hatte viel Gutes von dem Film gehört. Dass er so atmosphärisch, klaustrophobisch, unheimlich sein sollte. Überall staubte er gute Kritiken ab, hat eine für einen Horrorfilm traumhafte Wertung bei IMDB und überhaupt und sowieso. Also sollte ich ihn mir wohl auch mal anschauen, dachte ich mir. Hab ich auch getan. Die Enttäuschung war groß.
"The Descent" versagt meiner Ansicht nach fast auf ganzer Linie. Selten hat mich ein Horrorfilm über weite Strecken hinweg so gelangweilt. Die Schauspielerinnen waren alle halbwegs talentiert und die Inszenierung stimmte über weite Strecken hinweg auch, aber das täuscht leider nicht über die absolut offensichtlichen Mängel hinweg.
Einer davon, der größte, wenn ihr mich fragt, ist die mieserable Ausleuchtung des Films. Klar, es kann spannungserzeugend sein, wenn man nur Andeutungen des Geschehens auf dem Bildschirm sieht. Aber wenn man absolut gar nichts sieht, dann ist das über einen längeren Zeitraum hinweg ziemlich nervig. So sind große Teile des Films schlicht und ergreifend anstrengend, weil man ständig die Augen zusammenkneifen muss, um zu erkennen, was da eigentlich vor sich geht.
Weiterer Minuspunkt: die lahmarschige Story. Ähm, ne, Moment... Nicht die lahmarschige Story. Weil eine Story gab es leider nicht wirklich. Ich sag mal, das langatmige vorwärtsquälen auf den Abspann des Films zu. Ohne jetzt spoilern zu wollen: zwei drittel des Films sieht man den fünf bis sechs Protagonistinnen (ich weiß es wirklich nicht, sorry) zu, wie sie durch irgend welche Höhlen kriechen, über Schluchten klettern und es passiert NICHTS, was irgendwie auch nur halbwegs von Interesse wäre. Dazwischen mogeln sich immer irgend welche Frauengespräche und hirnloses, sowie nervenzerreißendes Gekreische, das ich am liebsten vorgespult hätte.
Ja, kreischen, das tun die Frauen in diesem Film oft und gerne. Viel mehr Charakterzüge konnte ich an ihnen nicht feststellen, außer scheinbar fürchterliche Angst vor so ziemlich allem. Deswegen fehlte mir bei dem Film auch eine Identifikationsfigur. Gut, das an sich ist nicht so schlimm, das passiert öfter. Aber noch dazu waren mir allesamt absolut unsympathisch, so dass es mich nicht gejuckt hätte, wenn mal eine davon in eine Schlucht gepurzelt wäre. Dank der schlechten Beleuchtung konnte man die eh nicht auseinander halten.
Also, wir haben keine Story, miese Charaktere, nervtötende "Dialoge"... Da fragt man sich doch tatsächlich, ob überhaupt ein Drehbuchautor an diesem Film beteiligt war. Da muss ich sagen: Ja, da war einer. Der hat dummerweise so ziemlich alles verbockt, was man falsch machen konnte. Denn zu diesen "Fehlerchen" da oben gesellt sich noch der absolute Mount Everest unter den "Loose Endings". Ich habe selten einen Film gesehen, der einen Storyfaden so konsequent als absolut wichtig hervorgehoben hat, um ihn dann irgendwann gegen Ende einfach zu vergessen. Wer wissen will, wovon ich spreche, der lese einfach das Spoiler-Tag:
Ich meine die Sache, die sich um den Tod von Sarahs Familie rankt. Dank ständiger Einsprengsel wirkte sie absolut essenziell für den Film und ich hatte auf eine überraschende Aufklärung am Ende gehofft, aber Pustekuchen. Hat sich einfach im Sand verlaufen.
Mag natürlich sein, dass ich durch die Signifikanz dieses Strangs einfach nicht durchgeblickt habe, aber ich gehe trotzdem eher davon aus, dass er einfach keine hatte.
Gut, so weit, so Grütze. Jetzt könnte man ja meinen, dass der Film ziemlicher Müll wäre. Stimmt allerdings nicht ganz. So schlecht das da oben auch alles klingen mag, nach den wirklich quälend langsamen und total uninteressanten ersten siebzig Minuten macht der Film dann doch noch was richtig. Da geht's noch mal ordentlich zur Sache und endlich kommt so etwas wie Tempo und Action auf. Die miese Beleuchtung schießt dem ganzen zwar wieder halbwegs ins Knie, aber trotzdem macht das was man da zu sehen bekommt wesentlich mehr Spaß, als alles, was davor kam.
Ein paar Worte zu Blut und Gekröse: Wer an den Film mit der Intention herangeht, dass er ja ein wenig ordentliches Blut und Gesplatter sehen könnte, der sollte lieber die ersten siebzig Minuten überspringen. Da gibt's nämlich (abgesehen von einem kurzen Gore-Effekt bei dem Autounfall ganz am Anfang) gar nichts. Mehr will ich jetzt aber auch nicht verraten, abgesehen davon, dass sich die letzten Minuten da doch schon relativ lohnen.
Kommen wir zum Fazit: "The Descent" schrabbert nur kanz knapp am Prädikat "Grützefilm" vorbei. Er hat gute Darsteller und ein gutes Finale zu bieten, der Rest besteht aus konservierter Langeweile, nervtötendem Gekreische und einer nicht vorhanden Story. Für Leute, die leicht zu gruseln sind, ist er vielleicht annehmbar, für mich war er ein bodenloser Reinfall. Ich kann absolut nicht verstehen, wieso der Film so unheimlich populär ist...
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (solide Leistungen, nichts weltbewegendes, allerdings auch nicht unter aller Sau)
Plot: 03/10 (quasi nicht vorhanden mit einem einzelnen Handlungsstrang, der total in die jenseitige Pampa führt)
Effekte: 07/10 (ziemlich gut, dummerweise verhunzt einem die miese Beleuchtung so gut wie alles)
Anspruch: 02/10 (äußerst anspruchslos, sogar für einen Horrorfilm)
Gesamtwertung: 05/10 (die negativen Seiten überwiegen, die positiven können es aber wieder rausreißen, also nur ein ganz knapp unterdurchschnittlicher Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0435625/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-63921-The%20Descent%20-%20US%20Home%20Video%20Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
07.08.2007, 03:48
Tenacious D The Pick of Destiny
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/TRND/FP8256~Tenacious-D-In-The-Pick-Of-Destiny-Posters.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Komödie/Musik
Regie: Liam Lynch
Darsteller: Jack Black, Kyle Gas, Ronnie James Dio, Ben Stiller, Dave Grohl
Inhalt:
Der Film beschreibt die fiktive Geschichte der (realen) Band Tenacious D.Hauptsächlich dreht es sich darum, dass J.B. und K.G. versuchen das Plack des Schicksals zu erkämpfen, von welchems ie durch zufall erfahren und das ein Teil von Satan persöhnlich sein soll.
Meine Meinung:
Ich hab den Film vor einiger Zeit auf LAN mit ein paar Freunden gesehen. Einer kannte ihn, wir anderen nicht... Wir haben uns sowas von einen Ast abgelacht, dass war nichtmehr normal. Der Film trifft aber wirklich so genau meinen Humor, dass ist streckenweise abnormal xD.
Aber gut, beginnen wir mit den Schauspielern... Jack Black ist ja immer so ein Fall für sich, entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Ich persöhnlich bin ein absoluter Fan von ihm (nicht erst seit dem Film) und finde ihn wirklich arsch komisch, aber ich kenn einige die ihn absolut nicht ausstehen können. Doch auch die stimmen hier zu, in dem Film hat er wirklich ein grundsolide Leistung hingelegt, daran ist nicht zu rütteln. Kyle Gas spielt auch sehr gut... beide können sich super in ihre Rolle versetzen, denn sie spielen sich ja selbst... Daher ist die Rolle ihnen wirklich wie auf den Leib geschnitten und sie spielen mit abgrundtiefer begeisterung mit. Dann hat Ben Stiller noch eine Nebenrolle, auch er spielt gut wie immer... Außerdem gibt es noch eine Reihe bekannter Musiker aus dem Rockbereich, wie zB Dio (spielt sich selbst), Dave Grohl (spielt den Satan), Meat Loaf (spielt Jack Blacks Vater)... sie sorgen auch (neben Jack Black und Kyle Gas), dass der Film auf höchstem Musikalischem Niveau bleibt.
Hier kommen wir zum wohl wichtigsten Punkt des Films... Die Musik... die ist wirklich absolut genial, schon das erste Lied, Kickapoo ist einfach genial! Aber auch die anderen Lieder sind unschlagbar, selten einen Film mit so guter Musik gesehen. (hab mir auch den Soundtrack gekauft)
Der Humor ist wirklich super und einfach total sinnlos, genau wie ich ihn mag... Gibt so viele absolut geile Szenen... wirklich super, aber wie immer bei solchen Dingen schwer zu beschreiben, ihr müsst mir daher einfach mal glauben xD Klar, nicht jeder Witz sitzt immer, es gibt auch einige Blindgänger, doch einfach durch die schiere Menge fallt das fast nichtmehr auf.
Effekte... Natürlich keine Splattereffekte, aber es gibt wirklich ne Menge abgefahrener Dinge zu sehen... zB wenn K.G. beginnt auf 3 Gitarren gleichzeitig zu spielen... Oder wie J.B. sich vorstellt, wie ein Konzert mit dem Pick of Destiny sein würde... sonst gibts noch Verfolgungsjagdt, ne Explosion und sonstige Spielereinen... alles sehr gut gemacht, hab ich nix vermisst
Die Story des Films ist total abgefahren... Wenn sie in das schwerstbewachte Rock and Roll Historymuseum einbrechen kann einfach niemand ernst bleiben. Das ist unmöglich. Oder der Gig Simulator... wirklich absolut einmalige Ideen, so wünsch ich mir das!
Jo... alles in allem eine absolut geniale Musikkomödie, mit erstklassiger Musik und durchgehend lachern... Der Film wird nie langweilig, immer passiert was und ladet auch zum mehrmals ansehen ein, da man viele Witze beim erstenmal noch garnicht mitbekommt. Außerdem bekomm ich ohnehin nie genug von der Musik^^ Wir haben ihn auf LAn damals gleich 2mal hintereinander angeschaut und beidemale vor lachen am Boden gelegen. Schwerste Kaufempfehlung von mir für den Film, vorallem für Rock bzw Metalfans ist der Film einfach perfekt. (ob Hipfhüpfer damit was anfangen können weiß ich nit^^)
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (Jack Black, Kyle Gas, Ben Stiller, viele Rockstars... was will man mehr?!)
Effekte: 6 (kein Splatter, daher quasi kein Blut, aber es gibt ne Verfolgungsjagd, eine "Schießerei" und auch sonst ne Menge netter Dinge zu sehen)
Story: 9 (absolut abgefahren, super Ideen, super Schauplätze, super Charaktere...)
Anspruch: 4 (Anspruchsvoll ist der Film nicht wirklich^^)
Gesamteindruck: 9 (eine meiner Lieblingskomödien und dazu der geniale Soundtrack... der Film macht nichts falsch.)
imdb Wertung: 6.8 (http://www.imdb.com/title/tt0365830/)
youtube Trailer (http://youtube.com/watch?v=gMRl8jR81vo)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
07.08.2007, 05:33
The Punisher
http://home.datacomm.ch/mpaa4/images/a%20the%20punisher%20remake%20dvd%20cover.jpg
Erscheinungsdatum: 2004
Genre: Action
Regie: Jonathan Hensleigh
Darsteller: John Travolta, Tom Jane, Roy Scheider, Samantha Mathis, Marcus Johns
Inhalt:
Frank Castle (Tom Jane) ist undecoveragent des FBIs. Doch bei seinem letzten Undercover-Einsatz gibt es einen Toten, und zwar den Sohn vom Gangsterboss Howard Saint (John Travolta), und das findet der ganz und gar nicht gut. Für Frank und seine Familie (Kleiner Sohn und Frau) soll nun ein neues Leben beginnen, ohne Angst und ohne immer wieder umzuziehen. Er fährt nach Costa Rica zu einem Familientreffen. In der Zwischenzeit, lässt Howard viel Geld springen, um so viel wie möglich über den Undercover Agenten herauszufinden, und tatsächlich bekommt er alle Informationen. Und da sich Howards Frau den Tod aller Familienangehörigen wünscht, schickt Howard seine besten Männer los. Frank, gerade feiernd mit seinem Vater (Roy Scheider), ahnt nichts von der bevorstehenden Katastrophe, doch beim ersten Schuss wird auch ihm klar, dass jetzt nur das Überleben zählt. Alle sterben sie, auch Frau und Kind, und Frank wird von den Killern zwarschwer verletzt, überlebt aber, um sich zu rächen.
Meine Meinung:
Ich konnte mich bisher mit keiner Marvelverfilmung anfreunden. Fand ich alle mehr (meist mehr) oder weniger schlecht. Doch The Punisher ist anders, denn diesmal geht es nicht um einen typen mit Superkräften, sondern um den Rachefeldzug eines "normalen", also ohne Superkräfte, auch wenn er natürlich Actionstarmäßige Fähigkeiten hat. Also ist klar meine lieblings Marvel verfilmung, aber auch allgemein rangiert der Film unter den besseren Actionfilmen.
Die Darsteller sind alle sehr gut, die meisten kannte ich, oft auch den Namen und alle spielen ihre Rolle sehr gut. Besonders gut hat mir wieder John Travolta gefallen, aber auch Tom Jane spielt recht gut, auch wenn er mMn nicht die optimale besetzung für den Punisher gewesen ist... aber er ist ok.
Die Effekte sind ok, aber nie blutig und es wird meist ausgeblendet... da hätte ich mir wirklich was härteres gewunschen, die Richtung wäre ja da gewesen, doch dann immer auszublenden stört mich doch etwas... Aber sonst sind die die man sieht ganz ok.
Die Geschichte ist wirklich kein glanzstück, jede Menge unlogischer Dinger verpackt, beginnt schon damit warum überhaupt Frank gejagt wird, er hat ihn ja garnicht getötet, sondern ein Typ von der Polizei... solche Dinge ziehen sich leider durch den Film... Das und die harmlosen Effekte verhindern, dass ich dem Film ne höhere Wertung gebe... aber vielleicht machen sie es im Nachfolger besser, dass ja eh für 2008 angekündigt war...
Ansonsten fand ich die Prügelei mit diesem russischen Auftragskiller sehr unterhaltsam, zwar total unrealistisch, aber mit dieser Musik im Hintergrund kommt das wirklich sehr lustig rüber^^. Auch der Showdown ist recht unterhaltsam... Außerdem hatte ich mittleid it Dave, wie ihn Howard getötet hat... das war gemein...
Alles in allem ein unterhaltsamer Actionfilm, mit großen abstand die beste Marvelverfilmung... Wenn man nur den actiongehalt nehmen würde, würde er eine höhere Wertung bekommen, doch mit dieser streckenweise sehr unlogischen Geschichte und den unblutigen Effekten bekommt er halt das, was er bekommen hat...
Einzelwertung:
Darsteller: 8 (fand ich alle recht gut, vorallem John Travolta... Thomas Jane war nicht die idealbesetzung für dne Punisher, geht aber in Ordnung...
Effekte: 5 (mich nervt es einfach, wenn immer ausgeblendet wird und nichts gezeigt wird... Das was gezeigt wird ist ganz ok, aber ausblenden ist feigheit.)
Plot: 5 (Streckenweise sehr unlogisch, ansonsten ok. Wenn einen das unlogische nicht stören würde, dann wäre ne 7 angemessen)
Anspruch: 4 (nicht sonderlich ansprechend, Actionfilm halt...)
Gesamteindruck: 7 (hätte man besser machen können, vorallem bei Geschichte und den Effekten, aber alles in allem ein netter Actionfilm den man ohne Probleme anschaun kann.
imdb Wertung: 6.3 (http://www.imdb.com/title/tt0330793/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=V9PmENiMHrU)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
07.08.2007, 14:05
Kaliber Deluxe
http://www.hochschulfilmclub.de/images/Filmbilder/kaliber.jpg
Kinostart: 02.03.2000
Genre: Thriller
Regie: Thomas Roth
Darsteller: Marek Harloff, Jürgen Hentsch, Bela B. Felsenheimer
FSK: 16
Inhalt: Drei Gangster überfallen ein Wettbüro und erbeuten dabei mehr, als sie sich gewünscht hatten. Unter den Kunden befand sich nämlich auch Gangsterboss Honcek, dem sie einen Koffer voller Geld geklaut haben. Sie ziehen sich in einen Ferienbungalow in den Bergen zurück, während Honcek seine Männer ausschickt, um nach den Dieben zu suchen. Was diese nicht wissen: Im ersten Stock ihres Bungalows erholt sich der angehende Krimiautor Dean, der in dem Ferienareal arbeitet, von einer heißen Liebesnacht. Als er bemerkt, dass sich Gangster eingemietet haben, nimmt er, bewaffnet nur mit einem Handy, den Kampf gegen sie auf.
Kritik: Anno 1999 war ich noch jung (*hust*) und großer Fan der Band "Die Ärzte". Als ich dann über Fernsehwerbung von diesem Film hörte, war mein Interesse sofort geweckt, spielte doch Ärzte-Drummer Bela B. Felsenheimer mit. Den Film wollte ich sehen, der Gang ins Kino war so gut wie sicher. Aber dann: FSK 16. Tja, da kommt dann wieder die Sache mit "Ich war jung" rein. Also Pustekuchen. Kein Kinobesuch. Beinahe acht Jahre später legte ich mir endlich die DVD zu, ohne den Film vorher gesehen zu haben (ja mei, 2€... man hat's ja). Und ich wurde nicht enttäuscht.
"Kaliber Deluxe" ist sicher nicht der Actionfilm, als der er damals immer angepriesen wurde. Es gibt etwa zwei Schießereien über die ganze Lauflänge verteilt und auch ansonsten kaum actionreiche Sequenzen. Hauptsächlich baut der Film darauf auf, dass Dean unbemerkt im Bungalow der Gangster sitzt und sie mithilfe seines Handys geschickt gegeneinander ausspielt. Und wenn ich sage "geschickt", dann meine ich auch geschickt. Der Film hat mir das eine oder andere mal ein "aha" oder ein dickes Grinsen entlockt, als einer von Deans subtilen Plänen mal wieder von Erfolg gekrönt wurde.
Aber genug davon, reden wir ein wenig über allgemeine Ansprüche, die an einen Film gestellt werden können. Allem voran: die Darsteller. Da liegt auch schon der größte Schwachpunkt des Films. Marek Harloff (Dean) ist rein schauspielerisch gesehen ein ziemlicher... äh... Anfänger. Seine Dialogzeilen klingen wie vom Blatt abgelesen, seine Mimik ist hölzern, seine ganze Darstellung eher... mäßig. Auch Annelise Hesme, die Romy, Deans Love-Interest, spielt, ist nicht gerade das Maß aller Dinge und ihr französischer Akzent ist leicht nervig. Der Rest des Casts ist hingegen durchweg gut. Jürgen Hentsch als gehandicapter Gangster Ed spielt nicht nur unglaublich gut sondern macht seinen charakter auch richtig Sympathisch. Dieter Pfaff (Honcek) liefert eine gewohnt gute Lesitung ab, irgendwo zwischen schmieriger Geschäftsmann und cholerischer Gangsterboss. Jürgen Tarrach mimt einen leicht zurückgebliebenen, brutalen, unberechenbaren Typen und macht das auch richtig ordentlich und Bela B. ("Der coole Chris" - bester Figurenname ever) hat zwar keine so große Rolle und auch in seinen wenigen Szenen nicht viel zu tun, macht seine Sache aber trotz allem gut.
Zur Action hab ich ja schon ein paar Worte verloren: Es gibt wenig davon. Eine kurze Schießerei bei dem Überfall am anfang, die absolut nichts Spektakuläres zu bieten hat. Die zweite ist der große Showdown und der weiß durchaus zu gefallen. Der Vergleich mag leicht hinken, aber das Ganze hat etwas von dem großen Finale von Tony Scotts "True Romance (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7352511)" (auch wenn die Inszenierung freilich nicht ganz mithalten kann). Davon abgesehen kommt der Film fast gänzlich ohne Action aus.
Aber Spannung hat er einige zu bieten. Allgemein lässt der Film sich recht gut mit "Stirb Langsam (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4779054)" vergleichen. Auch hier gilt das "Einer gegen Alle"-Prinzip, aber im Gegensatz zu John McClane schwingt Dean eher weniger Schusswaffen durch die Landschaft und hat auch kein locker sitzendes "Yippee-ya-yay Schweinebacke" auf den Lippen. Ein wenig mehr Coolnes hätte dem Film wohl gut getan, ist aber leider nicht.
Was kann man noch sagen? Die Kameraführung ist exzellent (die Szene auf dem Dach, als Dean und der Gangster um den Eingang gehen... hellisch), die Musik ebenfalls, das Drehbuch eine Wonne und hin und wieder ist der Film einfach zum Schreien komisch (sehr selten, aber zumindest einmal lag ich wirklich vor Lachen am Boden).
Kommen wir zum Fazit: Ich bezeichne "Kaliber Deluxe" ganz gerne als den österreichischen "Stirb Langsam (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4779054)", denn er hat wirklich streckenweise große Ähnlichkeit mit Bruce Willis' Kult-Actionstreifen. Der Film hat eine gute Story, ein paar wirklich gute Schauspieler (und ein paar weniger gute), stellenweise wirklich komische Szenen und ein sehr schickes Finale. Auch die Inszenierung weiß zu gefallen. Minuspunkte fährt er sich führ das etwas lahmarschige Tempo und den... ähm... eher bescheidenen Hauptdarsteller ein. Trotzdem: Sehr guter Film, sollte man mal gesehen haben.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Dieter Pfaff und Jürgen Hentsch sind Grandios, Marek Harloff ein ziemlicher Reinfall)
Plot: 08/10 (spannend und gut durchdacht, keine besonders großen Überraschungen, aber keinesfalls dümmlich oder lahm)
Effekte: 02/10 (ein paar Blutspritzer, das war's)
Anspruch: 06/10 (durchschnittliche Kost)
Gesamtwertung: 7.5/10 (spannender Thriller mit guten Actionszenen aber einigen Schwächen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.8) (http://www.imdb.com/title/tt0221315/)
Link zum Trailer (auf den Link "'Kaliber Deluxe'-Trailer" klicken) (http://de.movies.yahoo.com/k/kaliber-deluxe/index-76096.html)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
07.08.2007, 15:41
Kiss Kiss Bang Bang
http://www.dvdone.ch/img/cover/12346_big.jpg
Kinostart: 20.10.2005
Genre: Komödie/Action/Thriller
Regie: Shane Black
Darsteller: Robert Downey Jr., Val Kilmer, Michelle Monaghan
FSK: 16
Inhalt: Harry Lockheart ist eigentlich ein Schmalspureinbrecher. Durch eine glückliche Wendung steht er jetzt allerdings auf einer Party in Hollywood am Pool und erzählt uns aus dem Off, wie er, seine Jugendliebe Harmony Faith Lane und der schwule Privatdetektiv Gay Perry letztes Weihnachten in ein mörderisches Komplott geschlittert sind...
Kritik: Shane Black... Shane Black... Moment, der hat doch die Drehbücher zu "Lethal Weapon", "Lethal Weapon 2", "Last Boy Scout", "Last Action Hero (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7349729)" und "Tödliche Weihnachten" geschrieben. Anno 2005 setzte der gute Mann sich dann zum ersten Mal selbst auf den Regiestuhl. Genug Erfahrung in Sachen Action und Comedy dürfte er mit seinen ganzen Werken ja gesammelt haben. Kann da was schief gehen?
Die ganz klare Antwort ist: Nein. "Kiss Kiss Bang Bang" ist einer der genialsten Filme der letzten Jahre und auch noch eine der lustigsten Komödien aller Zeiten. In Anlehnung an den Film Noir feiert Black hier ein Gag-Feuerwerk ab, das seinesgleichen sucht. Mit einer genialen Darstellerriege im Handgepäck, einer interessanten Story, einem genialen Erzählstil und vielen wahnsinnig komischen Einsprengseln sowie einer ganzen Kofferladung von zitierbaren One-Linern hat der Erfinder des beliebtesten "Altes-Ehepaar-Cop-Duos" aller Zeiten einen weiteren absoluten Knüller gelandet.
Aber fangen wir doch mal ganz vorne an. Unser Erzähler ist oben genannter Harry Lockheart, gespielt von Robert Downey Jr., der ja eigentlich eher für seine Drogenexzesse und Gefängnisstrafen bekannt ist, als für hohe Schauspielkunst. Aber als unkonventioneller Anti-Held liefert er hier eine absolut geniale Show ab. Immer ein wenig planlos wirkend stakst er durch die Produktion, kalauert bis zum Umfallen ("Ich bin in Rente. Ich hab den Würfel erfunden...") und kann sich trotzdem als absoluter Sympathieträger profilieren. Val Kilmer, der den schwulen Detektiv spielt, kann da locker mithalten. Auch er hat viele Lacher auf seiner Seite und macht im Gegensatz zu den früheren Tagen seiner Karriere ("The Saint", "Batman Forever", "DNA - Die Insel Des Dr. Moreau") eine gute Figur vor der Kamera. Man muss aber auch dazu sagen, dass Black den Beiden mit Lockheart und Gay Perry zwei absolut geniale Figuren auf den Leib geschrieben hat. Hut ab dafür. Der Rest der Darstellerriege ist ebenfalls alles andere als untalentiert. Michelle Monaghan (Harmony Faith Lane) sieht nicht nur äußerst schick aus, sondern ist das genaue Gegenteil des typischen "Ich bin eine Frau, rette mich"-Charakters. Und Corbin Bernsen (Harlan Dexter) macht sich ebenfalls gut in der Rolle des undurchsichtigen Alt-Schauspielers. Der Rest ist weniger Namhaft, kann aber ebenfalls überzeugen.
Die Story bietet einige nette Wendungen, ist ansonsten aber eine relativ durchschnittliche Murder Mystery (natürlich mit Ausnahme der duchgeknallten Charaktere), dafür hat Shane Black sich beim Schreiben der Dialoge absolut nicht lumpen lassen. Die Gespräche zwischen den Figuren sind genau so lustig wie schlagfertig, ständig wird der richtige Ton getroffen, der Zuschauer kommt aus dem Grinsen kaum mehr raus. Muss man einfach mal gesehen haben. Und die irrwitzigen Situationen, in denen die Charaktere landen, tun den Rest.
Gut, oben in die Genre-Beschreibung hab ich noch "Action" gepackt. Also sollte es auch ein paar Action-Sequenzen geben, oder? Ja, tut es auch. Ein paar Schießereien, Auto-Verfolgungsjagden, Prügeleien... Alles dabei. Da bleiben kaum Wünsche offen. Und das ganze bei relativ moderater Brutalität. Die Freigabe ab 16 ist gerechtfertigt, aber es gibt trotzdem wesentlich brutalere Filme mit dem hübschen blauen Stempel. Und die meisten etwas gewalttätigeren Szenen sind sowieso eher lustig. Allen voran die "Protocop"-Sache oder der kurze Ausschnitt aus dem B-Movie mit dem Werwolf. Der Höhepunkt der Actionsequezen ist wohl der große Showdown, in dem Robert Downey Jr. auch noch seine Qualitäten als Actionheld zur Schau stellt. Ganz großes Tennis das...
Was kann man noch sagen? Hm, die musikalische Untermalung ist gelungen, die Optik und Inszenierung des Films stimmt auch. Alles in allem sehr schön gemacht, der Film. Kann man nicht meckern.
Kommen wir zum Fazit: Shane Blacks Regiedebüt ist absolut gelungen. Geniale Darsteller, eine ordentliche Story, viele skurille Einfälle und die witzigen Dialoge sorgen dafür, dass der Zuschauer bestens unterhalten wird. Auch zum mehrfachen Anschauen ist der Film absolut geeignet, da man über einige Sachen wohl immer wieder lachen kann. Schwachpunkte gibt es wenige, vielleicht die Tatsache, dass die Story etwas besser hätte ausfallen können und der Film gegen Ende hin etwas Plump wird und die Genialität des Filmanfangs vermissen lässt. Deswegen reicht es leider nicht ganz für die Höchstnote. Trotzdem, absolute Anschauempfehlung.
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 (die Leute holen das Optimum aus ihren Rollen raus und haben auch sichtlich Spaß)
Plot: 08/10 (der Hauptplot hätte etwas besser ausfallen können, die ganzen Feinheiten reißen es wieder raus)
Effekte: 03/10 (wenige und die wenigen absichtlich billig gemacht, zum Beispiel der Werwolf und der fliegende Kopf)
Anspruch: 07/10 (der Film verlangt dem Zuschauer einiges an Aufmerksamkeit ab, Storytechnisch ist er aber nicht soooo kompliziert)
Gesamtwertung: 09/10 (kratzt arg an der zehn, sehr geiler Film, durch die verbesserungsfähige Story aber trotzdem kein absolutes Meisterwerk, aber dicht dran)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.9) (http://www.imdb.com/title/tt0373469/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-35551-Kiss%20Kiss%2C%20Bang%2C%20Bang%20-%20US%20Theatrical%20Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
09.08.2007, 08:52
The Dead Next Door
http://horror.mdv.se/1988%20-%20Dead%20Next%20Door,%20The%20(A)(DVD).jpg
Erscheinungsjahr: 1988
Genre: Splatter/Komödie
Regie: J.R. Bookwalter
Darsteller: Pete Ferry, Bogdan Pecic, Michael Grossi, Jolie Jackunas
Inhalt:
Die USA wird von Zombie-Horden überrannt. Zum Glück gibt es die «Zombie-Squad», eine Eliteeinheit, die mit allen Mitteln versucht, die Untoten zu vernichten – und somit die wenigen noch lebenden Menschen zu beschützen. Auf ihrer suche nach einem Gegenmittel stoßen sie auf einen seltsamen Kult...
Meine Meinung:
Hab den Film heute auf anraten von Count gesehen, der gemeint hatte der Film sei genau der richtige für mich... und da hatte er absolut recht, ich liebe den Film!! Er ist wieder ein super repräsentant des von mir so geliebten B-Movies mit super Ideen, super Effekte und schlechten Schauspielern...
Wobei man sagen muss, die Schauspieler sind nicht durch die Bank schlecht. Die erste Reihe, also Hauptdarsteller und wichtige Nebendarsteller sind durchaus solide und bringen ihre Rolle gut rüber. Aber die anderen Nebendarsteller sind wirklich sehr unterhaltsam^^ Streckenweise sowas von absolut untalentiert, aber dafür absolut motiviert, dass es einfach Spaß macht ihnen zuzuschaun! Hier wurden viele Rollen wohl einfach mit Freunden und Bekannten besetzt, denn alle Schauspieler arbeiten gratis an dem Film. Sehr lustig fand ich auch noch die Kinderzombies die ab und an im Hintergrund zu sehen sind, die ganz normal herumhatschen und so absolut nicht Zombiehaft aussehen xDD.
Der Film wurde von Sam Raimi produziert, welcher sich schon durch die Evil Dead Reihe und jede Menge anderer Filme mit Ruhm bekleckert hat. Der Film setzt sein vorhandenes (mit 75.000 durchaus beschrenktes) Budget sehr gut ein und da man für die Schauspieler nchts zahlen musste, konnte man einen großen Teil in die sehr sehr guten Splattereffekte investieren. Der Film ist auf Super8 gefilmt, was man bei der Qualität doch merkt, aber das macht iwie auch den charme des Filmes aus, denn high definition Bilder passen einfach nicht zu so einem Film.
Die Effekte sind wirklich super. Unglaublich blutig, relativ realistisch, streckenweise recht kreativ und vorallem sehr sehr häufig. Der Film beginnt von anfang an mit gore und spart sich jegliches lange Vorgeplänkel. Von den effekte her zeigt man sich überhaupt nicht zimperlich, man bekommt wirklich sehr viel zu sehen. Neben den standardsplatterdingen, die man in jedem Film zusehen bekommt, scheint man hier noch einen Narren bei zerfetzungsszenen gefressen zu haben, die einige male vorkommen und jedesmal sehr sehr genial gemacht sind und einfach super aussehen. dann gibt es noch einige recht lustige Effekte, zB ein abgeschnittener Zombiekopf der einen Finger isst und er unten beim Hals wieder rauskommt. (intressanterweise ist der abgebissene Finger wesentlich länger als das fehlende Stück, aber daraus wollen wir ja keinem einen Strick drehen^^).
Die Geschichte des Films ist grundsolide, nichts wirklich besonderes, doch zumindest eine eigenständige Geschichte die auch ohne tonnen von Blut zumindest etwas zu gefallen wüsste. Letzendlich bleibt aber das hauptaugenmerk auf den Effekten und den lustigen Ideen.
Von denen gibt es jede Menge^^ zB protestieren vor dem Hauptquartier des Zombiesquad ne Menge Menschen dafür, dass die Zombies nicht weiter getötet werden. "Zombie Squad go away! Let the dead walk!" und ähnliche Schilder sieht man da. Die Mitglieder des Zombiesquads schaun sich in ihrer Freizeit noch einige Zombiefilme an und am Anfang kauft ne Gruppe Zombies einige Zombiefilme wie zB Dawn of the Dead und The Evil Dead.
Achja, die Kameraführung ist vorallem am Anfang etwas nervig und viel zu wacklig, dass gibt sich aber nacher relativ schnell...
Alles in allem ein wirklich sehr sehr unterhaltsamer Zombiefilm mit erstklassigen Effekten... sollte jeder genrefan gesehen haben!
(22:55:15) Winterberg: ah, du könntest in deinem Dead Next Door Review noch die anspielungen auf die horrorgrößen der damaligen zeit erwähnen ^^
(22:55:30) Winterberg: und, dass sowohl Raimi als auch Commander Carpenter in der englischen fassung beide von Bruce Campbell synchronisiert wurden
(22:55:47) Winterberg: und, dass Richards von einem gewissen Scott Spiegel gespielt wurde, der kurz zuvor gemeinsam mit Raimi Tanz der Teufel 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6745428) drehte ^^
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (die Hauptdarsteller und wichtigen Nebendarsteller sind ok, die anderen haben null talent, aber sind sehr begeistert dabei. Lustig anzuschaun)
Effekte: 9 (neben den kreativen Ideen das Herzstück des Filmes und kann hier auf ganzer Linie überzeugen. Sehr sehr blutig, sehr häufig und einige kreative Effekte dabei. Viele zerfleischszenen.)
Plot: 6 (Ist ok, kann etwas fesseln aber liegt nicht wirklich viel augenmerk darauf)
Anspruch: 3 (Popcorn aufmachen, zurücklehnen und genießen.)
Gesamteindruck: 8 (sehr guter Zombiestreifen den jeder genrefan gesehen haben sollte.)
imdb Wertung: 5.0 (http://www.imdb.com/title/tt0094962/)
youtube Trailer (http://youtube.com/watch?v=18JrFzQLqVg)
Harbinger
09.08.2007, 18:14
American Psycho
http://www.dvdone.ch/img/cover/10154_big.jpg
Kinostart: 07.09.2000
Genre: Komödie/Thriller/Drama
Regie: Mary Harron
Darsteller: Christian Bale, Reese Witherspoon, Willem Dafoe
FSK: 16
Inhalt: Patrick Bateman hat alles. Er sieht gut aus, ist reich, hat eine hübsche Freundin und einen guten Job. Und vor allem "gehört er dazu". Er ist Teil der oberen Zehntausend im New York der ausgehenden 1980er Jahre. Aber das alles befriedigt ihn nicht. Denn nachts bricht er aus seinem geregelten Leben aus und wird zu einem Monster, das wahllos tötet und unsagbare Perversionen begeht.
Kritik: Mary Harron, Regisseurin des Films "I Shot Andy Warhol", machte sich Anno 1999 an die Verfilmung des Romans "American Psycho" des amerikanischen Autors Brett Easton Ellis. Und da das Buch gleichermaßen kontrovers wie auch umfangreich (etwas über 600 Seiten) ist, war es eine berechtigte Frage, ob dieses Unterfangen von Erfolg gekrönt sein sollte. Der Waliser Christian Bale, der davor zwar schon in Steven Spielbergs "Empire Of The Sun" zu sehen gewesen war, aber doch eher in Nebenrollen glänzte, wurde ausgewählt, um die nicht ganz einfache Rolle des Soziopathen Bateman zu spielen. Hauptsächlich an ihm hing das ganze Projekt. Seine Darstellung entschied darüber, ob der Film zu einem tumben Slasher mutierte oder die clevere, brutale, gesellschaftskritische Satire wurde, die die Buchvorlage bereits war. Glücklicherweise trat zweiteres ein.
Ja, es ist Harron und Bale durchaus gelungen, den Geist des Buches zu erhalten, den Film auf eine erträgliche Länge zu bringen, die schlimmsten Gräuel der Vorlage herauszufiltern (ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die irgend jemand gerne sehen würde, nicht einmal absolute Gorehounds...) und trotzdem genügend Gewalt und die wichtigsten Stationen von Brett Easton Ellis' Werk drinnen zu behalten, um die Aussage klar werden zu lassen. "American Psycho" ist ein Film, dem es gelingt, in etwas über anderthalb Stunden seinen Punkt klar zu machen, eine wichtige Botschaft zu verfassen und diese auch dem Zuschauer mitzugeben. Da ist der Film trotz Kürzungen genau so konsequent wie das Buch.
Aber ich labere mal wieder zu viel um den heißen Brei. Kommen wir doch zu den filmischen Aspekten des Ganzen und hängen uns nicht übermäßig an anderen Dingen auf. Reden wir mal ein wenig über die Darsteller. Wie gesagt, Christian Bale ("Equilibrium (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8250602)", "Die Herrschaft des Feuers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7722681)", "Shaft (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4571286)", "The Machinist", "Batman Begins") spielt den schizophrenen Charakter des Patrick Bateman, einerseits der nette Junge von Nebenan mit ordentlich Knete in der Tasche, andererseits der brutale, eiskalte, perverse Mörder. Und das macht er auch richtig gut. Bale ist ja sowieso ein absoluter Ausnahmeschauspieler, aber er bringt in diesem Fall auch die richtige Einstellung mit, um Bateman ordentlich darzustellen. Er ist sich für nichts zu schade, läuft auch mal blutverschmiert oder nackt vor der Kamera rum, tut eigentlich so gut wie alles, was man einem Hollywood-Schauspieler nicht zutrauen würde. Auch ganz große Klasse ist sein Mienenspiel. Immer wenn die Fassade des ruhigen, gefassten netten Kerls abblättert und er die Fratze des Monsters rauslässt, herrlich. Der Rest des Castes kann Bale natürlich nicht das Wasser reichen, ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Da hätten wir Reese Witherspoon ("Eiskalte Engel", "Natürlich Blond") als Batemans Verlobte Evelyn, Justin Theroux ("Miami Vice", "Inland Empire") als sein Kollege Timothy Bryce, Altstar Willem Dafoe ("Platoon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7568404)", "Der blutige Pfad Gottes (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4282109)") als Detective Kimball und zu guter letzt noch Jared Leto ("Fight Club (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5238544)", "Düstere Legenden") in einer kleinen Rolle als Batemans Konkurrent Paul Allen. Alles (mit Ausnahme von Leto) sehr gute Darsteller, die auch nach Leibeskräften spielen. Aber an Bale kommt tatsächlich niemand ran.
Gut, die hätten wir abgehakt. Kommen wir zur Genrebeschreibung da oben. Unter anderem habe ich da "Komödie" reingepackt. Wie das? Die Inhaltsangabe klingt doch so gar nicht danach... Ist aber im Endeffekt eine. Und zwar eine der lustigsten, die ich kenne. Bateman mag noch so krank und gestört sein, einige seiner Aktionen sind einfach zum Schreien komisch. Vor allem die Szene mit den Visitenkarten ist göttlich. Stellenweise ist der Humor natürlich pechschwarz und richtig böse, aber wem so etwas gefällt, dem wird "American Psycho" wohl den einen oder anderen wohldosierten Lacher entlocken.
An anderen Stellen ist der Film jedoch wieder richtig bösartig und äußerst brutal. Die Morde geschehen zwar sehr selten onscreen, was man zu sehen bekommt ist jedoch keine leichte Kost. Da werden Leute mit Äxten zerhackt, alte Frauen erschossen, andere mit Kettensägen "erworfen" (klingt komisch, ist aber so) oder auch mal ein Hund zu Tode getreten. Blut ist nicht übermäßig vorhanden, aber dennoch sind einige der Szenen äußerst verstörend. Desweiteren gibt es anderthalb relativ explizite Sexszenen, aber das nur am Rande.
Was dem Film an den Kinokassen wohl ein wenig das Genick gebrochen hat (er ist nicht gefloppt, war aber auch kein sonderlich großer Erfolg) ist wohl seine Komplexität. Auf den ersten Blick mag der Film eine etwas brutale, zynische, böse Massenmörder-Story sein. Aber je weiter der Film fortschreitet, desto mehr erkennt man den Spiegel, den der Film der Gesellschaft vorhält. Die Aussage des Films ist unbequem und unschön, aber leider nur zu wahr. Viele Menschen die ich kenne haben auch gerade deswegen den Film nicht wirklich verstanden. Es gehört schon einiges an Aufmerksamkeit dazu, um letzten Endes vollends bei dem Film durchzusteigen, aber es lohnt sich.
Gut, das klingt jetzt alles äußerst überschwenglich. Gibt es denn auch negative Aspekte? Da muss ich sagen: Ja, die gibt es auch. Sehr wenige, aber es gibt sie. In der zweiten Hälfte hat der Film leider ein paar unschöne Längen, die vor allem beim mehrmaligen Ansehen unangenehm auffallen. Ansonsten aber ein richtig schön runder, guter Film mit einer wichtigen Botschaft.
Kommen wir zum Fazit: "American Psycho" hat fast alles. Äußerst geniale Darsteller, eine gute Story, Anspruch, Action, Humor, Blut, Sex, was will man mehr? Der Film ist eine äußerst komplexe Erfahrung, auf die man sich erst mal einlassen muss und, die eine ganze Weile braucht, bis man völlig dahinter gestiegen ist. Für Fans des Buches ist der Film sowieso Pflicht, da er die Stärken der Story gut umsetzt, für alle anderen ist er eine recht praktische Alternative zu dem doch recht umfangreichen Schinken. Auf jeden Fall ist er für Jedermann ansehenswert. Wenn nur nicht die paar ärgerlichen Längen wären...
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Christian Bale ist absolut genial, der Rest schwankt zwischen gut und sehr gut)
Plot: 10/10 (geniale Story mit einer äußerst wichtigen Aussage)
Effekte: 04/10 (wenige und die sind auch nicht sonderlich spektakulär, aber das ist bei dem Film auch eher unwichtig)
Anspruch: 08/10 (im Prinzip ist der Film ziemlich anspruchsvoll, aber ich habe gemerkt, dass er sich trotzdem als Partyfilm eignet, da er auch von sich aus eine Menge Spaß macht)
Gesamtwertung: 09/10 (äußerst genialer Film, sollte man mal gesehen haben)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.3) (http://www.imdb.com/title/tt0144084/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=t5acl9umsFY)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
10.08.2007, 13:57
Das Leben ist Schön
http://www.judaica4all.de/catalog/images/dvd45623.gif
Erscheinungsjahr: 1997
Genre: Drama/Komödie
Regie: Roberto Benigni
Darsteller: Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Giustino Durano
Inhalt:
Der Film ist zweigeteilt. Der erste Teil handelt vom jüdischen Guido, welcher auf sehr humorvolle und fröhliche art und weise sein Leben bestreitet. Er trifft seine "Prinzessin" die Lehrerin Dora, in die er sich sofort verliebt und durch seine fröhliche Art lässt sie ihren verlobten sitzen und heiratet ihn. Der zweite Teil handelt von der deportation der beiden und ihres 5 jährigen Kindes in ein deutsches Konzentrationslager, in dem Guido seinem sohn erklärt, dass alles wäre nur ein Spiel an dessem Ende man einen echten Panzer gewinnen würde. Allerdings müssten sie sich genau an die Regeln halten, damit ihnen keine Punkte abgezogen würden.
Meine Meinung:
Ein absolutes Meisterwerk, das wiedereinmal meine hochachtung vor dem italienischen Film bestätigt. Der Film ist sowohl irrkomisch, als total traurig. Guido ist wirklich der absolute sympathieträger und sein kleiner Sohn ist einer der ersten Kinderdarsteller den ich nicht sofort töten will, sondern ihn absolut ins Herz geschlossen habe. Der Film hat auch internationale Preise abgeräumt wie nichts, unter anderem drei Oskar (bester Hauptdarsteller, beste Musik eines Dramas, bester Fremdsprachiger Film), 4 weitere Oskarnominierungen (bester Film, beste Regie, bester Schnitt, bestes Drehbuch), Den großen Preis der Jury und den des Publikums der Filmfestspiele von Cannes und noch viele viele mehr für besten Film bzw Hauptdarsteller. Aber beginnen wir von vorne...
Roberto Benigni (er spielt sowohl die Hauptrolle, führte Regie und schrieb am Drehbuch) hat hier wirklich sein riesen Talent unter Beweis gestellt. Er spielt den Guido wirklich mit ganzer Seele und stellt ihn unglaublich einfühlend und humorvoll dar. Seine erklärungsmodelle für seinen Sohn sind ideenreich und seine Übersetzung des deutschen Oberst göttlich. Aber auch in den tragischen Momenten kann er voll und ganz überzeugen. Wirklich ein ausnahmeschauspieler! Seine Frau Dora spielt auch sehr sehr gut, kommt aber nicht an die genialität von Roberto Benigni heran. Trotzdem ganz ganz großes Kino. Außerdem noch ein riesen Lob an den 5 jährigen Giorgio Cantarini der das ganze wirklich hervorragend herüberbringt und nicht nervt, wie sogut wie alle andern Kinderdarsteller. Ausserdem muss es sehr schwer sein, in seinem Alter in so einem Film mitzuspielen...
Die Geschichte ist absolut genial. Guidos annäherungsversuche an Dora sind irrwitzig, wo er den rassistischen Schulinspektor spielt und da beginnt Lobreden über seinen eigenen Körper zu halten... oder wo er die ganze Zeit bestimmte Ereignisse "herbeibetet" um Dora zu beeindrucken... Aber auch hier wirkt immer wieder die faschistische Regierung durch, auch wenn man anscheined noch hofft, es möge sich doch alles zum besseren Wenden. Der zweite Teil ist der wesentlich tragischere, aber trotzdem nicht weniger witzigere Teil im KZ. Dabei wird in keinerweise das KZ lächerlich gemacht, sondern Guidos Erklärungsmodelle für seinen Sohn und auch seine sonstigen Aktionen (mit der Lautsprecheranlage etc) sind einfach witzig. Nichtsdestotrotz sind sie in einem KZ und das merkt man in vielen Momenten doch überdeutlich. zB Wo die anderen Kinder duschen gingen und Giosué nur überlebte, weil er nicht duschen wollte und sich deswegen versteckte... Etwas unauthentisch und "falsch" fand ich die Darstellung, dass im KZ alle zusammengehalten haben und niemand den kleinen jungen verpfiffen hat. In echt hätten den wohl 5 verschiene für eine zusätzliche Mahlzeit am Tag einem Wärter gesagt wo er sich versteckt. Das aber nur am rande, fallt ausser mir wahrscheinlich niemandem auf $zuck.
Die Musikuntermalung ist auch absolut genial, wirklich ganz großes Kino! Natürlich wie immer schwer zu beschreiben, aber sie passt immer absolut zu den Ereignissen dazu, ist nie im Vordergrund aber doch nie zu wenig... einfach perfekt!
Achja, noch was zur Synchronisation... die Deutsche ist durchaus gut, doch wenn man des italienischen mächtig ist, sollte man ihn sich unbedingt auf italienisch anschaun, denn auf deutsch kommen natürlich die Sprachschwieirgkeiten mit den Deutschen Wächten absolut nicht zum tragen.
Alles in allem ein absolut einmaliges Meisterwerk, für das ich mich erstmals traue eine 10 Punkte Wertung abzugeben.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (absolut unschlagbare vorstellung von Roberto Benigni, alle anderen auf höchstem niveau. Großes Lob an Giustino Durano, der erste Kinderdarsteller der mir wirklich gefallen hat!)
Effekte: - (wo nix is wird nix bewertet)
Plot: 9 (super Geschichte, lustig, tragisch, einmal zum lachen einmal zum weinen... wird nie langweilig und bleibt mit sicherheit im Gedächtnis.)
Anspruch: 8 (mit sicherheit kein leichter Film, wobei man sagen muss, man kann ihn wohl auch in einer geselligen Runde mit Freunden schaun, da es ja auch sehr sehr viele lustige Szenen gibt. Also etwas schwer zu beurteilen, aber als gesamtwerk doch eher keine leichte Kost)
Gesamteindruck: 10 (wohl einer der besten Filme die jemals gedreht wurden, kann nicht sein, dass dieser Film jemanden nicht gefallt. Der erste Film dem ich hier 10 Punkte verliehen hab und ich würde ihm wenn möglich auch 11 Punkte geben, denn er ist einfach unschlagbar.)
imdb Wertung: 8.4 (http://www.imdb.com/title/tt0118799/)
youtube Trailer (http://youtube.com/watch?v=GS4AjOpytKU)
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Harbinger
10.08.2007, 18:47
Amores Perros
http://www.cartelia.net/fotos/a/amorespe.jpg
Kinostart: 01.11.2001
Genre: Drama/Episodenfilm
Regie: Alejandro González Iñárritu
Darsteller: Emilio Echevarría, Gael García Bernal, Goya Toledo
FSK: 16
Inhalt: Ein Autounfall in Mexico City verbindet die Geschichten von drei Personen miteinander. Zum Einen ist da Octavio, der mit Hundekämpfen Geld verdient hat und gemeinsam mit seiner Schwägerin vor ihrem brutalen Ehemann fliehen will. Daniel hat seine Familie für das Model Valeria verlassen, die bei dem Unfall ein Bein verliert. Und dann ist da noch El Chivo, ein alter, obdachloser Mann, der als Auftragsmörder arbeitet.
Kritik: Iñárritu scheint Spaß daran zu haben, Episodenfilme zu drehen, die durch Autounfälle zusammengehalten werden. Das hat er hier getan, das hat er bei "21 Gramm" getan und auch auf gewisse Weise bei seinem neusten Streich "Babel". Von den drei Filmen habe ich nur "Amores Perros" gesehen, dazu genötigt von meinem Bruder, dessen Lob für den Streifen keine Grenzen kannte, der ihn mitunter als "besten Film aller Zeiten" beschrieb. Zugegeben, daraufhin ging ich nicht gerade mit unwesentlichen Erwartungen an den Film heran. Aber dass sie dermaßen enttäuscht werden sollten...
"Amores Perros" ist der mißlungene Versuch, eine gemeinsame Moral aus den drei Geschichten zu drehen, die wohl mit Liebe, Hass, Verlust und Bedauern zu tun haben soll. Rüberkommen tut das nicht wirklich, denn der Film hat viel zu sehr mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, als dass er dem Zuschauer noch etwas mit auf den Weg geben könnte. Die Erzählweise ist holprig, die Charaktere sind nervig und unsympathisch, die Darsteller sind äußerst mittelmäßig. Emilio Echevarría, der unter anderem eine Rolle in "James Bond - Stirb An Einem Anderen Tag" spielen durfte, liefert hierbei die beste Performance ab. Er spielt den Killer El Chivo, der nach dem Unfall Octavios verletzten Hund findet und sich seiner annimmt. Der Rest ist Durchschnitt, negativ auffallen tun allerdings Álvaro Guerrero (Daniel) und Goya Toledo (Valeria), die sich bei ihrer Darstellung als junges Paar nicht gerade mit Ruhm bekleckern.
Und genau die beiden fahren auch den größten Schwachpunkt des Films ein: Ihre Episode ist wohl diejenige, die mir beim Anschauen am Meisten auf die Nerven ging und dafür sorgte, dass der Film mir so negativ im Gedächtnis geblieben ist. Kurze Zusammenfassung des ganzen: Nach dem Unfall sitzt Valeria im Rollstuhl und Daniel muss sich um sie kümmern. Eines Tages, als er nicht da ist, fällt ihr Hund Richie (oh Gott, wie mir dieser Name alleine schon beim Schreiben auf die Nerven fällt... da stelle sich einer mal eine etwa fünfzig minütige Episode vor, in der der Name etwa FÜNFTAUSENDMAL geblökt wird...) in ein Loch und bleibt da unten stecken. Und während unterliegt ihre Beziehung einer schweren Krise. Das ganze gestreckt auf fast eine Stunde. Ich hatte gut lust, meinen Kopf rhythmisch gegen die nächstbeste Wand zu hämmern, nur damit es aufhört...
Die anderen Episoden verlaufen allerdings auch nicht viel besser. Die von Octavio ist im großen und ganzen einfach nur uninteressant, die von El Chivo drückt gegen Ende nach allen Mitteln der Kunst einfach nur noch auf die Tränendrüse, das einem richtig schlecht werden kann. Sowieso hat der ganze Film das schwerwiegende Problem, dass alles einfach zu unwahrscheinlich ist. Die Stories sind unglaubwürdig und da einfach nix interessantes passiert, verzeiht man dem Film seinen grobklötzigen Plot nicht. Und am Ende blieb ich schlicht und ergreifend mit einem Gefühl zurück, das "So what?" aussagte. Ich hab etwa zweieinhalb Stunden unsympathischen, schlecht gespielten Figuren bei ihren total uninteressanten Problemen zugeschaut. Wieso? Die Frage konnte ich mir bis heute nicht beantworten.
Schlimm genug ist auch, dass der Film damals für einen Oscar nominiert war (hat er nicht gewonnen) und sowieso von manchen Leuten als absoluter Kult-Klassiker abgefeiert wird. Wie sagte ein Kommentator auf IMDB so schön? "It's stunning, is it not, that if a film isn't in English the English speaking audience all of a sudden think it's art? It's stunning, is it not, that the most boring of films will be heralded as 'deep' as long as the pace is slow? (...) Now, I have no problem with unlikable characters, but at least make them interesting! It may not have come from Hollywood, but it's still big budget trash." Wahre Worte.
Kommen wir zum Fazit: "Amores Perros" ist nicht abgrundtief schlecht. Der Film hat ein paar ordentliche Augenblicke (die sich allerdings lediglich auf die dritte Episode beschränken), davon abgesehen ist er jedoch so belanglos, dass es beinahe weh tut. Uninteressante, unsympathische Charaktere haben uninteressante Probleme und am Ende des Films ist man keinen Deut schlauer als am Anfang. Vielleicht ganz interessant für Leute, die ihren Lebenszweck darin sehen, jedes Drama das je gedreht wurde zu sehen, für alle, die was interessantes sehen wollen, eher nicht.
Einzelwertungen:
Darsteller: 05/10 (ziemlich durchschnittlich, mit ein paar Höhen und Tiefen)
Effekte: 04/10 (der Autounfall ist ganz nett gemacht, der Rest nicht der Rede wert)
Plot: 03/10 (uninteressant, lahm erzählt, unrealistisch)
Anspruch: 04/10 (vielleicht hat der Film einen tieferen Sinn, falls ja hab ich ihn nicht bemerkt...)
Gesamteindruck: 03/10 (unterdurchschnittlicher Film, in jeder Hinsicht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.2) (http://www.imdb.com/title/tt0245712/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-4961-Amores%20Perros%20-%20US%20Home%20Video%20Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Black hawk Down
http://thumbnail.search.aolcdn.com/truveo/images/thumbnails/3F/9B/3F9B71C2FD663D.jpg
Kinostart: 10.10.2002
Genre: Action/Kriegsfilm
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Orlando Bloom, Ron Eldard, Josh Hartnett, Ewan McGregor, Jason Isaacs, Tom Sizemore..
FSK: 16
Story:
1993 entsendet die UNO internationale Friedenstruppen nach Somalia, um dafür zu sorgen, dass die Zufuhr von Hilfsgütern nicht von lokalen Warlords unterbrochen wird. Weil der brutale Mohamed Farrah Aidid sich auch von den UN-Truppen nicht abschrecken lässt, sollen amerikanische Elitesoldaten hochrangige Offiziere Aidids in einem Gebäude in der Innenstadt von Mogadischu festnehmen und zur US-Basis außerhalb der Stadt bringen.
Zunächst läuft alles nach Plan, doch dann stürzt ein junger Ranger beim Abseilen aus einem Hubschrauber 20 Meter in die Tiefe. Eine tragische Kettenreaktion wird ausgelöst: Zwei Black-Hawk-Hubschrauber werden abgeschossen, ein Konvoi aus zwölf Fahrzeugen verfährt sich im unübersichtlichen Straßenlabyrinth, 100 Ranger und Delta-Force-Soldaten werden eingekesselt und von der Außenwelt abgeschnitten. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt, denn die Feinde greifen von allen Seiten an und die Munitionsvorräte werden langsam knapp. Die Lage eskaliert ...
Kritik:
Da es sich heir bei um eine Nacherzählung eines echt Vorfallshandelt. Ist es nicht verwunderlich das die Macher des Filmes auf einige Szenen verzichtet haben. Diese enfielen weil die US-Army sich bei der Prouction beteiligt hatte und auf die Rücksichtnahme achte. Diese Rücksichtnahme bezieht sich im großen und ganzen auf die Leichenschändung an zwei Delta-Force-Soldaten (diese wurden nach ihrem Tod mit dem Medal of Honor ausgezeichent. Dies ist zwar keine Kritik am Film dennoch finde ich es Super das dies nicht gezeigt wird denn ein Film der schon auf einer realen begebenheit beruht sollte dann nicht noch Leute in den Dreck ziehen die ihr Leben gelassen haben um ein Anderes zu retten. Im Film wird es immer als Tragisch dargestellt wenn ein Us-Soldat stirbt oder Verletzt wird. Aber wenn einer der Somalier getötet ist nichts von Trauer zu sehen. Besser gesagt sieht man nicht einmal wie der Tote Somalier geborgen wird oder gar wenn er verletzt ist verarztet wird. Dies finde ich etwas schade weil der Krieg für alle Seiten schlim ist und nicht nur für eine. Deswegen gebe ich hierfür nur 7 Punkte. Da ich finde man hätte dies auch mit ein bringen können. Die Spezialeffekts lassen im Film auch nicht mehr erwarten. Und er ein Fan von Schiessereien ist wird mit diesem Film sehr glücklich werden. Dennoch sollte man nicht vergessen das dieser Film auf einen Realen Vorfall bassiert.
Einzelwertungen:
Darsteller: 07/10 (Einge Bekannte dabei)
Effekte: 06/10 (Wie nicht anderes zu erwarten ist sind die Effekte gut gelungen)
Anspruch: 04/10 (Ist ein typischer Kriegsfilm, deswegen ist der Anspruch nicht so Hoch)
Plot: 5/10 ( Da sie auf einer Wahrenbegebenheit beruht ist es nicht so schön zum Bewerten)
Gesamteindruck: 8/10( Einfach nur Top der Film. Bei den Schauspielern angefangen bis hin zur Story alles passt!)
IMDB Wertung 7.6/10 (http://www.imdb.com/title/tt0265086/)
Link zum Trailer@YouTube (http://youtube.com/watch?v=AUJ6cxWdZwA)
Die DVD bei Amazon.de
Bad Boys 2
http://www.carlatitis.blogger.com.br/bad-boys-2-poster03.jpg
Kinostart: 09.10.2003
Genre: Action
Regie: Michael Bay
Darsteller: Will Smith, Martin Lawrence, Gabrielle Union, Henry Rollins, Joe Pantolian
FSK: 18
Story
Drogenfahnder Mike Lowrey und Marcus Burnett sollen als Mitglieder einer High-Tech-Spezial-Einheit Miamis gefährlichstem Drogenbaron das Handwerk legen. Doch als sich Mike in Marcus' Schwester verknallt, steht dies nicht nur ihrer Freundschaft, sondern auch ihrem lebensgefährlichen Job im Weg.
Kritik:
Ich finde einfach die Filme von Will S. Und Martin L.. Die beiden Schauspieler passen einfach super zusammen. Die Sprüche die im Film vor kommen sind einfach nur geil. Dennoch gibt es einige Szenen die etwas übertrieben sind. Wie die Endszenen. Aber im großen und ganzen ist es ein gelunger Mix aus Action und etwas komik. Der Film stellt die beiden Cops als soetwas wie Übermenschen da dies schadet zwar nicht dem Film aber der Realiät dahinter und das finde ich auch nicht so gut. Dennoch muss ich sagen das mir der Film sehr gefallen hat besonderes auf Englisch. Dort kommen die Sprüche der beiden Schauspieler einfach viel Geiler als in Deutsch. Auch wenn es sein kan dass man dadurch nicht sonderlich viel von der Story mit bekommt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Die besetzung der Rollen ist einfach nur gelungen. Die beiden passen da super hin ein und verkörpern ihre Rolle wirklich gut)
Effekte: 08/10 (Die Effekte lassen auch nicht zu wünschen übrig. Von Schiessereien bis hin zu Explosionen ist alles vorhanden)
Anspruch: 06/10 (Der Anspruch ist sehr gering muss ich sagen da man nicht viel vom Vorgänger wissen muss und trotzdem alles versteht. Wer den Anspruch etwas heben will sollte den Film auf Englisch ansehen)
Plot: 6/10 (Naja die stroy ist wie in jedem anderen Filmen auch recht gut aber auch nicht der Hammer!)
Gesamtwertung: 8/10 (Sehr gelungen der Film die sprüche, die story wirklich ein netter Zeit vertreib)
IMBD-Wertung 6.2/10 (http://www.imdb.com/title/tt0172156/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=W3bs2ntkoz0)
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Transformers
http://img395.imageshack.us/img395/4982/posterlg02mv3.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Sci-Fi, Action
FSK: 12
Regie: Michael Bay
Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman
Cast: Shia LaBeouf, Megan Fox, Jon Voight
Inhalt: Auf dem Planeten Cybertron leben zwei verfeindete Gruppierungen von superintelligenten Robotern, die Autobots und die Decepticons, die die Fähigkeit besitzen, sich unter anderem in Fahrzeuge und Flugzeuge zu verwandeln. Einst regierten die Brüder Optimus Prime und Megatron gemeinsam über den Planeten. Doch der hinterhältige Megatron und seine Decepticons zettelten einen Bürgerkrieg an, um mehr Macht zu erlangen. Um Megatron daran zu hindern wurde ein Artefakt, das den Maschinen einst auf Cybertron das Leben schenkte, ins All geschossen - der Allspark.
Kritik: „Es sind Autos, die sich in Roboter verwandeln.“, meinte mein Kumpel kopfschüttelnd zu mir, als ich ihn fragte, ob er mit ins Kino will. Schließlich ist er dann doch mitgekommen. Hat er's bereut? Jein! Er konnte sich nämlich einfach nicht mit der Tatsache abfinden, dass sich im Film Autos in Roboter verwandeln. Wenn man das akzeptieren kann, wird einem ein einfach geniales Action-Kino geboten.
Mit Michael Bay als Regisseur ist das so eine Sache. Seine Filme waren abgesehen von Die Insel nicht unbedingt die geistreichsten. Man nehme als Beispiel einfach mal Bad Boys 2, Armageddon oder Pearl Harbor. Aber eins haben diese Filme auch gemeinsam: Umwerfend coole Action! Genau das schafft Bay bei Transformers erneut.
Die menschliche Bezugsperson wird gespielt von Shia LaBouf und heißt Sam. Sam ist ein Durchschnittsteenie und will sich an das hübscheste Mädel der Schule ranmachen: Mikaela Banes (Megan Fox). Dafür kauft er zufällig ein Auto, das sich als Bumblebee, ein Autobot, herausstellt. Hierbei könnte man den Film glatt als eine Teeniekomödie bezeichnen, eine gelungene Teeniekomödie.
Erst gegen Mitte des Films tauchen dann die restlichen Autobots auf. Hier ist dem Spezialeffektstudio wahrlich ein Meisterwerk gelungen, besonders bei den Verwandlungen: Ein wahrer Augenschmaus. Hervorzuheben bei den Autobots sind die Sprecher. Es ist einfach herrlich ihnen zuzuhören, zumindest im englischen Original. Über die deutsche Synchronisation kann ich leider nichts sagen.
Wenn schließlich die Autobots da sind, man Megatron einen Besuch abgestattet hat, die Verhältnisse klar gestellt sind, geht die Post ab. Materialschlacht! Zerstört, was ihr nur könnt. Ein Bang nach dem anderen. Michael Bay auf Hochtouren! Das absoluten Finale lässt dann wieder etwas nach, ist aber dennoch genüsslich.
Fazit: Autos können sich in Roboter verwandeln. So ist es nun einmal in Transformers. Wer damit leben kann, wird ein (wenn nicht sogar der) Sommerblockbuster mit geballter Action geboten. Rein gehen, Popcorn holen und genießen. Ansonsten: Love it or hate it!
IMDb-Wertung: 7.5/10 (http://www.imdb.com/title/tt0418279/)
Persönliche Wertung:
Darsteller: 7/10 - Keine Beschwerde, aber auch nicht herausragend.
Plot: 5/10 - Findet den All-Sparks plus Subplot Sam & Mikaela. Tut ihren Zweck!
Effekte: 9/10 - Göttlich! Nur ein paar mehr Weitaufnahmen wären cool. Bei den vielen Nahaufnahmen verliert man ab und zu den Überblick.
Anspruch: 4/10 - Hat der Film kaum. Ist auch nicht wirklich nötig.
Gesamtwertung: 7/10 - Ja, der Film macht Fun, mächtig Fun!
Trailer: Click me! (http://www.moviemaze.de/media/trailer/2806/transformers.html)
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Pontius Pilatus
12.08.2007, 08:20
The Killer
http://sphax666.free.fr/WOO/woo/THE%20KILLER/affiche%20the%20killer.jpg
Erscheinungsdatum: 1989
Genre: Action
Regie: John Woo
Darsteller: Chow Yun-Fat, Danny Lee, Sally Yeh
Inhalt:
Jeffrey (Chow Yun-Fat), ein internationaler Auftragskiller, verletzt bei einem seiner vielen Aufträge eine berühmte Sängerin, welche daraufhin für immer blind sein wird, ausser sie würde sich operieren lassen, was aber enorme Kosten verschlingen würde. Also will Jeffrey seinen Fehler wieder gut machen und das Geld vom neuen Auftrag für die Operation gebrauchen. Doch er muss aufpassen, denn Inspektor Li (Danny Lee) ist schon lange hinter ihm her. Doch es gelingt Li nicht, ihn zu schnappen, auch nicht, als er bei einem Attentat live dabei ist. Bei dieser Aktion beobachtet Li aber, wie Jeffrey ein kleines Mädchen rettet und ins Spital bringt, und dennoch geht er ihm erneut durch die Lappen. Doch diese Aktion zeigt Li, dass Jeffrey trotz Tötungen ein gutherziger Mensch ist, der nun selbst aufpassen muss, da er sogar bei seinen Auftraggebern auf der Abschussliste steht. So kommt es, dass Jeffrey und Li anfangs unfreiwillig, dann aber zusammen gegen das Kartell ankämpfen.
(c)by reviews.ch.vu
Meine Meinung:
Winterberg und auch andere haben den Film ja in den Himmel gelobt, weswegen ich mit recht hohen erwartungen an den Film herangegangen bin... Die wurden leider nicht erfüllt, auch wenn ein The Killer beileibe kein schlechter Film ist. Gibt massig Action und dutzende geniale Schießerein. Trotzdem ist es jetzt nicht der superfilm, als den ihn manche ansehen, denn die Geschichte war meiner Meinung nach absolut unintressant und dadurch bekam der Film doch recht viele längen, da der ganzen Liebesgeschichte etc doch recht viel Platz eingeräumt wurde. Deswegen ist der Film wohl auch so lange geraten... Wenn man die langweiligen Parts kürzer geschnitten hätte, wäre der Film besser geworden. Aber beginnen wir mal von vorne...
Die Darsteller sind ganz ok glaub ich, doch ich tu mir da bei chinesischen Schauspielern immer recht schwer das einzuschätzen. Aber herausragend sind sie nicht wirklich, aber sie spielen ihre Parts alle zumindest gut. Da es aber alles Chinesen sind, hatte ich sehr oft Probleme sie auseinander zu halten. Mag aber sein, dass das nur ich nicht kann, deswegen werte ich das jetzt nicht als negativen Punkt, auch wenn es ich im Film doch ziemlich gestört hat. Also wer aus eigener Erfahrung weiß, er tut sich da auch nicht so leicht, dann sollte er sich auch hier vorsehen.
Im Film sind sehr sehr viele große Schießerein, die wirklich richtig Actiongeladen sind. Sie sind wohl auch das Herzstück des Films. Besonders blutig ist das ganze nicht, doch auch nicht so absolut Blutlos wie das in vielen Hollywoodfilmen der Fall ist. Also einfach relativ realistisch gestaltet. Ausserdem krankt der Film an dem Actionfilmtypischen "Magazin mit hundert Schuss" Sympthom, welches mich immer recht nervt. Ausserdem sind die Geräusche bei den Schlägerein auf Dick und Doof niveau, was nicht wirklich gut rüberkommt. Auch die Szene am Ende, wo eine Wunde mit der Zigarette ausgebrannt wird ist etwas unrealistisch... Aber ansonsten versucht der Film recht realistische Schießerein zu zeigen und schafft das auch meistens, auch wenn eben immer wieder obengenannte Fehler vorkommen. Achja, ich fand es etwas komisch, dass Jeffrey seine Gegner jedesmal mit 20 Kugeln vollgepumpt hat... da hätten doch 3 auch gereicht.. aber macht es etwas spektakulärer. Und das Ende ist wohl eine der besten Schießerein die ich seit langem gesehen habe. Sehr lange, sehr aufwendig und sehr viele Teilnehmer... einfach ein Augenschmaus.
Die Musik hat mich etwas genervt, war aber wohl eher persöhnlicher Geschmack, da mir diese Chineshische Musik nicht gefallt. Gefallt anderen vielleicht besser.
Die Geschichte ist meiner Meinung nach total langweilig und eher als pausenfüller geeignet, doch John Woo hat ihr sehr viel Platz eingeräumt, weswegen der Film einige längen aufweißt. Aber ansonsten ist die Geschichte halt so standardactionfilmgeschichte, Auftragskiller der aussteigen will, verbündet sich mit dem Polizisten der ihn Jagd, wird von hunderten Gangstern gejagt... kennt man alles schon und auch das Ende war absolut vorhersehbar.
Achja, noch ein Wort zur deutschen Synchronisation... die ist mies und absolut nicht Lippensynchron. Ist mir schon klar, dass es schwer ist bei Chinesisch, aber etwas mehr hätte man sich doch anstrengen können, denn ab und an redet einer, obwohl sein Mund geschlossen ist...
Alles in allem ein Film den man sich gut anschaun kann, aber ich würde kein überactionkino erwarten, denn das ist es nicht. Die Actionszenen sind recht gut realisiert, doch der Film weißt sehr viele längen auf, wegen der langweiligen Geschichte.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (sind alle ganz ok glaube ich, konnte sie oft nicht ganz auseinanderhalten, da es alles Chinesen sind...)
Effekte: 8 (sehr sehr gute Schießerein, die zwar an den typischen unendliches Magazin problemen leiden, doch sonst sehr impossant sind.
Plot: 5 (standardactiongeschichte, nimmt im Film viel zu viel platz ein.)
Anspruch: 4 (Actionfilm halt... nicht wirklich anspruchsvoll)
Gesamteindruck: 7 (solider Actionfilm mit einigen längen aber genialen Schießerein.)
imdb Wertung: 8.0 (http://www.imdb.com/title/tt0097202/)
Trailer auf youtube (http://youtube.com/watch?v=d9e3qPbbnm4)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
13.08.2007, 23:38
The Slumber Party Massacre
http://ec1.images-amazon.com/images/I/51SJ5WTRTXL._SS500_.jpg
Kinostart: Irgendwann 1982, mehr war nicht herauszufinden
Genre: Horror/Thriller
Regie: Amy Holden Jones
Darsteller: Michelle Michaels, Robin Stille, Michael Villella
FSK: 18
Inhalt: Trishs Eltern sind über's Wochenende weg. Also hat die 18 jährige Göre nix besseres zu tun, als mit ihren besten Freundinnen eine Pyjama-Party zu veranstalten. Dass ein Massenmörder aus dem Knast ausgebrochen ist und sich in der Gegend rumtreibt juckt keinen. Bis die ersten Leichen vor der Tür liegen. Da kann nur noch das Mädchen von Gegenüber helfen...
Kritik: Kopfpatschalarm par excellence... Meine Fresse... Wieso wollte ich diesen Film eigentlich sehen? Weil er so ultrablöde klang? Kann sein. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Und eigentlich will ich es auch gar nicht wissen. Aber in einer Hinsicht hat der Film meine Erwartungen durchaus erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen: Er war tatsächlich ultrablöde.
Das fängt schon bei der Konsequenz an, mit der ständig irgend jemand das Radio abdreht oder den Sender wechselt, wenn man hört, dass Russ Thorn, der genannte Serienkiller, sein Unwesen treibt. Kaum ploppt der Name im Programm auf, schon kommt von irgendwo jemand angehüpft um schnell den Sender zu wechseln. Ganz großes Kino.
Das setzt sich dann bei Mr. Thorn fort, der für seine Morde die Waffe schlechthin ausgesucht hat: eine Bohrmaschine. Ich möchte ja jetzt nicht unken, aber ich halte eine Bohrmaschine nicht gerade für die beste Nahkampfwaffe, die man sich wünschen kann. Aber was Thorn damit anstellt... Hut ab. Er schafft es sogar, einer jungen Dame mit dem geschwungenen Bohrkopf die Kehle... äh... durchzubohren.
Auch richtig prächtig: Irgendwie scheint niemand im Film so wirklich die Intention zu haben, den Driller Killer zur Strecke zu bringen. Ständig (handgezählt mindestens vier Mal) kriegt der Gute eins mit dem Ballschlagrundholz, dem Feuerhaken oder was sich gerade sonst noch so anbot über die Rübe gezogen, aber wenn er erst mal flach auf der Plauze liegt, will's mal wieder keiner gewesen sein. Sprich: Die Knüppelschwingerin (ja, die waren immer weiblich) wirft ihr präferiertes Schlaginstrument in die Pampa und gibt Fersengeld. Also irgendwie muss der arme Killer sich da doch auch verarscht vorkommen...
Prima natürlich auch die filminterne Logik. Als zwei Jungs aus dem "belagerten" Haus ausbrechen schauen die darin verbleibenden Damen etwa zweieinhalb Sekunden hinterher, bis eine mit vollkommen gleichmütiger Stimme "I'm hungry" deklamiert und nach der bestellten Pizza (die übrigens inklusive dahingemeucheltem Pizzaboten ins Haus kam) greift und fröhlich anfängt zu futtern. Ein anderes Mal dreht sich eine junge Dame unter der Dusche beinahe ein ganzes Mal um die eigene Achse um ihrer Nachbarin die Seife zu reichen. Subtiler hätte man das bißchen "gratitious nudity" auch einbauen können. Nicht zu vergessen natürlich Opfer Nummer 1, bei dem Mister Thorn wohl kurz eingepennt ist, weil er die Dame erst in einen Van zieht und dann eine geschlagene halbe Minute inaktiv wird, während sie lustig im Inneren rumhüpft und (völlig unbeachtet) gegen die Scheibe hämmert. Äußerst... äh... lebensnah.
So, ich glaube damit haben wir erst mal die gröbsten Kopf Vs. Tischplatte Momente abgehakt (nicht dass es nicht noch mehr gäbe) und ich hab genug über "Dummheit in 80er Jahre Slasher Filmen" gelästert... Kommen wir doch mal zu den inneren Werten des Films. Angefangen bei den... äh... sagen wir mal ganz vorsichtig "Darstellern". Der einzige Schauspieler, bei dem sich nicht vollkommene Unfähigkeit finden lässt, ist wohl Michael Villella, der die Rolle des Russ Thorn ausfüllt. Ist allerdings auch nicht schwer, denn er spricht, wenn ich mich recht entsinne, im ganzen Film nicht ein einziges Wort und muss nur hin und wieder mit einer blöden Bohrmaschine durch die Landschaft staksen. Der Rest hat die Lizenz zum Schauspieler wahrscheinlich aus dem Kaugummiautomaten um die Ecke. Will heißen: Die Damen besitzen keinerlei Mimik, ziehen sich hin und wieder aus und kreischen viel. Lediglich Robin Stille (Valerie, das Mädchen von Gegenüber) mutiert im letzten drittel - zwar nicht sonderlich überzeugend, dafür aber um so lustiger - zu einem weiblichen Rambo-Verschnitt. Ganz große Klasse die Szene, in der sie Zwecks Konfrontation mit dem Killer eine handliche Kreissäge aus dem Keller holt. Sicherlich die beste aller Waffen in so einer Situation... Immerhin fair gegen eine Bohrmaschine.
Spannung kommt bei dem Film natürlich zu keiner Sekunde auf. Zu vorhersehbar die Jump-Scares, zu dunkel die Außenszenen, zu lächerlich der Killer mit der Bohrmaschine. Ein wirklich interessantes Detail ist wohl, dass der Film die meisten Fake-Jump-Scares hat, die ich jemals auf Zelluloid gesehen habe. Ständig schleicht sich aus Versehen jemand an jemand anderen ran, könnte glatt einen ordentlichen Running-Gag abgeben. Ist dummerweise auch mitunter das einzig Interessante an dem Film. Zwischen all der zwerchfellerschütternden unfreiwilligen Komik findet sich leider nur gähnende Langeweile. Da die Figuren eh keine nennenswerten Charakterzüge haben ist es einem ziemlich Schnuppe, wenn die Hops gehen. Andererseits sind die Todesszenen recht durchschnittlich, nix Besonderes dabei. Also kann der Film auch in der Hinsicht nicht punkten.
Da fragt man sich doch glatt, was kann "The Slumber Party Massacre" eigentlich? Hm... Wenig. Die Kulissen sind ganz nett, sind jetzt aber auch nix, was man nicht schon in drei Dutzend x-beliebigen Slasher-Filmen gesehen hätte. Der Score ist weitestgehend unstörend, Gore gibt's, aber viel zu wenig, der Showdown ist ganz nett anzusehen. Viel mehr kann man nicht an positiven Sachen über diesen Film sagen...
Kommen wir zum Fazit: "The Slumber Party Massacre" ist einerseits herrlich blöde, andererseits aber auch schnarchig langweilig. Der Film besticht durch dämliche Charaktere und untalentierte Darsteller, hat keine nennenswerte Story zu erzählen, dafür aber im Prinzip alles, was man von einem 80er-Jahre-B-Slasher erwartet: ein bißchen Blut, einen eiskalten Killer und ein wenig nackte Haut. Darüber hinaus gibt's eigentlich keinen Grund, sich den Film anzuschauen, es sei denn man ist Slasher-Komplettist und will unbedingt jeden Film dieses Genres gesehen haben. Jeder anderer greift lieber zu "Halloween" oder "Stage Fright".
Einzelwertungen:
Darsteller: 03/10 (glänzen größtenteils durch Unfähigkeit)
Effekte: 05/10 (ein paar Blutspritzer, hier und da kommt mal der Bohrer zum Einsatz, aber nichts, was einem jetzt besonders im Gedächtnis bleiben würde)
Plot: 02/10 (so gut wie nicht vorhanden und dann auch noch schlecht)
Anspruch: 01/10 (Anspruch? ANSPRUCH? ANSPRUCH?)
Gesamteindruck: 04/10 (teilweise ganz unterhaltsam, ansonsten aber eher schnarchig)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.9) (http://www.imdb.com/title/tt0084695/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-72531-The%20Slumber%20Party%20Massacre%20-%20US%20Home%20Video%20Trailer)
DeadPoet
14.08.2007, 12:09
Wilderness
http://thumbs.filmstarts.de/wallpaper/Wilderness-DVD.jpg
Kinostart: 2006
Genre: Horror/Thriller
Regie: Michael J. Bassett (z.B. Deathwish)
Darsteller: Toby Kebbell ; Stephen Wright ; Sean Pertwee ; Alex Reid ; Richie Campell
FSK: 18
Inhalt:
Die Insassen eines Jugendgefängnis werden nach einem Vorfall , bei dem sich einer der sensibleren Gefangenen umbringt, auf eine einsame Insel, einem ehemaligen Militärgelände, gesetzt. Dort sollen sie Teambuilding lernen und ihre verdorbenen Charaktere schleifen.
Doch etwas scheint Jagd auf sie zu machen und dezimiert die Truppe langsam aber stetig...
Kritik:
Wilderness gehört zu dem Genre Survival Horror. Was gehört alles zu einem guten Survival Horrorfilm?
Zutat 1: Die Gruppe , die gejagt wird.
Der Unterschied zu manchen Survival Filmen liegt hier darin, dass die Charaktere meistens Arschlöcher sind. Der eine hat gemordet, der andere vergewaltigt und der dritte geraubt. (oder das Finanzamt hintergangen, was bekanntlich ähnlich schlimm ist ;))
Das ist schon eine recht gute Idee mit diesen Persönlichkeiten, da Hilfsbereitschaft nur selten mal vorkommt. Das Ganze erinnert mich ein bisschen an Gothic 1. :)
Der einzige Haken, die Persönliclhkeitsprofile sind doch eher klischeehaft zusammengesetzt. Dadurch neigt der Film dann auch in Übertreibungen im Verhalten der Jugendlichen. Da gibts einen, der einfach extrem gemein ist. Dann gibt es den, der total ängstlich ist usw. Wenn man darüber hinwegsieht, ist der Part aber schon mal gut umgesetzt. Für Popkorn Kino ist die Überzeichnung der Chars ja auch gerechtfertigt und das Ganze ist nicht amerikanisiert - vielleicht auhc, weil der Film aus England kommt. :)
Zutat2: Die Todesscenen
Nach dem 10 kleinen Negerlein äh Afroamerikanischen Prinzip werden die Jugendlichen und ihre Lehrer langsam dezimiert. Die Todescenen sind okay und unterhaltsam, nix extrem originelles aber annehmbar. Der Gore Faktor liegt im überdurchschnittlichen Bereich.
Man fragt sich natürlich, wer denn überleben wird. Das hält man auch bis zum Ende des Films einigermaßen spannend über Wasser.
Zutat3: Die Killer
Ohne zu verraten, wer die Killer sind, will ich zumindest zum Ausdruck bringen, dass die Killer nicht unbedingt zum Gruseln anregen. Zwar passt es zur Grundstory, aber wenn man sich das genauer überlegt, ist das Ganze recht weit hergeholt. :)
Dadurch verliert der Film etwas an Spannung, bleibt aber unterhaltsam.
Fazit: Ordentlicher Survival Horror Film, der eher Spannung und Unterhaltung als Horror bietet. Die Charaktere sind ganz okay, die Ideen auch - von daher ansehbar.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (viele verschiedene Charaktere, unverbraucht, meistens recht natürlich gespielt - bis auf einige Kritikpunkte s.o)
Effekte: 08/10 (Effekte wirken natürlich und bringen Spannung rein, Gore Faktor über dem Durchschnitt)
Plot: 07/10 (Die idee finde ich gut, allerdings ist nicht alles so gut durchdacht)
Anspruch: 05/10 (Etwas Anspruch hat der Film, aufgrund der rauen Charaktere)
Gesamteindruck: 07/10 (Ordentlicher Film, nix weltbewegendes, aber kann man sich angucken, einige Ideen bringen den Film über das Genre Durchschnitt)
Link zur IMDB-Seite (http://www.imdb.com/title/tt0465670/) (Wertung: 6.3)
Link zum UK Trailer (http://www.tiscali.co.uk/entertainment/film/trailer/wilderness.html)
Die DVD bei Amazon.de
Thorsten Pfuhl
14.08.2007, 18:23
SEVERANCE
http://fritz.salzburg.com/static/sites/fritz/media/download.story.jpg
Erscheinungsdatum: 25.8.2006
Genre: Horro/ Komödie/ Thriller
Regie: Christopher Smith
Darsteller: Laura Herris, Danny Dyer, Tim McInnerny, Andy Nyman, Babou Ceesay, Toby Stephens
Inhalt:
Eine Gruppe Angestellter, der Firma Palisade Defence fährt auf Betriebsausflug nach Ungarn, wo sie ihre Teamfähigkeiten in einer Luxus Lounge schulen sollen. Bereits die Anreis gestaltet sich als Schwierigkeit- denn nachdem sie eine der Straßen die zu ihrer Unterkunft führen sollten von einem Baum blockiert finden, weigert sich der ungarische Busfahrer weiterzufahren, brüllt Unverständliches vor sich hin und fährt davon. Ein Großteil der Gruppe hält es für klüger umzukehren und sich irgendwo ein Hotel zu suchen, doch auf Anraten des Chefs, wagen sie sich in den Wald. Nach langem Marsch stoßen sie schließlich auf ihre Unterkunft, die sich als schäbige Jagdhütte entpuppt. Bald häufen sich die seltsamen Vorkomnisse: In einem Kuchen findet sich ein Zahn, die Gruppe entdeckt aufrussisch verfasste Akten über Mitarbeiter der Palisade Defence und beim Paintball spielen stoßen sie auf ein Feld voller Bärenfallen. Fremde werden öfters gesichtet der erste Tote lässt nicht lange auf sich warten- schnell wird klar: Jemand macht Jagd auf sie.
Persönliche Meinung: Erstmal vorangestellt: Mag der Inhalt auch noch so B-Movie Splatterfilm mäßig klingen, ist Severance beileibe kein reiner Horrorfilm. Nein, im Gegenteil strotzt er geradezu vor komischen Anspielungen auf schlechte Horrorschinken: Wenn z.B ein verstörendender, langezogner Laut erklingt, der meist eine brutale Tötungsszene ankündigt- aber schließlich nichts passiert oder eine ekelhafte Spinne auf dem Rücken einer Frau herumkriecht, schließlich während sie ihr Gesicht im Spiegel betrachtet über die Schulter ins Bild kriecht und die Frau sich als Spinnenliebhaberin herausstellt und die Spinne auf der Fensterbank absetzt. Nur um diese paar einmal zu nennen (vermutlich klingt es im geschriebenen auch nicht so witzig, dazu müsste man den Film eben sehn); jedenfalls sollte man wissen woran man ist bevor der Film wie ein Horror-Schocker gehandhabt wird.
Die Schauspieler waren alle sehr gut und brachten ihre Rollen gut rüber, daher bemerkt man erst später, dass eigentlich nur sämtliche Stereotypen verkörpert wurden: arroganter, abgeschleckter Bürohengst; kühle Schönheit, die von allen begehrt wird; ständig zugedröhnter Scherzbold, pendantischer Chef, der eigentlich unsicher ist, braves Schoßhündchen des Chefs; Wunderling - naja das ganze Paket also. Wofür die fast tadellosen Schauspieler aber eigentlich nichts dafür können.
Die Story ist natürlich auch völlig gehaltlos, was aber gut so ist, da sie dadurch eine solide Basis für eine stark ironische Horrorparodie bildet. Zeitweilen kommt auch echte Spannung auf, die dann allerdings schnell wieder durch einen Seitenhieb auf Horrorstandards zunichte gemacht wird.
Die Effekte sind durch die Bank gut gelungen und mit Gore-Szenen wird auch nicht gespart: Die russischen Ex-Supersoldaten metzeln die Angestellten nach allen Regeln der Kunst dahin und kommt bei manchen Morden auch ein Lacher auf wirkt es gewollt und nicht schlecht umgesetzt.
Fazit: Wer vorerst genug von Splatterfilmen mit platter Story hat, sollte dem guten Film trotzdem eine Chance geben, da er mehr mit Humor als Horror trumpft.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (sind eigentlich Einwandfrei, nur wird stellenweise zu dick aufgetragen)
Story: 3 ( Russische Soldaten die sich in einem ungarischen Wald verschanzen und Angestellte niedermetzeln? mehr gibt es denke ich nicht zu sagen...)
Effekte: 8 (sämtliche Effekte wirken authentisch: vom Fuß in der Bärenfalle, bis zum Messer im Schritt gibt es nichts zu meckern)
Anspruch: 5 ( die Story ist nicht auf Anspruch sondern ehe makaberen Witz ausgelegt; trotzdem nicht völlig hirnlos)
Gesamt : 8 (wenn es nicht gerade spannend ist kann man immer noch lachen, guter film)
imdb-Wertung: 6.7 (http://imdb.com/title/tt0464196/)
Die DVD bei Amazon.de
Cauchemar
26.08.2007, 12:44
Rush Hour 3
http://z.about.com/d/movies/1/0/Q/q/P/rushhour3poster.jpg
Genre: Action-Komödie
Laufzeit: ca. 92min
Gesehen auf: Deutsch
Trailer: Klick (Deutsch) (http://www.youtube.com/watch?v=7zHXyPStmtU)
Hauptdarsteller:
# Jackie Chan: Chief Inspector Lee
# Chris Tucker: Detective James Carter
# Noémie Lenoir: Geneviève
# Hiroyuki Sanada: Kenji
# Roman Polanski: Detective Revi
Plot: (Von Wikipedia (gekürzt))
Diesmal führt es die beiden Protagonisten, Chief Inspector Lee und James Carter, nach Paris, wo sie sich mit einer Triaden-Bande herumschlagen müssen. Als Konsul Han vor dem internationalen Strafgerichtshof den obersten Triaden-Boss identifizieren soll, wird er zuvor von Triaden niedergeschossen und landet in der Intensivstation. Lee, der persönlich für dessen Schutz verantwortlich war, brennt nun darauf, die Schurken zur Strecke zu bringen...
Review: (enthält kleinere Spoiler)
Bei dem Film kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass einer der miesesten Filme ist, den ich seit längerem gesehen habe.
Das Konzept von Schwarz trifft auf Asiate ist so total ausgelaugt, dass es einem nicht mehr richtig mitziehen kann. Versteht mich nicht falsch, ich habe Teil 1 & 2 sehr gemocht, aber der dritte Teil ist teilweise tiefste Schublade.
Alles ist so... vorhersehbar. Wenn beispielweise eine wildfremde Frau Lee in dem Amüsierbetrieb anspricht und sagt sie könnte ihm weiterhelfen, dann kann es sich ja nur um eine Assassine handeln. Man war in vielen Teilen dem Film einfach 5 Minuten voraus, von grossen Überraschungseffekten war nicht wirklich viel zu sehen.
Aber das schlimmste im Film war Chris Tucker. Natürlich soll der Witz sein, dass er als Schwarzer in einem Fall über die chinesischen Triaden der Aussenstehende ist, der keine Ahnung hat. Aber es gab so viele Stellen in dem Film, wo ich ihm wegen seiner nervigen Flachsprüche am liebsten die Birne weggeballert hätte.
Auch dieser "Amerika-hassender-französische-Taxifahrer-der-nach-einer-Verfolgungsjagd-zum-Amerika-Fan-wird"-Sidegag konnte mich nicht wirklich überzeugen.
Eigentlich hatte ich noch gehofft, dass zumindest Chan den Fim mit tollen Kampfszenen retten könnte, doch sowas fand man eigentlich erst am Schluss beim Kampf auf dem Eiffelturm vor. Die Kämpfe während des Filmes sind alle recht fade und zu monoton.
Immerhin war der Humor im Film ganz ordentlich. Gab einige guter Lacher, obwohl der Humor auch nicht gerade bahnbrechend ist. Paar neue Witze, paar Standardwitze halt.
Resumé:
Nun ja... beim dritten Teil, ists spätestens vorbei; meine Devise, die sich meiner bescheidenen Meinung nach sie hier wieder bestätigt hat. Die Luft ist einfach raus, diese Konstellation mit dem Schwarzen und dem Asiaten ist nicht mehr frisch, nicht mehr peppig genug. Da hilft auch kein Locationwechsel nach Paris. Aus, Schluss, Ende.
Bewertung:
Darsteller: 4
Plot: 2
Effekte: 4
Anspruch: 2
Gesamteindruck: 3
Rotten Tomatoes (20%) (http://www.rottentomatoes.com/m/rush_hour_3/)
IMDB (6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0293564/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
26.08.2007, 15:04
Der blutige Pfad Gottes / The The Boondock Saints
http://www.cinemafusion.com/images/uploads/BoondockSaints.JPG
Laufzeit: ca. 110 Minuten
Genre: Pulp-Actionthriller
Regie: Troy Duffy
Darsteller: Willem Dafoe, Sean Patrick Flanery, Norman Reedus, David Della Rocco
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 19.11.1999
Inhalt:
Die beiden MacManus-Brüder sind noch richtige Katholiken und gehen jeden Sonntag in die Kirche. Deshalb machen sie auch die mahnenden Worte des Pastors, nie wegzusehen, wenn jemand in Not ist, besonders betroffen. Als Tage später die Russenmafia ihre Stammkneipe schließen will, wollen sie das nicht so einfach hinnehmen und wehren sich. Die verprügelten Gangster allerdings schwören Rache und stehen am nächsten Tag vor der Wohnung der Beiden. Nach der anschließenden Auseinandersetzung sind die beiden Russen tot. Doch nach der detaillierten Schilderung der Ereignisse kann FBI-Mann Smecker (William Dafoe) die Notwehr erkennen und läßt die Beiden laufen. Doch damit ist ihr Selbstjustizfeldzug noch nicht beendet; unter dem Motto "Dein Reich komme, Dein Wille geschehe!" bestrafen sie Verbrecher weiter im Namen des Herren...
Meinung:
Ein verflucht guter Film, der auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Allen voran müssen Regie und Drehbuch (auch durch denselben Mann zu verantworten) gelobt werden. Letzteres besticht durch klasse Dialoge, die sowohl ausreichend Witz erhalten, als auch genügend Tiefgang. Der Verlauf der Story ist ebenfalls nicht zu linear und läuft auf ein unerwartetes und gutes Ende hinaus, wobei die Parallelgeschichten der MacManus Brüder und FBI-Agent Smecker die Spannung erhalten. Dieser letztgenannte Punkt macht in seiner Darstellung auch die tolle Regie aus.
Die Schauspieler passen auch einfach perfekt in ihre Rollen und meistern diese zweifelsohne super. Trotz der häufigen und teils sehr deutlich dargestellten Bluteffekte (Stichwort "Shootout", Count ;) ) entzieht sich die Indizierung meinem Verständnis.
Man kann sich auch beruhigt zurücklehnen und bei diesem Film entspannen, man muss nicht viel mitdenken, da alles aufgedeckt und dargestellt wird.
imdb Wertung: 7.8/10 (http://www.imdb.com/title/tt0144117/)
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 9/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 7/10
Gesamteindruck: 9/10
LorD's FilmList-Platzierung: 34
Trailer (http://video.gmx.net/watch/829854) (ich würde ihn mir nach Möglichkeit nicht anschauen, da er in seinen zwei Minuten doch recht viel zeigt)
Harbinger
02.09.2007, 01:29
Cabal - Die Brut der Nacht
http://www.clivebarker.com/images/movie/night/nightbreed.jpg
Kinostart: 04.10.1990
Genre: Horror/Fantasy
Regie: Clive Barker
Darsteller: Craig Sheffer, David Cronenberg, Doug Bradley
FSK: 18
Inhalt: Aaron Boone, von allen nur Boone genannt, wird von seltsamen Kreaturen durch eine bizarre Landschaft namens Midian gehetzt. Zumindest in einem Traum. Denn Boone litt lange Jahre unter einer psychischen Krankheit und befand sich in Behandlung bei Dr. Decker. Diese Albträume sind das einzige, was noch von den damaligen Sympthomen übrig geblieben ist. Abgesehen davon scheint Boone geheilt. Bis Dr. Decker ihn damit konfrontiert, dass Boone mindestens 15 Menschen auf grausamste Art und Weise abgeschlachtet haben soll. Desorientiert und unter Drogeneinfluss latscht der gute dann auch noch direkt vor einen Laster. Wäre alles ja schon schlimm genug, aber als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, trifft er auf einen seltsamen Kerl, der auch von Midian spricht. Sind Boones Träume wirklich Träume? Ist er ein Killer? Um diese Fragen zu beantworten, macht er sich auf die Suche nach Midian...
Kritik: Fangen wir dieses Review doch mal mit ein wenig Zeitgeschichte an. Und wenn ich Zeitgeschichte sage, dann meine ich... öhm... Montag vor ner Woche. Da war ich im Dänemarkurlaub, aber das ist relativ nebensächlich. Hauptsache ist, dass mir dort in einem Buchantiquariat ein schickes Taschenbuch in einem recht unpraktischen Format in die Hände fiel (das Ding hat ungefähr Din-A 4 1/2 oder so). Clive Barker stand als Autor drauf, "Cabal" als Titel. Naja, an Clive Barker Verfilmungen hatte ich ja nun schon "Hellraiser" und "Rawhead Rex" gesehen (wenn auch beide in furchtbar verstümmelten Fassungen) und "Clive Barker's Undying" war ein ziemlich schickes Horror-Computerspiel. Also wieso nicht mal ein Buch von dem Kerl kaufen? Der Preis von 26 Kronen (knapp unter drei Euro) ging auch schwer in Ordnung, also wurde das gute Stück eingepackt. Und heute auf der Heimfahrt ausem Urlaub hab ich das gute Stück dann auch noch an einem Stück durchgelesen. Und für verflucht gut befunden.
Was das ganze mit dem Review zu tun hat? Nun ja, in dem Buch ging es mitunter um die Nachtbrut... Da wurden direkt mal wieder meine grauen Zellen angeregt (ja ja, man wird alt) und ich erinnerte mich an einen Film, den ich noch hier rumliegen hatte. Titel: "Nightbreed". Oder zu Deutsch: "Cabal". Regisseur und Autor in Personalunion: der gute alte Clive Barker. Konnte man dieses zugegebenermaßen doch recht anspruchsvolle Buch verfilmen? Da der Autor himself auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte, war ich relativ guter Dinge, dass das doch klappen sollte. Also hab ich den Film heute nach meiner Rückkehr aus dem Land der Dänen rausgekramt, eingelegt, angeschaut.
Um mal ein Stück vom Fazit schon vorweg zu nehmen: "Nightbreed" bzw. "Cabal" ist kein schlechter Film. Aber mit der genialen Buchvorlage kann er es dummerweise nicht aufnehmen.
Dabei fängt er ziemlich vielversprechend an. Klar ist es unmöglich, den Film mit dem Detailreichtum des Buches (das nebenbei noch Boones Seelenleben mit einbezieht) auszustaffieren. Aber Clive Barker hat sich nicht lumpen lassen und ein wenig an den Storyfeinheiten herumgebastelt. Heraus kommt ein etwas anderer Handlungsverlauf als in der Buchvorlage, der aber trotzdem auf dasselbe hinausläuft. Und das funktioniert über weite Strecken auch ziemlich gut (kein Wunder, wenn man den Originalautor mit an Bord hat). Die ersten fünfzig Minuten laufen wie geschmiert, machen Spaß, haben Wiedererkennungswert, schicke Gummimasken, sympathische Spezialeffekte und die Story kommt ordentlich in Fahrt.
Und dann geht einiges schief. Ich weiß nicht genau, worauf es zurück zu führen ist. Ob es an Barkers Regie liegt oder beim Editing Mist gebaut wurde (ich tippe eher auf zweiteres, da wohl mehr als 20 Minuten rausgeschnitten wurden, die Barker gerne drin gehabt hätte, darunter Blut und Gekröse, ein anderes Ende und eine Rolle, die komplett weggeschnippelt wurde). Jedenfalls greift der Film (pardon wenn ich das so drastisch sage) den Zuschauer nach etwa fünfzig Minuten an den Eiern und schleift ihn einmal quer durch den restlichen Plot. Wichtige Elemente kommen viel zu kurz, manche Szenen sind schlecht geschnitten, so dass man das gefühl hat, dass da was fehlt, am Ende geht alles in einer riesigen Materialschlacht unter, die zwar im Buch vorhanden war und auch dahin passte, nach dem viel zu sehr gerafften Film aber irgendwie nicht mehr ordentlich funktioniert. Sowieso dürfte jeder, der das Buch nicht gelesen hat, ab diesem Zeitpunkt total den Überblick verlieren, weil die Story wie gesagt nur noch im Vorbeigehen mitgenommen wird und der Otto-Normal-Zuschauer keinen blassen Dunst hat, was da eigentlich abgeht.
Dafür können die Schauspieler noch halbwegs was rausreißen. Craig Sheffer (Kinners, fragt mich nicht wo der mitgespielt hat... der Name kommt mir bekannt vor, aber konkrete Rollen... hier isser jedenfalls Boone) hat den gequälten jungen Mann ganz gut drauf. Seine gelegentlichen Kung-Fu-Einlagen empfand ich (als Laie wohlgemerkt) zwar etwas lachhaft, aber dafür konnte er ganz gut mit Messerchen umgehen. Splatter-Recke David Cronenberg (unter anderem Regisseur von "Scanners", "Videodrome", "A History Of Violence (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7831780)", "Die Unzertrennlichen" und "eXistenZ", hier in der Rolle von Dr. Decker) gibt den Arzt (der übrigens Boones Gegenspieler ist... und das ist nicht sonderlich gespoilert, das kommt nach rund fünfzehn Minuten raus) ziemlich überzeugend, mit einem Hang zu verrücktem Overacting. Noch erwähnenswert ist vielleicht Doug Bradley (spielte Pinhead in allen "Hellraiser"-Teilen, nennt sich hier Mister Lylesberg), der zwar den ganzen Film unter einer Gummimaske verbringen darf, dafür aber eine gute Show abliefert. Störend bei ihm ist nur, dass er im englischen Original von einem deutschen Synchronsprecher gedubbed wurde, um einen ordentlichen Akzent zu kriegen. Klingt seltsam. Isses auch. Der Rest des Casts ist Durchschnittsware. Anne Bobby (der ihre Karriere ist irgendwo im Nebenrollen-Kasten bei Krimiserien versandet) spielt Boones Love-Interrest recht hölzern und bietet auch nicht viel für's Auge. Mehr gewünscht hätte ich mir von Hugh Ross ("Hannibal Rising", "Die Liebe der Charlotte Gray", "Die vier Federn"), der hier Narcisse spielt, den seltsamen Kerl, den Boone im Krankenhause kennenlernt. Im Buch war er quasi der beste Freund unseres Helden, im Film zwar auch, wird aber mit enttäuschend wenig Screen-Time abgespeist und kann auch keine richtigen Sympathien aufbauen.
Die Effekte des Films sind ordentlich. Zwar ist er nicht übermäßig brutal (ab 18 ist okay, gibt aber wesentlich härtere Streifen), aber den einen oder anderen netten Gore-Effekt kann man schon bestaunen (Highlight ist wohl die Szene, in der Narcisse sich die Haut vom Kopf zieht...). Ansonsten kann der Film ganz gut mit ein paar ordentlichen Rauch-und-Nebel-Effekten ausem Computer glänzen (darunter hatte ich mir nach dem Buch zwar ein wenig was anderes vorgestellt, aber hey... Barker hat's gemacht, dann wird's schon stimmen) und hat ansonsten eine Ansammlung von Monstermasken zu bieten, die einem passionierten Monsterfilmfan feuchte Träume bescheren werden. Die Nachtbrut ist genial designt, allen voran Lylesberg, Peloquin und die Berserker. Von Baphomet (dem Gott der Nachtbrut) war ich ein klein wenig enttäuscht, aber das liegt wohl daran, dass der Großteil seiner Rolle auf dem Boden des Schneideraums gelandet ist (kann ich nicht beweisen, schätze ich aber... im Buch kam er besser rüber). Und neben den brillanten Masken kann der Film auch noch mit tollen Kulissen aufwarten. Der Friedhof von Midian sieht sehr schick aus, auch das Höhlensystem darunter.
Weitere Beachtung sollte der sehr atmosphärische Soundtrack aus der Feder von Danny Elfman finden. Passt gut zu den Bildern, aber der Mann ist ja eh dafür bekannt Qualität abzuliefern.
Kommen wir zum Fazit: "Cabal" wäre besser, wenn er länger wäre. Kein Scherz, der Film (der bereits für einen Horrorfilm ordentliche 100 Minuten geht) hätte noch weitere zehn bis zwanzig Minuten Material verkraftet. Die Story ist zu sehr gerafft, die Action gegen Ende zu aufgeblasen. Wer das Buch nicht gelesen hat, wird wahrscheinlich ab der Hälfte nur noch wenig begreifen, wer es gelesen hat wird gerade deswegen enttäuscht sein. Ein bißchen. Denn die Stärken des Films wiegen seine Schwächen zumindest teilweise wieder auf. Vor allem die Masken sind aller erste Sahne. Alleine dafür lohnt es sich eigentlich schon, den Film anzuschauen. Ich hoffe, dass eines Tages ein Director's Cut mit den fehlenden zwanzig Minuten herauskommen wird. Das könnte den Film noch mal ein gutes Stück aufwerten.
Einzelwertungen:
Darsteller: 06/10 (Cronenberg ist gut, Sheffer recht ordentlich, der Rest... sagen wir mal "okay")
Effekte: 08/10 (tolle Masken, einigen sieht man ihre Gummiartigkeit zwar an, aber trotzdem sind die Designs hervorragend)
Plot: 06/10 (eiiiiiigentlich sehr gut, aber dummerweise schlecht erzählt, so dass die Hälfte einfach nicht rüber kommt)
Anspruch: 04/10 (nicht so anspruchsvoll wie das Buch, vor allem nicht wegen dem aufgeblasenen Showdown, bei dem man getrost das Hirn ausschalten kann)
Gesamteindruck: 07/10 (da wäre so viel mehr drin gewesen, aber leider "fehlt" einfach im wahrsten Sinne des Wortes etwas)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.0) (http://www.imdb.com/title/tt0100260/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=jFvDGR-v0F0)
Pontius Pilatus
04.09.2007, 20:26
Gladiator Eroticus
http://ec1.images-amazon.com/images/I/51XQ2RV7RBL._AA280_.jpg
Erscheinungsjahr: 2001
Genre: Erotik/Komödie
Regie: John Bacchus
Darsteller: Misty Mundae, Darian Caine, Jade Duboir
Inhalt:
Die Feldherrin Eroticus fallt in ungnade und wird ausgestoßen. Ein Gladiatorentrainer findet sie und bildet sie zur ultimativen sex-Gladiatorin aus... später trifft sie auch noch auf den bösen Herrscher Roms, der sie ausgestoßen hat... ganz ehrlich, die Story ist wirklich unwichtig, wenn man Gladiator kennt weiß man was auf einen zukommt.
Meine Meinung
Seduction beglückt uns Filmfans seit einiger Zeit mit mehr oder wenigen sinnvollen softsex Versionen von bekannten Blockbustern (ich berichtete schon über Lord of the G-string (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4094397))... neben den Lesbenszenen( die wohl geschmackssache sind), haben sie immer noch einen wirklich genialen humorristischen Part... und der ist wirklich irrwitzig und sowas von abgedreht xD. Einfach total geniale einfälle die mit billigstem budget realisiert werden, wirklich sehr kreativ. Und Gladiator Eroticus ist ein sehr gutes Beispiel für einen Seductionflme... viel lesbenporno, viel humor, sonst nix.
Aber lasst mich mal ein paar geniale Szenen schildern, die etwas einblick in den Humor von Gladiator Eroticus bieten sollten...
Nach der Anfangsschlacht (die ja schon sehr unterhaltsam ist xD) lauft Eroticus einer feindlichen Soldatin nach. In einem nahen Wald beginnen die beiden ein tödliches Duell... ein paar Schläge werden ausgetauscht, plötzlich trifft Eroticus die andere Kämpferin, diese stolpert... Eroticus wirft sich auf sie und nahtlos beginnt eine 10 Minütige "Sex"szene xDD. Spätestens in dem Moment, hat jeder aus unserer Runde tränen vor lachen^^. (die meisten lachten noch immer von der anfangsschlacht xD).
Oder... Eroticus in der Gladiatorenschule... sie und ihre Trainerin (mit einer göttlichen stimme, die beim erstenmal auch für viele lacher gesorgt hat) stehen sich gegenüber... gut, einige übungen, abwechselnd normale Kampftaktiken und absolud absurde Sex"Attacken"(sind auch genial, aber schwer zu beschreiben)... schnitt, jezt sieht man Eroticus und ihre Trainerin fechtend. Eroticus mit einem Breitschwert, ihre Trainerin mit einem dieser Dildotangas, welche man als Lesbenpornokenner natürlich kennt (halt n Metaldildo an nen Tanga angeschnallt) welchen sie scheinbar sehr gekonnt als Degen einsetzt xDD
Andere Szene... Dickus Minnimus liest von einer Liste die änderungen vor, welche er als Cäsar machen will... Die ersten 4 Punkte sind schon recht lustig und sinnlos, doch der vierte hat uns umgehaut:
"Gelb ist nicht länger eine Farbe. Es ist eine Zahl zwischen 316 und 317"
Auf so eine Idee muss man mal kommen xDDD
ansonsten, hunderte geniale Szenen, ich könnte das ewig fortführen, aber schaut ihn einfach selber an.
aber gut, die Schauspieler... Sie sind alle naja... sagen wirs so.... schlecht! ABER sie spielen alle mit absoluter begeisterung und haben sichtlichen Spaß dabei. Ausserdem scheinen viele Szenen mit genau einem Take gedreht worden zu sein, denn Szenen, die man bei anderen Filmen als "Hoppala" während den Credits sieht, sind hier einfach drinnen gelassen.... achja, die einzige Schauspielerin die (mMn) wirklich gut aussieht, war Misty Mundae (wohl auch die beste Schauspierin unter denen), welche aber leider viel zu selten nackt ist... Wer auf die anderen Frauen steht, kann wohl auch mehr vom erotischen Teil des Filmes abgewinnen, den wir streckenweise etwas langweilig fanden.
Effekte... Gut, effekte sind sogut wie nicht vorhanden, aber die die da sind, sind schonr ichtig lustig trashig. So wurden, um eine atmosphäre des Antiken zu verbreiten, immer wieder antike Tempel einfach schnell in den Hintergrund hinkopiert... Ausserdem schon ganz am Anfang... Eroticus spricht zu ihrer Armee... ganz vorne stehn ein paar echte Schauspieler (20 etwa)... dahinter steht mit einigen metern abstand eine riesige Menge gezeichneter Soldaten xDDDD. Sieht einfach genial aus. Die Kampfszenen sind auch lustig, sogar etwas actionreicher als in Lord of the G-string (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4094397), denn man schlagt hier sogar richtig zu mim schwert und trifft auch ab und zu das von seinem Gegner... Ausserdem liegen ab und an sogar abgetrennte Körperteile rum (nicht gut zu erkennen, kann nix über die quali sagen)...
Zur Geschichte verliere ich mal keine Worte... wer Gladiator gesehen hat, weiß was auf ihn zukommt, sie ist aber auch wirklich absolut nebensächlich.
Noch zu sagen wäre, dass die Lesbenszenen sich streckenweise etwas ziehen, man ist manchmal direkt angehalten vorzuspulen (wir habens nicht getan :o), aber wenn einem die Frauen gefallen, dann sind vielleicht auch die Lesbenszenen etwas unterhaltsamer...
Alles in allem ein genialer Film, sogar lustiger als Lord of the G-string (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4094397), doch mit etwas ermüdenden Lesbenszenen... doch man kann ja auch einfach vorspulen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 3 (schauspielerisch wirklich schlecht, aber spaß an der Sache.. aussehen tut auch nur Misty Mundae gut, aber das ist ansichtssache...)
Effekte: 2 (so richtig geil mies, denke teilweise sogar beabsichtigt xDDD)
Plot: 1 (uuuuunwichtig)
Anspruch: 0 (ich weiß, geht von 1-10, aber 1 wäre übertrieben...)
Gesamteindruck: 7 (wenn man die Lesbenszenen überspult, oder darauf steht, dann wohl sogar eine 8, aber so als gesamtwerk nur eine 7... eine geniale komödie, die genau meinen Humor trifft. Muss man sehen!)
imdb Wertung: 3.0 (http://www.imdb.com/title/tt0256056/)
Trailer find ich leider nicht...
Harbinger
05.09.2007, 00:10
Reservoir Dogs
http://artfiles.art.com/images/-/Reservoir-Dogs-Poster-C10027430.jpeg
Kinostart: 10.09.1992
Genre: Thriller
Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Harvey Keitel, Tim Roth, Steve Buscemi
FSK: 18
Inhalt: Sechs Männer sitzen in einem Diner und unterhalten sich über "Like A Virgin" von Madonna und den Sinn und Unsinn von Trinkgeldern. Dann verlassen sie den Schuppen gut gelaunt. Kurz darauf sind zwei von ihnen tot und einer schwer verwundet, denn ein Raubüberfall auf einen Juwelier, den sie zusammen ausgeführt haben, ging schief. Die Überlebenden treffen sich in einer Lagerhalle und sie sind sicher: einer von ihnen ist ein Cop.
Kritik: Ich habe es lange, lange Zeit vor mir hergeschoben, mir diesen Film anzuschauen. Mag daran liegen, dass ich eine ziemliche antipathie gegen Tarantino hege, mag daran liegen, dass der Film in meinen Ohren nicht sonderlich interessant klang. Ja, ich mache keinen Hehl daraus. "Pulp Fiction" fand ich grottig, Tarantinos Episode in "Four Rooms" einfach nur nervig, "Jackie Brown" uninspiriert, langweilig und aufgeblasen mit pseudo-coolnes, "Kill Bill 1" schlicht und ergreifend uninteressant und "Kill Bill 2" noch ein ganzes Stück uninteressanter. Da hatte ich keine großen Erwartungen, an Tarantinos Erstling.
Was soll ich sagen? Ich wurde positiv überrascht. "Reservoir Dogs" ist tatsächlich der beste Tarantino, den ich je gesehen habe. Gut, mit der hundsmieserablen Backlist ist das keine Kunst, aber trotzdem, der Film ist gut. Nicht sehr gut, nicht brillant, nicht perfekt. Aber immerhin gut.
"Reservoir Dogs" ist im Prinzip ein gewöhnlicher Thriller über einen Überfall, der schief gelaufen ist. Der Film bietet keine großartigen Überraschungen, die der erfahrene Film-Konsument nicht schon zehn Meilen gegen den Wind riechen würde, er bietet keine besonders ausgefeilte Story, er bietet nicht mal sonderlich viele Action-Sequenzen. Die ganze Überfall-Szene ist nämlich on-screen nicht zu sehen. Den Hauptteil der Handlung macht die angespannte Situation in der Lagerhalle aus, in der jeder jeden verdächtigt. Durchzogen wird das ganze hin und wieder von Rückblenden, die zeigen, wie sich die sechs Männer beispielsweise kennengelernt haben. Das ganze ist recht schick inszeniert. Zwar nicht sonderlich bahnbrechend, aber es erfüllt seinen Zweck.
Und was kann man sagen? Es funktioniert. Die Handlung bleibt spannend, auch wenn nie etwas sonderlich überraschendes passiert. Die Charaktere sind relativ gut ausgearbeitet und verhalten sich nachvollziehbar. Die Schauspieler tun ihr übriges...
Teilweise zumindest. Während Leading-Man Harvey Keitel (Mister Brown, "Taxi Driver", "Pulp Fiction" und drölfzig andere Filme) eine astreine Darbietung abliefert und gemeinsam mit Steve Buscemi (Mister Pink, "Desperado", "Living In Oblivion"), Michael Madsen (Mister Blonde, "Kill Bill 2", "Species") und dem leider verblichenen Chris Penn (Nice Guy Eddie, "Das Begräbnis", "True Romance (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7352511)") den ganzen Film trägt, bemüht sich der Regisseur himself, also Quentin Tarantino, das ganze durch seine fürchterbare Darbietung als Mister Blue wieder kaputt zu machen. Der Mann ist einfach nur ein gräslicher Schauspieler. Zum Glück hat er seine Figur weitestgehend aus dem Script rausgehalten. Weiterer Schwachpunkt der Darstellerriege: Tim Roth ("Planet Der Affen", "Four Rooms") liefert als Mister Orange eine eher mäßige Leistung ab. Zugegeben, er darf fast nur rumliegen und bluten, aber wenn er mal was anderes tut, dann... wird's schon ziemlich eng. Keine solche Katastrophe wie Tarantino, aber neben dem genialen Keitel und dem gewohnt guten Buscemi sieht Roth reichlich blass aus (und das nicht nur wegen dem Blutverlust).
Weiterer Schwachpunkt, der sich hartnäckig daran gemacht hat, mir den Film zu vermiesen: die miesen Dialoge. Ich habe keinen Schimmer, wie so ein prä-pubertärer Mist von so unglaublich vielen Leuten so kultistisch verehrt werden kann. Ich meine, ist es wirklich eine Kunst, einen ganz normalen Dialog dermaßen mit Flüchen und Vulgaritäten vollzustopfen? Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Das Ding ist, dass die Qualität der Dialoge so dermaßen schwankend ist. Wann immer es etwas wichtiges zu sagen gibt, schafft Tarantino es, interessante, spannende und lebensnahe Dialoge zu verfassen. Und dann füllt er den Rest des Scripts mit solch geistigem Dünnschiss... Schauderhaft. Vor allem auf den Magen geschlagen sind mir die unfassbar überflüssige Anfangsunterhaltung über "Like A Virgin", die mir persönlich, hätte ich sie verfasst, einfach nur peinlich wäre. Und der Dialog zwischen Michael Madsen und Chris Penn während einer der Rückblenden im Büro von Nice Guy Eddies Vater. Da war ich kurz davor, entnervt vorzuspulen.
Abgesehen von diesen beiden doch recht gravierenden Mängeln zieht der Film sich ganz gut aus der Affäre. Das Budget ist zwar recht günstig ausgefallen und deswegen kann man keine großen optischen Glanztaten erwarten, aber für das, was Tarantino zur Verfügung stand, hat er ordentliche Arbeit abgeliefert.
Kommen wir zum Fazit: "Reservoir Dogs" ist ein guter, gradlieniger Film mit einer etwas gewundenen Erzählweise, die aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass der Streifen im Prinzip ein stinknormaler Thriller ist. Er ist nicht innovativ, er ist nicht überraschend, aber er schafft es, Spannung zu erzeugen. Mit besseren Dialogen und ein paar besseren Darstellern hätte der Film wirklich gut werden können. Dann hätte ihm zwar immer noch ein wirklich brillantes Element gefehlt, um in meiner persönlichen Oberliga mitspielen zu können, aber er hätte trotzdem noch ein paar Punkte rausschlagen können, die ich ihm so leider abziehen muss.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (ein paar verflucht gute und ein Totalausfall)
Effekte: - (keine nennenswerten Effekte)
Plot: 04/10 (gut inszeniert, dafür mangelt es ihm ein wenig an Substanz, relativ Standard)
Anspruch: 05/10 (nötigt den Zuschauer nicht gerade zum Mitdenken, ist aber - mit Ausnahme der Dialoge - nicht vollkommen hirnverbrannt)
Gesamteindruck: 7.5/10 (ein guter Film und wohl der beste Tarantino, auch wenn das nicht schwer ist)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.4) (http://www.imdb.com/title/tt0105236/)
Link zum Trailer (hab nur den zur 10th Anniversary DVD gefunden) (http://www.liberatedfilms.com/film-50441-Reservoir%20Dogs%20-%20US%20Home%20Video%20Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
The Joker
09.09.2007, 14:25
Frank Miller’s
300
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/PYR/NECA0011~300-Poster.jpg
Kinostart: 05.04.2007
Genre: Action-Abendteuer
Regie: Zack Znyder
Darsteller: Gerard Butler, Vincent Regan, Lena Headey
FSK: 16
Inhalt:
Diejenigen die ein bisschen in ihren ersten Geschichtsunterrichten aufgepasst haben, was natürlich wenige von uns jemals getan haben, kennen die Geschichte. 300 Spartaner (Mit ein paar Verbündeten von denen man im Geschichtsunterricht zwar einiges erfährt aber auf deren Erwähnung der Film hauptsächlich verzichtet) traten gegen die Perser an, die sich mit ihrem riesigen (Im Film quasi überdimensionalen) Heer auf einem guten Weg zur Weltmacht befinden.
300 gegen Millionen? Das kann doch gar nicht sein? Doch, wenn man 300 Supermänner hat und ja das haben die Spartaner auch. Denn Spartaner sind laut Film die besten Krieger der Erde. Gnadenlos werden Kinder nach ihrer Geburt aussortiert. Schwache, missgebildete Kinder schaffen es nicht weiter als bis zum Flug der in tief hinunter der Steilklippe führt. So züchten die Spartaner eben ihre Krieger und sobald der Junge denken kann wird er erzogen. Mit Peitschen und Kampf gegen seine Brüder um am Ende ein mächtiger Krieger zu werden (Eine richtig harte Sau).
Kritik:
Kann man sich die Story und den Ablauf des Filmes jetzt gut vorstellen? Nein bestimmt nicht aber es steht immerhin Frank Miller darüber der uns schon bei Sin City keinen Realismus garantierte aber harte, überlegte und vor allem für mich persönlich sehr poetische Action. Sin City war für mich 2005 der Film des Jahres und als ich gehört habe das ein weiteres Frank Miller Comic verfilmt wird hab ich mich natürlich gefreut.
Die Regie wurde dann nicht vom durchgeknallten Indie Regisseur Robert Rodriguez übernommen sondern von Zack Znyder der uns schon 2004 ein gutes Remake von Dawn of the Dead präsentierte das kaum in allen Belangen vor allem die Altfans des Zombiegenres überzeugte aber dennoch einen hohen unterhaltungswert besaß.
Kann dann wohl mit 300 nicht sehr viel schief gehen und im Grunde passiert das auch nicht doch gibt es im Laufe des Filmes einige Szenen die einen dem Spaß an dem sonst so lustig und effektreich inszenierten Schlachtfest rauben. Allein weil Frank Miller darüber steht erwartet man hier durchdachte Dialoge und viel schwarzen Humor. Charaktere die sich selbst in Frage stellen und eine allgemeine Kritik an der Handlungsweise.
Doch falsch gedacht. Während der Anfang noch vermittelt, dass die Art der Spartaner vielleicht doch nicht so Lebenswert ist wird nach dem ersten Viertel des Filmes nur noch eine Glorifizierung der blutigen Mentalität des Griechenvolkes betrieben. Die Spartaner leben dafür eben einen überdimensionalen Bodycount zu erreichen. So unterhält man sich über die barbarischen Perser und die zivilisierten Griechen während man auf einem Berg von Leichen herumstapft und die wimmernden Verletzten langsam umbringt. Ein mancher wird sagen das dies eben die ironische und sarkastische Art ist Kritik an der Mentalität der Spartaner zu nehmen doch die Dialoge werden so Belanglos in den Film integriert sodass dieser Gedanken nur aufkommt wenn man wirklich naiv davon überzeugt ist oder das Frank Miller Comic gelesen hat.
Dialoge, gutes Stichwort. Diese sind absolut ohne Belang. Der König Leonidas haut ab und zu den ein oder anderen Durchdachten Satz raus oder lässt einem mit seinem schwarzen Humor schmunzeln doch das ist meistens nur Beigut um die Schlachtenstimmung etwas zu lockern. Denn sonst wird eigentlich nur gebrüllt und Stumpfsinnige Sachen darüber erzählt wie großartig es doch ist ganz viele Menschen umzubringen (Mal nebenbei erwähnt sind die meisten Perser Sklaven die zum Kämpfen gezwungen werden). Auch der Nebenpart von Leonidas Frau lässt einem nur den Kopf schütteln. Denn die erzählt den ganzen Film lang nur von Ehre und Frieden und vergisst anscheinend ganz und gar, dass ihr Volk nur für’s Kriegführen geschaffen ist. Unlogik an allen Ecken und Enden. Alles in einem, hier gibt es keine kernigen Monologe vom Kaliber eines Marv oder Hartigan.
Und jetzt mal zur Logik auf dem Schlachtfeld. Ein Spitzfindiger wird den ganzen Film als „unrealistisch“ bezeichnen. Das halte ich für unsinnig, den 300 will überhaupt nicht realistisch sein. Denn schließlich metzeln hier 300 gegen eine Million und das wird auch opulent in Szene gesetzt. Hier fliegen die Köpfe und die Gliedmaßen und das Blut spritzt in Zeitlupe durch die Gegend. Enthauptungen hielt der Regisseur wohl für etwas Besonderes. So kann man nach einer solchen noch mal genau die Verbindung inspizieren das Körper sowieso Kopf in geduldiger Ruhe an einem vorbeischweben.
Doch machen diese an sich tollen Gemetzel irgendwie keinen Spaß, da die seltsame Moral einfach immer sauer aufstößt. Seltsam das das Sin City so toll löst, da stellt sich der Film aber irgendwie auch selbst in Frage. 300 findet sich einfach großartig in seiner Machart und das ist doof da er dem Zuschauer einfach kein Urteil überlässt sondern sagt: DAS IST SPARTA!
Hier hat meiner Meinung die Regie versagt, da die Schauspieler ihren geringe Zeit eigentlich gut nutzen.
Fazit:
Lang und breit hab ich mich jetzt beschwert aber zwischen den Zeilen auch Lob verteilt. So finde ich es enttäuschend, das der Film für mich so ausgefallen ist da ich eigentlich kein Feind blutigen Gemetzels bin. Wer es also schafft seine Gedanken von dem Unsinn dem einen die Geschichte verzapfen will abzuwenden wird sich über das Schlachtfest freuen und die perfekt choreographierten Zeitlupen Kämpfe immer wieder anschauen. Hätte man dem Film ein bisschen Intelligenz und mehr Minuten spendiert wäre es ein wirklich guter Streifen geworden.
Einzelwertung
Darsteller: 7/10 (Machen nichts wirklich falsch aber sind kaum von Wichtigkeit)
Effekte: 9/10 (Sind super. Bis auf die Charaktere fast alles im PC entstanden aber das macht nix, das muss eben so sein)
Plot: 4/10 (Reichlicher Schmarren der mir den Film versaut, hier wäre einiges mehr gegangen)
Anspruch: 3/10 (Niedriges Niveau mit vereinseltenen Lichtblicken die den Streifen aber nicht sehenswert machen)
Gesamteindruck: 5/10 (So hart will ich nicht sein aber es ist meine persönliche Jahresenttäuschung)
Link zur IMBD (Wertung: 7.9) (http://www.imdb.com/title/tt0416449/)
Link zum Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/2744/300.html)
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Pontius Pilatus
09.09.2007, 14:40
Ey Mann wo is mein Auto?/Dude where is my car?
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/PE/733833~Dude-Where-s-My-Car-Posters.jpg
Erscheinungsjahr: 2000
Genre: Komödie
Regie: Danny Leiner
Darsteller: Ashton Kutcher, Seann William Scott, Kristy Swanson
Inhalt:
Jesse und Chester, zwei dauerbekiffte Helden, stellen mit schrecken fest, dass sie einen totalen Blackout haben. Sie wissen überhaupt nicht mehr, was sie gestern getan haben, warum ihr Kühlschrank voll Pudding und Jesses Auto weg ist. Ausserdem feiern sie und ihre Freundinnen ihr einjähriges Jubiläum und die Geschenke sind im Auto.
Meine Meinung:
Rund um dieses absolut sinnlose Grundgerüst spannt der Film eine absolut geniale und vorallem absolut sinnlose Geschichte, die Aliens, eine Geheimorganisation und hunderte geniale Gags loslasst. Aber klar, der Film ist sehr stark Geschmackssache, wer auf diese art des Humors steht, der wird sich einen Ast ablachen. Wem der Humor nicht zusagt, der wird wohl nach 20min ausschalten.
Aber mal der reihe nach... die Schauspieler sind durch die Bank recht gut und recht viele hab ich auch gekannt, so zB Seann William Scott (American Pie 1-4 als Steve Stiffler), Ashton Kutcher (American Pie 1 und 2), Kristy Swanson, Jennifer Garner und noch n paar andere... Schauspielerisch sind sie auch alle recht gut, auch wenn Ashton Kutcher mMn in ein oder zwei Szenen etwas lächerlich rüberkommt.
Effekte gibt es wenige, aber wo sie vorkommen sind sie passend und gut eingesetzt und technisch auch recht gut.
Die Geschichte ist wirklich sowas von abgedreht, doch in sich absolut logisch. Die Ideen sind recht kreativ und sogut wie immer verdammt lustig. Wir haben uns beim ersten mal wirklich halb tot gelacht und der Film gehört seit mehreren Jahren zu unseren standardfilmen, die einfach jede LAN angeschaut werden. Wir können immer wieder über die beiden lachen.
Wirklich ein absoluter Must-see, zumindest wenn man auf einen solchen "sinnlos" Humor steht. Ich liebe den Humor und daherist der Film wirklich perfekt für mich... Am besten in Gesellschaft anschaun.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (einige bekannte, alle recht solide, keine wirklichen Mängel, aber auch nichts weltbewegendes.
Effekte: 6 ( sehr selten etwas, was man "effekt" bezeichnen könnte, aber die paar mal sind ganz solide.)
Geschichte: 8 (wirklich absolut abgedreht, genial und sinnlos. Topp!)
Anspruch: 2 (zurücklehnen und lachen!)
Gesamteindruck: 9 (wieder eine absolut geniale Komödie, die einfach genau meinen Geschmack trifft. Bei uns absoluter Kult!)
imdb Wertung: 4.9 (http://www.imdb.com/title/tt0242423/)
geniale Szene (http://youtube.com/watch?v=nPc4245ovQ0)
Trailer link (http://youtube.com/watch?v=4056eW2hiCc)
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The Joker
09.09.2007, 14:52
Fear and Loathing in Las Vegas
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/SCR/SUB31~Fear-And-Loathing-Poster.jpg
Kinostart: 24.09.1998
Genre: Kömodie/Drama
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Johnny Depp, Benicio del Torro
Inhalt
Raoul Duke und sein Anwalt Dr. Gonzo haben alles. Alles um einen perfekten Drogentrip zu beginnen. Mit einem Koffer gefüllt mit einem riesigen Drogenarsenal, etwas Rum und etwas Bier rasen sie in ihrem paradiesapfelroten Cabrio in Richtung Las Vegas. Duke alias Hunter S. Thompson hat den Auftrag das berühmte Wüstenrennen Mint 400 für eine Zeitung zu dokumentieren. Doch das scheint für ihn nebensächlich. Viel wichtiger haben sie sich eine eigene Aufgabe gestellt. Sie suchen den Amerikanischen Traum, wenn auch auf eine überschwängliche und vor allem ungewöhnliche Art und Weise.
Kritik
Drogenfilme gibt es viele. Alle Scary Movie Teile brauchen dieses Thema für ihren Humor und Jay & Silent Bob mögen die illegalen Rauschgüter auch sehr gerne. Doch in diesem Filmen wird humorischem vom kleinen Drogenkaliber gesprochen. Für den einen ist der Stumpfsinn natürlich purer Spaß. Hirn abschalten und lachen. Mir fällt es meistens Schwer mein Hirn bei einem Film abzuschalten.
Fear and Loathing geht einen weiten großen Schritt im Gegensatz zu den oben genannten Streifen. Hier werden harte Drogen konsumiert. Wer nicht weis was harte Drogen sind der weis es späterstens nach diesem Filmzitat:
„Wir hatten 2 Beutel Gras, 75 Kügelchen Mescalin, 5 Löschblattbögen extrastarkes Acid, ein Salzstreuer halbvoll mit Kokain, ein ganzes Spektrum vielfarbiger Uppers, Downers, Heuler, `n Liter Tequila, eine Flasche Rum, eine Kiste Bier und einen halben Liter Äther und 2 Dutzend Poppers.“
Und die nehmen Mr. Duke und Dr. Gonzo auch ein, denn sonst währe dieser Trip, der auf einer wahren Geschichte basiert, welche der Autobiographie des legendäreren Journalisten Hunter S. Thompson entnommen wurde, wohl nie zustande gekommen.
Das wird dem Zuschauer unweigerlich klar gemacht. Denn Roaul Duke kommentiert quasi den gesamten Ablauf der Geschichte auf sehr poetische Weise und lässt dabei kein Detail aus. Zum Beispiel auch nicht das Detail das ihm zu manchen Zeiten nicht mehr bewusst ist ob er die Dinge die er berichtet denkt oder laut ausspricht. Schon zu Anfang verpasst das den Film eine psychedelische Stimmung die darauf hinweist das man keiner Szene trauen kann. Zeitverschiebungen über mehrere Tage und schnelle Ortwechsel strengen den Betrachter an und zwingen ihn förmlich den Film ein weiteres mal anzuschauen. Denn wenn man sich das ganze zum ersten Mal anschaut wird man selber in einen Rausch versetzt und weis nicht mehr so wirklich wo oben und unten ist. Das liegt auch daran das man oft wegen den wahnwitzigen Dialogen einfach mal spontan auf dem Sofa zusammenbricht. Hier wird so viel zusammenhangloser Unsinn geredet der noch so viel Stil hat das man versucht einen Sinn dahinter zu finden doch es scheint unmöglich. Doch hier heraus ergibt sich auch der Sinn. Denn in seinen dokumentierenden Worten stellt sich Thompson und seine Generation selber in Frage. Die Frage die der Film stellt ist folgende: “Wie viele harte Drogen benötige ich um in Las Vegas den Amerikanischen Traum zu finden?“.
Schauspielerisch gibt Johnny Depp und Benicio del toro alles. Sie sind verrückt und abgedreht schreien und führen ihre irren Dialoge zu jeder Zeit. Sie interargieren mit der außergewöhnlichen Kameraführung und verschmelzen ihn ihren schien endlosen Wahn mit der Welt und was die Drogen aus ihr machen.
Doch ist der Film auch anstrengend und aufgrund seines wirklich sehr tief sitzenden Filmes nichts für sehr späte Abendstunden. Das liegt an der Kameraführung, es gibt nämlich Längen die den Film teilweise ein bisschen aus seiner Verrücktheit reist aber dies sind dann die Stellen die dem Zuschauer zum großen Grübeln anregen sollen. Was natürlich auch anstrengt.
Optisch ist der Film die reinste Feinkost. Hier gibt es nichts was am PC erstellt wurde. Mit Farbfiltern, Linsen und Puppen schafft man eine ausgerwöhnliche Retro-Hippie-Drogen-Atmosphäre die zu keine Zeit plump wird sondern technisch hoch angelegt und von dem sich jeder moderne Regisseur mehrere Scheiben abschneiden sollte.
Fazit:
Dieser Film der von Angst und Schrecken handelt ist die komische Tragik in der Neuzeit. Er behandelt ein sehr schwieriges Thema mit viel Humor und klopft sich dabei niemals selbst auf die Schulter.
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 (del Toro und Depp schwächeln zu keiner Zeit und alle andere passen mit rein)
Effekte: 9/10 (Hier gibt’s nur Abzug aufgrund seines Alters, die Regie verzichtet schier auf moderne Spezialeffekte und bleibt optisch trotzdem auf höchstem Niveau)
Plot: 8/10 (Abzug da er beim Erstverzehr doch sehr schwer und wenig durchschaubar ist, man erkennt erst beim Zweiverzehr das es bei dem Film auf mehr als Drogenkonsum ankommt)
Anspruch: 10/10 (siehe Plot)
Gesamteindruck: 10/10 (Ein Meilenstein der Filmgeschichte der mal einfach zum Lachen und Abschalten gut ist oder zum Philosophieren herhalten kann.
Link zur IMDB (Wertung 7.6) (http://www.imdb.com/title/tt0120669/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0120669/trailers)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
09.09.2007, 19:39
Body Melt
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/8/80/BodymeltDVD-1-.jpg/200px-BodymeltDVD-1-.jpg
Erscheinungsjahr: 1993
Genre: Splatter
Regie: Philip Brophy
Darsteller: Gerard Kennedy Andrew Daddo
Inhalt:
An einem friedlichen Morgen kommt es in einem kleinen Vorort zu einem furchtbaren Verkehrsunfall. Dies ist der Auftakt einer Serie grausamer Ereignisse, die die Idylle des kleinen Ortes erschüttert. Bald wird klar, dass die Bewohner der Kleinstadt zu Versuchskaninchen für eine radikale neue Droge werden, welche bisher ungeahnte Auswirkungen auf Körper und Seele des Menschen hat. Die Meisten werden es nicht überleben und die Wenigsten werden verstehen, was wirklich mit ihnen passiert...
Meine Meinung:
Hab den Film durch zufall (zusammen mit 3 anderen) um 4Euro am Grabbeltisch beim Saturn gekauft... ok, die 4€ war er wert, doch die 90 minuten Zeit die ich ihn angeschaut hab nicht wirklich... Er ist durch die bank eigentlich langweilig, ich hab nach einer stunde dann begonnen nebenbei zu surfen... Das einzig gute an dem Film sind die Effekte, welche von der (für splatterfans bekannten) Weta Workshop realisiert wurden, welche schon die Effekte in Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260), Herr der Ringe (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8124590), King Kong, I Robot und vielen mehr realisiert hat. Die Jungs wussten schon damals, wie man gute Effekte macht und das zeigen sie auch hier sehr deutlich. aber mal von anfang an...
Die Darsteller sind... naja, gut sind sie nicht, aber auch nicht sonderlich schlecht. Auf gehobenem B-Movie stand halt. Ein paar aussetzer gibt es, doch insgesamt nicht sonderlich viel zu mäkeln. Der Erfinder der Droge und seine Familie sind wirklich total durchgeknallt und freakig, die haben mir wirklich gut gefallen.
Die Effekte sind wie schon angesprochen das Herzstück des Films... Sind durch die bank so richtig blutig (bzw schleimig) und technisch wirklich einwandfrei. Gibt ne Menge "zerfließende" Gesichter und sonstiges standartsplatterzeugs halt... anfangs leider etwas wenig, was den part auch besonders zach macht, da die Hintergrundgeschite leider genau null fesseln kann. Später werden sie mehr und auch heftiger, das weiß zu gefallen.
Die Geschichte ist wie schon angesprochen eher konstruiert und einfach langweilig... Ein paar Wissenschaftler entwicklen ne neue Droge, mit der sie ne Menge scheiße baun... das kennen wir alles schon.
Achja, die Deutsche Synchro ist auch ziemlich mies, aber nichts anderes erwartet man sich bei so einem Film, passt also auch iwie dazu...
Insgesamt muss man den Film nicht gesehen haben... absolte genrefans, die mal wieder WETA in aktion sehen wollen können die 4€ wohl verschmerzen und wärend dem Film ja ab und an vorspulen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 5 (absoluter durchschnitt, nichts besonderes, B-Movie standard halt, erwartet keine Hollywoodleistung.)
Effekte: 7 (könnten mehr sein, aber sind alle recht gut gemacht, was anderes erwartet man bei WETA aber auch nicht.)
Plot: 2 (boooooring.)
Anspruch: 3 (nicht wirklich anspruchsvoll, aber wenn man bei der Geschichte mitkommen wollte (was man aber nicht will^^) sollte man doch bissl aufpassen.)
Gesamteindruck: 3 (über große strecken einfach total langweilig. Effekte sind ganz gut.)
imdb Wertung: 4.3 (http://www.imdb.com/title/tt0106450/)
kein Trailer auf youtube
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Harbinger
10.09.2007, 01:54
Dead Heat
http://www.avclub.com/content/files/images/dead-heat_.jpg
DVD-Start: 28.06.2004
Genre: Action/Horror/Komödie
Regie: Mark Goldblatt
Darsteller: Treat Williams, Joe Piscopo, Vincent Price
FSK: 18
Inhalt: Heißes Pflaster L.A.: Zwei maskierte Kerle latschen bewaffnet in ein Juweliergeschäft, räumen die Schaukästen aus und plätten auf dem Weg nach draußen jede Menge Polizisten. Dass die unzähligen Kugeln, die die Cops in sie reinpumpen, sie herzlich wenig jucken, stößt den Hütern des Gesetzes ein wenig sauer auf. Bis die beiden Supercops Roger Mortis und Doug Bigelow in Aktion treten und die beiden Delinquenten mittels Handgranate und Auto plätten. Doch Madame Gerichtsmedizinerin hat eine interessante Geschichte zu erzählen, als sie sich an den Überbleibseln der Ex-Räuber zu schaffen macht: Die waren schon mal da. Sprich: back from the dead. Als unsere beiden Cops ein wenig nachforschen, macht dummerweise auch Mortis bekanntschaft mit dem Sensenmann. Ein Glück, dass er dank einer Wiederbelebungsmaschine gleich zurückgeholt werden kann. Jetzt bleiben ihm und Bigelow aber nur 12 Stunden um die Schuldigen zu finden, da dem guten Mortis danach das Fleisch von den Knochen faulen wird...
Kritik: Zugegeben, die Inhaltsangabe ist ein wenig lang geraten, aber die Spoiler halten sich im Prinzip auf einem Minimum, da all das in den ersten 20 Minuten abgespult wird. Aber so viel nur am Rande. Was ich eigentlich sagen wollte...
Ich wusste, dass ich "Dead Heat" mögen würde, seitdem ich zum ersten Mal von dem Film gehört habe. Ein Buddy-Cop-Duo im Kampf gegen Zombies, das ganze mit ein paar netten Blood & Gore Effekten, komödiantischen Einlagen und jeder Menge dummer Sprüche gewürzt. Und was soll ich sagen? Die Rechnung geht voll und ganz auf.
"Dead Heat", ein etwas kurioser Eintrag im Bereich der Zombiefilme, den uns Regisseur Mark Goldblatt (machte unter anderem die '89er Version vom "Punisher") bescherte, ist beileibe kein großes Kino. Der Film hat eine mittelmäßige Story, die von anfang an durchschaubar ist, keinen tiefern Sinn, keine filmischen Innovationen und ist so oberflächlich, wie ein Film nur sein kann. Aber er unterhält gewaltig. Die Spieldauer ist mit 80 Minuten angenehm kurz, die meisten der Sprüche unserer Helden sind genial (vor allem die "Du bist doch tot"-Witze zwischen Mortis und Bigelow), es gibt ein paar zünftige schießereien und viel Blut. Prächtig sind vor allem auch die Szenen, in denen Zombie-Cop Mortis mit Blei vollgepumpt wird und ihm das sichtlich nichts ausmacht (Zitatperle am Rande - Bigelow: "Remember the good old times when guns killed people?" Mortis: "You're just jealous...").
Sowieso ist der Cast durchweg ordentlich. Roger Mortis wird vom Genreveteranen Treat Williams ("Octalus", "Das Leben nach dem Tod in Denver (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8311707)", "Das Phantom") verkörpert und der Mann zieht alle Register seines Könnens. Vor allem als er gegen Ende auch noch eine schicke Zombie-Maske tragen darf, ist seine vorstellung herrlich. Sein kollege Bigelow wird gespielt von Joe Piscopo (hat den Bösewicht im genialen Chuck Norris Klopper "Sidekicks" gespielt, aber ansonsten nicht gerade Karriere gemacht), der mir sogar noch einen Tick besser als Williams gefiel. Er hatte quasi die Rolle des nicht ganz so klugen, dafür aber um so cooleren Cops. Und damit hat er auch ganz klar die besten Zeilen für sich gepachtet. Lindsay Frost (spielt sich im Augenblick einmal quer durch alle möglichen Serien von "CSI" über "Crossing Jordan" und "Lost" bis zu "The Unit") hat die weibliche Hauptrolle gepachtet, die... sagen wir mal eher überflüssig ist. Sie stört zwar nicht, aber hat auch nicht gesteigert viel zu tun (dafür sorgt sie, ohne zu viel spoilern zu wollen, für die wohl stärkste Splatterszene des Films). Robert Picardo (wahrscheinlich am bekanntesten als der Doktor aus "Star Trek - Voyager") spielt übrigens auch eine kleine Nebenrolle. Taucht aber nur am Anfang des Filmes auf, um Mortis zu untersagen, sein Auto zum Verbrecher plätten zu nutzen. Noch erwähnenswert: Der Böse wird von Mister Vincent Price himself gespielt. War einer der letzten Filme der großen Horror-Legende.
Die Effekte sind auf einem ganz ordentlichen Niveau. Wir kriegen blutige Einschüsse spendiert, ein paar mehr oder minder gelungene Zombie-Masken (die von Mortis ist sehr cool, der seltsame drei-Gesichter-in-einem-Zombie am Anfang wirkt eher seltsam), einen Kampf mit einer wiederbelebten Schweinehälfte (sehr geil), schmelzende Menschen und ein paar explodierende Körper. Alles nichts, was man nicht schon wo anders gesehen hätte, macht aber laune und verdient sich seine FSK ab 18 redlich. Dem zuträglich dürfte wohl auch das eher direkte Verhalten von Mortis gegen Ende des Films gewesen sein, der auf seinem Fußmarsch zum Showdown schon den einen oder anderen Sicherheitsbeamten ohne viel Federlesen mit Blei vollpumpt. Da reibt die BPJM sich doch die Hände...
Der Humor ist meistens bestens gelungen. Es gibt viele coole One-Liner, bei denen ich gut geschmunzelt habe. Auch besagter Kampf mit dem halben Schwein ist sehr lustig und nicht zu vergessen, wie Mortis oft und gerne Kugeln fängt, weil ist ja wurscht (Höhepunkt ist wohl die Szene, in der er und ein böser Zombie sich gegenüberstehen und sich gegenseitig bestimmt eine halbe Minute mit Kugeln aus ihren Maschinenpistolen vollpumpen). In dieser Hinsicht wohl bestens geeignet als Partyfilm, macht nämlich sehr viel Laune.
Die Musik ist auf typischem 80er-Niveau, ist mir während dem Film allerdings nicht gesondert aufgefallen, sondern erst beim Abspann, nervt also nicht irgendwie.
Kommen wir zum Fazit: "Dead Heat" ist ein toller, hirnverbrannter, äußerst unterhaltsamer Actionreißer mit einem gut aufgelegten Darstellerensembel, das sich von vorne bis hinten durch die hauchdünne Story ballert und kalauert. Und es funktioniert prima. Jeder Fan von Zombie-Filmen sollte mal einen Blick riskieren, genau wie Freunde von Buddy-Cop-Movies. "Dead Heat" vereint beides nämlich sehr schick. Daumen hoch.
Einzelwertungen:
Darsteller: 07/10 (erstaunlich gut für ein B-Movie, vor allem Piscopo, dem leider keine größere Karriere beschert war)
Effekte: 07/10 (nicht übermäßig blutig, aber alles schick handgemacht mit ein paar lecker Splattereien)
Plot: 04/10 (folgt im Prinzip dem guten alten "Ich wurde vergiftet und hab nur so und so viele Stunde"-Schema, nur dass es diesmal Zombiefizierung ist)
Anspruch: 03/10 (hirnloser, spaßiger Actionreißer, kein nennenswerter Anspruch)
Gesamteindruck: 08/10 (macht tierisch Laune der Film und eignet sich auch bestens zum Partystreifen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.4) (http://www.imdb.com/title/tt0094961/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=m-cuqDjpwnA)
The Joker
10.09.2007, 02:35
Smokin’ Aces
http://www.moviegod.de/images/movies/00015/1405/1405_xxl.jpg
Kinostart: 01.03.2007
Genre: Actionthriller-Komödie
Regie: Joe Carnahan
Darsteller: Ryan Reynolds, Ben Afflek, Jeremy Piven
Inhalt
Buddy Isreal hat sich sein vorher so schönes Leben mit eigener Hand reichlich schwer gemacht. Denn der weltberühmte Vegas-Illusionist stieg ins Mafiageschäft ein und arbeitete sich langsam aber sicher ganz nach oben. Doch er ist ein Amateur. Er ist nicht mit den Regeln vertraut und so versaute er sich Stück für Stück seine Arbeit. Ergo, er verfeindet sich kurzerhand mit der Vegasspitzenmafia.
So hat die Mafia ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt bei dem man sich nicht Lumpen lässt. Schon bald strömen Kopfgeldjäger, die Denken sie seien dieser Aufgabe gewachsen, aus einigen Ecken der Welt an. Alles weist auf einen extremen Showdown im obersten Stück eines Hotels in Nevada hin das das FBI ausgesucht hat um Israel unterzubringen. Das FBI beschützt einen Verräter? Ja denn er ist Kronzeuge im Programm das Organisierte Verbrechen in Vegas endlich auszumerzen.
Kritik
Der Trailer kündigte es an. Eine nicht allzu starke Story, ein nicht allzu starkes Schauspielern aber dafür abgedrehte Charaktere, Unrealismus pur und Action die hinten und vorne Spaß macht.
Doch nicht alles bewahrheitet sich und bald zeigt sich der Film von einer anderen Seite als zuerst angekündigt. Sind im Trailer Fehlinformationen enthalten? Nein! Er rückt den Film nur in ein vollkommen falsches Licht!
Die Story ist wahrlich nicht allzu stark aber stärker als man wohl zuerst erwartet. Der Film wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Das ganze ist schön verpackt sodass man sich schon manchmal nach der Logik fragt aber die schnell im Eifer des Gefechts uninteressant wird. Denn die Story machen die Schauspieler und die spielen allesamt ihre Charakter super cool und super geschmeidig so das man sehr oft einfach nur wegen dieser unsagbaren Coolness schmunzeln muss. Die Coolness wirkt nicht aufgesetzt das Szenario baut einfach auf ihr auf und so wachsen einen sogar die absolut kranken Neonazis ans Herz. Drei Charaktere welche einen solchen Wahnsinn verbreiten das man nicht mehr weis wo hinten und vorne ist.
Überhaupt macht jeder Charakter Spaß und man will immer mehr von ihnen. Ein Verkleidungskünstler, ein Mann mit Messerarmen, ein irres Nazitrio, ein Trio aus coolen Hohlbirnen, zwei junge schwarze Killerinnen (Alicia Keys sieht teilweise extrem sexy aus (Ich verweise auf die Szene mit den Nassen Haaren) und hier und da mal ein Verräter von Buddy Israel.
Und wer steht auf der anderen Seite? Die coolen FBI Anzugträger deren Beleuchtung sich der Film bis auf Ben Affleck und seinen Partner sehr spart. So enden diese im Kanonenfutter, stört aber nicht weiter denn diesen Job erledigt die Staatspolizei richtig gut.
Überhaupt ist hier anzumerken das der Trailer einen völlig falschen Eindruck beschert. Es wird einiges Geredet und die Regie geht auf Dialogdetails ein die man vielleicht für belanglos hält aber den Film Lebendig macht.
Unrealismus? Ja den gibt’s gewaltig aber dazu später mehr.
Überhaupt muss man um den Film zu analysieren eine Gegenüberstellung machen. Feinde in diesem Film sind nämlich die Charaktere und die Action. So viel Zeit geht für die Charaktervorstellung drauf die ist natürlich verdammt amüsant und teilweise auch Actionreich. Doch dann nimmt sich der Film auch noch Zeit für die Story raus und ihre Weiterentwicklung (Doppelte Rückblenden, alles inklusive) und das passt gar nicht! Denn spätestens wenn die kranken Killer im Hotel aufeinander stoßen rockt das Haus. Hier wird geballert, gesägt, gehächselt und mächtig geflucht. Motorsägen, Uraltknarren, Schrotflinten, Revolver und Maschinengewehre treiben den Bodycount und vor allem dem Blutgehalt in eine extreme Höhe. Die Gefechte machen Spaß und sehen sehr stilisch aus. Die wenigen Sekunden sind aufregend und spannend. Zwischen den Shotouts gibt es immer wieder kurze Pausen indem der Zuschauer auf keinen Fall verschnaufen darf. Denn dann kauert der eine in der Deckung und der andere schleicht sich an. Es ist nur die Frage wer wieder zuerst ballert und der Hotelputz verteilt wird.
Aber warum müssen diese Sequenzen so verdammt kurz sein? Wieso muss man sich immer wieder das Gegrüzte des FBI anhören? Wieso muss diese widerliche Verschwörungstheorie sein?
Fazit:
Nein Regie! Ihr müsst die Story nicht ausbauen um den Film interessant zu gestalten. Ich will statt Story mehr verrückte Charaktere und mehr Action!
Das ist auch die Macke die den Film davon abhält auf eine hohe Stufe des Siegertreppchens zu klettern. Man verliebt sich so sehr in die gnadenlos brutalen und schwarz humorigen Actionsequenzen sodass man den Rest nicht mehr sehen mag (Bis auf die teils wirklich sehr coolen Dialoge). Und warum macht das jetzt bei dem Film im Gegensatz gegen 300 Spaß? Weil dieser Film sich zu keiner Sekunde wirklich ernst nimmt (Nur an Ende, aber das ist für die Action im Hotel nicht von Belang). Er will keine Moral verbreiten sondern einfach nur amüsieren. Das schafft er auch. Streckenweise.
EinzelwertungenDarsteller: 8/10 (Entweder sau cool oder sau irre. Hier hat man alles was das Herz begehrt)
Effekte: 9/10 (Der Putz pröckelt die Schießeisen rauchen. Details pur)
Plot: 6/10 (Abzug! Nicht weil er seicht ist, sondern weil er stört!)
Anspruch: 6/10 (Will vielleicht Anspruch erzeugen, hat aber keinen besonders großen. Der Anspruch liegt nicht bei der Story sondern lastet auf der Genialität einzelner Szenen)
Gesamteindruck: 7/10 (Es ist so schade aber es gibt nur die 7, am Anfang macht der Film so viel Spaß. Das Ende kann in kleinster Weise mithalten.)
IMDB Wertung 6.6 (http://www.imdb.com/title/tt0475394/)
Trailerlink (http://www.filmstarts.de/kritiken/42086,Smokin%B4%20Aces/trailer.html?trailer=82)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
14.09.2007, 21:14
The devils rejekts
http://bodycount.dvd-forum.at/devilsrejects/cover.JPG
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Terror/Splatter/roadmovie
Regie: Rob Zombie
Darsteller: Sid Haig, Sheri Moon Zombie, Bill Moseley, Leslie Easterbrook
FSK: Keine Jugendfreigabe
Inhalt:
Sheriff Wydell (William Forsythe) hat das Haus der verrückten Familie umstellt und bläst zum Angriff: Bei der Polizeiaktion sterben mehrere Polizisten, ein Familienmitglied der Fireflys und die Mutter (Leslie Easterbrook) der Familie wird verhaftet. Nur Baby (Sheri Moon Zombie) und Otis (Bill Moseley) gelingt die Flucht. Sie ziehen eine blutige Spur durch das Land und treffen in einem Hotelzimmer auf Captain Spaulding (Sid Haig). Zusammen planen sie, sich bei Spauldings Halbbruder Charlie (Ken Foree) zu verstecken. Doch Sheriff Wydell, dessen Bruder in Teil eins ums Leben kam, baut bei der Jagd auf nicht polizeiliche Hilfsmittel…
(c) www.reviews.ch.vu
Meine Meinung:
Teil eins ist ja schon ein geniales Meisterwerk, doch mit The devils rejekts setzt Rob Zombie noch einen drauf. Allerdings lassen sich die beiden Filme nicht wirklich vergleichen, da sie doch recht viele Unterschiede besitzen. So ist bei the devils rejekts der Horrorpart ziemlich in den Hintergrund geraten, dafür ist er streckenweise auch recht lustig. Außerdem bekommt man noch einen wesentlich tieferen Einblick in die Familie Firefly mit all ihren verrücktheiten. Achja, Dr. Satan hat überhaupt keinen auftritt mehr.
Aber mal von anfang an...
Die Darsteller sind zu einem großen Teil schon aus dem ersten Teil bekannt... Allerdings sind diesmal eben die Mitglieder der Familie Firefly im Mittelpunkt und man ist durchaus angehalten sie für sympathisch zu halten und fiebert auch total mit ihnen mit. Sheri Moon Zombie kommt hier erst richtig zur geltung und spielt wirklich mit vollstem Einsatz die durchgeknallte Babe... Otis wird perfekt verkörpert von Bill Moseley welcher mir eigentlich sogar noch besser gefallt als Sheri Moon. (wobei sie natürlich nen Bonus wegen ihrem Aussehen hat^^). Aber auch die anderen sind absolut nicht zu verachten... Sid Haig verkörpert Captain Spaulding erstklassig und der rest auch auf durchwegs hohem niveau.
Die Effekte sind zwar nicht sonderlich häufig, doch streckenweise sehr blutig (Truck) und auch einfallsreich. Doch sind sie bei weitem nicht die existenzberechtigung des Films sondern werden wohldosiert abgegeben und schocken daher umso mehr, da sie immer wieder ins Spiel kommen, wenn man die Familie gerade wieder recht sympathisch findet...
Die Geschichte ist jetzt nicht Oskarverdöchtig, doch sie hat Hand und Fuß, bietet den Charakteren platz sich zu entfalten und hat einige nette Wendungen. Wird auch in keinem Moment langweilig, da ist wirklich immer was zu sehen. Und dann noch das Ende, wirklich genialst! Das lied passt wirklich super das die Familie meist nur in absoluter großaufnahme gezeigt wird macht das ganze umso schlimmer. Hier hat man wirklich absolutes Mitleid und auch sympathie für diese Bande von Psychopathen und Mörder...
Großen respekt dafür an Rob Zombie.
Die Musik spielt auch in dem Film wieder eine große Rolle und wurde zu einem großen Teil von Rob Zombie selbst komponiert. Sie passt immer gut dazu und ist streckenweise (zB am Ende) wirklich Oskarreif.
...was bleibt noch zu sagen? ... wer den ersten Teil gemocht hat, wird den hier wohl lieben... wobei er streckenweise doch recht anders ist... kommt also auf die persöhnlichen Vorlieben an, ob er einem besser als Haus der 1000 Leichen gefallt. Mir hat er das, da ich die Familie Firefly wirklich in mein Herz geschlossen habe.
Sollte man wirklich gesehen haben!
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (das um und auf des Filmes, selten bessere Leistungen gesehen!)
Effekte: 8 (nicht übertrieben viele, aber doch recht blutig und Effekte auf hohem niveau. Schießerein, zerfetzte Leichen etc...)
Plot: 8 (an sich nichts besonders geniales, bietet den Charakteren aber viel Platz sich zu entfalten und hat intressante Wendungen.)
Anspruch: 4 (nicht sonderlich anspruchsvoll, aber man sollte halt schon aufpassen.)
Gesamteindruck: 9 (nahe an der 10... ist etwas besser als der erste, aber doch nicht gut genug für ne 10.)
imdb Wertung: 6.9 (http://www.imdb.com/title/tt0395584/)
Trailer auf youtube (http://www.youtube.com/watch?v=7XnmbbDdrb4)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
23.09.2007, 14:23
Rhea M. - Es geschah ohne Warnung / Maximum Overdrive
http://geizhals.at/img/pix/37025.jpg
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Genre: Science-Fiction-Horror
Regie: Stephen King
Darsteller: Emilio Estevez, Pat Hingle, Yeardley Smith
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 20.11.1986
Inhalt:
Als die Erde in den Schweif des Kometen Rhea M. gerät, drehen alle technischen Geräte durch - sie entwickeln ein Bewusstsein und Eigenleben. Geldautomaten beschimpfen ihre Kunden, Getränkeautomaten und Küchengeräte werden zu Killermaschinen. Für eine Gruppe von Menschen sind allerdings eine Reihe lebendiger Trucks das Hauptproblem, die die abgelegene Raststätte Dixie Boy belagern, in die sie sich zurückgezogen haben. Der erbarmungslose Kampf zwischen Mensch und Maschine entbrennt.
Meinung:
Der erste und bisher einzige Film, in dem Stephen King selbst Regie geführt hat (der Film basiert auf eine Kurzgeschichte von ihm) - und schlecht hat er seine Sache keineswegs gemacht. Wesentlich schlechter waren da schon die Story und die schauspielerischen Leistungen. Letztere waren nicht gänzlich schlecht, aber ein wirkliches Talent war leider nicht dabei. Die Story ist nicht sonderlich geistreich und trumpft mit einigen Logikfehlern auf, hat aber auch durchaus sehr lustige Szenen zu bieten und eine gewisse Spannung hält sich. Meiner Meinung nach, senkt sich das Niveau ab der zweiten Hälfte, wo Gags gegen wilde Explosionen eingetauscht werden, aber irgendwie muss das Ganze schließlich auch zu Ende gehen...
Die humoristischen Einlagen haben den Film auf jeden Fall gerettet und der Soundtrack von AC/DC hat immer wieder neuen Pepp in einige Szenen gebracht, aber ansonsten schafft es der Film nicht übers Mittelmaß hinaus. Ein LangeweileKiller, aber kein Meilenstein der Filmgeschichte; dennoch schlägt er Christine (http://www.imdb.com/title/tt0085333/) noch um Längen.
imdb Wertung: 4.5/10 (http://www.imdb.com/title/tt0091499/)
Bewertung:
Darsteller: 5/10
Plot: 4/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 6/10
LorD's FilmList-Platzierung: 308
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=lqz2rejJS6M)
AC/DC Who Made Who (Maximum Overdrive Version) (http://www.youtube.com/watch?v=_jvqPvDUEW8) (Zusammenschnitt der lustigsten/actionreichsten Szenen)
Die DVD bei Amazon.de
The Joker
23.09.2007, 23:04
ShootEmUp
http://s.tf1.fr/mmdia/i/99/8/2365998.jpg?md5=34c8360f3e95d3655ff51e3d33c9a2bc
Kinostart: 20.9.2007
Genre: Action-Thriller
Regie: Micheal Davis
Darsteller: Clive Owen, Paul Giamatti, Monica Belucci
FSK: Keine Jugendfreigabe
Inhalt:
Der mysteriöse Mr. Smith sitzt auf der Bank und wartet auf einen Bus. Dabei ist er eine Karotte die er zwischendurch mit Jogurt dippt. Von Rechts eine junge Frau, sie ist offensichtlich schwanger. Sie stolpert stöhnend und gehetzt durch die Szenen. Smith sieht er kurz hinterher. Dann kommt ein Auto um die Ecke und kracht in ein parkendes anderes. Mr. Smith sieht zu. Der Fahrer zeugt Waffe und beschimpft die Frau, er verfolgt sie. Sein Ziel, ihr Tod. Klar genervt ergreift Smith die initiative und versucht die Frau vor einer großen Menge finstrer Typen zu retten. Es bleibt beim Versuch, die Frau kommt um aber während des spektakulären Shootouts bringt sie ihr Kind zur Welt.
Also ist es jetzt an Mr. Smith sich um das Kind zu kümmern auf das ein unheimliches Interesse liegt das von dem recht gemeinen Boss Hertz ausgeht. Dieser will aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen das Kind tot sehn.
Kritik:
Klingt absurd? Ist es auch! Wirkt banal? Ist es auch! Das wichtigste an der ganzen beschriebenen Eröffnungsszene ist wohl die Schießerei im Lagerhaus und Clive Owen, dieser unwahrscheinliche Typ der in Sin City bewiesen hat das er ein markanter und extrem männlicher Topschauspieler ist lässt hier im wahrsten Sinne des Wortes die Sau raus. Wir erreichen hier nicht den Bodycount von 300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4374385) aber einen John Woo typischen Leichenberg bekommen wir zu sehn. Denn in ShootEmUp geht es um eines, wildes Geballer und das in jeder Location. Dabei wird wirklich jeder Stunt beherzt vorgeführt und man bleibt zu keiner Sekunde auf dem Boden der Tatsachen. Quasi der absolute Unrealismus. Mann springt durch die Luft und verpasst jedem Gangster einen Schuss mitten ins Herz. Mann rammt Mohrrüben durch Hälse. Mann schießt auf das Gestänge eines Karussells ein um es in Bewegung zu halten. Mann hat immer einen übelst coolen Spruch zu jeder noch so absurden Situation auf Lager.
Und hier liegt die Gratwanderung. Zeigt uns ShootEmUp unheimlichen Unrealismus und unheimliche Coolness und versucht uns eine verstrickte Story zu erzählen? Nein, denn der Plot ist sich zu 100% bewusst das keine Sekunde des Filmes ernst zu nehmen ist. Selbst die kleine Liebesgeschichte zwischen Smith und seiner Prostituierten Milchgeberin. Wer nach dem ersten Schießen sagt: „Was ist das für ein Quatsch!“ Der sollte trotz vermeintlich 10 bezahlten Euronen das Kino verlassen. Denn er wird diesen Quatsch noch weitere 1 ½ Stunden ertragen müssen. Wer aber akzeptiert das hier nicht zu erwarten ist einen finsteren Noirthriller zu erleben wird von der ersten und letzten Minute Spaß haben und ständig laut im Kino loslachen und gleichzeitig den Kopf schütteln.
Clive Owen macht eine super Figur. Sein markantes Gesicht, seine Coolness. Alles trägt zum besonderen egoexekutiven Charakter bei der eben alles was ihn nervt selbst aus der Welt schafft. Und wenn es ein Kerl ist der einfach auf einem Behinderten Parkplatz parkt. Überhaupt ist Mr. Smith auf so viele wütend. Jetzt denkt man vielleicht. Oh je, schon wieder ein Gesülze über ein gebrochenes Leben und die Rechtfertigung für Morde an 100 Leuten. Nein, bitte bitte das nicht denken. Denn Mr. Smith scheint mit seinem Leben gut klarzukommen, natürlich gibt es auch Beweggründe für ihn. Die sind aber nicht weiter wesentlich und bleiben so oberflächlich, dass man sie nicht wirklich beachtet.
Paul Giamiatti mimt den miesen Boss Hertz. Er ist pervers und fanatisch. Bringt dämliche Witze und ist im Grunde auch dämlich aber irgendwie doch wieder nicht. Der Charakter macht einfach Spaß nervt aber auch mit der Zeit da seine Sprüche manchmal ein bisschen überzogen sind.
Aber er spielt den kleinen Dicken Mann der sich immerzu über die bösen Streiche des Smiths aufregt. Wie eben in Tom und Jerry, ein wunderschönes Katz und Maus Spiel wobei Smith eher wie ein Elefant im Porzellanladen agiert und nicht wie eine kleine Maus. Aber dennoch wie ein eleganter Elefant.
Die Blutfans werden auch belohnt. Davon gibt’s genug. In welcher Form auch immer. Abgetrennte Gliesmaßen, Schnittwunden, Schusswunden, Karottenwunden, Schädelzerplatzwunden oder Pulzaderweitspritzundanderedamitblendwunden.
Ach ja, die Musik. Ace of Spades oder If you want blood, you got it untermalen die kranken Actionsequenzen einwandfrei. Da gibt es nichts zu meckern.
Fazit:
Ja, ShootEmUp. Das Rezept mit dem Mann in den Film gehen soll ist oben schon beschrieben. Einfach nichts weiter dabei denken und ablachen.
Dieser Absurde und Stumpfsinnige Actionstreifen hat irgendwie etwas anderes als die anderen. Er ist besonders, durch seine trashige Art, seine stilischen Stunts und die wirklich super Charaktere.
Aber wie vor allem, und wie schon so oft gesagt, durch seine Eigenparodie.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8/10 (Clive Owen einfach lustig, Paul Giamiatti verrückt, lustig und manchmal leicht nervig. Der Rest verschwindet eher im Schatten der Großen.)
Effekte: 10/10 (Übertrieben bis zuletzt aber ein Fest für die Augen, mal abgesehen von der Anstrengenden „Kameraführung“)
Plot: 6/10 (Plot? Hä was ist das? Geschenkverpackung? Ja reine Geschenkverpackung.)
Anspruch: 3/10 (Das ich nicht lache!)
Gesamteindruck: 8/10 (Hihi, einfach nur amüsant.)
IMDB-Wertung: 7.0 (http://www.imdb.com/title/tt0465602/)
Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/3382,shoot-em-up.html)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
26.09.2007, 21:30
Jay and Silent Bob... schlagen zurück
http://us.movies1.yimg.com/movies.yahoo.com/images/hv/allposters/62/1804379962p.jpg
Erscheinungsjahr: 2001
Genre: Komödie
Regie: Kevin Smith
Darsteller: Jason Mewes, Kevin Smith, Ben Affleck, Seann William Scott, Chris Rock, Wes Craven, Mark Hamill, Jason Biggs, Matt Damon, James Van Der Beek u.v.m.
Inhalt:
Jay und Silent Bob finden heraus, dass der Comic Bluntman & Chronic, für den sie die Vorlage sind, von Miramax Films verfilmt werden soll. Im Internet wird über den Film und dessen Hauptdarsteller hergezogen, und so macht sich das Zweiergespann auf nach Hollywood, um den Dreh des Films zu verhindern. Auf ihrer Reise werden sie von einer Fanatischen Tierschützer aufgegabelt...
Meine Meinung:
Meine Erwartungen waren nicht unbedingt so hoch, doch der Film ist eindeutig mein movie of the month... Einige der Witze sind sowas von genial, wobei leider auch einige darunter sind, die überhaupt nicht zünden (zumindest bei mir, bisher den Film nur alleine angeschaut)... aber alles in allem ein sehr positiver Gesamteindruck, wie bei Kevin Smith wohl nicht anders zu erwarten (hier sowohl als Drehbuchautor, Hauptdarsteller (Silent Bob) und Regisseur tätig) Aber mal von anfang an...
Die Schauspieler sind super und eigentlich alle bekannt... Jay und Silent Bob werden absolut super von Jason Mewes und Kevin Smith.... beide versetzen sich super in ihre Rollen hinein... vorallem Kevin Smith, der ja als Silent Bob vielleicht 5 Dialogzeilen hat, kommt mit seiner Mimik super rüber und man weiß trotzdem meist genau was er gerade denkt, oder sagen würde. Außerdem sieht man in mehr oder weniger kleinen Nebenrollen noch ne Menge bekannter Schauspieler (Ben Affleck, Matt Damon, James Van Der Beek etcetc) die sich teilweise selbst spielen... Sehr lustig ist das Gespräch mit James Van der Beek und Jason Biggs (welche sich beide selbst spielen und die Rollen von Jay und Silent Bob in dem Film im Film spielen sollen^^), wo sich Jason Biggs aufregt, dass jeder ihn nur als den Kuchenficker kennt und niemand auf seine anderen Rollen eingeht... James Van Der Beek hat auch allerlei zu seiner Rolle in Dawson Creek zu sagen... aber auch Ben Affleck macht sich nebenbei über sich selbst lustig.
Wirklich erstaunlich wie viele hochkarätige Schauspieler man in dem Film versammelt hat, welche zu einem großen Teil wohl nur durch Kevin Smiths ausgezeichneten Kontakte dorthin gekommen sind.
Achja, noch anzumerken ist der Affe, der auch super schauspielert xDD
Effekte... naja, es gibt ne Explosion, kämpfe mit Laserschwertern etc... nichts herausragendes, doch es würde nicht auffallen, dass was fehlt... ist eben nicht der Hauptteil der Film...
... der Humor ist immer so ne Sache... Schwer zu sagen, wem der jetzt gefallen wird, doch ich würde salopp mal sagen, wer sinnlosen Humor mag, der wird hier sehr gut unterhalten werden... Vergleichen kann man es etwas mit "Dude where is my car?", wobei ich den ein bisschen besser fand als Jay and Silent Bob...
Die Gags kommen hier wirklich im Minutentakt, doch leider sind einige darunter, über die ich beim besten Willen nicht wirklich lachen konnte. Dafür waren wieder andere dabei, über die ich mich regelrecht zerkugeln könnte... Es gibt verdammt viele anspielungen auf ältere Filme, die beste war mMn der "endkampf" gegen den Nussknacker, welcher in einem Laserschwertduell mündet... die Rolle des Nussknackers wird in dem Fall von Mark Hamill gespielt (wer ihn nicht kennt, er spielte Luke Skywalker in Starwars)... ansonsten sieht man noch die Dreharbeiten zum (fiktiven) Good will Hunting 2... die Schauspieler die sich selbst spielen, reden auch (durchaus selbstironisch/kritisch) über ihre eigenen Rollen in anderen Filmen... auch immer wieder lustig^^.
... mjaaaa... was kann man noch sagen... der Film ist wirklich absolut abgedreht, niveaulos, sinnlos, dumm, krank... doch genau sowas brauche nachdem ich von einem ich nach einer Stundenlangen Podiumsdiskussion zum Weltfrieden nach Hause komme...
Der Film hat in der Mitte einen kleinen durchhänger, da sind (mMn) keine wirklichen Brüller drinnen... doch der Anfang und vorallem das Ende toppen das absolut... und die Gesangseinlage am Anfang ist wirklich absolut genial xDD
alles in allem ein Film, den man gesehen haben muss... am besten natürlich wieder in ner Gruppe
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (alle super, ne Menge sehr Bekannte die sich teilweise selbst spielen und verarschen... wirklich super.)
Effekte: 5 (sind nicht im Mittelpunkt des Filmes, eigentlich total unwichtig... aber die paar dies gibt sind ok.)
Plot: 8 (absolut abgedrehte Grundidee die auch an Details nicht geizt... super Ideen...)
Anspruch: 3 (man sollte nur ein recht großes Filmwissen haben, damit man all die anspielungen versteht...)
Gesamteindruck: 8 (super Komödie, etwas zu viele Gags zünden nicht wirklich, doch der rest ist immer noch endgenial...)
imdb Wertung: 6.8 (http://www.imdb.com/title/tt0261392/)
Trailer (http://movies.yahoo.com/movie/1804379962/video/2979561/20010822/148/2979561-300-wmv-s.1650510-52442,2979561-56-wmv-s.1650507-52442,2979561-100-wmv-s.1650508-52442)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
29.09.2007, 22:14
Resident Evil 3: Extinction
http://deadhours.files.wordpress.com/2007/09/resident_evil_extinction_poster.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Action/Horror/Splatter(?)
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Milla Jovovich, Iain Glen, Spencer Locke
FSK: 18
Inhalt:
99% der Welt ist inzwischen infiziert... die wenigen Überlebenden sind auf der Flucht... Umbrella arbeitet wieder in riesigen Unterirdischen Komplexen an der Weltherrschaft.... klingt unspektakulär? Ist es auch.
Meine Meinung:
ganz ehrlich... ich hatte sowas in die Richtung eigentlich eh schon erwartet... absolut unspektakulärer 0815 Zombiefilm, ohne jegliche Höhepunkte, Splattereffekte, gute Handlung oder sonst irgendwas. Nach dem Film fragt man sich wirklich, warum man sich das jetzt eigentlich angeschaut hat... Der Einstieg ist (für kenner des ersten Teils) recht nett, doch ab dem Moment verliert man quasi minütlich das Interesse an dem Film. Man kennt doch wirklich alles schon irgendwoher und streckenweise wurde sowas von unverschämt 1:1 aus genialen Filmen kopiert, dass ich mich frage, ob man das nicht einklagen könnte, aber dazu später. Der Film besitzt zwar einen Anfang, doch weder einen Hauptteil, noch einen wirklichen Schluss. Es gibt keinen Höhepunkt in der Handlung, am ehesten noch der absolut mickrige Endkampf am Ende... wobei man den eigentlich nicht so bezeichnen darf. Das Ende wiederrum ist eigentlich wirklich eine Frechheit... ich hatte gerade die Hoffnung, dass der Film doch noch einen Hauptteil besitzt, doch dann... Credits. Sowas geht mir auf die Eier. Aber machen wir mal alles der Reihe nach...
Achja, der ganze Film spielt beinahe ausschließlich im Sand, oder Unterirdisch... auch langweilig..
Die Schauspieler... naja...Milla Jovovich ist heiß, keine Frage, doch man sieht sie nie nackt und auch Schauspielerisch hatte sie schon etwas mehr drauf... aber ihre Rolle bietet jetzt auch nicht wirklich keine Möglichkeit sich groß zu entfallten. Iain Glen aka Dr. Isaak fand ich noch am besten, auch wenn er jetzt nicht der große Star war... Was ich noch anmerken möchte, ich fand Spencer Locke aka K-Mart verdammt süß^^
Die Effekte... also ich bin mir nichtmehr sicher, aber war Resident Evil schon immer so absolut unblutig? oO Also in dem Film fliegt kein einziges Körperteil (nur der Mutant am Ende wird zerstückelt, aber das zählt net^^), selbst als Alice mit einer Machete sich durch Horden von Zombies schnetzelt, fliegt da genau nichts! Das ist sowas von unrealistisch und auch langweilig, wenn die dann überall nur so rote Striche am Körper haben oO. Auch die Einschusslöcher sind eigentlich ziemlich peinlich... vorallem ganz am Anfang... Alice bekommt scheinbar ne Schrotflinte direkt in den Bauch, doch da ist nur n dämlicher roter Fleck am Kleid... da erwarte ich mir doch von einem Resident Evil Film wesentlich mehr. Weiß allerdings nicht, inwieweit der Film geschnitten im Kino war. Dafür, und das muss man dem Film zugute halten, sind die (CGI) Explosionen wirklich 1A. Endlich mal ein Film der ne ahnung hat, wie etwas explodieren soll.
Die Handlung ist... wie soll man sagen... langweilig, unspektakulär, unkreativ und.... langweilig^^. Außerdem wurde wirklich schamlost aus Meilenbsteinen der Zombiegeschichte kopiert... Umbrella züchtet "intelligente" Zombies... Der sieht nicht nur aus wie Bob, nein, sie bekommen genau wie Bob ein Telefon (in dem Fall ein Handy) und so Kinderspielzeugwürfel... Auch den Umbrellakomplex kennt man sehr ähnlich schon aus Day of the Dead... Der Konvoi ist aus Land of the Dead bekannt etc... der kundige Zombiefilmschauer wird unmengen an Anlehnungen finden. Ansonsten... die Handlung bietet absolut keinen Höhepunkt, es plätschert einfach so vor sich hin... nie etwas wo man sagen könnte DAS war der Wendepunkt.
... lustig ist der Film auch nie wirklich, die wenigen gags sind total aufgesetzt und kommen nicht wirklich rüber. Wobei ich einmal lachen musste, weiß aber leider nimmer warum^^. Allerdings gingen die anderthalb Stunden erstaunlich schnell vorbei...
Aber gesehen braucht man den Film wirklich nicht haben. Höchstens wer noch absolut neu auf dem Zombiegebiet ist und einen seichten Einstiegsfilm ohne großartige Effekte braucht kann sich den vielleicht anschaun. Wobei es auch da wesentlich bessere Einsteigerfilme gibt... Der Film macht eigentlich nichts so richtig gut, sollte man einfach vergessen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (Milla Jovovich ist recht sexy (aber nie nackt) und spielt annehmbar (aber nicht gut.... Spencer Locke war verdammt süß aber nur total selten im Bild.)
Effekte: 6 (sowas von unrealistisch unblutig... fliegen nie Körperteile obwohl die sich mit zwei Macheten durchschnetzelt... gähn. Die Explosionen waren gut)
Plot: 4 (absolut dreistes Kopieren, weder Hauptteil noch Schluss, auch kein Höhepunkt... )
Anspruch: 2 (braucht man nix mitdenken, einfach zurücklehnen und gähnen)
GesamteindrucK: 6 (eventuell etwas für absolute Genreeinsteiger, die was unblutiges, seichtes suchen, aber nichtmal für die wirklich... gibt bessere Einstiegsdrogen.)
imdb Wertung: 6.2 (http://www.imdb.com/title/tt0432021/)
youtube Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=5O_hQI9HrTQ)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
07.10.2007, 22:58
Planet Terror
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/PYR/NECA00016~Grindhouse-Planet-Terror-Posters.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Robert Rodriguez
Genre: Splatter/Action/Komödie
Darsteller: Rose McGowan, Freddy Rodriguez, Tom Savini, Michael Biehn, Jeff Fahey, Bruce Willis, Quentin Tarantino
Inhalt:
Ein biologischer Kampfstoff wird bei einem Experiment unter der Leitung von Lt. Muldoon (Bruce Willis) freigesetzt. Das Gas bewirkt, dass man sich in zombieähnliche Wesen verwandelt. So wird das kleine Kaff schnell von der Plage infiziert. Der Arzt William (Josh Brolin) und seine Frau Dakota Block (Marley Shelton) behandeln in der Nacht viele Notfälle, darunter die Go-Go-Tänzerin Cherry (Rose McGowan), der ein Bein abgerissen wurde. Sie wird von ihrem Ex-Freund Wray (Freddy Rodriguez) begleitet. Derweil machen sich Zombies auf den Weg zu J.T. Hague (Jeff Fahey) Restaurant und auch die Polizei (u.a. Tom Savini, Michael Biehn) bekommen es mit den Zombies zu tun...
(c) by www.reviews.ch.vu
Meine Meinung:
WOW! ... ich wusste ja schon was auf mich zukommt, doch auch beim zweiten mal anschaun ist der Film einfach nur genial... super Unterhaltung vom Anfang bis zum Ende! Von realismus keine Spur, doch die Ideen die Robert Rodriguez in dem Film hat... einfach umwerfend... Der ganze Saal musste mehrmals total lachen. Der ganze Film ist mehr als blutig, allerdings so übertrieben, dass es schon wieder lustig ist. Wie das Blut da rumspritzt, wenn die von ner Kugel getroffen werden... einfach genial! Ansonsten noch ne Menge leichtbekleideter Damen (nie nackt ;_; ), coole Sprüche, große Waffen, skurrile Situationen, viele eklige "Zombies"... was braucht man mehr? Nachdem ich von Deathproof ziemlich enttäuscht war, macht dieser Film alles wett!
Aber beginnen wir am Anfang...
Die Darsteller sind alle ziemlich gut, auch wenn von den wenigsten wirklich Schauspielerische Höchstleistungen gefordert waren... aber jeder passt einfach perfekt in seine Rolle, spielt sie mit ganzem Herzen... Kann man wirklich nicht mehr verlangen.
Die Effekte... ohja, die Effekte... die sind wirklich einfach genial, mehr bräuchte man eigentlich nicht sagen... Aber ok, ich will ins detail gehen... Die Masken der Zombies sind super... ich gehe stark davon aus, dass alles echte Effekte sind, denn mit CGI bekommt man SOWAS nicht hin... Die Zombies haben meist total deformierte Gesichter, mit riesigen Geschwüren, eitrigen Blasen etc... echt, das muss man gesehen haben! Das sind wirklich die besten Zombies, die ich seit langer Zeit gesehen habe... Die anderen Effekte sind auch abersolut genial... Riesige Blutfontänen bei Einschlusslöchern, oft fliegen in Schusswechseln ganze Arme, Beine oder Köpfe weg und auch sonst hinterlassen sie wirklich ansehliche Löcher... die müssen da dumdum Geschoße benutzt haben xDD. Man sieht mehrere Zombies deren Gesicht regelrecht zerfließt... Dann werden noch ne Menge überfahren (mit sehr ansehlichen "pflatsch" Effekten xDD), durchbohrt, mit Spritzen gespritzt(^^) und und und... man könnte die Aufzählung wahllos Fortsetzen... Auch die Explosionen haben mich zufriedengestellt (bin da sonst sehr sehr wählerisch^^)... Das MG Bein ist einfach genial, wenn auch unrealistisch (wie zur Hölle drückt sie ab? xDD) und wie sie sich damit über ne Betonmauer katapultiert, indem sie mim Granatwerfer einfach direkt in den Boden ballert... klar, unrealistisch bis zum gehtnimma, aber das macht einfach laune xDD. Oder wo Wray mit dem kleinen Motorrad fahrt... der Saal hat gebrüllt... wie der da abgeht xDD... oder wo er sich mit den beiden Messern durchschnetzelt... ach, ich könnt hier jetzt in Lobeshymnen ausbrechen, man sieht, ich war von dem Film wirklich absolut begeistert...
Zur Synchronisation kann ich nichts sagen, da ich ihn auf Englisch gesehen habe, doch sprechen sie einen etwas schwerer verständlich dialekt, wer also nicht ganz Fit beim englischen ist, sollte die Deutsche version bevorzugen (hatte selbst keine gröberen Probleme, hab nur ein Kind nicht verstanden)
...was kann man noch sagen... die Geschichte ist eigentlich recht intressant, aber durch die furiosen Gefechte kommt sie etwas ins Hintertreffen... auch scheint mir die Stelle, warum die Soldaten infiziert wurden etwas konstriuert zu sein... Ich mein, Osama? oO
Naja, nichtsdestotrotz ist die Geschichte ziemlich gut, in sich schlüssig und weiß zu unterhalten... Das Verhältniss der Charaktere untereinander ist mir aber immer etwas unlogisch Vorgekommen... Dem ganzen wurde aber auch nicht wirklich viel platz eingeräumt, aber naja, man kann nicht alles haben... Achja, besonderes Lob für die Stelle mit dem "missing reel", das war einfach genial und hat 1A dazu gepasst!
... Zum Score kann ich ganz ehrlich nichts sagen, der ist mir weder positiv noch negativ wirklich aufgefallen... so wirklich erinner ich mich atm überhaupt garnicht an eine Musik oO...
hmm... was gibts noch?... Den Film kann man sich sowohl allein als auch in ner Gruppe anschaun und ist aufjedenfall topp Unterhalten... kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Film jemandem NICHT gefallen kann, aber nicht alle haben so nen abgedrehten Humor wie unsereins^^...
Achja, n Kinogang zahlt sich auf jedenfall aus, das ganze kommt auf ner Leinwand noch 10mal besser rüber...
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (alle gut, aber war auch jetzt nicht wirklich anspruchsvolle Schauspielerei vonnöten)
Effekte: 10 (ja, die magische 10, auch wenn einige Filme, denen ich bisher nur ne 9 gegeben hab diese vielelicht auch verdient hätten, aber die riesigen Blutfontänen, die anderen kreaitiven Effekte... der Film hat mich absolut überzeugt.)
Plot: 8 (ziemlich gut, auch wenn eine Stelle etwas gekünstelt wirkt... Das "missing reel" war ne erstklassige Idee, ist super rübergekommen!)
Anspruch: 3 (einfach nur spaßhaben!)
Gesamteindruck: 9 ( ein absolut genialer Film, der wohl mit abstand beste Splatter 2007 (und afair auch 2005 sowie 2006) und rangiert in meiner Splatter hitliste unter den Top 5...)
imdb Wertung: 7.7 (http://www.imdb.com/title/tt1077258/)
youtube Trailer (http://youtube.com/watch?v=SQpXdSC4UFk)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
09.10.2007, 17:03
Shaft - Noch Fragen? / Shaft
http://www.dergloeckel.eu/Medien/Kino/Shaft/Fotos/john_shaft.jpg
Laufzeit: ca. 99 Minuten
Genre: Action
Regie: John Singleton
Darsteller: Samuel L. Jackson, Christian Bale, Vanessa Williams, Jeffrey Wright
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 26.10.2000
Inhalt:
John Shaft gehört zu den Polizeibeamten, deren Erfolgsquote für sich spricht. Stets einen coolen Spruch auf Lager und mit geballter Coolness konnte er bisher noch jedem Verbrecher das Wasser reichen, wobei er die Einschränkungen des Gesetzes nie so recht für voll nimmt. So findet er auch schnell den rassistischen Mörder Walter Wade Junior, der kurz zuvor nachdem er ihn beleidigt hat, einen Schwarzen erschlägt. Was Shaft aber nicht ahnt, ist, dass Wade mithilfe des Geldes und den Verbindungen seines Vaters schnell wieder auf freiem Fuß ist. So einfach lässt John Shaft sich aber nicht unterkriegen und ermittelt nun vollends auf eigene Faust...
Meinung:
Zweifelsohne einer dieser Filme, die man sich immer und immer wieder ansehen kann, ohne, dass sie langweilig werden! Samuel L. Jackson in seiner wohl coolsten Rolle, trumpft mit einer großartigen Leistung auf, die in diesem Fall sogar Christian Bale übertrifft. Wie es sich für einen ordentlichen Actionfilm dieser Art gehört, kommen Schießereien und Verfolgungsjagden natürlich nicht zu kurz und da ebenfalls die Story etwas taugt, wird einem nicht langweilig - selbst beim wiederholten Anschauen. Die Geschichte verläuft mit einigen interessanten Punkten und unterhaltsamen Dialogen, denen ein paar coole Sprüche mehr aber nicht geschadet hätten. Vor allem das Ende überrascht dadurch, dass es in der Form mit Sicherheit nicht vorhergesehen wird.
Besonders erwähnenswert ist auch die Musik - eine großartige Titelmelodie, die beim Original in den 70ern vielleicht noch besser reingepasst hat, hier aber ebenso ihren Zweck erfüllt.
Dieser Film ist ja ein Remake des Films "Shaft" von 1971, den zu sehen mir leider bisher noch nicht vergönnt war, weshalb ich keinen Vergleich dazu ziehen kann. Für sich als Actionfilm ist das Remake aber wirklich gelungen und nur zu empfehlen.
imdb Wertung: 5.9/10 (http://www.imdb.com/title/tt0162650/)
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 8/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 8/10
LorD's FilmList-Platzierung: 79
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=trOuMvapW8E)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
10.10.2007, 02:25
Darkman
http://www.schnittberichte.com/www/SBs/219/darkman-gb.jpg
Kinostart: 15.11.1990
Genre: Horror/Action
Regie: Sam Raimi
Darsteller: Liam Neeson, Frances McDormand, Colin Friels
FSK: 18
Inhalt: Peyton Westlake ist ein genialer Wissenschaftler, der an einer Formel für synthetisch herstellbare Haut für Brandopfer arbeitet. Doch es gelingt ihm nicht, die künstliche Haut länger als exakt 99 Minuten stabil zu erhalten. Eines nachts findet er endlich heraus, was die Haut destabilisiert: das Licht. Doch in dieser Nacht wird er von den Schergen von Robert G. Durant, einem gemeingefährlichen Verbrecher, überfallen, da sie Dokumente suchen, die durch Zufall in Westlakes Besitz landeten. Sie töten seinen Assistenten und jagen sein Labor in die Luft. Doch Westlake, der für tot gehalten wird, hat den Anschlag schwer verletzt überlebt und spürt nach einem medizinischen Eingriff nicht nur keine Schmerzen mehr, er verfügt auch über übermenschliche Kräfte. Damit und mit seinem überlegenen Intellekt ausgestattet, macht er sich auf, um die Männer zu bestrafen, die ihm das angetan haben...
Kritik: Jaha, da isser wieder. Nach längerer Abstinenz hat sich euer Lieblings-Count (als ob ihr ne große Auswahl hättet :D) mal wieder gedacht, jetze wird ein Review geschrieben. Und was macht mehr Spaß, als einen tollen Film in den Himmel zu loben? Richtig, einen Güllefilm zu verreißen. Aaaaber: Das tu ich hier mitnichten. Denn es gibt noch eine dritte Art des Reviews, die zu schreiben richtig Laune macht: Einen Gute-Laune-Klopper nach allen Regeln der Kunst auseinander zu nehmen. Here we go...
"Darkman" war Sam Raimis erster Schritt in Richtung Big-Budget-Kino. Mit 16 Mille im Rücken konnte er erstmals nach seinen genialen Frühwerken richtig die Sau rauslassen und tun, wonach ihm war. Beinahe zumindest. Denn eigentlich wollte Raimi einen Film machen, der auf der Comicfigur "The Shadow" basierte. Den kloppte uns' Russel Mulcahey (zuletzt im Kino als Regisseur des neusten "Resident Evil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4507064)"-Streichs) vier Jahre später mit Alec Baldwin in der Hauptrolle und eher mäßigem Erfolg bezüglich der Box Office auf die Leinwand. Und das nur, weil die Rechte zu teuer für Raimis Portokasse waren. Also, sagte der findige Sammy sich, mach ich meine eigene Comicfigur und bastel 'nen Film draus. Gesagt, getan.
Ja, hinter dem guten alten "Darkman" steckt kein echter Comic. Trotzdem ist der Film mit solcher Konsequenz eine Comicverfilmung, dass man nur den Hut ziehen kann. Alles, aber wirklich alles an "Darkman" schreit geradezu "Schau mich an, ich bin ein Comic". Sei es die Formel für künstliche Haut, die exakt 99 Minuten hält, der Schnitt auf das offene Fenster mit der Skyline im Regen dahinter, als Westlake aus dem Krankenhaus flieht, oder die Szene in der Darkman zwischen zwei Wasserspeierstatuen auf einem Hausdach sitzt und sein Mantel im Wind weht. "Batman" meets "Frankenstein's Monster" meets "The Crow" möchte man da schreien. Aber es funktioniert sowat von...
Getragen wird das ganze nämlich von Schauspielleistungen, die man einer "Comicverfilmung" (jetzt hab ich das böse Wort schon wieder gesagt... "Darkman" ist doch gar keine...) gar nicht zutrauen möchte. In der Rolle des Peyton Westlake findet sich mit Liam Neeson ("Schindlers Liste", "Rob Roy", "Star Wars: Episode I") ein ganz großer Name und der Mann trägt nicht nur eine echt große Nase durch die Gegend, sondern mit seiner ausdrucksstarken Darstellung auch den halben Film. Dabei hat er es gleich noch mal ein ganzes Stück schwerer, denn als Westlake verhüllt er seine verbrannten Züge mehr als die Hälfte des Streifens mit Bandagen und kann deswegen keine große Mimik aufbringen. Klappen tut's trotzdem. Der Mann weiß einfach, was er tut.
Seinen Gegenspieler verkörpert Larry Drake (hatte eine Nebenrolle in "Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" und durfte in einer besseren Statistenrolle in "Karate Kid" brillieren). Er füllt den Charakter des fiesen, gewissenlosen Robert G. Durant perfekt aus und ist wohl einer der coolsten Superbösewichte überhaupt. Vor allem darf er in dem Film so richtig die Katze am Schwanz ziehen, Leute ausem Fenster schmeißen, anderen Kerlen mit einem Zigarrencutter die Finger stutzen und gegen Ende mit einem sehr schicken Slugthrower die Innenstadt von Gott-weiß-wo-der-Film-spielt dekorativ umgestalten... Ähem...
Die restliche Darstellerriege geht dann auch noch in Ordnung. Frances McDormand (ihre herausragendsten Rollen dürften wohl in "Die Wonder Boys", "Zwielicht" und "Fargo" gewesen sein) spielt Westlakes Love-Interrest zwar nicht total atemberaubend und kann auch optisch nicht so sonderlich punkten, stört aber andererseits auch nicht. Colin Friels ("Dark City") reiht sich auch in die Riege der Bösen ein und hat sichtlich Spaß an seiner Rolle. Und ansonsten dürfen natürlich die Raimi-typischen Cameos von Ted Raimi ("Wishmaster", "The Grudge", "Armee der Finsternis", seines Zeichens Sams kleiner Bruder) als kleiner Fisch in der Riege von Durants Fiesmännern und the one and only Bruce Campbell ("Tanz der Teufel", "Bubba Ho-Tep" (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=3999766&#post3999766), "Alien Apocalypse") nicht fehlen. Und nein, ich verrate nicht, welche Rolle zweiterer trägt. Aber lasst euch gesagt sein: Es ist der genialste Cameo-Auftritt aller Zeiten. Besser noch, als die in den "Spiderman"-Filmen...
So, so viel sei mal in Sachen Darsteller gesagt. Kommen wir mal zu wat anderem. Den Effekten. Da sich "Darkman" als eine Melange aus Superhelden- und Horrorfilm präsentiert, erwartet man sicher auch, dass man was ordentliches geboten kriegt, nicht oder? Trotz der FSK 18 hält der Film sich jedoch äußerst sittsam zurück. Geschplodderd und gesuppt wird hier eher weniger. Es gibt ein paar doch recht schicke Szenen, wenn Westlakes Hände beispielsweise beim Überfall auf sein Labor von ein paar Stromstößen... ähm, sagen wir mal "geschält" werden. Und dann noch die sehr lustig anmutende Finger-Brech-Szene aufem Rummelplatz. Man kann das sich verbiegende Gummi förmlich quietschen hören... Aber hauptsächlich bleibt der Film doch eher harmlos und kann seinen roten Aufkleber wohl mehr oder minder auf die fiesen Späße zurückführen (Kopf vs. LKW-Reifen, sach ich mal...). Abgesehen von ein paar Blutspritzern gibt's aber ein paar hübsche Masken, ein paar schicke Special-Effect-Orgien (für seine Zeit... der Film ist fast so alt wie ich) und gegen Ende viel Kawoom. Und wenn ich sage "viel", dann meine ich eine der besten Action-Sequenzen, die die 90er zu bieten hatten.
So, Darsteller hammer abgehakt, die Effekte auch, kommen wir doch mal zu was ganz anderem: ein bißchen was für's Herz. Raimi ist ja nun nicht so sehr für tolle Love-Stories in seinen Filmen bekannt (gut, hat sich mittlerweile mit den "Spiderman"-Filmen halbwegs relativiert), aber hier hat er schon mal ein wenig das durchscheinen lassen, was er später zwischen Peter Parker und Mary Jane Watson exzessiv abgefeiert hat: tragische Liebe. Hach, mir schmerzt das Herz... Ne, ehrlich nu, "Darkman" mag einerseits Action-Fans viel Spaß bieten, andererseits kann er mit einer ziemlich geschickten Liebesgeschichte und damit verbunden mit ziemlichem Anspruch punkten. Westlake wollte nämlich kurz vor der Explosion seines Labors seine langjährige Freundin Julie Hastings (von der McDormand gespielt, bin oben schon mal drauf eingegangen) heiraten. Das ganze wird dann durch den Anschlag... ähem... nach hinten verschoben. Sie hält ihn für tot, er taucht wieder auf, kann sich aber nie lange zeigen, weil ja seine Masken nur 99 Minuten halten und er nicht als Freak abgestempelt werden will. Daraus erwächst einiges an Potential und das nutzt der Film auch sehr gut. Man kann Westlakes aufgewühlte Gefühle gut nachvollziehen und auch die charakterlichen Entwicklungen, die er durch macht. Dass das ganze eher tragisch endet, dürfte relativ klar sein. Und obwohl mir Liebesgeschichten normalerweise nie sonderlich nahe gingen (except "It's All About Love", der Film rockt...) muss ich bei "Darkman" gegen Ende doch immer ne Träne verdrücken. Oller Romantiker ich...
Kommen wir noch zu einer Sache, die ich beim Anschauen sehr interessant fand. Wenn man bei "Darkman" die Augen offen hält, dann kann man doch die eine oder andere Szene finden, die große Blockbuster durchaus inspiriert hat. Ich denke da vor allem an die "Mission: Impossible"-Filme, die ja auch hin und wieder die Masken-Idee aufgreifen. Da gibt's tatsächlich eine Szene, die so beinahe 1:1 in "Mission: Impossible II" wieder verwendet wurde. Sehr cool, das...
Jau, haben wir dann alles so weit durchgekaut? Sieht ganz so aus. Am Rande kann man noch erwähnen, dass abgesehen von all diesen Qualitäten der Film auch noch mit ein paar tollen Bildern (vor allem das Ende und die Szene, als Westlake sein neues Labor bezieht) und Musik der Marke seeeeeehr gutt (aus der Feder von keinem geringeren als Bridget Fondas Ehemann Danny Elfman) glänzen kann. Und beim End-Voice-Over-Monolog kommt eh ne schicke Gänsehaut auf. Wenn ich mal zitieren darf? "I'm everyone - and no one. Everywhere - nowhere. Call me... Darkman."
Kommen wir zum Fazit: "Darkman" ist im Prinzip kein Horrorfilm. Er verwendet ein paar Motive dieses Genres, ist ansonsten aber eine auf den ersten Blick recht gewöhnliche Superhelden-Story. Aber Raimi-typisch (wenn man mal einen Blick auf "Spiderman" wirft) ist "Darkman" ein Held mit Probleme, kein glänzender Strahlemann, ja vor allem das nicht. "Darkman" ist ein Film zum Lachen, zum Weinen, zum Mitfühlen, zum Spaß haben. Wie viele andere "Comicverfilmungen" können das noch von sich behaupten? Aber vor allem ist "Darkman" eins: verdammt gut.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Neeson gewohnt genial, Drake auch, der Rest in Ordnung und Bruce Campbell spielt auch mit... was kann man mehr wollen?)
Effekte: 08/10 (die Gummi-Finger sind zum Lachen gut, Westlakes Gesicht sieht schon sehr ordentlich aus, ansonsten alles bestens... für seine Zeit)
Plot: 07/10 (sehr Comichaft alles, aber deswegen nicht sonderlich Dumm, auch nicht wirklich vorhersehbar, aber auch nicht der Weißheit letzter Schuss)
Anspruch: 07/10 (anspruchsvoller, als man denken mag, vor allem dank des inneren Konflikts und der Wandlung des Peyton Westlake zum Darkman)
Gesamteindruck: 09/10 (war hin und her gerissen zwischen 8 und 9 Punkten, aber der Film hat sich seine 9 verdient, denn er schafft es prima, einen spaßigen Actionklopper mit Anspruch und Tiefgang zu verbinden... Hut ab, Mister Raimi)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0099365/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-17561-Darkman%20-%20US%20Home%20Video%20Trailer)
Harbinger
11.10.2007, 15:57
300
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/PYR/NECA0011~300-Poster.jpg
Kinostart: 05.04.2007
Genre: Action/Fantasy/Drama/Krieg
Regie: Zack Snyder
Darsteller: Gerard Butler, Vincent Regan, Lena Headey
FSK: 16
Inhalt: 480 vor Christus macht der persische Gottkönig Xerxes sich auf, den Rest der freien Welt zu erobern. König Leonidas von Sparta gedenkt sich dem Bestreben des Xerxes entgegen zu stellen, doch ihm wird von den Ephoren, den spirituellen Führern der Spartaner, das Vorrücken gegen die Perser untersagt. Also stellt Leonidas 300 mutige Männer zusammen, die ihn im Alleingang zu den Thermopylen, den heißen Quellen, begleiten sollen, um das millionenstarke Heer der Perser zurückzuschlagen.
Kritik: The Joker hat ja schon ein eigenes Review (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4374385) zu Frank Millers "Historienepos" "300" verfasst, aber da ich mir mittlerweile die Doppel-DVD zugelegt habe und gerade mal wieder die Endszene angesehen habe, dachte ich mir, da muss ich auch ein paar Worte drüber verlieren. Denn, wenn ich das mal vorweg nehmen darf: Ich liebe diesen Film.
Frank Miller, bekannt geworden mit den Comics "Sin City", "Robocop Vs. The Terminator", "The Dark Knight Returns" und "Elektra", hat mit "300" eine alles andere als realitätsnahe Wiedergabe der großen Schlacht zwischen Persern und Spartanern erschaffen, die aber trotzdem im Großen und Ganzen durchaus zu beeindrucken weiß. Der amerikanische Regisseur Zack Snyder, der meiner Meinung nach mit seinem Erstling, dem "Dawn Of The Dead"-Remake, eine eher peinliche Darbietung abgeliefert hat, nahm sich Millers Stoff an und bastelte daraus eine audiovisuell perfekte Leinwand-Adaption, die zwar (so weit ich gehört habe) im Bezug auf die Comichandlung ein paar künstlerische Freiheiten beinhaltet (vor allem wurde ein neuer Handlungsstrang hinzugefügt und Leonidas mehr zum Helden als zum Antihelden stilisiert), der Vorlage aber im großen und ganzen recht treu bleibt.
Und da haben wir auch das erste und meiner Meinung nach einzige Problem des Films: Die Gesellschaft der Spartaner wird zu marginal kritisiert. Ähnlich schon wie Paul Verhoeven in "Starship Troopers" kriegt Snyder die Kurve nicht ganz und scheint das spartanische Weltbild einfach so durchgehen zu lassen, wenn nicht sogar zu glorifizieren. War "Starship Troopers" sowieso comichafter, wenn auch spaßiger Dummfug, der sich zu keiner Sekunde ernst nahm, so wäre es bei "300" durchaus möglich gewesen, dass diese tumbe Glorifizierung von Krieg und Gewalt dem Film das Genick bricht. Ist glücklicherweise nicht passiert, denn trotz aller moralischen Bedenken im Bezug auf die Spartaner sind sie doch ganz klare Sympathieträger.
Dem zuträglich dürften wohl vor Allem die durchweg sehr guten Darsteller sein, wie beispielsweise Action-Recke Gerard Buttler ("Beowulf & Grendel", "Tomb Raider: Die Wiege des Lebens", "Das Phantom der Oper"), der hier den spartanischen König Leonidas gibt, Lena Headey ("Die Brüder Grimm", "Merlin", "Das Dschungelbuch") als seine Königin Gorgo, David Wenham ("Herr der Ringe II", "Herr der Ringe III", "Van Helsing") als spartanischer Krieger Dilios oder Rodrigo Santoro ("Lost"), der Gottkönig Xerxes darstellt. Zwar sind die Figuren alle relativ flach, doch das tut dem ganzen keinen wirklichen Abbruch und die Darsteller schaffen es auch ziemlich gut, ihre Charaktere mit Leben zu füllen. Vor allem Rodrigo Santoros gepitchte Stimme im englischen Original ist der helle Wahnsinn...
Herzstück des Films sind natürlich die Schlachten. In minutenlangen Slo-Mo-Feuerwerken werden unzählige Perser geschnetzelt (der Bodycount beträgt angeblich stolze 600 Mann...) und man kann sagen was man will, das sieht einfach nur wahnsinnig gut aus. Die gerenderten Hintergründe haben beinahe photorealistisches Niveau, die Kampfchoreograpghien sind toll gelungen, die Farbgebung des Ganzen ist zwar recht Comichaft, macht aber auch Laune. Und Blut schploddert auch genug durch die Landschaft, dass der Film sich locker ein rotes 18er-Aufkleberlein verdient hätte. Aber die BPJM hatte wohl 'nen guten Tag und hat das ganze ab 16 freigegeben... Versteh die einer. Naja, allgemein würde ich jedenfalls die Schlachten in etwa auf eine Stufe mit der Schlacht von Helm's Klamm in "Herr der Ringe II" stellen, die ich persönlich für die beste Filmschlacht ever halte. Bei "300" gibt's allerdings keine qualitativen Einbrüche. Die kämpferischen Auseinandersetzungen sind alle in etwa auf dem selben Niveau. Keine schwächelt.
Wie schon vorher gesagt ist der Film nicht nur optisch wahrlich hübsch anzuschauen, sondern auch akustisch ein wahres Meisterwerk. Die Filmmusik von Tyler Bates (unter anderem Komponist für Filme wie "The Devil's Rejects (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4407936)", "Slither (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7581575)" und "Dawn Of The Dead") ist ungeheuer atmosphärisch und Gänsehaut-erzeugend. Vor allem gegen Ende des Films läuft Bates zu Hochform auf und präsentiert uns einen Ohrenschmaus, der seinesgleichen sucht.
Und um gleich noch mal beim Ende und bei Gänsehaut zu bleiben: Das passt in diesem Film wahrlich gut zusammen. Selten hat's mich bei einem Film so sehr mitgerissen, musste ich so sehr eine Träne verdrücken (wie schon im Review zu "Darkman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4575116)" gesagt: Oller Romantiker ich...) wie am Ende von "300". Und das macht für mich einen wirklich großen Film aus. Einer, der das Publikum berührt und nicht nur unterhält. Das macht "300" zwar auch wahnsinnig gut, aber vom Mitreiß-Faktor her würde ich den Film ganz klar auf eine Stufe mit "Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)", "It's All About Love", "The Crow" und "Darkman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4575116)" stellen. Punktum.
Kommen wir zum Fazit: Rein moralisch ist "300" bedenklich. Wenn man aber Politik mal Politik sein lässt und sich den Film als Film anschaut und nicht als amerikanischen Angriff auf die islamistische Welt (wer auch immer diese These zuerst aufgestellt hat, gehört mit Fulci-Filmen nicht unter zehn Stunden gefoltert...), dann ist "300" wohl eines der größten Filmepen aller Zeiten. Der Film schlägt für mich mühelos "Gladiator", "Herr der Ringe", "Braveheart" und wie sie alle heißen, weil er es nicht nur schafft, den Zuschauer mitzureißen und zu berühren, sondern auch noch äußerst kurzweilig unterhält. Gemeinsam mit der genialen Optik, der tollen Musik, den guten Darstellern und dem tollen Ende würde ich sagen ist das der Stoff, aus dem Meisterwerke sind.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (allesamt durchgehend gut, keine Einbrüche, aber angesichts des Films auch ziemlich zweitrangig)
Effekte: 10/10 (geniale gerenderte Hintergründe, tolle Monstereffekte, sieht alles einfach nur spitze aus)
Plot: 06/10 (eher unwichtig, strotz nur so vor Kriegsglorifizierung und dem guten alten Heldentum, teilweise aber besser, als man denken möge)
Anspruch: 05/10 (eher gering, taugt also auch prima als Party-Film)
Gesamteindruck: 10/10 (ja, die Höchstnote, denn ich hab mich direkt auf den ersten Blick in den Film verliebt, denn er ist mitreißend, unterhaltsam und sowieso in jeder Hinsicht bestens gelungen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.9) (http://www.imdb.com/title/tt0416449/)
Link zum Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/2744/300.html)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
13.10.2007, 04:22
Antropophagus
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51BPKS23TKL._SS500_.jpg
Kinostart: 20.02.1981
Genre: Horror/Splatter
Regie: Joe D'Amato
Darsteller: Tisa Farrow, Saverio Vallone, George Eastman
FSK: 18
Inhalt: An einem unscheinbaren Strand in Griechenland werden zwei deutsche Urlauber auf's fieseste hin gemeuchelt. Davon wissen die Touristen, die wir kurz danach auf ihrem Segeltrip begleiten, allerdings nichts. Guter Dinge schippern sie in der griechischen See umher und gehen schließlich auf einer Insel an Land, auf der nicht alles im Lot ist. Denn ein Monster treibt sein Unwesen und beginnt schon bald, die nichtsahnenden Urlauber zu dezimieren.
Kritik: Nachdem ich in meinen letzten Reviews etwas überschwänglich war, "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" ne glatte 10 reinwürgte und auch "Darkman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4575116)" ziemlich gut weggekommen ist, dachte ich mir, müsste man doch mal wieder so einen richtigen Grützefilm ausgraben und in der Luft zerreißen. Wie gut, dass ich seit jeher noch "Antropophagus", oder wie er auch heißt "Man Eater", bzw. "The Grim Reaper", in der Landschaft rumliegen hatte. 80er-Jahre-Euro-Trash aus Italien, mit Joe D'Amato auf dem Regiestuhl. Da konnte ja eigentlich nix schief gehen, oder? Da war das hirnverbrannte Trashfest doch schon vorprogrammiert. Also auf die Couch gehauen, Scheibchen in den Player und das fetteste schadenfrohe Grinsen aufgesetzt...
Und dann so was. Gnar, da leg ich mir vor Anschauen des Films schon jede Menge Floskeln zurecht, die ich hinterher im Review verbraten kann, um D'Amato (Gott habe ihn selig) sein Fett weg zu geben. Hörte man doch allseits nur, dass er von allen italienischen Trash-Splatter-Filmern der unfähigste sein sollte, der nur mit viel Glück eine Kamera richtig rum halten könnte. Aber Pustekuchen... "Antropophagus" ist ein überraschend anschaubarer Horrorfilm mit ein paar Splatter-Einsprängseln.
Dabei fängt alles so vielversprechend an. In der Anfangsszene hüpfen zwei lustige deutsche Urlauber (die auch in der englischen Sprachfassung Deutsch sprechen und zwar ziemlich beklopptes, kein Wunder, waren schließlich Italiener...), Männlein und Weiblein, am Strand rum, haben Screenpräsenz wie ein Stein und schauspielern ungefähr so versiert wie ein Joghurt, den ich drei Tage in der Sonne stehen lasse. Als sie dann auf recht seltsam anmutende Art und Weise abgemurkst werden (die Frau wird unter Wasser gezogen und verwandelt sich in eine orangefarbene Dampfwolke, der Kerl kriegt ein Fleischermesser in sein Denkzentrum), kam mir schon das erste Grinsen. Das hat aber nicht sonderlich lange gehalten. Denn auch wenn die meisten der Hauptakteure unseres heutigen Streifens sich nicht sonderlich mit Ruhm bekleckern, gab es nur wenige "So-bad-it's-good"-Augenblicke...
Die größte Leuchte der Darstellerriege ist wohl George Eastman (hat oft mit D'Amato zusammengearbeitet, zum Beispiel in "Porno Holocaust" oder "Erotic Nights Of The Living Dead"... hey, ich denk mir die Titel nicht aus...), der mit seinen zwei Metern den Bösewicht des Films, das grunzende, staksende, menschenfressende Monstrum Nikos, sehr beeindruckend rüberbringt. Tisa Farrow (kleine Schwester der wesentlich bekannteren Mia Farrow, spielte in Fulcis "Woodoo" und zusammen mit "Geisterstadt der Zombies (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5207430)"-Hauptdarsteller David Warbeck im italienischen Kriegsschinken "Jäger der Apokalypse") macht uns hier die Heldin, hat allerdings weder besonders viel Charakter, noch zu tun und beschränkt sich auf's Wegrennen und blinde Mädchen als menschliches Schutzschild benutzen (die Szene hat mich irgendwie zum Lachen gebracht...). Der Rest des Casts ist eher unbekannter und unbedeutender Natur. Kanonenfutter allesamt. Und eine Ansammlung von wandelnden Klischees. Ihr wisst schon... "Die Abergläubische mit den Tarotkarten", "der Heldin Love-Interrest, der wo Medizin studiert", "der Kerl, der immer die Heldin angräbt" und so weiter. D'Amato selbst erscheint übrigens auch in einer besseren Statistenrolle. IMDB listet ihn als "Bearded man exiting the cable car". Das ist doch mal ne Rolle, mit der man auf Parties angeben kann...
Was rettet "Antropophagus" jetzt eigentlich davor, das Prädikat "üble Grütze" zu erhalten? Möglicherweise das sehr tighte Skript. All diese Sülzefilme, die in der ersten Hälfte der 80er Jahre aus dem sonnigen Süden zu uns hochgeschwemmt wurden, hatten unglaublich schwammige Skripts, die aus unzähligen nicht zusammenpassenden Stücken mit dem Hammer zusammengepuzzelt wurden (ich erinnere nur mal an die unzähligen losen Enden in "Ein Zombie hing am Glockenseil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=3999026)"...). So was passiert "Antropophagus" nicht. Auf irgendwelche Nebenstränge wird komplett verzichtet, das Skript ist... ich sach mal "angenehm amerikanisch". Auch nett ist, dass auf selbstzweckhaften Splatter verzichtet wird. Geschah ja ganz gerne bei Fulcis "Geisterstadt der Zombies (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5207430)", dass mal fix ein namenloser Nebendarsteller möglichst blutig niedergemacht wurde, weil Onkel Lucio sich dachte, dass seit zweieinhalb Minuten keine rote Pampe mehr über die Leinwand gesuppt ist. Wenn bei "Antropophagus" einer ablebt, dann relativ zurückhaltend und skriptrelevant. Da stirbt niemand zum Zeitvertreib (mit Ausnahme des deutschen Pärchens am Anfang, aber das kann ich verschmerzen... "It sets the mood", sagt der Engländer).
Trotzdem ist "Antropophagus" alles andere als ein harmloser Film. Vom Blutgehalt kann er zwar in keiner Weise mit "Tanz der Teufel", "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" oder "Premutos (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=3998690)" mithalten, seinen roten Aufkleber verdient er sich aber trotzdem. Der eine oder andere Leser mag wohl von der Fötus-verspachtel-Szene gehört haben. Die sieht zwar ziemlich bekloppt aus, aber die Vorstellung... ahem... hat schon was. Die Effekte sind allerdings eher untere Schublade. Sieht Nikos mit seinen lustigen Pusteln im Gesicht noch recht fies und ordentlich aus, so ist spätestens der Prop-Kopf, in den eine Frau ganz unbemerkt tritt, so wat von lächerlich... Da hab ich ein Jahr zuvor bei "Woodoo" wesentlich besseres gesehen...
Trotz recht zahmer Splatterszenen darf der Film sich trotzdem einen waschechten Horrorfilm nennen, denn er erzeugt etwas, was ich bei vielen Horrorfilmen vermisse: Spannung. Ja wirklich. Dieser niedrig-budgetierte 80er-Jahre-Trash-Schinken weiß wie man's macht. Größtenteils wird auf billige Jump-Scares verzichtet (handgezählt gab's einen...), dafür setzt der Film mehr auf Spannung durch geschickten Einsatz von Licht und Dunkelheit. Der Film ist stets gut und passend ausgeleuchtet, was ich D'Amato nach allem, was ich über ihn gelesen habe, gar nicht zugetraut hätte. Und einige nette False-Scares hat er auch (ohne gleich zu übertreiben, wie "The Slumber Party Massacre (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4193347)" das so nett tat...).
Und was man dem Film sehr sehr hoch anrechnen kann: Er hat wahnsinnig gute Kulissen. Keine Ahnung, ob er das D'Amato verdankt, oder ob der Mann einfach nur Glück mit der örtlichen Fauna, Flora und der ansässigen Zivilisation hatte... Die Insel, der Friedhof und Nikos Villa sehen einfach nur klasse aus.
Gut, so viel des Lobes. Negative Seiten hat der Film natürlich auch. Wie schon gesagt sind weder Darsteller noch Effekte so wirklich das Gelbe vom Ei. Die Story ist auch eher durchschnittlich, Twists und Turns sucht man vergebens. Und ein ganz großer Schwachpunkt ist die grauslige Musikuntermalung. Gebt mir ein Keyboard, schneidet mir sechs Finger ab und ich bastel euch immer noch einen besseren Score... Weiterer Negativaspekt: die Figuren sind mal wieder alle dumm wie Brot. Herzhaft hab ich gelacht, als eines der männlichen Exemplare Nikos in einer alten Gruft anblökte "Lass uns gehen, wir haben dir nichts getan...", während er mit einem langen Messer herumfuchtelte. Eine Rückblende und einen Schnitt später hatte unser Knuddelmonster die Klinge lustig um die eigene Achse gedreht und in der Brust unseres heldenhaften... ähm... Helden versenkt. Was aber endlich mal gut in einem Horrorfilm gelungen war: Ein Kerl läuft mit einer Lampe durch das Haus um ein verdächtiges Geräusch zu überprüfen. Und dabei bewegt er sich in einer anständigen Geschwindigkeit, nicht wie all diese Horrorfilmopfer, die die dunkle Kellertreppe im Zeitlupentempo runterspazieren, nur weil der Zuschauer eh schon weiß, dass der Killer sich hinter der Kartoffelkiste verkrochen hat... Äh, ihr versteht, was ich damit sagen will?
Okay, was war dann noch? Ah ja, die filminterner Logik geht hin und wieder auch eher... unmarkierte Wege. Highlight war der Brunnen, vor dem unsere Heldin stand, aus dessen Schlund Nikos' Hand schoss und sie in die Tiefe zerrte... Naja, in der Innenaufnahme des Brunnens befand uns' Killer sich dann am Grund in etwa Knietiefem Wasser und eine Leiter führte etwa sieben bis acht Meter in die Höhe zur Oberfläche. Ich will nicht wissen, wie Nikos vom Grund des Brunnens bis nach oben gegriffen hat. Ehrlich nicht.
Abgesehen davon ist "Antropophagus" aber wie gesagt ein spannender und unterhaltsamer Film, der im Mittelteil ein paar kleinere Längen aufweist, ansonsten aber zum mindestens einmal Ansehen gut ist.
Kommen wir zum Fazit: Ich muss meine Prinzipien wohl oder übel revidieren. Bislang ging ich davon aus, dass alles, was in der ersten Hälfte der 80er Jahre aus Italien kam, Sülze wäre... "Antropophagus" hat mich, obwohl der Film weit davon entfernt ist, ein Meisterwerk zu sein, eines Besseren belehrt. Dank einem guten Skript, einem ordentlichen Bösewicht und vielen spannenden Momenten weiß der Film trotz durchwachsener Schauspielleistungen und halbseidenen Effekten zu überzeugen.
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (Eastman ist gut, der Rest schlägt sich im leicht abgesenkten Mittelfeld rum)
Plot: 04/10 (ganz nett, aber bei weitem nichts brilliantes oder wenigstens gutes...)
Effekte: 04/10 (da wurde "gut gemacht" mit "gut gemeint" verwechselt... sehen alles andere als realistisch aus und da die Kamera immer zu lange draufhält sieht man das auch...)
Anspruch: 03/10 (kaum vorhanden)
Gesamtwertung: 07/10 (überraschend guter Euro-Trash, einer der besten italienischen Horrorfilme, den ich je gesehen habe, bleibt aber noch weit hinter Soavis Meisterwerken zurück)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.2) (http://www.imdb.com/title/tt0082479/)
Trailer hab ich leider keinen gefunden...
Die DVD bei Amazon.de
http://www.acton.org/images/rl/17.3/ballor1.jpg
Erscheinungsjahr: 2004 (1 von 3 Staffel)
Genre: Western/Drama
Darsteller: Timothy Olyphant, Ian McShane, Molly Parker und weitere
FSK: Ab 16
Laufzeit: ca. 10 Stunden
Inhalt:
Im Jahre 1876 wurde Deadwood gegründet. Eine Stadt mit reichen Goldvorkommen und ohne Staatszugehörigkeit und damit ohne Gesetze.
Gemeinsam mit seinem Partner, dem Österreicher Sol Star, macht sich der ehemalige Marshall Seth Bullock auf, um ihn Deadwood einen Eisenwarenhandel zu eröffnen.
Auch Western-Legende Wild Bill Hickock und dessen Gefährten Charlie Utter und Calamity Jane wollen in Deadwood ihr Glück versuchen.
Einer der ersten in Deadwood der nicht kam um nach Gold zu suchen war Al Swearengen, ein durchtriebener Saloonbesitzer der stets im Hintergrund seine Pläne ausheckt, für die ihm auch Morde ein geeignetes Mittel sind.
Meinung:
Deadwood ist keine Fernsehserien im klassischen Sinn, wie sie sich im deutschsprachigem Raum durchsetzt.
Viel mehr zählt Deadwood zu den anspruchsvolleren Serien die nicht auf einen Gag nach dem anderen aufbauen und ist damit eher nichts für das Abendprogramm des durchschnittlichen Bürgers.
Dafür gibt es Serien wie Malcolm Mittendrin oder King of Queens.
Vermutlich ist das auch der Grund warum Deadwood hierzulande nie ausgestrahlt wurde. Andere, in Amerika erfolgreiche TV-Serien wie The Shield: The road to justice is twisted (zu deutsch: The Shield: Gesetzt der Gewalt) die sich wegen ihrer Einzigartigkeit zu Quotenhits entwickelt haben (derzeit gibt es 7 Staffeln in Amerika) schaffen es hier nicht einmal genug Zuschauer zu fesseln, damit man die erste Staffel überhaupt beendet.
In Amerika war Deadwood ein Erfolg, was nicht zuletzt auf das ungewöhnliche Westernszenario zurückzuführen ist. Doch wer statt tiefgründiger Charaktere lauter Clint Eastwood-Verschnitte erwartet, täuscht sich in Deadwood.
Schießereien gibt es nämlich in der ersten Staffel kaum (ich bezweifle auch, dass sich das in den anderen beiden und hoffentlich möglichen folgenden) ändert.
Überhaupt, statt Unterhaltungswert durch Gags setzt Deadwood auf Charaktere, wovon die meisten historische Personen sind, wie etwa Seth Bullock, der ewige Streiter des Gesetzes, dessen Partner Sol Star als klassischer jüdischer Geschäftsmann, der jeden Penny zweimal umdreht, der gerissene Al Swearengen, der mit seinen beiden Handlagern Dan und Johnny als der örtliche Pate fungiert und natürlich auch Westernlegende Wild Bill Hickock und dessen Gefährten Charlie Utter und Calamity Jane sind und sie alle haben gelebt und waren auch in Deadwood. Nur so mancher muss sich eben mit fiktiven Ereignissen herumschlagen.
Dabei weiß jeder der Charaktere zu überzeugen, außer Timothy Olyphant, der vielleicht in seiner Rolle etwas Seth Bullock etwas zu steif agiert, aber das ist Geschmackssache und das will ich dem guten Mann auch gar nicht vorwerfen, denn das steht so im Drehbuch (Dass er den Hitman-Film dreht ist hingegen unverzeihlich…)
Die ersten paar Folgen gibt man sich große Mühe die „Bösen“, also Al, Dan und Johnny als fies darzustellen, aber man hat wohl schnell eingesehen, dass das nicht klappt.
Johnny ist mehr der tollpatschige Idiot der zwar Straßenräuber werden will, aber im Prinzip keiner Fliege was zu Leide tun könnte.
Dan schreckt nicht davor zurück jemandem mit seinem Messer die Kehle durchzuschneiden oder für Al jemanden anderswertig zu ermorden, aber auch das hat seine Grenzen und Dan kennt Prinzipien. Niemals würde er jemanden töten, bei dem es nicht nötig ist.
Und Al selbst ist wohl der sympathischste „Bad Ass“ der Filmgeschichte. Wäre er einer dieser klischeehaften Bösewichte, hätte er Johnny alleine in der ersten Staffel schon ein paar Mal erschossen.
Gut, seine Freundlichkeiten gegenüber gewissen anderen Menschen möchte ich hier aus Jugendschutzgründen nicht aufzählen, aber wenn man die Figur des Al Swearengen versteht, muss man sie einfach mögen.
Das „Gem“, sein Saloon, ist einfach seine Welt und wenn jemand glaubt sie zerstören zu müssen, wird er beseitigt.
Hinzu kommt seine Beziehung zu seiner Angestellten Trixie, eine Frau des zweifelhaften Gewerbes, mit der er auch eine eigenartige Hass-Liebe-Beziehung führt und natürlich seine verkrüppelte Putzfrau, die zu beschimpfen es schon ein tägliches Ritual ist, doch wehe dem der ihr etwas antun würde, denn wenn er das Nachschleifen des Fußes am morschen Holzboden nicht hört, ist für Al der Tag gelaufen.
Als weiterer „Bad Guy“ lässt sich noch Cy nennen, Als direkter Konkurrent, der nach einigen Folgen sein Bordell und Saloon „Bella Union“ in der Stadt eröffnet. Seine beiden Partner wissen zu gefallen, wie etwa Dan und Johnny im „Gem“, doch im Gegensatz zu Al ist er einer derjenigen den man ohne weiteres durchgehend hassen kann, da er um einiges böser als Al Swearengen ist.
Die „Guten“ sind nicht weniger sympathisch, kommen aber gegen eine Charaktergröße eines Al Swearengen nicht ganz an.
Seth Bullock, wie bereits erwähnt, kommt eher als steifer Sheriff daher, der er eigentlich nicht sein will und Wild Bill Hickock ist auch ein Charakter für sich.
Einerseits verschlossen, auf der anderen Seite auf seine eigene Art überzeugend.
Seine beiden Gefährten Charlie Utter und „Mannsweib“ Calamity Jane haben auch ihre Stärken und Schwächen, mir persönlich gefällt Sol Star jedoch am besten.
Er ist stets der kluge Geschäftsmann und versucht allen voran zu Beginn den Kauf der Parzelle für ihren Stand zu sichern, den Bullock mit seiner privaten Fehde zu Swearengen immer wieder zu zerstören droht.
Noch dazu ist er ein in Österreich geborener Jude, was schon mal ein großes Plus für Patrioten ist.
Ich könnte noch auf die anderen Charaktere eingehen wie dem Ortspriester Smith oder dem Doc, doch viel wichtiger ist, was mit diesen Charakteren geschieht.
Im Vergleich zu den Sitcoms, die hierzulande großen Anklang finden, jede Menge.
In Deadwood gibt es kaum Nebenhandlung, viel mehr ist das ganze keine 12-episodige TV-Serie, sondern viel mehr ein 10 –Stunden Film und in deren Mittelpunkt stehen die Charaktere mit ihren Problemen und Geschichten und deshalb weiß Deadwood, trotz mangelndem Body-Count auf den vor allem die heutige Jugend doch so abfährt, zu überzeugen und zwar von der ersten Minute an.
Doch von mangelnden Toten sollte man sich nicht einreden, dass Deadwood harmlos wäre. Es wird permanent geflucht und beschimpft und zwar auf eine Weise, dass man die Drehbuchautoren schon für ihre Kreativität loben möchte.
Außerdem, wenn in Deadwood jemand stirbt, dann ganz sicher nicht harmlos. Sei es durch einen Kopfschuss, nachdem einem die Schädeldecke auf offener Straße eingeschlagen wurde, durch ertränkt werden, Verbluten durch Bauchschuss usw.
Insgesamt kann man aber dazu sagen, dass rund 1 Person pro Folge getötet wird.
Um abschließend noch zu einem kurzen Fazit zu kommen:
Wer auf das ungewöhnliche Westernszenario, Intrigen, tiefgründige Charaktere steht, sollte sich die erste Staffel von Deadwood kaufen.
Ich selbst schaue gerade die zweite und werde mir wohl auch bald die 3. Staffel kaufen.
imdb: 9.3 (http://www.imdb.com/title/tt0348914/)
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (Jeder der Schauspieler passt in seine Rolle und spielt sie hervorragend.)
Effekte: --(In Deadwood explodiert nichts oder es passiert sonst auch nichts wofür man ein Special-Effects-Team bräuchte.)
Plot: 10 (Eine Stadt ohne Gesetze, der Saloonbesitzer als örtlicher „Mafiaboss“, eine Westernlegende, ein ehrlicher Marshall, Gold, Geld und Huren – muss ich mehr sagen?)
Anspruch: 9 (Deadwood wartet nicht mit einer verwirrenden Story auf, aber bei den vielen Charakteren, diversen Intrigen muss man aufpassen.)
Gesamteindruck: 9 (Wer nur irgendetwas mit dem Thema anfangen kann, auf großartige Charaktere abfährt und nicht viel Action braucht, muss Deadwood lieben.)
Die DVDs bei Amazon.de
Harbinger
17.10.2007, 00:15
Straßen In Flammen
http://blog.chosun.com/web_file/blog/200/25200/2/Streets_of_Fire2.jpg
Kinostart: 13.07.1984
Genre: Action
Regie: Walter Hill
Darsteller: Michael Paré, Diane Lane, Willem Dafoe
FSK: 18
Inhalt: Irgendwie, irgendwo, irgendwann (der Film ist da recht unpräzise, aber es hat ähnlichkeit mit einer Mixtur der 50er mit einer Cyberpunk-Zukunft...) wird die Rock-Sängerin Ellen Aim von Raven, dem Anführer der Bikergang "The Bombers", Live on Stage gekidnapped. Die Dinerbesitzerin Reva Cody, die ein großer Fan der guten Ellen ist, schickt nach ihrem Bruder Tom, einem Söldner, der losziehen soll, um Ellen den Klauen der Gangster zu entreißen. Trotz Spannungen zwischen Tom und Ellens Manager und Freund Billy Fish (Tom Cody ist Ellen Aims Ex-Freund), ziehen die beiden gemeinsam mit der ehemaligen Soldatin McCoy los.
Kritik: Also Leude... Wat war das denn? Ich muss mich doch arg über diesen Film wundern, hatte ich nach Genre, Darstellerriege, DVD-Cover, Regiestuhlbesetzer, Titel, Inhaltsauszug und FSK-Freigabe doch was gaaaaaaaaaanz anderes erwartet. Zum Beispiel einen bleigespickten B-Action-Kracher, in dem alle zwölf Sekunden irgend etwas explodiert, ob das jetzt physikalisch im Bereich des möglichen liegt oder nicht...
Das ist "Straßen In Flammen" aber mitnichten. Denn obwohl die Entführung der Ellen Aim in den ersten paar Filmminuten recht fix und actionreich abgehandelt wird, geht der Film danach nicht mit einem Stakkato aus Schießereien und Explosionen weiter. Hier und da wird mal ein wenig geprügelt, an zwei Stellen packt Cody den Schießprügel aus und verwandelt das eine oder andere Motorrad oder Auto in Kleinholz... äh, meine Kleinmetall... Ach ihr wisst schon... Er macht's jedenfalls kaputt.
Im Gegensatz zu Menschen. Mit denen geht der gute Tom eher zimperlich um. Also nicht wirklich... Verkloppen tut er schon oft und gerne menschliche Wesen, aber der Bodycount erreicht trotz allem eine handgezählte astronomische Höhe von 1/2. Ja, richtig gelesen, denn ich bin mir nicht ganz sicher, ob Cody den einen Kerl jetzt niedergeschossen hat oder nicht. Wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.
Also gut, der Film ist also kein bleihaltiger Action-Knaller. Isser denn überhaupt ein Actionfilm? Jain. Es gibt schon die eine oder andere derartige Sequenz. Vor allem die Schlägerei in Revas Diner, der Überfall auf das "Battery" (der Schuppen, in dem Ellen Aim gefangen gehalten wird) und der Showdown. Ansonsten kommt der Film aber weitestgehend ohne großes KAWOOM aus. Das hat der Streifen aber eigentlich gar nicht nötig, denn er lebt von etwas anderem: von seiner unglaublichen Coolnes.
Ja, es is so. So als würde auf so gut wie allem in dem Film ein großer Aufkleber pappen, auf dem "Cool" steht. Bösewicht Raven ist cool, Ellen Aim ist cool, Sidekick McCoy ist cool, Tom Cody ist supercool, Optik, Story und Musik sind cool... Alles ist verflucht cool. Außer Billy Fish. Der ist einfach nur ein Trottel, von dem man erwartet, dass er gegen Ende hin noch sympathisch wird und sich gut mit dem Helden versteht. Wird er aber... erm... eher nicht. Schade drum. Aber okay.
Gut, werfen wir doch mal einen fixen Blick auf den Beipackzettel. Ganz oben steht Walter Hill als Regisseur. Der Knabe, der uns mitunter "48 Stunden" mit Nick Nolte und Eddie Murphy, den Schwarzenegger/Belushi-Klopper "Red Heat", den Streetgang-Klassiker "The Warriors (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7229129)" und den Bruce-Willis-Action-Reißer "Last Man Standing" beschert hat (hat auch noch die Story zu "Aliens" geschrieben und gemeinsam mit Richard Donner und Joel Silver den von Ponti völlig zu unrecht verrissenen "Ritter Der Dämonen" produziert... mein Review folgt bald). Die Rolle des Tom Cody besetzt Michael Paré ("BloodRayne", "BloodRayne II", "The Virgin Suicides") und er macht seine Rolle... ahem... mäßig. Die Figur ist cool und würde eigentlich gar nicht so viel Talent erfordern... Aber Paré zieht trotzdem 'ne ziemlich unterdurchschnittliche Show ab und spielt viel zu trantütig. Ganz im Gegensatz zu Diane Lane ("Untreu", "The Glass House", "Judge Dredd"), die als Ellen Aim eine sehr ordentliche Darstellung abliefert und auch noch äußerst ansehnlich ausschaut. Rick Moranis ("Spaceballs", "Liebling, Ich Habe Die Kinder Geschrumpft", "Ghost Busters") spielt Billy Fish und das gut wie eh und jeh. Sehr unsympathisch und nervig. Bösewicht Raven gibt der Hollywood-Recke Willem Dafoe ("Platoon", "Der Blutige Pfad Gottes", "New Rose Hotel"). Hat wenig Screentime, nicht viel zu tun, aber seine Szenen sind stark. Vor allem die, in der er und Tom Cody sich zum ersten mal gegenüber stehen. Dann wäre da noch Amy Madigan ("Field Of Dreams", "Pollock"), die Mannsweib McCoy gibt. Wahrscheinlich die beste darstellerische Leistung des Films, die Frau hat's wirklich raus. Und in einer Nebenrolle sehen wir noch Bill Paxton ("True Lies", "Ein Einfacher Plan", "Predator 2") als Barkeeper mit festgegelter Elvis-Locke. Das waren so die bekannten und beliebten Namen, viel mehr gibt der Film an Stars nicht her.
Gut, was kann man über den Film noch sagen? Die Musik ist sehr ordentlich (eigentlich bin ich ja kein sonderlicher Rock'n'Roll-Fan, aber sie ist einfach cool und passt gut zu den Bildern), es gibt ein paar hübsche Überblendungen bei Szenenwechseln, ein paar gelungene Scherze sind drin und alles in allem macht der Film doch relativ viel Spaß... Auch wenn nur in einer Szene die Pyrotechnik-Keule ausgepackt wird (da dafür aber richtig). Allgemein isser mir aber zu unspektakulär, hat teilweise zu viel Leerlauf und keine besonders tolle Story. Und die FSK 18 ist wohl der größte Witz, den ich je gehört habe. Der Film kann locker ab 12 freigegeben werden...
Kommen wir zum Fazit: "Straßen In Flammen" ist kein Actionfilm, sondern, wie es im Vorspann geschrieben steht, ein Rock'n'Roll-Märchen. Ein sympathischer, cooler Film, abseits der Actionreißer der 80er Jahre, der durch seinen wenig spektakulären Verlauf und die lahme Darstellung von Michael Paré einiges verschenkt. Gut zu mögen, schwer zu lieben...
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Madigan, Moranis, Lane und Dafoe sind ziemlich gut, Paré is ne olle Trantüte)
Plot: 06/10 (eigentlich ganz gut, aber zu unspektakulär)
Effekte: 06/10 (gibt eher wenige, außer in der großen KAWOOM-Szene, die sind dafür ziemlich ordentlich)
Anspruch: 03/10 (eher ein Spaßfilm, ohne wirklichen Tiefgang)
Gesamtwertung: 07/10 (etwas anderes, als ich erwartet hatte... nicht schlecht, kein Meisterwerk, irgendwas dazwischen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.3) (http://www.imdb.com/title/tt0088194/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-58841-Streets%20of%20Fire%20-%20Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Anm. des Autors:
So, das war nu mein 19. Review hier. Für das nächste, das 20., hab ich mir schon was überlegt. Da werde ich einen ganz besonderen Film besprechen. Und danach wird endlich wieder ein richtiger Grützestreifen rausgekramt. Hab mir schon fest vorgenommen (so sehr es auch schmerzen mag) mir extra dafür noch mal Fulcis "Geisterstadt der Zombies" anzuschauen. :D So long...
€: Hab mich umentschieden. Mach ich erst bei Nummero 25. Erst kommen noch ein paar andere Reviews dran.
Harbinger
18.10.2007, 16:58
Gunpower
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51P5DWKY0PL._AA240_.jpg
DVD-Start: 2002
Genre: Action/Thriller/Drama
Regie: Brian Grant
Darsteller: Eric Roberts, Joe Pantoliano, Tia Carrere
FSK: 18
Inhalt: Nachtclub-Besitzer Jack hat acht Leute zusammengetrommelt. Acht Spezialisten, die sich mit Raub und Überfällen auskennen. Eingeteilt in Zweiergruppen sollen diese zeitgleich vier Geld-Depots überfallen. Die Paarungen fallen dabei etwas ungewöhnlich aus: altgedienter Afro-Amerikaner und weißer Rassist, Homosexueller und schwulenfeindlicher Macho, geistig Zurückgebliebener und Harvard Absolvent, sowie schwarzer Sprücheklopfer und toughes Rambo-Weib ziehen zusammen los. Konflikte und Chaos sind vorprogrammiert...
Kritik: Alter Schwede, ist das ein beschissener Titel... "Gunpower"... Fragt man sich, wer sich den Käse ausgedacht hat. Wären sie doch mal lieber beim englischen Originaltitel geblieben, der da "The Immortals" heißt, wesentlich besser klingt und auch einen besseren Bezug zum Film hat. Welchen will ich hier mal nicht verraten.
Aber gut, kommen wir mal zum eigentlichen Review. Was haben wir hier? Einen B-Actionfilm mit einer ganz netten Darstellerriege aus dem Jahre 1995, der von der Plotzusammenfassung her nach einem halbwegs lustigen "Ocean's Eleven"-Klon klingt. Ist "Gunpower"... ach verflucht, ich sag ab sofort "The Immortals"... also, ist "The Immortals" aber keineswegs. Der Film ist absolut keine Komödie (in der ersten Hälfte ein wenig lustig, in der zweiten allerdings todernst) und auch nur sehr bedingt ein Heist-Movie. Denn ohne zu viel spoilern zu wollen: Die Überfälle werden etwa in den ersten dreißig Minuten abgehandelt. Danach wandelt der Film sich in einen einzigen großen Shootout, der ordentlich Stimmung macht.
Dem ganzen zuträglich ist die hervorragende Besetzung des Streifens. In der Hauptrolle glänzt Eric Roberts ("Spun", "Cecil B. Demented", "Cable Guy") als Jack, der Nachtclubbesitzer, bei dem man sich nie sicher sein kann, ob er denn jetzt der sympathische Held oder ein mieses Arschloch ist. An seiner Seite und unter der ordentlichen Regie von Brian Grant (hat sonst nix nennenswertes gemacht, außer zwei Folgen der "Highlander"-Serie und den "Gladiator"-Spoof "Gladiatress") versammeln sich ein gut aufgelegter, glatzköpfiger Joe Pantoliano ("Matrix", "Bound", "Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)"), Tia Carrere ("Wayne's World (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4730347)", "Showdown", "True Lies"), William Forsythe ("Das Leben nach dem Tod in Denver", "Camouflage", "The Rock") und Altstar Tony Curtis ("Spartakus", außerdem Vater von Scream-Queen Jamie Lee Curtis), der hier den Bösewicht spielt. Einziger Schwachpunkt des Casts: Chris Rock ("Dogma", "Einmal Himmel und zurück", "Osmosis Jones"), der nerrrrrrrrvt. Und das gewaltig.
Sie alle spielen sich äußerst sympathisch durch das recht geschickt angelegte Skript, das mit einigen Twists und Turns punkten kann. Und den wohl kuriosesten Mexican-Standoff aller Zeiten beinhaltet, in dem fünf gegen sechs nach Anweisungen der Marke "Twister" ihre Knarren aufeinander richten. Sehr unterhaltsam das. Und sobald erst mal angefangen wird zu schießen, kommt der Actionfreund sowieso voll auf seine Kosten. Wie gesagt, wenn die Schießerei erst mal in Fahrt kommt, dann hört sie auch so schnell nicht mehr auf. Der Bodycount ist sehr ansehnlich, der Blutgehalt ebenfalls. Und wenn einer der neun "Helden" ablebt, dann ist das immer eine ziemlich emotional inszenierte Geschichte, die den Zuschauer auch nicht unberührt lässt. Bis auf einmal, aber bei dem isses auch wurscht, weil der nervt (hoppla, da hab ich doch glatte gespoilert, dass es sich um Chris Rock handelt...).
Gut, was kann man noch sagen? Locationtechnisch ist der Film etwas beschränkt, spielt fast ausschließlich in Jacks Nachtclub, der dafür aber sehr schick aussieht und nach allen Regeln der Kunst im Verlaufe des Films auseinandergenommen wird. Der Plot ist, wie schon zuvor gesagt, recht geschickt angelegt, weißt keine größeren Logiklöcher auf und kann mit einer ziemlich netten Grundidee aufwarten, die allerdings erst später im Film aufgerollt und deswegen an dieser Stelle nicht von mir verraten wird. Die Musik geht in Ordnung, an Effekten gibt's ein paar blutige Einschüsse zu bestaunen, mehr auch nicht.
Wow, ist das Review diesmal kurz ausgefallen. Kein Wunder, wenn der Film im Prinzip alles richtig aber nix außergewöhnlich macht.
Kommen wir zum Fazit: "The Immortals" ist ein zu Unrecht unbeachteter Action/Heist-Thriller mit einem netten B-Cast und viel Kawoom. Noch dazu kann er eine sehr nette Story aufweisen und das Ende ist in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Kleinen Punktabzug gibt's wegen Chris Rock, ansonsten alles prima.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Pantoliano ist wie immer ganz große Klasse, Roberts gefällt auch, ansonsten alle ziemlich gut, außer Chris Rock)
Plot: 08/10 (tolle Story mit vielen Wendungen, allerdings nichts Weltbewegendes)
Effekte: 04/10 (wenige, allerdings gehen die Locations alle ganz Ordentlich kaputt und Blut gibt's auch genügend)
Anspruch: 05/10 (nicht vom Schlage eines "Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)", aber doch schon ganz in Ordnung mit einer ordentlichen Botschaft)
Gesamtwertung: 7.5/10 (guter Action-Reißer, der viel Laune machen kann)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0113394/)
Leider keinen Trailer gefunden
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
20.10.2007, 02:22
Pressure
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/2315/cover.jpg
DVD-Start: 2003
Genre: Action/Thriller
Regie: Richard Gale
Darsteller: Kerr Smith, Lochlyn Munro, Donnelly Rhodes
FSK: 18
Inhalt: Die beiden Medizinstudenten Steve und Patrick wollen eigentlich nur mitten in der Wildnis eine kurze Pinkelpause einlegen, aber das Schicksal hat andere Pläne. Steve wird von einer Blondine verführt und von deren Freund Bo niedergeschlagen und beraubt. Als Bo aus Spaß noch ein wenig auf Steve einhackt, schießt die Pfeife sich aus Versehen das Gemächt weg. Dumm für Steve, denn Bo macht seine Kumpels glauben, dass Steve der Schütze gewesen wäre. Und da Bo sich als Cop herausstellt, hetzt er damit dem Studenten den langen Arm des Gesetzes auf den Hals...
Kritik: Unverhofft kommt oft. Wiedersehen macht Freude. Quid pro quo. Fuchs du hast die Gans gestohlen... Äh, ne, moment. Da sind wir mit der Floskelkeule irgendwo falsch abgebogen. Oh... ihr seid ja schon da. Ahem... Äh. Was ich sagen wollte: Wenn man's am wenigsten erwartet, kommt von irgendwo ein Lichtlein her und weist dir den Weg. Was die kryptischen Andeutungen sollen? Naja, sagen wir's mal so...
Ich hatte ja die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, in nächster Zeit eine richtige Filmgurke vor die Flinte zu kriegen. Bis ich vor einigen Tagen nach "The Immortals" (ich weigere mich immer noch, den Film "Gunpower" zu nennen...) gerade noch mal ins DVD-Regal griff und einen Film rausholte, den ich irgendwann mal für ein paar Euro bei Amazon mitbestellt hatte. Wieso weiß ich heute nicht mehr. Jedenfalls war besagter Film "Pressure - Nichts ist gefährlicher als die Wahrheit", mit den Halb-Stars Kerr Smith (spielte den Schwulen in "Dawson's Creek", hatte außerdem die ziemlich coole Rolle Carters in "Final Destination" und wusste auch in dem etwas niedrig budgetierten Vampir-Klopper "The Forsaken" zu gefallen) und Lochlyn Munro (sah ich erst vor ein paar Tagen in dem leidlich witzigen Leslie-Nielsen-Spätwerk "Camouflage", spielte ansonsten noch in "Scary Movie" und den Polizisten in "Freddy Vs. Jason (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5980733)"), die ich beide zwar nicht für absolute Überflieger, aber doch für recht talentierte Darsteller halte. Ich war also guter Dinge, einen recht blutigen (das rote Aufkleberchen ist hinten drauf), spannenden Actionthriller zu erleben. Was sich dann allerdings neunzig Minuten lang vor mir abspielte spottet jeder Beschreibung... Äh, aber ich will's trotzdem mal versuchen.
"Pressure" ist Grütze. Die Story ist hanebüchen (die beiden Kerle halten an nem Schuppen an, in dem ein CHEERLEADER-WETTBEWERB stattfindet, GNAR!), Charaktermotivation sowie -entwicklung gibt es nicht und selbst wenn ist sie blöde (der Kerl, den Patrick und Steve quasi als "Geisel" nehmen ist tierisch sauer auf die beiden, als Steve sich dann aber entschuldigt wird er plötzlich ihr bester Freund... hä?), der Film weiß selbst nie so genau, ob er sich jetzt ernst nehmen will oder nicht (bei der... ahem... spektakulären Flucht durch den Wald latzt Patrick sich mit dem Fressbrett in einen Stacheldrahtzaun, steht wieder auf, brummelt ein "Geht schon wieder", geht zwei Schritte weiter und tappt in eine Bärenfalle... was haben wir gelacht), der Showdown ist ungefähr in Musikantenstadeltempo inszeniert und sowieso fühlt der Film sich an, als wäre er eine Folge irgend einer nachmittäglichen Pseudo-Actionserie, allerdings das ganze wie gesagt auf 90 Minuten gestreckt.
Regiestuhlbesetzer Richard Gale ("Dangerous Connection", ansonsten hat der Kerl noch nix weiteres gemacht) schafft es innerhalb dieser Zeit nicht auch nur das geringste Fünkchen Spannung aufkommen zu lassen oder einem die Charaktere irgendwie sympathisch zu machen. Ganz im Gegenteil. Die Luschen, die uns über die ganze Lauflänge vor der Nase rumstaksen, verhalten sich nämlich nicht gerade wie ach so intelligente Studenten, die sie ja darstellen sollen. Sondern eher auf dem geistigen Niveau von grob geschätzt fünfzig Metern Feldweg. Soll heißen: Mein Gott, sind die allesamt dumm... Das fängt bei Intelligenzbestie Steve an, der eigentlich mit seinem Schnuckiputzi Sara (dargestellt von "40 Tage, 40 Nächte"-Nebendarstellerin Michelle Harrison, die übrigens in Uwe Bolls neustem Streich "Dungeon Siege" eine Rolle als - und da zitiere ich IMDB - "Hysterical Woman" hat... da kann sie sich beim auf-der-Party-angeben ja direkt hinter "Bearded man exiting the cable car" Joe D'Amato einreihen... ah, ich schweife ab) überglücklich ist, sich trotzdem mir nichts dir nichts von Quotenblondine Amber (Angela Featherstone, "bekannt" aus ihrer besseren Statistenrolle in "Con Air") anmachen, abschleppen und abknutschen lässt, obwohl sie sich etwa eine halbe Filmminute früher überhaupt nicht leiden konnten und sich das auch gesagt haben... Das geht weiter bei seinem mindestens ebensosehr mit Geistesgaben gesegneten Kumpel Patrick, dessen beste Idee zum Cop-Verfolger-aufhalten folgende ist: Man nehme drei Cheerleaderinnen als Geiseln, setze sie auf den Rücksitz des Autos, fahre eine dunkle Straße entlang, ziehe allen dreien dann die Oberteile plus BHs aus und setze sie auf besagter Straße aus. Was wären denn die Cops für Menschen, wenn sie da einfach dran vorbeifahren würden (gnar, man reiche mir ein Brett oder so...). Weiterer Schwachsinn beinhaltet dann auch noch vorhin genannten Hinterwäldler, der nach Steves Entschuldigung nicht nur der Jungs bester Kumpel wird, sondern sie auch noch mit Waffen ausstattet (hat zum Glück eine ganz ansehnliche Sammlung im Haus) und ihnen in jeder nur erdenklichen Art und Weise hilft. Tja, wenn ich's nicht besser wüsste, ich würde behaupten, dass das komplette Skript aus der Feder von keinem geringeren als dem bekannten und beliebten Autor Rainer Zufall stammt...
Gut, die Story ist also grober Bockmist, die Regie versagt auf ganzer Linie... Wie sieht's eigentlich mit den Darstellern aus? Düster, sag ich euch. Kerr Smith und Lochlyn Munro tun ihr bestes, um gegen diese Katastrophe anzuspielen, ziehen aber ganz klar den Kürzeren. Smith hat dabei auch noch die Arschkarte gezogen, denn er darf den wohl beknacktesten Filmhelden aller Zeiten verkörpern... Munro hat wenigstens ein paar wenige ganz lustige Sprüche auf lager. Angela Featherstone liefert eine recht passable Show ab, ganz im Gegensatz zu Adrien Dorval ("Sehr Verdächtig", "Die unendliche Geschichte III", spielt hier Fiesarsch Bo), der wohl bedrohlich wirken soll, allerdings nur wie ein lächerlicher Hampelmann mit Aggressionsproblemen rüberkommt. Besser ist da schon sein Filmvater, uns' Badguy Donnelly Rhodes (spielt in der neuen "Battlestar Galactica"-Serie, hatte ansonsten kleinere Rollen in solchen Serienhits wie "Viper", "Millenium" und "Akte X"), der den örtlichen Sheriff gibt, der Jagd auf die beiden flüchtigen macht und dabei Justiz mit Selbstjustiz zu verwechseln scheint... Was ihn ein wenig ins Straucheln bringt ist auch die in etwa einer halben Sekunde abgeschlossenen Charakterentwicklung seiner Figur von "Lasst uns reden" zu "Sterbt, ihr Schweine", ansonsten zieht er sich ganz gut aus der Affäre. Und zu guter letzt ist da noch die schon vorher erwähnte Michelle Harrison, die es im Prinzip auch schafft, nicht allzu belämmert dazustehen. Sie hat auch nicht sonderlich viel Screentime...
Nachdem wir jetzt schon ne Weile an dem Film rumsezieren und bislang noch auf nichts brauchbares gestoßen sind, muss es doch irgend etwas positives geben, nicht oder? Hm.... probieren wir's doch mal mit den Actionsequenzen. Gibt's da vielleicht was gutes drüber zu sagen? Öh... Fehlanzeige. Die sind lahmarschig, uninteressant, schon tausendmal dagewesen und noch dazu nicht mal sonderlich blutig. Die FSK 18 scheint der Film im Lotto gewonnen zu haben, die ist zwar nicht so absolut fehl am Platze wie die von "Straßen in Flammen", aber ne 16 hätte "Pressure" trotzdem wesentlich besser zu Gesicht gestanden. Denn man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: Der Film hat einen Bodycount von vier (!) Leuten. Und wirklich spektakulär ist davon nur eine einzige Todesszene... Äh, ne, doch nicht. Spektakulär ist anders... Aber im Kontext des Filmes, will heißen "spektakulärer als wie alle anderen".
Sonst noch was zu diesem Film zu sagen? Hm... Optik? Langweilig, da eigentlich alles grün. Musik? Ist mir nicht im Gedächtnis geblieben, kann also nix tolles gewesen sein. Kameraarbeit? Standard. Hab ich irgend was vergessen? Nö. Alles drin.
Kommen wir zum Fazit: Kreuzworträtselfrage des Tages: Guter B-Actionfilm mit acht Buchstaben? "Gunpower" (argh, ich hab's getan...). Schlechte Entschuldigung für einen Actionstreifen mit zweifelhaftem Nachmittagsseriencharme und ebenfalls acht Buchstaben? "Pressure"! Bei dem Film stimmt leider so gar nichts. Die teilweise ganz passablen Schauspieler können dieses Wrack nicht vor dem Sinken retten. Spannend ist anders, actionreich auch. Und vor allem ist INTELLIGENT, LOGISCH und NACHVOLLZIEHBAR anders. "Pressure" ist einfach ein Film der verschenkten Möglichkeiten, der eigentlich nur dadurch glänzen kann, dass er wirklich absolut konsequent uninteressant ist. Denn er ist leider wiederum auch nicht so schlecht, dass er dem Trashfreund Spaß bereiten könnte... Damit verliert "Pressure" in meinen Augen voll und ganz seine Daseinsberechtigung. Wenn einer meine DVD haben will, Angebote in den Briefkasten...
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (ich mag Smith und Munro und sie sind auch ganz gute Darsteller, aber diesen Film hätten sie sich wahrlich nicht antun müssen... abgesehen davon recht durchschnittlich)
Plot: 02/10 (bekloppte Melange aus Actionfilm und Backwood-Thriller, die einfach nur unglaubwürdig ist und auch ansonsten keinen gesteigerten Sinn ergibt)
Effekte: 03/10 (hm, joa, wir haben ein halbes Feuergefecht... da hab ich aber auch schon wesentlich besseres gesehen)
Anspruch: 02/10 (quasi nicht existent, am besten einfach Hirn ausschalten und nicht weiter drüber nachdenken, denn das würde wohl nur zu Kopfschmerzen führen)
Gesamtwertung: 02/10 (lahmer Billigstreifen, der keinen Spaß macht und auch ansonsten eigentlich nichts hat, was für ihn spricht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0283559/)
Link zum Trailer (http://www.liberatedfilms.com/film-48381-Pressure%20-%20US%20Home%20Video%20Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
22.10.2007, 18:50
*tapptapptapp* *Türquietsch* HALLO? IST DA JEMAND? HALLOOOOOOOOOO?
Ja sapperlot noch einmal, wassen hier los? Stirbt uns das Reviewcenter weg? Warum zum Geier sind sechs der letzten sieben Reviews von mir? Wo sind denn all die Schreibwütigen, die sich damals dafür eingesetzt haben? Ja, euch mein ich. Los, hop, Review schreiben. Aber bißchen fix, wenn ich mal bitten darf... Naja, dann mach ich halt noch eins. Achtung, fertig...
Grosse Pointe Blank
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/mmpo/503535~Grosse-Pointe-Blank-Posters.jpg
Kinostart: 21.08.1997
Genre: Action/Komödie
Regie: George Armitage
Darsteller: John Cusack, Minnie Driver, Dan Aykroyd
FSK: 16
Inhalt: "Hi, ich bin Martin Blank, erinnerst du dich? Ich bin nicht verheiratet, ich hab' keine Kinder... Und ich blas' dir das Gehirn raus, wenn der Preis stimmt." So stellt sich unser heutiger... ähm... sagen wir mal "Held" seinem eigenen Spiegelbild vor. Denn ein Held ist der gute Martin im Prinzip nicht. Viel eher ein freischaffender Auftragskiller. Als er einen Job versaut, muss er zur Wiedergutmachung jemanden in seiner alten Heimat, Detroit, erledigen. Wie es der Zufall will, wartet allerdings nicht nur dieser Job auf Martin: Die Wiedersehensparty anlässlich des zehnjährigen Jubiläums seines High-School-Abschlusses findet zur selben Zeit statt. Und Martins Jugendliebe Debbie, die er vor zehn Jahren hat sitzen lassen, wird auch da sein...
Kritik: Und mal wieder reisen wir zurück in die Vergangenheit, wenn ich mich recht entsinne (und den OFDB-Einträgen trauen kann) ins Jahr 2001, als ich eines Abends den Titel "Grosse Pointe Blank" in der Fernsehzeitung las. Ich hatte von dem Film noch nie was gehört (war kein sonderlich großer kommerzieller Erfolg, vor allem nicht in Deutschland) und entschied mich, mal einzuschalten. Was sich in den folgenden 107 Minuten vor mir abspielte, beeindruckte mich zutiefst und ließ mich so schnell nicht wieder los.
"Grosse Pointe Blank" schafft etwas, woran viel zu viele Filme scheitern. Ähnlich erfolgreich wie sonst nur der Schwarzenegger-Kassenschlager "True Lies" (allerdings auf ganz andere Art und Weise) gelingt es dem Film bestens, gewollte Comedy mit guter Action zu verbinden. Jau, "Grosse Pointe Blank" ist wirklich lustig und verflucht actionreich. Wir schauen Martin Blank beinahe zwei Stunden lang zu, wie er trockene, zynische Kommentare ablässt ("Psychopathen töten grundlos. Ich hab's für Geld getan. Es ist ein Job..."), sich mit seinem Psychater Wortgefechte liefert ("Töten Sie ein paar Tage lang niemanden. Probieren Sie dieses neue Gefühl aus." - "Okay, ich werd's mal drauf anlegen...") und auch den einen oder anderen haarsträubenden Shootout liefert (der Showdown ist hier wohl der Höhepunkt, aber auch die Sache im Ultimart ist sehr genial in Szene gesetzt). Durchweg unterhaltsam, das.
Gelingen kann das Ganze allerdings nur dank der hervorragenden Schauspielleistungen aller Beteiligten. Regisseur George Armitage ("Miami Blues") hat sich aber auch einen ganzen Haufen Stars und Sternchen ins Boot geholt. Allen voran den großartigen John Cusack ("Zimmer 1408", "Being John Malkovich", "Identität"), der Profikiller Martin Blank unglaublich lebhaft und sympathisch spielt. Sein Love-Interrest wird von Minnie Driver ("Good Will Hunting", "Hard Rain", "Sleepers") dargestellt, eigentlich keine Darstellerin, die man jetzt als Top-Actress bezeichnen würde, aber sie macht ihre Sache auch ziemlich gut, nervt nicht, hat ein paar coole Szenen, was will man mehr? Den Part des Bösewichts übernimmt Komiker Dan Aykroyd ("Ghost Busters", "Spione Wie Wir", "Evolution") hier ebenfalls ziemlich sympathisch und witzig, auch wenn seine Leibesfülle vor allem beim finalen Shootout doch hin und wieder etwas... ahem... lächerlich anmutet. Aber ansonsten spielt er genial und wenn zwischen ihm und Cusack die Fetzen fliegen, gibt's eigentlich immer was zu lachen. Erwähnenswert ist noch John Cusacks ältere Schwester Joan Cusack ("In & Out", "Two Much", "High Fidelity") als seine Sekretärin Marcella, Hank Azaria ("Die Simpsons", "Mystery Men", "Godzilla") als NSA-Agent Steve und Mitch Ryan ("Halloween 6", "Judge Dredd", "Hot Shots 2") als Debbies Vater, der einige sehr geniale Szenen auf seiner Seite hat ("Was machst du eigentlich beruflich, Martin?" - "Profikiller..." - "Ah, das gefällt mir. Ein Gewerbe mit Zukunft.").
Sowieso ist es herrlich absurd, wie Martin Blank hin und wieder jemandem auf die Nase bindet, womit er seine Brötchen verdient. Denn glauben tut ihm das eh niemand. Zum Schreien lustig isses trotzdem jedes Mal. Sowieso kann der Film vor allem durch seine Situationskomik punkten, allerdings auch durch die bestens gelungenen Dialoge. Da sind wirklich feine Spitzen dabei, die sich die Figuren geben.
Der Action-Aspekt des Films kommt dabei zum Glück nicht zu kurz. Immer mal wieder werden kleinere oder größere Actionsequenzen eingestreut, es gibt einiges an Gunplay zu bewundern, eine Martial-Arts-Szene, hin und wieder ein wenig KABOOM und gegen Ende einen wirklich bestens gelungenen Showdown (in der Blank beweißt, dass er Menschen auch mit Bratpfannen in die ewigen Jagdgründe schicken kann).
Der Bodycount beträgt laut IMDB angeblich 14, ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, dass es ein paar mehr sind, über 20 aber wohl keinesfalls. Allzu blutig wird das ganze dabei nie, die Freigabe ab 16 ist adäquat (im Fernsehn läuft er meistens geschnitten und ab 12). Musik gibt's eine gelungene Melange aus den 90ern und den 80ern, auch wenn ich als deutscher Zuschauer die Einbindung von Nenas "99 Luftballons" während einer Actionszene etwas unglücklich fand. Davon abgesehen ist der Film allerdings bestens gelungen. Macht immer wieder Spaß.
Kommen wir zum Fazit: "Grosse Pointe Blank" ist neben "True Lies" und "Kiss Kiss Bang Bang" wohl die gelungenste Verbindung zwischen Actionstreifen und schwarzer Komödie, wobei man ihn wohl besser mit dem zweitgenannten Film vergleichen kann (und er wohl auch so ziemlich jedem gefallen dürfte, der "Kiss Kiss Bang Bang" mochte und umgekehrt). Mit genialen pointierten Dialogen, herrlicher Situationskomik und tollen Shootouts bietet der Film im Prinzip alles, was das Herz begehrt. Kleinen Punktabzug gibt's wegen der Story, die zwar eine tolle Prämisse hat, gegen Ende aber doch eher trivial wird. Ansonsten alle Daumen hoch.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (Cusack genial wie immer, auch der Rest des Casts weist sehr gute darstellerische Leistungen auf)
Plot: 08/10 (tolle Prämisse, ansonsten leider stellenweise etwas zu banal und vorhersehbar)
Effekte: 05/10 (gute Hausmannskost, will heißen ordentlich Geballer mit ein paar Einschüssen und hier und da mal eine Explosion, nichts außergewöhnliches)
Anspruch: 07/10 (der Humor liegt hier, zwar nicht ausschließlich aber doch größtenteils, in den Dialogen, also sollte man gut aufpassen, trotzdem prima Party-Film)
Gesamtwertung: 09/10 (eine der besten Actionkomödien, die ihren Weg in mein Filmregal gefunden hat... kann den Film nur jedem weiterempfehlen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0119229/)
Hab den Trailer mal nicht verlinkt, weil mir beim Anschauen aufgefallen ist, dass er einen gewaltigen Spoiler beinhaltet...
Die DVD bei Amazon.de
Mensch, was für ein Glück, dass ich vor ein paar Tagen wieder einmal einen Film gesehen habe, über den es sich zu schreiben lohnt. Gemeint ist dieser hier:
Per Anhalter durch die Galaxis
http://www.highlightzone.de/film/film_bilder/per_anhalter_durch_die_galaxis.jpg
Kinostart: 28. April 2005
Genre: Sci-Fi, Komödie
Regie: Garth Jennings
Darsteller: Martin Freeman, Mos Def, Bill Nighy, John Malkovich
FSK: 6
Länge: 110 Minuten
Inhalt:
Arthur Dent hat Pech, erst wird sein Haus platt gemacht um einer Umgehungsstraße platz zu machen und danach auch noch die Erde um einer Hyperumgehungsstraße Platz zu machen. Jedoch erfährt er auch, dass sein guter Freund Ford Prefect nicht auf Guilford stammt, sondern von einem Planeten in der Nähe von Beteigeuze 5 kommt.. tja und das Ganze passiert in den ersten 10 Minuten. Danach geht es durch eine Odysee im Weltraum, bei welcher unter anderem die ultimative Antwort gefunden wird:D
Kritik:
Jeder Fan der Bücher hatte es gleichzeitig herbeigesehnt und befürchtet. Eine Verfilmung des Kultromanes von Douglas Adams. Die gute Nachricht zuerst, der Film ist meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Natürlich ist es keine 1 zu 1 Kopie, aber alles ist mit Herz gemacht, man merkt, dass die Schauspieler wirklich mit Liebe dabei waren. Apropos Schauspieler. Diese sind durch die Bank eigentlich gut besetzt. Besonders Martin Freeman als Arthur. Er wirkt wirklich sehr authentisch und schön perplex in manchen Szenen. Auch Mos Def als Ford ist stimmig besetzt. Hatte da erst so meine Zweifel, aber er ist wirklich gut und witzig, wenn ich nur daran denke was er alles mit dem Handtuch macht. Doch nicht nur die 2 machen ihre Rolle gut, auch alle anderen spielen ganz gut und John Malkowisch bringt die neue Figur auch ordentlich ein. Doch nicht nur die Figur des Humma Kavula ist neu. Auch verschiedene andere Stellen des Filmes kommen nicht im Buch vor oder liegen hier abgewandelt vor. Jedoch ist das ja eigentlich die Regel bei Buchverfilmungen und es fällt nicht zu störend auf. Kommen wir mal zu den Effekten, diese nicht unbedingt schlecht. Besonders Marvin und die Reisen im Weltraum wirken sehr gut. Dagegen stehen dann natürlich die Vogonen, welche doch irgendwie verdammt lächerlich aussehen. Trotzdem passte es irgendwie, es hat was und ist vor allem immer wieder für Lacher gut. Die Action kommt auch nicht unbedingt zu kurz, es gibt zwar keine richtigen "Ballerszenen" aber dafür doch viele schnelle Szenen. Jedoch steht sie nicht im Mittelpunkt. Den nimmt eindeutig der Humor ein. Der Humor ist typisch britisch, was mir ja sehr gut gefällt, aber bei anderen natürlich nur ein Nasenrümpfen hervor ruft. Besonders Marvin ist einfach genial verdammt lustig, wenn er seine zynischen Bemerkungen von sich lässt, muss man einfach lachen. Der Soundtrack des Filmes hat es auch in sich, besonders "So long & Thanks for all the Fish" hat echte Ohrwurmqualität. Ja das war es dann eignetlich so weit. Wirklich negative Punkte gibt es eigentlich nicht, das alles nicht vollkommen Buchgetreu übernommen werden kann, war ja von Anfang an klar und im Großen und Ganzen ist es wirklich ein gelungener Film. Ach ja jetzt hätte ich es ja fast vergessen, die Einträge im "Anhalter" sind auch sehr witzig gemacht und vor allem verdammt bunt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (gibt nichts zu bemängeln, alle machen ihre Sache gut und bestechen vor allem durch ihre Liebe zum Film)
Plot: 10/10 (Für diese genialen Ideen kann man einfach nur 10 Punkte geben)
Effekte: 06/10 (Vieles ist gut gelungen und manches MUSS einfach schlecht aussehen)
Anspruch: 07/10 (ohne ein bisschen Vorwissen aus den Büchern könnte man so seine Probleme haben)
Gesamtwertung: 08/10 (so gut der Film auch ist, aber mehr als 8 kann ich als Fan der Bücher einfach nicht geben, trotzdem sehr empfehlenswert)
imdb Wertung: 6.6 (http://german.imdb.com/title/tt0371724/)
Trailer auf youtube (http://www.youtube.com/watch?v=MbGNcoB2Y4I)
Die DVD bei Amazon.de
walljumper
24.10.2007, 20:24
so hab ja auch versprochen mal etwas beizutragen, das tu ich hiermit
Night of the Dead
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51vGqOxZV8L._SS500_.jpg
Kinostart: 1. Oktober 2006
Genre: Horror, Splatter
Regie: Eric Forsberg
Darsteller: Louis Graham, Joey Jalalian, Gabriel Womack ...
FSK: 18
Länge: 90 Minuten
Inhalt:
Dr. Schrecklich forscht an einem Serum, das Tote wieder zum Leben erweckt, als seine Tochter und seine Frau bei einem Autounfall sterben. Ein Jahr später forscht er noch immer in einer privaten Klinik, als ein verzweifeltes Elternpaar mit ihrer schwer verletzten Tochter eintreffen. Dr. Schrecklich versucht die junge Frau zu retten, doch dabei geht so einiges schief.
Kritik:
Night of the Dead wirkt teilweise sehr trashig, schon allein der Name "Dr. Schrecklich" lässt das vermuten, doch hinter dieser Fasade lauert ein Splatterfilm der es in sich hat. Die Story ist nicht sonderlich ausgefeilt aber darum geht es auch garnicht. Die große Stärke des Films sind die Effekte und die sind wirklich spitze und abgesehen von der echt schlechten Explosion am Ende konnte ich kein CGI finden. Die Stärke des Films ist aber auch gleichzeitig die Schwäche des Films, der Film ist echt brutal und mehr Blut pro Minute hab ich bisher nirgends gesehen. Die Schauspieler sind eher schlecht wobei ich mich manchmal gefragt habe ob das absicht ist, teilweise wirkt es schon sehr gekünstelt. Dadurch wirkt der Film auch streckenweise ungewollt komisch. Langeweile kommt nicht auf, wobei seinen Höhepunkt erreicht der Film erst gegen Ende. Die Musik ist nicht besonderes aber passend.
Fazit:
Viel kann man über den Film eigentlich nicht sagen ohne zu Spoilern, Plot, Anspruch und Schauspielerische Leistung gehen gegen 0, dafür sind die Effekte sehr gut. Für Splatter Fans ist der Film empfehlenswert, allen anderen kann ich nur dringend davon abraten.
Wer das Genre mag, wird trotz aller Schwächen seinen Spaß mit diesem Film haben.
Einzelwertungen:
Darsteller: 02/10 (eigentlich grotten schlecht aber gerade das wirkt teilweise sehr lustig)
Plot: 03/10 (ja ist vorhanden und nichtmal vollkommen abgedroschen)
Effekte: 09/10 (Die Maske ist wirklich spitze, aber die Explosion am Ende verhindert 10 Punkte)
Anspruch: 02/10 (praktisch nicht vorhanden, ok teilweise kann man das handeln von Dr. Schrecklich etwas verstehen)
Gesamtwerung: 07/10 (für Fans des Genres ganz gut, für alle anderen nicht zu gebrauchen)
imdb Wertung: 3.5 (http://german.imdb.com/title/tt0816594/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=grPN-YB5Q_s)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
26.10.2007, 14:40
Die You Zombie Bastards
http://www.sirensofcinema.com/v1/sirens_images/Reviews/Reviews%20Posters/DYZB2.jpg
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Komödie/Splatter/Roadmovie/Zombie
Regie: Caleb Emerson
Darsteller: Tim Gerstmar, Geoff Mosher, Pippi Zornoza
Inhalt:
Irgendein komischer Wissenschaftler verwandelt Leute in Zombies, ein netter Massenmörder schnetzelt sich seinen Weg durch Hippies und anderes gedöns und später auch Zombies... bin nicht ganz schlau daraus geworden^^.
Der Massenmörder wird später zu nem Superhelden und sucht seine Frau...
Meine Meinung:
Ok... Dieser Film ist der mit abstand trashigste, den ich in den letzten Jahren gesehen hab... und das heißt was, denn ich schaue mit begeisterung B und C Movies...
Aber dieser Film ist absolut Kultverdächtig... Was da abgeht ist teilweise einfach nurnoch zum totlachen. So viele geniale Ideen, verbunden mit untalentiertesten Schauspielern, einem betrunkenen Regisseur, ner Menge blutiger Effekte, viel Sex... man kann die Verrücktheit des Filmes garnicht beschreiben.
Aber Fakt ist... Entweder man liebt, oder man hasst diesen Film. Ich liebe ihn. Und zwar abgrundtief.
Die Darsteller... ok... sie sind sowas von abgrundtief untalentiert, doch sie spielen mit absoluter Begeisterung... Das ganze sieht aus, wie der Film einer Schulklasse (nur das es Erwachsene sind), die mit vollster Begeisterung versuchen Emotionen auszudrücken und sich auch in den tragischsten Szenen nur so halb das Lachen verkneifen können.
Die Effekte... sind ziemlich viele, ziemlich blutig, verdammt trashig... Da werden ne Menge Leute zerfetzt, Köpfe fliegen, Kanibalismus... ja, alles was man für nen guten Splatter braucht, hier schenkt man sich wirklich nix...
Die Monster sehen aus wie aus einem alten Godzillafilm...
Achja, der Film bekommt von mir noch den Award "beste Prügelszene in der Filmgeschichte"... Die sind echt abgrundtief genial... er schlägt jedesmal total weit daneben und die fliegen total weg... so sinnlos genial xD
Achja, den riesen Plastikdödel vom verrückten Professor sollte man auch noch erwähnen^^
Tja... Die Geschichte... Die ist wirklich genialst! xD Wieviele Ideen die in diese 90 Minuten untergebracht haben und wieviele Genre sie gleichzeitig parodieren... Ich kann die Ideen jetzt nicht wirklich beschreiben, denn ich will nix verraten, aber glaubt mir, so kreativ war selten ein Film xD.
Sehr lustig ist es auch noch, wenn die Versuchen Deutsch zu reden...
Tja... irgendwie kann man zu dem Film nicht gut was schreiben... Ist einfach total trashig und trotzdem abgrundtief witzig und man MUSS ihn ansehen, wenn man kein Problem mit trash hat... denn dann wird man optimalst unterhalten... Wer allerdings nur Blockbuster anschaut, sollte darum nen weiten Bogen machen...
achja, der Film hat auch ne Menge Preise bei verschiedensten Filmfestspielen gewonnen...
Und schaut den Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=fBXvNALBot4) an, der sagt schon ziemlich genau aus, was da auf euch zukommt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 2 (untalentiert bis zum maximum, aber mit absoluter Begeisterung dabei und super zum anschaun. Gute Schauspieler hätten dem ilm 50% seines Charms genommen.)
Effekte: 6 (recht viele, ziemlich blutig, aber technishc nicht unbedingt am höchsten Stand... Homemade Effekte halt.)
Plot: 9 (ich liebe den Film, auch wenn ich sogut wie nicht schlau aus der Geschichte wurde, trotzdem sind die Ideen so absolut genial...)
Anspruch: 1 (sogut wie unanspruchsvoll.
Gesamteindruck: 9 (ja, es erscheint vielleicht übertrieben, denn eigentlich ist der Film schlecht bis zum maximum, doch ich wurde optimalst unterhalten, wie schon lange nichtmehr und das muss man honorieren!)
imdb Wertung: 5.0 (http://www.imdb.com/title/tt0349349/)
Trailer auf youtube (http://www.youtube.com/watch?v=fBXvNALBot4)
LorD AvengeR
27.10.2007, 12:03
Resident Evil
http://www.headinjurytheater.com/images/mzomb%20resident%20evil.jpg
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Genre: Science-Fiction-Horror
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Eric Mabius, James Purefoy, Heike Makatsch
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 21.03.2002
Inhalt:
Raccoon City, eine friedliche, kleine Stadt. Doch weit unter den Straßen sieht es ganz anders aus... in der geheimen Forschungsbasis des Konzerns Umbrella ist der sogenannte T-Virus ausgebrochen und hat alle Mitarbeiter infiziert. Eine Spezialeinheit soll sich um das Problem kümmern...
Meinung:
Meiner Meinung nach der beste Resident Evil Film (bisher) und einer meiner LieblingsZombieStreifen. Die Story ist zwar etwas plump, aber dafür geht die Atmosphäre in Richtung der Spiele, was sehr zu begrüßen ist. Es wäre zwar schön, wenn sie den Film richtig dem Spiel nachempfunden hätten, aber das scheint es in der Filmindustrie ohnehin nicht zu geben. Wie gesagt ist also die Atmosphäre von Beginn an beklemmend und angespannt, man hat ständig das Gefühl, die Protagonisten würden beobachtet werden und die Regie stellt u.a. diesen Aspekt äußerst überzeugend dar. Auch die Überraschungseffekte, in denen man hochschreckt, bleiben nicht aus und sind gut eingebracht/inszeniert.
Die Schauspieler gehören sicher nicht zur Elite, aber machen einen passablen Job und ihre Figuren sind - so weit man das von den raren, gebotenen Informationen sagen kann - gut gewählt und passen in das Geschehen. Auch die Effekte sind nicht vom Feinsten, aber stören den Filmgenuss eher weniger. Der Splatter kommt etwas kurz und an gewissen Stellen und Kreaturen sieht man deutlich die Arbeit des Computers. Dennoch sind die Settings denen im Spiel gut nachempfunden, auch wenn sie ruhig noch beklemmender hätten sein können.
Mhm, mein Review scheint recht negativ ausgefallen zu sein, trotz meiner recht guten Meinung über den Film^^ Davon sollte man sich jetzt nicht beirren lassen. Nimmt man einige, wenige Ausnahmen vorne weg, weisen ZombieFilme schließlich stets diverse Mängel auf. Aber die Atmosphäre, meiner Meinung nach das Wichtigste, hat in diesem Fall überzeugt und daher sticht der Film in meinen Augen aus seinem Genre hervor.
Einzig das Ende (Achtung, Spoiler!) verpasst dem Film einen sehr starken Dämpfer. Dieses Fortsetzung folgt ärgert einen schon, wenn man nicht gerade die Fortsetzung neben sich liegen hat...
imdb Wertung: 6.3/10 (http://www.imdb.com/title/tt0120804/)
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 5/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10
LorD's FilmList-Platzierung: 193
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=jiS6gtClrqk)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
28.10.2007, 02:04
Diary of the Dead
http://www.horrorblog.it/images/poster.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Splatter/Horror/Survival Dokumentation
Regie: George A. Romero
Darsteller: Shawn Roberts, Joshua Close, Michelle Morgan, Joe Dinicol, Phillip Riccio
Inhalt:
spielt parallel zu Night of the living Dead... Eine Gruppe Studenten drehen einen Film in einem kleinen Wäldchen, als sie im Radio komische Nachrichten von Auferstehenden Toten hören... Sie beginnen mit der Kamera bewaffnet die ersten Tage der Zombieplage zu Filmen...
Meine Meinung:
Tja... der Film war mal wieder Hammer... Romero zeigt nach dem etwas schwächlichen (aber trotzdem guten) Land of the Dead, dass er mit Recht zu den größten im Zombiegenre gehört... Zwar wurde der Sozialkritische Charakter mMn etwas zu sehr in den Hintergrund gedrängt, aber hey, man muss sich mit dem Publikum verändern... Und die Grundidee der voyeuristischen Kamera ist schonmal ziemlich gut und wird auch im Film sehr konsequent fortgesetzt, wenn der Kameramann beginnt alles irgendwie nurnoch als Zuschauer zu erleben, nichtmehr als aktiver Part der Geschichte... Klingt jetzt vielleicht komisch, ist aber super rübergekommen... Tja, daneben ist auch der Humoristische Part in dem Film wirklich nicht zu kurz gekommen... Der ganze Saal (war ausverkaufte Vorstellung) hat desöfteren laut gelacht und sogar geklatscht... Ist wirklich unglaublich gut angekommen der Film (War auf der Viennale, wenn einem das was sagt)... Das ganze mit dem selbst gedrehten Filmmatrial kommt auch gut rüber und ist nicht nervig, wie ich im Vorfeld gedacht hatte... Ja, die Zombiemasken waren auch wieder absolut erstklassig, weiß nicht wer für die Effekte zuständig war, aber er hat seine Sache super gemacht, da spritzt es so richtig schön rum, bleibt aber zu jeder Zeit realistisch, nicht wie etwa Planet Terror... aber ok, jetzt der Reihe nach...
Darsteller... alles durch die Bank unbekannte (auch die englische wiki kennt sie nicht) was dem ganzen entgegenkam, da man nicht wirklich wusste, wer sterben wird und wer nicht... bei einer wusste man es allerdings, da sie ja den Film geschnitten hatte was ich etwas störend fand, aber ok. Aber ansonsten waren sie recht gut, aber jetzt auch keine absoluten überflieger... Aber für ihre Rollen absolut ausreichend, durch die wacklige und immer wieder etwas unscharfe Kamera wären selbst Schnitzer wohl nicht wirklich aufgefallen... Achja und einmal darf man auch Romero persöhnlich bewundern, der Waffen vergibt.
Die Effekte... waren absolut erstklassig... Einschusslöcher sind ausnehmend realistisch... Gleich bei dem ersten Zombietreffen der Gruppe, gibts nen genialen Frag... Mit nem Defibrilator und nem Zombiekopf... tja, der scheint mir ordentlich gebrzzzelt worden zu sein und seinen Augen poppen richtig schön... Auch sonst, fliegen Gedärme durch die Luft, werden Köpfe mit Schwertern regelrecht gespalten, mit Säure verätzt, mit Sensen durchbohrt... achja, wo wir grad beim Thema Sense sind... evtl n leichter Spoiler, aber ich denke es sollte jedem klar sein was passiert, aber wenn man absolut unbefangen reingehen will, dann nicht lesen... also, so n alter Amish... Kämpft mit ner Sense gegen Zombies... wird von hinten von nem Zombie gebissen... rammt die Sense durch seinen Kopf in den des Zombies... kam einfach absolut genial rüber... überhaupt war der alte Amish der Stimmungsmacher schlechthin...
Naja.... die Geschichte... ist jetzt nicht unbedingt der Innovationsträger Nummer eins, aber es ist ok, gibt nette Wendungen, recht intresante Charaktere und die obligatorische Romero Gesellschaftskritik, diesmal als Medienkritik... mMn etwas schlechter rübergebracht als bei den Vorgänger, aber es ist trotzdem im Vergleich zu anderen Zombiefilmen noch immer genial.
... tja, was kann man noch sagen... Für jeden Zombiefan ein must see, mit hohem Budget, guten Ideen, guten Effekten und ner Portion Gesellschaftskritik... Macht einfach Spaß anzuschaun und ist niemals langweilig
Achja, als Nebenrollen konnte man noch ne Menge bekannter Leute verdingen... so zB Quentin Tarantino, Stephen King, Simon Pegg, Wes Craven,
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (gut, aber nicht herausragend... war aber auch nicht nötig.)
Effekte: 8 (kreativ (Defi.), blutig und technisch gut... aber nicht so viel wie man sich vielleicht wünschen könnte.)
Plot: 8 (Nicht unglaublich kreativ, aber nette Wendungen, intressante Charaktere, gute Portion Gesellschaftskritik...)
Anspruch: 7 (tja, für die Gesellschaftskritik muss man schon aufpassen.)
Gesamteindruck: 9 (ja, mag überraschen, aber der Film unterhaltet einfach erstklassig, ist nie langweilig, Gesellschaftskritisch und einfach... wirklich gut. Schaut ihn euch an, ich denke ihr werdet mir zustimmen.)
imdb Wertung: 6.2 (http://www.imdb.com/title/tt0848557/)
konnte keinen Trailer finden
Harbinger
29.10.2007, 20:55
Dellamorte Dellamore
http://www.progblog.de/uploads/filme/dellamorte-dellamore.jpg
DVD-Start: 2001
Genre: Horror/Splatter/Liebesfilm
Regie: Michele Soavi
Darsteller: Rupert Everett, Anna Falchi, François Hadji-Lazaro
FSK: 18
Inhalt: Francesco Dellamorte ist Totengräber und lebt und arbeitet in dem italienischen Provinzkaff Buffalore. Er bringt die Toten unter die Erde. Zweimal. Denn innerhalb von sieben Tagen nach ihrer Beerdigung stehen die Toten aus ihren Gräbern auf. Francesco kümmert es nicht, wieso das so ist. Er erledigt gemeinsam mit seinem Assistenten Gnaghi einfach nur seine Arbeit, verbuddelt die Toten, erschießt die lebenden Toten und verbuddelt sie dann gleich noch einmal. Bis er eines Tages seine große Liebe trifft. Und alles schief geht...
Kritik: 23 and still counting... Ja, Review Nummer 23. Das kann kein Zufall sein, da steckt System dahinter... Öh... 'tschuldigung.
Was ich eigentlich sagen wollte: Ja, ich hab's 'ne Weile vor mir hergeschoben. Es ist schon ein paar Monate her, dass ich versprochen hatte, endlich ein Review zum italienischen Zombie-Schplodder-Nachzügler "Dellamorte Dellamore" abzuliefern, aber irgendwie hat mich immer was daran gehindert, wann immer ich damit anfangen wollte. Schluss damit. Jetzt gilt's. Jetzt wird dieses Review getippt, jaha. Gut, so viel als Exposition.
Was ist "Dellamorte Dellamore"? Wörtlich übersetzt: "Von Liebe und Tod". Und das trifft den Kern der Sache eigentlich ziemlich gut. Denn alle, die dachten, dass erst "Shaun Of The Dead" den romantischen Zombiefilm erfunden hat, sollten mal ganz genau zu... äh... lesen. Schon 1994 erschuf Michele Soavi (Regisseur von "Stage Fright", "The Church (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7333210)" und "The Sect" und spielte unter anderem eine Rolle in dem von mir total zu Recht verrissenen Fulci-Machwerk "Ein Zombie hing am Glockenseil") nach der Buchvorlage von Tiziano Sclavi (sein berühmtestes Werk sind die "Dylan Dog"-Comics) ein surreales Märchen über Liebe, Tod und andere Paradoxa (schaut mich nicht so schief an, ich hab' minutenlang gegooglet, um den korrekten Plural des Wortes "Paradoxon" herauszufinden). Naja, mehr oder weniger ein Märchen. Sagen wir mal, ein Märchen für Erwachsene.
Für Kinderaugen ist "Dellamorte Dellamore" nämlich absolut nicht bestimmt. Ein paar der Zombies, die auf dem Friedhof von Buffalore herumstaksen, sehen nämlich ziemlich abscheulich aus, vor allem nachdem Francesco ihnen mit seinem treuen Revolver die Rübe weggepustet hat. Sowieso wird hin und wieder ganz ordentlich mit der Splatterkeule ausgeholt (Valentinas Kopf vs. Vorderrad des Busses) und auch ansonsten mit dem ein oder anderen Tabu gebrochen (Francesco knallt eine ganze Horde kindlicher Pfadfinder-Zombies nieder). Und Sex und nackte Tatsachen gibt's auch hin und wieder zu bestaunen. So üben Francesco und seine Geliebte den... ähm... koitalen Akt auf dem Grabe ihres soeben verblichenen Göttergatten aus. Wie das ausgeht, kann sich jeder selbst ausmalen...
Neben allen Blutfontänen (na gut, so schlimm ist es auch wieder nicht) kommt auch der Humor nicht zu kurz. Und der ist zumeist pechschwarz. Wenn Francesco zum Beispiel einen zynischen Kommentar ablässt, nachdem er einen Zombie wieder unter die Erde gebracht hat. Oder wenn Francesco über seinen Namen nachdenkt ("Mein Name ist Francesco Dellamorte. Gruseliger Name, nicht wahr? Francesco der Toten. Heiliger Francesco der Toten. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, ihn ändern zu lassen. André wäre vielleicht netter..."). Die Dialoge, oder besser gesagt diese und Francescos Gedanken-Monologe, sind sowieso mitunter das Herzstück des Films. Da werden Gedichte rezitiert ("Death on Wings"... der eine oder andere mag die Passage aus dem Intro eines Eisregen-Liedes kennen), philosophische Gedankengänge über die Liebe und den Tod abgespult und sowieso hat so gut wie alles in dem Film eine wesentlich tiefere Bedeutung, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Denn noch ehe die knapp 100 Minuten vergangen sind, hat sich "Dellamorte Dellamore" gewandelt. Von einem spaßigen Splatter-Horror-Streifen zu etwas tiefgründigerem, das sich wohl am besten mit Richard Kellys "Donnie Darko" oder dem ein oder anderen David Lynch Film vergleichen lässt. Kein tumber Unterhaltungsstreifen mehr, sondern eine Parabel über das, was man schon im Titel findet. Die Essenz von Liebe und Tod. Mehr will ich dazu mal nicht sagen, denn die Überraschung, was letzten Endes aus dem Film wird, will ich niemandem versauen. Mich hat's auf jeden Fall ziemlich umgehauen.
Überrascht war ich auch von den darstellerischen Leistungen. Die Hauptrolle wird gespielt von Rupert Everett ("The Third Identity", "Die Hochzeit meines besten Freundes", "Der Sternenwanderer"), dem ich so eine Show nicht wirklich zugetraut hatte, ist er einerseits doch eher als Komödien oder Dramendarsteller bekannt (wie er hier teilweise die Sau rauslässt ist da echt nicht mehr feierlich), andererseits homosexuell, was man den *hüstel* sehr intensiven Liebesszenen mit Co-Darstellerin Anna Falchi (sorry, ich kann mir keine Rollen aus den Fingern saugen, die Frau hat in absolut KEINEM namhaften Film mitgespielt...) allerdings kein Stück anmerkt. Diese spielt übrigens auch ziemlich überzeugend ihre Rolle als Francesco Dellamortes große Liebe, hat die eine oder andere Nacktszene, ist aber nicht nur deswegen im Film, sondern spielt eine wirklich tragende Rolle (die Erklärung hätt' ich mir eigentlich sparen können, mittlerweile sollte jeder begriffen haben, worum's in dem Film geht...). Hauptrolle Nummero drei übernimmt François Hadji-Lazaro (Sänger der französischen Punk-Rock-Band "Pigalle"), der Francesco Dellamortes übergewichtigen, geistig zurückgebliebenen, treuherzigen Assistenten Gnaghi spielt. Und man muss sagen: Whoa, der stiehlt allen die Show. So gut mir Everetts Darstellung auch gefallen mag, Hadji-Lazaro ist einfach unschlagbar gut. Wegen seiner Rolle hat er keine größeren Sprechpassagen (Gnaghi grummelt immer nur ein "Ja" oder ein "Nä!"), aber was der Mann alles mit seiner Gestik und Mimik ausdrücken kann, ganz große Klasse...
Auch ganz große Klasse ist das, was Soavi optisch aus "Dellamorte Dellamore" gemacht hat. Die Kameraarbeit ist der helle Wahnsinn (so gut geht sonst nur David Fincher in "Fight Club" mit dem "Auge" um), die Symbolik geradezu erschlagend, die ganze bildliche atmosphäre Surreal und gleichzeitig unglaublich intensiv. Hut ab vor Soavi, das schaffen nur wenige. Gemeinsam mit dem einprägsamen Theme (*dum-dudum*... hey, stört mich nicht beim Summen) erhebt das "Dellamorte Dellamore" in den Stand eines audiovisuellen Meisterwerks. Die anderen positiven Aspekte erledigen ähnliches in allgemeiner Hinsicht. Will heißen: "Dellamorte Dellamore" ist ein gottverdammtes Meisterwerk und einer der besten Filme, den ich kenne.
Kommen wir zum Fazit: Ja verdammich, lest einfach noch mal den letzten Satz oben drüber. Der sagt schon alles aus. Aber um noch mal ein wenig Zusammenfassungsarbeit zu leisten: "Dellamorte Dellamore" beweißt, dass Zombie/Horror/Splatterfilme keine tumben, spaßigen Zeittotschlagstreifen sein müssen. Der Film hat einen genialen Plot, Tiefgang, Atmosphäre, gute Darsteller und eine interessante Aussage. Und das will in diesem Genre schon was heißen. Gemeinsam mit "Tanz der Teufel" und "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" wohl einer der wichtigsten und besten Zombiefilme überhaupt, auch wenn er den beiden noch einiges voraus hat.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Everett in einer sehr ungewöhnlichen, interessanten Rolle, allerdings stiehlt Hadji-Lazaro ihm locker die Show)
Plot: 10/10 (perfekt durchdacht, wenn auch nicht auf den ersten Blick klar ersichtlich... und hat einige sehr interessante Überraschungen zu bieten)
Effekte: 08/10 (Blut und Gekröse, dann noch ein sehr schicker Sensenmann in einer Szene, alles in allem handwerklich sehr gut)
Anspruch: 09/10 (möchte man bei einem Zombiefilm gar nicht glauben, ist aber so... auch wenn man den Film auch dann mögen kann, wenn man nicht direkt durchsteigt)
Gesamtwertung: 10/10 (warum zum Geier wollte ich dem Film eigentlich zu erst nur neun Punkte geben?)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0109592/)
Link zum Trailer (http://youtube.com/watch?v=fXI0DjVmrP4)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
30.10.2007, 18:44
Agent 00
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/MG/104352~Spy-Hard-Posters.jpg
Kinostart: 25.07.1996
Genre: Komödie
Regie: Rick Friedberg
Darsteller: Leslie Nielsen, Nicollette Sheridan, Andy Griffith
FSK: 12
Inhalt: Vor Jahren vereitelte Superagent Dick Steele die Welteroberungspläne des fiesen General Rancor und sprengte ihn nebenbei gleich noch in die Luft. Doch bei dieser heiklen Mission musste auch Steeles Verlobte Victoria Dahl ihr Leben lassen. Jetzt ist Rancor zurück und versucht erneut, die Welt zu unterjochen. Also muss Steele aka Agent 00 aus dem Rentneraltag zurückkehren, um seinen Erzfeind ein zweites Mal aufzuhalten. Problem ist nur: Steele ist eine Flachpfeife, wie sie im Buche steht.
Kritik: "Manche Leute sagen, es wäre verrückt die Straße entlang zu gehen und mit sich selbst zu sprechen. Ich finde, es ist verrückt die Straße entlang zu gehen mit einer halben Melone auf dem Kopf und dabei zu sagen 'Ich bin ein Hamster! Ich bin ein Hamster!'"
Wahre Worte, wahre Worte, das muss man dem guten Mann lassen. Urheber dieses denkwürdigen Zitats ist niemand geringeres als Superagent Dick Steele, die Hauptfigur unseres heutigen Filmes. Und damit: guten Abend, liebe Kinder und die, die dies mal werden wollen. Äh... weiter im Text.
Mein Review Nummer 24 (ich zähle gewissenhaft mit) widme ich einer ganz speziellen Person, einem Mann, der mich Zeit meines Lebens immer und immer wieder zum lachen gebracht hat. Die Rede ist von niemand geringerem als Leslie Nielsen, dem silberhaarigen Blödel-Helden unser aller Kindheit, der uns mit Filmen wie "Die nackte Kanone", "Die nackte Kanone 2 1/2", "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7837655)" und mitunter auch "Agent 00", den ich anno dazumal sogar im Kino sah (war damals neun, wenn ich mich recht entsinne), begeisterte und unsere Lachmuskeln auf's äußerste strappazierte.
So, genug der Exposition, kommen wir zum eigentlichen Review. Um "Agent 00" soll's heute gehen, einer Parodie auf so ziemlich alles, was seinerzeit auf dem Kino- und Fernsehbildschirm kreuchte und fleuchte. Von "True Lies" über die gängigen Bond-Filme, "Rambo", "Stirb Langsam", "Speed", "Pulp Fiction" und "Kevin allein zuhause" bis hin zu "Jurassic Park" und "Sister Act" wird alles durch den Kakao gezogen, was nicht bei drei aufem Baum ist. Die Gag-Dichte ist dabei unglaublich hoch und die Spieldauer mit etwas über 70 Minuten angenehm kurz. Regisseur Rick Friedberg (hat ansonsten absolut nichts Erwähnenswertes gemacht, vielleicht mit Ausnahme von "Leslie Nielsen's Bad Golf Made Easier"... fragt nicht) inszeniert den Streifen ziemlich flott und handelt so den Plot, der mit Klischees vollgestopft und im Prinzip total nebensächlich ist, in einem guten Tempo ab. Der Film hat tatsächlich so gut wie keine Durchhänger, ständig passiert irgend etwas lustiges, absurdes, was auch immer. In dieser Hinsicht kann der Film es durchaus mit der "nackten Kanone" aufnehmen.
Auch ansonsten drängt sich der Vergleich mit der Nielsen-Cop-Blödel-Trilogie geradezu auf. Der Humor schlägt in eine ähnliche Kerbe (viel Slapstick, viele dumme Dialoge, ein wenig Sex-Humor, der aber noch nicht so unglaublich abgedroschen war wie er es seit "Scary Movie" ist) und vor allem spielt Nielsen erneut die Rolle von Frank Drebin. Okay, der Name ist ein anderer, aber das ist im Prinzip wurscht, der Film hätte genau so gut "Die nackte Kanone 444 1/4" werden können (und ich bin immer noch dafür, dass Nielsens Figur in "Scary Movie 3" von Präsident Harris in Präsident Drebin umbenannt wird).
Darstellertechnisch ist alles im grünen Bereich. Nielsen spielt gut und spaßig wie immer (mit Ausnahme vielleicht von "Camouflage", da wirkte er ein wenig mitgenommen) und nudelt seine Rolle als Superspion routiniert ab. Die Frau an seiner Seite wird von Nicollette Sheridan ("Desperate Housewives", "Beverly Hills Ninja - Die Kampfwurst", "I Woke Up Early The Day I Died") gespielt, die eine... öh... russische Geheimagentin mit französischem Akzent darstellt. Versucht am besten gar nicht, darüber nachzudenken. Sie macht ihre Sache auf jeden Fall recht gut, bietet was für's Auge und hat ansonsten nicht viel zu tun. Der Bösewicht General Rancor wird von Altstar Andy Griffith ("Matlock", kommt schon, ihr kennt ihn...) gegeben und der Mann scheint Spaß an der Rolle des fiesen, verrückten Welteroberers-in-spe zu haben. Macht auf jeden Fall seine Sache sehr ordentlich. Noch erwähnenswert ist John Ales ("Der verrückte Professor", "Ride With The Devil", "D-War") als Steeles Sidekick Kabul, der ständig überall neue Autos auftreibt, jede Menge Sprichwörter parat hat und sowieso verdammt cool daher kommt. Ein paar Gastauftritte gibt's auch noch zu verzeichnen, darunter den mittlerweile verblichenen R&B-Sänger Ray Charles als blinden Busfahrer, sowie Wrestling-Legende Hulk Hogan, der in einer Kampfszene Dick Steeles Tag-Team-Partner spielt. Sehr geil das. Und vor allem auch sehr lustig.
Auch Effekt-technisch sieht's gar nicht mal so duster aus. Der Film konnte mit einem Budget von knapp 18 Millionen Dollar auch den ein oder anderen etwas verrückten Einfall realisieren, wie zum Beispiel die Dinosaurier-Auftritte gegen Ende und ein paar schicke Explosionen. Alles nicht wirklich zum Niederknien toll gemacht, aber was erwartet man von einer Slapstick-Komödie? Dafür ist das wirklich schickes Zeug.
Musiktechnisch gibt's auch nix zu meckern, vor allem der Main-Theme von Weird Al Yankovic (der beim Vortragen von selbigem im Vorspann leider sein Leben lässt...) ist sehr lustig und hat typisches Bond-Flair. Genau wie der ganze Rest des Films.
Kommen wir zum Fazit: "Agent 00" ist eine der gelungeneren Parodien, die Hollywood hervor gebracht hat. In der Tradition von "Die nackte Kanone" und "Hot Shots" fährt Slapstick-Altstar Leslie Nielsen ein wahres Witz-Feuerwerk auf, das größtenteils wirklich gut zündet. Eher unlustige Gags sind nur selten dabei (der "Was ist das?"-Witz wird zwar dreimal angewandt, ist aber doch jedes Mal irgendwie noch komisch), die guten überwiegen stark. Auch ansonsten kann der Film mit guten Darstellern und einem ordentlichen Budget glänzen. Über die klischeehafte Story kann man da hinweg sehen.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Nielsen und Griffith sind toll, der Rest spielt sich routiniert durch den Streifen)
Plot: 03/10 (nichts, was man nicht schon umpfzigtausendmal gesehen hätte, erfüllt aber seinen Zweck)
Effekte: 06/10 (Explosionen und Dinos, viel mehr gibt's nicht zu sehen, die sind dafür in Ordnung)
Anspruch: 01/10 (Anspruch bei einer Slapstick-Komödie?)
Gesamtwertung: 7.5/10 (eine der besten Parodien, die wo gibt... schlechter als der erste "nackte Kanone"-Teil, besser als der dritte)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.6) (http://www.imdb.com/title/tt0117723/)
Trailer hab ich keinen gefunden. Nur einen Link, der als Trailer getarnt war, in wirklichkeit aber nur ein Ausschnitt aus dem Film... (http://www.trailerfan.com/movie/spy_hard/trailer)
Die DVD bei Amazon.de
So, das nächste Review ist aber die Nummer 25. Dafür hab ich mir schon was ganz besonderes ausgeguckt. Also, schaltet wieder ein, liebe Kinder... ;)
Pontius Pilatus
30.10.2007, 21:05
Zombie Self Defense Force
http://www.fjmovie.com/horror/t11/91.jpg
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Splatter/Komödie
Regie: Naoyuki Tomomatsu
Darsteller: Kenji Arai, Norman England, Masayuki Hase
Inhalt:
Eines Tages fällt im Schatten des Fujiyama ein UFO aus heiterem Himmel und verwandelt die in der Umgebung zahlreich herum liegenden Leichen in blutgierige Moderzombies. Mehrere zufällig in der Nähe befindliche Leute, darunter eine übende Armee-Einheit, ein paar in der Abrechnung begriffene Yakuza und das Fototeam eines Sexmagazins, geraten ins Visier der lebenden Toten und werden partiell infiziert. In einer einsamen Hütte sammelt sich bald ein bunt gemischtes Grüppchen zum gemeinsamen Überlebenskampf.
Meine Meinung:
so 0815 Zombiefilm halt...hat mich nicht wirklich vom Sockel gehaun, war streckenweise etwas langweilig, hatte recht blutige, dafür streckenweise miese Effekte... tjoa... wenn man gerade nichts anderes zur Hand hat, der kann man nen Blick riskieren... der Film nimmt sich überhaupt nicht ernst, aber die Witze sind größtenteils eher halbgar, nichts wo ich lachen hätte müssen. Achja, am Anfang ist noch so n nationalistisches Japangesülze, stört doch etwas...
aber von Anfang an...
Darsteller... joa, sind mittelmäßig durch und durch. Jetzt keine übemäßigen Aussetzer gesehen, aber von wirklichen Glanzleistungen kann man auch nicht sprechen... Die Synchro war nebenbei total verkackt, aber auf der DVD war auch keine orig Audiospur dabei, daher musste ich damit vorlieb nehmen...
Die Effekte... etwas zwiespältig... Das ein oder andere Glanzstück gibt es durchaus, aber dazwischen sieht man immer wieder arge Schnitzer bei den Effekten... besonders peinlich wird es gegen Ende, wo scheinbar das Kunstblut ausgegangen ist, weswegen man begonnen hat das ganze stümperhaft mit CGI nachzumachen... schrecklich... Und diese CGI Funken die dann überall noch kommen... auch nix was ich zweimal sehen will. Naja, die armabreisseffekte sind ganz ok, auch wenn man doch sehen kann, dass es nur Holz ist... aber vllt fallt das nur mir auf, weil ich auf sowas immer schon achte, weiß net obs nem ungeschulten Auge auffallen würde. Waren für nen B-Movie doch recht gut gemacht.
Alles in allem sind die Effekte etwas über durchschnitt, aber keine daseinsberechtigung für den Film...
Die Geschichte war... nunja... fad und vorhersehbar... man hat immer wieder verzweifelt versucht irgendwelche Witze reinzustreuen, waren aber alle absolut unlustig, da hab ich doch schon viel besseres gesehen.
Tjoa... alles in allem... wer zuviel Zeit hat oder ein absoluter ausgedörrter Splatterfan ist, der sonst alles kennt kann mal nen Blick riskieren, vllt findet der Film ja seine Fans, aber für mich war es echt absolut nix.
Einzelwertungen:
Darsteller: 5
Effekte: 6 (manche ziemlich gut, dafür ab und zu totale schnitzer drinnen und gegen Ende zuviel CGI)
Plot: 2 (stupide, war mir nach wenigen minuten zu blöd. Und das patriotische gesülze am Anfang... pah
Anspruch: 2
Gesamteindruck: 5 (muss man net gesehen haben, aber wer zuviel Zeit hat kann n Auge riskieren.)
imdb Wertung: 4.1 (http://www.imdb.com/title/tt0879265/)
Trailer (http://youtube.com/watch?v=Ew3c2Jhjh2E)
Die DVD bei Amazon.de
#1: Wayne's World
http://images-eu.amazon.com/images/P/B00005QSMY.03.LZZZZZZZ
Erscheinungsjahr: 1992
Genre: Comedy
Regie: Penelope Spheeris
Darsteller: Mike Myers (Wayne Campbell), Dana Carvey (Garth Algar), Rob Lowe (Benjamin Kane), Tia Carrere (Cassandra Wong)
FSK: 12
Inhalt: Die besten Freunde Wayne Campbell und Garth Algar leben einen Traum: sie senden ihre eigene Kabelfernsehsendung aus dem Keller von Wayne's Haus - bzw. dem Haus seiner Eltern. Nur reich sind sie damit noch nicht geworden. Das soll sich ändern, als der Produzent Bejamin Kane auf die beiden aufmerksam wird und kurzum unter Vertrag nimmt. Wayne lernt fast zeitgleich die umwerfende Sängerin Cassandra Wong kennen und kommt mit ihr zusammen. Doch ändert sich für ihn mehr, als Anfangs erwartet. Nun gilt es zu retten, was er liebt.
Kritik: Gesehen habe ich den Film vor Urewigkeiten schonmal - konnte mich allerdings nicht mehr richtig dran erinnern. Erinnerungen sind es auch, die in dem Film an sich stecken. Erinnerungen an die Jugendkultur der Heavy-Metal-Anfänge und verdammt viele Filme. Aber die dürft ihr fein selbst rausfinden. ;) Wayne und der - zugegeben viel schrägere Garth - sind keine typischen Kids. Wer hat schon seine eigene Fernsehsendung? Die hat zwar keinen aufwendig produzierten Ablauf, Werbeunterbrechungen oder sonstwas: aber mit ganz großer Sicherheit einen verflucht hohen Kultfaktor. Und schwupsdiwups, wie´s immer ist, wenn was gut läuft passiert auch was Schlechtes. Die Kommerzialisierung macht auch vor "Wayne's World" nicht halt, da die beiden dem schnell verdienten Geld keinen Stoß von der Bettkante geben können. Allerdings muss man Garth in Schutz nehmen: der durchschaut die Sache im Vergleich zu Wayne recht schnell. Oberflächlich handelt der Film die Suche und das Finden von Liebe, Hard-Rock/Heavy-Metal, Kommerzialisierung und einfach nur Blödelkomik ab. Aber weit gefehlt, wer in diesem Film nicht mehr erkennen kann!
Für mich stellt dieser Film nämlich eine Art Wiederspiegelung der ganzen, damaligen Jugendkultur dar - vergleichbar etwa mit "Detroit Rock City". Die Angst davor, zum "Mob" zu gehören, vor unehrlichen Kommerzspinnern, vor nicht vorhandener Selbstbestimmung im Wesentlichen auch davon, ungeliebt zu enden. Nicht zuletzt bietet er auch eine ordentliche Portion Humor und ganz bestimmt den ein oder anderen Dialog, der einen zum Grinsen bringt. "Wer spielt denn heute abend ?" - "Die 'Shitty Beatles'." - "Die 'Shitty Beatles'??? Sind die gut?" - "Die sind scheiße!" ist da nur ein Beispiel.
Schauspielerisch ist das ganze mit Sicherheit keine Meisterleistung und war auch nicht wirklich schwierig hinzubekommen, aber Wayne und Garth haben es wirklich geschafft, dass man sich in sie verlieben kann - und damit beinahe schon in den Film. Was die beiden mit wenigen Worten oder der bloßen Mimik zum Ausdruck bringen, brachte mich immer wieder zum Lachen. Vor allem Garths Charakter lässt auf mögliche Abgründe im sexuell-perversen (aber immer noch "guten") Bereich schließen, was Interesse aufbaut. Tia Carrere seh ich seit Relic Hunter ohnehin sehr gerne. Zwar mag sie schauspielerisch nicht die großen Erfolge gefeiert haben, aber ich find die Lady einfach bezaubernd. Anfang hat mich einzig die Tatsache etwas gestört, dass ich bei Wayne immer an Austin Powers denken musste - dessen beide Filme ich einfach nur ermüdend langweilig fand. Allerdings hab ich Powers schnell aus dem Gedächtnis gestrichen und ihn stattdessen durch Wayne ersetzt - der jetzt ganz eigen für Myer steht. Durch Auftritte von Meat Loaf (naaa, wer findet ihn?), Alice Cooper und Ed O’Neill (Al Bundy) bekommt er noch einen kleinen Touch Kultfaktor dazu. Und das kann ich sagen: der Film ist Kult. Musikalisch bietet der Film die Wiedergeburt des Queens-Klassikers "Bohemian Rhapsody" (die Szene am Anfang im Spaßmobil), woraufhin besagter Song fast 20 Jahre nach seinem Erscheinen nochmal auf Platz 2 der US-Hitparade geklettert ist.
Fazit: Wer nicht auf Hard-Rock/Heavy Metal steht, langhaarige Jungs in engen Jeanshosen schwul findet und sowieso viel lieber wieder den Discofox tanzen würde, lässt am besten die Finger vom Film. Wer aber gerne man ein bisschen '80 Jahre Flair mit guter Musik, viel Humor und zwei Jungs zum verlieben im Wohnzimmer haben möchte, wird angehalten sich den Film anzuschauen. ;) Man bekommt hier einen netten Eindruck in die Jugendkultur der damaligen, nun ja nicht so weit entfernten Zeit, ähnlich wie oben schon erwähnt in "Detroit Rock City", auch wenn dort nochmal stärker drauf eingegangen wird. Der Kultfaktor ist hier, meiner Meinung nach, tatsächlich vorprogrammiert.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6/10 (Sind jetzt nicht wirklich mehr als durchschnittlich, auch wenn es keine wirklichen Negativausnahmen gibt. Alles in allem eine solide Leistung von allen, die Spaß beim Sehen macht)
Effekte: 1/10 (Wurden praktisch nicht verwendet und brauchte man auch nicht. Garth fällt ein, zwei Mal rückwärts vom Stuhl und das sieht nicht sonderlich gut gemacht aus. Aber wie gesagt: interessiert bei dem Film auch keinen)
Plot: 5/10 (Ganz nette Idee, nichts wirklich Weltbewegendes, aber gut durchdacht und nett in Szene gesetzt)
Anspruch: 5/10 (Recht anspruchslos, wenn man ihn oberflächlich betrachtet. Aufpassen muss man jedenfalls nicht, um mitzukommen. Schaut man aber mal hinter die den Vorhang und betrachtet die Sache genau, aus verschiedenen Blickwinkeln heraus, kann jeder seine eigenen Interpretationen anstellen)
Gesamteindruck: 9/10 (Japp, ganz recht. Der Film ist einfach nur genial, wenn man selbst die entsprechenden Grundvoraussetzungen für den Film mitbringt. Man muss einfach der Typ dafür sein und dass der Film Kult ist, brauch ich nicht nochmal zu erwähnen. Für mich iist er neben "Detroit Rock City" und dem 2. Teil einer der besten Filme dieser (speziellen) Art)
IMDb-Wertung: 6.8 (http://german.imdb.com/title/tt0105793/)
Trailer (http://youtube.com/watch?v=OTMNTchIUAg)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
02.11.2007, 15:48
Schwarzfahrer
http://www.murnau-stiftung.de/img/content/kurzfilmpreis/1994-Schwarzfahrer.jpg
Laufzeit: ca. 10 Minuten
Genre: Kurzfilm
Regie: Pepe Danquart
Darsteller: Paul Outlaw, Senta Moira, Klaus Tilsner
Gesehen auf: Deutsch
Start: 1992
Inhalt:
Ein junger Schwarzer wird in einer Berliner Straßenbahn von einer älteren Dame aufgrund seiner Hautfarbe beschimpft, während die übrigen Fahrgäste das Geschehen nur stumm verfolgen.
Meinung:
Ein wirklich großartiger Kurzfilm - wenn nicht sogar das Beste, was Deutschland filmemäßig je bewerkstelligt hat. Allein schon damit beginnend, dass der Titel "Schwarzfahrer" als Wortspiel und die Darstellung in schwarz-weiß mit der Handlung verknüpft sind. Die ersten Minuten lassen nicht viel erwarten und erscheinen etwas langweilig, aber spätestens ab der Stelle, an der sich der Schwarze neben die alte Dame setzt, die daraufhin mit ihren Stichelein beginnt, geht es richtig los. Da der Film ja nur gute 10 Minuten geht, werd ich nicht drumrum kommen, ab jetzt etwas zu spoilern: Es ist wirklich toll dargestellt, wie alles, das die Dame auf in Deutschland lebende Ausländer bezieht, während ihrem Vortrag in dieser Straßenbahn wiederlegt wird. So sind es z.B. weiße, deutsche Kinder die rücksichtslos in den Bus stürmen und ein Palaver veranstalten oder ein weißer Mann, der mit einem störend lauten Walkman eintritt und trotz der kritischen Blicke nur schadenfroh grinst.
So läuft alles dann auf das äußerst geniale Ende hinaus, das mich vom Hocker geworfen hat - sowohl daher, dass es völlig unerwartet kam, als auch deswegen, dass es einfach urkomisch dargestellt wird!
Der Film behandelt die alltägliche Fremdenfeindlichkeit auf eine großartige Weise und zeigt deutlich, dass alle Vorurteile gegen Ausländer irgendwo an Halt verlieren, da sich die Deutschen nicht von ihnen unterscheiden, wenn nicht sogar noch schlimmer handeln. In meinen Augen ein grandioses Stück Filmgeschichte, das man gesehen haben muss!
imdb Wertung: 8.3/10 (http://german.imdb.com/title/tt0108056/)
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 10/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 10/10
Film bei YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=swJ0zhVJ8DU) (bin mir nicht sicher, in wie weit das nun legal ist aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen Kurzfilm handelt - falls fragwürdig, bitte Link entfernen)
Pontius Pilatus
02.11.2007, 19:50
Botched
http://aycu27.webshots.com/image/29506/2005548265169633452_rs.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Komödie/Horror/Splatter
Regie: Kit Ryan
Darsteller: Geoff Bell, Jaime Murray, Jamie Foreman, Sean Pertwee, Stephen Dorff
Inhalt:
Ein Dieb soll als letzte Chance ein wertvolles Kreuz stehlen... Mit zwei Kumpanen vollziehen sie den Raub, alles geht soweit gut, bis sie mim Lift nach unten fahren. (überfall war im obersten Stock)... Sie bleiben im 13. Stockwerk stecken... und... naja, ich will nix spoilern^^
Meine Meinung:
BAM. Hab den Film durch Zufall heute angeschaut und hatte erstmal null ahnung was auf mich zukommt... dachte zuerst ist halt so n Gaunerfilm oder so... falsch gedacht^^. Wie dann die ersten Köpfe rollen... Mann, hab ich gelacht xD
Die beiden Gaunerbrüder sind schlichtweg genial^^ Und die gottesfürchtigen Betschwestern xD Und der Wachmann... Der war der bringer schlechthin xDD
Aber der Reihe nach...
Die Darsteller... Ich kannte keinen einzigen, aber sie sind alle auf höchstem Niveau und überzeugen in ihren Rollen absolut... Sind natürlich die meisten total klischeehaft, der durchgeknallte Gangster, der unterdrückte Weicheibrude, die Betschwestern, der durchgeknallte Wachmann, die wehrlose Frau... So werden sie vorgestellt, aber später werden sie streckenweise total umgekrempelt... einfach genial^^ Und die Schauspieler machen die Veränderungen immer super mit.
Die Effekte sind auch auf hohem bis sehr hohem niveau, sieht man keine Schnitzer, alles Handgemacht, sogut wie kein (garkein?) CGI dabei... Die Effkte sind verdammt blutig, da fliegen ne Menge Köpfe, Leute werden erschossen, verstümmelt, ne Menge Leichen liegen in der Gegend rum, paar Gliedmaßen werden zerschmettert, durchbohrt etc... Für einen kranken Geist wie mich bleiben keine Wünsche offen.
Die Geschichte... ist schlichtweg genial. Sie beginnt total klischeehaft, mit klischeehaften Charakteren und vorhersehbarer handlung... doch nach 10 Minuten schlägt das ins absolute Chaos um. Es gibt immer wieder geniale Sprüche und kranke Aktionen, die durchaus wert wären zitiert zu werden... Besonders abhaun musste ich mich bei:
"Hast du etwas was wir als Waffe benutzen können?"
"Nein... ausser... das da"
"Das ist sehr gut... In ausgebildeten Händen kann ein Aktenschrank... effektiver sein als ein Panzer"
wie genial er das sagt xD
Oder das "Combat weekly" Magazin des Wachmanns, der sich einbildet ein Elitesoldat zu sein xD.
Oder anderes Zitat von ihm...
"Ich war 15 Jahre in der Armee... Das war die beste Zeit meines Lebens.
Es ist nicht so, dass es dort nur Kannibalismus, mobbing und homosexuelle Vergewaltigungen gibt... Der Kameradschaftssinn ist wirklich unglaublich."
[...]
"Und warum bist du dann fortgegangen?"
"Tja... man unterstellte mir Mobbing, Kannibalismus und homosexuelle Vergewaltigung. Das war natürlich nicht wahr. Mein Schweineregiment hat mich reingelegt."
Ist wenn mans sieht noch n ganzes Stück genialer als wenn mans liest xDD
Aber auch die strenggläubigen Damen sind genial...
Überhaupt sind alle Charaktere total durchgeknallt und zum schießen. Auch die "böse" Fraktion.
Einen großen Kritikpunkt gibt es noch... Die Synchro... Ich habs auf Deutsch gesehen und muss sagen... sie ist ja grundsätzlich ganz gut, aber der andauernde aufgesetzte Russische Akzent... Sowas von nervig! Bei einem oder zwei wäre es ja noch ok gewesen, aber alle reden so -.- Das nervt. Vorallem da es für die Handlung eh total egal ist, ob das in Russland ist oder nicht.
Alles in allem... Ein Film den man sich sowohl alleine als auch in ner Gruppe erstklassig anschaun kann... Lacher garantiert!
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (alle absolut topp, kann man wirklich überhaupt nicht meckern. Vielleicht sogar 9, hab mich dann aber für 8 entschieden)
Effekte: 8 (Technisch erstklassig, nix zum meckern. Auch schön blutig und recht häufig.)
Plot: 9 (beginnt klischeehaft und vorhersehbar, wird zu ner genialen Achterbahn... super. Und geniale Sprüche^^)
Anspruch: 5 (nicht wirklich anspruchsvoll, aber man sollte schon aufpassen. So mittel halt)
Gesamteindruck: 9 (erstklassige Unterhaltung, echt genial!)
imdb Wertung: 5.8 (http://www.imdb.com/title/tt0790590/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=9KmNJZ64N4Q)
Die DVD bei Amazon.de
The Joker
03.11.2007, 00:42
Hot Fuzz
http://thecia.com.au/reviews/h/images/hot-fuzz-poster-1.jpg
Kinostart: 14.06.2007
Genre: Action-Komödie
Regie: Edgar Wright
Darsteller: Simon Pegg, Martin Freeman, Billy Nighy
FSK: 16
Inhalt:
Nicholas Angel, der Supercop aus London soll kurzerhand in das beschauliche und vor allem überschaubare Kaff Stanford versetzt werden. Das liegt vor allem daran das er mit seiner 400%igen Erfolgsrate alle anderen Kollegen in einem schlechten Licht erscheinen lässt und somit zum Störenfried in der Polizeistation wird.
In Stanford angekommen erkennt Angel bald das es hier wohl nichts als pure Langeweile für ihn gibt und er sich mit belanglosen Fällen wie die Suche nach einer entwischten Ganz oder eigenwillig gestutzte Hecken.
Doch als einige äußerst mysteriöse und brutale Umfälle passieren wird Angel stutzig und hackt nach.
Kritik:
Mit Shaun of the dead bewies Edgar Wright seine Fähigkeit trockenen englischen Humor in eine anständige Hommage zu verpacken und mit teils intelligenten und teils hohlen Slapstickeinlagen das Kinopublikum zu beigeistert. Shaun of the dead war damals ja einer Art Parodie auf den älter Zombiekracher Dawn of the dead und zog das Setting gehörig durch die Kakao. Natürlich ist Hot Fuzz insgesamt auch eine Hommage an Actionfilme und die typischen Slasher alá „Ich weis was du letzten Sommer getan hast“ oder „Scream“. Allerdings gibt es hierbei nicht solche extremen Parallelen zu einem bestimmen Thema was Hot Fuzz zu gute kommt und für mich einer der witzigsten Filme des Jahres macht.
Die Komödie ist so schön ernst aufgebaut und doch nicht ernst zu nehmen, schon wie in Shaun of the dead erzählt Edgar Wright von einer etwas Klischeebeladenen ernsten Story mit überaus wunderschönen Gags. Wo wir natürlich auch schon bei den Gags angekommen sind.
Hier wird in die Farbdosen gegriffen und ein buntes Farbklecksbild aus allen Stilmitteln hergenommen. Der Witz ist brottrocken und direkt, manchmal selten dämlich, manchmal hoch intelligent. Die Drehbuchautoren kennen ihr Witzlimit und übertreiben es niemals.
Manche Szenen wirken etwas sehr übertrieben aber der finale Showdown fegt sowieso alles weg und somit erreicht der Streifen eine wunderschöne komödiantische rundliche Aufmachen was nicht zuletzt an den filmischen Stilmittel liegt welche die Regie einsetzt.
Hier werden viele Register gezogen, allgemein merkt man das man sich seit dem letzten Film weiterentwickelt hat und weis wie das Budget ausgenutzt werden soll. Die Kamera ist wie gewohnt sehr schnell und der allgemeine Realtime Stil (Ich lauf von einem Haus zum anderen und sehe genau wann welcher Türhenkel nach unten gedrückt wird) wird fortgeführt und verleiht den Film einen etwas hektischen Touch und dieser Punkt ist schon wieder absurd. Ich weis es nicht aber man könnte meinen Edgar Wright lässt hier auch wieder einen Gag los.
Die Charaktere sind gewohnt skurril, vor allem die Polizeistation hat es in sich. Mit den zwei zynischen Officer Zwillingen oder die etwas freizügige einzige Polizeifrau und ihrem wortkargen Begleiter ohne den ihre Gags natürlich nicht zünden würden(„Ja Abends schieb ich mir auch immer was zwischen die Zähne!“ „He, Schwänze!“).
Überhaupt sind alle Charaktere wunderschön gespielt, auch unter ihnen einige sehr klischeetriefend durch die Gegend wandeln, doch das gehört einfach dazu.
Schusswechsel gibt es auch zu genüge. Ein wahres Arsenal an Waffen wird aufgefahren und das wird auch genutzt, wirklich jede wird genutzt. Und inszeniert sind die Schusswechsel noch hektischer als der Rest des Film, effektreich und wild so wie es sich gehört.
Blut spritz neben Bolognesesauce auch einiges. Es gibt gehacktes und geplatztes. Wenn die Regie die Möglichkeit hat ihren Goretick auszuleben lässt sie auch ordentlich die Sau draus. Bei Hot Fuzz hat man die Garantie, dass auch ganz bestimmt draufgefilmt wird.
Die Musik überzeugt auch und untermalt stilistisch gut die Bilder. Neben einigen Klassikern von Interpreten wie TRex hat man auch einen eigenen Soundtrack geschrieben.
Fazit:
Hot Fuzz ist einfach nur lustig, wer mit der Art des Humors und der meist daraus resultierenden Gewalt nicht zurechtkommt sollte den Film natürlich lassen. Wer sich aber über die Absurdität von zerplatzenden Köpfen amüsieren kann und die tausend verschiedene Gagsprüche erkennt und würdigt für den wird Hot Fuzz ein freudenfest und eine Komödie die sich ohne große Mühe ganz hoch an das Siegertreppchen geballert hat, in diesem Jahr der wahrlich extrem schwachen Komödien (Siehe Fantastic Movie).
Einzelwertungen:
Darsteller: 8/10 (Haben sich sehr weiterentwickelt)
Effekte: 9/10 (Hier gibt’s eigentlich nichts zu meckern)
Plot: 8/10 (Klassisch aber genial umgesetzt)
Anspruch: 8/10 (Um jeden Gag zu erkennen muss man aufpassen)
Musik: 9/10 (Wunderbare Untermahlung)
Gesamtwertung: 9/10 (Meine Komödie des Jahres, für mich Kult)
IMDB-Wertung: 8.0 (http://www.imdb.com/title/tt0425112/)
Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0425112/trailers-screenplay-E31113-314)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
03.11.2007, 17:14
Rob Zombie's Halloween
http://www.moviegod.de/images/movies/00018/1760/1760_xxl.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Horror/Thriller/Splatter(?)
Regie: Rob Zombie
Darsteller: Tyler Mane, Malcolm McDowell, Sheri Moon Zombie u.v.m
Inhalt:
der Film beschreibt anfangs Myers Kindheit und auch seine damit verbundenen ersten Morde und später die schon bekannten aus dem ersten Teil.
Meine Meinung:
Bisher Rob Zombies schwächster Film, aber ich fand seine ersten Beiden ja auch absolut genial. Der ist auch gut, aber halt nicht ganz so gut wie die ersten beiden. Dazusagen muss man noch, dass ich (oh staune) noch nie einen Halloweenfilm gesehen hab. Bin also ganz neu dabei, vielleicht würde ein Fan den Film mit anderen Augen sehen... Auch ist der erste Part des Films (seine Kindheit) mMn wesentlich besser als der rest. Da lauft Rob ZOmbie noch zu wirklicher höchstleistung auf, später ist das ganze etwas schwächer.
Aber ok, mal die Darsteller...
... Das Kind, dass Michael Myers spielt, war wirklich annehmbar, auch wenn ich sonst Kinddarsteller verabscheue... Aber hier war er wirklich recht gut besetzt, krieg die kranke und gespaltene Natur von Michael gut rüber... Auch die Restlichen Schauspieler in dem Teil des Films sind ziemlich gut. Sheri Moon als Mutter, eine mir nicht bekannte Schauspielerin als (verdammt sexy^^) Schwester... joa... Mir kam nur der Altersunterschied zwischen Tochter und Mutter etwas gering vor... die muss ja 12 oder so bei der Geburt gewesen sein xD Aber ok, stört nicht unheimlich, ist mir einfach nur aufgefallen. Auch später sind die Schauspieler recht gut... Michael Myers hat zwawr keine Schauspielerischen Glanzleistungen zu vollbringen, da sein Gesicht immer bedeckt ist, aber der rest ist recht ok, wenn auch nicht aussergewöhnlich...
Die Effekte sind recht blutig, da werden Leute totgeprügelt mit Stöcken bzw Baseballschlägern (sieht verdammt schmerzhaft aus oO), aufgeschlitzt, erstochen, halb geköpft und und und... alles recht nett.
... Die Geschichte... joa, in seiner Kindheit fand ich sie recht gut, später lässt sie mMn etwas nach und wird so 08/15... aber ist ok, Rob Zombie unterstützt das ganze mit seinem bekannten Regiestil und nem genialen Score... alles in allem recht ok. Und eine Szene gabs, mit der ich echt sowas von nicht gerechnet hatte xD. Mal schaun obs wema nderen auch so geht.
Alles in allem ein Film den man auf jedenfall anschaun kann, gerade wenn man seine vorhergehenden Filme mochte. Wie es für Fans von Halloween aussieht weiß ich leider nicht, denke aber, dass der Film das ganze gut fortsetzt...
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (recht gut, vorallem im ersten Teil, aber im zweiten auch ganz ok.)
Effekte: 8
Plot: 8 (vorallem erster Teil verdammt gut, zweiter Teil lässt etwas nach aber auch noch überdurchschnittlich)
Anspruch: 5 (nicht wirklich anspruchsvoll)
Gesamteindruck: 8 (ja, recht guter Rob Zombiestreifen, auch wenn ich seine beiden ersten besser fand. Waren einfach durchgeknallter.)
imdb Wertung: 6.0 (http://www.imdb.com/title/tt0373883/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=W_BGzGUWAXQ)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
03.11.2007, 23:17
Das Ende - Assault on Precinct 13
http://25frames.org/media/screens/8460.jpg
Laufzeit: ca. 109 Minuten
Genre: Action-Thriller
Regie: Jean-François Richet
Darsteller: Laurence Fishburne, Ethan Hawke, John Leguizamo, Gabriel Byrne
Gesehen auf: Deutsch
FSK: ab 16
Kinostart: 2005
Inhalt:
Das Detroiter Polizeirevier 13 bereitet sich gerade auf Silvester vor. Lediglich eine kleine Mannschaft von Beamten schiebt an diesem winterlichen Abend noch Dienst. Doch dann naht unerwarteter Besuch: Ein Gefängnistransport mit Schwerkriminellen bleibt im heftigen Schneegestöber unweit des Reviers liegen. Die Häftlinge, darunter der skrupellose Mörder Marion Bishop, werden für die Nacht in die dortliegenden Zellen gesperrt. Doch irgendjemand passt das gar nicht und so kommt es, dass das Revier, von der Außenwelt abgeschnitten, unter Beschuss genommen wird - als letzte Chance und Unterstützung bleiben nur noch die Gefangenen...
Meinung:
Ich hab mir wesentlich mehr von diesem Film erhofft. Zum einen ist er direkt von Beginn an von einer ganzen Reihe massiver Logikfehler durchzogen, welche die Story sofort abwerten. Selbst wenn man sich darauf konzentriert, fällt es einem schwer diese zu übersehen.
Die schauspielerischen Leistungen sind recht gut, auch wenn ich gerade von Ethan Hawke nichts halte und ihm auch in dieser Rolle nichts abgewinnen kann. Das bügelt aber Laurence Fishburne als Gangsterboss wieder mit einer lupenreinen Darbietung aus. Nun, und von den anderen Figuren bekommt man so gut wie gar nichts mit, da lediglich diese beiden etwas Tiefgang bekommen - falls man das überhaupt so nennen kann.
Von der Spannung her hat der Film mich ebenfalls im Stich gelassen. Nach dem Trailer hab ich wahren Nervenkitzel über die gesamte Länge erwartet, aber insgesamt ist sie nicht so wirklich aufgekommen. Es gab einige Stellen die sich an Spannung hervorgehoben haben, auch Szenen, die mich überraschten, aber ebenso auch welche, die ziemlich vorhersehbar waren. Im weiten Feld der Actionthriller kann sich dieser Streifen also absolut nicht bemerkbar machen, da es ihm an einigem mangelt.
In meinen Augen ein Film für einen FernsehAbend - als DVD Investition unnötig.
Im Übrigen ist es ein Remake von einem John Carpenter Film, den ich aber bedauerlicherweise nicht kenne. Ich würde aber behaupten, dass dieser nur besser sein kann.
imdb Wertung: 6.3/10 (http://www.imdb.com/title/tt0398712/)
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 5/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 6/10 (vielleicht auch unterbewertet aufgrund der enttäuschten Erwartungen. Höchstens aber eine 7)
LorD's FilmList-Platzierung: 280
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=uPA5FHKALAk)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
04.11.2007, 01:19
Little Miss Sunshine
http://misssophie.files.wordpress.com/2007/04/littlemisssunshineposterger.jpg
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Drama/Komödie
Regie: Jonathan Dayton und Valerie Faris
Darsteller: Abigail Breslin, Greg Kinnear, Toni Collette
Inhalt:
Nach seinem Selbstmordversuch wohnt Frank Ginsburg bei der komplett Zerrütteten Familie seiner Schwester. Die kleine Olive Hoover hat nur einen Traum, sie will beim Little Miss Sunshine Schönheitswettbewerb teilnehmen. Richard Hoover ist ein mächtegern Selbsthilfeguru, allerdings bisher erfolglos, seine Frau absolut überarbeitet und frustriert und ihr nihilistischer 15 jähriger Sohn hat seit 3 Monaten kein Wort mehr gesprochen. So machen sie alle sich schließlich zusammen mit ihrem Großvater auf zur Little Miss Sunshinewahl.
Meine Meinung:
Little Miss Sunshine ist einer der wenigen Filme die es schaffen, dass man gleichzeitig lachen und weinen muss. Diese unheimlich eindringliche Familien und Gesellschaftsdrama präsentiert sich streckenweise wieder (niemals deplaziert wirkend) verdammt witzig. Die Charaktere sind zwar etwas klischeehaft, aber dadurch umso bezeichnender für den gescheiterten American Dream. Wirklich ein genialer Film, den man unbedingt gesehen haben muss. Ursprünglich ein indiefilm, bis er auf einem Festival von FOX entdeckt wurde und dann im großen Stil vermarktet wurde.
... Darsteller.... sind alle erstklassig... der selbstmordgefährdete Literaturprofessor, ausnehmend gut verkörpert von Steve Carell (den ich sonst eigentlich garnicht so mag), Alan Arkin verkörpert den noch sehr aktiven Großvater auch sehr gut... die beiden waren überhaupt meine Lieblingsdarsteller im Film, aber auch die anderen Familienmitglieder werden wirklich makellos gespielt. Auch Olivia wurde von Abigail Breslin erstklassig verkörpert (wow, schon der zweite Film heute wo ich einen Kinderdarsteller lobe xD)...
Tja, die Charaktere sind wie schon gesagt etwas klischeehaft (aber nicht sehr, nur so bissl^^), was manchen vielleicht etwas sauer aufstoßen könnte, mich hats aber eigentlich überhaupt nicht gestört. Sie passen einfach super rein und ihre Reise verwandelt sich in eine Achterbahn des American Way of life... Vorallem der Schönheitswettbewerb am Ende... wenn man sich die anderen Teilnehmer dort ansieht. Da kommt einem ja wirklich das speiben. Nicht wegen deren Schauspielleistung, sondern wegen den Rollen die sie verkörpern. Wirklich schrecklichst! Das Ende hinterlasst mir überhaupt immer ein sehr seltsames Gefühl in der Magengegend... äußerst ergreifend. Aber auch ne Menge anderer Situationen im Film... (will aus spoilergründen keine aufzählen)... total tragisch, aber streckenweise schon wieder beinahe zum lachen. Wirklich genial, wie der Film das aufzieht. Man ist noch beim verdauen des eben geschehenen und plötzlich so eine irrwitzige Szene... genial.
... joa, Effekte gabs keinen einzige, ausser zwei durchbrochenen Schranken und ner abgefallenen Autotür. Braucht man aber nicht, der Film ist so schon perfekt.
... Die Geschichte ist schlichtweg genial. So unspektakulär das Grundprinzip sein mag, so viele geniale Sachen werden auf ihrer Reise und nebenbei eingepackt... Auch die Dialoge sind erster Güte. Es ist schwer hier viel zu beschreiben ohne zu spoilern und das will ich hier wirklich vermeiden, daher lass ich das mal.
... Alles in allem ein Film den man gesehen haben muss und der sich mit Recht zusammen mit "Das Leben ist Schön" zu den besten Dramen zählen darf, die ich gesehen habe.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (War selten so überzeugt von den Schauspielleistungen in einem Film. Überragend)
Effekte: - (gibts keine, brauchts keine)
Plot: 10 (genial. Punkt.)
Anspruch: 8 (kein wirklich schwerer Film, aber auf jedenfall nicht leicht verdaulich. Behandelt ne Menge schwerer Themen)
Gesamteindruck: 10 (wie gesagt... neben "Das Leben ist Schön" eines der besten Dramen die es gibt)
imdb Wertung: 8.1 (http://www.imdb.com/title/tt0449059/)
Trailer (http://youtube.com/watch?v=VWyH_twcMl0)
Die DVD bei Amazon.de
Stirb langsam
http://upload.worldofplayers.de/upload.cgi?a=show&file=5374697262206c616e6773616d2e4a5047
Laufzeit: ca. 127 Minuten
Genre: Action
Regie: John McTiernan
Darsteller: Bruce Willis, Alan Rickmann
FSK: ab 16
Inhalt:
John McClan (Bruce) wollte eigentlich nur seine Frau Holly besuchen, doch da hat er sich wohl den falschen Zeitpunkt ausgesucht. Eine Terroristengruppe geführt von (Hans) Jack Gruber (Alan Rickman) übernimmt die Kontrolle über den NakatomiePlaza ein riesiges Hochhaus. Doch als Polizist sieht McClane das natürlich nicht gerne...
Kritik
"Yippie ya yeah Schweinebacke", ach wie hat dieser Satz meine Kindheit geprägt. Meine Mutter brachte mich irgendwann mal auf den Film und von da an gehörte er einfach zu unserem Weihnachtsfest dazu. Er ist wie es sich für einen guten Actionfilm gehört, lustig, spannend und natürlich verdammt actionreich. Doch beginnen wir mal von vorne...
Als erstes wie immer natürlich die Schauspieler und wer käme da wohl als erstes wenn nicht Bruce Willis. Er ist einfach genial, der perfekte Actionstar, markige Sprüche, kompromislos und so verdammt cool:cool:. Besonders amüsant ist es natürlich ihn mit (halbwegs)vollem Haar zu sehen, was besonders für "jüngere" (als wenn ich so alt bin) ein ungewohnter Anblick ist. In seinem Feinrip-Unterhemd macht er einfach ne gute Figur und es macht Spaß ihm zuzugucken, wie er sich durch die Gegner boxt, schießt und was nicht alles. Diese werden von dem Hans/Jack Gruber angeführt, welcher wiederrum von Alan Rickman verkörpert wird. Auch er spielt seine Rolle wunderbar böse und wird irgendwie immer wie aus dem Ei gepellt (außer natürlich am Ende^^). Seine Komparsen fallen durch keine Glanzleistungen auf, aber auch nicht im negativen. Sind sind halt da um in Kugeln zu laufen, auszurasten und ein bisschen Farbe (das ist nicht auf den Schwarzen bezogen) reinzubringen. Die Fans von "Alle unter einem Dach" könnte es vielleicht noch interessieren, dass Reginald VelJohnson besser bekannt als Karl auch mitspielt. Er ist der anfangs unfreiwillige Helfer von McClane und spielt wieder einmal (Achtung Überraschung) einen Polizisten. Die restlichen Schauspieler machen ihre auch sehr gut, beonders der Reporter wirk wie ein wirkliches Arschl***
Die Handlung ist wahrlich nichts berauschendes, böse Terroristen, Held und .. ja das war es eigentlich schon, aber wozu brauch man auch mehr. Ausgefeilte Storylines und aprupte Handlungsumschwünge brauchen vielleicht andere Filme, Stirb langsam hat es aber nicht nötig. John McTiernan schafft es locker einen mit diesem nicht allzu komplexen Handlungsstrang zu begeistern.
Die Effekte des Filmes beschränken sich zum großteil auf 2-3 Explosionen und ein paar Schießereien wird nicht so sehr viel eingesetzt, aber diese paar sehen allesamt sehr schön aus und machen laune. Der Blutgehalt ist auch nicht hoch, was jedoch nicht stört, an ein paar Stellen sieht man mal etwas rotes, aber nicht übermäßig.
So das war es auch schon fast, kommen wir noch kurz zur Musik und der Synchro. Über ersteres kann ich gar nicht allzuviel sagen, habe nie wirklich drauf geachtet, kann nur soviel sagen, dass sie mir nicht negativ aufgefallen ist. Einen Titel habe ich aber natürlich trotzdem in Erinnerung, dass ist das wunderbare Weihnachtslied, "let its snow", welches am Ende läuft. Immer noch mein liebstes aus dieser Kategorie. Zur Synchro gibt es da schon mehr zu sagen, in der der orginalen us-amerikanischen Fassung sind die Terroristen Deutsche, ja richtig die guten alten Krauts, bei uns wurde das aber geändert, so wurde aus reindeutschen Terroristen eine europäische Terroristengruppe. Eigentlich nicht wirklich störend außer, dass ich jetzt oben immer Hans/Jack schreiben musste. Es ist nur etwas verwirrend, wenn man den dritten Teil der Reihe guckt, doch da möchte ich ja nichts verraten^^
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (durch die Bank gute Leistungen und natürlich BRUCE WILLIS!!)
Effekte: 9 (sparsam aber immer klasse)
Plot: 7 (Kein "Fight Club", aber besste Unterhaltung)
Anspruch: 5 (Nicht wirklich vorhanden..^^ )
Gesamteindruck: 9 (Einfach ein Kultfilm und eine von Bruce Willis besten Rollen)
imdb Wertung: 8.2 (http://german.imdb.com/title/tt0095016/)
Trailer (http://german.imdb.com/title/tt0095016/trailers-screenplay-E11737-310)
Die DVD bei Amazon.de
PS: Das war erst der erste Streich 2-3 folgen noch
Harbinger
07.11.2007, 21:57
Review Nummer 25 hell yeah. Und zur Feier des Tages...
Memento
http://www.uweb.ucsb.edu/~mizuno/pics/memento2.jpg
Kinostart: 13.12.2001
Genre: Thriller/Drama
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano
FSK: 16
Inhalt: Lenny hat ein Problem: Er hat kein Gedächtnis. Zumindest kein Kurzzeitgedächtnis. Alle fünf bis zehn Minuten hat er einen Blackout und erinnert sich an absolut nichts, was seit seinem "Unfall" passiert ist. Denn sein "Unfall" war eigentlich gar kein Unfall. Eigentlich sind zwei Männer bei ihm eingebrochen, haben seine Frau vergewaltigt und ermordet und ihn so schwer verletzt, dass er für immer das Kurzzeitgedächtnis verlor. Jetzt will Lenny Rache. Aber wie, wenn man nicht weiß an wem?
Kritik: Es ist ja immer so 'ne Sache... Ich hatte für Review Nummero 25 was ganz besonderes versprochen und hier ist es nun. Die magische Zahl. Das fünfundzwanzigste Review aus meiner Feder. Wie könnte man das besser zelebrieren, als mit einer Besprechung des höchstpersönlich eigenen Lieblingsfilms? Naja, einem der beiden Lieblingsfilme (ja, "Memento" muss sich den Thron teilen). Aber wie gesagt, das ist ja immer so 'ne Sache... den eigenen Lieblingsfilm reviewen und trotzdem objektiv und kritisch bleiben und nicht in Begeisterungsstürme oder sinnentleertes Geblubber zu verfallen.
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Äh... sorry, war kurz weggenickt. So, aber da wir das jetzt abgehakt hätten, kann ich zum... äh... objektive, kritischen und sowieso über jeden Zweifel erhabenen Review zu einem objektiven, kritischen und sowieso über jeden Zweifel erhabenen Film kommen. Das war ein schwerer Satz. Und so sinnlos...
Ja, "Memento". Von den Kritikern gelobt, von den Fans abgefeiert, zweifach für den Oscar nominiert (bestes Editing und bestes Screenplay) und schon nach kurzer Zeit in den Stand eines absoluten Kultfilms erhoben. Christopher Nolans ("Insomnia", "Batman Begins", "The Prestige") zweites Werk nach "Following" hat wahrlich gut abgestaubt, was positive Resonanz anging. Bis heute rangiert der Film beispielsweise bei der allseits beliebten IMDB (http://www.imdb.com/) weit oben in den Rängen der Top 250. Im Augenblick auf Platz 27, wenn ich mich nicht täusche. Bei so vielen Vorschusslorbeeren ist es immer eine schwierige Sache, unvoreingenommen an einen Streifen ran zu gehen. Um so größer ist normalerweise die Enttäuschung, wenn der Film die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen kann.
Wat'n Glück. Jau. Wat'n Glück, dass "Memento" einfach nur perfekt ist. Trotz all den guten Dingen, die ich schon über den Film gehört hatte, saß ich nach dem ersten Anschauen beim Durchrollen der End-Credits mit offenem Mund da und konnte kaum glauben, was ich da gerade gesehen hatte. So ein unheimlich intelligenter, perfekt durchdachter, genial gespielter und sowieso in allen Belangen bestens gelungener Film war mir seit "Fight Club" nicht mehr untergekommen. Der Clou an "Memento" ist nämlich der, dass der Zuschauer im Prinzip nie mehr weiß, als Lenny. Denn die ganze Chose wird rückwärts erzählt. So wird man immer in eine unbekannte Situation geworfen und sieht, wie Lenny sich durchschlägt, bis man im nächsten Schnipsel erfährt, wie es dazu gekommen ist. So bleibt der Film durchweg interessant, auch wenn er prinzipiell bereits mit dem Ende beginnt.
Genial gespielt hab' ich gesagt? Stimmt. Im Prinzip konzentriert der Film sich hauptsächlich auf drei Akteure. Der erste ist Leonard Shelby, gespielt von Guy Pearce ("L.A. Confidential", "Ravenous", "The Time Machine"), der Mann ohne Gedächtnis, der immer einen etwas überraschten Eindruck macht, ein wenig planlos durch die Landschaft stakst und dem Zuschauer trotzdem schon nach kurzer Zeit sympathisch wird. Besonders beeindruckend sind auch die unzähligen Tätowierungen, die Pearce in dem Film auf seinem Körper trägt (da er sich nichts merken kann, muss er eben alles aufschreiben). Jedenfalls bringt er Lenny gut rüber, wenn er auch von Zeit zu Zeit ein wenig hölzern und emotionslos wirkt. Genau wie Figur Nummero 2, Natalie, gespielt von Carrie-Anne Moss ("Disturbia", "Matrix", "Fido"). Ja, hin und wieder wirkt die gute etwas kalt, aber allgemein liefert sie auch eine ganz ordentliche Darstellung ab. Man könnte wohl sagen, dass sie Lennys Love-Interrest spielt... Naja, wenn bei dem Film nicht sowieso alles anders wäre, als man auf den ersten Blick denkt. Der dritte im Bunde und zeitgleich der beste Darsteller des ganzen Streifens ist Joe Pantoliano ("The Immortals", "Matrix", "Bound"), der Teddy spielt, Lennys besten Freund... behauptet er zumindest. Pantolianos Darbietung ist makellos. Er sorgt sowohl für Comic-Relief als auch für nötige Tiefe seines Charakters, hat ein paar coole Sprüche drauf und ist sowieso über weite Strecken absoluter Sympathieträger. Tolle Leistung. Ansonsten gibt's ein paar kleinere Auftritte von Mark Boone Junior ("John Carpenters Vampire", "Sieben", "Batman Begins") als Hotel-Rezeptionist Burt, Jorja Fox ("Emergency Room", "CSI: Miami") als Lennys Frau und Stephen Tobolowsky ("Freaky Friday", "Freddy Got Fingered", "Romeo Is Bleeding") als Sammy Jenkis (recht wichtige Rolle, Kenner des Films werden mir da zustimmen).
Hm, was kann man sonst noch über den Film sagen? Allgemein ist das Budget eher gering gehalten, was man dem Film allerdings nicht sonderlich anmerkt. Denn große Effekthascherei hat er gar nicht nötig, gibt es auch nicht zu bestaunen. Wenig bis gar kein KABOOM (hin und wieder wird mal ein wenig geschossen und es gibt anderthalb Verfolgungsjagden) und den einen oder anderen recht lustigen Spruch oder amüsanten Einfall bekommt man kredenzt, ansonsten beschränkt der Film sich darauf, eine düstere Charakterstudie, ein fieses Psychospiel und sowieso eine über alle Maßen tragische Geschichte zu sein. Er bietet sehr geschickt viele Interpretationsmöglichkeiten an und entzieht sich einer klaren Aussage, stilisiert niemanden zum Helden hoch, verurteilt aber auch niemanden. Der Zuschauer muss selbst sehen, was er aus dem Film mitnimmt. Dass er etwas mitnimmt steht allerdings außer Frage.
Kommen wir zum Fazit: "Memento" ist eine phantastische Reise in die Psyche eines Mannes ohne Erinnerungen, ein düsteres Märchen über Schuld, Sühne, Rache, Vergessen und etwas, das all das verbindet. Gute Schauspieler und ein perfekt durchdachter Plot halten dieses Päckchen zusammen und machen es zu etwas ganz besonderem. Nämlich einem der besten Filme, den ich jemals gesehen habe.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Pantoliano ist ein Genie, Pearce ziemlich gut, Moss von Zeit zu Zeit ein wenig hölzern)
Plot: 10/10 (perfekt durchdachte Story mit genialen Wendungen und einem brillanten Erzählstil)
Effekte: --/10 (keine nennenswerten Effekte)
Anspruch: 09/10 (man braucht schon einen wachen Geist, um da völlig dahinter zu steigen)
Gesamtwertung: 10/10 (ich will ja nicht sagen, dass der Film perfekt ist, aber... es ist halt so)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.6) (http://www.imdb.com/title/tt0209144/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=gc1iuohIeQA)
Die DVD bei Amazon.de
korallenkette
08.11.2007, 06:34
http://www.filmportal-service.de/pic_multimedia/du_bist_nicht_allein225.jpg
Ich setzte einfach mal meine eigene Rezension hier rein:
„Du bist nicht allein, wenn Du träumst von der Liebe!“
„Du bist nicht allein“, mit Axel Prahl und Katherina Thalbach
Dass ein deutscher Kinofilm so unglaublich tragikomisch sein kann, wie sonst nur Filme aus Tschechien oder Polen, es liegt wohl daran, dass Regisseur Bernd Böhlich (Jg. 1957) in Potsdam-Babelsberg zum Filmemacher wurde und mit offenem Herzen von den östlichen Nachbarn lernte. In „Du bist nicht allein“ kann man lachen und weinen und bald ist beides kaum noch zu unterscheiden.
Alle Menschen in diesem Film schlagen sich irgendwie durch, miteinander, gegeneinander, meistens ohne Arbeit oder wenn doch, dann einer, die unterbezahlt und demütigend ist. Sie leben in einer Berliner Hochhaussiedlung, Tür an Tür, getrennt nur durch Wände, die jedes Geräusch durchlassen und Geheimnisse nur all zu schnell preisgeben. Auf ihren nebeneinander liegenden Balkons im 8. Stock rauchen sie ihre Zigaretten, tauschen Blicke, Worte und – ja – auch Liebesgrüße aus.
Jeder weiß, dass der arbeitslose Physiker Kurt Wellinek (Herbert Knaup) trinkt und hofft, dass seine Frau Sylvia (Karoline Eichhorn) trotzdem zu ihm zurückkehrt. Nachts starrt er aus seiner unmöblierten Wohnung aus dem Fenster, tags verfolgt er Sylvia, die Synchronsprecherin auf Abruf ist und ihren Job hinschmeißt, als sie, die zarte, feine, lüsterne Sex-Telefonnummern sprechen muss.
Und dass sich Hans Moll (Axel Prahl), ebenfalls arbeitslos, mit seiner ganzen pummeligen, immer kurzbehosten Persönlichkeit in die so ernst-schöne Nachbarin Jewgenia vom ersten Tag ihres Neu-Einzuges verliebt hat, kann seiner wackeren Frau (Katharina Thalbach) kaum lange verborgen bleiben. Er ist so glücklich, weil er liebt, kauft der Russlanddeutschen von dem geringen Haushaltsgeld eine Waschmaschine, schenkt ihr den Gummibaum aus dem eigenen Wohnzimmer, tanzt mit ihr bei der Einzugsparty nach russischer Art so rührend, und die Ungeduld über seine ihn zärtlich liebende Frau Moll, deren Verführungsversuche so ungerecht unerträglich anzuschauen sind, sie zerreißt ihn fast – ebenso, wie sie dem Zuschauer fast das Herz zerreißt.
Denn Frau Moll ist so süß und so wacker, hat endlich Arbeit gefunden in einer dubiosen Sicherheitsfirma, deren Uniform samt Schirmmütze sie mit kindlichem Stolz trägt, so lange, bis sie merkt, dass das von ihr zu bewachende Gebäude vollkommen leer ist und die Arbeit keine Arbeit, sondern nur ein „Job“, eine vorübergehende, den Arbeitslosenstatus gar nicht aufhebende Maßnahme der „Agentur für Arbeit“. Die kleine runde Katharina Thalbach mit ihrem breiten Lächeln, und der kleine runde Axel Prahl mit dem proletigen Charme, sie sind so sehr ein perfektes Paar, das nichts zwischen sie treten dürfte.
„Du bist nicht allein“, das bedeutet nicht nur: „Anderen geht es genau so besch....n, die dir“, sondern auch: „Du bist nicht allein wenn du träumst heute Abend/ Du bist nicht allein wenn du träumst von der Liebe“, ganz genau so wie im Song von Roy Black, den Hans Moll, vollkommen unbegabt auf der russischen Party singt, so schrecklich, dass man als Zuschauer erschauert, und dann plötzlich so froh wird, weil die Russen in die Melodie einfallen, lachend mitsingen, applaudieren und alles zum Guten wenden.
Im Film selbst wird nicht einfach alles zum Guten gewendet, nein. Aber er ist einer dieser Filme, durch die man begreift, dass das Leben auch mit seinen tragischen Seiten so komisch sein kann. Die Nebenfiguren tragen ihren Teil dazu bei, der seltsame kleine dicke Moll-Sohn, die todernste russische Tochter, die grausig-realistische Arbeitsagenturmitarbeiterin, der alte Nachbar, der sich sein Geld damit verdient, als wandelndes Handy durch die Gegend zu laufen.
Der Film bekam den Publikumspreis des Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern 2007.
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 Alle Schauspieler sind wunderbar geeignet für ihre Rollen
Plot: 10/10 (vorhersehbar und relativ platt, macht aber Laune)
Effekte:
Anspruch: 05/10 Was heißt schon "Anspruch" - die Geschichte ist ganz einfach, hat Tiefe und ist doch ohne Umstände verständlich
Gesamtwertung: 10/10 Einer der besten deutschen Filme, absolut stimmig und unverkrampft
IMDB-Wertung: 6.6 (http://www.imdb.com/title/tt1034388/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
10.11.2007, 15:19
Wild Zero
http://images.amazon.com/images/P/B0000A9D19.01.LZZZZZZZ.jpg
DVD-Start: 31.08.2002
Genre: Komödie/Science Fiction/Splatter
Regie: Tetsuro Takeuchi
Darsteller: Guitar Wolf, Masashi Endô, Kwancharu Shitichai
FSK: 18
Inhalt: Ace ist Rock'n'Roll-Fan und lebt nur für seine großen Idole, die Band "Guitar Wolf". Als er ihnen durch Zufall nach einem ihrer Auftritte das Leben rettet, schließt Bandleader Guitar Wolf Blutsbruderschaft mit Ace und schenkt ihm eine Pfeife, in die er pusten soll, falls er jemals die Hilfe der Band braucht. Und schon bald ist er auf dieses Geschenk angewiesen, denn kurz nachdem Ace die junge Tobio trifft und sich in sie verliebt, tauchen blutrünstige Zombies auf und wollen dem jungen Paar an den Kragen. Da können nur noch Guitar Wolf helfen.
Kritik: Fangen wir diesmal doch ein wenig mit trivialer Allgemeinbildung an. Und wenn ich triviale Allgemeinbildung sage, dann meine ich natürlich das "WILD ZERO TRINKSPIEL"! Rekapitulieren wir doch mal gemeinsam die Regeln:
Getrunken wird immer dann, wenn...
1. jemand "ROCK'N'ROLL" sagt oder schreit.
2. etwas verbrennt/explodiert.
3. jemand sich die Haare kämmt.
4. jemand im Film trinkt.
5. der Kopf eines Zombies explodiert.
Klang ja nach mächtig Mayhem, Destruction und Paracoccidioidomicosisproctitissarcomucosis, dachte ich mir. Und deswegen wollte ich mir den Film schon seit ewigen Zeiten anschauen, kam aber erst vor etwa einer Woche oder so dazu, mir endlich die DVD zu bestellen (4,99€ über Amazon... ging). Und hab mir den Film auch ziemlich bald angeschaut... Hm... tja...
"Wild Zero" ist cool. Verflucht cool. Cooler noch als "Straßen in Flammen". Dafür sorgt alleine schon die abgedrehte Story, gekoppelt mit dem absolut genialen Auftreten der (übrigens real existierenden) dreiköpfigen Band Guitar Wolf (bestehend aus Guitar Wolf, Drum Wolf und dem 2005 an einem Herzinfarkt verstorbenen Bass Wolf). Auch uns' Held Ace (gespielt von Masashi Endô, der in der japanischen "Transformers: Beast Wars Metal"-Serie einer Figur seine Stimme lieh) ist 'ne ziemlich coole Sau. Und eh jemand fragt: Ja, das Trinkspiel kann absolut tödlich verlaufen, denn so viele "Rock'n'Roll"-Ausrufe, so viele Trinkszenen und so viele Aufnahmen von Menschen, die sich die Haare kämmen (!), habe ich bislang in noch keinem anderen Film gesehen. Macht mächtig Laune das.
Über die Darsteller mag ich jetzt mal nicht so viele Worte verlieren, weil ich das bei Filmen aus Fernost schwer einschätzen kann. Das Schauspiel von Guitar Wolf gefiel mir allerdings ganz gut. Der Mann wirkte einfach immer emotionslos, gefasst und total abgebrüht. Trotzdem ist leider nicht alles bestens um den Film bestellt.
Denn so aberwitzig die Idee des Films auch sein mag, so lahmarschig kommt er anfangs rüber. Das Pacing ist leider ziemlich verkorkst, da hat Regisseur Tetsuro Takeuchi (hat ansonsten keine weiteren Filme gedreht) ganz arg gepennt. Es dauert einfach zu lange, bis die ersten Zombies auftauchen. Und auch da gibt's wieder einen Schwachpunkt, nämlich die Splattereffekte. Die stammen nämlich allesamt aus dem Computer und das sieht man ihnen auch an, denn sie sind ziemlich billig realisiert worden(genau wie die UFO-Effekte, die hin und wieder mal eingeblendet werden). Keine Ahnung, ob das Absicht war oder man sich einfach nicht mehr leisten konnte, ärgerlich finde ich es allemal, denn mit ein paar schönen, handgemachten Splatterszenen wäre der Film gleich besser geworden. Auch etwas... ähm... störend: Der Film versucht ab dem Zeitpunkt, an dem die Zombies auftauchen, ein paar weitere Storyfäden einzuweben, was leider etwas schief geht. Zu uninteressant und unverständlich sind die so auftauchenden Nebenfiguren, viel lieber will man wieder Ace und Guitar Wolf zuschauen. Und auch der Subplot mit den Aliens, die scheinbar für das Auftauchen der Zombies verantwortlich sind, ist irgendwie hinfällig... Naja, stört aber auch insofern nicht weiter.
Ein ganz großer Pluspunkt ist allerdings das Ende. Ein schöner, fetter Showdown mit vielen Explosionen, viel Geballer und platzenden Köpfen und einem wirklich gelungenen Spezialeffekt (das Alien-Mutterschiff). Das macht Laune, da geht's rund. Schön. So was hätte ich mir allerdings für den ganzen Film gewünscht, dann wäre er wesentlich besser geworden.
Was gibt's noch zu sagen? Die Musik ist sehr genial (wie ich schon bei "Straßen in Flammen" sagte: Ich bin kein Rock'n'Roll-Fan, aber die Mucke passt einfach wie die Faust ins Fressbrett), die allgemeine Optik des Films weiß zu gefallen (erinnerte mich stellenweise ein wenig an "Versus"), ein wenig Gratitious Nudity findet sich auch (nackte Frau mit großer Wumme yeehar) und alleine schon die Idee des Streifens ist Gold wert. Hoffe mal, dass aus dem geplanten Nachfolger was wird.
Kommen wir zum Fazit: "Wild Zero" hat Glück, denn ich WILL den Film mögen. So sehe ich auch mal etwas großzügiger über die Schwachpunkte hinweg, denn die hat der Film ganz klar. Wahrscheinlich ist er sowieso als Partyfilm besser geeignet, als zum alleinigen anschauen. Trotz allem bleibt ein spaßiger, blutiger, verflucht cooler Film, den jeder Splatterfan zumindest der Vollständigkeit halber (und wegen der coolen Idee) im Schrank stehen haben sollte.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Guitar Wolfs coole Art gefällt mir, ansonsten bin ich beim Einschätzen von asiatischen Darstellern eher mal vorsichtig...)
Plot: 05/10 (tolle Idee, trotz allem etwas dünn)
Effekte: 06/10 (zur Genüge vorhanden, auch wenn man meistens nur schlecht platzende CGI-Zombie-Köpfe bewundern darf)
Anspruch: 02/10 (kratzt am Existenzminimum, prima Partyfilm)
Gesamtwertung: 07/10 (habe zwischen 6 und 7 geschwankt, aber dank seiner absoluten Coolnes darf der Film sich über die sieben freuen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.5) (http://www.imdb.com/title/tt0267116/)
Link zum Trailer (allerdings auf Japanisch) (http://www.youtube.com/watch?v=R2WvVGr9PkU)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
11.11.2007, 13:45
Postal
http://gruselseite.com/reviews/Postal/cover2.jpg
Kinostart: 18.10.2007
Genre: Action/Komödie
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Zack Ward, Dave Foley, Larry Thomas
FSK: 16
Inhalt: Der Dude ist schon ne echt arme Wurst: Er hat keinen Job, seine Frau betrügt ihn, bei einem Vorstellungsgespräch wird er vorne und hinten verarscht, seinen Wohlfahrtsscheck kriegt er auch nicht und dann erschießt er aus Versehen noch einen Kerl, der ihn auf der Straße um Geld anbettelt. Entnervt nimmt er den Vorschlag seines Onkels Dave an, ein krummes Ding zu drehen und damit das nötige Kleingeld zu verdienen, um aus der Stadt Paradise abzuhauen. Dabei geht einiges Schief und schon bald muss der Dude sich mit einem wütenden Lynchmob, einem verrückten Weltuntergangskult, zwei verblödeten Polizisten und Osama Bin Laden und seinen Taliban rumschlagen...
Kritik: "Postal" ist wahrscheinlich das geschmackloseste und kontroverseste Videospiel aller Zeiten (all die Porno-Shooter und Hentai-Games mal ausgenommen...). Nun hat der wohl verhassteste Regisseur der Welt, niemand geringeres als Mister Uwe Boll, sich dem... ähm... Stoff angenommen und aus der... äh... "Story" des Spiels einen abendfüllenden Kinofilm gebastelt. Im Vorfeld konnte man im Internet schon allerlei Hasstiraden lesen und allgemein wurde der Film schon vom Tage seiner Ankündigung an gebashed. Dann kam ein Trailer raus... und plötzlich verstummten die negativen Aufschreie. Und ich persönlich war begeistert.
Ja, begeistert. Denn was sich da vor mir abspielte war schlicht und ergreifend großartig. Tabubrechender, geschmackloser, politisch inkorrekter, schwachsinniger Blödfug, der sich keinen Augenblick lang ernst nimmt und einfach nur mächtig Laune macht. Das versprach der Trailer, das versprach auch der erste Filmschnipsel, der im Internet die Runde machte (die Eröffnungssequenz). Der Film war Pflichtprogramm für mich, das war mir sofort klar. Aber da blieb eine gewisse Unsicherheit... Versprach ich mir zu viel von dem Film?
Nein. Kein bißchen. "Postal" rockt gewaltig. Für alle Fans des kruden Humors, der sinnlosen Gewalt, der Provokation fiesester Sorte und ähnlichen Dingen, die hiermit Hand in Hand gehen, wird der Film wohl die absolute Offenbarung sein. Der Humor pendelt dabei zwischen flach (ja, es gibt Furzwitze...), geschmacklos (die Anfangsszene mit den Anschlägen auf das WTC), absurd (der Katzenschalldämpfer), respektlos (das Kindermassaker resp. der überfahrene Kinderwagen), strunzblöde (Uwe Bolls Nazifreizeitpark) und recht Geschickt (die Szene, in der Dude Faith erklärt, wovor er die Welt retten muss). Aber auf jeden Fall ist er eins: meistens bestens gelungen. Wer über seinen eigenen Schatten springen und auch nur halbwegs Spaß an so etwas haben kann, wird aus dem Lachen kaum rauskommen.
Eine absolute Traumvorstellung liefert dabei Hauptdarsteller Zack Ward ("Freddy Vs. Jason (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5980733)", "Resident Evil: Apocalypse (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7404209)", "Transformers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4180044")") als Postal Dude ab. Am Anfang ziemlich looserhaft und planlos wandelt er sich im Verlauf des Films zum coolen Actionhelden, der gegen Ende mit dem Maschinengewehr durch die Innenstadt von Paradise stapft. Ihn unterstützt ein herrlich aufgelegter Dave Foley ("Das große Krabbeln", "Scrubs (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4112674")", "Cars") als Onkel Dave, Gründer einer seltsamen Hippie-Sekte. Foley präsentiert sich von seiner stärksten Seite, hat unglaubliche Screen-Präsenz und ist sich auch für nichts zu schade (in seiner Vorstellungsszene läuft er nackt in der Landschaft herum). Noch erwähnenswert ist wohl Larry Thomas (gern gecasteter Serien-Nebendarsteller, spielte auch mal in einer "Scrubs (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4112674)"-Folge mit), der Osama Bin Laden spielt. Auch eine großartige Vorstellung, zumal Osama wohl die coolste Figur des ganzen Films sein dürfte. In weiteren Nebenrollen dürfen wir Verne Troyer ("Austin Powers" - spielt hier sich selbst), Regisseur Uwe Boll (spielt sich auch selbst), Ralf Möller ("Gladiator", "Pathfinder", "Beerfest" - spielt einen der beiden Polizisten) und auch Michael Paré ("Straßen in Flammen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4619927)") bewundern.
Effekttechnisch kann man nicht klagen. Es gibt ein paar recht blutige Einlagen zu bewundern, ohne dass der Film jetzt zu splattrig werden würde (könnte meiner Meinung nach schon ab 18 freigegeben werden, ab 16 ist aber auch okay). Auch explodiert wird hier und da, sieht alles recht fein aus. Ist aber nur nettes Beiwerk. Ganz stark ist der Film im Blickpunkt auf die Kulissen. Die Straßen von Paradise, der deutsche Themenpark, der "Gottesschutzkeller", Onkel Daves Villa, all das sieht prima aus und wer das Videospiel gespielt hat, wird das ein oder andere Mal nostalgischen Gedanken nachhängen. Sehr fein das alles. Auch die Musik von Jessica de Rooij (scheint Bolls Hauskomponistin oder so zu sein, verdingt sich jedenfalls auch an "Dungeon Siege", "BloodRayne II", "Alone In The Dark II" und "Far Cry") weiß zu gefallen, sticht jetzt aber nicht so sehr heraus. Ganz nette Untermalung, mehr nicht.
Kommen wir zum Fazit: "Postal" ist böse. Der Film tritt mit Schmackes in die Klöten des guten Geschmacks. Und das tut er verdammt gut. Jeder, der etwas für sinnfreie, tief schwarze, herrlich respektlose Unterhaltung übrig hat, wird mit dem Streifen seine helle Freude haben. Der Humor ist zwar nicht an allen Stellen perfekt gelungen, aber dennoch ist der Film Unterhaltung in Reinform. Anschauen!
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Ward, Foley und Thomas sind genial, der Rest spielt auch im gehobenen Mittelfeld, nur Bolls Synchronstimme ist zum Schreien schlecht)
Plot: 04/10 (vorhersehbar und relativ platt, macht aber Laune)
Effekte: 07/10 (sehr ordentliches Zeug)
Anspruch: 01/10 (nada, nix Anspruch, toller Partyfilm)
Gesamtwertung: 7.5/10 (die Offenbarung für alle Anhänger des geschmacklosen Humors)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.0) (http://www.imdb.com/title/tt0486640/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=lVzPtDRnCgQ)
Die DVD bei Amazon.de
Stirb Langsam 2
http://upload.worldofplayers.de/upload.cgi?a=show&file=6476645f6469655f686172645f322e4a5047
Kinostart:
Genre: Action
Regie: Renny Harlin
Darsteller: Bruce Willis(!), Reginald VelJohnson, Bonnie Bedelia
FSK: 16
Länge: 118 Minuten
Inhalt:
Weihnachten. John McClane. Terroristen. Was? Das war zu kurz? Na gut, dann halt etwas ausführlicher. Es ist Weihnachten, John McClane möchte eigentlich nur (mal wieder) sich mit seiner Frau Holly (Bonnie Bedelia) treffen, doch ach es kommt (mal wieder) anders. Eine Gruppe von Terroristen haben den Washingtoner Flughafen lahmgelegt und erpressen die Freilassung eines Schwerverbrechers, doch sie haben (mal wieder) die Rechnung ohne John McClane gemacht...
Kritik:
"...und wieder am falschen Platzen zur rechten Zeit" der Untertitel des Filmes sagt es schon.. Stirb Langsam 2 ist ein wunderbar unorgineller Nachfolger seines Vorgängers (logisch oder^^). Eigentlich ist der 2te wie der erste, nur halt mit einem anderem Schauplatz, anderen Gegnern und paar neuen Verbündeten. Aber das ist egal, Stirb Langsam 2 ist ebenso wie der erste einfach nur geniales Actionkino.
Wahrscheinlich werden sich jetzt ein, zwei unwissende fragen, warum dieser Film denn so gut ist, wenn er im Grunde nur eine Kopie des ersten ist. Die Antwort ist schnell erteilt. Stirb Langsam lebte nicht von der ausgefeilten Story und der vielschichtigen Figurenentwicklung, sondern von Action, coolen Sprüchen, Bruce Willis und nochmehr Action. Alle diese Dinge sind auch im 2ten Teil enthalten, was will man(n) also noch mehr?
Eigentlich nicht viel, aber ich kann mich ja trotzdem mal zu den üblichen Punkten äußern. Beginnen wir mal wie gewohnt mit den Schauspielern, zu Bruce Willis muss ich wohl nicht mehr viel sagen. Wie man vllt schon bei der Review zum ersten Teil hat rauslesen können, bin ich ein großer Fan und finde ihn in der Stirb Langsam Reihe einfach genial. Seine Sprüche sind auch nach dem 20ten Mal angucken noch verdammt geil.
Der Rest der Schauspielerriege sticht nicht besonders hervor, hat aber auch keine groben Mängel. Alle machen ihre Rollen gut, angefangen vom griesgrämigen Flughafenchef, über die nervigen Reporter (besonders den einen^^), die noch griesgrämigeren Militärs und natürlich den etwas verückten Hausmeister. Eigentlich sind alle Klischees bedient, aber ich bitte euch, interessiert euch das wirklich?:D
Zur Handlung habe ich eigentlich schon fast alles gesagt, sie ähnelt sehr stark der aus dem ersten Teil (was dem Spaß aber keinen Abbruch tut) und wurde nur verlagert. Der Flughafen ist dafür aber wirklich sehr gut gewählt, das Thema Flugzeugentführungen konnte damals noch etwas unbefangener behandelt werden und wurde auch dem entsprechend inzeniert. Es gibt verdammt viel Action und die Terroristen sterben an verschiedenensten Dingen (mein Favourit ist immer noch der Eiszapfen:p).
Damit wären wir eigentlich auch schon am Ende, wie auch im ersten Teil, spielt der Sound eine eher untergeordnete Rolle und außer dem wunderbaren Titel "let its snow" (ich sage es immer wieder) gibt es auch nichts, was mir in Erinnerung geblieben wäre.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Bruce Willis genial, der Rest auch gut)
Plot: 04/10 (vorhersehbar [...], macht aber Laune)
Effekte: 07/10 (sehr ordentliches Zeug)
Anspruch: 04/10 (nicht wirklich da)
Gesamtwertung: 08/10 (Action, Action und Bruce Willis! Wegen fehlender Kreativität, aber einen Punkt weniger)
imbd Wertung: 6.9 (http://www.imdb.com/title/tt0099423/)
Trailer von ProSieben (http://www.prosieben.de/spielfilm_serie/spielfilme/blockbuster/stirb_langsam_2/flashvideo/40733/)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
17.11.2007, 04:07
The Toxic Avenger
http://www.toxicshock.tv/interviews/lloyd_kaufman/toxic_avenger_movie_poster.jpg
Erscheinungsjahr: 1985
Genre: Splatter/Komödie
Regie: Lloyd Kaufman, Michael Herz
Darsteller: Mark Torgl, Mitch Cohen, Andree Maranda, Pat Ryan Jr.
Inhalt:
Versager Melvin mutiert nach einem Streich durch Radioaktiven Abfall zu einem Monster mit Superkräften. Er wird beginnt daraufhin Verbrecher und seine ehemaligen Peiniger zu jagen.
Meine Meinung:
The Toxic Avenger ist der wohl mit abstand bekannteste Tromafilm (zusammen mit Cannival! The Musical vielleicht)
Der Film Film hat alles, was ein echtes trashjuwel braucht... absolut skurrile Charaktere, trashige Effekte (auch wenn die bei weitem nicht so brutal und häufig sind wie ich angenommen hatte), eine kranke Storyline und jede Menge intressante Ideen und anspielungen... Deswegen hat er auch in vielen Kreisen absoluten Kultstatus und ist wohl jedem Splatter/Trash Fan ein Begriff...
Ich bin jetzt endlich dazugekommen den Film anzuschaun (der angeblich noch bessere 4. Teil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4924738) kommt bei gelegenheit)... ok, ich hatte nach all den erzählungen etwas mehr erwartet, aber trotzdem ist der Film verdammt gut, auch wenn man ihm sein Alter doch anmerkt... Aber es kommt ja auf die inneren Werte an und die manifestieren sich in super Ideen, genialen Sprüchen, kranken Charakteren und ner Menge nackter Haut... und natürlich dem allseitsbeliebten Toxic Avenger aka Toxie...
Aber beginnen wir am Anfang...
Die Darsteller sind alle recht bemüht, aber nur in seltenen Ausnahmen (Bürgermeister, Toxie etc) talentiert... aber sie haben spaß daran und das merkt man (zumindest meistens) und da die Charaktere sowieso alle total überzeichnet sind, merkt man es ihnen meist garnicht so an, denn gute Schauspieler könnten die Rollen wohl garnicht so einschmeichelnd rüberbringen.
Besonders gut hat mir noch der Nazi Polizeikommandant gefallen...
Die Effekte sind... naja, ich hatte etwas mehr erwartet, wo der FIlm doch immer als so tabubrechend und so bezeichnet wird... Aber naja, ist nichts, was man aus heutiger Sicht nicht schon kennen würde und mir würden auch einige ältere Filme einfallen, die da mehr draufhaben.... aber naja, wenigstens wird mal n Kind überfahren, was damals wohl doch etwas neues war... Der Effekt zählt auch zu einem der Effekttechnischen Höhepunkte des Films (Kopf überfahren), die mutation von Toxie ist auch noch recht nett anzusehen, ansonsten sind sie auch alle recht ok, aber nichts Weltbewegendes... halt die üblichen besonders blutigen Trasheffekte wie man sie erwarten kann... Dafür sind sie in vielen Fällen recht kreativ, was das Splatterherz ja doch erfreut...
Lustig war die Szene, wo so nem Gangster der Arm ausgerissen wurde... Und er dann den unterm T-Shirt versteckten Arm noch bewegt hat xDD Da musste ich lachen^^.
Aber wenigstens sind alle Effekte wirklich noch Handgemacht... tut gut mal wieder nen wirklich brennenden Stuntman zu sehen!
Und sie haben sogar zwei Panzer aufgetrieben, dass freut einen^^
Achja, noch ein Wort zur etwas seltsamen Synchronasition (habs auf englisch gesehen)... Nachdem Melvin sich in Toxie verwandelt hat, bekommt er plötzlich eine gänzlich andere Stimme, welche dermaßen unpassend ist, dass es wirklich nurnoch zum lachen ist... Und der "deutsche" Wissenschaftler... auch recht lustig^^...
Alles in allem ein Film, den man sich als geneigter Trashfan auf jedenfall anschaun sollte,und auch wenn man bisher keine Kontakte mit dieser Art von Filmen gemacht hat, ist der Film wohl die beste Einstiegsdroge...
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (Tromaniveau halt, auch wenn der Bürgermeister recht gut ist...)
Effekte: 7 (Ich hätte mehr erwartet, sind weder erstaunlich häufig noch gut, aber wenigstens sind recht viele kreativ...)
Plot: 8 (klar, kennt man schon, aber die Ideen sind super kreativ und bringen einen durchaus zum lachen. Ausserdem wirklich einmalige Charaktere und einige wirklich erstklassige Sprüche)
Anspruch: 3 (nicht wirklich anspruchsvoll)
Gesamteindruck: 8 (bisher bester Tromafilm, kultstatus und das zu recht.)
imdb Wertung: 5.7 (http://www.imdb.com/title/tt0090190/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=27E4Qfj7iEY)
http://www.cartelia.net/fotos/p/payback.jpg
Name: Payback
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Action/Thriller
Darsteller: Mel Gibson, Gregg Henry, Maria Bello und weitere…
FSK: Ab 16
Laufzeit: 100 min.
Inhalt:
Ein Mann liegt mit 2 Kugeln im Rücken bei einem Untergrund-Doc. Wie sich bald herausstellt, wurde er von seinem Partner bei einem Raubüberfall betrogen, damit der sich mit dem Anteil Porters, so der Name des Mannes, in die Mafia einkaufen kann.
5 Monate nach dem Überfall kehrt Porter zurück und will seine 70.000$ zurück – und keinen verdammten Cent mehr.
Meinung:
Mel Gibson hat in seiner Karriere vor allem eines bewiesen: Umso mehr die von ihm gespielten Charaktere vom Hollywood-Klischee abweichen, umso besser spielt er sie.
Während man sich in Der Patriot oder Braveheart ohne weiteres auch jemanden anderes für die Hauptrolle vorstellen könnte, kann ein Marten Riggs aus der Lethal Weapon-Serie ohne Mel Gibson nicht existieren.
So in etwa ist das auch in Payback.
Die Hauptperson Porter ist herrlich abnormal und gerade deswegen verkörpert Gibson Porter geradezu perfekt. Die Rolle steht ihm einfach.
Selten, wenn überhaupt, habe ich in einem Film so einen Bad Ass gesehen, der noch dazu von Anfang bis Ende genau so handelt wie man es erwartet und nicht mittendrin doch wieder gut wird.
Obwohl man von der Story von „Payback“ nicht viel erwarten könnte, präsentiert sich das Gesamtbild doch angenehm abwechslungsreich.
Ich würde „Payback“ fast schon als eine bitterböse schwarze Komödie beschreiben, als einen richtigen Action-Film.
In „Payback“ ist nahezu jeder Cop korrupt, jeder Mann ein Gangster und jede Frau eine Hure. Okay, es gibt zwei legale Beamte von der Dienstaufsicht, doch die haben einen minimalen Kurzauftritt, genauso wie ein Mann, der nur da ist um von Porter bestohlen zu werden.
So manche Szene ein „Payback“ ist bewusst überdreht, dass man sich vor Lachen kaum noch halten kann.
Alleine schon wie Porter vor dem Überfall anmerkt, dass die Fahrer des Mafia-Geldtransporters sich nicht anschnallen und man wage vermutet was jetzt kommt…
Lucy Liu spielt die Prostituierte für Porters ehemaligem Freund, der diesen hintergangen hat, die wie dieser etwas Gewalt-versessen ist, sprich, sie ist eine Domina. Dadurch entstehen auch einige sehr krasse Szenen.
Ich könnte jetzt konkret auf einige wirklich sehr tollen Szenen eingehen, doch dann würde ich zu sehr spoilern, von daher unterlasse ich das jetzt einfach mal gesagt sei nur, dass sehr viele davon Porters Charakter als Bad Ass sehr gut zur Geltung bringen.
Ein witziger Running Gang ist die Sache mit dem Geld. Porter lebt nach Prinzipien und die schreiben ihm vor, dass er seinen genauen Anteil will, um den er betrogen wurde. Das heißt 70.000$ und keinen Cent mehr oder weniger. Die Mafia glaubt aber, dass er die 130.000$ will, mit denen sich Val, Porters früherer Partner, bei der Ehrenwerten Gesellschaft eingekauft hat.
Dadurch entstehen ebenfalls einige sehr gute Szenen, da niemanden verstehen kann warum man sich wegen lächerlichen 70.000 Dollar mit der Mafia anlegt.
„Payback“ ist wirklich ein stellenweise überdrehter, bitterböser, gemeiner und hinterhältiger Film mit einem verdammten coolen Mel Gibson in der Hauptrolle und jeder der nicht unbedingt einen strahlenden Helden zu sehen braucht, sollte sich „Payback“ kaufen, denn ist zwar kein filmisches Meisterwerk, aber ein Film der verdammt viel Spaß macht und sich auch zum wiederholtem Anschauen eignet.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (Die wichtigen Personen sind toll besetzt und passen zu ihren Rollen. Mel Gibson spielt die Rolle perfekt)
Effekte: 8 (Wenn was explodiert dann gut, aber das passiert im ganzen Film nur 2-mal)
Plot: 10 (Herrlich düster und voller bitterbösem Humor)
Anspruch: 5 (Da gibt es nichts was man nicht verstehen könnte. Anspruch ist bei dem Film nur insofern da, dass er keinerlei moralischen Werte vermittelt und für den einen oder anderen zu hart sein könnte)
Gesamteindruck: 9 (Bitterböser, unglaublich unterhaltsamer Film.)
Trailer ( http://www.youtube.com/watch?v=kIDhhQyVf7s) (spoilert ein wenig)
imdb 6.9 ( http://www.imdb.com/title/tt0120784/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
18.11.2007, 20:41
Devilman
http://www.filmsy.com/wp-content/uploads/2006/06/Devilman.jpg
DVD-Start: 25.07.2005
Genre: Fantasy/Splatter
Regie: Hiroyuki Nasu
Darsteller: Hisato Izaki, Yûsuke Izaki, Ayana Sakai
FSK: 18
Inhalt: Akira und Ryô waren schon immer die besten Freunde. Auch wenn sie charakterlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Während Akira ein netter, freundlicher Junge ist, ist Ryô eher übellaunig und gemein. Trotzdem funktioniert die Beziehung der beiden Jungen. Bis zu dem Tag, an dem Ryôs Vater ein Tor zu einer Welt der Dämonen öffnet, die auf die Erde kommen und die Körper der Menschen in Besitz nehmen. Auch in Akira dringt ein Dämon ein, doch aus irgend einem Grund behält der junge sein menschliches Herz und wird so zum "Devilman", der fortan gegen die Bedrohung durch die Monster kämpft.
Kritik: Au weia. Mit dem Review hier mach ich mir Feinde. Ich seh's schon kommen... Aber naja, kann man nix machen. Also bring ich's lieber gleich hinter mich...
Aaaaaaalso, ich bin ja nu ein absoluter Feind von Animes und Mangas. Dieser ganze japanische Comic/Zeichentrick-Kram geht mir gehörig auf den Keks und weiß mir so absolut gar nicht zu gefallen.
So... und für alle, die jetzt noch zulesen und nicht die Steine, Schwerter, Knüppel oder sonstigen Waffen auspacken, um den guten alten Count einen Kopf kürzer zu machen, kommt an dieser Stelle des große "AAAAAABER...". Denn was Realverfilmungen von Mangas angeht, bin ich da wesentlich toleranter. Das war bei "Stormriders" so, das war bei "Casshern" so (obwohl der Film... äh... laaaaangsam war). Tja, auch "Devilman" basiert auf einem Manga aus den Siebzigern und wurde Anno 2004 mit einer Realverfilmung bedacht... Regie führte dabei ein gewisser Hiroyuki Nasu und die Hauptrollen bekleiden die Izaki-Zwillinge (haben sonst nirgendwo anders mitgespielt). So weit so nichtssagend. Auch ansonsten fährt der Film überall eher negative Kritiken ein. Bemängelt wird da ganz gerne unter anderem die schlechte Schauspielerische Leistung (da erlaube ich mir wie so oft bei Asiaten kein Urteil), die tumben Dialoge, die geraffte Story und sowieso die videospielähnlichen CGI-Orgien.
Treffen die Kritikpunkte zu? Hm... Jain. Die Dialoge sind wahrlich nicht der Weisheit letzter Schuss, sind jetzt aber auch nicht so bekloppt, dass man regelmäßig die Birne gegen die nächstbeste Wand donnern würde. Die Story ist wirklich ein wenig sehr gerafft. Innerhalb von 120 Minuten wird alles vom Auftauchen von Dämonen über einen globalen Krieg bis hin zu einer Liebesgeschichte abgehandelt. An der wurde in den meisten Reviews auch rumgemäkelt. Hat mich aber nicht sonderlich gestört, weil die recht unaufdringlich am Rande rumgekaspert ist. Und die geraffte Story war auch nicht so schlimm, denn das wichtigste kam trotzdem gut rüber. Nämlich die ausgeprägte Gesellschaftskritik, die über die ganze Lauflänge verteilt wird. Auch da mag der Eine oder Andere bemängeln, dass die Macher sich damit etwas übernommen haben, werden in den zwei Stunden doch etwa ein halbes Dutzend Themen angerissen, die wohl für bemängelnswert gehalten wurden. Hat aber meiner Ansicht nach trotzdem ganz gut funktioniert.
Genau wie der letzte Punkt auf der Kritikliste: die CGI-Effekte. Denn die sind schlicht und ergreifend zum Niederknien. Die Dämonenkampfszenen sehen dermaßen genial aus, da kann Holywood absolut nicht gegen anstinken. Im Mittelteil kommen die Kämpfe zwar etwas kurz und auch ansonsten könnten sie wesentlich ausführlicher sein, aber dafür ist der Anfang und das Ende optisch ein wahrer Leckerbissen. Der Kampf zwischen Amon und Satan ist der einzige, der ein wenig abfällt. Da gefielen mir ein paar von den Animationen nicht ganz so gut. Aber ansonsten alles absolut erste Sahne. Auch die Splattereffekte sind schick, auch wenn sie allesamt ausem Computer stammen.
Gut... kommen wir noch mal zur Gesellschaftskritik zurück, die der Film zu vermitteln sucht. Es wird ziemlich viel angesprochen, es gibt Verweise auf die Nazizeit (wenn jemand jemand anderem ein Dorn im Auge ist, wird derjenige als möglicher "Dämon" bei der Polizei angezeigt und abgeholt), Kritik an der Kriegstreiberei der Menschen (der Dämon Satan erzählt, dass er es nicht geschafft hat, die Menschheit zu vernichten, so sehr er es auch versucht hat, die Menschen das mit dem Krieg jedoch selbst schaffen), einen Apell an Toleranz und Familienzusammenhalt (Akiras Ziehvater bemerkt, dass der Junge besessen ist, verrät ihn aber nicht) und und und. Teilweise werden die Sachen wie gesagt aus Zeitmangel nur am Rande angerissen, aber der Zuschauer bekommt die Intention schon ganz gut mit und das dürfte ja wohl das Wichtigste sein.
So, zu guter Letzt noch ein paar Worte zur akustischen Untermalung des Films: Die Musik ist ziemlich gut gelungen. Die Kompositionen haben ein sehr apokalyptisches Flair, das gut zum Film passt. Genervt hat mich nur der unsägliche Japano-Pop, der während dem Abspann gespielt wurde. Aber man kann ja nicht alles haben.
Kommen wir zum Fazit: "Devilman" ist mehr als nur ein simpler Fantasy-Splatter-Streifen. Der Film ist bis zum Überquellen mit tollen CGI-Effekten und Gesellschaftskritik gefüllt und weiß über die volle Lauflänge ziemlich gut zu unterhalten. Vor allem dank der genialen Optik. Die geraffte Story mag dem einen oder anderen auf den Magen schlagen, aber wirklich schwerwiegend fällt das nicht ins Gewicht.
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (der Darsteller von Ryô gefiel mir ganz gut, aber allgemein kann ich da recht wenig zu sagen)
Plot: 07/10 (gute Story, der Film hätte nur ein wenig länger werden sollen, dann käme das alles nicht so gerushed rüber)
Effekte: 09/10 (abgesehen von Teilen des Kampfes zwischen Amon und Satan absolut geniales zeug)
Anspruch: 06/10 (anspruchsvoller als man meinen möchte, trotzdem sehr unterhaltsam)
Gesamtwertung: 7.5/10 (guter Film mit ein paar wenigen Schwächen, auf jeden Fall sträflich unterbewertet)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.2) (http://www.imdb.com/title/tt0373786/)
Link zum Trailer (auf japanisch) (http://www.youtube.com/watch?v=wEO3TEnROEI)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
19.11.2007, 16:04
Commander Firefox
http://images-eu.amazon.com/images/P/B0006N0FLK.01.LZZZZZZZ.jpg
DVD-Start: War nicht rauszukriegen...
Genre: Action
Regie: Jun Gallardo
Darsteller: Christopher Mitchum, Romy Rivera, Vic Silayan
FSK: 16
Inhalt: John Paterson ist ein ehemaliger CIA-Agent, der aus der Agency geschmissen wurde, nachdem er eigenmächtig einen Drogendealer samt Klientel über den Jordan geschickt hat. Jetzt arbeitet er als Privatdetektiv und sucht auf den Philippinen nach drei Millionen Dollar, die bei einer Entführung als Lösegeld gezahlt wurden. Dabei kommen ihm jede Menge Bösewichte in die Quere, die Paterson gemeinsam mit seinen beiden Partnern Sing und Vargas in die ewigen Jagdgründe schickt.
Kritik: Oh John Woo, wir hatten dich bitter nötig... Äh, verzeiht mir diesen kleinen Ausbruch. Was ich eigentlich sagen wollte...
Jau, die Inhaltsangabe da oben klint ein klein wenig unpräzise. Wenn man's genau nimmt, ist das aber alles an Story, was der Streifen hergibt. Wenn nicht sogar noch mehr. Aber was hab ich denn erwartet? Ich hab mir den Film schließlich wegen des Badmovies-Reviews (http://badmovies.de/index.php/Commander_Firefox) zugelegt. Denn da klang das alles äußerst hirnverbrannt und sehr spaßig. Aber was meckere ich hier eigentlich? Das war's ja schließlich auch. Um es kurzum auf den Punkt zu bringen: "Commander Firefox" ist verblödete Grütze. Macht aber unheimlich viel Spaß.
Woran liegt das? Hm, das hat vielerlei Gründe. Der wichtigste ist wohl die Story. Beziehungsweise das Nichtvorhandensein selbiger. Dieses grobe Gerüst, also die Suche nach dem verschwundenen Lösegeld, führt uns' Held Paterson von einer Prügelei zur nächsten, vollkommen mit ohne Sinn und Verstand. Der Zuschauer schaut den Darstellern eigentlich nur zu, wie sie durch die Landschaft promenieren und dabei Badguys en masse die Falten aus der Jacke kloppen. Wo unser dynamisches Trio sich dabei aufhält interessiert zumindest die Produzenten kein Stück, deswegen finden sie es auch nicht sonderlich wichtig, dem geneigten Zuschauer zu erklären, was da eigentlich auf dem Bildschirm vorgeht. Die Plotpoints werden dabei im Prinzip mit dem Salzstreuer verteilt. Der Höhepunkt ist wohl die Szene, in der ein Kerl, den wir nie gesehen haben, der aber behauptet Paterson zu kennen, in einer Bar auftaucht, unserem Protagonisten eine Visitenkarte in die Hand drückt und Paterson aus irgend einem Grund (vielleicht hat er das Drehbuch gelesen) diese als eine heiße Spur ansieht und damit auch Recht hat. Solche Szenen, die wohl dem Hirn des allseits beliebten Schreiberlings Rainer Zufall entspringen, tauchen in "Commander Firefox" reihenweise auf.
Nicht dass das was schlimmes wäre. Denn das trägt absolut zur Erheiterung des Publikums bei. Genau so wie die... ähm... sagen wir mal "Schauspielkunst" unserer Darstellerriege. Wirklich zuordnen kann ich bei der ganzen Chose nur Christopher Mitchum (Sohnemann des legendären Robert Mitchum) dem Charakter John Paterson (liegt wohl daran, dass die Macher es nicht so mit dem Abspann hatten, sprich einfach keiner existiert). Und der spielt ungefähr so, als hätte er vor Drehbeginn eine ganze Dose Valiumpillen gefrühstückt. Stets trägt er einen desinteressiert-abwesenden Ausdruck im Gesicht spazieren, in den sich hin und wieder (handgezählt zweimal) der Hauch eines Lächelns einschleicht. Ganz großes Kino. Der tolle Actionheld isser allerdings auch nicht. Bewegungslos rumstehen und auf Fiesmänner schießen steht Arnie ganz gut zu Gesicht, Mitchum macht sich da eher lächerlich mit... Wie gesagt, John Woo, wir hatten dich bitter, bitter nötig...
Dabei sind die Actionszenen im Ansatz gar nicht mal schlecht. Okay, die Autoverfolgungsjagend spielen sich eher im gemäßigten Tempo ab und wieso die Bösewichte am Ende der einen vollkommen unmotiviert gegen eine Palme gefahren sind versteh' ich bis heute nicht. Aber die Zahlreichen Prügeleinlagen und Shootouts sind schön straight-forward, kompromisslos und prinzipiell wohl durchdacht. Was ihnen ein wenig die Glaubwürdigkeit nimmt, ist der gute alte Stormtrooper-Effekt (fünf Leute ballern auf Paterson und treffen absolut NICHTS, während er für jeden einzelnen exakt eine Kugel braucht...) und die enorme Statik des ganzen (Bullet Ballet is erst morgen...). Weiteres Problem: Die Ausleuchtung ist eine Katastrophe. Man sieht in den meisten Szenen, die nachts spielen, rein gar nichts. Da kann man nur erahnen, wer da wen prügelt und überhaupt...
Und dann ist da noch etwas tolles, was der Kerl verbockt hat, der das Videomaterial auf die DVD bannen sollte. Ursprünglich scheint der Film in einem anderen Format gewesen zu sein und wurde dann für den DVD-Release auf 4:3 oder so übertragen... Dass dabei links und rechts was vom Bild abhanden kommt, kann man wohl kaum verhindern. Aber anstatt etwas verständig an die Sache ranzugehen, hat unser Freund von der DVD-Abteilung den Transfer mit einer beeindruckenden Sturheit auf die Mitte des Bildes beschränkt. So kommt es im Film ständig vor, dass links ein Gesprächspartner sitzt und rechts der andere... und wir Zuschauer vornehmlich den leeren Raum zwischen den Beiden beobachten dürfen. Ehrlich, von Zeit zu Zeit will man meinen, man schaut sich einen Dokumentarfilm über Büroeinrichtung an... Teilweise sind die Akteure gar nicht zu sehen, manchmal lugt ein halbes Gesicht ins Bild, alles ganz große Klasse das. Man merkt schon, da hat sich echt wer Mühe gegeben...
Weiteres Highlight ist die musikalische Untermalung. Auf dem Soundtrack findet sich eine gelungene Melange aus 70er-Jahre-Euro-Pop, ekstatischer Trommel-Synthie-Musik, einem generischen Agententhema und einem waschechten griechischen Sirtaki. Und wenn ich sage "gelungene Melange", dann meine ich WAS ZUM GEIER SOLL DAS? Den Euro-Pop und das Agententhema kann ich trotz gelegentlicher Lachanfälle noch durchgehen lassen, die Trommel-Einschübe sind absolut unpassend und klingen so, als hätte man ein halbminütiges Sample fünfmal aneinander gepappt und abgespielt. Und über den Sirtaki, der zu... ahem... "malerischen Landschaftsaufnahmen" der Philippinen gespielt wird, breite ich mal den Mantel des Schweigens. Zu dem wurde schon auf Badmovies genug geschrieben...
Weitere Schenkelklopfer sind die seltsamen Pausenfüller-Szenen. So kloppt Paterson sich in einer Szene mal mit ein paar Kerlen, die sich als Polizisten ausgeben. Wer die sind und was die wollen... kein Schimmer. Hauptsache es wurden mal wieder ein paar Haue verteilt. Ähnlich sieht's in der Sequenz aus, in der Sing (ein weiterer... "Held") in einer Pferdedroschke durch die Walacchei fährt und von ein paar Kerlen verfolgt wird, die er anschließend ins Reich der Träume prügelt. Da passt der Kommentar des Polizeichefs im Film wie die Faust in die Fressleiste: "Sie behaupten also im Exportgeschäft tätig zu sein, aber ich glaube der einzige Handel, den Sie treiben, hat mit dem Austeilen von Schlägen zu tun..." Ja, die Dialoge sind so gut, wie man jetzt meinen möchte...
Ein wenig Sex gibt's auch noch zu bestaunen. In einer Szene stolpert uns' dritter Held Vargas in irgend einem Haus (ist ja nicht weiter wichtig zu erwähnen, wo der Kerl eigentlich ist...) in ein Zimmer und bekommt direktemang eine Massage angeboten. Im Rückblick scheint es sich bei dem Gebäude um ein Bordell zu handeln, wird aber nie wirklich bestätigt... Naja, als dann die Fiesmänner auf Vargas losgehen hüpft jedenfalls die eine oder andere nackte Dame vor die Kamera... So viel dazu, den Trashfaktor noch ein wenig in die Höhe zu treiben.
So, viel mehr kann ich beim besten Willen nicht zu "Commander Firefox" nicht sagen. Also...
Kommen wir zum Fazit: "Commander Firefox" ist Schrott. Spaßiger, unterhaltsamer Schrott, aber nichts desto trotz eine mittelschwere filmische Katastrophe. Eine zusammenhängende, halbwegs logische Story existiert schlicht und ergreifend nicht, die Schauspieler sind untalentiert, unmotiviert und wahrscheinlich jedes zweite mit un- beginnende Adjektiv, das euch einfällt, die Actionsequenzen sind, obwohl im Ansatz recht gelungen, eher von der unübersichtlichen Sorte und der Bildtransfer ist eine Katastrophe. Trotzdem kann man mit dem Streifen viel Spaß haben. Sofern man auf Trash steht.
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (der Knabe, der Sing spielt, hat zumindest Kampftechnisch ein bißchen was raus, der Rest ist ein Haufen absoluter Nulpen)
Plot: 01/10 (wie soll ich sagen... es gibt einfach keinen, lediglich eine Aneinanderreihung von möglicherweise zufallsgenerierten Prügeleinlagen und Shootouts)
Effekte: 02/10 (gegen Ende ein Blutspritzer, ansonsten... reden wir nicht drüber)
Anspruch: 01/10 (haha, guter Witz... totaler Blödfug, kann man sich bestimmt gleich noch mal so lustig saufen)
Gesamtwertung: 06/10 (dummbrätziges Trashfest der hartgesottenen Art... nichts für schwache Nerven)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.6) (http://www.imdb.com/title/tt0085352/)
Trailer gibt's leider keinen
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
19.11.2007, 22:11
TMNT - Teenage Mutant Ninja Turtles
http://www.filmplatz.de/plakate/tmnt_big.jpg
Kinostart: 12.04.2007
Genre: Fantasy/Action/Komödie
Regie: Kevin Munroe
Darsteller: Patrick Stewart, Sarah Michelle Gellar, Chris Evans
FSK: 6
Inhalt: Jahre sind vergangen, seitdem die Ninja Turtles, die vier mutierten Schildkröten Leonardo, Donatello, Michaelangelo und Raphael, unter Anleitung ihrer Sensei-Ratte Meister Splinter den fiesen Ninja-Lord Shredder besiegt haben. Seitdem hat sich viel getan. Leonardo ist im südamerikanischen Urwald verschwunden, nachdem Splinter ihn dorthin geschickt hatte, um ein besserer Anführer zu werden, Donatello arbeitet als Angestellter einer Computer-Technik-Hotline, Michaleangelo verdient sein Geld als Cowabunga Carl auf Kindergeburtstagen und Raphael scheint gar nichts mehr zu machen, außer den ganzen Tag zu schlafen. Doch das alles ändert sich, als dreizehn mysteriöse Monster über New York herfallen...
Kritik: Sogar ich war mal jung... Das soll jetzt keine Entschuldigung sein... Äh, also zumindest keine für diverse Photos und Videos und... Ach, lassen wir das. Denn eigentlich meinte ich damit, dass auch ich mal ein fernsehbegeistertes Kind war, das in der Glotzkiste ein paar grünliche Panzerträger sah, die unter Einsatz diverser Nahkampfwaffen und mit viel Martial-Arts-Gedöns Woche für Woche Scharen von Ninjarobotern in den Maschinenhimmel beförderte. Ja, ich spreche von den Turtles, den Fernsehhelden meiner jungen Jahre. Was meint ihr, wie mir die Freudentränen in den Augen standen, als ich von "TMNT" hörte, dem mittlerweile vierten filmischen Erguss, der auf Kevin Eastmans ("Heavy Metal FAKK 2" und so) Kultcomic basiert?
Waren die drei Vorgänger noch Live-Action-Verwurstungen, in denen ein paar überdimensionierte Muppets (ich spreche nicht von Prinz Goro) durch die Landschaft hüpften, Ninjas verkloppten, dem Shredder die Metallvisage verbeulten oder auch mal durch die Zeit reisten, so handelt es sich beim quasi-Sequel (es wird nicht explizit auf die vorangegangenen Teile eingegangen, also kann man's prinzipiell auch als einen "Neustart" des Franchises ansehen) um einen Film, der komplett aus dem Ding kommt, vor dem ihr gerade sitzt. Naja, nicht gerade aus DEM Ding, aber aus einem ähnlicher Bauweise. Falls ihr immer noch nicht versteht, was ich hier sage: Dat Ding ist computeranimiert. Klar?
So, jetzt kommen sicher wieder die Buhrufe... Ja ja, Computeranimierte Filme sind lahm... Alles schon dagewesen... Nichts neues. Was soll ich sagen? Das stimmt alles. Aber bei "TMNT" geht die Rechnung prima auf. Denn besser als die Schildkrötenkostüme von Damals passt die Welt aus dem Rechner allemal zu den Turtles. Denn die Animateure versuchten nicht, eine möglichst realistische Welt auf dem Bildschirm zu erschaffen. Was sie gebastelt haben ist äußerst comichaft. Und das gefällt.
Genau wie der ganze Rest des Films. Die Story um den unsterblichen Kriegsherren ist zwar nicht neu oder sonderlich überraschend, aber erfüllt dennoch ihren Zweck. Die wilden CGI-Achterbahnfahrten machen ordentlich Laune, die Kampfszenen sind toll gelungen und auch ansonsten wollte mir eigentlich über die ganze Lauflänge eine Träne über die Wange rollen und ich wollte sowas sagen wie "Willkommen zurück, Jungs, ich hab' euch vermisst...". Jaha, Counti wird mal wieder sentimental, aber was soll ich machen? Ich meine, hallo? Es sind die Turtles. Es sind die knuddeligen, mutierten Riesenschildkröten, die jeder, der damals, gegen Ende der achtziger, auch nur halbwegs was für Ninjas und ordentlich Kloppe übrig hatte, in sein Herz geschlossen hat. In den etwa achtzig Minuten Spieldauer hatte ich das Gefühl, liebgewonnenen alten Freunden zuzuschauen, die ich seit Jahren nicht gesehen hab. Und das Gefühl ist ein tolles, jawoll.
So, genug des rührseligen Gequatsches, kommen wir doch mal zu dem, was den Film eigentlich ausmacht. Da sind auf der einen Seite die hübschen, comichaften Animationen, die nette Story und vor allem das Zwischen...schildkrötige. Also das, was zwischen den vier Brüdern abgeht. Auch wenn meiner Meinung nach vor allem Donatello mit einer sehr mickrigen Rolle abgespeist wurde. Hauptsächlich konzentriert sich die Sache auf Raphael und Leonardo und Michaelangelo darf ein wenig Comic-Relief reinbringen. Auch ein ganz großes Highlight ist der Cast. Naja, besser Gesagt die Sprecherliste. Werden die vier Schildkrötenbrüder von eher wenig namhaften Schauspielern synchronisiert, so haben wir in den Nebenrollen ein wahnsinniges Staraufgebot. Gleich zu Anfang darf Lawrence Fishburne ("Matrix", "Assault On Precinct 13 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4764691)", "Apocalypse Now") uns als Narrator in die Story einführen. Weiter geht's mit Patrick Stewart ("Star Trek", "Excallibur", "X-Men"), der den Antagonisten Max Winters spricht, über Sarah Michelle Gellar ("Buffy", "The Grudge", hier April O'Neil), der mittlerweile leider verblichene Oscar-Nominee Mako ("Die Geisha", "Sieben Jahre In Tibet", hier Meister Splinter), Chris Evans ("Final Call", "Sunshine (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4008209)", "Fantastic Four", hier Casey Jones)... Sogar Kevin Smith ("Dogma", "Clerks", "Stirb Langsam 4.0 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7608010)") hat hier einen Gastauftritt als Diner-Koch. Tolle Leistung von all denen, die Synchro ist makellos.
Auch Musiktechnisch wird einem ganz nette Kost geboten. Untermalt wird der Film von einem recht jugendlichen Soundtrack, einige eher alternativ gestaltete Titel finden sich darauf. Nichts besonderes, nicht störend. Mir hat nur der Turtles-Theme gefehlt, das wäre toll gewesen. Aber naja, man kann nicht alles haben.
Kommen wir zum Fazit: "TMNT" ist nach dem relativ lächerlichen dritten Live-Action-Abenteuer der Helden-Kröten eine gelungene Wiederbelebung des Franchises. Die Animationen sind toll, die Story ist nett, aber was den geneigten Zuschauer wie ein Faustschlag in die Magengrube trifft ist die pure Nostalgie, wenn man sich an die gute alte Zeit zurückerinnert. Ein positiver Faustschlag, wohlgemerkt...
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (naja, is alles CGI, aber die Synchronisation ist äußerst gut gelungen)
Plot: 06/10 (nicht besonders innovativ, aber ziemlich sympathisch alles)
Effekte: 08/10 (sehr hübscher Comic-CGI-Stil, der viel Spaß macht und ein ordentliches Tempo rüberbringt)
Anspruch: 05/10 (ja Herrgott, im Prinzip ist es ein Kinderfilm, der so Werte wie Freundschaft und Brüderlichkeit vermittelt...)
Gesamtwertung: 08/10 (ich liebe die Turtles, ich mag den Film, ich freu mich schon auf das Sequel, das hoffentlich kommt)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.7) (http://www.imdb.com/title/tt0453556/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=_3ClqaG_hZo)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
25.11.2007, 06:33
Futurama Benders Big Score
http://37prime.com/futurama_bender_big_score.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Komödie, Science fiction, Zeichentrick
Regie: Dwayne Carey-Hill
Sprecher: Billy West, Katey Sagal, John DiMaggio
Inhalt:
Ich will nicht zu viel verraten... Planet Express wird von einer bösen Macht übernommen, Leela findet endlich ihren perfekten Mann und Hermes wird enthauptet... Achja und man erfahrt noch ne Menge über Frys leben im Jahr 2000
Meine Meinung:
Ich hab ja erst vor wenigen Wochen davon erfahren, dass der Film erscheinen wird... jetzt hatte ich endlich die möglichkeit den Film zu sehen und war natürlich dementsprechd begeistert... Und der Film ist es auch Wert begeistert zu sein. Eingesessene Futuramafans werden sich nach wenigen Sekunden eingelebt haben...
Das ganze beginnt gleich mit gemeinen Seitenhieben auf Fox, die Futurama vor zwei Jahren ja abgesetzt haben... War damals ein riesen Schock für mich, denn Futurama war meine absolute Lieblingsserie (auch heute noch ganz ganz weit oben bei meinen Lieblingsserien und mit dem Film könnten sie sich gut wieder auf Platz 1 katapultieren)...
Naja, beginnen wir am Anfang...
Das ganze ist in bekannt hoher Futuramaqualität gezeichnet und animiert... Aber jetzt auch nicht unbedingt eine Qualitätssteigerung gegenüber der Fernsehserie... aber ok, damit kann ich leben. Die sprecher sind auch die gleichen wie in der Serie (zumindest im englischen) und sprechen wirklich auf allerhöchstem Niveau... Vorallem Billy West, der ja verdammt viele Charaktere in Futurama spricht, halte ich ja schon seit langem für ein Genie und das hat er mit diesem Film mal wieder bewießen...
Neben den Hauptcharakteren tauchen im Film auch ne Menge Chraktere auf, die man schon aus der Serie kennt... So zB Al Gore, Hedonismbot, Barbedo Slim, Harlem Globe Trotters, Nibbler und die Nibblonians (welche mMn etwas aufgesetzt waren, hätte man eigentlich weglassen können) aber auch jede Menge, die man noch nicht kennt...
Zur Geschichte... Ja, die ist wirklich sehr gut, wird in der Mitte etwas verwirrend aber am Ende schließt sich alles absolut logisch zusammen. Respekt für diese Leistung, hätte ich wirklich nicht besser machen können, keine Wünsche offen... Das ganze spielt über weite Strecken parallel in der Gegenwart und der Vergangenheit, das stört aber nicht und passt super dazu... Der bekannte Futuramahumor ist wieder im Film vorhanden, jede Menge Snspielungen, Wortspiele und und und... Das Ende fand ich aber etwas komisch und Frage mich wie man daraus ne Fortsetzung erklären will... aber ok, ihnen wird schon etwas einfallen. Es gibt auch ne Menge Seitenhandlungsstränge und anspielungen auf andere Folgen... so erfahrt man zB war New York während Frys einfrierzeit zerstört wurde... oder warum Al Gore die Wahl verloren hat...
Achja, ich garantiere, dass am Ende jeder von euch total erstaunt sein wird... Ich habs zwar davor schon geahnt, aber santi war absolut Überrascht^^...
Joa, weiß nicht was ich noch sagen kann... Von den Witzen will ich keine Beispiele geben, sonst spoiler ich eventuell noch was, aber wer die Serie gemocht hat, wird den Film lieben. Denn es ist einfach noch mehr von der bekannten Futuramakost und hat auch rückwirkenden Einfluss auf die Serie... Den Film nicht zu sehen wäre direkt ein Sakrileg.
Achja, den Film auf Deutsch zu sehen wäre ein noch viel größeres Sarileg, denn wir alle kennen die Qualität der Fernsehsynchro... Ich fürchte die wird hier wohl ähnlich sein.
edit vom 4.6.08: Heute würde ich dem Film wohl nurnoch 8/10 Punkten geben, so besonders ist er dann doch nicht. Die Serie ist letztendlich doch besser, vorallem die ersten Staffeln.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (ich gehe jetzt von den Synchronsprechern aus... die sind absolut erstklassig, kann sich jede andere Serie nur ne Scheibe abschneiden!)
Effekte: 9 (Qualitativ sehr hochwertig gezeichnet, wie man es aus der Serie eben schon kennt, aber ausser dem veränderten Format und der etwas besseren Auflösung keine wirkliche Verbesserung...)
Plot: 9 (Über die Mitte etwas verwirrend und man sollte wirklich mitdenken, am Ende kommt alles zu einer absolut logischen Erklärung. Ansonsten, super Anspielungen, Wortwitze und und und... einfach genial)
Anspruch: 7 (ja, über die Mitte sollte man schon entsprechend aufpassen, um all die genialen Anspielungen zu verstehen sollte man auch mit mehr als einem Ohr zuhören...)
Gesamteindruck: 9 (knapp vor ner 10, aber dadurch, dass die Verbesserungen sich doch eher zurückhalten, ist es einfach nur mehr (viel mehr) von altbekannter Futuramakost, die zwar an sich schon absolut genial ist, aber mir für den Film jetzt keine 10 Wert wäre.)
imdb Wertung: 7.7 (http://www.imdb.com/title/tt0471711/)
Trailer (http://www.dejavurl.com/trailers/futurama-benders-big-score/)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
25.11.2007, 14:25
The Toxic Avenger 4: Citizen Toxie
http://www.abandomoviez.net/db/foto/toxic%204.jpg
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Komödie/Splatter
Regie: Lloyd Kaufman
Darsteller: David Mattey, Heidi Sjursen, Lisa Gaye, Julie Strain, Hank Dwarf, Debbie Rochon, Ron Jeremy, Corey Feldman
Inhaltsangabe:
Der Toxic Avenger vereitelt zum Teil ein Gemetzel an einer Behindertenschule. Durch eine Explosion gelangt Toxie in eine Parallelwelt, in der das Böse regiert, und Noxie, Toxies böse Gegenseite, gelangt in das friedliche Tromaville. Nun liegt es an Toxie, wieder in die richtige Welt zu gelangen, um dort Noxies bösem Treiben ein Ende zu setzen.
(c) dvd-forum.at
Meine Meinung:
Also Toxic Avenger 4 toppt den (schon sehr unterhaltsamen) ersten Teil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4864300) wirklich nochmal um Welten! Man hat deutlich mehr Budget zur verfügung, aber besinnt sich trotzdem auf die guten Werte des ersten Teils (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4864300) und setzt das Budget dort ein wo es nötig ist und zerstört nicht den einmaligen Charme eines Tromamovies... Der Film ist wirklich sowas von abgedreht und krank, es ist als wären meine tiefsten Träume war geworden... Wie man es aus Tromafilmen gewohnt ist gibts jede Menge kranke Ideen, Titten, Blut, keine Tabus...
Sie trumpfen gleich mit der ersten Szene total auf und brechen ein Tabu nach dem anderen. Keine rücksicht auf political correctness und den ganzen Dreck. Eine behindertenschule wird von einer mit Windeln und Strampelanzügen bekleideten (natürlich schwer bewaffneten) Mafiagruppe angegriffen und richten ein Massaker an, bis Toxie einschreitet... Sein Auftritt ist auch wirklich einmalig... Die Windelmafia verlangt nach einem Kamerateam mit einer nur mit einem Bikini bekleideten Moderatorin... welche allerdings nach wenigen Sekunden in den Toxic Avenger mutiert und der fette Kameramann scheint sein Gehilfe zu sein... Und dann gehts mal richtig los.
Schon da nimmt man sich wirklich kein Blatt vor den Mund, weder bei den Effekten, noch bei den Ideen... Da wird rumgesplattert, aufs feinste... Toxie stoßt mal so nebenbei einen der Gangst kopfüber in den Boden, dass ihm der Kopf beim Arsch wieder hochkommt... andere machen sich effektreich in die Windel, welche ihnen Toxie natürlich sofort ins Gesicht schmiert... Ein anderer der Gangster beginnt wild mit einem MG durchdie Gegend zu schießen und reihenweise Schüler umzunieten... alles unter entsprechend großen Blutfontänen... Außerdem weidet Toxie einen der Gangster regelrecht aus, bis er ihm nach wenigen Sekunden das ganze Zeug erstwieder reinstopft...
Dann setzen die Mafiatypen noch eine große Bombe ein, welche nach 5 Sekunden explodieren sollte... intressanterweise hat Toxie in der Zwischenzeit noch gelegenheit ne Menge Leute zu zerfetzen, nach Hause zu rennen und seine Freundin zu vögeln (die nen Orgasmus wie eine Teekanne hat) und und und... nachdem die Bombe dann explodiert ist landet Toxie in der bösen parallelwelt und Noxie im bekannten Tromaville..
ok, ich hör jetzt auf den Film zu beschreiben, das kann ich eh nicht gut, da einfach so unglaublich viele kranke Dinge geschehen, die man zu einem großen Teil garnicht beschreiben kann... schaut den Film einfach an...
Ich beginn dann mal am Anfang...
Die Darsteller sind ziemlich gut, auch wenn sie wie schon im ersten Teil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4864300) alle total übertrieben spielen... Aber allgemein hat sich die Qualität doch deutlich gesteigert... Die absolut unpassende Stimme von Toxie ist geblieben, kann man als vorteil oder nachteil sehen^^
Die Effekte sind deutlich blutiger und besser geworden... Können da durchaus mit dem oberen Splattersegment mithalten... Da wird wirklich alles gemacht, Köpfe zermantscht, Arme ausgerissen, Gedärme rausgerissen, Zungen rausgerissen, Leute überfahren, alles was halt zum guten Ton gehört. Aber auch besonderheiten, wie zB wird einem der Kopf durch den Hintern wieder rausgestoßen... etc... Auch vor Gewalt gegen Kinder und alten Omas schreckt man nicht zurück... allgemein bricht man hier ne Menge Tabus und war damit in der Zeit wohl richtunggsweisend... Man versucht auch gerne mit dem Ekelfaktor zu spielen, da wird gekackt, gekotzt und und und... Das relativ hohe Budget hat sich zu einem großteil hier manifestiert, weswegen man da auch durchaus mit teureren Dingen rechnen darf... gibt auch einige nette Autostunts etc...
Zum schluss kann ich nur sagen: Anschaun Anschaun Anschaun!!! Der ist wohl das Herauszeigemodell des Trashmovies, und ist wirklich sogut wie nichtmehr zu toppen.... Wer ein Fan von Trashmovies ist kennt den Film mit höchster wahrscheinlichkeit eh schon, wer auch nur ansatzweise was mit Trashmovies anfangen kann wird den Film lieben und auch wer bisher keine Erfahrung mit Trash gemacht hat, sollte den Film ansehen, denn er ist der wohl perfekte Einstieg.
Aber ein starker Magen ist wohl doch eine vorraussetzung, ohne braucht man mit dem Film besser net anfangen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (Das Budget ist für nen Tromafilm sehr hoch, daher hat man auch recht gute Schauspieler zur verfügung.)
Effekte: 10 (Technisch ist es vielleicht keine 10, sondern mehr zwischen 8 und 9, aber die Ideen sind sowas von kreativ, dass sie sich die 10 wirklich verdient haben. Einzigartig genial, sowas sieht man sonst nirgends.)
Plot: 8 (ok, Parallelwelt ist jetzt keine neue Idee, aber das ganze wird mit ner Menge genialer Ideen garniert... skurrile Charaktere und Situationen...)
Anspruch: 1 (unnötig! :o)
Gesamteindruck: 10 (ja, ihr lest richtig, es ist eine 10! Denn dieser Film ist ein beinahe unschlagbares Beispiel für einen Trashmovie und einfach unglaublich genial.
imdb Wertung: 6.1 (http://www.imdb.com/title/tt0212879/)
Pontius Pilatus
01.12.2007, 17:26
The Terror firmer
https://buy.tromamovies.com/images/TR9232.jpg
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Komödie/Splatter/Trash
Regie: Lloyd Kaufman
Darsteller: Will Keenan, Alyce LaTourelle, Lloyd Kaufman, Sheri Wenden
Inhalt:
Der Independent Filmer Larry Benjamin (Lloyd Kaufman) dreht mit seiner Crew gerade seinen neusten Film. Jennifer (Alyce Latourelle) will Regisseurin werden, und so ist auch sie am Set anwesend. Sie verbringt mit der dortigen Kameramann Casey (Will Keenan) eine heisse Nacht, und so kommt es, dass sie sich (angeblich) verlieben, doch Jerry (Trent Haaga), ein weiterer Mitarbeiter, findet Jennifer ebenfalls attraktiv. Doch dieses Problem wird durch einen irren Mörder gestört, welcher ein Crewmitglied nach dem anderen brutal tötet, doch Larry dreht weiter, was in einer Katastrophe enden muss...
(c) reviews.ch.vu
Meine Meinung:
Wer wollte nicht schon immer mal dabeisein, wenn ein Tromafilm gedreht wird... Und wenn dabei dann auch noch ein durchgeknallter Massenmörder rumläuft, noch viel besser... Der Film ist nach The Toxic Avenger 4 der bisher beste Tromafilm den ich gesehen hab... Hat nen ziemlich hohen Splatterfaktor, alles halt auf gewohntem Tromaniveau... Dann die obligatorischen Fickszenen, jede Menge Titten und total durchgedrehte Charaktere und Szenen... UND man weiß bis zum Ende nicht, wer der Mörder ist... Auch wenn mich das nur so nebenbei intressiert hat^^. Wirklich überrascht war ich daher ach nicht, aber ich hab net damit gerechnet. Wobei ich auch mehr damit beschäftigt war zu lachen, als zu überlegen wer der Mörder ist.
Der Film hat jede Menge kranker Ideen, und auch jede Menge Anspielungen auf andere Tromafilme... Vorallem auf die Toxic Avenger Reihe, von welcher ja im Film ein neuer Teil gedreht wird... Daneben gibts noch ne Menge Anspielungen auf Independentfilme und die ganze Trashsplatterszene im allgemeinen...
Aber beginnen wir am Anfang...
Die Darsteller sind halt auf gewohntem Tromaniveau, nicht so toll wie in Toxic Avenger 4, aber auch nicht so schlecht wie in manch anderem Troma bzw Trashmovie... Sie werden ihren Rollen im großen und ganzen gerecht. Durch die gewohnt überspitzten Tromacharaktere brauchen sie aber auch keine besonders guten Schauspieler zu sein. Sie erfüllen halt ihren Zweck. Lloyd Kaufmann spiel den blinden Regisseur relativ gut...
Das Kind war etwas lustig, wie es die ganze Zeit fast losgelacht hätte...^^
Effekte gibts wieder jede Menge zu sehen, etwa so viele wie in TA4... aber auf einem nicht ganz so hohen niveau und nicht ganz so kreativ... Trotzdem noch immer verhältnissmäßig gut. Total trashig halt, aber verdammt blutig und schön übertrieben...
Am Anfang des Films wird gleich ein weiteres Tabu gebrochen, dass man bisher ausgelassen hat. Der Massenmörder reißt einer schwangeren Frau einen (schreienden) Fötus heraus und spielt ein bisschen damit herum... Ansonsten gibts wieder jede Menge kranker und eklige Szenen...
Natürlich alles wirkliche Effekte, kein dummes CGI rumgespiele, was da explodiert und rumspritzt, dass explodiert bzw spritzt wirklich rum!
Etwas komisch war die leise Musik, die in den meisten Szenen im Hintergrund mitlief, dann quasi zufällig aufhörte, wieder beginnt usw... naja, stört net wirklich, aber wenn man mal drauf achtet ist es doch etwas komisch.
Naja, der Film ist nicht ganz so gut wie The Toxic Avenger 4, aber doch ein realtiv guter Trashmovie... Wer Tromafilme mag, sollte auf jedenfall zugreifen, denn das ist ein weiteres Prachtexemplar von ihnen... Wer mit Troma nicht klarkommt, muss es sich halt überlegen, ob er mit sowas klarkommt. Mir hat er auf jedenfall gut gefallen ud war sehr gut unterhalten...
Einzelwertung:
Darsteller: 7 (realtiv gut, bissl schwächer als in TA4 aber besser als in anderen Tromamovies.
Effekte: 8 (viele, verdammt blutig und streckenweise recht kreativ. Aber ausser der Fötusszene nichts, was ein Splatterfan nicht schon kennen würde.)
Plot: 8 (Film im Film, durchgeknallter Mörder, kranke Charaktere, durchgeknallte Szenen und lustige Morde... passt)
Anspruch: 1 (wuuuurscht.)
Gesamteindruck: 8 (guter Film, Trashfans zugreifen, alle anderen überlegen es sich zumindest.)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=Tn_G0eAy-Hk)
imdb Wertung: 5.3 (http://www.imdb.com/title/tt0169299/)
Harbinger
02.12.2007, 13:26
30 Days Of Night
http://blog.ugo.com/images/uploads/30daysofnight_teaserposter.jpg
Kinostart: 08.11.2007
Genre: Horror/Splatter
Regie: David Slade
Darsteller: Josh Hartnett, Melissa George, Danny Huston
FSK: 18
Inhalt: Barrow ist das nördlichste Dorf Alaskas. 30 Tage lang geht in dem kleinen Nest die Sonne nicht auf. Die perfekte Zeit für eine Horde Vampire, um die Kontrolle zu übernehmen. Die Untoten fallen in Barrow ein und machen sich daran, die Einwohner zu dezimieren. Sheriff Eben Oleson und seine Frau Stella führen eine kleine Gruppe von Menschen an, um die 30 Tage Dunkelheit zu überleben...
Kritik: Gestern Abend hat ein Kumpel euern guten alten Count mal wieder ins Kino geschleift und ich musste feststellen: Die Preise vom Kinopolis in Sulzbach sind 'ne Frechheit (8,50€ für nen Film... wo sind wir denn hier bitte... ich erinnere mich an Zeiten, wo ich noch vier Mark gezahlt hab). Das aber nur am Rande. Denn auf dem Programm stand "30 Days Of Night", der neue Film von Regisseur David Slade ("Hard Candy"), basierend auf einem Comic aus dem Dark Horse Verlag (falls euch das nichts sagt: Die sind zuständig für die etwas... ahem... deftigeren Comics und haben unter anderem "Hellboy", "Sin City" und Konsorten rausgebracht). Im Vorfeld hatte ich einiges gehört und gelesen (mein Bruder hatte den Film schon vor 'ner Woche oder so gesehen), zum Beispiel das die Chose hier ein ultrabrutales, tabuloses Gorefest sein soll. Also ging ich mit... sagen wir mal "nicht gerade geringen Erwartungen" an den Streifen ran.
Fangen wir erst mal damit an, woran "30 Days Of Night" krankt: Zum einen haben wir ein paar ziemlich blöde Dialoge. Was die Vampire (die untertitelt waren, da sie eine obskure Fantasiesprache gesprochen haben) uns mit ihrem Gewäsch sagen wollten, hab ich bis heute nicht verstanden. Aber naja, es ist ein Horrorfilm, da kann man das mal bei Seite lassen. Was mich noch ein wenig gestört hat war der etwas langgezogene Anfang. Da fühlte ich mich teilweise unangenehm an die dröge erste Stunde von "The Descent" erinnert. Allerdings war es nicht ganz so schlimm wie bei Marshalls Crapfest. Auch die Szenen im Dunklen waren wesentlich besser gelöst, man hat wenigstens noch erkannt, was da vor sich geht. Dritter Punkt, der mich ein wenig gestört hat: Ich persönlich hatte absolut kein Gefühl dafür, wie in dem Film die Zeit vergeht. Es wurden zwar hin und wieder Schriftzüge eingeblendet, aber da dachte ich mir nur "Was? Schon wieder elf Tage vergangen? Was machen die Vampire denn bitteschön die ganze Zeit?". Das war schon etwas irritierend. Zumal man sich fragen muss, woher die Protagonisten denn wussten, wieviele Tage vergangen sind... Vielleicht hatten sie alle Armbanduhren mit Datumsanzeige, aber... Das ist nur Spekulation.
So unglaublich es klingen mag: Das waren schon alle Schwachpunkte des Films. Der Rest des Streifens pendelt sich zwischen "okay" und "echt gut" ein. Die Schauspieler liefern eine gute Leistung ab. Ich mag Josh Hartnett ("Lucky # Slevin", "40 Tage, 40 Nächte") zwar nicht sonderlich, aber er stellte sich als erstaunlich guter Actionheld heraus (alter Falter, wie der mit seiner Axt teilweise abgegangen ist, nette Sache das), der in mir Erinnerungen an Jason Patric in "Narc" oder Ethan Hawke in "Assault On Precinct 13" weckte. Allgemein machte der Film auf mich den Eindruck eines Konglomerats an anderen Filmen, aber dazu sage ich später noch ein paar Worte. Erstmal noch ein wenig mehr zu den Darstellern. Melissa George ("Turistas", "The Amityville Horror") spielt Hartnetts Frau und liefert eine routinierte Darbietung ab. Nichts besonderes, allerdings auch keine wandelnde Ansammlung von weiblichen Klischees. Und darf hin und wieder auch 'ne Kanone schwingen. Der Bösewicht, Obervampir Marlow, wurde von Danny Huston ("Children Of Men", "The Number 23") gegeben. Wirkte zwar nicht sonderlich bedrohlich, der Mann, aber trotzdem war er schon 'ne fiese Erscheinung. Aber den Höhepunkt bildete meiner Meinung nach Mark Boone Junior ("John Carpenters Vampire", "Memento"), der den sympathischen Trucker Beau spielte, der später in einem netten Alleingang eine ganze Reihe Vampire schnetzelt. Der Mann hat einfach Screen-Präsenz, das kann man ihm nicht absprechen. In einer Nebenrolle ist noch Ben Foster ("Hostage", "Liberty Heights") zu sehen, der zwar prinzipiell nicht viel zu tun hat, aber trotzdem eine gewohnt gute Show abliefert.
Wie ich schon sagte: Der Film fühlt sich an wie eine Mischung aus mehreren anderen Streifen. Hauptsächlich erinnerte mich die Chose an John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" oder wie vorhin schon erwähnt das Remake von "Assault On Precinct 13" (der ein toller Film ist, egal was LorD AvengeR behauptet :p... verflucht, ich wollte doch in meinen Reviews keine Smilies benutzen...). Liegt vielleicht an dem ganzen Eis und Schnee. Aber prinzipiell ist das 'ne schöne Sache, wenn ein Film einen an andere gute Filme erinnert. Und was man noch zu den winterlichen Kulissen sagen kann: Großer Gott, die waren allesamt dermaßen fantastisch... Bei manchen Bildern saß ich einfach nur mit heruntergeklappter Kinnlade da und dachte mir "Wow, sieht das geil aus". Respekt an Mister Slade, optisch ist der Film eine wahre Wonne.
Was gehört noch zur Optik dazu? Röschtösch, Bluteffekte. Da hat der Film nicht gegeizt. Am Anfang war ich ein wenig enttäuscht über die doch nicht so ganz deftigen Splattereinlagen (Vampir beugt sich über Menschen, Vampir macht komische Geräusche, Mensch hat Blut im Gesicht... naja...), aber das änderte sich glücklicherweise ziemlich rasch. Ich weiß nicht, ob der Großteil der Bluteffekte ausem Rechner stammte oder Handarbeit war, aber sie wirkten alle ziemlich gut und effektiv. Zwar alle recht straight-forward ohne übermäßig kreatives Brimborium, aber doch gut anzuschauen. Wobei einigen Menschen wohl vor allem eine Szene auf den Magen schlagen dürfte, die ein etwa sechsjähriges Vampirkind und eine Axt beinhaltet (ja, Regisseur Slade traut sich was und wird explizit). Tabus kennt der Streifen nicht. Was ich persönlich ziemlich erfrischend finde. Bin kein sonderlich großer Freund von übermäßiger political-correctnes. Wobei man sowas in letzter Zeit ja öfter bei High-Budget-Splatter-Veröffentlichungen beobachten darf. Da machte auch "28 Weeks Later" schon Schritte in die richtige Richtung.
Noch ein paar Worte zur Regiearbeit: sehr gut gelungen. Slade beweißt, wie schon vorher erwähnt, ein Auge für großartige Bilder. Vor allem eine Szene hat mich sehr beeindruckt, in der die Kamera in Draufsicht über Barrow fährt und dabei Kämpfe zwischen Menschen und Vampiren auf der Straße zeigt. Sah sehr genial aus. Auch die musikalische Untermalung ist gelungen, die Spannung bewegt sich durchgehend auf einem durchschnittlichen Niveau. Seine FSK 18 trägt er vollkommen zurecht, ein paar der Sachen, die man zu sehen bekommt, sind schon ziemlich drastisch.
Kommen wir zum Fazit: "30 Days Of Night" ist ein sehr gelungener High-Budget-Beitrag zum Genre des modernen Splatterfilms. Die 32 Millionen, die der Streifen gekostet hat, sieht man ihm auch an, optisch ist er ein wahrer Leckerbissen. Die Story ist nicht innovativ, aber sehr zweckmäßig, das Ende fand ich sehr gelungen. Auch ansonsten macht der Film prinzipiell fast alles richtig, wenn nur nicht das lahme Pacing im ersten Teil und die seltsame "Zeiteinteilung" wäre. Trotzdem: guter Film. Die DVD werd' ich mir vormerken.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (liefern alle sehr solide Leistungen ab, Mark Boone Junior ist toll)
Plot: 05/10 (die Grundidee ist toll, ansonsten isses prinzipiell ein Survival-Horrorfilm ohne großartige twists und turns, wobei das Ende sehr stark ist)
Effekte: 08/10 (passt alles soweit und Blut ist auch in außreichender Menge vorhanden)
Anspruch: 03/10 (nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür um so unterhaltsamer)
Gesamtwertung: 08/10 (der Kinobesuch hat sich gelohnt, sehr schicker Splatterstreifen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.7) (http://www.imdb.com/title/tt0389722/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=Ov1wlc0zGMQ)
Die DVD bei Amazon.de
The Joker
02.12.2007, 17:42
Mulholland Drive
http://www.follow-me-now.de/assets/images/Mulholland_Drive-Plakat.jpg
Kinostart: 03.01.2002
Genre: Mystery Thriller
Regie: David Lynch
Darsteller: Naomi Watts, Laura Helena Harring, Justin Theorux
FSK: 16
Inhalt:
Eine finstere kurvige Straße ein Stückchen außerhalb von L.A., der Mulholland Drive. Eine der berühmtesten Straßen der Welt und Namensgeber des Filmes den ich hier in meiner Kritik behandle. Was will uns David Lynch mit der einblenden des Autoscheinwerferbeleuchteten Straßenschildes und den Blick auf den dunklen kurvigen Weg der vor uns liegt sagen? Und was sollen die tanzenden Menschen am Anfang auf diesen Pastellhintergrund?
Eine unbekannte, wirklich sehr schöne Frau (Laura Helena Harring) durchkurvt in einer Limousine den Drive. Der Fahrer hält am Straßenrand an und sein Beifahrer zückt eine Pistole. Es ist klar, er will die junge Frau töten. Doch wie es der Zufall will rauscht plötzlich ein Fahrzeug in die Limousine und keiner außer die Frau überlebt. Sie stolpert aus dem Auto, ohne Gedächtnis.
Am nächsten morgen schleicht sie sich in das Haus der ebenfalls aus einem Bilderbuch der schönen Frauen entsprungene Betty Landei. Sie freunden sich an und versuchen beide herauszufinden was mit der unbekannten Schönheit passiert ist.
Was der Regisseur Adam Kesher gegen den sich einfach alles wendet, eine blaue Box, ein Cowboy, ein Tollpatschkiller und eine blaue Box mit all dem zu tun hat. Nun diese Frage müsst ihr euch am Ende des Films selbst beantworten.
Kritik:
Gerissen gehe ich einfach mal davon aus, dass nur wirklich ausnahmsweise wenige auf einen anständigen Nenner kommen werden, so lange sie sich nicht dem Wahnsinn und Surrealismus von David Lynch hingeben. Denn selbst wenn man am Ende irgendwie mit einem Haufen Informationen, Details, Charakterstudien und Szenen dasteht und meint, sie hätten einfach keinen Zusammenhang merkt man irgendwie das man etwas Ganzes, vollständiges vor sich liegen hat dessen Lücken von jedem selbst gefüllt werden müssen.
Wer mit diesem Aspekt, und ich gebe meine volle Garantie auf diesen Aspekt, nicht klarkommt der sollte einen meilenweiten Bogen um diesen Film machen. Der hier heißt es, Augen auf, Gehirn an, Konzentration und viel Nachdenken.
Für war schmeißst David Lynch alles durcheinander. Raum, Zeit, Realität und Fiktion. Dies tut er auf wunderschöne Weise, denn für viele Filmliebhaber wird das Drehbuch wohl mit einer sehr Fragewürdigen Erscheinung ins Licht rücken aber selbst wenn das Eintritt lohnt sich der Film aufgrund seiner extremen Inszenierung. Hier zählt nichts außer Licht und Schatten, etwas Maske und eine genial geführte Kamera die jeden noch so kurzen Gang zu einer Szene voller Spannung macht. Denn Spätestens nach der ersten gruseligen Überraschung sitzt man nur noch davor und beobachtet wie die Kamera sich Winkel für Winkel vorarbeitet um zu hoffen sich nicht noch einmal unheimlich zu erschrecken.
Die Schauspieler mögen zuerst Klischeebeladen wirken. Übertriebenes Lachen ist hier angesagt und die unter Amnesie Leidende wirkt unbeholfen.
Überhaupt wirken beide Charaktere unbeholfen, sie haben Angst als hätte man sie plötzlich in einer Welt gerufen die völlig neu für sie ist. Als wären sie mit einem außergewöhnlichen Problem konfrontiert und wüssten nicht was passiert wenn sie die Polizei rufen.
Ich will ja nicht zuviel verraten, aber selbst in einer unheimlich erotischen (David Lynch eben) Sexszene wirkt man auch sehr unwissend und unbeholfen.
Man hebt also die Braue, wird allerdings schnell eines Besseren belehrt. Nämlich mit dem Auftauchen von Adam Kesher. Der spielt so cool und hat ein paar wirklich verdammt lässige Dialoge spendiert bekommen. Er wird nämlich auch plötzlich mit einem seltsamen Problem konfrontiert.
David Lynch liefert also neben filmisch imposanten Aufnahmen auch noch Charakterstudien die man aufmerksam verfolgen sollte.
Dieses ganze wird von einem Soundtrack perfekt Untermalt. Ob man zu dem Soundtrack auch die verschiedenen Brummarten in den Szenen (Nein es ist keine DvD Fehler) zählen kann weis ich nicht, aber mit seltsamen Geräuschen und Orchesterklängen macht er die Kamerafahrten noch um einiges Unerträglicher.
Ich für meinen Teil hab mich neben Horrorgurken wie Saw, Hostel und den ganzen anderen Gegrütz mal wieder so richtig gegruselt. Na, da werden jetzt viele Sagen „Bei den Filmen gruselt man sich nicht, sondern ekelt sich!“ Das ist mir egal, denn verdammt ihr Hollywoodregisseure, wieso lasst ihr mich nicht öfters meinen Körper in Adrenalinverursachten Schweiß baden?
Aber das ist ein anderer Diskussionspunkt.
Fazit:
David Lynch hat mich auf ein neues Genre gebracht, Mystery-Thriller und seine Filme suchen ihresgleichen! Die Masse kommt zu keinem Ergebnis und wird sich langweilen, das will ich nicht bestreiten. Ich möchte mich auch nicht als Pseudo-Intellektuellen darstellen der sich mit dem Determinismus der Zeit beschäftigt (Nein das tue ich wirklich nicht) und ich respektiere die Leute natürlich immer noch die einfach nur simpel unterhalten werden wollen.
Aber ich liebe es zur rätseln, meine eigenen Erklärungen zu finden und immer wieder ein neues relevantes Detail zu entdecken.
Genialer Film, auf dessen Geschmack man erst kommen muss.
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 (Super genial, Psychoanalyse hoch drei)
Plot: 10/10 (Undurchschaubar und trotzdem dicht)
Effekte: 10/10 (Die Einfachheit macht die Atmosphäre)
Anspruch: 10/10 (Müsste eigentlich ne 12 sein)
Gesamtwertung: 10/10 (Ich übertreibe nicht, wer anders denkt der soll seine Meinung heranbringen)
IMDB-Wertung: 8.0 (http://www.imdb.com/title/tt0166924/)
Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0166924/trailers-screenplay-E15395-310)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
04.12.2007, 14:34
Anm. des Verfassers: Das Review hier ist eigentlich schon gestern abend, bzw. heute morgen gegen zwei verfasst worden, aber wegen Internetproblemen kam ich bislang nicht dazu, es reinzustellen. Sprich: Alle Zeitangaben beziehen sich auf gestern abend. Ist prinzipiell aber auch wurscht :D
Blutgericht In Texas
http://ecx.images-amazon.com/images/I/5160Q6RX8GL._SS400_.jpg
Kinostart: 25.08.1978
Genre: Horror/Thriller
Regie: Tobe Hooper
Darsteller: Marilyn Burns, Paul A. Partain, Gunnar Hansen
FSK: 18
Inhalt: Irgendwo in der US-amerikanischen Pampa gehen die Grabräuber um. Ein ganzer Haufen Leichen wurde ausgebuddelt und in der Landschaft verteilt. Sally, ihr Bruder und drei Freunde befinden sich auf einem Road Trip in diese nette Gegend, um nachzuschauen, ob das Grab ihres Großvaters denn wenigstens in Ruhe gelassen wurde. Und wo man schon mal da ist, kann man ja auch noch fix einen Blick auf Opis alte Hütte werfen. Gesagt, getan. Dumm nur, dass in der Nachbarschaft ein Irrer mit einer Kettensäge wohnt, der die Gruppe gerne zu Barbeque verarbeiten würde...
Kritik: Welche Abteilung hätten's denn gern? Och, wie wär's denn mal mit "Wie man Legenden reviewt und sich dabei Feinde macht"... Ja, so sieht's aus. Ich hab Kopfschmerzen. Und "Texas Chain Saw Massacre" ist schuld daran.
Um mal ein klein wenig Exposition zu leisten: Ich komm' gerade vom Sofa, wo ich etwa achtzig Minuten saß und mir den (neben "Tanz der Teufel") sagenumwobensten Horrorfilm aller Zeiten ansah. Und ich kann immer noch nicht ganz glauben, was sich da vor mir auf dem Fernsehbildschirm abgespielt hat... Ich meine... So what? DAS ist Tobe Hoopers ("Poltergeist", "Body Bags", "Lifeforce") großes Meisterwerk, dessen Namen jeder wahrhaft gläubige Horrorfilmfreak nur ehrfurchtsvoll flüstert? Ähm... Okay... Toll. Kann ich nur leider irgendwie nicht so ganz verstehen.
Gut, zugegeben, der Film ist fast doppelt so alt wie ich. Und für das Jahr 1974 war der Streifen bestimmt mächtig schockierend, saubrutal und was weiß ich nicht alles. Man muss ihm auch hoch anrechnen, dass seine "Kompromisslosigkeit" vielen Nachfolgewerken (die ich teilweise auch hoch schätze) den Weg ebnete. Aber leider Gottes hat der durchschnittliche Filmfan der heutigen Zeit normalerweise schon wesentlich schockierenderes und brutaleres auf der Leinwand gesehen, so dass "TMC" zumindest in der Richtung nicht mehr wirklich punkten kann. Dieselbe Schwäche, die ich auch schon John Carpenters "Halloween" attestieren musste. Tja, der Urvater eines Genres wurde von seinen Zöglingen überholt. So schaut's nun mal aus.
Aber auch fernab von altersbedingten Schwächen bekleckert sich Tobe Hoopers "Schockerklassiker" nicht gerade mit Ruhm. Denn der gute Tobe muss irgendwie in seinem Regiestuhl eingepennt sein. Anders kann ich mir das total verkorste Pacing (mal ehrlich, das schießt sich selbst durch die Brust ins linke Knie...) nicht erklären. Denn viele Szenen und Sequenzen sind schlicht und ergreifend zu lang geraten. Allen voran die unglaublich nervtötende Verfolgungsjagd zwischen Sally und Leatherface im Wald, unterlegt lediglich mit dem Brummen der Kettensäge und Sallys Gekreische. Na Danke... Jetzt weiß ich wieder, woher die Kopfschmerzen kommen...
Sowieso ist Sally-Darstellerin Marilyn Burns (spielte sonst noch in Tobe Hoopers "Eaten Alive") mir prinzipiell durch nichts anderes als ihre penetrante Stimme aufgefallen. Schauspielkunst war da keine zu erkennen... Ganz im Gegensatz zu (und das muss ich dem Film zu gute halten) dem mittlerweile verstorbenen Paul A. Partain ("Rolling Thunder", "Race With The Devil"), der Sallys Bruder Franklin verkörpert. Dem hab ich seine Rolle abgekauft und im Gegensatz zum restlichen Cast wirkte er halbwegs sympathisch, wurde allerdings mit einer ganz mieserablen Todesszene abgespeißt. Leatherface-Darsteller Gunnar Hansen ("Mosquito") hat keinen großartigen Job zu erledigen, verbaselt seine Rolle aber ziemlich stark dadurch, dass er in vielen Szenen einfach eine lächerliche Figur macht und mitnichten bedrohlich wirkt. Und der Tiefpunkt des Casts ist wohl Jim Siedow (spielte sonst in nichts wirklich wichtigem mit, außer "TCM 2"), der ein dermaßen unangebrachtes und dämliches Overacting abzieht, dass man sich tatsächlich fragen muss, ob man den Film überhaupt noch ernst nehmen kann. Und das bricht dem Film ziemlich stark das Genick, denn er soll düster, gemein und absolut nicht lustig sein.
Da ist unfreiwillige Komik natürlich absolut nicht angebracht, trotzdem findet man sie in dem Film an allen Ecken und Enden. Besonders doof fand ich das Lemming-Verhalten unserer... ähm... eigentlich will ich's nicht sagen, aber... naja... "Helden". Wie diese putzigen Nager von der nächstbesten Klippe latschen die Damen und Herren Leatherface geradezu in die Kettensäge. Da bringt treudoofes Kreischen auch nix mehr, spätestens beim dritten Mord an exakt derselben Stelle möchte euer geneigter Reviewer sich mittels Kopfstoß gegen die nächstbeste Wand ins Reich der Träume begeben...
Zugegeben, der Film hat seine Augenblicke... äh... nämlich handgezählt etwa zwei. Nummer eins ist direkt der Anfang, wo man die ausgebuddelten Leichen bestaunen darf, unterlegt mit Radiomeldungen über diese gar schändliche Tat. Das macht gut Stimmung und weiß zu gefallen. Nummero zwei findet sich dann einige Minuten später, als eine unserer Protagonistinnen zufällig in Leatherfaces "Arbeitszimmer" stolpert. Das ist schick designt. Davon abgesehen glänzt der Film vor allem durch (wie vielleicht schon erwähnt) nervtötendes Gekreische und gähnende Langeweile.
Ärgerlicherweise wird dieser... ahem... dezente Mangel an Spannung allerdings auch nicht durch schicke Effekte wett gemacht. Okay okay, der Streifen hatte nur ein Budget von etwa 83000$... Aber trotzdem hätte Hooper hin und wieder mal die Ketchupflasche auspacken können. Wenn Leatherface etwa ein halbes Dutzend mal in eines seiner Opfer reinsägt und seine Klamotten danach ein paar vereinzelte Blutstropfen aufweisen (und die Kettensäge wenn ich mich recht entsinne sogar sauber ist...), dann kann man das meiner Ansicht nach nicht mal mit einem minimalen Budget entschuldigen. Und das ist einfach ärgerlich, denn mit ein wenig Blut und Gekröse hätte der Film zumindest für den Gorehound in mir noch ein wenig Unterhaltung bereithalten können. Auf meine Kosten kam ich allerdings nur in der wohl langsamsten Überfahrszene der Filmgeschichte (mal ehrlich, der Kerl hätte ZEHNMAL aus dem Weg springen können...). Die war nett gemacht und zeigte, dass die F/X-Männlein (und Weiblein... will mir ja keinen Sexismus vorwerfen lassen) ihr Handwerk verstanden. Wenn die doch nur etwas öfter zum Zug gekommen wären. So sind die meisten Morde im Ansatz nett (das sieht wirklich recht Fies aus, wenn Leatherface eines seiner Opfer mit dem Hammer ungespitzt in den Boden rammt...), scheitern in der Ausführung letzten Endes aber an mangelnder visualität...
So bleibt "TCM" ein Film, der nicht weiß, wo's langgehen soll. Einerseits versucht er eine kranke, bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, die aber nur bedingt funktioniert und durch untalentierte Darsteller und mieserables Pacing wieder zunichte gemacht wird. Andererseits will er ein brutaler Killerfilm sein, kann aber mangels Blood & Gore nicht wirklich auftrumpfen. Letzten Endes ist er nichts ganzes und nichts halbes.
Kommen wir zum Fazit: "Texas Chainsaw Massacre" ist auf dem Papier ganz interessant, auf dem Fernsehbildschirm aber leider große Grütze. Der Film kann sich zwar auf die Fahne schreiben, quasi ein eigenes Genre gegründet zu haben, aber leider war er selbst kein sonderlich überzeugender Beitrag dazu (ganz im Gegensatz zum sechs Jahre früher erschienenen "Nacht der lebenden Toten", der zeitgleich den Zombie-Apocalypse-Film erfand und bis heute wohl der beste Film dieses Genres ist... meiner Meinung nach). So ist "TCM" höchstens filmhistorisch interessant. In fast allen anderen Bereichen versagt er schlicht und ergreifend auf ganzer Linie. Wie dieser Streifen zum Kultfilm werden konnte ist mir vollkommen schleierhaft.
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (Paul A. Partain macht seine Sache gut, der Rest stolpert recht planlos durch die Kulissen und Siedow ist eine Katastrophe...)
Plot: 03/10 (dünn, doof, vorhersehbar)
Effekte: 04/10 (die Überfahrszene ist, trotz ihrer Dummheit, recht schick, der Rest ist entweder nicht vorhanden oder wegen Dunkelheit kaum zu erkennen... auf jeden Fall alles andere als gut)
Anspruch: 02/10 (wer sein Gehirn ausschaltet ist gut beraten...)
Gesamtwertung: 03/10 (...wer den Fernseher ausschaltet noch besser)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.5) (http://www.imdb.com/title/tt0072271/)
Link zum Trailers (http://www.youtube.com/watch?v=wvQOgdMarB0)
Die DVD bei Amazon.de
The Joker
05.12.2007, 07:08
Lost Highway
http://panther1.last.fm/coverart/300x300/1910.jpg
Kinostart: 10.04.1997
Genre: Mystery Thriller
Regie: David Lynch
Darsteller: Bill Pullman, Patricia Arguette, Balthazar Getty
FSK: 16
Inhalt:
Ein deprimierter Tenorsaxophonist der seine Frau, die nicht gerade zu den Facettenreichsten Personen zählt, nicht befriedigen kann, von Albträumen geplagt ist und die Vermutung anstellt das seine Frau ihn betrügt. Jemand ist an der Tür, es brummt die Sprechanlage und heraus kommt eine durch den Funkkanal leicht verzerrte Stimme: „Dick Laurrent ist tot.“ Fred Madisons empfängt diese Botschaft emotionslos, als würde er etwas davon wissen aber gleichzeitig auch nicht.
Am nächsten Tag liegt eine verpackte Videokassette vor der Haustür. Das Pärchen sieht sich sie an, ihr Haus wurde von außen gefilmt. Am Tag darauf eine weitere, mit der ersten Szene und plötzlich zeigt die Kamera das innere des Hause. Das in ihrem Ehebettschlafende Pärchen noch dazu. Die dritte Kassette zeigt alle vorhergehenden Szenen, nur mit einer Veränderung der Bettszene denn dort ist nun Fred zu sehn wie ihr Blutverschmiert neben der zerstückelten Leiche seiner Frau liegt. Für einen kurzen Moment scheinen Film und Realität zu verschmelzen. Fred wird Verhaftet und erwartet in seiner Zelle, geplagt von Visionen und Kopfschmerzen, die Todesstrafe. Doch am nächsten Morgen finden die Wachmänner eine ganz andere Person in der Zelle vor. Der junge Automechaniker Pete sitzt nun.
Kritik:
Das war nur ein kleiner Teil der Anfangshandlung. Zwischen den Videos passiert so einiges, so einiges abgedrehtes. Das ist aber so cool, dass ich nur die Grundhandlung nennen wollte und euch nix weiteres versauen will. Ich will nur nicht das ihr denkt das hier wäre ein einfacher David Lynch Film. Ich halte ihn für leichter interpretierbar aber es gibt genauso viele Möglichkeiten wie bei Mulholland Drive sich den Film zu erklären.
Blue Velvet, Twin Peaks, Mulholland Drive und Lost Highway sind David Lynchs bekannteste surrealistische Werke (Eareserhead und der Elefantenmensch nicht dazugezählt da ersteres indiziert (war?) und zweiter kein surrealistischer Film ist).
Lost Highway erschien fünf Jahre früher als Mulholland Drive ist dennoch sehr ähnlich aufgebaut. Mit Fred als ersten und Pete als zweiten Charakter stehen sich wie auch in Mulholland Drive zwei unterschiedliche Charaktere gegenüber die eigentlich die gleichen sind, beziehungsweise sehr viel miteinander zu tun haben.
Bill Pullman spielt seinen Fred extrem gut. Fred ist verzweifelt, partnerschaftlich und sexuell absolut unbefriedigt und das Saxophon ist sein einziges Mittel um mal so richtig abzuschalten (Was für eine wunderbare Szene die jedem Musiker wohl aus der Seele sprechen wird). Patricia Arguette spielt ihre Rolle auch genial, Renee ist irgendwie etwas dümmlich und unbeholfen. Stellt manchmal komische Fragen und scheint ihr Umfeld und ihren Mann nicht zu verstehen doch bildet trotzdem etwas Geheimnisvolles. Man denkt quasi, man die ist doch unbedeutend, aber irgendwas trägt sie in sich. Balthazar Getty spielt mit Pete quasi den Gegenpart zu Fred. Pete hat eine Arbeit die ihm Spaß macht, hat verständnisvolle Eltern und hat mit seiner Freundin viel und ausgiebigen Sex.
Bei seinen Charakteren schafft David Lynch wieder bombastisches und meiner Meinung nach noch besseres als in Mulholland Drive. Hier wirkt kein Charakter aufgesetzt, jeder hat seine Extremen aber die sind alle so hübsch verpackt und wirklich super gespielt. Lynch hat ein Auge für richtige Schauspieler.
Wieder verzichtet David Lynch auf moderne Spezialeffekt Licht und Schatten und Zeitraffer sind seiner Stilmittel und die setzt er ein. Egal ob Blitzlichter, schneller gedrehte Zeit oder einfach nur die uralte Technik der Abdunklung beim Szenenwechsel. Alles Effekte und Beleuchtungseinstellungen sind auf eines getrimmt, puren Grusel und das ist gleich eine Überleitung zum Gruselpart des Films. Der ist präsenter den je, mich kann man wirklich nicht so schnell gruseln (Vor allem nicht mit Kettensägen und Messerschlizern). Aber richtig gesetzte simple Schocker die durch die Kamera und Licht komplex wirken bringen mich in eine dem Film gegenüber angespannte Haltung mit der Hoffnung nicht mehr (also so schnell wie möglich) so erschreckt zu werden. Ich hoffe dieses Gefühl können einige mit mir teilen, denn wenn ja ist der Film ein wirklich besonderes Erlebnis.
Die Musik, von David Bowie bis Ramstein hat David Lynch ausgesorgt. Diesmal setzt er vermehrt auf einen richtigen Soundtrack als auf bloße Instrument und Brummeinspielungen. Aber keine Sorge, auch dieses Lynchstilmittel ist vorhanden.
Neben der schnicken Optik gibt’s auch einiges für’s Auge. Damit bezieh ich mich auf nackte Haut. Die gibt’s oft, in eindeutigen Posen. Lynch weist wirklich was ein gut aussehender Körper ist.
Fazit:
Ich finde Lost Highway besser als Mulholland Drive, aber das ist schon sehr von der eigenen Meinung abhängig. Die zwei Frauen, der coole Regisseur und die abgedrehte Mafia sind schon sehr interessante Charaktere aber in Lost Highway ist alles ein bisschen verschrobener, verruchter, dreckiger und teilweise Angsteinflößender. Vor MD saß ich länger mit offenem Mund als bei LH. Ich konnte mir zusammen mit meiner Freundin schneller eine Erklärung für das ganze herbeizaubern und ich denke darauf läuft’s auch hinaus.
Aber was will ich damit sagen? Lost Highway ist genial. Und ja, ich werde wieder überall die Höchstwertungen verteilen. Weil David Lynch für mich der Innovations-Regisseur hoch drei ist und vom filmischen, charakteranalytischen und storytechnischem den absoluten Großteil der meisten Regisseure in den Schatten stellt. Das Problem ist nur, das er eben keine reinen Unterhaltungsfilme dreht, sondern Rätselfilme die erforscht werden wollen. Wie schon bei MD stößt das den normalen Filmemacher sauer auf, der will sich doch bloß unterhalten.
lassen.
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 (Genial)
Plot: 10/10 (Verdammt cool, verrucht und ultramysteriös)
Effekte: 10/10 (Ja David Lynch hat noch eine richtige Effektkiste und keinen PC)
Anspruch: 10/10 (Wer sich nicht konzentriert wird nichts verstehen)
Gesamtwertung: 10/10 (Absoluter Meilenstein, Kultfilm)
Trailer (http://www.cinemovies.fr/fiche_multimedia.php?IDfilm=3888)
IMDB-Wertung: 7.5 (http://www.imdb.com/title/tt0116922/)
Die DVD bei Amazon.de
http://www.cosmopoetica.com/blog/wp-content/uploads/hooligans.jpg
Name: Green Street Hooligans
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Drama
Darsteller: Elijah Wood, Charlie Hunnam u.w.
FSK: Ab 16
Laufzeit: ca. 105 min.
Inhalt:
Matt Buckner wird von der Uni geschmissen, nachdem er die Schuld für Kokain-Besitz für seinen Zimmergenossen übernimmt, damit der weiterstudieren kann. Er besucht seine Schwester in London und wird dort mit deren Schwager bekannt gemacht, der ihm zum Fußball mitnimmt, doch für Pete und seine Freunde geht es abseits des Fußballplatzes erst so richtig los, denn sie sind die „Firma“, wie die schöne Bezeichnung für Hooligans lautet…
Nach dem schier endlosen Kampf gegen das Böse, Schießereien zwischen Cops und Mafiosi dachte ich mir, ich betrete mal Neuland.
Splatter fallen da bei mir sowieso weg, also warum nicht mal ein Film der sich mit dem Thema „Fanatische Sportbegeisterte“ auseinandersetzt?
Also habe ich mir mal schnell Hooligans ausgeborgt und musste merken, dass Fußball doch interessant sein kann.
Meinung:
Hauptperson ist Matt Buckner, gespielt von Elijah „Frodo“ Wood, der von der Uni geschmissen wird. Er ist das typische Weichei, das man von jemandem erwartet, der in einer reicheren Familie aufgewachsen ist. Konfrontationen geht er aus dem Weg und er opfert sich für seine Zimmergenossen auf, damit der weiterstudieren kann, immerhin hat er größere Erfolgschancen und verspricht Matt zudem einen Job, sobald er mit dem Studium fertig ist, was er erfahrene Zuschauer keine Sekunde lang glaubt.
Wie gesagt, Matt ist ein Weichei und glaubt an das Gute im Menschen.
Im harten London geht es da mit anderen Dingen zu und neben dem Ehemann seiner Schwester und dieser selbst, gibt es eigentlich nur die Hooligan-Truppe um Pete die so etwas wie charakteristische Tiefe aufweist.
Wäre bei den zig anderen Firmenmitgliedern auch schwer darzustellen.
Einerseits wäre da Bower, der wohl am fanatischsten ans Werk geht. Er versteht nicht wie Pete einen Fußball-Unerfahrenen mitnehmen kann und für ihn ist das ganze Hooligan-Getue sein Leben.
Die anderen „Gang“-Mitglieder sind allesamt sympathisch, wobei viele nur ein paar Sätze im ganzen Film sagen.
Im Vordergrund stehen allen voran Matt, Pete und Bower.
Interessant ist an Hooligans vor allem eines: Man ist sich nie ganz sicher, ob es die „Firmen“ nur deshalb gibt, um sich zu prügeln oder weil sie wirklich Fans des Fußballs sind.
Das muss letzten Endes jeder für sich selbst entschieden, ein Fußballspiel in Aktion gibt es im ganzen Film übrigens nur einmal, zählt man das Spiel der Schüler nicht dazu.
Aber zurück zu den Charakteren: Matt, anfangs das Weichei, Bower, der fanatische Draufgänger und dann natürlich Pete Dunham.
Pete lebt für die Firma, genannt die GSE, also „Green Street Elite“. Er ist der direkte Nachfolger des Majors, dem legendärem Anführer der GSE.
Ihm vergeht so schnell nicht die gute Laune und selbst wenn er mal was einstecken muss, hat er noch ein Lächeln auf den Lippen.
Alles in allem ein wirklich sehr, sehr sympathischer Charakter.
Hauptfeinde der GSE ist die „Firma“ um Thomas, dessen Sohn während einer „Firmenauseinandersetzung“ getötet wurde und seither können es beide „Firmen“ nicht erwarten, dass ihre Mannschaften wieder gegeneinander spielen. ..Also doch alles wegen dem Fußball und nicht wegen dem Spaß über ne gute Prügelei….
Thomas ist als der „Böse“ dazu verdammt nen miesen Charakter zu haben und so bleibt das auch den ganzen Film so, kurzum, er ist ein richtiges Arschloch, dem man nur wünscht, dass er am Ende des Films so richtig eine auf’s Maul kriegt.
Im Laufe des Film erkennt man immer mehr wie sehr die „Firmenmitglieder“ einander vertrauen und sich aufeinander verlassen, Freundschaft wird in Hooligan also groß geschrieben, umso tragischer, wenn einer die anderen verrät…
Die Schauspieler wurden allesamt gut gewählt und sehen schön britisch aus und auch Elijah Wood passt gut in die Rolle des schüchternen Studenten, der nach und nach immer mehr zum selbstbewussten Kerl wird, der genauso wie seine Kumpanen die Herausforderung im Kampf sucht.
Kampf ist gleich mal ein gutes Stichwort:
Wer glaubt, dass in dem Film nur mit Fäusten gekämpft wird irrt.
Die FSK Ab 16 ist vollkommen zu Recht, den Blut gibt es literweise, neben den Fäusten, gibt’s Kopfstöße, den Einsatz von Schlagringen oder Schlagstöcken, Kreditkarten (klingt jetzt komisch, aber ein „Chelsea-Grinsen“ kann man nur so austeilen“) und nebenbei wird noch mit Ziegeln herumgeworfen.
Der Film ist aber keineswegs unrealistisch in der Gewaltdarstellung, Blut spritzt, wenn Blut auch spritzen soll.
Unglaublich, aber wahr, der Film hat durchaus interessante Wendungen und erzeugt Dramatik, so dass man am Ende wirklich mit fiebert, wie den nun alles ausgeht.
Fast schon Kult ist der Song der GSE.
Zu Deutsch lautet der:
Wir haben uns vorgenommen,
Im Leben zu nichts zu kommen,
was uns Gott sei dank,
bisher auch gut gelang.
Im Englischen lautet er komplett anders, nämlich I’m blowing bubbles into the wind, was mit dem deutschen Text absolut gar nichts mehr zu tun hat.
Um zu einem Fazit zu kommen: Hooligans überzeugt durch Charaktere, Story und, wenn man damit was anfangen kann, dem Szenario und der realen und harten Gewalt.
Wer mit Fußball aber keine Schläger verbinden will, sonder nur 22 Mann die blöd einem Ball hinterherlaufen und dann, wenn sie mal was überreißen, als Nationalhelden gefeiert werden, sollte von Hooligans die Finger lassen, denn mit dem Sport selbst hat der Film kaum was zu tun.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (Wirken alle schön britisch und normal und das verleiht dem Film ein Atmosphäreplus, jedoch hätte statt Wood genauso gut auch wer anders die Hauptrolle spielen können)
Effekte: 8 (Es explodiert nichts, dafür sind die Kampfszene toll in Szene gesetzt)
Plot: 8 (Das Hooligan-Szenario wirkt unverbraucht und zeigt sich mit viel Freundschaft, Humor und Schlägereien)
Anspruch: 9 (Das Hooligan-Szenario stellt doch einige Ansprüche und ist keine leicht-verdauliche Kost)
Gesamteindruck: 9 (Unerwartet sehr packend und gut inszeniert)
Trailer ( http://www.youtube.com/watch?v=EAe-1Lv1KYU)
imdb 7.5 ( http://www.imdb.com/title/tt0385002/)
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Pontius Pilatus
09.12.2007, 14:59
Judge Dredd
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/4362/cover.jpg
Erscheinungsjahr: 1995
Genre: Action/Science Fiction
Regie: Danny Cannon
Darsteller: Silvester Stallone, Armand Assante, Rob Schneider
Inhalt:
In ferner Zukunft ist die Erde durch Unruhen und Kriege verwüstet. Die Menschen haben sich in einige wenige Metropolen von gigantischen Ausmaßen zurückgezogen, die so genannten „Megacities“. Die größte von ihnen ist „Mega City One“, eine Stadt voller Korruption und Verbrechen, die sich hinter einem unüberwindlichen Schutzwall verbirgt. Das Gesetz wird von den Judges, einer elitären Polizeiregierung, aufrechterhalten. Ihre Agenten, die „Street Judges“ sind Polizisten, Richter und Henker in einer Person.
Meine Meinung:
Von Judge Dredd hört man ja wirklich nicht viel gutes, aber ganz ehrlich, so schlecht fand ich ihn garnicht. Klar, ist kein besonders toller Film, aber man kann ihn ansehen... Aber ich kenn auch den Comic nicht, hab gehört das sie die Vorlage absolut versaut haben. Aber so alleine war er ansehbar... Krankt halt an den üblichen Schwächen eines Actionfilms... Die Hauptdarsteller sehen sich immer genötigt unglaublich coole und witzige Kommentare abzugeben, die sogut wie nie wirklich zünden... In Judge Dredd war das einzige was einigermaßen funktioniert seine "I knew you would say that" Sprüche... Aber auch nicht wirklich herausragend, aber der Rest hat überhaupt nicht gezündet. Außerdem nervt Rob Schneider herum, wie immer... Irgendjemand sollte ihm endlich sagen, dass er einfach nicht Schauspielern kann und schon garnicht witzig ist! Naja, wenn man über diese Schwächen hinwegsehen kann, bekommt man nen soliden, wenn auch nicht sonderlich tollen Actionfilm mit einer coolen Welt, aber streckenweise sehr nervigen Charakteren... Aber beginnen wir von vorne....
Die Darsteller sind wie schon angedeutet etwas durchwachsen... Rob Schneider kann man schonmal von vornerhein vergessen und ich werd auch nicht zu viele Worte zu ihm verlieren, das Endet nur in einer großen Anzahl an Schimpfwörtern... Silvester Stallone hat die Schauspielkunst auch nicht mit Löffeln gefressen, war für die Rolle aber auch nicht unbedingt nötig. Trotzdem stellt er Judge Dredd eher leidlich dar, hier wäre Arnold, so wenig ich ihn auch mag, wohl wirklich die bessere Wahl gewesen... Außerdem passt Stallones stimme so überhaupt nicht zu Dredd... wohingegen die deutsche Synchronstimme direkt gut ist. Hab ihn aber trotzdem auf englisch gesehen, kann also nichts zur Synchro im allgemeinen sagen. Nur die deutsche Stimme passt besser, soviel kann ich sagen. Ansonsten sind auch die anderen Darsteller solides Mittelmaß, nur Max von Sydow als Chief of Justice fand ich recht gut...
Die Effekte sind... naja, 95 waren sie wohl auf der höhe des mit CGI machbaren, heute sind sie streckenweise eher lustig... Viel Bluebox und reinkopierte Hintergründe, aber es ist ok und die Welt wird vergleichsweise gut rübergebracht... Die Gefechte sind nett, wenn auch nicht der absolute bringer und es gibt ab und an sogar etwas Blut zu sehen bzw ein und austrittslöcher von Laserschüssen... Immer wenn es etwas blutiger geworden wäre, wird sofort ausgeblendet. Naja, kann man verkraften, nett ist es auf jedenfall nicht...
Dafür war einer dieser Outlawbrüder recht kewl... dieser Halb Roboter halb Mensch Typ hat wirklich kewl ausgesehen, da konnte ich nicht meckern^^
Die Geschichte ist... sehr vorhersehbar, aber es ist ja nur ein Actionfilm, meine Erwartungen waren nicht allzuhoch... Und die "Wendungen" im Film waren eher lächerlicher Natur... absolut vorhersehbar und streckenweise auch sehr konstruiert... Ich mein OHO,
Sie sind geklonte Brüder O.O
Wer hätte das nicht kommen sehen. :rolleyes:
Der Showdown war auch ziemlich mäßig, so eine typische "guter Held hängt über Abgrund, böser über ihm" Situation... Und SOOO ein Zufall, er überlebt trotzdem...
Alles in allem ein Film den man sehen kann, wenn man ihn gerade zuhause hat und sonst so garnichts lauft, aber es gibt wesentlich bessere Actionfilme... Aber wenn man keine hohen Erwartungen hat, ist es ok. Ich hab mich nie wirklich gelangweilt, aber sonderlich gut unterhalten war ich auch nicht.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (Stallone und Schneider absolut nervig, einziger Lichtblick Max von Sydow, aber auch nur in einer kleinen Rolle...)
Effekte: 6 (fast nur CGI, 95 vielleicht modern, heute eher lustig zum ansehen. Aber es geht noch.)
Plot: 3 (absolut vorhersehbar und teilweise etwas sehr konstruiert....)
Anspruch: 4 (Actionfilm halt.
Gesamteindruck: 6 (kann man sehen, muss man nicht.)
imdb Wertung: 4.8 (http://www.imdb.com/title/tt0113492/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=KWeaUeSsQ_c)
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Pontius Pilatus
10.12.2007, 18:44
Grandma's Boy
http://www.hollywoodjesus.com/movie/grandmas_boy/poster.jpg
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Komödie
Regie: Nicholaus Goossen
Darsteller: Allen Covert, Doris Roberts, Linda Cardellini
Inhalt:
Ein alternder Spieletester wird aus seiner Wohnung geschmissen und zieht bei seiner Großmutter und ihren Freundinnen ein...
Meine Meinung:
Nach den ersten 10-20 Minuten war es für mich klar... Der Film ist absoluter Schrott. Ich hab also schonmal begonnen mir die Worte zurechtzulegen, um ihn hier so richtig zu zerreißen... Aber eigentlich ist der Film garnicht sooo schlecht. Ok, er ist schlecht, aber auf eine komische und absolut dumme Art irgendwie doch lustig... Die Witze sind zwar zu 90% unlustig, aber in ihrer absoluten unlustigen und trotzdem bemühten art wieder lustig... Es ist einfach lustig, wie man einen Witz nach dem anderen einfach total versauen kann^^. Naja, letztendlich, irgendwie war der Film doch unterhaltsam, aber auf eine absolut dumme und unlustige Art^^.
Ich denke mit ein paar guten Freunden, mit denen man echt über alles lachen kann, könnte der Film doch irgendwie unterhaltsam sein...
Die Hauptrolle war mMn eindeutig auf einen jüngeren Schauspieler zugeschnitten, weiß nicht warum man Allen Covert genommen hat... Naja, J.B. mit seinem Matrix und Roboterfetisch war ganz amüsant, aber doch etwas zu aufgesetzt mit der Zeit.... streckenweise wirklich nervig. Aber manchmal ganz lustig.
Aber mal von Anfang an (extra für Count xDD)
Die Darsteller sind... naja, mittelmäßig... der Hauptdarsteller hat ausser einer gewissen kleinen Ähnlichkeit mit Mel Gibson nicht wirklich viel zu bieten.... Aber er geht in Ordnung und versagt zumindest nicht vollkommen... Die anderen wichtigeren Nebendarsteller sind zu nem großteil ok, wirklich herausstechen tut keiner... Die alten Damen sind ok und seine Kifferkollegen zum Teil auch... Ansonsten gibts ein paar im Hintergrund die total ausfallen... aber ok, ist auszhalten...
Die Effekte... sind naja.... eigentlich gibts keine^^
Die Geschichte ist denkbar unspäktakulär und mMn eindeutig für nen jüngeren Hauptdarsteller geschrieben... eigentlich gabs nur einen einzigen Witz, den ich wirklich lustig fand, aber in ihrer unlustigkeit sind sie teilweise doch irgendwie lustig...
Insgesamt ist der Film einfach nur mies, aber irgendwie streckenweise doch etwas unterhaltsam... tortzdem kein Grund ihn anzuschaun...
Einzelwertungen:
Darsteller: 5 (Hauptdarsteller hat ne entfernte ähnlichkeit mit Mel Gibson... nix besonderes ansonsten.)
Effekte: -
Plot: 3 (irgendwie... unlustig. Aber doch irgendwie lustig... schwer zu beschreiben. Letztendlich überwiegt das negative bei weitem.)
Anspruch: 2 (joa, ein auge reicht.)
Gesamteindruck: 3 (irgendwie... er is so mies, dass er irgendwie schon wieder etwas lustig ist... noch nicht so absolut mies, dass er Kult ist, aber ein klitzekleines bisschen lustig. Wenn man damit was anfangen kann halt. Ich nicht unbedingt.
imdb Wertung: 7.0 (http://www.imdb.com/title/tt0456554/)
Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0456554/trailers-screenplay-E25801-314)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
13.12.2007, 22:18
Smokin' Aces
http://www.moviegod.de/images/movies/00015/1405/1405_xxl.jpg
Da The Joker's Review (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=4379053&#post4379053) so ziemlich gar nicht meiner Meinung entspricht und ich auch mal wieder ein Review zum Besten geben möchte, muss der gerade gesehene Smokin' Aces dafür herhalten.
Ich habe keinen Trailer gesehen, ich hatte keinerlei HintergrundInformationen über den Film und lediglich ein paar nicht sehr begeisterte Kritiken im Hinterkopf - daher kann man hier sicher nicht von enttäuschten Erwartungen sprechen.
(Ich erlaube mir mal The Joker's Inhaltsangabe zu verwenden, da ich sie für durchaus gelungen halte. Solltest du das nicht befürworten, kannst du mich ja PN'n)
Kinostart: 01.03.2007
Genre: Actionthriller
Regie: Joe Carnahan
Darsteller: Ryan Reynolds, Ben Afflek, Jeremy Piven
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Buddy Isreal hat sich sein vorher so schönes Leben mit eigener Hand reichlich schwer gemacht. Denn der weltberühmte Vegas-Illusionist stieg ins Mafiageschäft ein und arbeitete sich langsam aber sicher ganz nach oben. Doch er ist ein Amateur. Er ist nicht mit den Regeln vertraut und so versaute er sich Stück für Stück seine Arbeit. Ergo, er verfeindet sich kurzerhand mit der Vegasspitzenmafia.
So hat die Mafia ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt bei dem man sich nicht Lumpen lässt. Schon bald strömen Kopfgeldjäger, die Denken sie seien dieser Aufgabe gewachsen, aus einigen Ecken der Welt an. Alles weist auf einen extremen Showdown im obersten Stück eines Hotels in Nevada hin das das FBI ausgesucht hat um Israel unterzubringen. Das FBI beschützt einen Verräter? Ja denn er ist Kronzeuge im Programm das Organisierte Verbrechen in Vegas endlich auszumerzen.
Kritik:
Gleich in den ersten Minuten prallten in mir zwei sehr gegensätzliche Meinungen aufeinander:
1) Oh - mein - Gott: Was für eine TraumBesetzung! Den kenn ich... den hab ich auch schon mal gesehen... und den auch! Abgesehen von Ben Afflek zwar niemand, dessen Name mir prompt einfallen wollte, aber immerhin ziemlich bekannte Gesichter von fähigen Schauspielern. So weit, so gut. Doch dann...
2) Pure Verwirrung. Der rasante Szenenwechsel in Verbindung mit raschen VorgeschichtenErzählungen, die mit FlashBacks unterlegt sind... ich müsste mir das noch zwei Mal unter voller Konzentration ansehen um alles einigermaßen aufnehmen zu können. Nach dem Anfang legt sich das allerdings.
Die Story ist wahrhaftig keinem kreativen Superhirn entsprungen, so viel ist sicher. Und ähnliches bleibt mir auch über die Regie zu sagen. Von dem verwirrenden Chaos zu Beginn mal ganz abgesehen, wird immer wieder versucht die verschiedenen parallelen Geschichten zusammenzuführen und dies in gewissen Übergängen interessanter zu machen. Nicht besonders erfolgreich, wie ich finde. Da mir aus unerfindlichen Gründen während des Schauens Pulp Fiction in den Sinn kam, zwingt sich mir in dieser Hinsicht ein Vergleich auf. Tarantinos Werk ist schlechthin das genialste Beispiel für die perfekte Verkettung von Parallelgeschichten und auch wenn der Erzählstil ein völlig anderer ist, hätte sich hier vielleicht ein Beispiel genommen werden sollen. Wenn ich ehrlich bin, hat sogar die Regie von "College Animals" einen besseren Eindruck bei mir hinterlassen - vor allem durch seine bestechenden Übergänge von Geschichte zu Geschichte.
Passend zu den ordentlichen Schauspielern gab es auch wirklich interessante Figuren, die sowohl Sympathie als auch Interesse weckten. Sei es nun die Transe von Anwalt, die beiden auf sich gestellten FBI-Agenten, die total durchgeknallten Neo-Nazis oder der Identiätenwechsler, der seine Stimme mithilfe von Zigaretten und Gurgeln modifiziert. Bedauerlicherweise wird nicht besonders auf die einzelnen Personen eingegangen und durch das ständige Wechseln zwischen der nicht unerheblichen Anzahl von Hauptfiguren bleibt auch der Eindruck, dass die meisten von ihnen viel zu kurz gekommen sind.
Auch die Spannung hält sich sehr in Grenzen. Ich habe selten so viel vorausgesehen, wie in diesem Streifen. Die wohl als "Überraschungen" geplanten Szenen waren derart offensichtlich, dass einem nicht mal ein innerliches "Oh!" entfleuchen konnte. Ob dies nun allerdings am Drehbuch oder an der Regie - womöglich auch an der Kombination aus beiden lag, vermag ich nicht zu sagen.
Das Ende wirkt, wie auch The Joker schon betont hat, aufgesetzt und fehl am Platz. Es passt nach den CharakterGeschichten und der HotelAction einfach nicht ins Gesamtbild und ist weiß Gott nicht annähernd so genial, wie es wohl beabsichtigt war.
Um meinem Vorschreiber noch in einem entscheidenen Punkt zu widersprechen: Ich sehe in diesem Film absolut keine Komödie (weshalb ich diesen Part auch aus der GenreBeschreibung entfernt habe). Sicher gab es die eine oder andere Szene, die mich schmunzeln ließ, aber das kommt bei mir auch nicht selten in ernstgemeinten HorrorFilmen vor. Für eine Komödie fehlt in meinen Augen noch eine ganze Menge Humor...
Nach dieser ganzen Auflistung hätte der Film wohl eine 5 verdient, aber allein wegen der ganzen guten Schauspieler, bring ich das nicht übers Herz. Des Weiteren sind die ActionSzenen und -Effekte äußerst gelungen und haben das Ansehen versüßt, so dass der Film doch einen gewissen Unterhaltungswert für sich beanspruchen konnte.
Für eine Empfehlung, sich diesen Film mal anzusehen, reicht es allerdings noch lange nicht.
Trailer (http://www.filmstarts.de/kritiken/42086,Smokin%B4%20Aces/trailer.html?trailer=82)
imdb Wertung: 6.6/10 (http://www.imdb.com/title/tt0475394/)
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 4/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 7/10
Gesamteindruck: 6/10
LorD's FilmList-Platzierung: 315
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
14.12.2007, 11:14
Fido
http://img92.imageshack.us/img92/875/fido4largesb8.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Komödie/Zombie
Regisseur: Andrew Currie,
Darsteller: Carrie-Anne Moss, Billy Connolly, Dylan Baker, Henry Czerny
Inhalt:
Nach einer großen Zombieepedemie und dem daraus enstehenden Krieg sind Zombies alltäglich geworden. Sie werden durch ein Gerät gezähmt und für sogut wie alle arbeiten eingesetzt... Auch
Meine Meinung:
Ich hatte noch nie von dem Film gehört und hatte eher irgendeinen B-Moviesplatter erwartet... gut, diese Erwartungen hat er überhaupt nicht erfüllt, denn er ist absolut kein Splatter und dürfte wohl auch relativ teuer gewesen sein. Zumindest spielen sehr viele bekannte Schauspieler mit.... Naja, das ganze ist so ein 60/70er Setting und spielt in so ner Vorzeigevorstadt... die Charaktere sind dementsprechend so die amerikanischen Klischeevorzeigefamilien... zumindest zu nem großen Teil.... Naja, ich weiß nicht so wirklich was ich von dem Film halten soll... er hat schon ein paar nette Ideen, aber nichts ist wirklich neu.... Intelligente Zombies kennen wir spätestens seit Day of the Dead zur genüge... Auch das sich Zombies zu nütze machen kennt man schon aus einigen Filmen...
Aber naja, man kann ihn anschaun und er is auch nie wirklich langweilig, aber vom Hocker haun konnte er mich nicht... und er hat halt sogut wie keine Effekte... da hätte man doch mehr rausholen können. Aber ok, nicht jeder steht so auf Blut und Eingeweide wie ich... aber irgendwie macht man halt auch sonst nichts wirklich richtig... Was schade ist, denn die Schauspieler sind zu nem großen Teil sehr gut und wie gesagt einige nette Ideen... Aber für nen nicht Splatter reichts einfach nicht. Ausserdem hat man einfach das Manko eines Kinddarstellers... aber ich hab schon schlechtere gesehen...
Die Darsteller sind recht gut und zu nem großen Teil auch recht bekannt... Carrie-Anne Moss sollte als Trinity eigentlich jeder kennen... Billy Connolly könnte bzw sollte man zumindest aus Blutige Pfad Gottes kennen und auch der Rest kam mir zumindest bekannt vor, auch wenn ich keinen Namen wusste.... Von dem Kind K'Sun Ray hab ich davor noch nie gehört oder was gesehen und wiki sagt auch nix zu ihm... denke der ist neu. Aber er geht in Ordnung, auch wenn er mMn noch der schwächste ist. Ansonsten sind die Schauspieler aber eigentlich alle auf ziemlich hohem niveau.
Joa, Effekte gabs sogut wie keine, hin und wieder Einschusslöcher, einmal spritzt nem Zombie sogar ne nette Menge Blut raus, aber immer wenns intressant werden würde wird ausgeblendet bzw nur angedeutet... Dafür dürfen zwei Kinder sterben...
Einmal gibts noch so stümperhaftes CGI Feuer, was mich natürlich wieder endlos nervt.... und die Fahrszenen sind so peinlich mit ner Leinwand dahinter dargestellt... und sogar das habens versaut, weil der Wagen fahrt nach rechts, aber Lenkrad bleibt gerade^^
Die Geschichte ist ok, wie schon gesagt nichts neues, eigentlich alles bekannte aspekte und wirkliche Gags oder so gibt es auch nicht... Eigentlich ist es einfach nur die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Jungen und einem Zombie... bzw einer Liebesgeschichte, da seine Mutter dann noch mitspielen darf... Wenn keine Zombies dabei gewesen wären, hätt ich ihn wohl nie angeschaut, aber es war ok. Wenn man auch mit den Schauspielern wirklich mehr rausholen hätte sollen...
Man versucht auch auf der Gesellschaftskritik Schiene zu fahren, aber das kam für mich nur marginal heraus...
Alles in allem ein Zombiefilm sogut wie ohne splatter, also vielleicht was für die Jüngeren unter uns, die auch mal nen Zombiefilm sehen wollen. (ich weiß net wie er bei uns eingestuft ist, aber in Amerika ab 13)... er hat ein paar nette Ideen, aber nichts neues, nur etwas anders aufbereitet halt...
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (alle recht gut und streckenweise auch sehr bekannt (Trinty sollte ja wohl jeder kennen^^)
Effekte: 3 (man sieht sogut wie nix, dummes CGI Feuer und auch sonst wirklich nichts besonderes)
Plot: 6 (geht i.o. nette Ideen, nix neues, etwas anders aufbereitet halt.)
Anspruch: 3 (plätschert halt so dahin)
Gesamteindruck: 6 (kann man sehen, muss man wirklich nicht.)
imdb Wertung: 7.0 (http://www.imdb.com/title/tt0457572/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=8Mo6C6up1Qo)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
14.12.2007, 23:44
Fragile: A Ghost Story
http://www.moviexclusive.com/review/fragile/poster.jpg
DVD-Start: 24.11.2006
Genre: Horror
Regie: Jaume Balgueró
Darsteller: Calista Flockheart, Richard Roxburgh, Colin McFarlane
FSK: 16
Inhalt: Amy ist Krankenschwester und hat einen neuen Job in einem Kinderkrankenhaus irgendwo in England. Aber schon an ihrem ersten Tag geschehen seltsame Dinge. Ein Junge hat sich zweifach das Schienbein gebrochen und keiner weiß, wie das passieren konnte. Und eine kleine Patientin spricht mittels beschrifteter Bauklötze mit einem unsichtbaren Wesen, dass sie das "mechanische Mädchen" nennt. Es scheint, als ob das stillgelegte obere Stockwerk des Krankenhauses ein schreckliches Geheimnis birgt...
Kritik: Gähn... Haben wir das alles nicht schon mal irgendwo gelesen? Hm, gruseliges Krankenhaus... Irgend jemand "Session 9" gesehen? Eine seltsame, unsichtbare Wesenheit, die alle miteinander in Angst und Schrecken versetzt... Gott, in welchem Horrorfilm gibt's das nicht? Und der Titel... "A Ghost Story"... Hallo? Geht's noch plakativer? So viel also zum Vorschussgemecker. Gibt's noch ein paar negative Kritikpunkte, die ich anbringen kann, ehe ich auf den eigentlichen Film eingehe?
Ja, einer wäre da noch. In Form von uns' Regiestuhlbeschwerers Jaume Balgueró. Von dem hatte ich bislang nur einen anderen Film gesehen, der da den Titel "The Nameless" trägt... Seltsamer Horror-Mystery-Schwurbel, der zwar optisch ganz schick war, aber ansonsten ungefähr so viel Substanz hatte wie... ähm... Schleim (schicker Vergleich, oder?). Dem Film fehlte einfach eine ordentliche Story und das war so weit ich weiß bei Balguerós Zweitwerk "The Darkness" (dieser komische Film mit Christina Ricci wo's um irgend welche gespenstischen Gaffer oder so ging...) (Nachtrag: Steinigt mich, ich hab Blödsinn erzählt und den Film mit "The Gathering" verwechselt... "Darkness" war mit Anna Paquin und irgend ein doofer Geisterfilm... man verzeihe mir) genau so. Kurzum: Balgueró kann keine Drehbücher schreiben. Aber eins kann er: Filme verflucht gut aussehen lassen.
Das hat er bei "Fragile" auch geschafft. Und das war auch einer der beiden Gründe, wieso ich mir den Streifen eigentlich anschauen wollte. Denn neben der schicken Optik versprach man mir auf IMDB auch noch eine Silent-Hill-ähnliche Atmosphäre... Das weckte mein Interesse von daher, da ich ja absoluter Horrorfilm-auf-Herz-und-Nieren-Prüfer bin, man mich mit billigen Jump-Scares (an dieser Stelle einen schönen gruß an's gute alte "Slumber Party Massacre") nur selten hinterm Ofen hervorlocken und mit dummdreistem Gekreische (und das nächste Hallöchen geht stilecht an "The Descent"... ja, ich werde einfach nicht müde den Film zu bashen) bei mir sowieso nicht punkten kann. Atmosphäre ist das Zauberwort. Damit kriegt man mich. Deswegen liebe ich "Silent Hill", "Die Mächte des Wahnsinns", "Event Horizon" und "Zimmer 1408" so sehr. Nicht weil urplötzlich mal ein lauter Kreischer aus den Boxen kommt, sondern weil diese Filme einen Packen. Dann woll'mer doch mal schauen, ob "Fragile" das auch schafft.
Gott bin ich geschwätzig heute. Das war wohl die längste und am weitesten Ausholendste Exposition, die ich je in ein Review gebastelt habe. Und prinzipiell hab ich nix gesagt, was nicht eh schon jeder gewusst hätte. Also tun wir einfach so, als wäre nichts passiert... Dum di dum... Weiter im Text.
Sein drittes Full-Length-Feature hat Balgueró mit mehr oder minder großen Namen besetzen lassen. In der Hauptrolle glänzt Calista Flockheart (den Hungerhaken kennt man wohl als Harrison Fords Gspusi und sowieso aus "Ally McBeal"), die ich ja prinzipiell eigentlich gar nicht mag. Hier liefert sie eine ordentliche Vorstellung ab, spielt relativ überzeugend, hat keinen allzu nervigen Charakter, geht also. Die männliche Hauptrolle übernimmt der Waliser Richard Roxburgh (spielte im grottigen "Van Helsing" den Dracula, im spaßigen "Mission: Impossible II" Fiesmeister Hugh... ihr wisst schon, der mit ohne Fingerkuppe...) und der hätte wohl ganz gerne das Prädikat "Der Heldin ihr Love-Interrest" abgekriegt... Aber so bemüht die ganze Chemie zwischen unseren beiden Hauptrollen auch ist... Naja, damit isses eigentlich schon gesagt. Sie ist sehr bemüht. Wirklich knistern tut da so gar nix. Aber naja, obwohl euer Count auf seine alten Tage sentimental wird und so braucht er nicht in jedem Film ne Love-Story... Abgesehen davon zieht Roxburgh seine Rolle souverän durch ohne jetzt großartig Eindruck zu hinterlassen. Ganz im Gegensatz zu Colin McFarlane (hatte eine winzige Rolle in "Batman Begins" und darf ansonsten eher Videospielcharakteren seine Stimme leihen, beispielsweise in der "Constantine"-Verwurstung oder in "Fable"). Der hatte zwar eine relativ kleine Rolle, war aber mit voller Spielfreude dabei und hatte voll und ganz meine Sympathie. Cooler Mann. Durfte leider das alte Klischee bestätigen, dass Schwarze in Filmen immer zu erst sterben... Der Rest des Casts ist im gehobenen Mittelfeld anzusiedeln. Durch die Thematik gibt es einen ganzen Haufen Kinderdarsteller, die viel Potential zu nerven hatten... Ist glücklicherweise nicht passiert.
Schauspielertechnisch macht der Film also nichts verkehrt... Gut, das musste sich "The Nameless" prinzipiell auch nicht auf die Fahne schreiben (auch wenn der eine etwas missglückte Synchro hatte, wenn ich mich recht entsinne... um Gottes Willen, ich werd den Streifen nicht noch mal auspacken, um das nachzuprüfen), aber glücklicherweise punktet "Fragile" bei ein paar weiteren Aspekten, bei denen der sechs Jahre zuvor entstandene Erstling sich quasi äußerst unellegant auf's Fressbrett gelegt hat. Einer davon: der Plot. Fragile ist zwar keine hohe Kunst in Sachen Skripting, aber immerhin verrennt Balgueró sich bei diesem Drehbuch nicht in konfusen Nichtigkeiten, die kein Mensch durchschaut oder die sich im Endeffekt einfach als Überflüssig herausstellen. Und auch wenn die filminterne Logik sich beim großen Finale etwa fünf Dutzend Mal ins eigene Messer läuft (dazu kann ich ohne massive Spoiler nix weiteres sagen...) bleibt der Film doch über den Großteil der Laufzeit nachvollziehbar und prinzipiell relative interessant. Pluspunkt: Die Story ist alles andere als vorhersehbar. Minuspunkt: Leider ist sie aber auch absolut nichts besonderes... Schade drum.
Wo Balgueró auch über weite Strecken dicht am Ziel vorbei schießt: die Atmosphäre. Bis auf wenige Ausnahmen ist ein Vergleich mit "Silent Hill" absolut undenkbar. Stellenweise hatte ich das Gefühl, mir eine Folge einer x-beliebigen Krankenhausserie anzuschauen... Ungeschickt das. Und auch ansonsten war der Film über 95% der Lauflänge hinweg alles andere als gruselig (entweder das oder ich bin mittlerweile sowas von abgestumpft...). Boden wieder gutmachen konnte der Film dann aber in den Szenen, die im oberen, verlassenen Stockwerk angesiedelt waren. Alte verrostete Rollstühle, heruntergekommene Krankenzimmer, rissige Wände und Decken, Gestalten die im Halbdunkel lauerten (wäre unser Geist bloß mal da geblieben... im Licht sah er leider ziemlich bescheiden aus)... Das hat alles ordentlich Laune gemacht und sogar für ein klein wenig Gänsehaut gesorgt. Aber naja, ein wenig mehr Spannung hätte dem Film sicher gut getan.
Aber rausreißen kann's dann wieder die audiovisuelle Komponente des Films. Wie schon gesagt: Balgueró weiß was gut aussieht. Ein paar der Effekte waren wirklich herrlich anzusehen (Blut gab's auch ein wenig, die FSK 16 ist äußerst gerechtfertigt) und allgemein war alles in sehr schönen Bildern eingefangen (in etwa vergleichbar mit Del Toros "The Devil's Backbone", der übrigens an den gleichen Schwächen wie "Fragile" krankte...), die Musik- und Geräuschkulisse war (wenn auch ein wenig überstrapaziert) genial gelungen. Da macht das Zusehen und -hören einfach Spaß, so muss das sein. Jetzt müsste nur mal jemand Balgueró noch ein ordentliches Drehbuch in die Hand drücken, dann würde ich den nächsten Film des Mannes wohl abfeiern wie nix gutes.
Kommen wir zum Fazit: War "The Nameless" noch ziemliche Grütze hat Jaume Balgueró mit "Fragile" bewiesen, dass er doch ein wenig mehr Substanz in seine Filme prügeln kann. Die Story erlebt zwar absolut keine Höhenflüge, weiß aber dennoch zu gefallen. Und dank der optischen und akustischen Glanztaten ist der Film mindesetens zum einmaligen Ansehen gut. Vielleicht nicht für eine launige Männerrunde mit Bier und Brezeln, dazu ist er wohl zu actionlos, aber für kuschelige Stunden zu zweit oder so allemal nett.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (alle recht ordentlich mit einer ziemlichen Glanztat von McFarlane... dem Mann hätte man mehr Screentime geben sollen)
Plot: 05/10 (nicht wirklich vorhersehbar, leider komplett unspektakulär... ein paar mehr Twists und Turns hätten sein sollen)
Effekte: 07/10 (der Film sieht einfach prima aus und hat ein paar schicke Effekte, nur der komische Geist beißt sich da etwas...)
Anspruch: 05/10 (ist jetzt nicht so sonderlich kompliziert, aber absolut nicht für die gepflegte Saufrunde geeignet...)
Gesamtwertung: 07/10 (ein netter Horrorfilm zum einmaligen Ansehen, aber kein wirkliches Pflichtprogramm)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.3) (http://www.imdb.com/title/tt0422272/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=Ux2TQ3hMEO0)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
16.12.2007, 21:21
Fräulein Smillas Gespür Für Schnee
http://images-eu.amazon.com/images/P/B00005NSJ9.03.LZZZZZZZ
Kinostart: 16.02.1997
Genre: Drama/Thriller/Krimi
Regie: Bille August
Darsteller: Julia Ormond, Gabriel Byrne, Tom Wilkinson
FSK: 12
Inhalt: In Koppenhagen fällt ein Kind vom Dach. Passiert, denkt sich die Polizei. Aber die Nachbarin des Jungen, die Mathematikerin Smilla Jasperson, hat ihre Zweifel an der Theorie, dass der Junge beim Spielen ausrutschte und durch einen unglücklichen Unfall in den Tod segelte. Sie ist sich sicher: Der kleine Isaiah wurde ermordet. Also ermittelt sie auf eigene Faust, um die Täter zu finden.
Kritik: Vor Familienfeiern und ähnlichen Katastrophen ist nicht mal euer Count gefeit... Wenigstens gab's gutes Essen (und viel zu viel davon... Gott hatte ich Bauchschmerzen), aber da ich die Nacht im Hause meiner Großeltern verbracht habe, war ich dementsprechend weit weg von meiner geliebten Couch (ich vermisse dich schon jetzt, aber ich fürchte du wirst nicht mit umziehen...) und meinem DVD-Player. Also war ich mehr oder minder an das Fernsehprogramm gebunden. Was lief gestern auf Kabel 1? Röschtösch, die "Smilla"... Vor zehn Jahren (fast elf) war der Streifen im Kino und ist an den Kassen sang- und klanglos untergegangen. Kein Wunder bei dem Inhalt, möcht ich mal sagen. Aber mein Bruder, der den Streifen schon ein paar Mal gesehen hat, erzählte mir, dass er ja doch gar nicht so schlecht wäre... Also: Man hat ja nix besseres zu tun, da schaut man sich diese deutsch/dänisch/schwedische Gemeinschaftsproduktion mal an.
Wie schon gesagt, der Plot ist nicht wirklich innovativ/interessant. Warf ich das vor ein paar Tagen noch "Fragile" vor, muss ich mich jetzt echt mal in aller Form bei dem entschuldigen. War nicht so gemeint... Denn so hanebüchen und klischeehaft wie bei "Smilla" war der Einstieg in einen Non-Polizei-Krimi/Thriller bis Dato nur selten. Aber es gibt ja genug Beispiele in der Filmgeschichte, die trotz eines ausgelutschten Plot-Aufhängers doch eine ganz interessante Story erählen. Also könnte ja aus "Smilla" noch was werden, nicht oder?
Äh... nicht. Ja, die Story war scheiße. Etwa zwei Stunden lang sieht man Smilla (die übrigens ein äußerst unsympathisches, doofes und nicht mal besonders gutaussehendes Frauenzimmer ist... Sexismusvorwürfe bitte wie immer in meine Postbox, danke) dabei zu, wie sie von einem Hinweis zum nächsten rennt und problemlos eine großangelegte Intrige aufdeckt (so offensichtlich wie das alles war muss man sich doch wundern, dass dieses Geheimnis angeblich etwa dreißig Jahre lang gewahrt wurde). Und die ist weder besonders interessant, noch besonders besonders... mein Gott, sie ist nicht mal wirklich logisch. Als der Bösewicht am Ende auf die Frage "Wieso haben Sie's getan" mit "Reichtum, Geld, Macht" antwortete und das in etwa einer halben Sekunde runterspulte, hätte ich am liebsten in den Sessel gebissen. Gnar...
In der Rolle der (wie gesagt äußerst doofen) Smilla dürfen wir Julia Ormond ("Sabrina", "Der Erste Ritter", "Nostradamus") begaffen und zum einen ist die Frau optisch alles andere als Reizvoll (naja, nehmt mich nicht als Maß aller Dinge, mir wurde schon des öfteren ein sehr seltsamer Frauengeschmack atestiert), zum anderen ist sie schauspielerisch gesehen absolut unfähig. Es war geradezu grotesk, wie unglaublich leblos und deinteressiert sie die Smilla rüberbrachte, so als würde ihr das alles am Allerwertesten vorbeigehen und sie wollte die Dreharbeiten einfach nur hinter sich bringen. Schauderhaft. Als ihr Screenpartner... ähm... "glänzt" Gabriel Byrne ("Die Üblichen Verdächtigen", "Excalibur", "Ghost Ship"), der per se ja schon mal kein besonders talentierter Schauspieler ist und dessen Auftritt in "Die Üblichen Verdächtigen" schlicht und ergreifend nur die Coolnes seines Charakters Dean Keaton rettet. In "Smilla" ist er mehr oder minder eine wandelnde Katastrophe. Sein Gesichtsausdruck wechselte hin und wieder von "Ich seh nicht so gut und kneif die Augen mal ein bißchen zusammen, weil dann erkenn ich das da drüben besser" zu "Huch, was ist das denn?" oder "Autsch, mir ist gerade wer auf den Fuß getreten". Zugegeben, ich bin kein professioneller Filmkritiker, aber... äh... wenn ich mich nicht täusche sieht hohe Schauspielkunst anders aus. Auch der Rest des Casts bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm. Altstar Richard Harris (spielte Marcus Aurelius in "Gladiator" und Dumbledore in den "Harry Potter"-Filmen, ist mittlerweile aber verstorben) legt einen recht armseligen Bösewicht auf's Parkett, Jim Broadbent ("Hot Fuzz", "In 80 Tagen Um Die Welt") spielt auch mit, seine ziemlich sympathische Rolle wurde aber schon nach wenigen Screenminuten wieder aus dem Drehbuch rausgestrichen. Noch Erwähnenswert sind Auftritte der beiden deutschen Schauspieler Mario Adorff und Jürgen Vogel, die aber auch mit eher kleineren Rollen abgespeißt wurden. Tatsächlich muss man sagen, dass beinahe der ganze Cast geschlossen von einem gewissen Clipper Miano an die Wand gespielt wird. Traurig, wenn man bedenkt, dass dieser die Rolle des toten Jungen hat und während der Dreharbeiten neun Jahre alt war... So eine gestandene Schauspielerriege sollte sich da echt was schämen...
Viel mehr gibt es zu dem Film eigentlich gar nicht zu sagen. Er hat gegen Ende ein paar ordentliche Landschaftsaufnahmen zu bieten, die hauen aber prinzipiell niemanden wirklich vom Hocker. Ansonsten ist der Film eigentlich eine ziemlich praktische Schlaftablette. Er schafft es zwar in der zweiten Hälfte theoretisch eine ganz interessante Plot-Entwicklung anzureißen, aber dabei bleibt's leider auch. Beim Anreißen. Dieser Handlungsstrang wird nämlich so gut wie gar nicht behandelt, obwohl er quasi der Zentrale des ganzen Films ist. So nimmt der Streifen sicht schlicht und ergreifend selbst jegliche Daseinsberechtigung...
Kommen wir zum Fazit: "Fräulein Smillas Gespür Für Schnee" ist ein Rohrkrepierer der ganz üblen Sorte. Der Film ist nicht böswillig schlecht, aber er ist einfach nur Scheiße langweilig, mies gespielt, uninteressant, unlogisch und absolut frei von jeder Aussage. Selten habe ich ein so schlecht aufgelegtes Schauspielerensemble so desinteressiert so einen Kabbes zusammenspielen gesehen. Und das ist schade, denn theoretisch hätte man aus der Story was machen können... Hätten die Drehbuchautoren sie nicht nach ein paar Minuten wieder vergessen. Doofe Sache das...
Einzelwertungen
Darsteller: 03/10 (Julia Ormond ist furchtbar, Gabriel Byrne wenigstens bemüht, scheitert aber auch)
Plot: 04/10 (die Idee ist gar nicht mal so schlecht, allerdings wussten die Drehbuchautoren am Ende selbst wahrscheinlich nicht mehr, was die ganze Chose sollte...)
Effekte: --/10 (Effekte in dem Sinne sind nicht drin, aber ein paar ganz nette Landschaftsaufnahmen)
Anspruch: 04/10 (der Film bemüht sich hin und wieder anspruchsvoll zu sein, schafft es aber nie ganz, was wohl an den flachen Charakteren und dem doofen Plot liegt)
Gesamtwertung: 03/10 (so wenig Potential der Film auch hat: Es wurde leider komplett verschenkt...)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0120152/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0120152/trailers-screenplay-E21685-310)
Die DVD bei Amazon.de
28 Weeks Later
http://www.gruselseite.com/reviews/28_Weeks_Later/cover2.jpg
Kinostart: 30. August 2007 in den deutschen Kinos
Regie: Juan Carlos Fresnadillo
Genre: Horror/Splatter/Action
Darsteller: Jeremy Renner, Robert Carlyle, Rose Byrne, Idris Elba, Catherine McCormack, Harold Perrineau, Imogen Poots, Mackintosh Muggleton, Shahid Ahmed
FSK: 18
Inhalt: Eine Gruppe von Menschen hat sich als eine der letzten Überlebenden in einer Bruchbude mitten im Niergendwo verbarikadiert. Keiner glaubt mehr an Hoffnung, und sie haben Recht....
Wochen später kommen 2 Kinder mit einer Schar "Auserwählter" zurück nach England, das nach der Epidemie wieder bewohnbar gemacht wurde, zumindest ein kleiner Teil. Dort treffen sie auf ihren Vater, der dort ein ganz hohes Tier ist. Alles ist perfekt. Aber dann.....
Kritik: Mein erstes Review, und ich lege mich schon mit dem "King of Reviewcenter", Ponti an. Er hat ja schon vor längerer Zeit auch seinen Senf zu diesem Film abgegeben und ich bin in praktisch keinster Weise seiner Meinung!
28 Days Later ist imho einer der schlechtesten Filme des Genres. Bis auf 2-3 Szenen ist der Film nämlich zum Einschlafen. Aber lassen wir das...
28 Weeks Later ist mMn ein wahrhaft genialer Film! Zugegeben, die schauspielerische Leistung aller Darsteller ist nicht gerade berauschend, und die Geschichte ist wirklich etwas voraussehbar (praktisch offenes Ende), aber im Großen und Ganzen ist das ein herrliches Feuerwerk, aus passender Musik, Blut, stimmiger Atmosphäre und Blut^^
Anfangs habe ich mir schon meine Gedanken gemacht, als ich las "Amerikanische Streitkräfte bauen England wieder auf" (oder so), ich war der festen Überzeugung, dass das wieder so ein USMC-Propaganda-Amis-Sind-So-Toll-Film ist, aber denkste! Wirklich wichtig sind nur ein unscheinbarer Sniper und eine scharfe Wissenschaftlerin. Trotzdem finde ich es etwas seltsam, dass weder SAS noch sonstige englische Geheim- und Militäreinheiten erwähnt werden. Immerhin spielt die Geschichte in Englands Hauptstadt. Komisch, ist aber so.
Ich glaube es ist nicht einmal ein Spoiler, wenn ich sage, die "Zombies" kommen zurück. Es sind aber eigentlich keine Zombies, eher extrem hyperaktive und aggresive Menschen mit roten Augen und Schaum...äh Blut vor dem Mund. 28 Weeks Later versucht hier vergebens eine kleine Abwechslung zu bringen, scheitert aber mit diesem kläglichen Versuch.
Aber es soll ja auch was Gutes gesagt werden:
Die Anfangszene ist wirklich gelungen. Eine gut gemischte Gruppe sitzt in Englands Einöde fest. Draußen rennen dieses Zombie-Wesen herum und langsam aber sicher gehen ihnen die Nahrungsmittel aus. Bei einem friedlichen Abendessen, passiert es --> Zombies, und zwar reichlich. Den Rest kann man sich denken. Mich hat schon am Anfang die exzellente Kameraführung beeindruckt. Besonders gelungen, in manchen Szenen rennt der Kameramann in der Mitte einer Zombiegruppe mit ihnen mit. Die stark verwackelten Aufnahmen sorgen imho dafür, dass man glaubt, man selbst wäre eines dieser Dinge und würde mit ihnen auf Jagd gehen. Weil was anderes machen die ja nicht.
Die Musik ist wirklich der Hammer! Keine passende Musik-, nein, perfekte Musikuntermahlung vom Anfang bis zum eher enttäuschendem Ende. Obwohl ich etwas geknickt war, weil Muse' Shrinking Universe aus dem Trailer nicht dabei war, das hätte mich wohl umgehauen (im positiven Sinne). Aber die fabelhaft ausgewählten Stücke lassen niemanden unberührt und so war es mir am Ende eigentlich ziemlich egal, dass das Lied nicht vorkam...
Die Szene mit dem Hubschrauber gegen Ende ist einer der "witzigsten". Ist zwar etwas alt die Idee (Planet Terror sei hier genannt) aber trotzdem irgendwie erheiternd. Diese ist auch die brutalste im ganzen Film. Man sieht nacher die ganzen Körperteile herumliegen. Ist nicht unbedingt schön. Ohne diese Szene hätte ich nicht verstanden, warum er ab 18 ist.
Ponti meint, ihm fehle die Atmosphäre, die in 28 Days Later angeblich so toll war. Ich behaupte das Gegenteil. Denn manchen Stellen, wie der Szene die ich vorher genannt habe und die, wo man alles durch das gewehreigene Nachtsichtgerät sieht, sind wirklich hervorragend. Und ich weiß nicht, warum er alles manchmal Schwarz/Weiß gesehen hat. Muss wohl an der Wiener Luft liegen^^
Einzelwertungen:
Darsteller: 6/10 (Robert Carlyle ist vollkommen fehlbesetzt)
Plot: 7/10 (Nette Idee mit dem Wiederaufbau; miserabel enttäuschendes Ende)
Effekte: 9/10 (sehr gelungen; Nachtsichtgerät-Szene; "In-with-the-crowd"-Szene(n))
Niveau: 7/10 (Trotz eines Splatters, gar nicht mal so nieder)
Gesamtwertung: 8/10 Gelungener Horror-Splatter mit genialen Effekten. Tolle Kameraführung und stimmige Musikuntermahlung.
imdb-Wertung: 7.1/10 (http://www.imdb.com/title/tt0463854/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=J9nE-XLD35U)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
26.12.2007, 02:27
Gott, da hat euer Count sich mal wieder was vorgenommen... Wenn ich es hinkriege und nicht vorzeitig vom Stuhl rutsche und sanft einschlummere, dann gibt das heut nacht noch ein "Ich bin so alleine"-Double-Feature. Was sich dahinter verbirgt? Nun... seht und staunt...
The Last Man On Earth
http://artfiles.art.com/images/-/The-Last-Man-on-Earth-Poster-C10129774.jpeg
Kinostart: Korrigiert mich, falls ich falsch liege... aber ich glaube, der Film ist bis heute nicht in Deutschland erschienen...
Regie: Ubaldo Ragona
Genre: Horror/Drama
Darsteller: Vincent Price, Franca Bettoia, Emma Danieli
FSK: ungeprüft
Inhalt: Seit drei Jahren ist Dr. Robert Morgan alleine auf der Welt. Zumindest am Tag. Denn in der Nacht kommen die Opfer einer Pandemie aus ihren Gräbern und belagern das Haus des letzten Mannes auf Erden. Vampiren gleich scheuen sie ihr Spiegelbild, das Sonnenlicht und Knoblauch, die einzigen Mittel, mit denen sich Morgan zu verteidigen weiß. Am Tage geht er seiner Routine nach, schafft die Leichen von den Straßen, besucht den örtlichen Supermarkt und macht die Verstecke seiner Widersacher ausfindig...
Kritik: Ja ja, steinigt mich. Ich hab "Ich bin Legende" oder "I am legend" oder wie man den Schinken von Richard Matheson auch nennen mag nicht gelesen. Trotz des abweichenden Filmtitels und Namens des Protagonisten (Morgan statt Neville) basiert diese Horror-Legende hier auf eben diesem Buch. Wegen der eben geleisteten Exposition kann ich allerdings nicht sagen, inwiefern der Film sich denn nun an die Vorlage hält.
So, nachdem das raus ist, lasst mich eins sagen: Mensch Kinners, sogar für mich ist es eine recht ungewohnte Sache, einen Film aus der Zeit zu schauen, als die Welt noch schwarz-weiß war (ihr braucht mir nix erzählen von wegen der Farbfilm wurde erst später erfunden... damals war die Welt einfach noch farblos... punkt). Die Sehgewohnheiten der Leute damals kann ich nicht mal ansatzweise verstehen... Aber so isses halt, wenn man sich einen wahren Cineasten nennen will. Da muss man auch mal in den sauren Apfel beißen... äh... ich glaub ich hab irgendwo den Faden verloren.
Was ich eigentlich sagen wollte: "The Last Man On Earth" ist eine seltsame Erfahrung. Der Film verbindet die Atmosphäre des guten alten Zombie-Apocalypse-Movies (das Genre wurde aber erst fünf Jahre später erfunden... kurios) mit einer einfühlsamen Charakterstudie und einem klassischen Vampirfilm. Das ist recht starker Tobak, den man erst mal verdauen muss... Wenn einem das erst mal gelungen ist, dann kann man sich darüber freuen, einen sehr ambitionierten, atmosphärisch dichten Horrorstreifen vor sich über die Matscheibe flimmern zu sehen. Leider, ja leider aber auch nicht mehr, denn in einigen Bereichen versagt der Film kläglich.
Okay okay, ich habe bislang keinen anderen Vincent-Price-Film gesehen ("Edward mit den Scherenhänden" und "Dead Heat" mal ausgenommen, aber da hatte der Gute ja nur kleine Rollen) und kann deswegen keine Parallelen ziehen, aber... Da störte mich was ganz entschieden. Kann am Alter des Films liegen, dass da die Tonaufzeichnungstechnologie noch in den Kinderschuhen steckte und man deswegen gaaaaaaaanz deutlich sprechen musste... Aber Prices Darstellung gefiel mir nicht. Versteht mich nicht falsch, der Mann hat eine Mimik und ein Mad-Laughter, das ist zum Niederknien... Aber wenn ich jetzt mal nur nach "The Last Man On Earth" gehe... dann liegen ihm Sprechrollen nicht wirklich. Das klang mir alles bei weitem zu aufgesetzt, zu gekünstelt... Gar nicht schön. Und das bricht dem Film beinahe schon das Genick, denn "The Last Man On Earth" ist, wie der Titel nahe legt, 'ne Ein-Mann-Show.
Glücklicherweise kann Price wie gesagt durch seine wahnsinns Mimik einiges wieder Kompensieren und liefert so dann doch eine recht erträgliche Performance ab. Er stellt Robert Morgan, der zwischen stoischer, nahezu katatonischer Ruhe und abgrundtiefer Verzweiflung hin und her pendelt wirklich toll dar. Der Rest der Darstellerriege ist... sagen wir mal "zweckmäßig". Nichts weltbewegendes, aber sie bringen immerhin die Story voran.
Naja... sort of... Wie gesagt, ich kann nicht sagen inwiefern das hier mit Mathesons Novelle konform ist, aber irgendwie war ich von der Story doch etwas enttäuscht... Morgans mysteriöse Immunität wird in einem Nebensatz abgehandelt, der allseits Erwähnung findende Hund hat etwa eine halbe Minute screentime und in den letzten Minuten rennt Price wild um sich schießend und Granaten werfend durch die Landschaft. Wäre prinzipiell nicht so schlimm, wenn das ganze nicht so plötzlich, so unvermittelt passieren würde. So macht der Film urplötzlich einen Holzhammerschwenk vom Psychodrama zum Actionstreifen. Und... naja, ich weiß nicht wie das 1964 war. Aber für heutige Verhältnisse ist das alles nicht besonders... äh... besonders.
Prinzipiell hat "The Last Man On Earth" deswegen dieselben Probleme wie "Texas Chainsaw Massacre". Er hat Neuland betreten, wurde von den Nachzüglern aber überflügelt... So ein Reinfall wie die Kettensägenorgie ist er glücklicherweise nicht. Der Film weiß zu unterhalten, hat eine nette Atmosphäre und wie gesagt Price mit seiner göttlichen Mimik. Zum einmal anschauen ist er sicher gut... Aber leider überwiegt auch hier der filmhistorische Wert...
Kommen wir zum Fazit: "The Last Man On Earth" ist kein schlechter Film. Aber für ein modernes Publikum hat er leider kaum noch etwas zu bieten. Eine gute Atmosphäre und ein ordentlicher Hauptdarsteller retten den Film letzten Endes, trotz seines etwas planlosen Scripts. Sollte man als Cineast mal gesehen haben, trotzdem freue ich mich mehr auf "I am Legend".
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (sehr zwiespältig das alles, aber ich weiß nicht, inwiefern das mit den damaligen technischen Gegebenheiten zusammenhängt, von daher...)
Plot: 06/10 (prinzipiell ja nicht schlecht, aber die Erzählweise gefiel mir nicht sonderlich und das Ende war... mäßig)
Effekte: 03/10 (ja mei, es war 1964... ein paar Explosionen darf man begaffen, ansonsten ist da nicht viel)
Anspruch: 07/10 (der Film hat eine ganz gute Botschaft, die leider teilweise etwas vage und unklar bleibt...)
Gesamtwertung: 06/10 (netter Horrorfilm, der damals zwar Neuland betrat, heute aber viel von seiner Durchschlagskraft verloren hat)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0058700/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=i4mYireNvcg)
und als besonderes Schmankerl:
Link zum Download des kompletten Films (http://www.archive.org/details/the-last-man-on-earth)
(ist so weit legal, wenn ich mich nicht täusche)
Harbinger
26.12.2007, 03:12
The Quiet Earth
http://thumbs.filmstarts.de/wallpaper/QuietEarth-DVD.jpg
Kinostart: 16.10.1986
Regie: Geoff Murphy
Genre: Drama/Science-Fiction
Darsteller: Bruno Lawrence, Alison Routledge, Pete Smith
FSK: 16
Inhalt: Eines Morgens wacht der Wissenschaftler Zac Hobson auf und alle sind weg. Niemand mehr da, auf der ganzen Welt nicht. Verständlicherweise flippt der Gute erst mal ein wenig aus und macht allerlei Blödsinn. Bis er merkt, dass er doch nicht ganz so alleine ist. Gesellschaft findet er in Form von Joanne, einer hübschen jungen Frau. Und zu seinem Leidwesen ein wenig später auch in Api, einem potentiellen Nebenbuhler...
Kritik: Und gleich noch mal das Ganze... Aber diesmal bitte ohne Vampire, danke. Ja, so ungefähr kann man "The Quiet Earth" beschreiben. Ein Film, der es wirklich schafft, eine "Letzter Mensch auf Erden"-Situation darzustellen, ohne auf diese olle Vampirkamelle von Matheson zurückzugreifen. Der eine oder andere mag denken, dass das ganze dann doch bestimmt langweilig wäre. Aber ehrlich gesagt hat "The Quiet Earth" mich besser unterhalten, als "The Last Man On Earth".
Während Price in dem nämlich ein doch eher steriler Zeitgenosse war, lässt Zac Hobson - absolut genial gespielt vom mittlerweile leider verblichenen Bruno Lawrence (der eine oder andere kennt ihn vielleicht aus dem Trashfest "Death Warmed Up") - so richtig die Sau raus. Ich will nicht zu viel verraten, das sollte man selbst gesehen haben. Denn obwohl wir in den ersten 35 Minuten des Films wirklich nur einem einzigen Menschen zusehen, ist der Streifen zeitgleich unglaublich tragisch und urkomisch. Lawrence gibt seiner Figur unglaubliche Tiefe, lässt sie einem ans Herz wachsen. Sehr toll das. Das Schauspiel des Mannes ist einfach nur fantastisch.
Seine beiden Kollegen können da nicht ganz mithalten. Alison Routledge macht ihre Sache als Joanne zwar gut, mehr aber auch nicht. Und Pete Smith (was ein Name...) bringt Api auch nicht so genial rüber, wie Lawrence den liebenswerten, wenn auch leicht durchgeknallten Wisseschaftler Hobson. Es gibt noch ein paar Szenen, in denen andere Menschen auftauchen (Rückblenden und ein paar Leichen), aber mehr als zehn Personen gibt's nicht zu sehen. Und tatsächlich beschränkt der Film sich bei den handelnden Akteuren auf die genannten drei.
Dabei schafft der Film es, eine wirklich vertraute, intime Atmosphäre aufzubauen. Als Zac nach 35 Minuten Filmdauer zum ersten Mal auf Joanne trifft oder als die drei sich im Park aneinander klammern, weil sonst niemand da ist... Das sind große Gefühle. Auch wie sich Spannungen zwischen den dreien aufbauen, hauptsächlich (wer hätte das gedacht) zwischen Zac und Api... das alles geht recht nahe. Tolle Inszenierung, Hut ab, Mister Murphy.
Problematisch an dem Film ist leider, dass die Story nicht genau weiß, in welche Richtung sie denn nun gehen will. Auf der einen Seite versucht der Film eben diese Dreiecksbeziehung in den Vordergrund zu stellen. Aber dann durchbricht er das Drama wieder mit dem eingewobenen Sci-Fi-Mystery-Plot. Was ist passiert? Wohin sind all die Menschen? Hat dieses Regierungsprojekt damit zu tun? Das ärgert mich ein wenig, diesen Plot wollte ich gar nicht drin haben. Es hat mich absolut nicht gejuckt, wieso alle Menschen verschwunden sind und wohin. Ich wollte, dass der Film diese Fragen außen vor lässt und sich auf die Geschichte von drei Überlebenden konzentriert.
War aber nicht so. Schade drum. Dafür stimmen die restlichen Werte des Films. Es gibt ein paar herzzerreißend schöne Bilder zu bestaunen (vor allem den Strand am Ende), viele Stellen, an denen ich einfach nur lachen konnte und einen Musikscore, der seinesgleichen sucht. Allgemein war die Inszenierung wie gesagt fantastisch. Der komplette Film leider nicht. Aber er war trotzdem sehr gut gelungen.
Kommen wir zum Fazit: Schwer einzuschätzen, wem "The Quiet Earth" denn jetzt gefallen dürfte. Der Film ist keine leichte Kost, gibt sich aber teilweise so. Der tragikomische Aspekt steht sehr weit im Vordergrund, beißt sich allerdings teilweise mit dem Mystery-Plot, der wirklich nicht hätte sein müssen. Alle, die auch mal anderthalb Stunden ohne Actionfeuerwerke, Blutfontänen oder Ansammlungen von Profanitäten auskommen können, sollten einen Blick riskieren und "The Quiet Earth" mal antesten. Es könnte sich lohnen.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Lawrence ist fantastisch, die beiden anderen auch gut)
Plot: 07/10 (leider sind die beiden Plots etwas halbgar miteinander kombiniert...)
Effekte: 05/10 (am Anfang und am Ende explodiert was, die anderen Effekte sind eher... psychedelischer Natur, allerdings nicht übel)
Anspruch: 08/10 (nix da Partyfilm, teilweise zwar ganz lustig, aber sehr schwerer Stoff)
Gesamtwertung: 07/10 (hab zwischen sieben und acht geschwankt, aber man muss ganz klar sagen, dass der Film wohl absolut Geschmackssache ist)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.1) (http://www.imdb.com/title/tt0089869/)
Den Trailer verlinke ich mal nicht... der steckt nur voller Spoiler und ist viel zu lang...
Die DVD bei Amazon.de
Und die nächsten Reviews werden wieder länger, ich versprech's... ;)
Harbinger
28.12.2007, 03:09
Terminator 3 - Rebellion der Maschinen
http://www.moviegod.de/images/movies/00001/2/2_xxl.jpg
Kinostart: 21.07.2003
Regie: Jonathan Mostow
Genre: Action/Science-Fiction
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Kristanna Loken, Nick Stahl
FSK: 16
Inhalt: Vor zehn Jahren verhinderten John Connor, seine Mutter und der gutmütige Terminator den Judgement Day, indem sie den Bau von Skynet verhinderten und alle Überbleibsel aus der Zukunft einschmolzen. Jetzt ist Johns Mutter tot und er lebt auf der Straße, immer unterwegs, keine Freunde, kein Kontakt zu irgend jemandem. Bis er eines Abends in eine Tierklinik einbricht, um Drogen zu klauen. Kurze Zeit später ist der Ort ein Schlachtfeld und John ist gemeinsam mit seiner Jugendfreundin Kate und dem altbekannten Terminator auf der Flucht vor der Terminatrix.
Kritik: Viele von euch hatten es sich ja sicher schon gedacht, aber der Vollständigkeit halber erwähn' ich es gerade noch mal: Jawoll, euer alter Count ist ein Fan von mutwilliger Zerstörung in Film und Fernsehn. Meine Freunde durften sich (teilweise) scherzhaft schon von mir anhören, dass ein Film, in dem einfach nur zwei Stunden Dinge und/oder Menschen explodieren oder sonstwie kaputt gehen würden, mich prima unterhalten könnte. Um es mal mit einem Zitat aus dem Munde meines Jugendhelden Sledge Hammer zu sagen: "Captain, das war extrem gewalttätig und absolut nicht notwendig. Aber ich bin begeistert, wenn es passiert, wenn irgend etwas herunterfällt und es zerbricht, wenn's einen lauten Knall gibt..." Wahre Worte, wahre Worte...
Was ich mit dieser kleinen Exposition ausdrücken will? Naja, sagen wir es so: Ich hatte große Hoffnungen für "Terminator III". Zugegeben, es ist schon ein paar Jährchen her, dass ich die ersten beiden Teile gesehen habe (den ersten wohl so Anno 2002 oder so, den zweiten ein oder zwei Jahre später...), aber ich glaubte mich noch an viel KAWOOM erinnern zu können. Also, Teil 3 in den DVD-Player geschoben, breites Grinsen aufgesetzt, zurückgelehnt und auf das große Feuerwerk gewartet.
Ja ja, ich bastel hier mal wieder Nervenkitzel mit dem Holzhammer und spanne alle meine Leser (alle beide) künstlich auf die Folter. Das ist gemein von mir, also lassen wir die große Bombe endlich hochgehen (das sollte kein Wortspiel sein): "Terminator III" rockt. Und zwar gewaltig.
Jonathan Mostow, Regisseur des Backwood-Thrillers "Breakdown" und des U-Boot-Dramas "U-571", bürdete sich ganz schön was auf, als er das "Terminator"-Franchise von niemand geringerem als James Cameron übernahm. Mit 170 Millionen Dollar im Rücken machte er sich daran, die dritte Runde des Robo-Spektakels schick in Szene zu setzen. Und für meine Begriffe ist ihm das verflucht gut gelungen. Während die erste halbe Stunde weitestgehend actionfrei abläuft (dafür gibt's ein paar gute Lacher, die größtenteils Schwarzenegger auf seiner Seite hat), hört selbige ab dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Terminatoren beinahe gar nicht mehr auf. Während all den atemberaubenden Action-Sequenzen explodieren/kolabieren/was-auch-immer-ieren ständig irgend welche Autos/Häuser/Menschen und natürlich kriegen die beiden Robo-Monster auch ordentlich auf die Fresse. Jedes einzelne metallische *KLONK* wenn mal wieder ein Truck gegen einen der beiden gefahren ist hat mir ein Grinsen auf die Lippen gezaubert. Das ist wahre Liebe. Und die gibt es nicht nur, wie Drakk behauptet, zwischen Männern und B.I.R. (die Schreibweise ist Absicht), sondern auch zwischen Männern und Actionfilmen.
Oh Gott, der nächste Absatz wird schmerzhaft. Denn jetzt kommt die Sexismus/Frauenfeindlichkeitskeule wieder voll zum Einsatz. Bitte, liebe Leserinnen, nehmt's mir nicht übel... Es ist nur ein Film. Denn ich muss gestehen: Den meißten Spaß hatte ich in der Szene, in der Arnie und die Terminatrix sich gepflegt mit der Faust und allerlei Büromöbeln/Sanitäranlagen die Scheiße aus dem Leib prügelten. Und obwohl die Dame eine Maschine ist, hat mich die Chose fast so gut unterhalten, wie der Kampf zwischen Bruce Willis und Maggie Q in "Stirb Langsam 4.0 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7608010)". Das ist mutig, Hollywood. Actionhelden, die mit der Faust auf Frauen eindreschen. Im echten Leben zwar nicht okay, aber in einem Film kann mich das unterhalten (zumindest solange die Frau ein Killer-Cyborg oder eine Kung-Fu-Braut ist). Daumen hoch dafür. Und Hassmails bitte wie immer in meinen Postkasten.
Gut, nun da wir das abgehandelt haben und ich alle meine Leserinnen vergrault habe, kann ich mal ein paar Takte zu den inneren Werten des Films sagen. Fangen wir mal mit den darstellerischen Leistungen an. Da hätten wir zu oberst mal den Anchorman unseres Franchises, die knuddelige Killermaschine, verkörpert von Gouvernator Schwarzenegger, dem 80er-Jahre-Actionhelden, den ich persönlich immer noch am Meisten verehre. Viele werfen ihm das ja eh seit Jahr und Tag vor: Angeblich kann der Mann nichts anderes als einen Roboter spielen. Zu dem Vorwurf sage ich jetzt mal nichts, denn (Überraschung) hier spielt er einen Roboter. Seine Mimik ist durchweg steinern (mit einer Ausnahme), sein österreichischer Akzent (von dem ich dachte, dass er sich mittlerweile etwas gebessert hätte) ist nach wie vor zum Schießen (hab den Film in OF gesehen). Zu Gute kommt ihm die Tatsache, dass seine Figur (also der Terminator) einfach saucool ist und er - wie vorher schon mal erwähnt - einen ganzen Haufen Lacher auf seiner Seite hat (ich sag mal "Talk to the hand"). Daumen hoch dafür, Mensch, der Mann soll mal wieder Filme drehen. Ich würde sie mir anschauen. Alle. Mehrfach...
Die Rolle des John Connor wird diesmal nicht von Edward Furlong ausgefüllt, sondern von Nick Stahl (spielte den "Yellow Bastard" in "Sin City" und hatte eine Rolle in "Der schmale Grat"), der Furlong zwar nicht sonderlich ähnlich sieht, was aber wurscht ist. Tatsache ist: Der Mann kann schauspielern. Kein Witz, seine Darstellung des gequälten Weltenretters-in-Spe gefiel mir ziemlich gut. Seine Screenpartnerin ist Claire Danes ("Der Sternenwanderer", "Romeo + Julia", "It's All About Love"... hm, den wollte ich ja auch noch reviewen...), von der ich nicht ganz so begeistert bin. Prinzipiell macht sie nicht viel falsch, ist aber irgendwie überflüssig as hell... Der Film ist ein *KAWOOM*-Macho-Streifen, da braucht man keine Frauen und Liebesgeschichten und so... Und besonders gut sieht die Frau auch nicht aus. Aber naja, das ist wohl Geschmackssache. Genau wie Kristanna Loken ("BloodRayne", "Dungeon Siege"), die die T-X spielt. Ähm... ja... viel zu tun hat sie nicht, außer immer hinter unseren designierten Helden herzustapfen, viel in die Luft zu sprengen und ordentlich Kloppe zu kassieren. Klappt ganz gut, will ich mal behaupten. Aber davon abgesehen darf man von ihr keine Glanztaten erwarten. Schwarzenegger hat den Terminator auf jeden Fall besser drauf.
Effekttechnisch wird ein gutes Brett geboten. Gleich am Anfang darf man ein wenig Apokalypse bestaunen, etwas später dann beispielsweise die Zerlegung eines ganzen Straßenzuges, Geballer, Explosionen, Geballer, das Zugrundegehen einer Forschungseinrichtung, Geballer, Geballer und Geballer. Die Sets werden dabei in der Regel vollständig zerlegt, was einen sehr ordentlichen Eindruck macht. Auch die CGI-Effekte wissen, obwohl heutzutage nicht mehr State-of-the-Art, ganz gut zu gefallen. Aber hauptsächlich glänzt der Film durch tolle Pyrotechnik und viele zerstörte Props. Man munkelt, dass Arnie selbst 1,4 Mille von seinem Gehalt dazu einsetzte, um eine Szene einer Verfolgungsjagd, die von Mostow wohl ausgespart werden sollte, doch noch umzusetzen. Gut so.
Was kann man sonst so sagen? Die musikalische Untermalung ist gelungen, auch wenn man den altbekannten "Terminator"-Theme erst beim Abspann hört (zumindest wenn ich mich nicht täusche), die Story ist vorhersehbar, aber wen zum Geier juckt das, wenn ständig irgend was explodiert? Die Liebesgeschichte ist nur marginal vorhanden und deswegen gerade noch so tolerierbar. Und das Ende ist gelungen. Keine groben Ausfälle, alles prinzipiell im grünen Bereich.
Kommen wir zum Fazit: Der dritte Teil des "Terminator"-Franchises ist toll. Ein starker Schwarzenegger in Top-Form, tolle und vor allem zahlreiche Effekte und viele lustige One-Liner sorgen für eine Tour-de-Force par excellence (yessa, Counti hat Französisch gebüffelt). Am Ende des Films liegt wahrlich kein Stein mehr auf dem anderen, aber jeder Actionfreund sollte vollauf zufrieden sein. So eine ordentliche High-Budget-KAWOOM-Packung kriegt man nur selten vorgesetzt. Daumen hoch.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (ich mag Arnie einfach... der Mann ist toll)
Plot: 05/10 (vorhersehbar, aber gutes Mittel zum Zweck und der Zweck heißt "EXPLOSIONS!")
Effekte: 08/10 (viel Geballer, viele Explosionen und eine recht schicke Apokalypse)
Anspruch: 03/10 (der Film ist herrlich simpel, ohne gleich total dämlich daher zu kommen)
Gesamtwertung: 08/10 (kein Meisterwerk, aber absolute Top-Action)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.7) (http://www.imdb.com/title/tt0181852/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=WeC-lGnajT0)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
30.12.2007, 02:21
Westender
http://img126.imageshack.us/img126/7380/westenderposter4x6200dpika8.jpg
DVD-Start: 01.01.2006
Regie: Brock Morse
Genre: Fantasy/Drama
Darsteller: Blake Stadel, Rob Simonsen, John Rankin
FSK: 16
Inhalt: Beim Glücksspiel verzockt der abgebrannte, alkoholabhängige Edelmann Asbrey of Westender einen Ring, der für ihn ganz besonders wertvoll ist. Statt das Schmuckstück zurück zu bekommen, kassiert er allerdings ein paar Prügel und muss am nächsten Morgen feststellen, dass der Kerl, der den Ring gewonnen hat, die Stadt verlassen hat. Wutentbrannt nimmt Asbrey die Verfolgung auf, um sein geliebtes Kleinod zurück zu holen.
Kritik: Tja, als Fan gradliniger "Sword and Sorcery"-Fantasy hat's der geneigte Filmkonsument heutzutage nicht so einfach. Werden doch seit der Jahrtausendwende lieber solche "Kinder stolpern in Fantasy-Welt"-Epen wie "Die Chroniken von Narnia" oder solcher "Zauberer in unserer modernen Welt"-Scheiß wie "The Covenant" (Gott war der Film grausam...) gedreht. Gute High-Fantasy-Verwurstungen auf Zelluloid findet man selten. Klar, da ist der Genreprimus "Herr der Ringe", dann gibt's da noch "Willow" und "Dragonheart (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7349733)". Wahre Kenner erinnern sich vielleicht auch noch an das ambitionierte No-Budget-Projekt "Kriegerherzen" (ich hab die DVD gekauft... fragt sich nur, wer der andere war...)... Aber sonst?
Naja, dann war da noch "Westender", ein Film von dem ich schon vor einer Weile gehört hatte... Nichts gutes leider. Überall wird das Erstlingswerk von Regisseur Brock Morse in der Luft zerrissen, resp. mit Füßen getreten. Trotzdem hab ich mir die DVD zugelegt (1,50€... eBay, willst du mich heiraten?). Und schon beim lesen des Rückentextes kam mir das Grausen. "Mit der Geschichte vom verlorenen Ring spielt der Film ganz unbescheiden auf mehrere Ligen höher kickende Konkurrenten an und bietet dabei hohe Schauwerte.", steht da geschrieben. Klingt ja so weit sehr grützig, wenn man einen Film schon mit dem verblümten Äquivalent zu "Der Streifen hier wäre gerne 'Herr der Ringe', ist aber trotzdem ganz okay" anpreisen muss... Also Fernseher eingeschaltet, Mißmutsmine aufgesetzt, Bier zur Hand (seit neun Tagen abgelaufen... oh Gott, das Zeug muss weg) und dann schauen wir uns die Katastrophe doch mal an...
First things first: Würde der Verfasser des Rückentextes sich bitte mal bei mir melden? Ich würde seine obere Zahnreihe gerne mal Bekanntschaft mit meinem Ballschlagrundholz schließen lassen. Im Ernst: Was zum Geier hat dieser Mensch sich beim Schreiben der oben zitierten Zeilen gedacht? "Westender" hat mit "Herr der Ringe" in etwa so viel zu tun, wie... äh... zwei Sachen, die wo echt wenig miteinander zu tun haben (sorry, bin gerade unkreativ...). Ja, es geht um einen Ring. Toll. Und? Ich würde mal behaupten, Tolkien hat den Ring nicht gerade erfunden, oder? Zumal dieser Ring schlicht und ergreifend ein Symbol ist. Der hat keine Zauberkräfte, macht nicht unsichtbar, nicht unbesiegbar, heilt keinen Krebs... You see? Das Ding ist schlicht und ergreifend (und ich spoilere jetzt mal ein wenig, was sich eh schon jeder gedacht hat) ein Andenken an Westenders verlorene Liebe.
Gut, nachdem wir das abgehandelt haben, kommen wir doch mal auf den eigentlichen Film zu sprechen. Der Film entstand bereits 2001, wurde innerhalb von etwa drei Wochen in den Wäldern Kanadas gedreht, von einem Team aus Filmstudenten, die zur Realisierung ihrer Visionen prinzipiell kein Geld zur Verfügung hatten. Aber schnöder Mamon ist ja glücklicherweise nicht alles, denn drei Sachen hatten die Männer und Frauen um Brock Morse: Herzblut, verflucht gute Locations und einen starken Hauptdarsteller.
Blake Stadel (spielte mal in einer Folge "The Dead Zone" und einer Folge "Stargate: Atlantis" mit, hat ansonsten absolut nichts gemacht) verkörpert den versoffenen, heruntergekommenen Schwertkämpfer Asbrey of Westender mit einer Hingabe, von der sich ein paar gestandene Hollywood-Mimen mal die eine oder andere Scheibe abschneiden sollten. Er bringt die Selbstfindung, die Westender auf der Suche nach seinem Ring durchmacht, gut rüber, spielt sympathisch und kann auch in den Kampfszenen einigermaßen glänzen. Diese sind allerdings eher dünn gesät (am Anfang ein kurzer Kampf, dann ein Scharmützelchen im Lagerfeuerschein, das leider so bescheiden ausgeleuchtet ist, dass man nix erkennt, dann noch eine etwas... ahem... "größere" Schlacht und ein ganz ordentlicher Showdown), was aber ziemlich egal ist, denn der Film weiß auch ohne Blood & Gore zu unterhalten.
Dafür sorgt zum einen das gute Spiel von Stadel, zum anderen die zwar nicht sonderlich innovative, aber dafür bestens inszenierte Story. Prinzipiell ahnt der geschulte Filmschauer schon nach den ersten zehn Minuten was Sache ist, trotzdem bleibt das Ganze spannend, dank der geschickten Regie von Morse. Die Realität vermischt sich mit Träumen und Rückblenden, so dass man nach und nach hinter die steinerne Fassade des Asbrey of Westender kommt, ohne dass irgend eine Figur auftreten muss, die einem sagt "Also passema uff, das ist so und so..." (schönen Gruß an "Silent Hill"...). Relativ großes Tennis, das...
Und eine dritte Komponente weiß das Auge des Betrachters geschickt zu packen und nicht mehr loszulassen: die audiovisuelle Umsetzung. Gleich von Anfang an stach mir der schöne Score ins Ohr. Tolle Musikuntermalung, muss ich dem Film lassen. Eigentlich ein eher 08/15-geratener Medieval-Score, aber er passt. Und wie er passt. Nämlich zu den Bildern, die da über die Mattscheibe flimmern. Und die sind der helle Wahnsinn. Die Ausstattung des Films ist für No-Budget wahrlich beeindruckend. Fast so beeindruckend, wie die Locations, an denen gedreht wurde. Zwar spielt der Film zu 75% im Wald, aber was das für ein Wald ist... Großartiger Schauplatz und wirklich toll in Szene gesetzt. Da würde ich auch gerne mal spazieren gehen.
Was man noch unter die Optik fassen könnte: Effekte. Ja, Fantasy, da gibt's doch bestimmt Drachen, Feuerbälle, Orks und was weiß ich. Pustekuchen, meine Freunde. Alles nicht drin hier. Alles was es an Effekten zu bestaunen gibt, sind hier und da mal ein paar Blutspritzer, mehr nicht. Und was soll ich sagen, ich find's gut so. Der Film ist von Grundauf ernst angelegt, da würden schlechte Effekte (die Macher hatten ja kein Geld...) nur eine lächerliche Komponente hinzufügen und das würde dem Film quasi direkt mit der geballten Faust in die Klöten brettern, sprich: Wäre nicht so gut... So gewinnt der Film auch noch eine gewisse zeitlose Komponente. Wenn man ihn sich in ein paar Jahren anschaut, wird man sich nicht über die lustigen Computermonster mokieren, die Anno dazumal State of the Art waren. Gut so, weiter so.
So, ehe jetzt jeder denkt "Wow, Count hat nen neuen Lieblingsfilm": Moooooooooooment mal (Drakk-Gedächtnisspruch™). Der Film hat nämlich auch ein paar Schwachpunkte. Den ersten habe ich schon angesprochen: Die Story ist... etwas dünn ausgefallen. Wenn man da etwas gestrafft hätte, dann hätte man den Film wohl auf 45 Minuten runter gekriegt (hab gerade auf der offiziellen Homepage nachgelesen: war ursprünglich auch als 45 Minuten Film geplant, so bringt er's auf ziemlich genau 99). Zweiter Schwachpunkt: Hey Leute, ich will nen Bösewicht. Ja, wir sehen Westender zwar dabei zu, wie er den fiesen Schurken hinterher stolpert, die seinen Ring haben (die ihn dem Kerl geklaut haben, der ihn beim Glücksspiel gewonnen hat), aber abgesehen davon, dass diese eben... äh... "fiese Schurken" (©) sind, bleiben sie ziemlich gesichtslos. Das hätte man durch so etwas wie einen "Oberschurken" aufpeppen können. So war der Showdown zwar nett anzusehen, aber doch etwas belanglos (wobei ich an der Stelle eh kurz nicht durchgeblickt habe... wer zum Geier war der Kerl, der Westender plötzlich geholfen hat? Fragen über Fragen...). Schade drum.
Zum anderen war der Film stellenweise etwas unverständlich (man merkt's vielleicht an der Klammer, die ich im letzten Absatz reingepackt habe). Im großen und ganzen kann man am Ende des Films zwar sagen "Ja, ich hab's kapiert", aber die Tatsache, dass nichts wirklich erklärt wird, sondern alles nur durch Bilder gezeigt, schneidet dem Film fast genau so tief ins Fleisch, wie es ihm hilft. Aber nur fast. So überwiegen doch ganz klar die positiven Aspekte. Ja, "Westender" ist ein toller Film mit ein paar Schwachpunkten. Nicht perfekt, aber auf jeden Fall wesentlich besser, als die Verrisse, die man hier und da im Internet liest, einen glauben machen wollen...
Kommen wir zum Fazit: Für darbende "Sword and Sorcery"-Fantasy-Fans, die auch mal ohne Massenschlachten, Blut, Gekröse und so weiter auskommen können, ist "Westender" ein Lichtblick innerhalb eines vor sich hin pennenden Genres. Der Film glänzt durch tolle Ausstattung, hübsche Bilder, einen großartigen Hauptdarsteller und etwas, was man heutzutage im Filmbusiness gerne vermisst: Tiefgang. Wer damit was anfangen kann: zuschlagen.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Blake Stadel ist große Klasse, der Rest auf gehobenem Niveau)
Plot: 06/10 (nicht der Weißheit letzter Schuss, aber eine hübsche Geschichte allemal)
Effekte: 03/10 (ja mei, hier und da wird mal einer mit dem Schwert bearbeitet, ansonsten Effektfrei)
Anspruch: 08/10 (die ganze Chose um die Jagd nach dem Ring ist wesentlich tiefgründiger, als man auf den ersten Blick glauben mag)
Gesamtwertung: 08/10 (guter Fantasy-Streifen, frischer Wind in einem scheintoten Genre... und sträflich unterbewertet)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.2) (http://www.imdb.com/title/tt0365918/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=PiTV-JYNUCc)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
01.01.2008, 13:59
Psycho
http://www.filmmusikwelt.de/files/spezials/1psyfp2.jpg
Kinostart: 07.10.1960
Regie: Alfred Hitchcock
Genre: Thriller
Darsteller: Anthony Perkins, Janet Leigh, Vera Miles
FSK: 12
Inhalt: Marion Crane ist auf der Flucht. Denn sie hat 40.000$ von ihrem Chef unterschlagen. Mit dem Geld im Handgepäck landet sie im Motel eines gewissen Norman Bates, eines freundlichen jungen Mannes, der ganz alleine mit seiner Mutter in dem großen Haus hinter dem Motel lebt. Die beiden kommen sich am Abend näher, doch in der Nacht wird Marion ermordet. Ihre Schwester, ihr Liebhaber und ein undurchsichtiger Privatdetektiv verflogen ihre Spur bis zu Bates' Motel...
Kritik: Und hiermit ist die dritte Runde eingeleutet. Dritte Runde? Ja, dritte Runde. Zum dritten mal nimmt Count eine Filmlegende nach allen Regeln der Kunst auseinander. Nachdem ich schon "The Texas Chain Saw Massacre" das Prädikat "beonders grützig" ausgestellt habe und auch "The Last Man On Earth" mich nicht vollends begeistern konnte, mach ich mich diesmal daran, Alfred Hitchcocks legendären Thriller "Psycho" auf Herz und Nieren zu testen. Den hab ich nämlich vorgestern aus Lust und Laune endlich mal gesehen...
Aaaaalso, allgemein gilt "Psycho" ja als das Nonplusultra schlechthin, kriegt überall traumhafte Kritiken, war für 4 Oskars nominiert und rangiert in der Top 250 bei IMDB irgendwo auf Platz 22 oder so. Kann ja so übel gar nicht sein, nicht oder? Hm, ist so übel auch gar nicht. Ist aber auch gar nicht so gut.
Fangen wir mal so an: Was ich oben in der Inhaltszusammenfassung geschrieben habe, kann man prinzipiell schon als Riesenspoiler deklarieren. Denn was da so lapidar klingt, dass man es in etwa zehn Minuten abhandeln könnte, nimmt ziemlich genau die Hälfte der Spieldauer des Films ein. Richtig gelesen. Nach etwa fünfzig Minuten hält zum ersten Mal unsere nominelle Heldin Vera Miles ihre Nase vor die Kamera. Vorher beobachten wir ewig lang Janet Leigh (Mutter von Jamie Lee Curtis, spielte beispielsweise in "The Fog" und "Halloween H20"), wie sie Geld klaut, damit abhaut, nervös ist, sich töspaddelig ohne Ende anstellt, nervös ist, irgendwo hin fährt, nervös ist, ihr Auto tauscht, nervös ist... You see? Und ich muss sagen: Das ist alles äußerst unbeeindruckend. Da ist keine Spannung, da ist kein Drive, da ist nur Janet Leigh, die a) nicht besonders gut aussieht und b) eher suboptimal spielt. Dazu gesellen sich unfreiwillig komische Gedankeneinblendungen von ihr, in denen sie sich vorstellt, was ihr Chef, ihre Kollegen und was weiß ich wer noch alles gerade sagen mögen, wo sie feststellen, dass das Geld weg ist. Und der Score von Bernard Herrmann (komponierte unter anderem auch für "Taxi Driver" und "Fahrenheit 451"). Versteht mich nicht falsch, ich liebe den Score, aber er passt zu den Bildern ungefähr so gut wie "Cock And Ball Torture" auf eine Hochzeitsfeier (ja ja, ich habe die Videos gesehen...). Für alle, die "Psycho" nicht gesehen haben, "Re-Animator" aber schon: Der Score ist prinzipiell derselbe. Lasst das mal auf euch wirken...
Gut, die ersten 45 Minuten sind also ziemlich großer Käse? Hm... jain. Prinzipiell ja schon, aber sobald Anthony Perkins auftaucht, relativiert sich die Sache wieder. Denn er bringt den Norman Bates sehr sympathisch rüber, spielt einfach nur gut und seine Monologe und Dialoge mit Janet Leigh sind ziemlich gut und interessant. Das war auch ungefähr so der Zeitpunkt, an dem ich aus dem Halbschlaf hochgeschreckt bin (im übertragenen Sinne... ich hab schon alles mitgekriegt). Ab da wurde der Film besser... Naja... Kurz. Denn (ohne zu viel verraten zu wollen): Die legendäre Duschszene ist ziemlicher Mist. Da muss Hitchcock kurz eingeschlafen sein, denn so beeindruckend das Editing sein mag (die Szene ist etwa 2 Minuten lang und hat über 70 Schnitte), was man sieht ist ziemlicher Müll. Wenn man in einer Großaufnahme erkennen kann, wie das Messer am Körper der Frau vorbei sticht, dann hat da irgend jemand nicht aufgepasst, möchte ich annehmen. Weiterer Schwachpunkt, der sich direkt anschließt: Die Szene, in der Janet Leighs Leiche beseitigt wurde war schlicht und ergreifend nervtötend. Da wäre tatsächlich weniger mehr gewesen, denn man sieht in jeder Einzelheit, wie der Beseitiger die Leiche einpackt, das Badezimmer wischmoppt und was weiß ich alles. Ich war schon wieder auf dem besten Weg ins Land der Träume...
So, jetze wurde der Film aber endlich mal wesentlich besser. Als nach etwa 50 Minuten endlich unser Heldentrio zusammenfindet und sich aufmacht, das verschwundene Geld und die verschwundene Schwester/Geliebte zu finden, wird das Interesse des Zuschauers wieder gepackt. Ab da wird der Film stark, da macht das zusehen Spaß. Neben Anthony Perkins brillieren ab diesem Punkt auch John Gavin (spielte Caesar in "Spartacus") und Vera Miles (hat mal in einer Folge "Columbo" und einer von "Die Straßen von San Francisco" mitgespielt). Sehr gute Darsteller, muss man sagen. Der Film bekommt endlich ein wenig Spannung und einiges an Drive, da quält man sich nicht mehr so durch wie am Anfang. Wobei Hitchcock das Ganze beim "großen" Showdown dann wieder übertreibt. Denn der zieht in Sachen Spannung, Action und vor Allem auch Länge ganz klar den Kürzeren gegenüber dem guten alten "Wort zum Sonntag". So einen kurzen, lahmen Showdown sieht man selten...
So lässt sich der Film wohl am ehesten in drei "Segmente" einteilen. Nämlich dem drögen Anfang, dem sehr guten Mittelteil und dem mittelmäßigen Schluss. Hitchcocks Regie ist in allen drei Teilen bestens gelungen, das muss man dem Mann lassen. Und der letzte Shot des Films ist auch sehr stark. Aber ansonsten ist das Script leider zu schwammig geraten. Der erste Teil ist zu aufgeblasen, den hätte man sehr stark straffen können und die dadurch gewonnene Zeit dem Ende zu gute kommen lassen, das hätte dem Film merklich gut getan. Ist aber nicht geschehen. Schade drum. So bleibt wohl nur das zu sagen, was ich schon "The Texas Chain Saw Massacre" und "The Last Man On Earth" vorwerfen musste: Der Film ist filmhistorisch interessanter als unter anderen Gesichtspunkten.
Kommen wir zum Fazit: "Psycho" ist bei Leibe kein Totalausfall, aber er ist auch nicht das große Meisterwerk, als das er gerne gehandelt wird. Der unpassende Soundtrack, die dröge erste Hälfte, das lahme Ende und die mißratene Mordszene unter der Dusche resultieren leider in einem großen Punktabzug. Die Darsteller sind größtenteils stark und der Mittelteil ist sehr gut gelungen, aber für einen "Geniestreich" reicht das leider nicht aus. Eher für einen überdurchschnittlichen Psychothriller, den man als Filmfan mal gesehen haben sollte. Aber nichts, was man sich öfter als einmal anschauen müsste...
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Anthony Perkins ist große Klasse, Janet Leigh irgendwie relativ daneben, der Rest im gehobenen Mittelfeld)
Plot: 08/10 (prinzipiell sehr gelungene Story, an der Umsetzung hapert's nur)
Effekte: 05/10 (es gibt ein wenig Blut zu bestaunen, aber da der Film schwarz-weiß ist, kann man da auch nicht so viel falsch machen)
Anspruch: 05/10 (hm... naja, eher gering)
Gesamtwertung: 07/10 (der Film ist gut... mehr aber auch nicht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.7) (http://www.imdb.com/title/tt0054215/)
Den Trailer verlinke ich mal nicht, der ist nur voller Spoiler.
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
03.01.2008, 01:29
Die Geisterstadt der Zombies
http://img175.imageshack.us/img175/1218/geisterstadtdtje6.jpg
Kinostart: 22.04.1981
Regie: Lucio Fulci
Genre: Splatter/Horror
Darsteller: Catriona MacColl, David Warbeck, Cinzia Monreale
FSK: 18
Inhalt: Louisiana 1927: Eine Gruppe schnauzbärtiger Hutträger paddelt irgendwo hin, krallt sich einen Kerl prügelt ein wenig mit Ketten auf ihn ein, nagelt ihn anschließend an eine Wand, schmeißt ihm lustiges weißes Pulver ins Gesicht und schaut zu, wie der gute Mann sich auflöst. 54 Jahre später erbt eine junge Frau eben das Hotel, in dem sich die grauselige Szene abgespielt hat und versucht, es wieder her zu richten. Doch bei den Bauarbeiten kommt es zu einer Reihe seltsamer Unfälle...
Kritik: Ich liebe meinen DVD-Player. Ja, wirklich. Sogar sehr. Der nimmt auf der Liste der "Dinge", die ich am meisten liebe wohl Platz 3 ein (fragt nicht, was ihn schlägt...). Und manchmal, an Tagen wie dem heutigen, glaube ich, dass mein DVD-Player mich auch liebt. Wieso? Ganz einfach, er hat heldenhaft versucht, mich vor diesem... äh... "Film" zu beschützen. Ja, tatsächlich. Nach oben erwähnter Pre-Titel-Sequenz mit dem sich gar lustig auflösenden Kerl machte mein allerliebster DVD-Player tierisch Zicken und wollte die Scheibe nicht mehr weiter abspielen. Nett von ihm, aber ich hatte den Film eh schon vorher gesehen und wollte nur mein Gedächtnis auffrischen.
"Wie wo was jetzt?", wird sich der Eine oder Andere denken. "Alten Count deutet schon in der Exposition an, dass der Film Grütze ist, schaut ihn sich aber trotzdem freiwillig zweimal an?" Ja, durchaus. Denn, wie ich schon vor einiger Zeit mal schrieb, was macht mehr Spaß, als eine Gurke der gräßlichsten Sorte nach allen Regeln der Kunst in ihre Einzelteile zu zerlegen? Wenig. Also griff ich gut gelaunt ins DVD-Regal und förderte den Film heraus, der mir und ein paar Freunden schon mal einen gar grauenhaften Nachmittag bescherte (an dieser Stelle eine kurze Nachricht an den sehr geehrten Sir Wurstelott: Sag nie wieder "Ich hab Bock, mir einen richtig fiesen Horrorfilm anzuschauen"... Wir wissen jetzt alle, wie das endet). Man mag mir jetzt Voreingenommenheit vorwerfen, da ich tatsächlich mit der Einstellung drangegangen bin, dass der Film jetzt saures von mir kriegt. Aber hey, das war bei "Antropophagus" genau so und der überraschte mich auf angenehme Art und Weise. Hat "Die Geisterstadt der Zombies" nicht ganz geschafft. Moment... Nicht ganz? Ich glaube selten war ein Film weiter davon entfernt...
Aaaalso, fangen wir doch mal so an: Was wäre "Die Geisterstadt der Zombies" gerne? Hm... Höchstwahrscheinlich ein atmosphärisch dichter, spannender, mysteriöser Horrorfilm mit einer geschickt verworrenen Story, die erst am Ende völlig klar wird. Ja, das wird Papa Fulci sich gedacht haben, so was wird gedreht. Dekonstruieren wir diese Illusion doch mal Stück für Stück.
Atmosphärisch dicht... Hm... Naja, da leider nur Flachpfeifen vor der Kamera herumhampeln, der Komponist des Scores wahrscheinlich mindestens blind und taub war und der Kerl, der für die Beleuchtung zuständig war, ziemlich offensichtlich die ganze Drehzeit hindurch krank gefeiert hat, klappt das nicht ganz... Uns' Heldin in der Chose ist einmal mehr Catriona MacColl ("Ein Zombie hing am Glockenseil", "Das Haus an der Friedhofsmauer") und die Frau ist immer noch unfähig wie ein dreibeiniger Esel (das sollte jetzt keine Beleidigung sein... die Esel können ja nix dafür...). Sie spielt ihren Charakter Lisa mit einer Begeisterung und einem Elan, dass man glauben möchte, ihr wäre vor Drehbeginn ein sehr großer, sehr schwerer Stein auf den Kopf gefallen. Der mittlerweile verblichene David Warbeck macht eine unwesentlich bessere Figur. Auch wenn ich über weite Strecken das Gefühl hatte, das ihm irgend jemand die linke Augebraue mittels Tacker in die Höhe gezogen hat. Mal ehrlich, über 80 Minuten hinweg tut das doch langsam weh, wenn man das Ding dauernd hochzieht... Weitere Hauptpersonen gibt es eigentlich nicht, aber auch der Rest des Casts erinnert mehr an eine eher wenig talentierte Laienschauspielertruppe, die sich die Portokasse aufbessern wollte, indem sie noch nicht freigegebene Beruhigungsmittel testete, sprich: SCHNARCH.
Die Musik aus der Feder von Fabio Frizzi ist wie gesagt auch kein großer Wurf. Der Mann, der sich schon bei anderen Fulci-Verbrechen austoben durfte, hat bei der Melodieführung seines Scores aber dermaßen in die Kloschüssel gepackt... Gnar, das hatte hin und wieder was von Südsee-Strandmusik, unter die ein brummender Bass gepackt wurde. Sehr... äh... Stimmungssteigernd das. Und mächtig Horror. Sorgte aber für den einen oder anderen Schmunzler meinerseits. Gut, damit wäre die Atmosphäre des Films schon mal jenseits von Gut und Böse...
Spannend hatten wir als nächste auf der Liste. Ihr hattet's euch schon fast gedacht, aber ich sage es trotzdem noch mal: In dieser Hinsicht versagt der Film auf ganzer Linie. Denn was Fulci unter Spannung verstand, hat für mich mehr Ähnlichkeit mit dem Inhalt einer handelsüblichen Ketchupflasche. Sprich: Schpläddor. Ohne Ende. Etwa alle fünf Minuten (ja, man kann beinahe die Uhr nach stellen...) fällt Fulci mal wieder ein "Kinners, seit zwei Szenen ist keiner mehr drauf gegangen... Macht mal was dran." aus dem Gesicht. Und schon flechtet der Film eine neue Gewaltszene ein. Versteht mich nicht falsch, ich hab' nichts gegen Gewalt in Filmen, solange sie (oh Gott, jetzt kommt's ganz hart... ich kann mir schon vorstellen, wie meine Kritiker den Jugendschutz alarmieren...) lustig bzw. unterhaltsam ist. "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" hat das geschafft, "Premutos", "Tanz der Teufel", "Dellamorte Dellamore"... Aber Fulci will dummerweise nicht unterhalten. Der Mann will mit seinen Gewaltszenen einfach nur provozieren und ekeln. Die Splatterorgien sind so sinnlos, selbstzweckhaft und unterhaltungsfrei, dass sogar mir schlecht wird (was nichts daran änderte, dass ich nebenbei fröhlich Kekse gefuttert habe...). Das jagt jeglichen Anflug von Spannung natürlich direkt zum Teufel. Denn diese Anflüge gibt es wirklich... Hin und wieder... Selten...
Mysteriös... Oh ja, mysteriös ist "Die Geisterstadt der Zombies". Sehr mysteriös. So mysteriös, dass am Ende wohl nicht mal mehr Papa Fulci durchgeblickt hat. Mal ehrlich, der Film hat mehr lose Storyenden, als Teil 2 und 3 von "Fluch der Karibik" zusammen... Wer die Kerle waren, die den Typen am Anfang genagelt haben (Wortspiel-Alarm) wird nie erklärt, obwohl es angesichts der Story doch irgendwie von Belang sein sollte... Welche Rolle die blinde Frau spielt versteht auch kein Mensch. Vom Ende will ich gar nicht erst anfangen... Am Besten gefällt mir die Szene kurz vor Schluss, als Warbeck MacColl an den Schultern packt und sie aus heiterem Himmel fragt "Wer bist du wirklich?". Als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, war das der Punkt, als ich aufhorchte. Das war so ein "Oha... jetzt kommt doch noch ein geschickter Twist"... Pustekuchen, die Plotline wird schneller fallen gelassen, als sie aufgekommen ist. Alles sehr verwirrend das. Allerdings negativ verwirrend...
So weit, so schlecht. Die gröbsten Patzer leistet sich sowieso das Drehbuch (sofern jemals eines existiert haben sollte). Denn das pfeift nicht nur auf Logik, Konsequenz, Nachvollziehbarkeit oder irgend etwas in die Richtung, es raubt dem Film auch noch jeglichen Drive. Die Dialoge sind zum Schreien. Es passiert mehr als einmal (was sag ich, mehr als ZEHNMAL) in dem Film, dass sich zwei Menschen gegenüberstehen und einen Dialog führen und jedes mal bevor der eine auf eine Frage des anderen antwortet, vergehen bestimmt drei, vier Sekunden mit bohrender Stille... Ich frag mich, wie da die Anweisungen im Script aussahen... A: "Was machen Sie hier?" [Wartet und schaut euch eine Weile nichtssagend an.] B: "Ich suche die Schlüssel." Ja, das ist so langweilig, wie es sich liest...
Was ich eben noch kurz angeritzt habe: Inkonsequenz. Argh... Es ist zum wahnsinnig werden. Frei nach dem Motto "Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von vor fünf Minuten" ändert jeder in diesem Film oft und gerne seine Meinung. Um mal ein paar Dialogperlen rauszuhauen: Kerl: "Wir könnten den Keller aufräumen und eine Küche dort einbauen..." MacColl: "Aber ich habe doch kein Geld... Da müsste ich einen Kredit aufnehmen, und..." Kerl: "Also machst du's?" MacColl: "Ja, du hast mich überredet." GNAR! Uns' Actionheld Warbeck schießt dann auch noch den Vogel ab, als er das Buch "Eibon" findet (das gab's doch auch in "Ein Zombie hing am Glockenseil"... wär's mal da geblieben, ey), es durchliest (in grob geschätzt zehn Minuten), MacColl dann haarklein und toternst erklärt, dass das Hotel auf einem der sieben Tore des Bösen gebaut ist (kein Spoiler, das ist so in etwa das ALLERERSTE, was wir im ganzen Film erfahren), um dann etwa fünf Minuten später zu sagen "Ich bin Wissenschaftler... Ich bin sicher, es muss eine Erklärung dafür geben..." Catriona MacColls Charakter Lisa nimmt mir die Worte aus dem Mund, als sie sagte "Ich weiß, das klingt Absurd", "Was soll das alles" und nicht zu vergessen "Das ergibt alles keinen Sinn"... Man möchte meinen, sie spricht über den Film, in dem sie gerade mitspielt.
Ich titulierte Warbeck gerade einen "Actionhelden". Nun, das hat einen Grund. Denn die deutschen Produzenten des Streifens haben Papa Fulci eine Auflage gemacht. Zur Entstehungszeit des Films war nämlich gerade riesen Zombieboom und mit solchen Streifen konnte man ordentlich Reibach machen. Also war Fulci verpflichtet, in seinen Film eine Zombieszene einzubauen, ob sie jetzt passt oder nicht (ohne zu viel verraten zu wollen: sie passt nicht...). In dieser Szene rennen MacColl und Warbeck durch das Krankenhaus und putzen lebende Tote en masse weg... Nicht schlecht, Herr Doktor, nicht schlecht. Über die kleine Unzulänglichkeit, dass Warbeck achtmal mit einem Revolver schießt, der dann augenscheinlich leer ist, uns' Held alles mögliche tut, außer nachzuladen und dann munter weiterballert, sehe ich da mal hinweg. Denn eigentlich wollte ich zu der ganzen "Zombies im Krankenhaus"-Geschichte ganz was anderes sagen. Nämlich folgendes: Ich weiß gar nicht, was mich mehr erschreckt. Die Tatsache, dass Fulci auf diese total hirnrissige Forderung seiner Produzenten eingegangen ist... Oder die Tatsache, dass diese blöde, unpassende Actionszene das Einzige im ganzen Film ist, was wirklich funktioniert und unterhält. Ungelogen: Die Krankenhausszene ist toll. Zwar möchte man Mister Warbeck beim etwa zehnten Zombie, dem er wieder in die Wampe schießt, obwohl er schon rausgefunden hat, dass nur Kopfschüsse funktionieren, an der Gurgel packen und brüllen "Der Kopf, du Idiot", aber hey, nobody's perfect...
Eine Sache wollte ich noch in den Staub treten... äh... ich meine... besprechen. Nämlich die Effekte. Ja, es gibt viel Blood & Gore, wie man's von Fulci gewohnt ist. Und wie man's bei Fulci kennt, sind die Effekte alles andere als überzeugend. Man sieht die Gummiköpfe mal wieder direkt, auch wenn man nur mit halbem Augen hinschaut. Apropos Auge: An denen hat Papa Lucio ja sowieso einen Narren gefressen. In dem Streifen dürfen gleich mindestens drei Leute ein Auge verlieren. Eine Szene besticht dabei wieder durch ihre ungleugbare Blödsinnigkeit: Ein etwa fünf Zentimeter aus der Wand stehender Nagel wird einer Frau mit der stumpfen Seite durch den Hinterkopf gerammt und tritt durch ihre Augenhöhle wieder aus... Wow, der Nagel muss mit der Teleskopbohrmaschine aus "Ein Zombie hing am Glockenseil" verwandte gewesen sein... Noch zu den Augen: Ja, es gibt wieder die ewig langen und langweiligen Zooms auf die Augen ALLER MÖGLICHEN LEUTE. Was zum Geier hatte Fulci mit den Glotzbuchten? Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich ja über die Effekte meckern. Ja, Gummiköpfe so weit das Auge reicht, schlechte Zombiemasken (nicht so übel wie bei "Zombies unter Kannibalen", aber schon sehr schlecht), wässriges, viel zu helles Blut... Das Fiasko ist perfekt...
Kommen wir zum Fazit: "Die Geisterstadt der Zombies" ist so ziemlich die gülligste Entschuldigung für einen Film, die mir seit Fulcis "Ein Zombie hing am Glockenseil" unterkam. Grottige Schauspieler brechen sich am blöden Script einen ab, die Effekte sind untere Schublade, ihr Einsatz sogar noch mal ein ganzes Stück drunter. Die Musik ist grausam, die cinematographie ebenso. Die Krankenhausszene reißt wieder ein bißchen was raus, aber allgemein kann ich den Film schlicht und ergreifend nur als Totalausfall bezeichnen. Moment... das würde implizieren, dass Fulci irgendwann mal einen guten Film gemacht hätte... Haha, guter Witz...
Einzelwertungen
Darsteller: 01/10 (der Tiefpunkt... da waren sogar die Hampelmänner beim Glockenseil noch besser...)
Plot: 03/10 (strunzblöde, zusammenhangslos, typisch Fulci eben)
Effekte: 03/10 (immerhin in großer Menge vorhanden, aber so billig, dass sich einem die Fußnägel hochrollen)
Anspruch: 02/10 (da die Story total verkorkst ist, kann auch kein wirklicher Anspruch zu stande kommen)
Gesamtwertung: 02/10 (ja, tatsächlich besser als die Glockenseil-Geschichte, aber nur wegen der Krankenhausszene, ansonsten große Kacke)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.9) (http://www.imdb.com/title/tt0082307/)
Den Trailer verlinke ich mal nicht, der ist jenseits des guten Geschmacks...
Antropophagus - Der Menschenfresser
http://www.b-movies.gr/UserFiles/Image/antropophagus%20dvd.jpg
Originaltitel: Antropophagus
Erscheinungsjahr: 1980
Genre: Splatter/ Horror
Regie: Joe D’Amato
Besetzung: Tisa Farrow, Saverio Vallone, Serena Grandi
FSK: bundesweit beschlagnahmt bzw. FSK 16 (stark gekürzte Version)
Inhalt (in Stichworten): Gruppe von „jungen“ Menschen fahrt Boot; kommen auf tolle Insel; niemand da; böser böser Zombie-Mann kommt; alle töten tut; dann aufessen; am Ende krepieren tut.
Kritik: Ok, meine Inhaltserläuterung ist so ziemlich der niveauloseste Schund den ich je geschrieben habe. Aber das trifft den Film wiederum sehr gut bis hin zu perfekt. Den was sich D’Amato da hat einfallen lassen ist wirklich eine Frechheit!
Ich habe mir den Film mit einem Freund angesehen. Ich muss sagen, dass ich mir fast nur mit ihm, Filme dieser Art ansehen kann, weil erstens, wir beide auf so einen Scheiß stehen, und weil wir uns zweitens über so einen Scheiß perfekt totlachen können. Zugegeben wir hatten ziemhlich hohe Erwartungen, wurden aber hinten und vorne enttäuscht.
Es beginnt wie ein typischer Horrorschinken: Gut gelaunte und von Papi mit Kohle ausgestattete Leutchen machen einen Ausflug auf ihrem (oder Papas) Luxusbötchen. Idyllische Landschaften erschaffen eine grandiose Atmosphäre, die einen Schmunzeln lässt……..DENKSTE! So einen faden Müll habe ich ja noch nie gesehen! Der Anfang ist grottig!!!
Na ja egal, auf jeden Fall kommen diese Stümper auf dieser „tropischen“ Insel an. „Stümper?“, werden jetzt einige denken. Ja Stümper, stümperhafter Regisseur, stümperhafte Schauspieler und deren Leistungen, stümperhafte Story und mehr als nur stümperhafter Man-Eater, aber dazu später mehr.
Das einzige was mich bis jetzt ermuntert hat, sind die schönen Landschaftsaufnahmen. Wirklich eine schöne Insel im Nirgendwo. Aber jetzt genug mit den Lobesreden!
Wie ich schon angedeutet habe, die Schauspieler sind einfach nur schlecht. Sogar die große Wiki hat keinen einzigen der genannten in ihrem Repertoire, und da gibt es immerhin einen Bericht über Gonnar Lutt! Sie wirken allesamt gelangweilt. Die wäre bestens in einer ORF 2 – Schnarchsendung aufgehoben.
Aber der Film ist vor allem eines: irre komisch!
Nachdem sie an Land gingen, streiften sie durch die menschleeren Straßen. Man sah immer wieder eine alte, halbtote, Greisin an einem Fenster stehen und hinauslugen. Dazwischen wieselten sie immer wieder hin und her und hin und……. Das war so fad, ich hab einen derartigen Lachanfall bekommen wie schon lange nicht mehr!!!
Nun weitere lustige Szenen, in Stichworten (sry, etwas Spoiler muss sein, er ist es eh nicht wert):
1. Blinde Frau liegt im Bett; alle gehen raus; hinter Tür steht 5 Meter Kannibale; nimmt Frau; drückt zu Boden; beißt in Hals (äähh, ich meine in eine Weißwurst)
2. Frau läuft über Friedhof; begeleitet von verkrüppelten Tetris-Musik auf verkrüppelter Orgel
3. 5 Meter-Furzer ist Baby
4. 5 Meter-Stinker isst seinen Darm
5. Abspann = O Jubel, o Freud’ !!!
Um Punkt 2 noch mal zu erwähnen:
Es gibt keine Musik im eigentlichen Sinne. Dieses Geplänkel von einer nicht gestimmten Orgel ist furchtbar! Achtung! Tinnitus-Gefahr!!! Hier währe wohl das von mir gerade erfunden Wort „Ohrenkrebs“ angebracht.
D'Amato versucht auch, seinen Film gruselig zu gestalten. Gelingt ein Mal. Ein Mal gibt es eine Schrecksequenz, das ist alles. An den anderen "gruseligen" Stellen, bricht man vor Lachen in Tränen aus.
Das Ende, soweit ich mich erinnere, ist von lustig bis hin zu enttäuschend. Ja, toll, der frisst halt seine Innereien, na und?! Das war das tolle Ende. Und bis auf eine „attraktive“ Frau und ihren Retter, einer der duften Bubis, sterben gesetzmäßig alle.
Um es zu einem Fazit zu bringen: Der Film ist Kacke! Ja nicht ansehen! Wer mal Lust hat sich ordentlich Lust hat zu Lachen und einen Tinnitus in Kauf nimmt, sollte ihn sich mal ansehen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 3/10 Allesamt grottig und schlecht. Ganz mies!
Plot: 2/10 Stumpfsinniger Kannibalen-"Metzler"
Effekte: 2/10 Er beißt in eine Weißwurst.....Hallo! In eine Weißwurst!!!
Anspruch: 1/10 Dumm, dümmer, Man-Eater
Gesamtwertung: 2/10 Imho einer der schlechtesten Filme!
imbd-Wertung: 5.2/10 (http://www.imdb.com/title/tt0082479/)
Trailer auf eigene Gefahr--->Musik-Terror!!!! (http://www.youtube.com/watch?v=l3flybtP7r8&feature=related)
Die DVD bei Amazon.de
Stirb langsam: Jetzt erst recht
http://upload.worldofplayers.de/files/cover.jpg
Erscheinungsjahr: 1995
Genre: Action
Regie: John McTiernan
Besetzung: Bruce Willis, Jeremy Irons, Samuel L. Jackson
FSK: 16
Spieldauer: 123 Minuten
Inhalt:
Einer vermeintlicher Irrer (Jeremy Irons), der sich selbst Simon nennt, führt einen Bombenanschlag in New York City aus und droht mit weiteren, wenn John McClane (Bruce) nicht macht, was Simon befielt. So hetzt John durch die halbe Stadt, unterstützt wird er davon von Zeus (Samuel L. Jackson).. doch hinter den Bombenanschlägen und perfiden Spielen steht mehr, als man vllt denken mag...
Kritik
Aller guten Dinge sind drei, das dachte sich wohl anno 1995 auch Bruce Willis, als er sich wieder mit John McTiernan zusammenschloß, um Stirb Langsam: Jetzt erst recht zu drehen. Inzwischen wissen wir, dass aus solchen vorhaben auch 4 Teile werden können, aber das ist eine andere Geschichte/Review...
Aber kommen wir zurück zu unserer kleinen Zeitreise ins Jahr 1995, mit Willis und McTiernan waren wieder die beiden Männer am Steuer, die auch schon den ersten Teil gedreht hatten. Was sollte da schon schief gehen. Die Antwort ist denkbar logisch: eigentlich nichts!
Doch beginnen wir von vorne, sprich den Darstellern. Da wäre natürlich wiedermal Bruce Willis (welch Überraschung), dieser ist seit dem ersten Teil doch schon ein paar Jährchen älter und man merkt es ihm an. Das Haupthaar ist schon merklich weniger geworden und strebt, dem uns allen bekannten Zustand sichtbar entgegen. Auch sonst erscheint Bruce in diesem Teil etwas erschöpfter und gestreßter als in den Vorgängern. Doch all das passt wunderbar zu der Situation in der McLane gerade steckt. Als doch relativ "gescheiterter" Mann, wie er zu Anfang des Filmes auftritt, hätte ein jüngerer und (noch) fitterer Willis nicht wirklich gepasst, doch so ist es eine wunderbare Mischung. Im dritten Teil der Reihe muss sich John McLane aber nicht allein rumschlagen, ihm "zur Seite" steht diesmal Zeus, welcher wie McLane einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war. Verkörpert wird der Namensvetter des griechischen Göttervaters von Samuel L. Jackson (Pulp Fiction, Jackie Brown..). Jackson spielt wie in eigentlich allen seinen Rollen verdammt gut. Er wirkt den ganzen Film über sehr genervt und will sich einfach in diesen ganzen "weißen Mist" nicht reinziehen lassen. Dadurch kommt es doch zu manch einem lustigen Dialog zwischen Jackson und Willis..
Der Gegenspieler der beiden, Simon, wird auch von einer nicht gerade unbekannten Schauspielpersönlichkeit vertreten und zwar Jeremy Irons (Der Mann mit der eisernen Maske, Dungeon und Dragons). Dieser verkörpert den bösen Deutschen (mal wieder) recht gut und wirkt "schön böse".. der Rest der Darstellerriege macht seine Sache auch gut und stört einen auf jedenfall nicht beim Hinsehen.
Die Handlung des Films sprüht natürlich nicht vor Orginalität und Wendungen, aber es ist schließlich ein Actionfilm und dafür reicht sie allemal. Sie ist gradlinig erzählt, keine wirklichen Logiklücken und hält einen gut bei Laune. Dafür sorgt aber nicht nur die Handlung, Hauptaugenmerk ist natürlich die Action und diese kommt hier auf keinenfall zu kurz. Ich vermute mal, über die Hälfte des Budgets ist für Pyroeffekte draufgegangen, doch wie auch schon bei der Handlung, es ist ein Actionfilm, warum soll man sich also beschweren. Eins steht auf jedenfall fest, die Explosionen sind verdammt gut und es gibt seeehr viele von ihnen. Dazu kommen noch die ein oder andere Schießerei und am Ende geht sogar noch ein Hubschrauber drauf (aber nicht durch ein Auto^^). Der Actionfan wird mit dem Spektakel also wunderbar unterhalten.
Zum Ende können wir uns ja nochmal kurz der Musik widmen, wie schon in den beiden Vorgängern ist sie auch hier nicht wirklich auffällig, leider entfällt diesmal auch das Lied "Let its snow", da der Titel ja nicht zu Weihnachten spielt.. man kann ja nicht alles haben.
Fazit:(scheint ja in Mode zu kommen)
Jedem Actionfan sei dieser Film ans Herz gelegt, er hat alles wonach sich der Actionjunkie sehnt, coole Dialoge, coole Helden und verdammt viel Action, was will man mehr? Das Team Willis/McTiernan ist einfach klasse!
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (neben Bruce Willis glänzen diesmal auch Samuel L. Jackson und Jeremy Irons)
Plot: 07/10 (kein Meisterwerk, aber voll und ganz genügend)
Effekte: 08/10 (wie es sich für ein Actionkino gehört, ordentlich viel Feuer und Schutt.. alles schön anzusehen)
Anspruch: 04/10 (ein Actionfilm halt..)
Gesamtwertung: 08/10 (Der erste ist unangefochten der beste Teil, doch die Kritik die der 3te Teil der Reihe oft einstecken musste, ist nicht gerechtfertig)
Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0112864/trailers-screenplay-E11739-310)
imbd Wertung 7.4 (http://www.imdb.com/title/tt0112864/)
Amazonlink
HITMAN
Jeder stirbt alleine
http://www.cinemafusion.com/images/uploads/hitmaninternationalposter.JPG
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Action
Regie: Xavier Gens
Darsteller: Timothy Olyphant, Dougray Scott, Olga Kurylenko, Robert Kneeper
FSK: keine Jugendfreigabe/ AB 18
Inhalt: Ehrlich gesagt weiß ich nicht so richtig um was es da eigentlich geht…..Das Ziel ist den russischen (?) Präsidenten (???) abzuknallen, und irgendwas mit Verschwörung. Und seit wann ist 47 eigentlich ein Spion?
Kritik: Vorneweg, Hitman ist kein schlechter Film! ABER:
Re’on und einige andere ehrenwerte User haben schon gesagt, der Film schieße an der Zielgruppe vorbei und sei nur ein dummes Action-Geballer. Wie ich begann den Film zu sehen, dachte ich mir nur: Die haben unrecht! Doch je länger der Film dauerte, desto skeptischer wurde ich. Die erste Sequenz ist wirklich gelungen! Man sieht wie alles begann. Die Ausbildung der Jungens und wie sie ihren duften Strichcode eintätowiert bekamen. Die Effekte und Kameraführung fielen mir jetzt schon positiv auf. Überhaupt, an gelungen Effekten und guter Kameraführung, fehlt es dem Film nicht. Das ist wirklich ein großes Plus.
Doch danach geht es immer weiter bergab. Zum ersten Mal in der Geschichte des Hitman, misslingt ein Attentat!!! Das geht doch nicht! 47 ist unfehlbar, wenn was nicht funktioniert, drückt man F9 oder sonstige Schnellladetasten. Aber nein, er haut einfach ab, verkriecht sich und wird zum Ziel seiner eigenen Organisation, aus welchen Gründen auch immer. Das mit den anderen Hitmans fand ich eine gute Idee, doch warum sollen sie ihn eliminieren? Ich habe keinen blassen Schimmer!
Wie im Spiel wir 47 auch von der netten Dame via Laptop begleitet und durch die Missionen geführt. Aber durch keinen kleine dezenten, eher durch so ein 17’’ Mega-Ding, dass passt nicht. Gleich ist die „Ladesequenz“ des Computers: Man sieht das sich drehende Hitman-Logo und danach kommt Passwort-Dingens und Frauchen spricht. Das war wirklich nach dem Spiel.
Es gab zwei Szenen, bei denen ich besonders heftig schmunzeln musste:
1. Ein mal, sprang 47 durch ein Fenster eines Hotels, aus welchen Gründen auch immer. Vor ihm, waren zwei Teenies vor einem Bildschirm (Konsole?) und ratet mal, was die spielten? Richtig, Hitman-Blood Money^^
2. Ziemlich am Ende, schnürt er einen russischen Cop in einer Badewanne fest. Er platziert Elektroden irgendwie an der Wanne, die den Gefesselten brutzeln sollten. Und was gibt er in die Badewanne? Richtig, eine gelbe Quitsche-Ente^^ (http://www.theage.com.au/ffximage/2006/05/26/icon_hitman27_narrowweb__300x428,0.jpg)
Es gibt aber genug Gründe, als Spieler, um diesen Film abzulehnen. Da wäre zum einen Mal die Frage, warum 47 umgebracht werden soll? Es wäre passend gewesen, wenn er mit seinen Kollegen Attentate verüben würde, aber nein, am Ende killt er (fast) alle. Auch passt mir nicht in den Kram, das 47 im Film nicht nur ein Killer ist, nein, er ist auch ein psypathischer Massenmörder und ein Spion. Ein Spion?!?! Na ja egal, und ob er ein Massenmörder ist, hängt eigentlich von den Spielern ab^^
Und was ist mit dieser russischen nymphomanen •••••? Die soll umgebracht werden…..von ihm. Doch es scheitert schon wieder….wegen einem andern Hitman. Arrgh!!!
Und dann kriegt er sie doch noch…..Geisel und so…..und irgendwann, aus welchen Gründen auch immer, ist er im Untergeschoss (?) eines Bahnhofs. Dann kommen zwei Bullen, einen packt er, dem anderen schießt er in die Brust, äh, Schutzweste. Dann haut er den Gepackten um, und will den angeschossen Cop mit einem gezielten Schuss aus einem Meter Entfernung in den Kopf töten. „Bitte, nicht!“, ruft diese blöde Kuh von einer russischen Billig-Hure und was tut 47?!? Er erschießt ihn nicht! Nein, für die Frau tötet er ihn nicht, was soll die Scheiße? Wenn jemand zu töten ist wird geschossen und wird nicht wegen einer Ziege verschont!!!
Mich ekelt diese Frau an! So ein schleimiger Klotz am Bein ist die, den ganzen Film lang. Dann will sie ihn flach legen, doch er betäubt sie, guter Junge. Besser wäre gewesen: Töten!
Am Ende meines Leidensweges, kommt dann doch seine Firma und rettet ihn BlaBlaBla.
Und er verlässt sich auf einen Bullen, dass er nicht redet. 47 verlässt sich nicht, er tötet! So hat Re’on doch recht behalten, der Film ist für die breite Masse, und nicht für eingesessene Hitman-Zocker. Trotzdem nicht schlecht……
Einzelwertungen:
Darsteller: 8/10 (Bis auf die ••••• waren alle gut und sympathisch, bis auf ein zwei andere)
Plot: 4/10 (Hier wurde viel Vorarbeit und Potenzial vergeben)
Effekte: 9/10 (Grenzgenial; tolle Effekte; super Kameraführung)
Anspruch: 6/10 (Siehe Punkt: Plot)
Gesamtwertung: 7/10 (Prädikat: Gelungen)
imbd-Wertung: 6.3/10 (http://www.imdb.com/title/tt0465494/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=5aY6Li-wJPs)
Amazon-Link (Soundtrack)
Alien vs. Predator 2
http://upload.worldofplayers.de/files/1300_xxl.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Action/Horror/Sci-Fi
Regie: Colin & Greg Strause
Besetzung: Stephen Pasquale, Reiko Aylesworth, John Ortiz
FSK: 18
Spieldauer: 86 Minuten
Inhalt:
Nach dem ersten Teil wurde das Predalien (Mischung aus Alien-Predator) aufs Raumschiff gebracht und befindet sich auf dem Weg "nach Hause". Doch das Predalien "schlüpft" kurz nach dem Verlassen der Erdatmosphäre und metzelt sich einmal quer durch die Besatzung... durch das ganze Schlammassel kehrt das Schiff um und landet mitten in Colorade (nein nicht South Park). Wie es gar nicht anders sein kann, entkommen durch den Absturz des Raumschiffes ein paar Alienlarven und "verteilen" sich in der näheren Stadtbevölkerung. Wie man sich denken kann ist es dadurch keine sehr schöne Stimmung in der Stadt, als endlich ein einzelner Predator landet um die Sache "zu beheben"...
Kritik
Oh du fröhliche, oh du seelige.. ach ja die Weihnachtszeit, schon schön diese paar Tage im Kreise der Lieben. Doch so schön es auch ist, spätestens am Abend des 2ten Weihnachtsfeiertags hat man die Nase davon gestrichen voll, wieder paar Kilo mehr drauf und die Familie, kann sich auch nicht mehr so recht sehen. Da kommt es doch ganz gut, wenn man etwas total "nichtweihnachtliches" macht, wie beispielsweise Alien vs. Predator 2 gucken. Das dachten auch ich und ein paar Freunde und so sind wir am 29ten doch mal spontan ins Kino um die Ecke um uns etwas Weihnachtsmetzelei anzugucken..
Eins vorne weg, er ist besser als der erste Teil.
Doch immer langsam mit den jungen Pferden und beginnen wir am Anfang, also wie immer bei den SchauspielerInnen, allerdings kann man sich dabei nicht allzulange aufhalten. Die Besetzung des Films ist mehr oder minder unbekannt, mir persönlich sagte keiner der Namen oder der Gesichter etwas, doch das ist auch nicht so wild, da viele ein nicht gerade lange Bildschirmpräsenz hatten. Ein paar doch etwas länger lebende Charaktere gibt aber schon. Da wären ein Polizist (John Oritz), einer aus dem Militärdienst zurück gekehrten Mutter (Reiko Aylesworth) und 2 Brüdern (Stephen Pasquale und Johnny Lewis), diese vier haben eigentlich die meiste menschliche Bildschirmpräsenz und manche von ihnen überleben das Spektakel sogar. Ihr schauspielerischen Leistungen sind nicht das berauschenste, was ich je gesehen habe, doch sie erfüllen ihren Zweck. Was mich jedoch an den Rollen schon etwas störte waren diese verdammten klischeegezeichneten Figuren. Ja es ist ein Actionfilm und ja es ist auch ein Horrorfilm und ja es ist ein "Zehn-kleine-Jägermeister-Film", aber warum muss man denn bitte alle Klischees dieser Filme zusammenschmeißen? Der "böse" in die Stadt zurück gekehrte Bruder (Stephen Pasquale), sein kleiner doch eher hilfloser Bruder (Johnny Lewis), der beste Kumpel des bösen Bruders, der zufällig Sherrif geworden ist... man kann sich doch auch etwas mehr einfallen lassen oder etwa nicht?
Doch die Menschen sind ja auch nur Futter.. ähh.. Nebendarsteller in dieser Schlacht der Weltraumbestien. Die wahren "Helden" sind natürlich der einsame Killerpredator und die Aliens incl. Prealien. Egal was man auch über die menschlichen Protagonisten sagen kann, die "Viecher" sind wirklich verdammt gut gelungen. Es macht wirklich viel Spaß, wenn man sieht wie sich der Predator durch die Alienhorden schnetzelt, ab und zu kommt man dann zwar doch im Grübeln, wie im das gelingt (wo ja seine Kameraden mit mehreren daran versagten), doch bei sowas handhabe ich es einfach wie in jedem Actionfilm und denke nicht weiter drüber nach. Apropos schnetzeln.. wie diese Bezeichnung schon vermuten lässt gibt es in dem Film Blut und davon auch nicht zuwenig. Natürlich ist es nichts womit man einen abgebrühten Splatterfan erschüttern kann, doch der ein oder andere Bruch eines ungeschriebenen Filmgesetzes ist schon dabei. Die ab 18 Einstufung ist somit voll und ganz gerechtfertigt. Über die technische Umsetzung der Effekte und Splatterorgien kann man nicht viel negatives sagen. Eigentlich sieht alles recht gut aus, das Alienblut spritzt wunderbar umher und frisst sich immerwieder schön durch allesmögliche hindurch (um nur ein Beispiel zu nennen) und auch die Pyrotechnik ist nicht zu kurz gekommen, da sorgten schon die Waffen des Predators als Anwendungszweck für Feuer und Explosionen.
Bei diesem ganzen Effektfirlefanz ist es natürlich nicht erstaunlich, dass nichtmehr wirklich viel Geld in das Drehbuch gesteckt werden konnte, zumindest erscheint es einem so. Die Handlung ist eigentlich von der ersten bis zur letzten Minute vorhersehbar und hat mich glaube ich nicht einmal wirklich verblüfft. Für einen Actonfilm ist sie zwar okay, aber im Vergleich mit der Spannungsintensität der alten Alienfilme schneidet AvP2 natürlich deutlich weniger positiv ab. Aber wie bereits erwähnt ist es besser als im ersten Teil.
Ich weiß nicht, ob ich einfach zu wenig darauf achte oder sie auch diesmal wieder so wenig auffällig war, doch zur Musik fallen mir mal wieder kaum Punkte ein, man kann es zumindest so sehen, dass die Musikuntermalung wohl auf jedenfall nicht negativ war.
Fazit: Alien vs. Predator2 ist ein reiner Unterhaltungsfilm für Erwachsene, nicht mehr und nicht weniger, wer ausgefeilte Handlungswendungen und ausgefeilte Charakterstudien erwartet wird entäuscht, wer jedoch einfach nur Blut sehen will und dazu noch ein paar schmucke Tierchen hat seinen Spaß.
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (keine Meisterleistungen und Höhenflüge, aber doch zufriedenstellende Leistungen)
Plot: 04/10 (Aliens, Menschen, Blut.. nicht orginell)
Effekte: 09/10 (Alles schöne Animationen und auch das volle Programm)
Anspruch: 01/10 (es gibt schlicht einfach keinen)
Gesamtwertung: 06/10 (Es macht sich schon Spaß den Film anzugucken, dann aber am besten mit ein paar guten Freunden und guter Laune)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=smNLcTxIfZI)
imbd Wertung: 5.0 (http://www.imdb.com/title/tt0758730/)
Die DVD bei Amazon.de
http://www.generationmp3.com/optioncine/images/Dossiers/Ridley_Scott/american_gangster.jpeg
Name: American Gangster
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Krimi/Drama
Darsteller: Denzel Washington, Russel Crowe
FSK: Ab 16
Laufzeit: 157 min.
Inhalt:
Nach dem Tod seines Bosses übernimmt Frank Lucas dessen Geschäfte und beginnt aus Vietnam reines Kokain zu importieren und drängt damit gnadenlos alle Nebenbuhler des Drogengewerbes aus dem Geschäft.
Doch bald ist ihm Det. Richie Roberts auf den Fersen, ein fanatischer Cop der auch 1 Millionen Dollar schon mal gemäß den Regeln abgibt, anstatt sie in die eigene Tasche wandern zu lassen.
Meinung:
Laut imdb ist es der 156. Beste Film überhaupt, noch dazu ein Mafia-Film.
Spricht also nichts dagegen sich diesen Film anzusehen und großartig unterhalten zu werden, danach ein Review zu verfassen, bei dem man den Film 10/10 Punkte gibt.
Nun, warum ich trotzdem nur 7 Punkte vergebe möchte ich in den folgenden Zeilen erklären:
Mit American Gangster liefert Mr. Scott einen Film zu einem realem Mafiosi, wie schon Martin Scorsese mit Goodfellas und hier soll sogar der reale Frank Lucas am Film mitgearbeitet haben.
Laut der Kritik der Zeitung „Kurier“ soll der von Denzel Washington dargestellte Frank Lucas schon fast zu sympathisch sein.
Das ist eine Sache an dem Film: Er beginnt damit, dass Lucas einen Mann, der eindeutig zusammengeschlagen an einem Sessel gefesselt ist, mit Benzin überschüttet, ihn anzündet und anschließend, als der Stuhl schon umgefallen ist und der Mann immer noch schreit, ihn erschießt.
Im weiteren Verlauft bringt er noch fast jemanden um, der einem Mann in das Knie schießt indem er seinen Kopf mit einem Klavierdeckel bearbeitet und von der Szene während es Cafebesuches will ich hier gar nicht reden, allen voran weil die zu sehr spoilern würde.
Die guten Seiten an Lucas wie Ehre gegenüber der Familie – die er wieder zerstört als er seinen Bruder, der einen Fehler gemacht hat wegen dem sie Drogen verlieren, mehrmals gegen das Autofenster schlägt- stehen damit absolut gegensätzlich zu diesen „bösen“ Eigenschaften.
So oder so, eindeutig zu sehr sympathisch ist der Mann nicht, vielleicht ist seine Rolle nachvollziehbar, weil er einfach ein hart arbeitender Mann ist und das Leben einen als Schwarzen in der Zeit nichts schenkt aber wie bereits geschrieben, so sympathisch, dass ich es nicht aushalten würde ist er nicht.
Aber gerade dadurch weiß man nie genau woran man bei seiner Rolle ist: Ist er jetzt der nette Familienmensch oder ein gewaltversessener Mafiapate, dem doch der persönliche Profit an erster Stelle steht?
Bei seinem Gegenspieler handelt es sich um den von Russel Crowe gespielten Richie Roberts, ein prinzipientreuer Cop, der tatsächlich jeden einzelnen Cent von fast 1 Millionen abgibt, die er im Kofferraum eines Verdächtigen findet.
Damals herrschte blöderweise das Denken: Ein Cop der nichts einsteckt, ist ein Cop der genau solche Cops verrät.
Jedoch schart Crowe alias Roberts dann eine eigenen Truppe um sich und die Typen sind richtig cool, allen voran Spearman, gespielt von John Hawkes.
Mein persönliches Problem ist wohl, dass Frank Lucas sich nicht hocharbeiten muss. Sein Boss stirbt, er übernimmt die Geschäfte, knallt den Konkurrenten ab (verdammt, doch gespoilert), fährt nach Vietnam, importiert das reine Koks, kommt zurück und ist reich.
Kein langsames Hocharbeiten innerhalb der Mafia oder „innere“ Streitereien mit Nebenbuhlern. Frank Lucas erfüllt sich den Amerikanischen Traum innerhalb einer Nacht.
Genau so ist das mit dem Fall, der bei solchen Filmen doch immer folgt. Der ist nämlich genauso schnell da wie der Aufstieg zum uneingeschränkten Paten.
Das mag zwar auch so gewesen sein, aber das tut nichts zur Sache und deshalb bewerte ich den Film auch nicht besser.
Der Body-Count von American Gangster liegt weit unter dem Standard, die Toten kann man während des ganzen Films vermutlich an einer Hand abzählen (die sichtbaren, für alle Drogentoten bräuchte man da ein paar tausend Hände).
Kommt trotz mangelnder Action und ausfallenden Beschimpfungen wie in Departed während dieser 156 min. (zumindest laut imdb sind’s so viele^^) Langeweile auf?
Nein, ich hatte sogar das Gefühl, dass der Film viel zu schnell aus wäre, womit wir auch bei den halbherzig erzählten Nebengeschichten wären.
Roberts private Probleme hätten seiner Figur viel mehr Charaktertiefe verliehen, stattdessen gibt es nur 2 Szenen mit seiner Frau.
Das Selbe gilt für Frank Lucas, dessen Werben und anschließende Heirat um und von Eva. Auch das hat man irgendwie in ein paar Szenen abgehakt und das war’s dann auch.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Frau einfach zusieht wie ihr Mann jemanden mit einem Klavierdeckel beinahe umbringt und danach gibt es keinen Ehe-Krach….
Hier wäre viel mehr herauszuholen gewesen, eben um mehr Charaktertiefe zu erschaffen.
Im Prinzip erzählt Ridley Scott in American Gangster vor sich hin, unterhält einen, liefert aber nie wirklich diese großen Momente wo man gebannt vor dem Bildschirm sitzt und sich denkt: Was wird er jetzt machen? Wie geht die Szene aus? oder eben richtige „Wtf?!“-Momente, wo man nur ungläubig den Kopf darüber schütteln kann, wie jemand das jetzt schon wieder angestellt hat oder das so lange durchziehen konnte.
Irgendwie wird alles nur trocken präsentiert.
Damit ist American Gangster unter dem Strich gute Unterhaltung, die man sich auch auf DVD zulegen kann, aber definitv kein Muss-man-gesehen-haben-sonst-ist-das-Leben-nicht-lebenswert.
Ich empfehle da eher Departed (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6898126), Scarface, Goodfellas, Der Pate oder Die Sopranos-Staffeln.
Wer aber die genannten Filme/Serie schon gesehen hat, kann sich dann natürlich auch American Gangster holen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (Russel Crowe und Denzel Washington spielen hervorragend, der Rest leistet gute Arbeit, alles in allem sehr ansehlich, aber auch nichts besonderes)
Effekte: 8 (Einschusslöcher und ein paar Explosionen, wenn Effekte verlangt werden wirken sie realistisch)
Plot: 10 (Mafia, Drogen, Korruption, beim Plot stimmt alles)
Anspruch: 10 (Stellenweise brutal und bedenklick, allen voran wegen der Drogen)
Gesamteindruck: 7 ( Solider Gangsterfilm mit ein paar Stärken und Schwächen, aber unterm Strich kein Film der Platz 156 bei den 250. Besten Filmen bei imdb verdient hätte)
Imdb 8.0 ( http://www.imdb.com/title/tt0765429/)
Trailer bei imdb ( http://www.imdb.com/video/trailer/me60061652)
Die DVD bei Amazon.de
Aratirion
06.01.2008, 16:45
Fight Club
http://www.blogdecine.com/images/FightClub-Poster01.jpg
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Thriller, Drama
Regie: David Fincher
Darsteller: Brad Pitt, Edward Norton, Helena Bonham Carter
Inhalt
Der unter chronischem Schlafmangel leidende Erzähler (Edward Norton) versucht alles um seinem Leben eine neue Wendung zu geben, und sich selbst zu spüren. Genau diese Veränderung tritt ein als er auf den exzentrischen Tyler Durden (Brad Pitt) trifft. Gemeinsam entwickeln sie den titelgebenden 'Fight Club', der schnell eine Menge Zulauf findet, und dessen Ziel es ist, den Mitgliedern durch gegenseitige, organisierte Prügeleien, ihren Körper wieder spüren zu lassen, und ihnen damit neue Lebenslust einzuhauchen.
--
Ehrlich gesagt ist es gar nicht leicht die Handlung dieses Films wiederzugeben. Ich musste viel auslassen, was eigentlich wichtig wäre, und den Rest kann man auch nur unzureichend wiedergeben. Also, schaut ihn euch selbst an!
Kritik
Fight Club. Oh, Ein Boxkampf - Club.
Als ich den Titel in der Fernsehzeitung las erwartete ich mir nicht viel, ehrlich gesagt gar nichts. Doch selbst wenn ich das allerbeste erwartet hätte, wären diese Erwartungen noch übertroffen worden.
Fight Club hat einfach alles, was einen Film zum Kult werden lässt. Eine interessante und abgedrehte Handlung, kultige Dialoge und faszinierende Charaktere. Aber mal Schrittweise.
Die Handlung, die sich sehr oberflächlich betrachtet ziemlich simpel anhört zeigt einem bei näherer Betrachtung wahrlich eine riesige Ansammlung an systemkritischen, anarchistischen, anti - kapitalistischen und sonstigen Elementen. Präsentiert wird einem das ganze allerdings keineswegs in einer utopischen Welt. Nein, alles ereignet sich im Amerika des 20./21. Jhdt. und trotzdem vermag es einen aufzurütteln und einen Hauch kommunistischen Geistes zu entfachen.
Die Dialoge und die dazu passenden Situationen erfüllen den skurillen komödiantischen Teil des Films. Sie lockern nicht nur auf sondern haben richtigen Kultcharakter, selbst wenn man nicht lachend auf der Couch zusammenbricht, wie etwa bei einem Fear and Loathing in Las Vegas. Viel eher, lacht man innerlich über die tiefgründige Genialität mancher Aussagen, die einen wirklich beeindruckt.
Dazu passen natürlich auch die Charaktere bestens. Der unbenannte Erzähler, der den von Zivilisationskrankheiten geplagten westlichen Bürger des 20./21. Jhdt. repräsentiert und durch den anarchistischen, radikalen und trotzdem sympathischen Tyler Durden einen Wandel erfährt, vermittelt einem die Aktualität der Thematik in einer amüsanten Art und Weise.
Man kann den Film eigentlich aber gar nicht auf eine Thematik festnageln. Er beinhaltet derart viele Facetten und Interpretationsmöglichkeiten, dass wohl jeder seinen Sinn darin finden wird. Deshalb kann man zu dem Film eigentlich gar nicht so viel schreiben (bzw. eig. unendlich viel schreiben, wie mans nimmt).
Fazit:
Ein unterhaltsamer, "intelligenter" Film mit einem großen gesellschaftskritischen Aspekt, der darüber hinaus noch kultige Dialoge enthält, und deshalb ein Pflichtfilm für jeden Film - Interessierten sein sollte. Und auch für alle anderen natürlich; besonders gesellschaftskritisch eingestellte Menschen werden hier eine Bestätigung finden.
EDIT (Auf Wunsch, begradigte Bewertung :D)
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (Edward Norton spielt hervorragend, genauso wie Brad Pitt, der hier ebenfalls sehr überzeugend spielt; Helena Bonham Carter liefert im Übrigen auch eine mehr als solide Leistung)
Effekte: ? (der Film baut nicht wirklich auf großen Effekten auf; die eine oder andere Explosion ja, aber im Grunde nicht wirklich vorhanden)
Plot: 10 (Gesellschaftskritik, Anarchismus, gepaart mit skurillen Situationen; und noch viel, viel mehr; jeder wird hier an Interpretationen fündig werden)
Anspruch: 10 (wenn man den Film wirklich in seiner Gesamtheit erfassen will, genügt es nicht halbschläfrig danebenzuliegen und sich berieseln zu lassen, oder gar zwischendurch einzuschlafen, wie es mir beim ersten mal passiert ist ^^; Konzentration für den der alles erfassen will ist zu empfehlen)
Gesamteindruck: 10 (11/10 hat er nicht wegen der fehlenden langen Restwirkung nach dem Schauen; natürlich er rüttelt auf, aber irgendwann wendet man sich ab und verliert den Draht zu den Werten, die dieser Film vermittelt, bzw. vergisst man die Dialoge und Szenen trotz des Kultgehalts früher oder später; anders als bei Fear and Loathing in Las Vegas also, im Übrigen der einzige Film, dem ich 11/10 geben würde) btw; §ugly
Imdb Wertung 8.7 (http://www.imdb.com/title/tt0137523/)
Trailer bei YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=2QgFWXLN-ug)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
06.01.2008, 18:07
Die Fürsten der Dunkelheit
http://geizhals.at/img/pix/18552.jpg
Kinostart: 05.05.1988
Regie: John Carpenter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8693140)
Genre: Horror
Darsteller: Donald Pleasance, Jameson Parker, Victor Wong
FSK: 18
Inhalt: Ein Priester und ein Universitätsprofessor versammeln eine illustre Gruppe Studenten und Doktoren aller möglichen Fachrichtungen in einer alten Kirche. Den Grund lassen sie erstmal außenvor. Denn unter dem eigentlichen Gebäude befindet sich eine zweite Kirche, in der ein großes Gefäß mit einer grünen Flüssigkeit steht. Und wer würde schon glauben, dass darin ein finsterer Anti-Gott eingeschlossen ist?
Kritik: Ist wohl kein großes Geheimnis, dass John Carpenter ("Die Mächte des Wahnsinns", "John Carpenters Vampire", "Das Ding"), der nette Mann mit dem weißen Schnäuzer und dem Cowboyhut, einer meiner absoluten Lieblingsregisseure ist. Kein anderer, den ich kenne, hat sich als so vielseitig, so wandlungsfähig herausgestellt. Wo andere Regisseure einem Genre ihr Leben lang treu bleiben, tanzt Carpenter (mehr oder weniger erfolgreich) auf jeder Party, bastelte mit "The Fog" eine schicke Geistergeschichte, mit "Das Ding" einen Alien-Thriller, mit "Assault On Precinct 13" einen waschechten Actionreißer, mit "Big Trouble In Little China" eine großartige Eastern-Parodie... Die Liste könnte man eine ganze Weile fortsetzen.
Zu Carpenters Hauptwerk gehört aber wohl die sogenannte "Apokalypse"-Trilogie, bestehend aus drei Filmen, die prinzipiell nicht viel miteinander zu tun haben. Außer einer Ploteigenschaft: Die Menschheit steht am Abgrund. Teil 1 kam 1982 ins Kino und war der schon zweifach genannte "Das Ding". Den Abschluss bildete Anno 1995 mein absoluter Lieblingshorrorfilm "Die Mächte des Wahnsinns". Da ich die beide schon mehrfach gesehen hatte (und beide auf DVD besitze), dachte ich mir, muss man sich doch mal die goldene Mitte antun. Teil 2 aus dem Jahre 1987, genannt "Fürsten der Dunkelheit". Ohne gleich am Anfang zu viel verraten zu wollen: Teil 2 ist wohl der schwächste der Trilogie (was bei den saustarken anderen Teilen wahrlich keine Schande ist).
Was macht "Fürsten der Dunkelheit" schwächer als seine beiden "Mitstreiter"? Die Schauspieler sind's sicher nicht. Der Carpenter-erprobte Cast (die meisten Darsteller haben schon in anderen Filmen des Meisters mitgewirkt) spielt absolut genial. Die Hauptrolle teilen sich dabei Donald Pleasance (spielte Dr. Loomis in "Halloween") und Jameson Parker (der ist Carpenter-Neuling, hat aber beispielsweise in zwei Folgen der 80er-"Maverick"-Serie mitgespielt). Beide sind absolut stark in ihrem Spiel und totale Sympathieträger. Unterstützt werden sie von Victor Wong (war Egg Chen in "Big Trouble In Little China"), Dennis Dun (spielte Jack Burtons Sidekick Wang im selben Film), Peter Jason (spielte in so gut wie jedem Carpenter-Film mit), Susan Blanchard (hatte eine Rolle in "Sie Leben") und einigen weiteren weniger großen Namen. In einer kleinen Nebenrolle sieht man noch Schockrocker Alice Cooper, der hat aber nicht gar so viel zu tun. Naja, stark sind sie jedenfalls alle. Rein Schauspieltechnisch ist der Film eine wahre Wonne.
Auch bei den Effekten wird prinzipiell nicht viel falsch gemacht. Gut, für einen Film, der in seiner ungeschnittenen Form seit Jahr und Tag auf dem Index steht, ist der Streifen bei weitem zu zahm. Die meisten Todesszenen werden komplett ohne Blut abgehandelt, einige sogar gänzlich offscreen. Ganz besonders interessant fand ich da ja diesen Schnittbericht (http://www.geocities.com/Hollywood/Academy/7664/fuerst.txt). Man lese und staune: Um aus dem indizierten Film einen mit einer FSK 16 Freigabe zu machen, wurden exakt zwei (!) Szenen geschnitten. Meiner Meinung nach hätte der Film auch in seiner ungeschnittenen Fassung ab 16 freigegeben werden könne, aber ja mei, ich bin ja nicht die BPJM (bzw. damals war's ja noch die BPJS...). Aber ich schweife ab von dem eigentlichen Thema, den Effekten. Das Wasser an der Decke machte einen sehr guten Eindruck (war auch irgendwie ein wenig creepy... leider das einzige am Film...) und die Maske des Avatars des Anti-Gottes (geschickt umschrieben, um mal nicht zu spoilern...) war auch ziemlich nett. Vor allem der Arm, durch den man teilweise durchschauen konnte. Nice...
Ja wenn das alles dem Film prinzipiell nur zu gute kommt, was stimm denn dann nicht? Hm... tja... das Script wahr wohl leider in etwa so dick, wie eine dieser Infobroschüren, die ich am Mainzer Bahnhof ständig ablehne (geht mir doch einfach aus dem Weg, Leute... ich will den Kram nicht...), sprich: echt dünn. Twists und Turns sucht man vergebens, nach etwa zehn Minuten Spieldauer ist prinzipiell alles klar und man schaut den Nasen auf der Mattscheibe nur noch dabei zu, wie sie sterben, resp. versuchen selbiges zu verhindern und/oder dumme Phrasen dreschen (dafür war dann wohl Dennis Dun zuständig). Da gibt's keine Überraschungen, da gibt's keine Verwicklungen... Da gibt's gegen Ende eigentlich nicht mal mehr wirklich eine Story. Ja, der Showdown ist lahmarschig... und dann wiederum auch nicht.
Wie das? Ja, das ist der zweite große Schwachpunkt des Films. Wie der Streifen sich auf den Showdown vorbereitet... Whoa, das hat geradezu epische Ausmaße... Naja, nicht wirklich. Von der Länge her schon, aber leider isses nicht sonderlich interessant, sprich: zieht sich wie Sau. Und dann... POFF... isses plötzlich vorbei. Wie bitte? Ja, das große Finale dauert etwa DREI VERDAMMTE SEKUNDEN. WIESO? Da hätte man mit ein wenig Effekthascherei (Blutfontänen, Explosionen, Weltuntergang, was weiß ich) noch einiges herausreißen können, aber darauf verzichtet der Film konsequent... Schade drum.
Dritter und letzter Schwachpunkt: Der Film war nicht unheimlich... Ja gut, ich bin da eine etwas harte Nuss, mir haben bislang handgezählt zweieinhalb Filme einen Schrecken eingejagt (ich liebe dich, "Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)"), aber trotzdem... Zugegeben, die Traumsequenzen und das Wasser an der Decke waren schon... atmosphärisch. Aber ansonsten... Naja.
Dafür stimmt die Regiearbeit. Und wie sie stimmt. Der Score (wie immer aus der Feder des Meisters himself) ist Spitzenklasse, die Ausleuchtung und die Kulissen toll, die Kameraarbeit perfekt... Mensch Academy, gebt dem Carpenter endlich 'nen Oscar, ey... Den hätte er sich verdient. Zwar im Bezug auf "Fürsten der Dunkelheit" nicht für den besten Film, aber... Schlecht ist der Streifen auf jeden Fall nicht.
Kommen wir zum Fazit: John Carpenter hat schon bessere Filme gemacht ("Die Mächte des Wahnsinns", "John Carpenters Vampire", "Das Ding"), dafür hat er aber auch schlechtere in seinem Backkatalog ("Halloween", "Ghosts Of Mars"). Für einen Carpenter nimmt "Fürsten der Dunkelheit" sich relativ mittelmäßig aus, was heißt, dass er immer noch ein guter Film ist. Vor allem die Darsteller und der Score sind ein hingucker/hörer. Wenn das Drehbuch doch nur ein paar Seiten dicker gewesen wäre...
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (allesamt ziemlich gut, gibt keine wirklichen Ausfälle)
Plot: 04/10 (dünn... dünn... aber sowas von...)
Effekte: 07/10 (sehr gut allesamt, hätten aber ruhig ein paar mehr sein dürfen)
Anspruch: 04/10 (relativ gering, da einfach keine ordentliche Geschichte erzählt wird)
Gesamtwertung: 07/10 (für einen Carpenter eher mittelmäßig, für einen Film doch ziemlich gut)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.5) (http://www.imdb.com/title/tt0093777/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=D5I3Lt8PwyQ)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
06.01.2008, 22:49
Wrong Turn
http://www.horror-movies.ca/gallery/_files/photogallery/wrong_turn.jpg
Kinostart: 28.08.2003
Regie: Rob Schmidt
Genre: Horror/Thriller
Darsteller: Desmond Harrington, Eliza Dushku, Emmanuelle Chriqui
FSK: 16
Inhalt: Irgendwo in der Pampa segnet ein Pärchen das Zeitliche und der geneigte Horrorfilmschauer ahnt schon, dass unserem Helden etwas ähnliches angedacht wird. Selbiger nennt sich Chris Flynn und ist unterwegs zu einem Vorstellungsgespräch, als ihn ein Stau dazu zwingt, einen Umweg in Kauf zu nehmen. Kurz darauf kolidiert seine Karre mit dem Wagen von fünf twenty-somethings, die mitten im Wald in einen Stacheldraht gefahren sind. Der war nicht zufällig da, denn schon bald eröffnen drei gräßlich misgestaltete Kannibalen-Mutanten die Jagd auf ihr neues Futter.
Kritik: Gähn, schnarch... So in etwa dürfte jeder, der in den letzten zwanzig Jahren mal einen Horrorfilm zumindest halb gesehen hat, auf die Plotzusammenfassung reagieren. Ah ja... schon wieder Inzuchtkannibalen... Die scheint's in Amerika irgendwie an jeder Ecke zu geben (äh... das soll keine Anspielung auf... irgendwas sein). Sind die bei "The Hills Have Eyes" (dessen Remake übrigens totlangweilig und einfach nur schlecht war... das Original hab' ich nicht gesehen) noch durch die Wüste gehüpft, tummeln die sich jetze scheinbar im Wald. Originell... Die Hauptrollen werden dann mit allseits beliebten Serienhelden besetzt, weil die sind günstig und ziehen das Publikum an. Noch ein wenig hier und da geschplodderd, einmal quer durch das Genre "zitiert" (ist doch ein viel schöneres Wort als "geklaut")... Schon ist der Backwoods-Horror-Slasher nach Schema F fertig und bringt ordentlich Bares in die Kasse.
So oder so ähnlich tönte es aus dem einen oder anderen Review, das ich gelesen habe. "Freitag der 13." meets "Texas Chainsaw Massacre" meets "Tanz der Teufel" und "[insert Horrormovie shot between 1975 and 2000 here]". Das klang für mich persönlich irgendwie nicht so prickelnd, aber ich hatte den Film nun mal hier rumliegen (und das schon eine ganze Weile) und weil mir erst vorhin wieder aufgefallen ist, dass ich "Death Wish" ("Charlie Bronson hatte immer ein Seil dabei"... diese These wird von mir noch auf die Probe gestellt werden) verliehen habe, musste halt "Wrong Turn" dran glauben. Nach dem "Texas Chainsaw Massacre"-Fiasko machte ich mich auf das Schlimmste gefasst...
Meine Fresse... Ich hatte ja viel erwartet, aber so was... Okay, ich will nicht mein ganzes Pulver von Anfang an verschießen, aber... ich tu's jetzt einfach mal. "Wrong Turn" ist ein absolut glänzend gelungener, gut gespielter, spannender, brutaler, handwerklich hervorragender Backwood-Slasher, der mich über seine Lauflänge von knapp 84 Minuten bestens unterhalten hat. Ehrlich wahr, der Film ist toll.
Normalerweise erwartet man's bei Horrorstreifen ja nicht, aber die Jungs und Mädels, die hier ihre Nasen vor die Kamera halten, können wirklich was. Uns' Held Desmond Harrington (spielte unter Anderem in "The Hole", "Wir waren Helden" und "Ghost Ship") macht einen sehr sympathischen Eindruck und beweißt mit fortschreitender Spieldauer auch Qualitäten als Action-Held. Eliza Dushku (der Eine oder Andere wird sie aus "Buffy" in Erinnerung haben, für mich bleibt sie unvergessen als Arnies Tochter in "True Lies") ist für eine "Frau in einem Horrorfilm" auch überraschend tough, auch wenn mir ihre deutsche Synchronstimme ein wenig auf den Magen geschlagen ist (nicht wirklich schlecht... ich hatte nur etwas... anderes... erwartet). Kleinen Punktabzug gibt's bei der Dame wegen ihrem Gekreische gegen Ende... Das gefiel nicht so dolle. Ansonsten kann man noch ganz stark Jeremy Sisto ("Dead & Breakfast", "Suicide Kings", "Clueless") hervorheben, der wohl die coolste und sympathischste Figur überhaupt verkörpern durfte. Der Mann hat Präsenz, das macht Spaß, dem zuzuschauen... Julian Richter ("Düstere Legenden", "Detroit Rock City") kann man noch ehrenhalber erwähnen. Er spielt den Kannibalenmutanten "Three Fingers" und meistert seine Rolle doch recht geschickt. Stellt sehr glaubhaft ein krankes Monster dar. Die restlichen Darsteller gehen ebenfalls in Ordnung, vor allem die beiden anderen Mutanten fand ich ziemlich stark. Schon eine sehr illustre Runde, die Regisseur Rob Schmidt (hat sonst nichts Nennenswertes gemacht) da versammelt hat.
Eine Sache, für die der Film auch in den negativen Reviews immer gelobt wurde: Effekte. Ja, der Streifen ist 'ne ziemlich blutige Angelegenheit (auch hier gilt: liebe BPJM, was nimmst du für Drogen?), so dass eine FSK ab 18 eigentlich gerechtfertigt wäre. Hat er aber nicht gekriegt. Handwerklich ist da alles absolut im grünen Bereich. Die Mutantenmasken sind ziemlich schick, die Blood & Gore Effekte auch (die einbeinige Dame auf dem Tisch... brrrrr... nicht übel). Auch die Einschüsse, die's hin und wieder zu sehen gab (Chris' Bein und das Auge des Polizisten haben mich ziemlich zum Lachen gebracht) sind gut gemacht... Kann man wirklich nicht meckern.
Aber neben Blut und Gekröse kann der Film auch in Sachen Spannung ganz gut punkten. Er ist absichtlich ziemlich anti-kommerziell gehalten, so dass man sich nie ganz sicher sein kann, was denn jetzt als nächstes passiert (der Comic-relief stirbt... und das auch noch ziemlich früh... Sachen gibt's). Obwohl alles im Großen und Ganzen doch recht vorhersehbar gehalten ist, kann der Film durch die eine oder andere kleinere Überraschung punkten (ich sag mal die Szene auf dem Autofriedhof...). Recht erfrischend das.
Und eine Sache, die ich noch sehr stark hervorheben muss: Handwerklich ist der Film, wie oben schon erwähnt, eine wahre Wonne. Die Kameraarbeit ist zum Niederknien (die Szene als sie sich auf dem Baum verstecken... mir ist dermaßen die Kinnlade runtergeklappt...), die Ausleuchtung ist perfekt (diesmal gehen die Grüße an "The Descent"... du kannst einpacken... aber sowat von), die Kulissen sind ziemlich schick und wenn am Ende die Pyroeffekt-Keule ausgepackt wird, gehen jedem waren Freund von Explosionen die Augen über und das Herz auf. So machen Filme Spaß. Und es steckt sogar gar nicht mal so viel Knete dahinter. Zehn Mille waren am Start... Die wurden gut eingesetzt, würde ich sagen.
Hmja... kleinen Punktabzug gibt's wegen quasi nicht vorhandener Story (die Herkunft der Mutanten wird am Anfang mit ein paar Zeitungsschnipseln angerissen... mehr juckt nicht) und wegen Eliza Dushkus Gekreische beim Showdown (der davon abgesehen aber genial war). Aber da ich großzügig darüber hinweg sehe, war der Streifen für mich eine echte Überraschung und ein richtiges rundum-glücklich-Paket.
Kommen wir zum Fazit: "Wrong Turn" ist mitnichten so übel, wie sein Ruf einen glauben machen möchte. Klar, er erfindet das Rad absolut nicht neu, aber ich wage mal zu behaupten, dass er das gar nicht will. Der Film will unterhalten. Und dank guten Darstellern, Kurzweil an allen Ecken und Enden und einer handwerklichen Kunstfertigkeit, die bis heute noch ihresgleichen sucht, schafft er das Prima. Daumen hoch.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (man darf natürlich nichts Bahnbrechendes erwarten, aber die waren alle sehr ordentlich bei der Sache)
Plot: 03/10 (dünner als dünn, ist in diesem Falle aber absolut unwichtig)
Effekte: 09/10 (ich zähl da jetzt auch mal die Kameraarbeit und die Kulissen drunter und in dem Abschnitt mit dem Aussichtsturm war das beides einfach nur der helle Wahnsinn...)
Anspruch: 02/10 (Unterhaltungsfilm, ganz klar...)
Gesamtwertung: 08/10 (...und was für einer... ich wurde lange nicht mehr so gut bedient...)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.9) (http://www.imdb.com/title/tt0295700/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=cbAfVCIEDpY)
Die DVD bei Amazon.de
Tödliche Versprechen
http://z.about.com/d/movies/1/0/o/-/Q/easternpromisesposter.jpg
Originaltitel: Eastern Promises
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Thriller/Drama/Krimi
Regie: David Cronenberg
Darsteller: Viggo Mortensen, Naomi Watts, Vincent Cassel, Jerzy Skolimowski
FSK: 16
Inhalt: Die Geschichte handelt von Nikolaj Luzhin, der für eine Mafia-Familie den „Fahrer“ spielt. Hinter den Kulissen ist er aber auch für die Drecksarbeit zuständig, wie z.B. Leichen bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln. Er ist auch der Bodyguard von Kirill, dem psychisch labilen Alkoholiker-Sohn von Semyone, dem „Pater Familia“. Doch irgendwann baut Kirill Scheiße und die Geschehnisse überschlagen sich…..
Kritik: Die Rückkopplung in meinen Boxen kündigt einen Anruf an. Laut ertönt AC/DC’s Hell Aint A Bad Place To Be. Ich sehe auf den Display, Cousinchen ruft an, Kino? Klar, warum nicht. Welcher Film? Der Goldene Kompass……..Der Goldene WAS?!?! Ich musste ihr leider absagen, denn das wollte ich mir an meinem letzten freien Tag nicht antun. Doch sie rief noch mal an, mit der Hiobsbotschaft, wir gehen Tödliche Versprechen mit Viggo Mortensen. Mit wem? Na mit Aragorn…..
Ich könnte sie Küssen für diesen Film. Keine einzige Sekunde hab ich es bereut heute ins Kino zu gehen.
Heute in der Früh lese ich noch in der Kleinen Zeitung: „Chance auf Oscar für Tödliche Versprechen“. Na das will ich sehen. Ich kann nur sagen, sie haben nicht übertrieben, denn was dieser Film an Eleganz und Professionalität versprüht ist wahrhaft gigantisch. Angefangen mit den herausragenden Leistungen aller (!) Schauspieler. Viggo Mortensen verkörpert mit einer Hingabe und Leidenschaft diesen Nikolaj, wie einst bei Der Herr der Ringe. Und er war sich sogar nicht zu schade um seinen Pimmel 3 Minuten in die Kamera zu halten. Aber seht selbst. Sein durchtrainierter und tätowierter Oberkörper dürfte das ein oder andere Frauenherz höher schlagen lassen und seine Eleganz und (ich will nicht sagen Coolness) seine Coolness könnten den einen oder anderen vor Neid erblassen lassen. Zu anfangs noch etwas komisch, wird einem sein Charakter immer sympathischer, mit jedem Da und Dosvidanje, den es geht um, genau, Russen. Russen die den lieben langen Tag Wodka trinken und sich mit minderjährigen Prostituierten amüsieren. Dummes Klischee? Mag sein, der Film behauptet anderes.
Besonderes Lob möchte ich hiermit Vincent Cassel aussprechen. Wenn es nach mir ginge, würde er den Oscar für den besten Nebendarsteller bereits in der Hand halten. Aufgefallen ist er mir immer schon, auch in anderen Filmen, nur hier ist er nicht auf Höchstform, besser als das. Liegt vielleicht auch daran, dass seine Rolle maßgeschneidert für ihn ist. Ebenso wie Armin Mueller-Stahl, der seinen ersten Filmauftritt 1956 hatte und noch immer zeigt was er kann. Manche werden in wohl aus dem….äh…..tollen…..äh…..Film……Project: Peacemaker kennen und hoffentlich verehren.
Das erste Mal habe ich auf eine Sache vollkommen vergessen. Auf den Sound. Nun ja, eher auf die Musik, denn ich musste mich so auf das Pseudo-Russisch konzentrieren, dass ich die glatt vergessen habe. Heißt aber sicherlich nichts Schlechtes, denn schlechte Musik wäre mir auf jeden Fall aufgefallen. Ebenso weinig wie Musik sind mir Effekte aufgefallen. Ok, was soll man in so einem Film groß mit Effekten machen? Bis auf 2 Hals-Durchschneid-Szenen und 1 Mal Finger abzwicken, bemerkt man beinahe nichts anderes. Das soll hier aber kein Punkteabzug sein, da zu viele Effekte die Atmosphäre extrem vernichtet hätten. So greift Cronenberg auf billigere Mittel zurück, wie zum Beispiel auf keine Effekte. Dafür legt er umso mehr Wert auf anderes, und wenn er jetzt vor mir stehen würde, würde ich ihm meinen Dank aussprechen, und zwar dafür, dass er den Film gemacht hat wie er jetzt ist, und nichts anderes!
Russen. Die breite Masse stellt sich unter einem Russen ein Vodka trinkendes Ekel vor. Und ähnlich werden sie auch meines Erachtens ein bisschen dargestellt, könnte eine Kritik an den Russen oder eventuell auch an Putin sein, oder einfach nur eine Parodie. Das kann man nicht so wirklich sagen. An bösen Worten fehlt es denn östlichen Männern aber nicht. Halt!, werden jetzt einige FeministenInnen schreien! Was ist denn mit den wunderschönen russischen Frauen?! Nun, ich muss euch enttäuschen, die kommen sehr wenig bis gar nicht vor. Moment, da fällt mir ein, es kommen doch Russinnen vor. Und zwar als dünne Huren, die sich gerne vergewaltigen lassen und sich dann beleidigen lassen! Ach ja, und verkaufen kann man die auch! So kommt es, dass Kirill Nikolaj einmal befiehlt: „Du suchst dir jetzt eine aus, und fickst sie!“ Keine Angst, dieser Satz hat so wenig mit der Handlung zu tun, wie Bush mit dem Iran (höhö, wie sozialkritisch).
Was ist ein sehr guter Film ohne ein paar Macken? So soll hier eine genannt werden. Der Film ist gleich wie Blutgericht in Texas, auf einmal aus. Nikolaj sitzt an einem Tisch, die Kamera zoomt weg von ihm, und der Abspann erscheint. Wtf? Das hat wirklich weh getan, denn ich hätte gerne mehr von dem eineinhalb Stunden (fast) Meisterwerk gesehen.
Zum Abschluss muss ich es noch einfach einmal erwähnen. Ja, man sieht wie einst in Alexander mit Colin Ferrell, Mortensens Penis. Aber nicht so husch und weg, sondern richtig lange und ausführlich. Ob er zu der zeit betrunken war, oder einfach ein dickes fette Budget kassiert hat, ist mir unklar, fest steht, dass die oben genannte Szene mehr gegraust hat, als alle Splatter- und Gorefilme von Peter Jackson zusammen. Es war einfach…..lächerlich. Ja, die Jugend nimmt nichts und niemanden ernst, aber das war zuviel.
EDIT: Etwas besonderes habe ich ganz vergessen! Nicht nur der Penis ist erheiternd, sondern auch eine Szene mit einer russischen Ausgabe von Hansi Hinterseer^^ Der schmalzige Schlagersänger singt einmal ein sehr nettes Ständchen für einen Runde reifer Damen. Sehr amüsant!
Fazit: Wer einen wirklich hervorragenden Film mit Aragorn….äh…..Viggo Mortensen, minderjährigen Prostituierten, Vodka saufende Russen, abgetrennten Zehen, einem sehr enttäuschendem Ende und Mortensens Phallus sehen will, der hat mit Tödliche Versprechen die richtige Wahl getroffen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10/10 (Alle Darsteller sehr gut, auch jene mit unwichtigen Rollen)
Plot: 9/10 (Shr spannend bis zum Schluss; trotzdem einige Hoolywood-Macken in der Geschichte)
Anspruch: 9/10 (Es tut mir leid, der Penis)
Gesamtwertung: 10/10 (Ach drauf geschissen, der Film hats verdient!!!)
imbd-Wertung: 7.8/10 (http://german.imdb.com/title/tt0765443/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=aGh9nLWO5Vw)
Amazon-link, Soundtrack
Layer Cake
http://upload.worldofplayers.de/files/B0009X7BD2.01._SCLZZZZZZZ_.jpg
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Thriller/Drogenfilm
Regie: Matthew Vaughn
Besetzung: Daniel Craig, Michael Gambon, Sienna Miller
FSK: 16
Spieldauer: 106 Minuten
Inhalt:
Ein namenloser Drogendealer (Craig) will raus aus dem Geschäft. Er hat genug Geld für einen ruhigen Lebensabend und weiß, dass man ohne die nötige Selbstzüglung nicht weit kommt. Doch wie es nicht anders sein kann, beauftragt ihn ein „Boss“ noch 2 Aufgaben zu erledigen. Zum einen soll er ein entlaufendes Mädchen finden und zum anderen einen letzten Deal mit ein paar Prolls abwickeln, die unverhofft zu ner ganzen Menge Extasy gekommen sind…
Kritik:
Ach ja Überraschungen sind was feines, egal ob zu Weihnachten beim Geschenke Auspacken, Ostern beim Ostereiersammeln oder.. ach ich glaube ihr habt verstanden was ich meine. Genau so eine Überraschung erwartete mich auch bei Layer Cake. Mit anderen Worten eine verdammt positive. Schon der Text der Fernsehzeitung machte einen sehr positiven Eindruck dazu kam noch Daniel Craig als Besetzung des Hauptdarstellung.
Doch beginnen wir mal am Anfang, also der Besetzung. Diese ist schon relativ hochkarätig. Neben dem Anfangs erwähnten Daniel Craig tritt auch Colm Meaney (http://www.sanjosedublin.org/events/2007spiritofireland/colmmeaney-startrek1.jpg) (vielen von euch bestimmt aus ConAir oder Stargate Atlantis bekannt) auf. Er spielt einen der Freunde/Arbeitskollegen von Craig und greift ihm zum Teil recht hilfreich unter die Arme. Der Rest des Casts ist eher unbekannt bzw. sagt mir zumindest nichts, einzig Sienna Miller als zeitweilige Gespielin Craigs und Michael Gambon (Dumbeldore seit dem 3ten Harry Potter) könnten dem ein oder anderen was sagen. Doch wie in vielen Filmen ist nicht der Bekanntheitsgrad der Schauspieler von belang sondern deren Fähigkeiten und diese sind sehr gut. Wie es sich für einen britischen Gangsterfilm gehört ist der Film voll von skurrilen Figuren… als bester Vergleich bieten sich hier wohl „Snatch“ und „Bube, Dame, König, grAs“ an. Jedoch sei angemerkt, dass Layer Cake (bis auf einige Lacher) ernsterer ist als die beiden genannten. Obwohl der ein oder andere lustige Moment ist, dominiert doch der dunklere Einblick in die Londoner Drogenszene.
Dieser Eindruck wird durch die exzellente Kameraführung perfekt unterstützt. Besonders die Szenenübergänge sind sehr genial, sie sind wie in meinem Film (die Szene mit dem Mund) nur halt gut und unauffällig. Auch die restliche Optik des Films ist in einem guten Look gehalten und springt immer wieder zwischen Countryclub und Hinterhof.
Neben all dem Gedöns wie böse Buben und schicke Optik gehört zu einem richtig guten Gangsterfilm natürlich auch das passende Drehbuch. Jetzt muss ich natürlich aufpassen, denn bei einem Film wie diesen kann sehr leicht gespoilert werden. Doch soviel sei gesagt, der Film verfügt über mehrere überraschende Wendungen und spätestens ab den Serben wird vielen von euch der erste erstaunte Fluch über die Lippen kommen. Denn genau wie die Figuren ist auch der Film stellenweise sehr skurril. Des Öfteren war ich über die Gradlinigkeit was manche Dinge anging erstaunt, welche im krassen Gegensatz zu den Verwirrungen der Handlungs- und Zeitsprüngen steht.
Letzten Endes ist da noch die Musik, welche diesen Film von der Standartkost abhebt. Ich weiß nicht woran es liegt, aber irgendwie gefallen mir die Soundtracks von britischen Filmen oft besser, als die von anderen. Auch in Layer Cake gibt es wieder viel Gutes auf die Ohren. Zum Teil bekannte, zum Teil unbekannte Songs, aber alle passen rein und runden die ganze Sache ab.
Fazit: Der beste Film den ich seit langem gesehen habe und wohl mit der beste „Gangsterfilm“. Voll mit interessanten Situationen, doch dabei immer very british und mit Stil. Ein MUSS für Freunde der hochwertigeren Unterhaltung.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10/10 (famos besetzt, mit einem genialen Daniel Craig in der Hauptrolle)
Plot: 9/10 (bis zuletzt immer wieder mit Wendungen und viel Spannung versehen)
Anspruch: 8/10 (aufpassen ist Pflicht, wenn man bei den Rückblenden und Zeitebenen immer auf dem laufenden bleiben will)
Gesamtwertung: 9/10 (Jaa.. ihr seht richtig, da steht jetzt eine 9, aber nach der Diskussion die im Thread lief, habe ich nochmal drüber nachgedacht und meine 10 Punkte als Impulsivhandlung abgetan, die 9 Punkt hat er aber einfach verdient!)
imbd-Wertung: 7.4/10 (http://german.imdb.com/title/tt0375912/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=_4gcYeLfJMs)
Amazon-link
Harbinger
15.01.2008, 15:44
Requiem For A Dream
http://www.filmposter.ch/img/plakate/film/751660_Requiem-for-a-dream--CHF24.jpg
Kinostart: 15.09.2002
Regie: Darren Aronofsky
Genre: Drama
Darsteller: Jared Leto, Marlon Wayans, Jennifer Connelly
FSK: 16
Inhalt: "Requiem For A Dream" begleitet den drogensüchtigen Harry, seine Freundin Marion, seinen Kumpel Tyrone und seine Mutter Sara auf ihrem unaufhaltsamen Weg nach unten.
Kritik: Man ist meine Inhaltsangabe kurz ausgefallen. Seltsam, wo ich doch sonst so eine Laberbacke bin. Aber naja, mehr kann man in dieser Hinsicht auch nicht wirklich schreiben, ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen. Also breiten wir doch einfach mal den Mantel des Schweigens darüber und kommen nach dieser kleinen Exposition zu dem, was wirklich wichtig ist...
Kritiker und Fans sind sich einig: Mit "Requiem For A Dream" hat "Pi"-Regisseur Darren Aronofsky ein wahres Meisterwerk erschaffen, einen deprimierenden, aufrüttelnden Film über das größte Übel unserer Gesellschaft, ein audiovisuell beeindruckender Streifen über... richtig geraten: Drogen. So so. Toll ist der Film also? Ah ja... Dann sollte man ihn sich doch mal anschauen, nech?
Um mal wieder ein wenig vorweg zu nehmen (und mir gleichzeitig wieder eine ganze Wagenladung neuer Feinde zu schaffen... war mal wieder Zeit): Meine Fresse, "Requiem For A Dream" ist wohl mitunter die überbewertetste Grütze, die mir je vor die Glotzbuchten gekommen ist. Und das sag' ich nicht nur, weil der Film dermaßen gehypet wird. Style over content lauten die Zauberworte... Ja, das beschreibt den Film ziemlich gut.
Was will ich damit nu sagen? Berechtigte Frage. Bei der Realisierung von "Requiem For A Dream" hat Darren Aronofsky gaaaaaaanz tief in die Trickkiste gegriffen und jedes gängige Stilmittel herausgeholt, das er so finden konnte. An sich ist das ja keine so schlechte Sache und es verleiht dem Film auch eine gewisse künstlerische Komponente. Dummerweise ist uns' Regisseur da dermaßen mit der Brechstange drangegangen, dass man schreien könnte. Wie mit einem Salzstreuer hat er die verschiedenen Stilmittel aufs Zelluloid gestreut, ob's jetzt Sinn machte oder nicht. Und das hat einen bitteren Beigeschmack. Künstlerischer Anspruch ist eine nette Sache... aber nicht, wenn er dermaßen gezwungen und aufgesetzt wirkt...
Schlimmer noch ist die Tatsache, dass Aronofsky mit diesem Style-Overkill wohl das Fehlen einer anderweitigen Daseinsberechtigung für den Film kaschieren wollte. Denn abgesehen von massig Bild-Collagen, Tonspielereien, netten Editing-Tricks und weiterem Stil-Mumpitz hat der Film absolut nichts zu bieten. 100 Minuten lang sehen wir einer Ansammlung von absolut unsympathischen Flachpfeifen dabei zu, wie sie uninteressante Gespräche führen, Drogen nehmen, Zeug klauen, Drogen nehmen, sich prostituisieren, Drogen nehmen, ein Kühlschrank durch die Gegend läuft, sie Drogen nehmen... Klar soweit? Das alles ein böses Ende nehmen muss dürfte dem geschulten Zuschauer wohl nach den ersten drei Minuten klar sein. Das Problem ist aber, dass dieses Ende durch die Dummbrätzigkeit der Charaktere jeglichen Schock missen lässt (man muss es leider so sagen: Die sind Arschlöcher und haben sich den ganzen Mist selbst zuzuschreiben) und der Film zwar eine wichtige Aussage spazieren trägt, diese aber wohl jedem Vorschulkind schon vor dem Anschauen klar gewesen sein dürfte. Für alle, die's noch nicht verstanden haben: Der Film sagt "Alle Arten von Drogen sind schlecht, mkay?"...
So weit, so unknorke das. Die Darstellerriege kann auch nicht gerade glänzen. Jared Leto (Angel Face in "Fight Club", spielte außerdem noch in "Düstere Legenden") ist einfach kein wirklich überzeugender Darsteller und eine astreine Fehlbesetzung für eine Hauptrolle. Er spielt seine Figur mit der Begeisterung eines verschimmelten Toasts... Marlon Wayans ("Scary Movie"... ja, es ist tatsächlich so schlimm) bietet mit seinem gräßlichen Overacting den Gegenpol dazu. Der Mann ist für ernste Rollen absolut ungeeignet und beweißt das mit seiner Darstellung hier gnadenlos. Die allseits gelobte Ellen Burstyn ("The Fountain") konnte mich auch nicht überzeugen, mag aber auch daran liegen, dass ihre Figur die dümmste und unrealistischste ist (oh Gott, der Kühlschrank...). Einziger Lichtblick ist wohl Jennifer Connelly ("Dark City"), die aber an ihrer schlechten Rolle schier verzweifelt. Man darf den Darstellern aber wohl keine zu großen Vorwürfe machen... Die Figuren geben einfach absolut nichts her.
Da fragt man sich doch ehrlich, was der Hype um diesen Film sollte... Scheinbar sind die meisten Leute von der hübschen (wenn auch überfrachteten) Optik des Films und dem (zugegeben guten, aber völlig daneben eingesetzten) Soundtrack so sehr mitgerissen, dass sie gar keinen Blick dahinter geworfen und gesehen haben, wie flach und dümmlich der Streifen unter der Hochglanzoberfläche doch ist... Style over content, style over content...
Kommen wir zum Fazit: "Requiem For A Dream" ist ungefähr so gut, wie ein hübsches Kästchen voller Luft. Der Film sieht auf den ersten Blick schick aus, hat aber einen Inhalt, der schlicht und ergreifend gegen null tendiert. Die netten Stilmittel und die ordentliche Musik können einfach nicht darüber hinwegtäuschen, dass Novelist Hubert Selby Jr. (auf dessen Buch der Film basiert) weder eine Story zu erzählen, noch eine wirkliche Aussage zu machen hatte. Und das bricht dem Film schlicht und ergreifend das Genick. Große Grütze.
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (alle blass und ohne jegliche Leidenschaft, resp. Talent bei der Sache)
Plot: 03/10 (der Film hat weder eine Geschichte zu erzählen, noch irgend eine Aussage zu machen, die über "Drogen sind schlecht" hinaus geht)
Effekte: 07/10 (prinzipiell recht gut gelungen, aber die Stilmittel wurden viel zu übereifrig eingesetzt, um wirklich Wirkung entfalten zu können)
Anspruch: 04/10 (versucht mit plumper Pseudo-Artistik den kaum vorhandenen Anspruch zu verschleiern... und scheitert kläglich)
Gesamtwertung: 03/10 (ein Film ohne Sinn und Zweck mit ein paar hübschen Bildern)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.5) (http://www.imdb.com/title/tt0180093/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0180093/trailers-screenplay-E14664-310)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
19.01.2008, 15:22
Juno
http://www.slashfilm.com/wp/wp-content/images/junoposter2.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Komödie / Drama (ein kleines bisschen zumindest)
Regie: Jason Reitman
Darsteller: Ellen Page, Michael Cera, Jennifer Garner
Inhalt:
Die 16 Jährige Juno MacGuff wird schwanger und entscheidet sich gegen eine Abtreibung und für eine Adoption...
Meine Meinung:
Überraschung, ich bin zurück^^ Ja, nachdem ich jetzt schon knapp ein Monat hier nixmehr geschrieben hab, hab ich mich endlich wieder aufgerafft einen zu schreiben... Dafür hab ich mir auch nen richtig guten Film ausgesucht... naja, dann lasst uns anfangen...
Ein paar kenne Jason Reitman vielleicht durch seinen ersten Film "Thank you for Smoking"... Den fand ich auch absolut genial, ich hoffe das Jason Reitman uns noch lange als Regisseur erhalten bleibt und ne Menge Filme dreht. Ich setze große Hoffnungen in ihn.
Ich hab den Film eher durch Zufall angeschaut und war sehr positiv überrascht... Gleich am Anfang kommt ein absolut geniales Lied... hat mir wirklich sehr gut gefallen... Naja, der ganze Film lebt von den genialen Schauspielern, allen vorran Ellen Page die wirklich eine absolut geniale Schauspielerin ist und die Rolle absolut ausfüllt. Der eine oder andere kennt sie vielleicht aus Hard Candy... Naja, Juno ist ein recht ungewöhnliches Mädchen, echt schwer zu beschreiben... Der Film ist eine Komödie, aber es ist jetzt nicht so ne Schenkelklopfer Komödie, wirklich laut lachen tut man eigentlich nie... Ist eher Hintergründig und entsteht durch die genialen Dialoge und Schauspieler...
Der Film war in den USA in den Kinos auch verdammt erfolgreich und hat ne 93% Prozentwertung bei Rotten Tomatoes... Der Film ist auch bei den Golden Globes für bester Film, beste Hauptdarstellerin und bestes Drehbuch...
Ok, nun zu den Darstellern... Der FIlm lebt wie gesagt beinahe zur Gänze von ihnen und sie sind alle wirklich ausgesprochen gut... Ok, von Jeniffer Garner kann man denken was man will, aber es ist zweifellos nicht ihre schlechteste Rolle... Ellen Page spielt Juno wirklich absolut genial und über jeden Zweifel erhaben... Aber auch die anderen sind top, allen vorran J.K. Simmons als ihr Vater... Er ist ein weiterer absoluter Höhepunkt des Films... Michael Cera ist auch recht gut, auch wenn er mMn ein bisschen hinter den anderen herhinkt... Aber ok, das liegt vielleicht auch an seiner Rolle, die ja auch recht unsicher ist. Der Rest ist auch verdammt gut... Genial!
Ich hab gehört, dass sehr viele aus Arrested Development mitspielen sollen, da ich die Serie aber nicht kenne kann ich das jetzt nicht bestätigen.
Effekte oder so gibts nicht wirklich, kann ich daher nix dazu sagen...
Die Geschichte ist auch verdammt gut und schafft es sich von diesen Standard "junges Mädchen wird schwanger buhuhu" Geschichten weit abzusetzen... Also wer sowas erwartet ist hier komplett falsch...
Noch ein Wort zum Soundtrack... der ist wohl der beste den ich seit sehr sehr langer Zeit gehört habe... Vorallem das Lied von "The Moldy Peaches" (von denen ich mir bei Gelegenheit was kaufen werde) passt sowas von genial dazu... Oder das Lied ganz am Anfang... auch topp...Aber auch der Rest des Soundtracks ist genial...
Naja alles in allem wirklich ein ausgezeichneter Film, mit genialen Schauspielern, genialem Soundtrack, einfach ein must see!
Achja, der Adoptivvater und Juno scheinen beide sehr große Splatterfans zu sein und an einer Stelle schaun sie auch einen xDD
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (Ellen Page, Michael Cera, Jennifer Garner, J.K. Simmons, alles geniale Schauspieler...)
Effekte: - (gibts net)
Plot: 8 (supi)
Anspruch: 6
Gesamteindruck: 9 (sollte man wirklich gesehen haben, absolut genial.)
Imdb Wertung: 8.0 (http://www.imdb.com/title/tt0467406/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=K0SKf0K3bxg)
Die DVD bei Amazon.de
Für ein paar Dollar mehr
http://www.dvdrome.com/assets/images/DollarMehr.jpg
Name: Für ein paar Dollar mehr
Erscheinungsjahr:1965
Genre: Western
Regie: Sergio Leone
Darsteller: Clint Eastwood, Lee Van Cleef
FSK: 16
Laufzeit: 130 min.
Inhalt:
Ein berüchtigter Bandenchef wird von seinen Leuten aus dem Gefängnis befreit und sofort sind zwei Kopfgeldjäger auf seinen Fersen um das hohe Kopfgeld für ihn und seine Bande zu kassieren.
Meinung:
Wie heißt es so schön: „Irren ist menschlich“ und selbst jemanden wie mir kann mal ein Fehler unterlaufen.
Ein mehr oder minder schwerer Fehler passierte mir am 19.01.08, denn an diesem Tag habe ich ein Review zu „Für ein paar Dollar mehr“ verfasst und dem Film gleich die Höchstwertung gegeben.
Nicht, dass ich jetzt beim 2. Mal anschauen drauf gekommen wäre, dass der Film schlecht wäre, keineswegs, jedoch zeigte dieses 2. Mal anschauen, dass der Film auch keinesfalls die Höchstnote verdient und da ich nicht heimlich mein altes Review nach unten editieren wollte, dachte ich mir ich verfasse gleich ein neues (denn nebenbei bemerkt, hatte ich das Review schreiben damals auch noch nicht so drauf wie heute, wobei das auch nicht heißen soll, dass das Folgende ein Meisterwerk wäre…).
Bei „Für ein paar Dollar mehr“ handelt es sich um den Nachfolger zu „Für eine Handvoll Dollar“ basierend auf den japanischen Film „Yojimbo“.
Für den Nachfolger hat Sergio Leone sich jedoch eine eigene Handlung ausgedacht, die sich um zwei Kopfgeldjäger und einen frisch aus dem Gefängnis befreitem Bandenführer dreht, der es sich in den Kopf gesetzt gleich mal die am besten gesichertste Bank im Land auszurauben.
Einer der Kopfgeldjäger wird von Clint Eastwood verkörpert, der einzige Schauspieler der in allen Teilen der Dollartrilogie zu sehen ist, der Bandenführer El Indio von Gian Maria Volontè, der schon Ramón, also den Bösewicht in „Für eine handvoll Dollar“ verkörperte.
Neu im Bunde ist Lee Van Cleef als Col. Douglas Mortimer, der auch im Nachfolger „Zwei glorreiche Halunken“ mitspielt, da aber auf der bösen Seite.
Clint Eastwood spielt mal wieder den Mann ohne Namen (der aber doch einen Hand, aber nur einmal im Film genannt wurde, was mich einige Minuten gekostet hat um überhaupt draufzukommen, dass er damit gemeint war) im Poncho.
Der Film beginnt erstmal damit den Zusehern 20 Minuten lang zu zeigen wie beide Kopfgeldjäger unabhängig voneinander einen Auftrag erledigen, was absolut nichts mit dem weiteren Verlauf der Handlung zu tun hat. Das sei für alle erwähnt, die so etwas stört.
Erst ab Minute 20 mit dem Ausbruch von El Indio kommt die Story ins Rollen.
Die zeigt sich im Großen und Ganzen wie von einem Western gewohnt, bietet also alles in allem keine großen Überraschungen, hält aber durchaus einige Wendungen bereit.
Es gibt in dem Film böse Menschen, weniger böse Menschen oder unbedeutende Zivilisten.
Wer in einem Film ein klares „Gut-Böse“-Schema braucht oder eher auf Serien wie „The Shield“ steht, wo man gegen das Gesetzt handelt, aber irgendwie moralisch nachvollziehbare Taten vergeht ist bei „Für ein paar Dollar mehr“ fehl am Platz.
Moral ist etwas, das in diesem Film absolut nicht existiert.
Während es im Vorgänger wenigstens noch eine Handlung von Eastwoods Charakter gab, die moralisch korrekt war, gibt es in diesem Film, der immerhin eine gute halbe Stunde länger ist, keine einzige.
Jeder und zwar wirklich absolut jeder der auch nur einen Satz sagen darf hat irgendein egoistisches Motiv und damit meine ich selbst das kleine Kind, dass eigentlich nur das Geld von Eastwood will.
Gleich zu Beginn wird das ganze Gefängnis, bis auf einen Mann, förmlich niedergemetzelt und selbst ein unbewaffneter Gefangener wird erschossen.
Monco (der Name den man sich für Eastwood dieses Mal ausgedacht hat) hat genauso wenig Interesse daran, seine Beute, also Verbrechergesindel auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist, lebend abzuliefern wie Mortimer. Der fordert einen Verbrecher der nicht einmal noch seine Waffe gezogen hat, nicht dazu auf sich zu ergeben sondern erschießt den guten Mann einfach.
Das Gute daran das es keine Moral gibt (bzw. eigentlich das Beste) ist das El Indio auch deshalb keinen Grund hat sich irgendwann im Film zu ändern.
Vor allem aus den heutigen Filmen ist man es gewohnt, dass Bösewichter gegen Ende Sachen tun die sie sonst nie tun würden und sich etwa aufopfern um die Welt zu retten.
El Indio ist zu Beginn des Films ein etwas durchgedrehter Mörder, er ist im Film ein etwas durchgedrehter Mörder und er ist auch am Ende des Films immer noch ein etwas durchgedrehter Mörder der jeden um sich herum zu seinem eigenen Wohl oder für ein paar Dollar mehr aufopfern würde und die Szenen in denen er jemanden gegenübertritt und die Musik seiner Uhr spielen lässt und man genau weiß, sobald die Musik zu Ende ist, stirbt der andere, da er einfach keine Chance hat, sind sehr atmosphärisch in Szene gesetzt.
Ähnlich wie in den anderen Dollar-Filmen und „Spiel mir das Lied vom Tod“ gibt es in „Für ein paar Dollar mehr“ nur äußerst trockenen Humor und nichts ironisch-heiteres wie in einem „Butch Cassidy and the Sundance Kid“.
Ein großes Plus für alle Sergio Leone-Western gibt’s auch hier natürlich wieder für die Filmmusik von Ennio Morricone. Diese setzt teils gerade in den richtigen Stellen ein und gerade das Theme des Streifens ist äußerst gut gelungen.
Während der Vorgänger noch ein Film war der wegen seiner Handlung ( die ja sehr viele Ähnlichkeiten mit „Yojimbo“ und dem deutlich später produziertem „Last Man Standing“ ) ein Film war, der mehr Leute angesprochen hat, richtet sich dieser hier eher nur an Fans von klassischen Western.
Der Film ist kürzer als die beiden nachfolgenden Western von Leone, nämlich „Zwei glorreiche Halunken“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“, die schon eher als Western-Epen bezeichnet werden können und schlägt folglich auch ein schnelleres Erzähltempo an und dürfte daher auch Leuten die Western eher nicht so zugetan sind eher zusagen, als die Nachfolger.
Fazit: „Für ein paar Dollar mehr“ ist ein würdiger Nachfolger und ein toller Western, der für viel und gute Unterhaltung sorgt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9/10 (Leisten alle einen guten Job, die Hauptrollen sind sehr gut besetzt)
Effekte: 05/10 (Eher schlecht als recht, es fehlen stellenweise sogar die Einschusslöcher)
Plot: 07/10 (Typischer Western mit ein paar Wendungen)
Anspruch: 08/10 (Brutal, brutal, brutal, aber keine großen Ansprüche in Sachen Storyverständnis)
Gesamteindruck: 08/10 (Gefällt mir besser als „Spiel mir das Lied vom Tod“ und ist ein wirklich sehr guter Film)
imdb 8.3 ( http://www.imdb.com/title/tt0059578/)
DVD bei Amazon
Trailer ( http://www.youtube.com/watch?v=RC6D2DvBbyU) (spoilert extrem, aber, kann man bei so einem Film eigentlich spoilern?^^)
Der Nebel
http://img5.allocine.fr/acmedia/rsz/434/x/x/x/medias/nmedia/18/64/63/20/18826206.jpg
In Deutschland erschienen: 17.01.2008
Regie: Frank Darabont
Darsteller: Jeffrey DeMunn, Laurie Holden, Marcia Gay Harden, Thomas Jane, Toby Jones
Laufzeit: 126 Minuten
Land: USA / 2007
Genre: Horrorfilm
FSK: ab 16
Inhalt: Ein Nebel bricht über das Land herein und schnell wird deutlich, dass es sich um keinen normalen Nebel handelt. Die Leute sind gezwungen sich in einem Supermarkt zu verbarrikadieren, denn im Nebel lauern Kreaturen, die nicht von dieser Welt sind.
Meine Meinung / Kritik: Als ich kurz vor meinem Kinobesuch am Freitagabend erfuhr dass es sich um eine Stephen King Verfilmung handelt, wusste ich, dass ich wohl nicht enttäuscht werden würde und so sollte es auch nicht kommen. Trotzdem war ich anfangs noch etwas kritisch als ich dachte: Ein Horrorfilm ab 16? Ob das gut sein kann?“
In Film spielen eher unbekannte Schauspieler mit, die man zwar vom sehen her kennt und die manchen vielleicht ein Begriff sind, die jedoch keine weltbewegenden Stars oder Schauspieler sind, was aber in keiner Weise den Film in ein schlechteres Licht rückt. Während des Films hat man zur keiner Zeit das Gefühl, dass der Film zwanghaft Horrorszenen beinhalten will, was ich schon einmal sehr gut finde.
Kommen wir aber nun erst einmal zu den Punkten, wo ich behaupten kann, dass sie ganz gut umgesetzt sind:
Kommen wir hier noch einmal auf die Horrorszenen zu sprechen, die ich gerade schon einmal erwähnt habe. Mich hat es beeindruckt, dass der Film kein blutrünstiger, nur mit Horrorszene voll gestopfter, Film ist. Die Horrorszenen sind sehr gut dosiert, immer dann wenn sie erforderlich sind; teilweise brutal, jedoch nie übertrieben dargestellt. Dadurch spricht der Film viele Leute an: Zum einen kommen Horrorfans durch die erschreckenden und horrormäßigen Szene auf ihre Kosten, aber durch die gesunde Dosierung dieser Szenen, ist der Film auch für Leute, die keine großen Horrorfans sind, dafür aber Spannung lieben, sehenswert.
Weiterhin ist es sehr gut umgesetzt worden, dass wohl nicht die Monster im Nebel eine Rolle spielen, sonder zum größten Teil die Menschen, die über Tage hin im Supermarkt auf engstem Raum zusammenleben, und am Ende Probleme haben miteinander auszukommen. Eine Person betreibt förmlich Psychoterror, wodurch sich 2 Parteien bilden, die selber nicht miteinander auskommen. Diese Szenen zwischendurch regen einen sehr zum Nachdenken an, denn man stellt sich die Frage, warum Menschen in so einer Notsituation nicht Kompromisse setzten können.
Ein weiteres Highlight des Filmes ist ganz klar das Ende. An dieser Stelle möchte ich nicht allzu viel verraten, jedoch ist man über das Ende geteilter Meinung. Ich kann jedoch so viel sagen, dass es kein Happy End ist, wie das bei einem Horrorfilm auch nur eher selten der Fall es. Jedoch ist eins ganz klar: Dieses Ende vergisst man nicht so schnell und es geht einem unter die Haut.
Jedoch gab es auch ein paar Dinge, die nicht ganz so gut gelungen sind: Zum einen der Rassismus. Keiner hätte ein Problem damit, dass der Nachbar des Hauptdarstellers ein Farbiger ist, jedoch ist der Rassismus und die Schiene der Diskriminierung in diesem Film völlig fehl am Platz und man kann froh sein, dass dies nur am Anfang der Fall ist.
Ansonsten wäre da wohl nur noch der teilweise fehlende Realismus zu erwähnen, was jedoch nur Leute wie mich stört, die auf so etwas zumindest ein bisschen Wert legen. Ich meine, wenn man schon in einem Supermarkt ist, und die komplette Vorderseite aus Glas ist du man noch dazu schwere Regale hat, wie es in einem Supermarkt üblich ist, warum benutz man dann Säcke aus Hundefutter um sich zu verbarrikadieren und nicht die Regale? Und wieso schaltet man das Licht und die Scheinwerfer an, wenn es doch Nacht ist und mein eigentlich als halbwegs intelligenter Mensch merken müsste, das diese Monster vom Licht angezogen werden?
Schlussendlich ist jedoch zu sagen, dass mich der Film überrascht hat und mir doch eigentlich sehr gut gefallen hat. Einige Horrorszenen und viel Spannung; das ist es, was diesen Film ausmacht.
IMDB-Wertung: 7.4 (http://www.imdb.com/title/tt0884328/)
Wertung:
Darsteller: 7/10 (Eher unbekannte Darsteller, jedoch machen sie ihre Sache ganz gut)
Plot: 8/10 (viel unerwartetes und einige Wendungen, Spannung wird aufrecht erhalten)
Effekte: 6/10 (Eher mager, da man die wirklich großen Monster kaum zu Gesicht bekommt; Monster ähneln sich, kaum gute Effekte; Nebel jedoch ganz gut umgesetzt)
Anspruch: 9/10 (trotz Horrorfilm wird man zum Nachdenken angeregt, nicht zuletzt durch das überraschende Ende und das Verhalten von Menschen zueinander, wenn man auf engstem Raum für längere Zeit miteinander auskommen muss)
Gesamteindruck: 7/10 (Meiner Meinung nach sehr gut gelungen, jedoch werde wohl nicht alle so empfinden. Teils mangelnde Effekte und nicht allzuviele Horrorszenen, aber dafür Aufrechterhaltung der Spannung)
Offizielle Seite (http://www.dernebel.senator.de/)
Trailer (http://www.uci-kinowelt.de/kino/Trailer/197423)
Die DVD bei Amazon.de
ROTTWEILER
http://www.tierhorror.de/cover/586_2725.jpg
Erscheinungsjahr: 2005
Land: Spanien
Genre: Action, Splatter, Langeweile
Regie: Brian Yuzna
Darsteller: William Miller, Irene Montalà, Paulina Gálvez, Cornell John, Paul Naschy
FSK: Keine Jugendfreigabe
Inhalt:
Der wegen illegaler Einwanderung verhaftete US-Amerikaner Dante schafft es, gemeinsam mit einem Mithäftling noch vor der Einweisung in ein Gefängnis zu fliehen. Der Gefängnisdirektor hetzt ihnen einen Rottweiler auf die Fersen, mit dem Dante bereits vor einem Jahr Bekanntschaft gemacht hat.
Kritik:
Eins vorweg: Das ist der erste Film, den ich von Brian Yuzna sehe, ich kann also keine Vergleiche mit früheren Werken anstellen, denn manche halten seinen Film „Return of the living Dead 3“ recht gelungen.
Sagen wir es mal so: Der Film ist nicht abgrundtief schlecht, ich fand ihn allerdings stinklangweilig. Die Story ist nicht ausgelutscht oder extrem leicht vorhersehbar, allerdings war mir der Hauptdarsteller einfach unsympathisch, so dass es mir einfach egal war, wie seine Flucht vor dem „Terminator-Hund“ ausgeht. (Terminator deshalb, weil da anscheinend ziemlich davon abgekupfert wurde, vor allem am Ende, aber ich will ja nicht zu viel spoilern)
Wenn wir schon mal beim Hund sind: Größtenteils wurde wohl ein normaler Rottweiler verwendet, und die Manipulationen (Stahlgebiss, ect) mit dem Computer erstellt. Das hätte man lieber lassen sollen, denn die CGI-Effekte sind unter aller Kanone. Das kann man vor allem bei einer Nahaufnahme von dem Kopf des Hundes sehen. Warum man die Stelle nicht gleich rausgenommen hat, kann ich nicht verstehen. Zu den anderen Effekten: Die Splatterszenen sind alle handgemacht, sehen aber auch nicht besonders berauschend aus (bis auf die erste Splatterszene direkt nach der Flucht, wo man nen abgetrennten Arm zu sehen bekommt), was allerdings nicht allzu sehr auffällt, da es sowieso nicht besonders viele Splatterszenen gibt (während des gesamten Films vielleicht 3 oder 4). Die Handlung ist OK, wirkt aber vielleicht doch etwas verworren, weil der Darsteller Wahnvorstellungen hat, deren Sinn oder Ursache allerdings nicht erklärt wird (bei einer sieht Dante das Skelett des Robo-Hundes, welches abgrundtief scheußlich animiert ist, hätte man also weglassen können). Zum Ende hin gibt’s dann noch ne Wendung in der Story, drum hab ich auch „nicht extrem leicht vorhersehbar“ gesagt.
Dann haben wir noch die Schauspieler: Die sind keine absoluten Versager, aber Meisterleistungen liefern sie auch nicht ab.
Hm, was gibt’s sonst noch zu sagen? Die Deutsche Synchronisation ist recht gelungen, viel verhauen hätte man bei diesem Film aber auch nicht können.
Einzelwertungen:
Darsteller: 5/10 (keine Abstürze, keine Höhenflüge)
Effekte: 3/10 (Splatterszenen wie gesagt in Ordnung, CGI grottig)
Plot: 2/10 (simpel, hat eine Wendung, wirkt allerdings 08/15)
Anspruch: 3/10 (also ein bisschen Grips sollte man schon haben, um wenigstens der Handlung zu folgen)
Gesamteindruck: 2/10 (Nicht der schlechteste Film aller Zeiten, aber überflüssig)
DVD bei Amazon
Wertung bei imdb + Trailer: 3,3 (http://www.imdb.com/title/tt0371920/)
Pontius Pilatus
25.01.2008, 18:28
Return to House on Hounted Hill
http://i22.tinypic.com/2akjwut.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Horror
Regie: Víctor García
Darsteller: Amanda Righetti, Cerina Vincent, Erik Palladino, Tom Riley, Andrew Lee Potts, Jeffrey Combs
Inhalt:
Im aus dem Vorgänger bekannten Haus befindet sich der Legende nach ein wertvolles Artefakt... Verschiedenste Leute versuchen es zu bekommen und werden dabei wieder im Haus eingesperrt...
Meine Meinung:
Habs eher aus langeweile angeschaut, mir nicht sonderlich viel erwartet. Ok, den Erwartungen ist der Film gerecht geworden, aber wirklich viel mehr nicht. Halt ein absolut durchschnittlicher, genretypischer Horrorfilm... Vollgeladen mit Klischees (Guter Professor, böser ehemaliger Student etc), halbwegs grusligen Szenen und ein paar Goreszenen...
Am Anfang bekommt man mal die Charaktere vorgestellt....nichts besonderes, sie sind ohnehin alle recht platt aufgebaut, dafür kennt man sich sofort aus und braucht darauf keinen Gedanken mehr verschwenden... Eine ist die Schwester einer der überlebenden aus Teil 1, ansonsten gibt es ausser dem Haus und seinen Insassen keine wirkliche Verbindung zum ersten Teil... Sie kommen dann eh recht schnell alle ins Haus, die guten werden mit den bösen Konfrontiert, standardkost halt... Dann kommt man natürlich auf die typische Idee sich aufzuteilen um das Teil zu suchen... naja, da sterben dann schonmal ein paar, nette Effekte, wenn auch soweit ich das erkennen konnte vollständig ausm Computer... aber ok, is kein Splatter und sie erfüllen ihren Zweck für nen Horrorfilm. Die Ideen sind ok, aber nichts neues, kennt man aus diversen anderen Filmen und dem ersten Teil... überhaupt scheint mir der Film im wesentlichen Teil 1 mit neuen Charakteren und etwas aufpolierter Storyline gegen Ende hin zu sein... Naja, weiter im Text... nachdem man sich wieder in der Eingangshalle trifft, gibts noch eine recht nette zerreißszene zu sehen, auch wenn der Körper etwas unrealistisch intensiv zerfetzt wird... da bleibt nichts übrig, was doch etwas komisch anmutet. Aber ok, is ja ein Spukhaus, wer schaut schon auf Realismus^^
Dann kommen noch ein paar Typische "hoho, ich weiß zwar hier tötet etwas meine Freunde aber ich geh trotzdem mal alleine diesen intressanten Geräuschen und Bildern nach" Szenen.... ja, is n Horrorfilm, da kommt man ohne so nen schmarn nicht aus. Naja ok, dann gehts eh schon recht schnell richtung Ende, man beschließt durch ein Abwasserrohr zu flüchten, entdeckt nebenbei noch die Quelle des bösen und versucht sie zu vernichten... wobei es zur Konfrontation mit dem Oberfiesen Doktor kommt.
achja, ich fand den bösen Doktor mit dem umgekehrten Hitlerbärtchen (schnauzer und in der Mitte ein Strich weg) recht lustig^^
Ansonsen ist der Film halt ziemliches mittelmaß, zwei oder drei der Schauspieler mag der geneigte Filmschauer kennen, aber keiner sticht wirklich besonders heraus...
Die Effekte sind wie gesagt alle CGI, was von meiner Seite doch abzüge gibt, aber auch auf CGI seiten gibts wirklich besseres. Der Film ist wohl verdienterweise nicht in die Deutschen Kinos gekommen... aber so als durchschnitts Horrorfilm für nen langweiligen Filmabend mit ein paar Kumpels ist er ok.
Einzelwertungen:
Darsteller: 6 (sie sind ok, ein paar kannte ich vom Gesicht her, aber keiner ist wirklich sonderlich gut, aber ok, das erfordern die Rollen auch nicht wirklich.
Effekte: 6 (alles CGI, für nen Horrorfilm gehts, es ist relativ blutig, aber doch bei weitem kein Splatter. Auch nichts sonderlich kreatives oder neues.)
Plot: 3 (erinnert doch sehr stark an Teil 1 und andere typischen Horrorfilme...)
Anspruch: 3 (net wirklich anspruchsvoll)
Gesamteindruck: 6 (knapp überdurchschnittlicher Horrorfilm, aber doch nichts was man kennen muss)
imdb Wertung: 4.5 (http://www.imdb.com/title/tt0827782/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=rB7DTGY5ufw)
Die DVD bei Amazon.de
Pontius Pilatus
03.02.2008, 13:38
Cloverfield
http://www.treknews.de/treknews/newspro-treknews/upload/newsbilder/260108_cloverfield.jpg
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Monster-Actionfilm mit Blairwitchprojectflair.
Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Michael Stahl-David, Odette Yustman, Mike Vogel
Inhalt:
Ein Monster beginnt New York zu zerlegen...
Meine Meinung:
Hab ihn gestern gesehen und meine Erwartungen wurden mehr oder wenig bestätigt. Ist recht gute, aber nicht aussergewöhnliche Monsterkost, die wohl vorallem durch die Kameratechnik polarisieren wird. Bei uns hat soweit ich das mitbekommen hab niemand den Saal verlassen, aber einer meiner Freunde (der aber auch noch bissl restfett war) hat über Kopfschmerzen geklagt. Wobei er das vor dem Film auch schon getan hat.
Naja, auf jedenfall ist die Kamera echt arsch wacklig, man hätte den Typen echt erwürgen können teilweise. Selbst wenn er die Kamera einigermaßen ruhig hält, haltet er sie meist total schief oder was weiß ich.... Naja, sonst war die Idee mit der Kamera recht nett (wenn auch nicht neu), aber manchmal etwas unrealisitsch. Das sie immer genau richtig runtergefallen und so is.... hätte man sie mMn ruhig mal komplett aus dem Bild filmen lassen können und nur den Ton hören lassen. Wäre vllt auch recht gut gekommen... Ausserdem filmt der Kamera (Hud) anscheinend auch immer dorthin wo er hinschaut, was in manchen Situationen etwas seltsam erscheint, wo jeder andere wohl nur den Kopf gewendet hätte und die KAmera weiter nach vorne gehalten hätte.... aber ok, kann man damit leben. Ausserdem soll das ganze ja mit Camcorder aufgenommen worden sein, man merkt aber immer wieder recht deutlich, dass dem sicher nicht so sein kann. Denn einerseits fehlt das charakteristische Hintergrundsurren, dass alle Camcorder in sich haben (nicht das ich es vermisst hätte, aber es fehlt dennoch^^) ausserdem sind die Tonaufnahmen viel zu gut für nen camcorder, man hätte sie mMn niemals so klar sprechen hören können. Aber ok, das sind Dinge die muss man Opfern damit der FIlm einigermaßen ansehbar ist. Fallen aber auf.(aber vltl auch nur mir^^)
Naja ansonsten is der Anfang des Films auf der Hochzeit mMn etwas zu lange geraten, das hätte man kürzen können oder durch was intressanteres ersetzen sollen. Sobald dann aber die ersten Häuser fliegen wirds intressant... War auch recht gut, dass man Anfangs nie das Monster gscheit gesehen hat, immer nur kurz so verschwommen und so... dadurch konnte sich die Stimmung recht gut aufbaun lassen... Ausserdem unterstützt die Kameraführung die "mittendrin" Stimmung auch recht gut, kommt aber wahrscheinlich nur im Kino oder mit nem Videobeamer so gut rüber. Auf nem kleinen Fernseher kann sich die Stimmung wohl nicht aufbaun. Naja, die kämpfe der Soldaten gegen das Monsterchen sind auch recht gut in Szene gesetzt. Verdammt hektisch und endlich schießen die Gewehre auch mal in ner einigermaßen realistischen Lautstärke... Gut finde ich auch, dass die Hauptcharaktere nicht plötzlich mit Waffen rumrennen, dadurch kommt die ganze ausgelieferte Stimmung doch noch recht nett rüber... Naja, ich will nichts spoilern, daher überspring ich einfach mal ne Menge Szenen die durchaus nen Kommentar wert gewesen wären... Gestört hat mich noch, dass man am Ende das Monster noch so deutlich gesehen hat, das hätte man sich echt sparen können, hat dem Film mMn einiges an seinem Charme geraubt. Aber gut, da kann man unterschiedlicher Ansicht sein...
Hmm... nervig war auch noch die dauernde Nokiaschleichwerbung. Is zwar nicht ganz so schrecklich wie bei I Robot (*kotz*) aber doch recht aufdringlich, wo andauernd die Handys ins Bild gehalten werden und die großen Plakate im Hintergrund... aber stört wohl nicht jeden. Gibt aber von meiner seite doch eindeutig abzüge, ich zahl nicht 8Euro für ne Karte um dann während dem Film auch noch Werbung ertragen zu müssen.
hmm... Schauspieler hab ich keinen einziger gekannt, aber sie sind alle recht gut, wenn auch nichts besonders herausragendes. Zwischenmenschliches hätte man vllt etwas besser rüberbringen können, aber geht auch in Ordnung... Naja, dann gibts noch die typischen nervigen "oh, dunkler Tunnel? Gehn wir durch!" Dinge, aber ohne kann man scheinbar so nen Film schon nichtmehr drehen...
Die Effekte sind verdammt gut ausgefallen, klar alles ausm Computer, aber doch verdammt eindrucksvoll inszeniert. Endlich sehen auch die Napalmbomben gut aus, das freut mich doch, nach den schrecklichen aus 28 weeks later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4094357)...
Naja, alles in allem ein Film den man eindeutig im Kino gesehen haben muss, wenn man die möglichkeit nicht hat und auch keinen Videobeamer, kann man ruhig nen Punkt von meiner Wertung abziehen, denn ich fürchte da verliert der Film dann einiges an Atmosphäre. Aber sonst ein guter Monsterfilm mit einigen netten, zwar nicht neuen aber noch recht unverbrauchten Ideen, ner intressanten Kameraführung die manchen vllt auf den Magen schlagen könnte und verdammt guten Effekten.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (sind recht gut, alle unbekannt aber sie füllen ihre Rollen aus und keine wirklichen Schnitzer
Effekte: 9 (verdammt gut inszeniert, zwar alles ausm Computer, stört aber nicht übermäßig. Kewles Monster.)
Plot: 5 (Monster zerlegt New York, wie neu!)
Anspruch: 3 (Popcornkino)
Gesamteindruck: 8 (kann man durchaus gut anschaun, allerdings am besten im Kino. Aufm Fernseher vllt nur ne 7)
imdb Wertung: 7.6 (http://imdb.com/title/tt1060277/)
youtube Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=IvNkGm8mxiM)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
04.02.2008, 13:57
Jungfrau (40), Männlich, Sucht...
http://z.about.com/d/movies/1/0/Q/9/7/the40yearoldvirginposter.jpg
Kinostart: 29.09.2005
Regie: Judd Apatow
Genre: Komödie
Darsteller: Steve Carell, Catherine Keener, Paul Rudd
FSK: 12
Inhalt: Andy ist 40, sammelt Actionfiguren, spielt Videospiele, fährt Fahrrad und arbeitet als Verkäufer in einem Elektronikgeschäft. Sein Leben ist prinzipiell recht beschaulich, nur eins hat er nie getan: Er hatte noch nie Sex. Seine Freunde halten das selbstverfreilich für mindestens mal den Weltuntergang und setzen alles daran, Andy mit einer Frau ins Bett zu bringen.
Kritik: Als der Film vor zwei Jahren und ein paar Monaten im Kino läuf, schwärmte mein Bruder mir eines Tages vor, wie toll der Streifen doch gewesen sei, so lustig und sowieso... Naja, gestern abend (eher heute morgen) saßen ein Kumpel und ich noch vor dem Fernseher, nachdem wir erst mit ein paar Freunden eine ganze Wagenladung Zombies in die ewigen Jagdgründe befördert, danach "Das Leben des Brian" angeschaut und zu guter Letzt noch "Super Probotector" in weniger als einer Stunde durchgezockt haben... Was lief im Nachtprogramm? Die RTL-Wiederholung von "Jungfrau (40), Männlich, Sucht...". Und obwohl ich Fernsehwerbung verachte, dachten wir uns doch direkt mal "Der geht noch" und schauten uns diesen allseits hoch gelobten Streifen an.
Du meine Güte... Big mistake... Naja, nicht wirklich. Wenigstens hab ich jetzt wieder einen schlechten Film, dem ich die Review-Keule gehörig in die Klöten brettern kann. Auch was nettes.
Ja, wie ihr dem vorigen Absatz vielleicht entnehmen konntet, ist der erste Full-Length-Feature-Film von Judd Apatow ("Beim Ersten Mal (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7365742)"), große Grütze. Dabei ist die Inszenierung gar nicht mal so übel geraten. Der Film hat ein ordentliches Tempo, hat stilistisch ein paar nette Einsprengsel und kann auch durch nette Kulissen punkten (trotzdem kein Schimmer, wo die 26 Mille hin gegangen sind...). Aber woran er absolut krankt ist ein ordentliches Drehbuch und gute Witze.
Ja, man kann es sich schon beinahe denken: Wir kriegen den üblichen Coitus-Humor geboten, über den vielleicht Zwölfjährige lachen können. Garniert wird das Ganze mit ein wenig Slapstick (auch nicht top-notch, aber immerhin besser als die Ewigen Penis-Witze) und hin und wieder wird auch mal gekotzt (gaaaanz toll...). Naja, sogar flacher Humor kann bei mir punkten, wenn er ordentlich eingesetzt wird (schönen Gruß an die "Nackte Kanone"), aber Hauptdarsteller und Drehbuchautor in Personalunion, Steve Carell ("Evan Allmächtig", "Little Miss Sunshine"), versemmelt gnadenlos vier von fünf Pointen. Es gibt wirklich kaum einen zündenden Gag (die Sache mit dem Putzmann am Ende war gut, aber sonst...) und da der Film von Anfang bis Ende komplett vorhersehbar ist nimmt ihm dieser Mangel an (gutem) Humor jegliche Daseinsberechtigung.
In den ganzen positiven Reviews, die ich gelesen habe, wurde dann immer gelobt, dass das sympathisch komödiantische Spiel von Carell den Film retten würde. Ähm... nein. Carell war schlecht. Aber so richtig. Nicht nur war sein Charakter langweilig, unglaubwürdig und schlicht und ergreifend dämlich, er spielte ihn auch noch mit einer Screen-Präsenz, die gegen den altbekannten Nullpunkt tendierte. Der Rest des Cast-Ensembles konnte da auch nicht mehr viel rausreißen. Catherine Keener ("Being John Malkovich", "Tötet Smoochy", "Capote") war ganz nett als Carells Love-Interest, mehr aber auch nicht. Und der Rest der Hauptdarstellerriege, namely Paul Rudd ("Nachts Im Museum", "Anchorman"), Romany Malco ("Blades Of Glory", "The Tuxedo") und Seth Rogen ("Beim Ersten Mal (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7365742)", "Donnie Darko"), waren ein Ausbund an Klischees und überflüssiger als ein Kropf. Ein Sympathieträger war eh nicht mit von der Partie.
Weiterer Schwachpunkt: Die Dialoge. Das scheint wohl das Markenzeichen all dieser Judd Apatow/Seth Rogan-Filme zu sein... Da wird geflucht wie sau. Toll. Ganz große Klasse, Jungs. Ihr seid Helden. Eigentlich geht mir dieses ewige "Fick dich" oder das hier im Film ganz groß zelebrierte "Weißt du was dich als Schwuchtel outet?" ziiiiiiiiemlich auf die Nerven. Ganz furchtbar war's ja bei der Wachs-Szene, was Steve Carell da für dämliche Profanitäten vom Stapel gelassen hat... Oh Gott...
Dann ist da noch die Realitätsnähe des Films. Man sollte wohl meinen, dass die Macher sich dachten "Drehen wir mal eine realistische Komödie, so wie's halt wirklich ist...". Das ist ihnen dermaßen NICHT gelungen. Alles ist dermaßen überzeichnet, unrealistisch, dämlich, das würde im echten Leben nie passieren. Alleine die Szene, in der Carell mit der Blondine unterwegs ist, die unterwegs mir nichts dir nichts zwölf dutzend Autounfälle baut und es niemanden kümmert... Dass Carell zu unfähig ist um ein Kondom überzuziehen (oh bitte, um zu wissen, wie das geht, musste ich nicht erst mal Sex haben...) und und und. Realitätsnah ist was anderes...
Kommen wir zum Fazit: "The 40 Year Old Virgin" funktioniert nicht. Die Prämisse gibt einfach nicht genug her, die Gags sind unter aller Sau (bis auf sehr wenige Ausnahmen), die Darsteller sind nicht gut, die Story sowieso nicht. Für ein Drama ist der Film zu dumm, für eine Komödie zu unlustig. Daumen runter.
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (Carell ist nervig, Keener ganz in Ordnung)
Plot: 02/10 (dünn und dümmlich, zudem absolut vorhersehbar)
Effekte: 04/10 (die Carcrashs in der einen Szene sehen ganz in Ordnung aus, ansonsten gibt's nicht viel)
Anspruch: 01/10 (anspruchslos bis zum geht nicht mehr)
Gesamtwertung: 03/10 (unlustig, unsympathisch, ungut)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.5) (http://www.imdb.com/title/tt0405422/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0405422/trailers-screenplay-E25709-314)
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DeadPoet
05.02.2008, 00:10
War of the living Dead
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51OwLmeJPwL._SS500_.jpg
DVD Start: Februar 2008
Regie: David A. Prior
Genre: Zombie Horror
Darsteller: Unbekannte
FSK: 18
Inhalt: In der Horrorzukunft haben die lebenden Toten die Herrschaft über den allseits beliebten Planet Erde übernommen und die verbliebenen Menschen auf Farmen interniert, wo sie sich vermehren dürfen und als Nahrungsreservoir dienen. Allein ein paar versprengte Rebelleneinheiten führen weiter einen einsamen Partisanenkrieg gegen die Zombies und befreien periodisch Leute aus den Farmen, um sie zu Soldaten auszubilden.
Kritik: Tja, lange nichts mehr hier geschrieben. Aber wenn ich doch mal wieder mit was loslege, dann muss es doch einfach ein Zombie Film sein, denn davon haben wir doch bislang viel zu wenig Kritiken. Wird mal wieder Zeit , Ponti & Count! :)
Ich machs auch kurz, weils schon spät ist.
Letztendlich wird euch der Film interessieren ,wenn ihr gerne Trash Filme guckt und hier und da Augen zudrücken könnt. Im Film können sies ja auch. (jetzt bitte wörtlich nehmen ;))
Prinzipiell kann man sagen, dass der Film eine Mischung aus Planet der Affen und Dawn of the dead etc darstellt. Für ein Zombiefilm überraschend ernst gehalten - wenn auch teils etwas unfreiwillig komisch.
Die Story ist es auch, die den Film durchaus unterhaltsam macht, da sie etwas ungewohnt ist und ne gewisse Spannungskurve besitzt.
Die Zombies halten sich Sklaven, die nicht reden können. Versprengte Menschen, die reden können ,werden getötet. Jenige, die nicht nur stöhnen sondern labern können, halten ihre Klappe, um dort zu überleben.
Es gibt dann auf der anderen Seite noch ein paar Rebellen , vor allem zwei Brüder, die es mit kleinen Horden von Zombies aufnehmen können.
Die Charaktere sind nicht besonders tiefgründig, aber ganz ordentlich gewählt. Herausragen tut der zwielichtige Sliver, bei dem man nicht weiß, ob man ihm wirklich vertrauen kann.
Die Splattereffekte sind vorhanden, aber nicht übertrieben dargestellt. Daher sollte man nicht zu viel erwarten, außer diverse headshots , ein paar Enthauptungen und das übliche "Wir lernen heute, wie unser Körper von innen aufgebaut ist"...
Da ich wie gesagt viel blut, aber auch Low Budgets verkraften kann, sehe ich es sicherlich manchmal mit etwas gutmütigen Augen. Ich kann nur sagen, das mir der Film mehr Spaß gemacht hat, als viele andere billig Horrorfilme.
Die Synchronisation ist auch für billig Filme sehr billig, aber noch zu verkraften. Dadurch wirken wahrscheinlich die Dialoge noch etwas blöder als sie eigentlich eh schon sind. Aber alles wie gesagt noch im ordentlichen Rahmen für Zombiefans, ein Boll Film ist da wesentlich horrorreifer. ;)
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (No name, ordentlich, mäßig gespielt aber akzeptabel, Sliver fand ich cool)
Plot: 07/10 (Irgendwo schon interessant, wenn auch mit diversen, teils naiven Logikfehlern, ich kanns verkraften)
Effekte: 07/10 (ordentlich für Low Budget)
Anspruch: 03/10 (Nicht ganz so anspruchslos wie viele andere Zombie Filme)
Gesamtwertung: 07/10 (durchaus sehenswert für Low Budget und Zombie LIebhaber, alle anderen subtrahieren die 7 mit einer Zahl eurer Wahl ;))
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 3.3) (http://www.imdb.com/title/tt0897444/)
Link zum Trailer (http://www.americanworldpictures.com/trailer.htm?title=ZOMBIE%20WARS&mUrl=trailers/)
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Pontius Pilatus
07.02.2008, 14:22
Herkules in New York
http://delta-shopping.de/portal/artikel/pics/400975021902720040514_135150.jpg
Erscheinungsjahr: 1970
Genre: Action und (unabsichtlich) Komödie
Regisseur: Arthur Allan Seidelman
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, James Karen
Inhalt:
Herkules wird es am Olymp zu fad und er geht nach New York um ein paar Abenteuer zu erleben... Doch nicht alle sind nett da unten.
Meine Meinung:
Ja, von dem Film sieht man ja immer wieder was bei youtube etc, daher hab ich ihn mir halt mal selber angeschaut... muss sagen, trash der lustigeren Sorte, auch wenn er die meiste Zeit wirklich nur schrottig ist... Damals war Schwarzenegger noch ganz neu in Amerika und sprach englisch auf dem Niveau eines Volksschülers Spanisch... Und dann noch der absolut geniale Steirische Akezent... Von den Höhepunkten kann man sich zB in dem (http://de.youtube.com/watch?v=dzjZfAGgE2M&feature=related) youtubefilmchen überzeugen. Naja, wie gesag ist der Film wirklich so richtig dämlich und schlecht, aber durch die absolut geniale Schauspiel und vorallem Redekunst von Schwarzenegger hat der Film durchaus seine Momente... Wurde damals ja nachvertont, aber man findet zum Glück meist noch die Originale Tonspur dabei, denn nur durch die wird der Film wirklich genial xD.
Naja, sonst gibts halt alles, was man aus billigen Filmen aus der Zeit kennt... Die Hintergrundgeräusche ändern sich bei jedem Schnitt, die Lautstärke der Stimmen auch immer wieder... Am Olymp kann man im Hintergrund Autos fahren hören und und und...
Recht lustig is auch noch m Schwarzenegger sein dämliches Outfit, das muss man sich echt mal geben xD (sieht man eh im oben verlinkten Video)... Die kämpfe sind auch recht unterhaltsam, in der Hälfte der Fälle trifft Schwarzenegger nen halben Meter daneben und auch sieht das ganze wirklich sehr unterhaltsam aus. Stuntman gabs natürlich nie, weswegen Schwarzengger alles selbst gemacht hat und das sieht doch recht lustig aus. xD
Die anderen Schauspieler sind alle aus den untersten Klassen rekrutiert und spielen auch dementsprechend. Das Drehbuch wurde scheinbar von einem im Koma liegenden Pavians geschrieben, was sich dann auch in uuunglaublich witzigen und kreativen Dialogen und Handlungssträngen äusserst...
Alles in allem ein Film den man sich nur anschaun kann, wenn man sehen will wie Schwarzengger früher "geschauspielert" hat und seinen genialen Akzent über 90 Minuten genießen will. Ansonsten bietet der Film wirklich nichts, ohne Arnie würde ihn heute niemand mehr kennen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 3 (Schwarzenegger ist schrott und der Rest auch...)
Effekte: 3 (dümmliche Kämpfe, einmal wird ein Auto umgeworfen...)
Plot: 2 (Der Drehbuchautor war eindeutig in Geldnot und musste schnell was fabrizieren.)
Anspruch: 2 (sehr anspruchslos... Pornoniveau würd ich sagen^^)
Gesamteindruck: 3 (nur anschaun wenn man Schwarzengger sich blamieren sehen will.)
imdb Wertung: 2.6 (http://www.imdb.com/title/tt0065832/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=YjWu35WWmt8)
Die DVD bei Amazon.de
SAW IV
http://dead-artist.de/wp-content/4252.jpg
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Darren Lynn Bousman
Genre: Splatter
Darsteller: Tobin Bell, Shawnee Smith, Scott Patterson, Lyriq Bent
FSK: keine Jugendfreigabe (dt. Kinofassung)
Inhalt: Die Handlung wird direkt nach Teil 3 fortgeführt. Diesmal ist der SWAT-Typ namens Rigg im Mittelpunkt der Handlung.
Kritik: Wer erinnert sich nicht? 2004 waren alle Augen auf einen Film gerichtet, der innovativste seit langem und angeblich einer der besten seines Genres: SAW. „Der ist urgrauslig“, war die allgemeine Meinung. Das hieß für mich natürlich, sofort anschauen. Und was für ein genialer Film das war, das muss ich glaube ich hier nicht näher erläutern… Ebenso Teil 2, Teil 3 war dann so mittelmäßig, aber jetzt ist endlich der 4. Streich da, und ich bin…….zornig!
Eine Frechheit, der Film! Ich habe übrigens absichtlich das Genre „Splatter“ ausgewählt, denn, an Bluteffekten mangelt es dem Film nicht. Da wäre zB die erste Szene, die ich gerne beschreiben möchte, auch wenn es ein winzig kleiner Spoiler ist: Der Leichnam von John Kramer alias Jigsaw liegt auf einem Obduktionstisch. Der zuständige Arzt nimmt eine elektronische Knochensäge und schneidet, untermalt von deplazierter Horror-Musik den Schädel des alten Greises auf. Mhhh, das Hirn sieht aber lecker aus, so schön braun-schwarz-violett. Ok, der arme Mann hatte einen Tumor im Kopf, aber das kann bei dem ein oder anderen Brechreize verursachen. Dann macht sich der Mr. Leichenaufschneider an den bekannten Y-Schnitt ran. Jetzt kann er prima die Brust herunterziehen und man sieht die ganzen tollen Eingeweide, ein Festmahl für Medizinstudenten, das Gegenteil für zart beschichtete Typen. Und dann holt er aus dem mit schwarzem Inhalt gefüllten Magen…na? Richtig, ein Tonband!
Eben beschriebene Szene ist nur ein Punkt auf meiner langen Liste, warum Saw 4 ganz sicher kein Horrorfilm ist. Gruselig wird’s selten bis gar nicht.
Die Schauspieler sind……in Ordnung. Obwohl der gute alte Jigsaw tot ist, spielt er trotzdem die Hauptrolle. Leute mit einem gesunden Verstand können sich jetzt denken, dass der Film vor allem auf Rückblenden basiert. Wirkt sehr gut, und hebt die Atmosphäre. Das war’s auch schon mit den positiven Meldungen. Die Story ist komplizierter und verwirrender denn je, man bekommt dieses Mal praktisch nichts mit. Auch wird nicht geklärt was mit der Tochter des Psychos aus Teil 3 passiert. Die einzige Neuerung ist, das es wie in jedem Film der Reihe um einen anderen Typen geht. Diesmal um den afroamerikanischen SWAT-Spezialisten Rigg, der sich auf die Suche nach diesem Cop aus Teil 2 und 3 macht, hab vergessen wie er heißt…
Der Film lebt von seinen Effekten, die wieder einmal ein Wahnsinn sind. Ja, ich hab vorher gesagt jetzt ist aus mit guten Meldungen, aber wayne?
E: Was ich vergessen habe: Das Ende ist absolut offen. D.h., Streich Nummer 5 steht schon bald ins Haus und wird uns höchst wahrscheinlich erneut mit doofem Splatter-"Dingens" "überraschen" (Sry, bin grad vollkommen unkreativ).
Fazit: Wer sich mal enttäuschen lassen will, der gibt Geld für Saw 4 aus. Tipp: Wischt euch mit der Kohle den Arsch aus, ist sinnvoller.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7/10 sind schwer ok
Plot: 1/10 wirrer Schund, mehr nicht
Effekte: 10/10 absolut genial
Anspruch: 0/10 für jeden Volldepp von 18-99
Gesamtwertung: 3/10 unkommentiert
imbd-Wertung 6.2/10 (http://www.imdb.com/title/tt0890870/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=ettS7UUD3e0)
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JOHN RAMBO
http://www.filmschoolrejects.com/images/poster-rambo.jpg
Originaltitel: RAMBO
Erscheinungsjahr: 2008 (Europa)
Genre: Action
Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: Sylvester Stallone, Julie Benz, Paul Schulze, Matthew Marsden
FSK: Deutschland: keine Jugendfreigabe, gekürzt um ca. 1 Minute;
Österreich: ab 16, UNCUT
Inhalt: Eine Gruppe von Leuten, die sehr religiös sind, wollen etwas gegen die brenzlige Situation in Burma tun. Deshalb schnappen sie sich medizinische Güter und einige Nahrungsmittel und fahren erst mal nach Thailand zu John J., damit er sie über den Fluss bringt. Als sie dann in Burma angelangt sind, überschlagen sich die Geschosse....äh....Ereignisse.
Kritik: Was? Stallone mit 62 noch ein Rambo? Wenn das mal was wird. Ist ja kurz vor Drehschluss mit ein paar Kilo Aufputschmitteln gefasst worden. Aber mal ehrlich: ‚Who gives a shit?’ bei einem so großartigen Film?! Ich habe mir ja schon meine Gedanken gemacht, ob es auch wirklich ein ‚Rambo’ oder eben ein guter alter ‚RAMBO!!!’ wird. Zum Glück letzteres.
Sylvester ‚Sly’ Stallone hat’s auf seine alten Tage nicht gerade leicht. Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und die Hauptrolle bekleidet der Super-Mann mit einem Alter von 62 Jahren, und wer weiß, wie es in Rambo so zugeht, der weiß auch was für eine großartige Leistung das ist! Nicht mal ‚Indi’ Jones alias Harrison Ford macht das in seinem vierten Streich.
Zum Genre: Ja, Action. Nein, Drama. Anfangs passiert zwar nicht viel, man sieht das einsame Leben von John J., und ja, es hat starke Züge eines Dramas, aber die werden mit Hilfe von Tonnen Patronenhülsen und der nötigen Brutalität ausgemerzt (zur Brutalität später mehr). Ab Minute 25 (ca.) ist selbst der letzte Nörgler davon überzeugt, dass es sich bei Rambo, John Rambo oder auch Rambo 4 um einen absoluten und genialen Actionstreich handelt. Denn da geht die Party erst so richtig los!!
Zu den Darstellern: Paaasst! Über Sly möchte ich hier gar nicht sprechen. Paul Schulze zB kennen Fans ja aus der 3. Season von 24, und wissen, dass er ein sehr guter Schauspieler ist, auch wenn er in Rambo eine undankbare Rolle hat. Auch Julie Benz ist ganz klar eine Top-Actress. Besonders tief ins Herz hab ich die Mercenaries (zu dt.: Söldner) geschlossen. Die rauen Typen mit den extrem dicken Wummen kann man(n) einfach nur lieben. Der eine singt gerne, der andere pafft eine Zigarette nach der anderen, der andere ist ein Sunny-Boy, aber ein meisterlicher Scharfschütze und einer ist ein englischer Ex-SAS’ler, der alle die ganze Zeit anschnauzt. Die weinen dann auch mal (nicht wirklich) aber John J. lässt das alles kalt. Er ist cool wie Stahl, alle 93 Minuten in Österreich, und alle 92 Minuten in Deutschland!
Zur Story: Also noch mal für die, die nicht wissen um was es geht: Eine Gruppe von überzeugten Erz-Christen kommt nach Thailand. Sie wollen nach Burma, wo mal wieder zur Abwechslung die Bevölkerung von der eigenen militärischen Regierung abgeschlachtet wird. Also nehmen sie alles was den armen Menschen dort helfen könnte (Bananen, Verbandszeug, Pornos, Gummibärchen) und wollen so helfen und ‚Das Töten stoppen’. Da kann John aber nur lachen, na ja, eigentlich lacht er nie im ganzen Film, er lächelt nicht einmal, aber das hat er ja noch nie getan in seinen Filmen…
Auf jeden Fall gibt er dem Grüppchen den Rat, wenn sie keine Waffen für die unterdrückten Bewohner Burmas dabei haben, könnten sie genauso gut der Regierung neue Stealth-Bomber kaufen, wäre genauso sinnvoll (nein, dieser Vergleich entspringt meiner Fantasie, schade eigentlich). Am Ende bringt er sie doch rüber und ratet was passiert…ach ja, sieht man eh schon im Trailer. Und dann beginnt das große Gemetzel!!!
Wtf, werden sich jetzt wahrscheinlich Filmfreunde denken. Der doofe Diablo schreibt ein genialer Film, und das mit so einer Geschichte?! JA, denn ein Rambo braucht nichts anderes als Vorwand um Tausende…äh…Verzeihung……Millionen von Kommunisten abzuknallen. Einfach genial!
Zur FSK: Wenn ich ganz ehrlich sein darf, vergesst SAW 4, jetzt kommt Rambo. Mir ist teilweise ernsthaft der Mund offen gestanden, so grausam ist der teilweise. ZB beim ersten Angriff des bösen Burma-Militärs auf ein unbewaffnetes Dorf, da sieht man wie sie ein 4 oder 5 Jahre altes Kind zu Boden drücken, und im ins Herz schießen. Oder wie ein Soldat mit seinen dreckigen Stiefeln auf das Gesicht eines anderen Kindes steigt und ihm den Körper aufschlitzt. Sicher mal 15 Sekunden, die in Deutschland nicht gezeigt werden, könnt ich mir vorstellen. Dann sieht man auch im Minutentakt, wie Leute zweigeteilt, dreigeteilt, viergeteilt, enthauptet von einem Geschütz oder einer Machete, deren Gliedmaßen durch die Luft segeln, oder sonstiges. Also der Film ist hart, aber Rambo! Meine Lieblingsszene: Synchron fliegen 2 Soldaten durch die Luft und synchron werden sie in der Mitte von John J.’s Geschütz zerrissen. Oder wie er einen mit der MG eines Autos zermatscht, ‚Matsch’ Wort wörtlich….
Zu den Effekten und der Musik: Die Effekte sind ebenso großartig. Vor allem ein Alptraum unseres Helden. Ein toller Zusammenschnitt der alten 3 Teile. Wirkt irgendwie witzig, man sieht den alten Rambo und auf einmal ist da der junge aus den 70ern und 80ern. Die Musik spielt auch alle Schmankerl. Stimmige Sounds, die eine grandiose Atmosphäre erzeugen. Mehr braucht man hier nicht sagen.
Fazit: Wer ein Fan von Sly ist, der muss diesen Film schauen, daran fürht kein Weg vorbei. Und jeder der ein Fan von Sly ist, der wird ihn auch lieben, da bin ich mir ganz sicher.
Allen anderen empfehle ich sich in eine dunkle und nasse Ecke zu verkriechen und darüber nachzudenken, warum sie so blöd sind und diesen Film nicht anschauen.
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 Jeder Schauspieler macht seine Sache sehr gut, allen voran Stallone
Plot: 10/10 jedem anderen Film hätte ich ein 0, amximal eine 1 gegeben
Effekte: 10/10 nichts daran auszusetzten
Anspruch: 7/10 *hust*, na ja, man versteht ihn nur richtig wenn man ein fan ist...
Gesamtwertung: 10/10 was soll man da noch sagen?!
imdb-Wertung: 7.4/10 (http://www.imdb.com/title/tt0462499/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=8M1KiXWWTxg)
Die DVD bei Amazon.de
DeadPoet
16.02.2008, 11:43
Plane Dead (Flight of the Living Dead)
http://www.best-horror-movies.com/image-files/flight-of-the-living-dead-dvd-cover.jpg
DVD Start: 2007
Regie: Scott Thomas
Genre: Zombie Horror
Darsteller: Unbekannte
FSK: 18
Inhalt: Flugkatastrophenfilm gemixt mit Zombie Action
Kritik: Ich persönlich bin ein großer Fan von Katastrophenfilmen, das fing schon mit dem Klassiker Erdbeben an. Flugzeug Katastrophen Filme habe ich ebenfalls gerne gesehen, auch wenn mir da nicht wirklich einer in Erinnerung blieb.
So ist es schon lustig zu sehen, wie klischehafte Elemte aus beiden Genres miteinander kombiniert werden.
Der in der deutschen Version heißende Plane Dead fängt auch wie ein typischer Flugzeug Katastrophen Film an.
Zuerst lernt man die Passagiere an Bord kennen. Schön ist dabei, dass die Charaktere alle eine markante Note haben, auch wenn sie natürlich nicht wirklich tiefgründig sind. Macht aber trotzdem Spaß sie auf ihrem Treiben im Flugzeug zu verfolgen.
Da gibt es 2 Teenie Paare, die gegenseitig auf dem Flug fremd gehen, einen bekannten Golf Spieler der als Action Star fungiert, Ein Cop mit seinem zynischen Häftling (netter Char) , ein abgedrehter Sicherheitsmann, diverse Flugbegleiterinnen und natürlich mysteriöse Wissenschaftler mit einem T ähnlichen was auch immer Virus.
Der Aufbau der Handlung ist für ein Zombie Film gut gewählt und spannend / witzig inszeniert. Einzig die Synchronisation zieht den Film etwas herunter.
Wenn es dann unausweilig zur Zombie Action kommt geht der Film einen leicht abgedrehten Weg, mit ganz netten Aktionen. (Schirm wird in den Kopf gerammt und dann aufgespannt, Headshot mit dem Golfschläger, Die Hände der Zombies kommen auf einmal unter dem Boden der Passagiere hervor.)
Interessant dabei ist natürlich immer zu sehen, wer von den Charakteren überlebt.
Ach ja natürlich sei noch die Schnelligkeit der Zombies zu erwähnen, welches sich mehr an die modernen Dawn of the Dead / 28 Later Monster orientiert.
Der beste Gag war für mich die Zombie Oma, die versucht hat den zynischen Häftling zu beißen, was ohne Gebiss nur nicht so einfach geht. ;)
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (No name, sehr nette Charaktere, schlechte synchro)
Plot: 10/10 (Ich find den Plot für einen Zombi Film einfach geil)
Effekte: 09/10 (Wenn ein Zombie einen Jäger abschiesst...viele Ideen :))
Gesamtwertung: 09/10 (B Move - der mich überzeugt hat, mit einer Menge crazy Ideen , aber nur für Zombie Fans. Besser als die angelehnte NIght of the Living Dead Reihe)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.6) (http://imdb.com/title/tt0780583/)
Die DVD bei Amazon.de
Der Herr des Hauses
http://images.amazon.com/images/P/B00096S4DK.01._SCLZZZZZZZ_.jpg
Originaltitel: Man of the House
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Stephen Herek
Darsteller: Tommy Lee Jones, Cedric the Entertainer, Christina Millian, Kelli Garner, Vanessa Ferlito
Genre: Komödie
FSK: 12
Inhalt: 5 Cheerleader beobahten einen Mord an einem flüchtenden Knast-Ausreisser. Um sie vor dem Mörder zu schützen, passt Roland Sharp, gespielt von Tommy L. Jones, auf sie auf. Doch das ist nicht ganz einfach.....
Kritik: Diablo will heiße Studentinnen sehen, dann bekommt Diablo heiße Studentinnen zu sehen. Das war das gestrige Motto, als ich mich um kurz vor 20.15 in meinen gemütlichen und uralten Fernsehsessel setzte, und den Fernseher anmachte. Nach unzähligen Minuten Werbung, die mir wie eine halbe Ewigkeit vorkam, begann endlich der Film. War gar nicht so übel. Tommy Lee Jones machte wie immer einen mega-super-macho-arschloch-hart und überzeugte mit flottem (was in diesem Fall ein Synonym für „bescheuert“ ist) Sprüchen. Also zum Kern des Films: Viel gibt’s da nicht zu sagen. Größtenteils völlig unbekannte Schauspieler, davon sind die meisten schlecht und die anderen paar (Studentinnen) heiß. Kelli Garner (http://www.babelogs.net/wp-content/fgallery/kelli-garner/Kelli-Garner-10.JPG) sei hier genannt, die mich den ganzen Film lang mit ihre großen und schönen „Augen“ bezaubert hat. Und
Vanessa Ferlito (http://images.askmen.com/women/celeb_profiles_actress_60/86_vanessa_ferlito.jpg) nicht zu vergessen. Nein, nicht Felatio, Ferlito. Sie kennt man aus CSI: N.Y. und Tarantinos Death Proof. Cedric the Entertainer kennt man aus Be Cool mit John Travolta und Uma Thurman. Die Schauspielerinnen sehen aber allemal besser aus, als auf dem Cover. (als auf altem cover)
Was zum Henker soll ich jetzt noch sagen? Hmm, vielleicht, dass der Film einer von vielen Filmen ist, wo junge willige Mädels ihre Titten und Ärsche in die Kamera halten um von der schwachen Handlung abzubringen? Nein, so etwas würde Hollywood doch sicherlich nie machen…. Oder vielleicht sollt eich die Tatsache erwähnen, dass ich mir den Film nur angesehen habe, weil ich durch die Werbung erfahren habe, dass CCR’s Bad Moon Rising vorkommt? Oder das mir einfach fad war, und ich als hetero Jugendlicher einfach auf solche Filme stehe, auch wenn ich sie nicht berauschend toll finde? Nein, ich glaub ich sag es besser nicht…..
(Als ich gerade den original Trailer sah, fiel mir auf, dass ich ein verdammt gekürzten Film gesehen habe, in dem nicht nachvollziehbar Szenen rausgeschnitten wurden. Klingt komisch, ist aber so)
Fazit: Titten, Ärsche, Titten, Ärsche. Wer Lust auf No-Brain-Filme mit geilen Studentinnen hat, der soll sich den mal anschauen und ihn dann wieder schnell vergessen. (Ich weiß, ich bin gerade sexistisch….)
Einzelwertungen:
Darsteller: 5/10 wirklich überzeugend ist nur Jones, der Rest ist Tittenbonus
Plot: 2/10 schnarch
Effekte: 1/10 welche Effekte?
Anspruch: 0/10 No-Brain-Film
Gesamtwertung: 3/10 Titten, ums nochmal zu erwähnen
imdb-Wertung: 5.3/10 (http://imdb.com/title/tt0331933/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=BezkdxOA7go)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
06.03.2008, 21:17
Angel Heart
http://ecx.images-amazon.com/images/I/419Q7VQ670L._SS500_.jpg
Kinostart: 03.09.1987
Regie: Alan Parker
Genre: Thriller
Darsteller: Mickey Rourke, Robert DeNiro, Lisa Bonet
FSK: 16
Inhalt: Harold Angel schlägt sich in den 50er Jahren mehr schlecht als recht als Privatdetektiv durchs Leben. Bis ihm ein recht lukratives Angebot gemacht wird. Der undurchsichtige Geschäftsmann Cyphre bittet Angel, den ehemaligen Sänger Johnny Favourite ausfindig zu machen. Seine Ermittlungen führen Angel nach New Orleans, wo er auf einen geheimnisvollen Voodoo-Zirkel stößt, der irgendwie mit Favourite in Verbindung stand. Doch irgend jemand scheint den Detektiv daran hindern zu wollen, seine Zielperson ausfindig zu machen, denn schon bald sterben um Angel herum Menschen auf grausamste Art und Weise...
Kritik: Jaha, da isser wieder. Kuckuck, ich bin's, habt ihr mich vermisst? So oder so ähnlich... Ähm, ja, ich hab mich in letzter Zeit etwas rar gemacht im Reviewcenter, hatte viel um die Ohren, Studium, persönliche Probleme, Lateinkurs, chronische Unlust, wir kennen das ja. Und noch dazu hat mein Filmkonsum in letzter Zeit etwas gelitten, will heißen: Wow, ich hab mir in den letzten drei Wochen grob geschätzt einen Film angeschaut ("Krieg der Welten" mit Tom Cruise... ging, sag ich mal), dementsprechend war da nicht viel dabei, was ich auf die Schnelle aus dem Gedächtnis hätte reviewen können.
Aber jetze hat mich die grausame Langeweile gepackt, also wieso nicht mal wieder in die Tasten hauen und ein Review tippen... Aber zu welchem Film? Hmja... Dann hab ich ein wenig in meinem Gedächtnis gekramt und mich an ein Buch erinnert, das ich vor etwa einem Jahr oder so gelesen habe... "Fallen Angel" der Titel, von einem gewissen William Hjortsberg (Gesundheit... - der Setzer / Danke - der Autor). Das war übrigens der Kerl, der Ritley Scotts 1985er Fantasy-Spektakel "Legende" ein Drehbuch verpasst hat, das aber nur am Rande... Der Schinken (naja, was heißt Schinken... hatte etwa 200 Seiten) war ja... wie soll ich sagen... hammergeil? Ja, das trifft den Kern der Sache ganz gut... Und wie so viele gute Bücher hat sich irgendwann mal ein Hollywoodianer ähnliches gedacht und ein "Das verfilmen wir mal" hinzugefügt. Gesagt, getan.
Nach einer winzig kleinen Titeländerung wurde aus "Fallen Angel" "Angel Heart". Und so heißt unser heutiger Film, der im Jahre 1987 die Leinwand stürmte... und an den Kinokassen unterging. Nicht dass der Film gefloppt wäre... aber sonderlich erfolgreich war er auch nicht. Keine Ahnung woran das lag, alleine der Name "DeNiro" hätte eigentlich die Massen anziehen sollen, aber irgendwie hat's halt nicht sein sollen. Schwamm drunter, über die Jahre hat der Film dann nämlich doch noch die Aufmerksamkeit bekommen, die er eigentlich verdient hatte... Will heißen: Mittlerweile wird das Ding in gewissen Kreisen recht kultistisch verehrt.
Kultistische Verehrung is ja so ne Sache, das wissen wir spätestens, seitdem "Requiem For A Dream" (im übertragenen Sinne) breitbeinig auf ein Fahrrad ohne Sattel gesprungen ist. Also: Seziermesser gewetzt, Film mal in Gedanken revue passieren lassen (ich könnte auch die DVD einlegen, aber ich hab gerade keinen Nerv, mir einen ganzen Film anzuschauen... zumal ich den Streifen eh dreimal gesehen habe) und auf ins Getümmel.
Alan Parker heißt der Knilch aufem Regiestuhl... Sollte man kennen, der Mann war schließlich bereits zweimal für den Oscar als bester Regisseur nominiert, einmal für "Mississippi Burning", einmal für "Midnight Express". Daneben drehte er noch so Sachen wie "Evita" (ihr wisst schon... mit Madonna...), "Das Leben des David Gale" und "Pink Floyd The Wall". Der hat sich Hjortsbergs Buch zur Brust genommen und dran rumgeschraubt... "Mississippi Burning" beweißt irgendwo schon, dass er Louisiana ganz dufte findet, so wurde die ganze Handlung von "Fallen Angel" fix von New York in die beschauliche französische Kolonie ("König Louis Land" ftw, yeehar) gescheffelt... Äh, jedenfalls halb. Dadurch geht etwas die beklemmende Großstadtatmosphäre der Buchvorlage verloren, aber das muss ja nicht zwingend was schlechtes heißen. Denn ansonsten bleibt die Story recht unangetastet, weicht nur in Details ab...
Diese Details machen's aber leider aus... Irgendwie vermochte der Film mich nicht ganz so sehr zu packen. Vor allem gegen Ende zieht die Filmfassung den Kürzeren. Sie versemmelt's zwar nicht vollends, nein, das keineswegs... Aber das Buchende ist einfach ein Stück stärker. Auch ansonsten verschenkt der Film Punkte wegen Kleinigkeiten. Er kommt einfach teilweise nicht schnell genug auf den Punkt... und dann wieder zu schnell. Teilweise wird unwichtiges zu sehr breitgetreten, teilweise werden wichtige Sachen einfach zu schnell abgehakt. Das mag jemandem, der nur den Film gesehen hat und das Buch nicht kennt, jetzt nicht so auffallen, aber mir hat's nur bedingt gefallen. Vor allem die Voodoo-Tanzeinlage hätte man etwas abkürzen können, aber ich steh eh nicht so auf Ausdruckstanz...
Gut, so viel dazu. Und das war tatsächlich auch der einzige Schwachpunkt, den ich dem Film ankreiden muss. Der Rest ist - und das sag ich wirklich nicht oft - makellos. Vor allem die Darsteller sind eine Klasse für sich. Allen voran unser Held und nomineller Sympathieträger, Harold Angel, gespielt von niemand geringerem als Mickey Rourke ("Thursday", "Domino", "Barfly", "Spun", "9 1/2 Wochen", "Sin City"... irgendwann hat der Kerl sogar noch geboxt...), der heutzutage wohl eher für seine gewöhnungsbedürftige Visage bekannt ist... Damals sah er noch recht manierlich aus (war offenkundig vor seiner Boxkarriere) und meine Fresse, konnte der Mann spielen. Rourke hat eine wahnsinnige Screen-Präsenz, vermag mitzureißen, Sympathie aufzubauen, spielt seine Figur glaubhaft... Da schaut sogar Robert DeNiro ("Der Pate", "GoodFellas", "Heat"), der hier Cyphre gibt, alt gegen aus. Die große Hollywoodlegende ist zwar gewohnt gut drauf, aber Rourke steckt ihn wahrlich in die Tasche. Viel mehr will ich zu DeNiro lieber gar nicht sagen... der Mann hat keine wirklich große aber eine um so wichtigere Rolle, die er routiniert ausfüllt. Dritte im Bunde in Sachen Hauptdarstellerriege ist Lisa Bonet ("Die Cosby Show", "Staatsfeind Nummer 1"), die nicht gerade so die große Leuchte in Sachen Schauspiel ist, aber ihre Rolle trotzdem im Griff hat. Sie hat nicht so sonderlich viel zu tun, verzweifelt aber auch nicht dran. Glanztaten sollte man allerdings auch keine von ihr erwarten, allgemein etwas hölzern die Gute. Besonders lustig ist wohl die Tatsache, dass sie damals mit gerade mal 19 Jahren eigentlich nur als Cosbys Tochter in der Serie bekannt war und das Kinopublikum durch ihre extrem freizügige Sexszene mit Rourke doch etwas... hmja... ihr könnt euch den Rest denken, nech? In Nebenrollen sieht man noch Charlotte Rampling ("Basic Instinct 2", "Spy Game", "Swimming Pool"), die auch eher weniger überzeugen kann. Sie wirkt in ihrer Rolle recht leblos, das mag aber vielleicht gewollt sein... Der Rest des Castes - obwohl wenig bekannt - liefert eine gute Show, wirklich drastisch eine Performance gegen die Wand fahren tut keiner.
Viel mehr gibt's nu auch nicht mehr zu dem Film zu sagen. Die Atmosphäre ist dicht und bedrohlich, die Story genial und die Kulissen sind auch sehr schick. Die wenigen Effekte sind gut gemacht, es gibt ein paar recht blutige Szenen (damals im Kino war der Film noch ab 18 freigegeben, mittlerweile ist er auf 16 heruntergestuft worden), das Ganze artet jetzt aber nicht in ein Gemetzel aus. Spannung ist konstant hoch, überraschungen gibt's auch einige, das Ende ist (obwohl schwächer als im Buch) stark. Und der Soundtrack, der größtenteils aus zeitgenössischen Jazznummern besteht, weiß auch zu gefallen. Nix memorables, aber gut gewählt.
Kommen wir zum Fazit: Als Film macht "Angel Heart" prinzipiell alles richtig. Als Buchverfilmung verhaut er's auch nur minimal. Das Ärgerliche daran ist allerdings, dass es für die Änderungen am Skript keinen wirklich triftigen Grund gibt. So wirft Regisseur und Screenplay-Autor Parker dem Streifen mutwillig ein paar Steine in den Weg, die's so eigentlich nicht gebraucht hätte. Zwar bricht der Film sich glücklicherweise nix dran, aber wenn man sich strikter ans Buch gehalten hätte, wäre wohl ein Punkt mehr drin gewesen.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Rourke und DeNiro sind Famos, der Rest greift nicht ins Klo)
Plot: 09/10 (ein paar ärgerliche Änderungen dem Buch gegenüber kosten den Streifen den einen Punkt, ansonsten aber toll)
Effekte: 06/10 (nicht viel, alles recht wirkungsvoll, aber keine effekttechnischen Glanzleistungen)
Anspruch: 08/10 (geschickt inszeniert, spannend... und die Hauptaussage des Films wird gegen Ende ja wohl mal verdammt cool in Worte gefasst)
Gesamtwertung: 09/10 (wäre es eine 1:1-Umsetzung des Buches, dann wären ihm die 10/10 sicher)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.3) (http://www.imdb.com/title/tt0092563/)
Trailer verlink ich mal wieder nicht... meine Fresse, warum werden Trailer ständig mit so vielen Spoilern vollgestopft? -.-
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
08.03.2008, 00:43
Wu Ji - Die Reiter der Winde
http://www.moviesonline.ca/movie-gallery/albums/userpics/poster_ThePromise2005Poster.jpg
Kinostart: 27.04.2006
Regie: Kaige Chen
Genre: Fantasy/Liebesfilm
Darsteller: Dong-Kun Jang, Hiroyuki Sanada, Cecilia Cheung
FSK: 12
Inhalt: Ein kleines Mädchen schließt einen Pakt mit einer Göttin: Sie wird ein glückliches Leben in Glanz und Glorie führen, dafür wird sie niemals ihre wahre Liebe bei sich halten können. Etwa zwanzig Jahre später wird selbiges Mädchen (das mittlerweile eine Königin geworden ist) von dem Sklaven Kunlun gerettet, indem dieser den König mittels Schwertwurf ins nächste Leben befördert. Der Sklave trug zu diesem Zeitpunkt allerdings die Rüstung seines Herren, des Generals Guangming, was zu reichlich Chaos und Konfusion führt.
Kritik: Ich bin ja bekannt und beliebt (oder sollte ich lieber sagen "berüchtigt"?) dafür, dass ich hin und wieder mal in den sauren Apfel beiße, also jeden Blödfug, der mir auf den Tisch kommt, einer genaueren Betrachtung unterziehe. Und auf den Tisch kommt mir vieles. So auch die 2005er-Asia-Fantasy-mit-Herz-Schmonzette "Wu Ji". Die hab ich nämlich bei eBay geradezu hinterher geworfen bekommen (eigentlich wollte ich nur "Sleepy Hollow" haben und irgend jemand bot den und 11 weitere Filme aus der TV Movie an, deren Zuschlag ich prompt für etwa acht Euro bekam... lange Rede, kurzer Sinn: "Wu Ji" war dabei) und seitdem gammelte die nette Silberscheibe irgendwo im unteren Drittel meines "Noch nicht gesehene DVDs"-Stapels rum. Und ich habe mich geradezu mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, mir diesen Streifen anzutun, waren mir doch "Tiger & Dragon", "Hero" (wenn ihr mich fragt, zwei der größten Zelluloidverschwendungen aller Zeiten) und "Shinobi" (blöd aber amüsant) noch gut im Gedächtnis. "Wu Ji" versprach irgendwie das Gleiche in bunt zu sein...
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass der sprichwörtliche saure Apfel hin und wieder tatsächlich zurückbeißt. Was mir bei "Antropophagus" schmerzlich bewußt wurde, schlug nu auch bei "Wu Ji" wieder mit der vollen Härte des Gesetzes zu. Nicht dass der Film gut wäre... aber irgendwie... hm...
Zu viel Lob auf einem Haufen tut dem Count nicht gut. Also fangen wir diese unsere kleine Besprechung hier doch mal mit den Schwachpunkten an, von denen hat "Wu Ji" nämlich einen ganzen Haufen zu bieten. Der erste fällt schon nach wenigen Minuten auf: Die Spezialeffekte. Deren Qualität ist nämlich recht schwankend. Hin und wieder sieht's mal ganz nett aus, in etwa auf dem Niveau von FMV-Sequenzen eines Videospiels, das um die Jahrtausendwende das Licht der Welt erblickte (mir fällt nur gerade irgendwie kein konkretes Beispiel ein, Mist aber auch...), was bei einem Film aus dem Jahre 2005 irgendwie dann nicht mehr so viel reißen kann. Manchmal wird's auch besser, aber allgemein ist die Qualität der CGI-Effekte... mäßig.
Aber nicht so mäßig wie die Kleidungsdesigns des Films. Meine Fresse, die Rüstungen und sonstigen Klamotten, die in diesem Streifen getragen werden, möchte ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen. Knallbunt, total klobig, schlecht proportioniert, sprich: hässlich. Aber wie. Vor allem die grellrote (beinahe rosafarbene) Schlachtenabteilung am Anfang des Films hat mich ziemlich zum Lachen gereizt. Ein paar Waffendesigns sind auch nicht viel besser geraten. Die komischen gelben Bälle, mit denen der General bei der Schlacht am Anfang rumfuchtelt, sind jenseits von gut und böse. Alleine der Umhang von Schneewolf wusste zu gefallen... Ansonsten ganz großer Reinfall das.
Nahtlos anschließen tut sich dann die Story des Films, die bei dem Prädikat "dummbrätzig" glatt noch rot werden müsste ob des Lobes, das drüber ausgeschüttet wird. Mal ehrlich: Die Plotte ist vorhersehbar, schlecht konstruiert, dummdreist und am End nicht mal besonders überzeugend inszeniert. Ganz großes Tennis ist dabei die Szene, in der Kunlun vom Herrn General angewiesen wird, die Geliebte aus den Klauen des Bösewichts zu befreien (ich hab's gerade nicht so mit den fernöstlichen Namen). Die ganze Befreiungsaktion ist soooooo dermaßen Spannungsgeladen... nicht. Das ganze läuft etwa so ab: Direkt im Anschluss an die Szene, in der Kunlun beauftragt wird, sehen wir das Gefängnis der Dame, dann kommt Kunlun vollkommen ungehindert mit einem Seil von der Decke, bindet sie dran fest und zieht sie raus. That's pure cinema magic... Aber auch sonst macht der Plot prinzipiell so gar nichts richtig. Das Abdriften zu einer wirklich wirklich lahmarschigen Love-Story im Mittelteil ist da nicht mal der übelste Schachzug des Herren Drehbuchautoren. Ich lass hier jetzt einfach mal kurz das Stichwort "Zeitreise" fallen... Kann jeder selbst draus machen, was er will. Gott sei's gedankt, dass die Handlung in dem Film nur nettes Beiwerk ist.
Denn "Wu Ji" ist ein klassisches Beispiel für guten alten "Style over content". Denn Style ist vorhanden, oh ja. Wenn gekämpft wird, dann sieht das auch recht schick aus. Es wird zwar hin und wieder auch mal durch die Luft geflogen (der Punkt, der mir "Hero" so richtig vermiest hat...), aber allgemein sind die Swordsplay-Szenen doch "bodenständiger" (Wortspiel...) als bei den Genrekollegen. Zwar nicht ganz so... äh... erdig wie bei "Azumi", aber man kann ja nicht alles haben. Immerhin kann ich mich nicht daran erinnern, dass irgend jemand einen Feuerball geworfen hätte...
Aber auch hier stellt sich der Film vor allem im ersten Drittel simultan so etwa sechs bis acht Beine. Bei der bedrömmelten Stampede-Verfolgungsszene (die übrigens hammerschlecht animiert war) war ich nur noch wenige Zentimeter davon entfernt, an meinem Sofabezug zu kauen. Das war nicht nur von der Idee her so himmelschreiend dämlich. Nein, der gute alte "Wir lassen den Film jetzt einfach mal mit doppelter Geschwindigkeit laufen", von dem ich gehofft hatte, dass er gemeinsam mit den Low-Budget-Agentenstreifen der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrtausends ausgestorben wäre, brettert jedem Ansatz von Ernsthaftigkeit der Szene gnadenlos ein Ballschlagrundholz in die Klöten. Wäre es nicht so (unfreiwillig) lustig, man könnte glatt heulen.
Heulen... Gutes Stichwort. Weil is ja irgendwo ein Liebesfilm das Ganze. Und da spielt das Drehbuch voll und ganz seine Schwächen aus. An der Problematik des Films (Mädchen kann nie mit ihrer großen Liebe zusammen sein) wird über weite Strecken irgendwie einfach konsequent vorbei geschrieben, weil die Figuren sich einfach so gnadenlos dumm verhalten, dass man irgendwie gar nicht glauben will, dass da eine Göttin ihre Finger im Spiel hat, sondern die sich ihre Probleme schlicht und ergreifend selber machen. Genau so sieht's mit der *hüstel* zweiten großen Tragödie des Drehbuchs aus, also die Sache, dass der Sklave die Rüstung des Generals anhatte und die Frau deswegen und sowieso... You got the point? Das ist genau so ein hausgemachtes Problem, das dem Zuschauer wohl irgendwie nahe gehen soll, durch seine ihm eigene Doofheit aber schlicht und ergreifend auf den "Is mir doch Wurscht"-Stapel wandert...
So weit hab ich's dem Film ja ganz gut gegeben, ja, ich bin auch ein wenig stolz auf mich. Aber jetzt muss ich letzten Endes gestehen, dass alles, was ich da oben geschrieben habe, im Endeffekt eigentlich gar nicht so sehr ins Gewicht fällt. Denn trotz allem schafft "Wu Ji" es dann doch, ganz manierlich zu unterhalten. Wenn man sich erst mal an die grellbunte Aufmachung des ganzen, die durchwachsenen Spezialeffekte und die hirnzermatternde Story gewöhnt hat, kann man mit dem Film schön einen Abend verbringen. Dafür sorgen, wie schon gesagt, die nett anzusehenden Kampfszenen, die immer genau im richtigen Augenblick aufgefahren werden, wenn die Liebes-Plotte mal wieder droht in die absolute Langeweile abzudriften.
Über die Darsteller breite ich an dieser Stelle jetzt mal den Mantel des Schweigens. Ich glaube, ich hab's schon mal erwähnt, aber bei Asiaten erlaube ich mir da kein wirkliches Urteil. Ich kenn mich einfach zu wenig mit denen da drüben aus, als dass ich wirklich sagen könnte "Der war was" oder "Der war nix". Kunlun-Darsteller Dong-Kun Jang (spielte Sakamoto im koreanischen Actionreißer "2009: Lost Memories"... jetzt weiß ich endlich wieder, wieso der mir so bekannt vorkam) machte seine Sache aber auf jeden Fall ganz gut, konnte vor allem in den Kampfszenen glänzen. Aber ansonsten sag ich jetzt mal nichts.
Die Optik des ganzen ist recht gut gelungen, ein paar nette Kulissen sind dabei (nichts besonderes, aber ansehbar), die Kameraführung ist eher zweckdienlich. Musik gibt's ganz gute auf die Ohren, eher weniger östlich angehaucht, könnte auch ein hollywoodianischer Soundtrack sein. Auf jeden Fall nicht unpassend, aber auch nichts wirklich besonderes.
Zum Kuscheln bei trauter Zweisamkeit, das sollte ich vielleicht abschließend noch erwähnen, ist der Film trotz Prädikat "Liebesschinken" nur bedingt was. Die Actionszenen sind da doch etwas zu penetrant, die Tragik der Liebesgeschichte doch etwas zu hirnerweichend, die ganze Story doch etwas blöde... Zum Anschauen mit der Liebsten würde ich persönlich was anderes wählen... So viel dazu.
Kommen wir zum Fazit: "Wu Ji" ist blöde. Macht aber Spaß. Die durchwachsenen Special Effects, das bedepperte Drehbuch und die in den Augen brennenden Designs bemühen sich redlich, den Film in die Liga der "Streifen die die Welt nicht braucht" zu kicken, aber es gelingt nicht vollends. Der Film ist beileibe kein großer Wurf, aber zum einmaligen oder zweimaligen Ansehen ist er doch allemal gut. Warum allerdings in Deutschland lediglich eine um 20 Minuten gekürzte Fassung auf den Markt kam... das wissen wohl nur die Götter. Genau so, wie was der Untertitel "Die Reiter der Winde" heißen soll. Von denen war nämlich irgendwie weit und breit nix zu sehen... Naja, sei's drum...
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (ganz in Ordnung... schätze ich mal)
Plot: 03/10 (dummdreist, inkonsistent, aber immerhin stört er nicht...)
Effekte: 06/10 (puh... recht durchwachsen, das Meiste stammt aus dem Computer)
Anspruch: 04/10 (sehr simpler Streifen, wenig für's Herz und Hirn, viel für's Auge)
Gesamtwertung: 06/10 (durchaus ansehbar, ein besserer Vertreter der "Fantasy made in Fernost", aber kein Pflichtprogramm)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.6) (http://www.imdb.com/title/tt0417976/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0417976/trailers-screenplay-E27049-314)
Die DVD bei Amazon.de
DeadPoet
11.03.2008, 23:45
Battle Royale Special Edition
http://gaijintonic.files.wordpress.com/2007/08/battle_royale_pochet.jpg
Regie: Kinji Fukasaku
Genre: Drama Action
Darsteller: Takeshi Kitano als Kitano
Tatsuya Fujiwara als Shuya Nanahara - Boys #15
Aki Maeda als Noriko Nakagawa - Girls #15
Taro Yamamoto als Shougo Kawada - Boys #5
Chiaki Kuriyama als Takako Chigusa - Girls #13
FSK: 18
Inhalt: Im düsteren Szenario eines alternativen Japans herrscht Arbeitslosigkeit (15 prozent naja hätte wohl mehr sein sollen ;)) 800.000 Schüler boykottieren die Schule. Sie verlieren Respekt und Vertrauen in die Erwachsenen, die das nicht so einfach hinnehmen wollen.
Aus Hass entsteht ein grausames Spiel. Die Battle Royale. (wohl aus dem Wrestling entnommen) Willkürlich wird jährlich eine schlechte Schulklasse ausgewählt, die gegen ihren Willen auf eine Insel transportiert werden. Halsbänder werden ihnen umgemacht, die bei entfernung von der insel explodieren. Innerhalb von 3 Tagen müssen sich die Schüler gegenseitig abschlachten. Nur wenn dann noch einer überlebt, darf dieser zurück in die Gesellschaft integriert werden und wird dort als Held gefeiert.
Kritik: Der Film stellt also viele existenzielle Fragen und spielt mit Tabus. Denn in diesem Fall werden Kinder bzw. junge Teenager schonungslos gezeigt, wie sie töten oder getötet werden. Der Lehrer , der das mit einigen Soldaten überwacht, wird von Superstar Takeshi Kitano genial gemein gespielt. Selbst mein schlimmster Lehrer konnte da nur in guten Tagen mithalten. :)
Dabei werden ganz unterschiedliche Charaktertypen der Schüler aufgezeigt: die Hilfsbereiten, die Eiskalten, die Feigen, die Kranken, die Depressiven etc.
Auch zwei Freiwillige sind bei dieser Abschlachtung dabei. Der eine eiskalt und brutal mit so einer „Sepiroth“ Musik. Der andere wirkt ebenfalls abgebrüht, aber tötet nicht wahllos. Auch ein „böses“ Mädchen (Kuriyama )ist dabei, die ihre Rolle so überzeugend spielt, dass sie später neben the Grudge auch unter Tarantino eine Rolle als Killer Schulmädchen bei Kill Bill bekommen hat- tja aus ihrer eingeschränkten Rolle wird sie wohl bald entwachsen . (Im Gegenzug sollte übrigens Tarantino mal den Präsidenten der USA in Battle Royale 2 spielen, daraus wurde aus termingründen nix ;))
Ich warne ganz dringend vor. Wenn ihr euch Battle Royale zulegt, dann unbedingt die Special Edition mit englischen Untertiteln. Neben neuen Aufnahmen sind vor allem wirklich alle Szenen vorhanden. Die deutsche Version hat leider diverse Schnitte. Was ich persönlich normaler Weise nicht so tragisch finde, auf Splatter kann man schon mal verzichten. Aber gerade bei diesem Film, der eine Art Antikriegs Aussage besitzt, machen diese geschnittenen Szenen unglaublich viel aus, weil sie erst so einige Szenen verständlich machen und vor allem auch enorm an Emotionen schüren. Sie sind so gemein, dass man das Geschehen so viel besser verstehen kann, bei mir brodelte es jedenfalls richtig im Kopf.
Z.b. wurde auf einigen Seiten kritisiert, das die Schauspieler overacten bzw. zu theatralisch reagieren, aber mit Originalstimmen ist das überhaupt nicht mehr der Fall. So bekommt der Film ein viel realistischeres Gefühl, man fühlt sich mittendrin.
Interessant ist die Musik die zum teil mit europäischer Klassik aufwartet und dem Film eine zusätzliche interessante Note gibt.
Weiterhin ist interessant , dass der Regisseur versucht hat seine Kindheitserinnerungen in Kriegstagen als 15 Jähriger zu verarbeiten. Dass er diesen Film also durchaus emotional betrachtet , merkt man an vielen Stellen.
Negativ bewerten kann man bei der Special Edition nicht viel. Sicherlich hätte man sich gefreut ,wenn einige Charaktere noch etwas genauer beleuchtet worden wären, aber das ist ja eigentlich immer so, wenn ein Film zu einem Roman gemacht wurde. Als Fan hab ich mir den Film schon ein paar Mal angesehen und dann bemerkt man auch noch kleine Szenen der jeweiligen Randiguren.
Klar dann gibt es ein paar Klischees , aber natürlich ist Battle Royale auch ein Massenmarkt Action Film gewesen (sehr erfolgreich in asien trotz vieler Proteste) und dementsprechend bedarf es wohl solcher Charaktere. Diese Coolness der "bösen" Chars stehen dann zwar im Kontrast zu der gesellschaftskritischen Aussage des Films aber kultig sind sie halt trotzdem. ;) So ne Mischung gibt es leider nur selten, aber das macht sie auch umso wertvoller.
Roman
Noch ein leztes Wort zum Roman, den ich mitverlinkt habe. Der Film hält sich an vielen Stellen detailgetreu an den Roman. Die Grundstory ist jedoch im Roman eine andere. Dort wird über ein dikatorisches Großostasien gesprochen. Es geht dort also mehr um Faschismus als um den Krieg Eltern vs Kinder. Finde ich auch deutlich realistischer. Ich kann mir nur vorstellen, dass aufgrund der arghen Kritik an Japan und China, sowie der positiven Lösung USA diese Änderungen für den Erfolg im asiatischen Kino nötig waren. Sonst wäre es vielleicht Battle Royale genauso ergangen wie Children of Men. Der Roman ist sehr empfehlenswert. Nur das Schicksal von Shogo finde ich im Roman und im Film ungefähr gleich bescheuert. ;)
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 (mit Originalstimmen genial)
Plot: 10/10 (Am liebsten würd ich ein Remake Roman schreiben :))
Effekte: 10/10 (tolle Soundeffekte, glaubhaft und eindrucksvoll)
Anspruch: 07/10 (Für ein Action Film sehr anspruchsvoll, einige Charaktere hätte man noch besser beleuchten können)
Gesamtwertung: 10/10 (Die Special Edition ist Auf einer Ebene mit Asien Kultfilmen wie Old Boy))
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.0) (http://www.imdb.com/title/tt0266308/)
Schnittbericht Deutsche Version (http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=396)
Fanseite von Battle Royale und Infos zum USA Remake (http://www.battleroyalefilm.net/)
Der Roman, sehr empfehlenswert :)
Stephen Kings Roman hat gewisse Parallelen
Harbinger
15.03.2008, 13:14
Gummo
http://www.jbarnesrez.com/Gummo44.jpg
Free-TV-Premiere: 24.11.2002
Regie: Harmony Korine
Genre: Drama
Darsteller: Jacob Reynolds, Nick Sutton, Chloë Sevigny
FSK: 16
Inhalt: 1974 wurde die Kleinstadt Xenia in Ohio von einem Tornado heimgesucht, der etwa die Hälfte der Einwohner tötete. Heute hat sich das verschlafene Nest immer noch nicht wirklich davon erholt. Die Einwohner wandern ziellos durch die Ruinen ihrer Heimat und versuchen irgend einen Sinn in ihrem langweiligen Leben zu finden.
Kritik: 2008 wurde der Kinomod Count auf seiner Couch von einem Film heimgesucht, der etwa die Hälfte seiner Gehirnzellen tötete. Heute hat der verschlafene Mod sich immer noch nicht wirklich davon erholt. Er wandert ziellos durch die Ruinen seines Zimmers und versucht irgend einen Sinn in diesem langweiligen Streifen zu finden.
Vergeblich.
Ja, ich sollte langsam aber sicher mal meine DVD-Politik überdenken. Anstatt dem "Ich besorge mir einen Film und schaue ihn mir an" herrscht nämlich bei mir zur Zeit so ein "Ich besorge mir einen Film, dann noch einen, dann noch fünf Dutzend und irgendwann mitten in der Nacht zwinge ich mich dann dazu, einen Film zu schauen, auf den ich eigentlich kein Bock habe, der aber schon seit Jahr und Tag hier rumliegt".
Genau auf diese Art und Weise bin ich an "Gummo" heran gekommen, der lag hier nämlich schon seit mindestens einem Jahr herum, aber irgendwie hab ich nie die Zeit und Lust aufbringen können, um ihn anzuschauen. Also gestern Abend die Scheibe gepackt und reingeschoben und das Ding ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen.
"Gummo" wurde von den Kritikern sehr gemischt aufgenommen. Die einen hielten ihn für ein nihilistisches, realitätsnahes Meisterwerk, die anderen für Mist ohne Sinn, Zweck und Aussage. Die Exposition dieser Kritik hat's euch vielleicht schon nahe gelegt: Ich gehöre zweiterer Gruppe an. Gleich mal ein paar ehrliche, von Herzen kommende Worte zum Anfang: Ich hab mich selten bei einem Film so sehr gelangweilt, wie bei "Gummo".
Der Streifen ist kein Spielfilm im eigentlichen Sinne. Es ist mehr eine Pseudo-Dokumentation über die verdrehten Einwohner von Xenia. Die "Hauptrollen", falls man sie so nennen kann, spielen dabei die beiden Jugendlichen Solomon und Tummler, die mit ihren Fahrrädern durch die Gegend fahren, Katzen erschießen, diese beim Metzger verschachern und das Geld dann zum Klebstoff schnüffeln ausgeben. Oder es dem Kerl übereignen, der seine geisteskranke Frau prostituiert. So weit so krank das alles. Aber auch die Nebenfiguren sind alles andere als normal im Kopf. Da sind dann die drei Schwestern, die gerne Stripperinnen werden würden, die beiden Skinheads, die sich in der Küche prügeln, der Junge mit den Hasenohren, der überall herumläuft, und und und.
Das könnte prinzipiell ja ganz interessant sein, den zerstörten Existenzen aus Xenia bei ihrem Tagewerk zuzuschauen. Aber dabei begeht der Film einen ganz schweren Fehler. Die handelnden Figuren sind nämlich alle flach wie Bretter. Man erfährt nicht, wieso sie so einen Hau weg haben oder was sie eigentlich wirklich wollen, was sie antreibt, was mit ihnen los ist. Man sieht nur, dass sie allesamt bescheuert sind und bescheuerte Dinge tun. Das lässt das Interesse des Zuschauers genau so schnell schwinden, wie es aufgekommen ist. Ein Minimum an Charakterhintergründen hätte da wohl geholfen, aber das hat Regisseur Harmony Korine (Drehbuchautor von unter anderem "Kids") scheinbar nicht gejuckt. Dabei ist die sonstige Arbeit des Mannes ziemlich gut gelungen. Er bindet die Voiceovers atmosphärisch ein, filmt geschickt die Trostlosigkeit der zerstörten Kleinstadt und weiß auch seine Darsteller gut in Szene zu setzen. Aber all das hilft nichts, wenn der Film einfach nichts zu sagen hat.
Die Darsteller sind dabei durch die Bank hindurch ziemlich gut, vor allem dafür, dass sie prinzipiell allesamt Laien sind. Tummler-Akteur Nick Sutton hat außer in "Gummo" nur noch in einem britischen Underground-Gangsterfilm namens "Underground" (haha, Wortspiel) mitgewirkt, macht hier aber seine Sache äußerst gut. Er spielt den eigentlich recht gestörten Tummler ziemlich charismatisch und realitätsgetreu, so dass man hin und wieder tatsächlich das Gefühl hat, dass man einem echten Menschen über die Schulter schaut. Jacob Reynolds (spielte sonst noch in Costners "Aus Liebe zum Spiel" eine kleines Nebenrolle) steht ihm da in nichts nach. Die beiden sind ein gutes Gespann. Der Rest des Casts ist vernachlässigbar, vielleicht noch erwähnenswert ist das Mitwirken von Chloë Sevigny, die der ein oder andere wohl aus "American Psycho" kennt. Ich muss zugeben, ich hab keinen Schimmer, wie sie sich hier geschlagen hat. Ich hab sie schlicht und ergreifend nicht erkannt... Aber ich glaube, sie war eine der drei Stripper-Schwestern.
Die Kulissen und die Regiearbeit sind, wie schon gesagt, recht gut gelungen, auch der Soundtrack weiß zu gefallen, allerdings eher aufgrund seiner Kuriosität. Hier wird nicht nur Madonna verwurstet... Es finden sich auch zahlreiche Beiträge aus dem Extrem-Metal-Genre. Burzum und Bathory, Niflheim, Mortician, Brujerie und sogar zwei eigens für den Film aufgenommene Tracks der deutschen Dark Metaller Bethlehem. Zu hören gibt's die nicht alle im Film und die wenigen Tracks, die tatsächlich vorkommen... Naja, sagen wir mal... das Ganze ist eher durch seine Kuriosität erwähnenswert.
Viel mehr kann man prinzipiell nicht über "Gummo" sagen, außer dass Regisseur Korine massiv Potential verschenkt hat. Die ersten fünf Minuten machen gut Laune, danach geht's aber steil bergab. Hätte er tatsächlich was zu sagen gehabt, der Film hätte wirklich gut werden können, aber so langweilt der Zuschauer sich nur zu Tode.
Kommen wir zum Fazit: "Gummo" ist sinnfreier Mist. Und das ist schade, denn er hat ziemliche Stärken (gute Darsteller, ordentliche Kulissen, gute Regiearbeit), die sich aber mit seiner einen gravierenden Schwäche beißen: der absoluten Inhaltslosigkeit. Der Film hat keine Intention, keine Aussage, ist einfach nur pure Provokation, die ins Nichts führt. Der Film ist den Aufwand nicht wert. Und ich würde gerne für die anderthalb Stunden meines Lebens, die ich verschwendet habe, entschädigt werden.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (eine gute Darstellerriege, die bei diesem Film leider vollkommen verschwendet wird)
Plot: --/10 (es gibt schlicht und ergreifend keinen)
Effekte: 03/10 (die tote Katze sieht ziemlich doof aus, ansonsten nur Kameratricks)
Anspruch: 03/10 (der Film tut anspruchsvoller, als er ist, weil er einfach nichts zu sagen hat)
Gesamtwertung: 02/10 (der langweiligste und sinnloseste Film, der mir seit langem untergekommen ist... Daumen runter)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.8) (http://www.imdb.com/title/tt0119237/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=qAkJCogAPPw)
Der Soundtrack bei Amazon.de
Der Film lief übrigens nie in Deutschland im Kino und kam auch nie auf DVD raus, ist aber hin und wieder im Pro-7-Nachtprogramm zu finden. Ihn sich anzuschauen ist aber immer noch Zeitverschwendung...
Event Horizon
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/153/919512~Event-Horizon-Posters.jpg
Kinostart: 15.01.1998
Regie: Paul W. S. Anderson
Genre: Sci-Fi-Horror
Darsteller: Laurence Fishburne, Kathleen Quinlan, Joely Richardson, Richard T. Jones, Jack Nosewhorty
FSK: 16
Inhalt:
2040. Das erste überlichtschnelle Raumschiff, die "Event Horizon", verschwindet urplötzlich hinter dem Planeten Neptun und taucht erst sieben Jahre später wieder auf. Als die Bergungsmannschaft der "Lewis und Clark" das vermißte Schiff betritt, finden sie keinerlei Anzeichen von Leben vor. Um die Ursache von Blutspuren zu ergründen, dringen die acht Astronauten immer weiter in das riesige, labyrinthartige Raumschiff ein. Was sie schließlich entdecken, übersteigt ihre schlimmsten Angstphantasien...
Kritik
Science Fiction Horror gilt bei vielen Kritikern seither als Schwach und man sagt das die Produzenten solcher Filme sich alles von DVD´s zusammengeklaut haben. Auch große Science Fiction Filme gelten als "Schwach". Das ist bei Event Horizon auf der Wage.
Den Film habe ich einmal bei einem DVD Einkaufstag entdeckt und wurde neugierig was mich da erwartet. Also habe ich den Film gekauft und mich abends gemütlich vor den Fernseher gelegt und den Film reingeschmissen. Den Film habe ich mir alleine angesehen und es war alles für die Horrorvorstellung organisiert. Von der Dunkelheit bis hin zum aufgedrehten Ton. Der Film begann und ich fühlte mich sauwohl. Ich war von Anfang an begeistert vom Raumschiff bishin Raumstation. Auch die Schwerelosen Effekte waren geil. Die Musik war passend betont und ich hatte mehr als oft richtige Schrekensmomente und ich fühlte mich richtig unbehaglich. Der Film bewegte sich meistens auf einer "Erschrekenden Welle". Blut gab es mehr als einem Lieb ist, es wurde gemetzelt und alles zerstört was da war. Laurence Fishburne als Kaptän ist recht nett aber Sam Neil am ende als Irren komplett unglaubwürdig. Der rest der Crew war überzeugend gespielt.
Als der Film zuende war habe ich mich gefragt war er scheiße oder gut. Und ich fand ihn eher gut. Unzufrieden war ich nicht!
Einzelbewertungen
Darsteller: Alle haben übezeugend gewirkt außer Sam Neil am Ende mit seiner Irren Einlage (9/10)
Plot: Na ja , nicht gerade überrschanede Wendungen (7/10)
Effekte: Die effekte waren einfach genial, daran gabs nichts auszusetzen (10/10)
Anspruch: Ansprechend ist der vFilm sicher für Horror Fans (7/10)
Gesmatwirkung: ein ganz ordentlicher Film, der leider etwas schwächelt aber sonst stabil ist (7/10)
IMBD Wertung: 6,1 (http://www.imdb.com/title/tt0119081/)
Trailer Download (http://www.moviemaze.de/media/trailer/1063,event-horizon-am-rande-des-universums.html)
DVD Kauf
Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre
http://www.wicked-vision.com/images_rv/t/TexasChainsawMassacre_remake_cover.jpg
Kinostart: 1.1.2004
Genre: Horror
Regie: Marcus Nispel
Darsteller: Jessica Biel, Jonathan Tucker, Erica Leerhsen
Inhalt:
1974: Eine Gruppe von Jugendlichen gabelt auf dem Weg zu einem Konzert eine verstörte Junge Frau auf, die Unheil ankündigt. Wenig später, von einer Tankstellenwärtin in die Irre geführt, müssen sie sich gegen eine Hillbilliefamilie, die Menschen zum Fressen gern hat, erwehren und um das eigene Überleben kämpfen. Doch jeder Fluchtversuch scheitert oder wird vereitelt. Selbst der Polizei ist nicht zu trauen....
Meine Meinug:
Das remake des Klasssikers von 1970 ist Michael Bay nicht wirklich gelungen. Das erste was einem auffällt: Er hatt alles 1:1 übetnommen und teilweise ur verändert was mich missmutig gemacht hat. Muss das sein? Was neues kann ruhig kommen! Dre Film setzt ebenso auf veil Blut und Morde. Gemetzel gehörtschon dazu, aber doch nicht so das man gelich im Blut ertrinkt. Positiv war das der Film ungemein spannend gestrickt war, was ziemlich beim Horr zählt. Gruselig wurds manchmal, aber eher selten. Die Schauspieler selbst waren nichts überagendes, aber alles passabel. Anspruchsvoll war der Film ebefalls nicht. Was soll an Morden itelektuell sein?
Fazit:
Das Remake kann dem Klassiker nicht das Wasser reichen !
Einzelwertungen:
Darsteller: Normal gespielt nichts herausragendes (6/10)
Effekte: Ziemliech blutig aber gut gemacht (7/10)
Plot: Ein reamke das an den Vorgänger nicht ranreicht (6/10)
Anspruch: Kein Film zum nachdenken (5/10)
Gesamteindruck: Eins vorweg der Film ist niemals so gut wie sein vorgänger, dieser film ist für mich ein Horrorfilm mittlerer Qualität (6/10)
Imdb wertung: 6.0 (http://www.imdb.com/title/tt0324216/)
Trailer Download (http://www.moviemaze.de/media/trailer/928,michael-bays-texas-chainsaw-massacre.html)
DVD
Das Relikt
http://www.wicked-vision.com/images_rv/d/DasRelikt_cover.jpg
Kinostart Deutschland: 01.05.1997
Genre: Thriller, Horror
Regie: Peter Hyams
Darsteller: Tom Sizemore, Linda Hunt, Penelope Ann Miller, James Whitmore, Clayton Rohner
FSK: ab 16, $60 Mio. Budget
Laufzeit: ca. 105 min
Inhalt:
Ein Forscher eines Museums in Chicago kehrt mit einigen vermeintlich leeren Kisten aus Südamerika zurück. Doch bereits auf dem Schiff, mit dem die Ware transportiert wurde, geschahen genauso grausame wie unerklärliche Morde. Als in dem Museum das nächste Todesopfer gefunden wird, nimmt der Cop Vincent D'Agosta (Tom Sizemore) die Ermittlungen auf. Unterstützung bekommt er dabei von Dr. Margo Green (Penelope Ann Miller)...
Kritik:
Schon mein drittes Review zu Horrorfilmen, die ich alle noch aufs Korn nehmen werde. Diese mal geht es um einem meiner liebsten Horrorfilme: Das Relikt.
Auf den Film bin ich zufällig im fernseher gestoßen. Das Filmangebot an diesem Tag war fade und hatte um 23.00 Uhr auf Vox geschalten auf dem der Film das Relikt begann. Es war alles dunkel und ziemlich gruselig. Der Film spielt in einem Museum. Der prima Ort für einen Gruselfilm. Weite Außstellungshallen, viele Vetstecke und dünne Lichtkegel sind der geeignete Drehort. Das vermittelt schon im gewissen maße an Grauen. In Chicago bereitet man eine Außstellung zum Thema Mythen, Legenden und Aberglaube vor. Währendessen geschehen zahlreiche blutrünstige Morde in den Kellern des Museums. Eine Bestie, die mit einer Kiste von einem Schiff befördert wurde, ernährt sich vom Hypothalamus seiner Opfer, ein teil des Gehirnes. Ein ermittler und eine Evolutionsbilologin nehmen die Spur auf. Der Rest läuft wsie gewohnt ab. Das Monster bekommt man erst gegen ende richtig zu sehen und wird dann von den Helden getötet. eigentlich nicht der Hit,aber "Das Relikt" ist da anders. Der Film bleibt ständig spannend und es gab so oft Schrekensmomente das ich an meine Brust fassn musste. Die Musik ist sehr gut betont und trägt zu dem unbehaglichen Gefühl bei. Effekte sind super gemacht und die darsteller spielten ihre Rollen überzeugend.
Ein Fazit:
Das Relikt ist nichts für schwache Nerven und überzeugt durch die grandiose Horroratmospähre sowie überzeugende Darsteller.
Bewertung:
Darsteller: Überzeugend gespielt (10/10)
Plot: Ziemlich gut gelungen, aber nicht überraschend, leider:( (8/10)
Effekte: Sind top (10/10)
Anspruch: Nichts zum nachdenken (6/10)
Gesamteindruck: ein wirklich gelungenes Horror Meisterwerk (9/10)
Trailer (http://www.myvideo.de/watch/15229)
Imdb Wertung 5,3 (kotz) (http://www.imdb.com/title/tt0120004/)
DVD
Harbinger
23.03.2008, 12:56
Children Of Men
http://www.kinomorgen.de/dateien/12272.c.jpg
Kinostart: 09.11.2006
Regie: Alfonso Cuarón
Genre: Sci-Fi (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379144)/Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)
Darsteller: Clive Owen, Julianne Moore, Michael Cain
FSK: 16
Inhalt: Die Welt ist am Ende. Seit 18 Jahren wurde kein Kind mehr geboren und die Aussichtslosigkeit der Situation sorgt für Mord und Totschlag auf den Straßen. In diesem Chaos tritt eine Rebellengruppe an den ehemaligen Aktivisten Theo Farone heran und bittet ihn darum, Transitpapiere für eine junge Frau namens Kee zu besorgen, damit diese London verlassen kann. Dabei gibt es aber einige Probleme und plötzlich werden Theo und Kee von allen möglichen Leuten gejagt.
Kritik: Gegenreview, Gegenreview, yeehar! Ponti hat den Streifen hier ja schon über alle Maßen gelobt, aber naja, wir wissen ja, das unser junge Freund recht leicht zu beeindrucken ist. Hier jetzt also meine Gegendarstellung zu diesem... hm... Film.
Lasst mich als erstes sagen: Ehe ich den Film sah, habe ich die Buchvorlage von P.D. James gelesen und für eine exzellente Mischung aus düsterer Zukunftsvision und Politthriller befunden, die nur gegen Ende etwas geschwächelt hat. Tja, Regisseur Alfonso Cuarón ("Große Erwartungen", "Harry Potter und der Gefangene von Azkaban") hat das Buch wohl auch gelesen, das muss ich ihm zugestehen. Gefallen hat's ihm scheinbar nicht. Da fragt man sich doch, wieso er's dann verfilmt hat.
Naja, hat er nicht wirklich. Denn abgesehen davon den Titel, einige Schlüsselpunkte und rudimentär die Ausgangssituation (wobei er die so sehr verändert hat, dass sie Titel und Aussage des Buches ad absurdum führt) geklaut und sein eigenes Ding gedreht. Muss ja nicht schlecht sein, zugegeben. Mal schauen, wie er und seine (relativ hochkarätige) Darstellerriege sich geschlagen haben.
Als erstes fällt einem die Optik des Streifens ins Auge und man sieht schon, dass Cuarón ursprünglich aus der Kamera-Abteilung kommt. Toller Einsatz des filmischen Auges, lange Aufnahmen ohne Schnitte, alles sehr schön in Szene gesetzt. Der Film ist visuell eine wahre Wonne, das muss man ihm lassen. Im selben Augenblick fällt aber auch etwas ganz anderes auf: Auf einen überraschenden, dichten oder wenigstens sinnvollen Plot wird beinahe vollständig verzichtet, der Film ist erschreckend dumm, Logikfehler entstehen so weit das Auge schaut, erklärt wird nix, der Zuschauer kriegt einfach eine Sammlung von Fakten auf den Tisch gehauen und muss zusehen, was er damit anfängt. Charaktermotivationen sind ebenso Mangelware, was aber kein Wunder ist, da die Figuren auf dem Bildschirm allesamt völlig flach und eindimensional sind.
Sympathie können trotzdem ein paar aufbringen... Handgezählt nämlich zwei. Zum einen uns' nomineller Held Clive Owen ("Shoot 'em Up", "Sin City (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8586256)") als Theo Farone (der allerdings aus den völlig falschen Gründen die Sympathie des Zuschauers erringt, er spielt nämlich so cool und abgebrüht wie in all seinen Filmen, also in etwa so emotional wie ein Backstein) und Michael Caine ("Batman Begins", "Get Carter") als Althippie Jasper (ich hatte zwar erst tierische Zahnschmerzen, als ich bemerkt habe, in was Cuarón die Figur des Jasper umgeschrieben hat, aber Caine war trotzdem genial), der eine astreine Darbietung abfeiert. Ganz große Klasse der Mann, der hat seine beiden Oscars zu Recht. Der Rest des Darstellerensembles ist nettes Füllwerk. Julianne Moore ("Hannibal", "Magnolia") hat das Problem, dass ihre Figur mit einem Minimum an Screentime abgespeißt wurde und ihre Rolle sowieso etwas dämlich ist, Chiwetel Ejiofor ("Serenity", "Kleine schmutzige Tricks") spielt gegen die Tatsache an, dass er ein völlig unmotivierter und charakterloser Bösewicht ist. Und Clare-Hope Ashitey ("Shooting Dogs") ist eine extrem hölzerne und untalentierte Darstellerin. Man mag es ihr verzeihen, die ist jünger als ich und es war erst ihr zweiter Film.
So plätschert der Film über weite Strecken einfach so dahin. Versteht mich nicht falsch, er ist nicht langweilig, aber er ist schlicht und ergreifend vernachlässigbare, vergessenswerte seichte Unterhaltung ohne tiefern Sinn. Hier und da kann er mit ein paar hübschen Bildern aufwarten, aber die meiste Zeit trumpft er mit lahmen Dialogen und einem planlos wirkenden Hauptdarsteller auf (nix Held wider Willen, das war Theo im Buch... im Film findet er sich nach etwa zehn Minuten absolut mit seiner Rolle ab und ist von diesem Augenblick an ein stinknormaler Protagonist, dessen Motivation allerdings gegen null tendiert). Die Qualitäten, die James' Buchvorlage hatte, werden dabei voll und ganz ignoriert, Cuarón dreht einfach, wonach ihm gerade ist. Hier eine kleine Actionszene, da ein wenig Gelaber, an der Ecke ein Fünkchen Charakterentwicklung, die bei näherem Hinschauen keine ist. Alles sehr vorhersehbar und beliebig. Auch die Tiefe, die der Film mit der "Second Coming"-Allegorie einzubringen versucht (auch eine von Cuaróns Ideen) ist unsagbar aufgesetzt, weil sie einem mit dem Holzhammer über die Birne gedonnert wird. Danke auch...
Und dann retten die letzten 15 Minuten den Film vor der absoluten Mittelmäßigkeit. Da gibt der Film endlich zu, dass er die ganze Zeit über keine konsistente Story hatte, scheißt gepflegt drauf und feiert eine der genialsten Sequenzen ab, die man je auf der Leinwand beobachten durfte (zugegeben, ich hab den Film nur auf DVD auf einem winzigen Fernseher gesehen, aber die Szene tat trotzdem ihre Wirkung). Da funktioniert sogar die Shaky-Cam wirklich wirklich dufte. Man muss dazu sagen, das ist so inkonsequent wie es doof ist, aber es funktioniert ganz einfach (genau wie die reingeschnippselte Zombie-Szene in der "Geisterstadt der Zombies", wobei hier der Film drumherum trotzdem noch was kann). In dieser Hinsicht stellt der Film die Buchvorlage auch in den Schatten: Das Ende ist wesentlich stärker.
Da liegt im Endeffekt aber auch der Hund begraben. Wieso tut Cuarón das? Wieso die komplette Ummodelung der Buchvorlage? Die wäre nämlich exzellent zu verfilmen gewesen und hätte einen wesentlich besseren Streifen ergeben. Wenn Cuarón einfach die Buchstory übernommen und sein Ende angefügt hätte, der Film wäre brillant gewesen. So allerdings verschenkt der Film vieles von seinem Potential.
Kommen wir zum Fazit: Als Literaturverfilmung ist "Children Of Men" entsetzlich. Cuarón nimmt alle Stärken von James' Vorlage und wirft sie komplett über Bord, nur um dann seinen eigenen Schmonz auf dem leeren Tisch aufzubauen. Der ist größtenteils sinnfrei, seichte Unterhaltung, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dank der guten Optik, Michael Caines Performance und dem brillanten Ende kann der Film abseits der Kategorie "Buchverfilmung" aber trotzdem Punkten. Der Streifen ist gut, keine Frage. Aber er ist auf keine Weise gut, die der Vorlage gerecht werden würde. Er ist schlicht und ergreifend ein guter Unterhaltungsfilm.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Michael Caine ist brillant, Clive Owen zieht seine typisch planlose Performance ab, der Rest geht in Ordnung)
Plot: 05/10 (die Plotentwicklung tendiert gegen null, Überraschungen sind Mangelware, genau wie Motivationen, so bleibt nichts wirkliches außer einer guten Grundidee)
Effekte: 08/10 (da trumpft der Film gegen Ende voll auf, genial)
Anspruch: 04/10 (alles, was der Film an Tiefe zu bieten hat, wird mit dem Holzhammer serviert)
Gesamtwertung: 07/10 (ich hab' zwischen 7 und 8 geschwankt, aber die Beliebigkeit der ersten anderthalb Stunden muss leider zu Punktabzug führen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.1) (http://www.imdb.com/title/tt0206634/)
Link zum Trailer (http://youtube.com/watch?v=NfG4p7TyYP0)
Die DVD bei Amazon.de
Schmusekatze
23.03.2008, 22:08
Adams Äpfel
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51lPP2U7x8L.jpg
Kinostart: 2.3.2007 (Österreich) / 31.8.2006 (Deutschland)
Regie: Anders Thomas Jensen
Genre: Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
Schauspieler: Ulrich Thomsen (Adam) / Mads Mikkelsen (Ivan) / Paprika Steen (Sarah) / Nicolas Bro (Gunnar) / Ali Kazim (Khalid)
FSK: 16
Inhalt: Der Neonazi Adam soll zur resozialisierung aufs Land, zu der Kirche des verständnisvollen Pfarrers Ivan, welcher schon ein paar Straftäter betreut. Mit dem Ziel vor Augen, einen Apfelkuchen zu backen, soll Adam "geheilt" werden. Doch für den Apfelkuchen soll er die Äpfel des hauseigenen Baumes verwenden, welcher aber leider von diversen Plagen heimgesucht wird. Neben Adams "Mithäftlingen", dem Vergewaltiger Gunnar, der schwangeren und Alkoholabhängigen Sarah und dem arabischem Tankstellenräuber Khalid, mischt jedoch noch eine unbekannte Macht mit, und versucht scheinbar Adams Vorhaben zu vereiteln.
Kritik: Tja mein erstes Review, aber angesichts dieses Filmes sah ich mich einfach genötigt eins zu schreiben. Am Samstag ging ich wie schon so oft zuvor zu meiner bevorzugten Videothek, um einen Film für den Abend auszuborgen. Eine Freundin empfahl mir schließlich "Adams Äpfel", und meinte wenn ich schwarzen Humor mag, dann werde ich diesen Film lieben. Soweit so gut, ein mir völlig unbekannter Film, und dann noch diese Andeutung auf meine makabere Ader ..... das konnte doch nur ein gutes Zeichen sein, also nichts wie heim und Film anschaun.
Zu den Schauspielern: Ulrich Thomsen (Adam) bekannt aus Filmen wie "Die Welt ist nicht genug" oder "Königreich der Himmel", macht seinen Job wirklich gut. Die anfängliche Wortkargheit und die Verwirrung wenn Ivan wieder völlig wiedersinnige Argumente gegen ihn ins Feld führt, entlocken einem einfach zwangsweise ein grinsen. Aber er schafft es auch dem Charakter die nötige Tiefe zu geben damit der schwarze Humor richtig rüber kommt. Die Schauspieler ergänzen sich Perfekt, was wohl zu einem großen Teil an Mads Mikkelsen (Ivan) großartigen schauspielerischen Leistung liegt. Mikkelsen kam mir gleich ziemlich bekannt vor, ich bin aber erst nachher drauf gekommen dass man ihn schon in "King Arthur" und vor allem in "Casino Royale" (als Bonds Gegenspieler Le Chiffre), bewundern konnte. Mikkelsen schafft es irgendwie das Wunder zu vollbringen, dass man ihm den ganzen Blödsinn den er verzapft, auch wirklich abkauft. Und zusammen mit Thomsen entsteht einfach ein Dreamteam das einen auf lustige Art und Weise Gott näher bringt (es sei denn natürlich man glaubt nicht an Gott). Die restlichen Schauspieler machen ihre Sache auch gut, sind aber nicht so bekannt.
Tja der Rest ist dann eigentlich nicht mehr so wichtig, weil der Film vor allem durch die Schauspieler und die seltsame Geschichte lustig wird. Gut, die ländliche Atmosphäre passt ganz gut, aber davon bekommt man eigentlich nicht viel mit. Man muss nur wissen, dass man irgendwo im nirgendwo ist. Der Film begrenzt sich vor allem auf zwei sehr wichtige Schauplätze, logischerweise die Kirche plus Garten, und witzigerweise das örtliche Krankenhaus. Der dort ansässige Arzt (Ole Thestrup) bildet meiner Meinung nach das schwarze Herz des Filmes, weil er alles ziemlich unverblümt ausdrückt, und sehr sehr makaber ist, und wenn ich sowas sage dann meine ich das auch so (oder vielleicht ist das ja bei Ärzten generell so, wer weiß). Aber ansonsten entstehen einfach die aberwitzigsten Situationen, aus den seltsamsten Gründen, aber irgendwie merkt man doch das alles einem höheren Zweck dient. Ich möchte jetzt nicht zu viel verraten, aber das Ende toppt einfach alles.
Tja was kann man sonst noch sagen. Einen gewissen Anspruch hat der Film in gewisser weise schon, und man sollte auch mit dem makaberen Humor zurecht kommen. Es kann leicht passieren dass man ein paar Sachen zu ernst nimmt, und dann gefällt einem der Film auch nicht. Aber wenn man einfach mal darüber hinweg sieht dass der Film gewisse tabus einfach schamlos ausspricht, und teilweise die Grenzen des guten Geschmacks, nicht nur sprengt sondern einfach auslöscht, dann kann man auch herzlich über das ganze lachen.
Welche Botschaft der Film übermittelt, das muss jeder selbst herausfinden. An erster Stelle ist dieser Film einfach nur eine Komödie, und man sollte auch nicht zu viel hinein interpretieren. Wobei alle mit denen ich bis jetzt über diesen Film gesprochen habe, es irgendwie geschafft haben eine gewisse Botschaft in diesem Film zu entdecken. Das kommt wohl darauf an wie man zu Gott und der Kirche eingestellt ist. Aber alles in allem ist das einer der besten Filme die ich in letzter Zeit gesehen habe. Und ich kann jedem Freund des schwarzen Humors diesen Film mit gutem Gewissen ans Herz legen.
Bewertung
Darsteller: 10/10 (die Darsteller machen die Hälfte vom Film aus)
Plot: 9/10 (durchgehend witzig und auch mit überraschenden Wendungen)
Effekte: -/- (sind eigentlich nicht vorhanden, bis auf den einen Sturm)
Anspruch: 8/10 (nicht schwer zu verstehen, aber doch recht anspruchsvoll)
Gesamtwertung: 10/10
IMDB - Wertung 7,9 (http://www.imdb.com/title/tt0418455/)
Trailer (http://www.adams-aepfel.de/trailer.html)
Kritiken (http://www.film-zeit.de/home.php?action=result&sub=film&info=cinema&film_id=17919)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
24.03.2008, 00:11
King Kong
http://www.moviegod.de/images/movies/00005/461/461_xxl.jpg
Kinostart: 14.12.2005
Regie: Peter Jackson
Genre: Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)/Action (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378986)/Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)
Darsteller: Naomi Watts, Adrien Brody, Jack Black
FSK: 12
Inhalt: In den 1930er Jahren verschlägt es den Regisseur Carl Denham gemeinsam mit seinem Team auf die Südseeinsel Skull Island, angeblich der letzte unerkundete Fleck auf der Erde, wo sie einen Film zu drehen gedenken. Die Sache läuft allerdings aus dem Ruder, als sie von Eingeborenen angegriffen werden und diese die Hauptdarstellerin Ann Darrow entführen, um sie dem mächtigen Kong, einem Riesenaffen zu opfern.
Kritik: Hm... mal kurz ein wenig Algebra... Ich bin jetzt 21 Jahre alt, das macht es ein wenig schwer, einen Film vor etwa zwanzigtausend Jahren gesehen zu haben (mal ganz davon abgesehen, dass damals - wenn ich im Geschichtsunterricht ordentlich aufgepasst habe - der Fernseher, die Kinoleinwand und - viel schlimmer - das Popcorn noch gar nicht erfunden waren). In etwa so lange kommt es mir aber vor, dass ich das Original von "King Kong" aus dem Jahre 1933 vor die Glotzbuchten bekommen habe. Das ist auf jeden Fall so lang her, dass ich mich nur noch gaaaaanz verschwommen dran erinnere (also könnte es rein von der Erinnerung her auch Vorgestern gewesen sein... äh... weiter im Text). Also war es doch 'ne feine Sache, dass RTL am heutigen Abend (bzw. mittlerweile schon gestern) das Remake des Streifens von uns' Lieblings-Ex-Splatter-Regisseur Peter Jackson ("Bad Taste", "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)", "Herr der Ringe (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8124590)") doch endlich mal im Free-TV zeigte. Und obwohl ich eigentlich großer Fernseh-Feind bin hab ich mich mal nicht lumpen lassen, meinen faulen Hintern auf die Couch meines Bruders geschleppt und mir den Streifen angetan.
Um mal eine Sache gleich am Anfang klarzustellen: Argh, ich könnte schreien. Was wäre das für ein Film, wenn ich nicht alles, aber wirklich alles von vorneherein gewusst hätte? Wenn ich vollkommen ohne Vorkenntnisse daran gegangen wäre... Wenn ich nicht mal gewusst hätte, dass es um einen Riesenaffen geht. Der taucht nämlich erst nach ziemlich genau anderthalb Stunden Spieldauer auf. Vorher gibt es ein paar lustige Szenen, ein wenig Charakterentwicklung, größtenteils aber viel Leerlauf. Versteht mich nicht falsch, die (reichlich in die Länge gezogene) Exposition des Streifens langweilt nicht. Aber ich hätte trotzdem gut ohne sie leben können. Denn obwohl hin und wieder ein netter Lacher dabei ist (Bruce Baxters Schnurrbart yeah), wirkt das Ganze doch einfach nur gestreckt und schreckt den Ottonormalfilmschauer davon ab, sich den Film öfter anzutun (die titanische Länge von etwas über drei Stunden ist... äh... ja... titanisch). Okay... korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber beim Inhalt dieses Absatzes bin ich irgendwo falsch abgebogen, oder? Einfach so tun als wäre nichts passiert...
Ah, genau, da waren wir... Der Film ist vorhersehbar. Naja... eigentlich nicht. Aber der Film ist über weite Strecken einfach nur halb so interessant, wenn man eh schon weiß, wie sich die Story entwickelt. Das darf ich prinzipiell dem Film nicht ankreiden, bin ja selbst Schuld, dass ich mir nicht Augen und Ohren zuhalte und blind durch's Leben gehe, um dann gegen die nächstbeste Straßenlaterne zu latschen. You got the point? Es ist heutzutage einfach nahezu unmöglich, NICHT zu wissen, wie "King Kong" ausgeht. Und da ich gerade niemandem sonst dafür Punkte abziehen kann, muss das wohl der Film büßen. Harr harr...
Was sich in der Hinsicht auch ein wenig niederschlägt: Während der Affenhatz auf Skull Island vermittelt der Streifen eine gewisse Planlosigkeit. So als wäre der rote Faden der Geschichte irgendwo im Grün des Dschungels verloren gegangen. Jackson klatscht einfach eine Actionszene an die andere und variiert dabei eigentlich nur die Viecher, die gerade verkloppt werden. Das ist zwar prinzipiell nett anzuschauen (vor allem der Kampf Kong Vs. T-Rex war schon echt gut, Hut ab), aber drängt dem Zuschauer so ein leicht bedrömmeltes "Filler"-Feeling auf, so als habe Herr Regisseur noch ein wenig Zeit schinden wollen. Auch hat das ganze einen gewissen Videospiel-Charme... Ein Level nach dem anderen und jedes Mal ein anderer Gegner... Hmpf...
Aber das ist nicht der einzige Schwachpunkt des Films. Was mir stark auf den Magen geschlagen ist, waren die CGI-Feuerwerke, die Weta (Jacksons eigene Special-Effects-Firma, die sogar schon die Splatterfontänen für "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" lieferte) in der zweiten Hälfte des Films abgefeiert hat. Die war nämlich rein actiontechnisch durchweg gut gelungen, aber irgendwie... Ich weiß nicht, ich bin besseres gewohnt. Vor allem von Weta. Die Effekte waren zwar prinzipiell in Ordnung, aber irgendwie hatte ich trotzdem immer das Gefühl, dass ich da Computermännchen sehe, die sich gegenseitig die Grütze aus dem Leib prügeln. Das völlige Eintauchen in den Film war mir verwehrt, wegen einem winzigkleinen Qualitätsmalus in der Special Effects Abteilung. Alles wirkte einen winzigen Tacken zu schlecht, um wirklich zu überzeugen, von Kong selbst über die Würmer und Skorpione, die Dinos... bah... Das finde ich persönlich ziemlich ärgerlich, denn bei Jacksons "Herr der Ringe"-Trilogie fand ich die Spezialeffekte quasi perfekt und auch anno dazumal lieferte das Studio mit den CGI-Schnipseln für "The Frighteners" absolut hervorragende Arbeit ab. Was ist nur bei "King Kong" schief gegangen? Wir werden's wohl nie erfahren...
So, schwenken wir doch mal fix von dem Kram, der ausem Computer kommt, zum Rest. Will heißen: Darsteller. Das sind eigentlich recht bekannte und beliebte Nasen, die Jackson da vor die Kamera geholt hat. Ann Darrow wird beispielsweise von Naomi Watts ("The Ring (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8901280)", "Down (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7150099)", "Mulholland Drive (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4978620)") verkörpert, die auch mal wieder eine gewohnt gute Show abliefert. Adrien Brody ("Der Pianist", "Liberty Heights") hingegen gefiel mir weniger. Seine Figur ist zu blass und in der zweiten Hälfte mutiert er völlig unversehens (und relativ unlogisch) zum 08/15-Actionhelden. Der Aufgabe ist er allerdings nur bedingt gewachsen... Der Mann ist einfach kein Actiondarsteller. Ähnlich schaut's mit Jack Black ("Nichts wie raus aus Orange County", "Tenacious D (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4146548)") aus, den ich persönlich ja sowieso überhaupt nicht leiden kann (bin der Ansicht, der Mann hat noch nie eine gute Rolle gespielt und ist ungefähr so lustig wie Fußpilz). Er gibt hier irgendwie den Comic Relief und gleichzeitig das Ekel-Scheusal in der Nebenrolle... Was nur bedingt funktionieren will. Im Endeffekt bleibt seine Rolle vergessenswert, zumal seine Darstellung sowieso absoluter Durchschnitt ist. Erwähnenswerte Nebenrollen werden noch von unserem Export Thomas Kretschmann (als Captain), Tom Hanks Filius Colin (als Blacks Assistent) und Golum-Darsteller Andy Serkis (sowohl als Kong-Vorlage, als auch als Schiffskoch, wenn ich mich recht entsinne) ausgefüllt. Die spielen ihren Fähigkeiten angemessen, liefern keine außergewöhnliche Show ab, versagen aber auch nicht. Allgemein ist das Darstellerensemble auf einem guten, stabilen Niveau.
Abgesehen davon steckt - wie in allen Jackson-Filmen - wieder einiges an Liebe im Detail. Es gibt einige nette Anspielungen auf das 33er-Original (wer will kann die hier (http://www.imdb.com/title/tt0360717/faq#.2.1.2) nachlesen) und Reminiszenzen an vergangene Jackson-Klassiker (Sumatra Rat Monkey, hehe) und als Kong dann im letzten Filmabschnitt zur "Weapon of Mass Destruction" wird, schlich sich mir als Freund der gepflegten Leinwand-Destruktion doch ein breites Grinsen auf die Lippen. Aber allgemein reicht das alles nicht ganz, um an die Glanztaten der vergangenen Tage anzuschließen. "King Kong" ist ein sehr guter Film um ihn sich einmal anzuschauen, er bietet auch ordentliche Actionpassagen und am Ende einiges für's Herz, aber er lässt den Humor von "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" und "The Frighteners" oder die Epik der drei "Herr der Ringe"-Teile missen. Es mag nur ein winziges Fünkchen sein, dass dem Film mangelt, aber es fehlt eben. Und dadurch wird "King Kong" zum bislang schlechtesten Film aus dem Hause Peter Jackson. Was bei den Meisterwerken des Mannes zum Glück nicht viel zu sagen hat.
Kommen wir zum Fazit: "King Kong" ist zu lang, zu groß, zu aufgeblasen (nicht der Affe selbst, der hätte ruhig noch ein paar Meter größer sein Können), macht aber dennoch Spaß. Man kann sich den Film ruhig einmal oder vielleicht auch öfter ansehen, aber die anderen Werke, die Jackson auf die Menschheit losgelassen hat, unterhalten einfach einen Tacken besser. Trotzdem: Daumen hoch für den Riesenaffen.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Watts untermauert ihren Ruf als großartige Darstellerin erneut, Brody und Black bekleckern sich nicht gerade mit Ruhm)
Plot: 06/10 (wenige Twists und Turns und leider weiß heutzutage der durchschnittliche Kinogänger eh schon, wie's ausgeht... ärgerlich)
Effekte: 07/10 (ich bin doch etwas enttäuscht von der visuellen Umsetzung, da hatte ich mehr erwartet)
Anspruch: 05/10 (was für's Herz und Hirn ist dabei, aber allgemein ist der Film doch eher gutes Popcorn-Kino)
Gesamtwertung: 08/10 (guter Film, wenn auch in der ersten Hälfte etwas Spannungsarm und allgemein zu lang)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.7) (http://www.imdb.com/title/tt0360717/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0360717/trailers-screenplay-E24355-310)
Die DVD bei Amazon.de
http://img.tesco.com/pi/entertainment/DVD/LF/576467_DV_L_F.jpg
Name: The Shield Season 2
Erscheinungsjahr: 2003
Genre: Krimi (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379142)/Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)/Serie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379175)
Darsteller: Michael Chiklis, Michael Jace
FSK: 18
Laufzeit: 9h32min
Inhalt:
Detective Vic Mackey und sein Strike Team haben in fiktiven Farmington-Distrikt die höchste Verhaftungsquote, doch das ist nicht darauf zurückzuführen dass das Strike Team korrekt nach Handbuch handelt.
Verdächtige werden unter Druck gesetzt, nicht gerade legale Deals ausgehandelt und Mackey arbeitet sogar mit einem Drogendealer zusammen, für dessen Schutz er gegen nicht gerade wenig Bezahlung sorgt.
So bewegt sich das Strike Team auf einem schmalen Grat, selbst im Gefängnis zu landen.
Meinung:
Der eine oder andere mag sich fragen warum ich bei The Shield mit Staffel 2 zu reviewen anfange. Demjenigen sei gesagt, dass ich von Staffel 1 ein paar Folgen vor längerer Zeit im TV gesehen habe und die auf DVD noch nicht gesehen habe, das aber tun will bevor ich auch Staffel 1 bewerten werde.
Damit aber auch gleich zurück zur Staffel 2.
Die spielt inhaltlich in etwa ein Monat nach Staffel 1, schließt aber an ein wichtiges Ereignis von Staffel 1 an.
In den ersten Minuten passiert jedoch etwas das sich andere Serien kaum zu zeigen trauen. Zwei Männer werden an Pfähle gebunden, mit Benzin überschüttet und angezündet und jetzt folgt nicht etwa ein Schnitt und Szenewechsel, viel mehr wechselt die Kamera, untermalt vom panischen Geschrei des ersten brennenden Mannes, zwischen den einzelnen Gesichtern der Anwesen, darunter auch dem zweiten Mann, der gleich auch brennen wird.
Was ich damit sagen will ist einfach: In anderen Serien werden selbst bei „einfachen“ Tötungen Schnitte eingefügt damit man ja nicht zu viel Gewalt und Blut sieht. Die Altersbeschränkung und damit verbunden die bessere Sendezeit lässt grüßen.
The Shield ist das relativ egal und die Serie hat es bis jetzt trotzdem auf satte 7 Staffeln gebracht und das dürfte noch nicht die letzte sein.
Was Gewalt betrifft sind in The Shield offenbar nie Grenzen gesetzt, was man auch an der „Ab 18“-Beschränkung merkt und dabei wird diese Gewalt auch nicht immer gezeigt. Beispielsweise liefert ein für die Story absolut unbedeutender Statist einen abgehackten Menschenarm in der Polizeistation ab und der weitere Verlauf den die Story in dieser Folge nimmt, ist auch nichts für schwache Nerven.
Gerade die Fälle von Claudette Wyms und Holland 'Dutch' Wagenbach setzten sich mit Serienkillern, Vergewaltigungen und dergleichen auseinander und hier wird zwar kaum (ich behaupte sogar nie) direkt eine Gewalttat gezeigt, aber die Resultate sprechen dann für sich.
Die Einsätze des Strike Teams zeigen wie schon in Season 1 nicht ganz korrekte Polizeiarbeit, aber gerade davon lebt The Shield nun einmal und nach wie vor fiebert man in jeder brenzligen Situation für das Strike Team.
Unterm Strich hört sich das Konzept von The Shield nach einem Kracher an: Polizeibrutalität, moralische Grundfragen, schonungslose Darstellung von Gewalt und sympathische Charaktere die alle Bereiche abdecken, sei es nun Dutch als von sich selbst äußerst überzeugtes Verhörgenie, der jeden Fall lösen zu können glaubt, Claudette die in Season 2 in einen moralischen Konflikt gerät, weil sie langsam zu realisieren beginnt was Mackey auf den Straßen mit seinem Team so treibt, Julien der eine sexuelle Reorientierung machen will und und und…
Warum aber kann ich dann keine Wertung wie 9/10 oder gar 10/10 geben wie ich es bei einer 3. Staffel von Deadwood oder einer 1. von den Sopranos tun würde?
Trotz aller guter Ansätze schafft es The Shield einfach nicht ganz aus dem typischen Serien-Denken herauszukommen und irgendwie fehlt in Staffel 2 auch der moralische-Fragen-Overboom wie etwa in Staffel 1 mit dem Drogendiebstahl. (Außer vielleicht dem Ereignis am Schluß von Staffel 2, das ist zwar noch „höher“ als der Drogendiebstahl in Staffel 1, aber moralisch doch leichter nachzuvollziehen).
Mit dem Serien-Denken meine ich nicht etwa, dass viele Fälle in einer Folge abgeschlossen sind, (Das gehört einfach zu einer Cop-Serie dazu) sondern dass einfach ein klarer roter Faden fehlt der von der ersten bis zur letzten Folge einer Staffel durchgeht wie es bei etwa Deadwood der Fall ist.
Zwar gibt es Haupthandlungen die immer wieder in den Mittelpunkt treten, aber das wird nicht so genutzt wie bei den großen HBO-Konkurrenten Sopranos und Deadwood.
Dadurch ergeben sich bei The Shield diese klassischen schlechten Folgen. Mit dem Auftreten von Mackeys alten Ausbildungsoffizieres hätte man so viel machen könnten, stattdessen taucht er eine Folge auf und verschwindet wieder. In Deadwood oder Sopranos wäre der Kerl mindestens 3-5 Folgen geblieben und es hätte eine vernünftige Hintergrundgeschichte gegeben. So hat man das Gefühl, dass man einfach nach etwas gesucht hat, das man in die Staffel hineinstopfen kann damit sie länger wird. Dasselbe gilt leider auch für die altbekannte „Wie alles begann“-Serie, wo man über die Anfänge des Reviers aufgeklärt wird. Auch diese Folge hat mir letzten Endes nur ein Kopfschütteln abringen können, sie war nicht wirklich schlecht, aber man hätte so viel mehr daraus machen können.
Es kommt einem irgendwie so vor, als würde The Shield versuchen gegen den Strom des Aufbaus einer 08/15-Serie in Richtung Sopranos/Deadwood zu schwimmen, es aber nie ganz zu schaffen und wird durch die wirklich guten Ansätze und interessanten Fällen, aber diesem Aufbau und 1-2 schlechten Folgen zu einer Art Mittelding. (Ich hoffe ich konnte jetzt irgendwie annähernd klar machen wie ich das meine…)
Was The Shield also bräuchte wäre eine klarer erkennbare und durchdachte Hintergrundstory pro Staffel und der Mut gewisse Nebenhandlungen auch über mehr als nur eine Folge zu erzählen.
Aber so oder so ist The Shield wohl die beste Cop-Serie die es derzeit gibt. Besser als etwa Numb3rs, diesen ganzen Serien wie Navy CIS, CSI Miami oder was weiß ich sonst noch.
Schade dass das Niveau von The Shield vielen Leuten wohl zu hoch ist. Bisher ist die Serie nie über Staffel 1 im deutschsprachigen Raum hinausgekommen und wurde wegen mangelnder Einschaltquoten abgesetzt.
Deshalb bleibt einem nur der Kauf, am besten noch bei Amazon.co.uk wo die Staffeln trotz Versand noch billiger sind als wenn man bei Amazon.de bestellt.
Fazit: Wer einmal weg vom einfachem Gute Cops-Böse Gangster-Schema weg will, sondern sehen will wie auch mal Cops der etwas anderen Art ihre Arbeit erledigen, nicht all zu zimperlich auf schonungslose Gewaltdarstellung reagiert und gut ausgearbeitete Figuren sehen will, kann sich The Shield zulegen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Passen in ihre Rollen und sind überzeugend, jedoch keine schauspielerischen Meisterleistungen)
Effekte: 7/10 (Es gibt keine Explosionen, aber eine realistische Gewaltdarstellung)
Plot: 8/10 (Ich hätte gerne eine 10 gegeben, aber man hätte mehr daraus machen können)
Anspruch: 9/10 (The Shield ist keine seichte Unterhaltung, Gewalt und Drogen sind an der Tagesordnung)
Gesamteindruck: 7/10 (Es wäre viel mehr Potenzial drinnen, was leider nicht genutzt wird. Nichtsdestotrotz die vielleicht beste Cop-Serie)
imdb 8.9 (http://www.imdb.com/title/tt0286486/)
Kauf bei Amazon
Harbinger
26.03.2008, 14:22
Das Kovak Labyrinth
http://www.boomerangshop.com/dvdcover/imageweb4/TheKovakBox200621543_f.jpg
DVD-Start: 17.01.2008
Regie: Daniel Monzón
Genre: Thriller (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379178)
Darsteller: Timothy Hutton, Lucía Jiménez, David Kelly
FSK: 16
Inhalt: David Norton ist ein erfolgreicher Sci-Fi-Schriftsteller, der gemeinsam mit seiner Freundin Urlaub auf Mallorca macht und zeitgleich dort noch einen Vortrag über seine Arbeit zu halten. Dabei fallen ihm einige Merkwürdigkeiten auf, doch er macht sich keinen Reim drauf. Bis seine Freundin am Abend völlig unvermittelt Selbstmord begeht. In tiefe Verzweiflung gestürzt, begegnet David der jungen Silvia, die angeblich ebenfalls einen Selbstmordversuch hinter sich hat, sich aber an nichts erinnern kann. Gemeinsam stellen sie Nachforschungen an.
Kritik: Abteilung "Filme die keiner kennt". Über "The Kovak Box" (so der Originaltitel, meiner Meinung nach handlicher und griffiger als der deutsche...) bin ich aufgrund seines Regisseurs gestolpert. Der gehört hingegen eher in die Abteilung "Leute die keiner kennt". Wer hat schon mal von Daniel Monzón gehört? Richtig, niemand. Kein Wunder, der hier vorliegende Streifen ist erst seine dritte Arbeit. Seine zweite war "The Biggest Robbery Never Told" (keine Ahnung was das für ein Film ist) und sein Erstling war "The Heart Of The Warrior", ein reichlich beschrappter Fantasy-Klopper, der größtenteils durch seine Inszenierung punkten konnte, denn Story und Darsteller waren grober Mist. Nachdem ich die "Kovak Box" nu 'ne Weile hier liegen hatte, wollte ich doch mal einen Blick riskieren, ob Monzón seine Fehler wiederholt hat.
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten (ich liebe meinen DVD-Player ja, aber in letzter Zeit zickt er unverhältnismäßig oft rum...) flimmerte dann auch endlich der Streifen über die Mattscheibe. Und um eins mal vorneweg zu sagen: Woah hat Timothy Hutton mich umgehauen. Ich kannte den Mann bislang eigentlich nur vom Namen her (hinterher hab ich auf IMDB gesehen, dass er eine Rolle in der ziemlich schicken King-Verfilmung "Secret Window" hatte... kann ich mich aber nicht dran erinnern), aber was er hier für eine Show abzieht... Mit ganzem Herzen spielt er die Hauptrolle des David Norton, legt all seine Emotionen rein, agiert so, als wäre er der geplagte Schriftsteller und würde ihn nicht spielen. Großes Tennis...
So viel erst mal dazu, aber besinnen wir uns jetzt doch mal auf das große Gerüst des Films. "The Kovak Box" erzählt eine spannende, verworrene Thriller-Story mit einer Prise Drama und ein paar Sci-Fi einsprengseln (toll ist da die Rede, die Hutton am Anfang hält, wo er erzählt, dass es immer schwieriger ist, Science Fiction zu schreiben, weil die Realität die Fiktion langsam aber sicher einholt). Teilweise wurde der Film mit "Die Mächte des Wahnsinns" verglichen, das trifft den Kern der Sache aber nur bedingt. Es gibt ein paar ähnliche Motive, aber "The Kovak Box" hat glücklicherweise genug Eigenständigkeit, um sich über solche Vergleiche hinweg zu setzen. Die Story bleibt stets undurchschaubar, aber doch nachvollziehbar. Sie ist zwar im Endeffekt nicht das Maß aller Dinge, aber doch sehr geschickt konstruiert und interessant. Auch traut der Drehbuchautor (und Regisseur in Personalunion) sich gegen Ende ein paar unbequeme Entscheidungen zu treffen, was ich dem Film hoch anrechne. Ebenso wie die Tatsache, dass er weitestgehend ohne Action auskommt (ein paar Szenen sind schon drin und gegen Ende hat Hutton auch 'ne Waffe in der Hand, so gefällt's mir...) und trotzdem nicht in Langeweile ausartet.
Natürlich gibt's auch ein paar Schwachpunkte. Zum einen hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass der oft bemühte Autor Rainer Zufall mal wieder ein wenig stark am Entstehungsprozess des Streifens mitgewirkt hat. Aber hey, der gute Rainer hat auch bei anderen Klassefilmen mitgemacht... Andererseits (und das ist etwas kritischer) gibt es ein paar wirklich drastische Probleme mit der Chemie zwischen unseren beiden Hauptpersonen David und Silvia. Die tendiert nämlich leider gegen null. Das ist ungut, denn so ist Davids Motivation hin und wieder ein wenig schwammig. Da hätte das Skript sich mehr Mühe geben können, dann hätte man diesen ärgerlichen Schwachpunkt etwas ausmerzen können (da wären auch etwa zehn Minuten Spieldauer mehr nicht falsch gewesen, der Film war zwar schon über hundert Minuten, hat mich aber zu keiner Sekunde gelangweilt).
Was mir besonders gut gefiel war die Tatsache, dass der Film hin und wieder auf die Schriftstellerei und ihre Tücken einging, was ich selbst - als angehender Autor - gut nachvollziehen kann und in den Aussagen, die der Streifen gemacht hat, konnte ich mich selbst ganz gut wiederfinden. So lässt sich wohl sagen, dass der Film für einen Schreiberling gleich noch mal ein Stück besser sein dürfte, obwohl ich da wohl etwas vorbelastet bin.
So weit, so gut. Dann kommen wir doch noch mal auf die Darstellerriege zurück. Huttons Performance hab ich ja schon eingehend gewürdigt, reden wir doch noch ein wenig über den Rest des Casts. Rollen mit mehr als zehn Minuten Screentime gibt es ansonsten eigentlich nur noch zwei. Die eine davon ist Silvia, gespielt von Lucía Jiménez (hab mal ihre Filmografie durchgeschaut... ausschließlich spanische Produktionen und abgesehen von "Broken Silence" war keine dabei, die mir auch nur im Ansatz etwas gesagt hätte), die auch einen Titel des Soundtracks beigesteuert hat (das Lied "Gloomy Sunday", das im Film auch eine relativ wichtige Rolle spielt, wurde von ihr selbst eingesungen... sehr cool, das). Sie hat mir relativ gut gefallen, war bei weitem nicht so passioniert bei der Sache wie Hutton, hat ihren Charakter aber gut rübergebracht. Nichts zu meckern hier. Der andere ist Altstar David Kelly ("Charly und die Schokoladenfabrik", "Ein ganz gewöhnlicher Dieb", "Greenfingers") als mysteriöser, undurchsichtiger Antagonist Frank Kovak. Ihm gelingt es, zugleich schwach und verletzlich und trotzdem bedrohlich zu wirken. Große Kunst, die der Mann abzieht. Auch ein toller Gegenspieler. Ansonsten ist der Cast wenig namhaft, spielt aber doch eher überdurchschnittlich. Sehr angenehm, nach all den Tiefschlägen der letzten Zeit mal wieder ein paar talentierte Akteure zu beobachten.
Einen großen Pluspunkt kann der Streifen sich auch noch für die Kulissen auf die Flagge schreiben. Die Drehorte sind großartig und wurden von der Kamera gut eingefangen. So schön schaut Mallorca bei RTL II und Konsorten eher selten aus. Auch musikalisch ist der Film eine wahre Wonne. Der Soundtrack untermalt das Geschehen mehr als gut und bleibt auch im Ohr hängen. Eine Kinoauswertung hat der Film nicht spendiert bekommen. Bei uns gibt's ihn Straight-to-Video und das auch noch mit äußerst minderwertiger Promotion. Schade drum, denn der Film ist um Klassen besser als viel Schund, der heutzutage auf die große Leinwand gebracht wird. Sollte man mal gesehen haben.
Kommen wir zum Fazit: Mit seinem dritten Film hat Regisseur Monzón einen ziemlich großen Wurf gelandet. Zwar ist "The Kovak Box" kein Meilenstein der Filmgeschichte und auch keine Revolution des Thrillers, aber wer einen spannenden kleinen Thriller mit einer großen Portion Eigenständigkeit, hübschen Kulissen, einer netten Story und großartigen Schauspielern sehen will, der kann mit dem Film prinzipiell nichts falsch machen. Und wer sich selbst in Zukunft als Schriftsteller sieht, der sollte ihn sich sowieso antun.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Hutton und Kelly sind große Künstler, ehrlich)
Plot: 08/10 (interessante, spannende, unvorhersehbare Story, die vor allem für Schreiberlinge eine wahre Wonne sein dürfte)
Effekte: 06/10 (relativ effektfrei... ein bißchen Blut und eine sehr interessante Pseudo-Sci-Fi-Szene am Anfang)
Anspruch: 08/10 (interessante Story mit netten Wendungen, der Zuschauer sollte am Ball bleiben)
Gesamtwertung: 08/10 (Punktabzug wegen kleinerer Mängel, die die Drehbuchabteilung verbockt hat, aber toller Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.9) (http://www.imdb.com/title/tt0455584/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0455584/trailers-screenplay-E31852-314)
Die DVD bei Amazon.de
Last Boy Scout
http://upload.worldofplayers.de/files/4390.jpg
Erscheinungsjahr: 1991
Genre: Action (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378986)
Regie: Tony Scott
Besetzung: Bruce Willis, Damon Wayans, Halle Berry
FSK: 18
Spieldauer: 101 Minuten
Inhalt:
Joseph "Joe" Hallenbeck ist Privatdetektiv, eigentlich sogar gar kein schlecht, auch wenn man es an seinem versifften Aussehen nicht unbedingt glauben mag. Sein neuster Job birgt aber viele Probleme. Er soll die "exotische Tänzerin" Corey beschützen, was jedoch gründlich in die Hose geht. Zielperson tot. Doch das ist erst der Anfang, zusammen mit Coreys Freund, dem ehemaligen Quaterback Jimmy, machen sie sich auf die Suche nach den Verantwortlichen für diese Tat...
Kritik:
Letzter Ferientag, keine Internetverbindung aufgrund fehlenden W-Lan-Sticks und paar neue DVD´s die gestern ankamen. Ich glaube mit diesen paar Worten sollte klar sein, wie es heute dazu kam, dass ich es mir auf meiner Couch gemütlich machte und mir "Last Boy Scout" anguckte. Ich hatte den Film zwar schon 1,2 mal gesehen, jedoch nie "richtig" und auch noch nie ungeschnitten (da halt im TV). Frohen Mutes machte ich den Player an und stellte mich auf 101 Minuten satte Action ein. Soviel schonmal vorweg, ich wurde nicht enttäuscht.
Dreh- und Angelpunkt des ganzen sind natürlich die Hauptdarsteller, hier von Bruce Willis und Damon Wayans ("Auf Kriegsfuß mit Major Pain", "What's up Dad?") verkörpert. Beide machen ihre Rolle recht gut und unterhalten vor allem durch ihre "Coolness", egal wie schlecht es ihnen auch im Laufe des Filmes geht, immer liegt ihnen ein dummer Kommentar auf den Lippen. Das Spiel zwischen den beiden gelingt auch wunderbar, zwar erinnert das Ganze teilweise an diverse Buddykomödien, doch man braucht das Rad ja nicht ständig neu zu erfinden.. es macht einfach Spaß den beiden zuzusehen, egal ob sie sich zoffen oder gerade haufenweise Bösetypen in die Hölle schicken. Doch nicht nur Willis und Wayans machen ihre Sache gut, auch der Rest des Casts kann sich sehen lassen. Allen voran ist da Danielle Harris ("Free Willy","Daylight"), welche Darian Hallenbeck, Joes Tochter, spielt. Sie ist eine der ersten Kinderrollen, die mir nicht auf den Geist ging. Zwar hatte sie auch eine kurze "wein-schlutz-schnief-Szene", doch ansonsten gab sie sich tough und mischte gut bei den "Großen" mit (man beachte vor allem die Szene mit der Handpuppe). Ansonsten gibt es nicht viel mehr Worte über die Schauspielerriege zu verlieren, es viel keiner störend auf und das ist schonmal was.
Kommen wir zur Story, diese ist.. na ja.. nicht gerade orginell um es mal vorsichtig auszudrücken. Wie schon erwähnt erinnerte sie teilweise an eine x-beliebige Buddykomödie. Nach dem anfänglichen "Kennenlernen" der beiden Hauptfiguren, raufen sich die beiden zusammen und zerlegen alles in Schutt und Asche. Auch der Spannungsbogen, den der Film aufbaut, ist nicht das gelbe vom Ei. Aber mal ehrlich, es ist ein Actionfilm! Wer möchte da bitte schon eine verworrene-David-Lynch-like-Story haben? Ich auf jedenfall nicht, mir reichte auch diese vollkommen um mich zu unterhalten.
Etwas anderes was keinem Actionfilm fehlen sollten, sind die verschiedenen Arten des Tötens, die der geneigte Zuschauer bewundern darf. Hier bedient Last Boy Scout die komplette Palette, von Prügelein, über Schießerein, Autoverfolgunsjagden und Explosionen bishin zum finalen Showdown, einfach alles ist dabei! Der Bodycount des Filmes kommt dadurch auf eine recht gute Anzahl, wenn sie auch nicht an die aus Hot Shots2 rankommt:p
Letztlich noch ein paar Takte zur musikalischen Untermalung, diese bietet ein paar fetzige Sounds, vor allem der Anfangstitel macht Laune. Nicht zu vergessen die Seitenhiebe von Joe auf Musikrichtungen wie Funk und Rap..
Fazit: Der Film ist einfach typisch 90er Jahre, schonungslos, amüsant und Actionreich! Das Ganze hat er zu großen Teilen den beiden Hauptdarstellern zuzuschreiben, doch auch der Rest des Filmes ist nicht unbedingt von schlechten Eltern. Es ist ein idealer Actionstreifen, so wie sie heute leider nur noch selten produziert werden, dafür sind mir die alten dann um so lieber..
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Willis und Wayans machen ordentlich Laune und der Rest ist okay)
Plot: 06/10 (nicht das Wahre, aber brauch man auch nicht)
Effekte: 08/10 (gute Effekte, schöne Schießeinlagen)
Anspruch: 04/10 (na jaaaa..)
Gesamtwertung: 08/10 (Ein Film der Laune macht, schönes Actionkino mit viel Kawuums und coolen Sprüchen.)
imdb Wertung: 6.7 (http://www.imdb.com/title/tt0102266/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=hNm-BFob4Ts)
Amazon
Harbinger
27.03.2008, 01:30
The Wizard of Gore
http://upload.worldofplayers.de/files3/The%20Wizard%20Of%20Gore.jpg
Erscheinungsjahr: 1970 (mehr lässt sich über eventuelle deutsche Fassungen nicht rauskriegen)
Regie: Herschell Gordon Lewis
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)
Darsteller: Ray Sager, Judy Cler, Wayne Ratay
FSK: 18
Inhalt: "Montag the Magnificent" ist Magier und zwar einer von der ganz üblen Sorte. Er zersägt auf der Bühne Frauen aus dem Publikum. Aber nicht mit dem handelsüblichen Fuchsschwanz in der blickdichten Kiste, sondern mit dem guten alten Evil-Dead-Werkzeug (ihr wisst schon, das benzinbetriebene) einfach mal so mitten aufem Tisch. Seltsamerweise passiert dem Frauenzimmer dabei recht wenig. Naja. Vorerst zumindest. Denn plötzlich liegt die Gutste Stunden nach der Show etwas zerteilt in der Gegend rum. Dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht ist offensichtlich, also macht unser nomineller Held Jack sich an die Arbeit, um die Sache aufzuklären.
Kritik: Eigentlich wollte ich den Film nicht reviewen. Ne. Echt nicht. Weil mir nach dem Anschauen prinzipiell nichts dazu eingefallen ist, außer folgende Worte: "The Wizard of Gore ist scheiße." Ja, so einfach ist das. Neunzig Minuten Zelluloidmüll. Jedes Wort, das über diesen Film gesagt wird, ist eins zu viel. Aber nu hab ich in letzter Zeit nur gute Exemplare der Spezies "Film" vor die Flinte gekriegt, da muss doch mal wieder ein wenig Grütze bei rumkommen. Also wird in den sauren Apfel gebissen und dieses "Kunstwerk" mit einem eigenen Review bedacht. Wohl bekomms...
Herschell Gordon Lewis ist ein Name der dem geneigten Exploitation-Fan was sagen dürfte, erfand der gute Mann mit seinem 1963er-Output "Blood Feast" doch gerade mal so eben das Genre des Splatterfilms. In dem tobte er sich dann mit Titeln wie "2000 Maniacs" (die Originalfassung des Streifens "2001 Maniacs" mit Robert Englund), "The Gore Gore Girls (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7270125)", "The Gruesome Twosome" und natürlich auch "The Wizard of Gore" aus. Dass er in etwa so viel Geld zur Verfügung hatte, wie ich im Augenblick besitze (schönen Gruß an Kollege Re'on... ja ja, du weißt schon...), dazu noch Schauspieler bei denen jeder Laientheaterregisseur bleich werden würde und Ideen, die jenseits von Gut und Böse sind, störte den guten Mann kaum. Der drehte munter drauf los. Naja, hätte schlimmer kommen können. Immerhin hat er die Kamera richtig rum gehalten. Oh, wait... vielleicht wär's besser gewesen, er hätte es nicht getan...
Ja, "The Wizard of Gore" ist gutes altes Antitainment der bösartigen Sorte. Vor dem Anschauen des Films war ich mir nicht bewußt, wie lang 90 Minuten eigentlich sein können. Vor allem wenn sie angefüllt sind mit IMMER WIEDER DER GLEICHEN SZENE. Lewis war scheinbar so angetan von seinen Gore-Einlagen, dass ihn der Rest reichlich wenig kümmerte. So sehen wir unverhältnismäßig oft im Film die Bühne von Montags (ja, sorry, der Mann heißt so...) Zaubershow, dier er JEDES MAL mit denselben Worten einleitet, die JEDES MAL gleich aussieht, die JEDES MAL gleich abläuft und die JEDES MAL dasselbe Publikum hat. Um ein wenig ins Detail zu gehen: Montag holt sich eine Frau aus dem Publikum hinauf und stellt irgend etwas schmodderiges mit ihr an, sei's Entzweien mit der guten alten Kettensäge, das Herumstochern mit Schwertern in der Kehle der Damen oder das Rausstanzen von gewissen lebenswichtigen Organen. Der Trick bei der Sache ist wohl, dass Montag über hypnotische Kräfte verfügt, so dass weder das Publikum noch das Opfer so richtig mitkriegen, was da abläuft. Wobei, das Opfer irgendwie schon. Auf jeden Fall wird in einem Anflug von höchster künstlerischer Ambition von Lewis immer zwischen dem begeisterten Publikum und dem "sauberen Trick" (unterlegt mit netter Kaffeehausmusik) und der schmodderigen Splattervariante komplett mit in-den-Gedärmen-wühlendem Montag und kreischendem Opfer (unterlegt mit... der gleichen Musik nur lauter und doppelt so schnell, was zum Geier...?) hin und her geschnitten. Und das dauert schon mal so seine zehn Minuten. Und so ekelerregend provokant das jetzt klingen mag, eigentlich ist es nur scheiße langweilig...
Denn die Schploddereffekte sind so billig, dass sie sowieso kein Mensch ernst nehmen kann. Unser Herr Regisseur fand sie aber scheinbar ganz dufte, denn der geht mit dem Kameraobjektiv gaaaaaaaanz nah ran. Da erkennt man wenigstens nicht, was das eigentlich sein soll. Gut gemacht, Herr Lewis. Wie man's vielleicht meinem Geschreibseln entnehmen kann: Sich zehn Minuten lang schlechte Spezialeffekte in Nahaufnahme anzuschauen macht mir nicht gar so viel Spaß.
Erschwerend kommen dann noch die Darsteller hinzu. Uns' Held wird gespielt von Wayne Ratay (der hat nie wieder eine andere Rolle gekriegt... wen wundert's?) und der Mann ist einfach nur schlecht. Hölzern und lustlos spielt er seine flache Figur quasi vom Blatt weg, als würde er jeden Satz ablesen und jede Geste, jedes Minenspiel gerade vorher noch mal nachlesen. Seine Filmpartnerin Judy Cler (spielt seine Herzallerliebste Sherry... die hat man hinterher auch nicht mehr auf der Leinwand gesehen) steht ihm da prinzipiell in nichts nach. So weit, so fürchterbar. Die dritte große Rolle geht dann an Ray Sager (durfte noch in ein paar anderen Lewis-Filmen seine Nase hinhalten... hat ansonsten groß Karriere als Produzent gemacht), der den Montag gibt. Und eins muss man ihm lassen: Er ist verflucht gut darin, einen Schauspieler zu spielen. Denn wann immer Montag auf der Bühne steht und sein vor Pathos triefendes Gewäsch runterrattert, da kauft man Sager die Chose ab. Sobald er sich dann aber an einem echten Dialog versucht... Eieiei... Ich sag mal so: Bei den Hauptrollen haben sich echt drei gefunden... Der Rest des Casts ist ähnlich lächerlich.
Einer schaffte es aber, mich tatsächlich zum Lachen zu bringen (der einzige Pluspunkt des Films): Er spielte den Freund von einer der freiwilligen "Assistentinnen" von Montag. Folgende Szenenaufstellung: ein dunkler Raum, irgend welche Möbel, was weiß ich. Eine Gestalt durchquert das Bild, bleibt neben etwas stehen, das wohl ein Bett sein könnte, knippst die Nachttischlampe an und noch ehe das Licht aufgeflammt ist, fängt er sofort auf die gekünsteltste Art und Weise, die man sich vorstellen kann, an zu kreischen. Beim dritten Hinschauen hab ich dann erkannt, dass wohl seine Allerliebste mit einem großen Loch im Bauch auf dem Bett lag. Hut ab, der Kerl scheint von der ganz fixen Sorte zu sein. Tolle Szene... nicht.
Wow, jetzt hab ich mir doch tatsächlich eine ganze Menge aus den Fingern gesaugt. Was gibt's noch zu sagen? Hm... die Musik ist eine glasklare Beleidigung für die Ohren, die Kulissen sehen aus wie vom Sperrmüll, die Story ergibt keinen gesteigerten Sinn... Hm... irgend was vergessen? Oh, ja, hatte ich schon erwähnt? "The Wizard of Gore" ist scheiße...
Kommen wir zum Fazit: Das Drehbuch von "The Wizard of Gore" lässt sich Zweifelsfrei prima verwenden, um eine Checklist der größten Filmverbrechen überhaupt herzustellen. Der Film setzt sich konsequent zwischen alle Stühle, langweilt, verärgert, beleidigt den Zuschauer durch seine bloße Existenz... Naja, ganz so übel ist es nicht, aber prinzipiell ist "The Wizard of Gore" eine mittelschwere Katastrophe. Und noch dazu eine, die nicht mal Spaß macht. Kacke das.
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (einen Trostpunkt für Sagers großartige Darstellung eines... äh... Darstellers)
Plot: 01/10 (den muss ich irgendwie verschlafen haben... mal ehrlich, da ergab absolut nichts Sinn)
Effekte: 03/10 (im Ansatz noch gerade so brauchbar, alles in allem aber nur schundig)
Anspruch: 01/10 (Hallooooo? Exploitation-Cinema?)
Gesamtwertung: 02/10 (für den einen guten Lacher gibt's nen Trostpunkt, allgemein ist der Film allerdings nur mieser Dreck, von dem jeder die Finger lassen sollte)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.4) (http://www.imdb.com/title/tt0066578/) (wtf? Das meinen die nicht ernst...)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=CLc47WVDLd0)
The Gift - Die dunkle Gabe
http://www.paranormal.de/kino/filmliste/film_pics/52.jpg
Titel:
The Gift - Die dunkle Gabe (The Gift)
(FSK: 16)
Besetzung:
Giovanni Ribisi, Greg Kinnear, Keanu Reeves, Katie Holmes, Cate Blanchett
Regisseur:
Sam Raimi
Autor:
Tom Epperson, Billy Bob Thornton
Filmlänge:
01:52:00
Kinostart:
4. Oktober 2001
Genre:
Thriller, Horror
Inhalt:
In einer abgelegenen Gemeinde im sumpfigen Süden der USA bessert sich Annie Wilson, alleinerziehende Mutter von drei Kindern, ihre Witwenrente durch Horoskope und Wahrsagen auf. Das Talent dazu erbte sie von ihrer Oma, und da sich ihre Zuverlässigkeit bis zum Sheriff herum gesprochen hat, sucht dieser sie auf, als er im Fall einer spurlos verschwundenen Frau in der Sackgasse steckt. Als Annie den Fundort der Leiche errät und dadurch Mordverdacht auf einen stadtbekannten Rednack-Rüpel lenkt, gerät sie selbst in höchste Gefahr.
Kritik:
Bekannt geworden ist Ressigeur Sam Raimi durch den Kultschoker "Tanz der Teufel", auch wagte er sich 2002 mit "Spider Man" auf völlig unbekanntes Gerne Land. Zwei Jahre vor "Spider Man" versuchte sich Sam Raimi an dem Horro-Thriller Mix "The Gift" und brachte somit einen überdurchschnitlichen Film heraus. Tja anfangs merkt man schon Ramis Styl. Der Sumpf der gezeigt wird in einer atemberaubenden Kamerafahrt erinnert stark an "Tanz der Teufel". Aber dies ist nicht das letzte, "Raimi Typische" Merkmal am Film. Auch fand in Anna Wilsons Visionen eine tote Frau Platz und etliche Schockeffekte prägen den Weg des Filmes. Auch ist bei "The Gift" für jeden was dabei. Fans von Gerichtsshows dürfen sich über ne sehr gut gemachte Verhandlung freuen, Krimi Liebhaber nagen sich die Fingernägel an der Hinweissuche weg und Horror Fans werden des öfteren Herzattacken durch die eben erwähnten Schokeffekte kriegen. Das macht den Film aus dieser gerne Mix. Durch super Schauspieler wie Keanu Reeves als Rüpel oder Anna Wilson als Hellseherin verleiht dem Film wahre stärke. Aüßerst überzeugend gespielt das ganze was jeden freuen wird.
Ein Fazit:
Sam Raimi stellt mit "The Gift" sein können außerhab puren Horrors unter Beweiß. Man kann sich auf zwei Stunden Nervenkizel der besonderen Art freuen.
ImdB Bewertung 6,7 (eine Beleidigung) (http://www.imdb.com/title/tt0219699/)
Einzelbewertung:
Darsteller: Die Darsteller spielen den Film überzeugend und packend (10/10)
Plot: Der Film ist äußerst spannend und aufwendig inszeniert (10/10)
Effekte: Super Schokeffekte mit Gruselgarantie (10/10)
Anspruch: Der Film ist klug inszentiert und anspruchsvoll, aber wenn man genau zusieht kapiert man alles (8/10)
Gesamteindruck: Alles in allem ist the Gift einer der besten Horror Thriller die ich gesehen habe weshalb ich (10/10) Punkte gebe!
Bilder (http://de.movies.yahoo.com/g/the-gift-die-dunkle-gabe/index-78187.html)
DVD (http://www.moviemaze.de/filme/284/the-gift-die-dunkle-gabe.html)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
27.03.2008, 13:15
Hellraiser: Das Tor zur Hölle
http://www.shadow-writer.co.uk/images/hellraiser.jpg
Kinostart: 03.03.1988
Regie: Clive Barker
Genre: Splatter/Horror
Darsteller: Ashley Laurence, Andrew Robinson, Clare Higgins
FSK: 18
Inhalt: Frank Cotton kauft einem zwielichtigen Asiaten eine seltsame Box ab, setzt sich damit auf den Dachboden seines Hauses und führt ein merkwürdiges Ritual mit derselben durch. Erst blitzt und funkelt der Gegenstand ein wenig, dann schießen plötzlich hakenbewehrte Ketten aus den Wänden, greifen Frank und reißen ihn in Stücke. Einige Zeit später ziehen Franks Bruder Larry und seine Frau in das Haus ein...
Kritik: Manchmal muss ein Mann tun, was ein Mann tun muss. Jawohl, zum Beispiel ein Haus bauen. Oder einen Baum pflanzen. Einmal zu einem Wrestlingmatch gehen. Eigenhändig einen Bierkasten den Berg hoch tragen. Und nicht zu vergessen: Wenn der doofe DVD-Player 50.000 mal sagt "Disc nicht lesbar", na dann schiebt man sie halt noch mal rein. Naja... und dann resigniert man vielleicht, latscht zum Rechner rüber und schaut sich den Film halt da an. Menno...
So am gestrigen Abend geschehen (nicht nur... ich hab seit Wochen versucht, mir "Hellraiser" auf meinem DVD-Player anzuschauen... bei anderen Silberscheibchen hat gutes Zureden und warten Wunder gewirkt, nicht aber bei der hier). Letzten Endes saß ich also vor meinem Computermonitor und hab mir diesen legendären Horrorschocker angetan. Zum zweiten Mal. Dazu muss ich wohl eine kleine Geschichte erzählen, die da so ging: Eigentlich wollte ich mir nur "Hellraiser 6 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5910563)" anschauen, weil der angeblich dezente Similaritäten (gibt's das Wort?) zu "Silent Hill (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7540851)" aufweist... Aber da dachte ich mir "Wieso eigentlich nicht alle Teile anschauen?", hab mir alle acht zugelegt und... sie Monate lang in der Gegend rumliegen lassen. Doll. Lag vielleicht daran, dass ich vor Jahren mal den ersten Teil nachts im Fernsehen gesehen hatte. Und ich hatte ihn ziemlich schlecht im Gedächtnis (also im Sinne von "Der Film war schlecht", nicht im Sinne von "Ich kann mich nicht erinnern"). Hilft nix, irgendwann hab ich mich dann halt doch durchgerungen...
Boy was I wrong. Oder um's mal etwas verständlicher auszudrücken: Irgendwie muss was mit meinem Kopf nicht in Ordnung sein. Wie sonst hätte ich so einen tollen Streifen als so schlecht im Gedächtnis behalten können? Ja, "Hellraiser" rockt. Und daran ist größtenteils Clive Barkers Inszenierung "schuld". Denn nachdem George Pavlou die beiden Barker-Verfilmungen "Underworld" und "Rawhead Rex" (zweiterer war gar nicht so übel, aber weit davon entfernt ein guter Film zu sein) amtlich gegen die Wand gebrettert hat, ist dem Master of Horror der Kragen geplatzt und er hat sich daran gemacht, seinen Stoff selbst zu verfilmen. Und was bei Stephen King Berichten zufolge in einem Desaster endete (das Badmovies-Review zu "Rhea M. (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4461444)" ist zum Schießen), hat bei Barker überraschend gut funktioniert.
Die Story, die aus der Buchvorlage "The Hellbound Heart" extrahiert wurde (keine Ahnung inwiefern die Kongruent sind, ich hab das Buch nicht gelesen), ist dabei prinzipiell nichts Besonderes. Wir haben typische Geisterhaus-, Serial Killer- und Slasher-Motive, die aber zum Einen mit einer unglaublich dichten Atmosphäre, zum Anderen mit technisch wahnsinnig gelungenen, fiesen Splattereinlagen punkten können. Und das Beste daran: Diese beiden Dinge geben sich nicht gegenseitig den Todesstoß. Will heißen: Das Gekröse zerstört nicht die Atmosphäre und umgekehrt. Sieht man selten in einem Film.
Einen kleinen Schwachpunkt muss der Film sich bei den Schauspielern und den Charakteren eingestehen. Unsere nominelle Heldin Kirsty, dargestellt von Ashley Laurence (spielte sonst noch in ganz vielen anderen "Hellraiser"-Teilen mit und in der ganz spaßigen Lovecraft-Umsetzung "Lurking Fear"), schaut zwar ganz schmuck aus, ist aber nicht mit übermäßig viel Talent gesegnet. Sie ist mitnichten schlecht, aber auch absolut nichts Besonderes. Ihre Stiefmutter, gespielt von Clare Higgins (war mitunter in "Vaterland" und "Der goldene Kompass" zu sehen) ist auch recht hölzern. Dann wäre da noch die wohl bekannteste Figur der "Hellraiser"-Saga, der Lead Cenobite, der von Fans den Namen "Pinnhead" verpasst bekommen hat. Der wird (wie in allen Teilen) von Doug Bradley ("Cabal (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4326124)") gegeben... Und irgendwie wollte der Funken bei seiner Performance nicht überspringen. Klar, Pinnhead wirkt kalt und gefühllos und so spielt Bradley ihn auch, aber irgendwie fehlt mir die Bedrohung in seinem Charakter. Vielleicht gibt sich das ja bei den nächsten Teilen... Richtig gut gefallen hat mir eigentlich nur Andrew Robinson ("Chucky die Mörderpuppe III", "Star Trek: Deep Space Nine", spielte außerdem noch Präsident Kennedy in einer Folge von "The Twilight Zone") als Larry Cotton, der wirklich Screenpräsenz hat, Sympathien aufbringen kann und auch sehr geschickt seine Rolle/Rollen (Kenner des Films werden's verstehen) rüberbringt. Ansonsten dümpeln die Schauspielleistungen so vor sich hin, sind nicht wirklich schlecht, aber wie gesagt auch nix wirklich Bemerkenswertes. Was noch sehr negativ auffällt ist die Tatsache, dass einige Charaktere einfach völlig unterentwickelt sind. Da sei mal Kirstys Freund (ich glaube er hieß Steve und wurde von Robert Hines gespielt, bin da aber nicht ganz sicher... dat Gedächtnis, man wird alt) erwähnt, der ein wenig mit ihr "interagieren" darf und dann bis zum Schluss vom Skript fast vergessen wird, nur um dann im richtigen Augenblick aufzutauchen... Doof.
So, kommen wir noch mal auf die Special-FX zurück. Die sind (wie oben vielleicht schon angedeutet) bis auf wenige Ausnahmen genial. Die Cenobiten-Masken sind toll, die Schploddereffekte ebenfalls, die ganzen Designs... herrlich. Mit Ausnahme des seltsamen Gummimonsters, das Kirsty zweimal im Film verfolgt. Das sieht einfach nur dämlich aus. Und die seltsamen Blitzeffekte der Box. Die sind auch nicht so das Wahre. Aber ansonsten... whoa. Alleine schon die Blut-auf-den-Boden-Tropf-Szene (und das was daraus resultiert)... Hammer!
Auch akustisch weiß "Hellraiser" vollauf zu beeindrucken. Die Musik stammt von Christopher Young (machte auch die Themes für "Die Fliege II", "Kopf über Wasser", "Hard Rain", "The Gift (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5855994)" und viele mehr), obwohl ich nach dem Riskieren des ersten Ohres eher auf Danny Elfman getippt hätte. Der Soundtrack ist denen von Tim Burtons Hauskomponisten sehr sehr ähnlich und weiß gut Atmosphäre zu erzeugen. Schön.
Kommen wir zum Fazit: Als ich "Hellraiser" nach dem ersten Anschauen für schlecht befunden hatte, muss ich irgendwie nicht ganz bei Sinnen gewesen sein. Der Film regiert. Selten konnte mich eine Vermischung von atmosphärischem Horrorfilm und hartem Splatterstreifen (der trotzdem nicht zu sehr auf seinen Gore-Effekten rumreitet... schönen Gruß an Fulci) so sehr überzeugen. Die Story geht in Ordnung, die Schauspielerriege auch. Und die FX... hach... Toller Film, allerdings mit ein paar kleineren Schwächen.
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (nichts memorables, aber auch nicht übel)
Plot: 07/10 (es fehlt der Story ein wenig an Twists und Turns, aber allgemein doch ziemlich gelungen)
Effekte: 09/10 (das Gummimonster und die Blitze kosten den Film den letzten Punkt, den er ansonsten absolut verdient hätte)
Anspruch: 04/10 (prinzipiell ein simpler Horrorstreifen, eignet sich aber nur bedingt als Partyfilm)
Gesamtwertung: 08/10 (guter Auftakt der Saga mit einer guten Inszenierung und wahnsinns Effekten... ich freu mich auf die Fortsetzungen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0093177/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0093177/trailers-screenplay-E29478-314)
Die Buchvorlage bei Amazon.de
Harbinger
28.03.2008, 00:54
Hellraiser II: Hellbound
http://artfiles.art.com/images/-/Hellbound--Hellraiser-II-Poster-C10134947.jpeg
Kinostart: 06.07.1989
Regie: Tony Randel
Genre: Fantasy/Splatter/Horror
Darsteller: Ashley Laurence, Clare Higgins, Kenneth Cranham
FSK: 18
Inhalt: Kurz nach den Geschehnissen von Teil 1 erwacht Kirsty Cotton in einer Psychiatrie und wird da von der Polizei und dem behandelnden Arzt Doktor Channard bezüglich der Morde, die sich in ihrem Elternhaus zugetragen haben, ausgefragt. Der ermittelnde Cop glaubt ihr die Geschichte von den sadomasochistischen Cenobiten nur bedingt, aber Onkel Doc hat merkwürdigerweise ein recht offenes Ohr für Kirstys wilde Story...
Kritik: Yeah, Sequel. Prima. Packen wir das Popcorn aus, wetzen wir die Sezierklingen, räumen wir den (blutbesudelten) OP-Tisch frei, denn: Das kann ja tierisch in die Hose gehen, wie "American Psycho 2" eindrucksvoll bewies (abgesehen von Mila Kunis und einem gute aufgelegten Shattner hatte der Film sowas von überhaupt nichts...). Gibt natürlich auch gute Vertreter dieses... öh... Volksstammes ("The Crow: Tödliche Erlösung", "Old Men in New Cars", "Armee der Finsternis" oder "Beyond Re-Animator", um nur mal ein paar zu nennen), aber bei Fortsetzungen von Splatterklassikern ist ja immer Vorsicht geboten, denn das endet oft schundig und einfach nur lahm (und ehe jemand fragt, ja, wenn nix dazwischen kommt, dann werde ich das jetzt nacheinander mit allen acht Teilen durchziehen)...
Here we go... Gerade mal ein Jahr nachdem Clive Barker höchstpersönlich sein "Hellbound Heart" als "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)" auf die Leinwand gezaubert hatte, stand schon der nächste Teil in den Startlöchern. "Hellbound" wurde als Untertitel des Follow-Ups ausgewählt und auf dem Regiestuhl fand sich diesmal nicht mehr der Meister himself, sondern Mister Tony Randel ("Ich weiß wer Sie sind... Sie sind dieser Tony Randel..."... na, wer erinnert sich an die Simpsons-Folge?), der Jahre später die angeblich recht schundige Live-Action-Verfilmung des Mangas "Fist of the North Star" anleierte. "Hellraiser II" war seine erste wirkliche Regiearbeit und damit hatte er, ein Neuling auf dem Regiestuhl, die Zukunft eines recht vielversprechenden Franchises in der Hand. Mit einem aufgebohrten Budget (Genaues weiß man nicht, allerdings legt die Optik des Films das nahe) machte der Gute sich daran, dem ersten Teil einen würdigen Nachfolger zu liefern, für den Barker immerhin noch die Story verfasste (das Screenplay bastelte by the way "Wishmaster"-Erfinder Peter Atkins draus).
Was dem Zuschauer als Erstes auffällt: Die Story ist mächtig konfus geraten. Über weite Strecken saß ich mit schrägem Blick da und fragte mich, worauf zum Geier der Film überhaupt hinaus will. Es gibt ein paar lose Enden in der Handlung und alles wirkt etwas planlos zusammengestückelt, was wohl daran liegt, dass Andrew Robinson (Kirstys Vater Larry im Vorgänger) sich kurzfristig weigerte im zweiten Teil mitzuspielen und deswegen das Drehbuch in kürzester Zeit umgeschrieben werden musste. Das ganze gewinnt gegen Ende an Konsistenz, sorgt über weite Strecken hinweg aber für einige Stirnrunzler und viele Fragezeichen in den Augen des Publikums.
Was zusätzlich noch den Kürzeren zieht im Gegensatz zu Teil 1: die Atmosphäre. "Hellbound" ist bei weitem nicht so finster, krank, bösartig und bedrohlich wie der erste Teil. Es gibt ein paar Augenblicke, in denen noch die Klasse des Vorgängers aufblitzt ("I'm in Hell. Help me." wow, das war geil), aber allgemein werden die mysteriösen Elemente ein wenig zurückgesteckt, um mehr platz für eine eher Fantasy-lastige Inszenierung zu machen. Die Myhtologie hinter den Cenobiten wird beispielsweise (leider etwas halbherzig) aufgegriffen und große Teile des Films spielen in der Lament Configuration (so heißt die Box, die die Cenobiten beschwört... obwohl der Name bislang nicht in den Filmen aufgetaucht ist, aber man ist ja gebildet, nech?), was für einige fantastische Kulissen und Effekte sorgt.
Das ist auch ein gutes Stichwort. Das Budget wurde verflucht gut eingesetzt. In Sachen Kulissen und Special-FX schlägt "Hellbound" seinen Vorgänger noch mal um ein gutes Stück. Die Cenobiten-Designs sind zwar gleich geblieben (naja, es kommt noch ein neuer hinzu), aber die Effekte sind blutiger, technisch besser und werden häufiger eingesetzt. Und was die Kulissen angeht: Das Innere der Lament Configuration sieht hammergeil aus (das Labyrinth... whoa). In dieser Hinsicht möchte ich dem Film beinahe ein "Perfekt" attestieren.
Was sich auch gebessert hat: die Darsteller. Die Besetzung der wichtigsten Rollen ist weitestgehend gleich geblieben. Ashley Laurence spielt immer noch Kirsty und zwischen Teil 1 und 2 hat sie scheinbar was dazu gelernt. Sie spielt motivierter, lebensechter, packt mehr Emotionen rein und gibt hin und wieder auch eine gute Action-Heroine ab. Und gut schaut sie immer noch aus. Auch Clare Higgins ist wieder als Stiefmutter Julia dabei. War sie in Teil 1 ein eher durchwachsener Bösewicht, kann sie im Nachfolger richtig gut punkten. Ihre Gemeinheit ist beinahe spürbar und sie hat ein paar richtig fiese Szenen auf ihrer Seite. Und auch Doug Bradley als Pinhead konnte mich mehr überzeugen als noch im Vorgänger. Dieses Mal hält er die Fäden in der Hand und kann richtig auftrumpfen. Zwar hatter er für meinen Geschmack immer noch ein bißchen wenig Screentime und hat sich in seinem einen On-Screen-Kampf etwas bedrömmelt angestellt, aber er konnte immerhin in der ersten Szene, in der er in Aktion getreten ist, eine richtig bedrohliche Präsenz aufbauen. Große Klasse. Neu hinzu kommt Kenneth Cranham ("Gangster No.1", "Hot Fuzz (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4756012)", "Layer Cake (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5303851)"), der Doktor Channard gibt. Wirkt teilweise etwas planlos, bessert sich aber mit fortschreitender Laufzeit. Macht sich auf jeden Fall im Kampf gegen die Cenobiten ziemlich gut. Ach ja... was Kirstys "unterentwickelten" Freund Steve aus dem Vorgänger betrifft... Der wurde in einem Satz erwähnt, ansonsten aber vom Film komplett unter den Tisch fallen gelassen. Nicht schade drum.
Soundtechnisch ist alles beim Alten geblieben. Der Theme aus Teil 1 wurde wieder verwendet (und klingt immer noch nach einer Elfman-Nummer), dazu gab's noch ein paar zusätzliche Kompositionen, die erneut von Christopher Young verfasst wurden. Und auch ansonsten hält der Film sich stilistisch stark an seinen Vorgänger, behält aber trotzdem noch genügend Eigenständigkeit. Alles in allem ein sehr gelungenes Sequel.
Kommen wir zum Fazit: "Hellbound" ist in einigen Belangen stärker als sein Vorgänger. Besser Effekte, bessere Darsteller, tollere Kulissen, mehr Kohle dahinter... Allerdings plagen ihn auch Schwächen, nämlich das teilweise geradezu hingekackte Drehbuch und die mangelnde Atmosphäre, die Teil 1 so besonders machte. Alles in allem halten sich diese Vor- und Nachteile gegenüber "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)" ziemlich die Waage. So kommt im Endeffekt ein Sequel bei rum, das sich vor seinem Vorgänger nicht verstecken braucht, sondern mit dem ziemlich genau auf einer Stufe steht. Schön.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (die haben seit dem ersten Teil dazugelernt)
Plot: 06/10 (die Story an sich ist gut, allerdings schrappt das Drehbuch wegen einiger Schnitzer haarscharf am Abgrund vorbei)
Effekte: 10/10 (schlicht und ergreifend der Hammer... und das in einem Film, der fast so alt ist wie ich... genial)
Anspruch: 04/10 (in etwas auf einem Level mit Teil 1, durch mehr Splatter allerdings wohl etwas partyfreundlicher)
Gesamtwertung: 08/10 (steht dem Vorgänger in nichts nach)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0095294/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=VlclW7kqD4k)
Der Soundtrack bei Amazon.de
Harbinger
29.03.2008, 00:40
Hellraiser III: Hell on Earth
http://www.lovefilm.com/lovefilm/images/products/3/1803-large.jpg
DVD-Start: 2001
Regie: Anthony Hickox
Genre: Splatter/Horror/Action
Darsteller: Terry Farrell, Paula Marshall, Doug Bradley
FSK: 18
Inhalt: Die Reporterin Joey befindet sich gerade in einem New Yorker Krankenhaus, als ein junger Mann eingeliefert wird, in dessen Extremitäten einige hakenbewehrte Ketten stecken. Das erweckt Joeys Neugier und sie bekommt gerade noch mit, wie der Patient auf dem OP-Tisch an latentem Kopfmangel dahinscheidet. Sie stellt Nachforschungen an und trifft dabei auf den zwielichtigen Clubbesitzer J.P. Monroe.
Kritik: Wow, der erste explodierte Kopf nach etwa acht Minuten. Nicht schlecht, nicht schlecht... Talking about timing: "Hellbound" eröffnete zwar quasi mit einem zerrissenen Antlitz (maximal zwei Minuten, länger war's nicht), aber "Hell on Earth" schlägt sich da ja nu auch nicht schlecht. Ich bin beeindruckt... ein kleines Bißchen.
Also also, was haben wir jetzt hier? Den dritten Aufguss der "Hellraiser"-Saga mit dem netten Untertitel "Hell on Earth". Das zweite Sequel zu Clive Barkers Kult-Splatterstreifen, diesmal mit einem noch größeren Budget (schätze ich mal, nix Genaues weiß man mal wieder nicht...) und unter Stars & Stripes, also erstmalig aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten (wir erinnern uns: die ersten beiden Teile kamen aus der Heimat von Mister Barker, also Engeland). Auf dem Regiestuhl nahm dieses Mal Anthony Hickox ("Sundown", "Waxwork", "Warlock 2") Platz, für das Drehbuch war ein weiteres Mal Peter Atkins verantwortlich. Alten Clive gab sich immerhin noch als ausführender Produzent die Ehre (für die Laien: Das ist der Kerl, der am Set mal nen Kaffee trinkt). Also nur mäßig was beim Alten geblieben...
Das kann man auch von anderen Teilen der Crew behaupten. Die Musik übernahm diesmal Randy Miller (war unter Anderem auch für die der beiden "Darkman"-Sequels zuständig... und ich hatte so sehr auf Elfman gehofft...), wobei der klassische Theme jedoch erhalten blieb. Auch das Make-Up- und Special-Effects-Team wurde ausgewechselt (mitunter kümmerte sich Pinhead-Darsteller Doug Bradley jetzt selbst um die Schminke) und die Darstellerriege ist sowieso beinahe komplett eine andere. Da stellt sich doch die Frage, ob ein so festgelegtes Franchise wie "Hellraiser" so einen drastischen Wechsel verkraften kann...
Auf die Frage antworte ich direkt mal mit einem absolut eindeutigen "Jain" (I love this one...). Mit "Hell on Earth" ändert die Reihe nämlich ein weiteres Mal ihren Charakter. Zum einen nimmt der Storyverlauf eine andere Wendung, als in den ersten beiden Teilen. Da ging es ja um den Konflikt zwischen Kirsty und denen, die den Cenobiten verfallen waren (im ersten Teil Frank, im zweiten Julia). Das konnte nun natürlich nicht ein drittes Mal aus dem Hut gezaubert werden, also findet man den Antagonisten nun vergeblich unter den (zumindest halb-)lebenden, nein, diesmal ist tatsächlich das Markenzeichen schlechthin der Bösewicht. Zum ersten Mal ist Pinhead unser fiesarsch vom Dienst. Ob das jetzt gutt oder weniger ist... hm, ich bin mir nicht sicher.
Aber da ist noch etwas anderes, das sich stark geändert hat. Der Trailer hatte es schon angedeutet (wobei ich den vor ewigen Zeiten gesehen hatte...). Nicht mehr regiert subtiler Horror wie bei "Hellraiser" und auch die abgedrehten Fantasy-Elemente von "Hellbound" gehören der Vergangenheit an. "Hell on Earth" wandelt sich zu einem (surprise, surprise) ordentlich Krach machenden Actionstreifen.
Richtig gelesen. Von der krank bösartigen Atmosphäre des ersten Teils bleibt nix mehr übrig, ab sofort regiert der Holzhammer. Das Special-FX-Team scheint sich besser auf Pyrotechnik und mächtig Kawumms zu verstehen, als auf die verrückten Designs und kreativen Splattereffekte, die die Vorgänger aufgefahren haben. So kriegen wir im Gore-technischen Sinne eher Altbackenes serviert. Gute Hausmannskost, aber eben nichts Besonderes. Es werden ein paar neue Cenobiten eingeführt (die Originale haben ja, mit Ausnahme von Pinhead, am Ende von "Hellbound" scheinbar das Zeitliche gesegnet), die aber eher mäßig ausschauen (sind jetzt irgendwie "Konzept-Cenobiten" geworden... der "Kamera-Cenobit", der "Disc-Cenobit" oder was weiß ich nicht alles...). Nicht wirklich schlecht, aber die alten Designs waren einfach facettenreicher. Ansonsten kriegen wir eine nette Haut-abzieh-Szene präsentiert und wieder die gute alte Haken-Nummer (diesmal aber in einem wahren Overkill... nice). Naja... und auch den explodierenden Kopf am Anfang kannten wir doch schon irgendwo her... Versteht mich nicht falsch, das Niveau der Effekte ist immer noch ordentlich und sie werden auch gut eingesetzt, aber so was Beeindruckendes wie die Auferstehung Franks im ersten Teil sucht man vergebens...
Auch in Sachen Schauspieler schien "Rückschritt statt Fortschritt" zu gelten. Ashley Laurence sehen wir nur noch in einer kurzen Videoaufnahme und in ein paar Szenen, die fix aus "Hellbound" übernommen wurden. Die Hauptrolle spielt nun Terry Farrell ("Star Trek: Deep Space Nine", "Air Terror") und... naja... ich will nicht sagen, dass sie schlecht ist. Aber eine besonders gute Figur macht sie auch nicht gerade. Sie kann einfach keine Sympathien aufbauen und wirkt in vielen Szenen recht... distanziert. Aber immer noch besser als Paula Marshall ("Warlock 2", "I Know Who Killed Me", "Thursday"), die einen seltenen Fall von Anti-Schauspiel abzieht. Schauderhaft, wie viel Emotionen sie zielsicher in die falschen Szenen packt und wie daneben sie genau dann spielt, wenn's wirklich nötig wäre. Bäh... Doug Bradley hat auch schon bessere Tage gesehen. Als Captain Eliott Spencer macht er eine ziemlich gute Figur, aber Pinhead wirkte im zweiten Teil besser. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem er endlich wirklich in Erscheinung tritt (er ist am Anfang des Films in einem der aus Teil 1 und 2 bekannten "Pillar of Souls" eingesperrt). Ab diesem Zeitpunkt wird er wesentlich besser. Ein ziemlicher Tiefschlag ist auch noch Kevin Bernhardt ("Showdown", "Midnight Warrior", "Gunpower"... ichhassediesentitelichhassediesentitelichhassediesentitel... schön durchatmen), der hier J.P. Monroe spielt. Er ist nicht böswillig schlecht, aber... sein Charakter wurde scheinbar so geschrieben. Er spielt ungefähr so lebendig und energiegeladen wie ein Backstein. Gut hingegen war Ken Carpenter (sonst nur in Underground-Produktionen zu sehen, die kein Mensch kennt), der Terry Farrells Kameramann Doc gab. Hatte leider zu wenig Screentime, von dem hätte ich gerne mehr gesehen...
Das alles liest sich jetzt wahrscheinlich ziemlich drastisch. Ja, die Effekte sind nicht so schick wie bei den beiden Vorgängern. Ja, die Darsteller sind ein Haufen Gurken. Ja, der Plot ist... dünn und ein wenig doof (nicht auf die Art und Weise wie der von "Hellbound", der eigentlich gut war, nur konfus geschrieben...). Ja, Pinhead war schon cooler. Aber: Weder "Hellbound" noch "Hellraiser" haben so viel Spaß gemacht, wie "Hell on Earth". Denn gegen Ende des Films knallt es einfach nur noch gewaltig. Da spielt das FX-Team seine Stärken aus, da fliegt alles in die Luft, was nicht bei drei aufem Baum ist, da stapfen übellaunige Cenobiten durch die Straßen und verursachen mächtig Chaos. Das macht Laune, da freut sich der Actionfan. Das ganze wird auch sehr schön in Szene gesetzt, leider ist es alles ein wenig kurz geraten. Mehr davon, los, sofort!
Kommen wir zum Fazit: Im Hause "Hellraiser" hat sich mit "Hell on Earth" einiges getan. Weniger Horror (ein paar Jump-Scares sind noch drin), weniger Fantasy, mehr Krach. Die Rechnung geht nur bedingt auf. "Hell on Earth" ist wesentlich seichtere Kost als seine beiden Vorgänger (nicht vom Blutgehalt, der geht schwer in Ordnung) und wesentlich weniger memorabel, aber er macht einfach mehr Spaß. So liegt uns hier kein genialer Horror/Fantasy/Splatter-Hybrid vor, sondern ein überdurchschnittlich guter Action-Kracher mit Horror-Einschlag. Bin mal gespannt, was mich mit "Bloodline" erwartet, der ja auf die Sci-Fi-Schiene geht...
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (Bradley gibt sich Mühe, Marshall ist furchtbar)
Plot: 04/10 (ja mei, geht... allerdings bei weitem schlechter als die Vorgänger)
Effekte: 08/10 (gutt und reichlich, allerdings alles ziemlich standard)
Anspruch: 02/10 (ziemlicher No-Brainer)
Gesamtwertung: 06/10 (zieht gegenüber den Vorgängern klar den Kürzeren, macht aber viel Spaß)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.0) (http://www.imdb.com/title/tt0104409/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=3-Co6c5Hff0)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
30.03.2008, 23:59
Hellraiser IV: Bloodline
http://images.amazon.com/images/P/B00004Y633.01.LZZZZZZZ.jpg
DVD-Start: 2001
Regie: Kevin Yagher (als Alan Smithee)
Genre: Science-Fiction/Splatter/Horror
Darsteller: Bruce Ramsay, Valentina Vargas, Doug Bradley
FSK: 18
Inhalt: Irgendwo im Weltraum... Ein glatzköpfiger Kerl sitzt an einer Computerkonsole und benutzt einen skelettähnlichen Roboter, um einen kleinen Würfel zu bearbeiten, der verdächtig nach der Lament Configuration ausschaut. Das übliche passiert, der Robo sucht mittels Explosion das weite und Pinhead steht im Bild. Aber bevor unser Computerfriemeler etwas unternehmen kann, stürmen Soldaten die Station und nehmen ihn fest. Im Verhör verrät er, dass er der letzte Nachfahre von L'Merchant ist, dem Schöpfer der Lament Configuration. Und sein Zeil an diesem jenen Tage war es, den Fluch, den sein Vorfahr über die Familie brachte, zu lösen...
Kritik: Wow, zwei Möglichkeiten dieses Review anzufangen... Welche nehm' ich denn jetzt? Hm... beide...
Alan Smithee... kennen wir den Namen nicht irgendwo her? Ah, richtig. Das ist doch der Name, den ein Regisseur benutzt, wenn er mit seinem fertigen Film nicht zufrieden ist und seinen echten von dem Projekt fernhalten will. John Frankenheimer hat's getan, Sidney Lumet, Dennis Hopper, Arthur Hiller... also wieso nicht auch Kevin Yagher, Make-Up-Spezialist und Special Effects Mann für so Produktionen wie "Nightmare On Elm Street II (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5980647)", "Chucky die Mörderpuppe" oder "Mission: Impossible II"? Oh... und ehe ich's vergesse: auch noch Regisseur unseres heutigen Streifens, "Hellraiser IV". Wieso Yagher seinen Namen nicht hergeben wollte? Nun... er und die Produzenten hatten etwas verschiedene Ideen, was den Streifen angeht. Und so haben sie ihn irgendwann vor die Tür gesetzt und Joe Chappelle ("Dark Prince", "Halloween 6", "Phantoms") auf den Regiestuhl gepackt, um den Film fertig zu drehen. Ich will ja nicht unken, aber... das merkt man dem Film an...
Aber dazu gleich mehr. Fassen wir jetzt gerade noch die zweite Exposition ins Auge... Was macht man, wenn man mit einem etablierten Horror-Franchise nix mehr anzufangen weiß? Richtig, man schießt es auf den Mond... oder wenigstens in die Richtung. Will heißen: der Weltraum, unendliche Weiten. 1997 war der Leprechaun mit "Space Platoon" da, 2001 unser Hockeymaskenträger mit "Jason X" (ich warte noch darauf, dass Michael Myers, Chucky oder Freddy ins Vakuum verfrachtet werden...). Aber ihnen allen vorgemacht hat's good ol' Pinhead, der im 1996er-Release der "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)"-Saga auf einem Raumschiff sein Unwesen treiben durfte. Naja... halbwegs.
Was springt dem Betrachter gleich ins Auge? Richtig, der Film ist nichtmal annähernd so Sci-Fi, wie man ihn gerne hätte. Klar, die Chose fängt auf einem (recht ordentlich animierten) Raumschiff an, aber dann setzen erst mal die Rückblenden ein. Zwei Stück an der Zahl, eine ins 18. Jahrhundert, als L'Merchant die Box für einen Magier herstellte, eine ins Jahr 1996, die mit dem Gebäude zu tun hat, das man am Ende von "Hell on Earth (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5872570)" kurz bewundern durfte (mal ehrlich, das war irgendwie cool...). Ohne jetzt spoilern zu wollen: Bis die Action auf dem Raumschiff losgeht, vergehen ziemlich genau 62 Minuten. Und die beiden Rückblenden sind eher schwammig eingebunden... Ärgerlich. Denn prinzipiell hat der Film schon seine Stärken.
Die beginnen mit den Schauspielern. Nachdem die Darstellerriege von "Hell on Earth (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5872570)" doch eher für die Schüssel war, haben die Produzenten dieses Mal doch wieder ein paar talentiertere Nasen vor die Kamera geholt. Bradley ist so gut wie immer und diesmal bekommt er noch eine Helfershelferin in Gestalt von Valentina Vargas ("Der Name der Rose", "The Big Blue"), die die Dämonin Angelique spielt. Gute Darstellerin, muss ich neidlos zugeben. Sie schafft es ordentlich, ihren wirklich fiesen Charakter rüber zu bringen (und wenn ich mich recht entsinne ist sie die erste und einzige Darstellerin in den bisherigen vier Teilen, die ihre Möpse vor die Kamera hält... äh... das nur am Rande). Nett. Den Gegenspieler der Ceonbiten gibt dieses Mal Bruce Ramsay ("Curdled", "Collateral Damage", "Killing Zoe") in Gestalt von Phillip L'Merchant/John Merchant/Dr. Paul Merchant. Ramsay war mir bis dato eher unbekannt, aber er liefert eine gute Show ab, hat Screen-Präsenz und kann auch ein paar sehr coole Szenen für sich verbuchen. Schön. Die restlichen Darsteller sind eigentlich nur Füllwerk, keiner hat mehr als zehn Minuten Screentime. Ein etwas nerviger Kinderdarsteller ist auch dabei (Courtland Mead; hat Danny in der "Shining"-TV-Mini-Serie gespielt), aber der hat zum Glück nur etwa drei Dialogzeilen. Thank god...
Weiterer Pluspunkt des Streifens: Es gibt wieder gute alte "Hellraiser"-Mythologie zu bestaunen. Nachdem "Hellbound (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5863078)" das "Wie" schon etwas näher ins Auge gefasst hat, kümmert "Bloodline" sich nun um das "Warum". Wir erfahren endlich, woher die Lament Configuration stammt, wer sie gebastelt hat und wieso überhaupt. Das ist natürlich für all diejenigen, denen die Vorgänger gefallen haben, eine schöne Sache, nachdem "Hell on Earth (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5872570)" sich in der Hinsicht doch eher etwas... äh... ausgeruht hat. Ich weiß jetzt allerdings gar nicht genau, inwieweit die dort präsentierten Einsichten jetzt auf den original Barker-Stoff zurückgehen (das Skript stammt einmal mehr von Peter Atkins, Barker "präsentiert" den Streifen allerdings noch, also wird das wohl seine Richtigkeit haben, denke ich mal). Aber sie fügen sich doch recht nahtlos in das bisherige Konstrukt ein.
Weniger gut fügt sich wie gesagt die eigentliche Story (ihr erinnert euch... Raumschiff... Cenobiten-Falle...) in den Streifen ein. Wenn man einen Blick auf das Original-Skript wirft (findet sich auf www.cenobite.com), dann merkt man auch, dass das ursprünglich alles etwas anders geplant gewesen war, was dann aber, wie gesagt, auf Bestreben der Produzenten ein wenig... umgemodelt wurde. So fällt die Szenerie auf dem Raumschiff sehr knapp aus und das ist verdammt schade, denn die gefiel mir vom ganzen Film am Besten. Aber mit ihren 20 Minuten kann sie einfach nicht viel reißen. Charaktere, die man zum ersten Mal auf der Bildfläche sieht, sterben etwa zwölf Sekunden nach ihrem Auftauchen sofort weg. Das sieht zwar gut aus (zu den Effekten sag ich gleich noch was), ist aber irgendwie uninteressant. Wenn der Teil etwas aufgebohrt, etwas mehr Interaktion zwischen den Charakteren und etwas mehr Atmosphäre reingebaut worden wäre... Wow. Aber so fühlt sich der Streifen eher an wie drei mäßig zusammenhängende Kurzfilme, die zufällig mit denselben Darstellern gedreht wurden.
Die Effekte sind wieder gut gelungen. Es gibt ein paar neue Cenobiten-Designs, die wieder etwas besser gefallen als die in "Hell on Earth (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5872570)" (aber an die Originale nicht rankommen) und allgemein ist die Splatterfraktion zwar zurückhaltender ausgefallen (gibt trotzdem genug roten Lebenssaft, so isses ja nu nicht), aber dafür sind die Leute auch wieder Kreativer zu Werk gegangen (Haut abziehen, Menschen verschmelzen, eine gute alte Enthauptung...). Zu den handgemachten Gore-Effekten gesellen sich diesmal auch (passend zu einem Sci-Fi-Streifen) CGI-Spielereien. Die reichen von "unbeeindruckend" (die Außenaufnahmen des Raumschiffs) bis "wow... gar nicht übel" (das Finale). Das Budget fiel trotzdem angenehm klein aus. Gerade mal vier Mille hat "Bloodline" gekostet, das Vierfache von "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)" selbst. Und für das Geld haben die Macher was ordentliches Erschaffen, denn auch die Kulissen und die Ausstattung wissen zu überzeugen. Das Raumschiff sieht richtig gut aus von innen (weckte Reminiszenzen an "Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)") und auch die Szenen im 18. Jahrhundert können überzeugen.
Musikalisch war diesmal Daniel Licht ("Stephen King's Thinner", "Kinder des Zorns 3", "Soul Survivors") am Werk und ich muss gestehen, abgesehen von dem Theme am Anfang kann ich mich an kein Stück Musik erinnern. Der war allerdings wieder das (bestens gelungene) Original aus der Feder von Christopher Young. In der Hinsicht also sonst nichts memorables.
Das kann man dann leider auch über den ganzen Film sagen. "Bloodline" ist absolut kein schlechter Eintrag im "Hellraiser"-Franchise, aber der Film sitzt irgendwo zwischen den Stühlen. Er bietet nicht die Atmosphäre von "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)", nicht die Fantasie von "Hellbound (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5863078)", nicht das KAWUUM von "Hell on Earth (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5872570)". Er macht nicht alles richtig, aber er versemmelt auch nichts. Aber man hätte leider einiges mehr daraus machen können.
Kommen wir zum Fazit: "Bloodline" ist nur sehr bedingt ein Science-Fiction-Film. Das was man an Sci-Fi-Action geboten kriegt ist gut, aber es nimmt einfach einen viel zu kleinen Teil der Gesamtlaufzeit ein. Der Film ist halbherzig zusammengestückelt und macht sich dadurch selbst das Leben schwer. Denn die Einzelteile sind äußerst gut. Aber als Gesamtwerk funktionieren sie nur bedingt. Trotzdem: Ein guter Film, der zu unterhalten weiß.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (gute Riege, die von einem starken Ramsay gezogen wird)
Plot: 06/10 (neue Hintergrundinfos zum "Hellraiser"-Universum und eine solide Story)
Effekte: 08/10 (zahmer als die drei Vorgänger, aber kreativ und gute CGI-Effekte)
Anspruch: 04/10 (der Actionanteil wurde wieder zurückgeschraubt)
Gesamtwertung: 06/10 (leider mangelt's dem Streifen an Konsistenz, aber die Einzelteile sind vielversprechend... vielleicht kommt ja irgendwann der DC)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.4) (http://www.imdb.com/title/tt0116514/)
Link zum Trailer (http://www.trailerfan.com/movie/hellraiser_bloodline/trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
01.04.2008, 23:23
Hellraiser V: Inferno
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DVD-Start: 2002
Regie: Scott Derrickson
Genre: Thriller/Horror/Krimi
Darsteller: Craig Sheffer, James Remar, Doug Bradley
FSK: 18
Inhalt: Detectiv Joseph Thorne ist ein guter Cop aber ein mieser Mensch. Er hat zwar eine beinahe unfehlbare Spürnase, stoppft sich diese jedoch ganz gerne mit Koks voll und betrügt auch seine Frau hin und wieder mit Damen des ältesten Gewerbes der Welt. Eines Tages stößt er auf einen seltsamen Würfel, eine Art Puzzelbox. Und von diesem Augenblick an geht sein Leben den Bach runter, als er in eine mysteriöse Mordserie verwickelt wird.
Kritik: Man kennt das ja... Ein Horrorfilm ist gut und erfolgreich und dann wird ein Sequel gebastelt, das irgendwie schon die Faszination des Originals missen lässt. Dann noch eins. Und noch eins. Und irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man das ganze Franchise in die Tonne kloppen kann, weil die Fortsetzungen so ein unterirdisches Niveau erreicht haben, dass man anfängt, das Original dafür zu hassen. Der gute alte "Hellraiser" hat ja nu einen ganzen Rattenschwanz an Fortsetzungen hervorgebracht. Und mit "Inferno" liegt jetzt der fünfte Teil vor. Isses nu so weit? Kann man die Serie mit dem charismatischen Kerl mit den Nägeln inner Omme nu guten Gewissens über den Jordan schicken? Lest weiter und ihr werdet es (möglicherweise) erfahren...
...und das Personalkarussell dreht sich weiter. Clive Barker ist mittlerweile komplett aus der Produktion verschwunden (er hat noch einen Platz in den Credits unter "Based on the characters created by..."), durfte scheinbar nicht mal mehr am Set Kaffee trinken. Auch Peter Atkins ist nicht mehr an Bord, das Skript wurde diesmal vom Autorengespann Paul Harris Boardman und Scott Derrickson (zweiterer übernahm auch die Regie, gemacht haben die beiden bislang nur noch "Der Exorzismus der Emily Rose") zusammengenagelt. So weit so neu. Was mir sehr sehr sehr sauer aufstößt: Der herrliche Theme von Christopher Young wurde gleich mit über Bord gekippt. Die (sehr unimpressiven) Opening-Titles werden von einer ganz netten Melodie aus der Feder von Walter Werzowa ("Eraser", "Taking Lives", "Mortal Kombat") unterlegt. Beim Titelstück hat der Mann sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber, das kann ich wohl schon sagen, beim Rest des Films hat er solide bis sehr gute Arbeit geleistet... Trotzdem will ich den Theme zurück... hmpf.
Was sich auch mal wieder geändert hat: Yey, die "Hellraiser"-Saga schlägt 'ne neue Richtung ein. Gähn. Rekapitulieren wir mal: "Hellraiser" war eher geradliniger Horror, "Hellbound" Fantasy, "Hell on Earth" quasi ein Actionklopper und "Bloodline" am End doch irgendwo ein Sci-Fi-Streifen. Was hatten wir also noch nicht? Richtig, eine Polizei-Story (tut mir den Gefallen und macht endlich ein Western-Sequel). Die Lücke wird nun mit "Inferno" geschlossen. Denn über weite Strecken hinweg gibt der Streifen sich als eine Art leicht übernatürlich angehauchter Krimi. Dadurch bleibt irgendwie nicht viel von der ursprünglichen Atmosphäre des ersten Teils übrig, aber naja, davon hatten die anderen drei Sequels auch nicht wirklich viel. Ein Krimi soll's also sein, ja?
Jain... Irgendwie dann doch auch wieder nicht. Denn je weiter der Film voranschreitet, desto merkwürdiger wird er. Surrealer, verstörender, bösartiger... Der Vergleich ist zwar alt, aber am ehesten kann man den Film wohl in einem Atemzug mit "Silent Hill" nennen. Das ist alles ähnlich mysteriös, unheimlich, gut. "Hellraiser" ist das zwar irgendwo nicht mehr, aber der Film kann eine ganz eigene, sehr tolle Atmosphäre aufbauen. Das Problem in dieser Hinsicht ist allerdings, dass die Sache irgendwie so beliebig geraten ist (hört man immer öfter über die späteren "Hellraiser"-Teile). Anstatt Pinhead könnte prinzipiell irgend ein völlig anderer Bösewicht auftauchen und schon wäre es ein völlig eigenständiger Film.
Egal, ich glaub in die Richtung hab ich mich jetzt ein wenig festgequatscht, also hauen wir doch mal fix in eine andere Kerbe: Darsteller. Die Hauptrolle spielt uns dieses Mal Craig Sheffer (kennen wir ja noch aus der Barker-Produktion "Cabal"), der den nicht ganz so netten Protagonisten sehr überzeugend rüberbringt. Das ist auch das erste Mal, dass ein "Hellraiser"-Teil mit Voiceovers erzählt wird, die haben aber gut Stimmung gemacht. Was mich ein wenig gestört hat, war die Tatsache, dass Sheffer immer etwas Leidenschaftslos wirkte, aber das passt eigentlich auch ganz gut zu seinem Charakter. Antagonist ist wie immer Doug Bradley und der hat seit dem letzten Mal nix verlernt. Schön. Hat nur leider etwas wenig Screentime abgekriegt (wir sehen in zum ersten Mal nach ein paar Minuten und dann erst wieder gegen Ende), aber alleine seine absolut geniale Szene gegen Ende macht das wieder wett. Toll. Wirklich große Rollen gibt's sonst nicht. Wir haben noch Nicholas Turturro ("Malcolm X", "The Hollow", "World Trade Center") als Sheffers Partner, der ganz passabel spielt. Dann James Remar ("Ratatouille", "The Girl Next Door", "Mortal Kombat 2") als Polizeipsychiater, der eine sehr sehr ordentliche Nummer bringt. Wirklich schön. Und zu guter Letzt noch in einer besseren Statistenrolle Carmen Argenziano (ja, das ist ein Kerl), den ich eigentlich nur erwähne, weil er Michael Ironside so dermaßen zum Verwechseln ähnlich sieht, dass ich erst dachte er wär's und mich fragen musste, wieso so ein großer Name nicht gebillt wird (zum Vergleich: Argenziano (http://www.classicstargatesg1.com/r0422jacob.jpg) / Ironside (http://static.twoday.net/testspiel/images/Command-Conquer.gif)). Alles in Allem ein sehr überzeugender Cast.
Was auch immer eine große Stärke der Serie war: die Effekte. Da tritt "Inferno" wieder einen Schritt zurück. Der Film ist bislang wohl der zahmste, hat zwar ein paar nette Augenblicke, könnte aber beinahe schon ab 16 freigegeben werden. Handwerklich sind die FX natürlich wieder erste Sahne, aber ein paar mehr hätten's schon sein dürfen. Wir kriegen aber trotzdem ein paar nette Sachen zu sehen. Und die guten alten Haken sind auch wieder dabei. Neue Cenobiten-Designs gab's auch ein paar, aber die spielten eine untergeordnete Rolle und sind auch nicht der Rede wert. Aber so sehr hat der Film das Blutgesaue auch gar nicht nötig, denn...
Die Story reißt's raus. Was, Story? So was gab's doch eigentlich seit "Hell on Earth" gar nicht mehr... Aber "Inferno" löst sich geschickt von den Wurzeln und erzählt einfach eine Eigenständige, sehr starke Geschichte mit ein paar netten Twists und Turns und einem sehr starken Ende. Und vielen sehr surrealen Momenten. Außerdem wird der Name "Lament Configuration" zum ersten Mal verwendet. Und Action gibt's auch noch. Was will man mehr?
Gute Frage. Und die Antwort drauf lautet: nicht viel. Ich bin wirklich überrascht, denn mit ganz knappem Vorsprung vor "Hellraiser" setzt "Inferno" sich an die Spitze. Ja, richtig gelesen. Denn...
Kommen wir zum Fazit: Teil 5 ist bislang der beste der "Hellraiser"-Saga. Irgendwie zumindest... Denn im Endeffekt gehört er nicht mehr so wirklich dazu. Aber: Der Film ist atmosphärisch so was von dicht, hat eine wahnsinns Story zu erzählen, eine geniale Musikkulisse und einen starken Cast. Abstriche gibt's eben wegen dem eher schwachen Bezug zum "Hellraiser"-Universum, aber für sich gesehen ist "Inferno" absolut genial.
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (alle im gehobenen Mittelfeld, keine Ausfälle)
Plot: 09/10 (whoa, toll, allen "Silent Hill"-Freunden zu empfehlen)
Effekte: 07/10 (geradezu harmlos im Gegensatz zu den Vorgängern, aber gut gemacht, wenn auch ein bißchen mager...)
Anspruch: 07/10 (überraschend atmosphärischer, tiefsinniger Film... will man von einem Horrorfilm-Sequel gar nicht denken)
Gesamtwertung: 09/10 (sehr starker Horrorschocker, ich freu mich auf Teil 6)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.4) (http://www.imdb.com/title/tt0229440/)
Link zum Trailer (http://www.trailerfan.com/movie/hellraiser_v_inferno/trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
03.04.2008, 01:20
Hellraiser VI: Hellseeker
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DVD-Start: 06.09.2004
Regie: Rick Bota
Genre: Horror/Drama
Darsteller: Dean Winters, Ashley Laurence, Doug Bradley
FSK: 16
Inhalt: Ein Auto braust irgendwo über die Landstraße. Die insassen sind Trevor Gooden und Kirsty Cotton (olé olé, wir ham dich vermisst...), verheiratet und heftig am Rummachen. Plötzlich kommt ein Auto entgegen, Trevor reißt das Steuer herum, verliert die Kontrolle und Karre sowie Insassen landen im nächstbesten Fluss. Trevor entkommt aus dem sinkenden Wagen, hat aber so seine Probleme, seine Frau zu retten. Und plötzlich wacht er im Krankenhaus auf und hat keinen Schimmer, was passiert ist. Und zu allem Überfluss passieren auch noch jede Menge seltsame Dinge um ihn herum...
Kritik: Three to go... Jau, langsam nähern wir uns der Zielgeraden. Nachdem ich schon fünf Teile mit Reviews bedacht habe, steht jetzt mit "Hellseeker" der sechste Film der "Hellraiser"-Saga ins Haus. Und Leute, ich kann euch sagen, langsam wird's echt anstrengend. Ich musste gegen Ende ja schon die Zähne zusammen beißen, als ich mir alle vier "Das Böse"-Filme angeschaut habe, aber hier haben wir ja die doppelte Anzahl. Aber naja, da muss ich jetzt durch. Ich hab's mir ja selbst zuzuschreiben.
Scheiß auf langes drum herum gerede, gehen wir gleich in medias res. Rick Bota (der kommt aus der Kamera-Abteilung und werkelte da unter anderem an "Haunted Hill", "Glimmer Man" und "Ritter der Dämonen"... ich hab's nicht vergessen, Ponti, Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben...) riss bei Teil 6 das Steuer erstmalig an sich (er saß auch noch bei "Deader" und "Hellworld" auf dem Regiestuhl, aber dazu in wenigen Tagen mehr) und bearbeitete das Material, das ihm die beiden neuen Schreiberlinge Carl Dupre ("Detroit Rock City", "God's Army 3") und Tim Day (hatte bis dato sonst noch nix gemacht) lieferten. Und wie könnte es anders sein? Der Film änderte mal wieder die Ausrichtung der "Hellraiser"-Saga. Dolle Sache das, hatten wir uns eh schon gedacht, gell? Hier noch mal der Schnelldurchlauf für alle, die die letzten Folgen verpasst haben: "Hellraiser" => Horror; "Hellbound" => Fantasy; "Hell on Earth" => Action; "Bloodline" => Sci-Fi; "Inferno" => Thriller. Was ist nun also "Hellseeker"? Okay, ihr werdet annehmen, ich wäre betrunken, wenn ich jetzt das schreiben würde, was mir ungefähr bei der Hälfte des Streifens in den Sinn kam... Aber egal, ich tu's einfach: "Hellseeker" ist ein Liebesdrama. Ne, nicht wirklich. Er hat zwischendurch zwar ein paar Elemente, die ihn zu einem sehr ungewöhnlichen Liebesfilm der Sorte "The Crow" oder vergleichbare machen könnten, aber eigentlich ist er das doch eher nur sehr bedingt. Prinzipiell ist er ein ziemlich verdrehtes, teilweise höchst tragisches Psychodrama mit den guten alten Horror- und Splatter-Elementen der Serie.
Von der Machart ist "Hellseeker" "Inferno" gar nicht mal so unähnlich. Die beiden erzählen ähnliche Geschichten, haben einen ähnlichen Stil, eine vergleichbare Atmosphäre und sind beide total surreal. "Silent Hill (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7540851)" lässt mal wieder grüßen. Aber dennoch unterscheidet sich die Ausrichtung ein wenig. "Hellseeker" konzentriert sich wieder mehr auf das, was "Hellraiser" ausmacht, der Film wirkt weniger beliebig.
Das macht vor allem die unglaubliche Wiederkehr von Ashley Laurence alias Kirsty Cotton. Ja sapperlot, es ist tatsächlich vierzehn Jahre her, dass wir die Gute zuletzt gesehen haben (die Archivszenen aus "Hell on Earth" mal bei Seite gelassen... und wenn wir ganz ehrlich sind, dann ist es auch erst exakt eine Woche her, dass "Hellbound" bei mir über den Fernsehschirm flimmerte...), aber ich muss sagen... nicht schlecht. Aus der guten alten Kirsty der 80er Jahre ist eine mittlerweile 36-jährige, äußerst ansehnliche (ich stand schon immer auf ältere Frauen, hehe...), sehr gute Darstellerin geworden, die ihre Rolle souverän meistert. Irgendwie war's schon ein ziemlich tolles Nostalgiegefühl die Heldin der ersten beiden Teile wieder in Pinheads Gegenwart zu sehen. Der ist übrigens auch immer noch der alte. Er hat nur in etwa so viel Screentime wie in "Inferno", aber sein Auftritt schindet mal wieder Eindruck. Große Klasse, Mister Bradley, ich bin begeistert. Die Heldenrolle nimmt aber einmal mehr ganz wer anders ein, nämlich Dean Winters ("P.S. Ich liebe dich", "Oz"), der den Trevor Gooden gibt. Kannte ich bislang gar nicht wirklich, hat mich aber positiv überrascht. Erinnerte mich teilweise ein wenig an Edward Burns, spielte auf jeden Fall sehr glaubhaft, leidenschaftlich, lebendig. Große Klasse. Die wirklich wichtigen Rollen sind damit schon wieder abgehandelt, erwähnenswert ist vielleicht noch William S. Taylor ("Romeo Must Die", "Die Fliege II", "Assault - Anschlag bei Nacht") als Polizist, der mit Trevors Fall betraut ist und eine sehr sympathische Performance abliefert.
Die FSK-16er-Freigabe mag es den Einen oder Anderen schon erahnt haben lassen: Die Effekt-Fraktion wird diesmal noch ein Stück weniger in Beschlag genommen, als bei dem schon recht zahmen "Inferno". Der Film ist weit davon entfernt, ein Splatterstreifen zu sein. Es gibt ein paar ziemlich heftige Szenen (die Haken, die Haken, ich liebe sie...), bei denen ich mich schon gefragt habe, wieso der Streifen nicht ab 18 freigegeben wurde ("Bloodline" und "Inferno" waren auch nur minimal expliziter), aber wer weiß schon, was die von der FSK sich denken? Die Effekte sind auf jeden Fall wieder äußerst gut gelungen. Es gibt wieder ein paar neue Cenobiten-Designs, zu denen kann ich aber nicht viel sagen, da sie nur selten zu sehen waren und selbst wenn nur sehr kurz und undeutlich. Aber was ich sah, gefiel mir gut. Sind meiner Meinung nach die besten Cenobiten seit den ersten beiden Teilen. Wobei das kurze Zeigen natürlich ein beliebter Trick ist, um Schwächen zu kaschieren. Hätten die Macher von "Hell on Earth" und "Bloodline" mal mit ihren machen sollen. Die wirkten teilweise nämlich ein wenig... ach, lassen wir das. Abgesehen von den Cenobiten gibt's auch wieder Blood & Gore satt. Wie gesagt, die Haken feiern mal wieder ein Revival und wir sehen ein paar sehr unschöne (vom Gedanken her... die Effekte sind einwandfrei) Ein- bzw. Durchstiche. Das wird teilweise sogar so explizit wie bei "Hellraiser" selbst (die langgezogenen Hautlappen... yikes).
Gut, genug des Lobes, hauen wir doch noch ein wenig Kritik rein. Wie schon "Inferno" wird man stellenweise das Gefühl nicht los, dass die Macher prinzipiell eigentlich keinen "Hellraiser"-Film drehen wollten, sondern Pinhead und die Lament Configuration nur eingebracht haben, weil sie damit einen anständigen Geldgeber im Rücken hatten... Der Film ist nicht ganz so beliebig in seiner Umsetzung wie "Inferno", aber es wirkt doch schon alles irgendwie sehr... reingepresst. Und: Die letztendliche Auflösung, die der Streifen zu bieten hat, ist ein wenig plump. Nicht so plump wie das total beschissen Ende von "Breaking Dawn" oder der schwache Schlusspart von "Dead End" (zwei Enden, die mir zwei sehr vielversprechende Filme kaputt gemacht haben...), aber... Ihr versteht? Das sind allerdings so ziemlich die einzigen negativen Aspekte, die "Hellseeker" aufzuweisen hat und die sind beileibe kein Beinbruch. Davon abgesehen ist der Film toll gelungen. Die Kameraarbeit ist stark (kein wunder, kommt Bota doch aus der Ecke), es gibt genug subtilen Horror und auch eine ordentliche Anzahl Jump-Scares (Hand im Mixer... äh... Automaten, sorry, war gerade mit den Gedanken wo anders), die Atmosphäre ist kühl und steril, was zwar ein wenig im Widerspruch zu der von "Hellraiser" steht, aber hey... Und die Musik ist auch gut gelungen. Stephen Edwards ("Feast", "Undisputed II") komponierte einen etwas lässigeren, Basslastigeren Soundtrack, der ein gewisses Clubfeeling für sich verbuchen kann. Hat was Neo-Noir-mäßiges. Passt gut zum Streifen.
Kommen wir zum Fazit: Und ich dachte "Inferno" wäre gut... "Hellseeker" setzt noch mal einen drauf. Nur um ein kleines Quentchen überflügelt Teil 6 den Vorgänger, aber er tut es. Bessere Darsteller, die Rückkehr von Kirsty Cotton, die noch surrealere Story und Pinheads geniale Auftritte sorgen für ein noch besseres Horrorerlebnis, als das vierte "Hellraiser"-Sequel es war. Unfassbar, wie diese Serie ihre Qualität halten kann. "Hellseeker" ist jedenfalls der beste Film, den ich seit langem gesehen habe. Und einer der besten überhaupt...
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Ashley Laurence is back, yeah...)
Plot: 09/10 (abgesehen von der finalen Auflösung: perfekt)
Effekte: 08/10 (immer noch handwerklich top)
Anspruch: 06/10 (ähnelt Teil 5 schon sehr stark, kann aber eigene Akzente setzen und ist auf jeden Fall was, worüber man sich den Kopf zerbrechen kann)
Gesamtwertung: 09/10 (einen Tacken besser als "Inferno", auf jeden Fall ganz großes Horrorkino)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.9) (http://www.imdb.com/title/tt0274546/)
Link zum Trailer (http://www.trailerfan.com/movie/hellraiser_hellseeker/trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
04.04.2008, 11:55
Hellraiser VII: Deader
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/153/1205551~Hellraiser-Deader-Posters.jpg
DVD-Start: 16.12.2005
Regie: Rick Bota
Genre: Splatter/Horror
Darsteller: Kari Wuhrer, Paul Rhys, Doug Bradley
FSK: 18
Inhalt: Die Reporterin Amy Klein bekommt von ihrem Chef ein Video gezeigt, auf dem sich eine junge Frau bei einem Ritual erschießt und anschließend von einem mysteriösen Kerl zurück ins Leben gebracht wird. Die Spur des Ganzen führt nach Bukarest, wo Amy schon bald auf die ersten Leichen und auf eine seltsame Puzzelbox stößt...
Kritik: Na endlich. Das, worauf schon viele von euch gewartet haben (mich eingeschlossen... irgendwann muss das doch passieren), ist endlich eingetreten. Ja, nach den genialen "Inferno" und "Hellseeker" hat "Deader" es nun geschafft: Mit Teil 7 stagniert das "Hellraiser"-Franchise. Wurde ja auch mal langsam Zeit.
Wer ist Schuld daran, dass "Deader" beinahe üble Grütze geworden ist? Hm... Da gibt's mehrere Faktoren. Aber eins kann ich von Anfang an sagen: Regisseur Rick Bota (der schon bei "Hellseeker" die Fäden in der Hand hatte) war's nicht. Denn der hat verflucht gute Arbeit abgeliefert. Die Inszenierung von "Deader" ist fantastisch. Der Film hat eine tolle Optik, bietet eine Handvoll exzellenter Schock-Effekte und hat ein sehr angenehmes Pacing. Bota hat wirklich Talent, ich würd gerne mehr von dem Mann sehen.
Aber so gut seine Inszenierung auch ist, er kann einfach nicht gegen die Mängel des Screenplays ankommen. Das stammt von Neal Marshall Stevens (Autor von "13 Geister") und war gar nicht als "Hellraiser"-Sequel geplant, wurde dann aber auf Veranlassung von Dimension Films von Tim Day als solches umgeschrieben. Mal schnell die Lament Configuration und Pinhead eingebaut und fertig... Was sich bei "Inferno" und "Hellseeker" schon seltsam anfühlte, schießt hier nun den Vogel ab. Die Story funktioniert einfach nicht gut, ist konfus, verwirrend, prinzipiell sowieso schon eine lahme Krücke und absolut inkonsistent. Der Streifen könnte als simpler übernatürlicher Thriller ganz gut durchgehen, aber da stört dann eben die Präsenz der Cenobiten (so wenig Screentime sie auch hatten...).
Auch schauspielerisch schaut's verflucht duster aus. Doug Bradley gibt sich als Pinhead wie immer Mühe, hat auch ganz klar die besten Szenen des Streifens und kommt stilistisch wieder eher rüber wie noch bei "Hellraiser" und "Hellbound": als Semi-Antagonist. Ein Übel, aber ein Übel, das die Helden eingehen müssen, um ein größeres zu besiegen. Das gefiel und sowieso hatte Pinhead wieder ein paar klasse Lines. Aber der Rest des Casts... hm... naja, Simon Kunz ("The Cave", "Vier Hochzeiten und ein Todesfall") konnte noch was, hatte aber auch eine sehr kleine Rolle als Amys Boss... Der Rest des Casts war schlicht und ergreifend durch die Bank scheiße. Vor allem Hauptdarstellerin Kari Wuhrer ("King of the Ants", "God's Army 4") hat so unterirdisch gespielt (und so einen grundunsympathischen Charakter...), dass mir teilweise die Galle hochgekommen ist. Grauenhaft. Ihr Gegenspieler Paul Rhys ("Chaplin") war nur ein klein wenig besser. Und auch Georgina Rylance ("God's Army 4"), die die wohl wichtigste Nebenrolle spielte, war einfach nur zum Schreien schlecht. Mit so einer Darstellerriege kann man natürlich nicht viel reißen und bei so einer unsympathischen Hauptdarstellerin isses dem geneigten Zuschauer eigentlich wurscht, was die da so auf dem Bildschirm treibt oder ob ihr gleich einfach mal so ein Stein auf den Kopf fällt und den Film damit beendet. Mich hätte es zumindest nicht gestört...
Und das ist schade, denn ansonsten stimmen die inneren Werte des Streifens eigentlich. Die Inszenierung ist, wie schon gesagt, ganz groß, die Special-FX-Leute haben sich wieder richtig ins Zeug gelegt (wir haben wieder eine richtig ordentliche Haken-Splatter-Szene, die gefiel) und sehr ordentliche Effekte geschaffen. Und die Musik, die diesmal aus der Feder des Deutschen Henning Lohner ("BloodRayne", "The Ring 2", "Der Eisbär") stammte, war auch atmosphärisch und gut gelungen (auch wenn ich mir den Christopher Young-Theme zurück wünsche... aber ich glaub, das hab ich schon des Öfteren geäußert). Und sowieso hat der Streifen Pinhead in Hochform, was eh immer ein starker Pluspunkt ist.
Warum dann also den Film mit einer beschrappten Story und unterirdischen Darstellern in den Sand setzen? Nun, das werden wir wohl nie erfahren...
Kommen wir zum Fazit: "Deader" macht's einem nicht leicht. Rick Bota ist ein talentierter Regisseur, der eine richtig tolle Inszenierung aufs Parkett legt und selten hat man Pinhead cooler erlebt als beim großen Finale. Auch die Special-Effects und die Musik wissen zu überzeugen. Aber das alles beißt sich mit dieser lahmen Krücke von einem Drehbuch und den miesesten Darstellern, die man bislang in einem "Hellraiser"-Film gesehen hat. Dadurch fällt die Bewertung nicht leicht... Denn "Deader" ist kein schlechter Film. Er ist nur leider durch und durch durchschnittlich.
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (abgesehen von Doug Bradley und in Ansätzen Simon Kunz alle für die Schüssel)
Plot: 03/10 (dummdreist, verwirrend und reichlich dünn)
Effekte: 08/10 (leider recht wenige, aber die wenigen sind stark)
Anspruch: 02/10 (08/15-Supernatural-Thriller ohne tieferen Sinn)
Gesamtwertung: 05/10 (mit "Deader" versumpft das einst gloreiche "Hellraiser"-Franchise letztendlich in der Mittelmäßigkeit)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.6) (http://www.imdb.com/title/tt0337636/)
Link zum Trailer (http://www.trailerfan.com/movie/hellraiser_deader/trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
05.04.2008, 00:12
Hellraiser VIII: Hellworld
http://www.toastedpixel.com/comic/clips/pulse/pulsehellworld.jpg
DVD-Start: 13.03.2006
Regie: Rick Bota
Genre: Splatter/Horror
Darsteller: Katheryn Winnick, Lance Henriksen, Christopher Jacot
FSK: 16
Inhalt: Um es kurz zu machen: "Hellworld" spielt in der "echten" Welt und dreht sich um eine Reihe von Jugendlichen, die während einer "Hellraiser"-Party in einem alten Landhaus auf eher unschicke Art und Weise aus dem Leben scheiden.
Kritik: An der kurzen (und pregnanten) Inhaltsangabe (und der Länge meines "Deader"-Reviews) mag man's merken: Ich will nimmer. Glücklicherweise haben wir's bald. Denn mit "Hellworld" liegt der (bislang) letzte Nachfolger zum Kult-Schocker "Hellraiser" vor. Gott sei's gedankt. Ja, ich hab kein Bock mehr. Das liegt aber glücklicherweise nicht an der Qualität von "Hellworld".
Gott sei's nämlich auch gedankt, dass die "Hellraiser"-Saga auf einer relativ guten Note endet. "Hellworld" ist nämlich so übel nicht. Und alle, die schon Befürchtungen in diese Richtung hatten kann ich hiermit beruhigen: Der Streifen ist kein Mash-Up von "Hellraiser" und dieser Mid-90er-Gurke "Hackers". Denn der Slogan "Das Böse geht online" könnte irreführender eigentlich kaum noch sein (okay, "Das Böse trägt rosa Spitzenhöschen" hätte mich schon noch ein wenig mehr verwirrt, aber... äh... ignoriert das einfach...).
"Hellworld", Rick Botas dritte Arbeit innerhalb dieses Franchises, schwimmt mit dem Strom der Zeit. Der Streifen ist eine mehr oder weniger (eher weniger...) originelle Kombination aus seichter Geisterhaus-Geschichte und Teenie-Slasher. Klischees werden bedient so weit das Auge reicht, aber hey, who cares? Dazu sind die ja nun mal da... Und abgesehen davon, dass der Streifen an Innovationsfreiheit kaum zu überbieten ist, macht er eigentlich gar nicht mal so viel falsch. Das Skript ist etwas mau ausgefallen (vor allem das Ende stößt etwas sauer auf) und es gab eine Szene, in der ich am liebsten in die Couch gebissen hätte (dazu später mehr), aber davon abgesehen liefert Bota nach dem grützigen "Deader" wieder Qualitätsarbeit ab. Der Film schaut toll aus, hat ein paar ordentliche Schock-Effekte (einer war soooooo offensichtlich, hat mich aber trotzdem voll erwischt... Respekt, schaffen nicht viele) und gut Blood & Gore zu bieten (was zum... die FSK ab 16 ist der schlechteste Scherz, den ich seit der von "Dead & Breakfast" gehört habe), ist ganz nett spannend und Sex und Möpse kriegt der geneigte Zuschauer auch geboten. Dazu eine Story, die wohl niemanden überfordern dürfte... Nice, gutes Popcorn-Kino.
Aber dann ist da eine Stelle, an der ich kurz davor war, den Fernseher anzubrüllen. Ohje, ohne 'nen Handfesten Spoiler komm ich jetzt an der Stelle nicht weiter... Ach, Wurscht, so schlimm ist das nicht. Auf jeden Fall liegt an dieser Stelle einer unserer... äh... "Helden" im Keller des Hauses auf einem Tisch und ruht sich mal fix aus. Da kommt unser heißgeliebter Pinhead aus dem Nichts, schnappt sich ein chirurgisches Instrument, das ausschaut wie ein lecker Fleischermesser, fackelt nicht lange und haut dem Pausierer mir nichts dir nichts die Rübe runter. HALLO? WAS ZUM GEIER? DAS IST PINHEAD, VERDAMMICH! Ich will ja jetzt nicht wie ein engstirniger Franchise-Fan klingen, aber... MEINE FRESSE, SO WAS TUT PINHEAD NICHT! Die Szene ist so plump und ärgerlich... Da wirkte sogar das Disco-Massakker aus "Hell on Earth" subtil und geschickt gegen... Grrrrr... Nicht aufregen... Schön ein- und ausatmen...
Geht schon wieder. Puh... Gut, reißen wir uns 'ne Runde zusammen und werden wieder sachlich. Und das am Besten in Sachen Darsteller. Die waren ganz schick, unsere Heldin Katheryn Winnick ("50 Erste Dates", "Ein Chef zum Verlieben") sah recht schnieke aus (auch wenn ich für Blondinen nicht viel übrig hab) und konnte ganz passabel schauspielern. Auf jeden Fall besser als das Gros der heutigen Teenie-Slasher-Akteure und Aktricen... Ihr "Sidekick" Christopher Jacot ("Ran an die Braut"... der war irgendwie Lustig... na, wer erinnert sich? "Es gibt keine Kampfszene in diesem Stück..." - "Jetzt schon!"... arr, ich schweife schon wieder ab) macht auch 'ne ganz gute Figur. Er stört zumindest nicht. Die beiden Highlights des Films sind sowieso (once more) Doug Bradley als Pinhead und Horror-Altstar Lance Henriksen ("Pumpkinhead", "Alien 2", "Scream III"), der den mysteriösen Gastgeber spielt. Henriksen schafft es wie immer sein Gesicht minimal zu bewegen und trotzdem ein Maximum an Präsenz rauszuholen. Tolle Sache, dem Mann zuzuschauen macht immer wieder Spaß.
Der Bodycount ist überraschend gering ausgefallen (wenn ich mich nicht täusche exakt sechs Leute), die Todesszenen sind aber nicht von Pappe. Wie gesagt, die FSK 16 ist ein ziemlicher Witz, Szenen wie das "Hals aufschreddern" und der gute alte Haken in den Rücken gefallen dem geneigten Gorehound schon ganz gut. Man kann sagen was man will, die Effektqualität ist nach wie vor sehr hoch. Nett.
Das Drehbuch, ja, daran hapert's wieder etwas. Erneut haben wir es mit einer fremden Adaption zu tun, die Anwesenheit der Cenobiten scheint nur nettes Beiwerk zu sein, man hätte den Streifen auch vollkommen ohne Querverweis auf "Hellraiser" drehen können, obwohl Pinheads coole Präsenz natürlich Pluspunkte gibt. Die kriegt der Film dann aber wieder abgezogen wegen dem durchwachsenen Ende (oder sollte ich "Enden" sagen?) und dem vollkommen bescheuerten "Pinhead haut dem Typen die Rübe runter" (das dürfen Jason, Freddy oder Michael machen aber nicht Pinhead, ne ne ne...). Und was mich noch empfindlichst gestört hat: der Soundtrack. Von jeder Ecke plärrte einem ein radiokompatibler Nickelback-Verschnitt entgegen. Schauderhaft... Dann doch lieber der gute alte Theme von Christopher Young (der mal wieder keine Verwendung gefunden hat). Schande...
Kommen wir zum Fazit: "Hellworld" ist ein seichter aber gut goutierbarer Slasher, der mit dem originalen "Hellraiser"-Gedanken kaum noch Berührungspunkte hat. Der Film macht Spaß, ist aber absolut nichts Außergewöhnliches, wenn man von der exzellenten Inszenierung aus dem Hause Bota mal absieht. Gut zu schauen, schwer zu lieben.
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (Henriksen und Bradley in einem Film, große Klasse)
Plot: 04/10 (gar nicht so übel, wenn nur der Ending-Overkill nicht wäre...)
Effekte: 07/10 (blutige Angelegenheit für einen FSK 16er)
Anspruch: 04/10 (ist für einen Teenie-Slasher schon überraschend gewitzt, aber prinzipiell doch sehr seicht)
Gesamtwertung: 6.5/10 (ein gut anschaubarer Film, der allerdings ansonsten absolut keine Bewandnis hat)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.4) (http://www.imdb.com/title/tt0354623/)
Link zum Trailer (http://www.trailerfan.com/movie/hellraiser_hellworld/trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Und als kleines Schmankerl zum Abschluss hab ich hier noch einen Link für euch: No More Souls (http://www.youtube.com/watch?v=vlWGQaFxWKI)
Ein vom "Hellraiser"-FX-Team gedrehter sechsminütiger Kurzfilm, der einen alternden Pinhead nach dem finalen Untergang der Menschheit zeigt.
So, das war's von mir. Hiermit sind alle acht Teile mit jeweils einem Review gewürdigt. War ein hartes Stück Arbeit und ich hoffe, ich konnte euch zumindest halbwegs unterhalten. Zum Abschluss präsentiere ich jetzt noch mal höchst Offiziell mit einigen Worten dazu die Rangliste, wie gut ich welchen Teil fand. Here it comes:
1. Hellseeker
Surreal, fies, gemein, schlüssig und Ashley Laurence ist auch drin. Ein sehr starker Film mit einem starken "Silent Hill"-Einschlag. Ganz knapp meine Nummer 1.
2. Inferno
Große Ähnlichkeit mit "Hellseeker", wegen den schwächeren Darstellern und der beliebigeren Story (bzw. der eher schwammigen Einbindung der "Hellraiser"-Mythologie) einen Tacken schlechter, auch wenn zum ersten Mal der Name "Lament Configuration" erwähnt wird. Trotzdem ganz groß.
3. Hellraiser
Ein atmosphärisches Meisterwerk. Unglaublich düstere, gemeine Stimmung, wahnsinns Effekte und richtig fiese Splatterszenen, die glücklicherweise die Atmosphäre des Films nicht zum Teufel jagen. Clive Barker hat mit seinem Full-Length-Regiedebut Großes geleistet.
4. Hellbound
Die besten Effekte der ganzen Serie, dazu der erste wirklich großartige Auftritt von Pinhead. Viel Hintergrund zur Mythologie, die leider in folgenden Teilen größtenteils nur halbherzig übernommen wurde.
5. Hellworld
Guter, spaßiger Film mit ein paar Schwächen aber vielen Stärken. Bota ist unheimlich talentiert und macht diesen 08/15-Slasher zu etwas besonderem. Die Verbindung zu den Vorgängern ist leider zu schwach geraten.
6. Bloodline
Interessant aber leider mit Makeln behaftet. Das Episoden-Konzept kommt halbherzig daher, dafür kriegt man einen geballten Schlag Hintergrund-Infos zur Lament Configuration. Für Fans auf jeden Fall sehenswert.
7. Hell on Earth
Der erste Ausfall. Hat für das Gesamtwerk absolut keine Bewandnis, zieht sich aber glücklicherweise als spaßiger, krachiger Actionreißer aus der Affäre. Pinhead kommt etwas doof rüber, aber das Ende des Films macht halt einfach Laune.
8. Deader
Das Schlußlicht. Grauenhafte Darsteller und eine bedrömmelte Story kämpfen hartnäckig gegen Botas Regiekunst an. Der Film macht kaum Spaß, ist aber atmosphärisch recht gelungen. Klassischer Style-over-Content-Fall und von allen "Hellraiser"-Teilen wohl der, den man am wenigsten gesehen haben muss...
So, finito. Danke für's Zulesen.
16 Blocks
http://upload.worldofplayers.de/files/bn7VkWJk3Rshn16.jpg
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Action/Thriller
Regie: Richard Donner
Besetzung: Bruce Willis, Mos Def, David Morse
FSK: 12
Spieldauer: 98 Minuten
Inhalt:
Der Cop Jack Mosley hat eigentlich Feierabend, doch da brummt ihm einen seiner Kollegen noch einen kleinen Job auf. Er soll den Kleinkrimminellen Eddie Bunker zu dessen Anhörung vor Gericht bringen. Der Weg dahin ist eigentlich leicht, nur 16 Blocks. Doch wie es nicht anders sein kann, kommen die beiden dort nicht ohne Probleme hin.
Kritik:
Eigentlich hatte ich bereits nach dem ersten Begutachten des Filmes vor ein paar Monaten geplant eine Review zu verfassen, doch irgendwie kam immer wieder was dazwischen und letzten Endes hatte ich es einfach vergessen. Doch wie der Zufall (oder die Senderbosse) so wollen, kam besagter Film gestern Abend im FreeTV. Also habe ich mich vor den Fernseher gelümmelt und dabei stehts das Review im Hinterkopf gehabt.
Soviel eigentlich zur Vorgeschichte des Ganzen, kommen wir zum Eigentlichen..
Da mir gerade keine tollen Überleitungen einfallen wollen (habe gerade 5 Minuten über eine passende nachgedacht) kommen wir gleich ohne Umschweife zu den Schauspielern. An erster Stelle steht da (wie in erschreckend vielen meiner Reviews) Bruce Willis, dieser macht seine Sache -wie ja eigentlich immer- überaus gut. Doch es gibt -man höre und staune- einen Unterschied. Willis, den der geneigte Actionfilmfan ja doch eher als coolen Held im fast unverwüstlichen Design kennt, zeigt sich hier mal von seiner anderen Seite. Er wirkt versifft, kommt als Alkoholkranker daher und humpelt fast die gesamte Filmlänge vor sich hin. Auch wenn es vllt ungewohnt erscheint, kam mir zu keinem Moment Zweifel an seiner Verfassung. Bruce zur Seite steht Mos Def ("Per Anhalter durch die Galaxis" (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=4671476#post4671476)), welcher sich wacker schlägt. Die Rolle der nervenden Quasselstippe die alle Nase lang von "seiner Schwester" anfing, schien im wirklich auf den Leib geschrieben zu sein, fast zu gut, wie man meinen mag, denn ab und an ging es mir sogar schon leicht auf den Geist. Doch dadurch konnte man Jack wirklich nachvollziehen, wenn er einfach nur seine Ruhe haben wollte... auf der anderen Seite der Macht, ähhm bei den "bösen" spielt David Morse ("The Rock", "12 Monkeys") die entscheidende Rolle. Er ist der Gegenspieler der beiden und kommt dabei sehr gut rüber. Er wirkt nicht wirklich böse, eher sehr menschlich. Einfach jemand der die Chancen im Leben anders genutzt hat und auch seine Wege anders ausgelotet hat. Doch gerade durch diese Einstellung stellt er einen guten Gegenpart zum alternden Jack da. Meiner Meinung nach ist Morse, sowieso dieser Darsteller, die Filmen immer das gewisse etwas geben..der Rest der Schauspieltruppe war mir jetzt nicht wirklich bekannt, störte mich aber eigentlich auch nicht. Wie es sich für einen Actionfilm gehörte war auch etwas "Fußvolk" dabei, doch diese wirkten zumindest nicht allzu stümperhaft und traten nicht in zu unrealistischen Massen auf.
Ein wichtiger Punkt in jedem Actionfilm ist natürlichc die namensgebende Inzsinierung der Kampfszenen. Und eins sei gesagt, diese ist verdammt gut in Szene gesetzt. Die Schnitte sind schnell, die Schüsse sind dicht und die Spannung reißt in keiner Minute des Films ab. Eine besonders starke Inszinierung ist vor allem das erste Auftauchen der "Bösewichter", eigentlich nichts wirklich neues aber so schön in Szene gesetzt, das war einer dieser "damn!-Momente" in denen ich wirklich doch ein wenig baff vorm Fernseher saß (ja ich weiß, "Kleingeister sind leicht zu erfreuen", aber trotzdem^^).
Die Story des Filmes ist nicht wirklich eine sehr orginelle, geschweige denn ausgefeilte, doch sie übertrifft doch die der gängigen 08/15 Filme. Vor allem die moralischen Zwischentöne, welche vor allem zum Ende hin laut werden, heben den Film von der plumpen Masse ab.
Fazit: Eigentlich hat der Film alles, was einen guten Actionthriller ausmacht. Glaubwürdige Schauspieler, schäne Action untermauert, von einer nicht allzu schlechten Story. Zwar gibt es den ein oder anderen Schönheitsfehler, doch im großen und ganzen ist es ein sehr guter Film und Laune macht er allemal.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Er will es, sie will es, Bruce Willis.. )
Plot: 07/10 (überdurchschnitt doch nicht überragend)
Effekte: 09/10 (gute Inszinierung, schöne Action)
Anspruch: 05/10 (ein wenig sollte man schon aufpassen..)
Gesamtwertung: 09/10 (Einer der besten Willis-Filme der letzten Jahre, vor allem sein "Mut zur Hässlichkeit" [O-Ton: TvToday] reißt Bruce was raus)
imdb Wertung: 6.7 (http://german.imdb.com/title/tt0450232/)
Amazon
LorD AvengeR
12.04.2008, 18:38
A Nightmare On Elm Street / Nightmare - Mörderische Träume
http://brightcove.vo.llnwd.net/d2/unsecured/media/212357877/212357877_508413389_ef9d35e6f3669182a5bb943c331e9a94bf99688b.jpg
Laufzeit: ca. 87 Minuten
Genre: Horror
Regie: Wes Craven
Darsteller: John Saxon, Robert Englund, Johnny Depp, Heather Langenkamp
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 29. August 1985
Inhalt
Die Teenager in der Elm Street haben ein Problem größten Ausmaßes, denn sie sind Opfer einer fürchterlichen Rache, die eigentlich ihren Eltern gebührt. Waren es doch schließlich sie, die den Kindermörder Fred Krueger bei lebendigem Leib und in vollster Selbstjustiz umgebracht haben. Sie konnten nicht wissen, dass Freddy zurückkehren würde, um sich an ihnen zu rächen - wesentlich mächtiger und grausamer als je zuvor...
Kritik
1, 2, Freddy's coming for you!
Die Geburtsstunde des, wie ich finde, coolsten HorrorKillers der Filmgeschichte! Mit Freddy Krueger startet eine Filmreihe mit markantem, schwarzen Humor, der höchstens mit dem von Chucky der Mörderpuppe vergleichbar ist.
A Nightmare On Elm Street ist zwar kein perfekter, aber ein durchaus gelungener Auftakt dieser Reihe. Die Idee Wes Cravens, einen Traumkiller zu erschaffen war grandios und löste sich deutlich von dem Bild bereits bestehender Killer wie Jason Vorhees oder Michael Myers - und genau durch diese Idee wird der Film so interessant. Abgesehen von der ohnehin vorhandenen Spannung, die sich durch den ganzen Film zieht, erfordert es auch immer wieder einen gewissen Grad an Anspruch um zunächst zwischen Traum und FilmRealität zu unterscheiden. Spielen die Szenen dann auch wirklich in der TraumDimension, kann man sich auf eine passable Atmosphäre und gute Ideen einstellen (die nicht zuletzt auf den wahrhaftigen Träumen der Filmemacher basieren, z.B. dem von Produzent Robert Shaye.
Die Effekte werden keinen vom Hocker hauen, da sie eben zeitgemäß sind, aber man muss zugeben, dass das Produktionsteam wirklich das beste zustande gebracht hat, was ihnen möglich war.
Auch die Schauspieler überzeugen, nicht zuletzt Johnny Depp in seiner ersten Filmrolle (die er nicht mal beabsichtigt hatte zu bekommen), wenn sie auch das Niveau von TeenieHorrorFilmen nicht überschreiten.
Alles in allem hat Wes Craven aus dem Namen seines ehmaligen Schulmobbers und einigen mysteriösen Zeitungsartikeln einen wirklich gelungen Film gebastelt, der mit eines der besten Enden der Reihe ausgestattet ist. Übrigens hat der Film sogar sein Budget überschritten und wäre ohne die Hilfe von Freitag, der 13.-Regisseur Sean S. Cunningham nicht rechtzeitig fertiggestellt worden. Der Grundstein für Freddy Vs. Jason (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5980733) war also von Beginn an gelegt ;)
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 6/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 7/10
LorD's FilmList-Platzierung: 260
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0087800/)
Link zum Trailer (http://www.google.de/url?sa=t&ct=res&cd=1&url=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DAdgp0v_mfTk&ei=0skASMvpE5vI0gTpo9X9Bw&usg=AFQjCNHqEOnPFUEVsEgEe_HSIMevsc865g&sig2=gLiUyLwdn51lItTej-4n6g)
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LorD AvengeR
12.04.2008, 18:39
A Nightmare on Elm Street 2: Freddy's Revenge /Freddys Rache
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/c/c2/Nightmare2.jpg/200px-Nightmare2.jpg
Laufzeit: ca. 81 Minuten
Genre: Horror
Regie: Jack Sholder
Darsteller: Mark Patton, Kim Myers, Robert Rusler, Robert Englund, Marshall Bell
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 19.03.1987
Inhalt
Neue Kinder, alte Geschichte. Der junge Jesse Walsh zieht auf der Elm Street ein und wird fortan von nervenaufreibenden Träumen gequält. Durch das gefundene Tagebuch einer gewissen Nancy, die vorher in diesem Haus gewohnt hat, erfährt er, dass ein gewisser Freddy Krueger an besagten Träumen Schuld trägt und gefährlicher ist als vermutet...
Kritik
3, 4, lock your door!
Grottenschlechter Film! Absoluter Tiefpunkt der Reihe. Zum Einen ist die Story einfach mies und ein vergeblicher Versuch an den Vorgänger anzuknüpfen (ohne viel daran ändern zu wollen). Zum Anderen scheint der Film so ziemlich gar nichts mit A Nightmare On Elm Street zu tun zu haben, denn zwischen Traum und Wirklichkeit scheint nun absolut kein Unterschied mehr zu bestehen: Freddy metzelt munter Leute ab, die weder schlafen noch überhaupt müde sind und lebt seine übernatürlichen Fähigkeiten auch problemlos außerhalb der Traumwelt aus. Zu allem Überfluss sind die Schauspieler denkbar schlecht und nerven einfach nur.
Das fast verdreifachte Budget im Gegensatz zum Start der Reihe wurde sinnlos verbraten um möglichst schnell einfach einen Nachfolger zu drehen - den zerstörten Ruf Freddys dabei völlig außer Acht lassend. Und die "liebevollen" Effekte, die ausschlaggebend für die Atmosphäre des Vorgängers waren, wurden einfach durch bildgewaltigere aber ihren Zweck verfehlende Effekte ersetzt.
Bewertung:
Darsteller: 3/10
Plot: 2/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 4/10
LorD's FilmList-Platzierung: 445
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.8) (http://www.imdb.com/title/tt0089686/)
Link zum Trailer (http://www.google.de/url?sa=t&ct=res&cd=2&url=http%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DKsO1E-DfFsg&ei=EM4ASIm0A5aKxAGIucSQCQ&usg=AFQjCNFWJnQ7SAA7njROix21SyGmbB09-A&sig2=0BegR17jlrF30yd-jWMaKA)
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LorD AvengeR
12.04.2008, 18:40
A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors /Nightmare 3 – Freddy Krueger lebt
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/8/8d/Nightmare3.jpg
Laufzeit: ca. 81 Minuten
Genre: Horror
Regie: Chuck Russell
Darsteller: Heather Langenkamp, Robert Englund
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 7. Januar 1988
Inhalt
Nach 6 Jahren kehrt Nancy Thompson nach Springwood zurück um in einer Anstalt für schwer erziehbare und selbstmordgefährdete Kinder zu arbeiten. Entsetzt stellt sie fest, dass Freddy Krueger immer noch sein Unwesen mit den Jugendlichen treibt. Mit Gruppenhypnose und der Fähigkeit einer der Jugendlichen, andere in ihre Träume zu holen, stellt sie sich erneut gegen den kaltblütigen Killer...
Kritik
5, 6, grab your crucifix!
Der Höhepunkt der frühen Nightmare-Teile! Endlich läuft Freddy zu Hochtouren auf und bringt den schwarzen Humor an den Mann, der mit ein Grund für seine Popularität ist. Glücklicherweise wurde wieder Wes Craven fürs Drehbuch eingesetzt, weshalb ein Flopp wie der Vorgänger vermieden werden konnte - und zwar gehörig. Die Story ist erste Sahne und auch die Figuren sind alle für sich interessant. Ebenso der neue Aspekt, die Traumwelt zum eigenen Vorteil nutzen zu können, macht aus dem Film mehr als nur eine Fortsetzung aber nichts destotrotz bleibt das Hauptaugenmerk auf Freddy zu legen, der hier wirklich seine erste glorreiche Glanzstunde erlebt und sich endlich als der coole Schurke entpuppt, der er sein soll und fortan auch ist.
Die Effekte sind dieses Mal sowohl bildgewaltig, als auch der Atmosphäre dienlich, was ein weiteres dickes Plus einbringt. Auch der Splatter ist gelungen, wenn auch - wie in allen Teilen - eher rar.
Auf jeden Fall mit der beste Teil der Reihe und die eigentliche Fortsetzung von Part 1! Sowohl Fans von Horror, als auch von coolen Sprüchen werden voll auf ihre Kosten kommen.
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 7/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 8/10
LorD's FilmList-Platzierung: 107
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0093629/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=xGNHdsZi3v0)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
12.04.2008, 18:41
A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master /Nightmare on Elm Street 4
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/5/50/Nightmare4.jpg/200px-Nightmare4.jpg
Laufzeit: ca. 89 Minuten
Genre: Horror
Regie: Renny Harlin
Darsteller: Tuesday Knight, Lisa Wilcox, Robert Englund
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 2. Februar 1989
Inhalt
Freddy Krueger schafft es erneut, sein endgültig erschienenes Grab zu verlassen und wieder sein Unheil zu treiben. Erneut mit der Hilfe von Kristens Fähigkeit versucht er an andere Teenager heranzukommen, die Freddys Existenz für besiegelt hielten - bis sie ihm begegnen.
Kritik
7, 8, don't stay up late!
Nicht so schlecht wie Teil 2 aber dennoch eine Enttäuschung - selbst mit Wes Cravens Figuren scheint ohne ihn offensichtlich kein gescheites Drehbuch zustande zu kommen.
Allein die Tatsache, dass und wie Freddy erneut aufersteht ist bereits schlecht inszeniert, aber lässt sich bei diesen HorrorFilmReihen wohl nicht verhindern, aber auch den kompletten weiteren Verlauf in den Sand zu setzen erfordert schon Talent.
Im Grunde ist der einzige Faktor, auf den man auch hier setzen kann, Freddys schwarzer Humor. Er hat ein paar gute Sprüche und ein paar coole Auftritte, die dem Film immerhin einen gewissen Aufschwung verleihen aber alle restlichen Aspekte viel zu sehr in den Schatten stellen. Wie schon bei Teil 2 wirkt die Story schnell dahingeschrieben um einen erzwungenen Nachfolger drehen zu können, die Effekte sind lieblos und obgleich die Figuren (teils) dieselben wie im gelungen Vorgänger sind, überzeugen sie weitaus weniger.
Vor allem das Ende ist äußerst schwach und enttäuschend und hinterlässt einen noch schlechteren Eindruck vom Film.
Bewertung:
Darsteller: 5/10
Plot: 4/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 5/10
LorD's FilmList-Platzierung: 413
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.1) (http://www.imdb.com/title/tt0095742/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=uuu_-PIYuvI)
LorD AvengeR
12.04.2008, 18:42
A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child /Nightmare on Elm Street 5 – Das Trauma
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/1880/cover.jpg
Laufzeit: ca. 85 Minuten
Genre: Horror
Regie: Stephen Hopkins
Darsteller: Robert Englund, Lisa Wilcox
Gesehen auf: Englisch
Kinostart: 8. Februar 1990
Inhalt
In direkter Anknüpfung an den Vorgänger, versucht Freddy Krueger dieses Mal über die Träume des ungeborenen Kindes von Alice zurückzukehren. Außerdem trifft Alice in ihren Träumen nun nicht mehr nur auf Freddy, sondern auch auf einen mysteriösen, kleinen Jungen...
Kritik
9, 10 - Never sleep again!
In meinen Augen der beste Nightmare-Teil und absolute Höhepunkt - selbst ohne Wes Craven und auch als eigenständiger Film gelungen. Die Story ist super und bietet erneute Abwechslung + Rückblenden zu Freddys Zeugung, Geburt und Vorgeschichte. Freddy selbst hat wieder massig gute Auftritte und Sprüche (auch wenn er in Teil 3 einen Ticken lustiger war) und während er die Unterhaltung liefert, sorgen Story, die passablen Darsteller und Settings für die nötige Atmosphäre und Spannung. Auch die Effekte sind ausgeklügelt und gelungen und machen somit zusätzlichen Spaß am Gucken.
Ein perfekter Film für alle HorrorFans, die auch ohne einen anderen Teil gesehen zu haben beruhigt einschalten können.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 8/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 8/10
LorD's FilmList-Platzierung: 89
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.6) (http://www.imdb.com/title/tt0097981/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=F4iBL3Pe8HU)
LorD AvengeR
12.04.2008, 18:44
Freddy’s Dead: The Final Nightmare /Freddy's Finale – Nightmare on Elm Street 6
http://nightmareonelmstreetfilms.com/image/FreddysDeadsoundtrack01.jpg
Laufzeit: ca. 86 Minuten
Genre: Horror
Regie: Rachel Talalay
Darsteller: Robert Englund, Lisa Zane
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 5. September 1991
Inhalt
Nach 10 Jahren hat Freddy sämtliche Kinder von Springwood ermordert - ein einziges konnte fliehen, verliert auf der Flucht aber sein Gedächtnis. Auf der Suche nach seinen Erinnerungen kehrt es später wieder in die Stadt zurück und verhilft Freddy unbeabsichtigt zu dessen Ausbruch aus Springwood.
Kritik
9, 10 he's back again!
Nun ja... ich sehe diesen Film absolut nicht als eine Fortsetzung der Reihe, er ist eher eine Art Parodie. Angesichts der Tatsache, dass sich Freddy als Figur selbst zu veralbern versucht, ist der Ausdruck auch nicht ganz fehl am Platz. Die Story taugt nicht viel, auch wenn sie weitere VergangenheitsTeile von Freddy aufdeckt und sein (eigentlich) endgültiges Ende besiegelt. Beide angesprochenen Aspekte sind unzureichend und ziehen die Gesamtstory eher runter, als dass sie sie ordentlich abrunden.
Nur um ehrlich zu sein, hat dieser sechste Teil sogar einen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Fixiert man sich nämlich nicht darauf, dass es sich hierbei um eine durchaus entscheidende Fortsetzung einer passablen Filmreihe handelt, sondern eher um eine alberne HorrorKomödie, kommt man auf seine Kosten - und das nicht zu knapp. Viele Darstellungen sind einfach zu bizarr, als dass sie einen nicht zum Lachen bringen könnten. Freddy muss nicht mal mit Sprüchen nachhelfen, er strapaziert die Lachmuskeln durch seine Wandlung in eine Art Witzfigur schon genug.
Sogesehen fällt einem die Bewertung umso schwerer... unterhalten hat der Film auf jeden Fall mehr als der Großteil seiner Vorgänger, als ernstzunhemender Nachfolger ist er aber wie alle geradzahligen Teile der Reihe eine herbe Enttäuschung. Welchen Aspekt man stärker bewerten will, liegt schlussendlich im Auge des Betrachters.
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 5/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10
LorD's FilmList-Platzierung: 194
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.4) (http://www.imdb.com/title/tt0101917/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=nGQP6PIXzyc)
LorD AvengeR
12.04.2008, 18:45
Wes Craven's New Nightmare
http://www.juggling.org/movies/Pics/Wes_Cravens_New_Nightmare.gif
Laufzeit: ca. 85 Minuten
Genre: Horror
Regie: Wes Craven
Darsteller: Robert Englund, Heather Langenkamp, Miko Hughes
Gesehen auf: Englisch
Kinostart: 19. Januar 1995
Inhalt
Der siebte Teil spielt außerhalb der Reihe und stellt alle Vorgänger als das dar, was sie auch wirklich sind: Filme. Um der Sache aber die gewisse Würze zu verleihen, terrorisiert Freddy die Darsteller auch in der Realität...
Kritik
Angesichts der Tatsache, dass Wes Craven hier wie schon im ersten Teil selbst Regie und Drehbuch übernahm, waren meine Erwartungen schon hochgestellt aber dann völlig über den Haufen geworfen worden. Nicht etwa, weil der Film schlecht ist, sondern weil er einfach etwas völlig anderes zeigt, als ich erwartet habe.
Die Darstellung aller Vorteile als normale Filme verheißt schon einen starken Umbruch, wobei man das noch gut und recht als Untertreibung abtun kann. Dieser Film hat abgesehen von einigen Darstellern und dem Auftreten des Namens Freddy Krueger absolut nichts mit der Nightmare-Reihe gemeinsam und kann daher auch schlecht mit ihr verglichen werden. So bleibt beispielsweise der Humor, der sich ab dem dritten Teil deutlich ausgebildet hat, hier völlig aus. An seine Stelle tritt ein gewaltiges Maß an Spannung! Auch das Genre wandelt sich vom gewöhnlichen Horror eher in eine Art PsychoThriller, der ausschlaggebend für die beklemmende und eindrucksvolle Atmosphäre ist. Die Sparte TeenieFilm hinter sich lassend trumpft der Film mit komplexeren und umfangreicheren Dialogen auf, die Stellen ausfüllen, in denen bei Teil 1-6 längst Freddy himself aufgetaucht wäre. Da eben diese Stellen aber derart überzeugend und passend sind, wirkt das Ende schon fast als Störung im Gesamtbild und zwanghaftes Hineinrutschen in die alten Nightmare-Filme.
Das Mitspielen von Miko Hughes hat mich (angesichts mangelnder Recherche im Vorfeld^^) überrascht, aber im Nachhinein fast schon mehr überzeugt als seine ähnliche Rolle in Das Mercury Puzzle. Auch Heather Langenkamp, bekannt aus Teil 1 und 3, die nun (mehr oder weniger) sich selbst spielen durfte, überzeugt erheblich mehr als in besagten Teilen und hebt das schauspielerische Niveau dieses Filmes im Vergleich zu den Vorgängern erheblich an.
Alles in allem würde ich New Nightmare also als einen Film bezeichnen, der der Reihe aus der Reihe tanzt. Aber wer wirklich wahren Horror mit Freddy Krueger sucht, wird ihn in keinem anderen Film in der Form finden, wie er hier vorliegt.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 8/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 7/10
Gesamteindruck: 8/10
LorD's FilmList-Platzierung: 104
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0111686/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=TV8za5nWxwo&feature=related)
LorD AvengeR
12.04.2008, 18:47
Freddy Vs. Jason
http://media.movieweb.com/news/old/07_03/fvj.jpg
Laufzeit: ca. 93 Minuten
Genre: Horror
Regie: Ronny Yu
Darsteller: Robert Englund, Ken Kirzinger, Monica Keena
Gesehen auf: Englisch/Deutsch
Kinostart: 20. November 2003
Inhalt
Durch einen enormen Aufwand und nicht ganz moralisch vertretbare Aktionen hat es die Stadt Springwood geschafft, die Erinnerung an Freddy Krueger nahezu komplett zu löschen - und ohne die Angst vor ihm, ist er auch zu schwach seinem Handwerk nachzugehen. Um die Erinnerung wiederzuerwecken, besucht er niemand geringeren als Jason Vorhees im Traum und verhilft ihm zur Wiederauferstehung, damit dieser auf der Elm Street morden geht. Es dauert nicht lange, bis die zwei legendären Killer sich in die Quere kommen.
Kritik
Ein blendender Einfall, dieses Crossover zweier berühmter HorrorFilmReihen. Einfach alles an diesem Werk macht Spaß! Seien es nun die erstklassigen Effekte, die vorallem Freddy und seinen Fähigkeiten zugute kommen, die Story an sich oder die Dialoge. Filmfans wird eventuell auch das ein oder andere bekannte Gesicht erfreuen, wie z.B. Zack Ward ("Postal") in einer Gastrolle. Freddys legendärer schwarzer Humor ist auch hier wieder im ordentlichen Maße anzutreffen, wird aber zweifelsfrei von den Kämpfen zwischen ihm und Jason in den Schatten gestellt. Rückblenden auf beiden Seiten stellen auch noch kurz die Vergangenheit beider Killer dar für die jüngere Generation, denen die A Nightmare On Elm Street und Freitag, der 13. Filme entgangen sind.
Trotz der TopEffekte vermisst man stellenweise doch etwas den SplatterFaktor, der durchaus möglich ist, wie man in einigen Szenen deutlich sieht.
Wenn auch die Story nicht vom Feinsten ist und dem ein oder anderen Nightmare-Teil sicher nachhängt, so kann doch keiner der Filme in meiner Review-Reihe an Unterhaltung mithalten, wenn sich Jason und Freddy kloppen! Muss man einfach gesehen haben.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 7/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 9/10
LorD's FilmList-Platzierung: 87
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.9) (http://www.imdb.com/title/tt0329101/)
Link zum Trailer (http://www.myvideo.de/watch/1343308/Freddy_VS_Jason_Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
1, 2, that's LorDs last review... (sagt das drei Mal laut, schnell hintereinander :D )
Und als glorreicher Abschluss und billige Imitation von Counts HellraiserEndReview gibt's hier noch das FanProjekt Freddy VS. Ghostbusters (http://www.braxtanfilm.com/fvgb.html) zum Download^^. Die Story und die Dialoge sind lau, aber es sind ein paar gute Ideen dabei und die Effekte verdienen für ein FanProjekt schon ordentlichen Respekt.
1,2, I'm finally through... Sitz jetzt hier schon seit gut vier/fünf Stunden an dem Batzen Reviews, hab vorhin noch extra erneut Freddy Vs. Jason geschaut aber jetzt bin ich endlich fertig und kann euch das Gesamtwerk präsentieren, zu dem Count mich inspiriert hat :gratz Da ich es für eine nette Idee halte, möchte ich auch an dieser Stelle eine Rangliste zum Besten geben, mit der ich hier auch schließen werde:
1. Freddy Vs. Jason
Wie gesagt... einfach ungemein unterhaltsam und in Sachen Bild-, Ton- und EffektQualität mangelt es an nichts. Plus Freddys schwarzen Humor kann ich den Film getrost auf Patz 1 setzen, da er ohnehin nicht direkt Teil der Reihe ist.
2. A Nightmare On Elm Street 5: The Dream Child (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=5980684&#post5980684)
Geile Story, geiler Humor, markante Szenen und Rückblenden, die eine vernünftige Vergangenheitsgeschichte von Freddy erzählen und außerdem eine gute HorrorAtmosphäre.
3. A Nightmare On Elm Street 3: Dream Warriors (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=5980658&#post5980658)
Cravens Comeback mit guter Story, netten Innovationen, sympathischen Charakteren und Freddy in Höchstform.
4. Wes Craven's New Nightmare (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=5980715&#post5980715)
Die eindeutig beste Atmosphäre unter diesen allen Teilen, wohl aber nur wegen dem GenreUmbruch. Nichts desto trotz gute schauspielerische Leistung und coole Story.
5. Freddy’s Dead: The Final Nightmare (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=5980697&#post5980697)
Springt hervor, aber im Gegensatz zu New Nightmare eher unabsichtlich. Als Fortsetzung ziemlicher Schrott, als Film an sich äußerst unterhaltsam.
6. A Nightmare On Elm Street (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=5980638&#post5980638)
Der Auftakt... man hätte mehr draus machen können, aber die Spannung und die Atmosphäre überzeugen dennoch. Passabler Streifen, der genügend Raum für Besserungen gelassen hat.
7. A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=5980669&#post5980669)
Die Ideen überzeugen einfach nicht und vieles wirkt aufgesetzt.
8. A Nightmare on Elm Street 2: Freddy's Revenge (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=5980647&#post5980647)
Eine überflüssige Fortsetzung, die man getrost ignorieren kann. Hier stimmt einfach nichts.
Alien
http://www.weltimkino.de/medien/images/thumbnails/2512_200.jpg
Originaltitel: Alien
Herstellungsland: Großbritannien, USA
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Ridley Scott
Darsteller:
- Tom Skerritt
- Sigourney Weaver
- Veronica Cartwright
- Harry Dean Stanton
- John Hurt
- Ian Holm
- Yaphet Kotto
- Bolaji Badejo
- Eddie Powell
Genre: Science-Fiction Horror
Inhalt:
Von einem mysteriösen Signal aus ihrem Kälteschlaf geweckt, macht die siebenköpfige Mannschaft eines Raumfrachters Zwischenstopp auf einem unbekannten Planeten. Bereits nach kurzer Zeit entdecken sie ein außerirdisches Raumschiff, welches hunderte von fremdartigen Eiern beherbergt. Eines dieser Eier öffnet sich und gibt einen übergroßen Parasiten frei, welcher sich sofort am Kopf einer der Offiziere festsetzt. Voller Furcht und Ungewissheit machen sich die Raumfahrer schnellstens aus dem Staub. Noch ahnen sie nicht, dass sie die wohl tödlichste aller Lebensformen mit an Bord haben: In dem Körper des bewusstlosen Infizierten wächst mit rasender Geschwindigkeit ein raubtierartiges Alien heran, welches gnadenlos alles menschliche Leben auszulöschen versucht...
Kritik:
Regisseur Ridley Scott schuf 1979, unwissend, einen Meilenstein der Science-Fiction Thriller. Alien - Das Unheimliche Wesen aus einer anderen Welt. Dieser Film ist heute noch sehr beliebt und wird von vielen als der beste Film des Genres gepriesen.
Selbst wenn der Ablauf der Story sehr Simpel ist, ein Alien schlüpft aus jemand und murkst alles ab, ist der Film für mich dennoch gut gelungen. Ridley Scott schafft für den Zuschauer eine düstere Atmosphäre und schafft es mit dunklen Bildern und Schaueffekten eine ja gar klaustrophobische Stimmung zu schaffen. Auch erzeugt dieser Film eine Spannung wie kein anderer.
Das größte Lob geht natürlich an H.R. Geier der den Alien ja geschaffen hat. Eines der grusligsten Filmmonster wo es gibt. Für mich ist alles anderer Billigklatsch.
Auch die Darsteller lassen sich loben. Sigourney Weaver geht zwar noch etwas milde zu Felde doch ihre Wandlung zu einer harten Filmfigur ist bemerkbar. Eine der besten Schauspielerinnen. Auch die Darstellung der anderen Charaktere ist perfekt gelungen.
Ein Fazit:
Alien I ist einer der besten Science-Fiction Horrorfilme den ich je gesehen habe und trumpft durch eine packende Story, die Atmosphäre und natürlich das Monster auf ebenso wie grandiose Darsteller.
Einzelbewertungen:
Darsteller: (10/10) Sie wissen ihr Handwerk zu verstehen
Plot: (10/10) Man kann alles von diesem film erwarten
Effekte: (10/10) Für solch einen alten Film sind die Effekte top
Anspruch (4/10) Nicht gerade ein Denker Film, aber egal!
Gesamt: (10/10) Nicht umsonst verdient Alien I den titel "Bester Science Fiction Horror"
DVD bei Amazon
ImdB Bewertung 8,5 (Buuh) (http://www.imdb.com/title/tt0078748/)
Aliens - Die Rückkehr
http://www.new-video.de/co/aliens2.jpg
Dt.Start: 13.November 1986
Premiere: 18.Juli 1986 (USA)
FSK: 16
Genre: Science Fiction Horror
Länge: 137 Minuten
Land: USA, UK
Darsteller:
- Sigourney Weaver
- Carrie Henn
- Michael Bien
- Lance Henricsen
- Paul Raiser
- Bill Paxton
Regie: James Cameron
Drehbuch: Dan´O Bannon, Ronald Shusett
Inhalt:
Nach fast sechzig Jahren wird das Shuttle mit Commander Ripley (Sigourney Weaver) aufgelesen. Doch ihre Rückkehr sieht anders aus, als sie sich das erwartet hat. Ihrer Geschichte von der außerirdischen Gefahr wird kein Glauben geschenkt, stattdessen wird sie degradiert und muss erfahren, dass der Planet, auf dem sie damals die tödlichen Aliens mit entdeckte, inzwischen kolonisiert wird. Als jedoch die Funkverbindung zur Kolonie abreißt, beschließt die Company eine Untersuchung der Vorfälle: Mit einem Trupp Marines und einem Vertreter der Firma kehrt Ripley zum Planten zurück. Eine Reise in die Hölle: selbst die harten Soldaten werden von den fremden Wesen unaufhaltsam dezimiert. Bald ist es nur noch eine kleine Gruppe Überlebender, die sich gegen die Bestien verteidigen muss und gleichzeitig einen Fluchtweg vom Planeten sucht.
Kritik:
Nach dem erfolg des ersten Teiles der Alien Reihe ließ man flugs das Drehbuch für einen zweiten Teil herholen und weiter zu machen. Aliens - Die Rückkehr hieß das werk von 1986. Der zweite Teil der Alien Reihe ist in mancher Hinsicht sogar besser als der erste Teil. Zwar ist die Story des Filmes wieder recht simpel gestrickt doch alles hat sich weiterentwickelt. Die Atmosphäre des ist noch düsterer und irrealer als je zuvor und bringt den Zuschauer dazu die Fingernägel abzukauen. Die Spannung bleibt während des ganzen Filmes erhalten und lässt einen oft den Atem stocken oder das Herz rasen. Die Schaueffekte sind noch heftiger als zuvor und bringen einen dazu schweißgebadet dazusitzen. Auch die Umsetzung der Aliens ist perfekt gelungen und die Alien Königin lässt alles noch einmal auftrumpfen. Auch Darstellerisch ist dieses mal wieder alles gelungen. Singourey Weaver als Allen Ripley hat sich als Charakter weiterentwickelt und greift nun härter durch besonders gegen Ende des Filmes. Auch die albtraumhafte Erfahrungen und Emotionen von ihr kommen gut rüber. Auch die anderen Darsteller können sich sehen lassen besonders die kleine Mud. Die Marines mit ihrer Darstellung sind gut angepasst.
Fazit:
Der zweite Teil der Alien Reihe ist noch besser als der erste und bietet Spannung pur!
Einzelbewertungen:
Darsteller: (10/10) Perfekt gut gespielte Charaktere
Plot: (10/10) Noch besser als der erste Teil!
Effekte: (10/10) Heftiger als je zuvor
Anspruch (4/10) Wie im ersten Teil nichts nachzudenken
Gesamt: (10/10) Noch besser als der erste Teil!
DVD bei Amazon
ImdB 8,4 (http://www.imdb.com/title/tt0090605/)
Alien 3
http://dailywallpaper.de/desktops/movies-filme/alien-3-746701
Produktion: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Länge: 110 Minuten
FSK: 16
Regie: David Fincher
Drehbuch: Vincent Ward, Walther Hill
Darsteller:
* Sigourney Weaver: Ellen Ripley
* Charles Dance: Clemens
* Charles S. Dutton: Dillon
* Lance Henriksen: Bishop
* Pete Postlethwaite: David
* Paul McGann: Golic
* Brian Glover: Andrews
* Ralph Brown: Aaron
Handlung:
Ripley stürzt während ihres Kälteschlafs wegen eines "Zwischenfalls" in ihrem Schiff auf den Planeten Fiorina 161 ab. Dort leben lediglich einige Insassen eines aufgegebenen Hochsicherheits-Gefängnisses, welche finden die bewusstlose Ripley als einzige Überlebende dieses Absturzes vorfinden und in ihr Lager bringen. Schnell stellt sie fest, dass ihre Anwesenheit Probleme verursacht, da die Männer dort aufgrund religiöser Dogmen keine Frauen dulden. Bald schon kommt es zu bestialischen Morden unter den Gefangenen und zu der Erkenntnis, dass in dem abgestürzten Rettungsshuttle ebenfalls ein Alien war. Die völlig überrumpelten Gefangenen werden sich ihrer Lage nur zögerlich bewusst und die Tatsache, dass ihnen nur sehr primitive Waffen zur Verfügung stehen, macht den Kampf gegen die Bestie zum Himmelsfahrtskommando. Für Ripley beginnt jedoch mittlerweile noch ein anderer Kampf: Der Kampf gegen die Zeit, denn ihr größter Albtraum wird wahr...
Kritik:
Der dritte Alien Film sollte noch einmal der totale Renner werden doch da wurden die Fans leider enttäuscht. Optisch schön ist der Film trotzdem der schwächste Teil der Reihe. Der Film sollte der letzte Teil der Reihe werden, aber es schien während dem Dreh Uneinigkeit zu herrschen. Über zehn Autoren haben sich am Drehbuch versucht- folgendermaßen sieht es natürlich aus. Der Ernst der anderen Alien Filme war schon am Anfang verflogen und bot eher einer Lachnummer. Der Showdown im Gefängnis war ebenfalls völlig absurd allein von der Technik her. Auch die Darsteller überzeugen nicht. Außer Singourey Weaver sind die anderen Darsteller kaum wichtig und spielen ihre Rolle äußerst fragwürdig.
Das ist schade denn Alien 3 ist von der Atmosphäre wider besonders gut gemacht. Abgesehen vom großen Showdown bleibt die Handlung jedoch oberflächlich. Der Film ist nicht befriedigend und kommt nicht an seine Vorgänger heran. Schade!
Einzelbewertungen:
Darsteller: (2/10) Außer Weaver ist niemand gut!
Plot: (5/10) Die düstere Atmosphäre bleibt alles was vom einstigen Kulthorror übrig geblieben ist!
Effekte (4/10) Erbärmlich gemacht
Anspruch (4/10) Wie die anderen Teile kein Denker Film!
Gesamt: (5/10) Alien 3 ist leider das schwächste Glied der so guten Filmreihe!
ImdB Bewertung 6,4 (http://www.imdb.com/title/tt0103644/)
DVD bei Amazon
Alien - Die Wiedergeburt
http://images-eu.amazon.com/images/P/B0001OGSSI.03.LZZZZZZZ.jpg
Produktion: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Jean-Pierre Jeunet
Darsteller:
- Sigourney Weaver
- Winona Ryder
- Dominique Pinon
- Ron Perlman
- Gary Dourdan
- Michael Wincott
- Kim Flowers
- Dan Hedaya
- J.E. Freeman
- Brad Dourif
- Raymond Cruz
- Leland Orser
Genre: Science Fiction Horror
Inhalt:
Ellen Ripley, die am Ende von Teil 3 Selbstmord beging, weil ein Alien in ihr steckte, wird 200 Jahre später geklont - inklusive des damals in ihr steckenden Alien. Der Alien-Embryo wird ihr entnommen und in einem Labor großgezogen. Ripley ist durch das Klonen verändert, da sie einen Teil der Alien-Gene in sich trägt und dadurch aggressiver und stärker geworden ist. Obwohl ihr dies äußerlich nicht anzumerken ist, zeigt sich im weiteren Verlauf immer wieder ihre Verbundenheit zu den grauenhaften Kreaturen. Ripley spürt ihre Präsenz, die Aliens gehorchen ihr bis zu einem gewissen Grad und sie entwickelt Mutterinstinkte für das ihr entnommenes Exemplar. Als eine Gruppe von Schmugglern die Forschungsstation aufsucht, gelingt es den gezüchteten Aliens zu entkommen.
Kritik:
Der letzte Teil der Alien Reihe kam 1997 raus. Viele Fans hofften nun auf eine bessere Umsetzung als den dritten Teil der missglückte. Eins vorweg der vierte Teil ist zwar nicht so gut wie Teil 1 und 2 aber deutlich besser als Teil 3. Weaver darf dieses mal durch klonen wieder den Aliens in den Hintern treten. Sie trägt auch nun Alien Gene in sich was die ganze Sache nun auch interessanter und spannender macht. Auch die Darstellung der einzelnen Figuren ist wieder um Welten besser als im 3 Teil. Weaver ist wieder mal super doch die Nebendarsteller bekommen dieses mal auch was zu tun als nur Todeskandidaten zu sein. Die Einzelnen Darsteller spielen ihre Rollen überzeugend und machen sie endlich mal wieder glaubhaft, sind aber nicht so gut wie die in den ersten beiden Teilen. Am Ende ist aber der neue Alien Überflüssig der eher nach ET aussieht als der Original Alien. Von der Handlung, Spannung und Atmosphäre war alles mal wieder gut gelungen.
Fazit:
Alien 4 ist doch ein würdiger Abschluss der Reihe und macht die Lücke die Teil 3 hinterließ wieder dicht!
Einzelbewertungen:
Darsteller: (7/10) Weaver mal wieder top die anderen Darsteller glaubhaft
Plot: (8/10) Besser als Teil 3
Effekte: (6/10) Top doch das Ende verschlechtert alles ziemlich
Anspruch: (4/10) Kein Kommentar
Gesamt: (7/10) Alien 4 ist ein stabiles Ende der reihe!
DVD bei Amazon
ImdB Wertung 6.1 (http://www.imdb.com/title/tt0118583/)
Übersicht
Alien 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?t=254045&page=10)
Ein Meilenstein des Horror Genres war Alien I
Aliens - Die Rückkehr (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?t=254045&page=10)
Noch besser als Teil 1 in den Augen vieler Fans
Alien 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?t=254045&page=10)
Der Schwachpunkt der Reihe, eine Enttäuschung!
Alien - Die Wiedergeburt (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?t=254045&page=10)
Der Abschluss der Reihe war wieder einigermaßen stabil und würdig!
Predator
http://www.lovefilm.com/lovefilm/images/products/7/7907-large.jpg
Originaltitel: Predator
Regie: John McTiernan
Laufzeit: 107 Minuten
FSK-Freigabe: ab 18 Jahren
Starttermin D: 27.08.1987
Starttermin US: 12.06.1987
Produktionsländer: USA
Budget: nicht bekannt
Genre: Horror, Kult
Inhalt:
Major Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) dringt mit seiner Einheit in feindliches Gebiet ein, um gefangene Landsleute aus den Händen von Guerilleros zu befreien. Die Rebellen sind schnell besiegt, die gesuchten Amerikaner jedoch tot. Sie sind einem menschenfressenden Alien aus dem Weltraum zum Opfer gefallen, das die Erde als geeignetes Jagdgebiet betrachtet. In perfekter Tarnkleidung erweist sich das mörderische Raubtier als übermächtiger Gegner und tötet des Majors Männer der Reihe nach.
Kritik:
Mit "Predator" ist Regisseur John Mac Tiernan einer der besten Sience Fiktion Horror Filme gelungen. Zugegeben: Die Handlung ist zwar nicht innovativ und reicht nicht an die "Alien reihe" heran, doch es wird einiges an Spannung im Dschungel geboten. Das merkt man immer wieder am Predator selbst der nur durch Wärmebild erkennen kann wo etwas ist. Der Predator kommt schon früh als Beobachter hinzu doch seinen wirklichen Auftritt bekommt er erst gegen Mitte des Filmes. Das ist gerade das spannende an diesem Film, da man nicht weiß was auf einen zukommt. Zwar wird nicht an Brutalität gespart doch eine Metzelorgie ist der Film auch nicht. Manchmal sieht man schon wie das ein oder andere böße Ding kommt aber im fernsehen ist der Film eh arg gekürzt gekommen. Alles in allem ist Predator wirklich gut gelungen und für 1987 sind die Effekte top.
Einzelbewertungen:
Darsteller: (6/10) Nichts herausragendes!
Plot: (8/10) Zwar nicht innovativ dennoch spannend
Effekte: (10/10) Für einen film dieses Jahres Top!
Anspruch: (2/10) Hier wird gar nichts überlegt! Noch weniger als bei "Alien"!
Gesamt: (7/10) "Predator" ist ein solider Film, wobei er nicht an die Alien Klassiker herankommt!
DVD bei Amazon
ImdB Wertung: 7.7 (http://www.imdb.com/title/tt0093773/)
Predator 2
http://markprigoff.com/dvd/predator2_se.jpg
Genre: Action / Science Fiction / Horror
Originaltitel: Predator 2
Laufzeit: 108 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1990
FSK-Freigabe: nicht unter 18 Jahren
Regie: Stephen Hopkins
Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Danny Glover, Gary Busey, Rubén Blades, Maria Conchita Alonso, Bill Paxton, Kevin Peter Hall, Robert Davi, Adam Baldwin, Kent McCord, Steve Kahan
Inhalt:
Im Kampf gegen rivalisierende Drogenbanden sehen sich Leutnant Mike Harrigan (Danny Glover) und seine Kollegen Danny (Rubén Blades), Leona (Maria Conchita Alonso) und Jerry (Bill Paxton) einem neuen Feind gegenüber, der Mitglieder auf allen Seiten niedermetzelt. Während sich eine Spezialeinheit unter der Leitung von Peter Keyes (Gary Busey) angeblich der neuen Bedrohung annimmt, untersuchen auch die Polizisten die Vorfälle weiter.
Was sie entdecken, scheint unglaublich: Es hat den Eindruck, als würde ein außerirdisches Wesen, der Predator (Kevin Peter Hall), in den Straßen von Los Angeles Menschen wie Beute jagen. Dabei geht er nach einem offensichtlichen Schema vor: Wer sich als Trophäe anbietet, wird getötet.
Und möglicherweise könnte Harrigan ein würdiger Gegner sein...
KritiK
Ich bin aber in Kommentierlaune und arbeite jetzt mal durch. Egal! Kommen wir zum nächsten Teil der Predator Filme. Der Predator schaffte es jetzt vom Südamerikanischen Dschungel in die Großstadt Los Angeles. Am zweiten teil arbeitete eine komplett neue Crew. Die Regie, die Darsteller und die Umgebung waren gegenüber dem ersten Teil ein unterschied von Tag und Nacht. Was davon übrig geblieben ist der mordlustige Predator. Doch die neuen Darsteller können sich Schauspielerisch beweisen und sind besser als die Schauspieler im ersten Teil. Der zweite teil verzichtet auch die düstere und spannende Atmosphäre und geht mehr in die Aktion hinüber, was allerdings nicht schlecht ist sondern gut umgesetzt wurde. Ein großes Lob. Der Film kann durchhalten und wird nicht langweilig, was schon etwas heißen will. Die Gewalt ist gegenüber dem ersten teil etwas gesunken.
Fazit:
Predator 2 ist auf seine Art in mancher Hinsicht besser als der erste Teil und bietet eine andere Handlungsweise!
Einzelbewertungen:
Darsteller: (8/10) Hier hat sich einiges getan
Plot: (8/10) Auf seine Art sehr gut umgesetzt
Effekte: (7/10) Diese sind leider zurück gegangen
Anspruch: (2/10) Da muss man dumm sein wenn man den Film nicht kapiert
Gesamt: (8/10) Predator 2 ist als Nachfolger sogar besser als der erste Teil
ImdB Wertung 5.9 (http://www.imdb.com/title/tt0100403/)
Alien vs Predator
http://www.geocities.com/theactionkingsk/AlienVsPredator-newteaserposter.jpg
Tschech/Can/D/US 2004 - 101 Minuten
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Dan O'Bannon, Ronald Shusett
Besetzung: Sanaa Lathan, Raoul Bova, Lance Henriksen, Ewen Bremner u.a.
Inhalt:
Im ewigen Eis der Antarktis entdeckt ein Forschungssatellit der Weyland Corporation die Wärmesignatur einer gigantischen Pyramide. Eilig wird ein Team von Wissenschaftlern zusammengestellt, um das mysteriöse Monstrum unter die Lupe zu nehmen.
Die Pyramide, welche aztekische, ägyptische und kambodschanische Merkmale in sich vereint, birgt ein Geheimnis, auf das die Forschertruppe nichts hätte vorbereiten können: In dem labyrinthartigen, sich permanent verschiebenden Gemäuer spielt sich der Jahrtausende alte Männlichkeitsritus einer außerirdischen Kriegerrasse ab. Diese nutzen Menschen als Wirte um ihre Sparringspartner zu züchten. Das Forscherteam gerät zwischen die Fronten eines tödlichen Kampfes, dem es unmöglich entrinnen kann.
Kritik:
Alien vs Predator versprach vielen Horror Fans mal wieder was Actionreiches. Man lässt die grausigsten Kreaturen des Universums aufeinander los und die Menschen dienen nur als Futter. Ist es wirklich so gut? Eigentlich sind Aliens und Predatoren der unterschiedlicher als tag und Nacht. Während Alien in der Zukunft spielte, war Predator in der Gegenwart angesiedelt. Lange Rede kurzer Sinn: Der Film bietet eigentlich nicht wirklich was neues. Die Produzenten mussten alles nur logisch verknüpfen. Zwar klingt das vielversprechend war aber schwer umzusetzen und hinterließ Logiklücken die nicht sein müssten. Dinge wie das die Aliens sich nicht durch Wirte fortpflanzen oder der Predator der anstatt auf Hinterhältigkeit auf Action steht. Man sieht dass die Produzenten nichts dazu gelernt haben und Alien vs Predator nicht gerade der gute Laune Film des Jahres für Fans der Originalfilme ist.
Einzelbewertungen:
Darsteller: (5/10) Nichts Besonderes
Plot: (4/10) Der Film lässt einiges zu wünschen übrig
Effekte: (10/10) Die sind wenigstens top
Anspruch: (2/10) Hier kann man vergebens auf Denken hoffen
Gesamt: (4/10) Alien vs Predator ist ein lieblos gemachter Film wo nur Aktion zählt und dabei Hintergründe offen lässt.
DVD bei Amazon
ImbD Wertung 5,4 (http://www.imdb.com/title/tt0370263/)
Alien vs Predator 2
http://www.fidb.de/cms/images/stories/filmplakate/20th_century_fox/aliens_vs_predator_2.jpg
Aliens vs. Predator 2
(Aliens vs. Predator Requiem, USA 2007)
Studio/Verleih: 20th Century Fox
Regie: Colin Strause, Greg Strause
Produzent(en): John Davis, Wyck Godfrey, Paul Deason, David Giler, Walter Hill
Drehbuch: Shane Salerno
Kamera: Daniel Pearl
Musik: Brian Tyler
Genre:Science-Fiction / Action / Horror
Darsteller:
John Ortiz, Steven Pasquale, Johnny Lewis, Reiko Aylesworth, David Paetkau, Chelah Horsdal, Gina Holden, Shareeka Epps, Ariel Gade, Ty Olsson, Kristen Hager, David Hornsby, Juan Riedinger, Tim Henry
Inhalt:
Ein Predator Raumschiff stürzt in der Nähe einer Kleinstadt Namens Gunnison im US-Bundesstaat Colorado ab. An Bord befinden sich, neben einem Überlebenden erfahrenen Predator, die gefährlichsten und furchtbarsten Kreaturen, mit denen es die Menschheit jemals zu tun hatte: Aliens! Für diese Wesen ist die Kleinstadt ein gefundenes Fressen im wahrsten Sinne des Wortes. Nach und nach breiten sie sich in der Stadt immer mehr aus und die Bewohner müssen erkennen, dass sie nur gemeinsam eine Chance haben zu überleben, zumal der letzte Predator die Situation ausnutzt und gnadenlos Jagd auf die Menschen macht, um seine Trophäensammlung zu vergrößern...
Kritik:
Wie bereits im ersten Teil ließ man in "Alien vs Predator 2" die gefährlichsten Kreaturen des Universums aufeinander los. Nachdem der erste Teil nicht das Gelbe vom Ei war hoffte man darauf dass man im zweiten Teil siech mehr Mühe gemacht hat. Im vergleich zum ersten teil finde ich haben sich die Macher ganz schön am Riemen gerissen und einen sehenswerten Film rausgebracht. Die neuen Darsteller spielen ihr rollen überzeugender als die im ersten Teil. Die Handlung ist etwas ausgereifter lässt aber noch einiges zu Wünschen übrig. Von den Effekten her war Alien vs Predator 2 wie hoch dabei und was sehr gut gelungen. Man erkennt dass sich die Produzenten am Riemen gerissen haben und einige Fehler, auch inhaltliche, ausgemerzt haben.
Fazit:
Alien vs Predator 2 ist im Vergleich durchaus sehenswert und bietet solide Spannung und Action!
Einzelbewertungen:
Darsteller: (6/10) Im Vergleich zum ersten teil etwas besser
Plot: (6/10) Die Handlung wurde endlich überarbeitet
Effekte: (10/10) Einfach Top
Anspruch: (2/10) Nun ja!
Gesamt: (6/10) Alien vs Predator 2 ist ein sagen wir recht guter film für Action Fans
DVD bei Amazon
ImdB Wertung 5,0 (http://www.imdb.com/title/tt0758730/)
Aratirion
13.04.2008, 13:14
Ed Wood
http://blogs.citypages.com/amadzine/edwood.jpg
Erscheinungsjahr: 1994
Genre: Biographie, Komödie, Drama
Regie: Tim Burton
Darsteller: Johnny Depp, Martin Landau, Sarah Jessica Parker, Bill Murray
Inhalt
Tim Burton erzählt mit dem Film einen Abschnitt im Leben des "schlechtesten Regisseurs aller Zeiten" Edward D. Wood Junior. Ed Wood (Johnny Depp) lebt für den Film, und obwohl er von allen anderen als hoffnungslos untalentiert angesehen wird, produziert Ed Wood seine eigenen skurrilen Horror - und Science-Fiction - Billigproduktionen, basierend auf den eigenen Drehbüchern. Er führt selbst Regie und spielt auch in seinen Streifen mit. Durch Zufall begegnet er dem pensionierten Stummfilmstar und Dracula-Legende Bela Lugosi (Martin Landau) mit dessen Hilfe er seinen Traum verwirklichen will: Woods "Meisterwerk" Plan 9 from Outer Space Doch auf dem Weg dorthin stellen sich ihm einige Hindernisse in den Weg...
Kritik
Zu Beginn sei gleich gesagt, dass der Film schwarz-weiß/grau ist, was aber sehr gut zur Atmosphäre passt und das Bild des Hollywood in den 50er Jahren abrundet.
Die Handlung erstreckt sich über 2 Stunden, was vielleicht, nüchtern betrachtet, zu langatmig erscheinen mag, aber aufgrund der Genialität und des Humors beinahe jeder Szene, nicht wirklich so rüberkommt.
Tim Burton ist ein meisterhafter Geschichtenerzähler, und hat man sich erst einmal auf seine märchenhafte Welt eingelassen, kann man voll darin versinken und das Gesehene genießen - selbst wenn die Handlung eher dürftig ausfällt, wie auch beim kürzlichen Sweeney Todd.
Wie auch immer, Depp spielt einen exzentrischen, fast überdrehten Edward Wood, was aber sehr gut in die ganze Szenerie passt und wohl auch ziemlich authentisch ist. Martin Landau's drogensüchtiger Bela Lugosi mit dem abgedrehten und extrem witzigen Dialekt (engl./ich weiß gar nicht wie der auf dt. synchronisiert wurde) ist ebenfalls ein Genuss anzuschauen. Die Interaktion der beiden ist ebenfalls immer ein garantierter Lacher.
Wood war im Übrigen ein passionierter Frauen-Gewand bzw. Angora-Wäsche-Träger, was ebenfalls in vielen Szenen sehr interessant verarbeitet wurde. (Depp tanzt in Frauenkleidern und entledigt sich davon :D) Die skurillen Nebencharaktere wie Vampira (Lisa Marie) oder Tor Johnson (George "The Animal" Steele) runden das Bild ab.
Allgemein hat man natürlich - wie bei jedem Burton Film - vor Augen, dass es sich dabei um eine surreale Welt handelt (auch hier), aber nichtsdestotrotz kann man sich gehen lassen und die 2 Stunden die lustigen Darstellungen und Szenen genießen. Der Film ist wenig tiefgründig - wozu auch? - aber einfach sehr unterhaltsam, und er vermittelt darüber hinaus eben auch das typische Gefühl, das ein jeder Burton-Film ausstrahlt und ihn so besonders macht.
Fazit:
Ein unterhaltsamer Film, der einfach Spaß macht und dem man auch entspannt zuschauen kann. Burton schafft es abermals, eine "eigene" Welt zu kreieren, die in Sich glaubhaft ist und durch ihre skurrilen Situationen besticht. Nicht zu vergessen natürlich die coole Performances von Johnny Depp und Martin Landau, die den Film alleine schon sehenswert machen. Die beiden Oscars fürs beste Make Up und Landau als bester Nebendarsteller sind mehr als gerechtfertigt!
Einzelwertungen:
Darsteller: 9 (wie bereits beschrieben; Depp und Landau sind einfach genial)
Effekte: 8 (Ed Wood war ja bekannt für seine unglaublich schlechten Effekte; Gerade aber weil diese so toll vermittelt wurden, gibts eine gute Bewertung)
Plot: 7 (Eine etwas andere Biographie halt; Wirklich viel passiert eigentlich nicht, aber die Situationen sind einfach super)
Anspruch: 5 (Anspruchsvoll im Sinne von lehrreicher Vermittlung, für dessen Erfassung man ständig konzentriert aufpassen muss ist es natürlich keine; aber muss ja auch nicht sein)
Gesamteindruck: 8 (Auch ohne tiefgründiger und aufwendiger Handlung beeindruckt dieser Film durch seine Darsteller und den skurrilen Situationen, die einfach Spaß machen; hinlegen und genießen ...)
Imdb Wertung 8.1 (http://www.imdb.com/title/tt0109707/)
Trailer bei YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=u-Imsz66450)
Die DVD bei Amazon.de
Stonecutter
13.04.2008, 17:30
Cletis Tout: Tot oder lebendig
http://upload.worldofplayers.de/files/cletis.JPG
Erscheinungsjahr: 2001
Originaltitel: Who is Cletis Tout?
Genre: Krimi, Komödie, Thriller
Regie: Chris Ver Wiel
Darsteller: Tim Allen, Christian Slater, Richard Dreyfuss, Portia de Rossi
FSK: 12
Inhalt
Das markante an diesem Film ist es, dass er zum größten Teil aus Flashbacks besteht. Zu Beginn wird der Kleinganove Trevor Finch (Slater) in seinem Hotelzimmer vom Filme liebenden Profikiller Critical Jim (Tim Allen) überrascht. Dieser macht ihn handlungsunfähig, muss aber noch darauf warten, bis sein Auftraggeber ihm das Geld auf sein Konto überweist. In der Zwischenzeit soll ihm Finch, der von allen für Cletis Tout gehalten wird, seine Geschichte erzählen. Finch beginnt und schildert alles, angefangen von einem spektakulären Diamantenraub Micah Donnellys (Dreyfuss), über ihren gemeinsamen Gefängnisausbruch bis hin zum Reporter Cletis Tout, der von der Mafia ermordet wird. Der just aus dem Gefängnis entkommene Finch weiß zunächst nichts davon, nimmt aber Touts Identität an - und zieht somit die Aufmerksamkeit des organisierten Verbrechens auf sich, das ihn für den echten Tout hält.
Somit folgt noch eine lange Reihe von Ereignissen und Wendungen, bis er schließlich mit Critical Jim konfrontiert wird...
Kritik
Nun, wenn es gestattet ist, möchte ich hier noch etwas mehr ausholen: Wie so oft bei mir handelte es sich bei dieser DVD wieder einmal um ein Mittel zum Zweck, um bei Amazon die 20 € zu knacken und dem Versand zu entfleuchen. Hierbei zeigte sich, dass die ständigen Amazon-Empfehlungen ("Kunden, die dasselbe suchten wie Sie, haben gekauft" etc.) gar nicht so nervtötend und unpassend sind - über einen derartigen Link bin ich nämlich zu "Cletis Tout" gelangt. Und bei einem Preis von 6 € konnte man nicht viel verkehrt machen...
Ich habe die DVD also direkt in den Einkaufswagen gelegt, ohne mich weiter über den Film zu informieren. Ich habe zuvor noch nie von ihm gehört, wusste auch nicht, welchem Genre er angehört. Ich wusste lediglich, dass Tim Allen und Christian Slater offenbar die Hauptrollen spielen. Dem entsprechend ging ich ohne Erwartungen an den Film heran. Im Nachhinein kann ich sagen, dass sich die DVD für mich als wahrer Glückstreffer entpuppte.
Die Handlung hat mich schnell gefesselt. Flashbacks an sich sind zwar keine Innovation, doch in diesem Fall erzählen sie fast den gesamten Film, der fast ausschließlich aus ihnen besteht. Lediglich der Beginn, das Ende und kurze Unterbrechungen seitens Critical Jims, der gebannt zuhört, spielen in "Echtzeit". Und obwohl man von Anfang an schon weiß, dass der Plot auf die Begegnung zwischen Finch und Jim im Hotelzimmer hinauslaufen wird, verfolgt man ihn doch mit Spannung. Die Handlung scheint dabei zuweilen bewusst übersteigert worden zu sein - der Diamantenraub ist eine Klasse für sich sowie der gelegentliche Auftritt RuPauls als auf Cletis Tout abfahrende Transe. Humor kommt daher ebenso auf wie Spannung. Mehr als einmal habe ich gelacht, auch insbesondere über zwei der Mafia-Handlanger, die mit dem Beseitigen von Cletis Tout beauftragt wurden und aufgrund ihrer spektakulären Inkompetenz immer wieder neu heran müssen.
Auch die Darsteller wissen zu überzeugen. Die Leistung von Dreyfuss wirkte auf mich etwas steif, doch die anderen gleichen diesen kleinen Fehler locker wieder aus. Zwar ist Slater der Hauptdarsteller und führt durch die gesamte Story, doch Tim Allen ist eindeutig der Star des Films. Trotz seines Berufs als Auftragskiller ist es äußerst schwer, ihn unsympathisch zu finden. Seine Rolle ist die Basis dessen, was im Film ständig persifliert wird. Ständig zitiert er aus alten Filmklassikern und kennt dabei sowohl Filmstudio als auch Erscheinungsjahr - mit diesen Zitaten kommentiert er Handlungen oder das Verhalten anderer. Überhaupt dreht sich alles in seinem Leben um Filme, was auch ein Grund für seine Forderung ist, sich die gesamte Geschichte Finchs erzählen zu lassen, die wie eine klassische Filmhandlung aufgebaut sein soll.
So unterbricht er ihn zuweilen, wenn ihm etwas in der Story nicht "filmisch" genug ist. Allen personifiziert hier den Film selber und sagt aus, was alles nicht mehr stimmt: er kritisiert die Wendungen in Finchs Geschichte, die dramaturgisch nicht den stereotypischen Wendungen in normalen Filmen entsprechen. Dabei erwähnt er immer wieder das Publikum, was es verlangt und wovon es bei Finchs Story enttäuscht wäre.
Der Film kritisiert auf diese Weise die massive Effektschinderei auf Kosten der Handlung bei aktuellen Filmen sowie alle möglichen Filmklichees - und nutzt sie teilweise sogar selber, um sich darüber zu mokieren.
Fazit
Bei "Cletis Tout" handelt es sich um einen durchweg unterhaltsamen, humorvollen und auch intelligenten Film, der leider ziemlich unbekannt zu sein scheint - niemand, den ich gefragt habe, hat überhaupt jemals etwas von ihm gehört. Sehr schade, wie ich finde, da er unter den Gangsterkomödien einen besonderen Platz einnimmt.
Ich habe den Kauf nicht bereut und bin froh, hier zugegriffen zu haben.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 - Solide Leistung, vor allem Tim Allen rockt alles
Plot: 07/10 - Nette Story, die augenzwinkernd die typische Dramaturgie der meisten Filme durch den Kakao zieht
Effekte: 04/10 - Dieser Film benötigt im Grunde kaum Effekte, da dies einer der Punkte ist, die er ja kritisiert. Einige Schüsse fallen, ein wenig Feuer, die Darstellung des Diamantenraubs ist recht gut dargestellt, aber über viel mehr Action verfügt er einfach nicht
Anspruch: 07/10 - Hier vergebe ich sieben Punkte. Sieht man einmal über das Oberflächliche des Films hinweg, erkennt man schnell die Kritik. Es ist eine Hommage an vergangene Klassiker - die letzte Szene des Films spricht Bände
Gesamteindruck: 08/10 - Der Film ist sehr unterhaltsam, der Humor überzeugend. Er kann es meiner Meinung nach auch mit bekannten Größen aus dem gleichen Genre wie z.B. "Snatch - Schweine und Diamanten (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6005654)" aufnehmen
IMDB-Wertung: 6.4 (http://www.imdb.com/title/tt0246500/)
Die DVD bei Amazon.de
Link zum Trailer (http://www.trailerfan.com/movie/who_is_cletis_tout/trailer)
Stonecutter
15.04.2008, 20:21
Snatch - Schweine und Diamanten
http://upload.worldofplayers.de/files/snatch.jpg
Erscheinungsjahr: 2000
Genre: Thriller, Komödie, Action
Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Jason Statham, Benicio del Toro, Brad Pitt, Vinnie Jones, Dennis Farina (und noch jede Menge andere)
FSK: 16
Inhalt
Aufgrund der Vielfältigkeit der Personen und der eng verknüpften Handlungsstränge ist es schwierig, eine Inhaltsangabe zu schreiben.
Prinzipiell dreht sich der ganze Film um einen 84-karätigen Diamanten, der in Antwerpen gestohlen wurde und in New York verschachert werden soll, vorher aber noch einen Zwischenstopp in London einlegt. Selbstverständlich wechselt er dort gelegentlich unfreiwillig den Besitzer, wie es sich für einen solchen Film gehört. Dabei erhält man interessante Einblicke in die Londoner Unterwelt: weiterhin geht es um illegale Boxkämpfe, Leichen fressende Schweine, absolut unverständlich sprechende Zigeuner, Waffenschieber, Glücksspieler, Wohnwagen, Möchtegern-Gangster und um einen Köter. Und irgendwie hängt das alles miteinander zusammen...
Kritik
Müsste ich "Snatch" mit einem einzigen Adjektiv beschreiben, so würde ich ohne Bedenken das Wort "schnell" wählen. Die Story rast nur so vorbei und bietet dem Zuschauer dabei ununterbrochen etwas: Gag folgt auf Action, Action folgt auf Gag.
Allein der Beginn konfrontiert das Publikum mit der ersten Herausforderung: nach dem (übrigens recht amüsanten) Intro werden innerhalb von einer einzigen Minute die zwölf zentralen Charaktere vorgestellt - und das sind noch nicht einmal alle im Film vorkommenden. Wer sich nach dieser Minute noch die Namen von Cousin Avi, Sol, Mickey, Vinny, Franky Four Fingers, Turkish, Gorgeous George, Tommy, Bullet-Tooth Tony, Boris the Blade, Doug the Head und Brick Top ins Gedächtnis rufen kann, muss ein Gehirn von der Größe einer Wassermelone besitzen. Glücklicherweise wird im Film noch einmal auf die einzelnen Personen eingegangen, dennoch verliert man allzu leicht und allzu schnell den Überblick.
Dies ist auch der größte Kritikpunkt, den ich hier anbringen muss. Es handelt sich hierbei definitiv um keinen Film, den man sich nebenbei ansehen kann: er erzählt eine verschachtelte und mit viel schwarzem Humor gewürzte Story, doch die Geschwindigkeit, die er vorlegt, macht es dem Zuschauer nicht gerade einfach, ihm zu folgen. Einige Male bin ich in der Handlung hängen geblieben und habe etwas nicht nachvollziehen können, da die sehr große Personenkonstellation und die verschiedenen Handlungsstränge, die sich ständig miteinander verstricken und wieder trennen, die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers verlangen. Der Film soll zwar schnell sein, das zeichnet ihn schließlich aus - der Trailer (http://imdb.com/title/tt0208092/trailers-screenplay-vi496173337) vermittelt bereits einen recht guten (leicht übertriebenen) Eindruck davon. Aber es fehlen einfach ein paar Verschnaufpausen, kurze Passagen, in denen nicht viel geschieht und in denen man die Ereignisse noch einmal rekapitulieren und die verworrenen Zusammenhänge verstehen kann.
Natürlich stellt sich allgemein die Frage "So viele Darsteller auf einem Haufen, eine ganze Handvoll Handlungsstränge - kann das überhaupt gut gehen?"
Die Antwort darauf ist simpel: Ja, es kann. Guy Ritchie demonstriert mit "Snatch", dass der Film trotz hoher Geschwindigkeit, extrem vielen Ereignissen, übermäßig vielen Darstellern und gelegentlichem Verlust der Übersichtlichkeit dennoch nicht das Ziel aus den Augen verliert, den Zuschauer zu unterhalten - und das gelingt ihm gut.
Markant ist der oftmals rabenschwarze und makabre Humor. Meistens stellen Handlungen, die nicht so ganz mit den Genfer Konventionen zu vereinbaren sind, den Aufhänger für Gags dar und nicht selten folgt auf dem Tod eines Charakters ein Lacher seitens des Zuschauers. Im Film ist der Tod von Personen sogar eher etwas Alltägliches, weshalb es zuweilen so wirkt, als hantiere das (un)organisierte Verbrechen mit einem Teddybären ("Wieso habt ihr ihm nicht einfach die Hand abgehackt?"). Glanzbeispiel dieser Art von Humor ist dabei der gewissenlose Boris the Blade (auch "die wandelnde Zielscheibe" genannt, da er einfach unkaputtbar ist), der sowohl hart austeilt als auch im Gegenzug einstecken muss... Hier fehlt mir persönlich etwas die Distanz zur Gewalt, da sie in diesem Film zum guten Benehmen gehört.
Natürlich steckt auch viel Witz in normalen Dialogen. Ein Running-Gag besteht z.B. in den Gesprächen mit dem Zigeuner Mickey, dessen unverständliche Worte von seinen Kumpels oft wiederholt werden müssen. Eigens für ihn wurde übrigens ein Feature ins DVD-Menü implementiert, die "Nuschel-Untertitel", die nur dann eingeblendet werden, wenn er sein Kauderwelsch von sich gibt (also quasi immer, wenn er spricht).
Die Darsteller sind im Großen und Ganzen überzeugend - es gibt nur zu viele von ihnen. Dass bei diesem Überangebot der ein oder andere Schauspieler nicht dem Standard der anderen entspricht und eine schwächere Leistung bringt, war eigentlich vorherzusehen, aber groß beschweren kann ich mich nicht. Meine Favoriten sind dabei die Typen, die das Trio der Möchtegern-Gangster bilden und von einem Schlamassel ins nächste geraten. Auch Rade Šerbedžija als skrupelloser Waffenschieber Boris macht meiner Meinung nach seine Sache sehr gut.
Ein großer Mangel offenbart sich bei der Betrachtung der Geschlechter... Tatsächlich findet sich unter den Hauptdarstellern kein einziger weiblicher Vertreter. Es tauchen lediglich einige Frauen in Nebenrollen auf, die aber jeweils nicht mehr als fünf Sätze zu sagen haben. Dadurch wird das Ganze doch etwas einseitig. Schade... da hätte man in dieser doch sehr großen Besetzung auch weibliche Rollen verteilen können.
Der Soundtrack ist ebenfalls stimmig. Zeitweise ist er z.B. bei den Auftritten Dougs stets mit einem Klang von "Hava Nagila" untermalt, bei Boris hingegen bekommt man Töne zu hören, die man automatisch mit osteuropäischen oder russischen Liedern assoziiert. In der Regel trägt der Sound immer dazu bei, eine heitere Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Charaktere dann gegenseitig verkloppen oder sonst was unpassendes tun... und somit nur den ironischen Charakter des Films unterstreichen.
Fazit
An "Snatch - Schweine und Diamanten" stimmt fast alles - aber auch nur fast. Die verschiedenen Storylines sind trotz Handlungsschwächen lustig und actionreich inszeniert und warten mit einigen unerwarteten Wendungen auf. Da fallen diverse Logikfehler oder nicht nachvollziehbare Aktionen, von denen es leider doch so einige gibt, kaum ins Gewicht - abgesehen davon hat man aber auch nicht die Zeit, sich über diese Fehler Gedanken zu machen, da man sich stets auf die Handlung konzentrieren sollte, um noch mitzukommen. Die Darsteller (leider ohne Frauen), der passende Soundtrack und der makabre Humor runden das Gesamtbild ab und liefern gemeinsam knappe 100 Minuten amüsante Unterhaltung.
Außerdem wird man nach dem Sehen dieses Films Schweinefarmen nur noch aus einer ganz anderen Perspektive betrachten...
Auf Anmerkung von Ponti an dieser Stelle noch eine Warnung: Die englische Synchronisation ist aufgrund des starken britischen Akzents sehr schwer zu verstehen, selbst für Leute, die sich Filme immer im Original ansehen.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 - Großes Staraufgebot, die Darsteller leisten bis auf einige Ausnahmen überzeugende Arbeit
Plot: 07/10 - Nicht immer nachvollziehbar oder besonders innovativ, aber ansprechend, humorvoll und mit der ein oder anderen kuriosen Wendung
Effekte: 07/10 - Das, was an Effekten geboten wird, ist ganz ordentlich
Anspruch: 05/10 - "Snatch" ist sicher kein Film, der ein besonders hohes intellektuelles Niveau voraussetzt
Gesamteindruck: 08/10 - Ein Highlight unter den Gangsterkomödien - auf jeden Fall sehenswert
IMDB-Wertung: 8.2 (http://imdb.com/title/tt0208092/)
Die DVD bei Amazon.de
Link zum Trailer (http://imdb.com/title/tt0208092/trailers-screenplay-vi496173337)
Pontius Pilatus
18.04.2008, 20:46
Death Sentence
http://www.iwatchstuff.com/2007/07/12/DeathSentencePoster.jpg
Erscheinungsdatum: 2007
Genre: Drama/Action
Regie: James Wan
Darsteller: Kevin Bacon, Garrett Hedlund, John Goodman, Aisha Tyler
Inhalt:
Nick Hume ist ein ganz normaler leitender Angestellter, bis eines Tages in seinem Beisein, sein älterer Sohn von einer Gang bei einem Überfall hingerichtet wurde. Vor Gericht lässt er den Mörder laufen, nur um ihn dann selbst zu töten und damit einen Gangwar gegen ihn und seine Familie zu starten.
Meine Meinung:
Ich hatte den aufm PC in meinem "to watch" Ordner... Gut, hab ich mir heut mal angeschaut ohne den geringsten Schimmer zu haben um was es geht... Nach den ersten 20 Minuten oder so dachte ich mir (auch aufgrunf des Titels) das es so ein Gerichtsthriller wird... Weit gefehlt, wie ich später erkennen sollte...
Kevin Bacon (den ich sonst nur von Hollow Man gekannt hab) spielt seine Rolle verdammt gut und schafft auch die Charakterwandlung im laufe des Films gut dazustellen... Seine Frau ist eher etwas Profillos und seine Söhne auch, sondern aber ohnehin eher kleine Nebenrollen... Die "bösen" werden auch relativ überzeugend dargestellt, meinte ein paar von ihnen auch aus anderen Filmen (mit ähnlichen Rollen) zu erkennen, könnte jetzt aber keine Namen nennen... Naja, nach dem eher fehlplatzierten Einstieg mithilfe eines Familienvideos gehts dann relativ gut weiter, Familie wird vorgestellt und dann relativ schnell sein Sohn (eher unspäktakulär) getötet... Dann beginnt halt einvernahme durch Polize, Täteridentifizierung, man kennt das ja... Intressant wird es dann, als Nick den Mörder vor Gericht davonkommen lässt und ihn dann (obwohl es eher nach unabsichtlich aussieht) tötet... In der Mitte kommt dann eine Szene wo ich mir dann dachte, jetzt isses aus... Die Gang des getöteten Mörders besucht Nick und seine Familie zuhause und am Ende liegen alle tot am Boden... Falsch gedacht! Nick und sein Sohn haben (schwer verletzt) überlebt. Nick macht sich auch gleich auf seinen Rachefeldzug zu starten... Ab hier bekommt der Film eine wirklich unerwartete Wende, er wird wesentlich Actionreicher und auch erstaunlich brutal... Da werden Beine und Finger abgeschossen und das ganze auch relativ detailreich gezeigt... Vom handwerk her sind die Effekte gesamt ziemlich gut gemacht, auch einige aufwendigere Autocrashs, inklusive Sturz von ner Garage... Besonders viel CGI wäre mir nicht aufgefallen, das meiste dürfte echt sein, was mich freut... War positiv überrascht, macht nen guten Eindruck und passt auch trotzdem noch irgendwie gut zum Film dazu... Naja, Storytechnisch tut sich nichtmehr viel... Höhepunkt in nem alten Fabrikgsgelände, Hume knallt jede Menge Gangster ab und steckt dabei auch einiges ein...
Alles in allem ein Film der Anfangs von Kevin Bacon lebt, später dann auf nen geradlinig Actionfilm umschwenkt, aber bei beiden Parts auf jedenfall mit anderen Filmen mithalten kann.
Alles in allem kein Film der über jahre im Gedächtnis bleiben wird, aber doch ein Film den man sich mal in ner langweiligen Stunde, alleine oder mit Freunden, anschaun kann.
Einzelwertungen:
Darsteller: 7 (Kevin Bacon is ziemlich gut, die anderen ziemlich gesichtslos.)
Plot: 7 (Anfangs recht gut, später etwas vereinfacht da großteils gemetzel... Gab trotzdem ein paar nette und überraschende Momente.)
Effekte: 7 (Anfangs relativ "zahm" später ziemlich viel Blut (trotzdem bei weitem kein Splatter) Alle Effekte aber handwerklich ziemlich gut gemacht, zwar etwas CGI dabei, fallt aber net wirklich auf.)
Anspruch: 5 (naja, man bekommt eigentlich alles wie am Präsentierteller präsentiert, wenn man aufpasst ist alles klar.)
Gesamteindruck: 7 (Kann man sehen, macht auch wirklich Spaß, wird man aber nach nem halben Jahr sicher vergessen haben.)
imdb Wertung: 6,9 (http://www.imdb.com/title/tt0804461/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=hYlz0rD8vvw)
Die DVD bei Amazon.de
James Bond Jagt Dr.No
http://www.meinesammlung.com/user-pics_300/michael47/250106013730_Cs32s.jpg
Produktion: Großbritannien/USA
Genre: Agenten-Thriller
Kinostart: 25.01.1963
Laufzeit: 110 Minuten
Regie: Terence Young
Drehbuch: Richard Maibaum, Johanna Harwood
Schauspieler: Sean Connery, Ursula Adress, Joseph Wiseman, Jack Lord, Bernad Lee
Handlung:
Auf Jamaika wird der britische Geheimdienst-Verbindungsmann Strangways ermordet. Der MI 6 schickt einen seiner besten Agenten, James Bond (Sean Connery), nach Jamaika, um das Verschwinden des Mitarbeiters aufzuklären. Kaum auf der paradiesischen Insel angekommen, muss sich Bond erster Anschläge auf sein Leben erwehren, kommt aber dennoch dem Treiben des mysteriösen Dr. No (Joseph Wiseman) auf die Spur, der auf dem nahe gelegenen Crab Key seine Festung hat. Doch statt des Drachens, der dort umgehen soll, entdeckt 007 dort zunächst ein Mädchen im Bikini (Ursula Andress) und dann noch etwas ganz anderes…
Kritik:
Am Anfang gab es zwei Produzenten. Albert R. Broccoli und Harry Salzman sind ihre Namen. Ihr Ziel war es in den 60zigern mit der Romanreihe von ian Flemling eine ganze Stange Geld zu verdienen. Wie viel Geld sie verdienen würden, war ihnen wohl nicht klar genug. Aber on Anfang an war klar sie würden eine ganze Filmreihe produzieren. Au´ß diesem Grund sagten ihnen auch viele bekannte Schauspieler ab, da diese keine Lust hatten in einer Endlosreihe von Filmen mitzuwirken, selbst David Niven. In einem sehr lange gehenden Casting konnte sich, zum Missfallen Ian Flemlings, gerade der etwas "ungehobelte" Jean Connery beweisen. Dieser hatte in nur wenigen Filmen mitgewirkt, odch die Produzenten bestanden darauf ihn zu nehmen, da er etwas an sich hatte. Also nahm man ihn unter Vertrag.
Man begann mit den Dreharbeiten und stattete Connery mit allem aus was er brauchte (die Betonung liegt auf Frauen) und schon konnte es losgehen. Mehr brauchte es nicht um eine der erfolgreichsten Filmserien zu kreieren. Nach mehreren Rechtlichen Uneinigkeiten bei dem Auswählen der Filmhandlung musste man auf "Dr.No" zurückgreifen, da dieser eine gute Location versprach. Also drehte man, mit einem Budget von einer millionen Dollar, los. Aber alles sieht deutlich teurer aus, das liegt aber vor allem an den großartigen Kulissen von Ken Adam. Man musste am Film einiges herumwerkeln bekam es schlussendlich aber hin. Vor Traumkulisse Jamaica wurde gedreht.
Connery spielte Flemlings Bond mit einer cleveren Coolness. Drinks und Frauen gehören zu seinem Alltag. Moral ist ein Fremdwort. Das heißt Gegnern wird so richtig eingeheizt. Ein unmoralischer Held, damals was gänzlich neues.
Zwar hat dies nicht viel mit der Romanfigur zu tun, der Roman Bond ist deutlich älter, Ketteraucher, Trinker und nicht der Frauenheld, aber das liegt wohl an Flemlings Styl Romane zu schreiben. Der Film hat einen ganz anderen Kaliber, mein lieber Schollie. Ursula Adress als Bikini Schönheit erheitert die Männer und spielt ihre Rolle überragend. Honey Ryder bringt die Handlung leider nicht weiter, aber dient Bond dazu das Böse zu besiegen. Der "Fremde" Quarell muss leider aber dran glauben, obwohl er in mehreren Romanen auftaucht.
Nun zum Reize des Filmes. Der Ablauf von James Bonds Tag. Die Frauen bracuht er nicht aufreißen, die laufen ihm nach einer Runde Poker schon nach. Sie warten zuhause bei ihm ja schon entkleidet zu einer Runde "böser" Spielchen im Bett. Schade das die hälfte im Film sterben. Ja James Bond ist ein Arbeiter auf unormalen Niveu sowohl bei frauen als auch im Job. Die Handlung des Filmes ist packend, aber auch manchmal komisch.
Natürlich muss auch ein bitterböser Bösewicht in einen solchen Film und Dr.No ist ein durchaus passable Gegenspieler. Zwar wirkt er etwas steif und etwas zurückgenommen und die Handlungen seinerseits sind wenig plausibel doch nicht desto trotz ist er ein gefährlicher Gegenspieler Bonds. Und das ist das Respektable an der Film für die Doppel Null. Die Produzenten waren von dem Erfolg überrascht und wandten sich in ihrer Feier ihrem nächsten Projekt zu...
Einzelbewertungen:
Darsteller: Manchmal ist nicht ganz klar warum wer was tut sonst aber grußartig (8/10)
Plot: Ein grandioser Film für diesen Jahrgang der sehr Reizvoll ist (10/10)
Effekte: Diese sind relativ. Nichts herausragendes (5/10)
Anspruch: Hier muss man oft nachdenken, anders wie in anderen Filmen aber sonst überschaubar (6/10)
Gesamteindruck: (7/10) Der erste James Bond Film sollte sich kein Liebhaber von Agenten oder thrillern entgehen lassen!
ImdB Wertung 7,3 (http://www.imdb.com/title/tt0055928/)
DVD bei Amazon
James Bond Liebesgrüße aus Moskau
http://www.moviereporter.net/posters/0000/9477/LiebesgruesseAusMoskau.jpg
Produktion: Großbritannien/USA
Genre: Agenten-Thriller
Kinostart: -
Laufzeit: 110 Minuten
Regie: Terence Young
Drehbuch: Johanna Harwood, Richard Maibaum
Schauspieler: Sean Connery, Pedro Armendáriz, Daniela Bianchi, Lotte Lenya, Robert Shaw, Bernard Lee, Eunice Gayson, Walter Gotell, Francis De Wolff, George Pastell, Lois Maxwell, Nadja Regin
Handlung:
James Bond soll in Istanbul Tatjana Romanova, einer Angestellten der russischen Botschaft, zur Flucht in den Westen verhelfen, um so auch eine Dechiffrier-Maschine entwenden zu können. Tatjana glaubt, als Lockvogel ihrer Regierung einen wichtigen Dienst zu erweisen, wird aber von der Verbrecherorganisation SPECTRE mißbraucht, die 007 ausschalten und dabei den sowjetischen und den britischen Geheimdienst gegeneinander ausspielen will. Nach mißglückten Mordanschlägen in der Türkei sieht sich 007 im Orientexpress mit dem SPECTRE-Killer Red Grant konfrontiert.
Kritik:
Die Produzenten des ersten Bond Filmes mussten irgendwie geahnt haben, das der kühle und smarte Agent mit der Lizens zum Töten, beim Publikum ankommen würde. Doch wie er ankommen würde hatten sich nicht bedacht. Der Erfolg war so überwältigend, dass man gkeich nachdem der erste Bond Film in die Kinos kam den zweiten Film in Auftrag gab. "James Bond - Liebesgrüße aus Moskau" hieß das neuste Werk der Produzenten.
Irgendwo tief im Untergrund: Die sehr gut eingerichtete Organisation S.P.E.C.T.R.E aber im Deutschen Film kurz PHANTOM genannt, muss den Tod ihres Mitglieds Dr.No verkraften der im ersten Bond Film dem Top Agenten unterlag. Die Ornaistation beschließt kurzerhand Bond zu beseitigen. So entwenden sie die sowjetische Dechiffriermaschine "Lector" um Bond zu sich zu locken. Und es klappt: Bond bekommt den Auftrag das Gerät zu beschaffen und wird kurzerhand Opfer eines Mordanschlages, der jedoch schief läuft. Bond entkommt seinen Verfolgern und reißt kurzerhand nach Istanbul um dort weitere Nachforschungen anzustellen. Als er jedoch die smarte russische Agentin Tatjana Romanova kennen lernt, änndert sich alles. Bonds Gefühl wird immer stärker das er in eine Falle läuft. Mit der Russin und der gewöhnlichen Liebesromanze will Bond die Täter entlarven, nicht ahnend das deren bester Killer ihm schon im Nacken sitzt.
Sean Connery hielt im zweiten Film immer noch viel von seiner großen Rolle, war aber nicht mit erwärmten Herz dabei. Trotzdem ist er einer der besten, wenn nicht sogar der beste, Bond aller Zeiten. Der zweite Bond Film hatte im gegensatzt zum ersten auch viel dazu gelernt. Die Action kam nicht mehr so verspielt rüber und wirkte glaubhafter. Der Zuschauer blieb beim zusehen auf sich allein gestellt, genauso wie Mr.Bond. Man konnte den kalten Krieg unter seinen Füßen beinahe spüren. Die Atmosphäre war packend und die Spannung war niemals langweilig sondern äußerst gut inszeniert und wich in einem perfekten Übergang der Action. Auch war im Film sehr viel geheim und man musste genau hinsehen um alles zu verstehen.
Ein Bond Film wäre kein Bond Film wenn es nicht auch einmal richtig krachen würde. Die Action Effekte waren um Welten besser als in "Dr.No". Das beste war für dei Fans sicher der Kampf im Orientexpress. Manche sagen die Effekte seien hier die besten in allen Bond Filmen. Das liegt aber nur daran das der Film teurer geworden war. Das Budget betrug diese mal 2 Millionen Dollar und gedreht wurde wieder vor perfekten Kulissen wie wir es natürlich erwarten. Auch bekam hier "Q" zum ersten mal einen perfekten Auftritt mit seiner Technik (die ja wie wirs kennen keine Mission Bonds übersteht). Ein Atomkoffer war schon etwas neues für den verdutzten Zuschauer.
Nach dem etwas holprigen Einstieg in die James Bond Reihe, erwies sich "Liebesgrüße aus Moskau" als ein krachendes Agenten-Thriller Erlebnis für die (erwachsenen) Zuschauer und der Film bekam das Fazit "Kultstatus". Einfach ein Meisterwerk der Produzenten die den Film unter Kamera perfekt eingefangen haben. Das zweite Abenteuer sollte sich keiner der James Bond liebt entgehen lassen, sonst wird er sich später noch darüber ärgern.
Einzelbewertungen:
Darsteller: Die Schauspieler spielten ihre Rollen überragend (10/10)
Plot: Wieder ein grandioser Bond Film (10/10)
Effekte: Man erkennt deutlich Besserung (7/10)
Anspruch: Sehr klug inzentierter Film in dem Man auch mal den Kopf anstrengen muss (8/10)
Gesamt: Noch besser als teil eins (9/10)
ImdB Wertung 7,5 (http://www.imdb.com/title/tt0057076/)
DVD bei Amazon
http://www.mortystv.com/showcards/images/entourage_season1.jpg
Name: Entourage – His name is their fortune
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Komödie
Darsteller: Kevin Conolly, Adrian Grenier u.a.
certificate UK: 15
Laufzeit: 206 min.
Inhalt:
Vincent Chase ist ein neuer Star am Hollywood-Himmel und wohnt gemeinsam mit seinem Bruder Johnny Drama und den zwei Freunden Eric und Turtle in einer Villa und leben ohne Rücksicht auf Verluste ihr Leben in einer Welt in der Sex, Geld und Manager regieren.
Meinung:
Gleich zu Beginn eines Vorneweg: Entourage ist nicht auf Deutsch erhältlich. Wer die Serie kaufen will, muss das zwangsläufig über Amazon.co.uk oder .com tun.
Jetzt aber dann auch gleich zur Serie an sich.
Die ist in der ersten Staffel mit nur 206min. nur etwas schwach auf der Brust, weiß qualitativ aber trotzdem zu überzeugen.
Entourage macht auf mich persönlich den Eindruck das unbeachtete Nesthäkchen von HBO zu sein, das nicht ganz so ernst genommen wird wie „Die Sopranos“, „Deadwood“ oder „The Wire“, was auch gut daran liegen kann, dass Entourage einfach eine reine Fun-Serie mit viel Humor ist oder ich mich einfach ganz täusche.
Um es also nochmal ganz deutlich zu machen, alles was man braucht um mit Entourage bestens unterhalten zu werden sind Englischkenntnisse und mehr aber auch schon nicht.
Die Serie lebt allen voran von den humorvollen Dialogen und Situationen, selbstverständlich auch von den Charakteren und auch von den Gaststars wie Val Kilmer, der meiner Meinung nach leider nicht ganz so zur Geltung kommt wie die anderen Gaststars, sein Auftritt als offenbar dauerbekiffter Vollbartträger ist trotzdem eines der vielen Elemente das Entourage zu dem macht, was es nun einmal ist: Eine absolut anspruchslose Funserie – aber das könnte ich schon mal erwähnt haben.
Die Hauptpersonen passen gut in ihre Rollen und Kevin Connolly sorgt für seine Serienvergangenheit in „Auf schlimmer und ewig“ für Schmunzeln.
Meiner Meinung nach, unangefochten, auf Platz 1 der Darsteller ist Jeremy Piven, der nicht umsonst den Golden Globe und 2 mal den Emmy für seine Rolle bekommen hat ( Er wurde für beide Preise sogar noch einmal nominiert).
Piven spielt den von sich selbst eingenommenen Manager von Vincent Chase und gibt von allen Protagonisten immer noch die coolsten Sprüche von sich und hat den schrägsten Charakter.
Die Wortwahl ist in Entourage genrebedingt ordinär und daher auch nicht für jedermanns Geschmack geeignet.
Im Prinzip ist hier sowieso jeder Satz außer „Entourage ist einfach nur perfekte Unterhaltung und Jeremy Piven spielt wohl eines der liebenswertesten Arschlöcher seit langem und ist somit der Al Swearangen von Entourage“ komplett überflüssig.
Von daher ein kurzes Fazit: Wer einfach nur unterhalten werden will, auf das Genre steht und nicht schon wieder eine Komödie sehen will, die durch irgendwelche Dramaelemente zerstört wird, kann sich Entourage ohne Bedenken zulegen. Es rockt einfach.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9/10 (Passen in ihre Rollen und sind überzeugend)
Effekte: - (Nicht vorhanden)
Plot: 7/10 (Man hätte doch etwas mehr daraus machen können)
Anspruch: 1/10 (Hehe….Englisch sollte man halt können)
Gesamteindruck: 9/10 (Was soll ich sagen: Hirn ausschalten und sich ablachen. Entourage rockt einfach)
imdb 9.2 ( http://www.imdb.com/title/tt0387199/ )
Pontius Pilatus
25.04.2008, 21:50
Abgedreht / Be Kind Rewind
http://wordspacing.files.wordpress.com/2007/12/be_kind_rewind_poster.jpg
Erscheinungsdatum: 2008
Genre: Komödie
Regie: Michel Gondry
Darsteller: Jack Black, Mos Def, Danny Glover, Melonie Diaz
Inhalt:
Jerry (Jack Black) zerstört unabsichtlich sämtliche Videos in der Videothek seines Freundes... Um nicht aufzufliegen beginnen sie sämtliche Filme innerhalb kürzester Zeit und ohne jegliches Geld nachzudrehen.
Meine Meinung:
Wow. Hab den Film gerade im Kino gesehen (Originalfassung, leider mit deutschen Untertiteln) und muss sagen, unterhaltung vom feinsten, die aber nicht aus einer reinen
Aneinanderreihung aus Gags besteht, sondern deren Geschichte durchaus mitreißen kann und der auch eine Message überbringen will. Man braucht kein Millionenbudget und Hollywoodstars um einen guten Film zu drehen. Alles was man braucht ist eine Kamera, eine Idee und ein paar Freunde. Das ganze hat seit dem amerikanischen Filmstart im Internet einige Furore gemacht und daher schwirren auf youtube jetzt jede Menge (teilweise grenzgeniale) Filmadaptionen herum. Gebt einfach mal "sweded" bei youtube ein, oder folgt gleich diesem Link (http://youtube.com/results?search_query=sweded&search_type=).
Naja, zurück zum Film... Jack Black spielt Jerry verdammt gut, Mos Def (kannte ich afair nur aus 16 Blocks (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5945968)) wird seiner Rolle aber auch vollkommen gerecht...
Der imposanteste Teil des Films ist mit Sicherheit, wenn die beiden beginnen bekannte Filmvorlagen nachzuspielen... Als erstes nehmen sie sich Ghostbusters vor, ihre adaption ist ja wirklich schon zum schreein komisch xD. Sie zeigen wirklich, wie man mit null Geld aber ner Menge motivation immer noch etwas absolut geniales fabrizieren kann... Die Adaption von Rush Hour 2, welche dann schon etwas "professioneller" ist aber auch zum schreien komisch und mMn die genialste gewesen... Leider sieht man im Film immer nur sehr kurze ausschnitte der verschiedenen Adaptionen bzw deren Drehung, da hätte man mMn leicht mehrere Stunden zuschaun können... Die Ideen sind wirklich genial, massenweise Anspielungen, auch an der Filmindustrie an sich...
Neben den Nachdrehungen existiert aber ein zweiter, mindestens gleichbedeutender Handlungsstrang um die Videothek, die, da der Eigentümer die Umstellung auf DVD verschlafen hat, kurz vor dem Konkurs steht.
Er versucht daher verzweifelt sein Geschäft zu retten, wo schließlich auch die ganze Nachbarschaft und schlussendlich die ganze Stadt, mithilft.
Alles in allem ein Film mit sehr vielen Innovationen, Herz und jede Menge Spaß für jedermann, der Filme mag.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (durch die Bank sehr prominente, auch in den Nebenrollen.)
Effekte: 10 (Nicht weil sie besonders professionell wären, sondern weil sie absolut kreativ und genial gemacht sind.)
Plot: 9 (Läuft auf mehreren Ebenen ab, alle können überzeugen.)
Anspruch: 6 (Viele Anspielungen die etwas Filmwissen vorraussetzen, ist aber auch ohne sehr lustig.)
Gesamteindruck: 9 (Wirklich ein absolut genialer, sehr sehr innovativer Film an dem es fast nichts zu meckern gibt.)
Trailer (http://youtube.com/watch?v=J7C8nHAAs70)
imdb Wertung: 6.7 (http://www.imdb.com/title/tt0799934/)
Stonecutter
02.05.2008, 16:53
Stargate: The Ark of Truth - Die Quelle der Wahrheit
http://upload.worldofplayers.de/files/arkoftruth.jpg
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Science-Fiction, Fantasy, Action, Serie
Regie: Robert C. Cooper
Darsteller: Ben Browder, Amanda Tapping, Michael Shanks, Christopher Judge
FSK: 12
Inhalt
"Stargate: The Ark of Truth" setzt nach dem Ende der zehnten und letzten Staffel der Science-Fiction-Serie "Stargate - Kommando SG-1" an. In der Serie wurde in Staffel neun und zehn nach dem endgültigen Sieg über die bisherigen Hauptfeinde eine neue Rahmenhandlung konzipiert: Die Ori, eine überaus mächtige und technologisch extrem weit entwickelte Rasse aus einer entfernten Galaxie, die sich von allen ihren Untergebenen auf unzähligen Planten als Götter anbeten lassen, werden auf die Milchstraße aufmerksam. Selbstverständlich zieht das SG-1-Team auch gegen sie mehr oder weniger erfolgreich in den Kampf.
Im Film droht nun die Invasion der Ori-Flotte auf die Erde. Das SG-1-Team sieht nur noch eine Möglichkeit: Sie müssen ein Artefakt, die sogenannte Lade der Wahrheit, finden, mit dessen Hilfe allen Ori-Anhängern die Wahrheit über die Ori gezeigt werden kann, dass es sich nicht um echte Götter handelt. Dazu dringt das Team mit dem Erdenschlachtschiff Odyssey tief in die Ori-Galaxie vor. Doch dort erwartet es eine unangenehme Überraschung: Nicht nur mit den Armeen der Ori, auch mit den eigentlich lange besiegten Maschinenwesen namens Replikatoren müssen sie es aufnehmen, die vom IOA wieder reaktiviert wurden.
Kritik
Dass noch mindestens zwei weitere Stargate-Filme namens "The Ark of Truth" und "Continuum" produziert werden würden, hatte MGM schon lange zuvor bekannt gegeben. Dabei wurde auch erklärt, dass die Ori-Handlung erst in einem der beiden Filme beendet werden würde. Die Fans der Serie mussten also bis zum ersten dieser beiden nur für den DVD-Markt produzierten Filme warten, ehe sie das richtige Ende erfahren würden.
Als großer Fan von Stargate habe ich mir "The Ark of Truth" direkt vorbestellt, als Amazon ihn in sein Sortiment aufnahm. Heute wurde die DVD endlich veröffentlicht, geliefert und folglich sah ich mir den Film direkt an.
Nun, es ist schwer, eine Kritik für alle zu schreiben... Wer die Serie nie gesehen hat, sollte auf jeden Fall die Finger vom Film lassen. Wie auch in "Kommando SG-1" wird man direkt in die Handlung geworfen und mit Begriffen wie Ori, Priore, Odyssey, Alteraner, Antiker, Asgard etc. konfrontiert. Die DVD bietet zwar eine insgesamt neun Minuten lange Zusammenfassung der Staffeln neun und zehn, dennoch werden die Hintergründe und Zusammenhänge für Nichtkenner verschlossen bleiben, da diese Zusammenfassung möglicherweise mehr Fragen aufwerfen als beantworten könnte... Der Film ist demnach tatsächlich ausschließlich für Fans ausgelegt.
Ich bin mit nicht sehr hohen Erwartungen an den Film herangegangen. Ich nahm an, dass er ziemlich 08/15 wird und Mittel zum Zweck sei, den Fans noch ein wenig mehr Geld aus der Tasche zu ziehen... Oder warum hat man die Handlung nicht schon in "Kommando SG-1" beendet? Das große Staffel- und gleichzeitig Serienfinale, mit dem die zehnte Staffel endete, empfand ich schon als sehr schwach und enttäuschend, es fehlte einfach etwas Abschließendes, das die Serie doch sonst in fast jedem Staffelfinale aufweisen konnte.
Die Handlung des Films hätte sich jedenfalls sehr gut dazu geeignet. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, deshalb sage ich nur, dass "The Ark of Truth" meiner Meinung nach insgesamt ein gutes Serienfinale abgegeben hätte. Die Story ist zwar nicht unbedingt das Gelbe vom Ei und weist auch so einige Logiklücken auf, ist aber ganz akzeptabel. Für einen unabhängigen Film ist sie jedoch eindeutig zu schwach. Für SG-Fans war natürlich die Rückkehr der Replikatoren ein Highlight, die man als kleine, fiese, ständig klappernden Metall-Krabbelviecher kennt und unter Umständen gegen Ende der Serie vermisst haben könnte (ich zumindest).
Leider spielte sich der ganze Film an nur wenigen Orten ab, der größte Teil der Handlung fand an Bord der Odyssey ab. Letztendlich litt die Abwechslung etwas darunter... Ständiges Replikatoren-Abknallen kennt man schon aus der Serie, hätte besser gemacht werden können.
Die Leistung der Schauspieler war relativ solide, qualitativ auf dem gleichen Standard wie auf dem der Serie. Möglicherweise trübt dies als Serienfan mein Urteilsvermögen etwas, da Serien ja oft keinen ganz so guten Ruf haben, was Schauspieler betrifft... Christopher Judge als Teal‘C hat auch hier mal wieder meinen vollsten Respekt verdient. Schließlich hat er als wortkarger und ernster Charakter schauspielerisch die schwerste Rolle. Seine Mimik, über die er das meiste ausdrückt, ist aber auch im Film wieder grandios.
Trotzdem bleibt so ein fader Nachgeschmack. In der Tat hätte ich "The Ark of Truth" wirklich lieber in der Serie als alleinstehenden Film gesehen. Für mich persönlich hatte er sogar nicht einmal den Charakter eines richtigen Films, sondern eher den einer normalen Doppelfolge SG-1, die auf DVD veröffentlicht wurde. Das größte Problem besteht wohl darin, dass sich der Film vielleicht zu wenig von der Serie distanziert. Würde er nicht so massiv auf der dortigen Rahmenhandlung aufbauen, sondern hätte etwas ganz Neues, wäre möglicherweise etwas Besseres dabei herausgekommen.
Es fehlt einfach die Epik des Kinofilms von 1994, der den Grundstein der Serie bildete. Das Intro von "The Ark of Truth" stellt offensichtlich eine Hommage an den ersten Film dar, da dort dessen originaler Soundtrack und nicht die kürzere und abgewandelte Version von SG-1 verwendet wird. Leider erweckt dies auch falsche Hoffnungen, einen Film von ähnlichem Unterhaltungswert zu bekommen... Mit Roland Emmerichs Klassiker von 1994, dessen Handlung tatsächlich etwas Tolles bot, kann "The Ark of Truth" es auf jeden Fall nicht aufnehmen.
Insgesamt hört sich das alles jetzt vielleicht recht negativ an. Wenn man allerdings einen Film erwartet, der das Niveau der Serie fortführt, wird man doch ganz gut unterhalten. Wer den ersten Film mochte, aber mit der Serie nichts anfangen kann, sollte hier besser nicht zugreifen. Sieht man "The Ark of Truth" jedoch nicht als Film, sondern als Teil der Serie "Stargate - Kommando SG-1" an, findet man ihn gar nicht mal so schlecht.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 - Relativ solide, gleiche Leistung wie auch die in der Serie abgelieferte
Plot: 06-07/10 - Für einen unabhängigen Film zu schwach, für einen Teil der Serie akzeptabel
Effekte: 08/10 - Die Effekte sind gut und typisch Science-Fiction, sogar besser als in der Serie
Anspruch: 03/10 - Besonders anspruchsvoll ist der Film in der Tat nicht
Gesamteindruck: 07/10 - Für eingefleischte "Gater" ein Muss, für alle anderen schlicht uninteressant. Auf keinen Fall zu vergleichen mit "Stargate" von 1994. Ein gewisses Maß an Kenntnissen aus der Serie vorausgesetzt ist der Film aber durchaus in der Lage zu unterhalten
IMDB-Wertung: 7.1 (http://www.imdb.com/title/tt0942903/)
Die DVD bei Amazon.de
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2380333337/)
Harbinger
04.05.2008, 20:21
Fight Club
http://www.ugo.com/a/top11-screen-gems/images/fight-club3.jpg
Kinostart: 11.11.1999
Genre: Thriller, Drama
Regie: David Fincher
Darsteller: Edward Norton, Brad Pitt, Helena Bonham-Carter
FSK: 18
Inhalt: Auf eine Inhaltsangabe im klassischen Sinne verzichte ich hier mal ganz geschickt, weil es wahrlich schwer ist, einen Einstieg in den Film zu liefern, ohne zu viel zu verraten. Lasst euch nur gesagt sein: Das Marketing ist faaaaaaaaalsch, faaaaaaaaalsch, faaaaaaaaaalsch!
Kritik: Wird Zeit, dass ich meine fulminante Rückkehr feiere. Ja, in letzter Zeit war etwas Sense, was mich und Filme betrifft. Hatte nach den acht "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)"-Teilen vorerst die Lust an den bewegten Bildern verloren, hatte Probleme, hatte zu tun, hatte kein Bock. Was auch immer. Vor ein paar Tagen beschloss ich meiner Filmabstinenz aber ein Ende zu setzen. "The Big Empty" wanderte in meinen DVD-Player, in der Hoffnung, den Streifen hinterher reviewen zu können. Tja, angeschissen. Zu so einem wirren Teil fällt nicht mal mir was ein. Da saß ich nun und war genau so schlau als wie zuvor. Glücklicherweise lief gestern Abend (übrigens zum ersten Mal komplett uncut) "Fight Club" mal wieder im Fernsehn. Und da ich eh nichts besseres zu tun hatte, schaltete ich mal wieder ein.
David Fincher ist ein Name, den man kennen sollte. Nicht etwa wegen seiner Regiearbeit an diversen Madonna-Videoclips. Auch nicht wegen seiner Mitarbeit im Special-Effects-Deparment von "Star Wars: Episode VI" (mal ehrlich, seit der neuen Trilogie kann man mit der Phrase "Ich hab bei Star Wars mitgearbeitet" eh nix mehr reißen). Sondern eher wegen dem, was der Mann danach machte. Seine Full-Length-Features. Wobei... Mit "Alien 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5982860)" fiel der gute Mann direkt mal kräftig auf die Nase. Zum Glück holte er mit seinen Nachfolgewerken die Kohlen wieder aus dem Feuer. Erst "Sieben", dann "The Game"... Und seinen Höhepunkt erlebte er mit der Verfilmung des wohl bekanntesten Romans von Chuck Palahniuk, "Fight Club".
Um erstmal ein paar Dinge klarzustellen: "Fight Club" ist kein tumber Actionreißer, bei dem ein paar halbnackte Männer sich gegenseitig die Fäuste ins Fressbrett bretzeln. Auch wenn die Werbung uns das weiß machen wollte. Der Film vereint viel mehr Motive von Drama, Thriller und Komödie mit ein paar wenigen Actionsequenzen zu einem einzigartigen Filmerlebnis. Der Stil von Palahniuks Romanvorlage wurde dabei so dermaßen genial auf die Leinwand übertragen, dass man als Fan von Chucks Schreibe am Liebsten vor Mister Fincher niederknien und... ach, lassen wir das. Ich glaube ihr versteht schon.
Ja, der Stil des Films ist meisterlich. Atmosphärische Voice-Overs, Rückblenden, Vorblenden, Zwischeblenden, seltsame Effektspielereien und eine Kameraführung, die ihresgleichen sucht (kennt man ja von alten David), vereinen sich mit den anderen Stärken des Streifens zu einem Erlebnis, wie man es nicht oft antrifft. Und davon hat der Streifen eine ganze Menge, oh ja.
Die Darstellerriege alleine ist schon ein Grund, um Freudentränen en masse zu vergießen. Edward Norton ("American History X", "Zwielicht", "The Illusionist") spielt dermaßen genial, dass man die Academy beinahe würgen möchte, dass sie ihm das olle Goldmännchen schon zweimal verwehrt hat. Brad Pitt ("Troja", "Kalifornia", "Mr. & Mrs. Smith") steht seinem Kollegen da in nichts nach. Zu unrecht oft als bloßer Hollywood-Beau verschrien zeigt der Mann ganz klar was er drauf hat. Und ist sich, ähnlich wie Christian Bale in "American Psycho (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4163962)", für absolut nichts zu schade. Mal steht er quasi nackt in der Landschaft rum, dann spuckt er ganz gerne massenweise Blut in der Gegend rum, lässt sich mit Fett übergießen und schert sich auch sonst einen Dreck um Konventionen und ähnliches. Der Mann hat's raus, punktum. Tim-Burton-Stammschauspielerin Helena Bonham-Carter ("Big Fish", "Planet Der Affen", "Sweeney Todd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7347762)") ist ja gern angeführter Streitpunkt in dieser Hinsicht. Ihren Charakter ist eine zwiespältige Angelegenheit, ja sie ist gar nicht darauf ausgelegt, gemocht zu werden. Aber spielen tut die Frau tadellos. Dafür, dass sie optisch eher bescheiden daher kommt, kann sie ja nu nix. Und auch in den Nebenrollen versteckt sich noch eine wahre Offenbarung von einem Schauspieler. Marvin Lee Aday, besser bekannt als Hardrock-Legende Meat Loaf ("The 51st State", "Wishcraft", "BloodRayne"), gibt Ex-Bodybuilder Robert Paulsen mit einer Hingabe und einer Spielfreude, die man einem so abgebrühten Superstar gar nicht zutrauen möchte (vor allem wo die Schauspielerei doch nicht sein Hauptmetier ist). Einziger Schwachpunkt des Casts: Jared Leto ("Düstere Legenden", "Requiem For A Dream (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5307476)", "Panic Room"), der nach wie vor einfach unfähig ist. Warum sucht der Mann sich nicht einfach nen Job und lässt die armen Filme in Ruhe?
Was kann einen Film mit einem wahnsinnig guten Stil und einer solchen Darstellerriege tatsächlich noch zu Nichte machen? Hm, ein schlechtes Drehbuch vielleicht. "Gummo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5752679)" versemmelte das beispielsweise auf ganzer Linie. Fincher wird doch nicht etwa... Ne, hatter nicht. Glück gehabt. Meister Fincher holte den bis dato unbekannten Jim Uhls (mittlerweile schrieb der Mann auch an "Jumper", hat also keine große Karriere gemacht) ins Boot, um aus Chuck Palahniuks Novelle ein Screenplay zu schneidern. Und das hat so gut geklappt, das man es kaum glauben möchte. Der Stil von Palahniuks Schreibe ist voll erhalten geblieben, die wenigen Kürzungen machen Sinn, die Veränderungen ebenfalls. Die Anpassung der Vorlage ist perfekt gelungen, so perfekt sogar, dass Palahniuk selbst sagte, dass ihm das Ende des Films besser gefiel, als das der Buchvorlage.
Perfekt, da sind wir eigentlich auch schon beim richtigen Wort angekommen. Denn...
Kommen wir zum Fazit: "Fight Club" ist perfekt. Geniale Darsteller, ein wahnsinns Stil, ein Drehbuch, das man am liebsten heiraten möchte... Noch dazu ist die musikalische Untermalung bestens gelungen und der Film ist grandioserweise über seine ganze Lauflänge von knapp 132 Minuten so unterhaltsam, dass eigentlich nie Langeweile aufkommt. Und das auf hohem Niveau. Ein Film ohne Fehler und Makel, ein Film wie ihn nur die Kolaboration von ein paar wirklich genialen Menschen hervorbringen konnte. Und um es so einfach auszudrücken: der verflucht beste Film aller Zeiten. Ich wünschte, ich könnte ihm eine elf geben...
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (abgesehen von Leto: das Maß aller Dinge)
Plot: 10/10 (in einem Wort: perfekt)
Effekte: 09/10 (alleine schon der Auftakt mit dem kurzen Batman-Theme-Einsprengsel...)
Anspruch: 09/10 (der Film bietet zwar relativ wenig Interpretationsspielraum, ist aber trotzdem sehr anspruchsvoll)
Gesamtwertung: 10/10 (bester Film aller Zeiten, so schaut's aus)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.7) (http://www.imdb.com/title/tt0137523/)
Link zum Trailer (http://www.alltrailers.net/fight-club.html) (wow, total spoilerfrei... warum sind die nicht alle so?)
Die DVD bei Amazon.de
Iron Man
http://www.moviegod.de/images/movies/00003/285/285_xxl.jpg
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Action
Regie: Jean Favreau
Darsteller: Robert Downey Jr., Terrence Howard, Jeff Bridgesm Shaun Toub, Gwyneth Paltrow
FSK: 12
Inhalt
Multimilliardär Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist ein genialer Wissenschaftler und Ingenieur, der durch sein Können und Erfindungsgeist die moderne Waffentechnologie weltweit revolutioniert hat. Stark ist aber auch ein egozentrischer Macho, der nicht nur seinen Privatjet mit strippenden Stewardessen bestückt hat, sondern bei jeder Gelegenheit das weibliche Geschlecht umgarnt. Seine treue Assistentin Pepper (Gwyneth Paltrow) ist zwar die wichtigste Frau in seinem Leben, bekommt dies aber nicht immer zu spüren, wenn sie mal wieder die „Nachthäschen“ von Tony nach draussen befördern darf. Als er in Afghanistan ein neuartiges Raketensystem vorstellt, wird Stark von Rebellen entführt. In einer Höhle soll er für die Terroristen eine seiner Raketen nachbauen. Dort ist auch ein alter Bekannter von stark gefangen der ihm den nötigen Mut schenkt sich nicht diesen Erpressungen hinzugeben. Stattdessen bastelt er an einer eisernen High-Tech-Rüstung, mit deren Hilfe er seinem Gefängnis entkommt und mehr schlecht als recht in die Lüfte geht. Obwohl er es ohne bedeutende Blessuren zurück auf amerikanischen Boden schafft, meldet sich nun sein Gewissen zu Wort. Starks neue Erfahrungen haben ihn gelehrt, dass sein bisheriger Lebensweg der falsche war. So fasst er einen eisernen Entschluss, verkündet, dass er ab nun den Menschen helfen will, anstatt Waffen für deren Zerstörung zu bauen und werkelt abseits der Öffentlichkeit an einer Rüstung, die alles jemals dagewesene in den Schatten stellen soll. Wofür er diese baut, weiß er vielleicht selbst nicht so genau…zumindest nicht am Anfang…
Kritik
Es ist schwer bei der Flut an Comicverfilmungen objektiv zu bleiben. Man geht generell entweder mit einem guten oder einem schlechten Gefühl ins Kino, wissend, dass der Film entweder Einheitsbrei würde oder eben der erwartete Kracher. Grade bei den eher „unbekannten“ Helden wie Iron Man, den man vorrangig nur aus dem Spiderman Universum oder anderen Marvel Werken kennt, ist es schwer sich drauf einzulassen, zumal man keinerlei vorgefertigte Symphatie vorzuweisen hat. Andererseits ist der Überraschungseffekt so höher…
Der Anfang des Films kommt sehr militärisch daher. Jeeps, trockene Landen und Soldaten in Uniformen. Man erwartet eine harte Szene, wird jedoch gleich auf lustige Art und Weise überrascht und lernt den Charakter Tony Stark kennen. Witzige Wortgeplänkel und eine Schmunzel-Atmosphäre erster Güte weichen einer actiongeladenen Szene. Eine sehr unaufdringliche Komposition mit schnellen Kameraschnitten. Das weiß zu gefallen.
Generell muss man jedoch sagen, dass der Film grade in den Anfangsminuten sehr unterhaltsam ist, jedoch zwischendrin in der ca. 30 – 45 Minute einen Hänger hat. Es wird viel geredet, was definitiv zum Charakterverständnis beiträgt, aber das ist in einem Film wie Iron Man vielleicht nicht jedermanns Sache. Über die Story will ich nichts verlieren, aber sie ist wendungsreich und lässt einen mitfiebern.
Iron Man ist voller erstklassigem Humor. Die trockene Art von Tony Stark und überhaupt diese „coole“ Haltung, selbst in brenzligen Situationen, hat den gewohnten Marvel-Helden Humor, wie man ihn auch aus Spider-Man kennt. Hier allerdings kauft man Tony Stark jeden Witz ab, man merkt förmlich, dass er so tickt und hat nie das Gefühl, der Witz sei künstlich platziert, sondern sei richtige Situations-Improvisations Komik! Nicht albern, aber auch nicht zu steif. Ich würde dies als optimalen Humor bezeivchnen. Er passt wie die Faust aufs Auge!
Man merkt bereits in den ersten Minuten wie hervorragend Robert Downey Jr. den Charakter des Stark spielt. Er ist authentisch und begeistert als symphatisch-unsymphatischer, cooler Typ, der gerne Rockmusik hört und an heißen Maschinen rumschraubt, seien sie nun maschineller oder fleischlicher Natur. Sein Schauspiel ist erstklassig. Auch Gwyneth Paltrow macht eine gute Figur in ihrer Rolle, auch wenn man den Eindruck hat sie würde in dieser Rolle regelrecht verheizt. Auch alle anderen Darsteller sind überzeugend und machen einen wirklich guten Eindruck, was den Film automatisch in die oberste Comicverfilmungsklasse katapultiert!
Die Special Effects sind High Quality! Man merkt kaum, dass es CGI Effekte sind, da muss man ganz klar sagen, dass Iron Man, Spiderman Welten vorraus ist, wo man doch im Spinnenfreund deutlich sah, dass es animierte Figuren sind. Es findet allerdings auch keine Revolution im Effekte-Sektor statt. Ich würde sie auf dem Niveau eines Transformers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4180044) einordnen, die ja schon sehr klasse waren. Die Schnitte der Kamera sind schnell und der Film ist grade in den Actionszenen ein Geschwindigkeitsfeuerwerk! Doch Vorsicht: Iron Man ist kein reiner Actionfilm! Es gibt deutlich weniger Actionszenen als in Spiderman, aber da haben wohl alle Comicverfilmungen im ersten Teil drunter zu leiden, wo doch die Vorgeschichte soviel Zeit frisst.
Kritik habe ich fast keine. Es hätte mehr Action geben können, allerding will ich die ruhigen Momente auch nicht missen, in denen man tief in die Charakterempfindungen eintauchen kann. Das mag unglaublich klingen, aber man darf es tatsächlich glauben…
Fazit
Ich ging ohne Erwartungen ins Kinos und kam schwer begeistert wieder heraus. Iron Man ist der absolute Überraschungshit und hängt andere Comicverfilmungen locker ab. Die Effekte, die Schauspieler, die Story, das Setting, der Humor. Alles in allem kann man die Kritik suchen, doch findet sie nicht. Man könnte anfangen die eher „magere“ Action zu bemängeln oder den Humor nicht zu mögen, aber am Ende bleibt doch der gleiche Eindruck: Iron Man hat sich jetzt bereits eisern an die Spitze der Wertungen weltweit hochgekämpft und wird diesen Platz lange Zeit halten. Mindestens solange, bis IronMan 2 erscheint, der für 2010 angekündigt wurde!
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 – Einige namenhafte Darsteller. Die Hauptdarsteller überzeugen gänzlich.
Plot: 08/10 – Nicht revolutionäres, aber der Gesamteindruck ist sehr positiv zu bewerten!
Effekte: 10/10 – Es gibt nichts zu bemängeln. High-Budget Effekte!
Anspruch: 06/10 – Nicht so hirnlos wie man meinen sollte. Hat einige Momente die zum nachdenken bewegen…
Gesamteindruck: 9/10 – Bisher der Actionfilm des Jahres und ganz sicher einer der besten, wenn nicht DIE beste Comicadaption auf die Flimmerwand!
Filmstarts.de 9/10 (http://www.filmstarts.de/kritiken/60643,Iron%20Man.html)
moviemaze.de 95% (http://www.moviemaze.de/filme/2211/iron-man.html)
rottentomatoes.uk 93% (http://uk.rottentomatoes.com/m/iron_man/)
imdb 8,1 von 10 (Rang 181 alltime) (http://www.imdb.com/title/tt0371746/)
Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/3597,iron-man.html)
Harbinger
18.05.2008, 14:03
Story Of Ricky
http://images.amazon.com/images/P/B00004TJM8.01.LZZZZZZZ.jpg
Erscheinungsjahr: 1991
Genre: Action/Splatter/Krimi/Komödie
Regie: Ngai Kai Lam
Darsteller: Siu-Wong Fan, Mei Sheng Fan, Ka-Kui Ho
FSK: 18
Inhalt: In einer nahen Zukunft (der Film sagt 2001, haha) sind alle Gefängnisse privatisiert und der Direktor kann prinzipiell machen, was er will. Zum Bleistift Drogen anbauen und damit handeln. Das geht solange gut, bis der junge Ricky ins Gefängnis eingeliefert wird und da anfängt mächtig Stunk zu machen. Ricky hat nämlich übermenschliche Kräfte und ist sowieso ein äußerst versierter Martial Artist und er macht sich daran, mit dem korrupten System aufzuräumen. Und wie macht man das am besten? Richtig. Alle totkloppen.
Kritik: Gestern war mal wieder einer dieser Abende, an denen man irgendwie nix auf die Reihe bekommt. Und aus genau diesem Grund saß ich gegen ein Uhr morgens mit zwei Kumpels in der Gegend rum und wir hatten keine Ahnung, was wir nun tun sollten. Einer schlug vor "Ach, schauen wir uns doch noch 'nen Film an...", woraufhin der andere (in dessen Heim wir uns eingefunden hatten) mit "Ich hab noch Story of Ricky da" konterte. Das war das Stichwort des Abends, so schnell hat man noch nie jemanden (mich, um genau zu sein) "Den nehmen wir" sagen hören. Gesagt, getan.
"Story of Ricky", im Original "Lai Wong" (oder "Lik Wong"), ist eine japanisch-chinesische Co-Produktion aus dem Jahre 1991 und basiert auf dem angeblich hyperbrutalen Manga "Riki Ô". Keine Ahnung, hab ich nicht gelesen, aber ihr wisst ja eh alle, was ich von Mangas halte... Hyperbrutal kann ich mir angesichts der Live-Action-Verfilmung aber gut vorstellen, die zeichnet sich nämlich vor allem durch zwei Dinge aus: Spläddor satt und unfreiwillige Komik. Das ist ja schon mal eine recht unterhaltsame Mischung. Und so präsentiert der Streifen sich auch.
Logik wird hier klein geschrieben (das soll keine Kritik an den ortographischen Fähigkeiten der Macher sein), genau wie Schauspielkunt, Storyentwicklung, Nachvollziehbarkeit, Charaktertiefe und Kontinuität. Oh ja, Kontinuität... Die rockt gewaltig. So viele Fehler findet man selten in einem einzelnen Film. Alleine schon Rickys Haarlänge ist legendär (die wechselt ganz gerne schon zwischen zwei Shots derselben Szene), nicht zu vergessen seine Wunden. Der Gute scheint nämlich über Instant-Heilung zu besitzen, die immer zwischen einer Szene und der nächsten einsetzt. So verschwinden Prellungen und Schnitte, sein aufgeschlitzter Arm wächst wieder zusammen, Löcher in der Hand, und und und. Alles einfach weg. Großartig.
Wie gesagt, schauspielerisch sieht auch alles sehr... duster aus. Die Darsteller sind allesamt unterste Kanone und die deutsche Synchro würgt ihnen noch mal gut was rein ("Er blutet wie ein Schwein. Was 'ne Scheiße..." classic stuff). Die Story ist absolut inkonsistent. Es gibt hin und wieder ein paar Rückblenden, die wohl ein bißchen was erklären sollen, die vertiefen die Verwirrung aber eigentlich nur noch. Rickys Kräfte werden auch überhaupt nicht erklärt, in einer Rückblende trifft er nur unvermittelt auf seinen Onkel, der ihn fragt "Du hattest damals so unglaubliche Kräfte. Hast du sie immer noch?", woraufhin Ricky ein lapidares "Sie sind sogar noch stärker geworden" antwortet. Regisseur und Drehbuchautor Lam zeigt wirkliches Gefühl für Charaktertiefe. Nicht.
Wunderprächtig ist auch, dass etwa 80% der gezeigten Szenen im Film keinen Sinn ergeben. Da wurde einfach irgend etwas reingeschnitten, um noch ein paar Minuten rauszuschlagen, beziehungsweise um ein wenig Splatter reinzuklotzen. Da tauchen dann irgend welche Charaktere auf, die wir vorher noch nie gesehen haben. Die kriegen dann schnell einen Namen verpasst und dann weiß der Zuschauer auch schon, was auf ihn zukommt. Denn: Wer bei "Story Of Ricky" einen Namen kriegt, ist spätestens zwei Szenen später Matsch. So einfach ist das. Und wie diese Leute zu eben diesem verarbeitet werden... Eueueu... Harter Tobak.
Die Kampfszenen sind dabei eher suboptimal. Ricky-Darsteller Siu-Wong Fan ist zwar ein Muskelprotz vor dem Herren, aber mit den handgreiflichen Künsten mangelt es ein wenig. Das sieht sogar für mich als Kampfsport-Laien ziemlich affig aus. Trotzdem können die Kampfszenen durch ihre bloße Absurdität punkten. Ricky kann nämlich Menschen ganz einfach Löcher in den Wanst hauen oder mit gezielten Schlägen Gliedmaßen abtrennen (oder aber auch in Stücke hauen) und einmal schafft er es, einem Gegner die flache Hand auf den Hinterkopf zu patschen, woraufhin dieser gar lustig ein Auge verliert. Das ist alles handwerklich gar nicht mal so gut (allerdings auch nicht grottenschlecht), macht aber viel Laune, wenn man sich dafür erwärmen kann. Es ist tumb, es ist schwachsinnig und es ist scheiße brutal, aber es ist so himmelschreiend blöde, dass man sich das Lachen kaum verkneifen kann.
Damit ist der Film prinzipiell schon gut charakterisiert. Er hat tausende Mängel und Schwachpunkte, aber er schert sich nicht drum. Spätestens in der zweiten Hälfte des Films wirft er alle Ernsthaftigkeit über Bord und bemüht sich einfach nur noch darum, mit der Haudrauf-Methode zu unterhalten. Und das funktioniert. Das funktioniert sogar verdammt gut. Die erste Hälfte hat ein paar etwas dumme Längen, weil der Film da noch nicht so komplett schwachsinnig rüberkommt, aber auch da gibt's schon hirnverbrannte Dialoge, merkwürdige Splatterszenen und Plotpoints die keine sind so weit das Auge reicht. Nach etwa einer dreiviertel Stunde legt der Streifen dann aber richtig los. Und wer dann noch sein Gehirn eingeschaltet hat ist selber schuld. Das wird ihm dann nämlich wohl oder übel aus den Ohren rausbluten.
Und der Soundtrack ist auch scheiße.
Kommen wir zum Fazit: "Story Of Ricky" ist die Offenbarung schlechthin für alle Freunde der gepflegten Trash-Unterhaltung. Der Film hat alles... Beziehungsweise nichts. Aber das ist in diesem Fall ja in etwa dasselbe. Schlechte Darsteller, durchwachsene aber häufige Splatterszenen, keine Story, Regiemissgeschicke so weit das Auge reicht und das Ganze dann noch mal abzüglich einer großen Portion Nivea. Was übrig bleibt ist ein kurioses Filmchen, das vor allem eins kann: Den Zuschauer zum Lachen bringen. Ob freiwillig oder unfreiwillig kann ich nicht ganz erkennen, aber der Film schafft's einfach. Er macht spaß und ist die Partygranate schlechthin. Gutt.
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (ganz große Grütze, aber was erwartet man?)
Plot: 02/10 (wo war der noch mal... ach ja, es gab Drogen...)
Effekte: 06/10 (ein paar sind ziemlich nett und lustig, ein paar sehen einfach scheiße aus, sind aber genau so lustig)
Anspruch: 01/10 (hahaha, guter Witz)
Gesamtwertung: 08/10 (jeder der Trash mag sollte zuschlagen, jeder andere einen großen Bogen drum machen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.1) (http://www.imdb.com/title/tt0102293/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi931397913/)
Kleriker
19.05.2008, 12:02
Big Nothing
http://www.digitallard.com/images/dvd%20review/content745/big-nothing.jpg
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Krimi/Komödie
Regie: Jean-Baptiste Andrea
Darsteller: David Schwimmer, Simon Pegg, Alice Eve
FSK: 16
Länge: ca. 86 min.
Inhalt: Der früher als Lehrer tätige Charlie (David Schwimmer) lebt in einer Kleinstadt in Oregon. Er ist mit dem weiblichen Sheriff der Stadt verheiratet und hat eine Tochter. Charlie möchte Schriftsteller werden, ist damit aber wenig erfolgreich. Er findet eine neue Arbeit in einem Callcenter, jedoch wird er bereits am ersten Arbeitstag wieder entlassen. Der Kleinganove Gus (Simon Pegg), den Charlie im Callcenter kennengelernt hat, wendet sich an ihn mit dem Vorschlag, einen Reverend zu erpressen, da dieser auf verbotenen pornographischen Webseiten surft. Damit beginnt das Chaos...
Kritik: Premiere, Premiere - das ist mein erster Review. Will euch einfach nicht diesen Film vorenthalten.
Was soll ich sagen, ich liebe Filme die eher Unbekannt sind, denen man aber ein größeres Publikum wünschen würde - wie z.B. Lucky#Slevin oder eben Big Nothing.
Der Film hat einen gemächlichen Anfang. Man sieht Charlie in seinem mittelmäßigen Leben auf Jobsuche. Leider ist Charlie ein echter Pechvogel und verliert somit seine Callcenterstelle schneller wieder, als ihm lieb ist. In der kurzen Zeit lernt er Gus kennen, welcher ihn zu einem krummen Ding drängen will und dies auch schafft. Es scheint ein totsicherer Plan zu sein, den Reverend um ein paar Tausend Dollar zu erleichtern, doch als sich immer mehr Leichen stappeln, nimmt die Geschichte wahnsinnig an fahrt auf.
Die Schauspieler machen ihre Sache hervorragend. David Schwimmer (bekannt aus Friends) spielt den Pechvogel Charlie. Er füllt seine Rolle glaubwürdig aus - mit seinem treudoffen Blick, der Unsicherheit und einer ständig spürbaren Unbehaglichkeit bei dem was er tut. Simon Pegg spielt wie schon gewohnt (Shaun of the Dead, Hot Fuzz) perfekt neben David und ergänzt sich mit ihm wunderbar. Er spielt den etwas durchgeknallten und notorischen Lügner Gus. Die Rolle scheint ihm auf den Leib geschrieben. Auch Alice Eve, die Dritte im Bunde, kann gut bestehen. Sie spielt die junge Josie McBroom. Sie spielt die abgebrühte und eine, die immer Herr der Lage zu sein scheint.
Auch die Nebendarsteller lassen sich nicht lumpen und liefern Schauspiel auf hohem Niveau ab, wie z.B. Julian Glover als 80jähriger Mann mit riesiger Hornbrille genannt „The Eye“ (Specialagent vom FBI ^^)
Die Kameraführung ist sehr angenehm. Alles wunderbar eingefangen ohne zu schnelle Schnitte. Es wurden häufig Splitscreens verwendet und was mir besonders gefallen hat, war, dass der Plan der Tat in einem Zeichenstil erklärt wurde.
Der Score war auch super. Der Regisseur hat die Musik häufig überpräsent spielen lassen, also nicht leise seuselnd im Hintergrund, sondern richtig geballt - was hervorragend in die jeweiligen Szenen passt. Ein Beispiel: Charlie, Gus, Josie flüchten in ein Lagerhaus, verfolgt von "The Eye". Sie trennen sich, die einzelnen Fluchtwege werden in Splitscreens angezeigt und aus den Boxen hämmert "Rammstein - Engel": saugeil!
Fazit: Ein Film, von dem ich zuvor nie etwas gehört habe, der mich aber extrem gut unterhalten hat. Es gab viel zu lachen durch witzige skurille Dialoge, aber auch herbe Momente. Der Film behält sich auch noch bei Sterbeszenen einen Lacher ein. Er nimmt sich einfach nicht zu ernst und die Charaktere muss man einfach lieben und klopft sich min. 5mal an den Kopf, weil man jedes mal denkt "Schlimmer geht's doch nimmer ^^
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (Bekannte Darsteller die alle überzeugen können)
Plot: 09/10 (Eigentlich eine recht einfache Geschichte, aber mit etliche Wirrungen und Abzweigungen)
Effekte: 06/10 (ein paar Tote gibt's und ne Axt im Kopf ^^)
Anspruch: 05/10 (Man kann gut Folgen, aber es gibt nicht's was man nach dem Film groß diskutieren müsste)
Gesamtwertung: 09/10 (mal nur neun - für den etwas langsamen Einstieg)
Link zur IMDB-Seite (Wertung 6.8) (http://www.imdb.com/title/tt0488085/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1421476121/)
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
http://www.moviereporter.net/posters/0001/8061/IndianaJones4_Poster.jpg
In Deutschland erschienen: 22. Mai 2008
Genre: Abenteuer
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Cate Blanchett, Harrison Ford, John Hurt, Karen Allen, Shia LaBeouf
Land: USA / 2008
FSK: ab 12
Länge: 122 Minuten
Inhalt:
Zum vierten Mal macht sich Indiana Jones auf die Suche nach länst vergessenen Legenden und Mythen. Diesmal geht es um einen Kristallschädel. Die Legende besagt, dass der, der den Kristallschädel zurück an seinen Ursprung bringt, zu einer Stadt, die aus purem Gold sein soll, unendliche Macht erlangen soll. Doch Indiana Jones ist nicht der einzige, der aus diesem Grunde hinter dem Schädel her ist.
Kritik:
Wie bei jeder Fortsetzung von bisher erfolgreichen Filmen war ich skeptisch, ob auch der neue Teil mit den Vorgängern mithalten kann. Ob es in diesem Fall so ist, werden wir nun sehen.
Ich muss sagen, die Geschichte oder wie sagt man so schön "Die Story" ist meiner Meinung nach ganz gut durchdacht und wird auch gut rübergebracht. Daran gibt es eigentlich nichts zu meckern. Wie auch bei den anderen Teilen entwickelt sich die Geschichte im Laufe der Zeit und während Indi auf der Suche nach Hinweisen in der Weltgeschichte herumreist, kommt er seinem Ziel und der Zuschauer dem "Finale" immer näher. Ich denke jedoch, dass man mehr aus der Geschichte hätte herausholen können. Sie ist sehr linear aufgebaut. Man hätte deutlich mehr Personen und Zwischenschritte auf dem Weg zur Erkenntnis einbauen können. So viel dazu.
Was mir im Laufe des Filmes wirklich sehr gut gefallen hat, ist, dass die Indiana Jones Reihe nichts an seinem guten alten Humor verloren hat. Es sind viele gut "Witzchen" mit eingebaut, so wie man es schon aus den anderen Teilen, besonders aus dem dritten, kannte. Man erinnere sich bloß noch an "Junior!". Bei dem Punkt muss ich sagen, dass es wirklich gut umgesetzt worden. Spritziger Humor zwischendrin, vielleicht auch ein Hauch Ironie so manches mal, machen das ganze doch recht anschaulich.
Leider ist verläuft nicht alles so gut. Was mich schon von Anfang an gestört hat ist ein typisches Merkmal, was man generell bei Fortsetzungen finden kann: Man will es besonders gut, besonders aufregend, besonders spannend machen: Doch mit spektakulären Szenen, die vollkommen unrealistisch sind erzielt man, zumindest bei Leuten wie mir, leider genau das Gegenteil. Manche mag es vielleicht nicht stören, aber wenn ich eine Szene sehe, in der Indi eigentlich hätte sterben müssen (jedenfalls rein biologisch oder physikalisch), er jedoch ohne einen Kratzer davon kommt, dann finde hat man etwas falsch gemacht. Die großen Ameisen sahen für mich übrigens sehr nach Termiten aus, aber das ist ein anderes Thema, zumal es nur Leute verstehen können, die den Film gesehen haben.
Insgesamt ist Spannung im Film durchaus vorhanden, ich denke jedoch, da wäre mehr vorhanden gewesen. Ich finde den Film dann doch "sehenswert". Guter Humor, Spannung ist da und die Story ist gut überlegt und nachvollziehbar. Jedoch wirkt sich die künstlich erzeugte Spannung durch Unreales leider etwas negativ aus. Und damit meine ich nicht nur die allgemein beispielhafte Stelle, die eben beschrieben wurde, sondern auch das Ende des Filmes. Schade. Für Indi Fans sollte aber alles dabei sein, was einen guten Film aus macht. Mich jedenfalls hat er im Gesamteindruck nicht enttäuscht.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10/10 (Bestleistung. Alle Spielen eine gute Rolle und verkörpern das, was sie sollen. So muss es sein.)
Plot: 7/10 (Trotz einfacher Geschichte nicht immer ganz klar und man hötte es spannender machen können. Das geht besser)
Effekte: 8/10 schöne Landschaftsaufnahmen und auch die Grabkammern kommen ganz gut hervor. Wirklich besonders allerdings auch wieder nicht.)
Anspruch: 6/10 (Film ist recht einfach gehalten, aber ein bisschen denken sollte man schon. Die Story ist zu einfach um den Film wirklich anspruchsvoll zu machen.)
Gesamtwertung: 8/10 (Gelungene Fortsetzung, aber es hätte noch besser sein können.)
IMDb-Wetung: 7.0/10 (http://german.imdb.com/title/tt0367882/)
Offizielle Seite (http://www.indianajones.com/site/index.html)
Trailer (http://www.uci-kinowelt.de/kino/Trailer/200840/indiana_jones_und_das_koenigreich_des_kristallschaedels)
Amazon
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
http://www.moviereporter.net/posters/0001/8061/IndianaJones4_Poster.jpg
Erscheinungsdatum : 22.05.2008
Genre : Action / Abenteuer
Regie : Steven Spielberg
Darsteller : Harrison Ford, Cate Blanchett, John Hurt, Karen Allen, Shia LaBeouf, Jim Broadbent
Land : USA / 2008
FSK : Ab 12 Jahren
Länge : 123 Minuten
Inhalt :
1957 - Nachdem sich Indy (Harrison Ford) in Nevada aus den Fängen von KGB-Agenten unter der Leitung von Irina Spalko (Cate Blanchett) befreit hat, kehrt er zurück zum Marshall College. Schon bald trifft er den Jungen Mutt Williams (Shia LaBeouf), der Indys Hilfe braucht, worauf sich die beiden auch sofort ins Abenteuer begeben.
Unterstüzt werden die beiden von Indys Ex-Flamme Marion, seinem Freund George „Mac“ McHale (Ray Winstone) sowie seinem alten Kollegen Harold Oxley.
Anstelle von Marcus Brody ist nun Dean Charles Stanforth ( Jim Broadbent) der ,Mentor' von Indy.
Kritik
Mir persönlich hat der neue Indiana Jones-Film sehr gut gefallen. Es ist, wie Spielberg und CO schon oft gesagt haben, ein richtiger Indiana Jones Film. Das heißt : Am Anfang befindet sich Indy in einem 'älterem' Abenteuer, dann geht's auf zum College und dann geht's auch schon los mit dem eigentlichen Abenteuer. Da hat sich in Indy 4 nichts geändert.
Alle Schauspieler spielen gut und glaubhaft, wobei Harrison Ford und Cate Blanchett eindeutig hervorstechen. Harrison Ford spielt die Rolle wirklich mit soviel Liebe und Gefühl - so hat man ihn in den letzten Teilen eigentlich nicht gesehen.
Cate Blanchett spielt die russiche Agentin Dr. Irina Spalko, die Gegenspielerin von Indy. Es gibt Momente in diesem Film, da schaut man nur auf sie, ihre Blicke sind so fesselnd und beeindruckend, ihre Bewegung sind genial, ja, teilweise vergisst man Indy für einige Sekunden. Eine wirklich tolle Leistung.
An Action fehlt es dem Film überhaupt nicht. Man sieht, dass die Actionszenen ,echt' sind. Harrison ist in Topform und es macht immer noch Spaß zu sehen, wie Indy aus gefährlichen Situationen kommt.
Die Story ist sehr gut durchdacht, es gibt viele Hinweise auf die ,eigentliche Herkunft' der Kristallschädel. Allerdings ist das Finale nach dem tollen Anfang und spannendem Mittelteil sehr kurz. Hier liegt das einzige Problem des Films eigentlich : Man merkt, dass George Lucas und Steven Spielberg nichts gewagt haben. Wenn beide entweder ,mehr' aus dem Ende gemacht hätten oder ,weniger' wäre es besser gewesen. Hier wurde sehr viel Potential verschenkt. Was im Gesamtbild den Film aber nicht schlechter macht.
Das Setting ist fantastisch : Alles ist im 50iger Jahre Stil gebaut, man schaue auf die Autos oder Kühlschränke (:D). Die Atmosphäre kommt perfekt rüber.
Auch die Grabkammern, Verliese und Tempel sind wirklich sehr schön. Allerdings wurde am Ende auch was den Tempel angeht sehr viel Potential verschenkt.
Tatsächlich habe ich am Ende fast einen Herzinfakt bekommen, aber zum Glück war es nicht so wie befürchtet.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Film. Es ist ein typischer Indiana Jones Film. Alles ist drin, was ein Indaina Jones braucht.
Jetzt beginnt das Hoffen auf einen fünften Teil mit Harrison Ford als Indiana Jones. :)
Einzelwertungen
Darsteller : 10/10 Alles sehr gute Darsteller, besonders Harrison Ford und Cate Blanchett
Plot : 8/10 Sehr gut durchdacht, spannend und teilweise überraschend, etwas enttäuschendes Ende
Effekte : 10/10 handgemachte Action, gute Effekte
Anspruch : 8/10 Wer sucht, der findet. Philosophie ist drin, sehr viel sogar.
Gesammtwertung : 9/10 es ist einfach ein sehr guter Indy-Film, genauso gut wie alle anderen, kann aber mMn nicht den dritten Teil schlagen ;) muss er aber auch nicht.
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0367882/)
Der Knochenjäger
http://www.jcf-kowalke.de/actiondvd/der%20knochenjaeger.jpg
In Deutschland erschienen: 25. Juli 2000
Genre: Thriller
Regie: Phillip Noyce
Darsteller: Denzel Washington, Angelina Jolie, Queen Latifah
Land: USA / 1999
FSK: ab 16
Länge: 113 Minuten
Inhalt:
Lincoln Rhyme (Denzel Washington) war einst einer der besten Polizisten in New York. Bis zu dem Tag an dem ein Unfall alles veränderte. Ein Finger und der Kopf sind das, was ihm von seiner Beweglichkeit übrig geblieben sind. Durch einen Mord geraten er und Amelia Donaghy (Angelina Jolie) aneinander. Es wird deutlich, dass der Täter am Tatort Spuren hinterlässt, um die Polizei auf den ächsten Mord hinzuweisen. Bis die Spur irgendwann zu Lincoln Rhyme führt.
Kritik:
Durch viele bekannte Schauspieler erhält man schon vor dem Film einen guten Eindruck. Und das vollkommen zurecht, wie sich im Laufe der Zeit noch zeigen wird.
Die Story des Filmes ist im Prinzip sehr einfach gehalten und leicht zu verstehen. Das vermindert jedoch nicht den Anspruch des Filmes. Auch Spannung geht dadurch nicht verloren. Schon schnell wird Spannung aufgebaut. Langweilige und überlange Einführungszenen fehlen, was alles in allem schon ein mal ein sehr großer Pluspunkt ist. Man hat die Spannung jedoch nicht nur der Story zu verdanken.
Auch die Darsteller machen einen ausgezeichneten Job. Jeder vermittelt genau die auf ihn zugeschnittenen Charaktereigenschaften und lässt den Zuschauer so intensiver an der Geschichte teilhaben. Deren Gefühle werden sofort deutlich spannende Szenen werden noch hervorgehoben. Dies verstärk zusätzlich die Gesamtspannung und überhaupt den Gesamteindruck des Filmes, wie ich denke.
Die Darstellung des Filmes ist meiner Meinung ebenfalls gut gelungen. Die Stellen, an denen die Indizien untersucht werden und neue Hinweise aufwerfen sind mehr als nur gut dargestellt. Es ist richtig faszinierend, wie man nur mit einer Hand voll Hinweise durch Allgemeinwissen und kluges kombinieren auf den Tatort und sogar auf die Tatzeit kommt. Das ganz wirkt dabei jedoch keineswegs unrealistisch, geraten oder weit hergeholt. Es wird deutlich wie vermutlich einfach eine Aufdeckung eines Mordes werden kann; im positiven Sinne. Überhaupt ist es sehr erfreulich, dass unrealistische Actionszenen oder Ähnliches im Film nicht vorhanden sind. Diese wären meiner Meinung nach allgemein in Thrillern aber ganz besonders in diesem Film fehl am Platz.
Alles in Allem ist der Film schon fast ein Meisterwerk. Der Film gibt einem das, was man von einem Thriller erwartet: Spannung von der ersten Minute an. Eine fesselnde Geschichte und die gute Rolle der einzelnen Darsteller runden das ganze noch sehr positiv ab. Ein einziger kleiner Kritikpunkt wäre meiner Meinung nach die Story, die vielleicht doch ein kleines bisschen zu simpel geworden ist. Sie erfüllt zwar auch so sehr gut ihren Zweck in Spannung und Unterhaltung, jedoch hätte eine komplexere Story dem Film nicht geschadet. Meiner Meinung nach ein sehr guter Film, der es auf jeden Fall wert ist gesehen zu werden.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10/10 (So muss es sein. Starbesetzung, die ihre Rolle perfekt verkörpern und aller Art Gefühle mehr als gut rüberbringen)
Plot: 8/10 (Einfache Handlung, aber trotzdem sehr spannend und gut nachzuvollziehen)
Effekte: 9/10 (Große Effekte wird man nicht finden, aber die Darstellung der Tatorte ist einfach nur gut gelungen)
Anspruch: 8/10 (Meiner Meinung nach ein sehr anspruchsvoller Film, der einen nicht am Nachdenken hindert und einen von Beginn an fesselt. Man versteht ihn allerdings auch ohne groß Nachdenken zu müssen.)
Gesamtwertung: 9/10 (1A Thriller. Spannend von der ersten Minute an mit Starbesetztung und dramatischer Spannung den ganzen Film über.)
IMDb-Wetung: 6,3/10 (http://german.imdb.com/title/tt0145681/)
(Offizielle) Seite (Wikipedia) (http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Knochenj%C3%A4ger)
Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/view/15912/fc231e2a8e69e6347a8215975f0e7905/340_trailer01-en_320.flv)
Amazon
Pontius Pilatus
31.05.2008, 21:59
Funny Games U.S.
http://filmz.ru/films_files/posters/big/b_4454.jpg
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Thriller/Horror sehr schwer einzuordnen
Regie: Michael Haneke
Darsteller: Naomi Watts, Tim Roth, Brady Corbet, Michael Pitt
FSK 18
Handlung:
Das Ehepaar George und Anna ziehen zusammen mit ihrem Sohn Georgie in ihr Fernienhaus... Am Abend kommen Peter und Paul um sich Eier zu borgen, beginnen aber aus scheinbar profanen Gründen dann die Familie Gefangen zu nehmen und zu foltern.
Meine Meinung:
Der Film ist ja ein 1:1 Remake des österreichischen Originals, mit identischen Szenen und Schnitt und gleichem Regisseur, nur die Schauspieler und der Handlungsort hat sich verschoben. Ich kenne das Original allerdings nicht, kann also keine Vergleiche aufstellen...
Ich hab ihn heute auf deutsch im Kino gesehen, die Synchronisation ist recht gelungen (da die Texte im Original ja auch auf Deutsch waren), mich hätte aber intressiert wie die Stimmen von Peter und Paul im original geklungen hätten.. Naja, vielleicht das nächste mal.
Der Film beginnt recht "sanft" bis zum Eintreffen von Peter welcher sich vier Eier ausborgen möchte... Nun, ich möchte nicht zuviel von der Handlung verraten, aber es ist doch recht schwer den Film vernünftig zu beschreiben ohne zumindest ein bisschen zu verraten, aber ich halte es so gering wie möglich...
Im ganzen Film erfahrt man rein garnichts über die Beweggründe von Peter und Paul, welche sich gegenseitig auch mit immer anderen Namen ansprechen. Unter anderem Tom, Tobby, Beavis, Butthead usw... Sie erzählen zwar auch etwas über ihren Hintergrundgeschichte, allerdings viermal jeweils eine andere Geschichte, wo sie einerseits Drogenabhängige seien, dann wieder verwöhnte Bonzen, dann wieder welche aus einem schweren Elternhaus...
Der Film wird mit zunehmendem Verlauf auch immer paradoxer und Peter spricht mehrmals den Zuseher direkt an.
Wenn man derartige Filme nicht gewöhnt ist, ist er mit Sicherheit auch ziemlich schockierend, denn mit Gewalt geizt man beileibe nicht, wenn es auch meist nicht gezeigt wird (gibt Ausnahmen) sondern nur das Ergebnis... Auch vor dem Kind wird nicht halt gemacht, was ja bei vielen immer noch als Tabu gilt... Aber an wirklich heftige Filme (die sich auch nicht in Gewaltexzessen austoben) wie Jack Ketchums the Girl next Door kommt es bei weitem nicht heran...
Ich was das angeht wohl schon recht abgestumpft, auf andere mag der Film noch wesentlich heftiger wirken als auf mich.
Zu den Schauspielern muss man sagen, dass sie alle ihre Rolle eigentlich ziemlich gut spielen, sonderlich viele spielen ja auch nicht mit und die vorkommenden Rollen wurden gut besetzt... Allerdings gibt es bei Georgie wieder das übliche Kinderdarsteller Problem, was vielleicht nur rein subjektiv ist, aber mich nerven sogut wie alle Kinderdarsteller (positive Ausnahmen wären zB die Kinder in "Das Leben ist schön" (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4168543) oder "Little Miss Sunshine" (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4765761))... Aber objektiv gesehen spielt er seine Rolle eigentlich verhältnismäßig gut... und er hat ein überzeugendes Heulgesicht^^
Der Film hat eine sehr seltsam anmutende Szene, die (geschätzte) 10 Minuten dauert, ohne einen Schnitt und sonderlich viel passiert dabei auch nicht... Das mag vielleicht für manche beklemmend wirken, ich fand es eigentlich nur langweilig...
Das ist auch einer der wesentlichen Kritikpunkte, der Film ist etwas zu lang, teilweise hätte er etwas schneller geschnitten werden müssen und das dritte Viertel auch wesentlich gekürzt... Wo Peter und Paul erstmal weggehen und Anna und George versuchen die Polizei zu rufen
Dann wäre der FIlm wohl ansprechender gewesen...
Ausserdem war man manchmal doch etwas zu minnimalistisch was die Effekte anging... bei The Girl Next Door passt das besser, da das was man sich selbst ausmalt wesentlich schlimmer ist als das was man hätte zeigen können... Bei Funny Games hingegen wirkt das ganze "ich zeige nur die anderen/das Gesicht wenn etwas passiert" etwas aufgesetzt... Vorallem wirkt die eine wirklich blutige Szene die man sieht dadurch etwas komisch...
Hmm, ich glaube im wesentlichen war es das, zweifellos ein Film den man sich ansehen muss um zu entscheiden ob er einem gefällt... Leichte Kost ist er sicher nicht, gerade wenn man derartiges nicht gewohnt ist.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8 (spielen alle ziemlich gut, selbst das Kind.)
Plot: 9 (das ist aber sehr stark ansichtssache, manche mögen da vielleicht nur 3 Punkte geben, aber ich finde es sehr gut, dass man so rein garnichts über die Motive der beiden erfährt und auch das es teilweise sehr paradox wird halte ich für positiv.)
Effekte: 6 (auf keinen Fall ein Splatterfilm, das meiste geschieht im off. Was man sieht ist aber ganz ok)
Anspruch: 6 (man muss nicht wirklich viel mitdenken, aber es ist auf keinen Fall ein Film für nebenbei.)
Gesamteindruck: 8 (muss man sich ansehen um es selbst zu bewerten. Zahlt sich aus mMn)
imdb Wertung: 6.4 (http://www.imdb.com/title/tt0808279/)
Grimward
05.06.2008, 22:06
Hotel Ruanda
http://img143.imageshack.us/img143/610/hotelrwandaxb8.jpg
Erscheinungsjahr: 2005
Deutscher Titel: Hotel Ruanda
Originalsprache: Englisch
Genre: Polit-Drama
Regie: Terry George
Drehbuch: Keir Pearson, Terry Geroge
Darsteller: Don Cheadle, Sophie Okonedo, Nick Nolte, Joaquin Phoenix
FSK: 12
Inhalt:
Paul Rusesabagina (Don Cheadle bekannt aus: La Crash/Traffic/Ocean´s Eleven) , Manager eines exklusiven Hotels in Kigali(welches natürlich hauptsächlich weiße Touristen behebergt), lebt mit den alltäglichen Problemen, die die Rassenunruhen in Ruanda mit sich bringen. Welche er für lächerlich und rückständig hält, einige seiner Freunde und auch seine Frau Tatiana (Sophie Okonedo, bekannt aus: Aeon Flux), mit der er glücklich verheiratet ist, sind Tutsi. Er selbst gehört den Hutu an. Um den Film verstehen zu können, wird in einer der frühen Szenen erläutert, was es mit den Tutsi und Hutu auf sich hat. Als Ruanda einst von den Belgiern besiedelt wurde, machten sie die Tutsi zu ihren Verwaltern, dabei legten die Belgier fest, wer Tutsi und wer Hutu war. Die Tutsi wurden zu Herrscherrasse und die Hutu zur unterdrückten Mehrheit. Heutzutage sind die Belgier natürlich schon lange verschwunden und die meisten Hutu sind der Meinung, dass man die Gelegenheit die Tutsis zu erledigen nutzen sollte. Als der ruandische Präsident(Hutu) angeblich von Tutsi Rebellen ermordert wird, gerät die Lage im instabilen Staat außer Kontrolle. Angetrieben von einem mansichen Nationalradio, gehen die Hutu Milizen auf die Straße und ermorden tausende und abertausende Tutsis, im Namen der vermeintlichen Gerechtigkeit. In diesem Strudel der Gewalt, muss Paul Rusesabagina Flagge bekennen, zunächst rettet er "nur" seine Familie und angehörigen, schließlich wird aus dem Luxus Hotel in Kigali eine letzte Zuflucht für diejenigen, die vor dem Terror fliehen. In der Hoffnung, dass die UN, deren Vertreter Colonel Oliver (Nick Nolte bekannt aus: Cape Fear/Der Schmale Grat) die Tutsis evakuiert. Doch die große Ernüchterung folgt bald, die UN ist nicht gekommen, um die Flüchtlinge zu evakuieren, sondern rettet lediglich die weißen Touristen, während Colonel Oliver mit einer lächerlich kleinen Besatzung zurückbleibt. Es liegt an Paul, der in seine, für ihn völlig unpassende Rolle hineinwachsen muss.
Was klingt wie eine Heldengeschichte basiert auf einer wahren Begebenheit.
Kritik:
Hotel Ruanda ist im Grunde ein klassicher politisch motivierter Film, es gibt keine denkwürdigen Umwälzung des Genres, doch in meinen Augen ist der Film in beinahe all seinen Details so perfekt umgesetzt, dass ich wirklich beeindruckt war. Nach dem ersten Durchlauf lag ich noch stundenlang wach und dachte über das gesehene nach. Kommen wir zunächst zu den Schauspielern, Paul (Don Cheadle) spielt, wie nicht anders erwartet, absolut brilliant. Es gelingt ihm jederzeit die Entwicklung des Hauptcharakters glaubwürdig darzustellen, was man durchaus als schwierige Aufgabe werten kann, denn es gibt durchaus Szenen, die ohne seine brilliante Leistung eventuell ein wenig kitschig oder übertrieben geraten wären. Ihm hingegen gelingt der Wandel vom neutralen, kritsichen Beobachter, zum Beschützer der Schwachen, ohne dass er jemals auch nur die Spur einer überzogenen Heldenaura entwickelt. Tatiana(Sophie Okonedo) wird von der Schaupsielerin solide verkörpert, wobei man sagen muss, dass die Rolle von Pauls Frau deutlich weniger anspruchsvoll gewesen sein dürfte, im Gegensatz zu Cheadle fällt Okonedo ein wenig ab. Die Chemie zwischen den beiden stimmt jedoch. Nick Nolte spielt den einzigen Weißen mit größerer Rolle, und das macht er wirklich gut. Die Rolle des leicht abgehalfterten und auf den ersten Blick nicht besonders symphatischen, aber in Wirklichkeit einzig ehrlichen in einem Verbund von Papiertiegern, steht ihm gut zu Gesicht. Joaquen Phoenix(Gladiator/Walk the Line), im Grunde wohl der beste Schaupsieler des Teams, hat als sozial engaierter Reporter nur einen dankbaren Nebenpart, er vereint sofort Symphatien auf sich, wenn er mit dem Satz: "Die beiden könnten Zwillinge sein" (über eine Tutsi und eine Hutu), alle Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen negiert. Die Protagonisten bewegen sich also allesamt auf sehr hohem bis fantastischen Niveau und verleihen dem Film mit ihrem wohl akzentuierten Spiel die nötige Tiefe. Im Grunde gibt es keinen echten Antagonisten in dem Film Hotel Ruanda, die Antagonisten sind jene, die im Film nicht vorkommen, jene die weggesehen haben, denn genau darum geht es im Kern des Films. Auch wenn ein Hutu Milizen-Führer furchtbare Gräultaten begeht, ist er in Wahrheit doch nicht der Bösewicht dieses Films.
Die Bösen, dass sind jene, die Befehle absegnen, die besagen, dass die Tutsi nicht aus dem Hotel evakuiert werden. Hotel Ruanda vermittelt diese Aussage, ohne ein einziges Mal mit dem erhobenen Zeigefinger zu wedeln oder gar pathetische Reden über Freundschaft, Liebe und Gleichberechtigung zu halten. Paul ist kein klassicher Held, im Grunde ist er lediglich ein Familienvater, mit ausgeprägtem Gerechetigkeitssinn. Zu Anfang wird sogar offenbar, dass er zunächst nur seine Familie retten will und bereit ist, andere dafür zu opfern. Im Laufe des Filmes entwickelt er sich zwar von dieser zwiespältigen Rolle weg, doch der Nachgeschmack bleibt und damit das Wissen, dass man nur von einem ganz normalen Menschen spricht. Nachgeschmack ist ohnehin ein gutes Stichwort, denn damit kommen wir zur Darstellung der Gewalt, immerhin erzählt der Film die Geschichte des wohl größten Völkermords, nach dem 2ten Weltkrieg. Um es kurz zu machen, es gibt praktisch keine explizite Darstellung von Gewalt. Viellicht ist genau dies der Grund, warum der Film so erschreckend brutal realistisch erscheint. In Wirklichkeit überleben die meisten Menschen nämlich die erste Anwendung von (ernsthafter) Gewalt, die wirklich auf das Töten von Menschen ausgelegt ist, nicht. Dieser Film erzählt nicht die Geschichte derer, die Gewalt bekämpfen, sondern jener, die zurückbleiben in den Trümmern, sehen wie ihrer Verwandten, Freunde und Feinde sterben und selbst jeden Tag damit rechnen müssen, die nächsten zu sein. Diese permanete Aura der Bedrohung, erhält der Film vor allem mit dem Radiosender der Hutu aufrecht. Mit manisch wütender Stimme treibt der Hutu Sprecher die Hutu dazu an die "Tutsi Kackerlaken" abzumurksen. Das alles wirkt in keiner Sekunde aufgesetzt oder übertrieben, aber jederzeit gefährlich. Natürlich ist der Film keine Kriegsdokumentation und so müssen die Protagonisten auch jenseits der politischen Geschehnisse Raum zu entwicklung bekommen, damit die Unterhaltung nicht auf der Strecke bleibt. Wenn Paul und Tatiana auf dem Dach ein kleines Rendevouz haben, dann ist dies sicherlich keine Stärke des Films und die Zugeständnisse an den Massenmarkt hätten in meinen Augen nicht sein müssen, aber glücklicherweise halten sich diese in Grenzen, sodass ein wirklich schmackhaftes Gesamtprodukt erhalten bleibt, welches ich mir immer wieder gerne anschaue. Nicht völlg unerwähnt bleiben sollte hier, dass der Film technisch einwandfrei umgesetzt ist und die wenigen Effekte sich nahtlos und effizient in das Gesamtbild einfügen. Sehr gut gefällt mir der Score des Films, der die richtigen Töne zum richtigen Moment findet.
Wertung:
Darsteller(9/10 herrausragender Leistungen bis ins Detail)
Plot(8/10 im Kern natürlich nicht so überraschend oder wendungsreich(da durch reale Begebenheiten natürlich eingeschränkt), aber liebevoll ausgearbeitete Dialoge und viele wirklich gute Szenen machen das mehr als wett)
Effekte: (5/10 unaufällig, kaum erkennbar und im Grunde auch vollkommen unwichtig)
Anspruch: (9/10 es ist nicht so schwer dem Film zu folgen, aber ihn in seiner Gesamtheit zu verstehen und das Gesehene zu verarbeiten, hat mich zumindest Zeit gekostet)
Gesamtwertung(9/10 ich kann es jedem wirklich ans Herz legen, sich diesen Film zu zulegen)
IMB Wertung: 8,4/10 (http://www.imdb.com/title/tt0395169/)
Eurotrip
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/153/502096~Euro-Trip-Posters.jpg
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Teenie-Komödie
Regie: Jeff Schaffer
Darsteller: Scott Mechlowicz, Jacob Pitts, Michelle Trachtenberg, Travis Wester, Jessica Boehrs, Gatsauftritte von Matt Damon und David Hasselhoff
FSK: 16
Inhalt:
Nachdem Scotty von seiner Freundin Fiona verlassen wird, macht er sich mit seinen Freunden auf nach Berlin, um seine Internetfreundin Mieke zu treffen. Doch der Weg dahin führt an viele Stationen Europas, ob gewollt oder nicht...
Kritik:
Scotty doesn’t know…, dieser Ohrwurm zieht sich durch den ganzen Film, und ist auch das Leitthema des Films. Gesungen wird er von Donny (Matt Damon), einem von vielen, vielen Liebhabern der Highschool-Schlampe Fiona. Eigentlich war sie ja die Freundin von Scotty, aber irgendwie fühlte sie sich „einsam“ und brauchte „Abwechslung“. Nach dem Abschluss beichtet sie ihm, eine unglaublich komische Szene, aber sehr auf Kosten des armen Scott, dass ihre Beziehung vorüber sei. Einen tag später auf ihrer Geburtstagsfeier, hört man zum allerersten Mal das Lied Scotty doesn’t know. Dieses erscheint immer wieder im Film, u.a. als Klingelton, als Club-Version in einem Lokal in Bratislava etc. Aber wie auch immer, mit dem Handlungsverlauf hat das zwar null zu tun, aber es ist eines von vielen witzigen, unscheinbaren Elementen, die den Film zu einem der besten Teenie-Komödien machen.
Scotty hat einen Internetfreund. Zumindest glaubt er das, aber wie ihm sein Klugscheisser-Bruder (zartes Alter von 12 oder so) erzählt, heißt sein Freund nicht Mike, sondern Mieke. Na ja, die Amis und deutsche Namen, wäre doch gelacht, wenn die die richtig aussprechen…
Und schon ist der Grundstein für den Film gelegt. Auch wenn man sich die Inhaltsangabe nicht durchgelesen hat, den Namen des Films nicht kennt, und noch nie in seinem Leben eine Teenie-Komödie gesehen hat, kann man erahnen was als nächstes passiert. Richtig, auf nach Germany. Wer glaubt, dass er sich in ein Flugzeug setzt und schnurstracks nach Berlin fliegt um seine Geliebte zu finden, der täuscht sich. Erst einmal kommen sie nach London und da fiel mir etwas auf: Die absolut billigen Computereffekte. Ok, vielleicht lag es an meinen Augen, aber der Big Ben im Hintergrund sah verdammt eingefügt aus. Wobei das lächerlich wäre, da sie ja wirklich in England gedreht haben. Ein anderes Mal fallen die schlechten Effekte gegen Ende des Filmes auf. Sie sind in einer bestimmten Stadt und man sieht eine große Menschenmenge. Nur blöd, dass die Leute aussehen, wie aus FIFA 02, soll heißen, grottigst!
Scotty doesn’t know… Der Sound ist typisch für solche Filme, rockig und provozierend, aber nichts Besonderes. Ebenso wie die Handlung, eher plump aber witzig, das muss man den Autoren lassen. Die FSK 16 ist vollkommen überzogen, war ja klar. Oder vielleicht denken sich die Typen von der FSK, die armen kleinen deutschen Bubis bekommen Traumen, wenn sie einen Busen sehen und das Wort ‚Pimmel’ hören….
Wie es ebenfalls typisch für so einen Film ist, rühmt er sich nicht gerade mit Hollywood-Sternchen. Einzig Matt Damon ist hier bekannt, und von den Hauptdarstellern hat lediglich Michelle Trachtenberg einen Wikipedia-Eintrag. Und ich habe nicht umsonst David Hasselhoff genannt. In einem Tag-Traum sieht sich Scotty mit Mieke in ihrem Zimmer, und sie redet Zeugs wie, „Ich hab mich für dich aufgehoben! Lass uns Liebe machen!“. Soll natürlich nicht ernst gemeint sein. Wer’s nicht glaubte, der bekam spätestens 5 Sekunden später einen Beweis dafür. Während ein amerikanischer Sänger ein deutsches Volks-Liebeslied trällert, sieht man in einer kleinen Einblendung David Hasselhoff, wie er sich am Strand in einem seiner Videos windet. Die beste filmische Karikatur, die ich je gesehen habe, bravo Jeff Schaffer!
Und natürlich gibt es keinen amerikanischen Film mit deutschen Klischees, ohne klein Adolf. Irgendwann im Verlauf des Films, sind Scotty und Cooper bei Miekes Vater, und dessen kleiner Sohn Heinrich ist zu Hause und malt. Während sich der Held unserer Geschichte mit dem Vater unterhält, beobachtet Coop, wie sich der kleine einen Hitler-Bart malt und mit ausgestrecktem rechten Arm durch die Wohnung stolziert. Ab diesem Zeitpunkt ging’s nicht mehr, ich musste so laut lachen, dass man es durch das ganze Haus hören konnte. Eine weitere unglaublich lustige Szene, die den Film zu eine Unikat macht.
Fazit:
Scotty doesn’t know… Ja, das hört sich alles nach einem stink normalen Teenie-Film an. Ist er auch, aber dennoch hebt er sich von seinen Genre-Kollegen extrem ab. Ein unglaublich witziger Road-Movie, mit vielen lustigen Ideen, und netten Effekten, auch wenn ein paar ein Schnitt ins eigene Fleisch waren.
Gesamtwertung
Darsteller: 7/10 wahrhaftig keine Glanzleistungen aber dennoch gut gespielt
Plot: 8/10 simpel, aber mit einer extra Protion Witz
Effekte: 5/10 nette "Landkarten-Effekte", der Rest eher mittelmaß bis schlecht
Anspruch: 5/10 bleibt dennoch ein Teenie-Film
Gesamt: 7/10 muss man sich alleine wegen des Fun-faktors anschauen!
IMDB: 6.4/10 (http://www.imdb.com/title/tt0356150/)
(kein Trailer wegen massiver Spoilerwarnung!!!)
21
http://www.tsblogs.com/fatguys/21-movie-poster-kevin-spacey-kate-bosworth1.jpg
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Thriller/Drama
Regie: Robert Luketic
Schauspieler: Jim Sturgess, Kate Bosworth, Kevin Spacey, Laurence Fishburne
FSK: 12
Inhalt
Um die Kosten für die Harvard Medical School abzudecken, begibt sich der 21-jährige Student Ben Campbell mit ein paar Freunden nach Las Vegas um dort das große Geld zu machen. Allerdings sind ihre Methoden in moralischer Hinsicht nicht ganz korrekt...
Kritik
In Vegas gibt es ein Sprichwort für Black Jack-Gewinner: Winner, Winner, Chicken Dinner! Und genau darum geht es in diesem Film. Nein, nicht um ein chinesisches Gericht vom Chinesen von nebenan, sondern um das wohl populärste Kartenspiel unserer Zeit: Black Jack. Leider gibt es einen Haken bei diesem Gott aller Kartenspiele: Die Wahrscheinlichkeit, dass man gewinnt, ist sehr gering. Doch der geldgieriger MIT-Professor Micky Rosa (Kevin Spacey) weiß, wie man das System schlägt und dieses nennt sich „Karten zählen“. Dahinter steckt gar nicht so viel Taktik, wie es vielleicht anhört, aber wer nicht gut und vor allem schnell Kopfrechnen kann, der braucht es gar nicht erst probieren. Und das Beste: Es ist legal. Bzw., es ist nicht illegal, denn die meisten Casinobesitzer der Stadt der Sünde sehen es nicht gerne, wenn ein kleines College-Bubi ihre Casinos ausnimmt wie eine Weihnachtsgans. College-Bubi? Ja, denn im Mittelpunkt der Geschichte steht Ben Campbell Jim Sturgess), dessen sehnlichster Wunsch es ist, auf der Harvard Medical School zu studieren und dafür hat er seit 5 Jahren geschuftet wie sonst einer. Doch dann sagt ihm der Professor, der bestimmt wer an Harvard studieren darf, dass nur einer der 78 Bewerber ein voll ausbezahltes Stipendium bekommt. Andererseits wären 300.000 US$ zu bezahlen. Klingt nach verdammt viel Geld, und das ist es auch, was unser Protagonist aber nicht besitzt. Überstunden in dem Anzug-Laden in dem er arbeitet? Nein, auch wenn er 9 statt 8$ die Stunde verdient, bräuchte er 20 Jahre um sich das leisten zu können. Aber wie es der Teufel will trifft er auf Mickey und 4 andere Studenten, die sich ein „kleines Taschengeld“ in Vegas verdienen. Taschengelder in der Höhe von 200.000$ pro Wochenende. Zwar wird das durch fünf geteilt, und Mickey bekommt 50%, bleiben aber noch immer 25.000$ für jeden. Es gibt sicher nicht viele Menschen die 100.000 US$ im Monat verdienen…
Aber nun genug über die Geschichte. Ich will nicht zu viel erzählen, sonst bin ich vielleicht fehlgeleitet und baue ein paar Spoiler ein. Leider ist die Story nicht ganz so komplex wie man es denkbar wäre, aber sie passt perfekt für dieses Filmszenario. Und so viele Black Jack Abzocker-Filme gibt es ja auch nicht. Höchstens Rain Man…
Bildtechniken: Was von der ersten bis zur letzten Minute (positiv) auffällt, sind die vielen, vielen Übergänge. Diese leiten eine Szene ein, Szenen enden mit Übergängen, und manche Szenen bestehen nur aus Übergangen. Zum Beispiel bei der Liebesszene in einem Luxushotel in LV, oder bei der Kamerafahrt durch Vegas, als Ben zum ersten Mal dort ist. Diese sind ein unglaublich passendes Element des Films und sind sicherlich auch ein Markenzeichen. Ebenfalls fällt die tolle Beleuchtung in den Casinos und den Hotels auf. Ein grandioses Spektakel aus hellen und warmen Farben.
Tontechniken: Omg, was für ein Soundtrack! Immer ein passendes Lied zu jeder Situation. Für Vegas-Szenen, zB im Casino, in einem Klub, spielt immer laute und einfach nur geile Musik. In Boston ist sie eher ruhig, bzw. es herrscht eine „Arbeitsmusik“. Noch etwas, was den Film ausmacht: Die perfekte Trennung zwischen der Arbeit in Boston, und dem Leben in Vegas. Das ist im Film einfach toll umgesetzt und entwickelt dadurch eine unglaubliche Atmosphäre.
Schauspieler: Bei so einem Film erwartet man meistens eine mäßige Leistung der meist unbekannten Darsteller. Doch alle, wirklich alle machen ihre Sache verdammt gut. Na ja, bis auf Fisher (Jacob Pitts), einem der Kartenzähler. Er ist kein schlechter, das sicherlich nicht, jedoch fehlt das gewisse Etwas, er hat mich nicht so überzeugt wie der Rest. Vielleicht lag das aber auch an seiner Rolle, ich weiß es wirklich nicht. Kevin Spacey und Fishburne, von denen muss ich nicht sprechen. In gewöhnt sehr guter Verfassung. Überrascht hat mit der Hauptdarsteller, Sturgess, der seine Texte mit einem unbeschreiblichen Elan runterrattert. Man wird in naher Zukunft sicher noch von ihm hören.
An der FSK-Einstufung ist nichts auszusetzen, nur weiß ich nicht, ob ein 12-jähirger bei all dem Fachjargon mitkommt, und ob er überhaupt versteht, um was es da geht. Der Brutalitätsgrad ist gering, bzw. nicht vorhanden. Es gibt zwar 2 Szenen, in dem jemand Zusammengeschlagen wird, aber außer ein bisschen Blut auf der Lippe ist da nichts.
Der Film macht außerdem Lust auf mehr, Lust darauf nach LV zu fahren und Geld zu kassieren und um sich dann in Designer-Klamotten in angesagten Klubs zu amüsieren. Der Film zeigt ein Leben, welches ich mir nie erträumt hätte. Ich weiß ja, dass man sich mit Geld so ziemlich alles kaufen kann, aber der Lebensstandard, den die 5 Studenten in diesem Film innehaben ist unfassbar. Nie hätte ich mir erträumt, dass das Leben so glanzvoll sein kann. Luketic zeigt mit seinem Film einen „anderen“ Aspekt der Welt der Schönen und Reichen. Toll gemacht.
Fazit
Was soll ich noch mehr zu diesem Film sagen? Mit genialen Bild- und Toneffekten, einem faszinierenden Einblick in ein Leben, wie es sein kann, Sex, Geld, Vegas und viel, viel Winner, Winner, Chicken Dinner! ist der Film ein Unikat, der es auf jeden Fall wert ist gesehen zu werden. Ich hab ihn mir schon 2 Mal angeschaut.
Gesamtwertung
Darsteller: 9/10 von allen eine tolle Leistung, jedoch ist mir Fisher etwas suspekt
Plot: 9/10 so hat man ein illustres Leben noch nie geshen; einer der wenigen Black Jack-Filme
Effekte: 9/10 sowohl Ton- als auch Bildeffekte sind der Wahnsinn
Anspruch: 8/10 anrpuchsvoll, aber in einem Rahmen
Gesamt: 9/10 meiner Meinung nach der beste Film des Jahres!!!
IMDb-Wertung: 6.8/10 (http://www.imdb.com/title/tt0478087/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=ZRzZX2aN3I0) (Achtung, ein paar Spoiler!)
Harbinger
02.07.2008, 22:10
John Rambo
http://www.filmschoolrejects.com/images/poster-rambo.jpg
Kinostart: 14.02.2008
Regie: Sylvester Stalone
Genre: Action
Darsteller: Sylvester Stalone, Julie Benz, Graham McTavish
FSK: 18
Inhalt: "Burma is a warzone", klärt uns Held und Sympathieträger John J. Rambo schon in den Anfangsminuten des Films auf, nur um dann trotzdem eine Gruppe christlicher Missionare per Kahn genau da hin zu schippern. Die werden allerdings teilweise in ihre Einzelteile zerlegt, teilweise von bösartigen burmesischen Soldaten verschleppt. Also bringt Rambo per Schiff gerade noch eine Ladung Söldner hinterher um die Entführungsopfer rauszuholen und da die Angeworbenen alle Flaschen sind, übernimmt er das mal fix selber...
Kritik: Ehe mir hier jetzt irgend jemand irgend etwas böswillig an die Birne donnert: Ich hab "First Blood" nicht gesehen, ich habe "Rambo II" nicht gesehen, ich habe "Rambo III" nicht gesehen. Ich find Stalone nur mäßig sympathisch und der Grund wieso ich mir (jetzt erst... im Kino kam ich irgendwie niet dazu) den dritten Neuaufguss "John Rambo" anschaute war wegen der vollkommen überzogenen Gewaltdarstellung, die der Trailer suggerierte. Also hab ich wohl all die subtilen anspielungen auf die vorangegangen Teile nicht mitbekommen, nech? Das wollte ich nur klargestellt haben.
Davon abgesehen heiße ich dich, dich und ganz besonders dich willkommen zu einem lang erwarteten Relaunch von Countis beliebtem "Filme in der Luft Zerreiß"-Stadel. Ja, es ist tatsächlich fast zwei Monate her, dass ich zuletzt einen Film reviewt habe, das liegt zum Einen daran, dass ich im Augenblick sehr selten nur Lust auf irgend was habe, dass ich mit meiner Arbeit bei Metal1 (http://www.metal1.info/) (Schleichwerbung, here it comes) ziemlich ausgelastet bin und dass ich in letzter Zeit nur selten die Kraft aufbringen konnte, um mir irgend einen Film anzuschauen (der letzte davor war "Bender's Big Score (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4922326)", Gott war der überbewertet... äh, egal). Jetzt war's aber mal wieder so weit, denn endlich ist "John Rambo" auf DVD draußen und so nahmen ein Kumpel, moi und einige Flaschen Bier auf der Couch platz und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich mal gerade noch, dass ich hier mal wieder den fiesen Gegenreviewer spiele, denn Diablo würdigte den Film schon mal mit seinen eigenen Worten (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5542168) und das kann ich so eigentlich nicht wirklich stehen lassen, denn... Naja, der Junge hat unrecht, so schaut's aus. Ätsch.
So, genug fruchtlos in der Gegend rumgemeckert, kommen wir doch mal zu dem, weswegen wir eigentlich hier sind. "John Rambo", dem vierten Teil des Stalone-Franchises mit einem sichtlich gealterten Helden und viel Kawoom in der Hinterhand. Ein Film, den ich vor dem Ansehen in meinem Freundeskreis schon als einen würdigen Nachfolger zu Schwarzeneggers "Phantom Kommando (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)" handelte, denn genau so ein sinnfreies Gemetzel versprach der Trailer. Und, das nehme ich jetzt mal ganz ungerührt vorweg, enttäuscht wurde ich nicht. Auch wenn der Film viel Potenzial dazu hatte.
Nicht die Inszenierung, denn die war gar nicht mal von schlechten Eltern. Regisseur war Stalone selber und es gelang ihm richtig gut, die eher ruhige Stimmung in den ersten Minuten des Films einzufangen (also nach diesem Burma-Gemetzel da... da konnte ich allerdings gerade nicht hinschauen, ich hab versucht mein Bier aufzukriegen). Rambo wie er mit Schlangen rumspielt, Fische per Bogen erledigt und und und. So weit so schön, aber richtig auf die Fresse legen tut sich der Streifen, wenn John J. Rambo mit seinen Auftraggebern in Spe zusammentrifft. Denn das Dialog-Department hat da tierisch gepennt. So schlecht geschrieben und lachhafte Dialoge trifft man echt nur selten. Da fragt man sich doch glatt, ob die Komik darin freiwillig oder unfreiwillig war.
Dem ganzen äußerst zuträglich waren die Schauspielleistungen mit dem Prädikat "unter aller Sau". Es ist wirklich eine zumutung, wenn man sich einen Film anschaut und einem dabei immer wieder durch den Kopf geht "Wow, Sylvester Stalone ist hier eindeutig der talentierteste Darsteller", oder findet ihr nicht? Um so lustiger, weil er handgezählt drei Gesichtsausdrücke hatte: mürrisch, angepisst und überrascht. Cool. Ney, das ist jetzt natürlich übertrieben. Äh... also ein bißchen. Denn eigentlich stellte nur Graham McTavish (hatte bessere Statistenrollen in "King Arthur", "Ali G. Indahouse" und "Tomb Raider II") als Anführer der Söldner unseren muskelbepackten Helden schauspieltechnisch in den Schatten und der war auch nicht sonderlich gut. Was so gestandene Darsteller wie Julie Benz ("Besser Geht's Nicht") und Paul Schulze ("Zodiac", "24") hier abgezogen haben war einfach nur armselig. Man möchte glatt meinen, dass sie ihre Zeilen 1:1 von Blatt abgelesen haben, so klingt das.
Auch Storytechnisch war nicht viel los. Twists und Turns sucht der Filmfan vergeblich, man weiß von anfang an wie es ausgeht und eigentlich wird alles ohne größere Komplikationen abgehandelt, was den Film allerdings äußerst kurzweilig gestaltet (mein Kommentar als die End-Titles über den Bildschirm rollten: "Wow, das ging schnell."). Charakterentwicklung ist mangelware, die handelnden Personen sind eh alle eindimensionaler als das durchschnittliche Marduk-Album (schönen gruß an Legion). Da hilft auch die gute alte Holzhammermethode nicht viel, mit der uns die Söldnertruppe auf Rambos Boot irgendwie nähergebracht werden soll. Das wirkt alles noch aufgesetzter als die Endszene von "Children Of Men (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5821090)".
Harr, jetzt hab ich mich gut in Rage geredet, da muss ich jetzt erst mal tief durchatmen, denn: Scheiß der Hund drauf. Ja, "John Rambo" hat Fehler so weit das Auge reicht, aber ganz ehrlich: Es ist total egal. Ich muss zugeben, ich war erst ein wenig skeptisch, denn der Film präsentiert sich prinzipiell doch eher ernsthaft und wie kann man gute alte On-Screen-Violence genießen, wenn der Film nicht mit einem Augenzwinkern versehen wurde? Ich glaube ich hab's hin und wieder schon mal erwähnt, aber ich hasse Splatter und Gore, wenn der Kram nicht auf die Pointe, auf den Witz hin inszeniert und ausgespielt wird, wenn das ganze einfach nur selbstzweckhaftes Gesuppe ist um den Zuschauer zu provozieren. Ich weiß gar nicht genau woran es liegt, aber diese Klippe umschifft "John Rambo" äußerst geschickt. So lebensnah und ernsthaft die ganze Thematik des Films in der Theorie sein mag, so treudoof, blödsinnig und comichaft kommt der Film letzten Endes daher. "Die da" sind ganz einfach die Bösen und sie zeichnen sich einfach nur dadurch aus, dass sie fiese Schweine sind, die Leute mit Mörsern in tausend Teile zerpusten und auch mal on-screen ein Kind erschießen (whew, trau dich das mal, Hollywood). Wer jetzt nicht völlig verblödet ist und Filme als Fiktion ansehen kann (schönen Gruß an Michael Hanneke und all die Leute, die "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" für einen rassistischen Angriff auf die islamische Welt hielten; ihr seid Idioten), der wird seinen Spaß dran haben, wenn John J. Rambo es diesen fiesen Schweinen nach allen Regeln der Kunst heimzahlt. Und dank der guten Effekte schauen die Sauereien, die der nette Mann da anstellt, auch noch richtig gut aus.
Jau, so schaut's aus, denn wenn Rambo erst mal das gute alte Kampfmesser und den Bogen auspackt, dann sind die grottigen Schauspielleistungen, die unterirdischen Dialoge und der ganze Rest vergessen, dann erfreut man sich einfach nur noch an den hübschen Kulissen und der flott inszenierten, (wie schon erwähnt) teilweise recht comichaften Graphic-Violence, feiert das Zerlegen der "Bösen" im Sekundentakt und kann sich das fette Grinsen auf den Lippen nicht verkneifen, wenn man bemerkt, dass der gute alte 80er-Jahre-Actionfilm auch im 21. Jahrhundert noch weiterlebt. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Die Aussage, die "John Rambo" spazieren trägt, ist falsch und gefährlich, denn der Film propagiert: "Probleme werden mit Gewalt gelöst". Aber ich persönlich kann diesem Film einfach nicht böse sein, denn er geht mit der gleichen "Die sind die Bösen, ich bin der Gute, ich hab recht wenn ich die Erschieße"-Mentalität wie "Phantom Kommando (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)" an die Sache ran. Ihm fehlt die "Goofy Fun"-Komponente, die das Schwarzenegger-Vehikel ausmachte, aber er ist nichtsdestotrotz fast genau so großartig.
Hinzufügend kann man noch erwähnen, dass dank Stalones guter Inszenierung und dem tollen Soundtrack auch noch ein paar ziemlich emotionale Momente enthalten sind (der Angriff auf das Dorf) und dass dem flotten Pacing sei Dank niemals nicht auch nur ein Fünkchen Langeweile aufkommt. So gehört der Streifen zweifelsfrei in die Sammlung eines jeden Menschen, der Gewalt in Filmen unterhaltsam findet und sowieso auf jeden gepflegten "Weapons of Mass Destruction"-Filmabend, neben solchen Perlen wie "Crank (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7387110)", "Phantom Kommando (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)" und "The Killer (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)" (da muss auch noch ein Gegenreview kommen...). Gute Arbeit, Sly.
Kommen wir zum Fazit: Prinzipiell ist "John Rambo" ideologisch gesehen eine gefährliche Sache, denn hier wird schwarz-weiß Denken bis zum Geht nicht mehr gefördert. Hier die Guten, da die Bösen. Feuer frei! Der Film will aber nicht ernst genommen werden sondern einfach nur unterhalten und das tut er absolut bravourös. Eine schicke Inszenierung, gute Kulissen und hammermäßige Actionszenen trösten über die Schwachpunkte hinweg, die vor allem im Script und im Cast stecken. "John Rambo" ist kein Meilenstein, aber verflucht kurzweilige Unterhaltung im Stil der 80er-Jahre-Schwarzenegger-Actionschinken. Und das ist verdammt gut so.
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (größtenteils einfach nur unfähig, glücklicherweise aber scheißegal)
Plot: 03/10 (keine Twists und Turns, keine Überraschungen, keine Problematik, sehr straight foreward)
Effekte: 09/10 (glänzende Todesszenen, die Blutfontänen haben mich gut unterhalten)
Anspruch: 02/10 (die Aussage des Films geht komplett gegen den gesunden Menschenverstand, aber hey)
Gesamtwertung: 08/10 (ein toller Retro-Actionfilm, der absolut prima unterhalten kann)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0462499/)
Link zum Trailer (vorsicht: Brutaaaal) (http://www.youtube.com/watch?v=a3FecKcifTo)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
12.07.2008, 04:03
Cloverfield
http://www.iwatchstuff.com/2007/07/26/cloverfield-poster-thumb.jpg
Kinostart: 31.01.2008
Regie: Matt Reeves
Genre: Action
Darsteller: Michael Stahl-David, Jessica Lucas, Lizzy Caplan
FSK: 12
Inhalt: Rob hat's geschafft: Er verlässt schon bald New York und macht sich auf in Richtung Japan, wo ein lukrativer Job auf ihn wartet. Deswegen haben alle seine Freunde eine Abschiedsparty für ihn organisiert, auf der sein bester Kumpel Hud mit einer Videokamera rumgeistert um alles aufzunehmen. Dumm nur, dass am selben Abend ein gewaltiges Monster wie aus dem Nichts auftaucht und beginnt, Manhattan in Schutt und Asche zu legen...
Kritik: Mittendrin statt nur dabei, was DSF schon seit Jahrzehnten propagiert, ist jetzt auch endlich in Hollywood angekommen (naja, eigentlich schon vor zehn Jahren, als "The Last Broadcast" rauskam, "Blair Witch Project" kurz darauf schamlos davon klaute und dank besseren Marketings ein Kassenschlager wurde... was mich daran erinnert, dass ich ersteren immer noch auf Silberscheibe hier hab und noch nicht gesehen, sollte ich mal nachholen). Jedenfalls dachten Produzent J.J. Abrams ("Mission: Impossible 3") und Regisseur Matt Reeves ("Felicity", ja, diese komische Serie mit Keri Russell und Scott Speedman, da drehte er mindestens fünf Folgen für), dass es doch mal eine verflucht lustige Idee wäre, die ach so beliebte Shaky-Handcam mit einem klassischen Monsterfilm der Marke "MASSENVERNICHTUNG!!!111einself" zu verbinden.
Gesagt, getan. Der erste Trailer war 'ne tolle Sache, ließ allseits Münder offen stehen und machte sowieso Appetit auf mehr. Mehr bestaunten auch schon Anfang diesen Jahres tausende und abertausende von Leuten im guten alten Kino und die Reviews waren doch größtenteils recht begeistert (74% bei Rottentomatoes... so scheiße ich die Seite finde, das ist beachtlich). Auch Ponti tobte sich reviewtechnisch schon aus (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5449244) und kam zu einem recht wohlwollenden Ergebnis. Nun war es so weit, ich hab mir den Streifen auch endlich angeschaut (ich hatte fast so ein schlimmes "Ich glaube ich bin der letzte Mensch auf der Welt, der diesen Film sieht"-Gefühl wie bei "Indiana Jones 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6276345)" letzten Sonntag) und muss da nun mal ausführlich meinen Sempf (intentionally...) dazu geben. Aaaaalso...
Wo fang ich am Besten an? Hm, gute Frage. Vielleicht am Anfang. Denn über den will ich zwar nicht viele Worte verlieren, aber ein paar doch schon. Ich will ja nicht behaupten, dass die ersten 20 Minuten von "Cloverfield" furchtbar dröge sind und der Streifen einfach nicht ordentlich aus dem Arsch kommt, aber... die ersten 20 Minuten von "Cloverfield" sind furchtbar dröge und der Streifen kommt einfach nicht ordentlich aus dem Arsch. Yar, schade, ist aber so. Das ganze Gequatsche und Gemenschle auf der Abschiedsparty ist ja ganz nett, aber... irgendwie auch wieder nicht. Das bißchen Figurencharakterisierung, das da geleistet wird, ist ziemlich für die Tonne, allgemein ist das ganze Setup eher von uninteressanter Natur. Wir kriegen uns' nominellen Helden Rob und sein nominelles Love-Interrest Beth vorgestellt, dann wird ein bißchen gezofft und Konversation betrieben und man schaut die ganze Zeit eigentlich nur auf die Uhr und fragt sich, wann's denn endlich los geht. Ich will nicht sagen, dass der ganze Part überflüssig war, eigentlich wird er schon recht dringend gebraucht, damit das Folgende besser wirkt, aber man hätte einfach mehr draus machen können.
Nachdem man diese kurze Durststrecke durchgestanden hat (die vor allem deswegen recht erträglich ist, weil die ganzen recht unbekannten Darsteller ziemlich gut sind, vor allem Michael Stahl-David als Rob) geht es dann aber auch schon richtig los. Die Szene aus dem Trailer auf der Straße mit dem Kopf der Freiheitsstatue ist einfach nur großartig und ich muss wahrlich meinen Hut vor Reeves und Abrams ziehen, die Inszenierung des Streifens ist große Klasse. Lange Einstellungen ohne viele Schnitte und dann passieren da auch noch so aufwändige Sachen... Klar, es wird viel mit Computer gearbeitet, aber das fällt kaum auf. Das ist dem guten alten Mittendrin-Feeling schon sehr zuträglich, muss man dem Team hinter "Cloverfield" lassen. Auch sehr schön ist die Ratlosigkeit, die sowohl die agierenden Figuren als auch den Zuschauer beschleicht. Wir, die wir vor der Glotze sitzen, wissen nie mehr als Rob und seine Freunde, der Film hält sich nicht mit atmosphäreraubenden Erklärungen auf. What you see is what you get...
Das ist aber auch eine Sache, bei der der Film sich gut auf's Maul hätte legen können. Denn durch die ständige Handcam ist das "What you see" nicht immer wirklich gewährleistet. Da war ich ja etwas skeptisch, dass man bei den Actionsequenzen nur noch wirres Gewackel vor's Auge kriegt bei dem man nicht mal mehr weiß ob man sich jetzt die Schlacht von Little Big Horn oder eine reichlich belegte Salamipizza anschaut (schönen Gruß an "28 Days Later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139)" und sein Sequel (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5097933), ihr habt da ziemlich Scheiße gebaut...). Glücklicherweise schaffen die "Cloverfield"-Macher das ganze trotz aller Realitätsnähe noch sehr ansehbare Bilder auf die Leinwand, resp. die Mattscheibe zu zaubern. Klar, es wackelt und rüttelt an allen Ecken und Enden und wieso dieser Idiot Hud die Kamera selbst in den ruhigsten Szenen nicht mal gerade halten konnte frag ich mich immer noch, aber ich hatte nie das Gefühl, irgend etwas nicht zu erkennen, irgend etwas zu verpassen oder so in der Art. Dafür auch noch mal ein großes Lob, so gefällt sogar mir als oller Rüttel-Muffel die Shaky-Cam.
Und was der Film auch noch absolut richtig macht ist die Beklemmung, die der Zuschauer beim Ansehen verspürt. Der Anfang des Films kommt einfach nur realitätsnah daher und dann bricht quasi von einem Augenblick auf den anderen die Apokalypse an, überall knallt und kracht es, Menschen sterben, Häuser stürzen ein und ein riesiges, wirklich unheimliches Monster, das den Großteil seiner Faszination daraus bezieht, dass man es über weite Strecken einfach nicht wirklich erkennen kann und, dass man absolut nichts darüber weiß, walzt durch die Häuserschluchten, absolut unverletzbar, unaufhaltsam. Grandios. Auch wenn mich das Monsterdesign dann doch ein klein wenig enttäuscht hat, diesen Entwurf hier (http://dougbot.com/forum/cloverfieldPart2B.jpg) finde ich persönlich irgendwie unheimlicher, aber gut, das echte Monster war auch okay (vor allem in den Luftaufnahmen, in denen man einfach nur seinen breiten Rücken sah...).
So viel Lob auf einem Haufen tut aber dem Count nicht gut, also muss das jetzt aufhören. Wie gut, dass "Cloverfield" da eine 1A Steilvorlage für's große "Aaaaaaber!!!" liefert. Denn so gut die Darsteller sind, so nett die Shaky-Cam-Umsetzung, so cool allgemein die Inszenierung und so ergreifend die Atmosphäre... Der Rest war irgendwie so austauschbar, dass man richtig Magenschmerzen bekommen könnte. Alles, aber auch wirklich alles in dem Film schrie geradezu "Du kennst mich doch schon, du hast mich doch schon mal gesehen"... Sei es "Godzilla", "28 Weeks Later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5097933)", "Alien (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5982243)", "Krieg der Welten" oder was weiß ich, es war alles schon mal irgendwie da. So cool der Film auf dem Papier und auch in gewissen Einzelszenen seine Muskeln spielen lässt, so ernüchternd ist dann doch das komplette Endergebnis. Ich kann nicht genau mit dem Finger drauf deuten, aber: "Cloverfield" machte einfach irgendwie keinen Spaß. Oder sagen wir mal lieber wenig Spaß. Dazu fehlen einfach die Ideen und die Details. Am Anfang sehen wir den abgetrennten Kopf der Freiheitsstatue, das ist cool, aber solche Lichtblicke zelebriert der Film danach nicht mehr, dann zerstört das Monster einfach nur noch und so nett Massenzerstörung in Film und Fernsehn auch sein mag, "Cloverfield" ging die Sache für meinen Geschmack irgendwie falsch an. Zu wenig eigene Akzente mit Ausnahme der Handkamera, zu viel kopiert (oder "zitiert", falls das netter klingt, heißt aber eh das gleiche).
Störend hinzu kommt eine etwas lahmarschige Inszenierung. Der Film ist nur 73 Minuten lang, legt aber einfach kein ordentliches Tempo an den Tag. Die Progression der Darsteller ist einfach nicht wirklich spürbar, die schienen immer nur durch Schnitte vorwärts zu kommen. Sprich: Wenn die Kamera mal wieder ein paar Minuten ausgeschaltet war finden wir uns dann an einem neuen Ort wieder, aber die Strecken, die man die Leute tatsächlich auf Band zurücklegen sieht sind einfach zu klein, man merkt nicht, dass sie vom Fleck kommen. Das nimmt dem Film unheimlich den Drive und sorgt für das ein oder andere Gähnen im Zuschauerraum.
Glücklicherweise brechen diese beiden nicht gerade unerheblichen Kritikpunkte dem Film nicht vollends das Genick, sorgen aber dafür, dass er einfach nicht in der Oberliga mitspielen kann. Er ist einmal nett anzuschauen, aber nicht der wahnsinns Unterhaltungsfilm, den mir zumindest der Trailer versprach. Deswegen wohl eine kleine Enttäuschung, allerdings mit Lichtblicken. Und die FSK-Einstufung von 12 Jahren finde ich viel zu niedrig angesetzt. Ihr dürft euch den Tag rot im Kallender anstreichen, an dem ihr diese Worte aus meinem Mund... äh... Fingern hörtet... äh... last.
Kommen wir zum Fazit: "Cloverfield" ist nett, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Positive Aspekte beißen sich stark mit Schwachpunkten, das Skript ist hauchdünn, der Special-Effects-Gehalt dafür um so dicker. Leider wird gerade diese Stärke nur suboptimal genutzt, der Film verbaut sich teilweise selbst den Weg und schafft es letzten Endes nicht vollends zu überzeugen. In Ordnung ist er aber allemal.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (unbekannte Nasen, dafür um so besser)
Plot: 03/10 (08/15-Monsterfilm-Standardkost, was allerdings absolut nichts Schlimmes ist)
Effekte: 09/10 (das sah alles verflucht gut aus und war auch prima inszeniert, aber das Monster hätte besser sein können)
Anspruch: 02/10 (eine sehr sinnliche Erfahrung ohne großen Anspruch an die grauen Zellen)
Gesamtwertung: 06/10 (nicht schlecht, aber da wäre um einiges mehr drin gewesen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.6) (http://www.imdb.com/title/tt1060277/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=IvNkGm8mxiM)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
14.07.2008, 04:02
Halloween III
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/435/cover.jpg
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Tommy Lee Wallace
Genre: Horror
Darsteller: Tom Atkins, Stacey Nelkin, Dan O'Herlihy
FSK: 18
Inhalt: Unsere Geschichte beginnt am 23. Oktober, acht Tage vor Halloween. Ein Mann flieht vor zwei seltsamen Kerlen in Anzügen, dabei hält er eine Halloween-Maske in den Händen. Er kann seine Verfolger abhängen und wird von einem Tankwart aufgegriffen, der ihn ins Krankenhaus bringt. Der zuständige Arzt, Doktor Daniel Challis, kümmert sich um den Patienten, trotzdem wird der von einem der Anzugträger ermordet, ehe dieser sich selbst in die Luft sprengt. Gemeinsam mit der Tochter des Toten mach Challis sich auf die Suche nach der Antwort auf eine Frage, die mich auch den ganzen Film über beschäftigte: WARUM?!?
Kritik: 1978 begründete der damals dreißigjährige John Carpenter ein ganzes Genre und ein überaus erfolgreiches Horror-Film-Franchise, als er den stark von italienischen Giallo-Filmen inspirierten Slasher "Halloween" drehte. Mit Michael Myers schuf er den Archetypen des emotionslosen, brutalen Killers, der mit Vorliebe hübsche junge Damen über die Klinge springen lässt. Aber was heutzutage ganz gerne totgeschwiegen wird: Das wollte Mister Carpenter eigentlich gar nicht. Seine Idee war eine Filmreihe zu erschaffen, die sich mit unheimlichen Geschichten rund um die Halloween-Zeit beschäftigt. Nur die ersten beiden Teile sollten sich um den unheimlichen Killer drehen, danach sollten andere Themen abgehandelt werden. Allerdings stieß diese Idee nicht gerade auf viel Gegenliebe der Fans, die protestierten nämlich harsch gegen den dritten Teil, der 1982 die Lichtspielhäuser stürmte (lief in Amerika gar nicht mal schlecht, in Deutschland erhielt er allerdings nicht mal eine Kinoauswertung, wenn ich mich nicht täusche) und der mit Michael Myers in etwa so viel zu tun hatte, wie Tisa Farrow mit einer Charkterdarstellerin.
Ja, was "Halloween III: Season Of The Witch" (fragt nicht was der Untertitel zu bedeuten hat, der hat absolut keinen Bezug zum Inhalt des Streifens) betrifft sind die Meinungen der semiprofessionellen Kritiker größtenteils konform: kein Michael Myers drin, also Scheißfilm. Okay, ich muss jetzt mal gleich am Anfang sagen, von der "Halloween"-Reihe hab ich ganze zwei Outputs gesehen, der eine war der allererste Teil (furchtbar dröges Stück Film, prinzipiell einfach nur langweilig aber doch mit ein paar ganz netten Szenen und großartiger Musik von Carpenter... eigentlich nur noch filmhistorisch interessant) und "H20" (ganz besonders bescheuerte Neuauflage der Chose, muss man absolut nicht gesehen haben). Dementsprechend könnte man wohl sagen, Michael Myers und ich sind uns nicht ganz so dicke, also kann ich's auch verschmerzen, wenn man ihn in einem Film, der den Titel "Halloween" trägt, nicht zu sehen bekommt. Und da in einigen Reviews geschrieben wurde "Stünde hier nicht 'Halloween' drauf hätte der Film bestimmt eine größere Fanbase, denn schlecht ist er niet" stellte ich mich mal darauf ein, einen doch nicht so grottigen Film zu sehen.
Was zuerst ins Auge, äh... Ohr springt ist der gefällige Score von uns' John-Boy. Der Mann kann einfach gute Musik komponieren. Außerdem füllte er noch den Platz als Produzent aus, auf dem Regiestuhl saß allerdings Tommy Lee Wallace ("Es", "John Carpenter's Vampires: Los Muertos", "Fright Night 2") und der macht seine Sache auch gar nicht so schlecht, rein handwerklich ist "Halloween 3" eine recht runde Sache. Um so erschütternder sind hingegen die Darsteller. Unseren nominellen Helden gibt Tom Atkins ("Maniac Cop", "Bruiser", "The Fog") und der Mann ist so grottenschlecht, wirklich wahr. Jede Charakterszene, jeder Dialog, jede Actionaufnahme mit ihm war eine wahre Tortur. Das finde ich äußerst faszinierend, denn sowohl in "The Fog" als auch in "Maniac Cop" machte er eigentlich eine ziemlich gute Figur (das war zwei Jahre früher, resp. sechs Jahre später). Aber hier liefert er einen seltenen Fall von anti-Schauspiel ab, was um so furchtbarer ist, weil wir ihn eigentlich in fast jeder Szene des Films beobachten dürfen. Sein Love-Interrest (eins von dreien, wenn ich das so anmerken darf... seine Figur soll wohl so eine Art Womanizer sein... lachhaft) wird von Stacey Nelkin ("Bullets Over Broadway", "A-Team") gespielt und die Frau ist nur um weniges besser als er. Sieht auch nicht besonders gut aus. Die Charakterinteraktion zwischen den beiden ist dementsprechend lustig ("Wenn Sie sich unwohl fühlen, kann ich auch draußen im Auto schlafen." - "Wo möchten Sie denn schlafen?" => Liebesszene... großes Tennis). Der einzige Lichtblick in dieser Chose war der 2005 verstorbene Dan O'Herlihy ("RoboCop", "John Houston's The Dead", "Waterloo"), der wirklich richtig gut spielt. Mag sein, dass er einfach nur unter diesen Flachpfeifen herausragte und dementsprechend besser wirkte, aber ich habe das Gefühl, der konnte einfach was. Schick.
Ganz im Gegensatz zum restlichen Film. Es gibt vier Dinge, die einen Horrorfilm retten können. Eins davon sind Jump-Scares. Das ist natürlich die denkbar billigste Möglichkeit und die müssen auch ordentlich plaziert sein, um alte Horrorfilmhasen hinterm Ofen hervorzulocken. Bei "Halloween 3" hat mich tatsächlich ein einziger erwischt (und der war so dumm und vorhersehbar, dass ich mich was schämen sollte). Also in der Hinsicht nicht viel los. Eine zweite Möglichkeit sind Blood & Gore. Erm... was es zu sehen gab war ja jetzt nicht unbedingt übel (ein abgerissener Kopf, zwei ausgestochene Augen, ein paar weitere unschöne Dinge), aber es war einfach nicht genug und absolut nichts, was eine FSK ab 18 rechtfertigen würde (geschweige denn eine Indizierung, aber in seiner ungeschnittenen Form steht der Film tatsächlich auf dem Index... das ist fast so lächerlich wie die Indizierung von "Fürsten der Dunkelheit (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5239558)"). Handwerklich ist das wie gesagt ganz nett (nicht außergewöhnlich gut, aber als die Frau sich aus Versehen ins Gesicht geschossen hat, das war schon nicht übel...), aber auch Special-Effects-technisch war da nicht viel zu holen. Die dritte Möglichkeit wäre eine ausgeklügelte, raffinierte, überraschende Story gewesen. Auch Fehlanzeige, die Story ist zwar nicht vollends dummbrätzig, ist aber elendig dünn und die Twists und Turns kann man an einer Hand abzählen. Zweimal.
Und den letzten Punkt, der den Film noch hätte retten können, verkackt er nach allen Regeln der Kunst: die Atmosphäre. Zugegeben, der Film hat seine Augenblicke. Die sind aber zum Einen sehr kurz und zum anderen auch sehr rar gesät. Und wann immer auch nur der leiseste Hauch von Atmosphäre aufkommt, schließt sich direkt wieder eine Szene an, die an Dummheit und Lächerlichkeit schwer zu überbieten ist. Ehrlich: Von Zeit zu Zeit musste ich mich doch echt fragen, ob ich nicht zufällig in einer Horrorkomödie gelandet bin, so dumm war das stellenweise. Da hilft auch das ganz nette offene Ende nicht mehr viel, der Film ist über weite Strecken einfach zum Lachen (oder Weinen) schlecht.
Damit ist das Schlußwort auch schon beinahe gesprochen. Mit einem einzigen guten Darsteller, einer ganz netten, aber unterentwickelten Skript-Idee, einer Halbtagsschicht im Special-Effects-Labor und wenigen atmosphärischen Szenen dreht man einfach keinen guten Horrorfilm. Da hilft auch der nette John Carpenter Score nix mehr.
Kommen wir zum Fazit: Der allgemein Konsens bezüglich "Halloween III: Season Of The Witch" ist falsch. Der Streifen ist nicht schlecht, weil Michael Myers nicht vorkommt. Er ist schlecht, weil er ganz einfach ein grottiger Güllefilm ist. Hier hat quasi das komplette Filmteam geschlossen falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Dass die eine oder andere ansehbare Szene trotzdem bei rumgekommen ist, schieb ich jetzt einfach mal Regisseur Wallace (der tapfer gegen den Scheiß vor seiner Kameralinse ankämpft), Komponist Carpenter und Antagonist O'Herlihy zu, denn den Rest des Films kann man komplett vergessen. Sollte man nicht gesehen haben.
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (mit Ausnahme von O'Herlihy katastrophal)
Plot: 06/10 (prinzipiell gar nicht so schlecht, aber irgendwie völlig unterentwickelt)
Effekte: 06/10 (handwerklich in Ordnung, hätten aber öfter zum Einsatz kommen können)
Anspruch: 03/10 (08/15-Horrorfilmchen ohne gesteigerten Anspruch)
Gesamtwertung: 03/10 (macht mehr Spaß als sich eine Bowlingkugel auf den Fuß fallen zu lassen... ein bißchen zumindest)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 3.6) (http://www.imdb.com/title/tt0085636/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=BuBjGSJI9fI)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
17.07.2008, 02:14
Natural Born Killers - Director's Cut
http://bigearflux.files.wordpress.com/2008/02/naturalbornkillers.jpg
Kinostart: 27.10.1994
Regie: Oliver Stone
Genre: Action/Thriller/Krimi
Darsteller: Woody Harrelson, Juliette Lewis, Tom Sizemore
FSK: 18
Inhalt: Mickey und Mallory Knox sind das berühmteste Killerpärchen der Vereinigten Staaten. Gemeinsam brachten sie Mallorys Eltern um und zogen dann los, quer durch die guten alten US of A und hinterließen eine gewaltige Blutspur. 48 Tote innerhalb von drei Wochen. Nun ist ihnen die Polizei dicht auf den Fersen...
Kritik: "Natural Born Killers" und ich, das ist schon eine Nummer für sich. Alles fing wohl damit an, dass ich damals, als ich 13 war (lang ist's her, damals gab's noch die gute alte deutsche Mark), ein Buch über das Schaffen eines gewissen Quentin Tarantino kaufte (ich war jung und dumm, ich seh's ein). Jedenfalls wurden in diesem Buch alle Filme abgehandelt, mit denen der gute Mann (nein, moment, das hab ich NICHT geschrieben... Tarantino ist eine talentlose Flachpfeife und kein guter Mann... harr, gerade noch mal so ausgeglichen) auch nur im Entferntesten etwas zu tun hatte (sogar "Curdled", an dessen Set er wohl mal 'nen Donut gegessen hat oder so... der war auch ziemlich scheiße, aber ich wage es mal, das dem Material anzulasten und nicht der Tatsache, dass Tarantino sich in der Nähe aufhielt, wobei das bestimmt nicht förderlich war), darunter dann auch "Natural Born Killers", zu dem der liebe Quentin (ichhasseihnichhasseihnichhasseihn) schon vor langer langer Zeit das Drehbuch schrub und es einem gewissen Oliver Stone ("JFK", "Alexander", "U-Turn") in die Hand drückte, der dann einen Film daraus machen sollte. Mit dem Resultat war Mr. T irgendwie nicht so zufrieden, sprach davon, dass Stone sein Skript "mit dem Holzhammer" verfilmt hätte und das fertige Stück Zelluloid eh große Scheiße wäre, trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen... yeehar, nimm das, Tarantino!) wird der Film heute (und auch damals schon) von vielen Leuten kultistisch verehrt. Das kann ich ja gerade gut leiden, deswegen war mir der Streifen auch von Anfang an ziemlich unsympathisch (ganz davon abgesehen, dass die Story irgendwie nicht gut klang). Dementsprechend habe ich mich jahrelang einen Scheiß geschert, das Ding vor die Glotzbuchten zu kriegen.
Irgendwann in diesem Jahr surfte ich so mir nichts dir nichts über eBay und stieß auf das Angebot eines Films namens "Experiment (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6758915)" (nicht der deutsche mit Moritz Bleibtreu). Und in der Auktionsbeschreibung stand, dass der Sieger der Auktion für umsonst noch eine DVD von "Natural Born Killers" beigelegt bekommt. Sollte wohl eher eine gar perfide möglichkeit sein, den FSK 18 Streifen über eBay zu verticken (was ja gar nicht erlaubt ist... komisch, meine DVD von "The Killer (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4180127)" hab ich auch von da... I owns ye, eBay), aber das ging irgendwie nach hinten los, denn im Endeffekt ging das Ding für den zyklopischen (danke Lovecraft) Preis von 1,99€ + Versand über die Theke und den Zuschlag erhielt ein junger Mann, der sich dachte "Hm, ich will die Filme beide nicht haben... aber ich will verdammt sein, zwei zum Preis von einem, is gekauft!!!", erm... also... ja, ich war's. Seitdem hatte ich das Teil hier liegen (FSK 18, ungeschnitten, sogar der verfluchte DC...) und hatte absolut kein Bock mir den anzuschauen, aber heute abend (eher schon gestern, war noch vor zwölf) durchforstete ich meine DVD-Sammlung nach irgend was, was ich noch nicht gesehen hatte. Da stieß ich wieder auf besagten "Experiment (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6758915)" (den hab ich mir auch noch nicht angetan) und wollte ihn schon einlegen, als mir der Geistesblitz kam, doch lieber erst mal den "Film für umsonst" zu schauen. Also zwang ich mich zu "Natural Born Killers".
Woah, was ne Exposition. Ich wette, 85% meines Klientels haben jetzt schon entnervt weggelesen. Aber für dich, dich und ganz besonders dich, die ihr noch hier seid, folgt jetzt die eigentliche Filmbesprechung. Und um diese beiden Dinge noch mal von vorneherein klar zu machen: Erstens, Quentin Tarantino ist ein verblödeter Nichtskönner und zweitens wollte ich "Natural Born Killers" absolut nicht mögen. Nimm das, Scheißfilm. Aber erstens kommt es ja leider anders und zweitens als man denkt, denn ein formvollendeter Nichtskönner ist Tarantino leider doch nicht, denn so grauenhaft er schauspielert, so miese Dialoge er schreibt und so scheiße Filme normalerweise werden, bei denen er hinter der Kamera steht, so gute Drehbücher kann die alte Socke schreiben, wie "True Romance (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7352511)" so eindrucksvoll bewies. Und da kommt wieder Punkt 2 ins Spiel, denn das ist ihm bei "Natural Born Killers" auch gut gelungen.
Schande auch, dabei ist gar nicht mal alles im grünen Bereich. Den größten Klopser leistet sich die weibliche Hauptrolle... erm... "ausgefüllt" von Juliette Lewis ("Kalifornia", "From Dusk Till Dawn", "Strange Days"), die nicht nur optisch sehr unaufregend ist, sondern auch rein schauspielerisch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Ihre schauderhaften Tanzeinlagen ergänzen ihr hirnerweichendes Overacting und ihre paralysierte Mimik perfekt. Großartiges Antischauspiel von dieser Seite. Um so ärgerlicher, weil der Rest des Casts hervorragend ist. Woody Harrelson ("Kingpin", "No Country For Old Men", "A Scanner Darkly") gibt den intelligenten Psychopathen Mickey Knox perfekt, auch Tom Sizemore ("Der Soldat James Ryan", "Paparazzi", "Dreamcatcher"), Robert Downey Jr. ("Kiss Kiss Bang Bang (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4148959)", "Iron Man (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6158565)", "Gothika") und Tommy Lee Jones ("Space Cowboys", "Auf der Flucht", "The Missing") sind in ihren Nebenrollen gut aufgehoben. In einer besseren Statistenrolle gibt's übrigens noch den verstorbenen Altstar Rodney Dangerfield ("Little Nicky", "Caddyshack", "The Simpsons") als Mallorys Vater zu bestaunen. Ein wenig macht die eher mäßige deutsche Synchronisation das ganze dann doch wieder kaputt (vor allem wegen einer Kleinigkeit, auf die ich später noch zu sprechen komme), aber die darstellerischen Leistungen sind groß, Hut ab.
Genau so wie die optische Umsetzung des Stoffes. Hier packt Stone die gute alte Stilmittelkiste aus und feuert ein völlig überdrehtes Feuerwerk aus Traumsequenzen, Drogenvisionen, merkwürdigen genrefremden Einsprengseln (die Ermordung von Mallorys Eltern wird als Sitcom eingespielt mit Gelächter vom Band und einer Kulisse, die sehr stark an die Bundys erinnert) und und und. Das kann natürlich tierisch in die Hose gehen, aber es passt zum überdrehten Stil des Films. Auch wenn Tarantino tatsächlich scheinbar einen lichten Moment hatte, denn er hat recht: Stone operiert mit dem Holzhammer. Nur leider nicht mehr da, wo es wirklich angebracht wäre. Denn die Actionsequenzen, die im Ansatz sehr gelungen sind (weil kompromisslos und einfach gemein) kommen im Endeffekt zu zahm rüber. Mehr schnelle Schnitte, mehr Blut, mehr Geballer, das hätten sie gebraucht, so funktioniert der Film als Actionstreifen nicht wirklich gut.
Aber: Davon abgesehen funktioniert er interessanterweise auf so gut wie jeder Ebene. Er gibt eine gute schwarzhumorige Komödie ab (wirklich pechschwarz), zeitgleich eine bissige Mediensatire (ja, da isser, der Holzhammer), einen Krimi, einen Thriller, meine Fresse, das Ding funktioniert sogar als ein verdammter Liebesfilm. Ich kann gar nicht genau sagen, was Stone richtig gemacht hat, deswegen behaupte ich einfach mal: alles. Der Film funktioniert, das muss man ihm neidlos zugestehen. Ich weiß nicht genau, inwieweit sich das jetzt 1:1 auf die Kinofassung übertragen lässt, denn der Film wurde von einem Kommentar von Oliver Stone eingeleitet, in dem er erwähnte, dass in der gegenüber dem Director's Cut insgesamt etwa 150 Schnitte vorgenommen wurden und teilweise Dinge auf dem Boden des Schneideraums landeten, die er persönlich wichtig fand. Im DC machte das Ding auf jeden Fall einen runden Eindruck, allerdings ohne alle Ecken und Kanten wegzubügeln. Was heißen will: "Natural Born Killers" eckt geschickt überall an und heftet sich deswegen im Gedächtnis fest. Die Aussage ist banal, wird aber so gut vorgetragen (eingehämmert, höhö), dass man sie nicht aus dem Kopf kriegt. Und nie weiß man, wem man eigentlich die Daumen drücken soll, ob man im Endeffekt nicht selbst genau so ein Mensch ist, gegen den die Botschaft des Films gerichtet ist. Darf man den Massenmördern eigentlich die Daumen drücken? Schwierige Frage. Ich kann sie nicht beantworten, aber ich kann wohl sagen, dass "Natural Born Killers" mich sehr stark überrascht hat, denn wollte ich eigentlich ein pseudo-cooles Gewaltmärchen der Tarantino-Schule sehen, das ich richtig schön verachten kann, bekam ich... hm... eigentlich genau das geliefert. Aber eben ein funktionierendes.
Der Soundtrack ist mit solchen Perlen wie "Something I Can Never Have" von Nine Inch Nails übrigens ganz große Klasse (wuah, in der Szene hatte ich beinahe eine Gänsehaut), was mir aber nicht gefiel (und das muss ich der scheiß DVD anlasten): Irgend was war da absolut nicht in Ordnung. Denn im Verlauf des Films entfernte sich die Tonspur immer weiter von den Bildern, bis beides am Ende völlig asynchron war. So was ist mir bei einer DVD bislang noch nie vorgekommen, ärgerlich. Trotzdem...
Kommen wir zum Fazit: "Natural Born Killers" ist brutal, provokant, lehrreich und am Ende doch irgendwie moralfrei. Jeder muss selbst sehen, was er mitnimmt, theoretisch dürfte für jeden etwas dabei sein. Zumindest in der Director's Cut Version ist der Streifen eine richtig gute Angelegenheit, mit ein paar fantastisch surrealen Bildern, einem tollen Soundtrack und einer starken Darstellerriege. Sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben. Fast könnte ich Tarantino dazu gratulieren, aber schade, er mochte den Film ja nicht. Idiot.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (schmeißt die Lewis raus, ey... die sieht schlecht aus und schauspielert noch schlechter)
Plot: 07/10 (interessant, wenn auch teilweise etwas plump)
Effekte: 07/10 (die Träume/Drogenvisionen sind schick, allgemein hätte der Film aber mehr Wumms gebrauchen können)
Anspruch: 07/10 (kein leichter Film, aber im Endeffekt doch etwas plump, dadurch aber auch nicht so anstrengend)
Gesamtwertung: 08/10 (sehr gute Mediensatire/Serienkiller-Story mit ein paar interessanten Einfällen und starken Darstellern)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.9) (http://www.imdb.com/title/tt0110632/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3902275865/)
Die DVD bei Amazon.de
Banlieue 13 (Ghetto Gangz)
http://kino.germanblogs.de/pub/germanblogs/kino/0B13.jpg
Name: Banlieue 13
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Action
Regie: Pierre Morel
Darsteller: David Belle, Cyril Raffaelli
FSK: Ab 18
Laufzeit: 85 min.
Inhalt:
Die Französische Regierung verliert eine Bombe im Banlieue 13, der durch eine Mauer von der Außenwelt nahezu abgeschnitten ist. Der Elite-Polizist Damien soll’s richten und täuscht deshalb einen Ausbruch vor um so das Vertrauen von Leïto zu gewinnen, der mit dem derzeitigem Besitzer der Bombe noch eine Rechnung offen hat.
Meinung:
Eines schon mal vorweg, der dt. Titel von „Banlieue 13“ ist „Ghetto Gangz“, da ich den aber einfach nur saublöd finde, habe ich im Titel auch „Banlieue 13“ stehen und „Ghetto Ganz“ nur in Klammer.
Als zweites möchte ich schon jedem die Hoffnung darauf nehmen, dass Ghetto Gangz „Banlieue 13“ in irgendeiner Weise ein ernst zunehmender Film ist, eine Eigenschaft die im Trailer nicht ganz so gut herauszusehen ist.
Im Prinzip gibt es in dem Film zwei Arten von Komik a) die gewollte und b) die ,vermutlich, ungewollte.
Zu Kategorie a zählen unter anderem der klischeehafte Bösewicht Tahar, der den 13. Bezirk mit eisenharten Hand regiert und Untergebene die ihn enttäuschen schon einfach mal über den Haufen schießt.
Die Szene in der er an die 8 Leute vor sich hat und einfach anfängt einen nach dem anderen zu erschießen, bis einer eine gute Idee hat, wie sie ihren Fehler wieder gut machen können, bringt einem eher zum Lachen als dass man davon geschockt wäre.
Zu Kategorie b zählen etwa die Dialoge, wobei ich hier ganz stark hoffe, dass es eigentlich keine Kategorie b gibt, sondern die auch zu a gehören, denn was einem stellenweise an Dialogen geboten wird ist weit jenseits von Gut und Böse.
Ein Beispiel: „Autos abzufackeln ist auch keine Lösung“ – „Was hättest du denn an meiner Stelle getan“ -*kurzes Schweigen“ –„Weiß ich jetzt auch nicht!“
Und gleich noch eines:
„Was machen wir jetzt?“ – „Woher soll ich das wissen?“ – „Du hast doch studiert“ – „Geh mir damit jetzt nicht auf die Eier“
Würde man nicht vor Lachen am Boden liegen, würde jeder Mensch mit Filmgeschmack wohl schon gegen die nächste Wand laufen.
Der Film ist aus an und für sich aus 3 Elementen zusammengebaut: Oben genannten Dialogen, Schießereien und den Parkour-Szenen.
Doch wen wundert’s, immerhin ist Hauptdarsteller David Belle der Erfindern von Parkour und dementsprechend sehen auch diese Szenen aus – nämlich fabelhaft, wer die kurze Einlage in James Bond: Casino Royale gemocht hat, wird „Banlieue 13“ lieben.
Schneidet man die Szene aus Leïto Flucht zu Beginn raus (die zusammen mit einem Einsatz von Damien die Vorgeschichte bildet, die schon gut über ein Viertel der Gesamtspielzeit beansprucht) wo er aus einem Fenster rausspringt und sich an ein Seil klammert (das da auch nur absolut zufällig da hängt -> Kategorie b) habe ich an diesen Szenen auch überhaupt nichts daran auszusetzten.
Überhaupt, wenn es einen wirklich triftigen Grund sofort loszulaufen und sich den Film zu kaufen, dann sind es diese Parkour-Szenen und die damit verbundenen Kampfszenen.
Parkour ist in diesem Film nicht nur eine „Fähigkeit“ die nur die Hauptpersonen drauf haben, jeder Handlanger in „Banlieue 13“ kann das. In seiner Flucht hat Leïto eine Hand voll Gangster auf dem Hals von denen der eine oder andere schon mal bei solchen gewagten Manöver abstürzt und stilvoll in ein Auto kracht, währen die anderen bis hin zu einem finalen Sprung Leïto mit Parkour noch verfolgen.
Das einzige womit der Film sonst punkten kann ist eine Story, die nur wegen der Charaktere gut ist, die klischeehafter nicht sein können. Es gibt einen bösen Oberboss, einen „Lieblingshandlanger“, eine Horde brutaler und hirnloser Söldner, den überzeugten Jüngling aus dem Ghetto, seine für die Story so absolut bedeutungslose Schwester und den fest ans Gesetzt glaubenden Elite-Polizisten, der in einem illegalen Casino mal eben 20 böse Gangster entweder abknallt oder mit coolen Moves zu Boden wirft, damit so schnell keiner mehr aufsteht.
Die kurze Laufzeit von nur 85. Min und die Tatsache, dass es von Minute 1 bis zum Schluss (der mit einem unglaublichen moralischen Twist aufwarten kann…hehe) nur die bereits genannten Elemente Dialoge, Schießereien und Parkour (plus Prügeleien) gibt machen „Banlieue 13“ zu einem Film der einen durchgehend Unterhält und sich gut dazu eignet ihn sich immer wieder anzusehen.
Fazit: „Banlieue 13“ ist ein klassischer Film der einem gute Unterhaltung bietet ohne dabei großartig Wert auf Story, Charaktere oder sonst irgendwas in der Art zu legen, alles was in dem Film zählt sind die Parkour-Szenen und die können sich sehen lassen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 06/10 (Absolut nichts besonderes, aber sie können Parkour und mehr braucht man in dem Film nicht)
Effekte: 05/10 (Gibt nichts daran auszusetzten, nur großartige Effekte sind praktisch nicht vorhanden)
Plot: 06/10 (Viele böse Gangster und eine Bombe plus Elitepolizist mit jungem Mann der im Ghetto aufgewachsen ist in einer gefährlichen Gegend – das war’s)
Anspruch: 02/10 (Da gibt’s nichts was man nicht verstehen kann, jedoch gibt’s am Schluss einen enormen moralischen Twist *hust*)
Gesamteindruck: 07/10 (Nichts weltbewegendes, aber unterhaltsam allemal)
imdb 7.1 ( http://www.imdb.com/title/tt0414852/)
Trailer ( http://www.youtube.com/watch?v=LBXrAQRe_4M)
Harbinger
18.07.2008, 14:52
Tanz der Teufel 2
http://geizhals.at/img/pix/19421.jpg
Kinostart: 28.01.1988
Regie: Sam Raimi
Genre: Splatter/Horror/Komödie
Darsteller: Bruce Campbell, Sarah Berry, Dan Hicks
FSK: 18
Inhalt: Ash und seine Freundin Linda wollen zweisamen Urlaub in einer alten Hütte im Wald machen, doch dummerweise gehörte die einem Professor, der das Necronomicon Ex Mortis, das Buch des Todes fand und übersetzte und damit böse Dinge weckte, die nun im Wald herumspuken. Eines davon ergreift Besitz von Linda und Ash sieht sich gezwungen, sie zu töten. Doch damit fangen seine Probleme erst an...
Kritik: Die Achtziger... Hässliche Hawaiihemden, hässliche Sonnenbrillen, hässliche Frisuren und was weiß ich, was sonst noch alles ziemlich unansehnlich war in dieser Ära (wenig war's nicht, trust me...). Und zwischen all diesen Hässlichkeiten ragte etwas heraus, das vielleicht gegen den guten Geschmack, aber dafür für die gute Kinounterhaltung kämpfte. Ein Kinn. Ein sehr spitzes, langes, markantes Kinn, an dem ein gewisser Kerl dran hing, den heutzutage Mainstream-Kinogänger wohl nur noch aus seinen besseren Statistenrollen in der "Spiderman"-Trilogie kennen werden, der in B-Movie-Kreisen aber quasi bekannter, berühmter und beliebter ist als Jesus, Mutter Theresa und die Beatles zusammen.
Die Rede ist natürlich von Bruce Lorne Campbell, Autor von Büchern wie "If chins could kill" und "Making love the Bruce Campbell way", Regisseur von "The Man With The Screaming Brain", der Elvis-Darsteller aus "Bubba Ho-Tep (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=3999766)" und noch viel viel wichtiger: Ash, Haushaltswaren. Mit diesen Worten stellte er sich am Ende von "Armee der Finsternis" einem bösartigen Deadite vor, der im S-Mart Stress schob. Da hatte der gute Ash allerdings schon einiges hinter sich, zum Beispiel die komplette Handlung der "Tanz der Teufel"-Trilogie. Err... sort of. Des ersten Teils nämlich irgendwie nicht. Das ist auch der Grund, wieso ich das Sequel guten Gewissens reviewe, ohne den Vorgänger schon en detail besprochen zu haben. Denn die komplette Handlung von "Tanz der Teufel" wurde drastisch gekürzt und noch mal innerhalb von ~5 Minuten am Anfang von "Tanz der Teufel 2" abgehandelt, weswegen man den ersten Teil nicht gesehen haben braucht, um den zweiten zu verstehen.
Nützlich ist es aber allemal, denn was im ersten Teil noch todernst, tierisch gemein und saumäßig brutal war, wird im zweiten so verpackt, dass dem Zuschauer eigentlich nichts anderes übrig bleibt, als lauthals zu lachen. "Tanz der Teufel 2" ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein Splatterfilm, der komplett auf den Witz hinaus inszeniert wird. Eher wie "Armee der Finsternis", aber schon noch böser, blutrünstiger. Trotzdem mindestens genau so lustig. Ganz ehrlich, so viel wie gestern abend habe ich schon lange nicht mehr gelacht.
Wie schafft der Film das? Zum einen durch seinen völlig überdrehten, cartoonartigen Stil. Total schwachsinnige Blutfontänen in allen möglichen Farben, tumber Slapstick, die geniale Lach-Einlage (ich liebe die Tischlampe), und und und... Das sorgt alles für ein fettes grinsen, wenn man sich mit dem (zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen) Humor anfreunden kann. Hinzu kommt noch die sehr rasante Inszenierung (vor allem in den ersten fünf Minuten, meine Fresse geht das alles schnell) und das wohl wichtigste überhaupt: Ash!
War Ashley J. Williams in "Tanz der Teufel" noch ein ziemlicher Hasenfuß, der erst in den letzten Minuten ein wenig zum Actionhelden mutiert, so ist Kollege Ash im Sequel einfach nur die coolste Sau aller Zeiten. Makellos dargestellt von Bruce Campbell (heiratest du mir, Brucey?) rockt der gute Mann ordentlich die Hütte (wobei seine Darstellung der besessenen Hand doch noch ein Stück hinter der von Devon Sawa in "Die Killerhand (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7341603)" zurückbleibt... die ist einfach unerreichbar), dekapitiert locker mal sein Schnuckiputzi per Spaten (gut, das gab's im ersten auch schon, aber hey), rammt sich selbst lachend einen Dolch durch seine besessene Hand (!) und trennt sie dann, noch immer lachend, per Kettensäge ab (!!!) nur um sich diese dann am Armstumpf zu befestigen (!!!!!). Mal ehrlich, kann man einen Kerl nicht liebe, der eine Kettensäge als Armfortsatz hat? Nicht wirklich, oder? Sowieso trägt Bruce quasi den ganzen Film alleine. Die anderen Darsteller sind auch nicht übel, aber im Gegensatz zu Ash bleiben sie blass und austauschbar, sind eigentlich nur besseres Kanonenfutter. "Tanz der Teufel 2" ist eine One-Man-Show, da bleibt kein Platz für weitere Helden.
Und trotzdem, obwohl die Charakterinteraktion auf einem Minimum gehalten wird, ist der Film (und das hat er seinem Vorgänger stark voraus) sehr kurzweilig. Das liegt auch an der - wie schon gesagt - rasanten Inszenierung, hier kommt keine Langeweile auf. Sowieso ist der Film handwerklich eine Wonne. Die Kulisse des Hauses ist toll (die Hütte wurde in den beiden ersten "Tanz der Teufel"-Filmen benutzt, brannte danach aus bisher ungeklärten Gründen aber ab... Sam Raimi sagte, dass er sie selbst angezündet hätte), vor allem in der Szene, in der das Böse Ash durch's Haus jagt (prächtig zu sehen, wo es da überall lang geht... sogar das Badezimmer hat zwei Türen). Die Effekte sind über weite Strecken große Klasse, teilweise mit ein paar Abstrichen. Die abgetrennte Hand ist cool gemacht, das Henrietta-Monster ebenfalls, der fliegende Dämon am Ende sieht ziemlich scheiße aus. Alles in allem aber sehr gute Arbeit, man muss immerhin betrachten, dass der Film 21 Jahre auf dem Buckel hat und das Budget nur 3,5 Millionen Dollar betrug (was etwa das Zehnfache des ersten Teils ist). Und die Inszenierung, für die sich Sam Raimi ("Darkman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4575116)", "Spiderman", "Schneller als der Tod") und Scott Spiegel ("From Dusk Till Dawn 2", "Die total beknackte Nuss"... ich liebe diesen Film, ehrlich) verantwortlich zeigten, ist prima. Tolle Kameraeinstellungen, großartige fahrten, geniale Szenenbilder, die Jungs hatten's einfach drauf. Auch musikalisch geht alles schwer in Ordnung, nur in einer Hinsicht muss man Abstriche machen: dem Nervenkitzel. Horror ist der Film eigentlich schon, aber absolut nicht unheimlich oder spannend. Dazu ist er einfach viel zu überdreht und viel zu lustig. Aber das kann man wohl verschmerzen, angesichts des enormen Unterhaltungswerts des Films.
Damit ist das Schlusswort auch schon quasi gefallen, denn...
Kommen wir zum Fazit: Mit "Tanz der Teufel 2" drehte Sam Raimi ein Sequel, das seinem Kultfilm zwar das Wasser reichen könnte, das aber absolut nicht nötig hat, denn die goldene Mitte der Trilogie ist mit knappem aber deutlichen Abstand der absolute Höhepunkt des Dreiergespanns und auch gut in der Oberliga des Splatterfilms allgemein vertreten. Jeder der etwas mit humoristischer On-Screen-Violence anfangen kann, kommt um diesen Meilenstein wohl nicht herum. Anschauen!
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (alle sehr ordentlich, angeführt von einem anbetungswürdigen Bruce Campbell)
Plot: 06/10 (gar nicht mal so dumm, aber man sollte auch keine geistigen Höhenflüge erwarten)
Effekte: 08/10 (für ihr Alter recht gut, vor allem die Blutfontänen sind herrlich)
Anspruch: 01/10 (gute Partygranate, sehr kurzweilig und schön zum abschalten)
Gesamtwertung: 09/10 (neben "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" die wohl beste und lustigste Splatterkomödie, ganz große Klasse)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.9) (http://www.imdb.com/title/tt0092991/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3802464537/)
Die DVD bei Amazon.de (Achtung, cut, uncut-Version über den Marketplace beziehbar)
The Wire Season 2
http://i.realone.com/assets/rn/img/0/4/7/8/17778740-17778744-large.jpg
Name: The Wire – Season 2
Erscheinungsjahr: 2003
Genre: Krimi / Serie
Darsteller: Dominic West, Wendell Pierce, Lance Reddick, Idris Elba, Amy Ryder
FSK: 15 (Dieses Britische System)
Laufzeit: 780 Minuten
Inhalt:
Das Team aus Season 1 wurde auf verschiedene Bereich der Polizei verteilt und die meisten sind mit ihren neuen Aufgaben mehr oder weniger unzufrieden. Als einer der örtlichen Polizeichefs findet, dass ein örtlicher Dock Unions Vorsitzender zu viel Geld für seinen Job hat fordert er ein Team an, das eben jenen genauer unter die Lupe nimmt. Da jedoch, abgesehen von seinem Schwiegersohn, der in dem Staffel – 1- Team dabei war, alles nur unfähige Idioten sind, muss Lt. Cedric Daniels, Leiter des Staffel-1-Teams, her und der stellt mal eben sein eigenes Team auf mit – richtig- den Leuten aus Staffel 1…bis auf Jimmy McNulty, der hat sich nämlich aus puren Rachegelüsten an Rawls der ihn zur Küstenwache versetzt hat, alle Zeit der Welt genommen um ihm eine Erfolgsratenschwächende Wasserleiche zuzuschieben. Doch auf die eine kommt es dann auch nicht an, den im Dock des observierten Unions Vorsitzenden werden eines Tages 12 tote Frauen in einem Container gefunden.
A new case begins...
Meinung:
Cop-Serien.
Crime-Serien.
Wenn ich diese Worte heute höre, juckt es mich im Finger wie sonst nur Clint Eastwood als namenloser Fremder, denn so schnell wie ich dann weiterzappe, das lässt sogar den Meister alt aus sehen.
CSI: Miami, Navy CIS und weiß ich wie sie alle heißen, die es wahlweise auf verschiedenen Sendern, beginnend am Montag und zuletzt wieder an einem Freitag der Woche spielt bestimmten einen wesentlichen Teil der Sendezeit.
Jep, richtig, wer auch immer sich gedacht hat, dass ich nicht allzu viel mit besagten Serien anfangen kann, wenn dieses Genre in meinen Augen schon nicht gar gestorben ist.
Ich könnte jetzt sagen, wie verwundert ich wäre, dass ausgerechnet eine Serie die sich zu Recht Crime-Serie nennen darf, (oder nach heutigem Maßstäben auch nicht, whatever) mich wieder auf den Geschmack gebracht, die zu der Art von Serie gehört die hier nur eine sehr kurze Lebensdauer hatte, weil es den Zusehern von heute zu anspruchsvoll war oder, dazu gehört „The Wire“ nämlich, es niemals ins deutschsprachige Fernsehen geschafft hat und –jetzt kommt der beste Teil daran- niemals für einen eventuellen DVD-Vertrieb übersetzt wurde und deshalb auch nur auf Englisch verfügbar ist und muss von daher auch importiert werden, würde ich lügen.
In „The Wire“ geht es um ein Team von Polizisten, das pro Staffel immer diverse Gruppierungen (bzw. auch dieselben, ich habe mich über den Inhalt der nachfolgenden Staffeln wegen Spoilergefahr noch nicht informiert) überwacht und erst nach und nach einen Fall aufbaut. Wichtig sind dabei die namensgebenden Abhörgeräte, den damit werden Telefonate aufgezeichnet und, in Staffel 2, durch „Klonung“ eines Computers auch die Bewegungen eines Containers auf den Docks, in denen allerhand geschmuggelt wird, während in Staffel 1 noch die Ziele Drogendealer waren.
„The Wire“ reiht sich in die Erfolgsserien von HBO ein, die etwa für „The Sopranos“, „Deadwood (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4611809)“, „Entourage (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6045670)“, „Oz“ oder das wohl hierzulande besser bekannte „Rome“ verantwortlich sind.
„The Wire“ setzt wie die anderen HBO-Produktionen vor allem auf Charaktere und Story und schon wie in Staffel 1 wird auch in der Staffel 2 sowohl die „gute Seite“, also die Polizei, als auch die „böse Seite“, also die Verbrecher, beleuchtet. Drehte sich in Staffel 1 alles um den Drogenhandel von Schwarzen, liegt die Haupthandlung jetzt auf einer (kleinen) kriminellen Organisation von Griechen, Russen und Israelis, die über die Docks gemeinsam mit den dortigen Arbeitern illegale Ware importieren. (ohne, dass diese wissen, was sich in den Containern befindet, sie tun es weil sie es teilweise einfach müssen, da sie sonst wegen ausbleibenden Schiffen und dadurch Arbeit noch verhungern würden)
Das muss jedoch nicht bedeuten, dass Fans von Staffel 1 (falls irgendwer hier die tatsächlich gesehen haben sollte) auf die „bösen“ Charaktere von Staffel 1 verzichten müssen, deren Geschichte wird nämlich auch fortgesetzt, auch wenn nicht sie es sind, die dieses Mal unter Beobachtung stehen und hierbei bekommt der Zuseher auch so einiges geboten, auch wenn eine, wohl als große Überraschung, gedachte Aktion Leute, die mit der HBO-Serie „The Sopranos“ schon Bekanntschaft gemacht haben, eher nicht überraschen würde, da es dort schon fast zum allgegenwärtigen Repertoire gehört.
In der Serie wird man absolut keine Nebenhandlung finden, alles dreht sich um die Charaktere und damit kann „The Wire“ ebenfalls punkten, denn die Hauptpersonen sind perfekt ausgearbeitet und es gibt wieder den einen oder Einblick in das (chaotische) Privatleben von McNulty, der in der Serie für den einen oder anderen Lacher sorgt, wenn er etwa betrunken Auto fährt oder undercover in einem Bordell ermittelt.
Natürlich hat „The Wire“ auch negative (oder sagen wir nicht ganz perfekte) Kritikpunkte.
Einerseits wäre da Brother Mouzone.
Brother Mouzone wurde angeheuert um die „Eastside-Nigger“ fern von den Westside-Drogenverkaufsgebieten zu halten, die sich dort breitgemacht haben, weil…ja, das findet man am besten selber raus oder gar nicht.
Brother Mouzone passt leider nicht ganz so in das Charakter-Schema von „The Wire“ und irgendwie aber doch, weil er durch seine eigenartige Art für Abwechslung sorgt.
Besagter Bruder trägt immer einen feinen Anzug, benutzt, auch wenn er gerade jemanden angeschossen hat, eine gut gewählte Ausdrucksweise und liest nur Zeitschriften mit hohem Anspruch und ist zudem ein äußerst religiöser Mensch.
Blöderweise wirkt Brother Mouzone zwischen den ganzen „coolen Niggern“ einfach so fehl am Platz und auf der anderen Seite ist er gerade deshalb so außergewöhnlich und passt damit gut zu Omar Little, der sich auch deutlich von der Masse abhebt, womit wir auch schon bei Punkt 2 wären: Omar Little.
Omar Little hat Season 1 wirklich den einen oder anderen großartigen Moment beschert, darunter auch einen der besten Abschlüsse einer Staffel.
In Staffel 2 darf er zwar keine Männer aus der Barksdale-Crew mehr auf so unglaublich coole Weise umlegen, dafür sie aber in den Knast bringen, denn der große Auftritt von Omar Little findet im Gerichtssaal statt und diese Szene ist einfach genial.
Nichtsdestotrotz hoffe ich für Staffel 3 auf 1-2 Feuergefechte von seiner Seite.
Ansonsten könnte der eine oder andere noch ein paar wenige Füllszenen als störend empfinden, die über das Leben der neuen, mehr oder weniger, „Bösen“ erzählen, den Dockarbeitern, ich empfand sie jedoch als ein gutes Mittel um die Charaktere den Zusehern näher zu bringen und das können HBO-Serien nun einmal gut.
Über eines muss man sich bei „The Wire“ jedoch im Klaren sein. Die Serie ist kein „24“, das am Ende jeder Folge einen Cliffhanger dranhängt und Spannung durch Schießereien oder Bomben erzeugt und auch kein „The Shield“ wo die Gangster in jeder Folge jemanden umlegen.
Die On-Screen-Morde kann man an einer Hand abzählen, in einer Schießerei zwischen rivalisierenden Drogendealern, die zuvor vermutlich noch nie eine Waffe abgefeuert haben, braucht man nicht zu erwarten, dass sie plötzlich zu Scharfschützen werden und einander abknallen ( in der wohlgemerkt einzigen Schießerei).
Im Vergleich zu Staffel 1 gibt es sogar eine Steigerung der Sexszenen, davon gibt’s jetzt nämlich nicht nur mehr eine, sondern sogar 2 ½ (je nachdem wie man McNultys Undercoverarbeit einstuft).
„The Wire“ schafft es einfach ohne diese Elemente eine unglaubliche Spannung aufzubauen, die einen dazu bringt, trotz guter Vorsätze, einfach die nächste Folge noch anzuschauen, denn das einzige was "The "Wire" sonst von den modernen Hollywood-Filmen hat, wie bei HBO eben typisch, ist das häufige Verwenden von diversen Kraftausdrücken, in dem Bereich liegt "The Wire" wohl vor "The Sopranos", aber noch hinter "Deadwood (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4611809)".
Jedoch ist die Serie dann eben doch nicht jedermanns Geschmack, wer aber einmal sehen will wie Polizeiarbeit wirklich aussieht und sich auch nicht mit einseitigen Darstellung von Polizei und Gangstern zufrieden gibt, Wert auf Charaktere und Story legt wird mit „The Wire“ mehr als nur zufrieden sein.
Ich für meinen Teil freue mich schon auf Staffel 3.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Hauptrollen sind perfekt besetzt und glaubwürdig, aber nichts wovor ich mich hinknien würde)
Effekte: 8/10 (Die Serie ist realistisch, Schüsse sehen realistisch aus und ein Auto brennt auch realistisch aus, aber eigentlich gibt es praktisch keine Effekte)
Plot: 10/10 (Siehe Anspruch, obwohl das Thema auf dem ersten Blick so scheint als wäre es schon in zig Filmen schon gebraucht werden – so hat man es noch nie gesehen)
Anspruch: 10/10 (So realistisch und offen wurde das Thema noch nie behandelt und hier braucht man nicht mit Selbstjustiz von Cops oder anderem modernem Hollywoodkram rechnen und Unterhaltung entsteht nicht durch Action oder dergleichen)
Gesamteindruck: 10/10 („The Wire“ macht auf mich den Eindruck als wäre die Serie die beste aller Serien, spielt definitiv in einer Liga mit Deadwood (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4611809) und Sopranos (Staffel 1), aber wen wundert’s – ist immerhin alles HBO)
imdb 9.7 (http://www.imdb.com/title/tt0306414/)
Amazon.co.uk – only (http://www.amazon.co.uk/Wire-Complete-HBO-Season-2/dp/B000A529ZE/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=dvd&qid=1216251272&sr=8-1)
Hard Boiled
http://upload.worldofplayers.de/files/Hard%20Boiled.jpg
Name: Hard Boiled
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: John Woo
Genre: Action
Darsteller: Yun-Fat Chow, Tony Leung Chiu Wai
FSK: Ab 18 (in Deutschland in dieser Fassung nicht erhältlich)
Laufzeit: 122 min.
Inhalt:
Die Story dreht sich um Inspektor Yuen alias Tequila und den Gauner Toni, die beide mit Waffenschmugglern zu tun haben.
Meinung:
Wer sich jetzt denkt, dass ich einfach nur faul gewesen war, als ich die gesamte Story eines 2-Stunden Films in einem Satz zusammengefasst habe, irrt. Zwar nicht in der Tatsache, dass ich faul wäre, sondern in der Annahme, dass es außer oben genanntem noch irgendetwas hinzuzufügen gäbe.
Wenn es eines gibt, dass „Hard Boiled“ ausmacht, dann sind es die zahlreich vorhandenen Schussszenen.
Der Film hebt sich von anderen Actiontiteln vor allem durch eines besonders ab: Er ist absolut schonungslos und fernab jeglicher Moral.
Gleich in den ersten Filmminuten feuert ein Gangster mit einer Uzi blind in die Menge anwesender Gäste in einem Teehaus, ein anderer schießt sich einfach durch die Gäste hindurch und am Ende der Szene benutzt einer noch einen unschuldigen Koch – der dann selbstverständlich erschossen wird- als Schutzschild.
In den heutigen Hollywood-Filmen ist es noch großes Drama wenn einmal ein Polizist dran glauben muss, auch das ist „Hard Boiled“ relativ egal, denn im Laufe des Films werden eine Reihe einfacher Polizisten bis hin zu Elite-Truppen ihr Leben lassen müssen.
Im Bereich der Technik passt bei „Hard Boiled“ größtenteils alles. Die Explosionen müssen sich nicht verstecken, sondern können sich sehen lassen und auch davon gibt’s in dem Film mehr als nur genug.
Denn Realismus gibt’s in „Hard Boiled“ nicht. Ein auf Inspektor Yuen zufliegendes Motorrad samt Fahrer verwandelt sich durch einen einzigen Schuss einer Schrotflinte in einen Feuerball. Selbst wenn in ein ausgeschlachtetes Auto gefeuert wird, gibt’s eine kleine Explosion. Das muss aber nicht heißen, dass Autos wie in dem Spiel „Total Overdose“ nur dazu da wären um zu explodieren. Ganz im Gegenteil, Autos eigen sich sogar sehr gut um dahinter Deckung zu suchen und sie schon mal durch eine Lagerhalle zu schieben, während man beschossen wird, dass nur so die Funken sprühen.
Aber wo war ich stehen geblieben: Die Technik.
Wie bereits gesagt, ist die größtenteils sehr in Ordnung, da Explosionen und Einschusslöcher so aussehen wie sie aussehen sollen, wenn vielleicht immer wieder etwas übertrieben.
Nur mit dem Sound gibt’s stellenweise Probleme, vielleicht liegt es an der DVD, aber das kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Was ich konkret meine ist, dass die Lautstärke von Schussgeräuschen immer wieder schwankt. So hört man in voller Lautstärke die Schüsse, die gerade von der Person im Bild abgegeben werden, im nächsten Moment rutscht ein Handlanger mit einer Uzi über ein Autodach und die Schüsse, obwohl die Person ebenfalls genau im Bild ist, wirken irgendwie gedämpft, außerdem sind manchmal Schüsse im Hintergrund (und davon gibt’s jede Menge) lauter als die, die gerade direkt On-Screen abgefeuert werden.
Wichtig ist dabei jedoch nur, ob einen das stört. Die Antwort darauf ist: Nein.
Noch weniger störend, aber trotzdem für den einen oder anderen nicht ganz ideal sind die Schlaggeräusche, die zwar im Gegensatz zu Schussgeräuschen nur in einer einzigen Szene vorkommen, die hören sich nämlich einfach nur billig an, aber gerade deshalb haben sie mich wieder zum Lachen gebracht.
Eine Überraschung ist die Hauptperson Inspektor Yuen aka Tequila. Ich hätte mir einen wortkargen Cop erwartet, der einfach nur die ganze Zeit wild herumhüpft und böse Jungs abknallt.
Gut, der zweite Punkt stimmt, aber Tequila ist definitiv nicht wortkarg oder humorlos. So betet er etwa zur Göttin der Liebe, dass seine Beziehungsprobleme gelöst werden und dass er, nebenbei noch, endlich eine neue Wohnung bekommt und ist auch so ein eher gelassener Mensch und das lockert das Ganze wieder etwas auf.
„Hard Boiled“ ist sicherlich nichts für Zartbesonnene. Insgesamt lassen in der unzensierten Fassung an die 250307 Menschen ihr Leben und allgemein dient jeder Gangster, Zivilist oder Polizist nur als Mittel zum Zweck, nämlich zu zeigen wie ungeheuer unterhaltsam Gewalt und Explosionen sind.
„Hard Boiled“ versucht an keiner Stelle irgendeine Moral oder eine Botschaft auszudrücken, der Film will einfach nur laut sein und zeigen wieviel in 122 Minuten kaputt gehen kann, ohne dass dem Zuseher dabei langweilig wird.
Beziehungsweise in 92 Minuten, denn so lang ist die in Deutschland erhältliche Fassung, wo man tatsächlich den Nerv hatte 30 Minuten herauszuschneiden und wer sich den Schnittbericht durchliest, kann im Nachhinein den ganzen Film zusammenfassen, da einfach an allen Ecken und Enden etwas weggeschnitten wurde.
Zu Beginn noch liefert der Film eine ordentliche Schießerei (wobei es sowieso nur ordentliche Schießereien gibt und Tequilas Aussage zu seinem Kollegen „Wir ziehen doch nicht in den Krieg“ für den Zuseher Sarkasmus pur ist), anschließend gibt es sogar einige Dialoge, wodurch auch die Story vorangetrieben wird, bis es dann wieder zu einer Schießerei kommt und das Spiel wird in etwa bis zum letzten Shootout gespielt und dann herrscht einfach gesagt nur noch Krieg.
Die geschätzte letzte halbe Stunde ist ein einziges Herumgeballere, wie man es sonst nirgendwo zu sehen kriegt.
Die Hauptpersonen rutschen auf Leichenbahren in Leichenhallen herum und feuern dabei möglichst viele Kugeln ab (habe ich schon erwähnt, dass in „Hard Boiled“ schon mal ein paar Kugeln mehr als in der Realität in einem Magazin sind?), springen durch Fenster, natürlich schießend, und machen sonst noch lauter Sachen während sie schießen, dass es einfach eine Freude ist dem Ganzen zuzusehen.
Fazit: Wer einfach nur einen Film sehen will, der auf jegliche Moral oder Storywendungen verzichtet und trotzdem eine Genre damit geprägt hat, der kann bedenkenlos zu „Hard Boiled“ greifen.
Denn alles was der Film eventuell für Schwächen aufweist, nach spätestens der letzten halben Stunde hat man ihm verziehen, solange man nur zur unzensierten Fassung greift.
Denn dann ist und bleibt „Hard Boiled“ die Mutter, der Vater, der Bruder, die Schwester, die Tante, der Onkel, die Cousine und der Cousin aller Grade aller Actionfilme dieser Welt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 06/10 (Weit davon entfernt meisterlich zu sein, aber das ist für den Film sowieso nicht relevant)
Effekte: 07/10 (An Explosionen und Einschusslöcher gibt’s nichts auszusetzen, nur mit dem Sound haut nicht alles so gut hin)
Plot: 05/10 (Da gibt’s nichts was einen überraschen würde, geschweige denn das irgendwas innovativ wäre)
Anspruch: 02/10 (Der Film hat keine Moral und keine Botschaft, es ist schlicht und ergreifend sinnlose Action)
Gesamteindruck: 08/10 (Action vom Feinsten, „Hard Boiled“ hat definitv das Genre geprägt)
imdb 7.9 (http://www.imdb.com/title/tt0104684/)
DVD bei Amazon (gaaaaanz böse geschnitten, es fehlen sogar 30 min.)
Harbinger
20.07.2008, 03:11
Experiment
http://ecx.images-amazon.com/images/I/41L2G3YIoVL._SS500_.jpg
DVD-Start: 27.03.2007
Regie: Dan Turner
Genre: Thriller (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379178)/Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)
Darsteller: John Hopkins, Georgina French, David Gant
FSK: 16
Inhalt: Mitten in Prag wird eine junge Frau mir nichts dir nichts aus einem Lieferwagen auf die Gasse geschmissen. Gleichzeitig treibt ein junger Mann mit der Nase nach unten in der Moldau (so heißt der Fluss doch, oder?). Tot sind beide nicht, aber beide haben sie das Gedächtnis verloren. Er heißt Morgan, sie Anna und irgend etwas scheint sie zu verbinden, denn jeder von ihnen erhält die seltsame Anweisung, den anderen zu finden...
Kritik: Ein Uhr in der Früh und ich hatte irgendwie noch keine Lust pennen zu gehen (obwohl ich im Augenblick scheiße müde bin, vielleicht war das doch keine so gute Idee...). Was also tun? Hm... mein Sofa wunk mir da so einladend zu (man stelle sich das bitte mal bildlich vor, ahua!), also tat ich ihm den Gefallen, ließ mich auf ihm nieder und warf einen Blick auf den Stapel, auf dem wenn er eine Betitelung tragen würde, wohl einen Aufkleber mit den Worten "Not seen" prangen würde. Auf der Spitze lag ein Film, den ich eigentlich gar nicht haben wollte (interessierte können Gründe dafür in meinem "NBK (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6734366)"-Review nachlesen oder sich eh denken "Is' halt der Count, der spinnt halt eh ein bißchen", it's for you to decide) und was macht man mit Filmen, die man nicht haben will? Richtig, trotzdem anschauen (außer "Lissi und der wilde Kaiser", den ich bei einem Gewinnspiel... äh... gewann, den hab ich über eBay vertickt, har har).
"Experiment" trägt fast den gleichen Titel des verdammt guten deutschen Psychothriller/dramas mit Moritz Bleibtreu und Andrea Sawatzki (den könnte ich mir auch endlich mal zulegen), hat aber abgesehen von der groben Genrezuordnung absolut nix damit zu tun. Aus Großbritannien stammt die Chose hier, gedreht wurde aber in Prag (und um das mal vorweg zu nehmen wohl etwa mit dem gleichen Budget, das ein Kumpel und ich auf unserer Studienfahrt in die malerische Hauptstadt Tschechiens vor drei Jahren oder so in der Tasche hatten, als wir eines Abends einen Stripclub... äh... wo war ich?). Nunja, mit englisch/anderssprachigen Co-Produktionen machten wir ja letztlich keine so schlechten Erfahrungen, oder? Auch "Das Kovak Labyrinth (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5848267)" kann sich dieses Prädikat auf die Fahne schreiben und der kostete ja auch nicht viel mehr als eine etwa fünfstellige Zahl an Butterbroten, war aber trotzdem sehr gute Thriller-Kost mit einem winzigen Spritzer Sci-Fi (den unser heutiger Film laut Internet-Berichten angeblich auch haben sollte... err... Idjetz!). Ob "Experiment" da mithalten kann gilt es nun herauszufinden...
Was fällt gleich ins Auge? Regisseur Dan Turner (ist sein Debut gewesen und seitdem hat er auch nix mehr angepackt) kann ganz gut mit der Kamera umgehen. Die ersten paar Shots der Prager Straße mit uns' nominellen Heldin Anna drauf sind sehr schick. Welche Erkenntnis trifft uns gleich als nächstes mit der Wucht einer Dampfwalze? Unsere nominelle Heldin Anna ist eine Flachpfeife. Ne, nicht wirklich, aber Madame Georgina French (spielte bislang nur in "Experiment"), die die Dame darstellt. Grauenhaft. Was die abzieht ist bestenfalls Tischtennis... Und dann nicht mal besonders großes. Was um so erstaunlicher ist, da sie in den gefühlten ersten vier Stunden (mehr dazu später) keine Sprechrolle hat, sondern sich immer nur verwirrt umguckt, panlos durch die Gegend stakst, dumm kreischt und hin und wieder auch mal völlig unmotiviert aus den Latschen kippt. Und das macht die Frau so dermaßen talentfrei und aufdringlich künstlich, dass das Zusehen zur Tortur wird.
Die restlichen Darsteller gehen glücklicherweise in Ordnung. Wirkliche Glanztaten liefert eigentlich nur Nick Simons (der von IMDB in der Darstellerriege lustigerweise gleich zweimal aufgeführt wird... passend, er ist ungefähr doppelt so gut wie alle anderen Schauspieler) ab und auch unser männlicher Protagonist John Hopkins (spielte in der TV-Version von "Nicholas Nickleby" und im deutschen Teenie-Slasher "Swimming Pool" mit) als Morgan macht gar nicht mal so viel Falsch, aber auch der restliche Cast (alles komplett unbekannte Nasen, die größtenteils auch bislang nix anderes gespielt haben) zieht sich zumindest solide aus der Affäre. Wenigstens in einer Hinsicht kann der Film punkten...
In den meisten anderen sieht's nämlich fast so duster aus, wie auf dem Cover (der Film selbst spielt übrigens fast komplett bei strahlendstem Sonnenschein, lang lebe der Etikettenschwindel). Vor allem, wie weiter oben schon angedeutet, ist der Streifen unheimlich langatmig. Und das hat auch Regisseur Dan Turner verschuldet. Denn während er seinen Kameramann ganz gut im Griff hat, hat er sich selbst beim Pacing grobe Schnitzer geliefert. Das geht gut damit einher, dass er auch Autor des Screenplays in Personalunion ist, denn das schießt sich unzählige Male während den gefühlten drei Tagen, die der Film dauert, zielsicher und mit geradezu unheimlicher Begeisterung abwechselnd in den linken und den rechten Fuß und hin und wieder, nur um nicht aus der Übung zu kommen, auch mal sehr geschickt in die Schulter. Ganz ehrlich, hier werden Plotpoints mit dem Salzstreuer verteilt, die unwichtigsten Szenen zu epischer Größe aufgebauscht und sowieso jede Einstellung bis zum Erbrechen ausgespielt. Unfreiwillige Komik inklusive. Vor allem bei der Szene, in der Morgan unter die Dusche geht, völlig ungerührt da steht und Anna ihn etwa zwei Minuten lang mit einem Stück Seife bearbeitet (übrigens so lustlos, dass man meinen möchte, Madame French hätte sich am vorigen Abend mit einer Flasche Jack Daniels und einer Packung Aspirin die Birne weggeballert und wäre noch nicht ganz auf dem Damm), ehe sie es ihm in die Hand drückt und sagt "Mach's doch selber"... Mister Turner, ich sage es Ihnen nur ungern, aber großes Kino sieht anders aus. GANZ ANDERS, verdammich.
Das ist verdammt schade, denn so verkorkst das Screenplay ist, so nett ist eigentlich die Story, die ihm zugrunde liegt. Der Film ist theoretisch ziemlich spannend und unvorhersehbar und scheut sich auch nicht davor, unbequeme Entscheidungen zu treffen. Das ist es, was mir am Independent-Kino so sehr gefällt. Problem ist halt die Umsetzung des Skripts, denn der Film schaut sich so, als hätten beim Umarbeiten der Storyvorlage zum tatsächlichen Screenplay hin und wieder ein paar Seiten des Drehbuchs zusammengeklebt. Klar, ich kann das jetzt nicht so beweisen, aber der Film fühlte sich einfach so an, als hätten einige wichtige Szenen gefehlt (vielleicht sollte ich dankbar sein, denn wenn die drin gewesen wären, dann wäre der Film am Ende noch einen Tag länger geworden...). Im Endeffekt bleibt alles relativ logisch und nachvollziehbar (die Story hat ihre Schwächen, aber meine Suspension of Disbelief hat sowieso die Größe des Mount Everest), aber es funktioniert einfach nicht anständig, weil einige elementare Dinge einfach zu rudimentär angerissen werden, da fehlen die Details. Und was mich wirklich maßlos ärgert... Ich will ja jetzt nicht spoilern, aber das Ende des Films... Sagen wir mal so, in den letzten Sekunden/Minuten kam uns' Drehbuchautor noch auf die unglaublich lustige Idee, den Weg einzuschlagen, den vor ihm schon "Versus" oder aber auch das "Planet der Affen"-Remake gingen: ein Twist um des Twists Willen. Nicht um den Zuschauer mit einer logischen neuen Betrachtungsweise der ganzen Geschichte zu überraschen, sondern um den Zuschauern metaphorisch in die Klöten zu treten und dabei "Haha, ich hab euch gefickt!" zu brüllen. Das kann man bei einem Kurzfilm machen, aber als Pointe eines Full-Length-Features ist das einfach nur scheiße und sinnlos, if you know what I mean.
So, genug gemotzt. Ne, doch nicht. Die wenigen Computereffekte, die Turner irgendwie in den Film gemogelt hat (einer davon der wohl hässlichste Blutspritzer ever) sind auch großer Mist, aber gut, es war ja kein Geld da. Jetzt ist das Motzen aber rum und zum Abschluss sag ich noch mal was nettes über den Film: Er hat einen tollen Score, der aber leider etwas zu selten eingesetzt wird. Und die Sex-Szene war auch ganz okay, insofern man sich dafür erwärmen kann, dass zwei Menschen den menschlichsten aller Akte ausüben ohne die Hosen auszuziehen. Wem's gefällt...
Kommen wir zum Fazit: "Experiment" schafft es mit beeindruckender Treffsicherheit und Kaltblütigkeit seinem kompletten Potenzial in den Rücken zu schießen. Jeder Anflug von Kompetenz wird gleich mit dem Holzhammer ins Nirvana geprügelt, was schade ist, denn diese Kompetenz ist wie gesagt vorhanden. Aber durch die groben Schnitzer, die sich sowohl Regisseur Dan Turner als auch Teile des Casts geleistet haben ist der Film größtenteils absolut vergessenswerte, etwas konfuse anti-Unterhaltung. Die wenigen guten Szenen entschädigen nur mäßig, weswegen man den Film wohl nur Thriller-Komplettisten ans Herz legen kann. Denn alle anderen werden mit "Experiment" wohl nicht viel anfangen können.
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (solides Mittelmaß mit einem Totalausfall)
Plot: 07/10 (die Story ist eigentlich ziemlich gut, leider Gottes hat Turner sie unglaublich scheiße umgesetzt)
Effekte: 02/10 (haha, das Blut sah so schlecht aus)
Anspruch: 05/10 (prinzipiell verbirgt sich hinter dem Film keine große Aussage, keine tiefere Moral, keine wichtige Einsicht, trotzdem ist er nicht einfach, weil man sich Teile selbst erarbeiten muss, da das Screenplay sich darüber ausschweigt... leider hat man aber nix davon)
Gesamtwertung: 04/10 (unterdurchschnittlicher Film mit ein paar lichten Momenten, die aber meistens sofort wieder ausgemerzt werden... schade drum)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.1) (http://www.imdb.com/title/tt0468476/)
Link zum Trailer (wow, ist der nichtssagend) (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi128319769/)
Die DVD bei Amazon.de
Spiel mir das Lied vom Tod
http://www.morricone.de/images/jpg/dvd_tod.jpg
Name: Spiel mir das Lied vom Tod
Erscheinungsjahr: 1968
Genre: Western (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379179)
Darsteller: Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards, Charles Bronson
FSK: 16
Laufzeit: 159 Minuten
Inhalt:
Eine Frau kommt aus New Orleans zu ihrem neuen Mann und seiner Familie, die sind aber von einem gewissen Frank und seinen Männern getötet worden. Außerdem sollten 3 von Franks Männern einen Mann auf einem Bahnhof abfangen, doch keiner von ihnen sollte diesen Bahnhof je wieder lebend verlassen.
Meinung:
Nachdem er ursprünglich dem Western-Genre nach „Zwei glorreiche Halunken“ abgeschworen hatte, ließ Sergio Leone sich dazu überreden doch noch einmal einen Western zu drehen: Spiel mir das Lied vom Tod.
Gleichzeitig wollte er mit „Spiel mir das Lied vom Tod“ mit der Dollar-Trilogie endgültig abschließen, in dem er Lee Van Cleef, Clint Eastwood und Eli Wallach für die Rolle der 3 Killer zu Beginn des Films einplante.
Leider, oder eher Gott sei Dank, denn soviel Genialität in einer Szene hätte mein schwaches Herz wohl nicht ausgehalten, wurde daraus nichts und sie widmeten sich anderen Projekten.
Eine der Stärken von „Spiel mir das Lied von Tod“ ist das Aufbauen von Spannung ohne Hintergrundmusik, sondern nur durch Umgebungsgeräuschen oder Handlungen von Personen.
Das beste Beispiel hierfür ist wohl das Opening selbst, das an die 10 Minuten dauert und währenddessen gibt es keine legendäre, von Ennio Morricone komponierte Musik zu hören.
In dieser Zeit hört man nur das Quietschen von Scharnieren, das Tropfen von Wasser auf einen Hut und das Surren einer Fliege (aber keine Dialoge oder Hintergrundmusik!) und das ganze 10 Minuten lang und irgendwie hat Sergio Leone es geschafft, dass einem das trotzdem nicht langweilig wird.
Das gilt auch für den Rest des Films, den trotz seiner Überlange unterhält der Film durchgehend und bietet eben immer wieder diese atmosphärischen Szenen.
Natürlich kommt immer wieder Westernmusik vom Feinsten vor, allen voran „Man with the Harmonica“, ein Lied, das heutzutage zur Allgemeinbildung gehört.
Wie schon bei den Filmen der „Dollartrilogie“ („Für eine handvoll Dollar“ , „Für ein paar Dollar mehr” (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5339616) und „Zwei glorreiche Halunken“) gibt es in „Spiel mir das Lied vom Tod wenig bis gar keine Moral oder Freundlichkeiten. Wobei der Film hier mehr in die Sparte von „Für ein paar Dollar mehr” (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5339616) fällt, wo sich diese fehlende Moral auch durch Gewalt an Zivilisten zeigt, während in „Zwei glorreiche Halunken“ ja meist nur Kopfgeldjäger und Soldaten erschossen werden.
So beginnt „Spiel mir das Lied vom Tod“ damit dass gleich eine ganze Familie förmlich über den Haufen geschossen wird, darunter auch ein kleines Kind (wobei das nicht direkt gezeigt wird).
Zwar gibt es wie in den „Vorgängern“ keine großartigen Bluteffekte, trotzdem ist der Film, unter anderem wegen oben genannter Szene, doch brutal und richtet sich nicht an Zartbesonnene.
Der Film behandelt nämlich nicht das Thema Selbstjustiz um etwa die Familie zu rächen, sondern jeder der Charaktere hat seine eigenen, meist egoistischen, Motive und Interessen.
Kurzum, wer einen „Der Pate“ mit viel Genreromantik erwartet, sollte die Finger von „Spiel mir das Lied vom Tod“ lassen.
Im Bereich der Charaktere lassen sich sogar einige Parallelen zu „Zwei glorreiche Halunken“ bzw. dem englischen Titel „The Good, the Bad and the Ugly“ finden.
Der namenlose und wortkarge Held (the Good), der von einem Outlaw (the Ugly) einen Spitznamen bekommt (hier Mundharmonika für Charles Bronson, in „Zwei glorreiche Halunken“ war es Blonder für Clint Eastwood) und dann noch ein gewissenloser Mörder (the Bad).
Meiner bescheidenen Meinung nach sind „The Good and the Ugly“ in „Zwei glorreiche Halunken“ besser gestaltet, während hier „the Bad“ besser rübergebracht wird (was jedoch nicht an den Schauspielern liegt, sowohl Lee van Cleef und Henry Fonda sind großartig).
Jedoch sind auch Cheyenne und Mundharmonika keine Charaktere die man einfach vergessen wird und wie gesagt, es lassen sich nur Parallelen finden, vollkommen ident sind die Figuren nämlich nicht.
Die Story verläuft wünschenswert logisch, bis auf einen Punkt, gegen Ende hin. Entweder habe ich einfach nicht genau verstanden, was einer der Hauptpersonen dort zu suchen hat oder hier gibt’s eine Ungereimtheit im Drehbuch.
Zwar wird keine Szene im ganzen Film so sehr in die Länge gezogen, wie das Opening, das bedeutet aber nicht, dass der Film nach diesen ersten (legendären) 10 Minuten in irgendeiner Weise einen schnelleren Erzählstil anschlägt. Für die Zugszene würde Cheyenne heute wohl keine ganze Minute brauchen um diese 3 Handlanger auszuschalten, doch im Jahre 1969 braucht der gute Mann noch dafür seine Zeit und nimmt sich jeden einzeln vor um danach wieder auf das Zugdach zu klettern und sich dann erst gemütlich dem nächstem zu widmen.
Ich habe den Film jetzt zwei mal gesehen und wusste wie es ausgeht und als es dann gefühlt auf das Ende zuging warf ich einen Blick auf den DVD-Player und musste feststellen, dass der Film noch 30 Minuten Spielzeit hatte und am Ende konnte ich mich dann doch nur wundern, wie Leone es geschafft hat tatsächlich noch 30 Minuten rauszuholen ohne das dem Zuseher langweilig wird.
Fazit: „Spiel mir das Lied vom Tod“ ist ein epischer Western und weiß als solcher auch zu überzeugen, die Aufmachung und der Stil sind perfekt, nichts desto trotz bleibt der Film hinter zwei seiner Vorgängern, hat aber dennoch das Genre geprägt und als Westernfan muss man diesen Film einfach gesehen haben.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (An den Hauptdarstellern gibt’s nichts auszusetzen, der Rest hat sowieso nur Kurzauftritten und wird meistens gleich mit Blei von der Bildfläche gejagt)
Effekte: 05/10 (Es wird nichts niedergebrannt oder in die Luft gesprengt, nur geschossen und viel Blut gibt’s da nicht zu sehen)
Plot: 06/10 (Nichts besonderes, ein wortkarger Fremder, ein sympathischer Banditenanführer und ein Haufen Mörder und noch dazu eine nette Geschichte – ein typischer Western halt)
Anspruch: 03/10 (Es ist ein klassischer Western, es gibt keinen Anspruch)
Gesamteindruck: 08/10 (Ein sehr guter Western, kann aber nicht gegen „Für ein paar Dollar mehr“ oder „Zwei glorreiche Halunken bestehen“, als Fan des Genres muss man den Film trotzdem gesehen haben)
imdb 8.8 / Top 250: #20 (http://www.imdb.com/title/tt0064116/ )
DVD bei Amazon (Einzel-DVD)
DVD bei Amazon (2 DVDs)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=49FsaizH9tQ)
Harbinger
25.07.2008, 17:35
The Return Of The Living Dead
http://www.best-horror-movies.com/images/Return-of-the-living-dead-movie-poster-small.jpg
Kinostart: 20.03.1986
Regie: Dan O'Bannon
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
Darsteller: Clu Gulager, James Karen, Don Calfa
FSK: 18
Inhalt: Freddy hat vor kurzem einen Job in einem Lagerhaus angenommen, das sich auf medizinisches Fachwerkzeug und ähnlichen Kram spezialisiert hat. Mitunter werden hier auch echte menschliche Skelette und halbe Hunde für anatomische Studien gelagert. An seinem ersten Arbeitstag erzählt ihm dann sein Vorgesetzter Frank eine wahrlich haarsträubende Geschichte: "Nacht der lebenden Toten", der Kultfilm von George Romero, wurde von wahren Geschehnissen inspiriert und durch eine Verwechslung bei der Army wurden ein paar der damals wiedererweckten Zombies aus Versehen in das Lagerhaus geliefert. Als Frank Freddy die Leichen zeigen will, machen die beiden Döspaddeln aus Versehen den Tank kaputt und lassen die Zombies raus...
Kritik: In jeder guten Liebesbeziehung krieselt's mal und so haben auch mein DVD-Player und ich im Augenblick ein paar Schwierigkeiten miteinander. Gestern abend zum Beispiel wollte ich mir den (Kritikern zufolge recht durchschnittlichen) Bigfoot-Klopper "Abominable" noch mal anschauen, nachdem ich vor ziemlich genau einem Jahr nach etwa zehn Minuten daran gescheitert bin. So saß ich auf meiner Couch und klimperte die Top-Hits der 80er und 90er auf meiner Gitarre rauf und runter, während mein DVD-Player sich mit der Disc einen abrödelte. Bestimmt zwanzig Minuten hab ich sie wieder und immer wieder in den kleinen Schlitz geschoben, sie zwischendurch sauber gewischt oder auch mal unter laufendes Wasser gehalten (works almost every time), aber ney, das doofe Ding wollte nicht. "Disc kann nicht gelesen werden." Toll. Frust war angesagt und langsam gingen mir auch die Lieder aus, die ich zum Besten geben könnte, also ein fixes "Na gut, du hast gewonnen" gemurmelt und die Silberscheiben-Sammlung nach irgend etwas durchsucht, was ich alternativ anschauen könnte. "Verdammt, die Zombies kommen" (besser bekannt als "The Return of the Living Dead") hatte ich noch rumliegen. Disc gepackt, in den Player geschoben und der Film lief wie eine Eins. Versteh das mal einer.
Schnurz, wie es dazu kam, dass ich mir eben diesen Film ansah, ist wohl nicht so unsagbar interessant, viel eher, wie sich dieser (zugegeben doch recht legendäre) Streifen ausnimmt. Und ich muss sagen: Hmjoar. Das alleine ist aber nicht so aussagekräftig, also basteln wir uns doch fix noch mal eine kleine Exposition zurecht:
Dan O'Bannon sollte jedem halbwegs gebildeten Sci-Fi-Fan ein Begriff sein, schließlich schrieb der Kerl das Drehbuch zu James Camerons Meilenstein "Alien (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5982243)", spielte eine der Hauptrolle im John Carpenterschen Frühwerk "Dark Star", führte Regie bei der Lovecraft-Verfilmung "The Resurrected" und war an solchen epochalen Werken wie "Heavy Metal", "Lifeforce" und "Total Recall" beteiligt. Nicht schlecht, Herr Specht. Im Jahre 1984 fiel dem guten Mann auf, dass er Zombiefilme ja eigentlich ganz dufte findet, vor allem "Nacht der lebenden Toten" von Papa Romero hatte es ihm angetan. Also sammelte er eine mutige kleine Crew um sich, trieb irgendwie vier Millionen Dollar auf (dürfte ihm nicht so schwer gefallen sein... hallo, der Mann hat "Alien (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5982243)" gemacht...) und setzte es sich in den Kopf, ein quasi-Sequel zum Urvater des Zombie-Apocalypse-Genres zu drehen. Allerdings mit mehr Spletter und einem Augenzwinkern inszeniert. Gesagt, getan. Die Idee zu "The Return of the Living Dead" war geboren.
Der Film fängt dabei sehr vielversprechend an. Ohne großes Trara wird gleich losgekalauert (nicht sonderlich gut, leider) und nach grob fünf Minuten steht auch schon das Setup für die sich anbahnende Zombie-Katastrophe. Dabei werden uns zwei Nasen nähergebracht, die eigentlich ein gutes Protagonistengespann abgegeben hätten, nämlich Freddy, gespielt von Thom Mathews ("Mean Guns", "Project: Peacemaker", "Freitag der 13. VI"), und Frank, den Altstar James Karen ("Das Streben nach Glück", "Herkules in New York (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5480679)", "Poltergeist") gibt. Die beiden Flachpfeifen avancieren nach ihrem anfänglichen Höhenflug aber schon bald zu Ersatz-Violinisten, sprich: Die machen nicht mehr so viel. Was irgendwo auch gut ist, denn wirklich begabt zeigt sich keiner von beiden in diesem Streifen. Da sind die beiden, die die Helden-Jobs übernehmen, schon wesentlich besser: Clu Gulager ("Feast", "The Hidden", "Nightmare On Elm Street 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5980647)") als Lagerhallenbesitzer Burt und ein verdammt gut aufgelegter Don Calfa ("H.P. Lovecraft's Necronomicon", "Presidio", "1941") als durchgeknallter Krematoriumsbetreiber Ernie. Vor allem Zweiterer konnte mich gut bei der Stange halten, denn nicht nur spielte er richtig gut, sondern sein Charakter war auch Sympathieträger schlechthin. Yessa, so wünsch ich mir das.
Die Story verläuft jedenfalls wie gehabt, die Leichen erheben sich aus ihren Gräbern (wat en Zufall, direkt neben der Lagerhalle ist ein Friedhof) und beginnen damit, die Lebenden zu meucheln um ihre Gehirne zu fressen. Die schlagen zurück, haben gegen die Übermacht aber keine Chance. Dabei schafft der Film es ein paar ganz nette Einfälle einzubringen, zum Einen, dass die Zombies nicht strohdoof sind (sie sind dumm, aber sie können noch denken und deswegen gibt's einige sehr lustige Szenen, "Send... more... paramedics" zum Beispiel, die war große Klasse), zum Anderen, dass sie de facto komplett unverwundbar sind (okay, wenn man sie verbrennt sterben sie, aber wer macht das schon?). Auch die teilweise sehr netten Effekte (die halbe Frau, Suicides Kopfbiss und vor allem der berühmt berüchtigte Tarman, der wohl genialst aussehende Zombie, den ich je in einem Film bestaunen durfte) tun ihren Teil und die Kulissen wissen größtenteils auch zu begeistern (der Friedhof sieht fast so cool aus wie der in "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)"), in der Hinsicht ist alles völlig im grünen Bereich.
Trotzdem schafft der Film es nicht, mich vollends zu begeistern. Er hat nicht viele Schwachpunkte, aber trotzdem um so gravierendere. Erstmal haben wir da das allgemeine Fehlen von On-Screen-Violence. Das ist nicht das erste Mal, dass mich ein Film in dieser Hinsicht enttäuscht. Nach heutigen Maßstäben (und nach dem Anschauen von "Tanz der Teufel" und "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" beispielsweise) verspricht man sich von alten Splatterklassikern immer so viel, was sie aber selten halten können. Das war bei "Das Böse" so, das war stellenweise bei "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)" so und auch "Return of the Living Dead" muss sich das auf die Fahne schreiben: Splatter ist hier nicht viel. Die FSK ab 18 geht in Ordnung (ein paar der Zombies, allen voran der Tarman, sehen sehr fies aus und hier und da wird ja tatsächlich mal recht explizit ein Gehirn verspachtelt), aber dass der Film in seiner ungeschnittenen Fassung bis heute indiziert ist kann ich absolut nicht nachvollziehen. Seinen zweiten Klopser fährt der Streifen sich dann mit seinem Charakterensemble ein. Freddys Freundeskreis (eine Punk-Clique mit ein paar komischen Anhängseln, die ihn zufällig von seinem Job abholen wollen und mitten in den Zombie-Aufstand geraten) ist eine dämliche Ansammlung von Klischees und mit Ausnahme von Spider eigentlich komplett flach und unsympathisch. Klar, das mag die Absicht von O'Bannon gewesen sein, der Film ist eine Parodie und eine Hommage gleichermaßen, da muss man natürlich Klischees bedienen, aber etwas weniger plakativ hätte es mir besser gefallen. Dritter Fehlstart: das Pacing. Nach dem sehr ordentlichen Anfang (whew geht das schnell) lässt der Film sich im zweiten Viertel viel zu viel Zeit für viel zu viele Dinge, die keinen Menschen interessieren. Hier hätte O'Bannon von Zeit zu Zeit ohne Rücksicht auf Verluste einfach das Gaspedal durchtreten müssen, um seinen Film gut ins Trockene zu retten. So ist er stellenweise etwas langatmig geraten. Und der letzte Schwachpunkt: Hallo? Humor? Wo steckst du? Ne, ehrlich mal, der Film hat ein paar gute Lacher, aber vor allem gegen Ende hin wird er mir zu unlustig, zu ernst. Das teilweise schon etwas deprimierende Ende hat mir auf gewisse Weise den ansonsten doch ziemlich unterhaltsamen und eben auch recht lustigen Film versaut. Nicht komplett, aber... hach, die Inszenierung stimmte da einfach nicht.
Trotzdem ist "Return of the Living Dead" ein stark überdurchschnittlicher Film, der vor allem wegen seinen abgedrehten Hauptcharakteren und den sehr ordentlichen Effekten, so wie ein paar wirklich zwerchfellerschütternden Lachern punkten kann. Der Soundtrack ist auch ganz ordentlich geraten, wenn ich auch den 80er-Jahre-Punk und Rock nicht immer ganz passend fand. Aber hey...
Kommen wir zum Fazit: Dan O'Bannons Versuch eine Hommage an den wohl größten Zombie-Apokalypse-Film aller Zeiten zu fabrizieren ist über weite Strecken bestens gelungen. Zwar fährt der Film größtenteils auf der Trash- und Goofy-Fun-Schiene, aber man merkt ihm die Liebe zum Detail und die Verehrung für's große Vorbild an. Der Film wird "Nacht der lebenden Toten" rein qualitativ zwar nie erreichen können, aber für einen netten Splatterabend ist er doch bestens geeignet. Wenn doch nur der dröge Anfang und das Ende mit dem leicht bitteren Beigeschmack nicht wären, dann könnte er eine echte Partygranate abgeben.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Don Calfa und Clu Gulager sind wirklich genial, der Rest mittelmäßig)
Plot: 05/10 (das Setup ist ziemlich lustig, ansonsten 08/15-Zombiestreifen)
Effekte: 08/10 (mit dem Blut wurde recht sparsam umgegangen, aber der Tarman sieht einfach nur verdammt geil aus)
Anspruch: 02/10 (spaßiger No-Brain-Klopper ohne tieferen Sinn und Zweck)
Gesamtwertung: 07/10 (großartige Hommage mit wenigen Schwachpunkten)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.1) (http://www.imdb.com/title/tt0089907/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=wylpeAXYcBQ)
Die DVD bei Amazon.de (Achtung, cut! Möglicherweise uncut-Angebote über Marketplace)
Butch Cassidy and the Sundance Kid
http://www.solfire.de/images/product_images/popup_images/4010/4010232031716f.jpg
Name: Butch Cassidy and the Sundance Kid
Erscheinungsjahr: 1969
Genre: Western, Komödie
Darsteller: Robert Redford, Paul Newman
Regie: George Roy Hill
FSK: 16
Laufzeit: 106 min.
Inhalt:
Butch Cassidy und Sundance Kid sind zwei berühmt-berüchtigte Banditen, die vorhaben ein und denselben Zug 2-mal auszurauben. Der erste Überfall klappt perfekt, beim zweiten wartet schon eine Gruppe zusammengesetzt aus den besten Gesetzeshütern und einem der besten Fährtenleser schon auf sie und hetzt die beiden Outlaws gnadenlos von einem Ort zum anderem.
Meinung:
Es gibt diese Momente im Leben eines wahren Mannes, in denen er sich fragt: „Wie?“, „Warum?“ und „Wieso?“.
Einer dieser Momente ist, wenn ich einen Blick auf den Post werfe, der die Reviews für das Gerne „Western“ zeigt, denn alles was ich dann vor meinem geistigen Auge sehe ist eine Einöde mit einem trockenen Busch der durch den Wind vorbeigewirbelt wird.
Ich könnte an diesem Anblick verzweifeln, aber ich tue es nicht und so habe ich mir vorgenommen diesem einen Post mal etwas mehr Inhalt zu bieten.
Wie passend, dass ich erst vor ein paar Tagen erfolgreich die Premium-Edition von „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ bei Ebay ersteigern konnte.
Da ich den Film das erste Mal vor einigen Monaten gesehen habe, war die DVD auch gleich im DVD-Player (welch Überraschung).
Wenn man „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ kennen sollte, auch wenn man sich selbst nicht zu der offenbar vom Aussterben bedrohten Art der „Westernfans“ zählt, dann ist es wegen der Darsteller.
Davon gibt es im Film allgemein nicht allzu viele, aber noch weniger sind die von Bedeutung.
Davon gibt es nämlich genau 3: Paul Newman, Robert Redford und Katharine Ross.
Die ersten beiden verkörpern auch die namensgebenden Banditen, um die es letzten Endes auch geht, die Rolle der Etta Place zwar zu den Hauptpersonen gezählt werden kann, aber nicht von solcher Bedeutung ist wie Butch Cassidy und Sundance Kid.
Die Figuren basieren dabei auf den historischen Persönlichkeiten, wobei das ganze Hollywood-typisch zusammengeschustert wurde, damit das einen ordentlichen Film ergibt.
Die erste Hälfte des Films basiert dabei auf historischen Ereignissen wie etwa angeheuerte Gesetzeshüter die aus einem Spezialzug springen, und den bereits genannten Hollywood-Elementen wie etwa die Tatsache, dass Butch Cassidy und Sundance Kid von diesen Gesetzeshütern durch alle Welt verfolgt werden. In der Realität hat Butch, bekannt dafür keine Gewalt anzuwenden, sofort die Flucht ergriffen und wurde nicht weiter verfolgt.
Auf diese erste Hälfte folgt eine elegante Überleitung durch Bilder der Reise nach New York und schließlich nach Südamerika im Stil der damaligen Zeit und die zweite Hälfte beginnt dann in Bolivien.
Da es aber irgendwie langweilig gewesen wäre, sich darauf zu beschränken, dass die guten Herren nur 2 Banken überfallen haben, hat man sich dazu entschlossen, Hollywood-typisch, gleich einen Haufen Banken daraus zu machen.
Soviel zum Vergleich Realität-Fiktion, wer sich darüber informieren will, muss sich sowieso die Premium-Edition des Films zulegen, wo man sich gute 25 Minuten damit auseinandersetzt.
Eine große Stärke des Films sind die zwei Hauptdarsteller Robert Redford und Paul Newman, womit ich auch gleich auf das Thema „nicht nur für Fans von Western geeignet“ komme.
Diese zwei Kerle passen so gut zueinander wie die Faust aufs Auge.
Robert Redford spielt den eher wortkargen Meisterschützen Sundance Kid (der Legende nach soll er einfach schüchtern gewesen sei und auch nicht unbedingt ein Meisterschütze) und Paul Newman den charismatischen Butch Cassidy.
Den beiden zuzusehen wie sie durch die Wüste gehetzt werden macht sogar mehr Spaß als Mel Gibson und Danny Glover in einem ihrer „Lethal Weapon“-Filme zu sehen.
Gerade deshalb ist und bleibt „Butch Cassidy and the Sundance“ Kid einer der Buddyfilme schlechthin.
Ähnlich gut harmonieren sonst etwa die Hauptdarsteller in „Der Clou“, ebenfalls von George Roy Hill, leider sind mir gerade die beiden Hauptdarsteller entfallen*hust*
Wer also nur irgendwas mit „Lethal Weapon“ anfangen konnte, weil er sehen wollte wie lustig es sein kann, wie gut 2 Männer zusammenpassen (nur Männerfreundschaften sind wahre Freundschaften) kommt an „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ nicht vorbei.
Auch sonst entfernt sich der Film geradezu meilenweit vom Klischee der Sergio Leone-Western. „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ ist gegen diese Filme das pure Vergnügen und der Film zeigt sich durchgehend ironisch und heiter, weit davon entfernt so todernst wie die meisten anderen Western zu sein.
Angefangen als man Butch auf Leone-typische Weise als Anführer der Bande ablösen will und er den Kampf dadurch gewinnt, indem er seinem Gegenüber durch Täuschung das Gefühl gibt, der Kampf habe noch nicht begonnen in die Weichteile tritt, bis hin zu der „Raindrops keep falling on my head“-Szene bis hin sogar zum Ende, das dann doch irgendwie ein typisches Westernende ist, das jeden Actionfan zufrieden stellen wird.
Der Film strahlt einfach eine gewisse Harmonie aus und dazu trägt auch die Wahl der Musik bei, die sich ebenfalls mehr von Sergio Leones-Western nicht unterscheiden könnte und dem Film eine gewisse Fröhlichkeit verleiht.
Nebst seinem Westerndasein und den Komödienelementen gibt’s noch leichte Ansätze von Dramatik.
So wird zu Beginn das Fahrrad angepriesen, dass das überflüssige Pferd als Transportmittel ablöst und Butch vor dem Aufbruch nach Bolivien in den nächsten kleinen Bach katapultiert und dabei sarkastisch meint „Die Zukunft gehört dir“.
Doch vor allem durch Aussagen wie die eines altersschwachen Sheriffs, dass Butch und Sundance dem Gesetzt nicht entkommen werden und es nun mit ihnen zu Ende geht und sie sich nur noch aussuchen können wo oder Ettas Bedingung mit ihnen nach Bolivien aufzubrechen, dass sie alles mache außer ihnen beim Sterben zuzusehen.
Dadurch zieht sich eine Aussage durch den Film, dass den beiden Banditen nicht nur die Zeit, sondern auch der Platz zum Leben ausgeht, also sozusagen, dass die Welt sich weiterentwickelt und keinen Platz mehr für Männer ihres Schlages hat.
Das ist jedoch alles nur ein einfacher Zusatz zu den zahlreichen coolen Sprüchen und Momenten wie den Banküberfall in Bolivien (über den ich selbst nach dem 4. Mal ansehen noch lachen kann), bis hinzu den Last Lines, die wirklich mehr als nur gelungen sind.
Ob die damals 400.000 Dollar für das Drehbuch angebracht waren, muss jeder für sich selbst entscheiden, denn der Film lebt definitiv nicht von irgendwelchen Wendungen in der Handlung.
Primär geht es um die beiden Banditen und deren Geschichte und zwar vom Anfang bis zum (meiner Meinung nach legendärem) Ende, denn das ist dann doch etwas anders als man es vielleicht erwartet und macht nicht etwa wie in „Running Scared“ oder vielleicht auch ein „Departed“ durch eine letzte Minute alles kaputt.
Zum Abschluss lässt sich noch sagen, dass der Film sich auch gut zum immer wieder anschauen reicht, unter anderem auch wegen seiner Heiterkeit und der Tatsache, dass er nicht überlang ist, sonder bereits nach 106. Minuten zu Ende ist.
Fazit: „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ eignet sich für jeden der etwas mit Western, Komödien oder/und Buddy-Filmen anfangen kann und man sollte den Streifen von daher einfach gesehen haben, weil es schlicht und ergreifend zu den Klassikern der Filmgeschichte zählt.
Wer aber unbedingt einen Western wie von Sergio Leone sehen will, soll sich dann doch besser gleich diese noch einmal anschauen, denn davon ist „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ weit entfernt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Es gibt nur 3 wichtige Rollen und zwei davon werden von Robert Redford und Paul Newman verkörpert und nichts funktioniert so gut wie diese zwei zusammen vor einer Kamera)
Effekte: 08/10 (Die Explosion sieht gut aus und die Musik wird gut eingebracht)
Plot: 08/10 (Zwei Freunde die von einem Ort in den nächsten gehetzt werden und irgendwo nie so wirklich ihren Platz finden und dass es ein Western ist gibt bei mir nur Bonuspunkte)
Anspruch: 07/10 (Hat mehr Anspruch als man zunächst vermuten mag)
Gesamteindruck: 09/10 (Einer der besten Buddy-Filme überhaupt, eine Empfehlung nicht nur für Fans von Western)
imdb8.2 / Top 250: #149 ( http://www.imdb.com/title/tt0064115/ )
DVD bei Amazon (Special Edition)
Trailer ( http://www.youtube.com/watch?v=aXCC53ndwac)
Für eine Handvoll Dollar
http://images-eu.amazon.com/images/P/B000A7DMUI.01.LZZZZZZZ.jpg
Name: Für eine Handvoll Dollar
Erscheinungsjahr:1964
Genre: Western
Regie: Sergio Leone
Darsteller: Clint Eastwood, Gian Maria Volontè
FSK: 16
Laufzeit: 97 min.
Inhalt:
In einem kleinem Dorf im Nirgendwo haben sich zwei rivalisierende Banden niedergelassen. Ein Fremder erreicht das Dorf und beginnt die beiden Banden gegeneinander auszuspielen, um damit reich zu werden.
Meinung:
Remakes sind doch immer wieder etwas Schönes und scheinen offenbar immer dann ganz gut zu funktionieren, wenn die Vorlage aus Asien stammt, wie zuletzt „Departed“ bewiesen hat, das auf den Film „Infernal Affairs“ basiert.
„Für eine Handvoll Dollar“ ist ein Remake des drei Jahre zuvor entstandenen japanischen Streifens "Yojimbo" vom legendären Regisseur Akira Kurosawa. 1966 folgten als Filme mit dem gleichen Handlungsprinzip noch „Django“ und 1996 „Last Man Standing“. 2007 erschient mit „Sukiyaki Western Django“ die vorerst letzte Neuauflage.
Wie alle Sergio Leone Western hat „Für eine Handvoll Dollar“ nahezu keine Moral.
Clint Eastwood verkörpert einen namenlosen Fremden (der ohne sich je vorgestellt zu haben auf einmal Joe genannt wird) der in eine Stadt kommt und feststellt, dass es zwei Familien gibt, die sich gegenseitig bekämpfen und sofort beschließt der gute Mann, dass er das zu seinem Vorteil ausnutzt um damit jede Menge Geld zu verdienen. Als dieses Vorhaben wegen einem vorzeitigen Waffenstillstand zu scheitern droht, zieht er nicht etwa weiter um sich die nächsten Streithähne zu suchen, sonder stiftet erst recht wieder Unruhe zwischen den zwei Familien, um daran zu verdienen.
Lediglich gegen Ende gibt es genau eine Tat des Fremden, die nicht von Eigennutz ist. Die Einstellung des Fremden/ Joe bedeutet jedoch nicht, dass er sich dabei bei dem Zuseher unbeliebt macht, denn die beiden rivalisierenden Banden werden alle beide nicht unbedingt in einem guten Licht dargestellt, sondern eher als launische Mörder, die sich nehmen was sie wollen.
So gesehen herrscht auch im ersten der drei Dollar-Filme dieses Schema, dass es nur böse Menschen und weniger böse Menschen und noch dazu ein paar Zivilisten gibt, was in diesem Film immer wieder dadurch untermauert wird, das es Aussagen wie „In den letzten 20 Jahren ist in diesem Ort keiner mehr im Bett gestorben“ gibt.
Aber darauf baut die Handlung nun einmal auf, es gibt die Bösen und ein weniger Bösen der die ganz Bösen gegeneinander ausspielt, und das alles nur aus purem Egoismus ohne seine Taten auch nur im Geringsten zu bereuen.
Verglichen mit etwa „Zwei glorreiche Halunken“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“ baut auf „Für eine Handvoll Dollar auf dem „In der Kürze liegt die Würze“-Konzept auf und bietet einem seine ganze Handlung in gerade einmal 97 Minuten und ist damit eindeutig der kürzeste der Dollar-Filme.
Der Film hat an und für sich nur zwei große Schwächen.
Erstens, die Synchronisation des Totengräbers. Die Stimme von diesem Kerl passt einfach nicht zu der Rolle und ich bin jedes Mal zusammengezuckt wenn er einen Satz von sich gegeben hat.
Außerdem versagt nicht nur die Stimme, sondern auch der Text. Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Pistole und Revolver und wenn dann mit dieser absolut nicht passenden Synchronisationsstimme gesagt wird „Da dachte ich mir, dass Joe doch bestimmt eine zweite Pistole braucht“ würde ich am liebsten meinen Kopf gegen den Tisch hämmern.
Der zweite große Kritikpunkt findet im ersten Abschnitt von „Für eine Handvoll Dollar“ statt, wo Ramón mit seinen Leuten eine Gruppe Soldaten überfällt, die Gold transportieren.
Da Ramón aber ein wenig verrückt ist, benutzt der gute Mann dafür aber nicht seine geliebte Winchester, sondern eine Gatling Gun, also das MG des Western.
In dieser Szene legt Ramón einen ganzen Haufen armer Soldaten um, dass Sylvester Stallone wohl bei den Dreharbeiten zu „John Rambo“ als er seine MG-Szene gedreht hat, nur einen einzigen Gedanken hatte, nämlich dass er es cooler rüberbringen muss als anno 1964 Gian Maria Volontè als Ramón und dabei noch mehr Leute draufgehen müssen.
Ob er das geschafft hat, soll jeder selbst entscheiden, Fakt ist, in „John Rambo“ sieht das Ganze wenigstens realitätsnäher aus als in „Für eine Handvoll Dollar“.
Jedes Mal wenn Soldaten gezeigt werden, die gerade ein paar Kugeln der Gatling abbekommen vollführen sie irgendwelche Drehungen und Strecken sich oder greifen sich in den Rücken, um dann einen Hang, über den sie gerade fliehen wollten, herunter zu rollen. Nicht nur, dass diese Darstellung etwas..nennen wir es eigenwillig, aussieht, hinzu kommt die Tatsache, dass dabei kein Tropfen Filmblut vergossen wird.
Ja, es mag gut sein, dass ich gerne in Filmen Gewalt sehe und dass die Sergio Leone nicht gerade dafür bekannt sein, Gewalt durch Einschusslöcher und Blut zu zeigen, aber in dieser Gatling-Szene hätte Blut einfach da sein müssen oder wenigstens Sand der durch den Kugel einschlag effektvoll aufgewirbelt wird, soviel musste auch 1964 schon möglich sein. Zugegeben, vielleicht wollte es Leone auch machen und es hat einfach ins Budget gepasst, aber das ändert nichts daran, dass diese Szene dadurch einfach einiges an ihrer Ästhetik einbüßt. (Insofern man zu den Leuten zählt die so etwas unterhaltsam finden)
An den Darstellern gibt es jedoch nichts auszusetzten, was auch nicht schwer ist, da Clint Eastwood eindeutig im Mittelpunkt steht. Sein „Gegenspieler“ und damit wichtigster Fiesling ist Ramón, gespielt von Gian Maria Volontè, an dem es zwar schauspielerisch nichts auszusetzten gibt, der aber einfach nicht so oft vor der Kamera zu sehen ist wie Mr. Eastwood.
Für die Filmmusik zeigt sich Ennio Morricone verantwortlich und folglich bekommt man in dem Film auch was fürs Ohr geboten.
Fazit: „Für eine Handvoll Dollar“ ist für Fans von guten Western ein Muss und auch für Leute interessant die etwas mit dem Storykonzept des Einzelgängers, der geschickt zwei Banden zu seinem Gunsten gegeneinander ausspielt, anfangen können.
Den Trailer enthalte ich euch mal vor, da der doch extrem spoilert und außerdem noch einen der besten Sprüche im Film zeigt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 07/10 (So richtig zur Geltung kommt sowieso nur Eastwood)
Effekte: 05/10 (Die Gatling-Szene zieht den ganzen Film in dem Bereich runter)
Plot: 08/10 (Der Plot ist gut und kann einen überraschen wenn man nicht schon einen Film mit der selben Story wie „Last Man Standing“ gesehen hat)
Anspruch: 04 /10 (Zwar trickst Eastwood immer alle aus, aber das ist logisch nachzuvollziehen und auch sonst gibt’s nichts nicht zu verstehen)
Gesamteindruck: 08 /10 (Ein guter, solider Western mit interessantem Plot)
imdb 8.0 (http://www.imdb.com/title/tt0058461/ )
DVD bei Amazon
Zwei glorreiche Halunken
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/39/cover.jpg
Name: Zwei glorreiche Halunken (The Good, the Bad and the Ugly)
Erscheinungsjahr: 1966
Genre: Western
Regie: Sergio Leone
Darsteller: Clint Eastwood, Eli Wallach, Lee Van Cleef
FSK: 16
Laufzeit: 171 min.
Inhalt:
Irgendwo ist die Kriegskasse eines Regimentes vergraben und 3 Männer versuchen das Geld zu finden und müssen zu ihrem Unbehagen feststellen, dass sie aufeinander angewiesen sind.
Meinung:
Es gab eine Zeit in der man nicht 3 Jahre warten musste, damit ein Teil einer Trilogie auf den anderen folgte, eine Zeit die man heute „Die 60er“ nennt, als noch Leute wie Sergio Leone sich Regisseur nannten und ganze Trilogien innerhalb weniger Jahre produzierten.
„Zwei glorreiche Halunken“ kam nämlich schon 1967 in die Kinos und bildet damit den Abschluss der Dollar-Trilogie und sollte eigentlich auch der Abschluss aller Leone-Western sein, da dieser sich dann „Es war einmal in Amerika“ widmen wollte, dann aber trotzdem noch „Spiel mir das Lied vom Tod“ drehte.
Der Film spielt in der Zeit des Bürgerkrieges und grob gesagt geht es darum, dass ein Regiment seine Kriegskasse verloren hat und nur ein Mann weiß, wo das Geld ist.
Es ist schwer zu sagen, wann die Haupthandlung eigentlich wirklich beginnt, da der Film sich in zwei, nenne wir es einfach mal so, Parteien einteilt.
Erstmal beginnt er mit der Vorstellung der Charakter und zeigt etwa Tucco, der fluchtartig, nachdem er 3 Leute abgeknallt hat, mit dem Colt in einer, einer Fleischkeule in der anderen, durch ein Fenster springt. Dabei wird ein Effekt eingesetzt der heute Gang und Gebe ist, nämlich das Anhalten des Films und Einblenden des Namens bzw. in diesem Fall „The Good“, „The Bad“ und „The Ugly.
Sentenza, gespielt von Lee Van Cleef erfährt in seiner „Vorstellung“ gleich von dem Gold, während Tuco Benedicto Pacífico Juan María Ramírez, im Film einfach nur Tuco der von Eli Wallach verkörpert wird, und der Blonde, gespielt von Clint Eastwood, erstmal gemeinsam einen Handel eingehen, dann versuchen sich umzubringen und dann erst, nach einer Stunde Laufzeit von dem Gold erfahren, während Sentenza schon Nachforschungen angestellt hat.
Somit beträgt die Zeit, in dem sich wirklich auf das Hauptziel konzentriert wird das 3-fache als im Vorgänger, was dem einen oder anderen vielleicht nicht gefällt und derjenige hätte vielleicht gewollt, dass es einen kürzeren Weg gab, die beiden auf das Gold zu bringen, denn letzten Endes führt ja gerade der gegenseitige Hass der in der ersten Stunde entsteht genau dazu.
Aber was bringt einem die beste Handlung, wenn es darin trotzdem noch Lücken oder Logikfehler gibt, denn davon gibt’s eine Handvoll in „Zwei glorreiche Halunken“.
Angefangen bei Kleinigkeiten, dass Clint Eastwood (der nebenbei bemerkt aus mir schleierhaften Gründen „Blonder“ genannt wird“) durch die Wüste gehetzt wird und sein ganzes Gesicht voller Blasen ist, er nach 2 Tagen aber bereits wieder ein makelloses Gesicht hat, während ich Tage später nach einer Doppelstunde in einem Freibad noch unter meinem Sonnenbrand zu leiden habe.
In die selbe Kategorie fällt dann noch die Aussage eines Mannes, der von dem was er da sagt, nicht unbedingt was wissen kann aber diese beiden Sachen sind für die Handlung bedeutungslos und meinetwegen, soll es halt so sein.
Einen richtigen Fehler von dem die Handlung betroffen wird, gibt es nur einmal, wo Clint Eastwood meint, jeder Revolver hätte seinen eigenen Klang und sofort weiß, dass das Tucos Revolver sein muss. Blöd nur, dass es eigentlich nicht möglich ist (oder es hätte zumindest in einer zusätzlichen Szene gezeigt werden müssen), dass Tuco nach vorangegangen Ereignissen immer noch seinen eigenen Revolver hat und deshalb nicht an dessen Klang erkannt werden kann.
Außerdem ist es eigenartig, dass Sentenza Sergeant in der Armee ist, wenn er doch am Anfang noch für jemanden den Auftragskiller spielt.
Ansonsten verläuft die Handlung reibungslos und präsentiert sich kritisch gegenüber dem Bürgerkrieg, da sowohl Blonder als auch Tuco das Verlangen für etwas anderes als Geld zu Sterben nicht nachvollziehen können.
Eine Stärke des Films besteht auch in den Charakteren und deren Darstellern. Die sind, wie aus Sergio Leone Western nun einmal gewohnt immer auf den eigenen Profit aus und man weiß stets, dass sowohl Blonder als auch Tuco, die die meiste Zeit gemeinsam vor der Kamera auftreten, einander verraten würden, wären sie nicht aufeinander angewiesen um das Geld zu finden. Was die Schauspielkunst selbst betrifft gibt es an den Hauptdarstellern (und sonst ist niemand von Bedeutung) nichts auszusetzen.
Clint Eastwood hat sein grimmiges Geschau zur Perfektion gebracht, Lee Van Cleef zeigt, dass er auch wunderbar böse sein kann, aber den größten Verdienst erbringt meiner Meinung nach Eli Wallach als Tuco, der einzige Hauptdarsteller der Dollarfilme der nur in einem dieser zu sehen ist.
Selten sieht man jemanden der so dermaßen gut einen solch hinterhältigen Charakter darstellen kann und eine so gute Gesichtsmimik drauf hat. Die Mimik in der Szene in der er den Strick um den Hals hat und nicht weiß ob Clint Eastwood schießen wird oder nicht ist einfach nur göttlich, außerdem hat man seiner Rolle am meisten Tiefe verliehen und sie war sicher die am Schwerst zu spielende. Es gibt Momente im Film wo er mich sogar etwas an den von Johnny Depp gespielten Jack Sparrow aus den „Fluch der Karibik“-Filmen erinnert hat.
Bei den Nebendarstellern handelt es sich teils um bekannte Gesichter von Schergen in den vorangegangenen Dollarfilmen, aber nichts was hier eine namentliche Erwähnung verdient hätte.
Das allergrößte und unverzeihlichste Manko des Films ist die Synchronisation. Ich weiß nicht genau warum oder wieso, aber offenbar hat man Szenen in den Film eingebaut die ursprünglich nie ins Deutsche übersetzt wurden und musste dann andere Synchronsprecher verwenden. Es ist zwar jetzt nicht so, dass Eli Wallach auf einmal eine piepsige Stimme hätte (eher im Gegenteil, die neuen Synchronsprecher haben eher eine tiefe Stimmlage) aber der Unterschied zwischen den einzelnen Stimmen der Hauptpersonen ist doch eindeutig und es ist leider auch nicht so, dass das nur eine Szene wäre, sondern es sind einiges an Szenen in denen diese andere Synchronisation verwendet wurden.
Wenn man also der Sprache mächtig ist, sollte man sich den Film gleich auf Englisch anschauen, ein allzu hohes Sprachniveau setzt er sowieso nicht voraus .
So oder so, am Ende hat man wieder alle Fehler vergessen und verziehen und darf einen der besten Showdown der Filmgeschichte betrachten.
Alles in allem ist der Film Leones bester Western, da er alle gute Eigenschaften der Vorgänger übernimmt und gleichzeitig noch verbessert wie zum Beispiel die Schauspieler und das ganze noch mit einer epischen Story würzt.
Die große Frage die sich wohl jeder stellt ist, können 171 min. wirklich durchgehend unterhalten ohne langweilig zu werden? Die Antwort darauf ist ein klares Ja, der Film hat seine Längen aber es wird trotzdem dabei nie langweilig, sei es nun weil gerade wer erschossen wird, gerade zufällig eine Kanonenkugel ein Haus einstürzen lässt und jemandem damit das Leben rettet (so widersprüchlich das klingen mag), man Clint Eastwoods grimmiges Gesicht sieht oder gerade irgendein lockerer Spruch gerissen wird.
„Zwei glorreiche Halunken“ unterhält vom Anfang bis zum Ende und ist und bleibt ein Meilenstein in der Filmgeschichte und wenn man nichts mit Western anfangen kann, dann sollte man den Film trotzdem gesehen haben, nur um zu zeigen, dass man Geschmack hat.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10/10 (Einfach genial, selten haben Hauptdarsteller besser zusammengepasst)
Effekte: 07/10 (Nette Explosion)
Plot: 07/10 (Nicht unbedingt Westernstandart mit Banken und Zügen, aber es geht halt um vergrabenes Geld und Bürgerkrieg, ich find’s unterhaltsam)
Anspruch: 07/10 (Der Film ist manchmal etwas zäh, aber nicht so simpel wie der Vorgänger)
Gesamteindruck: 09/10 (Der beste der Sergio Leone-Western und ein Meilenstein der Filmgeschichte)
imdb 9.0 / Top 250: #5 (http://www.imdb.com/title/tt0060196/ )
DVD bei Amazon (Steelbook)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=Xj0gJTGL93Q&feature=related)
Harbinger
05.08.2008, 20:21
The Kentucky Fried Movie
http://themoviebar.net/blog3/wp-content/uploads/2008/04/kfm-poster.jpg
Kinostart: 16.05.1980
Regie: John Landis
Genre: Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
Darsteller: Donald Sutherland, George Lazenby, David Zucker
FSK: 16
Inhalt: Well, there is none. "Kentucky Fried Movie" ist eine etwa 80 minütige Aneinanderreihung von Slapstick-Scherzen und TV-Parodien.
Kritik: Dieser Film rockt. THE END!
Ney, das war natürlich noch nicht die ganze Kritik, die ich zu "Kentucky Fried Movie" abgeben möchte, aber ehrlich gesagt ist es verdammt schwer, ein wirklich gerechtes Review zu diesem Streifen zu schreiben. Denn das erste Werk der ZAZ-Crew (die Zucker-Brüder und Jim Abrahams, die später mit solchen Knallern wie "Airplane!" und "Die nackte Kanone" riesen Erfolge feierten) ist eigentlich gar kein Film. Wie schon im Inhalt erwähnt handelt es sich um eine Reihe von manchmal weniger lustigen, aber meistens bestens gelungenen kurzen Scherzen (mit einer Ausnahme), die den typischen ZAZ-Humor versprühen, sprich: Slapstick, Sex und purer Schwachsinn, vor allem zweiteres aber im Gegensatz zu aktuellen Produktionen dieses Genres mit 'ner ordentlichen Portion Nivea oben drauf.
Hier wird alles auf die Schippe genommen, was nicht niet und nagelfest ist. Anfangen tut die Chose mit einer völlig bekloppten Nachrichtensendung (mein Favorit sind immer noch das Horoskop und der Bericht über den Zwerghamster), die damit endet, dass ein wildgewordnener Gorilla das Studio zerlegt. Weiter geht es mit ein paar Werbeeinblendungen, Trailern für fiktive Filme aus dem Hause Samuel L. Bronkowitz (wem der Name bekannt vorkam: Der gute Mann bekam in "Die nackte Kanone 33 1/3" einen Oskar für sein Lebenswerk überreicht), die so klangvolle Titel wie "Cleopatra Schwartz" und "That's Armageddon" (sowieso der geilste überhaupt) tragen, dann eine kurze Episode im "Gefühlskino", die Wissenschaftssendung "Ihr Leben ohne Zink-Oxid", ein wenig Reality-Soap und dann das Main-Feature des Streifens (der quasi einen gewöhnlichen amerikanischen Fernsehabend der 70er Parodierte): "Für eine handvoll Yen". Kurzum: Da ist für jeden was dabei.
Schauspielerisch gibt's nicht viel zu berichten, man sieht kaum ein und dieselbe Nase länger als zehn Minuten auf dem Bildschirm, Donald Sutherland und George Lazenby werden normalerweise nur als Stars gebillt, weil sie die größten Publikumsmagneten damals waren (spielen beide im "That's Armageddon"-Trailer mit), auch Effekte spielen hier keine große Rolle, was zählt ist der Humor. Und da muss man gleich sagen, wer mit den anderen ZAZ-Filmen nichts anfangen kann, der wird auch an "Kentucky Fried Movie" keinen Gefallen finden, denn wo "Die nackte Kanone" immerhin noch so etwas ähnliches wie einen Plot hatte und "Hot Shots II" sich selbst den "brutalsten Film aller Zeiten" nennt, ist "Kentucky Fried Movie" quasi die Quintessenz, das Skelett dieses Genres. Witze, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und die sind, wie oben schon gesagt, fast immer sehr gut, manchmal nicht so prall gelungen. "Rex Kramer, Gefahrensucher" ist zum Beispiel eine kurze, knackige, sehr feine Sache. "That's Armageddon" auch, genau wie "Ihr Leben ohne Zink Oxid" und auch "Hilfe für die Toten" ist sehr genial. Nicht zu vergessen der "Schütze"-Running-Gag, der zwar sparsam aber dafür genau an den richtigen Stellen eingesetzt wird. Aber vor allem "Für eine handvoll Yen" muss sich Kritik gefallen lassen. Das Segment ist zu lang und bietet teilweise zu viel Leerlauf. Das Feature hat ein paar sehr geniale Scherze zu bieten ("Ah, ein Spielzeugroboter" zum Beispiel, oder der tolle Anwerbespruch "Sie haben die einmalige Gelegenheit vierzig oder fünfzig Menschen zu töten", sowie die Freiheitsstatue mit dem Untertitel "Hong Kong"... Klassiker wie aus dem Lehrbuch), aber für seine Länge (knapp eine halbe Stunde) kann es nur bedingt überzeugen. Und auch der "Rausschmeißer" "Eyewitness News" ist zwar schön bescheuert, aber auch nicht so lustig...
Davon abgesehen zieht der Streifen sich exzellent aus der Affäre. Mit Ausnahme von "Für eine handvoll Yen" ist der Film extrem kurzweilig und macht immer wieder Spaß (hab ihn jetzt etwa sechs oder sieben mal gesehen und kann immer noch lachen) und das DVD-Menü ist sowieso hohe Kunst.
Kommen wir zum Fazit: Wer vom ZAZ-Humor nicht genug kriegen kann, für den ist "Kentucky Fried Movie" sowieso ein Muss und der wird auch nicht enttäuscht werden. Hier jagt ein Witz den nächsten, natürlich komplett an jeglicher political correctnes vorbei und teilweise auch jenseits des guten Geschmacks. Wer über "Airplane!" schon nicht lachen konnte wird hier auch nicht glücklich. THE END! Wow, echt kurz geworden.
Einzelwertungen
Darsteller: --/10 (da es keine wirklichen "Darsteller" gibt, gibt's hier auch nix zu bewerten)
Plot: --/10 (es gibt keinen)
Effekte: 03/10 ("That's Armageddon" hat ein paar ganz nette Szenen)
Anspruch: 05/10 (bissige Satire meets spaßigen Slapstick)
Gesamtwertung: 08/10 (ein gelungener Spaß für jeden ZAZ-Fan)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.4) (http://www.imdb.com/title/tt0076257/)
Einen Trailer gibt es so weit ich sehe nicht, deswegen verlinke ich einfach mal zwei Segmente des Films:
That's Armageddon Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=sm8txY989Iw)
Cleopatra Schwartz Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=pKLpa0b_Drc)
Die DVD bei Amazon.de
Departed
http://img.computerbild.de/imgs/23066937_d9c0d56332.jpg
Name: Departed
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Thriller / Krimi
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Vera Farmiga
Regie: Martin Scorsese
FSK: 16
Laufzeit: 145 Minuten
Inhalt:
Polizeischulabsolvent Billy Costigan arbeitet undercover bei dem Bostoner Paten Frank Costello. Sein Gegenüber ist Colin Sullivan, Costellos Maulwurf in der Einheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens. Nach einigen seltsam abgelaufenen Einsätzen dämmert es sowohl Costello als auch Captain Queenan, dass sich ein Verräter in den eigenen Reihen befinden muss. So gilt es für Billy und Colin, ihre Deckung um jeden Preis zu bewahren und gleichzeitig die des anderen auffliegen zu lassen. (Inhalt von Amazon.de übernommen)
Meinung:
In meinem „Für eine Handvoll Dollar“-Review habe ich behauptet, dass Remakes zu asiatischen Filmen dazu neigen verdammt gut zu sein. Ich muss gestehen nicht einmal annähernd eine Ahnung zu haben wieviele Remakes asiatischer Filme es gibt, aber die, die ich kenne sind gut oder zumindest brauchbar.
Dass einige davon sogar sehr gut sein können hat „Für eine Handvoll Dollar“ ja schon bewiesen, dass einige davon aber auch sogar wahre Meisterwerke sein können hat Martin Scorsese anno 2006 bewiesen.
Da hat der gute Mann nämlich beschlossen ein Remake von „Infernal Affairs“ zu drehen, gesagt getan und heraus kam ein Film mit der Nebenwirkung, dass man bis zum Ende seiner Tage nicht mehr mit „Infernal Affairs“ glücklich werden würde, da der Film praktisch alle Storywendungen vom Original übernimmt und nochmal zusätzlich eine draufpackt, die der gute Mr. Scorsese besser nicht draufgepackt hätte, aber das lässt sich ohne Spoiler nicht so einfach erklären.
Der größte Unterschied zwischen „Departed“ und „Infernal Affairs liegt, neben anderem Schauplatz, in der Laufzeit. Departed bietet dem Zuseher 145 Minuten Unterhaltung, „Infernal Affairs“ bringt es gerade einmal auf 97 min, verwunderlich, da beide jedoch eine nahezu idente Story haben.
Der Grund für die paar Minuten mehr bei „Departed“ ist, dass Scorsese sich viel mehr Zeit lässt die Geschichte zu erzählen und vor allem geht er näher auf seine Protagonisten ein und liefert so etwa eine längere Einleitung.
Bis der Titel erscheint vergeht tatsächlich etwas an Zeit und gerade in diesen ersten Minuten heißt es mehr aufpassen, als in dem was danach folgt. Der Film scheut sich nicht davor erstmal einen Leo DiCaprio in einem Büro zu zeigen, wie er sich von Mark Wahlberg niedermachen lässt, dann auf einen Matt Damon umzuspringen, dann wieder kurz zurück ins Büro und schon werden auch noch ein paar Szenen aus der Vergangenheit von DiCaprios Charakter Billy Costigan dazu geschnitten. (siehe mehr Zeit für die Protagonisten)
Wer sich in etwa so oft mit Filmen auseinandersetzt wie ein paar Kumpels mit denen ich damals im Kino war, dürfte bereits schon einige Schwierigkeiten haben, dem Film zu folgen, da ich aber mal davon ausgehe, dass sich hier keine solche Kretins der Filmkunst befinden, dürfte auch keiner damit Probleme haben.
Eine Eigenschaft die ebenfalls den Unterschied von „Infernal Affairs“ und „Departed“ ausmacht, ist, dass „Departed“ schlicht und ergreifend etwas abnormal ist, was vor allem den Charakteren auf der Mafia-Seite zu verdanken ist, angeführt von Jack Nicholson (den ich übrigens für diese Rolle besser besetzt halte als ein Robert DeNiro).
Angefangen mit einem der besten First Lines der Filmgeschichte „I don't want to be a product of my environment. I want my environment to be a product of me.”, einer Rückblendein seine Vergangenheit wo er zwei Menschen erschießt und es mit einem „Sie ist aber lustig hingefallen“ kommentiert, über mit einem Herumfuchteln einer abgehakten Hand oder einem Auftritt mit vollkommen blutbesudelter Kleidung und Händen.
Es gibt nahezu zig Zitate und Szene die ich hier jetzt aufzählen können, denen „Departed“ diese Bezeichnung als nicht ganz normaler Film verdankt, trotzdem wird er, wie man vielleicht jetzt vermuten könnte, nie unrealistisch. Einige Aktionen, hervorgehoben durch passende Schnitte und Zitate bringen einen selbst nach mehrmaligen Anschauen immer noch zum Lachen.
An der Handlung gibt es in diesem Film, abgesehen von einem kleinen Punkt am Ende, nichts auszusetzen, insofern man noch nicht „Infernal Affairs“ gesehen hat, da es einige Wendungen gibt, die man einfach nicht voraussehen konnte.
Schauspielerisch schwebt man bei „Departed“ im siebten Himmel.
Dicaprio und Damon spielen sehr gut, aber erstaunlich ist eher die Leistung von Mark Wahlberg und Martin Sheen oder Alec Baldwin, die zusammen ihre Rolle so großartig rüberbringen, dass man mit diesen 3 schon einen eigenständigen Film hätte drehen können.
Jack Nicholson mimt den doch etwas durchgeknallten Mafiapaten absolut fabelhaft und auch an Ray Winstone gibt’s überhaupt nichts auszusetzen.
Wie schon in anderen Scorsese-Filmen wird mehr Wert darauf gelegt Gewalt auch realistisch aussehen zu lassen, als stattdessen die Körper anzuhäufen. On-Screen bekommt man 21 Leichen zu sehen, deren Ableben auch nicht immer und wenn auch nur kurz gezeigt wird.
Kurzum, der Film punktet durch gute Protagonisten,genialen Schauspielern und einer sehr spannend inszenierten Handlung frei von Logikfehlern , wie auch dem guten Einfügen von Musik wie etwa „I’m Shipping up to Boston“ von den Dropkick Murphys.
Das alles macht „Departed“ in meinen Augen zu einem Meisterwerk, das selbst nach dem 4. Mal ansehen immer noch nicht langweilig wird.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10/10 (Alle miteinander genial)
Effekte: 08/10 (Wenn was explodiert, dann richtig und Einschusslöcher sehen aus wie Einschusslöcher)
Plot: 09/10 (Eigentlich ist ein Undercoverpolizist nichts besonderes, aber „Departed“ inszeniert das alles so unglaublich spannend)
Anspruch: 08/10 (Man muss in der Story aufpassen)
Gesamteindruck: 09/10 (Ein genialer Film von Meister Scorsese)
imdb 8.5 / Top 250: #45 (http://www.imdb.com/title/tt0407887/)
DvD-Kauf bei Amazon (Single-Disc)
DvD-Kauf bei Amazon (2Disc-Fassung)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=VqKZ8ARPgC4)
Der Texaner
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/18/OUTLAWJOSEYREPR.JPG
Name: Der Texaner
Erscheinungsjahr:1976
Genre: Western
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood
FSK: 16
Laufzeit: 130 min.
Inhalt:
Josey Wales Familie wird von Nordstaatlern ermordet, er schließt sich der anderen Seite an um Rache zu nehmen und wird zum gefürchteten Guerilla.
Als der Krieg zu Ende ist, müssen Wales und seine Kameraden einen Eid schwören, doch Josey Wales weigert sich in das feindliche Lager zu kommen. Der dortige Befehlshaber hat aber gar kein Interesse daran, die ehemaligen Feinde am Leben zu lassen und trotz Wales wagemutigen Einsatz können nur er und ein verwundeter, junger Guerilla fliehen.
Meinung:
Es ist ja nicht ungewöhnlich, wenn Schauspieler beschließen selbst eines Tages Filme zu drehen. So auch Clint Eastwood der 1971 selbst das erste Mal Regie führte. 4 Filme in eigener Regie später begann er dann den Film mit dem Titel „The Outlaw Josey Wales“, zu Deutsch „Der Texaner“ , genau 10 Jahre nach „Zwei glorreiche Halunken“.
Ich will es gleich auf den Punkt bringen, allzu viel gibt es über „Der Texaner“ nicht zu sagen, denn der Film entpuppt sich als grundsolider Western ohne wirkliche Schwächen, dafür aber auch ohne irgendwelche besonderen Stärken.
Auch „Der Texaner“ schwächelt schon wie etwa „Für eine Handvoll Dollar“ im Effekt-Bereich. Zwar kennt der Film durchaus Einschusslöcher, aber das Kunstblut sieht leider auch eindeutig genau wie Kunstblut aus. Dafür sieht die Szene zu Beginn wo Clint Eastwood als Josey Wales mit der Gatling Gun aufräumt(was anno 1964 ja schon Gian Maria Volonté in „Für eine Handvoll Dollar“ tun durfte), besser aus als im ersten Dollar-Film, da hier sogar Zeltwände von Kugeln zerfetzt werden (!!!).
Die Handlung von „Der Texaner“ ist simpel, simpler als etwa „Für ein paar Dollar mehr“ und der Film erzählt einfach die Geschichte des Outlaws der vor dem Gesetzt flieht ohne dabei wirklich auf ein bestimmtes Ziel (wie etwa das Finden des Goldes in „Zwei glorreiche Halunken“) hinzusteuern.
Die Handlung wartet also nicht mit spektakulären Wendungen auf einen, mit der Zeit gesellen sich ein Indianer, ein Hund und eine Indianerin plus ein paar weiterer Personen noch um den wortkargen, stets miesgelaunten Meisterschützen, aber das war’s im Großen und Ganzen auch schon, immer wieder gibt’s dann einen Schusswechsel und am Ende noch eine etwas größere Schießerei.
Wie von Clint Eastwood aus den Dollar-Filmen gewohnt gibt’s ein paar makabere Sprüche und vorranging Personen von gewalttätigem Charakter, die einfach nur zum Spaß morden wie die Bande von Redlegs oder Kopfgeldjäger, die einfach nur bezahlt werden wollen, jeder der von fröhlicher Gesinnung ist muss damit rechnen, das ihm auch etwas Böses wiederfährt. Von Zeit zu Zeit versucht der Film von diesem Muster abzuweichen und eher in die Richtung eines Dramas zu gehen, wenn etwa der Indiana zu erzählen beginnt wie sie „zivilisiert“ wurden oder ein Kopfgeldjäger, der einsieht, dass er, obwohl er unterlegen ist, sich Josey Wales stellen muss, da er von etwas anderem als diesem Beruf nicht leben kann. Zugegeben, wirklich betroffen macht einen beides nicht. Wer wirklich einen Western sehen will der auch die Bezeichnung „Drama“ verdient soll sich Eastwoods 1992 entstandenen Film „Unforgiven“ anschauen.
Der größte Unterschied zu den „Dollar“-Filmen ist noch, dass es in diesem Western hier Indianer gibt, von denen kein einziger in einem Sergio-Leone Western aufgetaucht ist.
Schauspielerisch steht Clint Eastwood klar im Mittelpunkt, neben seiner Rolle gibt es vielleicht 2-3 Leute die Sätze von Bedeutung von sich geben dürfen, kein Vergleich also zu den „Dollar“-Western wo man etwa gleich 3 sehr gute Schauspieler geboten bekam.
Fazit: “Der Texaner“ ist ein Film ohne großen Anspruch, großartige Storywendungen oder Charaktertiefgang. Nicht so gut wie die „Dollar“-Filme, aber definitiv kein schlechter Film. Für Leute die auf Western stehen ideal, wer aber sich Western nur anschaut wenn sie wirkliche Must-See-Filme sind, der schaut sich lieber „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ an.
Wer aber neu im Western-Gerne ist greift zuerst zu den "Dollar"-Filmen und zu "Unforgiven", denn die machen alles was auch "Der Texaner" macht einfach um einiges besser.
Einzelwertungen:
Darsteller: 07/10 (Clint Eastwood zählt, alle anderen sind nicht so wichtig)
Effekte: 06/10 (mehr als der erste Dollar-Film )
Plot: 05/10 (Nichts besonderes)
Anspruch: 04/10 (Leicht zu verstehen, stellt auch sonst keine besonderen Ansprüche)
Gesamteindruck: 07/10 (Unterhaltsamer Western, aber nicht so gut wie die Dollar-Filme)
imdb 7.8 (http://www.imdb.com/title/tt0075029/ )
DVD bei Amazon
Seraphim Falls
http://thecia.com.au/reviews/s/images/seraphim-falls-poster-0.jpg
Name: Seraphim Falls
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Western
Regie: David Von Ancken
Darsteller: Pierce Brosnan, Liam Nesson
FSK: 16
Laufzeit: 108 min.
Inhalt:
Einige Jahre nach dem Bürgerkrieg jagt Carver gemeinsam mit einigen Handlangern einen Mann namens Gideon gnadenlos von einem Ort zum anderen.
Meinung:
Im Leben gibt es gute Überraschungen und böse Überraschungen. Dass ich auf einen Schlag 3 Filme für nur 8,90€ bei eBay ersteigert habe zählt zu den guten Überraschungen, dass der Preis für die „Gladiator“-VHS dann doch um gut 3€ höher war eher zu den bösen Überraschungen.
Unter diesen 3 besagten Filmen war auch „Seraphim Falls“ von dem ich so gut wie noch nichts gehört hatte. Vor ein paar Monaten bin ich durch Zufall auf den Film gestoßen und nachdem ich den Preis dafür gesehen habe ist er auch wieder schnell in Vergessenheit geraten, aber letzten Endes kam ich als Fan des Westerngenres doch nicht drum herum, schon gar nicht wenn er nur 3,65€ kostet.
Tja, da fragt ihr euch bestimmt ob der Film jetzt dann eine gute oder eine böse Überraschung war, nicht?
Die Antwort darauf ist weder noch, wenn aber eher eine gute Überraschung, nur eben nicht eine verdammt gute.
Der Film erzählt nicht lange herum, sondern bietet dem Zuseher einen direkten Einstieg in das Geschehen, bekommt Brosnans Figur doch gleich in den ersten 2 Minuten eine Kugel in die Schulter, woraufhin der gute Mann sich den nächsten Hang hinunterrollen darf und damit die geschätzten 20 Minuten einläutet, wo er praktisch nichts anderes von sich gibt als Stöhnen, Keuchen und Jammern.
In diesen ersten Minuten zeigt sich gleich eine leichte Schwäche im Effekt-Bereich, als Brosnan zu sehen ist wie er sich unter Wasser den Mantel wegreißt und dabei aber kein Blut zu sehen ist, wie man es sonst doch aber immer in anderen Filmen zu sehen bekommt. Ansonsten zeigt der Film Kunstblut und obwohl es sich einmal anbietet nicht einmal geschmacklos übertrieben viel.
Die bedeutenden Schauspieler sind eindeutig Pierce Brosnan und Liam Nesson. Alle anderen haben meist nur kurze Auftritte, passen aber dann immerhin gut zu ihren Rollen, besonders haben mir dabei vor allem Michael Wincott als Hayes und Ed Lauter als Parsons gefallen, die wirklich gut in das Western-Szenario passen.
Apropos, Western-Szenario, dabei denken die meisten an staubige Saloons und weite Wüstenlandschaften. Die erste Hälfte von „Seraphim Falls“ spielt gänzlich im Schnee, erst die zweite aber dann in der Wüste, aber das ist nicht das Einzige wodurch sich der Film von Filme die ihrem Genre treu bleiben differenziert.
Der Film gibt sich nämlich Mühe die Hintergrundgeschichte die dazu führt, dass Liam Nesson Pierce Brosnan jagt etwas anders zu gestalten als man anfänglich glauben zu vermag, zwar ist es nichts was einem Tage später noch wach halten würde, weil man es nicht fassen kann, aber immerhin eine modifizierte Version des 08/15-Krams. Außerdem ist das Gut/Böse-Schema etwas anders, denn in dem Film ist eigentlich niemand so richtig böse und wenn man unbedingt mit dem Finger auf einen zeigen muss damit man einen hat, dann wäre das die Rolle des Carvers, gespielt von Liam Nesson, also die Rolle, von der man eigentlich ausgeht, dass sie der Gute sein müsste.
Gideon, gespielt von Pierce Brosnan, hingegen zeigt sich für einen Film dieser Art ungewöhnlich sympathisch obgleich er ein paar abartige Methoden zur Entledigung von Bedrohung hat (man kann ihm jedoch niemals Mord unterstellen, da er eigentlich stes aus Notwehr handelt), wobei ich an dieser Stelle gleich nur dazu raten kann, sich den Trailer nicht anzusehen, denn einige wirklich gute Szenen zeigen eben wie Gideon genau so etwas macht und diese Stellen kann man an einer Hand abzählen und 2 davon sind bereits im Trailer zu sehen.
Die Handlung verläuft von Anfang bis Ende klar und weist keinerlei Logikfehler auf und bleibt spannend. Im Verlauf der ersten Hälfte sinkt der Spannungsbogen jedoch immer wieder weiter nach unten, nur damit dann wieder was unglaublich Cooles passiert.
Ansonsten gibt es zu „Seraphim Falls“ auch schon nicht allzu viel zu sagen, was auch schon eine Begründung für meine Gesamtwertung ist. Der Film macht eigentlich nichts falsch, hat eine fehlerfreie Handlung, zwei gute Hauptdarsteller und eine Handvoll guter Ideen, jedoch hat der Film nichts was wirklich das Prädikat „Genial“ oder „Ausgezeichnet“ verdienen würde.
Fazit:"Seraphim Falls" weis mit ein paar eigenen Ideen und guten Hauptdarsteller zu unterhalten, durch die sich der Film vom Hollywoodeinerlei abhebt.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Passen alle, gibt nichts daran auszusetzen)
Effekte: 07/10 (Manchmal fehlt das Blut)
Plot: 07/10 (Gestaltet sich etwas anders als erwartet)
Anspruch: 06/10 (Die Story verläuft nicht kompliziert, alles in allem Standard)
Gesamteindruck: 07/10 (Guter Film mit zwei guten Schauspielern mit ein paar guten Ideen, der sich vom Hollywoodeinerlei abhebt)
imdb 6.9 (http://www.imdb.com/title/tt0479537/ )
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=QZMY2sIGCU0)(Braucht und sollte man nicht unbedingt gesehen haben)
calapuno
15.08.2008, 15:21
http://upload.worldofplayers.de/files/clonewars.png
Name: Star Wars: The Clone Wars
Kinostart: 14 August 2008 (Deutschland, Australien), 15 August 2008 (UK, USA)
Genre: Star Wars (imo schon ein eigenes Genre)
Regie: Dave Filoni
Synchronsprecher (eng. Org.): Christopher Lee, Samuel L. Jackson, Anthony Daniels
FSK: 12
Laufzeit: 90min
Inhalt:
Der Krieg zwischen der Galaktischen Republik und den Seperatisten der Förderation erschüttert weiterhin die Galaxis. Eine republikanisches Klonbattalion, angeführt von den Jedi-Generälen Kenobi und Skywalker leistet sich mit den speratistischen Droidenarmeen einen erbitterten Kampf auf dem Planeten Christophsis.
Dort erhält der hitzköpfige Skywalker nicht nur einen noch hitzköpfigeren Padawanschüler, sondern auch einen Auftrag von kriegsentscheidender Bedeutung: Um einen Vertrag mit dem kriminellen Huttclan zu besiegeln, muss er den Sohn von Jubba dem Hutten aus den Händen des Count Dooku befreien.
Kritik:
Endlich wieder Star Wars im Kino!
Es mag nur computeranimiert sein, aber ein Junkie gibt sich eben auch mit Methadon zufrieden.
Zunächst stellt sich die Frage: Kann sich dieser 1,5 stündige Trickfilm überhaupt mit den großen Episoden messen? Nein, dass kann er nicht. Aber wer das auch gar nicht erst erwartet, wird mit The Clone Wars äußerst zufrieden sein, denn die epische Grundstimmung, markante Sprüche und das typische Star Wars Feeling kommen wieder voll auf.
Der Stil mag manchen Leuten etwas missfallen. Man hat sich für eine eckige, comichafte Darstellung der Personen entschieden, während Raumschiffe, Waffen und Sonstiges einen sehr realistischen Eindruck machen. Das mag etwas irritierend sein, wenn es nach einer actionlastigen Klon-Droiden-Begegnung (welche sehr real wirken) plötzlich zu einem Dialog zwischen zwei Hauptpersonen kommt und praktisch ein kompletter Stilumschwung ist. Ich persönlich, hab das aber bereits nach den ersten 10 Minuten komplett ignorieren können, für mich war der Film an sich stärker als sein (umstrittener) Stil.
Ein weiterer Streitpunkt: Es treten wieder massig B1-Droiden (http://www.jedipedia.de/wiki/index.php/B1-Kampfdroide), welche für ihre mangelnde KI und daher oft witzigen Sprüche bekannt sind. Das ist an sicher sehr schön, und sehr Star Wars, aber es kommen einfach zu viele dieser Situationen vor. Ich hab mich zwar über jede einzelne dieser Witzeleien amüsiert aber das Gesammtbild ergab schon den anschein, als wolle man damit auch gezielt ein jüngeres Publikum locken.
Zu loben ist, dass auf einiges Hintergrundwissen des Expanded Universe (dem Teil von Star Wars, welcher nicht in den Episoden behandelt wird, aber trotzdem kanonisch ist) zurrück gegriffen wird - fortgeschrittene Star Wars Süchtlinge bemerken und erfreuen sich an diesen Referenzen.
Was besonders herausgestochen hat waren die Laserschwertkämpfe - mit computeranimierten Darsteller lässt sich halt doch mehr anstellen, als mit Realen, das ist nicht von der Hand zu weisen. ;)
Die Story entwickelt sich gut, steht imo nicht im Schatten der Action und bietet als Pilotfilm einen guten Auftakt zur kommenden Clone Wars Fernsehserie.
Fazit:
Wer mit dem umstrittenen Comicstil kein großes Problem hat und begeisterter Anhänger des Expanded Universe ist wird sich an einem kurzweiligen, actionlastigen aber auch storytechnisch nicht zu verachtendem Star Wars Film erfreuen.
Jedoch alle, die als Star Wars nur Episode 4-6 bezeichnen sollten einen großen Bogen um dieses Werk machen. Es spricht eine deutlich andere Fangruppe an.
Einzelwertung
Synchronsprecher: 09/10 Die deutsche Fassung ist gelungen, besonders da man alle Originalsprecher aus den Filmen verpflichten konnte (anders als in der englischen Version)
Animation: 09/10 Rein objektiv gesehen ist die Animation von überzeugender Qualität. Ob man den Stil mag oder nicht, ist Geschmackssache.
Story: 06/10 Nicht zu verachten, die Padawansache bringt frischen Wind um die Entwicklung Skywalkers. Allerdings sehr vorrausschauend.
Anspruch: 04/10 Man hat Rücksicht auf das jüngere Publikum genommen. Sagen wirs so. ;)
Gesamteindruck: 08/10 Steht in keiner Relation zu den Episoden, dass soll es aber glaub ich auch nicht. Für sich und als Pilotfilm ein schöner Star Wars Film, der alle nötigen Elemente für einen solchen besitzt.
imdb 5.0 (http://www.imdb.com/title/tt1185834/)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=CcMAG0_wXpM&feature=related)
Aratirion
22.08.2008, 11:30
The Dark Knight
http://www.widescreen-vision.de/screenshots/464x696/2008/04/dark_knight.jpg
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Thriller, Comic-Verfilmung
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Heath Ledger, Christian Bale, Gary Oldman, Maggie Gyllenhall, Morgan Freeman, Michael Caine, Aaron Eckhart
Inhalt
Ein neuer Bösewicht bedroht Gotham City. Um ehrlich zu sein, ist Bösewicht eigentlich zu einfach für den psychopathischen und anarchistischen Joker, dessen Ziel es ist, ganz Gotham in Chaos zu verwandeln und gleichzeitig Batmans Identität freizulegen. Zur selben Zeit tritt der idealistische Anwalt Harvey Dent in den Vordergrund, der ebenfalls auf seine Weise versucht, Ordnung in Gotham einkehren zu lassen. Drei Idealisten also, dessen gegenseitiges Zusammenspiel die Ereignisse in der Stadt bestimmen, und zu ihrem dramatischen Höhepunkt treiben ...
Kritik
Batman, der Comic-Held. Batman, die Comic Verfilmung. Richtig? ... Nein, Batman, der Erstklasse-Thriller!
Vorweg; Meiner Meinung nach, hat diese Comic-Verfilmung den Wunsch nach Seriösität und Ernsthaftigkeit seiner Handlung und seiner Personen wirklich intelligent und gut hingebracht. Von Lächerlichkeit keine Spur. Diesem Film nimmt man seine, für Comic-Verfilmungen ziemlich untypisch tiefgehende, Handlung mehr als ab. Eigentlich geht es bei diesem Film nicht um Batman. Vielmehr dreht sich alles um das Wechselspiel dreier Individuen und Idealisten, die für sich beanspruchen, den richtigen Weg für Gotham City zu kennen und diesen streng durchzusetzen.
Batman, der "dunkle Held". Er bekämpft Verbrechen und ruft aber etwas noch viel Schlimmeres hervor. Er "erweckt" den Joker gewissermaßen erst zum Leben; einen Psychopathen, oberflächlich betrachtet; Bei genauerer Hinsicht ist er das vielleicht immer noch, allerdings mit Zielen und Idealen: Anarchie und Chaos in Gotham City; Und die Demaskierung des Batman. Der dritte Mann im Spiel (und "Game" wird im Film tatsächlich auch häufig verwendet) ist Harvey Dent, ein charismatischer Anwalt, der für den Bürgermeister-Posten kandidiert und ebenfalls Recht und Ordnung in Gotham schaffen will.
Der gesamte Film wird eigentlich durch die Handlungen und Reaktionen dieser drei Protagonisten vorangetrieben. Im Laufe der Geschichte ergeben sich vor allem für Batman und Harvey Dent immer mehr Situationen, in denen sie ihre eigenen Ideale und Handlungsweisen hinterfragen müssen, und man fragt sich mit der Zeit immer häufiger, wer nun eigentlich der Gute, und wer der Böse ist... Ausgelöst wird das alles durch die genialen Schachzüge des irren Joker, gespielt von einem Heath Ledger in Höchstform. Der Joker ist nicht nur witzig und zum Fürchten, er handelt mit einer Rafinesse, die immer wieder Überraschungen und grenzwertige Situationen hervorruft.
Ich sage nur Bleistift-Zaubertrick. ^^ ...
Die Dialoge bewegen sich dabei ständig von amüsant zu genial, ohne jemals an Ernsthaftigkeit zu verlieren, oder Gefahr zu laufen, dass sie lächerlich wirken würden.
Die Action-Szenen sind natürlich auch hier wieder in Übermaß vorhanden, wie man sich das bei diesem Genre natürlich erwartet, auch teils unrealistische Technik-Spielereien sind natürlich wieder mit an Bord. Trotzdem ist die gesamte Action sehr gut gemacht und man hat selten das Gefühl, dass das jetzt gar zu unrealistisch ist, selbst wenn man diesen Vorwurf bei dieser Thematik natürlich niemals völlig vom Tisch fegen kann.
Die Story ist, wie bereits beschrieben, mehr die eines sehr guten und wendungsreichen Thrillers, die zwar aufgrund ihrer Konstruktion vielleicht nur mit unwirklichen Charakteren wie Batman und Joker funktioniern kann, aber dadurch ihre Seriösität trotzdem nicht verliert. Auch die moralischen Zwickmühlen, die in nahezu jeder Situation vorhanden sind, nimmt man der Handlung ohne weiteres ab. Und auch das Ende, auf das ich nicht vorgreifen möchte, ist nicht nur temporeich und spannend inszeniert, sondern beinhaltet auch wieder eine moralische Erklärung, die durchaus ernst genommen wird.
Die schauspielerische Leistung ist dabei eigentlich durchwegs sehr gut. Dass Heath Ledger mit seiner Joker Performance beinahe alle an die Wand spielt, und so der Film eigentlich The Joker heißen müsste^^, verleiht dem Ganzen noch einmal ein spezielles Flair.
Die Kamera-Fahrten und die düstere Atmosphäre sind dafür wieder comic-typisch, was halt die gut gemachten Action-Szenen unterstützt und einen gleichzeitig wieder ins Gedächtnis ruft, dass natürlich aller restlichen Indizien zum Trotz ein großes Augemerk auch auf der Comic-Action liegt.
Die Musik, komponiert von Hans Zimmer und James Newton Howard, beinhaltet sowohl bombastische Stücke für die Action-Szenen, als auch ruhigere Momente für die Szenen, in denen die Moral und die Ideale im Vordergrund stehen. Insgesamt gesehen ebenfalls ein äußerst cooler Soundtrack, den ich mir ziemlich sicher zulegen werde. Viele Melodien wiederholen sich zwar immer wieder, allerdings stört das nicht wirklich.
Der Anspruch ist also, zusammenfassend gesagt, nicht der eines einfachen Popcorn-Action-Films, oder Popcorn-Comic-Action-Films. Vielmehr würde ich The Dark Knight als einen intelligenten Action-Thriller mit Psycho und Comic-Elementen bezeichnen.
Fazit:
Ein Comic - Film, der den Absprung zur Seriösität seiner selbst gekonnt meistert und trotz der Ernsthaftigkeit seiner Story und der Charaktere niemals lächerlich wirkt. Batman, der Held, Joker, der Böse, Happy End, alles gut? Nicht so beim dunklen Rächer aus The Dark Knight. Während Batman Begins eine gut gemachte Comic-Verfilmung ist, verspricht dieser Film mehr zu sein, und hält es auch. Die eigentlichen drei Protagonisten, die ja bereits im Vorfeld durch die aufwändige Medienkampagne vorgestellt wurden, und das Wechselspiel ihrer Handlungen machen den speziellen Charakter dieses Films aus. Christopher Nolan (und sein Bruder) beweisen was sie drauf haben, in diesem Film der Extraklasse!
Natürlich ist kein Film perfekt, so auch nicht The Dark Knight. Verbessern kann man immer, und fraglich ist auch, ob es angebracht ist, diesen Film bei der ImdB-List nach oben zu hypen. Andererseits muss man sich auch die Frage stellen, wie aussagekräftig so eine Liste doch ist, und ob nicht ein Pate an erster Stelle genauso unangebracht ist, wenn am Ende dann doch alles wieder subjektiv ist. Fakt ist, dieser Film ist extrem gut gemacht und ist keineswegs nur wegen Heath Ledgers Tod zurecht gehypt worden.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10 (Heath Ledger spielt oscarwürdig; darüber hinaus ist eine wirkliche Star-Besetzung am Werk, die ebenfalls sehr gut spielt, auch wenn sie teilweise ein wenig unter gehen neben dem Joker; )
Effekte: 8 (Sehr gut gemacht, aber im allgemeinen Vergleich im Grunde Standard; außer Two Face, da frage ich mich heute noch wie die das gemacht haben;)
Plot: 9 (Zahlreiche Wendungen, ständige moralische Zwickmühlen, der immerwährende Konflikt zwischen Selbstjustiz und Recht; sehr ansprechendes Thema)
Anspruch: 8 (Für einen Comic-Film natürlich überaus viel Anspruch; trotzdem muss man sich nicht zu stark konzentrieren um die Handlung zu verstehen; außerdem sind auch die Action-Elemente ziemlich zahlreich, und da muss man sich nicht wirklich anstrengen, sondern kann einfach genießen)
Gesamteindruck: 10 (Die Einzelwertungen würden keine 10/10 ergeben, richtig; Aber der Eindruck, den der Film bei mir hinterlassen hat, rechtfertigt diese Bewertung trotzdem, mit dem Hinweis darauf, dass 10/10 nicht heißt, dass ein Film unverbesserlich und perfekt ist, sondern einfach etwas besonderes und sehr gut gemachtes; ich werde The Dark Knight zu meinen persönlichen Top-Favoriten dazugeben)
Imdb Wertung 9.1 (http://www.imdb.com/title/tt0468569/) (Platz #3)
Trailer bei YouTube (http://de.youtube.com/watch?v=6UBP2nXtRRo)
Kauf bei Amazon (vorbestellbare UK-Import Version)
Harbinger
26.08.2008, 23:55
Dirty Dancing
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/0/00/Dirty_Dancing.jpg
Kinostart: 08.10.1987
Regie: Emile Ardolino
Genre: Drama/Liebesfilm/Tanzfilm
Darsteller: Patrick Swayze, Jennifer Grey, Jerry Orbach
FSK: 12
Inhalt: 1963: Die junge Baby ist mit ihren Eltern und ihrer Schwester im Urlaub an einem stinklangweiligen Ferienort. Ihre Hauptbeschäftigungen dort sind unter anderem fremden Leuten beim Tanzunterricht auf die Füße zu treten und den Avancen des schleimigen Juniorchefs des Schuppens entgegenzuhalten. Bis sie den coolen Tanzlehrer Johnny kennen und lieben lernt.
Kritik: Ha, das hattet ihr nicht erwartet, oder? Ja, ich war gestern aus gewissen Gründen der Indisponiertheit am vorigen Wochenende (KNABBERSAAAACK!!!) gestern auf Kurzbesuch bei meinen Großeltern und was macht man da an so einem schönen Abend, wenn kein DVD-Player, keine Stereoanlage und kein Computer in der Nähe steht? Richtig, Fernsehprogramm einschalten. Nachdem erst um 20:15 der Leslie-Nielsen-Klopper "Sehr Verdächtig" und zwei Stunden später das unglaublich spaßige Verhoeven-Sci-Fi-Action-Thriller-Vehikel "Hollow Man" (ich liebe dich, Kevin Bacon) kredenzt wurden, saß ich am Morgen des neuen Tages immer noch im Wohnzimmersessel und wollte eigentlich nur noch ein paar Dinge auf einen Schmierzettel notieren, aber das geht bei mir immer besser, wenn im Hintergrund irgend was läuft. Also auf Sat.1 gezappt (das sollte jetzt keine Schleichwerbung sein... oder doch?) und im Nachtprogramm die Wiederholung des wohl größten Tanzfilms aller Zeiten (haha, die Konkurrenz ist mächtig mächtig, möcht ich meinen) angeschaut.
Ja, so sieht's aus, euer lieber Count, der nach wie vor alles vergöttert, was möglichst viel sinnlose und spaßige On-Screen-Violence abfeiert, guckt auch gerne mal 'nen Liebesschinken, wenn sich niex anderes ergibt. Und anderes ergab sich auch nicht, aber das ist hier nicht das Thema und eigentlich auch nicht der Grund, wieso ich die knapp anderthalb Stunden von "Dirty Dancing" durchhielt, denn das lag eher daran, dass ich mir selbst sagte "Mensch, das ist ein Kultfilm, den solltest du mal gesehen haben" (naja, im übertragenen Sinne... nein, ich führe keine Selbstgespräche... oder sagen wir lieber nur sehr selten). Und wenn ich das mal vorweg nehmen darf: Es gab schon enttäuschtere Gesichter als meins, als der Abspann (resp. die Sat.1'schen TV-Tipps für die nächsten Tage und Werbung für 'ne Anti-Falten-Creme oder so ein Mumpitz) über die Mattscheibe rollte. Aber da ihr wisst, dass ich Trashgranaten genau so gerne mag wie großes Kino ist damit ja noch nicht so viel gespoilert, höhö.
Egal, kommen wir doch zu dem, was hier eigentlich Dreh und Angelpunkt sein sollte, nämlich der oscarprämierte Streifen (Beste Musik für den Song "(I've Had) The Time Of My Life"... na, wer kennt ihn nicht?) des 1993 verstorbenen Regisseurs Emile Ardolino (machte unter anderem auch "Sister Act"). Der ist ja nun schon fast so alt wie ich und wird dementsprechend ganz gerne von Leuten, die damals jung (nicht so jung wie ich, ich hatte gerade mal neun Monate auf dem Buckel, als der Film die Lichtspielhäuser enterte) waren, als ein Spiegelbild ihres Lifestyles abgefeiert... Komisch, wo der Film doch in den 60ern Spielt. Aber sei's drum, die Filmbranche ist sowieso eine Geschichte voller Missverständnisse. Jedenfalles erzählt der Film die mächtig spannende Story von Baby (die eigentlich Frances heißt) und Johnny, wie sie tanzen und sich lieben und... ach, es weiß doch eh jeder schon nach dem ersten Satz der Inhaltsangabe, wie die Chose ausgeht.
Ja, sicher, die Story ist nicht spannend, nicht überraschend, nicht mal besonders dicht. Der ganze 90-Minüter ruht sich auf einem Skript aus, das wohl in etwa so dick war wie mein Daumennagel lang. Problematiken gibt es da überraschend wenige und wenn mal eine auftritt, dann wirkt die so dümmlich, so konstruiert und wird dann dermaßen treudoof gelöst, dass der kultivierte Filmfan am Liebsten einen Schreikrampf bekäme. Auch die sozialen Kommentare der Macher ("Jeder Mensch hat die gleiche Chance verdient!!!" und so Scherze) werden dem Zuschauer mit der ganz großen Kelle um die Ohren gehauen und am Ende weiß doch eh jeder, dass der konservative Vater sich bei dem halbstarken Tanzlehrer, den sein liebstes Töchterlein als Lebensabschnittspartner auserkoren hat, für sein unwirsches Verhalten entschuldigt und so, bla bla bla. Das ist ja soooooooo spannend. Nicht.
Faszinierend ist daran dann aber, dass der Film trotz aller Plattitüden, aller Vorhersehbarkeiten, trotz der absolut klischeehaften Figuren und der dummbrätzigen Moral bestens funktioniert. Ohne Scheiß, das Ding unterhält aus irgend einem Grund blendend, macht Spaß und geht von Zeit zu Zeit sogar richtig nahe (wie gesagt, die Figuren sind irgendwo Scheiße, aber den Klos im Hals hatte ich schon bei der Trennungsszene von Baby und Johnny). Was ist es nur, was "Dirty Dancing" irgendwie zu einem guten Film macht? Ich bin ehrlich gesagt relativ ratlos, will aber trotzdem mal versuchen, mich ein wenig ranzutasten...
Die Darsteller können's prinzipiell nicht sein. Die sind zwar (obacht, das sag ich als relativer Tanzlaie) auf dem Parkett ganz gut, aber schauspieltechnisch ist da nicht gar so viel zu holen. Patrick Swayze ("Fackeln im Sturm", "Donnie Darko (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4060720)", "Gefährliche Brandung") ist zwar kein von der Stange weg gecasteter Holzklotz, aber immer wenn er irgend was anderes, als cool schauen oder tanzen machen soll, da wird's schon etwas eng. Jennifer Grey (spielte sich selbst in der Sitcom "Irgendwie L.A.") steht ihm da in nichts nach, ihre Baby wirkt meistens irgendwie gelangweilt, vielleicht auf Valium, wer weiß, jedenfalls scheint ihr nur recht wenig nahe zu gehen. Jerry Orbach (spielte bis zu seinem Tod 2004 in "Law & Order" mit) als Babys Vater geht ganz in Ordnung, hat sogar eine ziemlich starke Charakterszene, aber naja, ansonsten... Es ist halt ein Tanzfilm, der Großteil des Casts kann Tanzen und macht das auch sehr ordentlich, dafür fielen andere Talente flach.
Und was die Tanzszenen angeht... Wow, ich denke die könnten es sein, die den Film wirklich gut machen. Versteht mich jetzt nicht falsch, ich bin eigentlich auch kein Fan davon, Leuten zuzusehen, wie sie sich schwindelig drehen und lustig durch die Landschaft hüpfen (wer will das zur besten Beschreibung aller Zeiten von "Tanzen" wählen?), aber wie die Szenen hier eingefangen wurden... Große Klasse. Ich habe selbst keine wirkliche Vermutung, wie sie das so gut hingekriegt haben, entweder waren die Kameraleute und die Darsteller echt auf Zack, und/oder (wahrscheinlich beides) im Editing-Department saßen ein paar echte Künstler. Die Tanzszenen sind nicht aus einer einzigen Einstellung gedreht, es gibt jede Menge Schnitte und Positionswechsel des "Auges", aber es wirkt alles so dermaßen flüssig, so lebensnah... Yey. Sowieso ist der Film inszinatorisch eine Wonne. Schöne Sets, gute Kameraführung, perfekte Ausleuchtung... Die Crew verstand ihr Handwerk wirklich.
Und dann ist da ja noch der gewonnene Oscar für die Musik. Die ist sowieso auch sehr toll, allen voran natürlich der Evergreen "(I've Had) The Time Of My Life", der wahren Ohrwurmcharakter hat, aber auch sonst ist die akustische Untermalung des Streifens sehr ordentlich gelungen. Das alles trägt massiv dazu bei, dass "Dirty Dancing" ein mehr als ansehbarer Film geworden ist (auch noch nach 21 Jahren) und so bleibt im Endeffekt wohl nur zu sagen...
Kommen wir zum Fazit: ...dass "Dirty Dancing" trotz eines blöden Skripts und eher mittelmäßigen Darstellern doch gut ist, nicht nur für Freunde von Tanzfilmen, sondern auch für all diejenigen, die auch nur im Entferntesten etwas mit Liebesschnulzen anfangen können. Wer sich nicht an der tumben "Liebe und Tanzen können die Welt verändern"-Botschaft stößt, der kann hier 90 Minuten seichte aber herzerwärmende Unterhaltung vorfinden.
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (durchschnittliche Leistung im Schauspielbereich, dafür gute Tanzszenen)
Plot: 04/10 (nach fünf Minuten weiß jeder, wie's ausgeht)
Effekte: 09/10 (packen wir da auch mal das Editing drunter, das ist nämlich hier zum Niederknien)
Anspruch: 03/10 (der Film ist so gutherzig und moralisch, dass man glatt Karies bekommen könnte)
Gesamtwertung: 07/10 (netter Kultfilm, trotz Mängel sehr unterhaltsam)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0092890/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=GCwgwO5fA00)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
01.09.2008, 12:41
Dead Birds
http://growabrain.typepad.com/photos/uncategorized/dead_birds.jpg
DVD-Start: 05.04.2005
Regie: Alex Turner
Genre: Horror/Western
Darsteller: Henry Thomas, Patrick Fugit, Nicki Aycox
FSK: 16
Inhalt: 1863: William und seine Gang überfallen eine Bank, erschießen ein paar Leute und machen sich dann mit dem erbeuteten Geld auf den Weg zu einer verlassenen Farm, auf der sie die Nacht verbringen wollen, ehe sie sich am nächsten Morgen nach Mexiko absetzen. Aber in der Nacht geschehen seltsame Dinge, die Männer sehen und hören seltsame Dinge und schließlich verschwinden oder sterben einige von ihnen unter mysteriösen Umständen...
Kritik: Das Western-Genre mag ja nun nicht tot sein, aber es riecht auf jeden Fall schon sehr merkwürdig. In den 60ern, 70ern und auch noch den frühen 80ern, da gab es Filme dieser Gattung noch und nöcher. Und dann brach der Boom irgendwann ein, was moderneres musste her und der Western selbst verschwand in der Versenkung. Die wirklich nahmhaften Filme, die seitdem rauskamen, kann man wohl problemlos an ein bis zwei Händen abzählen. "Erbarmungslos" ist so einer, "Last Man Standing" oder vor kurzem auch "Todeszug nach Yuma", bald kommt "Appaloosa" und daneben gibt's noch die niedrig budgetierten Underground-Streifen wie "Blueberry und der Fluch der Dämonen", "Legend of the Phantom Rider", "The Proposition" und "Seraphim Falls (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6932018)".
Zu zweiterer Gattung zählt sich auch der erste abendfüllende Streifen von Regisseur Alex Turner, betitelt "Dead Birds", der mit 1,5 Mille auch eine recht handliche Portokasse an Bord hatte. Aber bei einem Western braucht man ja normalerweise nicht viel Geld, sondern eigentlich nur eine adäquate Ausstattung und ein paar ordentliche Drehorte. Nebenbei tobt der Streifen sich aber auch noch im Horrorfilm-Genre aus (das versuchte ja auch schon "From Dusk Till Dawn 3" und der war gar nicht so dermaßen übel, wenn ihr mich fragt) und dafür kann man schon eher großes Geld gebrauchen. Muss natürlich nicht, aber es kann wohl hilfreich sein. Wurscht, was red' ich hier eigentlich so lang drum rum? Kommen wir lieber zu dem, was "Dead Birds" schafft und nicht schafft...
Der Film beginnt eher ruhig mit interessanten Landschaftsaufnahmen über die die Anfangstitel gelegt werden. Dazu sehr... interessante Musik, die auf jeden Fall der Stimmung des Streifens sehr zuträglich ist, nicht schlecht. Die Ausstattung macht auch einen sehr ordentlichen Eindruck, wie ich las wurde ein Set von Tim Burtons "Big Fish" für die Anfangsszene zweckentfremdet. Wäre mir jetzt nicht so aufgefallen, aber gut. Nach einer kurzen Actioneinlage (Schießerei in der Bank inklusive einem platzenden Kopf, was zum...?) kommen wir dann schon zum eigentlichen Thema des Films, die Bande macht sich nämlich auf zu ihrem Unterschlupf. Und da leistet der Film sich schon seinen ersten Klopser. Ab diesem Zeitpunkt gibt es erst mal ein wenig Leerlauf, Regisseur Turner hat allerdings vergessen, das Band mit der Stimmungsmusik abzustellen. Die dudelt fröhlich weiter nebenher und irgendwie verfliegt der Effekt, den sie haben sollte, dadurch ziemlich bald. Das funktioniert einfach nicht, Horrorfilmmusik auf Dauerschleife zu absolut nicht horrifizierenden Bildern zu zeigen.
Auch sonst ist in der ersten halben Stunde nicht sonderlich viel mit Grusel und Thrill, da ergeht der Streifen sich nämlich ganz gerne in total vorhersehbaren und nicht mal sonderlich effektiv inszenierten Jump Scares. Ganz ehrlich, da konnte keiner von mich vom Hocker (resp. der Couch) hauen. Gutes gibt es aber trotzdem zu berichten. Die Kulissen sind grandios (allen voran das Feld rings um's Haus, yey) und die Schauspieler sind auch alles andere als Pappnasen vor dem Herren. Unser nomineller Held William wird von Henry Thomas ("11:14", "Gangs Of New York") gegeben und er ist in der Chose sogar noch einer von den schlechteren Darstellern, darf dafür hin und wieder mal mit seiner Knarre rumfuchteln und hat sogar den einen oder anderen Charaktermoment, ist problematischerweise aber alles andere als ein Sympathiebolzen vor dem Herren. Doof das. Sein Schnuckiputzi Annabelle spielt Nicki Aycox ("Jeepers Creepers II" und hatte auch eine Nebenrolle im Low-Budget-Killer-Thriller "Cypher") und das macht die Dame auch ganz gut, sieht vor allem sehr anständig aus. Die Höhepunkte des Casts sind allerdings ganz klar Isaiah Washington ("Ghost Ship", "Exit Wounds", "Out Of Sight") als Todd und Mark Boone Junior ("Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)", "30 Days Of Night (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4976760)") als Joseph. Zweiterer hat zwar nur eine kleine Rolle, kann aber vollauf überzeugen. Und Washington ist nicht nur ganz große Klasse, sondern spielt auch den sympathischsten Charakter des ganzen Films.
Naja, nachdem die 30-Minuten-Marke überschritten ist, kommt der Film aber endlich in die Gänge. Jetzt wirkt das Grusel-Thema nicht mehr so überstrapaziert, denn endlich passen die Bilder. Ehrlich, ich habe lange keinen Film mehr gesehen, der so eine dermaßen unheimliche Atmosphäre erzeugt wie "Dead Birds". Die Bilder des dunklen Feldes rings um's Haus, die großen, fast leeren Räume, durch die die Protagonisten wandern, das ist alles ganz groß. Dazu die Musik und einige merkwürdige Geräusche, die seltsamen Erscheinungen (wow, das unter dem Bett war gut) und hin und wieder ein wenig Blut und Gekröse. Die Story ist relativ 08/15, aber sie wird wenigstens lange Zeit über im Dunkeln gehalten, so dass der Zuschauer das eine oder andere "Was zum Teufel..." loswerden kann. Gegen Ende schwächelt der Streifen in der Hinsicht dann zwar wieder, da macht der Film den klassischen Horror-Fehler und tauscht Gruselstimmung gegen Gekloppe ein, aber ich sag mal so, es gab durchaus schon schlechtere Horror-Enden (wenn ich nur mal an "Dead End" oder "Breaking Dawn" denke... brrrrr...). Das Western-Setting wird allerdings nicht wirklich ausgereizt. Es ist nett, aber prinzipiell hätte vieles daran auch in jeder anderen Zeit und an jedem anderen Ort funktioniert. Trotzdem fand ich es sehr erfrischend, endlich mal einen ordentlichen Horror-Western zu sehen (nachdem "Legend of the Phantom Rider" zwar sehr gut, aber absolut kein Horror war).
Sehr zuträglich sind dem guten Gesamteindruck auch die sauberen Effekte. Der geplatzte Kopf am Anfang sah sehr nett aus und ich musste mich echt wundern, als ich dann sah, dass der Film eine 16er-Freigabe hat. Auch die "Ausweidungsszene" und die toten Pferde haben was, genau wie die Monster und Erscheinungen. Sieht alles sehr cool aus, viel CGI wurde da nicht angewandt, dadurch haben ein paar Effekte diesen zweifelhaften "Muppett"-Charme, aber gut sind sie allemal. Und wie schon gesagt, die Atmosphäre ist genial, ich würde sogar so weit gehen, den Streifen in meine persönliche Top 3 der gruseligsten Filme aller Zeiten zu lassen (nach "Die Mächte des Wahnsinns" und "Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)"). Mühelos.
Kommen wir zum Fazit: "Dead Birds" ist, abgesehen von der etwas strapazierten Anfangsphase und dem eher generischen Ende, eine verdammt runde Sache. Wenn man mal über die billigen Jump Scares hinweg sieht, hat man einen extrem effektiven, unheimlichen, gut gespielten Horrorfilm vorliegen, der auch dank seines ungewöhnlichen Settings punkten kann. Gerne mehr davon.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (so gute Nasen sieht man nur selten in einem niedrig budgetierten Horrorfilm)
Plot: 06/10 (recht generisch, aber ganz gut inszeniert)
Effekte: 08/10 (die Gummimonster waren etwas... hm... aber ansonsten alles im grünen Bereich, auch ordentlich Blood & Gore)
Anspruch: 02/10 (keine Moral, kein tieferer Sinn, einfach nur ein atmosphärischer Horrorstreifen... die Allegorie, die der Titel nahelegt, ist absolut vernachlässigbar)
Gesamtwertung: 08/10 (wirklich unheimlicher, sehr guter Horrorstreifen, die DVD wird wohl bald gekauft)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0377749/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi161546521/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
04.09.2008, 20:01
Down - Fahrstuhl des Grauens
http://www.new-video.de/co/down.jpg
Kinostart: 23.05.2002
Regie: Dick Maas
Genre: Horror/Komödie
Darsteller: James Marshall, Naomi Watts, Michael Ironside
FSK: 16
Inhalt: Im "Millenium Building", einer fiktiven Version des guten alten Empire State Buildings, spielen die Express-Aufzüge verrückt. Egal ob eine Verkettung unglücklicher Zufälle oder böswillige Absicht einer infernalischen Maschine, eins steht fest: Menschen sterben in den Schächten. Und der Ex-Soldat und Aufzugstechniker Marc und die Reporterin Jennifer müssen etwas dagegen unternehmen...
Kritik: Holländer nehmen Drogen (mark my words), das klingt erst mal nach einem doofen Vorurteil und bla, aber es stimmt wirklich. Ja, ganz ehrlich. Wenn irgend jemand noch einen Beweis für diese gar nicht mal so gewagte These braucht, der solle sich doch bitte einfach mal unseren heutigen Beitrag zum netten, kuscheligen Reviewstübchen anschauen. Der da "Down - Fahrstuhl des Grauens" heißt. Und der Titel legt es irgendwo schon nahe: Der Bösewicht in der Chose hier ist ein waschechter Fahrstuhl. Coole Idee, Herr Maas, wäre mir im Traum nicht eingefallen. Ihnen bestimmt auch nur auf einem gar lustigen Trip, nech?
Wurscht, jedenfalls wanderte das Scheibchen heute mittag mal wieder in den DVD-Player, weil seit ein paar Tagen ein Kumpel bei mir wohnte und wir Lust hatten uns großen Schwachsinn anzuschauen. Erst musste "Running Scared" dran glauben (wegen dem ich mich fast mit meinem DVD-Player verkrachte, weil das untreue Teil bei der Pädophilen-Szene in besagtem Streifen komplett die Grätsche machte... ich glaub allerdings, es lag eher an der DVD als an meinem heißgeliebten Player), danach goutierten wir noch den bekannten und beliebten (or rather not) "Dead Heat (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4378995)" (auch beim zweiten Mal noch eine wahre Freude, der Streifen) und heute nachmittag, als wir noch etwas verkatert auf der Couch rumfläzten, wanderte dann das Silberscheibchen des 2001er-Remakes des holländischen Kultfilms "De Lift" (hierzulande besser bekannt als "Fahrstuhl des Grauens") in den Player rein.
Das Original bestaunte ich vor ein paar Jahren auch schon mal im Free-TV, aber das Remake mit aufgebohrtem Budget und gleichem Regiestuhlbesetzer langt da gleich noch mal ein ganzes Stück größer in die Vollen. Ganze 15 Millionen Dollar durfte der holländische Kult-Regisseur Dick Maas ("Do Not Disturb", die "Flodder"-Filme) verpulvern, um seine Vision des mordenden Fahrstuhls auf die Leinwand zu bringen. Scheinbar war der Mann auch damals, wo er schon 50 Jahre alt war, den Drogen noch recht zugetan, denn er schießt die Kohle bei diesem Streifen dermaßen in den Wind. Und so merkwürdig das klingt: Das ist absolut positiv gemeint.
"Down" ist objektiv gesehen ein absolutes Verbrechen von einem Film, daran lässt sich nur schwerlich rütteln. Zugegeben, der Cast ist ein recht guter und mit B- und teilweise sogar A-Prominenz besetzt. Unser Held James Marshall ("Eine Frage der Ehre") ist da sogar noch eine recht kleine Leuchte. Vom Star-Dasein her, nicht von seiner Schauspielkunst. Er gibt den leicht vertrottelten Aufzugmechaniker mit einer Hingabe und einer Spielfreude, die man so manchem Star wünscht. Den Part seines Love-Interrests übernimmt die Engländerin Naomi Watts ("The Ring", "Mulholland Drive (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4978620)", "King Kong (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5826716)"... is mir doch Schnuppe, dass die Frau diesen Monat noch 40 wird... sie ist verdammt heiß, yarr!!!) und obwohl ihre Figur klischeehaft und irgendwie auch recht doof ist, sie funktioniert einfach (vor allem wegen ein paar absolut genialen Dialogen, aber dazu später mehr). In weiteren Rollen finden sich die Veteranen Michael Ironside ("Starship Troopers", "Total Recall", "The Machinist"), Ron Perlman ("Duell - Enemy at the Gates", "Hellboy", "Blade II") und Dan Hedaya ("Die üblichen Verdächtigen", "Phantom Kommando (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)", "Shaft (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4571286)"), die alle drei auch eine gute Figur machen. Ironside wirkt zwar manchmal etwas planlos und Hedaya ist mit der Rolle, die er hat, ziemlich unterfordert, aber trotzdem zieht er eine gute Show ab. Übrigens wird der Präsident der vereinigten Staaten hier von Michael J. Reynolds ("The 51st State") gespielt, einem gestandenen Mimen, der schon seit über 30 Jahren im Geschäft ist. Leider sagt er mir persönlich gar nichts, ich hätte in dieser kurzen Rolle gerne einen Cameo-Auftritt von irgend einem großen, gestandenen Schauspieler gesehen, den ich selbst schätze. Das wäre verdammt cool gekommen, aber hey...
Aber ich will hier nicht zu viel objektiv in der Gegend rumloben, denn das hat "Down" sich eigentlich nicht verdient. Die Story ist so dermaßen hanebüchen und an den Haaren herbeigezogen, dass der gern gebuchte Drehbuchautor Rainer Zufall wohl extreme Überstunden schieben musste. Konsequenz wird hier auch nicht groß geschrieben, so dass als mein Kumpel hin und wieder ein retorisches "Woher weiß der und der das und das?" in den Raum warf ich nur mit einem "Der hat das Drehbuch gelesen" reagieren konnte. Die Effekte sind teilweise auch etwas unschön geraten. Tiefpunkt ist wohl der abgetrennte CGI-Kopf. Gut, das hätte man nur schlecht anders realisieren können, aber es sieht trotzdem einfach kacke aus. Und sowieso... ich meine... Hallo? Der Bösewicht in dem Film ist ein gottverdammter AUFZUG! Was zum Geier ist das für ein Aufhänger für einen Horrorfilm?
Glücklicherweise ist der Streifen, im Gegensatz zu seinem Original, auch keiner. Denn entweder hat Regisseur Maas am Set eine große Runde Joints geschmissen, oder die ganze Crew hatte geschlossen denselben Sinn für Humor. Denn: "Down" ist von vorne bis hinten eine einzige große Lachnummer. Der Film ist irgendwo noch ein Horrorstreifen, ja, sicher. Aber er ist mit ungefähr drei bis fünf Dutzend Augenzwinkern gleichzeitig inszeniert worden. Und ganz ehrlich, da sind ein paar der großartigsten Lacher dabei, die ich je auf Zelluloid gesehen habe. Das unsterbliche "Vorsicht, da drüben, ein Fahrstuhl!!!" zum Beispiel, die gloreiche Hand-Szene (Best. Scene. Evarrrr!) und der brillante "Wir könnten ficken, wenn wir wollten." - "Nicht heute abend."-Dialog... Das sind glücklicherweise nur drei von unzähligen absolut göttlichen Szenen, die absolut meinen Sinn für Humor trafen. Und man muss dem Film da zu Gute halten: Das ist nicht trashig, das ist kein unfreiwillig komischer Scheiß, die Scherze wurden von Maas alle auf diese Art und Weise geplant und sie funktionieren absolut bewundernswert. Mein Bruder sah den Film übrigens damals vor sechs Jahren im Kino und erzählte mir mit leuchtenden Augen, dass das ganze Publikum komplett mit dabei war und jemand in einer Szene, in der es bei unserem Helden an der Tür klingelte, durch den Saal rief "Mach nicht auf, es ist der Fahrstuhl!!!". Herrlich...
Klar will ich den Film nicht heilig sprechen. Er ist und bleibt an Doofheit kaum zu überbieten, er hat teilweise ein paar Pacing-Probleme und die CGI-Effekte hauen wie gesagt manchmal etwas daneben, aber wenn man sich auf dumme Filme mit dummem Humor einlassen kann, dann sollte man sich das folgende hier einrahmen und an die Wand hängen:
Kommen wir zum Fazit: "Down" ist Grützwurst. Ja, die Darstellerriege ist recht talentiert, aber ansonsten hat der Film ein paar ganz ernsthafte Probeme. Die liegen nicht bei der Inszenierung, die ist absolut makellos, sondern schlicht und ergreifend daran, dass EIN GOTTVERDAMMTER AUFZUG DER BÖSEWICHT IST! Wer nach diesem Satz noch interesse hat, muss den Film einfach aufgrund seiner perfekt ausgespielten Goofy-Fun-Art mögen. Ich tue das. Sehr unterhaltsames Teil.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (gute Darsteller, alle mit ganzem Herzen bei der Sache, allerdings keine Höhenflüge)
Plot: 02/10 (ein... Fahrstuhl... hehe)
Effekte: 05/10 (teilweise netter Blood & Gore, aber relativ schlechte CGIs)
Anspruch: 01/10 (Popcorn-Kino ohne Sinn, Zweck und vor allem Verstand)
Gesamtwertung: 08/10 ("Down" rockt einfach nur gewaltig und ist so unterhaltsam, dass ich den Film am liebsten heiraten würde)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.4) (http://www.imdb.com/title/tt0247303/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi502530329/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
05.09.2008, 01:30
Jack Ketchum's Evil
http://www.wicked-vision.com/images_rv/j/JackKetchumsEvil_cover.jpg
DVD-Start: 24.04.2008
Regie: Gregory Wilson
Genre: Drama/Thriller
Darsteller: Blythe Auffarth, Daniel Manche, Blanche Baker
FSK: 18
Inhalt: 1958: David ist mit Megan befreundet, einem verwaisten Mädchen, das gemeinsam mit seiner Schwester von Davids Nachbarin Ruth aufgenommen wurde. Aber es ist was faul im Staate Dänemark, denn Ruth sperrt Meg unter Vorwänden in ihrem Keller ein und beginnt, das Mädchen zu foltern. Ruths Söhne sind da voll dabei und auch David muss gegen seinen Willen daran Teil haben...
Kritik: Von "The Girl Next Door" (wie der Streifen im Original heißt) hörte ich schon vor einer ganzen Weile (kein Wunder, Ponti eröffnete ja einen Thread im Forum und lobte das Ding über den grünen Klee), aber irgendwie kam ich nicht dazu ihn mir zu besorgen und als ich's dann letzten Endes doch tat lag er erst mal eine ganze Weile auf Eis. Ich wollte mir den Streifen eigentlich nicht anschauen, weil überall dieses Gemauschel ausbrach. "Buh huh, der Film ist ja so grausam, so aufrüttelnd, so eindringlich, etc. pp." Dieses typische Bla Bla eben, das unerreichbare Erwartungen schürt, die dann eh nur enttäuscht werden können. Ich meine, wie kann man noch objektiv an einen Streifen rangehen, wenn dir überall schon erzählt wird, was du im Endeffekt von dem Film zu halten hast? Entweder du gehst konform oder stellst dich quer und findest das ganze dann schon mal aus Prinzip scheiße, eine andere Meinung zu haben nach so einer "Bearbeitung" von allen Seiten ist immer schwer. Naja, wurscht, ich will hier nicht über Psychologie quatschen, davon hab ich nämlich glücklicherweise absolut keine Ahnung. Eher bin ich hier, um mich mit "Jack Ketchum's Evil" und den unglaublich begeisterten Kritiken aller möglichen Leute auseinanderzusetzen. Time to prove them wrong, har har!!!
Okay, jetzt bin ich auf jeden Fall irgendwo falsch abgebogen und hab schon der Hälfte der Leser verbal in den Sack getreten. "Is doof jetzt", um mal eine Person zu zitieren, die mir sehr am Herzen liegt. Also kommen wir doch lieber wieder auf die richtige Strecke und fangen gaaaanz am Anfang an, nämlich beim Titel. "The Girl Next Door" ist ein unglaublich schockierendes und erschreckendes Buch von Dallas William Mayr Jr., das er unter dem Pseudonym Jack Ketchum veröffentlichte. Ich kann nicht so viel dazu sagen, ich hab's nicht gelesen, aber angeblich hält der Film sich sehr strikt dran. Das Buch ist aber auf jeden Fall eine Dramatisierung eines Mordfalls aus den mittleren 60ern (auf dem auch der Film "An American Crime" mit Ellen Page basiert). So weit, so schön. Auf jeden Fall verfilmte ein gewisser Gregory Wilson (war seine erste Regiearbeit, aber er spielte den - festhalten - "Poker Player" in "We Own The Night"... yey, "Bearded Man exiting the Cable Car" Joe D'Amato hat einen würdigen Nachfolger...) eben dieses Buch letztes Jahr. Wie erfolgreich das ganze war hab ich keine Ahnung, dazu schweigt sich sogar die IMDB aus, auf jeden Fall waren die Kritiken doch eher positiv...
Und jetzt komm ich auf einmal daher und sage "So toll ist der Film nicht, Leute". Harr, gegeben hab ich's euch wohl, aber begründen muss ich noch. Also folgt das jetzt auf dem Fuße. Handeln wir doch erst mal das Positive an dem Streifen ab: Die Inszenierung ist ganz ordentlich, das Pacing auch, es gibt so gut wie keinen Leerlauf (ganz im Gegenteil, aber dazu bei den Schwachpunkten mehr) und in ein paar Szenen (am Ende zum Beispiel) ballt der Film seine komplette Kompetenz und schafft es richtig gut zu punkten. Tja, aber "ein paar Szenen" sind dummerweise nicht der ganze Film, denn der verkackt's teilweise sehr ordentlich. Das fängt bei den Darstellern an. Ganz ehrlich: Der ganze Cast war - so leid es mir tut das so sagen zu müssen - geschloßen absolut scheiße. So was ist mir echt seit dem letzten Fulci-Film, der über den Bildschirm flimmerte nicht mehr untergekommen... Ich will die ja jetzt nicht alle als talentfreie Nasen abstempeln, mit William Atherton ("Headspace", "The Crow 3", "Stirb Langsam 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4835647)") ist sogar ein eigentlich ganz guter Darsteller mit von der Partie (ist auch hier der beste, was aber absolut nichts heißen will), aber das Dreiergespann an Hauptdarstellern, Blythe Auffarth (als die End-Credits über den Bildschirm flimmerten bekam ich bei dem Nachnamen allen ernstes einen Lachkrampf, aber die arme Frau kann ja nix dafür), Daniel Manche und Blanche Baker, verkackt wirklich jede einzelne Charakterszene schon im Ansatz. Und der Film ist nun mal ein Drama und lebt von seinen Charakterszenen. Schon mal nicht so gut...
Seinen zweiten Klopser leistet der Streifen sich im Endeffekt dann doch in Sachen Pacing. Nein, er macht nicht den klassischen Dramen-Fehler, irgend welchen völlig uninteressanten Mist komplett platzutreten. Er macht genau den entgegengesetzten Schmu, er packt den Zuschauer am Kragen und schleift ihn in viel zu kurzer Zeit durch die Story. Das ganze Gerüst des Films ist kompetent, aber Wilson hat es einfach nicht geschafft oder nicht für nötig gehalten, sein Gerüst ordentlich zu füllen. Hallo? Warum zum Geier nur 90 Minuten? Der Film ist schon thematisch gesehen eh nichts für die breite Masse, also wieso den Film auf eine massenkompatible Länge bringen? So steckt Wilson viel zu viele psychopathische Szenen in viel zu wenig Lauflänge. Es geht einfach alles zu schnell, es ist keine wirkliche Entwicklung von der trügerischen Idylle zum mörderischen Chaos spürbar. Hier fängt alles böse an und hört alles böse auf und dadurch bricht der Film auch seinem "Basiert auf einer wahren Geschichte"-Aufhänger das Genick. Mal ganz davon abgesehen, dass wir eh alle wissen, dass eine wahre Geschichte und eine "wahre Geschichte auf der ein Film basiert" zwei paar Schuhe sind und die Industrie sich da gerne ein paar Freiheiten herausnimmt, verkommt der Charakter der Ruth dadurch zu einem völlig eindimensionalen, geradezu comichaften Bilderbuch-Bösewicht, der absolut facettenlos einfach nur böse ist. Immer. Zu jedem.
Dazu passt auch das ziemlich deplazierte Ende. Ich will nichts spoilern, aber Wilson traut sich einfach nicht, sich mit der wahren Natur dessen, was er eigentlich zeigen wollte, auseinanderzusetzen (dem unglaublichen Horror hinter der friedlichen Fassade, da es einfach keine friedliche Fassade gibt...). Vielleicht ist es auch die Schuld von Ketchums Buchvorlage, auf jeden Fall entzieht der Streifen sich durch seine eindimensionale Schilderung jeglicher Aussage, jeglicher Moral, allerdings auch dem Fehlen dieser, was den Streifen irgendwie für Freunde des bösartigen noch interessant machen könnte. Hier herrscht absolute schwarz-weiß-Malerei wie aus dem Lehrbuch. Und das ist in meinen Augen nicht schockierend, wie vielleicht der eine oder andere meinen mag, sondern einfach nur platt, vorhersehbar und absolut überflüssig. Denn so ist Ruth irgendwo nur ein Sauron, ein Imperator Palpatine, ein Freddy Krueger im Blümchen-Kleid, ein schlichtes Übel, das nur auf eine Art und Weise aus der Welt geschafft werden kann und muss.
Was bleibt da im Endeffekt noch zu sagen? Zum einen rechne ich es Wilson hoch an, dass sein Film weitestgehend auf explizite Gewalt verzichtet, zum anderen muss man wohl Ketchum aka Mayr dazu gratulieren, dass er es geschafft hat, ein absolut sinnloses Buch zu schreiben und dafür gute Kritiken einzufahren. Glückwunsch...
Kommen wir zum Fazit: "Jack Ketchum's Evil" ist nicht schockierend, nicht erschreckend, so realitätsnah wie eine Folge "Lindenstraße" und bis auf wenige Ausnahmen auch absolut kein guter Film. Glücklicherweise auch so gut wie nie ein schlechter. Sinnlos bleibt er trotzdem, denn er schafft es einfach, keine wirkliche Moral, keine Aussage in den Stoff zu prügeln. Die grottenschlechten Schauspielleistungen tun da ihr übriges und befördern "The Girl Next Door" damit geschickt auf den Stapel der Filme, die die Welt eigentlich nicht bräuchte. Versteht mich nicht falsch, er ist nicht böse und gehört nicht sofort und auf der Stelle vernichtet... Aber durch das Drehen dieses Films wurde nichts, absolut nichts bewegt, nichts gewonnen, nichts erreicht...
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (meine Fresse, es ist wirklich grauenhaft, den Nasen zuzuschauen... und nein, die Synchro war nicht Schuld, ich hab den Film auf Englisch gesehen)
Plot: 04/10 (dünn und ziemlich vorhersehbar, da wäre mehr ganz einfach mehr gewesen)
Effekte: 03/10 (das wenige Blut das man zu sehen bekam sah richtig billig aus, war aber zum Glück für den Rest des Films völlig unerheblich)
Anspruch: 04/10 (der Film ist sicher nicht einfach, aber er schafft es einfach nicht, einen Punkt klar zu machen oder wenigstens eine Moral nahe zu legen...)
Gesamtwertung: 05/10 (mit einem Wort: Überbewertet)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.1) (http://www.imdb.com/title/tt0830558/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=kTHOmj-Sv1g)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
06.09.2008, 12:58
Botched
http://aycu27.webshots.com/image/29506/2005548265169633452_rs.jpg
DVD-Start: 04.08.2007
Regie: Kit Ryan
Genre: Horror/Krimi/Splatter
Darsteller: Stephen Dorff, Jaime Murray, Jamie Foreman
FSK: 16
Inhalt: Ritchie ist ein Dieb und verkackt einen Job für seinen russischen Boss, bei dem er schon seit 20 Jahren versucht seine Schulden abzubezahlen. Das wäre eigentlich das Todesurteil für ihn, aber er bekommt eine allerletzte Chance: Er soll ein goldenes Kreuz, das vor ewigen Zeiten angeblich mal einem russischen Zaren gehörte, aus einem Penthouse in Moskau klauen. Alles läuft relativ gut, bis Ritchie, seine zwei Spießgesellen und sieben weitere Personen im Fahrstuhl des Hochhauses stecken bleiben und auf ein merkwürdiges, verborgenes 13. Stockwerk stoßen...
Kritik: Gestern war mal wieder einer dieser Abende, an dem ich Streß mit meiner (zweit... öh, ne... dritt) Liebsten (also meinem DVD-Player... moment, müsste es dann nicht eigentliche "eine DVD-Playerin" sein? Das wird jetzt so übernommen...). Sie wollte mal wieder nicht so wie ich. Die doofe Nuss verweigerte mir ein weiteres mal den Monsterschinken "Abominable", den ich vor einem Jahr schon mal ein Stück weit gesehen und dann aufgrund akuter Müdigkeit abgebrochen habe. Hätte ich's mal gelassen, denn nun will meine DVD-Playerin (klappt irgendwie nicht so gut... das Ding braucht einen Namen, jawoll!!!) mich den Streifen nicht mehr anschauen lassen. Nachdem wir uns dafür eine Weile gefetzt und dann tränenreich versöhnt hatten (ich konnte gerade noch verhindern, dass sie ihre Koffer packt und zurück zu ihrer Mutter geht... nein, ich bin nicht wahnsinnig) stöberte ich weiter in meinem Stapel ungesehener Filme herum und stieß auf einen, den Ponti ja echt toll fand (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4753460). Ja, klar, ich sollte mir langsam echt mal ein kleines Deckchen mit den Worten "Traue Pontis Filmgeschmack nicht" besticken, mir einrahmen und über's Bett hängen, aber in einem schwachen Moment entschied ich mich dann doch, den Streifen hier in meine Liebste zu schieben (yey, unintentional penetration-puns, I loves 'em), der da heißt: "Botched - Voll verkackt!"
Haha, geil, der Titel (der auf Deutsch so viel wie "Pfuscharbeit" heißt) und der Untertitel geben ja wohl mal die beste Steilvorlage aller Zeiten für einen Verriss vor dem Herren. Dummerweise hat der Streifen sich das aber nicht verdient. Nicht ganz zumindest. Aber verschieben wir das mal auf später, "Botched" ist jedenfalls das Regiedebüt von Kit Ryan, der ansonsten nur mal irgend was am Set von "Puckoon", einer Komödie mit Elliott Gould und Dave Kelly, machte... Staubsaugen vielleicht, oder die Klos putzen, wer weiß es nur... Jedenfalls dachte der sich, es wäre schon irgendwie lustig einen Splatterfilm mit einem handelsüblichen Heist-Krimi zu mischen. Super Idee, Keule. Man hätte dir aber vielleicht noch sagen sollen, dass ein Film nicht automatisch lustig wird, sondern erst, wenn man auch die richtigen Gags dazu schreibt... Ach scheiße, ich verschieß schon wieder mein ganzes Pulver im ersten Absatz. Also doch lieber wieder zu Production Values. Der Film wird ganz gerne beworben mit dem Totschlagargument "From the Producers of Kiss Kiss Bang Bang (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4148959)". Der war ja nun mal gut, also "Botched" auch? Naja, Tatsache ist, dass ein gewisser Steve Richards sowohl den einen als auch den anderen Streifen produzierte, sprich sowohl Kit Ryan als auch Shane West Kohle in den Allerwertesten pustete. Wow, das ist ja so ein guter Selling-Point für "Botched", ich bin vergeistert. Nicht.
Ja, mit "Kiss Kiss Bang Bang (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4148959)" verbindet den Film so ungefähr gar nichts. Denn wo ersterer eine verdammt lustige Mischung aus Komödie, Krimi und bissiger Satire war, da ist "Botched" eigentlich nur eine Mixtur aus viel zu schnell abgehandeltem Krimi, eher unterfordertem Splatter, ein paar Horror-Einsprengseln und vor allem einer großen Kelle gesteigerten Schwachsinns. Von Komödie keine Spur, ich musste bei der Chose hier handgezählt ein einziges Mal lachen (und das bei der wohl dümmsten Szene überhaupt, aber zur Ehrenrettung des Films muss gesagt werden, dass ich mich echt richtig heftig beömmelte). Ärgerlich, wenn man so was versprochen kriegt, es aber nicht gehalten wird.
Darstellertechnisch ist dafür alles mindestens im mittelgelben Bereich, nach der Schauspielkatastrophe "The Girl Next Door (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7141593)" gestern abend kam Stephen Dorff ("Blade", "Riders") mir sogar wie ein Oscargewinner vor, aber der Eindruck täuscht. Er ist gut, spielt den Ritchie ziemlich überzeugend, aber ist jetzt auch nicht das Maß aller Dinge. Auch der Rest des Casts geht durchweg in Ordnung, allen voran Jamie Foreman ("The Football Factory", "Layer Cake (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5303851)") und Edward Baker-Duly (eher ein Neuling im Geschäft, spielte aber auch schon in "De-Lovely" mit Kevin Kline). Die Entscheidung das Ganze nach Russland zu verlagern und alle Russen von Briten mit komischen aufgesetzten Akzenten (hab den Film im Original gesehen) kann ich nicht unbedingt gutheißen, es klang schon sehr merkwürdig teilweise, aber es störte nicht so exzessiv.
Auch die Effekte leisten sich keine groben Schnitzer, auch wenn das Gore-Department meiner Meinung nach unterfordert war. Seine FSK 16 trägt der Film schon zu Recht, viel On-Screen-Violence bekommt man nicht zu sehen, meistens nur lustige Blutspuren, die irgendwo hin führen. Ganz selten auch mal einen tatsächlichen Effekt, die sind dann sauber gemacht und bieten auch nicht zu viel selbstverliebte Exploitation (schönen Gruß an den guten alten "Wizard of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)"... Arschloch...), aber allgemein hätte ich mir hier mehr gewünscht. Die Ausstattung und Sets waren auch (obwohl zweitere fast nur aus engen, leeren Gängen bestanden) sehr ordentlich und trugen gut zur anfänglich doch eher klaustrophobischen Stimmung bei.
Die schmissen die Drehbuchautoren aber ganz schnell über Bord, weil sie sich einfach nicht entscheiden konnten, was sie eigentlich für einen Film drehen wollten. Es hätte zwei Arten gegeben, auf die "Botched" hätte funktionieren können: Entweder mit einem Haufen wirklicher Scherze, die dann auch noch kompetent inszeniert werden und die dem Film ein dickes, fettes Augenzwinkern verpassen. Oder aber das Ganze brutal und todernst inszeniert, mit mehr Sinn für Dramatik, mit mehr von der klaustrophobischen Atmosphäre, die am Anfang geboten wird. Beides ist nicht passiert. Ja, der Film ist schwachsinnig, aber nicht auf eine lustige Art und Weise, sondern einfach nur... naja... daneben. Bei der Disco-Light-Dornenfalle hab ich mir häftig auf die Stirn gepatscht, bei den ach so erzwungen komischen Dialogen mit dem Sicherheitsmann Boris genau so (Ponti gab in seinem Review ja Kostproben davon... kann man wohl ab drei Promille aufwärts drüber lachen) und bei den comichaften Verfolgungsjagden durch die endlosen Gänge erst recht.
Die Macher waren wohl einfach nicht überzeugt von ihrem Drehbuch. Und ich kann ehrlich nicht verstehen wieso. Das erste Drittel ist nämlich einfach nur gut, sorgt für ziemlichen Nervenkitzel und so gut habe ich die "Furcht vor dem Unbekannten" schon lange nicht mehr erlebt. Naja, Ryan und seine Mannen fanden das wohl nicht so toll und schrieben ab dem Zeitpunkt alles auf eine Slasher-Auswertung des Stoffes um. Plötzlich kommt der Bösewicht angehüpft (wobei seine erste Szene noch richtig gut ist) und schon bald setzt sich die so schön aufgebaute Stimmung in die Ecke und weint herzerweichend, weil sie scheinbar keiner vom ganzen Produktionsteam lieb hatte. Idjetz.
So spult der Film von da an eine routinierte Nummer ohne Höhepunkte ab. So weit, so schlecht. Aber man kann dem Film einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. So dumm, so klischeehaft alles ist: Es wird nie vorhersehbar. Die Welt des 13. Stockwerks ist ein völlig verrückte, in der aller mögliche Blödsinn passieren kann. Und obwohl sich nie irgend etwas Beeindruckendes, Lustiges oder Spannendes auf dem Bildschirm abspielt, irgendwie hatte der Film mich gepackt. Es ist nicht dieses typische "Oh mein Gott, es ist so schrecklich, ich kann einfach nicht wegsehen"-Gefühl, das man bei Autounfällen oder Fulci-Filmen (ha, gotcha) hat, es ist mehr so ein "Eigentlich juckt mich nicht, was passiert, aber ich will's trotzdem wissen". Sehr merkwürdig.
Mit diesem einen Wort ist "Botched" schon sehr gut beschrieben. Der Film ist merkwürdig. Nicht gut, nicht schlecht, einfach nur total seltsam. Und so dumm er sich teilweise anstellt, eins hat er nicht: "Voll verkackt!"
Kommen wir zum Fazit: Ich weiß nicht genau, ob ich "Botched" mag oder nicht. Eigentlich eher zweiteres, denn die Ausführung des eigentlich guten Drehbuchs tritt sich selbst über die linke Schulter den Rücken hinunter in die Eier. Gut, Kit Ryan ist Regiedebütant, aber trotzdem liefert der Film sich in der Hinsicht einige Schnitzer, die absolut nicht hätten sein müssen. Die ordentlichen Schauspieler und die netten Effekte eilen zwar zur Rettung des Patienten, aber wirklich was gutes kommt dabei leider nicht rum. Kann man gesehen haben? Ja, wenn man wirklich absolut nichts besseres zu tun hat. Muss man gesehen haben? Auf keinen Fall!
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (gute Leistungen, die russischen Akzente nervten etwas und trübten den Gesamteindruck)
Plot: 07/10 (überraschend gut, dummerweise aber ab dem zweiten Drittel furchtbar inszeniert)
Effekte: 07/10 (oberes Mittelfeld, teilweise etwas unterfordert, aber können einen bei der Stange halten)
Anspruch: 03/10 (ein paar Irrungen und Wirrungen sind schon drin, aber das ändert nichts daran, dass der Film beim Einschulungstest glanzvoll durchfallen würde)
Gesamtwertung: 05/10 (irgendwie unterhaltsam, aber absolut nicht gut)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.8) (http://www.imdb.com/title/tt0790590/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2931491097/) (enthält übrigens die Szene, über die ich lachen musste... die mit dem Sicherheitsmann und der Tür)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
10.09.2008, 15:07
Skinwalkers
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/thumb/2/2e/Skinwalkers_Aug10.jpg/407px-Skinwalkers_Aug10.jpg
DVD-Start: 02.08.2007
Regie: James Isaac
Genre: Action/Fantasy
Darsteller: Jason Behr, Elias Koteas, Rhona Mitra
FSK: 16
Inhalt: Irgendwo in Amerika geht eine gar böse, vierköpfige Bikergang um und tötet irgend welche Menschen, die scheinbar etwas vor ihnen versteckt haben. Dieses etwas ist der zwölfjährige Tim, der mit seiner Mutter und seinem Onkel Jonas in einem verschlafenen kleinen Nest lebt. Als die vier Biker in die Stadt kommen, wird er mit dem Konfrontiert, was sie sind, was er ist und wieso sie ihn suchen. Sie sind Werwölfe und er, als ein Werwolf-Halbblut, könnte den Fluch beenden. Das wollen die bösen Wolfmänner nicht, denn sie sehen die Macht als ein Geschenk an. Zum Glück sind da ja noch die guten Werwölfe, die ihr dunkles Erbe loswerden wollen. Chaos ensues...
Kritik: Trotz der ziemlich mageren IMDB-Wertung hatte ich mir einiges von diesem Film versprochen, seit ich zum ersten Mal von ihm gehört hatte. Werwolf-Filme sind eh führ Monsterfilm-Fans wie mich immer was schönes und nachdem ich mit Titeln wie "Nacht der Vampire" und "Romasanta" herbe Enttäuschungen hinnehmen musste, setzte ich meine Hoffnung in "Skinwalkers". Klar, er würde kein Big-Budget-Actionkopus wie die "Underworld"-Filme werden, aber ich hatte mir schon so was wie eine abgespeckte Version des Vampir-Kloppers "30 Days Of Night (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4976760)" gewünscht, nur halt mit Lykanthropen statt der Blutsauger. Das Setup wäre dafür auch sehr geeignet gewesen. Ich meine, eine Mutter und ihr Sohn, die sich in leergefägten Städten gegen übermächtige Werwölfe verteidigen müssen, cool. Mit ein wenig Einfallsreichtum, Suspense und einer Portion Epik hätte man da schon ordentlich was reißen können.
"Skinwalkers" hat das alles nicht. Was der Film hat sind viele Plotholes, schlechte Effekte und eine große Kelle Random Acts of Violence. Schade eigentlich. Denn nicht nur das Setup des Streifens ist gut gelungen, auch die komplette Storyline weiß durchaus zu gefallen. Die Details sind es, in denen das Drehbuch-Derpartmen abkackt. Ich rede nicht mal von der Tatsache, dass unsere Hauptdarstellerin seit Jahr und Tag in einer Werwolf-Kommune lebt und es nicht mitbekommen hat. Klar, das ist schon recht schwer zu schlucken, aber gut, meine Suspension of Disbelief wurde schon auf ganz andere Art und Weise strapaziert. Ich meine auch nicht den Verlauf der Story, der auf ewigem "Laufen wir vor den Fiesärschen weg, wird schon gut gehen" aufbaut. Das sind auch so Punkte, die die ganze Chose hier kräftig in den Sack treten. Aber es fängt schon dabei an, wie die ganze Prämisse in Szene gesetzt wird. Ich meine, hallo? In wenigen Tagen ist es soweit, dass der Fluch der Skinwalker (so nennen sich die Werwölfe hier) für immer gebrochen wird und das weiß auch jeder alte Arsch (weil ein Blutmond am Himmel steht... oho, sehr unauffällig), aber wieviele Fiesmänner heften sich dem Knaben an die Fersen? Korrekt. Vier. Truly epic! Das ja schon mal eine halbe Armee. Und es ist ja nicht so, dass es scheinbar nicht viele Skinwalker gäbe, denn die leben ja organisiert in Städten. Was zum Geier...
Auch dass es in den keine Ahnung wievielen tausend Jahren noch nicht vorgekommen sein soll, dass ein Skinwalker-Halbblut das astronomische Alter von 13 Jahren erreicht hat (das bricht den Fluch) ist irgendwie eine etwas obskure Vorstellung. Nicht nur das, auch die "Regelmechanik" des Skinwalker-Daseins ist eher... merkwürdiger Natur. Bei Vollmond verwandeln die guten sich in (extrem hässliche) Wolfmänner und werden dann irgendwie agressiv und töten alles, was ihnen vor die Flinte kommt. Aber erst wenn man menschliches Blut kostet, wird man einer von den Bösen. Die sich in exakt was von den Guten unterscheiden, abgesehen davon, dass sie auch in menschlicher Gestalt eher unfreundlich sind? Ich hab's nicht kapiert.
Wer jetzt denkt, dass ich in den oberen Absätzen munter drauf loß gespoilert habe, der hat sich ebenfalls geschnitten. Das ist ein weiteres Problem des Drehbuchs. Am Anfang tut der Film noch ganz geheimnisvoll, so dass der Zuschauer im Dunkeln bleibt, was da eigentlich los ist. Aber ganz schnell hatten die Macher wohl die Schnauze voll davon und so wird dem nichts ahnenden DVD-Normalverbraucher nach rund zehn Minuten der komplette bis dahin aufgebaute Spannungsbogen rechts und links um die Ohren gehauen und gemeinsam mit quasi allem, was der Film an Erklärungsbedarf zu bieten hat, ins Gesicht geworfen. Danke auch, das mysteriöse Element und die damit aufgebaute Atmosphäre war schneller dahin, als ihr "Schau mal an, noch ein Werwolf B-Movie" sagen könnt...
Wobei der Film sich andererseits gar nicht so sehr damit brüstet, ein Werwolf-Film zu sein. Denn schon nach wenigen Minuten bekommen wir etwas geboten, was ich so noch nicht in einem Monster-Horrorfilm gesehen habe: Einen waschechten Massen-Shootout. Yey, die bösen Werwolfies stürmen das verschlafene Nest und plötzlich bricht die Hölle los. In einem Anflug von Selbstironie lässt der Streifen die Bewohner des Dörfchens Wummen aus allem möglichen auspacken (die nette Oma von nebenan zieht einen Revolver aus der Handtasche, der Postbote eine Shotgun aus seinem Beutel...) und Kleinholz aus allem machen, was da geht und steht... Ne, eigentlich nicht. Die Kombatanten verhalten sich nämlich ungefähr so intelligent wie ein armloser Betrunkener beim Topfschlagen, sprich: Sie treffen absolut nichts. Erneut gehen meine Suspension of Disbelief und ich getrennte wege, als die vier Biker völlig unbeschadet quasi das halbe Dorf ausrotten. Wobei mir da auch noch ein paar Fragezeichen in die Augen springen, denn manch ein Werwolf beißt schon nach den ersten paar Kugeln ins Gras, andere scheinen über beeindruckende Selbstheilungsfähigkeiten zu verfügen. Filminterne Logik, ick hör dir Trapsen...
Dabei ist der Shootout (und der spätere im Krankenhaus) im Ansatz gar nicht schlecht. Es wird viel geballert, schnell geschnitten und alles macht viel Spaß. Jason Behr ("The Grudge", "D-War") zeigt sich dabei auch als verflucht cooler Actionheld, der gerne Akimbo-Style durch die Gegend holzt (trifft nicht viel, aber hey). Aber im Endeffekt sind die Schießereien zu unspektakulär. Ein paar mehr Explosionen und Kunstblut hätten dem Streifen sichtlich gut getan, dann wäre das alles wesentlich spaßiger daher gekommen. Die Werwolf-Klopperei-Szenen sind allerdings noch übler. Denn die Masken sind, wie vorhin schon angedeutet, oberste Grütze, da wurden den Darstellern ein paar falsche Zähne und Haare angeklebt, ein wenig die Fresse angepinselt und ein paar Kontaktlinsen verpasst, fertig. Sieht echt mies aus. Dass der Kram von Patrick Baxter ("Saw", "Silent Hill", "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)") stammt ist echt schwer zu glauben. Davon abgesehen sind die Prügelszenen auch viel zu unspektakulär, größtenteils zu dunkel und auch mal wieder zu unblutig ausgefallen. Bis die Werwölfe gegen Ende meterhoch in die Luft springen und ähnliche Scherze. Da wollte ich mir ganz gerne die flache Hand auf die Stirn patschen...
Was kann so einen Film noch retten? Gute darstellerische Leistungen vielleicht? Nein, eigentlich nicht. Gute Akteure allein retten eben keinen hirnlosen Fantasy-Klopper. Zu ihrer Ehrenrettung muss aber gesagt werden, dass die Nasen vor der Kamera echt nicht zu knapp Talent haben. Jason Behr ist nämlich neben seinem Talent für Feuergefechte auch noch ein echt guter Antagonist, Kollege Elias Koteas ("God's Army", "Collateral Damage") in der Rolle des Jonas auch sehr sehenswert. Rhona Mitra ("Das Leben des David Gale", "Hollow Man"... spielte in zweiterem die heiße Nachbarin) sieht ganz gut aus und macht auch schauspielerisch nicht viel falsch. Und Kinderdarsteller Matthew Knight ("The Grudge 2") nervt auch kaum, wenn er auch ein paar ziemlich dumme Szenen hat.
So verschenkt "Skinwalkers" leider mit ganz großen Löffeln das Potential, das er gehabt hätte. Und das war absolut nicht wenig. Schade...
Kommen wir zum Fazit: "Skinwalkers" ist ein merkwürdiger Film. Er hat ein paar echt kompetente Elemente, wie die nette Story und die im Ansatz ziemlich gelungenen Shootouts, aber er macht sich alles durch ein total schlampig geschriebenes Drehbuch kaputt. Vielleicht fehlte auch einfach das Geld, um größer aufzufahren, aber auch mit den Mitteln, die man hatte, sollte da mehr drin gewesen sein. So ist "Skinwalkers" vielleicht für Werwolf-Komplettisten ganz interessant, alle anderen müssen den Streifen absolut nicht gesehen haben.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Behr und Koteas sind echt gut, der Rest leistet sich nur wenige Patzer)
Plot: 08/10 (eine wirklich gute Story, die leider nur dann funktioniert hätte, wenn man sie mit wesentlich mehr Geld im Hintern in Szene gesetzt hätte)
Effekte: 04/10 (recht schlechte Masken, hier und da ein wenig Blut, der CGI-Adler sah ganz cool aus)
Anspruch: 03/10 (Actionklopper mit ein paar ordentlichen Storyverwirrungen, aber größtenteils recht hirnlos)
Gesamtwertung: 04/10 (tja, auch aus einer guten Plotidee und einem ordentlich aufgelegten Darstellerensemble kann man einen absolut halbgaren Film machen...)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.5) (http://www.imdb.com/title/tt0461703/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2391277849/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
12.09.2008, 13:17
Adams Äpfel
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51lPP2U7x8L.jpg
Kinostart: 31.08.2006
Regie: Anders Thomas Jensen
Genre: Komödie/Drama
Darsteller: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen, Nicolas Bro
FSK: 16
Inhalt: Der Neonazi Adam soll resozialisiert werden und wird aus diesem Grund in die Anstalt des Pfarrers Ivan geschickt, der sich irgendwo im dänischen Hinterland darum bemüht, seine straffällig gewordenen Schäfchen wieder auf den rechten Weg zu bringen. Aber schon bald merkt Adam, dass irgend etwas faul ist im Staate Dänemark, denn Ivan benimmt sich sehr merkwürdig und seine Resozialisierungsmethoden scheinen auch nicht von Erfolg gekrönt zu sein...
Kritik: Mittwoch ist ein stressiger Tag, denn da hab ich normalerweise Bandprobe, allerdings nicht hier in Mainz, sondern in der kleinen Ortschaft, aus der ich ursprünglich komme und in der meine Eltern noch wohnen. Also nehm' ich jeden Mittwoch die Reise mit Bus und Bahn auf mich und verbring dann den abend bei meinen Eltern (auch immer eine gute Gelegenheit, um die schmutzige Wäsche loszuwerden, hehe...) und da bin ich per deffinitionem schon mal relativ weit von meiner heißgeliebten DVD-Playerin entfernt. Also muss ich da normalerweise irgendwie auf andere Art und Weise den Abend rumkriegen. Glücklicherweise verriet mir die örtliche Fernsehzeitung, dass an besagtem Mittwoch (Vorgestern, that is) auf Arte (um den ich ja gerne einen großen Bogen mache... Deutsch-Französisch und so, geht ja gar nicht) die dänische Komödie "Adams Äpfel" lief. Mein Bruder bezeichnete den Streifen damals als "genial" und auch Schmusekatze schien ziemlich angetan (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5825949), also wieso nicht mal einen Blick riskieren? Dänemark kann ja filmtechnisch schon was, wie beispielsweise "In China Essen Sie Hunde" oder "Nightwatch" bewiesen...
Tja, "Adams Äpfel" ist kein leichter Film. Also... nicht leicht zu bewerten. Anschauen kann man ihn sich ziemlich gut, dafür sorgt die gelungene Mischung aus starken Darstellern und wirklich lustigen Momenten. Vor allem Mads Mikkelsen ("Casion Royale") ist absolut genial als verrückter Priester, der immer nur das Gute im Menschen sehen will. Mit der krummen Nase sieht er zwar später etwas bedrömmelt aus, aber viel Spaß macht sein Schauspiel schon. Genau wie das von Ulrich Thomsen ("Hitman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5217557)", "Das Erbe"... wow, der war echt scheiße), der den Neonazi Adam gibt. Sehr unbewegt stapft er durch die Sets und scheint immer kurz vor der Explosion zu stehen. Paprika Steen ("Dancer In The Dark", "Okay") als einzige Frau im Drehbuch zieht sich auch ganz nett aus der Affäre, Nicolas Bro (eher regional bekannt, spielte in keinen großen Produktionen bisher) enttäuscht da schon etwas mehr, er ist einfach kein wirklich glaubhafter Darsteller und bringt den versoffenen Kleptomanen Gunnar nur bedingt rüber. Der absolute Tiefpunkt ist jedoch Ali Kazim (ebenfalls keine große Karriere gemacht), der mit dem Tankstellenräuber Khalid nicht nur eine unglaublich dumme Rolle erwischt hat, sondern diese auch noch mit der Begeisterung eines Stücks Schwarzbrot spielt. Grauenhaft. In einer Nebenrolle als einen von Adams Nazi-Freunden sehen wir übrigens noch Nikolaj Lie Kaas, der in "In China Essen Sie Hunde" den Koch Martin spielte. Hat hier wenig Screentime und kann daher nicht groß glänzen, aber nett ist sein Auftritt allemal.
Auch die Komik ist wie gesagt bestens gelungen, größtenteils aber wegen ihrer ausgesprochenen Absurdität. Wenn Adam zum Beispiel ziemlich am Anfang Ivan in einer (ziemlich blutigen) Szene die Scheiße aus dem Leib prügelt (pardon my french) und dieser kurz danach völlig unbeeindruckt, aber blutüberströmt, vor der versammelten Manschaft ein lockeres "Ich fahr ins Krankenhaus, soll ich wem was mitbringen?" von sich gibt, dann kann der Freund des eher dunkleren Humors eigentlich nicht anders, als mindestens fett zu grinsen. Sowieso sind Ivans "Wahnsinnsausbrüche" ständiger Grund zur Erheiterung. Wenn er beispielsweise ein Bild von Hitler anschaut und Adam fragt "Ein gutaussehender Mann. Dein Vater?". Oder wenn er seine Catchphrase "Das finde ich jetzt ziemlich unverschämt" zum drölfzigsten Mal auspackt. Da profitiert der Film ganz stark von Mikkelsen, ein schwächerer Darsteller hätte die Hälfte der Scherze gut verkackt.
Hin und wieder übertreibt Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion Anders Thomas Jensen ("Flickering Lights") es aber dummerweise, da versucht er mit dem Holzhammer gerade noch ein wenig extremer und schwarzhumoriger zu werden und dann kommt er dummerweise in dämliche und platte Gefilde. Wenn Khalid plötzlich anfängt Krähen aus dem Apfelbaum zu ballern. Da überschreitet der Film die Grenze zwischen gelungenem, schwarzen, teilweise schon irgendwie surrealistischen Humor und vollkommener Dummheit leider und das tut ihm nicht gut. Genau so wenig, wie sein exzessiver Erklärungsdrang. So wird das Rätsel um Ivans Verrücktheit schon viel zu schnell aufgerollt, das hat mich ziemlich geärgert, dass der Film dem Publikum einfach keine gesteigerte Suspension of Disbelief zutraut... Aber das ist nicht sein einziger Fehler.
Die Crux des Films liegt nämlich auch noch wo anders und da ziemlich heftig: Er versucht zwei Dinge gleichzeitig zu sein. Einerseits eine Dramödie mit dichter Story, skurrilen Charakteren, vielen Lachern und ein paar Momenten zum Tränen verdrücken. Andererseits aber versucht er eine biblische Allegorie aufzubauen und erschlägt den Zuschauer beinahe mit seiner Symbolik. Und beides miteinander kombiniert funktioniert einfach nur suboptimal. Der Allegorie steht einfach die sehr spezielle Storyline im Weg, dem anspruchslosen Spaß die bockschwere Symbolik, die den Zuschauer nie vergessen lässt, dass der Film eigentlich mehr sein will, als ein bloßer Film. Das macht ihn irgendwie Schizophren und nicht immer ganz einfach.
Komischerweise macht der Film dann letzten Endes doch eine ganze Menge richtig. Neben den guten Darstellern reiht sich auch eine makellose optische Umsetzung ein. Der computeranimierte Sturm sieht einfach nur genial aus, die Aufnahmen des Kreuzes im Regen sind toll, sowieso fängt die Kamera die sehr surrealistischen Bilder der Kirche makellos ein. Und letzten Endes schafft der Film es irgendwie, tatsächlich ein Ende an den Film dranzuklatsche, das nicht nur völlig zufriedenstellend ist, sondern auch die vorher begangenen Fehler zu einem gewissen Grad wieder ausbügelt. Ohne jetzt spoilern zu wollen, das Ende vermittelt einfach trotz seiner Plumpheit eine gewisse Glückseligkeit, die dem Film sehr gut zu Gesicht steht und ihn ziemlich sympathisch macht. Klar, ein Geniestreich ist "Adams Äpfel" deswegen nicht gleich, aber man verzeiht ihm einfach seine unbeholfene Art, will ihm irgendwie auf die Schulter klopfen und sagen "Du bist zwar alles andere als Perfekt, aber ich hab' dich trotzdem lieb".
Kommen wir zum Fazit: "Adams Äpfel" ist ein ziemlich verwirrter Film, der nicht wirklich weiß, wo es lang geht, das ganze aber dank einer gelungenen optischen Umsetzung, einem Haufen guter Scherze und zwei genial aufgelegten Hauptdarstellern wieder ausbügelt. Die Schwächen im Drehbuchdepartment tilgt er einfach durch seinen charmanten Stil und seine netten inneren Werte. Kein Weltklasse-Kino, aber einfach eine sympathische kleine Komödie.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Bo und Kazim relativieren den guten Eindruck, den Mikkelsen und Thomsen hinterlassen)
Plot: 07/10 (die beiden Skriptelemente Allegorie und Komödienstory stellen sich gegenseitig so etwa fünf bis acht Beine, trotzdem kommt was ansehbares bei rum)
Effekte: 07/10 (der Sturm sieht sehr schick aus, ansonsten gibt es auch ein paar wirklich göttliche Aufnahmen)
Anspruch: 06/10 (sehr moralisch aufgezogen, teilweise etwas plump, aber nie dumm)
Gesamtwertung: 08/10 (der Film hat seine Schwächen, aber man kann ihm einfach irgendwie nicht böse sein)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.9) (http://www.imdb.com/title/tt0418455/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=NnWq48BnIi8)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
14.09.2008, 20:52
Das Grauen
http://www.new-video.de/co/grauen.jpg
DVD-Start: 18.06.2002
Regie: Peter Medak
Genre: Horror/Drama/Krimi
Darsteller: George C. Scott, Trish Van Devere, Melvyn Douglas
FSK: 16
Inhalt: John Russells Familie wurde bei einem tragischen Autounfall getötet. Der alte Mann verlässt seine Heimat und zieht sich nach Seattel in ein altes, gewaltiges Herrenhaus zurück, um dort über den Schmerz hinweg zu kommen und sich vielleicht eine neue Existenz als Komponist und Universitätsdozent zu erarbeiten. Doch schon nach wenigen Nächten geschehen merkwürdige Dinge in dem alten Haus. Türen öffnen und schließen sich wie von Geisterhand, nachts erklingen seltsame Geräusche, Fenster springen ohne erkennbaren Grund und langsam aber sicher beginnt John die Warnung einer seltsamen älteren Frau ernst zu nehmen, die da lautete "Niemand kann in diesem Haus wohnen. Das Haus mag Menschen nicht."
Kritik: Ich schimpfe ja oft und gerne über das Fernsehn, seien es nun die ewigen Werbeunterbrechungen, die oft gekürzten Ausstrahlungen von guten Filmen oder die unsägliche Unsitte, dass man das Fernsehprogramm nicht zurückspulen kann, wenn man was verpasst hat (Unverschämtheit, wie ich finde, was denken die sich nur dabei?). Aber hin und wieder hat man ja keine andere Wahl, als die olle Flimmerkiste einzuschalten und nicht nur dazu zu verwenden, den DVD-Player (oder DVD-Playerin, höhö) daran anzuschließen. Wenn besagter Player zum beispiel gerade nicht verfügbar ist, weil er vielleicht in der eigenen Wohnung steht und man selbst gerade bei den Eltern zu Besuch ist. Wow, merkt ihr was? Das passiert mir in letzter Zeit irgendwie überraschend häufig.
Jedenfalls begab es sich am Freitag, also Vorgestern, dass ich mal wieder die Fernsehzeitung taxierte, auf der Suche nach irgend was, was man sich an diesem jenen Abend anschauen könnte. Und da fiel mein Blick so mir nichts dir nichts auf die lustige kleine Spalte der nicht ganz so großen Sender der deutschen Fernsehlandschaft. Erst mal fiel mir auf, dass auf dem Sender mit dem tollen Titel "Das Vierte" der gar nicht mal so üble Horrorstreifen "Dead End" lief, aber den schaute ich mir nicht an, denn der Sender direkt neben dran ("Tele 5 - Der Spiefilmsender" - das soll keine Schleichwerbung sein) bot mir ein interessantes Dreierpack: "Clockwise", "Devour (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7219291)" und "Das Grauen", drei Filme von denen ich meinen Lebtag noch nichts gehört hatte. Naja, wobei, "Das Grauen" kam mir schon irgendwie bekannt vor. Aber egal, ich schweife ab. Jedenfalls war es ja seit Jahr und Tag mein Bedürfnis endlich mal völlig unvorurteilsbehaftet an einen Film ranzugehen, mich quasi selbst ins kalte Wasser werfen. Also was gäbe es da besseres, als von 20.15 Uhr bis morgens um zwei auf der Couch meiner Eltern zu liegen und mir drei Filme (mit Werbeunterbrechung, na toll) anzuschauen, von denen ich noch nie gehört habe... Hm... Vanilleeis vielleicht. Ihr entschuldigt mich? *traptrap*
So, da bin ich wieder, äh... wo waren wir? Ah ja, richtig, es ging um die drei Filme, die ich mir vor ein paar Tagen anschaute. Also besser gesagt um "Das Grauen", denn mein erster Eindruck, dass ich nie von dem Streifen gehört hätte, täuschte mich ganz arg. Denn bei dem handelte es sich um nichts anderes als den 80er-Jahre-Horrorklopper "The Changeling", auf dessen IMDB-Seite ich wenige Tage zuvor noch vorbeigesurft war (irgendwie lande ich seit etwa drei Jahren mit schöner Regelmäßigkeit etwa einmal im Monat auf der Seite des Films) und den ich schon vor knapp acht Jahren oder so im Wiesbadener WoM (gibt's mittlerweile nicht mehr, wenn ich mich nicht täusche) auf DVD gesehen hatte. Und den ich mir eigentlich als Blindkauf zulegen wollte, sobald die Portokasse es mal wieder hergäbe. Das hat mir jetzt das Fernsehprogramm erspart.
Lange Rede kurzer Sinn (wow, ich hab schon wieder drei Absätze mit völlig nichtssagendem Gelaber vollgekriegt, huldigt mir gefälligst), "Das Grauen" ist unser heutiger Patient in der kleinen Zelluloid-Sezierschule. Der Film aus dem Jahre 1980 ist ein klassisches Exempel für den guten alten Geisterhaus-Horror, wie ihn schon "Tanz der Totenköpfe" oder "House on Haunted Hill" (der alte mit Vincent Price) zelebrierten. Und irgendwie jagten diese Filme mir, wenn sie gut gemacht waren, schon immer einen Schauer über den Rücken. Entsprechend lächerlich sind sie natürlich, wenn das Produktionsteam zu viele bewußtseinserweiternde Drogen geschluckt oder schlicht und ergreifend keinen Bock hatte, aber naja, jeder braucht ein Hobby. Ist "Das Grauen" eher ein Vertreter der ersteren oder der zweiteren Zunft, das ist die Frage, die wir hier jetzt klären wollen.
Meine Fresse, der Streifen gehört auf jeden Fall auf den ersten Stapel, jawoll. Was Peter Medak ("Romeo is Bleeding", "Species II") hier auf Film bannte ist wirklich ein Ausbund an Atmosphäre und heftigen Thrills, dass sogar gestandenen Horrorfilmfans gehörig der Arsch auf Grundeis gehen kann. Ja, damit meine ich mich. Mister "Mich erschreckt nichts, ihr Weicheier", der immer noch mit schöner Regelmäßigkeit darüber lacht, dass Ponti "The Descent (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4145203)" unheimlich fand. Ja, ich gestehe, "Das Grauen" hat's mir gezeigt. Was um so faszinierender ist, denn eigentlich hatte der Streifen nichts zu bieten, das man als alteingesessener Horrorgucker nicht schon mal irgendwo gesehen hätte. Die Prämisse ist wie gehabt, uns' Held setzt sich mit dem Geist in seinen vier Wänden auseinander und versucht ihn irgendwie los zu werden. Dabei verzichtet Drehbuchautor Russell Hunter (hat sonst nix geschrieben) auf großartige Überraschungen, unvorhergesehene Wendungen oder ähnliches. Ganz und gar der alten Schule ist der Streifen entsprungen, so geradlinig ist er. Und irgendwie auch kammerspielartig.
Den wirklich tragende Rollen gibt es in "Das Grauen" nur eine und zwei halbe. Unser Leading-Man ist der 1999 verstorbene Oskarpreisträger George C. Scott ("Patton"), der hier den alternden Hausbesitzer und vom Schicksal gebeutelten Witwer spielt und das macht der Mann unglaublich gut. Ihm beim Spielen zuzuschauen ist eine wahre Freude, so emotional und lebensnah ist seine Darstellung. Entgegen heutigen Gewohnheiten ist es wirklich toll einen Film zu sehen, in dem der Hauptdarsteller noch wirklich nach Können und nicht nach Aussehen ausgesucht wurde. Auch sonst fand ich die Darstellerriege recht erfrischend, denn Leute unterhalb von 30 findet man im Cast kaum. Kein Teeniewahn weit und breit, in den achtzigern. Ist doch schön, so einen "alte Leute Film" zu sehen. Egal, ow waren wir? Ah, genau... Die zweite bedeutsame Rolle wird bekleidet von Scotts damals angetrautem Eheweibe Trish Van Devere (spielte in einer "Columbo"-Folge, war damals immerhin auch schon knackige 37 Jahre alt), die so was wie Scotts Love-Interrest abgibt. Nicht wirklich... also irgendwie schon, aber die Chemie zwischen den beiden war... seltsam. Von einem Augenblick auf den Anderen waren die beiden plötzlich per du und so... Nett, ich hatte nämlich absolut kein Bock, mir in dem Film noch irgend welches Liebesgeschnulze anzuschauen, aber etwas befremdlich fand ich das schon. Jedenfalls liefert auch die gute Trish eine ordentliche Darbietung ab, nicht so gut wie Scott, aber sie hat auch weniger Screen-Time, ist dem Zuschauer nicht so nahe und ist außerdem eine Frau (Sexismus ftw!!!). Die dritte "große" Rolle (also mit zehn+ Minuten Screentime) spielt der zweifache Oskargewinner Melvyn Douglas ("Willkommen, Mr. Chance") und auch er muss hinter Scott zurückstecken, hat aber auch ein paar große Charakterszenen, vor allem gegen Ende.
Aber ach, große Schauspielkunst ist in einem Horrorfilm ja leider Gottes verloren, wenn der Film seinem Genre nicht gerecht wird. Da stellen wir "Das Grauen" gerade noch mal auf den Prüfstand und ich sage gleich vorweg: Er besteht. Die Aufnahmen des düsteren Hauses sind großartig, die Musik und die Soundeffekte tragen ihr übriges dazu bei. Ansonsten ist der Film recht effektarm, was es allerdings zu sehen gibt macht auch heute, nach 28 Jahren, noch einen sehr gute Eindruck (das brennende Treppengeländer war einfach nur geil). Ich kann gar nicht darauf zeigen, woher der Film eigentlich seine Faszination, seine Atmosphäre (die so dick ist, dass man sie mit dem Messer schneiden könnte) und seinen Grusel zieht, es ist irgendwie ein Konglomerat aus allem, aus einer fantastischen aber doch glaubhaften Story, aus der minimalistischen Inszenierung, aus der ruhigen Erzählweise und den wirklich sehr eindrücklichen Bildern vielleicht. Jedenfalls ist Medak mit "Das Grauen" ein wirklich großer Wurf gelungen, der den Test der Zeit besteht und auch heute noch große Klasse und verdammt unheimlich ist. Für jeden, der die Schnauze voll hat von modernem Horrorschmu mit kreischenden Teenies und einer Atmosphäre wie ein Glas Wasser.
Kommen wir zum Fazit: Beware ye who enter here... Filmfreunde die leicht zu horrifizieren sind, werden von "Das Grauen" wohl eben selbiges sein. Denn der Film ist trotz seiner eher dünnen und vorhersehbaren Story ein atmosphärisches Meisterwerk sondergleichen mit einem großartigen Darstellerensemble und einer wirklich tollen Inszenierung, so dass der Streifen auch fast drei Jahrzehnte nach seinem Erscheinen nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Für anspruchsvolle Horrorfreunde ein Muss.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (George C. Scott war ein ganz Großer seines Faches)
Plot: 05/10 (eher durchschnittliche Kost und nichts, was man heutzutage nicht schon mal irgendwo anders gesehen hätte, aber nett)
Effekte: 08/10 (relativ effektarm, aber die, die man geboten bekommt, sind große Klasse)
Anspruch: 07/10 (ein Film, der alle Sinne des Zuschauers packt und nicht mehr loslässt und sich vor allem auch noch recht intelligent aus der Affäre zieht)
Gesamtwertung: 09/10 (einer der großartigsten Horrorfilme, den ich je gesehen habe... mit Sicherheit wohl der beste klassische Geisterhaus-Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0080516/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=b_HtMqCHaV8)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
15.09.2008, 15:22
Devour - Der schwarze Pfad
http://www.meteliksizler.net/pic/oyun.jpg
DVD-Start: 09.08.2005
Regie: David Winkler
Genre: Horror
Darsteller: Jensen Ackles, Shannyn Sossamon, William Sadler
FSK: 16
Inhalt: An seinem 21. Geburtstag wird der Student Jake von seinen besten Freunden Conrad und Dakota bei einem merkwürdigen Spiel angemeldet, bei dem ihm ein mysteriöser Anrufer Aufgaben stellt. Was am Anfang noch spaßig ist wird bald ernst, als die ersten Menschen sterben.
Kritik: Can you say "generic"? Ohje, beim Tippen der Handlungszusammenfassung ist mir schon aufgefallen, wie strunzlangweilig und absolut abgedroschen der Plot unseres heutigen Streifens ausfällt. Aber was will man machen? Ich schnupperte immerhin rein, ohne vorher auch nur im Entferntesten irgend was von dem Film gehört/gesehen/gelesen zu haben, da konnte ich also anhand der Plot-Outline nicht erkennen, mit was für einem billigen Schinken wir es hier zu tun haben. So saß ich nichtsahnend auf der Couch meiner Eltern und blieb gerade noch auf Tele 5 hängen, nachdem "Clockwise" rum war. Und die ersten Minuten des Films waren auch ziemlich vielversprechend. Genialer Score, ein paar schicke Aufnahmen und vor allem noch recht undurchschaubar, das gefiel.
Dann mausert der Streifen sich aber in kürzester Zeit zu einem billigen Teenie-Horror-Versatzstück im Stil von "Düstere Legenden", "Wishcraft" (der irgendwie doch ganz lustig war) oder dem absoluten Crapfest "Soul Survivors". Wir kriegen die eindimensionalen, absolut sterotypen Charaktere vorgestellt, dann wird ein wenig gemenschelt, der Plot kommt langsam aber sicher ins Rollen und jeder, der auch nur einen einzigen Horrorfilm nach 1996 (I'm talkin' 'bout "Scream") gesehen hat, der wird gleich sagen können, wie das hier ausgeht. Ein wenig Mysteriösität wird wie mit dem Salzstreuer über's Skript gestreut, hier ein wenig Sex (sehr zahm) und Gewalt (noch viel zahmer), tadaaaa. Das schaut sich genau so langweilig, wie es klingt.
Das faszinierende an dem Film ist nämlich, dass er bei all dem völlig vergisst, dass er eigentlich ein Horrorstreifen sein will. Er ist nämlich ungefähr so atmosphärisch und grauenerregend wie ein Stück Schwarzbrot und versucht nicht mal, diese Schwäche durch billige Jump-Scares zu kaschieren. Ehrlich wahr, das ist wenn ich mich recht entsinne der erste Horrorfilm, den ich je gesehen habe, der dem Zuschauer nicht ein einziges Mal unerwartet irgend was ins Gesicht wirft. Dadurch fällt der Film als Horrorstreifen natürlich gleich von Anfang an mal durch, denn was ist horrendös daran, wenn man nicht nur nicht mal den Anflug von Grusel verspürt und sich dann auch nicht mal erschreckt? Naja, Blood & Gore hätten da noch was reißen können, damit geht der Film allerdings auch sehr sparsam um, die brutalste Stelle feiert er gleich am Anfang ab, als uns' Held Jake durch den Wald schleicht und einen Berglöwen erschießt und ausweidet. Großes Tennis.
So merkwürdig das jetzt klingen mag, einen gewissen Unterhaltungswert hat der Film dann letzten Endes doch zu bieten. Klar, er ist nicht spannend, er ist nicht interessant, er ist nicht lustig, aber irgendwie schaut man trotzdem weiter. Die Sets sind nett, die Effekte auch (wobei die Monster, die man hin und wieder zu sehen bekommt, doch sehr bedrömmelt ausschauen), die Darsteller für Teenie-Nasen ganz ordentlich... Jensen Ackles ("Supernatural", "Smallville"), der den Jake spielt, kann sogar tatsächlich ein bißchen was, wenn auch nicht viel. Shannyn Sossamon ("40 Tage, 40 Nächte", "Die Regeln des Spiels", "Kiss Kiss Bang Bang (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4148959)") bietet was für's Auge (ist sie hier doch immerhin mal mit langen Haaren zu sehen, gar nicht übel...), genau wie Dominique Swain ("Alpha Dog", "Face/Off"). Und in einer kleinen Nebenrolle ist auch noch die wohl größte Leuchte des ganzen Ensembles zu sehen, nämlich der gute alte William Sadler ("Ritter der Dämonen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4132471)", "The Battle of Shaker Heights"), der zwar nur wenig Screentime bekommt, diese aber ausnutzt. Wirklich negativ fällt nur Teach Grant (spielte mal in einer Folge "4400" und "The Dead Zone"), der des Helden ständig kiffenden und dumme Sprüche reißenden besten Freund spielt und das so grottig (zugegeben, die Rolle ist auch kacke), dass der Tod, den man ihm an den Hals wünscht, gar nicht blutig genug ausfallen kann (ohne jetzt zu viel spoilern zu wollen: Da macht der Film schon was ziemlich richtig).
Das alles macht "Devour" beileibe zu keinem guten Film, ney, der ist schon noch richtig schlecht. Denn gegen einen Plot aus der Feder von Rainer Zufall (mal ehrlich, der hat hier eine ganze Menge Plotpoints beigesteuert) und eine absolut atmosphäre- und schockfreie Inszenierung kommt das alles nicht an. Der Film bleibt trotz aller Höhepunkte (die es gibt, beispielsweise die Tatsache, dass das Drehbuch sich traut, doch ein paar sehr unbequeme Entscheidungen zu treffen) ziemlicher Grützmist, den man absolut nicht gesehen haben braucht, es sei denn aus einem einzigen Grund. Denn Ehre wem Ehre gebührt: Meine Fresse, war der Score des Streifens genial. Die musikalische Untermalung von "Devour" ist absolut großartig gelungen, wäre nur leider besser, wenn sie einen besseren Film untermalen würde.
Kommen wir zum Fazit: "Devour - Der schwarze Pfad" ist kein Horrorfilm, denn er enthält nicht einmal die kleinste Spur von Horror. Das ist um so ärgerlicher, da das komplette Skript des Streifens auf genau dieses Genre ausgelegt ist und der Film so auch abseits von Thrills und Jump-Scares nichts zu bieten hätte. Da die auch fehlen, hat der Film damit auch quasi direkt seine Daseinsberechtigung verspielt, denn alles was man hier geboten bekommt, hat man eh schon tausend mal gesehen. Und zwar besser. Ein paar Trostpunkte gibt's noch für den netten Score und das relativ kompetente Schauspielergespann, aber trotzdem ist "Devour" ein Film, den absolut niemand gesehen haben muss.
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (Sadler mag ich einfach, Sossamon sieht mit langen Haaren erstaunlich gut aus, Grant nervt einfach nur)
Plot: 03/10 (dümmlich, vorhersehbar und von den abstrusesten Zufällen bestimmt...)
Effekte: 03/10 (wenige und die wenigen, die man geboten kriegt, sehen auch ziemlich schlecht aus... furchtbare Gummimonster)
Anspruch: 02/10 (dümmlich, ohne tieferen Sinn und Zweck)
Gesamtwertung: 03/10 (vielleicht kann der Film sich damit trösten, dass er eh nie besonders viel Potential hatte, wenn man vom genialen Score mal absieht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.7) (http://www.imdb.com/title/tt0406706/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi60948761/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
16.09.2008, 01:14
The Abandoned
http://i292.photobucket.com/albums/mm40/_Toumai_/capas/abandoned.jpg
DVD-Start: 04.10.2007
Regie: Nacho Cerdá
Genre: Horror/Drama
Darsteller: Anastasia Hille, Karel Roden, Valentin Ganev
FSK: 18
Inhalt: Eine Familie sitzt im Jahre 1966 irgendwo in Russland gerade beim Abendessen, da hören sie von draußen komische Geräusche. Ein Laster hat gerade in ihrem Vorgarten angehalten, darin eine tote Frau und zwei lebende Kinder. Vierzig Jahre später kehrt Marie nach Russland, ihrem Geburtsland, zurück, um herauszufinden, wer ihre Mutter, die an diesem jenen Tage verblichen war, eigentlich gewesen ist und überhaupt und sowieso...
Kritik: Bah, wat bin ich sauer. Ne, echt ey. Ich hätte es mir ja schon denken können, traue nie einem Horrorfilm, dessen Titel sich aus einem "The" plus irgend ein beliebiges Wort zusammensetzt... "The Gathering", "The Dark", "The Nameless", was weiß ich (okay, dass "The Crow" und beispielsweise auch "The Changeling (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7215358)" darunter fielen, verschweigen wir lieber mal ganz flink). Jetzt darf sich ein weiterer Film in diese unsägliche Reihe... err... einreihen. Nämlich "The Abandoned". Hab ich gerade "verschwendetes Potenzial en masse" gehört?
Eigentlich wollte ich nicht gleich alles im ersten Absatz rauslassen, aber wie ihr vielleicht gemerkt habt, bin ich im Augenblick etwas sauer. Sauer auf die guten alten Filmkritiker, sauer auf meine DVD-Playerin (obwohl die wohl am wenigsten dafür kann), sauer auf Nacho Cerdá und sauer auf seinen ersten Full-Length-Featurefilm "The Abandoned". Denn vor etwa zwei Stunden nahm ich auf meiner Couch platz und entschied mich dafür, den Streifen anzuschauen, den ich auch schon wieder etwas länger hier herumliegen hatte. Vorher war mir so einiges versprochen worden, eine großartige Optik zum Beispiel (wofür Cerdá ja schon bei seinen Kurzfilmen bekannt war) und eine Silent Hillisch angehauchte Story, ein wahrhaft surrealer Horrortrip, zutiefst atmosphärisch und so, bla bla bla. Ich schätze, ihr wisst jetzt schon, worauf das hier hinaus läuft, nicht wahr?
"The Abandoned" wird den zugegebenermaßen doch gar nicht so geringen Ansprüchen nicht mal ansatzweise gerecht. Dabei fängt alles so vielversprechend an. Optisch ist der Streifen wahrlich eine Wonne, wunderschöne Aufnahmen sind an der Tagesordnung, was auch immer hier vor die Kameralinse kommt, es sieht einfach gut aus. Auch die musikalische Untermalung kann da mithalten, es werden ein paar wahrlich atmosphärische Stücke geboten, die gut ins Ohr gehen und schon einen dezenten Schauer über den Rücken jagen, während wir der Dinge harren, die da kommen sollen. Und harren. Und harren. Und verdammt noch mal harren. Eine geschlagene halbe Stunde schauen wir den zugegebenermaßen gar nicht so untalentierten Darstellern bei allem möglichen zu, bloß nicht bei irgend was interessantem. Erschwerend kommt hinzu, dass unsere Heroine Marie, gespielt von Anastasia Hille ("The Hole"), eine doofe Schlampe ist, so sympathisch wie ein Rasenmäher und ungefähr genau so attraktiv. Sie spielt ja nicht schlecht, aber es macht einfach nicht den geringsten Spaß, eine Figur bei langweiligen Dingen zu beobachten, die einem egaler kaum sein könnte.
Nach einer halben Stunde etwa taucht dann unser zweiter Sympathieträger auf, Nicolai, gespielt vom gern gecasteten Hollywood-Osteuropäer Karel Roden ("15 Minuten Ruhm", "Running Scared", "Hellboy"... wow, der Back-Katalog des Mannes ist echt nicht übel), den ich persönlich auch gerne sehe (davon abgesehen, dass er meistens ziemliche Arschlöcher spielt) und der auch eine gute Show abliefert, dummerweise aber gegen die völlige Charakterlosigkeit seiner Figur ankämpft. Und unterliegt. Bezeichnenderweise sind diese beiden Nasen aber auch die einzigen, die wir über 90% der Spielzeit zu sehen bekommen. Schon mal schlechte Voraussetzungen, für einen guten Horrorstreifen.
Aber der lebt ja normalerweise auch von etwas anderem, nämlich entweder von Blood & Gore, von Jump Scares oder von mächtig unheimlicher Atmosphäre. "The Abandoned" versucht alles irgendwie einzubringen und steht sich dabei mit beeindruckender Konsequenz dauernd selbst im Weg. Ein paar schicke Jump Scares sind dabei, manche davon sogar so gut ausgeführt, dass sie danach einen richtigen Schauer über den Rücken jagen, der so schnell nicht wieder weggeht (die Taschenlampen-Szene war verdammt cool), Blut und Gekröse gab es auch ordentlich (die FSK 18 finde ich im Gegensatz zu einigen anderen Rezensenten gerechtfertigt), aber wirklich auf Dauer wollte nichts davon funktionieren. Die Atmosphäre hat sich als aller erstes in die Sommerpause verabschiedet und kam nur hin und wieder noch mal für ein paar Sekunden am Set vorbei, was verdammt schade ist, denn genau auf die hatte ich mich bei dieser Art Film gefreut. Und die Jump Scares waren einfach zu vereinzelt, um wirklich ein Gefühl von Terror aufkommen zu lassen.
Die Parallelen zu "Silent Hill" sind allerdings offensichtlich und gegen Ende hatte ich auch stark das Gefühl, dass Cerdá sich teilweise von Rick Botas "Hellseeker (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5910563)" hat inspirieren lassen, da waren ein paar doch recht ähnliche Motive mit an Bord. Aber vor allem bei der Szene, in der Marie sich im Schrank versteckte und von dort aus das Geschehen im angrenzenden Zimmer beobachtete, da musste ich schmunzeln, denn es erinnerte mich vehement an die Szene in "Silent Hill 2", in der James den Pyramidenkopf bei ein paar unorthodoxen Praktiken mit den Mannequins beobachtete. Coole Sache, sorgte für einen gewissen Charme.
Aber nur mit guten Darstellern (die scheiß Rollen spielen), einer kleinen Portion Charme und ein paar netten Schockmomenten dreht man keinen guten Horrorfilm, das beweißt "The Abandoned" leider auf sehr schmerzhafte Art und Weise. Es gibt nämlich einen Punkt, an dem es der Streifen so sehr verkackt, dass er jenseits jeglicher Rettung ist. Und der ist das Drehbuch. Das ist nicht nur so lahmarschig aufgebaut, dass es weh tut, nein, es kümmert sich auch nicht um sein eigenes dummes Gewäsch, tritt die filminterne Logik mit Füßen, baut sowieso auf ein paar unglaublich beschrappten Ideen auf und ist im Endeffekt auch noch völlig substanzlos. Allein die Tatsache, die die Geschehnisse des Films in Gang bringt, ist schon völlig hohl, denn der Grund ist von so trivialer Natur (okay, nicht wirklich, aber der Fall ist sicher kein Unikum), dass die Welt, in der "The Abandoned" spielt, geradezu in mysteriösen Todesfällen, die von Geisterhand herbeigeführt wurden, ersticken müsste. Auch das große "WIESO?" bleibt gegen Ende voll und ganz auf der Strecke, da häufen sich die merkwürdigsten Geschehnisse und kein Mensch versteht noch wieso gerade jetzt oder was überhaupt los ist. Und von den losen Enden, die im Skript stecken, will ich gar nicht erst anfangen. Der Film stützt sich einfach auf ein Gerüst aus viel zu vielen Unglaubwürdigkeiten, die nicht mal die größte Suspension of Disbelief mit einem ganzen Liter Whiskey runterwürgen könnte.
Und dieses Gerüst bricht während dem letzten Akt von "The Abandoned" katastrophalerweise komplett zusammen. Die schlechte Schreibe des Drehbuchs buddelt dem Streifen mit einer Begeisterung das eigene Grab, dass man Drehbuchautor Karim Hussain am liebsten als Leichenbestatter engagieren möchte. Was im Endeffekt dabei raus kommt, kann man wohl am Besten folgendermaßen beschreiben:
Kommen wir zum Fazit: "The Abandoned" wirft das Potenzial, das der Streifen mal hatte, mit beiden Händen großzügig zum Fenster raus. Die hübsche Optik kann einfach nicht über die Planlosigkeit der Marschrichtung hinwegtäuschen. Und vor allem nicht über die unglaubliche Schlamperei im Drehbuch-Department. Mit einem tighteren Skript und einer klareren Ausrichtung auf Atmosphäre hätte der Streifen hammergeil werden können, so ist er ein Paradebeispiel der verschenkten Gelegenheiten. Ein ganz netter Horrorfilm zum einmal Anschauen und dann darüber Ärgern, dass man daraus nicht mehr gemacht hat. Mehr nicht.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Hille und Roden tragen den Film gut, kämpfen aber gegen ihre scheiß Charaktere an)
Plot: 02/10 (vollkommen inkonsequent und inkonsistent mit wenigen Augenblicken der Kompetenz)
Effekte: 07/10 (die Gore-Szenen sehen schon relativ künstlich aus, sind aber trotzdem ganz nett)
Anspruch: 03/10 (eher darauf ausgerichtet, eine sinnliche Erfahrung zu sein, was sich aber an dem dummbrätzigen Drehbuch stößt)
Gesamtwertung: 05/10 (ich wollte den Film mögen, aber es hat eben nicht sein sollen...)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.8) (http://www.imdb.com/title/tt0475937/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1552810265/)
Die DVD bei Amazon.de
The Warriors (Ultimate Director's Cut)
http://www.geocities.com/theactionkingsd/WARRIORS-Dvdcover.jpg
Name: The Warriors
Erscheinungsjahr: 1976
Genre: Crime / Drama
Regie: Walter Hill
Darsteller: Michael Beck, James Remar, Dorsey Wright u.a.
FSK: 18
Laufzeit: 93 min.
Inhalt:
Bandenchef Cyrus ruft zum großen Zusammentreffen der Straßenbanden auf, jeweils 9 Mann einer Gang sollen unbewaffnet sich mit allen anderen an einen Ort treffen und hören was Cyrus zu sagen hat. Der hat nach seiner Rede die Menge auf seiner Seite, kann den Erfolg aber auch schon nicht mehr auskosten, da mal wieder einer sich nicht an die Regeln halten konnte und einen Revolver mitgebracht und den guten Cyrus einfach mal erschossen hat. Und weil der Mörder so blöd nicht ist, beschuldigt er gleich einmal eines der nahestehenden „The Warriors“-Mitglied. Ob nun unschuldig oder nicht, müssen sich die Warriors nun ihren Weg in das Heimatviertel nur mit ihren Fäusten freikämpfen.
Meinung:
Ach, die lieben Kultfilme. Es gibt ein paar bei denen sich die Allgemeinheit einig ist, dass es Kultfilme sind, dann gibt es wiederrum ein paar bei denen es ein paar einsame Streiter gibt, die den Begriff Kultfilm einfach für einen bestimmten Film nicht anerkennen wollen, weil es einfach kein guter Film ist (bestes Beispiel, „Pulp Fiction“ oder andere Tarantino-Filme wie „Kill Bill Vol.1“ und „Kill Bill Vol.2“ ^2^) und dann gibt es diese Kultfilme mit Verfallsdatum (eigenartiger Begriff…) die zwar zu ihrer Zeit ganz groß waren, heute aber mehr so zum gehobenem Durchschnitt zählen.
Meiner bescheidenen Meinung nach ist „The Warriors“ ein gutes Beispiel für letztere Kategorie. Im Jahre 1976, als der Film in die Kinos kam, war die Thematik Straßengangs noch heikel, heute gehört das ja praktisch zum Alltag von Film-Schauern und Spielern.
Die damals heikle Thematik hat damals auch dazu geführt, dass der Streifen von der FSK mit einem „Ab 18“ gebrandmarkt wurde, dazu einmal ein paar Worte: Das ist unter anderem einer der größten Schwachsinnigkeiten der Filmgeschichte, der Film schreit förmlich danach noch einmal eingereicht und geprüft zu werden und ich würde einiges darauf wetten, dass er dann auch mit einer FSK „Ab 12“ davon kommen würde, da der Film nach heutigen Maßstäben nur ansatzweise brutal ist. Um genau zu sein gibt es eigentlich nur in zwei Szenen Blut zu sehen und in diesen Szenen ist nicht einmal jemand gestorben.
Soweit so gut, jetzt mal zum eigentlichen Film.
Müsste man den mit einem Adjektiv beschreiben wäre es wohl „cool“, denn das ist „The Warriors“ nämlich und das verdankt es allen voran der Gestaltung der verschiedenen Banden, die optisch unterschiedlicher nicht sein könnten. Angefangen bei ganz normalen Straßenbanden in Jeans und grünem T-Shirt, über eine Mädchenbande bis hinzu zu den „Baseball Furies“ die in voller Baseballmontur und Gesichtsbemalung aufmaschieren, ist alles dabei. Zumindest während der ersten Viertelstunde wo besagtes Treffen stattfindet. Danach gibt’s nämlich gerade noch eine Handvoll Banden die Jagd auf die Warriors machen und das schmerzt dann doch etwas, da der Film einfach noch so viel cooler sein könnte, wenn er etwas länger gewesen wäre und in der Zeit nur ein paar Prügeleien mit unterschiedlichen Banden gezeigt hätte. Nebst diesen coolen Banden gibt’s noch ein paar originelle Ideen wie die immer wieder mal kurz eingeschnittenen Radiosequenzen, moderiert von einer Frau von der man sowieso fast nie mehr sieht als ihre Lippen an einem Mikrofon, während sie die Warriors für vogelfrei erklärt und immer wieder sarkastische Zwischenmeldung der Jagd auf jene liefert.
Streitpunkt für Fans des Films bilden (die nur in der Ultimate Director's Cut enthaltenen Comic-Szenenübergänge), der eine findet sie passen gut, der andere findet die passen überhaupt nicht. Gerade wegen dem Inhalt der Rede von Cyrus (man will ja nicht spoilern) und den verschiedenen, definitiv nicht-real gestalteten Gangs halte ich diese Comic-Übergänge für eine gute Idee und passt recht gut zum Rest des Films.
Die Handlung ist, obwohl eigentlich eher grundsolide und ohne große Wagnisse, spannend. Abgesehen von 2 Momenten wo man als Filmfan ganz genau weiß, dass man, wäre man an der Stelle des Warriors/ oder der Warriors, niemals so handeln würde, da das ja nur schief gehen kann. Logikfehler gibt’s eigentlich nur einen, als einer der Warriors, obwohl er ohne Waffen zum Treffen gekommen ist, plötzlich mit Molotow-Cocktail dasteht. Etwas anders sieht’s aber mit den Charakteren aus. Optisch passt eigentlich nahezu jeder in seine Rolle, allen voran Michael Beck als Swan, der die Warriors nach dem Treffen anführt. Wenn der Mann einfach nur mit starrem Blick in die Kamera schaut ist es, mal wieder, einfach nur cool, dafür gibt er kaum mehr als 1-2 Sätze auf einmal von sich und die Charaktergestaltung allgemein ist eher flach gehalten. Blöd, weil die Warriors viel individueller hätten sein können und aus Bösewicht Luther hätte man auch noch so viel mehr machen können.
Gut, Charaktere die besser sein könnten, es aber nicht sein, müssen einen Film nicht schlecht machen wenn es doch viel erfreuliche Gewalt gibt. Eine richtige Prügelei zögert „The Warriors“ erstaunlich lange heraus und wenn es dann endlich soweit ist, wird man dann doch etwas enttäuscht sein, weil die Kämpfe einfach nicht so gut sind, wie man das heutzutage etwa aus Filmen wie „Hooligans“ gewohnt ist.
Kurzum also, „The Warriors“ ist ein (cooler^^) Film mit ein paar Stärken, aber eben auch ein paar Schwächen.
Dass „The Warriors“ zu seiner Zeit ein Kultfilm war überrascht definitiv nicht, aber nach heutigen Maßstäben gemessen gibt es einfach Besseres, das macht den Film aber ja nicht schlecht.
Einzelwertungen:
Darsteller: 06/10 (Solide, keine wirklichen Größen dabei)
Effekte: 06/10 (Ganz okay)
Plot: 08/10 (Der Plot ist wirklich cool, die Handlung an und für sich spannend und die verschiedenen Gangs sind einfach nur toll)
Anspruch: 05/10 (Damals war’s wohl wegen dem Szenario nicht für jedermann, heutzutage nichts Besonderes)
Gesamteindruck: 07 /10 („The Warriors“ ist ein guter Film, aber heutzutage einfach kein Kultfilm mehr)
imdb 7.6 (http://www.imdb.com/title/tt0080120/ )
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=MV4cgs-bPic)
Harbinger
17.09.2008, 01:28
Wolf
http://www.sineport.com/poster/eski/wolf.jpg
Kinostart: 15.09.1994
Regie: Mike Nichols
Genre: Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)/Thriller (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379178)
Darsteller: Jack Nicholson, Michelle Pfeiffer, James Spader
FSK: 16
Inhalt: Der alternde Verleger Will Randall wird auf der Heimfahrt von Neu England nach New York auf einer einsamen Landstraße von einem Wolf gebissen. Kurz darauf bemerkt er Veränderungen an sich. Er fühlt sich jünger, vitaler und seine Sinne haben sich deutlich verbessert, so dass er seine Arbeit nicht nur ohne Brille erledigen kann, sondern auch hört, was hinter verschlossenen Türen gemauschelt wird. Mit diesen neugewonnenen Kräften nimmt er es nicht nur mit seiner betrügerischen Frau, sondern auch mit seinem hinterfotzigen Chef auf. Aber seine Metamorphose bringt nicht nur Vorteile mit sich, denn nachts verwandelt er sich in eine gewalttätige Bestie...
Kritik: Okay, wen muss ich ficken, um endlich mal wieder einen guten Film zu sehen? Hihi. Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen, das Review heute mal mit einem leicht abgewandelten Zitat von Ellen Ripley aka Sigourney Weaver anzufangen (war aus "Alien 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5983063)", wenn mich meine grauen Zellen nicht täuschen). Ja, wahr ist es, denn in letzter Zeit lief mir (mit Ausnahme von "Das Grauen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7215358)") eigentlich nur jede Menge Scheiße übern Weg, besonders wenn ich irgend welche silbern glänzenden Scheiben in meine heißgeliebte DVD-Playerin schob (okay, auch das stimmt nicht ganz, sah ich mir doch vor kurzem noch mit einem Kumpel mal wieder "Serenity" an und der Film rockt einfach nur die Scheiße fett, wenn ich mal bei good 'ol Fäkalsprache bleiben darf).
Heute Abend fing ich mal wieder mit dem guten alten "Abominable" an, den meine Playerin ein weiteres mal hartnäckig verweigerte (das Ding entwickelt sich langsam aber sicher zum Running-Gag, hab ich so das Gefühl... ich seh's schon kommen, eines Tages kriege ich den Film zum Laufen - oder überwinde meine Faulheit und schlepp das Scheibchen rüber zum Rechner und schau ihn mir da an, aber Filme nicht auf dem Sofa schauen? Ney!!! - und dann ärgere ich mich darüber, wie viele Stunden ich damit verschwendet habe, die Disc zu reinigen und wieder und immer wieder ins Laufwerk zu schieben, denn wahrscheinlich wird der Streifen sehr kacke sein, aber ich schweife ab) und dann schwenkte ich um zur Edgar Allan Poe Verfilmung "The Pit And The Pendulum" aus dem Hause Stuart Gordon/Jeffrey Combs (mal ehrlich, wenn die beiden einen Film drehen und er nicht "From Beyond" heißt, dann kann er gar nicht schlecht sein, oder?), aber da das gleiche. Okaaaaay, schön ruhig atmen, nicht aufregen... Was war denn noch so da, das man audiovisuell goutieren könnte? Ahaaaa, der lag auch schon eine Weile rum und soll (laut meinem Bruder) sehr ansehbar sein. Sein Name: "Wolf". Schlicht, ergreifend, treffend.
Um auf die anfängliche Frage zurück zu kommen: Na wen muss ich denn nu ficken? Die Antwort ist so einfach wie unüberraschend: Jack Nicholson, den dreifachen Oskarpreisträger, der schon so starke Streifen wie "The Shining", "Departed (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6898126)" und den allerersten "Batman" mit seiner Schauspielkunst veredelte. Und um die homoerotischen Tendenzen hier auszugleichen: Michelle Pfeiffer (leckt mich Leute, is mir Schnuppe ob die Tante über 50 ist, sie ist und war allzeit verdammt heiß, aber wie Ponti eben im ICQ richtig sagte, als ich das ihm gegenüber äußerte: "aber gut, du bist ja auch in etwa ihr Alter"), unsere lieblings-Catwoman aus "Batman Returns" oder George Clooneys Love-Interest aus dem sehr spaßigen "Tage wie dieser". Wat denn, beide auf einmal? Ja ne, wir sollten den Coitus-Humor an dieser Stelle mal abstellen und unser heutiges Review ernsthafter fortsetzen, denn eigentlich musste ich keine sexuellen Dienste ableisten (wobei mich das bei Madame Pfeiffer echt nicht gestört hätte, hehe... argh, ich wollte das ja lassen und hoffentlich ließt meine Liebste das hier nicht... tum di dum, weiter im Text), sondern mich nur dazu durchringen, den Film von Mike Nichols ("In Sachen Henry", "Charlie Wilson's War", "Good Vibrations - Sex vom anderen Stern"... der war irgendwie cool) einzulegen, auf Play zu drücken und die zwei Stunden und zwei Minuten (einer der längsten Filme, den ich in letzter Zeit gesehen habe) durchzuhalten.
Ja, "Wolf" ist gut. Nicht mehr, aber verdammt noch mal auch nicht weniger. Was wir hier haben ist ein netter kleiner Werwolfstreifen, der niemals nicht die Welt verändern wird oder in irgend einer "Das ist mein absoluter Lieblingsfilm"-Liste auftauchen wird (zumindest nicht in meiner), aber der 120 Minuten absolut solide Unterhaltung bietet, ohne wirklich was außergewöhnliches zu tun, allerdings auch ohne besonders viel zu versemmeln. Ein bißchen was macht er dann doch falsch, aber das lässt sich schnell aufzählen. Die (wenigen) Actionszenen leiden unter dem exzessiven Slow-Motion-Einsatz, denn so wirken sie nicht irgendwie dramatischer, sondern einfach nur verdammt langsam. Auch ansonsten bekleckert der Film sich nicht mit Ruhm, wenn er die Zeitlupen-Keule auspackt (das tut er übrigens in den komischsten Augenblicken, zum Beispiel wenn Michelle Pfeiffer vom Pferd fällt oder Jack Nicholson rückwärts auf's Bett schubst), denn das passt einfach nicht gut und wirkt irgendwie... hakelig. Die Story ist etwas platt, wenn auch sehr sympathisch. Und vor allem das Ende kommt zu plötzlich. Da hätte man vorher ein wenig den breitgetretenen Kram kürzen können, um da noch ein bißchen mehr Spannung aufzubauen. Zudem ist der Film ziemlich vorhersehbar und die Figur von James Spader ("Secretary", "Stargate", "Mannequin") hat zu wenig Screentime dafür, dass sie der Fiesarsch vom Dienst ist (sprich: mehr Zeit auf der Mattscheibe, dann hätte man den Kerl auch wesentlich böser rüberkommen lassen können). Dazu ein paar etwas doofe Dialoge und wenn Nicholson als Wolfmann rumhüpfte wirkte das hin und wieder etwas lächerlich (nicht so lächerlich wie Paul Naschy in diesem 70er-Jahre-Werwolfklopper "Night of the Vampire", aber naja...).
Damit haben wir alle Schwachpunkte aber schon abgehakt, der Rest des Streifens geht - wie schon zuvor gesagt - schwer in Ordnung. Die Darsteller sind fantastisch, vor allem Langsamsprecher Nicholson ist eine wahre Wonne. Seine Mimik ist einmalig, seine physische Präsenz sowieso. Kein Wunder, dass der Mann drei Academy Awards in der Vitrine hat (oder wo auch immer er die Teile aufbewahrt... vielleicht ja auch als Küchenrollenhalter... nein, ich sollte nicht von mir auf andere schließen). Michelle Pfeiffer steht ihm in wenig nach (und sieht auch noch verdammt scharf aus, erwähnte ich das bereits?), sie hat sich ihre bisherigen drei Oskarnominierungen (ging jedes Mal leer aus) sowieso verdient und spielt auch noch einen sehr coolen Charakter. James Spader macht ebenfalls alles richtig, hat aber wie gesagt relativ wenig Screentime abbekommen, wodurch sein Charakter merklich leidet. Aber immer wenn er zu sehen ist, dann ist seine Performance absolut großartig. In einer tragenderen Nebenrolle sehen wir noch Christopher Plummer (Vater von Amanda Plummer und Darsteller unter anderem in "Alexander" und "A Beautiful Mind"), der dem Film auch sichtlich gut tut. Und David Schwimmer ("Friends", "Big Nothing (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6251944)") hat einen Kurzauftritt als Cop, der Wolfmann Nicholson im Zoo festnehmen will. Wie gesagt, ein absolut genialer Cast mit einem einzigen Schwachpunkt, der da David Hyde Pierce ("Hellboy", "Der Schatzplanet") heißt und Nicholsons Mitarbeiter Roy spielt. Er war nicht gänzlich Scheiße, aber er hatte eine Szene, in der er ein so grottenschlechtes "Oh my God" abzog, dass sich mir schmerzhafterweise die Fußnägel hochrollten. Grauenhaft. Zum Glück verschwindet er nach etwa 30 Minuten auf nimmer Wiedersehen aus der Handlung.
Auch sonst glänzt der Film in fast jeder Hinsicht. Die Ausstattung ist toll, die Werwolfmasken sehen zwar etwas armselig aus, aber Nicholsons diabolisches Grinsen macht das locker wieder wett. Es gibt ein paar lose Enden im Drehbuch, aber die fallen nicht schlimm ins Gewicht und das Ende war ziemlich zufriedenstellend, wenn auch (ich will nicht spoilern, aber hey) ein wenig tragisch. Wurscht, die Spannung ist jedenfalls den ganzen Film über angenehm hoch, ein paar lustige Szenen sind auch dabei und allem voran ist der Film einfach durchweg unterhaltsam, ohne dass irgendwie Leerlauf aufkommen würde.
Kommen wir zum Fazit: Man kann zwei Stunden bestimmt schlechter nutzen, als wie wenn man sich "Wolf" anschauen täte. Eine großartige Darstellerriege und eine sympathische Story machen den Film zu einem netten Unterhaltungsschinken für Freunde des Werwolf-Mythos. Alleine um Nicholsons großartige Mimik und Pfeiffers wohlgeformten Hintern... äh... SCREENPRÄSENZ, meinte ich, zu begaffen, lohnt der Streifen sich. Die paar Abzüge im Dramaturgie-Department muss der Streifen sich gefallen lassen, klar, aber abgesehen davon ist er angenehm solide Unterhaltung.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (Nicholson und Pfeiffer, was braucht man mehr?)
Plot: 06/10 (sympathisch, wenn auch weit davon entfernt genial zu sein)
Effekte: 05/10 (ein wenig Blut und ein paar merkwürdige Wolfsmenschen-Masken, ganz okay)
Anspruch: 05/10 (mehr Unterhaltungsfilm als irgend etwas sonst, aber nicht hirnverbrannt)
Gesamtwertung: 07/10 (kein Meilenstein, aber ganz einfach gute, saubere Unterhaltung)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.9) (http://www.imdb.com/title/tt0111742/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=aCbPyQxfw74)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
22.09.2008, 12:09
The Gore Gore Girls
http://www.fastweb.be/billybop/REVIEWS/GoreGoreGirls/GoreGoreGirls.jpg
DVD-Start: 29.11.2004
Regie: Herschell Gordon Lewis
Genre: Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Krimi (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379142)
Darsteller: Frank Kress, Amy Farrell, Henny Youngman
FSK: 18
Inhalt: Ein Killer geht um und meuchelt Stripperinnen auf gar grausame Weise. Eine schubst er mit der Plauze mehrfach in einen Spiegel, eine andere wird von ihm per Hackebeil etwas gesichtsloser gemacht. Die Reporterin Nancy Weston engagiert den reichen Privatdetektiv Abraham Gentry um der Sache nachzugehen und möglichst die Exklusivrechte an allem möglichen an sie abzutreten.
Kritik: Der gestrige Abend fing prinzipiell an wie jeder andere. Für's Protokoll: Ja, ich schob "Abominable" mal wieder in Marla (endlich hat sie einen Namen, ich bin ja sooooooo glücklich) und nein, er lief schon wieder nicht. Aber diesmal versuchte ich es tatsächlich nur ein einziges Mal (aufgeschoben ist nicht aufgehoben, eines Tages krieg ich dich, du dummer Film!!!), danach durchforstete ich wieder den stetig anwachsenden Stapel nicht gesehener Filme (auf den sich letztens noch Michele Soavis "The Church (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7333210)" gesellte, auf den bin ich mal äußerst gespannt) mit einem Gedanken im Hinterkopf: "Heute will ich mal wieder was blutiges, komme was da wolle!" Das kann ja gründlich schiefgehen, das merkte ich schon das eine oder andere Mal, zuletzt wohl bei "Botched (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7150099)", der zwar relativ blutig, aber weit davon entfernt war, gut zu sein. Der gestrige Streifen (eigentlich eher heutige... ich kam erst gegen halb zwei in der Früh dazu, mich auf dem Sofa niederzulassen) hatte auch viel Potential einiges zu verkacken und ohne zu viel verraten zu wollen: Er hat's gut genutzt.
Egal, es handelt sich dabei nämlich um "The Gore Gore Girls", ein Splatterfilm aus dem Jahre 1972 vom Exploitation-Erfinder Herschell Gordon Lewis höchstpersönlich. Der Streifen lag hier schon seit ewigen Zeiten rum, aber nach der "The Wizard Of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)"-Katastrophe hätte ich mir lieber zwölf Stunden im Akkord in die Eier treten lassen, als mir noch einen Film von diesem Stümper anzuschauen. Naja, ihr habt's ja eh schon geahnt: Alten Count hat irgendwo eine masochistische Ader und so schob ich "The Gore Gore Girls" schließlich ohne Rücksicht auf Verluste in Marla rein, weinte innerlich ein paar bittere Tränen, weil mein Bier alle war (das hätte vielleicht helfen können), und harrte dann der Dinge, die da kommen sollten...
Gut, fassen wir doch mal zusammen, was "The Gore Gore Girls" verkackt, als ob's kein Morgen mehr gäbe. Die Darsteller sind zwar nicht so unglaublich schlecht wie in "The Wizard Of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)", Frank Kress' Darstellung des chauvinistischen Detektivs ist teilweise sogar richtig nett, wenn auch total over the top und so lebensnah wie ein Pappaufsteller von Sylvester Stalone. Amy Farrell, die Nancy spielt und skriptbedingt quasi dauerscharf auf Abraham ist (wie jede Frau in diesem Film, hehe), spielt grauenhaft, sieht aber ganz gut aus, was sich durch ihre unglaublich schlechte Stripeinlage wieder relativiert. In einer Nebenrolle dürfen wir auch noch Ray Sager bewundern, der Montag the Magnificent spielte im "Wizard Of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)", ansonsten gibt's hier keine Nasenbären die davor oder danach noch mal ihren Allerwertesten vor eine Kamera befördern durften. Typisch Lewis halt.
"Schlechte Stripszenen" schnitt ich schon mit einem Halbsatz an... Ja, das Drehbuch will es so, dass wir uns im Stripschuppen-Milieu bewegen (da kann Lewis wenigstens Möpse zeigen und die hat der Mann ja sehr gern... na gut, wer eigentlich nicht?). Okay, ich war erst einmal in meinem Leben in so einem Etablissement und das war weder in den USA noch in den 1970ern, aber... Meine Fresse. Ich glaube nicht mal damals und da wurde die Männerwelt so bescheiden erotisiert, wie es uns der Film weiß machen will. Die Stripperinnen sehen nicht nur größtenteils völlig daneben aus, ihre Tanzkunst lässt sich auch mit "affiges Rumgehüpfe zu unpassender, sich ständig wiederholender Musik" ganz gut zusammenfassen. Bei jedem Applaus, den eine der Damen nach ihrer Show bekommen hat, befiel mich ein gar heiterer Lachanfall, denn verdient war da gar nix. Den Höhepunkt bildet, wie bereits angedeutet, die Szene, in der Amy Farrell die Hüllen fallen lässt, denn aus irgend einem Grund wollte die Dame wohl ihre Hupen nicht vor die Kamera halten, so dass wir sie ständig nur von den Schultern an aufwärts sehen, während sie mit einem Gesichtsausdruck wie mindestens drei Pillen Ecstasy ihren spastischen Zuckungen erliegt... eh, sorry. Tanzt. Haha, guter Witz.
Das musikalische Department hab ich auch mal schon am Rande mitgenommen... Das war scheinbar völlig überfordert damit, einen anständigen Soundtrack für den Film zu komponieren. Anders kann ich mir den inflationären Einsatz von immer wieder denselben basslastigen Clubsounds in jeder möglichen und unmöglichen Szene nicht erklären. Ohrwurmig ist es ja irgendwie, aber eigentlich eher auf eine erheiternde Art und Weise. Ehrlich, die Musik des Films wird über alle Maßen strappaziert und kommt außerdem immer dann um die Ecke, wenn man sie am wenigsten erwartet hätte, resp. gebrauchen könnte. Akustisch ist der Film ein Graus.
Auch optisch ist nicht viel zu holen. Die Sets sind so billig, dass man meinen möchte, sie wären vom Spermüll oder so. Auch die sonstige Ausstattung leistet nicht gerade großes, aber das kennen wir ja von Lewis. Und die Gore-Effekte sind auch absolut schundig. Nicht ganz so schlimm wie bei "The Wizard Of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)", das muss zur Ehrenrettung des Streifens gesagt werden. Aber gut ist anders. Die Gummimasken sind absolut offensichtlich, oft wird viel zu dunkel gefilmt, so dass man überhaupt nicht erkennen kann, was da los ist. Das Blut ist zu wässrig und wie schon ein paar Jahre zuvor ruht Lewis sich manchmal viel zu sehr auf ewigen Close-Ups seiner hässlichen Schmoddereien aus. Es ist nicht so schlimm wie noch beim "Wizard Of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)", aber manchmal nervt's einfach.
Die größten Klopser aber leistet sich das Drehbuch. Die Story ist prinzipiell völlig simpel, aber stellenweise absolut nicht nachvollziehbar, Spannung kommt auch keine auf (obwohl es theoretisch eine ganz nette Murder-Mystery sein könnte), das verhageln die immer wieder eingeschobenen Stripsequenzen und die bedrömmelten Morde total. Und wenn unser Held am Ende bei der Enthüllung des Mörders mit Fakten daher kommt, die der Zuschauer überhaupt nicht kannte und die ihn auf die Spur des Täters führten, dann kann man sich nur noch auf die Stirn patschen und sich fragen, was das eigentlich soll. Immerhin ist das pacing relativ flink, wenn auch die ein oder andere Szene zu sehr plattgetreten wird.
So weit so grützig. Bleibt jetzt eigentlich nur noch eine Frage zu beantworten... Wenn alles an dem Film so scheiße ist... Warum fühlte ich mich dann so gut unterhalten? Ehrlich wahr, so kacke der Film prinzipiell war, so viel Spaß hatte ich eigentlich dabei. Hin und wieder musste ich wegen all der Dummheit, die sich da vor mir abspielte, herzhaft lachen, ein paar der Schmoddereien waren sogar ganz kompetent und interessant und das wichtigste von allem: Abraham Gentry ist die verdammt coolste Sau, die ich seit langem in einem Film gesehen habe. So lachhaft das Spiel von Frank Kress eigentlich ist, so verdammt genial bringt er den absolut selbstverliebten, total von sich überzeugten und dermaßen lässigen Detektiv rüber. Klar, er ist ein wandelndes Klischee, absolut Stereotyp. Aber ich liebe ihn, wahrlich und wahrhaftig. Dem hätte ich noch stundenlang dabei zuschauen können, wie er einfach nur durch die Gegend läuft und die Selbstsicherheit in Person ist.
So trägt Frank Kress, ein absolut untalentierter Schauspieler vor dem Herren, diese prinzipiell total verkackte Lachnummer im Alleingang und sorgt dafür, dass aus einem Film für die Tonne doch noch etwas ansehnliches wird. Unglaublich aber wahr.
Kommen wir zum Fazit: Mit "The Gore Gore Girls" rehabilitiert Lewis sich zumindest ein wenig in meinen Augen. Zwar ist der Film objektiv betrachtet ziemlich scheiße und uns' Regisseur selbst tut nichts dazu um ihn zu retten, aber allein für die genial schlechte Performance von Frank Kress lohnt es sich, den Film in Augenschein zu nehmen, sofern man ein bißchen was mit Exploitation-Cinema anfangen kann. Sicher muss man den Streifen nicht gesehen haben, aber im Gegensatz zu "The Wizard Of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)" wird's auch keinem weh tun, wenn er es trotzdem tut.
Einzelwertungen
Darsteller: 03/10 (allesamt unter aller Sau, aber Frank Kress ist einfach zu cool)
Plot: 01/10 (dünner als dünn, dümmer als dumm, total inkonsistent und eh nie spannend)
Effekte: 03/10 (schlechte Blood & Gore Effekte so weit das Auge reicht)
Anspruch: 01/10 (vollkommen daneben... Exploitation halt)
Gesamtwertung: 06/10 (irgendwie mag ich den Film, auch wenn er es theoretisch nicht verdient hat)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.3) (http://www.imdb.com/title/tt0068649/)
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Der Soldat James Ryan
http://www.silvio-patzer.com/medien/filme/Der%20Soldat%20James%20Ryan.jpg
Name: Der Soldat James Ryan
Erscheinungsjahr: 1998
Genre: Krieg (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379141)
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Tom Hanks, Tom Sizemore, Edward Burns
FSK: 16
Laufzeit: 163 min.
Inhalt:
Eine Gruppe von Soldaten soll nach dem D-Day den Private James Ryan finden, da dessen 3 Brüder gefallen sind und dieser, der letzte lebende Sohn, deshalb nach Hause geschickt werden soll.
Meinung:
Man kennt das doch, irgendjemand den man sehr schätzt und verehrt meint es nur gut mit einen und rät einem eine bestimmte Tätigkeit einfach bleiben zu lassen. Aber, weil man sich ja selbst jeden Tag auf’s neue beweisen muss wie eigenständig man ist und dass die Welt eigentlich nur eine Ansammlung unfähiger Menschen ohne Filmgeschmack ist, hört man nicht auf diese geschätzte und verehrte Person und macht genau das Gegenteil von dem was man eigentlich machen sollte.
Lange Rede, kurzer Sinn, Count sagt ich soll mir „Der Soldat James Ryan“ nicht ansehen, ich sag „Du hast ja keine Ahnung, du fandest ja „Full Metal Jacket“ auch schon schlecht.“ und zieh natürlich los und schau mir den Film an.
TjaDa sind wir nun also und für die meisten unter euch wohl wenig überraschend, Count hatte mal wieder vollkommen Recht.
Paul Giamatti durfte in "Shoot 'Em Up" (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4465336) einen unglaublich weisen Satz sagen: „Besides, violence is one of the most fun things to watch.” Und weil der gute Mann damit vollkommen Recht hat, müssten Kriegsfilme aller Art, die gerne und offen Gewalt zeigen, eigentlich einfach richtig gut sein. Jop, Ausnahmen bestätigen die Regel und „Saving Private Ryan“ (wie er im Englischen heißt) ist für diese These eine Lehrbuchausnahme.
Bei dem Film handelt es sich, angeblich, um einen der härtesten und packensten Kriegsfilme unserer Zeit. Die Grundidee auf die der Film aufbaut ist eine PR-Mission, in der ein junger Soldat nach Amerika zurückgeschickt werden soll, nachdem all seine Brüder gefallen sind.
Um auf das unterhaltsame Thema „Gewalt“ zurückzukommen: Was das betrifft ist der Film absolut schonungslos, aber leider unglaublich weit davon entfernt, das als positive Eigenschaft zu nutzen. Nach den ersten Minuten D-Day wusste ich nicht ob ich über die dargestellte Gewalt lachen oder weinen soll. Damit meine ich nicht die Szene wie etwa die Landungsboote den Strand erreichen und die Soldaten sofort von MGs niedergemäht werden, aber alleine in dieser ersten Sequenz gibt es einfach zahlreiche, sinnlos und geschmacklos brutale Szenen. Um ein paar Beispiele zu nennen, etwa das Ableben des Funkers mit dem Tom Hanks redet, sich wegdreht, nochmal mit ihm redet, sich wieder wegdreht und als er nochmal mit den Funker reden will hat der ein großes Loch im Kopf, blöd dabei ist nur, dass man sowieso schon weiß, dass der gute Mann sterben wird, von dem Moment an wo er zum ersten Mal im Bild war, einfach weil in „Der Soldat James Ryan“ gestorben wird ohne dadurch irgendeine moralische Botschaft auszudrücken oder ohne den Tod wirklich als ein großes Drama darzustellen. Den Gipfel des Schwachsinns bildet für mich in den ersten 20 min. die Szene wo ein Soldat von einem Scharfschützen den Helm weggeschossen bekommt, sich ungläubig an den Kopf fasst, man ihm noch gratuliert, dass er es überlebt hat, aber in keinster Weise daran denkt seine Birne aus der Schussbahn zu bringen und dann – richtig, der darf dann auch gleich draufgehen. Gleich zu Beginn zeigt sich auch noch eine weitere Schwäche des Films, die aber dann auch nur einmal auftritt, nämlich eigenwillige Kamerawinkel. Damit meine ich etwa die Szene wo der amerikanische Scharfschütze zu Beginn ein paar Deutsche erschießt und dabei seine Gebete vor sich hinmurmelt (was später im Film eigentlich ganz cool kommt, während es hier einfach nur so unglaublich lächerlich wirkt).Wovon es in dem Film wirklich, neben sinnloser Gewalt, mehr als nur genug gibt ist, genauso wie die meisten Gewaltszenen, sinnlose Dramatik. Damit meine ich unter anderem solche Hintergrundinformationen zu Charakteren wie die des Sanitäters, der von sich und seiner Mutter erzählt, wo man sich schon vorab denkt: „Na, was für ein Drama wirst du mir gleich wieder erzählen?“ oder Szenen wo ein einziger Soldat nach dem D-Day weint (später will er aber wieder einen Gefangenen erschießen und ist vom Krieg wieder überhaupt nicht geschockt…) und was weiß ich noch alles. Man fühlt sich beim Anschauen des Films durch die Gewaltdarstellung und diese ganzen Dramen einfach gerade dazu gezwungen irgendwie davon betroffen zu sein, so wie wenn man in einer Show ein „Applaudieren“-Schild hinhalten würde, nur dass in diesem Fall „Fühle dich von den Gräueln des Krieges geschockt und zeige Betroffenheit“ draufstehen würde.
Um gleich die Sache mit dem Sanitäter fortzuführen, was die Charaktergestaltung betrifft ist der Streifen auch mehr als nur etwas weit davon entfernt überzeugend zu sein. Die Geschichte um Cpt. Miller, die keiner kennt und deshalb demjenigen der sie herausfindet ein Jackpot zusteht ist ja noch halbwegs akzeptabel, das war’s dann aber schon. Der restliche Trupp der Hauptpersonen bleibt den ganzen Film durchgehend relativ flach. Die Beziehung zwischen Tom Hanks und Tom Sizemore als zwei altgediente Veteranen hätte viel mehr ausgebaut werden müssen, der religiöse Scharfschütze hätte eine Kultfigur werden können (immerhin stammt von dem Mann der einzig coole Spruch im ganzen Film) und die anderen hätten zumindest irgendwas sein können und nicht die 08/15 Charaktere, die sie nun einmal darstellen.
Weiterer störender Punkt, Szenen die man vollkommen zu Recht, auch wenn das jetzt unprofessionell klingen mag, „Wtf?“-Szenen nennen kann. Das sind schlicht und ergreifend die Art von Szene, in denen es immer wieder zu den Höhepunkten des Schwachsinns in diesem Film kommt. Bestes Beispiel etwa die Szene in der Paul Giamatti sich hinsetzt, dabei ein paar Holzbretter und Pfosten umstößt, die natürlich die Wand hinter ihm einreißen, wo ein ganzer Trupp von deutschen Soldaten lauert, die selbstverständlich offenbar gerade in angenehmer Unterhaltungslaune waren, weil sie das Gerede von feindlichen Soldaten, nur durch eine Mauer getrennt, nicht gehört haben, genauso wenig wie etwa Späher den MG-Soldaten, nur ein paar Meter entfernt von ihnen, ausgemacht hätten. Yay, klingt realistisch, so überlebt man nämlich den Krieg, blind und taub und um ehrlich zu sein, genau das hätte ich mir stellenweise in "Der Soldat James Ryan" gewünscht zu sein...blind und taub.
Fazit: „Der Soldat James Ryan“ ist ein Film mit flachen Charakteren, immer wieder auftretenden bescheuerten Szenen, Pseudo-Dramatik und inkonsequenter Gewalt, die einen eigentlich keinen Moment lang erschüttert und den Krieg als das darstellt was er ist.
Als kurzer Rauschmeiser zum Schluss: Meines Wissens nach sind die ausführenden Leute hinter „Band of Brothers“ dieselben wie die, die „Der Soldat James Ryan“ geschaffen haben. Davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn im Gegenteil zum Film ist die Serie nämlich ziemlich gut und würde von mir sicherlich 09/10 bekommen. (Aber mehr dazu eventuell irgendwann einmal in einem eigenen Review).
Einzelwertungen:
Darsteller: 07 /10 (Gibt nichts zu klagen, aber auch nicht wirklich was großartig zu loben)
Effekte: 07/10 (Sind eigentlich ganz in Ordnung)
Plot: 07/10 (Die Idee ist eigentlich gar nicht so schlecht)
Anspruch: 06/10 (Na ja, es ist halt Krieg mit Nazis und so^^)
Gesamteindruck: 04/10 (Der Film ist einfach nicht gut, ich kann jedem nur zu „Band of Brothers“ raten, wenn man etwas in dem Genre sehen will)
imdb 8.5/ Top 250: #59 (http://www.imdb.com/title/tt0120815/ )
DVD bei Amazon
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=eMfUiwIjDdM&feature=related)
Harbinger
23.09.2008, 12:07
Dead Men Don't Die
http://www.stargatecinema.com/files/cache/f99d15fb13c10d2e9be93581cea7f836.jpg
DVD-Start: 14.06.2005
Regie: Malcolm Marmorstein
Genre: Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)/Krimi (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379142)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
Darsteller: Eliott Gould, Melissa Sue Anderson, Mark Moses
FSK: 12 (auf dem DVD-Backcover steht noch 16, aber der Film wurde ein paar Monate nach der Veröffentlichung erneut geprüft und ab 12 freigegeben)
Inhalt: Barry Baron ist Nachrichtensprecher bei World Wide News und war mal ein ganz großer unter den Starreportern, aber mittlerweile tendiert seine Karriere eher gegen den Nullpunkt. Da kommt es ihm ganz gelegen, dass er ein paar Kokainschmuggler im Redaktionsgebäude auf frischer Tat ertappt. Dummerweise tappen sie zurück und erschießen ihn flugs. Doch glücklicherweise ist die örtliche Putzfrau Chafuka eine Voodoopriesterin und holt den verblichenen Moderator zurück ins Leben...
Kritik: Um das gleich mal klar zu stellen: Ja, ich hab gestern abend versucht "Abominable" zum Laufen zu kriegen. Dabei hatte ich eine ganz neue Taktik. Erst mit feuchter Küchenrolle die Scheibe abgewischt, dann noch feucht in Marla reingeschoben (whew, penetration-puns and no end in sight...) und als sie erneut "Disc nicht lesbar" so getan, als ob ich schon aufgeben wollte, dann den guten alten T-Shirt-Wisch-Move (Experten werden wissen wovon ich spreche) und gleich noch mal in den Schlitz rein. Har har! Brachte aber dummerweise nix, der Film flimmerte immer noch nicht über die Matscheibe. Erneut resignierte ich gar fürchterlich und machte mich erst mal daran, ein wenig Ordnung in meinem Wohnzimmer zu schaffen, denn vor ein paar Tagen hab ich alle meine DVDs da hin geschafft und quasi überall ausgebreitet. Das ganze nutzte ich dann auch nebenbei, um einen Film auszusuchen, den ich mir antun könnte. Klar, ich hätte "The Church (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7333210)" nehmen können, aber auf den will ich mich noch ein bißchen länger freuen. Auch "Satan der Rache" mit Kinski liegt noch hier rum, "Suspect Zero" mit Aaron Eckhart, "Einer flog über's Kuckucksnest" hab ich auch noch nicht gesehen und "Dune" wollte ich mir eh ewig schon antun (Lynch rockt). Aber dann fiel mein Augenmerk wieder auf eine DVD-Kollektion, die ich vor ein oder zwei Jahren mal gekauft hatte (so ein Steelbook mit zwei DVDs, wo jeweils vier Filme drauf sind) und die den hochkreativen Titel "Horror Box" trug. Horrendös an der Box ist vor allem, wie übel die Filme darauf geschnitten sind, aber gut, einer war drauf, daran erinnerte ich mich noch, der dann doch irgendwie was konnte. Den hatte ich nämlich damals schon mal mit meiner Ex-Freundin angeschaut und ich glaubte mich erinnern zu können, dass wir viel lachten. Der Titel: "Dead Men Don't Die". Großes Tennis...
Wow, schon wieder ein ewig langer Absatz, der quasi gar nichts aussagt. Ich bin gut. Auf jeden Fall unterzog ich den Streifen aus dem Jahre 1991 einer zweiten Prüfung und nach dem Anschauen muss ich sagen, dass mich mein Gedächtnis nicht gerade trog. "Dead Men Don't Die" ist eine Familienkiste, nicht in dem Sinne, dass der Film was für die ganze Familie wäre, sondern in der Hinsicht, dass hier hinter den Kulissen mächtig Vetternwirtschaft betrieben wurde. Autor und Regisseur in Personalunion ist Malcolm Marmorstein, der abgesehen von "Dead Men Don't Die" nur noch eine Vampirromanze namens "Love Bites" drehte und unter anderem das Drehbuch zu "Eliott das Schmunzelmonster" schrieb. Der ausführende Produzent nennt sich Wayne Marmorstein und im Kostüm-Department saß ein gewisser Darragh Marmorstein. Alles natürlich nur rein zufällig, versteht sich. Da merkt man schon, dass hier eher auf den Nachnamen als auf die Fähigkeiten des Betreffenden geachtet wurde. Und das sieht man dem Film auch an.
Rein inszenatorisch ist "Dead Men Don't Die" eine Katastrophe. Der Film hat keinerlei Drive, sieht schauderhaft aus, die Ausstattung ist grandios schlecht und Geld war wohl eh keins da. Um so verwunderlicher, dass die Hauptrolle mit einem gestandenen Charaktermimen und Oscar-Nominee wie Eliott Gould ("M.A.S.H.", "Ocean's Eleven", "American History X") besetzt ist. Vielleicht hatte er eine Wette verloren, vielleicht musste er Rechnungen bezahlen, keine Ahnung, vielleicht hatte er auch nur Spaß an dieser fürchterlich bedrömmelten Story rund um die Zombies im Nachrichtenstudio. Kann ich mir auf jeden Fall gut vorstellen, denn der Mann liefert eine Schauspielleistung ab, die absolut kein Auge trocken lässt. Die Tatsache, dass seine Figur schon nach etwa zehn Minuten ins Gras beißt, lässt ihn eine eher schweigende Rolle abfeiern, aber das hindert ihn nicht daran, als zombiefizierter Nachrichtenmann die wüstesten Grimassen zu schneiden. Ganz ehrlich, Goulds Mimik allein ist es schon wert, sich den Film anzuschauen.
Ansonsten kann man den Humor des Streifens theoretisch folgendermaßen beschreiben: Running-Gag folgt Running-Gag. Ja, ist so. Es gibt in dem Film quasi keinen Witz, der nicht mindestens zweimal plattgewalzt wird, meistens sogar noch wesentlich öfter. Der Humor bewegt sich dabei meistens im Slapstick-Bereich und ist lustigerweise sehr kindgerecht, was ich bei einem Zombiefilm gar nicht erwartet hätte. Coitus-Witze gibt's keine, Gewalthumor auch nicht (mit Ausnahme der dreifachen "Tritt in den Schritt"-Szene, die irgendwie geil ist), dafür jede Menge dämliche Mimik, ein zombiefizierter Eliott Gould der das Wort Pasadeena nicht herausbekommt, ständiges Verschwinden von Leichen und wieder Auftauchen, das ewige "Er lag hier und schaute in etwa so...", den dämlichen Jungpolizisten der dauernd seinen Chef anruft, und und und. Das klingt jetzt erst mal merkwürdig, aber wenn man sich darauf einlassen kann (und möglichst noch ein paar Bier intus hat, hatte ich leider nicht...), dann kann man da gar herzlich drüber lachen.
Das ist auch die einzige Möglichkeit, um diesen Film durchzustehen. Denn zwischen allen Running Gags vergisst Autor Marmorstein irgendwie die Story. Das Skript hangelt sich von einem Lacher zum Nächsten und hat dazwischen nicht viel zu tun. Auch effekttechnisch sieht's eher mau aus, da der Film ab 12 ist wird wohl niemand Blood & Gore erwarten, die Zombiemasken sehen auch eher scheiße aus (Gould wurde ein bißchen weiß angemalt und ihm wurde die Frisur verwuschelt...), eine kurze Schießerei gibt es (die auch nicht der Rede wert ist) und gegen Ende eine Autoverfolgungsjagd. Nichts, was man nicht schon irgendwo besser gesehen hätte, aber auch nur selten so dermaßen inkompetent umgesetzt, dass man sich an die Stirn patschen würde. Naja, trotzdem, Production Values sind was anderes.
Also doch lieber wieder ein paar Running Gags aneinander gepappt. Die profitieren vor allem von dem illustren Darstellerensemble. Gould hab ich ja schon eingehend gewürdigt, der Mann ist aber auch zu gut. An seiner Seite zu sehen sind Melissa Sue Anderson ("The Suicide Club") als Goulds karrieregeile Co-Moderatorin und Mark Moses ("Swing Vote", "Letters From Iwo Jima") als inkompetenter Polizist, der ständig Leichen verliert. Die beiden haben eine nette Chemie (sind auch meistens gemeinsam zu sehen) und spielen auch nett, vor allem Moses hat einige gute Lacher auf seiner Seite. In einer Nebenrolle taucht dann noch Jack Betts auf (spielt den Präsidenten im Kurzfilm "It's A Wonderful Death", den ich unbedingt sehen will!!!), der ein ziemlich nettes Ekel abgibt. Alles im grünen Bereich soweit. Lediglich Mabel King (war Steve Martins Mutter in "Reichtum ist keine Schande") gefiel mir nicht sonderlich, aber das lag vielleicht daran, dass ihr Charakter einfach zu over-the-top und nervig war.
Aber gut, das sind Dinge, über die man wohl problemlos hinweg sehen kann, wenn man damit leben kann, dass "Dead Men Don't Die" prinzipiell ein Scheißfilm ist und man trotzdem seinen Spaß dran haben kann, denn...
Kommen wir zum Fazit: Theoretisch ist "Dead Men Don't Die" alles andere als gut. Miese Inszenierung, ein hauchdünner Plot, schlechte Ausstattung und Logiklöcher so weit das Auge reicht. Dazu die total totgespielten Running Gags. Aber lustig sind sie irgendwie trotzdem immer wieder, vor allem dank der tollen Darsteller, allen voran der geniale Eliott Gould, der hier die wüstesten Grimassen reißt und damit immer wieder punkten kann. Wer Trashfilme mag, der dürfte an "Dead Men Don't Die" seine helle Freude haben, vor allem kann man sich den Film bestimmt noch mal so lustig saufen. In diesem Sinne: "Passadeeeee... Passadeeeeee... Passa..." - "Sag es! Passadeena!"
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Gould ist unglaublich, der Rest auch sehr gut, außer Mabel King)
Plot: 03/10 (fängt gar nicht mal so uninteressant an, ist aber dummerweise völlig unterentwickelt und geht im Gag-Feuerwerk unter)
Effekte: 02/10 (weitergehen, Leute, hier gibt es nichts zu sehen...)
Anspruch: 01/10 (Slapstick beißt sich ja ganz gerne mit Anspruch...)
Gesamtwertung: 07/10 (toller Partyfilm für alle Leute, die sich immer noch über völlig harmlosen Humor amüsieren können)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 3.8) (http://www.imdb.com/title/tt0099374/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=qCmHIZ5A62E)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
29.09.2008, 12:54
Christine
http://www.best-horror-movies.com/image-files/christine-dvd-cover.jpg
Kinostart: 16.03.1984
Regie: John Carpenter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8693140)
Genre: Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)/Drama (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378987)/Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)
Darsteller: Keith Gordon, John Stockwell, Alexandra Paul
FSK: 16
Inhalt: Arnie ist ein absoluter Loser, der eigentlich nur deswegen noch am Leben ist, weil sein bester Kumpel Dennis ein ziemlich beliebter Typ ist. Seine Eltern behandeln ihn wie ein Kind, in der Schule wird er konstant fertig gemacht und mit Frauen hat er auch kein Glück. Aber wenigstens in eine Richtung will er sich selbst verwirklichen, das hat er sich fest vorgenommen. Denn für 250 Dollar hat er sich eine heruntergekommene Schrottkarre namens Christine gekauft und steckt all seine Zeit und Energie in den Wagen hinein. Doch seine Begeisterung wird schon bald zur Obsession und nimmt mörderische Züge an...
Kritik: Um das gleich mal klar zu machen: Ich hab gestern abend nicht versucht "Abominable" zum Laufen zu kriegen, ich lass mich doch nicht von so einem blöden Film runter machen, yarr! Ne, eigentlich hab ich's nur vergessen, ich gestehe. Denn den Streifen, den ich mir an diesem jenen Abend antun wollte, hatte ich schnell herausgesucht. Der da "Christine" hieß, die bisher erste und einzige Verfilmung eines Stephen King Romans aus dem Hause John Carpenter und wer mich ein wenig kennt wird wohl wissen, dass ich den alten Mann mit dem Cowboyhut vergöttere. Ehrlich, der kann keinen schlechten Film machen. Okay, "Ghosts of Mars" und "Body Bags" waren nicht ganz so prall und auf "Flucht aus L.A." muss man sich einlassen können (aber ist doch mutig, selbst eine Parodie auf seinen Jahre zuvor selbst erdachten mega-coolen Actionhelden zu drehen...). Aber ansonsten ist das carpentersche Gesamtwerk (bzw. das was ich bisher davon sah, mir fehlen wenn ich mich recht entsinne noch "Starman", "Elvis", "Village Of The Damned" und die frühen Kurzfilme) eine wahre Wonne mit ein paar der besten Filme, die ich überhaupt kenne. Also kann dieser hier schlecht sein?
Sagen wir es mal so, Stephen-King-Verfilmungen sind dann nicht ganz so meine Baustelle. Klar, es gibt ein paar sehr kompetente. "Zimmer 1408" ist einfach nur genial, "Shining" sowieso verdammt gut, "Needful Things" leidet etwas an seiner zurückgefahrenen Inszenierung, "Night Flyer" hat ein durchwachsenes Ende und "Dreamcatcher" ist ganz einfach große Scheiße. Ich weiß nicht, ob es ein gutes Zeichen ist, dass die Vorbereitungen für "Christine" schon angefangen haben, als das Buch noch nicht mal fertig war, denn damals, 1983, war Stephen King so bekannt und beliebt, dass sich alles, wo sein Name draufstand, wie geschnitten Brot verkauft hat. Ich hab das Buch jetzt nicht gelesen (hab ich übrigens bislang mit noch keinem Stephen King Buch getan), aber ich hab gehört, dass der Film sich einige Freiheiten nimmt... Good or bad, it's for you to decide...
Überraschenderweise (oder nicht) zieht sich "Christine" verdammt gut aus der Affäre. Das liegt vor allem (wer hätte es gedacht) an dem unglaublichen handwerklichen Geschick, dass John Carpenter besitzt. Er schafft es tatsächlich, den Film nur selten so dämlich wirken zu lassen, wie man anhand der Grundidee glauben könnte, dass er wird. Ich meine... Gegenstände gaben bislang nur selten gute Bösewichte ab. Dick Maas löste das Ganze mit seinem Killerfahrstuhl in "Down (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7150099)", indem er den Film in eine gewaltige Lachnummer verwandelte. Das ist aber eine riskante Sache, denn es soll tatsächlich noch Leute geben, die lieber ernsthafte Filme sehen. Also... hab ich gehört. Und tatsächlich, nach einem ziemlich leicht verdaulichen Teenie-Komödien-Anfang mausert "Christine" sich zu einem wirklich ernsthaften Film. Keinem Horrorfilm, die Gruseleinsprengsel beschränken sich auf das letzte Drittel. Die meiste Zeit über ist der Film eine Art modernes Fantasy-Drama, das sich vor allem auf die Obsession konzentriert, die unseren nominellen Helden Arnie ergreift.
Und da leistet der Film sich dann seinen größten Klopser. Denn hier gibt's mistige Entscheidungen im Detail. Klar, Keith Gordon (spielte auch im DePalma-Klassiker "Dressed to Kill") ist zwar ein sehr kompetenter Darsteller, aber die Entwicklung, die seine Figur Arnie durchmacht, ist - gelinde gesagt - dämlich. Man sollte bei so einem Film erwarten, dass aus dem nerdigen Loser erst ein großer Actionheld und dann eine tragische Figur wird. Dummerweise bleibt Arnie erst mal der dämliche Loser, reißt dann kurz den aufsässigen Sohnemann an um direkt in die "Arschloch der Woche"-Schublade zu rutschen und da den Rest des Films zu verbleiben. So gut mir der Konflikt zwischen Arnie, seinem Auto und seinen Freunden gefallen hätte, ich konnte einfach keinen richtigen Draht dazu aufbauen, weil unser nomineller Held so unsympathisch war, dass ich ihm den halben Film lang einen schmerzhaften und blutigen Tod gewünscht habe. Dumme Sache das. Auch die Chemie zwischen Arnie und seinem Schnuckiputzi Leigh (gespielt von Ex-Baywatch-Nixe Alexandra Paul) ist... sagen wir mal "stressed". Wie die beiden zusammen kommen verschweigt der Film galant, auf einmal ist es so (sehr zum Misfallen von Arnies Kumpel Dennis, ich bin ja normalerweise sehr unempfänglich für so was, aber in dem Film spürte ich dermaßene homoerotische Untertöne, dass Clive Barker wahrlich begeistert wäre... das soll jetzt kein negativer Kritikpunkt sein, de facto fand ich das sogar sehr erfrischend). Und wenn ich die Tante wäre, ich hätte den Arsch schon fünfmal auf den Mond geschossen, aber ney, das waren die achtziger, hier hält man noch zueinander, egal was für eine miese Mistratte der Freund geworden ist.
Das nimmt dem Film natürlich teilweise ziemlich die Puste und immer wenn Arnie auf dem Bildschirm zu sehen war hatte ich so dieses "Ach, weg mit dem Arschloch"-Gefühl. Glücklicherweise hat der Film ja andere Stärken. Die Darstellerriege ist wirklich durchweg hochklassig, die größtenteils unbekannten Mimen (John Stockwell hatte eine bessere Statistenrolle in "Turistas (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=3999231)", Harry Dean Stanton kennt man als David-Lynch-regular-cast-member, Kelly Preston hat auch eine Nebenrolle, gut, die sollte man wenigstens kennen...) liefern hier einen ganzen Haufen guter Performances ab. Die visuellen Effekte werden sparsam eingesetzt, aber wenn, dann verdammt gut. Großartig Blood & Gore gibt's nicht, die meisten Morde werden offscreen verübt oder fallen so zahm aus, dass man hier fast eine FSK 12 hätte vergeben können. Aber es gibt eine Szene, in der Carpenters Effektteam die ganz große Keule auspackt und systematisch eine Tankstelle dem Erdboden gleich macht und die ist einfach nur geil, vor allem wenn man Christine dann im brennenden Zustand durch die Gegend fahren sieht... woah. Auch nicht schlecht sind die Szenen, in denen das böse Auto sich selbst wieder repariert. Klar, es wurde mit reverse-footage gedreht, aber es sieht trotzdem sehr beeindruckend aus, wie sich hier alles wieder zusammensetzt. Und ein weiteres Mal eine wahre Wonne, wie bei jedem John Carpenter Film: Die Musik aus der Feder des Mannes selbst. Große Klasse, Carpenter kann keine schlechten Soundtracks komponieren. Und wo wir gerade dabei sind...
Kommen wir zum Fazit: Er kann auch keine schlechten Filme drehen. Klar, "Christine" ist kein Meisterwerk. Die Storyline gibt von Anfang an schon eine gute Steilvorlage für ein richtiggehendes Crapfest, aber Carpenter zieht's auf beeindruckende Art und Weise durch. Der Film hat seine Schwächen in der dramaturgischen Abteilung, kann die aber durch ein paar großartige innere Werte und eine absolut tolle Inszenierung wieder teilweise ausbügeln. Zwar einer von Carpenters schlechteren (was bei dem Back-Katalog nix heißen will), aber sicher eine der besten Stephen King Verfilmungen.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (alles in allem eine verdammt runde Sache ohne Ausfälle)
Plot: 06/10 (die typischen "Der Böse ist ein Gegenstand"-Schwächen, aber recht kompetent geraten)
Effekte: 07/10 (wenige, aber die wenigen sind verdammt gut)
Anspruch: 06/10 (relativ moralisch geraten, nicht wirklich tumb, durch die doofe Protagonisten-Figur leider vielem beraubt)
Gesamtwertung: 07/10 (ein paar Schwächen sind drin, aber trotzdem ein guter Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.3) (http://www.imdb.com/title/tt0085333/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=wNS5WBRBkoQ&feature=related)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
30.09.2008, 01:24
The Church
http://images.amazon.com/images/P/B00005RYLA.01.LZZZZZZZ.jpg
DVD-Start: 02.05.2005
Regie: Michele Soavi
Genre: Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)/Splatter (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379177)/Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)
Darsteller: Hugh Quarshie, Tomas Arana, Asia Argento
FSK: 18
Inhalt: Im 12. Jahrhundert veranstaltete eine Gruppe teutonischer Ritter ein Massaker unter Satansanbetern, begrub sie und errichtete über dem Massengrab eine gewaltige Kathedrale. Acht Jahrhunderte später stößt der Bibliothekar des Gotteshauses zufällig auf Hinweise, das unter dem Gebäude etwas verborgen ist und macht sich auf die Suche danach. Dass das, was verborgen war, besser nicht ans Tageslicht gekommen wäre, brauch ich wohl nicht zu erwähnen...
Kritik: Ich hab echt versucht mich zu drücken... Aus irgend einem mysteriösen Grund wollte ich mir "The Church" nicht anschauen, obwohl die DVD schon seint ein paar Wochen hier bei mir herumliegt (hab sie durch Zufall von einem eBay-Verkäufer angeboten bekommen und für 5€ hab ich glatt zugeschlagen). Erst versuchte ich LorD und Re'on zu überreden, mir zu einem anderen Film zu raten, dann durchforstete ich selbst die ewigen Stapel schon gesehener und noch nicht gesehener Filme, versuchte mich mal wieder an "Abominable" (den Erfolg dieses Unterfangens könnt ihr euch in etwa vorstellen, oder?) und schob danach noch die Scheibe des Shane Meadows/Robert Carlyle-Streifens "Once upon a Time in the Midlands" rein, aber auch den wollte Marla nicht abspielen (ich sollte die Filme, die ich noch nicht gesehen habe, endlich mal pfleglicher behandeln, verdammich). Fingernägelkauend saß ich also da (ne, nicht wirklich, damit hab ich schon vor Jahren aufgehört) und versuchte noch, einen kleinen Aufschub zu erhaschen, auch als ich die DVD dann endlich eingelegt hatte. Aus irgend einem Grund nudelte ich die komplette Laser-Paradise-Trailershow auf der Silberscheibe durch ("Alive" gab's, einen Kitamura-Fantasy-Action-Klopper, den ich sogar auch auf DVD hab... nicht so doll... dann noch den Ittenbach "Beyond the Limits", den ich mir nach goutirung des Trailers doch mal auf die Liste zukünftiger Anschaffungen setzte... und irgend ein Schrotthobel namens "One Hell of a Christmas" war auch noch dabei, der sah echt kacke aus), ehe ich dann endlich den Film startete...
Was war es nur? Eine böse Vorahnung? Das nagende Gefühl, dass Michele Soavi es verkacken könnte? Ich meine, "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)" ist de facto einer der besten fünf Filme aller Zeiten (jeder der da anderer Meinung ist kann mich mal kreuzweise, har har) und "Stage Fright" war zwar theoretisch ein absolut generischer, stink normaler Slasher, aber verdammt, er sah einfach nur geil aus und machte ordentlich Laune. Was wenn Soavi mit "The Church" jetzt ins Klo gegriffen hätte? Ich meine, abgesehen von ein paar TV-Filmen drehte der Mann nur fünf Kinostreifen und wenn da schon zwei so gut sind, dann ist jeder Fehltritt unverzeihlich, oder? Oder mach ich mir einfach nur zu viele Gedanken? Oder sind das überhaupt meine eigenen Gedanken? Argh, hört auf mich zu quälen, ihr flüsternden Stimmen...
Tudidu, geht schon wieder, war kurz etwas weggetreten. Egal, "The Church" trägt jedenfalls je nach Veröffentlichung eine ganze Reihe von Titeln spazieren. Einer davon ist "Demons 3", manchmal noch in Verbindung mit dem Namen Dario Argento, der ja, wie viele wissen (or not), quasi der Ziehvater von uns Michele war, ihn unter seine Fittiche nahm und hin und wieder mal an so Pappnasen wie Lucio Fulci oder Joe D'Amato ausborgte, ihm größtenteils aber alles beibrachte, was er wusste ("Das kann gut und gerne fünf Minuten dauern..." - Darkwing Duck). Egal, falsche Abzweigung genommen, jedenfalls hätte "The Church" mal ein zweites Sequel zu Lamberto Bavas "Demons" werden sollen, aber das verlief sich dann im Sand und letzten Endes wurde er nur noch der Publicity wegen so vermarktet. Das ist übrigens eine ganz lustige Geschichte, wir kennen das ja schon von unseren italienischen Freunden, hier nimmt man tatsächliche Franchise-Grenzen nicht so ernst (ja, Fulcis "Woodoo" wäre ja auch gerne die Fortsetzung von "Dawn of the Dead") und so kam im selben Jahr wie "The Church" schon ein Film heraus, der teilweise als "Demons 6" angepriesen wurde. Der tatsächliche dritte Teil des Franchises erschien 1991, aber das nur am Rande.
Denn viel wichtiger ist, dass "The Church" letzten Endes als eigenständiger Streifen rauskam, produziert von Onkel Dario, geschrieben von eben diesem gemeinsam mit uns' Michele und zum zweiten mal bezüglich eines tatsächlichen Kinofilms saß auch dieser hinter der Kamera. Und dafür machte Soavi gar nicht mal so eine schlechte Figur. Denn, das muss man dem Film lassen, er sieht einfach nur scheißen gut aus. Er ist optisch nicht ganz so genial wie "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)", aber er steckt den schon sehr gut aussehenden "Stage Fright" mit Leichtigkeit in die Tasche. Die Ausstattung ist fantastisch, die Kameraführung eine wahre Wonne, ein paar der Shots sind einfach nur zum Niederknien (auch wenn von Zeit zu Zeit die POV-Kamera etwas überstrapaziert wurde) und auch die Effekte gefallen nach nunmehr 19 Jahren immer noch gut.
Das ist leider das einzige am ganzen Film, das ich vorbehaltslos heilig sprechen kann. Denn alles andere an "The Church" hat seine Macken. Angefangen bei den Darstellern, die größtenteils etwas hölzern daher kommen, von der deutschen Synchronfassung aber noch mal zusätzlich kräftig das Knie in die Klöten gebretzelt bekommen. Die ist nämlich leider sehr furchtbar ausgefallen, so dass alle handelnden Akteure selbst im Angesicht größter Gefahr etwa so klingen, als wären sie gerade aufgestanden und hätten ihren morgendlichen Kaffee noch nicht bekommen. Argh...
Ansonsten gehen die darstellerischen Leistungen aber für das Genre doch ganz in Ordnung. Unser nomineller Held Hugh Quarshie (meine Fresse, der Kerl hat richtig Karriere gemacht, er spielte immerhin Captain Panaka in "Star Wars - Episode I" und hatte auch eine kleine Rolle in "Cabal (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4326124)") gefiel mir sogar gar nicht so übel, schlimmer war der Kerl, der uns in der ersten Stunde als solcher näher gebracht werden sollte, nämlich Tomas Arana ("Die Bourne Verschwörung", "Gladiator" - wow, Star-Gallore in dem Streifen hier... seine Rolle ist übrigens lustig, in der englischen Fassung heißt er Evan, in Deutschland "Ewald", har har). Der wirkte nämlich leicht... naja, schweigen wir drüber...
Aber da komm ich auch zu was, was mich etwas enerviert hat. Und zwar das seltsame Fehlen eines Protagonisten. Der fehlt nämlich fast den ganzen Film über. Am Anfang denkt man noch es könnte sich um Ewald und sein Schnuckiputzi Lisa (ganz nett gespielt von Barbara Cupisti, Fans kennen sie noch aus "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)") handeln, aber er wird bald zum Antagonisten umgemünzt und sie zieht sich in eine bessere Statistenrolle zurück. Knapp eine halbe Stunde vor Schluss fällt Drehbuchautor Argento dann aber auf, dass wir eigentlich einen Helden gebrauchen könnten, also wird die vorherige Nebenrolle "Father Gus" (ich könnte schwören, dass er sich in der deutschen Synchro ständig "Vater Krass" nannte, aber gut...) schnell befördert und darf uns von nun an den Actionhelden mimen.
Naja, wenn's denn so wäre. Aber da langt der Film auch nicht gerade in die Vollen. Es fehlt einfach an tatsächlicher Handlung. Der Film stützt sich mehr auf seine Bilder, als auf einen konsistenten und vor allem ausgefüllten Plot. Eigentlich kann ich das ja nicht gutheißen, aber da der Film so fantastisch ausschaut, will ich da noch mal ein Auge zudrücken. Trotzdem ärgerte es mich ein wenig, dass das absolut kompetente Make-Up- und Special-Effects-Department nicht mit ein wenig mehr Action beschäftigt wurde, denn was wir hier an Blood & Gore, an Monstereffekten und an sonstigem geboten kriegen ist großartig. Die Höhepunkte sind wohl die Presslufthammer-Selbstmordszene, die spontane Verflüssigung der Dame die Bekanntschaft mit einer U-Bahn macht und der geflügelte Dämon, sowie das merkwürdige dämonische Gebilde, dem unser Held sich kurz vor Schluss gegenüber sieht, aber auch sonst kann da alles nach 19 Jahren noch locker überzeugen. Wenn's doch nur etwas mehr gewesen wäre, ein kleines bißchen Gemetzel, och bütte bütte bütte... Naja, betteln nützt heutzutage wohl nicht mehr viel, aber ich denke ihr versteht, worauf ich hinaus will. Die 18er-Freigabe ist aber voll und ganz gerechtfertigt.
Auch noch etwas merkwürdig mutet von Zeit zu Zeit der Soundtrack aus der Feder der gern gebuchten italienischen Band Goblin an. Meistens schaffen die Herren es das Geschehen gut zu untermalen, aber hin und wieder vergreifen sie sich doch etwas im Ton. Bei der Massaker-Szene am Anfang zum Beispiel, wo ich mich kurz fragen musste, ob ich mir nicht doch eine Zirkusmanege anschaue. Zumindest suggerierte das die Musik. Aber ansonsten wissen die Herren doch, was sie zu tun haben.
Trotzdem ist, wie vielleicht schon angedeutet, nicht alles Gold was glänzt. Der Film hat seine Schwächen und die sind teilweise wirklich schmerzhaft offensichtlich. Aber: Der Film punktet da, wo Fulci regelmäßig versagte. Ja, er leistet sich in etwa die gleichen Schnitzer, die der olle Lucio in seine Filme friemelte, aber Soavis regietechnische Kompetenz zieht ihn da raus. Ja, das Skript ist nicht prall, ja, die Charaktere sind flach und irgendwie teilweise sinnlos, aber verdammt noch mal, die Atmosphäre ist toll. Der Film hat diesen surrealistischen Touch, der den einen oder anderen Fulci aus der Scheiße hätte ziehen könne. Man verzeiht die Fehler, denn man wird das Gefühl nicht los, dass man mindestens mal bis zum Hals in einem Albtraum steckt und da muss nicht alles logisch sein. Die großartige Optik tut da ihr übriges, um abschließend zu sagen...
Kommen wir zum Fazit: "The Church" ist nicht so gut wie "Stage Fright" oder "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)" (zweiteres hätte auch keiner ernsthaft erwartet, oder?), dazu fehlt es einfach an ein paar Ecken und Enden. Die Figuren hätten besser ausgebaut und vor allem klarer deffiniert werden sollen, das Drehbuch vielleicht etwas gestrafft, den Special Effects Futzies hätte man noch ein wenig mehr Arbeit verschaffen können, das hätte den Film noch ein gutes Stück aufgewertet. So bleibt ein atmosphärischer und verflixt hübscher Horror-Splatter-Fantasy-Streifen, der mehr was für's Auge als für's Hirn bietet. Als Fan von Soavi sollte man den Film eh gesehen haben, auch als aufgeschlossener Freund von gepflegtem Gothic-Horror kann man einen Blick riskieren. Aber ein Muss ist er leider nicht.
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (ich bin mir nicht ganz sicher, wieviel die Synchro verschuldet hat, aber die war echt mies)
Plot: 04/10 (dummerweise wurde, wie so oft in bella Italia, hier mal wieder am kräftigsten gespart...)
Effekte: 09/10 (absolut großartig, wenn auch etwas unterfordert)
Anspruch: 02/10 (viel Sinn steckt nicht dahinter und auch sonst mehr Unterhaltung)
Gesamtwertung: 07/10 (da wäre mehr drin gewesen, aber schlecht ist er beileibe nicht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0094860/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=qU7xDXEveKU&feature=related)
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