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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Deutsche Schulsystem- eure Meinung ist gefragt!



Herzbluts Träne
24.01.2007, 15:48
Also, in diesem Thread geht es vorrangig um eine ordentliche Disskusion zum Thema Schule und Schulsystem.
Wie wir ja alle wissen, ist Deutschland bei der PISA-Studie, an der insgesamt 43 Staaten teilnahmen, gerade mal im schlechteren Mitteleld qualifiziert gewesen.


Wikipedia sagt: Neben dem schlechten Gesamtergebnis fällt auf, dass in Deutschland die soziale Herkunft stärker als in jedem anderen Land über Bildungschancen entscheidet. Das wurde bei folgenden Studien bestätigt. Es existieren auch geschlechtsspezifische Leistungsdifferenzen: Der Differenzwert zwischen Jungen und Mädchen in der naturwissenschaftlichen Kompetenz beträgt in Deutschland 6 Punkte zugunsten der Jungen (international ebenfalls 6 Punkte) und gilt als statistisch nicht signifikant. In Mathematik liegt der Vorsprung bei 9 Punkten (international 11). Die Lesekompetenz der Mädchen übertrifft die der Jungen mit 42 Punkten dagegen erheblich (international 34 Punkte).

Nun gibt es seit Jahren Forderungen, man müsse das deutsche Bildungssystem reformieren und das Konzept an bereits bestehende, besser funktionierende Schulsysteme anpassen.
Was haltet ihr von unserem jetzigen Bildungssystem? Geht dieses wirklich individuell auf die Schüler ein und können so Lerndefizite aufgebessert werden?
Gibt es für Deutschland eine "ultimative" Lösung, die auch die Intigration der ausländischen Jugendlichen fördert und zeitgleich von Seiten der Schüler und Lehrer akzeptiert wird?
Eure Meinung ist gefragt! ;)

Hekman
24.01.2007, 16:01
Ja, das deutsche Schulsystem ist schlecht. Alt und schlecht sogar. Meiner Meinung müssten die Lerninhalte grundlegend verändert werden, und viel praxisbezogener werden.

Ich frage mich bei sovielen Themen quer durch alle Fächer wofür ich sowas später brauchen werde, wenn man z. B. in Deutsch ein Gedicht interpretieren soll oder in Religion über Kritiken redet, die Jahrhunderte alt sind und sowas von realitätsfern.

Ok, wenn man später Theologie oder Germanistik studieren will, ist es hilfreich, aber sonst ... ?!

Deswegen bin ich auf einem Wirtschaftsgymnasium, wo man zB in BWL oder VWL Dinge lernt, die man auch anwenden kann und veranschaulichen, weils auch in der Praxis so ist (könnte schon für meine Muddi die Buchhaltung machen ^^). Aber insgesamt gibt es trotzdem noch zu viele Inhalte die man für die nächste Klausur/Arbeit lernt und danach wieder getrost vergessen kann.

Ausserdem finde ich den Schritt in Richtung Zentralabitur gut, weil die Schwierigkeit dann an allen Schulen gleich ist, so herrscht dann eine gewisse Fairness und Vergleichbarkeit, die es atm nicht gibt. Was ich blöd finde. Man stelle sich vor, Schüler A bewirbt sich auf einen Ausbildungsplatz mit mittelmäßigen Noten und besucht ein SCHWERES Gymnasium, und Schüler B ist auf einem, ich nenns ma LUSCHI GYMNASIUM und bewirbt sich auch.....na, wer bekommt die Stelle ?!

hansderkanns
24.01.2007, 16:06
Deutsche Schulen wollen einem Wissen beibringen. Bei englischen/amerikanischen Schulen lernt man Fähigkeiten, statt purer Information. Irgendwie sinnvoller. Man lernt auch nicht nur dass etwas so ist wie es ist, sondern wieso es so ist und wie man es herausfindet.

Im 3-stufen System stürzen auch gute Schüler in Hauptschulen ab, weil sie keine Motivation haben, da es reicht um gerade so durchzukommen.

Aber praxisbezogener sollte es meiner Meinung nach nicht werden, Theorie ist alles was man braucht...

ScheissBear
24.01.2007, 16:07
Ich mag das Deutsche System auch nicht; zu große Klassen, inkompetente Lehrer und unnützer Stoff.

Für nen inkompetenten Lehrer kann als Beispiel gut meine Erdkunde Lehrerin dienen. Wir bekommen Kindergarten Aufgeben alá "Schau auf die Karte und sag mir was da drauf ist" (Es ist eine Europa Karte). Alle EU Staaten sind aufgelistet und wir sollen die stumpf abschreiben, irgentwie absolut Sinnlos, nichtnur weil wir das schon oft genug hatten...

Aber ich hab eigentlich keine Probleme, ich war auf einer Privatschule die zu den besten in ganz NRW zählt(Ist durch tests bewiesen ^_^). *angeb*
Jetzt auf der Höheren Handelsschule merke ich schon wie dumm Deutschland ist...

Der Blutvogt
24.01.2007, 16:19
Man lernt auch nicht nur dass etwas so ist wie es ist, sondern wieso es so ist und wie man es herausfindet.

Dem kann ich nur zustimmen, vor allem in mathe hab ich das oft gesehen. Man bekommt aufgaben hingesetzt, bekommt erklärt, auf was man auchten muss und danach den lösungsweg zu nehmen, der dazu passt.
Viele wissen in diesen bezügen dann leider auch nicht, was sie da gerade rechnen, was dann unmöglich ist, selbst durch logisches denken auf die aufgabe zu kommen. Das auch schade, das aufgaben, die Logik beanspruchen nie so gelernt werden, sondern immer nur auf stures Lernen bezogen sind. Man kann dann viel dazu erzählen, aber ob man es auch wirklich verstanden hat ist eine andere sache.

Hab selber das Problem, das ich mir sachen schlecht merken kann und seitdem auch immer versuche, die dinge zu verstehen und dann damit auch viel mehr erfolg habe, was aber leider nicht überall funktioniert, denn Fächer wie Wirtschaft/Recht, da kann man nicht verstehen.

Auch das vieles gelernt wird, was man nie braucht ist auch schade, es sollte ein grundstoff vermittelt werden, denn was man dann für die berufliche wahl benötigt, wird so oder so noch einmal gelernt.

Magnus
24.01.2007, 16:23
ch finde unser Schulsystem echt für den A****. Das ist echt in die Hose gegangen. Tausende Schüler sind auch nach 10 oder mehr Jahren total Stulle im Hirn und bekommen keinen Job. Vor allem weil sie in den Klassen nichtmal an ein soziales NORMALVERHALTEN rankommen. Privatschulen hingegen machen es eher so wie in Pisa-"Vorzeigeländern" à la Finnland etc. Doch diese werden gekürzt wo der Nagel noch nicht fest ist. Unverschämtheit! Echt. Und kein Wunder, dass es wahrscheinlich auch so weiter geht. Bei der Politik...

Erialos
24.01.2007, 17:06
So schlecht ist das System garnicht. Das schlechte Abschneiden liegt auch daran, dass wir andere Formen der Überprüfung haben und bei diesen ganzen Tests ist den Schülern das Ergebnis egal weil es nicht bewertet wird.
Oder sagt mal ehrlich gebt ihr euch bei einer Arbeit, die nich benotet wird Mühe;)

Asur
24.01.2007, 17:22
So schlecht ist das System garnicht. Das schlechte Abschneiden liegt auch daran, dass wir andere Formen der Überprüfung haben und bei diesen ganzen Tests ist den Schülern das Ergebnis egal weil es nicht bewertet wird.
Oder sagt mal ehrlich gebt ihr euch bei einer Arbeit, die nich benotet wird Mühe;)

wenn ich was bekomme ja :D .
Find das Deutsche Schulsystem auch siemlichen Schrott. Vorallem Latein (wer braucht das schon evtl 1 von 1000 in seinem Leben) und natürlich auch Französisch. Der größte teil der Durchgefallen aufm Gymi haben sich an der 2 Fremdsprache die Zähne ausgebissen.

Trollvermöbler
24.01.2007, 17:29
Ich war mal ne Woche in England wegen nem Schüleraustausch und war ergo auch in der Schule. Ich hab folgende Unterschiede gesehen.

-Kurse! Engländer haben auch schon in den unteren Klassen Kurse, also keine feste Klassengemeinschaft.

-sie können nicht sitzen bleiben, hat Vor- und Nachteile

-sie haben kürzere Unterrichtsstunden (35min) aber viel mehr Fächer und kommen erst so um 17/18 Uhr nach Hause *stöhn*

-Persönlich fand ich den englischen Unterricht interessanter (auch wenn ich nicht alles verstanden habe)

-Schüler gehen freundlicher miteinander um

-legen wenig wert auf Sprachen (hab in dem Deutsch unterricht den Lehrer kein einziges Wort Deutsch reden hören §dumm immer nur Trocken-Arbeit; kann auch daran liegen, dass du so schlecht Deutsch sprechen wie ich Latein sprechen könnte §ugly)

-Schuluniforms-Pflicht (obwohl ich nicht weiß ob, dass überall in England ist.

-länger ausschlafen (um 7.15 Uhr aufstehen *in Erinnerung schweb*

Also allgemein find ich das englische System eigentlich besser!:) Obwohl es auch Dinge gibt die für Deutschland sprechen.

Hardstyle
24.01.2007, 17:43
Warum ist Deutschland schlecht? Liegt das an den Schülern? Es liegt zu 80% am Lehrer! In meinem gesamten Leben hatte ich bisher zwei fähige und kompetente Lehrer, der Rest war entweder total verplant oder ohne "Lehrfreude" und somit mit schlechter Laune am Unterricht....

Das wohl typische deutsche Lehrsystem der Lehrer funktioniert meiner Erfahrung nach so:
Lehrer: "Ich teile euch Arbeitsblätter aus, ihr habt 15 Minuten Zeit, diese zu bearbeiten"
Schüler: "Ich verstehe die dritte Frage nicht, wo soll ich danach suchen?"
Lehrer: "Im Buch steht alles drinn, falls du nicht weiterkommst, fragen Sie ihren Kollegen"
Schüler: "Wofür werden Sie eigendlich bezahlt? Zum Blätter austeilen wohl kaum, das kann ich ja selber... das ist das selbe als würde ich Zuhause sitzen und mir durchs Internet selber alles beibringen, mit dem Unterschied das ich die Lösung schneller besorgen kann, um meine Ergebnisse zu kontrollieren"
Lehrer: "Sie sollen aber selber lernen aus Texten und Bücher Informationen zu erarbeiten"
Schüler: "Kein Wunder das Deutschland in der Pisa-Studie so schlecht abschneidet, wenn man Lehrer mit solch einer Einstellung hat"
Lehrer: "Arbeiten Sie bitte oder gehen Sie raus"

:rolleyes:

Wobei der Schüler eigentlich ich war :D

Die Lehrer verteilen Blätter und man lernt selber, der Lehrer ist unfähig spezielle Fragen zu beantworten, wenn er sein Lösungsbuch nicht zur Hand hat oder will einfach den Tag schneller ablaufen lassen!

Lösung für eine bessere Bildung: Bessere Lehrer die auch was beibringen und nicht selber beibringen lassen!

So meine Erfahrung in bis heute 13 Jahren Schulbank drücken! :rolleyes:
Da wundert mich diese Studie nicht...

In Russland werden Schulaufgaben oder Ex´en nicht angesagt, so lernt der Schüler jeden Tag von alleine und wartet nicht, bis eine Schulaufgabe angesagt wird und fängt am Vorabend an zu lernen....
Strenger, härter aber dafür schneidet russische Schüler die nach ca 6 Jahren nach Deutschland kommen im Schnitt besser als die deutschen Schüler ab. Vor allem in Mathematik und Physik!

Allerdings gibt es in Russland auch an einigen Samstagen Schule, dafür aber hat man den ganzen Sommer und den ganzen Winter über Schulferien.

Ich muss einen Notendurschnitt von 2.0 haben, um meine Schule mit Extrezertifikat abzuschließen, letztes Jahr stand der Durschnitt auf 2.5... die dummen Lehrer denken wirklich, das man durch die Schnittverschärfung eine bessere Lernleistung der Schüler erzwingen kann.

Pfennigewyn50
24.01.2007, 17:44
Das Schulsystem ist einfach nur schrott, man lernt hauptsächlich sinnloses Zeug, die meisten Lehrer sind unkompetent, uneinsichtung und ein paar wirklich einfach nur §dumm Das Notenberechnungssystem ist auch sinnlos.



In Russland werden Schulaufgaben oder Ex´en nicht angesagt, so lernt der Schüler jeden Tag von alleine und wartet nicht, bis eine Schulaufgabe angesagt wird und fängt am Vorabend an zu lernen....


Werden euch ALLE Tests,.. angesagt?!

Der Blutvogt
24.01.2007, 17:47
Warum ist Deutschland schlecht? Liegt das an den Schülern? Es liegt zu 80% am Lehrer! In meinem gesamten Leben hatte ich bisher zwei fähige und kompetente Lehrer, der Rest war entweder total verplant oder ohne "Lehrfreude" und somit mit schlechter Laune am Unterricht....

Das wohl typische deutsche Lehrsystem der Lehrer funktioniert meiner Erfahrung nach so:
Lehrer: "Ich teile euch Arbeitsblätter aus, ihr habt 15 Minuten Zeit, diese zu bearbeiten"
Schüler: "Ich verstehe die dritte Frage nicht, wo soll ich danach suchen?"
Lehrer: "Im Buch steht alles drinn, falls du nicht weiterkommst, fragen Sie ihren Kollegen"
Schüler: "Wofür werden Sie eigendlich bezahlt? Zum Blätter austeilen wohl kaum, das kann ich ja selber... das ist das selbe als würde ich Zuhause sitzen und mir durchs Internet selber alles beibringen, mit dem Unterschied das ich die Lösung schneller besorgen kann, um meine Ergebnisse zu kontrollieren"
Lehrer: "Sie sollen aber selber lernen aus Texten und Bücher Informationen zu erarbeiten"
Schüler: "Kein Wunder das Deutschland in der Pisa-Studie so schlecht abschneidet, wenn man Lehrer mit solch einer Einstellung hat"
Lehrer: "Arbeiten Sie bitte oder gehen Sie raus"



Das kenn ich, hatte manchen Lehren auch schon inkompitenz vorgeworfen, naja, der Lehrer hat es aber besser verkraftet, als ich dachte. Aber leider gibt es hier wirklich zu viele von diesen "Ich leg den ganzen Tag nur Folien auf" Lehrer.

AnnaJoseph
24.01.2007, 17:47
Oder sagt mal ehrlich gebt ihr euch bei einer Arbeit, die nich benotet wird Mühe;)

wenns danach heißen würde, mein land ist dumm, ja....


jedenfalls:

ich glaub der äh schlauheitsgrad der lehrer sollte mal etwas erhöht werden, denn wenn der lehrer nich kapiert, was er da macht, kann er auch nix beibringen...
unsere info lehrerin hat uns beispielsweise an einem nachmittag 40 minuten vor stundenschluss nach hause geschickt, weil sie es nicht geschafft hat, bei Excel ein szenario zu erstellen (ich habs dann zuhause selbst probiert, und es war nich besonders schwer, und mir hats keiner erklärt).
und dann kam das szenario aber in der arbeit dran. das ist sowas von scheiße §grr, in info sind auch die meisten schlecht, denen sowas nich extrem leicht fällt

oder in kunst: seit wir noten kriegen hatte ich in kunst locker ne 1, weil ich halt anscheinend gut malen kann, und meine freundin hatte anfangs ne 2 und in der 9.klasse hatte sie ne 3, weils eben schwerer wurde.
jetzt (kurssystem inner 11.klasse) hat sie ne andere kunstlehrerin und hat 15 punkte (1+), ich habe bei ner bekloppten krähe die uns irgendwas malen lässt und immer nur kräht und schlechte noten verteilt, und hab 8 punkte (3). das regt mich so auf, als ob ich jetzt auf einmal schlechter bin als sie. mit soner scheiße ist dann mein abi schlechter und kann nich das gewünschte studieren.

keiner guckt was die lehrer machen, die können alle dumm sein oder die schüler nachhause schicken oder die ganze zeit irgendwelche geschichten erzählen oder jedes mal 20min zu spät kommen oder nur dummes zeug krähen. naja weiß nich ob das jetz genau zum thema "bildungssystem" gepasst hat.

Martok
24.01.2007, 17:55
An der Bildung der Lehrer liegts meiner Meinung nicht - das Problem am Lehramtstudium ist meiner Meinung nach die fehlende Vorbereitung auf den Unterricht. Man lernt verdammt viel Theorie und eignet sich Unmengen an Wissen an, aber im Bereich Pädagogik kriegt man nur eine Art Crashkurs und wird dann auf die Horde losgelassen. Darin liegt der Fehler!

Ein anderer großer Fehler am deutschen Schulsystem liegt an den Kultusministerien, die nicht wirklich realitätsnahen Stoff für die Schulen vorschreiben - das ist Korintenkackerei - mehr nicht!

Hardstyle
24.01.2007, 18:00
Das Schulsystem ist einfach nur schrott, man lernt hauptsächlich sinnloses Zeug, die meisten Lehrer sind unkompetent, uneinsichtung und ein paar wirklich einfach nur §dumm Das Notenberechnungssystem ist auch sinnlos.



Werden euch ALLE Tests,.. angesagt?!

Nein, aber wer gut auspasst der merkt, wenn der Lehrer am nächsten Tag eine Ex schreiben will. Aber ca 50% aller Test werden angesagt, ja! Besonders große Schulaufgaben die bekanntlich doppelt gewährtet werden. In Russland dagegen werden im Schnitt zwei Exen in der Woche geschrieben und zwei Schulaufgaben in einem Monat, bei ca 8 verschiedenen Fächern. ALLES UNANGEKÜNDIGT und somit nicht so einfach wie in Deutschland, daher können die Russen die deutschen nur auslachen, wenn man bei angekündigten Schulaufgaben schlechte Noten schreibt.

Meiner Meinung nach sind Privatschulen besser, da dort weniger Schüler sind und die Lehrer sich mehr Mühe geben, weil man sogesagt der Arbeitgeber der Lehrer ist und die Lehrer erklären einem auch was, wenn man was nicht versteht. Dafür werden die Lehrer auch bezahlt!

Rhonin
24.01.2007, 18:22
ich bezieh mich jetzt mal speziell auf die Oberstufe (da ich mich den anderen nur anschließen kann... inkompetente Lehrer, "Vier Schulen System", stumpides Auswendig lernen, mangelnde Soft- und Hardware)

Ich mache Abitur, damit ich studieren darf. Ich habe mich jetzt schon fest gelegt, was ich studieren will (Deutsch, Psychologie, Rechtskunde, Biologe kommen in Frage).
Kann mir jemand erklären, warum ich dafür nun unbedingt Kunst oder Musik haben muss? Oder Religion/Philosophie? Oder eine vollkommen überflüssige AG?

Was mich am meisten nervt, dass man einen Großteil für die Katz lernt. Wer musste nach der Schule schon mal den empirischen Regressionsgeraden und den Korrelationskoeffizienten bestimmen? o_O

Oder einen englischen Roman ala Of Mice and Men analysieren und interpretieren?

Meiner Meinung nach sollte man in der Oberstufe frei entscheiden dürfen, welche Fächer man braucht und welche nicht (Wofür brauch ich 3 Jahre Kunst wenn ich Germanistik studieren will?)
Aber es wird ja immer schlimmer, ab 2010 soll ja Mathe als Pflicht LK gelten... Was will unsere Regierung damit bezwecken? Das es mehr Mathelehrer gibt?
So ein Zwang wirkt mehr abschreckend...

Hardstyle
24.01.2007, 18:30
Ich glaube Mathematik als Leistungskurs deshalb, weil immer mehr mit Computer gemacht wird, bei den mathematische Kenntnisse erfoderlich sind... so denkt wohl ein "Regierungsfuzi" :rolleyes: Liegt wohl daran, das die "alte Generation" sich nicht so gut mit Computer auskennt wie die heutige Jugend :D

Aber du hast schon Recht Rhonin, ich finde es auch unsinnig, eine weitere Sprache wie Französisch, Latein oder so lernen zu müssen, wenn man einen beruflichen Weg einschlagen möchte, der solche Kenntnisse garnicht erfordert. :rolleyes:

froggy
24.01.2007, 18:49
Ich finde das deutsche Schulsystem auch zum kotzen.

Es dängt schon damit an, dass jedes Bundesland einzeln sein eigens System hat. Somit sind die Schüler aus unterschiedlichen Bundesländern unterschiedlich gebildet. Das muss man sich mal überlegen. Wenn zwei aus verschiedenen Bundesländern sich irgendwo bewerben und der eine nur angenommen wird, weil er in dem Land lebt, wo die Bildung besser ist. Das ist sowas von hinterm Mond.

Dann müsste sofort die Ganztagesschule eingeführt werden. Dann macht man da die Hausaufgaben in der Mittagspause, mit einem speziellen Betreuer. Man hätte acuh für die einzelnen Stunden mehr Zeit und könnte sich um die individuellen Probleme kümmern.

Ich denke , dass die meisten Lehrer fachlich ziemlich gut ausgebildet sind, aber die meisten kein Ahnung von Pädagogik haben, und nicht wissen WIE man etwas richtig beibringt.( klar, es gibt eineige Ausnahmen , aber ich denke bei der Mehrzahl ist es so.)

Die Fächerauswahl ist auch nicht immer sinnvoll. Man müste Politik , Wirtschaft, oder Informatik einführen bzw. früher unterrichten. Ohne Kenntnisse in diesen Bereichen ist man heutzutage verloren. Viele was man in den höheren Stufen lernt ist sinnlos und geht zu sehr ins Detail. D ie Grundkenntnisse bis zur 9./10. Klasse würden denke ich genügen. Dann sollte man wählen können, was man weitermacht, weil man da schon ungefähr weis , wo seine Stärken liegen.

So! genug geschimpft^^

Xelar
24.01.2007, 18:52
Grundsätzlich sind die Problme natürlich klar:

Zu wenig und unfähige Lehrer und überfüllte Klassen. Vielleicht sollte unsere Regierung mal bei unserem Nachbarland Dänemark "abgucken", um zu sehen, dass dort ein ähnliche System sehr viel besser funktioniert. Die Schulstunden sind eine Stunde lang,die Pausen sind länger, die Klassen sind meistens nicht größer als 15 Schüler und die Lehrer werden jedes Jahr getestet, wobei auch Meinungen von Schülern eingeholt werden.

Th3DooM
24.01.2007, 19:23
ich will hier zwar nicht als ossi posen, aber das Bildungssystem der DDR war einfach klasse. was denkt ihr, warum die finnen und norweger das übernommen und weiter ausgebaut haben? die sind ja auch ziemlich weit vorne im vergleich.

bei uns in der klasse ist es so, dass wir 30 schüler sind. es gibt einfach zu wenig lehrer. jeder schüler bekommt zu wenig "aufmerksamkeit". kleine klassen sind viel besser.... nächstes schuljahr wird das aber anders, dann gehts in die 11 klasse....

Vanion
24.01.2007, 19:50
Jetzt hackt doch nicht so auf den Lehrern rum. Ich finde ihr pauschalisiert da ein bißchen. Bei uns an der Schule sind die meisten Lehrer kompetent und hilfsbereit. Extreme Einzelfälle wie unser Kunstlehrer gibt es natürlich auch. (Er geht während der Klausur raus um 'nen Zettel zu kopieren, ignoriert während der selben Klausur einen Gesprächspegel, der mit jeder Pausenhalle mithalten kann und bemerkt nicht, dass einige nicht nur die Klausur, sondern hinterher auch noch Mathehausaufgaben abschreiben.) Aber wer sich für Kunst interessiert geht halt in den anderen Kurs. Wer die Zeit rumkriegen will und ohne Anstrengung 'ne halbwegs gute Note haben will bleibt.
Das liegt halt einerseits daran, dass das Lehramtsstudium zu wenig praxisbezogen ist und andererseits daran, dass Lehrer Beamte sind und damit nicht entlassen werden können. Da muss man sich halt leider auch mit den Problemlehrern rumschlagen.
Über 90% meiner Lehrer kann ich mich allerdings wie gesagt nicht beschweren, weil sie teilweise sogar sehr gut unterrichten.

Was mich (Gymnasium, Schleswig-Holstein) gerade aufregt, ist, dass die jetzige elfte und alle niedrigeren Klassen keine Leistungskurse mehr haben, sondern stattdessen Mathe, Deutsch und eine Fremdsprache (bei letzterem bin ich mir nicht sicher) machen müssen. Angeblich wegen der mangelhaften Grundkenntnisse.
Irgendwie glaube ich nicht, dass Grundkenntnisse erst in der Oberstufe vermittelt werden. Oder zählen analytische Geometrie (Vektorrechnung), die Interpretation von Faust und das analysieren von Gedichten der Romantik oder englischen short stories zu Grundkenntnissen? Falls sie dazu zählen gibt es für Grundkenntnisse ja immer noch die Grundkurse, in denen mir sowas beigebracht wird. (Fällt jemandem die Namensähnlichkeit von Grundkurs und Grundkenntnis auf?)
Das ganze klingt irgendwie nach einer faulen Ausrede für "Wir haben halt kein Geld, wollen's aber nicht zugeben." oder "Wir haben schon noch Geld, wollen's aber nicht ausgeben."
Auch die (in Schleswig-Holstein) geplante Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen zu sog. Gemeinschaftsschulen halte ich irgendwie für überflüssig. Ich kann die Realschullehrer gut verstehen, die meinen dadurch würde nur das Niveau der Realschüler herabgezogen.
Ich hab heute gerade eine Realschullehrerin in der gemeinsamen Sporthalle zu 'nem Gymnasiallehrer sagen hören, dass bei denen, seitdem diese Planungen bekannt sind, die Zahl der Neuanmeldungen stark zurück gegangen ist. Der Gymnasiallehrer meinte daraufhin: "Dafür hocken bei uns jetzt in jeder Klasse 30 Schüler. Aber das Kultusministerium meint ja, mehr Schüler senken nicht die Leistung.... "

Waya Yoshitaka
24.01.2007, 20:13
Zuerst muss ich sagen, dass ich immer wieder lachen (oder weinen? muss, wenn ich PISA etc. höre. :rolleyes: Jedes mal freien die Politiker dann, das etwas für die Bildung getan werden muss.
Wenn Kürzungen vorgenommen werden müssen, spart man aber zuerst an der Bildung.

Auf der anderen Seite gibt es immer mehr einen Mangel an Akademikern. :rolleyes:

Ist es so schwer zu verstehen, dass man in die Zukunft investieren muss? Ist es so schwer zu verstehen, dass die Zukunft nicht irgendwelche Riesenkonzerne sind, die Subventionen in den Rachen geschoben bekommen, sondern das es die Kinder sind, in die man Investieren muss? Wie kann es dann sein, dass man teilweise über 10 Jahre alte Schulbücher hat oder PC´s mit Windows 95? :rolleyes:


Ausserdem finde ich den Schritt in Richtung Zentralabitur gut, weil die Schwierigkeit dann an allen Schulen gleich ist, so herrscht dann eine gewisse Fairness und Vergleichbarkeit, die es atm nicht gibt. Was ich blöd finde. Man stelle sich vor, Schüler A bewirbt sich auf einen Ausbildungsplatz mit mittelmäßigen Noten und besucht ein SCHWERES Gymnasium, und Schüler B ist auf einem, ich nenns ma LUSCHI GYMNASIUM und bewirbt sich auch.....na, wer bekommt die Stelle ?!Es ist auch so, dass ein Abitur aus bestimmten Bundesländern nicht mal in einem anderen anerkannt werden muss, einfach weil die Qualität mies ist.

Kann mir jemand erklären, warum ich dafür nun unbedingt Kunst oder Musik haben muss? Oder Religion/Philosophie? Oder eine vollkommen überflüssige AG?Der Grund liegt immer daran, das jeder Schüler ein breites Spektrum an Wissen vermittelt werden soll. Selbst jetzt im Studium lern ich teilweise Sachen, die ich später nicht brauch, jedoch hab ich nach dem Studium wiederum mehr Möglichkeiten mir ein Feld aus zu suchen und mich dann zu spezialisieren. Man kann sich auch in der Schule noch nicht spezialisieren, wenn nicht wenige wissen bei ihrem Abschluss nicht mal, was sie machen wollen. ;)

Es dängt schon damit an, dass jedes Bundesland einzeln sein eigens System hat. Somit sind die Schüler aus unterschiedlichen Bundesländern unterschiedlich gebildet.
Ich hatte Geschichts LK und meine Lehrerin war nicht nur fähig, indem sie uns dazu brachte, das gelernte auch an zu wenden (durch Längsschnitte durch die Geschichte, Erklärung warum heutige Zustände so sind un nicht anderes etc.), nein, sie war auch irgendwie beauftragte für das Geschichtsabi in Sachsen. Jedenfalls hatte sie sich da wohl auch mit Vertreten aus anderen Bundesländern getroffen. Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg haben als einzige ein Zentralabi (und schneiden am besten bei PISA ab) , die anderen ziehen jetzt nach... jedenfalls war ich recht geschockt, als sie erzählt, dass manche Schulen sogar ein eignes Abitur in manchen Bundesländern entwerfen können. Also könnte da jede Schule ein anderes Abitur schreiben lassen. Oo



Ich würde folgendes am System ändern (Teile davon kann man auch schon in anderen Threads finden, weil einfach mangelnde Bildung Probleme mit sich zieht etc.):



Zentralabitur für ganz Deutschland, die Länder verlieren die Kompetenz in der Richtung und jeder in Deutschland schreibt die gleichen Prüfungen in entsprechender Qualität (ähnlich wie in Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg, die gleichzeitig bis jetzt auch die schwersten Abis schreiben lassen).
Reduzierung der Schüler in einer Klasse. 15 Sollte eine Gute Zahl sein
mehr Personal, neben Lehrern auch geschulte Leute, die auf Probleme der Schüler eingehen können und ihnen helfen, auch bei Familiären Probleme (die die Leistung der Schüler beeinträchtigen könnten(
Tests der Lehrer, ob sie überhaupt in der Lage sind, Wissen zu vermitteln (manche kkönnen das einfach nicht, bei Profs das gleiche. -_-)
Schluniformen um den Markenwahn etc. vom Schulhof zu vertreiben
Trennung der Klassen nicht ab der 4., sondern frühstens ab der 8. Klasse, oder gar erst ab der 10.
AG´s und Nachhilfe sollten ins Schulprogramm geholt werden, um Kinder von der Straße zu holen

froggy
24.01.2007, 20:33
Zuerst muss ich sagen, dass ich immer wieder lachen (oder weinen? muss, wenn ich PISA etc. höre. :rolleyes: Jedes mal freien die Politiker dann, das etwas für die Bildung getan werden muss.
Wenn Kürzungen vorgenommen werden müssen, spart man aber zuerst an der Bildung.


afaik stimmt das nicht so ganz. Neulich habe ich die Debatte mit verfolgt, als klar wurde, dass man zum ersten Mal Steuerüberschüsse haben wird. Dort wurde ganz klar beschlossen, dass das gesamte Geld fü die Bildung verwendet wird.

Ich kann mich täuschen bin mir aber eig sicher^^

Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Es ist gut, dass die Politik das Problem erkannt hat , und was dagegen tut. Jedoch sollte man nicht einfach Geld sinnlos irgendwo reinstecken. Man müsste das ganze System reformieren und vereinheitlichen.

Da aber gerade eine neue Föderalismus reform war , denke ich dass dsas Bildungs system erst in ca. 10 Jahren richti reformiert wird.

Aber wenn es so gemacht werden würde wie du es beschreibst, wäre ich sofrt einverstanden damit^^.

Xelar
24.01.2007, 20:55
Trennung der Klassen nicht ab der 4., sondern frühstens ab der 8. Klasse, oder gar erst ab der 10.


Und wozu? Sollen die guten Schüler immer auf dem gleichem Stoff rumhocken und die eigentlichen Hauptschüler die Klasse im Stoff lahmlegen?
Wenn man noch nicht weiß, was man will, ist man selbst schuld. Deswegen kann man ja auch noch hinterher Abitur machen.

Waya Yoshitaka
24.01.2007, 22:02
@froggy
Neulich... ;) Ich seh nur an dem Kultministerium hier in Dresden. Nach dem Studien wird allgemein geschrieen, am Ende les ich dann wieder in der Zeitung, das man an der Bildung sparen will. Und solange sie so etwas nur in einer Debatte behandeln und nicht handeln, glaub ich dem nicht so ganz. ;)
Außerdem halt ich es fast für eine Verschwendung Geld in das marode Schulsystem zu stecken. Nötig wären Änderungen und nicht einzelnen Aktionen, die nur wie ein Tropfen au einen heißen Stein wirken.



Und wozu? Sollen die guten Schüler immer auf dem gleichem Stoff rumhocken und die eigentlichen Hauptschüler die Klasse im Stoff lahmlegen?
Wenn man noch nicht weiß, was man will, ist man selbst schuld. Deswegen kann man ja auch noch hinterher Abitur machen.
Nein, aber wie kann man Kinder bitte nach der 4. Klasse in "gute" und "weniger gute" Schüler unterteilen?
Wenn man alle gleich fordert, könne auch Schüler die sonst auf eine Mittelschule gemusst hätten, durchaus gute Noten bekommen. Manchmal bekommt man später erst eine Art Schub und man setzt sich hin und lernt. Jedoch hab ich es bei einigen Freunden erlebt. Sie haben sich dann in der Mittelschule gehen lassen, genauso wie die meisten der anderen auch, obwohl sie relativ leicht gute Noten hätten haben können. Durch einen Mix sollten andere mit angespornt werden, dazu gehört aber auch, das Kinder und Jugendlichen, die Probleme haben, auch entsprechend geholfen wird.
Dadurch gibt es dann auch keine Abwertungen ala "Ähh, die dummen Mittelschüler", oder "streber Gymnasiasten" etc.

Am Fall der DDR und anderen Ländern kann man auch erkennen, dass so etwas sehr gut funktioniert. Jeder macht bis zur 10 und danach kann man sich entscheiden, ob man noch Abitur machen will, bzw. einen höheren Abschluss.

Was das jetzt mit "nicht weiß, was man will" zu tun haben soll, weiß ich leider nicht. Du gehts einfach zur Grundschule und irgendwann entscheiden Eltern und Lehrer, dass du entweder auf die Mittelschule gehst oder aufs Gymnasium.