PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habt ihr "Angst" vor dem Tod (in Videospielen)?



Defc
20.04.2023, 07:17
Moin,

mir fiel schon vor längerer Zeit auf, dass ich in vielen (eigentlich allen, in denen es möglich ist) Videospielen Angst habe, dass mein Charakter stirbt und das ich deswegen dazu neige, mich vor der Hauptaufgabe dermaßen zu verstärken, dass ein virtueller Tod nahezu unmöglich ist.

In Elden Ring habe ich mir bspw. sehr viele Saaten (erhöhen Trankkapazität) und Tränen (erhöhen Trankwirkung) besorgt oder meine Ausrüstung aufgewertet, ehe ich der HQ gefolgt bin. In Hogwarts Legacy und Immortals: Fenyx Rising erkundete ich früh die Spielwelt (so weit wie möglich) und habe nach Möglichkeiten gesucht, mir die Kämpfe einfacher zu machen (bspw. durch neue Fähigkeiten und/oder Tränke/Hilfsmittel allgemein) - in Breath of the Wild ist es aktuell ähnlich: statt der HQ zu folgen, suche ich nach Schreinen und Ausrüstung, damit ich mit möglichst viel Herzen und Ausdauer in den ersten Kampf der HQ gehe.

Ich weiß nicht, wieso das so ist - einerseits bin ich nicht besonders Frustresistent, daher wäre das eine Erklärung für mich, wieso ich mich lieber extrem aufrüste bevor ich der Hauptaufgabe folge, andererseits habe ich teilweise wirklich Angst vor dem virtuellen Tod, dabei sind in nahezu allen Spielen genügend Checkpoints verteilt und man muss meist nicht groß etwas machen, um wieder an die Stelle des Ablebens zu kommen. Ich habe bemerkt, dass ich scheinbar starke Gegner nicht mal testweise angreife, sondern von vornherein sage "nein, dafür bin ich mit Sicherheit zu schwach" und das zieht sich in fast allen Spielen bis zum Ende durch, ehe ich dann merke "okay, der Kampf war jetzt sehr einfach und ich hatte die ganze Zeit Angst, dass ich krepiere".

Wie ist das bei euch? Probiert ihr jeden Gegner mindestens einmal aus oder seid ihr wie ich?

Es gibt natürlich auch Ausnahmen. In den AC-Spielen und TW3 hatte ich bspw. nie Angst, sondern habe Kämpfe sogar bewusst gesucht. In beiden Spielen sah man schon von weitem welche Stufe ein Gegner hat und konnte daran abschätzen, ob man ihn bezwingen kann oder eben nicht. Hier vermute ich aber eher, dass es an den Protagonisten lag, die ja schon von Beginn an ein meist starkes Auftreten haben, was mich ggf. pusht oder mir die Angst nimmt.

Kyle07
20.04.2023, 08:27
Durch Neuladen nicht wirklich.

In Tomb Raider ist es z. B. so, dass in einigen oder allen Classic-Teilen man am PC speichern kann wo man will, während in der PS1-Version Speicher-Kristalle über die Levels verteilt sind. Ich stelle es mir frustrierend vor, wenn man da stirbt und dann richtig viel vom Level nachholen muss. Da finde ich die Option speichern, zu können wann man will, eigentlich ganz gut. Ganz ehrlich, man verbringt trotzdem Stunden mit den Levels.

Je mehr man nachholen muss, desto schlimmer. Bei Super Mario ist es ja ähnlich. Besonders bei Kaizo Mario.

Defc
20.04.2023, 08:35
Ich finde das "nachholen" gar nicht so schlimm (außer es sind halt wirklich beschissene Level und/oder Wege), mir geht es wirklich nur darum, dass ich (im Spiel) sterben könnte. Warum das so ist, kann ich nicht erklären, vor allem weil es in den von mir genannten Spielen genug Checkpoints gibt und ich auch kein Problem damit habe, Erfahrungspunkte (oder bspw. Runen, wie in Elden Ring) zu verlieren... es geht rein um die Möglichkeit, dass ein Gegner zu stark sein könnte.

Ich vermute, dass mich das eventuell frustrieren könnte und das mindert meine Motivation. Spiele dürfen schwer sein, ebenso wie Gegner, aber ich bin kein Fan davon an irgendeiner Stelle festzuhängen und dann nicht sofort weiterzukommen (vor allem wenn es zwingend nötig ist). Man muss dazu sagen, dass mir das in den letzten 10-15 Jahren eigentlich nie passiert ist - natürlich habe ich hier und da mal 2-3 Versuche gebraucht, aber das waren jetzt keine Stellen, die mich über Stunden aufgehalten haben, trotzdem meide ich bspw. in Zelda aktuell viele Areale, in denen ich starke Gegner vermute und/oder erspähen kann... weil ich einfach keine Lust habe zu sterben.

Heinz-Fiction
20.04.2023, 08:45
Nö. Ich finds im Gegenteil sogar ziemlich lahm, wenn mein Char viel zu stark ist. In den meisten Videospielen haben Tode ja auch kaum negative Auswirkungen. Quickload und fertig. Meistens handicappe ich mich selber, wenn ich merke, dass ein Spiel zu leicht ist.

Anders ist das bei Roguelikes. Oder bei Souls-Spielen. Die zock ich aber kaum weil ich es übertrieben nervig finde bereits gespielte Abschnitte zu wiederholen

Defc
20.04.2023, 08:49
Interessant wie die Spielweisen sich voneinander unterscheiden. Mein Char muss immer möglichst OP sein, ehe ich anfange, der Hauptgeschichte zu folgen. Da kommt es natürlich auch aufs Spiel an, ob sowas überhaupt möglich ist. Viele Spiele begrenzen die Areale ja und man muss irgendwann zwangsläufig weiterspielen, habe ich jedoch die Möglichkeit ALLES zu erkunden, tue ich das meist auch. :D

Heinz-Fiction
20.04.2023, 10:07
Ja. Wobei das bei mir nicht "linear" ist. Also wenn 1 Spiel zum Beispiel schwer ist weil es einfach nur länger dauert, eine Aufgabe abzuschließen (also Gegner zum Beispiel einfach nur mehr aushalten und mehr Schaden machen aber sonst nichts anderes können), frustriert mich das genauso wie wenns zu leicht ist.

Ambi
20.04.2023, 11:30
Angst ist das falsche Wort, aber ich habe auch kein Bock in Spielen zu sterben.

Ich bin Ungeduldig und nicht wirklich Frustresistent und wenn ich in einem Spiel an einer Stelle 3-4 mal verkacke trübt das meinen Spielspaß schon sehr sodass ich entweder meine Spiele meistens nur auf Leicht oder normal stelle oder wenn es keinen Wählbaren Schwierigkeitsgrad gibt ich zu Cheats greife oder das Spiel bei Seite lege.

Früher war mir sowas egal, aber mittlerweile möchte ich beim Zocken einfach einen Entspannten und smoothen Spielfluss haben.

Das ist auch ein Grund, warum ich kaum noch kompetitive Spiele zocke, weil das für mich einfach inzwischen mehr Stress ist.

Defc
20.04.2023, 11:34
Gut, da hab ich dann auch wieder eine "Blockade", d.h. ich nutze keine Cheats und stelle den Schwierigkeitsgrad auch nicht runter (ich spiele Spiele grundsätzlich auf "normal" durch oder gar nicht).

Das ist ein Grund, wieso ich Spiele ohne Schwierigkeitsgradanpassung lieber mag. Da weiß ich, dass jeder im Grunde die selbe Erfahrung hat und wenn ich etwas schaffe, macht mich das teilw. auch stolz (wie bspw. meinen erfolgreichen Elden-Ring-Durchgang).

Ich bin da eher gefrustet, weil ich immer befürchte, dass die Gegner, die mich gekillt haben, öfters im Spiel oder Endgame vorkommen - wenn da ein Kampf schon hart ist, fürchte ich mich meist vor dem, was noch kommt / kommen könnte.

Respekt (und etwas Angst) habe ich bspw. auch bei Bossen, die für die HQ relevant sind. Wenn die zu knackig sind, behindert das meinen Fortschritt und ich kriege ebenfalls Panik vor dem, was noch kommt / kommen könnte.

Ich bin schon ein gestörtes Stück Scheiße.

Ambi
20.04.2023, 11:38
Ach wieso gestört, kann den Gedanken dahinter durchaus verstehen :D

Heinz-Fiction
20.04.2023, 11:42
Ihr denkt zu viel nach :o

Defc
20.04.2023, 11:47
Ihr denkt zu viel nach :o

Das ist bei Videospielen generell ein großes Problem von mir.

In RPGs und Action-Adventures plane ich oft zu viel und schrecke vor geheimnisvollen Orten oder Arealen zurück, weil ich immer denke "du bist noch nicht bereit dafür!". Ich erkunde sie dann meist trotzdem und merke dann "oh, war doch nicht so schlimm". Das habe ich aktuell bei BotW bei jedem neuen Schrein - da denke ich dann schon vor dem betreten, ich pack es nicht, nur um am Ende sagen zu können "die Aufgabe war knifflig, aber machbar und gut". §ugly

Manchmal denke ich auch viel zu kompliziert, bin dann aber immerhin erfreut, wenn mein Lösungsansatz trotzdem funktioniert. Dieses Gefühl vermittelt vor allem BotW sehr häufig. Es gab schon ein paar Stellen, an denen mir die deutlich einfachere Lösung erst am Ende aufgefallen ist, trotzdem funktionierte mein Ansatz auch und sowas finde ich immer ziemlich geil. :D

Heinz-Fiction
20.04.2023, 12:07
Ich geh mit meiner Schrotflinte immer direkt Frontal auf den Wolkenkratzerdämon zu :cool:

Defc
20.04.2023, 12:10
Ich geh mit meiner Schrotflinte immer direkt Frontal auf den Wolkenkratzerdämon zu :cool:

In Shootern (die ich ja normalerweise nicht spiele) hab ich selten Schiss, warum auch immer - Blei ist eben doch eine gute Allzweckwaffe. :D

Wie gesagt hatte ich auch in den AC-Spielen oder TW3 nie groß Angst, aber da sind die Protagonisten halt meist richtige Maschinen oder Krieger. :o

Kyle07
20.04.2023, 12:39
Wie gesagt hatte ich auch in den AC-Spielen oder TW3 nie groß Angst, aber da sind die Protagonisten halt meist richtige Maschinen oder Krieger. :o

Bei TW3 hatte ich auch keinen Bock auf den Tod. Am PC mit ner SSD wars in Ordnung, aber auf der Nintendo Switch oder PS4 hat das Neuladen ein gutes Stückchen gedauert. §ugly

Defc
20.04.2023, 12:40
Bei TW3 hatte ich auch keinen Bock auf den Tod. Am PC mit ner SSD wars in Ordnung, aber auf der Nintendo Switch oder PS4 hat das Neuladen ein gutes Stückchen gedauert. §ugly

Jau, die Ladezeiten waren da schon sehr heftig. Auf der XSX ist das in wenigen Sekunden durch, auf der PS4 hat mich das aber auch immer genervt. :D

Kyle07
20.04.2023, 13:08
Ich erinnere mich gerade, dass die PS4 Version sogar schneller lädt als die Switch Fassung. Hahaha :D

OuterHaven
20.04.2023, 15:55
Angst vor dem Tod habe ich eig so gut wie nie. Die meisten Spiele haben faire Checkpoints sodass man kaum Fortschritt verliert und da stört es mich nur selten wenn ich mal sterbe. Finde es auch eig gut wenn Spiele etwas schwerer sind und man auch manchmal stirbt und ich spiele viele Spiele direkt auf Schwer. Wird mir sonst zu langweilig

Matteo
20.04.2023, 18:04
Kommt stark auf das Spielgefühl und die Konsequenzen des Todes an.
Bei Dark Souls hatte ich immer gewaltige Angst davor zu sterben. :D

Lirva
24.04.2023, 13:37
So etwas wie "Angst" verspürte ich tatsächlich auch am ehesten noch bei Elden Ring. :D

Der Grund ist ganz einfach: Stellenweise richtig schwer, keine simple Speichern/Lade-Funktion und zudem die ständige Gefahr, hart erarbeitete Runen zu verlieren - ah ja und nicht zu vergessene => (fast) alle Gegner respawnen.

Stirbt man in Elden Ring, verliert man womöglich eine Menge Runen - zumindest vorerst. Ist der letzte "Speicherpunkt" weiter weg, läuft man die Gefahr, noch vor dem Erreichen seiner Runen, bzw. seines Todesstandortes, wiederum zu sterben. Somit verliert man die Runen. Und immer und immer wieder darf man gegen die selben Gegner antreten.

Somit hatte ich teilweise wirklich eine Art Angst vor dem spielerischen Tod.
In den alten GTA's war das vlt. auch so ähnlich bei schwierigen Missionen, weil man keinen Bock hatte, alles wieder von vorne machen zu müssen (mitsamt aller Fahrtwege).

Aber ansonsten fällt mir kein Spiel ein. Denn in den heutigen Spielen hat man meist super Speicherpunkte und der Tod hat somit quasi keine Konsequenz.
Bei Atomic Heart hatte ich in den ersten Spielstunden auch noch gehörigen Respekt, der liess aber mit der Zeit immer mehr nach, als ich alle Gegner kannte und zudem mit sehr guten Waffen und Upgrades ausgerüstet war.

Atticus
24.04.2023, 21:16
In den meisten Spielen hat der Tod ja nur wenig bis gar keine Auswirkung, außer dass man einen Spielstand laden muss und evtl. ein wenig Fortschritt verliert.
Rouge-Like oder -Lite Titel und From Soft Titel wie Dark Souls, Elden Ring und Bloodborne mal ausgenommen, hier verliert man ja durch den Tod seine Erfahrungspunkte bzw. Ausrüstung, hier hat ein Ableben auch Konsequenzen.

Mich stört der Ingame-Tod meistens nur an ganz bestimmten Stellen im Spiel: Dann, wenn man eine ganz wichtige Sequenz spielt und dann den Löffel abgibt. Beispielsweise wenn man am Ende von Mass Effect 3 in Richtung des Transportstrahles rennen muss und dann draufgeht (weiß aber gar nicht ob das möglich ist). Das zerstört beim wiederholen irgendwie den ganzen Moment.

Kyle07
25.04.2023, 08:24
In Prince of Persia war diese Angst immer cool. Sogar, als das Zeit zurückdrehen dazu kam.