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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was haltet ihr von der Elektronischen Patientenakte (aus PE)



Dream Sounds
13.09.2024, 15:04
Vor kurzem kam ein Briefchen das ich bald die elektronische Patienten Akte bekommen würde. Habt ihr sie schon? Oder habt ihr Widerspruch eingelegt?

Irgendwie weiss ich ja nicht was ich davon halten soll. Wäre sowas nicht ein vorzügliches Hackerziel?

Wenn ich Namen und Adresse von Herrn Müller habe und dieser wegen "peinlichem Problem XY" in Behandlung war, könnte ich ihn ja vorzüglich erpressen?

Foodin
13.09.2024, 15:21
Vor kurzem kam ein Briefchen das ich bald die elektronische Patienten Akte bekommen würde. Habt ihr sie schon? Oder habt ihr Widerspruch eingelegt?

Irgendwie weiss ich ja nicht was ich davon halten soll. Wäre sowas nicht ein vorzügliches Hackerziel?

Wenn ich Namen und Adresse von Herrn Müller habe und dieser wegen "peinlichem Problem XY" in Behandlung war, könnte ich ihn ja vorzüglich erpressen?

bin aus datenschutzgründen kein fan davon. Wenn ich das Gefühl hätte, dass bei Behörde Kompetente Personen sitzen oder nicht überarbeitete (evtl. sind die Kompetent haben aber einfach zu viel um die Ohren) sind, würde ich dem deutlich weniger kritisch gegenüber stehen aber nicht unkritisch.

Matteo
13.09.2024, 15:22
Die elektronische Patientenakte wäre - in einer idealen Welt - ein sinnvolles Instrument.
Eine ideale Welt haben wir aber nicht, insbesondere kann man davon ausgehen dass auch dieses Projekt - wie praktisch jedes andere Großprojekt in der BRD - maximal vermurkst an den Start gehen wird.

Und selbstverständlich ist die Patientenakte ein äußerst lohnendes Hackerziel - nicht nur für Erpresser.

urphate
13.09.2024, 16:58
Ich habe aus fast 40 Jahren im Gesundheitswesen die Erfahrung gemacht, dass immer dann, wenn Krankenkassen angeblich etwas zum Wohle der Patienten eingeführt haben, es letztendlich nur darum ging, dass die Krankenkassen Geld sparen wollten.

Homerclon
13.09.2024, 17:46
Die elektronische Patientenakte wäre - in einer idealen Welt - ein sinnvolles Instrument.
Eine ideale Welt haben wir aber nicht, insbesondere kann man davon ausgehen dass auch dieses Projekt - wie praktisch jedes andere Großprojekt in der BRD - maximal vermurkst an den Start gehen wird.

Und selbstverständlich ist die Patientenakte ein äußerst lohnendes Hackerziel - nicht nur für Erpresser.

1: Sehe ich genauso.
2: Es ist jedoch sogar ein EU-Projekt. Es wird in absehbarer Zeit - ab wann genau, konnte ich nicht finden - EU-weit möglich sein auf die elektronische Patientenakten zuzugreifen. Man ist bspw. in Spanien im Urlaub und hat einen Unfall, dann können die spanischen Ärzte die gesamte Krankheitsgeschichte abrufen.

Ab 1. Januar 2025 wird dann jeder gesetzlich Krankenversicherte damit beglückt - außer man Widerspricht.


Die Bindung an ein Android / iOS App, ist auch ein Unding. Patienten die das nicht haben (oder nicht nutzen wollen), müssen zu einer Arztpraxis, um Zugriff auf ihre eigene ePA zu erhalten. Und das nennen die dann "patientengeführte" Akte.
Ich bezweifle auch stark, das die Ärzte mit Smartphone / Tablet die Akten verwalten, also muss es auch eine alternative zu einer App geben - und diese alternative ist hoffentlich nicht nur unter Windows lauffähig.
Welche Arztpraxis hat denn die Kapazität um einem Patienten beim Verwalten ihrer ePA zu helfen? Oder lassen die Patienten gar einen Computer nutzen?


---
Weil wir gerade bei elektronisch und Gesundheit sind:
Ich finde das eRezeot eine Fehlentwicklung, letztens ist etwas passiert was ich schon erwartet hatte:
Bekam das falsche Medikament verschrieben. Nochmal in der Praxis melden und korrigieren lassen ging aber auch nicht, weil: Praxis wegen Urlaub geschlossen.:rolleyes:
Mit einem analogen Rezept auf Papier hätte man gleich nachsehen, und auf den Fauxpas hinweisen können.

Slash
13.09.2024, 18:18
Kulturbanausen lieber Aktenberge anhäufen ein hoch auf die Bürokratie. Ist in Deutschland kaum weg zu denken.:rolleyes:

Haftamo
13.09.2024, 18:22
Ich habe sie schon aber nutzen tu ich sie nicht wirklich. Man hat darüber zugriff auf Patientendaten. Was genau drin steht habe ich aber noch nicht geschaut, weil es mich nicht interessiert hat.

Allgemein finde ich das Thema Digitalisierung schon wichtig und ganz ehrlich, nach dem was ich so aus dem Internet erfahren habe, wie andere Länder damit umgehen und wie weit sie schon sind, da merkt man dann schon das Deutschland beim Punkt Digitalisierung schlicht ein Entwicklungsland ist, wo man noch sehr viel mit Papier erledigen muss.

Xarthor
13.09.2024, 18:52
Das liegt aber auch nur daran, dass andere Länder oft "Datenschutz egal" sagen, keine starken digitalen NGOs haben (Deutschland hat sie witzigerweise) und die dadurch jeden Müll durchdrücken ohne groß drüber nachzudenken. Das Problem ist aber weder der Datenschutz, noch die NGOs, sondern die - Verzeihung - Idioten, die unbedingt etwas durchboxen müssen, dass wenigen Unternehmen nützt, jedoch gegen die Interessen der einzelnen Menschen ist. Wir hätten schon 2010 eine ePA haben können, die deutlich besser ist als das, was wir jetzt bekommen. Alles was es dazu braucht ist der Willen dazu.

Soweit ich weiß ist die derzeitige ePA technisch recht gut ausgearbeitet und vor technischen Hackangriffen sicher geschützt. Das Problem ist eher die Schnittstelle zu den Menschen, sowie die Zentralisierung der Daten, was beides ein hohes Sicherheitsrisiko darstellt.

Aber egal ob ich aus dafür oder dagegen bin, alleine die Anforderung "Android/iOS" schließt mich aus der Nutzung aus, weil ich - wie ihr vielleicht wisst - mit einem Linuxhandy unterwegs bin. Gleiches gilt auch für jene, die ein Windowsphone o.ä. besitzen oder gar kein Smartphone nutzen (haben vielleicht einen PC, aber sind nur via alten Nokia Knochen erreichbar). Alleine dadurch widerspreche ich.

Askanius
13.09.2024, 19:21
Man ist bspw. in Spanien im Urlaub und hat einen Unfall, dann können die spanischen Ärzte die gesamte Krankheitsgeschichte abrufen.

Nein. Es ist weder gewünscht, noch sinnvoll, dass die ePA mit jedem quer gesteckten Furz von vor 34 Jahren befüllt wird. Es wird angehalten, nur Dinge hochzuladen, welche zur Behandlungsqualität maßgeblich beitragen.
Dass über kurz oder lang da trotzdem massig viel Zeug da drinstehen wird, ist natürlich davon unbenommen.

Aber da kommt denn nun der mündige Patient ins Spiel. Er darf bei jedem Befund und bei jedem Arzt die Berechtigung vergeben, was dieser sehen darf. Das ist dann aber halt sein Bier und er muss es machen.



Die Bindung an ein Android / iOS App, ist auch ein Unding. Patienten die das nicht haben (oder nicht nutzen wollen), müssen zu einer Arztpraxis, um Zugriff auf ihre eigene ePA zu erhalten. Und das nennen die dann "patientengeführte" Akte.


Das müssen sie heute auch schon bei der normalen Patientenakte. War bisher auch kein Problem und ist in sofern nur eine Fortführung des aktuellen Zustandes.

Außerdem ist a) die ePA in den Praxen über die Praxisverwaltungssoftware angeschlossen und b) dann die Krankenkasse über ihre Ombudsstellen für diese Fälle zuständig und nicht die Praxis.




Mit einem analogen Rezept auf Papier hätte man gleich nachsehen, und auf den Fauxpas hinweisen können.

Es gibt die E-Rezept-App, mit der du genau dies tun kannst.

Homerclon
13.09.2024, 19:53
Außerdem ist a) die ePA in den Praxen über die Praxisverwaltungssoftware angeschlossen und b) dann die Krankenkasse über ihre Ombudsstellen für diese Fälle zuständig und nicht die Praxis.
Auf der Seite des Gesundheitsministerium steht Arztpraxis und Leistungserbringer. Als Leistungserbringer zählen nicht die Krankenkassen.
Die einzige Alternative dazu, wäre ein Familienmitglied mit kompatiblen Gerät für die entsprechende App.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/elektronische-patientenakte


Es gibt die E-Rezept-App, mit der du genau dies tun kannst.
Kann ich nicht, denn aus Datenschutzbedenken werde ich die App nie nutzen.
Mein Smartphone ist iirc auch zu alt, als das die App unterstützt würde - nein, ich mach damit kein Online-Banking oder benutze es sonst wie zum bezahlen.

Kann man denn das Rezept sofort in der App abrufen? Mir wird jedenfalls immer gesagt, man solle nicht sofort zur Apotheke gehen, da es etwas dauert bis es von der eGK abgerufen werden kann. Ebenso hab ich auch schon mitbekommen, das jemand in der Apotheke steht um sein Rezept einzulösen, das aber nicht geht, weil die Person den Weg vom Arzt zur Apotheke zu schnell zurückgelegt hat.
Apotheke direkt neben einer Arztpraxis, ist nicht mehr so praktisch wie mit den Zetteln. Bringt ja nichts mehr sofort zur Apotheke zu gehen um das Medikament gleich mitzunehmen.

Aber meine Weigerung dieser App außen vor: Was machen denn Leute die gar kein Smartphone / Tablet haben? Der Grund dafür ist nebensächlich.

Ajanna
13.09.2024, 19:55
Vor kurzem kam ein Briefchen das ich bald die elektronische Patienten Akte bekommen würde. Habt ihr sie schon? Oder habt ihr Widerspruch eingelegt?

Irgendwie weiss ich ja nicht was ich davon halten soll. Wäre sowas nicht ein vorzügliches Hackerziel?

Wenn ich Namen und Adresse von Herrn Müller habe und dieser wegen "peinlichem Problem XY" in Behandlung war, könnte ich ihn ja vorzüglich erpressen?

Wenn man sie selbst auslesen könnte, hätte ich das sinnvoll gefunden. So ist es pillepalle. Und die Verschreibungen dauern einen Tag länger, was Blödsinn ist, denn die Bestellungen der Apotheken dauern dann auch manchmal noch einen Tag. Da kann man manche Medikamente auch gleich weglassen.

Homerclon
13.09.2024, 21:42
Wenn man sie selbst auslesen könnte, hätte ich das sinnvoll gefunden. So ist es pillepalle.
Wird man können, mit einer App - die wird von der Krankenkasse bereitgestellt. Also kann Google bzw. Apple, und von welchem Hersteller man auch immer man das Smartphone / Tablet gekauft hat, sowie potentiell jeder App-Entwickler dessen App man auf seinem Gerät installiert hat, die Daten mitlesen. Letztere müssen dafür natürlich ein paar Hindernisse umgehen, die ihnen von Apple / Google sowie der ePA-App in den Weg gelegt werden, die Hersteller nur die Hindernisse von letzteren, da sie aber auch tiefgreifenden Zugriff auf die Hardware und bis in die unterste Ebene des Betriebssystem haben, ist die Hürde deutlich niedriger.

Ja, etwas Pessimistisch.

Wenn man die App also nutzt, immer schön die Sicherheitsupdates für das Smartphone / Tablet installieren. Und nicht alles installieren, man will ja keine Spyware drauf haben.
Sobald es keine Sicherheitsupdates mehr gibt, ein neues Smartphone kaufen. Kurbelt die Wirtschaft an, trägt aber zur weiteren Umweltverschmutzung bei.

Askanius
13.09.2024, 22:13
Auf der Seite des Gesundheitsministerium steht Arztpraxis und Leistungserbringer. Als Leistungserbringer zählen nicht die Krankenkassen.
Die einzige Alternative dazu, wäre ein Familienmitglied mit kompatiblen Gerät für die entsprechende App.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/elektronische-patientenakte

Wo steht das? Worauf beziehst du dich? Das steht da nicht.

Homerclon
13.09.2024, 22:18
Wo steht das? Worauf beziehst du dich? Das steht da nicht.

Da:


Kann ich die ePA auch ohne App nutzen?
Ja. Versicherte können ihre ePA mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte und einer PIN, die ihnen von ihrer Krankenkasse zugestellt wird, auch direkt in der Arztpraxis bzw. beim Leistungserbringer nutzen. Sie können sie mit Daten, die ihren Behandlern im Zusammenhang mit der aktuellen Behandlung digital vorliegen, befüllen lassen. Die Arztpraxis nutzt ihr Praxisverwaltungssystem (PVS) und lädt die lokal gespeicherten Daten in die ePA hoch. Alternativ kann eine dritte Person, zum Beispiel ein Familienmitglied, beauftragt werden, die ePA über die App zu verwalten.

In einem muss ich meine letzte Aussage korrigieren, nicht nur Familienmitglieder, sondern allgemein andere Personen welche die App auf ihrem Smartphone / Tablet hat. Natürlich nur in Verbindung mit der eGK und passenden PIN.


Wo ich es nun nochmal lese: In der Arztpraxis / beim Leistungserbringer würde man wohl nicht generell alles verwalten können, sondern nur das Hochladen können, was dieser auch behandelt hat.
Die Antwort müsste dann lauten: "Nein, ohne App kann man die ePA nicht selbst nutzen.

Ajanna
14.09.2024, 07:58
Wird man können, mit einer App - die wird von der Krankenkasse bereitgestellt. Also kann Google bzw. Apple, und von welchem Hersteller man auch immer man das Smartphone / Tablet gekauft hat, sowie potentiell jeder App-Entwickler dessen App man auf seinem Gerät installiert hat, die Daten mitlesen. Letztere müssen dafür natürlich ein paar Hindernisse umgehen, die ihnen von Apple / Google sowie der ePA-App in den Weg gelegt werden, die Hersteller nur die Hindernisse von letzteren, da sie aber auch tiefgreifenden Zugriff auf die Hardware und bis in die unterste Ebene des Betriebssystem haben, ist die Hürde deutlich niedriger.

Ja, etwas Pessimistisch.

Wenn man die App also nutzt, immer schön die Sicherheitsupdates für das Smartphone / Tablet installieren. Und nicht alles installieren, man will ja keine Spyware drauf haben.
Sobald es keine Sicherheitsupdates mehr gibt, ein neues Smartphone kaufen. Kurbelt die Wirtschaft an, trägt aber zur weiteren Umweltverschmutzung bei.

Und in den Praxen oder bei den Krankenkassen passiert sowas sicher nicht? Träum weiter!

Askanius
14.09.2024, 08:00
Wo ich es nun nochmal lese: In der Arztpraxis / beim Leistungserbringer würde man wohl nicht generell alles verwalten können, sondern nur das Hochladen können, was dieser auch behandelt hat.


Ja, eben. Seine Behandlungsdaten hochzuladen ist der Arzt verpflichtet und das tut er dann auch, wenn du eines hast. Das heißt aber nicht, dass der Patient fröhlich in die Praxis kommen kann und da seine ePA verwalten. Ich lass doch keinen Wildfremden an mein PVS, ich bin doch nicht irre. Es wird nur mein Zeug hochgeladen, mehr nicht.




Kann man denn das Rezept sofort in der App abrufen? Mir wird jedenfalls immer gesagt, man solle nicht sofort zur Apotheke gehen, da es etwas dauert bis es von der eGK abgerufen werden kann. Ebenso hab ich auch schon mitbekommen, das jemand in der Apotheke steht um sein Rezept einzulösen, das aber nicht geht, weil die Person den Weg vom Arzt zur Apotheke zu schnell zurückgelegt hat.

Keine Ahnung, ich nutze die App nicht und brauche auch keine Medis. Kann mir aber nicht vorstellen, dass die Verarbeitung auf dem Server so ewig lange dauern soll.

Was häufig die Sache ist, bei mehreren Behandlungszimmern brauchst theoretisch du in jedem einzelnen Behandlungszimmer einen einen eigenen Konnektor, wenn du von dort aus ein E-Rezept ausstellen möchtest. Und so ein scheiß Konnektor ist irre teuer.
Deshalb werden die Rezepte oft gesammelt, und dann erst in der Mittagspause oder wann auch immer vom Arzt an dem einen Konnektor, den man haben muss, endgültig signiert und versendet. Und das völlg zurecht, meiner Ansicht nach, würde ich genauso machen. Ich investiere doch nicht X-tausende von Euros, bloß damit ein Patient wenn er Lust hat *jetztsofortgleich* zur Apotheke latschen kann.



Aber meine Weigerung dieser App außen vor: Was machen denn Leute die gar kein Smartphone / Tablet haben? Der Grund dafür ist nebensächlich.

Die können einen Ausdruck davon haben, wen sie den haben wollen.

Xarthor
14.09.2024, 14:14
Ich gehe immer "jetztsofortgleich" zur Apotheke. Wieso sollte ich es auch anders machen, wenn die direkt neben der Praxis steht und als Einzige auf dem Heimweg in Frage kommt (sowie nettes Personal hat). Wieso sollte man nochmal einen halben Tag später gehen, wenn man ins Bett gehört?

Davon abgesehen finde ich es großartig, wie die ePA damit verteidigt wird, dass es 100x umständlicher "irgendwiefunktioniert" für Leute, die kein Smartphone/Tablet haben. Wieso kann man die Dinge nicht gleich so designen, dass sie unbedenklich und nutzbar für alle sind, mit Opt-In anstatt Opt-Out? Opt-Out wird immer dort angewendet, wo man etwas zu verbergen hat oder wo es nicht gut funktioniert und man die Leute deshalb dazu nötigen muss es zu nutzen. Würde man es gut designen, würde nahezu jede Person freiwillig mitmachen.

McArti
14.09.2024, 14:32
Also ich würde das auf jeden Fall ablehnen. So kann auch ganz einfach geguckt werden ob geimpft und ungeeimpft usw. Was glaubst du wie die dir dann auf den Sack gehen???

Ajanna
14.09.2024, 19:51
...Wieso sollte man nochmal einen halben Tag später gehen, wenn man ins Bett gehört?
...

Das ist genau der Punkt.

Wildwutz
14.09.2024, 20:08
Die elektronische Patientenakte wäre - in einer idealen Welt - ein sinnvolles Instrument.
Eine ideale Welt haben wir aber nicht, insbesondere kann man davon ausgehen dass auch dieses Projekt - wie praktisch jedes andere Großprojekt in der BRD - maximal vermurkst an den Start gehen wird.

Und selbstverständlich ist die Patientenakte ein äußerst lohnendes Hackerziel - nicht nur für Erpresser.

/sign.

Sehe ich absolut ebenso. :A

Turambars
14.09.2024, 20:47
in Spanien im Urlaub und hat einen Unfall, dann können die spanischen Ärzte die gesamte Krankheitsgeschichte abrufen.

.

Der durchschnittliche arzt in spanien wird mit akte wenig anfangen können da ich davon ausgehe das alles in Deutsch hinterlegt sein wird.

Askanius
14.09.2024, 21:36
Ich gehe immer "jetztsofortgleich" zur Apotheke. Wieso sollte ich es auch anders machen, wenn die direkt neben der Praxis steht und als Einzige auf dem Heimweg in Frage kommt (sowie nettes Personal hat). Wieso sollte man nochmal einen halben Tag später gehen, wenn man ins Bett gehört?

Das ist ja dein Problem, nicht das von deinem Arzt.
Dann hoff mal, dass du einen freundlichen Arzt hast, der das gleich macht. Ein Danke wäre dabei im Übrigen angebracht.


Davon abgesehen finde ich es großartig, wie die ePA damit verteidigt wird, dass es 100x umständlicher "irgendwiefunktioniert" für Leute, die kein Smartphone/Tablet haben.

Ich verteidige gar nichts, ich erzähle dir höchstens, wie es läuft. Das ist ein großer Unterschied. :dnuhr:

Abgesehen davon ist die ePA ein FREIWILLIGE Sache. Du kannst mitmachen oder halt nicht. Ich selbst werde nicht mitmachen. Und wenn DU dann vernünftig mitmachen willst, kaufst du dir halt ein passendes Endgerät. Und wenn nicht, dann funktioniert es halt nicht gescheit. So what?

Dunkler Fürst
15.09.2024, 16:22
Die elektronische Patientenakte wäre - in einer idealen Welt - ein sinnvolles Instrument.
Eine ideale Welt haben wir aber nicht, insbesondere kann man davon ausgehen dass auch dieses Projekt - wie praktisch jedes andere Großprojekt in der BRD - maximal vermurkst an den Start gehen wird.

Und selbstverständlich ist die Patientenakte ein äußerst lohnendes Hackerziel - nicht nur für Erpresser.

Mal abgesehen von diesen logischen Einwänden, sehe ich die elektronische Patientenakte schon als sinnvoll. Besonders in meinen Fall, da durch meinen Querschnitt, wesentlich mehr Unterlagen zusammen kommen. Oft müssen Ärzte die einsehen und wenn alles bereits auf der Patientenakte vorliegt, ist das eine gute Zeitersparnis.

Slash
15.09.2024, 18:24
Mal abgesehen von diesen logischen Einwänden, sehe ich die elektronische Patientenakte schon als sinnvoll. Besonders in meinen Fall, da durch meinen Querschnitt, wesentlich mehr Unterlagen zusammen kommen. Oft müssen Ärzte die einsehen und wenn alles bereits auf der Patientenakte vorliegt, ist das eine gute Zeitersparnis.
Sehe ich auch so. Beim E Rezept ruf in der Praxis an ne Stunde später hol ich das aus der Apotheke und muss nicht 2-3 Stunden in der Überfüllten Praxis warten. Und was wollen Hacker mit meiner Patientenakte? Mich erpressen, dass ich blutende Hämorrhoiden habe und sie das wenn ich nicht zahle an die grosse Glocke hängen? Und dein letzter Aspekt ist wichtig, weiterbehandelnde Ärzte sind gleich im Bilde und müssen nicht jahrealte verknüllte Papiere die du mitbringst studieren.

Ajanna
15.09.2024, 22:33
Für Frauen aus autoritären Familien können geleakte medizinische Daten lebensbedrohlich sein.

PoPo19065
16.09.2024, 05:38
Für Frauen aus autoritären Familien können geleakte medizinische Daten lebensbedrohlich sein.

das ist wahr, hat aber rein gar nichts mit der elektr. Patientenakte zu tun.

Wenn überhaupt, ist es für eine gewalttätige Familie schwieriger, an die Daten der unterdrückten Frau zu kommen, weil sie eben digital verschlüsselt sind und nicht nur als Zettel in einem Umschlag rumflattern.

Homerclon
16.09.2024, 06:10
Sie können der Frau die eGK abnehmen, und den Brief in dem die PIN mitgeteilt wird, könnten sie vorher schon abgefangen haben. Müssen die Frau also nicht mal zwingen, die PIN zu verraten. Mit beidem können sie dann auf die ePA an einem Smartphone / Tablet mit installierter App zugreifen.

In Papierform liegt die Krankenakten in Arztpraxen und Krankenhäuser, da wird es schwieriger für diese heran zu kommen, ohne das es außenstehende mitbekomme.

Also: Mit ePA wird es einfacher, nicht schwieriger.


Solange man noch Widersprechen kann, und mit den behandelten Ärzten abklären kann welche Fälle nicht in die ePA kommen sollen, ist so ein Fall jedoch noch vermeidbar.

Xarthor
16.09.2024, 11:02
Das ist ja dein Problem, nicht das von deinem Arzt.
Dann hoff mal, dass du einen freundlichen Arzt hast, der das gleich macht. Ein Danke wäre dabei im Übrigen angebracht.
Das ist ein gesellschaftliches Problem und nicht nur von mir und dem Arzt. Es ist ein Problem, das im Vorfeld per Digitalisierungsdesign gelöst sein muss und kein Problem von Arzt und Patient sein sollte. Davon abgesehen mache ich das alles analog und da muss das alles sowieso sofort ausgestellt werden.


Ich verteidige gar nichts, ich erzähle dir höchstens, wie es läuft. Das ist ein großer Unterschied. :dnuhr:

Abgesehen davon ist die ePA ein FREIWILLIGE Sache. Du kannst mitmachen oder halt nicht. Ich selbst werde nicht mitmachen. Und wenn DU dann vernünftig mitmachen willst, kaufst du dir halt ein passendes Endgerät. Und wenn nicht, dann funktioniert es halt nicht gescheit. So what?
Eine Erklärung ist es sicherlich, gleichzeitig ist aber bereits der zweite Absatz im Zitat eine Rechtfertigung und damit eine Verteidigung. Alleine das "So what?" ist der Beweis, dass es auch als Rechtfertigung dient. Dabei ist es völlig egal, ob du den Dienst selbst nutzen willst oder nicht.

Freiwillig ist die Sache schon mal gar nicht, da OptOut. Sprich, freiwillig ist lediglich die Ablehnung dessen. Freiwillig ist es außerdem nicht für Krebspatienten und wer weiß für welche Krankheiten sonst noch. Freiwillig ist auch nicht (vollständig), wer die Daten sehen darf - zumindest im Krebsfall. Da gehen die Daten an wildfremde Firmen für den vermeintlich guten Zweck der Krebsforschung, aber da man keine Kontrolle darüber hat, kann man es auch nicht kontrollieren.

Und freiwillig ist auch nicht, dass Steuern für Dinge verschwendet werden, die nur aus Marketinggründen durchgeboxt werden, damit der jeweilige Gesundheitsminister (*hust Spahn*) von sich behaupten kann die Digitalisierung vorangetrieben zu haben anstatt sich dafür Zeit zu nehmen die Sache wirklich gut durchgeplant und im Interesse der Bevölkerung zu designen, bzw designen zu lassen. Und genau das ist der Punkt. Wenn es nur irgendeine Firma wäre, die ein schlechtes Produkt auf den Markt wirft, sage ich auch "so what?". Hier hat aber der Staat seine Finger im Spiel, wodurch ein großes öffentliches Interesse besteht, entsprechend zieht das "so what?" nicht mehr. Hier geht es um öffentliche Daseinsvorsorge und die muss einfach funktionieren und für alle Menschen diskriminierungsfrei zur Verfügung stehen. Beides ist nur eingeschränkt und mit zugekniffenen Augen gegeben, alle potenziellen Probleme ignorierend.


Mal abgesehen von diesen logischen Einwänden, sehe ich die elektronische Patientenakte schon als sinnvoll. Besonders in meinen Fall, da durch meinen Querschnitt, wesentlich mehr Unterlagen zusammen kommen. Oft müssen Ärzte die einsehen und wenn alles bereits auf der Patientenakte vorliegt, ist das eine gute Zeitersparnis.
Das ist genau das Problem, mit denen sie die Leute ködern. Angeblich ja alles so praktisch, weil es praktischer ist als die Zettelwirtschaft. Aber nur weil es praktischer als die Zettelwirtschaft ist, heißt es nicht, dass da nicht noch mehr gehen sollte. Im Grunde werden die Leute dadurch belogen, dass ihnen nicht mitgeteilt wird, was sie sonst haben könnten, wenn es richtig gemacht wird.


Für Frauen aus autoritären Familien können geleakte medizinische Daten lebensbedrohlich sein.
Nicht nur Frauen, generell Minderheiten. Aber auch schon Krankheiten wie Aids, die behandelt nahezu keinen Einfluss mehr haben (können sogar Sex haben ohne die Partner anzustecken), münden in Diskriminierung - auch in Deutschland. Hat man irgendwo dann noch psychologische Akten - eventuell aus der Kindheit, weil die Eltern dumm waren und ihre eigenen Probleme auf das Kind projizierten, sind die Daten mitunter auch in der Cloud. Ein Kind kann ja nicht widersprechen.

Und auch wenn du Slash kein Problem damit hast, andere Leute haben es, wenn solche Sachen an die Öffentlichkeit gelangen. Das betrifft besonders Menschen des öffentlichen Lebens (Politiker, Promis, namenhafte Persönlichkeiten jeglicher Berufsrichtung, ...) und auch solche, die vom eigenen Staat verfolgt werden - etwa queere Leute, deren Ärzte die Infos im Vertrauen erhalten haben. Datenschutz muss man immer auch im großen Stil denken. Nicht nur heute hier und jetzt, sondern für die folgenden 80 Jahre oder wie lange ein Mensch auch immer leben möchte - inklusive aller Orte wo man leben möchte bei allen Regierungen, denen man ausgesetzt sein wird. Und um noch eine Nummer drauf zu kippen: negative Datenschutzsachen in Deutschland werden allzugerne in autoritären Staaten kopiert mit der Begründung "seht das tolle Deutschland, die machen das auch, dann ist es bei uns auch okay" (aber dort ist es dann viel schlimmer als hier). Gesundheitsdaten gelten nicht grundlos als "besonders schützenswerte Daten", auch vor Gerichten.

Klar, für sich selbst kann man immer entscheiden ob es das Risiko wert ist. Und wenn man der Ansicht ist: bitte. Nur sollte man bei Dingen wie der ePA nicht vergessen, dass es nicht nur um einen selbst, sondern um Millionen von Menschen geht. Da sollten die Systemstandards schon sehr hoch sein. Wenn man dann individuell noch die Möglichkeit hat seine eigenen Standards ins bodenlose zu senken, ohne es allen anderen aufzuzwingen - meinetwegen.

PoPo19065
16.09.2024, 16:08
Sie können der Frau die eGK abnehmen, und den Brief in dem die PIN mitgeteilt wird, könnten sie vorher schon abgefangen haben. Müssen die Frau also nicht mal zwingen, die PIN zu verraten. Mit beidem können sie dann auf die ePA an einem Smartphone / Tablet mit installierter App zugreifen.

In Papierform liegt die Krankenakten in Arztpraxen und Krankenhäuser, da wird es schwieriger für diese heran zu kommen, ohne das es außenstehende mitbekomme.

Also: Mit ePA wird es einfacher, nicht schwieriger.


Solange man noch Widersprechen kann, und mit den behandelten Ärzten abklären kann welche Fälle nicht in die ePA kommen sollen, ist so ein Fall jedoch noch vermeidbar.

Der Diebstahl einer eGK und Auslesen von Gesundheitsdaten ist doch das Gleiche, als würden sie die Arztbriefe lesen oder mit den behandelnden Ärzten sprechen.

Entweder Frau ist selbstbestimmt und wehrt sich dagegen oder Frau wird unterdrückt und kann sich nicht dagegen wehren.

Ich sehe nicht dass so ein Fall durch die elektronische Patientenakte irgendwie anders gelagert ist. Die Betroffene könnte ja sogar - ohne, dass es jemand merkt - ihre Daten per Mail oder Anruf bei der Krankenkasse sperren lassen, wenn die Karte weg ist.


Das Unterstrichene finde ich auch interessant. Hier sehe ich diverse Pros und Contras.
Beispielhaft:
Pro: Die frau, die durch ihre Familie bedroht ist, könnte ihre Abtreibung verheimlichen, um dem Zorn der Familie zu entgehen.
Contra: Menschen könnten das Gesundheitssystem ausnutzen, um sich wiederholt Leistungen zu erschleichen und zu verhindern, dass diese nachhaltig dokumentiert werden.

HurdyGurdy
16.09.2024, 16:13
gar nichs halte ich davon.

Im tired of using technology


https://www.youtube.com/watch?v=DE9IchvpOPk

Gothaholic
16.09.2024, 16:38
Klar, für sich selbst kann man immer entscheiden ob es das Risiko wert ist. Und wenn man der Ansicht ist: bitte. Nur sollte man bei Dingen wie der ePA nicht vergessen, dass es nicht nur um einen selbst, sondern um Millionen von Menschen geht. Da sollten die Systemstandards schon sehr hoch sein.

natürlich sollten sie das, da dürfte wohl niemand widersprechen. zur eigentlichen Frage: ja, halte ich für sinnvoll (eine gute Umsetzung vorausgesetzt) und nein, ich würde nicht widersprechen.

Slash
16.09.2024, 18:53
natürlich sollten sie das, da dürfte wohl niemand widersprechen. zur eigentlichen Frage: ja, halte ich für sinnvoll (eine gute Umsetzung vorausgesetzt) und nein, ich würde nicht widersprechen.
kann ich nachvollziehen, denn ein Hacker könnte auch in deine Hausarztpraxis eindringen und auf Daten zugreifen.

Homerclon
16.09.2024, 19:31
Der Diebstahl einer eGK und Auslesen von Gesundheitsdaten ist doch das Gleiche, als würden sie die Arztbriefe lesen oder mit den behandelnden Ärzten sprechen.

Entweder Frau ist selbstbestimmt und wehrt sich dagegen oder Frau wird unterdrückt und kann sich nicht dagegen wehren.

Ich sehe nicht dass so ein Fall durch die elektronische Patientenakte irgendwie anders gelagert ist. Die Betroffene könnte ja sogar - ohne, dass es jemand merkt - ihre Daten per Mail oder Anruf bei der Krankenkasse sperren lassen, wenn die Karte weg ist.
Juristisch mag es nicht anders gelagert sein, aber die Möglichkeiten dies zu begehen - vor allem unbemerkt für Dritte -, sind es eben doch.

Meinst du ernsthaft, das Frauen die von ihrer Familie / ihrem Mann unterdrückt und misshandelt werden, ihre Karte sperren lassen, wenn sie genau wissen das die Karte von ihrer Familie / ihrem Mann genommen wurde? Die würden doch aus Furcht vor den Konsequenzen, die eGK eben nicht sperren lassen.
Außerdem würde die ePA nur vorübergehend nicht ausgelesen werden können, bis die neue eGK da ist, und wieder abgenommen wird.
Sie erhalten die eGK außerdem auch immer wieder zurück, müssen ja zum Arzt gehen können. Wobei es sicherlich auch Fälle gibt - auch jetzt schon und ohne ePA -, das sie die Karte nur dann erhalten, wenn die Täter der Überzeugung sind, das ein Arztbesuch notwendig ist.

Leider finden nur relativ wenige Opfern den Mut um dagegen aufzubegehren, und die Hilfen anzunehmen die geboten werden.

Greifen wir mal auf Daten zurück. Statistik zur Häuslichen Gewalt:

Abgebildet wird nur das Hellfeld der polizeilich bekannten Fälle. Demnach wurden 2023 insgesamt 167.865 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt - darunter sind auch Männer. Doch in knapp vier von fünf Fällen ist nach polizeilicher Kriminalstatistik eine Frau betroffen.

Die Dunkelziffer ist weit höher, da viele Straftaten nicht zur Anzeige gebracht werden. Um valide aktuelle Daten zur Gewaltbetroffenheit von Frauen, aber auch - in Anbetracht steigender Opferzahlen bei Männern im Bereich Partnerschaftsgewalt - zur Gewaltbetroffenheit von Männern zu erhalten, hat eine repräsentative Befragung begonnen - unter Beteiligung des Bundesgleichstellungsministeriums. Erste Ergebnisse liegen 2025 vor.
Quelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen/haeusliche-gewalt/formen-der-gewalt-erkennen-80642
Hinweis: Hervorhebung ist von mir.


Die genannte Zahl betrifft also nur Opfer die von ihren Partnern misshandelt* werden, aber nicht evtl. Misshandlungen durch Verwandte.

Bei Tätern² aus der Verwandtschaft (inkl. minderjährige Opfer) sind es:

88.411 (2022: 82.729; +6,9 %) Opfern,
davon 54,0 % weiblich (47.749) und 46,0 % männlich (40.662)

Nicht im gemeinsamen Haushalt zu leben ist auch keine Garantie, nicht (mehr) Opfer zu werden:

Die Opfer häuslicher Gewalt lebten etwa zur Hälfte mit der tatverdächtigen Person in einem gemeinsa-
men Haushalt (51,5 %, 131.922 der 256.276 Opfer)
Diese Zahlen enthalten jene für Gewalt durch Partner als auch Verwandte. Getrennt aufgeführt ist es nur als Balkengrafik, und damit nicht exakt zu benennen (oder ich hab es übersehen). Erkennbar ist: Sind die Täter verwandte, kommt es etwas häufiger auch dann zu einer Misshandlung wenn nicht im selben Haushalt gewohnt wird.

Quelle: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/HaeuslicheGewalt/HaeuslicheGewalt2023.html?nn=219004



*Der Einfachheit halber, habe ich misshandeln als ungenaue Bezeichnung für alle strafrechtlich relevante Taten gewählt.
Es wird in 12 (Partner) bzw. 17 (Familie) verschiedene Taten unterschieden, zu diesen gehören auch Taten wie Stalking oder Mobbing (im Internet).
² In der Statistik heißt es immer "Tatverdächtige", auch das hab ich der Einfachheit halber auf Täter verkürzt.

Ajanna
16.09.2024, 19:37
das ist wahr, hat aber rein gar nichts mit der elektr. Patientenakte zu tun.

Wenn überhaupt, ist es für eine gewalttätige Familie schwieriger, an die Daten der unterdrückten Frau zu kommen, weil sie eben digital verschlüsselt sind und nicht nur als Zettel in einem Umschlag rumflattern.

Viele von denen haben Spionsoftware auf ihren Handys. Ich kenne das von Teilnehmern - sie waren mit ihren Handys im Büro, und hinterher spinnt mein Handy, und es ist Bluetooth offen und die Standortangaben - die ich immer ausschalte.

Matteo
16.09.2024, 20:15
Viele von denen haben Spionsoftware auf ihren Handys. Ich kenne das von Teilnehmern - sie waren mit ihren Handys im Büro, und hinterher spinnt mein Handy, und es ist Bluetooth offen und die Standortangaben - die ich immer ausschalte.

Der erste Satz ist sehr gut möglich. Mit dem Verhalten deines Handys hat das aber mit ziemlicher Sicherheit rein gar nichts zu tun.

Milla
16.09.2024, 22:10
Ich glaube auch nicht, dass das so sicher ist. Der Patient kann einem ja aber auch selbst erzählen, was er hat oder einmal früher schon hatte.

Matteo
16.09.2024, 22:49
Ich glaube auch nicht, dass das so sicher ist. Der Patient kann einem ja aber auch selbst erzählen, was er hat oder einmal früher schon hatte.

Ein Patient ist aber nicht immer in der Lage selber was zu erzählen.
Wenn du z.B. gegen bestimmte Mittel allergisch bist und nach einem Unfall bewusstlos im OP liegst, dann wäre es in der Theorie schon geschickt, wenn die Ärzte das rechtzeitig aus deiner Patientenakte auslesen können.
(In der Praxis bin ich mir allerdings nicht so, ob das Personal in der Notaufnahme Zeit dafür hat Patientenakten zu studieren.)

PoPo19065
17.09.2024, 05:34
Juristisch mag es nicht anders gelagert sein, aber die Möglichkeiten dies zu begehen - vor allem unbemerkt für Dritte -, sind es eben doch.

Meinst du ernsthaft, das Frauen die von ihrer Familie / ihrem Mann unterdrückt und misshandelt werden, ihre Karte sperren lassen, wenn sie genau wissen das die Karte von ihrer Familie / ihrem Mann genommen wurde? Die würden doch aus Furcht vor den Konsequenzen, die eGK eben nicht sperren lassen.
Außerdem würde die ePA nur vorübergehend nicht ausgelesen werden können, bis die neue eGK da ist, und wieder abgenommen wird.
Sie erhalten die eGK außerdem auch immer wieder zurück, müssen ja zum Arzt gehen können. Wobei es sicherlich auch Fälle gibt - auch jetzt schon und ohne ePA -, das sie die Karte nur dann erhalten, wenn die Täter der Überzeugung sind, das ein Arztbesuch notwendig ist.

Leider finden nur relativ wenige Opfern den Mut um dagegen aufzubegehren, und die Hilfen anzunehmen die geboten werden.

Ich meine, dass Frauen die von ihrer Familie / ihrem Mann unterdrückt und misshandelt werden, sich entweder dagegen wehren oder nicht. Unabhhängig davon, ob die Unterdrückung die Kontrolle digital oder analog vorliegender Daten mitbedingt.
Es ist mir schon klar, dass ein Opfer sich in so einer Situation oft nicht wehren kann (das ist ja schließlich "die Situation"). Aber daran ändert doch die eGK nichts. Die Täter werden ja alle wesentlichen Lebensbereiche kontrollieren wollen, unaubhängig davon, ob die entsprechenden Daten digital vorliegen oder nicht.



Viele von denen haben Spionsoftware auf ihren Handys. Ich kenne das von Teilnehmern - sie waren mit ihren Handys im Büro, und hinterher spinnt mein Handy, und es ist Bluetooth offen und die Standortangaben - die ich immer ausschalte.
Wie bei James Bond?
Mal ehrlich, das ist doch Käse, oder meinst du das ernst?

Ajanna
18.09.2024, 12:44
Glaubst du, die halten sich an Gesetze?

PoPo19065
18.09.2024, 15:59
Glaubst du, die halten sich an Gesetze?

Ich verstehe nicht ganz, worauf diese Frage abzielt.
Die Antwort ist: Ja, aber nicht an alle. Weniger, als Menschen, die andere nicht bedrohen, um sie zu kontrollieren.

lucigoth
21.09.2024, 21:06
Bin voll dafür.
Bei jedem Arztbesuch muß ich sonst immer wieder nervige Fragen beantworten.
Egal ob beim Zahnarzt oder Krankenhaus.
Es ändert sich doch nur Gewicht und die Tabletteneinnahme.