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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Linux für Umsteigewilligen?



Morrich
24.01.2025, 15:15
Da ja das Ende von Win10 immer näher rückt und ich absolut gar nichts von Win11 halte, muss ich mich jetzt endlich mal mit Linux auseinandersetzen.

Ein kleines Notebook mit dem ich gefahrlos rumexperimentieren kann, hab ich dafür am Start.

Aber welches Linux ist denn für einen umsteigewilligen Änfänger gut geeignet um in die Linux Materie einsteigen zu können, ohne dass man wie Ochs vorm Berg steht?

In letzter Konsequenz will ich irgendwann so weit kommen, dass komplett von Windows wegkomme und Office, Internet, Spiele usw. gänzlich unter Linux nutzen kann.
Mir ist natürlich klar, dass es nicht jede Software für Linux gibt und auch nicht jedes Spiel unter Linux (gut) läuft, aber seis drum. Da findet sich sicherlich ein Ausweg bzw. kann ich auf manches sicher auch verzichten.
Aber bevor ich so weit komme, bräuchte ich wohl erstmal etwas "einfaches" um mich in Linux zurechtzufinden.

Nobbi Habogs
24.01.2025, 15:37
Ich habe mal die gleiche Frage gestellt und mir wurde Linux Mint empfohlen, das kannste mal ausprobieren.

Multithread
24.01.2025, 18:21
Linux Mint geht sicher.
Ich selber arbeite mit Lubuntu (https://cdimage.ubuntu.com/lubuntu/releases/24.04.1/release/lubuntu-24.04.1-desktop-amd64.iso), Ubuntu mit Resourcenschonenderer Oberfläche.

Die einzelnen Distributionen unterscheiden sich hauptsächlich in nachfolgenden Punkten:
Welche Pakete sind ab Werk installiert
Benutzeroberfläche
Update Programm (apt, apt-get, snap, ..)

Die Konsole(Bas) und deren Funktionsweise ist über fast alle Linux identisch.

Das wichtigste am ersten Linux ist: Eines installieren. Welches spielt oftmals nicht so eine Rolle.

foobar
24.01.2025, 23:37
Ich verweise erst mal auf mein Geschwurbel zum grundsätzlichen Unterschied zwischen den verschiedenen Distributionen. Und natürlich der wichtige Hinweis, dass Linux nicht das bessere Windows ist. Man muss sich umstellen. Und wer Windows-Software (was die meisten Spiele nun mal sind) laufen lassen will, der wird es bei Windows immer einfacher haben. Wer etwas anderes erwartet, wird enttäuscht werden.

Ich rate auch zu Mint, wenn man nicht gerade einen Kartoffelrechner hat. Habe ich auch schon mehreren Umsteigern installiert und zumindest bisher keine Klagen gehört.

Ich persönlich benutze die Variante mit XFCE als Standard-Desktop. Der ist extrem flink, bildet einen klassischen Desktop ohne Experimente ab und bietet die grundlegenden Funktionen. Allerdings wird er nur bedächtig weiter entwickelt (was mir ganz recht ist, dann geht auch nix kaputt). Der Nachteil ist, dass er sich mit moderneren Techniken schwer tut. Wenn man beispielsweise Displays mit sehr hohen DPI-Werten hat und einen krummen Skalierungsfaktor einstellen muss, damit alles richtig aussieht, dann ist XFCE vermutlich nicht die beste Wahl. XFCE und LXDE (welches Multithread in seinem Lubuntu benutzt) gehören zu den schlankesten und daher auch einfachsten Desktops, die ich als noch für Laien vernünftig benutzbar einstufen würde.

Wer aber das genaue Gegenteil will, also einen mächtigen, effektgeladenen Desktop, bei dem man möglichst viele Stellschrauben hat, an denen man herum spielen kann, der ist vermutlich bei KDE am besten aufgehoben und sollte eine Distribution wählen, die diesen Desktop als Standard hat. Kubuntu wäre so ein Fall. OpenSUSE, Neon, Fedora KDE und Manjaro KDE eventuelle Alternativen.

Wer die neusten Spiele zocken will, der hat mit Rolling Release Distris die besten Chancen. Valves SteamOS beispielsweise basiert auch Arch Linux, weil man da immer den neusten Kram kriegt (siehe auch hier). Für ältere Spiele oder solche, die auf älteren Technologien basieren, funktionieren aber auch viele andere Distros. Ich habe bisher fast alles, was ich spielen wollte, auch auf meinem Mint XFCE zum Laufen gekriegt. Und wenn etwas in die Hose ging, dann war es entweder brandneu oder es lag am vermaledeiten Kopierschutz – oder beides.

Im Zweifel einfach mal ein paar Distris durchprobieren. Die kosten ja nix.

Homerclon
25.01.2025, 00:57
[...] LXDE (welches Homerclon in seinem Lubuntu benutzt) [...]
Da hast du etwas durcheinander gebracht. Lubuntu hatte ich mal für meinen (sehr alten) Laptop angedacht, dieses Vorhaben aber noch nicht umgesetzt, weil ich diesen eh schon lange nicht mehr benutzt habe, und auf absehbare Zeit auch nicht benötige. Zeitweise hatte ich mal Xubuntu drauf.

Ich probiere zurzeit Nobara aus - auf einem ausgewachsenen Desktop-PC -, das standardmäßig mit KDE (wahlweise Vanilla oder mit einem Custom-Theme) ausgeliefert wird, alternativ auch mit Gnome.
Bisher kann ich aber dazu noch nichts erhellendes beitragen.

foobar
25.01.2025, 08:25
Da hast du etwas durcheinander gebracht.

Richtig, ich meinte Multithread statt Homerclon. Ihr seht euch beide so ähnlich mit den orangen Sternen, da kann man schon mal durcheinander kommen. Hab’s korrigiert.

Lerran
01.02.2025, 13:49
Ich kann Zorin OS (https://zorin.com/os/) empfehlen. Hat einen Windows-ähnlichen Look und Spiele (oder Windows-Anwendungen) können ganz einfach mit dem Windows App Support (basiert auf Wine) installiert werden. Bin damit sehr zufrieden.

Thoronador
01.02.2025, 18:28
In letzter Konsequenz will ich irgendwann so weit kommen, dass komplett von Windows wegkomme und Office, Internet, Spiele usw. gänzlich unter Linux nutzen kann.
Mir ist natürlich klar, dass es nicht jede Software für Linux gibt und auch nicht jedes Spiel unter Linux (gut) läuft, aber seis drum. Da findet sich sicherlich ein Ausweg bzw. kann ich auf manches sicher auch verzichten.
Aber bevor ich so weit komme, bräuchte ich wohl erstmal etwas "einfaches" um mich in Linux zurechtzufinden.
Wenn's einfach sein soll, kann ich wie schon einige der Vorposter Linux Mint (https://linuxmint.com/) empfehlen. Das ist eine einsteigerfreundliche Linuxdistribution.

Zu den Punkten Office, Internet, Spiele:
Internet ist unter Linux überhaupt kein Problem. Browser wie Firefox oder Chromium sind in nahezu jeder gängigen Linuxdistribution verfügbar. In der Regel wird sogar wenigstens einer davon bei einer typischen Linux-Installation für Desktop mitinstalliert, sodass man direkt loslegen kann. Ansonsten kann man das auch aus den Paketquellen der jeweiligen Distribution nachinstallieren. Als E-Mailprogramm kann man z. B. Thunderbird verwenden.
Office ist so eine Sache aus der Kategorie "kommt darauf an". Wenn man erwartet, dass man das von Windows gewohnte Microsoft Office einfach so weiterverwenden kann, dann wird man enttäuscht. Wenn man hingegen bereit ist, sich alternative Officeprogramme anzusehen, dann kann das etwas werden. Ich empfehle dafür LibreOffice (https://de.libreoffice.org/) - gibt's übrigens auch für Windows, kann man also auch schon vorher ausprobieren.
Bei Spielen - zumindest den typischen kommerziellen Spielen - kann es unter Umständen schlecht aussehen, da etliche Spiele von Haus aus nur für Windows entwickelt wurden und daher nur über Umwege oder nur schlecht auf Linux laufen. Auch wenn mich jetzt vielleicht einige Puristen dafür schelten mögen, weil es ein DRM-System ist, so finde ich dennoch, dass Steam auch für Linux einer der einfachsten Einstiegspunkte für Spiele ist. Einige Distributionen haben den Steam-Client direkt von Haus aus in den Paketquellen, ansonsten kann man sich das Ding auch von der Steamwebseite herunterladen. Das ist aus meiner Sicht einer der unkompliziertesten Wege, zumindest einen Teil der aus der Windows-Welt bekannten Spiele auch auf Linux spielen zu können. Allerdings gibt es nicht alle Steam-Spiele auch für Linux. Da muss man von Fall zu Fall nachschauen. Wenn wie beispielsweise bei Portal 2 (https://store.steampowered.com/app/620/Portal_2/) auf der Steamwebseite bzw. im Shop unter den Systemvoraussetzungen neben Windows auch "SteamOS + Linux" steht, dann gibt's auch eine Linuxvariante des Spiels, die man unter Linux installieren kann.


Im Zweifel einfach mal ein paar Distris durchprobieren. Die kosten ja nix.
Das ist ohnehin der beste Tipp! :D