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LorD AvengeR
30.09.2008, 11:29
The Punisher
http://g-ecx.images-amazon.com/images/G/03/ciu/76/e5/2831f96642a0e903de477110.L.jpg
Laufzeit: ca. 123 Minuten
Genre: Action (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378986) Thriller (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379178)
Regie: Jonathan Hensleigh
Darsteller: Thomas Jane, John Travolta
Gesehen auf: Deutsch, Englisch
Kinostart: 10. Juni 2004
Inhalt:
Frank Castle, Undercover-FBI-Agent, geht nach seinem letzten, erfolgreichen Auftrag in den Ruhestand. Er will mit seiner Familie wegziehen und sein Leben leben. Allerdings wurde bei jenem letzten Auftrag der Sohn des Mafia-Bosses Howard Saint getötet, der nun auf Rache sinnt und Castle alles nehmen will, das er liebt. Eben dessen beraubt, sinnt Castle nicht nach Rache… sondern nach Bestrafung.
Kritik:
Ich weiß gar nicht, warum ich dieses Review nicht viel früher, ja sogar als mein allererstes, geschrieben habe – der Film hat es nämlich gar nicht anders verdient. Die Grundlage für meinen Nickname, denn genau dieser Punisher hat aus mir den Avenger gemacht. Ich habe eine verdammte Menge an Filmen gesehen, aber keiner hat einen dermaßen bleibenden und prägenden Eindruck hinterlassen. »Si Vis Pacem Para Bellum« ist zu meinem Lieblingszitat der Filmgeschichte avanciert, überhaupt mach ich von den Filmzitaten im Alltag Gebrauch, als wären es meine eigenen, geistigen Ergüsse. Selbst Thomas Jane ist mir vorher nie sonderlich aufgefallen, obwohl ich den ein oder anderen Film mit ihm bereits gesehen hatte. Oh, und natürlich vergöttere ich den neuen Punisher-Skull als Inbegriff der Coolness und habe das Shirt auch in meinem Schrank liegen ;) Das ist doch schon mal gar nicht schlecht, für einen Film, von dessen Existenz ich erst ein Jahr nach seinem Kinostart über einen Freund erfahren habe.
Nachdem der Film von diversen Kino-Forum-Stammis, die ich selbstverständlich nicht namentlich erwähnen möchte, runtergemacht oder zumindest als unspektakulär abgetan wurde und nachdem das einzige Review zu The Punisher von Ponti (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4146559) eine läppische 7/10 bekommen hat, konnte ich nicht anders, als früher oder später einzugreifen. Es ist eher später daraus geworden – sehr viel später um genau zu sein – aber ich habe mir die Zeit genommen um auch die 118-minütige Kinofassung anzusehen, über die Ponti geschrieben hat und die, wie ich annehme, auch die anderen Frevler angeschaut haben. Der bezüglich kann ich sogar zumindest einen Kritikpunkt nachempfinden und da diese Tatsache der vollen Punktzahl Abbruch tun würde, behandle ich hier definitiv die ungeschnittene Fassung, die sich ebenfalls jeder zulegen sollte, wenn er sich für diesen Film interessiert.
Gut, das sollte jetzt allein schon reichen um Counts Kritik an meinen »5-Zeiler«-Reviews auszumerzen, aber wo ich gerade in Fahrt bin und im Grunde genommen noch so gut wie gar nichts über den Film an sich gesagt habe, fahre ich unbeirrt fort.
Direkt wenn ich den Film in meinen namenlosen DVD-Player einlege, bin ich vom genialen Punisher Theme Song hin und her gerissen, der sofort die Ernsthaftigkeit und Dramatik des beginnenden filmischen Meisterwerks offenbart und mich direkt in eine freudige Aufregung versetzt. Dann drücke ich auf »Film starten«.
Die Anfangsszene, ein finsterer Hafen bei Nacht, russische Waffenschmuggler, ja selbst der einsetzende Polizeigroßeinsatz mit der Schießerei – das alles ist nichts besonderes, nichts neues, typisch Action-Film eben. Wenn man auch nur etwas über den Film weiß, oder Thomas Jane bereits auf dem DVD-Cover gesehen hat, wird es einen auch kaum überraschen, ihn aus seinem Leichensack aufstehen zu sehen (auch wenn die Szene klischeehaften Zombie-Film-Charakter hatte). Ich will auch gar nicht alles aufzählen, was nicht schon mal irgendwo dagewesen ist, wie der rachenehmende Mafiaboss, sondern direkt zu den Stellen übergehen, ab denen der Film zu etwas Besonderem wird: Das Familienmassaker, das den Grundstein für die Entstehung des Punishers legte. Als ich den Film das erste Mal sah, und obwohl ich es besser wusste, hatte es für mich doch noch den Anschein, als würden Castles Frau und Kind überleben, als ich sah, wie sie flüchteten. Es mag daran liegen, dass die ewig gleichen Actionstreifen dieses Bild in meinem Kopf als festen Bestandteil des Genres eingebrannt haben um doch noch ein Happy End zu sichern, was es wie Sand am Meer gibt. An allen Meeren, würde ich sogar sagen. Nun, beim Punisher darf man darauf aber nicht hoffen und das ist verdammt noch mal auch gut so (sonst hätte der ganze Film auch äußerst wenig Sinn). So hat es der Film also geschafft, mich noch mit dem Offensichtlichen zu überraschen.
Es folgt mein einziger, winziger Kritikpunkt am Film: Castles körperliche Widerstandskraft. Mit ein paar Kugeln im ganzen Körper und einer aus nächster Nähe in die Brust, plus Brandwunden überlebt er mehrere Stunden im Meer treibend, ohne nennenswerte Folgeschäden davonzutragen. Im Übrigen macht ihm auch eine Schrotflinte aus nächster Nähe nichts aus, bringt ihn nicht mal ins Wanken, solange er denn eine kugelsichere Weste anhat. Aber man darf schließlich auch nicht vergessen, dass es sich um eine Comicverfilmung handelt. Klar, wäre es schön gewesen - vor allem bei einem Helden, der endlich mal keine Superkräfte hat und damit aus der Menge von Spider-, Bat-, Super-, Iron-Mans und Hulks, etc. hervorsticht – die ulitmative Realistik vorzufinden, aber wäre das nicht immer schön? Und wann sieht man das schon mal? Meiner Meinung nach, ist das kein sonderlich plausibler Kritikpunkt mehr.
Natürlich habe ich mir auch vor dem Anschauen der Kinofassung Pontis Review durchgelesen, dessen Hauptkritikpunkt ja das Ausblenden und Schneiden der etwas heftigeren Szenen ist. Da muss ich zustimmen. Nicht nur, dass sämtliche brutalen und blutigen Szenen entfallen, sie sind auch noch erbärmlich schlecht und offensichtlich geschnitten. Umso geiler ist die komplette Version, die bei der »Schießerei mit Messer«, dem »Entpierchen«, dem Showdown und noch einigen anderen Szenen ihre volle Pracht entfaltet und doch recht heftige Szenen offenbart. Nicht sehr heftig für abgebrühte Splatter-Gemüter (ungefähr so abgebrüht wie The Russian im Film §ugly), aber für einen Action-Thriller doch schon beachtlich. Das sollten meiner Meinung nach sogar neue Maßstäbe werden, aber mich fragt ja keiner.
Die schauspielerische Leistung steht durch die Top-Besetzung zweifelsohne außer Frage. Ich war ebenfalls skeptisch angesichts der Wahl für Frank Castle, aber im Nachhinein hat Jane sich als großartiger Punisher erwiesen, den ich nicht mehr missen möchte. Allemal besser als Dolph Lundgren im gleichnamigen früheren Punisher-Film, aber den Schrott überhaupt so zu betiteln ist bereits ein Verbrechen, das mit zwei Mal lebenslänglich geahndet werden sollte plus nur ein Mal Wasser mit Knäckebrot am Tag. John Travolta als Gegenspieler macht ebenfalls einen genialen Job und wirkt mehr als glaubwürdig in seiner Rolle, aber den Schurken kauft man ihn ja spätestens seit Password: Swordfish ab. Ich wüsste sogar nicht mal eine einzige Nebenfigur, die mich gestört oder nicht zufrieden gestellt hätte, angefangen bei Quentin und endend bei Castles abgedrehten Nachbarn.
Als ebenso makellos empfinde ich das Drehbuch, mit einer derartigen Vielzahl an genialen Sprüchen, die sowohl immer passen, als auch nie aufgesetzt wirken und einer gut durchdachten, intelligenten Story. Die Planung und Durchführung seines Rache… – pardon, der Avenger in mir – Bestrafungsfeldzuges ist immer wieder aufs Neue beeindruckend und unterhaltsam mit anzusehen. Castles Menschenkenntnis und die Vorausberechnung der Handlung seiner Opfer machen ihn, neben seiner skrupellosen, durchdachten Art (und natürlich seinem affengeilen Shirt) zu einer dermaßen coolen Figur, dass John McClane, Martin Riggs und Mike Lowrey gleichermaßen einpacken können.
Auch die Regie lässt bei mir keinerlei Wünsche offen, obwohl die ganze Aufmachung definitiv etwas düsterer hätte gestaltet werden können – das sag ich aber auch nur, weil ich jetzt das Non plus ultra in dieser Hinsicht, The Dark Knight, gesehen habe; vorher war mir dieser Punkt nicht in den Sinn gekommen. Vor allem die Schießereien und natürlich allen voran die Bogen-Szenen und ganz besonders der Kampf gegen The Russian mit der genialen Musikuntermalung empfand ich als großartig inszeniert.
Für den Theme Song habe ich mich ja bereits ausgesprochen, aber mit Drowning Pool, Nickelback, Puddle Of Mudd und Evanescene ist auch der Soundtrack das Besitzen wert.
Nach dem 5-Zeiler der etwas anderen Art nun endlich mein Fazit: Ich finde den Film schlichtweg genial, da er meinen gesamten Filmgeschmack auf äußerst prägende Weise beeinflusst hat und scheinbar nicht zu toppen ist. In erster Linie liegt das daran, dass er einen fast unerreichten Wiedersehwert hat, was in meinen Augen ein sehr wichtiges Kriterium für Filme ist. Wenn ich einen Film 10 Mal gesehen habe, allein 3 Mal in einer Woche und er wird kein einziges Mal weniger spannend oder unterhaltsam und ich entdecke immer wieder neue Sachen an ihm, dann ist das schon sehr schwer zu toppen. Einen ähnlichen Wiedersehwert kenne ich nur von Der Supercop und… jaah, Space Jam :p
Die wirklich eher geringfügigen Mängel in Sachen biologischer und physischer Logik werden durch den 1A-Plot, die intelligenten Dialoge und Spitzenschauspieler ausgebügelt und sind angesichts der Comicvorlage wohl ohnehin schon äußerst rar ausgefallen. Und da mir ansonsten nicht das geringste einfallen will, das mich hier nicht überzeugt hat, obwohl ich den Film die letzte Stunde in seine Einzelheiten zerlegt habe, bleibt mir nur – erfreuter weise – die volle Punktzahl zu geben, wie es für meinen Lieblingsfilm wohl auch nicht anders zu erwarten war. Und, ich meine, wenn Mortal Kombat und Toxic Avenger IV 10/10 kriegen... ^^
Ich erwarte von keinem, dass er meine Meinung teilt – jeder hat seine Favoriten und dies hier ist eben meiner, aber bevor man mit einer Meinung wie Pontis das Filmgeschehen verlässt, bestehe ich doch darauf, die richtige Version anzuschauen um ein repräsentatives Resümee ziehen zu können.
Ob auf deutsch oder englisch ist hierbei relativ egal… ich persönlich finde Janes deutsche Stimme ansprechender, die von Travolta hingegen eher im Originalton. Das bleibt jedem selbst überlassen.
btw. ist auch das Punisher-Game sehr zu empfehlen
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 8/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 10/10
LorD's FilmList-Platzierung: 1 (hell yeah, Baby!)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.3) (http://www.imdb.com/title/tt0330793/)
Link zum Trailer (http://www.myvideo.de/watch/169993/The_punisher_trailer) (Am besten nach etwa einer Minute ausmachen)
Die DVD bei Amazon.de (Vorsicht! Die Kinofassung!)
Harbinger
01.10.2008, 00:43
Die Killerhand
http://www.space-view.de/images/Galerie/filme/k/detail/DSC0001.jpg
Kinostart: 26.08.1999
Regie: Rodman Flender
Genre: Horror (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379004)/Komödie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378989)
Darsteller: Devon Sawa, Jessica Alba, Seth Green
FSK: 16
Inhalt: Anton ist ein absoluter Taugenichts, der seine Tage damit zubringt, vor dem Fernseher zu vergammeln, sich die Birne zuzudrönen und seinem heimlichen Schwarm Molly hinterher zu stieren. Bis er eines Tages die Leichen seiner Eltern im Wohnzimmer findet. Und merkt, dass er selbst sie über den Jordan geschickt hat. Oder besser gesagt seine vom Teufel besessene rechte Hand...
Kritik: Wenn meine Recherchen mich nicht täuschen ist es jetzt etwa siebeneinhalb Jahre her, da erzählte mir ein Freund von einem relativ interessanten Horrorfilm namens "Die Killerhand". Ich, der ich damals noch im zarten Alter von knapp vierzehn Jahren war, nutzte dann eines Tages die Gelegenheit, als Premiere den Film zeigte, und warf einen Blick auf den Streifen. Dumm nur, dass ich keinen Decoder besaß und mir das ganze mit lustigem Geflicker und Geflimmer im Bild anschauen durfte. Doch das machte nichts, ich war trotzdem ziemlich fasziniert und vor allem begeistert. Ein weiteres Jahr später lieh mein Bruder auf mein Anraten den Film noch mal aus der Videothek aus (ich hatte da keine Mitgliedskarte und wäre außerdem noch zu jung gewesen, um ihn leihen zu dürfen *hüstel*) und da sah ich ihn dann zum zweiten Mal, diesmal ohne Premiere-Verschlüsselung im Weg. Und zum dritten Mal. Und dann kaufte ich, etwa ein weiteres Jahr später (ja, dürfte 2003 gewesen sein, oder Anfang 2004) endlich von meinem eigenen Geld die DVD. Ja, das war der Film mir wert. Und bis zum heutigen Tag habe ich ihn... keine Ahnung wie oft, jedenfalls nicht gerade selten gesehen. Das schreit doch geradezu nach einem Review.
Im Endeffekt lief's dann darauf hinaus, dass ich Kollege Re'on vorhin im ICQ fünf Filmtitel vor den Latz knallte ("Equilibrium (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8250602)", "Die Mächte des Wahnsinns (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8330375)", "Dragonheart (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7349733)", "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" und eben "Die Killerhand") und sagte "Such einen aus, den ich mir anschaue und reviewe". Auf die lapidare Frage "Warum nicht 'Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)'?" bekam ich übrigens ein vielsagendes "Einfach so" als Antwort... Äh, egal. Jedenfalls beugte ich mich dem Willen der Masse (höhö), schob das Ding in Marla rein und tat es mir ein weiteres Mal an, diesmal die kritische Reviewerbrille aufgesetzt (ehrlich gesagt nicht, ich bin sogar in meinen eigenen vier Wänden zu eitel das Ding zu tragen, dass mir vor drei Jahren von der Augenärztin zum Autofahren verschrieben wurde...) und mal fix überprüft, ob die Euphorie bezüglich des Films mit dem Alter abklang.
Tatsächlich, nach der tollen Anfangsszene ergeht der Film sich erst mal in ein wenig Leerlauf. Er ist nicht langweilig, mitnichten, aber er versemmelt gnadenlos einen ganzen Haufen Pointen, ruht sich auf seiner "kiffende Teenies sind lustig"-Mentalität aus und kann nicht wirklich punkten. Auch die eingestreuten Suspense-Szenen wissen nicht wirklich zu zünden und Vivica A. Fox nervt jetzt schon. Schlechte Vorzeichen... Ab der Szene, in der uns' nomineller Held Anton aber bemerkt, dass seine Hand besessen ist und der Film im gleichen Atemzug jeden Anflug von Ernsthaftigkeit über Bord wirft, ab da geht es steil bergauf. Jetzt wird vermehrt auf Slapstick gesetzt und wenn der gut gemacht ist, dann kann man damit bei mir immer punkten. Dazu ein paar wirklich himmelschreiend bedepperte Dialoge ("Die leben ja noch!" - "Nein, die tun nur so...") und eine ganze Wagenladung an Anspielungen auf große Filmvorbilder ("Tanz der Teufel 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6745428)" ist mit der Possessed-Hand-Thematik natürlich der augescheinlichste Pate, aber auch "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)", "Shining", "Re-Animator (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4008527)" und "Carrie" kriegen ihr Fett weg, an "Chucky die Mörderpuppe" musste ich auch mal denken und in ein paar Szenen läuft bei Anton im Fernsehn sogar "Night of the living Dead" und die Fortsetzung "Dawn of the Dead"... pöhs) machen dann wieder mächtig Laune. Ganz ehrlich, so viele zitierenswerte One-Liner findet man in keinem anderen Horrorfilm.
Aber das ist der Streifen ja auch nicht wirklich. Klar, wir haben das horrendöse Element der besessenen Hand, dazu kommen sogar noch ein paar waschechte Zombies und ein wenig Slasher-Thematik, aber dadurch, dass der Film sich zu keiner Sekunde wirklich ernst nimmt, kommt einfach kein Grusel auf. Die unheimlichste Szene wird ungalant mit einer bedrömmelten Dialogzeile abgewürgt, die fieseste Schplodderei (okay, soooo fies wird der Film nie, aber die FSK 16 ist stellenweise schon gewagt) endet in einer Lachnummer. Das kann natürlich arg ins Auge gehen, aber dank der tighten Inszenierung aus dem Hause Rodman Flender ("Leprechaun 2", ansonsten Serien-Regisseur) sitzen die Gags hier. Und die größtenteils ordentlichen Schauspielleistungen tun ihr übriges.
Vor allem Jungdarsteller Devon Sawa ("Final Destination", "Casper"), der den Part des Anton übernimmt, liefert eine astreine Show ab, vor allem in den Szenen, in denen er darstellen muss, dass seine Hand nicht zu ihm gehört. Die sind einfach nur geil. Die zweite große Nummer muss man wohl Christopher Hart zubilligen, der quasi seine Rolle aus den "Addams Family"-Filmen wiederholt und ab dem Zeitpunkt, da Anton sich seiner Hand entledigt, eben diese spielt. Und man kann sagen was man will, die abgetrennte Pfote ist einfach nur ein sau geiler Bösewicht und einer mit einer wirklich beeindruckend ausgearbeiteten Persönlichkeit. Der Rest des Casts geht in Ordnung, Seth Green ("Austin Powers", "The Italian Job") und Elden Henson ("Deja Vu", "Butterfly Effect") machen als Antons zombiefizierte Kumpels einen guten Eindruck und haben viele Lacher auf ihrer Seite, Jack Noseworthy ("Cecil B. Demented", "Breakdown", "Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)") leidet ein wenig darunter, dass seine Rolle fast so überflüssig ist wie ein Kropf, Jessica Alba ("Sin City (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8586256)") spielt einen ganz netten Charakter (wenn auch völlig realitätsfern) und das auch gar nicht so übel, sieht aber dummerweise nicht gut aus. Und Vivica A. Fox ("Independence Day", "Kill Bill: Vol. 1") sieht nicht nur nicht gut aus sondern nervt auch und spielt scheiße. Dumme Sache das. Zum Glück wurde ihre Rolle weitestgehend aus dem Script herausgehalten.
Die größte Überraschung im Cast ist allerdings ein gewisser Dexter Holland, dem ein oder anderen vielleicht bekannt als Sänger und Gitarrist von The Offspring, der komplett mit seiner ganzen Band in der Szene auf dem großen Halloween-Ball in der Schule auftreten darf. Verdammt netter Einfall der Produzenten, die vier Jungs haben zwar nicht viel zu tun, außer ein Ramones-Cover und einen eigenen Song (so weit ich weiß) zu zocken und dann relativ effektiv zu sterben (partially), aber der Auftritt schlägt meiner Meinung nach sogar den von Cannibal Corpse in "Ace Ventura (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7909497)" (und der war schon genial), vor allem, da die Band damals, als ich den Film zum ersten Mal erblickte, meine absolut liebste war. Und wer auch sonst auf Punk Rock steht, der kann sich darüber freuen, dass neben The Offspring auch Blink 182-Gitarrist Tom DeLonge einen kleinen Cameo-Auftritt als Burger-Buden-Schalter-Fritze hat.
Ansonsten liefert der Film sich keine Patzer. Die Sudeleien, die hin und wieder mal über den Bildschirm flimmern, sind kompetent umgesetzt, das Effekt-Department kann wirklich was, Hut ab (wurden übrigens teilweise von Ken Tarallo realisiert, der unter anderem auch bei "Cloverfield (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6690145)" und "Shoot 'em Up (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4465336)" seine Finger mit im Spiel hatte). Auch die Musik aus der Feder des gern gebuchten neuseeländischen Score-Komponisten Graeme Revell ("Sin City (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8586256)", "The Crow (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8699479)" und fufzigtausend andere Filme, die jeder Mensch kennt) ist ein schicker Ohrwurm, fein. Und um den Trashfaktor noch etwas in die Höhe zu treiben zaubert Flender in einer Szene gegen Ende auch noch mal völlig unmotiviert ein paar Möpse aus dem Hut. Die hatten noch gefehlt, jetzt ist der Film komplett.
Kommen wir zum Fazit: Nach geringen Anlaufschwierigkeiten mausert "Die Killerhand" sich zu einer durchweg unterhaltsamen Horrorkomödie mit ein paar netten Überraschungen, kompetenten Effekten, einem ordentlichen Darsteller-Ensemble und ein paar absolut genialen Scherzen. Der Film ist nicht der Überhammer aus meinen kindlichen Erinnerungen, aber er ist so grundsolide, dass ich ihn dafür am liebsten knutschen würde, denn falsch macht der Film so gut wie nichts. Ein paar hübschere Protagonistinnen hätte ich mir noch gewünscht, aber ja mei, man kann nicht alles haben...
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Sawa und Hart tragen den Film quasi allein, Henson und Green sorgen für den Comic Relief, Fox nervt)
Plot: 06/10 (total dummbrätzig, aber eigentlich ganz cool und vor allem absolut konsistent ohne großartige Löcher)
Effekte: 08/10 (in ordentlicher Menge vorhanden und hübsch anzusehen, vor allem die Hand in der Mikrowelle ist echt cool)
Anspruch: 02/10 (Hirn ausschalten, lachen, das ist ein Befehl!!!)
Gesamtwertung: 7.5/10 (beinahe grundsolide Horrorkomödie mit einem nahezu unerschöpflichen Unterhaltungspotential, sollte jeder mal gesehen haben)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0138510/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=sWYc8cx8Q3I)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
01.10.2008, 03:02
Ghost Rider
http://pwbeat.publishersweekly.com/blog/wp-content/2006/07/_files_images_Ghost-Rider_0.jpg
Laufzeit: ca. 118 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Mark Steven Johnson
Darsteller: Nicolas Cage, Eva Mendes
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 22. Februrar 2007
Inhalt:
Johnny Blaze, ein motorradbegeisterter Junge, der mit seinem Vater eine Stuntshow auf einem Jahrmarkt betreibt, wird eines Abends vom Teufel persönlich besucht und vor eine Entscheidung gestellt. Für einen falschen Gefallen verkauft er seine Seele an den Höllenfürsten und Jahre später, nachdem er bereits ein berühmter Stuntman geworden ist, kommt die Zeit, den unterschriebenen Vertrag einzulösen, sprich der Kopfgeldjäger des Teufel zu werden: Der Ghost Rider.
Kritik:
Im Grunde genommen ist dieser Film alles, aber nicht gut. Die Story ist Riesenschrott, die Dialoge so strunzdämlich, wie man sie selten in diesem Ausmaß erlebt, die Figuren geradezu lächerlich, ja sogar die Regie wirkt amateurhaft vom Feinsten, aber nichts desto trotz, ist da irgendwas…
Ich weiß noch, wie ich hier im Forum von dem Film erfahren habe. Ghost Rider. Marvel Verfilmung. Nicolas Cage. Ich dachte mir »geil! Ein weiterer saucooler Antiheld aus dem Hause Marvel, auch noch von Nicolas Cage gespielt, muss der Punisher sich da wohl warm anziehen?«. Nun…nein, muss er nicht. Er könnte sogar in Badehose, von mir aus auch ohne herumlaufen. Ich weiß zwar nicht, wie die Comics zum Ghost Rider aussehen, aber der Film wurde gehörig verhunzt. Zumindest in der Hinsicht, wie er wahrscheinlich gedacht war. Ernst nehmen kann man in den ganzen zwei Stunden wohl keine einzige Szene, aber man kann sich gehörig über den Film lustig machen und die lächerlichen Seiten zu seinem Amüsement nutzen! Als ich im Kino saß, trotz ellenhoher Erwartungen, brach ich immer wieder gellend in Lachen aus und auch gerade, während ich mir die DVD zu Gemüte geführt habe, musste ich immer wieder schmunzeln, auch wieder lachen. Anders als bei Filmen wie z.B. Botched, wollte dieser Film sich natürlich nie selbst verschaukeln, aber allein angesichts des Erscheinungsbildes des Ghost Riders hätte auch niemand ernsthaft annehmen können, einen gescheiten Film auf die Beine zu stellen. Ich meine… die Fratze ist alles, aber nicht cool oder unheimlich, wie sie eigentlich hätte sein sollen. Ich erinnere mich an einen Grafikkartentester von einem Kollegen, da gab es einen Totenschädel, der ganz genauso aussah… hier haben die optischen Effekte zweifelsohne am meisten versagt. An vielen anderen Stellen auch, aber es gab ebenso schön anzusehende Szenen, daran hat’s nicht gehakt.
Schon eher Schuld ist da mit Sicherheit die Story. Das Intro mit dieser cooler-Cowboy-Erzählerstimme, die irgendeine dämliche Vorgeschichte erzählt, worauf eine noch viel dämlichere Hauptstory aufbaut, ist nur der Anfang. Es folgt nämlich noch eine weitere Vorgeschichte, die ermüdend lang ist und direkt alle Hoffnungen nimmt, noch einen guten Film sehen zu können. Gut, noch nicht alle, schließlich war bis zu diesem Punkt Nicolas Cage noch nicht im Bild gewesen, aber doch schon einen halben Einkaufswagen voll. Ich weiß nicht, wer sich die Entstehungsgeschichte von Blaze zum Ghost Rider ausgedacht hat, aber derjenige muss zu jener Zeit sehr, sehr müde gewesen sein. Oder einfach talentfrei, das sei dahingestellt. Ich will die Szene auch gar nicht beschreiben, da ich sie in ihrer Gesamtheit schlicht lächerlich fand – wenn man sie sieht, wird man mich sicher verstehen. Und nicht genug, dass neben der Entstehungsgeschichte noch eine fast überflüssige Vater-Sohn-Story erzählt werden muss, nein! Um Gottes Willen! In jeden schlechten Film – oder die, die es werden wollen – gehört natürlich auch noch eine Lovestory. Und in ganz besonders schlechte Filme natürlich eine, die kompliziert beginnt, noch komplizierter fortläuft und dann am Ende urplötzlich in eine Friede-Freude-Sahnetorte-HappyEnd umspringt. Aber immerhin kann der Film so eine optische Note hinzugewinnen, denn ohne Love Story, würde es auch keine heiße Eva Mendes vor der Kamera geben, die die öde Stunde etwas versüßt, bevor der Film eigentlich erst richtig losgeht. Und ehrlich gesagt, frage ich mich kopfkratzend, warum er so verdammt lange gebraucht hat um in Fahrt zu kommen?! Von der/den Vorgeschichte/n mal abgesehen, geht eigentlich alles in Windeseile vonstatten. Blaze verwandelt sich von der einen in die andere Szene in den Höllensöldner ohne eine wirkliche Entwicklung durchzumachen. Er muss seine Kräfte nicht erst kennenlernen, nein, sein Kopf fängt an zu brennen und er weiß sofort mit all seinen Fähigkeiten zu kämpfen und irgendwelche überzogenen Bibelsprüche abzulassen. Gut, es handelt sich bei dem Ghost Rider Zustand, wie man später im Film sehen kann, eher um eine Art gezielte Raserei, aber trotzdem.
Die ganzen Mängel der Story aufzuzählen, würde aber zu viel Zeit in Anspruch nehmen und immer nur wieder auf dasselbe hinauslaufen, daher überspringen wir den Teil an dieser Stelle lieber und widmen uns den Figuren. Da haben wir zum Einen den – wie in jedem schlechten Film – nicht ganz so hellen, besten Freund, der aber so unwichtig ist, dass Blaze bei dem Anblick seiner Leiche nur ein »Oh, Mack« von sich gibt und weitergeht. Auch Roxanne ist als Figur völlig unzureichend aufgebaut und entwickelt worden. Auf der einen Seite ist sie naiv und kindlich, was der lächerlichen Note des Films nicht gerade entgegenwirkt, auf der anderen emotional und gebildet (»Haben Sie schon mal das alte Testament gelesen?« - Na klar, Süße, ist das nicht der Neue von Stephen King?)… Dann haben wir da natürlich die Höllenbruten. Ich habe mich den ganzen Film über gefragt, warum jeder einzelne von diesen übernatürlichen Viechern, allen voran der Ghost Rider himself, in so einem unglaublich nervenden Echo-Ton sprechen muss!? Ich meine, ist das nicht schon genug peinliche Inszenierung, dass beim Blitzschlag ihr Gesicht kurz eine Mischung aus Kakihara (»Ichi the Killer«) und Godzilla annimmt? Offensichtlich nicht. Nun ja, die drei Handlanger von Blackheart sind ungefähr so bedeutsam wie Mack. Jeder von ihnen hat ungefähr vier Sätze im ganzen Streifen zu sagen und tritt dann in Sekundenschnelle ab. Jaah, die Kämpfe machen wirklich Spaß... denn sie sind ungefähr so lange, wie die Trauer um Mack (irgendwie mag ich den Typen – auch wenn er tot ist). Wahrscheinlich wäre es einfach zu aufwendig gewesen, den Grafikkartentester auf den Schultern von Nicolas Cage in einen Kampf zu verwickeln. Ich fand es schon beeindruckend, dass sich der Schädel ein ganzes Mal im Film geändert hat, und zwar als ihm ein Cop den Unterkiefer ausrenkte… Und überhaupt die ganze Aufmachung, insbesondere von Blackheart war dermaßen 80er-Jahre-Billig-Horrorfilm-mäßig… schwarze Klamotten, blasser Teint, später dann in seiner ultimativen Form große, rot leuchtende Augen. Wenn ich es mir so recht überlege, ist der letzte Punkt sogar eher 50er-Jahre-Billig-Horrorfilm-mäßig. Nicht mal die Figur des Johnny Blaze ist gelungen. Auf der einen Seite gibt er sich eitel, auf der anderen Seite zurückhaltend und einzelgängerisch und zum Schluss dann so unpassend heldenhaft: »Nö, ich behalte die Kräfte um dir, dem Teufel, damit in den Arsch zu treten.« Natürlich in gehobener Sprache, wie sie nur im Alten Testament vorkommt, das wiederum eigentlich Roxanne lückenlos zitieren könnte. Das ist doch nur eine Absicherung, damit ein zweiter Teil entstehen könnte und ein erbärmlicher Versuch, das Happy End doch noch in eine ernste Angelegenheit zu drehen.
Was mich dann noch an der Regie gestört hat? Vor allem in Erinnerung sind mir diese andauernden Gesichtszooms geblieben, was auch eher in den Filmen von vor 50 Jahren Gebrauch gefunden hat. Alles wirkte einfach wie von einem blutigen Anfänger zusammengewürfelt, eben wie die Story auch – kein Wunder, ich sehe gerade, dass der gute Johnson für beides verantwortlich ist… Bei Daredevil hat er irgendwie bessere Arbeit geleistet… hier waren sogar einige Settings einfach nur armselig; ich möchte an den Sumpf gegen Ende erinnern, der genauso gut eine schwarz gestrichene Garage mit Baumattrappen und einer Nebelmaschine hätte sein können.
Oha… jetzt habe ich mich eine geschlagene Stunde über die Grausigkeit des Films aufgeregt, dabei wollte ich doch eigentlich seine positiven Seiten hervorheben und ihn im Vergleich zu Pontis Review ein paar Punkte dazugewinnen lassen, aber… ich vermag nicht mal richtig zu benennen was mir gefallen hat. Es gibt einige Szenen, die einfach gewollt komisch sind (»Desinfizieren Sie bitte die Nadel.«) und ihr Ziel auch erreichen, wobei ich mich frage, was sie im Screenplay zu suchen haben, wenn das Projekt doch eher ernst ausfallen sollte. Wie dem auch sei… dann gibt es noch einige wenige Szenen, in denen Nicolas Cage einfach dazu beiträgt, die Lachmuskeln zu reizen. Sei es durch seine Situationsinterpretation oder sein Schauspielern
Ich will einfach damit verbleiben, die nutzlose Aussage zu tätigen, dass der Film grottig ist, aber nicht schlecht. Zumindest nicht über alle Maße. Wenn Nicolas Cage nicht mitspielen würde, ließe sich da noch mal drüber reden, aber allein um sich ihn anzusehen (bei ihm die Schauspielerei, bei Eva Mendes… was anderes), kann man sich den Film antun. Eine 3/10 hat er meiner Meinung nach definitiv nicht verdient. So eine Punktezahl würde ich vergeben, wenn ich enttäuscht oder verärgert aus dem Kino gekommen wäre, aber ich war fast schon begeistert. Wie gesagt, man muss es schaffen, sich über den Film lustig zu machen, dann kann er ziemlich gut unterhalten. Ich bin zwischen zwei Punkten hin und her gerissen, werde mich aber wohl für die 6 entscheiden. Unbegründet, aber in vollster Überzeugung!
Na gut, doch 5.
Nein, 6! So, Schluss jetzt. Heia bubu machen.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 2/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 6/10
LorD's FilmList-Platzierung: 204 (irgendwie immer noch ziemlich hoch…^^)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.3) (http://www.imdb.com/title/tt0259324/)
Link zum Trailer (http://video.google.de/videoplay?docid=5494972727562297803)
Die DVD bei Amazon.de
Sweeney Todd- The Demon Barber of Fleet Street
http://fetchblog.com/images/movieposters/sweeneytodd.jpg
Name: Sweeney Todd- The Demon Barber of Fleet Street
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Musical / Drama
Regie: Tim Burton
Darsteller: Johnny Depp, Alan Rickman, Helena Bonham Carter
FSK: 16
Laufzeit: 116 min.
Inhalt:
Sweeney Todd kehrt nach England zurück um sich dort an dem Richter Turpin zu rächen, der ihn zu Unrecht einsperren hat lassen, damit er sich indessen seine Frau schnappen konnte, die sich daraufhin mit Gift umbrachte.
Meinung:
Irgendwann, schon vor ein paar Wochen, da hatte ich gerade einen kurzen Lauf bei eBay, in dem ich allerlei gute Filme für wenig Geld ersteigert habe. Während dieser Zeit durfte sich auch „Sweeney Todd –The Demon Barber of Fleet Street“ als Objekt der Begierde bezeichnen, schaffte es dennoch mir gerade so in den letzten 30 Sekunden später wegersteigert zu werden. Während ich also vor mich hinfluchend dasaß kam dieser Vorschlag wie ihn einem nur Eltern vorschlagen können. Beim nächsten „Sehr Gut“ auf irgendein Schularbeitsfach, würde ich den Film als eine Art Lehrbelohnung bekommen.
Tja, da ich aber vorhatte den Film in diesem Leben noch zu sehen, musste man sich wieder selbst um alles kümmern und so kam’s dass ich die gute Disc erst neulich in den DVD-Player reinschob (der wohlbemerkt Familienbesitz ist und gelegentlich kommt einer von denen auf die Idee sich darauf auch was anzuschauen, aber mein eigener ist ja schon bestellt und heute auch angekommen ^_^) .
Nun, ich muss sagen ich hab mich auf den Film ziemlich gefreut, da er versprach mal was anderes zu sein. Sei es nun weil es ein Musical ist und einerseits weil nun einmal Johny Depp mitspielt, also der Mann der besser zu den schrägen Ideen in Sweeney Todd nicht passen könnte.
Um gleich bei den Schauspielern zu bleiben, die müssen in diesem Fall natürlich vor allem eines können: Singen. Ich behaupte einfach mal, dass die das alle eigentlich ziemlich gut hinkriegen und überzeugend sind, klar, es könnte natürlich besser sein, aber stören tut es bei weitem nicht.
Johnny Depp konnte mich eigentlich von Anfang an überzeugen, Helena Bonham Carter war für meine Ohren etwas bewöhnungsbedürftig, nach ein paar Minuten hatte ich daran auch nichts mehr auszusetzen und der Rest kriegt seine Sache auch ganz gut hin, wobei es doch ganz gut war, dass man die Sing-Parts für Alan Rickman verglichen mit den anderen eher kurz gehalten hat.
Aber in „Sweeney Todd“ wird ja nicht nur die ganze Zeit gesungen, sondern auch „richtig“ geschauspielert und da gibt es dann auch wirklich gar nichts mehr auszusetzen.
Wie bereits erwähnt, Johnny Depp könnte gar nicht besser in den Film reinpassen. Die Figur des Sweeney Todd, der bereit ist jederzeit jedem wenn nötig die Kehle mit seinen geliebten Rasiermessern (denen er ja immerhin sogar ein eigenes Lied widmet) durchzuschneiden und der durch und durch nur von Rachegefühlen an Richter Turpin besessen ist, passt zu ihm wie die Faust auf’s Auge, die Figur ist schräg und verrückt, so wie es sich für eine Johnny Depp Rolle auch gehört.
Ähnliches gilt dann auch für Helena Bonham Carter und ihre Rolle der Mrs. Lovett, die Sweeney Todd zur Ruhe und Geduld überreden will und ihn insgeheim dann auch heiraten will (die Szene in der sie Sweeney Todd ihre gemeinsame Zukunft vorsingt ist einfach nur cool).
Vielleicht auch ganz essentiell für ein Musical nebst Schauspielern: Was bringen einem Leute die singen können, wenn die gesungenen Lieder nicht zu gebrauchen sind? Hier könnte ich mich dann gleich selbst zitieren, denn es gilt dasselbe wie für die Sänger, ganz gut, passend und auch überzeugend, könnte aber sicher aus besser sein.
Was an Sweeney Todd aber um einiges besser sein könnte ist die Handlung. Es ist nicht so, dass die Handlung ziemlicher Müll wäre oder unterdurschnittlich und schlecht, aber sie ist für diesen Film einfach zu sehr Standard.
Der plötzliche Spannungsanstieg um die Mitte herum und das Ende wollen eigentlich überzeugen, können es aber nicht, weil der erfahrene Filmfan das so schon in genau dem 08/15-Schema in anderen Filmen gesehen hat. Die Handlung ist damit leider nichts besonderes, sondern einfach nur solide wie in zig Filmen auch und geht keine großen Wagnisse ein.
Wenn der Plot von etwas lebt dann sind das 2 Sachen, nämlich die Tatsache, dass Sweeney Todd ein Musical ist was es verglichen mit dem was sonst derzeit so produziert wird zu etwas außergewöhnlichem macht und natürlich der, bezeichnen wir es einmal so, „Charme“ des ganzen und damit die paar schrägen Ideen die der Film hat.
Um das beste Beispiel zu nennen, etwa dass Menschen zu Fleischpastete verarbeitet werden oder die bereits erwähnte Szene wo Mrs. Lovett die gemeinsame Zukunft vorsingt.
Der Stil des Films ist durch und durch makaber und düster und spätestens ab der Hälfte fließt dann auch ordentlich, stilistisch bewusst übertrieben, viel Filmblut. Die Menschen tragen, bis auf eine Ausnahme, alle nur dunkle Kleidung als würden sie von einer Beerdigung zur anderen gehen und es scheint niemals die Sonne. Außerdem verdient es ausnahmslos jeder nach Sweeneys Meinung zu sterben. Alles in allem ist die ganze Präsentation also nichts für Menschen mit schwachen Nerven und die gerne Frohsinn in Filmen sehen.
Fazit: Ich will ehrlich sein, eigentlich würde ich das Review gerne mit einer 09/10 – Bewertung abschließen, kann ich aber leider nicht. Der Film lebt von seinen Darstellern, von seinem Ideen und seinem makaberen Charme und von der Tatsache, dass er ein Musical ist.
Gleichzeitig hätte die Handlung einfach viel überzeugender sein müssen, damit der Film zu so etwas wie einem „Must See“ wird.
Freunde von makaberen Settings und Musicals werden aber sicher ihren Spaß damit haben.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 ( Johnny Depp und Helena Bonham Carter in so einem schrägen Film, kann nur gut sein)
Effekte: 08/10 (Gibt nichts daran auszusetzen, erfüllt alle Ansprüche die man heutzutage an einen Film hat, übertrifft sie aber auch nicht)
Plot: 08/10 (Außergewöhnlich ist der Plot nur weil es als ein Musical gestaltet ist, ansonsten gibt’s halt ein paar abgedrehte Ideen.)
Anspruch: 08/10 (Menschen als Fleischpastete, vielleicht nicht jedermanns „Geschmack“…im wahrsten Sinne des Wortes)
Gesamteindruck: 07/10 (Guter Film, denn man wegen seiner schrägen Ideen und seinem Muscial-Dasein gesehen habe kann, aber sicher nicht muss.)
imdb 7.9 (http://www.imdb.com/title/tt0408236/ )
Single Disc
Special Edition
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=L_hgrfZVlJA)
LorD AvengeR
02.10.2008, 01:50
Last Action Hero
http://www.filmaware.fr/wp-content/uploads/2008/05/last_action_hero.jpg
Laufzeit: ca. 125 Minuten
Genre: Action-Komödie
Regie: John McTiernan
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Austin O’Brien
Gesehen auf: Deutsch, Englisch
Kinostart: 07. Oktober 1993
Inhalt:
Der 11jährige Danny ist ein kleiner Filmfreak. Und wie sich das für einen ordentlichen Freak gehört, hat er auch keine Freunde – ausgenommen vom in die Jahre gekommenen Filmvorführer Nick, in dessen Gesellschaft er jede freie Minute fristet. So kommt es auch, dass er den neuen Film mit seinem Lieblings-Actionhelden Jack Slater vor der Weltpremiere sehen kann. Was er nicht ahnt, ist, dass ihn das magische Kinoticket von Nick näher an seinen Helden bringt, als er es sich je hätte träumen lassen…
Kritik:
Vorgestern habe ich noch geschrieben, dass Frank Castle alle Actionhelden der Filmgeschichte in Sachen Coolness in die Tasche steckt, doch wo ich noch mal Gelegenheit hatte darüber nachzudenken, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher. Obwohl ich absolut kein Fan von Arnie bin, ist Jack Slater mindestens genauso cool wie mein heißgeliebter Punisher. Ich kenne den Film ungefähr so lange, wie ich überhaupt Filme gucke, habe ihn mindestens ein halbes Dutzend mal gesehen und bin immer wieder aufs Neue von ihm begeistert. Im Grunde genommen ist das auch kein Wunder, denn eine Parodie auf unrealistische und übertriebene Actionfilme wird solange Wirkung zeigen, wie es unrealistische und übertriebene Actionfilme gibt. Und geht man mit dem Gedanken im Hinterkopf an die Tatsache heran, dass Last Action Hero ein solcher ist, wird der Film noch viel genialer.
Hunderte von Kugeln, aus nächster Nähe abgeschossen, aber den Helden verfehlend, Sprünge aus abenteuerlicher Höhe ohne beim Aufkommen mit der Wimper zu zucken, geschweige denn, sich etwas zu tun, explodierende Autos bei einer läppischen Kugel in einen irrelevanten Teil der Karosserie, einen Oberschurken, der irgendein dermaßen markantes Merkmal hat, das ihn unverwechselbar macht. Die Bemerkungen von Danny im Film natürlich nicht außer Acht lassend: Es gibt in guten Actionfilmen nur Fleischwunden (höchstens!) und jede Frau ist die personifizierte Attraktivität (»What about this girl right here. She is way too attractive to be working in a video store.«). Oh, und wie attraktiv die Frauen dargestellt werden ist einfach umwerfend übertrieben. Polizistinnen in quietschenden, hautengen Latexanzügen mit Ausschnitten bis zum Bauchnabel, einer Figur, die kurvenreicher nicht sein könnte und der einzigen Aufgabe, aufreizend durchs Bild zu laufen.
Ich finde den Film von Anfang an erste Sahne, was schließlich auch nicht so häufig passiert. Man denke nur an Dannys Fantasien, als er im Unterricht die Verfilmung von Hamlet sieht und die langweilige Story mit einem Jack-Slater-Hamlet aufpoliert. Einfach eine geniale Idee, die perfekt in die Situation passt und toll inszeniert ist. Ebenso unbezahlbar ist die Szene, bevor die Dauer-Action richtig losgeht, sprich das magische Kinoticket zum ersten Mal wirkt und ein »Stück Film« in den Kinosaal geflogen kommt. Herrlich.
Und eigentlich, wenn ein Kind eine Hauptrolle abgreift, bin ich schon darauf eingestellt, ein nervendes, quengelndes Blag ertragen zu müssen, aber nein! Nicht nur, dass O’Brien seine Rolle verdammt gut spielt, die Figur des Danny ist nicht weniger Actionheld als Jack Slater selbst. Mann, sogar der Name Jack Slater sprüht nur so vor Coolness… sicher steckt da auch eine Parodieidee hinter. Jedenfalls scheint Danny noch erheblich standfester zu sein, als sein großes Idol, denn während er sich in Sekundenschnelle in die konfrontierte Filmwelt einlebt, ist Slater bei der umgekehrten Reise erheblich geschockter. Überhaupt halte ich die beiden für das am besten miteinander harmonierende Kind-Erwachsenen-Duo der Filmgeschichte. Aber Schwarzenegger kann ohnehin gut mit Kindern die Hauptrolle teilen, siehe Twins.
Wo wir auch schon bei den Darstellungen wären, die sich von Film zu Realität unterscheiden und in diesem Film kaum besser hätten dargestellt werden können, hinsichtlich dem Einschlagen von Autoscheiben, dem öffentlichen Morden von Menschen (was neben dem ganzen Parodieren auch eine gehörige Gesellschaftskritik darstellt) und den bereits erwähnten lebensbedrohlichen Verletzungen, bzw. Fleischwunden. Auf Dinge, die man in normalen Actionfilmen womöglich aus Gewohnheit übersieht, wird hier bewusst Betonung gelegt und wer Last Action Hero gesehen hat, wird spätestens ab diesem Zeitpunkt bei jedem Scheibe-Einschlagen mit der blanken Faust bei Genre-Kollegen ein amüsantes Déjà-Vu erleben. Überhaupt wird man in anderen Actionfilmen auf bestimmte Dinge achten, nur um festzustellen, dass LAH vollkommen Recht behält – was ihn nicht nur noch lustiger macht, sondern zudem um eine weitere Note auszeichnet. Vergessen wir an dieser Stelle auch nicht Slaters Tochter Whitney – in allen Action enthaltenden Filmen ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Kinder der Helden dieselben Charakterzüge und mindestens genug drauf haben, um ein paar bösen Schurken die Kauleiste zu vermöbeln. Was ich ebenfalls amüsant fand, war, dass Whitney erst in Jack Slater IV vorgestellt wurde (man denke an John McClanes schlagfertige Tochter in Stirb Langsam 4.0 oder Indys frechen Sohn im vierten Indiana Jones Teil…). Natürlich kann es sich kein gewöhnlicher Actionfilm leisten, das Heldenkind so übertrieben darzustellen, dass es den Abschlussball schwänzt um zu Hause seine ak47 zu polieren – Last Action Hero darf und tut dies am laufenden Band!
Neben den genialen Parodien und der auch sonst absolut großartigen Story, sind natürlich die Unmengen von beinahe historischen Zitaten und die absolut sympathischen Figuren die richtige Würze für einen perfekten Film: Jack Slater als saucooler Actionheld steht natürlich außer Frage, Danny, der ihm gerecht werdende, treue Fan, der Mafiaboss, der kein Sprichwort richtig auf die Kette bekommt und der Oberschurke mit den kultigen Glasaugen, der ihn stets im missbilligendem Tonfall und hinter seinem Rücken korrigiert (und beleidigt). Nicht zu vergessen die ganzen Nebenfiguren wie eben Whitney, die ganz nach ihrem Vater kommt, der schreiende Polizeichef (eine der besten Parodien des Films) oder Whiskas, der Cartoonkater. Denn um die Actionfilme zu parodieren wird auch ordentlich Gebrauch von Cartoon-Elementen gemacht. Einigen wird vielleicht nicht entgangen sein, dass die geworfenen Dynamitstangen (man hätte ebenso gut schwarze, runde Bomben mit Zündschnur nehmen können um den Gedanken davon zu unterstreichen) aus einer Kiste von ACME entnommen werden (die Firma, die in diversen Warner Bros.-Cartoons alles herstellt, nicht zuletzt auch Waffen und eben Dynamit in den Road Runner und Coyote Cartoons, aus denen zu Beginn des Films auch ein Ausschnitt gezeigt wird). Und wie auch Donald Duck in seinem Kleiderschrank lediglich eine Vielzahl von denselben Matrosenjäckchen und –mützen hat, hat natürlich auch Jack Slater ausschließlich die Klamotten in seinem Schrank, die er den ganzen Film über anhat. Wobei mir auch direkt wieder die Szene einfällt, in der Slater aus dem teerartigen Schlamm herausstapft, komplett damit eingedeckt und in der nächsten Szene bereits wieder fast sauber ist, nur mithilfe eines Papiertuches, das er sich wer weiß woraus gezogen hat. Solche parodierten Momente wird man im Film immer wieder vorfinden, selbst wenn man nicht gezielt darauf achtet (aber dann natürlich besonders).
Viel mehr bleibt mir auch gar nicht zu sagen… in meinen Augen zweifelsohne der beste Schwarzenegger-Film, der existiert, eine der intelligentesten Parodien überhaupt und ein sprudelnder Brunnen an Action und coolen Dialogen. An einigen wenigen Stellen merkt man einen geringfügigen Mangel an Spezialeffekten (z.B. bei der E.T.-Parodie), aber schließlich ist der Film auch nicht der neuste, auch wenn er optisch noch sehr frisch wirkt.
Und auch, wenn sich mein Review in erster Linie mit den Parodien im Film auseinandergesetzt hat – eben, weil es der Punkt ist, der mich am meisten begeistert hat – ist der Streifen an sich auch ein grundsolider Actionfilm mit einem für sein Genre schon erhöhten Anspruch und ungeheurem Unterhaltungswert. Ein Film, den jeder einfach gesehen haben muss, der auch nur das Geringste auf Filme setzt. Nur ist wohl die deutsche Version erheblich empfehlenswerter, weil Arnies Originalstimme schlicht grausam ist ^^'
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 9/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 10/10
LorD's FilmList-Platzierung: 14
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0107362/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=hSTVmYyk5ro)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
02.10.2008, 01:54
Dragonheart
http://www.cinemacomrapadura.com.br/filmes/imgs/Dragonheart_1996_poster.jpg
Kinostart: 21.11.1996
Regie: Rob Cohen
Genre: Fantasy/Action/Abenteuer
Darsteller: Dennis Quaid, Dina Meyer, David Thewlis
FSK: 12
Inhalt: 984 nach Christus: Bei einem Bauernaufstand wird der grausame König Freyne vom Lynchmob getötet und sein Sohn Einon schwer verletzt. Einons Mentor Bowen, der letzte Ritter des alten Kodex, und seine Mutter gehen einen Handel mit einem Drachen ein, der dem sterbenden Jungen die Hälfte seines Herzes überlässt und ihm damit das Leben rettet. Als Einon sich dann zum Tyrannen emporschwingt schiebt Bowen die Schuld auf den Drachen, tritt aus dem Dienst des Königs aus und verdingt sich von nun an als Drachentöter. Zwölf Jahre später steht er kurz davor, den letzten Drachen zu erlegen. Doch durch Zufall werden die beiden zusammengeschweißt und aus den einstigen Feinden werden Freunde...
Kritik: Freunde, eh ich hier mit dem Review anfange, muss ich mir erst mal die Augen trocken wischen, ich seh ja kaum was, so verschwommen ist das alles. Ja, ihr seht (oder lest) richtig, alten Count hat geweint wie ein kleines Mädchen. Lachtränen? Wegen einem zwerchfellerschütternd schlechten Film? Ohne jetzt mein komplettes Fazit vorweg zu nehmen: Ney! Aus einem anderen Grund kullerten mir die Dinger gerade eben, als die letzten Minuten von "Dragonheart" über den Bildschirm flimmerten, über die Wangen. Und das ist ein Grund, für den ich mich nicht im geringsten schäme, jahar! Mein Freund Skogen (ein etwa fünfzehn Zentimeter großer Wikingertroll, der eine oder andere mag Fotos gesehen haben) äußerte sich übrigens auch auf ähnliche Art und Weise über den Film und wer Skogen kennt, der weiß, dass der hart im Nehmen ist (nein, ich bin nicht wahnsinnig)...
Wurscht, begleitet mich mal kurz auf eine Reise, meine lieben Freunde (und du darfst von mir aus auch mitkommen, Ponti), zurück ins Jahre 1996. Da war euer Lieblings-Count noch zarte neun Jahre alt und ging mit seiner Mutter und seinem Bruder ins Kino (Frevel, der Film war ab 12, den hätte ich ja gar nicht sehen dürfen), um sich Hollywoods neusten Streich in Sachen Swords & Sorcery-Fantasy anzuschauen, "Dragonheart", eine 57-Millionen-Dollar-Produktion von Rob Cohen ("xXx", "Die Mumie 3", "Daylight"... als Produzent hatte der Mann ein glücklicheres Händchen, glaubt's mir), deren Marketing vor allem auf zum Niederknien guten Special Effects beruhte. Doofe Sache, dass euer Count die ganze Story des Films schon kannte, denn schon Monate zuvor war die Videospielfassung des Dings für Gameboy auf den Markt gekommen und die hatte ich da schon zig mal durchgespielt (zugegeben, das Spiel war nicht sonderlich gut, aber irgendwie... egal). Cool hingegen, dass er (also ich... argh, ich sollte aufhören ständig erste und dritte Person zu vermischen) den Film trotzdem hammergeil fand. Irgendwann legte ich mir auch die DVD zu und heute abend überließ ich wieder Kollege Re'on die Entscheidung, welchen der verbleibenden vier Filme ich mir anschauen und hinterher Reviewen sollte. Er und das 20-Cent-Stück, das ich in die Luft schnipste, waren sich einig: "Dragonheart".
First things first: Als klassischer Sword & Sorcery-Streifen hat man bei mir ja eh schon mal gut gepunktet, gibt's davon doch meiner Meinung nach viel zu wenige (und noch viel weniger gute). Okay, gezaubert wird nicht groß im vorzeitlichen England (wo der Film sich abspielt), aber mit Schwertern fuchteln unsere Helden und Bösewichte schon des öfteren herum. Und das gar nicht mal so übel. Ich bin zwar nach wie vor ein elender Nahkampflaie, aber Dennis Quaids Fechteinlagen sind alles andere als übel, der Kampf am Wasserfall gegen Einon ist richtig klasse und die "große" Endschlacht (kann sich zwar mitnichten mit der Konkurrenz à la "Herr der Ringe" oder "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" messen, aber...) kann sich auch wirklich sehen lassen (ich finde die FSK von 12 übrigens etwas gewagt, der Film wird zwar nie explizit brutal aber der Bodycount wird schon - grob überschlagen - an die 50 gehen), vor allem da die Ausstattung des Films wirklich große Klasse ist, genau wie die Kulissen, die zwar hin und wieder etwas grau in grau, bzw. grün in grün wirken, aber trotzdem auf jeden Fall gut Stimmung machen. Aber gut, das sollte man bei den Produktionskosten auch erwarten können.
Auch wenn die wohl größtenteils ins Special-Effects-Department geflossen sind. Die wurden nämlich von ILM - Industrial Lights & Magic (wer die nach den grottigen neuen drei "Star Wars"-Teilen schon vergessen hat, das waren die, die groß waren, ehe Weta aufgetaucht ist) - realisiert und... Sagen wir mal so, rein quantitativ hatten die nicht gar so viel zu tun. Es gibt gar nicht so viel fantasy-typischen Kram, der dringend aus der Rechenmaschine stammen musste. Mit einer Ausnahme. Ja was erwartet ihr denn, die zweite Hauptrolle spielt ein Drache, verdammich. Namentlich Draco, nachempfunden unserem Lieblingsschotten Sir Sean Connery (ihr erwartet nicht wirklich, dass ich jetzt anfange hier Filme aufzuzählen, oder?) und auch von diesem gesprochen. Und was soll ich sagen, auch heute, nach etwa dreizehn Jahren, sieht Draco einfach nur hammergeil aus. Der Drache toppt alles, was es davor gab, bei weitem und war auch lange Zeit danach noch eine absolute Referenz, denn... Wie soll ich sagen? Er lebt ganz einfach. Er fügt sich so perfekt in jedes Bild des Films ein, als ob er tatsächlich echt wäre und keine übergroße Flugechse aus der Rechenmaschine. Auch das Zusammenspiel zwischen dem Computerdrachen und den tatsächlichen Darstellern ist ganz einfach herrlich und so absolut natürlich, dass man den Film alleine dafür lieben muss. Und ganz ehrlich: Draco und Sir Bowen sind eins der coolsten Filmduos aller Zeiten.
Das auch kräftig unterstützt durch die guten Schauspielleistungen... Wobei ich hier jetzt ein wenig relativieren muss und gleich von Anfang an sage: Scheiß auf die Originalfassung, die deutsche Synchronisation rockt einfach nur. Ich hab den Film heute zum ersten Mal auf Englisch gesehen und... Die deutsche Fassung ist einfach überlegen. Sean Connery ist zwar nett, aber Mario Adorf (der Draco hierzulande spricht) ist mindestens genau so gut, der ware Tiefschlag aber ist Dennis Quaid. Der klingt im Englischen nämlich einfach total unnatürlich und gezwungen wenn er versucht den harten Hund raushängen zu lassen, der seine Rolle nun mal ist. Die von Thomas Danneberg (Schwarzenegger yeah) passt wesentlich besser. Aber ansonsten ist Quaids Schauspiel äußerst gut gelungen. Er gibt den abgehalfterten Ritter relativ abgebrüht, aber auch mit den nötigen Emotionen. Ihm zur Seite steht ein gut aufgelegter Pete Postlethwaite ("Die üblichen Verdächtigen") als Comic-Relief Bruder Gilbert von Glockenspur, der ein paar wirklich gute Scherze auf seiner Seite hat. Und eine extrem fesch ausschauende Dina Meyer (die mit den Möpsen aus "Starship Troopers", hrhr), die noch dazu auch in den Kampfszenen eine gute Figur macht. Weiterer Höhepunkt des Casts: David Thewlis ("Gangster No.1", "The Big Lebowski (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4098631)") als König Einon, der ein wirklich extrem heftiges Ekel abgibt. Großartige Hassfigur. Ansonsten bekleidet Jason Isaacs ("Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)") noch die Rolle von Einons schmierigem Berater Lord Felton und Brian Thompson ("Plane Dead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5548080)") kann als ungehobelter Haudrauf Brok auch Boden gut machen. Die darstellerischen Leistungen sind wirklich große Klasse, auch von den eher unbekannten Nebendarstellern. Selten sieht man einen so hochklassigen Cast auf einem Haufen, Hut ab dafür.
Und auch ansonsten macht der Film eigentlich alles richtig. Die Story ist zwar nicht der Weißheit letzter Schuss, aber sie ist nett, unkompliziert, trotzdem interessant genug um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Es gibt nicht viele Twists und Turns, aber die, die man geliefert kriegt, sind logisch und nachvollziehbar und auch nicht so unglaublich vorhersehbar. Die Musik aus der Feder von Randy Edelman ("Der letzte Mohikaner", "Die Maske") ist schlicht und ergreifend fantastisch, der großartige Theme treibt mir immer wieder Tränen in die Augen. Auch die Effekte und Kampfszenen habe ich schon eingehend gewürdigt, die bringen (eine makellose Inszenierung aus dem Hause Cohen sei Dank) auch die nötige Intensität mit, um das Publikum zu packen. Interessanterweise (ja, ich weiß, ich überstrappaziere diese Phrase langsam aber sicher) funktioniert "Dragonheart" aber auf so viele unterschiedliche Arten. Es gibt tolle Actionszenen, es gibt viel zum Grinsen und zu Lachen (wirklich nur ganz wenige Pointen gehen daneben), eine nette Moral wird auch noch mitgeliefert und das Ende... Ich schätze mal der erste Absatz des Reviews sagt da schon einiges aus. Ich bin 21 Jahre alt und nicht gerade zimperlich und ich habe schon vieles gesehen (auf der Kinoleinwand und auch außerhalb). Aber wenn ein Film mich auch beim sechsten oder siebten Anschauen (ich hab nicht mitgezählt, aber das sollte so in etwa hinkommen) noch dazu bringt, gar heftig in Tränen auszubrechen (da spielt auch der Theme wieder mit rein, der gegen Ende an genau der richtigen Stelle eingesetzt wird), dann muss da was besonderes dran sein. Und das ist "Dragonheart" auf jeden Fall...
Kommen wir zum Fazit: Ich stecke in einer Zwickmühle... Denn "Dragonheart" ist auf keinen Fall ein objektiv betrachtet perfekter Film. Aber er ist einfach so gut, so rührend, so mitreißend, dass ich die schlechten Seiten liebend gerne übersehe. Und genau das ist es, was für mich einen großen Film ausmacht. Hier stimmt einfach alles, die effektive Story, die genialen Special Effects, die guten Darsteller, die klasse Ausstattung, die perfekte Musik und vor allem das Kribbeln in der Magengrube, das heftige Klopfen des Herzens, das Zusammenschnüren der Kehle und das Kullern der Tränen am Ende. Das macht einen großen Film aus. Und obwohl ich das eigentlich nicht mehr tun wollte... scheiß drauf. HÖCHSTNOTE!
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (alle miteinander großartig, die deutsche Synchrofassung schlägt das Original)
Plot: 08/10 (eine sehr straighte Story, die genau weiß wo sie hin will und ihre Sache mehr als gut macht)
Effekte: 10/10 (sogar nach mehr als einem Jahrzehnt ist Draco schlicht und ergreifend perfekt)
Anspruch: 07/10 (sehr moralisch aufgezogen, mit ein paar netten Botschaften, allerdings ohne das Entertainment dafür unter den Tisch fallen zu lassen)
Gesamtwertung: 10/10 (haha, verklagt mich doch, ich liebe diesen Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0116136/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=BSYThEfy9PU)
Die DVD bei Amazon.de
True Romance
http://3dcreations.ca/images/True%20Romance_html_36777484.jpg
Name: True Romance
Erscheinungsjahr: 1993
Genre: Krimi
Regie: Tony Scott
Darsteller: Christian Slater, Patricia Arquette
FSK: 18
Laufzeit: 112 min.
Inhalt:
Clarence und Alabama haben Glück, denn obwohl sich herausstellt dass sie nur ein Callgirl ist, das Clarence von seinem Boss zu seinem Geburtstag geschenkt wurde, verlieben sich die beiden sofort in einander. Als Clarence dann Alabamas Sachen von ihrem Zuhälter abholen will und ihn dabei umlegt bekommt er nicht etwa Alabamas Sachen, sondern einen Koffer voller schön verpackter Drogen, die er und Alabama so schnell wie möglich los werden wollen.
Meinung:
Mit Brüdern hat man im Leben sowieso nur Probleme. Irgendwann kauft man sich mit denen einen Fernseher der dazu da ist, dass man darauf mit diversen Konsolen spielen kann und beschließt dann, nachdem es das Schicksal gut mit einen meint und einem einen zweiten Fernseher schenkt, dass der eine Fernseher denen für ihre Konsolen gehört und der andere einem selbst, damit man darauf Filme schauen kann.
Klar, es kommt wie es kommen muss, keine ganze Woche später ist der Fernseher von meinem Brüder nur noch Schrott und mein Fernseher durfte teilweise wochenlang aus meinem Zimmer verschwinden und ich musste mir meine Filme am PC (!!!) ansehen. Da das so aber überhaupt nicht mehr weitergehen kann wenn man sich dann extra noch einen eigenen DVD-Player bestellt (bzw. ihn mittlerweile auch schon hat) hab ich mir den verloren geglaubten Fernseher einfach wieder zurückgeholt und hatte dann neulich jüngeren Bruder und Kumpane im Zimmer sitzen, damit sie PS2 spielen konnte.
Lange Rede, kurzer Sinn, bevor ich mich endlich auf die Couch schmeißen konnte um mir „True Romance“ anzusehen, durfte ich erstmal nur auf einen einfärbigen Bildschirm starren und mich wundern, warum zum Teufel sich das verdammte DVD-Menü nicht startete obwohl der Player lief. Der eine oder andere hat vielleicht den Zusammenhang mit Brüdern und PS2 schon verstanden, dem anderen sei noch gesagt, dass der gute Fernseher nur einen Anschlusshat , man deshalb also immer schön die SCART-Kabeln umstecken muss, sonst kann man auf die Fernbedienung des DVD-Players einhämmern wie man will (keine Sorge, ist noch das alte Teil der meiner Familie gehört und nicht mein neuer, bei „True Romance“ war er noch nicht da), man wird nichts zu sehen bekommen. Soweit so gut, da ich das Problem nach relativ kurzer Zeit auch erkannt hatte, konnte es dann auch endlich losgehen.
„True Romance“ stammt aus der wunderschönen und friedvollen Zeit, in der Quentin Tarantino erst bei 2 Filmen seine Finger im Spiel hatte, nämlich einerseits „My Best Friend's Birthday“, der mir absolut gar nichts sagt und „Reservoir Dogs“ (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4345391), den ich eigentlich ganz gut finde, ehe Machwerke wie „Pulp Fiction“ folgten.
Bei „True Romance“ handelt es sich um den dritten Film, wo der gute Mann, Gott sei’s gedankt, weder Regie führte noch selbst mitspielte. Unter den wenigen Menschen dieser Welt die nicht finden, dass Quentin Tarantino ein Meister der Regieführung und ein Geschenk von Gott an die Filmkunst ist, gibt es nämlich die Meinung, dass der Mann eigentlich doch nicht so unfähig ist wie man ihn nach seinen *hust* Meisterwerken *hust* wie „Pulp Fiction“ und „Kill Bill Vol.1+Vol.2“ eigentlich halten müsste und eigentlich nur ein Kretin am Regiestuhl ist und doch ganz gute Drehbücher schreiben kann. „Pulp Fiction“ und „Kill Bill“ strotzen meiner Meinung nach nur so von guten, aber nicht einmal annähernd gut ausgeführten Ideen (was dann auch zu den miserablen Wertungen führt die man ihnen gerechterweise geben muss, was aber offenbar nur ganz wenige tun…). Von daher war ich von der Vorstellung, dass Quentin Tarantino die größte Gefahr für seine eigenen Drehbücher ist, ziemlich angetan (im Sinne von Genie und Wahnsinn liegen eng beieinander ;) )
Nun, eine Auszeichnung für das Drehbuch von „True Romance“ gibt’s sicher nicht, weshalb ich den Mann vorerst (sollte ich jemals „Natural Born Killers“ sehen – was ich durchaus vorhabe- könnte sich meine Meinung über ihn natürlich auch ändern) als einfach unfähig und overhyped abstemple. Die Handlung von „True Romance“ ist sicher nicht schlecht aber auch sicher nicht außergewöhnlich und verschleudert massenhaft Potenzial (was dank fähiger Regie nicht so sehr in’s Gewicht fällt wie bei Tarantino-Filmen). Sagen wir einfach sie ist grundsolide, mit ein paar Ansätzen zu etwas außergewöhnlichem die nicht wirklich wahrgenommen werden.
Vor allem zwei Dinge hätten so viel besser gemacht werden können: Einerseits der „Mentor“ von Clarence, der nur geschätzte 2 Szenen im ganzen Film hat, obwohl man damit so viel mehr coole Dialoge hätte machen können. Und dann noch die zwei Polizisten die man erst gegen Ende einfügt. Chris Penn und Tom Sizemore rocken als Cody Nicholson und Nicky Dimes einfach nur. Man hätte versuchen können die zwei schon zu Beginn einzubauen, so dass sie etwa bereits auf den Mord an Drexl angesetzt werden und so Clarence und Alabama immer mehr auf die Spur kommen. Wenn wir gerade bei Chris Penn und Tom Sizemore, also zwei Schauspieler die dem einen oder anderem etwas sagen die einen viel zu kurzen Auftritt haben, nebst den beiden gibt es in „True Romance“ so dermaßen viele von bekannten Schauspielern verkörperte Rollen, dass es eine Freude ist. Val Kilmer als der Mentor von Clarence (was hab ich mich stundenlang, wenn nicht ganze Nächte lang, gefragt wenn zum Teufel der gute Mann eigentlich gespielt habe, nur weil man das Gesicht von den Typen im Film nie sieht), Christopher Walken als sizilianischer Gangster, Dennis Hopper als der Vater von Clarence und natürlich Brad Pitt als dauerbekiffter Zimmergenosse von Dick Ritchie, einem Freund von Clarence. Leute die mit den Serien von HBO vertraut sind finden in „True Romance“ noch zwei zusätzliche Bekannte: Erstens, Paul Ben-Victor, als Handlanger von Christopher Walken, den hier vermutlich sowieso nur ich aus der 2.Staffel von „The Wire (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6753257)“ kenne und natürlich James „Tony Soprano“ Gandolfini, ebenfalls als sizilianischer Mafiahandlanger, der einen richtig coolen Auftritt in einem Motel hat, der neben dem „Gespräch“ Dennis Hopper – Christopher Walken wohl einen der Höhepunkte dieser Auftritte ausmacht. Die Hauptdarsteller selbst erledigen ihre Arbeit auch sehr zufriedenstellend, wäre aber wegen der ganzen Nebenrollen sowieso ziemlich egal.
Nun, für alle die sich jetzt denken: „Hey, der kreative Kopf hinter „True Romance ist doch der selbe wie bei „Pulp Fiction“, da muss doch auch der Stil gleich sein!“. Der Stil von „True Romance“ und „Pulp Fiction“ ist sehr unterschiedlich, obwohl sich auch „True Romance“ sicherlich nicht an jeder Stelle der 112 Minuten Laufzeit ernst nimmt. Was ich damit sagen will ist, dass niemand einen Schwarzen mit Afrofrisur erwarten sollte oder natürlich auch die aus „Reservoir Dogs (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4345391)“ und „Pulp Fiction“ bekannten Nonsense-Dialoge (wobei ich sagen muss, dass ich den „Like a Virgin“ und „Trinkgeld“-Dialog zwischen den farbenreichen Herren doch ganz unterhaltsam fand).
Die Darstellung der Mafia oder Gary Oldman als Drexl ist deutlich „harmloser“, also nicht so sehr überzogen, wie gewisse Elemente in Tarantino-Filmen.
Fazit : Quentin Tarantino konnte mich immer noch nicht davon überzeugen, nur halbwegs so gut zu sein wie alle sagen, nichtsdestotrotz ist „True Romance“, obgleich das Skript an vielen Stellen mehr Potenzial gehabt hätte, ein guter, unterhaltsamer Film, den man nicht gesehen zu haben bereuen wird.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Hauptdarsteller solide, aber für die zahlreichen prominenten Nebenrollen gibt’s nen Extrapunkt)
Effekte: 07/10 (Gibt nichts daran auszusetzen)
Plot: 07/10 (Verschenkt Potenzial, aber ganz gut)
Anspruch: 06/10 (Die Handlung ist nicht schwer zu verstehen, man kommt gut mit)
Gesamteindruck: 07/10 (Guter Unterhaltungsfilm, der aber auch das Potenzial hätte um einiges besser zu sein.)
imdb 7.9 (http://www.imdb.com/title/tt0108399/ )
DVD bei Amazon
Trailer (nicht unbedingt spoilerfrei) (http://de.youtube.com/watch?v=XuQOXLn25A4)
LorD AvengeR
03.10.2008, 02:09
Mr. Deeds
http://images.amazon.com/images/P/B00005JL93.01._SCLZZZZZZZ_.jpg
Laufzeit: ca. 93 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Steven Brill
Darsteller: Adam Sandler, Winona Ryder
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 15. August 2002
Inhalt:
Nachdem der stinkreiche und etwas hochmütige Preston Blake beim Erklimmen des Mount Everest abtritt, geht sein Vermögen an den einzigen, lebenden Nachfahren: das Landei Longfellow Deeds. Der Vorstand der Blake-Gruppe verfolgt aber das Ziel Deeds seine Aktienanteile abzukaufen um frei über die Firma verfügen zu können. Bis die Papiere aufgesetzt sind, dauert es aber einige Tage, in denen Deeds das ihm völlig fremde New York erkundet.
Kritik:
Ich brauchte heute einfach leichte Kost, und als ich so an meinem DVD-Regal entlangging fiel mir beim dritten Meilenstein die Adam Sandler Box auf. Was könnte leichtere Kost sein? Also griff ich zu, riss die Folie auf und starrte auf die Auswahl: Big Daddy, Die Wutprobe oder Mr. Deeds? Da mir erstere beiden noch recht gut in Erinnerung waren, fiel mir die Wahl nicht sonderlich schwer.
Der Film ist die typische Adam Sandler Komödie. Er selbst spielt mal wieder einen liebevollen, nicht mit übermäßiger Intelligenz beschenkten Loser – dieses Mal in der Verkörperung des weltfremden Landeis, es gibt eine Menge bizarr komischer Figuren, die in ihrer Übertriebenheit meist auch nur in Filmen mit Sandler anzutreffen sind; sei es der anschleichende, spanische Butler, der schielende und paranoide Irre oder der Opernsänger, der auch im Privatleben auf seinen Berufston zugreifen muss. Wie gesagt sind sie ziemlich übertrieben, das stört aber im Grunde genommen weniger, da gerade diese Figuren eher einen Nebenpart übernehmen.
Die Story ist natürlich kein Meisterstreich, gewöhnliches Komödienmaterial: Ein Landei kommt in die große Stadt, eine Reporterin will seine gute Art ausnutzen, verliebt sich letztendlich und unweigerlich in ihn Happy End. Das ist nicht überraschend und ohnehin Grundelement eines Sandler-Films, was auch einer der Gründe dafür ist, warum man bei diesen nie mit Anspruch zu rechnen hat. Apropos Anspruch: Auf den gewohnten, niveaulosen Humor wurde hier weitesgehend verzichtet, einen gewissen schwarzen Fuß außer Acht lassend.
Schauspielerisch fand ich das Ganze ebenfalls akzeptabel, bis auf Winona Ryder – die Frau wollte mir absolut überhaupt nicht gefallen. Irgendwie wirkte sie furchtbar untalentiert und schaffte es selten mit ihrem Gesicht das auszudrücken, was von ihr verlangt wurde. Ganz im Gegensatz zu John Turturro, der seine Rolle mindestens so großartig spielte wie den Terroristen in »Leg dich nicht mit Zohan an«. Diese übertriebenen Rollen scheinen ihm sehr zu liegen… zumindest prägen sie sich im Zusammenhang mit seinem Namen erheblich mehr ein als ernstere Rollen wie z.B. in »Das geheime Fenster«. Und wie in so ziemlich jedem Sandler-Film hat auch Rob Schneider wieder einen Gastauftritt, der inzwischen bereits ein amüsanter Running-Gag ist.
Vom Humor her bin ich fast vollkommen zufriedengestellt, der Film war auch noch etwas lustiger, als ich ihn in Erinnerung hatte. Gute bis ziemlich gute Gags sind auf jeden Fall enthalten und ich persönlich musste überraschend häufig lachen. Zumindest unterdrückend keuchen, da ich sonst meine Eltern aufwecken würde zu dieser späten Stunde… Eben ein Film, den man sich ansehen kann, wenn man in der Situation ist wie ich (oder einer ähnlichen): Wir haben 1 Uhr, man ist noch nicht müde, will wohl noch einen Film gucken, aber nichts anspruchsvolles um diese Zeit, lieber etwas um den Tag chillig ausklingen zu lassen, vielleicht noch etwas zu lachen aber definitiv etwas, über das man im Nachhinein nicht mehr nachdenken muss – genau dann ist Mr. Deeds eine recht passende Wahl um damit seinen DVD-Player zu füttern.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (alles relativ durchschnittlich, John Turturro darüber, Winona Ryder darunter)
Plot: 5/10 (wenig originelle Komödien-Story mit gewohnt kitschigem, ziemlich unrealistischem Ende (das aber auch gar nicht anders gepasst hätte))
Effekte: -/10 (Was für Effekte?)
Anspruch: 2/10 (Es geht hier um einen Sandler-Film… der fehlende Anspruch ist, was den Film auszeichnet)
Gesamteindruck: 7/10 (unterhaltsame Komödie im Bereich des oberen Durchschnitts)
LorD's FilmList-Platzierung: 201
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.5) (http://www.imdb.com/title/tt0280590/)
Link zum Trailer (http://www.moviemaze.de/media/trailer/view/5023/dfe096b38165f3573de86b8a4fcaaa40/512_trailer01-de_768.mov)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
03.10.2008, 11:54
I'm A Cyborg, But That's OK
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51Bh%2BU-227L._SL500_.jpg
Kinostart: 17.01.2008
Regie: Chan-Wook Park
Genre: Komödie/Drama/Liebesfilm
Darsteller: Su-jeong Lim, Rain, Yong-nyeo Lee
FSK: 12
Inhalt: Während die junge Young-goon in der Fabrik am Fließband sitzt, schneidet sie sich die Pulsadern auf, klebt sich ein paar Kabel daran fest und steckt diese in die Steckdose. Ihrem kurzen Ausflug auf den Boden der Tatsachen folgt ein längerer in die Klapse. Dort unterhält sie sich gerne mit dem Getränkeautomaten oder auch mal einer Lampe. Denn Young-goon ist sich sicher: Sie ist ein Cyborg. Aber sie weiß nicht, was der Sinn ihres Lebens ist. Also macht sie sich auf die Suche danach...
Kritik: Hallo? Geht's noch? Alle Schrauben noch drin, Mister Park? Oder sind Sie jetzt vollends dem Wahnsinn verfallen? Schon mal daran gedacht sich selbst einweisen zu lassen, anstatt Filme in Irrenhäusern zu drehen? Wäre mal ne Möglichkeit, wa?
So, jetzt geht's mir besser. Halli hallo, ihr entschuldigt meinen kurzen Ausbruch, aber das musste halt einfach mal sein. Der Grund dafür ist unser heutiger Film, "I'm A Cyborg But That's OK", den ich eigentlich mehr oder minder unfreiwillig anschaute. Eigentlich stand ja gestern ein weiterer Film des mittlerweile Dreierpacks "Equilibrium", "Braindead" oder "Die Mächte des Wahnsinns" auf dem Programm, aber das Schicksal (or rather not) wollte es so, dass gestern mein Mitbewohner einzog und als wir den ganzen Kram die Treppe hinauf geschleppt hatten und so eröffnete er mir, dass er noch zwei DVDs mitgebracht hat, die ihm ein Kumpel geliehen hatte und die er sich über's verlängerte Wochenende (dieser Feiertag überraschte mich ziemlich plötzlich und jetzt ist der Rewe zu, toll...) anschauen sollte/wollte. Einer davon "Kite Runner", der andere besagter "I'm A Cyborg, But That's OK". Als er fragte, welchen ich davon lieber sehen wollte, war die Antwort einfach: CYBORG!!!
Von dem Film gehört hatte ich natürlich schon vorher, ist ja immerhin der neuste Streich von Chan-Wook Park ("JSA", "Oldboy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4085746)", "Sympathy for Mr. Vengeance"), der in gewissen Kreisen ja als so was wie ein Kultregisseur abgefeiert wird. Ich sah von ihm vorher nur "JSA" und der war... gut. Mehr aber auch nicht. Aber hey, kann ein Film mit einem Cyborg darin überhaupt schlecht sein, frage ich mich? Und direkt am Anschluss an diese Frage fällt mir auf, dass ich bislang noch kaum Filme mit Cyborgs darin gesehen habe, also relativiert sich das alles.
Wurscht, ich schweife ab. Jedenfalls ist "I'm A Cyborg, But That's OK" (argh, der Titel ist zu lang, ich brauch ne Abkürzung... ab sofort nenn ich das Ding nur noch "IACBTO") ein sehr kurioser Streifen. Gefühlte sechs bis acht Stunden (in wirklichkeit geht er nur etwa eine Stunde und 45 Minuten) schauen wir einem Haufen von völlig durchgeknallten Pappnasen dabei zu, wie sie durch die Landschaft staksen und den größten Blödfug betreiben, den ich seit "Survive Style" auf der Mattscheibe beobachten durfte. Ehrlich wahr, im ganzen Film gibt es nicht eine halbwegs normale Figur. Das wäre so weit nicht so schlimm, wenn die ganze Chose denn wenigstens irgendwie interessant wäre, da versagt der Streifen aber ziemlich, denn wenn man die Figuren erst mal durchschaut hat (was gut und gerne zwölf Sekunden dauern kann), dann wird das eigentlich nur repetitiv und auf gewisse Art und Weise auch nervig. Das ist aber nicht alles, was "IACBTO" so richtig in den Sand setzt...
Auch die Story selbst leistet sich ein paar wirklich bahnbrechende Schnitzer. Die Tatsache, dass der Film in einem Irrenhaus spielt, bietet natürlich viel Freiraum, um sich wirklich grandios übergeschnapptes Zeug auszudenken (was der Film auch am laufenden Band tut), das Problem ist aber, dass das alles (zumindest für meine Begriffe) einfach nur aus einem einzigen Grund gemacht wurde: das gute alte "Lass mal voll verrüüüühüüüühüüückt sein"-Syndrom. Der Film versucht nicht auf unkonventionelle Art eine eher konventionelle Geschichte zu erzählen, er versucht einfach nur, dem Zuschauer eine volle Packung seines eigenen Wahnsinns um die Ohren zu hauen. Sinn und Zweck bleiben dabei völlig auf der Strecke. So nimmt der Film über weite Strecken einen richtig episodenhaften Charakter an, indem er eine bescheuerte Szene nach der anderen abspult und schlicht und ergreifend nicht auf den Punkt kommt. Das zerrt nicht nur an den Hirnwindungen des Zuschauers sondern auch kräftig an seinen Nerven, denn wie gesagt, das Pacing läuft schon nach etwa zwei Minuten mit dem Kopf voran gegen einen Mauer und ist dann den Rest des Films ausgeknockt. So ziehen sich diese kleinen Episoden wirklich ewig hin und das Publikum (also ich und hört auf mir zu widersprechen) würde am Liebsten ins Sofa beißen, weil einfach kein Ende in Sicht ist.
Auch darstellerisch sieht's eher duster aus, aber das war von Mister Park wohl so geplant, immerhin gibt seine Schauspielerrunde einen Haufen Wahnsinniger. Die Hauptrolle wird dabei von Su-jeong Lim übernommen, die schon im grottenschlechten Asia-Horror-Drama "A Tale Of Two Sisters" nicht glänzen konnte. Hier schaut sie die meiste Zeit über einfach nur mit großen Augen in die Kamera, stakst verwirrt durch die Gegend, macht alles andere als eine gute Figur und geht hin und wieder mal in den Cyborg-Kampfmodus (dazu später mehr). Ihr zur Seite steht der koreanische Musiker Rain, der den "Dieb" Il-sun Park spielt, der abgesehen von einer erschütternden Frisur auch nicht wirklich viel auf der Haben-Seite verzeichnen kann. Sein Schauspiel ist hölzern und eindimensional, genau wie der Rest der Truppe. Okay, ich gebe zu, ich kenn mich mit Asiaten nicht aus. Ich spreche ihre Sprachen nicht, ich war nie in einem ihrer Länder, ich habe keine Ahnung inwiefern Sitten, Gepflogenheiten oder was weiß ich hier Einfluss auf das Schauspiel nahmen. Ich weiß nur: Es gefiel mir nicht. Fertig aus.
Den Cyborg-Kampfmodus schnitt ich ja bereits mit einem Halbsatz an. Das ist eigentlich eine relativ lustige Sache und auch ziemlich gelungen, denn in zwei Szenen erinnert unsere nominelle Heldin sich wieder daran, dass sie ja eigentlich ein Cyborg ist, klappt ihre Fingerkuppen um, entblößt dadurch ihre eingebauten Maschinengewehre und veranstaltet ein gar freudiges Gemetzel unter den Angestellten der Irrenanstalt (unterlegt mit klassischer Musik). Die Szenen sind cool, die machen Freude, die sind auch überraschend brutal, so dass ich hinterher nicht schlecht staunte, dass der Streifen ab 12 freigegeben ist. Aber gut, die BPJM wird schon wissen, was sie tut. Auch ansonsten gehen die Effekte ganz klar in Ordnung, hier wurde gute Arbeit geleistet. Genau wie im Kamera-Department, das zeigt überraschende Kompetenz und leistet ein paar sehr schicke Shots, die gut Stimmung machen.
Was dem aber entgegen wirkt: Der Ausstatter des Films muss mindestens blind und blöd gewesen sein. Was haben die Asiaten nur mit so grellen Farben und komischen Designs? Das gab mir schon bei "Wu Ji (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5701931)" zu Denken auf, aber auch hier wird wieder gekonnt ins Klo gegriffen. Das Irrenhaus sieht einfach nur zum Fürchten aus. Merkwürdige Farbkombinationen der Wände, Böden, Decken und was weiß ich, die Einrichtung der Räume hält da konsequent mit, die Darsteller wurden echt erschütternd zurecht gestylet... Das mag alles gewollt sein, aber es sieht trotzdem beschissen aus.
So weit, so seltsam. Um so schwerer fällt es mir auch, aus dem ganzen Kram ein anständiges Fazit zu ziehen, aber ich will es mal probieren...
Kommen wir zum Fazit: "I'm A Cyborg, But That's OK" ist ein fehlgeschlagenes Experiment. Entweder das, oder er ist ein schlechter Film. Ein verkorkstes Pacing und eine Inszenierung, die sich selbst nicht mit so Nebensächlichkeiten wie einer konsistenten Story aufhält, sondern lieber ihre eigene Verrücktheit auslebt, verbindet sich mit schlechten Darstellern und einem grausigen Szenenbild zu etwas, das man bestenfalls "verkorkst" nennen kann. Trotz einiger guter Szenen und ein paar netten Einfällen sowie einem gar nicht so üblen Unterhaltungswert, wie man jetzt vermuten könnte, ist der Film leider vollends in die Hose gegangen. Und ich fühle mich mal wieder darin bestätigt, dass asiatisches Kino überbewertet wird.
Einzelwertungen
Darsteller: 03/10 (alle sehr hölzern, vielleicht so gewollt, aber egal, furchtbar)
Plot: 03/10 (wenn ich wüsste, wo der war...)
Effekte: 06/10 (die beiden Schießereien sind sehr cool, auch ansonsten alles ganz nett)
Anspruch: 02/10 (ich will jetzt nicht sagen, dass der Film leicht verdaulich wäre, aber er hat einfach keine Aussage, keinen Sinn, keinen Zweck, keinen Anspruch)
Gesamtwertung: 04/10 (gut ist gaaaaanz anders)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.2) (http://www.imdb.com/title/tt0497137/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=RTl9XY-jgIc)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
03.10.2008, 22:26
Beim ersten Mal
http://www.hfxnews.ca/photos/TheDailyNews/stories/Heigl1.jpg
Laufzeit: ca. 128 Minuten
Genre: Komödie
Regie:
Darsteller: Seth Rogen, Katherine Heigl
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 23. August 2007
Inhalt:
Nach einer wilden Nacht und einer gehörigen Portion Alkohol landen die grundverschiedenen Menschen Ben und Alison zusammen in der Kiste und wie es das Schicksal so will, hat das Auslassen der Verhütung gottgegebene Konsequenzen…
Kritik:
Als ich letztes Jahr zu dem Film im Kino war, sprudelte die pure Begeisterung aus mir heraus. In der Auflistung der »Filme des Jahres 2007« setzte ich ihn sogar auf Platz 2, einfach, weil ich schon ewig nicht mehr bei einem Film so herzhaft lachen musste. Inzwischen habe ich ihn ein zweites und ein drittes Mal gesehen und musste leider feststellen, dass kaum ein Gag noch zündete. Ja, durch die für einen derartigen Film recht lange Spieldauer wird er sogar ermüdend langweilig und man wünscht sich das Ende herbei. Das macht es mir nun auch sehr schwer, den Streifen zu bewerten – dennoch springe ich in die Höhle der Möwen und werde es versuchen!
Allein die Idee für die Story fand ich bereits recht interessant, da eher ein unkonventioneller Gedanke dahinter steckte – ich kannte zumindest vorher keine Beziehungskomödie, in der es um einen Betriebsunfall ging. Während des Filmes wurde ich dann noch zusätzlich damit überrascht, dass die Handlung sich zum Großteil auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt und die tatsächliche Geburt bis ganz zum Schluss aufgespart wird – auch eher ungewöhnlich, möchte ich meinen. Zudem sagten mir auch die Schauspieler absolut nichts (außer Katherine Heigl vielleicht vom Namen her) und ich gebe zu, ich war nur in dem Film, weil die Kritiken ihn in den Himmel gelobt haben und sich eine Beziehungskomödie immer für ein Date anbietet. Inzwischen sind die Schauspieler keine unbekannten Gesichter mehr für mich, im Gegenteil: sie scheinen die neuen Comedy-Ära zu bilden. Da hätten wir schließlich Jonah Hill, der zusammen mit Seth Rogen noch im selben Jahr in Superbad spielte (der entgegen meines Verständnisses ebenfalls Top-Kritiken bekommen hat) und Jason Segel, der dieses Jahr mit »Nie wieder Sex mit der Ex« im Kino zu sehen war (Durchschnitt). Jedenfalls waren alle sehr überzeugend und verkörperten auch sympathische, wie lustige Figuren – sei es der seiner Ehe entfliehen wollende Pete oder der durch eine Wette in den Mittelpunkt diverser Sticheleien gelockte Martin. Die Hauptfiguren sind natürlich wieder so gegensätzlich gestaltet, wie es nur geht und wie wohl keine Beziehungskomödie sonst funktionieren könnte. Andererseits hält dieser Punkt sich auch wieder in Grenzen und ist nicht der zentrale Punkt des Humors, wie man dies eigentlich gewohnt ist. Ganz im Gegenteil! Der Witz hier ist viel mehr in den Figuren und ihren Dialogen versteckt, was in meinen Augen ebenfalls ins Fass des Unkonventionellen fließt.
Und die Sprüche sind wirkliche Knaller, darauf solltet ihr gefasst sein! Oder vielleicht auch besser nicht, dann zünden sie wahrscheinlich noch erheblich mehr. Das zu Beginn herzhafte Lachen, das beim ersten Mal (ha! Welch genialer Wortwitz…) Anschauen des Öfteren aus mir hervorbrach, rührte in erster Linie durch eben diese hervor. Die Sprüche kommen derartig genial aus der Situation heraus und fließen nahtlos in den Dialogen mit, und alles passt perfekt zu den jeweiligen Figuren, so dass kaum etwas wirklich aufgesetzt wirkt und durch die Tatsache, dass man es ihnen abkauft, wird es noch einen Ticken lustiger. Das in die Dialoge eingearbeitete macht die Gags natürlich auch weniger vorhersehbar und lässt sie dann einschlagen wie Ottfried Fischer vom 10-Meter-Brett. So verhält es sich zumindest beim ersten Mal (ha! Oh, den hab ich schon mal benutzt, oder…?). Der BOOM-Effekt ist beim wiederholten Gucken futsch und die genialsten Sprüche bringen schwerlich noch die Mundwinkel zum Zucken, fallen sogar kaum noch auf. Selbstverständlich gibt es trotzdem noch einige Szenen, die einen zum Lachen bringen, aber auf einer Länge von 128 Minuten sind sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein auf der Durststrecke des Humors. Ich denke, dass wirklich die lange Spieldauer das größte Manko am Film darstellt, da er sonst womöglich noch Potenzial zum Wiedergucken gehabt hätte.
Nichts desto trotz, muss man zugeben, dass das Beziehungsleben unter diesen (im Filmgeschäft) außergewöhnlichen Umständen, sowie das Verhalten der beiden Hauptfiguren mit der ungeplanten Schwangerschaft einwandfrei dargestellt wird. Alison, die zwar ihre Karriere gefährdet sieht, aber sich sehr schnell entschließt, das Kind zu behalten und auch trotz aller Bedenken Ben mit einbeziehen will. Auf der anderen Seite Ben, den im Kopf sehr jung gebliebenen, arbeitslosen Kiffer, der den ganzen Tag mit seinen Mitbewohnern rumalbert, und anfänglich in der Beziehung nur den automatischen Toröffner für eine Penisgarage sieht. Sein Sinneswandel und das daraus resultierende Reifen ist zwar wieder Beziehungskomödien-Klischee, aber ganz ohne geht’s wohl einfach nicht und an den gröbsten hat der Film sich immerhin vorbeigemogelt.
Auch sehr schön gemacht ist das parallele Bild der Ehe von Alisons Schwester, die ebenfalls aus zwei grundverschiedenen Personen besteht, aber weniger, weil sie wie Ben und Alison von vorneherein grundverschieden waren, sondern weil die Ehe sie dazu getrieben hat sich so zu entwickeln.
Nun… ich hätte den Film wirklich gerne so in Erinnerung behalten, wie er Beim ersten Mal (jaah, ich weiß, langsam ist’s gut… aber so einen Titel muss man wohl ausnutzten!) auf mich gewirkt hat, als meine Nummer 2 des Jahres 2007, aber es sollte nicht sein… und da ich jemand bin, der den Wiederguckwert eines Filmes als sehr wichtigen Faktor bei der Bewertung einstuft, kann ich ihm auch leider keine Punktzahl geben, wie er sie vielleicht verdient hätte. Hätte ich dieses Review letztes Jahr geschrieben wäre es mindestens eine 9/10 geworden, aber da ich jetzt neue Sichtweisen auf den Film habe, kann ich diese natürlich nicht ignorieren. Er ist einfach zu lang und zu sehr aufs einmalige Anschauen ausgelegt, was seine Genialität aber nicht mindern sollte. Viel mehr dient das hier als Ratschlag, den Film so in Erinnerung zu behalten, wie ich es mir vermasselt habe.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (trotz bis dato eher unbekannter Gesichter eine sehr überzeugende Vorstellung)
Plot: 8/10 (einfach eine Geschichte, die sich derart vom Klischee abhebt, dass sie eine 8 verdient)
Effekte: -/10 (die Vagina mit dem halben Kopf, die daraus hervorschaute, war zwar schon ein nettes Stück bearbeitetes Gummi, aber als Effekte würde ich das dennoch nicht einstufen…
Anspruch: 5/10 (wer bei den Dialogen schläft, verpasst vielleicht einen der genialen Gags)
Gesamteindruck: 7/10 (jaah, ganze zwei schmerzende Punkte runter wegen dem wiederholten Ansehen)
LorD's FilmList-Platzierung: 89 (ursprünglich 44)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.6) (http://www.imdb.com/title/tt0478311/)
Link zum Trailer (http://www.myvideo.de/watch/1270620/Beim_Ersten_Mal_Trailer)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
04.10.2008, 01:58
[Rec]
http://www.toxicshock.tv/news/wp-content/uploads/rec_movie_poster.jpg
Kinostart: 08.05.2008
Regie: Jaume Balagueró, Paco Plaza
Genre: Horror
Darsteller: Manuela Velasco, Ferran Terraza, Pep Sais
FSK: 18
Inhalt: Die Reporterin Ángela und ihr Kameramann Pablo halten sich eines Abends in einer Feuerwache irgendwo in Spanien auf, um eine Reportage über die Arbeit der Feuerwehrmänner zu drehen. Als Alarm ausgelöst wird, weil eine alte Frau scheinbar in ihrer Wohnung eingesperrt ist und nicht heraus kommt, begleiten die Beiden die ausrückende Truppe. Doch die Situation ist verzwickter als zuerst angenommen und schon bald sind die Feuerwehrleute, die Reporterin und die restlichen Hausbewohner mit ein paar Zombies in dem Haus eingesperrt...
Kritik: Ah, Zombies, wie interessant... *schnarch* Eh, sorry, war kurz weggenickt. Wie war das? Ach ja, genau, Zombies... *schnarch* AH, AH, ICH BIN WACH, ICH BIN WACH!!! Ja, ehrlich, wirklich wahr. Auch wenn es mir angesichts der Handlungszusammenfassung etwas schwer fällt, die Augen tatsächlich offen zu halten, aber gut, ich will's versuchen.
Hallo allerseits, da isser wieder, der Count. Und er hat euch wieder einen gar lustigen Film mitgebracht, den er sich vor wenigen Minuten noch in totaler, atmosphäresteigernder Finsternis angeschaut hat. Unser heutiges Exemplar von einem Film nennt sich "[Rec]", ist eine spanische Produktion aus dem Jahre 2007 (das amerikanische Remake kommt übrigens in genau sechs Tagen in den US of A ins Kino) und erzählt uns mal wieder einen vom Zombie. Große Klasse. Und den Mann hinter der Kamera kennen wir doch auch irgendwo her. Ja, richtig, es ist Jaume Balgueró, der uns schon mit so Perlen wie "The Nameless" und "Fragile (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5066121)" beglückte. Er hat auch noch einen Kumpel mitgebracht, der da Paco Plaza heißt und mitunter bei dem grottigen Serienkiller-Schwurbel-mit-Werwolf-Anstrich "Romasanta" die Fäden in der Hand hielt. Die beiden haben sich den Regiestuhl geteilt und versucht aus der Zombiesache (okay, es sind keine wirklichen Zombies, sie haben mehr mit den Infizierten aus "28 Days Later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139)" und dessen Sequel gemein, aber der Einfachheit halber nenne ich sie jetzt mal Zombies) was ansehnliches zu machen. Der ein oder andere mag sich noch an das "Fragile (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5066121)"-Review erinnern und wie ich darin sagte, dass Balgueró es inszenatorisch schon raus hat, die Leute nur endlich mal aufhören sollten, ihm schlechte Drehbücher in die Hand zu drücken...
Well who knows, they did. Jap, für "[Rec]" hat Balgueró kein schlechtes Drehbuch bekommen. Er bekam nämlich (*tamtam*) gar keins. Der Film hat keinen Plot, keine Story zu erzählen, er stellt einfach ein Szenario dar, wirft ein paar flache, eindimensionale Figuren hinein und gibt ihnen ein "Dann macht mal was interessantes" mit auf den Weg. Etwa 75 der 80 Minuten, die der Film dauert, dreht das Skript sich einfach wieder und immer wieder mit wahnwitziger Geschwindigkeit im Kreis, bis ihm so schwindelig ist, dass es der Länge nach hinhaut und für die letzten fünf Minuten ein Ersatz gefunden werden muss. Die Storyführung des Streifens ist wirklich einmalig, mir ist bislang noch kein anderer Film untergekommen, der seinen Plot in den letzten fünf Minuten anfängt, aber gutt, ist ja auch mal was erfrischendes...
Wo wir schon bei "schwindelig" waren: "[Rec]" schwimmt auf der netten "First person cam-Horrormovie"-Welle mit, die die wackeligen Urlaubserinnerungen dieser drei Saftnasen da vor neun Jahren losgetreten hat. Na ihr wisst schon, diese riesen Zelluloidverschwendung. "Blair Witch Project". Haha, ich find's erstaunlich, wie dieser Trend etwa neun Jahre lang im Wachkoma lag (denn so lange ist es her, dass Daniel Myrick und Eduardo Sánchez den unbekannteren "The Last Broadcast" gnadenlos abrippten und damit abkassierten... ich hab den Film zwar noch nicht gesehen, aber allein die Verachtung für "Blair Witch Project" lässt ihn mich mit ganzem Herzen verteidigen... boy, I'm gonna regret this) und die Nachzügler dann auf einmal mindestens mal im Dreierpack aufploppen (erst "Diary Of The Dead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4702598)", dann "Cloverfield (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6690145)" und nun "[Rec]"...). Von dieser Art Filmmacherei kann man ja halten was man will, aber zumindest im Falle von "[Rec]" geht die Rechnung zumindest in dieser Hinsicht voll und ganz auf...
Ja, so viel ich bisher eigentlich gemeckert habe, es fällt gar nicht mal ins Gewicht. Es ist schnurz, dass der Film keine Story hat (gut, das Aufploppen selbiger in den letzten fünf Minuten fand ich irgendwie scheiße...), weil er angenehm spannend, atmosphärisch und kurz ist. Durchweg unterhaltsam, durchweg interessant, durchweg unheimlich, obwohl theoretisch nichts (oder besser gesagt nicht viel) passiert. Wie schon bei "Cloverfield (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6690145)" merkt man dem Film die Handfertigkeit der Macher an. Trotz relativ wackeliger Handkamera verliert man nie den Überblick über das Gezeigte. Und die Inszenierung ist einfach grandios gelungen, wie die aufwändigsten Sachen in ewig langen, ungeschnittenen Einstellungen passieren, herrlich. Für so was liebe ich diese Art von Film. Das erzeugt Spaß und Atmosphäre, "[Rec]" vermittelt richtig schön dieses "Mittendrin statt nur dabei"-Feeling.
Dem zugute kommen auch die starken Darsteller, die den dokumentarischen Touch des Streifens noch vertiefen. Der mehr oder weniger unbekannte Cast leistet großes darin, so eine Extremsituation lebensnah und realistisch darzustellen (insofern man so was "realistisch" nennen kann...). Wirklich groß jemanden herausheben oder niedermachen muss ich nicht, die waren alle gut... Vielleicht mit Ausnahme von Kinderdarstellerin Claudia Font, die eine eher suboptimale Leistung ablieferte, aber ja mei, Kinder... Trotzdem leistet der Film sich in dieser Beziehung auch seinen heftigsten Klopser, nämlich etwas, das ich das gute alte "28 Weeks Later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4094357)"-Syndrom nenne: Es fehlt der Sympathieträger. Wir kriegen keinen wirklichen Helden präsentiert, jede Rolle, mit Ausnahme der von Ángela, ist viel zu klein angelegt, um groß punkten zu können. Und - pardon my french - Ángela kann man auch getrost in der Pfeife rauchen, da verhaut das "Skript" sich nämlich komplett, uns so eine dämliche Schlampe als Protagonistin vor die Nase zu setzen, der man schon nach zwei Minuten den blutigsten aller Tode an den Hals wünscht. Die schöne Atmosphäre, die netten Einfälle, die gute handwerkliche Umsetzung, das alles verliert seinen Reiz, wenn einem die Pappnase da auf dem Bildschirm völlig schnurz piep egal ist (resp. wenn man am liebsten "GO ZOMBIE, GO!!!" brüllen möchte) und das war Ángela mir schlicht und ergreifend. Damit hätte der Film sich sein eigenes Grab schaufeln können, wahrlich, und er hatte den Spaten schon in der Hand und war dabei mit voller Begeisterung die Erde aufzuwühlen, aber glücklicherweise hält der Film den Zuschauer trotzdem bei der Stange, da zumindest ein paar der Nebenfiguren noch Sympathien auf sich ziehen können. Eine etwas ungeschickte Lösung, aber gutt, kannst die Schippe wieder wegstellen, "[Rec]".
Davon abgesehen ist alles andere wie gesagt mehr als im grünen Bereich. Die Effekte sind toll, Blut und Geschmodder kriegt der Fan zur genüge geboten, so dass die 18er FSK völlig in Ordnung geht, die Kameraperspektive wurde wie gesagt grandios umgesetzt, ein paar der actiongeladeneren Szenen sind wirklich von beeindruckender Intensität und glücklicherweise bietet der Streifen zwischen einer davon und der nächsten nicht sonderlich viel Leerlauf, so dass ein wirkliches Gefühl von Terror aufkommt... "Blair Witch Project" steckt er so locker in die Tasche ohne auch nur ins Schwitzen zu kommen, "Cloverfield (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6690145)" frühstückt er auch gerade so ab, aber da wäre noch mehr drin gewesen. Wenn man das ganze besser umgesetzt hätte, woah, "[Rec]" wäre eine wahre Perle des Genres geworden, so bleibt die Hoffnung, dass das Remake sich weniger grobe Schnitzer liefert oder der nächste Nachzügler sich von den Stärken des Streifens inspirieren lässt und das Perfektioniert, was man aus so einem Film machen kann.
Ach ja, Balgueró, ruf mich an, ich hab da vielleicht ein Drehbuch für dich. Scheinst ja auch sonst jeden Scheiß zu nehmen...
Kommen wir zum Fazit: "[Rec]" ist toll. Relativ zumindest. Der Streifen zeigt zum ersten Mal, was man wirklich aus diesem "Genre" herausholen kann und vermittelt eine wirklich unvergleichliche Atmosphäre. Wenn er auch noch eine Story hätte, wäre das glatt noch schöner gewesen, auch eine Protagonistin, die man nicht mit Freude aus dem Fenster stoßen würde, hätte sicher geholfen. So verschenkt der Streifen im Endeffekt doch wieder ein wenig Potenzial, bietet aber trotzdem noch gute Unterhaltung für Horrorfreunde. Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (gute Leistungen, durchweg)
Plot: 01/10 (75 Minuten lang nicht vorhanden, dann wird einer aufgegriffen und der ist leider große Scheiße)
Effekte: 09/10 (der Film ist eine wahrlich großartige audiovisuelle Erfahrung)
Anspruch: 01/10 (prinzipiell ein absolut anspruchsloser Zombiefilm, nur halt aus einer anderen Perspektive)
Gesamtwertung: 7.5/10 (knapp an der Acht vorbei)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.8) (http://www.imdb.com/title/tt1038988/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=LHLXOeY8wa8)
Leichen pflastern seinen Weg
http://www.die-filmfreaks.de/images/own_pics/kinski/leichen_pflastern_seinen_weg/001.jpg
Name: Leichen pflastern seinen Weg
Erscheinungsjahr: 1968
Genre: Western
Regie: Sergio Corbucci
Darsteller: Klaus Kinski, Jean-Louis Trintignant
FSK: 18
Laufzeit: 100 min.
Inhalt:
Aufgrund des rauen Winters wurden viele Menschen zu Banditen, die stehlen um zu überleben. Loco und andere Kopfgeldjäger jagen diese Menschen um sich nach und nach durch die Kopfgelder ein Vermögen anzuhäufen. Das wird jedoch problematisch als Silence auftaucht, der dafür bekannt ist solches Unrecht zu bekämpfen.
Meinung:
Es gibt noch Wunder auf dieser Welt. Seit Monaten rege ich mich darüber auf, dass der Preis von „Leichen pflastern seinen Weg“ bei Amazon unverschämt hoch bleibt und dann eines Tages, komme ich nur durch Zufall in einen Laden, bei dem ich niemals geglaubt hätte, dass es dort DVDs im Angebot gibt und entdecke noch vor den (bis dato ungesehenen) „Nobody“-DVDs „Leichen pflastern seinen Weg“. Für die 17,99€ wie bei Amazon, nope, etwa 11,99€ oder gar 9,99€, auch nein. Sage und schreibe, geradezu lächerliche 5,99€ betrug der Preis des guten Stückes und so kam’s das ich (aus unverständlichen Gründen erst am nächsten Tag) die gute DVD in das Laufwerk einlegte und mir den Film anschaute.
Bei „Leichen pflastern seinen Weg“ handelt es sich um einen Western von Sergio Corbucci, der etwa auch schon „Django“ gedreht hat (den ich auch noch nicht gesehen habe, aber das könnte ich ja eigentlich schon jederzeit nachholen). Der Unterschied zu den meisten anderen Western dieser Zeit wie etwa Sergio Leones (ja, die hießen damals wohl alle Sergio) Dollarfilme, die zu dem Zeitpunkt schon fertig waren, George Roy Hills „Butch Cassidy and the Sundance Kid (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6822227)“ oder auch „The Wild Bunch“ (zu dem ist auch noch ein Review fällig...) von Sam Peckinpah, ist, dass „Leichen pflastern seinen Weg“ nahezu vollkommen im tiefsten Schnee spielt und nicht in den gewohnten, dürren Einöden, was für eine angenehme Abwechslung sorgt, da ich eine ähnliche Landschaft bis her nur in der ersten Hälfte von „Seraphim Falls (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6932018)“ gesehen habe.
Der Film baut dabei vor allem auf 2 Personen auf, einerseits Loco und sein Gegenstück Silence. (Die ich in der ersten Viertelstunde gar nicht auseinander halten konnte, was verständlicherweise zu einem gewissen Grad an Verwirrung geführt hat…). Loco, gespielt von Klaus Kinski, ist so ziemlich das was man in allen Filmen der gesamten Menschheitsgeschichte als Bösewicht präsentiert bekommt, außer vielleicht in den Dollar-Filmen, da er nicht in geringster Weise daran denkt seine Beute lebend abzuliefern und gnadenlos jeden umbringt, der ihm im Weg steht. Wobei der Unterschied zu den Dollarfilmen und „Leichen pflastern seinen Weg“ der ist, dass in ersteren die meisten Leute die erschossen werden meist selbst Mörder und Verbrecher waren, während in diesem Fall vor allem Menschen ihr Leben lassen, die eigentlich nur deshalb zu Dieben und Banditen geworden sind, weil es für sie der einzige Weg zum Überleben ist und sie dabei auch niemanden Schaden zufügen.
Das (moralische) Problem ist, dass er eher als Bezugsperson für den Zuseher dient, als Silence, gespielt von Jean-Louis Trintignant. Der gute Silence gibt nämlich, welch Überraschung, während der ganzen Laufzeit kein einziges Wort von sich (was er auch gar nicht kann) und mit mimischen Meisterleistungen seitens Jean-Louis Trintignant wirft der Film auch nicht um sich. Das führt dazu, dass man Silence nicht richtig einschätzen kann, da seine Einstellung zu den Dingen nicht klar wird. Fühlt er jetzt mit den Leuten mit oder ist er genauso knallhart drauf wie Clint Eastwood in den Leone-Western?. Das einzig Coole an der Figur ist, dass er nicht auf die klassischen Revolver als Waffe zurückgreift, sondern eine Mauser C-96 benutzt und, dass er niemals zuerst schießt. Der gute Mann provoziert seine Gegner nämlich immer und bringt sie dazu, zuerst ihre Waffe zu ziehen. Erschießt er sie dann, ist das Gesetzt immer auf seiner Seite, da er aus Notwehr gehandelt hat.
Neben den zwei Hauptdarstellern gibt es noch 2-3 für die Handlung relevante Personen die schauspielerisch durchaus eine akzeptable Leistung abliefern.
Was die Handlung betrifft, geht „Leichen pflastern seinen Weg“ wie von den meisten Western gewohnt keine Risiken ein und man braucht von daher auch keine Wendungen im Plot erwarten, dafür jedoch, und das ist einer der großen Pluspunkte des Films, ist das Ende überzeugend und einmal was anderes, als was man sonst zu sehen bekommt. Die Hintergrundgeschichte von Silence ist dafür wiederrum alles andere als überraschend oder etwas anderes was man sonst zu sehen bekommt, sondern genau das was man auch in einem Western erwartet und nicht mehr oder weniger. Dafür hebt sich die Handlung wieder etwas dadurch, wie bereits erwähnt, ab, dass es mehr Drama beinhaltet wie in anderen Western, weil eben vorrangig Menschen getötet werden, die nur deshalb zu Verbrechern wurden, weil sie keine Chance hatten anderswertig zu überleben. Effektemäßig sieht’s, wie man bei dem Alter aber auch vermuten kann, nicht allzu prickelnd aus. Das betrifft eigentlich nur (denn viel mehr Effekte gibt’s nicht) die Bluteffekte, von denen es zwar genug gibt, bei denen aber das Kunstblut nur allzu deutlich zu erkennen ist. Das hält den Film aber sicher nicht davon ab brutal zu sein. Weder Silence noch Loco gehen mit ihren Feinden besonders schonend vor, was etwa in Szenen klar wird wo Silence seinem Feind die Daumen abschießt nachdem sich dieser ergeben hat oder Loco der einen Mann im Schnee mit seinem Pferd hinter sich herzieht.
Fazit : „Leichen pflastern seinen Weg“ bietet durch Schneelandschaften eine angenehme Abwechslung und liefert einen überzeugenden Bösewicht, aber leider kein genauso gutes Gegenstück. Außerdem ist er weitaus ernster als andere Western.
Ich hab etwas zwischen 7 und 8 geschwankt, aber letzen Endes hat der Film sich doch die 8 verdient. Für Westernfans sicher eine Empfehlung.
Einzelwertungen:
Darsteller: 07/10 (Klaus Kinski ist gut, der Rest eher nebensächlich)
Effekte: 05/10 (Nach heutigen Maßstäben nicht mehr so prickelnd, aber damals sicher zeitgemäß)
Plot: 07/10 (Die Grundidee ist mal was anderes, aber auch nichts besonderes)
Anspruch: 07/10 (Mehr als in den Sergio-Leone Western)
Gesamteindruck: 08/10 (Hab zwischen 7 und 8 geschwankt, aber der Film hat sich’s verdient)
imdb 7.9 (http://www.imdb.com/title/tt0063032/ )
DVD bei Amazon
Trailer (spoilert etwas) (http://de.youtube.com/watch?v=b03258C_lSE)
LorD AvengeR
05.10.2008, 01:33
King Of Queens Season 1
http://lesen.de/image/w600/front/0/4020628994044.jpg
Laufzeit: ca. 550 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Doug und Carrie führen eine glückliche, ausgelassene Ehe, bis Carries Vater Arthur eines Tages sein Haus abbrennt und bei ihnen im Haus landet. Nun zu Dritt bewältigen sie so allerlei Alltagssituationen.
Kritik:
Ich war nie ein regelmäßiger King Of Queens Gucker, geschweige denn ein treuer Fan. Früher hab ich immer mal in Folgen reingezappt, aber es hat mich nie ausreichend angestachelt um eine feste Gewohnheit daraus zu machen. Nun hab ich Ferien… abends/nachts/morgens meist Langeweile und da ich nichts anderes gefunden habe, was ich noch nicht komplett kenne, griff ich hier zu – und es war zweifelsohne keine Zeitverschwendung. Ich meine, ich wusste dass die Serie Potenzial hat, aber nicht, dass sie so verdammt gut ist!
Im Grunde genommen unterscheidet sie sich, sofern das unter Sitcoms möglich ist, ziemlich krass von Genre-Kollegen. Nicht unbedingt vom Story-Gerüst her – gut, es gibt wohl keine andere Sitcom mit einem Fahrer bei IPS, aber genauso wenig, gibt es wohl eine zweite Serie mit dem Handwerker-King – sondern von den Beziehungen der Charaktere zueinander. Vor allem zwischen den drei Hauptfiguren Doug, Carrie und Arthur herrscht eine derartige perfekte Harmonie, dass man ihnen das Leben beinahe in der Form abkaufen würde. Wenn ich Klassiker wie »Eine schrecklich nette Familie« damit vergleiche… ich meine, aufgesetzter geht es fast schon nicht mehr. Es sieht alles aus, wie es nun mal ist: gespielt. Soll es wahrscheinlich auch gar nicht anders und es ist auch keine Kritik, nur eben ein Faktor, der King Of Queens (btw. Ein Meisterstreich in der Namengebung) besonders macht.
Ein weiterer wäre einfach die Genialität ebenfalls dieser drei Hauptfiguren. Vor allem Kevin James hat eine derartig geniale Körpersprache, dass allein die für locker 40% der Lacher sorgt. Zudem spielt er den liebenswerten Trottel einfach erste Sahne und die Figur des Doug Heffernen wird von der ersten Folge an sofort ins Herz geschlossen. Nicht weniger überzeugend ist Leah Remini in ihrer Rolle als manchmal ziemlich ausrastende (und dann zu einer boshaften Schlange mutierenden) Carrie, die den Puffer zwischen den Dauerstreithähnen Doug und Arthur bildet. Ihre teils sehr hinterhältigen Gedanken und Pläne sind ein Humor für sich, die aber ebenso häufig durchsickernde menschliche Seite macht sie nicht minder sympathisch als die anderen beiden. Wo wir auch schon bei Ben Stillers Vater wären, der den etwas senilen Arthur auf höchst geniale Weise spielt. Und obwohl Doug meine Lieblingsfigur in der Serie ist, muss ich auf jeden Fall Arthur die besten Auftritte zu gestehen. In jeder Szene, in der er aus seinem Keller kommt, die Tür öffnet und mit irgendeiner neuen, schwachsinnigen Schnapsidee die Küche betritt, mach ich mich schon auf ein Strapazieren des Zwerchfells bereit – und nein, nicht, weil ich dann immer einen Schluckauf bekomme.
Einige Dinge sind mir besonders aufgefallen, die aber weniger mit meiner anschließenden Bewertung zu tun haben. Zum Einen ist natürlich immer das Eintreten der Personen passend, sprich: Doug und Carrie unterhalten sich, Unterredung beendet, Doug verlässt die Küche, Arthur tritt zeitgleich ein. Sitcom-Element, das muss so sein, braucht man nicht drüber zu reden. Aber an ein paar Stellen ist es derart offensichtlich, dass es fast schon lustig ist. Dann gibt es zumindest eine Szene, bei der man merkt, dass ein Gespräch nicht am Stück gedreht wurde. In der vorletzten Folge der Staffel, als Doug und Arthur sich im Keller unterhalten, hat Arthur eine Bierflasche in der Hand, das kurz vorm Überschäumen steht. Dann, als er aufsteht, ändert sich die Kameraperspektive und er hat eine geschlossene, schaumlose Bierflasche in der Hand. Hey, ich liebe Movie-Mistakes! Aber das nur zwei, in meinen Augen, amüsante Bemerkungen.
Dann enthält die Staffel noch drei meiner Lieblingsfolgen, die man definitiv gesehen haben sollte – zumindest, wenn man die ganze Staffel nicht schafft, was sich natürlich ebenso lohnen würde. Da hätten wir die Folge um Todds Hochzeit (»Alte Geschichten«), wo Doug das erste Mal entscheidend ernster wird und ein Beziehungskonflikt der Haupthandlungsstrang ist. Ein Nebenstrang ist Arthurs Versuch seinen bestellten Fisch gegen ein Steak zu tauschen und der ist auch erheblich amüsanter, aber als Ganzes ist die Folge schon klasse. Ebenso wie die, in der er den Zeichner von Charlie Brown verklagen will, weil er Snoopy als Karikatur seiner selbst erkennt. Am meisten gelacht habe ich aber wohl in der Folge mit dem Fortbildungskurs (»Späte Schule für Doug«). Ich weiß nicht mal mehr genau warum, aber es waren wohl ziemlich coole Gags enthalten. Der wohle beste, war aber definitiv der mit Doug und Arthurs Grabstein in der Folge »Die neue Kollegin« - ich habe mich kaum noch eingekriegt.
Ohne Zweifel also eine Spitzen-Sitcom. Leider habe ich keine direkten Vergleichsmöglichkeiten zu den anderen Staffeln, da ich keine zusammenhängend gesehen habe und das was ich gesehen habe, schon lange her ist, aber die erste Staffel ist definitiv ein sehr guter Auftakt und lässt zwar noch Luft nach oben, aber viel Spielraum für Besserungen ist nicht mehr da, ich bin sehr gespannt.
Bewertung:
Darsteller: 10/10 (die drei Hauptdarsteller könnten nicht besser miteinander harmonieren und auch die Nebendarsteller sind top)
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10 (die sich bewegende Landschaft bei Szenen im fahrenden Auto verdienen zwar fast schon eine Minuspunktzahl in Sachen Effekte, aber was soll’s…)
Anspruch: 6/10 (man muss auf jeden Fall aufpassen und bei manchen Gags auch einen Augenblick nachdenken, aber im Grunde einfach nur gepflegt durchlachen)
Gesamteindruck: 9/10 (Spitzen-Sitcom, besser als Two And A Half Men und mindestens auf einer Stufe mit My Name Is Earl)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
05.10.2008, 12:55
Braindead
http://www.25frames.org/media/dvd_covers/2101.jpg
Kinostart: 12.08.1993
Regie: Peter Jackson
Genre: Splatter/Komödie/Horror
Darsteller: Timothy Balme, Diana Peñalver, Elizabeth Moody
FSK: 18
Inhalt: Ein Forscher stiehlt einen ominösen Rattenaffen von Skull Island, wird auf dem Rückweg allerdings gebissen, woraufhin ihn seine einheimischen Führer flugs mit einer Machete zerhacken. Das ändert aber nichts daran, dass sie den Käfig mit dem Affen weiter Richtung New Town, Neu Seeland verschiffen, wo das Äffchen in den örtlichen Zoo gebracht wird. Dort beißt es die Erzeugerin des vertrottelten Muttersöhnchens Lionel, woraufhin sie krank wird und schließlich stirbt. Aber nicht tot bleibt...
Kritik: Endlich, nachdem mir in den letzten Tagen ein paar Cyborgs und Reporterinnen dazwischen gekommen sind, kam ich gestern abend dazu mein allerliebstes Peter Jackson-Splatterwerk in den DVD-Player zu schieben. Okay, zugegeben, es war eine Münzwurf-Entscheidung (wir waren zu dritt und wussten nicht, ob wir besagten "Braindead" oder "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)" schauen sollten, aber dank fortgeschrittenem Alkoholkonsum und eben der guten alten 2€-Münze entschieden wir uns für ersteren), aber mir war's eigentlich ganz recht, hatte ich doch überhaupt erst vorgeschlagen den Streifen anzuschauen (ich sah ihn übrigens zum ersten Mal in der deutschen Synchro-Fassung). Gesagt, getan.
Ich glaube, über die Entstehungsgeschichte und die Trivial-Fakten bezüglich "Braindead" muss ich mich nicht mehr groß auslassen, ein junger Peter Jackson ("Herr der Ringe (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8124590)", "The Frighteners (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=9645867)", "King Kong (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5826716)") drehte jedenfalls damals drei Splatterfilme, erst "Bad Taste", dann den Puppen-Animations-Klamauk-mit-ordentlich-Blut "Meet the Feebles" und letzten Endes sein Opus Magnum, "Braindead", der blutigste Film aller Zeiten, wenn man alleine nach der Verwendung von Kunstblut geht, denn davon wurden in der großen Klimax-Szene, für die der Film bekannt, berühmt, berüchtigt geworden ist, 300 Liter verwendet. Egal, ich schweife ab, jedenfalls konnte Jackson es sich nach seinen ersten beiden Filmen (die gemessen an den Produktionskosten gewaltige Erfolge waren) leisten, eine "größere" Produktion aufzuziehen. Mit drei Millionen Dollar ging er an den Start, um eine Story seines Kumpels Stephen Sinclair (half Jackson auch später noch mit dem Screenplay von "Herr der Ringe II (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8158361)") auf Zelluloid zu bannen, in der es um die Liebe, um Familienbande, um interessante zoologische Phänomene und natürlich um Zombies und ordentlich Splädda geht. Lassen wir die Spiele beginnen...
Was gleich von Anfang an auffällt, ist dass "Braindead" sich selbst zu keiner Sekunde ernst nimmt. Schon die geniale Eröffnungssequenz ("Du hast... den Biss!!!") ist so dermaßen over-the-top inszeniert, dass man bei aller Gewalt nicht aus dem Lachen rauskommt. Das zieht sich auch durch den ganzen Film. Ja, er ist scheiße Brutal, aber jede Schplodderei ist auf den Witz hin inszeniert und macht gewaltigen Spaß. Der ganzen Goofy-Fun-Atmosphäre zuträglich sind die zwar ziemlich stereotypen, aber einfach völlig durchgeknallten Charaktere. Lionel, das Muttersöhnchen, das zum Actionhelden wird, sein sadistischer, schmieriger Onkel Les, seine aufdringliche aber total unerschütterliche Freundin Paquita, der Priester McGruder (der eine absolut geniale Kung-Fu-Szene hat und später die Zombie-Krankenschwester... eh... imprägniert), Baby Selwyn (die Park-Szene ist sowieso höchst genial, aber dazu später noch ein paar Takte mehr) oder der Nazidoktor, der Lionel den Tranquilizer verkauft... Alle sind sie total neben der Kappe und deswegen macht die ganze Chose auch so viel Spaß.
Deswegen und weil das Skript wirklich witzig ist. Klar, es wird viel mit Slapstick gearbeitet, aber damit kann man (wenn er gut ist) bei mir ja eh immer punkten. Und in "Braindead" ist er gut, so viel kann ich wohl sagen. Wenn Lionel auf der Flucht vor Zombies immer wieder in einer großen Blutlache ausrutscht, wenn seine zombiefizierte Mutter von der Straßenbahn angefahren wird und in hohem Bogen durch die Luft fliegt, wenn Lionel bei der Beerdigungszeremonie mit der frisch aufgestandenen Leiche in den Saal stolpert, dann grinst der Freund gepflegten Zombie-Humors sich einen, dann macht das Spaß. Klar, ein paar Pointen gehen nicht ganz auf, aber größtenteils machen die dumpfen Sudelwitze alles richtig, um den Zuschauer bei der Stange zu halten.
Auch die anderen inneren Werte des Filmes stimmen. Die Story ist verdammt in Ordnung, kann sogar, bei erneutem Anschauen, noch mit überraschend viel Tiefgang punkten (okay, das ist übertrieben, aber sie kann immerhin nicht unbeschadet über ein Korallenriff fahren). Inszenatorisch ist die Sache wie gesagt sehr tight und kurzweilig aufgezogen, es gibt ein paar absolut geniale Szenen, zum Beispiel der Spaziergang im Park mit Lionel und Zombie-Baby Selwyn (die Szene wurde übrigens erst im Nachhinein gedreht, als nach Beendung der Dreharbeiten noch 45.000 neuseeländische Dollar übrig waren... Peter Jackson selbst hat gesagt, dass das seine absolut Lieblingsszene des ganzen Films ist) und auch ansonsten ist das Tempo angenehm hoch. Auch die Darsteller sind absolut solide. Große Karriere hat keiner von ihnen gemacht. Timothy Balme, der den Lionel spielt, war später noch im von Peter Jackson produzierten "Jack Brown Genius" zu sehen, Elizabeth Moody (Lionels Mutter) bekam eine kleine Rolle als Lobelia Sackheim-Beutlin in der Extended-Edition des ersten "Herr der Ringe (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8124590)"-Teils, Stuart Devenie (Vater McGruder) sah man noch in einer besseren Statistenrolle in "The Frighteners (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=9645867)", lediglich Jed Brophy (Zombie-Punk Void) machte sich etwas besser in der modernen Filmlandschaft verdient, spielte ein paar Orks in den letzten beiden "Herr der Ringe (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8124590)"-Teilen und eine kleine Rolle in "King Kong (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5826716)", kurzum: Es blieb alles in der Familie und trotz sehr ordentlicher Schauspielleistungen des ganzen Casts (Lionel ist wirklich ein herzallerliebster Trottel und seine Mutter ein riesen Ekel) wurden die Freunde von Peter Jackson (der übrigens als Assistent des Totengräbers kurz zu sehen ist) außerhalb seiner Produktionen nicht wirklich glücklich. Schade eigentlich drum, vor allem Stuart Devenie gefiel mir sehr gut. Ein paar Worte übrigens noch zur deutschen Synchronfassung: Die hat ein paar kleinere Synchronitätsprobleme (nichts schwerwiegendes), ist davon abgesehen aber absolut bestens gelungen. Und da die Darsteller dank neuseeländischer Herkunft im Original nuscheln wie nur sonst was, sei jeder angehalten, die deutsche Tonspur einzuschalten.
Und was die Effekte angeht... woah. Weta haben sich ordentlich ins Zeug gelegt und bei "Braindead" wirklich ein Effektfeuerwerk abgebrannt, das sich gewaschen hat (bzw. eben nicht). Okay, der Stop-Motion-Rattenaffe am Anfang sieht noch etwas beschrappt aus, ist aber auch ganz okay. Aber spätestens wenn die große Sudelie losgeht, dann kommt man aus dem Staunen kaum noch raus. Die berüchtigte Rasenmäher-Szene ist großartig, genau wie ein paar von den Zombie-Designs. Sowieso ist der Film ein Muss für jeden, der mit On-Screen-Violence etwas anfangen kann, denn so viel amüsante Gewalt wie hier (oh Gott, ich hör schon wieder die Jugendschützer ihre Klingen wetzen) kriegt man in keinem anderen Film geboten. Da ist allerdings auch der Haken an der Sache (was man dem Film schlechterdings ankreiden kann): Er bietet so ein rundum-glücklich Splatterpaket, dass der Freund der gepflegten Sudelei danach wohl mit keinem anderen Splatterstreifen noch so richtig glücklich werden kann (zumindest ich bin von den meisten anderen Schplodderfilmchen nur noch leidlich umgehauen worden), was besonders ärgerlich ist, wenn man "Braindead" als allerersten Film dieses Kalibers in Augenschein nimmt. Aber wie gesagt, daran ist der Film ja nicht schuld.
Der ist nämlich - wie vielleicht schon angedeutet - eine wunderbar runde Sache, die einen Heidenspaß macht. Die durchweg mit einem Augenzwinkern versehene Inszenierung, die großartigen Effekte, der tolle Humor und die guten Darsteller machen "Braindead" nämlich vor allem zu einem: zu einem extrem sympathischen Stück Film, dem man einfach nicht böse sein kann. Ha, nehmt das, Jugendschützer!
Kommen wir zum Fazit: "Braindead" ist ja per se schon ein extrem hochgejubelter Streifen, aber er kann die hochgesteckten Erwartungen, die man angesichts eines so kultistisch verehrten Streifens hat, locker erfüllen. Eine nette Story, eine sehr gute Inszenierung und eine Extraportion Spaß zu dieser wirklich beeindruckenden Gewaltkaskade (vor allem die letzten 25 Minuten...) machen ihn zu einem Film, den jeder Splatterfan gesehen haben muss. Und jeder andere ist auch angehalten, mal einen Blick zu riskieren.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (rundum sehr solide)
Plot: 07/10 (prinzipiell keine große Sache, aber er ist doch sehr nett aufgemacht)
Effekte: 09/10 (der Rattenaffe sieht etwas dämlich aus, ansonsten genial gemacht und auch in ausreichender Menge vorhanden)
Anspruch: 04/10 (wie gesagt, überraschend viel Tiefgang hat die Story, aber da man eh nichts erwarten sollte, muss man diese Aussage mit Vorsicht genießen)
Gesamtwertung: 09/10 (neben "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)" und "Tanz der Teufel 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6745428)" der beste und wichtigste Splatterfilm aller Zeiten und schlicht und ergreifend essentiell für alle Freunde dieses Genres)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.6) (http://www.imdb.com/title/tt0103873/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi4255121689/)
Die DVD bei Amazon.de (Achtung, extrem verstümmelte 16er-Fassung, die ungeschnittene Version kann man aber über den Marketplace beziehen und das gar nicht mal so teuer)
Wir waren Helden
http://www.sf-radio.net/filmwelt/images/399,main.jpg
Name: Wir waren Helden
Erscheinungsjahr: 2002
Genre: Krieg
Regie: Randall Wallace
Darsteller: Mel Gibson, Madeleine Stowe, Barry Pepper
FSK: 18
Laufzeit: 133 min.
Inhalt:
Hal Moore bildet Soldaten für den bevorstehenden Krieg aus und führt dann 395 Männer in die erste wirkliche Schlacht des Vietnamkrieges, wo die Amerikaner vollkommen eingekesselt werden.
Meinung:
Ich mag Kriegsfilme und ich mag auch Mel Gibson. Folglich müsste ich auch „Wir waren Helden“ mögen. Leider ist der Film aber ein gutes Beispiel dafür, dass zwei Dinge die man mag, eben auch etwas ergeben können, was man doch wieder überhaupt nicht mag.
Die besten Eigenschaften des Films also gleich zu Beginn, das sind nämlich Mel Gibson und die Tatsache, dass der Film ein Kriegsfilm ist (hrhr, das hättet ihr jetzt sicherlich nicht erwartet). Alles andere an diesem Film ist eigentlich mehr schlecht als recht.
Alleine schon der Aufbau des Streifens ist nicht gerade gut gewählt. Der Film beginnt damit, dass Joe Galloway (eine reale Person der mit dem realen Hal Moore später ein Buch darüber geschrieben hat) meint, dass der Anfang der Geschichte schon 10 Jahre zuvor beginnt als die Franzosen an ein und der selben Stelle von den Vietnamesen niedergemetzelt wurden. Inwiefern das irgendeinen Bezug zu den späteren Ereignissen hat, außer das es der selbe Ort ist, weiß ich nicht und ich weiß auch nicht ganz genau was sich der Regisseur/ Drehbuchautor Randall Wallace für Reaktionen darauf erwartet hat, wenn man sieht wie ein paar Franzosen gekillt werden. Etwa Mitgefühl oder Betroffenheit?
Nach der kurzen Einleitung gibt’s erstmal die Ausbildung der Männer zu sehen, jedoch nicht bei weitem so intensiv wie beim, offenbar in dieser Hinsicht, großen Vorbild „Full Metal Jacket“, wo man sich wenigstens in die Soldaten hineinversetzen konnte und wusste was sie durch machen. In dieser ersten, geschätzten, Dreiviertelstunde offenbart der Film schon eine weitere Schwäche (und keine Sorge, das zieht sich dann auch noch durch den ganzen restlichen Film und hört dann nicht etwa nach diesen 45 min. auf). Der Film ist so ungeheuer idealistisch und patriotisch, dass man Randall Wallace dafür genauso ungeheuer viel leiden lassen wollen würde.
Ich meine damit so Sachen wie, dass die Hauptperson ziemlich gottesgläubig ist und man deshalb schon mal so Sachen wie „Gott hat für jeden von uns einen Plan“ hört und er natürlich auch immer gemeinsam mit seinen Kindern betet. Nebst diesen „In God we trust“-Szenen gibt’s dann noch eine Aufarbeitung des guten alten Themas Rassimus, als die Frauen der Offiziere beieinander sitzen und über die guten alten Hausfrauenthemen reden und sie dann darauf zu sprechen kommen, dass in einem Waschsaloon nur Weiße ihre Wäschen waschen dürfen. Ganz akzeptabel ist dafür die Rede von Hal Moore an seine Männer am Tag vor dem Abflug, wo er eigentlich genau diese zwei, sonst störenden, Themen verarbeitet und sie daran erinnert aufeinander aufzupassen. In Vietnam geht es dann mit dem Idealismus wieder weiter und das Highlight davon bildet meiner Meinung nach die Szene in der ein Soldat, von Kugeln durchsiebt, am Boden liegt und seine letzen Worte von sich gibt, die lauten: „Ich bin froh für mein Land gestorben zu sein.“
Kein lautes Geschrei nach einem Sanitäter, kein Gefluche oder Verdammen der Gegner, einfach nur dieser unglaublich patriotische Spruch und eine Sekunde später ist der Mann auch schon tot.
Da kaufe ich den Soldaten das „Sagt meiner Frau, dass ich sie liebe“ schon eher ab, aber angeblich sollen ja beide Sätze von Soldaten in der Realität gesagt worden sein, auch wenn ich mir ersteren nur schwer vorstellen kann.
Eigentlich ist es fast schon verwundernd, dass der englische Originaltitel „We were soldiers“ heißt und nicht wie der deutsche Titel „Wir waren Helden“, denn das hätte zu dem ganzen Patriotismus auch noch dazu gepasst.
Abgesehen von den Kriegsszenen gibt es in der zweiten Hälften immer wieder Szenen aus der Heimat zu sehen, wie etwa die Briefe zugestellt werden, in denen steht, dass die Männer gefallen sind und wie dann die Ehefrau von Moore diese tragische Aufgabe vollkommen freiwillig auf sich nimmt diese Briefe an ihre Freundinnen, anstelle des dafür vorgesehenen Boten, zu überbringen. Fast schon verwunderlich, dass sie nicht dabei noch etwas sagt wie: „Das mache ich doch gerne für mein Land.“
Aber der allergrößte Fehler den der Film meiner Meinung nach macht, ist genau der Fehler der schon Pseudo-Meisterwerke des Kriegsgenres wie „Der Soldat James Ryan (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7273565&#post7273565)“ zu Fall gebracht hat. Die Darstellung der Gewalt ist in „Wir waren Helden“ nämlich eigentlich vollkommen inkonsequent. Das deshalb, weil man abgesehen von 4 Leuten die sich dann auch im Kampfgebiet befinden, niemanden davor auch nur einen bedeutenden Satz sagen hat hören können. Und von diesen 4 Personen wäre es vielleicht halbwegs tragisch wenn 2 ihr Leben lassen würden.
Nahezu jeder der in diesem Film stirbt ist dem Zuseher zu meist vollkommen unbekannt und somit vollkommen ohne Persönlichkeit. Dafür entfallen aber so lächerliche Szenen wie in „Der Soldat James Ryan“, der zeigt dafür aber allen voran eine kleine Gruppe von Männern, auf die man sich besser einlassen kann und es (wären die Personen nicht so bescheuert überdramatisiert) einen eigentlich betroffen machen müsste, wenn einer davon stirbt.
So wird in „Wir waren in Helden“ gestorben was das Zeug hält (praktisch die ganze zweite Hälfte besteht nur daraus) und dem Zuseher ist es trotzdem relativ egal. Noch blöder wird es natürlich, wenn es sogar der Hauptperson egal ist, dass seine Leute sterben, wie etwa wenn ein Flugzeug irrtümlich die eigenen Männer beschießt und Hal Moore einfach meint "Das passiert". (Gleichzeitig aber später wieder in Tränen ausbricht, weil seine Männer als Patrioten gestorben sind und er immer noch lebt.)
Ein Versuch das ganze vielleicht doch mehr zu dramatisieren ist das Einbauen von Szenen aus der Sicht des Feindes, also der Vietnamesen, was aber auch nur sehr mangelhaft aufgegriffen wurde. (Wer wirklich die Darstellung von Krieg aus der Sicht beider Parteien sehen will soll sich unbedingt "Flags of our Fathers" und "Letters from Iwo-Jima" anschauen.)
Zu den Schauspielern an sich gibt es nicht viel zu sagen. Wie bereits erwähnt, gibt es nicht viele Leute die bedeutsame Sätze sagen dürfen und das sind allen voran Mel Gibson als Hal Moore und Barry Pepper als Joe Galloway (wenn man die Leute zählt die sich auch im Krieg befinden, aber so bedeutend sind die Darstellungen von den Ehefrauen zu Hause für den Film auch wieder nicht).
Letzterer taucht sowieso erst irgendwann in der zweiten Hälfte auf. Wichtigste Person On-Screen ist also Mel Gibson und man kann mit seiner Darstellung zufrieden sein, aber auch nicht. Auf jeden Fall passt ihm die Rolle des Hal Moore bei weitem nicht so gut wie ein Martin Riggs aus „Lethal Weapon“ oder ein Porter aus „Payback (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7273565&#post7273565)“ .
Die Effekte sind überzeugend und werden Anforderungen durchaus gerecht und bieten auch genug Begründung für die „FSK 18“.
Fazit : „Wir waren Helden“ ist einfach nicht gut. Der Film wirft mit Patriotismus wie Idealismus um sich, dass man ihn dafür einfach nur hassen will. Gleichzeitig bleiben die Personen allesamt relativ blass und unausgearbeitet, so dass man im Falle ihres Ablebens davon nicht wirklich betroffen ist. Und das der Tod von zig Leuten einen unberührt lässt, darf in einem Kriegsfilm der sich ernst nimmt einfach nicht der Fall sein.
Somit darf sich der Streifen, wie auch schon „Der Soldat James Ryan (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7273565&#post7273565)“, zu den Kriegsfilmen einreihen die einfach auf ganzer Linie versagt haben.
Einzelwertungen:
Darsteller: 06/10 (Mel Gibson spielt annehmbar, der Rest ist eigentlich ziemlich vernachlässigbar)
Effekte: 08/10 (Gibt nichts daran auszusetzen)
Plot: 05/10 (Ein Haufen Soldaten sitzt irgendwo fest und schießt die meiste Zeit auf irgendwelche Leute, ohne, dass es wirklich dramatisch inszeniert wäre)
Anspruch: 05/10 (Wäre es ein vernünftiger Kriegsfilm gewesen, wäre er höher)
Gesamteindruck: 04/10 (Mein „Der Soldat James Ryan (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7273565&#post7273565)“ des Vietnam Krieges)
imdb 6.9 (http://www.imdb.com/title/tt0277434/ )
DVD bei Amazon
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=sR5r91ej1pw)
LorD AvengeR
05.10.2008, 21:49
Tödliche Nähe
http://www.sat1.at/imperia/md/images/filme_serien/filme/content/376_210/toedliche_naehe02_376_210_Columbia_Picture.jpg
Laufzeit: ca. 98 Minuten
Genre: Action-Thriller
Regie: Rowdy Herrington
Darsteller: Bruce Willis, Sarah Jessica Parker, Dennis Farina
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 20. Januar 1994
Inhalt:
Detective Tom Hardy verliert bei einer Verfolgungsjagd mit einem Serienkiller seinen Vater. Er ist überzeugt davon, dass es sich bei dem Killer um einen Polizisten handelt und wird deswegen suspendiert. Zwei Jahre später arbeitet er bei der Küstenwache, als die Morde wieder losgehen – und zwar in seinem Revier, gerade, als wären sie an ihn adressiert…
Kritik:
Nach dem Einweihen der Adam Sandler Box, habe ich heute die Folie der Bruce Willis Box entfernt. Eigentlich habe ich mir diese nur wegen »Hudson Hawk – Der Meisterdieb« zugelegt, aber heute war mir nach einem neuen Streifen. Oh, welch Fehler, aber das war mir eigentlich vor dem Einschalten bereits bewusst. Aber Bruce Willis, hey… was soll’s…
Also, um es relativ treffend zusammenzufassen: Der Film ist ein einziges, riesiges Klischee. Die Story hätte zwanzig Jahre früher vielleicht überzeugen können, eventuell auch zehn, aber 1993 gab es diese Art von Handlung sicherlich bereits 200 Millionen Mal. Ungefähr. Angefangen bei der Vorgeschichte, in der ein geliebter Mensch stirbt, weiterführend auf den Zeitsprung, nachdem die Hauptfigur ein mehr oder weniger neues Leben führt und alte Probleme mit Alkohol ertränkt (wobei er nicht im geringsten als seelisches Wrack dargestellt wird), dann aber wieder mit Altem konfrontiert wird und in altbekannter Einzelgänger-Manier den Killer jagen geht. Die größte Klischee-Katastrophe findet sich auch mit der Auflösung der Identität genau diesen Killers, die von vorne herein dermaßen offensichtlich ist, dass es fast schon wehtut. Die Kirsche auf dem Klischee-Kompott (tut man auf Kompott eigentlich Kirschen? Was ist Kompott überhaupt?) bildet das grottig inszenierte Nicht-Sterben-Wollen des Killers im finalen Kampf (der ebenfalls ga~nz schwach ist, ein einziges Ich-hau-dir-in-die-Fresse,-du-haust-mir-in-die-Fresse). So ist es sicherlich auch nicht verwunderlich, dass so gut wie alles vorhersehbar ist und die Spannung ins Bodenlose sinkt.
Dann gibt es dieses amüsante Spielen mit der realistischen und unrealistischen Logik. In einer Szene versucht man den Film glaubwürdig zu machen, als Bruce durchs Wasser schwimmt und vorher die Patronen seiner Schrotflinte herausholt und sich in den Mund steckt, damit sie nicht nass werden, in der nächsten schießt er mit eben dieser Schrotflinte einem Schurken ein chirurgisch-feines Loch in die Hand, wo der ganze Unterarm fehlen müsste. Von der Szene, in der sich ein Schurke von hinten an ihn anschleicht und trotz der zwei Meter Entfernung noch so lange zielen muss, bis Bruce gewarnt werden kann, herumwirbelt und den Bösewicht ausschaltet, bevor der überhaupt ans Abdrücken denken kann, rede ich gar nicht erst. Verdammt, habe ich damit ja doch irgendwie getan, hm? Ja, so kann’s gehen… und ungefähr so lahm wie meine Sprüche, muss man sich auch die im Film vorstellen. Vor allem diejenigen, die mit einem typisch actionfilmhaften coolen Eindruck beabsichtigt gewesen sind, fallen so dermaßen tief ins Wasser, dass nicht mal Sarah Jessica Parker sie wieder hochholen könnte.
Apropos Sarah… die Sex And The City Prinzessin als weibliche Hauptrolle in einem Actionfilm? Wirkt so dermaßen lächerlich, dass ich meinen Augen nicht trauen konnte. Gut, zu diesem Zeitpunkt war sie noch nicht das allseits bekannte Knittergesicht aus der Girls-only-Serie, aber heute verbinde zumindest ich sie mit dieser Rolle – und zwar NUR mit dieser Rolle. Ich meine, sie hat doch auch nie irgendetwas anderes, nennenswertes zustande gebracht, oder? Jedenfalls stieß es mir übel auf… und das hatte noch nicht einmal etwas mit dem total schwachen Charakter zu tun, den sie spielte. Das Übliche eben, gutaussehende (wie man’s nimmt, nech) Partnerin des Helden, zwei Arbeitstage hemmungsloser Sex auf dem Hausboot.
Ich will mich auch gar nicht viel länger mit diesem Stück Mist aufhalten, auch wenn die Musik noch dringend ihr Fett weg bekommen müsste. Vor allem in den »romantischen« (man beachte und verstehe die Anführungszeichen) Szenen klang die musikalische Unterlegung immer so dermaßen nach dem Titelsong von »Reich und schön« (hab ich mir sagen lassen), dass mir die Gänsehaut kam.
Alles in allem also ein Film, über den im Grunde genommen nichts Positives zu sagen bleibt, der mindestens ein Jahrzehnt zu spät gedreht worden ist und es somit nicht mal zum Durchschnitt schafft. Vor allem das Ende war so dermaßen peinlich, dass ich auf den Gedanken stieß, 98 unwiederbringliche Minuten meines Lebens hinter mir zu haben. Er ist halt nicht das schlechteste, was ich je gesehen habe, aber gehört zum breiten Mittelfeld der unterdurchschnittlichen Streifen.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (alle ganz in Ordnung und bekannte Gesichter, nur Parker passte nicht in die Rolle)
Plot: 3/10 (ich wette, das Script wurde im Altenheim entdeckt, zwischen den Bettpfannen)
Effekte: 6/10 (außer Explosionen von leeren Autos durch die abenteuerlichsten Gründe gibt es keine Effekte)
Anspruch: 3/10 (jeder, der schon ein paar Action-Filme hinter sich hat, wird ohne Ton und Bild wissen, wie der Film verläuft und wie er ausgeht)
Gesamteindruck: 4/10 (Du hast Glück, Tödliche Nähe, wenn Bruce nicht mal wieder so überzeugend wäre… dann… ohohoh…)
LorD's FilmList-Platzierung: 455
Link zur IMDb-Seite (5.4) (http://www.imdb.com/title/tt0108238/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3464888601/)
Die DVD bei amazon
Crank
http://www.filmplatz.de/plakate/Crank_big.jpg.jpg
Name: Crank
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Action / Komödie
Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor
Darsteller: Jason Statham, Amy Smart
FSK: 18
Laufzeit: 87 min.
Inhalt:
Chev Chelios, ein Berufskiller, hat einen chinesischen Don umgelegt und wird dafür vergiftet. Wie er bald herausfindet kann er die Wirkung des Giftes durch Adrenalin hinauszögern. So will er sich durch zahlreiche waghalsige Aktionen genug Zeit verschaffen um sich von seiner Freundin zu verabschieden und den, der ihm das angetan hat, umzulegen.
Meinung:
Für alle die sich nach dem Lesen der Inhaltsangabe die Frage stellen ob „Crank“ ein Film ist, der in geringster Weise ernst zu nehmen ist, nope, ist er nicht, wer einen nur halbwegs ernsten Film sehen will ist mit „Crank" genauso schlecht dran wie etwa mit „Shoot ’em up“, obgleich die Filme in ihrem Stil (und Bodycount) sehr, sehr unterschiedlich sind. „Crank“ beginnt etwas unkonventionell aus der Egoperspektive der Hauptperson, Chev Chelious, der durch seine Wohnung stolpert und dort eine DVD findet, auf dem ihm der Gangster Verona erklärt, dass er vergiftet worden ist und nicht mehr lange zu leben hat.
In seiner Erzählweise ist der Film vor allem eines: Schnell. Es vergehen keine 2 Minuten, in denen Chelios On-Screen nicht im Wagen verfolgt wird oder seine Hand zwischen ein Waffeleisen steckt (oder zig andere teils total absurde Sachen macht) um den lebensrettenden Adrenalinstoß zu bekommen. Doch gerade das, kombiniert mit der, nach heutigen Maßstäben wo länger immer besser ist , kurzen Laufzeit von nicht einmal vollen 90 Minuten, macht den Film zu dem was er ist. Gelegentlich gibt es Überleitungen von einer Szene zur anderen, indem der Film Google-Earth Aufnahmen einblendet und sie passend mit den Ortschaften betitelt, wohin der Protagonist gerade unterwegs ist. Dabei handelt es sich natürlich nicht um reale Ortsangaben (zumindest hätte ich noch auf keiner Karte „Eves Apartment“ eingetragen gesehen). Neben diesem ungewohnten Ego-Perspektiven-Einstieg und den Google-Earth-Übergängen, hat „Crank“ vor allem noch eine Eigenschaft, durch die er von sich anderen Filmen abhebt und das sind die Effekte. Der Film wartet nicht mit aufwendig gestalteten Computereffekten auf oder sprengt irgendwas für’s teure Geld in die Luft, im Gegenteil, die Momente wo man etwa Chelios Herz zu sehen bekommt, ist dieses als eindeutig computergemacht zu erkennen, auch als sein Auto auf einer Rolltreppe liegt ist das für den Zuseher ziemlich eindeutig, dass da diverse Dinge eingefügt wurden. Es gibt einfach viele Stellen wo „Crank“ einfach durch seine Ideen überzeugt, als er etwa telefonierend durch einen Gang läuft und immer wieder an einer Wand das Bild der Person auftaucht, mit der er gerade telefoniert. Oder die Szene in der Chelios sarkastisch fragt ob Idiot auf seiner Stirn stünde und es dann für eine Sekunde auch auf seiner Stirn geschrieben steht. Der Humor von „Crank“ ist weit jenseits davon anspruchsvoll zu sein und ist gelegentlich alles andere als jugendfrei (Ich liebe die Chinatownszene) und macht sich außerdem noch über den Terrorismuswahn der Amerikaner und Frauen lustig. (beide Szenen finde ich selbst nach mehrmaligen Anschauen immer noch toll.)
Natürlich stellt man sich bei einem Film wie „Crank“ eine Frage: Macht der Film auch nach mehrmaligen Anschauen noch Spaß.
Nun, Crank zieht hier wieder seinen Vorteil daraus, dass die Laufzeit eher kurz gehalten ist und so das Tempo auch noch beim fünften Mal beim Erhalten und sich keine Längen einschleichen. Ich habe ihn mittlerweile bereits zum vierten oder fünften Mal gesehen und kann bei den meisten Szenen, allen voran der Chinatown-Sequenz, immer noch lachen.
Jason Statham in der Hauptrolle als Chev Chelios rockt einfach nur und eine bessere Besetzung hätte gar nicht besser gewählt werden können, da Mr. Statham zu dieser Rolle einfach so gut passt wie ein Mel Gibson zu einem Porter in einem „Payback (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4872293)“.
Bei dem Rest des Casts handelt es sich eher um unbekannte Gesichter (abgesehen von Amy Smart könnte ich nicht sagen, irgendeinen von denen in irgendeinem anderen Film gesehen zu haben.) Das soll nicht heißen, dass ihre Aufgabe schlecht erledigen, die Schauspielarbeit in „Crank“ ist durchwegs gut, wenn auch sicherlich nicht meisterhaft, wobei der Film sich auch sicherlich nicht gut dafür eignet mit großartigen Schauspielkünsten zu glänzen.
Fazit: Crank ist schnell. Crank ist frech. Crank ist brutal. Crank ist der totale Schwachsinn. Crank nimmt sich keine Sekunde lang auch nur ein wenig ernst. Crank ist einfach verdammt stolz auf diese Eigenschaften.
Für Fans von abgefahrenen Actionfilmen ein Muss.
Ich freu mich auf die Fortsetzung, in der das Herz von Chev Chelios entfernt wurde und durch irgendein Elektrodring ersetzt wurde und er sich in regelmäßigen Abständen Stromstöße verpassen muss.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Jason Statham rockt einfach nur, der Rest ist auch ganz gut)
Effekte: 08/10 (Die technische Gestaltung könnte teils besser sein, jedoch gibt’s ein paar richtig gute Ideen)
Plot: 03/10 (Ist nicht wirklich vorhanden, aber wer braucht sowas überhaupt?)
Anspruch: 02/10 (Hehe…)
Gesamteindruck: 08/10 (Crank ist ein toller Unterhaltungsfilm und nicht oder weniger)
imdb 7.1 (http://www.imdb.com/title/tt0479884/ )
DVD bei Amazon (ab 16er Fassung) (Kauft sowas überhaupt wer?)
DVD bei Amazon (ab 18er Fassung)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=mmAtcx8vxkc)
Road to Perdition
http://www.dvdtimes.co.uk/images/RikBooth/Road%20to%20Perdition%20%5BR2%5D.jpg
Name: Road to Perdition
Erscheinungsjahr: 2002
Genre: Krimi / Drama
Regie: Sam Mendes
Darsteller: Tom Hanks, Paul Newman, Daniel Craig, Jude Law, Tyler Hoechlin
FSK: 16
Laufzeit: 112 min.
Inhalt:
Alles was hat Michael Sullivan hat verdankt er John Rooney, für den er nun arbeitet und dabei auch schon einmal Mordaufträge übernimmt. Eines Tages versteckt sich der Sohn von Sullivan im Auto und beobachtet wie sein Vater gemeinsam mit dem Sohn von Rooney drei Männer erschießt und wird dabei erwischt…
Meinung:
Als ich letzte Woche auf imdb wieder einmal wild herum geklickt habe, sprang mir irgendwann der Banner „Paul Newman 1925-2008“ in’s Auge. Der gute Mann zählt seit „Butch Cassidy and the Sundance Kid (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6822227)“ und „Der Clou“ (selbe Regie und Hauptdarsteller) zu einer meiner Lieblingsschauspieler, weshalb ich mir dachte, mir zu seinem Gedenken endlich die englische TV-Aufnahme von „Der Unbeugsame“ (Originaltitel: „Cool Hand Luke“ falls das jemandem etwas sagt) anzuschauen, die irgendwann einmal auf arte lief, also das Fernsehen gerade so ziemlich alles zeigte was ich für einen DVD-Kauf in’s Auge gefasst hatte (z.B. „City of God“, „Casino“ oder auch „Goodfellas“ und „Django“). Am Sonntag letzter Woche hatte jedoch ORF 2 die glorreiche Idee In Memoriam Paul Newman den Mafiafilm „Road to Perdition“ auszustrahlen und schob den einfach mal so in das Programm rein, zwar um 23.55 Uhr, aber immerhin eine nette Geste für Leute, die es innerhalb eines Jahres geschätzte 3-4 Mal geschafft hatten den Streifen immer wieder auf’s neue im Fernsehen zu verpassen. Nun, nein, ich habe mir bis dato immer noch nicht „Der Unbeugsame“ (der als kurze Anmerkung am Rande den selben Titel im Deutschen hat wie ein Film mit Robert Redford, mit dem Newman ja immerhin zwei unglaublich gute Filme gemacht hat) angeschaut und nein, ich habe es nicht geschafft „Road to Perdition“ im Fernsehen zu sehen wie es jeder normale Mensch gemacht hätte, weil ich erst ungefähr 1 Stunde zu spät gemerkt hatte, dass der Film läuft. Stattdessen habe ich einfach beschlossen mir endlich einmal „Road to Perdition“ zuzulegen. Gesagt getan und so kam’s dass ich am Sonntag darauf (wie von mir gewohnt im allerletzten Moment, wenn man bedenkt dass ich mir vorgenommen hatte mir einen Paul Newman Film noch im Verlauf dieser Woche anzuschauen) endlich, nach nun mehr 4-5 maligem Versäumen, dazu kam den Film zu sehen.
„Road to Perdition“ ist ein Mafiafilm mit absoluter Top-Besetzung der in den 30ern (also zur Zeit der Prohibition spielt) und der ganz nebenbei noch von einem Regisseur gedreht wurde, der mit seinem vorangegangen Werk „American Beauty“ offenbar noch einen Volltreffer gelandet hatte (kann ich aber nicht beurteilen, da ich ihn nicht gesehen habe.)
Leider gibt es etwas das „Road to Perdition“ davon abhält so richtig gut zu sein (obwohl es beileibe kein schlechter Film ist). Nun, das wesentliche Problem ist, dass der Film einfach zu sehr Standard ist. Die ganze Verarbeitung des Plots ist meiner Meinung nach zu sehr mit 08/15 Ideen ausgeschmückt, obwohl man so viel mehr daraus hätte machen können. Zum Beispiel warum Michael Sullivan Junior den Mord an den 3 Männern beobachtet (wobei die Betonung auf „Warum“ liegt und nicht „Wie“, denn die Idee die Szene aus der Perspektive des Jungen und damit des Beobachters zu filmen, anstatt dem Zuseher ein Mittendringefühl zu geben, halte ich für eine wirklich sehr gute Idee). Wenn es einfach irgendwie durch Zufall passiert wäre (okay, jetzt nicht das beste Beispiel für Kreativität), anstatt, dass sich der Junge im Wagen versteckt (ohne vorab jetzt soo großes Interesse am Beruf des Vaters gezeigt zu haben und damit vielleicht mangelnder Motivation zu dieser Tat) hätte ich das einfach um einiges besser gefunden. Außerdem schwächelt der Film genau dadurch etwas im Mittelteil weil immer wieder die Banken vorkommen, anstatt dass sich was Bedeutenderes in der Handlung tut. Gespaltener Meinung kann man auch über den Killer Harlen Maguire sein. Einerseits, ist es so eine Sache ob man glauben soll ob der Mob wirklich nur einen Killer auf jemanden ansetzt und dann noch jemand speziellen als es kostengünstig jemanden aus den eigenen Reihen aufzutragen, zweitens, und das ist das weitaus größere Problem an dieser Rolle: Der Mann kann nicht einfach ein normaler Killer sein wie etwa Tom Hanks einen mit seiner Rolle als Michael Sullivan verkörpert. Stattdessen liebt er es tote Menschen zu fotografieren und macht deshalb auch Fotos von seinen Opfern. Killer mit außergewöhnlichen Eigenschaften sind ja immer schön und gut, aber meiner Meinung nach hat man hier wieder eine 08/15 Hollywood-Auftragsmörder-Eigenschaft aus dem Hut gezogen, mit dem Versuch ihn zu etwas besonderem zu machen. Neben dem Killer-Charakter stört dann noch etwas der Charakter von Craigs Rolle des Connor Rooneys, dem Sohn von John Rooney, der auch wieder dieser typische Mafiasohn ist, der sich offenbar stets seinem Vater beweisen will und sich für nicht ganz wahrgenommen betrachtet. Auch nicht ganz störungsfrei ist das Ende, einerseits gibt es 1-2 Punkte die für mich nicht ganz logisch nachzuvollziehen sind und auf der anderen Seite ist die Schießerei einfach hoffnungslos – hollywoodtypisch- klischeehaft dargestellt. (Schwer was ich jetzt alles meine zu erklären, wenn ich dabei nicht spoilern soll….)
Außerdem ist „Road to Perdition“ ein exzellentes Beispiel dafür, dass das was im Film erst zur Hälfte geschieht bereits vorab sowieso wieder jeder weiß. Klar, das könnte man bei zig anderen Filmen auch sagen, aber mir ist es für meinen Teil gerade bei diesem Film wieder besonders aufgefallen, da ich die Handlung noch aus der Zeit kenne wo ich mir Verpackungstexte oder Inhaltsangaben in Fernsehzeitschriften oder im Internet durchgelesen habe (was ja bekanntlich Gift für jeden Film sein kann).
Wer schon in seinem Leben mehr als 2 Filme gesehen hat, dem dürften die Namen Hanks, Newman, Craig (zumindest seit Bond) und Law etwas sagen und wer sich von den Herrn einfach nur gute Schauspielarbeit erwartet, wird mit „Road to Perdition“ sicherlich nicht enttäuscht werden.
Tom Hanks passt einfach zu der Rolle als stummer, verschlossener Killer, Newman gibt’s als irischen Paten sowieso nichts auszusetzen und Daniel Craig und Jude Law kriegen ihre Sache auch sehr zufriedenstellend hin, lediglich in der Szene wo Newman auf Craig einprügelt und dieser dabei vor sich hinheult, wollte ich ihm das nicht ganz so abkaufen, aber ansonsten gibt’s nichts zu kritisieren. Hervorzuheben sind noch ein paar gute Aufnahmen wie etwa die Szene in der Michael Sullivan Junior den Mord durch ein Loch in der Wand beobachtet oder die Badewannen-Spiegelszene, wie auch einige gute Effekte. (Mir hat diese Szenen am Schluss wo es den Regenschirm zerfetzt irgendwie richtig gut gefallen)
Das, die Topbesetzung, die Tatsache, dass die Handlung, bis eben auf 1-2 Punkte am Ende, eigentlich logisch und fehlerfrei verläuft und die eine oder andere richtig gute Szene (die, „Überbringer der Nachricht“-Szene, bei der ich schon vorab ohne zu wissen was eigentlich passiert an die Serie „Rom“ denken musste, ist ein gutes Beispiel dafür) und natürlich das an und für sich gut umgesetzte Mafiaszenario sorgen dafür, dass „Road to Perdition“, obwohl ich hier mehr negative Kritik als Gutes geschrieben habe, unterm Strich ein guter, unterhaltendender Film ist.
Fazit : „Road to Perdition“ ist ein guter, unterhaltsamer Film der im Wesentlichen darin seine Schwächen hat, dass der Plot nicht ordentlich ausgearbeitet und so genutzt wurde, wie man es sich gewünscht hätte, damit der Film zu etwas Besonderem wird. Ansonsten macht der Film aber auch nichts falsch und glänzt mit einer Top-Besetzung. Für Fans des Mafiagenres wie auch für alle anderen ein durchwegs unterhaltenden Film, aber für mich auch schon nicht mehr.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Allessamt gut)
Effekte: 08/10 (Gibt nichts zu klagen)
Plot: 07/10 (Die Grundidee ist gut, die Ausführung etwas zu standartmäßig)
Anspruch: 07/10 (Ist durchaus gegeben, wenn auch nicht außergewöhnlich viel)
Gesamteindruck: 07/10 (Ein Film mit interessantem Plot, aber zu standartmäßiger Ausführung)
imdb 7.7 (http://www.imdb.com/title/tt0257044/ )
DVD bei Amazon
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=IjbSYkY5hVA)
Harbinger
07.10.2008, 01:01
Wanted
http://z.about.com/d/movies/1/0/O/K/R/wantedposternycc.jpg
Kinostart: 04.09.2008
Regie: Timur Bekmambetov
Genre: Action/Thriller
Darsteller: James McAvoy, Morgan Freeman, Angelina Jolie
FSK: 18
Inhat: Wesley Gibson ist ein Loser wie er im Buche steht. Seine Chefin fickt ihn (im übertragenen Sinne) tagtäglich, sein bester Freund fickt seine Freundin (literally) und alles, aber wirklich alles stresst ihn so sehr, dass er Pillen schlucken muss, weil er regelmäßig einen gar bösartigen Herzkasper bekommt. Doch eines Tages trifft er im Supermarkt eine hässliche Frau (Angelina Jolie, I owns her, har har), die ihm eröffnet, dass sein Vater ein ausgebildeter Killer war und am vorigen Abend von einem Konkurrenten eine Kugel durch den Kopf gejagt bekommen hat. Nun will die ominöse "Bruderschaft" Wesley ausbilden, um sich am Mörder seines Vaters zu rächen...
Kritik: "Wanted" und ich, das ist so 'ne Sache. Von dem Film hörte ich zum ersten mal vor keine Ahnung wie langer Zeit, auf jeden Fall ist es schon über ein halbes Jahr her. Und ich war erst mal alles andere als begeistert von dem, was der Film mir an Fakten bot. Eine Comicverfilmung... okay, kann ich mit leben. Die zweite Hauptrolle wird von Angelina Jolie ("Original Sin", "Tombraider") bekleidet, die ich - wie man der Inhaltsangabe entnehmen kann - nicht nur völlig unattraktiv, sondern auch noch komplett scheiße was das Schauspielerische betrifft finde. Und zum anderen hockt auf dem Regiestuhl niemand geringeres als Timur Bekmambetov, Regisseur der Gurke "Night Watch", meinem persönlichen Kino-Reinfall des Jahres 2006 (ja, er sah ganz okay aus, aber trotzdem ist der Film große Grütze, fertig aus). Das sind schon mal zweieinhalb Dinge, die mich nicht gerade gnädig stimmten, was das Gelingen des Filmes betrifft. Dann kam der erste Trailer raus und... wie soll ich sagen... In mir keimte ein Fünkchen Hoffnung auf, dass der Film doch was werden könnte. Dafür sorgten sehr imposante Bilder von sehr imposanten Actionsequenzen. Das zog, denn seit "Equilibrium" bin ich quasi permanent auf der Suche nach einem Actionfilm, der dem Streifen das Wasser reichen, wenn ihn nicht sogar überflügeln kann. Bislang hatte ich kein Glück damit, aber sollte "Wanted" vielleicht...?
Egal, ich schweife ab, reden wir lieber über den Film als drum herum. "Wanted" basiert seeeehr lose auf einer Comicserie aus der Feder von Mark Millar und J.G. Jones (ersterer schrieb unter anderem die "Streets of Rage"-Comics und auch ein paar "Ultimate X-Men"-Stories) und wurde für die handliche Summe von 75 Millionen Dollar (in kleinen, unmarkierten Scheinen... damit kann man eine ganze Reihe von Brotbüchsen füllen, ehrlich wahr... ach, achtet am Besten gar nicht auf mich) vom kazachischen (das war jetzt bestimmt falsch geschrieben) Regisseur Timur Bekmabakeineahnungwie auf Zelluloid gebannt. Der hatte es in der Vergangenheit ja nun nicht so mit guten Filmen, "Night Watch" war quasi das filmische Äquivalent zu einem verunfallten (this word doesn't exist, I s'ppose) Lamborghini: Sah gut aus, ist aber trotzdem letzten Endes eine furchtbare Tragödie (harr, ich glaub, das war der beste Vergleich, den ich je angestellt habe). Glücklicherweise recycelte der Mann aus dem Osten für "Wanted" nur seinen optischen Stil und nicht seine Inszenierungskatastrophen. Optisch ist unser heutiger Film tatsächlich fast komplett perfekt gelungen. Es gibt ein paar Szenen die etwas dämlich ausschauen (der Sprung am Anfang zum Bleistift, oder der abstürzende Zug), aber davon abgesehen liefern das Kamerateam, Regisseur Bekmabawieauchimmer und die CGI-Abteilung unter der Leitung von Dominic Tuohy ("Blade II", "Harry Potter und der Gefangene von Azkaban") ganze Arbeit. Ja, "Wanted" sieht fantastisch aus, Punkt, aus, Ende.
Das Herzstück des Films ist aber natürlich etwas, was mit der allgemeinen Optik gut einher geht, nämlich die Actionsequenzen. War ich am Anfang noch skeptisch (shut up you haters, die Sprungszene war nicht schlecht, sie sah nur scheiße aus) wurde ich schon bald eines Besseren belehrt. Ja, die Action ist rasant, adrenalinfördernd, sieht genial aus und macht so viel Spaß, wie man sich nur wünschen kann. Vor allem die interessanten Autostunts, die ganze Szene mit dem Zug und natürlich die große Endschlacht waren gottgleich und nicht nur die besten Actionszenen, die ich seit langem gesehen habe, sondern teilweise waren auch ein paar, denen ich den Stempel "Best. Sequence. Evarrr." aufdrücken würde, hehe. Schön ist da vor allem, dass die Szenen ziemlich variabel ausgefallen sind. Schießereien, Verfolgungsjagden, während Wesleys Ausbildung gibt es auch ein wenig Kloppe und ein paar Messerkämpfe, alles soweit im grünen Bereich. Auch das Pacing spielt da gut mit, zwar bringt der Film es auf epische 110 Minuten, aber er wird zu keiner Sekunde langweilig, denn immer wenn er Gefahr läuft, irgendwie einen Gang runterzuschalten, kommt eine geniale Actionszene um die Ecke und rüttelt sogar die größte Schnarchnase wieder auf. Gut gemacht, "Wanted", genau so was hatte ich mir gewünscht.
Auch auf der Haben-Seite: die Story. Das hatte ich dem Film vorher gar nicht zugetraut, aber er hat tatsächlich einen großartigen Plot, dicht, teilweise relativ tiefschürfend, mit guten Twists und Turns, da ist für jeden was dabei. Gut, man muss jetzt relativieren, rein moralisch ist das Skript nämlich ein wahrer Graus. Hier wird Gewalt in jeglichem Coleur glorifiziert, Konflikte werden mit der Wumme gelöst, wer im Weg steht wird ausradiert und auch Unschuldige werden nicht verschont (zwar hab ich gehört, dass dieser Punkt im Comic gnadenloser sein soll, aber auch im Film gab es einige Szenen, die eindrucksvoll bewiesen haben, dass den Akteuren des Wohlergehen der Zivilbevölkerung ziemlich schnuppe ist). Wer den Film allerdings als Film ansehen kann und nicht gleich anfängt am Rad zu drehen, wenn er ein paar Nasen zuschaut, die sich gerne Kugeln um die Ohren hauen, der sollte mit "Wanted" in dieser Hinsicht kein Problem haben. Zudem traut der Film sich auch, unbequeme Entscheidungen zu treffen, was ich ja immer sehr wohlwollend aufnehme.
Okay, also kurzum: Die Actionszenen sind grandios, die Story ist gut, die Effekte ebenso, was könnte so einen Film jetzt noch kaputt machen? Ein Haufen von untalentierten Pseudo-Akteuren vielleicht, die dem Zuschauer am Arsch vorbei gehen. Und ich sage es mal so: Da kriegt der Film nur mit allergrößter Mühe gerade noch so die Kurve. James McAvoy ("Wimbledon", "Der letzte König von Schottland") ist darstellerisch gut, dummerweise ist seine Figur am Anfang einen Tick zu überdreht geraten. Seine pseudo-lustigen Sprüche während der Auto-Verfolgungsjagd nerven auf schmerzhafteste Art und Weise und diese dümmliche Passage hängt ihm noch eine Weile nach, so dass der Zuschauer eine Weile braucht, bis er gewillt ist, ihm den Actionhelden abzukaufen. Dann klappt's aber. Angelina Jolie ist auch so ein Fall... Dass die Frau suboptimal ausschaut und nicht schauspielern kann erwähnte ich bereits, zum Glück ist ihre Figur relativ cool angelegt (ich vermeide mit voller Absicht zu sagen, dass sie cool ist, das ist sie nämlich nicht), so dass ihr Mangel an Talent nicht weiter ins Gewicht fällt. Trotzdem nervt sie hin und wieder einfach, ist aber im Großen und Ganzen tolerierbar. Oscarpreisträger Morgan Freeman ("Die Verurteilten", "Lucky # Slevin") spielt überraschend kalt, auch in den Szenen, die etwas mehr Gefühl verlangt hätten. Irgendwie wirkt er so, als würde er seine Rolle im Energiesparmodus runterkurbeln, definitiv nicht seine beste Leistung. Allerdings ist unser Mann in Hollywood, Thomas Kretschmann ("Next (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4085613)", "King Kong (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5826716)"), große Klasse als Bösewicht, seine Rolle ist relativ physisch geraten, groß Dialog wird ihm nicht zu Teil. Und das zieht er auch verdammt gut ab. In einer Nebenrolle ist noch Rapper Common ("Street Kings", "American Gangster (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5232104)") zu sehen, der wahrlich überraschende Screenpräsenz hat und seinen Darstellerkollegen in nichts nachsteht. Und auch noch erwähnenswert ist Konstantin Khabensky, der "Held" aus "Night Watch", der hier auch in einer ziemlich sympathischen kleinen Rolle eingesetzt wurde. Allgemein ist der Cast also eine relativ runde Sache, die dem Film glücklicherweise nicht zielsicher in die Eier tritt, so schaffen ein paar der Figuren es tatsächlich ordentliche Sympathien aufzubringen, was das Erlebnis sogar noch besser macht.
Viel mehr gibt es zu "Wanted" auch nicht mehr zu sagen, außer vielleicht, dass die Musik von Danny Elfman nett anzuhören ist und mir vor allem der Soundtrack-Beitrag von Nine Inch Nails mit dem Titel "Every Day is Exactly the Same" sehr gut gefiel (sollte mir mal wieder 'ne neue CD von denen kaufen, wo der Track möglichst auch noch drauf wäre...). Darum schließ ich jetzt mal mit folgenden Worten:
Kommen wir zum Fazit: Ich hatte eigentlich keine größeren Erwartungen an "Wanted", als einen unrealistischen, mit Action vollgepackten, unterhaltsamen Reißer zu sehen. Die hat er erfüllt. Und mehr als das. Dank grandioser Actionsequenzen, einer tatsächlich ziemlich guten Story und ein paar ordentlichen Darstellern sowie absolut makellosen Effekten zieht der Film sich absolut exzellent aus der Affäre. Das Ende lässt auch kaum Wünsche offen, abgesehen davon, dass die beiden bereits angekündigten Nachfolger doch bitte bald erscheinen mögen. Ja, "Wanted" hat es tatsächlich geschafft: Das Hollywood-Debut von Regisseur Timur Bekmamirdochegal ist der großartigste Actionfilm seit "Equilibrium". Mindestens. Und die DVD ist schon so gut wie gekauft.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Freeman überraschend schwach, Jolie tolerierbar)
Plot: 07/10 (unvorhersehbar, interessant, gute Twists und Turns, rockt)
Effekte: 10/10 (wegen der Sprungszene vergebe ich die Höchstwertung nur mit Zahnschmerzen, aber der Rest des Films sieht einfach so genial aus...)
Anspruch: 06/10 (ein paar moralische Fragen werden aufgeworfen und was der Film letzten Endes daraus macht, nun, das ist eine ziemlich interpretative Sache)
Gesamtwertung: 8.5/10 (genial, fertig aus, bitte mehr davon)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.1) (http://www.imdb.com/title/tt0493464/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi4289790233/)
Harbinger
08.10.2008, 01:09
Die Nacht der reitenden Leichen
http://ecx.images-amazon.com/images/I/518s6KORxfL._SL500_AA240_.jpg
Kinostart: 29.09.1972
Regie: Amando de Ossorio
Genre: Fantasy/Horror
Darsteller: Lone Fleming, César Burner, Joseph Thelman
FSK: 18
Inhalt: Rein Zufällig trifft Virginia irgendwo in Spanien an einem Pool ihre beste Freundin Betty wieder. Das ist ne feine Sache und sofort wird Betty von Virginias bestem Freund Roger beschwatzt, dass sie doch am nächsten Tag mit zu einem Campingausflug kommen solle. Gesagt, getan, im Zug kommen sich Betty und Roger näher, das stinkt Virginia, also sagt sie sich "Mach ich halt meinen eigenen Campingausflug (mit Black Jack und Nutten, jaja...)", springt aus dem fahrenden Zug, latscht zu einer nahegelegenen Ruine und wird da in der Nacht von ein paar skelettierten Reitern abgemurkst. Betty und Roger ermitteln...
Kritik: Klingt soweit nach großer Grütze, richtig. Das war aber auch meine Intention, als ich heute abend den Stapel der noch nicht gesehenen Filme durchging. "Ich will mal wieder groben Bockmist sehen", schoss es mir da durch den Kopf. Gesagt, getan, "Die Nacht der reitenden Leichen", der Auftakt zu einer vierteiligen Horrorfilmreihe ("Die Nacht der reitenden Leichen", "Die Rückkehr der reitenden Leichen", "Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen" (allein vom Titel mein Favorit) und letzten Endes "Das Blutgericht der reitenden Leichen") aus dem schönen Spanien bzw. Portugal (ist eine Co-Produktion) hatte ich noch rumfahren. Was hatte eigentlich damals meine Aufmerksamkeit darauf gelenkt? Naja, mein Bruder hatte mit vor Jahren mal erzählt, dass er irgendwann den vierten Teil im Fernsehn gesehen hatte und der gar nicht so übel gewesen wäre. Aber alleine der Titel faszinierte mich. Reitende Leichen... coole Sache. Und das mit dem "Nacht der...", da versuchte wohl jemand auf der Welle von Romeros Zombiehit "Die Nacht der lebenden Toten" mitzuschwimmen. Wurscht, jedenfalls fiel mir der Streifen heute wieder in die Hände als ich nach großer Gülle suchte und ohne zweimal zu überlegen fütterte ich meine geliebte Marla damit.
Der Film fängt schon sehr bedrömmelt an, erst mal ein paar Aufnahmen von einer alten Klosterruine irgendwo im Grünen (gar nicht mal schlecht), dann plötzlich eine hässliche Skeletthand und damit das Publikum auch weiß, dass das unheimlich sein sollte, sehen wir - vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen - eine schreiende Frau. Großes Tennis. Dann ein Schnitt und wir sind an einem Pool, an dem die alten Freundinnen sich rein zufällig wiedertreffen. Dann geht auch alles sehr schnell ("Hi, lange nicht gesehen." - "Ja, stimmt." - "Darf ich dir Roger vorstellen?" - "Hi, ich bin Roger." - "Hi Roger, wir waren früher mal beste Freundinnen." - "Cool, kommst du mit campen?" - "Ja gerne doch."... okay, nicht ganz so schnell, aber ich schwöre, der Tenor ist schon der richtige) und nach kurzer Zeit kriegen wir schon die erste... What the fuck? Lesbensex? Der Sleaze-Faktor des Streifens ging gerade von einer Szene auf die nächste um grobe tausend Prozent hoch, der Sinn der Chose sank proportional dazu. Hallo? Was ist denn hier bitte los, dass Regisseur Amando de Ossorio (drehte einen Haufen schundiger, unbekannter Horrorklopper) urplötzlich eine Rückblende (übrigens in einem Anflug höchster künstlerischer Kompetenz... der Rauch der Eisenbahn in der echten Timeline verirrt sich auch in den Flashback... keine Ahnung, was das bedeuten sollte...) einflechtet, in der Betty und Virginia zur Tat schreiten? Okay, das hat später bestimmt noch Signifikanz, also bleiben wir mal gespannt...
Nein, keine Signifikanz, hier leistet das Drehbuch sich schon sein erstes loses Storyende und es wird bestimmt nicht das letzte bleiben. Sowieso hat der Film es nicht sonderlich eilig. Ewig lang schauen wir Virginia nach ihrem gewagten Sprung vom Zug (der so DUMM ist, dass ich die Schnalle am liebsten gleich abgemurkst gesehen hätte... hätte ja unter 'nem Rad landen können oder so) zu, wie sie durch die Ruinen von Berzano (einem Dorf zwischen Garda und Lissabon... laut den ersten paar Dialogen des Films das EINZIGE Dorf zwischen diesen beiden Städten) stapft und absolut nichts interessantes tut. Sobald die reitenden Leichen auftauchen wird es etwas interessanter, denn: die sehen richtig schnieke aus. Zumindest für ihre Zeit. Aber auch sonst macht der Film Effekt-technisch alles richtig. Die skelettierten Tempelritter schauen wirklich verdammt cool aus, auch wenn die Zombies aus Fulcis "Woodoo" sie im Hundertmeterlauf locker platt machen würden (und wer "Woodoo" gesehen hat muss jetzt zwangsgedrungen lachen, das ist ein Befehl!!!). Das nimmt ihnen auch jeglichen Schrecken, denn... Mal ehrlich: Wer zum Geier hat angst vor ein paar arschlahmen Skeletten, die nicht mal besonders stark zu sein scheinen? Wenn eines Tages die Welt untergehen würde und die Toten sich aus ihren Gräbern erheben, dann will ich es bitteschön mit welchen von dieser Sorte zu tun haben, das wird bestimmt lustig. Aber ich schweife ab.
Interessant an der Todesszene von Virginia ist nämlich, dass sie optisch schlicht und ergreifend einsame Spitze ist. Ich gehe jetzt mal etwas mehr ins Detail: Die reitenden Leichen steigen vor der Tür des Klosters von ihren Pferden ab und schleichen dann durch die Ruinen hinter unserer Heldin-für-den-Augenblick her (die sich so dumm anstellt, dass man ihr zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten einen blutigen Tod an den Hals wünscht). Sie schafft es, eine Mauer hinunter zu klettern und eins der Pferde zu klauen, mit dem sie von dannen reitet. Und ein paar der Untoten folgen ihr ebenfalls auf dem Pferderücken, hinaus aus dem Dorf und auf die freien Fälder rings um (übrigens steht von einem Schnitt zum nächsten die Sonne am Himmel). Und da traf es mich... Diese Szene erinnerte mich so frappierend an die Verfolgung von Arwen durch die Ringgeister im ersten "Herr der Ringe"-Teil, dass ich mir absolut sicher bin, dass Mister Jackson den Film hier garantiert gesehen hat und sich inspirieren lies. Auch später gibt es eine Szene, in der ein Zombie sich vom Obduktionstisch erhebt (keine Sorge, der Zombie-Subplot ist so dermaßen unterentwickelt... ein weiteres loses Storyende), die mir verdammt noch mal aus John Carpenters "The Fog" und Fulcis "Woodoo" bekannt vorkam... Bei dem Streifen hier wurde sich in der späteren Filmhistorie scheinbar reichlich bedient.
Egal, ich schweife schon wieder ab, arr, heute scheint nicht mein Tag zu sein. Wo waren wir? Ach ja, das Drehbuch interessiert sich einen Scheiß darum, was es vor zwei Minuten verzapft hat. Die Story ist so inkonsistent, so dummdreist, so total beschrappt, dass man den Film dafür einfach lieben muss, sofern man was mit schlechten Filmen anfangen kann. Dazu passend auch die Tatsache, dass ein Alzheimer-Patient im Dialog-Department gearbeitet haben muss. Hier mal ein paar der größten Perlen: "Schau mal, ein mittelalterlicher Friedhof", deklamiert unsere Heldin Betty, nachdem Roger und sie schon etwa drei Minuten lang mitten zwischen den Gräbern stehen und gerade im Begriff waren, denselben wieder zu verlassen. "Kommen Sie mit uns nach Berzano, um Ihre Unschuld zu beweisen", rät Roger dem Schmuggler Pedro (der des Mordes an Virginia verdächtigt wird... und übrigens so vollkommen plötzlich in die Story geschmissen wird, dass einem das Lachen beinahe im Halse stecken bleibt), woraufhin dieser ein "Ich kann nicht, ich habe hier Dinge zu erledigen" entgegnet. Roger kontert mit einem "Sie sind ein kluger Mann, das hätte ich in ihrer Situation auch getan", was Pedro scheinbar so sehr schmeichelt, dass er keine halbe Sekunde später "Ich weiß. Wann brechen wir auf?" fragt. Arrrr, dieser Film ist soooo dumm!
Das äußert sich auch in mehreren anderen... sagen wir mal "Unklarheiten" bezüglich der filminternen Logik. Der Film reitet anfangs ziemlich sehr darauf rum, dass alles, rund um Berzano völlig verlassen ist und sich zwischen Lissabon und Garda nix, aber auch gar nix findet. Etwa eine halbe Stunde später lernen wir dann Bettys Angestellte kennen, die in einem Ort etwa 40 Kilometer von Berzano geboren ist. Und den Vogel schießt eh der Polizeibeamte ab, der uns von der Schmugglerbande (deren Anführer vorher erwähnter Pedro ist) erzählt, die in einem Dorf ein paar Kilometer entfernt ihren Platz aufgeschlagen hat... Okay, woran stoßen wir uns jetzt mehr? Dass Dörfer rings um Berzano irgendwie im Sekundentakt aus dem Boden geschossen kommen, oder dass die Polizei offensichtlich den genauen Aufenthaltsort einer Schmugglerbande kennt (die sie wenige Sekunden später auch noch für einen Haufen von Mördern hält), aber absolut NICHTS deswegen unternimmt? Ich würde sagen, ist ein technisches Unentschieden. Achja, der Vollständigkeit halber hier noch ein paar in der Luft hängende Storyfäden und wirre Ideen des Drehbuchs: ein verbrennender Zombie mitten in der Innenstadt (die Zombiefizierung scheint auch irgendwie eine einmalige Sache zu sein... aber dass bei dieser klischeehaften "Einsame Frau vs. Zombie"-Begegnung die Frau gewinnt, rechne ich dem Streifen hoch an), eine waschechte Vergewaltigung absolut mit ohne Konsequenzen für irgend jemanden (inklusive Opfer und Täter), die Tatsache, dass unsere Zombie-Skelett-Freunde blind sind und Menschen, die sich völlig Still verhalten nicht hören können, aber dann den Herzschlag unserer Heldin vernehmen (gerade dann, wenn sie's gebrauchen können, früher und später dann wieder nicht mehr), ein merkwürdiges Templer-Ritual, bei dem zwei Kerle auf Pferden um eine festgekettete Frau reiten und mit Schwertern, die den Wunden nach etwa so scharf wie Rosanne Barr sind, auf dieselbe einhauen (indoor übrigens... wtf?), Menschen, die bei einer Nachtwache (inklusive Warten auf bösartige Skelett-Mörder) an nichts anderes als Saufen und Ficken denken und natürlich ein Zug, der immer genau im richtigen Augenblick an besagtem Kloster vorbeitingelt. Große Klasse, Herr Zufall, Sie haben ein weiteres tolles Drehbuch verfasst...
Ne, mit dem Drehbuch verkackt der Film es sich fast so sehr, wie mit seinen Darstellern. Die sind nämlich durch die Bank weg große Grütze, vielleicht mit Ausnahme von Joseph Thelman (spielte noch in ein paar anderen Ossorios mit), der nicht nur einen hässlichen Pornobalken sondern auch die Rolle des Schmugglers Pedro ganz gut trägt. Etwas wenig Screentime hat er und die Frauen-Prügel und Vergewaltigungsszene nehm ich ihm etwas übel, aber ordentlich spielen tut er. Auch César Burner (eine große Karriere war ihm auch nicht beschert, aber der Name ist irgendwie cool) geht als Roger stellenweise noch ganz in Ordnung, muss im Endeffekt aber auch vor seiner eigenen Unfähigkeit kapitulieren. Der Rest des Castes schließt sich da ausnahmslos an. Vielleicht abgesehen von dem Kerl, der den Gehilfen des Leichenbestatters spielte (sorry, mit einem Namen kann ich nicht dienen), der machte noch einen ganz netten Eindruck und hatte ein paar sehr geile Szenen auf Lager. Sein Grinsen beim entblößen der toten Virginia war einfach priceless...
Jetzt bin ich schon fast am Ende angelangt und ich stehe doch noch vor einem Problem. Ja, die Story ist nicht das Gelbe vom Ei und hat ein paar himmelschreiend blöde Ideen, ja, die Dialoge sind mies (haben aber ein paar nette "So bad, it's good"-Augenblicke zu bieten), ja, die Darsteller sind Grütze, ja, das Editing ist stellenweise etwas holprig geraten (ich bin sicher, dass es keine Zensurschnitte waren, denn das war in Szenen, in denen nicht mal ansatzweise Blut vorkam). Aber es gibt eben ein paar ordentliche Szenen (zum Beispiel die "Herr der Ringe"-Verfolgung, oder aber auch ein paar andere Sequenzen, in denen man vornehmlich von den gülligen Darstellern verschont bleibt und den reitenden Leichen beim... eh... Reiten und beim Rumstaksen zuschauen darf) und andererseits ist die Inszenierung (wenn auch manchmal etwas verpennt) im Großen und Ganzen gut gelungen, die Sets (also vornehmlich die Ruine) sind auch große Klasse und Effekt-Technisch sieht's auch alles recht gut aus (auch wenn hier sparsam gekocht wird und ich die 18er-FSK, beziehungsweise die Indizierung der ungeschnittenen Fassung, etwas übertrieben finde). Das hält sich alles in etwa die Waage. Bis dann plötzlich die Endsequenz um die Ecke kommt. Und die ist einfach durchweg so gut gelungen, dass ich dem Film bis zu einem gewissen Punkt seinen vorherigen Blödsinn verzeihen kann. Ganz ehrlich, die letzten zehn Minuten sind einfach nur gut. Da taut der Film endlich vollends auf und packt die volle Breitseite morbider Atmosphäre, die vorher nur stellenweise zum Vorschein kam, aus, da wird der Streifen endlich böse und das gefällt dem Zuschauer gut. Deswegen...
Kommen wir zum Fazit: Ich war enttäuscht von "Die Nacht der reitenden Leichen", ganz ehrlich. Denn ich wollte einen miesen Scheißfilm sehen. Aber diese spanisch-portugiesische Co-Produktion zieht sich gar nicht so dermaßen übel aus der Affäre. Klar, es gibt eine Menge Dummheiten, aber hin und wieder beweißt der Streifen auch echte Kompetenz, vor allem gegen Ende. Das macht ihn - trotz Schwächen in Sachen Drehbuch, Logik und Dialoge - zu einer sehr ansehbaren Sache für Freunde des Genres, mehr aber auch nicht.
Einzelwertungen
Darsteller: 03/10 (Pornobalkenträger Thelman gefiel ganz gut, den rest kann man in der Pfeife rauchen)
Plot: 02/10 (ziemlich dummbrätzig und dazu auch noch voll mit losen Storyenden)
Effekte: 07/10 (die Leichen selbst sind verdammt cool, auch ansonsten alles handwerklich sehr solide)
Anspruch: 01/10 (wir haben es hier mit Exploitation zu tun - zwar sehr zahmer, aber hey)
Gesamtwertung: 06/10 (hin und wieder so schlecht, dass er Spaß macht, am Ende aber richtig gut)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0067500/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=INMz2Tm2K58)
Die DVD bei Amazon.de (Achtung: Cut! Die ungeschnittene Fassung wie immer über den Marketplace beziehen)
LorD AvengeR
08.10.2008, 01:47
Resident Evil: Apocalypse
http://www.releaseinfo.net/ri/cover/new_velka/1186311852-resident-evil-apocalypse.jpg
Laufzeit: ca. 89 Minuten
Genre: Horror-Action
Regie: Alexander Witt
Darsteller: Milla Jovovich, Sienne Guillory, Oded Fehr
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 23. September 2004
Inhalt:
Alice erwacht, an die Geschehnisse des ersten Films anschließend, in einem zerstörten Racoon City. Während sie durch menschenleere Straßen irrt, versuchen weitere Überlebende ihren Hals vor den Zombiemassen zu retten – denn als die Seuche das einzige Tor aus der Stadt erreicht, setzt die Umbrella Corporation die Stadt unter Quarantäne…
Kritik:
Ich liebe Jill Valentine… *sabber* Oh Mann, hot hot hot! Das Outfit ist neben dem von Lara Croft und vielleicht diversen Final-Fantasy-Garderoben ohnehin eines der heißesten aus der Videospielgeschichte. Und als knallharte Actionheldin sieht Sienna Guillory zweifelsohne erheblich besser aus als eine Elfe in Eragon. Was? Oh richtig, der Film…
Nach den ersten Sekunden des Films war ich alter Scherzkeks sofort wieder einmal gezwungen den kurzen Vers »Who the fuck is Alice?« anzustimmen, als die altbekannte, weibliche Stimme erklang und den häufigsten Satz des Films von sich gab: »Mein Name ist Alice.« Ich habe den Film inzwischen wohl ungefähr vier bis fünf Mal gesehen, was zwar für seinen Unterhaltungswert, aber nicht unbedingt für seine Qualität spricht. Es ist eben reines Popcorn-Kino mit passablen Schauspielern, guten Effekten und massig Action. Doch leider muss man ebenso mit den zahlreichen Logikfehlern leben, wie mit der Tatsache, dass es sich für einen Zombiefilm nicht gerade um eine Splatter-Orgie handelt.
Jaah, die Logikfehler… ein Buch, so dick wie… meine Mathe-Mitschriften. Da haben wir zunächst natürlich dieses aberwitzige Forscherteam am Anfang, bestehend aus einem Dutzend armseliger und vor allem unbewaffneter Gestalten in Schutzanzügen. Tja, den Forschertitel haben sie wohl im Kaugummiautomaten gezogen; ich für meinen Teil, wäre zumindest darauf gekommen, dass einen Schutzanzüge allein nicht vor dem Unheil schützen, das die beiden unansehnlich zugerichteten Menschen hervorgebracht und eine ganze Spezialeinheit ausgeschaltet hat (siehe Resident Evil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4695993)). Da brodelt in mir doch die Frage auf, warum ich mich hier so mühsam bei Siemens und Citibank bewerbe, wenn ich doch viel bessere Chancen bei Umbrella hätte… naja, wie dem auch sei, auch die S.T.A.R.S.-Soldaten scheinen nicht die Hellsten zu sein, obwohl sie ja angeblich »die Besten« sind. Anstatt den Zombies sofort eine Kugel in den Kopf zu holzen, vertreiben sie ihre Langeweile – und ihre Munition – zunächst mit lässigen Brustschüssen, die, wie Zombiekenner wissen, ungefähr so viel bringen, wie eine leidenschaftliche Streicheleinheit. Gut, mit einer Pistole aus beträchtlicher Entfernung hätten selbst »die Besten« eine ordentliche Entschuldigung, aber ein Scharfschütze mit entsprechender Bewaffnung aus sicherer Position und einer Entfernung von vielleicht 50 Metern…? Genauso wie Jill… hach, Jill *sabber* … die sich seelenruhig in ein Auto setzt und es bei offener Tür versucht kurzzuschließen. Ich meine, hat die Süße noch nie einen Horrorfilm gesehen? Man weiß doch, was passiert, wenn man so etwas macht. Und es ist ja nicht so, dass die Zuschauer das nicht wüssten und überrascht werden könnten… Was hätten wir noch? Oh richtig, die Turboherde (nein, keine Herde von Turbos, die Mehrzahl von Herd) in der Schule. Es ist doch wohl selbstverständlich, dass man mal eben alle Gasherde auf volle Pulle dreht, zehn bis zwanzig Sekunden darauf den verdammt großen Raum verlässt, eine brennende Kippe reinwirft und das ganze Ding in die Luft fliegt. Nun, das sind wohl so die Elemente, die dafür sprechen, dass dieser Film mehr Action als Horror ist. Ein weiteres und offensichtlicheres wäre die Tatsache, dass die Zombies im Grunde genommen nur Hintergrunddekoration sind. Die Supermonster mit Zungenkussallüren, die in Teil 1 noch den Endgegner dargestellt haben, sind jetzt läppische Witzfiguren, die mit einem Motorrad, einem übergroßen Holzkreuz und etwas Feuerkraft keine Gefahr mehr darstellen. Im Mittelpunkt steht auf der Gegenseite einzig Nemesis, der mit seinen lahmen Klumpenfüßen für absolut niemanden eine Gefahr darstellen sollte. Sogar dieser Dr. Ashford würde dem locker entkommen, und der sitzt im Rollstuhl. Aber Nemesis kann verdammt genau mit seiner Minigun zielen, das muss man ihm lassen. Ansonsten wäre mir nur noch aufgefallen, dass beim Finale am »kaum bewachten« Rathausplatz, wie Dr. Ashford es nannte, plötzlich von überallher Umbrella-Soldaten wie Pilze aus dem Boden schossen und in jeder Ecke lauerten, wo Alice gerade hinrannte. Zum Glück konnte Oded Fehr, der coole Typ aus »Die Mumie« ihr mit seinem coolen Messertrick zur Hand gehen (der mich übrigens verdammt an den einen Soldaten aus »Zombie Strippers« erinnert hat (»I like knifes.«)). Zack Ward, der nicht ganz so coole Typ aus »Postal«, konnte das nicht mehr, denn ihn haben die Hunde erwischt. So ziemlich meine Lieblingszombies aus der ganzen Resident Evil Reihe. Ich fand’s fast schade, dass sie nur einen so kurzen Auftritt hatten. Na, immerhin haben sie Ward schon mal vorträglich dafür bestraft, dass er in »Postal« mitgespielt hat. Ansonsten hat mich aber lediglich noch die Friedhofszene gestört. Ich bitte euch, liebe Drehbuchautoren… ein Friedhof? Und dann auch noch Untote, die aus ihren Gräbern steigen? Von dieser plötzlichen Klischeeexplosion mal abgesehen, gibt es nicht die geringste Erklärung dafür, warum die verbuddelten Leichen auch zu Zombies wurden, außer eine mit dem T-Virus infizierte Made hat die halb verwesten Überreste noch mal schnell gebissen…
Aber das Alles kann der Film relativ gut mit seinem Humor wieder ausgleichen. Allen voran ist da wohl L.J. zu nennen, der einfach cool drauf ist. Allein wie er durch die Stadt tuckert und Zombies zum Überfahren sucht ist schon ein Höhepunkt des Films. Ein zweiter wäre wohl die etwas lästige, aber zum Glück kurzlebige Journalistin, die sich immer wieder den äußerst hilfreichen Tipp »Zielen, abdrücken, nochmal.« zuflüstert um gegen Angriffe jeglicher Art bestens gewappnet zu sein. Und als dritter Humor-Höhepunkt schweife ich nochmal eben ab zur Friedhofsszene und dem Zoom auf einen (wirklich) toten Zombie vor einem Grabstein mit der Aufschrift »Rest in Peace«, bzw. treffender: »Rest In Pieces«. An coolen Sprüchen kann der Film leider nicht viel liefern, weil die Dialoge an sich schon ziemlich mies sind, aber die ein oder andere Praline ist schon dabei (»Mach sitz!«).
Zu schade, dass sich der Film mit seiner Übertreibung noch mehr Minuspunkte einhandelt. Whey, Menschen mit einer vergleichbaren Sprungkraft wie der Typ aus »Wanted«! Aber immerhin hält sich dieser Faktor in Grenzen. Beim finalen Kampf ist das Übernatürliche zwar nicht mehr zu toppen, aber da ist es wenigstens schön anzuschauen. Genauso wie auch das meiste andere. Optisch ist er definitiv gelungen, das will ich ihm lassen. Er hat auch sympathische Figuren und Jill *sabber* … wieso hat die eigentlich nicht die Hauptrolle bekommen? Stattdessen muss man sich sowas wie die Jovovich angucken. Aber wirklich zur Weißglut hat mich viel mehr das Ende gebracht. Schon beim Vorgänger traute ich meinen Augen kaum, als Alice aus dem Krankenhaus stapft, die Schrotflinte lädt und der Film zu Ende ist. Wer kommt auf solche Ideen? Dann wartet man zwei Jahre und was kriegt man? Noch mal Fortsetzung Folgt! Nicht mal beim dritten Teil wurde das besser gemacht, aber über den will ich gar nicht meine Spucke verlieren (jaah, ich schreibe nicht mit Tinte!) – zumindest noch nicht.
So haben wir hier also einen passablen Unterhaltungsfilm mit einigen Stärken, aber überwiegend Schwächen, die man ihm allerdings kaum übelnehmen kann. Der Anspruch liegt so gering, dass man kaum etwas anderes erwartet, sich zurücklehnen und die Action genießen kann. Ich persönlich fand den Vorgänger (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4695993) besser, aber ich möchte fast meinen, das wäre ein genreübergreifender Vergleich von Horror zu Action.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (Jovovich pfui, Guillory hui (und *sabber*), der Rest oberer Durchschnitt)
Plot: 6/10 (ganz ordentlich als Fortsetzung, aber mehr Horror hätte nicht geschadet)
Effekte: 8/10 (von der Action her 1A, aber Splatter gibt es so gut wie gar nicht)
Anspruch: 3/10 (sollte hinkommen)
Gesamteindruck: 6/10 (Popcorn-Kino, das seinem Vorgänger unterliegt)
Link zur IMDb-Seite (5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0318627/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2810380569/)
Die DVD bei amazon
Harbinger
09.10.2008, 01:43
Das Traumdate
http://images.buch.de/images-adb/f1/e1/f1e1c7d2-7566-456b-b639-b75a11976d1a.jpg
DVD-Start: 14.03.2008
Regie: Alex Steyermark
Genre: Drama/Komödie/Liebesfilm
Darsteller: Michael Angarano, Cynthia Nixon, Sunny Mabrey
FSK: 12
Inhalt: Dylan ist 16 und hat Krebs. Eine Stiftung will ihm einen letzten Wunsch erfüllen und eigentlich sollte der sein, dass Dylan mit seinem Idol, dem Football-Spieler Jason O'Malley, angeln geht, aber der Junge entscheidet sich kurzerhand anders und verkündet live im Fernsehn, dass er lieber ein Wochenende alleine mit dem Supermodel Nikki Sinclaire verbringen würde...
Kritik: Schande über mich, ehe ich zum heutigen Feature-Film überging, vergaß ich doch tatsächlich, "Abominable" mal wieder probehalber in Marla einzuführen, schließlich hab' ich das eine ganze Weile nicht versucht und vielleicht funktioniert er ja jetzt endlich durch Zufall. Naja, wahrscheinlich eher nicht, aber man wird ja noch hoffen dürfen. Vielleicht sollte ich auch einfach endlich mal so eine ominöse Reinigungs-CD anschaffen und durch meine DVD-Playerin jagen, denn sie macht in letzter Zeit sehr komische Geräusche (aber sten riet mir davon ab, naja, hören wir mal auf ihn, ich hab eh kein Geld). Egal, jedenfalls stand ich heute mal wieder vor der langwierigen Entscheidung, welchen Film ich mir antun sollte. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, weiter in meiner Sammlung zu wühlen, um große Grütze herauszusuchen, nachdem das mit "Die Nacht der reitenden Leichen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7404120)" ja nicht so gut geklappt hat. Den Gedanken verwarf ich dann aber schnell wieder, die nächste Idee, die mir kam, war entweder den Cronenberg-Surrealo-Streifen "Naked Lunch" endlich auszupacken, oder aber das sutherlandsche Altwerk "Wenn die Gondeln Trauer tragen" endlich einer Betrachtung zu unterziehen. Eine ungewohnte Kopfschmerzattacke (ich glaub ich werd krank... das linke Nasenloch ist schon zu und irgendwie hab ich einen gewaltigen Schädel... aber das kann nicht sein, mein Immunsystem ist absolut perfekt, wenn ich das mal so sagen darf) ließ mich dann aber doch wieder davon absehen, also "blätterte" ich relativ lustlos durch den Stapel nicht gesehener Filme und stieß auf "Das Traumdate" (Originaltitel: "One Last Thing"... der gefällt mir besser, der wird ab sofort benutzt). Mit dem Gedanken "Meine Fresse, der Film kann gar nicht schlecht sein" legte ich ihn ein und harrte der Dinge, die da kommen mochten...
First things first: Michael Angarano ("Sky High", "Seabiscuit", "The Forbidden Kingdom") ist, wenn es auch nur ein Fünkchen Gerechtigkeit auf der Welt gibt (gibt es nicht, das merkte ich nachdem ich wider allen Erwartungen plötzlich meine schriftliche Latinumsklausur bestanden hatte...), die Zukunft Hollywoods. Er war schon in "Sky High" absolut genial und jetzt in "One Last Thing" toppte er das Mühelos. Mark my words, der Junge (der übrigens gerade mal elf Monate jünger ist als ich) ist der Edward Norton, der Christian Bale, der DeNiro von Morgen. Nachdem das raus ist: Ja, "One Last Thing" ist nicht schlecht, kann er ja gar nicht sein, mit so einem grandiosen Hauptdarsteller und so einer Story, aber er verschenkt leider trotzdem Potential.
Okay, wie krieg ich das jetzt ohne gravierende Spoiler über die Bühne? Naja, so schwer ist das nun auch wieder nicht, immerhin wird jeder schon erahnen, wie die Chose hier ausgeht. Sagen wir mal so, ich hatte etwas anderes erwartet, vielleicht war ich deswegen etwas enttäuscht. Wenn ich dieses Skript (oder besser gesagt die Grundidee dafür, die verdammt gut ist... "Knockin' on Heaven's Door" lässt grüßen) in die Finger bekommen hätte, dann wäre ich da ein wenig anders rangegangen. Regisseur Alex Steyermark (war seine zweite Regiearbeit, eigentlich kommt er aus dem Musik-Department und arbeitete dort an Filmen wie "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" und "Swimfan"... haha, der war 'ne Weile mal ein guter Running-Gag in unserer Rollenspielrunde, obwohl keiner von uns den Film jemals gesehen hat) beweißt hin und wieder zwar ein gutes Händchen für Dramaturgie (die Szene in der Dylan das Video von seinem Vater anschaut ist absolut großartig), zieht die Plotte aber meiner Meinung nach falsch auf. Er bläst den zweiten Akt, in dem Dylan in New York unterwegs ist auf der Suche nach Nikki zu groß auf und lässt die Klimax dann zu kurz kommen. Erstaunlicherweise funktioniert die Chemie zwischen Dylan und Nikki ganz passabel, aber man hätte wesentlich mehr rausholen können, wenn man den Film nicht auf eine massenmarkt-kompatible Inszenierung getrimmt hätte (das ist der Streifen allein aufgrund seines Themas schon nicht), ihm etwa eine halbe Stunde mehr Laufzeit und eben eine andere Herangehensweise spendiert hätte. In gewisser Hinsicht ist es mutig, dass Steyermark die Stories von Dylan und Nikki parallel erzählt und sie nach einem kurzen Intermezzo am Anfang erst kurz vor Schluss wieder aufeinander treffen lässt, weil das tierisch hätte in die Hose gehen können, da der Film eigentlich keine nennenswerte Progression betreibt. Aber wie gesagt, es funktioniert. Nicht perfekt, aber naja...
Ihren Teil dazu tragen auch die größtenteils guten Darsteller bei. Wie gesagt, Angarano ist schlicht und ergreifend fantastisch, selten sieht man so einen guten Jungschauspieler auf der Leinwand. Sunny Mabrey ("Species 3", "Snakes on a Plane") zieht sich aber beinahe genau so gut aus der Affäre. Sie hat ein paar sehr starke Charakterszenen und ihre Figur schafft es mühelos, Sympathien aufzubauen. Der dritte Große im Bunde ist der unkreditierte Ethan Hawke ("Gattaca", "Lord of War", "Assault on Precinct 13 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4764691)"), der Dylans Vater spielt. Keine Ahnung wieso, aber ich mag Hawke. Und er liefert hier auch wieder eine astreine Performance ab. Etwas dusterer schaut's mit Cynthia Nixon ("Sex and the City", "Igby") aus, die als Dylans Mutter eine sehr bemühte Performance abliefert, aber trotzdem szenenweise noch überzeugen kann. Aber wirklich gar nicht gefallen taten mir Dylans Kumpels Ricky und Slap, dargestellt von Matt Bush (spielte mal in einer Folge "Criminal Intent") und Gideon Glick (hat abgesehen von "One Last Thing" absolut nix gedreht). In ein paar besseren Nebenrollen sehen wir noch Johnny Messner ("Tränen der Sonne", "Running Scared"), Gina Gershon ("Face/Off", "Bound", "Red Heat"), Wycleff Jean (der Sänger) und Gia Carides ("Austin Powers 2", "Letters from a Killer"), die alle relativ runde Leistungen abliefern, neben Angarano und Mabrey aber deutlich blass aussehen.
Jetzt hab ich schon viel geschrieben, aber im Endeffekt doch wenig gesagt (böse Zungen mögen behaupten, dass ich das dauernd tue), beziehungsweise wenig zu wirklich wichtigen Dingen gesagt, denn was wirklich interessiert ist doch: Wie wirkt der Film? Und funktioniert er? Einen Liebesfilm, eine Komödie und ein Drama hab ich ihn oben in der Genrebeschreibung genannt... Und tatsächlich funktioniert er auf allen drei Ebenen. Er hat ein paar wirklich lustige Szenen (der Cop, der Dylan beim Kiffen erwischt), ein paar tragisch-dramatische (wie schon gesagt die mit dem Video von seinem Vater) und ein paar dazwischen, die einen irgendwie gleichzeitig zum Schmunzeln und zum Seufzen bringen (die vielfach angebrachten "Das schlimmste was mir passieren könnte, wäre zu sterben"-Dialoge... die treffen eigentlich jedes Mal ins Schwarze). Und dann ist da ja noch die Lovestory... Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht einfach zu sensibel, vielleicht zu aufgewühlt wegen den Dingen, die in letzter Zeit in meinem eigenen Leben abgegangen sind (nein, die werde ich hier jetzt nicht breit treten), aber ich habe mich tatsächlich in "One Last Thing" wiedergefunden. Dylans Motivation ist recht dünn und die Reaktionen von Nikki der reinste Wunschtraum, aber wenn man darüber hinweg sehen kann (long live the suspension of disbelief), dann ist "One Last Thing" absolut autentisch. Die Liebe zu einem Menschen, der mit sich selbst nicht im Reinen ist und deswegen davor zu fliehen versucht, die Bereitschaft, alles andere dafür aufzugeben, die Zielstrebigkeit und die Glückseligkeit, wenn das Ziel erreicht ist, das sind alles Dinge, die ich in meinem Leben schon durchgemacht habe und dank einer makellosen Darstellung von Angarano kommt all das zu keinem Augenblick aufgesetzt rüber, sondern... ja... authentisch. Deswegen hat der Film mich berührt und deswegen hat der Film trotz seiner Schwächen gewonnen...
Kommen wir zum Fazit: "Das Traumdate", bzw. "One Last Thing" schwächelt im Aufbau, zieht sich dank grandioser Hauptdarsteller und einer beeindruckend intimen Inszenierung aber trotzdem verdammt gut aus der Affäre. Der Film ist bedrückend, erheiternd, erfrischend, spaßig, traurig und schlicht und ergreifend eine wirklich anrührende Sache für Menschen, die sich für so etwas erwärmen können.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Angarano ist absolut großartig, Mabrey auch, ein paar Ausrutscher sind leider drin)
Plot: 08/10 (man hätte es anders aufziehen können... ich hätte es wohl getan, aber wahrscheinlich bin ich nur deswegen enttäuscht, denn davon abgesehen macht der Film seine Sache verdammt gut)
Effekte: --/10 (keine nennenswerten Effekte, außer hin und wieder ein wenig Nasenbluten)
Anspruch: 08/10 (ein gutherziger, moralischer Film, der einem einige Botschaften mit auf den Weg gibt und trotzdem nie überkompliziert wird)
Gesamtwertung: 08/10 (es wäre mehr drin gewesen, aber trotzdem ein verdammt guter Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0452660/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi4053664025/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
10.10.2008, 13:20
Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse
http://ccslibrary.files.wordpress.com/2007/03/lemonysnicket1.jpg
Laufzeit: ca. 104 Minuten
Genre: Fantasy-Komödie
Regie: Brad Silberling
Darsteller: Jim Carrey, Jude Law (als Erzähler)
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 27. Januar 2005
Inhalt:
Die drei Kinder Klaus, Violet und Sunny sind auf ihren jeweiligen Fachgebieten Asse, doch als ihre Eltern bei einem Hausbrand sterben, gerät ihre heile Welt ins Wanken. Viel mehr noch, als der boshafte Schauspieler Graf Olaf ins Geschehen tritt und über das Sorgerecht der Kinder an das beträchtliche Erbe kommen will. Dazu ist ihm jedes Mittel recht…
Kritik:
Ich wollte diesen Film schon lange mal sehen, da er immer wieder als Geheimtipp bezeichnet wurde, nachdem er im Kino eher gefloppt war. Solche Filme haben für gewöhnlich immer sehr schöne, fantasievolle Ideen in den verschiedensten Bereichen und ich empfinde solche immer als Inspiration für eigene Projekte. Und in der Hinsicht hat sich mein Riecher auch nicht geirrt. Leider kenne ich die Buchreihe nicht, die als Vorlage für den Film fungierte und kann daher auch keine Bezüge oder Vergleiche aufstellen, aber so sollte es auch gehen.
Positiv überrascht wurde ich direkt bei der Vorstellung der drei kindlichen Hauptfiguren Klaus (verklag deine Eltern), Violet und Sunny. Für gewöhnlich sind Kinder in Hauptrollen einfach nur nervig und ein Störfaktor, aber als diese drei vom Erzähler gezeichnet (im übertragenen Sinne) wurden, waren sie auf Anhieb sympathisch. Und nie hätte ich gedacht, das mal sagen zu können, aber das Baby finde ich sogar am Coolsten. Naja, es ist schon eher ein Kleinkind als ein Baby, aber der eisenharte Biss des Görs ist schon eine wirklich großartige Idee. Und im Gegensatz zu dem Freak aus »James Bond: Moonraker«, braucht Sunny keinen Eisenkiefer. Auch das Übersetzen der Babysprache à la »gaga!« etc. in sinnvolle und teils sehr lustige Sätze via Untertiteln ist eine tolle Idee.
Und dann haben wir auf der Gegenseite natürlich Jim Carrey als fiesen Graf Olaf (der im Original verstörender weise Count Olaf heißt). Und auch in diesem Film ist es meiner Meinung nach so, dass man Carreys Art entweder mögen oder hassen muss und dementsprechend einen zusätzlichen guten oder schlechten Eindruck zum Film gewinnt. Mir persönlich kommt seine Darstellung der Rolle des Olaf stark wie eine etwas langsam sprechendere Version der Maske vor. Zwar kopiert er natürlich nicht die stark übertriebenen Wesenszüge der Maske, übernimmt aber einige der Sprech- und Bewegungsarten. Ein allzu großes schauspielerisches Talent schlummert also wohl doch nicht in ihm, auch wenn ich mich das nach dem Ansehen von »Nummer 23« kaum zu schreiben wage. Jedenfalls finde ich seine Darstellung in Ordnung. Ja, weder besonders gut, noch sonderlich schlecht, in Ordnung eben. Er interpretiert die Rolle nicht neu, sondern bedient sich aus seinem bereits vorhandenen Repertoire, spielt die verschiedenen Rollen, in die die Figur Olaf schlüpft aber überzeugend – die Figur Olaf selbst natürlich auch.
Ein weiteres starkes Element des Films sind mit Sicherheit auch die ordentlich besetzten Neben- und Gastrollen. Ich liebe es ja immer, bekannte Gesichter in Filmen zu sehen und lasse mich beispielsweise von einer Gastrolle Dustin Hoffmans als Theaterkritiker schnell begeistern. Selbst Schauspieler/innen, deren Namen ich nicht auf Anhieb weiß, deren Gesicht ich aber wiedererkenne, versüßen mir das Filmeschauen ungemein. Und mit Meryl Streep, Luis Guzmán, Cedric The Entertainer u.a. erlitt ich hier schon einen mittelschweren Zuckerschock. Gut, das ist wohl etwas übertrieben, dafür sind die Schauspieler zu kleine Nummern. Aber es war trotzdem nett!
Die Story ist recht kreativ gestaltet und ebenso umgesetzt, wie ich finde. Die Grundhandlung der drei Waisen und des Schauspieler-Onkels, der in die verschiedensten Rollen schlüpft, um an ihr Vermögen zu kommen, empfinde ich schon mal als ziemlich cremig, die davon ausgehenden Nebenhandlungsstränge um die kurzzeitigen Erziehungsberechtigten oder das Rätsel um die tödlichen Brände innerhalb der Familie sind dann noch die Schokostreusel und Fruchtgarnierung auf diesem Filmdessert. Allerdings bleibt der Streifen auch auf dem Niveau des Desserts, denn zum Hauptgang fehlt ihm noch eine Menge. Zwar sind auch die Schauplätze und Häuser sehr schön und detailiert dargestellt und aufgebaut, aber der richtige Whoa!-Das-ist-ja-der-Oberhammer-schlichtweg,-ich-bin-so-baff!-Dass-ich-das-noch-auf-meine-Alten-Tage-erleben-durfte-Effekt ist einfach nicht dabei. Der Film wirkt stellenweise etwas lang und hat daher auch die ein oder andere kleine Durststrecke, überwiegt aber durch seine lustigen und schön anzusehenden Szenen.
Ein wohl in erster Linie aufs jüngere Publikum zugeschnittener Film (was sich durch Szenen zeigt, wie der mit den Seewürmern, die einen auffressen, wenn man nach dem Essen nicht eine Stunde wartet, bevor man schwimmen geht), der für ältere Zuschauer eventuell verminderten Spaß bietet, aber keinesfalls zu wenig. Die Figuren sind interessant und liebevoll gezeichnet, die Schauplätze glänzen durch ihren detailreichen Einfallsreichtum und auch die Story ist mal etwas anderes. Wer leichte Fantasy-Kost in diesem Stil mag, wird dem Film sicher einiges abgewinnen können und für Jim Carrey Fans ist er wohl ein Muss, alle anderen können allerdings ebenso gut eine Münze werfen, da der Film sie weder sehr enttäuschen wird, noch sie überaus begeistern könnte.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (die Kinder spielen allesamt wirklich gut, Jim Carrey tut nur eigentlich, was er immer tut)
Plot: 6/10 (interessante, innovative Geschichte, nur etwas zu sehr auf Kinder zugeschnitten)
Effekte: 9/10 (alles ist wirklich sehr schön inszeniert und lässt keine Wünsche offen)
Anspruch: 3/10 (ein Film, den auch – oder vor allem - Kinder verfolgen sollen können eben)
Gesamteindruck: 7/10 (ich musste lachen, wurde durch Optik beeindruckt und davon überzeugt, dass Kinder nicht immer nervig sein müssen)
Link zur IMDb-Seite (6.9) (http://www.imdb.com/title/tt0339291/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi513147161/)
Die DVD bei amazon
LorD AvengeR
11.10.2008, 01:15
Avenger – Ein Mann im Fadenkreuz
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51X8rWpnJPL._SL500_AA240_.jpg
Laufzeit: ca. 88 Minuten
Genre: Action-Thriller
Regie: Robert Markowitz
Darsteller: Sam Elliott, James Cromwell
Gesehen auf: Deutsch
DVD-Erscheinungstermin: 23. November 2007
Inhalt:
Sich auf eine Zeitungsannonce meldend, die nach einem Avenger verlangt, macht sich selbsternannter Rächer Calvin Dexter auf den Weg, den Sohn seines Auftraggebers ausfindig zu machen, der seit einem Jahr im nahen Osten verschwunden ist. Als er feststellen muss, dass dieser umgebracht wurde, macht er sich auf den Weg, an dessen Mörder Vergeltung zu üben, ohne zu ahnen, in eine Angelegenheit der Regierung hineinzuplatzen…
Kritik:
LorD Avenger presents: »Avenger«! Das „proudly“ habe ich bewusst weggelassen.
Nachdem ich den Titel gelesen hatte, wusste ich sofort, »den Film musst du sehen!«. Doch Irren ist bekanntermaßen ja menschlich und selbst einem LorD passiert so etwas von Zeit zu Zeit. Denn diesen Film muss weiß Gott wirklich niemand unbedingt sehen. Nachdem ich Sam Elliott erst kürzlich wieder als vermeintlichen Friedhofsaufseher in »Ghost Rider« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7341709&#post7341709) gesehen hatte, verwunderte es mich ziemlich, ihn hier in der Hauptrolle als Actionhelden anzutreffen. Die Wahl ist auch nicht die beste, das muss eingestanden werden – ein alter Sack, noch dazu mit der Figur, spielt eine Ein-Mann-Armee gegen das von der CIA unterstützte Böse. Er wirkte sehr oft fehl am Platz, vor allem, wenn es an Szenen ging, in denen er Antworten aus Schurken herauspressen musste oder Sportaktivitäten wie Klettern bewältigen musste. Nicht, dass ihn beim Letzterem sein Alter zu behindern schien, es sah nur einfach ziemlich unschön aus.
Dann lasse ich mich direkt über die Namensgebung des Filmes aus, die mich zutiefst stört. Nicht (nur), weil er mein lupenreines Antlitz beschmutzt, sondern weil er so ziemlich gar nichts mit Rache zu tun hat. Die in der Inhaltsangabe angegebene Zeitungsannonce, die von einem Avenger spricht, ist schon mal völlig schwachsinnig, da der Vater zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht weiß, dass sein Sohn tot ist, ergo keine Rachgedanken schüren kann – geschweige denn, jemanden engagieren, der Rache übt gegen wen auch immer. Den bösen schwarzen Mann, der seinen Sohn geklaut hat, wahrscheinlich. Vielleicht sollte er mal bei der Monster-AG anrufen. Und die Hauptfigur, Dexter selbst, hat nicht genug Eier in der Hose um ein Rächer zu sein. Die Vorgeschichte – die übrigens in den immer gleichen Szenen bis zum Oralejakulat wiederholt wird – zeigt zwar das Ausüben von Rache bezüglich des Todes seiner Tochter, aber einen Auftragsmord kann man wohl kaum mit Rache gleichsetzen? Gut, man muss sagen, dass es sich nicht direkt um einen Auftragsmord handelt, da Dexter freiwillig Jagd auf den Bösen macht, da ihn die Geschichte an den Tod seiner Tochter erinnert, aber ich bin dennoch der festen Überzeugung, dass man hierbei nicht von Rache sprechen kann. Vom Ausgang der Geschichte ganz abgesehen…
Die Story selbst ist verdammt schwach, auch wenn sie immer wieder Glanzmomente aufweisen kann, die sich aber eigentlich nur in den teils recht intelligenten Dialogen zeigen. Sätze wie »Meinen Glauben an das Gesetz hab ich nicht verloren. Es ist die Justiz, an der ich zweifle.« machen die Figur des Dexter weniger oberflächlich und einen Hauch interessanter und ebenso heben sie das Niveau des Films etwas an.
Die Effekte sind passabel, wenn man von der Explosion einer Felswand absieht, die ziemlich billig inszeniert war, aber bei TV-Produktionen soll man auch nicht zu viel erwarten (wobei »Bermuda Dreieck – Das Tor zu einer anderen Zeit« schon verdammt stark war).
Was mir noch aufgefallen ist, sind die fehlenden Musikstücke. Es gibt zwar ab und zu ein paar Einspielungen von Coco-Bongo-Trommeln mit sterbendem Wildschweingejaule dabei, aber ein richtiger Soundtrack ist nicht vorhanden. So wirken einige Szenen auch zwangsläufig etwas trostlos.
Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu sagen… neben James Cromwell findet sich kein nennenswerter Schauspieler mehr und selbst Cromwell spielt mal wieder nur seine typische Rolle als Oberhaupt irgendeiner gesetzlichen Organisation (ich würde fast meinen, über 90 % seiner Rollen bestehen aus solchen Figuren?!), aber neben Dexter hat ohnehin keine andere Figur nennenswerten Tiefgang oder besondere Charakterzüge, die einen guten Schauspieler erfordern würden. Womit ich nicht sagen will, dass die Schauspieler ihren Job schlecht gemacht hätten! Höchstens David Hayman als Bösewicht wirkte, ähnlich wie Dexter, als hätte er zu wenige Glocken im Turm.
Eine TV-Produktion mit irreführendem Titel und einer unpassenden Hauptdarstellerbesetzung, aufgrund seiner geringen Spiellänge aber einem Hauch von Unterhaltungswert – zumindest etwas mehr als »Tödliche Nähe« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7386240&#post7386240). Wenn er im Fernsehen läuft, man vor Langeweile sonst stirbt und nicht gerade auf ARD eine Dokumentation über die Herstellung von Teebeuteln verpasst, könnte man eventuell einschalten – aber wenn man zu viel erwartet, wird der Film seinem Titel vielleicht doch gerecht und die Rache wird fürchterlich werden… ~wooohooo~
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Fehlbesetzung in der Hauptrolle und sonst nichts besonderes)
Plot: 4/10 (schwache Geschichte mit dem ein oder anderen Logikfehler)
Effekte: 6/10 (Eben Niveau von TV-Produktionen… so lange es nur gewöhnliche Autoexplosionen sind, sieht’s ganz gut aus)
Anspruch: 3/10 (den bedarf es nur um bei dem ständigen Schauplatzwechsel mitzukommen)
Gesamteindruck: 5/10 (sauberer, unterer Durchschnitt)
Link zur IMDb-Seite (5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0473445/)
Die DVD bei amazon
LorD AvengeR
12.10.2008, 22:44
Harold & Kumar 2 – Flucht aus Guantanamo
http://nosecret.files.wordpress.com/2008/04/harold-and-kumar2_poster.jpg
Laufzeit: ca. 103 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg
Darsteller: John Cho, Kal Penn, Neil Patrick Harris
Gesehen auf: Deutsch
DVD-Erscheinungstermin: 17. Oktober 2008
Inhalt:
Harold will seine große, frische Liebe in Amsterdam überraschen und bucht zusammen mit seinem Freund Kumar den erstbesten Flug. Dummerweise werden beide im Flugzeug fälschlicherweise für Terroristen gehalten und nach Guantanamo Bay verfrachtet, wo sie so schnell es ihnen möglich ist, ausbrechen.
Kritik:
Ich habe keinen Film erwartet, der an den Vorgänger heranreicht, aber annähernd dieses Niveau hatte ich mir schon erhofft. »Harold & Kumar« hatte mich schon ziemlich überrascht, der aufgrund seiner simplen Story und dem tollen Humor von der ersten Minute an zu überzeugen wusste. Ebenfalls zu befürworten war der Umstand, dass die Komödie nicht aus stupide aneinandergereihten Kiff-Szenen bestand, wie man es von derartigen Filmen meist gewohnt ist.
Ich muss sagen, dass ich den Film in eine ziemlich mäßige und eine schon eher gute Hälfte einteile – und zwar in der Reihenfolge. Am Anfang hab ich mir nur immer wieder gedacht, »Wann fängt der Film denn endlich an witzig zu werden?« - ich konnte ja nicht ahnen, dass es fast eine geschlagene Stunde dauern würde… nichts desto trotz blieb ich natürlich am Ball, denn obgleich die guten Gags fehlten, fand ich die Story doch interessant. Sie ist bei Weitem nicht mehr so simpel wie im Vorgänger (an den der Film übrigens nahtlos anknüpft), aber abgesehen davon trotzdem ziemlich gut. Es hat mich ziemlich verwundert, dass der Aufenthalt in Guantanamo Bay lediglich ein paar Szenen über insgesamt vielleicht fünf Minuten umfasste, was so ziemlich mein gesamtes Bild des Filmes über den Haufen warf, das ich mir vorher aufgebaut hatte. Wie die beiden dorthin kommen, ist anhand der Tatsache, dass sie Minderheiten angehören, weniger schwer zu erraten. Das ganze Getue im Flugzeug und das Ohrenverschließen der Zuständigen im Nachhinein hat mich ziemlich an »Die Wutprobe« erinnert, wo es Adam Sandler ähnlich ergangen ist – auch wenn er kein Schwanzfleischsandwich angeboten bekommen hat. Die Story hält sich also aufrecht und zur Halbzeit ungefähr, ab der Stelle mit dem Ku-Klux-Klan (klar, wenn man schon die rassistische Schiene fährt, dann auch richtig!), fangen dann auch endlich die Gags an. Nicht ganz so gut, wie die aus dem ersten Teil und mit weit größeren Lücken dazwischen, aber sie kommen! Vielleicht wäre es auch besser, wenn ich die beiden Filme nicht so sehr miteinander vergleichen würde, sonst wird wahrscheinlich der Eindruck erweckt, dass »Flucht aus Guantanamo« schlechter scheint, als er wirklich ist. Ein ganz ordentlicher Unterhaltungsfilm mit wenig bis keinem Anspruch eben.
Die beiden Hauptdarsteller haben mir schon im ersten Teil (oh mein Gott, ich tu’s schon wieder) gefallen und auch hier überzeugen sie wieder durch ihre gegensätzliche Art und das damit verknüpfte Zusammenspiel. Etwas schade fand ich es allerdings, dass man auf Kumars indischen Dialekt in der Synchronisierung verzichtet hat, obwohl der Sprecher (Rick Kavanian) derselbe geblieben ist. Ich fand ihn amüsant, aber sicher gab es genauso viele, die ihn auf Dauer nervig fanden. Im Gegenzug scheint Oliver Pocher nun aber besser als Stimme von Harold zu passen, obgleich er immer noch keine sehr gute Wahl darstellt. Die Gastrolle von Neil Patrick Harris wird ebenfalls wieder aufgegriffen, auch wenn ich seine Darstellung als unbekümmerten Junkie nicht nachvollziehen kann, ihn nicht mal kenne (was wahrscheinlich anders wäre, wenn ich »Starship Troopers« gesehen hätte). Ich vermute dahinter eine miese Publicity in der amerikanischen Presse, will hier aber keine Gerüchte kochen und auch gar nicht näher darauf eingehen. Vielleicht brauchten die Produzenten auch einfach einen C-Promi um den Film – ihrer Meinung nach – aufzuwerten. James Adomian als George W. Bush Double einzusetzen (seinem IMDb-Artikel nach zu urteilen, ist das wohl die einzige Rolle, die er drauf hat), hielt ich für keinen Knüller, da hier keine allzu große Ähnlichkeit besteht, aber die Idee im Drehbuch hat mir sehr zugesagt. Naja, und Paula Garcés & Daneel Harris sind natürlich zwei schmucke Hingucker für jeden Mann mit Geschmack (und nein, ich bin definitiv nicht der Ansicht, dass sich über Geschmack streiten lässt).
Apropos Hingucker für Männer: Szenenweise wird ziemlich schamlos mit Nacktheit umgegangen und die Betonung der Regie darauf hat mich schon etwas verwundert. Insgesamt empfand ich das Ganze (zumindest die Unten-Ohne-Party) als eher unpassend und ich frage mich, welche zusätzliche Zielgruppe die Produzenten damit anlocken wollten…
Es verhält sich mit »Harold & Kumar 2 – Flucht aus Guantanamo« wie mit »Indiana Jones IV«: Völlig unabhängig betrachtet, ist der Film passabel, stellenweise sogar richtig gut (Gott, ich liebe diesen Zyklopen!), aber im Vergleich zu seinen/m Vorgänger eher überflüssig. Ich denke nicht, dass ich mir den Film noch mal angucken würde, das einmalige Ansehen reicht auf jeden Fall und beim Wiederholen würden wahrscheinlich noch mehr Gags verloren gehen und der Film weit schlechter ausfallen. Fans des Genres können sicher mal reinschauen und auch so wird niemand mit großen Erwartungen großartig enttäuscht werden, aber wer seine Harold & Kumar DVD auf einem Altar aufbewahrt, sie nur mit Samthandschuhen anfasst und vor dem Schlafengehen vor ihr betet, sollte vielleicht eher die Finger hiervon lassen – der Unterschied ist zu gravierend, als dass ein eingefleischter Fan das gutheißen könnte.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (Cho und Penn überzeugen zusammen, der Rest ist passabler Durchschnitt)
Plot: 6/10 (nichts anspruchsvolles, aber hat mich überzeugt und immer mal wieder überrascht)
Effekte: 7/10 (Viele Effekte waren nicht im Spiel, aber im Grunde genommen sah alles ziemlich gut aus)
Anspruch: 3/10 (Kiffer-Komödie – was erwartet man?)
Gesamteindruck: 6/10 (2-3 Punkte schlechter als sein Vorgänger)
Link zur IMDb-Seite (7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0481536/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi4070965529/)
Die DVD bei amazon (B001DX9FS6)
Harbinger
13.10.2008, 12:36
Auf der Jagd nach dem Grünen Diamanten
http://filmfreunde.qunet.de/images/Jagd-GruenenDiamanten.jpg
Kinostart: 30.11.1984
Regie: Robert Zemeckis
Genre: Action/Abenteuer/Krimi/Komödie
Darsteller: Michael Douglas, Kathleen Turner, Danny DeVito
FSK: 12
Inhalt: Elaine, die Schwester der erfolgreichen Schnulzenautorin Joan Wilder, wird in Kolumbien von ein paar Fieslingen entführt, die wollen nämlich die Karte haben, die Elaines verblichener Ehemann kurz vor seinem gewaltsamen Tod an die Schriftstellerin schickte. Also reist Joan, ihres Zeichens Großstadtbewohnerin mit keinem gesteigerten Plan von nichts, in die Ferne um ihre Schwester auszulösen. Dort läuft sie aber direkt einer weiteren Fraktion von Fiesmännern in die Arme, die ebenfalls Interesse an dem Lappen haben. Zum Glück wird sie - mehr durch Zufall - von dem Glücksjäger Jack Colton gerettet und heuert ihn kurzerhand an, um sie heil durch den Dschungel Kolumbiens zu bringen.
Kritik: In den letzten Tagen war filmtechnisch nicht so viel los bei mir. Gut, am Freitag hockte ich bei einem Kumpel auf der Couch und wir schauten uns den Bruceploitation-Klopper "Rache ohne Gesetz" an (der auch recht lustig war, hinterher musste ich aber meine Gehirnwindungen wieder sortieren und kam deswegen nicht dazu, ein Review zu schreiben), Samstag war Sense in der Richtung, da schob ich mächtig trübsal wegen einer Person, die sich jetzt in diesem Augenblick wenn es nach mir ginge eigentlich in meinem Bett aufhalten sollte (Subtilität war gestern), aber Sonntag entschloss ich mich dann (bzw. eigentlich schon heute, es war kurz vor ein Uhr morgens), mich endlich mal wieder um die andere Frau in meinem Leben zu kümmern, nämlich um Marla (den Namen muss ich irgendwie noch auf die Gutste pinseln... ich sollte mir Notizen zur Erinnerung machen) und so kam es dann auch. Am Anfang des Abends (oder besser gesagt der Nacht) fütterte ich meine Zweitliebste (moment, meine Gitarren kommen eigentlich noch davor... argh, diese Rangliste wird kompliziert) mal wieder mit "Abominable", aber da war ein weiteres Mal nix zu machen. Also griff ich relativ wahllos in meinen Stapel noch nicht gesehener Filme und zog "Auf der Jagd nach dem Grünen Diamanten", im Original "Romancing the Stone", hervor.
Der Eine oder Andere mag schon von dem Streifen gehört haben, er läuft schließlich ständig auf Sendern wie Kabel 1. Ich hab diese Gelegenheiten bislang noch nie wahrgenommen (bin ja nu nicht so der Fernsehfreund), aber diese Bildungslücke endlich geschlossen. 1984 ging ein junger (naja, 34) Robert Zemeckis (der seine großen Erfolge wie "Zurück in die Zukunft", "Forrest Gump" und "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" noch vor sich hatte) mit dem Dreiergespann Michael Douglas/Kathleen Turner/Danny DeVito (die zusammen fünf Jahre später auch "Der Rosenkrieg" drehten... den fand ich irgendwie nicht so prall, aber es ist lang her, dass ich ihn gesehen hab) an den Start, um sich im Abenteuergenre auszutoben. Steven Spielberg, George Lucas und Harrison Ford hatten drei Jahre zuvor mit "Jäger des verlorenen Schatzes" ja eindrucksvoll gezeigt, dass sich so was gut zum Publikumsmagneten entwickeln kann, also wieso nicht auf dieser Welle mitreiten? Und ich bin da auch recht gnädig gestimmt, haben klassische Abenteuergeschichten doch eh immer einen Stein bei mir im Brett, ich erinnere nur mal an "Die Mumie" (einer der besten Filme aller Zeiten, punktum, ein Review folgt, wenn ich ihn mir endlich mal wieder angesehen habe), "Das Vermächtnis der Tempelritter" (zu harmlos am Ende... Disney halt) oder "Sahara" (mit überraschend kompromisslosen Schießereien, aber ganz cool).
Ein Drehbuch war wohl schnell geschrieben, sonderlich originell ist an "Auf der Jagd nach dem Grünen Diamanten" (der übrigens eine Oscarnominierung für den besten Schnitt einheimste, aber gegen "Killing Fields" den Kürzeren zog) nämlich nicht viel. Wir haben die pienzige Städterin, den ungehobelten Glücksjäger, ein paar Fieslinge, noch ein paar mehr Fieslinge und eine Story die, da man sie nicht in die Vergangenheit versetzen wollte und Abenteuerfilme immer da am Besten funktionieren, wo noch ein wenig Wildheit existiert, im kolumbianischen Dschungel runtergekurbelt wird. Den Storyverlauf kann man sich auch in etwa denken, unsere beiden Hauptdarsteller haben so ihre Probleme miteinander und kacken sich eigentlich die ganze Zeit nur an (im übertragenen Sinne), bis sie dann miteinander im Bett landen und den Schatz finden. Wobei ich hier jetzt relativieren muss, denn die tatsächlichen Schatzsuch-Elemente waren relativ rudimentär vorhanden. Die meiste Zeit schaut man Douglas und Turner eigentlich nur dabei zu, wie sie durch's Grün laufen, sich alle möglichen Dinge an den Kopf werfen und vor den Bösewichten mit den großen Kanonen fliehen. Douglas schleppt dabei zwar auch immer brav seine Shotgun mit, aber schießen tut er selten, wenn dann aber richtig (der Shootout am Bus ist schon sehr cool, auch wenn ich es überraschend fand, wie oft Douglas mit einer Schrotflinte ballern kann... und wie schnell).
Das klingt ja prinzipiell nicht ganz so berauschend, aber auch hier kommt wieder ein "Aber" daher, denn mit ein paar untalentierteren Nasen und ein paar weniger coolen Charakteren hätte man wohl einen großen Langweiler draus gemacht, das ist aber glücklicherweise nicht passiert. Michael Douglas ("Falling Down", "The Game", "Eine Nacht bei McCool's") ist meiner Meinung nach eh einer der Größten in Hollywood, der Mann könnte Toastbrot spielen und wäre immer noch sympathisch. Kathleen Turner ("Undercover Blues", "Die Ehre der Prizzis", "The Virgin Suicides") war damals optisch auch kein solcher Hingucker (obwohl sie da gerade mal 30 war... wobei... nass ging's), spielt die naive Großstadttussi aber ziemlich gut und kriegt die Wandlung zur Action-Heroine auch hin. Danny DeVito ("Batman Returns", "Big Fish", "Schnappt Shorty") ist in der Rolle des Ekels Ralph etwas verschwendet, denn die war etwas unglücklich angelegt. Man hatte ständig das Gefühl, dass er sich zum Ende hin noch zu einem der Guten wandelt, was aber nicht passierte (zumindest nicht vor dem Sequel "Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil", in dem er - gerüchteweise, ich hab den Streifen nicht gesehen - endlich auf der hellen Seite der Macht steht). Spielen tat er trotzdem sehr überzeugend. Die weiteren Rollen sind theoretisch nicht der Rede wert, füllen sie doch nur selten mehr als zehn Minuten Screentime. Erwähnen kann man vielleicht noch Manuel Ojeda (spielte in unzähligen mexikanischen Direct-to-Video-Produktionen, die kein Mensch und nicht mal die IMDB so richtig kennt, mit) als Oberbösewicht Zolo, der seine Figur ziemlich bedrohlich spielt, teilweise aber auch etwas lächerlich wirkt. Aber das Ende ist in der Hinsicht große Klasse.
Und übrigens auch überraschend brutal. Am Anfang gibt es zwar auch schon ein paar Shootouts, die Enden aber eigentlich immer ohne Tote (mit Ausnahme der Visualisierung von Joans neustem Buch direkt am Anfang - was ich übrigens sehr cool finde) und so zieht der Film sich weitestgehend "gewaltfrei" aus der Affäre. Bis dann beim großen Showdown die Schießerei anfängt. Nicht nur gibt es ein paar erstaunlich blutige Einschüsse zu betrachten, nein, hier wird auch mit ganz anderen Kalibern gekämpft. Brennende Menschen, abgebissene Hände (da musste ich echt schlucken), Schläge mit Holzlatten auf den blutigen Armstumpf, es ging hoch her. Handwerklich war da alles im grünen Bereich, allerdings erstaunte mich angesichts dessen die Altersfreigabe von 12 Jahren doch ein wenig (die OFDB verriet mir, dass der Streifen letztes Jahr mal im Vormittagsprogramm im Fernsehn lief, da war besagt Hand-abbeiß-Szene nicht enthalten und damit war er ab 6 freigegeben, kann ich nicht ganz nachvollziehen). Allerdings hat der ganze Showdown auch ein paar wirklich lustige Szenen zu bieten.
Genau wie der Rest des Films. Ich erwähnte oben in der Genrebeschreibung, dass es sich hier um eine Komödie handelt. Da kann man allerdings geteilter Meinung sein. Ja, über weiteste Strecken ist der Film mit einem ganz klar erkennbaren Augenzwinkern inszeniert, aber lustiger als Beispielsweise eines der "Indiana Jones"-Vehikel ist er jetzt nicht (wobei ich da Teil 3 auch als Komödie bezeichnen würde). Wenn mal gewitzelt wird, dann trifft man meistens ins Schwarze (die Szene mit dem Marihuana im abgestürzten Flugzeug war teilweise etwas... hmja, wer's halt lustig findet), ein paar Mal musste ich tatsächlich lauthlas lachen und unser Held Jack Colton ist sowieso eine coole Sau vor dem Herren, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und steht da seinem großen Vorbild Henry Jones Junior in nicht viel nach (erreichen kann er den guten Mann natürlich nicht, aber es sind schon andere kläglich daran gescheitert). Das sorgt für durchgehend gute Unterhaltung (obwohl der Streifen kurz vor dem Ende einen kleinen Durchhänger hat) und macht viel Spaß. Einzig irritierend fand ich hin und wieder die musikalische Untermalung, vor allem in der Szene, als Douglas und Turner miteinander tanzten (die war eh nicht so der bringer, leitete aber gut zur Sexszene über).
Kommen wir zum Fazit: "Auf der Jagd nach dem Grünen Diamanten" ist absolut nichts Weltbewegendes, aber ein verdammt launiger (nicht zu verwechseln mit "launischer") Action-Adventure-Klopper mit ein paar großartig aufgelegten Hauptdarstellern, die die ganze Chose hier gekonnt durch den eher lauen Plott ziehen. So wird der Streifen dank flotter Sprüche und netter on-screen-Chemie nie wirklich langweilig und kann auch Actionfans ein paar sehr nette Sequenzen bieten. Kein Meisterwerk, aber saubere, nette Unterhaltung.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Douglas ist cool, Turner sympathisch, DeVito ein nettes Ekel, der Rest auch in Ordnung)
Plot: 05/10 (08/15-Schatzuscher-Plot, der nicht mal besonders einfallsreich daher kommt)
Effekte: 04/10 (hier gibt's nicht viel zu sehen, außer eine abgebissene Hand, die sieht aber gut aus)
Anspruch: 03/10 (der Film ist nicht strunzdumm, aber doch relativ simpel angelegt)
Gesamtwertung: 07/10 (wie gesagt, saubere, nette Unterhaltung für einen Samstagnachmittag oder so)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.8) (http://www.imdb.com/title/tt0088011/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=AYj2UuejcMo)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
14.10.2008, 18:41
King Of Queens Season 2
http://www.sf.tv/sfshop/images/kingofqueens_season2_dvd.jpg
Laufzeit: ca. 550 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Eine Sitcom um das Ehepaar Doug und Carrie und letzterer Schwiegervater Arthur, die immer wieder in problematische Alltagssituationen schlittern.
Kritik:
Nachdem mich die erste Staffel (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7377104&#post7377104) so dermaßen begeistert hat, habe ich prompt mit der zweiten angefangen und sie bereits durch. Wie erwartet, konnte sie die 9/10 der Season 1 nicht toppen, leider auch nicht wirklich halten.
Ich will mich nur ungern wiederholen und empfehle wärmstens mein erstes King Of Queens Review (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7377104&#post7377104), in dem ich bereits ausgeführt habe, was die Serie so genial und besonders macht und überhaupt alle allgemeinen Bemerkungen.
Ich gehe also direkt zu den Unterschieden und der damit verbundenen, klaffenden Lücke zwischen Staffel 1 und 2 über. Auch wenn es im Vorgänger etwas gebraucht hat, bis die Serie auf Touren gekommen ist, hat sie es relativ schnell geschafft, ebenso schnell ein verdammt hohes Niveau erreicht und dieses bis zum Schluss gehalten. Bei der zweiten Staffel ist dies leider nicht gewährleistet. Sie fängt eher schwach an und bleibt ein paar Folgen zu lange in diesem Zustand, bis dann im Mittelteil endlich ein Punkt erreicht wird, dem ich guten Gewissens das Niveau der ersten Staffel zusprechen könnte. Leider kann sich auch dieser Bogen nicht lange oben halten und fällt nach einigen Episoden bereits wieder – nicht allzu tief, aber ein ganzes Stück vom Höhepunkt hinunter.
Es ist nicht so, dass die Folgen keine guten Ideen hätten, im Gegenteil – recht viele sind sogar ziemlich genial, es hapert viel mehr an den Gags. Sie sind sehr selten schlecht, aber auch meist nicht überragend. Ob daraus der Eindruck erwachsen ist, sie wären auch weniger geworden, vermag ich nicht mit Gewissheit zu sagen, deshalb will ich darauf nicht weiter eingehen. Punkt ist nur, dass man nicht so viel und herzhaft lachen kann, wie während den Folgen der ersten Staffel.
Zu meinen allgemeinen Lieblingsfolgen gehört eher keine der hier enthaltenen, obwohl Episoden 7 (»Adam, Eva und Apfel«) und 8 (»Schöne Aussichten«) schon ziemlich gut sind und jedem King Of Queens Fan wohl im Kopf stecken (wer von denen würde in einem Apfelhotel nicht unmittelbar zur Wand aufschauen, wenn dahinter Deacons und Kellys »Lied« ertönte oder wer könnte je eine Folge vergessen, in der man immer nur entweder die untere oder die obere Hälfte von Doug sehen kann?).
Lest nicht das Falsche aus meinen verfassten Zeilen heraus, auch diese Staffel ist immer noch spitze und weit besser als manche anderen Sitcoms, es gibt immer noch die coolen Figuren und es gibt auch immer noch massig Stellen, bei denen man gut lachen kann – nur zieht sie eben den deutlich Kürzeren im Vergleich zum Auftakt der Serie. Es war klar, dass nicht alle Staffeln so gut sein können und ich bin auch nicht im Geringsten überrascht hinsichtlich dieses Ausgangs. Schade war es, dass einem nicht wieder eine so spannende, gute Folge als Schlussepisode geboten wurde, aber dafür gibt es ab hier den verdammt coolen Titelsong mit dem dazugehörenden Intro, in dem Doug Mal für Mal sein Eis direkt vor der Theke der Eisdiele verliert.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (sind immer noch genial, aber mir fehlt etwas das Zusammenspiel und auch Arthur wurde etwas Wind aus den Segeln genommen)
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10 (die sich bewegende Landschaft bei Szenen im fahrenden Auto verdienen zwar fast schon eine Minuspunktzahl in Sachen Effekte, aber was soll’s…)
Anspruch: 5/10 (man muss auf jeden Fall aufpassen und bei manchen Gags auch einen Augenblick nachdenken, aber im Grunde einfach nur gepflegt durchlachen)
Gesamteindruck: 7/10 (größtenteils gute Folgen, nur leider ohne richtige Knüller darunter)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
15.10.2008, 16:33
Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?
http://images.eonline.com/eol_images/Articles/20080507/425.pitt.burn.after.reading.050708.jpg
Laufzeit: ca. 95 Minuten
Genre: Thriller-Komödie
Regie: Ethan & Joel Coen
Darsteller: John Malkovich, George Clooney, Frances McDormand, Brad Pitt
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 2. Oktober 2008
Inhalt:
Die Memoiren eines CIA-Agenten geraten in die Hände von zwei skrupellosen Fitnesstrainern, die glauben, geheime Informationen gefunden zu haben. Auf Profit aus, versuchen sie nun diese gewinnbringend zu verkaufen und lösen eine Kette von tragischen Ereignissen aus.
Kritik:
Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie die ganzen Kritiker immer jeden Mistfilm so umdrehen können, dass er eine grandiose Wertung bekommt… Nachdem ich mich ein paar Wochen lang auf diesen Film gefreut habe, bin ich jetzt ziemlich enttäuscht. Gut, eigentlich nicht, weil ich anhand des nichtssagenden Trailers keine wirklichen Erwartungen aufbauen konnte, die enttäuscht werden konnten, aber für schlecht halte ich ihn trotzdem.
Die Story, zusammengesetzt aus zusammenlaufenden Parallelhandlungssträngen, ist keineswegs gelungen oder mitreißend, geschweige denn spannend. Zugegeben, es ist schon keine zu verachtende Leistung aus dem Fund einer simplen CD mit ungefährlichen Memoiren darauf diese ganzen weitreichenden Folgen zu stricken, die aus einem Fitnessstudio heraus bis in die russische Botschaft und die höchsten Stellen der CIA reicht, aber das kann ja nicht alles sein… der viele Witz, den ich erwartet hab, ist quasi überhaupt nicht vorhanden (sieht man von den Absurditäten in den Handlungen der Figuren ab). Ich musste nicht ein Mal lachen, auch nur ein paar Male schmunzeln (was eher auf die schauspielerische Leistung zurückzuführen ist). Und auch wenn ich »The Big Lebowski« für ein klein wenig überbewertet halte, ist er doch um Meilenlängen besser als »Burn After Reading«.
Was den Film nur auszeichnet und im Grunde genommen den einzigen Spaß darstellt, den ich als Zuschauer gehabt habe, sind die Darsteller. Top-Besetzung in allen Rollen, jede Figur ist dem Darsteller auf den Leib geschneidert, ausnahmslos jeder überzeugt bis ins kleinste Detail. Allen voran hat wirklich Brad Pitt den Film etwas gerettet (zu Recht hat er die interessantesten Szenen im Trailer zugeschrieben bekommen, auch wenn er keine Hauptrolle spielt), weil er den etwas dümmlichen Fitnesstrainer mindestens Oscar-reif spielt. Seine Tanzeinlagen, seine Gesichtsausdrücke… einfach göttlich! Der Mann versteht sein Handwerk, das steht außer Frage. Mann, ich bin immer noch begeistert. Das könnte sogar der einzige Grund sein, warum ich mir die DVD irgendwann zulegen werde. Wenn sie die 4,97 kostet, die sie höchstens wert ist… Ebenfalls amüsant war J.K. Simmons als CIA Superior und in Zusammenhang mit ihm lässt sogar das Script ein/zwei gute Sprüche fallen. George Clooney und John Malkovich, natürlich auch Frances McDormand, die im Vergleich zu gerade genannten Beiden etwas ernstere Rollen spielen und dadurch nicht ganz so hervorstechen, liefern aber auch ihr Bestes ab und zeigen, dass es wohl niemand besser gekonnt hätte als sie selbst. Auf jedem Fall die Stärke des Films, hab selten so viele gute Leistungen zusammen in einem Werk gesehen. Viele gute Schauspieler zusammen ja, aber nicht so in Hochform wie hier, das muss man dem Film lassen.
Mir will auch gar nicht viel mehr einfallen, was ich schreiben könnte, obwohl das kritisieren der negativen Seiten eines Films ja eigentlich meine Stärke ist. Hier ist es einfach so, dass zwar ein ziemlich gutes Story-Gerüst gegeben ist, Spitzenschauspieler ihre Bestleistungen präsentieren, aber damit auch schon alles genannt ist. Lustig ist der Film meiner Meinung nach so gut wie überhaupt nicht (okay, den »Massage-Sessel« den Clooney gebastelt hat, empfand ich schon als kleinen Knüller), außer der Humor ist so dermaßen tiefgründig, dass man Sauerstoffflasche und Schwimmflossen braucht um ihn zu entdecken? Jedenfalls braucht man anfänglich sehr lange um sich in die Story einzufinden, die sich erst sehr langsam offenbart und ohne nette Gags zwischendurch ist das schon eine Phase, die sich sehr lange hinziehen kann. Das ständige Wechseln der Parallelhandlungen ist flüssig in den Film eingebaut, sodass man sich bei kurzer Unaufmerksamkeit bereits in einer völlig anderen Szene wiederfindet, die ihre eigene, komplett andere Geschichte weitererzählt. Ein paar ziemlich überraschende Situationen kann der Film auch bieten (Frauen (gegebenfalls auch Männer), die Brad Pitt über alles lieben, sollten es sich vielleicht noch mal überlegen, ob sie diesen Film wirklich sehen wollen… :D ) und vor allem zum Ende hin scheint er sein Konzept um 180° zu drehen. Das Ende selbst ist… Geschmackssache. Es kommt plötzlich, recht abgehackt, aber zugegebenermaßen passend.
Definitiv also eher eine Enttäuschung dieses Kinojahres (obwohl ich ja nicht enttäuscht bin), die einem die Bewertung aber dennoch ziemlich schwer macht. Nur die Story betrachtend würde es zu keiner 5/10 reichen, trotz der guten Grundidee, hingegen nur die Schauspieler betrachtend würde es locker zu einer 9 reichen, wenn nicht sogar viel eher zu einer glatten 10. Mir sind gute Schauspieler zwar wichtig, aber ich finde auch, dass das Script ein wichtigerer Faktor ist, der auch schwerer bewertet werden sollte… obgleich der Tatsache, dass ich jetzt bekennender Brad Pitt Fan geworden bin!
Übrigens, bevor jetzt jemand schreibt, ich hätte das Verarschen der CIA einfach nicht verstanden… es ist in meinen Augen nichts dergleichen. Sicher, der Schlussdialog und vielleicht eine weitere Szene mit Simmons machen sich gekonnt über jene Einrichtung lustig, aber den ganzen Film als CIA-Verarsche zu betrachten, wegen zwei kurzer Szenen, halte ich für absolut überzogen.
Bewertung:
Darsteller: 10/10 (perfekt gespielte, auf den jeweiligen Leib geschneiderte Rollen)
Plot: 4/10 (gute Grundidee, aber so gut wie kein Witz, keine Spannung)
Effekte: -/10 (der Film kommt ohne Effekte aus, abgesehen von einer Szene, die aber einwandfrei aussah)
Anspruch: 7/10 (man kriegt nicht alles vorgesetzt, muss die Absurditäten der Situationen erkennen und viel mehr auf die Gestik & Mimik der Darsteller achten)
Gesamteindruck: 6/10 (mit Tendenz zur 7, aber einzig durch die genialen schauspielerischen Leistungen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.8) (http://www.imdb.com/title/tt0887883/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi1155268889/)
LorD AvengeR
15.10.2008, 22:48
Eli Stone Season 1
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/9/9e/Eli_stone_title_S1.jpg
Laufzeit: ca. 550 Minuten
Genre: Dramedy
Regie: Ken Olin (?)
Darsteller: Jonny Lee Miller, Natasha Henstridge, Victor Garber
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
San Francisco. Der Anwalt Eli Stone beginnt plötzlich Dinge zu sehen - bizarre Dinge, wie feuerspeiende Drachen oder George Michael, der auf seinem Wohnzimmersofa singt. Der Grund dafür, ist ein Hirnaneurysma, das Halluzinationen auslöst. Schnell merkt er, dass seine Halluzinationen Bezug zu seinen Fällen haben und dass sie ihm helfen, diese zu lösen. Sein Freund Dr. Chen sieht in Eli eine Art Propheten.
Kritik:
Als ich die Vorschau auf Prosieben zum Auftakt dieser neuen Serie sah, hab ich ziemlich große Augen gemacht. Zwar entpuppte sich die Serie nicht, wie ich eigentlich gedacht hatte, als Comedyserie mit Gastauftritten von diversen Musikern, aber was sie dann wirklich war, fand ich noch viel besser. Der einzige berühmte Musiker, der in dieser Staffel auftaucht, ist George Michael. Und seit ich die Folge gesehen habe, in der er in einer von Elis Visionen »Faith« auf einem Sofa performt hat, bin ich begeistert von dem Song. Irgendwie rockt es noch mehr als das Limp Bizkit Cover davon. Nur damit sich niemand wundert, wenn der Name des Musikers hier öfter fallen könnte, etwas Hintergrundwissen: Im Original haben alle Folgen den Titel eines von Michaels oder Wham!‘s Songs, da Produzent Berlanti ein Riesenfan von ihm ist.
Nun aber zur Serie selbst… irgendwie steh ich ja auf diesen ganzen Anwaltskram. Ich könnte mir auch zweistündige Thriller anschauen, die durchgehend im Gericht spielen, ohne Langeweile zu kriegen. Das mag am Enthusiasmus der Amerikaner liegen, wie im Gericht oder z.B. auch in der Politik (ich schweife ab…) – deshalb schaffen es deutsche Anwälte (bzw. deren Darsteller) auch nur ins Nachmittagsprogramm für Arbeitslose, während die amerikanischen zur besten Sendezeit am Abend laufen. Zwar geht es hier auch primär um die Prozesse, aber sie nehmen allerhöchstens 50% ein jeder Folge ein, wenn nicht weit weniger. In den 13 Folgen der ersten Staffel wird viel mehr dargestellt, wie Eli sein Aneurysma entdeckt, akzeptiert, lernt damit umzugehen und wie sich seine neue Lebenssituation auf sein Umfeld und sein Leben auswirkt: Eine geplatzte Verlobung, eine Anklage gegen ihn zum Entzug seiner Anwaltsgenehmigung, Visionen aus seiner Vergangenheit… und all das ist wirklich grandios inszeniert. Die Visionen, seien es Szenen aus dem zweiten Weltkrieg, ein Propellerflugzeug im Tiefflug oder bereits erwähnter Drache sind auf dem höchsten Stand der Technik und sehen so echt aus, wie aus einem beliebigen Film eines Genres, in dem man ähnliche Dinge und Szenen findet. Aber nicht nur diese Art von Szenen ist toll inszeniert, denn die Musical-Einlagen sind fast noch eindrucksvoller. Viele von Elis Visionen beginnen nämlich mit dem Ertönen eines Songs (nicht zwangsläufig immer einer von George Michael) und verlaufen weiter in einer musicalreifen Vorstellung seines halluzinierten Umfeldes. Seine Sekräterin, sein Chef, seine Ex-Frau – wer gerade betroffen ist, performt mit in der Vision und übernimmt ebenfalls die Singparts. Ich konnte nicht herausfinden, ob die Darsteller selbst gesungen haben, halte es aber nicht für unwahrscheinlich.
Im Weiteren gibt es sehr interessante Figuren. Neben der äußerst sympathischen Hauptfigur Eli, wären da noch Dr. Chen, der als Einziger an göttlichen Einfluss glaubt, seine verdammt heiße Ex-Frau Taylor (gespielt von Natasha Henstridge, die einigen vielleicht aus den Species-Teilen bekannt sein dürfte) , ihr Vater und Vorstand der Anwaltskanzlei Jordan, der sich härter zu knacken gibt, als er eigentlich ist, seine gutmütige und sture Sekräterin Patti, der vorlaute Sam Jaeger als Matt Dowd, der sich nie für eine gemeine Stichelei oder eine sexuelle Anspielung zu schade ist und noch eine ganze Reihe weiterer interessanter wie sympathischer Figuren. In erster Linie waren sie ausschlaggebend dafür, dass Eli Stone für mich ab der ersten Folge zum festen Bestandteil meines Mittwochabends wurde.
Die Serie überzeugt in erster Linie durch ihre Handlung, die abwechslungsreichen Geschichten und coolen Visionen, Comedy ist eher ein Nebenbestandteil des Projekts, weshalb er auch eher kurz kommt – aber der ein oder andere gute Spruch fällt immer wieder, vor allem in den letzten Folgen von Sam Jaeger. Sollte einem nur von vorne herein bewusst sein.
Die letzte Folge (wie auch die vorletzte), die vorhin gelaufen ist (/sind), hat mich wirklich beeindruckt und auch – ich alter Softie gestehe – zu Tränen gerührt. Alles war super inszeniert und bis zum Schluss war einem nicht wirklich klar, was nun Vision und was Filmrealität war. Alles war ziemlich emotional und… wenn ich weiterschreiben würde, könnte ich mir das Spoilern nicht verkneifen, deshalb beende ich meinen Vortrag hier besser.
Alles in allem also eine sehr gute Serie mit einer genialen, innovativen Idee dahinter, tollen Figuren und sowohl Witz, als auch einer gehörigen Portion Drama. Aber auch die Spannung kommt, vor allem bei den Prozessen, gut rüber und lässt einen gebannt auf die Mattscheibe glotzen. Mit lediglich 13 Folgen ist das Ganze eher ein Kurzzeitspaß, aber dafür hat es dennoch einen vorbildlichen Unterhaltungswert.
Ich gebe zu, dass mit den Musical-Einlagen mag möglicherweise abschreckend klingen (ich bin auch kein Fan von Musicals), aber es ist wirklich sehr sehr schön dargestellt und man muss es selber sehen um zu entscheiden, ob es was für Einen ist oder nicht. Ebenso verhält es sich mit dem Ganzen George Michael Getue. Ich fand die berühmte Szene auf dem Sofa (http://de.youtube.com/watch?v=-OS3bpjPQNg) bereits genial und hab mich immer gefreut, wenn er einen weiteren Gastauftritt (http://i3.iofferphoto.com/img/item/470/953/36/Eli_Stone_2.jpg) hatte (in einer (…) Folge spielt er sogar richtig mit).
Das Ende der letzten Folge ist auch sehr schön gemacht und überzeugt, wenn die letzte Vision auch etwas übertrieben war, wie ich finde, aber das ist wohl Ansichtssache. Etwas skeptisch stehe ich da noch der zweiten Staffel gegenüber, die in den USA wohl noch läuft und hierzulande dauern wird, aber das, liebe Kinder, ist die Geschichte für einen anderen Abend.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (gute, sympathische Darsteller, die auch oder vor allem in den Visionen überzeugen)
Plot: 9/10 (Ich find die Grundidee genial, die einzelnen Folgen, die Prozesse und Visionen und ganz besonders das Ende… wenn etwas mehr Witz enthalten wäre, würd’s eine 10 sein)
Effekte: 10/10 (alle Effekte, egal ob aus dem Action-, Fantasy- oder Katastrophenfilmsektor sind auf einwandfreiem High-Budget-Niveau)
Anspruch: 6/10 (Die Prozesse sind nicht allzu anstrengend mitzuverfolgen, da sie immer in kleinen Häppchen dargeboten werden, schlafen sollte man aber trotzdem nicht)
Gesamteindruck: 8/10 (sehr gute Serie, wie ich finde)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: -) (http://www.imdb.com/title/tt0892535/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
16.10.2008, 01:25
Der Löwe von Sparta
http://www.preisvergleich.org/pimages/Der-Loewe-von-Sparta-Klassiker-Edition_92__9930891_40.jpg
Kinostart: 09.11.1962
Regie: Rudolph Maté
Genre: Abenteuer/Kriegsfilm
Darsteller: Richard Egan, Ralph Richardson, David Farrar
FSK: 12
Inhalt: 481 vor Christus schickt der persische Gottkönig Xerxes sich an, die ganze Welt zu unterwerfen. In Griechenland angekommen stellt sich ihm ein Bündnis von Athenern und Spartanern unter der Führung des spartanischen Königs Leonidas, des Löwen von Sparta, entgegen.
Kritik: In den letzten Tagen war irgendwie mal wieder der Wurm drin... Eigentlich wollte ich "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" reviewen, nachdem ich diesen endlich komplett gesehen hatte, aber dann ploppte wie aus dem Nichts mal wieder mein verkorkstes Privatleben auf und trat mir mit Anlauf ins Gesicht. Danke auch. Das frustrierte mich erst mal gewaltig und so verschob ich das Review auf unbefristete Zeit (obwohl der Film es verdient hätte, er ist übrigens sehr genial also schaut ihn euch an), bließ trübsal, beschäftigte mich mit absolut nichts wichtigem oder wenigstens sinnvollem und schlug eine ganze Menge Zeit tot. Heute hab ich es nicht nur geschafft, ein paar von meinen mehr oder minder schweren Problemen zumindest ansatzweise zu lösen, sondern auch noch die Lust und Laune zu finden, mich mal wieder an einem Review zu versuchen (ja, ich war mächtig lange inaktiv, ihr habt mich sicher schon längst alle vermisst, gell?). Und das begab sich so...
Kurz nach dem Abendessen frug mich nämlich mein Mitbewohner, ob wir uns heut abend einen Film anschauen wollen würden, da sagte ich nicht nein und da uns nicht so sehr nach schwerer Kost war (mir zumindest nicht und seit wann frag ich bitte andere Leute, ob sie dies oder jenes sehen wollen? Eben...) fiel die Wahl auf "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" und erneut riss mich dieses Meisterwerk vollends mit und konnte mich ein weiteres Mal (mittlerweile zum fünften oder sechsten Mal, wenn ich mich nicht täusche, die Endszene habe ich aber in etwa zehnmal so oft gesehen und sie ist genial) genau so sehr begeistern, wie damals im Kino. Und da der Abend noch jung war (meine Uhr zeigte exakt 22.22 Uhr... Zufall?) entschieden wir uns für noch einen Streifen direkt hinterher, nämlich "Der Löwe von Sparta", im Original "The 300 Spartans", eine Verfilmung des gleichen Stoffes (naja, nicht ganz, aber dieselbe Grundidee liegt zugrunde) aus dem Jahre 1962 (übrigens sagte Frank Miller selbst, dass der Film hier eine große Inspirationsquelle für seinen Comic war). Das versprach ja interessant zu werden, direkt nach dem optisch opulenten und in jeder Hinsicht einfach unerreichbaren neuen Spartaner-Schonks eine uralte Fassung der Schlacht bei den Thermopylen in Augenschein zu nehmen...
Ich glaube, ich überrasche hier niemanden, wenn ich sage, dass "Der Löwe von Sparta" bei dem Versuch mit "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" mitzuhalten in etwa so alt aussehen würde, wie ein Rollstuhlfahrer beim Marathon (wobei, wenn es bergab ginge... err... ich schweife ab). Es ist wohl auch nicht ganz fair, wenn ich hier anfange die 1962 realisierte Fassung mit dem opulenten Schlachtenepos von 2007 zu vergleichen, aber ich habe niemals behauptet fair zu sein, also schweigt still und lasst mich gewähren: Ja, "Der Löwe von Sparta" ist aus heutiger Sicht einfach... sagen wir mal, suboptimal. Aber auch im Kontext der Zeit leistet der Streifen sich ein paar arge Klopser.
Zum Beispiel die nicht gerade mit schubkarrenweise Talent gesegneten Darsteller. Ich werde heute übrigens mal nicht mit Titeln von anderen Filmen, in denen unsere Akteure mitspielten, um mich werfen, denn die kennt eh kein Mensch, mich eingeschlossen, notabel ist höchstens, dass Ralph Richardson (der hier Themistokles spielt) in "Unten am Fluss" den Chief sprach, aber gut, auch nicht gerade das Interessanteste von Welt. Jedenfalls sind die darstellerischen Leistungen geschlossen ziemlich hölzern ausgefallen, weder Richard Egan als Leonidas noch David Farrar als Xerxes konnten mich wirklich überzeugen, Ephialtes-Darsteller Kieron Moore war ganz besonders furchtbar, lediglich John Crawford (der hier so ungefähr die Rolle des Captains aus "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" einnahm) leistete leicht Überdurchschnittliches. Die anderen Akteure waren jetzt auch nicht gerade völlige Flachpfeifen, aber gut sieht gaaaanz anders aus, meine Herren. Naja, die Belehrungen kann ich mir wohl sparen, die liegen eh alle schon seit Jahren unter der Erde (das erinnert mich an... "Die letzten Kerle, die das zu mir gesagt haben, schauen sich jetzt die Radieschen von unten an..." - "Die sind tot?" - "Nein, die haben nur ganz miese Jobs..." - wer kennt es? Ach, egal...). Darstellertechnisch ist hier also nicht viel zu holen.
Aber auch die Charaktere konnten mich einfach nicht für sich einnehmen. Xerxes wirkte so bedrohlich und herrisch wie mein Postbote (Ex-Postbote... meinen aktuellen kenn ich gar nicht/Update 22.10.: Ich traf gerade mein Postbotin an der Tür, ich revidiere meine Aussage, die sahr gar niet übel aus, höhö... egal, weiter im Text), die Spartaner zeichneten sich durch absolut nichts besonderes aus, Themistokles hatte quasi "Klüger als alle anderen zusammen" quer über die Stirn tätowiert und Leonidas war nicht nur dumm wie ein Stück Brot sondern auch noch ein riesen Arschloch. Dass man da nicht sonderlich mitfiebern kann ist wohl verständlich, aber gut, wer "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" gesehen hat (oder sich ein wenig in der Geschichte auskennt, geschweige denn den ganzen Scheiß studiert...) weiß eh, wie's ausgeht. Und die Inszenierung hält da gnadenlos mit. Das große Schlachtengetümmel wird lang und breit hinausgezögert, erst knapp eine halbe Stunde vor Schluss geht's mit dem tatsächlichen Gekloppe los, das zeigt sich dann meistens von seiner eher unübersichtlichsten Seite, macht aber trotzdem ganz gut was her (vor allem für die Zeit), größtenteils wohl, weil die Ausstattung gar nicht mal so übel ist und die Macher auch einen ganzen Haufen Statisten auffahren konnten. Von Zeit zu Zeit sieht das wirklich monumental aus. Wird aber durch die hässlichen Kulissen wieder relativiert. Das "Schlachtfeld" (das ja immerhin die berüchtigten "Gates of Fire", wie Stephen Pressfield sie nannte, darstellen soll) sah aus wie eine Wiese am Waldrand, wie es sie in meinem Heimatort zuhauf gibt. Das "Meer", das sich am Rande desselben befand, ist wohl auch höchstens hüfttief (die Szene, in der ein paar Spartaner sich aufmachen, um zum Lager der Perser zu schwimmen und Xerxes zu töten ist grandios... wenn das wirklich so einfach ist, warum zum Geier wollen die Perser dann durch die Engstelle und waten nicht einfach durch die Pfütze da?) und das Feldlager der Perser sieht aus, als hätte ein Blinder es designt. Schauderhaft.
Kommen wir zu etwas, das "Der Löwe von Sparta" wohltuend von "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" hätte abheben sollen, nämlich historische Akkuratheit. Ja, der Film nimmt die tatsächlichen Geschehnisse von damals wesentlich ernster, als sein "jüngerer Bruder" und erklärt uns auch den ganzen Schwurbel, der sich rings um den Krieg abspielte (und den ich als Leser von "Sparta" und aufmerksamer - well, sort of - Archäolgiestudent eh schon komplett kannte...), wesentlich genauer und macht das auch gar nicht so schlecht. Aber trotzdem: Die dramaturgische Inszenierung funktioniert mit den Freiheiten, die "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" sich nahm, einfach wesentlich besser. Hier kommt kein Drive auf, keine Dramatik, keine großen Gefühle, nichts dergleichen. Hundert prozentig akkurat ist natürlich auch diese Verfilmung nicht, Leonidas ist beispielsweise viel zu jung dargestellt (in der Realität war der strahlende Held der Schlacht bereits über siebzig), auf das elitäre System der spartanischen Gesellschaft wird gar nicht eingegangen, ebenso fühlte ich den Gefühlsausbruch von Königin Gorgo, die ihrem Angetrauten ein "Ohne dich kann ich nicht leben" mit auf den Weg gab sehr unpassend für eine spartanische Frau. Naja, wie auch immer...
Um dem Film jetzt noch einen letzten extremen Schwachpunkt reinzudrücken: die Musik. Oh mein Gott, bitte rette mich, das war ja wohl einfach nur grausam. Ich weiß, es waren die sechziger, aber da hat auch "Die Wikinger" nicht so viel falsch gemacht, wie "Der Löwe von Sparta". Die optisch nettesten Szenen wurden durch den absolut grausamen Score komplett zunichte gemacht, wie soll denn da Freude am Film aufkommen, wenn man angesichts der akustischen Untermalung nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll? Schlimm...
Oh... und das hätte ich jetzt fast noch vergessen, es gibt ein paar wirklich schmerzhaft offensichtliche Goofs. Zum Beispiel, dass Leonidas und seine Offiziere die Helme von römischen Legionären tragen, was so anachronistisch (und auch kulturell komplett verquer) ist, dass man am liebsten in die Fernbedienung beißen möchte, aber man kann es wohl entschuldigen, da man sie so besser zwischen den anderen Spartanern erkennt. Dass Königin Gorgo allerdings ein paar Worte auf griechisch an eine andere Figur richtet (hab den Namen nicht mehr genau im Kopf) und ein paar Bystander einander fragen "Was hat sie da gerade gesagt?", obwohl sie selbst Griechen sind und ihre eigene Muttersprache können sollten, ist da schon etwas verheerender. Und wenn man mal wieder die guten alten "Wir drehen die Nachtszenen tagsüber und verdunkeln hinterher das Bild ein bißchen"-Methoden rausgekramt werden, ist der Ofen eh aus.
Aber so mies das jetzt alles klingt... irgendwo muss man dann doch relativieren. "Der Löwe von Sparta" ist kein schlechter Film. Für seine Zeit ist er sogar äußerst beeindruckend, auch wenn die Darsteller nicht gut und ihre Figuren stereotype Pappnasen sind. Die Schlachtszenen können teilweise mit wirklicher Kompetenz auftrumpfen (auch wenn sie etwas konfus sind, aber hey, die Spartaner tragen rot, daran kann man sie gut erkennen), die Story ist und bleibt gut (obwohl die Verwurstung in "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" einfach wesentlich mehr Spaß machte) und... naja, wie gesagt, der Streifen ist von 1962. Das ist schon ganz schön lange her, dafür schlägt er sich doch ganz in Ordnung. Allerdings ist er nicht gerade in Würde gealtert und angesichts von "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" kann man ihn eh so gut wie vergessen...
Kommen wir zum Fazit: Vor 46 Jahren war "Der Löwe von Sparta" bestimmt eine verdammt runde Sache (trotz der paar schmerzhaften Goofs und der scheiß Musik), aber heutzutage kann man (trotz einiger netter Kampfszenen) wohl niemanden mehr damit hinterm Ofen hervor locken. Vor allem nachdem erst vor kurzem der optisch beeindruckende und auch ansonsten völlig überlegene "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)" erschien, macht "The 300 Spartans" eine denkbar schlechte Figur. Filmhistorisch ist er wohl noch ganz interessant, ansonsten aber heutzutage eher nicht empfehlenswert.
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (sehr hölzernes Ensemble)
Plot: 06/10 (die Story ist gut und hier wurde auch ordentlich recherchiert, Hut ab dafür)
Effekte: 04/10 (visuelle Effekte gibt's keine großartigen, die Ausstattung ist etwas durchwachsen, vor allem wegen dem hässlichen persischen Feldlager)
Anspruch: 05/10 (die moralische Seite ist etwas zu holzhammer-mäßig und angesichts der Sparta-Thematik recht aufgesetzt, aber sie ist da)
Gesamtwertung: 04/10 (überholtes Schlachtenepos mit ein paar groben Klotzern, das mit der Zeit viel an Wert verloren hat)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.7) (http://www.imdb.com/title/tt0055719/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=_GhavWeCB7o) (ich hab auf Youtube keinen richtigen Trailer gefunden, der hier ist fanmade mit der Musik des neuen "300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)"-Trailers)
Die DVD bei Amazon.de
Eagle Eye
http://69.20.67.100/library/posters/506132.jpg
Name: Eagle Eye
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Thriller / Action
Regie: D.J. Caruso
Darsteller: Shia LaBeouf, Billy Bob Thornton, Michelle Monaghan, Rosario Dawson
FSK: 16
Laufzeit: 118 min.
Inhalt:
Jerry Shaw führt ein durch und durch bedeutungsloses Leben. Eines Tages befinden sich jedoch mehrere hunderttausend Dollar auf seinem Konto und seine Wohnung ist voll von Waffen und Sprengstoff. Er erhält einen Anruf und eine Stimme befiehlt ihm sofort den Raum zu verlassen, da in 30 Sekunden das FBI das Zimmer stürmen würde, Shaw glaubt nicht daran und wird weniger später vom FBI verhaftet. Doch die selbe Stimme hilft ihm wieder zu entkommen…
Meinung:
In letzter Zeit gehe ich relativ unregelmäßig und selten ins Kino und wenn, dann kann ich im Nachhinein nicht behaupten wirklich überrascht oder vollkommen zufriedengestellt zu sein. Meine letzen Kinobesuche waren „The Dark Knight (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7024305)“, der zwar gut, aber auch nicht so gut war wie alle sagen und dann noch „Wanted (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7395487)“, der mir leider auch überhaupt nicht gefallen wollte (aber ich geb ihm bei Zeiten noch einmal eine zweite Chance, damit ich eventuell Counts Wertung nachvollziehen kann). Nun, so beschlossen also 2 Kumpels und ich gestern Abend wieder mal ins Kino zu gehen und es boten sich mir zwei Möglichkeiten an. Entweder die Serie von Kino-Enttäuschungen fortzusetzen oder endlich mal wieder einen richtig guten und unterhaltsamen Film zu sehen. Blöderweise ist der Filmgeschmack unter meinen Freunden eher wenig vorhanden, weshalb wir nicht in „Hellboy 2“ gegangen sind, sondern stattdessen in „Eagle Eye“, wo ich mir dann noch während den Trailern anhören musste, wie schlecht „Watchmen“ doch werden wird. (Okay, zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass der Trailer wirklich nicht gut war).
Nun, um es also gleich klar zu stellen, die Serie von Enttäuschungen ist nicht unterbrochen worden. Ich hatte seit ich den „Eagle Eye“-Trailer selbst im Kino gesehen nie sowas wie große Erwartungen an den Film (obwohl ich damals doch gleich beschlossen habe, den Film im Kino zu sehen …) und habe mir nicht erwartet als eine 08/15 – Politik-Intrigen-Verschwörungstheorien – Thriller. Nun, in gewisser Weise lag ich damit ja nicht unbedingt falsch, nur damit, dass der Film einfach weit unter 08/15 ist. Das Beste einfach einmal gleich zuerst: Die Schauspieler. Der Hauptprotagonist Jerry Shaw wird von Shia LaBeouf („Transformers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4180044)“) verkörpert und der zeigt in dem Film, dass er durchaus schauspielern kann (blöd nur, dass er seine Karriere mit solchen Filmen wie „Eagle Eye“ nicht unbedingt vorantreibt). Ihm zur Seite steht Michelle Monaghan („Kiss Kiss Bang Bang (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4148959)“), die eine grundsolide Leistung abliefert, aber bei Weitem auch nichts wirklich Nennenswertes.
Als altgedienter FBI Agent kann dann noch Billy Bob Thornton überzeugen. Mein persönliches Highlight war jedoch Michael Chiklis („The Shield (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5830480)“) als Verteidigungsminister, aber das ist mehr so wie wenn man sagt, dass das schauspielerische Highlight von „The Sentinel“ David Rasche als Präsident ist. (Hab den Film aber auch nicht gesehen, vielleicht liefert Rasche da ja auch eine oscarverdächtige Leistung ab).
Ganz in Ordnung sind dann noch die Effekte, meiner Meinung nach nicht unbedingt etwas, was sich deutlich von anderen Filmen hervorhebt, aber durchaus sehr gut gemacht.
Nun, überzeugende Schauspieler und gute Effekte, das war’s dann auch schon mit der positiven Kritik für „Eagle Eye“, denn woran der Film nämlich total scheitert ist der Plot. In der Handlung reiht sich gerade zu Beginn eine Schwachsinnsszene an die Andere. Damit sind vor allem Stellen gemeint, wo etwa einer der „Aktivierten“ vom Auftraggeber ermordet wird, indem dieser einen Stromasten zum Überladen bringt, deshalb dieser ein wenig explodiert und der davonlaufende Mann von herunterfallenden hochspannungsleitungen erschlagen und verbrannt wird. Diese Szene ist einerseits total bescheuert und auf der anderen Seite, eigentlich auch unnötig, da der zum Tode verdammte eigentlich keine weiteren Aufgabe mehr zu erledigen hatte. (Und kommt mir jetzt nicht mit, wenn er nicht davongelaufen wäre und weitergemacht hätte schon, sein Part als Nebenrolle war so oder so definitiv zu Ende).
Dann kommen noch so schöne Szenen wo eine sicherlich über 80-jährige Vermieterin dem Protagonisten erklärt, dass sie alle Pakete die im Laufe des Tages eingetroffen wären, in seine Wohnung gebracht hätte. Als der dann in dieser anschließend das Licht aufdreht findet er so ziemlich alles was man braucht um eine Bombe zu bauen und definitv kiloschwere Boxen mit Waffen, die ein Kaliber haben, dass alleine das Gewicht der Patronen einen erschlagen könnte.
Neben diesen richtig dummen Szenen kommen dann noch so feine Tatsachen hinzu, wie dass nicht nur der aufmerksame Zuschauer (was im Idealfall sowieso nicht viele sind), sondern auch Jerry Shaw einfach viel zu schnell erkennt, mit wem er es eigentlich zu tun hat. Die überraschende Wende zu Schluss bleibt dann natürlich aus.
Womit ich auch schon mit der Strommastengeschichte hinauswollte ist überhaupt die teilweise entstehende Lächerlichkeit der Fähigkeiten seitens des Bad Guys in der Geschichte. Man stellt eine Kaffeetasse auf einen Tisch und anhand der Schwingungen des Kaffees kann man problemlos Wort für Wort verstehen? Und diese ganze Technologie gibt es schon 2009? Und woher sollte sie wissen, dass das FBI in 30 Sekunden das Zimmer stürmt, denn das ist mit technischen Maßnahmen nicht zu berechnen. Ein ebenfalls gutes Beispiel ist auch die Szene in der die beiden Hauptpersonen vor der Polizei auf einen Schrottplatz flüchten und die Polizeiautos teilweise von den Kränen aufgehoben und weggeworfen werden. Nur sieht man dabei keine Kameras, so dass man sich etwa erklären könnte wie diese Angriffe koordiniert werden. Außerdem ist die Handlung bei weitem nicht immer frei von Logikfehlern, die ich aber aus Spoilergründen nicht nennen kann, da ich euch sonst den Spaß verderbe würde…*hust*. Es sei einfach gesagt, dass man mit den Fehlern und Schwächen im Plot vermutlich ganzes Buch ausfüllen könnte.
Nun, wir haben Logikfehler, schwachsinnige Szenen, fehlt nur noch so ein richtig bescheuertes Ende. Keine Sorge, denn das braucht sich vor den anderen zahlreichen Schwächen von „Eagle Eye“ nicht zu verstecken. Das Ende ist so ziemlich das klischeehafteste und dümmste Ende was ich seit Langem gesehen habe. So klischeehaft und dumm, dass es schon wieder überraschend war, da ich schon dachte, dass so etwas heute gar nicht mehr gedreht wird. Ebenfalls genauso klischeehaft, im Film gibt es immer wieder richtig gute Autocrashs, aus denen sich die Protagonisten jedes Mal ohne einen Kratzer wieder aus den Wracks herausziehen.
Fazit: „Eagle Eye“ überzeugt mit coolen Darstellern und guten Effekten. Diese positiven Eigenschaften tragen jedoch über die ganzen 118 min. hinweg einen aussichtslosen Kampf gegen den miesen Plot und das wirklich miese Ende aus. Selbst für Leute die eigentlich nur einen Unterhaltungsfilm sehen wollen nicht zu empfehlen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Bei den Schauspielern gibt es von meiner Seite aus nichts zu bemängeln)
Effekte: 08 /10 (Vollkommen zufriedenstellend)
Plot: 03/10 (Eigentlich der größte Schwachpunkt des Films)
Anspruch: 04/10 (Ist jetzt nicht wirklich vorhanden)
Gesamteindruck: 03/10 (Ich hatte mir nie viel von dem Film erwartet, aber heraus kam dabei noch weniger. Eine totale Enttäuschung)
imdb 6.9 (http://www.imdb.com/title/tt1059786/ )
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=rCG4mgJt8r0)
Harbinger
20.10.2008, 00:28
Wishmaster 2 - Das Böse stirbt nie (Geschnittene Fassung)
http://i203.photobucket.com/albums/aa158/alicenarko/wishmaster_2.jpg
DVD-Start: 15.11.2000
Regie: Jack Sholder
Genre: Fantasy
Darsteller: Andrew Divoff, Holly Fields, Paul Johansson
FSK: 16 (die ungeschnittene Fassung 18)
Inhalt: Bei einem Raubüberfall erbeutet die Diebin Morgana zwar einen Edelstein, verliert aber gleichzeitig ihren Freund und erschießt einen Wachmann. Um die ganze Chose noch schlimmer zu machen, war in dem Edelstein seit Jahrtausenden ein Djinn gefangen, der jetzt frei ist und anfängt, Menschen Wünsche zu erfüllen und damit ihre Seelen zu stehlen, um sich die Erde Untertan zu machen. Nur Morgana und der Priester Gregory können ihn aufhalten.
Kritik: Okay, ich sage es gleich von Anfang an: Dieses Review bezieht sich auf die geschnittene Fassung von "Wishmaster 2", die am 19. Oktober 2008 von 0.20 Uhr bis 1.55 Uhr auf Tele 5 lief. Ich hab jetzt bei OFDB keinen Eintrag für genau diese Ausstrahlung gefunden, deswegen weiß ich nicht ganz sicher, wie stark sie geschnitten ist (denn, das muss ich neidlos zugeben, die Schnitte waren sehr moderat und ziemlich unauffällig), aber die Nachricht vor dem Film, die Ankündigte, dass er ab 16 Freigegeben ist (sauerei, nach zwölf darf man doch auch Achtzehner zeigen...), sowie die Einträge auf der OFDB für andere Ausstrahlungen auf demselben Sender lassen darauf schließen, dass einiges fehlte.
Egal, fast wäre es nämlich überhaupt nicht dazu gekommen, dass ich einen Blick auf diesen Film warf. Ich hatte es vor, nachdem ich an besagtem Samstag den Tag über mal wieder bei meinen Eltern verbrachte (mit Auto fährt sich's besser zur Bandprobe und ich hab dummerweise keins) und da sah, dass der Streifen lief. Meine erste Begegnung mit dem Wishmaster war der Kauf des vierten Teils auf DVD für 'nen Appel und 'en Ei (ich glaube 2,99€ hat das Ding gekostet, ungeschnitten, wohlgemerkt...), der strunzeblöd und einfach nur schlecht gemacht war, aber teilweise wegen seiner extremen Dummheit Boden gut machen konnte. Dann legte ich mir den ersten zu und was soll ich sagen, der Film ist grandios. Ich tu mich schwer damit, ihn "Horrorfilm" zu nennen, denn er ist ungefähr genau so furchterregend wie ein Spaziergang im Park, aber er ist einfach eine irre lustige Angelegenheit, so randvoll mit überraschend cleveren Ideen und schwarzem Humor, dass ich aus dem Lachen kaum noch rauskam. Also ehrensache, dass der zweite Teil mal in Augenschein genommen wird...
Dann schlurchte ich aber stundenlang bei Lufia durch die Ahnenhöhle und verkloppte Monster en masse, so dass dieses Vorhaben beinahe ins Wanken geraten wäre. Eigentlich wollte ich mir vorher auch noch die James-Bond-Specials auf Kabel 1 antun, aber die fielen dann zugunsten einer bunten Schlachtplatte aus. Aber dann, etwa zehn nach zwölf, hatte das Schicksal andere Pläne mit mir und an der Treppe von Untergeschoss 85 zu 86 lauerten mir zwei Erzunholde auf, die meine komplette Truppe in zwei Kampfrunden pulverisierten (ich hatte eh das ganze Wochenende kein Glück, viermal hab ich mich in die Höhle geschleppt, viermal bin ich extrem weit gekommen, viermal hab ich sagenhafte Gegenstände gefunden und viermal haben ein paar dämliche Monster mich in extrem blöden Situationen zu Klump gehauen... aber ich Schweife ab). So schaltete ich halt dann doch gerade noch rechtzeitig um, um den zweiten Teil des mittlerweile zur Tetralogie ausgebauten Franchises in Augenschein zu nehmen...
Im Gegensatz zum ersten Teil, der von Special-Effects-Mann und "From Dusk Till Dawn"-Erdenker Robert Kurtzman realisiert wurde, saß diesmal ein gewisser Jack Sholder auf dem Regiestuhl (drehte größtenteils Serienmaterial, unter anderem für die TV-Ableger von "Tremors" und "Mortal Kombat (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4041829)"), der übrigens auch das Drehbuch schrieb. Prinzipiell ist das allerdings schnuppe, denn machen wir uns mal nichts vor, niemand erwartet von einem "Wishmaster"-Film eine innovative Inszenierung, oder wenigstens eine überdurchschnittlich gute. Der geneigte Fan will einfach nur sehen, wie der Djinn jeden Wunsch, der ihm gegenüber geäußert wird, auf's wüsteste Verdreht, um dann den Wünschenden möglichst blutig ins Jenseits zu schicken (oder wenigstens auf eine sehr kreative Art und Weise). Der erste Teil ist da natürlich unerreichbar, aber den Blödfug aus Teil 4 ("Ich wünschte ich wär ein Pickel an ihrem Arsch...") sollte man doch toppen können, oder?
Zumindest in der geschnittenen Fassung gibt's dafür ein ganz klares "Jain". Zwar wurde hier auch ein klein Wenig lustiges Geschmodder geboten (die Szene mit den Gitterstäben war cool, leider fehlte vom großen Massaker am Ende wohl viel), aber im Großen und Ganzen waren die Wünsche lange nicht so gut durchdacht wie im ersten Teil und auch nicht halb so abgedreht bescheuert wie im vierten. Ein paar Brüller waren noch dabei ("Ich will Moustafas Kopf" zum Beispiel, oder auch die "Ich will eine Minute lang mit dir Tango tanzen", wobei man die besser hätte ausarbeiten können), aber alles in allem herrschte hier zu sehr die generische Keule. Dazu gesellen sich Special Effects irgendwo zwischen "ganz okay" (das "Resultat" der durch-die-Gitter-Aktion), wirklich gut (der Wishmaster, der sieht halt einfach extrem cool aus) und "geht ja wirklich gar nicht" (die erste Inkarnation desselben im Museum... das Vieh sah so scheiße aus). Ärgerlich, da war einiges, was man im Vorgänger geboten bekommen hatte, um Längen besser.
Glücklicherweise rettet der Film sich teilweise noch durch ein paar wirklich lustige Ideen, den einen oder anderen himmelschreiend schlechten Spruch oder die eine oder andere total dämliche Szene (großartigste Catch-Phrase aller Zeiten um eine Sex-Szene einzuleiten: "Was sollen wir denn sonst tun?") sowie ein paar totale Verwirrungen des Drehbuchs.
Das ist nämlich so unglaublich schlecht, dass ich selbst mit ausgerenkter Kinnlade und ungläubigem Blick auf dem Sofa saß und mich selbst fragen musste, was sich da eigentlich gerade vor mir abspielt. Okay, "Wishmaster" war auch nicht gerade Shakespear, aber der Plot hat wenigstens funktioniert. Der vierte Teil war stellenweise sogar richtig clever (die ganze Idee mit dem "Ich wünschte ich könnte dich lieben, wie du wirklich bist"). Aber wie Sholder es jemals geschafft hat, diesen Scheiß hier einem Produzenten anzudrehen... Mal ehrlich, ich sollte ein Drehbuch schreiben und damit nach Hollywood gehen. Es scheint echt Leute zu geben, die alles kaufen. Ne, wirklich, hier stimmt absolut nichts in der Drehbuch-Abteilung. Der Plot ist dröge, inkonsistent, ergibt keinen gesteigerten Sinn und schießt sich mit seiner Dramatik-Nummer eh total ins Knie. Das fängt schon damit an, dass unsere "Heldin" Morgana total depri ist, weil ja ihr Schnuckiputzi Eric ins Gras gebissen hat und sie einen Sicherheitsmann umnietete. Err... die Frage ist nur, wieso das den Zuschauer interessieren sollte, denn gottverdammte Scheiße noch mal, so was passiert, wenn man anfängt aus Lust und Laune in irgend welche Kunstgallerien einzubrechen (nein, der Film leistet uns nicht das kleinste Bißchen Background dazu, wieso sie das überhaupt tat) und dementsprechend ist die Schlampe auch selbst schuld, wenn sie anfängt Sicherheitsleute abzuballern. Ist ja nicht so, dass irgend jemand sie dazu gezwungen hätte (okay, der Kerl hatte gerade ihren Freund erschossen, aber wie gesagt, dann lasst doch den Blödfug mit dem Einbrechen, ihr Deppen). Von daher ist unsere "Heldin" eigentlich schon mal unsere allerliebste Hassfigur und den halben Film über wollte ich nur "Go, Djinn, go!!!" schreien, aber dann wären meine Eltern aufgewacht und... egal. Unser zweiter Held im Bunde ist Pater Gregory, der irgendwie mal mit Morgana zusammen war, darauf weißt die Dialogzeile "Du konntest mich nicht lieben und bist deswegen Priester geworden" hin. Was zwischen den beiden tatsächlich los war verschweigt uns der Film allerdings genau so, weswegen dem Ganzen irgendwie die Tragik fehlt. Und auch Gregory ist eine Blödbirne sondergleichen, denn - okay, er ist ein Priester, da muss er das wohl - bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit drischt er gute alte "Vertrau auf Gott"-Phrasen, dass man ihm am liebsten den Hals umdrehen will. Der religiöse Subtext des Films ist wahrlich zum Kotzen (und das kommt aus dem Mund - äh, den Fingern - eines überzeugten, gläubigen Christen, mark my words). Auch Ansonsten wird "Sinn" hier nicht gerade großgeschrieben. Unser Djinn latscht im Gefängnis rum und erfüllt einem Haufen Interessenten komische Wünsche, obwohl sich so ungefähr nach dem dritten Mal herumgesprochen haben dürfte, dass die Wünscher dabei meistens ins Gras beißen, aber ney, der hat munter weiter Kunden. Und auch davon abgesehen ist mit Storyentwicklung nicht viel los. Wir kriegen die harten Fakten von Anfang an auf den Tisch geklatscht und damit ist jegliche Mystik dahin. Lustig aber, dass Regisseur Sholder trotzdem noch versucht, solche aufzubauen (als zum Beispiel plötzlich Morganas Papiere durcheinandergewirbelt werden, was einfach nur kompletter Schwachfug ist, aber hey). Horror this is not, aber das erwähnte ich schon, oder? Desweiteren hab ich - trotz aufmerksamem Verfolgens des Plots - keine Ahnung gehabt, wieso Morgana nun dies oder jenes tut (Höhepunkt ist wohl das Abschneiden ihrer eigenen Finger, um sich zu läutern... häh?), außer dass es vielleicht irgendwie die Geschichte voran bringt. Charaktermotivation, wo versteckst du dich nur? Wahrscheinlich in einem besseren Film. Oh, einen hab ich noch. Ich weiß aber jetzt nicht, ob ich dem Drehbuch das ankreiden kann, oder was da schief lief... Jedenfalls spielen ein paar russische Mobster eine völlig vergessenswerte Rolle in dem Streifen und die reden des öfteren russisch, ohne Untertitel. Gut, kann ich verkraften. Aber als dann Morgana in einer Szene urplötzlich auch anfing russisch zu reden (ich verwette mein linkes Ei darauf, dass das der merkwürdigste Goof aller Zeiten ist) musste ich mich doch arg wundern. Irgendwie hatte ich über weite Strecken jedenfalls das Gefühl, dass hier mehr am Drehbuch geschnitten wurde, als an den Gewaltszenen...
Okay, ich glaube ihr habt's mittlerweile verstanden, der Plot der Chose hier ist kein großer Wurf. Aber auch davon abgesehen stimmt hier filmisch absolut gar nichts. Auf die durchwachsenen Special Effects bin ich ja schon eingegangen. Auch ganz grottig: die Darsteller. Morgana wird gespielt von Holly Fields (gern gecastete Darstellerin für Statistenrollen in Serien, höhö), die nicht nur absolut nicht gut aussieht (schon gar nicht mit ihrem pseudo-Goth-Make-Up, dabei gibt es Exemplare dieser Spezies, die mir sehr zusagen... ich liebe dich, Prinzessin) und so absolut künstlich spielt, dass ich quasi durchgehend mit den Zähnen knirschte. Innerhalb von wenigen Sekunden wechselt sie von niedergeschlagen zu fröhlich zu katatonisch zu wütend und das alles auch noch sau schlecht. Da ihre Figur aber eine dumme Kuh ist würde mich das nicht weiter jucken, wenn sie nicht unsere gottverdammte Hauptdarstellerin und in gefühlten 150 Prozent alller Szenen vertreten wäre. Paul Johansson ("Alpha Dog", "Berserker", "Wes Craven's Carnival Of Souls") steht ihr als Pater Gregory da in nicht viel nach, er versemmelt gnadenlos jede Charakterszene (alle beide...) und wirkt auch ansonsten so deplaziert, wie man nur wirken kann. Auch Andrew Divoff ("Wishmaster", "Faust - Love of the Damned", "Indiana Jones 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6276345)") liefert als Djinn eine extrem seltsame Show ab. Seine Spielfreude aus dem ersten Teil ist völlig dahin, die ganze Chose hier feiert er mit handgezählt einem einzigen Gesichtsausdruck ab, nämlich mit seinem patentierten, dämonischen "Ich krieg euch, ich krieg euch alle"-Gesicht, was teilweise recht gut passt, teilweise aber auch extrem bescheuert wirkt. Schade drum, eigentlich ist er ein guter Schauspieler, aber vielleicht hat er einfach gemerkt, worin er hier mitspielte. Der Rest des Casts ist nicht der Rede wert, leider wurden auch die Gastauftritte hier extrem zurückgeschraubt. Hatte Teil 1 noch Ted Raimi, Tony Todd, Kane Hodder, Robert Englund und noch ein paar, so begnügt das Sequel sich mit Tommy 'Tiny' Lister ("Judgement Day", "Friday"), Bokeem Woodbine ("The Big Hit", "The Rock", "Dead Presidents") und Robert LaSardo ("Cypher", "Drop Zone", "Leon"), die mit ihren Rollen irgendwie überqualifiziert und unterfordert wirken... oder war's umgekehrt?
Egal, ich glaube ich habe jetzt gut genug herausgearbeitet, dass "Wishmaster 2" ziemlicher Schwachfug ist, deswegen...
Kommen wir zum Fazit: Die Darsteller sind Grütze, den Plot würde ich nicht im Traum als einen solchen bezeichnen, die Gore-Szenen lassen ein wenig die Kreativität vermissen und in der geschnittenen Fassung fehlen auch noch einige davon (aber wie gesagt, die Schnitte waren relativ moderat und auch noch gut gemacht). Trotzdem (oder gerade deswegen?) fühlte ich mich von "Wishmaster 2" ganz gut unterhalten. Klar, er ist meilenweit davon entfernt, großartig zu sein oder wenigstens in der Oberliga des tumben Unterhaltungsfilms mitzuspielen, aber er... hat was. In der ungeschnittenen Fassung macht er vielleicht sogar noch ein bißchen mehr Spaß, trotzdem würde ich sowohl den ersten als auch den vierten Teil diesem hier jederzeit vorziehen...
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (ich mag Divoff ja, aber das hier war gar nichts)
Plot: 01/10 (diese Sammlung von Kritzeleien, die Sholder auf der ein oder anderen Serviette hinterlassen und hinterher falsch zusammengepuzzelt hat, kann man wahrlich nicht einen "Plot" nennen)
Effekte: 05/10 (ein paar von den Schmoddereien waren ganz ordentlich, das Wishmaster-Kostüm sieht immer noch cool aus, ansonsten breite ich mal den Mantel des Schweigens aus, zumal es ja - wie gesagt - auch die geschnittene Fassung war)
Anspruch: 01/10 (wer diesen Film überstehen will MUSS (!!!) sein Gehirn ausschalten, das geht nicht anders)
Gesamtwertung: 04/10 (teilweise spaßig, kann aber mit dem grandiosen Vorgänger in keinster Weise mithalten)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.3) (http://www.imdb.com/title/tt0156182/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi301859097/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
20.10.2008, 11:57
Resident Evil: Extinction
http://kinomorgen.de/dateien/13769.c.jpg
Laufzeit: ca. 91 Minuten
Genre: Science-Fiction-Horror
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Milla Jovovich, Oded Fehr
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 27. September 2007
Inhalt:
Nach dem Ausbruch des T-Virus in Racoon City ist geraume Zeit vergangen und inzwischen hat er die ganze Welt infiziert. Alles ist tot, egal ob Mensch, Tier oder der Boden unter deren Füßen. Während ein Überlebenden-Trupp durch die trostlose Wüstenlandschaft fährt, auf der Suche nach einem sicheren Fleckchen, wird Alice von dem gewissenlosen Umbrella-Wissenschaftler gefunden, die für seine Forschungen zum Erstellen eines Antivirus unabdingbar ist.
Kritik:
Immer wieder erstaunlich um wie viel besser ein Film beim wiederholten Anschauen werden kann. Das erste Mal fand ich RE – Extinction einfach nur grauenhaft und enttäuschend, jetzt war ich relativ zufrieden. Auf jeden Fall mindestens so unterhaltsam wie sein Vorgänger.
Sehr schade ist allerdings, und das muss ich direkt zu Beginn geradeheraus sagen, dass der Horrorfaktor noch mal um ein Riesenstück abgebaut und durch übertriebene Science-Fiction ersetzt wurde. Was haben Tele- oder Psychokinese noch mit Resident Evil zu tun? Naja, damit es wenigstens noch in Ansätzen seinem Namen gerecht wird, haben sie eine weitere RE-Veteranin eingebracht: Claire Redfield. Ich kann nicht sagen, dass ich ein Fan von Ali Larter bin und die Figur hatte insgesamt wahrscheinlich auch wenig Bezug zur Videospielvorlage, aber aufgrund ihrer fast unwichtigen Nebenrolle ist das wohl ohnehin egal. Es dreht sich mal wieder, und sogar noch viel mehr als in Apocalypse, um Alice (Who the fuck is Alice!?). Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum das Genre im Grunde schon gänzlich gewechselt ist. Bei Apocalypse hatten wir noch die Nebengeschichten um Carlos und Jill (die verflucht noch mal dieses Mal nicht dabei ist!! Wie konnten sie die Granate im Sprengstoffgürtel von Hollywood einfach weglassen?), die etwas Horror-Feeling eingebracht haben. Jetzt gibt es keine Nachtszenen mehr, keine nennenswerten Zombieauftritte und damit verbunden auch kaum Atmosphäre. Der Sturm von Krähen (oder Raben? Was auch immer, schwarzes Geflügel jedenfalls) hatte schon was, aber naja… irgendwie auch wieder nicht. Nichts Halbes und erst recht nichts Ganzes sozusagen.
Nichts desto trotz fanden sich Schocker, die einen aufschrecken ließen (lasst mich zählen… uuh… ja… und der… dann noch… ganz genau einer), sicher einige coole Szenen, seien es die Kampfchoreografien (besonders die von Alice mit ihren beiden Messern waren nett anzuschauen) oder die Action- und Science-Fiction-Effekte. Wobei ich auch sagen muss, das die ein oder andere Stelle fast schon Low-Budget-mäßig aufgefallen ist (ich sage nur zwei Wörter: Tentakel Augenhöhle). Naja, aber alles in allem ist er optisch wirklich nett anzusehen, wie auch seine Vorgänger bereits.
Milla Jovovich, von der ich bekanntlich ja überhaupt kein Fan bin, ist in ihrem neuen Oufit in Kombination mit der Frisur sogar ziemlich ansehnlich, was immerhin ein kleiner Trost für das Ausbleiben von Jill Valentine ist (*sabber*).
Ansonsten stört mich noch etwas das Massensterben der Hauptfiguren, aber da es, auch angesichts des Endes (ich bezweifle, dass man einen Film drehen wird, der zig Tausend Alices zeigt, die über die Welt wandern um Umbrella in den Arsch zu treten), wohl keine weitere Fortsetzung geben wird (aber sagt das mal einer Hollywood), hielten die Drehbuchautoren das wohl für weniger tragisch.
Ich kann nach wie vor nicht verstehen, warum Produzenten nicht einfach die Stories aus den Videospielen kopieren und von mir aus auch 1:1 umsetzen, sondern versuchen irgendwas Eigenes auf die Beine zu stellen, was dann nicht mehr das Geringste mit dem Spiel an sich zu tun hat. So ist es zumindest, spätestens jetzt in dieser Filmreihe, bei Extinction der Fall. Mit übertriebenem Science-Fiction-Quatsch wurde sich so weit von der Vorlage distanziert, wie es im nachvollziehbaren Maße wohl geht und daher ist es wohl das Beste, wenn man den Film einfach nur als »Extinction« und nicht als »Resident Evil« betrachtet. Unter diesen Gesichtspunkten, hat man zwar immer noch keinen sonderlich guten Film, aber passables Popcornkino mit akzeptablem Unterhaltungswert. Ich denke, wem Apocalypse gefallen hat, der kann sich auch guten Gewissens diesen Streifen hier reinziehen, obwohl er sich – wie schon gesagt – noch weiter vom tragenden Namen entfernt hat.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Jovovich pfui, Guillory hui (und *sabber*), der Rest oberer Durchschnitt)
Plot: 3/10 (mit gefällt das Science-Fiction-Zeug einfach nicht)
Effekte: 7/10 (nicht alles ist gelungen, aber größtenteils)
Anspruch: 2/10 (alles, was man nicht versteht, wird mit dem Unerklärlichen erklärt)
Gesamteindruck: 6/10 (Popcorn-Kino, einen winzigen Tacken schlechter als der Vorgänger)
Link zur IMDb-Seite (6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0432021/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1503592729/)
Die DVD bei amazon
LorD AvengeR
20.10.2008, 21:09
Flightplan – Ohne jede Spur
http://www.maggidan.com/wp-content/uploads/2008/07/flightplan-poster.jpg
Laufzeit: ca. 94 Minuten
Genre: Thriller
Regie: Robert Schwentke
Darsteller: Jodie Foster, Peter Sarsgaard, Sean Bean
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 20. Oktober 2005
Inhalt:
Nachdem ihr Mann vom Dach des Hauses stürzt und umkommt, begibt sich Kyle Pratt mit ihrer Tochter Julia auf den Weg nach Amerika, um ihren Gatten dort bestatten zu lassen. Als Kyle aber einschläft und kurz darauf wieder aufwacht, ist Julia verschwunden. Und, was noch viel schlimmer ist, niemand hat sie gesehen oder kann sich überhaupt daran erinnern, dass die Frau mit einem Kind unterwegs war…
Kritik:
Wie gut, dass man die Enden von Filmen doch vergessen kann, selbst wenn nicht mal zwei Jahre zwischen dem Anschauen liegen. So konnte ich erneut vollauf mitfiebern und den Plot ein weiteres Mal für mich selbst entschlüsseln, während die gelungene Handlung vorantrieb.
Ich bin absolut kein Fan von Jodie Foster und obgleich ihre Filme meist gut sind und sie ziemlich gut spielt, erweckt sie einfach keine Sympathien in mir. Das mag an den meist ziemlich ähnlichen Rollen liegen, in denen sie diese einzelkämpferische, humorlose Figur spielt oder allgemein an ihrer Art, das vermag ich nicht mit Bestimmtheit zu sagen – es geht eigentlich auch nur darum, dass sie zwar wieder mal erfolgreich ihre Rolle bewältigt hat und auch gut in diese passte, aber im Folgenden dennoch negative Worte über sie fallen können – aus rein objektiver Sicht.
Der Film beginnt direkt in der Handlung und lässt bereits Zweifel über den Geisteszustand der Protagonistin aufkommen, als diese mit ihrem verstorbenen Mann durch die verschneiten Straßen von Berlin spaziert (jaah, in der Tat: Berlin! Deutschland und so). Als sie dann noch aus dem Kinderzimmer im Fenster gegenüber zwei vermummte Gestalten herüberstarren sieht, die im nächsten Moment bereits verschwunden sind, kommt direkt zusätzliche Spannung auf. Eine, durch den Verlust ihres Mannes, psychisch schwer mitgenommene Frau, die – wie auch der Zuschauer – Realität und Einbildung nicht zu unterscheiden vermag und zwei Beobachter, die den Gedanken aufkommen lassen, dass die ganze Geschichte nicht ohne Fremdeinwirken zustande gekommen ist. Aber alles wird erst brav angedeutet und nicht im Geringsten vertieft, so dass ein paar ordentliche Grundsteine für einen guten bis sehr guten Thriller gelegt sind.
Es dauert auch nur ein paar läppische Minuten, bis Foster sich bereits im Flugzeug befindet, in der fortan der restliche Film spielen wird. Und ich für meinen Teil, bin immer beeindruckt, wenn man es schafft, auf kleinem Raum – wie eben einem Flugzeug (auch wenn es ein großes ist) – einen guten, spannenden Film zu kreieren. Da gehört nicht nur ein ziemlich gelungenes Drehbuch zu, sondern auch eine interessante Regie und – man glaube es kaum – Flightplan ist einer der wenigen Filme, in denen mir die Regie bewusst aufgefallen ist. Ich bin jemand, der sich eher auf Plot und Darsteller konzentriert, aber in diesem Fall war die Regie derart markant und den Umständen perfekt angepasst, dass ich mein Augenmerk etwas ausgeweitet habe. Besonders die Kameraführung überzeugte in nahezu jeder Szene und verhalf zusätzlich zur Atmosphäre beizutragen. Auch Musik und Schnitt stimmten einwandfrei und obgleich sie wie Eins mit dem Film an sich wirkten, fielen sie einem doch besonders durch ihr Passen auf.
Wie sich das für einen guten Film gehört waren natürlich auch die Figuren überzeugend und erweckten allerlei Interesse, nicht zuletzt, weil einige von ihnen den Eindruck erweckten, tiefer in die Handlung verstrickt zu sein, als man annahm. So zum Beispiel die beiden Araber, die kurzerhand als Terroristen beschuldigt wurden und sowohl unter dem Publikum, als auch unter der Besatzung des Flugzeuges Verwirrungen streuen oder zumindest zum genaueren Nachdenken anregen. Der 11. September wurde kurz in einem Nebensatz erwähnt – könnte es sich also um einen Katastrophenfilm mit Flugzeugentführung handeln? War das nicht zu plump für einen Film mit Jodie Foster oder könnte daraus noch etwas Interessantes erwachsen? Man weiß es in dem Moment nicht und man weiß es auch noch eine ganze Weile danach nicht, was einen Thriller u.a. auszeichnet.
Also… die Geschichte hält sich definitiv sehr lange auf sehr hohem Niveau mit ordentlicher Spannung. Immer wieder werden neue Punkte aufgeworfen, die es schwer machen zu entscheiden, ob die Protagonistin sich ihre Tochter nun eingebildet hat oder diese wirklich, wie sie selbst sagt, entführt worden ist. Es wird sogar immer interessanter, da Kyle irgendwann selbst daran zweifelt, was Realität ist und was nicht.
Nun, ich habe mich jetzt dazu geäußert, dass der Film ein sehr guter Thriller ist, der das Ansehen definitiv lohnt und auf gehöriger Spannung und guter Regie wie Schauspielkunst aufbaut, aber ich fürchte für weitere Bewertungen – und meine etwas negativen Punkte -komme ich nicht ums Spoilern herum. Wer den Film also noch nicht kennt und dies künftig ändern möchte, sollte die folgenden Absätze bis zum Fazit und den Bewertungen überspringen und sich damit begnügen, dass ich für diesen Film bürge. Ich werde mich zwar zurückhalten, aber der Hauptspaß des Filmes wäre wohl dahin.
Also… leider wird, für meine Begriffe, etwas zu schnell aufgeklärt, was nun Sache ist. Mit dem Entlarven des Schurken wird natürlich ziemlich klar, dass Kyle im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte ist (zumindest hinsichtlich ihrer Tochter) und die ganze Geschichte eine gut durchdachte Entführung darstellt. Wer der Schurke ist… mhm, ich würde nicht unbedingt sagen, dass man das von vorne herein sicher vermuten kann, da auch viele falsche Fährten gestreut werden und man natürlich lange nicht weiß, ob es überhaupt einen Bösewicht in dieser Geschichte gibt, aber mit etwas Nachdenken könnte man sich eventuell auf einem Individuum festsetzen. Wie dem auch sei… nach einer derart genialen Planung und Vorbereitung (es gehört wohl schon einiges dazu, ein ganzes Flugzeug und sogar sich selbst glauben zu lassen, man hätte kein Kind), entzieht es sich meinem Verständnis, warum ausgerechnet die Frau zum Opfer auserkoren wird, die sich am besten im Flugzeug auskennt (wobei ich mir auch nicht sicher bin, ob eine Triebwerksingenieurin die gesamten Grundrisse einer derartig großen Maschine im Kopf hat und bestens mit der Elektronik vertraut ist – ich meine, ist sie nicht nur für die Triebwerke zuständig, wie es der Name schon sagt?). Gut, es macht die ganze Geschichte im Nachhinein etwas glaubwürdiger, wenn eine erfahrene Täterin mit besten Kenntnissen über das betroffene Flugzeug dieses entführt usw., aber das ganze Risiko wegen so einem unzureichenden Grund? Man hätte jeden anderen Mann von einer Frau, die ihn im Ausland würde bestatten lassen, zum Kaltmachen auswählen können, aber nein, man muss es sich schwierig machen.
Wie schon gesagt, kam die Auflösung etwas zu früh und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis das Szenario vom Thriller zum Action-Thriller wechselte. Die meiste Spannung wurde so rausgenommen und obgleich der Film immer noch ziemlich interessant war, fesselte er nicht mehr so wie beim Fiebern darum, ob die von Foster gespielte Figur nun labil war oder nicht. Andererseits hätte das Drehbuch es ohnehin nicht zugelassen, den Schurken länger zu verstecken, da es nicht mehr lange gedauert hätte, bis seine Identität offensichtlich gewesen worden wäre – so tragisch war es dann also doch wieder nicht.
Auch das Ende war überzeugend und schön inszeniert (wie Foster mit dem Kind auf dem Arm auf den Trümmern des Flugzeuges herausschreitet und alle Passagiere, die Besatzung und allen voran dem Kapitän (der mit dem Namen »Captain Rich« ein bisschen wie ein schlechter Superheld klingt) bewusst wird, dass sie die Wahrheit gesagt hatte… herrlich.), ein runder Abschluss.
Alles in allem also ein sehr guter Thriller, sogar einer der besten, die ich seit langem gesehen habe, mit Darstellern in Topform, auffallend grandioser Regie und spannender wie intelligenter Story. Leider zum Ende hin durch die frühe Auflösung etwas an Schwung verlierend, aber trotzdem noch ein Top-Film, den man sich wohl einmal angesehen haben sollte – sofern einem das Genre liegt, natürlich. Ich kann ihn definitiv uneingeschränkt empfehlen.
Bewertung:
Darsteller: 9/10 (Foster war genial (wenn auch wieder eher unsympathisch), der Rest bis auf wenige Ausnahmen (die ein oder andere Stewardess z.B.) ebenfalls)
Plot: 7/10 (sehr gelungen für dieses Szenario, zum Ende hin nur etwas abgeschwächt)
Effekte: 9/10 (sieht alles sehr echt aus, mit Ausnahme einer gewissen Explosion vielleicht)
Anspruch: 7/10 (aufpassen muss man definitiv um die Hinweise darauf zu erkennen, was nun wirklich Filmrealität ist und was nicht)
Gesamteindruck: 9/10 (wenn auch eine schwache 9, die 8 hätte der Film nicht verdient)
Link zur IMDb-Seite (6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0408790/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=gsGLpV0iWjg) (nimmt die ganze Spannung, wenn unbedingt nötig nur bis zur Hälfte ungefähr gucken)
Die DVD bei amazon
LorD AvengeR
20.10.2008, 22:48
8 Blickwinkel
http://xeroy.net/wp-content/uploads/2008/03/vantage_point-poster.jpg
Laufzeit: ca. 86 Minuten
Genre: Thriller
Regie: Pete Travis
Darsteller: Dennis Quaid, Matthew Fox, Forest Whitaker
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 28. Februar 2008
Inhalt:
Auf dem Anti-Terror-Gipfel im spanischen Salamanca kommt es zu einem Attentat auf den amerikanischen Präsidenten, gerade als dieser seine Rede beginnen will. Kurz darauf detoniert eine gewaltige Bombe direkt unter dem Podium und deckt den ganzen Platz in Schutt und Asche. Gesehen wird dies von einer Reihe verschiedener Leute aus diversen Perspektiven.
Kritik:
Als der Film in die Kinos kam, war ich hin- und hergerissen ihn mir anzusehen. Einerseits steh ich ziemlich auf gut erzählte Parallelstories, andererseits wirkte es etwas abschreckend, dass 8 Mal dieselbe Situation erzählt werden sollte – selbst, wenn aus anderen Perspektiven. So kam es auch, dass bei mir altem Skeptiker wieder mal die Vorsicht vor verschwendetem Geld obsiegte und ich mir den Kinobesuch sparte. Und ich bin stolz auf meinen Riecher!
Der Film ist keinesfalls schlecht, das sicher nicht und der Faktor, der mich im Februar vom Kinobesuch abgehalten hat, war auch nicht so tragisch, wie ich es erwartet hatte. Es gab zwar einen Moment, in dem ich mir nur dachte »Och ne, nicht schon wieder diese ätzende Bühne…«, aber das war mehr ein flüchtiger Gedanke und danach wurde mir jene »ätzende« Bühne fortan auch erspart. Ich glaube viel mehr, dass das Problem das Films darin liegt, dass er direkt von Anfang an mit Action loslegt. Nach ein paar Minuten fallen bereits die ersten Schüsse, eine Riesenexplosion, Massenpanik… wie lange muss man gewöhnlich in Filmen drauf warten? Das Konzept des Spannungsbogens ist scheinbar doch nicht nur eine veraltete Richtlinie, an die sich höchstens mittelalterliche Theaterstücke richten mussten; wenn ein Film direkt von Beginn an mit der Action loslegt und diese dann auf demselben Level bleibt – eigentlich sogar eher absinkt, da man die Actionszenen ja spätestens nach der dritten Wiederholung auswendig kann – wirkt das Ganze relativ schnell relativ langweilig, eintönig. Erst zum Schluss, in der letzten Viertelstunde ungefähr, steigt die Spannungskurve erneut, als von den Parallelgeschichten in eine normale Erzählweise umgeschaltet wird und eine wilde Verfolgungsjagd entbrennt. Ich muss gestehen, an diesem Zeitpunkt habe ich mich sogar gebannt aufgesetzt und mitgefiebert (nachdem ich mich zuvor eher hingelegt hatte).
Von den Darstellern her ist der Film ziemlich gut bedient, das muss man ihm definitiv lassen. Seien es die Hauptrollen, besetzt durch Dennis Quaid, Matthew Fox (der nette Doktor aus LOST) und Forest Whitaker (irgendwie spielt der Typ auch immer dieselben Rollen…) oder die Gastauftritte von Alien-Frau Sigourney Weaver oder Bruce McGill. Sie spielen auch allesamt überzeugend (Matthew Fox allerdings nicht ganz in der Liga seiner Kollegen) und zufriedenstellend – egal ob aus der Perspektive ihrer Schokoladenseite oder nicht.
Der Plot an sich ist ebenfalls nicht schlecht, die Story hat mir sogar zugesagt, doch irgendwie dauern die einzelnen Parallelgeschichten stellenweise zu lange. Häufig werden nur dieselben, bereits bekannten Szenen gezeigt, nicht mal unbedingt aus einer anderen Perspektive, ohne wirklich neue Erkenntnisse zu Tage zu fördern. Klar, jede der Geschichten deckt ein weiteres Puzzlestück des Gesamtplots auf und im Nachhinein wird auch klar, dass keine Situation ein Lückenfüller war, sondern alles seine Bedeutung hatte, aber tun das einige Geschichten weit mehr als andere. Dementsprechend sind einige interessanter als andere, bekommen aber ungefähr dieselbe Länge zugeschrieben – ein weiterer Punkt, der die Langatmigkeit zur Folge hat.
Besonders auffällig waren in diesem Fall auch wieder das »Schicksal« der Figuren und ihre verknüpften Lebenswege, die sich immer wieder schnitten. Gerade die wichtigsten Personen auf einem Platz mit hunderten von Menschen treffen aufeinander und münden schließlich am selben Punkt. Irgendwo erfordert das das Drehbuch auch und es ist auch klar, dass alle gezeigten Figuren eine tragende Rolle spielen, aber in der vorliegenden Form wirkte alles doch sehr aufgesetzt und passend hingebogen. Einen direkten Verbesserungsvorschlag hätte ich zwar nicht, aber es gehört dennoch zu den Mängeln des Films. Ebenfalls eine Unstimmigkeit – in meinem Verständnis zumindest – des Plots stellt die Technik dar. Mithilfe eines PDAs können Gewehre auf Fernsteuerung bedient, Bomben gezündet und nicht zuletzt auch SMS geschrieben werden. Ich kann nicht sagen, in wie fern das Ganze realistisch ist, aber mir kam es nicht so vor. Sollte aber kein Punkt sein, der einen abschreckt, da es sich hierbei wirklich nur um Kleinigkeiten handelt. Und im Gegenzug gefällt mir ja auch die Idee, mal spanische Terroristen einzusetzen, anstatt die ewigen Araber und Russen. Innovation!
Die Spannung setzt dann richtig ein, wenn die Verfolgungsjagd gegen Ende startet, und was man während des Films an Action vermisst hat, wird hier eiskalt aufgeholt. Eine ordentlich lange, spannende und im gewissen Maße auch nervenaufreibende Verfolgungsjagd durch die engen, alten Straßen einer spanischen Stadt. Alles sieht echt aus und die Special Effects erfüllen ihren Zweck, auch wenn einige Fahrmanöver wohl nicht ohne einen Knight Rider zu schaffen wären (ja, ich weiß, dass das Ding Kid heißt, aber dann wüsste wieder kein Schwein worüber ich rede^^).
Auch die Regie hat einige gute Ideen gehabt. Während den normalen Filmszenen zwar nicht besonders auffällig, aber das Zurückspulen nach den einzelnen Parallelgeschichten zum Beispiel war eine wirklich gute Idee. Nach dem dritten oder vierten Mal kann man sich zwar auch nur noch schwerlich dafür begeistern, aber der Gedanke zählt ja bekanntlich. Am schönsten fand ich diesen verschwommenen Schnellblick auf alle Figuren zum Schluss, das hatte schon was.
Insgesamt also eher ein Film zum einmaligen Ansehen, wenn man Interesse dran hat. 8 Blickwinkel ist definitiv kein Film, den man gesehen haben muss und bei vielversprechenden Alternativen würde ich auch eher zu denen greifen, aber ein gewisser Unterhaltungswert ist natürlich präsent und zeigt sich vor allem im letzten Viertel des Streifens. Das die Amerikaner zum Schluss wieder als die glorreichen Guten dargestellt werden, ist nicht gerade die beste Lösung, wie man den Film zu Ende bringen konnte, aber wer erwartet von Hollywood noch was anderes (man erinnere sich nur an die peinliche Flaggenszene in Spider-Man 3…)?
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (Quaid war gut, auch wenn er überwiegend wieder dasselbe Gesicht drauf hatte, Fox merkte man seine Frische im Filmgeschäft an und Whitaker halte ich sowieso nicht für einen so talentierten Mann)
Plot: 6/10 (nette Geschichte, aber mit zu vielen Durststrecken während den Wiederholungen)
Effekte: 9/10 (sah alles astrein aus)
Anspruch: 4/10 (selbst wenn man mal nicht aufpasst, wird’s ja noch mindestens zwei Mal wiederholt, also ist es unwahrscheinlich, dass man was verpasst)
Gesamteindruck: 5/10
Link zur IMDb-Seite (6.7) (http://www.imdb.com/title/tt0443274/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3856662809/)
Die DVD bei amazon
LorD AvengeR
21.10.2008, 21:29
Hellboy
http://eur.i1.yimg.com/eur.yimg.com/ng/mo/emv/20080408/20/2602278470.jpg
Laufzeit: ca. 117 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Ron Perlman, Selma Blair, Rupert Evans
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 16. September 2004
Inhalt:
Der Zweite Weltkrieg neigt sich dem Ende und die Nazis verzweifeln zunehmend. Ihre letzten Ausflüchte sind das Vermischen von Wissenschaft und schwarzer Magie, womit es ihnen gelingt, ein Dimensionstor zu öffnen. Die Alliierten schaffen es zwar, den Plan zu vereiteln und das Tor zu verschließen, doch etwas hat es hindurch geschafft: Hellboy.
Kritik:
Ein klasse Film und eine meiner liebsten Comic-Verfilmungen – auch wenn im zunehmenden Maße weitere gute ihn in dieser Liste überholen. Action, Humor und Fantasy werden hier in einer tollen Kombination vereint und sowohl Schauspieler, als auch Effekte und die Figuren selbst überzeugen im höchsten Maße. Lediglich die Story schafft es nicht so recht, mich in ihren Bann zu ziehen.
Es mag daran liegen, dass sie kein wirklicher Meisterstreich ist. In ihrem Verlauf erinnert sie, meiner Meinung nach, sehr an Filme wie Van Helsing oder Tomb Raider, die einen ähnlichen Aufbau aufweisen. Alles sehr simpel gehalten, keine überraschenden Wendungen eingebaut, ein actionreiches Finale. Allerdings muss ich der Story auch zugute halten, dass sie Platz für eine Nebenhandlung lässt, was bei den vollgestopften Highspeed-Filmen der heutigen Zeit doch eher selten vorkommt und einen guten Eindruck hinterlässt – daran sollte man sich vielleicht ein Beispiel nehmen. Jedenfalls gefällt es mir sehr gut, dass von der ganzen actionreichen Schurkenjagd mal eine Auszeit genommen wird um eine unterhaltsame Nebenhandlung darzustellen – zwar handelt es sich um eine Lovestory (wie könnte es auch anders sein?), aber bis zum Ende hin ist sie viel mehr lustig als schnulzig. Auch die Vorgeschichte fand ich in Ordnung, da sie relativ schnell abgehandelt wurde und sich auf das Nötigste konzentrierte (ja, lieber »Ghost Rider« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7341709), so geht das!), wodurch man schnell zum Hauptfilm übergehen konnte.
Hellboy, also die Figur, überzeugt direkt von der ersten Minute an und strotzt nur so vor Coolness und trockenem Humor, wie es kaum ein Filmheld schafft. Der rote Muskelprotz mit der steinernen Faust liefert mehr coole Sprüche als im gesamten »Last Boy Scout« fallen - der für mich immerhin so etwas wie der Geysir an coolen Zitaten darstellt – und er schafft es sogar, das längst veraltete Wort »Kacke« wieder aufleben zu lassen und ihm einen gewissen Nachdruck zu verleihen. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass es das wohl häufigste Wort im Film ist.
Überhaupt überzeugen vor allem die Figuren – und das sowohl auf der Seite der Guten, als auch auf der bösen Seite. Neben Hellboy sind so ziemlich alle Guten cool und sympathisch, angefangen bei »Fischstäbchen«, über Liz bis hin zum alten Broom. Ja, sogar der Offizier in der Vorgeschichte, der das supertolle Wort »Moppelkotze« ausspuckt, war mir sympathisch. Und dann dieser krasse Ninja-Nazi, der sein Gesicht verstümmelt hat – der war ziemlich cool, muss ich sagen; definitiv interessanter als der Oberschurke Rasputin. Auf den finalen Schurken möchte ich lieber nicht eingehen, weil ich spätestens seit »Resident Evil: Extinction« eine Abneigung gegen Tentakel hege. Dennoch haben alle ihre individuellen und überaus interessanten Charaktere, was mit das prägendste Merkmal des Films ist.
Das andere wäre zweifelsohne der Humor. Wie schon gesagt, liefert Hellboy jede Menge cooler Sprüche, basierend auf trockenem Humor und aalglatten Kontern. Ohne H.B.‘s einmaligem Charakter wäre das schwer möglich, aber es ist auch genau diese seine gleichgültige, einzelgängerische Art, die ihm weitere Pluspunkte einräumen.
Der Film ist eine sehr überzeugende Comic-Verfilmung und überzeugt mit interessanten wie bizarren Figuren und sehr viel Humor. Hellboy selbst stellt einen recht innovativen Helden dar, der durch seine einmalige Art besonderes Interesse und wohl auch Gefallen weckt – so war es zumindest bei mir der Fall. Ein über sechzig Jahre altes Wesen, aus einer anderen Dimension, bei einem Menschen aufgewachsen und jetzt gegen Monster kämpfend, das dennoch sehr kindliche Züge an den Tag legt, die sich vor allem in seinem ausgeprägten Temperament zeigen. Die Story ist 08/15 Fantasy-Action und hat leider auch wenig bis gar keine Atmosphäre, aber da die positiven Punkte dennoch klar überwiegen und immer wieder nette Ideen auftauchen, hat man hier einen äußerst unterhaltsamen Film vorliegen, der definitiv besser ist als sein Nachfolger. Wie gut er im Enddefekt aber wirklich ist, fällt mir sehr schwer zu bestimmen…
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (Mimik fällt zumindest bei einigen Figuren weg, da sie komplett ohne ihr eigenes Gesicht spielen)
Plot: 4/10 (kein Knüller, aber immerhin tolle Figuren)
Effekte: 9/10 (die Action ist erste Sahne, das Makeup / die Kostüme besonders und auch die bizarren Monster)
Anspruch: 3/10 (man sollte nur aufpassen um keine coolen Sprüche zu verpassen)
Gesamteindruck: 8/10 (wenn auch eine sehr gute 8, aber eine 9 wäre einfach zu hoch gegriffen)
Link zur IMDb-Seite (6.8) (http://www.imdb.com/title/tt0167190/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi749142297/)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
22.10.2008, 11:54
Hellboy II – Die goldene Armee
http://www.videotreff-geisenheim.de/images/h/hellboy2.jpg
Laufzeit: ca. 117 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Ron Perlman, Selma Blair, Doug Jones
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 16. Oktober 2008
Inhalt:
Nachdem die Legende um die Goldene Armee jahrelang vergessen war, entschließt sich Prinz Nuada nun dafür, die mystische Welt gegen die der Menschen in den Krieg zu führen um ihr Bestehen zu sichern. Nur zu verständlich, dass Hellboy und seine Gefährten dagegen vorgehen.
Kritik:
Ich hatte sehr auf diesen Film gehofft und nach dem gestrigen Kinobesuch musste ich dann aber doch überlegen, ob er mir die 6,20 wert war. Ich hab den ersten Teil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7531267&#post7531267) unmittelbar vor dem Losfahren angeschaut und hatte so den direkten Vergleich klar vor Augen und es ist keinesfalls schwer zu erkennen, dass sich die beiden Werke deutlich unterscheiden – trotz gleicher Schauspieler und gleichem Regisseur. Guillermo hat nach »Pans Labyrinth« offensichtlich starkes Gefallen an bizarren Kreaturen und fantasievollen Geschichten entwickelt, die er sofort ins Drehbuch zu Hellboy II einbettete. Wie wirkungsvoll das nun geworden ist, sei dahingestellt, einen ziemlich krassen Kontrast zum Vorgänger (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7531267&#post7531267) stellt es aber definitiv dar.
Gleich zu Beginn hat mich die Teenager-Fassung von Hellboy leicht verstört – und das nicht nur, weil der Junge die Fratze vom MAD-Magazine hat. Angesichts Hellboys kindischer Charakterzüge sollte diese aufgedrehte, leicht zu begeisternde Art seiner jungen Version wohl passend wirken, tut’s aber irgendwie nicht. Nur gut, dass sich die Vorgeschichte, wie schon im Vorgänger, wieder kurz gehalten hat und es nicht dazu kam, dass er mir auf den Geist gehen konnte. Sehr interessant in eben jener Vorgeschichte fand ich übrigens die Darstellung der vorgelesenen Legende über die Goldene Armee. Diese kleinen, animierten Holzpüppchen machten deutlich, dass es sich um eine sehr alte Legende handelte und man keinerlei Vorstellung davon hatte, wie die Wesen wirklich aussahen, um dann im Verlauf des Films mit den sonderbaren Kostümen verwundern zu können.
Die Hauptgeschichte begann dann direkt in einer gänzlich unerwarteten Form und strotze nur so vor Fantasyelementen – und damit meine ich keine Dimensionstore oder schwarze Magier, wie im ersten Teil, sondern richtige Fantasy mit ungewöhnlichen Kreaturen, die man vielleicht bekommen würde, wenn man Herr der Ringe mit Star Wars mischt. Es hat mich schon etwas verwundert, dass es im Hellboy-Universum plötzlich um ein uraltes, elfenartiges Volk und eine vor Magie triefende Legende geht, aber man wollte ja nicht voreingenommen sein.
Diese Einstellung wandelte sich dann aber zunehmend zu schrumpfender Begeisterung, als die erste halbe Stunde sehr schleppend voranging und Hellboy nicht einen guten Spruch von sich gab zu einem Zeitpunkt, an dem er mich im ersten Teil bereits des Öfteren zum Lachen gebracht hatte. Immerhin wurde aber Abe eine größere Rolle zuteil, was klar zu befürworten ist und auch Liz überzeugt in ihrer selbstbewussteren Rolle als H.B.‘s Lebensgefährtin – diese fürs Umfeld höchst gefährliche Beziehung (bzw. die »besonders schlechten Tage«, wie Abe sie nannte) wurde anfänglich gut dargestellt, gleichzeitig wurde sich damit aber nicht lange aufgehalten. Das kann man sowohl positiv, als auch negativ betrachten, denke ich. Zum einen, hätte man sicher noch mehr daraus machen können (einen ähnlichen Nebenhandlungsstrang wie ich ihn im Review zu »Hellboy« erwähnt habe z.B.), zum anderen soll sich die Handlung ja nicht zu sehr mit Liebesbeziehungen aufhalten, was eher unpassend wäre – wie es in diesem Fall auch irgendwie bei Abe der Fall war.
Auch im weiteren Verlauf kommen nicht wirkliche gescheite Sprüche vom Protagonisten, er schafft es nicht mal mehr sein Lieblingswort »Kacke« überzeugend rüberzubringen. Zwei/drei Mal musste ich dennoch herzhaft lachen, wenn auch u.a. ausgelöst durch unbedeutende Nebenfiguren (das »Baby« auf dem Trollmarkt war einfach göttlich, ebenso Hellboys Kommentar zu Johann Krauss mit »Doppel-S«). Auf die ständige Action des Vorgängers, muss man auch eher verzichten. Es hat den Anschein, als hätte del Toro die Action größtenteils durch pure Fantasy ersetzt, ungeachtet der Tatsache, dass Hellboy eigentlich ein Actionheld ist.
Umso bildgewaltiger ist dieses Stück Filmkunst allerdings geworden, das muss ich zugeben. Die Riesenkreaturen – wenn auch stellenweise wieder mit Tentakeln (*schauder*) ausgestattet – sind sehr eindrucksvoll dargestellt und auch die Schauplätze sind sehr schön mit anzusehen, vor allem die aus der Fantasy-Ecke. Aber nicht nur die Riesenkreaturen sind gut entworfen, vor allem die normalen Abnormalen waren beeindruckend. Wenn ich so darüber nachdenke, erscheint mir die Stelle am Anfang, in der Abe und Manning durchs Hauptquartier an all den Monstern vorbeilaufen, irgendwie aus Men In Black kopiert… und wenn ich mich recht erinnere, lag in einem der vorbeiziehenden Räume auch ein Tentakelmonster auf dem Tisch. Ob del Toro wohl ein Krakentrauma zu verarbeiten hat? Wie dem auch sei, spätestens auf dem Trollmarkt bekommt man dann die volle Ladung fantasiereicher Kreaturen entgegen geschmettert in einer beträchtlichen Vielzahl und Variation. Ich hab zwar gesagt, dass einiges wie aus Herr der Ringe aussieht, anderes wie aus Star Wars und wo ich Men In Black gerade noch erwähnt hab, lassen sich sicher auch ein paar Parallelen finden, aber es gibt auch sehr viele Wesen, die völlig neuartig sind und überraschend gut wirken. Das sind in erster Linie diese großen, dürren Gestalten, meist mit ebenso langen, dürren Fingern und äußerst merkwürdigen Köpfen. Wer »Pans Labyrinth« gesehen und die Fantasy-Figuren daraus noch vor Augen hat, wird den Stil hier definitiv wiedererkennen. Aber selbst erwähntes Elfenvolk war sehr interessant dargestellt. Sie waren nicht etwa bildhübsche, menschenähnliche Wesen mit glänzendem Haar, sondern eher eine veredelte Form von mit dem T-Virus Infizierten im Endstadium vor der Verwandlung zum Zombie: Ungesunde Hautfarbe, deutliche Augenringe und merkwürdige Augen. Und so verhält es sich eigentlich mit allen Fantasy-Figuren, die in diesem Film auftauchen; sie sind sehr schön und ideenreich gestaltet und machen den größten Teil dessen aus, was den Film ausmacht.
Ich habe zwar auch gesagt, dass die Action durch Fantasy ersetzt wurde, was aber natürlich nicht heißt, dass es keine mehr gibt. Im Gegenteil, es gibt sogar einige sehr spannende Kämpfe, die wirklich schön mit anzusehen sind. Sei es der Kampf gegen den Waldelementar oder die finale Schlacht auf den sehr gut passenden Zahnrädern.
Ein sehr bildgewaltiger Film, der vor allem durch seine Optik in jeglicher Hinsicht schwer überzeugt, gleichzeitig aber Kürzungen in den Bereichen Action und – was mehr als schade ist – Humor verzeichnen muss. Man braucht nicht lange um zu merken, dass zwischen den beiden Teilen eine riesige Stillücke klafft (was mich angesichts desselben Regisseurs doch sehr verwundert) und auch wenn man beide Teile hintereinander schaut, fällt es einem schwer so einen Anschluss zu finden.
Trotz allem ist die Story deutlich im Niveau gestiegen – auch wenn eine derartig fantasylastige Geschichte, meiner Meinung nach nicht so Recht zu Hellboy passen will (mögen mich vielleicht die Comics vom Gegenteil überzeugen) und die neuen Figuren sind wieder ebenso interessant wie sympathisch – vor allem Hellboys neuer Vorgesetzter Johann Krauss (mit »Doppel-s« ;) ).
Als Film an sich würde er also, wie es so häufig der Fall ist, erheblich besser abschneiden, als unter den Gesichtspunkten einer Fortsetzung. Gut ist er aber allemal, auch wenn er gerade die Punkte eingebüßt hat, die den ersten Teil (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7531267&#post7531267) ausgemacht haben.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 6/10 (deutlich intelligenter als der des Vorgängers, aber irgendwie unpassend)
Effekte: 9/10 (bildgewaltiger Fantasy-Film)
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10 (hat leider die für einen Hellboy wichtigsten Punkte, Humor und Action, zu sehr verloren)
Link zur IMDb-Seite (7.6) (http://www.imdb.com/title/tt0411477/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1910571289/)
Harbinger
23.10.2008, 02:15
Silent Hill
http://gaygamer.net/images/pyramidhead.jpg
Kinostart: 11.05.2006
Regie: Christophe Gans
Genre: Horror/Drama
Darsteller: Radha Mitchell, Laurie Holden, Sean Bean
FSK: 16
Inhalt: Sharon schlafwandelt. Manchmal bis an den Rand einer Klippe. Das ist ungesund, also beschließt ihre Mutter Rose etwas dagegen zu unternehmen. Und da die Kleine während ihrer nächtlichen Ausflüge den Namen "Silent Hill" erwähnt, scheint das wohl der geeignete Ort zu sein, um Antworten auf die Frage zu suchen, was eigentlich los ist. Also packt Rose sich ihre Tochter, verfrachtet sie ins Auto und macht sich auf nach Silent Hill. Dort angekommen baut sie allerdings einen Unfall und als sie aus der Ohnmacht erwacht, die sie befiel, ist Sharon weg...
Kritik: Heute ist Mittwoch (eigentlich eher gestern, ist ja schon wieder nach zwölf... boah ist das wieder spät geworden, ich sollte schlafen gehen, morgen ist Uni, aber naja, ne, lieber doch nicht) und was tut der gute Count den lieben langen Mittwoch? Ja, er hängt auf The Escapist rum und drückt die ganze Zeit F5 in der Hoffnung, dass das neuste "Zero Punctuation (http://www.escapistmagazine.com/videos/view/zero-punctuation)"-Review (nein, ich werde für diese Werbung nicht bezahlt) endlich hochgeladen ist (ohne Scheiß, das tu ich tatsächlich seit einigen Wochen jeden Mittwoch). Heute (also gestern) dauerte es überraschend lang, bis Yatzeeh seine neuste Kreation online gestellt hatte. Worum ging's diesmal? Um "Silent Hill: Homecoming", den fünften Teil (err... ja, mindestens so sehr fünfter Teil, wie "Resident Evil 4" der vierte Teil ist, aber immerhin behauptet "Homecoming" nicht explizit Teil 5 zu sein...) des bekannten und beliebten Survival-Horror-Franchises "Silent Hill" (wer hätte es gedacht?). Im Zuge des Reviews kam Yatzeeh auch auf die Verfilmung zu sprechen (und bewertete sie, wenn ich mich recht entsinne, nicht wirklich gut) und irgendwie löste das etwas in mir aus, eine merkwürdige Form von Sehnsucht danach, mir den Streifen mal wieder anzuschauen. Gesagt, getan. Nachdem ich heute abend einen Kumpel zur Tür rausbefördert hatte, dem ich ein paar Minuten vorher noch Stühle, Fernseher und was weiß ich um die Ohren gehauen hatte (virtuell... Wrestling rockt) kramte ich in meiner Sammlung und suchte das schicke Doppel-DVD-Steelbook heraus, das ich damals, ziemlich direkt nach Verkaufsstart erworben hatte...
Es ist jetzt fast zweieinhalb Jahre her (um genau zu sein war es der Abend des 16. Mai 2006), dass ich "Silent Hill" zum ersten Mal im Kino gesehen habe und schon damals war ich relativ begeistert davon, was Regisseur Christophe Gans ("Pakt der Wölfe", "H.P. Lovecraft's Necronomicon") und sein Team aus der Vorlage gemacht haben. Wobei ich jetzt ganz klar dazu sagen muss, dass ich mit der Videospielvorlage nicht gerade vertraut bin. Ich hab den ersten Teil angespielt, aber er konnte mich nicht so sehr mitreißen, wie ich es mir erhofft hatte (im Gegensatz zu seinem Sequel, das meiner Meinung nach - und meine Meinung ist Gesetz, har har - das zweitbeste Videospiel seit Erfindung desselben ist). Die-Hard-Fans der Vorlage meckern ja ganz gerne, wie sehr Ganse es verkackte, weil er sich nicht strikt an den Plot und an die Welt von Silent Hill hielt. Also jetzt mal ein relativ allgemeiner Kommentar zur Adaption von Videospielen/Comics/Büchern/Serien/Actionfiguren (har har, ich freu mich auf "Tortured Souls: Animae Danatae"... Namen wie "The Scythe-Meister" sprechen da ja schon Bände): Hallo, geht's euch Fanatikern eigentlich noch gut? Worin liegt der Sinn einer Adaption, wenn jegliche künstlerische Freiheit gleich mit Verachtung gestraft wird? Was nützt denn bitte eine 1:1-Umsetzung von schon längst bekanntem Stoff? Zugegeben, "Sin City" hat das gemacht und sich damit relativ glänzend aus der Affäre gezogen, aber das ist eh kunstfreies Klischeekino ("Sin City"-Fans sollen das bitte nicht als Verunglimpfung auffassen, ich liebe den Film, aber Robert Rodriguez hat dazu nicht den geringsten Beitrag geleistet). Wer wirklich Kunst erschaffen will (und das sollten Filme doch hoffentlich sein), der kann nicht dreist kopieren.
Nachdem ich mir das von der Seele geschrieben habe, kommen wir doch mal zu dem, was unseren heutigen Streifen ausmacht... Ah ja, "Silent Hill"... Es ist schwer eine nähere Betrachtung zu dem Film zu verfassen, die ihm gerecht wird. Denn hier prallen Welten aufeinander. So muss ich mein Review eigentlich in zwei Unterpunkte gliedern. Also fangen wir mit dem ersten davon an: Was ist an "Silent Hill" filmisch dran?
Was dem Zuschauer gleich als erstes ins Auge springt ist die absolut makellose audiovisuelle Inszenierung aus dem Hause Christophe Gans. Die Bildsprache des Films ist absolut grandios, es gibt Shots, die einfach zum Niederknien schön sind, es gibt absolut brillante Effekte zu betrachten, wirklich wahr, hier sieht einfach alles toll aus. Dazu kommt dann die Musik aus dem Hause Akira Yamaoka (originalerweise für die Spiele komponiert kommt sie hier auch gut zum Einsatz), ergänzt durch Jeff Danna (komponierte unter anderem auch für "Der blutige Pfad Gottes (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4282109)", "Resident Evil: Apocalypse (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7404209)", und "Das perfekte Verbrechen"). Gemeinsam bauen diese beiden Komponente etwas wirklich nettes auf, nämlich: eine sehr eindringliche, dichte Atmosphäre, die dem Zuschauer von Zeit zu Zeit tatsächlich beinahe die Luft zum Atmen nimmt. Dabei ist die gar nicht immer nur bösartiger Natur, sondern hin und wieder auch so fragil, dass man, der man auf dem Sofa sitzt, gespannt inne hält, um bloß nix kaputt zu machen. Großartig, so eine gute Leistung sieht man nur selten in einem Film, ganz zu schweigen von einer Videospielverfilmung.
Diese Herkunft merkt man "Silent Hill" aber auch kaum an, wenn man es nicht weiß, wage ich einfach mal zu behaupten (die Probe auf's Exempel muss noch gemacht werden...), der Film hat einen sehr tighten, wirklich relativ gewöhnlich Horrorfilm-mäßigen Plot zu bieten, der trotzdem interessant genug ist, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Im Drehbuch verstecken sich aber auch die Schwachpunkte. Die Dialoge sind wahrlich größtenteils nicht das Gelbe vom Ei, hier wird hin und wieder so unnatürlich daher geredet, dass sich einem angehenden Literaten die Fußnägel hochrollen. Und der Name "Sharon" wird auch extrem überstrapaziert. Hin und wieder benehmen sich die Figuren dann auch so gloreich dumm, dass man sie theoretisch am liebsten würgen würde (auf dem Papier, das große "Aber" kommt später noch), desweiteren sind die Charaktere auch in etwa so flach wie Pappaufsteller. Und der komplette Plot um Roses Mann Christopher (der nur ins Drehbuch reingeschrieben wurde, weil die Produzenten ihr Okay nicht geben wollten, da in der ursprünglichen Skript-Fassung kein einziger Mann vorkam) ist auch mehr oder weniger Sinn- und Zwecklos, führt im Kreis und zieht den Film von Zeit zu Zeit etwas unangenehm.
Dem gegenüber sind auch die größtenteils sehr guten Schauspieler etwas hilflos. Radha Mitchell ("Mann unter Feuer", "Nicht auflegen", "Pitch Black") zieht sich dabei noch mit am Besten aus der Affäre, hat sogar ein paar wirklich starke Szenen. Sean Bean ("Herr der Ringe", "Equilibrium", "Ronin") - den ich persönlich extrem schätze - macht seine Sache auch gewohnt gut, kann aber einfach nicht darüber hinweg täuschen, dass seine Plotline wesentlich mehr Zeit und Raum eingeräumt bekommen hat, als nötig (oder gut) gewesen wäre. Ihm zur Seite steht Kim Coates (der hat tatsächlich den bösen langhaarigen Werwolf in "Skinwalkers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7180635)" gespielt, ich werd bekloppt...), der auch extrem abgebrüht agiert und dem ganzen Handlungsstrang sogar noch so etwas ähnliches wie eine Daseinsberechtigung verpasst. Die beiden sind ein nettes Gespann, aber naja, eigentlich hätte der Film sie trotzdem nicht gebraucht. Laurie Holden ("Der Nebel (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5344002)", "The Majestic") sieht gar nicht gut aus und hat auch Schwierigkeiten damit, dass ihre Figur etwas unterentwickelt ist, wirklich großartig ist eigentlich nur Deborah Kara Unger ("Payback (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4872293)", "The Salton Sea (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4088544)"), die jede Szene, in der sie auftritt, fest in der Hand hat. Sehr gelungene darbietung. Einen extremen Schwachpunkt gibt es aber auch noch und der ist Kinderdarstellerin Jodelle Ferland ("Tideland", "BloodRayne II"), die wirklich einfach nur grauenhaft ist. Ihre Rolle wird zum Glück größtenteils aus dem Skript heraus gehalten, aber wenn sie dann mal auftritt, dann verkackt sie gnadenlos jede wichtige Szene, was verdammt schade ist. Die deutsche Synchrofassung tritt dem auch noch mal gut in den Schritt, vor allem die "Enthüllungsszene" ist sehr verkorkst (ist sie aber auch in der Originalversion). Ehrenhalber muss übrigens noch Roberto Campanella erwähnt werden, der nicht nur die Choreographien für den Film entwarf sondern selbst noch Pyramid-Head spielte und ein paar der coolsten Szenen überhaupt für sich verbuchen kann, auch wenn seine Figur leider etwas kurz kam.
Choreographien wurden eben noch erwähnt, das ist nämlich sehr interessant, die ganzen Monster im Film wurden nicht computeranimiert, sondern allesamt von echten Menschen (größtenteils ausgebildete Tänzer/innen) gespielt, was dem Film einen extrem authentischen und sehr atmosphärischen Anstrich verpasst. Vor allem die Szene mit den Krankenschwestern ist extrem genial, wenn man mal darüber nachdenkt, dass das alles tatsächlich Menschen sind. Aber auch der Computer wurde reichlich bemüht, um beispielsweise die coolen Transformationsszenen zwischen Silent Hills zwei Daseinsebenen zu inszenieren, das sieht alles sehr cremig aus. Genau wie - ich erwähnte es vielleicht schon - der ganze Film. Die Kostüme sind toll, die CGI-Effekte auch, die Sets sowieso (die Stadt sieht so extrem genial aus, woah...) und Blood & Gore gibt es auch (das Ende ist vor allem heftig, da hätte die FSK auch einen roten Aufkleber drauf pappen können). Übrigens ergeht der Film sich absolut nicht in Jump-Scares, was ich ihm hoch anrechne. Heute bin ich kein einziges mal zusammengezuckt (sondern war nur von der Atmosphäre gefesselt), damals im Kino doch tatsächlich einmal, allerdings an der dümmsten Stelle überhaupt (Rose tappt durch eine dunkle Gasse und stößt laut scheppernd eine Mülltonne um... meine damalige Freundin, die im Kino neben mir saß, hat zurecht über meine Schreckhaftigkeit gegrinst).
So weit so gut, als Horrorfilm ist "Silent Hill" also ziemlich kompetent, wenn er auch hier und da etwas krankt, aber ich sagte oben ja bereits, dass man eigentlich anders an den Film herangehen müsste... Das ist mir heute (gestern... wann auch immer) wieder extrem aufgefallen, wie sehr es einem den Film versauen kann, wenn man, anstatt sich einfach mitreißen zu lassen, auf die handwerkliche Seite eines Films achtet, wenn man die Suspension of Disbelief ausschaltet und sich darüber ärgert, wie dumm die Leute auf der Leinwand sich doch verhalten, wenn man über schlecht geschriebene Dialoge nachdenkt... Das alles beinhaltet "Silent Hill" nämlich und noch viel mehr und es ist wohl nur bei wenigen anderen Filmen noch weniger zweckdienlich, sich darüber den Kopf zu zerbrechen ("Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)" und "Fight Club (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6138380)" kämen mir jetzt in den Sinn...). Denn...
"Silent Hill" ist so viel mehr als ein Film. Es ist eine moralische Dramatisierung, eine Allegorie, ein Konglomerat an fortgeführten Metaphern, das einfach so ist wie es ist, egal ob man sich jetzt darüber aufregt oder nicht. "Silent Hill" ist kein Ort (oder Film), bei dem der gesunde Menschenverstand oder die Grenzen der physischen Realität das Maß aller Dinge sind. Klar, man könnte sich darüber aufregen, wieso sich die Figuren teilweise echt dumm verhalten, oder man denkt einfach einen Augenblick lang darüber nach, wieso die Filmemacher diese Entscheidungen getroffen haben, denn wenn mir heute, beim dritten Anschauen des Films, eine Sache aufgefallen ist, dann das alles, was hier passiert, nötig ist, damit der Film seinen Punkt klarmachen kann. Natürlich, wenn man das Ganze jetzt auf Logik hin analysiert, dann stimmt da hinten und vorne was nicht, aber wenn man es einfach als gegeben akzeptiert (und nicht als einen schlecht geschriebenen Film, was "Silent Hill" definitiv ist... merkwürdig, eigenwillig, unklar geschrieben, auf jeden Fall, aber nicht schlecht), wenn man einsieht, dass die Filmemacher schon wusste, was sie da taten, dann funktioniert die Botschaft (oder besser gesagt "die Botschaften") schlicht und ergreifend...
Funktioniert ist ein gutes Stichwort, denn jetzt werden wieder die Fans ankommen und mir an den Kopf donnern, dass der Film sich nicht an die Realität der Videospielvorlange hält. Zugegeben, das tut er nicht hundert prozentig. Aber wie ich in der Einleitung schon schrieb, drauf geschissen. Ja, der Streifen funktioniert nicht wirklich als Teil des "Silent Hill"-Franchises, aber er funktioniert als geschlossene Einheit... Jetzt wird das Argument kommen, dass er dann doch bitte nicht den Namen in den Dreck ziehen soll, aber da halte ich dagegen mit der einfachen Behauptung: Es gibt kein "Silent Hill"-Franchise. Es gibt einen Haufen Videospiele, die den gleichen Titel tragen und rudimentär etwas miteinander zu tun haben, aber wenn eine Sache bei "Silent Hill" jemals festgelegt war, dann das absolut nichts festgelegt ist. Jeder Teil der Spielserie (zumindest die, die ich gespielt habe) hat sich von jedem anderen komplett unterschieden (was die Story und die "Realität" betrifft), also, ihr ewigen Besserwisser, Lauscher aufgesperrt...
Kommen wir zum Fazit: Als Horrorfilm betrachtet ist "Silent Hill" gut, vielleicht sogar sehr gut. Er schafft es eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen und eine relativ interessante Geschichte zu erzählen. Die Optik ist grandios, die musikalische Untermalung auch, hier und da wird Logik nicht ganz so groß geschrieben und Jodelle Ferland spielt scheiße. Was den Film aber zu etwas besonderem Macht ist sein tieferer Sinn, seine Präsenz abseits von dem, was ihn als Film auszeichnet. Hier steckt einfach mehr drin, als das Auge sieht. Klar krankt der Streifen dann immer noch an seinen drehbuchbedingten Problemen, aber sie sind einfach praktisch Wurscht. Leider kann man Ferlands großartigen Reinfall nicht so einfach wegdiskutieren...
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (alle relativ solide, Unger grandios, Ferland beschissen)
Plot: 07/10 (ich bin in der Theorie mit dem Plot nicht ganz glücklich, aber er ist eigentlich auch nur ein Medium, damit der Film seine Punkte klarmachen kann)
Effekte: 10/10 (einfach nur großartig, einer der optisch besten Filme, die es gibt)
Anspruch: 07/10 (die Moral des Films ist nicht klar ersichtlich und muss sich wohl jeder selbst erarbeiten, wenn er denn will, denn auch wenn man das außen vor lässt, ist der Film immer noch sehr gut)
Gesamtwertung: 09/10 (ich bin etwas unsicher bei der Wertung, während dem Schauen tendierte ich eher zu einer Acht aber bei der Rückbetrachtung kommt mir die Neun doch gerechtfertigter vor)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.5) (http://www.imdb.com/title/tt0384537/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=6ijBkKCudMc)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
23.10.2008, 22:21
Snakes On A Train
http://www.dreadcentral.com/img/interviews/f/snakesontrain.jpg
Laufzeit: ca. 87 Minuten
Genre: Horror
Regie: Peter Mervis
Darsteller: Julia Ruiz, Giovanni Bejarano, Alby Castro
Gesehen auf: Deutsch
DVD-Release: 5. Dezember 2007
Inhalt:
Alma wurde in Mexiko mit einem Maya-Fluch belegt und spuckt nun periodisch Schlangen aus, was nicht einmal ihr Medizinmann-Lebensgefährte stoppen kann. Die einzige Heilung scheint sein Onkel in Los Angeles zu versprechen, der eine lange Zugfahrt entfernt lebt…
Kritik:
Ich möchte mir an dieser Stelle lobend auf die Schulter klopfen. Unglaublich, dass ich es überstanden habe, so einen Film komplett anzuschauen. Das war so ziemlich die billigste Filmproduktion, die mir je unter gekommen ist – sogar »Schwarzfahrer« hat bestimmt mehr gekostet. Hier stimmte einfach überhaupt nichts… Aber Hauptsache wir klauen den Titel vom genialen »Snakes On A Plane«, und weil es sich so toll darauf reimt, machen wir Snakes On A »Train« daraus! Super! Lebt John Wayne eigentlich noch? Vielleicht kommt ja jemand auf die glorreiche Idee, den Film »Snakes On A Wayne« zu drehen – kann nur ein Bombenerfolg werden.
Schon allein das viel zu lange Intro, bis die Handlung überhaupt anfing, hat mich fast dazu veranlasst, auszuschalten. Als dann in total mieser Qualität und derart offensichtlicher Studioarbeit die Wüstenszene ins Bild kam mit den beiden Hauptdarstellern, wusste ich schon ziemlich genau, was auf mich zukam… aber weil mir der tolle Wortwitz mit John Wayne eingefallen war, musste ich den Film zu Ende gucken um ihn im Review zu verarbeiten.
Was, zum Teufel nochmal, sollte dieser ganze alberne Voodoo-Quatsch? Der Medizinmann-Typ labert ein paar fremdklingende, willkürlich ausgedachte Worte, bläst der Ollen mit seiner Friedenspfeife Rauch ins Gesicht und daraufhin spuckt sie grünen Glibber in der Konsistenz von Flubber und ebenso grüne Haribo-Würmer, die in der nächsten Einstellung, wenn sie auf den Boden tropfen, zu kleinen, lebenden Schlangen werden. Im weiteren Verlauf wachsen die Viecher dann auch noch, werden zu einer ganz anderen Spezies usw., aber das nur nebenbei – die Schlangen sind nämlich irgendwie auch nur nebenbei im Film vorhanden, was an dem grottenschlechten Drehbuch liegen mag.
Ich meine, was für ein Genie muss man sein um sich diese Story auszudenken? Ein Pärchen flüchtet aus Mexiko und will nach Los Angeles, weil die Frau von einem Maya-Fluch besessen ist und nur dort jemand lebt, der ihr helfen kann. Klar, in LA gibt es ja schließlich die Universitäten, die sich mit Schlangenspucken beschäftigen. Der einzige Weg ist ein Zug, der 16 Stunden nonstop von der Grenze bis in die Großstadt fährt und in dessen Lagerraum sie sich verstecken. Die Schlangen büchsen aus, fressen ein paar Passagiere, richten Chaos an, usw. usf.. Auch interessant fand ich, dass von einer Figur behauptet wurde, der Zug wäre unfassbar lang. Dann frage ich mich, warum man nicht ein paar Waggons abgekoppelt hat, weil es ja dummerweise nur gut 10 Passagiere gab – den Schaffner und Lokführer mitgezählt. Aber da sich ohnehin niemand von ihnen in einem Zug befunden hat, sondern in einem mehr als schwach modellierten Studio, tut das wohl weniger zur Sache.
Das schlimmste waren so ziemlich die Effekte. Von dem Splatter will ich gar nicht erst reden – erstens kam der ziemlich kurz und zweitens sah er viel amateurhafter aus als in jedem 70er Jahre Horrorfilm mit einem Spritzcherchen Blut. Alles wirkte wie das billige Plastikextra in der Micky Maus (für Erwachsene) um seine Eltern zu erschrecken… wie das Schlangenkotzen aussah, hab ich ja bereits zur Genüge beschrieben ohne allerdings auf den total veralteten, klischeehaften Schleim einzugehen. Wie lange ist grüner Schleim, der aus dem Körper ausgesondert wird, schon lächerlich? Seit es Farbfilme gibt und man ihn als grün erkennen kann? Wahrscheinlich um den Dreh.
Und dann noch die ganze Aufmachung des Zuges selbst – oh mein Gott. Es wurde etwas mit der Kamera gewackelt, damit der Eindruck von einem fahrenden Zug erweckt wurde und die fast undurchsichtigen Scheiben (ich vergaß, dass die Züge von Mexiko nach LA milchige Scheiben haben um ihre Passagiere vor dem Kulturschock zu bewahren) versteckten das Studio. Am lustigsten fand ich allerdings die durch jene Scheiben schwach zu erkennenden, vorbeiziehenden Lichter. Mal davon abgesehen, dass sie viel zu langsam für einen Zug vorbeizogen, handelte es sich wahrscheinlich um irgend so einen armen Typen, der mit einer Taschenlampe den ganzen Film über um die Zugattrape herumlaufen musste. Noch viel besser waren aber die Szenen an der Außenseite des Zuges. Nicht, dass es viele davon gegeben hätte, aber die pure Schwärze rundherum war schon ein Meisterwerk an Nachtillusion, das muss ich sagen. Dann folgten noch die Riesenschlangen, die angriffen. Die Kameramänner mussten immer eine Hand frei haben, weil sie mit der anderen den Plastikkopf einer Schlange vor die Linse halten mussten, damit es so wirkte, als würde eine Schlange auf den Darsteller vor der Kamera zukommen. Oh, und bevor ich’s vergesse: Vielleicht sollte man bei einem Film schon auf das Kunstblut vom selben Hersteller zurückgreifen, dann variiert die Farbe auch nicht so stark von grellrot zu fast schwarz.
Ungefähr genauso schlimm waren die Schauspieler selber. Gut, nicht mal Robert de Niro, Johnny Depp, Brad Pit und was weiß ich wer noch hätten aus solchen bescheidenen Rollen etwas machen können (so ziemlich jede Figur im Film war völlig überflüssig und diente nur dazu, den leeren Zug nicht ganz so leer aussehen zu lassen und mit sinnlosen, dämlichen Dialogen die Zeit zum ersehnten Ende zu verlängern, damit das Ganze doch noch als richtiger Film verkauft werden konnte), aber die paar Witzfiguren waren schon unterste Schublade. Hinzu kam ihre grauenhafte, deutsche Synchronisation. Nicht eine der Synchronstimmen passte, war in irgendeiner Form gut oder hatte jegliche Emotion in sich. Ich stelle sogar die Behauptung auf, dass drei Obdachlose ins Tonstudio geholt wurden, die für eine Flasche Whiskey (die sie während den Aufnahmen getrunken haben) das Sprechen aller Rollen übernommen haben. Vor allem das kleine, dicke Blag klang so dermaßen lächerlich, dass es fast schon lustig war – wenn der Rest nicht so absolut traurig wäre. Sie spricht, schreit und quängelt in derselben Tonlage und wird dadurch noch nerviger, als sie wohl gedacht war. Als der Plastikkopf in der Hand des Kameramanns sich an ihren Beinen hocharbeitete und das verschiedenfarbige Kunstblut herumspritzte, hab ich den Film erstmal gestoppt und bin feiern gegangen.
Als ich zurückkam und den Rest guckte, musste ich noch mehrere Seufzer von mir geben. Der erste schwere fiel beim Gesamtbild des Medizinmannes. Der Typ lief doch allen ernstes in einem Kartoffelsack mit Flicken darauf herum. Hallo? Nicht mal der ärmste Mexikaner würde in einem Kartoffelsack herumlaufen, geschweige denn diesen flicken. Und der zweite Seufzer, fast schon eher ein Verschlucker, war die Schlussanimation der Riesenschlange (wie die entstanden ist, will ich lieber gar nicht erst erwähnen…) – wahrscheinlich wurde so ziemlich alles an Budget dafür aufgespart. Das soll nicht heißen, dass sie in irgendeiner Form gut aussah – im Gegenteil, sie war genauso billig und unecht wie alles andere, nur wollte sie durch die plötzliche Computeranimation so gar nicht ins Gesamtbild passen… was dem Ganzen eine zusätzliche lächerliche Note verpasste.
Ich denke, ich muss hier nichts weiter ausführen um meinen Standpunkt hinsichtlich dieses Films klarzumachen… alles und jeder in diesem Streifen ist ein Witz und der größte von allen ist der Preis bei amazon dafür (20,99) – umgerechnet ungefähr das Budget, dass der Film zur Verfügung gehabt zu haben scheint. Wohl der schlechteste Film, den ich je gesehen habe – nach dem Toxic Avenger IV.
Bewertung:
Darsteller: 1/10
Plot: 2/10
Effekte: 2/10
Anspruch: 1/10 (da der Film keinen Sinn ergibt, hat er auch keinen Anspruch)
Gesamteindruck: 1/10 (wäre er 80 Minuten kürzer gewesen, hätte er vielleicht noch eine 2 bekommen)
Link zur IMDb-Seite (2.7) (http://www.imdb.com/title/tt0843873/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=gSDo-lgBBvs) (sehr gut zusammengeschnitten, sieht fast gar nicht so schlimm aus...)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
24.10.2008, 13:37
Love Vegas
http://www.example.com/1210752557love_vegas_big_a75.jpg
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Genre: Liebeskomödie
Regie: Tom Vaughan
Darsteller: Cameron Diaz, Ashton Cutcher
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 8. Mai 2008
Inhalt:
Joy wird von ihrem Mann verlassen, Jack von seinem Vater gefeuert – in Las Vegas treffen sie zusammen und heiraten im Suff. Eigentlich keine große Sache, würde Jack nicht am nächsten Morgen mit Joys Vierteldollar den Jackpot im Casino knacken und 3 Millionen Dollar gewinnen – die beide haben wollen. Im Prozess werden sie zu 6 Wochen Zwangsheirat verurteilt…
Kritik:
Definitiv neben »Wie werde ich ihn los in 10 Tagen?« - meiner Lieblingsbeziehungskomödie – einer der ganz Großen im Genre. Ich habe gestern sowohl viel, als auch äußerst laut gelacht, als ich ihn gesehen habe – und ich war noch nicht einmal von bewusstseinserweiternden Mitteln beeinflusst!
Vor allem Ashton Cutcher, den ich bereits in der Beziehungskomödie »Guess Who« gesehen habe, hat mich sehr überzeugt und sowohl sein Schauspielern, als auch die verkörperte Figur waren ausschlaggebend für den Humor des Films. Neben ihm sah sogar die weit erfahrenere (was natürlich nicht gleich besser heißt) Cameron Diaz eher schwach aus und obwohl sie wohl nicht die Topbesetzung für die Rolle war, harmonierten die zwei ziemlich gut miteinander.
Wobei von Harmonie, angesichts der Story, kaum die Rede sein kann. Die Geschichte ist in ihren Grundelementen wieder mal an das Beziehungskomödiengerüst gehalten und ähnelt in vielen Teilen auch dem oben erwähnten »Wie werde ich ihn los in 10 Tagen?«, was ich doch befürworten kann. Wobei, wenn ich es mir jetzt so recht überlege, ist die Idee mit dem Geld eher aus dem alten Genrekollegen »2 Mio. $ Trinkgeld« mit Nicolas Cage entnommen und neu aufgebaut worden.
Ich möchte an dieser Stelle allen abgeschreckten (wohl in erster Linie) Männern, die Komödien mögen, direkt ans Herz legen, sich von dem Titel »Beziehungskomödie« nicht abschrecken zu lassen. Natürlich wird er im Verlaufe des Films etwas schnulzig, das lässt sich nicht verhindern, aber der Großteil der Spielzeit besteht einfach nur aus dem äußerst genialen gegenseitigen Ärgern der Hauptfiguren. Beide versuchen den jeweils anderen auszustechen um über schmutzige Tricks an das ganze Geld heranzukommen oder viel mehr, um einander endlich loszuwerden. In gerade diesem Verlauf gibt es so dermaßen urkomische Einfälle und Gags, dass man nicht anders kann als laut loszulachen + Ashton Cutcher natürlich.
Es gibt eigentlich nicht viel mehr zu analysieren, da der Film eben sehr simpel aufgebaut ist und nichts Neues liefert, dafür aber überaus köstlich amüsiert und als meine Nr. 2 unter den Beziehungskomödien einsteigt. Sehr zu empfehlen.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (Diaz sieht gegen Cutcher schon ziemlich alt aus (wobei ich hier eher auf die Schauspielkunst anspiele), als Duo sind sie aber zufriedenstellend)
Plot: 6/10 (nichts Neues aber gespickt mit tollen Ideen)
Effekte: -/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 8/10
Link zur IMDb-Seite (5.8) (http://www.imdb.com/title/tt1033643/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi2092040473/)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
26.10.2008, 00:12
Für eine Handvoll Dollar
http://images-eu.amazon.com/images/P/B000A7DMUI.01.LZZZZZZZ.jpg
Laufzeit: ca. 90 Minuten
Genre: Western
Regie: Sergio Leone
Darsteller: Clint Eastwood, Gian Maria Volontè, Marianne Koch
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 5. März 1965
Inhalt:
Ein einsamer Cowboy taucht im mexikanischen Dorf San Miguel auf und macht sich, kaum dass er da ist, die Spannungen zwischen den zwei rivalisierenden Schmugglerbanden zunutze um seinen Profit herauszuschlagen.
Kritik:
Ich bin weiß Gott kein Westernfan; das ist einfach nicht mein Genre. »Butch Cassidy und Sundance Kid« zum Beispiel hat mir außergewöhnlich gut gefallen und rangiert recht weit oben in meiner Topliste, aber ansonsten hat mich das Gebiet bisher völlig kalt gelassen. Angesichts des Wirbels um »Für eine Handvoll Dollar«, dessen Grundstory für den Film »Last Man Standing« mit Bruce Willis wieder aufgegriffen wurde (nachdem der Erste mit der Idee Akira Kurosawa mit dem Samuraifilm »Yojimbo« (1961) war) entschloss ich mich die Chance heute aber zu nutzen und ihn mir mal zu Gemüte zu führen.
Ich bin ebenfalls kein Fan von Clint Eastwood, aber hier spielte er wirklich ausgezeichnet und die Rolle stellte zu Recht das Sprungbrett in seiner Karriere dar. Der lässig coole Einzelgänger, der durch die Gegend zieht um mit seinem Schießtalent und seiner Gerissenheit Geld machen will – höchst erfolgreich. Ich mag solche unberechenbaren Figuren ohnehin immer – also unberechenbar für die anderen Figuren im Film, für den Zuschauer agiert er doch eher vorhersehbar – die Geschäfte mit Seite A und B machen und dabei die deutliche Oberhand behalten, während beide Seiten nicht annähernd merken, wie sehr sie ausgetrickst werden. Wenn sie zudem dann noch durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind und immer einen coolen Spruch auf den Lippen haben, ist das Bild geradezu perfekt. Das trifft auf den Protagonisten Joe ganz gut zu, würde ich meinen. Obwohl er nicht unbedingt so wirklich der Gute ist, kommt er äußerst sympathisch rüber – als, neben dem Saloon-Besitzer Silvanito, Einziger. Der Bestatter hätte vielleicht auch noch einen positiven Eindruck hinterlassen, würde er nicht so eine abgrundtief nervende Synchronstimme haben, die ihn ziemlich gestört wirken lässt.
Die Story ist zwar gut, aber kann einen nicht mehr so Recht umwerfen. Nicht verwunderlich angesichts der ganzen Remakes, die im Laufe der Jahrzehnte in Umlauf gekommen sind. Wie schon gesagt, hält sie aufgrund ihrer Vorhersehbarkeit und den Genre-Klischees (das finale Duell auf der Hauptstraße z.B.) kaum bis keine Überraschungen bereit und kann ihren Unterhaltungswert eigentlich nur durch die verhältnismäßig kurze Spieldauer von anderthalb Stunden halten. Die Zielgenauigkeit der Schützen ist in vielen Fällen auch schon einfach nur abenteuerlich aber wohl unverzichtbar – wenn man aus beträchtlicher Entfernung auf Anhieb und ohne langes Zielen ein dünnes Seil durchschießen kann, grenzt das meiner Meinung nach schon ziemlich an Superkräfte. Und dass keine der Personen irgendeine Form von Tiefgang bekommen ist auch auffällig, allerdings wäre es auch überflüssig. Joe, als fremder Einzelkämpfer, basiert prinzipiell darauf, dass man nichts über ihn weiß, außer die paar zu erkennenden Charakterzüge und alle weiteren Figuren sind deutliche Nebensache. So kommt es aber auch, dass selbst Joes ärgster Gegenspieler Ramón uninteressant wirkt, was natürlich nicht sonderlich vorteilhaft ist.
Ansonsten sind wohl noch die Effekte zu nennen. Natürlich muss man im Hinterkopf behalten, dass der Film aus den 60ern stammt und da die Produzenten auf ihre Erstwahl an Schauspielern (u.a. Henry Fonda) verzichten mussten, lässt das auch auf ein relativ geringes Budget schließen. Jetzt ist es aber auch nicht gerade so, dass Western von ihren Spezialeffekten leben – solange eine Waffe peng macht und etwas Staub aufgewirbelt wird, stimmt meistens schon alles. Nun gibt es aber in diesem Film etwas aufwendigere Szenen, wie z.B. das Massaker am Fluss, bei denen sich ein fehlendes Budget durchaus bemerkbar machen kann. Wenn eine ganze Kavallerie unter Dauerbeschuss dahingerafft wird, wirkt es schon merkwürdig, wenn dabei so genau gezielt wird, dass kein einziges Pferd, aber ausnahmslos alle Soldaten getroffen werden. Dass man kein Blut sieht ist in einem Western auch nichts besonderes und hätte ich hier wahrscheinlich auch irgendwie als unpassend empfunden – demnach tritt hier also dieser A-Team-Effekt auf, indem alle niedergemäht werden, dabei aber nur Todesdrehungen und –fälle vollführen ohne Körperflüssigkeiten zu verlieren. Diese eine Szene sticht als besonders unpraktisch inszeniert hervor, beim Rest handelt es sich ausschließlich um unauffällige Kleinigkeiten, die kein Erwähnen wert sind.
Die Location ist immerhin ziemlich interessant und glaubwürdig aufgebaut, wenn ich das Dorf auch etwas arg klein geraten finde – selbst für ein Western-Dorf. Außerdem scheint die Gegend eine verflucht gute Akustik zu haben, da Joes Schüsse bei der Befreiung von Marisol innerhalb von vier Wänden bis ins Anwesen der Schurken dringt, die immerhin zu Pferd eine ganze Weile für die Strecke brauchen…
Nun, also… ein Western. Ich bin froh, dass er sich so kurz gehalten hat, was man von derart alten Filmen ja eher nicht gewohnt ist, da so immerhin keine wirklichen Durststrecken auftreten konnten. Die Spannung platzte nicht gerade, aber hielt sich auf einem annehmbaren Niveau, das den Unterhaltungswert stützte. Ich kann dem Film keinen Sonderstatus abgewinnen und ordne ihn eiskalt ins breite Mittelfeld der Filmgeschichte ein – endlich mal wieder, ohne jeglichen Zweifel an meiner Bewertung zu haben.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Eastwood spielt seine Rolle ziemlich gut, der Rest ist eher unauffällig)
Plot: 6/10 (simpel, vorhersehbar, aber gut genug um immer wieder aufgegriffen zu werden)
Effekte: 3/10 (Außer Rauch und Staub gibt es praktisch keine Effekte)
Anspruch: 4/10 (man muss keine große Aufmerksamkeit bekunden um mitzukommen, nur, wenn man Joes geschicktes Ausspielen der beiden Banden gegeneinander auskosten möchte)
Gesamteindruck: 7/10 (eher mit Tendenz nach unten als nach oben, aber im Grunde genommen eine glatte 7)
Link zur IMDb-Seite (8.0) (http://www.imdb.com/title/tt0058461/)
Die DVD bei Amazon
Trailer lasse auch ich aus, da er komischerweise das Ende des Films zeigt... oÔ
LorD AvengeR
26.10.2008, 13:25
Platoon
http://tf.org/images/covers/Platoon1986free.jpg
Laufzeit: ca. 115 Minuten
Genre: Antikriegsfilm
Regie: Oliver Stone
Darsteller: Tom Berenger, Willem Dafoe, Charlie Sheen
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 30. April 1987
Inhalt:
Chris Taylor meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst in Vietnam. Es dauert nicht lange, bis er seine Entscheidung bereits bereut und daran zweifelt, diese Zeit überhaupt durchzustehen. Die Umstände machen ihm und seinen Kollegen schwer zu schaffen und zudem ist er noch hin- und hergerissen, welchem seiner zwei Vorgesetzten er nacheifern soll.
Kritik:
Gestern war irgendwie mein Tag des Das-Genre-ist-eigentlich-nicht-mein-Ding-aber-ich-guck’s-mal-trotzdem, denn nach einem Western, habe ich mir auch noch einen Film mit der Thematik Krieg rausgesucht. Dieses Mal aber weniger aufgrund seines Rufes, sondern eher wegen dem phänomenalen Aufgebot an Darstellern: Charlie Sheen, Willem »grüner Kobold« Dafoe, Tom »Sniper« Berenger, Forest Whitaker, Johnny Depp, John C. »Dr. Cox« McGinley, Tony Todd und noch viele eher namenlose, aber dennoch bekannte Gesichter.
Ob der Film 4 Oscars verdient hat, darüber lässt sich wohl zweifelsohne streiten, aber der Oscar ist in meinen Augen ohnehin nicht mehr Auszeichnung, als eine gute Kritik in meiner Fernsehzeitung. Ich fand den Film jedenfalls gelungen und schön inszeniert, wenn auch nicht ganz ohne Schwachpunkte.
Etwas Skepsis bestand zu Beginn schon hinsichtlich Charlie Sheens. Der alte Spaßvogel, primär bekannt durch seine eher lustigen Rollen (»Two And A Half Men«, »Hot Shots«, »Scary Movie 3«), ,tritt in die Fußstapfen seines Vaters und spielt eine todernste Rolle als Vietnamsoldat? Ich habe nicht an seinem schauspielerischen Talent gezweifelt, sondern eher daran, wie er angesichts dieses Hintergrundes in der Rolle wirken wird. Die Befürchtungen waren aber völlig unbegründet, denn Sheen machte seine Sache verdammt gut und glaubwürdig. Mit Berenger und Dafoe konnte er nicht ganz mithalten, schlug sich aber tapfer. Überrascht hat mich Johnny Depp, der nach »A Nightmare on Elm Street« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5980638) in seinem wohl erst zweiten großen Film mitspielte. Mir klappte der Unterkiefer herunter, als ich seinen Namen (und den von Whitaker) im Vorspann las und ein weiteres Mal, als er mir erst zum Schluss ganz kurz ein Mal auffiel. Ich habe nicht besonders drauf geachtet, wann er endlich mal durchs Bild läuft, denn ich dachte mir, dass ich das Gesicht wohl prompt erkennen würde, aber offensichtlich ist er mir nicht mal aufgefallen, als er seinen Sprechpart hatte. In der zweiten Hälfte des Films erst, glaubte ich ihn an der Gitarre zu sehen und als mir der Umstand dann wieder einfiel, dass er auch mitspielte, sah ich ihn im Zustand erhöhter Aufmerksamkeit kurz darauf für etwa zwei Sekunden durchs Bild laufen. Und obwohl ich jetzt keine unbeträchtliche Anzahl von Zeilen für die Beschreibung seiner Rolle im Film verbraucht habe, erwähne ich hiermit, dass er im Zusammenhang mit dem Film eigentlich absolut nicht erwähnenswert ist.
Ansonsten fand ich die Story schon ziemlich gelungen. Die Amerikaner werden nicht als pure Helden dargestellt (weshalb es wohl auch fast neun Jahre dauerte, bis Stone Geldgeber für sein Projekt fand), sondern in erster Linie auch als die Bösen, die Unschuldige erschießen, Kinder bedrohen und Dörfer niederbrennen. Überhaupt ist der Kontrast zwischen den kaltblütigen und … ja, ich sage mal »vernünftigen« (auch wenn’s nicht wirklich das richtige Wort ist) Soldaten klasse dargestellt und personifiziert durch Barnes und Grodin (Berenger und Dafoe). Hinzu kommt Taylor (Sheen) in der Mitte, der in beiden Personen (bzw. Kriegsführungen) Vorbilder sieht und nicht so recht weiß, welches das richtige ist. Es erinnerte mich an den zuvor gesehenen »Für eine Handvoll Dollar« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7564962&#post7564962):
»Auf der einen Seite die Baxters, auf der anderen Seite die Rojos… und du mitten drin.«
Letzten Endes stellt er es selbst zwar so dar, als hätte er sich entschieden, sein Handeln spricht aber mehr für eine Mischung aus beiden Seiten, was ich ebenfalls interessant fand. Herbeigeführt wurde dies natürlich nicht nur durch die Unschlüssigkeit, zu welcher Seite er gehörte, sondern auch stark durch die harten Umstände des Krieges, die er in den Briefen an seine Großmutter beschreibt. Diese empfand ich als wohl größten Schwachpunkt des Films. Zum einen mutiert Taylor beim Schreiben urplötzlich zum Philosophen und seine Worte wirken überaus aufgesetzt und zum anderen erklärt er detailliert seine Gefühle und das Wandeln seines Charakters. Sicher, das ist eine gute Möglichkeit diesen Wandel zu zeigen, aber ich denke, dass es auch nicht schwer gewesen wäre, das nur in Bildern darzustellen und dem Zuschauer die Deutung zu überlassen.
Viel besser waren da schon die harten Umstände des Krieges im Dschungel umgesetzt. Während man in anderen Filmen die Soldaten einfach durch den Dschungel spazieren sieht, merkt man hier deutlich, dass der Schreiber der Geschichte (Stone selbst) aus Erfahrung erzählen kann. Immer wieder werden die zahlreichen Insekten gezeigt, die an den Soldaten hochkrabbelten und ihnen zusätzlich zusetzten und in Verbindung damit ist auch eine der stärksten Stellen des Films entstanden. Ich fand es wirklich toll inszeniert, als Taylor Wache hielt, mit den Insekten kämpfte und dann im nächsten Moment in völliger Stille das Klatschen im Dschungel hörte, als eine Hand ein Insekt auf einem Hals erschlug. Erneut völlige Stille, Anspannung, Zoom auf Taylors Augen… wahrhaft großartig gemacht. So gesehen ist wohl zumindest der Oscar für die beste Regie gerechtfertigt. Auch die auf dem Cover zu sehende, fast schon legendäre Szene mit den hochgerissenen Armen ist großartig dargestellt und nahegehend. Ja, in der Tat hat der Film ein paar prägende Bilder und war nicht zuletzt schließlich auch prägend für viele nachkommende Verfilmungen des Vietnamkriegs. Und auch dem Publikum schien die erste derart realistische Verfilmung des Krieges zu gefallen, da Platoon bis heute der erfolgreichste Film ist, der sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Es war ein mutiger Schritt, so einen Film zu drehen und er hat sich gelohnt.
»I think now, looking back, we did not fight the enemy; we fought ourselves. The enemy was in us.«
Ein gelungener Streifen also, der den Vietnamkrieg selbst aus Sicht der Amerikaner auf realistische Art und Weise darstellt, wie es nur aus Sicht eines Soldaten möglich sein konnte. Spitzenschauspieler, tolle, spannende Story, kluge Dialoge, gelungene Regie und nahegehende Bilder. Leute, mit Interesse am Vietnamkrieg, werden ihn wohl lieben, doch auch diejenigen wie ich, die mit dem Thema nicht viel am Hut haben und nur einen guten Film sehen wollen, sind hier gut bedient.
Bewertung:
Darsteller: 9/10 (Spitzendarsteller zuhauf, Sheen etwas schwächer als Berenger & Dafoe)
Plot: 8/10 (spannende Geschichte um die wahren Gefahren und Zustände im Krieg)
Effekte: 6/10 (die Explosionen bestanden nur aus Rauch und Funken und es war auch stellenweise etwas seltsam, mitten in der Nacht im Dschungel ein scheinwerferartiges Licht in der Ferne zu sehen…)
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 8/10 (für einen Nicht-Fan des Genres schon ne ziemlich gute Bewertung)
Link zur IMDb-Seite (8.2) (http://www.imdb.com/title/tt0091763/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2275148057/) (ziemlich genialer Trailer, wie ich finde)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
26.10.2008, 17:14
Tropic Thunder
http://www.collider.com/uploads/imageGallery/Tropic_Thunder/tropic_thunder_movie_poster_3_sheet_jack_black__robert_downey_jr._and_ben_stille r.jpg
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Genre: Actionkomödie
Regie: Ben Stiller
Darsteller: Ben Stiller, Robert Downey Jr., Jack Black
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 18. September 2008
Inhalt:
Nachdem die teuerste Szene in den Dreharbeiten zum Film »Tropic Thunder« fehlschlägt, wird beschlossen, die Schauspieler in der Realität auszusetzen und den Film so zu Ende zu drehen. Dumm nur, dass im Dschungel von Vietnam die Gefahren weiterhin herrschen und die Schauspieler keine Ahnung davon haben, dass alles real ist.
Kritik:
Zufälle gibt’s – gleich die Anfangsszene ist eine Hommage an »Platoon«.
Dumm nur, dass die beiden Filme sonst überhaupt nichts miteinander zu tun haben – außer vielleicht noch das Aufgebot an bekannten Schauspielern. Neben den zentralen Figuren Stiller, Downey Jr. und Black finden sich hier z.B. noch Nick Nolte, Matthew McConaughey und Tom Cruise in Nebenrollen. Retten konnte das den Film allerdings nicht.
Schade drum, denn die Idee ist so dämlich, dass sie irgendwo schon wieder an genial grenzt, nur die Story und Dialoge sind verdammt schlecht – aber was will man auch von einem Film erwarten, in dem Ben Stiller nicht nur mitspielt, sondern auch noch Regie führt und das Drehbuch geschrieben hat.
Immerhin hat es ein dickes Budget und so sehen zumindest die Effekte einwandfrei aus, seien es die zahlreichen Explosionen oder die paar Splattereffekte direkt in der Anfangsszene, die bereits alles in den Schatten stellen, was man im ganzen Film »Snakes On A Train« sehen konnte… Ich würde aber fast sagen, damit wäre alles Gute im Film bereits zusammengefasst.
Die Dialoge haben meine Erwartungen selbst für einen Ben Stiller Film weit unterstritten, da sie einfach allesamt niveaulos und vulgär sind. Gut, ich meine, das muss nichts heißen, ich kann schließlich auch über South Park lachen – hier sind sie aber eben einfach nur niveaulos und vulgär, nicht lustig oder etwas ähnliches. Es gibt auch außerhalb des Rahmens der Dialoge keine wirklich guten Gags. Ich habe in den über 100 Minuten vielleicht drei bis vier Mal gelacht - das aber immerhin gut über die ganze Länge aufgeteilt. Nicht einmal Robert Downey Jr. in der bizarren Rolle, die die Filmplakate versprachen, konnte mich zum Lachen bringen – ebenso Jack Black nicht.
Auch muss ich sagen, dass keiner von den Darstellern wirklich auffällig gut gespielt hat. Ben Stiller ist sowieso alles, außer Schauspieler, aber ich hätte auf jeden Fall Jack Black den Drogenabhängigen besser zugetraut und ich denke, dass auch Downey Jr. mehr aus seiner Rolle hätte machen können – ein von seinen Rollen besessener Schauspieler, der sich extra die Haut umpigmentieren lässt bietet zumindest in meinen Augen viel Spielraum für markante Schauspielereien. Überhaupt wirkt alles, als hätte es niemandem wirklich Spaß gemacht, geschweige denn, dass sich jemand besonders Mühe gegeben hätte. Dem zufolge gelingt es auch nicht wirklich, wie gewollt, Schauspieler zu parodieren.
Der Film wird nicht direkt langweilig, da ja immerhin genug Action enthalten ist und man darauf hofft, dass es irgendwo vielleicht doch noch bergauf geht, aber er ist definitiv nicht der Film, den man erwartet, wenn man davon hört, dass er »The Dark Knight« von Platz 1 der amerikanischen Kinocharts verdrängt hat. Ich finde ihn mehr schlecht als recht, wobei er mehr aus sich hätte machen können.
Übrigens ist mir aufgefallen, dass Nintendo für die Wii zunehmend Schleichwerbung in neuen Spielfilmen betreibt – erst in »Love Vegas« spielte Ashton Cutcher Wii Sports, hier tut es Matthew McConaughey (werden hier irgendwie Videospiele mit Frauentypen verbunden? Mich würden kommende Verkaufsstatistiken interessieren).
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (trotz der guten Besetzung überzeugt niemand so wirklich)
Plot: 3/10 (gute Idee, Story sinkt dann aber aufs Stiller-Niveau)
Effekte: 8/10 (immerhin das kann der Film von sich sagen)
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 5/10
Link zur IMDb-Seite (7.7) (http://www.imdb.com/title/tt0942385/fullcredits#cast)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3958898969/)
Harbinger
27.10.2008, 13:38
The Toxic Avenger
http://www.toxicshock.tv/interviews/lloyd_kaufman/toxic_avenger_movie_poster.jpg
Kinostart: 14.05.1987
Regie: Michael Herz, Lloyd Kaufman
Genre: Splatter/Komödie
Darsteller: Mitch Cohen, Andree Maranda, Pat Ryan
FSK: 18
Inhalt: Der Loser Melvin ist Putzmann im Tromaville Health Club und wird da von den reichen und schönen systematisch fertig gemacht. Als er auf der Flucht vor seinen Schmähern in ein Fass mit Giftmüll fällt, ändert sich das allerdings. Melvin verwandelt sich in ein sieben Fuß großes, ultrastarkes und sehr hässliches Monster, das fortan von seinen Instinkten dazu getrieben wird, böse Menschen zu liquidieren. Dabei kommen ihm der Nazi-Polizeichef und der korrupte Bürgermeister von Tromaville in die Quere.
Kritik: Nachdem ich am Wochenende in feucht-fröhlicher Runde ein zweites Mal den Jet-Li-Klopper "Fist of Legend" in Augenschein genommen hatte (der übrigens ziemlich gut ist, muss ich als bekennender Jet-Li-Verächter echt zugeben), war mir am gestrigen Abend mal wieder nach etwas anspruchsvollerer Unterhaltung. Kulturkino halt. Mindestens mal Arthouse, wenn nicht sogar gleich was in den Gefilden von Cronenberg oder Lynch. Wie gut, dass ich noch den "Toxic Avenger" hier herumliegen hatte, also fix in Marla eingeführt (langsam wird der Scherz alt), den guten Rotwein entkorkt (1,99€ bei Rewe... der Korkenzieher war teurer) und mit einem Glas voll ebendiesem auf die Couch gesetzt, um den heutigen Streifen zu goutieren...
Okay, ich hab die Zeit nicht gestoppt, bis ich mit einem "Fuck this" auf den Lippen den Rest Rotwein in einem Zug runterkippte und eine Dose Bier (guttes 5,0... 35 Cent beim Rewe) aus dem Eisfach holte, um sie zu öffnen und den Film in angemessenerer Gesellschaft weiterzuschauen. Ja, "The Toxic Avenger" ist wahrlich kein denkwürdiger Filmgenuss, sondern eigentlich eher anspruchsloses Gekloppe, das stellte Ponti ja in seinem Review (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4864300) zu dem Streifen bereits unmissverständlich heraus, trotzdem wissen wir ja alle, dass Ponti keine Ahnung von nix hat und an dieser Stelle mal wieder fachgerecht korrigiert werden muss, was ich jetzt gleich mal übernehme...
"The Toxic Avenger" ist ein dermaßen zahmer Vertreter jeder Zunft, in die er gesteckt werden könnte, dass man sich doch echt fragen muss, wieso so ein großer Aufriss um den Streifen gemacht wird und er seit Jahr und Tag in seiner ungeschnittenen Version auf dem Index steht. Für einen Splatterfilm ist er sehr harmlos geraten (mit einer Ausnahme, auf die ich aber noch komme), aber die größtenteils sehr comichafte Gewalt hält den Zuschauer über weite Strecken schon bei der Stange, entlockt ihm sogar den ein oder anderen Schmunzler. Für eine Superheldenparodie hingegen ist die Story zu generisch (wobei ich gestehen muss, dass der geniale "Darkman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4575116)" hier teilweise sehr stark abgeguckt hat) und sind die Witze viel zu zahnlos, das Drehbuchdepartment macht den selben Fehler wie "Botched (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7150099)" und denkt, dass ein Film ganz von alleine lustig werden würde. Failed, sag ich da mal, ein paar ordentliche Scherze hat Regisseur und Drehbuchautor Lloyd Kaufman (seines Zeichens Troma-Chef) schon reingefriemelt, aber die Gagdichte ist entsetzlich niedrig, vor allem in der sehr schwerfälligen ersten Hälfte. Glücklicherweise bleiben wir aber größtenteils auch vor unlustigem Fäkal- und Coitushumor verschont, was ich dem Film schon mal sehr hoch anrechne. So ist "Toxic Avenger" also ein harmloser Spaß für die ganze Familie?
Jain. Theoretisch schon, wenn man die paar relativ harmlosen Splatter-Sauereien (abgerissener Arm, mit Gewichten zerquetschter Schädel, Griff in die Eingeweide) und die mit dem Salzstreuer eingefügten Titten- und Sexszenen abzieht, aber es gibt eine Szene, die sich anschickt, das ganze Konstrukt des Films mit Füßen zu treten. Ich kann's dem Film jetzt eigentlich nicht so krass ankreiden, denn in der Originalversion fehlte dieser Teil, erst im Zuge der DVD-Veröffentlichung (da muss man ja bekanntermaßen jede Menge Unrated-Material mit draufpacken, um die Gorehounds anzuziehen...) wurde er wieder in den Film reingeschnippelt. Ich rede von der Szene am Anfang, als Bozo und seine Spießgesellen - eine fiese Mörderbande, die gerne Menschen überfährt und nebenbei auch noch die, die Melvin ins Giftfass treiben - ein radfahrendes Kind auf's Korn nehmen. Diese Szene ist einfach nur widerlich, ekelerrgend und jenseits jeglichen Geschmacks. Es geht mir nicht hauptsächlich darum, dass man hier explizit sieht, wie einem Kind der Schädel zermatscht wird, das ist nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Es geht mir um die komplette Inszenierung der Szene, die so ein perverses Vergnügen an sinnloser, brutaler, selbstzweckhafter Gewalt verdeutlicht, dass einem wahrlich schlecht werden kann und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und sage etwas, was man nur selten von mir hört: Jeder, der diese Szene gut fand oder mir sogar noch erzählen will, dass der Film ohne diesen Abschnitt nicht komplett wäre, der hat einen mächtigen Dachschaden und kann mich gerne mal kreuzweise. So eine miese Szene hab ich abseits der letzten Fulcis oder dem "Wizard of Gore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5854089)" nicht mehr gesehen...
Jetzt mag der eine oder andere ankommen und mir erzählen, dass man das alles ja nicht so ernst nehmen darf, weil der Film ja eine niedrig budgetierte Amateurproduktion ist und da halte ich ein ganz klares "Bullshit" dagegen. Ich hab vorher noch keinen anderen Troma-Film gesehen (außer "Cannibal! The Musical (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4007974)", wobei der ja nur von Troma lizensiert und nicht gedreht wurde), aber Low-Budget-Amateurproduktion this is not. Wir haben es mit einem waschechten stinknormalen B-Movie zu tun, das mit jeder Pore den Geist der achtziger atmet, nicht mit irgend einem trashigen Amateurscheiß. Und wer mit so einem Produkt an den Start geht, der hat bei mir auch den Amateurbonus verkackt, der muss es sich gefallen lassen, wenn ich mit derselben Latte messe, die ich auch an andere B-Filmchen anlege.
Egal, genug auf dieser ekelerregenden Szene rumgeritten, kommen wir lieber wieder zu den restlichen Production-Values des Films. Die Inszenierung aus dem Hause Lloyd Kaufman und Michael Herz (auch ein Troma-Regular, machte auch die ersten beiden Toxie-Sequels) kann man bestenfalls als "uninspiriert" bezeichnen. Die Sets sind mittelmäßig ausgeleuchtet, die Szenenbilder sind größtenteils durchschnittlich, die Kameraarbeit kann man nicht mal mit viel Fantasie so nennen. Hier hätte man noch einiges rausholen können, wenn man sich ein paar mehr Gedanken um die handwerkliche Seite des Films gemacht hätte, aber alles an Kreativität, was das Produktionsteam zu bieten hatte, wanderte wohl ins Effekt-Department.
Die sind dafür sehr gut ausgefallen, schicke Masken, gute Splattereffekte (mit Ausnahme des Einen, ihr wisst schon...), coole Sets, und und und. Auch hier sieht man dem Film wieder an, dass einiges an Geld vorhanden war, wenn beispielsweise am Ende die Armee aufgefahren wird oder was weiß ich. IMDB bestätigte meine Vermutung auch: Mindestens eine halbe Million steckte schon in dem Film drin. Sehr amateurhaft muss man sagen...
Das sind dafür die Darsteller, die sind nämlich fast durch die Bank grottenschlecht, was dem Film aber einen zusätzlichen Humormoment verleiht, den er dringend nötig hat. Vor allem Bösewicht Bozo, gespielt von Gary Schneider ("Class Of Nuke 'em High"), fand ich sehr genial. Mark Torgl ("Toxic Avenger 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4924738)"), der den Melvin spielt, ist hingegen einfach nur furchtbar. Nicht irgendwie lustig furchtbar sondern einfach nur scheiße, glücklicherweise verschwindet er bald von der Bildfläche und macht Platz für Mitch Cohen ("Clerks"), der vor Allem aufgrund seiner Größe sehr beeindruckend ist (obwohl der Kerl gerade mal so groß ist wie ich), aber auch sehr cool spielt. Der Gegensatz von Toxies Auftreten und seiner klaren Stimme ist übrigens auch sehr erheiternd. Ansonsten treibt die Darstellerriege sich wie gesagt im unteren Bereich der Skala herum, erheitert aber sehr stark durch ihre bloße Unfähigkeit. Immerhin ein paar ganz gutaussehende Damen konnte Kaufman für den Film gewinnen, die dann auch mal die Hüllen fallen lassen, wobei es mir eindeutig für einen Film diesen Kalibers zu wenig Nudity gab, aber okay...
Viel mehr bleibt eigentlich nicht mehr über den Film zu sagen, als...
Kommen wir zum Fazit: "The Toxic Avenger" ist ein ziemlich harmloses B-Movie, das an seiner mangelnden Gagdichte und einer geradezu ekelerregenden Szene krankt, die den sehr ordentlichen Eindruck des sonstigen Films wieder relativieren. Er macht stellenweise schon Spaß, aber im Großen und Ganzen reicht es nicht für viel mehr als eine leidlich lustige Superheldenparodie, die mit ein wenig technisch gutem Geschmodder punkten kann, für die meisten Splatterfans aber zu zahm sein dürfte. Nett, mehr nicht.
Einzelwertungen
Darsteller: 02/10 (amüsante Katastrophen)
Plot: 04/10 (nicht halb so trashig wie man meinen möchte, eigentlich eher sehr generisch)
Effekte: 07/10 (handwerklich schön gemacht, aber größtenteils etwas zahm)
Anspruch: 01/10 (Exploitation meets Parodie... hallo?)
Gesamtwertung: 06/10 (die eine Szene macht viel kaputt, auch ansonsten fehlt es einfach an Humor)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0090190/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=27E4Qfj7iEY)
LorD AvengeR
27.10.2008, 21:54
Slither – Voll auf den Schleim gegangen
http://z.about.com/d/movies/1/0/m/c/8/slitherposter.jpg
Laufzeit: ca. 91 Minuten
Genre: Horrorkomödie
Regie: James Gunn
Darsteller: Gregg Henry, Nathan Fillion, Elizabeth Banks
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 22. Juni 2006
Inhalt:
Ein Asteroid schlägt auf der Erde ein und entlässt ein ekliges Schleimmonster, das sogleich Besitz von einem Erdling ergreift. In seiner neuen Hülle sucht es nach weiteren Opfern in dem kleinen Nest, in dem es gelandet ist…
Kritik:
Ich habe nie zuvor von dem Film gehört, bis eine Freundin mir vor knapp zwei Stunden vorgeschlagen hat, ich solle ihn mir anschauen (zu ihrer Verteidigung ist zu sagen, dass sie ihn ebenfalls noch nicht gesehen hatte). Von dem tollen Zusatztitel »Voll auf den Schleim gegangen« (der nicht ganz so gut klingt wie der von »The Cook – Es ist hingerichtet«) und der imdb-Wertung über 5.0 ermutigt, tat ich also, wie mir geheißen.
Im Grunde genommen könnte ich dasselbe zu diesem Film schreiben, wie ich es zu »Arac Attack« tun könnte, da sich beide Streifen auf so ziemlich demselben Niveau bewegen. Es gibt sehr viele Parallelen, angefangen bei dem klischeebehafteten Anfang. Ein Meteorit fällt vom Himmel und ein todbringendes Alien kriecht daraus hervor – oh bitte. Das war zuletzt mit »Evolution« in irgendeiner Form innovativ. Bei »Arac Attack« war’s eben ein Fass mit radioaktivem Inhalt, das in einen Fluss rollte und zu Mutationen führte – dasselbe Spiel.
Ebenfalls im direkten Vergleich zu den Riesenspinnen ist die erste Hälfte ziemlich schleppend und macht kaum Spaß, geschweige denn Hoffnungen, noch einen passablen Film sehen zu können. Erst ungefähr zur Halbzeit fallen dann ein paar Sprüche, von denen einige sogar ziemlich amüsant sind und die träge Stimmung auflockern. Passend zu diesem Aufschwung folgen dann auch direkt noch ein paar herrliche, bizarr komische Bilder und die Action setzt ein. Von den Effekten her alles ziemlich gut, wobei es wohl nicht sonderlich anspruchsvoll ist, übergroße Alien-Blutegel darzustellen. Das Finale hingegen ist dann wieder ein bisschen enttäuschend, hinsichtlich dem »Independence Day« Effekt: Mach den Boss kalt und du bist die ganze Plage los. Es wird zwar gut dargestellt, dass im Grunde genommen alles ein Organismus ist und es läuft wohl auch darauf hinaus, dass dieser sich wieder vereint, doch so recht begeistern kann einen so etwas nicht wirklich. Zu allem Überfluss kommt dann auch noch so ein »John Rambo« Abspann! Ich hasse es, wenn die Credits anfangen und man den Protagonisten zehn Minuten dabei zusehen muss, wie sie eine Straße entlanglaufen und immer kleiner werden. So lange das Bild nicht schwarz wird, weiß ich nie, ob jetzt nicht doch vielleicht noch was kommt – schließlich hat »Love Vegas« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7550493&#post7550493) mich zuletzt mehrfach nach dem eigentlichen Ende des Films noch überrascht.
Schauspielerisch ist das Ganze auch besser als erwartet, denn zumindest Gregg Henry und Elizabeth Banks sind bekannte Gesichter. Vor allem Ersterer als großmäuliger Bürgermeister ist in meinen Augen klarer Sympathieträger. Er ist die lustigste und daher auch meine Lieblingsfigur im Film. Protagonist Bill gibt beizeiten auch immer einen trockenen Kommentar von sich, überzeugt aber einfach nicht als Held der Geschichte oder überhaupt als Schauspieler. Ich will nicht sagen, dass er schlecht gespielt hätte, aber er hat einfach nicht das Zeug zu einem Schauspieler – ich hab beispielsweise jetzt schon sein Gesicht vergessen, was für jemanden in seinem Beruf verheerend ist. Banks war auch nicht so dermaßen auffällig, abgesehen vielleicht von der einen Szene, in der sie einen der Blutegel-Zombies massakriert – die war wirklich unterhaltsam. Sonderlich viel oder guten Splatter muss man bei »Slither« aber nicht erwarten, das sei gesagt; er ist auch viel mehr Actionkomödie als Splatter oder Horror, obgleich ich mindestens zwei Male ziemlich aufgeschreckt bin.
Ansonsten gibt es so ein paar Punkte, die mich am Drehbuch stören. Wieso sind alle Fenster im Haus auf, sodass die Blutegel problemlos hereinkriechen und ihr Werk vollbringen können? Wieso sagt Bill beim Durchsuchen des Waldes noch, sie sollen zusammenbleiben, nur damit alle in der nächsten Szene schon wieder allein herumlaufen? Wieso tritt niemand die Türen einfach auf, obwohl es viel einfacher wäre, als sie Stück für Stück aufzuhacken? Wieso wird Starla nicht wie jeder andere Mensch direkt infiziert, sondern scheint noch erst irgendeinem Ritual unterzogen zu werden (ihr Mann scheint ja wohl nicht mehr viel für sie übrig zu haben und wollte sie auch vorher schon zu einer der seinen machen)? Und wieso zum Geier sind überall die Leitungen tot und das Licht aus? Ich steh nicht auf solche gekünstelte Horroratmosphäre…
Jedenfalls ein Film, ziemlich genau wie »Arac Attack« - nett anzusehen, ein Mal, mit viel Abstand dazwischen vielleicht auch ein zweites Mal, aber nichts, dass Geld wert wäre oder mehr als ein Lückenfüller sein könnte.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (gut aber nicht sehr überzeugend)
Plot: 4/10 (klischeebehaftet, schleppende erste Hälfte und Logikfehler)
Effekte: 8/10 (sieht alles ziemlich nett aus)
Anspruch: 3/10 (man kann sofort erahnen, wer diese Geschichte überleben wird)
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDb-Seite (6.6) (http://www.imdb.com/title/tt0439815/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi4018667801/) (der Trailer zeigt schon die besten Szenen und der Typ am Anfang sieht aus wie der Toxic Avenger^^)
Die DVD bei Amazon
Harbinger
30.10.2008, 21:04
Angsthasen
http://www.moviesection.de/v3/img/datenbank/angsthasen1.jpg
DVD-Start: 25.07.2008
Regie: Franziska Buch
Genre: Komödie/Drama/Liebesfilm
Darsteller: Edgar Selge, Nina Kunzendorf, Uwe Ochsenknecht
FSK: 12
Inhalt: Adrian Zumbusch ist um die 50, arbeitet bei einer Versicherungsgesellschaft und ist Hypochonder und Paranoiker wie er im Buche steht. Alles macht ihm Angst, so weigert er sich sogar, in die Scheidung von seiner Frau einzuwilligen, weil er Angst hat, alleine zu sein. Bis zu dem Tag, an dem ihm seine Ärztin mitteilt, dass er Leukämie hat und in spätestens sechs Monaten sterben wird. Schlagartig ändert Adrian sein Leben...
Kritik: Normalerweise bin ich ja kein großer Fernseh-Schauer, weil mich das Programm anödet, weil eh nur Scheiße läuft, weil die Werbung nervt, was weiß ich. Allerdings laß ich vor einiger Zeit in der Fernsehzeitung von dem Film "Angsthasen" und er interessierte mich nicht gerade knapp, denn eins war mir klar: "Mit so einem Drehbuch was falsch zu machen wird echt schwer." Wie gut, dass der Ausstrahlungstag des Films auf einen Mittwoch fiel, denn mittwochs treib ich mich bedingt durch Bandproben des öfteren noch in meiner alten Heimat, um genau zu sein bei meinen Eltern herum und da hab ich eben kaum was um mir die Zeit zu vertreiben, außer ein halb kaputtes Super Nintendo und eben einen Fernseher. Da fällt es nicht so schwer, sich an das Fernsehprogramm zu halten und sich anderthalb Stunden vor die Flimmerkiste zu setzen, denn dann hab ich nichts Gefühl, dass ich irgend welche Verpflichtungen erfüllen müsste oder wenigstens erreichbar sein müsste (denn das bin ich eh nicht, har har). Gesagt, getan. Ich pflanzte also um 21.45 Uhr meinen Hintern auf die Couch und harrte der Dinge, die da kommen sollten...
Um mal eins vorweg zu nehmen: Wenn man ein Drehbuch hat, mit dem man theoretisch nichts falsch machen kann, dann heißt das nicht, dass man's nicht wenigstens versuchen kann. Und das Duo bestehend aus Drehbuchautor Ulrich Limmer (schrieb auch "Schtonk!", "Rennschwein Rudi Rüssel" und die beiden "Das Sams"-Filme) und Regisseuse (Sexismus, hehe) Franziska Buch (inszenierte auch - haltet euch fest - "Heimliche Liebe - Der Schüler und die Postbotin"... ich liebe deutsche TV-Film-Titel) war auch auf dem besten Weg dazu, quasi alles falsch zu machen, was man falsch machen kann. Ist glücklicherweise nicht passiert, aber naja... haarscharf. Das liegt vor allem daran (ich sprach das in letzter Zeit schon öfter an, zum Bleistift bei "Das Traumdate (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7412915)"), dass man den Film mal wieder auf eine Fernsehkompatible Länge bringen musste und die 90 Minuten sind einfach 'ne gute halbe Stunde zu kurz. Mit einem zwei Stunden Vehikel wäre man hier wesentlich besser gefahren.
Dabei fängt eigentlich alles nett an. Wir kriegen unseren Protagonisten Adrian Zumbusch vorgestellt, der wirklich völlig kaputt ist, allerdings von Edgar Selge ("Rossini", "Das Experiment"... diesmal mein ich aber den deutschen) so sympathisch und so gut gespielt wird, dass man nicht anders kann, als den Zwangsneurotiker schon nach wenigen Minuten ins Herz zu schließen. Etwa zwanzig Minuten schauen wir ihm bei seinem Tagesablauf zu, der ihn hin und wieder vor schier unlösbare Probleme stellt, denen er mit eher unorthodoxen Methoden zu Leibe rückt (Daumen vs. Klotür, hehe), danach kriegt er die schicksalhafte Botschaft übermittelt. Und innerhalb von wenigen Minuten sackt der Drive, das Tempo ganz kräftig ab und man muss sich fragen, wieso man eigentlich noch zuschaut. Adrian macht keine deprimierte Phase durch, in der er Gott verflucht, dass er schon das Zeitliche segnen muss, oder irgend was in der Art. Keine tiefe Depression, keine Charakterszene, Adrian ist sofort und auf der Stelle tierisch happy, dass er bald den Löffel abgeben muss. Es ist zwar irgendwo logisch (sein Leben war echt scheiße), aber es nimmt dem Ganzen irgendwie den Wind aus den Segeln. Den versucht es aber gleich wieder reinzupusten, denn etwa anderthalb Szenen später bandelt unser Protagonist mit seiner Ärztin an, was theoretisch ja ganz nett für die Story ist, aber einmal mehr muss ich sagen: Leute, baut das weiter aus. Wieso Adrian der Alten plötzlich an die Wäsche will ist so unsagbar schwammig und unmotiviert... Und wieso er nach grob geschätzt fünf Minuten Erfolg damit hat ebenso. An der Stelle hätte ich am liebsten meinen Schädel gegen die Wand gedonnert, denn ich war mir sicher, dass Limmer und Buch alle guten Ansätze ihres Drehbuchs gerade zum Teufel gejagt hätten.
Glücklicherweise relativiert sich das dann wieder, denn ab dem Zeitpunkt, in dem Adrian und seine Ärztin sich ein Paar nennen geht das Ganze wieder steil bergauf. Die Story bekommt endlich das, was sie dringend nötig hatte: Tiefgang, Tragik, eine tatsächliche Auseinandersetzung mit dem Thema des nahenden Todes (wow, das waren jetzt viele T-s). Alles natürlich noch humoristisch aufbereitet, aber doch sehr authentisch, den guten Darstellern sei Dank. Zeitweise fühlte ich mich etwas an die Will-Ferell-Dramödie "Schräger als Fiktion" (sehr geiler Film) erinnert, aber der Film wurde nie zum platten Plagiat und wenn man sich von guten großen Vorbildern inspirieren lässt, dann ist da ja nix Falsches dran. Naja, wie auch immer, von dem Augenblick an leistet der Film sich auch keine Klopser mehr, obwohl doch alles sehr vorhersehbar ist, aber ja mei, was erwartet der geneigte Filmschauer denn? Es ist einfach eine manchmal lustige, manchmal dramatische, manchmal traurige und manchmal nachdenkliche kleine Geschichte, die auf jeden Fall zu Herzen geht, Vorhersehbarkeit mal bei Seite gelassen.
Ganz Perfekt ist das Skript aber dennoch nicht, hier wurde teilweise etwas zu gedankenlos gearbeitet. So werden einige Subplots eingeführt, die absolut keine Bewandnis haben, Figuren eingeführt, die für die Story absolut vernachlässigbar wären und die dementsprechend irgendwann sang- und klanglos aus derselben verschwinden. Vor allem die Figur von Adrians Sekretärin ist - um es nett zu sagen - so überflüssig wie ein Kropf, wird aber vorgestellt, als wäre sie mindestens mal sein Love-Interrest, wenn nicht sogar Gott. Und was es mit Katjas ominöser Beziehungsunfähigkeit auf sich hatte... Nun, der Film schweigt und genießt. Ihr versteht, was ich meine?
Jetzt sind wir aber endlich mit dem leidigen Gemeckere durch, denn abgesehen von diesen Schwachpunkten ist "Angsthasen" absolut makellos. Die darstellerischen Leistungen sind dabei auf einem sehr hohen Niveau. Edgar Selge würdigte ich ja bereits, er ist aber auch zu gut und trägt den ganzen Streifen mit seiner Screenpräsenz und seiner Pointensicherheit. An seiner Seite sieht man Nina Kunzendorf ("Hochzeitstag" - ein Kurzfilm, der sich auf der "Shocking Shorts Vol. 1"-DVD befindet... war allerdings nicht so sonderlich gut), die seine Ärztin Katja spielt und das auch sehr sympathisch und facettenreich. Nichts zu meckern hier. Auch Uwe Ochsenknecht ("Fußball ist unser Leben", "Die Bluthochzeit") hat man schon in wesentlich schlechteren Rollen erlebt, er wirkt zwar etwas unterfordert, aber keineswegs deplaziert. Erwähnenswert ist noch Jürgen Hentsch ("Kaliber Deluxe (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4148238)") in einer kleinen, aber nichtsdestotrotz tragenden Rolle. Auch hier alles im grünen Bereich.
Effekttechnisch ist bei so einem Film natürlich nicht viel zu holen, es gibt ein paar weniger gelungene Bluebox-Aufnahmen, zwei ganz ordentlich inszenierte Flugzeugabstürze und eine sehr coole Explosionsszene, alles mehr oder weniger nett aber für das Gelingen des Films beileibe nicht nötig. Auch die Witze zünden größtenteils und sind auf sehr angenehmem Niveau, Coitus- und Fäkal-Witzeleien sucht man hier vergebens, erfrischend. Und was alles andere betrifft: "Angsthasen" funktioniert. Nach der kurzen Durststrecke im zweiten Viertel läuft das Ding wie am Schnürchen und ist teilweise so nahegehend, dass man ihm auch seine negativen Aspekte mühelos verzeiht. Und das macht einen wirklich guten Film aus.
Kommen wir zum Fazit: Ich bin ja jetzt nicht so der Experte für deutsche TV-Produktionen, aber "Angsthasen" ist ein ganz exzellenter Vertreter seines Metiers. Nach einer kurzen Durststrecke liefert der Film dem Zuschauer ein sehr tiefgreifendes, nahegehendes Portrait eines Todkranken und seiner Umgebung und zeichnet dabei noch einer etwas überstürzte aber nichts desto trotz schöne Liebesgeschichte. Mit etwas mehr Laufzeit hätte man da noch einiges rausholen können, aber auch so ist der Film eine wahre Wonne für jeden Freund solcher Thematiken. Die DVD wird gekauft.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (Selge, Kunzendorf und Hentsch sind großartig und auch sonst kann man nicht meckern)
Plot: 06/10 (nett, wenn auch zu vorhersehbar und mit zu vielen ärgerlichen losen Storyenden)
Effekte: 04/10 (diejenigen, die man zu sehen bekommt, sind relativ nett, aber auch absolut nichts weltbewegendes, zum Glück auch völlig schnuppe)
Anspruch: 06/10 (über seine ernsthafte Botschaft vergisst der Film glücklicherweise eins nicht: zu unterhalten)
Gesamtwertung: 08/10 (sehr schöner Film)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0) (http://www.imdb.com/title/tt1099925/)
Keinen Trailer gefunden
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
30.10.2008, 21:23
Mrs. Doubtfire
http://images.amazon.com/images/P/630558365X.01._SCLZZZZZZZ_.jpg
Laufzeit: ca. 120 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Chris Columbus (hat der nicht Amerika entdeckt?)
Darsteller: Robin Williams, Pierce Brosnan, Sally Field
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 27. Januar 1994
Inhalt:
Daniel hat einen sehr eigenwilligen Charakter und kann sich nie sehr lange in einem Job halten, liebt dafür aber seine Kinder über alles. Als er allerdings eine überzogene Feier für seinen Sohn gibt, reißt seiner Frau der Geduldsfaden und sie lässt sich scheiden. Daniel darf seine Kinder fortan nur noch ein Mal die Woche sehen. Da ihm das aber nicht reicht, gibt der talentierte Schauspieler sich als Hausmädchen aus…
Kritik:
Einer der Filme meiner Kindheit, die ich seither auch nicht mehr gesehen hatte. Im Gegensatz zu »Hook« ist dieser allerdings keinesfalls enttäuscht. Im Gegenteil, ich frage mich sogar, wie ich den Film als Rotzlöffel gut finden konnte angesichts der ganzen guten Gags, die ich damals wahrscheinlich noch nicht mal annähernd verstanden hab.
Wie man schon in »Good Morning, Vietnam« erleben durfte, ist Robin Williams so etwas wie der weiße Eddie Murphy hinsichtlich seines Mundwerkes und hier zeigt er mal wieder sein volles Können. Dieses Mal geht es weniger darum minutenlang ohne Luft zu holen im Schnellvorlauf zu reden, sondern mehr ums Stimmenverstellen, was er ebenfalls großartig drauf zu haben scheint (ich kann das in diesem Fall nur von der deutschen Synchronstimme sagen, die einiges an Arbeit zu leisten hatte). Und ich spiele hierbei nicht einmal auf die Stimme von Euphegenia Doubtfire an, die wirklich beachtlich gut verstellt ist, sondern viel mehr auf die kleineren Sprecheinlagen. Die Stellen im Büro der Sachbearbeiterin oder im Filmstudio sind wirklich große Klasse. Überhaupt spielt Williams so gut, wie man es ihm nachspricht. Zwar handelt es sich um eine Rolle mit ruhigem Gemüt, wo ich den aufgedrehten Radiomoderator aus »Good Morning, Vietnam« doch vorziehe, aber die hat er auch irgendwie drauf und sie passt auch zu ihm. Vor allem unter der Maske der Doubtfire, wo er im Grunde genommen fast nur seine Augen hat, um etwas rüberzubringen, merkt man deutlich was gerade dargestellt wird – sehr gut sogar.
Auch über die restlichen Darsteller lässt sich nicht klagen. Pierce Brosnan hat als reicher Geschäftsmann ohnehin eine Rolle, die ihm auf den Leib geschneidert ist und Sally Field spielt die hysterische, überforderte Mutter und Ehefrau auch ganz passabel – obgleich sie mir definitiv nicht sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Die Kinder, die ohnehin nie große Auftritte haben, lassen sich auch ansehen und es ist ein ungeheurer Spaß sich über die lispelnde Mara Wilson (»Matilda«) lustig zu machen. »Iss geh ssnell die Treppen rauff!« Ansonsten muss ich aber sagen, dass sie von allen dreien als deutlich jüngste auch am deutlich besten gespielt hat.
Die Story ist natürlich erste Sahne und Grundlage für »Big Mamas Haus«. Ein Mann, der sich mit jeder Menge Gummi und entsprechenden Klamotten freiwillig als Frau ausgibt und das auch noch aufs Schärfste zu verstecken versucht. Nun, »aufs Schärfste« ist vielleicht etwas übertrieben, da Daniel seine Stärken in Bezug auf die Kinder auch überaus deutlich auf Mrs. Doubtfire überträgt, aber daraus resultieren auch wieder ziemlich komische Situationen: Eine alte Frau in Strickjacke, die wie in ihren besten Jahren Fußball spielt, mit dem Staubsauger tanzt oder Luftgitarre spielt.
Natürlich treten auch erhebliche Probleme mit der Verkleidung auf, die der Humor des Films schamlos in den verschiedensten Situationen ausnutzt. Besonders schön ist immer der Unterschied zwischen den beiden Charakteren derselben Figur dargestellt, wenn Daniel hin und her switchen muss und die Darstellung, wie der jeweils andere Charakter Einfluss auf den anderen auswirkt.
Am Tollsten ist natürlich die damit verbundene Moral am Ende. Ein Mann, der sich augenscheinlich in das Gegenteil seiner selbst verwandelt um die Fehler wieder auszubügeln, die er mit seiner eigenen Persönlichkeit begangen hat und die doch immer eigentlich derart offensichtlich und überaus einfach zu lösen gewesen wären. Frei nach dem missachteten Motto »Wem du’s heute kannst besorgen…« äh, ihr wisst schon… muss er seine aufgeschobenen Fehler nun unter größtem Aufwand bereinigen, indem er sogar diejenigen belügen muss, für die er das Alles eigentlich tut. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber wenn man die betreffenden Szenen am Ende des Films sieht, dann sollte man einfach wissen, was ich meine und was mich so begeistert hat.
Natürlich überzeugt nicht nur das Ende, sondern auch die recht langen zwei Stunden sind insgesamt mit unterhaltsamen Stellen gespickt, die das Anschauen nicht langweilig werden lassen. Besonders hervorzuheben sind die in Beiläufigkeit versteckten Gags, die dem unaufmerksamen Zuschauer sicher entgehen (»Das kalte Fleisch erinnert mich an meinen Mann«), weil sie einfach so dermaßen unauffällig in die Dialoge mit eingebaut sind und Doubtfires ruhige, geschwätzige Art sowieso nicht zulässt, dass die guten Sprüche wie man es meist gewohnt ist betont werden und hervorstechen. Hinzu kommen die genialen Unterredungen über Daniel selbst, in denen er/sie stets den/die wissende/n Unwissende/n mimt und die versteckten Eifersuchtsattacken gegenüber Pierce Brosnans Figur.
Definitiv eine von Williams besten Rollen und Filmen und eine klasse Komödie, deren Anspruch man nicht unterschätzen sollte.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (Robin Williams fährt schwere Geschütze auf und auch der Rest ist annehmbar)
Plot: 7/10 (sehr schöne, damals innovative Geschichte mit Moral)
Effekte: 9/10 (das Makeup ist wirklich große Klasse und Williams ist weniger dahinter zu erkennen als Martin Lawrence hinter der Big Mama Fassade)
Anspruch: 6/10 (eine lockere Komödie mit dennoch einer ganzen Reihe versteckter Gags, die Aufpassen erfordern)
Gesamteindruck: 8/10
Link zur IMDb-Seite (6.6) (http://www.imdb.com/title/tt0107614/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2564882713/)
Die DVD bei Amazon
Stirb Langsam 4.0 (Recut)
http://www.forumla.de/attachments/filmforum/2286d1179829546-stirb-langsam-4-0-live-free-die-hard-b000l22ws0.01._ss500_sclzzzzzzz_v49510189_.jpg
Name: Stirb Langsam 4.0 Recut
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Action / Komödie
Regie: Len Wiseman
Darsteller: Bruce Willis, Justin Long, Timothy Olyphant
FSK: 16
Laufzeit: 123 min.
Inhalt:
Eine Gruppe von Terroristen erledigt einige Hacker, die für diese Codes für ein Virus geschrieben haben, das sie benötigen um einen Cyberterroanschlag auf die USA zu verüben. Doch gerade als sie den letzten Hacker erledigen wollen, klopft bei dem John McClane an die Tür, der ihn für das FBI abholen soll und gleich die Anzahl der Terroristen um drei weniger macht…
Meinung:
Die zwei wichtigsten Sachen gleich einmal vorweg: Mein Review bezieht sich auf die Recut-Version von Stirb Langsam 4.0. Im Gegensatz zu anderen, nach dem Release der normalen Fassungen veröffentlichten Filmen, handelt es sich hierbei jedoch nicht um einen verlängerten Film wie etwa bei „Kingdom of Heaven“, der in der DC auf einmal um 40min. länger ist, sondern einfach nur um einen blutigeren Film. Jep, ganz genau, blutiger. Denn das ist das wesentlichste Merkmal der Recut-Version. Wer die Vorgänger kennt und im Kino war, wird es wohl als einen der größten Kritikpunkte genannt haben, dass in der Kinofassung von „Stirb Langsam 4.0“ eigentlich kein Tropfen Blut herumgespritzt ist, obwohl munter Leute erschossen wurde, womit die 20.15 – Fassung von Teil 3 blutiger war, als die Kinofassung von Teil 4. Lediglich Bruce Willis durfte sich mit Kunstblut beschmieren, nachdem er aus einem fahrenden Auto gesprungen ist. Das hat man in dieser Fassung – nebst nicht mehr vorhandener Dialogzensur, weshalb Willis jetzt öfter böööse Wörter sagen darf- geändert und ganz nebenbei auch noch gleich zu Beginn das Geräusch eines brechenden Genicks eingefügt, womit man jetzt auch definitiv weiß, dass McClane den Franzosen endgültig erledigt hat.
Einige werden sich jetzt fragen, warum ich das hier erwähne, denn ein wenig Blut hier und ein wenig Blut dort (leider für die Ventilatoren-Szene zum Schluss immer noch zu wenig Blut…) kann doch nicht so wichtig sein und gleich ein Fünkchen mehr Spaß machen. Nun, doch, zwar würde die blutlose Fassung im Endeffekt auf dieselbe Gesamtwertung kommen, aber meiner Meinung nach ist die Recut-Version einfach deswegen minimal besser, auch wenn es den momentanen Preisunterschied definitiv nicht rechtfertigt.
Zweitens, an alle die glauben mit „Stirb Langsam 4.0“ einen würdigen Nachfolger der „Die Hard (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4779054)“-Serie zu finden und das, und zwar ganz genau nur das, sehen wollen: Lasst es. Denn abgesehen von dem „Stirb Langsam“-im Titel, behaupte ich mal, hat Teil 4 mit seinen 3 Vorgängern wirklich kaum Ähnlichkeiten. Klar, John McClane ist wieder da und erschießt wieder Leute, nur ist der John McClane in Teil 4 einfach nicht ganz derselbe, wie er es davor war. Die Figur ist in Teil 4 mehr so eine typische, coole Bruce Willis Rolle geworden, der böse Leute abknallt und dabei immer einen coolen Spruch von sich gibt. Doch es ist nicht nur die Figur an sich, die nicht mehr in das Schema der alten „Stirb Langsam“- Filme passt. In Teil 4 fährt McClane mit Autos durch Räume, benutzt selbiges um damit Helikopter abzuschießen oder fällt auf Jets, um dann von ihnen abzuspringen ehe sie explodieren und rutscht dann ein steiles Straßenstück hinunter, während hinter ihm alles in Feuer aufgeht. Das was in den Vorgängern im ganzen Film vielleicht einmal passiert ist, gehört hier zu den Standardmethoden (zum Beispiel als McClane mit Zeus in „Stirb Langsam – Jetzt erst recht (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5214466)“ mit dem Auto von der Brücke runterfährt, oder in „Stirb Langsam 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4835647)“ sich per Schleudersitz aus einem Flugzeug katapultiert, da in diesem sich mittlerweile ein paar Granaten angehäuft haben, die da von Terroristen reingeworfen wurden).
„Stirb Langsam 4.0“ ist im Prinzip das was man von einem Film mit diesem Titel erwarten würde, würde man die Vorgänger nicht kennen. Es vergehen kaum 10 Minuten, ohne dass wieder irgendetwas explodiert, Kugeln durch die Luft fliegen und irgendwer im ganzen Mittendrin noch Flüche von sich gibt. Wer sich damit abfinden kann eben keinen neuen „richtigen Stirb Langsam“-Film zu sehen, wird durch die grandios inszenierten Actionszenen jedoch von der ersten bis zur letzten Minute prächtig unterhalten.
Lediglich etwas störend, sind eine Handvoll Sprüche von Bruce Willis, als er etwa mit dem Auto auf den Helikopter zurast (der bereits auf das Auto schießt, obwohl es in dem Winkel eigentlich nicht möglich wäre…) und dabei in etwa folgendes von sich gibt: „Die Karre brennt. Das kann nicht gut sein“. Solche Sätzen kommen immerhin nur noch 1-2 Mal vor, aber ich fand sie leider einfach nur bescheuert, denn dass das Auto brennt kann sowieso jeder sehen und Aussagen wie „Jetzt dürften auch die Nachbarn wach sein“ (wobei die vielleicht in der Recut-Version sogar fehlt) wirken einfach nur idiotisch.
Aber was soll’s, denn was die paar schlechten Sprüche schlecht machen, biegt der tolle Humor wieder hin. Szenen wie etwa die, wo Matt die Frau dazu bringt das Auto zu starten oder situationsbedingte Ereignisse wie etwa beim Gespräch an der Tür sind einfach herrlich, stumpfen aber beim mehrmaligen Sehen leider etwas ab (was in meiner Gesamtwertung auch zu einem Punkt Abzug führt).
Wenn es also schon viel Action gibt, müssen auch die Effekte passen und das tun sie verdammt gut. Wenn was explodiert, dann explodiert es auch richtig und es gibt keine Szene im Film, wo man die Effekte wirklich kritisieren könnte, da hat man wirklich ganze Arbeit geleistet.
Auch schauspielerisch schaut es sehr gut aus. Wie ich bereits schrieb, ist McClane dieses Mal eher eine typische coole Bruce Willis-Rolle, weshalb ich mir auch mehr zu seiner Leistung erspare, der Mann rockt einfach nur. Ebenfalls sehr überzeugend als Hauptrolle ist auch Justin Long, der die Figur des Matt Farrells wirklich gut verkörpert. Auch die Nebendarsteller können sich sehen lassen. Cliff Curtis überzeugt als Agent Bowman und die größtenteils eher unbekannten Darsteller, die als Söldner für die Terroristen agieren (lediglich Cyril Raffaelli war mir von „Banlieue 13 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6738510)“ bekannt), kommen unglaublich cool rüber und haben bei mir das Image von Franzosen um einiges verbessert. Fraglich ist für mich nur die Leistung von Timothy Olyphant. Irgendwie passt seine Mimik zwar gut in die Rolle des Thomas Gabriel, der von seiner Sache vollkommen überzeugt ist, auf der anderen Seite sieht es aber trotzdem irgendwie komisch aus (Welch wortgewandte Begründung).
Hinter den ganzen Explosionen und coolen Sprüchen verbirgt sich dann noch die gesellschaftskritische Aussage, wie abhängig wir alle eigentlich heutzutage von Technik und Computern geworden sind, aber das wirft "Stirb Langsam 4.0" nur so am Rande ein, so dass man es kaum beachtet, der Film ist durch und durch ein Actionfilm.
Als kleine Anmerkung zum Schluss: Wie sich’s für eine Fortsetzung einer bekannten Filmreihe gehört, deren letzter Teil schon länger zurückliegt, gibt’s aus in Teil 4 der „Stirb Langsam“-Reihe eine Anspielung auf Teil 1, wie sie auch etwa im neuen „Indiana Jones“- Film mit dem kurzen Erscheinen der Bundeslade gab. So stellt sich einer der FBI-Agenten nämlich als Agent Johnson vor, woraufhin McClane etwas verunsichert wiederholt „Agent Johnson?“.Wer „Stirb Langsam (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4779054)“ gesehen hat, wird die Anspielung verstehen.
Fazit: Für Leute die unbedingt einen würdigen Nachfolger der „Stirb Langsam“-Reihe sehen wollen, empfiehlt es sich um diesen Film einen weiten Bogen zu machen. Hier explodiert mehr und es passieren mehr unrealistische Action-Szenen in diesem einen Film, als in den 3 „Stirb Langsam“ davor. Wer aber einfach nur perfekt unterhalten werden will und einen Film sehen will, der die Bezeichnung Actionfilm ohne wenn und aber zweifellos verdient, der kann mit „Stirb Langsam 4.0“ absolut nichts falsch machen. Der Film rockt einfach nur und das die vollen 2 Stunden Laufzeit lang. Für Action-Fans ein Must-See.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Bruce Willis sowieso gut, der Rest weiß auch zu überzeugen)
Effekte: 09 /10 (Gibt absolut nichts daran auszusetzen und in der Recut-Version gibt’s dann ja sogar Blut )
Plot: 06/10 (Gute Idee für einen Actionfilm, mehr aber auch schon nicht)
Anspruch: 05/10 (Vielleicht etwas gesellschaftskritisch, aber das war’s schon)
Gesamteindruck: 08 /10 (Der Film ist einfach perfekte Unterhaltung, für Action-Fans ein Muss und alle die ihn noch nicht gesehen haben dürfen für's erste Anschauen, sogar noch einen Punkt dazurechnen)
imdb 7.6 (http://www.imdb.com/title/tt0337978/ )
DVD bei Amazon
DVD bei Amazon (Recut Version)
DVD bei Amazon (Special Edition)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=5klvVyI9jn4)
LorD AvengeR
02.11.2008, 12:27
King Of Queens Season 3
http://www.sf.tv/sfshop/images/kingofqueens_season3_dvd.jpg
Laufzeit: ca. 577 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Eine Sitcom um das Ehepaar Doug und Carrie und letzterer Schwiegervater Arthur, die immer wieder in problematische Alltagssituationen schlittern.
Kritik:
Obgleich diese Season von den Ideen her ziemlich geile Ideen hat, wenn nicht sogar die geilsten der ganzen Serie, bin ich eher unzufrieden. Gelacht habe ich deutlich weniger, als in beiden vorigen Staffeln und die Episoden, die ich als meine Favoriten in Erinnerung hatte, stellten sich als eher lahm heraus.
Als da wären, allen voran, die Paintball-Schlacht (»Kampf der Giganten«). Ich hatte es immer als so genial in Erinnerung und als ich es jetzt erneut gesehen habe nach ein paar Jahren, war ich ziemlich überrascht wie unlustig die Folge doch eigentlich ist. Nicht einmal die Szene gegen Schluss, in der Doug seine Hähnchen rettet, kam sonderlich gut rüber – irgendwie hatte ich das auch in Zeitlupe im Kopf, was erheblich cooler gekommen wäre. Natürlich gibt’s dann auch noch den legendären »Doug und Carrie«-Song (»Der Ohrwurm«), der einem als Fan der Serie wahrscheinlich immer im Gedächtnis bleiben wird und der auch immer wieder gut ankommt, obgleich als einer der wenigen guten Gags in dieser Folge. Als dann auch noch die Vergangenheit des Paars beleuchtet wurde, erweckte die Staffel in mir den Eindruck, als wenn die fehlenden Gags durch Wechseln des Settings ausgeglichen werden wollten. Immer öfter tauchen hier nämlich neue Settings auf und rücken die gewohnten (Haus, IPS-Lager, Garage) etwas zur Seite. Natürlich wäre das nicht sonderlich schlimm, wenn es denn etwas bringen würde, aber sonderlich inspiriert konnten die Schreiber davon offensichtlich nicht werden.
Außerdem stört mich etwas der Fehler in der »Gesamt-Story«, wenn man von so etwas in einer Sitcom überhaupt sprechen kann. Nachdem die Nachbarn Sackskys in der vorigen Staffel ihr Haus verlassen hatten, nachdem sie Doug betrogen und um ein kleines Vermögen gebracht hatten, sind sie nun wieder da und alles ist so dargestellt, als wäre nie etwas gewesen (»Schwimmende Nachbarn«). Überhaupt ist es überflüssig, das nervige Nachbarpaar wieder einzubringen, da sie auch für den Zuschauer – oder zumindest für mich – nur nervig sind und nicht wirklich unterhalten können.
Immerhin ist die Doppelfolge zum Schluss wieder etwas dramatisch (weit mehr als in der ersten Staffel), was ich in der zweiten Staffel ziemlich vermisst hatte. Im Grunde genommen braucht eine Sitcom so etwas nicht, andererseits verleiht es dem Ganzen eine realistische Note und zeigt nicht immer nur das lustige Leben. Und im Übrigen finde ich auch, dass selbst eine Sitcom ein rundes, interessantes Staffelende braucht und nicht aufhören soll, wie jede andere Episode auch. Man soll merken, dass es jetzt zu Ende ist, weil etwas Besonderes passiert ist.
Alles in allem also wieder etwas schlechter als die Staffel davor, weil versucht wurde den Humor durch häufigere und außergewöhnlichere Setting-Wechsel zu ersetzen ohne den nötigen Witz hineinzulegen. Es gibt wieder einige gute bis sehr gute Gags und ziemlich geniale Szenen, sowie definitiv einige markante Episoden, die so ziemlich jedem beim Stichwort »King Of Queens« einfallen werden, aber angesichts der Gagdichte, die man bisher gewohnt war, ist alles viel zu rar.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (sind immer noch genial, aber mir fehlt etwas das Zusammenspiel und auch Arthur wurde etwas Wind aus den Segeln genommen)
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
03.11.2008, 21:20
Wer früher stirbt ist länger tot
http://kinomorgen.de/dateien/12129.c.jpg
Kinostart: 17.08.2006
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Genre: Komödie/Drama
Darsteller: Markus Krojer, Fritz Karl, Jule Ronstedt
FSK: 6
Inhalt: Dem elfjährigen Sebastian wird von seinem großen Bruder eingeredet, dass er Schuld am Tod der gemeinsamen Mutter wäre und dafür wohl nach dem Tod ins Fegefeuer kommt. Das gefällt dem Jungen so gar nicht, also setzt er alles daran, der angedrohten Strafe zu entgehen.
Kritik: Das deutsche Unterhaltungskino ist tot. Was viele schon seit Jahrzehnten hinter vorgehaltener Hand mauscheln, manifestiert sich in diesem unseren dritten Jahrtausend auf schmerzhafteste Art und Weise in mehr oder minder gut gefüllten Kinosälen. Nach Comedy-Katastrophen wie den beiden "7 Zwerge"-Filmen scheint das Schicksal der teutonischen Kinokomödie endgültig besiedelt. Aber hier ist er, unser strahlender Held in schimmernder Rüstung, der junge, dynamische Bayer Marcus H. Rosenmüller, Regisseur von solchen Perlen wie der "Balko"-Folge "Ein Bulle im Frauenknast" (I shit you not...), der gegen den schlechten Geschmack antritt, um den Corpus der deutschen Komödie aus ihrem Grab zu holen und zu reanimieren... Ob das gelingt?
Die Antwort darauf gebe ich jetzt mal in einer Metapher... Zur Exhumierung des Toten erschien Kollege Rosenmüller leider so Hackenstramm, dass er Unten nicht mehr von Oben unterscheiden konnte und sich mit einer Spitzhacke daran machte, den Körper aus dem ewigen Ruhebett zu holen. Mehrere versehentliche Penetrationen der Leiche durch die Spitze des Instruments später hatte unser Recke ihn endlich freigelegt, den Toten, den er zu reanimieren gedachte. Allerdings gewann der Alkohol ein weiteres Mal die Oberhand und mit dem Spaten mit der Aufschrift "Wer früher stirbt ist länger tot" buddelte Rosenmüller den Leichnam sofort wieder ein, etwa zwölf Meter tief, mit dem Gesicht nach unten, zur Feier des Tages urinierte er danach noch lachend auf das unmarkierte Grab und ging seiner Wege. Und genau das durfte ich mir am Samstag abend im Fernsehn anschauen... Naja, nicht genau das. Aber... ich denke ihr versteht den Gedanken...
Ja, so erlebte ich den vorgestrigen Abend mit ausgerenktem Unterkiefer ob der Dinge, die sich da vor mir auf dem Fernseher meiner Großeltern abspielten. Dabei ist gar nicht mal alles... eh... Kacke was danach riecht. Das Drehbuch, das "Wer früher stirbt ist länger tot" den Rücken stärkt, hat nämlich tatsächlich einige Stärken zu bieten. Einige der Situationen, in die Sebastian sich und andere Menschen bringt, sind wirklich sehr skuril und schwarzhumorig. Leider Gottes scheint Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion Rosenmüller nach dem Erdenken dieser großartigen Situationen so erschöpft gewesen zu sein, dass ihm auf die Frage "Wie lösen wir diese Situation jetzt halbwegs unterhaltsam wieder auf" absolut nichts einfiel und er sich mit einem "Ich muss weg" von dannen stahl. So wird beinahe ausnahmslos jeder gute Einfall, jede Pointe, jede böse Idee, die der Film hatte, wuchtig gegen die Wand gefahren, da ihre jeweilige Auflösung so vorhersehbar ist, dass der Zuschauer sie schon während dem ersten Anschauen quasi live mitdiktieren kann. Kurzum: Mit treffendem Humor ist hier nicht viel. Klar, der eine oder andere Gag zieht, aber die sind stark in der Minderheit.
Auf der Haben-Seite kann der Film sich desweiteren eine sehr ansprechende Inszenierung ans Revers heften. Ein paar Kamerafahrten sind schick, genau wie die Kulissen und einige der abgedrehteren Ideen. In Szene gesetzt wurde das Ding stark und auch die Darsteller ziehen da mit. Jungschauspieler Markus Krojer (war seine erste Rolle) ist relativ überzeugend, auch sein Filmvater Fritz Karl ("Die Nacht, in der ganz ehrlich überhaupt niemand Sex hatte") macht eigentlich alles richtig, hat Screenpräsenz, spielt überzeugend. Jule Ronstedt ("Angsthasen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7604852)") bietet nicht nur was für's Auge, sondern zieht da locker mit. Das ganze Darstellerensemble ist bis in die Nebenrollen mit mindestens mal sehr soliden Akteuren besetzt. Nützt aber von daher nichts, dass dem Zuschauer die wichtigste dargestellte Figur, nämlich Sebastian, egaler kaum sein könnte, der ist nämlich einfach nur ein strunzdämliches Rotzblag, das so einen tumben Mist abzieht, dass das Wort "Fremdschämen" eine ganz neue Bedeutung bekommt. Und nachdem die Komödien-Seite des Films sich schon aufgrund seiner Gag-Armut ins Koma prügelte, kann so auch der Dramen-Aspekt nicht mehr punkten, denn mal ehrlich, was sollen mich die total dämlichen Taten eines elfjährigen Rotzblags jucken, das ich lieber heute als morgen ins Fegefeuer wünsche?
Kurz haben wir uns heute gefasst, ich bin nämlich tatsächlich schon am Ende, denn viel mehr gibt es zu diesem Film nicht zu sagen, also...
Kommen wir zum Fazit: "Wer früher stirbt ist länger tot" ist ziemlich katastrophal ausgefallen. Nicht lustig genug für eine Komödie, nicht dramatisch genug für ein Drama, für eine bitterböse Satire zu zahn- und harmlos und viel zu uninspiriert. Trostpunkte fährt der Film sich für gute Darsteller, eine ordentliche Inszenierung und ein paar tatsächlich treffende Witze ein, aber alles in allem kommt bei dem Versuch die deutsche Komödie zu reanimieren ein sehr hässliches Monstrum bei rum.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (durchweg sehr stark)
Plot: 04/10 (ein paar ganz nette Einfälle hat der Film, aber mehr auch nicht)
Effekte: 05/10 (die Szenen des jüngsten Gerichts sind ganz cool)
Anspruch: 02/10 (teilweise so dermaßen dumm, dass Kopfschmerzen vorprogrammiert sind)
Gesamtwertung: 03/10 (grandioser Reinfall für Rosenmüller, lustig ist anders)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.8) (http://www.imdb.com/title/tt0780180/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=bQPM0S5UDE8)
Die DVD bei Amazon.de
Die Mumie http://thecia.com.au/reviews/m/images/mummy-poster-0.jpg
Laufzeit: ca. 125 min.
Genre: Fantasy-Abenteuer
Regie: Stephen Sommers
Darsteller: Brendan Fraser, Rachel Weisz, John Hanha, Oded Feher, Arnold Vasloo
Musik: Jerry Goldsmith
Kino Release: 03. 06. 1999
Inhalt:
Um die legendäre Stadt der Toten zu finden befreit die Archäologien
Evylyn Canahan und ihr Bruder Jonathan den Amerikaner Rick O'Connel aus dem Gefängnis in Kairo. Rick führt die beiden an ihr Ziel doch durch die unermässliche Neugier der Abenteurer wird der Königsmörder und Hohepriester Im-Ho-Tep wieder zum Leben erweckt. Nun beginnt der Untote seinen Körper zu regenerieren und lässt dabei die sieben Ägyptischen Plagen über die Welt kommen. Es liegt nun an den drei Abenteurern und dem Tempelwächter Ardeth Bey die Mumie zurück in die Hölle zu schicken!
Kritik:
Als ich mir den Film zum ersten mal ansah wurde ich vom Hocker gehauen da der Film meine Erwartungen übertraf! Die Geschichte hob sich von der gewöhnlichen Fantasy Kost ab, die Schauspielerische Leistung war unglaublich gut!
Brendan Fraser (Eve und der letzte Gentlemen) den ich vorher eher für unscheinbar hielt zeigte was er wirklich draufhate, Rachel Weisz' (Das Urteil) Talent kam in diesen Film richtig zur Geltung.
John Hanha (The Hurrican) war einer der eher schlechteren Darsteller aber er war trotzdem gut, Oded Feher (Resident Evil: Extinction) übernahm hier die eher stille doch wichtige Rolle und machte seinen Job besser als so mancher anderer! Der Darsteller der Mumie, Arnold Vasloo (Blood Diamond), passte zwar nicht wirklich in die Rolle aber machte mit seiner großartigen Mimik alles wieder wet.
Die großartigen Licht-Effekte und 3D Animationen machten auch so einiges her.
Aber unter der Regie von Stephen Sommers (Van Helsing) konnte ja auch nicht alzu viel schief gehen!
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (Bis auf 4 Darsteller war das Cast atemberaubend gut)
Plot: 8/10 (Der Film weist gute Wendepunkte und historische Tatsachen auf die ihn von anderen Filmen abhebt)
Effekte: 7/10 (Für '99 zwar nichts neues aber denoch gut gemacht)
Anspruch: 6/10
Gesammtwertung: 8/10
Link zur IMDB Seite: 6.8 (http://www.imdb.com/title/tt0120616/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=S1H6tw7q-yU)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Die-Mumie-Special-2-DVDs/dp/B000BEVE28/ref=sr_1_5?ie=UTF8&s=dvd&qid=1225890187&sr=8-5)
LorD AvengeR
05.11.2008, 23:11
James Bond 007: Ein Quantum Trost
http://jalopnik.com/assets/resources/2008/04/JamesBondQuantumOfSolace.jpg
Laufzeit: ca. 105 Minuten
Genre: Actionthriller
Regie: Marc Foster
Darsteller: Daniel Craig, Mathieu Amalric, Olga Kurylenko
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 6. November 2008
Inhalt:
MI6-Agent James Bond sucht nach den Hintermännern der Organisation, die seine Geliebte in den Tod trieb. Seine Mission führt ihn rund um den Globus und neben dem skrupellosen Geschäftsmann Greene muss Bond auch noch gegen Misstrauen in den eigenen Reihen ankämpfen.
Kritik:
Wie der Titel ist auch der Film: stinklangweilig. Gut, ich übertreibe aufgrund meiner Voreingenommenheit, aber auch selbst ohne könnte ich dem Film keine sonderlich gute Wertung geben. Er ist ein akzeptabler Actionstreifen, aber nichts, dass den Titel »James Bond 007« auch nur annähernd verdienen würde. Gut, auch der Vorgänger »Casino Royale« hat dies nicht verdient, aber »Ein Quantum Trost« ist noch deutlich weniger wert. Wenn er wenigstens den ein oder anderen genialen Gag gehabt hätte, wie im Vorgänger »weiter rechts!«, wäre ich ja schon zufrieden gewesen, aber abgesehen von ein paar lässigen Sprüchen, die meistens nicht mal sehr amüsant waren, herrschte totale Flaute.
Aber beginnen wir direkt mit dem Anfang. Eine Verfolgungsjagd im schicken Auto. Es folgen übrigens noch eine Verfolgungsjagd zu Fuß, eine im Boot und eine im Flugzeug. Für Fahrrad, Schlitten und Pogo Sticks hat die Zeit wohl nicht mehr gereicht, sonst hätten sie das sicherlich auch noch mit eingebaut. Das direkte Einsetzen in die Action hat nicht überrascht, da angesichts der für einen Bond doch recht knappen Laufzeit, musste Action einfach die zentrale Rolle spielen. Viel störender war aber die Regie. Hektische Schnitte, schneller als das Auge mitkommen könnte, haben bei mir schon direkt ein entnervtes Augenrollen ausgelöst. Ich dachte mir, gut, es ist eine rasante Verfolgungsjagd, wahrscheinlich hielt man es für nötig, die Regie ebenso rasant darzustellen. Als dieser Faktor in einer kommenden Kampfszene dann aber erneut einsetzte – noch viel übertriebener – habe ich mich nur noch gefragt, ob der Regisseur beim Publikum Kreislaufkollaps auslösen wollte. Überhaupt ist die Regie nicht wirklich überzeugend. Selbst die stilistisch gut gemeinte, absolute Stille während einer Schießerei verfehlte ihren Zweck und wirkte ziemlich fehl am Platz, passt einfach nicht ins Gesamtbild hinein.
Ganz anders da das Drehbuch. Der Plot ist intelligent und hat eine nachvollziehbare Grundidee, auf der relativ gut aufgebaut wird. Etwas lästig sind die ständigen Schauplatzwechsel, bei denen Bond immer wieder von Land zu Land springt (mit eingeblendeter Schrift bei jedem Wechsel, der den neuen Ort benennt in einem ganz eigenen, passenden Stil – was sollte das denn bitte? Das sind keine Kapitel in einem Videospiel, sondern lediglich gewöhnliche Schauplatzwechsel – worum der Trubel?), das Misstrauen seitens M und dem MI6 ihm gegenüber hätte deutlich breiter ausfallen müssen (»schränken Sie Bonds Bewegungsfreiheit ein!« »Ich will Bond!« »Er ist mein Agent und ich vertraue ihm.« - Ahja, undefinierter Sinneswandel vom Feinsten), der Schurke hätte interessanter gezeichnet werden können und natürlich hätte der Film erheblich mehr Witz vertragen. Ich will nicht bestreiten, dass im Kinosaal immer mal wieder Leute lachen mussten, aber der ganz große Brüller, wie ich ihn mir bei genannter Szene in »Casino Royale« vorstelle, war nicht dabei. Ein 007 ist keine Komödie, das ist mir klar, aber da Daniel Craig als Bond nicht genug Charme hat, sollte das doch mit Witz ausgeglichen werden.
Wo wir auch schon bei den Schauspielern wären. Ich mache gar keinen großen Hehl darum, dass ich Craig als Bond Darsteller für eine Fehlbesetzung halte. Ich habe diese Einstellung bereits vor »Casino Royale« vertreten, danach und auch jetzt weiterhin. Er ist kein schlechter Schauspieler, keineswegs, aber ihm fehlt einfach das gewisse Etwas, dass es zu einem richtigen Bond brauch, was zumindest Moore und Brosnan hatten. Eine Sache der Ausstrahlung, würde ich das benennen. Vom Bond-Girl bekommt man nicht viel zu sehen (Bond bekommt übrigens auch nicht viel von ihr zu sehen – sind etwa seine Kronjuwelen noch aus dem Vorgänger beeinträchtigt?), auch wenn es wieder mal ein ziemlich hübscher No-Name-Star ist, der schon bald wieder in der Verfilmung von »Max Payne« zu bewundern sein wird. Ansonsten wird auch bei allen anderen ein gewisses Niveau gehalten, das man von Bond-Filmen bereits gewohnt ist, wobei ich mir einen deutlich… besonderen Schurken gewünscht hätte. Keine weiße Katze auf dem Schoß, die er ständig streichelt, keine Goldbesessenheit, keine Bluttränen, ja nicht mal eine zerlegbare Pistole – Greene ist kein Bond-Schurke sondern ein gewöhnlicher, skrupelloser Gegenspieler, der in jedem halbwegs passablen Thriller vorkommt.
Ich will nicht bestreiten, dass ein Stilwechsel einer Filmreihe nicht gut tun könnte. Wie zuletzt am deutlichsten bei »The Dark Knight« zu sehen, kann das einen über alle Maße positiven Effekt haben, auch wenn man einige elementare Dinge abändert. Aber einfach alles aus einem Film rauszunehmen, für das der Film steht, halte ich nicht für angebracht. Bond hat keine coolen technischen Spielereien mehr (abgesehen von dem gewöhnlichen High-Tech-Spionage-Kram, den es auch in jedem zweitklassigen Film des Genres gibt), er versprüht nicht den Charme, der seine Figur ausgezeichnet hat und jetzt hat er nicht mal mehr einen markanten Gegenspieler? Lächerlich.
Zudem scheint »Ein Quantum Trost« lediglich ein Bindeglied in der zusammenhängenden Geschichte darzustellen. Die Geschichte fördert im Grunde genommen absolut nichts Wichtiges oder Interessantes zu Tage, abgesehen von der Tatsache, dass die Grundlage für folgende Filme gelegt wird (Craig hat ja bereits für zwei weitere Bond-Filme unterschrieben). Eine Geheimorganisation mit Mitgliedern in hohen politischen Ämtern, die den Geheimdiensten der Welt weit voraus sind… an sich eine interessante Idee, aber nur um diesen Grundstein zu legen, hätte man keinen Film machen müssen. Wenn man schon mit so etwas anfängt, dann soll man auch direkt darauf eingehen und nicht ein nutzloses Bindeglied schaffen, dass im Nachhinein wohl so gut wie keine Bedeutung mehr haben wird.
An den Effekten ist natürlich absolut nichts auszusetzen, die sind alle einwandfrei, genau wie die Optik im Allgemeinen. Es ist einzig der Inhalt, der diesen Film verdirbt und von einem spannenden Bond zu einem schleppenden, gewöhnlichen Actionthriller macht. Es ist ähnlich wie bei »Stirb Langsam 4.0«, der zwar den Titel trägt, aber nichts mehr von dem hat, was den Titel ausmacht. Mal davon abgesehen, dass 4.0 noch köstlich unterhalten konnte und einen nicht ganz so herben Stilwechsel vollführt. Sicher sollte man das ganze Stil-Ding nicht nur auf »Ein Quantum Trost« abwälzen, da »Casino Royale« bereits die Schritte in die – meiner Meinung nach – falsche Richtung gegangen ist, aber mit diesem Film hat die Reihe den Punkt erreicht, an der ihr der Titel zweifellos aberkannt werden sollte.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (ein wertloser Schurke und ein Bond ohne Charme)
Plot: 5/10 (intelligente Story, das war’s auch schon)
Effekte: 10/10 (das Budget macht sich bemerkbar)
Anspruch: 4/10 (wenn man seinen Augen das zumuten möchte, muss man bei den rasanten Schnitten schon sehr gut aufpassen um zu realisieren, was gerade vor sich geht)
Gesamteindruck: 6/10 (mit Voreingenommenheit, möchte ich fairerweise hinzufügen)
Link zur IMDb-Seite (7.6) (http://www.imdb.com/title/tt0830515/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi1024524313/)
Harbinger
07.11.2008, 22:41
The Gamers: Dorkness Rising
http://paizo.com/image/product/catalog/PZODED/PZODED23000_500.jpeg
Erscheinungsjahr: 2008 (bislang keine deutsche Fassung)
Regie: Matt Vancil
Genre: Komödie/Fantasy/Abenteuer
Darsteller: Nathan Rice, Brian Lewis, Carol Roscoe
FSK: Ungeprüft
Inhalt: Lodge hat ein Problem mit seiner Rollenspielgruppe: Nicht nur macht es den drei Knaben am Meisten Spaß alles zu töten, auszurauben oder mit allem zu kopulieren, was da geht und steht, nein, sie geben ihm auch noch die Schuld daran, wenn ihre Charaktere das Zeitliche segnen. So haben sie ein und dasselbe Abenteuer nun schon zum dritten Mal verkackt, Lodge will allerdings ein Buch darüber schreiben und hat verständlicherweise eine Schreibblockade. Ein vierter Versuch wird gestartet, diesmal mit völlig untypischen Charakteren und einer Frau am Spieltisch...
Kritik: Anno 2004 war ich noch vier Jahre jünger als ich es heute bin, hatte einen Haufen Probleme weniger, dafür aber auch noch wesentlich kürzere Haare (glaubt mir, ihr wollt keine Fotos von damals sehen... oder selbst wenn ihr wollt, werdet ihr es schlicht und ergreifend nicht, harr harr) und vor allem war ich eins noch nicht mit Leib und Seele: Rollenspieler. Klar, ich hatte schon Erfahrungen damit gemacht, ein wenig Shadowrun hier und da, aber nichts weltbewegendes. Dennoch stieß ich (oder besser gesagt mein Bruder mich) auf einen Film, der sich da "The Gamers" nannte, eine 45 minütige Produktion einer "Firma" namens "Dead Gentleman Productions", die sich um eben das drehte: Pen & Paper Rollenspiele. Oder um genauer zu sein: Klischees über Pen & Paper Rollenspiele. Und um das mal fix abzuhandeln (ich wollte eigentlich ein Review über den Film schreiben, nachdem ich ihn vor ein paar Tagen mal wieder mit meinem Mitbewohner gesehen habe, aber irgendwie bekam ich's nicht auf die Reihe): Das machte der Film auch verflucht gut. In der knappen Dreiviertelstunde wird gnadenlos jedes Klischee, jede absurde Situation, die bei gutem alten Fantasy Rollenspielen auftreten kann, durch den Kakao gezogen. Und trotz aller Sympathien, die der Film aufbringen konnte, ist da auch gleich der Haken: Wir haben es bei "The Gamers" mehr mit einer Aneinanderreihung von Kuriositäten zu tun, als mit einem echten Film ("Kentucky Fried Movie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6895953)" lässt grüßen, jeder hat mal klein angefangen).
Genau das ist der Punkt, an dem "The Gamers: Dorkness Rising" ansetzt. Der Film ist kein Sequel im eigentlichen Sinne (wie sollte das auch gehen, erinnern Kenner sich doch noch, wie die Gruppe am Ende des ersten Teils ein sehr unrühmliches Ende fand), sondern eher eine Neuinterpretation des gleichen Gedankens, allerdings mit wesentlich mehr Geld in der Hinterhand und einem cineastischeren Script. Im Endeffekt ist "The Gamers: Dorkness Rising" ziemlich genau eine Stunde länger als sein Vorgänger und wird dabei zu dem, was "The Gamers" leider nicht war: zu einem Film. Wirklich wahr, in "Dorkness Rising" steckt mehr als nur ein (amüsantes) ewiges Herziehen über die guten alten Klischees, der Streifen erzählt nebenbei noch eine Geschichte... Naja, eigentlich eher zwei. Die von Flynn the Fine (Barde), Brother Silence (Mönch), Sir Osric (Paladin und - und das ist wesentlich wichtiger - NPC), Luster (Magierin - von einem Mann gespielt) und Daphne (Kriegerin), die ausziehen um den bösen Necromancer Mort Kemnon zu vernichten. Und dann noch die von Lodge und seiner Schreibblockade, seinen ewigen Versuchen, die Story voran zu bekommen, und all dem Drumherum.
Hier leistet der Film sich allerdings auch einen kleineren Klopser. So cineastisch-komödiantisch das alles aufgearbeitet wird, so schwammig fällt das Script leider von Zeit zu Zeit aus. So gibt es ein paar skurile Nebenerscheinungen, die gerne zur Story gehören würden (Leos Angestellte oder Lodges unsichtbarer Mitbewohner), die leider aber für ein paar Lacher unter den Tisch gekehrt werden. Und ein Nebenstrang wird auch noch aufgemacht, der sich leider in den Wirrungen der eigentlichen Story verliert (Lodge und Joanna auf dem Heimweg anyone? Ich dachte ich roch eine Liebesgeschichte...). Schade drum, hier hätte man noch ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen, ein paar mehr Minuten Laufzeit rausschlagen und zumindest diesen Subplot zu einem befriedigenden Ende führen sollen, so dass auch der olle Romantiker im Count die Sache abnickt. Gut, ist nicht geschehen, schade drum, aber wieso so sehr daran aufhängen?
Um den Rest des Streifens zu beschreiben muss ich jetzt nämlich mal ganz vorsichtig in der Adjektiv-Kiste wühlen... Und ich ziehe eins raus, das ich nur ungern vergebe, das der Film sich aber verdient hat: makellos. Hier stimmt einfach alles. Die beiden Stories sind toll und gut miteinander verwoben, der Humor gefällt ebenfalls. Erneut packt Drehbuchautor und Regisseur in Personalunion Matt Vancil (abgesehen von den beiden "The Gamers"-Filmen war ihm bislang keine große Karriere vergönnt) die Spielergemeinde da wo's weh tut und stößt sie mit der Nase auf Ungereimtheiten in den Regelwerken, auf die eigenen Verfehlungen, und und und. Hin und wieder nimmt der Humor zwar eine etwas abstruse Dimension an (die Szene mit den fünfzig Flynns etwa oder Laserschwert, Shotgun und Kettensäge... wobei das noch sehr cool war), aber alles in allem kann jeder Rollenspieler herzlich darüber lachen. Und - aufgemerkt jetzt - das normalsterbliche Publikum sicher auch. Denn wie schon der Vorgänger schafft der Film es bravourös den Blödsinn, den die Regeln mit den Spielern anstellen, auch abseits der "Oh, that's pretty clever"-Geek-Humorschiene amüsant aufzubereiten. Wenn die Gruppe vorsätzlich ein Goblin-Totem schändet, um einen Kampf vom Zaun zu brechen, wenn Barde Flynn dank grandioser Werte mitten während einer Ansprache des örtlichen Hierophanten eine Priesterin zum Coitus überredet, dann dürfte das auch bei Materie-Unkundigen die Lachmuskeln erschüttern. Und was dem Film vor allem gut tut: Er hat Seele, Tiefe, er hat das, was ein Film tatsächlich braucht. Nicht nur die Idee ist sympathisch, alles an dem Film ist schlicht und ergreifend zum Gernhaben. Der Zuschauer kriegt einen richtigen Draht zu den Figuren, nicht nur zu den Spielern, sondern auch zu ihren Helden, so dass der Ingame-Showdown trotz seiner teilweisen Blödheit alles in allem sehr nahe geht. Der Film ist einfach einer zum Wohlfühlen, der einem zeigt, wie schön das Leben und was für ein nettes Hobby Rollenspielen doch sein kann.
Dem zuträglich sind auch die gegenüber dem ersten Teil mächtig aufgebohrten Production Values. Konnte der erste Film Anno 2002 größtenteils lediglich mit einem überschaubaren, jedoch kompetenten Darsteller-Ensemble und ein paar mehr schlecht als recht aber doch sehr liebevoll gemachten Effekten glänzen, so haut "Dorkness Rising" erst richtig in die Vollen. Die Darsteller sind großartig, allen voran Nathan Rice (spielte im ersten Teil den Elfen Newmoon), der sowohl Spielleiter Lodge als auch Paladin Sir Osric (und bei einer Gelegenheit auch Mönch Brother Silence) mimt, der mit Freude und Überzeugung bei der Sache ist, dem man den Spaß am Spiel und das rollenspielerische Herz ansieht. Mit ihm steht und fällt der Film, in diesem Falle ganz klar ersteres. Aber auch der Rest des Ensembles kann was. Brian Lewis ist cool als aufbrausendes Ekel der Gruppe, Scott C. Brown hat als Barde Flynn ganz klar die coolsten Szenen auf seiner Seite und Emily Olson, die Zimmernachbarin aus dem ersten Teil, kann auch mit einem Auftritt als Göttin glänzen. Ansonsten freut der Fan sich noch über einen Auftritt von Phil M. Price (Nimble der Meisterdieb im Vorgänger) als Bauer, der sehr unschön aus der Welt geschafft wird, so wie die Nebenfigur Mark, gespielt von Chris Duppenthaler, der im ersten Teil "Mark, last of the Fire Barbarians" spielte. Und die Ninjas und Piraten ("Good morning, Captain.") waren auch cool.
Auch in Sachen Effekte hat sich einiges getan. Sicher, Hollywood-Niveau hat das alles noch nicht, die Zaubersprüche waren alles andere als beeindruckend, aber dem sechs Jahre älteren ersten Teil hat "Dorkness Rising" doch einiges voraus. Wirklich nicht von schlechten Eltern hingegen muss man sagen war die allgemeine Ausstattung. Rüstungen, Waffen, Gewänder, alles sehr schön, genau wie die Kulissen. Für eine Amateurproduktion ist hier alles absolut im grünen Bereich. Womit das Schulsswort auch schon halb gesprochen wäre, denn dieses Urteil gilt nur für die Umsetzung, inhaltlich wird hier nämlich mit ganz anderer Latte gemessen, denn...
Kommen wir zum Fazit: Technisch auf gehobenem Amateur-Niveau ist "The Gamers: Dorkness Rising" abseits davon mühelos vergleichbar mit wesentlich höher budgetierter Konkurrenz. Was hier vom Skript-Department geboten wird ist zum Niederknien gut, und auch ansonsten haben der Film und seine Macher ganz einfach den Herz am rechten Fleck. Über seine ganze Lauflänge wird der Film nie langweilig sondern besticht durch sauberen, wirklich guten Humor, der so mühelos aus dem Ärmel geschüttelt wird, dass man meinen möchte, Matt Vancil habe nie etwas anderes gemacht. Eine der lustigsten Komödien, die ich dieses Jahr gesehen habe. Und alles in allem einfach nur ein saustarker Film.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (alle sehr lebendig und realitätsnah, vor allem mit ganzem Herzen bei der Sache)
Plot: 08/10 (wundervolle Verflechtung der beiden Stories, leider ein paar hässliche lose Enden)
Effekte: 06/10 (gemessen an den Mitteln: sehr schön)
Anspruch: 06/10 (ein gutherziger, netter, sauberer Film)
Gesamtwertung: 09/10 (überflügelt den Vorgänger, dank stärkerer Cineastik)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.9) (http://www.imdb.com/title/tt0447166/)
Link zum Teaser (http://www.youtube.com/watch?v=n2TaPTc_ErA) (hat nicht wirklich was mit dem Film zu tun, ist aber sehr lustig)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=DvH4PskPZ4M)
Link zur offiziellen Homepage (http://www.the-gamers.com/)
The Scorpion King 2 - Rise of a Warrior
http://www.moviegod.de/images/dvd/00024/2392/2392_xxl.jpg
Laufzeit: 104 min.
Genre: Fantasy-Abenteuer
Regie: Russel Mulcahy
Darsteller: Michael Copon, Karen David, Simon Quaterman, Natalie Becker, Randy Couture
Musik: Klaus Badelt
DVD Release: 24. September. 2008
Inhalt:
Als Junge muss Mathayus (Michael Copon) mit ansehen wie sein Vater von einem Zauber getötet wird. Mathayus weiß, dass Sargon (Randy Couture), der Heerführer des Königs, den Zauber ausgesprochen hatt.
Um sich eines tages rächen zu können lässt sich Mathayus zum Schwarzem Skorpion ausbilden. Bei seiner Rückkehr in seine Heimatstadt erlebt Mathayus eine böse Überaschung: Sargon hat sich zum König gekrönt! Mathayus muss schwören Sargon auf Lebenszeit zu beschützen. Dieses Versprechen bricht er aber als Sargon auch noch Mathayus kleinen Bruder tötet! Gemeinsam mit der Krigerin Layla (Karen David), dem Dichter Arestopheles (Simon Quarterman) und einem Söldner (Andres Wiesniewski) macht Mathayus auf in die Unterwelt um der Herrscherin Astahthe (Natalie Becker) ein legendäres Schwert zu stehlen mit dem er Sargon besiegen kann.....
Kritik:
Nur als jemand der die Mumien Filme und den ersten Film von The Scorpion King mochte hab ich mich getraut mir diesen Film anzusehen, und das wahr ein großer Fehler. Nicht nur, dass der Film absolut nichts mehr mit dem ersten Scorpion King geschweige denn mit den Mumien Filmen zu tun hat sondern auch die Darsteller waren extrem schlecht!
Ich hab mir andauernd eingebildet, dass Karen David (Batman Begins) andauernd lacht sogar in den harten Kanpf Szenen.
Michael Copon(One tree Hill), Randy Couture (Comand & Conquer: Alarmstufe Rot 3), Simon Quaterman (Holboy City) und Andreas Wiesniewski (The Tribe) wirken hingegen einfach nur emotionslos.
Die Effekte waren nett gemacht wobei manche Effekte nicht besser sind als in Amateurfilmen.
Die Regiearbeit von Russel Mulchay (Resident Evil: Extinction; Highlander) war unterste Klasse. Dies war ohne Zweifel sein schlechtester Film bis jetzt.
Bewertung:
Darsteller: 3/10 (mit einem zugedrücktem Auge)
Plot: 5/10 (zu oft verwendet)
Effekte: 6/10 (die Effekte sind das beste an diesem Film obwohl diese schlecht sind)
Anspruch: 2/10 (König böse, Krieger will Rache. Wer kapiert das nicht?)
Gesammtwertung: 4/10
Link zur IMDB Seite: 3.7 (http://www.imdb.com/title/tt1104123/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=gkGQAYiBv54)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Scorpion-King-Aufstieg-eines-Kriegers/dp/B001B1PPRA/ref=sr_1_3?ie=UTF8&s=dvd&qid=1226135350&sr=1-3)
Das Vermächtnis der Tempelritter
http://eur.i1.yimg.com/eur.yimg.com/ng/mo/emv/20071210/19/2443059969.jpg
Laufzeit: 126 min.
Genre: Abenteuer
Regie: John Turteltaub
Darsteller: Nicolas Cage, Jon Voight, Harvey Keitel, Diane Kruger,Justin Bartha, Sean Bean
Musik: Bob Badami
Kino Release: 25. 11. 2004
Inhalt:
Benjamin Gates (Nicolas Cage) war schon seid Jahren auf der Suche nach dem legendären Schatz der Tempelritter. Als er und sein Freund Riley (Justin Bartha) von ihrem Kollegen
Ian Howe (Sean Bean) veratten werden wird aus der Schatzsuche ein Rennen gegen die Zeit, denn die Karte zu dem legendären Schatz ist außgerechnet die Amerikanische
Unabhängikkeitserklärung. Um die Unabhämgikkeitserklärung vor Ian zu schützen der sie sicherlich vernichten würde beschließen Gates und Riley die Erklärung zu stehlen! Bei der weiteren Suche zieht Ben nicht nur die Museums Angestellte Abigail (Diane Kruger) mit hinein in die Suche sondern auch seinen Vater (Jon Voight) der selbst eine Ewigkeit nach dem Schatz gesucht hat.
Kritik:
Ein Film der durch das Staraufgebot und die gute Story zum Filmerfolg geworden ist und das nicht um sonst!
Die Schauspieler waren äuserst gut, vor allem das Duell der beiden Schauspielergrößen von Nicolas Cage (Ghost Rider, Lord of War) und
Sean Bean (The Hitcher, Der Herr der Ringe) ist einfach großartig.
Diane Kruger (Troja) und Justin Bartha (Carnival Sun) bewiesen in diesem Film ihre Talente. Und über das gute Schauspiel von den Altmeistern Jon Voight (Tomb Raider) und
Harvey Keitel (Roter Drache) muss man nicht loben, denn diese Schauspieler halten sich mehr im Hintergrund.
Bei den meisten geistreichen und gut durchdachten Abenteuern kann man denken, dass diese ohne gute Effekte verlaufen. Dies trifft bei Das Vermächtnis der Tempelritter nicht zu, denn die Effekte können sich sehen lassen, von einer wilden Verfolgungsjagd durch Washington bis hin zu einem unterirdischen Höhlensystem unter der Wallstreet.
Jon Turteltaub hat bei diesem Film im ganzen gute Arbeit geleistet, er hat sich sehr gute Perspektiven für seine Temporeichen und Adrenalingeladenen Action Szenen gewählt und hatte wie man gut sehen kann die Crew fest im Griff.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 7/10 (Sehr gut durchdachtes Blockbuster Drehbuch)
Anspruch: 7/10 (der Film kann sogar Lehreich sein)
Gesammtwertung: 8/10
Link zur IMDB Seite: 6.8 (http://www.imdb.com/title/tt0368891/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=tNcLA6nRQRM)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Das-Verm%C3%A4chtnis-Tempelritter-Nicolas-Cage/dp/B0006IXXRS/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=dvd&qid=1226146598&sr=1-1)
LorD AvengeR
09.11.2008, 01:13
Californication Season 1
http://seat42f.com/site/images/stories/tvshows/Californication/californication-david-duchovny-promo-photo-1.jpg
Laufzeit: ca. 340 Minuten
Genre: Dramedy
Regie: Tom Kapinos (?)
Darsteller: David Duchovny, Natascha McElhone, Madeline Zima
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Der berühmte Schriftsteller Hank Moody, dessen erster Roman es kürzlich als Verfilmung in die Kinos geschafft hat, lebt in »Californication« - er säuft und vögelt den ganzen Tag. Viel mehr bleibt ihm auch nicht, denn er hat schon ewig kein Wort mehr zu Papier gebracht, seit seine Lebensgefährtin ihn verlassen hat. Durch ihre gemeinsame Tochter Becca bleiben die beiden aber im ständigen Kontakt und Hank versucht sein Glück auch weiterhin, ungeachtet der nahenden Hochzeit seiner Ex-Freundin…
Kritik:
Ich war völlig desinteressiert angesichts der Vorschau der Serie und skeptisch nach der ersten Folge – jetzt bin ich begeistert. Die Serie war mal etwas gänzlich anderes und hat mich unterhalten wie schon lange keine andere mehr. Einfach nahezu alles ist stimmig, lustig, etwas dramatisch und Protagonist Hank ist so dermaßen genial gezeichnet, dass er selbst meinen bisherigen Favoriten Dr. House in die Tasche steckt.
Hank ist einer dieser Typen, denen einfach alles am Arsch vorbeigeht. Er hat Erfolg gehabt, finanziell scheinbar ausgesorgt und ruht sich nun mehr als nur auf seinen Lorbeeren aus. Sein größtes Hobby sind Alkohol und Frauen, bei denen er dermaßen gut im Kurs steht, dass er täglich eine andere ins Bett kriegt – natürlich nur für einen One-Night-Stand. Gewisse Parallelen zu Charlie aus »Two And A Half Men« sind also zu erkennen. Anders als Charlie ist Hank aber eine weitaus erwachsenere Figur, obwohl in der Serie oft über ihn gesagt wird, er sei noch ein Kind. Vielleicht ist auch eher »ernstere« Figur das treffende Wort, da es sich bei »Californication« schließlich nicht um eine Sitcom, sondern um eine Serie handelt – eine Serie mit jeder Menge Witz. Außerdem ist Hank eine ziemlich verbitterte Figur. Man kann keineswegs sagen, dass er die verbitterte Figur ist, die man auf den ersten Eindruck wohl in ihm sieht – dafür scheint er seinen exzentrischen Lebensstil zu sehr zu genießen. Er lebt in einem Schweinestall, trinkt zu jeder Tageszeit Alkohol, vögelt sich durch die ganze Stadt, fährt in einem dreckigen, demolierten Porsche herum und geht bei der neuen Familie seiner Ex ein und aus wie es ihm passt und nie, ohne ein paar von seinen Sprüchen dazulassen. Erst hinter seiner Fassade finden sich die Probleme, die mit der Trennung einhergehen und die Ursache für seine Schreibblockade und die Alkoholsucht ist. An dieser Stelle lobend zu erwähnen ist aber, dass Hank trotz des Alkoholismus weder aggressiv noch irgendwann geistesabwesend ist und seinen genialen Charakter damit wahrt. Seine Unbeschwertheit führt in einigen Lebenssituationen zu den komischsten Situationen, was aber alles nicht mit seiner spontanen, unverblümten Ausdrucksweise mithalten kann, die die Serie auszeichnet.
Auch die anderen Figuren überzeugen in ihren ebenfalls coolen Rollen. Sei es Karen, die sich trotz ihrer gut versteckten rebellischen Ader zur Rationalität zwingt, weil sie sich einredet, so glücklich werden zu können, oder die Tochter Becca, die für ihr zartes Alter bereits ziemlich erwachsen wirkt und ein tolles Team mit Hank zusammen bildet, obwohl sie ihre Mutter mindestens genauso sehr liebt, oder die hinterlistige Mia, die Hank verführt, wissend, dass er gewissermaßen zur Familie gehören wird und ihre versteckte Minderjährigkeit für allerlei Erpressungen nutzt.
Ein zentraler Punkt in der Serie ist definitiv Sex, da sich so ziemlich alles darum dreht. Die meisten Bemerkungen und Sprüche sind sexistischen Ursprungs, Hanks literarische Werke werden stark davon beeinflusst und die Sexszenen werden gezeigt, ohne das geringste Blatt vor die Kamera zu nehmen. Sehr genial finde ich auch immer wieder, wie Letztere dargestellt werden. In der einen Szene lernt Hank gerade eine Frau kennen, wechselt ein paar Worte mit ihr, dann kommt ein scharfer Schnitt und es wird bereits intensiv geritten. Die diversen Charaktere der Frauen und aus den Affären resultierende Probleme sind dabei ebenfalls recht interessant wie amüsant.
Wer also kein Problem mit nackten Tatsachen und unverblümten Dialogen hat und den recht schmutzigen Humor gutheißen kann, wird »Californication« sicher lieben. Mit 13 Episoden erscheint einem die erste Staffel ziemlich kurz und angesichts des perfekten Endes kann ich mir auch kaum eine zweite Staffel vorstellen. Des Weiteren zeigt die Serie eben auch einen Teil der schmutzigen Seite Kaliforniens, was einigen unwissenden Amerikafans vielleicht die Augen für die Realität öffnen könnte. Ich für meinen Teil liebe Hank und seinen Humor, der mich Folge für Folge herzhaft zum Lachen gebracht hat und »Californication« zu einer meiner Lieblingsserien machte. Man sollte sich definitiv einfach die ersten Folgen anschauen, bevor man sein vorschnelles Urteil fällt.
Sex sells after all.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 9/10 (Das Grundgerüst ist klasse, das Ende genial, die einzelnen Episoden ebenfalls)
Effekte: -/10
Anspruch: 6/10 (man würde es nicht für möglich halten angesichts der Thematik, aber hinter den schmutzigen Dialogen steckt oft ziemlicher Tiefsinn)
Gesamteindruck: 9/10 (klasse Serie, innovativ, leider zu kurz)
Link zur IMDb-Seite (8.7) (http://www.imdb.com/title/tt0904208/)
LorD AvengeR
10.11.2008, 19:01
Contact
http://www.teachwithmovies.org/guides/contact-DVDcover.jpg
Laufzeit: ca. 144 Minuten
Genre: Science-Fiction
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Jodie Foster, Matthew McConaughey, William Fichtner
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 09. Oktober 1997
Inhalt:
Seit ihrer Kindheit findet Eleanor Arroway Gefallen am Funken und an Astronomie. Als Erwachsene verbindet sie ihre beiden Leidenschaften und versucht Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen.
Kritik:
Ziemlich intelligenter und bildgewaltiger Film, der komischerweise all die Jahre seit seinem Erscheinen an mir vorbeigegangen ist – unbemerkt wie die Aliens, die im Film gesucht werden.
An sich ist der Film weniger ein Science-Fiction-Kracher, der pure Unterhaltung bieten will, sondern viel mehr ein geistreiches Werk, das zum Denken anregen will und dies, meiner Meinung nach, durchaus ziemlich gut schafft. Der sehr offensichtlich dargestellte Disput zwischen Wissenschaft und Glaube nimmt im Grunde genommen den Großteil des Filmes und seiner Handlung ein und bietet immer wieder neue Punkte, über die nachzudenken sich kaum vermeiden lässt. Gerade Matthew McConaughey die religiöse Seite verteidigen zu sehen erscheint schon etwas bizarr, da er heute wohl eher als machoartiger Aufreißer aus Beziehungskomödien bekannt ist, aber das war schließlich auch erst eine ganze Weile nach »Contact«. Natürlich ist der erwähnte Disput nicht nur zwischen zwei argumentierenden Parteien dargestellt, sondern findet sich in vielen Situationen und Gedanken wieder, die in den Film eingeflossen sind. Besonders in den äußerst klugen Dialogen findet man bei gewisser Aufmerksamkeit immer wieder versteckte Anspielungen.
Ich will dem Leser aber auch kein Gähnen entlocken angesichts meiner Beschreibung, die genauso gut auf einen öden Dokumentarfilm zutreffen könnte. Natürlich ist der Film ein Spielfilm, hat beeindruckende Effekte, eine Spitzenstory, Spannung und eine Menge guter Schauspieler. Neben Foster und McConaughey finden sich im Übrigen noch der »Prison Break«-Agenten William Fichtner, der nachtragende Cop aus »Dr. House« David Morse oder auch Star-Journalist Larry King.
Anders als »American Gangster« schafft es »Contact« nicht so recht die Spannung über die beträchtliche Spieldauer zu erhalten und bietet immer wieder Durststrecken. Gleich zu Beginn fand ich zwar die Idee mit dem Wegzoomen von der Erde toll und auch diese Radioausschnitte, die chronologisch von 1997 bis 1936 herunterlaufen, doch nach einer Weile hielt ich es dann einfach nur noch für lang gezogen. Das Intro hätte seinen Zweck auch mit der halben Länge erreicht. Im Film selbst gibt es auch von Zeit zu Zeit immer wieder kleinere Stellen, an denen man sich etwas langweilen kann, aber man wird meistens direkt wieder von den anspruchsvollen Dialogen in Anspruch genommen oder wacht spätestens bei den spannenden Ereignissen auf, die ebenfalls keine Seltenheit darstellen.
Und Freunde von Spezialeffekten und gewaltigen Bildern werden hier ohnehin ihre Freude dran haben, denn daran hat der Film mindestens so wenig gespart wie an der Anzahl seiner Minuten. Gleich im Intro sieht man bereits den toll dargestellten Weltraum in allen Details und bekommt im Laufe des Films noch weit eindrucksvollere Bilder geboten, vor allem zum Ende hin.
Die Archivbilder von Bill Clinton und seinen passend zugeschnittenen (oder bearbeiteten?) Reden hingegen, haben mich eher gestört. Sie verleihen dem Film zwar eine Art realistische Marke, aber zumindest in der deutschen Version ist es doch komisch, alle Amerikaner deutsch sprechen zu hören, während man die Rede des Präsidenten auf Englisch mit Untertiteln verfolgen muss. Aber naja, Kleinkram (macht auch Mist).
Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass ich den Film als wirklich interessant empfunden habe. Allein das Nachdenken darüber, wie die Welt wohl wirklich reagieren würde angesichts einer solchen Situation, vor allem im angesprochenen Bezug von Religion und Wissenschaft und dem Kampf darum, welches von beiden die Welt besser repräsentieren würde bietet schon eine gewisse Unterhaltung – wenn ich das so bezeichnen darf. Überhaupt muss man ein gutes Stück denken während dieses Films, während man in den Denkpausen dann mit tollen Bildern und Schauspielern etwas Erholung finden kann. Ein durchaus gelungener Science-Fiction-Streifen mit viel Hintergrund und –gedanken, die nicht so unrealistisch sind, wie man es bei einem Film dieses Genres erwarten würde. Nichts für einen gemütlichen DVD-Abend, aber auch nicht wirklich schwere Kost.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (bin leider kein sonderlicher Fan von Foster, aber alles war sehr anschaulich)
Plot: 7/10 (tolle Geschichte mit erstklassigem Ende und Tiefgründigkeit)
Effekte: 10/10 (Spitzeneffekte)
Anspruch: 7/10 (schlafen sollte man bei »Contact« sicher nicht)
Gesamteindruck: 7/10
Link zur IMDb-Seite (7.3) (http://www.imdb.com/title/tt0118884/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2126446873/) (Überhaupt nicht repräsentativ für den Film)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
10.11.2008, 21:37
King Of Queens Season 4
http://www.sf.tv/sfshop/images/kingofqueens_season4_dvd.jpg
Laufzeit: ca. 550 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Eine Sitcom um das Ehepaar Doug und Carrie und letzterer Schwiegervater Arthur, die immer wieder in problematische Alltagssituationen schlittern.
Kritik:
Ich kann einfach nicht fassen, wie kontinuierlich die Serie schlechter wird. In Season 3 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7625453&#post7625453) gab es noch einige sehr gute Gags und definitiv markante Folgen, aber hier? Ich fand gerademal die letzte Folge genial – und das auch nur wegen ihrer Darstellung, weniger wegen ihrem Witz.
Das Ganze hat immer noch einen gewissen Unterhaltungswert, natürlich, aber als Sitcom würde ich es schon fast nicht mehr definieren wollen. Es gab Episoden, in denen ich nicht mal schmunzeln musste, wenn überhaupt grinsen – ein Ding der Undenkbarkeit in Season 1 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7377104&#post7377104) oder 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7464909&#post7464909). Und das, obwohl wieder einige gute Grundlagen an Ideen vorhanden waren, wie in der vorangegangen Staffel. Doch scheint auch hier derselbe Fehler gemacht worden zu sein: Häufiges und außergewöhnliches Settingwechsel den Humor ersetzen zu lassen.
Es gab einige schöne Folgen, bei denen Story und Darstellung überzeugen konnten, obgleich dennoch der Witz fehlte – und zwar gehörig. Als da zum Beispiel die Folge wäre, in der man mal eine andere, selbstbewusstere Seite von Doug sehen konnte (»Discofieber«) – und ich meine, hey – in dem schwarzen Outfit mit Silberkettchen sah er doch wirklich mal ziemlich gut aus! »Die Fressaffäre« fand ich storymäßig hochinteressant und gut ausgedacht, schade, dass so wenig draus gemacht wurde. Ebenso aus der ersten Folge, in der Dougs Eltern auftauchen (»Speedy Gonzales«). »Die Reality-Show« ist wohl mit der folgenden Erwähnung meine Lieblingsepisode der Staffel. Dougs drei Freunde sitzen auf der Couch und schauen sich rund um die Uhr Arthurs überwachten Keller an um sich von seinen Tätigkeiten unterhalten zu lassen – göttlich. Der Höhepunkt ist aber definitiv die letzte Folge »Psycho-Kisten«. Zwar ist es dieses Mal nicht wirklich dramatisch geworden, und lustig, wie ich bereits erwähnte, auch eher nicht, aber von der Story und Aufmachung her definitiv die beste Folge bisher in der Serie. Diese Vergangenheitssprünge im Stil von »Die Geister, die ich rief« mit den jungen Versionen der Hauptdarsteller waren einfach erste Sahne. Und obgleich ich Ben Stiller eigentlich nicht ausstehen kann, war es doch ein Hochgenuss ihn in der Gastrolle von Arthurs Vater zu sehen – was wohl darauf zurückzuführen ist, dass es sich im richtigen Leben ironischerweise genau gegenteilig verhält. Neben Adam Sandler ist das wohl eine der bekanntesten Gastrollen der ganzen Serie. Etwas vermisst man aber schon den dummen Richie, dem Danny nicht im Geringsten das Wasser reichen kann. Im Grunde genommen ist Dougs Cousin absolut nicht witzig.
Auch schauspielerisch erlebt man hier kein Wunder. Die Einzige, die wirklich zur Geltung kommt, ist zweifelsohne Carrie, die hier in ihrer hinterhältig fiesen und zickigen Art zu Hochtouren auffährt und damit in vielen der 25 Episoden einsetzt. Die Rolle ist ihr wirklich auf den Leib geschneidert.
Insgesamt also eine sehr enttäuschende Staffel, die wieder einmal um einen Tacken schlechter ist, als die vorangegangene (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7625453&#post7625453). Gute Ideen werden nicht genutzt um die Sitcom zu einer richtigen zu machen und Lacher sind Mangelware. Als Fan der Serie wohl unverzichtbar, allein auch wegen der Darstellung von Dougs und Carries Hochzeit und der letzten, genialen Folge, aber für jemanden, der nur gute Unterhaltung sucht eher nicht zu empfehlen.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Nur Carrie überzeugt wirklich und kann hervorstechen, Richie fehlt wirklich)
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 5/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
14.11.2008, 18:25
Fletchers Visionen
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/MMPO/503333~Conspiracy-Theory-Posters.jpg
Laufzeit: ca. 130 Minuten
Genre: Actionthriller
Regie: Richard Donner
Darsteller: Mel Gibson, Julia Roberts, Patrick Stewart
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 06. November 1997
Inhalt:
Der höchst paranoide Taxifahrer Jerry Fletcher sieht in jedem Zeitungsartikel eine Verschwörung höchster Ebene im schlimmstmöglichen Ausmaß. Natürlich stempeln ihn alle als einen Irren ab, bis er eines Tages entführt wird, weil er scheinbar doch auf etwas gestoßen ist…
Kritik:
Nach so vielen Jahren bin ich endlich mal dazu gekommen, den Film zu gucken, von dem ich immer dachte, dass er wie »Minority Report« aufgebaut wäre… den ich übrigens auch noch nicht gesehen habe. Was ist der Titel aber auch so irreführend – wer benutzt für Verschwörungstheorien schon das Wort Visionen? Naja, wie dem auch sei… Mel Gibson, also ganz klar ein Film, den ich mir irgendwann mal anschauen musste und dieser denkwürdige Augenblick traf gestern ein. Vorab gesagt: Der Film war spannend, keine Frage, auch schauspielerisch top, aber wirklich nichts Besonderes. Die Story hält sich von ihrer Qualität eher in Grenzen, es gibt einige Faktoren die etwas nerven, dafür aber wieder einige nette Ideen. Nun ja, ein Durchschnittsfilm eben, wie er im Buche steht. Und mit »Buche« meine ich »Fernsehzeitung«. Und mit »Fernsehzeitung« meine ich die von dieser Woche.
Nun… direkt das Intro hat mich etwas erschrocken, weil ich Mel Gibson noch nie so dermaßen viel in einer derart kurzen Zeit habe plappern sehen. Das hatte schon annähernd Robin Williams Niveau. Nur, dass es bei Letzterem nicht so schnell nervig wird und lustig ist. Das meiste, was Fletcher von sich gibt, ist nämlich keineswegs in irgendeiner Form amüsant und führt daher schon nach kurzer Zeit zu Brechreizen. Schön und gut, ein einsamer, paranoider Taxifahrer – sicher passt das Ganze ausgezeichnet zur Rolle, was aber leider nichts daran ändert, dass es einem einfach auf die Klötze geht. Das Bild aufgebessert haben dann ein paar Sprüche und Reaktionen Gibsons, die ebenso gut in »Was Frauen wollen« oder »Lethal Weapon« reingepasst hätten. Ebenso bot Julia Roberts als Stimme der Vernunft Balsam für die Nerven, auch wenn sie gar nicht so vernünftig war, wie es realistisch gewesen wäre. Für meine Maßstäbe hat sie sich viel zu früh von einem Irren umgarnen lassen und ihm blind vertraut, so gutmütig sie auch sein mag – das würde mit Sicherheit niemand machen, der nicht mindestens genauso irre ist wie Fletcher selbst. Apropos Fletcher… der Gute ist auch etwas extrem dargestellt, aber das ließ sich mit der Figur wohl nicht vermeiden. Er fährt den ganzen Tag Taxi, geht seinen Gästen (und mir) mit seinen Verschwörungstheorien auf den Keks, wenn er zuhause ankommt (immer auf einem anderen Weg, weil wegen paranoid und so), schließt er immer seine zig Schlösser an der Tür ab, stellt Sicherheitsvorkehrungen auf, will sich einen Kaffee machen und muss dafür auch wieder mindestens zwei Schlösser öffnen. Dann nimmt er den Batzen Zeitungen, den er gekauft hat, durchforstet sie nach Hinweisen für seine Verschwörungstheorien usw.. Aber ich bin schließlich nicht hier um eine komplette Charakterisierung des Protagonisten anzufertigen, ich wollte nur deutlich machen, dass ich ihn für etwas übertrieben gezeichnet halte. Außerdem ist er nicht wirklich gut gezeichnet, sein Charakter variiert für meinen Geschmack viel zu sehr. Auf der einen Seite ist er in gewissen Situationen zurückhaltend, dann wieder extrovertiert wie Casanova himself. Er ist ein einfacher Taxifahrer, behält in Extremsituationen aber einen relativ kühlen Kopf und setzt schon fast Actionheldmäßige Aktionen ein. Er ist misstrauisch und paranoid wie kein anderer Mensch der Welt, aber in einigen Situationen doch wieder so dermaßen unvorsichtig, dass sich die beiden Bilder heftig beißen. Plus einige Kleinigkeiten. Patrick Stewart als Bösewicht war zwar mal etwas anderes, aber nichts Besonderes, das eine ausführliche Analyse verdienen würde. Als Prof. Xavier oder Cptn. Picard hat er deutlich besser überzeugt.
Wie dem auch sei, die Story hat so ihre Höhen- und Tiefflüge. Ich vermag eigentlich kaum zu sagen, was besonders gut und was eher schlecht war, da ich mir bei einigen Logiklücken nicht genau sicher bin, ob es wirklich welche sind. Bei über zwei Stunden geballtem Spielfilm darf die Konzentration und Aufnahmefähigkeit schon mal nachlassen. Vor allem in meinem Alter. Im Großen und Ganzen würde ich aber sagen, dass sich alles irgendwo und irgendwie wieder ausgleicht und gerade dadurch der unbedeutende Durchschnitt zustande kommt. Die anhaltende Spannung ist dem Film hoch anzurechnen, das vorhersehbare Ende wiederum abzuziehen und so könnte man es mit nahezu allen Faktoren machen. Am meisten gestört hat mich dieses Programmier-Getue, von dem die Bourne-Macher sich wohl inspiriert haben lassen. Nicht, dass es eine schlechte Idee gewesen wäre, aber es passte einerseits so gut wie gar nicht rein und zudem wurde es als derart läppischer Nebenstrang abgehandelt, dass man es wirklich einfach hätte raus lassen und den Film um 10 Minuten kürzen können.
Die Regie hat einen guten Job gemacht und viele der Szenen großartig dargestellt und die Musikuntermalung… nun, darüber lässt sich streiten. Für einen Thriller dieser Art waren mir die Melodien häufig viel zu fröhlich und ausgelassen und erinnerten zu sehr an eine Actionkomödie. Die ultimativ Düster-Mucke hätte jetzt auch nicht ihren Zweck erfüllt, aber ein gesunder Mittelweg ist doch immer die sicherste Straße.
Also mal wieder ein gesunder Durchschnittsfilm, dessen Niveau durch das Staraufgebot, die anhaltende Spannung, gute Action und einigen guten Ideen gehoben wird. Definitiv aber nichts, von dem man sich sehr viel erwarten sollte und im Grunde genommen auch nichts, das man gesehen haben muss.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Mel Gibson schafft es ab und an zu nerven und Stewart ist nichts Besonderes)
Plot: 5/10 (hat seine Macken, aber kann Spannung halten)
Effekte: 8/10 (nichts dran auszusetzen)
Anspruch: 5/10 (wirklich wach sein und aufpassen muss man nicht, entgegen meiner Erwartungen)
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDb-Seite (6.5) (http://www.imdb.com/title/tt0118883/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2059338009/)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
14.11.2008, 23:13
Die Herrschaft des Feuers
http://img5.allocine.fr/acmedia/rsz/434/x/x/x/medias/nmedia/00/02/48/70/ph2.jpg
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Genre: Fantasy-Action
Regie: Rob Bowman
Darsteller: Matthew McConaughey, Christian Bale
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 9. Januar 2003
Inhalt:
Nachdem bei Bohrungen in der Londoner U-Bahn ein Drache geweckt wird, bricht die Apokalypse über die Erde herein. Die Drachenplage vernichtet beinahe die gesamte Menschheit, nur kleine Gruppen überleben in ihren abgelegenen Verstecken. So auch die Flüchtlingsgruppe um Quinn, der bei den Bohrungen anwesend war. Sein einziger Wunsch war, seine große, neue Familie zu beschützen und auszuharren – bis der Amerikaner Van Zan in einem Panzer vorfährt und beweist, dass man die Drachen töten kann…
Kritik:
Ich steh einfach auf den Film. Ich fand ihn schon klasse, als ich ihn das erste Mal sah und die Meinung hat sich auch nicht geändert nachdem ich ihn ein zweites und nun ein drittes Mal gesehen habe. Allein wegen McConaughey in der Rolle des glatzköpfigen Amerikaners und den großartigen Effekten.
Also von der Besetzung her ist der Film eigentlich schon alleine sehenswert. Gut, wirklich bekannt sind eigentlich nur Bale und McConaughey, aber hey – das reicht wohl auch schon?! Und das Bond-Girl aus »Golden Eye« oder König Leonidas aus »300« sind immerhin auch Leckerbissen unter den Nebenrollen. Von der Leistung her überzeugen zumindest alle; mir ist zumindest niemand aufgefallen, der sonderlich schlecht gespielt hätte. Allen voran möchte ich wirklich noch mal McConaughey hervorheben, der hier seine von mir deutlich favorisierte Rolle spielt. Er ist mal nicht der charmante Frauenheld mit gewelltem, blondem Haar wie z.B. in »Ein Schatz zum Verlieben«, sondern ein knallharter Actionstar, dem die Glatze verdammt gut steht! Und auch die Rolle passt wirklich gut zu seinem Typ, wie ich finde, auch wenn er ab und zu etwas sonderbar läuft, während er auf dicke Hose macht. Ansonsten muss ich aber sagen, dass er Christian Bale locker die Schau stiehlt und seine letzte Szene… Mann, wenn der Film erfolgreicher wäre, hätte die Kult werden können, auch wenn die Effekte an der Stelle etwas versagt haben.
Ansonsten stellt mich auch die Story fast vollauf zufrieden. Es wird nicht großartig versucht Hintergrundinformationen einzubauen und trotz einiger weniger wissenschaftlicher Erklärungen rund um die Drachen wirkt alles sehr simpel und kann als leichte Kost serviert werden. Die Vorgeschichte geht in Ordnung, auch wenn es mich etwas verwundert hat, dass der Drache bei seiner Entdeckung sofort aufwachte. Wenn er so lange da unten überlebt hat, müsste er doch in irgendeinem Status gefangen gewesen sein, der keine Nahrung benötigte? Ein simples über-ein-paar-Jahrtausende-Schlafen klingt für mich da wenig plausibel… ebenso mein größter Minuspunkt am Film: Wir haben einen Drachen. Den männlichen auch noch, zu allem Überfluss. Wie man später erfährt, kann dieser aber nur befruchten, während die weiblichen Drachen Eier austragen. Wie also ist es zu der Plage gekommen? Hat der Drache einen Elefanten geschwängert und die dominanten Chromosomen gehabt? Oder wurde zeitgleich in Paris beim Ausbau der Metro eine ähnliche Höhle mit einem weiblichen Drachen gefunden? Wie auch immer das zustande gekommen ist, es geht in den fehlenden Hintergrundinformationen unter, die sonst den Zeitraum zwischen den Vorgeschichte und 2020, der weit fortgeschrittenen Apokalypse, erklärt hätten. Ebenso ist das Ende etwas wacklig, kann mit etwas gut gemeinter Logik aber zurechtgelegt werden, damit es nicht so auszugehen scheint, wie bei »Slithers«. Wer sich für diese Darlegung interessiert, dem schreibe ich das Ganze unter die Bewertung um nicht zu spoilern. Es ist keine Meisterinterpretation, auf die sonst keiner kommen würde, aber es gibt ja immer wieder einige, die zu faul sind, bei solchen Filmen mitzudenken (ich spreche aus Erfahrung). Wie dem auch sei… es gibt in der Geschichte einige nette Szenen, wie z.B. das Star Wars Theater für die Kinder oder eben die ziemlich schnellen Actionszenen gegen die Drachen. Es fallen auch eine Reihe cooler Sprüche, vor allem von Van Zan, aber hier muss ich schon sagen, dass einige äußerst aufgesetzt wirkten. Störte aber selbst in seiner Offensichtlichkeit nicht wirklich.
Von den Bildern her ist wirklich alles erste Sahne und überzeugend. Die weite bergische Landschaft mit der alten Burg, in der der Großteil des Filmes spielt, die Burg selbst mit ihren engen Gängen und Räumen, in denen eine ganze Gemeinschaft lebt oder auch das völlig zerstörte London (das als solches aber eigentlich nicht zu erkennen ist). Besonders gelungen fand ich auch die Szenen während des Flugeinsatzes in den Wolken und jedes Bild, in dem ein Drache vorkam oder Feuer gespien wurde – Top-Effekte, kann man nichts gegen sagen. Wie gesagt, nur bei Van Zans letzter Szene versagen sie etwas, obwohl gerade diese gut hätte werden müssen.
Die Spannung hält einen am Bildschirm und die 97 Minuten vergehen wie im Flug (ungefähr wie die 17 Sekunden Lebenserwartung der »Engel«… naja, fast) ohne auch nur einen Moment langweilig zu werden – selbst beim dritten Mal Ansehen. Die Schauspieler überzeugen, teilweise sogar in einer völlig neuen Art und Weise (wie McConaughey – ja, ich kam nicht drum herum ihn erneut zu loben, in der Rolle ist er einfach zu cool), die Effekte noch mehr und die Story beschränkt sich auf das Wichtigste ohne irgendwelche abenteuerlichen Erklärungen finden zu wollen. Das Ende ist ein klein wenig kitschig aber hey… wir wünschen dem guten Quinn doch alle noch ein paar schöne Jahre, in denen er mit die Welt neu bevölkern muss – pardon, darf (und mit Vergnügen tun wird, wie ich mir denken kann).
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (McConaughey rockt als harter Actionheld und Bale ist auch gewohnt überzeugend)
Plot: 5/10 (simpel und gut, leider mit einem zu kräftigen, ungeklärten Fehlerpunkt)
Effekte: 9/10 (schwächelt an einer Szene, ansonsten Top-Effekte)
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10 (ich könnt ihn mir immer wieder anschauen! Leider irgendwie zu kurz)
Link zur IMDb-Seite (5.9) (http://www.imdb.com/title/tt0253556/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1616052249/)
Die DVD bei Amazon (B000088NSM)
SPOILER!:
Vom männlichen Drachen verschreckt, der seine Weibchen bereits zu fressen beginnt, flüchten diese vorerst aus der Stadt um vielleicht doch noch irgendwo eine ausreichende Futterquelle zu finden. Das würde erklären, warum nach dem Auftauchen der zig Drachen plötzlich nur noch der Chef da ist und die drei Protagonisten geradezu ungestört durch die Stadt streifen können. Nachdem der dann vernichtet ist gibt es ja wieder einen etwas unauffälligeren Zeitsprung von mindestens drei Monaten (Quinn erwähnt, dass sie den letzten Drachen vor etwas drei Monaten gesehen haben), in denen die Drachen sich locker selbst vernichtet oder verhungert sein können.
Harbinger
15.11.2008, 02:16
The Deaths Of Ian Stone
http://m.blog.hu/kr/kritiza/image/deathsofianbig.jpg
DVD-Start: 05.12.2007
Regie: Dario Piana
Genre: Horror/Fantasy
Darsteller: Mike Vogel, Jaime Murray, Christina Cole
FSK: 16
Inhalt: Ian Stone hat Pech. Erst unterliegt seine Eishockeymannschaft bei einem Spiel und dann wird er auf dem Heimweg auch noch umgebracht. Dumme Sache das, macht aber nix, denn direkt darauf sitzt er wieder in seinem Büro und abgesehen davon, dass er sich an Dinge erinnern kann, die nie passiert sind, geht's ihm wieder gut. Bis er erneut umgebracht wird. Und wieder. Und wieder. Und wieder...
Kritik: Ah, die guten "8 Films to Die for" vom After Dark Horrorfest, wer kennt und liebt sie nicht? Faszinierend, wie die Veranstalter dieser Festivität es jedes Jahr schaffen, in ihrem "Lineup" acht Filme zu versammeln, an denen nicht nur die Kritiker kein gutes Haar lassen, sondern die aus irgend einem Grund auch schon immer "Generic" auf die Stirn gestempelt haben. Aus der 2006er-Ausgabe dieses Oktetts behandelten wir ja bereits "The Abandoned (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7224157)", "Mulberry Street", "The Gravedancers", "Nightmare Man" und "Lake Dead" hab ich noch hier, heute liegt unser Hauptaugenmerk aber auf einem Streifen der Anno 2007 auf diesem Festival lief und sich "The Deaths Of Ian Stone" nennt und von dem mir, wenn ich mich recht entsinne, zu allererst Ponti irgendwann mal was erzählte. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, er war nicht so sonderlich begeistert von dem Streifen, aber Ponti hat ja eh keine Ahnung und die Grundidee klang interessant (unmöglich gut verfilmbar, aber ich wollte mir halt einfach anschauen, wie die Macher es doch versuchten), also schlug ich bei Gelegenheit zu und legte mir den Streifen zu... um ihn dann mal wieder Wochen und Monate vergammeln zu lassen. Ja ja, ihr kennt mich.
Nachdem ich die letzten Tage und Wochen quasi im Akkord an meiner Karriere als Rockstar gearbeitet habe (wie ich meiner Liebsten letztens erzählte: "Den ganzen Tag denke ich nur an zwei Dinge... ans Musik machen und an dich") brauchte ich am heutigen Abend endlich mal wieder eine Auszeit und schenkte Marla eine Schachtel Pralinen dafür, dass ich sie schon wieder so lange nicht beachtet hatte (seit "The Gamers: Dorkness Rising (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7669434)" war wenn ich mich recht entsinne nur noch die "A Fine Day To Exit" von Anathema in ihrem Schlitz), ehe ich "The Deaths Of Ian Stone" einlegte und der Dinge harrte, die da kommen sollten (heute ganz ohne Bier, Rotwein oder den guten Seven Oaks (6,79€ bei Rewe) in der Hand, den Alkohol hab ich mir zur Zeit mal wieder etwas abgewöhnt).
Um mich erst mal ein wenig an den Rahmendaten des Streifens entlang zu hangeln: "The Deaths Of Ian Stone" stammt aus der Feder von Brendan Hood, dem Autor des von Wes Craven produzierten Horrorstreifens "They", und wurde vom Italiener Dario Piana (seine zweite Regiearbeit nach "They Only Come Out At Night" aus dem Jahre 1988) inszeniert. Die Portokasse dürfte dabei recht reichlich gefüllt gewesen sein, wenn man mal nach den Production Values des Streifens geht, denn ohne jetzt zu viel vorweg nehmen zu wollen: Die Inszenierung ist so... so... kinematisch, dass mir der Film gleich von Anfang an den Atem nahm... Das Ding ist für die große Leinwand gemacht, das spürte ich gleich. Und erwartet hatte ich so etwas bei einem Film diesen Kalibers wirklich gar nicht. Ja, überraschenderweise... äh... überrascht "The Deaths Of Ian Stone" und konnte meine Erwartungen in mancherlei Hinsicht bei weitem übertreffen.
Zum Beispiel auch was die Darsteller angeht. Sonderlich bekannte Nasen waren nicht dabei, aber woah... die waren größtenteils so verdammt gut. Allen voran Mike Vogel ("Cloverfield (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6690145)", "Poseidon", "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5790119)") als uns' Protagonist Ian Stone, der so lebendig spielt, dass man ihm seine Rolle von der ersten Sekunde an abgekauft hat. Das ist der Atmosphäre des Streifens auch äußerst zuträglich, denn ganz ehrlich, das hier ist über weite Strecken eine One-Man-Show und wenn unser Held eine dämliche Flachpfeife wäre, dann hätte der Film ein paar echte Schwierigkeiten. Ist aber wie gesagt zum Glück nicht so, Vogel aka Stone ist klarer Sympathieträger. Ihm zur Seite steht in erster Linie Christina Cole (hatte eine Statistenrolle in "Casion Royale"), die ebenfalls sehr überzeugend zu Werke geht. Nicht ganz so gut (aber doch auch schon sehr ordentlich) gefiel mir Jaime Murray ("Botched (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7150099)"), die zum Einen einen sehr merkwürdigen Akzent hatte und zum anderen bei ein paar späteren Szenen etwas hölzern bzw. gekünstelt wirkte. Größtenteils zieht sie ihre Rolle aber auch souverän durch. Auch ein wenig schlechter schneidet Michael Feast ("Long Time Dead") ab, der vor allem in seinen ersten paar Szenen nicht wirklich Großes leistet, gegen Ende aber zu Höchstform aufläuft. Wie gesagt, eigentlich sind die Darsteller durch die Bank weg gut, teilweise sogar sehr gut. Und das ist doch verdammt schön zu sehen.
Genau wie das, was uns audiovisuell geboten wird. Der Soundtrack aus der Feder von Elia Cmiral ("Pulse", "Wrong Turn (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5242002)") ist ein echter Ohrenschmauß und auch die Special Effects, die am Anfang recht sparsam eingesetzt werden, wissen zu gefallen. Tatsächlich gab es die ein oder andere Szene, in der ich mit heruntergeklappter Kinnlade da saß und mir dachte "Fuck ja, genau das hab' ich schon seit Ewigkeiten gesucht". Dabei meine ich vor allem die Schattenmonster, die hatten ein paar so krasse Szenen... Nicht ganz so gut gefielen mir hingegen die Klingenarme, die waren von der Idee her gut, von der Umsetzung aber suboptimal. Wurscht. Einen kleinen Schwachpunkt in Sachen Production Values muss ich aber noch ankreiden (wobei ich gar nicht so wirklich sicher bin, ob ich den dazu zählen kann...), gegen Ende macht der Film sich nämlich noch bereit ein relativ gemäßigtes Actionfeuerwerk abzufeiern... Naja, zu gemäßigt fällt dies eben aus. Die paar Szenen waren quasi schon vorbei, ehe sie wirklich angefangen hätten. Hier wäre mehr mehr gewesen, denn was es zu sehen gab war im Ansatz sehr sehr nett.
Egal, kommen wir zu dem, worum ich mich schon das halbe Review lang drücke: Wie sieht es denn nun damit aus, aus dieser - zugegeben recht eigenwilligen - Grundidee einen ansehbaren Film zu machen? Und wie nimmt der Streifen sich als Horrorfilm aus? Und ich muss sagen, meine Zweifel waren berechtigt, haben sich aber glücklicherweise nicht erfüllt. Trotzdem muss man hier Abstriche machen, denn die Idee über die ewigen Tode des Ian Stone ist für den Film zugleich Fluch und Segen. So kommt der Streifen anfänglich nur sehr sprunghaft voran. Wir sehen Ian sterben, dann wird ein klein wenig Erklärungsarbeit geleistet, dann stirbt er wieder und wieder und man denkt sich eigentlich nur "Kenn ich doch alles schon". Das ist das Problem mit der Idee, sie wird verdammt schnell Repititiv. Piana hat die Sache noch recht moderat angepackt, aber wirklich gutheißen kann ich das nicht. Denn das Ganze beeinträchtigt den Spannungsbogen ganz eindeutig. Man kann quasi eine saubere Linie ziehen zwischen horrendöser, atmosphärischer Mordszene und Fortschritten in der Storyabteilung. Die Trennung ist anfangs zu klinisch, zu strikt, im weiteren Verlauf schaffen Piana und Hood es aber glücklicherweise beide Teile besser miteinander zu vermischen, dann verliert der Film aber seinen Schrecken und gleitet von der Welt des Horrors hinüber in die simpler Fantasy. Erinnerte mich die erste Hälfte stellenweise noch an den genialen "Hellraiser: Hellseeker (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5910563)", so ging der Film später eher in eine Richtung, die ich mir beispielsweise von "Skinwalkers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7180635)" gewünscht hätte. Ja, die beiden "Einzelteile", aus denen der Film sich zusammensetzt, sehen auf den ersten Blick nicht ganz kompatibel aus, aber ich muss wirklich sagen, dass "The Deaths Of Ian Stone" die Herausforderung, diese beiden Dinge in Einklang zu bringen, ganz bravourös meistert.
Ja, trotz seiner Schwächen ist der Film sehr gut gelungen. Die klasse Special Effects, die interessante Story, die teilweise sehr dichte Atmosphäre, das spielt hier alles zusammen und erschafft einen Film, der zwar niemals auf den Olymp der besten Filme aller Zeiten gehoben werden wird, der aber extrem solide Unterhaltung bietet, ein paar sehr coole Stellen hat und den Zuschauer dank einer simplen aber effektiven Aussage hinter dem Stoff absolut befriedigt zurücklässt (obwohl das Ende etwas suboptimal ausgefallen ist).
Kommen wir zum Fazit:"The Deaths Of Ian Stone" schafft es, eine theoretisch unverfilmbare Idee sehr ordentlich auf Zelluloid umzusetzen. Dank interessanter Story, starken Darstellern und einem sehr talentierten Special-FX-Team sowie großartiger Sound- und Kameraarbeit ist der Film einer, den man als Freund von Horror- und Fantasyfilmen bei Zeiten mal gesehen haben sollte.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (großartig, hätte ich nicht erwartet)
Plot: 07/10 (interessant, wenn auch mit Schwächen)
Effekte: 08/10 (vor allem die Schattenwesen waren extrem cool, aber auch ansonsten stimmte hier fast alles)
Anspruch: 04/10 (größtenteils Unterhaltungsfilm, der es aber versteht, seinen Punkt klar zu machen)
Gesamtwertung: 7.5/10 (ordentliche Horrorhälfte, gute Fantasyhälfte, gekonnte Vermischung von beidem)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0810823/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=tX8b1Xv2lc0)
Die DVD bei Amazon.de
Vier Brüder
http://paisley.presys.com/graphics/brothers.jpg
Name: Vier Brüder
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Drama / Thriller / Krimi
Regie: John Singleton
Darsteller: Mark Wahlberg, André Benjamin
FSK: 16
Laufzeit: 109 min.
Inhalt:
Die 4 Mercer-Brüder kehren nach Hause zurück, als ihre (Adoptiv-)Mutter während eines Raubüberfalls erschossen wird und wollen Rache an den Killern üben.
Meinung:
Einige von euch werden das ja kennen. Man sieht eine Filmverpackung und aus irgendeinem Grund fühlt man sich sofort davon angesprochen, obwohl man auch sofort weiß, dass der Film wohl nichts überdurchschnittliches sein wird. Genauso ging’s mir mit „Four Brothers“ bzw. „Vier Brüder“ . Jedes Mal wenn ich den Film sah, dachte ich mir, es wird Zeit, den endlich mal zu sehen, aber da kann doch sowieso nichts Gutes dabei rauskommen. Nun, wer nicht probiert, kann es auch nie wissen.
Selbstverständlich lag ich, obwohl ich als der Film anfing noch einmal so richtig große Hoffnungen auf ein unterschätztes Meisterwerk hatte, mit meiner Meinung, dass „Vier Brüder“ wohl nur Durchschnitt wäre, nicht falsch, denn genau das und nicht mehr und nicht weniger ist der Film auch.
Die Grundidee des Plots ist dabei jedoch gar nicht mal so schlecht. 4 verschiedenfarbige Brüder, die dennoch so sehr füreinander einstehen, als wären sie blutsverwandt, die zur Beerdigung ihrer Adoptivmutter wieder zurück in ihre Heimatstadt kommen, um die Mörder eben jener ihre gerechte Strafe zukommen zu lassen, ist durchaus gutes Ausgangsmaterial für einen spannenden Plot.
Im Großen und Ganzen beginnt der Streifen dann auch recht vielversprechend. Die Einleitung des Polizisten, wie er über die Mutter der vier Brüder und diese selbst redet, ist ganz gut gemacht. Auch das Abendessen wo jedem bis auf einen der Brüder die Mutter erscheint und ein kurzes, auf den jeweiligen Charakter zugeschnittenes Gespräch führt, auch eine wirklich gute Idee. So gesehen stehen die Zeichen zu Beginn tatsächlich auf einen sehr guten Film, doch dann leider sinkt das immer mehr ab. Das fängt unter anderem damit an, als Mark Wahlberg als Bobby Mercer einen Typen in seine Wohnung verfolgt und der seine Hunde auf ihn hetzt. Wahlberg steht dann nämlich mit einer geladenen Waffe in einem ziemlich engen Gang und hat zwei, nicht unbedingt kleine, Hunde in ziemlich kurzer Entfernung vor sich, schafft es aber trotzdem nicht auch nur einen davon, trotz mehrmaligen Abfeuern seiner Waffe, zu treffen. Das wiederholt sich später dann auch noch als ein anderer der Mercer-Brüder ungefähr 3 Mal mit einer Schrotflinte auf ein fahrendes Auto schießt, das auch trifft, aber es nichts desto trotz unbeschadet weiterfährt. Solche Dinge sollen mich meinetwegen nicht stören, solange sie in einem durchschnittlichen Actionfilm passieren (oder in „Stirb Langsam 4.0“ ), aber wenn „Vier Brüder“ was besseres sein will, hätte John Singleton nicht auf Gewalt gegen Tiere verzichten sollen..tja.
Auch von Zeit zu Zeit nervig sind einige der Dialoge, wie etwa Wahlbergs Antwort auf die Aussage seines Bruders, er könnte alle unter den Tisch trinken. Das was dem Film aber wirklich die Wertung als überdurchschnittlicher Film kostet sind 2 Dinge, erstens der Bösewicht und zweitens die teilweise vorkommenden Unsinnigkeiten.
Der Bad Guy von „Vier Brüder“ könnte nämlich klischeehafter nicht sein. In seinem ersten Auftritt, wo er einem seiner Untergebenen das Essen auf den Boden wirft, ihn zwingt von nun an vom Boden zu essen und dann anschließend auch noch seine Frau dazu zwingt selbiges zu tun und dem auch brav alle Folge leisten, weil der Kerl offenbar so ein angsteinflößender Krimineller ist, den zwar alle hassen aber gegen den trotzdem keiner etwas tut, hätte ich den Drehbuchautor am liebsten erwürgt und falls es mir da nicht gelungen wäre, hätte es kurz darauf noch einmal so eine Szene gegeben wo ich es auch schon das zweite Mal versucht hätte. Kurzum, der Bösewicht im Plot ist ein ziemlicher Reinfall.
Der zweite Punkt sind die Unsinnigkeiten. Bobby Mercer übergießt ein Auto mit Benzin und droht dem darin sitzendem Beamten, er würde es anzünden, wenn er ihm nicht sofort alles sage, was er wisse. Der Betroffene geht danach jedoch nicht etwa zur Polizei und versucht die Mercer-Brüder wegen Androhung von Gewalt anzuzeigen und sie damit von ihrer Suche nach der Wahrheit und Gerechtigkeit abzubringen. Stattdessen läuft er lieber zum örtlichen Psychopathen-Gangsterboss, wo sowieso jeder weiß was das für Folgen hat.
Selbiges gilt auch für die Schießerei, die im Nachhinein von der Polizei als „krasser Fall von Notwehr“ abgestempelt wird. Ich weiß nicht wie es um die Waffengesetzte in den USA steht, aber von „The Sopranos“ weiß ich, dass dort einer beinahe in den Knast hätte wandern müssen, weil er illegal im Besitz einer Waffe war, mit der er in Notwehr jemanden erschossen hat. In „Vier Brüder“ erschießen die in Notwehr jedoch nicht einen Haufen Gangster mit einer Waffe, sondern gleich mit einem ganzen Dutzend und somit müsste das jedoch irgendeine gerichtliche Konsequenz nach sich ziehen. Mag sein, dass ich zu genau bin, aber wie bereits gesagt, will ein Film über dem Durchschnitt sein, darf er sich solche Schnitzer nicht erlauben, womit wir auch schon bei meinem Fazit wären:
„Vier Brüder“ ist solider Durchschnitt. Er hat gute Ansätze für einen spannenden Plot, setzt die aber dann ziemlich gekonnt mit Durchschnitts-Ausarbeitungen in den Sand. Wäre der Bösewicht weniger klischeehaft und der Plot besser ausgearbeitet wäre einiges mehr drinnen gewesen. So aber eignet sich der Film als gute Wochenendsnachmittagsunterhaltung, den man so schnell jedoch kein zweites Mal, wenn überhaupt, sehen wird.
Einzelwertungen:
Darsteller: 07/10 (Wahlberg sticht gute Leistungen hervor, Benjamin ist auch ganz gut, der Rest ziemlich vernachlässigbar)
Effekte: 05/10 (Könnten an besser sein, sind aber auch nicht unterdurchschnittlich schlecht)
Plot: 05/10 (Gute Ausgangsidee, durchschnittliche Ausarbeitung)
Anspruch: 04/10 (nicht unbedingt vorhanden)
Gesamteindruck: 05/10 (Durchschnitt, mehr gibt’s da nicht zu sagen)
imdb 6.9 ( http://www.imdb.com/title/tt0430105/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=xEQ3N0tXPKY)
Harbinger
16.11.2008, 03:36
Foltermühle der gefangenen Frauen
http://img.ofdb.de/fassung/174/174261_f.jpg
Kinostart: 22.08.1980
Regie: Jean Rollin
Genre: Horror/Splatter
Darsteller: Marie-Georges Pascal, Félix Marten, Serge Marquand
FSK: 18
Inhalt: Auf irgend einem Feld in Frankreich sprühen ein paar Bauern kräftig Pestizide in die Gegend. Einer davon fühlt sich nicht wohl, klagt über Fieber und Schmerzen, aber das juckt seinen Chef nicht wirklich. Dumme Sache, denn am nächsten Tag schleicht der Kränkelnde in einen Zug, verfault da ein wenig, killt eine Frau und jagt eine andere, unsere Heldin Elisabeth (bzw. in der deutschen Synchronfassung Claudine, wie ich hörte) in die Pampa...
Kritik: Meine Fresse, ist das ein beschissener Titel, aber ich kann ja nix dafür, dass der Streifen so heißt. Denn die alternativen Namen, die man dem Film hierzulande andrehte, sind auch nicht viel besser. Als da wären "Pestizide - Stadt der Zombies", "Zombies - Geschändete Frauen" und "Grapes of Death" (letzteres übrigens auch der internationale Verleihtitel und wenigstens eine Sinn ergebende Direktübertragung des französischen Originaltitels "Les Raisins de la Mort"). Wenn mir irgend jemand jetzt sagen kann, was eine "Foltermühle" ist, dann wäre ich ihm sehr dankbar, das Anschauen dieses Films hat mir da keine neuen Erkenntnisse geliefert, ich wage aber auch zu behaupten, dass schlicht und ergreifend gar keine Foltermühle (was auch immer das sein mag) darin vorkam, genau so wenig wie gefangene Frauen, geschändete Frauen oder Zombies. Etikettenschwindel alle Nase lang. Okay, zugegeben, Frauen kamen tatsächlich drin vor, eine Stadt mit viel Fantasie auch und Trauben (also Grapes) sowie Tod ebenfalls. Trotzdem, irgendwie steckt da nicht ganz das drin, was der Titel verspricht.
Nach dieser viel zu langen Exposition komplett mit ohne Sinn, Zweck und Inhalt gehen wir doch gleich mal in medias res - NICHT! Ihr dachtet nicht ernsthaft, dass ich dieses Review anfange, ohne nicht noch ein wenig Zeit zu verplempern (zumal das bei exakt diesem Film exzellent passt), oder? Jedenfalls hat die Tatsache, dass man einen wirklich exorbitant großen Stapel an Filmen, die man noch nicht gesehen hat, sein Eigen nennt (und er wächst und wächst und wächst...), nicht nur Vorteile. Eine gute Stunde saß ich heute da und klagte einer Freundin mein Leid, dass ich mich einfach nicht entscheiden könnte, was ich mir denn antun soll (einer der letzten Gesprächsfetzen, ehe ich mich mit unserem heutigen Reviewobjekt zurückzog: "Du spinnst. Und ich geh mir jetzt enthauptete Frauen anschauen."... ja, das ist irgendwo schon ein Stück weit Realsatire). Der Wunsch endlich mal wieder was brutales zu sehen (es ist wirklich eine Schande, hat man einmal in seinem Leben "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" gesehen wird man schwerlich noch mal mit einem anderen Splatterfilm auf diesem Planeten glücklich...) brachte mich dann schlussendlich auf "Grapes of Death" (nein, ich werd die scheiß Foltermühle nicht mehr erwähnen, außer aus humoristischen Gründen... für meine Fans tu ich alles) aus dem Jahre 1978, realisiert vom französischen Schmuddelregisseur Jean Rollin, der vor allem durch seine Vampirsexfilme bekannt wurde (aus dieser Zunft sah ich bisher nur den extrem beschrappten "The Vampire Happening" - aus der Feder des großen Karl-Heinz Hummel... ich habe keine Ahnung wer der Kerl ist, aber ich liebe seinen Namen - Rollins Filme sind angeblich weniger dumm, dafür um so größere Zeittotschläger, in denen man eigentlich nur dauernd leicht bekleidete Vampirinnen Kerzenständer rumschleppen sieht, SCHNARCH!), sich bei diesem Film hier augenscheinlich allerdings am Schaffen des großen George A. Romero orientierte, teilweise sicher an "Nacht der lebenden Toten" (die Autoszene erinnerte mich schon sehr stark an den genialen Klassiker), viel mehr aber an Romeros weniger bekanntem "The Crazies" (den ich mir dringend noch anschauen muss, mal schauen wo ich den herbekomme, der Preis der DVD ist bei der OFDB absolut exorbitant). Na das kann ja was werden, noch bevor der Film in Marla wanderte und dementsprechend über die Mattscheibe flimmerte, fühlte ich mich alles in allem irgendwie dezent an "Die Nacht der reitenden Leichen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7404120)" erinnert...
Und ich sollte recht behalten. Ja, "Grapes of Death" ist prinzipiell anders als der Skelett-Templer-Streifen, aber es gibt einige sehr ähnliche Motive. Schon allein der Anfang im Zug... ich hatte erwartet, dass wir jeden Augenblick rückblendenweise eine Lesben-Sexszene gezeigt kriegen, oder aber eine der beiden Frauen ohne Grund aus dem fahrenden Zug hüpft. Ich denke ich spoilere nicht zu viel, wenn ich sage, dass beides nicht passiert, trotzdem zeigt sich hier schon eine etwas enervierende Eigenheit von Rollins: Der Mann schindet Zeit. Tatsächlich gab es hier schon (nach rund vier Minuten Spieldauer) eine Szene, in der ich verblüfft "Was zum Fick soll das?" fragte, nachdem ich erst mal meinen Unterkiefer wieder eingeränkt hatte... Schlimm genug, dass wir unsere Heldin Elisabeth und ihre bald tote Freundin, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, erst mal bei allen möglichen und unmöglichen strunzlangweiligen Dingen beobachten (palavern über allen möglichen Unsinn und ZÄHNE PUTZEN? Wollte ich schon immer mal so kinematisch aufbereitet sehen...), nachdem Elisabeth mit der Oralhygiene durch ist und ihre Freundin darauf hinweißt, dass diese jetzt dran ist, geht sie zurück in ihr Abteil, das ewig weit von dem kleinen Badezimmer entfernt ist, in dem sie sich vorher befand. Und weil Rollin und der Kameramann einen guten Tag hatten und wir noch ein bißchen Band voll kriegen mussten, geht die Kamera kurz darauf in Echtzeit den ganzen Weg zurück und wir sehen eine geschlagene Minute lang ein leeres Abteil nach dem anderen an uns vorbei ziehen. Das ist Spannung, das sind Emotionen, das... *CHRRRRR*. Eh, sorry.
Langsam sollte dann aber doch mal die Story in Fahrt kommen und tatsächlich tut sie es ein wenig. Wenn wir Elisabeth nicht gerade dabei beobachten, wie sie durch malerische Landschaften stapft (ich muss zugeben, die Locations sind gar nicht übel) fällt sie einheimischen Hinterwäldern auf die Nerven, überfährt und erschießt ein paar davon und stolpert dann auch mal über ein paar Leichen, die sie nicht selbst verursacht hat. Und wenn man über die augenscheinlichen Mängel des Films (mein Favorit war die Szene, in der der Hinterwäldlervater seine Tochter mit bloßen Händen anspringt, sie auf den Tisch wirft, ihr das Kleid zerreißt - Titten, olé olé - und dann eine MISTGABEL in seiner Hand materialisieren lässt, um sein Töchterchen zu durchbohren... handlich... und so unauffällig), dann schafft der Film jetzt doch etwas erstaunliches: Trotz seiner Blödheit kommt tatsächlich Stimmung auf. Die Sets sind wie gesagt sehr ordentlich und wenn Elisabeth durch die Straßen der Stadt stapft (die übrigens aussieht wie die Burg in "Die Nacht der reitenden Leichen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7404120)") und dabei auf reihenweise mutilierte (gibt's das Wort) Leichen stolpert, dann kann man nicht anders als anerkennend mit dem Kopf zu nicken und sich zu denken "Nicht übel, Herr Rollin, gar nicht übel" (okay, man könnte sich wahlweise auch denken, dass das blinde Mädchen, das Elisabeth aufgegabelt hat, sich so blöd verhält, dass sie alle blutigen Tode, die der Film zu bieten hat, verdient, aber gut, die Gedanken sind frei). Und dann, gerade in der schönsten atmosphärischen Szene passiert es... Die Musik setzt ein. Und was Komponist Philippe Sissman sich hierbei dachte... Sagen wir mal so, es ist kein Wunder, dass er nie wieder einen Score für einen Film schreiben durfte. Hier werden Szenen in denen die verrückten Dorfbewohner (Reminiszenzen an "Resident Evil 4" sind wohl rein zufällig, oder sind sie es?) auf unsere Heldin und ihre Filmabschnittsgefährten losgehen mit der fröhlichsten Zirkusmusik unterlegt und das bildet keinen makaberen Widerpart zueinander, nein, es wirkt einfach nur scheiße, lächerlich und zerstört jeglichen Anflug von Atmosphäre. Setzen, sieben. Mindestens.
Puh, Ohren zu und durch, den Rest schaffen wir jetzt auch noch. Wenn die Musik endlich wieder verstummt ist kriegen wir nämlich endlich mal das zu sehen, weswegen wir eigentlich hier sind: Es wird geschplodderd. Zugegeben, wirklich viel Blutgemetzel hat der Film nicht zu bieten, die Mistgabelszene ist ganz nett (der darauf folgende Assisted Suicide des Mistgabelmörders übrigens himmelschreiend blöd, aber wenigstens irgendwie kreativ), später wird noch ein bißchen geballert und einmal gibt's auch eine waschechte Enthauptung, die nicht nur handwerklich relativ gut gemacht ist (zumindest bis der Enthaupter den hässlichsten Gummikopf evarr!!! durch die Gegend schleppt), sondern auch sehr ordentlich eingeleitet wird. Hier kommt der minimale Spoiler daher (nicht wirklich): Der Shot der an die Tür genagelten Frau hat echt was. Hier beweißt Rollins, das er inszenatorisch doch noch was anderes auf dem Kasten drauf hat, als nur ewiges Zeittotschlagen (was er im restlichen Film gerne immer wieder durch eingeflochtene Schnitte auf Landschaften oder durch viel zu lange Shots ohne Sinn und Zweck macht), ein paar der Einstellungen sind tatsächlich sehr gelungen. Nicht auf dem Niveau eines Soavi, aber doch ordentlich. Natürlich sind dem auch die sehr guten Sets zuträglich, aber die sind nicht einzig und allein dafür verantwortlich.
Egal, letzten Endes ist der Film irgendwann vorbei (mit einem... sagen wir mal "interessanten" Ende, das meiner Meinung nach cleverer ist, als es auf den ersten Blick erscheint) und man muss sich fragen, was bleibt jetzt eigentlich übrig? Nicht viel, möchte ich sagen. Stärken und Schwächen halten sich hier in etwa die Wage und wenn man beides voneinander abzieht, bleibt "Grapes of Death" eine sehr routinierte Angelegenheit. Auf großartige Überraschungen wird größtenteils verzichtet, die Story ist ganz nett aber auch nicht so der Brüller, die schöne Atmosphäre beißt sich mit den himmelschreiend dummen Augenblicken, in denen man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll, und natürlich mit der Musik... Was die Darsteller angeht... Ich bin etwas unschlüssig, würde aber größtenteils zu einem "Gingen alle ganz in Ordnung" tendieren. Ich sah den Film im französischen Original und ein paar Dialogzeilen wurden schon ordentlich verhauen, aber man muss auch sagen, dass hier eh kein großes Talent gefragt war. Die Figur der Elisabeth hätte vielleicht etwas besser ausfallen können, ist ja schließlich unsere Heldin, aber die war eh sehr... flach gezeichnet (auch hier wäre mehr mehr gewesen, denn wenn wir etwas mehr Background gehabt hätten, dann hätte sie uns Zuschauern auch wesentlich sympathischer sein können). Gut war Félix Marten, der den Bauern Paul spielt, der unsere Heldin Elisabeth mit Waffengewalt vor den Dörflern verteidigt, der 1992 verstorbene Mime hatte Präsenz und spielte sehr abgebrüht. Nicht übel. Ansonsten alles eher wenig erwähnenswert. Und dieses Wort kann man leider Gottes auch auf den Film übertragen, denn...
Kommen wir zum Fazit: Ich weiß nicht genau, wem ich "Grapes of Death" empfehlen sollte. Einerseits hat er ein paar sehr schöne Drehorte und hin und wieder eine ziemlich schicke Atmosphäre zu bieten, andererseits beißt die sich mit den richtig blöden Ideen, die der Film hin und wieder hat. Teilweise musste ich schon über das lachen, was sich da auf dem Bildschirm tat, für einen reinrassigen "So bad it's good"-Film sind die Stellen aber zu rar gesäht. Sleaze-Fanatiker werden ihre Probleme damit haben, dass Blood & Gore zwar ausreichend für eine 18er-Freigabe vorhanden sind, man aber nichts außergewöhnliches geboten bekommt. Dafür bei ein paar Tatsachen sehr unmotiviert nackte Tatsachen, was dem Trashfaktor natürlich auch zuträglich ist. So ist "Grapes of Death" eine theoretisch ganz nette Angelegenheit, die sich leider zwischen alle Stühle setzt und deswegen zur generischen, routinierten Horrorfilmkost mutiert. Zum einmal Ansehen okay, aber alles in allem nichts weltbewegendes.
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (durchschnittliche Leistungen, durchweg)
Plot: 04/10 (ganz nette Grundidee, ansonsten alles sehr gewöhnlich und vorhersehbar)
Effekte: 05/10 (schwanken zwischen "Ordentlich" und "Was zum Geier...")
Anspruch: 02/10 (Exploitation wird auch nicht anspruchsvoller, wenn sie aus Frankreich kommt, obwohl man eine gewisse ökologische Moral darin sehen kann... wenn man denn unbedingt will)
Gesamtwertung: 05/10 (ein paar Stärken, ein paar Schwächen und viel Mittelmaß)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0078077/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=Lz9Ms4NCthM)
Der Krieg des Charlie Wilson
http://images.buch.de/images-adb/dc/5f/dc5ff606-dd35-4818-82c9-4791bf3d8dff.jpg
Name: Der Krieg des Charlie Wilson
Erscheinungsjahr:
Genre: Drama / Komödie
Regie: Mike Nichols
Darsteller: Tom Hanks, Julia Roberts, Philip Seymour Hoffman
FSK: 12
Laufzeit: 98 min.
Inhalt:
Der Kongressabgeordneten Charlie Wilson sieht das Leid, dass die Kommunisten in Afghanistan anrichten und beschließt deshalb gemeinsam mit Texas 6. Reichsten Frau und einem abgebrühten CIA-Agenten Waffen für die Widerstandskämpfer zu schmuggeln.
Meinung:
Als ich vor einiger Zeit schon das erste Mal von „Der Krieg des Charlie Wilson“ hörte und mir diverse Inhaltsangaben davon durchlas, erschien mir der Film wie ein politisch korrektes „Lord of War“.
Ein Politiker der die Armen und Schwachen mit Waffen versorgen will, damit die sich gegen die bösen Kommunisten wehren können, die mit ihren Helikoptern ganze Dörfer ausrotten und im Gegensatz zu „Lord of War“ wirklich so etwas wie Chancengleichheit schafft. Nun, nach dem Anschauen des Films kann man die Behauptung des politisch korrekten „Lord of Wars“ durchaus noch so stehen lassen, da die beiden Filme hier und da zumindest ansatzweise einige Gemeinsamkeiten haben.
Beide basieren nämlich zum Beispiel auf wahren Begebenheiten („Lord of War“ zwar aus 5 Waffenschmugglerleben zusammengewürfelt), obgleich man das bei manchen Fakten die im Film genannt werden bei „Der Krieg des Charlie Wilson“ gar nicht glauben will. (Damit meine ich etwa die anfängliche Summe von 5 Millionen Dollar) und es geht immerhin um Waffen.
Nun, ich nehme einfach einmal an, dass die meisten Leute von „Der Krieg des Charlie Wilson“, trotz des eher lockeren, lustigen, Trailers einen Film erwarten, der dem Zuseher in regelmäßigen Abständen oder wenigstens am Ende einen richtig harten Brocken Realität und Grausamkeit vor die Füße wirft, an dem man einige Zeit zu schlucken hat, mit der kurzen und prägnanten Aussage : „Die Welt ist böse.“ Denn genauso hat es ein „Lord of War“ gemacht und genau das hat in diesem Film auch unglaublich gut funktioniert. Das Problem bei „Der Krieg des Charlie Wilsons“ ist, dass der Film die ganze Laufzeit hindurch geradezu unglaublich leicht verdauliche Kost bleibt. Es gibt im Großen und Ganzen vielleicht zwei Szenen, die annähernd dramatisch gestaltet sind. Auf der einen Seite wären das die Momente wo die russischen Helikopter auf Zivilisten schießen (okay, das sind jetzt streng genommen mehrere, aber meist so kurz gehalten, dass ich sie jetzt einfach zu einer zusammenfasse) und dann der Besuch Charlie Wilsons im Flüchtlingscamp. Ersteres ist, wie bereits gesagt, sehr kurz gehalten und zeigt dann auch nur Menschen die davon laufen und dann erschossen werden oder eben auch nicht. Keine Überlebenden die nach dem Angriff Verwundete wegtragen oder um die Getöteten weinen, einfach nur kurze Szenen die zeigen sollen, dass die Russen allesamt gemeingefährliche Mörder sind, die zu bekämpfen, so etwas wie eine gerechte Sache ist. Und die Szene im Camp ist zwar ein guter Ansatz, aber, auch wenn es bedauerlich klingen mag, immer noch nicht hart genug um einen wirklich richtig zu schocken.
Die größte Stärke des Films ist damit auch gleichzeitig die größte Schwäche, nämlich die Lockerheit. Egal in welcher Szene zu welcher Situation, es schwingt immer ein sarkastischer Unterton mit und in regelmäßigen Abständen kommt irgendein lockerer-cooler Spruch von einer der Hauptpersonen. Gelegentlich sind ganze Szenen ohnehin auf fast nicht anderes ausgelegt als durch Komödienelemente zu überzeugen wie etwa das Streitgespräch zwischen Gust Avrakotos und seinem Boss oder der Dialog mit selbigem und Charlie Wilson, wo ersterer immer wieder den Raum verlassen muss.
Selbst als der erste Russe abgeschossen wird, wurde das wieder eher auf lustig und unterhaltsam als wirklich ernst getrimmt und im selben Zug wurden die Russen wieder als absolut gnadenlos dargestellt, die das Töten so nebenbei erledigen und das alles eher als Spaß betrachten. Oder etwa auch als eingeblendet wird wieviele Russen nach und nach erledigt werden, sieht man nur freudige Gesichter und Gelächter. Auch die Verwendung von realen TV-Aufnahmen kann nichts daran ändern, dass der Film praktisch nie auch nur eine einzige, richtig dramatisch-packende Szene aufbauen kann. Da kann auch das Schlusszitat nichts mehr retten, das, wäre der Film nur durchgehender etwas dramatisch geworden, sozusagen das i-Tüpfelchen auf einer sehr guten Satire geworden wäre.
Hätte der Film nur an manchen Stellen diese Lockerheit sein lassen können und stattdessen ein paar richtig harte und dramatische Szenen eingebaut, er wäre um einiges besser gewesen. So muss man sich fragen, ob der Film nicht sogar ursprünglich als eine reine Komödie geplant war, deren Figuren und ungefähre Handlung man auch auf zig andere Szenarien hätte übertragen können.
Auch nicht dem Plot gerade besonders förderlich: Es läuft einfach alles viel zu leicht ab. Mag sein, dass es in der Realität auch so gewesen sein mag, aber das ändern nichts daran, dass ich mir wenigstens ein paar Twists und Wendungen gewünscht hätte, was in dem Film ziemlich ausbleibt.
Effekte gibt’s eher wenige, aber wenn ein Helikopter abgeschossen wird sieht das auch gut aus, nur in den bereits genannten kurzen Szenen wo die Helikopter auf Zivilisten schießen, sieht das MG-Feuer irgendwie eigenartig aus, das hätte man besser machen können.
Was man aber kaum hätte besser machen können ist die Besetzung. Tom Hanks spielt den Kongressabgeordneten Charlie Wilson genauso gut wie Philip Seymour Hoffman Gust Avrakotos (ob es dafür wirklich einen Oscar hätte geben sollen, sei mal so dahingestellt.) Julia Roberts, die eigentlich so gar nicht ausstehen kann, leistet auch ganz gute Arbeit.
Fazit: Wer bei „Der Krieg des Charlie Wilson“ ein reines Drama erwartet, wird enttäuscht sein, denn Großteils ist der Film eher Komödie als Drama. Wer sich damit abfinden kann, bekommt durchgehend coole Sprüche und Sarkasmus geboten, das alleine macht einen solchen Film jedoch auch nicht aus.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Hanks und Hoffman spielen ziemlich gut, Roberts auch ganz überzeugend)
Effekte: 05 /10 (Irgendwas hat’s da mit den Helikopter-MGs)
Plot: 06/10 (Der Plot ist gut, aber es fehlt die Ernsthaftigkeit)
Anspruch: 04/10 (Unglaublich aber wahr, der Film ist trotz seiner Thematik ziemlich leichte Kost)
Gesamteindruck: 06/10
imdb 7.4 (http://www.imdb.com/title/tt0472062/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=q2YQ1lqKDjs)
Harbinger
17.11.2008, 01:27
Die Nacht der Creeps
http://www.filmflausen.de/images/creepse.jpg
Kinostart: 16.04.1987
Regie: Fred Dekker
Genre: Horror/Splatter/Komödie
Darsteller: Jason Lively, Steve Marshall, Tom Atkins
FSK: 18
Inhalt: Irgendwo im Weltraum rennen zwei hässliche Aliens einem dritten hinterher und feuern aus allen Rohren auf den Flüchtling. Der hat einen merkwürdigen Behälter bei sich und will ihn scheinbar von Bord bringen, was die anderen beiden wohl verhindern wollen. Gelingt ihnen aber nicht und kurz darauf stürzt das Ding auf einen beschaulichen blauen Planeten. Wir schreiben das Jahr 1959 und der niedergehende Container lockt ein junges Pärchen an. Er findet das Ding im Wald und wird von einem merkwürdigen Wurm aus dem Inneren angegriffen, sie derweil von einem aus der Klapse ausgebüchsten Axtmörder dekapitiert. Was das ganze mit der 27 Jahre später an einem amerikanischen College einsetzenden Story zu tun hat? Ihr könnt's euch schon denken...
Kritik: Das kommt also dabei raus, wenn man in den 1980er-Jahren deutschen Filmverleihfirmenangestelten einen Streifen mit einem merkwürdigen, nichtssagenden Titel in die Hand drückte und sagte "Jungs, macht mal was draus". Die nehmen den Titel, übersetzen ihn halb und wenn sie ein Wort nicht verstehen sind sie zu faul um im Wörterbuch nachzuschauen und belassen es einfach so. Große Klasse, Jungs. Ihr habt bestimmt eine beneidenswerte Karriere gemacht. Bei der Müllabfuhr oder so. "Die Nacht der Creeps" heißt jedenfalls im englischen Original (wer hätte es gedacht) "Night of the Creeps". Dabei ist der Titel eigentlich sogar ziemlich clever, beschreibt er doch gleich dreierlei Dinge: zum Einen die kleinen, glitschigen schwarzen Würmer (creepen, also "Creeps"), zum Zweiten die Tatsache, dass ständig irgend jemand etwas im Sinne von "Thie gives me the creeps" erwähnt, zum Dritten sind unsere Protagonisten in diesem Film zwei waschechte Loser (könnte man unter Umständen auch mit "Creeps" übersetzen), die sich dann im Verlaufe einer Nacht zu Actionhelden mausern. Cunning, isn't it? Naja, in der deutschen Übersetzung nicht mehr so, aber sehen wir da doch mal großzügigerweise drüber hinweg.
Jedenfalls hatte ich "Die Nacht der Creeps" schon eine ganze Weile hier liegen und hatte auch eigentlich nur Gutes darüber gehört. Außerdem sah ich irgendwann vor ein paar Monaten "Slither (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7581575)" im Fernsehn (der besser ist, als LorDi behauptete) und der soll ja mindestens eine Art Hommage an diesen Kultklassiker hier sein, wenn nicht sogar ein Remake (was in gewisser Weise irgendwie seltsam ist, denn "Die Nacht der Creeps" ist schon eine einzige Hommage an andere namhafte Horrorfilme, aber dazu später mehr). Und da, wie gestern schon gesagt, mein Stapel an nicht gesehenen Filmen zur Zeit eher größer als kleiner wird (vor ein paar Tagen kamen noch "Das Todesschwert der Ninja" und "Die Bluthochzeit (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8338597)" hinzu, das dürfte interessant werden), muss man doch mal was unternehmen und wieder öfter in die Glotze reingucken. Gesagt, getan, mit einem guten Joghurt und einem Glas Eistee (verdammt, das sind so diese Augenblicke, in denen das akkute Alkohol-Abschwören irgendwie lächerlich wirkt) ließ ich mich auf der Couch nieder und ließ Marla ihre Arbeit verrichten.
"Die Nacht der Creeps" ist der erste Film, bei dem Fred Dekker (drehte sonst nur noch "The Monster Squad" und "RoboCop 3", schrieb aber mitunter auch das Drehbuch zu dem ganz spaßigen Klopper "House") Regie führte und als Subjekt seiner Inszenierung suchte der Gute sich ein Themengebiet aus, in dem auch Dan O'Bannon mit "Return of the Living Dead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6806829)" ein Jahr zuvor gut wilderte: der klassische Zombiefilm, oder besser gesagt eine aufgebohrte, humoristische Verwurstung desselben mit einer ganzen Wagenladung Augenzwinkern und Anspielungen auf große Vorbilder versehen. Und das nehme ich mal vorweg: Wo O'Bannons Werk etwas schwächelte, da langt "Die Nacht der Creeps" in die Vollen. Hier sitzen die Gags, hier ziehen die Pointen, hier wird gut geschploddert und gesuppt, hier wird Spaß noch groß geschrieben, yes.
Dabei fängt alles so durchschnittlich an. Der Prolog im Himmel (naja, rather not, Goethe ist der Streifen nicht wirklich, aber den Kalauer musste ich einfach mal bringen) ist ziemlich sinnfrei und sieht auch nicht gut aus, die Aliens wirken sehr bedrömmelt, genau wie die Außenaufnahmen des Raumschiffs, zum Glück nimmt dieser kurze Vorspann sich sehr kurz aus, um dann in einen zweiten Prolog zu münden. Der ist stilecht in schwarz-weiß gehalten und so schlecht geschauspielert, dass einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Klar, das war Absicht, schließlich atmet der Film an dieser Stelle aus jeder Pore den Spirit schlechter Horrorschinken der 50er und 60er Jahre, trotzdem war ich nicht so beeindruckt. Auch zieht dieser zweite Prolog sich ein bißchen sehr, wenn die Durststrecke aber dann abgehandelt ist, finden wir uns wieder in einer...
Was zum Fick? Eine College-Komödie? Ich dachte diese Art von Film gibt es erst seit dem Ende des 20. Jahrhunderts... Aber Tatsache, "Die Nacht der Creeps" beginnt wie eine durchschnittliche College-Loser-Story. Sofort werden uns unsere beiden Protagonisten vorgestellt, die auf die klangvollen Namen "Chris Romero" und "James Carpenter Hooper" hören... Haha, ich lach mich tot, Dekker. Da hast du dir ja eine riesen Gaudi erlaubt. Im weiteren Verlauf des Films lernen wir übrigens noch die Detectives Landis, Cameron und Raimi kennen, sowie die gutste Cynthia Cronenberg. Verehrung für große Horror-Regisseure in Ehren, aber diese Methode ist einfach nur platt und ich muss ehrlich sagen, wann immer irgend jemand "Carpenter", "Cronenberg", "Cameron" oder was auch immer plärrte, wand ich mich innerlich. Auch sonst wird hier eher mit dem Holzhammer gearbeitet, wenn James beispielsweise ganz schlagfertig ein "Night of the living dead... cat!" anmerkt, als Cynthia ihm und Chris von einer zombiefizierten Katze erzählt, die ihr über den Weg lief. Oder wenn der Film ganz galant auf Horrorgrößen wie "Das Ding (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4101599)" oder Cronenbergs "Shivers" anspielt... Da zeigt der Streifen sich leider Gottes von seiner schlechtesten Seite, denn, wie gesagt, hier wird so plump gearbeitet, dass ich Dekker bitten möchte, nie über eine Karriere als Chirurg nachzudenken.
Bei allen anderen Gelegenheiten (oder sagen wir mal "den Meisten") treffen die Witze glücklicherweise aber voll ins Schwarze. Vor allem Tom Atkins ("Maniac Cop", "Halloween III (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6707885)") als Detective Cameron hat ein paar sehr coole Szenen und Sprüche auf seiner Seite, aber auch der Rest des Casts kann da mitziehen. So entwickelt der Streifen sich nach kurzer Zeit zu einer sehr unterhaltsamen Angelegenheit, zumindest was die tatsächlichen Scherze angeht.
Aber auch was Blood & Gore betrifft macht der Streifen vieles richtig. Am Anfang wird hier noch etwas zurückhaltend zu Werke gegangen, gegen Ende gibt Dekker es uns dann aber mit der ganz großen Kelle. Hier werden Schädel gespalten oder zum Explodieren gebracht, Menschen und Dinge angezündet, Blut spritzt in ausreichender Menge, und und und. Und als gegen Ende sogar ein Zombie mittels Rasenmäher in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde, da musste ich schon anerkennend nicken, dass dieser geniale Einfall nicht auf Peter Jacksons Mist gewachsen ist, sondern er sich für "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" von "Die Nacht der Creeps" inspierieren ließ. Handwerklich sind die Effekte und Zombiemasken alle auf einem sehr guten Niveau, hier wird unterhaltsam gestorben, das gefällt. Den roten Aufkleber trägt der Film auch zu Recht. Und die ewig eingeflochtenen Szenen der umherhuschenden Creeps sind auch irgendwie extrem cool und stimmungsvoll.
Auch auf der Haben-Seite kann der Film sich ein recht gutes Skript verbuchen, größere Logiklücken sucht man vergeblich (einmal war ich etwas verwundert, wieso der Kerl, dessen Leiche die Polizeibeamten vor wenigen Augenblicken fanden, munter als Untoter durch die Landschaft stakst... sollten die nicht irgendwie besser auf ihre Mordopfer aufpassen?), auch hier ist alles mehr oder minder im grünen Bereich. Trotzdem muss der Film auch Kritik einstecken können. Die erste gleich bei der illustren Darstellerriege. Die ist nämlich nicht so wirklich das Gelbe vom Ei. Tom Atkins ist relativ gut, zugegeben, Screen-Präsenz hat er auch und seine Rolle machte ihm sichtlich Spaß, auch Steve Marshall (die große Filmkarriere blieb ihm verwehrt) als unseres Helden Sidekick Carpenter gefällt durchaus ganz gut. Jill Whitlow (hielt ihre Nase in Roland Emmerichs Frühwerk "Hollywood Monster" vor die Nase), die die Cynthia spielt, bietet was für's Auge (Möpse, höhö... Moment, hab ich das jetzt geschrieben oder gedacht?), ist mit ihrer Rolle ansonsten aber etwas überfordert, genau wie Leading-Man Jason Lively (ebenfalls in "Hollywood Monster" zu sehen und spielte Chevy Chases Sohn in "Hilfe die Amis kommen"), der irgendwie sehr blass und hölzern rüberkommt. Mit seinen Actionszenen am Ende kann er noch was rausreißen, aber allgemein hätte ich mir einen besseren Mimen für die Rolle gewünscht. In einer kleinen Nebenrolle sehen wir übrigens David Paymer ("Schnappt Shorty", "Payback (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4872293)") und ich hörte, dass auch George Clooney als Statist gesichtet worden sein will, aber eine andere Quelle behauptete, das wäre ein Hoax. Wer weiß es nur.
Ein weiterer Schwachpunkt an dem Film ist das suboptimale Editing. Ich hab keine Ahnung was genau hier passiert ist, aber in der Kontinuität ist hier teilweise arg der Wurm drin und auch ein paar der Szenenübergänge sind so hakelig, dass ich hin und wieder etwas verwirrt blinzelte. Und nein, geschnitten war hier nichts, der Film scheint von Natur aus seine Probleme an der Stelle zu haben. Schade drum, aber kein Beinbruch, denn durch tollen Humor und ein paar nette Sauereien schafft der Film es gekonnt, diese Schwachpunkte vergessen zu machen. Ja, "Die Nacht der Creeps" funktioniert. Der Splatterpart macht Spaß, die Witze treffen ins Schwarze, das Ende ist einfach nur saucool, die Hommages sind etwas plump aber nicht so gravierend. Auf jeden Fall einer der gelungeneren Splatterkomödien da draußen. Ach übrigens: Mit "Slither (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7581575)" hat der Film im Endeffekt nicht so viel zu tun. Die Grundidee ist in etwa die gleiche aber ansonsten sind die Berührpunkte der Stories minimal.
Kommen wir zum Fazit: "Die Nacht der Creeps" ist beileibe kein Meisterwerk, aber eine bestens funktionierende Splatterkomödie ohne großartigen Anspruch, dafür mit einer Extraportion Spaß. Der Film macht ganz einfach Laune und eignet sich bestimmt auch bestens als Partygranate, gelungene Scherze und ausreichend unterhaltsamen Splatter sei Dank. Sollte man als Fan des Genres auf jeden Fall mal gesehen haben.
Einzelwertungen
Darsteller: 05/10 (Atkins ist gut, der Rest okay)
Plot: 06/10 (grundsolide und bietet genug Ideen für viel Spaß)
Effekte: 08/10 (gute Effekte, auch in ausreichendem Maße vorhanden)
Anspruch: 03/10 (tolle Partygranate, aber auch nicht zu hirnverbrannt)
Gesamtwertung: 7.5/10 (sehr gute Splatterkomödie, mit der man viel Spaß haben kann)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.5) (http://www.imdb.com/title/tt0091630/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=UAQ0u4LKNmw)
Eine offizielle DVD-Fassung existiert leider nicht, nur jede Menge verschiedener Bootlegs.
Harbinger
18.11.2008, 02:01
Suspect Zero
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/153/924234~Suspect-Zero-Posters.jpg
Kinostart: 14.10.2004
Regie: E. Elias Merhige
Genre: Krimi/Thriller/Horror
Darsteller: Aaron Eckhart, Ben Kingsley, Carrie-Anne Moss
FSK: 16
Inhalt: Weil er unorthodoxe Methoden gegen einen Killer eingesetzt hat, wird der FBI-Agent Tom Mackelway in die Provinz versetzt. Dort angekommen hat er es schon bald mit einem neuen Fall zu tun: Irgend jemand ermordet hier scheinbar wahllos Menschen... und hinterlässt an den Tatorten Botschaften für Tom höchstpersönlich.
Kritik: Wenn das so weitergeht, kriegt Marla bald ernsthaft Ärger mit mir. Echt wahr, erst wollte sie mal wieder "Abominable" nicht abspielen (naja, hätte sicher auch alle Beteiligten inklusive Mehrwertsteuer gewundert, wenn das auf einmal geklappt hätte), dann zickte sie auch bei "Suspect Zero" rum, bekam den Streifen im zweiten Anlauf allerdings zum Laufen. Nur um nach etwa einer Stunde die Grätsche zu machen, erst den Ton versetzt abzuspielen und dann nach kurzem Spulen (hilft in solchen Fällen meistens, wobei das bei "Natural Born Killers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6734366)" auch kein Allheilmittel war) gar keinen Mucks mehr von sich zu geben. Widerholtes rausholen und wieder einlegen der Disc half auch nicht viel (schadete sogar eigentlich noch mehr, plötzlich konnte ich auch nicht mehr spulen, was zum...?), also knurrte ich ein kurzes "Okay, hast gewonnen" und schwang meinen Hintern zum Rechner, um mir die verbleibende halbe Stunde des Films da anzutun. Schöne Scheiße auch, nichts als Probleme hat man mit den Frauen.
Schwamm drunter, war ja jetzt nicht so der Beinbruch (obwohl ich der Gutsten immer noch wegen "Abominable" böse bin, aber ich hab da zur Zeit eine Möglichkeit im Auge, wie ich das Ding vielleicht doch noch von der Couch aus angeschaut bekomme und wenn das nicht klappt, dann halt doch vielleicht am Rechner, mal schauen), also genug der Exposition und reden wir doch lieber über das, was sich da erst auf dem großräumigen Flimmerkasten meines Mitbewohners, anschließend auf meinem formschönen Flatscreen (der irgendwie ein wenig verschmiert ist, sollte ich mal sauber machen) abspielte. Dieses nennt sich - wie der Eine oder Andere vielleicht schon vermutete - "Suspect Zero" und ist eine Mischung aus Krimi und Thriller, angereichert mit ein paar dezenten Horrorelementen, Anno 2004 ins Kino gekommen und inszeniert von niemand geringerem als E. Elias Merhige, dem Regisseur von "Shadow of the Vampire" und dem surrealistischen Kunststreifen "Begotten" (vielleicht auch bald hier, außer mir fällt nach dem Anschauen desselben kein Wort ein, was gut sein könnte, nach allem was ich hörte). Die Inhaltszusammenfassung da oben verspricht ja jetzt erstmal nichts so wirklich weltbewegendes (die Kritiken ziehen da mit, sonderlich gut kam der Streifen bei denen nämlich nicht weg) und auch sowieso fühlte ich mich beim Anschauen mehr oder weniger an das große Vorbild, namentlich "Sieben", erinnert. Aber das muss prinzipiell ja mal nichts schlechtes heißen, denn "Sieben" war ja ein verdammt guter Film.
Das ist "Suspect Zero" nicht. Hier kommt jedoch gleich noch das große Aber hinterher: Ein schlechter ist er auch nicht. Er befindet sich schon unter den qualitativ gehobenen Vertretern seines Metiers, auch wenn er sich ein paar Schnitzer leistet. Den größten wohl im Drehbuch-Department. Versteht mich nicht falsch, das Skript des Films ist nicht von Natur aus schlecht, eigentlich ist es sogar eine relativ solide Angelegenheit, aber es ist einfach zu generisch. Der Film ist schlicht und ergreifend wesentlich weniger clever als er selbst denkt, dass er ist. Denn wer in sienem Leben mehr als einen einzigen Thriller gesehen hat, der wird 80 Prozent aller Twists und Turns, die "Suspect Zero" auffährt, schon zehn Meilen gegen den Wind riechen und in dem Augenblick, in dem der Film seine nächste "Überraschung" aufdeckt und man das stolze "War das keine unvorhersehbare Plotentwicklung?" von Drehbuchautor Zak Penn (schrieb unter anderem auch die beiden "X-Men"-Sequels und "Last Action Hero (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7349729)") quasi quer über den Bildschirm gepinselt sieht (im übertragenen Sinne), dann möchte man dem Knaben am liebsten freundschaftlich auf die Schulter klopfen und sagen "Junge, das war mir schon vor einer halben Stunde klar". Sehr ärgerlich, denn so fällt eine wichtige Sache weg, die einen guten Thriller ausmachen kann.
Faszinierend ist, dass trotz dieses gravierenden Mängels Regisseur Merhige eine so - pardon my french - verfickt heftige Spannungskurve auf den Bildschirm zaubert, dass man ihn dafür am liebsten knutschen möchte. Dem zuträglich ist zum Einen der Soundtrack von Clint Mansell ("Requiem for a Dream (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5307476)", "Sahara", "Doom"), der hin und wieder mächtig Stimmung aufbaut, zum Anderen Merhiges Gespür für schöne Bilder. Ich bin ehrlich mal sehr gespannt was "Begotten" angeht, denn hier zauberte er schon den einen oder anderen extrem cremigen Shot auf Zelluloid, der eine sehr surrealistische Wirkung erzielt. Auch die hin und wieder angebrachten Parallelmontagen wirken sich sehr positiv auf den Spannungsbogen des Films aus, in der Hinsicht stimmt hier so ziemlich alles, schön gemacht.
Da ziehen auch die Darsteller gut mit. Aaron Eckhart ("Thursday", "Thank you for Smoking", "The Dark Knight (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7024305)") mochte ich eh schon immer, hier leistet er adäquate Arbeit, wenn man bedenkt, dass seine Figur leider etwas flach angelegt ist. Trotzdem, ein paar sehr große Szenen sind dabei. Genau wie Sir Ben Kingsley ("Gandhi", "Das Haus aus Sand und Nebel", "War Inc."), der am Anfang etwas hölzern daher kommt, gegen Ende aber ein paar wirklich starke Augenblicke abfeiert. Carrie-Anne Moss ("Matrix", "Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)") hingegen ist so mäßig talentiert wie immer. Sie ist nicht übel, aber schlicht und ergreifend völlig leblos, ihre Figur auch sehr eindimensional, zum Glück nicht so wichtig für die Story. Das war's eigentlich auch schon mit den wirklich wichtigen Charakteren, sonst hat niemand mehr als zehn Minuten Screentime, weswegen wir den Rest mal ganz galant unter den Tisch fallen lassen, lasst mich nur sagen, dass wirklich schlecht niemand ist.
Wie bewertet man nun also einen Film, der gut gespielt ist und konstant sein sehr hohes Spannungslevel halten kann, im Drehbuch-Bereich aber zu kurz kommt? Gute Frage, eine faire Antwort darauf weiß ich jetzt nicht, also lasst mich das einfach mal aus dem Bauch heraus entscheiden: Ich fühlte mich von "Suspect Zero" durchweg gut unterhalten, auch wenn der Film mich nicht im Geringsten überraschen konnte, sei es wegen seinen schönen Bildern, seiner packenden Atmosphäre, seiner flotten Inszenierung oder wieso auch immer, der Film wäre natürlich um einiges schöner, wenn er ein clevereres Skript zur Verfügung gehabt hätte. Aber das Fehlen von diesem bricht ihm glücklicherweise nicht das Genick, so dass im Endeffekt etwas sehr ansehbares dabei heraus kommt. Und einen wichtigen Punkt muss ich noch anführen, hoffentlich spoilere ich dabei nicht. Denn es geht um das Ende. Denn da schafft der Film endlich das, was er eigentlich die ganze Zeit wollte. Nachdem die Story eigentlich schon abgeschlossen ist, basteln Merhige und Penn noch eine Szene hinein, die mich persönlich ziemlich stark umgehauen hat, wobei ich jetzt nicht wirklich ausführen möchte, wieso. Lasst es mich einfach so sagen: Im ersten Augenblick hatte ich das Gefühl, dass man einfach nur noch ein nettes Schlussbild einfügen wollte, ehe die Credits über den Bildschirm flimmern, aber dann traf es mich wie ein Faustschlag in die Magengrube, dass dieses einzelne Bild plötzlich alles in Frage stellt, was wir gerade gesehen haben. Das ist wahre Kunst, dafür ziehe ich meinen Hut vor Merhige. Und das sorgt wohl dafür, dass ich den Film, obwohl ich nicht vollends begeistert war, sicher noch einmal anschauen werde... Wurscht, ich habe genug dazu gesagt, also...
Kommen wir zum Fazit: Das einzige, woran "Suspect Zero" krankt, ist ein cleveres Skript, der Rest des Films schwankt nämlich zwischen "sehr ordentlich" und "verdammt gut". Gute Darsteller, eine dichte Atmosphäre und eine konstant hohe Spannung sorgen dafür, dass man seinen Spaß mit dem Streifen haben kann, auch wenn Überraschungen größtenteils ausbleiben. Kein Meisterwerk, aber man kann den Abend sicher schlechter verbringen.
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Eckhart und Kingsley sind verdammt gut, Moss zu hölzern)
Plot: 06/10 (theoretisch gut, leider sind die Überraschungen zu offensichtlich)
Effekte: 07/10 (hübscher Film mit guten Effekten)
Anspruch: 05/10 (etwas plumpe Moral, aber schön umgesetzt, auch wenn der Film sie selbst etwas in Frage stellt)
Gesamtwertung: 07/10 (guter Film, der sich leider ein paar ärgerliche Schwächen leistet)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.8) (http://www.imdb.com/title/tt0324127/)
Den Trailer verlink ich nicht, der ist ein einziger großer Spoiler.
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
19.11.2008, 23:57
So finster die Nacht
http://www.splatterwelt.ch/wp-content/uploads/let-the-right-one-in.jpg
Kinostart: 23.12.2008
Regie: Tomas Alfredson
Genre: Horror/Thriller/Liebesfilm
Darsteller: Kåre Hedebrant, Lina Leandersson, Per Ragnar
FSK: 16
Inhalt: "Wir können keine Freunde sein" ist das erste, was das Mädchen Eli zu dem zwölfjährigen Außenseiter Oskar sagt. Trotz dieser relativ klaren Ansage entwickelt sich schon bald eine tiefe Zuneigung zwischen den beiden, die allerdings vor einem sehr heftigen Problem steht. Denn Elis Aussage scheint sich zu bewahrheiten, als klar wird, dass sie schon mehrere Menschen auf dem Gewissen hat. Das Mädchen ist nämlich ein Vampir...
Kritik: "Wie wo was?", werdet ihr wohl alle fragen. "Kinostart einen Tag vor Weihnachten und alten Count schreibt jetzt schon ein Review drüber? Wie hat der Fuchs das nun schon wieder angestellt?" Berechtigte Frage. Einfache Antwort: Heut am frühen Abend rief mich ein Kumpel an und sagte, dass wir doch mal wieder was unternehmen sollten. Nach ein wenig Geplänkel kamen wir dann auf die Idee, doch einfach Richtung Mainzer CineStar zu pilgern und um 20 Uhr ins Sneak Preview zu gehen, in der Hoffnung, dass der morgen (ney, ist schon nach zwölf, ist heute) anlaufende "Max Payne" doch käme. Das war nicht der Fall (dann werd ich wohl in der ersten Dezemberwoche mit ein paar Freunden reingehen, so), dafür flimmerten uns im (komplett stillen, mein Kumpel machte schon Witze über das Können des Filmkomponisten Johan Söderqvist, der ausdrücklich und mit großem Tamtam bei den Titles genannt wurde) Vorspann schwedische Worte entgegen. "Låt den rätte komma in" heißt der Film in seiner Muttersprache, was in etwa so viel heißt wie "Lass den richtigen reinkommen", in Deutschland aber zugunsten "So finster die Nacht" ausgetauscht wurde. Nichtssagend, aber nicht unatmosphärisch.
Genau das Gleiche kann man auch über die ersten Minuten des Films sagen. Denn Regisseur Tomas Alfredson (machte nichts, was hierzulande gesteigert bekannt wäre) lässt sich Zeit. Manchmal zu viel (Kommentar am Ende des Films: "Der war lang, oder?" - "Knapp unter zwei Stunden." - "Kam mir vor wie vier..."), meistens trifft die ruhige Erzählweise aber den Nerv und so kommt nur selten Langeweile auf. Etwas verwirrend sind am Anfang die vielen Handlungsstränge, vor allem weil die Figuren meistens in dicke Winterklamotten eingepackt durch die Schnee-Szenerien stapfen und deswegen schlecht identifizierbar sind, nach und nach fügt sich das aber alles sehr vorbildlich zusammen. Das Skript ist sowieso ziemlich stark, ist es doch einerseits sowieso schon ziemlich sympathisch ausgefallen, schafft es andererseits im Hinblick auf die Mysteriösität bravourös die schmale Gratwanderung zwischen "den Zuschauer frustrieren" und "dem Zuschauer alles mit dem Holzhammer servieren". Hier sind nur wenige Sachen offensichtlich, allerdings hat man immer das Gefühl, dass Autor John Ajvide Lindqvist (der auch die Buchvorlage schrieb) sich da echt nicht zu knapp Gedanken drum gemacht hat. Sehr schön. Auch wenn man gestehen muss, dass das Skript sich ein paar sehr merkwürdige Schnitzer leistet (vor allem was Elis Alter und ihre teilweise Lebensunerfahrenheit betrifft).
Auch auf der Haben-Seite verbuchen kann der Streifen sich schöne Sets und Effekte und ein paar astreine Darsteller, allen voran Kåre Hedebrant und Lina Leandersson, die Oskar und Eli spielen und für ihr Alter und ihre bisherige Schauspielerfahrung (waren für beide ihre allerersten Rollen) Bemerkenswertes leisten. Die Charaktere sind beide leider etwas flach geraten, aber die Darsteller holen das Optimum heraus und schaffen es mühelos, Sympathien auf sich zu ziehen. Der erwachsene Cast hält da allerdings auch gut mit, obwohl denen wesentlich weniger Screentime eingeräumt wurde, aber vor allem Peter Carlberg als Semi-Bösewicht Lacke (toller Name) und Cayetano Ruiz als Sportlehrer Avila gefielen mir sehr gut.
Kommen wir nach all diesem Lob also da, wo der Knackpunkt des Films liegt. Ich habe ihn oben einen Liebesfilm, einen Thriller und einen Horrorstreifen genannt und der eine oder andere mag sich jetzt fragen, ob und wie gut sich das miteinander vereinbart. Und hier kommen wir an die Stelle, an der ich sagen muss "Der Film ist sicher nichts für jedermann". Einerseits haben wir die Liebesgeschichte zwischen Eli und Oskar, die zwar etwas ungewohnt ist, sind die beiden Darsteller doch noch so jung, die andererseits aber wundervoll inszeniert ist und sehr nahe geht und teilweise auch für den ein oder anderen Lacher sorgt. Auf der anderen Seite steht dann die Mixtur aus Thriller und Horrorfilm. Zugegeben, so viele Elemente eines Horrorstreifens hat der Film nicht aufzuweisen. Es gibt keine Jump-Scares (oder sagen wir mal kaum), es gibt keine tatsächlich bedrohliche Atmosphäre, es gibt keine direkte, unheimliche Bedrohung, kurzum: Der Film ist nicht gruselig. Was er andererseits ist: verdammt brutal. Hier werden Arme und Köpfe abgetrennt, Menschen verbrennen bei lebendigem Leibe, Blut gibt's sowieso alle Nase lang, et cetera. Zugegeben, das ist jetzt alles nicht so unheimlich grausam, aber dadurch, dass der Rest des Films so harmlos, beinahe sogar kindgerecht ist, wirken all diese gewalttätigen Szenen noch mal ein ganzes Stück härter. Und die kommen andererseits auch nicht zu knapp in den 114 Minuten Spieldauer vor. Zum Gemetzel verkommt das Ganze zwar nie (der Bodycount liegt, wenn ich mich recht entsinne, bei 7), trotzdem ist das Ding zeitweise sau fies, wenn ich das mal so sagen darf. Und ähnlich wie der ebenfalls schwedische "Evil" auch sehr kompromisslos. In einer Szene erinnerte ich mich auch sehr stark an den Streifen von "Zimmer 1408"-Regisseur Mikael Håfström (Stichwort Stock).
Beißt sich das Ganze jetzt stark? Klares Jain an dieser Stelle. Ich persönlich fand die Vermischung von juveniler Liebesgeschichte und fiesem Gesplatter (leicht übertrieben) jetzt nicht so unstimmig, aber ich bin einiges gewohnt. Dem durchschnittlichen Kinogeher könnte das tatsächlich etwas auf den Magen schlagen. Wessen Verdauungsorgan aber etwas widerstandsfähiger ist, der kann schon seinen Spaß mit dem Streifen haben, den stellenweise ist er wirklich herzergreifend (und stellenweise ziemlich tragisch, vor allem gegen Ende, wenn man mal ein wenig seinen Denkkasten bemüht).
Kommen wir zum Fazit: "So finster die Nacht" ist ein ziemlich kurioser Film, der dem Freund gefühlvoller Kinounterhaltung durchaus gefallen dürfte, sofern man sich nicht an der teilweise ziemlich harten Gewaltdarstellung stößt. Gute Darsteller, ein beinahe wasserdichtes Skript und ein paar nette Drehorte sowie sehr saubere Effekte runden das gute Gesamtbild ab. Sollte man mal gesehen haben.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (dafür dass die Meisten hier ihren ersten Film drehten: sehr beeindruckend)
Plot: 08/10 (ein paar hässliche Schnitzer sind drin, ansonsten clever und innovativ)
Effekte: 08/10 (sehr sauber, teilweise auch ziemlich heftig)
Anspruch: 06/10 (nicht gerade der cleverste Film der Welt, aber auch alles andere als hirnverbrannt, der Mitdenkprozess kann nicht schaden)
Gesamtwertung: 08/10 (wobei man das mit Vorsicht genießen sollte... ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie die Zielgruppe des Films aussieht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt1139797/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=ICp4g9p_rgo)
An einem amerikanischen Remake wird übrigens bereits gearbeitet...
Schöne Bescherung
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51C1JPY6B5L.jpg
Erscheinungsjahr: 1. Dezember, 1989
Genre: Komödie
Regie: Jeremeiah S. Chechik
Darsteller: Chevy Chase, Beverly D'Angello, Juliette Lewis, John Galecki, Randy Quaid
FSK: 6
Laufzeit: ca 93 Minuten
Story:
Clark Griswold hat sich geschworen das ultimative Weihnachtsfest zu feiern. Aber nach einer horrorhaften Suche nach einem Weihnachtsbaum in der Einöde und dem Versuch das haus mit 25.000 Glühbirnen zu bestücken beginnen alle Familienmitglieder zu begreifen, dass Clarks Plan unmöglich durchzuführen ist. Doch dieser hält daran fest, das ultimative Weihnachten. Da kommen ihm aber die Besuch seiner Schwiegereltern und seines verückten Cousins Eddie ziemlich ungelegen.
Kritik:
Als ich den Film zum ersten mal sah dachte ich mir, dass dies schon wieder einer der typischen Weihnachts-Familien Filme wird aber nach den ersten 5 Minuten wurde meine Meinung geändert. Der Film ist nicht so schnulzig wie Nóel, nicht so "Moral-Reich" wie
Die Weihnachtsgeschichte und bei weitem lustiger als Es ist ein Elch entsprungen.
Schöne Bescherung hat schon seine Stärken aber auch seine Schwächen: Wie zum Beispiel das äußerst schlechte Cast. Denn außer Chevy Chase wirken alle Darsteller viel zu steif. Selbst Beverly D'Angello wirkt als hätte sie einen Stockfisch verschluckt.
Ein weiteres Manko ist auch eine der Stärken des Films: der überdrehte Humor geht manchmal auch den hartgesottenen Comedy-Fans gegen den Strich. Manchmal wirken die Witze einfach zu überdreht. Was man noch bemängeln kann sind die paar Logikfehler im Drehbuch.
Das letzte Problem das der Film hat ist der schlechte Soundschnitt.
Für seine Zeit waren die Effekte im Film ordentlich aber noch lange nicht perfekt.
Aber auch wenn der Film seine Schwächen hatt hat sich dieser Film als humorvolle Komödie unter den Weihnachtsfilmen etabliert.
Fazit:
Lustig, witzig und kurzweilig. Dieser Film passt perfekt für alle die sich so richtig in Weihnachtsstimmung bringen wollen. Aber man sollte in den Film keine zu hohen filmischen Erwartungen stecken, denn bei all dem Spaß fließen auch die Schwächen des Films in das Gesammtbild des Films ein.
Bewertung:
Darsteller: 5/10 (eine durch und durch mittelmäßige Leistung)
Effekte: 6/10 (selbst für seine Zeit mittelmäßig)
Plot: 7/10 (manche Logikfehler aber äußerst gute Gags)
Anspruch: 1/10 (ihr dürft gerne suchen..... ich habe ihn nicht gefunden)
Gesammteindruck: 6/10 (ein unterhaltsamer Weihnachtsfilm ohne die nervigen Schnulzereien)
Link zur imdb Seite, 7.3 (http://www.imdb.com/title/tt0097958/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=decUIVkZ4GI)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Sch%C3%B6ne-Bescherung-Chevy-Chase/dp/B0000DC1GL/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=dvd&qid=1227296555&sr=1-1)
LorD AvengeR
22.11.2008, 15:56
King Of Queens Season 5
http://www.sf.tv/sfshop/images/kingofqueens_season5_dvd.jpg
Laufzeit: ca. 532 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Eine Sitcom um das Ehepaar Doug und Carrie und letzterer Schwiegervater Arthur, die immer wieder in problematische Alltagssituationen schlittern.
Kritik:
Endlich erlebt die King Of Queens Serie wieder einen kleinen Aufschwung, nach der ziemlichen Tieflage der letzten Staffeln. Season 5 hat wieder einige gute Gags und verdammt geniale Szenen zu bieten, die einem glatt die Luft abschnüren können. Mit dem Aufschwung meine ich aber nicht direkt eine Niveauexplosion bis ins Unermessliche, sondern viel mehr ein hinaufklettern zur Stufe der dritten Staffel – ja, das müsste in etwas hinkommen.
Vor allem die Episode »Margys Song« möchte ich deutlich hervorheben, da ich während dieser wahrlich gebrüllt habe vor lachen. Immer wieder schön zu sehen, wie einen derart kurze Momente erheitern können. Die Story-Ideen an sich sind wieder wirklich genial und überzeugend, ziehen sich sogar im Mittelteil über mehrere Folgen hin, was etwas über dieses abgehackte Episode-für-Episode-Schema hinwegtröstet. Die Weihnachtsfolge um Dougs ehemaliges Lieblingsspielzeug (»Die Stimme aus dem Grab«), das Umpolen von Doug durch einen Psychiater (»Der Hexenmeister«), Doug und Deacon, die mit zwei Pinguinen im Liefertransporter eingeschlossen sind (»Pinguin Alarm«), der in sein eigenes Haus ziehende Arthur (»Der Affenjunge«) und vor allem auch Dougs Hochzeitsfotografie (»Ein Männlein steht im Walde«) müssen einfach gesehen werden – zumindest doch als King Of Queens Fan. Gefreut haben mich auch die Folgen, in denen es um die Vertiefung der Charaktere ging, wie z.B. die Episode mit Carries Kaufsucht (»Kaufrausch«).
Insgesamt also keine überwältigende Staffel, die immer noch lange Durststrecken in Sachen Gags aufweist, aber immerhin wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Zwar gab es dieses Mal auch viele Settingwechsel, sogar gar nicht so wenig aufwendige für eine Sitcom, aber sie überzeugten und erfüllten teilweise auch ihren Zweck. Wie schon gesagt, wird hier einigermaßen wieder das Niveau von Staffel 3 erreicht, wenn auch mit weit weniger markanten Folgen, aber mindestens demselben Humorlevel.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
23.11.2008, 15:54
Starship Troopers
http://i81.photobucket.com/albums/j233/madmono/Starship_Troopers.jpg
Laufzeit: ca. 124 Minuten
Genre: Science-Fiction
Regie: Paul Verhoeven
Darsteller: Casper Van Dien, Denise Richards, Neil Patrick Harris
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 29. Januar 1998
Inhalt:
Eine insektenartige Alienrasse, die Bugs, bedrohen das Universum. Sie vermehren sich rasend und schleudern Meteoriten durchs All, die zu großen Zerstörungen führen. Als einer davon Buenos Aires trifft und die menschlichen Opfer in die Millionenhöhe gehen, wird von der Föderation der Krieg ausgerufen. Allerdings werden die Bugs stark unterschätzt…
Kritik:
Verflucht geiler Scheiß!
Nach der (mäßigen) Enttäuschung durch »Serenity« habe ich mir auch von dieser allgemeinen Empfehlung aus dem Science-Fiction-Sektor nicht viel erwartet, aber man glaubt ja schließlich an das Gute im Menschen und daher wollte ich dem Ganzen noch eine Chance geben. Und wie gut, dass ich das getan habe, sonst wäre mir der beste Film entgangen, den ich dieses Jahr seit »The Dark Knight« gesehen habe. Nun gut, ich will nicht lügen… ausschlaggebend für den Kauf war eher Neil Patrick Harris. Nach den beiden »Harold & Kumar« Teilen wollte ich einfach wissen, warum darin so ein Aufsehens um ihn gemacht wird. Ein gewisser Kino-Mod erwähnte in dem Zusammenhang, dass der gute Harris in »Starship Troopers« mitspielte und angesichts seiner eher mageren Filmografie war das noch der ziemlich einzige Film, den ich mir zulegen wollte.
Aber zur Sache jetzt! Zwar geht der Film 124 Minuten, aber er ist einer von denen, bei denen man sich jede Minute nur wünscht, er würde noch länger dauern. Direkt von der ersten Minute geht die Action los, man kriegt immer wieder Häppchen davon und schließlich macht es eigentlich durchgehend Bumm-Bumm – keine Chance für Langeweile. Aber nicht nur die Action ist dafür ausschlaggebend, sondern auch die Story an sich, die ich in gewisser Weise sogar für ziemlich innovativ halte. Die ganze Geschichte um die Insektenaliens und vor allem die Tatsache, dass sie gefährliche Meteoriten in die Umlaufbahn schießen fand ich ziemlich cool, und auch die Art und Weise wie sie dies tun, ist meiner Meinung nach plausibel genug erklärt und demonstriert. Überhaupt die ganze utopische Darstellung des Lebens, auch wenn sie im Grunde genommen auf das Militär beschränkt ist (von der Erde an sich sieht man nur sehr wenige Bilder und andere Zivilisationen werden auf den Wüstenplaneten nicht gezeigt), halte ich für ungeheuer interessant. Die Militärausbildung, die trotz des Fortschrittes und der Zeit in beinahe barbarische Sitten zurückfällt, die eher zu den alten Römern gepasst hätten, zeigt deutlichen Ideenreichtum hinter dem Drehbuch. Hinzu kommen einige überraschende Wendungen, geniale Rückführungen oder Hinweise auf frühere Szenen und das tolle, mehr oder weniger offene Ende. Keine Angst, keine Fortsetzung folgt oder dergleichen (auch, wenn die Produzenten das angesichts der beiden Nachfolger wohl anders gesehen haben) und man wird auch bei den Protagonisten nicht im Dunkeln gelassen. Es ist einfach nicht das typische Alles-ist-vorbei-hurra-hurra-Ende und das hat eben ausgezeichnet an den Schluss gepasst.
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Bei den Darstellern hat mich zu allererst die Wahl von zwei… ja, ich würde fast sagen Hollywood-Schlampen überrascht. Zum Einen die zentrale Rolle von Denise Richards (»Wild Things« sagt wohl alles) und Amy Smart, die aus »Scrubs« oder »Crank« nicht gerade für ihre fromme Art bekannt ist. Gut, die Filme kamen alle nach »Starship Troopers«, aber es ist immer dieser Eindruck, der bleibt. Ich muss aber sagen, dass mir abgesehen von Richards niemand von den eher unbekannten Gesichtern nicht gefallen hat; alle haben ihren Job wirklich mit Bravour gemeistert und waren definitiv eine Bereicherung für den Film. Im Grunde genommen ist es bei einem Film wie dem hier vorliegenden sogar viel besser, keine Superstars in die wichtigen Rollen zu setzen, damit alle ihre Show kriegen. Ich glaube nämlich nicht, dass man Ace oder Dizzy (abgesehen von ihren oben-ohne-Szenen) oder sonst wem der Nebencharaktere noch viel Beachtung geschenkt hätte, wäre Rico von z.B. Will Smith gespielt worden (mir ist auf die Schnelle niemand anderes eingefallen, da hab ich einfach den genommen, der in jede Rolle passt!). Hat also alles seine Richtigkeit. Und da auch alle auf demselben schauspielerischem Niveau waren, überzeugt jeder Charakter auf seine ganz spezielle Weise und mir würde keiner von ihnen einfallen, der mir unsympathisch oder unnatürlich vorgekommen wäre – außer Carmen (gespielt von Denise Richards) vielleicht. Sie wirkte einfach die ganze Zeit wie eine hinterhältige, falsche Schlange, die sie aber überhaupt nicht spielen sollte. Kaum verwunderlich, dass sie kurz darauf das Angebot für »Wild Things« bekommen hat.
Auch die Bugs waren sehr interessant anzusehen, zumal es auch unter der Spezies diverse Arten mit besonderen Fähigkeiten und Funktionen gibt. Ihr Auftreten auf diesem wüstenartigen Planeten hat mich etwas an »Pitch Black« erinnert, wobei da ja fast schon Horror mitgespielt hat, von dem hier keine Rede sein kann – außer man sieht Splatter als eine Unterkategorie von Horrorfilmen an, dann sind hier durchaus Elemente enthalten. Es gibt immer wieder ziemlich herbe Szenen, in denen Gliedmaßen abgetrennt werden und herumfliegen, wenn es im Enddefekt aber doch weit mehr farbigen Schleim als Blut gibt – aber immerhin macht auch die Brutalität einen Teil dessen aus, was »Starship Troopers« von der Science-Fiction-Maße abhebt.
Und bevor ich zum Resümee übergehe möchte ich noch meine Begeisterung für die zwischenzeitliche Berichterstattung in Form von einer Art Internetnachrichtendienst kundtun. Es war eine tolle Idee, die Nebengeschehnisse und Zusammenfassungen in Form von Nachrichten darzustellen – aber viel mehr die Art der Darstellung war toll. Diese seriöse Stimme, die immer völlig lückenlos von ihrer Berichterstattung zu dem wohl häufigsten Satz im Film überging:
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Zusammenfassend ist also definitiv zu sagen, dass der Film rockt! Alles ist sehr stimmig, einzig Denise Richards spielt ihre Rolle nicht sehr treffend und es gibt ein paar wenige übertriebene Szenen, wie beispielsweise das Springen über die Köpfe von anderen mit Drehung und Schraube, als würden Football- oder Militärausrüstung nichts wiegen (davon abgesehen, dass es auch ohne ziemlich abenteuerlich wäre). Dann hat mich noch etwas der Schleim gestört, der bei den Insekten der Blutersatz war. Ich war noch nie Fan von diesem Rumgeschleime, daher kann ich dem Ganzen auch hier nicht viel abgewinnen… wäre es wenigstens nicht nur diese flüssige Götterspeise, sondern irgendein Gemisch aus irgendwas anderem, was sich noch in den Bug-Körpern befindet (sofern das der Fall ist), wäre es weit weniger tragisch. Nun, und der Brain-Bug sah schon etwas… ulkig aus. Im Grunde genommen wurde er seinem Namen gerecht, aber da hätte man sich vielleicht etwas anderes ausdenken können. Aber alles nur Kleinigkeiten, die unter den positiven Aspekten getrost vergraben werden können. Ein Muss für jeden Fan von Action, Science-Fiction und gemäßigtem Splatter – sowie allgemein von guten Filmen.
Nur weiß ich weiterhin nicht, auch nach dem Kauf des Filmes, was es mit dem sagenumwobenen Neil Patrick Harris auf sich hat… aber immerhin weiß ich jetzt wieder, dass die Ärzte für "Der Infant" ein Zitat des Films geklaut haben^^
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (gute Auswahl, bis auf Denise Richards)
Plot: 7/10 (recht innovative Geschichte mit überraschenden Wendungen, guten Ideen und einem passenden Ende )
Effekte: 9/10 (ziemlich bildgewaltig und alles Top, von dem Schleim abgesehen)
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 9/10
Link zur IMDb-Seite (7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0120201/)
Link zum Trailer (http://www.gofish.com/player.gfp?gfid=30-1123843)
Harbinger
23.11.2008, 18:26
7 Sekunden
http://www.new-video.de/pic06/7sekunden.jpg
DVD-Start: 27.11.2005
Regie: Simon Fellows
Genre: Action/Krimi
Darsteller: Wesley Snipes, Tamzin Outhwaite, Pete Lee-Wilson
FSK: 16
Inhalt: Der Ex-Marine Jack Tuliver und ein Haufen Komplizen ziehen in Rumänien einen komplizierten Coup durch, mit dem sie ein paar Casinos um etwa 20 Millionen Dollar erleichtern wollen. Zusätzlich dazu klauen sie - mehr durch Zufall - einen Koffer, in dem ein Van Gogh schlummert. Der Besitzer des Koffers ist recht angepisst und lässt den ganzen Haufen umlegen, Tuliver überlebt und plant seine Rache.
Kritik: Hach Kinners, erinnert ihr euch noch an damals? Ich rede von der Zeit, in der Wesley Snipes' Name noch ein Qualitätssigel war, in der er noch gute Filme gedreht hat, wie... äh... wartet mal, gleich hab ich's... Ich komm noch drauf... gebt mir noch einen Augenblick. Hm... Ach, ich hab mich getäuscht, der Mann war eigentlich schon immer Scheiße und drehte entweder mittelmäßigen B-Action-Kram wie "Drop Zone" (ich hab mir den Streifen immerhin zweimal angeschaut, irgend was musste also dran sein) oder hoch budgetierten Scheiß wie die "Blade"-Filme (die ich von ganzem Herzen verachte). Zugegeben, mit "Demolition Man" hat er noch einen absolut genialen Streifen in der Filmographie, aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Naja, seine Filme waren zwar wie gesagt nie wirklich gut, aber doch immer kommerziell recht erfolgreich, in den letzten Jahren ist er allerdings irgendwie auf dem absteigenden Ast. Nach "Blade: Trinity" war halbwegs Sense bei ihm was Big Business angeht, seitdem sieht man ihn eigentlich nur noch in minderwertigen Direct-to-Video-Actionkloppern oder in unnötigen Sequels zu seinen *hust* großen Erfolgen ("Art of War II" anyone?).
Einer aus der ersteren Kategorie ist "7 Sekunden", der mit etwa 20 Millionen zwar nicht soooo günstig war, dabei aber in etwa so eine gute Figur macht, wie eine Weight-Watchers-Kandidatin in einem Bikini, sprich: Wahrscheinlich haben die Jungs und Mädels am Set etwa drei Viertel des Geldes dafür verbraucht, um mit den brennenden Scheinen ihre Zigarren anzuzünden, teuer war hier nämlich nichts, oder sagen wir mal "nicht viel", wenn man mal von den ständig bei jeder Gelegenheit explodierenden Autos absieht, aber da ich am gestrigen Abend vor dem Einschalten der Flimmerkiste auch nicht erwartet hatte, einen aufwändigen, gut gemachten oder wenigstens gut gemeinten Film zu sehen, kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Naja, und eigentlich hab ich ja auch bekommen, was ich mir versprochen hatte: ein hirnrissiger Plot mit Löchern so weit das Auge reicht, ein Haufen mittelmäßiger bis schlechter Mimen und hin und wieder ein wenig Geballer. Reicht um zu unterhalten? Mal schauen...
So sieht das also aus, wenn ein Drehbuch-Neuling und ein Kameramann (wenn man den Anfangs-Credits des Films glauben darf, dann bediente Regisseur Simon Fellows auch das filmische Auge, die IMDB listet einen anderen Knaben) sich zusammen tun, um irgendwo in Rumänien eine Mischung aus Heist-Movie und Actionkracher zu drehen, interessant. Optisch ist die Chose gar nicht mal so übel gelungen, ein paar Kamerafahrten sind sogar ganz nett (wenn auch totaaaal überflüssig, aber hey), wirklich große Taten sollte man von der Inszenierung aber nicht erwarten. Genau so wenig wie vom Drehbuch. Das glänzt nämlich vor allem durch ausgesprochene Blödheit. Man möchte meinen, Autor Martin Wheeler hätte das Ding im Suff zusammen geschrieben und nach der Ausnüchterung nicht noch mal drüber gelesen, denn hier werden lustig Plotpoints gestreut die keine sind, hin und wieder mal ein total mieser Dialog geführt (ich erinnere nur an die tollen Sprichwörter, die der Bösewicht von sich gab... so ein Käse), Figuren werden in die Chose gekloppt, die keiner braucht, und jeder Twist und Turn wird groß angekündigt. Mal ehrlich, es gab ein paar Story-Entwicklungen, die im Ansatz gar nicht so übel waren (also den Zuschauer durchaus hätten überraschen können), wenn Wheeler und Fellows nicht in ein paar völlig überflüssigen Szenen explizit darauf hingewiesen hätten.
So doof der Film ist: seine Zuschauer hält er noch mal für ein ganzes Stück blöder. Denn so einen Rückblenden-Overkill wie Fellows ihn hier zelebriert habe ich noch nie in einem anderen Streifen gesehen. Und ich rede jetzt nicht von Rückblenden à la "Das geschah den Figuren bevor der Film angefangen hat", sondern von kurzen Crosscuts der Marke "Falls ihr schon vergessen habt, was vor zwei Minuten passiert ist, hier seht ihr's noch mal". In der ersten Hälfte des Films löst wirklich jeder Fliegenschiss einen raschen Schnitt aus, der ein paar gerade erst vergangene Szenen zusammen schnippelt, laut auflachen musste ich, als dann dieselbe total überflüssige Rückblende schon zum dritten Mal innerhalb von zehn Minuten eingespielt wurde. Überflüssig, sicher, aber auf seine eigene Art und Weise irgendwie verdammt lustig. Unfreiwillig, versteht sich. Was Fellows damit bezwecken wollte wird wohl immer sein großes Geheimnis bleiben, aber wenn's ihm Spaß macht, bitte, soll er halt.
Auch was die Darsteller angeht bekleckert der Film sich nicht gerade mit Ruhm. Snipes ist ja gar kein so mieser Darsteller, das gebe ich zu (er scheint nur immer beschissene Filme zu erwischen), aber hier wirkt er extrem abgespannt und lustlos, als hätte er schon von vorneherein gewußt, in was für einem Mist er mitspielt, eine sonderlich gute Figur hat er jedenfalls nicht gemacht. Tamzin Outhwaite (gern gebuchte Seriendarstellerin für Serien die KEIN MENSCH KENNT!) ist mit ihrer Rolle als toughe Militärpolizistin hoffnungslos überfordert und wirkt meistens einfach nur völlig lächerlich, sieht auch nicht besonders gut aus. Und Bösewicht Pete Lee-Wilson ("Blood & Chocolate", "Blade II") ist der dämlichste Fiesling, den ich seit langem gesehen habe, ein paar seiner Szenen waren wirklich großartig mies. Ganz gut gefiel Serge Soric ("Revolver", "Sword of Honor"), dem zum Glück auch kein künstlicher osteuropäischer Akzent verpasst wurde (was ich dem Film allgemein hoch anrechne, so was wirkt meistens einfach nur beschissen) und der mich hin und wieder ein wenig an Karel Roden erinnerte, wenn der auch um Welten besser ist. Trotzdem...
Was kann der Film letzten Endes eigentlich für sich verbuchen? Naja, er ist prinzipiell ganz unterhaltsam, wenn auch auf eine dumme Art und Weise. Der Score ging ganz in Ordnung, die Actionszenen waren teilweise richtig anständig (die Schießerei in der Villa am Ende, auch wenn der Showdown mies war) und was ich wirklich sehr schön fand: Wesley Snipes ist böse. Er hat so etwas wie Ehrgefühl, ja, aber er ist ein Killer und Dieb, ohne wenn und aber, ohne solche lächerlichen "Ich tu es aus den und den Gründen"-Begründungen dahinter zu haben, sondern schlicht und ergreifend, weil er sich bereichern will. Diese Kompromisslosigkeit und absolute Moralfreiheit des Films trägt zu einem gewissen Grad noch zu seiner Qualität bei, trotzdem...
Kommen wir zum Fazit: Die Story hinter "7 Sekunden" ist so löchrig wie ein Sieb, die Darsteller sind größtenteils unterste Schublade, die Dialoge sind zum Schreien und die Figuren so eindimensional wie Pappaufsteller. Was die Idiotie betrifft, die der Film dem Zuschauer zutraut, über die kann man lachen oder sich davon beleidigt fühlen, die ewigen Flashbacks sprechen jedenfalls eine relativ eindeutige Sprache. Trotzdem kann man als gestählter Actionfreund sich den Film durchaus mal anschauen, die Shootouts gehen in Ordnung, die Autoverfolgungsjagden auch. Hin und wieder gibt es etwas Leerlauf, aber trotzdem ist der Film ganz nette Spät-Nachts-Unterhaltung, wenn man absolut nichts Besseres zu tun hat.
Einzelwertungen
Darsteller: 03/10 (manche leblos, manche überfordert, die Meisten einfach nur schlecht)
Plot: 04/10 (in Ansätzen ganz okay, wird durch die katastrophalen Logiklöcher und die halbgare Inszenierung aber mühelos ins Nirvana geschossen)
Effekte: 05/10 (ein paar nette Explosionen und Schießereien, aber nichts, was man nicht schon irgendwo besser gesehen hat)
Anspruch: 02/10 (dummdreist, auch wenn der Film sein Publikum für noch dümmer hält)
Gesamtwertung: 05/10 (für Action-Puristen ganz okay, aber nichts Besonderes)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.8) (http://www.imdb.com/title/tt0417395/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/rg/videos-title/summary//video/screenplay/vi800325913/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
25.11.2008, 18:23
King Of Queens Season 6
http://www.sf.tv/sfshop/images/kingofqueens_season6_dvd.jpg
Laufzeit: ca. 528 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Eine Sitcom um das Ehepaar Doug und Carrie und letzterer Schwiegervater Arthur, die immer wieder in problematische Alltagssituationen schlittern.
Kritik:
Und so schnell wie der Aufschwung mit der fünften Staffel kam, so schnell herrscht auch wieder Ebbe. Doug ist jetzt schlank und Carrie hat im Gegenzug etwas zugenommen und als wäre das nicht genug Veränderung, könnte man fast meinen, dass alle einen ganz neuen Charakter verpasst hätten. Vor allem zu Beginn der Staffel kam mir immer wieder der Gedanke: Das soll Doug sein? Das soll Carrie sein? Das soll Arthur sein? Ich vermag keine dieser Wandlungen jetzt genau zu benennen (außer vielleicht, dass Carrie erheblich aggressiver geworden ist und wesentlich mehr herum keift, als man es von ihr gewohnt ist) , aber beim Anschauen springt es einem förmlich ins Auge. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Staffeln alle ohne Pause dazwischen schaue und den Kontrast daher besonders deutlich gemerkt habe, aber warum gibt es den Kontrast überhaupt? Ich war zufrieden mit den alten Charakteren und die neuen wollten mir so gar nicht gefallen.
Die Doppelfolge direkt zu Beginn fand ich schon ziemlich schwach, obgleich die ganzen Veränderungen interessant hätten werden können und ein erstes Aufsehen gab es erst in der Folge »Harte Landung« - allerdings weniger wegen der Qualität der Serie, sondern viel mehr wegen dem Gastauftritt von der umwerfenden Judith Shekoni (wow!).
Dann gab es auch storytechnisch die ein oder andere Änderung, angefangen beim Verlust von Carries Job. Ihr Verhalten darauf erinnerte schon sehr an die Folgen von Dougs Streik aus Staffel 3 und erweckte den Eindruck des Kopierens – dieser Eindruck taucht übrigens in den letzten Staffeln immer wieder auf, auch bei vereinzelten Gags. Einigermaßen gut gefunden habe ich in der Tat lediglich zwei der letzten Folgen, und zwar »Vier Männer und eine Hochzeit«, in der das Vierer-Gespann um Doug versucht die Hochzeit von Spences Ex-Freundin zu verhindern und »Kampf der Senioren«, in der ein Shuffleboard-Turnier im Seniorenzentrum stattfindet.
Ich hab mich ja bereits in den vorangegangenen Reviews zu King Of Queens darüber ausgelassen, dass versucht wird mit Settingwechsel die fehlende Gagdichte zu überspielen und von diesem Faktor wurde in Staffel 6 sehr ausgiebig Gebrauch gemacht. Rückblickend würde ich fast sagen, dass die meiste Zeit außerhalb des Hauses spielt. Sicher ist das (wahrscheinlich) nicht der Fall, aber so einen Eindruck zu bekommen spricht ja schon für sich.
Wieder ein deutlicher Abstieg der Serie, vor allem durch die ganzen Neuerungen, als hätte die Serie eine komplett neue Drehbuch-Crew bekommen, die von der Serie keine Ahnung hatte und nur einen groben Abriss bekommen hat, bevor sie mit dem Schreiben loslegte. Definitiv der bisherige Tiefpunkt.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (die neuen Züge passen nicht zu den angestammten Figuren)
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 4/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
26.11.2008, 12:06
Zurück in die Zukunft
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/151/BACKTOFUTURESS~Back-to-The-Future-I-Posters.jpg
Laufzeit: ca. 111 Minuten
Genre: Science-Fiction-Komödie
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Michael J. Fox, Christopher Lloyd, Lea Thompson
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 03. Oktober 1985
Inhalt:
Der etwas durchgeknallte Doc Brown erfindet eine Zeitmaschine und lädt seinen jungen Freund Marty zum ersten Testlauf ein. Alles scheint zu funktionieren, bis lybische Terroristen auftauchen, die Brown übers Ohr gezogen hat. Marty wird durch diese Situation gezwungen, in der Zeitmaschine zu flüchten – und zwar ins Jahr 1955.
Kritik:
Ich frage mich, wie lange es wohl her ist, dass ich einen der Teile das letzte Mal gesehen habe? Zehn Jahre? Wahrscheinlich sogar mehr. Lang genug jedenfalls, dass mir beim Thema »Zurück in die Zukunft« lediglich ein paar Stichworte einfallen wollten: Auto, Zug, Skateboard, Rathaus mit Uhr und Blitz. Nicht gerade viel und der Zug gehört noch nicht mal zum hier betreffenden Film, aber nachdem ich mir endlich die Trilogie zugelegt habe, war ich gestern fest entschlossen diesen Umstand zu ändern. Da ich eh ans Bett gefesselt war (nein, kein SM, nur eine unspektakuläre Erkältung), bedurfte es auch nicht viel Überzeugungskraft…
Etwas mehr hatte ich mir dann aber doch erhofft, muss ich gestehen. Ich war nicht enttäuscht, aber auch nicht begeistert, angesichts des Kultes, der sich hinter dem Filmtitel verbarg. Aber es stehen schließlich auch noch zwei Nachfolger aus, und auf den mit dem Zug freue ich mich besonders – irgendwie habe ich den als besten Teil in Erinnerung. Aber zurück zum ersten Streich.
Die Story ist ja schon mal erste Sahne. Zeitreisen sind ohnehin immer interessant und wenn sie dann noch in Humor verpackt sind, zieht alles gleich doppelt so gut (siehe beim Game »Discworld« (http://lord-avenger.de.tl/Discworld.htm)). Und auch hier wurde sehr gut mit dem Gegenwart-Vergangenheit-Kontrast gespielt, Bezug zur Gegenwart genommen und diese gekonnt verändert. Ein paar Lacher konnten einige Situationen sicher ernten und skurrile Tatsachen, wie die Mutter, die sich in ihren späteren Sohn verguckt oder der im Café angestellte spätere Bürgermeister erheitern den Zuschauer definitiv. Das Gegenwart-Vergangenheits-Spiel ist nicht sehr kompliziert verschachtelt, so dass irgendwelche Kleinigkeiten enorme Auswirkungen auf den Lauf der Dinge haben, im Gegenteil, alles ist sehr simpel gehalten und ziemlich vorhersehbar, aber das tut dem Ganzen im Grunde genommen keinen Abbruch. Der Film ist eben leichte Kost und weiß diesen Status beizubehalten. Dazu zählt auch, dass keine Zeit damit verschwendet wird, das Zeitreisen durch Wurmlöcher oder Sonstiges zu erklären, sondern die Maschine einfach gebaut ist und funktioniert. Fertig. Alle sind zufrieden. Den ein oder anderen markanten Fehler findet man dann auch wieder, so dass seine Eltern Marty nach 30 Jahren nicht wiedererkennen, obwohl er eine doch so zentrale Rolle in ihrer beider Leben gespielt hat, seine Mutter sogar auf ihn stand und der Name übereinstimmt – da er nach ihm benannt wurde. Aber auch hier gilt, dass der Film aufgrund seiner Simpleness keine großartigen Abbrüche durch Kleinigkeiten zu verbuchen hat.
Die Schauspieler sind auch allesamt sympathisch und gut gewählt. Michael J. Fox ist schon ziemlich cool, vor allem in den Szenen, in denen er aufs Skateboard steigt und sich dann auch schon mal von einem Polizeiwagen ziehen lässt. Lloyd ist aber wohl die Topbesetzung des Films. Die Einstein-Frisur und seine Mimik passen herrlich zu dem durchgeknallten Wissenschaftler, den er darstellt, der aber eher nur eine kleine Rolle in diesem Teil spielt – schade, aber anders hätte es auch kaum gepasst. Auch alle Nebenrollen sind überzeugend, obgleich so ziemlich alle deutschen Synchronstimmen einfach nur grauenhaft sind, allen voran die von Fox. Mit der von Lloyd kann man ziemlich gut leben, aber die meisten anderen schreien förmlich nach dem Originalton (von dem ich allerdings noch nicht weiß, ob er tatsächlich besser ist).
Interessant finde ich den Umstand, dass das Zentrum des Films, der Rathausplatz mit der Hauptstraße, der Courthouse Square auf dem Gelände der Universal Studios war – auch noch bekannt aus »Gremlins – Kleine Monster« und der Serie »Ghost Whisperer«. Dass es sich bei dem Gelände um Fassaden handelte war schon ziemlich ersichtlich, da die meisten Szenen, die dort spielten, an eine Show aus dem Movie Park oder ähnlichem erinnerten, da z.B. immer im Kreis gefahren und das Gelände während der Szene nicht verlassen wurde. Ich kann mich nicht mehr an eine Szene in »Gremlins« erinnern, in der das Setting vorkommt, aber beim nächsten Anschauen werde ich sicher darauf achten.
Alles in allem also eine gelungene Science-Fiction-Komödie mit kaum Anspruch und auch nicht übermäßigem Humor, aber einer schönen, leichten Story mit sympathischen Figuren und coolen Szenen. Die Gegenüberstellung zweier Zeiten und ihrer Menschen ist sehr gut gelungen und macht eine Menge des Charmes aus, den der Film zweifelsohne hat. Er ist nichts, was als »Kult« bezeichnet werden müsste – zumindest als einzelner Film betrachtet – aber gesehen sollte man ihn definitiv haben, da er es schließlich doch zu einem Stück Filmgeschichte geschafft hat.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 5/10 (lockere Story mit wenig Tiefgang, netten Ideen aber der ein oder anderen unpassenden Kleinigkeit)
Effekte: 9/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 7/10
Link zur IMDb-Seite (8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0088763/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1673003289/)
Die DVD bei Amazon (die ganze Trilogie kostet weniger...)
LorD AvengeR
27.11.2008, 18:07
Guess Who – Meine Tochter kriegst du nicht
http://www.guesswho-derfilm.de/images/illu_guesswho_2_2.jpg
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Kevin Rodney Sullivan
Darsteller: Ashton Cutcher, Bernie Mac, Zoe Saldana
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 15. September 2005
Inhalt:
Simon soll an diesem Wochenende seinen Schwiegereltern vorgestellt werden, bevor er und seine Freundin Theresa ihre Verlobung bekanntgeben wollen. Das Problem bei der Sache ist Theresas stolzer Vater Percy Jones und die Tatsache, dass Simon weiß ist.
Kritik:
Im Grunde genommen eher eine Pleite. Ich hatte ihn zumindest vom ersten Sehen her erheblich besser in Erinnerung, nur war ich da wahrscheinlich weniger aufmerksam – oder leichter zum Lachen zu bringen.
Die Story verläuft, wie so ziemlich in jeder Komödie dieser Art, durchgehend linear, vorhersehbar und klischeehaft. Einzig zugute halten kann man ihr, dass sie den Hautfarbenkonflikt als elementaren Bestandteil nimmt und damit etwas Abwechslung hineinbringt. Jetzt ist nicht mehr nur die Spannung zwischen Schwiegereltern und –sohn das Problem, sondern auch deren unterschiedliche Hautfarben und die daraus resultierenden, heiklen Situationen.
Bernie Mac und Ashton Cutcher als zentrale Figuren der Geschichte überzeugen durchaus, auch wenn Cutcher deutlich besser in »Love Vegas« war – hier aber immerhin auch eine etwas andere Rolle zu bestreiten hatte. Mac als strenger Schwiegervater mit dem durchdringenden Blick – und dem verflucht cool klingenden Namen Percy Jones – hat in Sachen Schauspielerei zwar nicht viel zu tun, aber das was er macht, macht er auch ordentlich. Als Team fehlt den beiden auch das gewisse Etwas, da sie nicht so ganz miteinander harmonieren wollen, aber es geht in Ordnung. Ich könnte mir nur vorstellen, dass z.B. Ben Stiller und Robert de Niro in »Meine Braut, ihr Vater und ich« ein wesentlich amüsanteres Bild beim Schlafen im selben Bett und einigen anderen Szenen ergeben hätten, als es diese beiden tun. Viel mehr bleibt zu den Schauspielern aber auch nicht zu sagen, da sämtliche anderen völlig unter den Teppich gekehrt werden und keine nennenswerten Auftritte haben, anhand derer man sie gut beurteilen könnte.
Der Film wird im Grunde genommen nicht langweilig, aber als Komödie versagt er eher. Einige Sprüche wirken zwar, aber Szenen, die lustig sein wollen, haben bei mir nicht mal ein Grinsen auslösen können – und dabei bin ich sehr empfänglich für Derartiges. Als Fernsehfilm an einem langweiligen Abend, der sonst nichts anderes zu bieten hat, kann man hier ruhig mal drauf schalten, aber den DVD-Kauf halte ich für definitiv unnötig – selbst als Ashton Cutcher Fan.
Bewertung:
Darsteller: 6/10
Plot: 4/10 (nette neue Idee, sonst aber wie alle anderen Genre-Kollegen auch)
Effekte: -/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDb-Seite (5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0372237/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2225799449/)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
28.11.2008, 19:12
A History Of Violence
http://images.teamsugar.com/files/upl0/15/158821/05_2008/History_of_violence.jpg
Laufzeit: ca. 91 Minuten
Genre: Drama
Regie: David Cronenberg
Darsteller: Viggo Mortensen, Maria Bello, Ed Harris, William Hurt
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 13. Oktober 2005
Inhalt:
Familienvater Tom Stall führt ein gemütliches Leben in einem abgelegenen, ruhigen Ort – bis eines Abends zwei Männer in seinem Dinner auftauchen und ein Blutbad veranstalten wollen. Stall schafft es beide zu überwältigen und wird im Handumdrehen zum Medienhelden. Der Medientrubel führt allerdings nicht nur Journalisten zu ihm, sondern auch Mitglieder des organisierten Verbrechens, die fest darauf beharren, einen gewissen Joey Cusack vor sich zu haben.
Kritik:
Anhand des Titels und einiger kurzer Sätze zum Film habe ich mehr etwas in Richtung »Jack Ketchum’s The Girl Next Door« (/ »Jack Ketchum’s Evil«) erwartet, aber damit hat das Ganze absolut nichts zu tun. Ein Drama ist es zwar schon, aber mit erheblichen Thriller- und ein paar Actionelementen, die allerdings nichts mit Folter zu tun haben. Zumindest nicht im direkten Sinne, wie im genannten Film. Da es nur diese Annahme und das sture Herumliegen des Filmes in meiner Schutt-Schublade waren, die mich zum Gucken verleitet haben, gab es dementsprechend auch keine qualitativen Erwartungen, also kann ich völlig unvoreingenommen an die Bewertung herangehen:
Der Film begann sehr schleppend. Als man die beiden Killer in den ersten – für die Story völlig unerheblichen – Szenen bei ihren trägen Tätigkeiten beobachtete, befürchtete ich schon, dass der ganze Film in diesem hingezogenen Tarantino-Stil geschaffen worden sein könnte. Als die eigentliche Story dann aber loslegte, flaute dieser Faktor auch ab und alles bekam eine passable Erzählgeschwindigkeit, mit der man gut leben konnte – auch angesichts der lediglich 91 Minuten Spielzeit.
Spannung konnte immer wieder auf einem gewissen (wenn auch eher niedrigen) Level gehalten werden, da die Geschichte einige unbekannte Fakten gekonnt verschleiert; seien es hierbei der Cadillac, der mit seinen verdunkelten Scheiben immer wieder vorfährt oder die Insassen desselben, deren Absichten nicht wirklich durchschaubar sind oder einfach die Verwirrung streuenden Erwähnungen des Namens Joey Cusack und was es mit diesem auf sich hat. Die angespannte Atmosphäre wird dann von Zeit zu Zeit mit Männerkram aufgelockert, entweder mit einer kurzen aber ordentlichen Action-Szene oder aber einer beträchtlich langen Sex-Szene – von der zumindest eine durchaus auch schon Action ist. Das Setting, dieser kleine idyllische Ort, hat mir erstaunlich gut gefallen. Erst diese Ruhe, die man dort erwartet, und dann immer das Bedrohliche, wenn man den schwarzen Cadillac um die Ecke biegen sieht oder der verstümmelte Ed Harris im Einkaufscenter hinter der Tochter sitzt, die Maria Bello verzweifelt sucht. Durchaus gelungene Atmosphäre, das ist nicht zu bestreiten.
Schauspielerisch ist der Streifen auch top besetzt und lässt keine Wünsche offen. Ich bin zwar kein Viggo »Aragorn« Mortensen Fan, aber er hat seinen Job gemacht – auch wenn ich ihn nicht für den Hauptrollen-Typ halte. Maria Bello (»Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers«, »Das Ende - Assault on Precinct 13« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4764691), »Payback«) war da schon erheblich überzeugender und rein optisch auch wieder akzeptabler Männerkram (vor allem als Cheerleader). Sie spielte sowohl die glückliche, als auch die besorgte Ehefrau und Mutter ausgezeichnet und ich würde sagen, dass man ihr ihre Rolle von allen Darstellern am meisten abgekauft hat. Dicht gefolgt von Ed Harris (»The Rock«), den ich ja ohnehin in den Schurkenrollen liebe. Noch mit diesem markanten, entstellten Gesicht, wie es ein richtiger Bösewicht einfach brauch (das gilt eben nicht nur für Bond-Filme) und seiner charmant-bedrohlichen Art, die man nicht zu durchschauen vermag. Seine letzte Szene hat mich nur etwas enttäuscht und war auch gerade eine der wenigen, die verdammt vorhersehbar war. Ausbügeln konnte das dann aber wieder das runde Ende mit einem gebührenden Finale und einem ordentlichen Dramenende. Und der Aufklärung der Geschichte natürlich.
Ansonsten gibt es wohl nur noch einen nennenswerten Punkt, der in meinen Augen sowohl Lob als auch Kritik für den Film bereithält. A History Of Violence. Violence. Wo genau war die angepriesene Gewalt denn, auf die ich gelauert habe? Gut, ich will nicht bestreiten, dass der Film ein paar deftige Bilder hat – wohlgemerkt, aufgrund ihrer Rarität viel mehr als Bilder als Szenen zu bezeichnen – die einen zart besaiteten Zuschauer vielleicht aufschrecken lassen, aber unter Brutalität verstehe ich schon etwas ganz anderes. Zumindest, wenn man im Titel von einer ganzen Geschichte der Gewalt spricht. Das was ich erwartet habe, kriegt man hier definitiv nicht geboten, aber die paar Bilder, die einem aufgetischt werden, sind schon vom Feinsten. Man könnte es Edelsplatter im 5-Sterne-Restaurant nennen – ein Hochgenuss, aber in mickrigen Portionen, die einen bei weitem nicht satt machen können.
Bewertung:
Darsteller: 9/10 (Viggo passt mir einfach nicht in die Rolle des Protagonisten, ansonsten Top-Besetzung)
Plot: 7/10 (spannend und bis zuletzt gut verschleiert)
Effekte: 8/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 7/10 (eigentlich wollte ich ihm eine 6 geben, aber anhand der ganzen positiven Sachen, die ich jetzt herausgearbeitet habe… trotzdem hat er mich einfach nicht packen können)
Link zur IMDb-Seite (7.6) (http://www.imdb.com/title/tt0399146/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1723072793/)
Die DVD bei Amazon
Die Schatzinsel
http://www.dianewillems.de/wp-content/uploads/schatzinsel.jpg
Laufzeit: ca. 184 min (in 2 Teile geteilt)
Genre: Abenteuer
Regie: Hansjörg Thurn
Darsteller: Francois Goeske, Diane Willems, Tobias Moretti, Richy Müller, Christian Tramitz, Jürgen Vogel
Musik: Karim Sebastian Elias
Erscheinungsjahr: 2007
Story:
Jim Hawkins wächst als Sohn des Gastwirts in einem Gasthof auf. Durch einen Gast gelangt der Junge in der Nacht dessen Todes in Besitz einer Schatzkarte. Auf ihr ist eine Insel verzeichnet, und somit das Versteck des Schatzes von Captain Flint.
Von der Abenteuerlust gepackt, beschließen der Arzt Livesey und der Friedensrichter Trelawney nach dem Schatz zu suchen, und nehmen den jungen Jim mit auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise. Denn auf der Fahrt begleitet sie unter anderem der einbeinige Koch Long John Silver und ein Teil von Captain Flints alter Mannschaft. Mit ihr so hofft es Silver, könnte er allein den Schatz auf der geheimnisvollen Insel bergen. Eine abenteuerliche Reise steht bevor, der sich auch Captain Flints als Schiffsjunge verkleidete 17-jährige Tochter Sheila angeschlossen hat.
Kritik:
Als ich im Fernsehen die Ankündigung für diesen Film sah war als nicht sonderlich begeistert, denn erstens bin ich kein großer Freund von Fernsehfilmen und zweitens war der Stoff schon hunderte Male verwendet worden. Diese Meinung änderte sich schnell nachdem ich die ersten paar Minuten des Filmes gesehen habe. Zwar konnte man nach 10 Minuten sehen, dass sich der Film nicht sehr an seine Vorlage hielt aber der Film hat einige äußerst gute Seiten. Denn die meisten Fernsehfilme versuchen ja bekanntlich ein typisches Hollywood Flair zu erzeugen, dieses Vorhaben geht bei den meisten solcher Produktionen ja bekanntlich in die Hose aber dieser Film hat mir wirklich das Gefühl gegeben einen Hollywood Streifen bei mir im Wohnzimmer zu erleben.
Doch die Atmosphäre ist ja bekanntlich nur ein Aspekt also sollte man auch den Rest des Filmes sezieren:
Die Darsteller waren das beste was man in einem deutschen Film erleben kann. Angeführt wird die Liste von Jügen Vogel (Die Welle) und Tobias Moretti (Midsummer Madness). Aber auch Francois Goeske (Bergkristall) und Diane Willems (Speed Dating) zeigen in diesem Film ihr Schauspielerisches Talent. Der deutsche Komiker Christian Tramitz (Der Schuh des Manitu) zeigt sich in diesem Film von seiner etwas ernsteren Seite. Richy Müller (xXx - Triple X) und der Rest der besetzung zeigen sich hierbei von ihren besten Seiten.
Über die Effekte kann man nicht viel sagen, denn der Film kommt ohne 3D Animationen aus zeigt aber trotzdem einige spanennde Szenen wie zum Beispiel eine Sumpflandschaft oder einen Kampf auf dem Masten der Hispaniola.
Die Geschichte des Filmes lehnt sich leide nicht stark an den großartigen Roman von R. L. Stevensen. Im Buch existiert zum Beispiel nicht die Tochter des Kapitän Flint oder der Kampf mit Hands hat so spektakulär inszeniert im Buch auch nie statgefunden. Aber trotzdem bleibt der Film storytechnisch den typischen Hollywood Filmen um einiges voraus. Auch die Charaktäre wurden eher in das "Fluch der Karibik" Merier verlegt, so ist zum Beispiel John Silver anstatt ein verlauster miesepetrieger Pirat ein, ein wenig gewitzter aber auch edler Piraten Kaptiän ála Jack Sparrow oder Jim Hawkins und Flints Tochter ein Paar wie Will und Elizabeth.
Um den Film zu verstehen braucht man eigentlich nicht viel zu denken, denn die Sache mit der Schatzsuche und der Liebesgeschichte zum Hirnausschalten.
Der Film hat nicht um sonst einen Preis abgestaubt (Beste Musik an Karim Sebastian Elias) und zwei Nominierungen (Beste Ausstattung an Thomas Stammer und Esther Walz;
Bester Jugendschauspieler an Francoise Goeske).
Der Film ist einer der besten deutschen Filme die ich bis jetzt gesehen habe und ich hoffe, dass ich mehrere solcher deutschen Filme sehen werde.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (eine mehr als solide Leistung der jungen und eine grßartige Darbietung der erfahrenen Schauspieler)
Plot: 6/10 (hält sich für mich zu wenig an das original aber dennoch gut)
Effekte: 6/10 (für einen TV Film gute Effekte)
Anspruch: 5/10 (man muss nicht mehr wissen als, dass da ein Schatz gesucht wird)
Gesammteindruck: 7/10 (einer der besten Fernsehfilme die ich kenne)
IMDB Wertung; 5.0 (http://www.imdb.com/title/tt0893548/)
Trailer (Englische Fassung) (http://de.youtube.com/watch?v=Fw6naPVFNHc)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Die-Schatzinsel-DVDs-Fran%C3%A7ois-Goeske/dp/B000XCD0DO/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=dvd&qid=1227900176&sr=1-2)
Helden der Nacht
http://www.kfs1.de/dateien/14626.c.jpg
Name: Helden der Nacht
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Thriller
Regie: James Gray
Darsteller: Joaquin Phoenix, Robert Duvall, Mark Wahlberg, Eva Mendes
FSK: 16
Laufzeit: 112 min.
Inhalt:
Bobby Green ist der Leiter eines Nachtclubs, sein Bruder und sein Vater sind Cops, die mit der Lebensweise von Bobby ein Problem haben und umgekehrt. Das wird vor allem problematisch, da in Bobbys Nachtclub ein allseits bekannter Drogendealer hausiert.
Meinung:
Vor gut einem Jahr bin ich auf 2 Filme gestoßen, die zu sehen ich mir geschworen habe: „Todeszug nach Yuma (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7846445#post7846445)“ und „Helden der Nacht“, da mir die Trailer von beiden einfach sehr zugesagt haben. „Helden der Nacht“ vor allem deshalb weil er ziemlich einem meiner Lieblingsfilme „Departed“ (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6898126)glich.
Der Film lief bei uns nicht im Kino, 20 Euro wollte ich auch nicht für eine DVD ausgeben, so war es erst diesen Donnerstag so weit, dass ich den Film mein Eigen nennen konnte… und wurde leider ziemlich enttäuscht.
Fangen wir einfach mal mit den, Verzeihung, der Stärke des Films an. Das ist nämlich die Besetzung. Die meiste Zeit über ist Bobby Green im Bild zu sehen, also Joaquin Phoenix, der ja beschlossen hat die Schauspielerei seien zu lassen und sich lieber voll und ganz der Musik zu widmen und „Helden der Nacht“ zeigt, dass das leider nicht unbedingt die beste Entscheidung war, denn Phoenix erweist sich als äußerst leistungsstarker Schauspieler. Robert Duvall, der Albert Grusinsky verkörpert, liefert ebenfalls eine äußerst gute Leistung ab, aber das dürfte ja sowieso die wenigsten überraschen. (Gut, Morgan Freeman hat ja in „Wanted (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7395487)“ bewiesen, dass auch für ihr Können bekannte Schauspieler gelegentlich alles andere als berauschende Leistungen abliefern können.) Mark Wahlberg spielt ebenfalls gut, ist aber auch schwer zu beurteilen, da der Mann in „Helden der Nacht“ gefühlt weniger On-Screen Präsenz hat als Eva Mendes, die auch eine solide Leistung darbietet. Es lässt sich also durchaus sagen, dass der Cast keinerlei Schwächen hat und zur Gänze überzeugen kann.
Das war’s aber leider auch schon mit Stärken des Films.
Der Plot beginnt äußerst vielversprechend und man ist sofort im Geschehen. Gleich zu Beginn bekommt man relativ schnell einen Einblick in das Leben der Hauptfigur Bobby Green, der mitunter die eindeutig wichtigste Rolle im Film einnimmt, während die Rollen von Joseph und Albert Grusinsky oder auch Amada Juarez fast nur noch der Form halber als Hauptrollen bezeichnet werden können und ohnehin schon fast mehr, wenn auch storyrelevante, Nebenfiguren sind. Das Problem ist, dass der Plot einfach nie wirklich ins Rollen kommt, selbst wenn er das eigentlich schon tut, was einfach damit zusammenhängt, dass einem die Figuren in „Helden der Nacht“ einfach egal sind, abgesehen von Bobby Green. So lässt einen das Ereignis zu Beginn auch relativ kalt und so verläuft der Film auch leider weiter. In seiner Laufzeit von 112 Minuten hat Regisseur James Gray es auch eigentlich nur bei 3 Szenen darauf ausgelegt, dass der Zuseher Action zu sehen bekommt. Eine davon findet in einem alten Gebäude statt und darf sich sicherlich nicht rühmen zu den gelungensten Action-Szene der Filmgeschichte zu zählen. Die Szene ist nicht schlecht, aber gut und packend ist leider auch etwas anderes. Die Verfolgungsjagt im Auto hingegen werte ich als Reinfall, da einfach in keiner Sekunde Spannung aufkommen will, was unter anderem auch an der musikalischen Untermalung liegen kann. Außerdem stören einige lächerliche Sachen wie die klare Stimme des anderen Fahrers über Funk und die Tatsache, dass die Schüsse der Polizei offenbar absolut wirkungslos sind, dafür die Russen zwei Beamte mit je einem Schuss erledigen bzw. tödlich verwunden. Klar man mag jetzt dagegenargumentieren der Cop hätte seine Munition verschossen und deshalb keine Chance gehabt dem gut gezielten Schuss des Russen auszuweichen, nur hätte der gute Mann auch einfach auf die Bremse steigen oder ausweichen können, anstatt das Tempo zu halten und dem Russen noch Zeit zum Anlegen zu lassen. Außerdem zeigt fehlen in der Szene wieder Bluteffekte. Da bekommt man bei der Schießerei davor noch massenweise Blut geboten, hier schießt ein Gangster einem Polizisten in den Kopf und das Blut bleibt aus.
Ebenfalls wenig zufriedenstellend ist das Ende, dass einerseits eine absolut unverständliche Handlung seitens der Hauptfigur enthält (und ich meine so eine richtige Hollywood-typische dumme Handlung) und außerdem eine nicht nachvollziehbare Anwesenheit von 2 Kindern zeigt. (wo man in der Szene davor versucht hat schon vorab zu erklären wie und warum)
Kurzum, die Spannung tendiert leider dazu stellenweise verdammt niedrig zu bleiben oder baut sich besser gesagt auch nie wirklich auf, was unter anderem auf fehlende und schlecht inszenierte Actionszenen zurückzuführen ist und die Tatsache, dass die Charaktere nicht einmal annähernd so cool und lebendig wirken wie etwa in „Departed (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6898126)“. (Wer jetzt denkt ich würde den Film nur wegen mangelnder Action schlecht bewerten dem sei gesagt, dass Polizeifilme auch ohne Action verdammt gut funktionieren können, „Narc“ zeigt das ziemlich eindrucksvoll).
Zudem enthält der Film noch 1-2 Szene die lächerlich wirken, wie etwa Eva Mendes die mit Zigarette im Mund den Gang entlang geht, während alle anderen bereits feiern. So etwas sieht in einem Trailer verdammt gut aus, im Film wirkte es einfach nur deplatziert.
Fazit: Ich hab mich auf „Helden der Nacht“ gefreut und so sehr ich es jetzt auch gerne drehen und wenden würde, der Film gefällt mir einfach nicht, da einfach keine Spannung oder Mitfühlen mit den Charakteren vorhanden ist. Lieber würde ich mir noch einmal „Departed (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6898126)“ zum zigsten Mal anschauen als noch einmal „Helden der Nacht“.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Die große Stärke des Films)
Effekte: 07/10 (Wenn vorhanden, zufriedenstellend)
Plot: 05/10 (Grundidee sehr gut, langweiliger Verlauf und bescheuerte Szene am Ende)
Anspruch: 04/10 (ist nicht gegeben)
Gesamteindruck: 04/10 (Leider eine Enttäuschung)
imdb 7.0 (http://www.imdb.com/title/tt0498399/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=b708HgWfRxk) (enthält einige Spoiler, die dafür aber ziemlich beeinträchtigend seien können)
LorD AvengeR
29.11.2008, 14:31
Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug
http://dvd.saturn.de/shots/pack_shots/1/packshot_6519_1.jpg
Laufzeit: ca. 84 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Jim Abrahams, David & Jerry Zucker
Darsteller: Lloyd Bridges, Peter Graves, Robert Hays, Leslie Nielsen
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 14. November 1980
Inhalt:
Die Beziehung zwischen Ted und Elaine liegt in Trümmern vor ihnen. Elaine verlässt ihn und versucht mit ihrem Beruf als Stewardess Abstand zu gewinnen. Ted Striker, der aber nicht aufgeben will, betritt trotz Flugangst das Flugzeug. Unglücklicherweise bricht eine Krankheit an Bord aus und versetzt die Insassen in eine gefährliche Lage…
Kritik:
Das Cover behauptet »Eine der Top Ten Komödien aller Zeiten!« - und ja verdammt, es hat Recht! Der Film ist einfach so ziemlich das Lustigste, das ich kenne. Kein Wunder, haben sich doch hier drei Großmeister des Genres zusammengetan. Mit Jim Abrahams, der bei »Die nackte Kanone«, »Hot Shots« und »The Kentucky Fried Movie« seine Finger im Spiel hatte und den Zucker-Brüdern, die u.a. für die »Scary Movie« Filme und »Rat Race« Verantwortung tragen. So kommt es auch, dass man im Grunde genommen keine Minute findet, in der man nicht lachen muss.
Im Grunde genommen handelt es sich hier viel mehr um einen langen Sketch, als um eine Filmkomödie, da das Ganze einfach nur Klamauk ist. Eine Story ist praktisch gar nicht vorhanden und der Film lebt nur von den Gags, die sich lückenlos aneinandergereiht durch den ganzen Streifen ziehen. Das wäre auch mein größter Kritikpunkt – ich meine, man brauch nicht unbedingt eine gescheite Handlung, da der Film auch so vollkommen zufriedenstellend unterhält und die Gags kaum Platz lassen für eine richtige Geschichte – aber schließlich haben die Nackten Kanonen ja gezeigt, dass man beides auch sehr gut verbinden kann. Wobei diese wohl nicht ohne »Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug« (oder auf Englisch einfach »Airplane!«) zustande gekommen wären, da der Film den Durchbruch Leslie Nielsens zur Folge hatte. Die Sätze »Ich wollte Ihnen beiden nur Glück wünschen. Wir alle zählen auf Sie.« waren offensichtlich so beliebt, dass sie in »Scary Movie 3« erneut aufgegriffen wurden – natürlich auch von Leslie Nielsen.
Nun, es hat den Anschein, als drücke ich mich um das eigentliche Review herum, aber ehrlich gesagt… ich habe nicht den blassesten Schimmer, was ich schreiben soll. Im Grunde genommen, kann man hier fast nur die Gags bewerten und die finde ich eben allesamt genial. Vor allem liebe ich bei diesem Humor, wie auch bei »Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone« (von denselben Regisseuren), dass man nicht nur auf die Leute im Vordergrund achten muss, die gerade etwas reden, sondern auch oder eher vor allem auf die Geschehnisse im Hintergrund. Zwei Leute im Flughafen-Tower, die ihre Radare und Geräte checken und ganz hinten ein Dritter, der eine Trommel öffnet und Wäsche herausholt. Das mag in gewisser Weise einfach dumm und sinnlos klingen, aber aus der Situation heraus schlägt es einfach ein wie eine Bombe. Solchen Humor gibt es seit der Nackten Kanone einfach nicht mehr, auch wenn »Scary Movie« sich wieder daran versucht hatte – die beiden Generationen trennen noch Welten.
Schauspielerisch ist das Ganze auch zufriedenstellend. Protagonist Robert Hays wirkt stellenweise etwas zu sehr gekünstelt oder einfach nur untalentiert, aber das könnte auch an der deutschen Synchronisation liegen, da will ich mich nicht festlegen. Leslie Nielsen als Arzt überzeugt klar am Besten, er spielt auch einen ähnlichen Charakter wie Frank Drebin, was ihn wohl geprägt hat. Außerdem haben die Regisseure etwas an den Nebenrollen gespart, als sie selber Gastrollen übernommen haben (so sind die Zucker-Brüder als Bodenpersonal am Flughafen zu sehen, ihre Mutter ist diejenige, die sich die ganze Zeit über vergeblich versucht zu schminken und Abrahams ist einer der Gläubigen im Flugzeug).
Ich liebe den Film jedenfalls einfach. Herrlicher, genialer Klamauk, wie man ihn heute in keinem Film mehr sehen wird und wie ihn überhaupt nur Leslie Nielsens Lebensrolle erreicht hat. Es gibt zwar keine Handlung, aber dafür umso mehr Gags am laufenden Band. Also wenn man nicht gerade eingefleischter Emo ist, muss man diesen Film einfach anschauen! Die Fortsetzung »Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff« ist übrigens nur eine schlappe Kopie dieses Films mit wenig neuen Gags.
Oh, und Otto for president! :D Der beste Autopilot aller Zeiten^^
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 2/10 (gibt’s quasi nicht)
Effekte: 3/10 (Dieses fliegende Spielzeugflugzeug das geradezu abenteuerlich durch den Pappsternenhimmel wackelt… fast schon humoristisch)
Anspruch: 6/10 (ja, man muss schon verdammt aufpassen um alle Gags mitzukriegen!)
Gesamteindruck: 9/10 (eine der genialsten Komödien aller Zeiten! Ein wenig Handlung wäre aber vielleicht nicht verkehrt gewesen)
Link zur IMDb-Seite (7.8) (http://www.imdb.com/title/tt0080339/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=q3rXK7NhWN8)
Die DVD bei Amazon
Todeszug nach Yuma
http://img.cineclub.com/images/2007/12/todeszug-nach-yuma-p.jpg
Name: Todeszug nach Yuma
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Western
Regie: James Mangold
Darsteller: Christian Bale, Russel Crowe, Ben Foster, Peter Fonda
FSK: 16
Laufzeit: 118 min.
Inhalt:
Nach einem Überfall wird Verbrecher Ben Wade geschnappt und soll zum 3:10 Zug nach Yuma gebracht werden. Der Farmer Dan Evans verpflichtet sich für 200$ einer von Wades Bewachern zu sein, doch Wades Gang ist hochmotiviert ihren Anführer wieder auf freien Fuß zu setzen.
Meinung:
Als Westernfan hat man heutzutage nicht unbedingt leicht. Die Zeiten in denen innerhalb von 10 Jahren gleich ein Haufen guter Filme in diesem Genre erscheinen ist vorbei (ich rede von den guten alten 60ern wo solche Perlen wie „Für eine Handvoll Dollar (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6839067)“, „Für ein paar Dollar mehr (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5339616)“, „Zwei glorreiche Halunken (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6840306)“, „Butch Cassidy and the Sundance Kid (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6822227)“ und „The Wild Bunch“ gedreht wurden). Stattdessen erscheinen heute Filme wie „Seraphim Falls (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6932018)“ oder „Maverick“, die zwar gut sind, aber in Prinzip das Szenario des Westerns nur benutzen um eine Geschichte erzählen, die man genauso gut auch in einer anderen Zeit erzählen könnte. „Todeszug nach Yuma“ fährt da schon auf einer anderen Schiene, wurde der Film vom „Walk the Line“-Regiesseur James Mangold doch dafür gelobt ein Western der alten Art zu sein. Nun, für alle die gespannt den Atem halten und es gar nicht mehr aushalten können, ob ich das jetzt bestätige oder verneine: Jein.
„Todeszug nach Yuma“ ist eindeutig ein Western, jedoch wird man im ganzen Film keines der legendären Duelle zu sehen bekommen und die Protagonisten sind auch keine Meisterschützen wie man es aus den Sergio Leone-Filmen kennt. Jedoch ist es auch nicht so, dass der Film nur Hollywood-typische Aktion zeigt, viel mehr hat James Mangold einfach beides miteinander vermischt und ein gut funktionierendes Mittelding gefunden. Weitaus besser funktionieren könnten jedoch die Effekte, da die etwa (oder gerade nur da) bei der Kutschen-Szene zu Beginn eindeutig computergeneriert sind, das hätte man besser machen können, ansonsten gibt es in diesem Bereich auch schon weiter nichts groß zu kritisieren.
Der Plot ist von Anfang bis zum Ende äußerst grundsolide und wartet mit der einen oder anderen Wendung auf, beinhaltet aber auch definitiv nichts total unvorhersehbares, abgesehen vom Ende. Mit dem Ende von „Todeszug nach Yuma“ ist es nämlich so eine Sache. Als ich es das erste Mal gesehen habe war es etwas anderes und deshalb vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, beim zweiten Mal fand ich es einfach nur gut. Nicht schlecht, nicht durchschnittlich, aber auch nicht großartig außergewöhnlich, einfach nur gut und eventuell anders, als was man sonst so zu sehen bekommt. (aber nicht einmal annähernd so anders wie das grandiose Ende von „No Country for old men“). Hier und da gibt’s sogar ein wenig Humor, etwa als Dan die Schlüssel wegwirft und Wade ihm ins Gesicht tritt (okay, hört sich jetzt vielleicht nicht so lustig an, aber ich musste während des Films trotzdem jedes Mal darüber lachen) oder die Fuß-Szene am Ende und ein paar richtig coole Dialoge. Leider gibt’s ein paar auch ein paar eigenwillige Szenen, als etwa zu Beginn einer der Banditen angeschossen wird und davon offenbar nur einen Kratzer am Ohr davonträgt, es aber fraglich ist, ob er den Kopf auch wirklich gerade so zum Schützen gedreht hatte, dass es möglich gewesen wäre, den Schuss zu überleben. Ähnliches gilt auch für eine Szene als die Gruppe, die Ben Wade bewachen soll im Dunkel angegriffen wird und Dan Evans von einer Kugel zurückgeworfen wird, sich nachher jedoch aufrichtet und ebenfalls nur einen Kratzer am Kopf hat und sonst keinerlei Schäden davonträgt. Und ja, man könnte noch kritisieren, ob die Gruppe einige von Wades Reaktionen nicht zu gelassen aufnimmt. Die Gabel-Szene stört da nicht, da der Typ, pardon my French, ein Arschloch war und Dan Evans ja mit dessen Ableben überhaupt kein Problem haben sollte, jedoch wäre ein wenig mehr Reaktion auf die Szene mit der Schlucht doch besser gewesen. Ebenfalls etwas bedenklich ist es ob ein Mann mit einem Bauchschuss wirklich so lange überleben kann wie McElroy zu Beginn und außerdem bereits so schnell wieder reiten kann.
Ein großes Plus für den Plot machen jedoch auf jeden Fall die Charaktere aus, die sich weit über dem Hollywood-Standard bewegen, allen voran Crowes Ben Wade, der einfach als sympathischer Mörder und Bandit rüberkommt.
Eine außerordentlich positive Eigenschaft des Films ist außerdem noch seine Besetzung, denn die ist einfach nur fabelhaft. Russel Crowe („American Gangster (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5232104)“, „Gladiator“) mimt den Verbrecher Ben Wade perfekt und liefert eine durchwegs überzeugende Leistung ab. Gleiches gilt auch für Christian Bale („American Psycho (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4163962)“ , „The Dark Knight (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7024305)“), der Dan Evans verkörpert und auch hier wieder zeigt was er als Schauspieler leisten kann. Das einzige was man an seiner Rolle eventuell kritisieren könnte sind die Dialogzeilen in denen er als „alter Vater“ bezeichnet wird, er aber im Film nicht einmal wie vierzig aussieht, aber das kann man Bale selbst ja nicht vorwerfen. Aber nicht nur die Hauptrollen sind grandios besetzt, auch die weniger bedeutenden Personen werden von durchgehend äußerst fähigen Schauspielern gespielt. Peter Fonda etwa als Byron McElroy oder Dallas Roberts als Grayson Butterfield und natürlich Alan Tudyk („Serenity“, „Firefly“) als Doc Potter. Viel mehr On-Screen Zeit hätte ich mir jedoch vor allem für Ben Foster als Charlie Prince gewünscht. Selten hab ich einen so gut gespielten Bösewicht gesehen, der wirklich ohne wenn und aber böse ist.
Kurz gesagt, der Cast ist absolut ohne Schwächen und grandios.
Fazit:“Todeszug nach Yuma“ ist ein sehr guter Film mit grandioser Besetzung und einem guten Plot mit interessanten Figuren. Definitiv eine Empfehlung, nicht nur für Fans von Western.
Einzelwertungen:
Darsteller: 10/10 (Einfach nur großartig)
Effekte: 06/10 (Verbesserungswürdig an einige Stellen)
Plot: 7/10 (Standard-Plot mit interessantem Ende)
Anspruch: 06/10 (Mehr als man vermuten mag)
Gesamteindruck: 08/10 (Ziemlich guter Film mit hohem Unterhaltungswert)
imdb 8.0 (http://www.imdb.com/title/tt0381849/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=Rl9aaZ2OZ4I&feature=related) (komplett spoilerfrei ist anders, aber man kann sich ihn auch getrost ansehen)
LorD AvengeR
30.11.2008, 18:27
The Breakfast Club – Der Frühstücksclub
http://snarkerati.com/movie-news/files/2008/03/breakfast-club.jpg
Laufzeit: ca. 93 Minuten
Genre: Tragikomödie
Regie: John Hughes
Darsteller: Emilio Estevez, Judd Nelson, Molly Ringwald
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 5. Juli 1985
Inhalt:
5 Schüler finden sich eines Samstags in der Schulbibliothek zum Nachsitzen ein. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein und so lassen sich gewisse Streitigkeiten nicht vermeiden.
Kritik:
Ich habe schon öfters von dem Film gehört und als Doug aus »King Of Queens« auch noch eine Stelle daraus zitierte und der Film günstigerweise gerade im Fernsehen kam, schaltete ich kurzerhand ein.
Man braucht nur den ersten Eindruck um zu erkennen, dass es sich bei den Protagonisten um fünf absolute Klischeefiguren handelt, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können: Der großmäulige Draufgänger, der nur Ärger macht, der zurückhaltende Streber, die selbstsichere Sportskanone, die reiche Schulprinzessin und der freakige Außenseiter. Alle nicht gerade von Superstars besetzt (Emilio Estevez, Protagonist aus »Loaded Weapon 1« und »Rhea M.« wäre höchstens nennenswert) aber dennoch gut und überzeugend gespielt.
Mir hat die Idee sehr gut gefallen einen Film zu sehen, der nahezu gänzlich in einem einzigen Raum spielt und das Nachsitzen von Schülern zeigt – verspricht irgendwie unterhaltsam zu werden, finde ich. Überhaupt hat es das Drehbuch in sich, da es vom Erzählstil, Unterhaltungswert und Intelligenz überzeugt. So wird zum Beispiel erst über den ganzen Film hinweg geklärt, warum die einzelnen Personen denn nun überhaupt nachsitzen müssen, da der Film schließlich direkt an dieser Stelle einsetzt. Der allgemeine Aufbau ist auch sehr gelungen – so wird zunächst die Unterhaltung geboten, wenn sich die Charaktere aufgrund ihrer Verschiedenheit unaufhörlich in die Haare kriegen, in erster Linie angestachelt durch Rebell John. Gefolgt wird dieser größte Teil von der langsamen Annäherung untereinander bis hin zu dem Punkt, an dem sie merken, dass sie alle doch gar nicht so verschieden sind und dass nur die äußeren Einflüsse wie Erwartungsdruck, Gruppenzwang und Schichtendenken sie zu dem gemacht hat, was sie sind. Das ist auch die Grundaussage des Films, die auf sehr intelligente Art und Weise an den Mann gebracht wird. Nachteilig ist allerdings, dass diese intelligente Art stellenweise einfach zu intelligent ist. Wenn die Charaktere zum Schluss anfangen wie die Weltmeister über ihre Lage zu philosophieren, als wären sie alle Poeten wirkt das doch sehr unglaubwürdig und aufgesetzt. Zur Verteidigung muss man dann aber auch wieder sagen, dass es schließlich auch viel mehr um die Aussage dahinter geht, die in bestmöglicher Form vermittelt wird.
Ich fand jeden einzelnen der wenigen Darsteller sympathisch und überzeugend, die Idee und Story ebenso (obwohl Letztere durch die Produzenten um fast eine Stunde gekürzt worden ist) und vor allem das Ende. Worauf das Ganze hinausläuft, welche Konsequenzen es mit sich zieht und wie der Schluss inszeniert ist, setzen dem Film die Krone auf. Er ist nicht amüsant oder dramatisch genug um es auch nur in meine Top100 zu schaffen, aber er unterhält ausgezeichnet – zumindest beim ersten Anschauen, darüber hinaus könnte es vielleicht schwierig werden – und erfordert eine ordentliche Portion eigener Gedanken. Im Übrigen habe ich gelesen, dass der Film speziell die 80er perfekt darstellen soll, aber angesichts seiner Thematik, verliert er wohl eher nie seine Aktualität.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 8/10
Effekte: -/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 8/10 (mit Tendenz zur 7)
Link zur IMDb-Seite (7.8) (http://www.imdb.com/title/tt0088847/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1200226585/) (macht'n Bogen drum - er sagt überhaupt nichts über den Film aus und spoilert)
Die DVD bei Amazon
LorD AvengeR
30.11.2008, 19:37
Max Payne
http://farm4.static.flickr.com/3043/2783700082_bb4921463c.jpg
Laufzeit: ca. 99 Minuten
Genre: Actionthriller
Regie: John Moore
Darsteller: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Beau Bridges, Ludacris
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 20. November 2008
Inhalt:
Detective Max Payne verliert Frau und Kind bei einem Raubüberfall in seinem eigenen Haus. Um den Tätern auf die Spur zu kommen und sich zu rächen, lässt er sich in die Abteilung für ungelöste Mordfälle versetzen, von wo aus er für sich ermittelt. Junkies mit einem markanten Flügeltattoo scheinen der Schlüssel zur Lösung zu sein…
Kritik:
Ich sage direkt, dass ich gerade mal den Namen des Videospiels kenne und daher keine Bezüge aufstellen kann und werde. Ich kann also nicht über den Film herfallen, weil er womöglich den Namen des Spiels in den Dreck gezogen hat, aber ich kann über den Film herfallen, weil er definitiv nicht gelungen ist. Und das werde ich jetzt auch tun – Jippijajey!
Der Film hat im Grunde genommen gar nichts, von der Action und damit verbundenen Kurzweiligkeit mal abgesehen. Er versucht mit verlassenen Hintergassen, flackernden Lichtern und huschenden Schatten eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen, was aber nicht so recht gelingen mag. All diese Mittel führen nicht zu größerer Anspannung des Zuschauers oder was man auch sonst immer damit erreichen wollte, was womöglich daran liegen könnte, dass das Element der huschenden, beflügelten Schatten viel zu oft aufgegriffen wird. Hier hatte jemand eine gute Idee, die auch wirklich etwas am Film hätte heben können, aber jemand anderes hielt es für angebracht, scheinbar den ganzen Film darauf aufzubauen. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass der Streifen erheblich gelungener geworden wäre, wenn man einen Horrorfilm aus der Idee gemacht hätte – oder zumindest einen abgedrehten Psychothriller.
Die Figur des Max Payne wirkt im Weiteren auch ziemlich plump. Tiefgang scheint sie überhaupt nicht zu haben und die Vorgeschichte um seine getötete Familie wirkt immer wie eine mehr oder weniger nebensächliche Information. Im Sinne von »Achja, deswegen macht der das Alles ja…«. Mark Wahlberg spielt passabel und in den ersten Szenen hatte ich durchaus Hoffnung hier einen coolen Actionhelden aufsteigen zu sehen, aber cool ist Payne wirklich nicht. Er kann schießen wie ein Weltmeister und scheint auch durch nichts aus der Ruhe zu bringen zu sein, aber sonst fehlt ihm eine Menge. Bei den Nebenrollen darf man differenzierte Meinungen haben. Auf der einen Seite sind sie relativ gut besetzt: Wir haben »Prison Break« Star Amaury Nolasco, »Bond«-Girl Olga Kurylenko und den Vater aus »My Name Is Earl« Beau Bridges (den ich aber viel mehr mit Komödien verbinde), auf der anderen Seite kommen sie aber allesamt nicht wirklich zur Geltung. Abgesehen von Bridges haben alle nur geradezu mickrige Auftritte und tauchen ebenso nebensächlich auf, wie Paynes Vorgeschichte. Und was soll Ludacris? Wieso muss Hollywood von den ganzen Rappern überrannt werden, die wahrscheinlich noch eher für ihre Rollen bezahlen, als andersherum. Zu seiner Verteidigung bleibt aber zu sagen, dass er doch schon eher einer der besseren Schauspiel-Rapper ist…
Vom Plot her… naja, eigentlich kann man nicht klagen. Er ist nicht anspruchsvoll und bewegt sich auf dem Durchschnittsniveau der meisten Actionfilme. Angesichts der einfließenden Ideen, vor allem in Bezug auf die mehrfach erwähnten Schatten, hätte man sich natürlich mehr wünschen können, aber es handelt sich hier ja auch um eine Spielverfilmung und wann fallen die schon mal so aus, wie man es sich hätte wünschen können? In den 99 Minuten ist alles gut zusammengepresst und verläuft ziemlich schnell, was förderlich für die Kurzweiligkeit ist, aber eben auch einige Engpässe mit sich führt, wie die schwach gezeichneten Charaktere. Spannung hält sich durch die regelmäßige Action natürlich auf einem gewöhnlichen Level, kommt aber nicht darüber hinaus, weil einfach so ziemlich alles unheimlich vorhersehbar ist – was nicht zuletzt daraus resultiert, dass die Regie noch explizit darauf hinweist. Und ich habe selten ein besseres Beispiel dafür gesehen, dass der Protagonist verzweifelt versucht wird am Leben zu halten – nicht einmal das »A-Team« hat so schlechte Schützen, wie sie in diesem Film vorkommen. Allein die Szene mit dem Scharfschützen im Rücken – wie kann man mit der Zielvorrichtung nicht mal annähernd in die richtige Richtung schießen, obwohl die Distanz geradezu lächerlich ist? Dasselbe gilt für den ganzen Spezialtrupp im Büro. Wenn das reicht, um in ein Spezialkommando der Polizei zu kommen, sollte ich mich da auch mal bewerben.
Dabei leistet die Regie doch eigentlich überwiegend gute Arbeit und einige Einstellungen und Szenen sind wirklich gelungen und schön anzusehen – ein schwacher Lichtschimmer im Dunkeln der herumhuschenden Schatten. Deren »großen Auftritt« gegen Ende fand ich ebenfalls gut inszeniert, wenn er auch ebenso wenig wirken konnte, wie die vorigen vorsichtigen Abrutscher ins Horror-Genre. Auch schwach war der Kampf in Alex‘ Wohnung, wo wohl Elemente aus dem Spiel (?) versucht wurden zu übernehmen. Diese Rotsicht wirkte entweder unangebracht oder falsch platziert, das vermag ich nicht genau zu sagen, aber da das auch nicht wieder aufgegriffen wurde, frage ich mich, wozu man es überhaupt benutzt hat? Wenn es nicht charakteristisch für den Film sein sollte, hätte man es direkt weglassen können anstatt die paar Sekunden damit auszustatten.
Auch das Ende war dann irgendwie mies. Wenn man schon einen Durchschnitts-Actionfilm dreht, sollte man auch ein entsprechendes Ende wählen und nicht irgendwas versuchen. Gut, in diesem Fall hätte es auch keinen Unterschied gemacht, ob die Geschichte noch ein paar Minuten weitergegangen wäre, aber es musste erwähnt werden.
Wer einen Action-Film sehen will, in dem ein Mann den/die Mörder von Frau und Kind sucht und bestraft, sollte definitiv lieber zu »The Punisher« greifen. Zwar gibt’s da keine huschenden Schatten und flackernden Lampen, aber immerhin kann man auch nichts verpatzen, was nicht da ist. Na, immerhin ist er kurzweilig und bietet reichlich Action, was allein ja schon so manchen Abend retten kann.
By the way: Ich find’s etwas merkwürdig sein pharmazeutisches Produkt nach den negativen Nebenwirkungen zu benennen…
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 4/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDb-Seite (5.7) (http://www.imdb.com/title/tt0467197/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi3542614041/)
LorD AvengeR
01.12.2008, 13:59
King Of Queens Season 7
http://www.kingofqueens.ch/_images/cover_staffel7_europa.jpg
Laufzeit: ca. 505 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Eine Sitcom um das Ehepaar Doug und Carrie und letzterer Schwiegervater Arthur, die immer wieder in problematische Alltagssituationen schlittern.
Kritik:
Da ist er wieder! Der Geist von King Of Queens! Die Serie rockt wieder, zumindest ziemlich amtlich. Ich würde sie schon ungefähr auf die Stufe der zweiten Staffel setzen, vielleicht mit einem halben Punkt Abzug.
Gestört hat mich direkt zu Beginn, wie sehr Carrie noch einmal zugenommen hat. Früher hat man sie sich ja gerne angesehen, aber jetzt kriegt man an so manchen Stellen doch ordentlich das Schaudern – und damit übertreibe ich keineswegs. Aber wenigstens wurde ihr Gezicke nach der Überdosis aus Staffel 6 wieder auf ein akzeptables Maß zurückgefahren.
Von den Folgen her ist es auf jeden Fall eine Top-Staffel – mir fällt keine einzige ein, die schlecht war, dafür aber eine Menge, die bombig waren! Auch wenn das Settingwechsel hier wieder die Oberhand nimmt und es bis in Schneelandschaften geht (»Alles umsonst«), tut das dem Humor keinen Abbruch, weil er dieses Mal gut darauf abgestimmt ist und so häufig zum Lachen bringt, wie ich es nach den letzten Staffeln nicht mehr für möglich gehalten habe. Das klingt jetzt wahrscheinlich etwas überschwänglich und zu sehr in den Himmel loben möchte ich die ganze Geschichte auch nicht, aber es ist eben wieder ein Erfolgspunkt der Serie und muss dafür gelobt werden.
Wie gesagt, stehe ich auf ziemlich jede der Folgen und erspare mir daher an dieser Stelle die sonstige Aufzählung meiner Favoriten – wobei »Spanische Dörfer« mit dem spanischen Hausmädchen, »Der misshandelte Mann« mit der Selbsthilfegruppe Dougs oder »Klein, aber gemein« mit dem Zwergendieb vielleicht besondere Erwähnung verdienen.
Auf jeden Fall ist es mal wieder eine Staffel, die sich lohnt anzusehen und neben der ersten und zweiten wohl definitiv eine wäre, die ich mir auch für mein DVD-Regal zulegen würde. Gesunde Unterhaltung.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 7/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
Die Mumie 3 - Das Grabmal des Drachenkaisers
http://www.new-video.de/co/mumie3.jpg
Laufzeit: ca. 99 min.
Genre: Fantasy-Action
Regie: Rob Cohen
Darsteller: Brendan Fraser, Jet Li, Michelle Yeho, Maria Bello, Hohn Hanha, Luke Ford
Erscheinungsjahr: 2008
FSK: 16
Story:
Der Zweite Weltkrieg ist vorbei und damit Abenteuer und Spionagetätigkeit von Rick O'Connell (Brendan Fraser) und seiner Frau Evelyn (Maria Bello). Die beiden beginnen ihren alten Abenteuern nachzuweinen und nehmen kurzer Hand einen neuen Auftrag an: Ein wertvoller Edelstein soll nach Shanghai transportiert werden. Allerdings wird ihnen dieser Stein von einem durchgedrehtem General gestohlen der den Drachenlaiser (Jet Li) aus seinem Grab hohlen will, damit dieser die Welt erneut an sich reissen kann. Dieses gelingt und erneut stehen die O'Connels einschließlich Jonathan Cannahan (John Hanha) und Alex (Luke Ford) dem 20 Jährigen Sprößling von Evy und Rick zwischen dem Untoten und seiner Armee. Mit Tatkräftiger Unterstützung einer Hexe (Michelle Yeho) und deren Tochter inklusive von drei Yetis machen sich die Mitstreiter auf in den Kampf gegen den Drachenkaiser!
Kritik:
Nach dem Erfolg von Teil 1 und Teil 2 kam der mieserable erste Teil von "The Scorpion King" den viele als den dritten Teil der Mumie bezeichneten, man hätte es vielleicht sogar dabei belassen sollen, denn "Das Grabmal des Drachenkaisers" ist auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Zwar hat der Film gute Darsteller und äußerst interresante Parralelen zu den realen Schauplätzen verlässt sich aber viel zu sehr auf seine sehr gut gemachten Effekte.
Was einem "Mumien-Fan" schon mal ziemlich stört ist die Tatsache, dass Rachel Weisz, die Darstellerin der Evy O'Conell, durch Maria Bello ersetzt wurde. Diese ist zwar keine schlechte Darstellerin liegt aber bei weitem nicht auf dem Standart einer Rachel Weisz. Eine ähnlich Störung ist diese, dass der Schauplatz des Filmes von Ägypten nach China verlegt wurde, somit änderte sich auch die Rolle des Bösewichts. Was einst ein verliebter, dramatischer und Symphatie tragender untoter Hohepriester war ist nun ein verhasster, nichtsfühlender und absolut belangloser untoter Kriegstreiber. Nicht nur, dass dieser Kriegstreiber nichts mit der Namensgebenden Mumie zu tun hat sondern auch, dass diese Mumie die Gesetzt der Physik nicht achtet, was für die alte Mumie nie in Frage gekommen wäre.
Der Held der Geschichte ist erneut der Abenteurer Rick O'Connel der erneut von Brendan Fraser gemimt wird, Fraser erbring genau wie John Hanha, Luke Ford und Maria Bello eine solide Leistung. Die richtig großen Schauspielerischen Ereignisse werden von Jet Li und Michelle Yeho gezeigt die ohnehib bereits vor dem Release als das größte eriegniss im Film sind.
Man merkt dem Film an allen Ecken und Kanten an, dass Rob Cohen (xXx-Triple X) die Regie geführt hatte, vielle Special Effects schnelle Kamera-Fahrten´und dünne Dialoge zeugen ein Bild, dass Filmfans beeindrucken wird aber Mumien-Fanatiker entäuschen wird, denn zu viele Effekte hatten die Vorgänger nicht nötig. Cohen beweist, dass Dragonheart offensichtlich sein bester Fantasyfilm bleibt, denn all diese Effekte zeugen von viel zu viel Storyschwäche.
Die Musik bleibt genau so wie in den Vorgängern äußerst gut, mehr muss man dazu nicht sagen.
Alles in einem bleibt der dritte Teil der Mumien Saga seinen Vorgängern große Schritte zurück. Für Effekt-Fanatiker hat der Film alles was er braucht aber für Film- und Mumien-Fans ist dieses Machwerk ein mittelmäßiger Popcorn-Blockbuster.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (die neue Besetzung ist gut aber nicht perfekt)
Plot: 4/10 (typischer Fantasy Stoff)
Effekte: 8/10 (das beste was dieser Film zu bieten hat)
Anspruch: 2/10 (Gegner kloppen, sterben, von den Toten auferstehen, Mumie töten wer kapiert das nicht)
Gesammteindruck: 6/10
Link zur imdb Seite 5.2 (http://www.imdb.com/title/tt0859163/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=o8W7SerpPZY)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/gp/product/B001G8Y8K8/ref=s9subs_c5_74_img1-rfc_g1-frt_g1_si1?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-3&pf_rd_r=1RP5A6TWZE771KK33QX0&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375153&pf_rd_i=301128)
Harbinger
02.12.2008, 01:55
Begotten
http://www.abandomoviez.net/db/foto/begotten.jpeg
Veröffentlichungsjahr: 1991
Regie: E. Elias Merihge
Genre: Kunstfilm
Darsteller: Brian Salzberg, Donna Dempsey, Stephen Charles Barry
FSK: ungeprüft
Inhalt: Haha, fragt mich nicht, einen zusammenhängenden Plot aus dem Streifen heraus zu ziehen ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Kritik: Woah, ob ich das Review jetzt wirklich schreiben sollte? Immerhin steht mir der Alkohol bis zur Hutschnur im Körper und es ist sogar welcher der günstigen Sorte (muss mal meinen Mitbewohner anmeckern, der hat heute beim Enkaufen gar kein gutes 5,0 mitgebracht...), aber egal, wer auch immer E. Elias Merhiges "Begotten" reviewen will ist sowieso nicht gut beraten, wenn er das Ganze im nüchternen Zustand versucht...
Aber egal, das Review hier wird eh eines der kürzeren Sorte, also muss ich das mit einer entsprechend langen Exposition kompensieren. Mal schauen, wie fangen wir denn da am Besten an? Ah, richtig... Heute (bzw. gestern) war ein Scheißtag, fragt nicht wieso, aber ich hatte extremen Stress mit gewissen weiblichen Personen und dementsprechend war mir den halben Tag schlecht, woraufhin ich auch abgesehen vom halbherzig verspachtelten Mittagessen niex zu mir nahm. Um so fataler also die Wirkung des gutten "Seven Oaks" (6,79€ bei Rewe... ruhig ihr Banausen, ich mag das Zeug), den ich mir ins Glas schüttete, als ich mit einem eher gedachten als gesagten "Ach, der Tag ist eh im Arsch, schauen wir uns also Depri-Kram an" den Streifen "Begotten" in Marla schob. Ich erwähnte das Teil schon mal am Rande, als ich Merhiges "Suspect Zero (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7746543)" reviewte und da deutete ich auch bereits an, dass mir möglicherweise nichts oder nicht viel einfallen würde, nachdem ich mir den Streifen zu Gemüte geführt haben würde. Naja, eben dies tat ich jetzt. Und wirklich viel fällt mir auch nicht ein.
Denn "Begotten" leidet ganz extrem an dem Syndrom, das ich bei meinem Review zu "Silent Hill (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7540851)" beschrieb, nämlich dem guten alten "Sieh es nicht als etwas Menschgemachtes, sondern sieh es wie es ist". Merhiges Streifen erzählt nämlich nur sekundär eine Geschichte oder zaubert uns eine zusammenhägende Entität auf den Bildschirm. Wenn man dementsprechend den Streifen bezüglich seiner Production Values auseinandernimmt, dann sieht die Chose sehr düster aus. Ich stelle mir gerade vor, wie jemand die Szene, in der Gott sich selbst mit einer Rasierklinge ausweidet, bezüglich der darstellerischen Leistung analysiert. Fatal, sage ich euch. Was auch immer in dem Streifen passiert, es ist so... merkwürdig, abwegig, gestört, dass man es einfach nicht als ein Produkt der menschlichen Vorstellungskraft bzw. Darstellungskunst ansehen darf, sondern als das, was es darstellt.
Dem zuträglich ist auch die Arbeit, die Merhige und sein Team in den Film steckten. Denn einerseits ist der ganze Streifen in Schwarz-Weiß gehalten, aber nicht nur das, hier wurde im Nachhinein so viel an den Bildern herumgedoktort, dass man kaum noch etwas von der tatsächlichen Aufnahme zu Gesicht bekommt. Angeblich dauerte es zwischen acht und zehn Stunden, um eine Minute des fertigen Films zu produzieren. Das sieht man dem Film allerdings auch an, hier wird nicht einfach simple S/W-Photographie gebastelt, ney, zwischen Semi-Zeitlupeneffekten und merkwürdig verrauschten monochromen Sepia-Bildern findet sich eine optische Aufbereitung des Stoffes, die so surreal ist, dass man am liebsten permanent seinen Schädel gegen die nächstbeste Wand donnern möchte. Und so seltsam das klingt: Das ist positiv gemeint. Prost. (Ja, ich saufe immer noch, aber ich schätze mal, das ist bei diesem Streifen nötig.)
Ich redete jetzt schon sehr viel drum herum, was sich hier eigentlich auf dem Bildschirm abspielt, aber das hat seinen guten Grund, denn wirklich beschreiben kann man nicht, was "Begotten" eigentlich ist. Der Titel deutet an, dass es um Zeugung geht und irgendwie mischt sich dieses Thema in die Bilder, die der Film uns präsentiert (Mutter Gaia, die aus dem sich selbst ausweidenden Gott entsteht und ihr Sohn, der wohl das menschliche Sein verkörpert... oder auch nicht?), aber im Endeffekt ist es schlicht und ergreifend egal. "Begotten" ist eine sehr sinnliche Erfahrung und nach dem Anschauen des Streifens weiß ich immer noch nicht, was der Film eigentlich bedeuten sollte, aber trotzdem kann ich mit vollkommener Überzeugung sagen, dass er nicht schlecht war. Er bietet nämlich viele interessante Bilder und Ansätze, die keine deffinitive Aussage spazieren tragen, sondern den Zuschauer dazu provozieren, selbst etwas daraus mitzunehmen.
Und so passierte es auch mir, ich war nicht so erschüttert oder schockiert, wie einige Kommentare auf der IMDB mir von vorneherein aufprägten, dass ich sein würde. Ja, "Begotten" ist kein Easy-Viewing, hier wird teilweise auch sehr drastisch gearbeitet (Gott der sich selbst in extrem langen Einstellungen mit der Rasierklinge aufschlitzt oder der Sohn der Erde, der von den namenlosen Statisten mit Hämmern bearbeitet wird), dennoch wirkte der Film irgendwie extrem meditativ auf mich. Hier wurde nicht mit dem Holzhammer ein Sinn in eine Aneinanderreihung von extremen Bildern geprügelt, Merhige lässt den Zuschauer sein eigenes Fazit aus dem ziehen, was er geliefert bekommt. Und ich möchte behaupten, dass das wirklich extrem gut funktioniert. Abgesehen von einem Augenblick, an dem ich mich losriss, um mein Whiskeyglas nachzufüllen (was bitter nötig war, zieht gerne eure eigenen Schlüsse, entweder über den Film oder mein Alkoholproblem, hehe), hatte der Streifen mich fest in der Hand. So wenig sich auch auf der Mattscheibe abspielte, was sich hier tat, es war über alle Maßen fesselnd. Die Cinematographie des Streifens ist einfach erhaben und so simpel die Bilder sind, die Merhige uns zeigt, sie wirken. Gemeinsam mit dem spärlichen Einsatz der Geräuschkulisse (Dialoge existieren nicht, Musik wird nur ganz selten eingesetzt, meistens hören wir Grillenzirpen und artverwandte Dinge) zeichnet sich ein extrem abstraktes, surreales, ganz besonders Bild.
Ich würde jetzt gerne Vergleiche anstellen, aber das Einzige, was ich gesehen habe und was irgendwie halbwegs kongruent zu dem ist, was Merhige mit "Begotten" ablieferte, ist David Lynchs "Eraserhead" (ein Film, den ich zutiefst verehre), wobei Merhiges Film wesentlich unzugänglicher und weniger kinematisch aufgebaut ist. Wo Lynch in "Eraserhead" noch versucht eine halbwegs konsistente Story zu erzählen, die vor Allem durch die langsamen, eindringlichen Bilder getragen wird, da filmt Merhige drauf los, teilweise so extrem hektisch (ich fühlte mich bei Zeiten an "28 Days Later (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4107139)" und seinen Nachfolger (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5097933[/URL) erinnert), dass einem richtig schwindelig wird. Im Gegensatz zu Lynch sagt er nicht "Das ist meine Idee, such dir selbst aus, wieviel davon zu dir passt", sondern eher "Das sind meine Bilder, mach dir selbst deine Idee draus". Das macht den Film stellenweise interessanter als besagten "Eraserhead", sorgt aber auch dafür, dass er nicht so gut funktioniert. Trotz allem kann man im Endeffekt wohl nur sagen...
Kommen wir zum Fazit: Ich tu mich schwer damit, "Begotten" eine deffintive Wertung zu geben, denn der Film ist, wie in der Kritik schon angedeutet (oder recht explizit gesagt) kein wirklicher Film, sondern ein Experiment, eine Aneinanderreihung von Szenen, die sich darauf verstehen, Gefühle im Zuschauer auszulösen und ihn sein eigenes Fazit daraus ziehen zu lassen. Der Streifen ist handwerklich hervorragend, keine Frage, aber im Endeffekt muss man sich überlegen, ob das überhaupt ein Maßstab ist, an dem man "Begotten" messen kann. Letzten Endes ist der Streifen nämlich weniger etwas Menschgemachtes, sondern mehr die Essenz der Gefühle, die der Zuschauer hinein steckt. Obwohl der Streifen schwierig ist spreche ich jetzt mal eine uneingeschränkte Empfehlung aus, denn eine feste Zeilgruppe gibt es für "Begotten" nicht. Jeder wird dem Film wohl so viel abgewinnen können, wie er bereit ist, hinein zu stecken.
Einzelwertungen
Darsteller: --/10 (es gibt zwar Darsteller, aber eine Leistung kann man nicht wirklich ablesen)
Plot: --/10 (wo kein zusammenhängender Plot, da keine Wertung)
Effekte: --/10 (ja, es gibt Effekte, aber es würde dem Film Unrecht tun, sie abseits von diesem zu bewerten... sie erfüllen ihren Zweck, so viel sei gesagt)
Anspruch: --/10 (eine deffintive Anspruchswertung kann man nicht geben, denn je nachdem wieviel der Zuschauer bereit ist dem Film zuzugestehen, kann der Anspruch in etwa zwischen einem und zehn Punkten schwanken)
Gesamtwertung:08/10 (das darf man jetzt völlig subjektive sehen, damit wir immerhin eine Wertung haben, ich war mit dem Streifen sehr zufrieden und es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.2) (http://www.imdb.com/title/tt0101420/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=z_c_odzPOZc)
LorD AvengeR
02.12.2008, 23:28
My Name Is Bruce
http://www.bruce-campbell.com/images/My-Name-is-Bruce-Poster-150px.jpg
Laufzeit: ca. - Minuten
Genre: Horrorkomödie
Regie: Bruce Campbell
Darsteller: Bruce Campbell, Grace Thorsen
Gesehen auf: Englisch
Kinostart: 26. Oktober 2008
Inhalt:
Bruce Campbell ist deprimiert und unzufrieden mit sich. Seine Karriere hat seinen Tiefpunkt erreicht, er lebt in einem Wohnwagen und ernährt sich hauptsächlich von Alkohol. Zumindest bis zu seinem Geburtstag, an dem er von seinem größten Fan entführt wird, der in dem Schauspieler den Filmhelden sieht und somit auch die Rettung für sein kleines Dorf, in dem ein mordender Chinesen-Geist sein Unwesen treibt…
Kritik:
Ich bin kein Fan von Bruce Campbell, aber ich mag ihn. Einer der Filme, weswegen er offensichtlich so angepriesen wird, »Tanz der Teufel 2«, ist in meinen Augen übelste Grütze. Aber ich halte ihn für einen äußerst sympathischen Menschen, einen coolen Schauspieler und einige seiner Filme mag ich ebenfalls: »Armee der Finsternis« z.B., oder der ebenfalls in meinem heutigen Filmmarathon enthalten gewesene »Bubba Ho-Tep«. Und da er mir im Letzteren gerade wieder gefallen hat und mir in dem Zusammenhang dieser Film hier eingefallen ist, wollte ich mich doch direkt mal wieder nach seinem Status erkundigen. Als ich vor einigen Monaten von ihm hörte, schien er bereits fast fertig, doch dann fiel das Release doch aus und es wurde ruhig um den Film. Grund war, dass die Geldgeber derart begeistert von dem Film gewesen waren, dass sie zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellten, die zweite Dreharbeiten ermöglichten um den Film aufzupolieren. Wie es der Zufall so will, hab ich ihn jetzt fertig erwischt und ich dachte mir, was soll’s, guckst du den auch noch heute.
Der Film hat seine Momente, aber ich muss auch sagen, dass er deutlich schlechter ist, als die beiden oben erwähnten Streifen mit Campbell. »My Name Is Bruce« hat storytechnisch wohl ungefähr das Niveau von »Tanz der Teufel 2«, vielleicht sogar noch darunter, weil es einfach diese gewöhnliche Klischeehorrorgeschichte ist, die man in jedem billigen Genrekollegen vorfindet. Etwas abheben kann sie sich lediglich durch die Tatsache, dass Bruce Campbell hier als Held gefeiert wird, der er nur in seinen Filmen ist und was auch zu einigen Komplikationen und Missverständnissen führt – was aber auch nicht unbedingt die Weltneuheit ist, möchte ich behaupten. Jedenfalls hat der Film durchaus Witz, wenn auch keinen überragenden, aber Campbell-Fans werden wahrscheinlich recht zufrieden sein.
Die Story ist, wie gesagt, verdammt schwach. Allein die Vorgeschichte mit Jugendlichen auf einem Friedhof, der eine entfernt ein Artefakt von einem verfluchten Grab, sein Bewohner erwacht von den Toten und streift mordend umher. Immerhin sah dieser Bewohner mit seiner China-Plastik-Maske und den geradezu lächerlich leuchtenden Riesenaugen ulkig und zum Gewohnten abwechslungsreich aus, erinnerte mich komischerweise auch etwas an »Big Trouble In Little China«. Jedenfalls setzt dann die Geschichte um Bruce ein, der nur noch Schrottfilme dreht, die er selber ätzend findet und nicht fassen kann, wo seine Karriere hin manövriert ist. Der Irrtum um die Entführung ins kleine Goldgräber-Dorf ist zwar hübsch inszeniert, aber auch das ganze, große Missverständnis und die Auswirkungen dessen sind definitiv nichts Neues. Am meisten Unterhaltung bietet aber wohl diese Zeitspanne, in der Bruce die ihm zugestoßenen Geschehnisse für einen neuen Film der besonderen Art hält und den selbstsicheren Schauspieler raushängen lässt, den die Bewohner des Dorfes dann aber als seinen wahren Charakter erachten. Hier gibt es ein paar schöne Gags und skurrile Szenen, die einen zwar nicht wirklich zum Lachen, aber vielleicht zum Schmunzeln bringen können. Der weitere Verlauf mitsamt Showdown, ist eher schwach geraten und ohne die relativ gelungene Idee fürs Ende, wäre der Film auch vollkommen genau das geworden, wogegen Campbell sich darin selbst ausspricht. Überhaupt wird die Geschichte sehr schnell erzählt, ist auch schnell vorbei und lässt zumindest an einigen Stellen etwas zu wünschen übrig. Die Liebesgeschichte (die man natürlich nicht hätte weglassen können) oder Bruces Sinneswandel werden einfach viel zu schnell abgehandelt und verlieren… ja, ich würde fast sagen an Plausibilität, wobei man das Wort mit dem Film gar nicht erst in Verbindung bringen sollte.
Schauspielerisch ist das Ganze definitiv überzeugend, vor allem von Seiten Campbells, aber auch aller Nebenfiguren. Besonders Grace Thorson, weibliche Protagonistin ist eine noch unbekannte Augenweide. Allgemein betrachtet ist aber wohl nur Ted Raimi unter den Nebenrollen etwas namenhaft, der mit Sicherheit aber auch nur wegen der guten Beziehung von seinem Bruder und Campbell eingestiegen ist, bzw. das Angebot bekommen hat.
Effektemäßig ist das Ganze aber ziemlicher Horror. Das Gesplatter ist vom Allerschlechtesten und besteht im Grunde genommen nur aus billigem Kopfabgehacke oder Ausblenden und anschließendes Blutspritzen. Ebenso sind alle Licht- und Blitzeffekte grottig und 80er-Jahre-like – aber irgendwie will der Film ja auch fast schon erzwungen ein B-Movie sein, weil er die Geschichte eines Mannes behandelt, der durch B-Movies zum Kult geworden ist.
Und genau dieser Kult ist wohl auch das einzige, was dem Film zu irgendeinem Erfolg (die Einspielergebnisse lagen immerhin bei 200.000 über den Produktionskosten) verholfen hat – Menschen, die mit dem Namen Bruce Campbell nichts anzufangen wissen, werden auch mit diesem Film nichts anfangen können – aber das sagt ja auch schon gewissermaßen der Titel.
Also ein Film unteren Durchschnitts mit einem gewohnt coolen und sympathischem Bruce Campbell, der einige Gags reißen kann, aber keinen Einschlag landet. Als Regisseur ist er auch keineswegs sonderlich auffallend, genau wie alles andere im Film – was höchstens auffallend billig ist. Ich würde bei der Meinung bleiben, dass es ein Film für Fans des Protagonisten ist oder doch zumindest für Leute, die wissen, um wen es geht, da er auch einige Bezüge zu vor allem den »Tanz der Teufel« Teilen aufstellt.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 3/10
Effekte: 4/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDb-Seite (7.7) (http://www.imdb.com/title/tt0489235/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi376176665/)
Harbinger
03.12.2008, 14:27
Mutant Chronicles
http://img.blogdecine.com/2007/05/mutant%20chronicles%20poster%20teaser.jpg
DVD-Start: 24.08.2008
Regie: Simon Hunter
Genre: Sci-Fi/Krieg/Action/Splatter/Abenteuer/Horror/Drama
Darsteller: Thomas Jane, Ron Perlman, Benno Fürmann
FSK: 18
Inhalt: Im 28. Jahrhundert wird die Erde von vier Konzernen beherrscht. Zwei davon, "Bauhaus" und "Captiol", beharken sich im Jahre 2707 irgendwo an der Grenze zu Russland mit schwerem Gerät. Mitten in der schönsten Kriegsführerei wird ein Siegel zerstört, das mitten auf dem Schlachtfeld liegt. Heraus strömen merkwürdig deformierte Menschen, die sich sofort daran machen, die kämpfenden Parteien aufzureiben. Und schon nach kurzer Zeit stellen diese Mutanten eine echte Gefahr für das Fortbestehen der menschlichen Rasse dar. Was getan werden muss ist klar: Bruder Samuel, Mitglied eines uralten Geheimbundes, soll eine Truppe von Soldaten auf eine Selbstmordmission anführen, um den Ursprung der Mutanten zu vernichten.
Kritik: Das kommt also dabei rum, wenn man ein Pen & Paper Rollenspiel verfilmt... Auf einem solchen (beziehungsweise einem solchen und einem zugehörigen Tabletop-Ableger) basiert "Mutant Chronicles", ein sehr kurioser Streifen, der - wie man anhand der Genrebezeichnung oben feststellen kann - es irgendwie jedem recht machen will. Dass der Film so... unentschlossen ist, wußte ich von vorneherein nicht, mir gefiel nur das Cover verdammt gut und Sci-Fi-Kriegsfilme gibt's sowieso viel zu wenige. Dann noch eine anständige Darstellerriege und ein paar Mutanten, klingt doch ganz vernünftig. Auch wenn meine Erwartungshaltung nicht so sonderlich hoch war, erscheint der Film hierzulande doch als Straight-to-Video-Verwurstung und erzählte eine Freundin mir letztens, das er nicht sonderlich gut wäre, aber hey, der Film bietet Potenzial für jede Menge Gewalt, also kann er gar nicht so schlecht sein. So dachte ich jedenfalls, als ich mich mit einer Tasse Kakao (hört auf zu lachen, ich wollte was ohne Alkohol und ohne Koffein und stilles Wasser trink ich nicht, da ficken die Fische drin) auf dem Sofa nieder ließ und der Dinge harrte, die da kommen sollten.
Okay, schaffen wir erst mal die Rahmendaten des Films aus dem Weg: Auf dem Regiestuhl saß der Brite Simon Hunter, der mit dem Streifen nach dem Slasher "Lighthouse" erst seine zweite Regiearbeit ablieferte. Allerdings war der gute Mann erst die vierte Wahl der Produzenten für diesen Posten, vor ihm lehnten bereits Stephen Norrington ("Blade"), John Carpenter (oh bitte, das braucht nicht viele Worte) und Roger Christian (haha, der versteht sich ja echt gut mit Sci-Fi-Filmen, wie "Battlefield Earth" bewies) das Projekt ab. Bei zweiterem muss ich ganz ehrlich nach dem Wieso fragen, ich meine, der hat seit "Ghosts of Mars" nichts mehr gemacht und hatte zuletzt stark damit zu kämpfen, überhaupt Geld für ein neues Projekt zusammen zu bekommen. Jetzt arbeitet er zwar wieder (an drei Filmen gleichzeitig, wenn die IMDB niet lügt), aber trotzdem, das hier wäre doch so schlecht nicht gewesen. Ich meine, immerhin wurde das Skript von keinem geringeren als Philip Eisner ("Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)") geschrieben...
Oder auch nicht. Denn nach Anschauen des Films hab ich das Gefühl, dass Eisner eine Grundidee für den Film hatte, alle anderen Beteiligten auf Drogen waren und ihn auslachten, er daraufhin schmollte und sagte "Dann macht euren Scheiß doch selber" und fortan nicht mehr gesehen ward. Jetzt saßen sie also da, die Leute, die einen Film drehen wollten und plötzlich kein Drehbuch mehr hatten. Panik war angesagt, sofort sprinteten Hunter und seine Mitarbeiter los in die nächste Videothek und griffen sich alles, was sie finden konnten, um irgendwie einen Film daraus zu machen. Hier mal eine Auswahl von Filmen, die wohl als Inspiration für dieses Werk herhieten: "Starship Troopers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7792369)", "Der Herr der Ringe", "Indiana Jones" (vornehmlich der Erste wohl), "Der Soldat James Ryan (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7273565)", "Das dreckige Dutzend", "Dawn of the Dead", und und und... Die Liste ließe sich noch eine ganze Weile fortsetzen. So hatte man also genug der Inspiration, jetzt ging's ans Umsetzen.
Irgendwie schaffte Hunter es dann auch, einen wirklich extrem beeindruckenden Cast ins Boot zu holen. Unseren Helden John Mitchell Hunter spielt Thomas Jane ("Thursday", "Der Nebel (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5344002)", "The Punisher (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4146559)") so abgebrüht und eiskalt wie immer. Ich muss sagen, ich mag Jane, obwohl er ein ziemlich schlechter Darsteller ist und außer in "Thursday" auch selten so etwas wie Talent zeigte. Hier passt das Ganze aber ausnahmsweise mal. Jane spielt hier einfach einen abgebrühten, desillusionierten Soldaten, der sich auf einer Selbstmordmission befindet und dementsprechend nicht gar so viel Spaß und Freude am Leben hat. Keine Meisterleistung, aber wenigstens stört er nicht. Ihm zur Seite steht Low-Budget-Veteran Ron Perlman ("Duell - Enemy at the Gates", "Die Stadt der verlorenen Kinder", "Blade II") als Bruder Samuel und der zieht seine Sache auch sehr routiniert durch. Seine physische Präsenz hat über die Jahre zwar etwas abgebaut, aber er leistet trotzdem noch ganze Arbeit. Auch Devon Aoki ("Sin City") kann als Schwert und Sturmgewehr schwingende Soldatin überzeugen, genau wie uns' Benno Fürmann ("Speed Racer", "Anatomie"), der den deutschen Leutnant Steiner spielt. In weiteren Rollen noch zu sehen: Sean Pertwee ("Equilibrium"), John Malkovich ("Being John Malkovich"), Shauna Macdonald ("The Descent (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4145203)"), etc. pp. Eine ordentliche Leistung liefern die alle ab, keine Frage, aber man sollte keine Glanztaten erwarten, denn...
Die Figuren sind alle so stereotype, klischeebeladene Pappnasen, dass man als Freund der gepflegten Fernsehverblödung richtig viel Spaß mit der Chose haben kann. Ehrlich, so einen verkappten Macho-Bullshit hab ich lange nicht mehr gesehen, hier ist jeder, aber wirklich jeder des lustigen Achtergespanns, das die Welt retten soll, ein elender Held, bis zum Letzten. Hinterlist und Verrat gibt's hier nicht, trotz aller Differenzen, die der Haufen bis vor kurzem noch gehabt haben müsste (Hunter und Steiner treffen sich am Anfang des Filmes auf dem Schlachtfeld und stehen kurz davor, sich gegenseitig die Rüben wegzuballern) würde hier jeder für jeden anderen ohne mit der Wimper zu zucken durch's Feuer gehen. Das nenn ich mal Kammeradschaft. Zudem sind die Figuren alle so verflucht cool geraten, dass ich mich ehrlich wunderte, dass die niet die ganze Zeit mit Sonnenbrillen in der Gegend rumliefen.
Was aber von daher etwas unvorteilhaft wäre, weil der Streifen sehr dunkel geraten ist. Vor allem bei der Kriegsszene am Anfang (so sieht also eine Schlacht im 28. Jahrhundert aus... erinnerte mich eher an den ersten Weltkrieg) und bei ein paar späteren Abschnitten im unterirdischen Höhlensystem war es etwas schwer was zu erkennen. Erhellt wird die ganze Szenerie allerdings immer wieder von Mündungsfeuer und Explosionen. Und das in einer Masse, dass jedem Freund von On-Screen-Massenzerstörung das Herz aufgehen dürfte. Alleine schon die Schlacht am Anfang ist genial, hier gibt es so viel Gerummse, so viel Geballer, Blut und Tote, yes, das macht Laune. Die Qualität der Special Effects ist dabei... sagen wir mal "merkwürdig". Ich hab in anderen Reviews im WWW immer wieder gelesen, wie sehr die Leute sich über die schlechten Effekte aufgeregt haben, ich fand sie größtenteils sehr gelungen. Sie wirkten zwar sehr unrealistisch, aber das trägt eigentlich nur noch zu dem klischeehaften, stereotypen Bild des Films bei, denn durch diese etwas seltsam zusammengesetzten Special-F/X kriegt das ganze so einen interessanten comichaften Look. Außerdem muss man bedenken, dass hier weitestgehend eben nicht mit der generischen Sci-Fi-Keule gearbeitet wird, sondern eher das Steampunk-Klientel bedient wird (sehr deutlich zu sehen bei dem Fluggerät, das die Leute benutzen, das wie eine Eisenbahn mit Kohle betrieben wird). Diese seltsamen CGI-Effekte (inklusive einer ganzen Menge CGI-Blut) tragen viel zum Look des Streifens bei und gefallen mir persönlich extrem gut. Und wenn handelsüblichere F/X benötigt werden, dann leisten die Jungs und Mädels aus der Animationsabteilung sich auch keine Fehlschläge. Die Actionszenen sind extrem gelungen.
Größtenteils jedenfalls, es gab nur zwei, die mir sauer aufstießen. Die Kampfszene am Anfang zwischen Benno Fürmann und Sean Pertwee war eine davon, die war so merkwürdig gefilmt, dass ich ihr nicht sonderlich viel abgewinnen konnte. Die andere war der Luftkampf, der die ganze Zeit nur aus der Sicht des Borschützen gezeigt wurde. Da hätten Außenaufnahmen Not getan. Schade drum. Alle anderen Kampfszenen sind nämlich große Klasse, sei es der Krieg am Anfang, die Szene in der Pertwee die Mutanten mit dem Geschütz zu Klump schießt oder die endlosen Kämpfe gegen Ende des Films, hier stimmt fast alles. In der Mitte hat der Film leider einen kleineren Durchhänger, da hätte ein wenig mehr Geballer gut getan, aber das fällt nicht wirklich schwer ins Gewicht, denn wir haben ja immer noch die extrem coolen Charaktere, die mit ihren lässigen One-Linern und ihrer einmaligen Attitüde bestens zu unterhalten wissen. Und wenn dann mal wieder gemeuchelt wird, alter Schwede, sehr heftig, kann ich nur sagen. Klar, der Film ist kein "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)", aber der Bodycount erreicht mit Sicherheit den dreistelligen Bereich und Blut und Gekröse ist auch in ausreichender Form enthalten, um den geneigten Gorehound zufrieden zu stellen. Von Köpfungen und Kopfschüssen über abgetrennte Gliedmaßen bis hin zu einer Szene, in der jemand vollständig mit einem Schwert in der Mitte durchgehackt wird (sieht leider etwas bescheuert aus) ist hier alles dabei. Und außerdem zeigte der Film mir, dass das Sprengen mit einer Granate scheinbar eine sehr beliebte Selbstmordmethode ist (nach dem zweiten Mal, da das passiert war, wollte ich in einer Szene schon Tom Jane auf dem Bildschirm anbrüllen "Gib ihm doch endlich 'ne Granate", als es sich mal wieder anbot).
Was lässt sich jetzt letzten Endes noch sagen? Vielleicht noch, dass der Score sehr passabel ist, der Pathos manchmal etwas dick aufgetragen wird (was den Film aber noch cooler macht) und auch ansonsten so ziemlich alles an dem Film stimmt, also...
Kommen wir zum Fazit: "Mutant Chronicles" beweißt, dass man keine gute Story oder besondere Darstellleistungen braucht, um einen wirklich gute Film zu drehen. Das Team um Simon Hunter begnügte sich damit, konsequent jedes Klischee zu bedienen, das ihnen in den Weg kam. Und das funktioniert verdammt gut. Ja, "Mutant Chronicles" ist strunzdoof, zusammengeklaut und hat ein paar absolut beschrappte Szenen. Aber der Film funktioniert und zwar wirklich beeindruckend gut. Denn er ist von vorne bis hinten absolut unterhaltsam, nett anzusehen, teilweise ziemlich atmosphärisch und vor allem eins: extrem cool. Für mich mit Sicherheit einer der besten Filme dieses Jahres, wenn nicht sogar der Beste.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (machen ihre Sache allesamt sehr gut, man sollte aber wie gesagt nichts außergewöhnliches erwarten)
Plot: 04/10 (ziemlich doof und aus einem Haufen anderer Filme zusammengeklaut)
Effekte: 09/10 (ich war sehr zufrieden mit den Effekten, wenn sie auch sehr comichaft wirkten, außerdem Gewalt in geradezu anbetungswürdigem Maße enthalten)
Anspruch: 01/10 (pure mindless fun)
Gesamtwertung: 09/10 (der Film macht geradezu unheimlich viel Spaß)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.6) (http://www.imdb.com/title/tt0490181/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=vDnTZLVi1EQ)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
03.12.2008, 23:48
Lakeview Terrace
http://blog.seattlepi.nwsource.com/seattlefilmbuff/library/lakeview_terrace.jpg
Kinostart: 18.12.2008
Regie: Neil LaBute
Genre: Thriller
Darsteller: Samuel L. Jackson, Patrick Wilson, Kerry Washington
FSK: 12
Inhalt: Das junge Paar Chris und Lisa zieht neben dem verwittweten Polizisten Abel ein, doch schon bald stellt sich heraus, dass der ein Problem mit ihnen hat, oder viel mehr damit, dass Chris weiß ist, Lisa aber schwarz. Was mit ein paar harmlosen abfälligen Bemerkungen beginnt, nimmt schon bald viel heftigere Züge an...
Kritik: Kinners, ich wusste gar nicht, dass der Film noch gar nicht bei uns läuft. In den guten alten US of A konnten die Kinogeher ihn nämlich schon seit dem 19. September bestaunen, was ja jetzt schon ein Weilchen zurück liegt. Um so überraschter war ich, als dann am heutigen Abend in der Sneak Preview gleich mal der Name Samuel L. Jackson über die Leinwand flimmerte... "Was hat der denn in letzter Zeit so gemacht?", schoss es mir durch den Kopf. Auf dem Fuße folgte aber gleich die Antwort darauf... Ja, "Lakeview Terrace" gab's heut zu sehen. Och nö, ein Film der Sorte, den ich eigentlich niemals nicht sehen wollte, aber beim Sneak-Besuch hat man ja keine Wahl, also Augen auf und durch...
Ich sag es gleich von vorneherein: Ich mag solche Filme nicht. Solche Filme, die dadurch zu unterhalten versuchen, indem sie uns unangenehme Situationen auf der Leinwand zeigen. Und das konnte der Streifen verdammt gut. Auch die Thematiken des Nachbarschaftsstreits, den rassischen Problemen (falls man das so nennen mag) und des "bösen Cops" find ich persönlich eher uninteressant. Dementsprechend hatte der Film es nicht besonders leicht bei mir. Punkten konnte er trotzdem hin und wieder.
Einerseits vor allem durch Samuel L. Jacksons großartige Darstellung des Ekel-Cops. Der Mann hat in den letzten Jahren zwar etwas zugelegt und trägt jetzt eine sehr beachtliche Plauze spazieren, aber trotzdem nahm man ihm den teilweise sehr psychopathisch veranlagten Cop gut ab. Sein Gegenspieler Patrick Wilson ("Hard Candy") konnte ebenfalls überzeugen, wenn seine Figur auch etwas blass blieb, genau wie Kerry Washington ("The Dead Girl", "Der letzte König von Schottland") als Wilsons Ehefrau. Solide Leistung von ihrer Seite, aber nichts Außergewöhnliches. Der Rest der Darstellerriege ist nicht der Erwähnung wert, die meisten haben nur kleine Rollen und sind auch keine sonderlich bekannten Nasen, hauptsächlich spielt sich alles rund um diese drei Figuren ab und von denen ist wie gesagt Jackson der eindeutig beste Darsteller.
Das Drehbuch kann da leider nicht im Geringsten mithalten. Hier ist alles grundsolide geworden, ohne besondere Höhenflüge oder Abstürze. Die Story ist einfach zu vorhersehbar, die Eskalation zu traditionell, das hat man alles schon mal irgendwo gesehen. Zudem werden ein paar Plotpoints gestreut, die letzten Endes vollständig ins Nichts führen (das Video, das Abel von Chris macht stieß mir vor allem sauer auf). Das ist alles leidlich unterhaltsam, aber glücklicherweise leistet der Film sich auch nur sehr selten extreme Blödheiten (die "Tanz-Szene" im Garten zum Beispiel, was zum Fick?). Diese kompensiert der Film dann glücklicherweise wieder durch ein paar coole Sprüche seitens Jackson oder ein paar wirklich gar nicht so unclevere Szenen. Letzten Endes stellt sich aber die Frage, wer das Ganze überhaupt braucht. Denn wie gesagt, alles was hier gekocht wird ist absolut durchschnittliche Ware, darüber hinaus kommt der Film aber auch nie. Und so wirken die wenigen guten Szenen, wie zum Beispiel die in der Jackson seine Hose fallen lässt oder der Auftakt zum Showdown (der tatsächliche Showdown ist dann eher wieder unterdurchschnittliche geraten) leider sehr verschwendet.
Unfassbar aber wahr, nach dieser sehr kurzen Analyse bin ich schon so gut wie am Ende angekommen, denn mehr fällt mir zu "Lakeview Terrace" beim besten Willen nicht ein, dazu ist der Streifen einfach zu nichtssagend, zu durchschnittlich im Drehbuchdepartment geworden. Klar versucht er ein paar moralische Gedanken einfließen zu lassen, aber leider Gottes vergisst er rings um diese Gedanken herum noch eine Geschichte zu erzählen, die irgend jemanden auch nur im Geringsten juckt.
Kommen wir zum Fazit: "Lakeview Terrace" ist so durchschnittlich, dass er eigentlich absolut nicht der Rede wert ist. Jeder positive und jeder negative Ausrutscher wird sofort wieder relativiert und so bleibt eigentlich nur ein 110 minütiger Film übrig, der absolut keine einprägsame Szene enthält, nur einen sehr geringen Unterhaltungswert und im Endeffekt einfach nur ein moralistisches Kammerstück ist, das durch die mangelhafte Story einfach nicht gut vermittelt werden kann. Der Film ist nicht schlecht und böse, aber er ist auch bestimmt nicht gut. Fans von häuslichen Nachbarschaftsthrillern können einen Blick riskieren, aber ich schätze mal, auch die werden enttäuscht sein.
Wow, das war jetzt kurz.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Jackson ist gut, der Rest solide)
Plot: 05/10 (viel zu vorhersehbar mit ein paar losen Enden)
Effekte: --/10 (abgesehen von den Rauchwolken - aus der Feuersbrunst hätte man vor Allem im Bezug auf den Showdown viel mehr machen können - nichts)
Anspruch: 04/10 (moralisch, ja, aber mit einem Haufen Moralen angereichert, die eh jedem klar sein dürften)
Gesamtwertung: 05/10 (vollkommener, absoluter, perfektionierter Durchschnitt)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.4) (http://www.imdb.com/title/tt0947802/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=3zUfkBWcBuQ)
LorD AvengeR
04.12.2008, 14:14
Bubba Ho-Tep
http://www.funopolis.net/shop/catalog/images/Bubba_Ho-Tep.jpeg
Laufzeit: ca. 89 Minuten
Genre: Horror-Drama
Regie: Don Coscarelli
Darsteller: Bruce Campbell, Ossie Davis
Gesehen auf: Deutsch
DVD-Release: 24. Mai 2007
Inhalt:
Ein alter Mann liegt in einem ruhigen, abgelegenen Altersheim und vegetiert vor sich hin. Die Niedergeschlagenheit ist ihm ins Gesicht geschrieben und er scheint mit seinem Leben bereits abgeschlossen zu haben – obwohl er doch felsenfest behauptet, er wäre Elvis Presley. Natürlich glaubt ihm niemand, aber als mysteriöse Vorgänge im Heim ihren Lauf nehmen und die Menschen darin Nacht für Nacht sterben, wird seine Aufmerksamkeit vielmehr auf ein seelensaugendes Monster gelenkt…
Kritik:
Der King lebt!
Wo?!
Im DVD-Regal!
Aus irgendeinem Grund hab ich das ganze Review-Center im WoP immer mit dem Cover dieses Filmes verbunden, wahrscheinlich damit zusammenhängend, dass es das letzte Review (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=3999766&#post3999766) auf der ersten Seite ist (zu Zeiten, als Count seine Texte noch in verdaulichen Maßen verfasst hat). Jedenfalls sprang mir der Name »Bubba Ho-Tep« geradezu ins Auge und mein Hirn fügte sofort das passende Cover dazu ein. Und da mich Bruce Campbell darauf so dermaßen an den genialen »3000 Meilen bis Graceland« erinnert hat, hab ich einfach mal reingeschaut. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht den geringsten Schimmer, was da auf mich zukommen würde. Da Elvis aus dem Cover so hervorsticht und ich es nie näher betrachtet hatte, fiel mir auch gar nicht die Mumie darauf auf und ich hatte auch nie eine Inhaltsangabe oder sonstiges gelesen. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht mal, dass Bruce Campbell darin mitspielte und da das Make-Up so außergewöhnlich gelungen ist, hab ich ihn auch einige Minuten lang gar nicht erkannt. Aber es sind diese Entscheidungen, die Würze ins Leben bringen! Muahahaha!
Ich fand die Storyidee schon direkt von Beginn an einfach brillant. Elvis lebt, und zwar mit einem Geschwür an seiner Fleischkeule in einem etwas heruntergekommenen, abgelegenen Altersheim. Zwar weiß man nicht, ob es sich wirklich um Elvis handelt oder nur um einen größenwahnsinnigen Imitator, wie sein ganzes, bescheidenes Umfeld darüber denkt, und man erfährt es im Laufe des Films im Grunde genommen auch nicht definitiv, aber das war für mich hier nie die Frage – ich habe es von Anfang an geglaubt und nicht eine Sekunde in Frage gestellt. Dazu beigetragen haben nicht zuletzt das großartige Make-Up und Campbells herausragende Leistung als gealterter und gebrechlicher King, aber auch einfach die Idee hinter allem, dass Mr. Presley noch leben könnte, irgendwo unbemerkt von der Welt in einem kleinen Altersheim. Umso bizarrer ist es aber, dass zu dieser noch relativ realistischen Story, eine seelenfressende Mumie eingebracht wird, die die Haupthandlung des Films an sich reißt. Bizarr ja, aber keineswegs schlecht – im Gegenteil, es war genau das Element, das benötigt wurde, um den Film nicht langweilig werden zu lassen. Wie die beiden alten Elvis und Jack (dessen angeblich wahre Identität mindestens so genial ist wie die des Protagonisten) mit Gehhilfe und Rollstuhl durch das Altenheim und dessen Gelände streifen und sich auf die Jagd nach einer hungrigen Mumie machen – umwerfend.
Und wo wir schon bei »umwerfend« sind, will ich einen kurzen Abstecher zu den Punkt machen, der mir am Film am besten gefallen hat: Die Regie. Ich fand einfach alles ausgezeichnet inszeniert, besonders die ersten Szenen in Elvis Zimmer, die seine Gleichgültigkeit allem gegenüber unterstrichen. Wie die Menschen und damit auch der ganze Tag im Schnelldurchlauf an ihm vorbeiziehen, während er reglos im Bett liegt und gelegentlich einsame, selbstmitleidige Monologe führt.
Der zweite ausgezeichnete Punkt ist die Leistung Bruce Campbells als Elvis. Als alter Elvis wohlgemerkt, was einen beträchtlichen Teil der Schauspielerei beeinflusst hat. Er spricht einfach perfekt seiner Rolle entsprechend, er verhält sich seiner Rolle entsprechend und er bewegt sich so – einfach alles stimmt einwandfrei mit der Figur überein, die er verkörpert. Angesichts dieser Leistung frage ich mich wirklich, warum Campbell es in seiner Branche nie so weit gebracht hat, wie er in »My Name Is Bruce« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=7868006&#post7868006) sagt für angemessen hält. Aber auch Ossie Davis (bei dem ich immer an Danny Glover denken musste) macht seinen Job ausgezeichnet und glaubwürdig und bildet mit Campbell ein klasse Team.
Effekte gibt es hier nicht wirklich viele, abgesehen von einigen recht gelungen, wenn auch nicht sonderlich aufwendigen Lichtspielereien. Den meisten Aufwand in diesem Bereich hat zweifelsohne das Make-Up in Anspruch genommen und das bei Elvis weit mehr als bei der Mumie. Kein Wunder, Bruce Campbell musste auch über zwanzig Jahre älter gemacht werden um seiner Rolle zu entsprechen. Diese Arbeit ist wirklich ausgezeichnet gelungen, denn, wie ich oben bereits erwähnte, erkennt man Campbell hinter seiner Maske kaum wieder – vor allem, wenn man nicht weiß um wen es sich handelt. In einigen Szenen allerdings, besonders einigen Nahaufnahmen seines Gesichts, wirkt die Haut schon eher so tot, wie die Mumie es eigentlich sein sollte. Ich kenne mich mit dererlei nicht genug aus um festzulegen ob das jetzt daran liegen mochte, dass das Make-Up in Nahaufnahmen versagt oder ob hier versucht und dabei vermasselt wurde, das Ganze besonders authentisch wirken zu lassen.
Jedenfalls bietet der Film sowohl einige lustige Szenen und gute Sprüche, als aber auch vor allem Drama, Baby, Drama. Die Figur des alten Elvis, dem niemand wirklich abkauft, dass der derjenige ist und der seine Familie vermisst, sich fragt wie es wohl wäre, wenn er wieder in das Leben seiner Frau und Tochter treten würde, ist im Grunde genommen verdammt tragisch, auch wenn der Film – vor allem durch die bizarre Handlung mit der Mumie – das nicht so rüberbringt und es natürlich auch gar nicht will. Es ist auch gut so. Der Film ist weder vollwertige Komödie, noch richtiges Drama und findet genau damit einen Mittelwert zwischen Ernsthaftigkeit und gesunder Unterhaltung. Andererseits hat dies aber auch wieder zur Folge, dass sich keines der Elemente wirklich durchzusetzen vermag – es gibt also weder Stellen, an denen man richtig lachen kann, noch Momente, in denen man mit den Tränen kämpfen müsste.
Trotz allem ist er wirklich schön inszeniert, gut gespielt und hat eine Story, die erste Sahne ist – sowohl von der Idee her, als auch von der Umsetzung. Vor allem das Ende ist wirklich großartig und bietet nach dem ganzen Film ohne ein Musikstück vom King noch mal starken Bezug zu ihm.
Bewertung:
Darsteller: 9/10 (Campbell und Davis spielen ausgezeichnet und auch die Nebenrollen sind gut besetzt)
Plot: 7/10 (guter Mix aus verschiedenen Genres, der zwar zur Unterhaltung und Kurzweiligkeit beiträgt, aber irgendwie auch zu nichts definierbarem führt)
Effekte: 7/10 (das Make-Up ist bis auf einige Nahaufnahmen einwandfrei)
Anspruch: 6/10 (Man verpasst nicht viel, wenn man mal zwischendurch aufs Klo geht, aber eine gewisse Tiefgründigkeit steckt schon dahinter)
Gesamteindruck: 8/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.4) (http://www.imdb.com/title/tt0281686/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=TWa04UhD87o)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
04.12.2008, 17:45
Der Mann der niemals lebte
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Laufzeit: ca. 129 Minuten
Genre: Actionthriller
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Russell Crowe, Mark Strong
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 20. November 2008
Inhalt:
CIA-Agent Roger Ferris ist Anti-Terror-Spezialist im Nahen Osten und wird damit beauftragt, Informationen über eine Terrorgruppe zu beschaffen um damit an deren Führer Al-Saleem heranzukommen.
Kritik:
Während meines kleinen Filmmarathons am Dienstag bot mir dieser Kinobesuch eine willkommene Abwechslung zu Bruce Campbell, den ich mir davor mit »Bubba Ho-Tep« und danach mit »My Name Is Bruce« angeschaut habe. Zweifelsohne war er der längste, actionreichste und wohl auch intelligenteste von allen dreien, der beste allerdings nicht (der schlechteste wiederum auch nicht). Wie bei »Bubba Ho-Tep« wusste ich aber auch hier nicht, worum es eigentlich geht. Angesichts des Titels und des Plakats habe ich eher an etwas gedacht, dass sich in Richtung Bourne entwickelt, aber eine Behandlung von Terrorjagd im Nahen Osten habe ich definitiv nicht erwartet – also wieder einmal völlig unvoreingenommen.
129 Minuten sind schon harter Tobak würde man meinen, aber nein, der Film lässt nicht einen Moment Langeweile aufkommen, obgleich seine Spannung von Beginn an etwas abnimmt. Er ist direkt von Anfang an actiongeladen, führt dann aber weiter zu politischen und diplomatischen Gesprächen und Verhandlungen, die – wen überrascht es – weit weniger spannend sind, als Verfolgungsjagden mit Panzerfäusten und Kampfhubschraubern. Die ganze Politik übernimmt aber nicht wirklich die Oberhand, es gibt immer wieder kleinere Actionszenen und Verfolgungsjagden, die das ganze spannend halten. Im Übrigen ist auch der langweilig klingende Teil keineswegs öde, da allein schon die interessanten und gut gespielten Charaktere es interessant machen. Besonders Russell Crowe als unbekümmerter Vorgesetzter, der meist aus weiter Ferne per Telefonat kommandiert, verspricht Spaß und erntet sogar einige Lacher, obwohl der Film keineswegs zum Lachen aufgelegt ist.
Schauspielerisch ist er also bestens bedient (ich mag im Grunde genommen alle neuen Filme mit Leo – denn mit Bart sieht er wenigstens cool aus und nicht wie ein schwuler 14-jähriger Sunnyboy) und überzeugend und auch die Effekte sind eine wahre Augenweide, seien es die Actionsequenzen oder auch ein paar blutige Szenen – ich denke gerade nur an eine gegen Ende, aber die war sowohl recht derb, als auch gut gemacht. Überhaupt ist er optisch aber äußerst gelungen, da auch alle Schauplätze passend gewählt und interessant sind und sie auch relativ häufig wechseln.
Für die Thematik an sich habe ich eigentlich nicht viel übrig, aber das habe ich mir bei »Blood Diamond«, mit dem dieser Film durchaus vergleichbar ist, auch gedacht. Wenn man erst mal drin ist und die ganze Action die Geschichte auflockert, ist man in der Materie drin, ehe man sich versieht. Einiges wirkt zwar auch aufgesetzt, aber im Grunde sind die Bilder und erzählten Fakten doch glaubwürdig und realistisch – ich könnte mir gut vorstellen, dass Terroristen in etwa so organisiert sind. Weit weniger kann ich mir vorstellen, dass es Männer wie Ferris gibt, die ihr halbes Leben im Nahen Osten verbringen und den Terroristen hinterher reisen, sich mit verschiedenen Geheimdiensten verbünden und in kleinen Gruppen deren Versteckte auskundschaften. Klar, es geht hier um die CIA und nicht ums Militär, aber ich sehe bei den USA in den betroffenen Gebieten immer nur direkte, groß angelegte Angriffe und Antwortensuche anschließend in Guantanamo… aber das ist nur meine Ansicht.
Der Film könnte wirklich gut sein, wenn er zu Beginn nicht direkt so viel Pulver verschießen würde und im Laufe des Films nicht mit dieser völlig überflüssigen Liebesgeschichte aufwarten würde. Sie hat den Film in die Überlänge gezogen und bremst die Handlung nur aus, zudem ist sie nicht mal annähernd interessant. Ohne diesen Punkt könnte der Film locker zwei Punkte besser sein…
Also ein actiongeladener Thriller um den Nahen Osten und Terrorismus mit guter Besetzung, hervorragender Optik, durchgehender Spannung, aber überflüssigen wie unpassenden Nebenhandlungen, die etwas sauer aufstoßen. Im Grunde geht es in dem Film aber auch um die Moral, die sich aus Russell Crowes Worten »Das ist der Nahe Osten – niemand will hier bleiben!« ergibt. Meiner Meinung nach ein normal-guter Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muss. Wenn man einen Actionthriller mit politischen Hintergründen (und Leo) sehen will, soll man doch definitiv zu »Blood Diamond« greifen.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 6/10 (gute Story mit Fehlgriff in der Nebenhandlung)
Effekte: 10/10
Anspruch: 8/10
Gesamteindruck: 7/10
Link zur IMDb-Seite (7.5) (http://www.imdb.com/title/tt0758774/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi1783038233/)
LorD AvengeR
04.12.2008, 23:06
Death Race
http://www.411mania.com/siteimages/death_race_poster_7083.jpg
Laufzeit: ca. 105 Minuten
Genre: Action
Regie: Paul W.S. Anderson
Darsteller: Jason Statham, Joan Allen, Tyrese Gibson
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 27. November 2008
Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 2012 und Amerika leidet unter einer heftigen Wirtschaftskrise. Arbeiter kriegen für 120 Arbeitsstunden gerade Mal 300 Dollar, wodurch die stark ansteigende Kriminalität nicht verwunderlich ist. Ein Gefängnis allerdings verdient mit dieser Kriminalität ihr Geld – und mit falscher Kriminalität. So landet auch Jensen Ames in diesem Gefängnis, in dem mit blutigen Autorennen und deren Live-Übertragung Geld gescheffelt wird. Mit Maschinengewehren und anderen Vorrichtungen ausgestatte Rennpanzer müssen es über die Strecke schaffen – und wer fünf Mal siegt, gewinnt seine Freiheit. Das wird jedenfalls behauptet…
Kritik:
Ich wusste, ich hätte am Dienstag hier rein gehen sollen, der Film rockt einfach und macht Laune ohne Ende! Action ohne Ende, coole Typen, Blut, Verfolgungsjagden und nette Ideen. »Vigilante 8« trifft »Die Todeskandidaten« sozusagen. Ich fand die Story schon verdammt interessant, als ich das erste Mal davon hörte… es klang nicht nach viel Anspruch, aber nach höllischem Spaß – und genau das ist auch draus geworden.
So gut wie der ganze Film besteht aus den Rennszenen, weshalb die Spannung durchgehend knapp unter der Decke gehalten wird. Nach einer kurzen Vorgeschichte ist Jason Statham, der harte Bursche mit Herz und Gewissen (wie in allen seinen Rollen) auch schon in besagtem Knast, als ihm die Ermordung seiner Frau angehängt wird. Und wo wir schon beim Thema Frau sind, trifft er dort sofort auf die Gefängnisleiterin Hennessy, ein eiskaltes Biest ohne jegliche Skrupel, das ausschließlich auf Profit aus ist. Dieses Biest sollte Joan Allen zwar verkörpern, aber meiner Meinung nach ist das in der Besetzung ein kleiner Fehlgriff. Sie geht in der Rolle einfach nicht auf, wirkt nicht so knallhart wie die Figur sein muss. Aber gut, damit muss man sich abfinden – falls es einem überhaupt auffällt. Der Rest ist absolut zufriedenstellend besetzt mit harten, böse dreinblickenden Knastis (Robert LaSardo z.B.) und einem altbekannten Rennfahrer: Tyrese Gibson. Wie in »2 Fast 2 Furious« spielt er auch in diesem Streifen wieder die zweite Geige und den zweitbesten Fahrer. Wie übrigens auch in erwähntem Film gibt es auch hier eine Szene, in der ein Auto genauso mit Vollspeed rückwärts wie ein anderes vorwärts fahren kann, was ich immer noch für ein ziemliches technisches Wunder halte.
Technische Wunder sind auch die Autos und Rennstrecken. Die Autos sind vollgestopft mit Maschinengewehren, Geschützen, Napalm, Lachgaseinspritzung, zusätzlichen Tanks, Extra-Blech zum Verstärken der Karosserie, jeweils einem Schneeschieber vorne dran und einem sogenannten »Grabstein« hinten dran, der einige Minuten lang Dauerfeuer eines Geschützes aushalten kann. Und trotz dem ganzen Gewicht können die Karren noch fahren wie ein Ferrari bei der Formel 1. Ebenso ist ein Dodge Ram mit erheblich mehr und schwerer Ausstattung stellenweise so schnell wie ein Mustang mit deutlich weniger Ausrüstung. Gut, es ist genauso abenteuerlich, wie schnell und dass einige überhaupt noch aufholen können, aber darüber sieht man hier einfach hinweg. Das man hier keinen logischen Film zu erwarten hat, ist wohl keinen Sinn, es geht einzig um die Action und den Spaß. Letzterer wird vor allem durch die gelegentlichen Splatter-Einlagen (wobei das schon zu viel gesagt ist) unterstützt, die zwar die FSK 18 rechtfertigen, eher aber humoristischen Effekt haben. Ein paar deftige Szenen sind enthalten, die aber eher deftig sind aufgrund der Art, wie sie geschehen, und nicht der, wie sie dargestellt werden. Außerdem empfand ich es stets als glücklichen Zufall, dass es nur die Beifahrer erwischte und die Fahrer es meistens noch aus dem Auto heraus schafften (wenn die Erleichterung meist nicht von langer Dauer war) – sofern es noch ein Auto gab, aus dem man herauskommen konnte – sofern man noch existierte.
Zusammen mit der Rennstrecke erinnert das Ganze Theater schon verdammt an eine Mischung aus den Videospielen »Vigilante 8« und »Mario Kart«. Es gibt verschiedene leuchtende Felder (oder Gullys, als welche ich sie gesehen habe), die einem Waffen oder Verteidigungsmechanismen freischalten oder Streckenhindernisse auslösen. Bananen, Bob-Omb, rote Panzer etc. sozusagen. Die Strecken sind voll von Abkürzungen, die aber nicht einfach von allen benutzt werden, sondern nur von denen, die gerade mal aufholen müssen. Oh, und dann gibt es da natürlich noch das technische Wunder in der Mitte des Films, das mir den Spaß etwas vermiest hat. Diesem hat man es nämlich zu verdanken, das ein Fahrer nach dem anderen ausscheidet (sprich stirbt) und weniger Fahrer bedeuten logischerweise auch weniger Spannung… aber zum Ende wird die noch mit anderen Faktoren erzeugt und das ziemlich gelungen. Selbiges Adjektiv würde ich auch für das Ende benutzen, das mir ziemlich gut gefallen hat. Nicht überragend, wie der ganze Film eben, aber gut und passend. Völlig ausreichend für derartiges Popcorn-Kino.
Mir hat der Film jedenfalls unheimlichen Spaß bereitet und er wird definitiv auf DVD zugelegt – ich denke, hierbei handelt es sich um einen Streifen, den man sich mindestens ein Mal im Jahr ansehen kann um sich einen langweiligen Abend zu versüßen – ungefähr wie »Resident Evil: Apocalypse«. Nichts Überragendes, definitiv nichts Logisches (angefangen bei der Jahreszahl 2012 – es ist mehr als abenteuerlich, dass Amerika in drei Jahren so zu Grunde geht…) aber strotzend vor Coolness, Spannung und Action.
Ich kenne das Original (ja, Death Race ist ein Remake) »Frankensteins Todesrennen« von 1975 (noch) nicht, aber von dem was ich darüber gelesen habe, ist er ein reiner Trash-Film, der aber eine etwas anspruchsvollere und durchdachtere Story zu haben scheint. Das kann dieser Film aufgrund des Budgets dann aber wohl mit Effekten zur Genüge ausgleichen.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (passt alles, aber keiner ist wirklich ein klasse Schauspieler – Frederick Koehler wirkte übrigens wie der kleine Bruder von John Pinette, da seine Rolle mit dessen in »The Punisher« beinahe identisch war)
Plot: 3/10 (einfach nur unsinnig und abenteuerlich, aber mit (wenigen) netten Ideen)
Effekte: 8/10 (Explosionen in erster Linie)
Anspruch: 1/10 (einfach zurücklehnen und genießen)
Gesamteindruck: 6/10 (gesundes Popcorn-Kino)
Link zur IMDb-Seite (6.8) (http://www.imdb.com/title/tt0452608/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi401080601/)
Thank you for smoking
http://www.kinomorgen.de/dateien/10640.c.jpg
Name: Thank you for smoking
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Satire / Komödie
Regie: Jason Reitman
Darsteller: Aaron Eckhart, J.K. Simmons, Robert Duvall
FSK: 12
Laufzeit: 88 min.
Inhalt:
Nick Naylor ist Pressesprecher der Tabak-Industrie und das ist alles andere als leicht, denn als solcher wird man von den Menschen gehasst und das Image von Zigaretten ist auch nicht mehr so gut wie es einmal war.
Meinung:
Der beste Freund des Filmfans ist zweifelsohne eBay, aber gleich danach kommen die diversesten NimmYZahleX-Angebote. Genau solch ein Angebot hat Amazon laufen. Für den Betrag von 20€ bekommt man 4 Fox-DVDs, die normalerweise 10€ das Stück kosten würden.
2 Filme („Lord of War“ und „Wächter des Tages“, ein genialer als der andere) waren sofort im Einkaufwagen, „Rocky Balboa“ setze sich noch gegen „Platoon“ durch und dann gab eigentlich schon nur noch einen Film der mir zu gefallen versprach: „Thank you for smoking“. Die Anforderungen an den Film von meiner Seiten waren nicht unbedingt gering, erwartete ich mir doch ein „Lord of War“ mit Zigaretten und ja ich weiß, dass ich eine ähnliche Bezeichnung schon bei „Der Krieg des Charlie Wilson (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7733377)“ verwendet habe. Nur dieses Mal ist der Vergleich mit Niccols Drama mehr als nur angebracht. (Btw. ein Review zu „Lord of War“ sollte sowieso bald von mir kommen.)
Der Film spielt im Amerika der Gegenwart (vermute ich jetzt mal) und präsentiert dem Zuschauer einen Mann als Helden, der sich selbst als die Sorte von Kerl bezeichnet, der absolut jede Frau ins Bett kriegt. Gleichzeitig ist er offenbar absolut unmoralisch und begründet seine Arbeit damit, dass es ,neben der Tatsache, dass er Hypotheken bezahlen muss, das Einzige ist worin er gut ist und sonst nicht unbedingt etwas drauf hat. (Erwähnte ich schon, dass es Parallelen zu „Lord of War gibt?^^)
Der Film beginnt mit einer Talkshow, in der die Hauptperson Nick Naylor, beweist wie er versucht das Image der Tabak-Industrie vor dem Absturz zu retten. In dieser Talkshow und in den folgenden Minuten wirft Naylor mit einem bissigen Kommentar nach dem anderen um sich und passend dazu wird der Film immer wieder angehalten oder es werden Bilder gezeigt, die zur grafischen Verdeutlichung des gerade Gesagten dienen. Und man kann über die guten ersten 20-25 Minuten von „Thank you for Smoking“ nichts anderes sagen, als das man eigentlich permanent am Lachen ist. Sei es nun die fast schon stolze Aufzählung von Toten, die täglich von Zigaretten hingerafft werden und der dazu passende Vergleich mit vollbesetzten Jumbojets oder die kurze Hintergrundgeschichte des Namens von seinem Boss, wieder mit passender Grafik.
Danach gibt es nur noch vereinzelte Szenen wo man wirklich lachen muss, viel mehr bringt der Film einen mehr dazu geradezu durchgehend zu schmunzeln oder zu grinsen und es gibt eigentlich keine Stelle wo der Humor nicht sein Ziel erreichen würde, da er immer zündet. Hier zeigt sich auch ein Unterschied zu dem sonst so ähnlichem „Lord of War“, „Thank you for Smoking“ ist weit davon entfernt so etwas wie ein Drama zu sein, es zieht konsequent seinen Stil vom Anfang bis zum Ende durch und um ehrlich zu sein, es muss auch kein Drama sein. „Lord of War“ beinhalt gut platzierte Drama-Elemente und findet eine gelungenen Mischung aus Komödie, „Der Krieg des Charlie Wilson“ verzichtet komplett drauf und scheitert deswegen, aber „Thank you for Smoking“ ist durch und durch eine bissige Satire und so soll es auch sein.
Etwas das dem Film enorm hätte schaden können wäre die Vater-Sohn-Beziehung gewesen. Normalerweise eignen sich Kinder in Filmen gerne dazu sie dafür zu missbrauchen ihren unmoralischen Vätern ins Gewissen zu reden und sie am Schluss dazu zubringen ihren Job niederzulegen und lieber den Rest ihres Leben mit einem schlecht bezahltem Job zu verbringen, dafür aber ein reines Gewissen zu haben.Zugegeben, am Anfang hatte ich die Befürchtung, dass der Film genauso werden könnte, doch „Thank you for Smoking“ schafft es exakt das Gegenteil zu machen. Viel mehr wird der Sohn mehr wie sein Vater und lernt nach und nach genauso wie er andere Leute durch geschickte Argumentation aus der Fassung zu bringen und sie dazu zu bringen, das zu machen was man selbst will. Etwas anders sieht es mit der Beziehung zu der Reporterin Heather Holloway aus, die kommt nämlich meiner Meinung nach zu schnell ins Rollen, da hätte man das Tischgespräch noch etwas mehr in die Länge ziehen sollen. Ansonsten hat der Plot absolut keine Probleme, weist zwar keine großartigen Wendungen in der Story auf, würzt dafür aber das ganze mit dem gelungenem schwarzem Humor.
Von der schauspielerischen Seite gibt es keinerlei Probleme. Im Mittelpunkt steht dabei eindeutig Aaron Eckhart („The Dark Knight (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7024305)“) und dann sein Sohn Cameron Bright („Running Scared“), die anderen Figuren haben eher nur begrenzte On-Screenzeit, werden aber ebenfalls von äußerst kompetenten Leuten dargestellt. Der Captain etwa von Robert Duvall („Helden der Nacht (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7837287)“, „Der Pate“), BR von J.K.Simmons („Juno (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5336959)“) und dann etwa noch Polly Bailey von Maria Bello ( „Payback (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4872293)“).
Fazit:“Thank you for Smoking“ schafft es konsequent wie schon “Lord of War” seine Unmoralität verbunden mit teils sehr schwarzem Humor, einem ebenso unmoralischen Protagonisten vom Anfang bis zum Ende durchzuziehen und bleibt damit genauso schön politisch unkorrekt. Für Fans von Satiren ein Must-See.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Liefern alle eine gute Leistung )
Effekte: --/10
Plot: 06/10 (Viele gute Ideen, aber im Prinzip auch keine Wendungen oder dergleichen )
Anspruch: 04/10 (Die Handlung ist leicht zu verfolgen)
Gesamteindruck: 08/10 (Das „Lord of War“ der Zigaretten, toller Film)
imdb 7.9 (http://www.imdb.com/title/tt0427944/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=NthbSyegNf8)
LorD AvengeR
07.12.2008, 19:08
Große Haie – Kleine Fische
http://images.teamsugar.com/files/upl0/0/2494/04_2008/shark_tale_verdvd.jpg
Laufzeit: ca. 86 Minuten
Genre: Animation / Komödie
Regie: Bibo Bergeron, Vicky Jenson, Rob Letterman
Darsteller: Will Smith, Angelina Jolie, Jack Black, Robert de Niro
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 14. Oktober 2004
Inhalt:
Fisch Oscar hält sich für einen Nobody und ist der Ansicht, dass man ihn erst mögen kann, wenn er etwas aus sich macht. Als er durch einen glücklichen Zufall, der ihm das leben rettet, einen toten Hai vor sich hat, nutzt er die Chance und wird zum »Hai-Killer«. Doch das kann die Hai-Mafia nicht auf sich sitzen lassen…
Kritik:
Ich bin kein Fan der neuen Animationsfilme, aber aufgrund der ganzen hochwertigen Namen unter den Darstellern, kam ich nicht drumherum: Will Smith, Robert de Niro, Angelina Jolie – drei meiner Lieblingsschauspieler – zudem noch Jack Black. Umso enttäuschter war ich dann, dass abgesehen von de Niro keiner der genannten seine deutsche Synchronstimme hatte. Es ging sogar so weit, dass mir die Stimme von Daniel Fehlow für den Protagonisten ziemlich auf den Geist ging. Auch Jack Blacks Part wurde von der deutschen Synchronstimme Adam Sandlers, Edward Nortons und Daniel Craigs übernommen und klang auch dementsprechend fehl am Platz. Für Angelina Jolie gilt dasselbe.
Ansonsten… nun, ansonsten schafft es der Film auch nur zum Mittelwert, aber immerhin hat er seine Momente. Vor allem der Anfang, in dem die Stadt der Fische vorgestellt wird, hat mir gut gefallen, da einige lustige Ideen eingebracht wurden. Das war dann aber gleich auch schon der Höhepunkt des Ganzen. Die Story ist kurz, klischeehaft und irgendwo irgendwann schon mal in dieser oder jeder erdenklich anderen Form bereits vorgekommen.
Immerhin kann der Film, wie es die meisten Animationsstreifen drauf haben, ein paar ulkige Charaktere bieten. Von den Protagonisten ist zwar keiner dabei (was, wie gesagt, auch auf die Synchronstimmen zurückzuführen sein kann), aber unter den Nebenfiguren wird man gelegentlich fündig, allen voran bei den beiden Jamaica-Quallen Ernie und Bernie, deren tierische Vorbilder hier herrlich karikiert wurden. Ansonsten ist bei allen Figuren auffällig, dass sie absolut menschlich sind und genauso gut über Wasser hätten spielen können. Nur wenige Gags bedürfen der Umgebung und der Tatsache, dass es sich bei den Figuren um Meereslebewesen handelt. Die Menschlichkeit wird dadurch unterstrichen, dass sie sich fast ausschließlich im Aufrechten »Gang« fortbewegen und menschliche Errungenschaften wie Fernseher, Aufzüge, etc. besitzen. »Findet Nemo« ist auch ohne das Alles ausgekommen und wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe, warum er erheblich besser ist – die Fischigkeit.
Von der Animation ist alles wie gewohnt hochwertig (mir fällt spontan ohnehin nur »Die Rotkäppchen-Verschwörung« ein, die da nicht auf dem höchsten Stand war) und die Musik weiß auch zu gefallen – vor allem durch den Titelsong »Car Wash« von Christina Aguilera und Missy Elliot (die auch beide einen Gastauftritt haben). Es mangelt eben nur an Story, Gagdichte und Charakteren – meiner Meinung nach den erheblich wichtigeren Faktoren.
Alles in allem also ein absolut durchschnittlicher Animationsfilm, der zwar nicht schlecht ist, aber auch auf keinen Fall überragend. Womöglich werde ich mir eines Tages die englische Version zu Gemüte führen um die Unterschiede beurteilen zu können, aber die deutsche Version wird hiermit als nicht sehenswert abgestempelt.
Bewertung:
Darsteller: 3/10 (ich mag die meisten Synchronstimmen nicht und bin enttäuscht, dass nicht die Originalsprecher genommen wurden – und dass Robert de Niros Sprecher diesen lächerlichen italienschen Akzent auflegen musste)
Plot: 3/10 (klischeehaft, vorhersehbar)
Effekte: 8/10 (sehr gute Animation)
Anspruch: 2/10 (Zielgruppe Kinder halt)
Gesamteindruck: 5/10 (hat seine Momente, richtige Lacher und ist kurzweilig, mehr aber auch nicht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.9) (http://www.imdb.com/title/tt0307453/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2072445209/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
08.12.2008, 01:17
Der eisige Tod
http://www.kinomorgen.de/dateien/13381.c.jpg
Kinostart: 18.10.2007
Genre: Horror/Drama
Regie: Gregory Jacobs
Darsteller: Emily Blunt, Ashton Holmes, Martin Donovan
FSK: 16
Inhalt: Eine junge Studentin will über Weihnachten nach Hause fahren und nimmt deshalb das Angebot eines Kommilitonen an, der ebenfalls zufällig in dieselbe Richtung muss. Dumm für sie, dass er ihr gegenüber eindeutige Avancen macht, auf die sie so gar kein Bock hat. Dumm für ihn, dass sie eben kein Bock hat und auch seine romantische Idee, eine kleine Abkürzung zu nehmen nicht auf Gegenliebe stößt. Dumm für beide, dass ihnen auf eben dieser Abkürzung ein Geisterfahrer entgegen kommt und sie nach einem Ausweichmanöver nicht mehr vom Fleck kommen...
Kritik: Wow, so was passiert selten, dass die Leute hinter den Kulissen prominenter sind, als die, die vor der Kamera herum turnen. Normalerweise ist das ja der Selling-Point eines gewöhnlichen Filmes, dass irgend welche ach so angesagten, bekannten Nasen eben jene vor's Objektiv halten, nicht so allerdings bei unserem heutigen Kandidaten in Counts kleiner Film-Sezierstube, denn der nennt sich "Der eisige Tod" (dämlicher reißerischer deutscher Titel, im Original nennt er sich schlicht "Wind Chill") und wen ich so im Vorspann entdeckte, oioioi, nicht übel. Die Musik stammt schon mal von Clint Mansell (ja, sein Theme für "Requiem For A Dream (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5307476)" geht gut ins Ohr, das macht diesen Grützfilm aber auch nicht viel besser), sehr beeindruckend. Und dann saßen auf den Stühlen mit der Aufschrift "Executive Producer" auch noch die Herren Steven Soderbergh ("Ocean's Eleven", "Erin Brokovich", "Solaris"... ich frage mich immer noch, wie man dieses Buch verfilmen will, vielleicht schau ich ihn mir ja eines Tages an, aber dann eher das Original als das Remake) und George Clooney (ach kommt schon, Clooney... die coolste Sau in Hollywood... ja, das meine ich nicht mal ironisch). Nicht schlecht, nicht schlecht...
Davon hatte ich aber keine Ahnung, ehe ich nicht den Film in Marla einführte (beim umpfzigsten Mal werden diese Scherze langsam alt... und ich muss dringend noch irgendwie Marlas Namen auf sie drauf pinseln, vor dem CT), genau so wie von weiteren großen Teilen, die den Streifen ausmachten. Ja, ich hatte ihn schon eine Weile hier liegen, aber ich hütete mich arg davor, auch nur ein Wort zu viel darüber zu vernehmen, denn vor allem an Horrorfilme will ich in Zukunft lieber unbelastet ran gehen. Ich wusste nur, dass es um zwei junge Leute geht, die auf einer einsamen Straße gestrandet sind. Und irgend was horrendöses treibt wohl sein Unwesen. Scheiße auch, das war schon wieder der Spoiler zu viel für mich zartes Gemüt, aber dazu später mehr. Denn fangen wir lieber da an, wo auch ich anfing, nämlich mit einem gutten Glas Whiskey (vor ein paar Tagen kaufte ich den 6,99€-Gladstone, nachdem der Seven Oaks alle war... Moment, Gladstone... Lands of Lore... Luther, bist du's?) auf der Couch vor dem Film von dem ich noch nicht gar so viel wusste...
Woah geil, das schoss mir erst mal durch die Rübe und dabei ging es nicht um den Ausschnitt von unserer Heroine Emily Blunt ("Der Krieg des Charlie Wilson (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7733377)", "Der Teufel trägt Prada"), der war nämlich nicht so beeindruckend, auch wenn die Frau wirklich nicht übel ausschaut, aber ihre Schauspielkunst war es um so mehr. Ehrlich wahr, die Frau hat mehr Talent im kleinen Finger, als viele gestandene Hollywoodstars sonstwo, zumindest wenn man nach ihrer Leistung in diesem Film hier geht. Am Anfang wirkt sie zwar noch etwas wie die blöde Schlampe vom Dienst, aber das ist wohl gewollt, damit wir ihre Wandlung über den Film hinweg besser nachvollziehen können. Ihr zur Seite steht ein gewisser Ashton Holmes ("A History Of Violence (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7831780)"... der treibt sich hier auch noch irgendwo rum), der der Dame in relativ wenig nachsteht... Gut, er sieht nicht so schnieke aus wie sie, aber schauspielern kann er auch und er gibt den jungen Mann irgendwo zwischen Psycho, Creep (nein, nicht einer von den schleimigen Dingern aus "Die Nacht der Creeps (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7739133)", obwohl so ein Vieh auch noch irgendwie vorkam) und sympathischem jungen Herren sehr gut, Hut ab dafür. Wer jetzt die Inhaltsangabe aufmerksam las, der wird merken, dass in so einem Skript auch nicht viel mehr Platz für weitere Figuren ist und so schaut's auch aus, tragende Rollen gibt es keine weiteren, nur noch ein paar bessere Statisten, die hin und wieder auftreten dürfen. Die sind alle adäquat, aber eben nicht der Rede wert und auch völlig wurscht angesichts unserer Story und unseres großartigen Hauptdarstellergespanns.
Ohne die der Film auch komplett in die Hose gegangen wäre, denn ja, wir haben es mit einer kammerspielartig inszenierten Plotte zu tun. Ein Großteil des Films spielt sich auf engstem Raum ab und da müssen zwei Dinge natürlich stimmen: die Chemie zwischen unseren Figuren und die Dialoge. Gott sei's gedankt, dass Blunt und Holmes nicht nur eine exzellente Chemie auf die Leinwand resp. die Mattscheibe zaubern, sondern ein gewisses Autorengespann namens Joe Gangemi (seine erste Arbeit) und Steven Katz (schrieb "Shadow of the Vampire" vom guten alten Merhige... nach "Begotten (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7860724)" und "Suspect Zero (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7746543)" wird der Film irgendwie Pflichtprogramm, zumal ich auch noch den original "Nosferatu" auf www.archives.org fand) den Beiden auch noch exzellente Dialoge verpasste. Und nicht nur das, auch alles andere in der ersten Hälfte des Streifens ist so gut geschrieben, dass ich "Der eisige Tod" dafür am liebsten knutschen würde. Ein paar rote Heringe und lose Enden findet man zwar, aber das ist prinzipiell erst mal scheißegal, denn "it sets the mood"...
Oder auch nicht, denn wie vorher schon angedeutet fand ich es irgendwie etwas ärgerlich schon zu wissen, dass es sich um einen Horrorfilm handelt (moment, genau das gleiche tu ich euch ja auch an... hm, doof, aber ohne das zu verraten kann ich den Streifen niemals niet reviewen), denn übernatürlich und/oder wirklich unheimlich ist hier im ersten Drittel sehr wenig. Hier wird viel mehr gemenschelt, sich über eher Nebensächliches ausgetauscht und im Gegensatz zu den meisten Tarantinos, in denen einfach nur ein strunzblöder Dialog eingeflochten wird, um ein paar Minuten mehr Zeluloid voll zu kriegen und damit der Meister sich selbst auf die Schulter klopfen kann (ich hasse dich, Quentin), ist das hier halbwegs interessant, auf jeden Fall aber ansehenswert. Denn auch wenn es relativ wenig mit der eigentlichen Handlung zu tun hat, die Dialoge zwischen Emily Blunt und Ashton Holmes sind lebensnah, berührend, irgendwie cool...
Cool ist auch ein gutes Stichwort, denn auch in der Hinsicht kann der Film punkten. Die verschneiten Sets sind definitiv hübsch anzusehen und noch dazu ist der Streifen dank der faszinierenden Inszenierung durch Gregory Jacobs (seine zweite Regiearbeit nach "Criminal", aber er war mitunter Produzent der "Ocean's"-Trilogie) extrem intensiv geraten. Ich erwischte mich des Öfteren dabei, wie ich da auf der Couch lümmelte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte, weil ich das gefühl hatte zu frieren (gut, kann auch an den Eiswürfeln im Whiskey gelegen haben...). So ein intensives "Mittendrin statt nur dabei"-Gefühl hatte ich nicht mehr, seit ich "Gratsch" gelesen habe (sehr unterschätztes Buch, würde ich jetzt behaupten, wenn ich wüsste, dass das überhaupt jemand außer mir kennt...). Gute Arbeit, Herr Regisseur.
Aber ihr dachtet es euch sicherlich schon, denn ich erwähnte es auch hin und wieder... Zu viel Lob ist niet gut, also muss der alte Count jetzt auch noch in die negative Kiste greifen und das große "Aber" herausholen. Und das ist bei "Der eisige Tod" wirklich wirklich ärgerlich. Denn die erste Hälfte funktioniert prima als Drama, als Thriller, von mir aus sogar als Romanze und hin und wieder gibt es einen winzig kleinen übernatürlichen Exkurs. Aber dann erinnert der Streifen sich dummerweise wieder daran, dass er ja gerne ein Horrorfilm wäre. Und nachdem das die ersten paar Male ganz annehmbar klappte (leider war der Film etwas zu dunkel für Details, aber das erste... Ding... sah doch gar nicht so schlecht aus), verkackt er's im letzten Drittel so richtig. Okay, meine Freunde, sprecht mir nach... Was sind die guten alten drei Möglichkeiten, mit denen man einen eher psychologisch oder subtil gehaltenen Horrorfilm so richtig ins Gemächt treten kann? Nummero uno: Denk dir eine total verblödete Erklärung für den ganzen Kram aus, die der Zuschauer noch mehr hassen wird als wie wenn der Film gar keine Erklärung gehabt hätte... Nummer zwei: Häng an den eher gemäßigten Streifen eine total unpassende, viel zu sehr auf Schocks und Action setzende Szene an. Und die dritte und letzte Methode: Scheiß auf "Genug ist genug" und mach einfach munter weiter mit immer neuen schockierenden Offenbarungen, die irgendwann einfach nur noch lächerlich sind.
Dreimal dürft ihr raten, in welches Fettnäpfchen "Der eisige Tod" tritt... Egal was ihr jetzt dreimal geraten habt: Ihr habt immer recht. Ja, verdammt, unser heutiger Streifen greift bis zum Ellenbogen in alle drei Klos. Was Jacobs und sein Autorenduo sich dabei dachten wird wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben, vielleicht war es ein "Jetzt haben wir schon den ersten Fehler begangen, ach, da geht noch einiges", man weiß es nicht, was jedoch klar wird ist, dass das bis dato absolut großartige Horrordrama an diesem Punkt die Kurve nicht mehr kriegt und zu einem großartigen Shitfest mutiert. Hier ist das "Breaking Dawn"-Syndrom wieder, die "Dead End"-Keule schlägt wieder zu, aber gut, ich hätte es wissen müssen, als der Film anfing, von "Jeepers Creepers" zu klauen...
Was bleibt also im Endeffekt? Die erste Hälfte ist so dermaßen ansehenswert, dass ich jetzt eigentlich niemandem von dem Film abraten will, in der zweiten ist immerhin die Inszenierung noch stimmig und der Soundtrack aus der Feder von Mansell kann noch was reißen, aber reicht das? Für einen wirklich guten Film nicht, dazu leistet sich das so exzellente Drehbuch gegen Ende einfach zu viele Klopser, aber...
Kommen wir zum Fazit: Es ist so verdammt schade, dass das Autorenduo hinter "Der eisige Tod" irgendwann keine Ideen, kein Bock oder keine Ahnung was mehr hatten, denn so tritt das halbgare letzte Drittel dem grandiosen Anfang des Films so konsequent in den Sack, dass es noch mehr weh tut, als man jetzt meinen möchte. Großartige Schauspieler, tolle Dialoge, exzellente Chemie, eine intensive Inszenierung... Das ist alles für die Katz, wenn der Film am Ende in jedes schlechte Horrorklischee stolpert. Man kann den Abend schlechter verbringen als mit "Der eisige Tod", aber gegen Ende ist leider nicht mehr viel von der gloreichen ersten Stunde zu erkennen. Ach, so viel verschenktes Potential...
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (zwei wichtige Darsteller, beide nahezu makellos)
Plot: 06/10 (die Grundidee ist gut, die ersten Entwicklungen ebenso und dann läuft der Film mit dem Kopf voran gegen die nächstbeste Wand)
Effekte: 07/10 (die Szenenbilder sind toll, die Masken teilweise auch, aber doch alles recht dunkel und generisch)
Anspruch: 05/10 (teilweise wird mit starkem Subtext gearbeitet, aber wirklich kompliziert ist der Streifen eigentlich nie)
Gesamtwertung: 06/10 (schade um den großartigen Anfang, das Ende kann da einfach nicht mithalten)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.9) (http://www.imdb.com/title/tt0486051/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=uiwyITqDZlk) (kleinere Spoiler enthalten)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
08.12.2008, 13:00
Ace Ventura – Ein tierischer Detektiv
http://tf.org/images/covers/406px-Ace_ventura_pet_detective.jpg
Laufzeit: ca. 83 Minuten
Genre: Krimikomödie
Regie: Tom Shadyac
Darsteller: Jim Carrey, Courteney Cox
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 26. Mai 1994
Inhalt:
Das Maskottchen eines Football-Teams, ein Delphin, wurde entführt und der Polizei fehlt jede Spur. Ein Fall für den Tierdetektiv Ace Ventura, der sofort die Fährte aufnimmt…
Kritik:
Ich muss gestehen, die 83 Minuten Spielzeit haben mich jetzt doch überrascht, als so kurz habe ich ihn gar nicht empfunden.
Jedenfalls gilt auch hier wieder mal, wie in allen von Carreys Komödien, dass man seine Art mögen oder zumindest akzeptieren muss um den Film anschauen zu können. Meine Mutter z.B., mit ihren haufenweisen Vorurteilen, würde sich derartigen Klamauk nie anschauen – und wenn man allein das Cover schon sieht, mit Carrey darauf, der lächerlich bunte Klamotten zu einer auffälligen Schmalzlocke trägt, weiß man automatisch, dass es sich um Klamauk handeln muss. Immerhin sind es gerade diese Faktoren, plus sein eigenwilliger Kopf-aus-dem-Fenster-Fahrstil, die Ace Ventura zu einer markanten Filmfigur gemacht haben.
»Ace Ventura« ist einer der Filme, die ich seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen habe, die mir aber trotzdem immer mal wieder im Kopf herumspuken – womöglich hängt das aber auch mit der dazugehörigen Zeichentrickserie zusammen. Von der Qualität des Filmes jedenfalls, so weiß ich jetzt, ist das Ganze nichts, das man über einen so langen Zeitraum behalten müsste. Er ist nicht schlecht, keineswegs, aber die Story ist flach und Carrey übertreibt stellenweise einfach eine Nummer zu sehr. Das hat in »Die Maske« zu seiner Rolle gepasst, und so ausgeflippt Ace Ventura auch ist, wirken viel zu viele seiner Bewegungen und Grimassen einfach nur vollkommen übertrieben und zu sehr aufgesetzt. Es ist auch nicht so, dass seine verzogenen Gesichtszüge sonderlich lustig wären, wie es bei Kevin James in »King Of Queens« der Fall ist, sie legen einfach nur den Grundstein für sein jahrelanges Image des Irren, der er wahrscheinlich auch irgendwo ist – schließlich war er am Drehbuch maßgeblich beteiligt.
Nichts desto trotz hat der Film zweifelsohne guten Unterhaltungswert und bringt einen nicht selten laut zum Lachen, wenn wieder eine bizarr-komische Szene durchläuft (allen voran das großartige Intro mit der Paketlieferung!) oder Carrey einen gelungen Spruch von sich gibt. Auf der anderen Seite gibt es viel zu viele Flachwitze, die definitiv nicht lustig sind, aber zu viel Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, wie der Part, in dem Ventura seinen Hintern sprechen lässt. Ein relativ ausgewogenen Verhältnis also, wobei ich auch sagen muss, dass die guten Gags deutlich nachhaltiger beeinflussen und den Film ins obere Mittelfeld treiben.
Wie schon gesagt ist die Story genauso flach, wie einige der Gags. Ein Delfin wird entführt, am Tatort bleibt ein Beweismittel zurück, das den Täterkreis direkt erheblich einschränkt, dann folgt alberne Spurensuche, etc. bis hin zum Ende – das, wie ich gestehen muss, ziemlich unerwartet kommt und ordentlich einschlägt. Wenn man es sich aber recht bedenkt, passt es zum Niveau des Films und müsste in der oder ähnlicher Form vorhersehbar gewesen sein, nun ja.
In lockerer Gesellschaft, die nichts gegen Jim Carrey hat, wirkt der Film sicher noch besser aber auch alleine macht er Spaß. Kein Knüller, kein Brüller, ein Lückenfüller. Ich Poet! ^.^
Fans der Band »Cannibal Corpse« warden sich vielleicht auch über den Gastauftritt freuen.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Carrey übertreibt stellenweise zu sehr, Cox wirkt leicht fehlbesetzt und insgesamt eher auch nur Durchschnitt)
Plot: 3/10 (verblödelt und albern, zum Stil des Film passend)
Effekte: 6/10
Anspruch: 2/10 (auf den Täter kommt man ohnehin nicht, von daher…)
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.5) (http://www.imdb.com/title/tt0109040/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi146080025/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
09.12.2008, 13:04
Possession
http://i114.photobucket.com/albums/n279/JimmiMc/pos.jpg
Entstehungsjahr 1981 (bislang keine deutsche Fassung)
Genre: Horror/Drama/Thriller
Regie: Andrzej Zulawski
Darsteller: Sam Neill, Isabelle Adjani, Heinz Bennent
FSK: 18
Inhalt: Mark und Anna sind seit Jahren verheiratet, aber ihre Ehe ist alles andere als intakt. Schließlich findet Mark heraus, dass Anna ihn betrügt und sie gibt es ihm gegenüber auch zu, ihr angeblicher Liebhaber hat aber merkwürdigerweise keine gesteigerte Ahnung davon. Dann ist Anna verschwunden und Mark setzt einen Detektiv auf sie an, der merkwürdige Dinge herausfindet...
Kritik: Heiliger Hirnfick, ich sollte wirklich langsam meine Sehgewohnheiten überdenken und mir nicht alles zulegen, was aus irgend einem Grund halbwegs interessant sein könnte... Ich glaube "Possession" wollte ich sehen, weil er lange Jahre in England auf der Liste der "Video Nasties" stand, also der Direct-to-Video-Schinken, die der britische Durchschnittskonsument sich nicht anschauen sollte, weil er sonst hinterher quasi gezwungenermaßen Amok laufen würde. Ja sicher, glaub ich auch. Gut, der Streifen wurde mittlerweile im vereinigten Königreich auch wieder freigegeben, trotzdem wollte ich doch mal sehen, was da so dran ist. Und als ich gestern abend wieder durch meine Filmsammlung stöberte auf der Suche nach einem zumindest halbwegs unheimlichen Streifen, da kam mir "Possession" wieder in den Sinn, also wieso nicht den? Gedacht, getan.
Ich wünschte ich hätte es nicht... "Ja wie wo was?", werdet ihr jetzt denken. "Aalten Count mag doch schlechte Filme... Oder ist er vielleicht sogar so horrendös gewesen, dass er es tatsächlich mit der Angst bekommen hat? Ha ha, wat en Weichei..." Hm, tja, diese Frage lasse ich jetzt erst mal unbeantwortet im Raum stehen, vielleicht gehen wir später noch mal drauf ein. Ich will ja nicht gleich sofort mein ganzes Pulver verschießen, also fangen wir doch gemäßigter an... "Possession" wurde wie gesagt im Jahre 1981 vom polnischen Regisseur Andrzej Zulawski (ich hab von dem Mann noch nie was gehört... die IMDB listet einige Filme für ihn, aber auch die sind mir komplett unbekannt... Banause ich) inszeniert und zwar im guten alten Westberlin. Das Sprachgewirr des Streifens war doch teilweise schon sehr lustig, haben wir mit Sam Neill ("Jurassic Park", "Die Mächte des Wahnsinns", "Event Horizon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5787945)") einen waschechten Iren und mit Isabelle Adjani ("Subway", "Nosferatu"... der von Werner Herzog mit Kinski) eine Französin als Hauptdarstellergespann mit an Bord. Der restliche Cast scheint allerdings (so weit ich das sehen konnte) komplett deutsch gewesen zu sein und in der englischen Sprachfassung hatten sie auch alle sehr lustige Akzente. Und wenn man dann überall gute deutsche Einbahnstraßenschilder und was weiß ich sehen kann, dann konnte ich mir das Grinsen hin und wieder nicht verkneifen.
Was aber irgendwie fatal ist... Ich meine, "Possession" wäre gerne ein heftiger, surrealer, verstörender Horrorfilm... Darf man da grinsen? Eigentlich nicht. Und wenn man es doch tut, dann hat der Film irgendwie was falsch gemacht. Gut, ich grinste auch nicht durchgehend, der Anteil an unfreiwilliger Komik war angenehm gering, aber dass diese überhaupt da war ist schon schlecht genug. Wie gesagt, ich grinste nur selten, meistens war ich nämlich eher mit Gähnen und auf die Uhr schauen beschäftigt... Zwei Stunden geht der Film und jede Minute war eine einzige Qual, ehrlich wahr. Und die Gründe dafür sind ziemlich vielfältig.
Zum Ersten wären da die absolut grausamen Darstellleistungen des ganzen Casts. Sam Neill - den ich persönlich sehr gerne mag, hat er doch tragende Rollen in meinen beiden Lieblingshorrorfilmen gespielt - wirkt so dermaßen überfordert mit seiner Rolle, dass man eigentlich nur Mitleid mit dem guten Mann haben kann. Gut, vielleicht war es auch die Verzweiflung angesichts des Drehbuchs, die ihn zu dieser Nullnummer trieb. In einer Szene sahen wir eine total unmotivierte Großaufnahme seines vor Schreck verzerrten Gesichts und ein weiteres Mal musste ich wirklich laut auflachen, das war wohl der Augenblick, in dem Neill realisiert hatte, in was er hier eigentlich mitspielte... Isabelle Adjani hält da aber astrein mit, sie verkackt gnadenlos jede Charakterszene, kann eigentlich nur kreischen und keifen (das wird eh oft und gern in dem Film zelebriert), aber der Höhepunkt ist wohl die Szene im U-Bahn-Tunnel, in der sie schreiend und zappelnd von einer Wand zur anderen stakst und irgendwann anfängt zu kotzen und zu bluten. Das ist großes Drama, liebe Freunde, ich war selten näher dran, wegzuschalten... Relativ kompetent ging der Deutsche Heinz Bennent (ich las im Vorspann erst Heinz Bennet und musste an eine Kreuzung aus Heinz Becker und "Phantom Kommando (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)"-Fiesarsch Bennet denken... das wäre doch mal eine tolle Figur) zur Sache, aber der hatte gegen die Blödheiten des Skripts leider auch keine Chance und gab nach seiner ersten starken Szene auch gleich auf, so dass er ab dem Zeitpunkt immer wenn er auftauchte nur noch zur Witzfigur degradiert wurde. Der Rest des Casts bewirft sich ebenso im übertragenen Sinne permanent mit Kot, hier war ein Haufen hoffnungsloser Stümper am Werk, das ist echt nicht mehr schön. Gut, vielleicht war das auch so beabsichtigt, Herr Zulawski? Immerhin versucht der Film ja bei jeder Gelegenheit mächtig Arthouse zu sein...
Was so dermaßen in die Hose geht... Unschön, wirklich. Zulawski versucht uns hier zu jedem Augenblick quasi einzuprügeln, dass sein Streifen ja was ganz besonderes ist und so tief und bedeutungsschwanger und was weiß ich. Und das wirkt einfach nur völlig aufgesetzt und beschrappt. Ein paar nette Kamerafahrten sind dabei, aber um irgendwie ein höheres audiovisuelles Erlebnis zu sein fehlt einiges, denn die Sets schießen jedem Anflug von Atmosphäre konsequent in den Hinterkopf. Hier wird vor billigster Kulisse gedreht, der surreale Touch bleibt aber dummerweise aus, so dass es einfach nur trivial wirkt. Da helfen auch die teilweise ganz netten Effekte nicht mehr viel, was hier an Blut, Gekröse und merkwürdigen F/X geboten wird, wirkt einfach völlig deplaziert und an dieser Katastrophe von einem Skript und einer Umsetzung komplett verschwendet.
Auf das Drehbuch bin ich ja noch gar nicht näher eingegangen... Das stammt auch aus der Feder unseres Regisseurs und ist so dämlich und konzeptlos, dass man am liebsten schreien würde. Hier wird alle Nase lang mit der etablierten Erzählstruktur gebrochen, was ja per se noch kein Beinbruch ist, aber es wird auf so unglaublich plumpe Art und Weise getan, dass dem Zuschauer einfach nur der Kopf schwirrt und er darauf hofft, dass dieser Blödsinn bald zu Ende ist. Darüber hinaus ergibt die Story nicht mal gesteigerten Sinn. Und nein, ich bin nicht zu doof für den Film, ich habe in verstanden. Ich gebe auch zu, dass Zulawski sich durchaus Gedanken gemacht hat, aber die Aussage des Streifens ist letzten Endes so trivial, so plump, dass man gar nicht glauben möchte, dass dafür so ein Aufwand bezüglich der Verschleierung der Tatsachen betrieben werden musste... Denn auch in der Hinsicht ist das Skript einfach absolut inkonsequent. Wenn Zulawski schon eine überraschende Auflösung anbauen wollte, dann hätte er sein Skript auch darauf hinaus konstruieren sollen, das ist es aber leider nicht. Hier wirkt alles hässlich aneinander gereiht, ohne direkt Verbindung oder auch nur den Anflug einer Gemeinsamkeit...
Und das bricht dem Film letzten Endes vollends das Genick, oder sagen wir besser säbelt ihm kompromisslos die Rübe ab. Da hilft auch die ganz nette Musik aus der Feder von Andrzej Korzynski nichts mehr, denn...
Kommen wir zum Fazit: Bei "Possession" wurde so ungefähr alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Ein blödsinniges Drehbuch, grottenschlechte Darsteller, ein hässlicher Holzhammer-Stil und eine Aussage wie sie trivialer nicht sein könnte verbinden sich hier zu einem wirklich beeindruckenden Haufen Scheiße. Blicken wir den Tatsachen ins Auge: "Possession" könnte möglicherweise der schlechteste Film sein, den ich je gesehen habe... Einer der wenigen Filme, die mich aus irgend einem Grund durch ihre bloße Existenz beleidigen.
Einzelwertungen
Darsteller: 01/10 (mieserabel, durchweg... Schade um Sam Neills Talent)
Plot: 02/10 (ergibt keinen Sinn und ist nicht mal besonders interessant)
Effekte: 06/10 (ganz nette Blut-Effekte, aber nichts besonderes)
Anspruch: 02/10 (kaum gegeben, den Sinn dahinter versteht auch ein Blinder, wenn er nicht völlig verblödet ist)
Gesamtwertung: 01/10 (absolute Katastrophe, haltet euch besser fern davon...)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0082933/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1840185625/)
LorD AvengeR
09.12.2008, 19:12
King Of Queens Season 8
http://www.sf.tv/sfshop/images/kingofqueens_season8_dvd.jpg
Laufzeit: ca. 480 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Eine Sitcom um das Ehepaar Doug und Carrie und letzterer Schwiegervater Arthur, die immer wieder in problematische Alltagssituationen schlittern.
Kritik:
Oh Mann, nach den ersten drei Folgen dachte ich nur – in den Sekunden, in denen ich vor Lachen nicht fast erstickt bin – was für ein Auftakt! Könnte das glatt die beste Staffel werden?! Und ich muss klipp und klar sagen:
Nein. Sie ist verdammt gut und lustig und wieder ein Stück besser als die vorige Staffel, aber nach den genialen Folgen zu Beginn flacht das Ganze ein bisschen ab, kann sich eben nicht auf dem Niveau halten. Im Übrigen gibt es nicht wirklich markante Folgen, obgleich sie interessant gestaltet sind. Beispielsweise Episode »Schlimme Wörter«, in der Arthur in einem Stück seinen Schwiegersohn mimt ist sehr gelungen, genau wie die Vorgeschichte darum, wie Doug zu IPS gekommen ist (»Der geborgte Job«). »E-Mail« für dich hatte sogar etwas von einer Thrillerkomödie und das Ende kam glatt überraschend! Vielleicht doch etwas markant sind die göttlichen Szenen aus »Das Gemälde des Grauens«, in Dougs und Carries Fantasie. Die letzte Folge, »Ene mene muh«, schien wie in der ersten Staffel wieder mit etwas Dramatik aufzuwarten, enttäuschte dann aber doch durch das abrupte Ende.
Insgesamt wird in dieser Staffel besonders deutlich, dass sich auch Doug und Carrie wie ein gewöhnliches Ehepaar entwickeln: Die Zärtlichkeiten lassen nach (somit auch die Sex-Gags) und die Streitereien nehmen zu. Dies war zwar auch schon in den letzten Staffeln zu merken, aber vor allem in den ersten Episoden der achten geht es stellenweise ziemlich zur Sache und wird dadurch besonders auffällig. Übrigens scheint Carrie auch wieder etwas abgenommen zu haben, denn das Schaudern bei ihrem Anblick ist verschwunden.
Ich bin jedenfalls froh, dass jetzt die letzte Staffel vor mir liegt – es geht mir langsam aber sicher auf den Senkel, mehr oder weniger immer dasselbe schreiben zu müssen.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: -/10 (Jede Folge hat einen anderen, mal besser, mal schlechter – wäre unsinnig das zu bewerten)
Effekte: -/10
Anspruch: 4/10
Gesamteindruck: 8/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
09.12.2008, 19:45
Madagascar 2
http://www.wallpaperez.info/wallpaper/movie/m/Madagascar-2-The-Crate-Escape-1615.jpg
Laufzeit: ca. 90 Minuten
Genre: Animation
Regie: Eric Darnell, Tom McGrath
Darsteller: Ben Stiller, Chris Rock, Bernie Mac
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 4. Dezember 2008
Inhalt:
Die New Yorker Zootiere Alex, Marty, Melman und Gloria wollen mit ihren Freunden und einem provisorisch gebauten Flugzeug zurück in ihre Heimat. Dummerweise ist das Flugzeug das, wonach es aussieht: Schrott. Mitten in der Luft stürzt es ab und landet in unbekannten Gefilden: Afrika. Schnell entdecken die Tiere, dass es das Paradies auf Erden zu sein scheint und sie dorthin gehören, bis Probleme und Komplikationen auftreten.
Kritik:
Bedauerlicherweise ist es gute drei Jahre her, seit ich den ersten Teil gesehen habe und der direkte Bezug fehlt mir nun natürlich, aber wenn ich mich recht entsinne, war ich nicht übermäßig begeistert – wofür auch spricht, dass ich ihn geradezu völlig vergessen habe. Aber schön bizarr-komische Figuren hatte er, das musste ich ihm lassen und die hat er auch jetzt wieder – nicht zuletzt, weil die besten aus dem Vorgänger übernommen wurden. Neben den vier Protagonisten sind natürlich auch wieder die Pinguine mit dabei und auch King Julien wie einige andere. Aus dem Bauch heraus würde ich so weit gehen zu sagen, dass diese Fortsetzung ihren Vorgänger leicht übertroffen hat. Der Oberbrüller unter den Animationsfilmen ist er definitiv nicht, aber nachdem ich erst kürzlich »Große Haie – Kleine Fische« gesehen habe, weiß man seine Qualitäten besonders zu schätzen.
Über die Story bleibt mir nicht viel zu verlieren. Sie ist nicht sonderlich originell, eben primär aufs Durchschnittsalter von vielleicht 10-12 zugeschnitten, Elemente aus »Der König der Löwen« wurden abgekupfert, aber die ein oder andere nette Idee war zweifelsohne wiederzufinden. Alles läuft relativ schnell ab, kommt ohne große Vorgeschichte aus (weshalb man den ersten wohl besser gesehen haben sollte, da auch einige Anspielungen aufgegriffen werden) und bleibt daher unterhaltsam und spannend, auch aufgrund der abwechslungsreichen und sich wendenden Handlung – die nichts desto trotz ziemlich vorhersehbar ist.
Die Figuren sind toll wie im Vorgänger, die Pinguine als mein Highlight des Films wahrscheinlich sogar noch um einiges besser und auch unter den neuen Charakteren finden sich ein paar interessante (das lässige Nilpferd Moto Moto besonders).
Technisch ist natürlich alles auf dem höchsten Stand, auch wenn man das viel mehr an Landschaften und Umgebungen sieht, als an den Figuren, die ja eher simpel gestaltet sind. An ihrer Vielzahl lässt sich aber auch ein großer Aufwand erkennen, da es nun eine viel größere Artenvielfalt gibt und alle in Herden auftreten.
Eine wahrhaftige und auf jeden Fall gelungene Fortsetzung, wenn auch nur ein Animationsfilm oberen Durchschnitts. Seinen Humor gewinnt der Film definitiv durch seine abwechslungsreichen Figuren, allen voran den Pinguinen. Dem Ende nach zu urteilen, könnte ein nächster Film diese zu Protagonisten werden lassen. Die Idee missfällt mir ehrlich gesagt, aber damit zu rechnen wäre auf jeden Fall. Man darf ihn sich beruhigt anschauen, wenn man nicht zu viel erwartet und auch nicht allzu schwer zu beeindrucken ist. Lustig ist er zweifelsohne.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (alles passt, wenn die Originalstimmen wohl aber mal wieder überzeugender gewesen wären (Chris Rock, Alec Baldwin, Bernie Mac))
Plot: 5/10 (für den Film ziemlich gut und kurzweilig, wenn auch ohne Innovation und mit Abkupferungen)
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDb-Seite (7.2) (http://www.imdb.com/title/tt0479952/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/title/tt0479952/)
LorD AvengeR
10.12.2008, 15:37
Der goldene Nazivampir von Absam 2
http://www.die-filmfreaks.de/images/own_pics/threads/nazivampir/001.jpg
Laufzeit: ca. 46 Minuten
Genre: Kurzfilm / Komödie
Regie: Lasse Nolte
Darsteller: Daniel Krauss
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Die Nazis betreiben geheime, übernatürliche Forschungen in einem Schloss bei Absam in Österreich. Nachdem die gesamte Mannschaft des amerikanischen Militärdienstes OSS beim Infiltrieren dahingerafft wurde, ist nun lediglich »Experte für Okkultes« Blaszkowicz übrig, der dummerweise keinerlei Kampferfahrung besitzt. Dennoch bleibt ihm keine Wahl.
Kritik:
Ich weiß nicht wirklich, wie es dazu kam, aber der Film ist ja bereits seit Monaten in aller Munde. Vielleicht ist der Ausdruck auch etwas hoch gegriffen, aber dass man für einen deutschen Kurzfilm schon vor dem Release derart häufig Erwähnungen findet, hat mich schwer verwundert. Dass es sich um eine Trash-Komödie handelt, wird ebenfalls angepriesen und obgleich das nicht mein Lieblingsgebiet ist, hab ich’s drauf ankommen lassen.
Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der »Trubel« unbegründet ist. Der Film hat genau zwei Sachen, die mir gefallen haben: Ein Gag, der erst am Ende voll aufgeht und zur Wende (und zum Schluss) des Filmes führt, sowie die passenden Cartoon-Sounds bei gewissen Bewegungen. Der Punkt hat mir bei »Bubba Ho-Tep« bereits zugesagt, aber hier ist es einfach köstlich, wenn dieser Schwung-Sound eingespielt wird, wenn jemand den Hitlergruß ausführt. Das war’s dann aber auch schon. Die Schauspieler sind zwar besser als erwartet, aber nichts desto trotz schlecht. Zu ihrer Verteidigung sind auch sämtliche Figuren mies gezeichnet und weit weniger lustig, als sie wohl gedacht waren. Die Story, sofern man das in diesem Fall überhaupt so bezeichnen darf, ist genau das, was der bescheuerte Titel vermuten lässt (um eine Fortsetzung scheint es sich nicht wirklich zu handeln, falls jemand Sorgen haben sollte etwas zu verpassen). Im Grunde genommen erzählt der Titel bereits die ganze Story.
Auf Humor kann man ehrlich gesagt auch nicht im Übermaß hoffen. Ich habe zwar einige Mal etwas gelacht, aber wenn mir das auf eine Länge von einer Dreiviertelstunde bereits wenig vorkam, spricht das wohl für sich. Qualitative Gags finden sich hier wirklich nicht, überhaupt wirkt alles spontan zusammengewürfelt – bis auf das Ende. Und vielleicht die Würste, mit denen man Vampire killen kann…
Immerhin kann ich mich für die Effekte aussprechen. Man hat ja bereits im Trailer gesehen, dass diese für einen Trash-Kurzfilm außergewöhnlich gut sind und das bestätigt der Film auch noch mal. Einige Bilder haben mich für dieses Projekt in der Tat beeindruckt und ich zweifle nicht daran, dass nicht schlecht investiert wurde. Ob sich das gelohnt hat wird sich wohl noch zeigen, meiner Meinung nach ist der Film jedenfalls nicht mehr wert, als um 2 Uhr auf sat1 zu laufen.
Bewertung:
Darsteller: 4/10
Plot: 2/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 1/10
Gesamteindruck: 3/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.4) (http://www.imdb.com/title/tt0997276/)
Link zum Teaser (http://www.youtube.com/watch?v=KG9wWE8elgM)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
11.12.2008, 19:41
Der Unglaubliche Hulk
http://www.buzzfocus.com/wp-content/uploads/2008/04/01-hulk-poster.jpg
Laufzeit: ca. 112 Minuten
Genre: Fantasyaction
Regie: Louis Leterrier
Darsteller: Edward Norton, Liv Tyler, William Hurt, Tim Roth
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 10. Juli 2008
Inhalt:
Bei einem misslungenen Experiment mit Gammastrahlen wurde Bruce Banner zum Hulk. Auf der Flucht vor dem Militär und aus Angst, seine geliebten Mitmenschen erneut zu verletzen flüchtet er ins Exil. Ein unglücklicher Zufall führt allerdings dazu, dass er gefunden wird und erneut flüchten muss – dieses Mal allerdings um endgültige Heilung zu suchen.
Kritik:
Also ich hab mit viel gerechnet, aber damit definitiv nicht. Ich habe im Grunde genommen ausschließlich Schlechtes über den Film gelesen, was aber alles Unsinn war – er ist auf jeden Fall ziemlich gut! Als wenn Edward Norton sonst mitgespielt hätte.
Ich war nie Fan vom Hulk, um ehrlich zu sein fand ich ihn schon immer ziemlich bescheiden (und hässlich!), in den Comics, der Zeichentrickserie und der grottige »Hulk« Film mit Eric Bana (ganz schlechter Wortwitz auf die gespielte Figur Banner…) hat es auch nicht unbedingt besser gemacht. Daher habe ich mir auch nicht viel aus diesem Streifen gemacht, aber den Umstand, dass Norton darin mitspielte, hat er es zu verdanken angeschaut worden zu sein – und ich danke Norton meinerseits dafür!
Wie unschwer herauszulesen sein dürfte, mag ich den Film also. Norton passt hervorragend in die Rolle von Bruce Banner und spielt sie einwandfrei, genauso wie Liv Tyler und William Hurt (den ich zuletzt überzeugend in »A History Of Violence« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7831780) sehen durfte). Ich war auch ziemlich gespannt auf Tim Roth, den ich lediglich aus »Reservoir Dogs« kannte und um dessen Existenz ich bereits vergessen hatte. Wenn ich mir seinen Eintrag in der IMDb jetzt allerdings anschaue, hat er offensichtlich doch schon öfter in Filmen mitgespielt, die ich bereits gesehen habe – offensichtlich aber erheblich unscheinbarer. Daher gehe ich auch einfach mal davon aus, dass Blonsky nach Mr. Orange seine erste nennenswerte Rolle ist – für mich ist sie es immerhin. Nun, er hat seinen Zweck erfüllt, aber etwas Besonderes war er definitiv nicht. Er war nicht der ultimative Bösewicht der Filmgeschichte (auch nicht in mutierter Form) und er wird auch schnell wieder vergessen sein – wer den Film und damit auch ihn mit freiem Oberkörper gesehen hat, könnte es sogar verdrängen wollen. »King Of Queens« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7625453)-Schauer werden sicher auch den Gastauftritt von Lou Ferrigno amüsant finden.
Auch die Story hat mich sehr überrascht. Im Gegensatz zum anderen »Hulk« Film, gibt es hier quasi keine Vorgeschichte. Das misslungene Experiment wird in ein paar wenigen unkommentierten Bildern während des Intros gezeigt und ist somit auch direkt abgehandelt – der Film steigt also geraume Zeit nach Bruce Banners Verwandlung ein, während er sich bereits im Exil befindet. Zunächst war ich skeptisch deswegen, das war aber lediglich die Überraschung. Rückblickend kann ich mich nur für diese Art der Darlegung aussprechen – der Film war lang genug. Die 112 Minuten sind gut ausgestopft und machen wirklich Spaß, triefen nur so vor Spannung und genialen Effekten. Explosionen, Schießereien im ganz großen Stil aber allen voran natürlich der Hulk. Er sieht genauso aus wie der im früheren Film, ist also genauso hässlich mit den winzigen Knopfaugen in diesem riesigen, grünen Kopf, aber ist weit erfolgreicher dargestellt. Alle Bewegungen und jede Faser seines Körpers sind einwandfrei animiert und vermitteln keinesfalls den Eindruck von halbherzigen Effekten. Besonders deutlich wird das im Endkampf der beiden Hulks, der ein wahres Effekt-Highlight und eine Augenweide ist.
Auch die Regie hat mir sehr zugesagt, allen voran die ersten Auftritte der jeweiligen Hulks. Dieses Geheimnisvolle, das Unheil im Schatten vermittelte einfach eine tolle Atmosphäre und machte den Film viel hochwertiger, als wenn man Banner mutieren sehen würde und er einfach rumläuft und alles kurz und klein schlägt. Hier sieht man zunächst nur, wie seine Gegner in die Schatten gezogen werden und anschließend durch eine ganze Lagerhalle fliegen. Noch besser war der Auftritt des bösen Hulks, der mich stark an »Cloverfield« erinnert hat – nur ohne nervige Wackelkamera. Die Kamera filmt die langen, leeren Straßen, an der Kreuzung in der Ferne sieht man Autos fliegen, Feuer, Explosionen, panische Menschen – exzellent dargestellt, wenn man mich fragt. Überhaupt verzichtete der Film ganz auf Humor, anders als bei »Iron Man« z.B., und setzte voll auf Ernsthaftigkeit (sofern das mit einer gigantischen grünen Hauptfigur möglich war).
Im Grunde genommen haben mich nur sehr wenige Dinge gestört, die in erster Linie mit Hulks Wesen zusammenhängen. Das Grauenhafteste, und das mein ich buchstäblich, war der »Hulk Smash«. Ich meine, der grüne Muskelprotz verliert so gut wie kein Wort (während der andere Hulk nach Herzenslust quatschen kann…) über den ganzen Film, nicht mal wenn er Betty gegenüber menschliche Züge annimmt, und dann haut er auf den Boden und ruft »Hulk Smash«?! Was haben sich die Autoren dabei nur gedacht? Das darf man höchstens in den kommenden DragonBall Film einbauen, aber doch bitte nicht hier rein. Die jämmerlichen zwei Worte haben mich doch allen Ernstes kurz aus dem grandiosen Endkampf geschleudert.
Der zweite Punkt wäre genau dieser Endkampf. Ich bin ja froh, dass MARVEL die Filme jetzt selbst in die Hand nimmt und Crossover möglich macht (ich habe mich wie ein Schnitzel gefreut, als Tony Stark am Ende noch einen Cameo-Auftritt hat und eine mögliche Fortsetzung andeutet – in ziemlich gewaltiger Form, wenn es dazu kommen sollte!), aber diese Finalkämpfe A gegen A böse können doch jetzt nicht alles werden, was ihnen einfällt? Wenn man an »Iron Man« zurückdenken möchte, muss man doch zugeben, dass der Endkampf geradezu identisch ist: Iron-Man kämpft gegen einen bulligeren Iron-Man. Hier ist es Hulk, der gegen einen bulligeren Hulk kämpft (der mit Haaren erheblich cooler ausgesehen hätte, möchte ich an dieser Stelle hinzufügen). Klar, sollte man das nicht in die Bewertung des einzelnen Filmes einfließen lassen, vor allem, da die beiden Filme im Grunde genommen nichts miteinander zu tun haben, aber es ist mir aufgefallen und es hat mich etwas gestört – obwohl ich den Kampf, wie gesagt, ziemlich gewaltig fand.
Definitiv also ein super Film, der richtig Spaß macht und einen Edward Norton in Höchstform zeigt – vor allem gefällt mir, dass der Hulk nach Filmen wie »American History X« und »Fight Club« definitiv nicht seine Lebensrolle werden kann, wie es bei Tobey Maguire und »Spider-Man« geworden ist und wie es sicher bei Robert Downey Jr. mit »Iron Man« werden wird. Er bleibt der Schauspieler und man muss nicht in anderen Filmen mit ihm sagen, guck mal, der Hulk!
Wie dem auch sei, in einem Jahr voller genialer Comicverfilmungen sicher nicht die Krönung, aber höchst wahrscheinlich ein Treppchenplatz.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 7/10
Effekte: 10/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 8/10
Link zur IMDb-Seite (7.3) (http://www.imdb.com/title/tt0800080/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi1726152985/)
Rocky Balboa
http://img.tesco.com/pi/entertainment/DVD/LF/774028_DV_L_F.jpg
Name: Rocky Balboa
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Drama / Boxfilm
Regie: Sylvester Stallone
Darsteller: Sylvester Stallone, Milo Ventimiglia
FSK: 12
Laufzeit: 102 min.
Inhalt:
Der in die Jahre gekommene Boxprofi Rocky Balbo betreibt ein kleines Restaurant, in dem er seine alten Boxgeschichten erzählt. Doch ein simulierter Kampf gegen den aktuellen Schwergewichtschampion gegen den jüngeren Rocky bringt den alten Boxer dazu sich wieder eine Boxlizenz zu organisieren.
Meinung:
Auf die Gefahr hin, dass mich gleich ganz viele Leute verteufeln werden: Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen einzigen von Stallones Rocky-Filmen gesehen (außer den jetzt natürlich), obwohl Teil 1 hier schon seit einer halben Ewigkeit dank TV-Karte auf meiner Festplatte herumgammelt. Wirkliche Probleme für die Story stellte diese Tatsache jedoch nicht da, wenn es aber doch an so manchen Stellen offenbar von Vorteil gewesen wäre. So marschiert Rocky 1-2 Mal in ein Bürohochhaus und wird dort auch gleich von allen erkannt und angesprochen, was ich irgendwie nicht wirklich nachvollziehen konnte. Alles andere was eventuell Wissen aus den Vorgängern vorrausetzen würde, ist ohnehin eher oberflächlich gehalten und somit einfach zu verstehen. Also im Großen und Ganzen nicht so wie in „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“, wo man absolut gar nichts über die Vorgänger wissen muss, aber man kann den Film auch getrost genießen ohne sie gesehen zu haben.
In gewisser Weise erzählt „Rocky Balboa“ mehr oder weniger dieselbe Handlung wie „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“ , der 2 Jahre später in die Kinos kam. Stallones Figur ist mittlerweile in die Jahre gekommen und hat sich vom Trubel der Öffentlichkeit zurückgezogen und betreibt jetzt ein kleines Restaurant. Wenn er morgen aufsteht füttert er seine Schildkröten (ich musste sofort an die Schlangen denken, um die er sich in „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“ so liebevoll gekümmert hat) und geht zum Grab seiner Frau. Sonst hat er auch schon weiter nichts zu tun. Ähnlich wie die Figur des Rambo hat sich auch Rocky mit seinem Schicksal abgefunden, auch wenn vieles besser sein könnte. Dann, wie in „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“ kommt es zu einem Ereignis, das als Auslöser dazu dient, dass die Figur langsam aber sicher wieder dazu wird, was sie einst war. Hier kommt dann auch Rockys Gegner ins Spiel, ein schwarzer Boxer der im durchgehend relativ blass bleibt, so dass ich jetzt ohne nachzusehen nicht einmal mehr seinen Namen wüsste. Blöd, da der wohl als junges Gegenstück zu Rocky gedacht war, der bereits alles erreicht hat, aber keinen Gegner mehr finden konnte, denn er nicht bezwingen könnte und deshalb etwas desillusioniert ist. Man hätte daraus eine ziemlich interessante Figur schaffen können, stattdessen entpuppt sich der Kerl ziemlich schnell als ein nerviges Balg, der dem alten Haudegen Balboa das Angebot macht, ihn nicht zu hart zu besiegen, damit er nicht gedemütigt wird. Nicht auf diese nette und mitfühlende Art, sondern schlicht und ergreifend deswegen weil der Kerl ein von seinem Ego eingenommener Idiot ist, der zu keiner Minute Rocky so etwas wie Respekt zeigt und damit relativ unsympathisch ist.
Die Handlung teilt sich grob gesehen in nur 3 Teile ein, den Anfang, in dem man Rocky und seine Freunde plus Konkurrent kennen lernt, dann eine wirklich äußerst kurz gehaltene Trainingsphase und schließlich, wie es bei einem Film übers Boxen nicht anders zu erwarten ist, der Boxkampf am Ende.
In ersterem Teil geht es um das alltägliche Leben Rockys, die Figur an sich und auch um die Probleme von Freunden. In diesem Teil schafft es der Film Sympathie für Rocky aufzubauen und verleiht dem Ganzen durch die leicht deprimierende Stimmung einen dramatischen Aspekt, der nur zweimal etwas gestört wird. Einerseits durch die bissigen Kommentare von Paulie Panina, während Rocky seine dramatischen Reden hält. Es klärt sich zwar dann auf warum er das tut, trotzdem wirkte das in dem Moment einfach kontraproduktiv. Und dann natürlich die Szene noch wo Rocky weint. Man kann Stallone wirklich vieles anrechnen, wie er die Figur inszeniert und man merkt, dass ihm an dem Film wirklich etwas liegt, aber die Szene in der er weinen musste, konnte ich ihm beim besten Willen nicht abnehmen. Jedoch dauerte diese Szene, wie auch die andere, nur so kurz, dass sie kaum ins Gewicht fallen. Der erste Teil von „Rocky Balboa“ überzeugt einfach durch seine Menschlichkeit, keine großen Hollywood-Dramen, zahlreiche Wendungen und Sterbesfälle, einfach nur durch den Alltag der Hauptpersonen. Der Trainingspart, wie schon erwähnt, ist eher äußerst kurz ausgefallen, wenn man bedenkt, dass Rocky zu dem Zeitpunkt äußerst untrainiert ist und eigentlich viel mehr Zeit aufwenden müsste um wieder in Form zu kommen. Man hat da mehr das Gefühl, dass er sich alles in 1-2 Wochen wieder antrainiert. Hier wären dem Plot irgendwelche Wendungen oder Dramen die das Training bedeutend erschwert hätten zu Gute gekommen. Schließlich folgt der Boxkampf ohne den ein Rocky-Film wohl kein Rocky-Film wäre (behaupte ich jetzt einfach mal) und der ist wirklich sehr realistisch gehalten, so dass man schon das Gefühl hätte man würde eher einen echten Kampf im Fernsehen sehen, als einen Film. Der Kampf dauert auch seine Zeit, was für Leute die prinzipiell damit nichts anfangen können, schon ein Grund sein dürfte den Film nicht zu sehen. Allen anderen sei gesagt, dass der Kampf einfach stellenweise verdammt spannend ist und man vor dem Bildschirm sitzt und einfach nur hofft, dass Rocky gewinnt und mitfiebert. Dazu tragen auch die Kommentare von Rockys Sohn und seinem besten Freund bei, die eigentlich klischeehafter nicht sein könnten, in diesen Momenten aber einfach voll aufgehen.
Fazit : „Rocky Balboa“ beinhaltet alles an Dramatik, was „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“ vielleicht hätte haben sollen. Stallone verleiht hier seiner Figur auch das nötige Leben, dass Rambo in seinem vierten Teil hätte haben sollen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Film wirklich der letzte Teil der Serie bleibt, denn ein erneuter Aufguss wäre für die Handlung unlogisch. Aber wie heißt es so schön „It’s not over, until it’s over“.
Einzelwertungen:
Darsteller: 07/10 (Nichts wirklich besonderes, aber nicht einmal annähernd so schlecht wie in „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“)
Effekte: --/10
Plot: 07/10 (Grundidee gut, gute Ausführung aber keine wirklich neuwertigen Ideen)
Anspruch: 04/10 (Gibt nichts was nicht zu verstehen wäre)
Gesamteindruck: 08/10
imdb 7.5 (http://www.imdb.com/title/tt0479143/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=s3kEdjhpH5o)
LorD AvengeR
13.12.2008, 14:29
Resident Evil: Degeneration
http://ui17.gamespot.com/2608/postercopy_2.png
Laufzeit: ca. 97 Minuten
Genre: Animation / Horror
Regie: Makoto Kamiya
Darsteller: Alyson Court, Paul Mercier
Gesehen auf: Englisch
US-Release: 27. Dezember 2008
Inhalt:
Claire Redfield landet gerade am Flughafen von Harvardville, als unter den zahlreichen Demonstranten gegen Senator Ron Davis, der ebenfalls gerade gelandet ist, ein Zombie auftaucht und Massenpanik auslöst. Der Flughafen wird abgeriegelt und Claire, Davis und ein paar andere Überlebende verschanzen sich in der VIP-Lounge, bis Leon Kennedy mit einem Team zur Evakuierung eintrifft. Doch dem Flughafen entkommen, soll das Grauen noch lange kein Ende haben…
Kritik:
Ein neuer Resident Evil Film?! Huch? Wie kommt’s, dass ich davon nichts weiß? Ich, als treuer Resident Evil Fan. Oh, es handelt sich um einen Animationsfilm? Ich bleib skeptisch, aber mal sehen…
So in etwas lief es gestern Abend ab, als ich den neuen Titel erblickte. Nicht nur der Resident Evil Titel war ausschlaggebend fürs Anschauen, sondern vor allem der Umstand, dass mein Lieblingscharakter der Reihe, Leon Kennedy, darin eine Hauptrolle zu spielen schien. Also zurückgehlehnt und losgeschaut. Zunächst dachte ich mir: Wow, endlich mal eine Spielverfilmung, die sich auch wirklich nach den Spielen richtet! Letzten Endes war es aber dann doch ein Punkt, der eher Negativität über den Film brachte, weil er sich zu sehr an einem Spiel orientieren wollte. Damit will ich nicht sagen, dass es sich wirklich um eine Spielverfilmung handelt, da der Film zwischen Teil 4 und dem kommenden fünften Teil angesiedelt ist, aber er so aufgebaut ist wie die Spiele. Vor allem anfänglich merkte man auch, dass es weit mehr Horror-Atmosphäre gab, als es bei »Resident Evil« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4695993), »Resident Evil: Apocalypse« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7404209) und »Resident Evil: Extinction« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7515371) zusammen der Fall war. Im Gegenzug wurde dafür aber scheinbar auf Splatter verzichtet. Klar, hier und da spritzt Blut, aber so gut wie alle Kopfschüsse werden schon so dargestellt, dass man im Grunde genommen nur Schuss und dann das umfallende Opfer sieht. Meiner Meinung nach gehört das einfach dazu, auch wenn man es im Gesamtbild des Streifens nicht allzu sehr vermisst hat.
Der zweite Faktor, dem gegenüber man skeptisch sein konnte, ist die Animation. Es ist nicht gerade »Final Fantasy VII Advent Children«, aber trotzdem ist alles ziemlich top. Stellenweise wirken die Menschen und ihre Bewegungen etwas komisch, aber nach einer kurzen Gewöhnungsphase kommt alles sehr überzeugend rüber – vor allem Landschaften und Umgebungen. Die größere Palette der Möglichkeiten die man so hat, zeigt sich auch in dem überzeugenden Tyranten gegen Schluss, der erheblich RE-mäßiger aussieht als der hässliche Fleischklumpen aus »Resident Evil: Apocalypse« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7404209).
Storymäßig ist das Ganze solala. Man kann es mit einem der Zwischenteile der Buchreihe (z.B. »Band 4« (http://lord-avenger.de.tl/Resident-Evil-Band-4-d--Das-Tor-zur-Unterwelt.htm)) vergleichen: Es hält die Story zusammen, erklärt wie etwas wegfällt, bzw. etwas dazukommt, benutzt ein paar der bekannten Protagonisten, aber Hochwertigkeit sucht man vergebens. Ich bin mir nicht sicher, in wie fern das Unternehmen WilPharma in den Resident Evil Spielen bisher eine Rolle gespielt hat (ich habe vor dem Film noch nichts davon gehört), aber ich bin ja auch noch an Umbrella gewöhnt. Diese gibt’s im Film nicht mehr, da er etwa 7 Jahre nach der Zerstörung von Racoon City spielt. Jedenfalls geht es primär um dieses Unternehmen, das einen Impfstoff gegen den T-Virus hergestellt hat und eine dagegen arbeitende Terrororganisation unter General Grande, der in »Resident Evil 4« meines Wissens nach zumindest erwähnt wurde. Viel mehr Inhalt gibt’s da auch schon nicht mehr…
Alles in Allem fehlt mir ziemlich arg die Unterhaltung. Actionsequenzen gibt es außer im Mittelteil eigentlich genug, aber diese sind weder fesselnd noch in irgendeiner Form beeindruckend. Das mag daran liegen, dass es eben animiert ist und so nur wie eine Aneinanderreihung von Zwischensequenzen eines Videospiels wirkt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Film mehr gerockt hätte, wenn es eine Realverfilmung geworden wäre und wenn ein paar weniger Videospielklischees eingebracht worden wären. Gegen Ende folgt eine Katastrophe auf die andere und man fühlt sich wirklich in eines der Spiele versetzt – und das meine ich nicht im Positiven. Sicher, ich bin der Ansicht, dass sich Spielverfilmungen auch mehr an ihre Vorlagen halten sollten, aber sie sollen doch auch eigenständige Filme sein, die für sich überzeugen… und wenn man sich beim Filmschauen ins Spiel versetzt fühlt, ist da irgendetwas falsch gelaufen.
Mich wundert gerade auch die bei IMDb und Wikipedia angegebene Spieldauer von 97 Minuten – ich könnte schwören, der Film ging 133? Jedenfalls wirkte er sehr lange und machte einfach keinen Spaß. Selbst für mich, als Fan, war das absolut kein lohnenswertes Erlebnis.
Es fasziniert mich übrigens immer noch, dass alle wichtigen Figuren bei RE umwerfend aussehen und irgendwie miteinander verwandt sind oder in Verbindung stehen.
Bewertung:
Darsteller: -/10
Plot: 3/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 4/10 (es fallen immerhin ein paar wissenschaftliche Kraftausdrücke)
Gesamteindruck: 3/10
Link zur IMDb-Seite (7.2) (http://www.imdb.com/title/tt1174954/)
Link zum Trailer (http://www.dailymotion.com/video/x3s4af_resident-evil-degeneration-trailer_shortfilms)
Lord of War
http://www.cineclub.de/images/2006/02/lord-of-war-p.jpg
Name: Lord of War
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Drama / Komödie / Krimi /Thriller
Regie: Andrew Niccol
Darsteller: Nicolas Cage, Jared Leto, Ethan Hawke
FSK: 16
Laufzeit: 117 min.
Inhalt:
Yuri Orlov hat in seinem Leben nichts wirklich auf die Reihe gebracht, bis er sein Talent dafür entdeckt Waffen illegal zu verkaufen und das auch im großen Stil betreibt.
Meinung:
Im Jahre 2005 versuchte Regisseur Andrew Niccol amerikanische Studios dazu zu überreden, ihm einen Film zu finanzieren, in dem es um eine Person geht, deren Lebensgeschichte aus 5 verschiedenen Schicksalen realer Personen zusammengewürfelt ist. Viel Erfolg hatte der Mann damit jedoch nicht, denn kein amerikanisches Studio erklärte sich bereit den Film den wir als „Lord of War“ kennen zu finanzieren, weshalb Niccol sich das Geld von ausländischen Firmen besorgen musste. Der Grund warum die amerikanischen Studios den Film nicht unterstützen wollten ist relativ schnell ersichtlich. Der Film ist genauso unmoralisch und politisch unkorrekt wie „Thank you for Smoking (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7902954)“ (der auch 2005 erschien, wahr wohl ein gutes Jahr für Zyniker) mit nur einem minimalen Unterschied. In „Thank you for Smoking (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7902954)“ geht es um den Zigarettenhandel und die damit verbundenen moralischen Abgründe, jedoch sieht man während der ganzen Laufzeit niemanden rauchen. In „Lord of War“ geht es um das Geschäft des (illegalen) Waffenhandels und die damit ebenfalls verbundenen moralischen Abgrunde, hier jedoch werden am laufenden Band Waffen benutzt und was die in der Welt anrichten, wird hier in gut 117 min. absolut schonungslos gezeigt. Das der Film auch wirklich ziemlich kompromisslos an die Sache herangeht, stellt er gleich zu Beginn da. Ich weiß nicht wer die Idee für das Opening von „Lord of War“ hatte, (ob es jetzt Niccol oder irgendein namenloser Lakaie war, wenn interessiert’s) aber er/sie ist schlicht und ergreifend genial, denn was man in den gut ersten 2-3 Minuten zu sehen bekommt ist mächtiger Arschtritt für all diese Filme, die 2 Stunden lang die Wandlung von Saulus zu Paulus zeigen, damit sich die Naivlinge dieser Welt wieder wohl in ihrer Haut fühlen. Meiner bescheidenen Meinung nach ist das Opening ein Meilensteil der Filmgeschichte, das bereits das zeigt was „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“ erst 3 Jahre später On-Screen darbot (da aber mit der Unterstützung von amerikanischem Geld) : Die Erschießung eines Kindes und das nicht irgendwie, sondern aus der Sicht einer Kugel deren „Lebensweg“ man vom Entstehen in einer Fabrik, bis hin zum Transport und zum Abfeuern, verfolgen darf. Von den einleitenden Worten Yuris („Jeder 12. Mensch auf der Welt hat eine Waffe…Die Frage ist: Wie bewaffnet man die anderen 11?“ und dieses geheuchelte Lächeln) ganz zu schweigen. Erst nach diesem Opening beginnt die Handlung erst wirklich und die weist zu Beginn gleich einen kleinen Stolperstein auf. Die Motivation warum Yuri Orlov Waffenhändler wird. Er beobachtet wie zwei russische Gangster mit AKs einen russischen Mafiaboss umlegen wollen, dabei scheitern und selbst getötet werden. Daraus schließt der jedoch gleich, dass er von nun an ein Bedürfnis der Menschheit stillen will: Töten. Zu sehen wie Menschen sich gegenseitig umbringen und dadurch auf die Idee zu kommen, Waffen zu verkaufen ist, zugegeben, nicht so abwegig, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand zwischen den Patronenhülsen gerade abgefeuerter Waffen und deren toten Benutzern liegt und dann auf die Idee kommt Waffen zu verkaufen. Hätte er wenigstens noch am selben Tag einen Zeitungsbericht gelesen mit Zahlen und Fakten wie viel Geld der Waffenmarkt seinen Verkäufern bringt, okay, aber so erscheint mir das trotzdem viel zu schnell beziehungsweise nicht ganz so nachvollziehbar wie es vielleicht sein sollte. Im weitern Verlauf der gut 2 Stunden gibt es noch 2 weitere nicht ganz logisch nachvollziehbare Dinge dieser Art. Einerseits scheint Yuri an irgendeinen Diktator nur zwei Handfeuerwaffen zu verkaufen, obwohl er in der Szene zuvor ein ganzes Schiff voller Waffen nach Afrika gebracht hat und so einen kleinen Deal also gar nicht mehr nötig hat und dann noch das Alter seines Sohnes. Beim ersten Mal ansehen ist mir das überhaupt nicht aufgefallen, beim zweiten Mal wurde ich stutzig und beim dritten Mal war es dann überhaupt nicht mehr zu übersehen. 1989 ist der Sohn von Orlov nämlich 1 Jahr alt, der Film läuft dann aber noch 10 Jahre weiter und der Sohn sieht aus als ware er um die 5 Jahre alt (sagt imdb) und wenn ich mich recht entsinne wird sogar etwas in der Richtung von seiner Mutter gesagt. Ein Fehler, so blöd, dass man dem Drehbuchautor und Regisseur Niccol gleich wieder seine Auszeichnung für die Idee zum Opening (ausgehend davon dass er dafür verantwortlich ist) wegnehmen sollte. Womit aber jeder Fehler in der Handlung locker wieder ausgebügelt wird, sind die teils absolut genialen Dialoge und der pechschwarze Humor, der von sarkastischen Szenen bis hin zur Gewalt, alles beinhaltet. Allen voran die Berichte des Hauptprotagonisten, der den ganzen Film kommentiert und erzählt bringen einen immer wieder zum Schmunzeln, treffen sie jedoch wie in „Thank you for Smoking (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7902954)“ immer voll ins Schwarze. Das einzige Problem, das „Lord of War“ in dieser Richtung aufweist ist, dass sich einem die ganzen Szenen förmlich einbrennen und man sie nur schwerlich wieder vergessen kann. So kann man sich bei Yuris Aufspringen und entsetztem Reinigen der Waffe plus dazugehörendem Text beim ersten Mal vor Lachen kaum halten (eine gewisse Bereitschaft für extrem schwarzen Humor, Respektlosigkeit gegenüber dem Leben anderer vorausgesetzt), beim 2. und 3. Mal ist es dann eher nur noch ein Grinsen. Das Gleiche gilt dann auch für viele andere Stellen im Film. Beim ersten Mal Sehen hauen sie einen um, danach stumpft der Humor jedoch etwas ab. Kann gut sein, dass ich ihm deswegen einen Punkt abziehen sollte, nichtsdestotrotz zeigt Andrew Niccol mit „Lord auf War“ eine Auseinandersetzung mit der Thematik wie man sie sonst nirgendwo findet und innerhalb der nächsten Jahre auch nicht finden wird, weshalb man dem Film seine Gesamtwertung nicht absprechen kann. Bei „Der Krieg des Charlie Wilson“ habe ich kritisiert, dass der Film an seiner Lockerheit scheitert und der Film eine ordentliche Portion Ernsthaftigkeit vertragen könnte. In seiner ersten Hälfte ist „Lord of War“ allen voran eine schwarze Komödie, die mal und mal da äußerst dramatische und auch nicht leicht verdauliche Elemente enthält (etwa die Exekution von äußerst jungen Soldaten in Beirut), doch gerade je mehr der Film dem Ende zu geht, desto mehr verschwindet der Humor und weicht fast zur Gänze nur noch dem Drama, das nicht weniger gut funktioniert als der Humor. Dabei profitiert der Film vor allem von seiner perfekten musikalischen Untermalung, der an jeder Stellte sitzt. Sei es nun das Eröffnungslied, „Cocaine“ von Eric Clapton irgendwo in der Mitte herum oder die dramatisch-deprimierend klingenden Töne von Antonio Pinto die einen aus diesem Meisterwerk führen.
Last but not least, die Schauspieler. Für die Hauptrolle konnte Niccol Nicolas Cage („Ghost Rider (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7341709)“, „Next (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4085613)“) engagieren, der so ziemlich der einzige Darsteller ist, der sich zur oberen Schicht von Schauspielern zählen darf und eine äußerst zufriedenstellende Leistung abliefert. Ansonsten gibt’s noch Leute, deren Namen man zwar sicher schon einmal gehört hat, die aber sicherlich nicht zu Hollywoods-Topverdienern zählen, auch wenn das bei Ethan Hawke („Training Day“) vielleicht sowieso angebracht wäre. Hinzu kommen dann noch Darsteller wie etwa Jared Leto („Fight Club (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6138380)“) oder Bridget Moynahan („I,Robot“), die zwar gut schauspielern, aber auch genauso gut ersetzbar wären.
Fazit : „Lord of War“ hat eine kompromisslose Herangehensweise an ein heikles Thema wie auch „Thank you for Smoking (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7902954)“. Nur hier ist der Humor noch schwärzer und noch satirischer. Ein Film den man gesehen haben sollte.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Gibt nichts zu kritisieren)
Effekte: 07/10 (Tauchen nur selten auf, aber wenn sind sie ganz gut)
Plot: 09/10 (Schön politisch unkorrekt, viel Sarkasmus und eine tolle Hauptfigur )
Anspruch: 08/10 (Keine leichte Kost)
Gesamteindruck: 09/10 (Grandioser Film)
imdb 7.7 (http://www.imdb.com/title/tt0399295/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=VOjmfDTxxn0)
LorD AvengeR
14.12.2008, 15:35
Hancock
http://www.geekshow.us/wp/wp-content/uploads/image/hancock.jpg
Laufzeit: ca. 102 Minuten
Genre: Fantasyaction
Regie: Peter Berg
Darsteller: Will Smith, Charlize Theron
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 3. Juli 2008
Inhalt:
Obwohl John Hancock ähnliche Kräfte hat wie Superman ist er doch nicht der typische Superheld: Er trinkt, ist beleidigend und zerstört die Stadt mehr als dass er sie rettet. Abhilfe soll PR-Manager Ray schaffen, als Hancock diesem das Leben rettet. Ein harter Job, wie sich herausstellt.
Kritik:
Immer wieder erstaunlich wie das mit dem zweiten Anschauen läuft: Beim Kinobesuch war ich von der ersten Hälfte des Films begeistert, während mich die zweite enttäuscht hat, jetzt fand ich die zweite Hälfte weit weniger schlimm, die erste hingegen auch weit weniger lustig. Die ganzen genialen Sprüche, die der »Asi-Hancock« zu Beginn reißt ziehen beim wiederholten Ansehen nicht mal mehr annähernd so gut, wie sie es bei der Premiere getan haben und das war damals der ausschlaggebende Faktor, weshalb ich den Film doch noch relativ mochte.
Ich find die Idee hinter der Story auf jeden Fall genial. Ein Superheld, aber nicht etwa ein Mr. Makellos wie Super- oder Spider-Man, sondern geradezu ihr Gegenteil. Ein Held, der zwar Menschen rettet, aber dabei nicht nachdenkt, wie man dies am besten tun kann. Er taucht einfach auf, macht seinen Job mit so wenig Anstrengung wie möglich und haut wieder ab – das beträchtliche Chaos zurücklassend. Die ganze Stadt hasst ihn, selbst wenn er jemandem das Leben rettet hagelt es nur Kritik. Hancock reagiert darauf mit entsprechenden Beleidigungen, haut einfach ab und besäuft sich dann in seinem versifften Wohnwagen. Und weil es viel zu anstrengend wäre, hat er auch keine Geheimidentiät, weil er im Grunde genommen auch kein Leben hat, dass es geheimzuhalten gilt. Dummerweise ist genau diese Innovation das, was der Film verdirbt. Er schöpft diese neu gefundene Quelle nicht ansatzweise ausreichend aus und rutscht viel zu früh in den gewöhnlichen Superheldenfilm ab. Falls »zu früh« überhaupt die richtigen Worte dafür sind, im Grunde genommen hätte man es auch komplett lassen können und den Film so weiterführen sollen – Hollywood sichert sich doch auch sonst jede Möglichkeit Fortsetzungen am laufenden Band zu produzieren, warum wollten sie ausgerechnet hier alle ihre durchaus guten Ideen auf einmal abhandeln? Neben Hancock an sich gibt es nämlich noch weitere nette Ideen rund um das Superhelden-Phänomen, allerdings kann ich darauf nicht ohne zu spoilern eingehen. Ebenso wenig kann ich einige Zufälle nicht guten Gewissens benennen, durch die die Story vorangetrieben wird, die aber mehr als abenteuerlich und häufig sind – das Drehbuch lässt allgemein ab der Hälfte stark nach und wird viel zu gewöhnlich um den Film noch zu etwas Besonderem zu machen.
Es tut mir aufrichtig weh einem Will Smith Film derart schlecht bewerten zu müssen, wo Smith seine Rolle zudem auch noch hervorragend gespielt hat – mal wieder. Man kauft ihm den einsamen Superhelden kommentarlos ab, genau wie alle neuen Wesenszüge nach dem Image-Wandel – dass diese viel zu schnell kommen, dafür kann der gute Willy ja nichts. Auch Jason Bateman als gutmütiger Samariter wirkte sehr überzeugend, auch wenn er eher eine Humor-Figur spielte. Charlize Theron, mit Sicherheit die heißeste Schauspielerin 2008, ist nicht gerade in ihrer Rolle aufgegangen, aber war auch nicht wirklich fehl am Platz.
Zur Regie bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dass die Anspielungen auf… wie drück ich das jetzt am vorsichtigsten aus… die zweite Hauptfigur viel zu häufig und auffällig waren. Man konnte quasi gar nicht mehr überrascht werden, weil es einfach zu offensichtlich war. So ein kleiner »Oha!«-Moment wäre aber sicher nicht falsch gewesen und hätte die zweite Hälfte definitiv aufgepeppt.
Meiner Meinung nach also ein Film, den man viel lieber in mehrere Teile hätte packen sollen. Hancock ist auf jeden Fall ein Held, der Zukunft gehabt hätte, wenn man seinen Charakter nicht so schnell versaut hätte. Wenn man ihn nicht zu Superman gemacht hätte, wäre er zweifelsohne erfolgreicher und vor allem unterhaltsamer geworden. Aber ein kitschiges Ende konnte man sich auch hier mal wieder nicht verkneifen.
Jedenfalls ist der Film dennoch relativ unterhaltsam und bringt einem vor allem beim ersten Anschauen herzhaft zum Lachen. Wahrscheinlich ist das dann aber auch der Grund, warum man beim ersten Ansehen viel mehr enttäuscht wird, als das später der Fall ist. Nun, man kann ihn sich ansehen, als Smith-Fan muss man ihn sich ansehen, aber mehr ist da auch nicht hinter. Leider, denn es gab in den letzten Jahren selten ein Film mit so viel Potenzial.
Und zur übertriebenen Schleichwerbung von YouTube muss ich mich wohl nicht mehr äußern. Daran sollte man sich im Filmgeschäft unserer Zeit gewöhnen.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 5/10 (Tolle Ideen, verhunzter Verlauf)
Effekte: 7/10 (wirkt stellenweise irgendwie nicht ganz so hochwertig, vor allem die Flugszenen)
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.6) (http://www.imdb.com/title/tt0448157/)
Link zum Teaser (http://www.imdb.com/video/imdb/vi2497904921/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
14.12.2008, 16:52
King Of Queens Season 9
http://www.filmvilla.com/images/koq9.jpg
Laufzeit: ca. 325 Minuten
Genre: Sitcom
Regie: Pamela Fryman
Darsteller: Kevin James, Leah Remini, Jerry Stiller
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Dougs und Carries Ehe steckt in einer schweren Krise und eine Scheidung scheint bevorzustehen, während Arthur erneut heiratet.
Kritik:
Das Finale einer der beliebtesten Sitcoms überhaupt. Ich bin nicht begeistert aber auch nicht enttäuscht. Im Grunde genommen wurde das Ganze gut gelöst, wenn es auch viel zu schnell abgehandelt wurde. Meiner Meinung nach, hätte man für die 13 Folgen kaum eine eigene Staffel gebraucht, da es sich ohnehin praktisch nur um eine einzige, lange Folge handelt, die so gut wie immer mit Fortsetzung Folgt endet. Daher hat die 9. Staffel auch kaum noch etwas mit einer Sitcom zu tun, u.a. auch weil es weit mehr Dramatik als Humor gibt. Natürlich gibt es noch Gags, aber ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass es hier viel mehr um die Story an sich ging, die eine fast 10-jährige Serie gebührend beenden sollte. Wie schon gesagt, ging mir alles viel zu schnell, vor allem das wirkliche Ende von Doug und Carrie, aber ich fand die Idee dahinter durchaus gelungen. Nachdem 8 Staffeln lang immer alles so geringfügige Ausmaße hatte, dass es in der nächsten Folge bereits nicht mehr erwähnt werden musste, passieren hier nachhaltige Dinge wie in richtigen Fernsehserien: Doug und Carrie geraten in ernsthaften Ehestress, leben getrennt, erwägen ernsthaft eine Scheidung, während sie noch über eine Adoption nachdenken, Arthur verlässt das Haus und will erneut heiraten, Spence verlässt die WG mit Danny, weil er sich in Carrie verliebt zu haben scheint, usw. Und gerade weil so dermaßen viel auf einmal passiert, wirkt die Staffel zu stark zusammengepresst und verfliegt wie ein gewöhnlicher Spielfilm – wenn nicht sogar schneller.
Mit dem Gastauftritt von Adam Sandler (»Wild und gefährlich«) wurde auch noch mal ein richtiger Promi eingeladen, der somit wohl Ben Stiller vom Platz des berühmtesten Gaststars verdrängt hat.
Ich habe die ganzen Staffeln in etwa 2-3 Monaten durchgeschaut und kann daher schlecht nachvollziehen, wie wahre Fans der Serie nach 9 Jahren empfunden haben, als Schluss war. Ich kann nur aus ähnlichen Erfahrungen sprechen und bin sicher, dass das Ganze wesentlich ergreifender für sie war, als es für jemanden wie mich sein könnte. Gerade für diese treuen Fans hätte ich mir auch ein umfangreicheres Finale gewünscht.
Dass letztendlich Schluss ist, halte ich allerdings nicht für die schlechteste Entscheidung (auch wenn der Monk in mir die 10 Staffeln und Jahre noch voll gemacht hätte). Einige Gags haben sich im Laufe der Serie wiederholt und spätestens nach der dritten Staffel war langsam aber sicher die Luft raus und das Niveau sank immer weiter. Es hatte zwar zwischenzeitlich immer wieder Aufschwünge, konnte aber nie an die erste Staffel heranreichen. Auch die perfekte Beziehung und Harmonie zwischen den drei Hauptfiguren Doug, Carrie und Arthur, die zu Beginn so viel des Charmes von King Of Queens ausgemacht haben, war nach einigen Staffeln so gut wie nicht mehr zu spüren. Im Übrigen störte es, die immer gleichen Nebendarsteller in stark variierenden Rollen zu sehen, was im Laufe der Serie sehr häufig vorkam und komischerweise meist mit denselben Schauspielern vollbracht wurde, als hätten sie nicht genügend Komparsen zur Verfügung.
Ich gebe dem Serienfinale also schwache sieben Punkte, weil es alles in allem überzeugend war und ein ordentliches Finale bot, allerdings in 13 Folgen viel zu schnell abgehandelt wurde und den Eindruck hinterlässt, da hätte noch einiges mehr kommen können.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: -/10
Effekte: -/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 7/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0165581/)
Die DVD bei Amazon.de
Und wo ich in den letzten Wochen so fleißig alle KoQ-Staffeln gereviewt habe, lasse ich es mir auch nicht nehmen in alter »Nightmare On Elm Street« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5980733)-Manier ein Gesamtresümee in Form einer Rangliste zu ziehen:
1. »King Of Queens Season 1« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7377104)
Hier stimmt einfach geradezu alles! Die Harmonie zwischen den so grundverschiedenen Hauptfiguren übertrifft alles, was ich bisher gesehen hatte, die Gagdichte liegt verdammt hoch und der meiner Meinung nach geilste Gag der gesamten Serie findet sich hier in der Folge »Die neue Kollegin«.
2. »King Of Queens Season 8« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7921031)
Startet direkt mit ein paar genialen Folgen, lässt dann aber leider etwas nach. Trotzdem noch ein höheres Niveau als seine Vorgänger.
3. »King Of Queens Season 2« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7464909)
Reicht nicht an die 1. Staffel heran und hat auch nicht so geniale Episoden wie die 8., aber immerhin eine noch relativ hohe Gagdichte.
4. »King Of Queens Season 7« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7854357)
Zwar ist Leah Rimini geradezu abartig dick geworden und kein bisschen attraktiv mehr, aber die Staffel erweckte nach einigen Flauten doch wieder den Geist von KoQ!
5. »King Of Queens Season 3« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7625453)
Gags wurden durch zunehmendes Settingwechsel versucht zu ersetzen, was zwar zu einigen sehr markanten Folgen geführt hat, aber nicht unbedingt zu einem Durchbruch in Sachen Humor.
6. »King Of Queens Season 5« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7782119)
Hierüber bleibt dasselbe zu sagen wie über Staffel 3, nur, dass weniger markante Folgen dabei sind.
7. »King Of Queens Season 4« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7693891)
Nur die letzte Folge überzeugt. Ansonsten ist die ganze Staffel eher etwas für Fans, die wert auf die Vorgeschichte der Hauptfiguren legen. Viel zu lachen hat man nicht.
8. »King Of Queens Season 6« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7810187)
Plötzlich ist alles anders. Die Serie scheint eine völlig neue, ungeeignete Drehbuch-Crew bekommen zu haben, die nicht viel Ahnung von KoQ zu haben scheint. Die Charaktere wirken nicht mehr wie sie selbst und lustig ist auch eher ein Fremdwort hier.
Die letzte Staffel steht außer Konkurrenz, da sie ja weniger Sitcom ist.
Alles in allem muss ich aber schon sagen, dass ich den Trubel um die Serie nicht nachvollziehen kann. Ich führe das auf Fans zurück, die die Serie ein Jahrzehnt lang verfolgt haben und das Leben der sympathischen und liebenswerten Figuren in ihren Alltag eingebaut haben. Die erste Staffel ist zwar überdurchschnittlich gut, aber der Rest ist absolut nicht wert, so gehypet zu werden.
Die Chroniken von Narnia 2 - Prinz Kaspian von Narnia
http://www.dvd-forum.at/bilder/filmreview/cover/small/121684175623497400.jpg
Laufzeit: ca. 144 min.
Genre: Fantasy
Regie: Andrew Adamson
Darsteller: Ben Barnes, Skadar Keynes, William Moseley, Anna Poppleville
FSK: 12
Story:
Die P die Pevensie Geschwister kehren durch den Ruf von Prinz Kaspian nach Narnia zurück, den dieser will seinen Trohn besteigen der ihm von seinem korupten Onkel verwehrt wird. Auf Kaspians Seite stehen die Narniaren, die ehemaligen Bewohner Narniars. Nun beginnt ein Kampf von Gut gegen Böse!
Kritik:
Bei einem Film wie Narnia ist es schwer es richtig zu beurteilen, denn der Film wirkt an einigen Stellen reativ Kindisch, das liegt zwar daran, dass es ein Kinderfilm sein soll aber
der Gewaltsgrad liegt schon auf einem höherem Level. 20 % des Filmes bestehen aus den "Schauspielerischen" Leistungen und der Rest ist pure Effekthascherei.
Kritikpunkt 1 ist das äußerst schmale Aufgebot an guten Schauspielern oder besser gesagt: das nicht vorhandene, denn dieser Film besitzt außer den niedlichen Tieren keine glaubwürdigen wirkenden Akteure. Angefangen von 5 Kidern die nicht fähig sind eine Miene zu verziehen bis zu einer Frau die kreischt als ob der Regisseur sie in exakt jenem Moment mit einer Reiszange bedroht. Das Cast besteht aus einem Haufen von unfähigen möchtegern Stars die sich einfach für die Größten halten (siehe Audiokommentar auf der DVD). Die besten Charaktäre in diesem Film sind die Tiere die einfach unglaublich gut animiert sind.
Und damit sind wir auch schon bei unserem zweitem Kritikpunkt angekommen: den Effekten. Da muss ich sagen hat es mir fast die Sprache verschlagen, denn die Effekte übertreffen sogar die Mumie 3. Die Wassergestalt am Ende des Filmes erinnert einen an den Herrn der Ringe. Manchmal aber sind wirken die Effekte und Animationen wie aus einem Kinderfilm, so existiert eine niedlich Maus die nicht davor zurückschreckt einem Menschen die Kehle durchzuschneiden. Jedenfalls sind die Effekte für einen Film der versucht "Erwachsen" zu wirken zu Kindisch. Allerdings sind die Effekte erste Sahne über diese kann ich mich am wenichsten Beschweren.
Nummer 3: der Plot. Da der Film ja eigentlich eine Kinderbuch-verfilmung sein soll, sollte der Film auch angemessen an dem Kinderlevel sein. Gut es spritzt zwar kein Blut aber diese Teenies schlachten in diesem Film hunderte Menschen ab ohne mit der Wimper zu zucken. Die Geschichte ist ja an sich nicht schlecht aber durch die Gewaltschwelle nimmt Disney den Kindern die sich Narnia 1 angesehen haben jegliche Chance sich den 2. Teil anzusehen da er äußerst Brutal ist.
Ich habe aber durch die Story-Schnitzer die durch die Kürzungen entschtanden sind nur 40 % des Filmes verstanden.
Leuten denen der erste Teil gefallen hat kann man den Film durchaus zumuten doch Leuten denen Story und Logik wichtig sind nicht.
Für mich persönlich hat der Film als Abendsunterhaltung gut gepasst aber es ist kein Film den ich mir ansehe wenn ich mich einem tiefgündigen und gutem Filmerlebnis widmen will.
Bewertung:
Darsteller: 3/10 (mieserable Leistung aber aus Mitleide gebe ich mal 3 Punkte)
Plot: 6/10 (die Geschichte war mal gut aber durch die Kürzungen ist es nut noch Gemüsesalat)
Effekte: 8/10 (sehr gut animiert aber wirken manchmal doch zu Kindisch)
Anspruch: 5/10 (man muss kein Universitäts Professor sein um das zu kapieren)
Gesammtwertung: 6/10
Link zur IMDB Wertung 7.1 (http://www.imdb.com/title/tt0499448/)
Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=aLNv3fKBtgE)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Die-Chroniken-von-Narnia-Einzel-DVD/dp/B001F1126E/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=dvd&qid=1229279247&sr=8-1)
Harbinger
15.12.2008, 00:55
Dämonen 2
http://www3.schnittberichte.com/www/SBs/735/cover.jpg
Veröffentlichungsjahr: 1985
Regie: Lamberto Bava
Genre: Splatter/Horror
Darsteller: Urbano Barberini, Natasha Hovey, Karl Zinny
FSK: 18
Inhalt: Cheryl (typisch deutscher Name, wenn ihr mich fragt... der Film spielt nämlich in Berlin) bekommt von einem seltsamen Typen eine Einladung für eine Filmvorführung zugesteckt, die sie dann auch an diesem Abend besucht. Aber während der Vorstellung verwandelt sich ein anderer Gast in einen blutrünstigen Dämonen und fängt an, unter dem Publikum zu wüten...
Kritik: Ihr erinnert euch vielleicht dunkel daran, ich erwähnte "Dämonen" schon mal im Zuge meines "The Church (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7333210)"-Reviews, weil eben dieser ja so eine Art inoffizielles zweites Sequel zu dem Hobel hier ist. Und auch da machte ich mich schon angemessen über die Nummerierungsverwirrung der deutschen Verleiher lustig, die allerdings, wie ich gerade las, bei dem Streifen hier wohl ihren Höhepunkt erreicht hat. "Dämonen 2" ist der erste Teil des Franchises aus dem Jahre 1985 (im Original: "Dèmoni") und ihm folgte ein Jahr später ein zweiter Teil, der konsequent folgendermaßen betitelt wurde: "Dämonen". Ja, der mit der Zwei hinten ist der erste Teil, der ohne Nummerierung der Zweite. Bitte Dragon oder New Vision oder wer auch immer die erste Heimkino-Version des Schinkens hier verbrochen hat, geht noch mal in den Kindergarten oder benutzt nächstes Mal zum zählen einfach die Finger (mache ich tatsächlich auch hin und wieder, wie eine Hausarbeits-Sitzung letzte Woche Sonntag bewies...), aber hört auf Nummern wüst mit dem Salzstreuer auszuteilen. Dankeschön.
So weit, so gut, wieso ich schon wieder so viel meckere? Naja, nachdem ich am heutigen Abend mal wieder mit ratloser Fresse vor meinen Kompositionen saß und mir immer noch kein anständiges Intro für meine erste CD einfallen wollte, durchforstete ich mal wieder den Stapel nicht gesehener Filme. Da fiel mein müdes Aug' mal wieder auf eben diesen Reißer hier, von dem ich eigentlich gar nicht so viel wusste, außer eine grobe Plot-Outline (die sich anhörte wie eine Abwandlung eines kurzen Zwischenspiels aus James Herberts... errr, lasst mich nicht lügen, ich glaub es war "Die Ratten"... jedenfalls der Teil des Buches, der mir aus irgend welchen Gründen am Besten im Gedächtnis verblieben ist) und von der Tatsache, dass der Held des Streifens gegen Ende wohl mit einem Katana in der Flosse auf einem Motorad durch die Gegend fährt und Dämonen schnetzelt. "Geile Scheiße", dachte ich mir, "Der Film kann ja gar nicht schlecht sein." Und schon war's geschehen...
Lasst micht gleich zu Anfang etwas sagen: Es freut mich, dass es da draußen doch noch Filme gibt, die mich überraschen können. Bei dem Kram, der in letzter Zeit so über meine Mattscheibe flimmerte (ausgenommen vielleicht "Possession (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7917311)", ich hätte nie zu Träumen gewagt, dass der Film so beschissen sein könnte) war ich hinterher immer ungefähr genau so schlau wie vorher und sah mich eigentlich nur in der Vermutung bestätigt, die ich vor Einlegen der DVD hatte. Wenn ich einen Film gut fand, dann hatte ich das vorher schon im Gespür, wenn er schlecht war, dann hatte ich mir das auch schon gedacht. Das kann Filmkonsum sehr frustrierend machen, denn irgendwie kommt es mir sinnlos vor, mich einfach nur in dem bestätigen zu lassen, was ich mir eh schon dachte, sei der Film noch so gut. It's all about the expectations oder so, nicht wahr? Dafür danke ich "Dämonen 2", denn der Film hat mir gezeigt, dass ich mich tatsächlich irren kann.
Da ich oben schon schrub, dass ich es im Urin hatte, dass der Film was ganz Großes sein könnte, werdet ihr euch den Konsens dieses Reviews schon denken können, aber ich will es euch gerne noch mal bestätigen: Shakespeare this is not. Oder besser gesagt: Gut ist anders. Um so fataler, denn seine Muskeln (die durchaus vorhanden sind) lässt der Film nicht gerade Früh in der gar nicht so epischen Spieldauer von 87 Minuten spielen. Was wir hier zu Anfang geboten kriegen ist einfach nur zum Gähnen langweilig. Ich bin ja schon nicht so der Fan davon, mir einen schlechten Horrorfilm anzuschauen (glaubt man kaum, wa?), aber einem Haufen von schlecht synchronisierten Italienern die gerne US Amerikaner wären (die wieso auch immer in Berlin wohnen) beim "Einen schlechten Horrorfilm schauen" zuzugucken steht auf der Leiter gleich noch ein paar Sprossen tiefer. Ehrlich, die Szenen im Kino werden hier dermaßen totgespielt, das ist nicht mehr feierlich. Wenn's denn irgendwie interessant oder wenigstens lustig wäre, ist es aber nicht im Geringsten, nein, wir schauen uns ein paar doofe Nasen an, die wohl in Ermangelung einer besseren Alternative die nächsten anderthalb Stunden lang unsere Helden sein werden und die fürchten sich gar doll vor einem Horrorfilmchen wie es amateurhafter nicht sein könnte.
Dann geht nach viel zu langer Vorlaufzeit auch endlich das Geschplodder los und auch das ist alles andere als impressiv. Irgendwie wussten mich die anfänglichen Gewaltausbrüche nicht wirklich zu unterhalten, lag wohl größtenteils an der suboptimalen Ausleuchtung (gut, es ist im Kino, da isses nun mal dunkel), an den repititiven Szenen (alle zwei Minuten kroch irgend ein Hansel zwischen den Reihen durch, tolle Karte...) oder an den wirklich schmerzhaft generischen Gewalteinlagen. Mehr als ein wenig rumsuppen oder mal einen Hals aufreißen ist nicht drin, auch die Kratzer, die die Dämonen mit ihren langen Krallenfingern verursachen sind jetzt nicht so beeindruckend, dass ich das Special-Effects-Team gleich heiraten wollen würde. Sie erfüllen ihren Zweck, aber überzeugt oder gar begeistert bin ich an dieser Stelle noch nicht.
Und das wird dann so schnell auch nichts, denn das Drehbuchduo Dario Argento und Lamberto Bava (führte auch bei den fünf "Prinzessin Fantaghiro"-Filmen Regie) scheint sich an dieser Stelle etwa standesgemäß unter den Tisch gesoffen zu haben. Denn das Skript leistet sich so viele Blödheiten, dass man das einem nüchternen Menschen gar nicht zutrauen möchte (andererseits, das waren Italiener und wenn mich exzessives Filme-Schauen eine Sache lernte, dann dass die Jungs aus dem Süden in der Hinsicht manchmal etwas komisch ticken). Angefangen bei der völlig bedrohungsarmen Situation (die Dämonen sind zwar da und gar nicht so wenige, aber irgendwie scheinen die nicht die geringste Lust zu haben, sich irgendwie aus eigener Kraft an ihren potentiellen Opfern zu vergreifen... andererseits tauchen sie dann hin und wieder in den absolut unmöglichsten Situationen aus dem Nichts auf) über eine Handlung, die sich ständig im Kreis dreht (wir beobachten ständig völlig nichtssagende Nebenfiguren, die ein paar Dinge tun und dann sterben und dann sehen wir danach unsere Helden quasi dieselben Dinge tun), sowie den völligen Mangel einer Erklärung (dagegen hab ich prinzipiell ja nichts, aber alles an dem Film wirkte so geplant, so konstruiert, dass man wenigstens mal ein paar Worte darüber hätte verlieren können, was zum Fick eigentlich abging) bis hin zu der dümmsten Plotentwicklung, die ich je in einem Horrorfilm bewundern durfte... Irgendwo in der Mitte des Films fällt Bava und Argento ein, dass sie irgendwie noch ein paar Leute mehr am Ort des Geschehens brauchen (waruuuuuum?) und sie unterbrechen den Film quasi und führen vier neue Pappnasen ein, die es in das Kino zieht... Das nimmt dem Film dermaßen den (eh kaum vorhandenen) Drive, dass ich nahe am Einschlafen war. Um so fataler, weil die vier Hanseln nach der extrem breitgewalzten Vorstellungsrunde direkt hops gehen. Hallo? Argento? Bava? Seid ihr noch ganz dicht?
Okay, die erste Stunde des Films ist an diesem Punkt in etwa vorbei, ich hatte die Hoffnung doch noch was nettes zu sehen schon Aufgegeben. Der erste Anflug von Kompetenz manifestierte sich dann in einem Shot, der dem (extrem coolen) Plakat sehr nahe kommt. Die Dämonen mit ihren leuchtenden Augen, wie sie eine nebelverhangene (???) Treppe hochsteigen. Nett, bis die Großaufnahme kommt und wir nicht mehr die extrem coolen düsteren Monster ("The Fog" anyone? An die Geister aus dem Streifen kommt eh niemals irgend jemand ran...) sehen, sondern fette Italiener mit Halbglatze... Yuck!!! Wirklich rund geht's dann aber in den letzten zehn bis fünfzehn Minuten. Da kommt sie, die Szene, die ich schon am Anfang zitierte. Und ich meine, wie geil ist das denn bitte? Unser Strahlemann hat sich mittlerweile zum Actionhelden gemausert auf den Ashley Williams stolz wäre und er fährt, ein Katana schwingend, auf einem Dirtbike durch den Kinosaal und zerhackt massenweise Dämonen. Die Sache ist relativ unexplizit, aber um so spaßiger, vor allem in den Szenen, in denen die Kamera vorne auf's Motorrad montiert wurde und man unseren strahlenden Helden sieht und im Hintergrund Dämonen durch's Bild fliegen... hellisch...
Sowieso zieht der Film ab diesem Zeitpunkt mächtig an, ich gehe mal nicht weiter ins Detail, die Freude will ich euch nicht verderben, falls ihr vorhaben solltet, euch den Film anzuschauen, aber als dieser Part geschrieben wurde, waren Bava und Argento auf jeden Fall hackedicht, total zugekokst und haben sich wahrscheinlich mit Ballschlagrundhölzern gegenseitig auf die Birne eingedrömmelt, das ist einfach nur zu herrlich.
Ein Ende, dem ich am liebsten sofort und auf der Stelle sexuelle Dienste anbieten würde hin oder her, was macht man aus so einem Film? Zumal die Schauspielleistungen der größtenteils unbekannten Mimen (George-Darsteller Urbano Barberini hatte immerhin eine keine Rolle in "Casino Royale", aber ansonsten kennt die ehrlich keine Sau) für die Tonne sind (und die Synchro gleich hinterher), die Effekte über weite Strecken wie gesagt uninspiriert und unspektakulär (der Teufel, der dem einen Besen aus dem Rückgrat kriecht, sieht ganz nett aus, aber sonst...) und der Regiestil auch absolut nichtssagend ist (eine Schande, hatte Bava sich doch als Assistenten niemanden geringeres als Michele Soavi angelacht, aber der hatte wohl nicht viel zu sagen, sonst hätte das Teil besser ausgesehen). Hm, schwer schwer, versuchen wir es doch einfach mal so...
Kommen wir zum Fazit: "Dämonen 2" hat mich überrascht und das ist keine gute Sache. Ein Drehbuch, das von einer Dummheit zur nächsten stolpert, ein Haufen schlechter Schauspieler, unterhaltungsarmer Splatter aus der Konserve, etc. pp., das sind alles Faktoren, die den Streifen zu einem teilweise richtiggehend ungeniesbaren Ding machen. Da wirkt die geniale letzte Viertelstunde dummerweise irgendwie verschenkt, denn die macht einfach so viel Spaß... Für Freunde des schlechten Geschmacks könnte "Dämonen 2" sich als Partyfilm eignen, da kann man sich die erste Stunde vielleicht lustig saufen und dann den Rest abfeiern, ansonsten kann ich aber niemandem wirklich dazu raten...
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (gut ist anders, aber wirklich grottenschlecht sind nur die wenigsten)
Plot: 02/10 (nimmt zielsicher jedes Fettnäpfchen mit)
Effekte: 06/10 (ganz nett, auch wenn der große Splatter-Overkill ausbleibt)
Anspruch: 01/10 (doof bis zum Umfallen)
Gesamtwertung: 05/10 (eine dröge erste Stunde und ein paar Zerquetschte und ein tolles Ende, schade um die verschenkte Gelegenheit)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.4) (http://www.imdb.com/title/tt0089013/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2745237785/) (absolut nichtssagendes Teil)
Last Man Standing
http://www.movieprop.com/tvandmovie/reviews/lastmanstanding.jpg
Name: Last Man Standing
Erscheinungsjahr: 1996
Genre: Action / Krimi
Regie: Walter Hill
Darsteller: Bruce Willis, Christopher Walken
FSK: 16
Laufzeit: 97 min.
Inhalt:
John Smith kommt in die kleine Stadt Jericho, wo zwei Alkoholschmugglerbanden herrschen, die sich gegenseitig bekämpfen. Smith verkauft sich je nach dem wer besser zahlt an beide Seiten.
Meinung:
„Never change a running system“ wird sich wohl Walter Hill („The Warriors“) gedacht haben, als er die Idee hatte „Last Man Standing zu drehen“, wird sich wohl der erfahrene Filmgucker gedacht haben, nachdem er die Handlung des Streifens sieht. Das Walter Hill sich aber wohl eher etwas wie „Scheiß auf das System“ gedacht haben wird, sollte einem jeden relativ schnell klar werden, der besagtes System schon einmal in den „Vorgängern“ gesehen hat. Anno 1961 drehte Akira Kurosawa den Film „Yojimbo“, in dem ein Samurai zwei Banden gegeneinander ausspielt um dabei auf schnelle Weise viel Geld zu verdienen. Im schnell Geld verdienen war man in der Filmbranche noch nie schlecht, weshalb 1964 auch schon „Für eine Handvoll Dollar (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6839067)“ erschien, anderes Szenario, selbe Handlung. Und da alle guten Dinge gleich 3 sind, erschien 1966 auch schon „Django“, basierend auf derselben Ideen. Ausgehend davon dass „Yojimbo“ und „Django“ sehr „Für eine Handvoll Dollar (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6839067)“ ähneln, behaupte ich mal, dass in allen 3 der Plot relativ gut zur Geltung kommt und auch eine wesentliche Rolle spielt. Um wieder auf die Einleitung dieses Reviews zurückzukommen: Hinter der vermeintlichen Neuauflage des guten alten „Yojimbo“-Prinzips, das bis jetzt immer wieder gut funktioniert hat, verbirgt sich ein Film dem die Handlung mit ihren Finessen relativ scheißegal ist. In den 97 min. Laufzeit ist der Plot mehr oder minder nur Mittel zum Zweck um dem Zuseher brachiale Schießereien zu zeigen. Und das funktioniert blendend. Der Film beginnt damit, dass Hauptperson John Smith in eine Stadt fährt und dabei einen inneren Monolog führt, was im restlichen Film keine Seltenheit sein soll. Immer wieder kommentiert Bruce Willis als John Smith die Lage mit so aufgesetzter Coolness, dass es teils so trashig rüberkommt, dass es schon wieder einfach nur verdammt cool ist. Die Person des John Smith kommt durchgehend als relativ platt rüber und ist gar nicht zu vergleichen mit dem namenlosen Schützen von „Für eine Handvoll Dollar (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6839067)“, der zwar auch kein Meisterwerk der Erschaffung von Filmcharakteren ist, aber immerhin etwas lebendiger rüberkommt. Doch nicht nur John Smith ist eine Figur von einseitigem Charakter, mit den verschiedenen Banden (man hat sich hier auf die guten alten Italiener und Iren verlassen) hat man auch nicht an Klischees des Actionkinos gespart. Der Boss der Italiener, Strozzi, hat die typische Gestik wie man sie aus Mafiafilmen kennt, neigt zu aggressiven Handlungen und sieht sich selbst uneingeschränkt als der Boss. Sein Vetter Giorgio Carmonte (gespielt von Michael Imperioli der den Christopher in „The Sopranos“ spielt, zu deren Staffeln ich endlich mal Reviews schreiben sollte, insofern meine 3. Staffel mal wieder auftaucht und ich die restlichen endlich mal mein Eigen nennen darf) ist das klassische Großmaul, das offenbar an Minderwertigkeitskomplexen leidet, sich deshalb immer groß aufspielt aber in den Momenten wo es wirklich zur Sache geht, immer sofort aufgibt. Auf der anderen Straßenseite hausieren dann die Iren, angeführt von Doyle, der nahezu jeden zweiten Satz schreiend von sich gibt und an Größenwahn zu leiden scheint. Sein oberster Handlanger ist Hickey, ein Mörder der übelsten Sorte, der an dem was er tut ziemlich viel Spaß hat. Kurzum, die Protagonisten sind allesamt einer trashiger und klischeebeladener als der andere und fordern den Schauspielern deshalb auch alles andere als gute Leistungen ab. So kann der Cast zwar zwei Topstars (Bruce Willis und Christopfer Walken) aufweisen, jedoch sind die mit dem Skript sowieso unterfordert und können einen nicht wirklich dazu bringen, dass sie in diesen Rollen unersetzbar wären. Die Frage ist natürlich, ob solche einseitig gestalteten Figuren etwas Gutes oder Schlechtes sind und um ehrlich zu sein, gerade diese einseitigen Protagonisten machen einen großen Teil des, betiteln wir es mal als „Charme“, des Films aus. Mag sein, dass ein paar Personen mit so etwas wie echter Persönlichkeit dem Drehbuch sicher nicht geschadet hätten, aber die meisten dienen ja sowieso nur dazu um mit Blei vollgepumpt zu werden, wenn kümmert’s also? Ähnlich wie bei „John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)“ wird in „Last Man Standing“ das Schwarz-Weiß Denken gefördert. Das sind die Gangster, die sind böse und wie John Smith mindestens zwei Mal im Film sagt „Sie wären alle besser dran, wenn sie tot sind“, womit wir auch schon beim Herz und der Seele von „Last Man Standing“ wären , das machen nämlich ganz klar die Schießereien aus und die können sich sehen lassen. Hier gilt wieder das Gegenteil von etwa bei „Für eine Handvoll Dollar (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6839067)“. Dort durfte Clint Eastwood nämlich schnell und gezielt mit meist je einem Schuss Schmuggler erschießen. In „Last Man Standing“ geschieht das weder schnell noch präzise, von Realismus will ich erst gar nicht anfangen. Als Willis zu Beginn einen der Bad Guys erschießt darf der in Zeitluppe, von Kugeln durchsiebt durch die Luft fliegen und sich dann am Boden angekommen überschlagen wie ein Crash-Test-Dummy der gerade durch die Windschutzscheibe eines Auto gekracht ist. Und im Gegensatz zu Sergio Leones Film, leiden die Menschen hier sicherlich nicht an Blut-Armut, denn wo hier die Kugeln einschlagen hinterlassen sie große und blutige Löcher. "Last Man Standing" ist also so ziemlich das was man in einem Wörterbuch nebem dem Wort "Action-Film" finden sollte und wer soetwas unterhaltend findet, und wer tut das nicht, wird von Hills Interpretation von "Yojimbo" gut unterhaltend.
Fazit:“Last Man Standing“ ignoriert vollkommen den Plot und seine Möglichkeiten, setzt weder auf hervorstechende Leistung seiner Darsteller oder so etwas wie Anspruch. Der Film ist simpel, hat durch und durch einseitige Charaktere und eine blutige, brachiale Action-Szene nach der anderen und das ist verdammt gut so.
Einzelwertungen:
Darsteller: 06/10 (Ziemlich vernachlässigbar)
Effekte: 07/10 (Das Blut könnte besser aussehen)
Plot: 04/10 (Ignoriert bewusst alle Finessen die möglich wären)
Anspruch: 03/10 (Einfach nicht vorhanden)
Gesamteindruck: 08/10 (Brachiale Unterhaltung ohne viel Nachdenken)
imdb 6.0 (http://www.imdb.com/title/tt0116830/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=tmlKBh4MVps)
LorD AvengeR
15.12.2008, 16:44
Mutant Chronicles
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/8/8f/The_Mutant_Chronicles.jpg
Laufzeit: ca. 105 Minuten
Genre: Science-Fiction / Horror / Action
Regie: Simon Hunter
Darsteller: Thomas Jane, Ron Perlman, Devon Aoki, Benno Fürmann, John Malkovich
Gesehen auf: Deutsch
DVD-Release: 31. Oktober 2008
Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 2707 und die Welt wird von vier Großkonzernen beherrscht. In Europa bekriegen sich gerade zwei davon, »Bauhaus« und »Capitol«. Unwissentlich zerstören sie dabei ein uraltes, steinernes Siegel und befreien die dort eingesperrten Mutanten, deren einziges Ziel es ist, die Menschheit auszurotten und zu Ihresgleichen zu machen. Dies geschieht mithilfe einer außerirdischen Apparatur, die sich ebenfalls unter diesem Siegel befindet…
Kritik:
Ich hatte im Grunde genommen nie die Absicht, mir den Film anzuschauen. Ich ging in der Videothek daran vorbei, dachte mir »Nie davon gehört, ist wahrscheinlich also auch nichts«. Mein Vater, der sowieso keine Ahnung hat, greift da immer willkürlich zu. Und als ich dann Counts Review sah mit der kosmischen Wertung von 9/10 Punkten, war ich leicht erstaunt. Nicht, dass das auch nur annähernd irgendwelche Richtlinien für mich wären, aber es hat mich neugierig genug gemacht, um das Teil mal in den DVD-Player zu schieben.
Gleich bei den ersten Bildern bekam ich einen grauenhaften Schreck: Oh fuck, Benno Fürmann! Wo bin ich hier reingeraten?! Meine Allergie gegen die deutsche Filmindustrie und alle ihre Schäfchen legte sich dann etwas, als ich ein paar Einstellungen später den »Punisher« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7333967), Thomas Jane, erblicken durfte. Ich dachte mir, gut, negativ und ziemlich positiv gleichen sich aus, passt. Doch dann ging der Spaß noch weiter! Ron »Hellboy« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7531267) Perlman, John Malkovich, Devon Aoki – wo zum geliebten Geier war ich denn hier gelandet?
Vom ganzen Szenario, der Aufmachung und auch vom Cover her erinnerte mich alles sehr ans Videogame »Resistance: Fall Of Men«. Und da das Spiel bodenloser Mist war, konnte der Film immerhin schon mal nicht schlechter werden. Überhaupt war er sehr überzeugend. Direkt der Anfang auf dem Schlachtfeld, die Schützengräben, alles sehr arm an Farbe, nebelig, verregnet und vor allem: Voller KAWOOM! Wenn man die Dolby Surround Anlage anwirft, den Film reinschiebt und sich gemütlich aufs Bett legt, wird man förmlich wieder herausgeschleudert, wenn die ganzen Kanonen anfangen zu schießen und die erschütternden Explosionen einschlagen. Und diese gelungene Atmosphäre zieht sich im Grunde durch den ganzen Film, bis hin zum Schluss.
Die Story ist recht platt, keine Frage. Das mit den vier Konzernen empfand ich als ganz nette Idee, das mit den Mutanten haute dann auch noch hin, aber so ziemlich alles andere war nicht mit sehr viel Hirnschmalz verbunden. Wofür auch? Der Film ist schön lockere Kost, mit viel Action, Blut und quasi keinem Anspruch – sprich, Spaß pur.
Diesem förderlich ist dann natürlich auch noch die Top-Besetzung, die im Grunde genommen für den Begriff Action steht. Und ich musste mir schließlich auch eingestehen, dass mein Vorurteil gegen Benno Fürmann unbegründet war – seine Figur schaffte es zu meinem Favoriten im Film zu werden, nachdem die von Jane mir nach einigen geradezu peinlichen Ich-spiel-jetzt-den-Held-und-pump-mein-Ego-Szenen fast zuwider wurde. Überhaupt waren alle Darsteller absolut überzeugend, was aber auch an der Tatsache liegen konnte, dass ihre Rollen kein großes Talent erforderten. Alle sind ziemlich klischeehaft gezeichnet, die meisten unterscheiden sich auch kaum voneinander (auch wenn das versucht wird mit der Geschichte ihrer jeweiligen Tickets darzustellen) und abgesehen von Perlman, der auch den Erzähler übernimmt, hat keiner von ihnen sonderlich viel zu reden. Womit wir wieder beim Anspruch von 0 wären, der den Spaß doppelt.
Die Effekte sind dann doch noch der Punkt, der mir am wenigsten gefallen hat. Einige der Mutanten sind nicht gerade ein Make-Up-Meisterwerk, aber da man keinem von ihnen sonderlich lange ins Gesicht schauen muss, geht das auch in Ordnung. Etwas anderes ist da schon das Blut. Man kann sich aussuchen, ob man es »comichaft« nennen möchte, ich würde es eher – um noch mal Bezug zu »Resistance« zu nehmen – mit Videospielen verbinden. Es ist tiefrot und sticht dabei immer gut von seiner tristen Umgebung hervor, vielleicht etwas vergleichbar mit »Sin City«. Andererseits wirkt es stellenweise auch so amateurhaft, dass man meinen könnte, Counter Strike 1.6 hätte die Finger im Spiel. Ein Erlebnis für sich, muss man gesehen haben! Der Splatter ist auch nicht sonderlich hochwertig und im späteren Verlauf, aufgrund mangelnder Opfer, eher rar, aber Fans des Genres sind mit Sicherheit schlechteres gewöhnt.
Dann gibt es noch so einige Punkte, die von der Logik her stören würden, wenn man darauf Wert legen würde – was wiederum ein verheerender Fehler in diesem Fall wäre. Das ganze Kriegsszenario z.B., das einfach so rückständig wie im Zweiten Weltkrieg wirkte, sei es von den Waffen oder von der sonstigen Ausrüstung her. Gibt’s überhaupt noch in unserer Zeit Stabgranaten? Jedenfalls wirkte es optisch falsch in einem Film, der 700 Jahre in der Zukunft spielt. Ebenso, dass alle Maschinen von Kohle betrieben zu sein schienen, wo doch Rohstoffknappheit herrschte. Oh, und natürlich die tiefgründige Frage, warum Perlmans Charakter 20 Soldaten haben will, obwohl er nur so wenig Schwerter für sie hat? Aber das nur unbedeutend am Rande.
Ich würde schon sagen, dass der Film in erster Linie etwas für Actionfans ist. Er ist trotz der gelungen Atmosphäre nicht gruselig, der Splatteranteil hält sich in Grenzen und Science-Fiction ist im Grunde genommen schon ein zu hoch gegriffener Ausdruck – da ist er schon mehr Abenteuer. Man wird hier kaum etwas sehen, das man nicht schon kannte, sollte sich also keine Hoffnung auf Innovation machen, sondern einfach den Spaß genießen, den der Film macht – wenn man auf Boom Boom und Spritz Spritz steht und das auch noch mit ordentlichen Schauspielern - und einem leider etwas zu abrupten Ende, bzw. einer miesen Schlusseinstellung. Durchweg für betroffene DVD-Regale zu empfehlen.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (Super Besetzung, passen alle toll in ihre Rollen)
Plot: 4/10
Effekte: 7/10 (das Blut versagt stellenweise ziemlich)
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 8/10 (SPAAAß!!)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.6) (http://www.imdb.com/title/tt0490181/)
Link zum Trailer (http://forum.worldofplayers.de/forum/newreply.php?do=newreply&noquote=1&p=7917311)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
16.12.2008, 09:41
The Italian Job
http://www.cineclub.de/images/2003/11/the-italian-job-p.jpg
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Genre: Action
Regie: F. Gary Gray
Darsteller: Mark Wahlberg, Edward Norton, Jason Statham, Charlize Theron, Seth Green
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 13. November 2003
Inhalt:
Venedig. Eine Gruppe von Profi-Dieben um Charlie Croker schafft es, einen Safe zu klauen, der Gold im Wert von 35 Millionen Dollar enthält. Geradezu problemlos schaffen sie es, davonzukommen, doch in vermeintlicher Sicherheit feiernd, werden sie verraten…
Kritik:
Nachdem mein gestriger Versuch »Der Soldat James Ryan« zu gucken fehlgeschlagen war, musste ich meine DVD-Sammlung nach einer Alternative durchsuchen und bin irgendwie mal wieder bei dieser Perle stehengeblieben. Schon etliche Male gesehen, aber mich fasziniert das Staraufgebot immer noch.
Man könnte sagen, dass »The Italian Job« der kleine Bruder von »Ocean’s Eleven« ist. Die Story ist weit simpler gestrickt, die Charaktere sind allesamt eher oberflächlich und meist auch klischeehaft und was »Ocean’s Eleven« mit Intelligenz und Humor rausholt, holt dieser Streifen mit ordentlicher Action wieder raus.
Wie gesagt, ist die Story sehr simpel gehalten, ohne großartige Überraschungen und Wendungen und daher liegt ihre Stärke auch primär in den langen, häufigen Actionsequenzen. Wilde Verfolgungsjagden durch U-Bahn- und Abwassertunnel in farbenfrohen Mini Coopern könnten geradezu als Visitenkarte des Films gehandelt werden. Überhaupt meine ich, wenn ich Actionszenen sage, in erster Linie Verfolgungsjagden, da auf Schießereien weitgehend verzichtet wird. Dafür wird für besagte Jagden das volle Inventar aufgefahren, denn von Autos, über Motorboote bis hin zu Hubschraubern ist alles vertreten. Etwas störend sind da im Gegenzug ein paar andere Punkte, die für meinen Geschmack etwas zu simpel dargestellt werden. Der Computer-Crack Lyle z.B., der sich allein innerhalb von wenigen Tagen in die Verkehrskontrolle einhackt und die gesamte Kontrolle übernimmt. Gut, dieses Genie gibt es in so gut wie jedem anderen vergleichbaren Film auch, daher sollte man sich davon nicht großartig stören lassen, aber ihr kennt mich ja, ich muss sowas zumindest erwähnt haben. Schließlich hat »Stirb Langsam 4.0« auch gezeigt, dass man es um einiges realistischer, bzw. glaubwürdiger halten kann und für derartige Vorhaben lange Vorbereitungszeit und ein ganzes Team von Computer-Genies braucht. Ebenso die plötzliche Funktion im Überwachungskamerabildschirm, mit ein paar Tastendrücken einen bestimmten Abstand auszumessen, ohne den auch nur in irgendeiner Form definieren zu müssen. Naja, Dinge, an die ein Action-Fan gewöhnt sein muss. Wenigstens wurde alles sehr spannend gehalten und ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich mal musste, aber stellenweise wurde es richtig aufregend (obwohl ich den Film schon kannte, wohlgemerkt)!
Weit überzeugender als die Story waren da schon die Darsteller. Ich fand es großartig, dass die Rollen derart passend auf die Schauspieler zugeschnitten waren: Jason Statham, als »Transporter« natürlich der unschlagbare Fluchtfahrer, Seth Green als Computergenie, Donald Sutherland als aus dem Ruhestand zurückkehrender Safe-Knacker und Mos Def als Sprengstoffmeister. Wahlberg und Theron (die spätestens seit »Hancock« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7955988) ja eine meiner weiblichen Lieblingsschauspielerinnen ist) spielen zwar auch gut, erfüllen aber nur die für jeden Actionfilm typischen Klischeerollen. Einzig interessant wäre dann noch Edward Norton, der mit diesem Franzosen-Schnurrbart zwar ziemlich bescheuert aussieht, in der Rolle des Schurken aber neugierig macht. Er erfüllt seinen Zweck, aber rückblickend würde ich schon sagen, dass es für die Rolle keinen Edward Norton gebraucht hätte. Der Charakter ist in keinster Weise tiefgründig oder sonderlich interessant und hätte von so ziemlich jedem gespielt werden können. Aber je mehr bekannte Namen auf einem Cover stehen, desto interessanter wird eben der Film.
Hmm, so abschließend betrachtet, muss ich den Film, trotz seines beträchtlichen Unterhaltungswertes wohl doch um einen Punkt mehr herabstufen, als vorgesehen. Gut, er unterhält und ist spannend, hat nette Ideen, aber im Grunde genommen ist er nichts Besonderes. Er bedient Klischees, ist weitgehend vorhersehbar und liefert nichts wirklich Neues – ist er schließlich auch ein Remake von »Charlie staubt Millionen ab« (1969), dem auch die Idee mit den Minis entnommen wurde.
Trotz allem halte ich ihn für sehr empfehlenswert, da es sich definitiv um einen Film handelt, den man sich immer wieder ansehen kann und der allein durch seine Besetzung schon Eindruck schafft. Ich bin auch sehr gespannt auf die zwar für 2009 angekündigte, aber scheinbar erst 2011 erscheinende Fortsetzung »The Brazilian Job«.
Bewertung:
Darsteller: 8/10 (alles sehr passend gewählt, aber es hätte keinen Edward Norton gebraucht und die Rollen sind auch nicht sehr anspruchsvoll zu spielen – im Grunde genommen sind alle nur da, um gut auszusehen)
Plot: 5/10 (vorhersehbar aber mit einigen netten Ideen)
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.9) (http://www.imdb.com/title/tt0317740/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3086221593/) (hiernach muss man den Film eig gar nicht mehr gucken...)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
16.12.2008, 10:26
Con Air
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/118/017_CON_AIR~Con-Air-Posters.jpg
Laufzeit: ca. 111 Minuten
Genre: Actionthriller
Regie: Simon West
Darsteller: Nicolas Cage, John Malkovich, John Cusack, Ving Rhames, Steve Buscemi
Gesehen auf: Deutsch / Englisch
Kinostart: 12. Juni 1997
Inhalt:
Cameron Poe kommt vom Militär zurück zu seiner Frau, die ein Kind erwartet. Beide sind überglücklich, bis sie auf dem Nachhauseweg von drei Betrunkenen angegriffen werden. Im Kampf tötet Poe einen von ihnen und muss für acht Jahre ins Gefängnis. Endlich, am Geburtstag seiner Tochter, wird er entlassen. Dummerweise landet er bei der Überlieferung in einem Flugzeug mit den brutalsten und gestörtesten Verbrechern des Landes und es kommt dazu, dass diese die Kontrolle an sich reißen…
Kritik:
»Ladies and Gentlemen, this is your captain speaking. I have the only gun on board. Welcome to Con Air.«
Der Film rockt einfach ohne Ende und ist einer meiner Lieblinge! Gestern habe ich die Chance ergriffen ihn noch mal auf Deutsch zu sehen, nachdem ich ihn mir kurzerhand, Anfang des Jahres, auf Englisch zu Gemüte geführt habe. Ich möchte gleich jedem empfehlen, der die Wahl hat, die englische Version zu nehmen, die rockt noch um einiges mehr.
Ich würde glatt sagen, dass der Streifen einfach Kult ist! Es gibt so viele geile Zitate, so eine Spitzenbesetzung und so einprägsame, markante Szenen, dass er gar keinen anderen Titel verdient hätte.
Nicolas Cage ist einfach der Actionstar, das hat schon »The Rock« gezeigt und Filme wie »2 Millionen $ Trinkgeld« haben widerlegt, dass er auch in anderen Rollen überzeugend ist. Er ist sympathisch und saucool, genau wie die Figur, die er verkörpert. Das darstellerische Highlight in diesem Film ist aber zweifelsohne John Malkovich als Cyrus ´The Virus´ Grissom, der geniale Killer, der den Ausbruchversuch plant und leitet. Ich würde sogar so weit gehen, Cyrus als einen der besten Actionthriller-Schurken zu betiteln, der je über die Leinwand gehuscht ist. Er spielt einfach so überzeugend, strahlt den Wahnsinn seiner Figur förmlich aus und unterstreicht diesen noch mit Kleinigkeiten wie nervösen Bewegungen seiner Augen. Definitiv meine bisherige Lieblingsrolle von ihm, aber abgesehen von »Burn After Reading« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7471653) kenne ich ihn auch nur aus Nebenrollen (»Mutant Chronicles« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7963075), »Knockaround Guys«, »Art School Confidential«). Mit John Cusack haben wir dann noch einen weiteren Publikumsliebling im Boot, den wohl keiner für unsympathisch halten wird, während im Flugzeug noch ein paar ordentliche Action-Nebenfiguren sitzen: Ving Rhames, Danny Trejo und natürlich nicht Steve Buscemi vergessend, der hier eine besonders tolle Rolle innehat (»He’s got the whole world, in his hands, He’s got the whole world…«). Von der Besetzung her also eine absolute Augenweide, die mehr als überzeugend ist – auch von den verkörperten Figuren her, die allesamt interessant und auf ihre Weise cool sind.
Mindestens so cool wie der Haufen an Zitaten, die im Laufe des Filmes fallen. Es gibt eine gar prächtige Auswahl an perfekt eingebetteten Sprüchen, die nur so vor Coolness sprühen und in keinster Weise aufgesetzt wirken, wie z.B. stellenweise in »Die Herrschaft des Feuers«. Sie lockern den Film auf, steigern seine Qualität beträchtlich und sind ausschlaggebend dafür, dass ich das Ganze als Kult bezeichnen würde! Auch hier noch mal der Hinweis, dass man sich den Film unbedingt auch auf Englisch ansehen sollte, da eines der besten Zitate in der deutschen Übersetzung verloren geht, wie mir gestern aufgefallen ist, nur, weil Cyrus unbedingt deutsch ausgesprochen werden musste…
Die Effekte sind nicht ganz auf der Höhe, wie sie 1997 sicherlich hätten sein können, aber definitiv nicht schlecht und schon gar nicht so schlecht, dass es ein Störfaktor sein könnte. Selbst wenn, würden sie in den großartigen Settings sofort untergehen, da auch hier alles ausgezeichnet passt und atmosphärisch wirkt: Eine Landebahn im Sandsturm, ein Flugzeugfriedhof, Las Vegas und natürlich auch das Flugzeug an sich, in dem sich auf kleinstem Raum der Hauptteil des Filmes abspielt.
Ich will gar nicht weiter ausschweifen und rumsülzen, bis hier nur noch rosafarbene Herzchen stehen und zum Fazit kommen: Der Film rockt die Hütte, strotzt vor Coolness und jeder muss ihn gesehen haben!
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 7/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 9/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.5) (http://www.imdb.com/title/tt0118880/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3353870617/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
19.12.2008, 10:04
Jumanji
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/153/501760~Jumanji-Posters.jpg
Laufzeit: ca. 101 Minuten
Genre: Fantasy
Regie: Joe Johnston
Darsteller: Robin Williams, Kirsten Dunst, Bonnie Hunt
Gesehen auf: Deutsch / Englisch
Kinostart: 22. Februar 1996
Inhalt:
Der kleine Alan Parrish findet bei Bauarbeiten ein altes Brettspiel in der Erde, das zwei Jugendliche Jahrzehnte vorher aus Angst dort vergraben hatten. Er spielt es mit seiner Freundin Sarah und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf: Das Spiel, offensichtlich magisch, richtet bei jedem Zug eine Katastrophe an und Alan wird hineingezogen. Erst 26 Jahre später, als Judy und Peter das Spiel finden und sein Spiel fortführen, kann er befreit werden und der Wahnsinn geht weiter – denn alles kann nur so werden, wie es vorher war, wenn das Spiel zu Ende gespielt wird…
Kritik:
Ich verbinde einiges mit diesem Film. Als Kind war es Pflicht für mich, ihn ein Mal im Jahr zu sehen und damals hatte ich noch einen gewissen Respekt davor, da er auf seine eigene Art recht gruselig war. Das ist er heute natürlich nicht mehr, aber ich würde weiterhin sagen, dass er definitiv nicht der typische Kinderfilm ist. Schwer zu beschreiben, was mich zu dieser Aussage veranlasst, aber es ist einfach die Wirkung des Films.
Ich mag ihn jedenfalls und das, seit ich ihn das erste von vielen Malen gesehen habe. Mir gefällt die Idee um das mysteriöse Spiel, das bei jedem Zug ein Stück katastrophalen, gefährlichen Dschungel heraufbeschwört, mir gefallen die bei weitem nicht perfekten Animationen und die Schauspieler – alles ist sehr stimmig. »Jumanji« ist einer der Filme, bei dem ich mir auf jeden Fall eine Fortsetzung mit ähnlich namhafter Besetzung wünschen würde, anstatt solche Grütze wie »Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers«, »Ein Quantum Trost« etc.
Das Schöne an dem Film ist, dass er quasi direkt in die Handlung springt. Sowohl Vor- als auch Nachgeschichte sind derart kurz gefasst, dass sie schon vorbei sind, ehe man sich versieht und trotzdem kommt der Film noch auf gute 100 Minuten Spielzeit. Anspruch ist quasi nicht vorhanden, da es nur darum geht zu Würfeln und der nächsten Katastrophe auszuweichen um weiterspielen zu können. Es gibt keine Vorgeschichte oder auch nur Hinweise darüber, woher das Spiel stammt, es gibt keine komplizierten Regeln (im Grunde muss man wirklich nur würfeln) oder sonstiges, man genießt einfach nur das Chaos von Löwen in Schlafzimmern, Nashörnern und Elefanten auf den Straßen, einem schießwütigen Jäger und so weiter. Ein reiner Unterhaltungsfilm also mal wieder.
Die Effekte sind kein Wunder der Technik, aber ich würde sagen, dass sie doch dem Produktionsjahr entsprechen. Die Animationen sind nicht wirklich schlecht, wirken stellenweise nur sehr stark ins Bild eingefügt – so finde ich den Löwen z.B. sehr gelungen, während Fledermäuse und Affen eher misslungen sind. Es wird auch noch viel mit Requisiten und Puppen gearbeitet, was man diesen natürlich deutlich ansieht, was im Grunde genommen aber kein Störfaktor ist. Im Gegenteil, es trägt meiner Meinung nach zum Charme des Films bei, den perfekte Computeranimationen zerstört hätten.
Genug Witz hat der Film auf jeden Fall, auch wenn ich ihn nicht als Komödie bezeichnen würde. Das Chaos, das die bösen Affen anrichten, der Polizist, der immer wieder nach ein paar Szenen gezeigt wird und jedes Mal ein noch mehr demoliertes Auto fährt, der Jäger – ein passendes Maß also definitiv.
Ich mag den Film und werde ihn wohl auch noch sehr oft anschauen, da er auf seine eigene Art und Weise zeitlos und etwas Besonderes ist und ich ihn immer mit meiner Kindheit verbinden werde.
Bewertung:
Darsteller: 7/10 (nichts Überragendes, nicht mal Williams, aber in Ordnung)
Plot: 2/10 (würfeln, Katastrophe, würfeln)
Effekte: 7/10 (ich würde sagen, passend zum Film)
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 7/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.3) (http://www.imdb.com/title/tt0113497/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2677211417/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
19.12.2008, 10:52
Dead Like Me Season 1
http://goateeandglasses.files.wordpress.com/2008/02/deadlikeme.jpg
Laufzeit: ca. 600 Minuten
Genre: Fantasy / Comedy
Regie: David Grossman u.a.
Darsteller: Ellen Muth, Callum Blue, Mandy Patinkin
Gesehen auf: Deutsch / Englisch
Inhalt:
Georgia »George« Lass wirft ihr junges Leben weg. Sie hat frisch das College abgebrochen und hängt nun nur noch beschäftigungslos zuhause herum. Als ihre Mutter sie zur Arbeit scheucht, wird sie von der herabstürzenden Klobrille einer alten Raumstation getroffen und getötet. Doch tot bleibt sie keineswegs, denn fortan fristet sie ein Dasein als Seelensammler und muss die Seelen von Menschen aus ihrem Körper entfernen, wenn – oder am besten noch bevor – diese sterben.
Kritik:
Die Serie ist großartig und ich schäme mich fast, noch nie zuvor von ihr gehört zu haben! Derartig viel schwarzer Humor und so wundervoll abgedrehte Figuren habe ich selten erlebt und wahrscheinlich noch nie in dieser Qualität.
Die ganze Geschichte um die Seelensammler ist eher flach und mehr oder weniger bereits abgedroschen – als neu kann man die Idee zumindest nicht bezeichnen, aber einige neue Ideen lockern das Ganze wunderbar auf. So wird der Tod z.B. als reine Bürokratie abgetan, der verwaltet, organisiert und abgearbeitet werden muss. Auch der Faktor, die Seelen vor ihrem eigentlichen Tod aus ihrem Körper zu entfernen, damit sie in ihrem nächsten Leben nicht entstellt sind, hat mir sehr gefallen und die Figuren in der Serie einige Male vor bizarre Situationen gestellt.
Wo wir auch direkt bei den Figuren wären, die das absolute Juwel der Serie sind. Nicht nur die Hauptfiguren, also die Seelensammler, die sich Tag für Tag im deutschen Waffelhaus treffen sind geradezu genial gezeichnet und vor allem auch gespielt, sondern vor allem Nebenfiguren wie Delores Herbig, as in "her big brown eyes" (die in der deutschen Übersetzung Diemit, wie in »die mit den großen braunen Augen« heißt) oder die Sekretärin Crystal machen eine Menge des Humors aus. Das Tolle an ihnen allen ist, dass sie ziemliche Extreme darstellen und viel zu abgedreht sind, als dass man sie wirklich ernst nehmen könnte. Die Hauptfigur George alleine schon, mit ihrer äußerst stark ausgeprägten phlegmatischen Ader, die immer ein Schmollgesicht zieht, dementsprechend monoton redet und auch vor so ziemlich jedem Satz ein paar Sekunden nachdenken muss. Dann mein Lieblingsseelensammler Mason, stets auf Drogen, unbekümmert, immer gut drauf und durch nichts aus der Ruhe zu bringen – sieht man von der Flughafenszene ab – und die strenge Politesse Roxy, die man eigentlich nie ohne ihren lächerlichen Hut herumlaufen sieht. Etwas geärgert hat mich, dass Rebecca Gayheart als Betty schon so früh ausgeschieden ist und durch die nervige Daisy Adaire (Laura Harris) ersetzt wurde, der ich absolut nichts abgewinnen kann – ich finde sie kein Stück unterhaltsam. Sogar die junge George in den Flashbacks spielt die Rolle für ihre paar Jahre ausgezeichnet und brachte mich sehr häufig zum Lachen – am meisten Luft hat mir aber definitiv Delores geraubt. Die Figur ist einfach die abgedrehteste von allen mit ihrer merkwürdigen guten Laune und Fürsorge. Eine der tollsten Serienfiguren überhaupt! Genau wie die stämmige Kellnerin im Waffelhaus, die in der deutschen Version einen derart amüsanten bayrischen Akzent hat, den man in der englischen Ausgabe nur vermissen kann. Überhaupt sind die deutschen Synchronstimmen perfekt ausgewählt und übertreffen ihre Originale um Weiten.
Zudem ausschlaggebend für den meist schwarzen Humor sind natürlich die Dialoge und Situationen. Situationen, in denen George Skrupel hatte den Menschen ihre Seele wegzunehmen und sie dann erst in der Leichenkammer »aufwachen«, komplett obduziert und deswegen seelisch am Ende zum Beispiel. Vor allem die Dialoge haben es mir aber angetan, da in jeder einzelnen Folge mehrere geniale Sprüche fallen und diese nicht nur purer Witz sind, sondern oftmals auch einiges an Hirnschmalz dahintersteckt, der durchaus Tiefgründigkeit vorweisen kann. Hier findet sich also auf jeden Fall eine Serie mit Köpfchen, die nicht nur niedergeschrieben wurde um Leute zum Lachen zu bringen, obgleich das wohl das Hauptziel war.
Ich kann die Serie nur jedem empfehlen, der schwarzen Humor und abgedrehte Figuren mag und nichts gegen ein bisschen Fantasy hat. Ich habe mich köstlich amüsiert und finde es nur schade, dass die Staffel lediglich 14 Folgen umfasst. Andererseits sind die Folgen auch immer gut 40 Minuten lang, was sich irgendwo wieder ausgleicht – weshalb ich ein paar Folgen mehr aber dennoch nicht abgeneigt gewesen wäre.
Dass Produzent Bryan Fuller, der auch für »Pushing Daisies« verantwortlich ist, bereits nach fünf Folgen ausgestiegen ist, merkt man überhaupt nicht und angesichts seiner Ideen, z.B. Georges Vater schwul werden zu lassen, empfinde ich sein Aussteigen als wenig enttäuschend… aber immerhin hätte er Betty zurückgebracht, so sagte er.
Oh, und das Intro ist ganz große Klasse! Vor allem auch wegen der brillanten Musik.
Bewertung:
Darsteller: 10/10
Plot: 6/10 (Die Grundstory ist schwach, aber die Ideen sind immer wieder aufs Neue gut)
Effekte: 9/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 9/10 (mit Tendenz zur 10)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.9) (http://www.imdb.com/title/tt0348913/fullcredits#cast)
Die DVD bei Amazon.de
2001: Odyssee im Weltraum
http://ecx.images-amazon.com/images/I/514BKDMK24L._SS500_.jpg
Erscheinungsjahr : 1968
Genre : Science-Fiction
Regie : Stanley Kubrick
FSK : 12
Länge : 143 Minuten
Ich empfehle für: Filmliebhaber, Sci-Fi-Fans, Klassiker!
Inhalt: 2001: Odyssee im Weltraum ist in mehrere Abschnitte unterteilt: Nach der Anfangssequenz „The Dawn of Man“, die zeigt, wie „Affenmenschen“ mit einem schwarzen Monolith konfrontiert werden, sieht man ein Raumschiff an eine Raumstation andocken. Der Passagier wird zum Mond gebracht, wo man ihm einen schwarzen Monolith zeigt, der ausgegraben wurde. Es findet ein erneuter Zeitsprung statt und ein Raumschiff fliegt zum Jupiter. Die Besatzung wird bis auf einen vom Bordcomputer getötet. Schlussendlich, nach einer Zwischensequenz, sehen wir den Überlebenden in einem Raum, die zeitliche Kontinuität zwischen Schnitten wird vollständig aufgelöst. Der Film endet mit einem im Weltall schwebenden Fötus, der die Erde betrachtet.
Kritik: Zuerst eine Warnung: Man sollte 2001 nicht mit der Erwartung auf schnelles Actionkino sehen. Er ist „langatmig“, die Schnittfrequenz ist sehr niedrig, es wird kaum gesprochen, alle Szenen bleiben (bis auf die Bezeichnung der einzelnen Sequenzen) unkommentiert der Interpretation des Zuschauers überlassen. Deshalb wird 2001 – zumindest beim ersten Sehen – überfordern.
2001 ist ein ganz und gar außergewöhnlicher Film, ein Film der keinem Klischee gerecht wird und keines benutzt. Ich will mir nicht anmaßen, eine Interpretation o.ä. zu schreiben, deshalb begründe ich direkt meine Wertungen :
Darsteller:
Es sind kaum Dialoge vorhanden, es gibt keine Identifikationsfiguren. Deshalb ist es nicht möglich, die Darsteller nach klassischen Kriterien zu beurteilen.
Plot:
Ich gebe dem Plot 10/10 – und lasse mich dabei ausdrücklich nicht vom Buch (Der Wächter von Arthur C. Clarke) leiten. Dieses ist gut, wirkt aber gegen den Film banal und ist erst recht nicht für das „Verstehen“ dieses Filmes nötig. Natürlich kann man meinen, man hätte mit dem Buch den Film verstanden, liegt dabei aber zumindest zum Teil falsch. Wer mehrere Kubrick-Filme und die dazugehörige Literatur kennt, wird wissen, was ich meine: Kubrick schafft es eigentlich immer, das Buch perfekt zu verfilmen (bei Lolita kann man sich streiten), aber die Filme besitzen immer ganz neue Ebenen und weichen zumindest deutlich von der Handlung des Buches ab.
Der Betrachter wird dabei nicht an der Leine geführt und die ungeheure Substanz des Plots fällt nicht unbedingt auf den ersten Blick ins Auge.
Es gibt keinen anderen Tonfilm, bei dem überhaupt gesprochen wird und bei dem der Quotient von Inhalt und gesprochenem Wort derart hoch ist.
Effekte:
Bei 2001 kann man sich über alles streiten – aber nicht über die Effekte. Denn die waren wegweisend und dürften selbst von denen, die diesen Film überhaupt nicht mögen, als 10/10 eingestuft werden. Selbst heute wirken Ausstattung und Spezialeffekte nicht wirklich angegraut und realistischer als einige der heutigen Genrevertreter, die mit überzogenen Computereffekten arbeiten.
Anspruch:
Bei 2001 ist es so, dass das Bedeutsame gegenüber dem "Unbedeutenden" nicht hervorgehoben wird und daher für jeden etwas anderes wichtig sein kann - selbst wenn dies nicht von Kubrick so gedacht worden sein sollte. Möglich, das dies, da man ja leider gewohnt ist, alles "Bedeutsame" an einem Film dreimal um die Ohren gehauen zu bekommen, eine verwirrende, ungewohnte Wirkung hat und dazu führt, dass - wenn man sich nicht näher mit dem Film beschäftigt - der Eindruck von krampfhaftem Pseudoanspruch entsteht. Letztendlich ist gerade dies, nicht die überragende Technik, für mich der Grund diesen Film so zu bewerten.
Ich bin nicht so mutig, einen inhaltlichen „Beweis“ für die Behauptung zu liefern, dass 2001 ein Film ist, dessen Storytiefe, Bedeutung und Signifikanz unübertroffen ist, anhand belastbarer Tatsachen lässt sich jedoch zeigen, dass 2001 ein ungeheuer durchdachtes visionäres Kunstwerk ist, ich führe nur sechs aus einer riesigen Menge an Details auf:
Die Kommunikation läuft zu einem großen Teil elektronisch ab, der Einfluss auf zwischenmenschliche Beziehungen ist unverkennbar.
Flachbildschirme! (Nicht mal in Matrix dachte man daran – und das war zur Jahrtausendwende)
Spracherkennung wird als Identifikationsmethode benutzt.
Bei Schwerelosigkeit gibt es Spezialessen, beim Flug über einen Planeten Kaffee, der dann wiederaus einer Kanne eingeschenkt werden kann.
Weltraumtoilette
Firmennamen
Gesamtwertung:
Das geringe Tempo scheint im ersten Moment zu stören, ist aber für den Film essentiell. Genauso verhält es sich mit dem Fehlen von Emotionen – ein genauer Beobachter wird feststellen, dass es durchaus Emotion zu geben scheint – Angst, ausgerechnet bei HAL – aber das führt schon zu weit ins Interpretative...
Epochenmachende, visionäre Kunst – die 10er Wertung versteht sich von selbst und ist eigentlich noch zu niedrig gegriffen. 2001 setzte in Sachen Technik, Erzählkunst, Soundtrack, wissenschaftliche Korrektheit Maßstäbe.
Ach ja, der schwarze Monolith: Ob Gott, Alien, Bewusstsein, Leinwand, Deus ex machina, gar nichts oder etwas völlig anderes: Diese Frage wird wohl für immer ungelöst bleiben – ich persönlich finde ja den Zufall ganz toll ;).
Einzelwertungen
Darsteller : -/10 (nicht bewertbar)
Plot : 10/10
Effekte : 10/10
Anspruch : 10/10
Gesamtwertung : 10/10
Link zu IMDB (Wertung 8.4)
(http://www.imdb.com/title/tt0062622/)
Der Anfang bei YouTube
(http://de.youtube.com/watch?v=cWnmCu3U09w)
Amazon (DVD)
Amazon (Blu-Ray)
Barry Lyndon
http://ecx.images-amazon.com/images/I/41HQsWcE9SL._SS500_.jpg
Erscheinungsjahr : 1975
Genre : Historienfilm
Regie : Stanley Kubrick
Darsteller: Ryan O' Neal, Marisa Berenson, Hardy Krüger
FSK : 12
Länge : 177 Minuten
Ich empfehle für: Alle, insbesondere Liebhaber von Historienfilmen oder Filmen überhaupt
Inhalt: „Barry Lyndon“ ist eine Verfilmung des gleichnamigen* Romans von William Makepeace Thackeray. Barry, ein junger irischer Mann verlässt, nicht ganz freiwillig, seine Heimat, wird Soldat im dreißigjährigen Krieg, desertiert, wird für eine andere Armee zwangsrekrutiert und beginnt nach erneuter Flucht eine Karriere als Spieler an den Höfen Europas. Um gesellschaftlichen Aufstieg zu verwirklichen, strebt er eine Ehe mit Lady Lyndon an, die bereits einen Sohn hat. Dies gelingt ihm, die Ehe verläuft aber unglücklich und als Barrys und Lady Lyndons Sohn stirbt und Lady Lyndon versucht sich das Leben zu nehmen, fordert Barrys Stiefsohn diesen zum Duell.
Kritik: Eines vorweg: Wie man an meinem Benutzerbild erkennen kann, bin ich Fan dieses Films, ich bin also nicht ganz „neutral“. Da ich diesen Film jedoch schon viele, viele male gesehen habe und auch den Roman, auf dem er beruht, gelesen habe, fühle ich mich jedoch einigermaßen qualifiziert, zu schreiben, dass „Barry Lyndon“ – ganz im Gegenteil zu der Meinung vieler, die ihn zwar wunderschön gefilmt, aber inhaltlich belanglos finden – ein Film ist, der unter anderem in unvergleichlicher Manier das Fundament des Glaubens an die Menschliche Freiheit des Willens hinwegschwemmt.
Stanley Kubrick setzte diesen Film mit fanatischer Korrektheit und Genauigkeit um: Die Kostüme sind authentisch, es gibt kaum Fehler, es wurde nahezu nur natürliches Licht benutzt: Für die Innenaufnahmen wurden Speziallinsen, die von Zeiss für die NASA entwickelt worden waren (nicht für den Film, wie teilweise behauptet wird) benutzt, um auch bei Kerzenlicht filmen zu können. Das Resultat ist, dass die Innenräume umwerfend aussehen, und ich bis heute nichts auch nur annähernd vergleichbares zu Gesicht bekommen habe, die Außenaufnahmen stehen dem jedoch in Einzigartigkeit in nur wenig nach. Alles wirkt wie ein Gemälde, was durch eine entsprechend bewegungsarme Kamera und langsame Schnittfrequenz verstärkt wird (vgl. den Anfang von "Spiel mir das Lied vom Tod“, allerdings distanzierter). Als Laie wähle ich zwischen Kubrick und Rembrandt ohne mit der Wimper zu zucken ersteren.
Um nicht völlig auszuufern, möchte ich nur exemplarisch einen Aspekt des Filmes darstellen, nämlich seinen Zynismus, dies jedoch auch nur sehr begrenzt, da ansatzweise Vollständigkeit ganze Bücherregale füllen würde. Die Notwendigkeit, dass die zwei folgenden Abschnitte nur von jemand, der den Film bereits kennt, eingeordnet werden können, ergibt sich leider daraus.
Man vergleiche das (hervorragende) Buch, bei dem Barry Erzähler ist und bei dem der Untergang Barrys im letzten von 19 Kapitel behandelt wird, mit den Dialogen des Filmes, bei dem die ganze zweite Hälfte diesen ausführt, bei der Sterbeszene Barrys Sohnes:
„[…] But what does a doctor avail in a contest with the grim invincible enemy? […]
He remained yet for two days with us; and a sad comfort it was to think he was in no pain.
[…] And, taking a hand of his mother and mine in each of his little clam-
my ones, he begged us not to quarrel so, but love each other, so that we might meet
again in heaven, where Bully told him quarrelsome people never went. […]”
(Barry Lyndon*, Kapitel 19) Vgl. mit Film: http://de.youtube.com/watch?v=OQsm4wfoTnk
„Papa, if I die, will i go to heaven?“ “Of course you will, my darling, but your not going to die” […] “ [...] in three minutes time, we left”
Man beachte dabei das Holzpferd(!), das im Hintergrund steht und die Bilder von Pferden(!), die an der Wand hängen (leider in YouTube-Qualität nur schlecht zu sehen).
Wem das nicht zynisch genug ist, dem biete ich, wie ich in meiner Einleitung schon andeutete, den Gedanken, dass Barrys Handlungen und Entscheidungen in der zweiten Hälfte des Filmes aufgrund seiner Erfahrungen in der ersten Hälfte determiniert sind – und zwar vollständig. Belegen lässt sich dies z.B. durch die Aussagen des Sprechers oder Barrys Reaktion auf das Aufbegehren seines Stiefsohnes vor versammelter Gesellschaft. Selbst seine Entscheidung in dem Moment, als er der beim Duell gegen seinen Stiefsohn (http://de.youtube.com/watch?v=rDupoFh5Op0) in den Boden schießt, was Tauben (!) zum aufstieben veranlasst, ist aufgrund seines ersten Duells keine Entscheidung des freien Willens: Selbst in seiner „Menschlichkeit“ ist der Mensch nicht frei, war es nie und wird es niemals sein.
Die Leuchter glühen, die Musik rafft dahin, ein Orgasmus für drei Stunden.
“It was in the reign of George III. that the aforesaid personages lived and quarreled; good or bad, handsome or ugly, rich or poor, they are all equal now.”
Vorhang zu. Auf Wiedersehen.
Einzelwertungen:
Darsteller:
Die Hauptdarsteller spielen die Rolle ihres Lebens – allerdings wird der Dialekt des Barry-Darstellers Ryan O‘ Neal von einigen kritisiert – mich stört dies allerdings nicht, daher gibt es volle Punktzahl. Und selbst wenn dieser Dialekt stört, für die Körpersprache in der Szene, in der Lady Lyndon (Marisa Berenson) von Barry verführt wird, ist jede Wertung zu niedrig.
Plot:
Nach meinen Ausführungen bleibt mir keine Wahl: glatte 10! Wird zwar von manchen als quälend langsam empfunden, ich empfinde ihn jedoch als perfekt, sowohl als Literaturverfilmungsplot als auch als eigenständiges Werk. Jeder Handlungspunkt besitzt einen Kontrapunkt, nichts schwebt im Leeren.
Effekte:
Die Aufnahmen bei Kerzenlicht mit NASA-Speziallinse von Zeiss sind unerreicht, die Kostüme authentisch, die Kamera göttlich. Die Einbindung des großartigen Soundtracks ist vorbildlich.
Anspruch:
„Barry Lyndon“ ist ein „Blender“ – wie eine Kerze in einem Thronsaal.
Gesamtwertung:
Auch unter dem Vorbehalt, dass ich diesen Film sehr, sehr mag, finde ich die Wertung 10 vollständig gerechtfertigt, bin mir jedoch dessen bewusst, dass man „Barry Lyndon“ entweder in den Himmel hoch loben oder als belanglosen Schinken mit toller Musikuntermalung abtun kann.
„Barry Lyndon“ ist als Historienfilm vollkommen und - noch darüber hinausgehend - große, epochale Kunst, ungeheuer zynische Unterhaltung mit Stil. Die Qualität dieses Filmes geht weit über das hinaus, was ich mit dem inflationär benutzten Begriff „Meisterwerk“ beschreiben könnte. Ich kann kaum noch einen Film sehen, ohne ihn nicht mit Bezug auf Barry Lyndon zu beurteilen, sowohl was Kamera, Beleuchtung, Drehbuch, Unterhaltungswert, Soundtrack, Körpersprache, Kostüme und Dialoge angeht. Mir ist bewusst, dass die Definition von einem perfekten Film eine relative ist, müsste ich jedoch den „Perfekten Film“ definieren, ich würde „Barry Lyndon“ ins Wörterbuch schreiben.
Und obwohl - oder gerade weil - Barry Lyndon so perfekt ist, ist er auch ein ungeheuer menschlicher Film. Wer allen ernstes behauptet, Kubricks Filme seien kalt oder unmenschlich, hat sich, wie viele zeitgenössische Kritiker selbst disqualifiziert. Dem Zynismus der Kommentare stehen tiefe, echte Empfindungen gegenüber. Doch eine Genialität dieses Kunstwerks ist es, diese, analog zur Einordnung der Handlung als historisch unbedeutend, nicht unkommentiert oder gar als Mittel zur Unterhaltung einzusetzen.
Abschließend möchte ich eine persönliche Erfahrung schildern: Ich hatte Barry Lyndon insgesamt schon zwei- oder dreimal gesehen, als ich im Fernsehen eine Werbung sah, die mit einem Soundtrack aus diesem Film unterlegt war (Diesel). In diesem Moment spürte ich eine ungeheuer starke körperliche und emotionale Reaktion, in meinem Kopf explodierten detaillierte Bilder aus Barry Lyndon.
Und bevor ich es vergesse: Auf Deutsch verliert der Film trotz bemerkenswert guter Sprecher ein Stück an Verzauberungskraft, leider ist zum vollständigen Verständnis gutes bis sehr gutes Englisch nötig. Aber auch so fraglos 10/10, der fantastische Soundtrack (der mich zu einem Händel-Hörer gemacht hat, ich mag Klassik eigentlich nicht) bleibt zum Glück davon unberührt.
Darsteller : 10/10
Plot : 10/10
Effekte : 10/10
Anspruch : 10/10
Gesamtwertung : 10/10
IMDB (Wertung 8.0) (http://www.imdb.de/title/tt0072684/)
Kauf bei Amazon (DVD)
*genauer: Die Memoiren des Junkers Barry Lyndon (1844), da die Urheberrechte abgelaufen sind ist es kostenlos als E-Book erhältlich (Project Gutenberg)
Krieg der Welten
http://ecx.images-amazon.com/images/I/5180EIeQPDL._SS500_.jpg
Erscheinungsjahr : 2005
Genre : Action / Sci-Fi
Regie : Steven Spielberg
Darsteller: Tom Cruise, Dakota Fanning
FSK : 12
Länge : 112 Minuten
Ich empfehle für: Absolut Niemand
Inhalt: Aliens greifen an, um die Weltherrschaft zu übernehmen. Der Film konzentriert sich auf eine Familie auf der Flucht. Sehr frei nach dem Buch von Wells.
Kritik: Um eine klare Struktur zu bewahren, werde ich meinen kurzen Review nach den Einzelnen Bewertungskriterien strukturieren:
Darsteller: Masochisten sind über die kleine, nervtötende, schreiende Dakota bestimmt begeistert. Tom Cruise liefert eine katastrophale Leistung ab, mit dem Junge kann man nur noch Mitleid haben. Vielleicht ist es beabsichtigt, dass dem Zuschauer danach sein soll, den Protagonisten die Fresse einzuschlagen, in diesem Fall würde ich 10/10 geben, solange mir „Krieg der Welten“ diesen Beweis aber schuldig bleibt, gibt es eine zwei.
Plot:
Wenn man schon meint, die Handlung in die Neuzeit verlegen zu müssen und auf den Drehort scheißt, dann hätte man auch die – für heute - lächerliche Auflösung modernisieren können. Das Aliens nicht von unseren Viren und Bakterien etc. infiziert werden können, weiß heute jedes Grundschulkind. Mit Krieg der Welten verbinde ich ein Untergangsszenario – und was bekomme ich hingerotzt – das tolle Konzept, Krieg der Welten mit einem miesen Die-Vögel-Plagiat zu verbinden. So weit, so schlecht, so Atmosphäresteril. Den Vogel schießt der Film aber mit einem Ende-gut-alles-gut-Sonne-bricht-durch-die-Wolken-alle-umarmen-sich-freudestrahlend-Ende ab. Wer meint, na gut, man könne Krieg der Welten wenigstens als reines Actionkino genießen, der irrt. Dazu sind die Schauspieler zu schlecht, sodass die Atmosphäre eines Fremdschäm-Filmes entsteht. Wir sind schon bei 1/10. Habe ich schon die unzähligen Fehler erwähnt? Na egal, schlechter geht’s eh nimmer.
Effekte:
Eindeutig das Highlight an diesem Film – allerdings hat man schon deutlich besseres bei erheblich billigeren Filmen gesehen. Die Sequenz, als das Alien (in seinem Fahrzeug) aus dem Boden kommt wirkt unfreiwillig komisch. Der Sound geht in Ordnung, das Aliendesign nicht. Die Kameraführung ist weitgehend relativ temporeich, wirkt aber immer völlig deplaziert.
Anspruch:
Da ich es einfach nicht fassen kann, WIE schlecht dieser Film ist, verfahre ich jetzt einmal nach dem Konzept „im Zweifel für den Angeklagten“ und werte den Militäreintritt des Jungen als (wenn auch kläglich Misslungene) Satire. Der Umstand, dass Cruise am Ende nicht den Superhelden spielen darf, ist nicht dem Film zu verdanken, aber zum Glück hält man sich wenigstens insoweit an die Vorlage. Zusammen mit der Tatsache, dass die Dialoge immerhin den durchschnittlichen Porno übertreffen, kann ich mich zu einer 4 durchringen.
Gesamtwertung:
Eine Verfilmung, die niemand braucht. Müll, Mist, High-Budget-Trash der nicht einmal Charme besitzt. Ich frage mich, was Spielberg geritten hat, seinen guten Namen so ins Klo zu schmeißen und runterzuspülen.
Wertungen:
Darsteller : 2/10
Plot : 1/10
Effekte : 6/10
Anspruch : 4/10
Gesamtwertung : 3/10
IMDB (Wertung 6.6) (http://www.imdb.de/title/tt0407304/)
Kauf bei Amazon (DVD)
Königreich der Himmel (Directors Cut)
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51E65O063TL._SS500_.jpg
Erscheinungsjahr : 2005
Genre : Monumentalfilm / Actionfilm / Historienfilm
Regie : Ridley Scott
Darsteller: Orlando Bloom, Eva Green
FSK : 16
Länge : 185 Minuten
Ich empfehle für: Action- und Fantasyfans
Inhalt: Königreich der Himmel spielt zur Zeit der Kreuzzüge, während Jerusalem von der Armee Saladins belagert wird. Die Geschichte begleitet einen Protagonisten, ursprünglich ein armer Schmied in England, der als Ritter in die heilige Stadt kommt.
Kritik: Die einzelnen Bewertungspunkte sind dazu geeignet, die gewaltige Kluft bei Königreich der Himmel in der Qualität der Umsetzung von Form und Inhalt aufzuzeigen, wer Spoiler vermeiden will sollte den Abschnitt Anspruch weglassen:
Darsteller:
Ein zweischneidiges Schwert. Einige (vor allem Nebenrollen) überzeugen durchaus. Es ist nicht Orlandos Schuld, dass er den Übermenschen schlechthin spielen muss, aber etwas Ironie zu seiner Figur zu zeigen hätte nicht geschadet. Die Königin ist schwer zu beurteilen, ich schwanke zwischen schrecklich und sehr gut. Die „Bösewichter“ sind allerdings unglaubwürdig und als zu typische Böslinge bei einem Film, der stets darum bemüht ist, zu betonen, wie liberal er doch ist, eine Fehlbesetzung.
Plot:
Der Plot ist die ersten zwei Drittel des Filmes zwar rettungslos klischeehaft, unterhält aber ordentlich, den Genrestandards überlegen. Es gelingt dem Film anfangs sogar, dass man sich mit dem Protagonisten identifiziert, sich mit ihm „gut“, „stark“ fühlt. Dies kippt aber spätestens in der zweiten Hälfte des Filmes, als Orlando den Alleskönner zeigen muss, gegen Ende wird es lächerlich bis unerträglich. Nicht nur ein Held ohne Fehl und Tadel, nein, ein wahrer Superheld soll Identifikationsfigur werden.
Dialoge und Actionszenen sind ausgewogen, es wird spürbar darauf Wert gelegt, den Charakteren Tiefe zu verleihen. Man ahnt es, leider scheitert auch dies an der fast schon karikaturistischen Klischeehaftigkeit. Zumindest ich fühle mich nicht in ein Mittelalter versetzt, sondern eher in eine Fantasywelt a’la HdR, was per se nichts schlechtes sein muss, nur leider drängt sich mir dementsprechend auch der erwähnte Vergleich auf und da steht Königreich der Himmel in seiner Nuancenlosigkeit sehr bescheiden da.
Trotz aller Kritik 5/10, schließlich ist es ja kein Dokumentarfilm.
Effekte:
Man kann nur anerkennend über die Effekte staunen, die sich wie die Kampfszenen auf durchgängig höchstem Level bewegen. Allerdings kommt es hin und wieder zu einem Deja-vu, HdR und Gladiator lassen grüßen. Die Aufnahmen in Innenräumen mit Kerzen lassen an Brillanz missen, wirken aber wenigstens natürlich, daher dürfte dies nur jemanden stören, der „Barry Lyndon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8000181)“ kennt. Die Außenaufnahmen sind dagegen hervorragend gelungen. Fast eine 10, die aber durch die innovationsarme Herangehensweise knapp verhindert wird.
Anspruch:
Leider muss ich dem Film aufgrund seiner Vorhersehbarkeit, seiner Klischeehaftigkeit (ja, ich kann es nicht oft genug wiederholen) und seinem Bestreben, dem Zuschauer so glatt wie Schmieröl ja keine offene Reibestelle zu bieten, beinahe jeglichen Anspruch absprechen, vor allem, da Königreich der Himmel krampfhaft versucht, Tiefe und Liberalität zu zeigen. Deutlich wird dies an den sorgfältigen Hinweisen, die beinahe jede Minute eingeschoben werden, dass die Moslems nicht die Bösen sind, Saladin edel und die Kirche fett, korrupt und böse, die einfachen Leute, die nichts als Friede wollen ausblutend, und an den Charakteren, die Schicksalsschläge noch und nöcher einstecken müssen.
Das der Held sich auf Selbstfindungssuche befindet– na ja, zumindest will uns das das Drehbuch weis machen – schreit geradezu: „Wichtig, wichtig, Anspruch, Anspruch, ich bin ja so zerissen“.
Einen Held, der ein ehemaliger Schmied war, als Meisterkämpfer und begabten Handwerker hinzustellen mag ja durchaus noch angehen, aber dass dieser in „Leonardo-Style“ nicht nur Bewässerungsanlagen konstruiert und geniale Belagerungswerke baut, sich als Anführer an vorderster Front in die feindlichen Massen wirft und dennoch immer überlebt, ist, mit Verlaub gesagt, nicht nur unglaubwürdig sondern hochgradig lächerlich. Besonders eklig wird dies gegen Ende, als unser Übermensch mit einer flammenden, vor Pathos triefenden Ansprache alle Entmutigten aufrichtet, die Trauernden tröstet und sich wie ein Selbstmordwütender alleine in die Horde gegnerischer Angreifer schmeißt, dies natürlich überlebt, allen Menschen der Stadt ihr Leben rettet und die Königin bekommt. Er ist sogar so edel, dass er ihren Verzicht auf den Thron fordert. Ach ja, auf Geld und Ansehen ist unser Supermann also auch nicht aus. Die Dreifaltigkeit aus Jesus, der Protagonistin aus Nirgendwo in Afrika und einem Leonardo mit den zwei Persönlichleiten als Titanic-schmachtboy und Universalgenie wäre neidisch.
Keine Angst, Königreich der Himmel ist natürlich nicht so unkorrekt wie ich und vermeidet natürlich auf den Tod jegliches, was auch nur ansatzweise mit Islamkritik oder Religionskritik allgemein verbunden werden könnte. Wer jetzt meint, empört aufschreien zu müssen, weil ich nicht die Tatsache hinterherschiebe, das die Kreuzzüge alleine auf dem Mist der Christen gewachsen sind, der hat, abgesehen von der Tatsache, dass der Film dies schon mehr als Genüge getan hat, meinen Punkt verpasst: Mir geht es um das Fehlen jeglicher Religionskritik auch und vor allem! für das Christentum: Schuld sind alleine die fetten, geldgierigen, demagogischen, eitlen, korrupten Kirchendiener, nicht aber die heldenhaften Ritter oder die bedingungslos missionarischen Züge des Christentums der Voraufklärung. Ich will mich hier nicht dagegen stellen, dass dieser Papst und seine ganze Räuberbande Böslinge waren, aber als Repräsentanten des Christentums fällt ihr tun nun mal auch auf das Christentum zurück.
So bleibt als Fazit leider: Held guter, vom Schicksal hart geprüfter messiasähnlicher Übermensch, Mitstreiter gut, Saladin edel aber mit dummen Barbaren als Untergebene, Kirche abgrundtief böse. Oder: Ein Film, der völlig an seinen Ansprüchen scheitert und in einem Meer aus Kitsch und Klischee versinkt.
Gesamtwertung:
Schade, aber das letzte Drittel ist einfach nur peinlich. Was ein guter bis sehr guter Film hätte werden können, kommt so nur noch auf ein befriedigend, da in der letzten Stunde aufgrund des ganzen lächerlichen Pathos, flachen Gutmenschentums und kindischem Ein-Mann-besiegt-eine-Million-Barbaren-Heroismus bei mir unweigerlich das Gefühl Kotzen zu müssen einsetzt. Da Königreich der Himmel qualitativ kein Trash oder Kloppmist ist, sich durchaus ernst nimmt und sich daher an seinen Ansprüchen messen lassen muss, kommt für mich eine Wertung im oberen Bereich nicht mehr in Frage. Da die Effekte aber bei der Beurteilung eines Filmes dieser Art stark wiegen und Königreich der Himmel über weite Strecken gut unterhält, werte ich mit 6/10. Letztendlich für Actionfans wegen toller Effekte empfehlenswert. Alle anderen weinen über das verschenkte Potential. Und wie immer gilt: Nicht jeder kann sich mit einer Figur gleich gut identifizieren und „Königreich der Himmel“ steht und fällt mit dem Protagonisten, diese Wertung ist also mit Vorsicht zu genießen.
Einzelwertungen:
Darsteller : 6/10
Plot : 5/10
Effekte : 9/10
Anspruch : 2/10
Gesamtwertung : 6/10
IMDB (Wertung 7.1) (http://www.imdb.de/title/tt0320661/)
Kauf bei Amazon (DVD)
Gladiator
http://ecx.images-amazon.com/images/I/4196REEYK5L._SS500_.jpg
Erscheinungsjahr : 2000
Genre : Monumentalfilm / Actionfilm / Historienfilm
Regie : Ridley Scott
Darsteller: Russell Crow, Connie Nielson, Joaquin Phoenix
FSK : 16
Länge : 145 Minuten
Ich empfehle für: Actionfans
Inhalt: Das ganze Mittelmeergebiet ist von Rom besetzt. Als der Kaiser ermordet wird, fällt sein Feldherr Maximus Decimus Meridius, dessen Schicksal Gladiator erzählt , bei dessen Sohn, dem Mörder, in Ungnade und muss fliehen. Er gerät in Gefangenschaft und wird an eine Gladiatorenschule verkauft, sein weiteres Ziel ist, gemeinsam mit der Schwester des neuen Imperators Rache an diesem zu üben.
Kritik:
Darsteller:
Der Protagonist (Russell Crowe) trägt den Plot, der Imperator überzeugt, seine Schwester ebenso. Kurz: passt!
Plot:
Ein Held auf Rachefeldzug und eine Verschwörung gegen den Kaiser, dies ist zwar nichts neues und auch nicht besonders glaubwürdig oder raffiniert umgesetzt, reicht aber immerhin für ordentliches Actionkino aus.
Die Action bzw. „Monumentalszenen“ überwiegen meinem Empfinden nach gegenüber den Dialogszenen, Leerlauf entsteht nicht.
Effekte:
Tolle Musik, fantastische Effekte, packende Actionszenen. Der einzige Kritikpunkt, der mir überhaupt einfällt, sind manche Kameraeinstellungen, bei denen etwas zu deutlich auffällt, das es sich um künstliche Effekte handelt. Aber dies allein rechtfertigt keine Abwertung.
Anspruch:
Nüchtern betrachtet ist es mit dem Anspruch nicht weit her: Der Film ist glatt gebügelt (vgl. zu z.B. Spartakus), die Story nur eine Stütze der Action. Auch wenn man sich mit dem Protagonisten relativ gut identifizieren kann (ging zumindest mir so), trifft das Klischee eines Helden voll auf ihn zu. Das die Kämpfe als furioses Actionspektakel inszeniert werden ist für die Funktion des Filmes nötig, allerdings, wie ich mich aus meinem Lateinunterricht zu erinnern glaube (lange her), historisch nicht so ganz korrekt. Und sowieso, ein Historienfilm, als welcher Gladiator manchmal bezeichnet wird, hat für mich total anders auszusehen, dafür fehlt Gladiator schlichtweg so gut wie alles, in dieser Hinsicht gefällt mir sogar der eigentlich noch pathetischere Ben Hur deutlich besser.
Anspruchsvoll kann man Gladiator also nicht nennen, da mache ich mir nichts vor, aber die fehlende Substanz geht in einem furiosem Actionfeuerwerk unter und wird somit (beim ersten anschauen) nicht wirklich vermisst. Die Stärke von Scotts Filmen (Alien etc., ein Ausreißer nach oben ist Blade Runner) liegt sowieso in den wenigsten Fällen in einer hintergründigen Erzählung, sondern darin, toll bebildertes bestes Unterhaltungskino abzuliefern. Und dies gelingt Gladiator, deshalb reite ich nicht weiter auf Negativpunkten herum, sondern gebe 4 Punkte für grundsolides Actionkino.
Gesamtwertung:
Gladiator ist ein Film, der mir wirklich gut gefallen hat, mich aber (siehe Anspruch/Plot) nicht begeistern konnte. Dementsprechend 7/10 Punkten. Gladiator ist, um dies noch einmal festzuhalten, ein A-Movie in bester Hollywood-Manier und lässt in dieser Hinsicht eigentlich keine Wünsche offen, auch wenn er trotz 5 Oscars wohl nicht das Zeug zum Klassiker hat. Nachahmer wie Troja übertrifft er - so sehe ich das – aber spürbar.
Einzelwertungen:
Darsteller : 8/10
Plot : 5/10
Effekte : 10/10
Anspruch : 4/10
Gesamtwertung : 7/10
IMDB (Wertung 8.3) (http://www.imdb.de/title/tt0172495/)
Kauf bei Amazon (DVD)
The Joker
26.12.2008, 22:02
Twin Peaks
1. Staffel
http://nrkbeta.no/wp-content/uploads/2007/11/twinpeaks.jpg
Daten:
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: David Lynch, Mark Frost
Darsteller: Kyle McLachlan (Unzählbar)
FSK: 16
Inhalt:
Twin Peaks, fiktives kleines Städtchen im beschaulichen mit üppigen Nadelwäldern bedecken Nord-Westen von Amerika und Schauplatz von David Lynch’s und Mark Forts Crime-Mystery Serie die heute beliebter aber gleichzeitig umstrittener Kult ist.
In Twin Peaks scheint alles in bester Ordnung zu sein. Es gibt ein Hotel, es gibt ein nettes Kaffee, es gibt einen wunderschönen Nadelwald und jeder kennt jeden. Ein netter Ort, am Ende der Welt.
Dieses Bild wird von einem Tag auf den anderen Tag getrübt, denn es wird die Leiche der Schönheitskönigin Laura Palmer von einem Sägewerkbesitzer in einem Plastiksack am Flussufer gefunden.
Zuerst scheint dieser für die Menschen in Twin Peaks tragischer Mord wie ein übliches Gewaltverbrechen, die Täter scheinen schon fast klar als sich plötzlich der smarte FBI Agent Dale Cooper einschaltet, die Leiche ein zweites mal obduziert und sich herausstellt das Laura ein weiteres Opfer einer Mordserie ist die im Norden von Amerika wütet.
Ab diesem Zeitpunkt werden nicht nur die Machenschaften die hinter dem Mord stehen aufgedeckt sondern gleich auch das gesamte Leben der einzelnen Bewohner die ein interessantes Schicksal innehaben oder in irgendwelche Machenschaften verwoben sind.
Kritik:
Dieser David Lynch! Für die einen Musik in den Filmohren für die anderen einer der Meist überbewerteten Regisseure dieser Zeit. Mit Filmen wie Blue Velvet, Mulholland Drive oder Lost Highway hat er sich die Liebe und den Hass vieler Filmfans eingefangen und tut dies auch ohne Rücksicht in seiner eigenen Serie, dessen Produktion er sich mit Mark Frost geteilt hat. Wieder.
Um den Mord an Laura Palmer dreht sich natürlich anders, aber Lynch tut auch die Abgründe auf die die Schicksale der Bewohner des Örtchen symbolisieren. Dabei spielt er vor allem mit einfachen Stilmitteln der Soap – Opera und wirft uns kurz vor Schluss einer Folge noch einen ganz gewaltigen Brocken hin bei dem man sich denkten muss: „Verflucht! Wie wird das wohl ausgehen!“. Diese Schema führt er unbeirrt durch die gesamte Szene, immer wieder lockt er uns mit irgend etwas Schauderhaften oder Erschreckendem und langweilt dabei nie! Nein ganz und gar nicht und das liegt vor allem an den Schauspielern die Charaktere die sie verwirklichen.
Gekonnt wird hier der Stereotyp eingesetzt der im nächsten Moment wieder ein ganz anderer ist. Der schmierige Lastwagenfahrer, der Ausgefuchste Geschäftsmann, der trauernde Vater und der coole Sheriff. Zeitweise hat man den Eindruck, Lynch und Frost panschen ihre Storylines durcheinander und denkt, das sich das ganze wohl in eine langweilige Soße verlieren wird. Aber nein! Alles ist rund! Alles geht auf und doch wieder nicht, denn am Ende steht man trotzdem wieder mit einem großen Haufen fragen da.
Dieses ganze verzwickte Zeug (Bei dem einige meiner „Bekannten“ sagen: „Das versteh ich nicht!“ Was ich überhaupt nicht verstehen kann, denn: Was zur Hölle ist an dieser Serie so kompliziert?) wird dabei von einer überschaubaren Anzahl von Selbstkomponierten Themas untermalt manchmal auch das lynsche’ Hintergrundbrummen.
Diese Musik wird dabei so gekonnt eingesetzt, dass man ständig mit neuen verstörenden und beunruhigenden Sinneseindrücken konfrontiert und geplagt wird (Stellenweise viel mir nach dem sehn der Serie (Was ich zwecks der Atmosphäre immer am späten Abend tat) das einschlafen schwer, erstens weil ich unbedingt weiterschaun musste und zweites weil ich mich wirklich gegruselt hab (Was natürlich nie passiert). Das ist eben Lynch pur, wer sich von der Serie mitreisen lässt wird diese erleuchtenden und aufregenden Momente haben, andere werden diese Serie zum Teufel schicken.
Vor allem in den teilen indem die Mystery (Welches in der ersten Staffel noch relativ rar gesät ist) zutage kommt haut Lynch sein ganzes Bilderpotenzial raus. Dabei verzichtet er auf PC-Effekte oder sonst welchen Schnickschnack sondern macht das alles auf altmodische und subtile Weise: Zeitlumpen, verschwommene Kamera, lange Fahrten, lange Totalen und das von mir so geliebte möglichst viel unwichtige Details eines Raumes zu zeigen und dabei möglichst das Wichtigste außen vor lassen. Eben diese netten Schattenspielereien.
Mein ganz besonderer Typ: Coopers erster Traum, ein Meisterwerk für sich.
Fazit:
Ich kann mir vorstellen das Twin Peaks für viele zu abgedreht, langweilig und kompliziert ist. Berauschen lassen kann man sich nicht, das lässt Lynch überhaupt nicht zu. Entweder man gibt sich hin oder man lässt es bleiben. Man hat nur wirklich Spaß an der Serie wenn man sich dafür Zeit nimmt, bis in die Nacht wartet und dann die erste Folge anschaut. Dann wird man lachen, weinen und sich mächtig gruseln.
Ich denke, das die Serie bei der neuen Welle von Slasher Horrorfilmen und Nonstopaction mit Superhelden, Antihelden usw. keinen großen Zulauf mehr hat und die meisten sich keine Serie bis zum Ende anschauen nur um dann (Mehr oder weniger) zu wissen wer der Mörder war.
Aber für alle die Zeit und Lust haben kann ich dieses kultige Meisterwerk nur empfehlen. Ich bin Dr. House Liebhaber und schau mir gerne die Sopranos an aber mit Twin Peaks würde ich ohne mit der Wipper zu zucken ins Bett steigen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 9/10 (Wie in jeder Serie gibt es Rausreisser, an die man sich gewöhnen muss)
Plot: 10/10 (Allein die MENGE der Plots rechtfertigt diese Wertung)
Effekte: 8/10 (Wie einfach es doch ist grandioses zu zaubern für die meisten nicht mehr Zeitgemäß, für mich DAS ZEITMAß!)
Anspruch: 10/10 (Hier gibt’s nichts zum berieseln)
Gesamtwertung: 10/10 (Meisterhaft)
Harbinger
27.12.2008, 14:13
Armee der Finsternis
http://monopader.mo.funpic.de/upload_files/misc/uploads/forum/53_Armee%20der%20Finsternis%203.jpg
Kinostart: 22.04.1993
Genre: Fantasy/Horror/Komödie
Regie: Sam Raimi
Darsteller: Bruce Campbell, Embeth Davidtz, Marcus Gilbert
FSK: 16
Inhalt: Ashley Williams hat es geschafft, er hat das Böse aus den Wäldern, das ihn seine Freundin und seine Hand gekostet hat, tatsächlich besiegt. Aber das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm, denn gemeinsam mit dem Dämonen wurde er in den Dimensionsriss gezogen und auf der anderen Seite von diesem findet er sich im 13. Jahrhundert in England wieder. Dort sieht man ihn nach Anlaufschwierigkeiten als den großen Erlöser an, dessen Mission klar ist: Das Nekronomikon finden und die Armee der Finsternis aufhalten...
Kritik: "Jetzt halt mal die Luft an, du Weihnachtsmann!" Wie passend zur Jahreszeit und den Feiertagen, die wir gerade hinter uns gebracht haben. Eh, egal, sorry, musste einfach zum Auftakt sein, es war auch bestimmt nicht persönlich gemeint, alle Weihnachtsmänner, die sich jetzt potentiell angesprochen gefühlt haben können, mögen es mir bitte verzeihen, aber... Bei Gott, ich liebe diesen Satz einfach. Und passend zum Thema ist er auch, denn den sagt niemand geringeres als der göttliche Bruce Campbell ("Bubba Ho-Tep (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=3999766)", "Tanz der Teufel 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6745428)", "Maniac Cop") in der Rolle von uns' Ash zum weisen Mann mit dem langen Rauschebart... Kann man so einem Böse sein?
Wie auch immer, ich schätze mal ihr habt schon längst erraten, worum es geht, nämlich um den zweiten Neuaufguss der großartigen "Tanz der Teufel"-Reihe, hierzulande meist einfach nur unter dem Namen "Armee der Finsternis" bekannt und unter dem lief er jetzo mal wieder im Fernseher drin. Klar, ich hab den Streifen eh auf DVD (genau wie die beiden Vorgänger), aber wenn man mal wieder fernab der geliebten Marla ist, auf Weihnachtsbesuch bei den Eltern, dann freut man sich doch, wenn der Streifen mal wieder über die Mattscheibe flimmert. Sowieso waren diese Festtage ein paar sehr nette, was gute Filme anging. Mitunter kam mir so nämlich mal wieder der großartige "Gladiator (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8033398)" vor die Flinte, gefolgt von "Darkman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4575116)" (leider beide geschnitten, aber was will man machen) und zum ersten Mal warf ich auch ein Auge auf "Die Wutprobe" (teilweise zu gutmenschlich, aber nette Unterhaltung). Nach ein wenig Herumgezappe (ich schnupperte sogar kurz in "Tödliche Nähe (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7386240)" herein, aber die meiste Zeit zwischen 22.20 Uhr und 23.00 Uhr blieb ich mal wieder bei "Der Herr der Ringe - Die zwei Türme" hängen... Mister Jackson, Sie haben es mal wieder geschafft...) saß ich dann pünktlichst gemeinsam mit meiner Plüsch-Giraffe Leopold (fragt nicht, er hat mich so nett im Rewe angeschaut, da musste ich ihn einfach mitnehmen) auf der Couch meiner Eltern und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Nicht dass ich großartige Überraschungen erwartete, ich hab den Film schließlich schon etwa zum umpfzigsten Mal gesehen, aber solch eine Floskel ist immer eine nette Überleitung zum eigentlichen Kritiktext, der sich jetzt hier anschließen soll.
Ja, was soll ich eigentlich groß sagen? Raimi du alter Fuchs, lass dich Knuddeln. Es ist wirklich einfach nur herrlich, was der Regisseur solcher Epen wie "Schneller als der Tod", "Darkman (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4575116)" und natürlich der "Spider Man"-Reihe aus seinem Gedankenkind, dem "Tanz der Teufel"-Franchise, gemacht hat. Begonnen etwa zehn Jahre zuvor (wenn man "Within the Woods" nicht mitrechnet) als hammerharter Horror-Exploitationstreifen packte der Mann aus Michigan im Jahre 1987 (gutter Jahrgang, liebe Freunde, ich weiß wovon ich spreche) noch mal eine Schaufel drauf und modelte das Ganze zu einer zwerchfellerschütternden Splatterorgie um, deren Leading-Man Bruce Campbell sich mit der unkaputtbaren Figur Ash in die Herzen der Fans spielte. Dabei war der Film natürlich mit einer ganzen Schubkarre voller Augenzwinkern versehen worden, das möchte ich jetzt nicht unter den Tisch fallen, aber abgesehen von den Blutfontänen (und natürlich der ganzen Story um wiederbelebte Tote und so) blieben Raimi und sein Kumpel Scott Spiegel (drehte ja ganz gerne "From Dusk Till Dawn 2" und starb auch in "The Dead Next Door (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4160459)") den Grenzen der phsyikalischen Realität noch halbwegs treu... Ne, nicht wirklich, aber was ich meine ist einfach sie behielten eine gewisse Logik im Drehbuchdepartment bei. Nicht so beim dritten Streich. Denn erst hier erreichte der legendäre Ash seinen Zenit, für den man ihn kennt und liebt. Einerseits ein gewöhnlicher Supermarktangestellter, andererseits ohne wirkliche Erklärung dafür die coolste Sau auf Erden (und darüber hinaus), versiert in jeder Naturwissenschaft und allem, was an handwerklichem Krimskrams so anfällt (ich würde gerne sehen, wie der eine Kerl der beim Rewe gegenüber an der Kasse sitzt sich einen bionischen Handersatz herstellt und das mit mittelalterlichem Werkzeug), sowieso der Womanizer schlechthin ("Ich hab das gehört, wie sie Sie zum König machen wollten... Ich finde das irgendwie scharf...") und obwohl er ständig auf's übelste auf den - pardon my french - Sack bekommt schlicht und ergreifend nicht tot zu kriegen. Mal von der Szene zu schweigen, in der er gestandenen Rittern noch ein oder zwei Dinge über den Nahkampf beibringt oder den Kung-Fu-Deadite in der Grube zu Klump haut und sägt...
Kurzum: "Armee der Finsternis" ist beschrappt, doof und zu keiner Sekunde auch nur ansatzweise ernst zu nehmen. Und das ist auch verdammt gut so. Denn so mausert sich der Streifen hinter der Fassade der leicht horrormäßig angehauchten Fantasy-Plotte zu einem Feuerwerk an kleinen und großen Witzen, coolen Szenen, lässigen Sprüchen, ein wenig Slapstick und einem Fünkchen Gewalt. Klar, die FSK 16 macht es schon deutlich: Mit dem hemmungslosen Gesuppe der Vorgänger hat das hier nichts mehr gemein, es gibt zwar noch eine sehr nette Blutfontäne und einmal spritzt es auch lecker zwischen den zergliederten Einzelteilen eines in die Säge geratenen Deadites herum, aber ansonsten ist die Gewalt sehr moderat und sowieso immer eher von humoristischer Natur. Wenn Ash seinem bösen Zwilling beispielsweise aus nächster Nähe mit der Schrotflinte ins Gesicht schießt und ein "So gut bin ich auch wieder nicht" loslässt (getoppt nur noch vom grandiosen "Good, bad, I am the Ash with the chainsaw" gegen Ende des ersten Videospielablegers der "Evil Dead"-Reihe, "Hail to the King") oder mit nicht enden wollendem Dauerfeuer aus seinem Boomstick eine untote Dame plättet, dann ist man davon nicht schockiert (es sei denn man hat seinen Sinn für Humor irgendwo im Garten vergraben), sondern meistens eher belustigt. Die Gagdichte ist nicht ganz so hoch wie im Vorgänger, deswegen gestaltet der Film sich bei wiederholtem Ansehen stellenweise etwas zäher, aber dafür sind die Scherze auch nicht mehr so zotig, so... "speziell" und ganz bestimmt nicht so arg wie in "Tanz der Teufel 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6745428)". Ob man das dem Film jetzt hoch anrechnet oder als KO-Kriterium ansieht muss jeder für sich selbst wissen, genug Slapstick und coole Sprüche sind natürlich trotzdem noch mit an Bord. Und auch ein paar der meiner Meinung nach interessantesten Ideen der Geschichte des humoristischen Films. Ich meine, wer kommt schon auf die Idee beim Aufsagen eines Zauberspruchs zu bescheißen? Wohl niemand, außer Bruce Campbell...
Wo wir auch schon bei den Darstellern wären. Im Endeffekt ist die ganze Chose eigentlich auch wieder eine Ein-Mann-Show, die uns' Bruce im Alleingang trägt. Er ist ganz einfach Ash und macht jede Szene, in der der Mann aus dem 20. Jahrhundert wieder seinen Charme raushängen lässt ("Wenn einer von euch Primaten es wagt, mich auch nur anzufassen..."), zu einem Hochgenuss. Und wenn man noch dazu bedenkt, dass er hier eine Doppelrolle bekleidet... Hallo? Zweimal Bruce in einem Film? Yey!!! Allerdings muss man dem Rest des Castes zu Gute halten, dass sie nicht ganz so austauschbar sind, wie die Pappnasen in den beiden Vorgängern. Wirklich gesteigert hat zwar niemand was zu tun, aber besonders gut gefielen mir Ian Abercrombie ("Inland Empire"), der den weisen Mann (beziehungsweise den Weihnachtsmann, höhö) spielte, so wie Timothy Patrick Quill (langjähriger Freund von Raimi und Bruce Campbell, der auch schon in "Stryker's War" mitspielte) als glatzköpfiger Schmied, der Ash hin und wieder helfend unter die Arme greift. Auch Marcus Gilbert ("Rambo III") als Lord Arthur gefällt, am Anfang kommt er extrem gut als Fiesarsch rüber, dem Ash mächtig die Meinung geigt ("Weißt du eigentlich, dass dein Schnürsenkel offen ist?"), gegen Ende wird er leider etwas zu sehr aus dem Skript heraus gehalten. Das gleiche Problem hat auch Embeth Davidtz ("The Hole") als Ashs Love-Interest Sheila (die übrigens leider auch so attraktiv nicht ist). Die sorgt nämlich für die eine oder andere minimale Plot-Entwicklung, aber die Chemie zwischen den beiden ist sogar noch misratener als die zwischen Ash und der Knowby-Tochter im zweiten Teil. Was natürlich den Film jetzt nicht bedeutend schlechter macht, denn im Endeffekt ist es eigentlich ziemlich egal, was sich hier zwischenmenschliches abspielt. Eigentlich sehen wollen wir nämlich nur drei Dinge, nicht wahr? Humor, Ash und ein wenig zünftiges Gekloppe.
Das liefert der Film auch, auch wenn man sagen muss: Die Schlacht von Helms Klamm this is not (das fällt um so schmerzhafter auf, wenn etwa zeitgleich der zweite "Herr der Ringe" läuft und man beides dicht hintereinander weg sieht...). Aber was erwartet man denn auch schon? Es war 1992 (gut, "Jurassic Park" kam auch schon ein Jahr später, aber ich las mal, dass der ursprünglich mit Stop-Motion-Technologie geplant war... man stelle sich das bitte mal vor) und Raimis Mittel waren begrenzt. Dafür hat der Mann wirklich das Optimum herausgeholt. Die Sets sind eine wahre Augenweide (vor allem der Friedhof, auf dem Ash das Nekronomikon sucht, aber auch die Burg und die Windmühle), die restliche Ausstattung macht ebenfalls einen guten Eindruck, von den Effekten her kann man auch nur über einzelne Ausrutscher meckern (auch wenn der Film sich keinen besonderen Gefallen damit tut, die Bösewichte in Großaufnahmen als Stop-Motion-Skelette darzustellen und in echten Kampfszenen dann von Menschen in Kostümen spielen zu lassen), eigentlich ist da alles toll und die Masken sowieso. Auch die Kameraarbeit ist wieder eine wahre Wonne, aber das ist man von Raimi ja eigentlich sowieso gewohnt, er schafft es einfach, dem Film seinen unvergleichlichen Stempel aufzudrücken, der einem überdeutlich zeigt, wie sehr dieser Mann Filme im Allgemeinen und seine Filme im Speziellen liebt. Schön. Und was die Action angeht... Die ist zwar auch eher preisgünstig inszeniert (auch wenn es gegen Ende der großen Schlacht ein paar ziemlich nette Choreographien gibt... da sieht man mal wieder, was so ein durchschnittlicher S-Mart-Angestellter so alles kann), aber sie erfüllt ihren Zweck. Die Kampfszene zwischen Ash und dem falschen Nekronomikon zählt für mich übrigens zu den besten Film-Kämpfen überhaupt, einfach nur herrlich.
Damit ist auch schon so gut wie alles gesagt, also...
Kommen wir zum Fazit: Wem "Tanz der Teufel 2 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6745428)" schon zu abgedreht und schwachsinnig war, der wird "Armee der Finsternis" unweigerlich hassen. Wer allerdings den Humor des Raimi-Teams teilt (und da zähle ich mich dazu), der muss diesen Film lieben und gebührend abfeiern. Mit totaler Narrenfreiheit im Drehbuch-Bereich und ein paar sehr netten Production-Values sowie einem großartig aufgelegten Bruce Campbell zeigt Sam Raimi uns wo der sprichwörtliche Hammer hängt und zaubert einen der unterhaltsamsten Filme aller Zeiten aus dem Hut. Zugegeben, die Gag-Dichte könnte von Zeit zu Zeit etwas höher ausfallen (weswegen der Film an der Messlatte seines Vorgängers auch ganz knapp scheitert), aber wenn hier gekalauert wird, dann richtig. Auf jeden Fall ein extrem spaßiger Film und ein würdiger Abschluss der Trilogie... Irgendwie.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (hey kids, it's Bruce Campbell... twice!!!)
Plot: 07/10 (gewöhnliche Fantasy-Story mit ein paar extrem abgedrehten Ideen)
Effekte: 08/10 (die Stop-Motion-Spielereien sind nicht immer makellos, aber alles in allem macht der Film eine extrem gute Figur)
Anspruch: 03/10 (die Exploitation-Wurzeln merkt man ihm noch an, hier wird eher mit dem Holzhammer unterhalten)
Gesamtwertung: 09/10 (ein großartiger Abschluss einer großartigen Trilogie, wenn auch nicht der stärkste Teil)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.6) (http://www.imdb.com/title/tt0106308/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=Ls6_fdzRpKw)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
27.12.2008, 14:31
Gladiator
http://i236.photobucket.com/albums/ff308/JaaDogg/Gladiator.jpg
Laufzeit: ca. 149 Minuten
Genre: Historiendrama
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Russell Crowe, Joaquin Phoenix, Connie Nielsen
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 25. Mai 2000
Inhalt:
Der römische Truppenführer Maximus gewinnt eine weitere Schlacht und möchte den Krieg nun hinter sich lassen um zu seiner Familie zurückkehren zu können. Der amtierende Cesar erwählt ihn allerdings als seinen Nachfolger um der Korruption ein Ende zu setzen. Cesars Sohn Commodus allerdings, der fest mit der Thronfolge gerechnet hat, missfällt dies dermaßen, dass er seinen Vater vor der Bekanntgabe umbringt und seinen Platz einnimmt. Maximus soll exekutiert werden, schafft es aber zu entkommen – und landet unter Gladiatoren. Entschlossen, sich an Commodus zu rächen, nutzt er diesen Weg ins Collosseum.
Kritik:
Da ich gestern ohnehin mal wieder bis in den Nachmittag hineingeschlafen habe, dachte ich mir, nutz ich meine ausbleibende Müdigkeit um in der Nacht noch Gladiator zu gucken. Dann stimmt auch das Film/Werbung-Verhältnis (Gina Wild und Dolly Buster brauchen nicht so lange wie die anderen). Einziger Nachteil war, dass ich das Ganze aufgrund schlafender Eltern nicht in Dolby Surround erleben konnte, was sicher genauso viel ausgemacht hätte, wie ihn auf einem großen Flachbildfernseher zu sehen – also der Kinobesuch damals anno 2000 war sicher erheblich eindrucksvoller, als den Film leise auf einem gewöhnlichen Fernseher schauen zu müssen. Aber in der Not frisst der LorD Fliegen.
Mein Urteil gleich zu Beginn wäre, dass der Film zwar gut ist, aber nicht so überragend, wie er gehandelt wird.
Dank Computertechnik werden einige eindrucksvolle Bilder geliefert, vor allem vom alten Rom, aber diese stehen so dermaßen im Hintergrund, dass sie kaum die Möglichkeit haben zu wirken. Der zentrale Punkt im Film ist nämlich die Schauspielerei. Alles dreht sich um die beiden Hauptfiguren Maximus und Commodus, die von Crowe und Phoenix verkörpert werden. Der Streifen konzentriert sich darauf, so viel wie möglich über diese beiden Figuren zu erzählen und Verständnis für ihr Handeln zu vermitteln. Aus diesem Grund ist er auch ein Stück anspruchsvoller als Genre-Kollegen, die ihren Schwerpunkt auf die Schlachten und Kämpfe legen, wie z.B. »300«. Was keinesfalls bedeuten soll, dass es hier keine Action gibt – ganz im Gegenteil: Es vergeht keine Viertelstunde, in der nicht das Schwert gezückt und eingesetzt wird. Letzteres passiert auch immer in überzeugender Art und Weise und auch unter Einsatz von Blut, obgleich nicht sonderlich brutal. Nun gut, brutale Todesarten und erbarmungslose Hinrichtungen sind sicherlich brutal, aber ihre Darstellung hält sich diesbezüglich sehr in Grenzen. Einschnitte ins Fleisch sieht man nur für Sekundenbruchteile und wenn jemandem der Kopf abgeschnitten wird, hat dieser Jemand beispielsweise einen Helm auf, unter dem mit Sicherheit nicht mal mehr ein künstlicher Kopf steckt. Auch hier bietet sich also ein deutlicher Unterschied zu meinem Vergleichsobjekt »300«.
Natürlich ist auch die Story wesentlich umfangreicher als ein großer Haufen von Männern, die sich zwischen zwei Klippen aufstellen und alles plattmachen, was ihnen entgegen kommt. Wie schon gesagt sind die Figuren erheblich tiefgründiger und vom Zuschauer wird mehr Anspruch verlangt. Glücklicherweise sorgen die häufigen Kämpfe dafür, dass der Anspruch nicht den Rahmen sprengt und in Langeweile ausartet. Regisseur Scott hat seine 149 Minuten ausgezeichnet ausgefüllt und so aufgebaut, dass es einem kaum wie Überlänge vorkommt.
Von den Schauspielern her war ich anfänglich etwas skeptisch, aber mir kam zu Beginn auch der Gedanke, dass wir hier einen historischen »Punisher« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7333967) zu Gesicht bekommen. Erfolgreich in seinem Job, hört auf, dann die Geschichte um ihn und seine Familie, wenn er aufwacht schaut er einem Dunkelhäutigen entgegen – wie viele Parallelen brauch man noch? ^^ Jedenfalls… ach richtig, die Schauspieler. Crowe passt definitiv perfekt in die Rolle, sowohl vom Schauspielerischen als auch vom Typ her. Wie er mit seiner mächtigen Rüstung und dem Pelz darum durch die Soldatenreihen marschierte hatte schon etwas von der Rolle seines Lebens. Bei Joaquin Phoenix kam dann die erste Skepsis auf, ihn in der zweiten zentralen Rollen zu sehen. Doch seit »Walk The Line« hat er mein deutliches Wohlwollen und ich dachte nicht mehr weiter darüber nach – zu Recht. Es dauerte nicht lange, bis er sich als richtige Wahl herausstellte. Der leicht zu erschütternde, etwas kindliche Charakter des Commodus erforderte weit mehr, als ich von dieser Figur erwartet hätte und Phoenix schafft diese Elemente einzubringen.
Weniger Skepsis, sondern viel mehr ein »Och neee… oder?!«-Gedanke kam dann auf, als Ralf Moeller im Bild auftauchte. Bitte… wenn man einen Film wie Gladiator dreht, kann man doch nicht einen Mann wie Moeller ins Boot holen. Der Typ ist der Uwe Boll unter den Schauspielern, nur in einigermaßen sympathisch. Nun gut, man musste ihn nicht allzu oft sehen, wobei ich mich frage, warum er so eine letzte Szene verdient hat… bei Oliver Reed weiß ich es zumindest. Der Arme starb während den Dreharbeiten an einem Herzinfarkt, das Drehbuch musste umgeschrieben und er per Computer passend dargestellt werden. Gelungen würde ich sagen, man hat absolut nichts gemerkt.
Alles in allem also ein schöner Film, der wunderbar unterhält, aber kein Wunderwerk ist, wie er gehandelt wird. Er hat ein eindrucksvolles, dramatisches Ende, aber keins von denen, bei dem Einem die Tränen kommen würden – ich hab eher Genugtuung empfunden hinsichtlich des Ausgangs des Kampfes. Ein klein wenig kitschig fand ich dann aber doch diese Jenseitsillusionen, das hätte nicht sein müssen. Dennoch ist es sicherlich ein Film, den man sich öfters ansehen kann, ohne dass er langweilig wird und den man sich auch definitiv ansehen sollte, wenn man etwas sehen möchte, dass sich geradezu ausschließlich um die Darsteller und ihre Figuren dreht. Ich hätte ihm keine fünf Oscars gegeben, aber meine Abneigung gegen die Wahl deren Gewinner sollte auch inzwischen bekannt sein.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 6/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 8/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0172495/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1017774361/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
30.12.2008, 02:31
Return Of The Living Dead III
http://www.video-top.ru/covers/2570.jpg
DVD-Start: Wer weiß es nur... vor 2001 jedenfalls. Der Film stammt allerdings von '93
Genre: Horror/Splatter/Liebesfilm
Regie: Brian Yuzna
Darsteller: Melinda Clarke, J. Trevor Edmond, Kent McCord
FSK: 18
Inhalt: Curts Vater arbeitet für die Army. Nett also, dass Curt seinem alten eine wichtige Schlüsselkarte klauen und somit seine Freundin Julie in die streng geheime Forschungsbasis einschleusen kann, um sie zu beeindrucken oder so. Curts alter Herr arbeitet jedoch zu unser aller Erstaunen an einer Möglichkeit, um wiederbelebte Leichen als Kampfmaschinen zu verwenden. Es kommt wie es kommen muss, Curt kriegt Stress mit seinem Vater, Julie stirbt bei einem Motorradunfall, Curt belebt sie wieder und Chaos bricht aus...
Kritik: Ich wollte den Film mögen. Ganz ehrlich. Er genießt unter Freunden der eher blutigen Unterhaltung schließlich einen exzellenten Ruf, gilt als eines der besten Sequels ever (das laut einiger Meinungen immerhin auch das Original übertrifft) und Brian Yuzna ist ja so was wie ein Kult-Regisseur. Okay, ich mochte den Mann nie so, "Faust" war unterhaltsam und ich hab ihn sogar auf DVD (wenn auch geschnitten... will mir nicht einer die Uncut-Version schenken, biddöööö...), "Beyond Re-Animator" sogar richtig gut, aber beides lag nicht an Yuznas Fähigkeiten als Regisseur. Die Filme des Mannes wirken mir irgendwie immer zu kalkuliert, zu wenig gewagt, nicht wie ein Peter Jackson oder Sam Raimi, die auf Teufel komm raus ihren eigenen, abgedrehten Stil verfolgen. Yuzna wirkte mir immer zu sauber (zumindest im Rahmen seines beschränkten Budgets, wobei der Mann ja mittlerweile relativ viel Kohle und eine eigene Produktionsfirma am Start hat, die solche Gurken wie "Romasanta" auf die Welt loslässt, aber immerhin auch irgendwie Stuart Gordons ganz interessanten Reißer "Dagon" verbrochen hat), aber die Grundidee von "Return Of The Living Dead III" schien mir doch - vorrausgesetzt man setzt sie gut um - seeeeehr interessant. Ich mag die Vermischug von Zombie/Splatterfilmen mit Liebesgeschichten, wie sie schon in "Shaun of the Dead", "Braindead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7379260)" und "Dellamorte Dellamore (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4718766)" zelebriert wurde (wobei alle drei Filme nach unserem heutigen Kandidaten rauskamen), aber die Idee "Mensch liebt Zombie" war doch mal ganz was extremes und von daher einen Blick wert. Und ihr kennt mich, ich bin ja auch ein Mensch mit Herz und mit guten Liebesfilmen (willst du mich heiraten, "It's all about Love"?) kann ich immer was anfangen, also ab dafür...
Verdammt, jetzt hab ich so viel Spannung aufgebaut, den Konsens des Ganzen aber schon vorweg genommen... Ja, ich wollte "Return of the Living Dead III" mögen, aber es klappte eher suboptimal. Will heißen: Gut ist anders. Wobei der Film sich in seinem schlechtesten Licht auch noch gerade am Anfang darstellt. Gut, zuerst hören wir mal was über die auferstandenen Toten, was etwas Nostalgie in uns weckt (ja, es ist schon eine Weile her, dass ich "Return of the Living Dead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6806829)" und seinen Nachfolger - den ich übrigens zu reviewen vergaß, aber seid euch versichert, es ist der gottverdamt generischste Zombiefilm aller Zeiten - sah, von daher ist ein wenig Nostalgia erlaubt, oder etwa niet?) und uns an die gloreichen Tage erinnerte, da die Zombies solch unsterbliche Phrasen wie "Send... more... Paramedics" ins Mikro keuchten. Äh... ich glaub ich bin irgendwo falsch abgebogen, allerdings dürfte die Idee hinter diesem Abschnitt zu den Zulesern durchgedrungen sein, nämlich: Welcome back, Zombiebrut und Verwandte.
Nach diesem kurzen Auftakt kriegen wir aber schon usnere nominellen Helden namens Curtis und Julie vorgestellt und während Curtis eine recht blasse Nase (von der Charakterisierung her, niet die Hautfarbe) ist machte ich in Julie gleich eins aus: Bitch vom Dienst. Es war so eine Art Hass auf den ersten Blick, vor allem wohl, weil ich schon etwas länger Filme schaue (ich werd bald 22 und meine Eltern hatten schon immer einen Fernseher, macht selbst was draus) und weil ich weibliche Figuren, die sich dadurch beeindrucken lassen, dass ihr nomineller Lebensabschnittsgefährte (ein wunderbares Wort, solange es einem nicht selbst passiert...) Daddy die Schlüsselkarte zum ultrageheimen Forschungskomplex mopst und zwecks koitaler Absichten auch noch... Ach ihr wisst schon, ich hatte einfach den Eindruck, die hobelt den guten Kurt nur, weil sein Vatter mit Leichen rumspielt (klingt pervers, ist es auch). Kein guter Auftakt für eine Beziehung und da die gute Julie etwa fünf Minuten später ins Gras beißt sollte es auch dabei bleiben.
Ja, ich mag Melinda Clarke (hier als "Mindy Clarke" gebillt, sie spielte auch im irgendwie putzigen "Spawn" die Bitch-Queen) nicht, aber ihre Figur Julie verachte ich mit Leib und Seele und das ist gar nicht mal so gut, wenn hier eine heiße Liebesgeschichte zwischen ihr und J. Trevor Edmond (haha, der kasperte mal in "Beverly Holz 08/15" herum... err, sorry, "Bifi - Action in Hollywood"-Geschädigter am Werk, ich meinte natürlich "Beverly Hills 90210") als uns' Actionheld Crutis entbrennen soll. Denn so ging mir vieles von dem eigentlich relativ gut inszenierten Geheule ziemlich am Allerwertesten vorbei und ich musste mich doch zeitweise fragen, wieso ich eigentlich Mindy und nicht den Marines, bzw. den bekloppten lateinamerikanischen Gangstas, die ihr das Lebenslicht auspusten wollten (was, wie wir in "Return of the Living Dead (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6806829)" lernten, gar nicht so einfach ist), die Daumen drücken sollte. So was ist ziemlich fatal für einen Film, der versucht abseits von sinnentstelltem Geschplodder noch eine Daseinsberechtigung zu haben, wenn ihr versteht, was ich meine...
Hier kommt auch der zweite Knackpunkt ins Spiel. Splatter. Ja, ihr last es bestimmt schon in einigen meiner Fulci-Reviews, aber ich hasse Splatter wenn er nicht kurzweilig inszeniert ist. Ich will jetzt nicht sagen, dass das in "Return of the Living Dead III" der Fall wäre, aber mir fällt nicht wirklich viel dazu ein. Ja, die Effekte sind eigentlich ziemlich Sahne und gar nicht mal so rar (auch wenn ich die quasi lebenslange Indizierung der ungeschnittenen Fassung so was von überzogen finde...), vor allem der komische Zombie, der quasi der Nachfolger des von mir sehr verehrten Tarmans mimte, sah einfach nur klasse aus, aber die optischen Sauereien ließen mich kalt, denn hier wurde einfach viel zu ernst gekocht. Ich konnte nicht über die exzessive Gewaltdarstellung lachen (die wiederum so exzessiv gar nicht war), weil der Film rings herum es mir verboten hat. Und was bleibt denn da noch? Wir haben hassenswerte Hauptfiguren (okay, Curtis war nicht so schlimm, aber einfach blass und so sehr ist Edmond auch nicht mit Schauspieltalent gesegnet) und eine Inszenierung, die jegliche Form von Freude an Blut und Gekröse unterbindet. Darf ich dich jetzt schon hassen, "Return of the Living Dead III"? Darf ich? Darf ich?
Ney, eigentlich nicht. Ich dürfte schon, aber dann wäre ich jemand, der verborten Vorurteilen folgt und einem Film deswegen eh von vorneherein keine Chance gibt, wie mein Mitbewohner (harr, der Seitenhieb hat gesessen, wa? - apropos, mitten im Film verschluckte ich mich an meinem Bier und brach in einen exzessiven Hustenanfall aus, woraufhin er mir aus seinem Zimmer zurief "Ist der Film denn so schlecht?"... verdammt...). Das bin ich aber nicht, denn ich gebe jetzt und hier zu: "Return of the Living Dead III" wurde besser. Klingt komisch, ist aber so... Je länger der Film lief, desto besser wurde er aus irgend einem Grund. Vielleicht lag es an fortschreitendem Alkoholkonsum, aber ich bezweifle es, denn irgendwie mauserte der Film sich nach seinem katastrophalen Start zu etwas besserem. Erst "Knapp ansehbar" als die Jagd auf Curt und Julie begann und die Latinos auftauchten, dann "Ganz okay", als endlich ein wenig Drama zwischen den Liebenden entsteht (das von daher schwächelt, dass ich Julie eben AUF DEN TOD NICHT AUSSTEHEN KANN) und schließlich "Wirklich gut", als Basil Wallace ("Blood Diamond", "Joy Ride") als Riverman auftauchte und den Film endlich abseits der verkorksten Liebesgeschichte interessant machte. Wirklich wahr, der Mann ist talentiert und sein Auftritt macht einen Haufen Spaß. Wie der Rest des Films ab dem Augenblick, da Mister Wallace über die Leinwand geistert. Plötzlich mausert sich hier alles nämlich zu einem sehr ambitionierten Zombiefilm mit leichtem Romance-Einschlag, den man auch dann noch gern haben kann, wenn man Miss Clarke vorher gehasst hat (yep, that would be me...).
Trotzdem ist "Return of the Living Dead III" zum bekannten und beliebten Aus-der-Haut-fahren. Größtenteils gar nicht so untalentierte Darsteller (Basil Wallace würdigte ich bereits, auch Kent McCord - der in jeder Serie mitspielte, die nicht bei drei aufem Baum war - als Curts Vater machte eine verdammt gute Figur und hatte ein paar gute Szenen) agieren gegen die total uninteressante Liebesgeschichte an, die an ihren dämlichen Protagonisten scheitert. Mister Yuzna... ehrlich ey, schieß den John Penney (adaptierte auch "Talos - Der Fluch der Mumie", oder wie der Käse da hieß) ab oder tret ihm kräftig in den Arsch, hätte irgend jemand den Film eine halbe Stunde länger gemacht und die Charaktere ordentlich eingeführt (zum Beispiel Julie und bei der Gelegenheit mal gezeigt, dass sie nicht 24 Stunden am Tag im "blöde Schlampe"-Modus mit kurzen Abstechern in die "perverse Schlampe"-Kiste ist), dann wäre der Film genial geworden und hätte all die hochgesteckten Ziele erreicht, die er gerne erreichen würde. So bleibt aber eine sehr ärgerliche erste und eine sehr nette zweite Hälfte, die sich zwar zu einem relativ konsistenten Ganzen zusammenfügen lassen, aber beileibe zu keinem, das ich mir gerne anschauen würde. Meine Freunde, ein Remake tut Not, wenn man diese Idee noch mal inkorporiert und anständig umsetzt, dann könnte der Film äußerst genial werden, in seiner jetzigen Form bleibt aber nur zu sagen:
Kommen wir zum Fazit: "Return of the Living Dead III" ist ein weiteres Mal ein gutes Beispiel für einen Film der verschenkten Möglichkeiten. Wenn ich so eine Story hätte, dann würde ich da einen Hammerfilm drauß machen, aber Penney schafft es einfach nicht, sympathische Charaktere zu basteln und versemmelt somit die Hälfte des Films, denn der konzentriert sich auf die Tragödie zwischen Curtis (langweiliger Futzie) und Julie (dämliche Bratze) und macht deswegen ausgesprochen wenig Spaß. Dank Basil Wallace und einem rech tighten letzten Drittels ist der Film trotzdem ansehbar, aber man hat schon viiiiiiiel besseres da draußen gesichtet, glaubt mir gern...
Einzelwertungen
Darsteller: 06/10 (McCord und Wallace sind stark, Edmond ziemlich blass und Clarke... naja)
Plot: 07/10 (die Idee ist toll, allerdings scheitert Penney an den Charakteren)
Effekte: 07/10 (etwas mehr Splatter hätte ruhig sien dürfen und vor allem unterhaltsamerer, aber eigentlich kann man nicht meckern)
Anspruch: 04/10 (hier werden schon ein paar moralistische Gedanken vermittelt, allerdings nicht sonderlich subtil)
Gesamtwertung: 05/10 (macht 'ne bessere erste Hälfte dran und ich penn mit dem Film, aber so...)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 5.6) (http://www.imdb.com/title/tt0107953/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=dQ4xGaLzpvI)
LorD AvengeR
30.12.2008, 22:43
Bedtime Stories
http://img2.timeinc.net/people/i/2008/startracks/080310/adam_sandler.jpg
Laufzeit: ca. 95 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Adam Shankman
Darsteller: Adam Sandler, Courteney Cox, Guy Pearce
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 25. Dezember 2008
Inhalt:
Hotelhausmeister Skeeter ist ein Loser und die Lachnummer von Allen – bis er eines Tage für eine Woche auf die beiden Kinder seiner Schwester aufpassen soll. Es dauert nicht lange, bis er merkt, dass die Gute-Nacht-Geschichten, die er und die Kinder abends zusammenspinnen, am nächsten Tag Realität werden.
Kritik:
Ich gebe zu, etwas mehr hatte ich mir schon erhofft. Andererseits hat es Disney auch nicht so wirklich mit Komödien mit realen Schauspielern, siehe »Der Babynator« oder »Die Geistervilla« - egal ob Vin Diesel, Eddie Murphy oder eben Adam Sandler, keiner kann über die schwammig schlechten Drehbücher hinwegtäuschen. Der Film war, trotz der interessanten Idee, doch höchstens unterer Durchschnitt und viel zu klischeehaft. Gut, es ist als Kinderfilm gedacht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die auch immer dasselbe sehen wollen?
Zum Script muss ich also kaum noch etwas sagen… nette Idee, aber miese Umsetzung. Vor allem sind auch die Gags sehr flach, selbst für Sandler-Verhältnisse. Wirklich gelacht habe ich in der Tat nur bei den Szenen mit dem glubschäugigen Meerschweinchen – dafür dann aber auch bei jeder! Einfach zu abgedreht das Teil.
Schauspielerisch… nun ja, was will man sagen. Sandler spielt wie immer den liebenswerten, leicht trotteligen Loser, den er in genug Filmen wie »Mr. Deeds«, »Die Wutprobe« oder »Big Daddy« bereits unter Beweis gestellt hat und die ihn scheinbar gebrandmarkt haben. Er ist kein Johnny Depp, aber er ist auch nicht schlecht – zumindest erkennt man dies nicht unter den spärlichen Gesichtszügen, die er spielen muss. Natürlich darf auch Rob Schneider in einer Gastrolle in keinem seiner Filme fehlen, da das schon Running Gag Status hat. Courteney Cox kann man fast auch schon als Gastrolle abtun, da sie abgesehen vom Anfang und Ende keine nennenswerten Auftritte hat, und die anderen beiden weiblichen Rollen, besetzt von Keri Russell und Teresa Palmer, müssen lediglich gut aussehen – was vor allem Letztere ausgezeichnet hinbekommt. Sonstige Erwähnung hätte vielleicht noch Richard Griffiths verdient, den meisten wohl als Dr. Albert S. Meinheimer aus »Die Nackte Kanone 2 ½« oder Vernon Dursley aus »Harry Potter« bekannt, von dem man allerdings ebenfalls nicht allzu viel zu sehen bekommt.
Eine Erklärung bietet wohl die Tatsache, dass der Film sehr schnell erzählt wird. Es dauert gerademal ein Handumdrehen, bis das Hauptthema mit den Bettgeschichten startet, noch weit weniger Zeit nimmt es in Anspruch, bis Hauptfigur Skeeter kapiert was los ist. Von dem sonstigen Verlauf und dem Ende ganz zu schweigen. Wahrscheinlich hat hier auch wieder der Status Kinderfilm dazwischengefunkt, da man die lieben kleinen Nervzwerge ja nicht überstrapazieren möchte…
Wie dem auch sei, kurzum: Ein Film, den man sich ein Mal im FreeTV anschauen kann, darüber hinaus aber nicht sehr lohnenswert ist – auf jeden Fall ist er keine Geldinvestition wert.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 3/10
Effekte: 7/10 (gab’s so gut wie gar nicht, aber das rote Pferd sah irgendwie sehr künstlich aus)
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 5/10 (Glubschi hat’s gerettet)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.1) (http://www.imdb.com/title/tt0960731/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi3765436441/)
Rom – Season 1
http://cdn.overstock.com/images/products/L10288770.jpg
Name: Rom Staffel 1
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Serie / Drama
Darsteller: Kevin McKidd, Ray Stevenson, Ciarán Hinds
FSK: 18
Laufzeit: 600 min.
Inhalt:
Nachdem Caesar Gallien unterworfen hat, wird er der illegalen Kriegsführung beschuldigt und es kommt zum Bürgerkrieg. Die Geschehnisse der darauffolgenden Jahre werden allen voran aus der Sicht von 2 Soldaten erzählt, aber auch aus der von historischen Persönlichkeiten.
Meinung:
Vor etwas über einem Jahr, als ich feststellen musste, dass ich für gute TV-Serien ziemlich viel übrig habe und damit spiele ich konkret auf den Kauf der ersten Staffel von „Deadwood (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4611809)“ an, begann ich nach und nach mir eben solche zuzulegen. Dazu gehören bereits erwähntes „Deadwood (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4611809)“, von dem ich alle 3 Staffeln besitze, „The Sopranos“ von denen ich morgen alle 6 (bzw. 7 wenn man 6.2 als eigene Staffel zählen will, genug Folgen hat sie ja) Staffeln habe, „Entourage (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6045670)“ von dem ich immerhin eine Staffel besitze und natürlich „The Wire (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6753257)“ von der die 4. Staffel gerade bestellt wurde. Wer glaubt in der Aufzählung dieser allesamt genialen Fernsehserien ein gewisses Schema zu erkennen, liegt vollkommen richtig, werden doch alle vom amerikanischen TV-Sender HBO produziert, die, Überraschung, sich auch für „Rom“ verantwortlich bekennen müssen, eine TV-Miniserie wie HBO schon „Band of Brothers“ und auch vor gar nicht langer Zeit „John Adams“ produziert hat. (Letztere wird pünktlich zum Release am 2. Februar bei amazon.co.uk gekauft und dank aktuellem Pfund-Kurs ist das ein Schnäppchen, des einen Freud des anderen Leid).
Für die Serie selbst wurde eine gewaltiges Set gebaut und soweit ich darüber informiert bin darf sich „Rom“ die bis dato teuerste TV-Produktion nennen und das hat sich ausgezahlt. Erst vor ein paar Tagen, passenderweise zwischen zwei Folgen „Rom“, durfte ich einige Blicke auf die TV-Produktion „Spartacus“ werfen, die da gerade im Fernsehen lief. Ich will hoffen, dass dem nicht so ist, aber offenbar wurde dort auch der Senat gezeigt, dessen Tagungsort gerade zu lächerlich klein war, dass sie dazugehörigen Senatoren sich eng aneinander drücken mussten, damit sie überhaupt alle ins Bild passen. An den TV 2-Teiler über Attila mit Gerard Butler und die darin benutzen Kostüme will ich jetzt erst gar nicht denken, sahen die doch nach unterster Hollywood-Schublade aus. Nun, all diese Probleme hat „Rom“ nicht einmal ansatzweise. Jede einzelne Kulisse sieht aus als wäre sie real und an den Kostümen gibt es nicht das Geringste auszusetzen, dafür gibt es von mir einfach nur ein ganz großes Lob. Normalerweise würde ich die Effekte bei so einer Serie nicht bewerten, da sie sonst eigentlich praktisch nicht vorhanden sind, immerhin explodiert nichts oder dergleichen, aber weil „Rom“ mit Abstand die besten Kulissen bietet, die sich locker mit Hollywood – High-Budget Produktionen messen können und das im Bereich der TV-Produktionen einfach außergewöhnlich ist, gebe ich hier die 09/10 Punkte.
Um gleich auf die ansonsten praktisch nicht vorhandenen Effekte zu sprechen zu kommen, die Serie hat eine Beschränkung von „Ab 18“ bekommen, zumindest wenn man sich für die Uncut-Version entscheidet und wer tut das nicht, und da würde einem der gesunde Menschenverstand doch eigentlich sagen, dass die Serie massenweise Kämpfe und brutale Abschlachtereien bietet, die makellos inszeniert sein müssen. Nun, ja und nein, den „Rom“ vermeidet große Schlachten und das obwohl die Serie eigentlich sogar mit einer beginnt. Hierbei sieht man jedoch nur in relativ kleinem Rahmen wie sich ein Haufen Legionäre mit einem Haufen Galliern prügeln und das ist auch eher kurz gehalten. Die zweite Schlacht ist sowieso nur eine kurze Aufnahme als so etwas was man wirklich als "Schlacht" betiteln könnte. Die dabei gezeigte Gewalt ist dabei genauso fernab von „Ab 18“ wie der ganze „The Warriors (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7229129)“-Streifen von Walter Hill und das ändert sich auch in der ganzen restlichen Serie nur einmal in einer der letzten Folge, als man einen Gladiatorenkampf zu sehen bekommt. Für Freunde brachialer Gewalt ist dieser Kampf schlichtweg hin eine Offenbarung, denn das ist so ziemlich der mit Abstand einzige Grund warum die Serie auch mit „Ab 18“ eingestuft wurde. Hier wird alles in dem Ausmaß gezeigt was man sich anhand der Altersbeschränkung erwartet, jeder Moment der Serie in der jemand getötet wird und das, ohne dabei lächerlich zu wirken was bei sowas ja immer eine gefährliche Sache ist, ohne weiteres für „Ab 12“ zugänglich wäre (wie es da mit den zahlreich vorhandenen Sexszenen aussieht ist wieder eine andere Sache...), manchmal auch „Ab 16“, wird hier gnadenlos hintergangen und ignoriert und jetzt kommt das zweifellos überraschende, ich fand diese Stelle irgendwie geschmacklos und unnötig brutal und ich habe bin sicherlich einer der letzten der mit Gewalt normalerweise ein Problem hat. An dieser Stelle werden Beine abgehackt und dabei spritzt schmerzhaft realistisch viel Blut herum, Leute gegen dornenbestückte Holzsäulen geschmissen und schließlich bekommt ein Kerl dann auch noch seine Waffe durch die Schulter zur Gänze reingestoßen und das ist meiner Meinung nach einfach gar nicht mehr schön. Hier hätte man einfach auf diese ganzen „Details“ verzichten sollen und es eher..hm, wie sagt man das schön, schlichter und dezenter halten sollen. Um ehrlich zu sein, für einen Moment dachte ich mir fast schon ich wäre auf einmal im falschen Film/Serie, da diese Szene einfach nicht in das Gesamtschema passen wollte, geradezu schon lächerlich brutal ist, und alleine die Tatsache, dass ich eine ausführliche Gewaltszene als negativen Kritikpunkt anführe, sollte eigentlich schon Aussagekraft besitzen um klar zu machen, das sie einfach nicht gut ist. (Obwohl sie von der Inszenierung her doch eigentlich tadellos ist…).
Absolut nichts zu kritisieren gibt’s bei den Protagonisten. Dabei handelt es sich größtenteils um historische Personen wie Caesar himself oder etwa auch die Legionäre Titus Pullo und Lucius Vorenus, die auf 2 Legionären basieren, die Caesar in seinen Schriften erwähnt haben soll. Letztere stellen dabei die Hauptpersonen der Serie dar, auf die sich der Plot am meisten konzentriert, wobei sich auch die anderen Figuren sich über ausreichend On-Screen Präsenz freuen dürfen und dadurch alle zu genügen dem Zuseher näher gebracht werden und man ihr Handeln nachvollziehen kann. Ein wesentliches Element dabei ist die Beziehung zwischen Pullo und Vorenus, die auf dem guten alten Prinzip der zwei Kerle basieren die unterschiedlicher nicht sein können und es trotzdem schaffen sich irgendwie zusammenzuraufen und miteinander auszukommen. Und den Drehbuchautoren sei es gedankt, es funktioniert so herrlich gut wie man es sonst nur aus „Lethal Weapon“ und „Butch Cassidy and the Sundance Kid (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6822227)“ kennt. Lediglich der Beginn der Freundschaft ist etwas holprig, da es eigentlich absolut keinen Grund gibt warum Vorenus sich ausgerechnet den wegen Befehlsverweigerung inhaftierten Pullo zur Verstärkung für seine Mission holt, anstatt irgendeinen anderen Soldaten, der vielleicht kein Problem mit dem genauen Ausführen von Befehlen und der Chain of Command im Ganzen hat, was gerade bei der Figur des Vorenus, der sich normalerweise strikt an die Regeln hält, zu erwarten wäre. Ansonsten verläuft der Plot absolut grundsolide, was auch schon der einzige Grund ist warum die Serie auch nicht höher von mir bewertet wird.
Es gibt Momente in denen man historisches einfach nur unglaublich geschickt mit Fiktion verbindet, etwa als Marcus Antonius auf dem Forum vom Pöbel angegriffen wird und dieser glaubt, dass das auf dem Befehl von Pompeius hin geschehe, in Wahrheit jedoch hat Titus Pullo am Abend zuvor einen Freund der Angreifer getötet und der Angriff galt eigentlich ihm. Wer auf sowas abfährt, und meine Wenigkeit tut das, wird mit „Rom“ hier und da seine Freude haben, denn allzu oft passiert das nicht. Nebst diesen Vermischungen von Fiktion und Historischem gibt es beim Plot noch hier und da einige außergewöhnliche Ideen wie etwa die Thematik von den Banden auf dem Hügel, jedoch hält sich das alles nur in einem normalen Rahmen und ringt einem nicht etwa einen Staunen oder dergleichen ab, also wie bereits gesagt, der Plot bleibt relativ solide und weist dabei leider nicht diese Finessen auf, wie sie etwa „Deadwood (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4611809)“ oder „The Wire (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6753257)“ besitzen.
Fazit: „Rom“ ist eine Serie die eindeutig in den höheren Ligen mitspielt, einen Haufen wirklich sympathischer Figuren als Protagonisten aufweisen kann und gleichzeitig ein unverbrauchtes Szenario mit perfekter Kulisse besitzt. Einzig allein die Handlung hätte ausgefeilter sein können und die Arena-Szene hätte man weniger brutal gestalten sollen, dann wäre bei „Rom“ eigentlich alles tadellos.
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Sehr gut, aber nicht grandios)
Effekte: 09/10 (Makellose Kulissen, Effekte anderswertige nicht bewertbar)
Plot: 08/10 (Bürgerkrieg, Gewalt, Sex usw. , mich spricht es ziemlich an)
Anspruch: 06/10 (Man muss nicht sehr viel Konzentration aufbringen, sollte aber aufpassen)
Gesamteindruck: 08/10 (Eine sehr gute Serie, aber ohne die Finessen eines „Deadwood (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4611809)“ oder „The Wire (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6753257)“.)
imdb 9.3 (http://www.imdb.com/title/tt0384766/)
DVD bei Amazon (cut)
DVD bei Amazon (uncut) Beide hoffnungslos überteuert, bei amazon.co.uk gibt’s die Serie mit deutscher Tonspur für umgerechnet ca. 21 Euro
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=jPO2y19tKCE)
freezing rain
31.12.2008, 12:13
http://upload.worldofplayers.de/files/Hatchet_cover.jpg
Name: Hatchet
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Horror/Splatter-Komödie
Darsteller: unter anderem Robert Englund, Kane Hodder, Tony Todd, Mercedes McNab
FSK: 18
Laufzeit: ca 81 min
Inhalt:
Als Ben seinen Kumpel Marcus bei ihrem New Orleans-Besuch überredet, eine „Haunted Swamp Tour“ mitzumachen, ahnen beide noch nicht, dass die Legende von Serienkiller Victor Crowley ganz und gar der Wahrheit entspricht. Mit ihrem Boot sind sie im Sumpf gestrandet und müssen nun einen Weg zurückfinden. Doch der schrecklich entstellte Massenmörder lauert schon mit seiner Axt und schlägt sich damit buchstäblich durch die jungen frischen Opfer. Eine Spur aus Blut und Körperteilen zieht sich durch das Dickicht, und Ben und Marcus müssen einen Weg finden, Victor Crowley zu stoppen, bevor sie Futter für die Alligatoren werden...
Meinung:
Ich denke, der Film hat den Fehler gemacht, zunächst als ernster Horrorfilm angesehen werden zu wollen. Auf der DVD befindet sich immerhin ein Spruch von MTV, der auf die komödiantischen Seiten des Films aufmerksam macht: "Das Publikum vergiesst Tränen vor Angst - und vor lachen." - MTV
Ansonsten deutet alles auf einen relativ ernsten Slasher.. sogar der Trailer lässt diesen Eindruck zurück. Ich kann nur sagen: Schwer getäuscht! Der Film nimmt sich absolut in überhaupt keiner Weise ernst, ist wohl sogar eher als Horrorfilm-Parodie zu bezeichnen. Das gelingt ihm aber sehr sehr gut. Ich habe sehr viel gelacht.. die Darsteller spielen ihre Rollen mit viel Witz, aber durchweg professionell.
Zu Beginn des Films werden erste Splattereffekte zum Besten gegeben, dann kippt der Film für die nächste halbe Stunde komplett ins Genre Komödie. Weil das Publikum darauf wohl nicht ganz vorbereitet war, hat es wahrscheinlich dem ein oder anderen Zuschauer nicht so gut gefallen wie mir. Dabei sind die meisten Witze wirklich lustig (meiner Meinung nach), was bei weitem nicht bei jeder Komödie, schon gar nicht bei jeder Horror-Komödie, der Fall ist. Wie gesagt habe ich wirklich viel lachen können. :D
Musik von Marylin Manson wird zwischendrin mal eingespielt, die ich auch recht lustig fand.
Nach ungefähr 45 Minuten Laufzeit kommt dann der Killer um die Ecke. Victor Crowley. Ein verunstaltetes menschenähnliches Monster (ist eigentlich ein Mensch, der mit zahlreichen Verkrüppelungen und Verunstaltungen auf die Welt gekommen ist - sieht aber eher einfach wie'n Monster aus). Und der war für mich wahrlich einer der symphatischsten Killer aller Zeiten! Wie der Typ ausrastet! Herrlich! Ein wahres Fest für jeden Splatterfreak und Gore-Hound! Mister Crowley hat nämlich einiges drauf! Während andere Killer nur einmal zuschlagen, damit der Kopf fliegt, lässt Mister Crowley die Axt rund fünf mal auf einen der Darsteller nieder sausen.. hackt ihn buchstäblich auseinander, während die Kamera draufhält, zwischendurch immer mal auf die schreienden anderen Darsteller umschwenkt, dann wieder drauf hält bis er sein Opfer in zwei Hälften gehackt hat. Dann zur Frau von dem Typen gesprungen und der erstmal kräftig das Maul aufgerissen.. bildlich. Crowley geht da richtig ab! Als Splatterfreak wird man seine helle Freude dran haben. Manchmal hab ich mich wirklich darüber gewundert, dass der Film noch ein FSK-Siegel bekommen hat. :D
Aber wie schon erwähnt ist das ganze mit soviel Humor gewürzt, dass man da absolut nichts ernst nehmen kann. Nichts desto trotz sind die Splattereffekte auf hohem Niveau und sehr brutal!
Fazit:
Gore-Hounds kommen voll auf ihre Kosten! Wenn man den Film nicht ernst nimmt, was er auch offensichtlich nicht genommen werden will, wird man viel Spaß mit ihm haben. Leider ist er ein wenig kurz geraten, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. ;)
Einzelwertungen:
Darsteller: 08/10 (Nichts zu bemängeln. Ein paar Slasher-Stars haben Gastauftritte und der Humor wird von allen Darstellern recht professionell rüber gebracht.)
Effekte: 09/10 (Im großen und ganzen wirklich tolle Splattereffekte!)
Plot: 05/10 (nichts neues, aber dennoch brauchbar)
Anspruch: 03/10 (Wer braucht bei solch einem Film denn bitte Anspruch??)
Gesamteindruck: 09/10 (Ich habe mich durchweg sehr gut unterhalten gefühlt)
imdb 5.8 (http://www.imdb.com/title/tt0422401/)
Englischer Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=3C33S_cqiJ8) (ich finde den deutschen gerade nicht)
Amazon-Link
The Sopranos Season 1
http://images.marketworks.com/hi/38/37888/dvdsopranosseason1.jpg
Name: Sopranos Season 1
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Serie / Drama / Komödie / Krimi
Darsteller: James Gandolfini, Edi Falco, Michael Imperioli
FSK: 16
Laufzeit: 900 min.
Inhalt:
Tony Soprano ist Capo bei einer Mafiaorganisation und hat ausreichend Stress in jeder seiner zwei Familien. Nach einer Panikattacke muss er deshalb zur Psychiaterin.
Meinung:
Vor gut einem Jahr bekam ich die erste Staffel von „The Sopranos“ zum ersten Mal in die Finger und war sofort hellauf begeistert. Anfänglich, also ehe ich noch die erste Disc eingelegt hatte, vermutete ich, dass sich hinter der vielfach ausgezeichneten TV-Serie eher eine Art „Reine Nervensache“ im Serienformat verbirgt, immerhin konnte ich mir damals nicht vorstellen, das eine halbwegs ernst gemeinte Mafiaserie mit Erpressung, Mord und Totschlag im Fernsehen ausgestrahlt werden würde. Jedoch wurde ich bereits nach wenigen Minuten von etwas besserem belehrt, als die Hauptperson Tony Sopranos mal eben einem davonlaufendem Schuldner mit einem Auto anfährt und was das Zeigen von Gewalt betrifft verändert sich das im Laufe der Serie nicht wirklich. Ganz unrecht hatte ich mit meiner Vermutung dennoch nicht. Eine halbwegs ernst gemeinte Mafiaserie kann man nicht ausstrahlen, zumindest hierzulande nicht, denn ich hätte nicht mitbekommen, dass die Serie hier sich über einen längeren Zeitraum gehalten hätte, während sie in den USA wohl schon zum allgemeinem Kulturgut zählt. Und die Bezeichnung halbwegs ernste anstatt einfach nur ernst ist von mir auch bewusst gewählt, kann man über die erste Staffel bei weitem nicht sagen, dass die Serie sich zur Gänze ernst nehmen würde. Inwiefern das jetzt mit den anderen Staffeln aussieht ist schwer zu sagen, da es schon seine Zeit zurückliegt, dass ich das letzte Mal eine davon gesehen habe.
Um das Thema der Ernsthaftigkeit in Zusammenhang mit den Sopranos zu erläutern, die Serie zeigt, wie bereits erwähnt, relativ offen Gewalt. Einerseits gibt es etwa die Szene in der Tony jemanden anfährt und ihm dadurch das Bein bricht, wie ebenfalls bereits geschrieben, oder ebenfalls gleich in der ersten Folge, ein Mitglied einer anderen Müllentsorgungsorganisation hinterrücks eine Kugel durch den Kopf geschossen bekommt. Im weiteren Verlauf der Serie werden dann noch Menschen von Brücken geworfen oder in Badewannen erschossen. Hört sich jetzt vielleicht alles etwas brutal und hart an, ist es aber nicht unbedingt.
Die erste Staffel wandelt auf diesem bestimmten Grat zwischen Realismus und damit verbunden einem Drama und Komödie. Denn jedes Mal wenn in Sopranos jemand „ausgeknipst“ wird, geschieht das immer mit einem Augenzwinkern und ist somit nicht ganz so ernst zu nehmen wie etwa in einem Scorsese Film á la „Goodfellas“ und dergleichen, weil etwa Mickey Palmice gerade wieder einen coolen Spruch reißt, eher den Abzug drückt. Viele der Charaktere die im Mafiamilieu tätig sind, sind klischeehaft gestaltet. Silvio Dante, die rechte Hand von Tony, als etwas verkniffener Mafiosi, Paulie Gualtieri, der schlicht und ergreifend verrückt ist, Pussy Bonpensiero, der von Tony als Erzgangster beschrieben wird, und dann natürlich etwa auch noch Christopher Moltisanti, der das aufstrebende Mitglied im Mafiaverein ist und sich unbedingt beweisen will. Doch so sehr alle diese genannten Figuren auch oberflächlich in die Mafiaklischees haben, so haben sie dennoch auch ihre realen Probleme und „richtige“ Persönlichkeiten, abseits dieser Klischees. (Außer Paulie vielleicht, der ist in etwa das was Jayne für „Firefly“ ist, nämlich verrückt und klischeehaft und das ist hier mindestens genauso gut wie bei Joss Whedons Meisterwerk). Somit gewinnen neben Tony und seiner richtigen Familie auch nach und nach die Mitglieder der „anderen Familie“ immer mehr an Persönlichkeit durch Gespräche oder Situationen und werden einem dadurch immer sympathischer.
Jedoch funktioniert das leider nicht immer ganz so gut wie es das eigentlich sollte. In einer Folge versucht Christophers Freundin in die Musikbranche einzusteigend und obwohl ich eigentlich immer viel davon halte das normale Leben von Charakteren in Serien zu beleuchten wollte mir dieser Handlungsstrang einfach nicht gefallen, woran auch immer das genau gelegen haben mag. Auch eine relativ wackelige Angelegenheit ist dann auch die Handlung um den Mädchenfußball, die mich auch eher weniger interessiert hat und ich mir stattdessen gewünscht hätte, dass die Drehbuchautoren stattdessen etwas mehr Mafiaszenen und -problematik in den Plot gepackt hätten und diese zwei Stellen dafür in gekürzter Form präsentiert hätten. Oder man hätte diese Alltagsproblematik einfach mehr mit dem Mafiaszenario verbunden (getan hat man es prinzipiell ja, nur eben nicht ausführlich und gut genug), wie etwa in der Episode, in der Tony mit seiner Tochter die verschiedenen Colleges besucht und dabei auf einen alten Bekannten stößt, da hat nämlich diese Vermischung wunderbar geklappt. So entstehen an diesen zwei Stellen jedoch einige Längen, was sonst bei Szenen die nur dazu dienem einem die Charaktere näher vorzustellen überhaupt nicht der Fall ist.
Dafür gibt es aber wiederrum einige Szenen, in denen nur die Mafiathematik wieder ganz groß geschrieben wird, die für mich fast schon Kultstatus haben. Die Szene in der Christopher zu „I’m a man“ jemanden erschießt könnte ich mir noch genauso oft ansehen wie das Gespräch am Beginn zu Episode 2 wo sie Geld zählen und dabei eine Diskussionsrunde über die Mafia im Fernsehen sehen, ohne das mir auch nur eine einzige davon ansatzweise langweilig werden würde. Zusätzlich gibt es immer wieder einfach nur verdammt coole Sprüche (Ich liebe "Und, wo sind die Römer jetzt?" - "Sie stehen genau vor dir, du Arschloch!", das hat einfach so unglaublich herrlich in die Sitaution gepasst) und eine ganze Reihe geradezu genialer Ideen. Da wären einerseits etwa die Rückblende in Tonys Kindheit, die nicht etwa mit ein paar kurzen Flashbacks abgehakt wird, sondern stattdessen richtig schön ausführlich inszeniert wird (mit Kinderdarsteller und so…). Natürlich etwa noch das Gespräch zwischen Carmela und Tony über ihre Kinder und wie viel sie über die Arbeit ihres Vaters wissen, während dabei immer wieder die Frage seiner Tochter durch Rückblenden reingeschnitten wird, wie auch die psychologischen Szenen, in denen sich etwa Christopher in einem Traum in dem Fleischerladen wiederfindet, wo er von seinem Mordofper eine Bestellung entgegennimmt und dann von einer Hand gepackt wird, die zwischen lauter Fleisch und Wurst herauskommt. (Diese Szene darf man als gutes Beispiel für den Grat zwischen Realismus und Komödie nehmen.) Solche etwas verrückteren Träume, die einem die psycholgische Situation der Protagonisten näher bringen finden sich über die gesamte Staffel verteilt immer wieder einmal.
Ein wirklich ganz großes Plus sind die Schauspieler und das nicht etwa durch, dass sie alle gut spielen, sondern schlicht und ergreifend auch einfach schon deshalb, das die Hälfte davon schon mal in einem Mafiastreifen mitgespielt haben. Michael Imperioli, Lorraine Bracco, Tony Sirico und auch Tony Darrow waren in „Goodfellas“ zu sehen, James Gandolfini durfte einen italienischen Mafiahandlanger in „True Romance (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7352511)“ verkörpern und alle sehen sie in „The Sopranos“ mehr nach Mafia aus als sonst jemand in irgendeinem Streifen des Genres.
Fazit: Ich schwanke etwas zwischen 8 und 9, letzten Endes aber entscheide ich mich doch eher für die 08/10. Die Staffel ist zweifellos ein gut gelungener Auftakt für eine grandiose Serie, hat jedoch ihre Schwächen in den genannten zwei Handlungssträngen, die beim zweiten Mal anschauen einfach nicht mehr so viel Spaß machen wie beim ersten Mal und man sich stattdessen mehr Mafiafeeling wünscht. Nichtsdestotrotz ist die Serie ein absolutes Must-See für Fans von Mafia-Filmen und auch jeder andere kann bedenkenlos einen Blick darauf werfen.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Durchgehend brillant)
Effekte: --/10
Plot: 08/10 (Man hätte noch mehr Mafia reinpacken können)
Anspruch: 06/10 (Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf Unterhaltung, jedoch sollte man auch schon gelegentlich aufpassen)
Gesamteindruck: 08/10 (Eine gelungene Serie, die man als Genrefan gesehen haben sollte)
imdb 9.5 (http://www.imdb.com/title/tt0141842/)
DVD bei Amazon
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=QNrzz_acqWI)
LorD AvengeR
01.01.2009, 23:10
Der Herr der Ringe: Die Gefährten [Extended Version]
http://www.the-reel-mccoy.com/movies/2001/images/FellowshipOfTheRing_poster.jpg
Laufzeit: ca. 219 Minuten
Genre: Fantasy
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Ian McKellen, Viggo Mortensen, Liv Tyler, Elijah Wood, Christopher Lee, Orlando Bloom, Cate Blanchett, Sean Bean
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 19. Dezember 2001
Inhalt:
Mittelerde steht einer großen Schlacht bevor. Nach dem letzten Krieg gegen Sauron und seine dunklen Streitmächte sind Jahrtausende vergangen, doch der Ring, der ihm damals seine finstere Macht verliehen hat, existiert weiterhin. Er gerät ihn die Hände des kleinen Hobbits Frodo, dessen Schicksal damit besiegelt wird. Er muss seine Heimat zurücklassen und sich auf den Weg machen, alles Leben zu retten, indem er den Ring in den Flammen des fernen Schicksalsberges zerstört – und um dieses heikle Unterfangen realistischer zu machen, stellen ihm die großen Zivilisationen von Mittelerde ihre besten Kämpfer zur Seite: Die Gefährten.
Kritik:
Der Film ist großartig und die ganze Trilogie eines der bedeutendsten Stücke unserer Filmgeschichte, darüber muss nicht diskutiert werden. Eine herausragende Story, die ihrer Zeit mit den Büchern das Genre bis heute begründet hat, Bildgewaltigkeit wie man sie in der Form kaum bisher erleben durfte, überaus tiefsinnige und fantastisch gezeichnete Charaktere, besetzt von einem wahren Starensemble, und und und. Natürlich ist viel davon auf die Vorlage von J.R.R. Tolkien zurückzuführen, aber das sollte man keinesfalls überschätzen. Ich bewundere Peter Jackson zutiefst für seinen Mut, sich an dieses Werk herangewagt zu haben und noch viel mehr dafür, es zu dem gemacht zu haben, was es geworden ist.
Es mag daran liegen, dass ich die Herr der Ringe Bücher nicht gelesen habe – mir sagt weder Tolkiens Schreibstil noch diese ganze Menschen/Zwerge/Orks Chose zu – aber man merkt deutlich die meisterhafte Umsetzung, vor allem wenn man andere Buchverfilmungen, wie »Harry Potter« betrachtet. Es mag sein, dass einem selbst bei denen nicht auffällt, dass einiges fehlt, das kann ich aufgrund der Reihenfolge lesen und dann anschauen nicht beurteilen, aber man wird kaum bestreiten können, dass sie in einem geradezu rasanten Tempo erzählt werden. Bei Herr der Ringe ist das anders. Sicher, kaum verwunderlich würde man meinen, mit einer Kinoversion von 171 Minuten und dann noch der Extended Version mit 219 Minuten, aber es handelt sich hier schließlich immer noch um eine Buchverfilmung, die erfordert, dass eine Auswahl von Szenen getroffen wird. Und gerade das empfinde ich in diesem Fall überaus gelungen, obgleich ich, wie gesagt, die Vorlage nicht einmal kenne. Aber es handelt sich nicht, wie eben bei »Harry Potter«, um eine Aneinanderreihung von den gewaltigsten und actionreichsten Bildern, die noch gerade mit Müh und Not eine Story zusammen halten können, sondern von einer wirklich perfekten Auswahl, die nie den Eindruck von Hetzerei aufkommen lässt, sondern viel mehr erscheint, als wäre die Geschichte für den Film geschrieben worden. Und das gilt nicht nur für die Extended Version, denn auch bei der Kinoversion hatte ich denselben Eindruck. Ich kann mir gerade auch nicht im Geringsten vorstellen, wo dort diese fast 50 Minuten geblieben sind, bzw. um welche 50 Minuten es sich dabei gehandelt haben mochte. Was aber auch nicht so wichtig sein sollte, denn ich finde, wenn man sich einen Film wie Der Herr der Ringe anschaut, brauch man neben einer ordentlichen Bild- und Tonqualität (bei vielen Bildern kam mir der Gedanke, dass ich dringend einen Beamer bräuchte…) auch direkt die Version, die einem mehr verspricht. Und hierbei sollte man sich auch nicht von der gewaltigen Minutenzahl abschrecken lassen – die Stunden vergehen wie im Flug und auch in den Passagen ohne Action, die sogar den Hauptteil des Filmes einnehmen, kommt nicht das geringste Fünkchen Langeweile auf. Wie gesagt, ein Meisterwerk von Peter Jackson, für das man vor ihm auf die Knie fallen sollte.
Nicht schlecht. Als ich mich hingesetzt habe, um dieses Review zu schreiben, dachte ich, dass ich in ein paar Minuten fertig sein würde, da mir beim besten Willen keine Details einfallen wollten, die man hier hineinarbeiten könnte. Aber wie die ganzen Worte so aus mir heraussprudelten, habe ich den Kern der Sache automatisch erfasst: Man muss hier nicht aufteilen in Schauspieler, Effekte, Regie und alles einzeln loben, weil alles gesagt ist, wenn man den Film als Meisterwerk bezeichnet. Er lässt keine Wünsche offen und ebenso keinen Platz für Kritik. Ich will nicht sagen, dass mir nicht an einigen Stellen minimale Schwächen in den Computereffekten aufgefallen sind, aber alles ist so inszeniert, dass diese Stellen gerademal für eine Sekunde zu sehen sind und dann schon von der nächsten Bildgewaltigkeit verdrängt werden ohne wirklich groß zur Kenntnis genommen zu werden.
Ich lehne mich so weit aus dem Fenster zu sagen, dass es keine größere Stimmigkeit in einem Film gibt, sei es gesamt betrachtet oder einzeln, als in der Herr der Ringe Trilogie. Einem Epos.
Hm, ich frage mich, was ich jetzt zu den anderen beiden Teilen schreiben werde… na immerhin wird mir in deren erster halben Stunde nicht die Synchronisation von LotW vorschweben ^^
Bewertung:
Darsteller: 10/10
Plot: 10/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 7/10
Gesamteindruck: 10/10 (angesichts dieses Maßstabes müsste man im Grunde genommen eine 11 einführen)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.7) (http://www.imdb.com/title/tt0120737/) (Trotz #20 in der Top250 eine lächerliche Bewertung für diesen Film.)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi2883977497/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
02.01.2009, 01:29
The Proposition
http://www.filme-noi2006.go.ro/Filme/Filme%2017%20Sept/The%20Proposition.jpg
DVD-Start: 22.05.2007
Genre: Western/Drama
Regie: John Hillcoat
Darsteller: Guy Pearce, Ray Winstone, Danny Huston
FSK: 16
Inhalt: Das ausgehende 19. Jahrhundert in Australien: Nach einer Schießerei werden die Brüder Charlie und Mikey Burns von Captain Stanley verhaftet. Dieser macht dem älteren Charlie ein Angebot: Er lässt Charlie frei und gibt ihm ein Pferd und eine Waffe. Innerhalb von neun Tagen soll Charlie seinen älteren Bruder Arthur, einen gesuchten Mörder und Vergewaltiger, finden und töten, sonst wird Mikey hingerichtet.
Kritik: Western sind toll. Welcher Mann würde dieser These schon widersprechen? Ja, mir wird auch immer ganz warm um's herz, wenn ich mal wieder staubige Panoramaaufnahmen sehe und Männer in staubigen Mänteln und breitkrempigen Hüten, die Revolver spazieren tragen. Ich mag Western. Und nachdem ich in letzter Zeit mal wieder ein paar dieses Metiers sah (vornehmlich mit meinem leider verblichenen Lieblingsdeutschen Klaus Kinski, namentlich in eben dieser Reihenfolge "Satan der Rache", "Leichen Pflastern Seinen Weg (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7375581)" und "Sartana - Töten war sein täglich Brot", wobei Kinskis Auftritt im dritten davon einfach nur coolest thing evarr!!! war) war heute (der Würfelwurf entschied) einer neueren Datums dran. Western sind in den letzten Jahren ja leider Gottes etwas Mangelware geworden. "Appaloosa" flimmert zur Zeit über die Leinwände, "Todeszug nach Yuma (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7846445)" und "Seraphim Falls (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6932018)" trieben sich auch noch irgendwo in der Gegend herum (wobei ich von den dreien nur den dritten sah), ansonsten waren da in den letzten paar Jahren noch "Legend of the Phantom Rider" und "Blueberry und der Fluch der Dämonen", sowie mit Abstrichen noch "Dead Birds (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7112894)" und wenn man denn so will auch noch "Ravenous" und "The Quick and the Undead", wobei die letzten beiden ja mehr das Horror-Klientel bedienten. Ich warte ja noch auf "Shadowheart", dessen Trailer sehr interessant aussah. Aber wie gesagt, eigentlich liegt unser Hauptaugenmerk heute auf "The Proposition", dem Ausie-Western aus der Feder von niemand geringerem als Nick Cave.
"Puh, endlich haben wir die scheiß Exposition hinter uns", werdet ihr jetzt denken, aber dass ich so viel und so lange drum herum schwafelte war schon durchaus Absicht. Denn das ist eine Disziplin, die der Film von John Hillcoat (guter Freund von Nick Cave, der unter anderem auch Videos für dessen Band drehte) meisterlich beherrscht: Zeit totschlagen. SCHNARCH, mag sich jetzt der Eine oder Andere denken und... die Gefahr ist tatsächlich quasi omnipresent, dass "The Proposition" auf dem schmalen Pfad der zwischen "Mood" und "Boredom" verläuft ausrutscht und bis in die Kniekehle in zweiteres reinstapft. Und jetzt das große Aber: Das passiert quasi nie. Ja, ohne Scheiß, Hillcoat umschifft diese Klippe meisterlich, seine sehr ruhige Inszenierung packt den Zuschauer ganz einfach und lässt ihn nicht mehr los. Dem zuträglich sind zweierlei Dinge: die unglaublichen Bilder, die der französische Kameramann Benoît Delhomme ("Zimmer 1408") einfängt, sowie die geniale Musik aus der Feder von Nick Cave. So schön sah der Westen (bzw. eher der Südosten, spielt der Film doch komplett in Australien) ehrlich seit "Blueberry und der Fluch der Dämonen" nicht mehr aus. Audiovisuell ist "The Proposition" herrlich. Und nicht nur die Musik macht das, sondern die unglaublich atmosphärische Gesamtkomposition des Krams. Vor allem die immer wieder auftauchende Voice-overs, die manchmal sogar komplett unverständlich sind, tragen stark zur deprimierenden Stimmung des Films bei. Und der Film bringt so viele faszinierende Dialogzeilen... "Arthur Burns is a monster" beispielsweise ließ mir schon beim ersten Anhören einen Schauer über den Rücken laufen, Ray Winstones markige Stimme sei Dank.
Auch hier braucht der Film sich keinen Tadel gefallen zu lassen, in Sachen Darsteller. Das einzige, was mich an einem Großteil des Casts missfiel, waren die australischen Akzente (ich sah den Film in der OF), die vieles ziemlich schwer verständlich machten. Trotzdem gut der Authentizität zuträglich. Wie gesagt, die Darsteller waren allesamt schlicht und ergreifend großartig, allen voran Ray Winstone ("King Arthur", "Unterwegs nach Cold Mountain", "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6276345)") als Captain Stanley, der eine wirklich geniale Darbietung abfeiert, aber auch sein "Gegenspieler" Guy Pearce ("Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)", "L.A. Confidential", "Ravenous") hielt da mit. Ganz ungewohnt, unrasiert und zottelig (wobei er in "Ravenous" schon recht ähnlich aussah) gibt er den eigentlich bösartigen Charlie Burns, der zwischen seinen beiden Brüdern entscheiden muss. Große Klasse. Kleinere, aber nichts desto trotz memorable Rollen haben unter Anderem John Hurt ("Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6276345)", "Hellboy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7531267)", "V wie Vendetta"), Emily Watson ("Equilibrium", "Roter Drache"), David Wenham ("300 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4582164)", "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme", "Van Helsing") und Danny Huston ("Children of Men (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5821090)", "30 Days Of Night (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4976760)"), die allesamt äußerst großartig spielen. Tatsächlich ist der Film bis in die Statistenrollen großartig besetzt, lange hab ich keine durchgehend so gute Leistung mehr gesehen, Hut ab dafür.
Und auch mindestens genau so gut ausgestattet. Die Kostüme sind großartig, die Kulissen und Drehorte sowieso, auch das Effekt-Team leistet gute Arbeit. Wobei ich ehrlich sagen muss, ich bin ziemlich überrascht, dass der Film mit einem blauen Stempel davon gekommen ist. Meiner Meinung nach könnte die Chose hier prima ab 18 freigegeben werden, ein paar sehr heftige Szenen sind mit an Bord (beispielsweise der explodierende halbe Kopf des Aborigenees, der mich etwas an den Anfang von "Dead Birds (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7112894)" erinnerte, oder auch die Männer, die Arthur Burns locker flockig enthauptet) und auch ansonsten ist die Stimmung des Films durchweg deprimierend und düster und das mit einer Intensität, dass man als Freund von Gefühlskino (nicht das aus "Kentucky Fried Movie (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6895953)", Gott bewahre) den Film eigentlich lieb haben muss.
Allerdings: Er bemüht sich redlich, es dem Zuschauer alles andere als leicht zu machen. Und wer ist Schuld daran? Richtig, Drehbuchschreiberling Nick Cave. Denn so beeindruckend die Einzelteile, aus denen "The Proposition" besteht, so schlecht fügen sie sich zusammen. Es ist geradezu ärgerlich, wie schlampig Cave den Hauptplot des Films konzipiert hat, hier ist keine großartige Entwicklung spürbar, ney, der Film wirkt über weite Strecken wie eine Aneinanderreihung von zufälligen Szenen, in denen halt dieselben Figuren zu sehen sind. Ja, der Film verfehlt sein Ziel nicht, seine Punkte klar zu machen (er kriegt die Kurve zur Moral quasi im letzten Moment, aber ich schätze, das war so geplant und das macht der Streifen bravourös), aber ich denke, das hätte auch geklappt, wenn man sich eine dichtere Story überlegt hätte, beziehungsweise die Grundidee besser ausgefüllt hätte.
Naja, letzten Endes schadet dieser Mangel an dichter Story nicht ganz so sehr, der Film hätte durchaus besser sein können, aber auch so ist "The Proposition" eine verdammt runde Sache und eine sehr intensive Erfahrung, so dass letzten Endes wohl nur zu sagen bleibt:
Kommen wir zum Fazit: "The Proposition" ist ein handwerklich unglaublich gelungener Spät-Western, der zwar etwas langatmig, aber dadurch auch extrem atmosphärisch geraten ist. Tolle Darsteller, heftige Effekte, eine ordentliche Botschaft und eine makellose Inszenierung trösten glücklicherweise über die dünne Story hinweg und sorgen dafür, dass "The Proposition" ein sehr guter Eintrag im Genre des modernen Westerns bleibt. Den hab' ich sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen.
Einzelwertungen
Darsteller: 10/10 (absolut starkes Darstellerensemble)
Plot: 05/10 (nett, aber einfach zu dünn und zu konfus)
Effekte: 08/10 (teilweise recht heftige Gewalt, dafür aber auch ein paar wunderschöne Aufnahmen von allem möglichen)
Anspruch: 07/10 (auf seine Art ist der Film ziemlich provokativ und entzieht sich jeglicher Parteiergreifung, so dass jeder seine eigene Meinung bilden sollte)
Gesamtwertung: 08/10 (guter Film, der besser hätte sein können, aber nicht viel)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.5) (http://www.imdb.com/title/tt0421238/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/rg/videos-title/summary/video/screenplay/vi3589800217/)
Die DVD bei Amazon.de
The Sopranos Season 2
http://geizhals.at/img/pix/140321.jpg
Name: Sopranos Season 2
Erscheinungsjahr: 2000
Genre: Serie / Drama / Krimi
Darsteller: James Gandolfini, Edi Falco, Michael Imperioli
FSK: 16
Laufzeit: 690 min.
Inhalt:
Tony Soprano ist nun unangefochten der neue Boss, doch neue Probleme lassen nicht lange auf sich warten als seine Schwestern seit Jahren wieder einmal auftaucht und der Bruder des toten Jackie Apriles nach 10 Jahren aus dem Gefängnis kommt.
Meinung:
Keine paar Tage nach Weihnachten letzten Jahres (beziehungsweise eigentlich schon vorletzten Jahres), Staffel 1 von „The Sopranos“ natürlich schon zur Gänze angeschaut, griff ich mir auch gleich schon Staffel 2 und Staffel 3 der Mafiaserie, die schon damals bei Müller für 20 Euro zu haben war (mittlerweile kosten 1-5 dort ja nur noch 15€) und musste nach 13 Folgen der 2. Staffel feststellen, dass ich über jene zu einem eher ernüchterndem Fazit gekommen bin, das dazu geführt hätte den Kauf weiterer Staffeln zu unterlassen, hätte ich nicht sowieso gleich Staffel 3 auch gekauft, die alles wieder hingebogen hat. Nun, nachdem ich mir Staffel 2 also nun für meine Reviewreihe mehr oder weniger wieder aufgezwungen habe, sitze ich heute hier und kann beim besten Willen nicht verstehen, wieso zum Teufel ich die 2. Staffel als die mit Abstand Schlechteste verschrieen und als die große Enttäuschung und als Tiefpunkt der gesamten Serie abgestempelt habe. Denn diese Aussage ist schlicht und ergreifend ziemlicher Blödsinn, untermalt von der Tatsache, dass ich während des erneuten Schauens immer wieder zu der Erkenntnis kommen musste, dass mir dieser Handlungsstrang und dies und das eigentlich schon damals ganz gut gefallen hatte und ich es deshalb eigentlich schon eher zu Staffel 3 zugeordnet hatte.
Die Handlung von Staffel 2 schließt relativ nahtlos an die der vorangegangenen Staffel heran und läuft erst einmal darauf hinaus, dass gewisse Dinge in Ordnung gebracht werden müssen. Hier wird vor allem eines relativ schnell klar: Die Serie erlebt schon mit der ersten Folge der zweiten Staffel im Vergleich zur ersten einen ziemlichen Stilbruch der, meinem Gedächtnis nach, sich im Verlauf der anderen Staffeln nicht mehr ändern wird und das ist meiner Meinung nach auch gut so. Um das Ganze einmal zu konkretisieren. In meinem Review zu Staffel 1 schrieb ich, dass die Serie eine Mischung aus Drama und Komödie sei, immer auf dem schmalen Grat zwischen den beiden Genres entlang wandere und dadurch immer mit einem gewissen Augenzwinkern zu betrachten sei, selbst wenn gerade jemand On-Screen von einer Brücke geworfen wird. Tja, das kann man jetzt vergessen, denn dass ich im Gegensatz zu Staffel 1 hier kein „Komödie“ in die Genrebezeichnung des Reviews geschrieben habe hat tatsächlich einen Grund. Es gibt keinen coole Hintergrundmusik und auch keinen lässigen Spruch mehr, ehe jemand abtreten darf. Mit Staffel 2 lässt die Serie die Zeit hinter sich, in der sie als so etwas wie eine Mafiasatire bezeichnet werden und wird realitätsnäher und um einiges ernster. Gleichzeitig geht aber auch der Bodycount etwas zurück. Gut, das mag jetzt überhaupt nichts heißen, denn um die Leichen in Staffel 1 abzuzählen braucht man nicht einmal 2 Hände.
Nach wie vor spielen natürlich neben den Mafiageschäften auch wieder die Probleme in der richtigen Familie eine Rolle und was das und das Privatleben der einzelnen Personen an sich betrifft, wage ich zu behaupten, dass Season 2 das eleganter gelöst hat als Season 1. Bei letzterer sagten mir nämlich zwei Handlungsstränge nicht so wirklich zu und das führte zu einigen bösen Längen, in Season 2 ist das nicht so. Ich will ehrlich sein, müsste ich prozentuell aufzeichnen zu welchen Teilen die Serie jetzt aus Mafiabusiness und alltäglichem Stress besteht, den auch normale Menschen haben können, ich könnte es nicht. Das eine geht in das andere problemlos über und jeder Teil kann überzeugen und unterhält, wirkliche Längen entstehen dabei nicht. Somit gibt es dafür natürlich auch einen großen Pluspunkt für die Charakterisierung der Protagonisten, die deswegen auch etwas runder abläuft als in der ersten Staffel. Die Figuren entwickeln sich weiter und machen auch ihre jeweiligen Krisen durch. Was die Dramatis Personae angeht ergibt sich in Staffel 2 aber ein kleines Problem und einige Veränderungen. Erstens einmal kommt eine Person, von der man zuvor noch nie gehört hat und nicht wusste, dass sie überhaupt existiert, aus dem Knast und das ist gut, da die Figur von Richie Aprile frischen Wind in die ganze Angelegenheit bringt und das ein waschechter Italiener eine positive Erweiterung für die Serie ist brauch ich hier hoffentlich nicht zu sagen (auch wenn der gute Mann ordentlich mehr an On-Screen-Zeit nötig gehabt hätte). Das Problem ist aber Tonys Schwester Janice, die mir, schlicht und ergreifend, durchgehend in praktisch jeder Szene, in der sie zu sehen war ziemlich auf die Nerven gegangen ist, wie Mr. Soprano selbst. Ich kann nur für den Typen hoffen, der die Idee hatte, diesen Charakter in die Serie zu bringen, auch der selbe war, der die Idee hatte, sie wenigstens nicht permanent, sondern nur in noch erträglichem Maße auf dem Bildschirm zu zeigen. Klar, man kann dagegen argumentieren, dass sie in einer der letzten Episoden für einen relativen coolen Moment sorgt, tun diese zwei Clowns von Mafiosi, die mich beim ersten Mal auch ziemlich, pardon my french, angekotzt haben auch, nur macht das nicht unbedingt zur Gänze gut, was man damit an Schaden anrichtet, überhaupt wenn man bedenkt, dass sie laut imdb in 73 von 86 Episoden zu sehen ist. (Auch wenn sich das meines Wissens dann immer mehr in Grenzen hält, aber als ich das das erste Mal gelesen habe, da war die Serie für mich fast schon klinisch tot).
Der Plot der Staffel verläuft in den ersten zwei Dritteln relativ solide, abgesehen von der Italien-Folge sind weiter keine großartigen Besonderheiten dabei, einfach nur gute Familienunterhaltung im zweideutigen Sinne. Im letzten Drittel dann weist die Staffel dann jedoch einige richtig gute Momente auf und die letzte Folge könnte sich möglicherweise einen Platz in den Liste der besten Sopranosfolgen erkämpfen, denn da gibt es dann auch wieder einen längeren, verrückten Traum von Tony zu sehen, ähnliche Traumsequenzen gibt es vielleicht sonst 2 mal in immerhin 12 anderen Folgen, mit teilweise einer Laufzeit von über 50 Minuten, gepaart mit einem der vielleicht tragischsten Momente der gesamten Serie.
Fazit: Staffel 2 ist, entgegen meiner Behauptungen die ich fast 1 Jahr lang verbreitet habe, eine würdige Fortsetzung der ersten Staffel, trotz der stilistischen Unterschiede. Etwas mehr von den Momenten im letzten Drittel in den zweien davor und hätte man Janice weggelassen und die Serie würde von mir sicher höher eingestuft werden.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Tadellos )
Effekte: --/10
Plot: 08/10 (Solide mit einigen außergewöhnlichen Stellen im letzten Drittel)
Anspruch: 06/10
Gesamteindruck: 08/10 (Eine gute Fortsetzung der Serie)
imdb 9.5 (http://www.imdb.com/title/tt0141842/)
DVD bei Amazon (hoffnungslos überteuert)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=2UWoDhb7Uyg)
El Pollo Diablo
03.01.2009, 17:15
Serenity
http://editorial.sidereel.com/Images/Posts/serenity.jpg
Erscheinungsjahr: 2005
Regie und Drehbuch: Joss Whedon
Genre: Science-fiction
Dauer: 119 Minuten
FSK: 16
Hintergrundszenario:
Serenity ist die Fortsetzung der Serie "Firefly", von der 14 Folgen produziert und 11 ausgestrahlt wurden.
Der Film spielt einige Monate nach dem Ende der Serie in einer Zukunft im ca. 26. Jahrhundert. Die Erde bot irgendwann nicht mehr genug Platz und Ressourcen für die Weltbevölkerung, und so suchte man sich in großen Raumschiffen eine neue Galaxie mit vielen Planeten und Monden. Durch sogenanntes "Terraforming" machte man diese bewohnbar, was Jahrzehnte dauerte.
Die Zentralen Planeten werden von der "Allianz" regiert. Eigentlich eine Demokratie, ist sie letztlich ziemlich autoritär und versucht, ihren Lebensstandart und Wohlstand allen aufzuzwingen.
Die äußeren Planeten sind kaum unter der Kontrolle der Allianz, sie gleichen dem Wilden Westen. Der Lebensstandart ist nicht so hoch wie auf den Zentralplaneten und es herrschen eine gewisse Gesetzlosigkeit und Primitivität.
Story:
Captain Malcom "Mal" Reynolds bekämpfte in einem verloren gegangenen Krieg die Allianz und ist heute Besitzer eines kleinen Raumschiffs, das sich mit Überfällen, Schmuggel und Transporten über Wasser hält. Zur Besatzung des Raumschiffs, die Mal als seine Familie ansieht, gehören Zoe, die schon im Krieg zur Besatzung gehörte, ihr Ehemann Wash (der Pilot der Serenity), Jayne (ein mehr oder weniger skrupelloser Söldner und Waffenfetischist) und Kaylee, die Mechanikerin.
Gäste an Bord sind River Tam uns ihr älterer Bruder Simon. River, eine telepathiebegabte Siebzehnjährige, wurde jahrelang von der Allianz psychischen Experimenten ausgesetzt, um sie zu einer Killermaschine zu machen. Bis ihr Bruder Simon sein Vermögen opferte und seine aussichtsreiche Karriere als hochbegabter junger Arzt aufgab, um sie zu retten. Seitdem sind die beiden an Bord der Serenity, wo Simon als Bordarzt arbeitet.
Es wird allerdings deutlich, dass River von einigen hochrangigen Regierungsmitgliedern, die mit ihr in einem Raum waren, Dinge aufgeschnappt hat, die der ganzen Allianz schwer schaden könnten - weswegen ein Agent mit weitreichenden Befugnissen losgeschickt wird, um das Mädchen zurückzuholen.
Kritik:
Als ich das erste mal von diesem Film hörte (ohne die Serie gesehen zu haben), war mein erster Gedanke:
"Böses, allmächtiges Regime gegen kleines Robin-Hood-Raumschiff? Och nö!".
Doch so einfach ist die Sache nicht.
Serenity lässt sich nicht auf Klischees und Schwarz-Weiß-Malerei ein. Sein "Böser Bube" weiß, dass er Böse ist, und kämpft eigentlich nur für eine bessere Welt (in der für ihn kein Platz sein würde, darüber ist er sich im klaren). Er verkörpert die Allianz recht gut, wie sie will er eigentlich nur das Gute - nimmt aber das Schlechte auf dem Weg dorthin bereitwillig und Kauf und ist auch nicht bereit, eine Ablehnung seiner "perfekten" Welt zu akzeptieren.
Auch die "Guten" lassen sich nicht ganz so einfach einordnen. River Tam ist ein zutiefst verstörtes Mädchen, das zwischen Killermaschine und hilflosem Wrack hin und her wechselt. Mal, der Captain, ist ein Mann, den die Niederlage im Krieg hart getroffen hat. Seine alten Ideale musste er der Realität opfern, ist ein desillusionierter Mensch geworden, durchaus mit einer gewissen Skrupellosigkeit.
Letztlich machen die Hauptpersonen alle eine gewisse Entwicklung durch und sind gut besetzt.
Die Dialoge sind erstaunlich intelligent für einen Science-Ficiton-Film, und immer wieder ist Serenity richtig witzig.
Mehrmals kommt es zu Dialogen, die Balsam für die klischee-und pathosgeplagte Seele sind, etwa wenn jemand auf die Aufforderung "Wenn das so ist, erschieß mich lieber gleich" tatsächlich eingehen will, oder ein Besatzungsmitglied nach zuvor geäußerter Kritik am Führungsstil mit der Frage "Willst du das Kommando übernehmen?" in die Schranken gewiesen werden soll, dann aber einfach ein "Ja." geantwortet wird und der Captain plötzlich stammelnd zu erklären versucht, warum das nicht geht.
Ein weiteres Beispiel wäre Jane, der "harte Hund". In einer "wir werden alle sterben"-Szene gefragt, ob er tatsächlich glaube, eine Person könnte überleben, hat er nur eine Antwort: "Och...ich vielleicht schon!"
Wer diesen Umgang mit den üblichen Dialogen mag, wird Serenity lieben.
Die Effekte sind absolut erstklassig, die Kameraführung ebenso. Keine Kritikpunkte daran. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Machwerken, die in dieser Zeit spielen, besticht Serenity außerdem durch eine gute Story mit ausgefeilten Dialogen.
Ein Film, der trotz seines Genres ohne richtige Aliens auskommt und die hochtechnologisierte Zukunft mal eben in ein Wild-West-Szenarion verlegt - davor kann ich nur den Hut ziehen.
Darsteller: 9/10. Nicht die absoluten Superstars, aber alle spielen sehr überzeugend
Plot: 8/10. Gute, tiefgründige Story, vor allem für dieses Genre, gute Dialoge.
Effekte: 9/10. Die Effekte sind Super.
Anspruch: 6/10. Sicher kein Bildungsfernsehen, aber erstaunlich intelligenter Film.
Gesamtwertung: 9/10. Nicht zu Unrecht sehr gute Kritiken bekommen, ich kann mich dem nur anschließen. Diese 9 möchte ich übrigens nicht als "also doch nicht ganz 10..." verstanden wissen, eine 10 gibts mMn für nichtmal eine Handvoll Filme.
IMDB: 8,0 (http://www.imdb.com/title/tt0379786/)
Amazon
LorD AvengeR
04.01.2009, 01:36
Batmans Rückkehr
http://www.stoppschild.com/Bilder%20Batman%20Returns/Poster_BR.jpg
Laufzeit: ca. 121 Minuten
Genre: Fantasyaction
Regie: Tim Burton
Darsteller: Michael Keaton, Danny DeVito, Michelle Pfeiffer, Christopher Walken
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 16. Juli 1992
Inhalt:
Als Kind wurde Oswald Cobblepot aufgrund seines missgestalteten Äußeren von seinen Eltern ausgesetzt. Er wuchs in der Kanalisation auf und sinnt seither auf Rache. Als der Zeitpunkt besagter Vergeltung eintritt, kommt auch die Stunde von Selina Kyle, die durch einen unglücklichen Umstand zu Catwoman wird und mit ihrem zwiespältigen Wesen zu kämpfen hat. Doppelte Arbeit für Batman.
Kritik:
Ich wusste schon vor dem Ansehen, dass der Film mich nicht umhauen würde. Bei mir steht Tim Burton für skurril, allerdings eine Art davon, die mir nicht sonderlich zusagen will. Zwar fiel der Film dann doch nicht so skurril aus, wie ich es vermutet hatte, aber naja… so viel Wind wie Burton um seine Produktion gemacht hatte, ist er nicht annähernd wert. Zunächst das Ganze Trara darum, dass er nur den Regisseur spielte, wenn man das Drehbuch komplett umschrieb, wenn man ihm künstlerische Freiheit gewährte… ja, die hat er bekommen, und was hat er daraus gemacht? Ich sehe in dem Film absolut nichts künstlerisch Hochwertiges und auch nichts, dass man als Markenzeichen oder Visitenkarte handhaben könnte. Höchstens Kostüm und Make-Up von Pinguin und Catwoman, die mich augenblicklich an »Corpse Bride« erinnert hatten, den ich zwar nicht gesehen habe, der mir im Zusammenhang mit Tim Burton aber als Erstes einfällt.
Sein Gutes hat Burtons Aufstand um Batmans Rückkehr allerdings: Da er sich von dem Vorgänger »Batman« distanzieren wollte, bei dem er keine derartigen Freiheiten genossen hatte, schuf er diesen Teil als mehr oder weniger eigenständigen Film (dem der Titel schon irgendwie widerspricht…). Ich schaue für gewöhnlich keine Fortsetzungen, wenn ich einen früheren Teil verpasst habe, aber angesichts dieser Umstände drückte ich ein Auge zu (so lässt sich übrigens erheblich schwerer fernsehen).
Wie schon gesagt, begeisterte mich der Film überhaupt nicht. Allen voran Bruce Wayne / Batman selbst, der einen so derartig nichtssagenden, uninteressanten Charakter spielte, dass es einem ein Gähnkonzert entlockte. Und im Grunde genommen waren alle Figuren derart schwach gezeichnet, mit Ausnahme von Catwoman. Auf ihre Zwiespältigkeit wurde näher eingegangen (wobei ich ihre »Verwandlung« wiederum als geradezu erbärmlich inszeniert fand), sprich mit ihrem Charakter wurde sich erheblich ausgiebiger befasst, weshalb es auch den Eindruck erweckt, als spiele sie die zentrale Rolle im Film – dann kommt der Pinguin, und dann vielleicht Batman, wenn nicht sogar noch Christopher Walkens Charakter den Rang vor ihm einnehmen müsste. Den fand ich im Übrigen am besten geschauspielert, obgleich Max Shreck hier nicht sonderlich facettenreich gezeichnet ist. Vom Darstellerischen stach er aber eindeutig am meisten hervor und das sollte schon was heißen, denn Danny DeVito hat seinen Job ebenfalls ziemlich gut gemacht, dafür, dass er lediglich Drittwahl gewesen ist. Auch Michelle Pfeiffer war nicht unter Burtons Top-Wünschen und ich muss ganz ehrlich sagen, dass sie auch nicht sonderlich in den teuren, vakuumdichten Anzügen wirkte.
Mein zweiter, starker Kritikpunkt wäre das ewige Studio-Setting. Es ist nicht so schlecht versteckt wie bei »Zurück in die Zukunft«, aber deutlich häufiger. Dabei wird die Stadt nicht mal als so absonderlich dargestellt, dass man sie extra dafür konzipieren müsste. Sicher, einige Settings erforderten dies unbedingt, aber man hat hier wirklich den ganzen Film über das Gefühl in einem Studio zu sitzen. Ich meine, klar, es gibt Unmengen Filme, die so entstanden sind, aber selten hab ich so ein Gefühl bei einem anderen Streifen gehabt. Es mag an der durchgehenden Nachtphase liegen, die für Studioaufnahmen natürlich vorteilhaft sind, aber es wirkt einfach alles äußerst künstlich, obwohl Kulissen mehr als gelungen sind. Das verdoppelte Budget im Vergleich zum Vorgänger wurde hier zumindest vernünftig angelegt.
Das wären so die triftigsten Faktoren, warum ich dem Film nicht viel abgewinnen kann. Hinzu kommt noch Burtons Skurrilität, die hier aber so zaghaft auftritt, dass sie den Streifen an vielen Stellen einfach nur lächerlich macht. Die andauernde Zirkusmusik in durchweg ernsten Situationen ist nicht mal annähernd der schlimmste dieser Vergehen. Wobei »durchweg ernst« nicht ganz richtig ist… es tut mir beinahe im Herzen weh, die beiden Filme in Zusammenhang mit diesem 08/15-Streifen überhaupt zu erwähnen, aber springen wir mal in diese masochistische Grube: Während »Batman Begins« und vor allem auch »Dark Knight« eben diese ernste Schiene den ganzen, langen Film durch fahren – und das überaus erfolgreich – scheint Burton sich nicht recht entscheiden zu können, ob er lieber ernst oder lustig fahren möchte. Der Film hatte nicht wenige Szenen, in denen ich auflachen musste (übrigens hat er auch, das muss ich zugeben, eine ganze Reihe an coolen Zitaten) und das nicht, weil sie so schlecht waren, sondern weil sie bewusst humoristisch ausgelegt sind. Diese Parts wegzulassen, hätte den Film noch schlechter gemacht, aber ich würde fast sagen, dass hier das beste Ergebnis hätte erzielt werden können, wenn Burton Batman gänzlich durch den Kakao gezogen und ein wirklich skurriles Stück aus dem Film gemacht hätte.
Und wo ich Christopher Nolans Batman-Verfilmungen erwähnt habe, fallen einem direkt auch ein ganzer Haufen weiterer Kritikpunkte ein, die er erheblich besser gemacht hat. Allein Batman… während Bale in seinem Anzug wahrhaftiges Heldenformat hat, ist Michael Keaton nicht mehr als ein armseliges Würstchen mit Batman-Logo auf der Brust und flatterndem Cape. Die zahlreichen Nachteile und nicht vorhandenen Vorteile eines solchen Umhangs sind auch nicht wirklich beachtet worden… selbiges gilt für das Batmobil, wobei ich immer Fan dieses designtechnischen Meisterwerkes war… wo Burton doch schon künstlerische Freiheit erkämpft hat, hätte er sich ruhig etwas von der Comicvorlage distanzieren können. Zumindest hätte er Batman die Aufmerksamkeit schenken sollen, die er verdient. Ich gebe zu, in »Dark Knight« stiehlt der Joker Batman fast durchgehend ebenfalls die Show, allerdings aufgrund der schauspielerischen Leistung und nicht den fehlenden Charakterzügen der Figur.
Ich kann nur jedem zu den neuen Batman-Verfilmungen raten, da ich zumindest »Batmans Rückkehr« nichts abgewinnen kann, das man gesehen haben müsste. Er ist nicht einmal sonderlich fantasievoll oder einfallsreich, was ich mir eigentlich als Einziges beim Namen Burton erhofft hatte.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 4/10
Effekte: 6/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 5/10 (man will ja nicht zu hart sein)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.9) (http://www.imdb.com/title/tt0103776/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi565772569/)
Die DVD bei Amazon.de
Batman & Robin
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/SONIS/C0751~Batman-And-Robin-Posters.jpg
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Gerorge Clooney, Uma Thurman, Alicia Silverstone, Chris O'Donnel, Michael Gough
Regisseur: Joel Schumacher
Filmdauer: 125 min.
Drehjahr: 1996-1997
Kinorelease: 26. Juni. 1997
FSK: 12
Genre: Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)/Action (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378986)
Story:
Batman und Robin bemerken, dass ihr Butler Alfred schwer krank ist. Zur selbigen Zeit schließen sich Mr. Freeze, Poison Evy und Bane zusammen um Gotham vollständig zu vereisen. Mr. Freeze will sich an der Stadt rächen weil seine Frau krank war und die einzige Mögligkeit sie zu retten wurde angeblich von Batman vernichtet aber in Wirklichkeit war es ja Evy die Freeze's Frau den Stecker gezogen hat, weil sie sich wegen der Vernichtung der Natur an Gotham rächen will und Freeze war ih Mittel zum Zweck. Und Bane.... der will nur Evy als Schoßhündchen dienen. Dann verlieben sich auch noch Batman und Robin in Evy, dann kommt auch noch Barbara Pennyworth die ihren Onkel Alfred abhaohlen will aber dann gerät sie auch noch zwischen die Fronten und dann entschließt sie sich noch dazu als Batgirl den beiden anderen Superhelden zu helfen und dann gibt es...............
Kritik:
Arnold Schwarzenegger ist Mr. Freeze, George Clonney ist Batman, Alicia Silverstone mimt Batgirl und Uma Thurman spielt Poison Evy. Bei diesem Star-Aufgebot kann ja eigentlich nichts schief gehen, sollte man meinen. Aber bei diesem Streifen ist fast alles schief gegangen! Die Sets sind zwar sehr schön aber zu meist sehr übertrieben. Genau das gleiche ist bei den Kostümen, also mal erlich man sollte sich bei Ivy nicht zu sehr an das Original-Comic halten. Sie sieht einfach zu übertrieben aus. Bei Mr. Freeze ist es ja ohnehin schon egal, bei einen Stahl-Koloss-Kostüm fragt sich wie Arnie damit nur gehen konnte. Im großen und ganzen ist bei dem Charakter-design schon alles verloren es hat nur den Sinn wenn man alles davon aufzäklt: Batman hat Nippel, Robin hat ein Kostüm das absolut nichts mehr mit dem Original zu tun hat, Ivy sieht wiederum zu sehr nach der Original Ivy aus und Mr. Freeze ist der ultimative Koloss. Aber ich muss sagen, dass Mr. Freeze nicht der schlimmste Koloss im Film sondern Bane, der von einem alles zerstörenden Psychophaten zum Schoßhündchen von Ivy mutiert ist.
Auch die Schauspielerischen Leistungen bleiben aus, denn den Größen fällt es hier offensichtlich schwer sich in die Rollen einzuleben. George Clooney lässt bei Batman die Grenzen zwischen dem Dunklen Ritter und Bruce Wayne verschwinden. Genau diese Grenzen waren bei Batman immer das wichtigste und Clooney lässt sie einfach verschwinden. Arnold Schwarzeneger bringt den gefährlichen Mr. Freeze auch nicht richtig rüber. Auch wenn es komisch klingt er wirkt einfach zu kalt, denn eigentlich war Mr. Freeze immer derjenige der seine Gefühle sehr stark zum Außdruck bringt. Chris O'Donnel war auch nicht wirklich großartig als Robin. Alici Silverstone spielt zwar wunderbar aber passt nicht in die Rolle des Batgirls, nicht von dem Schauspielerischenpotenzial sondern wegen dem Aussehen (nicht falsch verstehen, sie sieht umwerfend aus passt nur vom Aussehen her nicht zum Batgirl). Uma Thurman wirkt etwas lächerlich und mehr muss man zu der Rolle der Ivy auch nicht sagen. Nur Michael Gough spielt die Rolle des Alfred wie in den Vorgängern mit großer Hingabe.
Die Optik des Filmes ist anders als in Batman und Batmans Rückkehr sondern so wie in Batman Forever quietschbunt nur mit dem Unterschied, dass Batman Forever viel besser war als dieser. Denn der Mangel an Story kann nicht durch die Optik ausgeglichen werden.
Im großen und ganzen ist Batman & Robin ein Film der von schlechten Darstellerischen Leistungen, Blödheit, Logikfehlern und Storyschwächen überflutet ist mehr gibt es dazu nicht zu schreiben. Für Batman- und Filmfans nicht u empfehlen für Trashfans zu ganz okay.
Fazit:
Darsteller: 3/10 (trtz des Staraufgebots seh schlecht gespielt)
Plot: 2/10 (zu doof zu undurchsichtig)
Effekte: 6/10 (ganz nett aber nichts besonderes)
Anspruch: --/10 (um dieses Wirrwarr zu verstehen muss man ein Superhirn sein)
Gesammtwertung: 2/10
Link zur imdb Seite 3.4 (http://www.imdb.com/title/tt0118688/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=3slInVLWC9I)
DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Batman-Robin-Arnold-Schwarzenegger/dp/B00004RYAN/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=dvd&qid=1231096262&sr=1-1)
2 Disc DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Batman-Robin-Special-2-DVDs/dp/B000B006H6/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=dvd&qid=1231096262&sr=1-2)
LorD AvengeR
04.01.2009, 21:55
Der Herr der Ringe: Die zwei Türme [Extended Version]
http://imagecache2.allposters.com/images/pic/153/G-758~The-Lord-of-the-Rings-The-Two-Towers-Foil-Poster-with-Metallic-Ink-Posters.jpg
Laufzeit: ca. 228 Minuten
Genre: Fantasy (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378988)
Regie: Peter Jackson (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=9652606)
Darsteller: Ian McKellen, Viggo Mortensen, Elijah Wood, Christopher Lee, Orlando Bloom, Sean Bean, Bernard Hill
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 18. Dezember 2002
Inhalt:
Mittelerde ist dem Untergang geweiht: Die letzten Menschenvölker sind von den zwei dunklen Türmen eingekesselt, dem von Sauron und dem von Saruman, und stehen vor ihrer Ausrottung. Während Frodo und Sam weiter nach Mordor ziehen, versuchen ihre ehemaligen Gefährten das Unheil von den Menschen abzuwenden und stellen sich einer gewaltigen Armee entgegen, die nur zu diesem einen Zweck geschaffen wurde…
Kritik:
Ich hatte eine ganze Weile während des Anschauens das Gefühl, ich würde dem zweiten Teil der genialsten Trilogie aller Zeiten gar eine 9/10 geben müssen (bzw. eine eigentliche 10/10, da »Die Gefährten« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=8124590&#post8124590) eine eigentliche 11/10 bekommen haben), dar sie zwar immer noch ungemein fesselnd ist, aber nicht ganz so sehr wie der Vorgänger. Aber keine Angst, spätestens in der zweiten Hälfte habe ich meinen Irrtum überaus schnell eingesehen.
Wie ich im Review zum Vorgänger (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=8124590&#post8124590) bereits befürchtet hatte, fehlen mir dieses Mal wirklich die Worte. Ich müsste mich wiederholen und das widerstrebt mir zutiefst. Aber ich will mein Bestes geben, wie Frodo himself.
Technisch gesehen hat der Film noch einen weiteren gewaltigen Schritt gemacht. Hat man zuvor noch kleinere Mängel in der Computeranimation bemerken können, sucht man hier vergeblich. Alles ist wirklich atemberaubend und ein grandioses Bild löst das nächste ab, Computeranimiertes erwacht zum Leben, als wäre es genau so von einer Kamera eingefangen worden. Zwar gibt es nicht mehr ein derartig beeindruckendes Wechselbad an Schauplätzen wie im Vorgänger, das vom idyllischen Auenland, über dunkle Wälder bis hin zu verschneiten, gefährlichen Berggipfeln und den tiefsten Mienen Mittelerde reichte, aber das liegt auch einfach daran, dass das Hauptthema der Geschichte sich langsam vom ewigen Wandern zum Kämpfen wendet, was die unglaubliche finale Schlacht belegt.
Schauspielerisch ist alles wie gehabt im höchsten Maße hochwertig. Selbst den altbewährten Charakteren kann man noch Neues entlocken. So übernimmt z.B. Aragorn eine immer zentralere Rolle und entwickelt sich dabei auch deutlich, während Legolas und Gimli als Duo bestechen und in erster Linie für etwas Witz sorgen. Natürlich sieht man auch Änderungen bei allen anderen Gefährten: Pippin und Merry wandeln sich von den gutgelaunten Scherzkeksen zu durchweg ernst zu nehmenden und wichtigen Figuren – zumindest für eine Weile. Frodo, der zunehmend unter dem Ring leidet und langsam aber sicher den Bezug zur Realität verliert, Sam, der sich immer aufopfernder für ihn einsetzt und ihn unterstützt, so hart es auch für ihn ist.
Aber auch alle neuen Figuren sind interessant und bringen frischen Pepp in die Story. Gollum, zum Beispiel, der zwar nicht neu ist, aber hier zum ersten Mal wirklich in Erscheinung tritt. Seine Schizophrenie wird mindestens so genial dargestellt, wie sein Äußeres – also auch hier wieder ein ehrfürchtiges Lob an Peter Jackson. Nichts anderes gilt für König Theoden und Faramir, dessen Darsteller David Wenham später auch in »300« zeigte, dass er in eine Rüstung gehört.
Ein Film, dessen beträchtliche Länge man ihm schon eher anmerkt als seinem Vorgänger, aber noch lange nicht so wie zahlreiche Streifen, die nicht einmal halb so lang sind. Er ist nicht ganz so gut wie »Die Gefährten« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=8124590&#post8124590), aber der Unterschied ist so minimal, dass daraus kein Punkteunterschied in der Wertung hervorgeht. Allein der Spaß den die finale Schlacht mit sich bringt, die Freude, die einem bei jedem geschlachteten Ork im Bauch kribbelt, die Spannung, das Mitfiebern… allein für das Erlebnis lohnt es sich bereits, den Film anzusehen.
Bewertung:
Darsteller: 10/10
Plot: 10/10
Effekte: 10/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 10/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.6) (http://www.imdb.com/title/tt0167261/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi620101913/)
Die DVD bei Amazon.de
Batman
http://www.doobybrain.com/wp-content/uploads/2008/07/original-batman-poster.jpg
Darsteller: Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger, Michael Gough, Pat Hingle
Regisseur: Tim Burton
Filmdauer: ca. 126 min.
Drehjahr: 1988-1989
Kinorelease: 26. Oktober. 1989
FSK: 12
Genre: Fantasy-Action
Story:
Der neue Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent verspricht der verängstigten Bevölkerung, den Unterwelt-Boss Karl Grissom dem Richter zu überführen. Grissom ahnt, dass seine rechte Hand Jack Napier die Nachfolge anstrebt und bereits eine Affäre mit seiner Geliebten hat. Er lockt Napier in die als Chemiefabrik AXIS getarnte Geldwäscheanlage, wo sich Napier gegen die anrückende Polizei unter der Leitung des korrupten Leutnants verteidigen muss. Dort trifft der Gangster auf den legendären Batman. Bei ihrem Kampf stürzt Napier von einem Steg in einen Bottich voll Säure.
Napier verliert vollständig den Verstand. Wegen seiner gebleichten Haut und seinem zu einem starren blutroten Grinsen verzerrtem Mund nennt er sich nun Joker. Zunächst stillt er seinen Rachdurst und bringt Grissom um. Mittlerweile verliebt sich Batman in dieFotografin Vicky Vale doch auch der Joker geifert jener nach. Batman rettet Vicky vor einem Säureangriff und vereitelt dank ihrer Hilfe einen teuflischen Plan des Jokers: Dieser will Gotham City vernichten und versetzt verschiedene Kosmetikprodukte mit toxischen AXIS-Chemikalien, was mehrere Menschenleben kostet. Durch Vickys Kontakt zur Presse stoppt Batman das Sterben.
Doch der Joker gibt nicht auf......
Kritik:
Ein wenig düster, mit viel Humor, viel Action und herrvoragend gespielt. Das ist der erste Batman. Anders als die neueren Teile ist dieser Film etwas überdreht und mit viel Fantasie ausgeschmückt. Die Story ist leider etwas dünn geraten.
Im gesammten Cast gibt es nur eine Schauspielerin die nicht in ihre Rolle passt und zwar Kim Basinger als Vicky Vale. Ich habe mich gefragt was Batman an ihr findet. Das was sie auch nicht so gut kann ist kreischen wie Kirsten Dunst. Außerdem wirkt sie auf den Zuseher sehr unsymphatisch. Michael Keaton spielt die Rolle des Batman/Bruce Wayne sehr glaubwürdig und zeigt die Unterschiede der Persönlichkeiten Batman und Wayne sehr gut auf. Jack Nicholson spielt den Joker sehr gut aber wird den Leuten die bereits The Dark Knight gesehen haben nicht sehr gut gefallen da er die Darstellerische Leistung von Heath Ledger nicht toppen kann. Anders als Heath Ledger spielt Nicholson den Joker mit besonders viel Humor. In den Augen der Zuseher wirkt der Joker nicht wie ein Psychopath sondern wie ein Komiker. Michael Gough spielt den Butler Alfred mit großer Überzeugung und sehr wirkt sehr Glaubwürdig.
Die Story gerät auch etwas dünn denn in dem ganzen Film wird nur erklärt wie der Joker entstanden ist und die Autoren hatten offensichtlich viele Mühen damit die Hintergrundgeschichten des Jokers und die von Batman zu verknüpfen. Im ganzen besteht die Story aus einem gewöhnlichen Superhelden-Film-Gestrick (Anfang, Bösewicht wird erschaffen, Geliebte retten, Endkampf, Happy End). Die Liebesgeschichte kommt bei dem Film zwar nicht zu kurz wirkt aber lächerlich und man hat das Gefühl, dass Vicky Bruce nicht wirklich liebt (man merkt es ihr jedenfalls nicht an). Die einzigen Gags die es im Film gibt werden von Alfred und dem joker gemacht aber diese witze sind wenigstns witzig.
Die Optik des Films ist düster und sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Das Design der Figuren und der Umgebung ist den Comics sehr änlich.
Die Musik passt zu diesem Film und das Theme hat sich inzwischen zu einem Kult entwickelt.
Der Film hat alles was ich mir von einem Batman erwarte: Witz, Action und Spannung.
Alles in allem ist es ein typischer Burton.
Fazit:
Darsteller: 6/10 (Ziemlich gut, passen manchmal nicht in ihre Rollen)
Plot: 3/10 (nicht gut durchdacht)
Effekte: 8/10 (die Effekte sind besonders gut gelungen, vorallem der Batwing ist klasse)
Anspruch: 2/10 (nicht sonderlich schwer zu kapieren)
Gesammtwertung: 7/10
Link zur imdb Seite 7.6 (http://www.imdb.de/title/tt0096895/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=afhRHsitCdY)
Süddeutsche SE DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Batman-Jack-Nicholson/dp/3866153090/ref=sr_1_5?ie=UTF8&s=dvd&qid=1231152781&sr=1-5)
Normal DVD bei Amazon (http://www.amazon.de/Batman-Michael-Keaton/dp/B00004RYCP/ref=sr_1_9?ie=UTF8&s=dvd&qid=1231152781&sr=1-9)
Special Edition bei Amazon (http://www.amazon.de/Batman-Special-DVDs-Michael-Keaton/dp/B000B006GW/ref=sr_1_25?ie=UTF8&s=dvd&qid=1231152883&sr=1-25)
LorD AvengeR
05.01.2009, 19:42
Firefly – Der Aufbruch der Serenity
http://booksandmovies.today.com/files/2008/05/firefly.jpg
Laufzeit: ca. 625 Minuten
Genre: Sci-Fi / Action
Regie: Joss Whedon
Darsteller: Nathan Fillion, Gina Torres, Alan Tudyk, Adam Baldwin, Morena Baccarin
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Nachdem der Krieg der Unabhängigen gegen die Allianz verloren war, gründeten die Soldaten Malcolm Reynolds und Zoe Washburne eine Art Selbstständigkeit – eine Mischung aus Piraten und Söldnern. Sie sammelten sich eine mehrköpfige Crew zusammen und streifen nun auf ihrem Raumschiff Serenity durchs All, ständig auf der Suche nach neuen Jobs und auf der Flucht vor der Allianz. Vor allem Letzteres wird zunehmend problematischer als ein mysteriöses Geschwisterpaar an Bord geht, das scheinbar gesucht wird…
Kritik:
Obwohl ich eigentlich nicht auf Science-Fiction stehe, schaffen es trotzdem fast alle Werke des Genres, die ich mir zu Gemüte führe, mich zu überzeugen. Muss an meinem Riecher liegen. Jedenfalls war es auch so bei der Serie »Firefly«, über die ich mir jahrelang nur Lobgesang in höchsten Tönen anhören musste. Ich blieb skeptisch und desinteressiert, was sich auch nicht änderte, als ich den Film »Serenity« sah, der den Abschluss der ein-staffeligen Serie bildete. Aber wie kann einen auch ein Ende großartig beeindrucken, wenn man weder Anfang noch Mittelteil kennt? Das habe ich inzwischen nachgeholt und ich bin sicher, dass auch der Film einen weit besseren Schnitt machen wird, wenn ich ihn morgen erneut ansehe.
Was ich an der Serie so liebe, ist das Entgegenwirken hinsichtlich allen möglichen Klischees. Es fängt an bei einem ganzen, zivilisierten Weltall, aber keinem einzigen Außerirdischen (sieht man von einem gewissen mutierten Kuhfötus ab) – jeder Planet, jeder Mond und jedes Raumschiff wird von Menschen bewohnt. Außerdem wird man nicht ständig mit irgendwelchem High-Tech und Technobabble zugeschüttet, da der Großteil der Serie weit entfernt von fortschrittlichen Planeten spielt. Anstatt unendlich hohe Wolkenkratzer, Unmengen von fliegenden Autos und Cyborgs kriegt man hier meist nur wüste Einöden zu sehen mit Zivilisationen und Menschen, die wir höchstens noch aus Western kennen. Das westliche Element scheint überhaupt Eindruck auf Creator Joss Whedon gemacht zu haben, dem man auch den Titelsong zu verdanken hat. Damit verhält es sich übrigens, wie bei den meisten Titelsongs: Auch, wenn man ihn am Anfang für mies und unpassend erachtet, hat man sich nach einigen Episoden hoffnungslos in ihn verknallt. Und während die eher selten auftretende Allianz die High-Tech-Waffen beansprucht, vertraut die Crew um Käpt‘n Reynolds auch auf ganz traditionelle Revolver und Schrotflinten. Gut, Jayne hat noch ein paar mehr Variationen, aber Laserkanonen oder ähnliches sind nicht dabei. Selbst das Raumschiff ist eine fliegende Schrottlaube (Kaylee, vergib mir) und hat überhaupt nichts sehr fortschrittliches. Karge Einrichtung, schmutzige Wände, klappernde Gitterböden, winzige Kabinen und geradezu antik wirkende Maschinen. Herrlich!
Aber ich spreche nicht nur von solchen Sci-Fi-Klischees – fast viel großartiger finde ich da noch die Action-Klischees, die ohne mit der Wimper zu zucken veralbert werden. Wer kennt nicht irgendeine Szene aus irgendeinem Actionstreifen, in der eine Gruppe zur Rettung eilt, einer sie dann aber zurückhält und trocken meint, »das muss er schon selbst erledigen« - worauf ein langer, ausgiebiger Finalkampf stattfindet. Ich für meinen Teil habe schon etliche solcher Szenen gesehen, aber nie hat der Betroffene darauf hilfesuchend entgegnet »Nein, muss er nicht!!«. Das ist nur eines von vielen Beispielen, die man in dieser tollen Serie findet und aus der spontanen Situation heraus schlagen sie definitiv ein wie eine Bombe.
Überhaupt hagelt es in »Firefly« coole, lustige und geistreiche Zitate ohne Ende. Ich bin ja jemand, der sich tolle Zitate gerne notiert und in diesem Fall sind es weit mehr in einer Staffel geworden, als bei anderen kompletten Serien.
Ausschlaggebend, dass die Zitate auch wirklich einschlagen, ist die überzeugende, ehrliche Art wie sie von den Darstellern herübergebracht wird. Jeder einzelne der Crew-Mitglieder, sei es die Grundausstattung von Mal, Zoe, Jayne und Wash (und Inara) oder die hinzukommenden Simon, River und der Shepherd sind derartig großartige Figuren, dass ich beim besten Willen keinen Lieblingscharakter benennen könnte. Wahrscheinlich wäre es Protagonist und Käpt’n Malcolm, der den facettenreichsten Charakter offenbart. Zum Einen ist er gutmütig und ehrenhaft, überrascht aber immer wieder durch absolute Kaltherzigkeit, wenn es in seiner Stellung als Käpt’n darauf ankommt. Vor allem sein Umgehen mit Jayne ist immer wieder ein Hochgenuss. Und genau der, wäre wohl meine Nr. 2. Simpel gestrickt, gierig, nicht sehr intelligent, waffengeil. Seine dummen Sprüche und Reaktion sind teilweise so genial, dass ich mich hier wirklich zurücknehmen muss, um nicht ein paar Beispiele zu nennen. Und selbst er hat mich in der Episode »Ariel« wirklich überrascht. Dann folgen Spaßkanone und Spitzenpilot Wash, der geheimnisvolle Shepherd, der nicht wirklich der ist, der er vorgibt zu sein, Mechanikerin Kaylee, die allem irgendetwas Positives abgewinnen kann, die ziemlich abgebrühte Zoe, die das perfekte Gegenstück zu ihrem Mann Wash bildet, die äußerst geheimnisvolle und durchgeknallte River mit ihrem schüchternen Bruder, Doc Simon, wie selbstverständlich auch die »Companion« Inara – was ihr Beruf ist, möchte ich lieber nicht mit den simplen Worten des Käpt’ns erklären, da sie mir das übelnehmen würde. Jedenfalls ist jede einzelne Figur, auch unter den Nebenfiguren, absolut perfekt gespielt und die Darsteller tragen den Hauptteil zum Charme und Witz der Serie bei.
Die Effekte sind lupenrein und schön anzusehen, allerdings auch wieder nicht so aufwendig und vor allem auch nicht häufig, um einen so großen Verlust bedeuten zu können, um die Serie abzusetzen. Und obwohl eine zweite Staffel wohl nicht das Niveau dieser ersten erreicht hätte, müsste es einfach eine geben. Es gibt noch zu viele ungeklärte Einzelheiten, zu viele Ideen, die ausgeführt werden könnten und die »Firefly« zu einer weit größeren Popularität verhelfen könnte, als den Geheimtipp-Status, den sie bisher innehat.
Ebenso wie ich keinen wirklichen Lieblingscharakter aus der Maße ziehen kann, fällt es mir auch schwer, eine Lieblingsepisode zu wählen. Zweifelsohne hat ausnahmslose jede Folge ihre Qualität und genug Spannung wie Witz um sie zu lieben, aber meine beiden Lieblingsfolgen finden sich wahrscheinlich in der goldenen Mitte: »Our Mrs. Reynolds«, die wohl witzigste Folge (wenn ich nur an den Anfang denke, möchte ich am liebsten laut loslachen) und natürlich »Out Of Gas«. Diese Folge bietet eine derartig gewaltige Spannung und Dramatik, indem sie drei verschiedene, zeitverschobene Geschichten am selben Ort erzählt, dass sie bei jeder anderen Serie mit Sicherheit als Staffelfinale genommen wäre. Aber nicht bei »Firefly«, denn hier gibt es keine Klischees! Naja, zumindest kaum. Aber wie gesagt, absolut jede der Folgen ist sehenswert und ich werde mich noch lange an sie zurückerinnern und wenn die Bilder langsam verblassen, werde ich mit Hochgenuss erneut mit Käpt’n Reynolds und seiner Crew auf Abenteuer gehen.
Ich denke, damit wäre geradezu alles gesagt. Die Serie ist genial und bietet sowohl eine ganz neue Art von Sci-Fi, als auch von Action. Die Charaktere muss man einfach allesamt lieben, was dann auch immer zur Folge hat, dass man umso mehr mit ihnen mitfiebert, was wiederum die Spannung deutlich erhöht. Abgesehen von der Episode »Out Of Gas« fällt die gelungene Regie kaum auf, abgesehen von einem kleinen Störfaktor, für den ich mich wahrhaft nicht begeistern kann: Stellenweise gibt es immer wieder ein ziemlich wackliges und ruckartiges Zoomen, wie bei Amateuerfilmern. Gefallen hat mir das nicht, aber es ist auch nicht der Grund dafür, warum ich der Serie keine volle Punktzahl gebe. Es fällt mir schwer hier richtig zu bewerten, da ich die Serie schon fast zu sehr lieben gelernt hab, als dass ich sie nicht perfekt nennen könnte, aber für diesen Status fehlt ihr doch noch etwas. Sie hat liebenswerte Charaktere, großartigen Witz und eine respektable Portion Dramatik. Ebenso spielt alles in einem eindrucksvollen, klischeefernen Universum, aber die meisten Folgen sind eigenständig betrachtet einfach nicht besonders genug. Nicht umsonst hatte ich bei der vorletzten Folge »Heart Of Gold« den Eindruck, ein modernes A-Team zu sehen und nicht umsonst fehlt beim Staffelfinale der nachhaltige Eindruck, den »Out Of Gas« wahrscheinlich gebracht hätte. Dennoch ist hier mit einer sehr guten 9 Genüge getan und meiner Meinung nach, gehört diese Serie in jedes gut sortierte DVD-Regal.
Um es abschließend noch mit Simon Tams Worten zu sagen: Die Serie ist wie ein dressierter Affe. Nur ohne die Dressur. – Man weiß nie, was man als nächstes geboten kriegt ;)
Bewertung:
Darsteller: 10/10
Plot: 7/10
Effekte: 10/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 9/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 9.5) (http://www.imdb.com/title/tt0303461/)
Link zum Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=5tk4z1JNuLA&feature=related) (ziemlich nichtssagend)
Die DVDs bei Amazon.de
The Sopranos Season 3
http://www.dvdone.ch/img/cover/13073_big.jpg
Name: Sopranos Season 3
Erscheinungsjahr: 2001
Genre: Krimi / Drama / Serie
Darsteller: James Gandolfini, Edi Falco, Michael Imperioli
FSK: 16
Laufzeit: 690 min.
Inhalt:
Schwer das auf den Punkt zu bringen, die Handlung setzt an die der vorherigen Staffel an und erzählt wieder einmal die Geschichte einer Mafiafamilie und die Probleme und Erlebnisse deren Mitglieder und Familien.
Meinung:
So, hiermit gibt’s vorerst mal das letzte Review einer Sopranos-Staffel, habe ich in den letzten Tagen kaum was anderes gesehen und momentan sind sowieso ein Haufen eBay-Filme und eine neue „The Wire“-Staffel zu mir unterwegs.
Auch die 3. Staffel der Erfolgsserie schließt wieder an die vorangegangene an, ohne das in der Zeit dazwischen etwas passiert wäre, über das der Zuseher erst informiert werden müsste. Jedoch beginnt die Staffel etwas ungewohnt, da die erste Episode einem vor allem eine Partei der Serie näher bringt: Das FBI. Die versuchen nämlich eine Wanze in Tonys Haus zu installieren und dadurch kommt es dazu, dass die Serie wieder ein wenig zu ihren Ursprüngen zurückkehrt, was die Komödien-Elemente betrifft. Zwar bleibt die 3. Staffel dem Stil der 2. Staffel treu und ist auch weiterhin eine ernst zunehmende Mafiaserie und wenn jemanden On-Screen abtreten darf, gibt es auch hier kein Augenzwinkern mehr, sonder die Serie bleibt dabei hart und ernst. Doch was vor allem in der ersten Episode klar wird, ist das man sonst wieder immer wieder einmal Schmunzeln kann und die Serie mehr coole Sprüche und situationsbedingten Humor aufweisen kann. Jedoch wirft diese erste Episode, die offenbar von einigen als ziemlich langweilig empfunden wird, ich für meinen Teil finde sie einfach großartig, auch gleich ein neues Problem auf: Das FBI, again. Das hat nämlich seinen großen Auftritt und bekommt dann etwa noch eine kurze Szene wo zwei FBI-Agenten im Wagen sitzen und ein Gespräch belauschen plus vielleicht 1-2 Szenen in einem Konferenzraum. Da bekommen die also geradezu eine ganze Episode zu Beginn geschenkt, erweisen sich sogar als ein recht cooler Haufen und haben dann praktisch durchgehend bis zu einer kurzen Szene am Ende wieder gar nichts zu sagen, nicht gerade die beste Methode wie man das aufgelöst hat, da wäre es fast besser man hätte die ganze FBI-Folge gleich durch eine andere ersetzt und die Typen erst gar nicht dem Zuseher zu Gesicht bekommen lassen.
Um gleich bei dem Thema über Dinge, die die Serie vielleicht lieber hätte bleiben lassen sollen, obwohl sie eigentlich ganz gut sind, in einer Episode gibt es eine „äußerst überzeugende“ Gewaltszene, die, reden wir gar nicht erst einmal darum herum, mir sehr gut gefallen hat. Das Problem an dieser Szene ist der Grund wie sie zu Stande kommt, nämlich durch eine kleine Nebenhandlung, die ihre Wurzeln nicht in einer der Episoden davor hat, geschweige denn, dass sie jeweils wieder auch nur in einer der Folgen danach wieder zur Sprache kommt. Ob mir die Szene jetzt nun gefällt oder nicht, ich komm um das Gefühl nicht herum, dass damit einfach nur der Versuch seitens der Drehbuchautoren gekommen ist die Zuschauer eben mit Gewalt zu unterhalten, weil einem die Ideen ausgegangen sind die Zeit anders auszunutzen.
Viel Potenzial hätten einige der Effekte und Ideen in der Staffel gehabt. In einer Szene sieht man ganz kurz an einem Spiegel der an einer Tür hängt, das Spiegelbild einer Person die sich in Staffel 2 „verabschieden“ durfte. Dann wiederrum sieht man Tony auf dem Boden liegen, offenbar nach einer seiner Panikattacke und auf einmal beginnen sich wie am Anfang von „Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)“ die Ereignisse rückwärts abzuspielen und erst dann bekommt man zu sehen was eigentlich wirklich passiert ist. Solche Effekte lockern alles auf und verleihen der Serie im Ganzen mehr Individualität, leider handelt es sich bei diesen zwei genannten schon fast um die einzigen zwei in immerhin 13 Episoden und das ist dann leider einfach zu wenig, da hätte man einfach so viel mehr daraus machen können.
Zusätzlich gibt es aber immerhin den einen oder anderen Traum oder auch etwa zwei Rückblenden in die Vergangenheit, weit vor Staffel 1.
Sehr gut sieht es mit den Charakteren aus, zwar taucht auch Janice wieder auf, doch im Vergleich zur 2. Staffel erweist sie sich hier sogar als fast schon akzeptabler Figur und es gibt auch gleich eine Handvoll neuer Figuren, die allesamt sympathisch sind. Gigi Cestone hatte zwar einen äußerst kurzen Auftritt in der ersten Folge der 2. Staffel, wird hier aber zu einer wichtigen Nebenfigur, wie auch Patsy Parisi, der zwar die ganze Serie hindurch immer wieder sein Gesicht in die Kamera halten darf, aber nie mehr als eine Nebenperson bleibt, denn ich aber trotzdem immer wieder gerne sehe, weil er einfach so richtig schön nach Mafia aussieht und dann natürlich noch Ralph Cifaretto und Jackie Aprile. Die letzteren beiden sind zwar beide auf ihre eigene Art eigentlich ziemliche Arschlöcher, aber zu einem guten Plot gehören meiner Meinung nach genau solche Figuren dazu, vor allem dann wenn sie von Leuten wie Joe Pantoliano („Memento (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4798761)“) gespielt werden.
Der Plot beginnt, je nachdem wie man sich mit der FBI-Folge für sich bewertet, ziemlich stark und überzeugend, hat dann jedoch im Mittelteil vergleichsweise mit dem Vorangegangenem und Nachfolgendem einen Durchhänger, wegen etwa der bereits genannten Gewaltszene die offenbar nur aus Ideenlosigkeit bestand, die Sache mit Meadows schwarzen Freund fand ich auch noch als etwas das man viel besser hätte ausbauen können und außerdem gibt es da noch eine nicht ganz so gut gelungene Situation, wo Ralph Cifaretto sich aufregt von Tony geschlagen worden zu sein, weil er eine Prostituierte getötet hat und er diese Reaktion nur dann verstehen würde, wenn er die Tochter oder die Nichte von Tony getötet hätte und wie Seher der 6. Staffel wissen bringt Tony da schon beinahe ein Vollmitglied um weil er betrunken nur eine Andeutung gegenüber seiner Tochter gemacht hat. Im letzten Drittel dreht die Serie dann aber wieder voll auf und verwöhnt einen dann mit Folgen wie „Verschollen im Schnee“, die selbst nach mehrmaligen Anschauen immer noch verdammt viel Spaß macht.
Fazit:Staffel 3 hat durch einige gute Ideen das Potenzial die vielleicht beste Staffel zu werden, setzt diese Möglichkeit aber simple durch die Tatsache, dass diese Ideen nur an einigen äußerst wenigen Stellen genutzt werden in den Sand. Hinzu kommt ein eigentlich unterhaltender Handlungsstrang, der jedoch aus purer Ideenlosigkeit entstanden zu sein scheint hinzu, der jedoch einem guten Start und einem äußerst spannendem letzten Drittel gegenüber steht.
Einzelwertungen:
Darsteller: 09/10 (Nach wie vor alles beim Besten)
Effekte: --/10
Plot: 08/10 (Vielleicht sogar besser als in den Staffeln davor, jedoch wäre mehr möglich gewesen und auch der eine genannte Handlungsstrang führen zum Punkteabzug)
Anspruch: 07/10 (Der Anspruch ist etwas gestiegen, hält sich aber immer noch in Grenzen)
Gesamteindruck: 08/10 (Eine Staffel mit teils großartigen Momenten und dann wieder einigen Längen. Das Potenzial für mehr wäre vorhanden gewesen.)
imdb 9.5 (http://www.imdb.com/title/tt0141842/)
DVD bei Amazon (auch hier wieder hoffnungslos überteuert)
Trailer (http://www.youtube.com/watch?v=_b3w68h-1fY)
LorD AvengeR
06.01.2009, 02:07
The Cook – Es ist hingerichtet
http://www.cinedat.org/files/bilder/The_Cook_Cover.preview.jpg
Laufzeit: ca. 79 Minuten
Genre: Horrorkomödie / Splatter
Regie: Gregg Simon
Darsteller: Mark Hengst, Makinna Ridgway
Gesehen auf: Deutsch
DVD-Release: 26. September 2008
Inhalt:
Ein Wohnheim, acht Studentinnen, ein Koch. Und letzterer macht sie alle kalt.
Kritik:
Recht nette Verkettung… ich habe »Firefly« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8167812) zu Ende geschaut, mich an den einzigen Film erinnert, den ich neben »Serenity« noch mit Nathan Fillion gesehen habe, »Slither« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7581575), und im Review zu dem habe ich diesen Film erwähnt. Und da ich mich daran erinnert habe, hab ich nun kurzfristig beschlossen ihn mir anzusehen. Und Gott, was für ein strunzdämlicher, aber stellenweise ziemlich amüsanter Streifen!
Die Story ist, dass es keine Story gibt. Ein Killer der motivlos ein paar Studentinnen abmetzelt… das kann man genauso gut improvisieren. Aber das Lustige ist ja noch gar nicht, dass der Koch die ganzen notgeilen Studentinnen kaltmacht, sondern die Tatsache, dass er sie in Küche und Keller kleinhackt, verarbeitet und den noch lebenden Studentinnen auf den Tisch stellt. Das allerlustigste ist aber, dass er es ihnen sogar erzählt. Dummerweise spricht er ungarisch und keines der Mädchen versteht ihn auch nur ansatzweise. Daraus resultieren höchst geniale Dialoge, die mich schwer zum Lachen gebracht haben.
»Ich habe deine Freundin getötet und du hast sie gegessen.«
»Ich hab zwar nicht verstanden was du gesagt hast, aber es klang süß.«
Den Splatter kann man eigentlich vergessen. Das Ekligste ist noch, wie der Koch in Fleisch und Gedärmen rumwühlt. Bei den Hinrichtungen an sich werden immer die Kameraeinstellungen benutzt, die möglichst wenig zeigen oder zunächst das Bild, auf dem in etwas in Nahaufnahme hineingestochen wird und das nächste Bild zeigt dann schon, wie das Küchenobjekt wieder herausgezogen wird und alles blutet. Aus diesem Grund muss man sich den Film also keinesfalls antun.
Entweder man schaut ihn wegen dem Humor, oder wegen Titten. Davon gibt es nämlich auch reichlich zu sehen, denn man glaubt es kaum, abgesehen von der Streberin sind alle Studentinnen versaute kleine Miststücke. Die Hälfte ist lesbisch, teils SM veranlagt, ein weiterer Teil steht auf Männer und der Rest ist schnell genug tot, um diesbezüglich keine näheren Vermutungen anzustellen. Die durchgehend vulgäre Ausdrucksweise der Ladies ging mir zwar etwas auf den Keks (das tut es immer, wenn der Faktor in einem Film Oberhand gewinnt), aber zum Glück ging der Spaß relativ früh los und hat abgelenkt. Unter den Humorhut packe ich dann auch die klischeehaften Charaktere: Das streng christliche Schulmädchen, die harte, direkte Rockerbraut, die Streberin, die Sportlerin, die Chicca-Clique, die sich den ganzen Tag mit Lästern, Drogen und über Sex reden vertreibt. Sie sind allesamt recht ansehnlich, was das angeht.
Nun, was den Humor ausmacht, hab ich damit ja schon kundgetan und viel mehr gibt es in dem Film auch nicht. Er ist schön kurz und damit wirkt es auch so, als hätten die lustigen Szenen einen großen Teil der Spiellänge eingenommen. Gruseln, wirklich ekeln oder sonst etwas kann man hier definitiv nicht, aber für einen spaßigen Abend unter Freunden sollte das Ganze schon ausreichen. Billig-Splatter wie »Snakes On A Train« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7547881) sollten sich hier unbedingt eine Scheibe abschneiden.
Bewertung:
Darsteller: 3/10
Plot: 1/10
Effekte: 5/10
Anspruch: 1/10
Gesamteindruck: 5/10 (Funsplatter)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 3.8) (http://www.imdb.com/title/tt0918627/)
Die DVD bei Amazon.de (Warum kosten die beschissensten Filme bei amazon eigentlich am meisten?)
LorD AvengeR
07.01.2009, 18:01
Serenity – Flucht in neue Welten
http://editorial.sidereel.com/Images/Posts/serenity.jpg
Laufzeit: ca. 114 Minuten
Genre: Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Darsteller: Nathan Fillion, Gina Torres, Alan Tudyk, Adam Baldwin, Morena Baccarin
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 24. November 2005
Inhalt:
Die Allianz rückt dem Raumschiff Serenity und seiner Crew zunehmend auf die Pelle. Ein sogenannter Operator soll endlich die entkommene River zurückbringen und er hat uneingeschränkte Handlungsfreiheit. Der mächtigste Gegner mit dem die Serenity es bisher zu tun bekommen hat und ihr Käpt’n steht vor der schwierigsten Entscheidung, mit der er es seit langem zu tun hatte: Ist dieses Mädchen es wirklich wert, das Leben der ganzen Crew aufs Spiel zu setzen?
Kritik:
Nachdem ich die Serie »Firefly« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=8167812&#post8167812) fertig geschaut und sie mich derart in ihren Bann gezogen hatte, ließ ich es mir nun auch nicht nehmen, ihr Ende, den Film »Serenity«, erneut anzusehen. Ja, es gab bereits ein erstes Mal zwischen uns beiden und oh ja, es war erheblich schöner für sie als für mich, aber man sieht gewisse Dinge auch mit ganz anderen Augen, wenn man gute 2 Stunden und wenn man über zehn Stunden davon sieht. Ich habe die Serie verschlungen und letzten Endes trifft endlich auch Letzteres auf mich zu! Das wäre dann wohl auch der passende Punkt um zu erwähnen, dass ich den Film hier und jetzt unter den Gesichtspunkten eines Serienendes und nicht als eigenständigen Film bewerten werde. In meinen Augen ist er nämlich für jeden, der auf die Serie steht, unerlässlich, für alle anderen aber ebenso verzichtbar.
Ich muss nicht großartig um den heißen Brei herumreden und irgendwelche tiefgründigen Deutungen anstellen um sagen zu können, dass der Film sich schon sehr von der Serie unterscheidet. Die locker-lustige Atmosphäre wird man hier nicht mehr vorfinden, sie ist einem dramatischen Ernst gewichen, der höchstens mit der Episode »Out Of Gas« aus der Serie vergleichbar wäre. Vor allem deutlich macht das Hauptfigur Käpt’n Malcolm Reynolds. War er in der Serie doch noch ein zu Scherzen aufgelegter, lockerer Typ, der nur in äußerst ernsten Situationen über die Strenge schlug, sieht man ihm hier schon vom ersten Kamerabild an, dass er mitgenommen wirkt. Zunächst vermutete ich hier einen leicht gealterten Nathan Fillion, aber es wird schnell klar, dass diese Darstellung Absicht war. Er hat sich deutlich zum Negativen gewandelt, was auch aus den Kommentaren der Crew hervorgeht. Ich persönlich, als hoffnungsloser Romantiker, stelle das in Verbindung mit der vorletzten Episode und seiner Auseinandersetzung mit Inara, aber das ist lediglich eine Interpretationsmöglichkeit von vielen. So entdeckt man also eine völlig neue Seite an Mal und auch bei den meisten anderen Hauptfiguren zeichnen sich bisher unbekannte Charakterzüge ab – vor allem natürlich bei River, die eine sehr zentrale Rolle im Film spielt, nachdem sie in der Serie noch eher im Hintergrund aktiv war – und selbst da ziemlich spärlich. Hier wird nun u.a. ihre Geschichte erzählt, aber auch die Reaver bekommen ihren Auftritt, nachdem die Serie sie mit einer Episode abspeiste.
Die Figuren wirken allesamt, ohne dass ich es wirklich erklären könnte, irgendwie anders. Es ist nicht negativ gemeint, da ich es mit den erwähnten neuen Charakterzügen in Verbindung stelle, und wahrscheinlich auf die filmwürdige Katastrophensituation zurückzuführen und… ich mag es. Indem die Figuren ernster werden, zeigen sie, dass »Firefly« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=8167812&#post8167812) nie Klamauk oder Ähnliches sein sollte. Ein bisschen Action mit einer Menge cooler Sprüche war bei weitem nicht alles und wem das bei der Serie nicht aufgefallen ist, dem wird das spätestens jetzt deutlich bewusst. Natürlich machen alle Darsteller einen unverändert guten Job.
An Action und Effekten mangelt es in diesem Film zweifelsohne nicht – in den Punkten wurde ein saftiges Budget verbraten, nachdem »Firefly« auf gänzlich andere Werte gesetzt hat. Ich empfand die erste Hälfte stellenweise als etwas schleppend, dafür war die zweite jedoch umso fesselnder – und dramatischer. Ohne spoilern zu wollen, muss ich einfach darauf eingehen, dass altbekannte Gesichter hier ihren Leinwandabtritt zugeteilt bekommen. Man kann dies zwar als ungerecht und unnötig betrachten, aber das ist in meinen Augen völlig falsch. Wer schon mal ein eigenes Buch geschrieben hat, mit eigenen Figuren, mit denen er sich verbunden fühlt und die viel Zeit in Anspruch genommen haben, wird sicher nachvollziehen können, welch Opfer Joss Whedon hier gebracht hat. Nur ein Autor, der seine Figuren wirklich liebt (oder dem sie scheißegal sind, was hier aber definitiv nicht der Fall ist - diesbezüglich könnt ihr meinem Urteilsvermögen vollstens vertrauen), bringt es fertig, so ein Ende zu schreiben. Sicher, ich finde es überaus schade, dass zwei meiner Lieblingsfiguren der Serie sterben, aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich es nicht anders gemacht. Und wenn man etwas darüber nachdenkt, erscheint es einem auch völlig logisch, dass es keinen der anderen erwischt hat. Es zeigt schließlich auch, dass die Helden hier nicht unverwundbar und unsterblich sind und in welcher vergleichbaren Serie wird einem das schon geboten? Denkt dran, ich bewerte den Film hier als sozusagen letzte Episode der Serie.
Im Grunde genommen, möchte ich auch nicht viel mehr Worte verlieren. Alles, was ich jetzt noch schreiben könnte, würde in dem üblichen Gewäsch enden, das mehr oder weniger ohnehin in jedem Review vorkommt, daher spare ich mir das auch und ende mit der Einschätzung, die ich bereits zu Anfang getroffen habe: Wenn man »Firefly« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?p=8167812&#post8167812) gesehen und Gefallen daran gefunden hat, muss – ich wiederhole, muss (sonst kommen einen die Reaver holen!) – man diesen Film hinten anhängen, da er ein wahrhaft großartiges und würdiges Ende darstellt, das auch einen endgültigen Schlussstrich zieht. Wenn nicht… kann man sich ihn zwar ansehen, aber unbedingt empfehlen würde ich »Serenity« einfach so nicht. Er ist unbestreitbar ein guter Film, aber ohne das Vorwissen würden zu viele Lücken entstehen und vor allem kann er einem niemals so nahe gehen und beeindrucken, wenn man die fantastischen Figuren nicht kennt.
Dennoch, obgleich schwer zu vergleichen, hat mich die Serie einen Tacken mehr überzeugt.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 7/10
Effekte: 10/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 8/10 (wohlgemerkt als Serienfortsetzung! Als eigenständiger Film vielleicht eine 6/10)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.0) (http://www.imdb.com/title/tt0379786/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3381002521/)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
07.01.2009, 23:09
Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/e/ed/Infinite_playlist.jpg
Kinostart: 12.02.2009
Genre: Komödie/Liebesfilm
Regie: Peter Sollett
Darsteller: Michael Cera, Kat Dennings, Aaron Yoo
FSK: 6
Inhalt: Ich krieg beim besten Willen keine anständige Inhaltsangabe zusammen, auf jeden Fall läuft der ganze Schonks darauf hinaus, dass Nick und Norah, die sich eigentlich kaum kennen, gemeinsam durch das nächtliche New York hetzen um den Auftrittsort ihrer Lieblingsband zu erfahren und sich dabei natürlich verlieben, wer hätte es gedacht.
Kritik: Nachdem ich die letzten paar Wochen ausgesetzt habe (Silvester und Weihnachten halt, wobei das Ganze da irgendwie auf Montag verschoben worden war) hab ich meinen müden Hintern heute mal wieder in Richtung Mainzer Cinestar geschleppt. Mit ein wenig Verspätung (vor dem Zug, den ich nehmen musste, hatte noch ein ICE einfahrt und der kam halt zu spät... scheiße war mir kalt) erreichte ich den Schuppen auch, traf mich mit einem Kumpel, löhnte 4,80€ und war schon etwas konsterniert, als der Kartenabreißer uns mit einem "Viel Glück" durchwunk. Auch mein Kumpel meinte "Das klang jetzt aber nicht gut...". Im Saal wurden uns dann die üblichen Trailer (ein neuer zu Mario Barths "Männersache" - ich hasse diesen Mann -, desweiteren irgend ein deutscher Scheißfilm und dann noch der extrem enttäuschende neue Trailer zu "Terminator 4", der auf der Leinwand zum Glück etwas besser rüberkam... wenn da sonst noch was kam, dann hab ich's vergessen) kredenzt, ehe der heutige Überraschungsfilm über die Leinwand flimmerte...
Die unansprechende musikalische Untermalung war ein weiteres böses Omen und als sich dann langsam herauskristallisierte, dass wir es mit einer Teenie-Liebesschmonzette zu tun hatten, da war ich eigentlich nur noch frustriert (Dialogperle nach dem Kinobesuch beim Warten auf den Zug: "Das ist einfach kein Film, den man sich im Kino anschaut..." - "Das ist einfach kein Film, den man sich anschaut.", aber ich greife mal wieder zu weit vor), aber ich glaube ja immer noch an das Gute im Menschen und Filme werden nun mal von Menschen gemacht, also glaube ich auch noch an das gute in Teenie-Gesäme. Und an den Weihnachtsmann. Har har.
"Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht" ist der neuste Eintrag des "jungen, frischen, peppigen" Komödienkinos der Judd-Apatow-Zunft (der selbst auf die "Quentin-Tarantino-Hochschule für dummes und uninteressantes Gelaber" ging), die nach Jason Reitman (der mit "Juno (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5336959)" einen beachtlichen Überraschungserfolg landete - ich hasse den Film aus nicht näher spezifizierten Gründen übrigens schon, ohne ihn gesehen zu haben) jetzt auch von Regie-Frischling (okay, er drehte noch einen Kurzfilm und "Raising Victor Vargas") Peter Sollett beglückt werden will. Hooray. Unser heutiger Eintrag basiert noch dazu auf einem Buch aus der Feder von Rachel Cohn und David Levithan, zwei weitere Namen, die man nicht kennen braucht, aber der Streifen wies in seinen (unglaublich hässlich animierten) Auftakt-Credits total stolz darauf hin. So weit, so gut. Aber womit haben wir es denn jetzt eigentlich zu tun?
Das, liebe Freunde (und Ponti) ist etwas, was ich selbst nach dem Anschauen nicht so genau ausdrücken kann. Das Erste, was mir durch den Kopf schoss, war wohl, dass die Chose hier so eine Art "Detroit Rock City" für die neue, hippe Generation ist und... das kommt der Sache auch recht nahe, aber mit einem großartigen Unterschied: "Nick und Norah" ist um Längen weniger lustig und unsympathischer als der Streifen von Adam Rifkin. Und - das mag der eine oder andere schon durchschimmern gesehen haben - weeeeesentlich schlechter. Kein Wunder, denn Lorene Scafaria, die das Buch zu einem Drehbuch adaptieren sollte, scheiterte kläglich daran und als uns' Regisseur den Bockmist laß, den sie verbrochen hatte, ging er in die Fötus-Position und dirigierte ab sofort nur noch im Energiesparmodus, zumindest deutet das die total verkorkste Inszenierung der Chose an. Stilmittel wie Flashbacks und Traumsequenzen schön und gut, aber wenn man jeden im Film handgezählt ein (!) einziges Mal einsetzt, dann lese ich da eine gewisse Inkonsequenz heraus, Mister Sollett, oder täusch ich mich? Aber auch ansonsten bekleckert der Mann aus New York City nicht wirklich mit Ruhm, dem Film fehlt absolut der Drive, er zieht sich einfach auf bösartige Art und Weise (okay, ich hab schon schlimmeres gesehen, aber trotzdem...) bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Und das obwohl er nicht mal die 90-Minuten-Grenze erreicht. Eieiei...
Andererseits ist es mir ganz lieb, dass das Ding nicht länger war, denn Scafaria war so eh schon offensichtlicherweise total überfordert, wer weiß was die Dame noch verbrochen hätte, wenn man ihr mehr Lauflänge aufgedrückt hätte. Fakt ist nämlich, dass auf eine dichte, konsistente, logische oder wenigstens auch nur ansatzweise interessante Story völlig verzichtet wird. Ich weiß, ich hab das "The Proposition (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8125622)" schon ans Knie genagelt, aber eigentlich muss ich mich jetzt artig bei dem Streifen entschuldigen, denn gegen "Nick und Norah" müsste der für sein Storytelling mindestens mal zwei Dutzend Oscars abräumen. So eine uninspirierte Aneinanderreihung von zufälligen Szenen wie hier habe ich schon lange nicht mehr beobachten dürfen, Hut ab dafür. Wenn, ja wenn... Wenn die ganze Chose denn wenigstens interessant wäre. Aber auch das verkackt das Skript voll und ganz. Eigentlich schauen wir einem Haufen von Nervensägen nur dabei zu, wie sie jenseits jeglicher Dramaturgie über Nichts und wieder Nichts reden und dabei möglichst viele anspielungen auf die moderne Popkultur in möglichst kurzer Zeit einflechten. Woah cool. Nicht. Echt wahr, tatsächliche Konflikte gibt es hier keine, alles an dem Film könnte so einfach sein, aber dann würde er knappe zwei Minuten gehen, also musste aus wirklich jedem Fliegenschiss mit dem Holzhammer ein Streitpunkt geschnitzt werden (jeder der schon mal einen Holzhammer in der Hand hatte weiß, wie gut es sich damit schnitzen lässt...) und wenn's mal nicht klappte, naja, dann war halt wieder für ein paar Minuten Leerlauf angesagt. Toll.
Das wäre ja jetzt an sich nicht sooo gravierend, wenn man nicht den furchtbarsten Fehler gemacht hätte, den man einem Liebesfilm nur anhängen kann: Alle Figuren in diesem Film sind flach wie Pappaufsteller und (mit Ausnahme von Nicks schwulen Kumpels vielleicht) so unsympathisch, dass es mir doch völlig Latte ist, ob der Oberdepp jetzt mit der blöden Kuh zum Coitus kommt oder doch, es juckt mich einfach nicht. Nick ist wirklich so ein bemitleidenswert dämlicher Tölpel (grandios schlecht dargestellt von Michael Cera, der auch schon in "Juno (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5336959)" herumkaspern durfte), Norah eine richtig unsympathische Kuh, die sich ihren ewigen Sarkasmus und ihr dummes Gelaber gerne sonstwohin stecken kann (Kat Dennings, die auch schon in "Jungfrau (40), Männlich, Sucht (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5457170)" mit von der Partie war, wäre gar nicht so übel, wenn sie Norah nicht im "frigide Schlampe, komme was da wolle"-Modus runterleiern würde). Auch ansonsten wird mühelos jedes Klischee mitgenommen und jede Plotentwicklung (falls man das so nennen kann, denn wie schon gesagt: Plot... wo bist du nur?) ist so vorhersehbar wie eine Autobahnausfahrt. Die restlichen Darsteller sind jetzt so übel nicht, auch wenn man keine Glanztaten erwarten sollte, aber auch sie haben nichts nennenswertes zu tun. Frustrierend.
Also ist "Nick und Norah" so weit eigentlich schon mal fieser Grützmist, der aber noch eine letzte Chance hat sich zu rehabilitieren: Humor. Irgendwo ist das Ding ja doch noch eine Komödie, also sollte doch auch der eine oder andere gute Scherz drin sein, oder? Das muss ich dem Film lassen, ein paar gar nicht so üble Szenen und gute Lacher hat er schon drin, auch wenn man die Zuschauer ohne Einsatz diverser Körperflüssigkeiten nicht nach Hause gehen lassen wollte (ich werd nie verstehen, wer es lustig findet, wenn Leute in ihrer Kotze wühlen...). Wie gesagt, vom Humor her konnte der Film letzten Endes doch was, was aber nicht hilft, wenn man andererseits betrachtet, dass er so ungefähr das langweiligste Stück Zelluloid ist, das mir seit "The Drummer" (auch ein Sneak-Besuch, erkenne ich da ein Muster?) unterkam. Also...
Kommen wir zum Fazit: Leute, wollt ihr einen Liebesfilm drehen, dann sorgt dafür, dass das Pärchen in Spe dem Zuschauer wenigstens auch nur Ansatzweise sympathisch ist. Oder schreibt 'ne anständige Story. Oder am Besten beides. Gute Darsteller für die Hauptrollen sind auch immer 'ne ordentliche Idee. Und Tarantino als Inspirationsquelle zu benutzen ist eh immer 'ne dumme Idee. All das verkackt "Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht" gründlich. Der Film ist langweilig, sinnlos, nichtssagend, etc. pp. Der Humor ist teilweise ganz nett und ein paar coole Szenen hat er, aber allgemein reden wir hier über einen Film, den kein Mensch gesehen haben braucht, auch wenn er sich gerade so vom Stapel der Filme die schlecht und böse sind und sofort vernichtet gehören schleichen kann. Glück gehabt...
Einzelwertungen
Darsteller: 04/10 (Cera ist eine hoffnungslose Flachpfeife, der Rest des Casts verzweifelt an den dämlichen Figuren)
Plot: 02/10 (wo war er nur...)
Effekte: --/10 (der Film verzichtet gänzlich auf Tricksereien, wenn man mal von dem Blaufilter bei der einen Traumsequenz absieht)
Anspruch: 04/10 (der Film gibt sich von Zeit zu Zeit gar nicht so unintellektuell, dummerweise ist das alles nur bestenfalls lauwarme Luft)
Gesamtwertung: 03/10 (nicht gut, so einfach ist das)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.0) (http://www.imdb.com/title/tt0981227/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=KZyNCOTXLes) (putzig, wie hier Szenen zu scheinbar aufeinander folgenden zusammengeschnitten wurden, die üüüüberhaupt nix miteinander zu tun haben...)
Rock and Troll
09.01.2009, 18:11
Smallville - Season 1
http://bildupload.sro.at/a/thumbs/15589-large.jpg (http://bildupload.sro.at/p/290434.html)
Serienstart: Herbst 2001
Genre: Drama/Action/Mystery/Fantasy
Darsteller: Tom Welling, Kristin Kreuk, Michael Rosenbaum, Eric Johnson, Sam Jones III, Allison Mack, Annette O'Toole, John Schneider
FSK: 16
Inhalt: "Smallville" thematisiert die Jugendjahre von Clark Kent/Superman.
Ein durchschnittliches Farmerpärchen aus dem kleinen Städtchen "Smallville" findet während eines Meteoritenschauer in einem Maisfeld ein Raumschiff... und einen kleinen Jungen. Ohne genau zu wissen, woher er kommt nehmen sie ihn bei sich auf. Sie nennen ihn "Clark" und ziehen ihn groß, doch der Junge ist schneller und stärker als er es eigentlich sein dürfte...
In der ersten Staffel, die 12 Jahre nach dem Meteoritenschauer spielt, geht es hauptsächlich um Clarks Beziehung zu Lana Lang, seinem (mehr oder weniger) heimlichen Schwarm und Lex Luthor, den er im Verlauf der ersten Folge kennenlernt.
Besonders letzterer beginnt, nicht zuletzt da er von Clark unter rästelhaften Umständen gerettet wurde, einige unangenehme Fragen zu stellen.
Mit von der Partie sind außerdem Pete Ross, Clarks bester Freund, Whitney Fordman, Lanas Freund, und Chloe Sullivan, die ebenfalls zur "Clique" von Clark gehört.
Kritik: Es sei vorweg geschoben, dass sich diese Kritik auf das englische Original bezieht, das der deutschen Version mit ihren verstümmelten Dialogen und Logikfehlern einiges voraus hat.
Smallville betrachtet den Superman-Mythos aus einem komplett neuen Winkel und macht dabei vieles gut... aber auch einiges richtig schlecht. Der Einstieg mit dem Meteoritenschauer ist stimmungsvoll und von den Effekten her gut umgesetzt, selbst nach heutigen Maßstäben. Doch leider bildet dieser Meteoritenregen die Basis für eine der größten Bremsen der Serie, dazu später mehr. Die Szene, in der die Kents Clark finden und bei sich aufnehmen unterscheidet sich nicht signifikant von früheren Versionen, was eigentlich auch ganz gut so ist. Die erste auffällige Änderung wird deutlich, wenn die Serie schließlich in die Gegenwart (2001) springt. Denn Clark Kent hat bis dato von seinen vielen Fähigkeiten lediglich seine enorme Schnelligkeit und seine Stärke entdeckt. Auch, dass er mit einem Ufo auf die Erde kam, weiß er zu Beginn der Serie noch nicht. Das Gespräch, in dem sein Vater ihm dies offenbart, gab es so noch nie zu sehen und ist eine echte Bereicherung für den Mythos. Ein Faktor, der in den Augen der Macher wohl auch eine Bereicherung sein sollte, sind die immer wieder auftretenden Meteoritenfreaks, Menschen, die durch Kontakt mit Kryptonit (das beim Meteoritenschauer vom Himmel regnete) seltsame Fähigkeiten entwickelt und dabei meist auch gleich ihren gesunden Menschenverstand über Bord geworfen haben. Das sorgt für einen gesunden Vorrat an Gegnern, die für Clark eine Herausforderung darstellen, nutzt sich aber schnell ab und beginnt zu langweilen. Besonders, wenn man bedenkt, dass sich in der ersten Hälfte der Staffeln eigentlich in jeder Folge die Haupthandlung um einen solchen Freak dreht.
Selbst einen Fan der Serie wie mich hält da nur der Charakter Lex Luthor einigermaßen bei Laune, der in Staffel 1 noch weit davon entfernt ist ein "Böser" zu sein.
Er lernt Clark kennen, als er mit seinem Porsche von einer Brücke ins Wasser fällt: Clark reißt kurzerhand das Dach des Wagens ab und reanimiert Lex. Dadurch entwickelt sich einerseits eine Freundschaft zwischen Clark und Lex, doch andererseite bekommt Lex bei gleicher Gelegenheit auch schon den ersten Brotkrumen hingestreut, der auf Clarks Geheimnis hindeutet. Doch ab der zweiten Hälfte der Staffel bessern sich auch die Hauptstorys. Es kommen zwar immer noch recht viele Meteoritenfreaks vor, doch sie sind nicht mehr ganz so stereotyp wie zu Anfang und einige Folgen kommen dann sogar mal ganz ohne sie aus.
Etwas entäuschend sind jedoch die Figuren Pete Ross, Whitney Fordman und Lana Lang. Sie scheinen in erster Linie deshalb zu existieren, weil es die Superman-Mythologie vorgibt. Während Lana noch wenigstens ein paar Seifenoper-Elemte einbringt (ob man diese nun mag oder nicht ist eine andere Sache), würde das Fehlen der anderen beiden wohl nicht weiter auffallen.
Wohl nicht zuletzt deswegen wird Whitney schon nach Staffel 1 und Pete nach Staffel 3 aus der Serie herausgeschrieben
Sehr erfrischend ist dagegen der Charakter Chloe Sullivan, der von den Machern eigens für die Serie erschaffen wurde. Sie untersucht die merkwürdigen Vorkommnisse seit dem Meteoritenschauer und insbesondere das Auftauchen der Meteoritenfreaks. Sie ist meist diejenige, die den Dingen auf die Spur kommt und den Schlüssel zur Erklärung liefert.
Die Besetzung dieser Figuren ist durchwachsen. So überzeugt Michael Rosenbaum als Lex Luthor in jeder Hinsicht. Doch gerade Tom Welling, der die Hauptfigur spielt, schwächelt vor allem zu Beginn sehr stark. Es ist aber (auch durch spätere Seasons hindurch) eine spürbare Verbesserung zu bemerken. Allison Mack, Kristin Kreuk, Eric Johnson und Sam Jones III sind in ihren Rollen angenehm anzusehen, auch wenn sie hinter Rosenbaum zurückbleiben. Besonders zu erwähnen wären aber noch John Schneider und Annette O'Toole als Clarks Eltern. Beide passen zu 100% in ihre Rolle und leisten gute Arbeit. Annette O'Toole hat zudem Erfahrung mit dem Superman-Mythos, spielte sie doch seinerzeit in den Filmen mit Christopher Reeve "Lana Lang".
Fazit: Die erste Staffel von Smallville hinkt noch ein wenig. Zu wenig Abwechslung und wenig ausgefeilte Charaktere lassen einen fast die eigentlich guten Ansätze vergessen. Für sich allein genommen eigentlich nicht mehr als eine durchschnittliche Teenie-Serie, die ein paar gute Folgen hervorgebracht hat. Spätere Seasons machen jedoch vieles deutlich besser als diese erste Staffel, bis hin zu dem gefühlten Neuanfang in Staffel 5. Wer mit dem Superman-Mythos etwas anfangen kann, sollte der Serie also trotz einer teils verkorksten ersten Season eine Chance geben.
Darsteller: 7/10 (Rosenbaum-genial, Welling-Schwacher Einstieg mit Steigerung, Rest-ganz gut)
Plot: 6/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 6/10 (Serie als Ganzes 8/10)
IMDB-Wertung (Gesamtserie) 7,9 (http://www.imdb.de/title/tt0279600/)
Trailer zur Pilotfolge (http://de.youtube.com/watch?v=4-4lrZZn6uw)
Stephen Kings
The Shining
http://ecx.images-amazon.com/images/I/4165RYQWZRL._SS500_.jpg
Erscheinungsjahr : 1997
Genre : Horror
Regie : Mick Garris
Darsteller: Steven Weber, Rebecca De Mornay
FSK : 16
Länge : 273 Minuten
Ich empfehle für: nur Stephen King Fans
Inhalt: Stephen King, der von der ersten Verfilmung seines Romans Shining enttäuscht war, initiierte eine Neuverfilmung als dreiteilige TV-Produktion. Jack Torrance, ein Schriftsteller, nimmt einen Job als Hausmeister eines im Winter ungenutzten Berghotels ein. Das Hotel setzt Jack, der dort mit seiner Familie überwintert, zu.
Kritik: Ich war von „Shining“ (1980) begeistert, als ich deshalb von einer anderen, ausführlicheren, Verfilmung des zugrunde liegenden Stoffes las, beschloss ich, auch diese anzusehen.
Leider habe ich diese Entscheidung sehr bald bereut. Ich möchte betonen, dass ich „The Shining“ nicht mit eher negativem Tenor beschreibe, um den Vorgänger hochzujubeln, sondern weil dieser Dreiteiler meiner Meinung nach einfach nicht sehenswert ist, so lange man keine genaue Romanverfilmung sucht. Allerdings bin ich natürlich durch die 1980er Version beeinflusst.
Gerade bei Szenen, bei denen sich eigentlich Vergleiche zu Kubricks „Shining“ aufdrängen sollten, ist der Qualitätsunterschied in wirklich allen Bereichen leider so groß, dass sich eben diese von vornherein verbieten. Für eine fast 20 Jahre später entstandene Umsetzung nicht gerade ein Ruhmesblatt, selbst wenn man natürlich nicht einmal annähernd die technische Brillanz des Vorgängers erwarten konnte.
Darsteller: Die Darsteller sind nicht unbedingt schlecht, aber Steven Weber als Jack kann nicht überzeugen und wirkt überfordert, da er (unfairen, da er eine letztendlich eine andere Rolle verkörpern soll) Vergleichen zu Jack Nicholson ausgesetzt ist. Insgesamt ordentlich, deswegen 4/10.
Plot: The Shining bemüht sich, die Buchvorlage gut umzusetzen und dies gelingt auch ohne Einschränkung. Leider ist daher gerade der erste Teil extrem langwierig und liefert viele Informationen, auf die man auch gut verzichten könnte.
Effekte: Auch wenn nur eine TV-Produktion, die Effekte sind lächerlich. Man nehme einen Opa, der sich das erste Mal im Leben eine Powerpoint-Präsentation zusammenklickt und dafür Bilder nimmt, die sein Enkel von Piratenplaymobilkulissen aufgenommen hat und man erhält „The Shining“. Die Szene, als mit einem unglaublich billigen Strudel-Effekt von dem Standbild einer Uhr auf eine Kamerafahrt durch einen glibbergrün (!) beleuchteten Gang mit Türen, an denen Piraten-Totenköpfe befestigt sind, übergeblendet wird, löste bei mir unfreiwillige Lachkrämpfe aus. Dieser völlig überzogene Einsatz von schlechten und stillosen Computereffekten ist absolut desaströs.
Da Kamera und Beleuchtung auch nicht über Amateurniveau hinauskommen und auch die Musik nicht überzeugt, sehe ich keinen Anlass, einen zusätzlichen Gnadenpunkt zu geben.
Anspruch: Leider zerstören die Spezialeffekte beinahe jeden Anflug von Horror – zumindest ich habe keine Sekunde Grusel empfunden. Als „auf den Punkt“ kann ich die Dialoge nicht bezeichnen. Das Ende ist über alle Gebühr kitschig inszeniert. Wer das 1980er Shining mochte und das Buch nicht kannte, erfährt zwar mehr, kann aber darauf verzichten, da ungeschickt präsentiert.
Gesamtwertung: Horror sind hier nur die Computereffekte. Wer eine werkgetreue Umsetzung von Kings Roman erwartet, der kann dies vielleicht ertragen. Sonst wird wohl kaum jemand wirklich Gefallen an „The Shining“ finden, da oberflächlich, langweilig und unnötig aufgeblasen.
Einzelwertungen:
Darsteller : 4/10
Plot : 5/10
Effekte : 1/10
Anspruch : 3/10
Gesamtwertung : 4/10
Amazon (DVD)
IMDB (Wertung 6.0) (http://www.imdb.com/title/tt0118460/)
DEATH RACE
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/d/d2/Death_race_poster.jpg
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Action
Regisseur: Paul W. S. Anderson
Darsteller: Jason Statham, Joan Allen, Tyrese Gibson, Natalie Martinez
FSK: 18
Handlung: Die Story spielt im Jahre 2012. Die amerikanische Wirtschaft steht vor ihrer größten Krise und die Arbeitslosenrate hat einen neuen Höchstrekord erreicht. Auf Terminal Island findet das sogenannte Death Race statt, in dem sich Fahrer gegenseitig schrotten um die Freiheit zu erlangen.
Kritik: So jetzt gibt es nach langer Zeit wieder was vom Herrn des Schreckens. Mal sehen, ob ich es schon verlernt habe....
Hm, Death Race, klingt nach einem besonders…“klugen“ Film. Aber Moment mal, Jason Statham spielt da mit? Der Jason Statham, den man aus den Transporter-Filmen kennt und liebt? Richtig, Statham, der mit Transporter 1 und 2 (seit neuestem auch Teil 3) bewiesen hat, dass er einer der legitimen Action-Könige ist, spielt den Stahlwerksarbeiter Jensen Ames. Wie der dann auf Terminal Island, einem Staatsgefängnis mit hochgradig sadistischer Aufseherin landet, ist wieder eine andere Geschichte.
Weiter mit von der Partie ist Joan Allen, welche die eben erwähnte Gefängnisaufseherin mimt. Sie kennen wir vor allem aus der Bourne-Reihe mit Matt Damon. Allen ist eine wirklich tolle Besetzung für die Rolle, wie eigentlich alle Schauspieler nahezu perfekt auf ihre Rolle geschneidert sind. Jedoch darf man keine schauspielerischen Glanzleistungen erwarten, aber sehr befriedigende. Selbst die Nazis im Film sind gut besetzt (und jetzt ratet mal, wer im Film ganz besonders „amerikanisch“ stirbt). Aber gehen wir weiter in der Schauspielerliste. Tyrese Gibson, niemand kennt seinen Namen, aber wenn man seine Fratze sieht und Filmnamen wie Transformers, 2 Fast 2 Furious und Flight oft he Phenix hört, dann sollten bei manchen die Glöckchen klingeln. Eigentlich ist der Herr ja Rapper, aber in der Rolle des „coolen Schwarzen der alle anmault und Leute en Masse killt“ macht er einen guten Eindruck auf mich. Und dabei ist er nicht so ein unsympathisches Macho-Ars…eh schon wissen, wie Ice Cube in Triple xXx² (der ja wirklich fehlbesetzt war), vielmehr wurde er mir gegen Ende immer sympathischer. Die zweite weibliche Hauptrolle geht an Natalie Martinez, die ich hier nur erwähne weil sie wirklich, und ich meine wirklich verdammt geil aussieht. Schauspielerisch eher gutes Mittelfeld, kann aber mit den anderen mithalten und ist deshalb nicht fehl am Platz. Leute die gerne Sean Paul hören, werden sie aus seinem Video „We Be Burnin“ erkennen. Sie ist die Mietze die im Clip mit ihm kuscheln darf…unfair…ich wäre gern Sean Paul…
So, was gibt es zum dem Film noch zu sagen? Von den Effekten braucht man sich nicht viel erwarten, und schon gar nichts von den Blut-/Splatter-Effekten. Die sehen sogar in Braindead besser aus. Ansonsten gibt es auch nicht viele, ein paar Explosionen hier, ein paar Explosionen da, fertig.
Aber ich würde ja kein Review schreiben, wenn mir der Film nicht gefallen hätte, na ja, nicht unbedingt sag ich jetzt einmal. Was der Film zu 100% richtig macht ist der Feel-Good-Faktor. Soll heißen, es ist ein Action-Film und hat auch die nötigen Elemente, die den Zuschauer an den Bildschirm fesseln. Schnelle Autos, heiße Mädls (die zureiten auch mal von einem Truck zerstückelt werden) und der Film hat Statham, der ja wirklich eine coole Sau ist, salopp gesagt.
In den letzten 20 Minuten hab ich damit angefangen mir auszumalen, wie es jetzt ausgehen könnte, ich bin auf kein nachvollziehbares Ergebnis gekommen, und wenn das Ende schlecht ist, dann ist der ganze Film verhaut (das gleiche bei Spielen, siehe Jericho zB.). Aber ich wurde positiv überrascht, es hat mir sogar kurzzeitig ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Dazu muss ich sagen, dass es durch eine bestimmte Wendung ins Leben gerufen wird, die im Nachhinein betrachtet ziemlich klischee-lastig ist, aber wurscht, passt schon.
Der Anspruch des Films ist übrigens eher auf einem niedrigen Level. Obwohl, es geht in einer gewissen Art und Weise um die Wirtschaftskrise, und da ist der Anspruch auf einem sehr hohen Level.
Einzelwertungen:
Darsteller: 8/10 (alle sehr gut besetzt, coole Jungs und heiße Mädls, passt)
Plot: 8/10 (ist ein Remake, die Story gefällt mir aber sehr gut, auch wenn sie simpel gestrickt ist)
Effekte: 5/10 (eher bescheiden)
Anspruch: 5/10 (dito)
Gesamtwertung: 8/10
imdb: 6.7/10 (http://www.imdb.com/title/tt0452608/)
Trailer auf YouTube in HD (http://www.youtube.com/watch?v=BxKYvaIEkIU)
Amazon (momentan nur UK Import!)
Harbinger
12.01.2009, 00:02
DarkPlace
http://www.dvd-forum.at/bilder/dvdreview/cover/large/120308585938245600.jpg
DVD-Start: 07.02.2008
Genre: Horror/Drama/Thriller
Regie: Philip Adrian Booth
Darsteller: Timothy Lee DePriest, Dougald Park, Matthew McGrory
FSK: 16
Inhalt: Doctor Nichols hat eines Tages ein merkwürdiges Paket mit einem Tonband darin auf dem Schreibtisch liegen, kurz darauf klingelt sein Telefon und ein anonymer Anrufer drängt ihn quasi dazu, nach Fern County zu gehen, um dort jemanden zu treffen, dem er helfen muss. Zeitgleich schlägt der junge Ian sich irgendwo mehr schlecht als recht durch's Leben, was ihm nicht gerade dadurch erleichtert wird, dass er albtraumhafte Visionen sein Eigen nennt...
Kritik: Hullo? Wo bist du nur? Da drüben vielleicht? Ne, auch nicht... Hör bitte auf dich zu verstecken, ich find das gar nicht mehr so lustig.
Oh, ihr seid schon da? Entschuldigt mich kurz, ich suche nur gerade mein Gehirn. Das hat nämlich etwa nach der Hälfte von "DarkPlace" die Arbeit eingestellt, ist aus meinem Schädel gestiegen, hat sich verabschiedet, das Fenster geöffnet und ist vom Balkon gehüpft. Seitdem hab ich's nicht mehr gesehen. Dumm das, denn eigentlich hörte ich mal, dass man das Ding zum Leben ganz gut gebrauchen könnte.
Wurscht egal, dann heut halt ohne (wobei mir böse Zungen ja von Zeit zu Zeit nachsagen, dass ich den Denkkasten beim Verfassen von Reviews eh mehr schlecht als recht anstrengen würde), geht ja auch. Wobei ich jetzt gerne noch ein wenig Expositionsarbeit drannageln würde... Ja, ich reviewe in letzter Zeit wieder relativ wenig. Liegt zum Einen sicher daran, dass ich mir in den letzten Wochen gar nicht so viele Filme angeschaut habe, zum Anderen auch daran, dass ich von Zeit zu Zeit mal eine kleine kreative Auszeit brauche, um wieder Kräfte für neue unterhaltsame Reviews zu tanken. Ich meine, was passiert wenn man zu viel in zu kurzer Zeit schreibt, sieht man ja an LorDis letzten... err... Ergüssen. Aber ich will ja nicht unken, meine "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)"-Reviews verkamen gegen Ende auch nur noch zu einer Aneinanderreihung von sinnlosem Gebrabbel, vielen Links (die sind immerhin schöööööön buuuunt!!!) und hin und wieder mal einem leidlich gelungenen Kalauer. Ja, so ist das, wenn man sich keine Zeit lässt, um neues Pulver zusammen zu tragen. Darum also bin ich in letzter Zeit bis auf wenige Ausnahmen ein wenig kürzer getreten und das hier soll jetzt auch keine Rückkehr zur gewohnten Form sein, sondern mehr ein eingeschobener Apetizer... Großtaten darf man vielleicht nach dem CT im Februar wieder von mir erwarten.
Genug sinnentstelltes Bla-Bla jetzt, kommen wir zum Corpus Delicti des heutigen Abends. Eine ganze Weile saß ich relativ unschlüssig da, was ich mir denn antun sollte... Beinahe wäre meine Wahl auf "The Marine" mit John Cena gefallen, hatte ich doch kurz Bock auf ein wenig zünftiges Kawoom mit ohne Verstand, aber ich entschied mich dann doch dagegen, denn zugleich war ich auch irgendwie mal wieder in Überraschungslaune. Also fix einen Film geschnappt, bei dem ich mich von näheren Informationen so fern wie nur irgend möglich gehalten hatte, in Marla buchsiert und der Dinge die da kommen sollten geharrt... Meine Wahl war auf "DarkPlace" gefallen, einem Film, der vom Titel her nichtssagender kaum sein könnte und auch ansonsten bislang wenig Furore whatsoever gemacht hat. Die IMDB ist da gleich noch eine Runde lustiger drauf, die hat den Film gleich zweimal eingetragen, einmal als "DarkPlace" aus dem Jahre 2007, einmal als "ShadowBox" von 2005, mit denselben Darstellern, der gleichen Crew, etc. pp. Nähere Informationen was zum Fick denn da bitte los war konnte ich keine Finden, aber ich kann ja mal eine Runde spekulieren: Der 2005 verstorbene Matthew McGrory (man mag ihn wohl aus "Big Fish" und "The Devil's Rejects (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4407936)" kennen) spielt hier mit und der Streifen wurde auch seinem Andenken gewidmet, also ist es unwahrscheinlich, dass das Ding nach 2005 entstand. Wahrscheinlich veröffentlichten es die Macher dann irgendwie in Eigenregie, fanden 2007 noch mal jemanden, der das Ding gerne Lizensieren würde, pappten einen neuen Titel drauf et voilà, der doppelte Reibach kommt daher... Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass irgendwie niemand den Film kaufen wollte.
Was schade ist, denn ich war ehrlich gesagt ziemlich beeindruckt von "DarkPlace"... halb zumindest. Sagen wir es doch gleich mal unumwunden: Philip Adrian Booth, wieso hast du bitte noch keinen Oscar? Okay, liegt wohl daran, dass der Knabe ganz gerne mit seinem Zwillingsbruder Christopher Saint Booth preisgünstige Horror-Reißer mit ohne Sinn, Verstand und allem anderen, was so dazu gehört, produziert, beispielsweise auch den hierzulande nicht ganz so unbekannten "Death Tunnel". Trotzdem - oder gerade deswegen - hat "DarkPlace" mich in Sachen Inszenierung echt nicht schlecht aus den Latschen gehauen. Booth schafft es extrem gut wirklich stimmungsvolle Bilder einzufangen (mal abgesehen von der ziemlich verunglückten Pre-Titel-Sequenz) und sowieso eine echt stimmungsfördernde Inszenierung auf die Beine zu stellen. Dem zuträglich ist auch die Filmmusik aus der Feder seines Bruders (schrieb mitunter auch die Musik für das - wenn man dem Badmovies-Doc glauben schenken darf - Crapfest "Satan's Storybook"), die wirklich sehr herrlich geraten ist und mich stark an die des von mir sehr verehrten "Silent Hill 2" erinnerte. Und auch ein paar atmosphärische Voice-Overs konnte der Film für sich verbuchen (die zwar etwas unglücklich plaziert waren, aber dazu später mehr...), sprich: Der Stimmungsaufbau war eigentlich große Klasse.
Und wurde direkt von einem anderen Part dieses Films mit dem Baseballknüppel ins Land der Träume geprügelt. Ja, die Bilder waren so verflucht gut, dass sie mächtig punkten konnten, aber nur solange keine von den Pappnasen, die sich in Ermangelung eines besseren Wortes "Schauspieler" nennen, vor der Kamera herumhampelte. Ich bin ja eigentlich ein duldsamer Mensch und verzeihe einem Film mit toller Inszenierung und ordentlichem Drehbuch auch, wenn die Akteure nicht ganz so knorke sind, aber... Ohne Scheiß, diese Ansamlung von Vollpfosten, die selbst die Theaterfreunde Hintertupfingen 1884 e.v. zum Beömmeln schecht finden dürften, killt rücksichtslos jeden Anflug von Grusel und Atmosphäre durch eine Wagenladung Anti-Schauspiel vor dem Herren. Ganz besonders furchtbar nimmt sich dabei unser Titelheld Timothy Lee DePriest (spielte mal in einer Folge "CSI" und einer "Emergency Room") aus, der konsequent alles verachtet, was man so auf der Schauspielschule lernt und dessen "gequälteste Augenblicke" eigentlich nur zu großen Lachnummern verkommen. Fatal. Aber auch sein On-Screen-Partner Dougald Park (ebenfalls gern gecasteter Serien-Nebendarsteller von "Desperate Housewives" bis "Alias") steht ihm in wenig nach. Er kann kein so grausames Overacting wie DePriest für sich verbuchen, dafür wirkt er über weite strecken wie ein komplett verblödeter Vertreter der Spezies Homo Sapiens Sapiens. Viel hätte nicht gefehlt, dann wär ihm regelmäßig der Sabber aus dem Mundwinkel getropft... Der verblichene Matthew McGrory macht auch alles andere als eine gute Figur, der gutmütige Riese passt einfach besser zu ihm als der... was auch immer er in diesem Film war. Galen Schrick (hatte eine winzige Rolle in "Zero Effect") macht vor allem mit einer erschütternden Perrücke auf sich aufmerksam (was die Ausstatter da geritten hat, wer weiß es nur...), einen winzigen Anflug von Kompetenz kann Irwin Keyes ("Wristcutters", "Oblivion 2: Backlash"... den hab ich ja tatsächlich auch auf DVD) hin und wieder für sich verbuchen, die meiste Zeit über ist aber auch er einfach nur grauenhaft. Die komplette Darstellerriege tritt die Atmosphäre und Stimmung des Films mit Füßen, der Kontrast zwischen diesen beiden Punkten schmerzt. Vielleicht nicht so sehr, wie auf ein Fahrrad zu springen, das keinen Sattel hat, aber... doch, eigentlich genau so sehr.
Denn wenn man hier ein wenig mehr Sorgfalt hätte walten lassen, eine bessere Darstellerriege an Land gezogen hätte, was hätte das dann für ein Film werden können? Gut, zu dem Zweck hätte man auch noch mal mit dem Rotstift ans Drehbuch gehen müssen, das zwar schon vieles richtig macht, aber hin und wieder halt doch noch den einen oder anderen Anfängerfehler enthält. Die Story ist prinzipiell interessant, aber sie wird durch ihre verschachtelte Erzählweise etwas zu sehr breitgelatscht, oft fällt es schwer mitzukommen, auch wenn sich am Ende alles zu einem logischen Ganzen zusammensetzt. Und dann zeigt der Film sich auch wieder von seiner starken Seite. Sein Punkt, seine Intention, seine Aussage ist nicht wirklich hohe Kunst, eigentlich eher trivialer Natur, aber der Film bringt das Ganze mit so einer Intensität auf den Punkt, dass er einem so schnell nicht aus dem Kopf gehen wird. So löst sich der ganze Hirnfick zu einem ziemlich zufriedenstellenden Ende auf, das tatsächlich nahe geht, auch wenn der Rest des Streifens über weite Strecken in der Hinsicht versagte... Was man aber nicht so einfach wegdiskutieren kann: die verblödeten Dialoge. Die Monologe, die hin und wieder geführt werden (wenn der Film mal wieder seine komplette Erzählstruktur über den Haufen wirft, was er des öfteren ganz gern tut...), sind großartig, die Dialoge hingegen einfach nur ein Haufen gequirlter Scheiße, leider Gottes...
Wie bewertet man das jetzt aber? Ich muss ganz ehrlich sagen, da bin ich tatsächlich etwas überfragt. "DarkPlace" ist wahrscheinlich kein guter Film, andererseits aber vielleicht doch. Er ist verzwickt und memorabel, hat Ecken und Kanten, weigert sich jedoch konsequent irgendwie etwas besonderes zu sein. Ich will eigentlich niemandem davon abraten einen Blick zu riskieren, denn abseits seiner Stellung als Film ist er als Fingerübung bezüglich der Fähigkeiten von Philip Adrian Booth einfach nur verfickt gut gelungen und für jeden, der einen gut inszenierten Streifen zu schätzen weiß auf jeden Fall nicht falsch, aber rein filmisch... ist er wohl einfach qualitativ zu schwankend, um wirklich überzeugen zu können. In seinen besten Augenblicken erinnert er an "Silent Hill (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7540851)" (wobei mehr an die Spiele als an den Film), in seinen schlechtesten an eine Mischung aus dem örtlichen Kasperletheater und dieser Fehlgeburt von einem Film, "The Living in the Home of the Dead" (ich weiß bis heute nicht, was mich geritten hat, den Käse anzuschauen, Gott könnte ich heut noch kotzen).
Kommen wir zum Fazit: Bei "DarkPlace" oder "ShadowBox" oder wie man den Film auch immer nennen mag prallen Gegensätz aufeinander... Eine lupenreie Inszenierung zum Beispiel auf eine komplett unfähige Darstellerriege. Ein ziemlich nettes Drehbuch auf ein paar saudämliche Ideen, die echt nicht hätten sein müssen. Und Galen Schricks Kopf auf eine erschütternd hässliche Perrücke. Schlecht ist der Film nicht, aber qualitativ einfach viel zu schwankend, um eine höhere Wertung zu bekommen... Trotzdem, Freunde des eher abgedrehten Kinos die keine Probleme mit etwas Hirnfick haben können, oder besser gesagt sollten mal reinschauen.
Einzelwertungen
Darsteller: 01/10 (was zum Teufel war das bitte?)
Plot: 05/10 (eigentlich gar nicht so übel, wenn auch von Zeit zu Zeit etwas verquer)
Effekte: 06/10 (das wenige Blut und die wenigen Masken sahen ganz gut aus, aber nichts weltbewegendes)
Anspruch: 06/10 (nette Botschaften, die der Film vermittelt, allerdings etwas plump)
Gesamtwertung: 06/10 (knapp überdurchschnittliche Wertung, wobei die mit Vorsicht zu genießen ist)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 3.4) (http://www.imdb.com/title/tt0976029/) (DarkPlace)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.6) (http://www.imdb.com/title/tt0443636/) (ShadowBox)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=MwPBAD4RRHc) (völlig irreführend... versucht den Film als Splatter- oder Terrorstreifen zu vermarkten, der er mit Sicherheit nicht ist)
Die DVD bei Amazon.de
Klassenfahrt – Geknutscht wird immer
(Pro7-TV-Eigenproduktion)
Erscheinungsjahr : 2004
Genre : Teenie-Komödie
Regie : Lars Montag
Darsteller: Josefine Preuß, Marlon Kittel
Ich empfehle für: Alle
Inhalt: Ich habe es vor Augen:
Verantwortliche(r): „Hier das Drehbuch. Wir nehmen übrigens den Untertitel „Geknutscht wird immer“. Unsere Marketingabteilung meint, dass dies die werberelevanten U16-Zielgruppe anspricht.“
Verantwortlicher reicht dem Regisseur eine halb bedruckte Seite:
Sohn reicher Eltern kommt in neue Klasse, will sich dort beweisen und legt sich mit der sozial benachteiligten Klassensprecherin an. Auf einer Klassenfahrt entbrennt ein Krieg zwischen beiden. Beide bändeln mit anderen Mitschülern an, um sich gegenseitig eifersüchtig zu machen. Am Ende finden sie in einem emotionalen Finale zusammen.
Übrigens: Fäkalhumor nicht vergessen.
Ach ja, und es wäre nett, wenn der reiche Sohn Golf spielen würde. Ein Streber und Außenseiter, eine Schlampe und ein Macho sind natürlich Vorraussetzung.
Kritik:
Es mutet geradezu sensationell an, was daraus geworden ist:
Darsteller: Die Darsteller sind allesamt wahre Lichtblicke für Produktionen dieser Art. Einziges Manko: Hauptdarstellerin (Josefine Preuß) ist zu alt für ihre Rolle. Besonders gut: Die Lehrer. Alle wichtigen Figuren lassen die nötige Ironie zu ihren Rollen nicht missen und spielen trotzdem ernsthaft.
Plot: Aua. Für die Grundzüge des Plots war anscheinend die Person verantwortlich, die den Untertitel „Geknutscht wird immer“ auf die Menschheit losgelassen hat. Der Abschnitt Inhalt sagt alles: Kotz! Viel schlechter, kopierter und uninnovativer geht es nimmer.
Effekte: Stilistisch hervorragend. Sehr guter, atmosphärischer Soundtrack. Regietechnisch fast schon innovativ zu nennen. Gute Kamera. Übertrifft die meisten Kino-B-Movies um Welten. Gerade die Szenen gegen Ende sind visuell bemerkenswert gelungen.
Anspruch: Mir blieb der Mund sperrangelweit offen stehen:
In der Tat unglaublich, dass eine Pro7-Eigenproduktion in Witz, Niveau, Stil, Dialoge, Atmosphäre und Intelligenz ALLE Kinofilme (gut, ich kenne jetzt nicht wirklich viele: American Pie &Co) mit dieser Thematik um Längen schlägt.
Dem Regisseur bzw. dem Team ist dieses müllige Drehbuch in die Hand gedrückt worden, Teenie-Telenovela, diese haben dann aber ausnahmsweise einmal versucht, einen guten Film daraus zu machen, vlt. um einen Karrieresprung o.ä. zu realisieren bzw. sich zu etablieren.
Der Regisseur hat daher z.B. Kubrick zitiert, nach dem Motto: "Vom Meister lernen, heißt siegen lernen." Und dann kann ein Film fast schon nicht mehr schlecht werden... (Siehe "There will be blood" meiner Meinung nach der beste Film des letzten Jahres, (noch) besser als eine gewisse Comicverfilmung.)
Richtig gelesen, es wird u.a. Kubrick zitiert und das auch noch mit Barry Lyndon (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8000181) (Soundtrack, Kamera) und Uhrwerk Orange (Sexszene). Und nicht nur das, auch fast schon „light-kubricksch“ anmutender Zynismus, Stil und Konsequenz sind anzutreffen.
Habe ich schon von den verschiedenen inhaltlichen Ebenen und der Ironie, die der Film besitzt geschwärmt? Die in manchen Momenten nahezu genialen Dialoge nehmen den Standard-Teenie-Trash und dessen Fäkalhumor gehörig auf die Schippe.
Ein Film, der dadurch eine schöne Reise in die Jugend wird zugleich etwas zu sagen hat.
Den Grundplot vernachlässigt der Film glücklicherweise nahezu völlig, er ist eine lästige Pflichtaufgabe, die aber, so gut es eben ging, erledigt wird.
Gesamtwertung: Mit diesem Film ist die Theorie, dass Pro7 versucht mit grausamen Eigenproduktionen die Zuschauer zu versklaven, um die Weltherrschaft zu erlangen, eindrucksvoll widerlegt.
Ich gebe 7/10 nach hartem Kinomaßstab (genauso viel wie ich „Gladiator (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8033398)“ gegeben habe!). Als deutsche TV-Tennie-Komödie gelingt diesem Film das Kunststück, gleich drei eiserne Regeln umzustürzen:
1. Deutsche TV-Produktionen sind bestenfalls schlecht, falls es sich
2. sogar um eine Pro7-Eigenproduktion handeln sollte, immer miserabel, als
3. Tennie-Komödie sowieso auf jeden Fall für alle Ü16 absolut unerträglich.
Hier hat ein ambitionierter Regisseur mit einem tollem Team aus Scheiße Silber gemacht. Ein schöner kleiner Film, der solch einen Charme besitzt, dass man ihm den lächerlichen Plot spielend verzeiht. Wer den Glaube an das Gute im deutschen Free-TV nicht verlieren will, unbedingt anschauen!
Nicht nur eine, sondern mindestens zwei Klassen besser als American Pie.
Einzelwertungen:
Darsteller : 7/10
Plot : 1/10
Effekte : 7/10
Anspruch : 8/10
Gesamtwertung : 7/10
IMDB (Wertung 5.4) (http://www.imdb.com/title/tt0417870/)
Nächster Ausstrahlungstermin: Fr., 16.01.2009, 10:05, Pro7
Harbinger
13.01.2009, 03:01
The Midnight Meat Train
http://moviesmedia.ign.com/movies/image/article/846/846761/midnight-meat-train-20080122102204142.jpg
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Horror/Splatter/Thriller
Regie: Ryûhei Kitamura
Darsteller: Bradley Cooper, Leslie Bibb, Vinnie Jones
FSK: Noch nicht geprüft, wahrscheinlich 18
Inhalt: Der Fotograph Leon rettet eines nachts ein Modell in einer U-Bahn-Station vor ein paar Pseudo-Räubern/Vergewaltigern/[insert pretty bad crime here] und fühlt sich deswegen tatsächlich heldenhaft, trotzdem ist die Gutste am nächsten Tag verschwunden. Das kann Leon nicht auf sich sitzen lassen, zumal er durch Zufall einen merkwürdigen Typen knipst, der nicht nur echt fies drauf ist sondern auch an besagtem Abend in derselben U-Bahn war, in die die Vermisste stieg. Leon ermittelt.
Kritik: Es war schon ziemlich spät in der Nacht (bzw. früh am Morgen), als ich mich dazu entschied, doch noch mal meinen Kumpel Leopold (eine etwa 25cm große Plüsch-Giraffe, für die meine Ex-Freundin und ich das gemeinsame Sorgerecht haben) zu schnappen, einen Film in Marla einzulegen (harr, diesmal gar kein dümmlicher Penetrations-Humor, seid ihr biete stolz auf mich) und es mir mit den Resten des Salats, den mein Mitbewohner verbrochen hat (gar nicht so übel, etwas wenig Geschmack und etwas viel Öl, aber gutt), auf der Couch gemütlich zu machen. So sah also die Theorie aus, in der Praxis stand ich dann mal wieder vor der Liste nicht gesehener Filme (auf die sich auch ein paar schon gesehene geschlichen haben, die ich aber noch reviewen wollte) und fühlte mich von der schieren Anzahl mal wieder total erschlagen. Also den alten Rollenspieler-Trick angewandt: ein paar raussuchen und einen Würfel werfen (ihr könnt euch nicht vorstellen, was es für eine scheiß Arbeit war im Internet ein funktionierendes W10-Würfelskript herauszusuchen...). So kam ich also auf ein Konglomerat von zehn netten Filmchen, zwischen denen ich mich nur noch entscheiden müsste (bzw. der Würfel - obwohl ich etwas verwundert war, als der W10 plötzlich eine 14 darstellte, aber hey, nobody's perfect). Hier mal der Vollständigkeit halber die anderen neun Streifen, die zur Auswahl standen: "Tequila Sunrise (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8321550)", "Die Mächte des Wahnsinns (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8330375)", "Judge Dredd (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8269634)", "Blood Work (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8390973)", "Der verbotene Schlüssel (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8691037)", "Equilibrium (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8250602)", "Der Nebel (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8371329)", "Die Maske (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8390342)" und "Best Laid Plans (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8703113)" (die werden jetzt in nächster Zeit abgearbeitet, wobei ich wohl nach jedem Film die Zahl wieder auf 10 aufstocken werde... und vielleicht kommt sogar irgendwann mal wieder "Abominable" mit rein - ich weiß es doch, ihr wollt es...).
Allerdings würfelte das Skript eine glatte vier und damit kam ich zu unserem heutigen Streifen, "The Midnight Meat Train". Auf den hatte ich mich aus verschiedenen Gründen schon gefreut, zum Einen wegen der sehr beachtlichen Wertung auf IMDB (mittlerweile ist sie auf 6.7 gesunken, anfänglich trieb der Film sich irgendwo bei 8 herum), zum Zweiten wegen dem durchaus positiven Review auf Badmovies.de, dann natürlich noch weil das Ding auf einer Kurzgeschichte des alten Clive Barker basiert (auch wenn ich außer der Vorlage zu "Cabal (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4326124)" noch nichts von ihm gelesen habe, aber "Undying" und natürlich "Hellraiser (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5856367)" waren ja sowieso alles andere als übel, ganz im Gegensatz zu "Rawhead Rex", aber das ist eine andere Geschichte). Und letzten Endes nahm dann auf dem Regiestuhl auch noch der japanische Kultregisseur Ryûhei Kitamura Platz, den ich zwar jetzt nicht soooo beeindruckend finde, dessen Filme mich aber bislang noch nie wirklich enttäuscht haben. "Alive" war ein wenig Blödsinnig, konnte aber gut mit Massenzerstörung punkten, "Versus" litt etwas darunter, dass ich nur eine geschnittene Fassung zu Gesicht bekam, und "Azumi (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=11454246)" ist strunzblöd und stellenweise etwas langweilig, hat aber ein paar absolut geniale Kampfszenen, vor allem den großen Showdown. Kurzum: Wenn Kitamura zwei Sachen kann, dann Dinge ordentlich inszenieren und mit Blut herumpanschen. Man muss ihm halt nur ein gutes Skript in die Hand drücken und da das hier wie gesagt von Barker geschrieben wurde... den Rest des Satzes könnt ihr euch denken, oder?
Genug dummgelabert, kommen wir zur Sache. Ist "The Midnight Meat Train" so gut, wie ich erwartet hatte? Um es kurz und bündig auf den Punkt zu bringen: ja. Um es etwas länger auszuführen: Jawoll ja, das Ding hier kann einiges, liebe Freunde. Und das liegt an vielerlei Dingen. Zum Ersten tatsächlich an Barkers Schreibe. Die Story (der Film basiert übrigens auf einer Kurzgeschichte aus den "Büchern des Blutes") ist erfrischend, interessant, spannend und überraschend und wenn man Barker ein wenig kennt, dann kann man eigentlich von Anfang an gut mitfiebern, denn eins dürfte klar sein: Bei alten Clive kann so gut wie alles passieren, jawoll ja (ich erinnere nur mal, wie uns' Held Boone in "Cabal (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4326124)" nach dem ersten Kapitel über den Jordan ging). Zum Anderen macht Kitamura seine Sache als Regisseur aber auch verdammt gut, die Inszenierung ist sehr tight und flott, hier kommt kein Leerlauf auf, andererseits wirkt der Film aber auch nicht substanzlos, denn hier wird - um diesen guten alten Terminus mal wieder aufzugreifen - mindestens mal ein Liter in eine 0,7l-Flasche gegossen und das ohne überzulaufen. Der Film bringt es auf ganz knappe 90 Minuten, wirkt aber so ausgefüllt, dass er meinem Zeitempfinden nach locker zwei Stunden hätte gehen können.
Ganz perfekt ist das Zusammenspiel zwischen Story und Inszenierung aber leider nicht, zumindest nicht beim ersten Ansehen des Films (der Punkt wird am Ende etwas klarer), denn manche Mordszene wirkt etwas unmotiviert ins Skript gekloppt. Vor allem die, in der Ted Raimi (Bruder von Sam Raimi) effektvoll ins Gras beißen durfte kommt irgendwie etwas überflüssig daher, beziehungsweise vermittelt dieses gräsliche "Wir hatten seit fünf Minuten keinen blutigen Kill mehr, zitiert mal aus der Fulci-Schule"-Gefühl... So schlimm wie bei diesem italienischen Pfuscher wird's nie, aber es störte mich doch ein klein wenig. Ansonsten arbeiten Kitamura und Drehbuchautor Jeff Buhler (die Verwurstung von Barkers Kurzgeschichte war erst seine zweite Arbeit nach seinem eigenen kleinen Horrorfilm "Insanitarium") aber wie gesagt exzellent zusammen. Die Figuren kommen gut rüber und sind sympathisch, die Spannung pendelt irgendwo zwischen "verdammt hoch" und "ihr seid doch bekloppt, so was krasses zu drehen" und - wie gesagt - Langeweile gibt's keine. Dazu ist der Film stellenweise geradezu herzerfrischend fies, so macht mir Anti-Mainstream-Kino Spaß...
Gestern sahen wir allerdings, dass ein Film (und sei's einer aus der Splatter- bzw. Horrorkategorie) hin und wieder mit seinen Darstellern steht und fällt. Aber auch hier zieht "The Midnight Meat Train" sich exzellent aus der Affäre. Unseren Helden gibt Bradley Cooper (spielte in einer ganzen Wagenladung Serien mit, dazu noch in "Die Hochzeitscrasher" und in Jim Carreys neuem Streifen "Yes Man") und der Mann hat sehr viel Präsenz zu bieten, spielt charismatisch und lebendig und zieht eine Show ab, wie man sie sich von einem Leading-Man nur wünschen kann. Sein Love-Interrest Maya wird dargestellt von Leslie Bibb ("The Skulls", "Wristcutters", "Private Parts") und obwohl die Frau besser aussehen könnte steht sie ihrem Co-Star nur in wenig nach. Die beeindruckendste Leistung des Films kommt aber sicherlich von Vinnie Jones ("Snatch (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6005654)", "Bube, Dame, König, grAs", "Survive Style"), der den mörderischen Metzger spielt. Ohne auch nur ein Wort zu sagen wirkt der Mann aus Hertfordshire so verfickt bedrohlich und böse, so stark und gefährlich, so fies und gemein... Ganz ehrlich, dem will ich nicht in der U-Bahn begegnen. Mit herrlich fieser Mimik hat der gute Mann jede Szene, in der er vorkommt, fest im Griff. Und gegen Ende zeigt er auch noch seine Fähigkeiten als Action-Antagonist... Weitere erwähnenswerte Rollen sind wie gesagt Ted Raimi (taucht nur kurz auf, ist aber nett ihn mal wieder zu sehen, auch wenn er ziemlich alt geworden ist), Modell Brooke Shields (sieht für ihr Alter noch seeeehr gutt aus und spielt auch nicht schlecht, auch wenn ihre Screentime genau wie die von Raimi stark limitiert ist), sowie Tony Curran ("Underworld: Evolution", "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen"). Alles in allem ist der Cast ziemlich hochwertig.
Genau wie die sonstige Production-Values. Der Soundtrack macht Stimmung, die Inszenierung ist wie gesagt sehr schick und auch die Effekte und die Kameraarbeit halten da gut mit. Kommen wir erst zu den Special-FX. Die sind anfänglich zwar etwas merkwürdig geraten (die Computerherkunft sieht man ihnen deutlich an), doch das verbessert sich graduell während dem Film. Außerdem sind sie schweinebrutal. Wenn Vinnie Jones einer Frau mittels Stahlhammer die Birne abdengelt zum Beispiel, wenn Ted Raimi in einem riesigen Blutschwall gleich noch ein Auge verliert oder wenn man in Nahaufnahme die Flugbahn einer Pistolenkugel durch den Kopf eines Menschen nachvollziehen kann... Harter Tobak. Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, was ich jetzt über die Gewaltdarstellung des Films denken soll... Ein Funsplatter ist es auf keinen Fall, die Szenen sind fies, drastisch und absolut nicht lustig. Sie sind explizit, aber gut inszeniert (also nicht wie bei Fulci wo man nur um des Schocks willen noch ein wenig länger drauf hält). Ja, irgendwie schockieren die Szenen schon (wobei mich jetzt nicht so sehr), aber auf eine geschickte Art und Weise, die einfach zum bösen Stil des Streifens passt, falls ihr versteht was ich meine.
Und dann ist da wie gesagt noch die Kameraarbeit. Und die ist einfach nur extrem geil. Seien es stimmungsvolle Overhead-Shots, coole POV-Kamerafahrten (von abgetrennten Köpfen zum Beispiel) oder eher ruhige Aufnahmen, alles hier ist artistisch extrem gut gelöst. Der Höhepunkte allerdings sind zweierlei, einer als zwei Charaktere eine Wohnung durchsuchen und das Ganze ohne sichtbare Schnitte aufgenommen wird, sprich die Kamera fährt in den Räumen umher, gleitet "durch" Wände (besser gesagt über die Wände des Sets hinweg, wahrscheinlich wurde hier aber auch mit Schnitten getrickst) und zeigt alles in einer einzigen Einstellung. Das Gleiche später noch mal bei einer Kampfszene in einem U-Bahnwagen, während der die Kamera um die Kontrahenten herum rotiert und auch mal aus dem geschlossenen Wagen heraus fährt, daran entlang fliegt, etc. pp. Das, liebe Freunde, war vielleicht die absolut genialste Szene, die ich seit langer Zeit in einem Film gesehen habe. Hut ab dafür.
Wie angedeutet macht "The Midnight Meat Train" auch ansonsten so gut wie alles richtig, so dass wohl nur noch eins zu tun bleibt...
Kommen wir zum Fazit: Ich gebe zu, meine Erwartungen an "The Midnight Meat Train" waren gar nicht so niedrig. Sie wurden mindestens erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Die Story aus der Feder von Clive Barker und Ryûhei Kitamuras tolle Inszenierung ergeben zusammen einen extrem spannenden, atmosphärischen, sau brutalen und einfach nur coolen Horrorstreifen, der im Endeffekt so böse ist, dass er wahrscheinlich auch kleine Hunde tritt. Großartige Darsteller, ein guter Soundtrack, coole Sets und tolle Effekte runden das Bild ab. Ein paar kleinere Schwierigkeiten in der Erzählstruktur treten hier und da auf, aber ansonsten macht der Film quasi alles richtig, was man nur richtig machen kann.
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (allesamt sehr gut, vor allem Vinnie Jones)
Plot: 07/10 (etwas dünn vielleicht - basiert ja auch auf einer Kurzgeschichte - aber sehr nett mit einigen Twists und Turns)
Effekte: 08/10 (ein paar der Computereffekte sehen etwas seltsam aus, ansonsten aber sehr gut und die Kampfszene ist sowieso genial)
Anspruch: 04/10 (größtenteils geht's hier um die Spannung und die Atmosphäre)
Gesamtwertung: 09/10 (sehr starker Horrorstreifen mit ein paar extrem deftigen Szenen, absolute Empfehlung)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 6.7) (http://www.imdb.com/title/tt0805570/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi2259812633/)
Harbinger
14.01.2009, 04:34
Equilibrium - Killer of Emotions
http://www.badmovieplanet.com/unknownmovies/pictures/equilibrium2.jpg
DVD-Start: 11.06.2003
Genre: Science-Fiction/Action
Regie: Kurt Wimmer
Darsteller: Christian Bale, Taye Diggs, Angus Macfadyen
FSK: 16
Inhalt: Am Anfang des 21. Jahrhunderts brach der dritte Weltkrieg aus und dezimierte die Weltbevölkerung ganz erheblich. Die Überlebenden erkannten den Grund des Krieges sehr schnell: Hass, Zorn, Wut, call it whatever you will, irgend was, was aus menschlichen Emotionen erwächst. Das Allheilmittel dagegen: Protium, eine Droge, die Emotionen unterdrückt. Und weil sie nicht jeder nehmen will, gibt es die Gramaton Clerics, die mit sogenannten "Sinnestätern" kurzen Prozess machen, sprich ihnen eine Kugel in die Wampe jagen oder auch mal fünf oder so. Hauptsache tot. John Preston ist einer dieser Kleriker, als er sich jedoch gezwungen sieht, einen Kollegen zu exekutieren, gerät sein Weltbild aus den Fugen...
Kritik: War zwar schon ein bißchen spät, aber trotzdem entschied ich mich gegen zwei Uhr in der Früh des heutigen Tages die Würfelmaschine noch mal anzuwerfen (dieses komische DSA-Würfelskript, auf das ich per Google gestoßen bin, ist echt das einzige Ding, das ich kenne, das mit einem W10 regelmäßig eine 14 würfeln kann, Hut ab) und einen Streifen aus meinem Stapel rauszusuchen (neu dazu kam heute der kongeniale Gangsterfilm "Das Leben nach dem Tod in Denver", vielleicht bald hier), um diesen anzuschauen. Der Würfel zeigte eine acht, wenn ich mich recht entsinne, das deutete also auf den dritten von unten, der da zu diesem Zeitpunkt mein guter alter Freund "Equilibrium" war. Zum ersten Mal sah ich den Film vor keine Ahnung wie vielen Jahren, es muss wohl 2004 oder so gewesen sein, jedenfalls nahm ich ihn mit meiner damaligen Freundin in Augenschein und ich war ziemlich begeistert davon. Es folgten noch ein paar weitere Sichtungen, aber selbst eine fixe Recherche konnte nicht genau herauskristalisieren, wann ich den Film zuletzt in einen von Marlas Artgenossen oder vielleicht in die Gutste selbst schob, wer weiß es nur, auch wie oft ich den Film schon sah bleibt mir ein Rätsel (das dürfte jetzt das dritte oder vierte Mal gewesen sein, ich bin mir aber nicht sicher, den großen Showdown hab ich hingegen schon mehr als zehn Mal begutachtet...). Egal, ich war mir also ziemlich sicher, dass ich mir den Film quasi im Energiesparmodus anschaue (war beschäftigt damit, mit meinem Kumpel Leopold Bier zu trinken... ich bin nicht verrückt, ok!!!) und danach die gute alte 9/10 zücke. Aber halt...
Um die Angelegenheit etwas spannender zu machen kloppen wir hier doch gerade mal ein komplettes Review zusammen und das fängt ja ganz gerne mit den Rahmendaten an. "Equilibrium" ist ein Sci-Fi-Actionfilm im Fahrwasser der "Matrix" (nicht wirklich, aber nach 1999 muss das wohl jeder Sci-Fi-Actioner über sich ergehen lassen), der sich heftig an die beiden Klassiker "Brave New World" und "Fahrenheit 451" anlehnt (ich laß nur ersteres und das sogar nur halb, es war halt Schule und nervte, ok!!!) und das Ganze mit einer recht netten Optik, Christian Bale und ein paar sehr coolen Shootouts garniert. So weit gar nicht mal so falsch, regietechnisch wurde die Chose dann von dem Mann mit dem netten Namen Kurt Wimmer ("Ultraviolet", "One Tough Bastard") übernommen und man kann sagen was man will, inszenatorisch ist das Ding so beeindruckend wie eine weiße Wand.
Ja, "Equilibriums" Stärken liegen nicht gerade in der Regiearbeit des Herrn Wimmer. Wir kriegen zwar ein paar hübsche Shots unserer aktuellen Dystopie geliefert (wobei die Special Effects nach heutigen Standards auch so beeindruckend nicht mehr sind) und auch ansonsten latscht der Film recht flott durch seine dünne Story, aber memorabel ist hier aus inszenatorischer Sicht nicht viel. Tatsächlich wird stellenweise sogar richtig plump agiert, man nehme nur mal die ständigen Erklärungen von Vater oder Dupont, um dem Zuschauer die Welt von "Equilibrium" etwas näher zu bringen. Hier hätte ein besserer Drehbuchautor ganz klar größere Arbeit abgeliefert, aber wieso an solchen Kleinigkeiten aufhängen, wenn ich doch eigentlich gleich in die Vollen gehen kann?
Ja, wahrlich, ich mag "Equilibrium" eigentlich verdammt gerne, aber als ich den Streifen heute mal wieder ansah, war ich teilweise schon richtig schockiert. Denn neben so kleinen Unzulänglichkeiten wie dem oben erwähnten Schonks leistet der Streifen sich ein paar so verblödete Schnitzer, dass ich mich allen Ernstes fragen musste, warum mir das alles nicht schon früher aufgefallen ist? Okay, ich bin jetzt älter und weiser als das letzte Mal, dass ich den Film sah, aber ich trank heute vier Bier und etwas Wein, von daher relativiert sich das. Also rekapitulieren wir doch mal fix, was bei "Equilibrium" im größeren Stil alles schief lief...
Punkt 1: Der Film ist zu kurz. Ja, er geht zwar um die hundert Minuten, aber das ist für ein Epos dieser Ausmaße zu kurz, das fiel mir heute sehr schmerzlich auf. Es gibt einfach zu wenige Charakterszenen, wirklich wichtige Figuren wie Cleric Brandt oder Partridge sowie Dupont werden über die ganze Laufzeit hinweg sehr mangelhaft behandelt. Klar, das Hauptaugenmerk liegt auf Preston, der ja immerhin so was ähnliches wie unser Held ist, aber es wäre nett gewesen, wenn man etwas mehr Licht auf die anderen Figuren geworfen hätte, was auch Prestons Sohn, sein Pseudo-Love-Interest Mary etc. pp. betrifft. Hier wäre mehr einfach mehr gewesen. Was man dem Streifen aber zu Gute halten kann ist, dass die Figuren trotz mangelhafter Vorstellung und Charakterisierung doch relativ memorabel sind, vor allem eben Brandt und Dupont. Hand in Hand mit diesem Problem geht auch das Fehlen von Action. Ja, ich weiß, ich hab "Equilibrium" bei jeder Gelegenheit mit Lorbeeren überschüttet. "Bester Actionfilm wo gibt" und so, ich gebe es ja zu... Es stimmt auch irgendwo ein bißchen, wann immer hier geballert oder gekloppt wird, meine Fresse, das sucht seinesgleichen, vor allem der Showdown ist grandios. Hier zeigt sich auch die klare Überlegenheit gegenüber des (*hust*) direkten Konkurrenten "Matrix": Während in diesem elend langsame Sequenzen en masse abgefeiert werden (ich glaube den Wachowskis geht bei Zeitlupe mächtig einer ab, aber dem Regisseur von "Casshern" bestimmt auch) geht "Equilibrium" schnell, effizient und absolut kompromisslos zu Werke. Es ist wohl bezeichnend, dass John Preston lange Zeit die Rangliste der Filmfiguren mit den meisten Kills anführte (www.moviebodycounts.com schreibt ihm 118 zu, was immerhin aber 23 weniger sind, als Mister Smith aus "Shoot 'em Up (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4465336)" umlegte... ich zweifle noch immer) und wenn man mal den Showdown von "Equilibrium" mit der Lobby-Szene aus Matrix vergleicht (53:15... Preston owns)... Ja, die Actionszenen sind verdammt nett, aber gerade weil hier so schnell gemeuchelt wird ist's immer sehr schnell vorbei. Etwas mehr Laufzeit, etwas mehr Charakterentwicklung und etwa zweihundert Tote mehr, das hätte den Film aufwerten können (Hallo liebe Jugendschützer, wollt ihr mal zum Kaffee vorbeikommen?).
Okay, genug am ersten Kritikpunkt aufgehangen, machen wir doch gleich mit dem zweiten weiter. Der ist nicht ganz so schlimm... Die Effekte haben - wenig überraschend - unter der Zeitspanne die zwischen dem Erscheinen des Streifens und heute gelitten. Nicht stark, aber ein paar Shots unserer aktuellen Dytopie sehen schon leicht bedrömmelt aus, das wirkt einfach zu clean und zu statisch um wahr zu sein (sogar im Kontext der "perfekten Gesellschaft" des Films). Gut, kann man nix machen, passiert ist passiert und auch damals war der Streifen schon einer der preisgünstigeren Sorte (20 Mille kostete er, für soviel kriegt man heutzutage gerade mal einen Schauspieler). Deswegen darf man das nicht so eng sehen...
Etwas ärgerlicher ist da schon die echt nachlässige Schreibe des Drehbuchs, denn Plot Holes und andere Filmfehler sind in "Equilibrium" keine Seltenheit, einer davon so prominent, dass man schon seit Jahren im Internet daran rummäkelt. "Gun Swapping Plothole" anyone? Es ist wirklich eine ärgerliche Sache, denn solchen Mumpitz hätte man leicht umgehen können mit ein wenig mehr Sorgfalt in Sachen Drehbucharbeit und Inszenierung, wurde aber nicht getan, was mich glauben lässt, dass Kurt Wimmer ein ziemlicher Stümper ist (kann ich nicht beweisen, ich hab noch keinen anderen Film von ihm gesehen). Ein weiteres Indiz dafür ist aber auch das eher uninspirierte Verbraten von Twists und Turns... Ich war bei diesem Anschau-Vorgang wirklich fasziniert, der Film bietet wirklich einige unvorhergesehene Wendungen, was ja an sich ziemlich gut ist. Bei näherer Betrachtung könnten diese Plotpoints aber belangloser kaum sein, was hier groß aufgebauscht und ausgespielt wird entpuppt sich wieder und immer wieder als heiße Luft... Arghl, schade drum...
Hätte aber auch nicht viel genützt da was besser zu machen (oder sagen wir mal lieber: geklappt hätte es eh nicht), denn jetzt kommen wir zum größten Kritikpunkt, der mich am heutigen Abend (oder besser in der heutigen Nacht) ansprang wie ein tollwütiges Kätzchen: "Equilibrium" ist von vorne bis hinten so strunzeblöd, dass es tatsächlich weh tun kann. Ohne Scheiß, erst heute fiel mir auf, dass der Film so hirntot ist, dass ich ganz gerne konsequent meinen Kopf gegen die Wand gezimmert hätte. Die Hirnaktivität einer jeden einzelnen Figur in diesem Film (vielleicht mit Ausnahme von Preston aber auch nur gaaaaanz vielleicht) scheint gegen den berühmten Nullpunkt zu tendieren, die komplette Gesellschaftsstruktur, auf die der Film gerne aufbauen würde, ist dämlich und von vorneherein zum Scheitern verurteilt, desweiteren schleichen sich weitere Blödigkeiten ein wie zum Beispiel die Tatsache, dass ein Umsturzversuch ungefähr den Schwierigkeitsgrad eines Spaziergangs im Park hat und so weiter und so fort. Mein Höhepunkt war aber mal wieder das Engagement unseres alten Freundes Rainer Zufall, der das Drehbuch hier im Alleingang verfasst haben muss (mit ein paar extra blöden Einwürfen des Herrn Wimmer, versteht sich). So viele zufälligen Plotentwicklungen, die im Endeffekt tatsächlich den Film nicht nur voran bringen, sondern einzig und allein tragen, habe ich selten gesehen. Ich will jetzt keine Namen (oder bestimmte Szenen) nennen, aber glaubt's mir einfach, das ist doof, doof, doof!!!
Ein wenig meckern könnte ich jetzt noch über die stellenweise hirnerweichend miesen Dialoge, aber das spare ich mir jetzt mal, denn eigentlich klingt das jetzt ja alles schon fies genug, gell? Ja, wie das da oben steht kann ich nie im Leben verantworten "Equilibrium" noch neun Punkte zu geben, verflucht noch eins, wahrscheinlich nicht mal mehr als fünf, oder? Jetzt geht's aber wieder an die gute Relativierungsarbeit. Denn so schlimm, wie sich das jetzt ließt, ist das Alles im Endeffekt gar nicht. Ja, die Story ist doof und geklaut, die Figuren würde man im echten Leben nicht außerhalb einer Sonderschule antreffen, sowieso funktioniert rein logisch hier gar nix, aber was erwartet ihr denn bitte? "Equilibrium" ist ein Actionfilm und immer noch tausend mal intelligenter als "Phantom Kommando (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)" und "John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)" zusammen, die Actionszenen sind wirklich nett und im Endeffekt ist das auch nicht das Einzige, was den Streifen ansehbar macht.
Ein weiterer grandioser Pluspunkt sind nämlich die exzellenten Schauspielleistungen. Allen voran einer meiner Lieblingsdarsteller, der gute Christian Bale ("American Psycho (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4163962)", "Die Herrschaft des Feuers (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7722681)", "Batman Begins", "The Machinist"), der mich abgesehen von "Harsh Times" und "The Dark Knight (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7024305)" noch nie enttäuscht hat. Hier zeigt er sich mal wieder in Topform, ist angemessen muskulös für einen anständigen Actionhelden und bringt auch den Wandel vom emotionslosen Kleriker zum Revoluzer (hab ich jetzt gespoilert? Ne, das hattet ihr doch eh alle erwartet) gut rüber. Ihm zur Seite steht ein ordentlicher Cast mehr oder weniger bekannter Namen. Angus Macfadyen ("Saw III", "Braveheart") gibt einen ordentlichen Bösewicht ab, auch wenn es ihm etwas an Präsenz mangelt um in der Hinsicht legendär zu werden, dafür ist Taye Diggs ("Haunted Hill") ziemlich gut als Prestons Kollege/Rivale. Emily Watson ("The Proposition (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8125622)") kommt allgemein etwas kurz, kann aber Akzente setzen. Erwähnenswert ist noch Sean Bean ("Ronin", "Der Herr der Ringe: Die Gefährten (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8124590)"), den ich persönlich ja sehr schätze. Hat nur eine sehr kleine Rolle, ist aber doch memorabel und spielt stark. Allerdings hätte ich mir eine andere Synchronstimme für ihn gewünscht. William Fichtner ("Crash", "Black Hawk Down (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4176340)") darf sich noch als Rebellenanführer hervortun. Nicht übel soweit.
Und auch ansonsten verzeiht man "Equilibrium" seine Dummheiten ganz gern, denn neben den tollen Actionsequenzen ist auch der Rest der eher schlichten Story ziemlich mitreißend erzählt. Mit etwas mehr Epik hätte man zwar viel mehr rausreißen können, aber an sich macht der Film schon sehr viele Sachen richtig. Ich weiß nicht wirklich, was ärgerlicher ist, dass ich all die Makel bislang immer übersehen habe oder, dass ich sie gerade jetzt entdeckte, fest steht aber...
Kommen wir zum Fazit: "Equilibrium" ist ein sehr netter Sci-Fi-Actionreißer mit ein paar sehr coolen Shootouts, einer starken Darstellerriege und einer mitreißenden Erzählweise, die zum Glück größtenteils darüber hinweg täuschen kann, dass die Story nicht nur dünn sondern auch noch streckenweise saublöd ist. Weitere Mängel verstecken sich im Detail, aber seine coolen Momente rehabilitieren den Film, denn davon hat "Equilibrium" gar nicht so wenige. Guter Actionreißer, kurzweilig und spaßig, aber leider nicht der Stoff, aus dem Legenden sind... Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal über diesen Film sage, denn eigentlich liebe ich ihn sehr...
Einzelwertungen
Darsteller: 08/10 (Bale großartig wie immer, Diggs auch sehr gut)
Plot: 03/10 (geklaut und dann auch noch so strunzblöde ey...)
Effekte: 07/10 (nicht gerade in Würde gealtert, aber auch nicht gerade Bodensatz)
Anspruch: 04/10 (die Botschaften, die der Film zu vermitteln hat, sind schön und gut und auch sehr wichtig und richtig, aber wieso dann so plump?)
Gesamtwertung: 08/10 (ich wollte die neun ja geben, aber nach dem erneuten Anschauen war das einfach unmöglich, trotzdem verdammt guter Actionhobel)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.8) (http://www.imdb.com/title/tt0238380/)
Link zum Trailer (http://de.youtube.com/watch?v=TlqpfV9marA&feature=related) (ziemlich irreführend, wenn ihr mich fragt)
Die DVD bei Amazon.de
Harbinger
15.01.2009, 00:06
Wen die Geister lieben
http://www.filmofilia.com/wp-content/uploads/2008/08/ghost_town_poster.jpg
Kinostart: 29.01.2009
Genre: Fantasy/Komödie/Liebesfilm
Regie: David Koepp
Darsteller: Ricky Gervais, Téa Leoni, Greg Kinnear
FSK: 6
Inhalt: Dr. Bertram Pincus ist ein sehr unangenehmer Mensch und ein Ordnungsfanatiker. Seine Umwelt juckt ihn kein Stück, sogar zu seinem Kollegen ist er ziemlich unfreundlich, ganz zu schweigen von so ziemlich jedem anderen Menschen auf diesem Planeten... Bei einer Operation stirbt er für sieben Minuten und danach plagen ihn Haluzinationen. Oder sind es wirklich echte Geister? Ein ganz besonders aufdringlicher, Frank, versucht Bertram einzuspannen, um zu verhindern, dass seine Witwe einen schmierigen Anwalt heiratet.
Kritik: Ja, heute kein verqueres Würfeln (Re'on und ich würfelten heute Nachmittag um die Wette und meine 14 schlug er mit einer 19, wenn ich mich recht entsinne... was ein zehnseitiger Kubus so alles kann, oioioi), sondern ein schlichter Trip zum Mainzer CineStar (wobei die Rückfahrt wesentlich nervenaufreibender war als die hin...) mit meinem Mitbewohner zusammen. Sneak Preview stand mal wieder auf dem Programm und selten bekam ich bei solchen Anlässen etwas Gutes vor die Flinte. Okay, "So finster die Nacht (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7762161)" kann sich dieses Prädikat ans Revers heften, zugegeben. Und auch "Lakeview Terrace (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7875215)" war nicht sooooo übel (allerdings auch nicht gut), aber ansonsten... Mein Mitbewohner, der ja eh ein elender Filmrassist ist und nix mag, was nicht künstlerisch wertvoll oder so ist, war schon gut am Meckern dran, auch ich war eher dumpf resignierender Stimmung. Die Trailer halfen da nicht viel, denn die waren größtenteils scheiße. "Terminator: Die Erlösung" kam mal wieder, "Radio Rock Revolution" und "Bride Wars". Nix Weltbewegendes. Als dann allerdings Dreamworks über die Leinwand flimmerte, da hob sich meine Stimmung, denn trotz allem Blödfug ist Spielbergs Ex-Produktionsfirma doch oftmals ein Zeichen für Qualität... Irgendwie.
Also "Wen die Geister lieben", ein Film, der sich im Original "Ghost Town" nennt. Geschrieben und realisiert hat dieses Projekt David Koepp, dessen Meriten als Regisseur zwar schon nicht ohne sind ("Das geheime Fenster", "Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt"), der als Drehbuchautor aber einiges mehr reißen konnte. Zum Bleistift verbrach der gute Mann die Skripts von "Jurassic Park", "Mission: Impossible" (Scheißfilm, aber hey), "Panic Room", "Spider Man" und "Indiana Jones 4 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6276793)". Zur Vorbereitung auf sein neustes Projekt büffelte er allerdings wohl drei recht nahmhafte Filme, die da wären: "The Sixth Sense", "The Frighteners" und "Schräger als Fiktion". Zwei Drittel davon sind toll (ihr dürft gerne raten), also kann da ja eigentlich nicht viel schief gehen, wenn man mit etwas Humor an die Sache ran geht und eine ordentliche Fantasy-Dramödie draus bastelt, niet oder?
Was soll ich sagen? Stimmt soweit. "Wen die Geister lieben" ist ein Film, der so weit niemandem weh tun dürfte, auch wenn der Humor ganz selten mal in etwas flachere Gefilde abrutscht. Die meiste Zeit über wird einfach ein sehr sympatischer, harmloser Film (wenn man von den beiden Bus-Szenen mal absieht, die zweite kam... unerwartet) mit viel sauberem, guten Humor und ein paar geradezu herzerwärmenden Plotentwicklungen zusammengeschustert. "The Frighteners" (ohne die brutalen Parts) verbindet sich mit der Overall-Story von "Schräger als Fiktion" (also dem "Ein unleidlicher Charakter wird zum besseren Menschen"-Zeug) und vielen guten Lachern. Wobei hier am Anfang noch etwas Leerlauf herrschte, der Film brauchte eine knappe halbe Stunde, um aus dem Arsch zu kommen und endlich eine hohe Lachfrequenz zu liefern, davor ist er zwar nicht uninteressant, aber wirkliche Glanztaten bleiben aus. Danach bekommen wir die Unterhaltung aber mit der großen Kelle geliefert, ein paar wirkliche tolle Scherze sind mit drin und auch hin und wieder was für's Herz.
Wobei jetzt direkt mal relativiert werden muss: Wirklich besonders ist an dem Film nicht viel. Wie gesagt, die Story ist stark inspiriert von den oben genannten Klassikern, die komplette Inszeneriung kann man auch nur als relativ uninspiriert bezeichnen. Koepp liefert sich keine groben Patzer, aber macht eben auch nichts überdurchschnittlich gut, seine Inszenierung hat mehr so ein "von der Stange weg"-Appeal, nicht schlecht aber zu generisch. Vielleicht mit Ausnahme einer tollen Montage gegen Ende, bei der der Herr Regisseur zu Hochform aufläuft. Ansonsten ziehen die Witze größtenteils und der Handlungsverlauf kann durch ein paar weniger klischeebeladene Entscheidungen Boden gut machen. So weit, so schön.
Nahtlos reihen sich auch die durchweg guten Darstellleistungen ein. Der Brite Ricky Gervais ("Nachts im Museum") spielt den etwas überkorrekten aber doch liebenswerten Dr. Pincus extrem gut, so dass er einem schnell ans Herz wächst, mit dem ewigen Nebendarsteller Greg Kinnear ("Little Miss Sunshine (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4765761)") steht ihm auch ein exzellenter On-Screen-Partner zur Seite, der die Rolle als nerviger Toter souverän meistert. Téa Leoni ("Jurassic Park 3", "You Kill Me") sieht für ihr Alter noch erstaunlich gut aus und feiert hier auch eine sympathische Performance ab. Alles in Allem kann dieses Dreiergespann den Film gut zusammenhalten, viel mehr wichtige Figuren gibt es auch nicht. Erwähnenswert ist vielleicht noch Jeff Hiller, der den nackten Geist spielt, sowie Brian d'Arcy James als Gespenst Irish Eddie ("Hey Zahnarzt, du musst jemanden für mich umlegen"), die Beiden hatten zwar nur bessere Statistenrollen, gefielen mir aber trotzdem ziemlich gut.
Der Soundtrack setzt sich größtenteils aus Gassenhauern älteren Semesters zusammen, sehr schmissig und passend, hier gibt's wenig zu meckern, genau wie am Rest des Films. Und so, schon nach so kurzer Analyse...
Kommen wir zum Fazit: Über "Wen die Geister lieben" braucht man nicht viele Worte verlieren, der Streifen kurbelt eine routinierte Show runter und garniert diese mit guten Darstellern, ein paar coolen Ideen, cleverem Humor und gar nicht mal so vielen Klischees. Letzten Endes ist der Streifen trotz der Prämisse einer von solcher Art, wie wir sie schon zu hunderten gesehen haben (die Läuterung des Griesgrams), aber er ist halt eben verdammt sympathisch und tut wie gesagt wohl niemandem weh. Außer Chinesen vielleicht...
Einzelwertungen
Darsteller: 09/10 (Gervais und Kinnear sind einfach nur toll, Leoni auch sehr sympathisch)
Plot: 06/10 (vieles abgeschaut, aber sympathisch zusammengebastelt)
Effekte: 06/10 (abgesehen von einigen Kameratricks und dem typischen "Durch Geister gehen" nicht viel)
Anspruch: 04/10 (eine sehr moralische, herzerwärmende Geschichte, allerdings ohne tieferen Sinn)
Gesamtwertung: 7.5/10 (sympathische Liebeskomödie mit ein paar netten Fantasy-Einwürfen, macht viel Spaß)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.2) (http://www.imdb.com/title/tt0995039/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/imdb/vi3501196057/)
Harbinger
16.01.2009, 02:45
Judge Dredd
http://upload.worldofplayers.de/files3/Judge%20Dredd.jpg
Kinostart: 24.08.1995
Genre: Sci-Fi (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379144)/Action (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8378986)/Thriller (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8379178)
Regie: Danny Cannon
Darsteller: Sylvester Stallone, Armand Assante, Diane Lane
FSK: 16
Inhalt: In einer dystopischen Zukunft wird Judge Dredd, der beste Gesetzesmann der Megacity One, eines Verbrechens angeklagt, das er nicht begangen hat. Gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt, denn kaum ist Dredd außer Gefecht, schon taucht der fiese Anarchist Rico in der Stadt auf, um Unheil zu verbreiten...
Kritik: Jetzt hab ich ewig und drei Tage an dieser blöden Inhaltsangabe herumgebastelt und ich bin immer noch nicht wirklich zufrieden... Denn zu diesem Film eine Inhaltsangabe zu verfassen ist eine schwierige Angelegenheit. Zum Einen ist die Welt, in der "Judge Dredd" spielt, nämlich nicht unbedingt eine komplizierte, bedarf aber einiger Erklärungsarbeit, andererseits ist der Plot jetzt nicht so dermaßen dick geraten, dass man Romane drüber schreiben könnte. Im Endeffekt ist es aber ja eh wurscht, wir haben es hier mit einem Actionfilm zu tun, wen juckt da normalerweise die Story? Es geht um mächtiges Kawumm und dumme Sprüche, richtig? Richtig.
Egal, "Judge Dredd" also, Ponti schrub vor Jahr und Tag ja schon ein Revü (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=5028614) dazu, aber so ganz überein stimme ich mit ihm nicht, was ja mal ganz was Neues ist, gell? Also setzte ich den Streifen vor kurzer Zeit auf den Stapel der "Bald schauen und dann darüber Schreiben"-Kandidaten (heute kam, nachdem ich zuletzt ja "Equilibrium (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8250602)" abfertigte (es tut mir immer noch weh...) übrigens der Neuankömmling "Vidocq (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8354440)", den ich vor ein paar Tagen gemeinsam mit "Dark Blue" und "Virus" in der Post hatte, auf die Liste). Und Re'on, der mir bei der Auswahl zur Hand ging, würfelte dann auch mit dem tollen DSA-Würfelskript (ich frage mich, wie oft er würfeln musste, damit der W10 etwas kleineres als eine 11 anzeigte...) eine 2, dementsprechend also "Judge Dredd". Leopold und ich (ich muss mit dem Kleinen ja so viel Zeit wie möglich verbringen, ehe ich ihn wieder zu seiner Ziehmutter zurückschicke...) spülten gerade noch etwas Geschirr, aßen einen Pudding (das hat euch jetzt bestimmt määääächtig interessiert), holten Bier aus dem Kühlschrank (ich weiß, dass er dafür eigentlich noch zu klein ist, aber hey, who gives a shit?) und nahmen auf dem Sofa Platz, um "Judge Dredd" zu konsumieren. Nicht zum ersten Mal. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie oft ich ihn schon gesehen habe, aber zweimal zuvor mindestens...
Jedenfalls ist "Judge Dredd" die Multi-Millionen-Dollar-Verwurstung (90 davon hat der Streifen angeblich gekostet... nicht übel) des gleichnamigen Comics unter Anleitung des britischen Regisseurs Danny Cannon ("Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast", "Phoenix"). Wer sich ein wenig mit den "Judge Dredd"-Comics auskennt, der weiß, dass die extrem brutal, düster und sowieso gestört sind. Ich kann's nicht so gut beurteilen, ich weiß das auch nur vom Hörensagen, denn ich laß nie einen, sondern beziehe all mein Wissen über die Welt, in der der ganze Kram spielt, aus diesem Film hier und dem genialen Computerspiel "Judge Dredd: Dredd Vs. Death" (ein ziemlicher "Halo"-Ripoff, allerdings mit coolen Ideen und viel krankem Humor). Nach allem, was ich in der Richtung vernahm, verhaut der Streifen den Grundtenor des Comics aber gründlich. Er ist nicht brutal (wie die 16er-Freigabe vermuten lässt), er ist nicht düster, er ist viel mehr eine Sci-Fi-Actionkomödie mit coolen One-Linern und einem waschechten Comic-Relief-Charakter in Form des von mir sehr verachteten Rob Schneider ("Rent a Man", "The Hot Chick"). Über das Gelingen des Ganzen möchte ich jetzt nicht viele Worte verlieren, denn dann hätte ich schon mein ganzes Pulver verschossen... Aber sagen wir mal so: Als Comicverfilmung mag "Judge Dredd" sich mächtig in die Nesseln setzen, abseits davon macht er sich aber mindestens mal ganz passabel.
Am Drehbuch kann das aber nur bedingt liegen, denn selbst ich als "Judge Dredd"-Laie weiß, dass der Film hier mächtig Potential verschenkt. Die Plot-Outline ist etwas 08/15 und auch ansonsten geizt der Film eher mit überraschenden Twists und Turns (er hat ein paar zu bieten, aber die meisten riecht man schon meilenweit gegen den Wind), aber nett ist das prinzipiell schon. Und ich rechne es dem Film auch hoch an, dass auf eine Liebesgeschichte quasi komplett verzichtet wird... Okay, am Ende dürfen Dredd und Hershey noch mal kurz rumknutschen, aber das kommt so unmotiviert um die Ecke, als ob Schwarzenegger Rae Dawn Chong am Ende von "Phantom Kommando (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4050233)" gerade noch mal in der Brandung flachgelegt hätte... Egal, weter im Text: Dummerweise wurde die Mythologie des ganzen "Judge Dredd"-Universums ziemlich außer Acht gelassen. Okay, damit hätte man den Streifen schon gut überfrachten können, aber ein paar Verrücktheiten, wie Psi-Judges, radioaktive Zombies, Dämonen aus anderen Dimensionen etc. pp. (also alles was gepflegterweise zu "Judge Dredd" dazu gehört) hätte den Streifen ordentlich aufwerten können. So kriegen wir eine relativ gewöhnlich Sci-Fi-Action-Story vorgesetzt, die das ihr durch das Setting gegebene Potential einfach nicht ausschöpft und so eigentlich nur wie ein weiterer "Wir drehen einen Zukunfts-Klopper, erschafft uns mal eine Dystopie"-Hobel, wie zum Beispiel "The 6th Day" oder "Demolition Man" (die gut sind, keine Frage). Und auch die Lawgiver, die Dienstwaffe der Judges, deren Feuermodi man per Sprachbefehl ändern kann (die vielleicht coolste Waffe der Filmgeschichte wenn ihr mich fragt... theoretisch zumindest), wird nach dem fulminanten Auftakt fast gänzlich unter den Tisch fallen gelassen (nur um dann im Showdown gerade noch mal was zu reißen... meh...). Ärgerlich, sehr ärgerlich...
Allerdings muss man dem Streifen lassen, das seine Ausstattung wirklich erste Sahne ist (kein Wunder, es flossen ja auch 90 Millionen Dollar). Die Megacity One sieht authentisch aus, die Kostüme sind größtenteils auch schick (wobei ein paar wie bei den "Power Rangers" geklaut ausschauen), der Kampfroboter, den Rico sein Eigen nennt, ist sogar richtig nett und Special Effects inklusive viel Kawumm gibt's auch satt. Die Special-FX haben sich auch erstaunlich gut gehalten (wobei ich auch nicht weiß, wieviel Modell-Nachbauten sind), wirklich unangenehm fielen sie mir nur bei der Verfolgungsszene mit den Lawmasters (die fliegenden Motorräder der Judges) auf, da waren doch ein paar sehr hässliche Greenscreen-Fragmente erkennbar, aber ansonsten alles noch ziemlich top. Von der Ausstattung her muss der Streifen sich keinen Tadel gefallen lassen, die Szenen in der Innenstadt erinnern angenehmerweise an eine Mischung aus "Blade Runner" und "Anachronox" (wobei zweiteres ja erst Jahre später erschien) und die Wüste... naja, Postapokalypse hat jeder schon mal gesehen, oder? Auch die Feuergefechte wissen ganz gut zu gefallen, sie sind flink inszeniert und wuchtig, aber teilweise leider etwas schlecht ausgeleuchtet und es könnte auch mehr davon geben im Verlauf des Films. Aber vor allem der Kampf mit der Kannibalenfamilie war nicht von schlechten Eltern.
Nahtlos in den eher positiven Grundtenor reihen sich auch die Darsteller ein. Sylvester Stalone ("Demolition Man", "Rocky", "John Rambo (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=6609953)") ist ja so 'ne Sache, da er hier aber eine gefühlskalte Gerechtigkeitsmaschine spielt ist sein Schauspiel absolut adäquat. In dem Punkt muss ich Ponti auch recht geben, seine Stimme passt absolut nicht zu Dredd, glücklicherweise wird das Ganze in der deutschen Synchronfassung durch die markige Arbeit von Thomas Danneberg ausgemerzt, niemand kann schöner "Ich bin das Gesetz" sagen. Sly zur Seite steht Oscar-Nominee Diane Lane ("Jumper", "Untreu", "Straßen in Flammen (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=4619927)") als Judge Hershey und die (damals noch knackige dreißige Lenze alte... hrrrr...) Frau ist schlicht und ergreifend gut, da kann man nix sagen. Sie zieht ihre Rolle souverän durch und macht sich auch als Action-Heroine nicht so übel. Der Bitch-Fight zwischen ihr und Joan Chen gegen Ende macht Freude und erinnert uns daran, dass man in den 90ern die männlichen Helden ja noch keine Frauen verprügeln lassen durfte (ein Zustand, den spätestens "Stirb Langsam 4.0 (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7608010)" abstellte). Und auch Rob Schneider muss ich hier lobend erwähnen. Ich mag den Mann eigentlich nicht, aber er gibt hier einen sogar relativ intelligenten und vor allem wenig nervigen Comic Relief. Ein paar seiner Sprüche sind doof, gebe ich zu, aber ein paar auch tatsächlich richtig lustig. Wohl die sympathischste Rolle seiner Karriere - was aber nicht viel heißt. Den Fiesarsch spielt uns dann Armand Assante (war auch Odysseus in der gleichnamigen TV-Produktion) und der ist ebenfalls ziemlich gut. Schön psychopathisch mit spürbarer Präsenz und gar nicht mal so unmotiviert... Teilweise sogar zu gut, darauf komm ich aber später noch zu sprechen. In kleineren Rollen sehen wir noch unseren deutschen Export Jürgen Prochnow ("Die Mächte des Wahnsinns", "Das Boot"), der seine Rolle routiniert runterbetet, allerdings nicht wirklich eigene Akzente setzen kann. Und wie immer großartig: Max von Sydow ("Das siebente Siegel", "John Carpenters Vampire") als Chief Justice. Der Mann kann's einfach, fertig aus.
Im oberen Paragraph schrieb ich, dass Armand Assante aka Rico teilweise zu gut ist und das ist auch der Punkt, der "Judge Dredd" letzten Endes das Genick zumindest mal "anbricht". Ja, der Streifen ist ein routinierter Action-Reißer, dem Comic wohl nicht getreu, macht aber Spaß und Freude, hat viel Kawoom in Petto und versemmelt lediglich ein paar Chancen um wahrhaft großartig zu sein. Aber wenn die Laufzeit sich dem Ende nähert, dann fällt uns etwas ganz unangenehmes an der Figurenkonstelation Dredd und Rico auf... Denn Rico ist gar nicht so böse, wie der Film es gebraucht hätte. Klar, er ist ein Psychopath, der brutale Methoden anwendet, um seine Ziele zu verfolgen. Aber irgendwo sind seine Ziele gar nicht mal die falschen. Andererseits haben wir da Dredd, den guten Cop - der bei näherer Betrachtung aber einem zweifelhaften System dient, der genau das ist, was Rico ihm im Showdown vorwirft, dass er ist: ein Sklave. Und damit ist die ganze spaßige Aufbereitung hinfällig, denn wir sehen keine strahlenden Helden mehr zu, der dem gemeinen Fiesling in den Schritt tritt, sondern einem dämlichen Idioten, der auf den einzigen Menschen im ganzen Film ballert, der mal etwas nachgedacht hat. Das Ende ist geradezu Gedankenprovozierend, ja, aber das funktioniert einfach nicht gut, weil vorher alles so tumb war. Das raubt dem Film letzten Endes ungemein den Spaß an der Sache, denn irgendwie will man nicht, dass einer von den beiden gewinnt... ich meine, der eine ist ein fieser Killer und der andere ist strunzblöd. Hallo? Drehbuchautor Michael De Luca, was hast du dir da bitte bei gedacht?
Okay, ein relativ fieser Klopser kurz vor Torschluss ist das schon, aber bis zu diesem Punkt ist "Judge Dredd" eine verdammt runde Sache mit schicken Spezialeffekten, einer etwas abgedroschenen aber doch praktikablen Story, guten Darstellern und nicht zu wenig Action. Zwar hätte von allem etwas mehr drin sein können, aber...
Kommen wir zum Fazit: Ist mir doch schnuppe, wie "Judge Dredd" sich als Comicverfilmung ausnimmt, als eigenständiger Sci-Fi-Actioner ist er eine spaßige Angelegenheit. Stalone feiert über weite Strecken ein ordentliches Actionfeuerwerk mit ein paar coolen One-Linern ab, das viel Freude bereitet und angenehm kurzweilig inszeniert ist. Gegen Ende dreht sich das Ganze dann aber um gute 180°... An das hirnlose Spektakel tackert man etwas dran, was irgendwie noch einen Anflug von Anspruch hat, was aber nicht passen will. Egal, einfach ausblenden und Spaß mit dem Rest haben, das klappt ziemlich gut.
Einzelwertungen
Darsteller: 07/10 (Lane und von Sydow sind gut, Stalone, Schneider und Prochnow ebenfalls sehr akzeptabel)
Plot: 05/10 (relativ generisch, aber nicht unbedingt schlecht)
Effekte: 07/10 (die Effekte haben sich erstaunlich gut gehalten, nur sehr selten stößt mal was sauer auf)
Anspruch: 04/10 (abgesehen vom Ende ein ziemlicher No-Brainer, eben dies will aber einfach nicht passen...)
Gesamtwertung: 07/10 (eine sehr wacklige 7, wohlgemerkt, aber der Streifen ist halt einfach kurzweilig und macht viel Freude)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 4.8) (http://www.imdb.com/title/tt0113492/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1336475929/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
16.01.2009, 23:27
Last Samurai
http://last-samurai.gungfu.com/last-samurai-image.jpg
Laufzeit: ca. 148 Minuten
Genre: Kriegsdrama
Regie: Edward Zwick
Darsteller: Tom Cruise, Ken Watanabe
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 8. Januar 2004
Inhalt:
Soldat Nathan Algren ist an seinem persönlichen Tiefpunkt angelangt, als er das Angebot bekommt, Japans Armee auszubilden. Trotz den Gewissensbissen, die ihn angesichts der Indianerermordungen seiner Landsleute zum Alkohol getrieben haben, bleibt er dem Geld treu und nimmt das großzügige Angebot an. Die japanische Armee soll ausgebildet werden, um die Rebellion der traditionellen Samurai niederzuschlagen, die sich dem schnell ausbreitenden westlichen Fortschritt entgegenstellen. In der ersten verfrühten Schlacht erleidet die unerfahrene japanische Armee eine herbe Niederlage und auch Algren, der mit in den Kampf gezogen war, kann alleine nichts gegen die willensstarken, stolzen Samurai ausrichten. Sein nicht minderer Stolz und Mut beeindrucken den Anführer der Samurai allerdings, so dass dieser ihn verschont und mit in sein Dorf nimmt um von seinem neuen Feind zu lernen. Noch ahnt keiner von beiden, dass sie sich gegenseitig viel beizubringen haben.
Kritik:
Nach etwas längerer Abstinenz melde nun auch ich mich zurück. Ich kann nicht sagen, woran es lag, aber aus irgendeinem Grund habe ich schon eine ganze Weile keine Filme mehr angesehen. Es mag daran liegen, dass Unmengen von Serien gestartet sind, die mein Flimmerkastenbedürfnis ausreichend gestillt haben, aber vielleicht habe ich auch einfach nur auf den richtigen Film gewartet. Und wie es der Zufall so wollte, ließ der nicht lange auf sich warten.
Ich lechzte schon sehr lange danach, »Last Samurai« endlich erneut anzuschauen. Nachdem das erste Mal ihn sofort auf den zweiten Platz meiner Rangliste befördert hatte, nur von »The Punisher« gestoppt und erst von »The Dark Knight« verdrängt, fragte ich mich zunehmend, ob das die richtige Wahl gewesen war. Es kommt schließlich nicht selten vor, dass großartige Filme beim wiederholten Ansehen einen beträchtlichen Teil ihrer Wirkung einbüßen (mir fällt spontan »Shoot ‘Em Up« ein, der mich in der Hinsicht leider sehr enttäuscht hat) und bei mir hat der Wiedersehen-Wert einen hohen Stellenrang. Nun habe ich ihn erneut gesehen und um ehrlich zu sein… ich bin mir nicht klarer über meine Meinung, aber meine Top10 gehört ohnehin generalüberholt. Und bis es so weit ist, gönne ich Tom Cruise den Treppchenplatz.
Welch umfangreicher Prolog mal wieder. Ich halte mich da wohl ähnlich wie Count: Wenn man nicht genug über den Film an sich zu sagen hat, muss man anderweitig etwas ausschweifen. Ich für meinen Teil, mag den Streifen jedenfalls überaus gerne. Er bietet eine ansehnliche Palette an positiven Faktoren, wie eine interessante Story, tiefgründige Charaktere, Action, Spannung, Dramatik, gute Schauspieler und noch einiges mehr. Was ihn etwas aus der Masse hervorhebt, ist wohl die Tatsache, dass die Schlachten hintenan stehen. Anders als bei »300« z.B. (scheint irgendwie zu meinem Lieblingsvergleichsobjekt zu werden – mag aber auch daran liegen, dass jene 300 ihre Erwähnung im Film finden), sind die Kämpfe nicht so aufwendig und markant inszeniert und auf keinem Fall in diesem Maße vorhanden. Ganz im Gegenteil, »Last Samurai« konzentriert sich auf ganz andere Qualitäten und schließt das Finale lediglich mit einer großen Schlacht. An die Stelle von klirrenden Schwertern und knallenden Gewehren treten Charakterentwicklung und Darstellung einer faszinierenden Kultur. Sicher ist es Geschmackssache, als wie interessant man Japans Geschichte und Kultur empfindet, ich persönlich bin Fan davon. Ein nicht so großer, dass mir die »etlichen Fehler in Bezug auf Sitten und Gebräuche«, die Wikipedia erwähnt, aufgefallen wären, aber das können wohl ohnehin nur die Wenigsten von sich sagen. Ich bin sicher, dass der Film kein komplett verfälschtes Bild vom damaligen Japan abliefert, da sehr eng mit Japan zusammengearbeitet wurde, aber selbst wenn alles rein fiktiv gewesen wäre, hätte es mich nicht im Geringsten gestört. Darum geht’s schließlich auch nicht – wer Fakten sehen will, muss sich Dokumentationen angucken.
Jedenfalls war ich erneut sehr fasziniert von der Lebensart der Samurai, die sich offenbart, als Algren in ihr Dorf gebracht wird und versucht sich einzugliedern. Die Tagebucheinträge, die er dabei mit Erzählerstimme verfasst, treffen meine Gedanken häufig ganz gut. Das Bestreben der Samurai Tag für Tag der Perfektion näher zu kommen, der unermüdliche Ehrgeiz, der durch nichts zu brechende Stolz und trotz allem eine ungemeine Höflichkeit und Freundlichkeit. Auch während den Schlachten hatten sie meine vollste Bewunderung, da ich allein von Videospielen her sehr von Schwertern angetan bin und nicht viel von Schusswaffen halte – vor allem nicht, wenn man feige damit gegen Schwertkämpfer antritt.
Und die zweite große Stärke des Films ist die bereits erwähnte Charakterentwicklung, allen voran die vom Protagonisten Algren. Wie ihn die Grausamkeiten, zu denen ihn die eigene Armee gezwungen hat, verfolgen und plagen, was sie aus ihm gemacht haben… und wie alles von ihm abfällt, wie er praktisch von vorne beginnt, als er in dieses abgeschnittene, idyllische Dorf kommt und wie er sich von den Menschen dort beeinflussen lässt. Es ist weniger so wie Omura im Film sagt, dass Samurai-Führer Katsumoto einen großen Einfluss ausüben kann, sondern viel mehr die Faszination, die von diesem kleinen Völkchen ausgeht und die mich sicher nicht minder angesteckt hätte. Ich bezweifle zwar, dass ich in einem Winter japanisch gelernt hätte, aber hey, wenn Algren das schafft, sei es ihm gegönnt.
Neben Algren selbst gibt es aber natürlich auch noch Katsumoto, der fest an seiner Tradition klammert und nicht von ihr abweichen möchte, es aber auch nicht vermeiden kann, dass dieser Amerikaner Einfluss auf ihn ausübt. Und das geschieht von ihrem ersten Treffen an, als sich Katsumoto beeindruckt von Algrens Kampfgeist zeigt.
Neben der ziemlich klugen Story hat der Film noch viele andere Qualitäten, wie ansehnliche Kampfchoreografien, etwas Witz und natürlich die gehörige Dramatik, aber dieses Mal habe ich auch erkannt, dass ihm etwas Entscheidendes fehlt. Das berühmte gewisse Etwas. Sicher, man könnte die Darstellung des Samurailebens als solches bezeichnen, aber mir geht es viel mehr um das gewisse filmtechnische Etwas. Eindrucksvolle Bilder, die sich einprägen, und die man jeder Zeit mit dem Film assoziieren würde oder gar Szenen, die einen die Augen aufreißen lassen. Wenn man eben Filme wie »300« oder auch »Gladiator« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8069295) gesehen hat, wird man den Schlachten hier kaum noch etwas abgewinnen können und die restlichen Filmparts… nun, dazu fehlt mir eine benennbare Vergleichsmöglichkeit aber auch ohne eine Auflistung von Filmtiteln kann ich sagen, dass es derartige Szenen und Bilder durchweg fehlten. Es gab zwar einige markante Symbole, wie der Kirschblütenbaum oder die rote Rüstung, aber dabei blieb es dann auch.
Das ist auch das einzige Manko, das ich dem Film abgewinnen kann. Sicher lässt sich auch noch über das Ende streiten und ich würde mich noch mindestens über eine halbe Seite darüber auslassen, wenn es nicht an jeder Ecke und Kante spoilern würde. Daher lasse ich das zum Wohlwollen des Lesers in dessen eigener Hand und werde hier enden. Da ich das nicht unbedeutende Manko benannt habe, kann ich dem Film nun natürlich keine 10/10 geben, was ich aber auch nicht vorhatte. Mein Gerede von der persönlichen Rangliste mag hier etwas irreführend sein, aber ich richte mich in dieser nicht nach Punkten, sondern nach dem Spaß, den mir ein Film macht und dem Eindruck, den er hinterlässt. Die Faktoren kann ich nicht zur Genüge in das Punktesystem einbauen (sonst wäre sicherlich auch »Death Race« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=7883053)aufgrund des Spaßfaktors viel besser ausgefallen) und daher existiert bei mir noch eine zusätzliche Rangliste. Wofür ich das nun allerdings erwähnt habe, ist mir schleierhaft, und warum du es auch noch bis hier hin gelesen hast… nun, in dem Fall will ich dich aus rein eigennützigen Gründen nicht verurteilen ;)
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 7/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 8/10 (ich überrasche mich selbst etwas, aber ich stelle den Film auf eine Stufe mit »Gladiator« (http://forum.worldofplayers.de/forum/showpost.php?p=8069295) und ich denke, er wird dem relativ gut gerecht)
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 7.8) (http://www.imdb.com/title/tt0325710/)
Link zum Trailer (http://www.imdb.com/video/screenplay/vi3381592345/)
Die DVD bei Amazon.de
LorD AvengeR
18.01.2009, 22:14
Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit Season 1
http://images.needcoffee.com/dvd/gargoyles1.jpg
Laufzeit: ca. 294 Minuten
Genre: Zeichentrick
Regie: Kazuo Terada, Saburo Hashimoto, Yeun Young Sang
Darsteller: /
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Als ihre schottische Burg von Wikingern überfallen wird, versetzt ein Magier die überlebenden Gargoyles in einen ewigen Schlaf. Der Fluch wird ein Jahrtausend später vom Multimilliardär David Xanatos gebrochen, indem er die gesamte Burg aufs Dach seines Wolkenkratzers in New York schaffen lässt. Sein Vorhaben gelingt, die Gargoyles erwachen…
Kritik:
Nachdem ich immer wieder in letzter Zeit über den Namen der Serie gestoßen bin, überwog letztendlich die Neugier und ich setzte mich an die erste Staffel. Nach mindestens 10 Jahren wurde das wohl mal wieder Zeit.
Ein elementarer Eindruck, den ich gewonnen habe, war, dass die Serie bei MARVEL z.B. vielleicht besser aufgehoben gewesen wäre. Die ganze Geschichte um furchterregende Monster, die in der Nacht erwachen, die Gewalt und gewissermaßen auch der Zeichenstil… es war nicht ganz die Sparte von Disney. Unter MARVEL wäre der Erfolg sicher erheblich größer gewesen, mit noch weit ernsteren Episoden und härteren Kämpfen. Aber es ist nun mal wie es ist und so muss es nun auch bewertet werden.
Mit 13 Episoden ist die erste Staffel doch recht dünn geraten, was aber nicht weiter verwunderlich ist, da das Ganze wahrscheinlich auf einer vorsichtigen Testebene ablief. Denn neben dem ungewohnten Stil seitens Disney, zeichnet sich »Gargoyles« noch durch weitere Dinge von der Zeichentrickmasse ab, wie z.B. der fortlaufende Handlungsstrang.
Alles in Allem mag ich die Geschichte um die Steinstatuen sehr gerne, die in der Nacht zum Leben erwachen und das Böse bekämpfen – und nicht selten auch mit sich selbst zu kämpfen haben. Die Hauptfiguren sind teils klischeehaft, überwiegend aber recht erfrischend. So ist Protagonist Goliath nicht der typische Held, sondern viel mehr die Stimme der Vernunft. Nichts desto trotz kommt auch er gelegentlich aus sich heraus und spielt in seiner Wut Berserker, wobei er seine sonst so penible Vorsicht vergisst. Broadway und Lexington bilden dann schon eher das Klischee als dicker Vielfraß und kleines Genie, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht auch für Überraschungen zu haben sind.
Ein starkes Stück sind in der Serie aber vor allem die Schurken. Allen voran David Xanatos, der einen wirklich sehr undurchsichtigen Charakter hat und schwer zu durchschauen ist. Er plant viel im Voraus, ist durch nichts zu überraschen und legt stets alles so aus, als hätte er es genau so beabsichtigt. Demona, Goliaths Ex, ist dann wieder so eine Sache… zwar ist es unerlässlich einen zentralen Gargoyle als Gegenspieler zu bieten, andererseits sind ihre Motive sehr schwammig. Sie hasst die Menschheit und will über sie herrschen, versucht aber stattdessen immer wieder Goliath umzubringen, was sich bei mir jedweder Logik widersetzt. Möglicherweise wird dies in der erheblich längeren zweiten Staffel aufgeklärt, aber dazu kann ich nichts sagen. Und die letzten erwähnenswerten Gegner mit Mehrfachauftritten sind dann noch »The Pack« - eine Gruppe aus Vier vermeintlichen Helden, die ihre eigene Fernsehserie haben. Wahrscheinlich sind sie maßgeblich daran schuld, dass mir der Gedanke gekommen ist, »Gargoyles« wäre besser bei MARVEL aufgehoben gewesen – sie sehen nämlich allesamt wie ein Abklatsch von Wolverine & Co. aus.
Die Story ist, wie gesagt, durchweg relativ interessant. Die Episoden sind abwechslungsreich und spannend (vor allem der 5-Teiler zum Auftakt), nur von einer unheimlich gewaltigen Zahl von Logikfehlern und anderen Mankos durchzogen. Klar, Zeichentrick und Logik sind sowieso zwei verschiedene Welten, aber wenn in einer Burg Kohle auf den Steinboden fällt, dieser Feuer fängt und sich das Feuer in Sekundenschnelle über die restlichen Steinböden ausbreitet, mach ich mir schon so meine Gedanken… genauso wie der teils sehr schnelle Erzählstil. Demona bricht durch Elisas Fenster, schießt einen Giftpfeil auf sie und sagt: »Du wurdest vergiftet. Nur ich habe das Gegengift. Sag Goliath das. Ciao.« Alles klar, 20 Minuten sind ein enges Zeitfenster.
Des Weiteren scheint mir der Zeichenstil, vor allem Goliath betreffend, mehr oder minder stark zu schwanken und sich leicht zu ändern. Manchmal sieht er wirklich so aus, als wäre er von einem MARVEL-Praktikanten gezeichnet worden, dann wieder kann man deutlich den Disney-Stil erkennen – beziehungsweise eine Abart davon.
Diese Season ist ein schöner Auftakt zu einer spannenden, etwas anderen Disney-Serie, aber eben nicht mehr als ein Auftakt. Da quasi die erste Hälfte der Season eine Art Pilotfilm bildet, bleiben nicht mehr viele Episoden, um die Handlung voranzutragen und das gelungene Finale kommt viel zu schnell. Überhaupt merkt man immer wieder, wie die Story sich beeilt um in die 20 Minuten zu passen, wobei sie mindestens 30 gebraucht hätte.
Die Charaktere sind interessant, tiefgründig und man lernt immer wieder etwas Neues über sie, es kommen ausreichend neue und abwechslungsreiche Gegner und Nebenfiguren hinzu und die Handlung wechselt durch Rückblenden auch immer aus dem gewohnten New Yorker Nachtleben in das gänzlich andere Setting vom vergangenen Schottland des 10. Jahrhunderts. Gegner kriegen für gewöhnlich einen derart praktischen Abgang, dass man sie mit ziemlicher Sicherheit in kommenden Episoden erwarten darf, was ich doch als positiv erachte. Es ist immer wieder schön, bekannte Gesichter zu sehen, die den Alltag der Helden überraschend durcheinander bringen (*an Quackerjack, Buxbaum und Fiesoduck denkt*).
Dass sämtliche Polizisten und Spezialeinheiten mieser mit ihren Waffen zielen können als alle Figuren, die je im »A-Team« aufgetaucht sind, erwähne ich mal nur am Rande, denn es wird immerhin auch deutlich, dass keiner der Protagonisten unverwundbar ist und in einer Episode führt der Einsatz von einer Waffe auch zu einer gewissen sehr ernsten Dramatik, die man in einer Zeichentrickserie nie erwartet hätte. Und eben diese Besonderheit ist es auch, die »Gargoyles« ausmacht. Der heutigen Jugend, die primär auf Animes ausgerichtet ist, wird die Serie wohl nicht mehr sonderlich zusagen, aber für die etwas älteren Generationen, die damit aufgewachsen sind, bleibt es mit Sicherheit eine markante Erinnerung.
Bewertung:
Darsteller: -/10
Plot: 5/10
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.3) (http://www.imdb.com/title/tt0108783/)
Die DVDs bei Amazon.com (Englisch) (http://www.amazon.com/Gargoyles-Complete-Season-Special-Anniversary/dp/B0002W4SY0)
LorD AvengeR
18.01.2009, 22:49
Dead Like Me Season 2
http://i35.photobucket.com/albums/d154/RobART523/dead_like_me_s2.jpg
Laufzeit: ca. 600 Minuten
Genre: Fantasy / Comedy
Darsteller: Ellen Muth, Callum Blue, Mandy Patinkin, Laura Harris
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Georgia »George« Lass hat sich inzwischen relativ gut in ihr Leben als Seelensammlerin eingewöhnt und vor allem hat sie sich mit ihrem Tod abgefunden. Entschlossen ihr neues Leben auszunutzen und die Dinge nachzuholen, die sie vor ihrem Tod nicht zu bewältigen vermochte, geht sie dem Alltag des Todesboten nach.
Kritik:
Ich bin außerordentlich enttäuscht. Nachdem ich »Season 1« beinahe eine 10/10 gegeben hätte, fasse ich einfach nicht, was ich hier vorgesetzt bekomme. Die Serie macht nicht mehr den geringsten Spaß.
Die Figuren, die ich aufgrund ihrer abgedrehten und einmaligen Art so geliebt habe, sind völlig verschwunden. Delores, meine Lieblingsfigur der ersten Staffel, ist im Grunde genommen ein ganz neuer Mensch oder wird zumindest in die hinterste Ecke der Serie verbannt. Nicht nur, dass sie völlig überflüssig erscheint, sie ist auch einfach nicht mehr liebenswert und lustig. Keine Übertreibungen mehr, sie ist völlig gewöhnlich geworden. Und wie sagte Angela Hayes in »American Beauty« schon so treffend: Es gibt nichts Schlimmeres, als gewöhnlich zu sein. Auch Mason schien einen Charakterwandel durchgemacht zu haben, doch schon bald gab er sich dann doch wieder den Drogen hin. Überhaupt scheint er der einzige Charakter zu sein, der sich einigermaßen treu geblieben ist. Ganz der alte, geniale Mason ist er zwar auch nicht, aber immerhin erkennt man ihn wieder. Den gravierendsten Wandel hat aber sicher George durchgemacht, die sich völlig mit ihrem Tod abgefunden zu haben scheint. Sie lungert so gut wie gar nicht mehr in der Nähe ihrer Familie herum, nörgelt nicht mehr bezüglich der Tatsache, dass sie den Sensenmann darstellt (zumindest einen von vielen) und rennt Jungs hinterher. Selbst Reggie klaut keine Klobrillen mehr!
Und das ist auch ein ziemlich entscheidender Logikfehler in der Serie. Zum Einen ist George derart extrovertiert, obwohl sie nie einen Freund gehabt hat und zum Anderen finden die Männer sie auch noch attraktiv. Es wäre eine Sache, wenn sie wirklich George sehen würden (obwohl ich Ellen Muth mit ihren langen, dünnen Affenarmen auch nicht unbedingt als Schönheit bezeichnen würde), aber der Erklärung aus Season 1 nach sehen sie nicht George, sondern eine abgrundtief hässliche Vogelscheuche, die selbst zwischen den Zombies in »Resident Evil« noch hervorstechen würde. Überhaupt scheint dieser doch sehr wichtige Punkt beim Drehbuchschreiben völlig übergangen zu sein, teilweise auch bei Daisy aber besonders auffällig eben bei George.
Das Einzige, was ich der Fortsetzung abgewinnen kann, sind die storytechnischen Elemente. So wird gezeigt, wie es von statten geht, wenn ein VIP auf dem unheilverkündenden Postal-Zettel steht und sogar, wie die… ähm… (deutscher Name entfallen) gravelings entstehen. Ziemlich interessant und aufklärend, aber ohne die liebenswerten Charaktere und den genialen schwarzen Humor ist die Serie nichts. Ich kann mich nicht entsinnen ein Mal wirklich gelacht zu haben und wenn der kommende Film, der die Serie fortsetzen soll, auch nicht besser wird, sehe ich Dead Like Me definitiv mit der ersten Staffel als geschlossenes Projekt an.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 6/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 4/10
Link zur IMDB-Seite (Wertung: 8.9) (http://www.imdb.com/title/tt0348913/)
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