Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : #54 - Justitia Ist Blind
Forenperser
14.12.2022, 14:15
Dalan Qin
"Wird er es schaffen?...." fragte Lani mit leiser Stimme, während sie mit ängstlichen Augen auf den Bildschirm schaute. "Ich weiß es nicht.....ich weiß es wirklich nicht Lani." antwortete Dalan nachdenklich.
Sein Vater hatte es doch noch geschafft, in allerletzter Sekunde. Kurz wurde umgeschaltet und ein Blick auf die Menge vor dem Gerichtsgebäude geworfen. Diese befand sich nun, da das Objekt ihres Hierseins aufgetaucht war, in Aufruhr. Allerdings hatte die Polizei laut Aussage des Sprechers alles im Griff. Es blieb weitgehend friedlich - noch.
Lani und er hatten sich bereits vorgenommen zwischen den Prozesstagen bei ihm vorbeizuschauen. Es war bitter nötig. Und Peyton hatte Recht gehabt, diese Sache mussten sie selbst erledigen. Man konnte Problemen nicht ewig aus dem Weg gehen. Bei diesem Gedankengang schaute er in einem kurzen Moment auch nochmal in seinen Posteingang.
Die Nachricht seines Großvaters lag weiter unbeantwortet dort. Was sollte er auch groß schreiben? Er wusste nach wie vor nicht, was er von dieser Sache zu halten hatte. Machte er sich damit am Ende zum Mittäter?
General Flavius Rathren
"Die Frage die wir uns stellen sollten, liebe Freunde und Kameraden....die Frage die sich alle Turianer stellen sollten: Ist es wirklich gerecht, einen Bürger Palaven's der Gerichtbarkeit einer intergalaktischen Instanz zu überlassen? Noch dazu dem Citadel-Rat, einem Organ welches in den letzten Jahren bewiesen hat dass es außer Bürokratie und Inkompetenz überhaupt nichts vorzuweisen hat? Und dafür viel zu viel Macht besitzt? Jeder von uns könnte morgen von einem dieser SPECTRE-Agenten über den Haufen geschossen werden. Sie, ich, völlig egal. Ohne Gerichtsverfahren, ohne rechtliches Gehör. Und passieren würde überhaupt nichts. Ist es wirklich das was wir wollen?"
Einige Senats-Ausschussmitglieder murmelten beunruhigt durcheinander.
"Ganz abgesehen davon, dass die Schuld doch noch gar nicht zweifelsfrei nachgewiesen ist, oder? Sehen wir uns Decius Vhan und seine Verdienste für die Hierarchie an! Er war immer ein vorbildlicher Patriot, hat die Interessen unseres Volkes stets an erste Stelle gesetzt! Natürlich macht man sich durch solch ein redliches Leben auch Feinde. In Anbetracht der Schmutzkampagne die zuvor gegen ihn aufgefahren wurde, und der Tatsache dass sämtliches "Beweismaterial" äußerst selektiv editiert und manipuliert aussieht, sage ich unsere Regierung darf sich dieser Hexenjagd nicht vorbehaltlos anschließen und sollte eine eigene, unabhängige Untersuchung einleiten."
Diesmal waren die Stimmen der Anwesenden bereits lauter. Er hörte mehrere germurmelte Zustimmungen heraus.
"Selbstverständlich....." begann er den letzten Teil seiner Ausführung, diesmal in deutlich diplomatischerer Tonlage. "...ist jeder dazu angehalten, sich an Recht und Ordnung zu halten. Niemand sollte in irgendeiner Weise das Gesetz in die eigene Hand nehmen. Schließlich sind wir besser als das, nicht wahr?"
***
General Rathren war zufrieden. Natürlich war seine Ansprache nicht ohne Gegenwind geblieben. Doch die höheren Mächte hatten ihn gehört. Sowohl die, die offen agierten, als auch diejenigen die sich im Schatten versteckten. Und sie wussten nun, dass nicht alle vor ihnen zu Kreuze krochen. Und dass es mächtige Leute gab, die ihnen widersprachen. So wie er.
Seinen Mantel ablegend betrat er die Trainingshalle. Seine Männer waren wie immer dabei ihre Fertigkeiten zu verbessern. Ein kämpfendes Paar war gerade dabei sich mit den elektrischen Kampfstäben zu beharken. Als sie ihn erblickten, vernachlässigte einer von beiden für einen Moment seine Deckung und wurde sogleich zu Boden gestoßen.
"Äußere Einflüsse dürfen nie den inneren Fokus stören."
Beschämt nickte der Mann und richtete sich dann wieder auf.
"Haltet euch bereit. Ihr werdet bald die Gelegenheit haben, eure Fähigkeiten unter Beweis zu stellen."
Dr. Huang Yingjun
Die Asari kam sofort zur Sache. Während sie die Frau befragte, zog der Doktor weitere Spritzen auf. Sie mussten hier ein delikates Gleichgewicht wahren. Natürlich ging es zum einen um die Informationen. Aber zum anderen eben auch um das Testen seines jetzigen Heilmittels. Auf den ersten Blick jedenfalls schien Miss Sinclaire's Immunsystem dem des Salarianers überlegen zu sein. Ihr Puls ging schneller, aber noch nicht im kritischen Bereich.
"Warten Sie einen Moment." sagte er an T'Saari gewandt, als diese scheinbar ungeduldig wurde.
Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn der jungen Frau. Sie hustete etwas schwarze Flüssigkeit aus und verdrehte plötzlich die Augen nach oben. Ein Krampf überkam sie. Darauf hatte Yingjun nur gewartet - sofort verpasste er ihr eine Spritze mit einer geringen Menge des Gegenmittels. Und nur nach wenigen Momenten hörte der Krampf auf. Es funktionierte! Der Arzt war sehr zufrieden mit sich.
"Bitte....." murmelte Sinclaire mit rasselnder Stimme. "Ich schwöre Ihnen...."
Er ignorierte ihre Worte und kam nun stattdessen der Bitte seiner Vorgesetzten nach. Nahm eine weitere Spritze und verabreichte sie Sinclaire.
"Ihr Körper versucht gerade, verstärkt durch die geringe Menge des Gegenmittels welches ich Ihnen verabreicht habe, den Virus in ihrem Inneren auszubrennen." erklärte er in ruhiger Tonlage und beobachtete nebenbei ihre Werte auf dem Bildschirm. "Sie haben ein gesundes Immunsystem, Miss Sinclaire. Unter normalen Umständen wäre das wahrscheinlich erfolgreich. Jedoch...."
Er tippte an die eben entleerte Spritze.
"Dieses Mittel hier nennt sich Accilin. Es wird in der Regel genutzt um die Körpertemperatur von unterkühlten oder immunschwachen Individuen anzuheben. Ich habe Ihnen soeben 10 Mililiter davon verabreicht. In wenigen Augenblicken wird sich die Intensität ihres Fiebers um 200% gesteigert haben. Sie werden sich fühlen als würden Sie von innen heraus gekocht."
Offenbar begann es bereits. Ihr Kopf rötete sich. "Ich habe das senkende Mittel hier für Sie bereitliegen....wenn Sie nur...."
Ulic Dromas
"Irgendetwas trifft es so ziemlich...." antwortete Dromas mit vielsagendem Blicke. "Seht es euch an....."
Er führte sie durch das externe Forensik-Labor und hin zu dem Raum, wo die zerfledderten Leichen des zuständigen Teams unverkennbar, aber auch gleichzeitig unkenntlich am Boden verteilt waren.
"Irgendjemand muss uns gestern beobachtet haben....und mitbekommen haben dass die Sache extern weitergegeben wurde und nicht intern von C-Sec selbst untersucht wird."
Er bezweifelte dass sich jemand getraut hätte so etwas in einem Revier zu versuchen.
"Tja....was jetzt? Was, wenn derjenige immer noch hier in der Nähe ist und auch versucht uns zu kriegen?"
Wikonias Vhan
Nervös blickte Wikonias auf die Uhr. Viel Zeit blieb nicht mehr! Wo steckte Beyo bloß? Er hatte mitbekommen, dass Hanna Ilias sich kurz nach ihrem Gespräch offenbar doch aus dem Gebäude begeben hatte.
Ob es nun seine bewusst provokative Ansprache oder etwas anderes gewesen war was sie dazu bewegt hatte vermochte er nicht zu sagen, doch das einzige was zählte, war dass sein Neffe rechtzeitig hier im Saal erscheinen würde. Und dafür hatte er nur noch wenige Minuten.....
Sämtliche Anwesenden wurden sichtlich unruhiger.
Mit einem Mal schlugen die beiden Türen des Saals mit einem lauten Knall auf. Und ein Stein fiel ihm vom Herzen, als er sah wer den Raum gerade betrat. Offenbar abgehetzt, aber rechtzeitig. Wenige Sekunden vor Beginn.
Unter Getuschel mehrerer Anwesenden begab sich Beyo zu seinem Platz, nickte Wikonias vorher noch einmal zu, und wurde sogleich flüsternd von seinem Anwalt angesprochen.
Blamm
Wikonias und viele andere fuhren zusammen als das Geräusch des auf den Tisch schlagenden Richterhammers wie ein Donnergrollen durch den gesamten Saal ging.
Richter Wilkens sah streng durch die Runde, musste jedoch nichts weiter sagen, denn es kehrte sofortige Stille ein. Dann richtete der dunkelhäutige Mensch seine Brille und fixierte Beyo.
"Sie sind Beyo Vhan, geboren 2139 auf der Citadel, Hauptangeklagter dieser Sitzung?"
"Ja, euer Ehren." erwiderte Beyo während er kerzengerade aufstand.
"Herr Staatsanwalt, lesen Sie die Anklageschrift vor."
Ohne jegliche weitere Zeitverschwendung begann es nun also.
Beyo Vhan war, gerade noch pünktlich, eingetroffen und Richter Wilkens eröffnete sofort das Verfahren.
Auftritt van der Vliet. Der Staatsanwalt erhob sich und strich seine Kleidung glatt. Er reckte das Kinn und presste kurz die Zähne aufeinander, sodass sein Kiefer besser zur Geltung kam. Die Kameras sollten die Entschlossenheit in seinem Gesicht sehen. Mit fester stundenlang geübter Stimme trug er vor:
„Der Fall Volk der Citadel gegen Beyo Vhan. Der Angeklagte gehörte früher mehrere Jahre den Polizeikräften der Citadel Security an, wo er als Agent mit den beiden anderen Polizisten Tiraz Malkizan und Javed Ceiv das Gesetz nach eigenen Regeln auslegte. Das Trio erging sich in Korruption, Nötigung und schlimmeren und ist der Grund für die spätere Entstehung des als Kryptogramm-Killers bekannten Serienmörders und Terroristen, mit wirklichem Namen Braelyn Gavros, Angehörige eines seiner Opfer.
Entsprechend einer langen Liste an Vergehen hat die Staatsanwaltschaft folgende Anklagepunkte vorzubringen: Korruption
Amtsmissbrauch
Entführung
Erpressung
Nötigung
Schwere Körperverletzung
Totschlag
Beihilfe zur sexuellen Nötigung
Unsachgemäße Verwendung von C-Sicherheit-Material.“
Er blickte in die Runde. Der Richter bedachte ihn mit einem aufmerksamen Blick, worauf Kim nickte und sagte: „Danke, Euer Ehren.“
Mit kleinen, unter seinem Anzug praktisch nicht sichtbaren Bewegungen lockerte Isaac die Schultern. Pennyworth hatte ihm die Vertretung der Nebenklage unter der Bedingung zugeschustert, den Prozess gegen Vhan zu einem möglichst großen Medienrummel zu machen, egal wie das Urteil am Ende aussehen würde. Den bisher größten Beitrag dazu hatten gewiss die Demonstrationen vor dem Gericht geleistet, knapp gefolgt vom dramatische Auftritt des Angeklagten in letzter Minute; dennoch dachte Isaac nicht im Traum daran, deswegen weniger Gas zu geben.
Nach dem Van der Vliet die Anklageschrift verlesen und wieder Platz genommen hatte, wandte sich Richter Wilkens Isaac zu:
,,Im Rahmen des strafrechtlichen Prozesses werden auch die zivilrechtlichen Forderungen der Geschädigten gegen den Angeklagten im Rahmen einer Nebenklage verhandelt werden. Rechtsanwalt Fletcher, Sie vertreten …“
Der Blick des Vorsitzenden glitt für einen Augenblick zu dessen Unterlagen. Isaac war sich vollkommen sicher, dass Wilkens die exakte Zahl, so wie alle für diesen Fall wichtigen Zahlen, im Kopf hatte und entweder eine Marotte folgte oder seine Gewissenhaftigkeit besonders hervorkehren wollte.
,, … insgesamt acht der vom Angeklagten Geschädigten beziehungsweise deren Angehörigen. Bitte legen Sie die zivilrechtlichen Forderungen dar.“
Isaac stand auf und spürte im gleichen Maße wie die allgemeine Aufmerksamkeit sich auf ihn richtete einen Adrenalinrausch in sich aufsteigen, der sich großartig anfühlte.
,,Vielen Dank, Euer Ehren. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Schwere der individuellen Schädigungen, die meine Mandaten unmittelbar oder als Angehörige der entsprechenden Geschädigten unmittelbar erlitten haben, wurde für die Zivilklage ein Gesamtbetrag festgelegt, der nach zwischen den Geschädigten beziehungsweise deren Angehörigen vereinbarten und festgelegter Anteilsbildung, eine Verurteilung vorausgesetzt, aufgeteilt werden soll“, eröffnete er die Nebenklage.
Die Aushandlung besagter Anteilsbildung hatte Arthur und ihn einige durchwachte Nächte gekostet, in denen sie mit Vhans Opfern oder deren Hinterbliebenen telefoniert hatten, um möglichst hohe Forderungen von ihnen zu erwirken.
,,Bei Miteinbeziehung der persönlichen sowie familiären Einkommens- und Vermögenssituation des Angeklagten, beantragt die Nebenklage die Verurteilung des Angeklagten zu einer kumulierten Gesamtschadensersatzleistung von Siebenundsechzig Millionen und Achthundertausend Credits“
Isaac hätte sich einen gefüllten Saal gewünscht, um das Raunen selbst zu hören, das nun draußen durch die Menge gehen musste. Er sah ein dunkles Feuer in den Augen von Vhans Anwalt aufflammen, dessen restliches Gesicht eine perfekt gemeisterte Maske der Professionalität war. Isaac wusste, dass die Forderung lächerlich hoch war, doch das einzige, was ihn im Nachhinein störte war, dass er die Angehörigen nicht dazu hatte bringen könne, insgesamt 70 Millionen zu verlangen; die runde Summe ging beim Verlesen besser von der Zunge.
,,Danke, Herr Rechtsanwalt“, übernahm Wilkens erneut das Wort.
,,Mister Vhan, es steht Ihnen frei, zu den gegen Sie gerichteten Vorwürfen selbst Stellung zu beziehen oder dies durch einen Sie vertretenden Anwalt tun zu lassen.“
Es schien gewissermaßen wie der Sprung von einer Filmszene zur anderen. Zwei harmlose Tage, eher anderthalb, in denen Luceija vollgepumpt geschlafen hatte. Man hätte glauben können Alkohol hatte gereicht, womöglich die ungünstige Kombination mit Schmerzmitteln, aber in Wahrheit hatte Leif sie erst in einen Schlaf gezwungen und schließlich hatte ihr Körper diesen Zustand verlängert, als der Schwede längst alles abgesetzt hatte. Er war überzeugt gewesen, dass sie diese Pause brauchte.
Und als habe er es riechen können, dass sie an diesem Morgen wach wurde, stand er in der blitzblank geputzten Küche und schichtete das Finale eines kleinen, viel zu akkurat aussehenden Fischtörtchens, welches seinen geradezu krankhaften Perfektionismus verriet. Sämtliche Fenster des unteren Stocks standen offen und ließen Luft durch die Räume ziehen. Die einzig halbwegs erträgliche Brise die dieser Tag bieten würde und die Leif genoss. Er summte in bewundernswerter Unschuld leise das Singus Intro und schweifte gedanklich ab, hin zu seiner unabgeschlossenen Shoppingtour im Extranet, wo er gestern Sofas angesehen und auf einer Merkliste gesammelt hatte, um sie am Ende Luceija präsentieren und sie vielleicht ein bisschen mit seiner Initiative beeindrucken zu können.
Der Höhepunkt des Intros ging über seine Lippen und tatsächlich-...sang er einige wenige Worte, während er die Schritte zur Kaffeemaschine ging, die eigentlich ein High End Vollautomat war, genau wusste was er wollte, aber-...Leif hielt inne. Machte Rückschritte und deutete an den Hals zu recken, um aus der Küche sehen zu können.
"Luce?", erkundigte er sich. "Liebling, bist du wach?", es war...so restlos perfekt. Man glaubte es kaum.
Es war ein Tag wie jeder andere - sollte ein Tag wie jeder andere sein. Wäre es auch fast geworden, wenn sich etwas in ihrem Inneren nicht unwohl gedreht hätte, wieder und wieder, immer wenn sie versuchte, sich an den Anblick dieses Bildes zu gewöhnen, dass sie in ihre Hand genommen und angestarrt hatte. Ein weiteres Würgen folgte, aber folgte zu nichts. Ihr zitternder Atem musste ihr helfen sich zu beruhigen und es schien ihr zu gelingen - denn das Bild und der Riss aus ihren Gedanken erfolgte nicht ihrerseits, sondern wegen der Stimme, die nach ihr rief. So viel zu-...nett nach ihr rief. Das, was einmal Teil von ihr gewesen war und nun nur noch diese Momentaufnahme war, fiel lautlos aus ihrer Hand. Ihr Blick riss herum und den Gang in Richtung Küche zurück. Und ein erstes Mal schien sie unsicher zu sein, ob sie antworten wollte. Ob sie der Stimme folgen wollte.
Ihr Körper reagierte schneller als ihr Geist. Sie schüttelte den Kopf, schüttelte Gedanken und Gefühle und diese Übelkeit ab und versuchte sie irgendwo in einem anderen Raum zu verbarrikadieren, bis sie dort stand, in unmittelbarer Sichtweite, und sich kurz die Blicke beider trafen. Die Übelkeit schien sich völlig aufgelöst zu haben. Der Geruch aus ihrem Mund würde sich aber vermutlich nach dem ersten Mal schon kaum bessern. Sie kräuselte ihre Lippen und linste an die Stelle zwischen seinen Fingern, in denen er gerade eine leere Kaffeetasse hielt und unsicher schien, auf welchen Knopf der Maschine er nun drücken wollen würde.
Eine Zeit lang war es so ruhig, dass man glauben konnte, die Luft zwischen ihnen sei eingefroren. Man hätte die obligatorische Stecknadel fallen hören können, als er aufgehört hatte zu summen. Ihre Blicke trafen sich, verloren sich wieder, trafen sich. Hin und zurück. Bis Luci eine unkontrollierte Menge an Ängsten herunterschluckte, tief einatmete und dann etwas erdrückt, nach viel zu langer Pause, sagte: "-..echt jetzt? Das Intro aus Staffel drei?". Es war ihr, als habe eine unsichtbare Macht diese Szene beschrieben, ihn in ein zu perfektes Licht gerückt und alles dafür getan, dass es wahnsinnig gut aussah, wie er dort stand, Kaffee kochen wollte, offensichtlich noch mehr in dieser Küche geschaffen hatte als sie nur auf Hochglanz zu bringen - und das trotz der Schiene. Es war irre. Vollkommen außerweltlich und auf eine Weise-...so perfekt, dass es in ihrem Inneren schmerzte. Ein Gefühl überkam sie, dass sie kaum so kannte. Wenigstens nicht vor ihm, dem sie ausnahmslos immer alles verzeihen und alles erdulden lassen würde. Sie musste hinsehen. Nur hinsehen. Und irgendwie bekam alles, was sie durchgemacht hatte plötzlich einen völlig utopischen Sinn. Ein selbstgeschriebenes Ende einer perfekten Geschichte.
Es nahm ihr scheinbar die Fähigkeit, sich weiter zu bewegen. Sie sah ihm zu, wie sie einem Fernseher und ihrer Lieblingsserie zusah. Unwissend, egal wie friedlich die Szenerie geschrieben war, was sie weiter sagen sollte, denn sie hatte immer die Gabe, das falsche zu sagen. Was sagte man jetzt? Nach so einem Verlust? Nach so einer Nacht? Nach so vielen, so vielen falschen und so vielen richtigen Worten und Taten? Was mehr als 'wirklich? Staffel drei?'.
eis engel
15.12.2022, 00:08
Erste Schritte... (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page21?p=27101550&viewfull=1#post27101550)
Ulic Dromas (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27101890&viewfull=1#post27101890)
Chapman; Gray; Stephen Connor und Crusher/ externe Forensik-Labor / Citadel
"Irgendetwas trifft es so ziemlich...." antwortete Dromas mit vielsagendem Blicke. "Seht es euch an....."
Der Turianer führte sie herum. "Ulic Dromas, dass sind Stephen Connor, ehemaliger Allianz Soldat und ein alter Freund von mir und sein Kumpel Nakmor Crush. Ich habe die beiden um Unterstützung gebeten." klärte Chapman das Hiersein der Fremden auf.
In einem Nebenraum entdeckten sie die zerfledderten Leichen des zuständigen Teams.
"Sag mal, Matt, in was für eine Scheiße hast du mich da hinein gezogen?" wollte Stephen schließlich wissen, nachdem er sich einen ersten Überblick verschafft hatte.
"Das müssen wir heraus finden." antwortete Chapman und inspizierte einer der Leichen.
"Irgendjemand muss uns gestern beobachtet haben....und mitbekommen haben dass die Sache extern weitergegeben wurde und nicht intern von C-Sec selbst untersucht wird." mutmaßte der Turianer.
"Auf jeden fall will dieser jemand um keinen Preis gefunden werden." meldete sich der Kroganer zu Wort und blickte zum Turianer
"Ein paar der Leichen weisen wieder diese Narben auf." bemerkte Gray. "Was für Narben?" hakte Stephen nach. "Wie ist das möglich?"
"Tja....was jetzt? Was, wenn derjenige immer noch hier in der Nähe ist und auch versucht uns zu kriegen?"
Die Truppe blickte sich nachdenklich an.
"Gibt es hier Überwachungskameras?" fragte der Blondschopf in die Runde, sein Blick blieb schließlich beim Turianer hängen.
*****
Sahenia, Jewel`Yen nar Chayym, Liz Lopez, Kaneolani Takaki, Bishop / Allianz Labor / Citadel
Die beiden Mädels näherten sich einer Art Terrasse, wo sie auch eine verschlossene Tür fanden. Durch die Scheiben konnten sie im inneren ein unordentliches Labor entdecken und auf der linken Seite eine Treppe, die nach oben führte.
Ju linste durch die Scheiben.
"Hm, abgesehen von irgendwelchen seltsamen Gegenständen, Schreibtischen mit Computern und Laboreinrichtung, kann ich nichts erkennen." murmelte Ju.
"Vielleicht müssen wir klingeln?!" schlug Sahenia mehr scherzhaft, als ernst gemeint vor. Ju suchte nach einem Panel und drückte darauf herum.
Ein Mann (https://assets.reedpopcdn.com/3_uUaYbR1.png/BROK/resize/1200x1200%3E/format/jpg/quality/70/3_uUaYbR1.png) kam die Treppe hinunter und entriegelte die Tür.
Mit misstrauischem Blick musterte er die beiden Mädels, während er ein freundliches Lächeln aufsetzte.
"Kann ich irgendetwas für sie tun?" erkundigte er sich höflich.
"Professor Dr. Aiden Bishop?" fragte die Asari freundlich lächelnd.
"Ja. Und sie sind?" hakte der Wissenschaftler skeptisch nach.
"Verzeihen sie. Mein Name ist Sahenia..." entschuldigte sich die Asari freundlich. Bishop hob die Augenbrauen. "Sahenia... wie weiter?" Der Professor ließ nicht locker. Sahenia seufzte.
"Sie weiß ihren Nachnamen nicht, wenn sie denn je einen hatte." klärte die Quarianerin auf.
Eine Frau mit grün, blau, lila Haaren kam aus dem inneren des Labors und blieb neben dem Professor stehen. Verächtlich blickte sie auf die Fremden.
"Wer sind die? Was wollen die hier?" fragte sie an den Professor gewandt.
AeiaCarol
15.12.2022, 16:28
Es war ein Tag wie jeder andere - sollte ein Tag wie jeder andere sein. Wäre es auch fast geworden, wenn sich etwas in ihrem Inneren nicht unwohl gedreht hätte, wieder und wieder, immer wenn sie versuchte, sich an den Anblick dieses Bildes zu gewöhnen, dass sie in ihre Hand genommen und angestarrt hatte. Ein weiteres Würgen folgte, aber folgte zu nichts. Ihr zitternder Atem musste ihr helfen sich zu beruhigen und es schien ihr zu gelingen - denn das Bild und der Riss aus ihren Gedanken erfolgte nicht ihrerseits, sondern wegen der Stimme, die nach ihr rief. So viel zu-...nett nach ihr rief. Das, was einmal Teil von ihr gewesen war und nun nur noch diese Momentaufnahme war, fiel lautlos aus ihrer Hand. Ihr Blick riss herum und den Gang in Richtung Küche zurück. Und ein erstes Mal schien sie unsicher zu sein, ob sie antworten wollte. Ob sie der Stimme folgen wollte.
Ihr Körper reagierte schneller als ihr Geist. Sie schüttelte den Kopf, schüttelte Gedanken und Gefühle und diese Übelkeit ab und versuchte sie irgendwo in einem anderen Raum zu verbarrikadieren, bis sie dort stand, in unmittelbarer Sichtweite, und sich kurz die Blicke beider trafen. Die Übelkeit schien sich völlig aufgelöst zu haben. Der Geruch aus ihrem Mund würde sich aber vermutlich nach dem ersten Mal schon kaum bessern. Sie kräuselte ihre Lippen und linste an die Stelle zwischen seinen Fingern, in denen er gerade eine leere Kaffeetasse hielt und unsicher schien, auf welchen Knopf der Maschine er nun drücken wollen würde.
Eine Zeit lang war es so ruhig, dass man glauben konnte, die Luft zwischen ihnen sei eingefroren. Man hätte die obligatorische Stecknadel fallen hören können, als er aufgehört hatte zu summen. Ihre Blicke trafen sich, verloren sich wieder, trafen sich. Hin und zurück. Bis Luci eine unkontrollierte Menge an Ängsten herunterschluckte, tief einatmete und dann etwas erdrückt, nach viel zu langer Pause, sagte: "-..echt jetzt? Das Intro aus Staffel drei?". Es war ihr, als habe eine unsichtbare Macht diese Szene beschrieben, ihn in ein zu perfektes Licht gerückt und alles dafür getan, dass es wahnsinnig gut aussah, wie er dort stand, Kaffee kochen wollte, offensichtlich noch mehr in dieser Küche geschaffen hatte als sie nur auf Hochglanz zu bringen - und das trotz der Schiene. Es war irre. Vollkommen außerweltlich und auf eine Weise-...so perfekt, dass es in ihrem Inneren schmerzte. Ein Gefühl überkam sie, dass sie kaum so kannte. Wenigstens nicht vor ihm, dem sie ausnahmslos immer alles verzeihen und alles erdulden lassen würde. Sie musste hinsehen. Nur hinsehen. Und irgendwie bekam alles, was sie durchgemacht hatte plötzlich einen völlig utopischen Sinn. Ein selbstgeschriebenes Ende einer perfekten Geschichte.
Es nahm ihr scheinbar die Fähigkeit, sich weiter zu bewegen. Sie sah ihm zu, wie sie einem Fernseher und ihrer Lieblingsserie zusah. Unwissend, egal wie friedlich die Szenerie geschrieben war, was sie weiter sagen sollte, denn sie hatte immer die Gabe, das falsche zu sagen. Was sagte man jetzt? Nach so einem Verlust? Nach so einer Nacht? Nach so vielen, so vielen falschen und so vielen richtigen Worten und Taten? Was mehr als 'wirklich? Staffel drei?'.
"Unbedingt.", erwiderte Leif zuckersüß. Aber erst nach einer Weile. Die Teller die er auf den Tisch stellte klapperten in seiner Hand, weil er zusätzlich noch seine Tasse und Besteck daraufgelegt hatte. Vielleicht wirkte es wie ein Zögern. Ein Zögern darüber was ER sagen sollte, nach allem was zwischen ihnen passiert war. Doch in Wahrheit war sein schlechtes Gewissen in den letzten Achtundvierzig Stunden restlos verschluckt worden. Von dem Teil seiner Persönlichkeit die sie jetzt zur Genüge kennengelernt hatte. Es ließ sich die Frage stellen, wie viel von seiner ursprünglichen 'Reinheit' eigentlich noch übrig war. Oder?
"Staffel drei war super. Endlich mal eine Staffel ohne ein superblutiges Finale und mit einem quasi Happy End.", sagte-...er. Und sah Luceija dabei direkt in die Augen. Gepaart mit einem zuckersüßen Grinsen und der Geste ihr den Stuhl etwas vom Tisch zu ziehen, damit sie sich setzen konnte. "Komm. Iss was. Du hast ewig geschlafen."
Shepard Commander
15.12.2022, 21:38
Die Takedas (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page20?p=27101355&viewfull=1#post27101355)
„Ähm…, was?“ Charis schreckte auf, so plötzlich angesprochen. Der Wagen beschleunigte hart. Die Geschwindigkeit und die brummenden Motoren versetzten Charis‘ Körper in wohlige Vibrationen. Die Asari war ganz in ihrem Sitz versunken, ließ die Welt in Höchstgeschwindigkeit an dem Fenster vorbeiziehen und genoss den Ritt.
„Ja, ja. Absolut“, sagte die Schmugglerin. „Lassen Sie’s krachen, Kumpel.“
„Sie, Sie wollen das? Öhm, alles klar, Schätzchen.“
Der Turianer beschleunigte. Das Gefährt heulte, als es sich flink durch den Verkehr wandte.
„Ja! Gib’s mir!“, rief Charis und grinste die beiden Takedas an. Die warfen sich einen Blick zu, der wohl Belustigung sein könnte.
„Mit dem allergrößten Vergnügen“, sagte Turianer. Allerdings beschleunigte er nicht weiter, sondern verringerte die Geschwindigkeit. In Charis‘ Augen blinkten Fragezeichen. Das Shuttle senkte sich ab und landete auf einer ruhigen Stelle abseits der Hauptstraßen.
„Dann wollen wir die Kerze mal anzünden“, raunte der Turianer, schnallte sich ab und lehnte sich gegen den Sitz. „Ähm… wollen wir nicht… weiter?“
„Komm schon, Baby.“ Plötzlich lag seine Hand auf ihrem Oberschenkel. „Und ihr, Ladies, seid gleich dran“, wandte er sich an die beiden Takedas.
„Pfoten weg!“, fauchte Charis und schlug dem Turianer auf die Krallen.
„Ah, verstehe. Sie zieren sich etwas. Sie wollen genommen werden, was?“ Er packte sie am Nacken und zog sie zu sich. Ihre Lippen erreichten ihn nicht, ihre Faust war schneller. Der Kerl jaulte auf, als Charis‘ Boxhieb seinen Kiefer malträtierte.
„Wie können Sie es wagen mich anzufassen?“
„Ich dachte du wolltest es, Schätzchen.“
„Ich wollte mit deinem Flitzer düsen, Schätzchen!“, fauchte Charis den sich seinen Kiefer reibenden Turianer an. „Und jetzt will ich zurück.“
„Oh man…“ Der Alien drehte sich zu den Takedas um und öffnete offerierend die Arme. „Ladies?“
Shepard Commander
15.12.2022, 21:41
Chey Garcia (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page21?p=27101529&viewfull=1#post27101529)
Eliska Tabor (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page20?p=27100853&viewfull=1#post27100853)
Werner Neumann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page20?p=27100149&viewfull=1#post27100149)
Ceres hob ob des Kommentars des Soldaten taktvoll eine hübsch geschwungene schwarze Augenbraue. Sie fragte sich, wo der Mann diese Beurteilung hernahm. Sicher, der Captain hatte nicht gerade herzlich auf sie gewirkt, aber sie waren ja schließlich keine verfluchten Marines, die sich gegenseitig die Seele streicheln mussten.
„Captain Frasers Ruf innerhalb der Truppe ist tatsächlich durchwachsen“, gab sie zu. „Dennoch ist er meiner Meinung nach ein Mann, dem höchster Respekt zu zollen ist. Er hat für die Allianz Leistungen gebracht, zu denen nicht viele fähig wären.“ Sie begradigte ihren ohnehin geraden Rücken und fuhr in lehrerartiger Manier fort: „Er ist im Feld in höchsten Maße tapfer, soweit ich gehört habe. Und er würde nie einen Soldaten zurücklassen. Weder aus seiner Einheit, noch einen Marine oder von der Navy. Ich persönlich betrachte es als Ehre, mit ihm Dienst tun zu dürfen.“ Der meckernde Soldat, der vermutlich nur einen schlechten Scherz machen wollte, um sich ihre Sympathie zu sichern, seufzte vernehmlich. Die Pilotin namens Garcia riet ihr dazu, die Jungs einfach zu ignorieren, einen Rat, den Ceres von Natur aus nicht beherzigen wollte. Sie wollte die Leute aus der Crew kennen und besonders wollte sie, dass sie gut über sie und die Truppe dachten. Chey verfolgte eigene Pläne, die möglicherweise mit einer weichen Matratze zu tun hatten. Sie verabschiedete sich und verschwand recht schnell. „Na gut! Dann werde ich mal schauen, wen ich sonst noch so treffe.“
Sie eiste sich von den Navy-Leuten los, ehe die noch weitere Themen aufgriffen, zu denen sie eine andere Meinung hatte und die sie gezwungen wäre preiszugeben. Stattdessen machte sich Ceres auf zur Waffenkammer, wo sie von einer hübschen Halbasiatin über den Stand ihrer Ausrüstung aufgeklärt wurde.
Die Frau, ein Sergeant, war recht lakonisch und Ceres kam es so vor, als sei sie etwa unterkühlt. Auf ihre Frage, ob ein Problem bestehe, kaute die Frau nur einen Kaugummi durch und blies Blasen damit.
„Ich schätze mal, das bedeutet ‚nein‘“, beantwortete sie sich selbst, während Duong mit der Zunge schnalzte. Immerhin hatte die Frau ihre Ausrüstung gut verwahrt.
Das Schiff verfügte über einen Sparring-Bereich, der jetzt allerdings ungenutzt blieb. Lea nahm sich vor nach dem Ablegen der Columbia etwas zu trainieren. Solange Fraser es nicht anders verlangte, wäre ihre primäre Aufgabe das Fithalten. Sie war fest entschlossen auch auf dieser Mission Bestleistungen zu erbringen.
In der Fitness-Ecke des Raumes stemmte einige Marines Hanteln. Ceres erkannte die rothaarige Marine-Offizierin. Ihr Name war Macnab und laut Fraser führte sie ein strenges Regiment, allerdings mit einer Hand, die Backpfeifen verteilte und einer die streichelte. Frasers Einschätzung nach mochten die Soldaten sie. Allerdings wäre die Führungsqualität der Schottin nachrangig, da nur ein kleiner Trupp Marines die SF-Leute zum Abholen der Fracht begleiten würden, wie Kassad sie aufgeklärt hatte. Ein paar Marines und welche vom Tech-Corps plus der Drohne, die mit Ceres an Bord gegangen war. Die Frau legte den Kopf schief und musterte die Dynamik. Aggressive Männlichkeit, Selbstdisziplin und Aktionismus – gute Mischung. Die Allianz hatte in den vergangenen Jahren mehrfach Pech bei der Rekrutierung gehabt, diese hier schienen aber gut ausgewählt zu sein. Vermutlich viele Soldaten aus den Kolonien. Die meisten Marines der Allianz stammten aus den Kolonien. Dort waren sie einfach kampfbereiter, ähnlich wie die Rekruten, die wie Ceres aus den Elendsvierteln der Erde stammten und mit Gewalt aufgewachsen waren.
Die Biotikerin lehnte sich gegen den Boxring. Weder Fraser noch einer der anderen war hier. Sie war es nicht gewohnt, allein zu sein. Bei ihrer Einheit hingen sie ständig miteinander rum, egal ob im Dienst oder außerhalb. Aber Fraser, der blieb oft für sich und brütete über Einsatztaktiken, während die anderen beiden sich scheinbar unsichtbar machen konnten, bis Fraser sie rief.
Aus Mangel an Alternativen beschloss Ceres, zu den Marines zu gehen. Auffällig unauffällig näherte sie sich dem Bereich, wo laute Musik die Muskeln zum Stemmen von noch mehr Eisen motivieren sollten. Die Männer keuchten, die Frauen feuerten an, ehe sie die Plätze wechselten und die Kerl sehr genau dabei zusahen, wie die zahlenmäßig unterlegenen Damen ihre Übungen ausführten.
„Hi“, sagte sie in die Runde. Da niemand eine Uniform trug, wusste sie nicht, ob und wenn ja bei wem sie salutieren müsste. „Ich bin Lea Ceres.“
"Unbedingt.", erwiderte Leif zuckersüß. Aber erst nach einer Weile. Die Teller die er auf den Tisch stellte klapperten in seiner Hand, weil er zusätzlich noch seine Tasse und Besteck daraufgelegt hatte. Vielleicht wirkte es wie ein Zögern. Ein Zögern darüber was ER sagen sollte, nach allem was zwischen ihnen passiert war. Doch in Wahrheit war sein schlechtes Gewissen in den letzten Achtundvierzig Stunden restlos verschluckt worden. Von dem Teil seiner Persönlichkeit die sie jetzt zur Genüge kennengelernt hatte. Es ließ sich die Frage stellen, wie viel von seiner ursprünglichen 'Reinheit' eigentlich noch übrig war. Oder?
"Staffel drei war super. Endlich mal eine Staffel ohne ein superblutiges Finale und mit einem quasi Happy End.", sagte-...er. Und sah Luceija dabei direkt in die Augen. Gepaart mit einem zuckersüßen Grinsen und der Geste ihr den Stuhl etwas vom Tisch zu ziehen, damit sie sich setzen konnte. "Komm. Iss was. Du hast ewig geschlafen."
"-..hab ich?", fragte sie sofort. Zeit gab sie nur einem kleinen, fast gestellten, hölzernen Lachen auf seine Begründung, warum die dritte Staffel die einzig Wahre sei. Es war fast lächerlich, denn das Ende war nicht wirklich 'quasi' ein Happy End gewesen. Nicht diese Staffel. Aber ihre Staffel. Richtig? Luci hob fragend den Kopf, ließ ihre Blicke vorsichtig die Küche scannen, den Stuhl, den er ihr bereithielt, die Teller, ihn, dann zurück zu diesem Stuhl. Sie trat näher, war aber mit jedem Schritt vorsichtiger als mit dem vorherigen. Irgendwie kam es ihr vor, als müsse der Schwede irgendwann in hysterisches Lachen verfallen und verkünden, dass alles nur eine riesige Farce war, die er hier aufzog. Irgendetwas stank einfach regelrecht nach Fassade, besonders, während sie sich sicherer wurde, dass sich ihr Schlaf nicht so lange angefühlt hatte wie er behauptet hatte, dass er war. Trotzdem setzte sie sich. Zwar zögerte die Sizilianerin, aber sie setzte sich. Den Blick würde er erkennen. Es war dieselbe Skepsis, die sie ihm zuwarf, als er die Hand abwartend nach ihr ausgestreckt und sie zu diesem Tanz zu viel zu kitschiger Musik neben einem Brautpaar und dutzenden eingeladenen aufgefordert hatte. Skepsis. Ja. Doch hielt sie sich für eine regelrecht Verrückte, je länger diese 'Fassade' anhielt. Als unterstelle sie Leif etwas. Was konnte sie ihm schon unterstellen. Er war verletzt. Genauso verletzt wie sie.
"Ich hab ge-...", unterbrach sie sich und ging lieber dazu über, mit einer Hand eine Erbrechen-Geste zu machen. "-..keine Ahnung, ob ich was runterkriege.. ."
Ein Windzug lenkte sie ab. Sie drehte ihren Kopf in die Richtung des geöffneten Fensters, ein flacher Sonnenstrahl einer frühen Sonne blendete sie sacht zwischen Palmwedel hinweg und ein Geruch von angenehmer Frische, von Meersalz, von...von ihm, kam ihr entgegen. Sie wusste, dass es er war, denn sie hatte diesen Geruch abgespeichert wie keinen anderen. Er bedeutete Frieden. Sicherheit. Und ließ sie kurz die Augen schließen, das Gefühl genießen und tief durchatmen, ehe er ihr den Stuhl an den Tisch rückte.
"-..hast du das alles heute morgen geschafft..?"
AeiaCarol
16.12.2022, 20:00
"-..hab ich?", fragte sie sofort. Zeit gab sie nur einem kleinen, fast gestellten, hölzernen Lachen auf seine Begründung, warum die dritte Staffel die einzig Wahre sei. Es war fast lächerlich, denn das Ende war nicht wirklich 'quasi' ein Happy End gewesen. Nicht diese Staffel. Aber ihre Staffel. Richtig? Luci hob fragend den Kopf, ließ ihre Blicke vorsichtig die Küche scannen, den Stuhl, den er ihr bereithielt, die Teller, ihn, dann zurück zu diesem Stuhl. Sie trat näher, war aber mit jedem Schritt vorsichtiger als mit dem vorherigen. Irgendwie kam es ihr vor, als müsse der Schwede irgendwann in hysterisches Lachen verfallen und verkünden, dass alles nur eine riesige Farce war, die er hier aufzog. Irgendetwas stank einfach regelrecht nach Fassade, besonders, während sie sich sicherer wurde, dass sich ihr Schlaf nicht so lange angefühlt hatte wie er behauptet hatte, dass er war. Trotzdem setzte sie sich. Zwar zögerte die Sizilianerin, aber sie setzte sich. Den Blick würde er erkennen. Es war dieselbe Skepsis, die sie ihm zuwarf, als er die Hand abwartend nach ihr ausgestreckt und sie zu diesem Tanz zu viel zu kitschiger Musik neben einem Brautpaar und dutzenden eingeladenen aufgefordert hatte. Skepsis. Ja. Doch hielt sie sich für eine regelrecht Verrückte, je länger diese 'Fassade' anhielt. Als unterstelle sie Leif etwas. Was konnte sie ihm schon unterstellen. Er war verletzt. Genauso verletzt wie sie.
"Ich hab ge-...", unterbrach sie sich und ging lieber dazu über, mit einer Hand eine Erbrechen-Geste zu machen. "-..keine Ahnung, ob ich was runterkriege.. ."
Ein Windzug lenkte sie ab. Sie drehte ihren Kopf in die Richtung des geöffneten Fensters, ein flacher Sonnenstrahl einer frühen Sonne blendete sie sacht zwischen Palmwedel hinweg und ein Geruch von angenehmer Frische, von Meersalz, von...von ihm, kam ihr entgegen. Sie wusste, dass es er war, denn sie hatte diesen Geruch abgespeichert wie keinen anderen. Er bedeutete Frieden. Sicherheit. Und ließ sie kurz die Augen schließen, das Gefühl genießen und tief durchatmen, ehe er ihr den Stuhl an den Tisch rückte.
"-..hast du das alles heute morgen geschafft..?"
Leif bemerkte ihren Blick. Dieser kurz-vor-der-Flucht Augenkontakt, wobei die Bilder ihre Eindrücke an das Hirn weiterleiten und dort entscheiden mussten, ob es es sicher war oder nicht. Er hätte es noch besser verstanden, hätte er seinen eigenen Blick gesehen. So zutiefst seltsam, weil übermäßig freundlich, ja, liebevoll und in manchen Sekunden fast schon schleimig. Leif wusste um seine Vergehen. Die vielen falschen Worte. Er wusste es jedes Mal, aber ihm gingen die akzeptablen Entschuldigungen aus. Also überspielte er es. Ließ sie sich setzen und lauschte ihren Worten, während er ihr etwas von dem typisch schwedischen Gericht auftischte, dann sich selbst und sich ihr schließlich wieder gegenüber auf dem Stuhl niederließ. Eine lockere Geste mit seiner Hand bewog sie zu essen. "...nur wenn du kannst.", versicherte er zeitgleich und rührte sein Essen selbst noch nicht an.
Das er starrte, bemerkte er nicht. Sein Blick hatte das Potential regelrecht unangenehm zu sein. Und sein Lächeln womöglich auch. Obgleich es nicht einmal gestellt war. "Ich hab eine Weile gebraucht. Gestern schon angefangen, also-...eigentlich hab ich nur das Essen heute gemacht und den Rest eben während du geschlafen hast...", erzählte er zögerlich die wenig spektakulären Abläufe seiner letzten zwei Tage. Und sah sie hierbei für wenigstens ein paar Sekunden nicht an, als er nach draußen sah. Und schließlich doch wieder rasch zurück zu ihr. Deren Blick seinen nicht mehr traf, weil ihre Augen sich geschlossen hatten. "Wie...geht es dir? Abgesehen vom Erbrechen, meine ich."
Leif bemerkte ihren Blick. Dieser kurz-vor-der-Flucht Augenkontakt, wobei die Bilder ihre Eindrücke an das Hirn weiterleiten und dort entscheiden mussten, ob es es sicher war oder nicht. Er hätte es noch besser verstanden, hätte er seinen eigenen Blick gesehen. So zutiefst seltsam, weil übermäßig freundlich, ja, liebevoll und in manchen Sekunden fast schon schleimig. Leif wusste um seine Vergehen. Die vielen falschen Worte. Er wusste es jedes Mal, aber ihm gingen die akzeptablen Entschuldigungen aus. Also überspielte er es. Ließ sie sich setzen und lauschte ihren Worten, während er ihr etwas von dem typisch schwedischen Gericht auftischte, dann sich selbst und sich ihr schließlich wieder gegenüber auf dem Stuhl niederließ. Eine lockere Geste mit seiner Hand bewog sie zu essen. "...nur wenn du kannst.", versicherte er zeitgleich und rührte sein Essen selbst noch nicht an.
Das er starrte, bemerkte er nicht. Sein Blick hatte das Potential regelrecht unangenehm zu sein. Und sein Lächeln womöglich auch. Obgleich es nicht einmal gestellt war. "Ich hab eine Weile gebraucht. Gestern schon angefangen, also-...eigentlich hab ich nur das Essen heute gemacht und den Rest eben während du geschlafen hast...", erzählte er zögerlich die wenig spektakulären Abläufe seiner letzten zwei Tage. Und sah sie hierbei für wenigstens ein paar Sekunden nicht an, als er nach draußen sah. Und schließlich doch wieder rasch zurück zu ihr. Deren Blick seinen nicht mehr traf, weil ihre Augen sich geschlossen hatten. "Wie...geht es dir? Abgesehen vom Erbrechen, meine ich."
Sie öffnete ihre Augen wieder, als er bedeutete, dass sie länger geschlafen hatte, als nur einige, angemessene Stunden, vielleicht gerade so über das normale Maß hinaus. Tage. Er sagte Tage. "Wie-...lange-...hab ich geschlafen?", fragte sie vorsichtig und ihre Lider zogen sich skeptisch zusammen. Musterten ihn und diesen unablässigen Blick. Erst viel zu spät schien ihr wieder klar zu werden, dass er sie etwas gefragt hatte und sie ließ sich noch etwas mehr Zeit damit, indem sie einfach nur mit den Schultern zuckte. Wenn sie ehrlich war, wusste sie es auch nicht besser. Sie hatte oft genug mit Übelkeit und Erbrechen zu tun gehabt. Selbstverständlich, wenn man jeden Scheiß in seinen Körper haute, der einem unter die Finger kam. Es machte ihr nicht mal mehr groß etwas aus. Noch weniger, dass sie als Konsequenz nichts oder nur sehr wenig essen konnte. Selbst wenn es oft genug an allen Stellen Kritik für ihren ausgemergelten Körper hagelte, der sich aktuell in einem wirklich unschönen Zustand seit der Fehlgeburt bewegte. Irgendwie gehörte es zum Alltag. An sichtbaren Rippenbögen und anderen Knochen fand sie nichts schlimmes mehr. Und das Gefühl dafür, wie man "gesund" aussah, war ohnehin schon geschwunden.
Luci sah erstmals wieder von Leif ab, von einer möglichen Gefahrenquelle, und sah auf den Teller vor ihr. Auf dieses, wie sie es liebevoll nannte, Fischtörtchen. Nicht nur sein Spitzname, sondern auch eben jenes schwedische Gericht, dass sie zuletzt bei ihrem gemeinsamen Besuch gegessen und für gut befunden hatte. Natürlich. Sie mochte und aß regelmäßig Fisch, was ihre hiesige Herkunft erklärte und das Gericht direkt vor ihr jetzt durchaus interessant machte. Er hatte sich offensichtlich größte Mühe gegeben. Und wenn man sich den Drift erlaubte, würde man als Arzttochter erkennen, dass es eben einer seiner Angewohnheiten aus dem Beruf war, alles so wahnsinnig präzise zu beenden. Das zeigte er bei diesem Essen. Beim Putzen (oh ja, er putzte vermutlich deutlich mehr als sie jemals darüber nachgedacht hatte). Bei der Arbeit. Beim Training. Dabei, wenn er sie anfass-...sie schluckte leer und sah ein weiteres Mal auf. Auf und direkt in seine Augen. Durchsuchte sie, als wolle sie unbedingt, wirklich unbedingt herausfinden, was die ehrliche Antwort auf diese Frage war, ehe sie auch nur irgendetwas weiteres tat oder dachte. Sehr deutlich, äußerst offen und direkt, fragte sie: "Hasst du mich dafür, dass ich unser Kind umgebracht habe?". Als wäre dieser Elefant im Raum für niemanden zu übersehen gewesen. Deshalb ließ sie nicht ab. Ließ ihren Blick nicht abdriften. Nichts davon.
"Hasst du mich dafür. Oder-..verachtest mich. Oder-..tust dus?", kam die Frage ohne Schnörkel oder Witz oder wenigstens einem Lächeln bei ihm an.
AeiaCarol
17.12.2022, 17:18
Sie öffnete ihre Augen wieder, als er bedeutete, dass sie länger geschlafen hatte, als nur einige, angemessene Stunden, vielleicht gerade so über das normale Maß hinaus. Tage. Er sagte Tage. "Wie-...lange-...hab ich geschlafen?", fragte sie vorsichtig und ihre Lider zogen sich skeptisch zusammen. Musterten ihn und diesen unablässigen Blick. Erst viel zu spät schien ihr wieder klar zu werden, dass er sie etwas gefragt hatte und sie ließ sich noch etwas mehr Zeit damit, indem sie einfach nur mit den Schultern zuckte. Wenn sie ehrlich war, wusste sie es auch nicht besser. Sie hatte oft genug mit Übelkeit und Erbrechen zu tun gehabt. Selbstverständlich, wenn man jeden Scheiß in seinen Körper haute, der einem unter die Finger kam. Es machte ihr nicht mal mehr groß etwas aus. Noch weniger, dass sie als Konsequenz nichts oder nur sehr wenig essen konnte. Selbst wenn es oft genug an allen Stellen Kritik für ihren ausgemergelten Körper hagelte, der sich aktuell in einem wirklich unschönen Zustand seit der Fehlgeburt bewegte. Irgendwie gehörte es zum Alltag. An sichtbaren Rippenbögen und anderen Knochen fand sie nichts schlimmes mehr. Und das Gefühl dafür, wie man "gesund" aussah, war ohnehin schon geschwunden.
Luci sah erstmals wieder von Leif ab, von einer möglichen Gefahrenquelle, und sah auf den Teller vor ihr. Auf dieses, wie sie es liebevoll nannte, Fischtörtchen. Nicht nur sein Spitzname, sondern auch eben jenes schwedische Gericht, dass sie zuletzt bei ihrem gemeinsamen Besuch gegessen und für gut befunden hatte. Natürlich. Sie mochte und aß regelmäßig Fisch, was ihre hiesige Herkunft erklärte und das Gericht direkt vor ihr jetzt durchaus interessant machte. Er hatte sich offensichtlich größte Mühe gegeben. Und wenn man sich den Drift erlaubte, würde man als Arzttochter erkennen, dass es eben einer seiner Angewohnheiten aus dem Beruf war, alles so wahnsinnig präzise zu beenden. Das zeigte er bei diesem Essen. Beim Putzen (oh ja, er putzte vermutlich deutlich mehr als sie jemals darüber nachgedacht hatte). Bei der Arbeit. Beim Training. Dabei, wenn er sie anfass-...sie schluckte leer und sah ein weiteres Mal auf. Auf und direkt in seine Augen. Durchsuchte sie, als wolle sie unbedingt, wirklich unbedingt herausfinden, was die ehrliche Antwort auf diese Frage war, ehe sie auch nur irgendetwas weiteres tat oder dachte. Sehr deutlich, äußerst offen und direkt, fragte sie: "Hasst du mich dafür, dass ich unser Kind umgebracht habe?". Als wäre dieser Elefant im Raum für niemanden zu übersehen gewesen. Deshalb ließ sie nicht ab. Ließ ihren Blick nicht abdriften. Nichts davon.
"Hasst du mich dafür. Oder-..verachtest mich. Oder-..tust dus?", kam die Frage ohne Schnörkel oder Witz oder wenigstens einem Lächeln bei ihm an.
"...so quasi zwei Tage.", hatte Leif erwidert und dann das Schweigen versucht zu überbrücken. Es ihr angenehmer zu machen indem er sie nicht mehr ansah, wenigstens nicht so penetrant, sondern sich auf die Nebensächlichkeit des Essens konzentrierte und dabei seinen Teil des Fischtörtchens nicht nur ansah, sondern auch aufnahm und davon abbiss.
Er kaute langsam. Und jetzt wo er Luceija nicht mehr unentwegt ansah oder ansehen konnte, sah er auf sein Essen und befand dieses eigentlich köstliche Stück Fischtorte für minimal zu trocken. Ja. Dieser kleine, widerliche und niemals endende Drang alles perfekt hinzukriegen. Oh, sein Leben war immer schon weit entfernt davon gewesen. Auch jetzt. Alles was ihm perfekt schien-...das war sie. Der er erneut einen kurzen Blick zuwarf, sein 'Törtchen' auf dem Teller ablegte und nach dem Glas griff, aus dem er ein Schluck nahm.
"Hasst du mich dafür, dass ich unser Kind umgebracht habe?", Leifs Blick schoss zu ihr und sah unerwartet in sehr direktes, grüblerisches, oh-...nein, viel eher grabendes Grün. Jetzt starrte sie. Und die Registrierung ihrer Frage brauchte einen Moment. Als bewege sich diese Kugel auf Zeitlupe auf seine Brust zu, ehe sie mit zerstörerischer Wucht einschlug.
Der Schluck Wasser der eben noch in seinem Mund war fand irgendwie den Weg in seine Nase oder-...Luftröhre. Es musste das Verschlucken sein. Das Gefühl mangelnden Sauerstoffs ließ ihn deutlicher Husten, er stellte sein Glas ab und schützte seinen Mund mit der freigewordenen Hand. Sein Blick wich ihrem nicht aus, was Sorgen nur befeuern mochte. Er formte dieses viel zu schnell hervorgespuckte "Nein!", das unehrlich klang. So als müsse er mit aller Gewalt eine schmutzige kleine Affäre abstreiten. Mehr Luft blieb ihm nicht. Obwohl er ehrlich war. Doch er konnte es quälende Sekunden lang kaum besser ausführen, ehe er fertig war auch den letzten Rest Wasser aus seinen oberen Luftwegen zu vertreiben.
"Ich hasse dich für überhaupt nichts.", sagte er dann. Nunmehr so ruhig als habe er die Antwort auf ihre Frage längst parat. Wieder lagen seine Augen auf ihren. "Du musst doch wissen, dass mir klar ist wie beschissen das alles für dich ist.", erklärte er weiter. "Ich weiß du liebst mich. Du hättest es nie darauf angelegt es so enden zu lassen. Nicht bei einem Kind von...von uns beiden. Von mir.", davon war er felsenfest überzeugt. Es zuzugeben war etwas anderes, denn in seinen Worten konnte man einerseits Verständnis finden, andererseits klang es...etwas arrogant. Vielleicht sogar sehr. Er senkte den Blick. Atmete leicht hörbar aus und schien sehr plötzlich keinerlei Hunger mehr zu haben, so unwichtig war das Essen geworden. Besonders als er sie wieder ansah. Die Lippen kurz aufeinander presste und sich dann für eben die schonungslose Ehrlichkeit zu entscheiden, die sie beide beschlossen hatten: "Was machen wir jetzt?", fragte er sie. Klang durchaus noch gehemmt. "So sehr dir die Frage missfällt-...ich...ich brauche eine Antwort darauf...", versicherte Leif und zog die Schultern leicht höher. Als würde ihm kalt. "Willst du ein Kind mit mir?", es klang-...viel mehr so endgültig wie ein Antrag. Schlimmer-...Schlimmer? Diese Frage wurde bei normalen Paaren wohl standardmäßig diskutiert. Leif wusste, dass er sich irgendwie erklären musste. "Wir können die Antwort darauf nicht umgehen und wenn-...Du weißt ich habe nicht das geringste Problem damit mich sterilisieren zu lassen. Ich mach es.", er versicherte ihr das mit der Neutralität eines Arztes, der nicht über sich selbst zu sprechen schien. Wenigstens klang es so. "Aber ich muss wissen ob du dir zu absolut hundert Prozent sicher bist, dass du keine Kinder willst, Luci. Ignorier was ich will, nein-...was du glaubst was ich will, das ist keine...Fangfrage. Ich will hören was du willst."
numberten
17.12.2022, 18:51
Die Takedas (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page20?p=27101355&viewfull=1#post27101355)
„Ähm…, was?“ Charis schreckte auf, so plötzlich angesprochen. Der Wagen beschleunigte hart. Die Geschwindigkeit und die brummenden Motoren versetzten Charis‘ Körper in wohlige Vibrationen. Die Asari war ganz in ihrem Sitz versunken, ließ die Welt in Höchstgeschwindigkeit an dem Fenster vorbeiziehen und genoss den Ritt.
„Ja, ja. Absolut“, sagte die Schmugglerin. „Lassen Sie’s krachen, Kumpel.“
„Sie, Sie wollen das? Öhm, alles klar, Schätzchen.“
Der Turianer beschleunigte. Das Gefährt heulte, als es sich flink durch den Verkehr wandte.
„Ja! Gib’s mir!“, rief Charis und grinste die beiden Takedas an. Die warfen sich einen Blick zu, der wohl Belustigung sein könnte.
„Mit dem allergrößten Vergnügen“, sagte Turianer. Allerdings beschleunigte er nicht weiter, sondern verringerte die Geschwindigkeit. In Charis‘ Augen blinkten Fragezeichen. Das Shuttle senkte sich ab und landete auf einer ruhigen Stelle abseits der Hauptstraßen.
„Dann wollen wir die Kerze mal anzünden“, raunte der Turianer, schnallte sich ab und lehnte sich gegen den Sitz. „Ähm… wollen wir nicht… weiter?“
„Komm schon, Baby.“ Plötzlich lag seine Hand auf ihrem Oberschenkel. „Und ihr, Ladies, seid gleich dran“, wandte er sich an die beiden Takedas.
„Pfoten weg!“, fauchte Charis und schlug dem Turianer auf die Krallen.
„Ah, verstehe. Sie zieren sich etwas. Sie wollen genommen werden, was?“ Er packte sie am Nacken und zog sie zu sich. Ihre Lippen erreichten ihn nicht, ihre Faust war schneller. Der Kerl jaulte auf, als Charis‘ Boxhieb seinen Kiefer malträtierte.
„Wie können Sie es wagen mich anzufassen?“
„Ich dachte du wolltest es, Schätzchen.“
„Ich wollte mit deinem Flitzer düsen, Schätzchen!“, fauchte Charis den sich seinen Kiefer reibenden Turianer an. „Und jetzt will ich zurück.“
„Oh man…“ Der Alien drehte sich zu den Takedas um und öffnete offerierend die Arme. „Ladies?“
Yuika sah zu dem Turianer welcher sich nach seiner Aktion wohl mit dem Mut der Verzweiflung ihnen offerierte. Yuika sah zu Airi, welche nach Charis Faustschlag immer noch leicht amüsiert grinste und den Blick ihrer Schwester erwiderte.
"Wenn er es so freundlich anbietet..", sprach sie zu ihrer Schwester. "Ja, da kann man doch nicht nein sagen.", erwiderte diese.
Die beiden Schwestern nickten sich zu, drehten sich zu dem leicht lächelnden Turianer. Eine synchron ausgeführte Doppelbackpfeife der beiden Japanerinnen traf sein dummdreistes Gesicht, welche die hervorragende Akkustik im Auto zur Geltung brachte.
"Tja, das war durchaus befriedigend. Und jetzt beide Hände ans Lenkrad und bring uns zurück, Chikan (https://de.wikipedia.org/wiki/Chikan)!", sagte Yuika und schenkte dem Turianer einen drohenden Blick. Dieser fing sich gerade wieder schaute leicht beschämt und setzte sich zurück.
"Wenn es geht schnell. Vielleicht findest du da noch ein bimbo girl das sich auf dich einlässt.", fügte Airi an und trat kurz unterstützend mit ihrem Knie von hinten gegen seinen Sitz.
Die Rückfahrt war kurz und recht still, nur unterbrochen von Einlässen japanischer Philosophie vornehmlich über die kümmerliche Männlichkeit des Fahrers und Geschmacksverirrungen bei der Farbwahl. Schließlich landeten sie wieder auf dem Treff wo keine der drei Frauen es abwarten konnte das Gefährt zu verlassen.
"Sayonara, Sackgesicht!", sprach Airi noch zum Abschied, entschied sich ihm jedoch nicht noch eine mitzugeben.
Sie entfernten sich von der grünen Penisverlängerung wieder zurück ins Geschehen.
"Machen sie sich nichts draus Charis-san. Wir hatten alle schonmal mit so einem Mist zu tun. Aber das war eine sehr schöne Rechte!", meinte Airi und legte aufmunternd den Arm um die Schulter der Asari.
"Ja, wobei weiter oben eine Stelle ist bei der Turianer viel empfindlicher sind. Zeigen wir ihnen mal bei Gelegenheit.", stimmte ihr Yuika zu und nickte der Schmugglerin aufbauend zu. Sie hoffte das die Sache Charis nicht allzu peinlich war.
"Und keine Sorge, das bleibt unter uns. Wie wäre es Charis-san? Wollen wir uns was zu trinken holen und ein paar der Stände anschauen?", schlug sie vor um sich von der Sache abzulenken. Hinten hatte sie einen Drohnen Verkäufer gesehen der sie interessierte.
"...so quasi zwei Tage.", hatte Leif erwidert und dann das Schweigen versucht zu überbrücken. Es ihr angenehmer zu machen indem er sie nicht mehr ansah, wenigstens nicht so penetrant, sondern sich auf die Nebensächlichkeit des Essens konzentrierte und dabei seinen Teil des Fischtörtchens nicht nur ansah, sondern auch aufnahm und davon abbiss.
Er kaute langsam. Und jetzt wo er Luceija nicht mehr unentwegt ansah oder ansehen konnte, sah er auf sein Essen und befand dieses eigentlich köstliche Stück Fischtorte für minimal zu trocken. Ja. Dieser kleine, widerliche und niemals endende Drang alles perfekt hinzukriegen. Oh, sein Leben war immer schon weit entfernt davon gewesen. Auch jetzt. Alles was ihm perfekt schien-...das war sie. Der er erneut einen kurzen Blick zuwarf, sein 'Törtchen' auf dem Teller ablegte und nach dem Glas griff, aus dem er ein Schluck nahm.
"Hasst du mich dafür, dass ich unser Kind umgebracht habe?", Leifs Blick schoss zu ihr und sah unerwartet in sehr direktes, grüblerisches, oh-...nein, viel eher grabendes Grün. Jetzt starrte sie. Und die Registrierung ihrer Frage brauchte einen Moment. Als bewege sich diese Kugel auf Zeitlupe auf seine Brust zu, ehe sie mit zerstörerischer Wucht einschlug.
Der Schluck Wasser der eben noch in seinem Mund war fand irgendwie den Weg in seine Nase oder-...Luftröhre. Es musste das Verschlucken sein. Das Gefühl mangelnden Sauerstoffs ließ ihn deutlicher Husten, er stellte sein Glas ab und schützte seinen Mund mit der freigewordenen Hand. Sein Blick wich ihrem nicht aus, was Sorgen nur befeuern mochte. Er formte dieses viel zu schnell hervorgespuckte "Nein!", das unehrlich klang. So als müsse er mit aller Gewalt eine schmutzige kleine Affäre abstreiten. Mehr Luft blieb ihm nicht. Obwohl er ehrlich war. Doch er konnte es quälende Sekunden lang kaum besser ausführen, ehe er fertig war auch den letzten Rest Wasser aus seinen oberen Luftwegen zu vertreiben.
"Ich hasse dich für überhaupt nichts.", sagte er dann. Nunmehr so ruhig als habe er die Antwort auf ihre Frage längst parat. Wieder lagen seine Augen auf ihren. "Du musst doch wissen, dass mir klar ist wie beschissen das alles für dich ist.", erklärte er weiter. "Ich weiß du liebst mich. Du hättest es nie darauf angelegt es so enden zu lassen. Nicht bei einem Kind von...von uns beiden. Von mir.", davon war er felsenfest überzeugt. Es zuzugeben war etwas anderes, denn in seinen Worten konnte man einerseits Verständnis finden, andererseits klang es...etwas arrogant. Vielleicht sogar sehr. Er senkte den Blick. Atmete leicht hörbar aus und schien sehr plötzlich keinerlei Hunger mehr zu haben, so unwichtig war das Essen geworden. Besonders als er sie wieder ansah. Die Lippen kurz aufeinander presste und sich dann für eben die schonungslose Ehrlichkeit zu entscheiden, die sie beide beschlossen hatten: "Was machen wir jetzt?", fragte er sie. Klang durchaus noch gehemmt. "So sehr dir die Frage missfällt-...ich...ich brauche eine Antwort darauf...", versicherte Leif und zog die Schultern leicht höher. Als würde ihm kalt. "Willst du ein Kind mit mir?", es klang-...viel mehr so endgültig wie ein Antrag. Schlimmer-...Schlimmer? Diese Frage wurde bei normalen Paaren wohl standardmäßig diskutiert. Leif wusste, dass er sich irgendwie erklären musste. "Wir können die Antwort darauf nicht umgehen und wenn-...Du weißt ich habe nicht das geringste Problem damit mich sterilisieren zu lassen. Ich mach es.", er versicherte ihr das mit der Neutralität eines Arztes, der nicht über sich selbst zu sprechen schien. Wenigstens klang es so. "Aber ich muss wissen ob du dir zu absolut hundert Prozent sicher bist, dass du keine Kinder willst, Luci. Ignorier was ich will, nein-...was du glaubst was ich will, das ist keine...Fangfrage. Ich will hören was du willst."
Ja, sie waren nicht normal. Sie beide hatten längst keine normale Beziehung mehr zueinander, hatten diese niemals wirklich gehabt, alleine schon deshalb, weil sie so polarisierende Charaktere waren, die einfach Reibung erzeugen mussten. Und so war es immer gut. Immer perfekt. Dass sie anders dachten, in anderen Welten lebten und auch, dass sie sich so wunderbar streiten und noch viel besser wieder versöhnen konnten. Dass egal was sie durchmachten, sie sich wieder in die Augen sehen konnten und wussten, dass der andere richtig war. War es so auch jetzt? Würde er sie jetzt wirklich noch ansehen und sagen können, dass sie richtig war? Was sie beide hatten richtig war?
Luci wusste, dass sie ihn enttäuschen würde, wenn sie ihm antwortete. Ihre Antwort glaubte sie bekommen zu haben. Ihr Blick hatte sich gesenkt ihre Haltung etwas gelockert, es war fast, als habe er ihr eine Last von den Schultern genommen, die er nicht einmal gesehen hatte. Aber vermutlich wirkte es ganz anders, so, wie sie da saß, die Tischplatte zwischen ihnen ansah und ihr Finger die Maserung des Holzes abfuhr, die so wahnsinnig willkürlich wirkte. Auch sie ignorierte das liebevoll bereitete Essen zwischen ihnen, im Augenblick schien ihr fast alles zu vergehen. Er stellte diese Frage. Eine Frage von zweien, die sie deutlich und sichtbar aus der Bahn warfen. So sehr, dass sie Luft holte und ihre Lippen bereit waren etwas zu formen, ihr die Kraft dafür aber schon in der Hälfte auszugehen schien. In ihrem Inneren war die Antwort irgendwie klar. Aber sie zu formulieren, fiel ihr so viel schwerer als sie angenommen hätte.
Der Kopf der Neunundzwanzigjährigen hob sich an und ihr Blick fand scheu den Weg zurück in seine. Falsches Ehrgefühl hatte sie dazu verleitet es zu tun, hatte geglaubt, dass sie ihm schuldete es ihm wenigstens auf diese Weise zu sagen, ihm nicht weiter auszuweichen. Gottverdammt, war es schwer. Obwohl ihr Kopf erhoben war, schloss sie nochmals kurz die Augen und atmete durch. Erst, als sie sie wieder öffnete, sagte sie: "Nein.". Ihre Lippen schlossen sich nicht. Es schien deutlich, dass sie mehr sagen wollte als das, ehe sie es tat. "-..ich wollte-...hätte-.", sie schüttelte den Kopf sacht mit geschlossenen Augen. Etwas stach in ihre Brust, so unangenehm und beängstigend. "Ich wollte das Kind. Ich wollte dieses Kind von dir, weil es da war, weil-...weil es mir dieses letzte bisschen, beschissene Hoffnung gegeben hat und weil ich die Chance mich zu entscheiden ob ich überhaupt eines will gar nicht erst im Raum stand."
Das Zucken ihrer Schultern wirkte, als gebe sie auf. Ihre Gesichtszüge hatten etwas unerwartet hartes. Mussten es haben, sonst wäre sie zusammengebrochen. Das waren Fragen, die sie niemals beantworten wollte, Fragen, die sie kaum beantworten konnte. Und einfach nur aussprach, was da in ihr war. Irgendwie.
"Aber das ist ja wohl keine Option mehr, also-...nein. Nein, will ich nicht.", war sie sich sicher. Sie wusste ja jetzt, ohne es wirklich geworden zu sein, was für eine beschissene Mutter sie war. "Das ist nicht, was du hören wolltest-..", nahm sie an.
numberten
18.12.2022, 11:37
Lea Ceres
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27102556&viewfull=1#post27102556)
Der Fitnessbereich der Marines hatte eine besonderen, akkumulierenden Charakter. Sobald jemand dort war dauerte es nicht lange bis er sich weiter füllte. In Ruhe trainieren war ein Fremdwort auf so engem Raum, auch wenn man in Ruhe gelassen wurde wenn man es wollte. Drei weitere Marines hatten sich zu Levy, Neumann und Thunder gesellt. Macnab hingegen entfernte sich endgültig, sich ihrem "bürokratischen Fegefeuer" widmend.
Als Austausch kam ein weiterer Neuankömmling hinzu, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Sinne des Sprichwortes Wenn man vom Teufel spricht.., tauchte die Neue aus Frasers Team bei ihnen auf. Werner hatte sie zwar schon gesehen, brauchte aber dennoch kurz um sie einzuordnen, was vermutlich auch am Schweiß lag der ihn noch ins Gesicht lief. Außerdem hatte er sich nie mit irgendwelchen Medienauftritten der Allianz beschäftigt. Er war ja schon eingetreten.
"Willkommen an Bord, Ceres. Werner Neumann.", stellte sich der Deutsche vor und wischte sich dann den Schweiß aus dem Gesicht.
"Dem kann ich mich anschließen. David Levy. Es wird sicher eine Freude mit ihnen zusammenzuarbeiten.", fügte David freundlich an.
"Ja, willkommen im Pferch. Oh, meine Manieren. Sumi Thunder. Und die drei dort hinten sind Ramirez, Miller und Xiu.", meldete sich die Amerikanerin zu Wort welche die Neue vermutlich schon als Erstes erspäht hatte und sich geschmeidig von ihrer Bodenübung aufrichtete. Die angesprochenen Marines nickten Ceres freundlich zu, führten dann aber ihre Übungen weiter fort, wenn auch etwas weniger konzentriert.
"Machen sie sich ein wenig mit dem Schiff vertraut, oder haben sie sich hierhin verlaufen? Ich nehme nicht an das sie trainieren wollen?", erkundigte sich Sumi freundlich, die Ausgehuniform der Special Forces Frau musternd.
Werner konnte es ihr nicht unbedingt verdenken, war es doch ein starker Kontrast zu Frasers Outfits.
"Also bitte Corporal. Wollen sie etwa behaupten das die Allianz Standarduniform nicht ausreichend Freiheit und Atmungsaktivität für sportliche Betätigung bietet?", wies sie ihr Squadleader scherzhaft zurecht.
"Ehrliche Meinung, Sarge?", erwiderte die Indianerin breit lächelnd woraufhin der Israeli den Kopf schüttelte.
"Auf jedenfall schön das sie vorbeikommen Ceres. Captain Fraser ist denke ich auch nicht der Typ für ausgedehnte Vorstellungsrunden. Aber sie werden sich garantiert schnell einleben. Waren sie eigentlich auf Abruf gewesen? Die Auswechslung ging ja recht flink dafür das wir uns in einem laufenden Einsatz befinden.", erkundigte sich Werner freundlich, ein wenig den üblichen Marine Bullshit unterbindend.
AeiaCarol
18.12.2022, 16:16
Ja, sie waren nicht normal. Sie beide hatten längst keine normale Beziehung mehr zueinander, hatten diese niemals wirklich gehabt, alleine schon deshalb, weil sie so polarisierende Charaktere waren, die einfach Reibung erzeugen mussten. Und so war es immer gut. Immer perfekt. Dass sie anders dachten, in anderen Welten lebten und auch, dass sie sich so wunderbar streiten und noch viel besser wieder versöhnen konnten. Dass egal was sie durchmachten, sie sich wieder in die Augen sehen konnten und wussten, dass der andere richtig war. War es so auch jetzt? Würde er sie jetzt wirklich noch ansehen und sagen können, dass sie richtig war? Was sie beide hatten richtig war?
Luci wusste, dass sie ihn enttäuschen würde, wenn sie ihm antwortete. Ihre Antwort glaubte sie bekommen zu haben. Ihr Blick hatte sich gesenkt ihre Haltung etwas gelockert, es war fast, als habe er ihr eine Last von den Schultern genommen, die er nicht einmal gesehen hatte. Aber vermutlich wirkte es ganz anders, so, wie sie da saß, die Tischplatte zwischen ihnen ansah und ihr Finger die Maserung des Holzes abfuhr, die so wahnsinnig willkürlich wirkte. Auch sie ignorierte das liebevoll bereitete Essen zwischen ihnen, im Augenblick schien ihr fast alles zu vergehen. Er stellte diese Frage. Eine Frage von zweien, die sie deutlich und sichtbar aus der Bahn warfen. So sehr, dass sie Luft holte und ihre Lippen bereit waren etwas zu formen, ihr die Kraft dafür aber schon in der Hälfte auszugehen schien. In ihrem Inneren war die Antwort irgendwie klar. Aber sie zu formulieren, fiel ihr so viel schwerer als sie angenommen hätte.
Der Kopf der Neunundzwanzigjährigen hob sich an und ihr Blick fand scheu den Weg zurück in seine. Falsches Ehrgefühl hatte sie dazu verleitet es zu tun, hatte geglaubt, dass sie ihm schuldete es ihm wenigstens auf diese Weise zu sagen, ihm nicht weiter auszuweichen. Gottverdammt, war es schwer. Obwohl ihr Kopf erhoben war, schloss sie nochmals kurz die Augen und atmete durch. Erst, als sie sie wieder öffnete, sagte sie: "Nein.". Ihre Lippen schlossen sich nicht. Es schien deutlich, dass sie mehr sagen wollte als das, ehe sie es tat. "-..ich wollte-...hätte-.", sie schüttelte den Kopf sacht mit geschlossenen Augen. Etwas stach in ihre Brust, so unangenehm und beängstigend. "Ich wollte das Kind. Ich wollte dieses Kind von dir, weil es da war, weil-...weil es mir dieses letzte bisschen, beschissene Hoffnung gegeben hat und weil ich die Chance mich zu entscheiden ob ich überhaupt eines will gar nicht erst im Raum stand."
Das Zucken ihrer Schultern wirkte, als gebe sie auf. Ihre Gesichtszüge hatten etwas unerwartet hartes. Mussten es haben, sonst wäre sie zusammengebrochen. Das waren Fragen, die sie niemals beantworten wollte, Fragen, die sie kaum beantworten konnte. Und einfach nur aussprach, was da in ihr war. Irgendwie.
"Aber das ist ja wohl keine Option mehr, also-...nein. Nein, will ich nicht.", war sie sich sicher. Sie wusste ja jetzt, ohne es wirklich geworden zu sein, was für eine beschissene Mutter sie war. "Das ist nicht, was du hören wolltest-..", nahm sie an.
Woher sie das wusste war an seiner Haltung ablesbar. Die Art wie kaum merklich in sich zusammen sank und urplötzlich einfach nicht mehr er selbst schien. Er versuchte das Gegenteil darzustellen, aber sein müdes Lächeln war wenig überzeugend. "Ich-...nein...", gab er zu. Sie verdiente seine Ehrlichkeit, weil sie ihm das gleiche Geschenk machte. "Du sollst das nicht falsch verstehen. Das Wichtigste für mich bist du.", sagte Leif. Sein Blick war auf seine Finger gerutscht. Auf seine verletzte Hand. Das was er davon sah. "Ich will...eigentlich will ich ja auch kein Kind. Das ist eine so riesige Verantwortung und der bin ich beim letzten Mal kaum gerecht geworden.", erinnerte er an seine Vergangenheit. "Als du dann aber gesagt hast, dass du schwanger warst und ich-...weißt du...irgendwie habe ich mich da sehr...bereit für ein Kind gefühlt. Ich bin jetzt älter und seit ich dich kenne weiß ich, dass es auch für mich wichtigeres im Leben gibt als meine Karriere und ich-...genau jetzt ist dieser Zeitpunkt gekommen in dem es sich richtig anfühlt. Nicht...weil es ich es mir wünsche, sondern weil es ginge und jetzt...jetzt geht es sogar wirklich, ich-...ich weiß nicht was ich sagen soll, ich will dich nicht verletzen, Luci.", rechtfertigte er sich und wagte es ihr in die Augen zu sehen. Entschuldigend.
"Außerdem...ich...weißt du ich bin alles andere als ein guter Fang für dich und ich bin auch nicht...gut zu dir gewesen, also beschleicht mich die Angst, dass du vielleicht einfach keine Kinder willst, weil wir zusammen sind? Also...mir ist klar nur weil du jetzt schwanger werden könntest heißt das nicht automatisch, dass du sofort auch ein Kind willst, aber...bin ich der Grund dafür? Geht es darum, dass du allgemein kein Kind willst oder willst du...willst du kein Kind mit mir?"
Woher sie das wusste war an seiner Haltung ablesbar. Die Art wie kaum merklich in sich zusammen sank und urplötzlich einfach nicht mehr er selbst schien. Er versuchte das Gegenteil darzustellen, aber sein müdes Lächeln war wenig überzeugend. "Ich-...nein...", gab er zu. Sie verdiente seine Ehrlichkeit, weil sie ihm das gleiche Geschenk machte. "Du sollst das nicht falsch verstehen. Das Wichtigste für mich bist du.", sagte Leif. Sein Blick war auf seine Finger gerutscht. Auf seine verletzte Hand. Das was er davon sah. "Ich will...eigentlich will ich ja auch kein Kind. Das ist eine so riesige Verantwortung und der bin ich beim letzten Mal kaum gerecht geworden.", erinnerte er an seine Vergangenheit. "Als du dann aber gesagt hast, dass du schwanger warst und ich-...weißt du...irgendwie habe ich mich da sehr...bereit für ein Kind gefühlt. Ich bin jetzt älter und seit ich dich kenne weiß ich, dass es auch für mich wichtigeres im Leben gibt als meine Karriere und ich-...genau jetzt ist dieser Zeitpunkt gekommen in dem es sich richtig anfühlt. Nicht...weil es ich es mir wünsche, sondern weil es ginge und jetzt...jetzt geht es sogar wirklich, ich-...ich weiß nicht was ich sagen soll, ich will dich nicht verletzen, Luci.", rechtfertigte er sich und wagte es ihr in die Augen zu sehen. Entschuldigend.
"Außerdem...ich...weißt du ich bin alles andere als ein guter Fang für dich und ich bin auch nicht...gut zu dir gewesen, also beschleicht mich die Angst, dass du vielleicht einfach keine Kinder willst, weil wir zusammen sind? Also...mir ist klar nur weil du jetzt schwanger werden könntest heißt das nicht automatisch, dass du sofort auch ein Kind willst, aber...bin ich der Grund dafür? Geht es darum, dass du allgemein kein Kind willst oder willst du...willst du kein Kind mit mir?"
Sie merkte, dass sie unruhig wurde, weil ihre Zunge innerhalb des geschlossenen Mundes immer wieder über ihre Zähne strich. Sie sich 'Beschäftigung' und Ablenkung suchte, obwohl da keine andere war. Es war ihr unangenehm. Leif musste das wissen, denn er war so in sich zusammen gesunken, dass er selbst bei seiner beeindruckenden Größe urplötzlich deutlich weniger bedrohlich wirkte. Er rang um Worte. Und sie auch. Und am Ende schienen sie beide daran zu verzweifeln. Jeder auf seine Art.
Eine Hand griff in und durch ihr Haar und wischte es über den Kopf hinweg aus dem Weg. Wie gewohnt hielt es sich dort nicht lange. Aber Luci hatte etwas zu tun. Danach musterte sie ihre Hände und zwang sich mühselig, wieder aufzusehen, als er sie fragte, ob es an ihm lag. Sie schluckte schwer. Nicht, weil ihr die Antwort schwer fiel. Sondern weil es sie traf, zu glauben, dass es wirklich an ihm liegen würde.
"Was-..nein!", war die Reaktion etwas zu harsch. Sie wirkte fast, als habe man sie gereizt, aber es war eben das unangenehme Gefühl. Dieses Bedrängende. "Leif.", sagte sie seinen Namen und sah ihm in die Augen. Deutlich. "Ich wollte dieses Kind. Ich wollte-...unser Kind. Weil es deines war. Ich wollte dich. Ich wollte, dass du es weißt, ich wollte, dass du bei mir bist, aber ich wollte diese ganze Sache niemals allein. Und es hat-...es hat mir eine scheiß Angst eingejagt. Alles. Da zu liegen und verdammt nochmal zu verbluten, gesagt zu bekommen warum und das so völlig-...so unvorbereitet aus dem Nichts, als wenn alles was passiert war nicht schon genug gewesen wäre. Aber ich-...ich hab-..", sie holte Luft. Ihre Augen sollten jetzt nicht schon wieder so verheißungsvoll glänzen und nach Tränen aussehen. Sie sollte stärker sein. Aber das war sie längst nicht mehr. Sie war ein verdammter Wrack und hatte nichts getan um daran etwas zu ändern. Sie schnalzte sacht, als sie begann wieder zu sprechen, als würde sie sich selbst dafür anklagen diese Gefühle zu haben. Überhaupt Gefühle zu haben. "-..ich hab zugestimmt als Zo sagte, ich solls mir wenigstens-...wenigstens ansehen. Ich habs gesehen und-...wenigstens kurz diesen-...wenigstens kurz diesen Herzschlag gehört und alles daran - i-ich weiß, es ist fucking Unsinn, aber-...alles hat mich so sehr an dich erinnert. Irgendwas hat einfach-...ganz deutlich gemacht, dass es von dir ist und-...deshalb wollte ich es. Deshalb. Nur deshalb."
Die viel zu stark glänzenden, nein, regelrecht unter Wasser stehenden, intensivgrünen Augen der Sizilianerin musterten den Mann ihr gegenüber. Als würde er jetzt mehr begreifen als vorher. Dabei hätte ihm eine direktere Antwort so viel besser getan.
"Ich will keine Kinder, Leif, ich mein-..sieh mich an!", sagte sie und forcierte es damit. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und vollführte eine Ausschweifende, gestikulierende Handgeste als sie es tat. "Ich bin die letzte Person in dieser Galaxie, der man ein Kind in die Hände drückt. Geschweige denn dafür sorgt, dass sie selbst eins bekommt und-..ich kanns nicht mal irgendwem verübeln, denn es ist wahr!", wollte sie verdeutlichen. Presste kurz ihre Lippen gegeneinander. "Einer Abhängigen - einem Testsubjekt gibt man keine Kinder. Und lässt sie erst recht nicht...schwanger werden.". Das Wort allein klang so widerlich in ihren Ohren. So komisch.
"Dass ich kein Kind will hat nichts mit dir zu tun. Es ist passiert, weil keiner von uns auch nur den leisesten Fick darauf gegeben hätte was dagegen zu tun, weil wir BEIDE nichts davon wussten! Warum auch immer diese scheiß Medikamente dafür SO...wichtig waren. Was solls. Jetzt ist es so, wir wussten davon nichts und es hat unsere "Chance" für einen winzigen Moment soweit erhöht, dass es-...wie auch immer geklappt hat. Vielleicht wars verdammtes Schicksal. Vielleicht hat es so sein müssen, damit ich mich nicht-...damit-...ich weiß nicht." Sie zuckte mit den Schultern. Sackte nun selbst im Stuhl zusammen. Ihre Stimme wurde leiser, sie schien sich etwas zu beruhigen, ohne sich all zu sehr aufgeregt zu haben. Temperament hätte man es genannt. Luci glaubte nicht daran, dass sie sowas noch in sich hatte. Fühlte sich eher, als habe man ihr jegliches Temperament aus dem Körper gezogen. Jeglichen Charakter. Jegliche Seele.
"--...es hats nicht geschafft. Obwohl ich es wollte, hat es nicht überlebt. Sagt dir das nicht genug?"
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Zog die Nase hoch. Und fragte: "Ernsthaft. Sieh mich an, Leif. Denkst du wirklich, dass ich jemand wäre, der wirklich Kinder bekommen sollte? Oder hast du mich je so eingeschätzt, dass ich-...das könnte? Irgendwie gut darin wäre oder mich das glücklich macht? Ich ziehe alles in die Scheiße. Dich. Mich selbst. Vor allem mich selbst, es wär für alle besser, wenn ich dafür sorgen lasse, dass das nicht mehr passiert.
Gil-...Gil ist so jemand. Wahrscheinlich wird seine Familie noch größer als unsere. Zo kann sowas. Aber ich glaube nicht, dass ich das kann. Ist irgendwie so als hätte es mir das Leben einmal ganz deutlich bewiesen, dass ichs nicht kann. Oder können sollte."
Auf ihre Lippen setzte sich etwas bitteres. Ein Lächeln, dass ihre Augen nicht erreichte und falsch wirkte. "Ich bin jemand, der sich in Clubs abschießt, der sich volllaufen lässt, sich in Gegenden rumtreibt, wo sie nicht hingehört, und von nichts anderem lebt als von Experimenten."
"Ist-...das jetzt das Gespräch in dem wir merken, dass wir Vorstellungen vom Leben haben, die zu weit auseinander gehen und am Ende doch nicht passen? Wäre nach der ganzen Sache die die letzten Wochen und Monate passiert ist nämlich ziemlich scheiße-..", versuchte sie es mit einem wenig zündenden...'Witz', der so bitter war, dass sie die Tränen nicht halten konnte, die sich unaufgefordert lösten. Schon wieder. Schon verdammt nochmal wieder.
AeiaCarol
18.12.2022, 17:29
Sie merkte, dass sie unruhig wurde, weil ihre Zunge innerhalb des geschlossenen Mundes immer wieder über ihre Zähne strich. Sie sich 'Beschäftigung' und Ablenkung suchte, obwohl da keine andere war. Es war ihr unangenehm. Leif musste das wissen, denn er war so in sich zusammen gesunken, dass er selbst bei seiner beeindruckenden Größe urplötzlich deutlich weniger bedrohlich wirkte. Er rang um Worte. Und sie auch. Und am Ende schienen sie beide daran zu verzweifeln. Jeder auf seine Art.
Eine Hand griff in und durch ihr Haar und wischte es über den Kopf hinweg aus dem Weg. Wie gewohnt hielt es sich dort nicht lange. Aber Luci hatte etwas zu tun. Danach musterte sie ihre Hände und zwang sich mühselig, wieder aufzusehen, als er sie fragte, ob es an ihm lag. Sie schluckte schwer. Nicht, weil ihr die Antwort schwer fiel. Sondern weil es sie traf, zu glauben, dass es wirklich an ihm liegen würde.
"Was-..nein!", war die Reaktion etwas zu harsch. Sie wirkte fast, als habe man sie gereizt, aber es war eben das unangenehme Gefühl. Dieses Bedrängende. "Leif.", sagte sie seinen Namen und sah ihm in die Augen. Deutlich. "Ich wollte dieses Kind. Ich wollte-...unser Kind. Weil es deines war. Ich wollte dich. Ich wollte, dass du es weißt, ich wollte, dass du bei mir bist, aber ich wollte diese ganze Sache niemals allein. Und es hat-...es hat mir eine scheiß Angst eingejagt. Alles. Da zu liegen und verdammt nochmal zu verbluten, gesagt zu bekommen warum und das so völlig-...so unvorbereitet aus dem Nichts, als wenn alles was passiert war nicht schon genug gewesen wäre. Aber ich-...ich hab-..", sie holte Luft. Ihre Augen sollten jetzt nicht schon wieder so verheißungsvoll glänzen und nach Tränen aussehen. Sie sollte stärker sein. Aber das war sie längst nicht mehr. Sie war ein verdammter Wrack und hatte nichts getan um daran etwas zu ändern. Sie schnalzte sacht, als sie begann wieder zu sprechen, als würde sie sich selbst dafür anklagen diese Gefühle zu haben. Überhaupt Gefühle zu haben. "-..ich hab zugestimmt als Zo sagte, ich solls mir wenigstens-...wenigstens ansehen. Ich habs gesehen und-...wenigstens kurz diesen-...wenigstens kurz diesen Herzschlag gehört und alles daran - i-ich weiß, es ist fucking Unsinn, aber-...alles hat mich so sehr an dich erinnert. Irgendwas hat einfach-...ganz deutlich gemacht, dass es von dir ist und-...deshalb wollte ich es. Deshalb. Nur deshalb."
Die viel zu stark glänzenden, nein, regelrecht unter Wasser stehenden, intensivgrünen Augen der Sizilianerin musterten den Mann ihr gegenüber. Als würde er jetzt mehr begreifen als vorher. Dabei hätte ihm eine direktere Antwort so viel besser getan.
"Ich will keine Kinder, Leif, ich mein-..sieh mich an!", sagte sie und forcierte es damit. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und vollführte eine Ausschweifende, gestikulierende Handgeste als sie es tat. "Ich bin die letzte Person in dieser Galaxie, der man ein Kind in die Hände drückt. Geschweige denn dafür sorgt, dass sie selbst eins bekommt und-..ich kanns nicht mal irgendwem verübeln, denn es ist wahr!", wollte sie verdeutlichen. Presste kurz ihre Lippen gegeneinander. "Einer Abhängigen - einem Testsubjekt gibt man keine Kinder. Und lässt sie erst recht nicht...schwanger werden.". Das Wort allein klang so widerlich in ihren Ohren. So komisch.
"Dass ich kein Kind will hat nichts mit dir zu tun. Es ist passiert, weil keiner von uns auch nur den leisesten Fick darauf gegeben hätte was dagegen zu tun, weil wir BEIDE nichts davon wussten! Warum auch immer diese scheiß Medikamente dafür SO...wichtig waren. Was solls. Jetzt ist es so, wir wussten davon nichts und es hat unsere "Chance" für einen winzigen Moment soweit erhöht, dass es-...wie auch immer geklappt hat. Vielleicht wars verdammtes Schicksal. Vielleicht hat es so sein müssen, damit ich mich nicht-...damit-...ich weiß nicht." Sie zuckte mit den Schultern. Sackte nun selbst im Stuhl zusammen. Ihre Stimme wurde leiser, sie schien sich etwas zu beruhigen, ohne sich all zu sehr aufgeregt zu haben. Temperament hätte man es genannt. Luci glaubte nicht daran, dass sie sowas noch in sich hatte. Fühlte sich eher, als habe man ihr jegliches Temperament aus dem Körper gezogen. Jeglichen Charakter. Jegliche Seele.
"--...es hats nicht geschafft. Obwohl ich es wollte, hat es nicht überlebt. Sagt dir das nicht genug?"
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Zog die Nase hoch. Und fragte: "Ernsthaft. Sieh mich an, Leif. Denkst du wirklich, dass ich jemand wäre, der wirklich Kinder bekommen sollte? Oder hast du mich je so eingeschätzt, dass ich-...das könnte? Irgendwie gut darin wäre oder mich das glücklich macht? Ich ziehe alles in die Scheiße. Dich. Mich selbst. Vor allem mich selbst, es wär für alle besser, wenn ich dafür sorgen lasse, dass das nicht mehr passiert.
Gil-...Gil ist so jemand. Wahrscheinlich wird seine Familie noch größer als unsere. Zo kann sowas. Aber ich glaube nicht, dass ich das kann. Ist irgendwie so als hätte es mir das Leben einmal ganz deutlich bewiesen, dass ichs nicht kann. Oder können sollte."
Auf ihre Lippen setzte sich etwas bitteres. Ein Lächeln, dass ihre Augen nicht erreichte und falsch wirkte. "Ich bin jemand, der sich in Clubs abschießt, der sich volllaufen lässt, sich in Gegenden rumtreibt, wo sie nicht hingehört, und von nichts anderem lebt als von Experimenten."
"Ist-...das jetzt das Gespräch in dem wir merken, dass wir Vorstellungen vom Leben haben, die zu weit auseinander gehen und am Ende doch nicht passen? Wäre nach der ganzen Sache die die letzten Wochen und Monate passiert ist nämlich ziemlich scheiße-..", versuchte sie es mit einem wenig zündenden...'Witz', der so bitter war, dass sie die Tränen nicht halten konnte, die sich unaufgefordert lösten. Schon wieder. Schon verdammt nochmal wieder.
War es das? Leifs erneutes, müdes Lächeln wusste keine echte Auskunft darüber zu geben. "Ja, das wäre es wohl.", sagte er nur. Den Blick zurück auf seine Finger gerichtet und sichtbar in Gedanken versunken. Er wollte nicht, dass ihr das Herz stehen blieb, aber er ließ sich unbewusst viel Zeit für die nächsten Worte.
"Wochen oder-...Monate...", sein Lächeln wurde deutlicher. Immer noch das Lächeln eines Erschlagenen, aber-...das war ein Lächeln. Nur sah er sie nicht an. Ebenso darauf bedachte die eigenen Tränen vor ihr zu verbergen. "Ich liebe dich seit Jahren und ich habe mir nie etwas mehr gewünscht als dass du meine Gefühle erwiderst und jetzt wo du es tust...bin ich ein wunschlos glücklicher Mann.", ja. Da war es. Dieses verlegene, völlig verliebte Lächeln auf seinen Lippen. Und der Mut ihr wieder in die Augen zu sehen. Sich leicht nach vorn zu lehnen und die Unterarme auf den Tisch zu legen. Ihr wieder zugewandter. Ganz und gar auf ihrer Seite.
"Du sagst es ist unwahrscheinlich-...sehr unwahrscheinlich, dass es wieder passiert, aber ich...", wie formulierte er diesen Gedanken nur ohne völlig falsch verstanden zu werden? Nach ihrem Geständnis und dem was sie beide sich an den Kopf geworfen hatten. Was passiert war. "Was ist...wenn es passiert? Ich habe kein Recht dazu dir in diese Entscheidung rein zu reden, aber auch dieses Kind wäre wieder unser Kind und so wenig ich es dir übel nehmen kann wenn du...wenn du es nicht behalten wollen würdest...ich glaube...ich weiß einfach nicht was wir machen sollen. Was ich machen soll."
War es das? Leifs erneutes, müdes Lächeln wusste keine echte Auskunft darüber zu geben. "Ja, das wäre es wohl.", sagte er nur. Den Blick zurück auf seine Finger gerichtet und sichtbar in Gedanken versunken. Er wollte nicht, dass ihr das Herz stehen blieb, aber er ließ sich unbewusst viel Zeit für die nächsten Worte.
"Wochen oder-...Monate...", sein Lächeln wurde deutlicher. Immer noch das Lächeln eines Erschlagenen, aber-...das war ein Lächeln. Nur sah er sie nicht an. Ebenso darauf bedachte die eigenen Tränen vor ihr zu verbergen. "Ich liebe dich seit Jahren und ich habe mir nie etwas mehr gewünscht als dass du meine Gefühle erwiderst und jetzt wo du es tust...bin ich ein wunschlos glücklicher Mann.", ja. Da war es. Dieses verlegene, völlig verliebte Lächeln auf seinen Lippen. Und der Mut ihr wieder in die Augen zu sehen. Sich leicht nach vorn zu lehnen und die Unterarme auf den Tisch zu legen. Ihr wieder zugewandter. Ganz und gar auf ihrer Seite.
"Du sagst es ist unwahrscheinlich-...sehr unwahrscheinlich, dass es wieder passiert, aber ich...", wie formulierte er diesen Gedanken nur ohne völlig falsch verstanden zu werden? Nach ihrem Geständnis und dem was sie beide sich an den Kopf geworfen hatten. Was passiert war. "Was ist...wenn es passiert? Ich habe kein Recht dazu dir in diese Entscheidung rein zu reden, aber auch dieses Kind wäre wieder unser Kind und so wenig ich es dir übel nehmen kann wenn du...wenn du es nicht behalten wollen würdest...ich glaube...ich weiß einfach nicht was wir machen sollen. Was ich machen soll."
"Es WIRD nicht wieder passieren.", gab sie deutlich zu verstehen. Ihr Blick, der sich in seine Augen richtete, glänzte nach wie vor viel zu offen. Beide waren zu sehr gebrochen. Zu sehr von dieser Situation überfordert, die die plötzliche Hiobsbotschaft mit sich gebracht hatte. Hätte Luci nur einfach nichts erwähnt. Hätte sie einfach nur dicht gehalten. Dann hätten sie so eine Diskussion niemals führen müssen.
"Willst dus dir ausrechnen? Die Wahrscheinlichkeit existiert quasi nicht. Keine Ahnung warum wir so beschissenes Glück hatten, aber dass überhaupt-...es kann nicht wieder funktionieren. Ich weiß nicht, warum ich mir die Antwort für irgendwas zurechtlegen sollte, was schlicht nicht passieren wird, ich-..weiß es nicht. Ich weiß nicht, was dann wäre. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, ich weiß-...vermutlich. Vermutlich würde ich es nicht behalten, Leif. Aber viel eher, viel wahrscheinlicher ist, dass-... .", wieder atmete sie durch. Gottverdammt. "Es ist wahrscheinlicher, dass ich es sowieso wieder verliere. In mir will nichts überleben. Du musst dir diese Frage also nicht stellen."
AeiaCarol
18.12.2022, 19:02
"Es WIRD nicht wieder passieren.", gab sie deutlich zu verstehen. Ihr Blick, der sich in seine Augen richtete, glänzte nach wie vor viel zu offen. Beide waren zu sehr gebrochen. Zu sehr von dieser Situation überfordert, die die plötzliche Hiobsbotschaft mit sich gebracht hatte. Hätte Luci nur einfach nichts erwähnt. Hätte sie einfach nur dicht gehalten. Dann hätten sie so eine Diskussion niemals führen müssen.
"Willst dus dir ausrechnen? Die Wahrscheinlichkeit existiert quasi nicht. Keine Ahnung warum wir so beschissenes Glück hatten, aber dass überhaupt-...es kann nicht wieder funktionieren. Ich weiß nicht, warum ich mir die Antwort für irgendwas zurechtlegen sollte, was schlicht nicht passieren wird, ich-..weiß es nicht. Ich weiß nicht, was dann wäre. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, ich weiß-...vermutlich. Vermutlich würde ich es nicht behalten, Leif. Aber viel eher, viel wahrscheinlicher ist, dass-... .", wieder atmete sie durch. Gottverdammt. "Es ist wahrscheinlicher, dass ich es sowieso wieder verliere. In mir will nichts überleben. Du musst dir diese Frage also nicht stellen."
"Aber eben genau das tu ich, Luci..", entgegnete er schwach. Irgendwie für etwas kämpfend wovon er nicht einmal wusste ob er es wirklich wollte, wenn es denn passierte. Falls. Sie hatte recht. Es war so verdammt unwahrscheinlich. "Kannst du-...können wir einfach beschließen dass wir darüber reden, für diesen unwahrscheinlichen Fall dass es doch je wieder passiert? Ich will...bitte schließ mich nicht aus, ja? Es ist...deine Entscheidung, aber...lass uns absolut sicher sein. Sei du dir sicher...", sagte er. Sie hatte es immerhin 'Glück' genannt. Womöglich nur ob einer ungünstigen Wortwahl. "Außerdem kann ich immer noch...ich könnte immer noch was machen lassen. Die Vorstellung macht mich nicht sonderlich an, zugegeben, aber...es wäre eine hundertprozentige Sicherheit, schätze ich..."
"Aber eben genau das tu ich, Luci..", entgegnete er schwach. Irgendwie für etwas kämpfend wovon er nicht einmal wusste ob er es wirklich wollte, wenn es denn passierte. Falls. Sie hatte recht. Es war so verdammt unwahrscheinlich. "Kannst du-...können wir einfach beschließen dass wir darüber reden, für diesen unwahrscheinlichen Fall dass es doch je wieder passiert? Ich will...bitte schließ mich nicht aus, ja? Es ist...deine Entscheidung, aber...lass uns absolut sicher sein. Sei du dir sicher...", sagte er. Sie hatte es immerhin 'Glück' genannt. Womöglich nur ob einer ungünstigen Wortwahl. "Außerdem kann ich immer noch...ich könnte immer noch was machen lassen. Die Vorstellung macht mich nicht sonderlich an, zugegeben, aber...es wäre eine hundertprozentige Sicherheit, schätze ich..."
Ihre Nüstern blähten sich auf. Wut war es nicht. Frustration? Auch unwahrscheinlich. Seine Bitte war tatsächlich berechtigt. Wenn sie schwanger wurde, wie auch immer, dann hätte er einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen. Niemand wurde durch Luft und Liebe allein schwanger. "Meinetwegen - reden wir darüber. Der Fall wird nicht eintreffen. Aber wenn es-...was ist, wenn der Zeitpunkt irgendwann mal kommen SOLLTE, du dir die Hoffnung machst, dass es passieren KÖNNTE und ich es nicht will?! Ich-...ich kann es mir einfach nicht vorstellen, das bin nicht ich, das sind auch nicht WIR, das-...es würde alles verändern. Und was wäre dann? Was passiert, wenn dieser Tag irgendwann kommt und ich dir sage, dass ich unser Kind abtreibe. Ist DAS dann der 'du-siehst-mich-nicht-mehr-so-an' Moment? Denn wenn du auch nur im Ansatz absehen kannst, dass der irgendwann kommt, dann-...fuck-...was DANN?", fragte sie mehr ihn als sich selbst. Beide trotz allem. Sie war mitsamt des Stuhls zurück gewichen - nicht vor ihm, sondern den Gedanken, die er hier angestoßen hatte. Sie stand auf, Druck in ihrem Magen spürend der sie äußerst unwohl werden ließ. Ihre langsamen Schritte trugen sie langsam durch die Küche. Nachdenklich. Die Arme weiter verschränkt, sodass es ein bisschen aussah, als wäre ihr kalt. Das konnte es allerdings kaum sein, denn sie blieb vor dem offenen Fenster stehen und sah nach draußen. Dabei zu, wie sich Palmwedel im Wind bewegten, das Gras sich wand und erkannte die Ansätze des Meeres, wenigstens aber seinen klang, um die Hausecke herum. "Was dann. Ich war glücklicher als ich mir diese Scheiß Frage nicht stellen musste. Jetzt ist-..egal wohin ich versuche zu gehen, alles fühlt sich falsch an. Du-...ich bin das nicht. Ich bin keine-...ich-...das bin einfach nicht ich!", wollte sie sich selbst wohl am Deutlichsten machen. Dabei schien das Angebot des Schweden, selbst..."dagegen vor zu gehen" regelrecht unter zu gehen.
AeiaCarol
18.12.2022, 19:47
Ihre Nüstern blähten sich auf. Wut war es nicht. Frustration? Auch unwahrscheinlich. Seine Bitte war tatsächlich berechtigt. Wenn sie schwanger wurde, wie auch immer, dann hätte er einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen. Niemand wurde durch Luft und Liebe allein schwanger. "Meinetwegen - reden wir darüber. Der Fall wird nicht eintreffen. Aber wenn es-...was ist, wenn der Zeitpunkt irgendwann mal kommen SOLLTE, du dir die Hoffnung machst, dass es passieren KÖNNTE und ich es nicht will?! Ich-...ich kann es mir einfach nicht vorstellen, das bin nicht ich, das sind auch nicht WIR, das-...es würde alles verändern. Und was wäre dann? Was passiert, wenn dieser Tag irgendwann kommt und ich dir sage, dass ich unser Kind abtreibe. Ist DAS dann der 'du-siehst-mich-nicht-mehr-so-an' Moment? Denn wenn du auch nur im Ansatz absehen kannst, dass der irgendwann kommt, dann-...fuck-...was DANN?", fragte sie mehr ihn als sich selbst. Beide trotz allem. Sie war mitsamt des Stuhls zurück gewichen - nicht vor ihm, sondern den Gedanken, die er hier angestoßen hatte. Sie stand auf, Druck in ihrem Magen spürend der sie äußerst unwohl werden ließ. Ihre langsamen Schritte trugen sie langsam durch die Küche. Nachdenklich. Die Arme weiter verschränkt, sodass es ein bisschen aussah, als wäre ihr kalt. Das konnte es allerdings kaum sein, denn sie blieb vor dem offenen Fenster stehen und sah nach draußen. Dabei zu, wie sich Palmwedel im Wind bewegten, das Gras sich wand und erkannte die Ansätze des Meeres, wenigstens aber seinen klang, um die Hausecke herum. "Was dann. Ich war glücklicher als ich mir diese Scheiß Frage nicht stellen musste. Jetzt ist-..egal wohin ich versuche zu gehen, alles fühlt sich falsch an. Du-...ich bin das nicht. Ich bin keine-...ich-...das bin einfach nicht ich!", wollte sie sich selbst wohl am Deutlichsten machen. Dabei schien das Angebot des Schweden, selbst..."dagegen vor zu gehen" regelrecht unter zu gehen.
Leif sah ihr nach und er spürte sehr deutlich wie diese Worte an ihm zerrten. Das sie-...schmerzten. "Das kannst du jetzt noch gar nicht wissen.", war er sich sicher. Er sprach ruhig. Nicht bemüht ruhig, sondern ernsthaft ermüdet von dem vielen Gedankenkreisen der letzten beiden Tage. "Genau das gleiche hast du über uns gesagt. Bei der Hochzeit deines Bruders hast du mir gesagt du willst nicht mehr von mir als dieses eine Mal im Weinkeller. Als ich dir gesagt habe, dass du mir wichtig bist und dass ich immer für dich da bin, da hast du mich angesehen und mich gebeten es nie wieder zu erwähnen und jetzt sind wir hier, also bitte gib uns doch die Chance darüber zu entscheiden falls es je wieder so weit kommt, okay?", bat er sie eindringlich und sah sie an. Ohne dass sein Blick in diesem Moment erwidert wurde. "Ich bitte dich doch nicht darum dass wir es gezielt versuchen ich sage nur dass ich-...rede einfach mit mir. Lass uns das gemeinsam entscheiden und NEIN ich werde dich nicht verlassen wenn du es abtreibst. Ich glaube nur einfach, dass-...du tust immer so als seist du das Übel der Welt, aber das stimmt nicht im Geringsten. Du willst keine Mutter sein und willst einfach dein Leben genießen oder vielleicht hasst du Kinder, ja, okay, dagegen könnte niemand etwas sagen, dann bekommen wir definitiv kein Kind und es wäre in Ordnung, aber behaupte nicht du würdest die schlimmste Mutter aller Zeiten. Genau das hast du mir auch gesagt als ich mit dir zusammen sein wollte und es war einfach vollkommen falsch. Statt dieses alles fressende schwarze Loch bist du neben Edna und Hanna die wohl einzige Person auf die ich mich immer blind verlassen kann!"
Leif sah ihr nach und er spürte sehr deutlich wie diese Worte an ihm zerrten. Das sie-...schmerzten. "Das kannst du jetzt noch gar nicht wissen.", war er sich sicher. Er sprach ruhig. Nicht bemüht ruhig, sondern ernsthaft ermüdet von dem vielen Gedankenkreisen der letzten beiden Tage. "Genau das gleiche hast du über uns gesagt. Bei der Hochzeit deines Bruders hast du mir gesagt du willst nicht mehr von mir als dieses eine Mal im Weinkeller. Als ich dir gesagt habe, dass du mir wichtig bist und dass ich immer für dich da bin, da hast du mich angesehen und mich gebeten es nie wieder zu erwähnen und jetzt sind wir hier, also bitte gib uns doch die Chance darüber zu entscheiden falls es je wieder so weit kommt, okay?", bat er sie eindringlich und sah sie an. Ohne dass sein Blick in diesem Moment erwidert wurde. "Ich bitte dich doch nicht darum dass wir es gezielt versuchen ich sage nur dass ich-...rede einfach mit mir. Lass uns das gemeinsam entscheiden und NEIN ich werde dich nicht verlassen wenn du es abtreibst. Ich glaube nur einfach, dass-...du tust immer so als seist du das Übel der Welt, aber das stimmt nicht im Geringsten. Du willst keine Mutter sein und willst einfach dein Leben genießen oder vielleicht hasst du Kinder, ja, okay, dagegen könnte niemand etwas sagen, dann bekommen wir definitiv kein Kind und es wäre in Ordnung, aber behaupte nicht du würdest die schlimmste Mutter aller Zeiten. Genau das hast du mir auch gesagt als ich mit dir zusammen sein wollte und es war einfach vollkommen falsch. Statt dieses alles fressende schwarze Loch bist du neben Edna und Hanna die wohl einzige Person auf die ich mich immer blind verlassen kann!"
Die Sizilianerin seufzte und lachte danach dieses leb- und freudlose Lachen. "Das klingt bei dir so, als würde ich mich auf magische Weise einfach anders entscheiden, weil ich mir JETZT ja ohnehin noch nicht sicher sein könnte.". Sie wandte sich zu ihm um. "Ja, ich will das genießen -...dio klingt das falsch, ich will einfach überhaupt erstmal UNS haben. Alles was ich bisher hatte war-..nichts! Verlust, permanenter Verlust, permanenter Stress und-..Angst und-...fuck, so verdammt viel Angst.". Sie fuhr sich mit der Hand erneut durch ihr Haar und man sah, dass sie der Stress jetzt schon wieder überkam. Ja. Stress. Und Angst. "Seit wir zusammen sind, hab ich nur noch Angst! Permanent! Ich hab ständige Angst davor, dich zu verlieren, irgendwas falsch zu machen, dir in irgendeiner Form nicht zu reichen. Und dann soll ich auf solche Fragen irgendeine Antwort finden, die-..", sie sah wieder ab. Nochmal aus dem Fenster. Zuckte mit den Schultern. "--....meinetwegen. Lass uns darüber reden, wenn es irgendwann relevant wäre. Aber du machst dir Hoffnungen, die ich dir nicht erfüllen kann. Uns wenns darauf hinaus läuft, dass wir das hier nur künstlich verlängern, um-...", sie brach ab. Wusste, wie unfair das ihm gegenüber war, aber auch, dass es jetzt besser war, diesen Satz nicht auszusprechen. Ja, verdammt, sie hatte Angst. Wusste nicht wohin damit. Dabei wollte sie schlicht, dass das hier endlich funktionierte. Dass aus dem, was sie hier hatten, endlich etwas wurde, was mehr aushielt als nur die nächste Hürde. Dass sie es endlich schafften, nein-...dass SIE es schaffte, endlich für das was sie tat Verantwortung zu übernehmen.
AeiaCarol
18.12.2022, 21:08
Die Sizilianerin seufzte und lachte danach dieses leb- und freudlose Lachen. "Das klingt bei dir so, als würde ich mich auf magische Weise einfach anders entscheiden, weil ich mir JETZT ja ohnehin noch nicht sicher sein könnte.". Sie wandte sich zu ihm um. "Ja, ich will das genießen -...dio klingt das falsch, ich will einfach überhaupt erstmal UNS haben. Alles was ich bisher hatte war-..nichts! Verlust, permanenter Verlust, permanenter Stress und-..Angst und-...fuck, so verdammt viel Angst.". Sie fuhr sich mit der Hand erneut durch ihr Haar und man sah, dass sie der Stress jetzt schon wieder überkam. Ja. Stress. Und Angst. "Seit wir zusammen sind, hab ich nur noch Angst! Permanent! Ich hab ständige Angst davor, dich zu verlieren, irgendwas falsch zu machen, dir in irgendeiner Form nicht zu reichen. Und dann soll ich auf solche Fragen irgendeine Antwort finden, die-..", sie sah wieder ab. Nochmal aus dem Fenster. Zuckte mit den Schultern. "--....meinetwegen. Lass uns darüber reden, wenn es irgendwann relevant wäre. Aber du machst dir Hoffnungen, die ich dir nicht erfüllen kann. Uns wenns darauf hinaus läuft, dass wir das hier nur künstlich verlängern, um-...", sie brach ab. Wusste, wie unfair das ihm gegenüber war, aber auch, dass es jetzt besser war, diesen Satz nicht auszusprechen. Ja, verdammt, sie hatte Angst. Wusste nicht wohin damit. Dabei wollte sie schlicht, dass das hier endlich funktionierte. Dass aus dem, was sie hier hatten, endlich etwas wurde, was mehr aushielt als nur die nächste Hürde. Dass sie es endlich schafften, nein-...dass SIE es schaffte, endlich für das was sie tat Verantwortung zu übernehmen.
Leif seufzte. Sah sie an. Und in seinem Blick lag dieses tiefe Verständnis für alles was sie sagte. Unglauben dennoch, aber auch etwas das ihr bedeutete, dass er ganz und gar verstand was sie meinte.
"Ja-...okay...", sagte er behutsam, "Ich habe auch Angst. Davor dich zu verletzen. Ich meine nicht mit einer Affäre oder dergleichen. Du...weißt wovon ich rede. Ich habe Angst dich zu langweilig oder zu spießig zu sein und ich habe Angst, dass ich dich einenge, dass du mir nicht mehr vertrauen kannst obwohl du es versuchst, ich hab Angst davor, dass du irgendwann jemanden findest der viel besser zu dir passt als ich!", zählte er mit schwächelnder Entrüstung auf und sah ihr weiter entgegen. Er wollte ganz und gar nicht kämpfen, vermutlich war das mehr als deutlich. "Es gibt besser aussehende, liebevollere und reichere Kerle als mich. Solche die in deiner Liga spielen und nicht so engstirnig sind und scheiße manchmal habe ich immer noch Angst davor, dass der Professor sein Wort nicht hält, dass du morgens nicht aufwachst weil dein Körper einfach nicht mehr kann und der Gedanke daran ist ein Trip in die Hölle, aber ich schlafe neben dir trotzdem wie ein verdammtes Baby, weil du gleichzeitig auch das Einzige bist das mich wieder runterbringt, also...genieß es! Sag mir wie sehr du mich liebst und hör mir zu wenn ich es dir sage. Meinetwegen lass uns unsere Taschen packen und nach scheiß Omega gehen, solange wir nur zusammen sind. Mehr will ich doch gar nicht.."
Leif seufzte. Sah sie an. Und in seinem Blick lag dieses tiefe Verständnis für alles was sie sagte. Unglauben dennoch, aber auch etwas das ihr bedeutete, dass er ganz und gar verstand was sie meinte.
"Ja-...okay...", sagte er behutsam, "Ich habe auch Angst. Davor dich zu verletzen. Ich meine nicht mit einer Affäre oder dergleichen. Du...weißt wovon ich rede. Ich habe Angst dich zu langweilig oder zu spießig zu sein und ich habe Angst, dass ich dich einenge, dass du mir nicht mehr vertrauen kannst obwohl du es versuchst, ich hab Angst davor, dass du irgendwann jemanden findest der viel besser zu dir passt als ich!", zählte er mit schwächelnder Entrüstung auf und sah ihr weiter entgegen. Er wollte ganz und gar nicht kämpfen, vermutlich war das mehr als deutlich. "Es gibt besser aussehende, liebevollere und reichere Kerle als mich. Solche die in deiner Liga spielen und nicht so engstirnig sind und scheiße manchmal habe ich immer noch Angst davor, dass der Professor sein Wort nicht hält, dass du morgens nicht aufwachst weil dein Körper einfach nicht mehr kann und der Gedanke daran ist ein Trip in die Hölle, aber ich schlafe neben dir trotzdem wie ein verdammtes Baby, weil du gleichzeitig auch das Einzige bist das mich wieder runterbringt, also...genieß es! Sag mir wie sehr du mich liebst und hör mir zu wenn ich es dir sage. Meinetwegen lass uns unsere Taschen packen und nach scheiß Omega gehen, solange wir nur zusammen sind. Mehr will ich doch gar nicht.."
"Das ist Schwachsinn und du weißt, dass es das ist.. . Es gibt keinen anderen oder besseren für mich als dich, das solltest du langsam begriffen haben.". Sie war überzeugt. Sie war bereit gewesen, im Begriff gewesen, mehrere Male ohne ihn zu sterben. Teils per Zufall, ja, aber viel häufiger wahnsinnig bewusst, dass sie kurz vor dem Exitus stand. "Ich liebe dich.", sagte sie ehrlich und mit ihrem so charakteristischen, sizilianischen Akzent. "Ich liebe dich so sehr, dass ich dein Kind bekommen wollte, Leif, niemand kann das jemals von sich behaupten."
Mehrere Minuten lang starrte sie weiter nach draußen. Man sah, dass sie wieder diese "Beschäftigung" ausübte, dass ihre Zunge über die Zähne strich, dass sie immer wieder ihre Lippen gegeneinander presste, dass ihr Blick unruhig wurde - vermutlich auch sie, die lange auf Stoff geschlafen hatte und deren Körper es sich nur wieder nach ihrem regulären Chemie-Cocktail dürstete. Sie schüttelte den Kopf. Schüttelte den Kopf und drehte sich dem Schweden entgegen. Das Fenster ließ frische Luft gegen ihre Seite wehen, brachte das Haar sacht durcheinander wie die Hand eines Liebhabers und ließ sie mit einem Schulterzucken antworten: "Ja. Vielleicht sollten wir das tun.". Wenig überzeugt, wenig 'ernst', aber ihre Worte waren nichtsdestotrotz da. Gesprochen in diesem Seufzen.
Shepard Commander
18.12.2022, 22:31
Yuika sah zu dem Turianer welcher sich nach seiner Aktion wohl mit dem Mut der Verzweiflung ihnen offerierte. Yuika sah zu Airi, welche nach Charis Faustschlag immer noch leicht amüsiert grinste und den Blick ihrer Schwester erwiderte.
"Wenn er es so freundlich anbietet..", sprach sie zu ihrer Schwester. "Ja, da kann man doch nicht nein sagen.", erwiderte diese.
Die beiden Schwestern nickten sich zu, drehten sich zu dem leicht lächelnden Turianer. Eine synchron ausgeführte Doppelbackpfeife der beiden Japanerinnen traf sein dummdreistes Gesicht, welche die hervorragende Akkustik im Auto zur Geltung brachte.
"Tja, das war durchaus befriedigend. Und jetzt beide Hände ans Lenkrad und bring uns zurück, Chikan (https://de.wikipedia.org/wiki/Chikan)!", sagte Yuika und schenkte dem Turianer einen drohenden Blick. Dieser fing sich gerade wieder schaute leicht beschämt und setzte sich zurück.
"Wenn es geht schnell. Vielleicht findest du da noch ein bimbo girl das sich auf dich einlässt.", fügte Airi an und trat kurz unterstützend mit ihrem Knie von hinten gegen seinen Sitz.
Die Rückfahrt war kurz und recht still, nur unterbrochen von Einlässen japanischer Philosophie vornehmlich über die kümmerliche Männlichkeit des Fahrers und Geschmacksverirrungen bei der Farbwahl. Schließlich landeten sie wieder auf dem Treff wo keine der drei Frauen es abwarten konnte das Gefährt zu verlassen.
"Sayonara, Sackgesicht!", sprach Airi noch zum Abschied, entschied sich ihm jedoch nicht noch eine mitzugeben.
Sie entfernten sich von der grünen Penisverlängerung wieder zurück ins Geschehen.
"Machen sie sich nichts draus Charis-san. Wir hatten alle schonmal mit so einem Mist zu tun. Aber das war eine sehr schöne Rechte!", meinte Airi und legte aufmunternd den Arm um die Schulter der Asari.
"Ja, wobei weiter oben eine Stelle ist bei der Turianer viel empfindlicher sind. Zeigen wir ihnen mal bei Gelegenheit.", stimmte ihr Yuika zu und nickte der Schmugglerin aufbauend zu. Sie hoffte das die Sache Charis nicht allzu peinlich war.
"Und keine Sorge, das bleibt unter uns. Wie wäre es Charis-san? Wollen wir uns was zu trinken holen und ein paar der Stände anschauen?", schlug sie vor um sich von der Sache abzulenken. Hinten hatte sie einen Drohnen Verkäufer gesehen der sie interessierte.
Kein besonders guter Tag für den Turianer. Statt einem Date erhielt er ein paar Schläge und Beleidigungen. Zurück beim Tuning-Treff lachten die Takedas über den Unfall. Netterweise versuchten sie, die Asari aufzubauen.
„Ach, halb so wild. Auf Omega passiert das ständig. Ich hatte nur gedacht, dass die Kerle hier mehr Niveau haben. Und ich bin offenbar ziemlich naiv“, lachte sie. „Wir können uns ja was holen und etwas die Wagen begutachten“, schlug sie vor.
Mit Bier in großen Pappbechern und – zumindest in Charis‘ Fall – rauchend, flanierten die Frauen die Meile mit den Skycars auf und ab. Der Turianer mit seinem grünen Flitzer war fort, entweder aus Scham oder weil er doch noch Erfolg hatte. Charis gönnte ihm letzteres, irgendwie tat ihr der Kerl leid und vermutlich hätte sie aus Mitleid noch einmal mit ihm gesprochen, wenn er dort gewesen wäre. Irgendein menschlicher Tuner hatte einen Soundtrack (https://www.youtube.com/watch?v=RYnFIRc0k6E) aufgelegt, der laut über die Szenerie dröhnte. Die Asari versuchte sich das Lied zu merken, um es dann auf der Renacimiento ihrer Liedersammlung hinzuzufügen.
"Man, wenn ich das Geld hätte…“, säuselte Charis sehnsüchtig und strich mit den Fingern über einen Wagen, der in etwa das Blau ihrer Haut hatte. „Ich wüsste genau, was ich mir zusammenbaue…“ Sie seufzte, trank einen großen Schluck Bier und ließ den Zigarettenstummel in den Bodensatz des Getränks fallen.
„Hmm, ich kehre zu meinem Schiff zurück. Können Sie Orlowski sagen… Nein, vergessen Sie’s. Ich sag es ihr selbst, wenn sie ihren Dienst am Volk beendet hat.“ Ihr war merkwürdig zumute. Die letzte Mission mit dem Commander hatte sich falsch angefühlt. Sie war eher eine Schmugglerin, die für eine tätowierte Menschenfrau Gewürze von A nach B schaffte oder entführte Prostituierte zurückholte und niemand, der an verdeckten paramilitärischen Operationen teilnahm. „Es war schön, Sie wiederzusehen. Ich würde Sie ja auf mein Schiff einladen, zu Kaffee oder Tee, aber… Vielleicht beim nächsten Mal?“
AeiaCarol
19.12.2022, 14:56
"Das ist Schwachsinn und du weißt, dass es das ist.. . Es gibt keinen anderen oder besseren für mich als dich, das solltest du langsam begriffen haben.". Sie war überzeugt. Sie war bereit gewesen, im Begriff gewesen, mehrere Male ohne ihn zu sterben. Teils per Zufall, ja, aber viel häufiger wahnsinnig bewusst, dass sie kurz vor dem Exitus stand. "Ich liebe dich.", sagte sie ehrlich und mit ihrem so charakteristischen, sizilianischen Akzent. "Ich liebe dich so sehr, dass ich dein Kind bekommen wollte, Leif, niemand kann das jemals von sich behaupten."
Mehrere Minuten lang starrte sie weiter nach draußen. Man sah, dass sie wieder diese "Beschäftigung" ausübte, dass ihre Zunge über die Zähne strich, dass sie immer wieder ihre Lippen gegeneinander presste, dass ihr Blick unruhig wurde - vermutlich auch sie, die lange auf Stoff geschlafen hatte und deren Körper es sich nur wieder nach ihrem regulären Chemie-Cocktail dürstete. Sie schüttelte den Kopf. Schüttelte den Kopf und drehte sich dem Schweden entgegen. Das Fenster ließ frische Luft gegen ihre Seite wehen, brachte das Haar sacht durcheinander wie die Hand eines Liebhabers und ließ sie mit einem Schulterzucken antworten: "Ja. Vielleicht sollten wir das tun.". Wenig überzeugt, wenig 'ernst', aber ihre Worte waren nichtsdestotrotz da. Gesprochen in diesem Seufzen.
"Ich liebe dich."
Leif presste die Lippen aufeinander. Und dann lächelte er. Wegen dieser drei wundervollen Worte für die er lebte. Atmete. Aber auch wegen ihres zweifelhaften Kompliments. Eines das Luceija ähnlich sah und das war keineswegs eine Beleidigung. Sie war so. Und sie war perfekt. Anders. Aber ganz und gar perfekt für ihn. Als habe jemand ihnen beiden ihre eigene kleine Geschichte geschrieben. Sie beide. Sie gehörten zusammen.
"Vielleicht?", hakte er nach. Immer noch dieses Lächeln auf den Lippen. Seine Hand streckte sich ihr entgegen, umfasste ihren Unterarm und zog die Sizilianerin sacht zu sich. Ganz nah. Er sah ergeben zu ihr auf. "Würdest du denn wollen?", hakte er nach. Das Thema kam ihm noch immer wenig ernsthaft vor, aber es interessierte ihn. "Ich meine...würde dir das gut tun? Omega ist nicht gerade ein Spa, oder?", das Wort 'Spa' jagte ihm einen ungemütlichen Schauer über den Rücken. Er schüttelte sich leicht. "Lass uns etwas tun wozu du Lust hast und was dich glücklich macht, ja? Egal was."
numberten
19.12.2022, 18:35
Kein besonders guter Tag für den Turianer. Statt einem Date erhielt er ein paar Schläge und Beleidigungen. Zurück beim Tuning-Treff lachten die Takedas über den Unfall. Netterweise versuchten sie, die Asari aufzubauen.
„Ach, halb so wild. Auf Omega passiert das ständig. Ich hatte nur gedacht, dass die Kerle hier mehr Niveau haben. Und ich bin offenbar ziemlich naiv“, lachte sie. „Wir können uns ja was holen und etwas die Wagen begutachten“, schlug sie vor.
Mit Bier in großen Pappbechern und – zumindest in Charis‘ Fall – rauchend, flanierten die Frauen die Meile mit den Skycars auf und ab. Der Turianer mit seinem grünen Flitzer war fort, entweder aus Scham oder weil er doch noch Erfolg hatte. Charis gönnte ihm letzteres, irgendwie tat ihr der Kerl leid und vermutlich hätte sie aus Mitleid noch einmal mit ihm gesprochen, wenn er dort gewesen wäre. Irgendein menschlicher Tuner hatte einen Soundtrack (https://www.youtube.com/watch?v=RYnFIRc0k6E) aufgelegt, der laut über die Szenerie dröhnte. Die Asari versuchte sich das Lied zu merken, um es dann auf der Renacimiento ihrer Liedersammlung hinzuzufügen.
"Man, wenn ich das Geld hätte…“, säuselte Charis sehnsüchtig und strich mit den Fingern über einen Wagen, der in etwa das Blau ihrer Haut hatte. „Ich wüsste genau, was ich mir zusammenbaue…“ Sie seufzte, trank einen großen Schluck Bier und ließ den Zigarettenstummel in den Bodensatz des Getränks fallen.
„Hmm, ich kehre zu meinem Schiff zurück. Können Sie Orlowski sagen… Nein, vergessen Sie’s. Ich sag es ihr selbst, wenn sie ihren Dienst am Volk beendet hat.“ Ihr war merkwürdig zumute. Die letzte Mission mit dem Commander hatte sich falsch angefühlt. Sie war eher eine Schmugglerin, die für eine tätowierte Menschenfrau Gewürze von A nach B schaffte oder entführte Prostituierte zurückholte und niemand, der an verdeckten paramilitärischen Operationen teilnahm. „Es war schön, Sie wiederzusehen. Ich würde Sie ja auf mein Schiff einladen, zu Kaffee oder Tee, aber… Vielleicht beim nächsten Mal?“
"Freut uns das sie vorbeigekommen sind Charis-san. Wenn ich mich recht erinnere bin ich dran sie zu uns einzuladen. Sie müssen nur den Kuchen besorgen.", erwiderte Yuika grinsend und umarmte dann die Asari freundlich zum Abschied.
"Geben sie einfach mal Bescheid wenn sie Zeit haben, dann räumt Airi sogar die Küche auf. Nicht wahr?", fügte sie zwinkernd an.
"Erstens ist sie aufgeräumt und dann bist glaube ich du dran. Oder eine deiner Drohnen die du gerne die Arbeit erledigen lässt.", erwiderte Airi mit Unschuldsmiene und schenkte dann der Schmugglerin ein Lächeln.
"Hat mich gefreut Charis-san. Passen sie auf sich auf. Man sieht sich garantiert bald wieder.", sprach sie und verabschiedete die Asari mit einem lockeren fist bump.
Nachdem Charis weg war schlenderten die beiden Frauen wieder an den Ständen vorbei. Airi blieb an einem kleinen Stand mit Verbesserungen für Omnitools hängen. Interessiert verhandelte sie über einen Adapter mit besserer Plasmaspule, perfekt wenn man etwas aufschmelzen musste.
Yuika hingegen stöberte in der Schrottkiste von einem Drohnen Verkäufer. Manchmal fand man dort ganz passable Ersatzteile, vor allem wenn der Verkäufer zu faul zum ausschlachten war. Neugierig zog sie dann eine etwas größere Konstruktion aus der Kiste.
"Hey, das ist doch eine komplette Drohne. Na ja, fast komplett.", fragte sie verwundert die lädierte Drohne begutachtend. Sie ließ eine kleine Analysedrohne steigen welche den verschrotteten Bruder scannte. Das Gehäuse für den Energiekern war noch intakt, der Kern selber jedoch fast leer und nicht mehr stabil.
"Ach, das Ding? Das ist nicht mehr funktionsfähig. Veraltetes Modell, wird nicht mehr hergestellt. Clevere Piloten kaufen sich neuere Modelle anstatt sowas an ihre Skycars zu lassen. Die Programmierung ist auch nicht unbedingt dafür geeignet.", meinte der Verkäufer, ein Batarianer welcher eine seinen Augen entsprechende Schweißerbrille trug.
"Denke nicht das du was damit anfangen kannst Kleines. Außer du brauchst ein paar Ersatzteile.", erklärte er abwinkend.
Yuika sah sich die lädierte Drohne an. Sie war noch nicht Tod, aber zur Vernichtung gebrandmarkt. Im schlimmsten Fall würde sie in irgendeiner Ecke verrosten oder eingeschmolzen werden. Sie sah sich das Analyseprotokoll ihrer Drohne an.
"50 Credits für das Ding, abgemacht?", fragte sie den Batarianer. Dieser kniff verwundert seine vielen Augen zusammen.
"Ein wenig Schrottwert hat das Ding ja doch noch. Gib mir 100 und sie gehört dir.", erwiderte er geschäftmäßig.
"Ich will sie nicht verschrotten. Und ich kenne die Preise. Viel zu wenig Material für 100. Das zahlt hier auf der Citadel keiner und in den Terminus Systemen noch weniger. Schrott ist da keine Mangelware.", meinte Yuika abgeklärt.
"Du willst wohl rumbasteln, hm? Ach, gib mir die 50. Muss ich das Mistding nicht zurück schleppen.", stimmte er zu. Yuika klatschte begeistert in die Hände und überwies ihm den Betrag.
"Sehr schön. Ein wenig Müll im Eingangsflur gibt unserer Wohnung etwas avantgardistisches. Sollen wir noch ein paar Tonnen durchsuchen?", meinte Airi beim Anblick von Yuikas Kauf. Diese streckte ihrer Schwester die Zunge heraus und lächelte dann.
"Du wirst dich wundern wenn ich fertig bin.", antwortete sie selbstbewusst und wiegte die Drohne spielerisch in der Hand.
"Ja, wenn der Energiekern um die Ohren fliegt weiß ich immerhin was die Explosion in deinem Zimmer war. Notfalls kann ich meinen neuen Plasma Adapter daran testen.", schloss Airi stoisch und zuckte mit den Schultern. Ihr Omnitool blinkte, es war eine Nachricht von Jinghen. Offensichtlich war die Pilotin mit ihren Geschäften fertig und lud die Zwillinge zu einem Bierchen ein.
"Komm, wir gehen zu der alten Frau. Vielleicht hat sie ein paar Geschichten parat.", schlug sie vor, woraufhin Yuika zustimmend nickte.
"Ich liebe dich."
Leif presste die Lippen aufeinander. Und dann lächelte er. Wegen dieser drei wundervollen Worte für die er lebte. Atmete. Aber auch wegen ihres zweifelhaften Kompliments. Eines das Luceija ähnlich sah und das war keineswegs eine Beleidigung. Sie war so. Und sie war perfekt. Anders. Aber ganz und gar perfekt für ihn. Als habe jemand ihnen beiden ihre eigene kleine Geschichte geschrieben. Sie beide. Sie gehörten zusammen.
"Vielleicht?", hakte er nach. Immer noch dieses Lächeln auf den Lippen. Seine Hand streckte sich ihr entgegen, umfasste ihren Unterarm und zog die Sizilianerin sacht zu sich. Ganz nah. Er sah ergeben zu ihr auf. "Würdest du denn wollen?", hakte er nach. Das Thema kam ihm noch immer wenig ernsthaft vor, aber es interessierte ihn. "Ich meine...würde dir das gut tun? Omega ist nicht gerade ein Spa, oder?", das Wort 'Spa' jagte ihm einen ungemütlichen Schauer über den Rücken. Er schüttelte sich leicht. "Lass uns etwas tun wozu du Lust hast und was dich glücklich macht, ja? Egal was."
Luci ließ sich führen. Diese wenige Schritte weg von ihrem eigenen Platz, hin zu seinem, der ein wenig zurück gerutscht war. Sie sah zu ihm hinunter, so wie er zu ihr aufsah. Sie wollte es vermeiden, aber ein sachtes, sehr zartes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Wirkte zögerlich und ein bisschen frech. Konkurrierte mit Augen, die glänzten. Mit dem Hochziehen ihrer Nase. Dem folgenden, knappen Seufzen. "Omega...", wiederholte sie skeptisch und ihr Blick glich sich dieser Skepsis an. "Du hasst Omega.", erklärte sie das Offensichtliche für ihn, als müsse sie es tun. Wie selbstverständlich war sie nah genug, sodass sich ihre Arme bei ihrer unmittelbaren Nähe um den Hals des Sitzenden legten und sich dahinter locker verschränkten. Sie war groß genug um diejenige zu sein, die aus dieser Position auf ihn herab sah. Nicht sehr viel größer, zugegeben, aber groß genug.
"Wahrscheinlich weißt du nicht mal wies da aussieht, weil du nie 'nen Fuß dorthin setzen würdest.", behauptete sie und musterte ihn dabei. Eine Hand strich ihm über die Schläfe und das Haar, beobachtete seine Reaktion darauf, ehe sie sich wieder zur anderen Hand gesellte. Ihr Lächeln war milde, aber der Gegensatz in seinen Augen noch immer so sichtbar. Sie beugte sich vor. Drückte einen Kuss an die Stelle seiner Stirn irgendwo zwischen den Augenbrauen.
AeiaCarol
19.12.2022, 21:00
Luci ließ sich führen. Diese wenige Schritte weg von ihrem eigenen Platz, hin zu seinem, der ein wenig zurück gerutscht war. Sie sah zu ihm hinunter, so wie er zu ihr aufsah. Sie wollte es vermeiden, aber ein sachtes, sehr zartes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Wirkte zögerlich und ein bisschen frech. Konkurrierte mit Augen, die glänzten. Mit dem Hochziehen ihrer Nase. Dem folgenden, knappen Seufzen. "Omega...", wiederholte sie skeptisch und ihr Blick glich sich dieser Skepsis an. "Du hasst Omega.", erklärte sie das Offensichtliche für ihn, als müsse sie es tun. Wie selbstverständlich war sie nah genug, sodass sich ihre Arme bei ihrer unmittelbaren Nähe um den Hals des Sitzenden legten und sich dahinter locker verschränkten. Sie war groß genug um diejenige zu sein, die aus dieser Position auf ihn herab sah. Nicht sehr viel größer, zugegeben, aber groß genug.
"Wahrscheinlich weißt du nicht mal wies da aussieht, weil du nie 'nen Fuß dorthin setzen würdest.", behauptete sie und musterte ihn dabei. Eine Hand strich ihm über die Schläfe und das Haar, beobachtete seine Reaktion darauf, ehe sie sich wieder zur anderen Hand gesellte. Ihr Lächeln war milde, aber der Gegensatz in seinen Augen noch immer so sichtbar. Sie beugte sich vor. Drückte einen Kuss an die Stelle seiner Stirn irgendwo zwischen den Augenbrauen.
"Hmmm-...", schnurrte Leif ihrem Kuss entgegen und lehnte sich leicht in ihre Richtung. "Ich hab immer nur echt schlimme Dinge gehört, also...hassen würde ich nicht sagen...Ich hab eher...ziemlichen Respekt davor. Angst vielleicht.", musste Leif zugeben und zog die Schultern leicht hoch. "Auf der Citadel oder hier-...beeindruckt es vielleicht irgendwen dass ich ein reicher Arzt oder ein Biotiker bin, aber Omega...beschützt du uns dort?", sagte er und lachte leise. Liebevoll. Und sah sie genau so und irgendwie auch-...erwartungsvoll an.
"Hmmm-...", schnurrte Leif ihrem Kuss entgegen und lehnte sich leicht in ihre Richtung. "Ich hab immer nur echt schlimme Dinge gehört, also...hassen würde ich nicht sagen...Ich hab eher...ziemlichen Respekt davor. Angst vielleicht.", musste Leif zugeben und zog die Schultern leicht hoch. "Auf der Citadel oder hier-...beeindruckt es vielleicht irgendwen dass ich ein reicher Arzt oder ein Biotiker bin, aber Omega...beschützt du uns dort?", sagte er und lachte leise. Liebevoll. Und sah sie genau so und irgendwie auch-...erwartungsvoll an.
"Oh glaub mir, das beeindruckt. Erstens kannst du dir die Mercs kaufen, die dir dein Apartment oder das Viertel schützen und zweitens-..du bist ein fucking Biotiker. Ein Biotiker, der jemanden aufschlitzen und wieder zusammensetzen kann, wenn DAS nicht beeindruckt, weiß ich auch nicht weiter.", hob Luci die Brauen, dann die Schultern zu einem kurzen zucken und senkte sie nur wieder, um dieses mögliche Bisschen näher zu kommen, ihr rechtes Bein auf die andere Seite seiner zu schwingen und sich so auf seinen Schoß zu setzen. Wenngleich vorsichtig. Sehr vorsichtig.
Sie warf ihr Haar mit einer Bewegung des Kopfes zurück über ihre linke Schulter, hielt sich weiter mit beiden Armen um seinen Hals und war es nun selbst, die wieder zu ihm aufsehen musste. "Hier bist du der reiche Arzt, dort-...dort bist du ein verdammter Biotiker vor dem man besser den nötigen Respekt hat, wenn man nicht draufgehen will.", spann sie eine gar nicht unrealistische Story. Image war alles auf Omega. Half. Besser man schaffte sich ein Gutes. Sie lächelte kurz direkt in seine Augen. Es war noch immer schwach. Nicht so allumfassend, raumfüllend, wie es bei ihm sein konnte. Wirkte verhalten, aber bemüht. Und für eine Weile sah sie ihn nur an, so bei ihm sitzend.
"-..aber du willst gar nicht wirklich nach Omega.", glaubte sie zu wissen. Es schien sie nicht besonders zu treffen, nur-..sie schien sich dessen irgendwie sicher zu sein. Es schien so abwegig. Er und Omega. Dort zu sein. Das Leben, dass sie dort führten - und ja, sie ging davon aus, dass sie nicht einfach auf ewig dort hin zogen, sondern hier eher von 'eine Weile die Galaxie sehen' sprachen - würde andere Regeln brauchen. Regeln aushebeln, sehr viele Regeln aushebeln. Sie flüsterte nun fast. Was daher kam, dass sie ihm verdammt nah war und es gar nicht lauter hätte aussprechen müssen. "...und es wäre sowieso eine dumme Idee. Wir müssen trainieren. Im Grunde pausenlos, damit nicht nochmal-..", sie sah nur kurz in die unmittelbare Richtung seiner geschienten Hand. Der Klang des Bruchs hallte in ihren Ohren und ließ sie einen Moment unwohl dreinsehen. "-...wir haben so - viel - zu tun.", seufzte sie und lehnte ihre Stirn gegen seine.
AeiaCarol
19.12.2022, 22:41
"Oh glaub mir, das beeindruckt. Erstens kannst du dir die Mercs kaufen, die dir dein Apartment oder das Viertel schützen und zweitens-..du bist ein fucking Biotiker. Ein Biotiker, der jemanden aufschlitzen und wieder zusammensetzen kann, wenn DAS nicht beeindruckt, weiß ich auch nicht weiter.", hob Luci die Brauen, dann die Schultern zu einem kurzen zucken und senkte sie nur wieder, um dieses mögliche Bisschen näher zu kommen, ihr rechtes Bein auf die andere Seite seiner zu schwingen und sich so auf seinen Schoß zu setzen. Wenngleich vorsichtig. Sehr vorsichtig.
Sie warf ihr Haar mit einer Bewegung des Kopfes zurück über ihre linke Schulter, hielt sich weiter mit beiden Armen um seinen Hals und war es nun selbst, die wieder zu ihm aufsehen musste. "Hier bist du der reiche Arzt, dort-...dort bist du ein verdammter Biotiker vor dem man besser den nötigen Respekt hat, wenn man nicht draufgehen will.", spann sie eine gar nicht unrealistische Story. Image war alles auf Omega. Half. Besser man schaffte sich ein Gutes. Sie lächelte kurz direkt in seine Augen. Es war noch immer schwach. Nicht so allumfassend, raumfüllend, wie es bei ihm sein konnte. Wirkte verhalten, aber bemüht. Und für eine Weile sah sie ihn nur an, so bei ihm sitzend.
"-..aber du willst gar nicht wirklich nach Omega.", glaubte sie zu wissen. Es schien sie nicht besonders zu treffen, nur-..sie schien sich dessen irgendwie sicher zu sein. Es schien so abwegig. Er und Omega. Dort zu sein. Das Leben, dass sie dort führten - und ja, sie ging davon aus, dass sie nicht einfach auf ewig dort hin zogen, sondern hier eher von 'eine Weile die Galaxie sehen' sprachen - würde andere Regeln brauchen. Regeln aushebeln, sehr viele Regeln aushebeln. Sie flüsterte nun fast. Was daher kam, dass sie ihm verdammt nah war und es gar nicht lauter hätte aussprechen müssen. "...und es wäre sowieso eine dumme Idee. Wir müssen trainieren. Im Grunde pausenlos, damit nicht nochmal-..", sie sah nur kurz in die unmittelbare Richtung seiner geschienten Hand. Der Klang des Bruchs hallte in ihren Ohren und ließ sie einen Moment unwohl dreinsehen. "-...wir haben so - viel - zu tun.", seufzte sie und lehnte ihre Stirn gegen seine.
"...oh, naja, wenn ich dort zu so 'ner Art biotischem Gott werden kann...dann sollten wir ernsthaft darüber nachdenken...", erwiderte der Blonde lachend und schloss seine Augen. Wieder. Sie verschaffte ihm eine so unglaubliche Ruhe, dieses Wohlgefühl, dass er nicht anders konnte als sich zu entspannen. Eine Weile lang gar nichts zu sagen, weil er sich mit dem Gedanken beschäftigte wie ernst sie hier gerade über diese Sache sprachen. Da es das vorherige Thema begrub, es als abgeschlossen markierte und sie beide träumen ließ, jeder wohl auf seine Weise, musste er nachhaken.
"Vom Training-...welches wir überall machen können...ist das...also reden wir jetzt ernsthaft darüber dorthin zu fliegen? Ich meine...ich buch uns auch einen Skiurlaub, aber...ich hab nicht das Gefühl dass dich das allzu sehr begeistern würde.", gab er zu bedenken und bewegte sich keinen Millimeter aus dieser Nähe zu ihr, sondern blieb eben genau so.
"...oh, naja, wenn ich dort zu so 'ner Art biotischem Gott werden kann...dann sollten wir ernsthaft darüber nachdenken...", erwiderte der Blonde lachend und schloss seine Augen. Wieder. Sie verschaffte ihm eine so unglaubliche Ruhe, dieses Wohlgefühl, dass er nicht anders konnte als sich zu entspannen. Eine Weile lang gar nichts zu sagen, weil er sich mit dem Gedanken beschäftigte wie ernst sie hier gerade über diese Sache sprachen. Da es das vorherige Thema begrub, es als abgeschlossen markierte und sie beide träumen ließ, jeder wohl auf seine Weise, musste er nachhaken.
"Vom Training-...welches wir überall machen können...ist das...also reden wir jetzt ernsthaft darüber dorthin zu fliegen? Ich meine...ich buch uns auch einen Skiurlaub, aber...ich hab nicht das Gefühl dass dich das allzu sehr begeistern würde.", gab er zu bedenken und bewegte sich keinen Millimeter aus dieser Nähe zu ihr, sondern blieb eben genau so.
Sie war es, die ihn damit 'weckte', dass sie nach seinem Arm griff, an dessen Ende die verletzte Hand, geschient, etwas haltlos wirkte und hob sie leicht an. Vorsichtig am Unterarm, um ihm nicht weh zu tun. Aber die Andeutung brauchte es. "--damit? Süßer, wenn die das sehen, oder-...noch besser, wenn sie sehen, womit deine Koffer gefüllt sind, dann bist du damit die wahrscheinlich ausgeleuchtetste, grellste Zielscheibe die du dir vorstellen kannst. Nicht, dass ich glaube, dass dus irgendjemandem einfach machst, aber-..ich weiß noch immer nicht, wie gut es dir gefällt in Blut zu baden. Blut von-..naja. So ziemlich allem." Sie ließ seine Hand sinken, zuckte mit den Schultern und legte ihre eigene schließlich wieder um seinen Hals. Trotzdem-...trotzdem war da dieses-...seltsame Grinsen auf ihren Lippen. Dieses halbseitige, fast fiese-...irgendwie-...eigenartig typische Lächeln. "Du bist wahnsinnig. Wirklich. Aber nicht wahnsinnig genug für Omega.", behauptete sie und legte den eigenen Kopf nur leicht schräg, genug, dass sie ihn völlig erreichen und ihn küssen konnte. Völlig zart. Die Schwere lag immer noch darin, die Schwere in allem, aber wenigstens für einen Moment schienen sie etwas Atmen zu können.
AeiaCarol
20.12.2022, 19:56
Sie war es, die ihn damit 'weckte', dass sie nach seinem Arm griff, an dessen Ende die verletzte Hand, geschient, etwas haltlos wirkte und hob sie leicht an. Vorsichtig am Unterarm, um ihm nicht weh zu tun. Aber die Andeutung brauchte es. "--damit? Süßer, wenn die das sehen, oder-...noch besser, wenn sie sehen, womit deine Koffer gefüllt sind, dann bist du damit die wahrscheinlich ausgeleuchtetste, grellste Zielscheibe die du dir vorstellen kannst. Nicht, dass ich glaube, dass dus irgendjemandem einfach machst, aber-..ich weiß noch immer nicht, wie gut es dir gefällt in Blut zu baden. Blut von-..naja. So ziemlich allem." Sie ließ seine Hand sinken, zuckte mit den Schultern und legte ihre eigene schließlich wieder um seinen Hals. Trotzdem-...trotzdem war da dieses-...seltsame Grinsen auf ihren Lippen. Dieses halbseitige, fast fiese-...irgendwie-...eigenartig typische Lächeln. "Du bist wahnsinnig. Wirklich. Aber nicht wahnsinnig genug für Omega.", behauptete sie und legte den eigenen Kopf nur leicht schräg, genug, dass sie ihn völlig erreichen und ihn küssen konnte. Völlig zart. Die Schwere lag immer noch darin, die Schwere in allem, aber wenigstens für einen Moment schienen sie etwas Atmen zu können.
"...hmm...das?", erwiderte Leif, aber er sah nicht einmal einen Moment auf seine Hand. Dafür war Luceija ihm viel zu nah und sie sorgte dafür, dass sein Blick an ihren Lippen klebte. "Also hast du Angst um dein Fischtörtchen, Müslischleuder?", zog er sie liebevoll auf und küsste sie mit einem Lächeln. Wollte sich zurückziehen, sah dann aber wieder auf ihren leicht geöffneten Mund, als gäbe es keinen perfekteren Anblick und küsste sie erneut. Zögerte damit hinaus ihr seinen-...durchaus eigenwilligen Gedanken mitzuteilen.
"Weißt du...", begann er wieder, den Blick noch immer auf ihren Lippen. Während er aber zu überlegen schien wie er diese Worte loswurde, wanderte das Grau seiner Augen hin zu ihrem Grün. Und schien sich restlos darin zu verlieren. Es passte. Zu allem. "Ich hasse Omega nicht. Ich kenn es nicht...eben nur...die Geschichten. Und ja...ich bin wahnsinnig. Du weißt das. Also habe ich immer...weißt du ich denke wenn jemand wie ich an Orte wie Omega geht dann kann das schiefgehen. Auf die eine oder andere Weise. Also wenn du nicht willst, ja...ich verstehe das sehr gut. Ich will nur sagen, dass du die einzige Person bist mit der ich überhaupt je dorthin gehen würde, weil du mich-...du würdest es in die richtige Richtung lenken. Tust du immer."
"...hmm...das?", erwiderte Leif, aber er sah nicht einmal einen Moment auf seine Hand. Dafür war Luceija ihm viel zu nah und sie sorgte dafür, dass sein Blick an ihren Lippen klebte. "Also hast du Angst um dein Fischtörtchen, Müslischleuder?", zog er sie liebevoll auf und küsste sie mit einem Lächeln. Wollte sich zurückziehen, sah dann aber wieder auf ihren leicht geöffneten Mund, als gäbe es keinen perfekteren Anblick und küsste sie erneut. Zögerte damit hinaus ihr seinen-...durchaus eigenwilligen Gedanken mitzuteilen.
"Weißt du...", begann er wieder, den Blick noch immer auf ihren Lippen. Während er aber zu überlegen schien wie er diese Worte loswurde, wanderte das Grau seiner Augen hin zu ihrem Grün. Und schien sich restlos darin zu verlieren. Es passte. Zu allem. "Ich hasse Omega nicht. Ich kenn es nicht...eben nur...die Geschichten. Und ja...ich bin wahnsinnig. Du weißt das. Also habe ich immer...weißt du ich denke wenn jemand wie ich an Orte wie Omega geht dann kann das schiefgehen. Auf die eine oder andere Weise. Also wenn du nicht willst, ja...ich verstehe das sehr gut. Ich will nur sagen, dass du die einzige Person bist mit der ich überhaupt je dorthin gehen würde, weil du mich-...du würdest es in die richtige Richtung lenken. Tust du immer."
Verdammt, sie wusste so genau, dass sie es so wahnsinnig vermisst hatte, wie er sie küsste. Einfach nur küsste. Wie sie beide sie waren. Blieben. Nie aufhörten zu sein. Seit dieser Begegnung auf der Hochzeit war da kein all zu langer Moment mehr, in dem es ohne ging. Egal ob sie auf einer Anlage der Allianz irgendwo weit weg auf einem Wasserplaneten Arzt und Patientin waren oder gemeinsam vor Gericht standen und übereinander hatten aussagen müssen. Sie waren essentiell füreinander geworden. Mit dieser Dringlichkeit wuchs Angst. Vor Verlust und Versagen. Aber es war es wert. Auch wenn sie einiges am liebsten nicht eingesetzt hätte um an diesen Punkt zu kommen.
"Ich muss keine Angst um dich haben.", lächelte sie ihm so typisch entgegen. "Bevor sies auch nur versuchen können sind sie tot. Alle, die uns jemals im Weg stehen.", war sie sich so wahnsinnig sicher. Und sagte die Worte mit einem solch schweren, monumentalen Nachdruck, dass klar werden musste, wie viel Sicherheit hinter den Worten steckte. Und, ja, ein Quäntchen Wahnsinn.
Erst dann gab sie ihn genug frei um sich anhören zu können, was er über den Asteroiden zu sagen hatte. Folgte seinen Worten ganz genau. Beobachtete wie er sprach und versuchte ein Gefühl dafür zu bekommen was er dachte, was Omega überhaupt für ein Ort war. Und wurde den Gedanken nicht los, dass er eine ziemlich falsche Vorstellung von diesem fernen Ort hatte. Geschichten eben nur die halbe Wahrheit erzählten. "Willst du, dass es schief geht..? Du...schiefgehst."
AeiaCarol
20.12.2022, 21:21
Leif erwiderte ihren wunderschönen Blick ohne Abbruch. Ein Lächeln überkam seine Lippen erneut. Es war nicht ob ihrer Worte. Es war ganz allein wegen ihr. Wie ein regelrechter Reflex der sich zeigte sobald sie bei ihm war.
“Ob ich das will?“, fragte er. Wiederholte es vielmehr. Als Platzhalter. Er brauchte eine gewisse Zeit um die Frage beantworten zu können. „Will ich nicht. Schätze ich.“, stellte er dann fest. „Ich meine damit-…es gibt eine einzige Person im Universum die weiß wirklich alles über mich. Und das bist du.“, bereits jetzt musste klar sein dass er noch deutlicher ausführte was ihm Sorge bereitete. „Ich habe zwei sehr unterschiedliche Seiten und ich habe etwas-…da ist etwas zutiefst verstörendes und…böses an mir und ich habe immerzu Angst das es an Orten wie Omega nur allzu gut gedeiht und nichts mehr von dem wirklich Guten übrig bleibt, verstehst du?“, erklärte er ihr seine Gedanken. „Es gab zuletzt sehr viele Momente in denen ich so war. Also-…die Entscheidung bleibt immer deine. Ich bin neugierig auf einen Ort wie diesen aber ich bin auch voreingenommen und ich weiß ehrlich gesagt absolut nicht ob er mir auch nur im geringsten gut tut oder nur Öl ins Feuer gießt.“
Leif erwiderte ihren wunderschönen Blick ohne Abbruch. Ein Lächeln überkam seine Lippen erneut. Es war nicht ob ihrer Worte. Es war ganz allein wegen ihr. Wie ein regelrechter Reflex der sich zeigte sobald sie bei ihm war.
“Ob ich das will?“, fragte er. Wiederholte es vielmehr. Als Platzhalter. Er brauchte eine gewisse Zeit um die Frage beantworten zu können. „Will ich nicht. Schätze ich.“, stellte er dann fest. „Ich meine damit-…es gibt eine einzige Person im Universum die weiß wirklich alles über mich. Und das bist du.“, bereits jetzt musste klar sein dass er noch deutlicher ausführte was ihm Sorge bereitete. „Ich habe zwei sehr unterschiedliche Seiten und ich habe etwas-…da ist etwas zutiefst verstörendes und…böses an mir und ich habe immerzu Angst das es an Orten wie Omega nur allzu gut gedeiht und nichts mehr von dem wirklich Guten übrig bleibt, verstehst du?“, erklärte er ihr seine Gedanken. „Es gab zuletzt sehr viele Momente in denen ich so war. Also-…die Entscheidung bleibt immer deine. Ich bin neugierig auf einen Ort wie diesen aber ich bin auch voreingenommen und ich weiß ehrlich gesagt absolut nicht ob er mir auch nur im geringsten gut tut oder nur Öl ins Feuer gießt.“
"Hmm-..", reagierte sie. Vielleicht reagierte sie zu wenig für ihn, selbst dann, als ihre Hand von der Stirn, an der Seite des Gesichtes ihres Freundes entlang strich, bis sie am Kinn abschloss. Sie lächelte nicht mehr. Aber ob das etwas negatives bedeutete, verriet niemand.
"Ich hab mir die Frage nie gestellt.", verriet sie ihm stattdessen. "Ob es irgendwas-...schlimmer machen könnte. Hm." Ihre Finger beschäftigten sich mehr und mehr mit dem Saum seines Shirts am Kragen. Den sie leicht abfuhr, bis zum Hals, zurück. Was sie so eigenartig an dem ganzen Gespräch fand war, dass sie eindeutig, sehr eindeutig und genau wusste, von welchen negativen, 'bösen' Seiten er sprach und wie extrem diese ausfallen konnten, aber sie gleichzeitig genau das nicht an ihm sehen konnte. Für sie war er so verdammt rein. So verdammt perfekt und so unnatürlich makellos. Und gleichzeitig erinnerte es sie sich irgendwie an ihre eigenen Worte. Sich.
"...willst du jetzt dem alles mitreißenden, dunklen Schlund sagen, dass eigentlich du der Abgrund bist?", klang förmlicher als erwartet, aber anders fand sie keinen Weg es auf Englisch richtig auszudrücken was sie meinte. Vermutlich ging einiges in der Übersetzung unter. Allem voran der Stil.
Forenperser
20.12.2022, 23:14
Beyo Vhan
Nun lagen die Vorwürfe also auf dem Tisch. Die halbe Station hörte und sah ihm zu, auch wenn sie das vielleicht nicht hier direkt im Gerichtssaal taten.
Aber irgendwie war diese Vorstellung nicht beruhigend, im Gegenteil.
"Euer Ehren. Herr Staatsanwalt." begann der rote Turianer nach einem kurzen Moment des Schweigens und zwang seine Stimme dabei fest und laut zu bleiben.
"Ich hätte meine Taten nicht gestanden und würde heute nicht hier stehen, wäre ich mir meiner Schuld und ihrer weitreichenden Konsequenzen nicht bewusst."
Er sah zu Nacus. Der Anwalt nickte und erhob sich ebenfalls. "Euer Ehren. Mein Mandant hat nicht vor die Schuld der von ihm gestandenen Taten abzustreiten. Allerdings hat auch er das Recht auf eine faire Verhandlung - sämtliche Faktoren wie Geisteszustand, handfeste Beweise für die Beteiligung an einzelnen Straftaten und auch die Schuld seiner bereits verstorbenen, ehemaligen Kollegen müssen in Betracht gezogen werden. Das hohe Gericht und die ehrenwerte Jury sollte die endgültige Beurteilung also erst zuletzt fällen."
"Ich plädiere auf schuldig für sämtliche Vorwürfe, ausgenommen Totschlag und Beihilfe zur sexuellen Nötigung."
Bei Totschlag wusste er ehrlicherweise nicht worauf sich bezogen wurde. Bei letzterem wusste er natürlich worum es ging....und so schwer die Last der Schuld auch auf ihm lastete, diese eine Sache war es, wovon er damals nichts gewusst hatte und welche der Auslöser für sein Umdenken war. Letztendlich hatte er sogar sein Leben riskiert um die Sache danach zu beenden.
Dann war sein Anwalt wieder dran. Nun nahm er auf die Vorlesung der Nebenklage Bezug.
"Sehr geehrter Mister Fletcher, vielen Dank für ihre Ausführung." Er rückte seinen altmodischen Zwicker zurecht. "Die Nebenklage hat selbstverständlich Verantwortung dafür zu tragen darzustellen, wieso dieser Betrag angemessen ist und wie er sich im Detail genau in Hinblick auf die Schädigung der einzelnen Kläger berechnet."
Beyo setzte sich wieder und auch Nacus sprach seinen vorerst letzten Satz und nahm dann wieder Platz.
"Eingangsplädyoer beendet, euer Ehren."
Dann würde nun die Befragung beginnen. Ob sie bei ihm oder bei einem der Zeugen starten würden?
Ulic Dromas
"Ich habe nichts angefasst." antwortete der turianische Polizist wahrheitsgemäß. Einmal war er selbst für Spurensicherung nicht zuständig und er wollte auch keinerlei mögliche Proben kontaminieren.
"Aber wir könnten uns die Aufnahmen ansehen." schlug er vor.
"Falls diese nicht entwendet oder gelöscht worden waren, natürlich." dachte er sich, während sie seinem Vorschlag folgten.
Normalerweise würde ein Mörder solch ein wichtiges Detail nicht übersehen. Doch diesmal war es nicht so. Ob dieser jemand gefunden werden wollte? Oder war er tatsächlich so unvorsichtig? Vielleicht hatte er die Aufnahmen auch manipuliert.
Doch das galt es nun rauszufinden. Zögerlich drückte Ulic den Play-Button.....
eis engel
20.12.2022, 23:39
Lea Ceres (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27102556&viewfull=1#post27102556); Werner Neumann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27103694&viewfull=1#post27103694)
Chey hatte einige Stunden durch geschlafen und fühlte sich soweit eigentlich wieder recht fit. Sie schickte ein paar Nachrichten in die Heimat, zu ihrer Familie ein paar Freunden. Dann ging sie in den Fitnessraum, warf den trainierenden Marines ein freundliches "Hi" entgegen und stopfte dann ihre Ohrstöpsel in die Ohren. Sie liebte es Musik zu hören, wenn sie trainierte. Nach ein paar Runden Laufband und Circle Training ging sie unter die Dusche und zog anschließend eine frische Uniform an.
Danach ging es aufs Maschinendeck, wo sie ihren Jäger inspizierte. Sie hatte sich gerade hinein gesetzt und das Display eingeschaltet, als Kate dazu kam.
"Kontrollierst du unsere Arbeit?" scherzte die Halbasiatin.
"Eure Arbeit zu kontrollieren, wäre reine Zeitverschwendung. Ich weiß, dass ihr die Besten seid und brauch euch nicht kontrollieren." konterte Chey lächelnd, tippte auf dem Display herum und fügte schließlich hinzu: "Ich wollte einfach nur mal wieder im Jäger sitzen."
"Du vermisst es, oder?" wollte Kate wissen, nachdem sie ihre beste Freundin eine Weile beobachtet hatte.
"Schon ein wenig." gestand die junge Pilotin und blickte nachdenklich aufs Display, ehe sie sich wieder an Kate wandte.
"Ich liebe das fliegen einfach... ganz gleich ob Großkampfschiff wie die Columbia oder so einen kleinen Jäger. Ich wünsche mir einfach nur, dass der Wechsel zwischen Columbia und dem Jäger etwas öfter wäre." Chey seufzte leise.
Kate grinste.
"Vielleicht lässt dich Mitchell ja bald mit den Marines mit gehen." munterte Kate ihre beste Freundin auf.
"Ja, vielleicht...." gab Chey nachdenklich zurück und schaltete alles im Jäger wieder aus.
"Du weißt, wie der Captain ist und wieviel er von dir und deinen Fähigkeiten hält. Er will seine beste Pilotin nicht verlieren." sagte Kate schließlich.
"Ist dem so? Oder will er mich einfach nur vor allem beschützen?" hakte Chey nach.
"Das du für ihn wie eine Tochter bist, streite ich nicht ab. Aber die Mission hat immer Priorität für ihn und gerade jetzt, wo Noah.... etwas... unzuverlässig geworden... ist!" antwortete die Halbasiatin und wirkte besorgt.
"Was meinst du?" fragte Chey verwirrt.
"Flight Lieutenant Garcia auf der Brücke melden." kam die Stimme von Commander Padukone über die Lautsprecher.
Kate und Chey sahen sich verwirrt an.
Die junge Pilotin machte sich umgehend auf den Weg zur Brücke und als sie dort ankam, lief ihr wütender Noah entgegen. Chey grüßte ihn, doch er beachtete sie garnicht und ging an ihm vorbei. Die Fahne aus Parfüm und Alkohol die er mit sich zog, verhieß nichts gutes.
Betrunken im Dienst. schoss es der jungen Pilotin durch den Kopf. Der Commander blickte sie nachdenklich an und deutete mit einem leichten Kopf nicken in Richtung Cockpit.
"Bringen sie uns hier weg." sagte sie leise.
Chey nickte nur und nahm auf dem Pilotenstuhl platz.
Sie kontrollierte die Systeme und funkte anschließend die Station an.
"Hyperion Flugkontrolle, hier ist die SSV Columbia. Wir bitten um Startfreigabe."
"SSV Columbia, sie haben Startfreigabe. Gute Reise." meldete sich ein Mann.
"Danke schön." antwortete Chey noch auf den Funkspruch und dockte anschließend die Columbia von der Station ab.
Routiniert bewegte Chey die Columbia von der Station weg.
"Ziel?" fragte sie dann über die Schulter blickend.
AeiaCarol
21.12.2022, 17:31
"Hmm-..", reagierte sie. Vielleicht reagierte sie zu wenig für ihn, selbst dann, als ihre Hand von der Stirn, an der Seite des Gesichtes ihres Freundes entlang strich, bis sie am Kinn abschloss. Sie lächelte nicht mehr. Aber ob das etwas negatives bedeutete, verriet niemand.
"Ich hab mir die Frage nie gestellt.", verriet sie ihm stattdessen. "Ob es irgendwas-...schlimmer machen könnte. Hm." Ihre Finger beschäftigten sich mehr und mehr mit dem Saum seines Shirts am Kragen. Den sie leicht abfuhr, bis zum Hals, zurück. Was sie so eigenartig an dem ganzen Gespräch fand war, dass sie eindeutig, sehr eindeutig und genau wusste, von welchen negativen, 'bösen' Seiten er sprach und wie extrem diese ausfallen konnten, aber sie gleichzeitig genau das nicht an ihm sehen konnte. Für sie war er so verdammt rein. So verdammt perfekt und so unnatürlich makellos. Und gleichzeitig erinnerte es sie sich irgendwie an ihre eigenen Worte. Sich.
"...willst du jetzt dem alles mitreißenden, dunklen Schlund sagen, dass eigentlich du der Abgrund bist?", klang förmlicher als erwartet, aber anders fand sie keinen Weg es auf Englisch richtig auszudrücken was sie meinte. Vermutlich ging einiges in der Übersetzung unter. Allem voran der Stil.
Es war-...überraschend dass sie das so deutlich sagte. Denn Leif hatte genau diesen Gedanken sehr oft gehabt. Bei so vielen ihrer Streits. Und bei so vielen seiner Wutausbrüche. War es nicht er? Der sie so oft unglücklich machte. Sie aus ihrer Unabhängigkeit gerissen und an sich gebunden hatte. Er hatte alles getan um sie zu 'bekommen'. War das vielleicht viel weniger romantisch und viel mehr furchtbar egoistisch?
"Vielleicht will ich das.", sagte er und seine Stimme war plötzlich unwahrscheinlich leise. Dabei neigte er den Kopf sacht und erreichte mit seinen Lippen ihre Fingerspitzen am Stoff seines Shirts. "...aber ich will auch dass du bleibst. Ich will dass du bei mir bleibst. Mein ganzes verdammtes Leben lang und dieser Vorschlag...Omega...das ist ein Versuch dir zu beweisen wie wichtig es mir ist dass es dir gut geht. Das du alles bekommst was du willst und brauchst."
Es war-...überraschend dass sie das so deutlich sagte. Denn Leif hatte genau diesen Gedanken sehr oft gehabt. Bei so vielen ihrer Streits. Und bei so vielen seiner Wutausbrüche. War es nicht er? Der sie so oft unglücklich machte. Sie aus ihrer Unabhängigkeit gerissen und an sich gebunden hatte. Er hatte alles getan um sie zu 'bekommen'. War das vielleicht viel weniger romantisch und viel mehr furchtbar egoistisch?
"Vielleicht will ich das.", sagte er und seine Stimme war plötzlich unwahrscheinlich leise. Dabei neigte er den Kopf sacht und erreichte mit seinen Lippen ihre Fingerspitzen am Stoff seines Shirts. "...aber ich will auch dass du bleibst. Ich will dass du bei mir bleibst. Mein ganzes verdammtes Leben lang und dieser Vorschlag...Omega...das ist ein Versuch dir zu beweisen wie wichtig es mir ist dass es dir gut geht. Das du alles bekommst was du willst und brauchst."
Immer weiter, immer intensiver sah sie ihn an. Verfolgte seine Worte mit ihren Blicken, verfolgte, wie sich ihre Fingerkuppen gegen seine Lippen richteten, nie genug um ihn nicht mehr weitersprechen zu lassen. Aufmerksam, aber längst in seinen Bann gezogen. War vermutlich nie wirklich anders. Er hatte diese Gabe und sie war nicht davor gefeit, ebenfalls in diese hinein zu treten. "..du weißt, dass ich nicht gehe. Du weißt, dass ich es gekonnt hätte. Vielleicht hätte sollen, aber...ich bin nicht gegangen. Ich gehe nicht.". Sie zuckte sacht mit den Schultern und legte den Kopf leicht schräg, sodass ihr Haar auf der linken Seite plötzlich viel länger wirkte als es ohnehin schon war. "Das ist mein Problem. Ich kann nicht. Und ich-..will nicht gehen, nur-..mit dir. Wohin auch immer. Vielleicht nicht gerade ins nächste Spa oder diesen Skiurlaub, aber-..hm. Überall hin. Egal wie gesund oder ungesund das ist. Ich weiß, ich bin verkorkst und in so vielen Bereichen verloren. Aber daran wird sich ziemlich sicher nichts ändern. Jedenfalls weiß ich nicht was." .
Sie sah ihn eine Weile an. Ihre Nasenspitze drückte sich sacht gegen seine. Wieder schloss sie für einen Moment die Augen. "Omega muss nicht das Ziel sein wenn dus nicht willst. Ich kanns dir zeigen. Aber du musst das nicht für mich tun.", glaubte sie. Besonders nicht nach dem, was alles passiert war.
eis engel
21.12.2022, 23:22
Vorheriges Post: Citadel Truppe (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27102160&viewfull=1#post27102160)
Ulic Dromas (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page2?p=27104786&viewfull=1#post27104786)
Stephen Connor, Crusher und die C-Sec Truppe / externe Forensik-Labor / Citadel
"Aber wir könnten uns die Aufnahmen ansehen." schlug der Turianer schließlich vor und führte sie in einen kleinen Nebenraum.
Dromas aktivierte das System und ließ die ersten Überwachungsvideos ablaufen. Doch wirklich viel zu sehen, gab es nicht. Die Aufnahmen waren unscharf, völlig verwackelt und in diesem Zustand einfach nicht zu gebrauchen.
"Habt ihr Experten, die die Überwachungsvideos überarbeiten können?" wollte der Kroganer wissen und blickte zu den C-Sec Beamten.
"Unsere Leute sind alle anderweitig eingespannt und völlig ausgelastet." erklärte Chapman und wandte sich an Dromas. "Kennst du vielleicht noch jemand?"
Stephen starrte weiterhin auf den Monitor, spulte die Videos immer wieder vor und zurück und ließ sie mal langsam, mal schneller ablaufen.
"Entweder waren der/ die Angreifer so intelligent, dass sie sich aus den Aufnahmen heraus gelöscht haben, oder aber es gab keine Angreifer und irgendwas anderes ist hier geschehen. Auf den zugegebenermaßen sehr unscharfen Aufnahmen erkenne ich dennoch nur die Uniform-Farben eurer Leute." überlegte Stephen laut.
*****
Sahenia, Jewel´Yen nar Chayym, Liz Lopez, Kaneolani Takaki und Professor Dr. Bishop / Allianz Labor / Citadel
"Sie haben also keinen Nachnamen, hm? Wer sind sie? Wo kommen sie her und was zum Teufel wollen Sie?" hakte der Professor skeptisch nach.
"Vielleicht solltest du dich doch mal um einen Nachnamen bemühen." witzelte die Quarianerin flüsternd an die Asari gewandt. "Ist notiert." gab die Asari grinsend zurück und wandte sich an den Professor.
"Wie ich schon sagte, mein Name ist Sahenia, ich bin eine Diplomatin und eine Protheaner Forscherin und zu dem die einzige Überlebende dieses Asari Massakers von vor paar Wochen. Sie haben ein Artefakt und ein oder mehrere Implantate von den Opfern, wahrscheinlich eins was in mir drin war und ich möchte helfen, diese Dinge zu erforschen. Ich kenne mich ein wenig damit aus." erklärte Sahenia ruhig.
Bishop musterte die Asari im Rollstuhl ungläubig. "Sie sind also diese Expertin, von der mir meine Botschaft berichtet hat?!"
"Professor, Sie erwägen doch nicht mit denen zusammen zu arbeiten?" fauchte die Menschen Frau dazwischen.
"Beruhigen Sie sich, Kaneolani." ermahnte er seine Mitarbeiterin und wandte sich wieder Sahenia und Ju. "Und ihnen werde ich genau das selbe sagen, wie meiner Botschaft. Ich werde nur soweit kooperieren, wie ich es für richtig halte und das heißt fürs erste, dass ich sie einfach nur kurz herum führe." gab der Professor unmissverständlich zu verstehen.
Das wird ja immer besser... Liz lauschte aufmerksam aus ihrem Versteck und überlegte, wie sie diese verzwickte Situation für sich nutzen konnte....
AeiaCarol
22.12.2022, 19:39
Immer weiter, immer intensiver sah sie ihn an. Verfolgte seine Worte mit ihren Blicken, verfolgte, wie sich ihre Fingerkuppen gegen seine Lippen richteten, nie genug um ihn nicht mehr weitersprechen zu lassen. Aufmerksam, aber längst in seinen Bann gezogen. War vermutlich nie wirklich anders. Er hatte diese Gabe und sie war nicht davor gefeit, ebenfalls in diese hinein zu treten. "..du weißt, dass ich nicht gehe. Du weißt, dass ich es gekonnt hätte. Vielleicht hätte sollen, aber...ich bin nicht gegangen. Ich gehe nicht.". Sie zuckte sacht mit den Schultern und legte den Kopf leicht schräg, sodass ihr Haar auf der linken Seite plötzlich viel länger wirkte als es ohnehin schon war. "Das ist mein Problem. Ich kann nicht. Und ich-..will nicht gehen, nur-..mit dir. Wohin auch immer. Vielleicht nicht gerade ins nächste Spa oder diesen Skiurlaub, aber-..hm. Überall hin. Egal wie gesund oder ungesund das ist. Ich weiß, ich bin verkorkst und in so vielen Bereichen verloren. Aber daran wird sich ziemlich sicher nichts ändern. Jedenfalls weiß ich nicht was." .
Sie sah ihn eine Weile an. Ihre Nasenspitze drückte sich sacht gegen seine. Wieder schloss sie für einen Moment die Augen. "Omega muss nicht das Ziel sein wenn dus nicht willst. Ich kanns dir zeigen. Aber du musst das nicht für mich tun.", glaubte sie. Besonders nicht nach dem, was alles passiert war.
"...also wenn ich meinen Skiurlaub und das Spa nicht kriege dann will ich wenigstens Omega.", zog er sie auf und grinste halbseitig. Er entfernte sich kaum einen Zentimeter von ihr und sah ihr erneut ganz ungehemmt in die Augen. "Ich will dass du alles mit mir teilst was dir etwas bedeutet und mir alles von dir zeigst.", erklärte er diesen Entschluss und seufzte. "Nur bitte geh nicht. Verlass mich nicht. Ich weiß wie sehr du an alldem gehangen hast. An dieser Freiheit und Unabhängigkeit und das-...ich hab dir das vielleicht irgendwie genommen...das glaube ich manchmal. Also lass uns gehen...eine Auszeit nehmen und danach komm wieder mit mir hierher nach Hause.", bat Leif sie.
Shepard Commander
23.12.2022, 16:58
„Nein! Neeeiin! NEEEIIN!“ Der Widerstand ging in den Schreien einer Frau auf, die klang wie jene Weiber, die in einem anderen Erd-Zeitalter als Hexen auf Scheiterhaufen verbrannt worden waren. Sinclaire verbannte innerlich.
Seeva ballte die Hand zur Faust. Es fiel ihr schwer, dem Drang, den Schädel des Asiaten an der Wand zu zermalmen nicht nachzugeben. Zu plastisch und zu frisch waren die Erinnerungen an ihre eigenen Qualen, die sie durch die Hände des Doktors hatte erleiden müssen. Sie wünschte sich, dass Sinclaire gestand – um derentwillen.
Während der Doc mit der Nadel vor ihrem Gesicht wedelte, zerbrach Annabella Sinclaire. Seeva konnte es in ihren Augen sehen. Das Licht darin erlosch wie eine ausgeblasene Kerze; der Schmerz knockte sie aus. „Hey!“, rief Seeva und versetzte der Frau eine Ohrfeige. Sie schaute zur Spectre, aus ihrem Mund troff dunkle Flüssigkeit.
„Vhan. Decius Vhan!“
„Ja.“
„Was: ja?“
„Ich gestehe. Ich habe mit ihm kooperiert“, murmelte Sinclaire. Ihr Körper zuckte, Tränen rannen über ihr Gesicht. Hastig aktivierte Seeva ihr Omnitool und stellte auf Aufnahme.
„Sprechen Sie.“
Sinclaire begann zu weinen. „Ich war’s. Ich habe ihn mit den Informationen versorgt.“
„Welche Informationen?“
„Die, nach denen Sie suchen.“
„Was?“
„Nein!“, wandte Sinclaire hektisch ein. „Nein, es war Geld. Ich habe ihm Geld geschickt und Ressourcen. Bitte, bitte lassen Sie es aufhören.“ Sie warf den Kopf zurück. Ihre Stirn lag in Schweiß. „Ich will nur, dass es aufhört!“
„Geben Sie ihr das Gegenmittel.“ Der Arzt öffnete den Mund, doch Seeva befahl: „Sofort!“
Sinclaire erschlaffte und atmete flach.
„Nochmal: Was haben Sie und Vhan für eine Übereinkunft.“
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht“, keuchte sie.
„Aber…“ Das Gesicht der Frau verzerrte sich, sie weinte erneut, heulte in Agonie.
„Ich weiß es nicht! Was wollen Sie von mir?“, schrie sie. Seeva erhob sich von dem Hocker, erschrocken und verwirrt zugleich. „WAS? WOLLEN? SIE?“
„Nein“, murmelte Seeva, als die Erkenntnis zu dämmern begann. „Nein, nein, nein! Verdammte Scheiße!“ Krachend flogen die Instrumente gegen die Wand, die Seeva voller Wut vom Tisch geräumt hatte. „Scheiße!“
Eine biotische Stase schmetterte den Arzt gegen die Wand, hielt ihn dort fest. Einen Moment lang überlegte Seeva, einen Warp auf ihn zu werfen und ihn ebenso qualvoll zu zerreißen, wie er mit seinen „Subjekten“ umging. Diese ganze beschissene Folter war umsonst gewesen. Sinclaire war nicht einfach nur gebrochen, sie wusste wirklich nichts.
„Fuck!“ Die Frau begann erneut zu weinen. „Halt deinen Mund!“, keifte Seeva. Sie musste nachdenken. Wie hatte das passieren können? Wieso wusste Sinclaire nichts? Waren die STG-Informationen falsch? Oder hatte der Arzt gelogen?
„Bitte, lassen Sie mich frei.“
„Maul halten.“
„Bitte. Ich will nicht,… ich…“
„HALT DEIN MAUL!“
Die Wut überwältigte Seeva mit tückischer Heftigkeit. Mit schnellen Schritten durchmaß sie den Raum. Sie sah, wie sich ihre Hände um den von Tränen nassen Hals der Frau legten. Seeva drückte zu. „Ich hab gesagt, du sollst dein Maul halten!“ Sinclaires Augen quollen hervor, ebenso wie Seevas. „Sei einfach still“, presste sie hervor, während Sinclaire nach Luft schnappte, aber keine bekam, verröchelte und immer schwächer wurde. Seeva grub ihre Hände so tief in Sinclaires Hals, wie sie konnte, merkte wie das Zungenbein der Frau brach, spürte das Knacken mehr als sie es hörte. Sie drückte so fest zu, wie sie konnte. Sinclaires glasige Augen starrten in die ihren. Sie war tot. Von sich selbst überrascht ließ Seeva von ihrem Opfer ab. Ihre Fingerabdrücke hatten Male an dem Frauenhals hinterlassen, wie jene Tentakel der Kalmare Narben auf der Haut von Pottwalen zeichneten. Sinclaires Kopf sackte haltlos auf ihre Brust.
„Scheiße“, schrie sie, von sich selbst überrascht und trat von der Leiche weg. Sie schaute zum Doc, der sich – frei von der Biotik – die Knochen rieb. „Sie hat nichts gewusst! Verdammt, wieso hat sie nichts gewusst?“ Die Frage war nicht an ihn gerichtet. Seeva tat ein paar Schritte im Kreis, murmelte vor sich hin, warf einen Blick zu der Frau und ging im Kopf alles durch. Der Rat musste einen Fehler gemacht haben. Oder Sinclaire war nicht eingeweiht? Oder war sie eine Schläfer-Agentin und konnte nichts sagen?
„Ich muss weg“, sagte die Spectre zum Arzt. „Sie bleiben hier, verstanden!?“
*
An manchen Tagen hasste Qatar sein Leben mehr als an anderen. Wenn der letzte Auftrag eins bewiesen hatte, dann, dass er gut in dem war, was er tat. Verdammt gut.
„Der geborene Krieger.“ Qatar murmelte den Satz voller Abscheu und spülte ihn dann mit dem Rest des Hochprozentigen in seinem Glas hinab.
Der Barmann kannte die Allüren von Kunden und beachtete das Knurren des turianischen Veteranen nicht. Die Nobelbar versprach ihren Kunden Ruhe, Entspannung und fehlende Verurteilung für den Wunsch oder die Menge an Alkohol und dessen, was er zutage förderte. Irgendein Idiot hatte zum Brechen geschmackvolle Klaviermusik (https://www.youtube.com/watch?v=9E6b3swbnWg) ausgewählt, die den Wunsch nach starken Drinks noch beflügelte, während das Panorama den Blick auf die Stationsarme und das dahinter liegende All freigab.
Der letzte Auftrag schmeckte wie Galle und kein noch so neonfarbener Drink konnte das abändern. Ob Qatar die hübsche Turianerin gesehen hatte, die ihm ein, zwei aufmerksame Blicke zugeworfen hatte, als er zur Bar gestapft war? Ja. Aber nach nichts stand ihm gerade weniger der Sinn als nach Gesellschaft. Das Einzige, was seine Laune nun noch mehr runterziehen konnte, wäre T’Saari.
„Noch einen doppelten Palaven“, forderte Qatar.
„Wollen Sie sonst noch etwas?“, fragte der Barmann.
„Meine Ruhe beim Trinken.“
Bei den Geistern, er hatte an die Frau geglaubt. Für ihn war sie die Manifestation rechtschaffener Rache gewesen, die Vhan endlich bestrafen würde. Anfangs hatte es gut ausgesehen, doch jetzt? Jetzt waren sie Kidnapper, kaum besser als Söldner, die für die Salarianer die Drecksarbeit erledigten, anstatt den Turianer selbst zu jagen. Sollten sie jetzt jede Quelle austrocknen, die Vhan möglicherweise mit Geld verfolgte? Wie oft noch würden sie die Suns oder ähnliches Geschmeiß zur Hilfe rufen müssen? Wie viele Unbeteiligte würde er noch töten müssen?
„Entschuldigung, ist hier noch frei?“ Die Stimme, die ihn aus seinen Gedanken holte, war zaghaft wie feiner Sommerregen.
„Nein, sehen Sie nicht, dass…“ Qatar schaute zu der Asari, die gesprochen hatte und das Wort blieb ihm im Halse stecken. Ähnlich wie Menschen und Salarianer sahen Asari auf den ersten Blick alle gleich aus, doch diese Asari würde er unter Hundertausenden sofort erkennen.
„Vela“, hauchte er, den Kiefer heruntergeklappt. Nervös umklammerte seine Hand das röhrenartige Glas. Die Asari, deren Gesicht Jugend förmlich ausstrahlte, lächelte ihn an.
„Hallo, Dad“, sagte die Blaue. Sie hatte die gleichen goldgelben Augen wie er.
„Was… was machst du hier, Kind?“
„Ich wollte dich sehen“, sagte die Asari und biss sich auf die Lippe. „Mom hat mir gesagt, wo ich dich finde.“
„Das… du solltest nicht… Es ist zu gefährl…“ Qatar rang um die passenden Worte. Nervös schaute er an der Asari vorbei. Wenn jemand sie sah, sie erkannte… Er ließ das Glas los, erhob sich und fasste sie am Arm. Die Berührung schmerzte; sie machte seine Tochter so echt, so real. So angreifbar.
„Hör zu, ich freue mich dich zu sehen, aber…“
„Dad, hör du mir bitte zu. Es ist wichtig.“ Velas Stimme verriet Dringlichkeit und den Ernst der Lage. Er fand ihre schlanke Hand auf seiner Brust liegend wieder. Sie drückte ihn mit sanfter Bestimmtheit in den Sitz zurück. „Bleib sitzen und hör mir zu…“
Und Qatar setzte sich wieder.
*
Der Skycar-Parkplatz beim Präsidium hatte immer ein paar Plätze für Regierungsfahrzeuge frei. Seeva fiel auf, dass wenig Cops vor Ort waren. Vermutlich hatte es mit diesem lächerlichen Scheinprozess zu tun, den „das Volk der Citadel“ gegen Beyo Vhan führte. Seeva interessierte sich nicht dafür. Sie hatte dringlicheres zu tun. Mit langen Schritten hechtete sie den Weg zum Rat förmlich hinauf, die Treppen erklimmend.
„Commander.“ Die Stimme hallte im riesigen Ratssaal wie ein Echo. Die Sprecherin war jene Frau, die schon zum Beginn der Jagd auf Vhan ihre Befehlsüberbringerin (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1549692-41-10-Jahre-RPG/page17?p=26373086&viewfull=1#post26373086) war. Die Rat-Abgesandte hatte offenbar auf sie gewartet. Sie trug ein elegantes, mit funkelnden Steinen besetztes Kleid und ein Jäckchen mit Falschpelzkragen darüber. Ihre Lippen waren feuerrot. „Ständig begegnen wir uns, aber Ihren Namen kenne ich noch immer nicht“, sagte Seeva zur Begrüßung.
„Namen sind, wie die Menschen sagen, Schall und Rauch“, antwortete die Rat-Abgesandte. „Wichtig ist nur, was dieser namenslose Jemand Ihnen mitteilt: Der Rat entzieht Ihnen die Befugnis, weiter frei nach Vhan zu fahnden.“
„Was?“
„Commander, bitte“, sagte die Asari sanft und stieß sich von der Säule ab, gegen die gelehnt sie gewartet hatte. Ihre Stimme trug einen Ton in sich, der keine gute Wendung erahnen ließ. „Sie sind zu weit gegangen. Schon wieder.“
„Sinclaire…“
Die Frau nickte. „Miss Sinclaire.“
„Aber die STG…“
Die Abgesandte streckte mit rotem Nagellack verschönerte Finger aus, als wolle sie sagen: „Auch die STG ist Schall und Rauch“.
„Das ist jetzt ohne Bedeutung. Die Ratsentscheidung ist gefallen.“
„Das glaube ich nicht“, sagte Seeva und schüttelte den Kopf. „Ich will es von ihnen direkt hören, von den Botschaftern.“
„Ich fürchte, dass das leider nicht möglich ist. Ich werde mich natürlich darum bemühen, aber ich bin froh, dass wir zumindest schon einmal die Formalitäten klären können.“ Flink wie ein Raubtier tippte die Asari etwas auf ihrem Omnitool ein, worauf Seevas Gerät leuchtete.
„Sie können doch nicht…“
„… Ihren Spectre-Zugang sperren? Ich bedaure, dass ich das gerade getan habe.“
„Der Rat wird das nicht einfach durchgehen lassen!“
„Wie gesagt: Ich arrangiere so schnell wie möglich ein Treffen. Aber bis dahin… Guten Tag, Commander.“ Und sie ließ Seeva mit aufgeklapptem Mund stehen.
Seeva wäre ihr wohl nachgegangen, hätte ihr Tool nicht im selben Moment geklingelt.
„Lacan?“
„Commander. Irgendetwas stimmt hier nicht. Die Systeme spinnen. Ich glaube, jemand hackt das System.“ Der Priester klang ehrlich besorgt.
„Das ist doch… Wo sind Sie?“
„In meiner Kirche.“
„Gehen Sie zu mir nach Hause. Ich schicke Ihnen jemanden. Schirmen Sie die gefährdeten Geräte mit den wichtigen Infos ab, dann wehren Sie die Zugriffe ab, so gut es geht.“
„Alles klar. Und Commander: Gott sei mit Ihnen.“
„Ich schicke Coltrane.“
*
Der Söldner-Hauptmann war nicht greifbar, versprach aber Angel und drei seiner Kämpfer zu Seevas Apartment zu schicken. Ein Anruf bei Qatar brachte noch weniger Erfolg: Der Turianer ging nicht ran. Sie versuchte es bei van Zan, fand sich aber nur auf seiner Mailbox wieder.
„Hören Sie: Irgendetwas läuft hier schief. Irgendetwas, was mit Sinclaire zu tun hat. Bleiben Sie bedeckt und achten Sie auf Ihren Rücken.“
Seeva eilte zum Skycar und rief unterdessen Narissa an. Die Attentäterin war so oder so schon in Seevas Wohnung, also wäre sie eine gute Deckung für den Priester und die Tech. „Die Suns dürfen rein“, erklärte sie. „Dann verriegelst du die Tür.“
Jaulend hob das Skycar ab. Ihr Tool sagte ihr, dass sie nicht die Berechtigung der Spectre habe, dieses Fahrzeug zu steuern.
„Was bei der Göttin geht hier vor sich?“
*
Das kurze Intermezzo mit den Takedas war ebenso abenteuerlich wie kurzweilig gewesen. Charis bedauerte, dass sie Orlowski nicht angetroffen hatten; niemanden wunderte das mehr als sie selbst. Trotzdem hatte sich ihre Laune enorm gebessert. Sie hatte diesen Abstand zu T’Saaris Mission gebraucht, auch wenn die befürchtete, dass ihre Zukunft noch einige solcher Manöver für sie bereithielt.
Munter summend bog sie in den Teil der Docks, der die Renacimiento beherbergte. Sie sah das Schiff schon von weitem und lächelte. Asari überlebten die meisten Individuen und Charis fand etwas Trost darin, dass sie auch T’Saari überleben würde – vorausgesetzt kein grausigeres Schicksal ereilte sie. Dann wären sie und ihr Schiff endlicher wieder frei zwischen den Sternen. Bedauerlicherweise würde Orlowski dann bereits zu Staub zerfallen sein. Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Stattdessen pflückte sie eine Zigarette aus der Schachtel und…
… sah in den Lauf einer Waffe, als sie aufblickte. Den unangezündeten Glimmstengel zwischen den Lippen weiteten sich ihre Augen.
„Vale, richtig?“, raunte die Bewaffnete. Es war eine Asari, im Alter irgendwo zwischen Charis und Seeva. Wie die allermeisten ihrer Artgenossinnen war sie blau, doch über ihre Augen war ein breiter Streifen goldener Farbe gezogen, ähnlich wie die Clantattoos der Asari, nur weniger grazil. Das Zeichen rief entfernte Warnungen in Charis wach.
„Das ist sie, eindeutig“, sagte eine zweite Asari mit derselben Markierung. „Hier, die Tattoos stimmen überein. Und sie raucht.“
„Viele Leute rauchen“, sagte Charis dümmlich, weil ihr selbst nichts Besseres zu ihrer Verteidigung einfiel.
„Halt die Fresse, Schlampe“, knurrte die Frau mit der Pistole, einer Carnifex, die Charis‘ biotische Barriere auf diese Entfernung spätestens mit dem dritten Schuss zerfetzen würde. Die Schmugglerin hatte keinerlei Ambitionen, diese Drei-Schuss-Theorie auf die Probe zu stellen, also gehorchte sie, als die Asari „Hände hoch und stillhalten“ sagte, worauf ihre Kameradin Charis filzte.
„Keine Waffe“, meldete sie.
„Was wollt ihr von mir?“, fragte Charis. Hartes Eisen traf ihr Gesicht. Sie schmeckte Blut und Schmerz blühte auf ihrer Lippe. Der Schlag mit dem Pistolenknauf war so hart, dass ihre Lippe aufgeplatzt war. Ihre nun rötlich gefärbte Zigarette fiel ungeraucht zu Boden.
„Du redest nur, wenn du gefragt wirst“, erklärte ihr Carnifex kühl. Charis‘ Zähne mahlten aufeinander.
„Wisst ihr eigentlich, für wen ich arbeite?“
„Ich hab gesagt, dass du deine Fresse halten sollst, oder willst du dir noch eine einfangen?“
„Commander T’Saari. Die Spectre.“
Die Drohung verfehlte ihre Wirkung nicht. Charis sah, wie die brutale Gelassenheit auf dem Gesicht von Carnifex wich. Ihre Kameradin warf ihr einen kurzen, unsicheren Blick zu. Dann verfestigte sich das Gesicht der Asari wieder.
„T’Saari ist nicht hier. Und ehe sie hiervon erfährt, sind unsere Geschäfte mit dir längst beendet.“
„Leute werden nach mir suchen. Orlowski, Qatar, Sonny,…“
Die Asari schnaubte. „Sonny ist verrückt. Die hilft dir nicht.“
„Tiberias Qatar?“, fragte die andere. Ihr Tonfall verriet ihr inne liegende Respekt.
„Du benennst eine Liste beeindruckender Freunde, Vale. Aber sagen wir doch, wie es ist: Du bist allein, wir sind zu dritt.“ Als Charis daraufhin eine tätowierte Augenbraue hob, sagte die Asari: „Ich, meine Schwester hier und meine Waffe. Also hör auf, uns mit Leuten einschüchtern zu wollen, die im Gegensatz zu uns nicht hier sind.“
Charis sammelte Mut, Spucke und Blut und spie auf den Steg.
„Was wollt ihr?“ Carnifex seufzte und holte wieder aus. „Schon gut! Schon gut!“
„Welches ist dein Schiff?“ Der Blick der Schmugglerin huschte einen Augenblick zu dem zweitgrößten der etwa sieben Schiffe, die aktuell an diesen Docks lagen. Carnifex schwenkte ihre Carnifex in Richtung des verräterischen Blicks. „Gehen wir ein Stück…“
*
Der Mann hatte gelogen. Er hatte zugesagt, dass die Sache noch vor dem Prozess über die Bühne gehen würde. Er hatte nicht mit Absicht gelogen, nicht aus Eitelkeit oder Profitgier. Genaugenommen hatte er nicht gelogen, es war bloß zu einer Kette unglücklicher Ereignisse gekommen, die seine Planung aufwendiger, seinen Preis teurer und – am allerwichtigsten – die Zeit bis zur Auftragserfüllung länger werden ließ. Nun aber stand er kurz davor, seine Mission zu beenden. Er hatte sie akribisch geplant, verfeinert mit dem Intel und der Unterstützung einer dritten Quelle.
Der Mann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page15?p=27079647&viewfull=1#post27079647) saß in dem modischen kleinen Sessel im Schlafzimmer. Das Schildmodul auf seiner Brust surrte in einem für menschliche Ohren nicht wahrnehmbaren Bereich. Sein Blick wanderte von einem kleinen Holo-Bildschirm, der das Innere eines Raumschiffs zeigte zum Interior des Raumes. Es war ein ordentliches, puristisches Schlafgemach (https://static.wikia.nocookie.net/starwars/images/c/cc/Padmebedroom.png/revision/latest?cb=20130216000241) mit Blick zum Fenster und meditativer Note.
Er fragte sich gerade, wie gemütlich er das Bett wohl auf einer Skala von Eins bis Zehn bewerten würde, als Bewegung auf dem Holo-Bildschirm auftauchte. Er riss den Blick vom Bett los und betrachtete den Bildschirm. Da war sie: die Asari. Genau, wie es geplant gewesen war. Er hegte keinen Groll gegen sie, aber Auftrag war nun einmal Auftrag. Die Kamera, die er in der Renacimiento an der Wand mit Sicht zur Tür angebracht hatte, zeigte das Bild des Aliens, wie sie sich im Flur umsah. Sollte ihr Blick direkt zur Kamera gehen, könnte sie sie zweifellos erkennen. Das Risiko wollte er nicht eingehen, also drückte er eine kurze Zahlenkombination, die außer ihm niemand kannte, in sein Tool. Eine Sekunde später klickte die Scharfschaltung. Mit dem Wissen was passieren würde, drückte der Mann den Knopf. Die Kamera verdunkelte sich, als die Renacimiento mitsamt Charis Vale explodierte.
In Gedanken strich der Mann das Ziel von seiner Liste. Es war kein großartiges Attentat und die Motive hinter dem Auftrag waren ihm schleierhaft. Aber er wurde nicht dafür bezahlt, sich mehr geistige Arbeit als möglich zu machen. Er deaktivierte den ohnehin nur noch mattschwarzen Holo-Bildschirm und überschlug die Beine. Die Spitze seines Schuhs war ein wenig dreckig, wie er feststellte. Merkwürdig, dass es auf dieser Station mit ihren manischen Keepern überhaupt noch so etwas wie Dreck gab, dachte er bei sich. Gut, man musste nur die richtigen Bezirke aufsuchen, dann fand man noch hinreichend davon. Aber hier oben? Er wischte mit dem Daumen darüber. Plötzlich hielt er mitten in der Bewegung inne. Gerade war die Tür geöffnet worden. Der Mann prüfte den Ladebereich seiner optischen Tarnung (https://masseffect.fandom.com/de/wiki/Taktische_Tarnung) und machte sich bereit, sie zu aktivieren. Bald wäre es vorbei und er könnte wieder nach Hause.
*
Hätte jemand Charis gesagt, dass der Tag nicht schlechter hätte laufen können, als man ihr eine Waffe ins Gesicht hielt, hätte sie diesen jemand der Lüge bezichtigen müssen. Die beiden Asari bugsierten sie, ihr die Knarre in den Rücken drückend, bis zur Renacimiento. Mittlerweile wusste die Schmugglerin, dass die beiden Frauen von den Golden Masks waren und Omon, dieser kugelrunde Hurensohn, sie zu ihr geschickt hatte, um seine eigene Haut zu retten.
Beim Raumschiff angekommen erklärte Carnifex, dass Charis einen Fehler begangen habe, der ihr noch leidtun würde. Sie hätte diese Nutten nicht befreien dürfen. Sie hätte sich aus der Sache der Masks raushalten müssen. Jetzt würde sie die Konsequenzen tragen. Die andere Asari entwendete Charis die Codes für die Renacimiento.
„Du gehst vor und checkst die Lage, dann kommen wir nach. Hat das Schiff eine Gefängniszelle?“, fragte sie an Charis gewandt.
„Sowas in der Richtung.“
„Dann schau mal, ob du das Ding findest“, befahl Carnifex der anderen.
Charis musste mitansehen, wie eine fremde Asari ihr Schiff öffnete und eindrang wie ein Virus. Dann verschwanden die Asari, die Renacimiento und Charis‘ ganze Welt in einer kontrollierten, aber heftigen Explosion, die den Steg, auf dem sie und ihre Wächterin standen, zum Wackeln brachte.
Carnifex riss die empörten Augen auf als das Schiff in einem flammenschlagenden Inferno zerfetzt wurde.
„Leck mich am Aaaaaaa….“
Das letzte Wort wurde zu einem langgezogenen Schrei als Charis das Überraschungsmoment nutzte. Ihr Überlebenswille und intrinsischer Opportunismus überwogen Schrecken und Trauer der Vernichtung. Noch bevor die andere Asari fassen konnte, was da gerade passierte, wich Charis in der scheinbar durch die Explosion verursachte schwankende Bewegung zur Seite, sammelte alle biotische Energie und schleuderte ihre Gegnerin über den Rand des Stegs. Der Wurf trug die maximale Gewalt in sich, die natürliche Barriere der anderen Asari verschluckte den Großteil des Angriffs, brachte sie aber aus dem Gleichgewicht. Das und die hochhackigen Schuhe, die die Mask trug reichten, um sie zu einem Opfer der Schwerkraft zu machen. Als der Schrei endlich verstummt war, schaute die Schmugglerin in den Abgrund. Dort unten, in einem unregelmäßigen Kreis aus Rot lag etwas in der Größe einer Actionfigur.
„Ich bin sowas von tot“, murmelte die Schmugglerin.
*
„Narissa? Lacan? Angel?“
Seeva betrat ihre Wohnung mit gebotener Vorsicht, denn niemand antwortete. „Melden Sie sich. Ich habe ein…“
Ein paar Stiefel ragte aus der Küche in den Flur. Seeva konzentrierte sich, ihre Barrieren verstärkend und biotische Energie in der Faust massierend. Mit wenigen Schritten war sie dort und schaute auf einen toten Blue Sun. Er lag auf dem Bauch, sein Blut hatte die helle Küche rot gesprenkelt.
Seeva sagte nichts, sondern ging weiter. Es roch verbrannt hier in der Wohnung. Der Tote in der Küche vielleicht. Seeva betrat das Wohnzimmer und erkannte, dass sich die Zahl der Toten gerade um einiges erhöht hatte. Auf dem Ecksofa saßen Angel und ein Sun. Aus jeweils einem Loch in der Stirn der beiden ran Blut, ihre Augen starrten leer an die Decke. Ein weitere Sun lag quer auf dem Boden, die Eintrittswunde lag bei ihm im Hinterkopf und im Rücken. Scheinbar hatte er versucht zu dem Gewehr zu greifen, das an den Sessel lehnte… in dem Lacan saß. Auch er blutete aus der Stirn, doch in seinem Gesicht fand sich nicht die Überraschung oder Panik der getöteten Suns, sondern ein Ausdruck grimmigen Triumphes. Seine Hand umklammerte einen Rosenkranz, seine Augen waren geschlossen.
„Es tut mir leid, Pater“, murmelte Seeva entgegen ihrer Art.
Ein Geräusch ließ sie herumfahren. Irgendwo in der Wohnung war noch jemand. „Narissa?“, rief sie im Flüsterton. Sie bückte sich und hob die Avenger auf, nach der der erschossene Sun greifen wollte. Volles Magazin. Die Waffe im Anschlag rückte sie vor, öffnete sie ihr Tool auf einer Notfallsequenz für Spectre. „Scheiße“, murmelte sie, als sie feststellte, dass keine Autorisierung vorlag. Seeva versuchte es mit einem allgemeinen Notruf, doch das Signal wurde blockiert – von hier. Also beschloss sie, dem Kampf nicht auszuweichen. „Narissa?“ Als Seeva die Waffe ins Gästezimmer schwenkte, erstarrte sie den Bruchteil einer Sekunde. Narissa lag auf ihrem Bett, die Lagen waren blutdurchtränkt. Ihr Kopf war zur Seite geneigt, Blut lief aus ihrem Mundwinkel.
„Oh nein. Bei der Göttin, nein!“, stöhnte Seeva und ließ das Gewehr sinken. Und in diesem Augenblick stellte sie im Augenwinkel eine Bewegung fest. Es knallte und sofort erschien das Licht.
Es war ein grelles, blendendes Licht wie nur eine Blendgranate es erzeugte. Instinktiv und gerade noch rechtzeitig schirmte Seeva ihre Augen ab, doch der Lichtblitz brach sogar durch ihre geschlossenen Lider. Sofort begann der Beschuss. Seeva spürte, wie ihre Barriere perforiert wurde. Ihr gepeinigtes Gehör registrierte das Zerbersten von Glas, dann riss etwas Schmerzhaftes an ihrem Unterbauch.
Seeva schrie, ließ die Avenger fallen und schleuderte ein Wurffeld in Richtung der Attacke, ihrem Schlafzimmer. Die Schüsse hörten auf. Seeva blinzelte gegen das Hell, dann stürzte sie wie eine wildgewordene Löwin in den Raum, beide Hände – krallenartig – blau leuchtend. Das Zimmer war leer.
„Komm raus!“, brüllte sie. „Wo bist du?“
Der Mann legte an. Seine Tarnung würde zusammenbrechen, sobald er abdrückte, also sollte das lieber sitzen. Er visierte ihren Nacken an. Seine schwere Pistole (https://masseffect.fandom.com/de/wiki/M-11_Suppressor) würde vielleicht noch zwei gut platzierte Treffer brauchen, dann war T’Saari Geschichte. Er wollte nicht warten, bis sich ihre Barrieren regenerierten und drückte ab.
Der erste Treffer war wie ein Hammerschlag. Seeva wurde herumgeschleuderte und nun sah sie den Mann (https://deadline.com/wp-content/uploads/2018/08/patrick-wilson.jpg). Er war weder alt noch jung und erschreckenderweise fehlte ihm jegliche Wut im Blick. In dem Moment, da das zweite Projektil sie durchschlug, die Fensterscheibe hinter ihr zerbrach und sie nach hinten riss wusste sie, dass jemand einen Attentäter auf sie angesetzt hatte. Dann spürte sie Schwerelosigkeit.
Es war nicht das Sterben, sondern der Sturz. Die Heftigkeit der Projektile hatte sie von den Füßen gerissen und aus dem Fenster geschleudert. Sie stürzte mit Glas in die Tiefe und nur der Schräge der Bauten war es zu verdanken, dass der Sturz nicht tief war. Eine Schliere Bluts über die Scheibe ziehend, schlidderte die Asari auf der Dachschrägen gen Abgrund. Schmerzen durchzuckten ihren Körper, gebremst von Adrenalin. Ihre Finger suchten irgendetwas, an dem sie sich festhalten konnte, doch sie fand nichts. Dann schwebte sie erneut, als sie über den Rand des Daches schoss und fiel. Sie donnerte auf ein Skycar und nur ihre Barriere schützte sie vor einem Knochenbruch. Der Fahrer des Wagens schrie, riss am Steuer und brachte es fast aus der Flugbahn. Geistesgegenwärtig senkte er sein Fahrzeug und wollte landen. Seeva klammerte sich fest, ihre Muskeln zitterten und erlahmten. Sie rutschte ab, stürzte, fiel und landete im Wasser. In wenigen Augenblicken hatte sie fast zwei Kilometer zurückgelegt, ihre Wohnung war nur noch als ein winziges dunkles Rechteck zwischen vielen silbernen Rechtecken zu erkennen. Die Zähne aufeinanderbeißend, das Zerren und Stechen in ihrem Körper ignorierend, schwamm Seeva zum Rand des Gewässers, zog sich mit letzter Kraft auf den künstlichen Rasen und hustete, bis ihre Lungen nicht mehr konnten. Auf dem Rücken liegend starrte sie in den falschen Himmel der Citadel.
*
Wenn sie genau hinsah, konnte En’sana Ta‘rish ien Y die schwache Reflexion blauer Augen in der Fensterscheibe sehen. Es waren hunderte Jahre alte Augen, die viel gesehen hatte. Die Weisheit hatte ihnen den Glanz nicht geraubt, ihn nur abgeschliffen, wie die Wellen eines unruhigen Meeres einen Stein schliffen. Es waren ihre Augen. Ihr Blick fiel durch sie hindurch und folgte ziellos einem vorbeifliegenden Skycar. Kaltes Sternenlicht blitze auf der verspiegelten Fensterscheibe des Wagens. En’sana blickte ihm hinterher, bis es sich ihrer Sicht entzog. Sie genoss die Aussicht viel zu selten, stellte sie fest. Der Singh-Tower ähnelte einer versilberten Nadel, die eines der höchsten Gebäude inmitten des Präsidium-Bezirks bildete. En’Sana hatte das Privileg eines der obersten Apartments zu bewohnen. Hier lebte und wirkte sie, mitsamt Büro und Angestellten. Ein Vorrecht, dass sie sich mit Jahrhunderten loyalen Dienstes am Volk der Asari und Einflusses im Rats-Sektor erworben hatte.
Mittlerweile hatte En’Sana den Status einer Matriarchin schon so lange inne, dass sie fast vergessen hatte, wie es zuvor gewesen war. Wer sie kannte, beschrieb sie als weise Frau mit Feingefühl für die wichtigen Dinge. Sie war politisch im Denken, ohne einer Parteipolitik zu frönen. Ihr Ruf fußte auf ihrer philosophischen Weisheit, die sie in beratender Funktion in den Dienst der Asari-Botschaft gestellt hatte, wo ihr Wort über die Jahre immer mehr Gewicht bekommen hatte. Ihrer Hand entstammten solch bedeutende philosophische Werke wie „Die 1000 Kriege des Geistes“ oder „Das falsche Gesicht“. Ihre Artgenossinnen und selbst andere Matriarchinnen gaben zu, dass sie sehr tiefe Gedanken hatte, oft genug aber auch damit aneckte. Sie hatte sich gegen dieses törichte Unterfangen namens Andromeda-Initiative ausgesprochen. Aber andere hatten sich, sicherlich als Zeichen des Interspezies-Friedens, dafür ausgesprochen. In ihren über neunhundertdreißig Jahren hatte die Asari viele Dummheiten gesehen, die von anderen Spezies ausgelöst wurden. Die Rachni-Kriege, die kroganischen Rebellionen und ihre blutige Niederschlagung – Probleme gemacht von den Völkern, die nicht die intellektuelle Klarheit der Asari besaßen. En’Sana war der, meist nur flüsternd ausgesprochenen, Überzeugung, dass die Spezies der Galaxie besser leben würden, wenn sie die Asari als das anerkennen würden, was sie waren: Die geistige Elite. Die Handlungen der Turianer und Salarianer waren schon oftmals sprunghaft und ohne großen Gedanken an die Konsequenz gewesen – wieso auch, lebten diese Aliens doch meistens nicht lange genug, um die Tragweite ihrer Taten miterleben zu müssen? Die menschlichen Neuankömmlinge bereiteten En’Sana bei weitem die meisten Kopfzerbrechen, obwohl sie diese Spezies in den wenigen Jahren ihrer Ko-Existenz zu schätzen gelernt hatte. Kein Anführervolk, gewiss, aber ein durchaus formbares. Die Zeit würde zeigen, in welche Richtung sie sich entwickeln würden.
Das schlangenhafte Zischen der Servo-Tür in ihrem Rücken riss die Matriarchin aus ihren Gedanken. Der Rotwein hatte bereits einen Ring aus Schlieren im bauchigen Glas abgesetzt. Die Asari schwenkte den Wein, den sie geistesabwesend in der Hand hielt, um den Absatz fortzuspülen, dann wandte sie sich um.
„Nar’Vetre“, nannte sie die Frau, die das Zimmer gerade betreten hatte und sich nun tief verbeugte, beim Namen. „Du hast Neuigkeiten für mich?“
„Ja, Herrin“, sagte die Asari, in ihrer Verbeugung verharrend. En’Sana spürte, dass die junge Asari vor freudiger Erregung beinahe zitterte. Sie gab ihr ein Zeichen, worauf sich die Frau aus ihrer unbequemen Haltung löste und ihre Gebieterin freudig anstrahlte.
„Es ist getan, Herrin. T’Saari ist vernichtet.“ En’Sana lächelte zufrieden.
„Dann hattest du ja das richtige Gespür mit dem Mann, den du angeheuert hast. Ist ihr Team ebenfalls tot?“
Die Asari knetete Finger mit rotlackierten Nägeln.
„Die Schmugglerin ist mitsamt Schiff gesprengt und der Priester und die Attentäterin hat ‚der Franzose‘ erledigt. Aber…“ Beinahe brach sie unter dem Blick der Matriarchin. „Da ist dieser Mensch. Über den gibt es nichts. Er taucht auf und verschwindet. Aber er scheint wohl ein Söldner zu sein.“
„Und die anderen Verbindungen?“
„T’Saari hatte ein paar Gruppen in der Hinterhand. Ein Blue Sun-Captain namens Coltrane. Unser Mann hat vier seiner Leute erledigt.“
En’Sana winkte ab. „Söldner und Kopfgeldjäger. Um solchen Abschaum brauchen wir uns nicht zu kümmern.“ „Und eine Kleinkriminelle namens Orlowski. Ein Mensch.“
„Mächtig?“
„Außerhalb der Tips nahezu unbedeutend. Ironischerweise sitzt sie in der Jury im Vhan-Fall.“ „Ach ja, der Fall. Ihre überaus brillante Idee, dem Vhan-Clan alles zuzuschieben. Machen Sie sich keine Gedanken dazu, Nar’Vetre. Leute wie die Suns oder diese Menschenfrau sind Opportunisten. Sie werden sich weder T’Saari noch ihrer Sache derart verpflichtet fühlen, als dass sie nachforschen würden, was passiert ist.“ Die Matriarchin sah die junge Asari auf ihre Lippe beißend und scheu zur Seite schauend. „Irgendwelche Gedanken, Nar’Vetre?“
„Herrin, ich weiß, dass… Ich kann mir kein Urteil über Eure Beweggründe erlauben und Euer Handeln folgt zweifelsohne einem Plan, der sich meiner bescheidenen Sicht auf die Dinge entzieht, aber gestattet Ihr mir eine Frage?“
En’Sana lächelte. Sie mochte die junge Frau. Nar’Vetre hatte es geschafft trotz ihres noch recht jungen Alters von knapp vierhundert Jahren bereits als eine der Rats-Dienerinnen direkt der Botschafterin der Asari unterstellt zu sein und sogar kleiner Entscheidungen des Rats nicht nur zu verkünden, sondern mit gewissem Handlungsspielraum mitzugestalten. Sie war es gewesen, die T’Saari den Auftrag erteilt hatte, Vhan zu jagen und sie war es, die En’Sana von deren schändlichen Taten berichtete.
„Natürlich, meine Liebe. Was wäre ich für eine Matriarchin, wenn ich dich um Dunkeln tappen lassen würde?“, antwortete sie mit ruhiger, einladender Stimme.
Die junge Asari war noch immer etwas nervös, stellte ihre Frage aber dennoch: „Ich weiß, dass T‘Saari eine Gefahr für den Stand unserer Spezies in der Galaxie bedeutet, aber ist Eure Lösung nicht etwas… radikal?“
En’Sana schwenkte den Wein erneut, nippte nun aber daran. Es war ein sehr trockener Wein, der am Gaumen das Gefühl schaler Traube hinterließ.
„Bei den Menschen gibt es ein Sprichwort, das mir sehr gefällt: ‚Erfahrene Propheten warten die Ereignisse ab‘. T’Saari hat bewiesen, dass sie ein tollwütiger Kettenhund ist – nur ohne Kette.“
„Ich verstehe nicht…“
„Commander T’Saari ist in meinen Augen mehr ein kroganischer Warlord als eine Asari. Ihre Methoden sind kalt und brutal und dabei keinesfalls zielgerichtet. Natürlich ist mir bewusst, das die Galaxie ein gewisses Maß an Gewalt durchaus benötigt, aber diese sollte einem Skalpell gleichen und nicht einer Streitaxt. Und T’Saari ist ein Spectre.“
„Aber sind die Spectre nicht das Skalpell?“
„Eher das Florett“, nahm die Matriarchin das Gleichnis auf. „Aber viel eher noch: Sie sind ein Symbol. Die Spectre sind keine gesichtslosen Agenten, wie die salarianischen STGs. Sie sind beinahe prominent. Die Ernennung Shepards vor einigen Jahren war ein aufsehenerregendes Spektakel gewesen. Noch ehe der Standard-Tag vorbei war, hatte jedes Medium im Rats-Sektor die Nachricht aufgenommen“, erklärte sie, „T’Saaris Einberufung wiederum liegt so lange zurück, dass die Menschen, Turianer und besonders Salarianer keine Zeitzeugen davon haben. Und dennoch drängte sich der Commander immer wieder ins Gedächtnis des Ratskollektivs. Zuletzt durch die Jagd nach diesem sogenannten Krypogramm-Killer, die in der Vernichtung des einzigen Hoffnungsschimmers eines instabilen Sektors mündete und nun durch die den Krieg gegen Vhan und seine Sippe. Der Angriff auf die Spendengala war nur die Spitze des Eisbergs.“
„Aber ist Vhan nicht gefährlich?“
„Vhan ist nur ein einzelner Turianer, möglicherweise ein Fanatiker aber eine begrenzte Gefahr. Er floh nach Palaven und ist nun ein Problem der Turianer. Aber T’Saari… sie würde Vhan bis auf seinen Heimatplaneten verfolgen und ihn in Brand setzen, wenn sie könnte. Der Commander ist manisch, besessen von ihrer Jagd. Denken Sie an Sinclaire. Ich brauchte bloß das Gerücht streuen, dass die Frau mit Decius Vhan unter einer Decke steckt und schon stürzte sich T’Saari auf sie. Wie soll das weitergehen? Wird sie nun jeden einzelnen möglichen Kontakt Vhans in der gesamten bekannten Galaxie vernichten? Du hast die Berichte selbst gelesen, hast sie mir ja mitgebracht: Sur’Kesh war ein Blutbad. T’Saari rekrutiert Verbrecher, Mörder, Attentäter und sonstige zweifelhafte Wesen für ihren Kreuzzug, den sie ohne Rücksicht auf Kollateralschäden zu führen scheint.“
En’Sana schüttelte den Kopf. „Sie ist schon zu lange ein Ärgernis für unser Volk. Zu lange schon rückt sie als Spectre die Asari in ein schlechtes Licht. Ihre Entfernung war längst überfällig.“ Die jüngere Asari verschränkte die Finger ineinander, schlug die Augen nieder und nickte. Die Lektion ihrer Lehrmeisterin war beendet, dass wusste sie. En’Sana wandte sich wieder dem Panoramafenster zu.
„Manchmal braucht man Leute fürs Grobe. Ansonsten sind sie widerlich.“
*
Vermutlich war Seeva keine zwei Minuten ohnmächtig gewesen, doch als sie aufwachte fühlte sie sich wie aus einer Stase-Kapsel befreit. Vor ihrem Auge verschleierte Surrealität ihre Sicht, ihr Körper schmerzte. Instinktgesteuert verabreichte sie sich etwas Medi-Gel, das die beiden Wunden, die die Pistolenprojektile in ihren Körper gerissen hatten, zumindest versiegelte. Das Gras unter ihr war klebrig vom Blut, das sich zwischen ihren Fingern wie feuchter Lehm anfühlte. Sie stöhnte, als sie sich aufrichtete. Büsche verbargen die Sicht auf das Plateau, wo Fußgänger nichts von dem Drama mitbekommen hatten. Seevas Kleidung klebte an ihrem Körper, sie checkte ihr Omnitool und wählte eine Nummer – van Zan. Zweifellos war die Leitung korrumpiert, aber der Mann in Schwarz war eines von zwei Mitgliedern ihres Teams, die möglicherweise noch lebten.
Der Anruf ging raus, lief aber ins Leere. Ein namenloser Anrufbeantworter nahm ihre gekeuchte Botschaft auf: „Vince…“, sie hustete, „hören Sie: Das Team wurde angegriffen. Ich weiß nicht, wer es war, aber Lacan und Odessa sind tot. Ich kann Qatar nicht erreichen.“ Wieder Husten, der ihre Lungen rasseln ließ. „Ich kille diesen Kanal, nachdem ich Qatar erreicht habe. Tauchen Sie unter, ich weiß nicht, ob sie auch hinter Ihnen her sind. Wenn ich überlebe… Vergessen Sie’s. Ich versuche mich zu melden.“ Das Signal auf der anderen Seite der Leitung verdeutlichte ihr, dass sie rechtzeitig mit dem Sprechen aufgehört hatte. Dann wählte sie die Nummer des Turianers, in der Hoffnung, dass es nicht zu spät war…
*
Das Omnitool schellte leise und zeigte zum wiederholten Male an diesem Tag den Commander als Kontakt. Qatar saß in einer der bequemen Nischen der Bar und betrachtete unschlüssig die Anruferin. Vela, seine Tochter, saß neben ihm. Sie war ehrlich zu ihm gewesen. Sie hatte ihm erzählt, wie T’Saari gesehen wurde, was man über ihre Beweggründe und ihren Geisteszustand vermutete. Der Asari wäre der Spectre-Status aberkannt worden, hatte Vela erzählt. Eine weise Matriarchin namens En’Sana Ta’rish ien Y habe ihr die Wahrheit über die Frau erzählt, die ihren Vater in tödliche Gefahr brachte.
„Von der habe ich noch nie gehört. Seltsamer Name“, grummelte Qatar, die Finger um ein schmales Glas geschlungen, als sei dies der einzige Rettungsring im Strudel der Ereignisse. Der Namenszusatz „ien Y“ war eine alte, euphemistische Formel und wurde mit „von den Sternen“ übersetzt. Sie bedeutete in Wirklichkeit, dass seine Trägerin von einer Asari-Kolonie stammte, die entweder unbedeutend, vernichtet oder geächtet war.
„Du würdest sie mögen, Dad. Vielleicht wirst du sie ja treffen“, sagte Vela und lächelte ihren Vater an. Qatar lächelte nicht, obwohl ihm auffiel, wie hübsch seine Tochter geraten war. Wäre er ihr doch bloß unter glücklicheren Umständen begegnet. Er hatte innerlich getobt und äußerlich geflucht, als Vela ihm erzählt hatte, dass man die „Auflösung“ des Teams plane und einen endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel T’Saari ziehen wolle.
„Es ist bald vorbei, Dad“, hatte Vela versprochen. Dann kam der Anruf und er irritierte sie mehr als ihn. Beinahe war er schadenfroh; nicht ihr gegenüber, sondern dem Puppenspieler im Hintergrund. Qatar löste eine Hand vom Glas, worauf sich die blauen Finger seiner Tochter auf sein Handgelenk legten. Sie sah ihn an, aus diesen großen goldgelben Augen und schüttelte sachte-flehend den Kopf.
„Tu es nicht, Dad. Du kannst sie nicht retten. Niemand kann das. Und ich will dich nicht verlieren.“
Qatar keuchte, rieb sich mit der Hand über das Gesicht und stürzte den starken Alkohol hinunter. Vela wartete, bis der Anruf beendet war, dann stand sie auf und nahm sein Glas. „Ich hol dir noch einen Drink. Dann sollten wir gehen.“ Sie ging ein Stück, dann wandte sie sich um und sagte: „Dad? Danke.“
Qatar starrte auf seine zittrigen Hände und fühlte sich, als habe er T’Saari gerade eben mit eben jenen Händen eigenhändig umgebracht. Galle stieg in ihm auf.
*
Es war der letzte Versuch. Qatar ging nicht ran, was bedeuten musste, dass er tot war. Seeva löschte den Komm-Link rückstandslos – die gute alte Spectre-Technik, über die sie noch verfügen durfte. Dann injizierte sie sich die letzte Dosis Medi-Gel und kam auf die Beine. Sie wusste, dass sie viel Blut verloren hatte. Ihr Leben hing an einem seidenen Faden und irgendjemand plante, diesen zu kappen.
Doch noch stand Seeva T’Saari und das bedeutete, dass sie kämpfen würde.
"...also wenn ich meinen Skiurlaub und das Spa nicht kriege dann will ich wenigstens Omega.", zog er sie auf und grinste halbseitig. Er entfernte sich kaum einen Zentimeter von ihr und sah ihr erneut ganz ungehemmt in die Augen. "Ich will dass du alles mit mir teilst was dir etwas bedeutet und mir alles von dir zeigst.", erklärte er diesen Entschluss und seufzte. "Nur bitte geh nicht. Verlass mich nicht. Ich weiß wie sehr du an alldem gehangen hast. An dieser Freiheit und Unabhängigkeit und das-...ich hab dir das vielleicht irgendwie genommen...das glaube ich manchmal. Also lass uns gehen...eine Auszeit nehmen und danach komm wieder mit mir hierher nach Hause.", bat Leif sie.
Sie sah ihn lange an. Auch noch weit über seine Erklärung hinaus, auf welche sie ihm wohl eine überlegte Antwort liefern wollte. Presste die Lippen wieder kurz gegeneinander. Und schüttelte dann langsam den Kopf. "Ich hab nicht vor zu gehen. Wie gesagt."
"Aber was soll das heißen, dass du mir die Freiheit und Unabhängigkeit genommen hättest - wovor? Bin ich das jetzt nicht mehr, nur weil wir zusammen sind..?", wollte sie, ganz ernsthaft, seine Meinung dazu erfahren, lächelte aber ein bisschen. "Das ist eine Beziehung. Keine-...Gefangenschaft.", formulierte sie vorsichtig, "Oder?", wieder wollte sie eine Antwort hierzu. Eine ehrliche, bevor sie mehr sagte.
AeiaCarol
23.12.2022, 21:15
Sie sah ihn lange an. Auch noch weit über seine Erklärung hinaus, auf welche sie ihm wohl eine überlegte Antwort liefern wollte. Presste die Lippen wieder kurz gegeneinander. Und schüttelte dann langsam den Kopf. "Ich hab nicht vor zu gehen. Wie gesagt."
"Aber was soll das heißen, dass du mir die Freiheit und Unabhängigkeit genommen hättest - wovor? Bin ich das jetzt nicht mehr, nur weil wir zusammen sind..?", wollte sie, ganz ernsthaft, seine Meinung dazu erfahren, lächelte aber ein bisschen. "Das ist eine Beziehung. Keine-...Gefangenschaft.", formulierte sie vorsichtig, "Oder?", wieder wollte sie eine Antwort hierzu. Eine ehrliche, bevor sie mehr sagte.
War-...das jener Moment? An dem sie beide begannen zu erfassen, dass ihre Vorstellungen und Werte zu weit auseinander lagen und die Kämpfe der letzten Monate zu letztendlich nichts als einer Trennung führten? Hatte sie es nicht so oder so ähnlich gesagt?
Leif schüttelte stumm den Kopf. Sich den Gedanken verbietend. Luceijas Lächeln spiegelnd. Es war irgendwie eigenartig wie plötzlich er wieder darauf kam. "Du hast mal gesagt...ich würde dir manches Mal die Luft zum atmen nehmen. Und...dass nichts mehr weh tut als mich zu lieben. Du bist so oft traurig wegen mir und ich weiß dass du dir so vieles von mir anhören und gefallen lassen musstest. Das ich...die Kontrolle über vieles haben will. Vielleicht einige Male über...dich.", er senkte den Blick und sah nicht mehr in ihre Augen. Fixierte die Haut an ihrem Hals.
"Du verbringst sehr viel Zeit in diesen geordneten und von mir geschaffenen Verhältnissen, wenigstens wenn man dieses Haus betrachtet. Das Projekt. Dabei hatte ich kein Recht dazu und ich will-...trotzdem will ich, dass du...Ich will...", ihm kam plötzlich ein sehr konkreter Gedanke. Seine Augen weiteten sich leicht und er presste die Lippen aufeinander. "Ich will diese Seite von dir kennenlernen. Ich will dich kennenlernen und ich will dass du mich kennenlernst. Besser als ohnehin schon...also...gibst du mir diese Chance?"
War-...das jener Moment? An dem sie beide begannen zu erfassen, dass ihre Vorstellungen und Werte zu weit auseinander lagen und die Kämpfe der letzten Monate zu letztendlich nichts als einer Trennung führten? Hatte sie es nicht so oder so ähnlich gesagt?
Leif schüttelte stumm den Kopf. Sich den Gedanken verbietend. Luceijas Lächeln spiegelnd. Es war irgendwie eigenartig wie plötzlich er wieder darauf kam. "Du hast mal gesagt...ich würde dir manches Mal die Luft zum atmen nehmen. Und...dass nichts mehr weh tut als mich zu lieben. Du bist so oft traurig wegen mir und ich weiß dass du dir so vieles von mir anhören und gefallen lassen musstest. Das ich...die Kontrolle über vieles haben will. Vielleicht einige Male über...dich.", er senkte den Blick und sah nicht mehr in ihre Augen. Fixierte die Haut an ihrem Hals.
"Du verbringst sehr viel Zeit in diesen geordneten und von mir geschaffenen Verhältnissen, wenigstens wenn man dieses Haus betrachtet. Das Projekt. Dabei hatte ich kein Recht dazu und ich will-...trotzdem will ich, dass du...Ich will...", ihm kam plötzlich ein sehr konkreter Gedanke. Seine Augen weiteten sich leicht und er presste die Lippen aufeinander. "Ich will diese Seite von dir kennenlernen. Ich will dich kennenlernen und ich will dass du mich kennenlernst. Besser als ohnehin schon...also...gibst du mir diese Chance?"
In ihrem Inneren kribbelte es. Sacht. Durchdringend. Überall. Wie er sprach überwältigte es sie und das war..ungewöhnlich. Luci beugte sich ihm entgegen und küsste Leif, nur Momente, nachdem sie ihm aufmerksam zugehört hatte. So langsam, zärtlich und ehrlich, dass es beiden für eine geraume Zeit die Sprache zu verschlagen schien. Ihr mit Sicherheit, denn sie liebte, wie er sich anfühlte, wie er sie ohne Gegenwehr annahm und liebte. Als sie sich wieder löste, auch wenn es eine Ewigkeit hätte vorkommen können, in denen ihre Hände durch sein Haar strichen und sie ihn bei sich hielt, legte sie ihre Hand noch einmal an sein Kinn und hob sein Gesicht sacht mit ihr an. Sodass sein Blick auf ihr haften bleiben musste. Allgegenwärtig.
„Du veränderst mich.“, sagte sie. „Du hast mich verändert.“. Sie schüttelte den Kopf. „Das ist verdammt offensichtlich, oder?", stellte sie die rhetorische Frage und lächelte abermals nicht, als sie es tat. Sie legte ihre Lippen aufeinander, leckte sie sacht um ihn darauf zu schmecken und hielt ihre Zungenspitze nachdenklich auf der Unterlippe, bevor sie ihm weiter antwortete: "Aber es gibt Dinge - so verdammt viele Seiten an mir, die wahrscheinlich niemand ändern kann. Wenn du-...wenn du wirklich willst, dann zeig' ich sie dir. Wenn du damit klar kommst die Seiten von mir zu sehen und du am Ende nicht wegrennst deshalb. Das ist vermutlich mehr das Problem. Du weißt, wie ich sein kann, aber ich weiß nicht ob du wissen willst, wie ich sein kann. Bin. Wirklich-..bin? Ich weiß nichtmal selbst, wer ich eigentlich bin, aber-..". Sie unterbrach sich. Seufzte. Sah von ihm ab, hielt sich trotzdem weiter um seinen Hals fest. "-...ich will frei sein. Unabhängig. Aber ich wills mit dir sein. Und ich will wissen, dass es okay ist, dass es weh tut dich zu lieben, weil ich dich habe. Weil ich keine Angst haben muss, dich zu verlieren. Es soll deshalb weh tun: Weil es so intensiv ist. Nicht wegen der Angst.", versuchte sie, hakelig, mit ihrem starken Akzent ihre Worte in Englisch zu vermitteln. Wahrscheinlich verfiel wieder einiges bei der Übersetzung. Aber wer wusste das schon so genau.
Chey Garcia (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page21?p=27101529&viewfull=1#post27101529)
Eliska Tabor (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page20?p=27100853&viewfull=1#post27100853)
Werner Neumann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page20?p=27100149&viewfull=1#post27100149)
Ceres hob ob des Kommentars des Soldaten taktvoll eine hübsch geschwungene schwarze Augenbraue. Sie fragte sich, wo der Mann diese Beurteilung hernahm. Sicher, der Captain hatte nicht gerade herzlich auf sie gewirkt, aber sie waren ja schließlich keine verfluchten Marines, die sich gegenseitig die Seele streicheln mussten.
„Captain Frasers Ruf innerhalb der Truppe ist tatsächlich durchwachsen“, gab sie zu. „Dennoch ist er meiner Meinung nach ein Mann, dem höchster Respekt zu zollen ist. Er hat für die Allianz Leistungen gebracht, zu denen nicht viele fähig wären.“ Sie begradigte ihren ohnehin geraden Rücken und fuhr in lehrerartiger Manier fort: „Er ist im Feld in höchsten Maße tapfer, soweit ich gehört habe. Und er würde nie einen Soldaten zurücklassen. Weder aus seiner Einheit, noch einen Marine oder von der Navy. Ich persönlich betrachte es als Ehre, mit ihm Dienst tun zu dürfen.“ Der meckernde Soldat, der vermutlich nur einen schlechten Scherz machen wollte, um sich ihre Sympathie zu sichern, seufzte vernehmlich. Die Pilotin namens Garcia riet ihr dazu, die Jungs einfach zu ignorieren, einen Rat, den Ceres von Natur aus nicht beherzigen wollte. Sie wollte die Leute aus der Crew kennen und besonders wollte sie, dass sie gut über sie und die Truppe dachten. Chey verfolgte eigene Pläne, die möglicherweise mit einer weichen Matratze zu tun hatten. Sie verabschiedete sich und verschwand recht schnell. „Na gut! Dann werde ich mal schauen, wen ich sonst noch so treffe.“
Sie eiste sich von den Navy-Leuten los, ehe die noch weitere Themen aufgriffen, zu denen sie eine andere Meinung hatte und die sie gezwungen wäre preiszugeben. Stattdessen machte sich Ceres auf zur Waffenkammer, wo sie von einer hübschen Halbasiatin über den Stand ihrer Ausrüstung aufgeklärt wurde.
Die Frau, ein Sergeant, war recht lakonisch und Ceres kam es so vor, als sei sie etwa unterkühlt. Auf ihre Frage, ob ein Problem bestehe, kaute die Frau nur einen Kaugummi durch und blies Blasen damit.
„Ich schätze mal, das bedeutet ‚nein‘“, beantwortete sie sich selbst, während Duong mit der Zunge schnalzte. Immerhin hatte die Frau ihre Ausrüstung gut verwahrt.
Das Schiff verfügte über einen Sparring-Bereich, der jetzt allerdings ungenutzt blieb. Lea nahm sich vor nach dem Ablegen der Columbia etwas zu trainieren. Solange Fraser es nicht anders verlangte, wäre ihre primäre Aufgabe das Fithalten. Sie war fest entschlossen auch auf dieser Mission Bestleistungen zu erbringen.
In der Fitness-Ecke des Raumes stemmte einige Marines Hanteln. Ceres erkannte die rothaarige Marine-Offizierin. Ihr Name war Macnab und laut Fraser führte sie ein strenges Regiment, allerdings mit einer Hand, die Backpfeifen verteilte und einer die streichelte. Frasers Einschätzung nach mochten die Soldaten sie. Allerdings wäre die Führungsqualität der Schottin nachrangig, da nur ein kleiner Trupp Marines die SF-Leute zum Abholen der Fracht begleiten würden, wie Kassad sie aufgeklärt hatte. Ein paar Marines und welche vom Tech-Corps plus der Drohne, die mit Ceres an Bord gegangen war. Die Frau legte den Kopf schief und musterte die Dynamik. Aggressive Männlichkeit, Selbstdisziplin und Aktionismus – gute Mischung. Die Allianz hatte in den vergangenen Jahren mehrfach Pech bei der Rekrutierung gehabt, diese hier schienen aber gut ausgewählt zu sein. Vermutlich viele Soldaten aus den Kolonien. Die meisten Marines der Allianz stammten aus den Kolonien. Dort waren sie einfach kampfbereiter, ähnlich wie die Rekruten, die wie Ceres aus den Elendsvierteln der Erde stammten und mit Gewalt aufgewachsen waren.
Die Biotikerin lehnte sich gegen den Boxring. Weder Fraser noch einer der anderen war hier. Sie war es nicht gewohnt, allein zu sein. Bei ihrer Einheit hingen sie ständig miteinander rum, egal ob im Dienst oder außerhalb. Aber Fraser, der blieb oft für sich und brütete über Einsatztaktiken, während die anderen beiden sich scheinbar unsichtbar machen konnten, bis Fraser sie rief.
Aus Mangel an Alternativen beschloss Ceres, zu den Marines zu gehen. Auffällig unauffällig näherte sie sich dem Bereich, wo laute Musik die Muskeln zum Stemmen von noch mehr Eisen motivieren sollten. Die Männer keuchten, die Frauen feuerten an, ehe sie die Plätze wechselten und die Kerl sehr genau dabei zusahen, wie die zahlenmäßig unterlegenen Damen ihre Übungen ausführten.
„Hi“, sagte sie in die Runde. Da niemand eine Uniform trug, wusste sie nicht, ob und wenn ja bei wem sie salutieren müsste. „Ich bin Lea Ceres.“
Lea Ceres
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27102556&viewfull=1#post27102556)
Der Fitnessbereich der Marines hatte eine besonderen, akkumulierenden Charakter. Sobald jemand dort war dauerte es nicht lange bis er sich weiter füllte. In Ruhe trainieren war ein Fremdwort auf so engem Raum, auch wenn man in Ruhe gelassen wurde wenn man es wollte. Drei weitere Marines hatten sich zu Levy, Neumann und Thunder gesellt. Macnab hingegen entfernte sich endgültig, sich ihrem "bürokratischen Fegefeuer" widmend.
Als Austausch kam ein weiterer Neuankömmling hinzu, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Sinne des Sprichwortes Wenn man vom Teufel spricht.., tauchte die Neue aus Frasers Team bei ihnen auf. Werner hatte sie zwar schon gesehen, brauchte aber dennoch kurz um sie einzuordnen, was vermutlich auch am Schweiß lag der ihn noch ins Gesicht lief. Außerdem hatte er sich nie mit irgendwelchen Medienauftritten der Allianz beschäftigt. Er war ja schon eingetreten.
"Willkommen an Bord, Ceres. Werner Neumann.", stellte sich der Deutsche vor und wischte sich dann den Schweiß aus dem Gesicht.
"Dem kann ich mich anschließen. David Levy. Es wird sicher eine Freude mit ihnen zusammenzuarbeiten.", fügte David freundlich an.
"Ja, willkommen im Pferch. Oh, meine Manieren. Sumi Thunder. Und die drei dort hinten sind Ramirez, Miller und Xiu.", meldete sich die Amerikanerin zu Wort welche die Neue vermutlich schon als Erstes erspäht hatte und sich geschmeidig von ihrer Bodenübung aufrichtete. Die angesprochenen Marines nickten Ceres freundlich zu, führten dann aber ihre Übungen weiter fort, wenn auch etwas weniger konzentriert.
"Machen sie sich ein wenig mit dem Schiff vertraut, oder haben sie sich hierhin verlaufen? Ich nehme nicht an das sie trainieren wollen?", erkundigte sich Sumi freundlich, die Ausgehuniform der Special Forces Frau musternd.
Werner konnte es ihr nicht unbedingt verdenken, war es doch ein starker Kontrast zu Frasers Outfits.
"Also bitte Corporal. Wollen sie etwa behaupten das die Allianz Standarduniform nicht ausreichend Freiheit und Atmungsaktivität für sportliche Betätigung bietet?", wies sie ihr Squadleader scherzhaft zurecht.
"Ehrliche Meinung, Sarge?", erwiderte die Indianerin breit lächelnd woraufhin der Israeli den Kopf schüttelte.
"Auf jedenfall schön das sie vorbeikommen Ceres. Captain Fraser ist denke ich auch nicht der Typ für ausgedehnte Vorstellungsrunden. Aber sie werden sich garantiert schnell einleben. Waren sie eigentlich auf Abruf gewesen? Die Auswechslung ging ja recht flink dafür das wir uns in einem laufenden Einsatz befinden.", erkundigte sich Werner freundlich, ein wenig den üblichen Marine Bullshit unterbindend.
Lea Ceres (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27102556&viewfull=1#post27102556); Werner Neumann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27103694&viewfull=1#post27103694)
Chey hatte einige Stunden durch geschlafen und fühlte sich soweit eigentlich wieder recht fit. Sie schickte ein paar Nachrichten in die Heimat, zu ihrer Familie ein paar Freunden. Dann ging sie in den Fitnessraum, warf den trainierenden Marines ein freundliches "Hi" entgegen und stopfte dann ihre Ohrstöpsel in die Ohren. Sie liebte es Musik zu hören, wenn sie trainierte. Nach ein paar Runden Laufband und Circle Training ging sie unter die Dusche und zog anschließend eine frische Uniform an.
Danach ging es aufs Maschinendeck, wo sie ihren Jäger inspizierte. Sie hatte sich gerade hinein gesetzt und das Display eingeschaltet, als Kate dazu kam.
"Kontrollierst du unsere Arbeit?" scherzte die Halbasiatin.
"Eure Arbeit zu kontrollieren, wäre reine Zeitverschwendung. Ich weiß, dass ihr die Besten seid und brauch euch nicht kontrollieren." konterte Chey lächelnd, tippte auf dem Display herum und fügte schließlich hinzu: "Ich wollte einfach nur mal wieder im Jäger sitzen."
"Du vermisst es, oder?" wollte Kate wissen, nachdem sie ihre beste Freundin eine Weile beobachtet hatte.
"Schon ein wenig." gestand die junge Pilotin und blickte nachdenklich aufs Display, ehe sie sich wieder an Kate wandte.
"Ich liebe das fliegen einfach... ganz gleich ob Großkampfschiff wie die Columbia oder so einen kleinen Jäger. Ich wünsche mir einfach nur, dass der Wechsel zwischen Columbia und dem Jäger etwas öfter wäre." Chey seufzte leise.
Kate grinste.
"Vielleicht lässt dich Mitchell ja bald mit den Marines mit gehen." munterte Kate ihre beste Freundin auf.
"Ja, vielleicht...." gab Chey nachdenklich zurück und schaltete alles im Jäger wieder aus.
"Du weißt, wie der Captain ist und wieviel er von dir und deinen Fähigkeiten hält. Er will seine beste Pilotin nicht verlieren." sagte Kate schließlich.
"Ist dem so? Oder will er mich einfach nur vor allem beschützen?" hakte Chey nach.
"Das du für ihn wie eine Tochter bist, streite ich nicht ab. Aber die Mission hat immer Priorität für ihn und gerade jetzt, wo Noah.... etwas... unzuverlässig geworden... ist!" antwortete die Halbasiatin und wirkte besorgt.
"Was meinst du?" fragte Chey verwirrt.
"Flight Lieutenant Garcia auf der Brücke melden." kam die Stimme von Commander Padukone über die Lautsprecher.
Kate und Chey sahen sich verwirrt an.
Die junge Pilotin machte sich umgehend auf den Weg zur Brücke und als sie dort ankam, lief ihr wütender Noah entgegen. Chey grüßte ihn, doch er beachtete sie garnicht und ging an ihm vorbei. Die Fahne aus Parfüm und Alkohol die er mit sich zog, verhieß nichts gutes.
Betrunken im Dienst. schoss es der jungen Pilotin durch den Kopf. Der Commander blickte sie nachdenklich an und deutete mit einem leichten Kopf nicken in Richtung Cockpit.
"Bringen sie uns hier weg." sagte sie leise.
Chey nickte nur und nahm auf dem Pilotenstuhl platz.
Sie kontrollierte die Systeme und funkte anschließend die Station an.
"Hyperion Flugkontrolle, hier ist die SSV Columbia. Wir bitten um Startfreigabe."
"SSV Columbia, sie haben Startfreigabe. Gute Reise." meldete sich ein Mann.
"Danke schön." antwortete Chey noch auf den Funkspruch und dockte anschließend die Columbia von der Station ab.
Routiniert bewegte Chey die Columbia von der Station weg.
"Ziel?" fragte sie dann über die Schulter blickend.
Mit einem tiefen Brummen änderten die Halteklammern der Außenpostens ihre Polarität und entließen die Columbia in die Schwärze des Alls. Erst nur mit dem zarten Fauchen der längsseitigen Steuerdüsen, dann mit dem hellen Leuchten der Haupttriebwerke gewann die Fregatte Abstand zu Hyperion und richtete sich im luftleeren Raum aus.
,,Brücke, hier Maschinenraum; alle Systeme einsatzbereit, Hauptschub im grünen Bereich“, gab Santos nach oben durch, während sie die Parameter der Maschinen auf ihrem OmniTool beobachtete.
*
"Ziel?", fragte auf der Brücke Chey die Commander. Padukone schaute seitlich zum Captain, dessen Blick durch das Panoramafenster der Columbia in die Schwärze des Alls streifte.
,,Kurs auf das Sheol System nehmen, Lieuteant. Bringen Sie uns ins Orbit von Gei Hinnom“, befahl Mitchell und trat dann von der Sternenkarte weg.
,,Commander Padukone, Sie haben die Brücke“, gab er seiner Stellvertreterin im Vorbeigehen bekannt und verließ dann den Raum.
,,Aye, Captain“, quittierte sie den Befehl und nickte.
*
Während die Columbia sich auf Kurs begab, navigierte Eliska durch das Schlafquartier der Marines. „Navigieren“ verstand sich dabei jedoch weniger auf den Orientierungssinn als Geschicklichkeit, entgegenkommenden Soldaten auf dem schmalen Flur auszuweichen; das Platoon bewohnte 14 Stuben im stählernen Bauch der Fregatte, die alle vom selben Gang abgingen. Am Kopfende vom Trainingsbereich und den beiden Schreibstuben der Zugleitung begrenzt lag das Quartier, der Längsachse des Schiffes folgend, direkt hinter den Hauptgeschützen.
Eliska hatte nach dem Gespräch mit Taft und Pun kurz einen Blick in die Gemeinschaftswaschräume geworfen und sich mit zwei ihrer drei Kojenmitbewohner bekannt gemacht, als sie zu Macnab beordert worden war.
,,Dieses Platoon weiß genau so wenig mit mir anzufangen, wie ich mit diesem Kommando“, grübelte sie, während sie in Richtung der Offizierstuben ging.
,,Pun weiß nicht, ob ich sein Kommando akzeptiere und fragt Taft um Hilfe, Taft weiß nicht, wie ich mit den anderen Soldaten umgehen werde und fragt Macnab um Hilfe. Wenn es so weiter geht stehe ich noch vor Dienstschluss beim Captain…“, wanderten ihre Gedanken in Schwarzseherei ab.
Sie rief sich innerlich zur Ordnung und drückte ihr Kreuz durch, um auch äußerlich wieder Haltung zu gewinnen. ,,Ich habe einen Auftrag hier. Nur weil ich ihn weder sehe noch verstehe, heißt es nicht, dass er nicht mehr gilt. Der Allmächtige geht vor mir her und bereitet meinen Weg“
Sie erreichte Macnabs Schreibstube, machte Meldung und trat auf ihre Aufforderung hin ein. Der Raum hatte deutlich mehr Charakter als die praktisch identischen Quartiere der Marines; es war urig dort. Zu einer böhmischen Schankstube fehlte eigentlich nur der prasselnde Kamin und ein Teller mit dampfenden Kartoffelklößen und Braten in brauner Sauce.
,,Sergeant Tabor, melde mich wie befohlen!“, sagte Eliska artig ihren Vers auf und schaute ihre Vorgesetzte an.
„Nein! Neeeiin! NEEEIIN!“ Der Widerstand ging in den Schreien einer Frau auf, die klang wie jene Weiber, die in einem anderen Erd-Zeitalter als Hexen auf Scheiterhaufen verbrannt worden waren. Sinclaire verbannte innerlich.
Seeva ballte die Hand zur Faust. Es fiel ihr schwer, dem Drang, den Schädel des Asiaten an der Wand zu zermalmen nicht nachzugeben. Zu plastisch und zu frisch waren die Erinnerungen an ihre eigenen Qualen, die sie durch die Hände des Doktors hatte erleiden müssen. Sie wünschte sich, dass Sinclaire gestand – um derentwillen.
Während der Doc mit der Nadel vor ihrem Gesicht wedelte, zerbrach Annabella Sinclaire. Seeva konnte es in ihren Augen sehen. Das Licht darin erlosch wie eine ausgeblasene Kerze; der Schmerz knockte sie aus. „Hey!“, rief Seeva und versetzte der Frau eine Ohrfeige. Sie schaute zur Spectre, aus ihrem Mund troff dunkle Flüssigkeit.
„Vhan. Decius Vhan!“
„Ja.“
„Was: ja?“
„Ich gestehe. Ich habe mit ihm kooperiert“, murmelte Sinclaire. Ihr Körper zuckte, Tränen rannen über ihr Gesicht. Hastig aktivierte Seeva ihr Omnitool und stellte auf Aufnahme.
„Sprechen Sie.“
Sinclaire begann zu weinen. „Ich war’s. Ich habe ihn mit den Informationen versorgt.“
„Welche Informationen?“
„Die, nach denen Sie suchen.“
„Was?“
„Nein!“, wandte Sinclaire hektisch ein. „Nein, es war Geld. Ich habe ihm Geld geschickt und Ressourcen. Bitte, bitte lassen Sie es aufhören.“ Sie warf den Kopf zurück. Ihre Stirn lag in Schweiß. „Ich will nur, dass es aufhört!“
„Geben Sie ihr das Gegenmittel.“ Der Arzt öffnete den Mund, doch Seeva befahl: „Sofort!“
Sinclaire erschlaffte und atmete flach.
„Nochmal: Was haben Sie und Vhan für eine Übereinkunft.“
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht“, keuchte sie.
„Aber…“ Das Gesicht der Frau verzerrte sich, sie weinte erneut, heulte in Agonie.
„Ich weiß es nicht! Was wollen Sie von mir?“, schrie sie. Seeva erhob sich von dem Hocker, erschrocken und verwirrt zugleich. „WAS? WOLLEN? SIE?“
„Nein“, murmelte Seeva, als die Erkenntnis zu dämmern begann. „Nein, nein, nein! Verdammte Scheiße!“ Krachend flogen die Instrumente gegen die Wand, die Seeva voller Wut vom Tisch geräumt hatte. „Scheiße!“
Eine biotische Stase schmetterte den Arzt gegen die Wand, hielt ihn dort fest. Einen Moment lang überlegte Seeva, einen Warp auf ihn zu werfen und ihn ebenso qualvoll zu zerreißen, wie er mit seinen „Subjekten“ umging. Diese ganze beschissene Folter war umsonst gewesen. Sinclaire war nicht einfach nur gebrochen, sie wusste wirklich nichts.
„Fuck!“ Die Frau begann erneut zu weinen. „Halt deinen Mund!“, keifte Seeva. Sie musste nachdenken. Wie hatte das passieren können? Wieso wusste Sinclaire nichts? Waren die STG-Informationen falsch? Oder hatte der Arzt gelogen?
„Bitte, lassen Sie mich frei.“
„Maul halten.“
„Bitte. Ich will nicht,… ich…“
„HALT DEIN MAUL!“
Die Wut überwältigte Seeva mit tückischer Heftigkeit. Mit schnellen Schritten durchmaß sie den Raum. Sie sah, wie sich ihre Hände um den von Tränen nassen Hals der Frau legten. Seeva drückte zu. „Ich hab gesagt, du sollst dein Maul halten!“ Sinclaires Augen quollen hervor, ebenso wie Seevas. „Sei einfach still“, presste sie hervor, während Sinclaire nach Luft schnappte, aber keine bekam, verröchelte und immer schwächer wurde. Seeva grub ihre Hände so tief in Sinclaires Hals, wie sie konnte, merkte wie das Zungenbein der Frau brach, spürte das Knacken mehr als sie es hörte. Sie drückte so fest zu, wie sie konnte. Sinclaires glasige Augen starrten in die ihren. Sie war tot. Von sich selbst überrascht ließ Seeva von ihrem Opfer ab. Ihre Fingerabdrücke hatten Male an dem Frauenhals hinterlassen, wie jene Tentakel der Kalmare Narben auf der Haut von Pottwalen zeichneten. Sinclaires Kopf sackte haltlos auf ihre Brust.
„Scheiße“, schrie sie, von sich selbst überrascht und trat von der Leiche weg. Sie schaute zum Doc, der sich – frei von der Biotik – die Knochen rieb. „Sie hat nichts gewusst! Verdammt, wieso hat sie nichts gewusst?“ Die Frage war nicht an ihn gerichtet. Seeva tat ein paar Schritte im Kreis, murmelte vor sich hin, warf einen Blick zu der Frau und ging im Kopf alles durch. Der Rat musste einen Fehler gemacht haben. Oder Sinclaire war nicht eingeweiht? Oder war sie eine Schläfer-Agentin und konnte nichts sagen?
„Ich muss weg“, sagte die Spectre zum Arzt. „Sie bleiben hier, verstanden!?“
*
An manchen Tagen hasste Qatar sein Leben mehr als an anderen. Wenn der letzte Auftrag eins bewiesen hatte, dann, dass er gut in dem war, was er tat. Verdammt gut.
„Der geborene Krieger.“ Qatar murmelte den Satz voller Abscheu und spülte ihn dann mit dem Rest des Hochprozentigen in seinem Glas hinab.
Der Barmann kannte die Allüren von Kunden und beachtete das Knurren des turianischen Veteranen nicht. Die Nobelbar versprach ihren Kunden Ruhe, Entspannung und fehlende Verurteilung für den Wunsch oder die Menge an Alkohol und dessen, was er zutage förderte. Irgendein Idiot hatte zum Brechen geschmackvolle Klaviermusik (https://www.youtube.com/watch?v=9E6b3swbnWg) ausgewählt, die den Wunsch nach starken Drinks noch beflügelte, während das Panorama den Blick auf die Stationsarme und das dahinter liegende All freigab.
Der letzte Auftrag schmeckte wie Galle und kein noch so neonfarbener Drink konnte das abändern. Ob Qatar die hübsche Turianerin gesehen hatte, die ihm ein, zwei aufmerksame Blicke zugeworfen hatte, als er zur Bar gestapft war? Ja. Aber nach nichts stand ihm gerade weniger der Sinn als nach Gesellschaft. Das Einzige, was seine Laune nun noch mehr runterziehen konnte, wäre T’Saari.
„Noch einen doppelten Palaven“, forderte Qatar.
„Wollen Sie sonst noch etwas?“, fragte der Barmann.
„Meine Ruhe beim Trinken.“
Bei den Geistern, er hatte an die Frau geglaubt. Für ihn war sie die Manifestation rechtschaffener Rache gewesen, die Vhan endlich bestrafen würde. Anfangs hatte es gut ausgesehen, doch jetzt? Jetzt waren sie Kidnapper, kaum besser als Söldner, die für die Salarianer die Drecksarbeit erledigten, anstatt den Turianer selbst zu jagen. Sollten sie jetzt jede Quelle austrocknen, die Vhan möglicherweise mit Geld verfolgte? Wie oft noch würden sie die Suns oder ähnliches Geschmeiß zur Hilfe rufen müssen? Wie viele Unbeteiligte würde er noch töten müssen?
„Entschuldigung, ist hier noch frei?“ Die Stimme, die ihn aus seinen Gedanken holte, war zaghaft wie feiner Sommerregen.
„Nein, sehen Sie nicht, dass…“ Qatar schaute zu der Asari, die gesprochen hatte und das Wort blieb ihm im Halse stecken. Ähnlich wie Menschen und Salarianer sahen Asari auf den ersten Blick alle gleich aus, doch diese Asari würde er unter Hundertausenden sofort erkennen.
„Vela“, hauchte er, den Kiefer heruntergeklappt. Nervös umklammerte seine Hand das röhrenartige Glas. Die Asari, deren Gesicht Jugend förmlich ausstrahlte, lächelte ihn an.
„Hallo, Dad“, sagte die Blaue. Sie hatte die gleichen goldgelben Augen wie er.
„Was… was machst du hier, Kind?“
„Ich wollte dich sehen“, sagte die Asari und biss sich auf die Lippe. „Mom hat mir gesagt, wo ich dich finde.“
„Das… du solltest nicht… Es ist zu gefährl…“ Qatar rang um die passenden Worte. Nervös schaute er an der Asari vorbei. Wenn jemand sie sah, sie erkannte… Er ließ das Glas los, erhob sich und fasste sie am Arm. Die Berührung schmerzte; sie machte seine Tochter so echt, so real. So angreifbar.
„Hör zu, ich freue mich dich zu sehen, aber…“
„Dad, hör du mir bitte zu. Es ist wichtig.“ Velas Stimme verriet Dringlichkeit und den Ernst der Lage. Er fand ihre schlanke Hand auf seiner Brust liegend wieder. Sie drückte ihn mit sanfter Bestimmtheit in den Sitz zurück. „Bleib sitzen und hör mir zu…“
Und Qatar setzte sich wieder.
*
Der Skycar-Parkplatz beim Präsidium hatte immer ein paar Plätze für Regierungsfahrzeuge frei. Seeva fiel auf, dass wenig Cops vor Ort waren. Vermutlich hatte es mit diesem lächerlichen Scheinprozess zu tun, den „das Volk der Citadel“ gegen Beyo Vhan führte. Seeva interessierte sich nicht dafür. Sie hatte dringlicheres zu tun. Mit langen Schritten hechtete sie den Weg zum Rat förmlich hinauf, die Treppen erklimmend.
„Commander.“ Die Stimme hallte im riesigen Ratssaal wie ein Echo. Die Sprecherin war jene Frau, die schon zum Beginn der Jagd auf Vhan ihre Befehlsüberbringerin (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1549692-41-10-Jahre-RPG/page17?p=26373086&viewfull=1#post26373086) war. Die Rat-Abgesandte hatte offenbar auf sie gewartet. Sie trug ein elegantes, mit funkelnden Steinen besetztes Kleid und ein Jäckchen mit Falschpelzkragen darüber. Ihre Lippen waren feuerrot. „Ständig begegnen wir uns, aber Ihren Namen kenne ich noch immer nicht“, sagte Seeva zur Begrüßung.
„Namen sind, wie die Menschen sagen, Schall und Rauch“, antwortete die Rat-Abgesandte. „Wichtig ist nur, was dieser namenslose Jemand Ihnen mitteilt: Der Rat entzieht Ihnen die Befugnis, weiter frei nach Vhan zu fahnden.“
„Was?“
„Commander, bitte“, sagte die Asari sanft und stieß sich von der Säule ab, gegen die gelehnt sie gewartet hatte. Ihre Stimme trug einen Ton in sich, der keine gute Wendung erahnen ließ. „Sie sind zu weit gegangen. Schon wieder.“
„Sinclaire…“
Die Frau nickte. „Miss Sinclaire.“
„Aber die STG…“
Die Abgesandte streckte mit rotem Nagellack verschönerte Finger aus, als wolle sie sagen: „Auch die STG ist Schall und Rauch“.
„Das ist jetzt ohne Bedeutung. Die Ratsentscheidung ist gefallen.“
„Das glaube ich nicht“, sagte Seeva und schüttelte den Kopf. „Ich will es von ihnen direkt hören, von den Botschaftern.“
„Ich fürchte, dass das leider nicht möglich ist. Ich werde mich natürlich darum bemühen, aber ich bin froh, dass wir zumindest schon einmal die Formalitäten klären können.“ Flink wie ein Raubtier tippte die Asari etwas auf ihrem Omnitool ein, worauf Seevas Gerät leuchtete.
„Sie können doch nicht…“
„… Ihren Spectre-Zugang sperren? Ich bedaure, dass ich das gerade getan habe.“
„Der Rat wird das nicht einfach durchgehen lassen!“
„Wie gesagt: Ich arrangiere so schnell wie möglich ein Treffen. Aber bis dahin… Guten Tag, Commander.“ Und sie ließ Seeva mit aufgeklapptem Mund stehen.
Seeva wäre ihr wohl nachgegangen, hätte ihr Tool nicht im selben Moment geklingelt.
„Lacan?“
„Commander. Irgendetwas stimmt hier nicht. Die Systeme spinnen. Ich glaube, jemand hackt das System.“ Der Priester klang ehrlich besorgt.
„Das ist doch… Wo sind Sie?“
„In meiner Kirche.“
„Gehen Sie zu mir nach Hause. Ich schicke Ihnen jemanden. Schirmen Sie die gefährdeten Geräte mit den wichtigen Infos ab, dann wehren Sie die Zugriffe ab, so gut es geht.“
„Alles klar. Und Commander: Gott sei mit Ihnen.“
„Ich schicke Coltrane.“
*
Der Söldner-Hauptmann war nicht greifbar, versprach aber Angel und drei seiner Kämpfer zu Seevas Apartment zu schicken. Ein Anruf bei Qatar brachte noch weniger Erfolg: Der Turianer ging nicht ran. Sie versuchte es bei van Zan, fand sich aber nur auf seiner Mailbox wieder.
„Hören Sie: Irgendetwas läuft hier schief. Irgendetwas, was mit Sinclaire zu tun hat. Bleiben Sie bedeckt und achten Sie auf Ihren Rücken.“
Seeva eilte zum Skycar und rief unterdessen Narissa an. Die Attentäterin war so oder so schon in Seevas Wohnung, also wäre sie eine gute Deckung für den Priester und die Tech. „Die Suns dürfen rein“, erklärte sie. „Dann verriegelst du die Tür.“
Jaulend hob das Skycar ab. Ihr Tool sagte ihr, dass sie nicht die Berechtigung der Spectre habe, dieses Fahrzeug zu steuern.
„Was bei der Göttin geht hier vor sich?“
*
Das kurze Intermezzo mit den Takedas war ebenso abenteuerlich wie kurzweilig gewesen. Charis bedauerte, dass sie Orlowski nicht angetroffen hatten; niemanden wunderte das mehr als sie selbst. Trotzdem hatte sich ihre Laune enorm gebessert. Sie hatte diesen Abstand zu T’Saaris Mission gebraucht, auch wenn die befürchtete, dass ihre Zukunft noch einige solcher Manöver für sie bereithielt.
Munter summend bog sie in den Teil der Docks, der die Renacimiento beherbergte. Sie sah das Schiff schon von weitem und lächelte. Asari überlebten die meisten Individuen und Charis fand etwas Trost darin, dass sie auch T’Saari überleben würde – vorausgesetzt kein grausigeres Schicksal ereilte sie. Dann wären sie und ihr Schiff endlicher wieder frei zwischen den Sternen. Bedauerlicherweise würde Orlowski dann bereits zu Staub zerfallen sein. Aber darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Stattdessen pflückte sie eine Zigarette aus der Schachtel und…
… sah in den Lauf einer Waffe, als sie aufblickte. Den unangezündeten Glimmstengel zwischen den Lippen weiteten sich ihre Augen.
„Vale, richtig?“, raunte die Bewaffnete. Es war eine Asari, im Alter irgendwo zwischen Charis und Seeva. Wie die allermeisten ihrer Artgenossinnen war sie blau, doch über ihre Augen war ein breiter Streifen goldener Farbe gezogen, ähnlich wie die Clantattoos der Asari, nur weniger grazil. Das Zeichen rief entfernte Warnungen in Charis wach.
„Das ist sie, eindeutig“, sagte eine zweite Asari mit derselben Markierung. „Hier, die Tattoos stimmen überein. Und sie raucht.“
„Viele Leute rauchen“, sagte Charis dümmlich, weil ihr selbst nichts Besseres zu ihrer Verteidigung einfiel.
„Halt die Fresse, Schlampe“, knurrte die Frau mit der Pistole, einer Carnifex, die Charis‘ biotische Barriere auf diese Entfernung spätestens mit dem dritten Schuss zerfetzen würde. Die Schmugglerin hatte keinerlei Ambitionen, diese Drei-Schuss-Theorie auf die Probe zu stellen, also gehorchte sie, als die Asari „Hände hoch und stillhalten“ sagte, worauf ihre Kameradin Charis filzte.
„Keine Waffe“, meldete sie.
„Was wollt ihr von mir?“, fragte Charis. Hartes Eisen traf ihr Gesicht. Sie schmeckte Blut und Schmerz blühte auf ihrer Lippe. Der Schlag mit dem Pistolenknauf war so hart, dass ihre Lippe aufgeplatzt war. Ihre nun rötlich gefärbte Zigarette fiel ungeraucht zu Boden.
„Du redest nur, wenn du gefragt wirst“, erklärte ihr Carnifex kühl. Charis‘ Zähne mahlten aufeinander.
„Wisst ihr eigentlich, für wen ich arbeite?“
„Ich hab gesagt, dass du deine Fresse halten sollst, oder willst du dir noch eine einfangen?“
„Commander T’Saari. Die Spectre.“
Die Drohung verfehlte ihre Wirkung nicht. Charis sah, wie die brutale Gelassenheit auf dem Gesicht von Carnifex wich. Ihre Kameradin warf ihr einen kurzen, unsicheren Blick zu. Dann verfestigte sich das Gesicht der Asari wieder.
„T’Saari ist nicht hier. Und ehe sie hiervon erfährt, sind unsere Geschäfte mit dir längst beendet.“
„Leute werden nach mir suchen. Orlowski, Qatar, Sonny,…“
Die Asari schnaubte. „Sonny ist verrückt. Die hilft dir nicht.“
„Tiberias Qatar?“, fragte die andere. Ihr Tonfall verriet ihr inne liegende Respekt.
„Du benennst eine Liste beeindruckender Freunde, Vale. Aber sagen wir doch, wie es ist: Du bist allein, wir sind zu dritt.“ Als Charis daraufhin eine tätowierte Augenbraue hob, sagte die Asari: „Ich, meine Schwester hier und meine Waffe. Also hör auf, uns mit Leuten einschüchtern zu wollen, die im Gegensatz zu uns nicht hier sind.“
Charis sammelte Mut, Spucke und Blut und spie auf den Steg.
„Was wollt ihr?“ Carnifex seufzte und holte wieder aus. „Schon gut! Schon gut!“
„Welches ist dein Schiff?“ Der Blick der Schmugglerin huschte einen Augenblick zu dem zweitgrößten der etwa sieben Schiffe, die aktuell an diesen Docks lagen. Carnifex schwenkte ihre Carnifex in Richtung des verräterischen Blicks. „Gehen wir ein Stück…“
*
Der Mann hatte gelogen. Er hatte zugesagt, dass die Sache noch vor dem Prozess über die Bühne gehen würde. Er hatte nicht mit Absicht gelogen, nicht aus Eitelkeit oder Profitgier. Genaugenommen hatte er nicht gelogen, es war bloß zu einer Kette unglücklicher Ereignisse gekommen, die seine Planung aufwendiger, seinen Preis teurer und – am allerwichtigsten – die Zeit bis zur Auftragserfüllung länger werden ließ. Nun aber stand er kurz davor, seine Mission zu beenden. Er hatte sie akribisch geplant, verfeinert mit dem Intel und der Unterstützung einer dritten Quelle.
Der Mann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page15?p=27079647&viewfull=1#post27079647) saß in dem modischen kleinen Sessel im Schlafzimmer. Das Schildmodul auf seiner Brust surrte in einem für menschliche Ohren nicht wahrnehmbaren Bereich. Sein Blick wanderte von einem kleinen Holo-Bildschirm, der das Innere eines Raumschiffs zeigte zum Interior des Raumes. Es war ein ordentliches, puristisches Schlafgemach (https://static.wikia.nocookie.net/starwars/images/c/cc/Padmebedroom.png/revision/latest?cb=20130216000241) mit Blick zum Fenster und meditativer Note.
Er fragte sich gerade, wie gemütlich er das Bett wohl auf einer Skala von Eins bis Zehn bewerten würde, als Bewegung auf dem Holo-Bildschirm auftauchte. Er riss den Blick vom Bett los und betrachtete den Bildschirm. Da war sie: die Asari. Genau, wie es geplant gewesen war. Er hegte keinen Groll gegen sie, aber Auftrag war nun einmal Auftrag. Die Kamera, die er in der Renacimiento an der Wand mit Sicht zur Tür angebracht hatte, zeigte das Bild des Aliens, wie sie sich im Flur umsah. Sollte ihr Blick direkt zur Kamera gehen, könnte sie sie zweifellos erkennen. Das Risiko wollte er nicht eingehen, also drückte er eine kurze Zahlenkombination, die außer ihm niemand kannte, in sein Tool. Eine Sekunde später klickte die Scharfschaltung. Mit dem Wissen was passieren würde, drückte der Mann den Knopf. Die Kamera verdunkelte sich, als die Renacimiento mitsamt Charis Vale explodierte.
In Gedanken strich der Mann das Ziel von seiner Liste. Es war kein großartiges Attentat und die Motive hinter dem Auftrag waren ihm schleierhaft. Aber er wurde nicht dafür bezahlt, sich mehr geistige Arbeit als möglich zu machen. Er deaktivierte den ohnehin nur noch mattschwarzen Holo-Bildschirm und überschlug die Beine. Die Spitze seines Schuhs war ein wenig dreckig, wie er feststellte. Merkwürdig, dass es auf dieser Station mit ihren manischen Keepern überhaupt noch so etwas wie Dreck gab, dachte er bei sich. Gut, man musste nur die richtigen Bezirke aufsuchen, dann fand man noch hinreichend davon. Aber hier oben? Er wischte mit dem Daumen darüber. Plötzlich hielt er mitten in der Bewegung inne. Gerade war die Tür geöffnet worden. Der Mann prüfte den Ladebereich seiner optischen Tarnung (https://masseffect.fandom.com/de/wiki/Taktische_Tarnung) und machte sich bereit, sie zu aktivieren. Bald wäre es vorbei und er könnte wieder nach Hause.
*
Hätte jemand Charis gesagt, dass der Tag nicht schlechter hätte laufen können, als man ihr eine Waffe ins Gesicht hielt, hätte sie diesen jemand der Lüge bezichtigen müssen. Die beiden Asari bugsierten sie, ihr die Knarre in den Rücken drückend, bis zur Renacimiento. Mittlerweile wusste die Schmugglerin, dass die beiden Frauen von den Golden Masks waren und Omon, dieser kugelrunde Hurensohn, sie zu ihr geschickt hatte, um seine eigene Haut zu retten.
Beim Raumschiff angekommen erklärte Carnifex, dass Charis einen Fehler begangen habe, der ihr noch leidtun würde. Sie hätte diese Nutten nicht befreien dürfen. Sie hätte sich aus der Sache der Masks raushalten müssen. Jetzt würde sie die Konsequenzen tragen. Die andere Asari entwendete Charis die Codes für die Renacimiento.
„Du gehst vor und checkst die Lage, dann kommen wir nach. Hat das Schiff eine Gefängniszelle?“, fragte sie an Charis gewandt.
„Sowas in der Richtung.“
„Dann schau mal, ob du das Ding findest“, befahl Carnifex der anderen.
Charis musste mitansehen, wie eine fremde Asari ihr Schiff öffnete und eindrang wie ein Virus. Dann verschwanden die Asari, die Renacimiento und Charis‘ ganze Welt in einer kontrollierten, aber heftigen Explosion, die den Steg, auf dem sie und ihre Wächterin standen, zum Wackeln brachte.
Carnifex riss die empörten Augen auf als das Schiff in einem flammenschlagenden Inferno zerfetzt wurde.
„Leck mich am Aaaaaaa….“
Das letzte Wort wurde zu einem langgezogenen Schrei als Charis das Überraschungsmoment nutzte. Ihr Überlebenswille und intrinsischer Opportunismus überwogen Schrecken und Trauer der Vernichtung. Noch bevor die andere Asari fassen konnte, was da gerade passierte, wich Charis in der scheinbar durch die Explosion verursachte schwankende Bewegung zur Seite, sammelte alle biotische Energie und schleuderte ihre Gegnerin über den Rand des Stegs. Der Wurf trug die maximale Gewalt in sich, die natürliche Barriere der anderen Asari verschluckte den Großteil des Angriffs, brachte sie aber aus dem Gleichgewicht. Das und die hochhackigen Schuhe, die die Mask trug reichten, um sie zu einem Opfer der Schwerkraft zu machen. Als der Schrei endlich verstummt war, schaute die Schmugglerin in den Abgrund. Dort unten, in einem unregelmäßigen Kreis aus Rot lag etwas in der Größe einer Actionfigur.
„Ich bin sowas von tot“, murmelte die Schmugglerin.
*
„Narissa? Lacan? Angel?“
Seeva betrat ihre Wohnung mit gebotener Vorsicht, denn niemand antwortete. „Melden Sie sich. Ich habe ein…“
Ein paar Stiefel ragte aus der Küche in den Flur. Seeva konzentrierte sich, ihre Barrieren verstärkend und biotische Energie in der Faust massierend. Mit wenigen Schritten war sie dort und schaute auf einen toten Blue Sun. Er lag auf dem Bauch, sein Blut hatte die helle Küche rot gesprenkelt.
Seeva sagte nichts, sondern ging weiter. Es roch verbrannt hier in der Wohnung. Der Tote in der Küche vielleicht. Seeva betrat das Wohnzimmer und erkannte, dass sich die Zahl der Toten gerade um einiges erhöht hatte. Auf dem Ecksofa saßen Angel und ein Sun. Aus jeweils einem Loch in der Stirn der beiden ran Blut, ihre Augen starrten leer an die Decke. Ein weitere Sun lag quer auf dem Boden, die Eintrittswunde lag bei ihm im Hinterkopf und im Rücken. Scheinbar hatte er versucht zu dem Gewehr zu greifen, das an den Sessel lehnte… in dem Lacan saß. Auch er blutete aus der Stirn, doch in seinem Gesicht fand sich nicht die Überraschung oder Panik der getöteten Suns, sondern ein Ausdruck grimmigen Triumphes. Seine Hand umklammerte einen Rosenkranz, seine Augen waren geschlossen.
„Es tut mir leid, Pater“, murmelte Seeva entgegen ihrer Art.
Ein Geräusch ließ sie herumfahren. Irgendwo in der Wohnung war noch jemand. „Narissa?“, rief sie im Flüsterton. Sie bückte sich und hob die Avenger auf, nach der der erschossene Sun greifen wollte. Volles Magazin. Die Waffe im Anschlag rückte sie vor, öffnete sie ihr Tool auf einer Notfallsequenz für Spectre. „Scheiße“, murmelte sie, als sie feststellte, dass keine Autorisierung vorlag. Seeva versuchte es mit einem allgemeinen Notruf, doch das Signal wurde blockiert – von hier. Also beschloss sie, dem Kampf nicht auszuweichen. „Narissa?“ Als Seeva die Waffe ins Gästezimmer schwenkte, erstarrte sie den Bruchteil einer Sekunde. Narissa lag auf ihrem Bett, die Lagen waren blutdurchtränkt. Ihr Kopf war zur Seite geneigt, Blut lief aus ihrem Mundwinkel.
„Oh nein. Bei der Göttin, nein!“, stöhnte Seeva und ließ das Gewehr sinken. Und in diesem Augenblick stellte sie im Augenwinkel eine Bewegung fest. Es knallte und sofort erschien das Licht.
Es war ein grelles, blendendes Licht wie nur eine Blendgranate es erzeugte. Instinktiv und gerade noch rechtzeitig schirmte Seeva ihre Augen ab, doch der Lichtblitz brach sogar durch ihre geschlossenen Lider. Sofort begann der Beschuss. Seeva spürte, wie ihre Barriere perforiert wurde. Ihr gepeinigtes Gehör registrierte das Zerbersten von Glas, dann riss etwas Schmerzhaftes an ihrem Unterbauch.
Seeva schrie, ließ die Avenger fallen und schleuderte ein Wurffeld in Richtung der Attacke, ihrem Schlafzimmer. Die Schüsse hörten auf. Seeva blinzelte gegen das Hell, dann stürzte sie wie eine wildgewordene Löwin in den Raum, beide Hände – krallenartig – blau leuchtend. Das Zimmer war leer.
„Komm raus!“, brüllte sie. „Wo bist du?“
Der Mann legte an. Seine Tarnung würde zusammenbrechen, sobald er abdrückte, also sollte das lieber sitzen. Er visierte ihren Nacken an. Seine schwere Pistole (https://masseffect.fandom.com/de/wiki/M-11_Suppressor) würde vielleicht noch zwei gut platzierte Treffer brauchen, dann war T’Saari Geschichte. Er wollte nicht warten, bis sich ihre Barrieren regenerierten und drückte ab.
Der erste Treffer war wie ein Hammerschlag. Seeva wurde herumgeschleuderte und nun sah sie den Mann (https://deadline.com/wp-content/uploads/2018/08/patrick-wilson.jpg). Er war weder alt noch jung und erschreckenderweise fehlte ihm jegliche Wut im Blick. In dem Moment, da das zweite Projektil sie durchschlug, die Fensterscheibe hinter ihr zerbrach und sie nach hinten riss wusste sie, dass jemand einen Attentäter auf sie angesetzt hatte. Dann spürte sie Schwerelosigkeit.
Es war nicht das Sterben, sondern der Sturz. Die Heftigkeit der Projektile hatte sie von den Füßen gerissen und aus dem Fenster geschleudert. Sie stürzte mit Glas in die Tiefe und nur der Schräge der Bauten war es zu verdanken, dass der Sturz nicht tief war. Eine Schliere Bluts über die Scheibe ziehend, schlidderte die Asari auf der Dachschrägen gen Abgrund. Schmerzen durchzuckten ihren Körper, gebremst von Adrenalin. Ihre Finger suchten irgendetwas, an dem sie sich festhalten konnte, doch sie fand nichts. Dann schwebte sie erneut, als sie über den Rand des Daches schoss und fiel. Sie donnerte auf ein Skycar und nur ihre Barriere schützte sie vor einem Knochenbruch. Der Fahrer des Wagens schrie, riss am Steuer und brachte es fast aus der Flugbahn. Geistesgegenwärtig senkte er sein Fahrzeug und wollte landen. Seeva klammerte sich fest, ihre Muskeln zitterten und erlahmten. Sie rutschte ab, stürzte, fiel und landete im Wasser. In wenigen Augenblicken hatte sie fast zwei Kilometer zurückgelegt, ihre Wohnung war nur noch als ein winziges dunkles Rechteck zwischen vielen silbernen Rechtecken zu erkennen. Die Zähne aufeinanderbeißend, das Zerren und Stechen in ihrem Körper ignorierend, schwamm Seeva zum Rand des Gewässers, zog sich mit letzter Kraft auf den künstlichen Rasen und hustete, bis ihre Lungen nicht mehr konnten. Auf dem Rücken liegend starrte sie in den falschen Himmel der Citadel.
*
Wenn sie genau hinsah, konnte En’sana Ta‘rish ien Y die schwache Reflexion blauer Augen in der Fensterscheibe sehen. Es waren hunderte Jahre alte Augen, die viel gesehen hatte. Die Weisheit hatte ihnen den Glanz nicht geraubt, ihn nur abgeschliffen, wie die Wellen eines unruhigen Meeres einen Stein schliffen. Es waren ihre Augen. Ihr Blick fiel durch sie hindurch und folgte ziellos einem vorbeifliegenden Skycar. Kaltes Sternenlicht blitze auf der verspiegelten Fensterscheibe des Wagens. En’sana blickte ihm hinterher, bis es sich ihrer Sicht entzog. Sie genoss die Aussicht viel zu selten, stellte sie fest. Der Singh-Tower ähnelte einer versilberten Nadel, die eines der höchsten Gebäude inmitten des Präsidium-Bezirks bildete. En’Sana hatte das Privileg eines der obersten Apartments zu bewohnen. Hier lebte und wirkte sie, mitsamt Büro und Angestellten. Ein Vorrecht, dass sie sich mit Jahrhunderten loyalen Dienstes am Volk der Asari und Einflusses im Rats-Sektor erworben hatte.
Mittlerweile hatte En’Sana den Status einer Matriarchin schon so lange inne, dass sie fast vergessen hatte, wie es zuvor gewesen war. Wer sie kannte, beschrieb sie als weise Frau mit Feingefühl für die wichtigen Dinge. Sie war politisch im Denken, ohne einer Parteipolitik zu frönen. Ihr Ruf fußte auf ihrer philosophischen Weisheit, die sie in beratender Funktion in den Dienst der Asari-Botschaft gestellt hatte, wo ihr Wort über die Jahre immer mehr Gewicht bekommen hatte. Ihrer Hand entstammten solch bedeutende philosophische Werke wie „Die 1000 Kriege des Geistes“ oder „Das falsche Gesicht“. Ihre Artgenossinnen und selbst andere Matriarchinnen gaben zu, dass sie sehr tiefe Gedanken hatte, oft genug aber auch damit aneckte. Sie hatte sich gegen dieses törichte Unterfangen namens Andromeda-Initiative ausgesprochen. Aber andere hatten sich, sicherlich als Zeichen des Interspezies-Friedens, dafür ausgesprochen. In ihren über neunhundertdreißig Jahren hatte die Asari viele Dummheiten gesehen, die von anderen Spezies ausgelöst wurden. Die Rachni-Kriege, die kroganischen Rebellionen und ihre blutige Niederschlagung – Probleme gemacht von den Völkern, die nicht die intellektuelle Klarheit der Asari besaßen. En’Sana war der, meist nur flüsternd ausgesprochenen, Überzeugung, dass die Spezies der Galaxie besser leben würden, wenn sie die Asari als das anerkennen würden, was sie waren: Die geistige Elite. Die Handlungen der Turianer und Salarianer waren schon oftmals sprunghaft und ohne großen Gedanken an die Konsequenz gewesen – wieso auch, lebten diese Aliens doch meistens nicht lange genug, um die Tragweite ihrer Taten miterleben zu müssen? Die menschlichen Neuankömmlinge bereiteten En’Sana bei weitem die meisten Kopfzerbrechen, obwohl sie diese Spezies in den wenigen Jahren ihrer Ko-Existenz zu schätzen gelernt hatte. Kein Anführervolk, gewiss, aber ein durchaus formbares. Die Zeit würde zeigen, in welche Richtung sie sich entwickeln würden.
Das schlangenhafte Zischen der Servo-Tür in ihrem Rücken riss die Matriarchin aus ihren Gedanken. Der Rotwein hatte bereits einen Ring aus Schlieren im bauchigen Glas abgesetzt. Die Asari schwenkte den Wein, den sie geistesabwesend in der Hand hielt, um den Absatz fortzuspülen, dann wandte sie sich um.
„Nar’Vetre“, nannte sie die Frau, die das Zimmer gerade betreten hatte und sich nun tief verbeugte, beim Namen. „Du hast Neuigkeiten für mich?“
„Ja, Herrin“, sagte die Asari, in ihrer Verbeugung verharrend. En’Sana spürte, dass die junge Asari vor freudiger Erregung beinahe zitterte. Sie gab ihr ein Zeichen, worauf sich die Frau aus ihrer unbequemen Haltung löste und ihre Gebieterin freudig anstrahlte.
„Es ist getan, Herrin. T’Saari ist vernichtet.“ En’Sana lächelte zufrieden.
„Dann hattest du ja das richtige Gespür mit dem Mann, den du angeheuert hast. Ist ihr Team ebenfalls tot?“
Die Asari knetete Finger mit rotlackierten Nägeln.
„Die Schmugglerin ist mitsamt Schiff gesprengt und der Priester und die Attentäterin hat ‚der Franzose‘ erledigt. Aber…“ Beinahe brach sie unter dem Blick der Matriarchin. „Da ist dieser Mensch. Über den gibt es nichts. Er taucht auf und verschwindet. Aber er scheint wohl ein Söldner zu sein.“
„Und die anderen Verbindungen?“
„T’Saari hatte ein paar Gruppen in der Hinterhand. Ein Blue Sun-Captain namens Coltrane. Unser Mann hat vier seiner Leute erledigt.“
En’Sana winkte ab. „Söldner und Kopfgeldjäger. Um solchen Abschaum brauchen wir uns nicht zu kümmern.“ „Und eine Kleinkriminelle namens Orlowski. Ein Mensch.“
„Mächtig?“
„Außerhalb der Tips nahezu unbedeutend. Ironischerweise sitzt sie in der Jury im Vhan-Fall.“ „Ach ja, der Fall. Ihre überaus brillante Idee, dem Vhan-Clan alles zuzuschieben. Machen Sie sich keine Gedanken dazu, Nar’Vetre. Leute wie die Suns oder diese Menschenfrau sind Opportunisten. Sie werden sich weder T’Saari noch ihrer Sache derart verpflichtet fühlen, als dass sie nachforschen würden, was passiert ist.“ Die Matriarchin sah die junge Asari auf ihre Lippe beißend und scheu zur Seite schauend. „Irgendwelche Gedanken, Nar’Vetre?“
„Herrin, ich weiß, dass… Ich kann mir kein Urteil über Eure Beweggründe erlauben und Euer Handeln folgt zweifelsohne einem Plan, der sich meiner bescheidenen Sicht auf die Dinge entzieht, aber gestattet Ihr mir eine Frage?“
En’Sana lächelte. Sie mochte die junge Frau. Nar’Vetre hatte es geschafft trotz ihres noch recht jungen Alters von knapp vierhundert Jahren bereits als eine der Rats-Dienerinnen direkt der Botschafterin der Asari unterstellt zu sein und sogar kleiner Entscheidungen des Rats nicht nur zu verkünden, sondern mit gewissem Handlungsspielraum mitzugestalten. Sie war es gewesen, die T’Saari den Auftrag erteilt hatte, Vhan zu jagen und sie war es, die En’Sana von deren schändlichen Taten berichtete.
„Natürlich, meine Liebe. Was wäre ich für eine Matriarchin, wenn ich dich um Dunkeln tappen lassen würde?“, antwortete sie mit ruhiger, einladender Stimme.
Die junge Asari war noch immer etwas nervös, stellte ihre Frage aber dennoch: „Ich weiß, dass T‘Saari eine Gefahr für den Stand unserer Spezies in der Galaxie bedeutet, aber ist Eure Lösung nicht etwas… radikal?“
En’Sana schwenkte den Wein erneut, nippte nun aber daran. Es war ein sehr trockener Wein, der am Gaumen das Gefühl schaler Traube hinterließ.
„Bei den Menschen gibt es ein Sprichwort, das mir sehr gefällt: ‚Erfahrene Propheten warten die Ereignisse ab‘. T’Saari hat bewiesen, dass sie ein tollwütiger Kettenhund ist – nur ohne Kette.“
„Ich verstehe nicht…“
„Commander T’Saari ist in meinen Augen mehr ein kroganischer Warlord als eine Asari. Ihre Methoden sind kalt und brutal und dabei keinesfalls zielgerichtet. Natürlich ist mir bewusst, das die Galaxie ein gewisses Maß an Gewalt durchaus benötigt, aber diese sollte einem Skalpell gleichen und nicht einer Streitaxt. Und T’Saari ist ein Spectre.“
„Aber sind die Spectre nicht das Skalpell?“
„Eher das Florett“, nahm die Matriarchin das Gleichnis auf. „Aber viel eher noch: Sie sind ein Symbol. Die Spectre sind keine gesichtslosen Agenten, wie die salarianischen STGs. Sie sind beinahe prominent. Die Ernennung Shepards vor einigen Jahren war ein aufsehenerregendes Spektakel gewesen. Noch ehe der Standard-Tag vorbei war, hatte jedes Medium im Rats-Sektor die Nachricht aufgenommen“, erklärte sie, „T’Saaris Einberufung wiederum liegt so lange zurück, dass die Menschen, Turianer und besonders Salarianer keine Zeitzeugen davon haben. Und dennoch drängte sich der Commander immer wieder ins Gedächtnis des Ratskollektivs. Zuletzt durch die Jagd nach diesem sogenannten Krypogramm-Killer, die in der Vernichtung des einzigen Hoffnungsschimmers eines instabilen Sektors mündete und nun durch die den Krieg gegen Vhan und seine Sippe. Der Angriff auf die Spendengala war nur die Spitze des Eisbergs.“
„Aber ist Vhan nicht gefährlich?“
„Vhan ist nur ein einzelner Turianer, möglicherweise ein Fanatiker aber eine begrenzte Gefahr. Er floh nach Palaven und ist nun ein Problem der Turianer. Aber T’Saari… sie würde Vhan bis auf seinen Heimatplaneten verfolgen und ihn in Brand setzen, wenn sie könnte. Der Commander ist manisch, besessen von ihrer Jagd. Denken Sie an Sinclaire. Ich brauchte bloß das Gerücht streuen, dass die Frau mit Decius Vhan unter einer Decke steckt und schon stürzte sich T’Saari auf sie. Wie soll das weitergehen? Wird sie nun jeden einzelnen möglichen Kontakt Vhans in der gesamten bekannten Galaxie vernichten? Du hast die Berichte selbst gelesen, hast sie mir ja mitgebracht: Sur’Kesh war ein Blutbad. T’Saari rekrutiert Verbrecher, Mörder, Attentäter und sonstige zweifelhafte Wesen für ihren Kreuzzug, den sie ohne Rücksicht auf Kollateralschäden zu führen scheint.“
En’Sana schüttelte den Kopf. „Sie ist schon zu lange ein Ärgernis für unser Volk. Zu lange schon rückt sie als Spectre die Asari in ein schlechtes Licht. Ihre Entfernung war längst überfällig.“ Die jüngere Asari verschränkte die Finger ineinander, schlug die Augen nieder und nickte. Die Lektion ihrer Lehrmeisterin war beendet, dass wusste sie. En’Sana wandte sich wieder dem Panoramafenster zu.
„Manchmal braucht man Leute fürs Grobe. Ansonsten sind sie widerlich.“
*
Vermutlich war Seeva keine zwei Minuten ohnmächtig gewesen, doch als sie aufwachte fühlte sie sich wie aus einer Stase-Kapsel befreit. Vor ihrem Auge verschleierte Surrealität ihre Sicht, ihr Körper schmerzte. Instinktgesteuert verabreichte sie sich etwas Medi-Gel, das die beiden Wunden, die die Pistolenprojektile in ihren Körper gerissen hatten, zumindest versiegelte. Das Gras unter ihr war klebrig vom Blut, das sich zwischen ihren Fingern wie feuchter Lehm anfühlte. Sie stöhnte, als sie sich aufrichtete. Büsche verbargen die Sicht auf das Plateau, wo Fußgänger nichts von dem Drama mitbekommen hatten. Seevas Kleidung klebte an ihrem Körper, sie checkte ihr Omnitool und wählte eine Nummer – van Zan. Zweifellos war die Leitung korrumpiert, aber der Mann in Schwarz war eines von zwei Mitgliedern ihres Teams, die möglicherweise noch lebten.
Der Anruf ging raus, lief aber ins Leere. Ein namenloser Anrufbeantworter nahm ihre gekeuchte Botschaft auf: „Vince…“, sie hustete, „hören Sie: Das Team wurde angegriffen. Ich weiß nicht, wer es war, aber Lacan und Odessa sind tot. Ich kann Qatar nicht erreichen.“ Wieder Husten, der ihre Lungen rasseln ließ. „Ich kille diesen Kanal, nachdem ich Qatar erreicht habe. Tauchen Sie unter, ich weiß nicht, ob sie auch hinter Ihnen her sind. Wenn ich überlebe… Vergessen Sie’s. Ich versuche mich zu melden.“ Das Signal auf der anderen Seite der Leitung verdeutlichte ihr, dass sie rechtzeitig mit dem Sprechen aufgehört hatte. Dann wählte sie die Nummer des Turianers, in der Hoffnung, dass es nicht zu spät war…
*
Das Omnitool schellte leise und zeigte zum wiederholten Male an diesem Tag den Commander als Kontakt. Qatar saß in einer der bequemen Nischen der Bar und betrachtete unschlüssig die Anruferin. Vela, seine Tochter, saß neben ihm. Sie war ehrlich zu ihm gewesen. Sie hatte ihm erzählt, wie T’Saari gesehen wurde, was man über ihre Beweggründe und ihren Geisteszustand vermutete. Der Asari wäre der Spectre-Status aberkannt worden, hatte Vela erzählt. Eine weise Matriarchin namens En’Sana Ta’rish ien Y habe ihr die Wahrheit über die Frau erzählt, die ihren Vater in tödliche Gefahr brachte.
„Von der habe ich noch nie gehört. Seltsamer Name“, grummelte Qatar, die Finger um ein schmales Glas geschlungen, als sei dies der einzige Rettungsring im Strudel der Ereignisse. Der Namenszusatz „ien Y“ war eine alte, euphemistische Formel und wurde mit „von den Sternen“ übersetzt. Sie bedeutete in Wirklichkeit, dass seine Trägerin von einer Asari-Kolonie stammte, die entweder unbedeutend, vernichtet oder geächtet war.
„Du würdest sie mögen, Dad. Vielleicht wirst du sie ja treffen“, sagte Vela und lächelte ihren Vater an. Qatar lächelte nicht, obwohl ihm auffiel, wie hübsch seine Tochter geraten war. Wäre er ihr doch bloß unter glücklicheren Umständen begegnet. Er hatte innerlich getobt und äußerlich geflucht, als Vela ihm erzählt hatte, dass man die „Auflösung“ des Teams plane und einen endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel T’Saari ziehen wolle.
„Es ist bald vorbei, Dad“, hatte Vela versprochen. Dann kam der Anruf und er irritierte sie mehr als ihn. Beinahe war er schadenfroh; nicht ihr gegenüber, sondern dem Puppenspieler im Hintergrund. Qatar löste eine Hand vom Glas, worauf sich die blauen Finger seiner Tochter auf sein Handgelenk legten. Sie sah ihn an, aus diesen großen goldgelben Augen und schüttelte sachte-flehend den Kopf.
„Tu es nicht, Dad. Du kannst sie nicht retten. Niemand kann das. Und ich will dich nicht verlieren.“
Qatar keuchte, rieb sich mit der Hand über das Gesicht und stürzte den starken Alkohol hinunter. Vela wartete, bis der Anruf beendet war, dann stand sie auf und nahm sein Glas. „Ich hol dir noch einen Drink. Dann sollten wir gehen.“ Sie ging ein Stück, dann wandte sie sich um und sagte: „Dad? Danke.“
Qatar starrte auf seine zittrigen Hände und fühlte sich, als habe er T’Saari gerade eben mit eben jenen Händen eigenhändig umgebracht. Galle stieg in ihm auf.
*
Es war der letzte Versuch. Qatar ging nicht ran, was bedeuten musste, dass er tot war. Seeva löschte den Komm-Link rückstandslos – die gute alte Spectre-Technik, über die sie noch verfügen durfte. Dann injizierte sie sich die letzte Dosis Medi-Gel und kam auf die Beine. Sie wusste, dass sie viel Blut verloren hatte. Ihr Leben hing an einem seidenen Faden und irgendjemand plante, diesen zu kappen.
Doch noch stand Seeva T’Saari und das bedeutete, dass sie kämpfen würde.
,,Lebt sie noch?“, fragte Vincent, während er die Nachricht auf seinem OmniTool wieder und wieder las.
,,Ja“, antwortete Vas am anderen Ende der Leitung.
,,Planänderung. Bereitet Sie vor, ich will mit ihr reden. Gleicher Ort wie immer. Und hol Germain dazu“, befahl der Mann in Schwarz und beendete das Gespräch.
,, Hören Sie: Irgendetwas läuft hier schief. Irgendetwas, was mit Sinclaire zu tun hat. Bleiben Sie bedeckt und achten Sie auf Ihren Rücken.“, hatte T’Saari mitgeteilt. Die Aufforderung im zweiten Teil der Nachricht hatte er seit ihrer Rückkehr von Bekenstein instinktiv befolgt, doch es war der Verweis auf Sinclaire, der ihn aufhorchen ließ.
Dem Geist der Warnung entsprechend antwortete Vincent nicht über das geschlossene System und versuchte stattdessen, sich einen Reim auf das Geschehen zu machen. Warum und wie sollte Vhan gerade jetzt und auf diese Weise zuschlagen? Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, stand der Mann in Schwarz auf und ging ins Bad; er hegte keine großen Hoffnungen, aber vielleicht stand Vas‘ Fund doch im Zusammenhang mit T’Saaris Nachricht und brachte Licht ins Dunkel.
Das SkyCar setzte ihn einige Blocks weit entfernt ab, sodass Vincent den letzten Teil der Strecke wie üblich allein ging. Seine Anspannung hatte nicht nachgelassen, ein ungutes Gefühl steckte in seinen Eingeweiden. An jedem anderen Tag hätte er auf die Nachricht, dass jemand auffallend sachkundig Nachforschungen über ihn anstellte, nicht weiter beachtet und Vas gesagt, er solle dafür Sorge tragen, dass besagte Person aufhörte, Fragen zu stellen. Für die weniger sachkundigen Störenfriede holte Vas inzwischen nicht einmal mehr seine Erlaubnis ein, sondern verfuhr nach eigenem Ermessen mit diesen und das stets so zufriedenstellend, dass Vincent keinen Grund sah, etwas an diesem Vorgehen zu verändern.
Der Mann in Schwarz bog in einen Verbindungsgang zwischen zwei Ebenen ab und folgte dem leicht abschüssigen Weg zum vereinbarten Treffpunkt. An der Ecke stand einer der Männer, der ihm zunickte, als er ihn erkannte und die Tür öffnete. Vincent trat ein und stieg die Treppe hinab.
,,Was haben wir?“, fragte er Germain (https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcS4p4027NEjW-dR1vKdmqM5Mepm2ePZ3nxhJ9UJdvTQSY-RR9z-i_l0ik5N9yFacRiMKnY&usqp=CAU), der an der Wand der Vorraumes lehnte und sein OmniTool studierte.
,,Zur Abwechslung etwas wirklich Interessantes“, gab der Hacker zurück und zeigte ihm die Informationen, die zusammengestellt hatte. Im Nebenraum war das Geräusch von schweren Gegenständen zu hören, die bewegt wurden.
Vincent sichtete das Portfolio; seine Augen verengten sich, während er versuchte, die Informationen einzuordnen. ,,Vhan steckt nicht dahinter“, resümierte er kurz darauf.
,,Ich habe das, was sie uns bisher erzählt hat, mit den Informationen verglichen, die wir damals aus dem Präsidium (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1540065-40-All-You-Need-Is-To-Win-Once?p=26252618&viewfull=1#post26252618) abgeschöpft haben. Große Fische“, fuhr Germain fort und zeigte auf einige unterstrichene Namen auf einer Liste.
,,Sie wollen selbst mir ihr reden, nehme ich an?“
Vincent nickte. ,,Ist Vas mit ihr soweit?“
,,Ich habe jetzt schon länger nichts mehr gehört, also denke ich, dass er soweit ist“, antwortete Germain und deutet auf die Tür.
Der Mann in Schwarz betrat den Nebenraum und schob den Vorhang aus milchglastrüber Plastikfolie direkt hinter der Tür beiseite. Im Lichte eines Baustellenscheinwerfers hing eine nackte Asari kopfüber von der Decke des Raums. Ihre blaue Haut war von dunkelblauen Flecken überzogen, sie schien bewusstlos zu sein. Es stank erbärmlich. Vas stand an der gegenüberliegenden Seite des Raums an einer Werkbank und war gerade dabei, seine Handschuhe auszuziehen. Über seinem grauen Anzug trug er eine Metzgerschürze.
Vincent atmete schwer aus und versuchte, sich zu beherrschen.
,,Vas, komm her!“, orderte Vincent ihn herbei und trat wieder in den Vorraum. Er winkte zwei andere Leute herbei und schickte sie in das Zimmer: ,,Lasst sie runter und macht sie wach.“
Als Vas sich zu ihm gesellt hatte, legte ihm Vincent beide Hände auf die Schulter: ,,Was soll dieser Scheiß?“
Vas schaute ihn aus grauen, gefühllosen Augen an und war klug genug, nichts zu sagen. Er kannte seinen Boss.
,,Hat sie irgendetwas erzählt, während Du sie bearbeitet hast?“
,,Ja. Passt zu dem, was Germain herausgefunden hat“, bestätigte der Weißrusse und nickte.
Vincent hasste es, wenn Vas diese Mafia-Methoden mit Leuten abzog. Schon das Gespräch mit Miss Kael (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1557469-43-Nuestro-D%C3%ADa-Llegar%C3%A1?p=26434573&viewfull=1#post26434573) war auf diese Weise fast zu einem Misserfolg geworden. Folter war effektiv, keine Frage, aber sie war nicht effizient; Vincent war sich sicher, das alles, was die Schnüfflerin gebeichtet hatte, nachdem Vas die Daumenschrauben angelegt hatte, auch auf andere Weise und vermutlich sogar schneller herauszufinden gewesen wäre.
,,Okay, immerhin. Jetzt geh da wieder rein, setz sie auf einen Stuhl und fessle sie. Wenn sie während des Gesprächs eine falsche Bewegung macht, leg sie um. Verstanden?“
,,Verstanden“, antwortete Vas.
,,Sehr gut. Also los“, sagte Vincent, drückte fest auf Vas Schulter und gab ihm einen Schubs in Richtung des improvisierten Verhörraumes.
,,Ist sie wach?“, fragte Vincent, als er sich der Asari gegenüber auf einen Klappstuhl setzte.
Vas packte den herabhängenden Kopf der Gefangenen an den Tentakeln und zog ihn nach hinten. Ein klägliches Stöhnen entwich der Asari, als sie die Augen öffnete.
,,Sie haben nach mir gesucht, hier bin ich. Was wollen Sie?“, fragte Vincent sie und lehnte sich vor. Der blaue Körper seiner Gegenüber war mit Prellmarken und Kratzern übersät, der kleinen Blutpfütze neben ihrem Stuhl nach zu schließen hatte Vas sich lange mit den Fingergelenken und -nägeln ihrer rechten Hand beschäftigt.
,,Ich … lassen Sie mich … gehen …“, brachte die Asari mühsam hervor. Ihre Zunge war offensichtlich auch übel geschwollen und Vincent hätte es nicht gewundert, wenn sie um einige Zähne erleichtert worden wäre.
,,Nein, so funktioniert das nicht. Ich stelle Fragen, Sie antworten, klar? Zweiter Versuch: Was wollen Sie von mir?“
,,Bitte … ich weiß nichts …“
,,Dass das nicht stimmt, haben Sie meinen Mitarbeitern vorhin schon bewiesen, wie ich gehört habe. Ich bin generell etwas wohlwollender als mein Partner, mit dem Sie schon Bekanntschaft gemacht haben, also erwarte ich auch, dass Sie mir noch mehr erzählen, als ihm. Also los, erzählen Sie: Warum haben Sie so mühsam und so gründlich nach mir gesucht?“
Das angespannte Gefühl in Vincents Magengegend nahm weiter zu; spätestens seit ihm Germain gezeigt hatte, in wessen Diensten die Agentin in der Vergangenheit gestanden hatte, wusste er, dass es hier um mehr als einen Geschäftskonkurrenten oder die Bandenkriminalität der Citadel ging.
,,Vhan … er hat …“
,,Vas, wärst Du bitte so gut?“, unterbrach Vincent sie und deutete, an Vas gewandt, auf ihre linke Hand.
Ohne das Gesicht zu verziehen griff Vas nach der gefesselten Hand der Asari, die laut zu schreien und sich zu wehren begann. Mit grober Kraft zog er den Zeigefinger aus ihrer geballten Faust heraus und brach ihn im ersten Interphalangealgelenk. Das Geschrei der Asasri wurde ohrenbetäubend laut und schrill, bevor es in ein Schluchzen umschlug.
,,Glauben Sie mir bitte, ich habe deutlich Besseres zu tun, als diese Spielchen mit Ihnen zu spielen. Sie hören jetzt auf zu lügen und erzählen mir bitte, was ich wissen möchte und dann werden keine weiteren Maßnahmen dieser Art notwendig sein, verstanden?“, sprach Vincent laut, um die wimmernden Schmerzensäußerungen der Gefangenen zu übertönen.
,,Also, noch einmal: Warum sind Sie hinter mir her und wer schickt Sie?“
Es dauerte einen Moment, bis die Asari ihre Stimme wiedergefunden hatte. Ihr Kopf hing auf ihre Brust herab, über ihrem Nacken schwebten Vas breite, behandschuhte Hände in Erwartung von weiterer Arbeit.
,,En’sana Ta’rish …”, entwich es ihr leise.
,,Sehr gut, wir machen Fortschritte“, lobte Vincent ihre Kooperationsbereitschaft, als er den Namen aus Germains Dossier wiedererkannte.
,,Das wäre das „Wer“. Jetzt interessiere ich mich noch sehr für das „Warum“. Warum interessiert sich jemand wie En’sana Ta’rish so sehr für einen Geschäftsmann wie mich, dass sie sogar jemanden losschickt, um an Türen zu klopfen und Fragen zu stellen?“
Die Asari saß schweigend mit herabhängendem Kopf da und rührte sich nicht. Vincent sah, dass sie noch atmete und hatte Geduld. Sie hatte gerade ihre Auftraggeberin verraten; selbst, wenn sie, wovon sie nicht ausgehen durfte, dieses Verhör überleben würde, hatte sie keine Gnade von der zu erwarten, die sie geschickt hatte. Vas suchte seinen Blick und fragte wortlos, ob er einen weiteren Finger bearbeiten sollten. Der Mann in Schwarz schüttelte sacht den Kopf und winkte ab.
Vor ihm saß ein gebrochenes Geschöpf; Vincent hatte nicht vor, allein aus Ungeduld mehr Qual zu verursachen, als diese abgefallene Dienerin sich gerade selbst zugefügt hatte.
,,T’Saari … ist zu weit gegangen … „, brachte die Asari mühevoll hervor.
Vincent atmete tief ein und aus. Es ging nicht um ihn, Matriarchin Ta’rish war hinter der Spectre her. Und die Tatsache, dass ihre Finger sogar ihn fast erreicht hatten zeigte dem Mann in Schwarz, dass sie es ernst meinte.
Er schloss die Augen, um inmitten des Gestanks und des Elends um ihn herum nachdenken zu können.
Ein leichtes Surren an seinem Handgelenk verriet einen eingehenden Anruf. Wenige wussten, wie man ihn direkt erreichte. Er hielt seine Augen geschlossen und ließ die Vibrationswellen des OmniTools über seinen Unterarm fahren.
Schließlich erklang die Stimme, die angestrengte, gehetzte Stimme von Seeva T’Saari, die aufs Band sprach:
„Vince, hören Sie: Das Team wurde angegriffen. Ich weiß nicht, wer es war, aber Lacan und Odessa sind tot. Ich kann Qatar nicht erreichen. Ich kille diesen Kanal, nachdem ich Qatar erreicht habe. Tauchen Sie unter, ich weiß nicht, ob sie auch hinter Ihnen her sind. Wenn ich überlebe… Vergessen Sie’s. Ich versuche mich zu melden.“
Danach Stille. Vincent öffnete die Augen und sah vor sich die dunkelblauen Augen der Asari, die den Kopf gehoben hatte und ihn ansah:
,,Meine Herrin … wird T’Saari vernichten“, ließ sie verlauten und obwohl ihre geschwollene Zunge sie beeinträchtigte, war ihre Stimme klarer geworden.
Mit einer schnellen Bewegung stand Vincent auf und wandte sich an Vas: ,,Bring das hier zu Ende, schmerzlos und ohne Sauerei. Den Müll kannst Du später rausbringen, wir haben noch zu tun.“
*
,,Bist Du sicher, dass ich nicht noch mit hoch kommen soll, Dad?“, fragte Vela und legte den Kopf ein wenig zur Seite. Sorge sprach aus ihren, seinen, Augen.
,,Bin ich, wirklich. Ich muss mich ausschlafen und … ein wenig allein sein“, antwortete Qatar und schaute zum künstlichen Himmel der Station auf.
,,Ich rufe Dich morgen an, in Ordnung? Ich … es war schön, Dich zu sehen, Vela.“
Im Gesicht seiner Tochter sah er Unsicherheit und er wusste nicht, ob sie sich Sorgen um ihn machte oder darüber, dass er doch noch versuchen könnte, T’Saari zu retten. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und legte ihren Kopf an seine Brust.
,,Pass auf Dich auf, Dad. Ich bin froh, dass … dass Du die richtige Entscheidung getroffen hast.“
,,Ich auch…“, gab er mit trockener Stimme zurück und legte den Arm um seine Tochter.
Als er in den Fahrstuhl stieg lehnten an der gegenüberliegenden Wand der Kabine zwei Menschen in langen grauen Mänteln. Der eine schaute konzentriert auf sein OmniTool, der andere schien ein sehr interessantes Detail an der Decke gefunden zu haben und beobachtete es mit einem Gesichtsausdruck seliger Selbstvergessenheit.
Qatar betätigte den Knopf zur 23. Etage und atmete tief ein, als sich die Tür des Fahrstuhl schloss.
,,Nur ihr zwei?“, fragte er an die beiden Menschen, ohne sich zu ihnen umzudrehen.
,,Oben warten noch zwei. Kommen Sie mit oder müssen wir Sie mitnehmen?“, antwortete einer der Männer, ohne seinen Blick von der Decke zu nehmen.
*
Als Vas dem Turianer die schwarze Kapuze vom Kopf zog, schlug Vincent der Gestank von Schnaps entgegen, der aus einer biologischen Substanz auf Basis von D-Aminosäuren gebrannt worden war. Qatars Visage war verunstaltet, aber in besserem Zustand als die Asari, die vor ein paar Stunden auf diesem Stuhl gesessen hatte und nun, wenn auch teilweise mit einem Laken bedeckt, wie ein weggeworfenes Spielzeug in der Ecke des Raumes lag.
Die Pupillen des Turianers passten sich schnell an das blendend helle Licht in dem kleinen Raum an und seine Augen schossen umher, erkannten Vincent, fanden die Asari, von der nur Hinterkopf, oberer Rücken und Füße unter dem Laken hervorschauten und blieben an ihrem reglosen Körper hängen.
,,Vela, nein! Geister! NEIN!“, schrie Qatar und stemmte sich mit all seiner Macht gegen die Fesseln.
,,Ich bringen Sie um, van Zan! Ich töte Sie und wenn es das letzte ist, was ich tun werde!“, brüllte er Vincent an, ohne aber den Blick von der toten Asari zu nehmen.
Der Mann in Schwarz stand mit verschränkten Armen vor seinem ehemaligen Kampfgefährten und blickte auf ihn herab. Dieser Gefühlsausbruch hatte ihm schon fast alle seine Fragen beantwortet und wie nie zuvor fühlte er sich von dem Turianer angewidert. Für Geld oder einen Hinweis zu Vhans Aufenthalt hätte er den Verrat verstehen, vielleicht sogar akzeptieren können, aber für einen blauen Arsch?
Der Mann in Schwarz holte aus und verpasste Qatar eine Ohrfeige mit dem Handrücken. Die Schuppen der Echse ließen seine Hand schmerzen, aber am liebsten hätte er gleich noch einmal zugeschlagen. Nicht wegen T’Saari sondern wegen des unverschämt niedrigen Preises, für den Qatar sie verkauft hatte.
,,Hören Sie mir zu, Sie schuppiges Stück Scheiße: Nachdem dieses Stück Dreck da drüben endlich ausgepackt hat bin ich wie ein Irrer durch die Nacht gerannt, um Sie vor dem zu retten, was T’Saari ereilt hat. Und wozu? Nur um Sie, quietschfidel und angeheitert mit irgend so einer Asari-Schlampe in einer Bar zu finden, die Ihnen Ta’rish vermutlich sogar noch spendiert hat. Sie schienen eine verdammt gute Zeit zu haben, also heulen Sie nicht ihrem zweiten Betthäschen hinterher!“
Vincent spukte vor dem Turianer aus und deutete auf den leblosen Körper von Ta’rishs Agentin.
,,Ich wusste immer, dass Euer Gerede von Ehre nichts als Gewäsch ist, aber dass Sie sich so billig kaufen lassen, überrascht sogar mich! Ich würde Sie am liebsten sofort aus dem Leben befördern, aber vorher erzählen Sie mir noch genau, was Sie Ta’rish über die Spectre und über mich erzählt haben. Wort für Wort und wenn Sie fertig sind, dürfen Sie sich zu ihrem blauen Bettwärmer legen und für immer schlafen. Also, reden Sie!“, herrschte der Mann in Schwarz den Turianer an.
Shepard Commander
27.12.2022, 10:10
Lea Ceres
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind?p=27102556&viewfull=1#post27102556)
Der Fitnessbereich der Marines hatte eine besonderen, akkumulierenden Charakter. Sobald jemand dort war dauerte es nicht lange bis er sich weiter füllte. In Ruhe trainieren war ein Fremdwort auf so engem Raum, auch wenn man in Ruhe gelassen wurde wenn man es wollte. Drei weitere Marines hatten sich zu Levy, Neumann und Thunder gesellt. Macnab hingegen entfernte sich endgültig, sich ihrem "bürokratischen Fegefeuer" widmend.
Als Austausch kam ein weiterer Neuankömmling hinzu, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Sinne des Sprichwortes Wenn man vom Teufel spricht.., tauchte die Neue aus Frasers Team bei ihnen auf. Werner hatte sie zwar schon gesehen, brauchte aber dennoch kurz um sie einzuordnen, was vermutlich auch am Schweiß lag der ihn noch ins Gesicht lief. Außerdem hatte er sich nie mit irgendwelchen Medienauftritten der Allianz beschäftigt. Er war ja schon eingetreten.
"Willkommen an Bord, Ceres. Werner Neumann.", stellte sich der Deutsche vor und wischte sich dann den Schweiß aus dem Gesicht.
"Dem kann ich mich anschließen. David Levy. Es wird sicher eine Freude mit ihnen zusammenzuarbeiten.", fügte David freundlich an.
"Ja, willkommen im Pferch. Oh, meine Manieren. Sumi Thunder. Und die drei dort hinten sind Ramirez, Miller und Xiu.", meldete sich die Amerikanerin zu Wort welche die Neue vermutlich schon als Erstes erspäht hatte und sich geschmeidig von ihrer Bodenübung aufrichtete. Die angesprochenen Marines nickten Ceres freundlich zu, führten dann aber ihre Übungen weiter fort, wenn auch etwas weniger konzentriert.
"Machen sie sich ein wenig mit dem Schiff vertraut, oder haben sie sich hierhin verlaufen? Ich nehme nicht an das sie trainieren wollen?", erkundigte sich Sumi freundlich, die Ausgehuniform der Special Forces Frau musternd.
Werner konnte es ihr nicht unbedingt verdenken, war es doch ein starker Kontrast zu Frasers Outfits.
"Also bitte Corporal. Wollen sie etwa behaupten das die Allianz Standarduniform nicht ausreichend Freiheit und Atmungsaktivität für sportliche Betätigung bietet?", wies sie ihr Squadleader scherzhaft zurecht.
"Ehrliche Meinung, Sarge?", erwiderte die Indianerin breit lächelnd woraufhin der Israeli den Kopf schüttelte.
"Auf jedenfall schön das sie vorbeikommen Ceres. Captain Fraser ist denke ich auch nicht der Typ für ausgedehnte Vorstellungsrunden. Aber sie werden sich garantiert schnell einleben. Waren sie eigentlich auf Abruf gewesen? Die Auswechslung ging ja recht flink dafür das wir uns in einem laufenden Einsatz befinden.", erkundigte sich Werner freundlich, ein wenig den üblichen Marine Bullshit unterbindend.
Die Marines begrüßten Lea mit offenen Armen. Eine Überraschung, aber eine willkommene. Nicht selten herrschte ein gewisser Argwohn zwischen den Truppenteilen; ein Umstand, der von Männern wie Fraser nicht gerade aus der Welt geräumt wurde, wie sie dem bisher zweiten Mal unterschwelliger Kritik an ihrem neuen Vorgesetzten entnahm.
„Danke, ich würde gerne mit Ihnen trainieren“, rief sie der Indianerin über die Hanteln hinweg zu. „Allerdings…“, sie deutete auf ihre Uniform, „Wäre doch schade, wenn ich dem Captain mit Schweißgeruch in der Kleidung Meldung machen müsste, oder?“
Die Marines waren ein bunter und munterer Haufen, die ihrem berühmt berüchtigten Humor frönten. Der große Kerl, der Leutnant, den Lea schon auf der Raumstation gesehen hatte und der den seltenen Namen Werner Neumann trug – sicherlich ein Europäer, Argentinier oder Israeli oder von einer der Kolonien stammend, bei denen Namen auf keinerlei geografische oder soziokulturelle Herkunft schließen ließen – begrüßte sie noch ein wenig freundlicher als der Rest. Der Schweiß rann ihm über die Stirn, aber er lächelte einladend.
„Vielen Dank, Lieutenant. Zu Ihrer Frage: Nein, der Marschbefehl hat mich selbst überrascht“, antwortete Lea. „Ich stamme aus einem anderen Team, nicht einmal aus Captain Frasers Zug. Ich weiß nicht, warum das Oberkommando mich ausgewählt hat, aber in solchen Fällen vertraue ich blind der Befehlskette.“ Sie lächelte ein Lächeln ihrer weißen Zähne, das ihre Follower während er Social Media Kampagnen liebgewonnen hatten. „Wir hatten gerade einen dreiwöchigen Auftrag im Styx beendet. Ich wurde auf dem ersten Checkpoint darüber informiert, dass ich nicht mit dem Rest meiner Einheit zurück in den Allianz-Raum fliegen, sondern auf die Columbia versetzt werden würde. Also: Ausrüstung aufstocken und auf das Schiff zur Hyperion warten. Zwei Tage später kam dann noch eine neue Marine dazu; scheinbar hat Ihre Truppe einen Mann verloren?“, setzte sie umsichtig fragend hinzu.
Ausfälle war immer ein heikles Thema. Sie hatte keine Informationen, ob Sergeant Tabor jemanden ersetzte, der getötet oder strafversetzt worden war. Auf Allianz-Schiffen kam es häufiger als es publik wurde zu sexuellen Avancen, meist der ausgehungerten Männer gegenüber den Damen der Besatzung, was im Zweifel unter anderem eine Veränderung des Dienstortes nach sich zog.
Shepard Commander
27.12.2022, 10:42
,,Lebt sie noch?“, fragte Vincent, während er die Nachricht auf seinem OmniTool wieder und wieder las.
,,Ja“, antwortete Vas am anderen Ende der Leitung.
,,Planänderung. Bereitet Sie vor, ich will mit ihr reden. Gleicher Ort wie immer. Und hol Germain dazu“, befahl der Mann in Schwarz und beendete das Gespräch.
,, Hören Sie: Irgendetwas läuft hier schief. Irgendetwas, was mit Sinclaire zu tun hat. Bleiben Sie bedeckt und achten Sie auf Ihren Rücken.“, hatte T’Saari mitgeteilt. Die Aufforderung im zweiten Teil der Nachricht hatte er seit ihrer Rückkehr von Bekenstein instinktiv befolgt, doch es war der Verweis auf Sinclaire, der ihn aufhorchen ließ.
Dem Geist der Warnung entsprechend antwortete Vincent nicht über das geschlossene System und versuchte stattdessen, sich einen Reim auf das Geschehen zu machen. Warum und wie sollte Vhan gerade jetzt und auf diese Weise zuschlagen? Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, stand der Mann in Schwarz auf und ging ins Bad; er hegte keine großen Hoffnungen, aber vielleicht stand Vas‘ Fund doch im Zusammenhang mit T’Saaris Nachricht und brachte Licht ins Dunkel.
Das SkyCar setzte ihn einige Blocks weit entfernt ab, sodass Vincent den letzten Teil der Strecke wie üblich allein ging. Seine Anspannung hatte nicht nachgelassen, ein ungutes Gefühl steckte in seinen Eingeweiden. An jedem anderen Tag hätte er auf die Nachricht, dass jemand auffallend sachkundig Nachforschungen über ihn anstellte, nicht weiter beachtet und Vas gesagt, er solle dafür Sorge tragen, dass besagte Person aufhörte, Fragen zu stellen. Für die weniger sachkundigen Störenfriede holte Vas inzwischen nicht einmal mehr seine Erlaubnis ein, sondern verfuhr nach eigenem Ermessen mit diesen und das stets so zufriedenstellend, dass Vincent keinen Grund sah, etwas an diesem Vorgehen zu verändern.
Der Mann in Schwarz bog in einen Verbindungsgang zwischen zwei Ebenen ab und folgte dem leicht abschüssigen Weg zum vereinbarten Treffpunkt. An der Ecke stand einer der Männer, der ihm zunickte, als er ihn erkannte und die Tür öffnete. Vincent trat ein und stieg die Treppe hinab.
,,Was haben wir?“, fragte er Germain (https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcS4p4027NEjW-dR1vKdmqM5Mepm2ePZ3nxhJ9UJdvTQSY-RR9z-i_l0ik5N9yFacRiMKnY&usqp=CAU), der an der Wand der Vorraumes lehnte und sein OmniTool studierte.
,,Zur Abwechslung etwas wirklich Interessantes“, gab der Hacker zurück und zeigte ihm die Informationen, die zusammengestellt hatte. Im Nebenraum war das Geräusch von schweren Gegenständen zu hören, die bewegt wurden.
Vincent sichtete das Portfolio; seine Augen verengten sich, während er versuchte, die Informationen einzuordnen. ,,Vhan steckt nicht dahinter“, resümierte er kurz darauf.
,,Ich habe das, was sie uns bisher erzählt hat, mit den Informationen verglichen, die wir damals aus dem Präsidium (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1540065-40-All-You-Need-Is-To-Win-Once?p=26252618&viewfull=1#post26252618) abgeschöpft haben. Große Fische“, fuhr Germain fort und zeigte auf einige unterstrichene Namen auf einer Liste.
,,Sie wollen selbst mir ihr reden, nehme ich an?“
Vincent nickte. ,,Ist Vas mit ihr soweit?“
,,Ich habe jetzt schon länger nichts mehr gehört, also denke ich, dass er soweit ist“, antwortete Germain und deutet auf die Tür.
Der Mann in Schwarz betrat den Nebenraum und schob den Vorhang aus milchglastrüber Plastikfolie direkt hinter der Tür beiseite. Im Lichte eines Baustellenscheinwerfers hing eine nackte Asari kopfüber von der Decke des Raums. Ihre blaue Haut war von dunkelblauen Flecken überzogen, sie schien bewusstlos zu sein. Es stank erbärmlich. Vas stand an der gegenüberliegenden Seite des Raums an einer Werkbank und war gerade dabei, seine Handschuhe auszuziehen. Über seinem grauen Anzug trug er eine Metzgerschürze.
Vincent atmete schwer aus und versuchte, sich zu beherrschen.
,,Vas, komm her!“, orderte Vincent ihn herbei und trat wieder in den Vorraum. Er winkte zwei andere Leute herbei und schickte sie in das Zimmer: ,,Lasst sie runter und macht sie wach.“
Als Vas sich zu ihm gesellt hatte, legte ihm Vincent beide Hände auf die Schulter: ,,Was soll dieser Scheiß?“
Vas schaute ihn aus grauen, gefühllosen Augen an und war klug genug, nichts zu sagen. Er kannte seinen Boss.
,,Hat sie irgendetwas erzählt, während Du sie bearbeitet hast?“
,,Ja. Passt zu dem, was Germain herausgefunden hat“, bestätigte der Weißrusse und nickte.
Vincent hasste es, wenn Vas diese Mafia-Methoden mit Leuten abzog. Schon das Gespräch mit Miss Kael (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1557469-43-Nuestro-D%C3%ADa-Llegar%C3%A1?p=26434573&viewfull=1#post26434573) war auf diese Weise fast zu einem Misserfolg geworden. Folter war effektiv, keine Frage, aber sie war nicht effizient; Vincent war sich sicher, das alles, was die Schnüfflerin gebeichtet hatte, nachdem Vas die Daumenschrauben angelegt hatte, auch auf andere Weise und vermutlich sogar schneller herauszufinden gewesen wäre.
,,Okay, immerhin. Jetzt geh da wieder rein, setz sie auf einen Stuhl und fessle sie. Wenn sie während des Gesprächs eine falsche Bewegung macht, leg sie um. Verstanden?“
,,Verstanden“, antwortete Vas.
,,Sehr gut. Also los“, sagte Vincent, drückte fest auf Vas Schulter und gab ihm einen Schubs in Richtung des improvisierten Verhörraumes.
,,Ist sie wach?“, fragte Vincent, als er sich der Asari gegenüber auf einen Klappstuhl setzte.
Vas packte den herabhängenden Kopf der Gefangenen an den Tentakeln und zog ihn nach hinten. Ein klägliches Stöhnen entwich der Asari, als sie die Augen öffnete.
,,Sie haben nach mir gesucht, hier bin ich. Was wollen Sie?“, fragte Vincent sie und lehnte sich vor. Der blaue Körper seiner Gegenüber war mit Prellmarken und Kratzern übersät, der kleinen Blutpfütze neben ihrem Stuhl nach zu schließen hatte Vas sich lange mit den Fingergelenken und -nägeln ihrer rechten Hand beschäftigt.
,,Ich … lassen Sie mich … gehen …“, brachte die Asari mühsam hervor. Ihre Zunge war offensichtlich auch übel geschwollen und Vincent hätte es nicht gewundert, wenn sie um einige Zähne erleichtert worden wäre.
,,Nein, so funktioniert das nicht. Ich stelle Fragen, Sie antworten, klar? Zweiter Versuch: Was wollen Sie von mir?“
,,Bitte … ich weiß nichts …“
,,Dass das nicht stimmt, haben Sie meinen Mitarbeitern vorhin schon bewiesen, wie ich gehört habe. Ich bin generell etwas wohlwollender als mein Partner, mit dem Sie schon Bekanntschaft gemacht haben, also erwarte ich auch, dass Sie mir noch mehr erzählen, als ihm. Also los, erzählen Sie: Warum haben Sie so mühsam und so gründlich nach mir gesucht?“
Das angespannte Gefühl in Vincents Magengegend nahm weiter zu; spätestens seit ihm Germain gezeigt hatte, in wessen Diensten die Agentin in der Vergangenheit gestanden hatte, wusste er, dass es hier um mehr als einen Geschäftskonkurrenten oder die Bandenkriminalität der Citadel ging.
,,Vhan … er hat …“
,,Vas, wärst Du bitte so gut?“, unterbrach Vincent sie und deutete, an Vas gewandt, auf ihre linke Hand.
Ohne das Gesicht zu verziehen griff Vas nach der gefesselten Hand der Asari, die laut zu schreien und sich zu wehren begann. Mit grober Kraft zog er den Zeigefinger aus ihrer geballten Faust heraus und brach ihn im ersten Interphalangealgelenk. Das Geschrei der Asasri wurde ohrenbetäubend laut und schrill, bevor es in ein Schluchzen umschlug.
,,Glauben Sie mir bitte, ich habe deutlich Besseres zu tun, als diese Spielchen mit Ihnen zu spielen. Sie hören jetzt auf zu lügen und erzählen mir bitte, was ich wissen möchte und dann werden keine weiteren Maßnahmen dieser Art notwendig sein, verstanden?“, sprach Vincent laut, um die wimmernden Schmerzensäußerungen der Gefangenen zu übertönen.
,,Also, noch einmal: Warum sind Sie hinter mir her und wer schickt Sie?“
Es dauerte einen Moment, bis die Asari ihre Stimme wiedergefunden hatte. Ihr Kopf hing auf ihre Brust herab, über ihrem Nacken schwebten Vas breite, behandschuhte Hände in Erwartung von weiterer Arbeit.
,,En’sana Ta’rish …”, entwich es ihr leise.
,,Sehr gut, wir machen Fortschritte“, lobte Vincent ihre Kooperationsbereitschaft, als er den Namen aus Germains Dossier wiedererkannte.
,,Das wäre das „Wer“. Jetzt interessiere ich mich noch sehr für das „Warum“. Warum interessiert sich jemand wie En’sana Ta’rish so sehr für einen Geschäftsmann wie mich, dass sie sogar jemanden losschickt, um an Türen zu klopfen und Fragen zu stellen?“
Die Asari saß schweigend mit herabhängendem Kopf da und rührte sich nicht. Vincent sah, dass sie noch atmete und hatte Geduld. Sie hatte gerade ihre Auftraggeberin verraten; selbst, wenn sie, wovon sie nicht ausgehen durfte, dieses Verhör überleben würde, hatte sie keine Gnade von der zu erwarten, die sie geschickt hatte. Vas suchte seinen Blick und fragte wortlos, ob er einen weiteren Finger bearbeiten sollten. Der Mann in Schwarz schüttelte sacht den Kopf und winkte ab.
Vor ihm saß ein gebrochenes Geschöpf; Vincent hatte nicht vor, allein aus Ungeduld mehr Qual zu verursachen, als diese abgefallene Dienerin sich gerade selbst zugefügt hatte.
,,T’Saari … ist zu weit gegangen … „, brachte die Asari mühevoll hervor.
Vincent atmete tief ein und aus. Es ging nicht um ihn, Matriarchin Ta’rish war hinter der Spectre her. Und die Tatsache, dass ihre Finger sogar ihn fast erreicht hatten zeigte dem Mann in Schwarz, dass sie es ernst meinte.
Er schloss die Augen, um inmitten des Gestanks und des Elends um ihn herum nachdenken zu können.
Ein leichtes Surren an seinem Handgelenk verriet einen eingehenden Anruf. Wenige wussten, wie man ihn direkt erreichte. Er hielt seine Augen geschlossen und ließ die Vibrationswellen des OmniTools über seinen Unterarm fahren.
Schließlich erklang die Stimme, die angestrengte, gehetzte Stimme von Seeva T’Saari, die aufs Band sprach:
„Vince, hören Sie: Das Team wurde angegriffen. Ich weiß nicht, wer es war, aber Lacan und Odessa sind tot. Ich kann Qatar nicht erreichen. Ich kille diesen Kanal, nachdem ich Qatar erreicht habe. Tauchen Sie unter, ich weiß nicht, ob sie auch hinter Ihnen her sind. Wenn ich überlebe… Vergessen Sie’s. Ich versuche mich zu melden.“
Danach Stille. Vincent öffnete die Augen und sah vor sich die dunkelblauen Augen der Asari, die den Kopf gehoben hatte und ihn ansah:
,,Meine Herrin … wird T’Saari vernichten“, ließ sie verlauten und obwohl ihre geschwollene Zunge sie beeinträchtigte, war ihre Stimme klarer geworden.
Mit einer schnellen Bewegung stand Vincent auf und wandte sich an Vas: ,,Bring das hier zu Ende, schmerzlos und ohne Sauerei. Den Müll kannst Du später rausbringen, wir haben noch zu tun.“
*
,,Bist Du sicher, dass ich nicht noch mit hoch kommen soll, Dad?“, fragte Vela und legte den Kopf ein wenig zur Seite. Sorge sprach aus ihren, seinen, Augen.
,,Bin ich, wirklich. Ich muss mich ausschlafen und … ein wenig allein sein“, antwortete Qatar und schaute zum künstlichen Himmel der Station auf.
,,Ich rufe Dich morgen an, in Ordnung? Ich … es war schön, Dich zu sehen, Vela.“
Im Gesicht seiner Tochter sah er Unsicherheit und er wusste nicht, ob sie sich Sorgen um ihn machte oder darüber, dass er doch noch versuchen könnte, T’Saari zu retten. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und legte ihren Kopf an seine Brust.
,,Pass auf Dich auf, Dad. Ich bin froh, dass … dass Du die richtige Entscheidung getroffen hast.“
,,Ich auch…“, gab er mit trockener Stimme zurück und legte den Arm um seine Tochter.
Als er in den Fahrstuhl stieg lehnten an der gegenüberliegenden Wand der Kabine zwei Menschen in langen grauen Mänteln. Der eine schaute konzentriert auf sein OmniTool, der andere schien ein sehr interessantes Detail an der Decke gefunden zu haben und beobachtete es mit einem Gesichtsausdruck seliger Selbstvergessenheit.
Qatar betätigte den Knopf zur 23. Etage und atmete tief ein, als sich die Tür des Fahrstuhl schloss.
,,Nur ihr zwei?“, fragte er an die beiden Menschen, ohne sich zu ihnen umzudrehen.
,,Oben warten noch zwei. Kommen Sie mit oder müssen wir Sie mitnehmen?“, antwortete einer der Männer, ohne seinen Blick von der Decke zu nehmen.
*
Als Vas dem Turianer die schwarze Kapuze vom Kopf zog, schlug Vincent der Gestank von Schnaps entgegen, der aus einer biologischen Substanz auf Basis von D-Aminosäuren gebrannt worden war. Qatars Visage war verunstaltet, aber in besserem Zustand als die Asari, die vor ein paar Stunden auf diesem Stuhl gesessen hatte und nun, wenn auch teilweise mit einem Laken bedeckt, wie ein weggeworfenes Spielzeug in der Ecke des Raumes lag.
Die Pupillen des Turianers passten sich schnell an das blendend helle Licht in dem kleinen Raum an und seine Augen schossen umher, erkannten Vincent, fanden die Asari, von der nur Hinterkopf, oberer Rücken und Füße unter dem Laken hervorschauten und blieben an ihrem reglosen Körper hängen.
,,Vela, nein! Geister! NEIN!“, schrie Qatar und stemmte sich mit all seiner Macht gegen die Fesseln.
,,Ich bringen Sie um, van Zan! Ich töte Sie und wenn es das letzte ist, was ich tun werde!“, brüllte er Vincent an, ohne aber den Blick von der toten Asari zu nehmen.
Der Mann in Schwarz stand mit verschränkten Armen vor seinem ehemaligen Kampfgefährten und blickte auf ihn herab. Dieser Gefühlsausbruch hatte ihm schon fast alle seine Fragen beantwortet und wie nie zuvor fühlte er sich von dem Turianer angewidert. Für Geld oder einen Hinweis zu Vhans Aufenthalt hätte er den Verrat verstehen, vielleicht sogar akzeptieren können, aber für einen blauen Arsch?
Der Mann in Schwarz holte aus und verpasste Qatar eine Ohrfeige mit dem Handrücken. Die Schuppen der Echse ließen seine Hand schmerzen, aber am liebsten hätte er gleich noch einmal zugeschlagen. Nicht wegen T’Saari sondern wegen des unverschämt niedrigen Preises, für den Qatar sie verkauft hatte.
,,Hören Sie mir zu, Sie schuppiges Stück Scheiße: Nachdem dieses Stück Dreck da drüben endlich ausgepackt hat bin ich wie ein Irrer durch die Nacht gerannt, um Sie vor dem zu retten, was T’Saari ereilt hat. Und wozu? Nur um Sie, quietschfidel und angeheitert mit irgend so einer Asari-Schlampe in einer Bar zu finden, die Ihnen Ta’rish vermutlich sogar noch spendiert hat. Sie schienen eine verdammt gute Zeit zu haben, also heulen Sie nicht ihrem zweiten Betthäschen hinterher!“
Vincent spukte vor dem Turianer aus und deutete auf den leblosen Körper von Ta’rishs Agentin.
,,Ich wusste immer, dass Euer Gerede von Ehre nichts als Gewäsch ist, aber dass Sie sich so billig kaufen lassen, überrascht sogar mich! Ich würde Sie am liebsten sofort aus dem Leben befördern, aber vorher erzählen Sie mir noch genau, was Sie Ta’rish über die Spectre und über mich erzählt haben. Wort für Wort und wenn Sie fertig sind, dürfen Sie sich zu ihrem blauen Bettwärmer legen und für immer schlafen. Also, reden Sie!“, herrschte der Mann in Schwarz den Turianer an.
Ein kalter Schauer der Erkenntnis lief über Qatars Nacken, als van Zan den Namen der Asari aussprach, von der seine Tochter geredet hatte. Der Mann in Schwarz hatte Ta’rishs Anteil an diesem Spiel aufgedeckt – und den von Vela. Sein Blick lag auf den blauen Kadaver auf der anderen Seite des Raumes. Er würde nicht weinen. Turianer weinten beinahe nie und diesen Erfolg würde er van Zan nicht einmal im Ansatz gönnen. Er blickte dem Menschen in die Augen, den er ironischerweise so oft als Garant für sein Überleben betrachtet hatte und der nun wohl sein Ende sein würde.
„Fick dich, van Zan!“
Er spie vor dem Menschen aus.
„Du hast keine Ahnung. Ebenso wenig wie ich. Bis heute Abend wusste ich nichts von Ti’rash und nichts von irgendetwas, was mit T’Saari zu tun hat. Dass der Commander Feinde hat, war doch klar.“ Er funkelte van Zan böse an. „Ich hab sie nie getroffen, Ti’rash. Ich weiß nicht einmal, wer das ist, außer, dass sie eine Matriarchin ist und offensichtlich T’Saari nicht leiden kann. Und ich weiß, dass ich tot wäre, hätte mich meine To…“ Er stockte, biss sich auf die Zunge. „Ich wäre tot und du wärest es auch, wenn wir dort wären. Also: Wieso lebst du noch? Weil du ein Opportunist bist, das warst du schon immer. Du hast immer nur deinen Vorteil im Sinn gehabt, bist deinen Weg gegangen, oder? Wie war das gleich? Decius Vhan entführen, ohne dem Commander auch nur ein Sterbenswörtchen darüber mitzuteilen? Nenn mir einen Grund, warum du besser bist als ich! Einen vernünftigen Grund, warum nicht du auf diesem Stuhl sitzt!“
Der Turianer versuchte auf dem Stuhl eine möglichst respektvolle Haltung einzunehmen. Wenn er schon sterben musste, dann nicht wie ein Bettler.
„Na los, du selbstgefälliges Stück Scheiße. Tu, was getan werden muss.“ Die Rache an Vhan war fort, aber was noch schlimmer war: seine Tochter war tot. Kaum war sie in sein Leben getreten, hatte van Zan sie ihm genommen. Es gab keinen Grund mehr, mit solcher Vehemenz an dieser Existenz festzuhalten. Er war ein Versager, ein Verräter ein Vater, der den Tod des eigenen Kindes, das er viel zu lange vernachlässigt hatte, verantwortete.
Der Mann in Schwarz bewegte sich mit so kleinen Bewegungen, dass sie kaum wahrnehmbar waren. Er rieb sich gedankenverloren die Knöchel der Hand, mit der er Qatar geschlagen hatte. „Was sagen die Menschen noch? Ach ja: ‚Fahr zur Hölle!‘“
numberten
27.12.2022, 19:24
Tatort (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27105955&viewfull=1#post27105955)
Dieser ganze Prozess war grober Schwachsinn, Verschwendung von Zeit und vor allem Personal. Idioten die mit idiotischen Schildern, ihre idiotischen Meinungen hinsichtlich eines Idioten preisgaben. Rose war froh das sie nicht beim Gericht Dienst schieben musste, wo gewaltbereite Idioten nur darauf warteten einen Vorwand zu provozieren den sie dann als Polizeigewalt ausschlachten konnte. Vhan, O`Grady..die Anforderungen an C-Sec waren seit ihrem Eintritt eindeutig gesunken. Vermutlich musste sie froh sein das noch ab und an stabiler Nachwuchs wie Kadam dazu kam. Oder diese auch als tickende Zeitbombe betrachten. Verdammt, für mehrere hundert Jahre Dienstzeit war sie wohl noch erstaunlich geistig stabil.
Sie seufzte und zerknüllte einen Pappbecher, den zielsicher in eine Mülltonne schleudernd. Auch wenn sie nicht Aufstandskontrolle spielen musste, so durfte sie jetzt die fehlenden Beamten mit ersetzen. Precinct 15 hatte war eh schon überlastet, dennoch sah es der Executor für nötig sie in anderen Bezirken einzusetzen. Solange die Tips nicht brannten war es scheißegal was dort vor sich ging.
Wobei, bei den billigeren Docks nahe der Tips hatte es eine Explosion gegeben. Ein Löschzug war dorthin unterwegs, Opollo würde sich den Ort mal anschauen. Vielleicht fand er ja hübschen Schrott für seine Bewerbung zum Lieutenant.
Die Asari fand das was sie suchte. Getrocknetes violettes Blut am Beckenrand. Asari Blut hatte eine markante Farbe und einen speziellen Geruch, ausgelöst durch die erhöhte E-Zero Konzentration der Heimatwelt. Manche Wissenschaftler fragten sich ob durch die Kolonisation anderer Welten mit niedrigerer Konzentration Asari Kolonisten ihre natürliche Biotik verlieren würden. E-Zero Therapien waren ins Spiel gebracht worden und andere lustige Ideen. Die erste Asari ohne Biotik wäre vermutlich ein Schock für alle Anhängerinnen der genetischen Asari Suprematie. Nun, bis dahin würden noch ein paar Asari Generationen ins All gehen.
Rose schaute in den Himmel und verfolgte die vermutete Flugbahn welche die Asari vom Skycar genommen hatte. Der Fahrer davon wurde gerade vom nichtsnutzigen Präsidiums Kollegen verhört, welchen man ihr an die Seite gestellt hatte.
"Wer immer hier abgestürzt ist hatte verdammt großes Glück...und sehr starke Barrieren.", murmelte sie und schaute auf die Spur von Blut welche sich vom Beckenrand entfernte. Selbst unter Einfluß von Medigel konnte die Asari nicht allzuweit gekommen sein. Rose hatte aus ihrer Zeit als Jägerin valide Zahlen erhalten wie weit man sich mit Medigel und gewissen fehlenden Körperteilen bewegen konnte. Die Detective machte einen Abstrich von einem der Flecken und folgte recht entspannt der Spur.
"Kadam, wie sieht es in der Wohnung aus?", erkundigte sie sich bei ihrer Partnerin, welche sie dorthin geschickt hatte. Sie hatte gerne eine verlässliche Quelle am Tatort. Und eine stabile Bildverbindung.
"Wüst. Das gleicht alles mehr einer Hinrichtung als einem Kampf. Na ja, bis zu der Stelle wo es zum Kampf kam. Wir identifizieren noch die Toten. Aber keiner von denen hatte die Gelegenheit sich zu wehren. Das ganze muss gut geplant sein. Vielleicht eine Art Killerkommando?", teilte Nisha ihr mit, vorsichtig durch die Wohnung schreitend.
"Geben sie mir mal das Bild!", antwortete Rose und spielte Nishas Kamera auf den Feed eines C-Sec Visors.
"Sehr schöne Arbeit, die wussten was sie taten. Oder vielleicht auch nur die Person?", sprach sie nachdenklich die Leichen betrachtend. Nisha schüttelte angesichts dessen leicht ungläubig den Kopf.
"Eine Person? Das erscheint mir unrealistisch. Drei davon sind Blue Suns Söldner und die Frau auf dem Bett..sah auch nicht gerade aus als wäre sie Floristin gewesen. Ich bin mehr als überrascht das die noch lebt.", merkte die Inderin skeptisch an.
"Lassen sie sich von O'Grady nicht täuschen. Es gibt genügend Psychos draußen die wissen was sie tun. Die verdienen sogar Geld damit. Die Winkel und all das, das spricht dafür das es nur eine Person war. Maximal zwei. Und die Tatsache das es jemand überlebt hat. Wissen sie inzwischen wem die Wohnung gehört hat?"
"Eine Asari. Habe ihren Namen durch die Registrierungen laufen lassen, da kommt man sehr schnell in eine Sackgasse."
"Falsche Namen sind in einem Apartement voller Leichen keine Seltenheit. Kameraufnahmen, Fotos oder ähnliches?"
"Ja, tatsächlich. Vom Eingang. Der Hausmeister konnte mir bestätigen das es die Besitzerin war. Ich schicke es ihnen."
Rose ging weiter den Blutspuren hinterher, die Aufnahmen von Nisha über deren Stream legend. Die Polizistin hielt die Aufnahme kurz an, blieb stehen. Spulte leicht zurück und betrachtete dann wieder das Gesicht der Asari.
Sie kannte die Asari. Sowohl aus den Medien, aber auch durch ein paar Trainings. Und den Vortrag den sie damals als Gast bei den erfolgreichen Absolventen der Jägerinnen Einheit 2812 gehalten hatte.
"Scheiße!", murmelte sie fassungslos und starrte kurz auf die Aufnahme.
"Alles in Ordnung?", erkundigte sich Nisha angesicht der unüblichen Stille ihrer Partnerin.
"Ja...ja. Ich schaue hier noch, nehmen sie alle Beweise auf. Aber rechnen sie nicht damit das wir groß weiter ermitteln werden. Das ist...eindeutig Präsidiumskram.", erwiderte Rose gefasst und schloss den Stream zu Nisha. Sie musste sich konzentrieren.
Sie glaubte nicht daran das sie am Ende dieser Spur jemanden finden würde. Und falls doch bezweifelte das ihr das gefallen würde.
Dennoch verfolgte sie diese, unsicher ob wegen ihres Berufs, oder dem alten Jägerinnen Kodex.
Forenperser
27.12.2022, 20:22
Ulic Dromas
"Nein." antwortete er. Er hielt nichts davon Dinge außerhalb ihrer Richtlinien zu klären. "Das heißt....." Er seufzte. Eigentlich hatte er von dieser Geschichte nie mehr etwas hören oder erzählen wollen. Aber alles kam wohl irgendwann mal zurück.
"Da gibt es diesen Jungen, jAs0n ist sein Synonym. Hat sich vor 2-3 Jahre mal einen Spaß erlaubt und mehrere Werbetafeln gehackt um seltsame Sprüche auf ihnen anzeigen zu lassen. Ziemlich großer Kindskopf, aber ein technisches Genie. Die Staatsanwaltschaft wollte ihn damals verknacken, ich habe sie überredet davon abzusehen, weil er außer ein paar verdrehten Augen nichts verursacht hat. Seitdem schreibt er mir immer noch jedes Jahr dass ich noch einen Gefallen übrig hätte. Bisher habe ich ihn immer ignoriert....."
Natürlich bedurfte das der Zustimmung von allen. Aber eine andere Möglichkeit die Aufnahmen schnell bearbeiten zu lassen wusste er gerade nicht.
Dr. Huang Yingjun
"In Ordnung Joseph, wir haben alles von Miss Sinclaire was wir gebrauchen können."
Mit einem dumpfen Geräuschen fiel das zweite Auge in die klare Konservationsflüssigkeit und sank bis zum Grund des Glases.
"Verbrenner für den Rest vorbereiten."
Die Drohne gehorchte. Während der Doktor die von sämtlichen nützlichen Organen befreite Leiche hineinschob und sah wie sie langsam in Flammen aufging, schüttelte er missbilligend den Kopf, und begutachtete nebenbei seine nach dem Warp-Aufschlag geprellte Schulter.
"Welch eine Verschwendung." Ob unwissend oder nicht, Miss Sinclaire hätte ihm noch eine große Hilfe sein können, bei der Perfektionierung des Heilmittels. Nun musste er weiter eingeschränkt arbeiten. Alles nur weil T'Saari sich emotional nicht unter Kontrolle gehabt hatte.
***
„Sie bleiben hier, verstanden!?“
Das hatte die Asari-Spectre ihm befohlen. Wie lang war das nun her? 4 Stunden? 5?
Und seitdem hatte er weder von ihr, noch von irgendeinem ihrer Kollegen etwas gehört. Natürlich gehörte er nicht wirklich zu diesem Team, wenn man es so nennen mochte. Aber dennoch war er sich sicher, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Schließlich überkam ihn die Neugierde und er beendete für einen Moment die Arbeit an den neuen Daten für das Heilmittel.
Er zog seine Handschuhe aus und griff nach dem Kommunikator auf dem Tisch. "Miss T'Saari."
Nichts. "Miss T'Saari, hier Dr. Yingjun. Hören Sie mich?" Keine Antwort. "Hört mich irgendwer?"
Doch auch niemand anderes antwortete. Nur weißes Rauschen drang durch den Kanal. "Hm."
Nachdenklich setzte der Chinese sich für einen Moment hin und dachte nach. Rechnete die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten aus, überlegte was wohl passiert sein konnte. Und was das für ihn bedeutete. Er dachte nicht bloß an die Asari-Spectre, sondern auch an ihre turianische Kollegin Varia Tacitus. Und schließlich kam ihm ein Lächeln über die Züge. "Joseph."
"Ja, Doktor?"
"Sämtliche Daten sichern. Und die LOKI-Mechs anweisen die wichtigsten Dinge zusammenzupacken. Wir gehen."
***
"Nun denn."
Mit der Hand, welche nicht den schweren Koffer hielt, richtete der Asiate seinen Hut. "Haben wir alles?."
"Ja Doktor. Ich trage sämtliche relevanten Daten in meinem Speicherkern."
Gleichzeitig kamen die beiden LOKI-Mechs, welche von der Drohne ferngesteuert wurden, aus dem Gebäude gestapft, beide ebenfalls jeweils zwei schwere Koffer tragend.
"Gut, gut."
Yingjun sah nach der Uhrzeit. Das Treffen mit den Organhändlern war bereits in einer halben Stunde. Ihr Zeitplan war straff. "Nun, dann bringen wir es wohl hinter uns."
Beinahe ein wenig wehleidig wurde er, als er den Knopf betätigte und beobachtete, wie eine kleine Explosion eines der Fenster zerriss und das Innenleben des Gebäudes im nächsten Moment in Flammen aufging. Seine Laborausrüstung hatte ihn jahrelang bei seiner Arbeit begleitet. Nun musste er wieder neu anfangen. Aber das war wohl der Preis seiner wiedergewonnenen Freiheit.
***
"Auf bald, Citadel."
Zufrieden lehnte Yingjun sich in seinem First Class Sitz zurück und dankte der netten, blonden Stewardess, welche ihm einen Chianti anbot.
Joseph, die Mechs und der Rest seiner Ausrüstung war sicher verstaut im Laderaum. Nicht nur hatte der Verkauf von Miss Sinclaire's Organen ihm genug Geld gebracht um sich kurz im Anschluss eine neue Identität zu erkaufen, es hatte sogar für einen Komfort-Flug von der Station gereicht.
Das Juwel der Galaxis, wie man die Station auch nannte, wurde stetig kleiner und das große, rotierende Massenportal kam dafür immer mehr in Reichweite.
Die Flugbegleitung wies sämtliche Gäste an ihre Gurte zu überprüfen. Nach einem kurze Ruckler war der Sprung auch bereits vorbei.
"Noch etwas zu trinken, Mister Takahashi?" "Nein, meine Liebe, vorerst nicht, vielen Dank."
Ein japanischer Name. Daran würde er sich gewöhnen müssen. Oder aber er würde nach seiner Ankunft einfach eine neue Identität erwerben.
Während der Flug wieder in gemütlicher Lage weiterging, öffnete der Chinese sein Omni-Tool und tippte die Nachricht ein, welche er bereits vorher ersonnen hatte.
"Verehrte Miss T'Saari,
ich weiß nicht ob dieser Posteingang noch existiert und Sie somit diese Nachricht noch empfangen können. Um offen zu sein weiß ich ja nicht einmal, ob Sie noch existieren. Ich möchte es doch wohl hoffen - das meine ich durchaus ernst.
Falls dem so ist, so bemühen Sie sich nicht, mir eine Antwort zu verfassen oder mich zurückzuverfolgen - dies wird die letzte Nachricht sein, welche ich Ihnen als Dr. Huang Yingjun schreiben werde. Und glauben Sie mir, ich habe Erfahrung damit meine Spuren zu verwischen.
Aber verstehen Sie mich nicht falsch, ich schreibe Ihnen nicht um Ihnen irgendetwas unter die Nase zu reiben. Vielmehr möchte ich mich für die Zusammenarbeit mit Ihnen ehrlich bedanken. Nicht nur habe ich durch Sie meine Freiheit wieder, ich arbeite auch an dem wohl interessantesten Projekt seit Jahren.
Ganz recht, ich werde meine Arbeit an dem Heilmittel fortsetzen. Nur eben ab nun auf meine Art. Und keine Sorge, sobald der Durchbruch erfolgt ist, werden auch Sie davon profitieren.
Ich bin äußerst zuversichtlich, dass wir bald wieder das Vergnügen miteinander haben werden, auf die eine oder andere Art.
Gehaben Sie sich wohl."
Ein neuer Tag. Ein neues Leben. Eine neue Chance für wissenschaftliche Arbeit.
Decius Vhan
"Kameraden."
Die Stimme des alten Turianers ertönte und sofort herrschte Ruhe im Besprechungsraum. Auch das blaufarbene Hologram Kashaj Kaar's, welcher als einziger nicht vor Ort war, signalisierte sofort Aufnahmebereitschaft.
"Durch unser gemeinsames Vorgehen sind wir auch in der Illegalität fürs erste finanziell abgesichert. Doch können wir uns nicht ewig auf diesem Polster ausruhen. Nur noch eine unserer Einrichtungen auf den Hauptplaneten besteht, und diese wurde offiziell verkauft. Diese legale Charade und gleichzeitig die Funktionalität der Einrichtung bis zur Ankunft gewährzuleisten, ist ein äußerst teures Unterfangen. Dieser Fakt führt uns zu unserer nächsten Aufgabe."
Eine Planetenkugel wurde in die Mitte des Raumes projiziert.
"Triginta Petra dürfte jedem von ihnen ein Begriff sein. Ebenso wie die dortigen Ausgrabungen nach Thorium. Die Nachfrage, und damit auch der Preis des Materials, ist aktuell im stetigen Aufstieg. Eine günste Gelegenheit für uns."
Eine vertikale, gelbe Line erschien auf der Planetenkugel. "Die Kolonie ist nur äußerst spärlich besiedelt. Deshalb wurde vor ungefähr 5 Monaten eine kostensparende Alternative zum Flugtransport zwischen Ausgrabungsstätte und Handelszentrum ersonnen: Eine Hochgeschwindigkeitsbahn. Sie wird mit Masseneffektkern betrieben und erreicht ein Höchsttempo von Mach 7. Ein kinetischer Schild schützt sie dabei vor sämtlichen äußeren Einflüssen."
Das Hologram wechselte zu einer Blaupausen-Ansicht auf den Zug. "Es gibt 10 Wagons. Die Material-Container sind auf alle von ihnen aufgeteilt, bis auf 4 und 7. Dort wird Munition für die Wachmannschaft gelagert. Ja, ganz Recht, es gibt eine."
"Sir, eine Frage wenn Sie gestatten." meldete sich Tiberian Wozyos zu Wort. "Triginta Petra ist Hierarchie-Kolonie. Wieso sie weiter dazu anstacheln, uns als Gefahr wahrzunehmen, die sie irgendwann nicht mehr ignorieren können? Auf Chalkhos gibt es ebenfalls ein reichhaltiges Thorium-Vorkommen, wieso nicht das als Ziel nehmen?"
"Chalkos ist Whiteback's Territorium." erwiderte Decius knapp. Tiberian riss erschrocken die Augen auf und verstand sofort. Sie hatten bereits einige Feinde, aber diesen brauchten sie ganz sicher nicht, da waren sich alle Anwesenden einig.
"Die Operation soll so schnell wie möglich beginnen. Kaar."
Sein Blick ging in Richtung des immer noch durch ein Hologramm zugestellten Taktikers. "Ich erwarte innerhalb des nächsten Solartages einen Plan von Ihnen." "Verstanden."
Die holografische Projektion wurde beendet. "Das wäre alles. Wegtreten."
***
"Wie ist ihre Rede angekommen?"
"Wie erwartet. Natürlich hat ein großer Teil der üblichen Menge sofort alles verurteilt und die ratstreuen Medien beschwichtigt. Aber im patriotischen Medien-Establishment und bei den Konservativen regen sich einige Sympathiebekundigungen. Auch im Militär."
General Rathren's aufrechte Körperhaltung war selbst via Übertragung äußerst eindrucksvoll. Mit ihm hatten sie wahrlich einen starken Verbündeten bekommen.
"Haben ihre Leute alles geschluckt?"
"Ja. Kaar bereitet bereits einen Plan vor. Sobald ich ihn habe, lasse ich ihn Ihnen zukommen."
Auch wenn sonst nie jemand einfach so in sein Quartier kam, so sah der alte Turianer sich für einen Moment über die Schulter.
"Völlig egal wie diese Sache ausgeht, wir werden einen Nutzen daraus ziehen. Unsere Mittel reichen aus um alle laufenden Kosten zu decken. Mit der Beute wären wir doppelt abgesichert. Wir werden sehen, wo Kaar's Loyalitäten wirklich liegen. Und zu guter Letzt wird es eine Feuerprobe für ihre Männer."
"Ja. Die Blackguard wird Sie nicht enttäuschen. Ich habe bereits 2 Dutzend ausgewählt."
"Sehr gut. Das wäre alles General. Auf bald."
AeiaCarol
28.12.2022, 11:59
In ihrem Inneren kribbelte es. Sacht. Durchdringend. Überall. Wie er sprach überwältigte es sie und das war..ungewöhnlich. Luci beugte sich ihm entgegen und küsste Leif, nur Momente, nachdem sie ihm aufmerksam zugehört hatte. So langsam, zärtlich und ehrlich, dass es beiden für eine geraume Zeit die Sprache zu verschlagen schien. Ihr mit Sicherheit, denn sie liebte, wie er sich anfühlte, wie er sie ohne Gegenwehr annahm und liebte. Als sie sich wieder löste, auch wenn es eine Ewigkeit hätte vorkommen können, in denen ihre Hände durch sein Haar strichen und sie ihn bei sich hielt, legte sie ihre Hand noch einmal an sein Kinn und hob sein Gesicht sacht mit ihr an. Sodass sein Blick auf ihr haften bleiben musste. Allgegenwärtig.
„Du veränderst mich.“, sagte sie. „Du hast mich verändert.“. Sie schüttelte den Kopf. „Das ist verdammt offensichtlich, oder?", stellte sie die rhetorische Frage und lächelte abermals nicht, als sie es tat. Sie legte ihre Lippen aufeinander, leckte sie sacht um ihn darauf zu schmecken und hielt ihre Zungenspitze nachdenklich auf der Unterlippe, bevor sie ihm weiter antwortete: "Aber es gibt Dinge - so verdammt viele Seiten an mir, die wahrscheinlich niemand ändern kann. Wenn du-...wenn du wirklich willst, dann zeig' ich sie dir. Wenn du damit klar kommst die Seiten von mir zu sehen und du am Ende nicht wegrennst deshalb. Das ist vermutlich mehr das Problem. Du weißt, wie ich sein kann, aber ich weiß nicht ob du wissen willst, wie ich sein kann. Bin. Wirklich-..bin? Ich weiß nichtmal selbst, wer ich eigentlich bin, aber-..". Sie unterbrach sich. Seufzte. Sah von ihm ab, hielt sich trotzdem weiter um seinen Hals fest. "-...ich will frei sein. Unabhängig. Aber ich wills mit dir sein. Und ich will wissen, dass es okay ist, dass es weh tut dich zu lieben, weil ich dich habe. Weil ich keine Angst haben muss, dich zu verlieren. Es soll deshalb weh tun: Weil es so intensiv ist. Nicht wegen der Angst.", versuchte sie, hakelig, mit ihrem starken Akzent ihre Worte in Englisch zu vermitteln. Wahrscheinlich verfiel wieder einiges bei der Übersetzung. Aber wer wusste das schon so genau.
Leifs Lächeln wurde breiter und schaffte es zeitgleich dass er unfreiwillig verlegen aussah. Seine Augen begutachteten in der Tat ihr Gesicht ohne dass sie beide sich ansahen.
"Okay.", sagte er nach einer ganzen Weile in der Stille vorgeherrscht hatte. Damit erreichte er ein weiteres Mal ihren Fokus. Ließ sein Gesicht von tiefem Grün inspizieren. Ihm gefiel das. Sehr sogar. "Es gefällt mir wenn du mich so ansiehst.", gab er zu. "Und ich bin froh dass du es noch immer tust, obwohl-...so viel passiert ist.", fügte er hinzu. Nur um dann wieder Stille walten zu lassen. Sein Blick war wenig eindeutig. Ob er eine Antwort auf eine nicht gestellte Frage erwartete oder aber nicht wusste wie er etwas sagen sollte. Es musste wohl Letzteres sein. Denn irgendwann sprach er weiter. Und die Worte schienen eindeutig. "Wäre einer von uns beiden normal, weißt du-...dann hättest du Angst vor mir. Nicht davor mich zu verlieren. Und ich wäre in London verurteilt worden.", gestand Leif. Und benannte damit etwas so offensichtliches: Wie unnormal sie beide waren. Wie sonderbar diese Beziehung war die am Ende doch funktionierte. Und seine nächste Frage, die so unerwartet kam und nicht im geringsten ins Thema passte, bestätigte das nur. "Hast du dein Kleid von der Familienfeier in London noch? Bei deinen Eltern meine ich."
numberten
28.12.2022, 17:02
Eliska (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27106932&viewfull=1#post27106932) Chey (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page2?p=27104794&viewfull=1#post27104794) Ceres (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27107326&viewfull=1#post27107326)
Macnab, welche noch in einem Bericht vertieft war als Eliska eintrat, hob ihren Kopf und wartete deren Meldung ab.
"Rühren. Setzen sie sich.", erwiderte sie sich und wies mit ihrer Hand auf den freien Stuhl vor sich. Die bleiche Menschenfrau folgte der Anweisung und nahm vor ihrer vorgesetzten Offizierin Platz.
"Quartier erhalten? Ausrüstung verstaut? Einweisung erhalten?", stellte Macnab Formfragen die von Tabor stumm abgenickt wurden.
"Sehr gut. Ich will mich kurz fassen, ich bin mir sicher die beiden Sergeants haben schon ausreichend geredet."
"Sie fragen sich vermutlich warum sie hier sind. Ehrlich gefragt, ich mich auch. Eine Degradierung, ohne das jemand die Eier hatte sie auszusprechen. Sorgt für eine unschöne Situation, wie sie sich denken können. Normalerweise lässt die Allianz unliebsame Fälle auf irgendeinen abgelegenen Asteroiden Wache schieben. Sie hingegen kommen während einer laufenden Geheimoperation zu uns. Seltsam, nicht wahr?", sprach die Schottin es direkt an. Sie war noch die jemand für Eiertänze gewesen.
"Ihr Führungsstil ist offensichtlich scheiße. Aber sie haben ihrer Akte nach Eier aus Stahl und bringen Aufträge zu Ende die ihnen die Allianz gibt. Um jeden Preis.", meinte Macnab und trommelte nachdenklich auf dem ausgeschalteten Pad mit Tabors Akte.
"Ich, wie auch das Platoon reicht ihnen eine offene Hand. Was sie damit machen ist ihre Sache. Ich werde Lieutenant Neumann, sowie Sergeant Levy vom 1st Squad vorschlagen sie für den Einsatz auf Gei Hinnom aufzustellen. Nicht ihr Squad, aber laut ihrer Akte haben sie eine Profession in schweren Waffen, sicherlich eine willkommene Unterstützung für Lieutenant Kassad. Natürlich muss Captain Fraser dem zustimmen." Die Schottin lehnte sich ein wenig in ihren Stuhl zurück und musterte die neue Marine.
"Das hier scheint ein wichtiger Auftrag für die Allianz zu sein. Ich zähle also darauf das sie funktionieren, trotz dieser Situation.", schloss sie ihre Überlegung. Sergeant Tabor war zwar neu, aber eine Veteranin. Macnab bewertete ihre Marines selten anhand von Akten oder Empfehlungsschreiben, sondern lieber im Einsatz. Das Feuer des Gefechtes gab so manches preis.
"Das wäre es vorerst von meiner Seite, Sergeant. Fragen? Einwände?", erkundigte sie sich bei Eliska.
*
Die Nachfrage hinsichtlich des Ersatzes nahm ein wenig die gute Laune aus den Gesichtern der Anwesenden.
"Private Rodger Young. Ein Haufen batarianische Bastarde.", erwiderte Corporal Thunder wortkarg und zeigte hinter sich. Ein wenig entfernt konnte man die Memory Wall des 2011 erkennen. Youngs Namensplakette funkelte schwach in der Beleuchtung, von hier aus nur lesbar für jene die eh wussten was drauf stand. Trotz der illustren Einsatzhistorie des 2011. leisteten ihm glücklicherweise nicht viele Namen Gesellschaft. Sergeant Levy nickte stumm. Der Tod war ein ständiger Begleiter in ihrem Alltag, lauerte im Schatten. Man lebte mit ihm, doch an ihn gewöhnen konnte man sich wohl niemals richtig.
"Ja, aber machen sie sich keine Gedanken. Das Platoon ist mehr als einsatzbereit ihr Team zu unterstützten.", unterbrach Werner die unangenehme Stille. Letztendlich ging es ja immer weiter, dorthin wo einen die Allianz schickte.
"Wenn sie mich jetzt entschuldigen, ich würde mich mal waschen gehen. Captain Macnab hatte für später ein kurze Besprechung angesetzt.", fügte er an dann mit dem Blick auf die Zeit an. Auch Levy und Thunder machten sich daran ihre Sachen zu packen.
"Ja, aber kommen sie ruhig vorbei wenn sie trainieren wollen. Irgendjemand ist immer hier.", meinte Sumi und schnappte sich ihr Handtuch. Vermutlich hatte die Ensign sogar ihr eigenes Quartier. Dem Furor von Chief Petty Officer Wen-li, hatte sich das Team damals wohl selbst zugeteilt was ihnen gefiel. Letztendlich war jenseits des Schotts eh alles anders.
Privatsphäre war ein seltenes Gut bei den Marines. Aufgrund des begrenzten Platzes hatte das Platoon eine große Gemeinschaftsdusche, wobei Legenden besagten das Captain Macnab eine eigene Dusche ihr eigen nannte. Gerüchten zufolge führten Fragen diese benutzen zu dürfen jedoch dazu mit einem Stück Kernseife verprügelt zu werden.
Letztendlich funktionierte es. Macnab hatte eine "Wer sich nicht am Riemen reißt, wir am Riemen gerissen"-Politik und als Kampftruppe konnte das schönere Geschlecht, was bisweilen schon nötig war, ausreichend austeilen.
*
"Lager hat Schluss für heute?", erkundigte sich Sumi freundlich als sie die Unteroffizier Stube betrat, welche sie sich mit Staff Sergeant Duong teilte. Zwei Personen Quartiere waren ein seltener Ort an Bord der Columbia und eines der wenigen Privilegien das der Rang mit sich brachte. Die Indianerin betrat mit einem Handtuch umwickelt die Stube und legte sich auf ihre Koje.
"Ja. Ich gebe Macnab später den Inventarbericht den sie immer nach Neuzugängen haben möchte. Aber jetzt habe ich erstmal Frei-zeit!", erwiderte die Halbasiatin, welche auf dem rechten Ohr leise das The Satanist-Album von Behemoth hörte.
"Und da bist du hier und nicht bei..?", fragte die Indianerin, machte ein stoisches Gesicht und zog eine ihrer schwarzen Haarsträhnen über ihre Oberlippe. Elizabeth lachte kurz und schüttelte dann den Kopf
"Das ist übrigens das maximale an Bart was du in meinem Reservat sehen würdest.", belehrte Sumi ihre Zimmernachbarin.
"Gut zu wissen. Nein, ich bin mir sicher er hat zu tun. Jetzt wo der Einsatz bald losgeht. Wieso willst du das Zimmer für dich?"
"Das ist schon ein Vorteil an der Sache, kann ich nicht verleugnen. Wobei meine größte Sorge ist das ihr es irgendwann mal hier treibt. Und ich nichtsahnend hereinkomme. Weißt du, bei mir in der Nähe hat mal ein Braunbär, also wie soll ich das formulieren..es war eine haarige Angelegenheit!", versuchte sie zu erzählen wurde dann aber von einem Kissen am Kopf getroffen.
Leifs Lächeln wurde breiter und schaffte es zeitgleich dass er unfreiwillig verlegen aussah. Seine Augen begutachteten in der Tat ihr Gesicht ohne dass sie beide sich ansahen.
"Okay.", sagte er nach einer ganzen Weile in der Stille vorgeherrscht hatte. Damit erreichte er ein weiteres Mal ihren Fokus. Ließ sein Gesicht von tiefem Grün inspizieren. Ihm gefiel das. Sehr sogar. "Es gefällt mir wenn du mich so ansiehst.", gab er zu. "Und ich bin froh dass du es noch immer tust, obwohl-...so viel passiert ist.", fügte er hinzu. Nur um dann wieder Stille walten zu lassen. Sein Blick war wenig eindeutig. Ob er eine Antwort auf eine nicht gestellte Frage erwartete oder aber nicht wusste wie er etwas sagen sollte. Es musste wohl Letzteres sein. Denn irgendwann sprach er weiter. Und die Worte schienen eindeutig. "Wäre einer von uns beiden normal, weißt du-...dann hättest du Angst vor mir. Nicht davor mich zu verlieren. Und ich wäre in London verurteilt worden.", gestand Leif. Und benannte damit etwas so offensichtliches: Wie unnormal sie beide waren. Wie sonderbar diese Beziehung war die am Ende doch funktionierte. Und seine nächste Frage, die so unerwartet kam und nicht im geringsten ins Thema passte, bestätigte das nur. "Hast du dein Kleid von der Familienfeier in London noch? Bei deinen Eltern meine ich."
"Es gefällt mir wenn du mich so ansiehst.". Es ließ sie lächeln. Nur ihre Augen schließen, um die Nase sacht gegen seine drücken zu lassen, wieder berührten sich kurz seine und ihre Stirn. Dann folgte ein Kuss frontal auf seine rechte Wange. "Ich weiß.", sagte sie weiter und meinte damit längst nicht mehr, dass er es genoss, wenn sie ihn ansah. Viel eher beschrieb sie, dass sie wusste, wie unnormal sie beide und ihre Beziehung doch waren. Wahnsinnig eigenwillig aber für das, was es war, wundervoll. Solange es funktionierte.
Sie wich nicht wirklich zurück, aber gönnte sich mehr Raum um ihn anzusehen, als er die Frage stellte, ob sie ihr Kleid noch besäße. Fragend begutachtete sie ihn und seine Augen, wog seinen Blick ab und kramte gleichzeitig in ihrem Kopf nach der richtigen Antwort. Sie wusste kaum noch, wie, wo oder wann sie es verloren hatte. Vermutlich, weil er einfach so war, hatte er dieses Kleid nach ihrer Reise mit der restlichen Kleidung bereits gewaschen und es hing schon wieder im Schrank. Oder aber es lag zerrissen irgendwo im Müll. Langsam zog sie die Schultern hoch. "Hm-..kann schon sein. Das Schwarze?", wollte sie wissen. Ließ sich ein bisschen mit der rechten Hand, sicher um seinen Nacken, zurück hängen und hob ihre Augenbraue. "Was hast du vor..?", bohrte sie wenig angriffslustig nach. "Irgendwas schmutziges oder so? Oder willst du einfach nur wissen, obs dir auch steht."
Shepard Commander
30.12.2022, 07:58
Beyo Vhan
Nun lagen die Vorwürfe also auf dem Tisch. Die halbe Station hörte und sah ihm zu, auch wenn sie das vielleicht nicht hier direkt im Gerichtssaal taten.
Aber irgendwie war diese Vorstellung nicht beruhigend, im Gegenteil.
"Euer Ehren. Herr Staatsanwalt." begann der rote Turianer nach einem kurzen Moment des Schweigens und zwang seine Stimme dabei fest und laut zu bleiben.
"Ich hätte meine Taten nicht gestanden und würde heute nicht hier stehen, wäre ich mir meiner Schuld und ihrer weitreichenden Konsequenzen nicht bewusst."
Er sah zu Nacus. Der Anwalt nickte und erhob sich ebenfalls. "Euer Ehren. Mein Mandant hat nicht vor die Schuld der von ihm gestandenen Taten abzustreiten. Allerdings hat auch er das Recht auf eine faire Verhandlung - sämtliche Faktoren wie Geisteszustand, handfeste Beweise für die Beteiligung an einzelnen Straftaten und auch die Schuld seiner bereits verstorbenen, ehemaligen Kollegen müssen in Betracht gezogen werden. Das hohe Gericht und die ehrenwerte Jury sollte die endgültige Beurteilung also erst zuletzt fällen."
"Ich plädiere auf schuldig für sämtliche Vorwürfe, ausgenommen Totschlag und Beihilfe zur sexuellen Nötigung."
Bei Totschlag wusste er ehrlicherweise nicht worauf sich bezogen wurde. Bei letzterem wusste er natürlich worum es ging....und so schwer die Last der Schuld auch auf ihm lastete, diese eine Sache war es, wovon er damals nichts gewusst hatte und welche der Auslöser für sein Umdenken war. Letztendlich hatte er sogar sein Leben riskiert um die Sache danach zu beenden.
Dann war sein Anwalt wieder dran. Nun nahm er auf die Vorlesung der Nebenklage Bezug.
"Sehr geehrter Mister Fletcher, vielen Dank für ihre Ausführung." Er rückte seinen altmodischen Zwicker zurecht. "Die Nebenklage hat selbstverständlich Verantwortung dafür zu tragen darzustellen, wieso dieser Betrag angemessen ist und wie er sich im Detail genau in Hinblick auf die Schädigung der einzelnen Kläger berechnet."
Beyo setzte sich wieder und auch Nacus sprach seinen vorerst letzten Satz und nahm dann wieder Platz.
"Eingangsplädyoer beendet, euer Ehren."
Dann würde nun die Befragung beginnen. Ob sie bei ihm oder bei einem der Zeugen starten würden?
Ulic Dromas
"Ich habe nichts angefasst." antwortete der turianische Polizist wahrheitsgemäß. Einmal war er selbst für Spurensicherung nicht zuständig und er wollte auch keinerlei mögliche Proben kontaminieren.
"Aber wir könnten uns die Aufnahmen ansehen." schlug er vor.
"Falls diese nicht entwendet oder gelöscht worden waren, natürlich." dachte er sich, während sie seinem Vorschlag folgten.
Normalerweise würde ein Mörder solch ein wichtiges Detail nicht übersehen. Doch diesmal war es nicht so. Ob dieser jemand gefunden werden wollte? Oder war er tatsächlich so unvorsichtig? Vielleicht hatte er die Aufnahmen auch manipuliert.
Doch das galt es nun rauszufinden. Zögerlich drückte Ulic den Play-Button.....
Ein verstohlenes Lächeln huschte über Kims Gesicht.
„Geschickte Taktik, Vhan“, dachte der Staatsanwalt bei dem Vortrag des roten Turianers. „Sich für weniger schlimme Taten geständig zu zeigen und die wirklich harten Brocken von sich zu weisen.“ Sein Blick ging zur Jury, die wie immer schwer zu lesen war. „Bringt dir bei der Jury bestimmt ein, zwei Bonuspunkte.“
Der Jurist hatte nicht vor, Beyo Vhan so ungeschoren davonkommen zu lassen. Er hatte die Anklage nicht aufgestellt, weil er dem Vhan Clan so unbedingt ans Bein schiffen wollte, sondern weil er von der Schuld des Mannes verurteilt war, der hier mit einer Mischung auf Reumütigkeit und Halbwahrheit das Gericht missachtete. Er erhob sich, wie es der Reihenfolge nach üblich war, strich seinen Dreitausend-Credit Maßanzug glatt und lächelte die Geschworenen an. Manchmal wirkte das.
„Euer Ehren, ich rufe als ersten Zeugen Beyo Vhan auf.“
Der Rote leistete folge und wurde – auf die Flagge der Hierarchie – vereidigt. Jede Spezies hatte ihren eigenen Ehrenkodex oder Symbole, auf die der Eid ablegt wurde. Während die Quarianer einen symbolischen Eid auf ihr Geburtsschiff ablegten, war es bei den Menschen die Bibel. In den selteneren Fällen, in denen ein Kroganer vereidigt wurde, hatte es sich als schwierig erwiesen, den geforderten Kriegshammer als Symbol zu benutzen.
„Mister Vhan, bitte skizzieren Sie Ihre Zeit bei der C-Sicherheit.“
AeiaCarol
30.12.2022, 11:59
"Es gefällt mir wenn du mich so ansiehst.". Es ließ sie lächeln. Nur ihre Augen schließen, um die Nase sacht gegen seine drücken zu lassen, wieder berührten sich kurz seine und ihre Stirn. Dann folgte ein Kuss frontal auf seine rechte Wange. "Ich weiß.", sagte sie weiter und meinte damit längst nicht mehr, dass er es genoss, wenn sie ihn ansah. Viel eher beschrieb sie, dass sie wusste, wie unnormal sie beide und ihre Beziehung doch waren. Wahnsinnig eigenwillig aber für das, was es war, wundervoll. Solange es funktionierte.
Sie wich nicht wirklich zurück, aber gönnte sich mehr Raum um ihn anzusehen, als er die Frage stellte, ob sie ihr Kleid noch besäße. Fragend begutachtete sie ihn und seine Augen, wog seinen Blick ab und kramte gleichzeitig in ihrem Kopf nach der richtigen Antwort. Sie wusste kaum noch, wie, wo oder wann sie es verloren hatte. Vermutlich, weil er einfach so war, hatte er dieses Kleid nach ihrer Reise mit der restlichen Kleidung bereits gewaschen und es hing schon wieder im Schrank. Oder aber es lag zerrissen irgendwo im Müll. Langsam zog sie die Schultern hoch. "Hm-..kann schon sein. Das Schwarze?", wollte sie wissen. Ließ sich ein bisschen mit der rechten Hand, sicher um seinen Nacken, zurück hängen und hob ihre Augenbraue. "Was hast du vor..?", bohrte sie wenig angriffslustig nach. "Irgendwas schmutziges oder so? Oder willst du einfach nur wissen, obs dir auch steht."
"Natürlich würde es mir stehen.", beteuerte Leif mit einem Grinsen das sagte: 'Das müsstest du doch wissen'. Und wahrscheinlich meinte er das irgendwie sogar ernst. "Aber mein Adoniskörper verlangt nach mehr Stoff, du verstehst schon.", führte er weiter aus und lachte schließlich über sich selbst. Dabei drückte er ihr seine beiden Lippen auf die Stirn, direkt zwischen die Augen. So als wolle er dieses kleine Fältchen wegbügeln, welches Skepsis bekundete. Er konnte es ihr nicht verdenken.
"Ich will wissen wer du bist. Wer du sein kannst und ich will dass du das selbst weißt, aber bevor-...weißt du bevor wir uns in das nächste Shuttle oder das nächste Schiff setzen und das werden wir...", er suchte in ihrem Blick nach Widerstand, aber da schien keiner. Gott sei Dank. Denn er wollte das. Ja, sich ein kleines bisschen beweisen vielleicht, aber vor allem wollte er das für sie. Solang es ihr gut tat. "...muss ich dir noch etwas von mir...zeigen. An mir, wenn du so willst. Und es wird dir kaum gefallen. Wahrscheinlich nicht im Geringsten.", stellte Leif in Aussicht. Ein weiterer, beinahe schon beschwichtigender Kuss setzte sich dieses Mal auf ihre Lippen. "Bitte vertrau mir.", bat er sie. "Sieh nach ob du dieses-...irgendein Kleid noch hast das einem Anlass wie der Feier bei deinen Eltern gerecht würde. Und keine Stiefel. Du solltest aussehen als...Naja...", er seufzte, "...eben als wärst du nicht...du.", das waren die wohl kritischsten Worte in seiner ganzen Erklärung denn es ließ sich durchaus ein Fenster zu Giuseppina öffnen...eben dieser ganz, ganz anderen Art von Frau. Das wusste Leif. "Bitte.", setzte er nochmals nach. "Es ist nur ein...nur heute-...ein Abend. Wir beide werfen uns in Schale, gehen aus und...du wirst sehen..", versicherte er ihr. Etwas verzweifelt. Aber in der ganz offenkundigen Hoffnung, dass sie ihm folgte. Ob seine letzten Worte dazu beitrugen, das war...fraglich. Denn sein Blick war zu einem blauen Striemen an ihrem Handgelenk gewandert und sprang sofort weiter zu einem kleinen Fleck an ihrem Unterarm, etwas höher. "Du brauchst sie nicht zu kaschieren.", war er sich sicher. Und sah ihr zurück in die Augen.
"Natürlich würde es mir stehen.", beteuerte Leif mit einem Grinsen das sagte: 'Das müsstest du doch wissen'. Und wahrscheinlich meinte er das irgendwie sogar ernst. "Aber mein Adoniskörper verlangt nach mehr Stoff, du verstehst schon.", führte er weiter aus und lachte schließlich über sich selbst. Dabei drückte er ihr seine beiden Lippen auf die Stirn, direkt zwischen die Augen. So als wolle er dieses kleine Fältchen wegbügeln, welches Skepsis bekundete. Er konnte es ihr nicht verdenken.
"Ich will wissen wer du bist. Wer du sein kannst und ich will dass du das selbst weißt, aber bevor-...weißt du bevor wir uns in das nächste Shuttle oder das nächste Schiff setzen und das werden wir...", er suchte in ihrem Blick nach Widerstand, aber da schien keiner. Gott sei Dank. Denn er wollte das. Ja, sich ein kleines bisschen beweisen vielleicht, aber vor allem wollte er das für sie. Solang es ihr gut tat. "...muss ich dir noch etwas von mir...zeigen. An mir, wenn du so willst. Und es wird dir kaum gefallen. Wahrscheinlich nicht im Geringsten.", stellte Leif in Aussicht. Ein weiterer, beinahe schon beschwichtigender Kuss setzte sich dieses Mal auf ihre Lippen. "Bitte vertrau mir.", bat er sie. "Sieh nach ob du dieses-...irgendein Kleid noch hast das einem Anlass wie der Feier bei deinen Eltern gerecht würde. Und keine Stiefel. Du solltest aussehen als...Naja...", er seufzte, "...eben als wärst du nicht...du.", das waren die wohl kritischsten Worte in seiner ganzen Erklärung denn es ließ sich durchaus ein Fenster zu Giuseppina öffnen...eben dieser ganz, ganz anderen Art von Frau. Das wusste Leif. "Bitte.", setzte er nochmals nach. "Es ist nur ein...nur heute-...ein Abend. Wir beide werfen uns in Schale, gehen aus und...du wirst sehen..", versicherte er ihr. Etwas verzweifelt. Aber in der ganz offenkundigen Hoffnung, dass sie ihm folgte. Ob seine letzten Worte dazu beitrugen, das war...fraglich. Denn sein Blick war zu einem blauen Striemen an ihrem Handgelenk gewandert und sprang sofort weiter zu einem kleinen Fleck an ihrem Unterarm, etwas höher. "Du brauchst sie nicht zu kaschieren.", war er sich sicher. Und sah ihr zurück in die Augen.
"Du solltest aussehen als...Naja...eben als wärst du nicht...du.". Der Satz fiel und Lucis Skepsis wich nicht, sondern wurde nur noch deutlicher. Sie ließ auch den Kuss mehr oder weniger regungslos vergehen, sah ihm nur nach, seinem Blick und ihm, als er den blauen Flecken und Striemen auf ihrer Haut Beachtung schenkte. Am Ende sahen sie beide sich wieder an und Luci antwortete äußerst vorsichtig: "Irgendwo wird es wahrscheinlich sein.". Ihre Lippen pressten sich einmal mehr gegeneinander. Dann schnaubte sie langgezogen und sah ab. "-...keine Stiefel.", wiederholte sie. "Das könnte schwer werden. Ich weiß nicht mal, ob ich andere Schuhe besitze.", sagte sie salopp, aber ehrlich.
AeiaCarol
30.12.2022, 18:08
"Du solltest aussehen als...Naja...eben als wärst du nicht...du.". Der Satz fiel und Lucis Skepsis wich nicht, sondern wurde nur noch deutlicher. Sie ließ auch den Kuss mehr oder weniger regungslos vergehen, sah ihm nur nach, seinem Blick und ihm, als er den blauen Flecken und Striemen auf ihrer Haut Beachtung schenkte. Am Ende sahen sie beide sich wieder an und Luci antwortete äußerst vorsichtig: "Irgendwo wird es wahrscheinlich sein.". Ihre Lippen pressten sich einmal mehr gegeneinander. Dann schnaubte sie langgezogen und sah ab. "-...keine Stiefel.", wiederholte sie. "Das könnte schwer werden. Ich weiß nicht mal, ob ich andere Schuhe besitze.", sagte sie salopp, aber ehrlich.
Es wäre der perfekte Vorwand gewesen um sich in etwas zu kleiden was ihr mehr entsprach. Aber Leif schien keine weitere Rücksicht auf ihre geringe Begeisterung zu nehmen. Nicht aus Egoismus. Er musste-...das einfach hinter sich bringen bevor er noch weiter gehen konnte. Durfte. Alles andere wäre wenig fair gewesen.
"Die schwarzen Schuhe mit den Absätzen die du zur Feier eigentlich tragen-...wolltest? Oder auch nicht. Stehen jedenfalls oben in meinem...Sergios Zimmer. Wie auch immer. Die gibts noch.", versicherte er ihr und lächelte aufmunternd. Ihr gefiel das hier vermutlich nicht. Und ihm irgendwie auch nicht, weil es so ganz und gar falsch und böse würde enden können und er höllisch nervös war.
Es wäre der perfekte Vorwand gewesen um sich in etwas zu kleiden was ihr mehr entsprach. Aber Leif schien keine weitere Rücksicht auf ihre geringe Begeisterung zu nehmen. Nicht aus Egoismus. Er musste-...das einfach hinter sich bringen bevor er noch weiter gehen konnte. Durfte. Alles andere wäre wenig fair gewesen.
"Die schwarzen Schuhe mit den Absätzen die du zur Feier eigentlich tragen-...wolltest? Oder auch nicht. Stehen jedenfalls oben in meinem...Sergios Zimmer. Wie auch immer. Die gibts noch.", versicherte er ihr und lächelte aufmunternd. Ihr gefiel das hier vermutlich nicht. Und ihm irgendwie auch nicht, weil es so ganz und gar falsch und böse würde enden können und er höllisch nervös war.
"Okay-...", sagte sie. Antwortete ihm. Und klang nach wie vor skeptisch. Unsicher. Aber sie wich leicht zurück vor ihm, ließ zu, dass sie sich alsbald löste, aufstand und ganz zuletzt erst ihre Arme zurücknahm, die sie um seinen Hals geschlungen hatte. Eine ihrer Hände streiften über die Schulter, bis an den absolut letzten Punkt und dann, stieß sie ihn leicht mit eben jenen Fingern an der Schulter zurück, inklusive Blickkontakt. "Dann-...werd' ich jetzt wohl mal duschen, den Geruch nach Erbrochenem los und dann - DAS - irgendwie-...naja. "Anziehen".", waren ihre Worte wenig charmant, trotzdem verleitete sie es zu einem frechen Grinsen. Doch nicht genug. Sie griff außerdem nach seinem, auf dem Teller zurechtgelegten Fischtörtchen und nahm es an sich, wie man eben ein Sandwich nahm, nur dass das, was Leif da präpariert hatte, in etwa viermal so dick wie ein Sandwich war. "Sofern ich nach diesem Ding noch reinpasse.", erwiderte sie, lächelte kurz breit in Leifs Gesicht, bevor sie sich, deutlich rasanter als vorher, umdrehte und sich ihr Haar mit der Bewegung mitdrehte.
AeiaCarol
30.12.2022, 19:38
"Okay-...", sagte sie. Antwortete ihm. Und klang nach wie vor skeptisch. Unsicher. Aber sie wich leicht zurück vor ihm, ließ zu, dass sie sich alsbald löste, aufstand und ganz zuletzt erst ihre Arme zurücknahm, die sie um seinen Hals geschlungen hatte. Eine ihrer Hände streiften über die Schulter, bis an den absolut letzten Punkt und dann, stieß sie ihn leicht mit eben jenen Fingern an der Schulter zurück, inklusive Blickkontakt. "Dann-...werd' ich jetzt wohl mal duschen, den Geruch nach Erbrochenem los und dann - DAS - irgendwie-...naja. "Anziehen".", waren ihre Worte wenig charmant, trotzdem verleitete sie es zu einem frechen Grinsen. Doch nicht genug. Sie griff außerdem nach seinem, auf dem Teller zurechtgelegten Fischtörtchen und nahm es an sich, wie man eben ein Sandwich nahm, nur dass das, was Leif da präpariert hatte, in etwa viermal so dick wie ein Sandwich war. "Sofern ich nach diesem Ding noch reinpasse.", erwiderte sie, lächelte kurz breit in Leifs Gesicht, bevor sie sich, deutlich rasanter als vorher, umdrehte und sich ihr Haar mit der Bewegung mitdrehte.
"Oh, ja, pass besser auf, könnte WIRKLICH eng werden!", empörte Leif sich künstlich und grinste. Dort wo ihre Arme jetzt nicht mehr an seinem Körper lagen schien eindeutig etwas zu fehlen. Er seufzte. Auch als sie aufstand, ihm sein Törtchen nahm und Anstalten machte zu gehen. Er war eindeutig verunsichert. Ein wenig davon wie sehr sie ihm hierbei traute. Einen weiteren Vorschuss den er nicht zu verdienen glaubte. Erst recht nicht als er wirklich allein dort zurück blieb. Auf diesem Stuhl. Luceija nachsehend, bis sie aus der Tür verschwand. "Lass uns vorher noch-...wir brauchen deine aktuellen Blutwerte und den ganzen Kram mit dem wir schonmal angefangen haben, ja? Gehen wir erst ins Labor bevor du mich nach Omega entführst oder...", rief er ihr noch nach. Und die Unsicherheit in seiner Stimme war so deutlich dass man glauben konnte er würde gleich aufstehen und ihr sagen sie beide könnten doch einfach Zuhause bleiben, weil er es sich anders überlegt hatte. Doch er tat es nicht. Sondern stand ebenfalls auf, wenngleich es Minuten dauerte und wollte ihr nachgehen. Drehte sich dann doch noch einmal um, nahm Wasser aus dem Kühlschrank und trank es einschläfernd langsam. Um ihr...dann zu folgen. Nur noch nervöser.
"Oh, ja, pass besser auf, könnte WIRKLICH eng werden!", empörte Leif sich künstlich und grinste. Dort wo ihre Arme jetzt nicht mehr an seinem Körper lagen schien eindeutig etwas zu fehlen. Er seufzte. Auch als sie aufstand, ihm sein Törtchen nahm und Anstalten machte zu gehen. Er war eindeutig verunsichert. Ein wenig davon wie sehr sie ihm hierbei traute. Einen weiteren Vorschuss den er nicht zu verdienen glaubte. Erst recht nicht als er wirklich allein dort zurück blieb. Auf diesem Stuhl. Luceija nachsehend, bis sie aus der Tür verschwand. "Lass uns vorher noch-...wir brauchen deine aktuellen Blutwerte und den ganzen Kram mit dem wir schonmal angefangen haben, ja? Gehen wir erst ins Labor bevor du mich nach Omega entführst oder...", rief er ihr noch nach. Und die Unsicherheit in seiner Stimme war so deutlich dass man glauben konnte er würde gleich aufstehen und ihr sagen sie beide könnten doch einfach Zuhause bleiben, weil er es sich anders überlegt hatte. Doch er tat es nicht. Sondern stand ebenfalls auf, wenngleich es Minuten dauerte und wollte ihr nachgehen. Drehte sich dann doch noch einmal um, nahm Wasser aus dem Kühlschrank und trank es einschläfernd langsam. Um ihr...dann zu folgen. Nur noch nervöser.
Sie seufzte tief. Und es hatte viel mit Erleichterung zu tun. Medizin. Untersuchungen. Es hatte etwas beruhigendes diese Worte zu hören, denn sie waren realistischer und weniger abstrakt als das, was Leif da von ihr wollte. Sich zurück in dieses Kleid zu quetschen, welches nicht nur zur Familienfeier eindeutig zu kurz gewesen war, sondern auch so wenig "sie" war, wie etwas nur "sie" sein konnte. Die Schuhe, die sie gerade nicht einmal mehr vor ihrem geistigen Auge sah, passend dazu. Alles passte. Und trotzdem war es seltsam. Da klangen Spritzen und Tests viel angenehmer in ihren Ohren. Deshalb blieb sie nur kurz stehen, ihre Schultern senkten sich in einer Art der Entspannung und sie drehte den Blick kurz über ihre rechte Schulter. Sie sah, wie er sich mühselig von seinem Stuhl erhob. "Damit tust du mir irgendwie sogar einen Gefallen."
Sie trat ins Labor und blieb auch hier, eine Sekunde, stehen. Etwas ließ sie kurz nicht mehr atmen. Dann lief sie weiter, so, als wäre nie etwas gewesen, hüpfte umständlich auf die Liege sodass sie seitlich dort saß und ihre Beine baumelten leicht. Wartend saß sie da und ihre Hände hielten sich am Metallrand fest. Wartend. Auf ihn.
AeiaCarol
30.12.2022, 21:06
Sie seufzte tief. Und es hatte viel mit Erleichterung zu tun. Medizin. Untersuchungen. Es hatte etwas beruhigendes diese Worte zu hören, denn sie waren realistischer und weniger abstrakt als das, was Leif da von ihr wollte. Sich zurück in dieses Kleid zu quetschen, welches nicht nur zur Familienfeier eindeutig zu kurz gewesen war, sondern auch so wenig "sie" war, wie etwas nur "sie" sein konnte. Die Schuhe, die sie gerade nicht einmal mehr vor ihrem geistigen Auge sah, passend dazu. Alles passte. Und trotzdem war es seltsam. Da klangen Spritzen und Tests viel angenehmer in ihren Ohren. Deshalb blieb sie nur kurz stehen, ihre Schultern senkten sich in einer Art der Entspannung und sie drehte den Blick kurz über ihre rechte Schulter. Sie sah, wie er sich mühselig von seinem Stuhl erhob. "Damit tust du mir irgendwie sogar einen Gefallen."
Sie trat ins Labor und blieb auch hier, eine Sekunde, stehen. Etwas ließ sie kurz nicht mehr atmen. Dann lief sie weiter, so, als wäre nie etwas gewesen, hüpfte umständlich auf die Liege sodass sie seitlich dort saß und ihre Beine baumelten leicht. Wartend saß sie da und ihre Hände hielten sich am Metallrand fest. Wartend. Auf ihn.
Es würde zweifellos von ihnen erwartet werden dass sie mehr Professionalität walten ließen. Der Zustand Leifs linker Hand bewies das. Ganz nebenbei würde ein Ausflug nach Omega die Dinge nicht einfacher machen und Leif dachte fieberhaft darüber nach wie er diese Reise als Notwendigkeit verkaufen konnte. Er würde es tun. Nur-...wie war ihm noch gänzlich unklar.
Als er den Raum wechselte, von der Küche in Richtung Labor und damit zu Luceija gelang, ließ er sich keine seiner Sorgen äußerlich anmerken, sondern lächelte selig. Dieser Ausdruck blieb etwas zu lang auf seinem Gesicht. Das Folgende war wieder so derart verfänglich dass er es eigentlich gar nicht erst aussprechen wollte. "Wir-...also wir werden neue Fotos machen müssen, das heißt du kannst dich ausziehen.", erklärte er ihr. Und wenigstens dieses Mal schien er nicht an Eifersucht und Wut zu vergehen, sondern das Ganze als einen Akt der Notwendigkeit zu akzeptieren.
Es würde zweifellos von ihnen erwartet werden dass sie mehr Professionalität walten ließen. Der Zustand Leifs linker Hand bewies das. Ganz nebenbei würde ein Ausflug nach Omega die Dinge nicht einfacher machen und Leif dachte fieberhaft darüber nach wie er diese Reise als Notwendigkeit verkaufen konnte. Er würde es tun. Nur-...wie war ihm noch gänzlich unklar.
Als er den Raum wechselte, von der Küche in Richtung Labor und damit zu Luceija gelang, ließ er sich keine seiner Sorgen äußerlich anmerken, sondern lächelte selig. Dieser Ausdruck blieb etwas zu lang auf seinem Gesicht. Das Folgende war wieder so derart verfänglich dass er es eigentlich gar nicht erst aussprechen wollte. "Wir-...also wir werden neue Fotos machen müssen, das heißt du kannst dich ausziehen.", erklärte er ihr. Und wenigstens dieses Mal schien er nicht an Eifersucht und Wut zu vergehen, sondern das Ganze als einen Akt der Notwendigkeit zu akzeptieren.
"Ich weiß was das heißt.", sagte sie, noch kurz bevor er ausgesprochen hatte und ihre Hände lagen schon an ihrem Shirt, dass sie so routiniert, rasch und schamlos los wurde, dass klar wurde, dass das hier nicht zum ersten Mal geschah. Zum vierten Mal, genauer gesagt, mit Leif in der Rolle ihres behandelnden Zellenarztes. Die Male, in denen das hier unter Sergios Leitung geschah, konnte sie längst nicht mehr zählen.
Ihren Slip wurde sie so schnell los wie den Rest, alles landete auf einem wenig ansehnlichen Haufen auf der Liege und Luci lief genau an die Stelle, an welcher Leif erwarten würde, dass sie für die äußerst klinischen Bilder stehen musste. Sie zuckte nichteinmal mit der Wimper, als sie es tat. Im Gegenteil. Sie hatte das Fischtörtchen auf der Liege zwischengelagert und nahm es zum Fotopunkt mit um davon wiederholt abzubeißen und es schlicht zur Seite zu legen, damit es dann nicht teil des Bildes war. Sie kaute, etwas zu viel im Mund, und sah Leif so fragend an wie er sie fragend ansah. "Waff if?"
AeiaCarol
30.12.2022, 22:49
"Ich weiß was das heißt.", sagte sie, noch kurz bevor er ausgesprochen hatte und ihre Hände lagen schon an ihrem Shirt, dass sie so routiniert, rasch und schamlos los wurde, dass klar wurde, dass das hier nicht zum ersten Mal geschah. Zum vierten Mal, genauer gesagt, mit Leif in der Rolle ihres behandelnden Zellenarztes. Die Male, in denen das hier unter Sergios Leitung geschah, konnte sie längst nicht mehr zählen.
Ihren Slip wurde sie so schnell los wie den Rest, alles landete auf einem wenig ansehnlichen Haufen auf der Liege und Luci lief genau an die Stelle, an welcher Leif erwarten würde, dass sie für die äußerst klinischen Bilder stehen musste. Sie zuckte nichteinmal mit der Wimper, als sie es tat. Im Gegenteil. Sie hatte das Fischtörtchen auf der Liege zwischengelagert und nahm es zum Fotopunkt mit um davon wiederholt abzubeißen und es schlicht zur Seite zu legen, damit es dann nicht teil des Bildes war. Sie kaute, etwas zu viel im Mund, und sah Leif so fragend an wie er sie fragend ansah. "Waff if?"
Leif war kaum in der Lage gewesen sein Kameramodul richtig einzustellen und einsatzbereit zu machen, als er sich umdrehte und seine Augen den sehr vertrauten Anblick ihres nackten Körpers erfassten. "Oh-...also...ja, okay..", sagte er. Längst nicht mehr so ganz Zuhause in der Rolle des Arztes oder eher-...nicht mehr.
Er ließ die Kamera unzählige Aufnahmen von ihr machen. Restlos unromantisch und tatsächlich ohne dass auch er mit der Wimper gezuckt hätte. Er redete lediglich erstaunlich wenig, was sich als Zeichen von Unbehagen deuten ließ, aber in Wahrheit dachte er nur über ihre 'Verabredung' nach und wie er sagen würde was er zu sagen hatte.
"Okay. Fertig.", sagte er irgendwann. Kurz sah er auf die Kamera, dann sah er Luceija an. "Willst du sie sehen?", fragte er sie.
Leif war kaum in der Lage gewesen sein Kameramodul richtig einzustellen und einsatzbereit zu machen, als er sich umdrehte und seine Augen den sehr vertrauten Anblick ihres nackten Körpers erfassten. "Oh-...also...ja, okay..", sagte er. Längst nicht mehr so ganz Zuhause in der Rolle des Arztes oder eher-...nicht mehr.
Er ließ die Kamera unzählige Aufnahmen von ihr machen. Restlos unromantisch und tatsächlich ohne dass auch er mit der Wimper gezuckt hätte. Er redete lediglich erstaunlich wenig, was sich als Zeichen von Unbehagen deuten ließ, aber in Wahrheit dachte er nur über ihre 'Verabredung' nach und wie er sagen würde was er zu sagen hatte.
"Okay. Fertig.", sagte er irgendwann. Kurz sah er auf die Kamera, dann sah er Luceija an. "Willst du sie sehen?", fragte er sie.
Luceija nickte. "Klar.", sagte sie. Noch bevor sie auf dem Weg war, zu ihm zu kommen, griff sie wieder nach dem überdimensionalen Teil eines Sandwichs. Sie lief näher, weiter völlig unbekleidet an Leifs Seite und biss dann, als er das Modul in ihre Richtung wandte, erneut in das Fischtörtchen. Den kleinen Gebissabdruck deutend würde es noch einige Male brauchen, bis sie es gänzlich vertilgt hatte und wer Luci kannte wusste, dass "aufessen" kaum ihr Ding war. "Zeig her.", sagte sie schmatzend.
AeiaCarol
30.12.2022, 23:10
Luceija nickte. "Klar.", sagte sie. Noch bevor sie auf dem Weg war, zu ihm zu kommen, griff sie wieder nach dem überdimensionalen Teil eines Sandwichs. Sie lief näher, weiter völlig unbekleidet an Leifs Seite und biss dann, als er das Modul in ihre Richtung wandte, erneut in das Fischtörtchen. Den kleinen Gebissabdruck deutend würde es noch einige Male brauchen, bis sie es gänzlich vertilgt hatte und wer Luci kannte wusste, dass "aufessen" kaum ihr Ding war. "Zeig her.", sagte sie schmatzend.
Leif sah schmunzelnd und auf diese verzückt neckische Art neben sich und auf Luceija, dass seine Worte kaum ernsthaft böse gemeint sein konnten. "Mit der Eleganz eines Bergtrolls, Miss Ascaiath.", kommentierte er ihr Schmatzen und ließ sie in Ruhe die Bilder durchsehen. "Hast du deine Biotik in der Zeit in der ich weg war irgendwie genutzt? Gewollt oder ungewollt?", begann er bereits weiter 'Daten' für ihren Bericht zu sammeln.
Leif sah schmunzelnd und auf diese verzückt neckische Art neben sich und auf Luceija, dass seine Worte kaum ernsthaft böse gemeint sein konnten. "Mit der Eleganz eines Bergtrolls, Miss Ascaiath.", kommentierte er ihr Schmatzen und ließ sie in Ruhe die Bilder durchsehen. "Hast du deine Biotik in der Zeit in der ich weg war irgendwie genutzt? Gewollt oder ungewollt?", begann er bereits weiter 'Daten' für ihren Bericht zu sammeln.
Ein hämisches Grinsen zeichnete sich in Lucis Gesicht. "Mmhm.", stimmte sie halbwegs wortlos, sicherlich aber umweglos, zu. Das Schmatzen ebbte kaum bis gar nicht ab. Im Gegenteil. Sie biss sogar ein weiteres Mal ab und füllte damit den Mund erneut über das erträgliche Maß hinaus. Fast so, als wolle sie unbedingt möglichst viel von der Smörgåstårta essen, bevor man sie ihr aus der Hand riss. Währenddessen war immer mal wieder ihre rechte Hand frei, die sie für nichts benutzte, als via Gestensteuerung die Bilder, die Leif von ihr gemacht hatte und die insgesamt häufiger ihren Körper erfassten als ihren Kopf, durchzusehen und zu begutachten wie ein lebloses Objekt. Dabei wurde sie leiser und leiser. Immer mehr. Sie betrachtete sich selbst außerordentlich kritisch und scrollte auch immer mal wieder zurück, zoomte an gewisse Stellen und hin und wieder war da dieses "Hm.". Selbst ihr fiel auf, wie wahnsinnig gebrechlich ihr Körper geworden war. Wahrscheinlich betrachtete sie sich noch nicht einmal kritisch genug. Jeder einzelne blaue Fleck, jede Schramme, jede Veränderung wurde markiert. Und ja, auch diese. Auch das Gewicht, dass mittlerweile erschreckend-tiefrot in der Datenliste angezeigt wurde und blinkte.
Seine Frage hatte sie fast übersprungen, weil sie so interessiert und so hochkonzentriert auf alle Daten war, die er ihr hier offenbarte. Sergio hatte das-...nicht verheimlicht, aber so offen auch nicht präsentiert. Oder war es ihr nur nie anders aufgefallen? "Uh-..nicht-...gewollt, ungewollt. Wie bei-..einer Überladung, man hat den...blauen Nebel gesehen, ein paar 'Funken', das wars."
AeiaCarol
30.12.2022, 23:36
Ein hämisches Grinsen zeichnete sich in Lucis Gesicht. "Mmhm.", stimmte sie halbwegs wortlos, sicherlich aber umweglos, zu. Das Schmatzen ebbte kaum bis gar nicht ab. Im Gegenteil. Sie biss sogar ein weiteres Mal ab und füllte damit den Mund erneut über das erträgliche Maß hinaus. Fast so, als wolle sie unbedingt möglichst viel von der Smörgåstårta essen, bevor man sie ihr aus der Hand riss. Währenddessen war immer mal wieder ihre rechte Hand frei, die sie für nichts benutzte, als via Gestensteuerung die Bilder, die Leif von ihr gemacht hatte und die insgesamt häufiger ihren Körper erfassten als ihren Kopf, durchzusehen und zu begutachten wie ein lebloses Objekt. Dabei wurde sie leiser und leiser. Immer mehr. Sie betrachtete sich selbst außerordentlich kritisch und scrollte auch immer mal wieder zurück, zoomte an gewisse Stellen und hin und wieder war da dieses "Hm.". Selbst ihr fiel auf, wie wahnsinnig gebrechlich ihr Körper geworden war. Wahrscheinlich betrachtete sie sich noch nicht einmal kritisch genug. Jeder einzelne blaue Fleck, jede Schramme, jede Veränderung wurde markiert. Und ja, auch diese. Auch das Gewicht, dass mittlerweile erschreckend-tiefrot in der Datenliste angezeigt wurde und blinkte.
Seine Frage hatte sie fast übersprungen, weil sie so interessiert und so hochkonzentriert auf alle Daten war, die er ihr hier offenbarte. Sergio hatte das-...nicht verheimlicht, aber so offen auch nicht präsentiert. Oder war es ihr nur nie anders aufgefallen? "Uh-..nicht-...gewollt, ungewollt. Wie bei-..einer Überladung, man hat den...blauen Nebel gesehen, ein paar 'Funken', das wars."
"Okay? Und wie oft kam das vor?", hakte er weiter nach und beendete ihre Durchsicht damit, dass er sie bat sich auf die Liege zu setzen, damit er Blut abnehmen konnte. Damit wollte er vor allem vermeiden, dass sie sich zu sehr dieser-...vielleicht war es Sorge, hingab, die er glaubte auf ihrem Gesicht erkennen zu können.
Er selbst wandte sich routiniert den Schubladen zu, sammelte einmal mehr Stauschlauch, Kanülen und alles weitere zusammen und ging schließlich zu ihr. Luceija so unbeschwert essen zu sehen war eine Wohltat. "Du wirst ein bisschen zunehmen und fitter werden müssen bis wir wieder richtig an deiner Biotik arbeiten können. Aber beim Gedanken an unser letztes Training bin ich zuversichtlich dass wir danach schnell voran kommen.", sagte er, setzte sich vor ihr auf einen Drehstuhl und nahm ihren Arm zu sich.
"Okay? Und wie oft kam das vor?", hakte er weiter nach und beendete ihre Durchsicht damit, dass er sie bat sich auf die Liege zu setzen, damit er Blut abnehmen konnte. Damit wollte er vor allem vermeiden, dass sie sich zu sehr dieser-...vielleicht war es Sorge, hingab, die er glaubte auf ihrem Gesicht erkennen zu können.
Er selbst wandte sich routiniert den Schubladen zu, sammelte einmal mehr Stauschlauch, Kanülen und alles weitere zusammen und ging schließlich zu ihr. Luceija so unbeschwert essen zu sehen war eine Wohltat. "Du wirst ein bisschen zunehmen und fitter werden müssen bis wir wieder richtig an deiner Biotik arbeiten können. Aber beim Gedanken an unser letztes Training bin ich zuversichtlich dass wir danach schnell voran kommen.", sagte er, setzte sich vor ihr auf einen Drehstuhl und nahm ihren Arm zu sich.
"Nur so-..zwei, vielleicht-..vier Mal etwa? Alles ganz-..hm. Als es schlimmer wurde. Hier.", sagte sie und tippte sich gegen die Stirn. "Verstehst schon."
Es war etwas kühl, als sie sich auf die Liege setzte. Vorher war ihr das gar nicht so aufgefallen, aber der Raum war nicht vorgeheizt worden. Meist auch gar nicht nötig, aber das Innenliegen des Raumes begünstigte diese Kühle eben. Sie nickte. Schob ihr Haar zur Seite, sodass es sich nicht über ihrem Arm ergoss und biss nochmal vom Rest der Sandwichtorte ab. Legte das, was sie noch nicht gegessen hatte neben sich ab und leckte sich, noch kauend und schmatzend, die Finger sauber. Der andere Arm lag ihm völlig zur Verfügung. Ruhig. Die Innenseite ihm zugewandt. Luci kaute noch und musterte den Schweden dabei, wie er sich an ihrem Arm zu schaffen machte.
"-..ändert sich nie das Gefühl, hm?", fragte sie. Und sah ihn an.
AeiaCarol
30.12.2022, 23:59
"Nur so-..zwei, vielleicht-..vier Mal etwa? Alles ganz-..hm. Als es schlimmer wurde. Hier.", sagte sie und tippte sich gegen die Stirn. "Verstehst schon."
Es war etwas kühl, als sie sich auf die Liege setzte. Vorher war ihr das gar nicht so aufgefallen, aber der Raum war nicht vorgeheizt worden. Meist auch gar nicht nötig, aber das Innenliegen des Raumes begünstigte diese Kühle eben. Sie nickte. Schob ihr Haar zur Seite, sodass es sich nicht über ihrem Arm ergoss und biss nochmal vom Rest der Sandwichtorte ab. Legte das, was sie noch nicht gegessen hatte neben sich ab und leckte sich, noch kauend und schmatzend, die Finger sauber. Der andere Arm lag ihm völlig zur Verfügung. Ruhig. Die Innenseite ihm zugewandt. Luci kaute noch und musterte den Schweden dabei, wie er sich an ihrem Arm zu schaffen machte.
"-..ändert sich nie das Gefühl, hm?", fragte sie. Und sah ihn an.
Er hatte genickt und den Schlauch um ihren Arm gelegt. Als er ihn zuzog, typisch für ihn mit etwas zu viel seiner Kraft, sah er sie an. "Das Gefühl? Wie meinst du?", wollte er wissen und desinfizierte nebenbei bereits ihre Armbeuge, als nächstes bereits die Kanüle ansetzend. Es ging schnell und ohne Probleme. Fast so als wären sie für einen Moment tatsächlich nur Arzt und Patientin.
Er hatte genickt und den Schlauch um ihren Arm gelegt. Als er ihn zuzog, typisch für ihn mit etwas zu viel seiner Kraft, sah er sie an. "Das Gefühl? Wie meinst du?", wollte er wissen und desinfizierte nebenbei bereits ihre Armbeuge, als nächstes bereits die Kanüle ansetzend. Es ging schnell und ohne Probleme. Fast so als wären sie für einen Moment tatsächlich nur Arzt und Patientin.
"Hm.", sagte sie und schluckte endlich alles herunter. Da lagen links von ihr noch ein paar Reste, aber sie ließ es dort und missachtete das Essen ab sofort. Viel wichtiger schien plötzlich dieses-..ja. Dieses Gefühl von dem sie sprach. Spürte die Kanüle an ihrer Armbeuge und wie sie ihre Haut durchbrach und eindrang. Ließ sie seufzten. Sehr leise wimmern. "Das hier-..", wisperte sie. "-..wie du hier-.. . Hm. Hat manchmal kurz dieses...Gefühl von früher, wenn du das hier machst.". Sie lächelte leicht, stellte es dann ein.
AeiaCarol
31.12.2022, 00:22
"Hm.", sagte sie und schluckte endlich alles herunter. Da lagen links von ihr noch ein paar Reste, aber sie ließ es dort und missachtete das Essen ab sofort. Viel wichtiger schien plötzlich dieses-..ja. Dieses Gefühl von dem sie sprach. Spürte die Kanüle an ihrer Armbeuge und wie sie ihre Haut durchbrach und eindrang. Ließ sie seufzten. Sehr leise wimmern. "Das hier-..", wisperte sie. "-..wie du hier-.. . Hm. Hat manchmal kurz dieses...Gefühl von früher, wenn du das hier machst.". Sie lächelte leicht, stellte es dann ein.
Sein Lächeln wurde dafür umso breiter. So sehr er sich konzentrierte, er konnte kaum vermeiden erneut diesen verlegenen Ausdruck zu zeigen. "Oh, du meinst als ich nur Doktor Spaßbremse für dich war, ja?", zog er sie auf und die Kanüle langsam wieder aus ihrem Arm. Er hatte in verschiedenen Entnahmeröhrchen genug Blut für alle benötigten Werte gesammelt. "Ich bin...dankbar dass ich das für dich sein darf. Und noch dankbarer dass noch so viel mehr daraus geworden ist."
Sein Lächeln wurde dafür umso breiter. So sehr er sich konzentrierte, er konnte kaum vermeiden erneut diesen verlegenen Ausdruck zu zeigen. "Oh, du meinst als ich nur Doktor Spaßbremse für dich war, ja?", zog er sie auf und die Kanüle langsam wieder aus ihrem Arm. Er hatte in verschiedenen Entnahmeröhrchen genug Blut für alle benötigten Werte gesammelt. "Ich bin...dankbar dass ich das für dich sein darf. Und noch dankbarer dass noch so viel mehr daraus geworden ist."
Es war der Moment, in dem sie auch ihm ein zartes Lächeln schenkte. Kurz vermisste sie die Kanüle in ihrem Arm auf eine Weise, als habe man ihr etwas ungefragt amputiert, aber es wich nach und nach immer mehr und wurde weniger schmerzhaft. Ihre Augen hoben sich und fokussierten ihn erneut. "Das bin ich auch.", machte ihre akzentschwangere Stimme klar. Kurz sah sie dabei zu, wie er mit den dutzenden Röhrchen in der Hand zurückrollte und sie atmete tief durch. "Ist das nicht komisch für dich? So wahnsinnig viel über deine Freundin zu wissen, weit mehr als-..irgendjemand normalerweise wissen würde?", fragte sie und grinste jetzt sogar wieder. "Als wär ich irgendwie-...gläsern oder so."
AeiaCarol
31.12.2022, 00:43
Es war der Moment, in dem sie auch ihm ein zartes Lächeln schenkte. Kurz vermisste sie die Kanüle in ihrem Arm auf eine Weise, als habe man ihr etwas ungefragt amputiert, aber es wich nach und nach immer mehr und wurde weniger schmerzhaft. Ihre Augen hoben sich und fokussierten ihn erneut. "Das bin ich auch.", machte ihre akzentschwangere Stimme klar. Kurz sah sie dabei zu, wie er mit den dutzenden Röhrchen in der Hand zurückrollte und sie atmete tief durch. "Ist das nicht komisch für dich? So wahnsinnig viel über deine Freundin zu wissen, weit mehr als-..irgendjemand normalerweise wissen würde?", fragte sie und grinste jetzt sogar wieder. "Als wär ich irgendwie-...gläsern oder so."
Er brachte die Röhrchen zur Arbeitsfläche, warf das benutzte Material ab und holte neues hervor. Jetzt kam dieser unangenehme und zweifellos schwierigste Teil ihrer kleinen 'Datenerhebung', wie Cerberus es nannte.
Ohne dass Leif sich sofort zu ihr umdrehte, sprach er wieder. "Komisch nicht. Oder wenigstens anders als für dich, aber ja-...Manchmal ist es schon so dass ich Angst habe dass du dich durch diese Situation erdrückt fühlst. Von mir.", gab er zu. "Das Schlimme ist eigentlich dass ich so unprofessionell werde wenn es um dich geht. Zu emotional, wenn du so willst. Als Freund ist es in Ordnung wenn ich mitfühle und wenn es mich quält wenn du Schmerzen hast. Es ist ok wenn ich durchdrehe wenn dir etwas passiert, aber als dein Arzt...sollte das anders sein.", gab der Schwede zu. Er drehte sich um und sah Luceija an. Den Kopf leicht zur Seite geneigt. Unbewusst lehnte er sich rücklings gegen den Schrank in seinem Rücken. "Es ist eine schwierige Doppelrolle, weißt du? Unter anderem deswegen ist sie ja auch so verboten."
Er brachte die Röhrchen zur Arbeitsfläche, warf das benutzte Material ab und holte neues hervor. Jetzt kam dieser unangenehme und zweifellos schwierigste Teil ihrer kleinen 'Datenerhebung', wie Cerberus es nannte.
Ohne dass Leif sich sofort zu ihr umdrehte, sprach er wieder. "Komisch nicht. Oder wenigstens anders als für dich, aber ja-...Manchmal ist es schon so dass ich Angst habe dass du dich durch diese Situation erdrückt fühlst. Von mir.", gab er zu. "Das Schlimme ist eigentlich dass ich so unprofessionell werde wenn es um dich geht. Zu emotional, wenn du so willst. Als Freund ist es in Ordnung wenn ich mitfühle und wenn es mich quält wenn du Schmerzen hast. Es ist ok wenn ich durchdrehe wenn dir etwas passiert, aber als dein Arzt...sollte das anders sein.", gab der Schwede zu. Er drehte sich um und sah Luceija an. Den Kopf leicht zur Seite geneigt. Unbewusst lehnte er sich rücklings gegen den Schrank in seinem Rücken. "Es ist eine schwierige Doppelrolle, weißt du? Unter anderem deswegen ist sie ja auch so verboten."
Luceija nickte langsam. "Ja, ich-...manchmal tu' ichs. Erdrückt fühlen und sowas, aber da gibts kaum-..in unserer Situation gibts da kaum Alternativen. Die-..Alternative für uns beide ist, dass ich mich irgendwohin nach Noveria verschiffen lasse oder wohin auch immer. Und das wars dann. Dann bin ich-...ich bin mir sicher, dass wir uns dann nie wiedersehen.", sagte sie und wirkte geknickter, aber versuchte es zu kaschieren. Es gab keine Alternative. Trennung? War keine. Weder eine effektive, noch eine ausschließlich physische, denn-..ja. Die Konsequenz hatte sie ja eben genannt.
"Bin sicher, dass du das schon wusstest.", gab sie zu verstehen und ließ ihren Blick wandern. "Du weißt, dass wir uns Unprofessionalität nicht leisten können. Nicht, dass ich denke, dass du-...das wirklich wärst, aber-..vielleicht wärs besser wenn du versuchst dir vorzustellen, dass ich nicht ich bin. Sondern-..irgendjemand. Einfach irgendein Patient."
AeiaCarol
31.12.2022, 01:19
Luceija nickte langsam. "Ja, ich-...manchmal tu' ichs. Erdrückt fühlen und sowas, aber da gibts kaum-..in unserer Situation gibts da kaum Alternativen. Die-..Alternative für uns beide ist, dass ich mich irgendwohin nach Noveria verschiffen lasse oder wohin auch immer. Und das wars dann. Dann bin ich-...ich bin mir sicher, dass wir uns dann nie wiedersehen.", sagte sie und wirkte geknickter, aber versuchte es zu kaschieren. Es gab keine Alternative. Trennung? War keine. Weder eine effektive, noch eine ausschließlich physische, denn-..ja. Die Konsequenz hatte sie ja eben genannt.
"Bin sicher, dass du das schon wusstest.", gab sie zu verstehen und ließ ihren Blick wandern. "Du weißt, dass wir uns Unprofessionalität nicht leisten können. Nicht, dass ich denke, dass du-...das wirklich wärst, aber-..vielleicht wärs besser wenn du versuchst dir vorzustellen, dass ich nicht ich bin. Sondern-..irgendjemand. Einfach irgendein Patient."
Ob sein Schweigen eine Zustimmung meinte oder nicht war unklar. Für eine Weile jedoch sagte Leif nichts. Hielt nur eisern an Luceijas Augen fest und schien ihre Worte wirken zu lassen. Schließlich nahm er diese wenig einladend aussehende Nadel für die Biopsie die er angedacht hatte und ging auf Luceija zu. Fing ihren Blick wieder ein und blieb unmittelbar vor ihr stehen. Wieder eine gefühlte Weile lang ohne irgendetwas zu tun oder zu sagen. Als er endlich wieder sprach, klang seine Stimme klar und ruhig. Schier viel zu ruhig. "Liebling..", wählte Leif bewusst die liebevollste Ansprache, "Jetzt wo ich deine Erlaubnis habe würde niemand jemals den Versuch überleben dich mir wegzunehmen. Geschweige denn dich nach Noveria zu bringen oder uns zu trennen.", versprach er ihr. Dabei zeichnete sich mit den letzten Worten seines Versprechens ein weiteres Lächeln auf seine Lippen. "Ein Grund mehr mit mir in einem Bett zu schlafen. Nur falls dieser Clown eines Professors mal auf dumme Gedanken kommt."
Ob sein Schweigen eine Zustimmung meinte oder nicht war unklar. Für eine Weile jedoch sagte Leif nichts. Hielt nur eisern an Luceijas Augen fest und schien ihre Worte wirken zu lassen. Schließlich nahm er diese wenig einladend aussehende Nadel für die Biopsie die er angedacht hatte und ging auf Luceija zu. Fing ihren Blick wieder ein und blieb unmittelbar vor ihr stehen. Wieder eine gefühlte Weile lang ohne irgendetwas zu tun oder zu sagen. Als er endlich wieder sprach, klang seine Stimme klar und ruhig. Schier viel zu ruhig. "Liebling..", wählte Leif bewusst die liebevollste Ansprache, "Jetzt wo ich deine Erlaubnis habe würde niemand jemals den Versuch überleben dich mir wegzunehmen. Geschweige denn dich nach Noveria zu bringen oder uns zu trennen.", versprach er ihr. Dabei zeichnete sich mit den letzten Worten seines Versprechens ein weiteres Lächeln auf seine Lippen. "Ein Grund mehr mit mir in einem Bett zu schlafen. Nur falls dieser Clown eines Professors mal auf dumme Gedanken kommt."
Instinktiv sah Luceija in Richtung Decke. Was andere direkt mit der Geste übersetzt hätten die man macht, wenn fürchtet nach einer Gotteslästerung vom Blitz getroffen zu werden. Und so etwas in der Art war es ja auch. Nur, dass Luci keine Ahnung hatte wo genau hier die Kameras und Mikrofone verbaut waren, die sie beide überwachten. Trotzdem fürchtete ein Teil von ihr, wie ein gut abgerichteter Hund, sofortigen Gegenwind. Bei all ihrer Ruchlosigkeit - trotzdem fürchtete sie Cerberus wie eine göttliche Eminenz. Ihre Angst, der Professor könne zurück kehren und ihm auch noch die zweite Hand brechen war real und deutlich schlimmer als der Gedanke, er könne sie abknallen.
Luci ließ den Blick zurück schweifen und dabei fiel ihr die Nadel auf, die er hielt. Sofort wusste sie, was Anstand und dass er sie gleich bitten würde, sich auf die Liege zu legen, sodass der im Moment untätige Roboterarm ihr Rückgrat mit mehreren Nadeln gleichzeitig traktieren konnte - und dann würde er selbst ansetzen müssen und eine weitere Probe aus der Hüfte entnehmen. Und sie würde erstmal wieder ein paar Stunden nicht mehr schmerzfrei aufstehen können. Jedenfalls nicht ohne ihren Stoff.
„Ich bin mir sicher, dass du das nicht zulassen würdest.“, weckte sie sich aus ihren Gedanken und sah zurück in Leifs Augen. Schenke ihm ihr typisches Lächeln. „Nur…wenn mir irgendwas passiert, dann…brauche ich dich. Du musst das mit dem Retten weiterhin hinkriegen, darin bin ich selbst nämlich eher-..naja du weißt schon.“. Sie schmunzelte hoffentlich aufmunternd genug.
„Du schaffst das. Richtig? Wenn’s hart auf hart kommt während der ganzen Sache hier, kriegst du das hin, ja? Egal wie…eng das zwischen uns ist.“
AeiaCarol
31.12.2022, 11:51
Instinktiv sah Luceija in Richtung Decke. Was andere direkt mit der Geste übersetzt hätten die man macht, wenn fürchtet nach einer Gotteslästerung vom Blitz getroffen zu werden. Und so etwas in der Art war es ja auch. Nur, dass Luci keine Ahnung hatte wo genau hier die Kameras und Mikrofone verbaut waren, die sie beide überwachten. Trotzdem fürchtete ein Teil von ihr, wie ein gut abgerichteter Hund, sofortigen Gegenwind. Bei all ihrer Ruchlosigkeit - trotzdem fürchtete sie Cerberus wie eine göttliche Eminenz. Ihre Angst, der Professor könne zurück kehren und ihm auch noch die zweite Hand brechen war real und deutlich schlimmer als der Gedanke, er könne sie abknallen.
Luci ließ den Blick zurück schweifen und dabei fiel ihr die Nadel auf, die er hielt. Sofort wusste sie, was Anstand und dass er sie gleich bitten würde, sich auf die Liege zu legen, sodass der im Moment untätige Roboterarm ihr Rückgrat mit mehreren Nadeln gleichzeitig traktieren konnte - und dann würde er selbst ansetzen müssen und eine weitere Probe aus der Hüfte entnehmen. Und sie würde erstmal wieder ein paar Stunden nicht mehr schmerzfrei aufstehen können. Jedenfalls nicht ohne ihren Stoff.
„Ich bin mir sicher, dass du das nicht zulassen würdest.“, weckte sie sich aus ihren Gedanken und sah zurück in Leifs Augen. Schenke ihm ihr typisches Lächeln. „Nur…wenn mir irgendwas passiert, dann…brauche ich dich. Du musst das mit dem Retten weiterhin hinkriegen, darin bin ich selbst nämlich eher-..naja du weißt schon.“. Sie schmunzelte hoffentlich aufmunternd genug.
„Du schaffst das. Richtig? Wenn’s hart auf hart kommt während der ganzen Sache hier, kriegst du das hin, ja? Egal wie…eng das zwischen uns ist.“
Leif nickte zögerlich und lächelte. So als beginne er gerade erst wieder an sich selbst zu glauben. "Okay.", flüsterte er. "Du vertraust mir. Dann schaffe ich das auch.", war er sich sicher und sein Lächeln wurde breiter. "Immerhin bin ich nicht nur dein Freund sondern auch noch einer der besten Chirurgen der Welt. Und als Anästhesist bin ich auch ganz okay.", protzte er ohne das geringste Anzeichen von Bescheidenheit und sah sie aufmerksam an. Noch einmal nickte er. "Ich rette dich, Luceija Natalicia Ascaiath. Und ich liebe dich."
Ein kalter Schauer der Erkenntnis lief über Qatars Nacken, als van Zan den Namen der Asari aussprach, von der seine Tochter geredet hatte. Der Mann in Schwarz hatte Ta’rishs Anteil an diesem Spiel aufgedeckt – und den von Vela. Sein Blick lag auf den blauen Kadaver auf der anderen Seite des Raumes. Er würde nicht weinen. Turianer weinten beinahe nie und diesen Erfolg würde er van Zan nicht einmal im Ansatz gönnen. Er blickte dem Menschen in die Augen, den er ironischerweise so oft als Garant für sein Überleben betrachtet hatte und der nun wohl sein Ende sein würde.
„Fick dich, van Zan!“
Er spie vor dem Menschen aus.
„Du hast keine Ahnung. Ebenso wenig wie ich. Bis heute Abend wusste ich nichts von Ti’rash und nichts von irgendetwas, was mit T’Saari zu tun hat. Dass der Commander Feinde hat, war doch klar.“ Er funkelte van Zan böse an. „Ich hab sie nie getroffen, Ti’rash. Ich weiß nicht einmal, wer das ist, außer, dass sie eine Matriarchin ist und offensichtlich T’Saari nicht leiden kann. Und ich weiß, dass ich tot wäre, hätte mich meine To…“ Er stockte, biss sich auf die Zunge. „Ich wäre tot und du wärest es auch, wenn wir dort wären. Also: Wieso lebst du noch? Weil du ein Opportunist bist, das warst du schon immer. Du hast immer nur deinen Vorteil im Sinn gehabt, bist deinen Weg gegangen, oder? Wie war das gleich? Decius Vhan entführen, ohne dem Commander auch nur ein Sterbenswörtchen darüber mitzuteilen? Nenn mir einen Grund, warum du besser bist als ich! Einen vernünftigen Grund, warum nicht du auf diesem Stuhl sitzt!“
Der Turianer versuchte auf dem Stuhl eine möglichst respektvolle Haltung einzunehmen. Wenn er schon sterben musste, dann nicht wie ein Bettler.
„Na los, du selbstgefälliges Stück Scheiße. Tu, was getan werden muss.“ Die Rache an Vhan war fort, aber was noch schlimmer war: seine Tochter war tot. Kaum war sie in sein Leben getreten, hatte van Zan sie ihm genommen. Es gab keinen Grund mehr, mit solcher Vehemenz an dieser Existenz festzuhalten. Er war ein Versager, ein Verräter ein Vater, der den Tod des eigenen Kindes, das er viel zu lange vernachlässigt hatte, verantwortete.
Der Mann in Schwarz bewegte sich mit so kleinen Bewegungen, dass sie kaum wahrnehmbar waren. Er rieb sich gedankenverloren die Knöchel der Hand, mit der er Qatar geschlagen hatte. „Was sagen die Menschen noch? Ach ja: ‚Fahr zur Hölle!‘“
Ich hab sie nie getroffen, Ti’rash. Ich weiß nicht einmal, wer das ist, außer, dass sie eine Matriarchin ist und offensichtlich T’Saari nicht leiden kann. Und ich weiß, dass ich tot wäre, hätte mich meine To…“ Vincents Verstand schnappte zu wie eine Bärenfalle.
,,Meine To … ? Meine Tochter!, ging es ihm auf.
Er unterdrückte das Grinsen, dass sich bei seinem nächsten Gedanken auf sein Gesicht stehlen wollte und ertrug die Anklage des Turianers wortlos.
Nenn mir einen Grund, warum du besser bist als ich! Einen vernünftigen Grund, warum nicht du auf diesem Stuhl sitzt! “
,,Weil ich erst meinen Kopf benutze und dann die Wünsche von irgendwelchen gesichtslosen Hinterleuten erfülle, die offensichtlich meine Familie in der Hand haben“, gab er zurück und massierte seine Knöchel, dachte nach.
„Na los, du selbstgefälliges Stück Scheiße. Tu, was getan werden muss.“, fauchte Qatar ihn an und plusterte sich soweit auf, wie es seine Fesseln erlaubten.
„Was sagen die Menschen noch? Ach ja: ‚Fahr zur Hölle!‘“
Vincent kam zu einem Schluss und wandte sich von Qatar ab. Er beugte sich hinter den schweren Vorhang aus halbdurchsichtiger Plastikfolie und winkte zwei seiner Leute heran.
,,Hebt sie auf und zeigt sie ihm“, befahl er und deutete auf die tote Asari.
Die beiden kamen in den Verhörraum, wuchteten den leblosen Körper hoch und schleiften sie vor den gefesselten Qatar. Der Turianer spannte sich, bebte sichtlich vor Zorn, aber er wandte den Blick nicht ab.
Vincent packte die Tote an den Kopftentakeln, sodass Qatar ihr Gesicht sehen konnte.
,,Das gleiche Spiel Qatar, genau wie bei Ihnen: Eine Asari, geschickt von Ti’rash, in der Absicht mich unschädlich zu machen. Nur dass in meinem Fall weniger freundliche Worte angewandt wurden, als ihre Tochter vermutlich benötigt hat, um Sie aus dem Spiel zu nehmen.“
Er sah, wie die Emotionen über Qatars Gesicht wanderten; in seinem Kopf musste es ebenso chaotisch aussehen.
,,Ich glaube Ihnen, dass Sie nichts wussten. Dass plötzlich Ihre Tochter vor Ihnen stand und sie dazu gebracht hat zu tun, was Ti’rash sich wünschte. Genau wie vermutlich zuvor irgendjemand vor ihrer Tochter stand und sie dazu gebracht hat zu tun, was Ti’rash sich wünschte. Es ist ein Spiel, Qatar, ein Spiel im Schatten und Ti’rash hat Stück für Stück alle Figuren aus dem Spiel genommen, die ihr im Weg standen.“
Er ließ den Kopf der toten Asari los und bedeutete seinen Männern, den Leichnam wegzuschaffen.
Der Mann in Schwarz setzte sich gegenüber von Qatar auf eine Stuhl und aktivierte sein OmniTool.
„Vince, hören Sie: Das Team wurde angegriffen. Ich weiß nicht, wer es war, aber Lacan und Odessa sind tot. Ich kann Qatar nicht erreichen. Ich kille diesen Kanal, nachdem ich Qatar erreicht habe. Tauchen Sie unter, ich weiß nicht, ob sie auch hinter Ihnen her sind. Wenn ich überlebe… Vergessen Sie’s. Ich versuche mich zu melden.“
Nachdem die letzte Nachricht von T’Saari verklungen war, legte sich Stille über die beiden Männer.
,,Seit dem war nichts mehr von ihr zu hören. Entweder ist sie tot oder kurz davor. Mir ist egal, was sie über T’Saari denken, aber Sie können doch nicht so einfältig sein zu glauben, dass es Ti’rash reichen könnte, nur sie aus dem Spiel zu nehmen. Der Rest vom Team ist tot, warum sollte sie vor Ihnen und mir Halt machen?“
Eliska (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27106932&viewfull=1#post27106932) Chey (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page2?p=27104794&viewfull=1#post27104794) Ceres (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27107326&viewfull=1#post27107326)
Macnab, welche noch in einem Bericht vertieft war als Eliska eintrat, hob ihren Kopf und wartete deren Meldung ab.
"Rühren. Setzen sie sich.", erwiderte sie sich und wies mit ihrer Hand auf den freien Stuhl vor sich. Die bleiche Menschenfrau folgte der Anweisung und nahm vor ihrer vorgesetzten Offizierin Platz.
"Quartier erhalten? Ausrüstung verstaut? Einweisung erhalten?", stellte Macnab Formfragen die von Tabor stumm abgenickt wurden.
"Sehr gut. Ich will mich kurz fassen, ich bin mir sicher die beiden Sergeants haben schon ausreichend geredet."
"Sie fragen sich vermutlich warum sie hier sind. Ehrlich gefragt, ich mich auch. Eine Degradierung, ohne das jemand die Eier hatte sie auszusprechen. Sorgt für eine unschöne Situation, wie sie sich denken können. Normalerweise lässt die Allianz unliebsame Fälle auf irgendeinen abgelegenen Asteroiden Wache schieben. Sie hingegen kommen während einer laufenden Geheimoperation zu uns. Seltsam, nicht wahr?", sprach die Schottin es direkt an. Sie war noch die jemand für Eiertänze gewesen.
"Ihr Führungsstil ist offensichtlich scheiße. Aber sie haben ihrer Akte nach Eier aus Stahl und bringen Aufträge zu Ende die ihnen die Allianz gibt. Um jeden Preis.", meinte Macnab und trommelte nachdenklich auf dem ausgeschalteten Pad mit Tabors Akte.
"Ich, wie auch das Platoon reicht ihnen eine offene Hand. Was sie damit machen ist ihre Sache. Ich werde Lieutenant Neumann, sowie Sergeant Levy vom 1st Squad vorschlagen sie für den Einsatz auf Gei Hinnom aufzustellen. Nicht ihr Squad, aber laut ihrer Akte haben sie eine Profession in schweren Waffen, sicherlich eine willkommene Unterstützung für Lieutenant Kassad. Natürlich muss Captain Fraser dem zustimmen." Die Schottin lehnte sich ein wenig in ihren Stuhl zurück und musterte die neue Marine.
"Das hier scheint ein wichtiger Auftrag für die Allianz zu sein. Ich zähle also darauf das sie funktionieren, trotz dieser Situation.", schloss sie ihre Überlegung. Sergeant Tabor war zwar neu, aber eine Veteranin. Macnab bewertete ihre Marines selten anhand von Akten oder Empfehlungsschreiben, sondern lieber im Einsatz. Das Feuer des Gefechtes gab so manches preis.
"Das wäre es vorerst von meiner Seite, Sergeant. Fragen? Einwände?", erkundigte sie sich bei Eliska.
Eliska saß aufrecht und schaute Macnab direkt in die Augen, während sie zusammenfasste, was sie aus ihrer Akte entnommen hatte:
"Ihr Führungsstil ist offensichtlich scheiße. Aber sie haben ihrer Akte nach Eier aus Stahl und bringen Aufträge zu Ende die ihnen die Allianz gibt. Um jeden Preis."
Die Tschechin nickte, verzog aber keine Miene; es wäre sinnlos, erklären zu wollen, warum sie führte wie sie es tat. Eliska war sich sicher, dass sie vor einer erfahrenen Offizierin saß und Macnab für ihre Position Leistung gezeigt hatte, doch konnte man es in der Allianz weit bringen ohne einmal den wahren Schrecken gesehen zu haben, der zwischen den Sternen lauerte und bereit war, die Menschheit zu vernichten.
Nachdem ihr ihre Ersteinschätzung mitgeteilt hatte, fuhr sie damit fort, ihre weitere Verwendung im Platoon zu schildern.
"Das hier scheint ein wichtiger Auftrag für die Allianz zu sein. Ich zähle also darauf das sie funktionieren, trotz dieser Situation. Das wäre es vorerst von meiner Seite, Sergeant. Fragen? Einwände?", schloss sie und blickte Eliska ebenso gradlinig an, wie sie.
,,Soll ich die konkrete Art der schweren Waffen direkt mit diesem Lieutenant Kassad absprechen? Ich nehme an, dass er ein Mitglied des SF-Kommandos an Bord ist?“
Während sie sprach rollte eine milde Erschütterungswelle über die Bordwände der Citadel und ließ die beiden kunstvoll geschliffenen Whiskey-Gläser auf der Anreiche leise klirren; sie hatten ein Massenportal passiert und waren auf dem Weg zu ihrem Einsatzort.
Eliska hatte bisher nur unvollständige Informationen über die genaue Art dieser Geheimmission erhalten, hielt sich aber nicht weiter mit den offenen Fragen auf: Spätestens vor Ort würde sie erfahren, was sie tun sollten und dann vermutlich doch etwas anderes tun müssen, da nichts so zu beständig war wie die Lageänderung. Eine Sache jedoch beschäftigte sie und sie gab Macnab darin Recht: Es war merkwürdig, mitten in eine laufende Geheimmission kommandiert zu werden, vor allem als Strafversetzung.
,,Ich muss nicht sehen, was vor mir liegt, denn ich lebe nach dem Glauben, nicht nach der Sicht“, erinnerte sie sich selbst und vertraute darauf, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Leif nickte zögerlich und lächelte. So als beginne er gerade erst wieder an sich selbst zu glauben. "Okay.", flüsterte er. "Du vertraust mir. Dann schaffe ich das auch.", war er sich sicher und sein Lächeln wurde breiter. "Immerhin bin ich nicht nur dein Freund sondern auch noch einer der besten Chirurgen der Welt. Und als Anästhesist bin ich auch ganz okay.", protzte er ohne das geringste Anzeichen von Bescheidenheit und sah sie aufmerksam an. Noch einmal nickte er. "Ich rette dich, Luceija Natalicia Ascaiath. Und ich liebe dich."
"Okay.", lächelte sie. "-...bester Chirurg der Welt.". Der Titel stand ihm etwas zu gut, denn sein Ego schien einmal mehr den Raum zu füllen und das Dach zu sprengen. Es brachte sie zum Grinsen, wenn sie darüber nachdachte. Für Leif könnte es etwas kontextlos wirken, aber sie ließ sich nicht beirren und verschwendete keinen Gedanken daran. "Klingt irgendwie ein bisschen kitschig mit dem ganzen Retten. Aber du weißt ja, wie ich das meine.", zuckte sie unschuldig wirkend mit der Schulter. "Ein hoffnungsloser Fall wie ich braucht diese zweite Reißleine. Auch wenn ich nicht immer gerettet werden will. Ach, vergiss es einfach.", winkte sie ab und wollte jetzt nicht in das nächste Loch steuern, dass ihm das Zeichen geben würde, dass noch mehr Tage kommen könnten, in denen sie sich am liebsten die Kugel gab. Wahrscheinlich war das einer der Nachteile eines temperamentvollen Charakterzuges.
AeiaCarol
01.01.2023, 18:55
"Okay.", lächelte sie. "-...bester Chirurg der Welt.". Der Titel stand ihm etwas zu gut, denn sein Ego schien einmal mehr den Raum zu füllen und das Dach zu sprengen. Es brachte sie zum Grinsen, wenn sie darüber nachdachte. Für Leif könnte es etwas kontextlos wirken, aber sie ließ sich nicht beirren und verschwendete keinen Gedanken daran. "Klingt irgendwie ein bisschen kitschig mit dem ganzen Retten. Aber du weißt ja, wie ich das meine.", zuckte sie unschuldig wirkend mit der Schulter. "Ein hoffnungsloser Fall wie ich braucht diese zweite Reißleine. Auch wenn ich nicht immer gerettet werden will. Ach, vergiss es einfach.", winkte sie ab und wollte jetzt nicht in das nächste Loch steuern, dass ihm das Zeichen geben würde, dass noch mehr Tage kommen könnten, in denen sie sich am liebsten die Kugel gab. Wahrscheinlich war das einer der Nachteile eines temperamentvollen Charakterzuges.
"Schon gut.", sagte er und lächelte wissend. Ob und was er wusste oder glaubte zu wissen war nicht klar. "Du weißt ja ich schätze Kitsch, Müslischleuder.", erinnerte er sie an diverse 'Ausbrüche' seinerseits, weil er im Rahmen ihrer beider Lieblingsserie zu gelegentlichen Gefühlsausbrüchen neigte. Sehr-...feuchten Gefühlsausbrüchen. Und das mochte schmutzig klingen, hatte aber meist einen eher erbärmlichen Charakter.
"Machen wir die Entnahme noch und dann gebe ich dir was gegen die Schmerzen, ja? Leg dich noch ein bisschen hin, bevor wir weggehen. Dein Kleid kann auch ich raussuchen."
"Schon gut.", sagte er und lächelte wissend. Ob und was er wusste oder glaubte zu wissen war nicht klar. "Du weißt ja ich schätze Kitsch, Müslischleuder.", erinnerte er sie an diverse 'Ausbrüche' seinerseits, weil er im Rahmen ihrer beider Lieblingsserie zu gelegentlichen Gefühlsausbrüchen neigte. Sehr-...feuchten Gefühlsausbrüchen. Und das mochte schmutzig klingen, hatte aber meist einen eher erbärmlichen Charakter.
"Machen wir die Entnahme noch und dann gebe ich dir was gegen die Schmerzen, ja? Leg dich noch ein bisschen hin, bevor wir weggehen. Dein Kleid kann auch ich raussuchen."
Lucis Lächeln brach ein bisschen ein und wurde von Professionalität überschrieben. Sie nickte gehorsam, rutschte etwas übervorsichtig zurück und nahm dann auch ihre Beine hinauf auf die Liege. Sie presste die Lippen gegeneinander. Dieser Part war nicht im geringsten der, den sie herbeisehnte oder gar bevorzugte. Aber sie nahm es hin, drehte sich mit nur leichtem Zögern um und bäuchlings der Länge nach hin. Ein leises Seufzen kroch über ihre Lippen. Da war wieder ein kurzer Moment, der ihr ein äußerst unangenehmes Gefühl in die Magengegend bohrte, aber es war so schnell weg wie es aufgetreten war. Nur innert eines Herzschlags wirklich "da".
Fast als wäre es eine Art bevorzugte Position, drückte sie ihre kleine zur Faust geballte Hand gegen ihre Lippen - den Arm neben ihrem Kopf abgelegt - und wartete so. Sie atmete äußerst bewusst sehr tief und durchgehend. Wohl, um sich zu beruhigen.
Vielleicht deshalb lenkte sie sich ab mit: "-..du hast, ganz sicher, an keinem Punkt unsere Serie ohne mich weitergeschaut oder? Die letzten paar Folgen die wir noch offen hatten mein ich. Oder mit-.. .". Der Name blieb aus.
AeiaCarol
01.01.2023, 19:33
Lucis Lächeln brach ein bisschen ein und wurde von Professionalität überschrieben. Sie nickte gehorsam, rutschte etwas übervorsichtig zurück und nahm dann auch ihre Beine hinauf auf die Liege. Sie presste die Lippen gegeneinander. Dieser Part war nicht im geringsten der, den sie herbeisehnte oder gar bevorzugte. Aber sie nahm es hin, drehte sich mit nur leichtem Zögern um und bäuchlings der Länge nach hin. Ein leises Seufzen kroch über ihre Lippen. Da war wieder ein kurzer Moment, der ihr ein äußerst unangenehmes Gefühl in die Magengegend bohrte, aber es war so schnell weg wie es aufgetreten war. Nur innert eines Herzschlags wirklich "da".
Fast als wäre es eine Art bevorzugte Position, drückte sie ihre kleine zur Faust geballte Hand gegen ihre Lippen - den Arm neben ihrem Kopf abgelegt - und wartete so. Sie atmete äußerst bewusst sehr tief und durchgehend. Wohl, um sich zu beruhigen.
Vielleicht deshalb lenkte sie sich ab mit: "-..du hast, ganz sicher, an keinem Punkt unsere Serie ohne mich weitergeschaut oder? Die letzten paar Folgen die wir noch offen hatten mein ich. Oder mit-.. .". Der Name blieb aus.
Noch während Luceija sich in Position brachte, bereitete Leif auf einem kleinen, zugezogenen Nebentisch einen Tupfer mit Desinfektionsmittel vor und säuberte dann die Stelle am unteren Rücken der Sizilianerin. "Im Traum wäre ich nicht auf die Idee gekommen das mit ihr zu teilen.", antwortete Leif. Sein Ton durchaus schuldbewusst. "Erstens ist das für immer und ewig unser Ding und zum anderen ist sie nicht die Art von Frau die ihre Zeit auf diese Weise verbringt. Auch mit mir nicht.", klärte er Luceija auf und setzte die Biopsiekanüle an, um sie einzustechen, tiefer in das Fleisch seiner Freundin zu drücken und schließlich den Knochen spür- und hörbar zu erreichen. "Gehts?", wollte Leif wissen, der mit einer erstaunlichen Ruhe, ganz anders als noch beim letzten Mal, eine Spritze obenauf setzte, um die gewünschte Knochenmarksprobe zu aspirieren. "Gleich haben wirs.", versprach er.
Noch während Luceija sich in Position brachte, bereitete Leif auf einem kleinen, zugezogenen Nebentisch einen Tupfer mit Desinfektionsmittel vor und säuberte dann die Stelle am unteren Rücken der Sizilianerin. "Im Traum wäre ich nicht auf die Idee gekommen das mit ihr zu teilen.", antwortete Leif. Sein Ton durchaus schuldbewusst. "Erstens ist das für immer und ewig unser Ding und zum anderen ist sie nicht die Art von Frau die ihre Zeit auf diese Weise verbringt. Auch mit mir nicht.", klärte er Luceija auf und setzte die Biopsiekanüle an, um sie einzustechen, tiefer in das Fleisch seiner Freundin zu drücken und schließlich den Knochen spür- und hörbar zu erreichen. "Gehts?", wollte Leif wissen, der mit einer erstaunlichen Ruhe, ganz anders als noch beim letzten Mal, eine Spritze obenauf setzte, um die gewünschte Knochenmarksprobe zu aspirieren. "Gleich haben wirs.", versprach er.
"...cazzo, perché non va meglio..?", fluchte sie halb in den dünnen Stoff der Trage; er war nicht genug um sie nicht zu hören. Sie und ihr erdrückter, stechender, urplötzlich allumfassender Schmerz der sein Zentrum an ihrem Rückgrat fand. Man durfte auf keinen Fall zimperlich sein, wenn man an diese Probe kommen wollte - Leif wusste das, musste ordentliche Kraft aufwenden und drückte seiner Freundin dadurch Luft und Schmerzlaute gleichermaßen aus dem dürren Körper. "Quella fottuta puttana!", knurrte sie, Augen zusammengekniffen um dem Herr zu werden, was hier mit ihr geschah. Die Wut, die in ihr aufgekocht war, kaum, dass Leif dieses Miststück erwähnt hatte, schien ungebremst. Vielleicht war es Taktik? Ihre? Seine? Weitere Flüche kochten aus ihrer gebeutelten Gestalt - sie versuchte, sich nichts weiter anmerken zu lassen, was die Schmerzen betraf und alles mit Wut über diese Frau zu kaschieren. Wie erfolgreich sie war lag in Leifs Ermessen. Irgendwo antwortete sie ihm ein bestätigendes, aber wimmriges "Mmhm!" auf seine Frage. Oh. Ja. Es ging. Aber scheiße war es trotzdem. Sie hasste diesen Teil ihrer Untersuchungen.
Sein ""Gleich haben wirs." ließ sie unkontrolliert wimmern und eine ihrer Hände in den Stoff unter ihr krallen. Tiefer ein- und ausatmen. Deutlich forciert.
AeiaCarol
01.01.2023, 21:37
"...cazzo, perché non va meglio..?", fluchte sie halb in den dünnen Stoff der Trage; er war nicht genug um sie nicht zu hören. Sie und ihr erdrückter, stechender, urplötzlich allumfassender Schmerz der sein Zentrum an ihrem Rückgrat fand. Man durfte auf keinen Fall zimperlich sein, wenn man an diese Probe kommen wollte - Leif wusste das, musste ordentliche Kraft aufwenden und drückte seiner Freundin dadurch Luft und Schmerzlaute gleichermaßen aus dem dürren Körper. "Quella fottuta puttana!", knurrte sie, Augen zusammengekniffen um dem Herr zu werden, was hier mit ihr geschah. Die Wut, die in ihr aufgekocht war, kaum, dass Leif dieses Miststück erwähnt hatte, schien ungebremst. Vielleicht war es Taktik? Ihre? Seine? Weitere Flüche kochten aus ihrer gebeutelten Gestalt - sie versuchte, sich nichts weiter anmerken zu lassen, was die Schmerzen betraf und alles mit Wut über diese Frau zu kaschieren. Wie erfolgreich sie war lag in Leifs Ermessen. Irgendwo antwortete sie ihm ein bestätigendes, aber wimmriges "Mmhm!" auf seine Frage. Oh. Ja. Es ging. Aber scheiße war es trotzdem. Sie hasste diesen Teil ihrer Untersuchungen.
Sein ""Gleich haben wirs." ließ sie unkontrolliert wimmern und eine ihrer Hände in den Stoff unter ihr krallen. Tiefer ein- und ausatmen. Deutlich forciert.
Leif zog die Brauen zusammen und die Kanüle aus ihrem Körper. Das winzige bisschen Blut welches sich aus dem Einstichkanal nach oben drückte, saugte er mit einem Tupfer auf. "Das klang sehr als würdest du mich verfluchen.", sagte der Schwede schmunzelnd und erhob sich sofort, wenn auch unwillig, um die Probe zu sichern. "Wie ist das auf Omega? Brauchen wir da nicht eigentlich besser einen Übersetzer?", bemühte er sich darum sie von den Schmerzen abzulenken und zog derweil schließlich weiter an den Medikamentenschrank, wo er unter eindeutigem Rascheln der Blister zwei Schmerztabletten entpackte.
Leif zog die Brauen zusammen und die Kanüle aus ihrem Körper. Das winzige bisschen Blut welches sich aus dem Einstichkanal nach oben drückte, saugte er mit einem Tupfer auf. "Das klang sehr als würdest du mich verfluchen.", sagte der Schwede schmunzelnd und erhob sich sofort, wenn auch unwillig, um die Probe zu sichern. "Wie ist das auf Omega? Brauchen wir da nicht eigentlich besser einen Übersetzer?", bemühte er sich darum sie von den Schmerzen abzulenken und zog derweil schließlich weiter an den Medikamentenschrank, wo er unter eindeutigem Rascheln der Blister zwei Schmerztabletten entpackte.
"Viel-...", keuchte sie leise. Erst, als die Kanüle ihren Körper verließ, sah man, wie ihre Hand sich langsam lockerte und löste. "-..vielleicht.". Sie atmete weiter tief ein- und aus, aber es stecke Zittern in ihrem Atem. "-..die-...die mit denen man sich-...unterhalten will, haben einen-...Übersetzer, aber-...viel-..vielleicht brauchen wir-..ugh-... .". Sie schien sich, vorerst, zu entspannen. Wenngleich es dauerte. "-...ich hab eigentlich mal gesagt, dass ich nie wieder einen will.", lachte sie geschwächt, "Vielleicht nicht die beste Idee, aber ich-..habs satt die verdammten Aliens zu hören. Naja, wenigstens-..geben die einem so nen Grund, sie abzuknallen." . Hm. Einen Grund sie abzuknallen. Davon hatte sie eigentlich etliche. Eigentlich gab es keinen, den sie nicht genutzt hatte oder nutzen würde - aber-...irgendetwas in ihr schien sich zu erheben, irgendetwas in ihr zu Lechtzen, nach dieser Idee, diesem spontanen, diesem-...urplötzlichen. Diesem einzig richtigen. Einer Idee, die ihm nicht gefallen würde. Eine, die er noch gar nicht erfahren würde. Aber diese Idee war urplötzlich da. Und sie betraf keine Aliens.
AeiaCarol
01.01.2023, 22:24
"Viel-...", keuchte sie leise. Erst, als die Kanüle ihren Körper verließ, sah man, wie ihre Hand sich langsam lockerte und löste. "-..vielleicht.". Sie atmete weiter tief ein- und aus, aber es stecke Zittern in ihrem Atem. "-..die-...die mit denen man sich-...unterhalten will, haben einen-...Übersetzer, aber-...viel-..vielleicht brauchen wir-..ugh-... .". Sie schien sich, vorerst, zu entspannen. Wenngleich es dauerte. "-...ich hab eigentlich mal gesagt, dass ich nie wieder einen will.", lachte sie geschwächt, "Vielleicht nicht die beste Idee, aber ich-..habs satt die verdammten Aliens zu hören. Naja, wenigstens-..geben die einem so nen Grund, sie abzuknallen." . Hm. Einen Grund sie abzuknallen. Davon hatte sie eigentlich etliche. Eigentlich gab es keinen, den sie nicht genutzt hatte oder nutzen würde - aber-...irgendetwas in ihr schien sich zu erheben, irgendetwas in ihr zu Lechtzen, nach dieser Idee, diesem spontanen, diesem-...urplötzlichen. Diesem einzig richtigen. Einer Idee, die ihm nicht gefallen würde. Eine, die er noch gar nicht erfahren würde. Aber diese Idee war urplötzlich da. Und sie betraf keine Aliens.
"Huh? Einen Grund sie abzu-...Oh.", unterbrach Leif sich selbst, denn gerade hatte er den tatsächlichen Inhalt ihres Satzes begriffen. Er schwieg für einige Sekunden und dann lachte er leise. Auf eine verzweifelt wirkende Art die die hohe Wahrscheinlichkeit dass sie so etwas schon getan hatte nicht wahrhaben wollte.
Seine Schritte führten Leif zurück zur Liege und damit zu Luceija. Er sah ihr dabei zu wie sie sich langsam aufrichtete und als sie vor ihm saß, einen eindeutig schmerzlichen Ausdruck auf dem Gesicht, reichte er ihr das Glas Wasser und die zwei überdimensionierten Pillen. Sie nahm sie, kaum dass sie sich ihr zuvor abgelegtes Oberteil über den Kopf gezogen hatte und Leif schien sie zu überraschen, als er etwas ungelenk - wegen seines lädierten Armes - in ihre Kniekehlen fasste, den anderen Arm an ihren Rücken legte und sie in seine Arme hob. "Du brauchst noch etwas Ruhe vor unserem Date. Die eine ist ein Schmerzmittel, die andere was zum schlafen.", kommentierte er die Pillen und trug sie rüber in ihr improvisiertes Schlafzimmer, wo er sie auf das Bett legte.
Ohne Zweifel hätte sie die wenigen Meter auch gehen können, aber Leif gefiel diese Art des Zimmerwechsels viiiel besser. Deutlich abzulesen an seinem Grinsen, als er sie zudeckte.
"Huh? Einen Grund sie abzu-...Oh.", unterbrach Leif sich selbst, denn gerade hatte er den tatsächlichen Inhalt ihres Satzes begriffen. Er schwieg für einige Sekunden und dann lachte er leise. Auf eine verzweifelt wirkende Art die die hohe Wahrscheinlichkeit dass sie so etwas schon getan hatte nicht wahrhaben wollte.
Seine Schritte führten Leif zurück zur Liege und damit zu Luceija. Er sah ihr dabei zu wie sie sich langsam aufrichtete und als sie vor ihm saß, einen eindeutig schmerzlichen Ausdruck auf dem Gesicht, reichte er ihr das Glas Wasser und die zwei überdimensionierten Pillen. Sie nahm sie, kaum dass sie sich ihr zuvor abgelegtes Oberteil über den Kopf gezogen hatte und Leif schien sie zu überraschen, als er etwas ungelenk - wegen seines lädierten Armes - in ihre Kniekehlen fasste, den anderen Arm an ihren Rücken legte und sie in seine Arme hob. "Du brauchst noch etwas Ruhe vor unserem Date. Die eine ist ein Schmerzmittel, die andere was zum schlafen.", kommentierte er die Pillen und trug sie rüber in ihr improvisiertes Schlafzimmer, wo er sie auf das Bett legte.
Ohne Zweifel hätte sie die wenigen Meter auch gehen können, aber Leif gefiel diese Art des Zimmerwechsels viiiel besser. Deutlich abzulesen an seinem Grinsen, als er sie zudeckte.
Alles geschah etwas plötzlich. Plötzlicher, als sie erwartet hatte. Gedanken an jeder Menge, wenig gesellschaftskonforme Rachefeldzüge geisterten durch ihren Kopf. Noch zu unwirklich um genaue Abläufe zu erkennen, aber einzelne Schemen begannen sich zu bilden, während sie sich immer wieder in kurzen Aussetzern in dieser einen Idee verlor. Luci reagierte währenddessen fast wie neben sich. Die Schmerzen an und in ihrem Körper wirkten in stetigen, anstrengenden, schmerzlichen Wellen nach und verleiteten sie dazu, willenlos das Shirt zurück über ihren Körper zu ziehen und die Pillen zu schlucken, noch bevor er etwas dazu gesagt hatte. "-..w-...schlafen, aber ich hab doch-...ich hab-...so lange geschlafen..", sagte sie und fühlte sich schon jetzt etwas rückgesetzt. Wohl lag es daran, dass die dicken Pillen die er ihr gab diese Gelartige Masse hatten und sich schon bei der Berührung mit Speichel aufzulösen begannen. Oder daran, dass er sich gerade einmal mehr bis zu ihrem Knochenmark vorgebohrt hatte.
Sie wurde so schnell und mit jeder Menge Leichtigkeit angehoben und aus dem Raum getragen, ihr wurde schwindelig. Orientierung ließ nach. Und kaum, dass sie lag und die Decke über ihr war, fand sie zumindest keinen sinnvollen Grund mehr, ihrem Freund zu widersprechen. Nicht einmal darin, dass er sie trug.
"...s'-...ei-..ein Date..?", fragte sie und lachte langgezogen und mit trüber, müder Stimme. Die Augen, noch, offen. Nicht mehr lange.
AeiaCarol
02.01.2023, 15:46
Alles geschah etwas plötzlich. Plötzlicher, als sie erwartet hatte. Gedanken an jeder Menge, wenig gesellschaftskonforme Rachefeldzüge geisterten durch ihren Kopf. Noch zu unwirklich um genaue Abläufe zu erkennen, aber einzelne Schemen begannen sich zu bilden, während sie sich immer wieder in kurzen Aussetzern in dieser einen Idee verlor. Luci reagierte währenddessen fast wie neben sich. Die Schmerzen an und in ihrem Körper wirkten in stetigen, anstrengenden, schmerzlichen Wellen nach und verleiteten sie dazu, willenlos das Shirt zurück über ihren Körper zu ziehen und die Pillen zu schlucken, noch bevor er etwas dazu gesagt hatte. "-..w-...schlafen, aber ich hab doch-...ich hab-...so lange geschlafen..", sagte sie und fühlte sich schon jetzt etwas rückgesetzt. Wohl lag es daran, dass die dicken Pillen die er ihr gab diese Gelartige Masse hatten und sich schon bei der Berührung mit Speichel aufzulösen begannen. Oder daran, dass er sich gerade einmal mehr bis zu ihrem Knochenmark vorgebohrt hatte.
Sie wurde so schnell und mit jeder Menge Leichtigkeit angehoben und aus dem Raum getragen, ihr wurde schwindelig. Orientierung ließ nach. Und kaum, dass sie lag und die Decke über ihr war, fand sie zumindest keinen sinnvollen Grund mehr, ihrem Freund zu widersprechen. Nicht einmal darin, dass er sie trug.
"...s'-...ei-..ein Date..?", fragte sie und lachte langgezogen und mit trüber, müder Stimme. Die Augen, noch, offen. Nicht mehr lange.
"Ein Date.", wiederholte Leif lächelnd. Er hatte sich noch für einen Moment neben sie gesetzt und blieb bei ihr bis sie einschlief. Lang dauerte das kaum. Dann war die Schwarzhaarige in diesem dämmrigen, nicht gänzlich schlafenden Zustand in welchem er sie oft sah, wenn sie gerade erst die Augen geschlossen hatte. Einen leises Geräusch huschte mit jedem Atemzug über ihre nicht ganz geschlossenen Lippen und klang wie die niedliche Version eines heranwachsenden Schnarchens. Es verflüchtigte sich, als Luceija sich auf die Seite drehte.
Leif drückte ihr noch einen sachten Kuss auf die Schläfe, dann erhob er sich und machte sich auf die kurze Suche nach ihrem Kleid. Tatsächlich hatte er es damals wohl reinigen lassen und danach in den Schrank gehängt. Eine Erinnerung daran hatte er nicht, aber die für ihn typische Ordnung kam ihm jetzt gelegen, denn auch die deutlich zu hohen, offenen High Heels standen im Schrank, direkt neben seinen viel zu blanken Schuhen. Er nahm alles heraus, verzichtete aber darauf den Anzug von der Familienfeier oder ein anderes bekanntes Model aus dem Schrank zu ziehen, sondern griff nach einem deutlich helleren Model - wobei er feststellte dass niemand, wirklich niemand in Italien derart viele Anzüge brauchte - irgendwo zwischen Beige und sandfarben. Für ihn eher untypisch, sicherlich. Aber heute Abend wollte er kaum an seine Verhandlung oder ähnlich problematische Vorfälle erinnern.
Schließlich legte er sich alles über seinen gesunden Arm, nahm in aller Ruhe die Treppe ins Erdgeschoss und legte Luceija ihr Kleid auf das Bett neben sie. Die Schuhe stellte er dazu, dann ließ er sie weiter schlafen und blieb ein wenig rastlos und ohne Aufgabe zurück. Es war zu früh sich jetzt schon zurecht zu machen. Und womöglich würde er Luci wecken und dann schließlich auf sie warten müssen. Also ging er nach draußen. Beobachtete eine ganze Zeit lang einfach nur das Meer und ertappte sich immer wieder bei einem Gefühl restloser Zufriedenheit. Ja. Er war sogar wirklich, wirklich glücklich. Konnte man das in ihrer beider Situation sein? Durfte ER das, obgleich Luceija so lächerliche Strapazen hinter sich hatte? Der Gedanke flog vorbei. Kehrte immer wieder zu ihm zurück. Und Leif setzte sich stumm damit auseinander, während er schließlich ohne Ziel oder ein besonderes Zeitgefühl den Strand entlang schlenderte und darüber nachdachte. Auch darüber-...was er heute Abend geplant hatte.
"Ein Date.", wiederholte Leif lächelnd. Er hatte sich noch für einen Moment neben sie gesetzt und blieb bei ihr bis sie einschlief. Lang dauerte das kaum. Dann war die Schwarzhaarige in diesem dämmrigen, nicht gänzlich schlafenden Zustand in welchem er sie oft sah, wenn sie gerade erst die Augen geschlossen hatte. Einen leises Geräusch huschte mit jedem Atemzug über ihre nicht ganz geschlossenen Lippen und klang wie die niedliche Version eines heranwachsenden Schnarchens. Es verflüchtigte sich, als Luceija sich auf die Seite drehte.
Leif drückte ihr noch einen sachten Kuss auf die Schläfe, dann erhob er sich und machte sich auf die kurze Suche nach ihrem Kleid. Tatsächlich hatte er es damals wohl reinigen lassen und danach in den Schrank gehängt. Eine Erinnerung daran hatte er nicht, aber die für ihn typische Ordnung kam ihm jetzt gelegen, denn auch die deutlich zu hohen, offenen High Heels standen im Schrank, direkt neben seinen viel zu blanken Schuhen. Er nahm alles heraus, verzichtete aber darauf den Anzug von der Familienfeier oder ein anderes bekanntes Model aus dem Schrank zu ziehen, sondern griff nach einem deutlich helleren Model - wobei er feststellte dass niemand, wirklich niemand in Italien derart viele Anzüge brauchte - irgendwo zwischen Beige und sandfarben. Für ihn eher untypisch, sicherlich. Aber heute Abend wollte er kaum an seine Verhandlung oder ähnlich problematische Vorfälle erinnern.
Schließlich legte er sich alles über seinen gesunden Arm, nahm in aller Ruhe die Treppe ins Erdgeschoss und legte Luceija ihr Kleid auf das Bett neben sie. Die Schuhe stellte er dazu, dann ließ er sie weiter schlafen und blieb ein wenig rastlos und ohne Aufgabe zurück. Es war zu früh sich jetzt schon zurecht zu machen. Und womöglich würde er Luci wecken und dann schließlich auf sie warten müssen. Also ging er nach draußen. Beobachtete eine ganze Zeit lang einfach nur das Meer und ertappte sich immer wieder bei einem Gefühl restloser Zufriedenheit. Ja. Er war sogar wirklich, wirklich glücklich. Konnte man das in ihrer beider Situation sein? Durfte ER das, obgleich Luceija so lächerliche Strapazen hinter sich hatte? Der Gedanke flog vorbei. Kehrte immer wieder zu ihm zurück. Und Leif setzte sich stumm damit auseinander, während er schließlich ohne Ziel oder ein besonderes Zeitgefühl den Strand entlang schlenderte und darüber nachdachte. Auch darüber-...was er heute Abend geplant hatte.
Das, was Luci in Tablettenform geschluckt hatte sorgte dafür, dass sie kontinuierlich in einen tiefen, äußerst tiefen Schlaf fiel. Wie in ein schwarzes Loch, ja, DAS schwarze, ominöse Loch, der Schlund, der sie und oft genug auch ihn hinab zog. Es gab einige Momente in denen zunächst nichts passierte und sie einfach nur abdriftete. Dass Leif sich neben sie gesetzt hatte, nahm Luci schon garnicht mehr wirklich wahr - viel mehr, dass die Matratze sich ein wenig absenkte. Aber ihre Augen waren schnell geschlossen, ihr Körper in eine vehemente Entspannung gezwungen und ihr einige Stunden Schlaf gönnend, den sie nach der Anstrengung dringend brauchte. Wieder? Wieder.
Drogeninjizierter Schlaf war jedoch bei Weitem nicht immer zielführend für gesunden oder erholsamen Schlaf. Oft genug kämpfte Luceija damit, dass sie viel "tiefer" fiel und unkontrolliert in Alpträumen hängen blieb. Dieser Schlaf? War einer davon.
Luci glaubte, irgendwo aufzuwachen. Sie stand im Gang ihres eigenen Hauses, zwischen Labor und Küche, quasi direkt hinter der Tür, hinter welcher sie gerade tief und fest schlief. Nicht in diesem Traum. In ihm kämpfte sie sich auf Beine, die so schwer waren wie Blei und sie wahnsinnig ausbremsten. Unsicher, ob sie auf den eigenen Beinen Halt fand, hielt sie sich an der Wand fest. Kämpfte sich nach oben und keuchte, als sie es geschafft hatte und ihre Finger den Türrahmen umfassten. Sie sah nicht hin. Hätte es aber besser getan. Denn der Türrahmen war längst nicht mehr nur ein einfacher Rahmen. Er pulsierte und sie spürte das Gefühl über ihre Hand. Bemerkte erst dann, Stück für Stück, dass sich benannter Türrahmen organisch anfühlte, irgendwie weich, zu warm, zu-..glitschig. Skeptisch drehte sie den Kopf in dessen Richtung. Dann blieb ihr der Atem im Hals stecken. Ihre Hand umfasste etwas, dass mehr nach einem Darm aussah, als einem Türrahmen, nur war alles schwarz. Und regelrecht schleimig. In einem Schreck zog sie die Hand weg. Und sah dann, dass sich unter ihrer Handfläche etwas öffnete: Erst bildete sich ein schmaler, horizontaler Schlitz, dann öffnete sich dieser und gab ein braunes Auge frei. Kaum, dass sie es sah und sich die Blicke kreuzten, erschien direkt daneben ein zweites, dieses mit grauer Iris. Dann mehr. Weitere. Egal wohin sie sah, die Augen schienen sich zu öffnen, in selber Geschwindigkeit und in dieselbe Richtung in die sie sah. Blinzelten, sahen sie blutunterlaufen an und verfolgten sie. Jede einzelne Wand schien von diesem Unheil betroffen - selbst die Gegenseite, zu der sie sich schockiert drehte. Sie sah sich kopfschüttelnd. Ein Schreib blieb ihr im Hals stecken und sie lief. Weiter den scheinbar bekannten Gang entlang, um die Ecke, weiter dorthin, wo sie glaubte das Wohnzimmer zu finden und als sie bei der Treppe angekommen war, schienen die Augen zu stoppen. Die Augen. Aber nicht dieses Dunkel. Nicht die glitschigen, schwarzen, teerartigen Fäden, die all ihr Hab und Gut im Wohnzimmer selbst überdeckten. Es hing von den Decken wie zähe Spinnweben, klebte am Boden, bildete Pfützen wie Öl. Überall. Durchbrochen wurde der tiefdunkle, widerwärtige Anblick nur davon, dass dort, wo die Terrassentür sein sollte, hellblau-weißliches Licht schien. Staub oder so etwas tanzte in diesem eigenartigen Licht und verriet, dass die schwarze Masse ihres Hauses unheilvoll pulsierte. "...was verdammt ist das hier?", fragte sie sich. Dachte sie sich. Sie schien ihre eigene Stimme nicht zu hören.
Von rechts hinter ihr, dort, wo einmal das kleine Büro Sergios gewesen war, kreischte es. Es war ein kindliches, weinerliches, schmerzliches Schreien. Oft hatte sie es nicht gehört, nie in solcher Art, aber es klang wie das Schreien eines Babys, nur-..lauter. Schriller und verzogen, wie eine kaputte Schallplatte. Trotzdem, oder gerade deshalb, ging ihr dieser Schrei regelrecht ins Rückgrat. Etwas in ihrem rechten Augenwinkel zuckte unwirklich. Ein Schatten kroch unter diesem Geschrei und mit schweren, matschig-klingenden Schritten näher. Immer näher.
Instinktiv flüchtete Luci. Steuerte sofort das grelle Licht an, rannte, als das ohrenbetäubende Geräusch immer lauter wurde. Sie brauchte drei Anläufe, bis sie schaffte, panisch die Tür zu öffnen, riss sie auf und rannte schließlich hindurch. Sie rechnete damit jeden Moment Sand oder Wasser unter ihren Füßen zu spüren, aber da war nichts dergleichen. Nur derselbe Boden unter ihren Füßen. Der Gang den sie durchquerte, immer tiefer im Schein des Lichtes, schien nicht zu enden. Sie mehr und mehr zu blenden, einfach unendlich weiter zu führen und plötzlich - rumms. Klatschte sie voller Wucht gegen eine geschlossene Tür.
Ihr wurde Schwindelig. Sie spürte Schmerz, der aber anders war als der, den sie im wahren Leben spürte, aber sie WUSSTE es tat weh. Hielt sich den Kopf. Orientierungslosigkeit übernahm. Wieder legte sich eine Hand an den Knauf, sie wollte die Türe aufschieben, aber sie war abgeschlossen. Letztendlich drehte sie sich, nur, um sich nicht mehr im Gang zu befinden, sondern in einem rechteckigen Raum, der denselben Boden, dieselben Türen, dieselbe Wand wie die in ihrem Haus aufwiesen. Nur gab es so einen Raum wie diesen hier nicht. Keinen, der vor ihr, links und rechts von ihr Türen aufzeigte. Drei Wege. Drei Richtungen.
Luci sah sich verwirrt um. Orientierungslos wusste sie nicht, wohin sie sollte, also versuchte sie, die linke Tür zu öffnen. Sie scheiterte - die Tür öffnete zwar, aber ein eisernes Gitter fuhr so schnell herunter, dass sie sich fast die Hand daran einklemmte. Spitzen rammten sich in den Boden, machten den Weg regelrecht dicht und hatten sich, zu allem überfluss, in einen Körper gerammt. Sie wusste nicht, wem dieser Körper gehörte. Torso, um genau zu sein. Arme. Beine. Ein Kopf. Alles fehlte, an dessen Stellen nur Blut. Tiefdunkles, fast schwarzes Blut. Doch selbst als sie aufsah sah sie hinter dem Gitter nichts. Alles war stockdunkel. Doch der Klang, dieses Schreien war wieder da. Kam eindeutig aus dieser Richtung und wurde immer ohrenbetäubender. Dazu war es nicht mehr nur noch der Schrei eines Kindes. Es war der Schrei von mehreren Personen. Unfassbar laut. Und unerträglich.
Sie wich ab. Rannte zur gegenüberliegenden Tür. Diese öffnete sich nicht, wie es die vorherige getan hatte, sondern schien verschlossen. Aber der Knauf wurde so kalt, dass das Metall einfror und sie es sofort loslassen musste, sodass ihre eigene Hand nicht mit anfror. Und schon im nächsten Moment kroch Eis die gesamte Tür entlang hinauf. Fror diese und alles umliegende mit enormer Geschwindigkeit zu, bis eine dicke Eisschicht auflag. Und es dann von innen gegen die Tür schlug. Es klimperte, ein bisschen Eis schien sich zu lösen, aber der oder das, was hier eingesperrt schien, hatte unmöglich die Kraft die dicke Eisschicht zu lösen. Weitere Schreie kamen aus dieser Richtung. Keine Schmerzensschreie, sondern anklagen. So viele und so laut, während irgendetwas oder jemand weiter gleichzeitig gegen diese Tür hämmerte, flehte, man solle öffnen und gleichzeitig mit wüstesten Beleidigungen um sich warf. Fast wären sie unter dem anderen Geschrei unter gegangen. Aber nur fast.
Verstört drehte sich Luci nach links. Dritte Tür. Sie riss sie auf. Dahinter eine Wand, auf welcher mit tiefroter Farbe das Gesicht einer Frau gemalt wurde. Erst nahm sie an, es könne sie selbst sein, aber diese Überlegung war schnell passe. Insbesondere, als die Wand zu bluten begann. Und sich dort "È LEI." abzeichnete. Die "Zeichnung" der Frau wurde lebendig und lachte. So völlig losgelöst und frei, so widerwärtig genüsslich, so offensichtlich schadenfroh, so-...so sehr wie diese Schlampe es tat. Luci schlug in einem Instinkt nach ihr. Doch ihre kleine Faust bohrte sich durch die Zeichnung und die Wand, auf der sie gemalt war, auf eine Weise, die sich anfühlte als fasse sie bis zum Ellbogen in einen Farbeimer. Luci fluchte winselnd, stützte sich ab und zog ihren Arm mühselig wieder heraus, nur um-..das Lachen verstärkt zu wissen und ihren Arm völlig blutig. Triefend blutig. Es war der Linke.
"Luci."
Sie drehte sich um. Sofort und augenblicklich. Die Tür, aus der sie gekommen war, sah nun genauso aus wie die anderen vor ihrem Wandel und stand, zum Trotz der anderen, wagenweit offen.
"Luci, antworte mir!", bat eine Stimme. Sie blinzelte. Da war niemand. Oder doch? Sie kannte die Stimme. Natürlich kannte sie sie.
"Komm zurück."
Sie rannte zurück. Wieder ein Gang, dieser allerdings hatte ein absehbares Ende und führte nach rechts. Dann nochmal. Nochmal. Nochmal. Und wieder. Eine weitere Runde folgte sie der Stimme, merkte, dass der Gang sich nicht veränderte, sondern immer weiter im Kreis führte - oder wenigstens nicht endete. Nur-...enger wurde. So eng, dass sie irgendwann nicht mehr weiter kam. Realisierte, dass der Gang sich verschmälerte, die Wände näher kamen und sie nicht nur wegen ihrer Unendlichkeit verwirrten. So eng wurde, dass die Stimme das einzige war, was sie noch leitete. Führte. Während ihr die Luft ausging. Und sie die blutige Hand ausstreckte, in Richtung der Lauts, den sie als einzigen kannte, hoffte, dass es der Laut war, der sie rettete, bevor sie erstickte.
Und dann wurde alles, erneut, schwarz. Bevor es viel, viel heller wurde.
AeiaCarol
02.01.2023, 19:26
Das, was Luci in Tablettenform geschluckt hatte sorgte dafür, dass sie kontinuierlich in einen tiefen, äußerst tiefen Schlaf fiel. Wie in ein schwarzes Loch, ja, DAS schwarze, ominöse Loch, der Schlund, der sie und oft genug auch ihn hinab zog. Es gab einige Momente in denen zunächst nichts passierte und sie einfach nur abdriftete. Dass Leif sich neben sie gesetzt hatte, nahm Luci schon garnicht mehr wirklich wahr - viel mehr, dass die Matratze sich ein wenig absenkte. Aber ihre Augen waren schnell geschlossen, ihr Körper in eine vehemente Entspannung gezwungen und ihr einige Stunden Schlaf gönnend, den sie nach der Anstrengung dringend brauchte. Wieder? Wieder.
Drogeninjizierter Schlaf war jedoch bei Weitem nicht immer zielführend für gesunden oder erholsamen Schlaf. Oft genug kämpfte Luceija damit, dass sie viel "tiefer" fiel und unkontrolliert in Alpträumen hängen blieb. Dieser Schlaf? War einer davon.
Luci glaubte, irgendwo aufzuwachen. Sie stand im Gang ihres eigenen Hauses, zwischen Labor und Küche, quasi direkt hinter der Tür, hinter welcher sie gerade tief und fest schlief. Nicht in diesem Traum. In ihm kämpfte sie sich auf Beine, die so schwer waren wie Blei und sie wahnsinnig ausbremsten. Unsicher, ob sie auf den eigenen Beinen Halt fand, hielt sie sich an der Wand fest. Kämpfte sich nach oben und keuchte, als sie es geschafft hatte und ihre Finger den Türrahmen umfassten. Sie sah nicht hin. Hätte es aber besser getan. Denn der Türrahmen war längst nicht mehr nur ein einfacher Rahmen. Er pulsierte und sie spürte das Gefühl über ihre Hand. Bemerkte erst dann, Stück für Stück, dass sich benannter Türrahmen organisch anfühlte, irgendwie weich, zu warm, zu-..glitschig. Skeptisch drehte sie den Kopf in dessen Richtung. Dann blieb ihr der Atem im Hals stecken. Ihre Hand umfasste etwas, dass mehr nach einem Darm aussah, als einem Türrahmen, nur war alles schwarz. Und regelrecht schleimig. In einem Schreck zog sie die Hand weg. Und sah dann, dass sich unter ihrer Handfläche etwas öffnete: Erst bildete sich ein schmaler, horizontaler Schlitz, dann öffnete sich dieser und gab ein braunes Auge frei. Kaum, dass sie es sah und sich die Blicke kreuzten, erschien direkt daneben ein zweites, dieses mit grauer Iris. Dann mehr. Weitere. Egal wohin sie sah, die Augen schienen sich zu öffnen, in selber Geschwindigkeit und in dieselbe Richtung in die sie sah. Blinzelten, sahen sie blutunterlaufen an und verfolgten sie. Jede einzelne Wand schien von diesem Unheil betroffen - selbst die Gegenseite, zu der sie sich schockiert drehte. Sie sah sich kopfschüttelnd. Ein Schreib blieb ihr im Hals stecken und sie lief. Weiter den scheinbar bekannten Gang entlang, um die Ecke, weiter dorthin, wo sie glaubte das Wohnzimmer zu finden und als sie bei der Treppe angekommen war, schienen die Augen zu stoppen. Die Augen. Aber nicht dieses Dunkel. Nicht die glitschigen, schwarzen, teerartigen Fäden, die all ihr Hab und Gut im Wohnzimmer selbst überdeckten. Es hing von den Decken wie zähe Spinnweben, klebte am Boden, bildete Pfützen wie Öl. Überall. Durchbrochen wurde der tiefdunkle, widerwärtige Anblick nur davon, dass dort, wo die Terrassentür sein sollte, hellblau-weißliches Licht schien. Staub oder so etwas tanzte in diesem eigenartigen Licht und verriet, dass die schwarze Masse ihres Hauses unheilvoll pulsierte. "...was verdammt ist das hier?", fragte sie sich. Dachte sie sich. Sie schien ihre eigene Stimme nicht zu hören.
Von rechts hinter ihr, dort, wo einmal das kleine Büro Sergios gewesen war, kreischte es. Es war ein kindliches, weinerliches, schmerzliches Schreien. Oft hatte sie es nicht gehört, nie in solcher Art, aber es klang wie das Schreien eines Babys, nur-..lauter. Schriller und verzogen, wie eine kaputte Schallplatte. Trotzdem, oder gerade deshalb, ging ihr dieser Schrei regelrecht ins Rückgrat. Etwas in ihrem rechten Augenwinkel zuckte unwirklich. Ein Schatten kroch unter diesem Geschrei und mit schweren, matschig-klingenden Schritten näher. Immer näher.
Instinktiv flüchtete Luci. Steuerte sofort das grelle Licht an, rannte, als das ohrenbetäubende Geräusch immer lauter wurde. Sie brauchte drei Anläufe, bis sie schaffte, panisch die Tür zu öffnen, riss sie auf und rannte schließlich hindurch. Sie rechnete damit jeden Moment Sand oder Wasser unter ihren Füßen zu spüren, aber da war nichts dergleichen. Nur derselbe Boden unter ihren Füßen. Der Gang den sie durchquerte, immer tiefer im Schein des Lichtes, schien nicht zu enden. Sie mehr und mehr zu blenden, einfach unendlich weiter zu führen und plötzlich - rumms. Klatschte sie voller Wucht gegen eine geschlossene Tür.
Ihr wurde Schwindelig. Sie spürte Schmerz, der aber anders war als der, den sie im wahren Leben spürte, aber sie WUSSTE es tat weh. Hielt sich den Kopf. Orientierungslosigkeit übernahm. Wieder legte sich eine Hand an den Knauf, sie wollte die Türe aufschieben, aber sie war abgeschlossen. Letztendlich drehte sie sich, nur, um sich nicht mehr im Gang zu befinden, sondern in einem rechteckigen Raum, der denselben Boden, dieselben Türen, dieselbe Wand wie die in ihrem Haus aufwiesen. Nur gab es so einen Raum wie diesen hier nicht. Keinen, der vor ihr, links und rechts von ihr Türen aufzeigte. Drei Wege. Drei Richtungen.
Luci sah sich verwirrt um. Orientierungslos wusste sie nicht, wohin sie sollte, also versuchte sie, die linke Tür zu öffnen. Sie scheiterte - die Tür öffnete zwar, aber ein eisernes Gitter fuhr so schnell herunter, dass sie sich fast die Hand daran einklemmte. Spitzen rammten sich in den Boden, machten den Weg regelrecht dicht und hatten sich, zu allem überfluss, in einen Körper gerammt. Sie wusste nicht, wem dieser Körper gehörte. Torso, um genau zu sein. Arme. Beine. Ein Kopf. Alles fehlte, an dessen Stellen nur Blut. Tiefdunkles, fast schwarzes Blut. Doch selbst als sie aufsah sah sie hinter dem Gitter nichts. Alles war stockdunkel. Doch der Klang, dieses Schreien war wieder da. Kam eindeutig aus dieser Richtung und wurde immer ohrenbetäubender. Dazu war es nicht mehr nur noch der Schrei eines Kindes. Es war der Schrei von mehreren Personen. Unfassbar laut. Und unerträglich.
Sie wich ab. Rannte zur gegenüberliegenden Tür. Diese öffnete sich nicht, wie es die vorherige getan hatte, sondern schien verschlossen. Aber der Knauf wurde so kalt, dass das Metall einfror und sie es sofort loslassen musste, sodass ihre eigene Hand nicht mit anfror. Und schon im nächsten Moment kroch Eis die gesamte Tür entlang hinauf. Fror diese und alles umliegende mit enormer Geschwindigkeit zu, bis eine dicke Eisschicht auflag. Und es dann von innen gegen die Tür schlug. Es klimperte, ein bisschen Eis schien sich zu lösen, aber der oder das, was hier eingesperrt schien, hatte unmöglich die Kraft die dicke Eisschicht zu lösen. Weitere Schreie kamen aus dieser Richtung. Keine Schmerzensschreie, sondern anklagen. So viele und so laut, während irgendetwas oder jemand weiter gleichzeitig gegen diese Tür hämmerte, flehte, man solle öffnen und gleichzeitig mit wüstesten Beleidigungen um sich warf. Fast wären sie unter dem anderen Geschrei unter gegangen. Aber nur fast.
Verstört drehte sich Luci nach links. Dritte Tür. Sie riss sie auf. Dahinter eine Wand, auf welcher mit tiefroter Farbe das Gesicht einer Frau gemalt wurde. Erst nahm sie an, es könne sie selbst sein, aber diese Überlegung war schnell passe. Insbesondere, als die Wand zu bluten begann. Und sich dort "È LEI." abzeichnete. Die "Zeichnung" der Frau wurde lebendig und lachte. So völlig losgelöst und frei, so widerwärtig genüsslich, so offensichtlich schadenfroh, so-...so sehr wie diese Schlampe es tat. Luci schlug in einem Instinkt nach ihr. Doch ihre kleine Faust bohrte sich durch die Zeichnung und die Wand, auf der sie gemalt war, auf eine Weise, die sich anfühlte als fasse sie bis zum Ellbogen in einen Farbeimer. Luci fluchte winselnd, stützte sich ab und zog ihren Arm mühselig wieder heraus, nur um-..das Lachen verstärkt zu wissen und ihren Arm völlig blutig. Triefend blutig. Es war der Linke.
"Luci."
Sie drehte sich um. Sofort und augenblicklich. Die Tür, aus der sie gekommen war, sah nun genauso aus wie die anderen vor ihrem Wandel und stand, zum Trotz der anderen, wagenweit offen.
"Luci, antworte mir!", bat eine Stimme. Sie blinzelte. Da war niemand. Oder doch? Sie kannte die Stimme. Natürlich kannte sie sie.
"Komm zurück."
Sie rannte zurück. Wieder ein Gang, dieser allerdings hatte ein absehbares Ende und führte nach rechts. Dann nochmal. Nochmal. Nochmal. Und wieder. Eine weitere Runde folgte sie der Stimme, merkte, dass der Gang sich nicht veränderte, sondern immer weiter im Kreis führte - oder wenigstens nicht endete. Nur-...enger wurde. So eng, dass sie irgendwann nicht mehr weiter kam. Realisierte, dass der Gang sich verschmälerte, die Wände näher kamen und sie nicht nur wegen ihrer Unendlichkeit verwirrten. So eng wurde, dass die Stimme das einzige war, was sie noch leitete. Führte. Während ihr die Luft ausging. Und sie die blutige Hand ausstreckte, in Richtung der Lauts, den sie als einzigen kannte, hoffte, dass es der Laut war, der sie rettete, bevor sie erstickte.
Und dann wurde alles, erneut, schwarz. Bevor es viel, viel heller wurde.
Leif war so ahnungslos wie seine Gedanken gebunden waren. So gänzlich anders als das was Luceija durchmachte. Ihm war ganz und gar klar was er dachte. Seine Gedanken waren nachvollziehbar und deutlich, aber sein Innerstes war auf eine Art in Aufruhr wie es noch nie in ihrer Beziehung der Fall gewesen war. Leif war-...nervös. Und auf eine ganz eigene Art seiner üblichen und beinahe dreisten Leichtigkeit beraubt. Wenigstens in diesem Moment.
Er kehrte zurück in das Haus als die Sonne den Strand über das erträgliche Maß aufgeheizt hatte. Man hätte glauben können das Wasser kochte an manchen Stellen und der Sand unter den Füßen des Wärmeempfindlichen Schweden lud nicht zu weiterem Schlendern ein. Also trugen seine Schritte ihn über die Terrasse in das Wohnzimmer. Er warf einen Blick auf die Uhr und entschied sich zuerst ausgiebig zu duschen. Die eben erfahrene Hitze bestärkte ihn nur und so dauerte es eine weitere Dreiviertelstunde bis er mit einem Handtuch umwickelt nach Luceija sah. Sie hätte durchaus wieder wach sein können, lag aber in einer ungewöhnlich krampfhaft eingerollten Position im Bett, die Decke viel zu eng an sich gezogen und schwitzend. Leif sah seinen Plan bereits ins Nichts verschwinden und-...ehrlicherweise folgte der kurzen Enttäuschung so etwas wie Erleichterung. Es war einfach es einfach wieder aufzuschieben, oder? Und andererseits konnte er das nicht.
"Luci?", er fuhr sacht über das Haar seiner Freundin und erreichte mit seinem Daumen ihre Schläfe, die er mit leichten, kreisenden Bewegungen zu massieren begann. Sie regte sich. Ohne jedoch die Augen zu öffnen. "Geht es dir gut?"
Leif war so ahnungslos wie seine Gedanken gebunden waren. So gänzlich anders als das was Luceija durchmachte. Ihm war ganz und gar klar was er dachte. Seine Gedanken waren nachvollziehbar und deutlich, aber sein Innerstes war auf eine Art in Aufruhr wie es noch nie in ihrer Beziehung der Fall gewesen war. Leif war-...nervös. Und auf eine ganz eigene Art seiner üblichen und beinahe dreisten Leichtigkeit beraubt. Wenigstens in diesem Moment.
Er kehrte zurück in das Haus als die Sonne den Strand über das erträgliche Maß aufgeheizt hatte. Man hätte glauben können das Wasser kochte an manchen Stellen und der Sand unter den Füßen des Wärmeempfindlichen Schweden lud nicht zu weiterem Schlendern ein. Also trugen seine Schritte ihn über die Terrasse in das Wohnzimmer. Er warf einen Blick auf die Uhr und entschied sich zuerst ausgiebig zu duschen. Die eben erfahrene Hitze bestärkte ihn nur und so dauerte es eine weitere Dreiviertelstunde bis er mit einem Handtuch umwickelt nach Luceija sah. Sie hätte durchaus wieder wach sein können, lag aber in einer ungewöhnlich krampfhaft eingerollten Position im Bett, die Decke viel zu eng an sich gezogen und schwitzend. Leif sah seinen Plan bereits ins Nichts verschwinden und-...ehrlicherweise folgte der kurzen Enttäuschung so etwas wie Erleichterung. Es war einfach es einfach wieder aufzuschieben, oder? Und andererseits konnte er das nicht.
"Luci?", er fuhr sacht über das Haar seiner Freundin und erreichte mit seinem Daumen ihre Schläfe, die er mit leichten, kreisenden Bewegungen zu massieren begann. Sie regte sich. Ohne jedoch die Augen zu öffnen. "Geht es dir gut?"
Die Frage kam nicht bei ihr an. Die Antwort, bei ihm, hingegen schon. Denn entgegen ihrer Haltung, entgegen der schlafenden, fast kauernden Pose, schreckte sie urplötzlich, nach Luft schnappend, auf und saß im Bett. Sie hatte so heftig und tief Luft eingeatmet, dass sie husten musste, die Augen aufgerissen und sich verwirrt umgesehen hatte. Tatsächlich war sie wieder, oder immer noch? in ihrem Haus. Wieder? Entgegen ihrer ersten Annahme, kamen keine Türen mehr näher. Keine Augen krochen aus Wänden, keine teerartigen Netze, die sich quer durch die Wohnung spannten. Nichts dergleichen, nur-..sein Gesicht. Den sie ansah, als wäre er dafür verantwortlich, was sie eben gesehen hatte. Und das viel zu lange so tat, schwer atmend. Bis sie, irgendwann, zwischen seinen Augen hin und her sah und leise fluchte.
AeiaCarol
02.01.2023, 19:39
Die Frage kam nicht bei ihr an. Die Antwort, bei ihm, hingegen schon. Denn entgegen ihrer Haltung, entgegen der schlafenden, fast kauernden Pose, schreckte sie urplötzlich, nach Luft schnappend, auf und saß im Bett. Sie hatte so heftig und tief Luft eingeatmet, dass sie husten musste, die Augen aufgerissen und sich verwirrt umgesehen hatte. Tatsächlich war sie wieder, oder immer noch? in ihrem Haus. Wieder? Entgegen ihrer ersten Annahme, kamen keine Türen mehr näher. Keine Augen krochen aus Wänden, keine teerartigen Netze, die sich quer durch die Wohnung spannten. Nichts dergleichen, nur-..sein Gesicht. Den sie ansah, als wäre er dafür verantwortlich, was sie eben gesehen hatte. Und das viel zu lange so tat, schwer atmend. Bis sie, irgendwann, zwischen seinen Augen hin und her sah und leise fluchte.
Allein dass sie wie ein Klappmesser aufsprang, erschreckte den beinahe zwei Meter Mann und ließ ihn zusammenzucken. In einem Moment hatte er sie noch schlafend wahrgenommen, dann saß sie mit großen Augen vor ihm und sah ihn an wie ein Mensch einen Alien beim Erstkontakt. Er tat das gleiche und irgendwie nahmen sie sich für eine Weile lang beide nicht viel.
"Ist-...alles okay?", sagte er nach einer Weile, als er begann sich zu entspannen. Seine Hand, vertrieben durch den Schreck, legte sich zurück an ihr Gesicht. Dieses Mal ihre Wange. "Hej...Was ist denn? Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen."
Allein dass sie wie ein Klappmesser aufsprang, erschreckte den beinahe zwei Meter Mann und ließ ihn zusammenzucken. In einem Moment hatte er sie noch schlafend wahrgenommen, dann saß sie mit großen Augen vor ihm und sah ihn an wie ein Mensch einen Alien beim Erstkontakt. Er tat das gleiche und irgendwie nahmen sie sich für eine Weile lang beide nicht viel.
"Ist-...alles okay?", sagte er nach einer Weile, als er begann sich zu entspannen. Seine Hand, vertrieben durch den Schreck, legte sich zurück an ihr Gesicht. Dieses Mal ihre Wange. "Hej...Was ist denn? Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen."
Luci presste ihre Augen fest zusammen. Noch immer wirkte sie bemerkenswert desillusioniert, aber sie schnaubte irgendwann, sah noch einmal vorsichtig zur Seite und betrachtete eine der Wände, wobei ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Dann schnaubte sie ein weiteres Mal. Bis sie die Hand an ihrer Wange wahrnahm und zu Leif aufsah. Alles...schien okay. "Wir-...wir müssen die Schmerzmittel wechseln.", sagte sie auf eine Weise die klang, als habe sie einen Marathon hinter sich. "Selten so wahnsinnig beschissen geträumt. Fuck."
AeiaCarol
02.01.2023, 20:28
Luci presste ihre Augen fest zusammen. Noch immer wirkte sie bemerkenswert desillusioniert, aber sie schnaubte irgendwann, sah noch einmal vorsichtig zur Seite und betrachtete eine der Wände, wobei ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Dann schnaubte sie ein weiteres Mal. Bis sie die Hand an ihrer Wange wahrnahm und zu Leif aufsah. Alles...schien okay. "Wir-...wir müssen die Schmerzmittel wechseln.", sagte sie auf eine Weise die klang, als habe sie einen Marathon hinter sich. "Selten so wahnsinnig beschissen geträumt. Fuck."
"Okay...?", sagte Leif nach einer Weile. Seine Verwunderung war nicht zu leugnen, aber ihr Wunsch war umsetzbar. "Nichts leichter als das. Willst du darüber reden?", hakte er nach. Seine Hand wechselte die Position, nahm ihre Hand und drückte sie leicht. Versichernd dass alles gut war.
"Okay...?", sagte Leif nach einer Weile. Seine Verwunderung war nicht zu leugnen, aber ihr Wunsch war umsetzbar. "Nichts leichter als das. Willst du darüber reden?", hakte er nach. Seine Hand wechselte die Position, nahm ihre Hand und drückte sie leicht. Versichernd dass alles gut war.
Bevor sie darüber nachdachte, nochmal keuchte und schließlich wimmrig Luft nahm, schüttelte Luci bereits den Kopf. Konnte sie nicht, oder konnte sie? Er würde es vermutlich nicht verstehen, nicht-..nachvollziehen können. Ihr Kopf, leicht gesenkt, drückte sich gegen seine Schulter. "Wie so scheiß Alpträume eben sind. Gänge die im Kreis führen, Augen in der Wand die einen anstarren, Blut, Schreie-...gottverdammt..". Sie schüttelte den Kopf leicht, lehnt sich dann wieder an.
AeiaCarol
02.01.2023, 20:50
Bevor sie darüber nachdachte, nochmal keuchte und schließlich wimmrig Luft nahm, schüttelte Luci bereits den Kopf. Konnte sie nicht, oder konnte sie? Er würde es vermutlich nicht verstehen, nicht-..nachvollziehen können. Ihr Kopf, leicht gesenkt, drückte sich gegen seine Schulter. "Wie so scheiß Alpträume eben sind. Gänge die im Kreis führen, Augen in der Wand die einen anstarren, Blut, Schreie-...gottverdammt..". Sie schüttelte den Kopf leicht, lehnt sich dann wieder an.
Als er das hörte war er denkbar froh hier zu sein. Für einen Moment kehrte das Bewusstsein darüber zurück wie viel sie zuletzt durchgemacht hatte.
Er drehte den Kopf leicht und küsste ihren Schopf. Gleich ein zweites Mal. "Wenn du dich nicht fit fühlst, bleiben wir hier, ja? Das-...es rennt uns nichts weg."
Als er das hörte war er denkbar froh hier zu sein. Für einen Moment kehrte das Bewusstsein darüber zurück wie viel sie zuletzt durchgemacht hatte.
Er drehte den Kopf leicht und küsste ihren Schopf. Gleich ein zweites Mal. "Wenn du dich nicht fit fühlst, bleiben wir hier, ja? Das-...es rennt uns nichts weg."
Für eine Weile blieb sie so. Mindestens so lange, bis ihr Körper sich beruhigt hatte, ruhiger atmete und sie mit der eigenen Hand das Haar aus ihrem Gesicht wischen konnte. Genau deshalb wich sie ein kleines bisschen von ihm zurück, hob den Kopf um ihn anzusehen und seufzte nochmals. Ein kleiner Kuss traf die unterste Seite seiner Unterlippe, schwächelnd, ehe sie "Mmh-mmh.", antwortete. "Geht schon. Ist-..ist gleich wieder in Ordnung."
AeiaCarol
02.01.2023, 21:08
Für eine Weile blieb sie so. Mindestens so lange, bis ihr Körper sich beruhigt hatte, ruhiger atmete und sie mit der eigenen Hand das Haar aus ihrem Gesicht wischen konnte. Genau deshalb wich sie ein kleines bisschen von ihm zurück, hob den Kopf um ihn anzusehen und seufzte nochmals. Ein kleiner Kuss traf die unterste Seite seiner Unterlippe, schwächelnd, ehe sie "Mmh-mmh.", antwortete. "Geht schon. Ist-..ist gleich wieder in Ordnung."
Er nickte, sah sie aber noch eine Weile lang an, als wolle er sichergehen dass sie sich nicht doch übernahm. Dann stand er wortlos auf, ging für weniger als eine Minute aus dem Raum und kam mit einem Glas Wasser zurück. "Hier..", reichte er es ihr und setzte sich noch einmal kurz zu ihr auf das Bett. "Ich lass dir noch etwas Ruhe und gehe mal das Schmerzmittel aussortieren, bevor ich mich fertig mache.", erklärte Leif und erhob sich wieder. Nicht ohne ihren Kuss jetzt, verspätet, zu erwidern. "Sag bescheid wenn du mich brauchst."
Er nickte, sah sie aber noch eine Weile lang an, als wolle er sichergehen dass sie sich nicht doch übernahm. Dann stand er wortlos auf, ging für weniger als eine Minute aus dem Raum und kam mit einem Glas Wasser zurück. "Hier..", reichte er es ihr und setzte sich noch einmal kurz zu ihr auf das Bett. "Ich lass dir noch etwas Ruhe und gehe mal das Schmerzmittel aussortieren, bevor ich mich fertig mache.", erklärte Leif und erhob sich wieder. Nicht ohne ihren Kuss jetzt, verspätet, zu erwidern. "Sag bescheid wenn du mich brauchst."
"Danke..", sagte sie, nahm das Glas entgegen und trank etwas daraus. Am Pegel des Wassers sah sie, wie ihre Hand noch zitterte und half sich selbst einmal mehr mit tiefen Atemzügen. Dann wurde es besser. Sie trank das Wasserglas leer und stellte es vorsichtig auf dem Nachttisch ab. Gefühl kroch in ihre Hände zurück, sie wagte es, aufzustehen und sich weiter in Richtung des Ganges zu bewegen. Hier blieb sie stehen. Es sah aus, wie in ihrem Traum, deshalb versicherte sie sich mehrmals, ob wirklich alles so war, wie sie es kannte. Tat es. Und sie tadelte sich mit einem "Solo un sogno del cazzo, Luce" selbst.
Ihr fiel ein, dass er sie gebeten hatte sich umzuziehen, roch aber zuerst instinktiv an sich und befand es für ein Unding, sich ungeduscht umzuziehen. Nicht, wenn er jetzt so viel Wert drauf legte, dass sie das Kleid anzog. Egal, wie gut ihr das gefiel. Also steuerte sie den Gang, die Treppen und den obersten Stock an und tat ihr bestes, den Traum aus ihren Erinnerungen zu tilgen.
AeiaCarol
03.01.2023, 14:53
"Danke..", sagte sie, nahm das Glas entgegen und trank etwas daraus. Am Pegel des Wassers sah sie, wie ihre Hand noch zitterte und half sich selbst einmal mehr mit tiefen Atemzügen. Dann wurde es besser. Sie trank das Wasserglas leer und stellte es vorsichtig auf dem Nachttisch ab. Gefühl kroch in ihre Hände zurück, sie wagte es, aufzustehen und sich weiter in Richtung des Ganges zu bewegen. Hier blieb sie stehen. Es sah aus, wie in ihrem Traum, deshalb versicherte sie sich mehrmals, ob wirklich alles so war, wie sie es kannte. Tat es. Und sie tadelte sich mit einem "Solo un sogno del cazzo, Luce" selbst.
Ihr fiel ein, dass er sie gebeten hatte sich umzuziehen, roch aber zuerst instinktiv an sich und befand es für ein Unding, sich ungeduscht umzuziehen. Nicht, wenn er jetzt so viel Wert drauf legte, dass sie das Kleid anzog. Egal, wie gut ihr das gefiel. Also steuerte sie den Gang, die Treppen und den obersten Stock an und tat ihr bestes, den Traum aus ihren Erinnerungen zu tilgen.
Leif war ebenfalls nach oben gegangen. Jedoch nicht sofort. Er sortierte das schnellwirksame Analgetikum aus, welches er Luceija zuvor gegeben hatte und folgte ihr erst dann. Unwissen dass sie im Obergeschoss war, hörte er das Rauschen der Dusche erst bei seinem Ankommen. Er entschied sich, seinen Anzug aus dem Schrank zu ziehen und das Labor als Umkleide zu nutzen, um sich in den hellen und recht leichten Anzug zu werfen. Dieser wenig verkrampfte Look war so ganz und gar untypisch für Leif. Überhaupt war so vieles an ihm so anders geworden. Früher jedenfalls traf man ihn entweder in OP Kleidung oder aber tiefdunklen Anzügen, die zumeist ein guter Ausdruck für seinen Launen war. Anders-...war es jetzt. Obwohl er beschissen nervös war und selbst die Zeit bis Luceija fertig war mit irgendetwas zu überbrücken versuchte. Es musste, denn andernfalls wäre der Boden unter seinen Füßen der Abnutzung durch seine ständig tigernden Schritte zum Opfer gefallen, so nahezu hektisch schien er zu werden. Und dann fielen ihm gleich zwei Dinge ein, die er niemals hätte vergessen dürfen. Eines davon rechtfertigte, wie er in blinder Eile die Treppe nach oben stürmte, das Wasser in der Dusche versiegen hörte und in seiner Vorstellung schaffte er es gerade noch rechtzeitig, diese Schublade in seinem Schrank zu öffnen. Und zu plündern. Doch ein paar Socken waren sicher nicht das eigentliche Ziel. Dennoch entspannte ihn diese eigenwillige Eroberung, die so viel mehr innehielt. Und dann war da noch etwas.
Hey Cousinchen,
sorry dass meine Antwort so ewig auf sich hat warten lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dennoch weißt, dass ich noch am Leben bin. Ich kenn dich doch jetzt :-)
Die letzten Wochen waren enorm turbulent. Vorsichtig gesagt. Hab mir die Hand verletzt, aber alles halb so wild. Luci geht es auch gut. Mal sehen ob sie wegen Mordes dran ist, nachdem ich sie gefragt habe ob sie meine Frau werden will :-) Ansonsten würde ich dich wahnsinnig gerne wiedersehen. Vielleicht kommen wir auf der Durchreise bald bei dir vorbei. Ich melde mich? Dann kann ich deinem Chef auch für die vielen Überstunden in den Arsch treten, die du da andeutest!
Pass auf dich auf, Cousinchen <3
- Leif
Er hatte sich unlängst mit seinem Sockenknäuel auf die Terrasse gesetzt. Sein Hemd leicht offen und das Sakko ohnehin. Ein warmer und angenehmer Wind schlich ihm durchs Haar, während er nickte, die Zeilen noch einmal selbst lesend, bevor er sie abschickte.
Und dann-...auf Luceija wartete.
Leif war ebenfalls nach oben gegangen. Jedoch nicht sofort. Er sortierte das schnellwirksame Analgetikum aus, welches er Luceija zuvor gegeben hatte und folgte ihr erst dann. Unwissen dass sie im Obergeschoss war, hörte er das Rauschen der Dusche erst bei seinem Ankommen. Er entschied sich, seinen Anzug aus dem Schrank zu ziehen und das Labor als Umkleide zu nutzen, um sich in den hellen und recht leichten Anzug zu werfen. Dieser wenig verkrampfte Look war so ganz und gar untypisch für Leif. Überhaupt war so vieles an ihm so anders geworden. Früher jedenfalls traf man ihn entweder in OP Kleidung oder aber tiefdunklen Anzügen, die zumeist ein guter Ausdruck für seinen Launen war. Anders-...war es jetzt. Obwohl er beschissen nervös war und selbst die Zeit bis Luceija fertig war mit irgendetwas zu überbrücken versuchte. Es musste, denn andernfalls wäre der Boden unter seinen Füßen der Abnutzung durch seine ständig tigernden Schritte zum Opfer gefallen, so nahezu hektisch schien er zu werden. Und dann fielen ihm gleich zwei Dinge ein, die er niemals hätte vergessen dürfen. Eines davon rechtfertigte, wie er in blinder Eile die Treppe nach oben stürmte, das Wasser in der Dusche versiegen hörte und in seiner Vorstellung schaffte er es gerade noch rechtzeitig, diese Schublade in seinem Schrank zu öffnen. Und zu plündern. Doch ein paar Socken waren sicher nicht das eigentliche Ziel. Dennoch entspannte ihn diese eigenwillige Eroberung, die so viel mehr innehielt. Und dann war da noch etwas.
Hey Cousinchen,
sorry dass meine Antwort so ewig auf sich hat warten lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dennoch weißt, dass ich noch am Leben bin. Ich kenn dich doch jetzt :-)
Die letzten Wochen waren enorm turbulent. Vorsichtig gesagt. Hab mir die Hand verletzt, aber alles halb so wild. Luci geht es auch gut. Mal sehen ob sie wegen Mordes dran ist, nachdem ich sie gefragt habe ob sie meine Frau werden will :-) Ansonsten würde ich dich wahnsinnig gerne wiedersehen. Vielleicht kommen wir auf der Durchreise bald bei dir vorbei. Ich melde mich? Dann kann ich deinem Chef auch für die vielen Überstunden in den Arsch treten, die du da andeutest!
Pass auf dich auf, Cousinchen <3
- Leif
Er hatte sich unlängst mit seinem Sockenknäuel auf die Terrasse gesetzt. Sein Hemd leicht offen und das Sakko ohnehin. Ein warmer und angenehmer Wind schlich ihm durchs Haar, während er nickte, die Zeilen noch einmal selbst lesend, bevor er sie abschickte.
Und dann-...auf Luceija wartete.
Den Traum völlig abzuschreiben schien schwer, stellenweise glaubte sie sogar unmöglich. Aber Luci unterschätzte die Macht, die eine heiße Dusche haben konnte. Die, die sie selbst über sich und ihr Leben haben konnte wenn sie wollte. Wenn man ihr nicht simultan das Rückgrat brach und ihr keine Luft ließ, um sich von allem was passiert war zu erholen. Es besser werden zu lassen.
Sie wusch sich, klaute Leifs Duschgel, nahm aber wenigstens das eigene Shampoo. Rasch lief Wasser durch ihre Strähnen, dann das Mittel und noch ehe sie sich versah war sie irgendwie fertig geworden und es fehlte ihr an genug Erinnerung, WIE es dazu genau kommen konnte. Typischer fall von leichten Erinnerungslücken, die jedoch im Laufe eines Tages wie ihrem normal waren. Sie beruhigte sich immer mehr, insbesondere als sie sich unter den Haartrockner stellte, der innert weniger Minuten seine Arbeit erledigt hatte, während sie halbwegs tatenlos rumsaß. Ihr Haar war wie gewohnt aalglatt. Jetzt aber wenigstens sauber.
Niemand bat sie darum. Trotzdem nahm sie sich etwas Makeup und gab sich, irgendwie weil sie einfach Lust dazu hatte, sogar ausnahmsweise wirklich Mühe. Immerhin sollte es zu diesem viel zu knappen Kleid im Untergeschoss passen. Und auch wenn sie sich ansehen und sich fragen musste, wozu sie eigentlich geworden war, tat diese kleine Portion Selbstwertgefühl ganz gut.
Und so stieg sie, vermutlich viel zu spät, ins Erdgeschoss, zurück in das provisorische Schlafzimmer und schlüpfte umständlich in das, was Leif ihr da, erneut, zurecht gelegt hatte.
"...bin vermutlich fertig.", sagte sie, als sie auf einmal hinter Leif zum Stehen kam, der auf der Terrasse auf sie wartete. Sie stand-...naja. Sie stand da, wie sie auch schon vor der Familienfeier hier stand. Irgendwie wackelig auf den hohen Schuhen, wahnsinnig ungewohnt, weil es ihre ohnehin magere Gestalt weiter in die Länge zog und so-...ordentlich, dass es weh tat. Ja, vermutlich stimmte, was Leif sagte. 'So wenig sie selbst.'. Und trotzdem stand sie jetzt dort. Das Haar nur an zwei Stellen leicht zurückgenommen, aber kaum wirklich "frisiert", wie Zora es einmal versucht hatte. Unsicherheit verströmend.
AeiaCarol
03.01.2023, 19:51
Den Traum völlig abzuschreiben schien schwer, stellenweise glaubte sie sogar unmöglich. Aber Luci unterschätzte die Macht, die eine heiße Dusche haben konnte. Die, die sie selbst über sich und ihr Leben haben konnte wenn sie wollte. Wenn man ihr nicht simultan das Rückgrat brach und ihr keine Luft ließ, um sich von allem was passiert war zu erholen. Es besser werden zu lassen.
Sie wusch sich, klaute Leifs Duschgel, nahm aber wenigstens das eigene Shampoo. Rasch lief Wasser durch ihre Strähnen, dann das Mittel und noch ehe sie sich versah war sie irgendwie fertig geworden und es fehlte ihr an genug Erinnerung, WIE es dazu genau kommen konnte. Typischer fall von leichten Erinnerungslücken, die jedoch im Laufe eines Tages wie ihrem normal waren. Sie beruhigte sich immer mehr, insbesondere als sie sich unter den Haartrockner stellte, der innert weniger Minuten seine Arbeit erledigt hatte, während sie halbwegs tatenlos rumsaß. Ihr Haar war wie gewohnt aalglatt. Jetzt aber wenigstens sauber.
Niemand bat sie darum. Trotzdem nahm sie sich etwas Makeup und gab sich, irgendwie weil sie einfach Lust dazu hatte, sogar ausnahmsweise wirklich Mühe. Immerhin sollte es zu diesem viel zu knappen Kleid im Untergeschoss passen. Und auch wenn sie sich ansehen und sich fragen musste, wozu sie eigentlich geworden war, tat diese kleine Portion Selbstwertgefühl ganz gut.
Und so stieg sie, vermutlich viel zu spät, ins Erdgeschoss, zurück in das provisorische Schlafzimmer und schlüpfte umständlich in das, was Leif ihr da, erneut, zurecht gelegt hatte.
"...bin vermutlich fertig.", sagte sie, als sie auf einmal hinter Leif zum Stehen kam, der auf der Terrasse auf sie wartete. Sie stand-...naja. Sie stand da, wie sie auch schon vor der Familienfeier hier stand. Irgendwie wackelig auf den hohen Schuhen, wahnsinnig ungewohnt, weil es ihre ohnehin magere Gestalt weiter in die Länge zog und so-...ordentlich, dass es weh tat. Ja, vermutlich stimmte, was Leif sagte. 'So wenig sie selbst.'. Und trotzdem stand sie jetzt dort. Das Haar nur an zwei Stellen leicht zurückgenommen, aber kaum wirklich "frisiert", wie Zora es einmal versucht hatte. Unsicherheit verströmend.
Er hatte bis zu ihren Worten die Augen geschlossen und sein Gesicht der Sonne entgegen gehalten. Im Versuch sich zu entspannen war er leider kaum ruhiger geworden. Allein schon weil der Inhalt, ursprünglich versteckt in diesen deplatziert wirkenden Strümpfen neben ihm auf dem Stuhl, jetzt auf Brusthöhe gegen sein Innerstes zu drücken schien. Ob es heute passieren würde? Sein Herz brannte dafür. Sein Kopf war sich ihrer Reaktion so unsicher wie niemals zuvor. Gab es wirklich diese Chance auf ein 'Ja'? Oder hatte er sich wieder nur in irgendetwas verrannt? In...das hier?
Es würde Leif niemals einfallen ihr einen Antrag zu machen und zuvor zu verlangen, dass sie sich in dieses winzige Stück Stoff zwängte. So wenig sie selbst. Und trotzdem stand Luci nun exakt so vor ihm. Sah ihm in die Augen, als er seine öffnete und sich das Lächeln auf seine Lippen legte, welches ganz ihr gehörte. "Okay.", sagte er ruhig und musterte sie. Es lag nahe, dass er ihr sagte wie umwerfend sie aussah. Doch das war entweder nichts neues für sie oder ganz und gar nicht das was sie hören wollte.
Leif schirmte seine Augen leicht mit der Hand ab und führte seinen Blick zurück zu ihrem. "Fühlst du dich unwohl?"
Er hatte bis zu ihren Worten die Augen geschlossen und sein Gesicht der Sonne entgegen gehalten. Im Versuch sich zu entspannen war er leider kaum ruhiger geworden. Allein schon weil der Inhalt, ursprünglich versteckt in diesen deplatziert wirkenden Strümpfen neben ihm auf dem Stuhl, jetzt auf Brusthöhe gegen sein Innerstes zu drücken schien. Ob es heute passieren würde? Sein Herz brannte dafür. Sein Kopf war sich ihrer Reaktion so unsicher wie niemals zuvor. Gab es wirklich diese Chance auf ein 'Ja'? Oder hatte er sich wieder nur in irgendetwas verrannt? In...das hier?
Es würde Leif niemals einfallen ihr einen Antrag zu machen und zuvor zu verlangen, dass sie sich in dieses winzige Stück Stoff zwängte. So wenig sie selbst. Und trotzdem stand Luci nun exakt so vor ihm. Sah ihm in die Augen, als er seine öffnete und sich das Lächeln auf seine Lippen legte, welches ganz ihr gehörte. "Okay.", sagte er ruhig und musterte sie. Es lag nahe, dass er ihr sagte wie umwerfend sie aussah. Doch das war entweder nichts neues für sie oder ganz und gar nicht das was sie hören wollte.
Leif schirmte seine Augen leicht mit der Hand ab und führte seinen Blick zurück zu ihrem. "Fühlst du dich unwohl?"
"Hmm..", sagte oder eher, deutete sie an und zuppelte schließlich am unteren Ende des viel zu kurzen Kleides - in blinder Hoffnung, dass es wenigstens nicht weiter hoch rutschte wenn sie ging. "-..so gut, wies einem eben gehen kann in einem Kleid wie dem hier.". Man sah, dass sie grinste, obwohl sie es nicht hätte sollen, wenn das Outfit so wenig saß aber-..er hätte widersprochen. Rein optisch-..vielleicht einige, aber Luci? Hm. Sie verschwendete keinen nennenswerten Gedanken mehr daran und musterte stattdessen Leif, der aufstand und den sie nunmehr völlig betrachten konnte und-..nunja. Sie starrte ihn an und merkte es nicht.
"--...der ist-..neu, richtig?", fragte sie vorsichtig und so, als rieche sie Verschwörung. Ihre grünen Augen tasteten seine übermächtig gutaussehende Gestalt ab. Verdammt. Er sah aus als wäre er schon Jahre in Palermo. Der Anzug, der irgendwie nach einem Material wie Leinen aussah, passte perfekt und sah sommerlich, irgendwie leicht aus. So-..positiv. Sie starrte wieder. Immer noch. Gottverdammt, wieso sah er nur so unverschämt gut aus.
AeiaCarol
03.01.2023, 20:36
"Hmm..", sagte oder eher, deutete sie an und zuppelte schließlich am unteren Ende des viel zu kurzen Kleides - in blinder Hoffnung, dass es wenigstens nicht weiter hoch rutschte wenn sie ging. "-..so gut, wies einem eben gehen kann in einem Kleid wie dem hier.". Man sah, dass sie grinste, obwohl sie es nicht hätte sollen, wenn das Outfit so wenig saß aber-..er hätte widersprochen. Rein optisch-..vielleicht einige, aber Luci? Hm. Sie verschwendete keinen nennenswerten Gedanken mehr daran und musterte stattdessen Leif, der aufstand und den sie nunmehr völlig betrachten konnte und-..nunja. Sie starrte ihn an und merkte es nicht.
"--...der ist-..neu, richtig?", fragte sie vorsichtig und so, als rieche sie Verschwörung. Ihre grünen Augen tasteten seine übermächtig gutaussehende Gestalt ab. Verdammt. Er sah aus als wäre er schon Jahre in Palermo. Der Anzug, der irgendwie nach einem Material wie Leinen aussah, passte perfekt und sah sommerlich, irgendwie leicht aus. So-..positiv. Sie starrte wieder. Immer noch. Gottverdammt, wieso sah er nur so unverschämt gut aus.
Einen winzigen Moment lang schien sein Herz auszusetzen. Leif fasste sich selbst an die Brust. Er hatte in seiner Nervosität diese absolut normale Frage falsch verstanden und kurz geglaubt sie wisse mehr als er sie hatte wissen lassen wollen. Dabei ging es um nichts weiter als diesen Anzug.
"De-...oh, der Anzug? Ja, ja, der ist neu. Gewissermaßen.", gab er eifrig nickend zu. Gleich hatte er die Befürchtung, sie könne das falsch interpretieren. "Ich hatte-...ich hab ihn gekauft für einen Anlass wie heute. Für uns. Niemanden sonst.", schwor er und sagte die Wahrheit. "Ich dachte in einem schwarzen Anzug, grau oder-...naja, damit sehe ich hier wahrscheinlich ziemlich albern aus.", schon wieder nickte er. Als sei er selbst sein größter Unterstützer.
Es war nichts weiter als der unablässige Versuch sich selbst zu beruhigen. Doch um so vieles besser klappte das, als Leif ihre Hand nahm. Seine Zeige- und Mittelfinger in ihre Finger hakte und kurz zu dieser zarten Verbindung herab sah. Dann wieder zu ihr. Sie war betörend schön. So sehr dass es einen unwirklichen Charakter bekam. Aber das lag nicht an Make Up oder dem Stoff den sie trug, sondern der Art wie sie ihn ansah. Und er fragte sich wie sie ihn ansehen würde, wenn er sie fragen würde. Oder viel eher...Wie sie ihn ansehen würde, sobald er ihr die Wahrheit sagte.
Einen winzigen Moment lang schien sein Herz auszusetzen. Leif fasste sich selbst an die Brust. Er hatte in seiner Nervosität diese absolut normale Frage falsch verstanden und kurz geglaubt sie wisse mehr als er sie hatte wissen lassen wollen. Dabei ging es um nichts weiter als diesen Anzug.
"De-...oh, der Anzug? Ja, ja, der ist neu. Gewissermaßen.", gab er eifrig nickend zu. Gleich hatte er die Befürchtung, sie könne das falsch interpretieren. "Ich hatte-...ich hab ihn gekauft für einen Anlass wie heute. Für uns. Niemanden sonst.", schwor er und sagte die Wahrheit. "Ich dachte in einem schwarzen Anzug, grau oder-...naja, damit sehe ich hier wahrscheinlich ziemlich albern aus.", schon wieder nickte er. Als sei er selbst sein größter Unterstützer.
Es war nichts weiter als der unablässige Versuch sich selbst zu beruhigen. Doch um so vieles besser klappte das, als Leif ihre Hand nahm. Seine Zeige- und Mittelfinger in ihre Finger hakte und kurz zu dieser zarten Verbindung herab sah. Dann wieder zu ihr. Sie war betörend schön. So sehr dass es einen unwirklichen Charakter bekam. Aber das lag nicht an Make Up oder dem Stoff den sie trug, sondern der Art wie sie ihn ansah. Und er fragte sich wie sie ihn ansehen würde, wenn er sie fragen würde. Oder viel eher...Wie sie ihn ansehen würde, sobald er ihr die Wahrheit sagte.
Sie klemmte ihre Zunge zwischen die Lippen. Es hatte - DAS hatte einen lächerlichen Charakter aber manchmal, wenn wie nachdachte, tat sie solcherlei Dinge ohne sie selbst zu bemerken. Auch starren gehörte dazu. So speziell zu lächeln. Unwirklich schien tatsächlich die richtige Bezeichnung für all das hier, als tanzen sie permanent auf einer Klinge, nur kurz davor, irgendwo hinab zu fallen und am Versuch zu verenden, das hier alles intakt zu halten. So etwas perfektes wie ihn zu halten.
"Oh, doch, doch doch, damit wärst du hier genauso gut aufgehoben. Du warst bei der Feier meiner", sie setzte GANZ deutliche Anführungszeichen in die Luft, " "FAMILIE" dabei, du hast gesehen wie problemlos man das durchziehen und überhaupt nicht albern aussehen kann.", machte sie ihm Mut. Trotzdem stieß sie ihm sacht gegen die Schulter. "Keine Panik, steht dir wirklich-..wirklich gut.", untertrieb sie weiter. Aber ihr lächeln schien sie ein Stück weit zu verraten. "Und, zugegeben, sieht deutlich bequemer aus als das, was ich hier trage."
AeiaCarol
03.01.2023, 21:09
Es half. Leif fasste wirklich etwas mehr Mut und mit diesen offensichtlich ehrlichen Worten er sähe gut aus, begann er zu strahlen, auch wenn er sie nicht weiter kommentierte, sondern mit der Andeutung Luceijas noch einmal einen Blick auf ihr Kleid warf.
„Bequemer definitiv, ja.“, stimmte er ihr zu. „Dafür steigt mein Schlaganfall Risiko mit jeder Sekunde in der ich dich ansehe, Müslischleuder. Du siehst wunderschön aus. Tust du immer, aber…ich geb zu ich hab eine Schwäche für diese Beine.“, gab er zu und lachte leise und mit diesem gehemmten Unterton eines Mannes der verlegen war. „Du…wirst das bald verstehen. Ich…Du verdienst die Wahrheit, nach allem was du mir anvertraut hast. Also, sollen wir?“, er hielt ihr deinen Unterarm zum einhaken hin und sah sie. Punkt eins einer langen Wahrheit. „Schätze unser Wagen wartet schon.“
Es half. Leif fasste wirklich etwas mehr Mut und mit diesen offensichtlich ehrlichen Worten er sähe gut aus, begann er zu strahlen, auch wenn er sie nicht weiter kommentierte, sondern mit der Andeutung Luceijas noch einmal einen Blick auf ihr Kleid warf.
„Bequemer definitiv, ja.“, stimmte er ihr zu. „Dafür steigt mein Schlaganfall Risiko mit jeder Sekunde in der ich dich ansehe, Müslischleuder. Du siehst wunderschön aus. Tust du immer, aber…ich geb zu ich hab eine Schwäche für diese Beine.“, gab er zu und lachte leise und mit diesem gehemmten Unterton eines Mannes der verlegen war. „Du…wirst das bald verstehen. Ich…Du verdienst die Wahrheit, nach allem was du mir anvertraut hast. Also, sollen wir?“, er hielt ihr deinen Unterarm zum einhaken hin und sah sie. Punkt eins einer langen Wahrheit. „Schätze unser Wagen wartet schon.“
Luci selbst begann zu lachen. Ein irgendwie selbst verlegenes, leicht irres Lachen, dass im Nachhinein diese Worte übrig hatte: "-...unser Wagen?". Zugegeben, es hatte etwas von spötteln, ließ sie viel zu breit grinsen und das obligatorische Einhaken in seinen Arm hatte das Potenzial, die Fremdscham des Handannehmens beim Auffordern zum Tanz auf der Hochzeit zu überbieten. Und trotzdem hatte es so einen Charakter, den eben nur Leif ausstrahlen konnte. Wie auch nur er geschafft hatte, sie auf diese Tanzfläche zu zwingen, schloss sie sich ihm auch jetzt an und der Grund dafür lag verdammt nochmal auf der Hand. Nach allem was passiert war, lag er-...er lag schlicht auf der Hand. "Unser Wagen. Du weißt wie waaaahnsinnig kitschig das klingt, hm?", zog sie ihn auf. "Fast so, als könnten wir uns nicht leisten selbst zu fahren, weil-..ehm-...puh, wahrscheinlich weil wir zu reich sind oder soetwas?"
Sie merkte, dass es gut war, dass er ihr den Arm anbot, denn-...ohne nahm die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit den Schuhen irgendwas brach, wahnsinnig zu.
AeiaCarol
04.01.2023, 17:22
Luci selbst begann zu lachen. Ein irgendwie selbst verlegenes, leicht irres Lachen, dass im Nachhinein diese Worte übrig hatte: "-...unser Wagen?". Zugegeben, es hatte etwas von spötteln, ließ sie viel zu breit grinsen und das obligatorische Einhaken in seinen Arm hatte das Potenzial, die Fremdscham des Handannehmens beim Auffordern zum Tanz auf der Hochzeit zu überbieten. Und trotzdem hatte es so einen Charakter, den eben nur Leif ausstrahlen konnte. Wie auch nur er geschafft hatte, sie auf diese Tanzfläche zu zwingen, schloss sie sich ihm auch jetzt an und der Grund dafür lag verdammt nochmal auf der Hand. Nach allem was passiert war, lag er-...er lag schlicht auf der Hand. "Unser Wagen. Du weißt wie waaaahnsinnig kitschig das klingt, hm?", zog sie ihn auf. "Fast so, als könnten wir uns nicht leisten selbst zu fahren, weil-..ehm-...puh, wahrscheinlich weil wir zu reich sind oder soetwas?"
Sie merkte, dass es gut war, dass er ihr den Arm anbot, denn-...ohne nahm die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich mit den Schuhen irgendwas brach, wahnsinnig zu.
Leif bewunderte die Leichtfertigkeit mit der sie ihn auf den Arm nahm, nein, vielmehr ihre Leichtigkeit überhaupt. Das Vertrauen das sie in ihn hatte und die Art wie sie blind mit ihm in diese Situation ging, von der sie keinerlei Idee zu haben schien. Er hatte von ihr verlangt sich als etwas zu verkleiden das sie nicht im Entferntesten war. Das alles gab ihm Hoffnung, dass sie ihn besser verstehen würde, als er zuerst befürchtet hatte. Das sie bei ihm bleiben würde. Und das sie ernsthaft akzeptierte was er war.
Bevor er ihnen beiden die Tür öffnen konnte, blieb er noch einmal stehen. "So albern das jetzt klingt, aber-...dir zu zeigen wie reich wir sind ist irgendwie Teil des Ganzen.", gab er zu und sah sie dabei an. Er zog kurz seinen Arm aus ihrem, glitt mit seiner Hand zu ihrer und nahm sie. Leicht Druck ausübend. Liebevoll. Genau wie sein Blick. "Sei heute Abend ganz bei mir, ja? Sei aufmerksam. Hör mir zu und überspring die unguten Gefühle die du vielleicht hast nicht.", er sprach unfreiwillig in Rätseln, wollte aber ebenso wenig, dass sie hier redeten. Wo mehr als nur Luceija hörte was er zu sagen hatte. Leifs Augen verließen Luceijas, sprangen hinab auf ihre Lippen und begutachteten sie kurz, bevor er sie flüchtig küsste. "Eine allerletzte Chance die Flucht zu ergreifen, Müslischleuder.", versprach er traurig und dann öffnete er endlich die Tür. Und tatsächlich wartete die nachtschwarze Limousine vor der Tür. Ein älterer Mann davor, im teuersten Stoff, aber sicher unterbezahlt, so sehr biederte er sich vom ersten Moment an. Er wagte es gar nicht erst seinen Blick auf Leifs Freundin zu verfestigen, sondern machte die Andeutung einer Verbeugung, begrüßte in perfektem Italienisch und gleich darauf im Englischen, weil Leif ihm so offenkundig kein Einheimischer war. Der ergraute Mann öffnete Luceija die Tür und ließ sie sich in aller Ruhe setzen. Dann umrundete er den Wagen und tat das gleiche für Leif. Wieder der Hauch einer Verbeugung, dann verschwand er hinter einem übergroßen Steuer, überladen mit Knöpfen, die leuchtend unterlegt waren. Der Schimmer drang leicht durch die Trennwand, die Fahrerkabine und Rücksitze trennten. Zu hören war voneinander nicht das Geringste. Und diese ganze übertriebene Aufmachung würde es nur noch komischer wirken lassen. Da war auch Leif sich sicher, der einen prüfenden Blick in Richtung Luceija warf. Ihre Hand ergriff und auf seinen Oberschenkel zog. Ohne ein Wort.
Das sie diese Strecke überhaupt fuhren, schien ein Witz. Sie fuhren fünf Minuten, schnurgerade immer am Wasser entlang. Keine enge Gasse die den gigantisch protzigen Wagen in die Knie zu zwingen versuchte, der zum Restaurant gehörte, welches sie ansteuerten. Die Einfahrt aus Sandstein in einem leichten Gefälle hinab, zu auf das einsame Lichtermeer, das in der nahenden Dämmerung seine Wirkung zu entfalten begann. Sie hatten den Cimitero Acattolico hinter sich gelassen, was Leif nur wegen des Schildes dorthin wusste, um an einem winzigen Fortsatz der Insel zu landen. Wirklich winzig und gerade groß genug für das helle, zweifellos sehr alte Gebäude, am Spiaggia Vergine Maria. Nur ein Irrer konnte auf die Idee gekommen sein hier ein Restaurant einzurichten, welches so über den Dingen schwebte wie das Tonnara Florio. Hinter dem alten und so typisch sizilianischem Gebäude ragten Hochhäuser von doppelter Höhe in den Himmel. Nicht wirklich hoch, wenn man die Citadel kannte, aber hoch und sich selbst überlassen genug, um einschätzen zu können, dass ein solches Restaurant nicht hierher passte. Wenigstens nicht dem Essen nach. Zu schweigen von den Preisen. Es gab nur einen Grund weshalb es sich hielt und das war die kitschig romantische Geschichte irgendeines Investors der seine Liebe zu dieser Insel entdeckt und sich hier verewigt hatte. Palermo einen Diamanten nannte, aber nur die Leute mit genügend Geld in der Tasche einen Blick darauf werfen ließ. Reiche Yuppies und Leute die sich hier ganz bewusst zeigten, wenn Weihnachtsfeiern hier stattfanden oder zur Hochzeit geladen wurde. Nur das Gebäude allein passte hier hinein. Und vermutlich würde Luceija alles was im Inneren stattfand viel weniger überzeugend finden. Doch genau das-...war irgendwie der Plan.
Er war nicht er selbst. Doch auf eine ganz andere Art und Weise als die Sizilianerin. Leif war ausgestiegen und hatte den Wagen umrundet. Dem Fahrer hatte er mit einem Blick untersagt die Tür der Schwarzhaarigen zu öffnen. Das machte er selbst. Unter seinen Füßen der perfekt inszenierte Eingangsbereich des Restaurants, an welches auch ein Hotel anschloss. Klein. Eben niemand außer weniger Leute würde es sich leisten können mit diesem einmaligen Blick in Leifs Rücken aufzuwachen. Dem Meer. Am Ufer ein perfektes hellblau, wo weiter hinten mehrere Motorboote über unergründliche Tiefen zu schweben schienen. Es war ruhig hier. Vornehm. Ein paar sehr laute Kinder schrien sehr weit weg ein paar Flüche über ihr Fußballspiel auf der Straße, waren aber nirgends zu sehen.
"Gehen wir?", fragte Leif seine Freundin und reichte ihr seine Hand. Es schien noch immer nicht klar, was er hiermit eigentlich bezwecken wollte.
Leif bewunderte die Leichtfertigkeit mit der sie ihn auf den Arm nahm, nein, vielmehr ihre Leichtigkeit überhaupt. Das Vertrauen das sie in ihn hatte und die Art wie sie blind mit ihm in diese Situation ging, von der sie keinerlei Idee zu haben schien. Er hatte von ihr verlangt sich als etwas zu verkleiden das sie nicht im Entferntesten war. Das alles gab ihm Hoffnung, dass sie ihn besser verstehen würde, als er zuerst befürchtet hatte. Das sie bei ihm bleiben würde. Und das sie ernsthaft akzeptierte was er war.
Bevor er ihnen beiden die Tür öffnen konnte, blieb er noch einmal stehen. "So albern das jetzt klingt, aber-...dir zu zeigen wie reich wir sind ist irgendwie Teil des Ganzen.", gab er zu und sah sie dabei an. Er zog kurz seinen Arm aus ihrem, glitt mit seiner Hand zu ihrer und nahm sie. Leicht Druck ausübend. Liebevoll. Genau wie sein Blick. "Sei heute Abend ganz bei mir, ja? Sei aufmerksam. Hör mir zu und überspring die unguten Gefühle die du vielleicht hast nicht.", er sprach unfreiwillig in Rätseln, wollte aber ebenso wenig, dass sie hier redeten. Wo mehr als nur Luceija hörte was er zu sagen hatte. Leifs Augen verließen Luceijas, sprangen hinab auf ihre Lippen und begutachteten sie kurz, bevor er sie flüchtig küsste. "Eine allerletzte Chance die Flucht zu ergreifen, Müslischleuder.", versprach er traurig und dann öffnete er endlich die Tür. Und tatsächlich wartete die nachtschwarze Limousine vor der Tür. Ein älterer Mann davor, im teuersten Stoff, aber sicher unterbezahlt, so sehr biederte er sich vom ersten Moment an. Er wagte es gar nicht erst seinen Blick auf Leifs Freundin zu verfestigen, sondern machte die Andeutung einer Verbeugung, begrüßte in perfektem Italienisch und gleich darauf im Englischen, weil Leif ihm so offenkundig kein Einheimischer war. Der ergraute Mann öffnete Luceija die Tür und ließ sie sich in aller Ruhe setzen. Dann umrundete er den Wagen und tat das gleiche für Leif. Wieder der Hauch einer Verbeugung, dann verschwand er hinter einem übergroßen Steuer, überladen mit Knöpfen, die leuchtend unterlegt waren. Der Schimmer drang leicht durch die Trennwand, die Fahrerkabine und Rücksitze trennten. Zu hören war voneinander nicht das Geringste. Und diese ganze übertriebene Aufmachung würde es nur noch komischer wirken lassen. Da war auch Leif sich sicher, der einen prüfenden Blick in Richtung Luceija warf. Ihre Hand ergriff und auf seinen Oberschenkel zog. Ohne ein Wort.
Das sie diese Strecke überhaupt fuhren, schien ein Witz. Sie fuhren fünf Minuten, schnurgerade immer am Wasser entlang. Keine enge Gasse die den gigantisch protzigen Wagen in die Knie zu zwingen versuchte, der zum Restaurant gehörte, welches sie ansteuerten. Die Einfahrt aus Sandstein in einem leichten Gefälle hinab, zu auf das einsame Lichtermeer, das in der nahenden Dämmerung seine Wirkung zu entfalten begann. Sie hatten den Cimitero Acattolico hinter sich gelassen, was Leif nur wegen des Schildes dorthin wusste, um an einem winzigen Fortsatz der Insel zu landen. Wirklich winzig und gerade groß genug für das helle, zweifellos sehr alte Gebäude, am Spiaggia Vergine Maria. Nur ein Irrer konnte auf die Idee gekommen sein hier ein Restaurant einzurichten, welches so über den Dingen schwebte wie das Tonnara Florio. Hinter dem alten und so typisch sizilianischem Gebäude ragten Hochhäuser von doppelter Höhe in den Himmel. Nicht wirklich hoch, wenn man die Citadel kannte, aber hoch und sich selbst überlassen genug, um einschätzen zu können, dass ein solches Restaurant nicht hierher passte. Wenigstens nicht dem Essen nach. Zu schweigen von den Preisen. Es gab nur einen Grund weshalb es sich hielt und das war die kitschig romantische Geschichte irgendeines Investors der seine Liebe zu dieser Insel entdeckt und sich hier verewigt hatte. Palermo einen Diamanten nannte, aber nur die Leute mit genügend Geld in der Tasche einen Blick darauf werfen ließ. Reiche Yuppies und Leute die sich hier ganz bewusst zeigten, wenn Weihnachtsfeiern hier stattfanden oder zur Hochzeit geladen wurde. Nur das Gebäude allein passte hier hinein. Und vermutlich würde Luceija alles was im Inneren stattfand viel weniger überzeugend finden. Doch genau das-...war irgendwie der Plan.
Er war nicht er selbst. Doch auf eine ganz andere Art und Weise als die Sizilianerin. Leif war ausgestiegen und hatte den Wagen umrundet. Dem Fahrer hatte er mit einem Blick untersagt die Tür der Schwarzhaarigen zu öffnen. Das machte er selbst. Unter seinen Füßen der perfekt inszenierte Eingangsbereich des Restaurants, an welches auch ein Hotel anschloss. Klein. Eben niemand außer weniger Leute würde es sich leisten können mit diesem einmaligen Blick in Leifs Rücken aufzuwachen. Dem Meer. Am Ufer ein perfektes hellblau, wo weiter hinten mehrere Motorboote über unergründliche Tiefen zu schweben schienen. Es war ruhig hier. Vornehm. Ein paar sehr laute Kinder schrien sehr weit weg ein paar Flüche über ihr Fußballspiel auf der Straße, waren aber nirgends zu sehen.
"Gehen wir?", fragte Leif seine Freundin und reichte ihr seine Hand. Es schien noch immer nicht klar, was er hiermit eigentlich bezwecken wollte.
Man kannte Luci so. Als völlig neben sich, komplett abgeschossen, abwesend, nicht wirklich 'da' und in den meisten Fällen hatte das auch einen Grund, wie Langweile, Stress, Unwillen, sich gesellschaftlichen Dingen zu beugen...derlei. Sie konnte so sein. Bewusst oder unbewusst. Genauso konnte sie aber auch aufmerksam und ganz und gar 'da' sein. Insbesondere in seiner Obhut war das oft der Fall gewesen. Während North Bent beispielsweise, obwohl manche Situationen hier nicht zählen durften, weil sie unter ärztlicher Aufsicht high war, aber-..nun ja. Oft genug war sie da und aufmerksam, wie Leif sie an dieser Stelle gebeten hatte. Auch wenn sie seine Aufforderung reichlich eigenartig fand, musste sie zugeben, dass sie ihm schon in tiefere Höllen gefolgt war und das, während sie noch weniger Fragen stellte als jetzt. Fast glaubte sie, es ihm schuldig zu sein, besonders nachdem sie so klar geäußert hatte, keine Kinder zu wollen, auch, wenn sie von ihm waren. Nun. Sie folgte. Blieb aufmerksam. Blieb 'da'. Und all der Skepsis zum Trotz war die kleine, viel zu pompöse Fahrt (die sie auch mit einer geklauten Vespa oder zu Fuß hätten beschreiten können) erstaunlich schön. Ruhig. Wortlos. Mit ihrer Hand in seiner. Aber schön.
Als sie ausstiegen und Luci glücklicherweise noch an Sonnenbrille und eine absolut untypische und in ihren Augen wahnsinnig umständliche Handtasche dachte, blendete sie wunderschön eingefärbtes Licht, dass sich auf der Wasseroberfläche spiegelte. Es ließ sie lächeln. Einfach, weil sie den Anblick des Meeres liebte. Den Anblick ihrer Heimat. Und dazu seinen. Sie entschied sich, die Sonnenbrille baldigst wieder abzunehmen und in der Tasche zu verstauen und den Blick völlig ungeschützt schweifen zu lassen. "Wo-..sind wir, also ich weiß wo wir sind aber-...wo sind wir?", wollte sie in ihrem schlecht-brüchigen Englisch von ihm wissen. Die Masten von Booten wackelten in der Ferne. Die alten Gebäude mit edler Beleuchtung sorgten für Stimmung, die nur Palermo herbeiführen konnte.
Sie lachte. "Wieso werd' ich das Gefühl nicht los, dass irgendwas wahnsinnig perverses da drin passieren muss?". Sie grinste und der Fahrer, der ausgestiegen aber sich nun etwas fehl am Platz fühlte, warf verhohlen einen Blick in ihre Richtung und schluckte einmal zu schwer. "Warte, ich-...kenn das Gebäude-..", überlegte sie und las keines der unauffälligen Schilder. Nur von außen. Aber das sagte sie nicht. Wollte selbst drauf kommen. "I Quattro Pizzi, richtig?"
AeiaCarol
04.01.2023, 21:39
Man kannte Luci so. Als völlig neben sich, komplett abgeschossen, abwesend, nicht wirklich 'da' und in den meisten Fällen hatte das auch einen Grund, wie Langweile, Stress, Unwillen, sich gesellschaftlichen Dingen zu beugen...derlei. Sie konnte so sein. Bewusst oder unbewusst. Genauso konnte sie aber auch aufmerksam und ganz und gar 'da' sein. Insbesondere in seiner Obhut war das oft der Fall gewesen. Während North Bent beispielsweise, obwohl manche Situationen hier nicht zählen durften, weil sie unter ärztlicher Aufsicht high war, aber-..nun ja. Oft genug war sie da und aufmerksam, wie Leif sie an dieser Stelle gebeten hatte. Auch wenn sie seine Aufforderung reichlich eigenartig fand, musste sie zugeben, dass sie ihm schon in tiefere Höllen gefolgt war und das, während sie noch weniger Fragen stellte als jetzt. Fast glaubte sie, es ihm schuldig zu sein, besonders nachdem sie so klar geäußert hatte, keine Kinder zu wollen, auch, wenn sie von ihm waren. Nun. Sie folgte. Blieb aufmerksam. Blieb 'da'. Und all der Skepsis zum Trotz war die kleine, viel zu pompöse Fahrt (die sie auch mit einer geklauten Vespa oder zu Fuß hätten beschreiten können) erstaunlich schön. Ruhig. Wortlos. Mit ihrer Hand in seiner. Aber schön.
Als sie ausstiegen und Luci glücklicherweise noch an Sonnenbrille und eine absolut untypische und in ihren Augen wahnsinnig umständliche Handtasche dachte, blendete sie wunderschön eingefärbtes Licht, dass sich auf der Wasseroberfläche spiegelte. Es ließ sie lächeln. Einfach, weil sie den Anblick des Meeres liebte. Den Anblick ihrer Heimat. Und dazu seinen. Sie entschied sich, die Sonnenbrille baldigst wieder abzunehmen und in der Tasche zu verstauen und den Blick völlig ungeschützt schweifen zu lassen. "Wo-..sind wir, also ich weiß wo wir sind aber-...wo sind wir?", wollte sie in ihrem schlecht-brüchigen Englisch von ihm wissen. Die Masten von Booten wackelten in der Ferne. Die alten Gebäude mit edler Beleuchtung sorgten für Stimmung, die nur Palermo herbeiführen konnte.
Sie lachte. "Wieso werd' ich das Gefühl nicht los, dass irgendwas wahnsinnig perverses da drin passieren muss?". Sie grinste und der Fahrer, der ausgestiegen aber sich nun etwas fehl am Platz fühlte, warf verhohlen einen Blick in ihre Richtung und schluckte einmal zu schwer. "Warte, ich-...kenn das Gebäude-..", überlegte sie und las keines der unauffälligen Schilder. Nur von außen. Aber das sagte sie nicht. Wollte selbst drauf kommen. "I Quattro Pizzi, richtig?"
Wenigstens der Fahrer nickte. Das sah Leif, als er ihm einen kurzen Blick zuwarf und dann das Gebäude begutachtete. "Da fragst du den Richtigen.", gestand Leif seine Wissenslücke und die betraf dieses Mal ausnahmsweise nicht die Sprache.
Er bot Luceija erneut seinen Arm an, dankte ihrem Chauffeur und setzte sich in Bewegung. "Nichts perverses. Ausnahmsweise.", schwor Leif grinsend und steuerte auf den Eingang zu. Ein kleines Gässchen hindurch, zwischen Gebäude und einer Mauer, die kurz den Blick zum Meer hin verdeckte. Als sei der Zugang ein gut gehütetes Geheimnis. Und so schien es an diesem Abend. Der quasi Innenhof, über Eck verlaufend, eine Seite sogar mit einem etwas umständlichen Zugang zum Wasser, war gut besucht, aber nicht überfüllt. Dafür aber sah man den Anwesenden ihren Wohlstand an. Nicht auf eine so übertriebene Weise wie auf der Citadel, nein, man versuchte sich authentisch zu geben, aber der Hauch von altem Geld, ein paar neureichen Hipstern und sogar eine Prise Mafia (Gut, DAS bildete er sich vielleicht auch nur ein) lag hier ganz eindeutig in der Luft. Ein Kellner, ungewohnt steif für Italien, kam auf sie zu und lächelte nur so viel wie er unbedingt musste um freundlich zu wirken. "Buonasera signore, presumo abbia una prenotazione?", wollte er wissen und machte eine Kunstpause. Ihm schien sehr klar, dass Leif womöglich kein Wort verstanden hatte. Und der-...antwortete alles andere als elegant. Aber durchaus selbstbewusst. "Si certo-...su...l'acqua? Dottor Svensson.", erwiderte Leif, der gerade bei der Aussprache seines eigenen Namens zu Luceija sah und sehr cool, nur mit einem Blick sagen wollte: 'Oh und WIE ich geübt habe!'. Der Kellner antwortete ihm...auf Englisch. Ein sehr subtiler Hinweis darauf wie seine Aussprache wohl klingen musste. "Natürlich. Wenn Sie mir folgen würden, Doktor?", bot er an und führte seine Gäste auf dem Außenbereich um besagtes Eck und hin zu einem wirklich einmaligen Blick auf das Wasser. Es gab kein Geländer und man konnte sich wenigstens in der Theorie an den Rand der Terrasse setzen und einfach die Füße ins Wasser halten.
Dieser Bereich bot deutlich weniger Platz als der vorherige, der vom Gebäude eingenommener schien. Das Licht der letzten Sonne wurde nicht so schnell verschluckt und perfekt platzierte Hängelichter über ihnen machten das ganze nur noch einmaliger. Sicher. Das Publikum blieb steif. Leif registrierte Blicke auf sich, mehr noch auf Luceija. Eine Gruppe alter Männer in teuren Anzügen, einige von ihnen ausgestattet mit ebenso langweilig gekleideten Frauen, andere mit einer zwanzig Jahre jüngeren Trophäe neben sich, bekamen ihre etwas zu auffälligen Blicke nicht vom Körper seiner Freundin. Es schien ein politisches Lager. Leif verstand wenige, aber eindeutige Worte, niemand hätte es gewagt sie beide zu kommentieren. Doch die Aufmerksamkeit einiger weniger an dem riesigen Tisch riss für lange Zeit nicht ab. Nicht einmal als sie beide ihren Platz erreichten. Wirklich unmittelbar an der Kante zum Wasser. Die Tische direkt neben ihnen (noch) frei. Leif hoffte es würde so bleiben.
"Bitte.", sagte der Kellner und wartete bis auch Leif sich gesetzt hatte, der Luceija ihren Stuhl zurecht rückte. So wohlbedacht zwischen ihr und den Blicken platziert, falls dieses Kleid doch etwas preisgab. Nicht für diese Leute. Schon gar nicht heute Abend.
"Ich lasse Ihnen unverzüglich die Karte zukommen.", verschwand der Kellner, deutete eine ähnliche Verbeugung an wie zuvor der Fahrer und ein kurzer Moment ließ Leif vermuten, dass er eine auffällig blaue Färbung auf Luceija Haut auf Schlüsselbeinhöhe entdeckt hatte und mit einem missbilligenden Blick belegte. Nichts dazu sagend.
"Ich dachte mir, dass dir die Aussicht hier gefällt. Die Leute sicher nicht, aber das Meer.", merkte Leif lächelnd an, nachdem er sie Sekundenlang auf das Wasser hatte blicken sehen. Ihr Haar leicht umwoben von sehr sanftem Wind.
Wenigstens der Fahrer nickte. Das sah Leif, als er ihm einen kurzen Blick zuwarf und dann das Gebäude begutachtete. "Da fragst du den Richtigen.", gestand Leif seine Wissenslücke und die betraf dieses Mal ausnahmsweise nicht die Sprache.
Er bot Luceija erneut seinen Arm an, dankte ihrem Chauffeur und setzte sich in Bewegung. "Nichts perverses. Ausnahmsweise.", schwor Leif grinsend und steuerte auf den Eingang zu. Ein kleines Gässchen hindurch, zwischen Gebäude und einer Mauer, die kurz den Blick zum Meer hin verdeckte. Als sei der Zugang ein gut gehütetes Geheimnis. Und so schien es an diesem Abend. Der quasi Innenhof, über Eck verlaufend, eine Seite sogar mit einem etwas umständlichen Zugang zum Wasser, war gut besucht, aber nicht überfüllt. Dafür aber sah man den Anwesenden ihren Wohlstand an. Nicht auf eine so übertriebene Weise wie auf der Citadel, nein, man versuchte sich authentisch zu geben, aber der Hauch von altem Geld, ein paar neureichen Hipstern und sogar eine Prise Mafia (Gut, DAS bildete er sich vielleicht auch nur ein) lag hier ganz eindeutig in der Luft. Ein Kellner, ungewohnt steif für Italien, kam auf sie zu und lächelte nur so viel wie er unbedingt musste um freundlich zu wirken. "Buonasera signore, presumo abbia una prenotazione?", wollte er wissen und machte eine Kunstpause. Ihm schien sehr klar, dass Leif womöglich kein Wort verstanden hatte. Und der-...antwortete alles andere als elegant. Aber durchaus selbstbewusst. "Si certo-...su...l'acqua? Dottor Svensson.", erwiderte Leif, der gerade bei der Aussprache seines eigenen Namens zu Luceija sah und sehr cool, nur mit einem Blick sagen wollte: 'Oh und WIE ich geübt habe!'. Der Kellner antwortete ihm...auf Englisch. Ein sehr subtiler Hinweis darauf wie seine Aussprache wohl klingen musste. "Natürlich. Wenn Sie mir folgen würden, Doktor?", bot er an und führte seine Gäste auf dem Außenbereich um besagtes Eck und hin zu einem wirklich einmaligen Blick auf das Wasser. Es gab kein Geländer und man konnte sich wenigstens in der Theorie an den Rand der Terrasse setzen und einfach die Füße ins Wasser halten.
Dieser Bereich bot deutlich weniger Platz als der vorherige, der vom Gebäude eingenommener schien. Das Licht der letzten Sonne wurde nicht so schnell verschluckt und perfekt platzierte Hängelichter über ihnen machten das ganze nur noch einmaliger. Sicher. Das Publikum blieb steif. Leif registrierte Blicke auf sich, mehr noch auf Luceija. Eine Gruppe alter Männer in teuren Anzügen, einige von ihnen ausgestattet mit ebenso langweilig gekleideten Frauen, andere mit einer zwanzig Jahre jüngeren Trophäe neben sich, bekamen ihre etwas zu auffälligen Blicke nicht vom Körper seiner Freundin. Es schien ein politisches Lager. Leif verstand wenige, aber eindeutige Worte, niemand hätte es gewagt sie beide zu kommentieren. Doch die Aufmerksamkeit einiger weniger an dem riesigen Tisch riss für lange Zeit nicht ab. Nicht einmal als sie beide ihren Platz erreichten. Wirklich unmittelbar an der Kante zum Wasser. Die Tische direkt neben ihnen (noch) frei. Leif hoffte es würde so bleiben.
"Bitte.", sagte der Kellner und wartete bis auch Leif sich gesetzt hatte, der Luceija ihren Stuhl zurecht rückte. So wohlbedacht zwischen ihr und den Blicken platziert, falls dieses Kleid doch etwas preisgab. Nicht für diese Leute. Schon gar nicht heute Abend.
"Ich lasse Ihnen unverzüglich die Karte zukommen.", verschwand der Kellner, deutete eine ähnliche Verbeugung an wie zuvor der Fahrer und ein kurzer Moment ließ Leif vermuten, dass er eine auffällig blaue Färbung auf Luceija Haut auf Schlüsselbeinhöhe entdeckt hatte und mit einem missbilligenden Blick belegte. Nichts dazu sagend.
"Ich dachte mir, dass dir die Aussicht hier gefällt. Die Leute sicher nicht, aber das Meer.", merkte Leif lächelnd an, nachdem er sie Sekundenlang auf das Wasser hatte blicken sehen. Ihr Haar leicht umwoben von sehr sanftem Wind.
Oft genug hatte Luceija diese Art Wirkung gehabt. Es wäre sehr egozentrisch gewesen zu behaupten, dass es an ihrer atemberaubenden Schönheit läge - nein, sie war gedanklich so weit davon weg, wie sie nur sein konnte - aber ziemlich sicher an einem Körper, der oft genug damals und so auch jetzt eher aussah, als wäre er ein Skelett, dem man etwas Haut übergezogen hatte. Nun ja, so in etwa jedenfalls. Das Kleid, ohnehin schon hauteng und zu kurz, warf an einigen Stellen wie dem Bauch schon leichte Falten. Man musste vermutlich einen Fetisch haben um diese Maße wirklich schön zu finden. Aber es hatte sie nie gestört. Nicht mal jetzt störte sie es wirklich, weil sie grundsätzlich immer sehr zufrieden mit sich war, egal wie dürr sie war aber--.. .
Ihr Gedankenstrom riss ab und hinfällig war es sowieso. Sie musste ihre Aufmerksamkeit und den Blick auf DAS richten, was sie betraten und erreichten. Das-..war atemberaubend. Es war ein bildschöner, ursizilianischer Innenhof, irgendwie vom Salz in Luft und Wasser dezent beschädigt, aber auf eine so charmante, charakteristische Art, dass nichts davon deplatziert, unmodern oder gar abstoßend wirkte. Die schönsten - und schönst dekorierten - Tische und Stühle standen hier herum und dieser eine, der an einem Tisch für Zwei direkt am Ufer stand, an diesen einen half Leif ihr sich zu setzen. Dieses Gefühl dabei war unangenehmer als die blicke lüsterner, (alter) Männer. Definitiv. Es hatte diesen verklemmten, übersozialen Touch den sie nicht gewohnt war, obwohl Leif es immer wieder tat. Er. Dieser überperfekte Arzt. Bei ihr. Dieser abgemagerten Drogensüchtigen. Fuck, dieses Bildnis wurde niemals alt, egal wie oft sie es in ihrem Kopf durchging.
Verdächtig stumm setzte sie sich, presste die Lippen nur leicht zusammen und sah Leif an, sich dann um, ließ ihren Blick über die Lichterketten schweifen, die den gesamten Bereich in definitiv übertrieben schönes Licht tauchen ließen, insbesondere, im Angesicht eines nahenden Sonnenuntergangs. Es sah aus, als schillere Palermo in Milliarden Farben wie ein Diamant oder eine besonders schöne Perle. Es ließ sie irgendwann, während sie sich umsah, die unangenehme Geste vergessen und verträumt Lächeln, ohne, dass sie es bemerkte. "Das-...", fing sie an und wurde unterbrochen, weil der Kellner ihr, zuerst, eine hochdekorierte, gerade einmal vierseitige und sehr übersichtlich bedruckte Karte in die Hand drückte - eigentlich war sie sogar digital, wie sie merkte, als sie sie hielt. Preise gab es hier keine. Das war ein Zeichen von vielen, dass eben jener keine Rolle zu spielen hatte, wenn man hier aß.
"Okay also-...in WIRKLICHKEIT-...hast du mir all die Zeit nur was vorgespielt und du stehst total auf diesen superedlen reiche-Leute-Scheiß, richtig? So 'Doktor Polohemd'-mäßig, nur, dass das in Wirklichkeit sowas wie deine Scheinidentität ist. Nachts wirst du Superreich und verprügelst arme Leute oder sowas. Sag mir, dass ich Recht habe.", beäugte sie den Schweden kritisch. "Der mir nebenbei auch noch vorspielt, dass er kein Wort Italienisch spricht und dann DAS raushaut.", warf sie subtil vor und ließ ab, dass es vielleicht nicht ganz korrekt war. Der Wille zählte. Und den bewies er.
AeiaCarol
05.01.2023, 20:05
Oft genug hatte Luceija diese Art Wirkung gehabt. Es wäre sehr egozentrisch gewesen zu behaupten, dass es an ihrer atemberaubenden Schönheit läge - nein, sie war gedanklich so weit davon weg, wie sie nur sein konnte - aber ziemlich sicher an einem Körper, der oft genug damals und so auch jetzt eher aussah, als wäre er ein Skelett, dem man etwas Haut übergezogen hatte. Nun ja, so in etwa jedenfalls. Das Kleid, ohnehin schon hauteng und zu kurz, warf an einigen Stellen wie dem Bauch schon leichte Falten. Man musste vermutlich einen Fetisch haben um diese Maße wirklich schön zu finden. Aber es hatte sie nie gestört. Nicht mal jetzt störte sie es wirklich, weil sie grundsätzlich immer sehr zufrieden mit sich war, egal wie dürr sie war aber--.. .
Ihr Gedankenstrom riss ab und hinfällig war es sowieso. Sie musste ihre Aufmerksamkeit und den Blick auf DAS richten, was sie betraten und erreichten. Das-..war atemberaubend. Es war ein bildschöner, ursizilianischer Innenhof, irgendwie vom Salz in Luft und Wasser dezent beschädigt, aber auf eine so charmante, charakteristische Art, dass nichts davon deplatziert, unmodern oder gar abstoßend wirkte. Die schönsten - und schönst dekorierten - Tische und Stühle standen hier herum und dieser eine, der an einem Tisch für Zwei direkt am Ufer stand, an diesen einen half Leif ihr sich zu setzen. Dieses Gefühl dabei war unangenehmer als die blicke lüsterner, (alter) Männer. Definitiv. Es hatte diesen verklemmten, übersozialen Touch den sie nicht gewohnt war, obwohl Leif es immer wieder tat. Er. Dieser überperfekte Arzt. Bei ihr. Dieser abgemagerten Drogensüchtigen. Fuck, dieses Bildnis wurde niemals alt, egal wie oft sie es in ihrem Kopf durchging.
Verdächtig stumm setzte sie sich, presste die Lippen nur leicht zusammen und sah Leif an, sich dann um, ließ ihren Blick über die Lichterketten schweifen, die den gesamten Bereich in definitiv übertrieben schönes Licht tauchen ließen, insbesondere, im Angesicht eines nahenden Sonnenuntergangs. Es sah aus, als schillere Palermo in Milliarden Farben wie ein Diamant oder eine besonders schöne Perle. Es ließ sie irgendwann, während sie sich umsah, die unangenehme Geste vergessen und verträumt Lächeln, ohne, dass sie es bemerkte. "Das-...", fing sie an und wurde unterbrochen, weil der Kellner ihr, zuerst, eine hochdekorierte, gerade einmal vierseitige und sehr übersichtlich bedruckte Karte in die Hand drückte - eigentlich war sie sogar digital, wie sie merkte, als sie sie hielt. Preise gab es hier keine. Das war ein Zeichen von vielen, dass eben jener keine Rolle zu spielen hatte, wenn man hier aß.
"Okay also-...in WIRKLICHKEIT-...hast du mir all die Zeit nur was vorgespielt und du stehst total auf diesen superedlen reiche-Leute-Scheiß, richtig? So 'Doktor Polohemd'-mäßig, nur, dass das in Wirklichkeit sowas wie deine Scheinidentität ist. Nachts wirst du Superreich und verprügelst arme Leute oder sowas. Sag mir, dass ich Recht habe.", beäugte sie den Schweden kritisch. "Der mir nebenbei auch noch vorspielt, dass er kein Wort Italienisch spricht und dann DAS raushaut.", warf sie subtil vor und ließ ab, dass es vielleicht nicht ganz korrekt war. Der Wille zählte. Und den bewies er.
Rund um Leifs Augen schlugen diese winzigen Fältchen, als er zu lachen begann. Seine perfekt weißen Zähne zeigend und überhaupt sah er aus wie eben das was er war: Dieser piekfeine Arzt, schier gepflegt bis in die letzte Haarspitze, in diesem teuren Anzug, den er in diesem lächerlich überteuerten Restaurant trug, welches andere sich nach einem ganzen Jahr harter Arbeit nie würden leisten können. Egal wie viele Traumata er hatte überstehen müssen, er hatte dennoch alles. Dieses von den Wurzeln an verwöhnte Einzelkind, dem man immer Gehör geschenkt und alles ermöglicht hatte. Und jetzt war er hier. Mit ihr. Sie beide hätten verschiedener nicht sein können. Und trotzdem passte es. Perfekt. Für ihn.
"Ich hab ein bisschen geübt, aber es ist echt ziemlich schwer.", ging Leif auf ihre letzte Bemerkung ein, winkte zeitgleich aber ab. "Und was-...Doktor Polohemd angeht...ich weiß nicht. Fällt dir nichts auf?", hakte er nach und sah sie interessiert an. "Ich meine wieso ich mit dir hierher wollte?"
Forenperser
05.01.2023, 21:44
Ein verstohlenes Lächeln huschte über Kims Gesicht.
„Geschickte Taktik, Vhan“, dachte der Staatsanwalt bei dem Vortrag des roten Turianers. „Sich für weniger schlimme Taten geständig zu zeigen und die wirklich harten Brocken von sich zu weisen.“ Sein Blick ging zur Jury, die wie immer schwer zu lesen war. „Bringt dir bei der Jury bestimmt ein, zwei Bonuspunkte.“
Der Jurist hatte nicht vor, Beyo Vhan so ungeschoren davonkommen zu lassen. Er hatte die Anklage nicht aufgestellt, weil er dem Vhan Clan so unbedingt ans Bein schiffen wollte, sondern weil er von der Schuld des Mannes verurteilt war, der hier mit einer Mischung auf Reumütigkeit und Halbwahrheit das Gericht missachtete. Er erhob sich, wie es der Reihenfolge nach üblich war, strich seinen Dreitausend-Credit Maßanzug glatt und lächelte die Geschworenen an. Manchmal wirkte das.
„Euer Ehren, ich rufe als ersten Zeugen Beyo Vhan auf.“
Der Rote leistete folge und wurde – auf die Flagge der Hierarchie – vereidigt. Jede Spezies hatte ihren eigenen Ehrenkodex oder Symbole, auf die der Eid ablegt wurde. Während die Quarianer einen symbolischen Eid auf ihr Geburtsschiff ablegten, war es bei den Menschen die Bibel. In den selteneren Fällen, in denen ein Kroganer vereidigt wurde, hatte es sich als schwierig erwiesen, den geforderten Kriegshammer als Symbol zu benutzen.
„Mister Vhan, bitte skizzieren Sie Ihre Zeit bei der C-Sicherheit.“
"Meine Zeit bei C-Sicherheit umfasste 23 Jahre." begann er langsam, nachdem er wieder aufgestanden war um seine Befragung wahrheitsgemäg durchzuführe.
"Den Dienst begonnen habe ich mit 22 Jahren. Die ersten 6 Jahre verliefen ohne große Ereignisse, ich durchlief die normalen Stationen die auch ein jeder andere Rekrut durchläuft. Streife, Innendienst, Weiterbildungen, all das."
Wie er begann zu erzählen fühlte er fast wieder die selben Emotionen wie damals. Es gruselte ihn. "Zu dieser Zeit war ich frustriert über die, wie ich es empfand, vielen Regularien und Einschränkungen, die die Ermittlungsarbeit erschwerten. Da ich meiner Verärgerung über diese Dinge teils auch laut Luft machte, wurde Tiraz Malkizan auf mich und meinen damaligen Kollegen und Freund Javed Ceiv aufmerksam. Ich habe keine Ahnung wie lange er zu diesem Zeitpunkt bereits den Gesetzesapparat ausgehöhlt und unterwandert hatte, aber er hatte Übung darin. Ebenso wie im Überzeugen. Natürlich möchte ich damit nicht meine Verantwortung für all das was folgte herunterspielen."
Denn er konnte sich vorstellen, dass der Staatsanwalt das als Angriffsfläche nutzen würde.
"Von da an begann die 10-jährige Zeitperiode, wegen der ich heute hier stehe: Zu dritt haben wir systematisch das geltende Recht gebrochen, auf vielfältige Weise. Wir zwangen Verdächtige unter Androhung von Gewalt zu Aussagen, teils auch unter direkter Anwendung selbiger. Manchmal hängten wir auch unschuldigen Leuten Verbrechen an um sauber dazustehen. Anderen kriminellen Elementen hingegen, welche beispielweise als unsere Spitzel fungierten, ließen wir freie Bahn, teils auch nach Annahme von Bestechungsgeldern. Wir fälschten Berichte, bestachen teilweise auch selbst andere korrupte Elemente in der Justiz, bereicherten uns an allen Ecken und Enden. Gleichzeitig war unsere Arbeit auch so effizient, dass wir einen tadellosen Ruf genossen. Natürlich gab es vereinzelt Gerüchte unter den Kollegen, doch auch diese räumten wir immer schnell aus."
Wie er das erzählte musste er an seinen Freund Karvas denken und was sie ihm angetan hatten. Auch er würde wahrheitsgemäß darüber aussagen müssen.
"Ich weiß nicht, wie ich mir damals trotz all dieser Dinge noch einreden konnte es wäre für das große Ganze, aber so war es. Ich weiß ebenfalls nicht ob unser Vorgesetzter, Chief Quorick, damals komplett unwissend war oder beide Augen zugedrückt hat."
Soweit er wusste war auch dieser vorgeladen.
"Zweifel jedenfalls kamen erst auf, als Malkizan mich anwies eine Kollegin die zuviel wusste umzubringen. Ich habe es nicht getan, er allerdings schon, und ich habe mich nicht getraut etwas zu sagen. Zum endgültigen Bruch kam es, als ich über eine Aufnahme stolperte, auf welcher er eines unserer Subjekte sexuell missbrauchte. Nachdem er geflohen war, Javed Ceiv die Station ebenfalls verließ und ich alleine zurückblieb, habe ich sämtliche Beweise vernichtet. Meine restliche Zeit bei C-Sicherheit, bis zu meiner Entlassung vor 2 Jahren, habe ich erfüllt wie jeder andere Officer auch.....denke ich zumindest."
Natürlich war dies erst einmal nur grob umrissen. Zu Detailfragen würde es sicher noch kommen. Doch bereits jetzt war es schon ein umfassendes Geständnis.
Rund um Leifs Augen schlugen diese winzigen Fältchen, als er zu lachen begann. Seine perfekt weißen Zähne zeigend und überhaupt sah er aus wie eben das was er war: Dieser piekfeine Arzt, schier gepflegt bis in die letzte Haarspitze, in diesem teuren Anzug, den er in diesem lächerlich überteuerten Restaurant trug, welches andere sich nach einem ganzen Jahr harter Arbeit nie würden leisten können. Egal wie viele Traumata er hatte überstehen müssen, er hatte dennoch alles. Dieses von den Wurzeln an verwöhnte Einzelkind, dem man immer Gehör geschenkt und alles ermöglicht hatte. Und jetzt war er hier. Mit ihr. Sie beide hätten verschiedener nicht sein können. Und trotzdem passte es. Perfekt. Für ihn.
"Ich hab ein bisschen geübt, aber es ist echt ziemlich schwer.", ging Leif auf ihre letzte Bemerkung ein, winkte zeitgleich aber ab. "Und was-...Doktor Polohemd angeht...ich weiß nicht. Fällt dir nichts auf?", hakte er nach und sah sie interessiert an. "Ich meine wieso ich mit dir hierher wollte?"
"Naja, schwer schon-..oder-...eigentlich ist Englisch viel schwerer.", sagte sie, mit einer Stimme und ihrer Aussprache die deutlich macht, dass sie lange damit gehadert hatte, bis sie halbwegs passables Englisch sprach. "Vor allem weils einem immer mit diesen dummen Übersetzern abgenommen wird aber-...", sinnierte sie, gestikulierte ausschweifend und die Karte in ihrer Hand diente regelrecht als Waffe, sodass ein Kellner, der sich mit unbestelltem, aber zum Service gehörenden Wasser an ihren Tisch begeben wollte, mehrere Male fast ungewollt von Lucis Datapad getroffen wurde.
"Fällt dir nichts auf?", ließ sie noch viel mehr zögern. Vor allem in ihrer Euphorie. Sie stoppte. Warf das Datapad erstmal unbeachtet in die Tischmitte und lehnte sich soweit es ihr möglich war zurück. Sie begutachtete ihn und wagte es erstlinig überhaupt nicht, sich umzusehen. Irgendwie hatte sie so ein Gefühl, dass etwas passieren würde wenn sie es tat. Wie wenn man in einem Horrorfilm darauf wartet, dass sich der Protagonist endlich zu dem Monster umdreht, welches schon seit Minuten hinter einem stand. Also musste erstmal er, in seinem piekfeinen, luftigen, hellen Anzug, mit den schicken Schuhen, der guten Frisur und den blankweißen Zähnen herhalten. Seine Erscheinung war fast schon unverschämt perfekt.
"Was soll-..mir auffallen..? Das-..ist das Meer. Wir sind-..immer noch in Palermo, oder? Oder ist das so ein VR-Ding und in Wirklichkeit lieg ich immer noch im North Bent oder bin nie aus dem Koma aufgewacht? All das hier also nur so'n superrealistischer Fiebertraum? Oh, das erinnert mich an Folge 9, erste Staffel. Das Intro zum ersten, Müsliattacken-Cliffhanger. Aber-..wenns das nicht ist, was-...soll mir auffallen?", wagte sie es, wenngleich nur vorsichtig, sich aus den Augenwinkeln umzusehen.
Shepard Commander
06.01.2023, 20:47
Ich hab sie nie getroffen, Ti’rash. Ich weiß nicht einmal, wer das ist, außer, dass sie eine Matriarchin ist und offensichtlich T’Saari nicht leiden kann. Und ich weiß, dass ich tot wäre, hätte mich meine To…“ Vincents Verstand schnappte zu wie eine Bärenfalle.
,,Meine To … ? Meine Tochter!, ging es ihm auf.
Er unterdrückte das Grinsen, dass sich bei seinem nächsten Gedanken auf sein Gesicht stehlen wollte und ertrug die Anklage des Turianers wortlos.
Nenn mir einen Grund, warum du besser bist als ich! Einen vernünftigen Grund, warum nicht du auf diesem Stuhl sitzt! “
,,Weil ich erst meinen Kopf benutze und dann die Wünsche von irgendwelchen gesichtslosen Hinterleuten erfülle, die offensichtlich meine Familie in der Hand haben“, gab er zurück und massierte seine Knöchel, dachte nach.
„Na los, du selbstgefälliges Stück Scheiße. Tu, was getan werden muss.“, fauchte Qatar ihn an und plusterte sich soweit auf, wie es seine Fesseln erlaubten.
„Was sagen die Menschen noch? Ach ja: ‚Fahr zur Hölle!‘“
Vincent kam zu einem Schluss und wandte sich von Qatar ab. Er beugte sich hinter den schweren Vorhang aus halbdurchsichtiger Plastikfolie und winkte zwei seiner Leute heran.
,,Hebt sie auf und zeigt sie ihm“, befahl er und deutete auf die tote Asari.
Die beiden kamen in den Verhörraum, wuchteten den leblosen Körper hoch und schleiften sie vor den gefesselten Qatar. Der Turianer spannte sich, bebte sichtlich vor Zorn, aber er wandte den Blick nicht ab.
Vincent packte die Tote an den Kopftentakeln, sodass Qatar ihr Gesicht sehen konnte.
,,Das gleiche Spiel Qatar, genau wie bei Ihnen: Eine Asari, geschickt von Ti’rash, in der Absicht mich unschädlich zu machen. Nur dass in meinem Fall weniger freundliche Worte angewandt wurden, als ihre Tochter vermutlich benötigt hat, um Sie aus dem Spiel zu nehmen.“
Er sah, wie die Emotionen über Qatars Gesicht wanderten; in seinem Kopf musste es ebenso chaotisch aussehen.
,,Ich glaube Ihnen, dass Sie nichts wussten. Dass plötzlich Ihre Tochter vor Ihnen stand und sie dazu gebracht hat zu tun, was Ti’rash sich wünschte. Genau wie vermutlich zuvor irgendjemand vor ihrer Tochter stand und sie dazu gebracht hat zu tun, was Ti’rash sich wünschte. Es ist ein Spiel, Qatar, ein Spiel im Schatten und Ti’rash hat Stück für Stück alle Figuren aus dem Spiel genommen, die ihr im Weg standen.“
Er ließ den Kopf der toten Asari los und bedeutete seinen Männern, den Leichnam wegzuschaffen.
Der Mann in Schwarz setzte sich gegenüber von Qatar auf eine Stuhl und aktivierte sein OmniTool.
„Vince, hören Sie: Das Team wurde angegriffen. Ich weiß nicht, wer es war, aber Lacan und Odessa sind tot. Ich kann Qatar nicht erreichen. Ich kille diesen Kanal, nachdem ich Qatar erreicht habe. Tauchen Sie unter, ich weiß nicht, ob sie auch hinter Ihnen her sind. Wenn ich überlebe… Vergessen Sie’s. Ich versuche mich zu melden.“
Nachdem die letzte Nachricht von T’Saari verklungen war, legte sich Stille über die beiden Männer.
,,Seit dem war nichts mehr von ihr zu hören. Entweder ist sie tot oder kurz davor. Mir ist egal, was sie über T’Saari denken, aber Sie können doch nicht so einfältig sein zu glauben, dass es Ti’rash reichen könnte, nur sie aus dem Spiel zu nehmen. Der Rest vom Team ist tot, warum sollte sie vor Ihnen und mir Halt machen?“
Echte Empörung flackerte in Qatars Augen auf, als van Zan die Nachricht abspielte und ihn danach anklagte. Vela hatte ich gesagt, dass Ti’rash Seeva aus dem Spiel nehmen wollte. Sie hatte es nicht näher definiert, aber es war klar gewesen, was gemeint war. Sie hatte ihm gesagt, dass ein Profikiller ihr auflauerte. Dass das gesamte Team vernichtet werden sollte, hatte er nicht erwartet. Sie sprach von „der Schlange den Kopf abschlagen“ aber nicht, dass die gesamte Schlange in Stücke gehackt werden sollte. Er selbst war der lebende Beweis. Aber…
„Unsere Leute sind tot? Ich… ich hatte keine Ahnung. Verstehen Sie nicht?“ Er bewegte sich, aber die Fesseln saßen eng. „Ich will keine Absolution, falls Sie das denken…“ Qatar wandte den Kopf ab und spie aus. Mehr aus Frust, denn aus Notwendigkeit. Sein Frust über T’Saaris Vorgehen, ihre Dickköpfigkeit und mangelnden Respekt ihm gegenüber hatten ihn mürbe werden lassen. Und das Auftauchen seiner Tochter hatte seiner sturmreif geschossenen Moral vollends kippen lassen.
„Ich dachte nicht, dass...“ Er seufzte tief. „Ich habe sie verraten, T’Saari. Es stimmt. Ich habe weggeschaut, obwohl ich wusste, dass…“ Sein Blick ging zu van Zan. „Aber erfolgreich waren sie scheinbar nicht, wenn ich die Nachricht richtig deute, die Sie mir vorgespielt haben.“
AeiaCarol
06.01.2023, 22:25
"Naja, schwer schon-..oder-...eigentlich ist Englisch viel schwerer.", sagte sie, mit einer Stimme und ihrer Aussprache die deutlich macht, dass sie lange damit gehadert hatte, bis sie halbwegs passables Englisch sprach. "Vor allem weils einem immer mit diesen dummen Übersetzern abgenommen wird aber-...", sinnierte sie, gestikulierte ausschweifend und die Karte in ihrer Hand diente regelrecht als Waffe, sodass ein Kellner, der sich mit unbestelltem, aber zum Service gehörenden Wasser an ihren Tisch begeben wollte, mehrere Male fast ungewollt von Lucis Datapad getroffen wurde.
"Fällt dir nichts auf?", ließ sie noch viel mehr zögern. Vor allem in ihrer Euphorie. Sie stoppte. Warf das Datapad erstmal unbeachtet in die Tischmitte und lehnte sich soweit es ihr möglich war zurück. Sie begutachtete ihn und wagte es erstlinig überhaupt nicht, sich umzusehen. Irgendwie hatte sie so ein Gefühl, dass etwas passieren würde wenn sie es tat. Wie wenn man in einem Horrorfilm darauf wartet, dass sich der Protagonist endlich zu dem Monster umdreht, welches schon seit Minuten hinter einem stand. Also musste erstmal er, in seinem piekfeinen, luftigen, hellen Anzug, mit den schicken Schuhen, der guten Frisur und den blankweißen Zähnen herhalten. Seine Erscheinung war fast schon unverschämt perfekt.
"Was soll-..mir auffallen..? Das-..ist das Meer. Wir sind-..immer noch in Palermo, oder? Oder ist das so ein VR-Ding und in Wirklichkeit lieg ich immer noch im North Bent oder bin nie aus dem Koma aufgewacht? All das hier also nur so'n superrealistischer Fiebertraum? Oh, das erinnert mich an Folge 9, erste Staffel. Das Intro zum ersten, Müsliattacken-Cliffhanger. Aber-..wenns das nicht ist, was-...soll mir auffallen?", wagte sie es, wenngleich nur vorsichtig, sich aus den Augenwinkeln umzusehen.
Seine Augenbrauen hoben sich langsam und begeisterter Skepsis. Sie geriet in diese zuckersüße Art des Plapperns. Irgendwo zwischen Unsicherheit und - so glaubte Leif - ihrem immer noch überaus stark ausgeprägten Fluchtinstinkt. Er begann wieder leise zu lachen und sah sich im Gegensatz zu ihr keinen Zentimeter weit um. Seine Augen waren so derart auf sie fixiert als habe er nicht vor sie jemals wieder von ihr zu nehmen.
"Es kam mir in den Sinn als du vorhin sagtest, dass du mir zeigen willst wie du wirklich sein kannst.", sagte er endlich. "Und das hörte sich an als gäbe es da noch diese winzige Chance, dass mir etwas an dir nicht gefallen könnte. Oder...etwas wovon ich abgestoßen sein könnte.", es konnte auch sein Irrtum sein. "...dabei fiel mir ein, nein...auf, wie recht du zumindest damit hast, dass du dich verändert hast. Das ich dich verändere und so ist es auch umgekehrt.", sprach er weiter. "Ich sehe uns beide dabei so unterschiedlich. Du bist kompromissbereit. Was mich betrifft. Du sitzt hier und du trägst dieses Kleid, klar, kein Blümchenkleid, aber ein Kleid. Du begleitest mich zu Odinns Beerdigung, einen Mann den du womöglich sogar gehasst hast. Oder das wofür er stand. Und dann...verzeihst du mir eine Affäre...", jetzt. Wenigstens in diesem Moment brach der Augenkontakt, obgleich Leif ihn sofort wiederherstellte. "Wie sehr wir es auch beschönigen, Trennung hin oder her, es war eine Affäre und ich...habe dich betrogen und du hast mir verziehen, obwohl dein erster Gedanke sicher der war, dass du mir die Eier abschneiden willst.", war Leif sich ziemlich sicher.
Er sah mittlerweile ganz und gar ernst aus und das Lachen war restlos verschwunden. "Weißt du...ich habe mich auch sehr verändert. Sehr...ich...sehe das. Aber das meiste davon tut dir nicht wirklich gut, schätze ich..", er seufzte und sah sie immer noch auf diese durchdringende Weise an. Als brauche er selbst noch die richtigen Worte. Für...was eigentlich? Es klang beinahe so drastisch als sei es eben jetzt dieser Punkt an welchem sie merkten wie wenig sie kompatibel waren. "Wenn du mich so ansiehst wie du es jetzt tust, Luceija, dann wird mir nicht nur warm ums Herz, sondern ich...weiß dass ich das nicht verdiene. Du hältst mich für nahezu perfekt und als der Egoist der ich bin hoffe ich, dass das immer so bleibt, aber es gibt wirklich Dinge...die du wissen und über die du dir klar werden musst, bevor du mich mitnimmst nach Omega, ja?", brach er diese erste Barriere. Und wie gerufen kam der Kellner wieder auf sie zu. Sicher mit dem Wunsch ihre Getränkebestellung aufzunehmen.
Shepard Commander
07.01.2023, 15:25
"Meine Zeit bei C-Sicherheit umfasste 23 Jahre." begann er langsam, nachdem er wieder aufgestanden war um seine Befragung wahrheitsgemäg durchzuführe.
"Den Dienst begonnen habe ich mit 22 Jahren. Die ersten 6 Jahre verliefen ohne große Ereignisse, ich durchlief die normalen Stationen die auch ein jeder andere Rekrut durchläuft. Streife, Innendienst, Weiterbildungen, all das."
Wie er begann zu erzählen fühlte er fast wieder die selben Emotionen wie damals. Es gruselte ihn. "Zu dieser Zeit war ich frustriert über die, wie ich es empfand, vielen Regularien und Einschränkungen, die die Ermittlungsarbeit erschwerten. Da ich meiner Verärgerung über diese Dinge teils auch laut Luft machte, wurde Tiraz Malkizan auf mich und meinen damaligen Kollegen und Freund Javed Ceiv aufmerksam. Ich habe keine Ahnung wie lange er zu diesem Zeitpunkt bereits den Gesetzesapparat ausgehöhlt und unterwandert hatte, aber er hatte Übung darin. Ebenso wie im Überzeugen. Natürlich möchte ich damit nicht meine Verantwortung für all das was folgte herunterspielen."
Denn er konnte sich vorstellen, dass der Staatsanwalt das als Angriffsfläche nutzen würde.
"Von da an begann die 10-jährige Zeitperiode, wegen der ich heute hier stehe: Zu dritt haben wir systematisch das geltende Recht gebrochen, auf vielfältige Weise. Wir zwangen Verdächtige unter Androhung von Gewalt zu Aussagen, teils auch unter direkter Anwendung selbiger. Manchmal hängten wir auch unschuldigen Leuten Verbrechen an um sauber dazustehen. Anderen kriminellen Elementen hingegen, welche beispielweise als unsere Spitzel fungierten, ließen wir freie Bahn, teils auch nach Annahme von Bestechungsgeldern. Wir fälschten Berichte, bestachen teilweise auch selbst andere korrupte Elemente in der Justiz, bereicherten uns an allen Ecken und Enden. Gleichzeitig war unsere Arbeit auch so effizient, dass wir einen tadellosen Ruf genossen. Natürlich gab es vereinzelt Gerüchte unter den Kollegen, doch auch diese räumten wir immer schnell aus."
Wie er das erzählte musste er an seinen Freund Karvas denken und was sie ihm angetan hatten. Auch er würde wahrheitsgemäß darüber aussagen müssen.
"Ich weiß nicht, wie ich mir damals trotz all dieser Dinge noch einreden konnte es wäre für das große Ganze, aber so war es. Ich weiß ebenfalls nicht ob unser Vorgesetzter, Chief Quorick, damals komplett unwissend war oder beide Augen zugedrückt hat."
Soweit er wusste war auch dieser vorgeladen.
"Zweifel jedenfalls kamen erst auf, als Malkizan mich anwies eine Kollegin die zuviel wusste umzubringen. Ich habe es nicht getan, er allerdings schon, und ich habe mich nicht getraut etwas zu sagen. Zum endgültigen Bruch kam es, als ich über eine Aufnahme stolperte, auf welcher er eines unserer Subjekte sexuell missbrauchte. Nachdem er geflohen war, Javed Ceiv die Station ebenfalls verließ und ich alleine zurückblieb, habe ich sämtliche Beweise vernichtet. Meine restliche Zeit bei C-Sicherheit, bis zu meiner Entlassung vor 2 Jahren, habe ich erfüllt wie jeder andere Officer auch.....denke ich zumindest."
Natürlich war dies erst einmal nur grob umrissen. Zu Detailfragen würde es sicher noch kommen. Doch bereits jetzt war es schon ein umfassendes Geständnis.
Geduldig und darauf vertrauend, dass jedes Wort des Turianers gehört und auf die Goldwaage gelegt werden würde, lauschte Kim dem Vortrag Vhans. Wie alle Turianer vor Gericht hatte selbst Beyo Vhan einen gewissen Drang zur Wahrheit. Er berichtete, gestand, die Korruption, die Gewalt, so viele Verbrechen, dass er auf jeden Fall schon dafür einsitzen würde. Allerdings umschiffte er die schweren Verbrechen.
„Lieutenant Tiraz Malkizan und Detective I. Javed Ceiv waren Beamte bei C-Sicherheit. Malkzian wurde später polizeilich gesucht und setzte eine Karriere als Söldner-Anführer und Anführer einer kriminellen Organisation in den Terminus-Systemen fort“, kommentierte der Staatsanwalt hinzufügend an die Jury gewandt. Dann schaute er wieder zum Angeklagten.
„Mister Vhan, das war eine sehr eindeutige Schilderung. Können Sie mir sagen, ob Sie und Ihre Kameraden das Malträtieren und unter Druck setzen der Verdächtigen immer zu dritt durchgeführt haben und ob Lieutenant Malkzian dabei immer das Kommando hatte?“ Vhan schaute einen Moment auf seine Hände, als suche er in seinen Handlinien nicht die Zukunft, sondern die Vergangenheit.
Seine Augenbrauen hoben sich langsam und begeisterter Skepsis. Sie geriet in diese zuckersüße Art des Plapperns. Irgendwo zwischen Unsicherheit und - so glaubte Leif - ihrem immer noch überaus stark ausgeprägten Fluchtinstinkt. Er begann wieder leise zu lachen und sah sich im Gegensatz zu ihr keinen Zentimeter weit um. Seine Augen waren so derart auf sie fixiert als habe er nicht vor sie jemals wieder von ihr zu nehmen.
"Es kam mir in den Sinn als du vorhin sagtest, dass du mir zeigen willst wie du wirklich sein kannst.", sagte er endlich. "Und das hörte sich an als gäbe es da noch diese winzige Chance, dass mir etwas an dir nicht gefallen könnte. Oder...etwas wovon ich abgestoßen sein könnte.", es konnte auch sein Irrtum sein. "...dabei fiel mir ein, nein...auf, wie recht du zumindest damit hast, dass du dich verändert hast. Das ich dich verändere und so ist es auch umgekehrt.", sprach er weiter. "Ich sehe uns beide dabei so unterschiedlich. Du bist kompromissbereit. Was mich betrifft. Du sitzt hier und du trägst dieses Kleid, klar, kein Blümchenkleid, aber ein Kleid. Du begleitest mich zu Odinns Beerdigung, einen Mann den du womöglich sogar gehasst hast. Oder das wofür er stand. Und dann...verzeihst du mir eine Affäre...", jetzt. Wenigstens in diesem Moment brach der Augenkontakt, obgleich Leif ihn sofort wiederherstellte. "Wie sehr wir es auch beschönigen, Trennung hin oder her, es war eine Affäre und ich...habe dich betrogen und du hast mir verziehen, obwohl dein erster Gedanke sicher der war, dass du mir die Eier abschneiden willst.", war Leif sich ziemlich sicher.
Er sah mittlerweile ganz und gar ernst aus und das Lachen war restlos verschwunden. "Weißt du...ich habe mich auch sehr verändert. Sehr...ich...sehe das. Aber das meiste davon tut dir nicht wirklich gut, schätze ich..", er seufzte und sah sie immer noch auf diese durchdringende Weise an. Als brauche er selbst noch die richtigen Worte. Für...was eigentlich? Es klang beinahe so drastisch als sei es eben jetzt dieser Punkt an welchem sie merkten wie wenig sie kompatibel waren. "Wenn du mich so ansiehst wie du es jetzt tust, Luceija, dann wird mir nicht nur warm ums Herz, sondern ich...weiß dass ich das nicht verdiene. Du hältst mich für nahezu perfekt und als der Egoist der ich bin hoffe ich, dass das immer so bleibt, aber es gibt wirklich Dinge...die du wissen und über die du dir klar werden musst, bevor du mich mitnimmst nach Omega, ja?", brach er diese erste Barriere. Und wie gerufen kam der Kellner wieder auf sie zu. Sicher mit dem Wunsch ihre Getränkebestellung aufzunehmen.
"I-..", ein paar Mal versuchte Luceija, ihn bei dem was er sagte zu unterbrechen. Denn irgendwie war es ja Teil ihrer Natur. Ihm zu widersprechen. Insbesondere dann, wenn er Positives über sie erzählte. Sie 'lobte' oder bewunderte, ihr Dinge zusprach, die sie an sich nie so sah. Immer wieder versuchte sie es, ihm zwischen zu kommen, aber er gab ihr keine Chance. Und sie verlor nach und nach den Willen, es schließlich wirklich zu tun. Unwillens, ein wenig, denn der Drang danach versagte nie gänzlich. Aber sie ließ ihn ausreden. Was...selten wirklich so vorkam. Und in dem Moment, in dem sie die Gelegenheit hatte, Luft zu holen um ihm endlich zu antworten, fuhr ihr regelrecht der Kellner in den Karren.
"Ecco a voi. Acqua e assaggi del nostro vino bianco e rosso della casa. Avete anche voi un desiderio? Bitteschön. Wasser und Kostproben unseres weißen und roten Hausweines. Haben Sie außerdem einen Wunsch?", informierte er sich und sah Luceija nur kurz, aber eindringlich an, ehe er sich Leif zuwandte. Wohl war er gewohnt, dass immer nur ein Part am Tisch das Wort übernahm. Luci hatte sich selbst noch nichtmal die Mühe machen können, ein passendes Getränk zu suchen - ihr Fokus lag bisher klar auf ihrem Gegenüber oder wenigstens dem Meer. "Uuh-..hattest du-...non puoi in qualche modo...", sprach sie halb mit Leif und halb mit dem Kellner. Bis sie sich weiter über den Tisch beugte und klar war, mit WEM sie sprach.
"Über welche Dinge muss ich mir klar werden? Wenn du mir jetzt irgendwas von einem separaten Parallelleben erzählst, Leif, dann-..", durchbohrte sie ihn mit Blicken, ehe sie ihm mit dem Zeigefinger drohte.
AeiaCarol
08.01.2023, 01:40
"I-..", ein paar Mal versuchte Luceija, ihn bei dem was er sagte zu unterbrechen. Denn irgendwie war es ja Teil ihrer Natur. Ihm zu widersprechen. Insbesondere dann, wenn er Positives über sie erzählte. Sie 'lobte' oder bewunderte, ihr Dinge zusprach, die sie an sich nie so sah. Immer wieder versuchte sie es, ihm zwischen zu kommen, aber er gab ihr keine Chance. Und sie verlor nach und nach den Willen, es schließlich wirklich zu tun. Unwillens, ein wenig, denn der Drang danach versagte nie gänzlich. Aber sie ließ ihn ausreden. Was...selten wirklich so vorkam. Und in dem Moment, in dem sie die Gelegenheit hatte, Luft zu holen um ihm endlich zu antworten, fuhr ihr regelrecht der Kellner in den Karren.
"Ecco a voi. Acqua e assaggi del nostro vino bianco e rosso della casa. Avete anche voi un desiderio? Bitteschön. Wasser und Kostproben unseres weißen und roten Hausweines. Haben Sie außerdem einen Wunsch?", informierte er sich und sah Luceija nur kurz, aber eindringlich an, ehe er sich Leif zuwandte. Wohl war er gewohnt, dass immer nur ein Part am Tisch das Wort übernahm. Luci hatte sich selbst noch nichtmal die Mühe machen können, ein passendes Getränk zu suchen - ihr Fokus lag bisher klar auf ihrem Gegenüber oder wenigstens dem Meer. "Uuh-..hattest du-...non puoi in qualche modo...", sprach sie halb mit Leif und halb mit dem Kellner. Bis sie sich weiter über den Tisch beugte und klar war, mit WEM sie sprach.
"Über welche Dinge muss ich mir klar werden? Wenn du mir jetzt irgendwas von einem separaten Parallelleben erzählst, Leif, dann-..", durchbohrte sie ihn mit Blicken, ehe sie ihm mit dem Zeigefinger drohte.
"Wa-...Ohgott, nein. Wie denkst du von mir?", wollte er wissen und lachte ein unsicheres und halbgares Lachen. Unbewusst fummelte er dabei an seinem Hemdkragen, so als bekomme er deutlich weniger Luft als er brauchte. "Ich meine damit...du musst wissen worauf du dich einlässt. Wirklich einlässt. Immerhin ist es auch das hier..", er machte mit der Hand eine Geste die die ganze Umgebung noch einmal in den Vordergrund stellen sollte. "Doktor Polohemd ist...ziemlich wahr, ehrlich gesagt. Dieser reiche Leute scheiß. Ja. Das bin ich. Viel mehr als du vielleicht denkst und du wirst ein Teil davon sein. Müssen. Genauso wie ich mich in deiner Welt bewegen werde und will, wirst du dich in meiner bewegen müssen. Du wirst dich immer wieder in dieser Rolle wiederfinden. Leute wie diese Kerle dort hinten...", Leif deutete mit einem Nicken auf die alten Männer an dem riesigen Tisch, der in seiner Gänze fast wie eine sehr legere Konferenz wirkte, "...sind das was in dieser Welt dominiert. Leute die in dir 'ne Art Trophäenfrau sehen. Ein nettes, schön anzusehendes Beiwerk. Oder Leute wie...Alicia. Die davon reden dass du von einem anderen Stand bist. Leute wie Abu die uns sehen und dich als das Problem sehen, obwohl ich der deutlich Schlimmere bin. Und du wirst all das ertragen müssen. Mehr, viel, viel mehr als das."
"Wa-...Ohgott, nein. Wie denkst du von mir?", wollte er wissen und lachte ein unsicheres und halbgares Lachen. Unbewusst fummelte er dabei an seinem Hemdkragen, so als bekomme er deutlich weniger Luft als er brauchte. "Ich meine damit...du musst wissen worauf du dich einlässt. Wirklich einlässt. Immerhin ist es auch das hier..", er machte mit der Hand eine Geste die die ganze Umgebung noch einmal in den Vordergrund stellen sollte. "Doktor Polohemd ist...ziemlich wahr, ehrlich gesagt. Dieser reiche Leute scheiß. Ja. Das bin ich. Viel mehr als du vielleicht denkst und du wirst ein Teil davon sein. Müssen. Genauso wie ich mich in deiner Welt bewegen werde und will, wirst du dich in meiner bewegen müssen. Du wirst dich immer wieder in dieser Rolle wiederfinden. Leute wie diese Kerle dort hinten...", Leif deutete mit einem Nicken auf die alten Männer an dem riesigen Tisch, der in seiner Gänze fast wie eine sehr legere Konferenz wirkte, "...sind das was in dieser Welt dominiert. Leute die in dir 'ne Art Trophäenfrau sehen. Ein nettes, schön anzusehendes Beiwerk. Oder Leute wie...Alicia. Die davon reden dass du von einem anderen Stand bist. Leute wie Abu die uns sehen und dich als das Problem sehen, obwohl ich der deutlich Schlimmere bin. Und du wirst all das ertragen müssen. Mehr, viel, viel mehr als das."
Luci war dem Blick gefolgt, der über mehrere Tische hinweg schräg hinter sie ging und unmittelbar einen alten Mann traf, der seinen Blick gerade auf sie gerichtet hatte. Sie kreuzten sich. Einen Moment lang viel zu deutlich, ehe Luci die Brauen hob und der Blick des alten Mannes schließlich, wenn auch zögerlich, abbrach und er sich seinen Tischnachbarn erneut zuwandte.
Und so tat es Luci ebenfalls. Sie drehte sich wieder um, sah den Schweden an und reagierte auf seinen Anblick fast gleich wie auf den den Mannes ein paar Tische weiter. Erhobene Brauen. Skepsis. Wieder.
"Huh.", sagte sie. Ein wenig befriedigendes Ergebnis dessen, was er vermutlich erwartet hatte zu bekommen. Sie entschied sich, sich wieder zurück zu lehnen, mit einem dezenten Seufzen, bevor sie die Arme locker vor der Brust verschränkte und die Tischplatte absuchte. Ein bisschen nach einer Antwort, aber auch nach dem Sinn dieser Andeutung und Frage. Würde sie das und 'viel mehr' ertragen können? Anklagen. Vorwürfe. Das plakative Püppchen an seiner Seite zu sein?
Luci schüttelte leicht den Kopf, bevor sie wieder aufsah. Und Luft holte. "Das Ding ist-...ich weiß, dass ich das Problem bin. Aus Sicht von Leuten wie-..naja. Denen. Bin ich entweder das Problem oder im Idealfall Deko. Aber wenigstens Letzteres bin ich nicht. Jedenfalls nicht Standardmäßig, denn-...hm. Anders.", sagte sie und korrigierte ihren Sitz ein bisschen. Es sah so aus, als säße sie legerer da als vorher. "Du weißt, wenigstens Teile davon, wer und wie ich bin. Pass ich in deine Welt? Vermutlich nicht, aber das wissen wir schon lange. War uns das jemals wichtig? Offensichtlich nie genug, sonst wären-...viele, verdammt viele Dinge nicht passiert, aber-...wir-..? Wir sind-...so viel besser als alles, was diese Ficker glauben, was wir sind. Das weißt du, das weiß ich. Und ich geh mit dir überall hin. Ob ich reinpasse? Keine Ahnung. Aber ich-...kanns überstehen, wenns für dich ist.", sagte sie und ein Grinsen, so...über alle Maße typisch für die alte Luci, kroch über ihre Lippen.
"Unter einer Voraussetzung.", sagte sie und hob den Finger. "Eigentlich unter zwei. Eins: Du bist und du bleibst auf meiner Seite. Egal was passiert. Und zwei: Wir sind-..hmm-...", rang sie um, wahrscheinlich englische, Worte, "-...cooler als die alle hier. Wir werden nicht, was Zo und Gil werden, weil wir nicht-...ugh. Du weißt was ich meine, oder, Spaßbremse?". Sie sah ihn fragend an, legte den Kopf leicht schief und biss sich, etwas zu unachtsam ihrer Wirkung, auf die Unterlippe, während sie auf seine Reaktion wartete.
AeiaCarol
08.01.2023, 18:52
Luci war dem Blick gefolgt, der über mehrere Tische hinweg schräg hinter sie ging und unmittelbar einen alten Mann traf, der seinen Blick gerade auf sie gerichtet hatte. Sie kreuzten sich. Einen Moment lang viel zu deutlich, ehe Luci die Brauen hob und der Blick des alten Mannes schließlich, wenn auch zögerlich, abbrach und er sich seinen Tischnachbarn erneut zuwandte.
Und so tat es Luci ebenfalls. Sie drehte sich wieder um, sah den Schweden an und reagierte auf seinen Anblick fast gleich wie auf den den Mannes ein paar Tische weiter. Erhobene Brauen. Skepsis. Wieder.
"Huh.", sagte sie. Ein wenig befriedigendes Ergebnis dessen, was er vermutlich erwartet hatte zu bekommen. Sie entschied sich, sich wieder zurück zu lehnen, mit einem dezenten Seufzen, bevor sie die Arme locker vor der Brust verschränkte und die Tischplatte absuchte. Ein bisschen nach einer Antwort, aber auch nach dem Sinn dieser Andeutung und Frage. Würde sie das und 'viel mehr' ertragen können? Anklagen. Vorwürfe. Das plakative Püppchen an seiner Seite zu sein?
Luci schüttelte leicht den Kopf, bevor sie wieder aufsah. Und Luft holte. "Das Ding ist-...ich weiß, dass ich das Problem bin. Aus Sicht von Leuten wie-..naja. Denen. Bin ich entweder das Problem oder im Idealfall Deko. Aber wenigstens Letzteres bin ich nicht. Jedenfalls nicht Standardmäßig, denn-...hm. Anders.", sagte sie und korrigierte ihren Sitz ein bisschen. Es sah so aus, als säße sie legerer da als vorher. "Du weißt, wenigstens Teile davon, wer und wie ich bin. Pass ich in deine Welt? Vermutlich nicht, aber das wissen wir schon lange. War uns das jemals wichtig? Offensichtlich nie genug, sonst wären-...viele, verdammt viele Dinge nicht passiert, aber-...wir-..? Wir sind-...so viel besser als alles, was diese Ficker glauben, was wir sind. Das weißt du, das weiß ich. Und ich geh mit dir überall hin. Ob ich reinpasse? Keine Ahnung. Aber ich-...kanns überstehen, wenns für dich ist.", sagte sie und ein Grinsen, so...über alle Maße typisch für die alte Luci, kroch über ihre Lippen.
"Unter einer Voraussetzung.", sagte sie und hob den Finger. "Eigentlich unter zwei. Eins: Du bist und du bleibst auf meiner Seite. Egal was passiert. Und zwei: Wir sind-..hmm-...", rang sie um, wahrscheinlich englische, Worte, "-...cooler als die alle hier. Wir werden nicht, was Zo und Gil werden, weil wir nicht-...ugh. Du weißt was ich meine, oder, Spaßbremse?". Sie sah ihn fragend an, legte den Kopf leicht schief und biss sich, etwas zu unachtsam ihrer Wirkung, auf die Unterlippe, während sie auf seine Reaktion wartete.
Ihr Grinsen steckte ihn so rasch an wie ein Baum den anderen bei einem verdammten Waldbrand. Leif musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht wie ein verliebter Vollidiot zu kichern. "Egal was passiert.", betonte er. Womöglich unwissend auf wie viel er sich einließ. Aber wie wichtig war das? Es gäbe nie wieder und in keiner Welt ein zurück.
"Du bist alles für mich, Luceija. Ich habe fest vor für den Rest meines Lebens nur noch dir zu gehören, wirklich egal was passiert, außer-...du wirst plötzlich zu deiner Schwägerin. Bei diesem Gesicht und der Attitüde muss ich leider ausreißen.", gab er zu und nun wurde das Grinsen wahrlich zu einem Lachen, unter welchem er sich nach vorn beugte und ihre Hand in seine nahm. Er küsste zärtlich ihren Handrücken und sah sie nach einem kurzen, ausweichenden Blick, der sein Überlegen offenbarte, wieder direkt an.
"Du weißt doch noch wie ich dich darum gebeten habe dass du aufmerksam bist und dir ganz genau anhörst was ich zu sagen habe, oder?", natürlich wusste er, dass es so war. Das sie das noch wusste. "Hör mir zu. Ganz genau, ja? Jetzt. Ich muss nämlich wissen, am Ende von alldem, ob du auch bereit bist auf meiner Seite zu sein. Ganz egal was ist. Und ob du bei allem was in meinem Kopf vorgeht wirklich bei mir bleiben willst."
Echte Empörung flackerte in Qatars Augen auf, als van Zan die Nachricht abspielte und ihn danach anklagte. Vela hatte ihm gesagt, dass Ti’rash Seeva aus dem Spiel nehmen wollte. Sie hatte es nicht näher definiert, aber es war klar gewesen, was gemeint war. Sie hatte ihm gesagt, dass ein Profikiller ihr auflauerte. Dass das gesamte Team vernichtet werden sollte, hatte er nicht erwartet. Sie sprach von „der Schlange den Kopf abschlagen“ aber nicht, dass die gesamte Schlange in Stücke gehackt werden sollte. Er selbst war der lebende Beweis. Aber…
„Unsere Leute sind tot? Ich… ich hatte keine Ahnung. Verstehen Sie nicht?“ Er bewegte sich, aber die Fesseln saßen eng. „Ich will keine Absolution, falls Sie das denken…“ Qatar wandte den Kopf ab und spie aus. Mehr aus Frust, denn aus Notwendigkeit. Sein Frust über T’Saaris Vorgehen, ihre Dickköpfigkeit und mangelnden Respekt ihm gegenüber hatten ihn mürbe werden lassen. Und das Auftauchen seiner Tochter hatte seine sturmreif geschossenen Moral vollends kippen lassen.
„Ich dachte nicht, dass...“ Er seufzte tief. „Ich habe sie verraten, T’Saari. Es stimmt. Ich habe weggeschaut, obwohl ich wusste, dass…“ Sein Blick ging zu van Zan. „Aber erfolgreich waren sie scheinbar nicht, wenn ich die Nachricht richtig deute, die Sie mir vorgespielt haben.“
,,Es ist nichts weiter als eine Frage der Zeit, fürchte ich. Ti’rash hat es geschafft, unser Team auszukundschaften, zu trennen und methodisch auszuschalten ohne das Lacan oder ich etwas davon bemerkt hätten“, gab Vincent mit ernster Miene seine Einschätzung ab. Er nickte in Richtung des Ausgangs, durch den die tote Asari rausgeschafft worden war:
,,Wenn ihre Agentin keine Fehler bei der Suche nach mir gemacht hätte, wäre T’Saaris Nachricht die erste Information gewesen, die ich von der ganzen Sache erhalten hätte. Wir haben es hier mit einer Gegnerin zu tun, die über genug Informationen, Ressourcen und Kontakte verfügt, um eine Spectre und fast ihr ganzes Team auf einen Schlag aus dem Spiel zu nehmen, Qatar. Wie lange, glaube Sie, wird T’Saari sich gegen so jemanden behaupten können? Alleine, mit Verfolgern im Nacken?“
Er schüttelte den Kopf. Auch wenn es ihm nicht gefallen mochte, die Sache war entschieden.
,,Selbst wenn wir wüssten, wo T’Saari ist und versuchen würden, sie zu retten, würde es das für Ti’rash nur einfacher machen, weil sie dann alle Eier in einem Korb vorfinden würde und uns alle auf einmal ausschalten kann.“
Vincent schaute zur Decke, sortierte seine Gedanken und nahm dann einen tiefen Atemzug. Er war es gewohnt, sich binnen kürzester Zeit auf neue Situationen einzustellen, doch selbst für ihn war es eine Herausforderung, am Morgen den nächsten Schritt der Jagd auf einen größenwahnsinnigen Industriemagnaten zu planen und am Mittag zu erfahren, dass eine Asari-Matricharchin den größten Teil seiner Verbündeten getötet hatte.
Er atmete aus und fasste einen neuen Plan für diese Situation:
,,Ti’rash wird herausfinden, dass wir gesprochen haben oder es zumindest als ausreichend wahrscheinlich annehmen“, teilte er seine Gedanken mit Qatar, während er anfing, dessen Fesseln zu lösen.
,,Da sie von der Schergin, die sie auf mich angesetzt hatte, nichts mehr gehört hat, muss sie davon ausgehen, dass ich weiß, was los ist und dementsprechend Sie auch. Ich kann nur mutmaßen, welche Rolle Ihre Tochter in der Sache spielt, aber eines verspreche ich Ihnen, Qatar:“
Er trat von dem Stuhl weg, auf dem Qatar, nun nicht mehr gefesselt, saß, um den Weg frei zu machen und deutete auf die Tür.
,,Wenn Sie allein da raus gehen, sind Sie binnen Stunden tot. Ich werde Sie nicht aufhalten, aber wenn Sie mich fragen, ist Ihre, unsere, beste Chance, unterzutauchen, Informationen zu beschaffen und Ti’rash zu erledigen, bevor sie uns erledigen kann.
Es fiel ihm schwer, den Gesichtsausdruck des Turianers zu deuten, dessen Blick auf dem Ausgang ruhte. Auch für ihn versprach der Tag anders zu enden, als er begonnen hatte, egal, wie er sich entscheiden würde.
,,Vergessen Sie T’Saari, Qatar. Was Sie getan haben, haben Sie getan, jetzt geht es darum, diese Tat nicht selbst mit dem Leben zu bezahlen.“
Ihr Grinsen steckte ihn so rasch an wie ein Baum den anderen bei einem verdammten Waldbrand. Leif musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht wie ein verliebter Vollidiot zu kichern. "Egal was passiert.", betonte er. Womöglich unwissend auf wie viel er sich einließ. Aber wie wichtig war das? Es gäbe nie wieder und in keiner Welt ein zurück.
"Du bist alles für mich, Luceija. Ich habe fest vor für den Rest meines Lebens nur noch dir zu gehören, wirklich egal was passiert, außer-...du wirst plötzlich zu deiner Schwägerin. Bei diesem Gesicht und der Attitüde muss ich leider ausreißen.", gab er zu und nun wurde das Grinsen wahrlich zu einem Lachen, unter welchem er sich nach vorn beugte und ihre Hand in seine nahm. Er küsste zärtlich ihren Handrücken und sah sie nach einem kurzen, ausweichenden Blick, der sein Überlegen offenbarte, wieder direkt an.
"Du weißt doch noch wie ich dich darum gebeten habe dass du aufmerksam bist und dir ganz genau anhörst was ich zu sagen habe, oder?", natürlich wusste er, dass es so war. Das sie das noch wusste. "Hör mir zu. Ganz genau, ja? Jetzt. Ich muss nämlich wissen, am Ende von alldem, ob du auch bereit bist auf meiner Seite zu sein. Ganz egal was ist. Und ob du bei allem was in meinem Kopf vorgeht wirklich bei mir bleiben willst."
"Am Ende von alldem-...du weißt, dass das IMMER mehr danach klingt, als wär das hier ne super weirde Simulation, ja?", fragte sie sich und ihn, aber ihr Grinsen siegte einmal mehr. Ihr Blick klebte auf ihm. Auf seinen Lippen, auf diesem Kuss, auf-..so vielem, auch, wenn sie irgendwie spürte, dass der Kellner den Moment gleich wieder sprengen wollte.
"Süßer, das hier klingt alles...wie das Intro zu irgendwas großem und ich hoffe wirklich inständig, dass da jetzt keine Tarnidentität kommt. Oder ein 'ziehst du mit mir nach Uganda, ich muss ne Weile untertauchen, weil ichs mir mit Cerb mehr verscherzt hab, als nur so sehr, dass sie mir die Hand brechen'. Ist einer von den alten Säcken dahinten jemand, den ich kennenlernen soll oder-..", tastete sie sich vor, nur so-..halbernst. Musste so sein, oder?
Sie räusperte sich, grinste wieder. "Schon gut, ich hör zu."
Forenperser
08.01.2023, 22:28
Geduldig und darauf vertrauend, dass jedes Wort des Turianers gehört und auf die Goldwaage gelegt werden würde, lauschte Kim dem Vortrag Vhans. Wie alle Turianer vor Gericht hatte selbst Beyo Vhan einen gewissen Drang zur Wahrheit. Er berichtete, gestand, die Korruption, die Gewalt, so viele Verbrechen, dass er auf jeden Fall schon dafür einsitzen würde. Allerdings umschiffte er die schweren Verbrechen.
„Lieutenant Tiraz Malkizan und Detective I. Javed Ceiv waren Beamte bei C-Sicherheit. Malkzian wurde später polizeilich gesucht und setzte eine Karriere als Söldner-Anführer und Anführer einer kriminellen Organisation in den Terminus-Systemen fort“, kommentierte der Staatsanwalt hinzufügend an die Jury gewandt. Dann schaute er wieder zum Angeklagten.
„Mister Vhan, das war eine sehr eindeutige Schilderung. Können Sie mir sagen, ob Sie und Ihre Kameraden das Malträtieren und unter Druck setzen der Verdächtigen immer zu dritt durchgeführt haben und ob Lieutenant Malkzian dabei immer das Kommando hatte?“ Vhan schaute einen Moment auf seine Hände, als suche er in seinen Handlinien nicht die Zukunft, sondern die Vergangenheit.
"Ja, richtig." bestätigte Beyo auch noch einmal die hinzugefügten Informationen des Staatsanwalts an die Jury.
Dann richtete dieser wieder das Wort mit einer Frage an ihn. "Wir waren - "
Ein Herzschlag drang wie ein Donnern durch seinen gesamten Körper.
"Was bei allen Geistern?...."
Die gesamte Szenerie schien wie eingefroren. Ein grauer Schleier hatte sich über den Gerichtssaal gelegt, nichts regte sich mehr. "Oh nein...."
Er begriff sofort was vor sich ging. "Nein, nein, nein......nicht jetzt!" "Wieso nicht jetzt?"
Mit einem kalten Lachen tönte die verhasste Stimme in seinem Gehörgang. Er wandte den Kopf und erblickte Malkizan's Fratze. "Ist das dein großer Erlösungsmoment?" Mit spottend theatralischer Miene breitete das Konstrukt seines Geistes die Arme aus. "Du wirfst dich mit ausgestreckten Armen dem Mob zum Fraß vor? Lässt dir öffentlich die Nägel in die Handgelenke schlagen, auch für Dinge die du nicht getan hast? Und fühlst dich dadurch besser?"
Was sollte das heißen? "Nein ich.....ich tue was richtig ist....."
"So." Malkizan klatschte in die Hände. "Dann viel Erfolg dabei! Mal sehen wann dein Geist endgültig zerbricht."
Beyo griff sich an den Kopf. Erinnerungen durchfluteten ihn. Viele Bilder. Hunderte, Tausende. Doch vieles schien mit einem Mal unklar. Was ging hier nur vor? Wie weit konnte er sich noch selbst vertrauen?
Er spürte, wie sein Geist wieder in die Realität zurückglitt. Und mit seiner Rückkehr ins Hier und Jetzt kam der Krampfanfall. Das Ziehen in seiner mechanischen Hand begann schlagartig, er presste beide Kieferhälften zusammen und starrte konzentriert auf die stählerne Handinnenfläche.
Einige tiefe Atemzüge gingen durch seine Lunge, dann richtete er den Blick zurück in Richtung des Staansanwalts. Es waren nur ein paar wenige Momente vergangen, doch offensichtlich bemerkten alle Anwesenden dass etwas mit ihm nicht in Ordnung war.
"Verzeihung.....keine Sorge, es ist nichts...." Seine Stimme klang merklich nicht mehr so sicher und gefestigt wie zuvor. Dennoch versuchte er die Aufmerksamkeit wieder auf die Verhandlung an sich zu lenken.
"Nun ich....also.....ja, er war derjenige der ohne jegliche Zweifel das Kommando hatte. Nichts was wir taten passierte ohne seine Anweisung oder Billigung. Allerdings......waren wir nicht immer geschlossen als Einheit unterwegs. Manchmal gab er uns auch bloß einen Befehl und ließ uns den Auftrag dann alleine durchführen...."
Vor allem ein bestimmer Zwischenfall (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1524906-37-Anagnorisis/page13?p=25987673&viewfull=1#post25987673) wurde ihm dabei wieder ins Gedächtnis gerufen.
AeiaCarol
09.01.2023, 15:04
"Am Ende von alldem-...du weißt, dass das IMMER mehr danach klingt, als wär das hier ne super weirde Simulation, ja?", fragte sie sich und ihn, aber ihr Grinsen siegte einmal mehr. Ihr Blick klebte auf ihm. Auf seinen Lippen, auf diesem Kuss, auf-..so vielem, auch, wenn sie irgendwie spürte, dass der Kellner den Moment gleich wieder sprengen wollte.
"Süßer, das hier klingt alles...wie das Intro zu irgendwas großem und ich hoffe wirklich inständig, dass da jetzt keine Tarnidentität kommt. Oder ein 'ziehst du mit mir nach Uganda, ich muss ne Weile untertauchen, weil ichs mir mit Cerb mehr verscherzt hab, als nur so sehr, dass sie mir die Hand brechen'. Ist einer von den alten Säcken dahinten jemand, den ich kennenlernen soll oder-..", tastete sie sich vor, nur so-..halbernst. Musste so sein, oder?
Sie räusperte sich, grinste wieder. "Schon gut, ich hör zu."
"Uganda-...Wow...", grinste Leif ob des Einfallsreichtums seiner Freundin. "Willst du mir nicht eher den von vor Jahrzehnten und aufgrund seines exzellenten Familiennamens rekrutierten Jungen abkaufen, der von Cerberus zu einem der besten Chirurgen weltweit gefördert wurde und dann verliebt er sich in ein Testsubjekt und will mit ihr durchbrennen, aus Angst seine skrupellosen Kollegen könnten ihr doch noch einmal was antun?", führte er etwas ganz anderes aus und lehnte sich wieder leicht zurück. Dabei ließ er irgendwann ihre Hand los und seine Miene war auf diese durchaus ernste Weise so angespannt, dass es kurz gar nicht klar sein konnte wie viel Unernst in dieser Sache noch steckte. Zu allem Überfluss störte der Kellner sie wirklich, aber bevor er es an den Tisch schaffte, winkte Leif ab und gab nur kurz an, sie würden sich noch Zeit lassen wollen, sodass der Angestellte wieder abzog und der Schwede endlich zurück zu Luceija sah. Den Kopf leicht neigte und leise auflachte. "Nur Spaß. Ich bin in keiner Welt der Golden Boy des Professors.", machte er klar.
Sicherlich ließ er sich Zeit. Das hier brauchte Zeit. Irgendwie glaubte er das und sah von ihr ab aufs Wasser. Beobachtete eine Weile die seichten Bewegungen und riss sich hin und her zwischen dem Gedanken, dass sie all das was er zu sagen hatte im Grunde schon wissen musste und andererseits-...wie wenig ihm das half und wie gefährlich es werden konnte. Er seufzte. Hatte aber so klar ihre Aufmerksamkeit gefordert, dass er schlicht keinen Rückzieher mehr machen konnte.
"Am Flughafen habe ich dir das Versprechen gegeben, dass es nie wieder eine andere geben wird. Nie.", erinnerte er sie. "Dieses Versprechen halte ich, aber-...es kommt mir so unwichtig vor gegen alles was ich dir nicht versprechen kann.", gab Leif zu. "Ich muss dir nicht erzählen wie schwierig ich bin. Oder wie viele Probleme auf dich zukommen in einer Beziehung mit mir.", begann er genauer zu werden. "Mein problematisches Implantat. Die Anfälle dazu. Das alles kann noch viel, viel schlimmer werden, du weißt das. Ich weiß dass du es tust. Du bist Sergios Tochter und dein Verständnis für diese Dinge geht sehr weit über ein paar Pillen hinaus.", sagte er nicht ohne diesen Hauch von Bewunderung. "Aber meine Launen-...hmmm, es klingt absurd dieses ausufernde Aggressionsproblem so zu nennen, weißt du? Du weißt wovon ich rede. Wie oft wir streiten und ich diese Grenze überschreite oder drohe es zu tun. Es trifft dich so oft. Im wahrsten Sinne. Und manchmal weiß ich am Ende nicht einmal mehr den Grund. Ob-...es ein schlechter Tag war, eine Meinungsverschiedenheit oder Eifersucht...", führte Leif weiter aus und wurde leiser, brach kurz ab und senkte den Blick, bevor er seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Schläfe legte und sie rieb, "Ich hab-...ich weiß nicht wie ich das sagen soll, ich hab dieses verdammte Problem mit so vielen, wahnsinnig vielen Dingen. Einer krankhaften Verlustangst und Eifersucht und andererseits bin ich für vieles so offen. Geworden. Nicht immer gewesen.", gab er zu. "Du hast mich sehr verändert. Freier gemacht und gleichzeitig so sehr gebunden.", hierbei waren sie sich ähnlich in ihren Worten. "Du bist nicht das Problem, Luceija. Nie gewesen. Du hast mir von Anfang an wahnsinnig viel gegeben und ich-...ich habe dir das schon so oft gesagt, aber für mich bist du so verdammt weit weg und in einer so anderen Liga, ich...ich kriege keine Luft mehr wenn ich nur daran denke, dass mir das irgendwann jemand nehmen könnte. Egal wie, ich könnte das einfach nicht ertragen, ich würde-...weiß Gott, ich habe nie einen Gedanken daran verschwendet jemanden umzubringen und ich glaube ich habe nicht im Entferntesten das Zeug dazu, aber wenn ich an...wenn ich an diesen Kerl in unserem Haus denke...", sagte er und wurde wieder leiser. Er nannte es zum ersten mal 'unser' Haus. Doch sein Gesicht wurde so verdammt finster als würde aus einem Menschen gerade etwas viel weniger menschliches machen. "Ich weiß wie Männer dich ansehen. Welche Gedanken sie haben wenn sie dich sehen, aber er hat dich genauso gesehen wie ich es tue und das-...", schüttelte er missbilligend den Kopf, "Ist mir egal wie das klingt, aber niemand außer mir darf das. Ausnahmslos niemand.", schwor er. "Ich gehöre dir und genauso ist es umgekehrt. Du hast mich zu viel mehr gemacht als ich jemals angenommen habe. Wie schon gesagt-...du hast mich viel freier werden lassen und so oft ich darüber nachdenke und mich verurteile, mich versuche zu hassen, mir einrede es muss aufhören oder ich verliere dich...Ich kanns nicht.", es klang so ganz und gar mild wie er das sagte. Liebevoll, einfach nur ein besorgter Mann, geplagt von zu ausgeprägten Ängsten sie zu verlieren. Aber Luceija musste wohl wissen, dass da viel mehr war. Das diese regelrechte 'Rede' kaum vorbei sein konnte.
"Ich denke in jeder Sekunde darüber nach seit wir wieder hier sind. Jeder Moment in dem deine Aufmerksamkeit nicht bei mir ist. Ich denke...ich muss mich von dem trennen was ich geworden bin, verstehst du? Es ist viel zu abnorm um es dir zumuten zu können. Niemand kann und will das ernsthaft aushalten.", schien er sie auf etwas vorbereiten zu wollen. Doch ganz egal wie es wirkte...was er ab diesem Moment sagte, war im Grunde viel zu ehrlich und viel zu leicht daher gesagt an diesem öffentlichen Ort.
"Gedanken wie diese kamen mir vor Proteus...diesem Tag an dem scheinbar alles so vollkommen kaputt ging...nein, Gedanken wie diese kamen mir nicht. Ich hätte niemals...nie erwartet dass ich zu so etwas fähig bin.", war ganz klar wovon er sprach, "Es gab kurze und sehr unspezifische Fantasien. Moment zuvor, wenn wir uns gestritten haben und in denen ich dachte dass ich dich...unbedingt auf eine Weise dominieren muss, kompromisslos, aber ich hab...ich hatte nie erwartet, dass das passieren würde.", war er ehrlich. "Danach wollte ich es verdrängen. Ich wollte das von mir abkapseln und als nie wirklich geschehen irgendwohin verbannen, sicher genau wie du, aber es passierte...es passierte wieder.", er befeuchtete seine Lippen mit der Zunge, sah dabei aber nicht von ihr ab. In sich schon eine komische Geste, aber er konnte unmöglich-...was war das? Ein Moment in dem ihm ernsthaft heiß wurde beim Gedanken daran was damals passiert war?
"Es ging weiter hier in Palermo. Diese Untersuchung und ich...ich hab nicht vergessen wie kalt ich ein Geschäft daraus gemacht habe. Ich behandle dich. Bin dein einziger noch möglicher Weg dieses Projekt erfolgreich abzuschließen und dafür-...du weißt es...", wieso wiederholte er all das? Und wieso war sein Ausdruck so unangepasst. Er musste Grinsen während er das sagte und dieses Gesicht schien so viel weniger Leif und so viel mehr ein Stück Wahnsinn, ehe er den Kopf schüttelte. "Das ist so krank, Luceija. So verdammt gestört.", rückte er sich wieder gerade. Es schien so. Auch seine grauen Augen gingen ganz deutlich zurück zu ihr.
"Es gibt keine Rechtfertigung für diese Dinge, aber ich weiß definitiv dass sie ein Teil von mir sind. Sie sind nicht ICH, aber sie sind da und ich weiß dass ich dich anlügen würde wenn ich behaupten würde, dass ich glaube dass das wieder aufhört.", erklärte er sich. Wieder so offen und ehrlich dass es ihm kaum zu Gute kommen konnte. Sie würde gehen müssen. Niemand konnte so etwas als hinnehmbar einstufen.
"Ich hab viele, sehr viele Male die Grenzen dessen überschritten was man als menschlich bezeichnen könnte. Ich habe dich nicht einfach ein bisschen in die Enge getrieben, ich habe nicht nur ein bisschen die Beherrschung verloren und es ist auch längst so viele Male passiert, als dass ich behaupten könnte ich würde mich ändern und ganz ehrlich, Luceija-...ich will es auch nicht.", holte er zum verbalen Schlag in ihr Gesicht aus. "Ich liebe dich. Ich verehre dich, du bist gottgleich für mich und ich sehe dich als alles was ich je wollte. Du bist für mich mehr als nur das wovon ich jetzt spreche, das weißt du, aber ich kann dir niemals wieder versprechen, dass diese Dinge nicht wieder passieren werden, verstehst du?", er hatte so viele Worte aneinander gereiht ohne wirklich Luft zu holen, dass er es jetzt regelrecht verzweifelt tat. "Ich gehöre in den Knast, Luceija und ich werfe es dir nicht vor wenn du jetzt aufstehen und gehen willst, aber bevor du dich für etwas anderes entscheidest, bitte hör noch ein bisschen zu und sieh mich an...", er hatte das Gefühl sie wollte genau das mehr und mehr vermeiden."Ich sehe in uns definitiv nichts was einem Paar wie Gil oder Zora ähnlich wäre. Jemals sein könnte. Ich sehe keine süßen Familienfeste, kein langweiliges Leben mit jährlichen Urlauben, ich sehe keine Kinder, ich sehe-...alles was wir jetzt haben, aber in dieser Version bin ich der Böse. Ich bin dunkel und unberechenbar. Ich sehe dich über diesen Tisch hinweg an und ich sehe nicht nur die perfekteste Frau die ich jemals getroffen habe, sondern ich weiß auch dass sie mich liebt. Das ich gut zu ihr sein sollte und das will ich, aber ich sehe dich auch in diesem Kleid und...", er schluckte. Holte erneut Luft.
"Ich weiß nicht was ich sagen soll außer dich anzuflehen mich nicht zu verlassen. Das ich dich...so wahnsinnig will. Alles an dir und das für den Rest meines Lebens.", sagte er. Und so plötzlich brach irgendetwas in seiner Stimme völlig weg. "Ist das nicht egoistisch bei allem was ich gerade von mir gegeben habe? Ich erwarte so viel...mehr als ein paar nette Abendessen und deine Geduld bei langweiligen Veranstaltungen und andererseits...Ich weiß nicht. Dieser Gedanke...all das jetzt kam mir als du sagtest ich müsste wissen wer du wirklich bist."
Shepard Commander
09.01.2023, 21:36
,,Es ist nichts weiter als eine Frage der Zeit, fürchte ich. Ti’rash hat es geschafft, unser Team auszukundschaften, zu trennen und methodisch auszuschalten ohne das Lacan oder ich etwas davon bemerkt hätten“, gab Vincent mit ernster Miene seine Einschätzung ab. Er nickte in Richtung des Ausgangs, durch den die tote Asari rausgeschafft worden war:
,,Wenn ihre Agentin keine Fehler bei der Suche nach mir gemacht hätte, wäre T’Saaris Nachricht die erste Information gewesen, die ich von der ganzen Sache erhalten hätte. Wir haben es hier mit einer Gegnerin zu tun, die über genug Informationen, Ressourcen und Kontakte verfügt, um eine Spectre und fast ihr ganzes Team auf einen Schlag aus dem Spiel zu nehmen, Qatar. Wie lange, glaube Sie, wird T’Saari sich gegen so jemanden behaupten können? Alleine, mit Verfolgern im Nacken?“
Er schüttelte den Kopf. Auch wenn es ihm nicht gefallen mochte, die Sache war entschieden.
,,Selbst wenn wir wüssten, wo T’Saari ist und versuchen würden, sie zu retten, würde es das für Ti’rash nur einfacher machen, weil sie dann alle Eier in einem Korb vorfinden würde und uns alle auf einmal ausschalten kann.“
Vincent schaute zur Decke, sortierte seine Gedanken und nahm dann einen tiefen Atemzug. Er war es gewohnt, sich binnen kürzester Zeit auf neue Situationen einzustellen, doch selbst für ihn war es eine Herausforderung, am Morgen den nächsten Schritt der Jagd auf einen größenwahnsinnigen Industriemagnaten zu planen und am Mittag zu erfahren, dass eine Asari-Matricharchin den größten Teil seiner Verbündeten getötet hatte.
Er atmete aus und fasste einen neuen Plan für diese Situation:
,,Ti’rash wird herausfinden, dass wir gesprochen haben oder es zumindest als ausreichend wahrscheinlich annehmen“, teilte er seine Gedanken mit Qatar, während er anfing, dessen Fesseln zu lösen.
,,Da sie von der Schergin, die sie auf mich angesetzt hatte, nichts mehr gehört hat, muss sie davon ausgehen, dass ich weiß, was los ist und dementsprechend Sie auch. Ich kann nur mutmaßen, welche Rolle Ihre Tochter in der Sache spielt, aber eines verspreche ich Ihnen, Qatar:“
Er trat von dem Stuhl weg, auf dem Qatar, nun nicht mehr gefesselt, saß, um den Weg frei zu machen und deutete auf die Tür.
,,Wenn Sie allein da raus gehen, sind Sie binnen Stunden tot. Ich werde Sie nicht aufhalten, aber wenn Sie mich fragen, ist Ihre, unsere, beste Chance, unterzutauchen, Informationen zu beschaffen und Ti’rash zu erledigen, bevor sie uns erledigen kann.
Es fiel ihm schwer, den Gesichtsausdruck des Turianers zu deuten, dessen Blick auf dem Ausgang ruhte. Auch für ihn versprach der Tag anders zu enden, als er begonnen hatte, egal, wie er sich entscheiden würde.
,,Vergessen Sie T’Saari, Qatar. Was Sie getan haben, haben Sie getan, jetzt geht es darum, diese Tat nicht selbst mit dem Leben zu bezahlen.“
Überrascht und verunsichert rieb sich Qatar die Handgelenke. Entweder plante van Zan etwas, oder er war verzweifelter als es seine kalte Maske von einem Gesicht zuließ zu verdeutlichen. Wenn der Mann in Schwarz noch immer sein Feind war, hätte der Turianer nur eine sehr geringe Chance dieses Versteck lebend zu verlassen. Er könnte van Zan überwältigen, die Erfolgswahrscheinlichkeit bewertete er noch immer als recht hoch. Vielleicht war er bewaffnet oder er könnte ihn als Geisel nehmen, generell aber würde er vermutlich eher früher als später einen Schuss in den Rücken bekommen.
Die bessere Chance war auch die, die mehr Mut erforderte: vertrauen.
„Gut“, sagte Qatar knapp, nachdem er sich erhoben hatte und noch lebte. „Ich glaube Ihnen und vielleicht haben Sie recht: Wir sollten uns den Rücken decken. Aber…“ Er scheute noch, doch van Zan wusste ohnehin alles. „Sie wissen von meiner Tochter. Ich habe sie erst vor ein paar Stunden nach langer Zeit wiedergetroffen und ich kann sie jetzt nicht einfach zurücklassen. Was meinen Sie, was Ti’rash mit ihr machen wird? Entweder nimmt sie sie als Köder – ein todsicherer Köder – oder sie zahlt für meine Sünden.“
Er tat einen Schritt auf den Mann in Schwarz zu. „Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich Ihnen dabei helfen werde zu überleben – wie damals.“ Damals. Ein Wort wie ein altes Buchkapitel, dessen Inhalt eine verblassende Erinnerung war. Es schien ewig her zu sein, seit Qatar und van Zan in den schmalen Gängen der ersten Geheimbasis im Feuerkampf ihren Wert unter Beweis gestellt hatten oder sich auf Sur‘Kesh den Rücken deckten. „Ich muss versuchen Vela zu finden und in Sicherheit zu bringen. Wenn das getan ist, kämpfe ich mit Ihnen.“
Er reichte dem Menschen die Hand…
"Uganda-...Wow...", grinste Leif ob des Einfallsreichtums seiner Freundin. "Willst du mir nicht eher den von vor Jahrzehnten und aufgrund seines exzellenten Familiennamens rekrutierten Jungen abkaufen, der von Cerberus zu einem der besten Chirurgen weltweit gefördert wurde und dann verliebt er sich in ein Testsubjekt und will mit ihr durchbrennen, aus Angst seine skrupellosen Kollegen könnten ihr doch noch einmal was antun?", führte er etwas ganz anderes aus und lehnte sich wieder leicht zurück. Dabei ließ er irgendwann ihre Hand los und seine Miene war auf diese durchaus ernste Weise so angespannt, dass es kurz gar nicht klar sein konnte wie viel Unernst in dieser Sache noch steckte. Zu allem Überfluss störte der Kellner sie wirklich, aber bevor er es an den Tisch schaffte, winkte Leif ab und gab nur kurz an, sie würden sich noch Zeit lassen wollen, sodass der Angestellte wieder abzog und der Schwede endlich zurück zu Luceija sah. Den Kopf leicht neigte und leise auflachte. "Nur Spaß. Ich bin in keiner Welt der Golden Boy des Professors.", machte er klar.
Sicherlich ließ er sich Zeit. Das hier brauchte Zeit. Irgendwie glaubte er das und sah von ihr ab aufs Wasser. Beobachtete eine Weile die seichten Bewegungen und riss sich hin und her zwischen dem Gedanken, dass sie all das was er zu sagen hatte im Grunde schon wissen musste und andererseits-...wie wenig ihm das half und wie gefährlich es werden konnte. Er seufzte. Hatte aber so klar ihre Aufmerksamkeit gefordert, dass er schlicht keinen Rückzieher mehr machen konnte.
"Am Flughafen habe ich dir das Versprechen gegeben, dass es nie wieder eine andere geben wird. Nie.", erinnerte er sie. "Dieses Versprechen halte ich, aber-...es kommt mir so unwichtig vor gegen alles was ich dir nicht versprechen kann.", gab Leif zu. "Ich muss dir nicht erzählen wie schwierig ich bin. Oder wie viele Probleme auf dich zukommen in einer Beziehung mit mir.", begann er genauer zu werden. "Mein problematisches Implantat. Die Anfälle dazu. Das alles kann noch viel, viel schlimmer werden, du weißt das. Ich weiß dass du es tust. Du bist Sergios Tochter und dein Verständnis für diese Dinge geht sehr weit über ein paar Pillen hinaus.", sagte er nicht ohne diesen Hauch von Bewunderung. "Aber meine Launen-...hmmm, es klingt absurd dieses ausufernde Aggressionsproblem so zu nennen, weißt du? Du weißt wovon ich rede. Wie oft wir streiten und ich diese Grenze überschreite oder drohe es zu tun. Es trifft dich so oft. Im wahrsten Sinne. Und manchmal weiß ich am Ende nicht einmal mehr den Grund. Ob-...es ein schlechter Tag war, eine Meinungsverschiedenheit oder Eifersucht...", führte Leif weiter aus und wurde leiser, brach kurz ab und senkte den Blick, bevor er seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Schläfe legte und sie rieb, "Ich hab-...ich weiß nicht wie ich das sagen soll, ich hab dieses verdammte Problem mit so vielen, wahnsinnig vielen Dingen. Einer krankhaften Verlustangst und Eifersucht und andererseits bin ich für vieles so offen. Geworden. Nicht immer gewesen.", gab er zu. "Du hast mich sehr verändert. Freier gemacht und gleichzeitig so sehr gebunden.", hierbei waren sie sich ähnlich in ihren Worten. "Du bist nicht das Problem, Luceija. Nie gewesen. Du hast mir von Anfang an wahnsinnig viel gegeben und ich-...ich habe dir das schon so oft gesagt, aber für mich bist du so verdammt weit weg und in einer so anderen Liga, ich...ich kriege keine Luft mehr wenn ich nur daran denke, dass mir das irgendwann jemand nehmen könnte. Egal wie, ich könnte das einfach nicht ertragen, ich würde-...weiß Gott, ich habe nie einen Gedanken daran verschwendet jemanden umzubringen und ich glaube ich habe nicht im Entferntesten das Zeug dazu, aber wenn ich an...wenn ich an diesen Kerl in unserem Haus denke...", sagte er und wurde wieder leiser. Er nannte es zum ersten mal 'unser' Haus. Doch sein Gesicht wurde so verdammt finster als würde aus einem Menschen gerade etwas viel weniger menschliches machen. "Ich weiß wie Männer dich ansehen. Welche Gedanken sie haben wenn sie dich sehen, aber er hat dich genauso gesehen wie ich es tue und das-...", schüttelte er missbilligend den Kopf, "Ist mir egal wie das klingt, aber niemand außer mir darf das. Ausnahmslos niemand.", schwor er. "Ich gehöre dir und genauso ist es umgekehrt. Du hast mich zu viel mehr gemacht als ich jemals angenommen habe. Wie schon gesagt-...du hast mich viel freier werden lassen und so oft ich darüber nachdenke und mich verurteile, mich versuche zu hassen, mir einrede es muss aufhören oder ich verliere dich...Ich kanns nicht.", es klang so ganz und gar mild wie er das sagte. Liebevoll, einfach nur ein besorgter Mann, geplagt von zu ausgeprägten Ängsten sie zu verlieren. Aber Luceija musste wohl wissen, dass da viel mehr war. Das diese regelrechte 'Rede' kaum vorbei sein konnte.
"Ich denke in jeder Sekunde darüber nach seit wir wieder hier sind. Jeder Moment in dem deine Aufmerksamkeit nicht bei mir ist. Ich denke...ich muss mich von dem trennen was ich geworden bin, verstehst du? Es ist viel zu abnorm um es dir zumuten zu können. Niemand kann und will das ernsthaft aushalten.", schien er sie auf etwas vorbereiten zu wollen. Doch ganz egal wie es wirkte...was er ab diesem Moment sagte, war im Grunde viel zu ehrlich und viel zu leicht daher gesagt an diesem öffentlichen Ort.
"Gedanken wie diese kamen mir vor Proteus...diesem Tag an dem scheinbar alles so vollkommen kaputt ging...nein, Gedanken wie diese kamen mir nicht. Ich hätte niemals...nie erwartet dass ich zu so etwas fähig bin.", war ganz klar wovon er sprach, "Es gab kurze und sehr unspezifische Fantasien. Moment zuvor, wenn wir uns gestritten haben und in denen ich dachte dass ich dich...unbedingt auf eine Weise dominieren muss, kompromisslos, aber ich hab...ich hatte nie erwartet, dass das passieren würde.", war er ehrlich. "Danach wollte ich es verdrängen. Ich wollte das von mir abkapseln und als nie wirklich geschehen irgendwohin verbannen, sicher genau wie du, aber es passierte...es passierte wieder.", er befeuchtete seine Lippen mit der Zunge, sah dabei aber nicht von ihr ab. In sich schon eine komische Geste, aber er konnte unmöglich-...was war das? Ein Moment in dem ihm ernsthaft heiß wurde beim Gedanken daran was damals passiert war?
"Es ging weiter hier in Palermo. Diese Untersuchung und ich...ich hab nicht vergessen wie kalt ich ein Geschäft daraus gemacht habe. Ich behandle dich. Bin dein einziger noch möglicher Weg dieses Projekt erfolgreich abzuschließen und dafür-...du weißt es...", wieso wiederholte er all das? Und wieso war sein Ausdruck so unangepasst. Er musste Grinsen während er das sagte und dieses Gesicht schien so viel weniger Leif und so viel mehr ein Stück Wahnsinn, ehe er den Kopf schüttelte. "Das ist so krank, Luceija. So verdammt gestört.", rückte er sich wieder gerade. Es schien so. Auch seine grauen Augen gingen ganz deutlich zurück zu ihr.
"Es gibt keine Rechtfertigung für diese Dinge, aber ich weiß definitiv dass sie ein Teil von mir sind. Sie sind nicht ICH, aber sie sind da und ich weiß dass ich dich anlügen würde wenn ich behaupten würde, dass ich glaube dass das wieder aufhört.", erklärte er sich. Wieder so offen und ehrlich dass es ihm kaum zu Gute kommen konnte. Sie würde gehen müssen. Niemand konnte so etwas als hinnehmbar einstufen.
"Ich hab viele, sehr viele Male die Grenzen dessen überschritten was man als menschlich bezeichnen könnte. Ich habe dich nicht einfach ein bisschen in die Enge getrieben, ich habe nicht nur ein bisschen die Beherrschung verloren und es ist auch längst so viele Male passiert, als dass ich behaupten könnte ich würde mich ändern und ganz ehrlich, Luceija-...ich will es auch nicht.", holte er zum verbalen Schlag in ihr Gesicht aus. "Ich liebe dich. Ich verehre dich, du bist gottgleich für mich und ich sehe dich als alles was ich je wollte. Du bist für mich mehr als nur das wovon ich jetzt spreche, das weißt du, aber ich kann dir niemals wieder versprechen, dass diese Dinge nicht wieder passieren werden, verstehst du?", er hatte so viele Worte aneinander gereiht ohne wirklich Luft zu holen, dass er es jetzt regelrecht verzweifelt tat. "Ich gehöre in den Knast, Luceija und ich werfe es dir nicht vor wenn du jetzt aufstehen und gehen willst, aber bevor du dich für etwas anderes entscheidest, bitte hör noch ein bisschen zu und sieh mich an...", er hatte das Gefühl sie wollte genau das mehr und mehr vermeiden."Ich sehe in uns definitiv nichts was einem Paar wie Gil oder Zora ähnlich wäre. Jemals sein könnte. Ich sehe keine süßen Familienfeste, kein langweiliges Leben mit jährlichen Urlauben, ich sehe keine Kinder, ich sehe-...alles was wir jetzt haben, aber in dieser Version bin ich der Böse. Ich bin dunkel und unberechenbar. Ich sehe dich über diesen Tisch hinweg an und ich sehe nicht nur die perfekteste Frau die ich jemals getroffen habe, sondern ich weiß auch dass sie mich liebt. Das ich gut zu ihr sein sollte und das will ich, aber ich sehe dich auch in diesem Kleid und...", er schluckte. Holte erneut Luft.
"Ich weiß nicht was ich sagen soll außer dich anzuflehen mich nicht zu verlassen. Das ich dich...so wahnsinnig will. Alles an dir und das für den Rest meines Lebens.", sagte er. Und so plötzlich brach irgendetwas in seiner Stimme völlig weg. "Ist das nicht egoistisch bei allem was ich gerade von mir gegeben habe? Ich erwarte so viel...mehr als ein paar nette Abendessen und deine Geduld bei langweiligen Veranstaltungen und andererseits...Ich weiß nicht. Dieser Gedanke...all das jetzt kam mir als du sagtest ich müsste wissen wer du wirklich bist."
Leif behielt Recht. Er musste es ansprechen. Er musste davon reden, er musste diese Fragen stellen - die zwar technisch gesehen Fragen waren, aber dann am Ende doch keine wirklichen - damit er selbst eine Art Seelenfrieden finden würde. Eine Art Absolution. Denn er hatte sie bisher nicht von ihr erhalten und es gestaltete sich generell schwer, jemandem wie Luceija diese zu den angesprochenen Themen zu entlocken. Denn sie war, was sie war: gestört.
Eine gewisse Störung war sofort zu bemerken. Denn die Sizilianerin saß dem Stockholmer durchgehend gegenüber und ihr Blick wich nicht. Um es deutlicher auszudrücken: Ihre Gesichtszüge hatten sich nicht im Geringsten bewegt. Luci musterte ihn mit diesem neutralen Ausdruck, der auf ihrem Gesicht eher nach Ablehnung, Langeweile und einer guten Portion übertriebene Selbstüberschätzung aussah. Eben das, was man unter einem resting-bitch-face bezeichnete. Diese ‘Ausgangslage’ ihrer Gesichtszüge, die keine Freundlichkeit oder Offenheit demonstrierte, sondern das genaue Gegenteil. Sie sah ihn oft so an. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern eben, weil das ihr Gesicht war. Aber egal wie oft man es sich einredete: genau jetzt und genau bei diesen Themen versprühte dieser Ausdruck einen vielfach negativeren Touch. Er konnte einem schon fast Angst machen, wenigstens aber verunsichern. Insbesondere dann, wenn man ihr gerade erzählte, dass man es liebte sie so zu behandeln und dass es viel eher schlimmer werde als besser - und das Interesse, damit aufzuhören, gleich null war. Denn all das gestand Luceija ausgerechnet der Mann, in den sie sich verliebt hatte. Für den sie sich entschieden hatte - SIE, die sich nie wirklich für jemanden entschieden hatte. Dem sie vertraute - sogar mehr noch als sie gewagt hatte, Sergio zu vertrauen.
Also, was war es, was hier in ihr vorging? Was MUSSTE mit jemandem passieren, der solche Worte hörte? Diese Frage konnte man kaum einfach beantworten. Wie auch. Wie oft passierte sowas schon.
Eines jedoch stand fest: Dieses Gesicht veränderte sich nicht. Es gab nur eine einzige Ausnahme. Ihr Blick driftete zur linken Seite ab, kurz von seinen Augen und flog über ein tadellos türkises Meerwasser hinweg, welches kaum besonders starken Wellengang hatte, aber sich ein bisschen von mildem Wind aufpeitschen ließ. Sein türkis brach den Farbübergang von Gelb zu Rot der schläfernd langsam untergehenden Sonne und war ihr kurz ein neutralerer und erdenderer Anblick als das Leifs Augen. Doch als er sie darauf hinwieß und sie bat ihn wieder anzusehen, war es wieder genau derselbe Ausdruck, und genau dieselben Augen, die in seine sahen. Nahezu durch seine hindurch, so fixiert und unablässig waren sie. Wären da nicht bezirzende Augenlider mit dicken, schwarzen Wimpern, dieser zierende Teint und hin und wieder ein langsames Blinzeln, hätte man in Frage stellen können, ob sie ein Mensch war oder nicht doch ein wahnsinnig gut gestalteter Android.
Kein Android hätte diesen Gesichtsausdruck auf ihn richten können. Aber auch kein Mensch so ruhig, nahezu gefasst dabei zusehen können, wie die Liebe seines Lebens so etwas zu einem sagte. Zugegeben, die äußere ablehnende Neutralität spiegelte nicht im geringsten ihr Innerstes wider. In ihrem Inneren brach vom ersten Wort an die Hölle los. Sie fühlte alles. Sie fühlte Hass, Wut, den Drang, ihn zu verletzen, den Drang, zu heulen, Panik, die so schlimm wurde, dass sie beinahe ihren Hals zuschnürte, Angst, durch die sich die feinen Härchen auf ihren Armen aufstellten - aber eben nicht nur die. Ihr Hirn schien in der Hölle selbst zu kochen, war überfordert, überlud sich und man hätte schwören können, dass kaum, dass er fertig gesprochen hatte, ihre Haltung ein wenig anders wurde. Auf eine Weise ihr Haar über die Schultern rutschen ließ und die glatten Strähnen nach hinten fielen. Ihr Rücken sich etwas mehr in die Lehne des Stuhls drückte. Es war lächerlich und grauenvoll zugleich. So wenig Selbstwertgefühl konnte kein Mensch wirklich besitzen, dass ihre ersten Instinkte so weit gingen. Wenigstens waren es nicht die einzigen. Lucis Ausdruck blieb unverändert, auch, als sich ihr Kopf ein paar Zentimeter anhob. Fast hatte man glauben wollen, sie habe gar nicht zugehört. Aber das stimmte nicht. Sie hatte allem so aufmerksam gelauscht wie sie nur konnte, obwohl sie an irgendeinem Punkt so kraftlos war, dass sie glaubte es nicht mehr zu können. Ihr Herz begann auf eine Weise zu schmerzen, wie es niemals zuvor getan hatte und sie stellte sich die ernsthafte Frage, wie viele verschiedene Arten von Schmerzen es aussondern konnte. Wie viele unterschiedliche Empfindungen ihr Hirn in der Lage war, durch Hormone aufzunehmen, abzugeben und zu verarbeiten. Sie wusste nicht, was sie ihm antworten sollte. Dass es stimmte? Dass es sich nicht ändern ließ und die Gefahr, mit ihm nach Omega zu gehen zu groß war? Oder der Reiz viel, viel größer als er sich vorstellen konnte.
Ein essentielles Problem gab es an der Sache: Luci hatte sich nie wirklich mit dieser Sache auseinandersetzen müssen. Weder mit ihren eigenen Gefühlen noch seinen - Triebe wurden für gewöhnlich nicht besprochen, sondern einfach gelebt. Sie schlief gerne mit ihm, oft, hart und hemmungslos und sie liebte es, das zu tun. Sie liebte es, wenn sie keine Fragen stellen musste, wenn sie keine Anweisungen geben musste, sondern es die Männer von ihren Lippen ablesen konnten, dass und was sie wollte. Wenn sie spielen konnte. Wenn man sie unter Kontrolle hielt. Keine Angst hatte, sie härter anzufassen, egal wie dürr sie geworden war. Auf eine Weise, dass sie alles vergaß, ihr Kopf frei wurde, dass Schmerz, dass Präsenz alles war, was noch zählte. Keine Vergangenheit oder Experimente oder Schicksale, Tode, Verluste, nicht einmal Peinlichkeiten. Es war Kompensation. Und dann doch nicht nur das.
-
Luci sah nach Minuten des Schweigens von Leifs Augen ab. Der Blick rutschte so ekelhaft neutral tiefer, bis hin zu seinen Lippen, die er sich geleckt hatte. Luci sah, wie sein Speichel darauf festhing. Sie sie sanft glänzten und so viele Forderungen und Erwartungen an sie gestellt hatten. Und die Verknüpfungen in Lucis Hirn brannten einfach nur durch. Konsequent. So eindeutig, dass es fast schon logisch erschien, wie ihr rechter Fuß damit begann, ungesehen, den Schuh von ihrem linken Fuß zu schieben, hinten an der Ferse an den Riemchen die ihn dort hielten.
Ihre Hände und jetzt auch ihre Augen, beschäftigten sich ab sofort anders. Sie verließen ihn und gingen zu diesem Weinglas, zu den zwei klein wirkenden Karaffen voller Weiß- und Rotwein, die trotzdem beide sicherlich zwei bis drei Gläser enthielten. Sie nahm den kleinen Krug mit Rotwein und hob ihn an. Er war schwer, ja. Aber das war nicht der Grund, weshalb ihre Hand zitterte. Ihr Gesicht gab weiterhin nichts preis und sie schenkte sich ein. Zwei Tropfen gingen daneben, weil sie am Rand des Glases abperlten und über den Stiel hinweg schließlich das Tischtuch erreichten. Sie stellte die Karaffe wieder ab, ließ ihre Hand nach dem Glas greifen, setzte es an die Lippen und trank es aus. Sie trank. Es aus. Einen Wein, der sicherlich mehrere hundert Credits pro Glas kostete zog sie runter wie Mineralwasser. Und so ausdruckslos und ungehemmt, dass ihr irgendwie klar sein musste, wie man sie dabei beobachtete. Sie seufzte, als sie ausgetrunken hatte, wischte sich mit dem Daumen einen Tropfen Wein vom Rand ihres Mundwinkels. Der Wein hatte seichte Spuren auf ihren eigenen Lippen hinterlassen.
Als ihr Blick zu ihm zurückkehrte, schien sich nichts an dessen Ausdruck verändert zu haben. Jedenfalls-..nicht ganz. Sie schluckte einmal leer und sprach ihn dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, an.
“Omega wird dein Untergang sein.”.
Es war genau das, was er vermutlich nicht hören wollte, aber das, was ihr am ehrlichsten erschien. Es war ihr eigener Untergang gewesen. Ein Ort, an dem sie endlich tun konnte, was auch immer sie wollte und diese völlige Freiheit wieder erlebte, die sie auf der Citadel vermisst hatte. Omega veränderte. Und Omega würde auch ihn verändern. Noch mehr, als es Palermo schon getan hatte.
“Aber das ist dir eigentlich egal, richtig?”, legte sie nach.
Ihre Augen beobachteten ihn wie ein Raubtier. Der Kopf legte sich so minimal zur Seite. Und nachdem es ihr zwischenzeitlich gelungen war, den linken Schuh von ihrem Fuß zu schieben und schließlich diese völlig nackte Sohle den warmen Steinboden unter ihr berührte, sprach sie weiter.
“Also was willst du von mir. Irgendeine Absolution? Irgendeinen…Rat? Du solltest den Wein trinken.
Und du solltest Omega so annehmen, wie ich es tue. Dann ist es eben dein Untergang. Es weckt nichts, was nicht schon da ist.”
Ihr Fuß hob sich ungesehen an und steuerte direkt, aber langsam, den leeren Platz auf dem Stuhl ihres Freundes, zwischen seinen Oberschenkeln, an. Nicht genug, dass er da lag, nein, ihre Fußsohle drückte sich unerwartet und nur halb sanft genau dort gegen den Stoff seiner Hose.
“Und ich-...ich hätte dich töten können. Ich könnte es immer noch. Ich bin immer noch die Frau, die mit fünfzehn in ein furchtbar teures Kleid gesteckt wurde, um mich in einen VIP Club zu schleichen und dort einen Typen aufzuschlitzen, weil mein Vater es wollte.”
Wieder. Nichts. Keine Regung. Während keinem einzigen ihrer Worte. Die - und dieser verdammte Fuß - sprach für sich.
Überrascht und verunsichert rieb sich Qatar die Handgelenke. Entweder plante van Zan etwas, oder er war verzweifelter als es seine kalte Maske von einem Gesicht zuließ zu verdeutlichen. Wenn der Mann in Schwarz noch immer sein Feind war, hätte der Turianer nur eine sehr geringe Chance dieses Versteck lebend zu verlassen. Er könnte van Zan überwältigen, die Erfolgswahrscheinlichkeit bewertete er noch immer als recht hoch. Vielleicht war er bewaffnet oder er könnte ihn als Geisel nehmen, generell aber würde er vermutlich eher früher als später einen Schuss in den Rücken bekommen.
Die bessere Chance war auch die, die mehr Mut erforderte: vertrauen.
„Gut“, sagte Qatar knapp, nachdem er sich erhoben hatte und noch lebte. „Ich glaube Ihnen und vielleicht haben Sie recht: Wir sollten uns den Rücken decken. Aber…“ Er scheute noch, doch van Zan wusste ohnehin alles. „Sie wissen von meiner Tochter. Ich habe sie erst vor ein paar Stunden nach langer Zeit wiedergetroffen und ich kann sie jetzt nicht einfach zurücklassen. Was meinen Sie, was Ti’rash mit ihr machen wird? Entweder nimmt sie sie als Köder – ein todsicherer Köder – oder sie zahlt für meine Sünden.“
Er tat einen Schritt auf den Mann in Schwarz zu. „Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich Ihnen dabei helfen werde zu überleben – wie damals.“ Damals. Ein Wort wie ein altes Buchkapitel, dessen Inhalt eine verblassende Erinnerung war. Es schien ewig her zu sein, seit Qatar und van Zan in den schmalen Gängen der ersten Geheimbasis im Feuerkampf ihren Wert unter Beweis gestellt hatten oder sich auf Sur‘Kesh den Rücken deckten. „Ich muss versuchen Vela zu finden und in Sicherheit zu bringen. Wenn das getan ist, kämpfe ich mit Ihnen.“
Er reichte dem Menschen die Hand…
Ohne einen Augenblick zu zögern schlug Vincent ein. Solange Qatar in seiner Nähe war, war es unwahrscheinlich, dass er Ti’rash in die Hände fiel und ihr die Informationen über den Mann in Schwarz gab, die ihre Agentin erfolglos gesucht hatte.
„Ich muss versuchen Vela zu finden und in Sicherheit zu bringen. Wenn das getan ist, kämpfe ich mit Ihnen.“, erklärte der Turianer. Sorge und Anspannung sprachen aus seinen Zügen, im sterilen Licht des Verhörraumes sah er alt aus.
,,Wir finden sie“, versprach Vincent und nickte. Vela war eine weitere mögliche Mitwisserin, auch wenn er nicht glaubte, dass Qatar ihr irgendetwas über ihn erzählt hatte. Sie für Ti’rash unerreichbar zu machen würde ihre Operation schützen und Qatar motiviert halten.
Während die beide nach draußen gingen wies Vincent seine Männer an, dafür zu sorgen, dass keine Spuren im Raum zurück bleiben würden und dachte noch einmal über den anderen Plan nach, den er vorerst verworfen hatte und für Qatar und seine Tochter ein unrühmliches Ende in einem Versorgungsschacht bedeutet hätte
,,Er kann noch nützlich sein, falls Ti’rash wirklich nach uns sucht und ich kann ihn später immer noch beseitigen, falls es nötig sein sollte“ rief er sich in Erinnerung.
*
Sie hielten vor dem Wohnkomplex, den Vela als ihre Adresse angegeben hatte. Qatar hatte sie direkt angerufen und in möglichst vagen Worten darum gebeten, bei ihr vorbei kommen zu können, für den Fall das ihre Kommunikation überwacht wurde.
Vas hatte die beiden gefahren und ließ die Masseneffektgeneratoren laufen. Vincent beugte sich von der Rückbank nach vorne:
,,Wollen Sie alleine hoch gehen?“
Er rechnete nicht damit, dass Qatar Feuerunterstützung benötigen würde, aber das Gespräch, das vor ihm lag, würde keineswegs einfach sein.
Shepard Commander
14.01.2023, 16:28
"Ja, richtig." bestätigte Beyo auch noch einmal die hinzugefügten Informationen des Staatsanwalts an die Jury.
Dann richtete dieser wieder das Wort mit einer Frage an ihn. "Wir waren - "
Ein Herzschlag drang wie ein Donnern durch seinen gesamten Körper.
"Was bei allen Geistern?...."
Die gesamte Szenerie schien wie eingefroren. Ein grauer Schleier hatte sich über den Gerichtssaal gelegt, nichts regte sich mehr. "Oh nein...."
Er begriff sofort was vor sich ging. "Nein, nein, nein......nicht jetzt!" "Wieso nicht jetzt?"
Mit einem kalten Lachen tönte die verhasste Stimme in seinem Gehörgang. Er wandte den Kopf und erblickte Malkizan's Fratze. "Ist das dein großer Erlösungsmoment?" Mit spottend theatralischer Miene breitete das Konstrukt seines Geistes die Arme aus. "Du wirfst dich mit ausgestreckten Armen dem Mob zum Fraß vor? Lässt dir öffentlich die Nägel in die Handgelenke schlagen, auch für Dinge die du nicht getan hast? Und fühlst dich dadurch besser?"
Was sollte das heißen? "Nein ich.....ich tue was richtig ist....."
"So." Malkizan klatschte in die Hände. "Dann viel Erfolg dabei! Mal sehen wann dein Geist endgültig zerbricht."
Beyo griff sich an den Kopf. Erinnerungen durchfluteten ihn. Viele Bilder. Hunderte, Tausende. Doch vieles schien mit einem Mal unklar. Was ging hier nur vor? Wie weit konnte er sich noch selbst vertrauen?
Er spürte, wie sein Geist wieder in die Realität zurückglitt. Und mit seiner Rückkehr ins Hier und Jetzt kam der Krampfanfall. Das Ziehen in seiner mechanischen Hand begann schlagartig, er presste beide Kieferhälften zusammen und starrte konzentriert auf die stählerne Handinnenfläche.
Einige tiefe Atemzüge gingen durch seine Lunge, dann richtete er den Blick zurück in Richtung des Staansanwalts. Es waren nur ein paar wenige Momente vergangen, doch offensichtlich bemerkten alle Anwesenden dass etwas mit ihm nicht in Ordnung war.
"Verzeihung.....keine Sorge, es ist nichts...." Seine Stimme klang merklich nicht mehr so sicher und gefestigt wie zuvor. Dennoch versuchte er die Aufmerksamkeit wieder auf die Verhandlung an sich zu lenken.
"Nun ich....also.....ja, er war derjenige der ohne jegliche Zweifel das Kommando hatte. Nichts was wir taten passierte ohne seine Anweisung oder Billigung. Allerdings......waren wir nicht immer geschlossen als Einheit unterwegs. Manchmal gab er uns auch bloß einen Befehl und ließ uns den Auftrag dann alleine durchführen...."
Vor allem ein bestimmer Zwischenfall (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1524906-37-Anagnorisis/page13?p=25987673&viewfull=1#post25987673) wurde ihm dabei wieder ins Gedächtnis gerufen.
Kims Lächeln war dünn wie ein Filetiermesser. Der Großteil der Geschwornen bestand in der Regel nicht aus Idioten und wusste genau, wann er an der Nase herumgeführt wurde. Vhan mochte zwar nicht grundsätzlich die Unwahrheit sagen, aber sein seichtes Umschiffen der Verantwortung würde kein gutes Licht werfen. Wenn sein Anwalt klug wäre, würde er Vhan zur Seite nehmen und ihm einen Deal vorschlagen. Der rote Turianer hatte sich zu den meisten Straftaten bekannt, wäre im Angesicht der Jury also ohnehin schon durch Schuld vorbelastet. Es waren keine geringen Vergehen, was wäre da das Topping mit den wenigen aber schwereren Verbrechen? Vhan sollte um einen Deal betteln und die Entscheidung einer Jury unnötig werden lassen.
Plötzlich wandelte sich Vhans Blick. Seine Augen wurden zu großen trostlosen Tümpeln in denen irgendetwas ertrunken war. Fast schien es so, als wäre er einen Moment abseits des diesseits, dann fing er sich und entschuldigte sich für seine Entgleisung. Kim hätte am liebsten laut geseufzt. Noch so eine Scharade? Damit lag auf der Hand, welche Karte Vhan ausspielen wollte: den geistig nicht zurechnungsfähigen. Bei seinem Vermögen und Namen würde sich dem kurzen Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt – Kim wusste aus den Akten, dass Vhan seit Monaten emotional von einem Salarianer-Arzt begleitet wurde, der ihm sehr wohlgesonnen war, der Aufenthalt wäre vermutlich ein Witz – ein Hausarrestes anschließen. Dennoch bewahrte der Staatsanwalt die Form und sagte mit täuschend echter Besorgnis in der Stimme: „Geht es Ihnen gut, Mister Vhan?“
Er hatte das Gefühl für Raum und Zeit verloren oder wenigstens dafür, dieses Gefühl richtig einzuschätzen. Zwar war Vigilio schon vor drei Tagen auf die Citadel geflogen und hatte unliebsamerweise einmal mehr Frau und Kind auf der Erde zurückgelassen und sie James dem Butler und dem häufigen Besuch seiner Mutter überlassen, aber manchmal...ging es nicht anders. Diesmal hatte es nicht viel mit 'Arbeit' zu tun, die er immer wieder vorschob wenn er spontan verreiste. Nun, auch, aber dieser Part sollte im Nachhinein folgen. Das jetzt war viel mehr etwas persönliches. Etwas, wofür er noch einen freien Kopf brauchte, bevor diese Stimmen die sich permanent in seinem Schädel eingruben zu laut wurden und er sich gegen die Schmerzen ein paar Pillen einwerfen musste. Er schnaubte bei dem Gedanken, wie leicht es war in so eine Abhängigkeit zu fallen. Nicht, dass er sich selbst als Abhängigen bezeichnet hätte, immerhin wusste er wie Junkies wirklich waren aus erster Hand, aber er kam sich vor als stünde er an dieser Schwelle zum Abgrund. Manchmal jedenfalls. Wie gut, dass er Alkohol und Tabak ausklammerte, ansonsten hätte er sich tiefer in dieses Loch graben müssen. Und, noch besser, dass er wenigstens auf sich achtete - so im Gesamten. Gutes Essen, viel Wasser, Nahrungsergänzungsmittel, hin und wieder die nötige Entspannung, eben all das. Und jetzt wünschte er, er hätte dafür Zeit gehabt, sich einfach mal eine Weile aus der ganzen Scheiße auszuklammern, die gerade auf der Citadel lief, aber eben - es war zu persönlich geworden. Er war dieser Vollidiot gewesen, der den Turianer hatte laufen lassen (mit einem Sender, aber er hatte ihn laufen lassen) und das war es nun, wozu es geführt hat. Wirklich schuldig für das Auslöschen diverser Leben hatte er zwar nicht - wenn überhaupt für die Menschen darunter - aber alles hätte vermieden werden können. Er dachte dabei an andere Problematiken. An diese ehemalige Abhängigkeit zwischen diesem Vieh und seiner Schwester und dem Gefühl, dass sich dieses Wiesel aus allem herauswinden wolle, was ihm entgegen kam. Im schlimmsten Fall freigesprochen wurde und dann Rache übte. Oder ihr noch weiter auf den Geist ging. Nichts, was sie in ihrem Zustand gebrauchen konnte. Nichts was irgendjemand jemals gebrauchen konnte.
Nachdem sein Frühstück bereits hatte ausfallen müssen und er einen Umweg über den Laden eines ehemaligen Geschäftspartners gegangen war und noch an zwei weiteren Stellen Termine abzuarbeiten gehabt hatte, stieg Vigilio in ein bereits wartendes Shuttle ein. Er löste seinen Blick von der Szenerie einer leuchtenden, überwältigend schönen Raumstation, die so viel unbefangener und schöner hätte sein können, wenn man die Aliens darauf in ihre Schranken weisen würde und die Macht selbst übernahm. Sah dabei zu, wie die Viertel unter ihm vorbeirauschten, bevor er für den Rest der Reise noch ein Datapad an sich nahm und durchlas. Nachrichten. Er wusste, dass er zu spät zu dieser Verhandlung auftauchte, aber nachdem er kein geladener Zeuge war und dieses Schmierentheater auch noch live übertragen wurde, entschloss er sich dazu, dass seine Anwesenheit eine Verspätung ertrug. Verbunden über sein In-Ear hörte und sah er zu, wie das Verfahren eröffnet wurde. Und bereits jetzt hörte man, wie seine Zähne knirschten - aber er zum Glück alleine war.
Vigilios Shuttle sank tiefer und hielt schließlich vor einem imposanten Gerichtsgebäude. Er verstaute das Datapad in der Umhänge-Aktentasche, die zwar nicht besonders voll aber trotzdem ein gewisses Gewicht hatte und setzte sich sofort beim Aussteigen seine Sonnenbrille auf die Nase. Auch, wenn es nur wenige Schritte lang nötig war, bis er den Eingang erreichte - die dutzenden Leute, die sich vor dem Block versammelt hatten, wollte er möglichst unauffällig durch einen der Hintereingänge umgehen und im schlimmsten Falle wie ein regulärer Anwalt wirken, der dringend zu seinem Termin musste.
Sein Plan ging auf. Er kam durch, musste trotzdem Tasche und Sakko abnehmen und durch den Scanner laufen lassen, ebenso wie sich selbst kurz durchleuchten lassen. Nichts davon gefiel ihm wirklich, insbesondere nicht, weil es turianisches Wachpersonal war, wie es sehr häufig auf der Citadel vorkam. Aber auch die fanden keinen Grund ihn aufzuhalten. Den würde er ihnen auch nicht geben, wenn es nicht unbedingt nötig war.
AeiaCarol
15.01.2023, 14:55
Leif behielt Recht. Er musste es ansprechen. Er musste davon reden, er musste diese Fragen stellen - die zwar technisch gesehen Fragen waren, aber dann am Ende doch keine wirklichen - damit er selbst eine Art Seelenfrieden finden würde. Eine Art Absolution. Denn er hatte sie bisher nicht von ihr erhalten und es gestaltete sich generell schwer, jemandem wie Luceija diese zu den angesprochenen Themen zu entlocken. Denn sie war, was sie war: gestört.
Eine gewisse Störung war sofort zu bemerken. Denn die Sizilianerin saß dem Stockholmer durchgehend gegenüber und ihr Blick wich nicht. Um es deutlicher auszudrücken: Ihre Gesichtszüge hatten sich nicht im Geringsten bewegt. Luci musterte ihn mit diesem neutralen Ausdruck, der auf ihrem Gesicht eher nach Ablehnung, Langeweile und einer guten Portion übertriebene Selbstüberschätzung aussah. Eben das, was man unter einem resting-bitch-face bezeichnete. Diese ‘Ausgangslage’ ihrer Gesichtszüge, die keine Freundlichkeit oder Offenheit demonstrierte, sondern das genaue Gegenteil. Sie sah ihn oft so an. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern eben, weil das ihr Gesicht war. Aber egal wie oft man es sich einredete: genau jetzt und genau bei diesen Themen versprühte dieser Ausdruck einen vielfach negativeren Touch. Er konnte einem schon fast Angst machen, wenigstens aber verunsichern. Insbesondere dann, wenn man ihr gerade erzählte, dass man es liebte sie so zu behandeln und dass es viel eher schlimmer werde als besser - und das Interesse, damit aufzuhören, gleich null war. Denn all das gestand Luceija ausgerechnet der Mann, in den sie sich verliebt hatte. Für den sie sich entschieden hatte - SIE, die sich nie wirklich für jemanden entschieden hatte. Dem sie vertraute - sogar mehr noch als sie gewagt hatte, Sergio zu vertrauen.
Also, was war es, was hier in ihr vorging? Was MUSSTE mit jemandem passieren, der solche Worte hörte? Diese Frage konnte man kaum einfach beantworten. Wie auch. Wie oft passierte sowas schon.
Eines jedoch stand fest: Dieses Gesicht veränderte sich nicht. Es gab nur eine einzige Ausnahme. Ihr Blick driftete zur linken Seite ab, kurz von seinen Augen und flog über ein tadellos türkises Meerwasser hinweg, welches kaum besonders starken Wellengang hatte, aber sich ein bisschen von mildem Wind aufpeitschen ließ. Sein türkis brach den Farbübergang von Gelb zu Rot der schläfernd langsam untergehenden Sonne und war ihr kurz ein neutralerer und erdenderer Anblick als das Leifs Augen. Doch als er sie darauf hinwieß und sie bat ihn wieder anzusehen, war es wieder genau derselbe Ausdruck, und genau dieselben Augen, die in seine sahen. Nahezu durch seine hindurch, so fixiert und unablässig waren sie. Wären da nicht bezirzende Augenlider mit dicken, schwarzen Wimpern, dieser zierende Teint und hin und wieder ein langsames Blinzeln, hätte man in Frage stellen können, ob sie ein Mensch war oder nicht doch ein wahnsinnig gut gestalteter Android.
Kein Android hätte diesen Gesichtsausdruck auf ihn richten können. Aber auch kein Mensch so ruhig, nahezu gefasst dabei zusehen können, wie die Liebe seines Lebens so etwas zu einem sagte. Zugegeben, die äußere ablehnende Neutralität spiegelte nicht im geringsten ihr Innerstes wider. In ihrem Inneren brach vom ersten Wort an die Hölle los. Sie fühlte alles. Sie fühlte Hass, Wut, den Drang, ihn zu verletzen, den Drang, zu heulen, Panik, die so schlimm wurde, dass sie beinahe ihren Hals zuschnürte, Angst, durch die sich die feinen Härchen auf ihren Armen aufstellten - aber eben nicht nur die. Ihr Hirn schien in der Hölle selbst zu kochen, war überfordert, überlud sich und man hätte schwören können, dass kaum, dass er fertig gesprochen hatte, ihre Haltung ein wenig anders wurde. Auf eine Weise ihr Haar über die Schultern rutschen ließ und die glatten Strähnen nach hinten fielen. Ihr Rücken sich etwas mehr in die Lehne des Stuhls drückte. Es war lächerlich und grauenvoll zugleich. So wenig Selbstwertgefühl konnte kein Mensch wirklich besitzen, dass ihre ersten Instinkte so weit gingen. Wenigstens waren es nicht die einzigen. Lucis Ausdruck blieb unverändert, auch, als sich ihr Kopf ein paar Zentimeter anhob. Fast hatte man glauben wollen, sie habe gar nicht zugehört. Aber das stimmte nicht. Sie hatte allem so aufmerksam gelauscht wie sie nur konnte, obwohl sie an irgendeinem Punkt so kraftlos war, dass sie glaubte es nicht mehr zu können. Ihr Herz begann auf eine Weise zu schmerzen, wie es niemals zuvor getan hatte und sie stellte sich die ernsthafte Frage, wie viele verschiedene Arten von Schmerzen es aussondern konnte. Wie viele unterschiedliche Empfindungen ihr Hirn in der Lage war, durch Hormone aufzunehmen, abzugeben und zu verarbeiten. Sie wusste nicht, was sie ihm antworten sollte. Dass es stimmte? Dass es sich nicht ändern ließ und die Gefahr, mit ihm nach Omega zu gehen zu groß war? Oder der Reiz viel, viel größer als er sich vorstellen konnte.
Ein essentielles Problem gab es an der Sache: Luci hatte sich nie wirklich mit dieser Sache auseinandersetzen müssen. Weder mit ihren eigenen Gefühlen noch seinen - Triebe wurden für gewöhnlich nicht besprochen, sondern einfach gelebt. Sie schlief gerne mit ihm, oft, hart und hemmungslos und sie liebte es, das zu tun. Sie liebte es, wenn sie keine Fragen stellen musste, wenn sie keine Anweisungen geben musste, sondern es die Männer von ihren Lippen ablesen konnten, dass und was sie wollte. Wenn sie spielen konnte. Wenn man sie unter Kontrolle hielt. Keine Angst hatte, sie härter anzufassen, egal wie dürr sie geworden war. Auf eine Weise, dass sie alles vergaß, ihr Kopf frei wurde, dass Schmerz, dass Präsenz alles war, was noch zählte. Keine Vergangenheit oder Experimente oder Schicksale, Tode, Verluste, nicht einmal Peinlichkeiten. Es war Kompensation. Und dann doch nicht nur das.
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Luci sah nach Minuten des Schweigens von Leifs Augen ab. Der Blick rutschte so ekelhaft neutral tiefer, bis hin zu seinen Lippen, die er sich geleckt hatte. Luci sah, wie sein Speichel darauf festhing. Sie sie sanft glänzten und so viele Forderungen und Erwartungen an sie gestellt hatten. Und die Verknüpfungen in Lucis Hirn brannten einfach nur durch. Konsequent. So eindeutig, dass es fast schon logisch erschien, wie ihr rechter Fuß damit begann, ungesehen, den Schuh von ihrem linken Fuß zu schieben, hinten an der Ferse an den Riemchen die ihn dort hielten.
Ihre Hände und jetzt auch ihre Augen, beschäftigten sich ab sofort anders. Sie verließen ihn und gingen zu diesem Weinglas, zu den zwei klein wirkenden Karaffen voller Weiß- und Rotwein, die trotzdem beide sicherlich zwei bis drei Gläser enthielten. Sie nahm den kleinen Krug mit Rotwein und hob ihn an. Er war schwer, ja. Aber das war nicht der Grund, weshalb ihre Hand zitterte. Ihr Gesicht gab weiterhin nichts preis und sie schenkte sich ein. Zwei Tropfen gingen daneben, weil sie am Rand des Glases abperlten und über den Stiel hinweg schließlich das Tischtuch erreichten. Sie stellte die Karaffe wieder ab, ließ ihre Hand nach dem Glas greifen, setzte es an die Lippen und trank es aus. Sie trank. Es aus. Einen Wein, der sicherlich mehrere hundert Credits pro Glas kostete zog sie runter wie Mineralwasser. Und so ausdruckslos und ungehemmt, dass ihr irgendwie klar sein musste, wie man sie dabei beobachtete. Sie seufzte, als sie ausgetrunken hatte, wischte sich mit dem Daumen einen Tropfen Wein vom Rand ihres Mundwinkels. Der Wein hatte seichte Spuren auf ihren eigenen Lippen hinterlassen.
Als ihr Blick zu ihm zurückkehrte, schien sich nichts an dessen Ausdruck verändert zu haben. Jedenfalls-..nicht ganz. Sie schluckte einmal leer und sprach ihn dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, an.
“Omega wird dein Untergang sein.”.
Es war genau das, was er vermutlich nicht hören wollte, aber das, was ihr am ehrlichsten erschien. Es war ihr eigener Untergang gewesen. Ein Ort, an dem sie endlich tun konnte, was auch immer sie wollte und diese völlige Freiheit wieder erlebte, die sie auf der Citadel vermisst hatte. Omega veränderte. Und Omega würde auch ihn verändern. Noch mehr, als es Palermo schon getan hatte.
“Aber das ist dir eigentlich egal, richtig?”, legte sie nach.
Ihre Augen beobachteten ihn wie ein Raubtier. Der Kopf legte sich so minimal zur Seite. Und nachdem es ihr zwischenzeitlich gelungen war, den linken Schuh von ihrem Fuß zu schieben und schließlich diese völlig nackte Sohle den warmen Steinboden unter ihr berührte, sprach sie weiter.
“Also was willst du von mir. Irgendeine Absolution? Irgendeinen…Rat? Du solltest den Wein trinken.
Und du solltest Omega so annehmen, wie ich es tue. Dann ist es eben dein Untergang. Es weckt nichts, was nicht schon da ist.”
Ihr Fuß hob sich ungesehen an und steuerte direkt, aber langsam, den leeren Platz auf dem Stuhl ihres Freundes, zwischen seinen Oberschenkeln, an. Nicht genug, dass er da lag, nein, ihre Fußsohle drückte sich unerwartet und nur halb sanft genau dort gegen den Stoff seiner Hose.
“Und ich-...ich hätte dich töten können. Ich könnte es immer noch. Ich bin immer noch die Frau, die mit fünfzehn in ein furchtbar teures Kleid gesteckt wurde, um mich in einen VIP Club zu schleichen und dort einen Typen aufzuschlitzen, weil mein Vater es wollte.”
Wieder. Nichts. Keine Regung. Während keinem einzigen ihrer Worte. Die - und dieser verdammte Fuß - sprach für sich.
Es wurde ein denkwürdiger Abend, bereits weit bevor Leif sein eigentliches Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Sich überhaupt sicher sein konnte dass er das wirklich, wirklich tun wollte. Doch was er weniger ertrug waren diese voyeuristischen Blicke eines einzelnen Mannes die Luceija immer wieder trafen. Die dazu führten dass er wie so oft, aber diesmal so sehr die Fassung verlor. Als er seine Wut auf Proteus an Ward ausgelassen hatte war das ein Beispiel gewesen. Das Nächste folgte hierbei.
"Geh zur Toilette. Vorn am Eingang. Und sieh zu dass dieses Arschloch es mitbekommt. Ich brenne darauf zu erfahren ob er dir folgt.", es war der bei Weitem nicht unschönste Teil. Nicht für den ergrauten Mann der es tatsächlich wagte Luceija zu folgen. Sicher-...sie hatte es ihn tun lassen. Er hatte im Prinzip keinerlei Wahl und wurde sowohl Opfer der Sizilianerin als auch ihres Freundes, der auf dieser Toilette die zuvor von diesem Arschloch spendierte Weinflasche an dessen Kopf zerplatzen und ihn für ein sehr eindringliches Gespräch über den Marmor zerrte und nur noch halb wach gegen die Heizung lehnte. "Was ist Ihr Problem dass Sie die Frau eines anderen Mannes vor seinen Augen anmachen?", sicher. Er gebärdete sich wie ein Steinzeitmensch. Vielleicht war dem so. Vielleicht war er ein verdammter Proll mit einer zu kurzen Zündschnur oder vielleicht war er, vielleicht waren sie beide einfach nur auf ihre eigene Art und Weise krank. Luceija deutete es für sich selbst an. Immer wieder. Diese andersartig, aber definitiv nicht normal. Diese Beziehung war es nicht, aber wen kümmerte das? Sie kamen sich in diesem Raum ein weiteres Mal so nah wie nur sie beide sich nah kommen konnten. Taten Dinge die nur sie auf genau diese Weise miteinander taten und Leif-...er war wahrscheinlich nie glücklicher als an diesem Abend. Für die Sizilianerin schien das ebenso zu gelten.
"...ti voglio bene, Luce. Du bist einfach atemberaubend.", gestand er ihr seine Liebe nicht zum ersten Mal, aber definitiv auf eine so andere Art und Weise. Entschuldigte sich mit seiner immerwährenden Verlegenheit für seine schlechte Aussprache. Wenigstens glaubte er dass sie es war. Doch sie übte diese Kritik nie an ihm. Nicht sie. “Sembra perfetto nel modo in cui lo dici. Se sei tu a dirlo. Es klingt perfekt wie du es sagst. Wenn du es bist, der es sagt.”, hörte er ihre Stimme. Ihren Körper noch immer so nah an seinem dass kein Blatt zwischen sie passte. Er hoffte dass sich das niemals änderte. Diese einmalige Nähe, diese unglaubliche Beziehung die sie beide hatten. “Ti voglio tanto bene per questo.”
Sein Sakko fand den Weg auf ihre Schultern. Ein noch deutlicheres Zeichen dass sie zu ihm gehörte. Für jeden Mistkerl der es bisher nicht verstanden hatte, wenn Leifs 'Opfer', noch immer wehleidig an der Heizung ruhend, es nicht ohnehin weitertragen würde. Ein bisschen hoffte Leif wohl darauf. Und seine Drohungen gingen so weit dass er daran glaubte dass der Kerl definitiv nichts allzu falsches von sich gab. "Verkneifen Sie sich die Story hierüber. Ein Blick in Richtung meiner Freundin oder ein Wort darüber was hier gerade passiert ist und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen dass morgen die Polizei samt Anzeige vor ihrer Tür steht und sie befragen will. Ich hab Ihnen die Flasche schließlich nicht ohne Grund über den Schädel gezogen, richtig?", war wohl mehr als deutlich. Und Leifs Wunsch zu gehen ebenso. Sein Blick ging zu Luceija. "Lass uns gehen. Ich wette unser Essen wartet."
Forenperser
15.01.2023, 16:09
Kims Lächeln war dünn wie ein Filetiermesser. Der Großteil der Geschwornen bestand in der Regel nicht aus Idioten und wusste genau, wann er an der Nase herumgeführt wurde. Vhan mochte zwar nicht grundsätzlich die Unwahrheit sagen, aber sein seichtes Umschiffen der Verantwortung würde kein gutes Licht werfen. Wenn sein Anwalt klug wäre, würde er Vhan zur Seite nehmen und ihm einen Deal vorschlagen. Der rote Turianer hatte sich zu den meisten Straftaten bekannt, wäre im Angesicht der Jury also ohnehin schon durch Schuld vorbelastet. Es waren keine geringen Vergehen, was wäre da das Topping mit den wenigen aber schwereren Verbrechen? Vhan sollte um einen Deal betteln und die Entscheidung einer Jury unnötig werden lassen.
Plötzlich wandelte sich Vhans Blick. Seine Augen wurden zu großen trostlosen Tümpeln in denen irgendetwas ertrunken war. Fast schien es so, als wäre er einen Moment abseits des diesseits, dann fing er sich und entschuldigte sich für seine Entgleisung. Kim hätte am liebsten laut geseufzt. Noch so eine Scharade? Damit lag auf der Hand, welche Karte Vhan ausspielen wollte: den geistig nicht zurechnungsfähigen. Bei seinem Vermögen und Namen würde sich dem kurzen Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt – Kim wusste aus den Akten, dass Vhan seit Monaten emotional von einem Salarianer-Arzt begleitet wurde, der ihm sehr wohlgesonnen war, der Aufenthalt wäre vermutlich ein Witz – ein Hausarrestes anschließen. Dennoch bewahrte der Staatsanwalt die Form und sagte mit täuschend echter Besorgnis in der Stimme: „Geht es Ihnen gut, Mister Vhan?“
"Alles in Ordnung." erwiderte Beyo und hörte im selben Moment bereits das eigene Echo in seinem Gehörgang.
Der Schweiß rann ihm sichtlich über die Platten. "Alles....in Ordnung....."
Seine Sicht verschwamm, er spürte wie er den Halt zu verlieren begann und zwei Schritte zurückstolperte.
"Bald bist du wahnsinnig." hörte er wieder die Stimme innerlich flüstern. "Aber sieh es positiv, wenn du erst ein Gefangener in deinem eigenen Geist bist, was macht es dann noch aus physisch eingesperrt zu sein?"
"Nein....."
"Nein....Nein....." murmelte er leise. "Mr. Vhan, hören Sie mich?"
Mit einem Mal fand er sich in der Realität wieder. Hektisch blickte er sich um, und bemerkte dass er wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf seinem Stuhl zusammengesunken war. Ein Sanitäter stand neben ihm, ebenso wie sein Anwalt.
"Können Sie mich hören?"
"Ja, ja...."
Seine Sicht wurde wieder klar. "Tut mir Leid, machen wir weiter, ich weiß auch nicht was - "
Ein stechender Schmerz in seiner Handprothese schnitt ihm das Wort ab. "Dämliches Mistding."
"Bleiben Sie sitzen! Sollen wir Sie ins Krankenhaus bringen?" "Nein, nein, bloß nicht! Lassen Sie mich, es geht sicher gleich wieder......"
"Euer Ehren, ich erbitte um eine Aufschiebung für meinen Mandanten."
Sein Anwalt wandte sich an Richter Wilkens. "Die Komplikationen, die mein Mandant mit seiner Prothese hat, sind meist nur temporär, aber nicht zu unterschätzen. Geben Sie uns etwas Zeit, ich werde mich derweil weiter mit ihm beraten."
Richter Wilkens seufzte. Er sah es offensichtlich gar nicht gern dass man seine Verhandlung durcheinander brachte, aber er erkannte auch an dass eine Weiterführung auf diese Weise gerade nicht zielführend war. "Stattgegeben. Herr Staatsanwalt, rufen Sie in der Zwischenzeit jemand anderes in den Zeugenstand."
Beyo wollte protestieren, doch der Blick von Nacus, welcher sich zu ihm setzte, ließ keinen Widerspruch zu. Er fragte sich, wen sie nun dafür vorziehen würden.
Es wurde ein denkwürdiger Abend, bereits weit bevor Leif sein eigentliches Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Sich überhaupt sicher sein konnte dass er das wirklich, wirklich tun wollte. Doch was er weniger ertrug waren diese voyeuristischen Blicke eines einzelnen Mannes die Luceija immer wieder trafen. Die dazu führten dass er wie so oft, aber diesmal so sehr die Fassung verlor. Als er seine Wut auf Proteus an Ward ausgelassen hatte war das ein Beispiel gewesen. Das Nächste folgte hierbei.
"Geh zur Toilette. Vorn am Eingang. Und sieh zu dass dieses Arschloch es mitbekommt. Ich brenne darauf zu erfahren ob er dir folgt.", es war der bei Weitem nicht unschönste Teil. Nicht für den ergrauten Mann der es tatsächlich wagte Luceija zu folgen. Sicher-...sie hatte es ihn tun lassen. Er hatte im Prinzip keinerlei Wahl und wurde sowohl Opfer der Sizilianerin als auch ihres Freundes, der auf dieser Toilette die zuvor von diesem Arschloch spendierte Weinflasche an dessen Kopf zerplatzen und ihn für ein sehr eindringliches Gespräch über den Marmor zerrte und nur noch halb wach gegen die Heizung lehnte. "Was ist Ihr Problem dass Sie die Frau eines anderen Mannes vor seinen Augen anmachen?", sicher. Er gebärdete sich wie ein Steinzeitmensch. Vielleicht war dem so. Vielleicht war er ein verdammter Proll mit einer zu kurzen Zündschnur oder vielleicht war er, vielleicht waren sie beide einfach nur auf ihre eigene Art und Weise krank. Luceija deutete es für sich selbst an. Immer wieder. Diese andersartig, aber definitiv nicht normal. Diese Beziehung war es nicht, aber wen kümmerte das? Sie kamen sich in diesem Raum ein weiteres Mal so nah wie nur sie beide sich nah kommen konnten. Taten Dinge die nur sie auf genau diese Weise miteinander taten und Leif-...er war wahrscheinlich nie glücklicher als an diesem Abend. Für die Sizilianerin schien das ebenso zu gelten.
"...ti voglio bene, Luce. Du bist einfach atemberaubend.", gestand er ihr seine Liebe nicht zum ersten Mal, aber definitiv auf eine so andere Art und Weise. Entschuldigte sich mit seiner immerwährenden Verlegenheit für seine schlechte Aussprache. Wenigstens glaubte er dass sie es war. Doch sie übte diese Kritik nie an ihm. Nicht sie. “Sembra perfetto nel modo in cui lo dici. Se sei tu a dirlo. Es klingt perfekt wie du es sagst. Wenn du es bist, der es sagt.”, hörte er ihre Stimme. Ihren Körper noch immer so nah an seinem dass kein Blatt zwischen sie passte. Er hoffte dass sich das niemals änderte. Diese einmalige Nähe, diese unglaubliche Beziehung die sie beide hatten. “Ti voglio tanto bene per questo.”
Sein Sakko fand den Weg auf ihre Schultern. Ein noch deutlicheres Zeichen dass sie zu ihm gehörte. Für jeden Mistkerl der es bisher nicht verstanden hatte, wenn Leifs 'Opfer', noch immer wehleidig an der Heizung ruhend, es nicht ohnehin weitertragen würde. Ein bisschen hoffte Leif wohl darauf. Und seine Drohungen gingen so weit dass er daran glaubte dass der Kerl definitiv nichts allzu falsches von sich gab. "Verkneifen Sie sich die Story hierüber. Ein Blick in Richtung meiner Freundin oder ein Wort darüber was hier gerade passiert ist und ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen dass morgen die Polizei samt Anzeige vor ihrer Tür steht und sie befragen will. Ich hab Ihnen die Flasche schließlich nicht ohne Grund über den Schädel gezogen, richtig?", war wohl mehr als deutlich. Und Leifs Wunsch zu gehen ebenso. Sein Blick ging zu Luceija. "Lass uns gehen. Ich wette unser Essen wartet."
Mit einem unbeschreiblichen Grinsen auf den Lippen verließ Luci diese Toilette. Gemeinsam mit Leif. Sie ließen den blutenden Italiener darin zurück wie einen nassen Sack, der zu viel gesehen hatte um einfach so aufzustehen, seinen Kragen zu richten und den Platz am Tisch mit seinen Kollegen wieder einzunehmen. Es hatte etwas wahnsinniges, aber Luci liebte alles daran, dass sie beide sich ständig so extrem zueinander hingezogen fühlten, dass sie es nicht aushielten entsprechende Momente verstreichen zu lassen. Insbesondere er nicht und noch weniger, wenn sie ihn absichtlich so wahnsinnig eifersüchtig werden ließ. Wie die verdammte Königin Siziliens schritt sie zurück in den Hinterhof - diesmal mit Leifs Sakko über den Schultern, Haaren, die ein wenig durcheinander waren und diesem Glow in ihrem Gesicht, den man nur nach richtig gutem Sex haben konnte. Ja verdammt. Ihr gehörte diese Scheiß Welt wenn sie es wollte und genau dieses Gefühl brauchte sie jetzt. Genau jetzt. Nachdem so viel Scheiße passiert war, nachdem sie vom Leben gefressen und wieder ausgekotzt wurde. Sie brauchte genau das.
Wieder richtete Leif ihr den Stuhl, bis sie sich setzen, das Sakko von ihren Schultern streifen und hinter sich, von innen nach außen, über ihre Stuhllehne werden konnte. Sie lehnte sich zurück und ihr glorreicher Gesichtsausdruck wich nicht. Einhändig griff sie in ihr Haar, wischte es über ihren Hinterkopf zurück und vernichtete damit die letzten Spuren einer "Frisur". Es war egal. Ihr Haar so wahnsinnig glatt, dass hier ohnehin nur seltenst etwas anderes hielt. Sie atmete tief ein und roch das Meer und Sizilien und ihn und-...nahes Essen. Worauf sie jetzt wahnsinnige Lust entwickelt hatte. Die Brauen leicht hob und Leif würde diese kleine aber feine Veränderung auffallen. Nicht nur die optischen, kleinen Aspekte die hinzugekommen waren. Der rötliche Abdruck eines Bisses an ihrem Hals, die kleinen Male, die sie trug wie Trophäen -- es war ihre ganze Art. Auch, wie sie sich mit dem Finger über die Lippen strich und dann fragte: "Sitzt der Lippenstift noch?". Eine Frage die-...wow. Hatte Luci jemals diese Frage gestellt? Allein dieser Gedanke brach sie wieder zu einem, sehr dreckigen, lachen.
"Wenn wir das Essen nicht bald kriegen muss ich den Kellner umbringen und sein Bein essen.", stellte sie fest. Und-..so ganz klang es nicht als wäre das nur eine haltlose Drohung. Sie schlug die Beine übereinander. Ihm würde gefallen, wie sie damit aussah.
numberten
15.01.2023, 17:03
Eliska saß aufrecht und schaute Macnab direkt in die Augen, während sie zusammenfasste, was sie aus ihrer Akte entnommen hatte:
"Ihr Führungsstil ist offensichtlich scheiße. Aber sie haben ihrer Akte nach Eier aus Stahl und bringen Aufträge zu Ende die ihnen die Allianz gibt. Um jeden Preis."
Die Tschechin nickte, verzog aber keine Miene; es wäre sinnlos, erklären zu wollen, warum sie führte wie sie es tat. Eliska war sich sicher, dass sie vor einer erfahrenen Offizierin saß und Macnab für ihre Position Leistung gezeigt hatte, doch konnte man es in der Allianz weit bringen ohne einmal den wahren Schrecken gesehen zu haben, der zwischen den Sternen lauerte und bereit war, die Menschheit zu vernichten.
Nachdem ihr ihre Ersteinschätzung mitgeteilt hatte, fuhr sie damit fort, ihre weitere Verwendung im Platoon zu schildern.
"Das hier scheint ein wichtiger Auftrag für die Allianz zu sein. Ich zähle also darauf das sie funktionieren, trotz dieser Situation. Das wäre es vorerst von meiner Seite, Sergeant. Fragen? Einwände?", schloss sie und blickte Eliska ebenso gradlinig an, wie sie.
,,Soll ich die konkrete Art der schweren Waffen direkt mit diesem Lieutenant Kassad absprechen? Ich nehme an, dass er ein Mitglied des SF-Kommandos an Bord ist?“
Während sie sprach rollte eine milde Erschütterungswelle über die Bordwände der Citadel und ließ die beiden kunstvoll geschliffenen Whiskey-Gläser auf der Anreiche leise klirren; sie hatten ein Massenportal passiert und waren auf dem Weg zu ihrem Einsatzort.
Eliska hatte bisher nur unvollständige Informationen über die genaue Art dieser Geheimmission erhalten, hielt sich aber nicht weiter mit den offenen Fragen auf: Spätestens vor Ort würde sie erfahren, was sie tun sollten und dann vermutlich doch etwas anderes tun müssen, da nichts so zu beständig war wie die Lageänderung. Eine Sache jedoch beschäftigte sie und sie gab Macnab darin Recht: Es war merkwürdig, mitten in eine laufende Geheimmission kommandiert zu werden, vor allem als Strafversetzung.
,,Ich muss nicht sehen, was vor mir liegt, denn ich lebe nach dem Glauben, nicht nach der Sicht“, erinnerte sie sich selbst und vertraute darauf, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
"Korrekt. Ja, sprechen sie sich mit ihm ab. Letztendlich haben Captain Fraser und sein Team bei dieser Mission den Hut auf. Wir leisten nur Schützenhilfe. Sie solten Lieutenant Kassad in deren Quartier im Mittelschiff finden. Dort haben sie sich irgendwo eingenistet. Fragen sie notfalls den Chief Petty Officer und ignorieren sie dabei ihren Schaum vorm Mund.", stimmte Macnab der Schweizerin zu. Sie hatte keine Ahnung wo genau das Special Force Team untergebracht war, die Belegung jenseits des Schotts interessierte die Schottin auch nicht. Ein akustisches Signal zeigte ihr das jemand vor der Tür stand.
"Wenn sie nichts mehr haben, wegtreten. Falls sie Fragen oder Probleme haben, Sergeant Taft und Pun stehen ihnen sicher zur Verfügung. Machen sie sich mit dem Platoon vertraut, wir haben noch ein wenig Zeit bevor wir den Einsatzort erreichen."
Macnab betätigte den Schalter welche die Tür öffnete. Im Rahmen erschienen Werner und David, frisch gestriegelt und poliert.
"Lieutenant Neumann kennen sie ja schon, Sergeant Levy leitet das First Squad. Beide sind beim Einsatz dabei.", klärte die Schottin noch kurz die Neue auf, dieser die grobe Befehlskette an Land skizzierend. Beide nickten Eliska höflich zu.
Nachdem die Schweizerin den Raum verlassen hatte traten die beiden Männer an den Schreibtisch heran.
"Sergeant Tabor wird uns also Gei Hinnom begleiten?", erkundigte sich Werner bei seiner Vorgesetzten.
"So ist der Plan. Sie bringt eine gewisse Expertise mit und ich will sie in Aktion sehen. Sie ist immerhin eine erfahrene Veteranin."
Grundsätzlich hatte jeder an Bord der Columbia ein paar Einsätze auf dem Buckel. Manche natürlich mehr als andere.
"Wir sind in Bewegung, wie sie zweifelsfrei gespürt haben. Wenn nicht noch irgendein Zwischenfall auftaucht, sollten wir den Einsatzort in den nächsten Tagen erreichen. Fraser sollte auch zeitnah ein Briefing ansetzen und den genauen Plan erörtern. Falls nicht, dürfen sie ihm auch gerne auf die Nerven gehen Neumann.", erklärte die Schottin routiniert.
"Wenn wir das Hadex-Nexus Cluster erreichen will ich das von unserer Zeit alles soweit in trockenen Tüchern ist. Team, Ausrüstung alles bereit und auf Abruf! Verstanden?", meinte die Schottin und taxierte beide mit ihrem Blick.
"Jawohl Ma'am." Macnab nickte zufrieden und wies dann beide an Platz zu nehmen.
"Sehr schön. Das gehen wir das gegenwärtige Kader durch..."
*
"Gorski du alter Kojote. Wie geht es meinen Mädels?", erkundigte sich Corporal Thunder bei dem Techniker welcher gerade an einem der Scout-Bikes (https://static.wikia.nocookie.net/starwars/images/4/47/Speeder_Bike_DICE.png/revision/latest?cb=20171102044625) der Marines herumwerkelte. Die Späherin trat vorsichtig von hinten an den Polen heran.
"Gut in Schuß, justiere gerade nur eine der Schubdüsen. Wollen ja nicht das jemand sie wieder verstellt."
"Allianz Standardnorm ist nicht unbedingt immer die effektivste Einstellung.", erwiderte sie den stummen Vorwurf.
"Geht ja auch eher darum das jemand der nicht so erfahren ist nicht das Ding schrottet.", meinte Gorski brummig.
"Wolltest du mich nur kontrollieren, oder hast du noch ein Anliegen?", erkundigte er sich, eine Schraube festziehend.
"Vornehmlich Kontrolle. Wie ich gehört habe geht ja unser Techniker für Bodenfahrzeuge nicht mit runter. Ich weiß nicht wie sehr sich Prasad mit diesen Dingern auskennt.", feixte sie und lehnte sich an eines der anderen Bikes.
"Er hat sich dafür freiwillig (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page5?p=26825762#post26825762) gemeldet und versteht sein Handwerk. Außerdem gibt es ja noch Jane. Und Jane.", meinte Adam stoisch.
"So wie ihr euch manchmal ziert könnte man meinen ihr könnt uns Marines nicht leiden.", erwiderte Sumi lachend.
"Es liegt nicht an euch direkt. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen einem Ort wo Kugeln rumfliege und einem wo keine sind...rate mal für was ich mich entscheide.", erklärte Adam und schloss seine Wartung des Gefährts ab.
"Mit deiner Weisheit wirst du uns wohl alle überleben...", meinte Sumi grinsend und strich gedankenverloren über den Lack.
AeiaCarol
15.01.2023, 17:33
Mit einem unbeschreiblichen Grinsen auf den Lippen verließ Luci diese Toilette. Gemeinsam mit Leif. Sie ließen den blutenden Italiener darin zurück wie einen nassen Sack, der zu viel gesehen hatte um einfach so aufzustehen, seinen Kragen zu richten und den Platz am Tisch mit seinen Kollegen wieder einzunehmen. Es hatte etwas wahnsinniges, aber Luci liebte alles daran, dass sie beide sich ständig so extrem zueinander hingezogen fühlten, dass sie es nicht aushielten entsprechende Momente verstreichen zu lassen. Insbesondere er nicht und noch weniger, wenn sie ihn absichtlich so wahnsinnig eifersüchtig werden ließ. Wie die verdammte Königin Siziliens schritt sie zurück in den Hinterhof - diesmal mit Leifs Sakko über den Schultern, Haaren, die ein wenig durcheinander waren und diesem Glow in ihrem Gesicht, den man nur nach richtig gutem Sex haben konnte. Ja verdammt. Ihr gehörte diese Scheiß Welt wenn sie es wollte und genau dieses Gefühl brauchte sie jetzt. Genau jetzt. Nachdem so viel Scheiße passiert war, nachdem sie vom Leben gefressen und wieder ausgekotzt wurde. Sie brauchte genau das.
Wieder richtete Leif ihr den Stuhl, bis sie sich setzen, das Sakko von ihren Schultern streifen und hinter sich, von innen nach außen, über ihre Stuhllehne werden konnte. Sie lehnte sich zurück und ihr glorreicher Gesichtsausdruck wich nicht. Einhändig griff sie in ihr Haar, wischte es über ihren Hinterkopf zurück und vernichtete damit die letzten Spuren einer "Frisur". Es war egal. Ihr Haar so wahnsinnig glatt, dass hier ohnehin nur seltenst etwas anderes hielt. Sie atmete tief ein und roch das Meer und Sizilien und ihn und-...nahes Essen. Worauf sie jetzt wahnsinnige Lust entwickelt hatte. Die Brauen leicht hob und Leif würde diese kleine aber feine Veränderung auffallen. Nicht nur die optischen, kleinen Aspekte die hinzugekommen waren. Der rötliche Abdruck eines Bisses an ihrem Hals, die kleinen Male, die sie trug wie Trophäen -- es war ihre ganze Art. Auch, wie sie sich mit dem Finger über die Lippen strich und dann fragte: "Sitzt der Lippenstift noch?". Eine Frage die-...wow. Hatte Luci jemals diese Frage gestellt? Allein dieser Gedanke brach sie wieder zu einem, sehr dreckigen, lachen.
"Wenn wir das Essen nicht bald kriegen muss ich den Kellner umbringen und sein Bein essen.", stellte sie fest. Und-..so ganz klang es nicht als wäre das nur eine haltlose Drohung. Sie schlug die Beine übereinander. Ihm würde gefallen, wie sie damit aussah.
Leif hatte nie geglaubt dass es ihm anderswo wie Zuhause vorkommen könnte. Und im Grunde war dieses Zuhause, dieser Ursprung und seine Wurzeln, all das war noch immer Schweden. Stockholm. Daran würde sich niemals etwas ändern. Aber früh genug nach seinem Umzug hierher, noch ohne Luceija, hatte dieses zweite Herz in seiner Brust einen ersten, sanften Schlag getan und Leif glaubte mehr und mehr zu sehen was sie sah. Wie wunderschön dieser Ort war. Wie rein. Wie ihn nichts daran störte oder stresste. Und eben genauso war es mit seiner Heimat. Er liebte die Art wie das Kopfsteinpflaster der Altstadt aussah wenn es darauf regnete. Wie Teile des Hafens zufroren wenn es Winter war und wie man wusste dass es wärmer wurde sobald die ersten Platten brachen. Und wie einem im Sommer die Wälder begegneten. Wie sie rochen. Doch eben genauso war es hier. Und umso perfekter wurde dieser Ort, dieser wunderschöne Anblick auf das Wasser sobald Luceija im Bild war. Er musste viel zu breit lächeln wenn er darüber nachdachte. Und ihm sein Glück klar wurde.
"Sitzt der Lippenstift noch?", wollte sie von ihm wissen. Und erst als er die Frage wirklich registriert hatte-...begann er zu lachen. Schüttelte den Kopf. "Überhaupt nicht.", gab er zu und zog die Braue ebenfalls hoch. "Aber dein ganzer Look drückt sehr klar aus was du in den letzten Minuten getrieben hast und das gefällt mir-...weil es deinem kleinen Fanclub da hinten überhaupt nicht gefällt.", er lachte schmutzig und ließ sich einen Blick an den Männertisch nicht nehmen. Er blieb kurz dort hängen, ehe Leif aus den Augenwinkeln den Kellner sah. Hoffentlich kam er zu ihnen.
Leif hatte nie geglaubt dass es ihm anderswo wie Zuhause vorkommen könnte. Und im Grunde war dieses Zuhause, dieser Ursprung und seine Wurzeln, all das war noch immer Schweden. Stockholm. Daran würde sich niemals etwas ändern. Aber früh genug nach seinem Umzug hierher, noch ohne Luceija, hatte dieses zweite Herz in seiner Brust einen ersten, sanften Schlag getan und Leif glaubte mehr und mehr zu sehen was sie sah. Wie wunderschön dieser Ort war. Wie rein. Wie ihn nichts daran störte oder stresste. Und eben genauso war es mit seiner Heimat. Er liebte die Art wie das Kopfsteinpflaster der Altstadt aussah wenn es darauf regnete. Wie Teile des Hafens zufroren wenn es Winter war und wie man wusste dass es wärmer wurde sobald die ersten Platten brachen. Und wie einem im Sommer die Wälder begegneten. Wie sie rochen. Doch eben genauso war es hier. Und umso perfekter wurde dieser Ort, dieser wunderschöne Anblick auf das Wasser sobald Luceija im Bild war. Er musste viel zu breit lächeln wenn er darüber nachdachte. Und ihm sein Glück klar wurde.
"Sitzt der Lippenstift noch?", wollte sie von ihm wissen. Und erst als er die Frage wirklich registriert hatte-...begann er zu lachen. Schüttelte den Kopf. "Überhaupt nicht.", gab er zu und zog die Braue ebenfalls hoch. "Aber dein ganzer Look drückt sehr klar aus was du in den letzten Minuten getrieben hast und das gefällt mir-...weil es deinem kleinen Fanclub da hinten überhaupt nicht gefällt.", er lachte schmutzig und ließ sich einen Blick an den Männertisch nicht nehmen. Er blieb kurz dort hängen, ehe Leif aus den Augenwinkeln den Kellner sah. Hoffentlich kam er zu ihnen.
Es war tatsächlich irgendwie süß wie sie mitlachte. Es regelrecht weglachte, dass ihr gemeinsames Verschwinden sehr eindeutige Zeichen gesetzt hatte und wie sie nun dasaß und ihn anlachte alles weiter besiegelte. Sie hatte, kurz nach der ernüchternden Erkenntnis, dass der als Kussecht beschriebene Lippenstift alles andere als eben das war einen verstohlenen Blick auf Leif geworfen und sich gefragt ob er Zeit gehabt hatte diesen von den eigenen Lippen zu wischen, oder ob das Zeug einfach im Äther verschwunden war und sich aufgelöst hatte. Weil sie das eben aus Filmen gesehen hatte, griff sie nach einem der Löffel, drehte ihn auf die Rückseite und versuchte sich im blank polierten Geschirr zu spiegeln, sah aber nichts als ihr verzogenes Gesicht, was sie noch weiter lachen und den Kopf schütteln ließ. Oh, ja, es war offensichtlich, dass sie diese-...ja. Diesen Glow hatte. Gottverdammt es war so eindeutig. Stützte ihren Kopf dann mit dem rechten Arm auf dem Tisch ab, wobei sie ihm ein wenig näher entgegen kam und ihn angrinste. "Ach, ist das so?", wollte sie wissen. Ihr Blick folgte seinem, ohne ihren Kopf weniger zu stützen, sondern drehte sich einfach soweit nach rechts, damit sie den Tisch sah. Grinste noch breiter als vorher und winkte super auffällig mit der linken eben jenem Tisch zu und dem Kompanion, der sich zu ihnen zurückgesellte. Regelrecht seelenruhig.
Und, ja. Dann waren die Augen nur noch bei diesem Mann ihr Gegenüber. Bei dem Meer, dass ihn im Hintergrund einrahmte. Blutrot war. Und sie sich nichtmal stören ließ, als der Kellner eine neue Flasche Wein neben ihnen öffnete und in die leere Karaffe füllte, Wasser nachstellte und ein kleines Tellcherchen mit Aperitif. Ciabatta und selbstgemachter Butter und etwas eigens hergestelltes Öl in einer kleinen Schale mit einem Löffel. Dazu etwas Antipasti. Reichlich, aber weit entfernt von Portionen zum Sattessen.
"Das sollten wir öfter machen.", sagte sie Leif und das Grinsen auf ihren verwischten Lippen brach nicht. Ganz im Gegenteil. "Ich dachte nicht, dass du jemandem aus Eifersucht ne Flasche über den Schädel ziehst, aber-...dannazione, das war ein-...richtig guter Move."
AeiaCarol
15.01.2023, 19:34
Es war tatsächlich irgendwie süß wie sie mitlachte. Es regelrecht weglachte, dass ihr gemeinsames Verschwinden sehr eindeutige Zeichen gesetzt hatte und wie sie nun dasaß und ihn anlachte alles weiter besiegelte. Sie hatte, kurz nach der ernüchternden Erkenntnis, dass der als Kussecht beschriebene Lippenstift alles andere als eben das war einen verstohlenen Blick auf Leif geworfen und sich gefragt ob er Zeit gehabt hatte diesen von den eigenen Lippen zu wischen, oder ob das Zeug einfach im Äther verschwunden war und sich aufgelöst hatte. Weil sie das eben aus Filmen gesehen hatte, griff sie nach einem der Löffel, drehte ihn auf die Rückseite und versuchte sich im blank polierten Geschirr zu spiegeln, sah aber nichts als ihr verzogenes Gesicht, was sie noch weiter lachen und den Kopf schütteln ließ. Oh, ja, es war offensichtlich, dass sie diese-...ja. Diesen Glow hatte. Gottverdammt es war so eindeutig. Stützte ihren Kopf dann mit dem rechten Arm auf dem Tisch ab, wobei sie ihm ein wenig näher entgegen kam und ihn angrinste. "Ach, ist das so?", wollte sie wissen. Ihr Blick folgte seinem, ohne ihren Kopf weniger zu stützen, sondern drehte sich einfach soweit nach rechts, damit sie den Tisch sah. Grinste noch breiter als vorher und winkte super auffällig mit der linken eben jenem Tisch zu und dem Kompanion, der sich zu ihnen zurückgesellte. Regelrecht seelenruhig.
Und, ja. Dann waren die Augen nur noch bei diesem Mann ihr Gegenüber. Bei dem Meer, dass ihn im Hintergrund einrahmte. Blutrot war. Und sie sich nichtmal stören ließ, als der Kellner eine neue Flasche Wein neben ihnen öffnete und in die leere Karaffe füllte, Wasser nachstellte und ein kleines Tellcherchen mit Aperitif. Ciabatta und selbstgemachter Butter und etwas eigens hergestelltes Öl in einer kleinen Schale mit einem Löffel. Dazu etwas Antipasti. Reichlich, aber weit entfernt von Portionen zum Sattessen.
"Das sollten wir öfter machen.", sagte sie Leif und das Grinsen auf ihren verwischten Lippen brach nicht. Ganz im Gegenteil. "Ich dachte nicht, dass du jemandem aus Eifersucht ne Flasche über den Schädel ziehst, aber-...dannazione, das war ein-...richtig guter Move."
Er lachte schon wieder. Dieses Mal aber noch ein Quäntchen verlegener. "Öfter machen?", wiederholte er und seine Braue hielt sich oben. Dabei kam Leif aus einer eher nach hinten gelegenen Sitzposition nach vorne. Er griff in langsamen Bewegungen und unter ihrem aufmerksamen Blick nach einem Brot, bestrich es erst auf seinem Teller etwas unbeholfen - weil einhändig - mit Butter und legte es dann auf ihren Teller, nur um sie mit diesem Blick anzusehen der sagte dass er wusste dass sie das sehr wohl selbst konnte. Daraus entstand ein erneutes, beinahe schüchternes Grinsen. Er war es schlicht nicht gewohnt dass sie ihn derart lang so ansah. So eindeutig verliebt wie er sie seit Jahren ansah und sich in manchen Momenten für sich selbst schämte.
"Die Flasche war nötig um diesem Idioten zu zeigen wohin er gehört und das ist nicht dieser Stuhl hier bei diesem einmaligen Anblick..", stellte er klar und deutete erst überdeutlich auf seinen Stuhl und dann auf Luceija.
Er lachte schon wieder. Dieses Mal aber noch ein Quäntchen verlegener. "Öfter machen?", wiederholte er und seine Braue hielt sich oben. Dabei kam Leif aus einer eher nach hinten gelegenen Sitzposition nach vorne. Er griff in langsamen Bewegungen und unter ihrem aufmerksamen Blick nach einem Brot, bestrich es erst auf seinem Teller etwas unbeholfen - weil einhändig - mit Butter und legte es dann auf ihren Teller, nur um sie mit diesem Blick anzusehen der sagte dass er wusste dass sie das sehr wohl selbst konnte. Daraus entstand ein erneutes, beinahe schüchternes Grinsen. Er war es schlicht nicht gewohnt dass sie ihn derart lang so ansah. So eindeutig verliebt wie er sie seit Jahren ansah und sich in manchen Momenten für sich selbst schämte.
"Die Flasche war nötig um diesem Idioten zu zeigen wohin er gehört und das ist nicht dieser Stuhl hier bei diesem einmaligen Anblick..", stellte er klar und deutete erst überdeutlich auf seinen Stuhl und dann auf Luceija.
"Hmnjaaa...öfter machen. Ich meine-..ich brauch das hier alles nicht unbedingt, aber ich liebe es, wenn du so ein scheiß eifersüchtiger Bastard bist, dass es ein paar Blicke und ein winziges bisschen Haut braucht, bis du durchdrehst.", grinste die Sizilianerin breit. Nein, es war nicht so, dass sie selbst nicht eifersüchtige Tendenzen hätte. Zwar fühlte sie sich immer so, hatte auch damals Nathan einige Freiheiten gelassen, aber-...bei ihm war alles irgendwie anders. Das ließ sie nun untergehen. Sie biss sich auf die Unterlippe und das Thema schien vom Tisch.
Ihr Blick fiel von ihm auf das Brot, dass er ihr auf ihren Teller gelegt hatte. Rollte leicht die Augen und nahm es dann einfach auf und biss hinein. "Ganz ehrlich, ich-..mag das. Ich mag wie du sein kannst, obwohl ich gedacht hatte, es bleibt bei Doktor Spaßbremse, aber-..du gibst dir Mühe. Sieht wohl so aus als müsste ich mir neue Spitznamen für dich ausdenken."
AeiaCarol
15.01.2023, 20:28
"Hmnjaaa...öfter machen. Ich meine-..ich brauch das hier alles nicht unbedingt, aber ich liebe es, wenn du so ein scheiß eifersüchtiger Bastard bist, dass es ein paar Blicke und ein winziges bisschen Haut braucht, bis du durchdrehst.", grinste die Sizilianerin breit. Nein, es war nicht so, dass sie selbst nicht eifersüchtige Tendenzen hätte. Zwar fühlte sie sich immer so, hatte auch damals Nathan einige Freiheiten gelassen, aber-...bei ihm war alles irgendwie anders. Das ließ sie nun untergehen. Sie biss sich auf die Unterlippe und das Thema schien vom Tisch.
Ihr Blick fiel von ihm auf das Brot, dass er ihr auf ihren Teller gelegt hatte. Rollte leicht die Augen und nahm es dann einfach auf und biss hinein. "Ganz ehrlich, ich-..mag das. Ich mag wie du sein kannst, obwohl ich gedacht hatte, es bleibt bei Doktor Spaßbremse, aber-..du gibst dir Mühe. Sieht wohl so aus als müsste ich mir neue Spitznamen für dich ausdenken."
"Mach das nicht. Ich mag meine Spitznamen.", verkündete Leif entschieden und grinste. Ohne sie anzusehen, weil er nunmehr sein Scheibchen Brot schmierte und wieder etwas unbeholfen herumwurschtelte, aber schließlich ganz zufrieden mit dem Ergebnis schien. Dann wieder aufsah und zufrieden dabei zusah wie sie aß. Nicht damit sie aß und auch die Geste dass er ihr dieses Essen herrichtete war viel weniger ein 'Iss gefälligst' als vielmehr ein 'Du kommst zuerst'. Leif wusste sehr genau wie sehr sie das Essen ihrer Heimat genoss. Es tat ihm so gut dass es ihr gut ging. Womöglich war das sogar etwas zu offensichtlich.
"Ich gebe mir immer Mühe wenn es um dich geht. Ob mit einer Weinflasche als Waffe oder mit der Frage ob wir hiernach nach Hause laufen und den Strand genießen? Hab gesehen wir können quasi dort entlang zurück."
"Mach das nicht. Ich mag meine Spitznamen.", verkündete Leif entschieden und grinste. Ohne sie anzusehen, weil er nunmehr sein Scheibchen Brot schmierte und wieder etwas unbeholfen herumwurschtelte, aber schließlich ganz zufrieden mit dem Ergebnis schien. Dann wieder aufsah und zufrieden dabei zusah wie sie aß. Nicht damit sie aß und auch die Geste dass er ihr dieses Essen herrichtete war viel weniger ein 'Iss gefälligst' als vielmehr ein 'Du kommst zuerst'. Leif wusste sehr genau wie sehr sie das Essen ihrer Heimat genoss. Es tat ihm so gut dass es ihr gut ging. Womöglich war das sogar etwas zu offensichtlich.
"Ich gebe mir immer Mühe wenn es um dich geht. Ob mit einer Weinflasche als Waffe oder mit der Frage ob wir hiernach nach Hause laufen und den Strand genießen? Hab gesehen wir können quasi dort entlang zurück."
"Klar!", sagte Luci mit vollem Mund und aß so offensichtlich zufrieden, dass es ekelhaft war. "Wiw fin'-...mmhm. Wir sind da hinten fast mal langgejoggt, falls du dich erinnerst. Wir haben trainiert. Danach kamen die Cops. Ich-..glaub jedenfalls, dass das derselbe Tag war.".
Luci presste die Lippen gegeneinander, wischte sich einen Krümel Brot von der Lippe, da sah sie aus den Augenwinkeln schon, dass der Kellner mit einem Helfer vorbei kam und zwei Teller vorbei brachte. Um sie nicht bei ihrem Aperitif zu stören, hielten sie sich bedeckt, wenigstens zuerst, aber Luci winkte ab und beide Kellner großflächig heran. Sollten sie alles abstellen. Der Tisch war für zwei ohnehin ziemlich groß. Platz gab es genug und beide schienen heute genug Lust zu haben, alles zu essen.
"Come desidera.", sagte er und stellte beide Gerichte vor Luci, dann vor Leif ab. "Serviamo tonno rosso con vinaigrette al lime siciliano su couscous al tartufo. Wir servieren Ihnen Blauflossen-Thunfisch mit einer sizilianischen Limetten-Vinaigrette an Trüffel-Couscous.", fuhr der Mann weiter voran und beschrieb noch weitere Aspekte in ihrer Kleinigkeit, die regelrecht an Luci vorbei gingen. Sie sah-..ab. Sah nach oben und zu diesen vielen Lichterketten, die den Bereich hier zwischen kleinen Bäumen umspannte. Alles ausleuchtete und trotzdem nicht blendete, sondern die Szenerie so wunderschön und romantisch machte. Sie lächelte leicht. Darüber, wie kitschig es war, wie sie sich an so einem Ort mit so einem Mann nie gesehen hatte und jetzt trotzdem hier war. Hier. Glücklich. Ihren Blick senkte, in graue Augen blickte und dieses Gefühl in ihrer Brust so stark und so allumfassend war, dass keiner eine Rolle spielte, der nicht er war. Nicht einmal, als der Kellner danach fragte, ob er ihr einschenken solle. Sie ignorierte ihn. Völlig.
"Irgendwas is' heute anders. Findest du nicht?", fragte sie mit ihrem kritischen Blick. Ihr Glück nicht fassen könnend. Auf den Schlag wartend, der da sicherlich kommen musste, weil sie nicht gewohnt war, dass Glück ohne Haken kam. "Irgendwas is'-...einfach anders. Vielleicht weils das erste Mal ist, dass ich absolut keinen Plan habe, was ich tun soll, abgesehen von meinen Mitteln und uns, die irgendwann mal wieder unser Training aufnehmen sollten, aber-..weißt du, was ich meine?"
AeiaCarol
15.01.2023, 21:13
"Klar!", sagte Luci mit vollem Mund und aß so offensichtlich zufrieden, dass es ekelhaft war. "Wiw fin'-...mmhm. Wir sind da hinten fast mal langgejoggt, falls du dich erinnerst. Wir haben trainiert. Danach kamen die Cops. Ich-..glaub jedenfalls, dass das derselbe Tag war.".
Luci presste die Lippen gegeneinander, wischte sich einen Krümel Brot von der Lippe, da sah sie aus den Augenwinkeln schon, dass der Kellner mit einem Helfer vorbei kam und zwei Teller vorbei brachte. Um sie nicht bei ihrem Aperitif zu stören, hielten sie sich bedeckt, wenigstens zuerst, aber Luci winkte ab und beide Kellner großflächig heran. Sollten sie alles abstellen. Der Tisch war für zwei ohnehin ziemlich groß. Platz gab es genug und beide schienen heute genug Lust zu haben, alles zu essen.
"Come desidera.", sagte er und stellte beide Gerichte vor Luci, dann vor Leif ab. "Serviamo tonno rosso con vinaigrette al lime siciliano su couscous al tartufo. Wir servieren Ihnen Blauflossen-Thunfisch mit einer sizilianischen Limetten-Vinaigrette an Trüffel-Couscous.", fuhr der Mann weiter voran und beschrieb noch weitere Aspekte in ihrer Kleinigkeit, die regelrecht an Luci vorbei gingen. Sie sah-..ab. Sah nach oben und zu diesen vielen Lichterketten, die den Bereich hier zwischen kleinen Bäumen umspannte. Alles ausleuchtete und trotzdem nicht blendete, sondern die Szenerie so wunderschön und romantisch machte. Sie lächelte leicht. Darüber, wie kitschig es war, wie sie sich an so einem Ort mit so einem Mann nie gesehen hatte und jetzt trotzdem hier war. Hier. Glücklich. Ihren Blick senkte, in graue Augen blickte und dieses Gefühl in ihrer Brust so stark und so allumfassend war, dass keiner eine Rolle spielte, der nicht er war. Nicht einmal, als der Kellner danach fragte, ob er ihr einschenken solle. Sie ignorierte ihn. Völlig.
"Irgendwas is' heute anders. Findest du nicht?", fragte sie mit ihrem kritischen Blick. Ihr Glück nicht fassen könnend. Auf den Schlag wartend, der da sicherlich kommen musste, weil sie nicht gewohnt war, dass Glück ohne Haken kam. "Irgendwas is'-...einfach anders. Vielleicht weils das erste Mal ist, dass ich absolut keinen Plan habe, was ich tun soll, abgesehen von meinen Mitteln und uns, die irgendwann mal wieder unser Training aufnehmen sollten, aber-..weißt du, was ich meine?"
Leif hörte mitnichten auf zu essen, doch er war geistig in jenem Moment voll bei dem Kellner, der überaus präzise zu erklären wusste was er ihnen auftischte und es sah umwerfend aus. Doch dann meldete sich da dieses kleine und kritische Stimmchen in seinem Hinterkopf und nagte an seiner Überzeugung. Es folgte auf ihre sehr vage Frage.
"Irgendwas is' heute anders. Findest du nicht?", sein Blick schoss zu ihr herüber und sein Gesicht verlor für einen winzigen Augenblick alle Züge. Fuck. Er hatte diesen gottverdammten Ring in seinem Sakko. Welches an ihrem Stuhl hing. Und auf ihren Schultern gelegen hatte. Er wurde augenblicklich nervöser. Hoffentlich nicht merklich. Er bemühte sich jedenfalls eisern darum, dass seine Augen wieder schrumpften und nicht so absurd auffällig an ihr vorbei starrten. "...anders?", hakte er nach und sah wieder sie an. Sehr deutlich IN ihre Augen. "Also-...ja, ja, das Training. Klar. Aber-...", er war wirklich ein Idiot. Auffälliger als sein unsicheres Stottern wäre wohl nur reines Schweigen gewesen. "Ich meine wir haben neben dem Training viel Zeit für uns und...nach Proteus und den-...naja allem was passiert ist...ist das doch echt schön oder? Und uns fällt sicher was ein womit-...", er hustete, was so klischeehaft für die Situation stand, aber ein echter, wenn auch Gott sei Dank nur kleiner Verschlucker war, "...wir uns beschäftigen können.", ergänzte er. Und normalerweise würde diese Äußerung eindeutig nach Sex klingen, aber das hier klang ganz anders. Und dummerweise wurde ihm das in genau jenem Moment klar.
Leif hörte mitnichten auf zu essen, doch er war geistig in jenem Moment voll bei dem Kellner, der überaus präzise zu erklären wusste was er ihnen auftischte und es sah umwerfend aus. Doch dann meldete sich da dieses kleine und kritische Stimmchen in seinem Hinterkopf und nagte an seiner Überzeugung. Es folgte auf ihre sehr vage Frage.
"Irgendwas is' heute anders. Findest du nicht?", sein Blick schoss zu ihr herüber und sein Gesicht verlor für einen winzigen Augenblick alle Züge. Fuck. Er hatte diesen gottverdammten Ring in seinem Sakko. Welches an ihrem Stuhl hing. Und auf ihren Schultern gelegen hatte. Er wurde augenblicklich nervöser. Hoffentlich nicht merklich. Er bemühte sich jedenfalls eisern darum, dass seine Augen wieder schrumpften und nicht so absurd auffällig an ihr vorbei starrten. "...anders?", hakte er nach und sah wieder sie an. Sehr deutlich IN ihre Augen. "Also-...ja, ja, das Training. Klar. Aber-...", er war wirklich ein Idiot. Auffälliger als sein unsicheres Stottern wäre wohl nur reines Schweigen gewesen. "Ich meine wir haben neben dem Training viel Zeit für uns und...nach Proteus und den-...naja allem was passiert ist...ist das doch echt schön oder? Und uns fällt sicher was ein womit-...", er hustete, was so klischeehaft für die Situation stand, aber ein echter, wenn auch Gott sei Dank nur kleiner Verschlucker war, "...wir uns beschäftigen können.", ergänzte er. Und normalerweise würde diese Äußerung eindeutig nach Sex klingen, aber das hier klang ganz anders. Und dummerweise wurde ihm das in genau jenem Moment klar.
Luci hatte Wein eingeschenkt. Sie sich selbst. Ließ das ungerne den Kellner machen und ließ den Mann mit seinem Gehilfen so unbehelligt ziehen, während sie sich selbst den Wein in ihr Glas kippte, aber Leif wurde keine Chance gegeben, wenigstens ein Bier zu bestellen, dass ihm besser getan hätte als Weißwein. Sie lächelte milde. "Du bist so nervös.", stellte sie fest. Griff nach der Karaffe Weißwein und schenkte ihm an, wobei sie ihm in die Augen sah. "-...mach ich dich nervös, Fischtörtchen?", grinste sie nur breiter. Wusste von garnichts, aber sein Blick war urplötzlich so, als wolle er sie zu irgendwelchen ganz verruchten Sachen überreden, von denen er dachte, dass sie sie nicht mochte.
"Falls dich der Gedanke ans trainieren beunruhigt, hmm--..weiß nicht. Ich könnte den Professor ablenken bis deine Hand wieder besser ist?", schlug sie ins blaue vor. "Nein, ehrlich gesagt Leif-..diese Aussicht dorthin, was ich irgendwann mal machen würde ist so-..so absurd irgendwie. Vielleicht weil ich garnicht weiß, wohin ich will, ich-..keine Ahnung warum ich das überhaupt sage. Ist egal, oder? Ich werd schon irgendwas finden. Neben dem, was ich eh tun muss und viel zu sehr vernachlässige. Du weißt schon."
AeiaCarol
15.01.2023, 21:39
Wieder starrte er etwas zu lang. Zu lang um auf die Frage danach ob sie ihn nervös machte überzeugend lügen zu können. Also lächelte er es bemüht verschmitzt weg, sah aber wohl vor allem bemüht aus. Noch nervöser. Gottverdammt, Leif.
“…nein, ich…das beunruhigt mich überhaupt nicht.“, beteuerte er und wenigstens das war die Wahrheit. Er sah bei den Worten kurz zu seinem Weinglas und wünschte sich sehr, sehr viel davon in seinem Blut. Zu viel. Doch das wurde ihr heute nicht gerecht. Sie verdiente etwas besseres. „Also-…was meinst du wohin du willst? Beruflich? Privat?“, der letzte Teil dieser Frage kam nun sogar ihm eigenartig vor. “Du könntest ja studieren wenn Cerberus irgendwann keine Option mehr ist. Schließlich…ich meine du bist literarisch sehr gebildet. Was ist damit?“, nahm er die Sache sehr ernst. Und dabei verkniff er sich schwerlich ihr zu sagen dass sie im Grunde niemals würde arbeiten müssen.
Wieder starrte er etwas zu lang. Zu lang um auf die Frage danach ob sie ihn nervös machte überzeugend lügen zu können. Also lächelte er es bemüht verschmitzt weg, sah aber wohl vor allem bemüht aus. Noch nervöser. Gottverdammt, Leif.
“…nein, ich…das beunruhigt mich überhaupt nicht.“, beteuerte er und wenigstens das war die Wahrheit. Er sah bei den Worten kurz zu seinem Weinglas und wünschte sich sehr, sehr viel davon in seinem Blut. Zu viel. Doch das wurde ihr heute nicht gerecht. Sie verdiente etwas besseres. „Also-…was meinst du wohin du willst? Beruflich? Privat?“, der letzte Teil dieser Frage kam nun sogar ihm eigenartig vor. “Du könntest ja studieren wenn Cerberus irgendwann keine Option mehr ist. Schließlich…ich meine du bist literarisch sehr gebildet. Was ist damit?“, nahm er die Sache sehr ernst. Und dabei verkniff er sich schwerlich ihr zu sagen dass sie im Grunde niemals würde arbeiten müssen.
Luci hatte dieses Glas in ihrer Hand. Trank einen, nunja, mehrere Schlücke daraus und speite einen Schluckbeinahe gegen ihr Gegenüber als er sagte, was er sagte. "W-..was?!", blieb ihr der Wein im Halse stecken, ehe sie lachte. Hustete. Lachte. Hustete. "Oh, ich-..nein, ich-...ich glaube das ist nicht, was-...ehem. Also, i-ich weiß ja nicht, Leif, aber-..ich glaub sowas ist nichts für mich, ich bin-...ich bin-...immernoch-...ich und-..." sie schüttelte, etwas viel zu beschämt den Kopf und entschied sich, nochmal etwas zu trinken. Es ersparte ihr, noch mehr Antworten zu geben die sie nicht hatte. Sie? Studieren? Cerberus wäre keine Option mehr? All das kam ihr wahnsinnig vor. Realistischer, dass sie irgendetwas anderes für Cerberus tun konnte, denn wer einmal-..ja, wer einmal drin war, war für gewöhnlich immer drin, richtig? Nur ganz tat sie es nicht ab. Diese Idee-..etwas brannte, aber das lag abseits dessen, was Leif vermuten würde und sie würde diesen Funken auch noch für sich behalten wollen, ehe jemand auf die Idee kam, eben genau diesen im Keim zu ersticken. "Schon gut, is' nichts für mich, ich bin eher-...keine Ahnung. Ich bin kein Genie wie du." Mal abgesehen davon. Einen validen Schulabschluss hatte sie nicht mal vorliegen. Schulbildung, ja. Aber wurde von Sergio gelehrt. Er war gut darin gewesen, aber sie zweifelte daran, dass auch nur irgendetwas dieser "Bildungsabschlüsse" verifiziert waren. Außerhalb von Cerberus. Aber, das war genau soviel wert. Richtig?
AeiaCarol
16.01.2023, 15:21
Luci hatte dieses Glas in ihrer Hand. Trank einen, nunja, mehrere Schlücke daraus und speite einen Schluckbeinahe gegen ihr Gegenüber als er sagte, was er sagte. "W-..was?!", blieb ihr der Wein im Halse stecken, ehe sie lachte. Hustete. Lachte. Hustete. "Oh, ich-..nein, ich-...ich glaube das ist nicht, was-...ehem. Also, i-ich weiß ja nicht, Leif, aber-..ich glaub sowas ist nichts für mich, ich bin-...ich bin-...immernoch-...ich und-..." sie schüttelte, etwas viel zu beschämt den Kopf und entschied sich, nochmal etwas zu trinken. Es ersparte ihr, noch mehr Antworten zu geben die sie nicht hatte. Sie? Studieren? Cerberus wäre keine Option mehr? All das kam ihr wahnsinnig vor. Realistischer, dass sie irgendetwas anderes für Cerberus tun konnte, denn wer einmal-..ja, wer einmal drin war, war für gewöhnlich immer drin, richtig? Nur ganz tat sie es nicht ab. Diese Idee-..etwas brannte, aber das lag abseits dessen, was Leif vermuten würde und sie würde diesen Funken auch noch für sich behalten wollen, ehe jemand auf die Idee kam, eben genau diesen im Keim zu ersticken. "Schon gut, is' nichts für mich, ich bin eher-...keine Ahnung. Ich bin kein Genie wie du." Mal abgesehen davon. Einen validen Schulabschluss hatte sie nicht mal vorliegen. Schulbildung, ja. Aber wurde von Sergio gelehrt. Er war gut darin gewesen, aber sie zweifelte daran, dass auch nur irgendetwas dieser "Bildungsabschlüsse" verifiziert waren. Außerhalb von Cerberus. Aber, das war genau soviel wert. Richtig?
"Genie?", wiederholte er. Dabei sah er sie irritiert über seinen Teller hinweg an. Der Geruch des Essens zog zu ihm und ließ Leif automatisiert in Richtung Gabel greifen. "Besser ich entzaubere diesen Leif Svensson Mythos mal für dich...", schlug er vor und räusperte sich. Sah kurz sehnsüchtig auf den Fisch hinunter und lächelte dann, als er zu Luceija zurücksah. Weil er sie sah. Aber eben auch weil er diese andere für ihn so wichtige Frau erwähnte. "Meine Mutter hat mir einen sehr großen Namen vererbt. Meine ganze Familie bestand aus Ärzten und meine Mutter war mit Sicherheit die mit Abstand Beste von ihnen allen. Sie war ehrgeizig und wirklich genial. Sie hat weit über das normale Maß hinaus gedacht und das hat sie weit gebracht. Wirklich weit.", erzählte er Luceija ganz offen. "Ja, sicher. Ich mache meine Arbeit selbst und ich bin exzellent darin, aber ich weiß auch dass ich ein verwöhntes Einzelkind bin dessen Eltern ihm immer Gehör geschenkt haben. Genauso hat Edna das getan. Ich hatte immer eine Wahl. Ich konnte tun und lassen was ich wollte und ich wollte wie meine Mutter sein. Aber ein Genie bin ich nicht wirklich.", gab er zu und zog die Schultern in einem Anflug von Verlegenheit hoch. Schwieg einige lange Sekunden.
"Was ich sagen will-...uns beiden wurden jeweils sehr unterschiedliche Möglichkeiten geboten. Du hast weder Erinnerung an ein liebendes Elternhaus, geschweige denn warst du je überhaupt mit solchen Dingen konfrontiert wie...was du aus deinem Leben machst. Langfristig. Und ganz allein für dich.", er folgte seiner Erklärung selbst und nickte. Etwas geistesabwesend. "Du bist noch sehr jung und Luci-...ich hätte kein Interesse an dir wenn ich dich nicht für unglaublich klug halten würde. Wenn ich nicht das Gefühl hätte das wir vollständig auf Augenhöhe sind. Sowas ist nicht mein Ding.", es war eine andere Frage ob sie ihm das abnahm. Doch er hoffte dass seine Rückkehr hierher und zu ihr, weg von Giusy, dafür sprachen. "Wenn diese normalen Dinge nichts für dich sind, dann ist das so. Du musst dich niemandem anpassen. Und wenn dich doch irgendetwas interessiert, dann tu es einfach. Du kannst ausprobieren was du willst und ich weiß du wirst es hassen dass jetzt zu hören, aber Geld spielt dabei definitiv keine Rolle."
"Genie?", wiederholte er. Dabei sah er sie irritiert über seinen Teller hinweg an. Der Geruch des Essens zog zu ihm und ließ Leif automatisiert in Richtung Gabel greifen. "Besser ich entzaubere diesen Leif Svensson Mythos mal für dich...", schlug er vor und räusperte sich. Sah kurz sehnsüchtig auf den Fisch hinunter und lächelte dann, als er zu Luceija zurücksah. Weil er sie sah. Aber eben auch weil er diese andere für ihn so wichtige Frau erwähnte. "Meine Mutter hat mir einen sehr großen Namen vererbt. Meine ganze Familie bestand aus Ärzten und meine Mutter war mit Sicherheit die mit Abstand Beste von ihnen allen. Sie war ehrgeizig und wirklich genial. Sie hat weit über das normale Maß hinaus gedacht und das hat sie weit gebracht. Wirklich weit.", erzählte er Luceija ganz offen. "Ja, sicher. Ich mache meine Arbeit selbst und ich bin exzellent darin, aber ich weiß auch dass ich ein verwöhntes Einzelkind bin dessen Eltern ihm immer Gehör geschenkt haben. Genauso hat Edna das getan. Ich hatte immer eine Wahl. Ich konnte tun und lassen was ich wollte und ich wollte wie meine Mutter sein. Aber ein Genie bin ich nicht wirklich.", gab er zu und zog die Schultern in einem Anflug von Verlegenheit hoch. Schwieg einige lange Sekunden.
"Was ich sagen will-...uns beiden wurden jeweils sehr unterschiedliche Möglichkeiten geboten. Du hast weder Erinnerung an ein liebendes Elternhaus, geschweige denn warst du je überhaupt mit solchen Dingen konfrontiert wie...was du aus deinem Leben machst. Langfristig. Und ganz allein für dich.", er folgte seiner Erklärung selbst und nickte. Etwas geistesabwesend. "Du bist noch sehr jung und Luci-...ich hätte kein Interesse an dir wenn ich dich nicht für unglaublich klug halten würde. Wenn ich nicht das Gefühl hätte das wir vollständig auf Augenhöhe sind. Sowas ist nicht mein Ding.", es war eine andere Frage ob sie ihm das abnahm. Doch er hoffte dass seine Rückkehr hierher und zu ihr, weg von Giusy, dafür sprachen. "Wenn diese normalen Dinge nichts für dich sind, dann ist das so. Du musst dich niemandem anpassen. Und wenn dich doch irgendetwas interessiert, dann tu es einfach. Du kannst ausprobieren was du willst und ich weiß du wirst es hassen dass jetzt zu hören, aber Geld spielt dabei definitiv keine Rolle."
Sie schenkte ihm ein Lächeln. Es war ein weiteres Lächeln, sicherlich ähnlich schön wie das, was sie ihm vorher geschenkt hatte, aber-..es war anders. Es hatte einen beschwichtigenden Charakter und ließ das Thema unter den Tisch kehren. Ihr Blick folgte langsam den Konturen seines Gesichtes, ehe er tief genug ging, um über die Reste der Aperitifs hinweg den Fisch zu treffen. Eine Kerze brannte auf ihrem Tisch. Je länger der Abend dauerte, desto mehr geriet sie in den Vordergrund, genauso wie die Lichterketten über ihnen, während Umsitzende, vor eigenen, kleinen Lichtkegeln mehr und mehr abgesonderte, kleine Gruppen wurden.
Die Flamme spiegelte sich in ihren grünen Augen. Vertilgte selbst das Grün mehr und mehr je später es wurde. Aber es hatte etwas schönes und unglaublich beruhigendes. Nichts desto trotz aber auch, etwas melancholisches.
"...ist irgendwie ein komisches Gefühl. Fühlt sich nicht so an, als hätte ich davon irgendwas verdient, weil nichts-..'fertig' ist, verstehst du? Vielleicht kann ich das alles auch erst dann, wenn ich meine Aufgabe wirklich beendet hab. Gut beendet hab, aber-..hm. Alles danach fühlt sich im Moment noch so seltsam leer an. Ich-..wurde es nie, aber irgendwie glaube ich, so muss sich das Anfühlen, wenn Leute gefeuert werden.", sagte sie und lachte einmal knapp.
"Stört dich das nicht? Dass ich irgendwie nichts hab, was du hast, also nichtmal-.. . Also keine Karriere. Ich will hier nicht die Stimmung kippen. Ist nur irgendwie weird. Und du weißt, ich habs nicht so mit diesen-...naja. Mit so...normalen Sachen. Du, der arbeiten geht und ich, die-..keine Ahnung. Nichts mit sich anzufangen weiß abseits von Training und Biotik. Irgendwie bin ich insgesamt nicht so spannend, hm?", schmunzelte sie.
AeiaCarol
16.01.2023, 20:47
Sie schenkte ihm ein Lächeln. Es war ein weiteres Lächeln, sicherlich ähnlich schön wie das, was sie ihm vorher geschenkt hatte, aber-..es war anders. Es hatte einen beschwichtigenden Charakter und ließ das Thema unter den Tisch kehren. Ihr Blick folgte langsam den Konturen seines Gesichtes, ehe er tief genug ging, um über die Reste der Aperitifs hinweg den Fisch zu treffen. Eine Kerze brannte auf ihrem Tisch. Je länger der Abend dauerte, desto mehr geriet sie in den Vordergrund, genauso wie die Lichterketten über ihnen, während Umsitzende, vor eigenen, kleinen Lichtkegeln mehr und mehr abgesonderte, kleine Gruppen wurden.
Die Flamme spiegelte sich in ihren grünen Augen. Vertilgte selbst das Grün mehr und mehr je später es wurde. Aber es hatte etwas schönes und unglaublich beruhigendes. Nichts desto trotz aber auch, etwas melancholisches.
"...ist irgendwie ein komisches Gefühl. Fühlt sich nicht so an, als hätte ich davon irgendwas verdient, weil nichts-..'fertig' ist, verstehst du? Vielleicht kann ich das alles auch erst dann, wenn ich meine Aufgabe wirklich beendet hab. Gut beendet hab, aber-..hm. Alles danach fühlt sich im Moment noch so seltsam leer an. Ich-..wurde es nie, aber irgendwie glaube ich, so muss sich das Anfühlen, wenn Leute gefeuert werden.", sagte sie und lachte einmal knapp.
"Stört dich das nicht? Dass ich irgendwie nichts hab, was du hast, also nichtmal-.. . Also keine Karriere. Ich will hier nicht die Stimmung kippen. Ist nur irgendwie weird. Und du weißt, ich habs nicht so mit diesen-...naja. Mit so...normalen Sachen. Du, der arbeiten geht und ich, die-..keine Ahnung. Nichts mit sich anzufangen weiß abseits von Training und Biotik. Irgendwie bin ich insgesamt nicht so spannend, hm?", schmunzelte sie.
Es brachte ihn beinahe um. Die Intensität mit der sie ihn ansah und diese Frage die sie an ihn hatte. Die noch einmal ihre Unterschiede aufzeigte und ihm doch vor allem zeigte was er alles an ihr liebte. Wie sehr er ihre Andersartigkeit liebte.
"Woah-...nicht so spannend, hm?", hauchte er. Und gleich in der ersten Sekunde nachdem er die Worte ausgesprochen hatte musste er in all seiner Verlegenheit von ihr ab und auf seinen Teller sehen. "Ich wünschte du würdest dich mit meinen Augen sehen. Wirklich.", verriet er ihr und stach in seinen Fisch. Es wirkte wie ein komischer Moment mit dem Essen zu beginnen, aber Leif erklärte sich: "Ich-...weißt du ich habe ausgerechnet dazu so viel zu sagen, aber gerade ist es so...naja es wäre komisch das hier zu tun. Sehr sogar. Das macht mich...nervös.", wenn es ihr nicht längst klar war-...begann sie jetzt zu begreifen? Oder wirkte es wie eine Ablehnung. Leif hoffte sie würde an seinem Blick so sehen dass dem nicht so war. "Iss etwas. Und dann lass uns...lass uns ans Wasser gehen, ja? Das Gefühl wenn es Abends langsam kühler wird-...hmmm. Das liebe ich."
Es brachte ihn beinahe um. Die Intensität mit der sie ihn ansah und diese Frage die sie an ihn hatte. Die noch einmal ihre Unterschiede aufzeigte und ihm doch vor allem zeigte was er alles an ihr liebte. Wie sehr er ihre Andersartigkeit liebte.
"Woah-...nicht so spannend, hm?", hauchte er. Und gleich in der ersten Sekunde nachdem er die Worte ausgesprochen hatte musste er in all seiner Verlegenheit von ihr ab und auf seinen Teller sehen. "Ich wünschte du würdest dich mit meinen Augen sehen. Wirklich.", verriet er ihr und stach in seinen Fisch. Es wirkte wie ein komischer Moment mit dem Essen zu beginnen, aber Leif erklärte sich: "Ich-...weißt du ich habe ausgerechnet dazu so viel zu sagen, aber gerade ist es so...naja es wäre komisch das hier zu tun. Sehr sogar. Das macht mich...nervös.", wenn es ihr nicht längst klar war-...begann sie jetzt zu begreifen? Oder wirkte es wie eine Ablehnung. Leif hoffte sie würde an seinem Blick so sehen dass dem nicht so war. "Iss etwas. Und dann lass uns...lass uns ans Wasser gehen, ja? Das Gefühl wenn es Abends langsam kühler wird-...hmmm. Das liebe ich."
Wind war aufgezogen. Sie spürte, wie es ihr Haar umwob, wie er deutlicher geworden war als vorher, aber sich noch immer angenehm auf der Haut anfühlte. Es brachte etwas Frische zu ihnen, während die Sonne weiter unter ging und der Himmel immer und immer blutroter wurde, genauso wie das Meer.
Luci strich sich ihr Haar mit einer Hand hinters Ohr. Sie beobachtete ihn über die Kerze hinweg, deren Flamme ebenfalls zuckender flackerte als zuvor. "Mmhm. Okay.", nahm sie es hin und hätte nicht einmal gewusst, was sie ahnen sollte. Für einen Moment auch nicht, was sie denken sollte. Er hatte das Thema geschickt genug gewechselt. Und sie begrub diese Frage und diesen Gedanken schlicht. Vielleicht war besser jetzt ohnehin nicht darüber zu sprechen. Sie hatte so ein immenses Glücksgefühl verspürt. Sie sollte es jetzt nicht wieder einbrechen lassen. Denn das war, was Luci für gewöhnlich immer tat. Verdrängen. Und alles zerstören, was ihr gutes tat.
Die Sizilianerin setzte nun selbst Messer und Gabel an. Gekonnt schnitt sie den Fisch an und aß eine kleine Menge davon, nur um in sich zu gehen und zufrieden zu seufzen. Okay. Das Essen war wirklich verdammt gut. Auch so teuer als esse sie Blattgold, sicherlich, aber-..verdammt lecker. Beilage folgte. Dann etwas Soße. Und ein weiteres Stückchen Fisch.
"Zugegeben..", murmelte sie offenkundig unschick kauend, "-...ich mags mehr wie du den Fisch machst.". Ihr Blick allein hob sich, nicht ihr Kopf. Aber das Grinsen darunter war eindeutig. Ein eindeutiges Lob und ein eindeutiges Zugeständnis. Deshalb hängte sie flüsternd an: "Aber sags denen hier nicht, okay? Reicht wenn du es weißt.".
Dann räusperte sie sich ein wenig. "Was wärst du eigentlich geworden, wenn du kein Chirurg geworden wärst?", wollte sie wissen, während sie beobachtete, wie er mit Messer und Gabel die Haut des Fisches so präzise abzog, dass man ihn danach hätte wieder vernähen können und er ausgesehen hätte wie vorher. Weird. Ja. Aber daran gewöhnte man sich, wenn man mit einem Arzt wie ihm zusammen war.
AeiaCarol
16.01.2023, 21:36
Wind war aufgezogen. Sie spürte, wie es ihr Haar umwob, wie er deutlicher geworden war als vorher, aber sich noch immer angenehm auf der Haut anfühlte. Es brachte etwas Frische zu ihnen, während die Sonne weiter unter ging und der Himmel immer und immer blutroter wurde, genauso wie das Meer.
Luci strich sich ihr Haar mit einer Hand hinters Ohr. Sie beobachtete ihn über die Kerze hinweg, deren Flamme ebenfalls zuckender flackerte als zuvor. "Mmhm. Okay.", nahm sie es hin und hätte nicht einmal gewusst, was sie ahnen sollte. Für einen Moment auch nicht, was sie denken sollte. Er hatte das Thema geschickt genug gewechselt. Und sie begrub diese Frage und diesen Gedanken schlicht. Vielleicht war besser jetzt ohnehin nicht darüber zu sprechen. Sie hatte so ein immenses Glücksgefühl verspürt. Sie sollte es jetzt nicht wieder einbrechen lassen. Denn das war, was Luci für gewöhnlich immer tat. Verdrängen. Und alles zerstören, was ihr gutes tat.
Die Sizilianerin setzte nun selbst Messer und Gabel an. Gekonnt schnitt sie den Fisch an und aß eine kleine Menge davon, nur um in sich zu gehen und zufrieden zu seufzen. Okay. Das Essen war wirklich verdammt gut. Auch so teuer als esse sie Blattgold, sicherlich, aber-..verdammt lecker. Beilage folgte. Dann etwas Soße. Und ein weiteres Stückchen Fisch.
"Zugegeben..", murmelte sie offenkundig unschick kauend, "-...ich mags mehr wie du den Fisch machst.". Ihr Blick allein hob sich, nicht ihr Kopf. Aber das Grinsen darunter war eindeutig. Ein eindeutiges Lob und ein eindeutiges Zugeständnis. Deshalb hängte sie flüsternd an: "Aber sags denen hier nicht, okay? Reicht wenn du es weißt.".
Dann räusperte sie sich ein wenig. "Was wärst du eigentlich geworden, wenn du kein Chirurg geworden wärst?", wollte sie wissen, während sie beobachtete, wie er mit Messer und Gabel die Haut des Fisches so präzise abzog, dass man ihn danach hätte wieder vernähen können und er ausgesehen hätte wie vorher. Weird. Ja. Aber daran gewöhnte man sich, wenn man mit einem Arzt wie ihm zusammen war.
Gerade noch grinste er. Und gerade noch war er im Begriff sein Messer wegzulegen, welches er mit den lädierten Fingern hielt, aber ja, er hielt es und er tat es präziser als jeder Normalsterbliche. Ihm würden wohl sogar Daumen und Zeigefinger reichen und er würde noch operieren wie ein selbsternannter Gott. Doch jetzt glitt ihm dieses Messer aus der Hand, schaffte es in einem Rutsch über die Tischkante und ging krachend zu Boden. Leif sah ihm nach. Und schnaubte unfreiwillig ehrlich mit dieser entrüsteten Frustration. Sofort erinnerte er sich aber auch dass Luceija ihn so sah und sein Blick huschte zu ihr, auf seinen Lippen dieses entschuldigende Lächeln.
Ein Kellner eilte wie automatisiert herbei, nahm das Besteck auf und brachte innert kürzester Zeit neues. Er entschuldigte sich unnötigerweise und ließ seine beiden Gäste wieder allein. Leif seufzte zart und sah dabei auf den Fisch, von dem er ein erstes Stück aufpickte. "Ich kann mir in keiner Welt vorstellen etwas anderes zu machen. Lieber würde ich gar nichts tun.", gab er offen zu. "Aber wenn ich meine Erfahrungen nicht hätte und diesen Job nicht vermissen könnte...wahrscheinlich wäre es irgendwas handwerkliches geworden. Immerhin mach ich das ja jetzt auch irgendwie.", erklärte er und wurde noch etwas genauer. "Wenn man sich einen OP vorstellt dann denkt man immer an sehr präzise Arbeiten, aber ich verbringe dort die meiste Zeit mit Sägen und Hämmern und weniger mit dem Skalpell. Das gefällt mir. Es braucht eine gewisse Konzentration und Ruhe, aber es ist irgendwie auch sehr brachial, verstehst du?", sah er sie an. Und dann wieder auf seinen Teller. Sich endlich sein erstes Stück Fisch in den Mund steckend.
Gerade noch grinste er. Und gerade noch war er im Begriff sein Messer wegzulegen, welches er mit den lädierten Fingern hielt, aber ja, er hielt es und er tat es präziser als jeder Normalsterbliche. Ihm würden wohl sogar Daumen und Zeigefinger reichen und er würde noch operieren wie ein selbsternannter Gott. Doch jetzt glitt ihm dieses Messer aus der Hand, schaffte es in einem Rutsch über die Tischkante und ging krachend zu Boden. Leif sah ihm nach. Und schnaubte unfreiwillig ehrlich mit dieser entrüsteten Frustration. Sofort erinnerte er sich aber auch dass Luceija ihn so sah und sein Blick huschte zu ihr, auf seinen Lippen dieses entschuldigende Lächeln.
Ein Kellner eilte wie automatisiert herbei, nahm das Besteck auf und brachte innert kürzester Zeit neues. Er entschuldigte sich unnötigerweise und ließ seine beiden Gäste wieder allein. Leif seufzte zart und sah dabei auf den Fisch, von dem er ein erstes Stück aufpickte. "Ich kann mir in keiner Welt vorstellen etwas anderes zu machen. Lieber würde ich gar nichts tun.", gab er offen zu. "Aber wenn ich meine Erfahrungen nicht hätte und diesen Job nicht vermissen könnte...wahrscheinlich wäre es irgendwas handwerkliches geworden. Immerhin mach ich das ja jetzt auch irgendwie.", erklärte er und wurde noch etwas genauer. "Wenn man sich einen OP vorstellt dann denkt man immer an sehr präzise Arbeiten, aber ich verbringe dort die meiste Zeit mit Sägen und Hämmern und weniger mit dem Skalpell. Das gefällt mir. Es braucht eine gewisse Konzentration und Ruhe, aber es ist irgendwie auch sehr brachial, verstehst du?", sah er sie an. Und dann wieder auf seinen Teller. Sich endlich sein erstes Stück Fisch in den Mund steckend.
Luceija sah dem fliegenden Messer bei seinem Absturz zu. DAS wäre die Gelegenheit gewesen mit einem einfachen Wink ihrer Hand den Fall aufzuhalten, womöglich im allerletzten Moment, bevor das Besteck aufprallte. Dann hätte sie es mit einer sanften Geste anheben und zurück auf seinen Tisch schweben lassen können. Aber sie konnte nicht. Noch nicht, glaubte sie zuerst, aber war dem wirklich so? Würde sie das jemals wirklich SO gut können? Ganz offensichtlich fehlte ihr die Intuition, so rasch auf solche Situationen zu reagieren. Danach nicht greifen zu wollen mit bloßer Hand, sondern mit Biotik. Hm. Er hätte es können. Aber tat es nicht. Er ließ es fallen, der Keller brachte ein Neues, der Moment war vorbei. Und Luci sah dem Punkt auf dem Boden etwas zu langsam nach, bevor sie zurück zu Leif sah und ihre Antwort bekam.
"Uh-...moment. Was?", schüttelte sie leicht den Kopf. Kam auch geistig wieder bei ihm an und füllte sich die Gabel etwas zu voll. Darauf landete ein großer Haufen Essen. Und kaum war sein letztes Wort gesprochen, grinste sie schon wieder. "Total seltsam, dass ich mir garnichts anderes vorstellen kann als dich im weißen Kittel in einem OP. Also macht Sinn was du sagst, aber ein Leif der KEIN Chirurg ist? Hm. Nee. Barkeeper vielleicht. Ich wette du wärst ein guter Barkeeper.", sagte sie, mit der essensbeladenen Gabel in seine Richtung wedelnd, bevor sie aß.
"Da muss man Eis crushen. If doch faft daffelbe."
AeiaCarol
16.01.2023, 22:28
Luceija sah dem fliegenden Messer bei seinem Absturz zu. DAS wäre die Gelegenheit gewesen mit einem einfachen Wink ihrer Hand den Fall aufzuhalten, womöglich im allerletzten Moment, bevor das Besteck aufprallte. Dann hätte sie es mit einer sanften Geste anheben und zurück auf seinen Tisch schweben lassen können. Aber sie konnte nicht. Noch nicht, glaubte sie zuerst, aber war dem wirklich so? Würde sie das jemals wirklich SO gut können? Ganz offensichtlich fehlte ihr die Intuition, so rasch auf solche Situationen zu reagieren. Danach nicht greifen zu wollen mit bloßer Hand, sondern mit Biotik. Hm. Er hätte es können. Aber tat es nicht. Er ließ es fallen, der Keller brachte ein Neues, der Moment war vorbei. Und Luci sah dem Punkt auf dem Boden etwas zu langsam nach, bevor sie zurück zu Leif sah und ihre Antwort bekam.
"Uh-...moment. Was?", schüttelte sie leicht den Kopf. Kam auch geistig wieder bei ihm an und füllte sich die Gabel etwas zu voll. Darauf landete ein großer Haufen Essen. Und kaum war sein letztes Wort gesprochen, grinste sie schon wieder. "Total seltsam, dass ich mir garnichts anderes vorstellen kann als dich im weißen Kittel in einem OP. Also macht Sinn was du sagst, aber ein Leif der KEIN Chirurg ist? Hm. Nee. Barkeeper vielleicht. Ich wette du wärst ein guter Barkeeper.", sagte sie, mit der essensbeladenen Gabel in seine Richtung wedelnd, bevor sie aß.
"Da muss man Eis crushen. If doch faft daffelbe."
Er lachte. Ehrlich amüsiert, aber mit dieser Prise Verzweiflung. Dabei sah er ihr wahnsinnig gerne dabei zu wie sie aß. Mit Genuss, wie es schien und es war so ansteckend dass er selbst erst drei Gabeln leerte, bevor er wieder antworten konnte.
"Niemals. Da quatschen einen die Leute nur mit ihren Problemen voll, stell dir das vor. Dann lieber Weihnachtsbaumverkäufer auf dem Parkplatz vor dem Baumarkt oder Schafzüchter oder sowas. Was Leute eben so machen...", schlug er vor und musste etwas zu eindeutig grinsen, bis es zu diesem mild überdrehten, betont leise gehaltenen Lachen kam.
"Ich bin froh dass ich Arzt bin. Sehr sogar. Das macht mich zu-...naja das bin einfach ich. Und außerdem hat es mich zu dir gebracht. Das ist das Beste daran."
Er lachte. Ehrlich amüsiert, aber mit dieser Prise Verzweiflung. Dabei sah er ihr wahnsinnig gerne dabei zu wie sie aß. Mit Genuss, wie es schien und es war so ansteckend dass er selbst erst drei Gabeln leerte, bevor er wieder antworten konnte.
"Niemals. Da quatschen einen die Leute nur mit ihren Problemen voll, stell dir das vor. Dann lieber Weihnachtsbaumverkäufer auf dem Parkplatz vor dem Baumarkt oder Schafzüchter oder sowas. Was Leute eben so machen...", schlug er vor und musste etwas zu eindeutig grinsen, bis es zu diesem mild überdrehten, betont leise gehaltenen Lachen kam.
"Ich bin froh dass ich Arzt bin. Sehr sogar. Das macht mich zu-...naja das bin einfach ich. Und außerdem hat es mich zu dir gebracht. Das ist das Beste daran."
Sie grinste ihn mit diesen zusammengezogenen, zu Schlitzen gepressten Augen an und schüttelte schmatzend den Kopf. "Du bif fo ein verdammder Fleimer." Davon war sie überzeugt. Davon insbesondere, wie er sie in den Himmel lobte und zu etwas machte, was sie kaum in sich sehen konnte, jedenfalls-..ja. Bis sie ihn getroffen hatte. Sah, dass da irgendwie mehr war. Sein konnte. Wenigstens gab er ihr immer diese Hoffnung.
"Okay, also...nix wobei Leute noch wach sind. Vielleicht wärst du 'n guter Schlafcoach. Oder..Gärtner oder sowas. Wobei dafür gibts Bots. Vielleicht einfach 'Reicher Sohn'. Du weißt schon. Ich drücks mal aus wie ein Leif es ausdrücken würde: 'Was Leute eben so machen..'.", grinste sie.
Sie aß fröhlich weiter. Ihre Betonung auf fröhlich, denn fuck, seine Laune war ansteckender als ein Virus. "Hm! Schauspieler! Du wärst echt gut irgendwo in einer utopischen Staffel Siebenundzwanzig als Sel's Erzfeind oder sowas. Nur-..naja. Da sind Leute auch noch wach und im schlimmsten Fall müsstest du sie unterhalten. Hmm.. . Mir fällt auch nichts mehr ein."
AeiaCarol
16.01.2023, 22:50
Sie grinste ihn mit diesen zusammengezogenen, zu Schlitzen gepressten Augen an und schüttelte schmatzend den Kopf. "Du bif fo ein verdammder Fleimer." Davon war sie überzeugt. Davon insbesondere, wie er sie in den Himmel lobte und zu etwas machte, was sie kaum in sich sehen konnte, jedenfalls-..ja. Bis sie ihn getroffen hatte. Sah, dass da irgendwie mehr war. Sein konnte. Wenigstens gab er ihr immer diese Hoffnung.
"Okay, also...nix wobei Leute noch wach sind. Vielleicht wärst du 'n guter Schlafcoach. Oder..Gärtner oder sowas. Wobei dafür gibts Bots. Vielleicht einfach 'Reicher Sohn'. Du weißt schon. Ich drücks mal aus wie ein Leif es ausdrücken würde: 'Was Leute eben so machen..'.", grinste sie.
Sie aß fröhlich weiter. Ihre Betonung auf fröhlich, denn fuck, seine Laune war ansteckender als ein Virus. "Hm! Schauspieler! Du wärst echt gut irgendwo in einer utopischen Staffel Siebenundzwanzig als Sel's Erzfeind oder sowas. Nur-..naja. Da sind Leute auch noch wach und im schlimmsten Fall müsstest du sie unterhalten. Hmm.. . Mir fällt auch nichts mehr ein."
"Ha!", rief er beinahe etwas zu laut aus und stach die Gabel ein weiteres Mal in Fisch. "Meine Entscheidung fällt auf den reichen Sohn. Eindeutig.", machte er klar und lachte. Schob weiter Fisch nach. Er aß verdammt gut seit sie wieder zusammen waren. Und er hatte das Gefühl dass es ihr zumindest irgendwie ähnlich ging.
"Andererseits fändest du mich dann sicher unausstehlich, also vielleicht doch lieber der heiße Bösewicht der siebenundzwanzigsten Staffel? Ich wette ich hätte deine Aufmerksamkeit.", frotzelte er zuversichtlich und strahlte sie an.
"Ha!", rief er beinahe etwas zu laut aus und stach die Gabel ein weiteres Mal in Fisch. "Meine Entscheidung fällt auf den reichen Sohn. Eindeutig.", machte er klar und lachte. Schob weiter Fisch nach. Er aß verdammt gut seit sie wieder zusammen waren. Und er hatte das Gefühl dass es ihr zumindest irgendwie ähnlich ging.
"Andererseits fändest du mich dann sicher unausstehlich, also vielleicht doch lieber der heiße Bösewicht der siebenundzwanzigsten Staffel? Ich wette ich hätte deine Aufmerksamkeit.", frotzelte er zuversichtlich und strahlte sie an.
"Nicht so, dass jemand was von heißer Bösewicht gesagt hat, aber-...gut. Gut, ich misch mich nicht ein. Ich zerstör das nicht. Das ist die Karriere, die du gewählt hast.", hob sie kurz die Hände - eine davon mit Gabel bewaffnet. Kein einziges Mal schien sie angepasst zu kauen. Irgendwie schien sie sich nichtmal am Tisch beim Familienessen vor einer Weile zusammenreißen zu können. Naja, woher auch Übung wenn man im Grunde so gut wie nie aß.
Der Teller war noch gut voll aber nach und nach war wenigstens der halbe Fisch und die halbe Beilage in einem wahnsinnig vollen Magen der Neunundzwanzigjährigen gelandet. Die schob Wein nach. Erst ins Glas, dann zum Essen und nippte am Glas. Zurückgelehnt. Etwas desillusioniert. "Kennst du das wenns dir vorkommt als wär alles nicht real? Ich glaub das isses. Alles lief so...verdammt gut. Beängstigend gut. Ich warte eigentlich nur drauf, dass irgendwas schief geht. So viel beschissenes Glück kann keiner haben, oder?"
AeiaCarol
16.01.2023, 23:12
"Nicht so, dass jemand was von heißer Bösewicht gesagt hat, aber-...gut. Gut, ich misch mich nicht ein. Ich zerstör das nicht. Das ist die Karriere, die du gewählt hast.", hob sie kurz die Hände - eine davon mit Gabel bewaffnet. Kein einziges Mal schien sie angepasst zu kauen. Irgendwie schien sie sich nichtmal am Tisch beim Familienessen vor einer Weile zusammenreißen zu können. Naja, woher auch Übung wenn man im Grunde so gut wie nie aß.
Der Teller war noch gut voll aber nach und nach war wenigstens der halbe Fisch und die halbe Beilage in einem wahnsinnig vollen Magen der Neunundzwanzigjährigen gelandet. Die schob Wein nach. Erst ins Glas, dann zum Essen und nippte am Glas. Zurückgelehnt. Etwas desillusioniert. "Kennst du das wenns dir vorkommt als wär alles nicht real? Ich glaub das isses. Alles lief so...verdammt gut. Beängstigend gut. Ich warte eigentlich nur drauf, dass irgendwas schief geht. So viel beschissenes Glück kann keiner haben, oder?"
Sie aß nicht nur weniger sondern auch deutlich langsamer als er. Also hatte Leif beinahe seinen gesamten Teller geleert, als Luceija sich in ihren Stuhl lehnte und sich ihrem Wein widmete. Er ihr zuhörte. Gleichermaßen irritiert, aber nicht ohne dieses Gefühl-...ja. Diesen Gedanken dass er es nachvollziehen konnte. Und sogleich brachte es ihn zum Nachdenken. Stillschweigend und bis er die Gabel weglegte und selbst fertig gegessen hatte.
"Ja, schon.", sagte er und sah sie nachdenklich an, während er das Weinglas zu sich zog. Ein denkbar ungewöhnliches Bild. "Wenigstens verstehe ich es wenn du sagst...nicht real..", gab Leif zu. Verdammt. Für ihn würde sich heute vielleicht noch so viel mehr nicht real anfühlen. Es war verrückt was er da tun wollte, oder? "Ich hab dieses Gefühl immer wieder seit wir uns auf Gils Hochzeit getroffen haben. Dann auf Proteus und so weiter. Ich hab nicht-...nicht mal meine kühnsten Träume hätten für das hier gereicht."
Sie aß nicht nur weniger sondern auch deutlich langsamer als er. Also hatte Leif beinahe seinen gesamten Teller geleert, als Luceija sich in ihren Stuhl lehnte und sich ihrem Wein widmete. Er ihr zuhörte. Gleichermaßen irritiert, aber nicht ohne dieses Gefühl-...ja. Diesen Gedanken dass er es nachvollziehen konnte. Und sogleich brachte es ihn zum Nachdenken. Stillschweigend und bis er die Gabel weglegte und selbst fertig gegessen hatte.
"Ja, schon.", sagte er und sah sie nachdenklich an, während er das Weinglas zu sich zog. Ein denkbar ungewöhnliches Bild. "Wenigstens verstehe ich es wenn du sagst...nicht real..", gab Leif zu. Verdammt. Für ihn würde sich heute vielleicht noch so viel mehr nicht real anfühlen. Es war verrückt was er da tun wollte, oder? "Ich hab dieses Gefühl immer wieder seit wir uns auf Gils Hochzeit getroffen haben. Dann auf Proteus und so weiter. Ich hab nicht-...nicht mal meine kühnsten Träume hätten für das hier gereicht."
"Ja...ja.", schwelgte sie in Gedanken. Ihr Glas bei ihr, schwenkte es leicht und das Burgunderrot in ihrem Glas schimmerte passend wie ein Edelstein. Nahm das Licht der untergehenden Sonne auf, wie es das Licht der Kerze und Lichter aufnahm. "..das mein ich. Auch, aber-...ja. Ich bin an so einem Punkt an dem es mich nicht wundern würde, wenn der Boden jetzt einstürzt, ein Asteroid die Erde vernichtet oder uns irgendeine Welle wegschwemmt. Nicht, dass ich jetzt so die Person für Endzeitszenarien wäre, aber-...ich bins nicht gewohnt, glücklich zu sein.", sagte sie. Und gab damit offen zu, dass sie es war. Glücklich. Wirklich glücklich.
"Gibs zu, an irgendeinem Punkt musst du gedacht haben ich verfolg dich.", lächelte sie breit und, sie glaubte, wissend. "Dabei, und das schwöre ich meinetwegen vor dem nächsten Gericht Leif, war alles was ich zuerst bei Gils Hochzeit so dachte: 'Hmm. Er ist hier. Vielleicht wirds so'n netter Abend in der klassischen Besenkammer.' Oder-..naja, wo man in ner Serie eben ne kurze Nummer schiebt. Warte, das klang falsch. Du weißt wie ich das meine, oder? Doch. Tust du. Vero?"
AeiaCarol
17.01.2023, 10:17
"Ja...ja.", schwelgte sie in Gedanken. Ihr Glas bei ihr, schwenkte es leicht und das Burgunderrot in ihrem Glas schimmerte passend wie ein Edelstein. Nahm das Licht der untergehenden Sonne auf, wie es das Licht der Kerze und Lichter aufnahm. "..das mein ich. Auch, aber-...ja. Ich bin an so einem Punkt an dem es mich nicht wundern würde, wenn der Boden jetzt einstürzt, ein Asteroid die Erde vernichtet oder uns irgendeine Welle wegschwemmt. Nicht, dass ich jetzt so die Person für Endzeitszenarien wäre, aber-...ich bins nicht gewohnt, glücklich zu sein.", sagte sie. Und gab damit offen zu, dass sie es war. Glücklich. Wirklich glücklich.
"Gibs zu, an irgendeinem Punkt musst du gedacht haben ich verfolg dich.", lächelte sie breit und, sie glaubte, wissend. "Dabei, und das schwöre ich meinetwegen vor dem nächsten Gericht Leif, war alles was ich zuerst bei Gils Hochzeit so dachte: 'Hmm. Er ist hier. Vielleicht wirds so'n netter Abend in der klassischen Besenkammer.' Oder-..naja, wo man in ner Serie eben ne kurze Nummer schiebt. Warte, das klang falsch. Du weißt wie ich das meine, oder? Doch. Tust du. Vero?"
Schon wieder grinste er. Dieses Mal über den Rand des Weinglases hinweg. Er nippte am tiefen Rot und befand es erstaunlicherweise für ziemlich gut. Es erinnerte ihn wenig an die Weine die er bisher getrunken hatte, meist nüchtern, denn dieser hier passte perfekt zum Essen. Dabei war seine gehobene Braue, dieser leicht spöttelnde Ausdruck auf seinen Augen eine Reaktion auf ihre Bemerkung ER könne geglaubt haben dass SIE ihn verfolgte. Wirklich ernst nahm er es nicht. Hielt es für einen Witz und nahm einen wirklich großen Schluck des Weins, den er jetzt scheinbar wie Bier zu trinken pflegte und damit ziemlich unangepasst wirkte. Vermutlich. Nur kam es noch viel schlimmer.
"-...war alles was ich zuerst bei Gils Hochzeit so dachte: 'Hmm. Er ist hier. Vielleicht wirds so'n netter Abend in der klassischen Besenkammer.' Oder-..naja, wo man in ner Serie eben ne kurze Nummer schiebt. Warte, das klang falsch. Du weißt wie ich das meine, oder? Doch. Tust du. Vero?", hörte er sie sagen. Und ja. Es sah aus wie das Klischee einer romantischen Komödie, als Leif sich in dieser furchtbaren Ablenkung seiner Gedanken verschluckte. Das er zu sehr darauf konzentriert war was er da gerade gehört hatte und selbst die automatisierte Nahrungsaufnahme nicht mehr richtig funktionieren wollte. In Eile stellte er das Glas ab, griff sich die schwere, weiße Stoffserviette und hielt sie sich vor den Mund, damit sein erbärmliches Husten nicht das ganze Restaurant in Panik versetzte. Es war rasch unter Kontrolle, aber seine Augen waren wässrig von der kurzen Anstrengung. Er sah unschuldig aus. Für den Bruchteil einer Sekunde tat er das und es war schwer einzuschätzen wie er auf diese offene Aussage reagieren würde.
"Moment mal-...", begann er. Die Stimme noch leicht gedämpft vom Stoff vor seinem Mund, den er langsam sinken ließ. "Willst du mir jetzt nach all der Zeit etwa sagen dass-...du auf der Hochzeit deines Bruders scharf auf mich warst? Also...im Ernst jetzt? Du? Auf mich?", das Grinsen war zurück. Und es war so breit dass man erkennen konnte dass sein Ego durch die richtige Antwort ihrerseits würde platzen können. Er lehnte sich nach vorn. Ihr weit entgegen und seinen Kopf auf seine gesunde Hand gestützt. "Sag schon. Wann hat das angefangen? Ich meine...ganz abgesehen von den richtig ernsten Gefühlen, Müslischleuder, wann hast du mich das erste Mal angesehen und dir uns beide in einer Besenkammer vorgestellt? Etwa wirklich schon auf der Hochzeit?", war er fürchterlich neugierig.
Majonese
17.01.2023, 21:09
Aroha atu, aroha mai (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page20?p=27097286&viewfull=1#post27097286)
"Hey little flower,
Now I miss all of your stories
of your friends down in the fields
and of the wind.
I am thinking of your colors,
the world is grey without them.
And I wish that you could be
with me again.
With me again."
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und als der letzte Hall der Gitarren verklungen war, hörte Rebecca das heftige Pochen in ihren Ohren. Es war so laut, dass es ihr so vorkam, als würden es selbst die Leute vor ihr hören müssen. Dann, so als hätte jemand einen Schalter umgelegt, schwoll ein durchdringendes Klatschen an und erfüllte die Luft. Zum ersten Mal seit mehreren Minuten wandte sie ihren Blick zu den vielen Menschen, welche um sie herumsaßen, und sah das, was sie bereits hören konnte: Applaus.
Neben ihr merkte sie, wie sich Amaia von ihrem Stuhl erhob und mit leichter Verzögerung tat Rebecca es ihr eilig nach. Die beiden Frauen verbeugten sich vor ihrem Publikum, ehe sie sich zueinander wandten. Erst jetzt merkte Rebecca, wie sie ein breites Lächeln auf den Lippen hatte. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie ihre Mundwinkel nicht unten halten können. Und auch Amaia grinste ihr entgegen, ihr Gesicht vor Aufregung gerötet. Mit den Lippen formte die Māori ein stummes 'Wahnsinn!', ehe sie sich abwandte und damit begann, die Bühne wieder für die nächste Band freizumachen.
Es war wirklich genauso wie letztes Mal, als sie im Harmony gespielt hatten.
Jede Faser ihres Körpers schien unter Strom zu stehen und Rebecca dachte gar nicht darüber nach, was sie tat. Wie eine Maschine stellte sie ihren Stuhl zurück in die Ecke neben der Bühne, packte ihre Gitarre und folgte ihrer besten Freundin zurück in den hinteren Bereich der Musikbar. Sie spürte, wie einige Blicke ihnen noch folgten und wie ihr das Blut im Gesicht stand, doch gleichzeitig war es wie ein Traum. Sie sah das alles wie durch einen Schleier, so als ob sie jemand anderem zuschaute.
Erst als sie zurück im Vorbereitungsraum ankamen und ihre Instrumente einpackten, wachte Rebecca allmählich wieder auf. Sie legte ihre Gitarre zurück in die Transporttasche und als sie aufschaute, bemerkte sie, wie Amaia ein paar Worte mit den Musikern wechselte, welche nach ihnen nun ihren Gig vorbereiteten und mit ihrem Equipment nach drüben gingen. Auch die Māori wirkte völlig durch den Wind und hatte die ganze Zeit über dieses aufgeregte Lächeln auf den Lippen.
Die beiden Frauen verstauten ihre Instrumente in einer Ecke, wo sie nicht im Weg sein würden. Erst dann durchbrachen sie die Stille, welche nun den Raum erfüllte.
"Das war..."
"Wahnsinn, ich glaube einfach nicht, wie gut das war!"
"Little Flower lief sogar noch besser als bei den Proben! Ich war mir ja nicht sicher gewesen, ob das gut geht..."
"Ja, ist wirklich so! Keine Ahnung wieso, aber dieses Mal war es irgendwie total einfach, den Song zu spielen."
"Das Lied kam richtig gut an!"
"Ich glaube sogar mehr als die anderen...!"
"Oh, Mann, Mai, ich bin so froh, dass wir das wieder gemacht haben!", schwärmte Rebecca ganz aufgeregt und hatte Mühe, ihre Arme und Beine still zu halten. Zum einen machten ihre Tics ihr natürlich wieder zu schaffen, aber selbst ohne ihr Tourette hätte sie im Moment nicht still sitzen können.
Amaia sagte nichts, sondern grinste einfach nur breit und deutete dann in Richtung Tür. "Wollen wir uns noch den restlichen Abend anschauen?" Eigentlich war die Frage unnötig, denn die Antwort lag auf der Hand. Sie waren gerade erst richtig in Stimmung gekommen und wollten unbedingt mehr von der Musik im Harmony mitnehmen.
Nachdem sie sich einen kurzen Moment zum Verschnaufen gegönnt hatten, gingen sie wieder zurück zum Schankraum der Bar und traten wieder in die gut gelaunte Stimmung des Musikabends.
Sogleich wurden sie von der Musik der Band 'A Box of Hats' empfangen, die trotz ihres recht ungewöhnlichen Namens Musik spielte, welche heutzutage ziemlicher Standard geworden war. Stimmige Elektro-Beats mit fast schon sphärischen Klängen und dazu ein Gesang, der sich in erster Linie auf all die Themen bezog, welche dem Zeitgeist der Menschen entsprach: Bahnbrechende Technologien, exotische Aliens und die schier unendlichen Weiten der bekannten und unbekannten Galaxis. Die drei Männer und eine Frau auf der Bühne lieferten eine ordentliche Show ab und weil es nun einmal Mainstream-Musik war, war das Publikum durchaus zufrieden mit dem Auftritt.
Doch man spürte durchaus, dass die Leute nicht mit derselben Begeisterung lauschten, als bei den zwei jungen Frauen, welche mächtig Eindruck hinterlassen hatten. Und das schmeichelte Rebecca und Amaia sehr.
Wie so oft begaben sie sich zum Tresen, um sich dort niederzulassen und von hier aus dem Spiel der Band zu folgen. Hier konnte man sich auch eher über die lauten Klänge hinweg unterhalten, die schon ein wenig an Musik aus einem Nachtclub erinnerte und es nicht einfach machte, die eigenen Worte noch zu verstehen. Rebecca brauchte nur einen Blick mit ihrer besten Freundin wechseln, um zu wissen, dass auch Amaia nicht unbedingt begeistert von 'A Box of Hats' war. Doch das war letztlich das Schöne an den Musikabenden hier im Harmony; man wusste nie, was man für Songs zu hören bekommen würde.
"Oh, hey Mai!"
Kaum hatten sie sich auf ihre Plätze gesetzt, kam hinter dem Tresen ein junger Mann zu ihnen und erkannte die Māori offenbar sofort. Auch Rebecca wusste sogleich, dass es ein Arbeitskollege von Amaia war. Sein Name war Jin und er sah ziemlich genau so aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Ein etwas hagerer Mann südkoreanischer Abstammung mit lässig gestylten Haaren und auffallenden, bernsteinfarbenen Augen.
Als Amaia ihn sah, grinste sie breit und obwohl es etwas umständlich war, beugte sie sich über den Tresen, um ihn zur Begrüßung zu umarmen. "Kia ora!"
"Ich hatte mich schon gewundert, ob ihr nach eurem Auftritt einfach so wieder verschwinden wollt, ohne Hallo zu sagen", merkte er scherzhaft an.
"Du hast uns auch gesehen, nicht?", wollte Amaia sofort wissen, auch wenn die Frage eigentlich unnötig war. Natürlich hatte er sie gesehen und gehört.
"Klar! Ich hatte gar keine Ahnung, dass du so musikalisch bist."
"Tjaah...wenn du wüsstest. Ach, übrigens, das ist Rebecca! Rebecca, Jin!"
Plötzlich lag die Aufmerksamkeit des Gesprächs auf ihr und Rebecca duckte sich instinktiv etwas zurück.
Das schien Jin gar nicht zu bemerken, stattdessen erschien ein wissender Ausdruck auf seinem Gesicht. "Ach ja, Amaia hat von dir erzählt. Freut mich, Rebecca."
Was nun passierte war wie ein Film, den sie sich nun zum hundertsten Mal anschauen musste.
Zuerst ticte sie. Es war nichts besonders Schlimmes, sie stieß ein hohes "Buuuiieeeh!" aus, ehe sie mit der flachen Hand erst auf den Tresen schlug und anschließend gegen ihre Stirn.
Natürlich reagierte Jin irritiert und runzelte etwas erschrocken die Stirn. "Ähm..."
"Tut mir leid..." Nun musste sie sich mal wieder erklären und obwohl sie ihr Tourette schon dutzende Male ausführlich beschrieben hatte, bekam sie keinen vollständigen Satz heraus. "Das war...das ist...ich habe eine Krankheit...einen Tumor! Fuck off! ...nein, eine Krankheit..."
Dann schien ihr Gegenüber plötzlich eine Erkenntnis zu haben. "Ahh! Das ist diese Nervenkrankheit, nicht? Amaia hat mir davon schon erzählt."
Und wie so oft hatte Rebecca es ihrer besten Freundin zu verdanken, dass die Situation nicht völlig außer Kontrolle geriet.
Es war mittlerweile unmöglich zu sagen, wie häufig Rebecca diese Szene schon durchlebt hatte. Egal ob mit Joey, Charlotte, Luca, Andrew, Lily, es war jedes Mal der gleiche unerträgliche Moment, in dem ihre Krankheit das Gespräch verstummen ließ und ihr verstörte Blicke einbrachte. Und obwohl sie es schon so häufig erlebt hatte, wusste Rebecca noch immer nicht, wie sie damit umgehen konnte. Doch zumindest eine Sache war dieses Mal anders; sie war einfach in zu guter Stimmung, um sich von ihrem Tourette runterziehen zu lassen. "Sorry...das wirst du wohl noch häufiger sehen müssen", grinste sie verlegen und wie um ihre Worte zu untermalen, ließ sie der nächste Tic wild ihren Kopf umherschütteln, sodass ihre Haare Amaia ins Gesicht flogen.
"Gut zu wissen", gab Jin mit einem verhaltenen Lächeln zurück und schien sich ein wenig zu entspannen. Ihre Reaktion gab ihm wohl das Gefühl, er müsse sich nicht allzu viele Gedanken darum machen. "Also...wollt ihr etwas trinken?"
Wirklich viel Zeit konnte sich Jin nicht gönnen, um mit ihnen zu plaudern, da er hinter dem Tresen genug damit zu tun hatte, die Bestellungen der anderen Gäste entgegenzunehmen. Und eigentlich war Rebecca auch ganz froh darum. Er machte einen wirklich netten Eindruck, doch sie hatte im Augenblick wirklich keine Lust, sich auf ein Gespräch mit jemanden einstellen zu müssen, der nicht mit ihrer Krankheit vertraut war. Denn egal ob Amaia ihm schon von ihrem Tourette erzählt hatte oder nicht, es war noch einmal etwas anderes, ihre Tics in Aktion zu erleben und sie wollte sich nicht ständig entschuldigen müssen.
Neben Jin war noch eine weitere von Amaias Kollegen da, eine Frau um die Mitte dreißig, die Amaia als Sarah vorstellte. Doch abgesehen von einem knappen 'Hallo' wechselten die beiden nicht viele Worte miteinander und die Māori verriet Rebecca, dass sie eigentlich nicht allzu viel miteinander zu tun hatten.
Amaia und Rebecca hatten den restlichen Abend also praktisch für sich und sie verbrachten ihn so, wie sie die Musikabende am liebsten verbrachten. Egal ob ihnen die Musik zusagte oder nicht, sie lauschten angeregt jedem Song, der auf der Bühne performt wurde und tauschten ihre Gedanken bei jeder Gelegenheit aus. Mal kommentierten sie den Rhythmus, die Stimme des Sängers, den Text oder manchmal auch einfach nur, wie ihnen das Lied insgesamt gefallen hatte. Zwischendurch schlürften sie an ihren Getränken, wobei dieses Mal sogar Amaia mit einem nichtalkoholischen L&P ging.
Nachdem sie ihren eigenen Auftritt hinter sich gebracht hatten, war auch die ganze Anspannung von ihnen abgefallen und entsprechend aufgedreht waren sie auch.
"Oh, ich mag die Drums in dem Song", meinte Rebecca, als die Musiker auf der Bühne ihren nächsten Song anstimmten. Unbemerkt wippte sie mit ihren Beinen im Takt der Musik.
"Hmm-mm...die sind nicht schlecht..."
"Vielleicht könnte der Bass noch auf dem dritten Schlag den Grundton spielen, weil so ist da immer so eine komische Pause..."
"Wird das dann nicht zu viel? Das würde sich dann vielleicht mit dem Keyboard-Riff beißen..."
"Naja, man müsste es vielleicht mal ausprobieren."
Amaia wandte sich mit einem wissenden Grinsen zu ihrer besten Freundin. "Schreibst du etwa schon den nächsten Song und suchst nach Inspiration?"
"Nicht unbedingt", erwiderte Rebecca wahrheitsgemäß. "Ich probiere einfach gerne...Fisch! Fisch! Backfisch! Fuck off! ...ein paar neue Sachen aus."
Eine halbe Stunde später folgte auf 'A Box of Hats' ein ihnen bekannter Name; eine Band namens 'Nexus Noises' betrat die Bühne und begann ihren Gig zu spielen. Auch wenn diese Musik ebenfalls nichts Außergewöhnliches war, gefielen den beiden Frauen die Songs der Band schon etwas besser, was ihre ohnehin schon gute Laune noch weiter hob. Und jedes Mal wenn das Publikum applaudierte, mussten sie daran denken, wie die Leute hier für sie beide genauso geklatscht hatten. Für gewöhnlich traten im Harmony etablierte Bands auf, welche teilweise hier in der Gegend oder gleich ganz Neuseeland bekannt waren. Und doch mussten sich Rebecca und Amaia mit ihrem Auftritt nicht vor diesen Bands verstecken. Es war eine großartige, fast schon berauschende Erkenntnis.
Leider verriet ein kurzer Blick auf die digitale Tafel neben dem Tresen, auf dem die verschiedenen Gigs der Reihenfolge nach mit Uhrzeit aufgelistet waren, dass 'Nexus Noises' bereits der letzte Auftritt des Abends war. Pünktlich um dreiundzwanzig Uhr beendeten sie ihren letzten Song und begann dann unter dem Applaus der Leute ihre Instrumente wieder abzubauen.
Tatsächlich war das für einige Gäste der Musikbar auch das Signal, dass es Zeit zum Gehen war und innerhalb von nur wenigen Minuten leerten sich die ersten Tische. Die Stimmung im Harmony nahm wieder ein normales, etwas verhalteneres Level an. Schnell erklang aus den Boxen im Schankraum wieder generische Musik im Hintergrund und vielstimmige Unterhaltungen dominierten wieder die Geräuschkulisse.
Auch Amaia und Rebecca wollten sich so langsam auf den Heimweg machen. Zwar hatten sie es nicht unbedingt eilig, doch sie waren auch nicht unbedingt in Stimmung, um noch die ganze Nacht über unterwegs zu bleiben.
"Nächstes Mal trage ich uns in einen früheren Zeitslot ein", merkte Amaia gut gelaunt an. "Dann können wir uns danach noch ganz entspannt die restlichen Gigs anhören."
Rebecca blickte ihre Freunde mit gehobener Augenbraue an. "Nächstes Mal?", echote sie und schlug mit einem gepressten "Fuck off!" die flache Hand auf den Tresen.
"Ja, nächstes Mal", bestätigte Amaia verschmitzt und tat so, als hätte sie nur einen unschuldigen Scherz gemacht, obwohl ihr Blick verriet, dass sie es absolut ernst meinte.
Doch bevor Rebecca darauf reagieren konnte, trat plötzlich jemand von der Seite an sie heran.
"Hallo! Darf ich kurz stören?"
Im ersten Moment hätte man fast glauben können, dass es ein Mann war, der sie angesprochen hatte, denn die rauchige Stimme war verblüffend tief. Doch tatsächlich stand eine Frau (https://assets.mycast.io/actor_images/actor-grey-griffin-469657_large.jpg?1656510028)vor ihnen. Die schulterlangen, schwarzen Haare, das Make-up und auch ihr lässiger Kleidungsstil machten es schwer zu sagen, wie alt sie eigentlich war. Es war vor allem der durchdringende Blick ihrer Augen, der Rebecca sie auf um die Mitte Vierzig schätzen ließ.
"Na klar", meinte Amaia schlicht und drehte sich ein wenig zu ihr.
"Ich wollte einfach die Gelegenheit nutzen, euch zu sagen, wie toll ich euren Auftritt vorhin fand."
Rebecca schaute kurz zu ihrer besten Freundin und konnte auf dem Gesicht der Māori die gleiche Überraschung sehen. Während ihr selbst der Mund offenstand, ohne dass sie ein Wort herausbekam, stammelte Amaia ein gehauchtes: "Oh...danke...!"
Die Frau lächelte breit. "Ich hätte ja wirklich gerne noch mehr von euch gehört...ich kann euch doch duzen, oder?"
"Äh, ja, klar..."
"Super! Mein Name ist Katie. Also, wie gesagt, ich war wirklich sehr angetan von eurer Musik. Und ich bin mir sicher, dass ich da nicht die Einzige bin."
Amaia konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während sich Rebecca leicht errötend auf die Unterlippe biss.
"Ihr habt ja heute nicht das erste Mal hier gespielt, nicht? Ich kann mich noch gut an euren letzten Auftritt hier vor ein paar Wochen erinnern. Kann man euch denn regelmäßig hier hören?"
Die Māori schaffte es schließlich, ein paar zusammenhängende Worte herauszubekommen. "Äh...nicht unbedingt immer...aber wir spielen ab und zu ganz gerne hier auf der Bühne."
"Ach, wirklich? Das freut mich sehr. Dann hoffe ich doch, dass ich euch beide auch beim nächsten Mal wieder hier treffen kann." Sie schenkte den beiden ein breites Lächeln, was Rebecca in ihrer Aufregung ungewollt mit einem unkontrollierten Zucken ihres Gesichtes quittierte. Für einen kurzen Moment schien das Lächeln zu verblassen, ehe sich die Frau wieder fing. "Da wäre übrigens noch eine Sache. Ich schreibe nämlich gelegentlich für einen kleinen Extranet-Blog. Es geht dort vor allem um die Musikszene hier in Neuseeland und ich führe auch ganz gerne Interviews mit den Künstlern. Und ich hatte mir gedacht, vielleicht hättet ihr ja Lust, mal ein wenig über eure Musik zu quatschen und ein paar Fragen zu beantworten. Euch ein wenig der Welt vorstellen!"
Völlig überrumpelt starrten die beiden jungen Frauen Katie an und brachten keinen Ton heraus. Daran schien die sich aber nicht zu stören und fuhr fast geschäftsmäßig fort. "Natürlich nicht jetzt, es ist ja schon spät. Aber vielleicht könnten wir uns am Wochenende in ein Café setzen und ihr erzählt einfach mal ein wenig von euch. Ich bin mir nämlich sicher, dass es nach heute Abend den ein oder anderen dort draußen gibt, der gerne mehr über euch erfahren würde."
"Ähm..." Amaia schaute hilfesuchend zu ihrer besten Freundin.
Doch Rebeccas Verstand war noch dabei zu verarbeiten, dass sie gerade von einer wildfremden Person so positiv auf ihren Auftritt angesprochen worden waren. Viel weiter war er noch nicht gekommen. Jedes weitere Wort von Katie überrannte sie einfach und sie war gar nicht mehr in der Lage dazu, klar zu denken. Gleichzeitig musste sie gegen die heftigen Reize ihres Tourettes ankämpfen, welches sich bereits im unkontrollierten Zucken ihres Gesichtes äußerte. Mit roten Wangen drehte sie sich ein wenig zur Seite, damit ihre Tics nicht so auffielen.
Katie nahm das Zögern der beiden lächelnd zur Kenntnis. "Wie wäre es vielleicht damit..." Sie kramte ihr Smartpad hervor und hielt es Rebecca und Amaia hin. "Ich gebe euch meine Kontaktdaten und dann könnt ihr euch das nochmal in Ruhe überlegen. Wenn ihr Lust habt, meldet euch einfach nochmal bei mir, einverstanden?"
Etwas verspätet nickte Amaia. "Jaah...das klingt gut. Moment..." Sie zog ihrerseits ihr Smartpad heraus und scannte Katies Kontaktinformationen in das Gerät ein.
Und in diesem Moment ging Rebecca ein Licht auf. Denn auf dem Display des Smartpads konnte sie den ganzen Namen der Frau lesen. Katie Johnson. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, bis sie die Information verarbeitet hatte und ihr stockte regelrecht der Atem, als ihr klar wurde, mit wem sie eigentlich gerade sprachen. Fast wäre sie vor Aufregung auf ihrem Barhocker auf und ab gehopst, doch ausgerechnet in dieser Sekunde brach ihr Tourette hervor. "Buuuiieeeh!" Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und zischte ein gut hörbares "Fuck off!" in Amaias Richtung.
Nun bröckelte Katies souveränes Auftreten zum ersten Mal und sie schaute mit einem befremdeten Stirnrunzeln in Rebeccas Richtung. Glücklicherweise erhob Amaia das Wort, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. "Danke, das ist wirklich nett von dir!" Sie steckte ihr Smartpad wieder weg und wechselte einen kurzen Blick mit ihrer besten Freundin. "Ich denke...wie werden mal schauen, wie es für uns passt und dann schreibe ich dir einfach, ja?"
"Das freut mich wahnsinnig! Dann will ich auch gar nicht weiter stören. Einen wunderschönen Abend noch euch beiden!" Katie warf noch einen kurzen Blick voller Skepsis zu Rebecca, ehe sie sich wieder breit lächelnd abwandte und zurück zu ihrem Tisch ging.
Rebecca und Amaia schauten ihr eine Weile hinterher und hatten nicht die geringste Ahnung, was sie von dem gerade Geschehenen halten sollten.
"Weißt du, wer das war?", fragte Rebecca ihre beste Freundin und hatte Mühe damit, ihre aufgeregte Stimme zu senken.
"Ich bin mir nicht sicher", erwiderte die Māori nachdenklich. "Aber der Name kam mir irgendwie bekannt vor..."
"Das ist die Frau, welche damals den Artikel über uns geschrieben hatte!"
Jetzt klappte Amaia der Mund auf. "Was? Im Ernst?" Sie schaute rasch hinüber zu Katie Johnson, die offenbar in ein Gespräch mit ihren Begleitern vertieft war. "Und jetzt...jetzt will sie sich mit uns treffen?"
Die beiden Freundinnen schauten sich einen Moment lang an, um im Gesicht der anderen zu lesen, was diese gerade dachte und sie kamen wie so oft zu dem Schluss, dass es dieselben Gedanken waren.
"Sie glaubt offenbar, wir wären eine richtige Band", meinte Amaia nach einer Weile mit einem nervösen Kichern.
"Jaah..." Rebecca hatte keine Ahnung, wie sie das finden sollte. Amüsant? Großartig? Beunruhigend? "Und was machen wir jetzt? Wollen wir uns wirklich...interviewen lassen...?"
Doch das Gesicht der Māori drückte bereits genau die Begeisterung aus, welche auch Rebecca in sich aufflammen spürte. Wen kümmerte es, dass sie keine richtige Band waren?
All die Gedanken, welche Rebecca normalerweise zurückhalten sollten, flackerten mehr halbherzig durch ihren Verstand und konnten diese Welle der Aufregung nicht aufhalten. Da war die Angst vor dem Ungewissen, die Angst davor, ein Gespräch mit einer fremden Person zu führen, die Angst davor, dieser Fremden ihre Tics erklären zu müssen und noch so viel mehr. Nichts davon erreichte sie in diesem Augenblick. Es war, als würden diese Bedenken von einer Wand einfach aufgehalten werden.
"He mea whakamīharo tēnei!", raunte Amaia schließlich atemlos und Rebecca musste ihr im Stillen zustimmen: es war wirklich unglaublich.
Schon wieder grinste er. Dieses Mal über den Rand des Weinglases hinweg. Er nippte am tiefen Rot und befand es erstaunlicherweise für ziemlich gut. Es erinnerte ihn wenig an die Weine die er bisher getrunken hatte, meist nüchtern, denn dieser hier passte perfekt zum Essen. Dabei war seine gehobene Braue, dieser leicht spöttelnde Ausdruck auf seinen Augen eine Reaktion auf ihre Bemerkung ER könne geglaubt haben dass SIE ihn verfolgte. Wirklich ernst nahm er es nicht. Hielt es für einen Witz und nahm einen wirklich großen Schluck des Weins, den er jetzt scheinbar wie Bier zu trinken pflegte und damit ziemlich unangepasst wirkte. Vermutlich. Nur kam es noch viel schlimmer.
"-...war alles was ich zuerst bei Gils Hochzeit so dachte: 'Hmm. Er ist hier. Vielleicht wirds so'n netter Abend in der klassischen Besenkammer.' Oder-..naja, wo man in ner Serie eben ne kurze Nummer schiebt. Warte, das klang falsch. Du weißt wie ich das meine, oder? Doch. Tust du. Vero?", hörte er sie sagen. Und ja. Es sah aus wie das Klischee einer romantischen Komödie, als Leif sich in dieser furchtbaren Ablenkung seiner Gedanken verschluckte. Das er zu sehr darauf konzentriert war was er da gerade gehört hatte und selbst die automatisierte Nahrungsaufnahme nicht mehr richtig funktionieren wollte. In Eile stellte er das Glas ab, griff sich die schwere, weiße Stoffserviette und hielt sie sich vor den Mund, damit sein erbärmliches Husten nicht das ganze Restaurant in Panik versetzte. Es war rasch unter Kontrolle, aber seine Augen waren wässrig von der kurzen Anstrengung. Er sah unschuldig aus. Für den Bruchteil einer Sekunde tat er das und es war schwer einzuschätzen wie er auf diese offene Aussage reagieren würde.
"Moment mal-...", begann er. Die Stimme noch leicht gedämpft vom Stoff vor seinem Mund, den er langsam sinken ließ. "Willst du mir jetzt nach all der Zeit etwa sagen dass-...du auf der Hochzeit deines Bruders scharf auf mich warst? Also...im Ernst jetzt? Du? Auf mich?", das Grinsen war zurück. Und es war so breit dass man erkennen konnte dass sein Ego durch die richtige Antwort ihrerseits würde platzen können. Er lehnte sich nach vorn. Ihr weit entgegen und seinen Kopf auf seine gesunde Hand gestützt. "Sag schon. Wann hat das angefangen? Ich meine...ganz abgesehen von den richtig ernsten Gefühlen, Müslischleuder, wann hast du mich das erste Mal angesehen und dir uns beide in einer Besenkammer vorgestellt? Etwa wirklich schon auf der Hochzeit?", war er fürchterlich neugierig.
Sie wich ein kleines bisschen zurück, kaum, dass Leif angefangen hatte zu husten. Ein Reflex, auszuweichen um sich nicht anhusten zu lassen, aber es passierte nichts. Dafür war er zu viel Leif und zu wenig jemand wie Nathan. Und das war gut so. Für einen Moment verbrachte sie tatsächlich Zeit in dem Gedanken, was passiert wäre, wenn sie sich nie von Leuten wie Nathan abgenabelt hätte. Unabhängig war sie zuvor schon, mit der Grund warum er überhaupt auf sie gestanden hatte, aber sie hatte ihn als eine Art Fixpunkt gehabt. Vieles war lange sehr falsch gelaufen. Bis dieses eine Ereignis den Stecker vollkommen gezogen hatte. Wäre sie heute an einem Ort wie diesem? Jemals wieder nach Palermo zurückgekehrt? Nein. Vermutlich nicht. Ziemlich sicher nicht. Sie sah sich eher in Heroinhöhlen mit Nadeln im Arm. Nicht in ihrer Heimat.
Das zeigte ihr, nach und nach, was sie alles (wieder) hatte, seitdem sie Leif gefunden hatte. Als Freund. Als dieses ganz deutliche mehr, dass sie jetzt waren. Was er ihr alles ermöglicht hatte, ohne, dass sie ihn je darum gebeten hatte.
Er war gut. Egal was er sagte oder versuchte ihr glauben zu machen, Luceija wusste, dass er gut war und rein und perfekt. Und davon konnte keine seiner Aussagen etwas ändern. Keine einzige Begegnung, keine dunkle Seite.
Ihr süßes Lachen hellte seine Frage auf. "Hmmm...", murrte sie kurz danach, aber ihr Grinsen verriet sie, "-....najaaa...vielleicht. Ein bisschen vielleicht.". Ihr Grinsen wurde deutlich breiter als die Lücke zwischen Daumen und Zeigefinger, mit der sie dieses 'bisschen' anzeigen wollte. Sie setzte erneut ihr Rotweinglas an die Lippen und nippte einige Male verstohlen daran. Ertränkte ihr Grinsen. "Ich kann-...eigentlich kann ich das so garnicht festmachen!", rechtfertigte sie sich schulterzuckend. "Ehrlich. Das ist-..schwer, ich bin jetzt nicht auf diese Hochzeit gekommen mit 'nem Ziel. Oder 'nem eindeutigen Gefühl, es war nur-..in dem Moment, in dem du da gestanden hast, ich dich angetippt habe, als du irgendeine meiner-...Tanten...Groß-...schwieger-...wasweißich, jedenfalls die falsche Luci angetippt hast? Du sahst-...so unverschämt gut aus, ehrlich, so sehr dass es verdammt nochmal verboten gehört. Und grundsätzlich bin ich offen für alle Ablenkungen. Nicht, dass du nur 'ne Ablenkung warst, ich mein-...doch schon, aber...", sie seufzte. So als habe sie es versucht und war gigantisch gescheitert dabei, ihm Komplimente zu machen oder ein gutes Gefühl zu geben. "-..sagte doch ich bin nich' gut in sowas."
Sie räusperte sich und trank nochmal einen Schluck, ehe sie tief seufzend gen Himmel sah.
"Ich war offen für den Sex und alles, ja, aber-.. . Wir waren wahnsinnig lange im North Bent zusammen und du-..bist so ziemlich mein bester Freund. Warst es damals und bist es jetzt und-...naja. Ich hab mir immer wieder eingeredet, dass ich resistent gegen dich bin, dass du nicht mein Typ bist und sowieso so ein scheiß nerviger Kinderarzt, der ständig wissen will, ob es einem 'gut geht'.. .", lachte sie leicht. "Die Karten waren-...ich wär so viele Male ganz erbärmlich verreckt ohne deine Karten, Leif. Auch wenns nur um so super triviale Dinge ging, nur darum, zu zeigen, dass man noch lebt, dass du mich nicht ganz vergessen hast, war-..ich hab sie nicht umsonst alle aufgehoben. Ich hab durchgehalten. Obwohl ich nichtmal wirklich wusste, wofür."
Abermals lächelte Luci. "Wenn ichs überhaupt irgendwann festmachen könnte dann-..nein das geht nicht. Teilweise war dieses Essen am Wasser Schuld. Dein Blick, der so-...es schien so eindeutig und wars doch nicht, aber da hat der ganze Moment irgendwas in mir ausgelöst. Und der Angriff und wie du mit mir fliehen wolltest und dann später im Krankenhaus-... . Im Grunde hast dus so offensichtlich gemacht und ich war so wahnsinnig blind die ganze Zeit."
AeiaCarol
17.01.2023, 22:37
https://www.youtube.com/watch?v=uwlsPcbx0ok
Noch immer auf seine Hand gestützt hörte Leif ihr zu. Er sog jedes Wort auf. Jeden Moment in dem ihre Lippen sich bewegten. Wie sie sich leicht kräuselte als sie diesem Irrtum aufsaß dass sie festmachen könne wann es um sie geschehen war. Der Anblick ließ ihn lächeln. Wie so viele ihrer Worte zuvor. Er nickte. Weil er dieses Gefühl so gut kannte von dem sie in Bezug auf diese im Grunde albernen Postkarten sprach. Sie hatten ihm nicht ganze Tage sondern Wochen gerettet. Und genauso hatten ausbleibende Antworten das Potenzial gehabt ihn in den Wahnsinn zu treiben. Sich derart zu sorgen dass er Vigilio unter einem Vorwand anrief. Im besten Fall erfuhr dass es ihr gut ging um dann ohne Groll aber mit diesem Gefühl von Einsamkeit einzuschlafen. Er würde sie nie haben können. Niemals. Dessen war er sich so sicher gewesen. Und jetzt saß er hier und wartete wie sie auf ein Ende das unausweichlich schien. Ein Ende des Traums den er träumte. Aber es gab kein Ende. Das hier war so real wie er selbst. So real wie jedes Gefühl für sie welche er so lange zu unterdrücken und zerstören er versucht hatte. Er war froh dass sein Herz seinen Verstand überrannt hatte. Das es hierauf gewartet hatte. Auf sie.
Leif bemerkte es erst spät. Auch wenn kein peinliches Schweigen eintrat. Er bemerkte wie er sie ansah aber nichts sagte obwohl sie längst zu Ende gesprochen hatte. Wie seine Augen ohne Scham oder ein schlechtes Gefühl in ihre sahen und einfach darin versanken. Er begann zu lächeln. Verlegen. Sehr sogar. Und setzte sich langsam wieder auf. Machte sich gerader und schien wieder bei sich.
"Vielleicht klingt es...erbärmlich. Aber ich muss ehrlich zugeben dass ich für dich alles geworden wäre was du gewollt hättest.", outete er sich. "Von der Ablenkung bis über den Arzt oder einem Freund. Dein Freund. Einfach alles. Ich war...bin einfach nur froh dass du ein fester Teil meines Lebens geworden bist.", sagte Leif. Sein Blick war...er war nicht das was man den Tränen nah nennen konnte. Irgendetwas aber war. Eine Art oder ein Blick auf die sich die Frage stellte ob er nicht doch noch etwas mehr zu sagen hatte. Doch er lächelte nur und schob seinen Stuhl leicht zurück. Stand schließlich auf. "Ich bin jeden Moment zurück.", versicherte der Arzt seiner Freundin und im nächsten Moment verschwand er. Ging auf das Hauptgebäude des Restaurants zu. Wich auf dem Weg dorthin einem Kellner aus. War schließlich außer Sicht für Luceija. Es war ein wenig als würde er hier endlich wieder Luft kriegen. Ausgerechnet hier drin. Dabei stand er einfach nur wie in Trance an dieser Theke an die eine Art Rezeption darstellte. Besetzt von einem jungen Mann der den Schweden nach seinem Wunsch fragte. Nach einer möglichen Beschwerde. Und sichtlich besorgt war als der nicht sofort reagierte. Vermutlich bewegte sich niemand von seinem Tisch weg wenn er denn nicht musste. Nicht hier. Aber er konnte das hier ni-...er konnte ihr nicht noch länger so gegenüber sitzen und sie ansehen. Über diese Dinge reden und nicht mehr als seine Gefühle für sie zugeben.
"Oh, ich...ich wollte nur zahlen. Ich hab's eilig und wollte nicht warten bis jemand an den Tisch kommt. Tut mir Leid.", entschuldigte er sich. Die Ernte war ein entspannter Gesichtsausdruck des Mannes vor ihm. "Nicht doch. Sie können mir sicher sagen welcher Tisch Ihrer ist? Und ob Sie zufrieden waren?", erkundigte sich der junge Schwarzhaarige sich erleichtert. Leif antwortete nicht auf seine letzte Frage. Er warf einen vergeblichen Blick auf die Schulter, konnte aber von hier nicht nach draußen und bis zu seinem Tisch sehen. "Wir...der letzte Tisch am Wasser. Hinten...ich schätze linksseitig oder-...ja, doch.", versuchte Leif sich zu konzentrieren. Sein Gegenüber nickte bereits nach der ersten Satzhälfte. "Doktor Svensson, ja. In Ordnung.", sagte der Angestellte und Leif fiel auf dass er seinen Namen so perfekt aussprach wie nur irgend möglich. Er war entweder kein Italiener oder aber nicht hier groß geworden. Oder...hatte vielleicht anderswo gearbeitet. Aber für viel Erfahrung war er zu jung. Letztlich war es auch egal. Die Gedanken flogen lediglich an ihm vorbei und er wollte sich keine Zeit für Smalltalk und die Frage danach nehmen. Als ihm der völlig lächerliche Preis für dieses Essen präsentiert wurde zahlte er und gab ein Trinkgeld das unüblich hoch war. "Ihnen und ihrer Begleitung einen wunderschönen Abend, Doktor. Bitte kommen Sie wieder.", war der freundliche Abschied. Unverfänglich. 'Begleitung'. Sicher. Hier wusste man nie. Immerhin gab es Gäste die dachten sie könnten die Frau eines anderen mit einer Flasche Wein erobern. Es traf Leif nicht. Er überhörte es und ging wieder nach draußen.
Gezügelte Schritte gingen auf den Tisch zu. Er sah Luceija von der Seite. Ließ sich Zeit. Beobachtete sie dabei wie sie auf den Rest ihres Weines im Glas sah dessen Stiel sie zwischen Zeigefinger und Daumen drehte. Es war absurd wie gut sie selbst dabei aussah. Wie selbst die nachdenkliche Strenge ihres Gesichtes sie nicht weniger wunderschön werden ließ. "Du stirbst noch an einem Herzinfarkt wenn das der Rest deines Lebens ist, du glücklicher Mistkerl.", flüsterte er sich selbst zu. Und als habe sie ihn gehört, wandte sie den Blick in exakt diesem Moment und sah ihn an. So verdammt...sie dass sein Herz wirklich einen kurzen Aussetzer machte. Ganz von selbst malte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Dieser Ausdruck war so eindeutig nur für sie bestimmt und nur ihr vorbehalten. Niemand sah ihn so. Zufrieden, ja. Glücklich. Vielleicht das ein oder andere Mal. Aber das hier galt ganz und gar ihr.
Leif steuerte sie direkt an. Schenkte seinem Stuhl keine Aufmerksamkeit mehr, sondern bliebt direkt vor Luceija stehen und beugte sich zu ihr runter. Sie schien ihren Kopf ganz automatisch leicht in den Nacken zu legen, damit er sie so küssen konnte. So...öffentlich und wenig passend in diesem Restaurant, aber das war ganz egal. Ihm war es egal. Der es noch weiter trieb und vor ihr in die Hocke ging. Ihre Unterschenkel sanft umfasste und sie in ihrem Sitz ebenso vorsichtig herumzog dass ihre Füße schließlich vor ihm standen. Einhändig die Riemen der Schuhe öffnend (es war im Grunde unmenschlich dass er sie diese Absätze hatte tragen lassen) und sie ihr von den Füßen zog. Dann sah er zu ihr auf. "Spazieren wir am Wasser nach Hause?", sein Blick, seine ganze Art machte klar dass er sie für sich allein wollte. Das irgendetwas verändert war. Aber das es auch so eindeutig nicht darum ging. "In diesen Dingern kannst du unmöglich durch Sand laufen.", war er absolut sicher. Und immerhin war jener Sand und auch der Strand der sie nach Hause bringen würde direkt vor ihrer Nase.
https://www.youtube.com/watch?v=uwlsPcbx0ok
Noch immer auf seine Hand gestützt hörte Leif ihr zu. Er sog jedes Wort auf. Jeden Moment in dem ihre Lippen sich bewegten. Wie sie sich leicht kräuselte als sie diesem Irrtum aufsaß dass sie festmachen könne wann es um sie geschehen war. Der Anblick ließ ihn lächeln. Wie so viele ihrer Worte zuvor. Er nickte. Weil er dieses Gefühl so gut kannte von dem sie in Bezug auf diese im Grunde albernen Postkarten sprach. Sie hatten ihm nicht ganze Tage sondern Wochen gerettet. Und genauso hatten ausbleibende Antworten das Potenzial gehabt ihn in den Wahnsinn zu treiben. Sich derart zu sorgen dass er Vigilio unter einem Vorwand anrief. Im besten Fall erfuhr dass es ihr gut ging um dann ohne Groll aber mit diesem Gefühl von Einsamkeit einzuschlafen. Er würde sie nie haben können. Niemals. Dessen war er sich so sicher gewesen. Und jetzt saß er hier und wartete wie sie auf ein Ende das unausweichlich schien. Ein Ende des Traums den er träumte. Aber es gab kein Ende. Das hier war so real wie er selbst. So real wie jedes Gefühl für sie welche er so lange zu unterdrücken und zerstören er versucht hatte. Er war froh dass sein Herz seinen Verstand überrannt hatte. Das es hierauf gewartet hatte. Auf sie.
Leif bemerkte es erst spät. Auch wenn kein peinliches Schweigen eintrat. Er bemerkte wie er sie ansah aber nichts sagte obwohl sie längst zu Ende gesprochen hatte. Wie seine Augen ohne Scham oder ein schlechtes Gefühl in ihre sahen und einfach darin versanken. Er begann zu lächeln. Verlegen. Sehr sogar. Und setzte sich langsam wieder auf. Machte sich gerader und schien wieder bei sich.
"Vielleicht klingt es...erbärmlich. Aber ich muss ehrlich zugeben dass ich für dich alles geworden wäre was du gewollt hättest.", outete er sich. "Von der Ablenkung bis über den Arzt oder einem Freund. Dein Freund. Einfach alles. Ich war...bin einfach nur froh dass du ein fester Teil meines Lebens geworden bist.", sagte Leif. Sein Blick war...er war nicht das was man den Tränen nah nennen konnte. Irgendetwas aber war. Eine Art oder ein Blick auf die sich die Frage stellte ob er nicht doch noch etwas mehr zu sagen hatte. Doch er lächelte nur und schob seinen Stuhl leicht zurück. Stand schließlich auf. "Ich bin jeden Moment zurück.", versicherte der Arzt seiner Freundin und im nächsten Moment verschwand er. Ging auf das Hauptgebäude des Restaurants zu. Wich auf dem Weg dorthin einem Kellner aus. War schließlich außer Sicht für Luceija. Es war ein wenig als würde er hier endlich wieder Luft kriegen. Ausgerechnet hier drin. Dabei stand er einfach nur wie in Trance an dieser Theke an die eine Art Rezeption darstellte. Besetzt von einem jungen Mann der den Schweden nach seinem Wunsch fragte. Nach einer möglichen Beschwerde. Und sichtlich besorgt war als der nicht sofort reagierte. Vermutlich bewegte sich niemand von seinem Tisch weg wenn er denn nicht musste. Nicht hier. Aber er konnte das hier ni-...er konnte ihr nicht noch länger so gegenüber sitzen und sie ansehen. Über diese Dinge reden und nicht mehr als seine Gefühle für sie zugeben.
"Oh, ich...ich wollte nur zahlen. Ich hab's eilig und wollte nicht warten bis jemand an den Tisch kommt. Tut mir Leid.", entschuldigte er sich. Die Ernte war ein entspannter Gesichtsausdruck des Mannes vor ihm. "Nicht doch. Sie können mir sicher sagen welcher Tisch Ihrer ist? Und ob Sie zufrieden waren?", erkundigte sich der junge Schwarzhaarige sich erleichtert. Leif antwortete nicht auf seine letzte Frage. Er warf einen vergeblichen Blick auf die Schulter, konnte aber von hier nicht nach draußen und bis zu seinem Tisch sehen. "Wir...der letzte Tisch am Wasser. Hinten...ich schätze linksseitig oder-...ja, doch.", versuchte Leif sich zu konzentrieren. Sein Gegenüber nickte bereits nach der ersten Satzhälfte. "Doktor Svensson, ja. In Ordnung.", sagte der Angestellte und Leif fiel auf dass er seinen Namen so perfekt aussprach wie nur irgend möglich. Er war entweder kein Italiener oder aber nicht hier groß geworden. Oder...hatte vielleicht anderswo gearbeitet. Aber für viel Erfahrung war er zu jung. Letztlich war es auch egal. Die Gedanken flogen lediglich an ihm vorbei und er wollte sich keine Zeit für Smalltalk und die Frage danach nehmen. Als ihm der völlig lächerliche Preis für dieses Essen präsentiert wurde zahlte er und gab ein Trinkgeld das unüblich hoch war. "Ihnen und ihrer Begleitung einen wunderschönen Abend, Doktor. Bitte kommen Sie wieder.", war der freundliche Abschied. Unverfänglich. 'Begleitung'. Sicher. Hier wusste man nie. Immerhin gab es Gäste die dachten sie könnten die Frau eines anderen mit einer Flasche Wein erobern. Es traf Leif nicht. Er überhörte es und ging wieder nach draußen.
Gezügelte Schritte gingen auf den Tisch zu. Er sah Luceija von der Seite. Ließ sich Zeit. Beobachtete sie dabei wie sie auf den Rest ihres Weines im Glas sah dessen Stiel sie zwischen Zeigefinger und Daumen drehte. Es war absurd wie gut sie selbst dabei aussah. Wie selbst die nachdenkliche Strenge ihres Gesichtes sie nicht weniger wunderschön werden ließ. "Du stirbst noch an einem Herzinfarkt wenn das der Rest deines Lebens ist, du glücklicher Mistkerl.", flüsterte er sich selbst zu. Und als habe sie ihn gehört, wandte sie den Blick in exakt diesem Moment und sah ihn an. So verdammt...sie dass sein Herz wirklich einen kurzen Aussetzer machte. Ganz von selbst malte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Dieser Ausdruck war so eindeutig nur für sie bestimmt und nur ihr vorbehalten. Niemand sah ihn so. Zufrieden, ja. Glücklich. Vielleicht das ein oder andere Mal. Aber das hier galt ganz und gar ihr.
Leif steuerte sie direkt an. Schenkte seinem Stuhl keine Aufmerksamkeit mehr, sondern bliebt direkt vor Luceija stehen und beugte sich zu ihr runter. Sie schien ihren Kopf ganz automatisch leicht in den Nacken zu legen, damit er sie so küssen konnte. So...öffentlich und wenig passend in diesem Restaurant, aber das war ganz egal. Ihm war es egal. Der es noch weiter trieb und vor ihr in die Hocke ging. Ihre Unterschenkel sanft umfasste und sie in ihrem Sitz ebenso vorsichtig herumzog dass ihre Füße schließlich vor ihm standen. Einhändig die Riemen der Schuhe öffnend (es war im Grunde unmenschlich dass er sie diese Absätze hatte tragen lassen) und sie ihr von den Füßen zog. Dann sah er zu ihr auf. "Spazieren wir am Wasser nach Hause?", sein Blick, seine ganze Art machte klar dass er sie für sich allein wollte. Das irgendetwas verändert war. Aber das es auch so eindeutig nicht darum ging. "In diesen Dingern kannst du unmöglich durch Sand laufen.", war er absolut sicher. Und immerhin war jener Sand und auch der Strand der sie nach Hause bringen würde direkt vor ihrer Nase.
Luci war sich sicher schonmal genau das gedacht zu haben: Dass Leif diese Gabe hatte, einen anderen Menschen auf so wahnsinnig bezaubernde Weise in seinen Bann zu ziehen. Dass es ihm mit so wenig schon gelang sie völlig einzunehmen und ihren Blick, den sie gerade noch in ein nahezu leeres Glas Rotwein gerichtet hatte, auf ihn zu richten. Auf ihn und nur noch auf ihn. Erst für den Kuss, dann, während er in die Hocke ging und ihr die Schuhe von den Füßen zog. "-..was-..", stammelte sie wenig gehaltvoll und musste klingen wie ein wahnsinniger Trottel. Sie schien nicht wirklich zu verstehen was geschah und warum der Schwede überhaupt erst den Tisch verlassen hatte - und dann plötzlich das. Erst sah sie ihn an, dann dieses stammeln. Es war, als fehle ihr die Kapazität für angemessene Reaktionen.
Wind wehte, das hatte sie schon bemerkt. Er zog kaum drastisch aber spürbar gegen ihre Seite, wirbelte ihr Haar sacht auf und gab eigentlich kühle Luft ab - aber ihr, hingegen, war warm. Wie gut, dass sie sich selbst nicht sehen konnte. Diese leichte Färbung im Gesicht, die nicht durch den Weinkonsum her kam. "--...okay, ich wusste nicht, dass du schon los willst, aber-..klar.", blinzelte sie verlegen. Schmeckte seinen Kuss auf ihren Lippen nach, dann lag ein weiteres Mal dieses Grinsen auf. Doch, sie hatte sehr wohl die Leute in seinem Rücken bemerkt, die über ihre Tische hinweg, wenngleich nicht besonders viele, in ihre Richtung sahen. Wahrscheinlich vermuteten irgendwelche dieser Leute ein Spektakel und wollten sich das Maul zerreißen, aber Luci interessierte das nicht. Im Gegenteil. "Umso besser, jetzt, wo jeder hier erwartet, dass irgendwas passiert und wir sie unterhalten.", sah sie kurz über die Schulter ihres Freundes hinweg, bis er sich wieder aufrichtete. Mitsamt ihrer Schuhe. Ihre Füße berührten schließlich nackt den leicht heruntergekühlten Boden des Innenhofs. "Hmm-.. . Wobei... .". Sie blieb stehen. Jetzt und hier. Und während an Leifs Finger der linken Hand problemlos ihre Schuhe an den Riemchen baumelten, sah sie fast triumphal zu ihm auf, schloss zu ihm auf und kam ihm nah. Zog mit ihren beiden Händen seinen Kopf vorsichtig zu sich, sodass er sich bücken musste und küsste ihn ausgiebig, lang, intensiv, genau so, wie es richtig, richtig gut war und es genau am Rand dessen hangelte, was sich für Zuschauer unangenehm anfühlen musste. Sie genoss es. Grinste dabei, während sie es tat. Und wusste, dass er selbst bei diesen kleinen Dummheiten auf ihrer Seite war.
AeiaCarol
17.01.2023, 23:37
Luci war sich sicher schonmal genau das gedacht zu haben: Dass Leif diese Gabe hatte, einen anderen Menschen auf so wahnsinnig bezaubernde Weise in seinen Bann zu ziehen. Dass es ihm mit so wenig schon gelang sie völlig einzunehmen und ihren Blick, den sie gerade noch in ein nahezu leeres Glas Rotwein gerichtet hatte, auf ihn zu richten. Auf ihn und nur noch auf ihn. Erst für den Kuss, dann, während er in die Hocke ging und ihr die Schuhe von den Füßen zog. "-..was-..", stammelte sie wenig gehaltvoll und musste klingen wie ein wahnsinniger Trottel. Sie schien nicht wirklich zu verstehen was geschah und warum der Schwede überhaupt erst den Tisch verlassen hatte - und dann plötzlich das. Erst sah sie ihn an, dann dieses stammeln. Es war, als fehle ihr die Kapazität für angemessene Reaktionen.
Wind wehte, das hatte sie schon bemerkt. Er zog kaum drastisch aber spürbar gegen ihre Seite, wirbelte ihr Haar sacht auf und gab eigentlich kühle Luft ab - aber ihr, hingegen, war warm. Wie gut, dass sie sich selbst nicht sehen konnte. Diese leichte Färbung im Gesicht, die nicht durch den Weinkonsum her kam. "--...okay, ich wusste nicht, dass du schon los willst, aber-..klar.", blinzelte sie verlegen. Schmeckte seinen Kuss auf ihren Lippen nach, dann lag ein weiteres Mal dieses Grinsen auf. Doch, sie hatte sehr wohl die Leute in seinem Rücken bemerkt, die über ihre Tische hinweg, wenngleich nicht besonders viele, in ihre Richtung sahen. Wahrscheinlich vermuteten irgendwelche dieser Leute ein Spektakel und wollten sich das Maul zerreißen, aber Luci interessierte das nicht. Im Gegenteil. "Umso besser, jetzt, wo jeder hier erwartet, dass irgendwas passiert und wir sie unterhalten.", sah sie kurz über die Schulter ihres Freundes hinweg, bis er sich wieder aufrichtete. Mitsamt ihrer Schuhe. Ihre Füße berührten schließlich nackt den leicht heruntergekühlten Boden des Innenhofs. "Hmm-.. . Wobei... .". Sie blieb stehen. Jetzt und hier. Und während an Leifs Finger der linken Hand problemlos ihre Schuhe an den Riemchen baumelten, sah sie fast triumphal zu ihm auf, schloss zu ihm auf und kam ihm nah. Zog mit ihren beiden Händen seinen Kopf vorsichtig zu sich, sodass er sich bücken musste und küsste ihn ausgiebig, lang, intensiv, genau so, wie es richtig, richtig gut war und es genau am Rand dessen hangelte, was sich für Zuschauer unangenehm anfühlen musste. Sie genoss es. Grinste dabei, während sie es tat. Und wusste, dass er selbst bei diesen kleinen Dummheiten auf ihrer Seite war.
Seine Sorge war gerade noch bei diesem Sakko gewesen welches er hatte an sich nehmen wollen. Doch es landete in ihrer Hand und bevor er sich versah hatte sie es nicht nur über den Schultern. Sie hatte ihn auf ihren nunmehr nackten Füßen auch halb umrundet, jetzt wieder um ein vielfaches kleiner als auf den hohen Schuhen, zog ihn zu sich und küsste ihn. Mitten auf diesem Hof. Unter all den Blicken und als ein Hindernis für jeden der an ihnen vorbei musste. Aber das kümmerte sie beide nicht. Im Gegenteil. Leif legte seine Arme langsam um ihren Oberkörper, ihre Schuhe hinter ihrem Rücken. Er erwiderte diesen Kuss. Er war zweifellos grenzwertig intim wenn man die Zuschauer bedachte. Die sehen konnten wie sie beide die Augen schlossen. Wie Luceija auf die Zehenspitzen ging und Leif ihre volle Unterlippe sacht zwischen seine Zähne nahm. Begriff, wie wenig er sie loslassen wollte und es sehr, sehr lange nicht tat. Bis zu diesem Punkt an dem sie beschlossen dass sie gingen. Luceija sich wieder auf ihre Füße stellte und Leif sich wieder gerade hinstellte. Ihre Schuhe an den Zeigefinger seiner linken Hand hakte und seine rechte Hand in ihre legte. Sie beide-...wirklich Händchen hielten. Wie ein völlig normales und so offensichtlich hoffnungslos verliebtes Paar.
Kein Wort fiel. Nicht während sie das Restaurant verließen. Zurück zu dieser Einfahrt und hinunter in Richtung Strand. Wo es viel dunkler war. Nicht zu dunkel, aber die Dämmerung machte sich mehr und mehr bereit für eine komplette Übernahme. Das Wasser würde bald darauf angewiesen sein dass ein paar Lichter von mehr oder weniger entfernten Häusern ihm halfen seine Schönheit zu präsentieren. Und ruhig war es ohnehin. Sehr sogar. Eben auch immer noch zwischen ihnen, obgleich das nicht im geringsten unangenehm war.
"War dieser Ausflug in die Welt der Snobs für dich zu ertragen? Sei ehrlich.", war Leif neugierig und setzte einen ersten Fuß in den Sand.
Seine Sorge war gerade noch bei diesem Sakko gewesen welches er hatte an sich nehmen wollen. Doch es landete in ihrer Hand und bevor er sich versah hatte sie es nicht nur über den Schultern. Sie hatte ihn auf ihren nunmehr nackten Füßen auch halb umrundet, jetzt wieder um ein vielfaches kleiner als auf den hohen Schuhen, zog ihn zu sich und küsste ihn. Mitten auf diesem Hof. Unter all den Blicken und als ein Hindernis für jeden der an ihnen vorbei musste. Aber das kümmerte sie beide nicht. Im Gegenteil. Leif legte seine Arme langsam um ihren Oberkörper, ihre Schuhe hinter ihrem Rücken. Er erwiderte diesen Kuss. Er war zweifellos grenzwertig intim wenn man die Zuschauer bedachte. Die sehen konnten wie sie beide die Augen schlossen. Wie Luceija auf die Zehenspitzen ging und Leif ihre volle Unterlippe sacht zwischen seine Zähne nahm. Begriff, wie wenig er sie loslassen wollte und es sehr, sehr lange nicht tat. Bis zu diesem Punkt an dem sie beschlossen dass sie gingen. Luceija sich wieder auf ihre Füße stellte und Leif sich wieder gerade hinstellte. Ihre Schuhe an den Zeigefinger seiner linken Hand hakte und seine rechte Hand in ihre legte. Sie beide-...wirklich Händchen hielten. Wie ein völlig normales und so offensichtlich hoffnungslos verliebtes Paar.
Kein Wort fiel. Nicht während sie das Restaurant verließen. Zurück zu dieser Einfahrt und hinunter in Richtung Strand. Wo es viel dunkler war. Nicht zu dunkel, aber die Dämmerung machte sich mehr und mehr bereit für eine komplette Übernahme. Das Wasser würde bald darauf angewiesen sein dass ein paar Lichter von mehr oder weniger entfernten Häusern ihm halfen seine Schönheit zu präsentieren. Und ruhig war es ohnehin. Sehr sogar. Eben auch immer noch zwischen ihnen, obgleich das nicht im geringsten unangenehm war.
"War dieser Ausflug in die Welt der Snobs für dich zu ertragen? Sei ehrlich.", war Leif neugierig und setzte einen ersten Fuß in den Sand.
Leif hatte ihre Hand in seine genommen. Es sollte eigentlich nichts ungewöhnliches sein und trotzdem war es das. Es war eine Ausnahme unter ihren vielen Begegnungen, innerhalb der Zeit, die man wirklich als ihre gemeinsame Zeit hätte beschreiben können. Im North Bent war es noch absolut abwegig. Auf der Hochzeit all das kein Thema. Auf Proteus verboten. Während der Verhandlung in London wie ein Keil zwischen ihnen. Und die Zeit bis jetzt, hier, in Palermo, hatte sie kein Recht dazu gehabt. In all der Zeit, obwohl sie insgesamt so lang schien, war etwas simples wie das hier, Händchen zu halten wie zwei verdammte Teenager, schlicht unmöglich. Und das Gefühl, dass sie jetzt dabei hatte so fremd. Genau deshalb. Das Gefühl seiner großen Hand war immer verdammt gut gewesen, insbesondere auf diese Weise, während er ihre komplett zu verschlingen drohte. Sie war warm. Weich. Aber ließ nicht locker, sondern hielt sie fest, ohne ihr weh zu tun. Und hatte eben genau diesen Zweck: Klarzumachen, dass sie zu ihm gehörte. Und nirgendwohin sonst.
Gemeinsam liefen sie aus dem Restaurant und bis in den Strand. Es war gut, dass sie sowohl an sein Sakko gedacht, als es auch angezogen hatte - ganz gleich wie verloren sie mit ihrer Statur in dem vergleichsweise recht großen Stoff aussah, interessiert hatten sie solche Dinge ohnehin nie. Im Gegenteil. Froh war sie außerdem darum, dass er ihre Schuhe an sich genommen hatte. Sie seufzte sogar sacht, als ihre Sohlen vom vorsichtigen Gang über die Platten und Beton und einem kleinen Abschnitt mit Steinchen endlich den Sand berührten und ihre Füße regelrecht umarmte. Luci liebte das Gefühl. Und es passte. Wie sie hier liefen, wie sie sich fühlte, barfuß neben ihm im Sand zu laufen und ihren Blick auf schwach beleuchtetes, absolut tief dunkelrotes bis lilafarbenes Meer zu werfen, dass in tiefes Nachtblau überging. Genießend, dass der leicht kühle Wind ihr Haar durcheinander brachte. Immer wieder sah sie kurz zu ihm. Er ging etwas, aber nie völlig im nahenden Dunkel unter. Dabei beruhigte sie die Ruhe, der Klang dieser Natur, die Stille die immer mehr einkehrte, je mehr Schritte sie gingen und speisende Gäste, Kinder, Nachtleben, Autos, all diese Geräusche hinter sich ließen.
Zu hören wie er "War dieser Ausflug in die Welt der Snobs für dich zu ertragen? Sei ehrlich." sagte, riss sie regelrecht aus ihren Gedanken. Sie sah auf und stieß immer wieder bei jedem zähen Schritt leichte Sandwirbel auf, die sie in einzelnen Körnchen an ihren Schienbeinen spürte. "Ja.", sagte sie ehrlich, nickte knapp, aber durchaus enthusiastisch und grinste wie sie den ganzen Abend schon gegrinst hatte. Die Muskeln beansprucht, sodass diese elende Freude und das Glück schon fast weh zu beginnen tat. "Ehrlich. Ist nicht-..naja. Also pass auf, ich...würde nie sagen, dass ich ein Snob wäre. Niemand wahrscheinlich, aber-..ich kann darin untergehen. Das ist ganz gut, denke ich. Ich bins nicht gewohnt. Ich finds immer noch seltsam, GANZ besonders die Leute, aber ganz ehrlich Leif, so Leute wie der kleine Pisser vorhin gibts auf der Citadel massenweise. Man durchschaut sie schnell, die sind fast schon langweilig.". Ein Schulterzucken sollte lässig wirken. "Aber ich komm damit klar. Mit dem richtigen Wein. Vielleicht auch ein bisschen Stoff. Ein bisschen viel Stoff. Ok gut, mit ner Menge. Aber ich kriegs hin!", betonte sie nochmal und deutete mit ihrem freien Zeigefinger auf ihn, als wäre es eine subtile Warnung. Sie seufzte durch einen leicht offenstehenden Mund. "Aber ich-..", fiel ihr eine Sache ein, die geschehen war, als sie nicht zusammen unterwegs waren, weil-...nunja. Weil er vor Gericht stand und Luci gegen ihn hätte aussagen sollen. Wie. Wie in aller Welt hätte sie das geschafft.
"-..werde definitiv nicht wieder zu diesem 'Kenzo' gehen, auf den Zo so abfährt. DEFINITIV! NICHT! NIE WIEDER! Du warst nicht dabei, aber-..wow. Alles dort. Das ganze Drumherum? Was zur Hölle kennt Gil manchmal für Leute?! Da war dann ER - also dieser-...Kenzo oder so, jeder hat diesen Typen so genannt, sollte man den kennen?", fragte sie und oh Gott, es war als lebte Luci unter einem Stein. Ja, den Namen kannte man. Auf der Citadel. Auf der Erde. Selbst auf Omega hätte man diesen Designer gekannt. "Mit DUTZENDEN Leuten! Und alle setzen-..mich irgendwo hin und fummeln an meinen Haaren rum und halten-..Klamotten hin die schlimmer aussehen als der Scheiß den Hayden trägt und er fragt, ob ich-...ICH-...seine neue, was? "Kollektion" trage. Was zum-...CAZZO das konnte ich mir nicht geben, Leif. DAS-..da bin ich völlig-...sowas von absolut aus der Sache raus!", beendete sie ihren...nunja...'Vortrag'.
AeiaCarol
18.01.2023, 20:19
Leif hatte ihre Hand in seine genommen. Es sollte eigentlich nichts ungewöhnliches sein und trotzdem war es das. Es war eine Ausnahme unter ihren vielen Begegnungen, innerhalb der Zeit, die man wirklich als ihre gemeinsame Zeit hätte beschreiben können. Im North Bent war es noch absolut abwegig. Auf der Hochzeit all das kein Thema. Auf Proteus verboten. Während der Verhandlung in London wie ein Keil zwischen ihnen. Und die Zeit bis jetzt, hier, in Palermo, hatte sie kein Recht dazu gehabt. In all der Zeit, obwohl sie insgesamt so lang schien, war etwas simples wie das hier, Händchen zu halten wie zwei verdammte Teenager, schlicht unmöglich. Und das Gefühl, dass sie jetzt dabei hatte so fremd. Genau deshalb. Das Gefühl seiner großen Hand war immer verdammt gut gewesen, insbesondere auf diese Weise, während er ihre komplett zu verschlingen drohte. Sie war warm. Weich. Aber ließ nicht locker, sondern hielt sie fest, ohne ihr weh zu tun. Und hatte eben genau diesen Zweck: Klarzumachen, dass sie zu ihm gehörte. Und nirgendwohin sonst.
Gemeinsam liefen sie aus dem Restaurant und bis in den Strand. Es war gut, dass sie sowohl an sein Sakko gedacht, als es auch angezogen hatte - ganz gleich wie verloren sie mit ihrer Statur in dem vergleichsweise recht großen Stoff aussah, interessiert hatten sie solche Dinge ohnehin nie. Im Gegenteil. Froh war sie außerdem darum, dass er ihre Schuhe an sich genommen hatte. Sie seufzte sogar sacht, als ihre Sohlen vom vorsichtigen Gang über die Platten und Beton und einem kleinen Abschnitt mit Steinchen endlich den Sand berührten und ihre Füße regelrecht umarmte. Luci liebte das Gefühl. Und es passte. Wie sie hier liefen, wie sie sich fühlte, barfuß neben ihm im Sand zu laufen und ihren Blick auf schwach beleuchtetes, absolut tief dunkelrotes bis lilafarbenes Meer zu werfen, dass in tiefes Nachtblau überging. Genießend, dass der leicht kühle Wind ihr Haar durcheinander brachte. Immer wieder sah sie kurz zu ihm. Er ging etwas, aber nie völlig im nahenden Dunkel unter. Dabei beruhigte sie die Ruhe, der Klang dieser Natur, die Stille die immer mehr einkehrte, je mehr Schritte sie gingen und speisende Gäste, Kinder, Nachtleben, Autos, all diese Geräusche hinter sich ließen.
Zu hören wie er "War dieser Ausflug in die Welt der Snobs für dich zu ertragen? Sei ehrlich." sagte, riss sie regelrecht aus ihren Gedanken. Sie sah auf und stieß immer wieder bei jedem zähen Schritt leichte Sandwirbel auf, die sie in einzelnen Körnchen an ihren Schienbeinen spürte. "Ja.", sagte sie ehrlich, nickte knapp, aber durchaus enthusiastisch und grinste wie sie den ganzen Abend schon gegrinst hatte. Die Muskeln beansprucht, sodass diese elende Freude und das Glück schon fast weh zu beginnen tat. "Ehrlich. Ist nicht-..naja. Also pass auf, ich...würde nie sagen, dass ich ein Snob wäre. Niemand wahrscheinlich, aber-..ich kann darin untergehen. Das ist ganz gut, denke ich. Ich bins nicht gewohnt. Ich finds immer noch seltsam, GANZ besonders die Leute, aber ganz ehrlich Leif, so Leute wie der kleine Pisser vorhin gibts auf der Citadel massenweise. Man durchschaut sie schnell, die sind fast schon langweilig.". Ein Schulterzucken sollte lässig wirken. "Aber ich komm damit klar. Mit dem richtigen Wein. Vielleicht auch ein bisschen Stoff. Ein bisschen viel Stoff. Ok gut, mit ner Menge. Aber ich kriegs hin!", betonte sie nochmal und deutete mit ihrem freien Zeigefinger auf ihn, als wäre es eine subtile Warnung. Sie seufzte durch einen leicht offenstehenden Mund. "Aber ich-..", fiel ihr eine Sache ein, die geschehen war, als sie nicht zusammen unterwegs waren, weil-...nunja. Weil er vor Gericht stand und Luci gegen ihn hätte aussagen sollen. Wie. Wie in aller Welt hätte sie das geschafft.
"-..werde definitiv nicht wieder zu diesem 'Kenzo' gehen, auf den Zo so abfährt. DEFINITIV! NICHT! NIE WIEDER! Du warst nicht dabei, aber-..wow. Alles dort. Das ganze Drumherum? Was zur Hölle kennt Gil manchmal für Leute?! Da war dann ER - also dieser-...Kenzo oder so, jeder hat diesen Typen so genannt, sollte man den kennen?", fragte sie und oh Gott, es war als lebte Luci unter einem Stein. Ja, den Namen kannte man. Auf der Citadel. Auf der Erde. Selbst auf Omega hätte man diesen Designer gekannt. "Mit DUTZENDEN Leuten! Und alle setzen-..mich irgendwo hin und fummeln an meinen Haaren rum und halten-..Klamotten hin die schlimmer aussehen als der Scheiß den Hayden trägt und er fragt, ob ich-...ICH-...seine neue, was? "Kollektion" trage. Was zum-...CAZZO das konnte ich mir nicht geben, Leif. DAS-..da bin ich völlig-...sowas von absolut aus der Sache raus!", beendete sie ihren...nunja...'Vortrag'.
Er hörte geduldig zu. Ganz der gute Freund. Sein Grinsen wurde dabei breiter und breiter bis er sich einen kurzen, zaghaften Lacher nicht mehr verkneifen konnte, sie aber nicht unterbrach. "..da bin ich völlig-...sowas von absolut aus der Sache raus!", beendete sie entschieden und Leif nickte. Vermutlich ungesehen, aber das war egal, richtig? Es war einfach gut sie reden zu hören. Selbst noch nicht 'dran' zu sein. Denn wann immer er sich dem Gedanken auch nur näherte schien sein Herz stehen zu bleiben.
"Zugegeben-...du sahst toll aus, aber heute das ist...viel mehr du selbst. Nicht ganz, aber-...du weißt schon.", sagte er und sah sie an. Als müsse er noch einmal ganz genau hinsehen. Dabei wollte er sie nur ansehen. "Ich bin dir dankbar dass du mit mir hergekommen bist. Nicht weil ich so wahnsinnig auf diese noblen Dinge stehe. Es ist...wir kommen aus zwei so fürchterlich unterschiedlichen Welten. Irgendwie jedenfalls. Und ich will dass du dir sicher bist dass du auch mit solchen Dinge oder...Leuten umgehen kannst wie diesen hier. Ich weiß du kannst. Die Frage ist nur wie es dir dabei geht. Weißt du...ich will wieder als Arzt arbeiten. Sobald ich darf und wenn...naja, wenn du mich vielleicht irgendwann nicht mehr auf diese Weise brauchst dann will ich dich nicht verstecken. Würde ich nie. Ich will dass die ganze Welt erfährt dass du zu mir gehörst und ich tue alles um dich vor Arschlöchern wie dem vorhin zu schützen aber...das Schlimmste wird sein dass Leute über uns urteilen. Das sie Dinge sagen die dich oder mich verletzen könnten nur weil sie für ihren Teil nicht daran glauben dass es funktioniert.", hatte nunmehr er lange gesprochen. Einen regelrechten Vortrag gehalten. Und endete mit einem Seufzen. "Sieh dir Abu an. Er ist eins der besten Beispiele."
Er hörte geduldig zu. Ganz der gute Freund. Sein Grinsen wurde dabei breiter und breiter bis er sich einen kurzen, zaghaften Lacher nicht mehr verkneifen konnte, sie aber nicht unterbrach. "..da bin ich völlig-...sowas von absolut aus der Sache raus!", beendete sie entschieden und Leif nickte. Vermutlich ungesehen, aber das war egal, richtig? Es war einfach gut sie reden zu hören. Selbst noch nicht 'dran' zu sein. Denn wann immer er sich dem Gedanken auch nur näherte schien sein Herz stehen zu bleiben.
"Zugegeben-...du sahst toll aus, aber heute das ist...viel mehr du selbst. Nicht ganz, aber-...du weißt schon.", sagte er und sah sie an. Als müsse er noch einmal ganz genau hinsehen. Dabei wollte er sie nur ansehen. "Ich bin dir dankbar dass du mit mir hergekommen bist. Nicht weil ich so wahnsinnig auf diese noblen Dinge stehe. Es ist...wir kommen aus zwei so fürchterlich unterschiedlichen Welten. Irgendwie jedenfalls. Und ich will dass du dir sicher bist dass du auch mit solchen Dinge oder...Leuten umgehen kannst wie diesen hier. Ich weiß du kannst. Die Frage ist nur wie es dir dabei geht. Weißt du...ich will wieder als Arzt arbeiten. Sobald ich darf und wenn...naja, wenn du mich vielleicht irgendwann nicht mehr auf diese Weise brauchst dann will ich dich nicht verstecken. Würde ich nie. Ich will dass die ganze Welt erfährt dass du zu mir gehörst und ich tue alles um dich vor Arschlöchern wie dem vorhin zu schützen aber...das Schlimmste wird sein dass Leute über uns urteilen. Das sie Dinge sagen die dich oder mich verletzen könnten nur weil sie für ihren Teil nicht daran glauben dass es funktioniert.", hatte nunmehr er lange gesprochen. Einen regelrechten Vortrag gehalten. Und endete mit einem Seufzen. "Sieh dir Abu an. Er ist eins der besten Beispiele."
Sie wurde nicht nur leiser, weil sie wiederum ihm zuhörte, sondern auch weil es stimmte, was er sagte. Dass sich jeder anmaßte über sie beide zu urteilen und es niemals wirklich enden würde. Sie gerade vermutlich einfach nur eine glückliche Pause erwischten. Eine, die sie beide durchatmen ließ, wo sie es am dringendsten brauchten.
"Mhja..", stimmte sie ihm auch verbal zu und nahm neben ihm einige, langsame Schritte durch den Sand. Es fühlte sich so wahnsinnig zeitlos an wie sie zusammen waren. Nichts, was sie wirklich terminlich drängte. Hatten eine Menge Verpflichtungen und gleichzeitig eine Menge Freiheiten. Endlich wieder, wollte man sagen. "Ich finds-..", stimmte sie erst wieder mit dem Positiven ein, ehe sie auf Abu als Beispiel zu sprechen kam. Sie mühte sich ein erneutes Lächeln ab, es war nicht mehr ganz so heiter wie das vorherige, aber durchaus noch da. Im Duster würde es wahrscheinlich ohnehin gleich aussehen. Einzig ihre Stimme verriet sie anschließend vielleicht. "-..ich finds gut, wenn du wieder als Arzt arbeiten willst, wenn all das vorbei ist. Ich hab darüber oft nachgedacht. Ich weiß, wie gern du diesen Job hast, also-..bitte tus. Ich komm klar, wenn du nicht den ganzen Tag daheim bist, ich-...geb' zu, die Welt sieht ohne dich immer deutlich beschissener aus, aber noch beschissener würd' sie aussehn, wenn ich dein Gesicht seh' und weiß, wie sehr du's vermisst. Nur-..tu mir nen Gefallen und wart ab, bis die Hand RICHTIG verheilt ist. Kein Zweifel, dass sies wird.".
Dann atmete sie tief ein und seufzte ebenso tief.
"...es tut mir leid, Leif. Ehrlich.". Es wirkte eigenartig, dass sie das sagte. So sagte. "Der Grund, dass jemand wie Abu sich komplett abgesondert hat liegt nicht an dir und ich weiß das. Es liegt an mir und ich weiß, dass viele-...viele dazukommen werden. Und ich dich vermutlich-..ich wills nicht, aber dass ich bei dir bin sorgt dafür, dass andere es nicht sein wollen. Glaub mir, ich weiß, dass es so ist. Ist nicht das erste Mal. Und ich bin auch nicht wirklich gut darin mich an sowas anzupassen. Ich könnte dir jetzt sagen, dass es keine Rolle spielt und du ohnehin niemanden brauchen wirst, weil ich bei dir bin, aber ich-...du brauchst andere. Völlig klar. Jeder normale Mensch braucht-..naja, mehr als nur das, oder-.. . Hm. Alles was ich sagen will ist, dass ich weiß, dass ich das Problem bin. Und dass es irgendwie offensichtlich ist, dass jemand wie du-...ich weiß ernsthaft nicht, warum jemand perfektes wie du ausgerechnet hier bei mir ist. Und was ich getan hab, dass es funktioniert hat. Und du-..akzeptierst, dass Freunde, die du länger kennst als mich wegfallen, damit das hier-..".. . Eine Schwere zog ein, die sie nicht einziehen hatte lassen wollen. Aber sie hatte diese Angewohnheit und zweifelhafte Gabe, so viel zu reden, dass sie in ihren eigenen Gedanken feststeckte. Sie wollte glücklich sein. Und war es selten so oft, wie sie es mit ihm war. Noch glücklicher wäre sie, wenn Leute auf ihre verdammten Urteile scheißen würden.
AeiaCarol
18.01.2023, 21:20
Sie wurde nicht nur leiser, weil sie wiederum ihm zuhörte, sondern auch weil es stimmte, was er sagte. Dass sich jeder anmaßte über sie beide zu urteilen und es niemals wirklich enden würde. Sie gerade vermutlich einfach nur eine glückliche Pause erwischten. Eine, die sie beide durchatmen ließ, wo sie es am dringendsten brauchten.
"Mhja..", stimmte sie ihm auch verbal zu und nahm neben ihm einige, langsame Schritte durch den Sand. Es fühlte sich so wahnsinnig zeitlos an wie sie zusammen waren. Nichts, was sie wirklich terminlich drängte. Hatten eine Menge Verpflichtungen und gleichzeitig eine Menge Freiheiten. Endlich wieder, wollte man sagen. "Ich finds-..", stimmte sie erst wieder mit dem Positiven ein, ehe sie auf Abu als Beispiel zu sprechen kam. Sie mühte sich ein erneutes Lächeln ab, es war nicht mehr ganz so heiter wie das vorherige, aber durchaus noch da. Im Duster würde es wahrscheinlich ohnehin gleich aussehen. Einzig ihre Stimme verriet sie anschließend vielleicht. "-..ich finds gut, wenn du wieder als Arzt arbeiten willst, wenn all das vorbei ist. Ich hab darüber oft nachgedacht. Ich weiß, wie gern du diesen Job hast, also-..bitte tus. Ich komm klar, wenn du nicht den ganzen Tag daheim bist, ich-...geb' zu, die Welt sieht ohne dich immer deutlich beschissener aus, aber noch beschissener würd' sie aussehn, wenn ich dein Gesicht seh' und weiß, wie sehr du's vermisst. Nur-..tu mir nen Gefallen und wart ab, bis die Hand RICHTIG verheilt ist. Kein Zweifel, dass sies wird.".
Dann atmete sie tief ein und seufzte ebenso tief.
"...es tut mir leid, Leif. Ehrlich.". Es wirkte eigenartig, dass sie das sagte. So sagte. "Der Grund, dass jemand wie Abu sich komplett abgesondert hat liegt nicht an dir und ich weiß das. Es liegt an mir und ich weiß, dass viele-...viele dazukommen werden. Und ich dich vermutlich-..ich wills nicht, aber dass ich bei dir bin sorgt dafür, dass andere es nicht sein wollen. Glaub mir, ich weiß, dass es so ist. Ist nicht das erste Mal. Und ich bin auch nicht wirklich gut darin mich an sowas anzupassen. Ich könnte dir jetzt sagen, dass es keine Rolle spielt und du ohnehin niemanden brauchen wirst, weil ich bei dir bin, aber ich-...du brauchst andere. Völlig klar. Jeder normale Mensch braucht-..naja, mehr als nur das, oder-.. . Hm. Alles was ich sagen will ist, dass ich weiß, dass ich das Problem bin. Und dass es irgendwie offensichtlich ist, dass jemand wie du-...ich weiß ernsthaft nicht, warum jemand perfektes wie du ausgerechnet hier bei mir ist. Und was ich getan hab, dass es funktioniert hat. Und du-..akzeptierst, dass Freunde, die du länger kennst als mich wegfallen, damit das hier-..".. . Eine Schwere zog ein, die sie nicht einziehen hatte lassen wollen. Aber sie hatte diese Angewohnheit und zweifelhafte Gabe, so viel zu reden, dass sie in ihren eigenen Gedanken feststeckte. Sie wollte glücklich sein. Und war es selten so oft, wie sie es mit ihm war. Noch glücklicher wäre sie, wenn Leute auf ihre verdammten Urteile scheißen würden.
"Nein.", sagte er. Ob es der Grund dafür war dass sie nicht weiter sprach...er bezweifelte es. Vielleicht war dem aber so. "Hör auf.", bat er sie. Mitten am Strand. Hier wo es dunkler, aber noch nicht zu dunkel war, als seine Hand sie wie ein Anker aufhielt, weil er stehen blieb. Und sie ansah. Eine Weile lang schien er gar nichts anderes zu tun.
"Es ist nicht wahr dass Leute nicht mehr bei mir sein wollen wegen dir.", war er sich sicher. "Den Leuten gefällt nicht wie ich mich verändere. Das ist okay. Abu und Odinn haben mich niemals anders gesehen als der der ich vor dir war und das ist in Ordnung. Mein ganzes Leben war diese Karriere. Glaubst du denn diesen Umbruch habe ich nicht schon einmal mitgemacht?", eine rein rhetorische Frage. Musste es sein. Richtig? "Ich war verheiratet, Luci. Ich hatte ein Kind. Und als ich gemerkt habe dass ich meine Frau nie geliebt habe und als mein Sohn tot war und ich mich wieder voll und ganz auf die Arbeit konzentriert habe-...da gab es Leute die haben spekuliert ob ich jetzt meine Trauer ersticke. Ob das alles gesund ist. Manche haben mir vorgeworfen ich trauere nicht genug. Die einen haben zu meiner Exfrau gehalten und die anderen zu mir aber von ihnen ist keiner mehr übrig. Niemand. Ihr Leben ist weitergegangen und meins auch und ich hab schlicht nicht die Energie mich solchen Leuten zu verschreiben oder ihren Erwartungen gerecht zu werden.", stellte er klar. Es klang nur noch recht wenig nach Leif und doch nahm er sich die Worte voll und ganz selbst ab. "Es ist traurig. Ja. Es macht mich traurig. Ich vermisse Abu und ich vermisse-..so viele Leute. Aber meine Liebe galt immer meiner Arbeit. Meinen Sohn. Edna. Und vor allem dir. Außerdem habe ich Hanna. Sie ist wunderbar. Glaub mir. Ich fühle mich überhaupt nicht allein. Nicht mit dir und außerdem...du hast so viel mitgebracht. Deine Familie ist fürchterlich und gleichermaßen bezaubernd und ich habe keine Sekunde Zweifel an der Loyalität deines Bruders auch zu mir. Selbst Zora ist...naja. Du weißt schon..", das konnte er nun wirklich nicht ausführen. Ein halbseitiges, schwaches Lächeln verriet das. "Ich werde nicht nur warten bis die Hand wieder in Ordnung ist. In den nächsten Jahren wirst du kaum eine Sekunde ohne mich verbringen können, glaub mir. Ich genieße unsere gemeinsame Zeit so sehr und ich will alles was wir bisher nicht hatten. Einfach alles. Also bitte...bitte glaub nicht du wärst auch nur im geringsten dafür verantwortlich was aus mir oder meinen Freunden oder meiner Karriere oder irgendetwas geworden ist, ja?", er sah sie forschend an. Hoffte so sehr dass es ihr Sicherheit gab was er zu sagen hatte. Und genauso meinte.
Er löste seine Hand aus ihrer und strich damit die lange, nach vorn gefallene und tiefschwarze Strähne hinter ihr Ohr. Ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen. Hatten sie doch gerade erst genau darüber gesprochen. "Du bist die Liebe meines Lebens, Luceija. Es steht niemandem zu das in Frage zu stellen oder mich darüber zu belehren wie gut oder schlecht du vielleicht für mich sein könntest. Einfach niemandem"
"Nein.", sagte er. Ob es der Grund dafür war dass sie nicht weiter sprach...er bezweifelte es. Vielleicht war dem aber so. "Hör auf.", bat er sie. Mitten am Strand. Hier wo es dunkler, aber noch nicht zu dunkel war, als seine Hand sie wie ein Anker aufhielt, weil er stehen blieb. Und sie ansah. Eine Weile lang schien er gar nichts anderes zu tun.
"Es ist nicht wahr dass Leute nicht mehr bei mir sein wollen wegen dir.", war er sich sicher. "Den Leuten gefällt nicht wie ich mich verändere. Das ist okay. Abu und Odinn haben mich niemals anders gesehen als der der ich vor dir war und das ist in Ordnung. Mein ganzes Leben war diese Karriere. Glaubst du denn diesen Umbruch habe ich nicht schon einmal mitgemacht?", eine rein rhetorische Frage. Musste es sein. Richtig? "Ich war verheiratet, Luci. Ich hatte ein Kind. Und als ich gemerkt habe dass ich meine Frau nie geliebt habe und als mein Sohn tot war und ich mich wieder voll und ganz auf die Arbeit konzentriert habe-...da gab es Leute die haben spekuliert ob ich jetzt meine Trauer ersticke. Ob das alles gesund ist. Manche haben mir vorgeworfen ich trauere nicht genug. Die einen haben zu meiner Exfrau gehalten und die anderen zu mir aber von ihnen ist keiner mehr übrig. Niemand. Ihr Leben ist weitergegangen und meins auch und ich hab schlicht nicht die Energie mich solchen Leuten zu verschreiben oder ihren Erwartungen gerecht zu werden.", stellte er klar. Es klang nur noch recht wenig nach Leif und doch nahm er sich die Worte voll und ganz selbst ab. "Es ist traurig. Ja. Es macht mich traurig. Ich vermisse Abu und ich vermisse-..so viele Leute. Aber meine Liebe galt immer meiner Arbeit. Meinen Sohn. Edna. Und vor allem dir. Außerdem habe ich Hanna. Sie ist wunderbar. Glaub mir. Ich fühle mich überhaupt nicht allein. Nicht mit dir und außerdem...du hast so viel mitgebracht. Deine Familie ist fürchterlich und gleichermaßen bezaubernd und ich habe keine Sekunde Zweifel an der Loyalität deines Bruders auch zu mir. Selbst Zora ist...naja. Du weißt schon..", das konnte er nun wirklich nicht ausführen. Ein halbseitiges, schwaches Lächeln verriet das. "Ich werde nicht nur warten bis die Hand wieder in Ordnung ist. In den nächsten Jahren wirst du kaum eine Sekunde ohne mich verbringen können, glaub mir. Ich genieße unsere gemeinsame Zeit so sehr und ich will alles was wir bisher nicht hatten. Einfach alles. Also bitte...bitte glaub nicht du wärst auch nur im geringsten dafür verantwortlich was aus mir oder meinen Freunden oder meiner Karriere oder irgendetwas geworden ist, ja?", er sah sie forschend an. Hoffte so sehr dass es ihr Sicherheit gab was er zu sagen hatte. Und genauso meinte.
Er löste seine Hand aus ihrer und strich damit die lange, nach vorn gefallene und tiefschwarze Strähne hinter ihr Ohr. Ein Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen. Hatten sie doch gerade erst genau darüber gesprochen. "Du bist die Liebe meines Lebens, Luceija. Es steht niemandem zu das in Frage zu stellen oder mich darüber zu belehren wie gut oder schlecht du vielleicht für mich sein könntest. Einfach niemandem"
Hörte man das? Den Moment, indem ihr Herz einen Moment stehen blieb und alles unnatürlich still wurde? Den Moment, in dem er dieses Haar zurück hinter ihr Ohr schob und ein verklärtes Lächeln den Weg in ihr Gesicht fand? Musste man. Denn es war zu laut und deutlich. Die Piloarrektion. Der Herzschlag.
Ihre Hand griff nach seinem Handgelenk und hielt es, als brauchte es die Nähe viel zu verzweifelt. Sie erlaubte es sich, die Augen zu schließen. Zu fühlen, wie die salzversetzte Luft weiter ihre unsortierten Strähnen aufpeitschen und Leifs Arbeit zerstören wollte - oder ihm unendlich neue bot. "Ich will die Augen nicht aufmachen.", flüsterte sie nach einer kurzen Weile in der sie es auch nicht getan hatte und es wirkte ein wenig wahnsinnig. Alles hiervon, die Art wie sie es tat vermutlich allein. Dass sie flüsterte. Es hatte etwas symbolisches, dass sie genau das sagte. "Wenn ichs mache, dann ist der Moment und...das Gefühl weg, in dem du genau das sagst.", verriet sie und dieses kurze, verzweifelte Lächeln kreuzte ihre Gesichtszüge. Ihr flüstern vervollständigte ihren Gedanken: "Könn-...können wir einfach kurz so tun, als wenn das alles nicht aufhört? Ich hab gerade wahnsinnig wenig Lust auf Realität."
AeiaCarol
19.01.2023, 15:41
Hörte man das? Den Moment, indem ihr Herz einen Moment stehen blieb und alles unnatürlich still wurde? Den Moment, in dem er dieses Haar zurück hinter ihr Ohr schob und ein verklärtes Lächeln den Weg in ihr Gesicht fand? Musste man. Denn es war zu laut und deutlich. Die Piloarrektion. Der Herzschlag.
Ihre Hand griff nach seinem Handgelenk und hielt es, als brauchte es die Nähe viel zu verzweifelt. Sie erlaubte es sich, die Augen zu schließen. Zu fühlen, wie die salzversetzte Luft weiter ihre unsortierten Strähnen aufpeitschen und Leifs Arbeit zerstören wollte - oder ihm unendlich neue bot. "Ich will die Augen nicht aufmachen.", flüsterte sie nach einer kurzen Weile in der sie es auch nicht getan hatte und es wirkte ein wenig wahnsinnig. Alles hiervon, die Art wie sie es tat vermutlich allein. Dass sie flüsterte. Es hatte etwas symbolisches, dass sie genau das sagte. "Wenn ichs mache, dann ist der Moment und...das Gefühl weg, in dem du genau das sagst.", verriet sie und dieses kurze, verzweifelte Lächeln kreuzte ihre Gesichtszüge. Ihr flüstern vervollständigte ihren Gedanken: "Könn-...können wir einfach kurz so tun, als wenn das alles nicht aufhört? Ich hab gerade wahnsinnig wenig Lust auf Realität."
Es war Anblick eines Traums. Das musste so sein. Niemand konnte ernsthaft so viel Glück haben dass hier erleben zu dürfen. Sich so geliebt zu fühlen und gleichermaßen eben jene Liebe zu empfinden. Es brachte ihn um und holte ihn ins Leben zurück. So einfach war das. Sie beide waren immer schon eine Achterbahn der Gefühle gewesen. Jetzt mehr denn je. Aber jetzt schien keiner von beiden aussteigen zu wollen. Nie wieder. Und Leif ohnehin nicht mehr. Es gab einfach kein zurück in ein Leben ohne sie. Wie auch? Und wie sollte es? Er war so glücklich wie niemals in seinem Leben.
Leif erfüllte Luceijas Wunsch. Anstandslos. Er blieb genau wie er war. Seine Hand bei ihr. Für eine sehr lange Weile. Ihm war als könnte man sein bis zum Hals schlagendes Herz hören. Die Aussetzer wahrnehmen. Den Marathon den es lief.
"Was hältst du davon wenn wir uns einfach noch ein bisschen weiter von der Realität entfernen?", scherzte er liebevoll. Ließ seine Hand von ihrem Gesicht nach unten streifen und nahm ihre Hand. "Lass die Augen zu.", schlug er vor und sie würde merken wie langsam er ging. Wie stockend. Weil er unterwegs selbst noch seine Schuhe und Socken loswurde und achtlos im Sand liegen ließ. Er sah sie unentwegt an. Ihr tobendes Haar im Wind. Ihr wunderschönes Gesicht. Als sei es irgendjemandes sehnsüchtigster Fantasie entsprungen denn sie sah perfekter aus als ein Gemälde. Niemand konnte das abstreiten.
Leif führte sie langsam in Richtung Wasser. Sah immer wieder über die Schulter und dorthin wo der Sand dunkler wurde weil er in regelmäßigen Abständen von den Ausläufern seichter Wellen berührt wurde. Bis sie beide dort angelangt waren und er stehen blieb. Den feuchten Sand unter den Fußsohlen. Er war warm. Angenehm. Aber noch schmeichelnder war das Wasser selbst als es endlich ihre Füße bis hin zu ihren Knöcheln umspülte.
Leif trat hinter seine Freundin. So dicht dass sie sich rücklings an ihn lehnen konnte. Er legte seine Arme um sie und zog das Sakko als Festung gegen den Wind vor ihrem Oberkörper zu. Schloss es mit seiner Umarmung. Seine Lippen berührten ihren Schopf und küssten sie.
"Du hast vorhin gesagt du wärst-...wie war das? 'Insgesamt nicht so spannend'?", erinnerte er sie an eine Aussage auf die er ihr keine echte Antwort gegeben hatte. Dieses Thema war erstickt worden. Von ihm. Als wäre ihre Sorge darum nichts wert. Dachte sie das vielleicht? "Hörst du mich an, wenn...wenn ich dir widerspreche?", vermutlich würde er das auch tun wenn sie 'nein' sagte. Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln. Spürte an seinen Füßen erneut das Wasser. "Bitte."
Es war Anblick eines Traums. Das musste so sein. Niemand konnte ernsthaft so viel Glück haben dass hier erleben zu dürfen. Sich so geliebt zu fühlen und gleichermaßen eben jene Liebe zu empfinden. Es brachte ihn um und holte ihn ins Leben zurück. So einfach war das. Sie beide waren immer schon eine Achterbahn der Gefühle gewesen. Jetzt mehr denn je. Aber jetzt schien keiner von beiden aussteigen zu wollen. Nie wieder. Und Leif ohnehin nicht mehr. Es gab einfach kein zurück in ein Leben ohne sie. Wie auch? Und wie sollte es? Er war so glücklich wie niemals in seinem Leben.
Leif erfüllte Luceijas Wunsch. Anstandslos. Er blieb genau wie er war. Seine Hand bei ihr. Für eine sehr lange Weile. Ihm war als könnte man sein bis zum Hals schlagendes Herz hören. Die Aussetzer wahrnehmen. Den Marathon den es lief.
"Was hältst du davon wenn wir uns einfach noch ein bisschen weiter von der Realität entfernen?", scherzte er liebevoll. Ließ seine Hand von ihrem Gesicht nach unten streifen und nahm ihre Hand. "Lass die Augen zu.", schlug er vor und sie würde merken wie langsam er ging. Wie stockend. Weil er unterwegs selbst noch seine Schuhe und Socken loswurde und achtlos im Sand liegen ließ. Er sah sie unentwegt an. Ihr tobendes Haar im Wind. Ihr wunderschönes Gesicht. Als sei es irgendjemandes sehnsüchtigster Fantasie entsprungen denn sie sah perfekter aus als ein Gemälde. Niemand konnte das abstreiten.
Leif führte sie langsam in Richtung Wasser. Sah immer wieder über die Schulter und dorthin wo der Sand dunkler wurde weil er in regelmäßigen Abständen von den Ausläufern seichter Wellen berührt wurde. Bis sie beide dort angelangt waren und er stehen blieb. Den feuchten Sand unter den Fußsohlen. Er war warm. Angenehm. Aber noch schmeichelnder war das Wasser selbst als es endlich ihre Füße bis hin zu ihren Knöcheln umspülte.
Leif trat hinter seine Freundin. So dicht dass sie sich rücklings an ihn lehnen konnte. Er legte seine Arme um sie und zog das Sakko als Festung gegen den Wind vor ihrem Oberkörper zu. Schloss es mit seiner Umarmung. Seine Lippen berührten ihren Schopf und küssten sie.
"Du hast vorhin gesagt du wärst-...wie war das? 'Insgesamt nicht so spannend'?", erinnerte er sie an eine Aussage auf die er ihr keine echte Antwort gegeben hatte. Dieses Thema war erstickt worden. Von ihm. Als wäre ihre Sorge darum nichts wert. Dachte sie das vielleicht? "Hörst du mich an, wenn...wenn ich dir widerspreche?", vermutlich würde er das auch tun wenn sie 'nein' sagte. Bei diesem Gedanken musste er schmunzeln. Spürte an seinen Füßen erneut das Wasser. "Bitte."
Luci merkte, dass ihre Hand wieder etwas zitterte. Es war ein sehr leichtes, sehr bedachtes Zittern, aber es war da. Fing an ihren Fingerkuppen an und zog sich über ihre Knochen hinweg in jedes einzelne ihrer Finger. Übersprang das Handgelenk und zog dann ihre Arme höher. Und die ganze Zeit dachte sie, dass es an ihrer Sucht lag. Dass es daran lag, dass sie neuen Stoff brauchte, es sie nach Tabletten und Spitzen verzehrte, aber das war es nicht. Es war nicht der Grund. Das wurde wahnsinnig klar, als Leif ihre Hände nahm. Sie dazu anleitete, die Augen geschlossen zu halten und sie Schritt für Schritt irgendwohin führte. Sie folgte ohne den Funken von Angst oder Misstrauen. Sie ließ sich anstandslos führen. Und wusste, dass es genau das war: Er. Die Art wie er sie vorsichtig überall hin verschleppen könnte und sie in dieser einen Sache keine Skepsis zeigte. Sie vertraute ihm. Vertraute niemandem auf so eine Weise und so bedingungslos wie sie ihm hier vertraute. Und das Gefühl? Dieses sachte Zittern ihrer Hände? Nervosität. Wohlgefühl. Auf seltsame Art und Weise...Frieden.
Während ihre Füße sie langsam und vorsichtig immer weiter in Richtung Meer trugen, kicherte sie, als es merklich feuchter unter ihren Sohlen wurde. Wie ein verdammter Teenager, was ungewöhnlich genug wirken musste. "Wo-...gehen wir hin?", fragte sie neugierig und mit viel zu viel Frohsinn in ihrer Stimme für Luci und alles, was sie verkörperte. "Oh!", merkte sie sofort, wohin sie gegangen waren. Ihre Zehen berührten Wasser. Und sie lachte wieder, etwas atemloser und weiterhin, ohne die Augen zu öffnen.
Ehrlich, der Moment hatte etwas unerwartet magisches. Wie er sie umarmte und hielt, wie sie die Augen geschlossen hielt und es so wahnsinnig gut war, dass sie das tun und sich in diesen Moment regelrecht wälzen konnte, in dem er sagte und deutlich machte, dass sie die Liebe seines Lebens war. Sie. Ausgerechnet sie. Man spürte deutlich, wie wahnsinnig viel Stress von ihr abfiel. Sie lehnte sich sehr leicht gegen ihn. Entspannte. Ihr Atem wurde so viel ruhiger, man könnte meinen, sie schlafe ein. Aber sie schlief nicht. Alles andere als das. Sie fühlte sich so wach, so sehr im Moment wie nie. Und es war perfekt. Alles war perfekt. Selbst oder gerade, wie regelmäßig das Wasser über ihre und dann seine Füße schwappte, ehe es zurückrauschte und zur nächsten Welle ansetzte. Und Wind sich weiter dazu entschied, ihr Haar durcheinander zu bringen.
"Oh-...okay.", stimmte sie zu vorsichtig zu. Es hatte eine Weile gedauert bis sie beide wieder gesprochen hatten und dann war es dieser Satz, den sie verloren hatte und er zitierte. Sie biss sich wahnsinnig leicht auf die Unterlippe. Nachdenklich. "-...naja, ich...", flüsterte sie fast. Und dann? Sagte sie nichts mehr. Weil sie schlicht nicht wusste, was sie sagen sollte, wenn er angab, ihr widersprechen zu wollen. Wissend, dass er nicht hören wollte, was für ein miserables Selbstbild sie hatte.
AeiaCarol
19.01.2023, 21:17
Luci merkte, dass ihre Hand wieder etwas zitterte. Es war ein sehr leichtes, sehr bedachtes Zittern, aber es war da. Fing an ihren Fingerkuppen an und zog sich über ihre Knochen hinweg in jedes einzelne ihrer Finger. Übersprang das Handgelenk und zog dann ihre Arme höher. Und die ganze Zeit dachte sie, dass es an ihrer Sucht lag. Dass es daran lag, dass sie neuen Stoff brauchte, es sie nach Tabletten und Spitzen verzehrte, aber das war es nicht. Es war nicht der Grund. Das wurde wahnsinnig klar, als Leif ihre Hände nahm. Sie dazu anleitete, die Augen geschlossen zu halten und sie Schritt für Schritt irgendwohin führte. Sie folgte ohne den Funken von Angst oder Misstrauen. Sie ließ sich anstandslos führen. Und wusste, dass es genau das war: Er. Die Art wie er sie vorsichtig überall hin verschleppen könnte und sie in dieser einen Sache keine Skepsis zeigte. Sie vertraute ihm. Vertraute niemandem auf so eine Weise und so bedingungslos wie sie ihm hier vertraute. Und das Gefühl? Dieses sachte Zittern ihrer Hände? Nervosität. Wohlgefühl. Auf seltsame Art und Weise...Frieden.
Während ihre Füße sie langsam und vorsichtig immer weiter in Richtung Meer trugen, kicherte sie, als es merklich feuchter unter ihren Sohlen wurde. Wie ein verdammter Teenager, was ungewöhnlich genug wirken musste. "Wo-...gehen wir hin?", fragte sie neugierig und mit viel zu viel Frohsinn in ihrer Stimme für Luci und alles, was sie verkörperte. "Oh!", merkte sie sofort, wohin sie gegangen waren. Ihre Zehen berührten Wasser. Und sie lachte wieder, etwas atemloser und weiterhin, ohne die Augen zu öffnen.
Ehrlich, der Moment hatte etwas unerwartet magisches. Wie er sie umarmte und hielt, wie sie die Augen geschlossen hielt und es so wahnsinnig gut war, dass sie das tun und sich in diesen Moment regelrecht wälzen konnte, in dem er sagte und deutlich machte, dass sie die Liebe seines Lebens war. Sie. Ausgerechnet sie. Man spürte deutlich, wie wahnsinnig viel Stress von ihr abfiel. Sie lehnte sich sehr leicht gegen ihn. Entspannte. Ihr Atem wurde so viel ruhiger, man könnte meinen, sie schlafe ein. Aber sie schlief nicht. Alles andere als das. Sie fühlte sich so wach, so sehr im Moment wie nie. Und es war perfekt. Alles war perfekt. Selbst oder gerade, wie regelmäßig das Wasser über ihre und dann seine Füße schwappte, ehe es zurückrauschte und zur nächsten Welle ansetzte. Und Wind sich weiter dazu entschied, ihr Haar durcheinander zu bringen.
"Oh-...okay.", stimmte sie zu vorsichtig zu. Es hatte eine Weile gedauert bis sie beide wieder gesprochen hatten und dann war es dieser Satz, den sie verloren hatte und er zitierte. Sie biss sich wahnsinnig leicht auf die Unterlippe. Nachdenklich. "-...naja, ich...", flüsterte sie fast. Und dann? Sagte sie nichts mehr. Weil sie schlicht nicht wusste, was sie sagen sollte, wenn er angab, ihr widersprechen zu wollen. Wissend, dass er nicht hören wollte, was für ein miserables Selbstbild sie hatte.
Er nahm es als ein ja. Das musste er. Denn was er sagen wollte konnte er ihr nicht vorenthalten. Sie waren zu weit gegangen als dass er könnte.
"Bei unserer allerersten Begegnung warst du nicht einmal bei Bewusstsein.", sagte Leif. Erinnerte sie an diesen schrecklichen Tag auf der Citadel. In seinem Glück war all das irgendwie verschwunden. Untergegangen. "Als Beyo dich damals zu mir gebracht und ich dir Blut abgenommen und die Ergebnisse gesehen habe musste ich lachen. Ganz im Ernst.", erzählte er ihr vermutlich etwas neues. "Ich habe das alles für einen Witz gehalten und ihn gefragt wieso er mir eine Tote auf den Tisch legt, denn du hattest-...mein Gott du hattest so viel intus und in einer Menge die vollkommen unmenschlich war. Nicht auf diese Weise wie Alkoholiker sich an einen hohen Pegel gewöhnen. Es war-...außergewöhnlich. Beängstigend. Für mich warst du so gut wie tot.", die Worte fielen ihm nicht leicht. Aber sie waren die Wahrheit aus einer Zeit in der Luceija nicht mehr als eine Patientin gewesen war. Dieses jetzige Bild zeigte so eindrücklich wie viel sich verändert hatte. Wie zwei Welten sich ganz und gar gedreht hatten. "Ich habe nicht mehr wirklich darüber nachgedacht. Über dich. Erst wieder als wir zusammen im North Bent waren, klar. Ich habe gedanklich versucht zu erfassen wie-...was genau du bist und so fürchterlich das jetzt klingt, aber...es hat mich fasziniert. Wissenschaftlich betrachtet. Zuerst. Wie kann eine Frau in einem Zustand wie deinem geradeaus gehen? Wie kannst du noch am Leben sein? Wie-...weißt du ich habe von Leuten gehört die ein enorme Widerstandsfähigkeit besitzen, aber das war anders. Ich kann es mir medizinisch nicht erklären. Das konnte Sergio übrigens auch nicht. Er hielt dich...für Cerberus für einen Glücksfall. Und sicher bist du das. Ich weiß wie viel dieses Projekt bisher gekostet hat und ich weiß dass unsere Ergebnisse das niemals wieder einspielen werden. Und so eigenartig das jetzt gerade klingen mag will ich nur eins damit sagen...", er holte Luft. Das hier waren gar nicht die Worte die er an sie hatte richten wollen, aber er tat es weil er es für wichtig hielt. Irgendwie fand es einfach seinen Weg. "Du bist wahnsinnig beeindruckend und du hast keine Ahnung davon. Nicht im Geringsten. Du müsstest sehen was ein Arzt sieht und dann müsstest du dich selbst sehen. Was du geleistet hast ist eine absolute Ausnahme, dessen bin ich mir absolut sicher, verstehst du? DU bist einer der ersten Menschen oder vielleicht der Einzige der Biotik ausüben kann ohne dass du bereits im Mutterleib mit Element Zero in Kontakt gekommen wärst und die entsprechenden Zellen hättest bilden können. Du hast den ganzen Weg bis hierher geschafft und wir sind noch längst nicht am Ziel, begreifst du was das bedeutet?", versuchte er sie von seiner ehrlichen Euphorie zu überzeugen. "Nicht das was Sergio oder ich tun ist beeindruckend. Das was du leistet ist es. Die Last die du trägst und unter der du trotzdem immer weitermachst.", ergänzte Leif. Seufzte sacht. Und schwieg eine Weile. Er glaubte ihr Zeit für diese Erklärung geben zu müssen.
"Aber so sehr es mich begeistert was du leistest, Luceija, das ist nicht der Punkt. Nicht für mich. Es soll dir einfach vor Augen halten dass du kaum etwas noch nicht geschafft hast. Das ich dich nicht einfach als meine Freundin sehe mit der ich tollen Sex habe und die für mich da ist. Das ist es auch. Aber nicht nur. Ich habe mit dir einfach dass Gefühl eine Frau auf Augenhöhe gefunden zu haben.", gab er zu. Von Verlegenheit keine Spur mehr. Es tat gut so offen zu sprechen. "Du hast viel durchgemacht. Sehr viel. Du siehst das Leben einfach anders, während-...es gibt Menschen die sich in den unwichtigsten Dingen verlieren, aber so bist du nicht. Wenn du für etwas brennst dann gibt es kein zurück. Ich kenne niemanden der so zielstrebig und loyal ist wie du. Wirklich nicht.", wieder setzte diese Pause ein. Und jetzt-...gleich bei seinen nächsten Worten kam sie doch zurück. Legte sich auf seine Stimme. Leiser als zuvor.
"Du weißt das sicher schon, aber...ich habe mich im Hyde Park in dich verliebt. Unsterblich. Es ist ein Wunder dass mein Herz nicht einfach stehen geblieben ist. Ehrlich.", gab er zu und lachte sanft in ihr Ohr. "Das war-...auf der Eisbahn. Du bist so viele Male hingefallen und als du endlich einen Lauf hattest...da kam dieses Kind und hat dich beinahe wieder stürzen lassen und du hast...ohgott, wäre ich sein Elternteil gewesen hätte ich dich angezeigt, schätze ich.", lachte er etwas deutlicher. Vollkommen in dieser Erinnerung. "Du sahst so gesund aus. Du konntest gehen. Ich glaube du hattest wenigstens für den Moment keine Schmerzen und ich konnte deine Konzentration und deinen Ehrgeiz in dieser Sache regelrecht von deinem Gesicht lesen und weißt du-...da fiel mir auf dass es das erste Mal ist dass ich dich so sehe. Ohne Zugänge überall. Ohne diesen unbedingten Drang sofort das nächste Schmerzmittel zu schlucken und ich habe einfach zwei Dinge gedacht. Nur zwei.", sein Herz machte es wieder. Diesen kurzen Aussetzer. So sehr fand er dieses Bild vor seinen Augen wieder. So klar sah er es. "Ich dachte dass ich der Mensch sein will der genau das aus dir heraus holt. Der dich so glücklich machen kann. Der deine Gedanken auf etwas anderen als nur deinen Zweck bringen kann, weil du-...du warst so lebendig. Und so bildschön. Ja. Das war gleich mein zweiter Gedanke. Ich habe dich einfach nur bewundert und mich gefragt wie ich dich so lange einfach...übersehen konnte."
Shepard Commander
19.01.2023, 22:20
"Alles in Ordnung." erwiderte Beyo und hörte im selben Moment bereits das eigene Echo in seinem Gehörgang.
Der Schweiß rann ihm sichtlich über die Platten. "Alles....in Ordnung....."
Seine Sicht verschwamm, er spürte wie er den Halt zu verlieren begann und zwei Schritte zurückstolperte.
"Bald bist du wahnsinnig." hörte er wieder die Stimme innerlich flüstern. "Aber sieh es positiv, wenn du erst ein Gefangener in deinem eigenen Geist bist, was macht es dann noch aus physisch eingesperrt zu sein?"
"Nein....."
"Nein....Nein....." murmelte er leise. "Mr. Vhan, hören Sie mich?"
Mit einem Mal fand er sich in der Realität wieder. Hektisch blickte er sich um, und bemerkte dass er wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf seinem Stuhl zusammengesunken war. Ein Sanitäter stand neben ihm, ebenso wie sein Anwalt.
"Können Sie mich hören?"
"Ja, ja...."
Seine Sicht wurde wieder klar. "Tut mir Leid, machen wir weiter, ich weiß auch nicht was - "
Ein stechender Schmerz in seiner Handprothese schnitt ihm das Wort ab. "Dämliches Mistding."
"Bleiben Sie sitzen! Sollen wir Sie ins Krankenhaus bringen?" "Nein, nein, bloß nicht! Lassen Sie mich, es geht sicher gleich wieder......"
"Euer Ehren, ich erbitte um eine Aufschiebung für meinen Mandanten."
Sein Anwalt wandte sich an Richter Wilkens. "Die Komplikationen, die mein Mandant mit seiner Prothese hat, sind meist nur temporär, aber nicht zu unterschätzen. Geben Sie uns etwas Zeit, ich werde mich derweil weiter mit ihm beraten."
Richter Wilkens seufzte. Er sah es offensichtlich gar nicht gern dass man seine Verhandlung durcheinander brachte, aber er erkannte auch an dass eine Weiterführung auf diese Weise gerade nicht zielführend war. "Stattgegeben. Herr Staatsanwalt, rufen Sie in der Zwischenzeit jemand anderes in den Zeugenstand."
Beyo wollte protestieren, doch der Blick von Nacus, welcher sich zu ihm setzte, ließ keinen Widerspruch zu. Er fragte sich, wen sie nun dafür vorziehen würden.
Der rote Turianer plante scheinbar diesen Prozess zu einer Farce zu degradieren. Kim konnte kaum seine Wut darüber unterdrücken. Er war hier beinahe betrunken aufgetaucht, begann die Vernehmung mit beinahe schon nach juristischen Winkelzügen wirkenden Sprüchen und klappte nun zusammen, wo die Befragung haarig wurde. Sein loyaler Stiefellecker von einem Verteidiger, eigentlich ließ sich Kim nicht dazu herab, Kollegen – und seien sie von der Gegenseite – in seinen Gedanken herabwürdigend zu betiteln, sprang ihm sofort zur Seite und erwirkte bei Richter Wilkens den Aufruf des nächsten Zeugen.
„Geschickt geschauspielert“, dachte Kim, lächelte dem Richter zu und sagte: „Natürlich, Euer Ehren.“ Die Staatsanwaltschaft rief Beyo Vhans Psychologen auf. Der Salarianer betrat den Saal, verbeugte sich und setzte sich nun auf den Platz, auf dem zuvor sein Patient gesessen hatte. Wie zuvor wurde ihm ein Eid abgenommen, dann begann die Befragung.
„Beschreiben Sie bitte das psychische Profil von Mister Vhan in seinem Zustand.“
Shepard Commander
19.01.2023, 22:24
Ohne einen Augenblick zu zögern schlug Vincent ein. Solange Qatar in seiner Nähe war, war es unwahrscheinlich, dass er Ti’rash in die Hände fiel und ihr die Informationen über den Mann in Schwarz gab, die ihre Agentin erfolglos gesucht hatte.
„Ich muss versuchen Vela zu finden und in Sicherheit zu bringen. Wenn das getan ist, kämpfe ich mit Ihnen.“, erklärte der Turianer. Sorge und Anspannung sprachen aus seinen Zügen, im sterilen Licht des Verhörraumes sah er alt aus.
,,Wir finden sie“, versprach Vincent und nickte. Vela war eine weitere mögliche Mitwisserin, auch wenn er nicht glaubte, dass Qatar ihr irgendetwas über ihn erzählt hatte. Sie für Ti’rash unerreichbar zu machen würde ihre Operation schützen und Qatar motiviert halten.
Während die beide nach draußen gingen wies Vincent seine Männer an, dafür zu sorgen, dass keine Spuren im Raum zurück bleiben würden und dachte noch einmal über den anderen Plan nach, den er vorerst verworfen hatte und für Qatar und seine Tochter ein unrühmliches Ende in einem Versorgungsschacht bedeutet hätte
,,Er kann noch nützlich sein, falls Ti’rash wirklich nach uns sucht und ich kann ihn später immer noch beseitigen, falls es nötig sein sollte“ rief er sich in Erinnerung.
*
Sie hielten vor dem Wohnkomplex, den Vela als ihre Adresse angegeben hatte. Qatar hatte sie direkt angerufen und in möglichst vagen Worten darum gebeten, bei ihr vorbei kommen zu können, für den Fall das ihre Kommunikation überwacht wurde.
Vas hatte die beiden gefahren und ließ die Masseneffektgeneratoren laufen. Vincent beugte sich von der Rückbank nach vorne:
,,Wollen Sie alleine hoch gehen?“
Er rechnete nicht damit, dass Qatar Feuerunterstützung benötigen würde, aber das Gespräch, das vor ihm lag, würde keineswegs einfach sein.
Der Wagen stand mit laufenden Triebwerken vor dem Gebäude. Van Zans Angebot erschien ehrbar, war aber unnötig und ohne Zweifel gar nicht ehrbar. Jemand, der einen noch in derselben Stunde an einen Stuhl gefesselt, beschimpft und ihn mit dem Tod bedroht hatte sorgte sich wohl kaum um sein Seelenheil.
„Nicht nötig, aber danke“, gab Qatar mit pflichtschuldiger Höflichkeit zurück. Er stieg aus und ließ den Mann in Schwarz in seiner schwarzen Einsamkeit zurück.
Vela lebte an einer der besseren Gegenden der Citadel. Nicht gerade das Präsidium aber hochpreisiger und schicker als das, was Qatar sich leisten konnte. Er fragte sich, ob Ti’rash so gut zahlte oder ihre Jüngerinnen kostenfrei derlei Annehmlichkeiten als Ausgleich für ihre Treue zur Verfügung stellte. Beides gegeneinander abwiegend nahm Qatar an, dass zweiteres der Fall war. Vela hatte ihm erzählt, dass sie für Ti’rash „arbeitete“, wobei der Begriff nicht klar umrissen blieb. Zumindest war sie weder Söldnerin noch Hure, was ein wenig Hoffnung in dem alten Turianer zurückließ. Sie war auch noch so jung, selbst für die Maßstäbe der kurzlebigeren Aliens.
Der Baustil war modern, eckig, weiß. Viele geradlinige Gänge und eindeutig erkennbare schwarze Türen, die in schicke Wohnungen mit gleichem Grundriss führten. Qatar sah ein paar Überwachungskameras, glaubte aber nicht, dass Ti’rash die ganze Anlage überwachen würde. Laut Vela war die Asari keine Geheimdienstlerin.
Eine blaue Figur etwa zwei Stock über ihm lehnte sich über das niedrige Geländer und winkte. Qatar nahm die Treppe geradeaus und stieg die zwei Ebenen höher. Vela wartete auf ihn, lächelte. Sie hatte noch immer dasselbe Kleid an, dass sie getragen hatte als sie sich trafen. Sie umarmte ihn leidenschaftlich, während er sich wie eine geschnitzte Holzfigur bewegte.
„Ich hatte nicht erwartet, dass ich dich so schnell wiedersehe“, erklärte Vela mit einem verträumten Lächeln. Sie bemerkte sein nervöses Verhalten, schob es wohl aber auf die Aura ständigen Argwohns, die Qatar umgab.
„Möchtest du reinkommen?“
„Gern.“
„Folg mir.“
Die Wohnung war im Innern genauso, wie man sie sich von draußen vorstellte. Sie war geräumig, ohne ausladend zu sein und so perfekt dekoriert, dass sie aus einem dieser „Besser wohnen“-Magazine stammen könnte. Das Einzige, was auf das in ihr lebende Individuum hinwies, waren Bilder und aufgestellte Symbole, die Qatar als Asari-Kultur erkannte. Vela hatte zudem eine Reihe beeindruckender Print-Literatur und Fotobände im niedrigen Regal unter dem Fernsehbildschirm. Die meisten beinhaltete Wissen über Thessia, die Asari-Kolonien und die Evolution der blauen Wesen. Eine dicke Publikation stammte aus der tiefen Gedankenwelt von niemand anderem als En’sana Ti’rash.
„Willst du etwas trinken?“, fragte Vela aus der sich hinter Milchglas befindlichen Küchenzeile, während Qatar das Buch inspizierte. Es hatte einen öligen, glänzenden Einband und zeigte eine Abfolge von Planeten, die in einer Reihe standen. Der vorderste und größte Himmelskörper war von einem tiefen Blau, die sich dahinter aufreihenden verdunkelten sich, bis der letzte Stecknadelkopf in Schwarz abgebildet war. Die Überschrift war in der schnörkelig-schönen Schrift der Asari formuliert, Qatar konnte den Autorennamen und die Überschrift dieses nur exklusiv den Wissenden der Asari-Sprache vorbehaltenen Werkes nur dank seines Visors lesen, der ihm eine ungefähre Übersetzung vorschlug. Der Titel wurde merkwürdigerweise auf eine menschliche Weisheit zurückgeführt: „prima inter pares“ – Erste unter Gleichen.
„Nein, danke“, antwortete Qatar geistesabwesend und legte das Buch zurück.
Vela kam zurück, einen Drink in den Händen. Vermutlich kein Alkohol, so große Schlucke wie sie nahm. Auf Qatar wirkte das Gebaren seiner Tochter gekünstelt. „Setz dich bitte“, forderte er sie auf. Sie setzte sich und lächelte, auch wenn ein Hauch von Erkenntnis in ihren Augen aufblitzte. „Sie weiß, dass ich hier bin, um schlechte Nachrichten zu bringen“, dachte der Turianer. Sofort fühlte er sich schlecht.
„Hör zu, was ich dir zu sagen habe, ist nicht leicht.“ Er atmete schwer durch. Velas Hände umfassten das Gefäß mit der purpurnen Flüssigkeit. In ihrer Nähe roch es süßlich, vielleicht wegen des Safts. „Ich glaube nicht, dass Ti’rash mich gehen lassen wird. Ich habe erfahren, dass…“ Er suchte nach Worten, fand aber keine die hinreichend passten. „Ti’rash hat nicht nur T’Saari angegriffen, sondern auch ihre Verbündeten. Ihr Team. Es gab Tote.“ Er erkannte, dass Velas Augen glasig wurden, wusste aber nicht, ob es Schrecken war oder weil sie die brüchigen Zwischentöne in seiner Stimme identifizierte. „Die Leute waren… meine Freunde wäre wohl zu viel gesagt aber… es waren gute Leute. Tapfere Leute, die das richtige getan haben.“
Er fühlte Velas Hand auf seiner.
„Das tut mir leid, Dad.“
„Das ist noch nicht alles. Ich denke, dass Ti’rash versuchen wird mich zu töten.“
„Nein, unmöglich“, sagte Vela. „Sie hat mir versprochen, dass…“
„…dass ich sicher bin?“
„Ja.“
Qatar lachte gequält. Es war sein hässliches Lachen, charakteristisch für ihn, unschön für Vela, die zusammenzuckte.
„Wenn ich eins weiß, dann das Seeva T’Saari nicht so leicht zu töten ist. Und dass Ti’rash dann das Problem der losen Enden lösen wird. Und ich fürchte um dich, Vela. Du bist meine Schwachstelle. Sie weiß es, sonst…“
Er brauchte es nicht aussprechen. Vela schlug die Augen nieder. Sie trug Schminke, was sie erwachsener aussehen ließ, als Qatar es lieb war.
„Ich weiß.“ Diese zwei Worte waren von Trauer belegt.
Die Vergangenheit, in der er Vela so sehr vernachlässigt und sich dem eigenen Gram hingegeben hatte, war ein Gewicht, das schon immer schwer auf seinen Schultern gelastet hatte. Nun war es zu einer Schlinge geworden, die er fast körperlich um seinen Hals liegen spürte.
„Ich will, dass du mit mir kommst.“
„Ich kann nicht.“
„Du musst.“
„Dad… ich kann nicht. Das hier ist meine Welt. Ti’rash ist meine Herrin. Ich bin ihre Schülerin. Mir wird nichts geschehen.“ Sie stellte das Glas ab und legte beide Hände auf die seinen. Sie wirkten so filigran wie die blauen Flügel von Insekten.
„Sei dir versichert, dass Ti’rash nicht so böse ist, wie du vielleicht denkst.“
Qatar wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte Vela seit Jahren nicht gesehen. Sie jetzt aus ihrem Leben zu reißen, um es vielleicht zu bewahren…
„Vielleicht ist sie nicht in Gefahr“, dachte er. Vielleicht lebte sie in einem glücklichen Königreich, das er nie kennengelernt hatte. Konnte er sie aus dieser Welt reißen und in diesen Fleischwolf werfen, der das seine Leben war?
„Pass auf dich auf, … mein Herz“, sagte Qatar. Er hatte sie früher so genannt, dann Jahrzehnte nicht mehr. Sie lächelte auf eine Art, die sein Herz aufblühen ließ und erwärmte.
Auf dem Weg zum Wagen erkannte Qatar eine Wahrheit: Wenn er Vela schützen wollte, würde er En’Sana Ti’rash vernichten müssen.
„Fahren wir“, sagte er dem Mann in Schwarz. Es gab keine Rückfrage. Der Mensch würde sich seinen Teil denken, was Qatar nicht weniger beunruhigte als der Umstand, dass sowohl Ti’rash wie auch van Zan Velas Aufenthaltsort erkannten…
Shepard Commander
19.01.2023, 22:33
Eliska Tabor (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page5?p=27109611&viewfull=1#post27109611)
Werner Neumann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page7?p=27115567&viewfull=1#post27115567)
Als Captain Mitchell und die Piloten des Shuttles den Besprechungsraum betraten, saßen die Marines schon auf den in Reihe aufgestellten Stühlen. Die drei Soldaten der Special Forces saßen in der ersten Reihe, während Fraser vor einem rund zwei Meter breiten Holo-Bildschirm im 6:4-Format stand. Am rechten Bildschirmrand waren sämtliche verkleinert die Fotos zu sehen, die der Allianz-Geheimdienst dem Team über den Planeten, die Anlage und Umgebung und die möglichen und wahrscheinlichen Fraktionen, auf die der Trupp treffen würde, zur Verfügung gestellt hatte. Die Anlage mit der Kennung 1712 war als bläulich durchscheinendes Holo aufgerufen, sodass man die Ausmaße seines Innern erkennen konnte. Es war ein standardisierter Gebäudekomplex, wie er für gewöhnliche Bergbaumissionen schnell aufgestellt und verankert werden konnte, simples Steck-System, das alles – ob nun Regen, Tiere oder Hitze – durch die dicken Wände außerhalb der Innenräume hielt. Die Anlage hatte mehrere Ebenen, aber Fraser hoffte, dass er nur ins Atrium würde gehen müssen. Das Auftauchen Mitchells überraschte und verärgerte ihn. Das hier war seine Mission, nicht die des Navy-Captains.
Mitchell, die Provokation vollendend, schritt direkt zu Fraser. Jemand aus der hintersten Reihe hatte den Captain erspäht und laut „Achtung! Kommandant anwesend!“ gerufen, worauf die sitzenden Soldaten sich wie ein Mann erhoben und in Hab-Acht-Stellung ging. Mitchell lächelte über diese gelungene Wirkung seines Auftretens und befahl in gönnerischem Ton, stillzustehen und sich zu setzen. Darauf folgte ein Stühlerücken und Uniformen-Geraschel, in dem Fraser zu Mitchell sagte: „Captain, ich hatte nicht erwartet, dass Sie herkommen würden.“ Die Tür zum Rest des Schiffes schloss sich und sollte nun, da auch die Piloten anwesend waren, geschlossen bleiben. Das Tech-Corps war ebenso vertreten wie die zugeteilten Marines – ohne Macnab.
„Es ist natürlich Ihr gutes Recht als Captain des Schiffes anwesend zu sein, aber eigentlich ist diese Besprechung ausschließlich für diejenigen, die an der Mission teilnehmen“, erklärte Fraser. „Ich tappe ungern im Dunkeln“, sagte Mitchell steif.
„Wieso? Haben Sie Angst im Dunkeln?“
Captain Mitchell würdigte diese Spitze mit keiner Erwiderung, sondern trat mit zusammengepressten Lippen beiseite.
Fraser, zur Feier des Tages nicht in Hawaii-Hemd, sondern einem olivfarbenen T-Shirt gekleidet, das sich über seine Muskeln spannte, dämmte das Licht ein wenig. Die Bildschirmschärfe nahm daraufhin zu und alle Augen richteten sich auf den Komplex.
„Sie alle kennen unseren Auftrag“, setzte Fraser voraus. Er hatte die letzten Tage damit verbracht einen mehrseitigen Einsatzbefehl zu verschriftlichen und diesen Mitchell, Macnab und Lieutenant Torres zur Weitergabe an die beteiligten Soldaten überreicht. „Das Ziel entspricht Stufe eins“, erklärte er, was bedeutete, dass es, wenn es ein Mensch wäre, den VIP-Status bekäme. Sam holte ein Foto von der Seite heran, das Dr. Holland zeigte. Der Mann hatte graues, wirr abstehendes Haar und die Augen eines Revolverhelden. In seiner Akte, die dem Missionsmemo angehängt war stand, dass Holland erfolgreich Cybernetik-Experimente an sich selbst durchgeführt hatte, worauf er nach Geheimdienstberichten entweder wirklich für die Terrororganisation „Cerberus“ gearbeitet hatte oder aber zumindest versucht worden war, ihn anzuwerben. Das bedeutete, dass Holland entweder wahnsinnig oder radikal war – oder beides. Ursprünglich hatte Holland in interstellarer Biodiversität promoviert. Allerdings legte der Allianz-Bericht nahe, dass er die Artenvielfalt innerhalb seiner milizähnlichen Gruppierung mit einer Carnifex regulierte.
„Dr. Holland wird uns das Objekt im Gebäude seiner Organisation übergeben“, sagte Fraser und rief wieder das aus schlauchartigen Gängen bestehende Gebäudebild auf. Er wechselte die Ebene. „Der Komplex hat mehrere Ebenen, teilweise unterirdisch. Die Blaupausen, die Sie hier sehen sind nicht genau, sondern dienen lediglich als Referenz. Sie stützen sich auf Daten von anderen Minenbau-Komplexen dieser Bauart.“
Während er sprach, schaute er Soldaten aus den ersten zwei Reihen abwechselnd und mit einer ungefähren Zeitspanne von fünf Sekunden direkt an. Diese nickten dann meistens, um zu zeigen, dass sie voll bei der Sache waren.
„Wir gehen rein, prüfen die Transportfähigkeit und die Abschirmung des Objektes und verschwinden nach Möglichkeit auf demselben Weg wieder. Sergeant Levy führt den 1st Squad und ist für den Schutz der Techniker verantwortlich. 1st Squad einmal die Hände heben, damit die anderen sehen können hinter wem sie sich verstecken müssen, sollte die Kacke dampfen.“ Der Hüne und sein Trupp taten wie geheißen. „Lieutenant Neumann und sein Team bilden die Nachhut und decken, falls nötig, die linke Flanke, solange wir noch vor dem Gebäude sind. Die rechte Seite deckt Sergeant Al-Schadhi von seiner Position hier ab.“ Fraser ließ auf der Karte einen Punkt etwa einhundert Meter nordwestlich der Landezone aufleuchten. Die Stellung hochgelegen, sodass die Marines dem Scharfschützen nicht in die Feuerlinie laufen würden, wenn er auf die rechte Flanke wirken würde. Fraser hatte der Nachhut, die eine Quasi-Reserve bildete, Sergeant Tabor zugewiesen. Die Soldatin war eine Meisterin der schweren Waffen und gestählte Veteranin. Im Falle eines Feuerüberfalls wäre sie prädestiniert für Unterdrückungsfeuer, um den Rückzug zu decken.
„Lieutenant Kassad, Ensign Ceres, Corporal Thunder und ich bilden die Spitze. Thunder klärt den Nahbereich auf.“ Er schaute zu der Indianerin, die ebenso nickte wie ihre Soldaten, wobei ihr eine Strähne dunklen Haares in die Stirn fiel. Als er wieder wegsah konnte er in seinem peripheren Blickwinkel noch sehen, wie sie das Haar hektisch hinters Ohr strich und wieder bemüht ungerührt dreinschaute. „Das Oberkommando hat uns freundlicherweise eine Unterstützungsdrohne (https://static.wikia.nocookie.net/halo/images/3/3b/Haloce_2011-08-26_17-36-01-82.jpg/revision/latest?cb=20110826234317) der vierten Generation geschickt, die sowohl die Kampfschilde stützen wie auch das abzutransportierende Objekt mit einem Schutz versehen wird. Die Technik hat sich mit dem Gerät bereits vertraut gemacht, nehme ich an?“
Er schaute zu Specialist Prasad, welcher ein bejahendes Kopfzucken zeigte. Fraser hatte in den Missionsbericht einen Abriss über die Drohne geschrieben beziehungsweise Wissen aus der Allianz-Bestandskarte und Feldberichten darüber zusammengefasst. Es war ein solides Modell ohne eigene Waffensysteme, aber mit Hochleistungsakkus, die sich zum Teil selbst wiederaufladen und die Gefechtsbereitschaft so enorm steigern konnten. Sie würde eine gute Unterstützung in einem Feuerkampf abgeben, diente aber in erster Linie dazu, das Objekt abzuschirmen – gegen Einflüsse von außen und, was Fraser nicht in den Bericht schrieb, von innen. Je nachdem mit welche Art Artefakt man es zu tun hatte, konnte eine gewisse mentale Beeinflussung durch welche außerirdischen Kräfte auch immer nicht abgestritten werden. Objekte der Klasse C, wie es diese hier war, wurden deshalb mit starken elektromagnetischen Impulsen und Stase-artigen Schilden verdeckt.
„Wir wissen nicht, ob Hollands Miliz uns aktiv feindselig gegenüber auftritt. Die Waffen daher immer low ready halten. Keine unnötige Provokation, aber auch kein Risiko“, fuhr der Schotte fort. „Die Aufklärung berichtet von einer moderaten Schlagkraft der Truppe. Die verwendeten Waffen decken eine Zeitspanne vom Erstkontakt-Krieg bis jetzt ab. Hollands Truppe verfügt nach ungesicherten Berichten über einen Kampfmech der Atlas-Klasse sowie zwei Dutzend LOKI-Plattformen.“ Fraser rief ein Bild auf, das die Modelle zeigte, sowie eine taktische Einschätzung des Geheimdienstes zu Hollands Arsenal.
Ceres meldete sich.
„Wie lauten die Einsatzregeln, Sir?“
„Sollten wir angegriffen werden, kann sich verteidigt werden. Allerdings sollten wir möglichst darauf achten den anderen keinen Grund für irgendwelche Konflikte zu liefern. Bewaffnete Allianzler werden für diese Leute, die mehr zu Terminus gehören als zum Ratsgebiet, schon zu viel des Guten sein. Auf Gei Hinnom herrschen bürgerkriegsartige Zustände. Es gibt regelmäßige Gefechte zwischen organisierten Kriminellen, kleineren Gangs, lokalen Selbstschutz-Truppen und den gut bewaffneten Minen-Konzernen. Die Leute hier sind es gewohnt schnell zu ziehen und Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Jeglicher Schusswaffengebrauch außerhalb der Notwehr-Situation ist vorher von mir zu genehmigen.“ Ceres lächelte, als habe Fraser ihr ein Kompliment gemacht, dann legte sich ein fast schon charmanter Ernst (https://mr.comingsoon.it/imgdb/persone/230294.jpg) auf ihr Werbegesicht.
„Denken Sie daran: Jeder, der nicht in diesem Raum ist, könnte Ihr Feind sein“, rief Fraser den Soldaten ins Gedächtnis. Sein Blick ging kurz zu Mitchell, dieser eitle Gockel, der sich dieser Besprechung aufgedrängt hatte. Er wäre nicht mit am Boden; in Frasers Augen war er ein Störfaktor.
„Für den Fall, dass wir in einen Kampf verwickelt werden, beurteilen wir die Situation in der Lage neu. Abbruch und Rückzug gilt hierbei als unsere letzte Option. Sicherheitshalber werden zwei theoretische Auffanglinien auf ihrem HUD erscheinen, die im Falle des Falles besetzt werden. Ich habe die Positionen bereits markiert, sodass Sie Ihren Platz im Notfall finden sollten. Eventuelle Lücken werden bei Bedarf improvisierend gefüllt.“ Er rollte ein kurzes, aber tiefgehendes Schweigen über den Soldaten aus, ehe er fortfuhr. „Von einem Kampfeinsatz wird nach aktuellem Stand nicht ausgegangen. Und ich will keine Heldentaten sehen.“ Er ließ den Blick kurz über die Köpfe schweifen, um etwaige potenzielle Volkshelden und Drachentöter zu identifizieren, die bei dieser Absage ein betroffenes Gesicht machten, fand aber keine.
Fraser verschränkte seine mächtigen Arme, die nur von den beinahe unmenschlich wirkenden Muskelsträngen von Levy überboten wurden, vor der Brust. „Irgendwelche Fragen bis hierhin?“
Shepard Commander
20.01.2023, 09:45
Vhan hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft den Saal zu betreten und der Prozess begann. Rückblickend ärgerte sich Hanna, dass sie ihn nicht doch einfach zuhause gelassen hatte. Der Tag bei Gericht wäre zweifellos wesentlich schneller vorbeigewesen, was sie wieder zurück zu ihrem Fall führen würde.
Wie ein rastloser Geist, der auf der Suche nach ewiger Ruhe durch die Flure eines verfallenen Hauses wandert, ohne sie zu finden, tigerte Hanna vor dem Gerichtssaal auf und ab. Sie wollte Rauchen, wollte aber auch nicht Gefahr laufen ihren Aufruf zu verpassen. Viel hätte sie zu der Angelegenheit ohnehin nicht vorzubringen, also hoffte sie, dass sie rasch drankam. Gleichwohl war ihr bewusst, dass sie recht weit unten auf der Prioritätenliste der zu befragenden stehen würde. Um sich die Zeit etwas angenehmer zu machen, schlenderte sie zum Kaffee-Automaten; nicht, dass sie nicht schon genug davon getrunken hatte. Sie nickte einem Turianer zu, der ebenfalls wartete. Seine Uniform ließ auf eine Zugehörigkeit von C-Sicherheit schließen. Gesehen hatte sie ihn aber noch nie.
Beim Kaffee-Spender angekommen orderte sie einmal schwarz. Das Gerät begann zu gurgeln, dann spuckte es das Heißgetränk in einen Wegwerfbecher. Wobei „wegwerfen“ auf der Citadel selten „wegwerfen“ bedeutete. Nahezu alle Ressourcen konnte und wurde in irgendeiner Form wiederaufbereitet. Die Keeper nutzten ein undurchschaubares, aber höchsteffizientes System.
Er nahm es als ein ja. Das musste er. Denn was er sagen wollte konnte er ihr nicht vorenthalten. Sie waren zu weit gegangen als dass er könnte.
"Bei unserer allerersten Begegnung warst du nicht einmal bei Bewusstsein.", sagte Leif. Erinnerte sie an diesen schrecklichen Tag auf der Citadel. In seinem Glück war all das irgendwie verschwunden. Untergegangen. "Als Beyo dich damals zu mir gebracht und ich dir Blut abgenommen und die Ergebnisse gesehen habe musste ich lachen. Ganz im Ernst.", erzählte er ihr vermutlich etwas neues. "Ich habe das alles für einen Witz gehalten und ihn gefragt wieso er mir eine Tote auf den Tisch legt, denn du hattest-...mein Gott du hattest so viel intus und in einer Menge die vollkommen unmenschlich war. Nicht auf diese Weise wie Alkoholiker sich an einen hohen Pegel gewöhnen. Es war-...außergewöhnlich. Beängstigend. Für mich warst du so gut wie tot.", die Worte fielen ihm nicht leicht. Aber sie waren die Wahrheit aus einer Zeit in der Luceija nicht mehr als eine Patientin gewesen war. Dieses jetzige Bild zeigte so eindrücklich wie viel sich verändert hatte. Wie zwei Welten sich ganz und gar gedreht hatten. "Ich habe nicht mehr wirklich darüber nachgedacht. Über dich. Erst wieder als wir zusammen im North Bent waren, klar. Ich habe gedanklich versucht zu erfassen wie-...was genau du bist und so fürchterlich das jetzt klingt, aber...es hat mich fasziniert. Wissenschaftlich betrachtet. Zuerst. Wie kann eine Frau in einem Zustand wie deinem geradeaus gehen? Wie kannst du noch am Leben sein? Wie-...weißt du ich habe von Leuten gehört die ein enorme Widerstandsfähigkeit besitzen, aber das war anders. Ich kann es mir medizinisch nicht erklären. Das konnte Sergio übrigens auch nicht. Er hielt dich...für Cerberus für einen Glücksfall. Und sicher bist du das. Ich weiß wie viel dieses Projekt bisher gekostet hat und ich weiß dass unsere Ergebnisse das niemals wieder einspielen werden. Und so eigenartig das jetzt gerade klingen mag will ich nur eins damit sagen...", er holte Luft. Das hier waren gar nicht die Worte die er an sie hatte richten wollen, aber er tat es weil er es für wichtig hielt. Irgendwie fand es einfach seinen Weg. "Du bist wahnsinnig beeindruckend und du hast keine Ahnung davon. Nicht im Geringsten. Du müsstest sehen was ein Arzt sieht und dann müsstest du dich selbst sehen. Was du geleistet hast ist eine absolute Ausnahme, dessen bin ich mir absolut sicher, verstehst du? DU bist einer der ersten Menschen oder vielleicht der Einzige der Biotik ausüben kann ohne dass du bereits im Mutterleib mit Element Zero in Kontakt gekommen wärst und die entsprechenden Zellen hättest bilden können. Du hast den ganzen Weg bis hierher geschafft und wir sind noch längst nicht am Ziel, begreifst du was das bedeutet?", versuchte er sie von seiner ehrlichen Euphorie zu überzeugen. "Nicht das was Sergio oder ich tun ist beeindruckend. Das was du leistet ist es. Die Last die du trägst und unter der du trotzdem immer weitermachst.", ergänzte Leif. Seufzte sacht. Und schwieg eine Weile. Er glaubte ihr Zeit für diese Erklärung geben zu müssen.
"Aber so sehr es mich begeistert was du leistest, Luceija, das ist nicht der Punkt. Nicht für mich. Es soll dir einfach vor Augen halten dass du kaum etwas noch nicht geschafft hast. Das ich dich nicht einfach als meine Freundin sehe mit der ich tollen Sex habe und die für mich da ist. Das ist es auch. Aber nicht nur. Ich habe mit dir einfach dass Gefühl eine Frau auf Augenhöhe gefunden zu haben.", gab er zu. Von Verlegenheit keine Spur mehr. Es tat gut so offen zu sprechen. "Du hast viel durchgemacht. Sehr viel. Du siehst das Leben einfach anders, während-...es gibt Menschen die sich in den unwichtigsten Dingen verlieren, aber so bist du nicht. Wenn du für etwas brennst dann gibt es kein zurück. Ich kenne niemanden der so zielstrebig und loyal ist wie du. Wirklich nicht.", wieder setzte diese Pause ein. Und jetzt-...gleich bei seinen nächsten Worten kam sie doch zurück. Legte sich auf seine Stimme. Leiser als zuvor.
"Du weißt das sicher schon, aber...ich habe mich im Hyde Park in dich verliebt. Unsterblich. Es ist ein Wunder dass mein Herz nicht einfach stehen geblieben ist. Ehrlich.", gab er zu und lachte sanft in ihr Ohr. "Das war-...auf der Eisbahn. Du bist so viele Male hingefallen und als du endlich einen Lauf hattest...da kam dieses Kind und hat dich beinahe wieder stürzen lassen und du hast...ohgott, wäre ich sein Elternteil gewesen hätte ich dich angezeigt, schätze ich.", lachte er etwas deutlicher. Vollkommen in dieser Erinnerung. "Du sahst so gesund aus. Du konntest gehen. Ich glaube du hattest wenigstens für den Moment keine Schmerzen und ich konnte deine Konzentration und deinen Ehrgeiz in dieser Sache regelrecht von deinem Gesicht lesen und weißt du-...da fiel mir auf dass es das erste Mal ist dass ich dich so sehe. Ohne Zugänge überall. Ohne diesen unbedingten Drang sofort das nächste Schmerzmittel zu schlucken und ich habe einfach zwei Dinge gedacht. Nur zwei.", sein Herz machte es wieder. Diesen kurzen Aussetzer. So sehr fand er dieses Bild vor seinen Augen wieder. So klar sah er es. "Ich dachte dass ich der Mensch sein will der genau das aus dir heraus holt. Der dich so glücklich machen kann. Der deine Gedanken auf etwas anderen als nur deinen Zweck bringen kann, weil du-...du warst so lebendig. Und so bildschön. Ja. Das war gleich mein zweiter Gedanke. Ich habe dich einfach nur bewundert und mich gefragt wie ich dich so lange einfach...übersehen konnte."
In einem scheinbar so unscheinbaren Moment passierte bei Luci genau dasselbe - ohne Absprachen oder es zu wissen - wie bei Leif. Ihr Herz machte einen ganz markanten Aussetzer. Ihre Gesichtszüge entgleisten. Ihr Atem war einfach nichtmehr existent und genau so musste sie sich in seinen Armen anfühlen: Für einen Moment wie tot. Für einen Moment genau wie das Gegenteil dessen, wovon Leif gerade berichtet hatte, wie sie am Hyde Park auf ihn gewirkt haben musste.
Für einen Moment wirkte es, als sterbe sie auf diese viel zu gute, viel zu überwältigte Art und Weise.
Der Moment kam zu ihr ebenfalls zurück, wie ein Flashback der realistischsten Güte, als könne man jeden einzelnen Moment herausnehmen und in diese Erinnerung zurück eintauchen. Was vielleicht auch daran lag, dass es nicht all zu ewig zurück lag. Aber gleichzeitig fühlte es sich an, als läge eine Ewigkeit zwischen diesem Moment und heute.
Lucis Augen öffneten sich. Sie blinzelte mit dieser Überwältigung in ihrem Gesicht, hatte aber absolut keinen Blick mehr für das vor ihr liegende, überwältigend schöne Meer, dass sich vor ihr auftat. Das Meer war egal. Die Lichter. Die Schönheit. Sie hatte nur noch Augen für Leif, zu dem sie sich langsam in seiner Umarmung umdrehte. Und ihn sofort begutachtete. Sofort ihren Kopf anheben musste um sein Gesicht vollends zu begutachten. Luci fühlte wahrscheinlich nie zuvor so viel wie in diesem Moment. So unfassbar viel Liebe, so unfassbar viele überwältigende, völlig berauschende Emotionen. Ihre Hände griffen in seine Richtung, legten sich an seine Wangen, streichelte sacht über sie und sie zwang sich auf die Zehenspitzen, gleichwohl sie im nassen Sand einsank, um ihn unbedingt - wirklich unbedingt - zu küssen.
Fuck. Es war so grundsätzlich um sie geschehen. Vollends.
Zwischen den Küssen hielt sie ihn, sah ihn immer wieder an, ihre feuchten Augen zum Glück gut getarnt. Denn sie musste es sagen. Musste es sagen, weil es sonst aus ihr herausplatzte. "Ich-...hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe."
AeiaCarol
20.01.2023, 23:09
In einem scheinbar so unscheinbaren Moment passierte bei Luci genau dasselbe - ohne Absprachen oder es zu wissen - wie bei Leif. Ihr Herz machte einen ganz markanten Aussetzer. Ihre Gesichtszüge entgleisten. Ihr Atem war einfach nichtmehr existent und genau so musste sie sich in seinen Armen anfühlen: Für einen Moment wie tot. Für einen Moment genau wie das Gegenteil dessen, wovon Leif gerade berichtet hatte, wie sie am Hyde Park auf ihn gewirkt haben musste.
Für einen Moment wirkte es, als sterbe sie auf diese viel zu gute, viel zu überwältigte Art und Weise.
Der Moment kam zu ihr ebenfalls zurück, wie ein Flashback der realistischsten Güte, als könne man jeden einzelnen Moment herausnehmen und in diese Erinnerung zurück eintauchen. Was vielleicht auch daran lag, dass es nicht all zu ewig zurück lag. Aber gleichzeitig fühlte es sich an, als läge eine Ewigkeit zwischen diesem Moment und heute.
Lucis Augen öffneten sich. Sie blinzelte mit dieser Überwältigung in ihrem Gesicht, hatte aber absolut keinen Blick mehr für das vor ihr liegende, überwältigend schöne Meer, dass sich vor ihr auftat. Das Meer war egal. Die Lichter. Die Schönheit. Sie hatte nur noch Augen für Leif, zu dem sie sich langsam in seiner Umarmung umdrehte. Und ihn sofort begutachtete. Sofort ihren Kopf anheben musste um sein Gesicht vollends zu begutachten. Luci fühlte wahrscheinlich nie zuvor so viel wie in diesem Moment. So unfassbar viel Liebe, so unfassbar viele überwältigende, völlig berauschende Emotionen. Ihre Hände griffen in seine Richtung, legten sich an seine Wangen, streichelte sacht über sie und sie zwang sich auf die Zehenspitzen, gleichwohl sie im nassen Sand einsank, um ihn unbedingt - wirklich unbedingt - zu küssen.
Fuck. Es war so grundsätzlich um sie geschehen. Vollends.
Zwischen den Küssen hielt sie ihn, sah ihn immer wieder an, ihre feuchten Augen zum Glück gut getarnt. Denn sie musste es sagen. Musste es sagen, weil es sonst aus ihr herausplatzte. "Ich-...hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe."
"Ich-...hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe."
Er atmete aus. Noch gegen ihre sich entfernenden Lippen, die er am liebsten sofort wieder erobert hätte. Doch seine Augen waren viel zu fixiert auf dieses bildschöne Gesicht vor ihm. Auf ihre Augen. Dieses perfekt reine und in diesem Moment so unschuldige Grün das ihn anhimmelte. Zu ihm aufsah. Ihn bei sich hielt und definitiv nie wieder gehen lassen wollte. Er war so gerührt davon dass er beinahe keine Luft mehr bekam. Tränen herunterschlucken musste obgleich sich da dieses schüchterne Lächeln auf seinen Lippen absetzte.
"...was ist nur aus dieser Idee der Besenkammer geworden, hm?", fragte er sie und lachte zaghaft. Wenigstens eine Träne hatte er nicht zurückhalten können. Sie bahnte sich eine Spur über seine Wange und verendete in einem Wisch seines Zeige- und Mittelfingers.
"Ich hoffe so sehr dass du diese Gefühle für mich immer behältst. Jeden Morgen neben mir wach wirst und dir beim bloßen Blick in meine Augen klar wird dass du angekommen bist.", er übertrieb nicht. Ganz egal dass er womöglich zu emotional war. Er musste jedes einzelne dieser Worte an sie richten. "Denn das ist genau die Art Gefühl die ich habe wenn ich dich ansehe.", verriet er ihr und es klang so verdammt kitschig wie es die Wahrheit war. Wenn auch-...dieses winzige bisschen von der ganzen Wahrheit entfernt. Denn die lag noch immer am Boden dieser Innentasche seines Sakkos. In welchem sie steckte als er sie so ansah. Diese mögliche Zukunft mit sich herumtrug ohne es zu wissen. Aber...gab es diese Zukunft überhaupt? Wie konnte er das wissen?
"Der Grund weswegen ich vorhin so schrecklich nervös war-...du trägst ihn bei dir.", wollte Leif sie an jenen Moment erinnern. Als ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und sie ihn Fischtörtchen genannt hatte. "Bitte vertrau mir wenn ich dich bitte nicht damit aufzuhören mich anzusehen...", flüsterte er jetzt beinah. Ihm fehlte es an tiefen Atemzügen. Er war so-...nein. Nervös war kein Ausdruck mehr. Sein Herz war mehrmals stehen geblieben, ganz sicher. Aber wie konnte es auch nicht, beim Blick in ihre Augen? "Sieh mich an. Hör nicht auf damit.", bat er sie noch einmal.
Ein Kuss traf sie. Ihre Stirn. Schließlich ihre Lippen. Und seine gesunde Hand nahm dabei ihre Linke von seiner Wange. Alles im Tempo regelrechter Zeitlupe. Ihre Finger sanft streckend. Und ihre Hand unter das Sakko schiebend. Dort führte er ihre Fingerspitzen an diese fein vernähten Ränder der Innentasche. Setzte sie dort ab und ließ ihr einen Moment zu begreifen was er getan hatte, ehe er sie noch einmal auf die Lippen küsste. Innig. Vielleicht war da auch dieser Funken Verzweiflung der eigentlich kaum zu passen schien. Wovor sollte er sich schließlich noch fürchten? "Gib es mir. In...der Tasche.", bat er sie.
eis engel
21.01.2023, 14:40
~Vorheriges Post: Stephen, Crusher, Gray und Chapman/ Sahenia, Jewel, Kaneolani, Liz und Dr. Professor Bishop / Citadel (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27105285&viewfull=1#post27105285)~
~Ulic Dromas (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27107521&viewfull=1#post27107521)~
Stephen Connor, Crusher und die C-Sec Truppe / externe Forensik-Labor / Citadel
"Dieser kleine Pisser soll uns helfen?" erinnerte sich Chapman fast schon amüsiert und warf dem Turianer einen ungläubigen Blick zu.
"Manchmal muss man ungewöhnliche Wege gehen, um zu bekommen was man will." warf Crusher in die Runde.
"Und so lange Du keine Alternativen parat hast, würde ich vorschlagen, dass wir Dromas Spur folgen." ergänzte Stephen seinen ehemaligen Allianz-Kamerad musternd.
"Okay, ihr drei kümmert euch um den Kleinen. Gray und ich gehen zurück ins Revier und schauen dort nach anderen Optionen." wies der Captain nachgebend an.
"Du weißt, wo wir unser kleines Genie finden?" wollte Stephen von Dromas wissen und packte alles ein, was der Hacker gebrauchen könnte. Er wollte keine Zeit mehr verschwenden.
"Ich hoffe, du hast einen fahrbaren Untersatz, oder irgendwas was fliegt. Ich hab echt keine Lust mehr zu laufen." motzte der Kroganer mehr scherzend, als die drei das Labor verließen.
*****
Sahenia, Jewel´Yen nar Chayym, Liz Lopez, Kaneolani Takaki und Professor Dr. Bishop / Allianz Labor / Citadel
Liz zupfte ihren Blazer zurecht, steckte ihre Allianz ID-Karte, die sie als Chloe Taylor auswies, gut sichtbar oberhalb der Brust an, band ihre Haare zu einen lockeren Dutt zusammen und setzte zum abrunden des Erscheinungsbild ihre Spezialbrille mit eingebauter Kamera auf, die sie von Nellie erhalten hatte.
Dann kam sie aus ihrem Versteck hervor, ging um die Ecke und sah auch schon die anderen vier Gestalten, mit denen sie es nun zu tun bekam.
"Und sie..." Der Professor unterbrach sich selbst, musterte die junge Menschenfrau und blieb mit seinem Blick an ihrem Allianz-Kärtchen hängen.
"Ms. Taylor, schön das sie es so schnell einrichten konnten." Begrüßte der Professor die Frau freundlich und kam ihr mit ausgestreckter Hand entgegen. Liz ergriff sie lächelnd. "Sehr erfreut, Professor Bishop. Sie wissen, warum ich hier bin?" erkundigte sich die Spanierin weiterhin freundlich lächelnd und fügte schließlich hinzu: "Ich bin hier, um mögliche Gefahren für die Citadel, bzw. für die Allanz ein zu schätzen."
"Anders formuliert, um den Ruf der Allianz wahren." ergänzte der Professor Augen zwinkernd. Liz lachte.
"Das kann ich ihnen beantworten." meldete sich Sahenia zu Wort und beäugte die Spanierin.
Liz warf ihr einen prüfenden Blick zu. Die Asari im Rollstuhl machte auf sie einen recht kompetenten Eindruck und auch wenn ihre diplomatische Seite im Augenblick etwas zu wünschen übrig ließen, war sich Liz sicher, dass diese Asari von all dem hier mehr verstand, als die beiden Allianz Forscher. Die Quarianerin hingegen wirkte eher zurück haltend, wenn auch nicht unbedingt gerade auf den Mund gefallen. Doch sie war neu auf der Citadel und wusste noch nicht, wie dieses Spiel hier lief.
"Ich möchte sie darum bitten, diese Mädchen zu ignorieren, Ms. Taylor. Unsere Botschaft hat sie hier her geschickt." sagte Bishop fast schon entschuldigend und holte Liz aus ihren Gedanken zurück.
"Kein Problem." gab sie nur freundlich zurück.
"Ich würde sie gerne an meine Kollegin, Kaneolani Takaki verweisen. Sie wird ihnen alles zeigen." fuhr der Professor fort und deutete auf seine Mitarbeiterin.
"Ich danke Ihnen." sagte Liz und ging auf die verrückt an zu schauende Forscherin zu.
Bishop kümmerte sich derweil um die anderen beiden Mädels.
"Nennen sie mich einfach Olani." sagte die Wissenschaftlerin freundlich und führte sie ins Labor.
"Kannst mich Chloe nennen." sagte Liz knapp und musterte die Frau. Die Menschen Frau war etwas älter, als sie und sah so überhaupt nicht nach einer typischen Allianz Forscherin aus. Ihr Kleidungsstil mit schlappriger Latzhose, Bauchfreiem Tanktop und bequemen Turnschuhen, erinnerte eher an einen durchgeknallten Papagei, als an eine seriöse Forscherin. Ihre Haare wirr hoch gebunden, ihr Körper vermutlich komplett tätowiert und im Gesicht viele Piercings und Liz fragte sich allen ernstes, wie die bei der Allianz gelandet war.
"Da ich selbst erst ganz frisch zu diesem Projekt gekommen bin, habe ich leider noch keine brauchbaren Ergebnisse für dich." sagte Olani leise, während sie Liz durchs Labor führte. "Was ich dir sagen kann, dass diese Implantate synthetisch sind." sprach Olani weiter und zeigte Liz ein inaktives Exemplar.
"Beeindruckendes Labor." musste Liz anerkennend zugeben und schaute sich interessiert um, während ihre Kamera in der Brille alles aufzeichnete. "Wann in etwa könntest du denn erste Ergebnisse vorweisen." wollte Liz dann wissen. "Ein bis zwei Tage höchstens." versprach sie.
Währenddessen führte Dr. Bishop Sahenia und Jewel durchs Labor und ließ seinen Worten Taten folgen. Er gab nur das nötigste Preis.
Sahenia versuchte immer wieder den beiden Menschen Frauen zu lauschen. Doch da die beiden sehr leise sprachen, war das ziemlich schwierig für sie.
Eine Sache bekam sie jedoch mit. "Ein bis zwei Tage höchstens."
"Und was ist mit dem Artefakt, welches man ihnen übergeben hat?" wollte Sahenia schließlich wissen und erntete von allen verdutzte Blicke.
"Besichtigung ist beendet. Ich möchte sie bitten, zu gehen." forderte Professor Bishop die beiden Mädels bestimmt auf und begleitete sie Richtung Ausgang. "Verstehen sie nicht, ich kann ihnen helfen." versuchte sie dem Professor noch an der Tür klar zu machen.
Er warf ihr einen unterkühlten Blick zu. "Guten Tag." verabschiedete sich Bishop von den beiden und schloss die Tür.
Fassungslos starrten die eiden Mädels an die verschlossene Tür. "Ich verstehe es nicht. Warum wollen die keine Hilfe? Liegt es daran, dass ich noch so jung bin? Oder eine Diplomatin?"
"Würde eher sagen, typisch Menschen, die wollen immer alles alleine machen." antwortete Ju leise.
"Würde zumindest den tollen Ruf bei den anderen Ratsvölkern erklären. Aber was machen wir jetzt?" Sahenia fühlte sich gerade etwas machtlos und war total enttäuscht. Warum war hier alles nur so furchtbar kompliziert?
"Wir finden einen anderen Weg." antwortete Ju aufmunternd und fügte schließlich leise hinzu: "Was hälst du davon, wenn wir nach deinem Familiennamen forschen?"
"Ich bin Protheaner Forscherin.... nicht Familien-Stammbaum..." kicherte die Asari, willigte aber schlussendlich ein und die beiden verließen diesen Bereich....
Liz Blick folgte der Asari. Sie ist die einzige Überlebende des Asari Massakers. Sie hat das Artefakt gesehen und am eigenen Leib erfahren, wozu das Implantat fähig war. Zu dem ist sie Protheaner Forscherin und hat auf Thessia einen kleine, unbedeutende, aber doch geheime Cerberus Einrichtung zerstört, wo mit Asari Husks herum experimentiert wurde. erinnerte sie sich ans Datapad, welches sie von Cerberus erhalten hatte.
"Dürfte ich das Artefakt mal sehen?" fragte Liz an die beiden Wissenschaftler gewandt.
"Selbstverständlich." antwortete Bishop und ging voraus.
"Viel ist allerdings davon nicht übrig." sagte Olani knapp.
Vor einem mit Sicherheitsglas abgeschirmten Bereich blieben sie stehen. Scanner durch leuchteten ununterbrochen das Artefakt, welches mit einem weiteren Schutzschild abgeschirmt worden war.
Von dem Artefakt war tatsächlich nur noch ein Stück da, welches wie eine 1m hohe Tentakel aussah, der Rest schien abgebrochen.
Liz musterte das Stück von weitem und irgendwie erinnerte sie das Ding, an eine der metallenen Tentakel der Sovereign, die vor ein paar Jahren die Citadel angegriffen hatte.
"Vielleicht solltet ihr doch in Betracht ziehen mit der kleinen Asari zusammen zu arbeiten." sagte Liz ernst, gab Olani ihre gefälschten Kontaktdaten und fügte hinzu: "Melde dich, wenn du irgendwas heraus gefunden hast."
Daraufhin verließ sie das Labor rasch wieder, sie musste einige Nachforschungen machen....
"Ich-...hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe."
Er atmete aus. Noch gegen ihre sich entfernenden Lippen, die er am liebsten sofort wieder erobert hätte. Doch seine Augen waren viel zu fixiert auf dieses bildschöne Gesicht vor ihm. Auf ihre Augen. Dieses perfekt reine und in diesem Moment so unschuldige Grün das ihn anhimmelte. Zu ihm aufsah. Ihn bei sich hielt und definitiv nie wieder gehen lassen wollte. Er war so gerührt davon dass er beinahe keine Luft mehr bekam. Tränen herunterschlucken musste obgleich sich da dieses schüchterne Lächeln auf seinen Lippen absetzte.
"...was ist nur aus dieser Idee der Besenkammer geworden, hm?", fragte er sie und lachte zaghaft. Wenigstens eine Träne hatte er nicht zurückhalten können. Sie bahnte sich eine Spur über seine Wange und verendete in einem Wisch seines Zeige- und Mittelfingers.
"Ich hoffe so sehr dass du diese Gefühle für mich immer behältst. Jeden Morgen neben mir wach wirst und dir beim bloßen Blick in meine Augen klar wird dass du angekommen bist.", er übertrieb nicht. Ganz egal dass er womöglich zu emotional war. Er musste jedes einzelne dieser Worte an sie richten. "Denn das ist genau die Art Gefühl die ich habe wenn ich dich ansehe.", verriet er ihr und es klang so verdammt kitschig wie es die Wahrheit war. Wenn auch-...dieses winzige bisschen von der ganzen Wahrheit entfernt. Denn die lag noch immer am Boden dieser Innentasche seines Sakkos. In welchem sie steckte als er sie so ansah. Diese mögliche Zukunft mit sich herumtrug ohne es zu wissen. Aber...gab es diese Zukunft überhaupt? Wie konnte er das wissen?
"Der Grund weswegen ich vorhin so schrecklich nervös war-...du trägst ihn bei dir.", wollte Leif sie an jenen Moment erinnern. Als ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen und sie ihn Fischtörtchen genannt hatte. "Bitte vertrau mir wenn ich dich bitte nicht damit aufzuhören mich anzusehen...", flüsterte er jetzt beinah. Ihm fehlte es an tiefen Atemzügen. Er war so-...nein. Nervös war kein Ausdruck mehr. Sein Herz war mehrmals stehen geblieben, ganz sicher. Aber wie konnte es auch nicht, beim Blick in ihre Augen? "Sieh mich an. Hör nicht auf damit.", bat er sie noch einmal.
Ein Kuss traf sie. Ihre Stirn. Schließlich ihre Lippen. Und seine gesunde Hand nahm dabei ihre Linke von seiner Wange. Alles im Tempo regelrechter Zeitlupe. Ihre Finger sanft streckend. Und ihre Hand unter das Sakko schiebend. Dort führte er ihre Fingerspitzen an diese fein vernähten Ränder der Innentasche. Setzte sie dort ab und ließ ihr einen Moment zu begreifen was er getan hatte, ehe er sie noch einmal auf die Lippen küsste. Innig. Vielleicht war da auch dieser Funken Verzweiflung der eigentlich kaum zu passen schien. Wovor sollte er sich schließlich noch fürchten? "Gib es mir. In...der Tasche.", bat er sie.
Es war der perfekte Moment. Ein uneingeschränkt guter Tag in einem uneingeschränkt guten Augenblick. Das war selten. Verdammt selten, denn ja, Luci hatte diese Angewohnheit alles zu zerstören in dem sie einfach nur da war. Existent und anwesend, in dem sie Dinge sagte oder tat, die in ihrer Welt normal waren oder einer Norm entsprachen, in seiner aber abwegig, grenzwertig oder komplett falsch waren. Für gewöhnlich kollidierten sie so immer. Proteus war ein reines Fest gewesen was das betraf, aber Palermo schien in so vielen Formen einen Umschwung herbeizuführen. Es änderte alle Parameter, die so gesetzt gewesen schienen. Sie durchliefen jede Menge Wandel, hatten den größten Spaß und den schlimmsten Schmerz verspürt, waren auf höheren Sphären gewandert, als sie jemals hätten können und fielen so unfassbar tief. Palermo war all das gewesen. Irgendwie ein zweites London. Aber auch London hatte wahnsinnig viel Gutes für sie getan - alleine der Hyde Park, den Leif eben noch beschrieben hatte. Sie alle hatten ihr Gutes und ihr Schlechtes und vermutlich war das die Moral einer Geschichte, an dessen Punkt sie erst noch kommen mussten.
Jetzt fühlte es sich an, als wären sie an diesem Punkt angekommen. Ein Punkt, an dem sie endlich begriffen. Luci glaubte ernsthaft daran, dass sie endlich eine Antwort auf so viele ihrer Fragen gefunden hatte. Ja. Fühlte sich, wie nannte er es..? Angekommen. Aber genau deshalb begriff sie nicht, warum er genau jetzt unbedingt wollte, dass sie ihm irgendetwas gab. Es erschloss sich ihr schlicht nicht, weil es null in diesen innigen Moment passte, in dem ihre Lippen noch sacht seine spürten. In dem sie ihn noch schmeckte und roch, wie verdammt gut er zum perfekten Geruch des Meeres passte. Sie in tief einatmete und nicht mehr gehen lassen wollte. Am liebsten in genau diesen Sekunden eingefroren wäre um nie wieder etwas anderes zu fühlen. Doch sie fühlte-..den Saum einer ordentlich vernähten Innentasche eines luftigen, hellen Sakkos.
Luci erfüllte seinen Wunsch, sah ihn weiterhin an und kam nicht umhin zu bemerken, dass seine Augenfarbe perfekt zum Sternenhimmel passte, der sich unter dem tiefdunklen Rot hindurchpresste. Seine Augen nahmen praktisch jede Farbe an und leuchteten regelrecht. Wie Milliarden Farben eines Diamanten. Sie wollte es ihm sagen. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und sie wollte genau das sagen, aber es war, als treibe sich einen Keil in genau diesen Satz. Als könne sie nicht. Ihr Blick begann, skeptischer und skeptischer auszusehen und dann spiegelte ihr Verhalten einfach exakt ihre Persönlichkeit wieder: Ihre Hand glitt in die Innentasche, sie erfühlte etwas, einen kaum all zu großen Würfel, der gerade so in ihre Hand passte. Erfühlte Samt unter den Fingerkuppen. Aber beachtete es nicht, sondern zog es unaufmerksam aus der Tasche und übergab ihm das Objekt, nachdem er so lange gedrängt hatte, ohne es auch nur einmal anzusehen. Damit er es hatte, es 'aus dem Weg' war und sie ihn wieder unbehelligt ansehen und den Moment genießen konnte. Nichts konnte so wichtig sein wie DAS. Richtig?
AeiaCarol
21.01.2023, 22:20
Es war der perfekte Moment. Ein uneingeschränkt guter Tag in einem uneingeschränkt guten Augenblick. Das war selten. Verdammt selten, denn ja, Luci hatte diese Angewohnheit alles zu zerstören in dem sie einfach nur da war. Existent und anwesend, in dem sie Dinge sagte oder tat, die in ihrer Welt normal waren oder einer Norm entsprachen, in seiner aber abwegig, grenzwertig oder komplett falsch waren. Für gewöhnlich kollidierten sie so immer. Proteus war ein reines Fest gewesen was das betraf, aber Palermo schien in so vielen Formen einen Umschwung herbeizuführen. Es änderte alle Parameter, die so gesetzt gewesen schienen. Sie durchliefen jede Menge Wandel, hatten den größten Spaß und den schlimmsten Schmerz verspürt, waren auf höheren Sphären gewandert, als sie jemals hätten können und fielen so unfassbar tief. Palermo war all das gewesen. Irgendwie ein zweites London. Aber auch London hatte wahnsinnig viel Gutes für sie getan - alleine der Hyde Park, den Leif eben noch beschrieben hatte. Sie alle hatten ihr Gutes und ihr Schlechtes und vermutlich war das die Moral einer Geschichte, an dessen Punkt sie erst noch kommen mussten.
Jetzt fühlte es sich an, als wären sie an diesem Punkt angekommen. Ein Punkt, an dem sie endlich begriffen. Luci glaubte ernsthaft daran, dass sie endlich eine Antwort auf so viele ihrer Fragen gefunden hatte. Ja. Fühlte sich, wie nannte er es..? Angekommen. Aber genau deshalb begriff sie nicht, warum er genau jetzt unbedingt wollte, dass sie ihm irgendetwas gab. Es erschloss sich ihr schlicht nicht, weil es null in diesen innigen Moment passte, in dem ihre Lippen noch sacht seine spürten. In dem sie ihn noch schmeckte und roch, wie verdammt gut er zum perfekten Geruch des Meeres passte. Sie in tief einatmete und nicht mehr gehen lassen wollte. Am liebsten in genau diesen Sekunden eingefroren wäre um nie wieder etwas anderes zu fühlen. Doch sie fühlte-..den Saum einer ordentlich vernähten Innentasche eines luftigen, hellen Sakkos.
Luci erfüllte seinen Wunsch, sah ihn weiterhin an und kam nicht umhin zu bemerken, dass seine Augenfarbe perfekt zum Sternenhimmel passte, der sich unter dem tiefdunklen Rot hindurchpresste. Seine Augen nahmen praktisch jede Farbe an und leuchteten regelrecht. Wie Milliarden Farben eines Diamanten. Sie wollte es ihm sagen. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und sie wollte genau das sagen, aber es war, als treibe sich einen Keil in genau diesen Satz. Als könne sie nicht. Ihr Blick begann, skeptischer und skeptischer auszusehen und dann spiegelte ihr Verhalten einfach exakt ihre Persönlichkeit wieder: Ihre Hand glitt in die Innentasche, sie erfühlte etwas, einen kaum all zu großen Würfel, der gerade so in ihre Hand passte. Erfühlte Samt unter den Fingerkuppen. Aber beachtete es nicht, sondern zog es unaufmerksam aus der Tasche und übergab ihm das Objekt, nachdem er so lange gedrängt hatte, ohne es auch nur einmal anzusehen. Damit er es hatte, es 'aus dem Weg' war und sie ihn wieder unbehelligt ansehen und den Moment genießen konnte. Nichts konnte so wichtig sein wie DAS. Richtig?
Sie wusste nicht was sie ihm da übergeben hatte. Oder aber sie wusste es genau und gerade lief hinter diesen bildschönen Augen die ihn ansahen ein Film ab wie sie flüchtete. Es wäre wohl nicht allzu schwer gewesen ihm zu entkommen. Nicht hier. Und er hätte sie nicht einmal aufgehalten. Leif wusste wie riskant diese Sache war. Wie-...oft sie darüber gesprochen und Luceija sich in andere Themen zurückgezogen hatte. Ihm gesagt hatte dass sie hierfür vielleicht nicht bereit war wenn er fragte. Aber er hatte keine Angst. Es würde seine Gefühle nicht ändern selbst wenn sie ablehnte. Wenn es nur irgendeinen guten Grund dafür gab dass sie nein sagte. Und er sah keinen. Spätestens nicht mehr nach heute Abend. Nach der erneuten Erkenntnis wie perfekt sie beide waren. Und außerdem ging es hier nicht nur um den Antrag. Es ging um das was er in der Hand hielt. Was sie ihm übergeben hatte. Unwissend wie viel Gewicht es hatte.
"Meine Mutter hätte dich geliebt, weißt du das?", sagte er zu Luceija. Die ihn immer noch ansah und dessen Blick er ganz und gar standhielt. Noch. "Selbst Edna hat das gedacht. Sie hat es mir gesagt als wir beide in Stockholm waren.", verriet Leif und lächelte sanft. In seinen Gedanken schwirrte nun auch eine andere Frau. Aber vermutlich war es in diesem Fall okay.
"Die Leute die sie weniger gut kannten haben immer eine arrogante, sehr privilegierte Ärztin gesehen. Eine Frau mit einer nie enden wollenden Glücksträhne der alles in die Wiege gelegt wurde. Mehr nicht. Dabei war sie sehr liebevoll. Mit ihrer Aufmerksamkeit fühlte man sich wahnsinnig gut. Sie war witzig und-...ein ziemliches Großmaul. Stur und ihrem Wesen immer treu.", erzählte Leif freimütig und sah das erste Mal von Luceija ab und an ihr vorbei in den Himmel. "Ich weiß es ist albern sich das vorzustellen...aber manches Mal denke ich wie wunderschön es wäre wenn sie einfach noch am Leben wäre. Wenn sie dich kennenlernen würde wie man eben die Freundin des eigenen Sohnes kennenlernt und dann sehe ich vor mir wie sie deinen guten Geschmack lobt. Wie sie dir sagt für wie wunderbar sie die Lage deines Hauses hält und dass sie das Wasser liebt. Das es ihr eine zweite Heimat ist und all diese Dinge die man sich eben erzählt in einer Familie.", es war eine Geschichte wie sie ihm allzu oft in seinen Träumen begegnet war. Er wünschte sich oftmals nichts sehnlicher als diese Träume jede Nacht zu haben. Durchweg zu schlafen und seine Mutter neben Luceija zu sehen. Es wäre ein Traum. Und war so unerfüllbar wie die Rückkehr aller anderen Mitglieder seiner Familie. Sein Lächeln darüber wirkte abwesend aber nicht unglücklich. Denn das war er ganz und gar nicht. All das hatte auch irgendwie hierher geführt. Ihm den Blick auf seine Zukunft eröffnet wie sie...vor ihm stand. Und ihn ansah. Genau in diesem Augenblick.
"Ich kann ihre Stimme in meinem Ohr hören, weißt du? Wie sie lacht und mir sagt ich solle mir kein Beispiel an meinem Vater nehmen und es spektakulärer gestalten. Aber ich weiß wie sehr sie ihn für das geliebt hat was er damals tat.", es machte sicherlich wenig Sinn was er da erzählte. Also bemühte er sich rasch um Ergänzung. "Sie ist geschwommen. So richtig ernsthaft und auf Wettkämpfen. Mein Vater ist bei den letzten Veranstaltungen immer mitgefahren. Sie haben sich angehimmelt. Und irgendwann stand er dann vor ihr. Ist auf die Knie gegangen und hat sich sofort dafür entschuldigt dass er auf diese Weise um ihre Hand anhält aber er hätte einen Ort wählen wollen an dem sie sich wohl und Zuhause fühlt und das war nun mal in der Nähe des Wassers.", klang die Geschichte nun wirklich nicht spektakulär. Und dieser Gedanke ließ Leif sich kurz eigenartig einsam in dieser Sache fühlen. Unsicher. Aber es gab längst kein zurück mehr. Oder...?
Ihr Blick haftete noch immer an ihm. Aber wenigstens hoffte Leif dass sie zu begreifen begann was er hier tat. Und doch...kam er nicht um diese Frage herum. Nicht dass er das wollte. Nicht wirklich. Es war nur erdrückend es wirklich und ganz ernsthaft zu tun. Sein Herz schien jeden zweiten Schlag zu stolpern. Schien ihn im Stich zu lassen. Nur um im nächsten Moment zu rasen als verfolge ihn der Teufel persönlich.
"Weißt du-...hier ist dein Zuhause. Hier sehe ich dich aufblühen. Ich sehe wie du in den Nächten wirklich zur Ruhe kommst. Wie deine Augen strahlen wenn du deine Rosen im Garten siehst und wie du es liebst deine Sprache zu sprechen. Oder eben wie du tief Luft holst wenn das Meer in Reichweite ist. Die Augen dabei schließt.", zählte er auf. Vielleicht ein Versuch sich selbst zu beruhigen. Seine zittrige Hand in den Griff zu kriegen, während er umständlich diesen winzigen Würfel im Samtüberzug öffnete. Und darauf hinunter sah. Nur mehr lächelte. "Lass es mich einfach mit deinen Worten sagen...", schlug er vor. Und sah wieder auf. Sicher darüber dass es nun keine Möglichkeit mehr gab dass sie NICHT gesehen hatte was da in seiner Hand lag.
"Ich hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe.", gab er haargenau wieder was sie ihm zuvor gestanden hatte. Und seine Stimme brach die Worte. So höllisch nervös war er. So von Unsicherheit geplagt. Aber er machte weiter. Leif fand immer wieder Worte die ihn erklärten. "Ich-...will dass du immer alles hast was du brauchst. Das du tust was dich erfüllt und glücklich macht. Ganz egal was-...was das sein wird. Lass mich immer ein Teil deines Lebens sein. Lass mich...unser Projekt vorantreiben. Lass mich jeden Morgen neben dir aufwachen und jeden Abend neben dir einschlafen.", bat Leif sie. Und dann ging sein Blick wieder so eindeutig hin zu diesem...Ring. Ja. Es war nicht weniger als ein wahnsinnig neu aussehender Ring, obgleich er es nicht war. So eindeutig nach einem Antrag schreiend dass vielleicht die Frage selbst überflüssig war. Drei Steine schmiegten sich eng aneinander. Das größte mittlere Exemplar war ein zartes Rosé. Gestützt von zwei reinweißen Diamanten auf einem goldenen Ring sitzend. Er war gering im Durchmesser, aber definitiv alles andere als dezent. Sicherlich in der Größe passend für Luceija. Das es so war-...hatte einige Zeit der Arbeit eines Goldschmieds gekostet. Leif glaubte einfach dass es das hier sein musste. Dieser Ring.
"Ich-...denke seit Tagen darüber nach ob das hier geschmacklos ist, ob-...weißt du das Ganze macht mich so wahnsinnig nervös dass es mich fast umbringt, aber ich wollte dass du ihn bekommst. Es sollte ausgerechnet dieser Ring hier sein. Nicht der aus irgendeiner Vitrine in der Stadt, sondern der Ring meiner Mutter, weil er erst meinem Vater, dann ihr und schließlich mir etwas bedeutet hat und es muss irgendeinen verdammten Grund geben weshalb er jetzt nicht mit ihr unter der Erde ist sondern hier bei mir und ich glaube dieser Grund bist du.", es war eine weirde Erklärung. Vielleicht war all das hier genau so. Womöglich machte er sich restlos zum Idioten. Es standen so viele Möglichkeiten im Raum. Aber zuerst ergriff er voller Zuversicht die eine. Die die ihm am besten gefiel. Und über die er schon so lange nachdachte.
Leif glaubte sich ihr noch etwas mehr zu nähern. Physisch betrachtet. Denn ihr Gesicht und ihre Lippen waren plötzlich wieder so unglaublich nah bei ihm dass er nicht anders konnte als sie zu küssen. Seine schnelle und schrecklich aufgeregte Atmung gegen ihre Gesichtshaut prallen zu lassen. Und dann-...wirklich das zu tun weswegen er hier war. Weswegen er so viel sagte und doch...nichts sagte.
Einen Schritt zurück, den Blick nicht von ihr lassend. Und dann bewegte sein Körper sich in eine wirklich ungeahnte Richtung und Leif-...ging tatsächlich auf die Knie. Vor ihr. Er konnte die Augen nicht von Luceija lassen aber er konnte alles andere so wahnsinnig eindeutig nach dem aussehen lassen was es war. Und...auch so klingen lassen. "Ich will...wirklich keine einzige Sekunde meines Lebens mehr ohne dich verbringen, Luceija. Ich will mich nicht mehr verstecken und ich will nicht dass Leute weiterhin glauben könnten dass das hier irgendeine Phase wäre, denn das ist es nicht. Ich will...ganz im Gegenteil dass solche Idioten wie die im Restaurant oder jeder der es nicht auf den ersten Blick begreift eben genau das sehen können. Das du mir gehörst, also-...", er presste die Lippen aufeinander. Ob der unglücklichen Wortwahl wegen? War sie das? Auf diese Weise würden wohl nur sie beide sich verstehen. Und doch-...für den Bruchteil einer Sekunde schien es unmöglich es wirklich zu sagen. Diese Frage wirklich zu stellen. Ihr die sich ankündigenden Tränen die in seinen Augen anzutun aus denen er zu ihr aufsah. "Luceija Natalicia Ascaiath, du-...weißt längst dass ich dich mehr liebe als mein Leben. Mich selbst und das-...will bei einem arroganten Arschloch wie mir schon was heißen, also...", er lachte schwach über sich selbst und schniefte leise. Es war wirklich schwer bei sich zu bleiben. Er glaubte jeden Moment tot umfallen zu können vor Aufregung.
"Willst du meine Frau werden, Luceija?", seine Augen hingen an ihren. Sein Blick musste dem eines dümmlich treuen Hundes entsprechen, aber spielte das eine Rolle? Anders konnte er sie gar nicht ansehen. Alles in seinem Kopf spielte verrückt. Restlos. "Oder-..uhmm...sollte ich fragen: 'Vuoi sposarmi, Luce'?", er hatte diese beiden Worte lächerliche Male geübt. Ganz gleich dass man das kaum hörte.
Sie wusste nicht was sie ihm da übergeben hatte. Oder aber sie wusste es genau und gerade lief hinter diesen bildschönen Augen die ihn ansahen ein Film ab wie sie flüchtete. Es wäre wohl nicht allzu schwer gewesen ihm zu entkommen. Nicht hier. Und er hätte sie nicht einmal aufgehalten. Leif wusste wie riskant diese Sache war. Wie-...oft sie darüber gesprochen und Luceija sich in andere Themen zurückgezogen hatte. Ihm gesagt hatte dass sie hierfür vielleicht nicht bereit war wenn er fragte. Aber er hatte keine Angst. Es würde seine Gefühle nicht ändern selbst wenn sie ablehnte. Wenn es nur irgendeinen guten Grund dafür gab dass sie nein sagte. Und er sah keinen. Spätestens nicht mehr nach heute Abend. Nach der erneuten Erkenntnis wie perfekt sie beide waren. Und außerdem ging es hier nicht nur um den Antrag. Es ging um das was er in der Hand hielt. Was sie ihm übergeben hatte. Unwissend wie viel Gewicht es hatte.
"Meine Mutter hätte dich geliebt, weißt du das?", sagte er zu Luceija. Die ihn immer noch ansah und dessen Blick er ganz und gar standhielt. Noch. "Selbst Edna hat das gedacht. Sie hat es mir gesagt als wir beide in Stockholm waren.", verriet Leif und lächelte sanft. In seinen Gedanken schwirrte nun auch eine andere Frau. Aber vermutlich war es in diesem Fall okay.
"Die Leute die sie weniger gut kannten haben immer eine arrogante, sehr privilegierte Ärztin gesehen. Eine Frau mit einer nie enden wollenden Glücksträhne der alles in die Wiege gelegt wurde. Mehr nicht. Dabei war sie sehr liebevoll. Mit ihrer Aufmerksamkeit fühlte man sich wahnsinnig gut. Sie war witzig und-...ein ziemliches Großmaul. Stur und ihrem Wesen immer treu.", erzählte Leif freimütig und sah das erste Mal von Luceija ab und an ihr vorbei in den Himmel. "Ich weiß es ist albern sich das vorzustellen...aber manches Mal denke ich wie wunderschön es wäre wenn sie einfach noch am Leben wäre. Wenn sie dich kennenlernen würde wie man eben die Freundin des eigenen Sohnes kennenlernt und dann sehe ich vor mir wie sie deinen guten Geschmack lobt. Wie sie dir sagt für wie wunderbar sie die Lage deines Hauses hält und dass sie das Wasser liebt. Das es ihr eine zweite Heimat ist und all diese Dinge die man sich eben erzählt in einer Familie.", es war eine Geschichte wie sie ihm allzu oft in seinen Träumen begegnet war. Er wünschte sich oftmals nichts sehnlicher als diese Träume jede Nacht zu haben. Durchweg zu schlafen und seine Mutter neben Luceija zu sehen. Es wäre ein Traum. Und war so unerfüllbar wie die Rückkehr aller anderen Mitglieder seiner Familie. Sein Lächeln darüber wirkte abwesend aber nicht unglücklich. Denn das war er ganz und gar nicht. All das hatte auch irgendwie hierher geführt. Ihm den Blick auf seine Zukunft eröffnet wie sie...vor ihm stand. Und ihn ansah. Genau in diesem Augenblick.
"Ich kann ihre Stimme in meinem Ohr hören, weißt du? Wie sie lacht und mir sagt ich solle mir kein Beispiel an meinem Vater nehmen und es spektakulärer gestalten. Aber ich weiß wie sehr sie ihn für das geliebt hat was er damals tat.", es machte sicherlich wenig Sinn was er da erzählte. Also bemühte er sich rasch um Ergänzung. "Sie ist geschwommen. So richtig ernsthaft und auf Wettkämpfen. Mein Vater ist bei den letzten Veranstaltungen immer mitgefahren. Sie haben sich angehimmelt. Und irgendwann stand er dann vor ihr. Ist auf die Knie gegangen und hat sich sofort dafür entschuldigt dass er auf diese Weise um ihre Hand anhält aber er hätte einen Ort wählen wollen an dem sie sich wohl und Zuhause fühlt und das war nun mal in der Nähe des Wassers.", klang die Geschichte nun wirklich nicht spektakulär. Und dieser Gedanke ließ Leif sich kurz eigenartig einsam in dieser Sache fühlen. Unsicher. Aber es gab längst kein zurück mehr. Oder...?
Ihr Blick haftete noch immer an ihm. Aber wenigstens hoffte Leif dass sie zu begreifen begann was er hier tat. Und doch...kam er nicht um diese Frage herum. Nicht dass er das wollte. Nicht wirklich. Es war nur erdrückend es wirklich und ganz ernsthaft zu tun. Sein Herz schien jeden zweiten Schlag zu stolpern. Schien ihn im Stich zu lassen. Nur um im nächsten Moment zu rasen als verfolge ihn der Teufel persönlich.
"Weißt du-...hier ist dein Zuhause. Hier sehe ich dich aufblühen. Ich sehe wie du in den Nächten wirklich zur Ruhe kommst. Wie deine Augen strahlen wenn du deine Rosen im Garten siehst und wie du es liebst deine Sprache zu sprechen. Oder eben wie du tief Luft holst wenn das Meer in Reichweite ist. Die Augen dabei schließt.", zählte er auf. Vielleicht ein Versuch sich selbst zu beruhigen. Seine zittrige Hand in den Griff zu kriegen, während er umständlich diesen winzigen Würfel im Samtüberzug öffnete. Und darauf hinunter sah. Nur mehr lächelte. "Lass es mich einfach mit deinen Worten sagen...", schlug er vor. Und sah wieder auf. Sicher darüber dass es nun keine Möglichkeit mehr gab dass sie NICHT gesehen hatte was da in seiner Hand lag.
"Ich hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe.", gab er haargenau wieder was sie ihm zuvor gestanden hatte. Und seine Stimme brach die Worte. So höllisch nervös war er. So von Unsicherheit geplagt. Aber er machte weiter. Leif fand immer wieder Worte die ihn erklärten. "Ich-...will dass du immer alles hast was du brauchst. Das du tust was dich erfüllt und glücklich macht. Ganz egal was-...was das sein wird. Lass mich immer ein Teil deines Lebens sein. Lass mich...unser Projekt vorantreiben. Lass mich jeden Morgen neben dir aufwachen und jeden Abend neben dir einschlafen.", bat Leif sie. Und dann ging sein Blick wieder so eindeutig hin zu diesem...Ring. Ja. Es war nicht weniger als ein wahnsinnig neu aussehender Ring, obgleich er es nicht war. So eindeutig nach einem Antrag schreiend dass vielleicht die Frage selbst überflüssig war. Drei Steine schmiegten sich eng aneinander. Das größte mittlere Exemplar war ein zartes Rosé. Gestützt von zwei reinweißen Diamanten auf einem goldenen Ring sitzend. Er war gering im Durchmesser, aber definitiv alles andere als dezent. Sicherlich in der Größe passend für Luceija. Das es so war-...hatte einige Zeit der Arbeit eines Goldschmieds gekostet. Leif glaubte einfach dass es das hier sein musste. Dieser Ring.
"Ich-...denke seit Tagen darüber nach ob das hier geschmacklos ist, ob-...weißt du das Ganze macht mich so wahnsinnig nervös dass es mich fast umbringt, aber ich wollte dass du ihn bekommst. Es sollte ausgerechnet dieser Ring hier sein. Nicht der aus irgendeiner Vitrine in der Stadt, sondern der Ring meiner Mutter, weil er erst meinem Vater, dann ihr und schließlich mir etwas bedeutet hat und es muss irgendeinen verdammten Grund geben weshalb er jetzt nicht mit ihr unter der Erde ist sondern hier bei mir und ich glaube dieser Grund bist du.", es war eine weirde Erklärung. Vielleicht war all das hier genau so. Womöglich machte er sich restlos zum Idioten. Es standen so viele Möglichkeiten im Raum. Aber zuerst ergriff er voller Zuversicht die eine. Die die ihm am besten gefiel. Und über die er schon so lange nachdachte.
Leif glaubte sich ihr noch etwas mehr zu nähern. Physisch betrachtet. Denn ihr Gesicht und ihre Lippen waren plötzlich wieder so unglaublich nah bei ihm dass er nicht anders konnte als sie zu küssen. Seine schnelle und schrecklich aufgeregte Atmung gegen ihre Gesichtshaut prallen zu lassen. Und dann-...wirklich das zu tun weswegen er hier war. Weswegen er so viel sagte und doch...nichts sagte.
Einen Schritt zurück, den Blick nicht von ihr lassend. Und dann bewegte sein Körper sich in eine wirklich ungeahnte Richtung und Leif-...ging tatsächlich auf die Knie. Vor ihr. Er konnte die Augen nicht von Luceija lassen aber er konnte alles andere so wahnsinnig eindeutig nach dem aussehen lassen was es war. Und...auch so klingen lassen. "Ich will...wirklich keine einzige Sekunde meines Lebens mehr ohne dich verbringen, Luceija. Ich will mich nicht mehr verstecken und ich will nicht dass Leute weiterhin glauben könnten dass das hier irgendeine Phase wäre, denn das ist es nicht. Ich will...ganz im Gegenteil dass solche Idioten wie die im Restaurant oder jeder der es nicht auf den ersten Blick begreift eben genau das sehen können. Das du mir gehörst, also-...", er presste die Lippen aufeinander. Ob der unglücklichen Wortwahl wegen? War sie das? Auf diese Weise würden wohl nur sie beide sich verstehen. Und doch-...für den Bruchteil einer Sekunde schien es unmöglich es wirklich zu sagen. Diese Frage wirklich zu stellen. Ihr die sich ankündigenden Tränen die in seinen Augen anzutun aus denen er zu ihr aufsah. "Luceija Natalicia Ascaiath, du-...weißt längst dass ich dich mehr liebe als mein Leben. Mich selbst und das-...will bei einem arroganten Arschloch wie mir schon was heißen, also...", er lachte schwach über sich selbst und schniefte leise. Es war wirklich schwer bei sich zu bleiben. Er glaubte jeden Moment tot umfallen zu können vor Aufregung.
"Willst du meine Frau werden, Luceija?", seine Augen hingen an ihren. Sein Blick musste dem eines dümmlich treuen Hundes entsprechen, aber spielte das eine Rolle? Anders konnte er sie gar nicht ansehen. Alles in seinem Kopf spielte verrückt. Restlos. "Oder-..uhmm...sollte ich fragen: 'Vuoi sposarmi, Luce'?", er hatte diese beiden Worte lächerliche Male geübt. Ganz gleich dass man das kaum hörte.
Musik:
https://www.youtube.com/watch?v=ujwUQ-8BoCM
(Lady Gaga - Is That Alright)
Es hätte ein ganz normaler Abend werden können. Ein Abendessen. Eine Fahrt zu diesem Restaurant, ein Spaziergang in der Abenddämmerung ohne Schuhe am Strand. Hand in Hand. Nur das. Und in dem Moment, in dem auch nur ein einzelner Gedanke zu dieser Frage hüpfte - und da waren urplötzlich unfassbar viele Fragen in Luceijas Kopf - fragte sie sich, wie sie, einmal mehr, so wahnsinnig blind hatte sein können. Wie sie es hatte 'übersehen' können und nur kurz zuvor noch von Leif gehört hatte, wie er ihr sagte, dass er sich fragte, wie er sie so lange hatte 'übersehen' können. Wie konnte sie das nicht sehen. Vorausahnen. Wie konnte sie allgemein eine so solide Menschenkenntnis besitzen und aus Leif lesen wie aus einem Buch, ihm ansehen, wenn es ihm schlecht ging oder wenn er glücklich war und DAS nicht kommen sehen. Zumal da Ankündigungen waren. Klare, sehr klare Tendenzen. WIE konnte sie das nicht sehen. Und wie konnte es sein, dass sie genau jetzt, genau an diesem Tag und genau in dieser Sekunde so umgeworfen wurde von dem, was hier passierte.
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"(...)Und irgendwann stand er dann vor ihr. Ist auf die Knie gegangen und hat sich sofort dafür entschuldigt dass er auf diese Weise um ihre Hand anhält aber er hätte einen Ort wählen wollen an dem sie sich wohl und Zuhause fühlt und das war nun mal in der Nähe des Wassers."
Normalerweise kannte sie dieses Gefühl nur in Verbindung mit Angst. Wie etwas in ihrem Inneren hochzukochen schien, wie es ihr diesen Schauer durch all ihre Körperteile riss, ohne wirklich zu wissen, woher er kam. Aber es klang einfach so-..eigenartig, richtig? Wie eine Andeutung, während ihre eigenen Füße im nassen Sand dieses Strandes steckten, das tyrrhenische Meer in ihrem Rücken rauschende, aber kaum zu schlimme Wellen aufbäumte und über den Strand rauschen ließ. Es war diese Vorahnung. Diese Analogie, die sie eiskalt überraschte. Man sah, wie ihr Mund sich zögerlich öffnete, ein Wort oder einen Buchstaben formte, aber nichts hervor kam. Kein Protest. Keine Klage, kein-..nichts. Dabei war unklar, was überhaupt hätte hervorkommen sollen, denn sie wusste es selbst nicht. Alles spielte sich so wahnsinnig plötzlich ab. Und da war noch der Funke Skepsis: War es wirklich das, wofür sie es hielt..?
~
"Weißt du-...hier ist dein Zuhause. Hier sehe ich dich aufblühen. Ich sehe wie du in den Nächten wirklich zur Ruhe kommst. Wie deine Augen strahlen wenn du deine Rosen im Garten siehst und wie du es liebst deine Sprache zu sprechen. Oder eben wie du tief Luft holst wenn das Meer in Reichweite ist. Die Augen dabei schließt."
Wieder waren da ihre Lippen. Die sich leicht bewegten, obwohl sie es nicht spürte. Die etwas formen wollten, wovon sie nicht wusste, was es war. Ihre Augen klebten an ihm. Sie beobachtete genau, wie er jedes Wort aussprach und etwas in und an ihr hatte sich wahnsinnig verändert. Der Situation angepasst. Sie war-...regelrecht erstarrt und doch nicht. Glaubte, es wäre Kälte, aber es war kaum wirklich kalt. Wind bließ ihr von hinten ins Haar und wühlte es auf, peitschte es ihm entgegen. Diesen weiteren Kuss trug sie auf ihren beigen, vollen Lippen wie ein Geschenk. Selbst jetzt ließ ihr Blick ihn nicht los. Nicht nur, weil er sie darum gebeten hatte, sondern primär deshalb, weil da dieser Gegenstand war, den sie gar nicht erkannte. Dieses kleine Kästchen aus Samt. Dass sie beinahe nicht mehr erkannte, weil ihre Augen sich unauffällig aber plötzlich mit Tränen gefüllt hatte, ohne, dass sie etwas dagegen hätte tun können.
~
"Lass es mich einfach mit deinen Worten sagen...Ich hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe."
Dass etwas komisch war, schien sie allmählich zu riechen, aber WAS daran so...eigenartig war, bemerkte sie erst wirklich, als ihre Sicht so wahnsinnig schlecht wurde und ihre Augen sich mit Tränen füllten. Und sie gleichzeitig bemerkte, trotz allem, wie Leifs Hände - gerade seine - so wahnsinnig zitterten. Ja, eine davon war verletzt worden und noch immer angeschlagen und geschient, aber-..das konnte es unmöglich sein. Richtig?
Nein. Das konnte es nicht sein. Gerade er. Der präziseste, begabteste, schlicht genialste Chirurg den sie kannte, würde mit Sicherheit nicht an zittrigen Händen leiden, in keiner verdammten Option dieser Welt. Nun. Doch. Und den Grund sah sie jetzt.
Ein Ring.
Ihr Hirn schien auszuschalten. Vielleicht eine Art Selbstschutz, aber es war, als habe jemand einen Schalter umgelegt. Ihre Augen klebten nicht mehr an ihm, sondern an diesem Ring. Der so plötzlich wie aus dem Nichts erschien. Dessen Steine sich im umgebenden, fast nicht-existenten Licht spiegelte, wie es seine Augen zuvor getan hatten. Ein Ring der so auftauchte, einfach da war, dass alles, was sie sich fragen konnte: 'Was wollte er mit einem Ring?'. Es war genau das, was sie dachte. Eine Hälfte, die es begriff, was hier geschah und eine, die nicht die leiseste Ahnung hatte und der wissenden Luci ein Theater vorspielte. Als wolle er hier, ernsthaft hier, direkt am Meer, nach einem perfekten Tag, unter Sternenhimmel, Luci danach fragen was er von einem unbedeutenden, total zufälligen Ring hielt. Oh verdammt, sie war so weit weg von jeglicher Realität und ihre Gedanken verloren jedwede Bodenhaftung. Etwas brannte durch. So gänzlich anders, als in ihren schlimmsten Momenten, es war-...irgendwie das Gegenteil. Sie fühlte sich wie angetrunken, so-..völlig entrückt. Völlig weg von allem, was normal schien. Von allem, was sie kannte. Allem, womit sie kalkulieren konnte.
~
"Ich-...will dass du immer alles hast was du brauchst. Das du tust was dich erfüllt und glücklich macht. Ganz egal was-...was das sein wird. Lass mich immer ein Teil deines Lebens sein. Lass mich...unser Projekt vorantreiben. Lass mich jeden Morgen neben dir aufwachen und jeden Abend neben dir einschlafen. Ich-...denke seit Tagen darüber nach ob das hier geschmacklos ist, ob-...weißt du das Ganze macht mich so wahnsinnig nervös dass es mich fast umbringt, aber ich wollte dass du ihn bekommst. Es sollte ausgerechnet dieser Ring hier sein. Nicht der aus irgendeiner Vitrine in der Stadt, sondern der Ring meiner Mutter, weil er erst meinem Vater, dann ihr und schließlich mir etwas bedeutet hat und es muss irgendeinen verdammten Grund geben weshalb er jetzt nicht mit ihr unter der Erde ist sondern hier bei mir und ich glaube dieser Grund bist du."
Da war ein Kuss. Normalerweise holte sie jeder seiner Küsse zurück in eine perfekte Realität. Zurück ins Hier und Jetzt in dem er war, zurück zu sich, aber-..Luci fühlte sich, als driftete sie weiter und weiter ab. Wie isoliert. Als wären da unendliche Schichten an durchsichtigem Plastik oder sie in einer Barriere, die sie unbewusst materialisiert hatte, auch wenn das irre schien. Immerhin hatte sie den Kuss gespürt. Hatte bemerkt, wie schwer und schnell Leifs Atem ging und der kurze Moment, die innere Frage danach, ob alles okay mit ihm war, verschwand so schnell, weil ihr Inneres über sie lachte. Dass noch immer, obwohl sie mit großen Augen dastand und ihn, den Ring, wieder ihn, wieder den Ring und immer so weiter beobachtete, nein, anstarrte, noch immer nicht durchstieg, in welcher Situation sie sich befand. Das tränenbespickte Grün hob sich zurück ins Leifs Grau. Erhoffte sich eine Antwort, obwohl er es war, der sich, nur kurz danach, eine Antwort erhoffte. Sie sah ihn ernsthaft immer schlechter.
'Was tust du da-..', flüsterte sie. Aber sie glaubte, dass niemand sie jemals wieder hören konnte. Ihre Stimme war klein, viel zu leise und würde den Wind nicht übertreffen können. Ihr wispern ging unter, als er diesen Schritt rückwärts tat und-..auf die Knie ging.
'-..was-..', formten ihre Lippen schwach. Sie musste aussehen wie ein Idiot, der mit Tränen in den Augen diesem viel, viel größeren Mann nachsah, wie er vor ihr auf die Knie ging. Und alles, wirklich vollkommen alles in ihr vollständig durchbrannte, als sie, endlich, schaffte, alle Puzzleteile zusammen zu setzen und es gleichzeitig doch nicht zu verstehen. Das hier...das hier war echt?
Er ging vor ihr auf die Knie. Vor-...ihr. Vor IHR?!
"Ich will...wirklich keine einzige Sekunde meines Lebens mehr ohne dich verbringen, Luceija. Ich will mich nicht mehr verstecken und ich will nicht dass Leute weiterhin glauben könnten dass das hier irgendeine Phase wäre, denn das ist es nicht. Ich will...ganz im Gegenteil dass solche Idioten wie die im Restaurant oder jeder der es nicht auf den ersten Blick begreift eben genau das sehen können. Das du mir gehörst, also-..."
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"Luceija Natalicia Ascaiath, du-...weißt längst dass ich dich mehr liebe als mein Leben. Mich selbst und das-...will bei einem arroganten Arschloch wie mir schon was heißen, also..."
Da war dieses Lachen. Dieses völlig verzweifelte, selbstironische, unfassbar, ja, süße, Lachen. Dieses eine einzige Lachen, dass sie immer und in jeder Phase ihres Lebens auf eine so wahnsinnige Art glücklich gemacht hatte, dass sie geglaubt hatte, schlicht alles überstehen zu können. Jede Grausamkeit, jede unfaire Situation, jeden Streit, jeden Versuch, jede Folter, die diese Welt für sie bereit gestellt hatte. Es war da und das kurz nach diesem Geständnis, nach diesen Worten, die Luci niemals in ihrem gesamten Leben vergessen würde. Wie er ihren Namen aussprach. Wie er ihr so wahnsinnig ehrlich und offen sagte, dass er sie mehr liebte als alles. Es ließ sie dieses dümmliche, kurze, verklärte, völlig neben sich stehende, winzige Lachen mitlachen. Sie glaubte nicht daran, dass es ankam. Sichtbar war. Aber es half. Etwas zu realisieren. Etwas viel zu deutlich und viel zu plötzlich zu realisieren.
~
"Willst du meine Frau werden, Luceija? Oder-..uhmm...sollte ich fragen: 'Vuoi sposarmi, Luce'?"
Da war er wieder. Dieser Schauer. Und das bombastischste, das wahrscheinlich größte und überwältigendste Gefühl, dass sie jemals verspürt hatte. Sie war sich sicher, dass ihr Herz stehen blieb. Endlich und endgültig. Und vielleicht hatte sie damit sogar recht, denn was sie selbst nicht sah war, wie wahnsinnig, wahnsinnig bleich Luceija geworden war. Als habe man ihr innert weniger Minuten jedweden Teint entzogen war sie weiß wie eine Wand geworden und-...regungslos.
Es hatte eine Vorahnung sein müssen. Das Zittern ihrer Hände, dass sie vermutet hatte, war wirklich Nervosität. So, als habe ihr Körper noch vor ihrem Verstand jeden Schritt des Schweden nachvollzogen und vollständig realisiert. Denn jetzt schienen sie völlig durchzudrehen und völlig heftig zu zittern. Und es gab nichts mehr, was sie sonst sah, als die Augen dieses einen Mannes, der vor ihr, ausgerechnet jemandem wie ihr, kniete und ihr diese Frage stellte. Diese eine, absolute, vielleicht wichtigste Frage, die man in einer Beziehung stellen konnte.
So unfassbar lange hatte Luci keine Anfälle mehr gehabt. Keine Panikanfälle, keine Lungenprobleme, keine Hyperventilationen mehr. Aber jetzt schien sie nah dran zu sein einen solchen wieder zu bekommen. Sie war so nah dran, völlig durchzudrehen.
Und ja, es wäre unromantisch in jeder Form so etwas zuzugeben, aber sie war, wie sie war. Sie dachte an alles. An ihre Instinkte, die sie aus solchen Situationen trieben, an den Drang, wegzurennen, alleine schon, weil sie mit einer Situation wie dieser niemals wirklich zurecht kommen konnte, daran, ihn anzuschreien, daran, ihn anzuflehen, ihr Zeit zu geben darüber nachzudenken oder, selbst auf Knien, darum zu betteln sie nicht zu verlassen, wenn sie nein sagte.
Aber-...
Diese wahnsinnige Flut an Emotionen setzte etwas in Gang, was sie so nie wieder auf diese, intensive Weise erlebt hatte. Sie sah und spürte vor ihrem geistigen Auge diesen Moment auf der Hochzeit ihres Bruders wieder. Diesen einen Moment, an dem sie Leif auf die Schulter tippte und so anders aussah. Sie ihm zulächelte und fragte, wonach er suchte und dabei dieses freche Grinsen auf geschminkten Lippen trug. Sie sah, wie sie die Augen geöffnet hatte als sie in seiner Praxis auf der Citadel nach einem einwöchigen Koma die schweren Lider aufschlug und einer der ersten Blicke Leif erfasste, wie er in diesem Arztkittel um sie herum lief und ein Nebencharakter im verdammten Plot ihres damalig wirklich grenzwertig beschissenen Lebens spielte, aber schon damals so wahnsinnig gut acht auf sie gegeben hatte. Wie er im North Bent auftauchte und ihr half, wieder vernünftig zu atmen, nachdem Beyo sie verlassen hatte. Sie dachte darüber nach, wie sie beide in einem kleinen Krankenzimmer hausten, erst Zora entlassen wurde, sie noch hatte bleiben müssen, voller Zugänge war und nur in langsamen Schritten geneste aber Leif an ihrer Seite war. Ihr half, wieder etwas zu essen und sich wieder an kleinsten Dingen zu erfreuen, was er nicht umsonst mittels dieser gemeinsamen Serie schaffte, die mittlerweile in ihrer beider DNA integriert schien. Wie sie ihn zur Sau machte, weil sie Schmerzen hatte und er diese arrogante Art eines überbezahlten Arztes, der ihr die Schmerzmittel nicht zugestehen wollte und Luci ihn deshalb einen Kinderarzt nannte. Kurz danach sah sie, wie sie zusammen dieses Krankenzimmer mit einem Sofa aus dem anderen Raum bestückten, wie sie gemeinsame Abende für Abende darauf verbrachten, wie sie gemeinsam dort frühstückten, wie sie über Singus echauffierten, wie sie sich gemeinsam an Spaziergängen durch London und den Hyde Park heranwagten, ihre Strecken größer und ihre Zuneigung unerwartet größer wurde. Wie sie teilweise neben- und halb aufeinander einschliefen, weil sie die Serie nicht verpassen wollten, wie sie immer wieder aneinander gerieten und sich trotzdem so viele Dinge zu erzählen begannen. Wie im Hyde Park diese riesige Veranstaltung war. Er sie überredete, mit ihr Eis zu laufen. Der Pinguin bessere Dienste leistete als ein Schlittschuhfahrender Leif, Luci das Kind angriff und gott, wie sie lachten. Wie dieser verdammte Abend einer der perfektesten Momente ihres Lebens wurde.
Sie sah, wie sie sich das erste Mal küssten. Wie dieses völlig unverbindlich erscheinende, erste Mal im Weinkeller verlief und es schlicht jedwede Erwartung übertraf. Wie sie sich auf der Tanzfläche küssten, wieder, obwohl diese einmalige Sache im Keller eine einmalige Sache bleiben sollte und dann doch-...zu Karten geführt hatte. Zu so vielen Karten. Zu Proteus. Zu Streits. Zu Sex. Zu Nähe, zu Verzweiflung, zu Liebe, zu so-..unfassbar viel, so unfassbar schmerzlicher Liebe. Zu Trennung. Wieder und wieder. So viele, dass keine andere Trennung es ausgehalten hätte. Sie dachte darüber nach, wie er sich Cerberus angeschlossen hatte und sein gesamtes Leben umkrempelte, damit er bei ihr sein konnte, hier in Palermo. Damit ihr nie wieder irgendetwas geschehen sollte. Hatte sie das überhaupt je so erfasst? So im Ganzen wie jetzt? Sie dachte darüber nach wie ihre Beziehung in die Brüche ging. Und fast gescheitert wäre. Und, zuletzt, war da dieser Gedanke an drei, unfassbar kurze, vergängliche Herzschläge. An dieses winzige, unscheinbare Leben, dass nie eine Chance bekommen hatte. An zwei Herzschläge an verschiedenen Orten der Galaxis, die am Ende, irgendwann, nach etlichem auf und ab zu drei vergänglichen Herzschlägen geworden waren. Und einem einzelnen Bild auf der Kommode in ihrem Flur.
Jetzt fühlte sie ihren eigenen, so wahnsinnig realen Herzschlag in ihrer eigenen Brust, der sie wieder hierher zurück zu holen wusste. Der es ihr ermöglichte, zurück in die schönsten, einzigartigsten Augen zu sehen, in die sie sich jemals hatte verlieben dürfen. Und die sie hoffnungsvoll ansahen, warten auf eine Antwort, die ihr auf einmal, nach allem, was sie vor sich sah und ihr durch den Kopf ging, nachdem sie ihre Eindrücke sortiert hatte, so-...so wahnsinnig klar wirkte.
Sie liebte ihn. Sie liebte ihn mehr als irgendjemand einen anderen Menschen lieben und vergöttern konnte. Sie war zu ihm zurück gekehrt bis in die tiefsten Wälder Schwedens, um ihm genau das zu sagen: Dass sie ihn in ihrem Leben wollte. Für immer. Niemand konnte das, insbesondere in den vergangenen Wochen, mehr in Frage stellen. Nicht einmal mehr sie. Sie, diese wahnsinnige Sozio- und Psychopathin, die völlig verstört, nunmehr sicherlich minutenlang, vor Leif in nassem Sand stand und ihn anstarrte, als habe er sie gefragt, ob sie ihn essen wolle.
~
It felt like summer
When I kissed you in the rain
And I know your story
But tell me again
Nothing you say wouldn't interest me
All of your words are like poems to me
I would be honored if you would take me as I am
I want you to look right in my eyes
To tell me you love me, to be by my side
I want you at the end of my life
I wanna see your face, when I fall with grace
At the moment I die
Is that alright?
I hope you're still with me when I'm not quite myself
And I pray that you'll lift me when you know I need help
It's a warm celebration of all of our years
I dream of our story, of our fairy tale
Family dinners and family trees
Teaching the kids to say thank you and please
Knowing if we stay together that things will be right
I want you to look right in my eyes
To tell me you love me, to be by my side
I want you at the end of my life
I wanna see your face, when I fall with grace
At the moment I die
Is that alright?
Luci blinzelte. Tränen lösten sich, als sie es tat. Ganz natürlich. Irgendjemand. Irgendwas hatte sie aus dieser isolierenden Blase geholt. Realität. Realisierung. Eine viel zu offensichtliche Antwort, die sie schlicht niemals so deutlich auf dem Schirm hatte. Eine, die ihre Hände nicht zur Ruhe brachte und sie schrecklich zittern ließ. Die ihr keine Farbe zurück in ihr Gesicht brachte. Die ihre Stimme nicht kräftiger werden ließ. Aber es war eine Antwort, die ihr nach allem so wahnsinnig-...klar erschien.
Sie verzog ihr Gesicht in diese, erneut, skeptischen, irritierten, ganz eindeutig selbst realisierenden und von sich selbst wahnsinnig geschockten und überraschten Gesichtszügen, als ihr Hirn nicht hinterher kam. Sie plötzlich, unerwartet, diese Worte sagte: "-...sì.".
Und dann schien dieses eine, kleine, unheimlich selbst von sich überraschte, kurze "...sì." es wie ein Kartenhaus einstürzen zu lassen. Und sie wiederholte mit völliger Überwältigung, ja, überrascht von sich selbst und wie neben sich, als könne sie nicht glauben, dass sie genau das aus voller Überzeugung gesagt hatte:
"Sì. E'... e' quello che voglio."
AeiaCarol
22.01.2023, 12:00
Musik:
https://www.youtube.com/watch?v=ujwUQ-8BoCM
(Lady Gaga - Is That Alright)
Es hätte ein ganz normaler Abend werden können. Ein Abendessen. Eine Fahrt zu diesem Restaurant, ein Spaziergang in der Abenddämmerung ohne Schuhe am Strand. Hand in Hand. Nur das. Und in dem Moment, in dem auch nur ein einzelner Gedanke zu dieser Frage hüpfte - und da waren urplötzlich unfassbar viele Fragen in Luceijas Kopf - fragte sie sich, wie sie, einmal mehr, so wahnsinnig blind hatte sein können. Wie sie es hatte 'übersehen' können und nur kurz zuvor noch von Leif gehört hatte, wie er ihr sagte, dass er sich fragte, wie er sie so lange hatte 'übersehen' können. Wie konnte sie das nicht sehen. Vorausahnen. Wie konnte sie allgemein eine so solide Menschenkenntnis besitzen und aus Leif lesen wie aus einem Buch, ihm ansehen, wenn es ihm schlecht ging oder wenn er glücklich war und DAS nicht kommen sehen. Zumal da Ankündigungen waren. Klare, sehr klare Tendenzen. WIE konnte sie das nicht sehen. Und wie konnte es sein, dass sie genau jetzt, genau an diesem Tag und genau in dieser Sekunde so umgeworfen wurde von dem, was hier passierte.
~
"(...)Und irgendwann stand er dann vor ihr. Ist auf die Knie gegangen und hat sich sofort dafür entschuldigt dass er auf diese Weise um ihre Hand anhält aber er hätte einen Ort wählen wollen an dem sie sich wohl und Zuhause fühlt und das war nun mal in der Nähe des Wassers."
Normalerweise kannte sie dieses Gefühl nur in Verbindung mit Angst. Wie etwas in ihrem Inneren hochzukochen schien, wie es ihr diesen Schauer durch all ihre Körperteile riss, ohne wirklich zu wissen, woher er kam. Aber es klang einfach so-..eigenartig, richtig? Wie eine Andeutung, während ihre eigenen Füße im nassen Sand dieses Strandes steckten, das tyrrhenische Meer in ihrem Rücken rauschende, aber kaum zu schlimme Wellen aufbäumte und über den Strand rauschen ließ. Es war diese Vorahnung. Diese Analogie, die sie eiskalt überraschte. Man sah, wie ihr Mund sich zögerlich öffnete, ein Wort oder einen Buchstaben formte, aber nichts hervor kam. Kein Protest. Keine Klage, kein-..nichts. Dabei war unklar, was überhaupt hätte hervorkommen sollen, denn sie wusste es selbst nicht. Alles spielte sich so wahnsinnig plötzlich ab. Und da war noch der Funke Skepsis: War es wirklich das, wofür sie es hielt..?
~
"Weißt du-...hier ist dein Zuhause. Hier sehe ich dich aufblühen. Ich sehe wie du in den Nächten wirklich zur Ruhe kommst. Wie deine Augen strahlen wenn du deine Rosen im Garten siehst und wie du es liebst deine Sprache zu sprechen. Oder eben wie du tief Luft holst wenn das Meer in Reichweite ist. Die Augen dabei schließt."
Wieder waren da ihre Lippen. Die sich leicht bewegten, obwohl sie es nicht spürte. Die etwas formen wollten, wovon sie nicht wusste, was es war. Ihre Augen klebten an ihm. Sie beobachtete genau, wie er jedes Wort aussprach und etwas in und an ihr hatte sich wahnsinnig verändert. Der Situation angepasst. Sie war-...regelrecht erstarrt und doch nicht. Glaubte, es wäre Kälte, aber es war kaum wirklich kalt. Wind bließ ihr von hinten ins Haar und wühlte es auf, peitschte es ihm entgegen. Diesen weiteren Kuss trug sie auf ihren beigen, vollen Lippen wie ein Geschenk. Selbst jetzt ließ ihr Blick ihn nicht los. Nicht nur, weil er sie darum gebeten hatte, sondern primär deshalb, weil da dieser Gegenstand war, den sie gar nicht erkannte. Dieses kleine Kästchen aus Samt. Dass sie beinahe nicht mehr erkannte, weil ihre Augen sich unauffällig aber plötzlich mit Tränen gefüllt hatte, ohne, dass sie etwas dagegen hätte tun können.
~
"Lass es mich einfach mit deinen Worten sagen...Ich hätte niemals geglaubt, dass ich jemanden so sehr lieben könnte wie ich dich liebe."
Dass etwas komisch war, schien sie allmählich zu riechen, aber WAS daran so...eigenartig war, bemerkte sie erst wirklich, als ihre Sicht so wahnsinnig schlecht wurde und ihre Augen sich mit Tränen füllten. Und sie gleichzeitig bemerkte, trotz allem, wie Leifs Hände - gerade seine - so wahnsinnig zitterten. Ja, eine davon war verletzt worden und noch immer angeschlagen und geschient, aber-..das konnte es unmöglich sein. Richtig?
Nein. Das konnte es nicht sein. Gerade er. Der präziseste, begabteste, schlicht genialste Chirurg den sie kannte, würde mit Sicherheit nicht an zittrigen Händen leiden, in keiner verdammten Option dieser Welt. Nun. Doch. Und den Grund sah sie jetzt.
Ein Ring.
Ihr Hirn schien auszuschalten. Vielleicht eine Art Selbstschutz, aber es war, als habe jemand einen Schalter umgelegt. Ihre Augen klebten nicht mehr an ihm, sondern an diesem Ring. Der so plötzlich wie aus dem Nichts erschien. Dessen Steine sich im umgebenden, fast nicht-existenten Licht spiegelte, wie es seine Augen zuvor getan hatten. Ein Ring der so auftauchte, einfach da war, dass alles, was sie sich fragen konnte: 'Was wollte er mit einem Ring?'. Es war genau das, was sie dachte. Eine Hälfte, die es begriff, was hier geschah und eine, die nicht die leiseste Ahnung hatte und der wissenden Luci ein Theater vorspielte. Als wolle er hier, ernsthaft hier, direkt am Meer, nach einem perfekten Tag, unter Sternenhimmel, Luci danach fragen was er von einem unbedeutenden, total zufälligen Ring hielt. Oh verdammt, sie war so weit weg von jeglicher Realität und ihre Gedanken verloren jedwede Bodenhaftung. Etwas brannte durch. So gänzlich anders, als in ihren schlimmsten Momenten, es war-...irgendwie das Gegenteil. Sie fühlte sich wie angetrunken, so-..völlig entrückt. Völlig weg von allem, was normal schien. Von allem, was sie kannte. Allem, womit sie kalkulieren konnte.
~
"Ich-...will dass du immer alles hast was du brauchst. Das du tust was dich erfüllt und glücklich macht. Ganz egal was-...was das sein wird. Lass mich immer ein Teil deines Lebens sein. Lass mich...unser Projekt vorantreiben. Lass mich jeden Morgen neben dir aufwachen und jeden Abend neben dir einschlafen. Ich-...denke seit Tagen darüber nach ob das hier geschmacklos ist, ob-...weißt du das Ganze macht mich so wahnsinnig nervös dass es mich fast umbringt, aber ich wollte dass du ihn bekommst. Es sollte ausgerechnet dieser Ring hier sein. Nicht der aus irgendeiner Vitrine in der Stadt, sondern der Ring meiner Mutter, weil er erst meinem Vater, dann ihr und schließlich mir etwas bedeutet hat und es muss irgendeinen verdammten Grund geben weshalb er jetzt nicht mit ihr unter der Erde ist sondern hier bei mir und ich glaube dieser Grund bist du."
Da war ein Kuss. Normalerweise holte sie jeder seiner Küsse zurück in eine perfekte Realität. Zurück ins Hier und Jetzt in dem er war, zurück zu sich, aber-..Luci fühlte sich, als driftete sie weiter und weiter ab. Wie isoliert. Als wären da unendliche Schichten an durchsichtigem Plastik oder sie in einer Barriere, die sie unbewusst materialisiert hatte, auch wenn das irre schien. Immerhin hatte sie den Kuss gespürt. Hatte bemerkt, wie schwer und schnell Leifs Atem ging und der kurze Moment, die innere Frage danach, ob alles okay mit ihm war, verschwand so schnell, weil ihr Inneres über sie lachte. Dass noch immer, obwohl sie mit großen Augen dastand und ihn, den Ring, wieder ihn, wieder den Ring und immer so weiter beobachtete, nein, anstarrte, noch immer nicht durchstieg, in welcher Situation sie sich befand. Das tränenbespickte Grün hob sich zurück ins Leifs Grau. Erhoffte sich eine Antwort, obwohl er es war, der sich, nur kurz danach, eine Antwort erhoffte. Sie sah ihn ernsthaft immer schlechter.
'Was tust du da-..', flüsterte sie. Aber sie glaubte, dass niemand sie jemals wieder hören konnte. Ihre Stimme war klein, viel zu leise und würde den Wind nicht übertreffen können. Ihr wispern ging unter, als er diesen Schritt rückwärts tat und-..auf die Knie ging.
'-..was-..', formten ihre Lippen schwach. Sie musste aussehen wie ein Idiot, der mit Tränen in den Augen diesem viel, viel größeren Mann nachsah, wie er vor ihr auf die Knie ging. Und alles, wirklich vollkommen alles in ihr vollständig durchbrannte, als sie, endlich, schaffte, alle Puzzleteile zusammen zu setzen und es gleichzeitig doch nicht zu verstehen. Das hier...das hier war echt?
Er ging vor ihr auf die Knie. Vor-...ihr. Vor IHR?!
"Ich will...wirklich keine einzige Sekunde meines Lebens mehr ohne dich verbringen, Luceija. Ich will mich nicht mehr verstecken und ich will nicht dass Leute weiterhin glauben könnten dass das hier irgendeine Phase wäre, denn das ist es nicht. Ich will...ganz im Gegenteil dass solche Idioten wie die im Restaurant oder jeder der es nicht auf den ersten Blick begreift eben genau das sehen können. Das du mir gehörst, also-..."
~
"Luceija Natalicia Ascaiath, du-...weißt längst dass ich dich mehr liebe als mein Leben. Mich selbst und das-...will bei einem arroganten Arschloch wie mir schon was heißen, also..."
Da war dieses Lachen. Dieses völlig verzweifelte, selbstironische, unfassbar, ja, süße, Lachen. Dieses eine einzige Lachen, dass sie immer und in jeder Phase ihres Lebens auf eine so wahnsinnige Art glücklich gemacht hatte, dass sie geglaubt hatte, schlicht alles überstehen zu können. Jede Grausamkeit, jede unfaire Situation, jeden Streit, jeden Versuch, jede Folter, die diese Welt für sie bereit gestellt hatte. Es war da und das kurz nach diesem Geständnis, nach diesen Worten, die Luci niemals in ihrem gesamten Leben vergessen würde. Wie er ihren Namen aussprach. Wie er ihr so wahnsinnig ehrlich und offen sagte, dass er sie mehr liebte als alles. Es ließ sie dieses dümmliche, kurze, verklärte, völlig neben sich stehende, winzige Lachen mitlachen. Sie glaubte nicht daran, dass es ankam. Sichtbar war. Aber es half. Etwas zu realisieren. Etwas viel zu deutlich und viel zu plötzlich zu realisieren.
~
"Willst du meine Frau werden, Luceija? Oder-..uhmm...sollte ich fragen: 'Vuoi sposarmi, Luce'?"
Da war er wieder. Dieser Schauer. Und das bombastischste, das wahrscheinlich größte und überwältigendste Gefühl, dass sie jemals verspürt hatte. Sie war sich sicher, dass ihr Herz stehen blieb. Endlich und endgültig. Und vielleicht hatte sie damit sogar recht, denn was sie selbst nicht sah war, wie wahnsinnig, wahnsinnig bleich Luceija geworden war. Als habe man ihr innert weniger Minuten jedweden Teint entzogen war sie weiß wie eine Wand geworden und-...regungslos.
Es hatte eine Vorahnung sein müssen. Das Zittern ihrer Hände, dass sie vermutet hatte, war wirklich Nervosität. So, als habe ihr Körper noch vor ihrem Verstand jeden Schritt des Schweden nachvollzogen und vollständig realisiert. Denn jetzt schienen sie völlig durchzudrehen und völlig heftig zu zittern. Und es gab nichts mehr, was sie sonst sah, als die Augen dieses einen Mannes, der vor ihr, ausgerechnet jemandem wie ihr, kniete und ihr diese Frage stellte. Diese eine, absolute, vielleicht wichtigste Frage, die man in einer Beziehung stellen konnte.
So unfassbar lange hatte Luci keine Anfälle mehr gehabt. Keine Panikanfälle, keine Lungenprobleme, keine Hyperventilationen mehr. Aber jetzt schien sie nah dran zu sein einen solchen wieder zu bekommen. Sie war so nah dran, völlig durchzudrehen.
Und ja, es wäre unromantisch in jeder Form so etwas zuzugeben, aber sie war, wie sie war. Sie dachte an alles. An ihre Instinkte, die sie aus solchen Situationen trieben, an den Drang, wegzurennen, alleine schon, weil sie mit einer Situation wie dieser niemals wirklich zurecht kommen konnte, daran, ihn anzuschreien, daran, ihn anzuflehen, ihr Zeit zu geben darüber nachzudenken oder, selbst auf Knien, darum zu betteln sie nicht zu verlassen, wenn sie nein sagte.
Aber-...
Diese wahnsinnige Flut an Emotionen setzte etwas in Gang, was sie so nie wieder auf diese, intensive Weise erlebt hatte. Sie sah und spürte vor ihrem geistigen Auge diesen Moment auf der Hochzeit ihres Bruders wieder. Diesen einen Moment, an dem sie Leif auf die Schulter tippte und so anders aussah. Sie ihm zulächelte und fragte, wonach er suchte und dabei dieses freche Grinsen auf geschminkten Lippen trug. Sie sah, wie sie die Augen geöffnet hatte als sie in seiner Praxis auf der Citadel nach einem einwöchigen Koma die schweren Lider aufschlug und einer der ersten Blicke Leif erfasste, wie er in diesem Arztkittel um sie herum lief und ein Nebencharakter im verdammten Plot ihres damalig wirklich grenzwertig beschissenen Lebens spielte, aber schon damals so wahnsinnig gut acht auf sie gegeben hatte. Wie er im North Bent auftauchte und ihr half, wieder vernünftig zu atmen, nachdem Beyo sie verlassen hatte. Sie dachte darüber nach, wie sie beide in einem kleinen Krankenzimmer hausten, erst Zora entlassen wurde, sie noch hatte bleiben müssen, voller Zugänge war und nur in langsamen Schritten geneste aber Leif an ihrer Seite war. Ihr half, wieder etwas zu essen und sich wieder an kleinsten Dingen zu erfreuen, was er nicht umsonst mittels dieser gemeinsamen Serie schaffte, die mittlerweile in ihrer beider DNA integriert schien. Wie sie ihn zur Sau machte, weil sie Schmerzen hatte und er diese arrogante Art eines überbezahlten Arztes, der ihr die Schmerzmittel nicht zugestehen wollte und Luci ihn deshalb einen Kinderarzt nannte. Kurz danach sah sie, wie sie zusammen dieses Krankenzimmer mit einem Sofa aus dem anderen Raum bestückten, wie sie gemeinsame Abende für Abende darauf verbrachten, wie sie gemeinsam dort frühstückten, wie sie über Singus echauffierten, wie sie sich gemeinsam an Spaziergängen durch London und den Hyde Park heranwagten, ihre Strecken größer und ihre Zuneigung unerwartet größer wurde. Wie sie teilweise neben- und halb aufeinander einschliefen, weil sie die Serie nicht verpassen wollten, wie sie immer wieder aneinander gerieten und sich trotzdem so viele Dinge zu erzählen begannen. Wie im Hyde Park diese riesige Veranstaltung war. Er sie überredete, mit ihr Eis zu laufen. Der Pinguin bessere Dienste leistete als ein Schlittschuhfahrender Leif, Luci das Kind angriff und gott, wie sie lachten. Wie dieser verdammte Abend einer der perfektesten Momente ihres Lebens wurde.
Sie sah, wie sie sich das erste Mal küssten. Wie dieses völlig unverbindlich erscheinende, erste Mal im Weinkeller verlief und es schlicht jedwede Erwartung übertraf. Wie sie sich auf der Tanzfläche küssten, wieder, obwohl diese einmalige Sache im Keller eine einmalige Sache bleiben sollte und dann doch-...zu Karten geführt hatte. Zu so vielen Karten. Zu Proteus. Zu Streits. Zu Sex. Zu Nähe, zu Verzweiflung, zu Liebe, zu so-..unfassbar viel, so unfassbar schmerzlicher Liebe. Zu Trennung. Wieder und wieder. So viele, dass keine andere Trennung es ausgehalten hätte. Sie dachte darüber nach, wie er sich Cerberus angeschlossen hatte und sein gesamtes Leben umkrempelte, damit er bei ihr sein konnte, hier in Palermo. Damit ihr nie wieder irgendetwas geschehen sollte. Hatte sie das überhaupt je so erfasst? So im Ganzen wie jetzt? Sie dachte darüber nach wie ihre Beziehung in die Brüche ging. Und fast gescheitert wäre. Und, zuletzt, war da dieser Gedanke an drei, unfassbar kurze, vergängliche Herzschläge. An dieses winzige, unscheinbare Leben, dass nie eine Chance bekommen hatte. An zwei Herzschläge an verschiedenen Orten der Galaxis, die am Ende, irgendwann, nach etlichem auf und ab zu drei vergänglichen Herzschlägen geworden waren. Und einem einzelnen Bild auf der Kommode in ihrem Flur.
Jetzt fühlte sie ihren eigenen, so wahnsinnig realen Herzschlag in ihrer eigenen Brust, der sie wieder hierher zurück zu holen wusste. Der es ihr ermöglichte, zurück in die schönsten, einzigartigsten Augen zu sehen, in die sie sich jemals hatte verlieben dürfen. Und die sie hoffnungsvoll ansahen, warten auf eine Antwort, die ihr auf einmal, nach allem, was sie vor sich sah und ihr durch den Kopf ging, nachdem sie ihre Eindrücke sortiert hatte, so-...so wahnsinnig klar wirkte.
Sie liebte ihn. Sie liebte ihn mehr als irgendjemand einen anderen Menschen lieben und vergöttern konnte. Sie war zu ihm zurück gekehrt bis in die tiefsten Wälder Schwedens, um ihm genau das zu sagen: Dass sie ihn in ihrem Leben wollte. Für immer. Niemand konnte das, insbesondere in den vergangenen Wochen, mehr in Frage stellen. Nicht einmal mehr sie. Sie, diese wahnsinnige Sozio- und Psychopathin, die völlig verstört, nunmehr sicherlich minutenlang, vor Leif in nassem Sand stand und ihn anstarrte, als habe er sie gefragt, ob sie ihn essen wolle.
~
It felt like summer
When I kissed you in the rain
And I know your story
But tell me again
Nothing you say wouldn't interest me
All of your words are like poems to me
I would be honored if you would take me as I am
I want you to look right in my eyes
To tell me you love me, to be by my side
I want you at the end of my life
I wanna see your face, when I fall with grace
At the moment I die
Is that alright?
I hope you're still with me when I'm not quite myself
And I pray that you'll lift me when you know I need help
It's a warm celebration of all of our years
I dream of our story, of our fairy tale
Family dinners and family trees
Teaching the kids to say thank you and please
Knowing if we stay together that things will be right
I want you to look right in my eyes
To tell me you love me, to be by my side
I want you at the end of my life
I wanna see your face, when I fall with grace
At the moment I die
Is that alright?
Luci blinzelte. Tränen lösten sich, als sie es tat. Ganz natürlich. Irgendjemand. Irgendwas hatte sie aus dieser isolierenden Blase geholt. Realität. Realisierung. Eine viel zu offensichtliche Antwort, die sie schlicht niemals so deutlich auf dem Schirm hatte. Eine, die ihre Hände nicht zur Ruhe brachte und sie schrecklich zittern ließ. Die ihr keine Farbe zurück in ihr Gesicht brachte. Die ihre Stimme nicht kräftiger werden ließ. Aber es war eine Antwort, die ihr nach allem so wahnsinnig-...klar erschien.
Sie verzog ihr Gesicht in diese, erneut, skeptischen, irritierten, ganz eindeutig selbst realisierenden und von sich selbst wahnsinnig geschockten und überraschten Gesichtszügen, als ihr Hirn nicht hinterher kam. Sie plötzlich, unerwartet, diese Worte sagte: "-...sì.".
Und dann schien dieses eine, kleine, unheimlich selbst von sich überraschte, kurze "...sì." es wie ein Kartenhaus einstürzen zu lassen. Und sie wiederholte mit völliger Überwältigung, ja, überrascht von sich selbst und wie neben sich, als könne sie nicht glauben, dass sie genau das aus voller Überzeugung gesagt hatte:
"Sì. E'... e' quello che voglio."
Er hörte es. Denn da war minutenlang nichts außer diesem einen Geräusch. Diesem gleichmäßigen und beruhigenden Rauschen der seichten Wellen. Nur unterbrochen von einem einsamen Motorboot das schaumige, sanft zischende Wellen irgendwo weit hinten auf dem Wasser hinterließ. Und dann war da wieder Ruhe. Sehr, sehr lange. Und Leifs Blick fiel für einen Moment von ihr ab und sah an ihr vorbei. Versuchte in dieser inneren Krisensitzung bereits herauszufinden was-...welche Worte sie so aus dem hier und jetzt gerissen hatte. Denn das war mehr als offensichtlich. Ihr Gesicht war so blass dass er Sorge hatte sie würde jeden Moment umkippen und wo er das zittern ihrer Hände am liebsten beruhigen wollte packte ihn die Angst sie würde sie ihm entreißen. Ihm irgendetwas an den Kopf werfen das er nicht verkraften konnte. Ein nein gehörte nicht dazu. Ein nein-...könnte er verkraften. Aber nichts was all dem hier vielleicht ein Ende setzen würde. Er hatte nicht das Gefühl sie zu sehr bedrängt zu haben aber die Chance bestand. Die Chance dass er-...schon wieder blind und taub für ihre eigentlichen Wünsche gewesen war und der Gedanke allein machte ihn krank.
"-...sì."
Es war-...nur dieses eine Wort. Mehr ein Geräusch wollte er fast glauben. Glaubte sich verhört zu haben und sah doch mit einem Anflug von Hoffnung nach oben. Und zurück in ihre Augen. Er sah wie wenige Tränen über ihre Wangen hinweg rollten. Ihr Kinn und ihren Hals erreichten. Ein paar wenige fielen in den Sand. Und-...dabei fiel ihm auf dass sie nicht im geringsten...wütend aussah. Nicht verstört. Vielmehr überrascht. Ängstlich? Vielleicht. Ihre Hände zitterten immer noch. Ihre Stimme war leise. Aber jetzt ganz klar hörbar und ohne dass sie zu zögern schien.
"Sì. E'... e' quello che voglio."
Sein Blick hob sich weiter. Seine Tränen schlossen sich ihren an. Sie kamen so unvermittelt wie er zu weinen begann. Leise. Und überhaupt nicht unglücklich. Viel mehr durchdrungen von einem erleichterten Seufzen. Von diesem zarten und liebevollen Lachen. Er nahm so völlig selbstverständlich ihre Hand in seine. Legte sie an seine glühende Wange und schluchzte. So-...auf genau diese Weise konnte er sich nur vor ihr zeigen. Nur vor ihr ließ er so viel Gefühl zu. Und nur-...wirklich und ausschließlich Luceija hatte die Fähigkeit ihn zum glücklichsten Mann der Galaxie zu machen. Nicht weniger als das war er jetzt. In genau diesem Moment als er sie ansah und ein weiteres Mal schluchzte. Etwas sagen wollte aber sein leises Weinen jeden Ansatz von Worten verschluckte. Seine Hände immer noch wie verrückt zitterten und er sich trotzdem zutraute diesen Ring aus dem kleinen Kästchen zu nehmen. Tief Luft zu holen. Um dann...den fein gearbeiteten Goldring auf den Ringfinger ihrer linken Hand zu stecken. Ihr 'Ja' zu ihm, ihnen beiden, so vollkommen und restlos real werden zu lassen. Ihre Hand zu küssen und ein weiteres Mal gegen sein Gesicht zu drücken als sei Luceija eine unfehlbare Heilige die seinem Leben gerade einen Sinn verlieh. An die er glaubte und die er verehrte wie nichts und niemand anderen jemals. Und irgendwie-...war es eben auch genau so. Und es fühlte sich richtig an. So vollkommen richtig.
Ohne von ihr abzusehen stand er langsam auf. Auch ohne sie los zu lassen. Das hätte er nicht gekonnt. Lediglich die Schatulle des Rings fiel in den Sand. Wurde für den Moment ignoriert. Als er sich aufrichtete, seine Beine weicher denn je und er ihre Hand an seine Wange legte. Ihr Gesicht zwischen seine eigenen Hände nahm und ihren Blick ganz und gar auf sich richtete. Er weinte noch immer vor Glück obwohl er nicht wollte. Nicht missverstanden werden wollte. Aber wahrscheinlich sagte sein Lächeln es ohnehin. Wie glücklich und überwältigt er war. Von ihr. Davon dass sie wirklich, wirklich ja gesagt hatte. Diese Tatsache schaffte es kaum wirklich in sein gottverdammtes Bewusstsein.
"..du hast...wirklich ja gesagt..", bekam er kaum Luft um zu sprechen und war fürchterlich leise in seinen Worten. Seine Augen versanken in ihren und er lachte. Lachte und schluchzte zur gleichen Zeit und es ergab sich ein so wahnsinnig verrücktes Bild von ihm dass er sich selbst nicht würde wiedererkennen wenn er sich so sehen würde. "Wir werden heiraten. Du wirst, ich-...ich kann nicht glauben dass du meine Frau wirst, ich-...i...ich sterbe fast vor Glück, Luceija, ganz ehrlich.", er küsste sie. Sein Gesicht noch immer voll von diesen vielen Tränen, aber genau das hier brauchte er. Jetzt. Er musste sie halten und sie spüren. Begreifen dass das kein Traum sondern die Realität war. All das wirklich passierte. Es war zu schön um wirklich wahr zu sein. Und doch war es passiert.
Er lehnte seine Stirn gegen ihre. Und immer wieder küsste er sie. Hielt sie bei sich und wollte diesen Moment niemals enden lassen. Diesen Augenblick ohne auch nur den Hauch eines Zweifelns, ohne Schuld oder die Erinnerung daran was sie beide alles hatte durchmachen müssen. Denn das hier war perfekt. Sie war es. Für ihn war sie perfekt. Alles. Einfach alles. Und jetzt wurde sie seine Frau. Luceija Natalicia würde-...sie würde ihn wirklich heiraten. Es war unbeschreiblich.
"Ich liebe dich so abgöttisch, Luceija.", versprach er ihr leise. "Du machst mich zum glücklichsten Mann überhaupt, weißt du das?"
Forenperser
22.01.2023, 13:26
Der rote Turianer plante scheinbar diesen Prozess zu einer Farce zu degradieren. Kim konnte kaum seine Wut darüber unterdrücken. Er war hier beinahe betrunken aufgetaucht, begann die Vernehmung mit beinahe schon nach juristischen Winkelzügen wirkenden Sprüchen und klappte nun zusammen, wo die Befragung haarig wurde. Sein loyaler Stiefellecker von einem Verteidiger, eigentlich ließ sich Kim nicht dazu herab, Kollegen – und seien sie von der Gegenseite – in seinen Gedanken herabwürdigend zu betiteln, sprang ihm sofort zur Seite und erwirkte bei Richter Wilkens den Aufruf des nächsten Zeugen.
„Geschickt geschauspielert“, dachte Kim, lächelte dem Richter zu und sagte: „Natürlich, Euer Ehren.“ Die Staatsanwaltschaft rief Beyo Vhans Psychologen auf. Der Salarianer betrat den Saal, verbeugte sich und setzte sich nun auf den Platz, auf dem zuvor sein Patient gesessen hatte. Wie zuvor wurde ihm ein Eid abgenommen, dann begann die Befragung.
„Beschreiben Sie bitte das psychische Profil von Mister Vhan in seinem Zustand.“
Dr. Ilvyn Sowan
Der Salarianer nahm einen letzten Zug aus seiner Teetasse und stellte sie dann entleert auf den Tisch. Dieser Staatsanwalt kam offenbar schnell zum Punkt. Nicht einmal Zeit für eine Begrüßung hatte er. "Herr Staatsanwalt. Euer Ehren."
So viel Zeit musste sein, selbst in einer Situation wie dieser. "Das psychische Profil von Beyo Vhan ist.....äußerst umfangreich."
Es war sicherlich schwierig eine solche Komplexität in wenigen Worten zu umreissen. Doch er gab sich Mühe.
"Ich habe nun schon einige Wochen regelmäßig mit ihm zu tun. Und mein Eindruck ist, dass seine Vergangenheit und Schuld das ist, was ihn primär definiert. Auf positive wie negative Weise. Ich glaube dass er aufrichtig versucht seine Fehler wieder gutzumachen. Allerdings nicht immer auf produktive Weise. Seine Stabilität ist stark von Schüben abhängig. Und die kommen sehr unregelmäßig. Ich habe ebenso den Eindruck, dass er unter Halluzinationen aus seinem früheren Leben leidet."
Gemurmel machte sich breit. Der Doktor merkte, dass der Blick des Staatsanwaltes bei den letzten Worten prüfender wurde. "Sie brauchen es nicht zu fragen, ich weiß was Sie wissen wollen - mindern diese Probleme seine Schuldfähigkeit? Dazu kann ich klar sagen: Nein. Trotz aller psychischer Probleme ist er sich seines Selbst genug bewusst um die Konsequenzen seiner Taten zu tragen. Eine Behandlung könnte auch während einer Gefängnisstrafe fortgeführt werden."
Auch ohne sich umzublicken wusste er, dass nun der Blick seines Patienten auf ihm ruhte. "Dort allerdings liegt das größte Problem: Die genaue Tragweite seiner Taten festzustellen. Hat er in seinem Leben Unrecht verursacht? Zweifelsohne. Viel? Sicherlich. Allerdings, und so ist bisher meine Diagnose, sind seine Erinnerungen in dieser Sache zumindest teilweise etwas eigennützig. Und zwar auf umgekehrte Weise. Um seinen Schuldkomplex zu sühnen bürdet er sich noch mehr auf, als er ohnehin schon tragen müsste."
Mit diesen Worten faltete der Salarianer seine Hände. "Haben Sie noch weitere Fragen?"
~Ulic Dromas (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27107521&viewfull=1#post27107521)~
Stephen Connor, Crusher und die C-Sec Truppe / externe Forensik-Labor / Citadel
"Dieser kleine Pisser soll uns helfen?" erinnerte sich Chapman fast schon amüsiert und warf dem Turianer einen ungläubigen Blick zu.
"Manchmal muss man ungewöhnliche Wege gehen, um zu bekommen was man will." warf Crusher in die Runde.
"Und so lange Du keine Alternativen parat hast, würde ich vorschlagen, dass wir Dromas Spur folgen." ergänzte Stephen seinen ehemaligen Allianz-Kamerad musternd.
"Okay, ihr drei kümmert euch um den Kleinen. Gray und ich gehen zurück ins Revier und schauen dort nach anderen Optionen." wies der Captain nachgebend an.
"Du weißt, wo wir unser kleines Genie finden?" wollte Stephen von Dromas wissen und packte alles ein, was der Hacker gebrauchen könnte. Er wollte keine Zeit mehr verschwenden.
"Ich hoffe, du hast einen fahrbaren Untersatz, oder irgendwas was fliegt. Ich hab echt keine Lust mehr zu laufen." motzte der Kroganer mehr scherzend, als die drei das Labor verließen.
*****
Sahenia, Jewel´Yen nar Chayym, Liz Lopez, Kaneolani Takaki und Professor Dr. Bishop / Allianz Labor / Citadel
Liz zupfte ihren Blazer zurecht, steckte ihre Allianz ID-Karte, die sie als Chloe Taylor auswies, gut sichtbar oberhalb der Brust an, band ihre Haare zu einen lockeren Dutt zusammen und setzte zum abrunden des Erscheinungsbild ihre Spezialbrille mit eingebauter Kamera auf, die sie von Nellie erhalten hatte.
Dann kam sie aus ihrem Versteck hervor, ging um die Ecke und sah auch schon die anderen vier Gestalten, mit denen sie es nun zu tun bekam.
"Und sie..." Der Professor unterbrach sich selbst, musterte die junge Menschenfrau und blieb mit seinem Blick an ihrem Allianz-Kärtchen hängen.
"Ms. Taylor, schön das sie es so schnell einrichten konnten." Begrüßte der Professor die Frau freundlich und kam ihr mit ausgestreckter Hand entgegen. Liz ergriff sie lächelnd. "Sehr erfreut, Professor Bishop. Sie wissen, warum ich hier bin?" erkundigte sich die Spanierin weiterhin freundlich lächelnd und fügte schließlich hinzu: "Ich bin hier, um mögliche Gefahren für die Citadel, bzw. für die Allanz ein zu schätzen."
"Anders formuliert, um den Ruf der Allianz wahren." ergänzte der Professor Augen zwinkernd. Liz lachte.
"Das kann ich ihnen beantworten." meldete sich Sahenia zu Wort und beäugte die Spanierin.
Liz warf ihr einen prüfenden Blick zu. Die Asari im Rollstuhl machte auf sie einen recht kompetenten Eindruck und auch wenn ihre diplomatische Seite im Augenblick etwas zu wünschen übrig ließen, war sich Liz sicher, dass diese Asari von all dem hier mehr verstand, als die beiden Allianz Forscher. Die Quarianerin hingegen wirkte eher zurück haltend, wenn auch nicht unbedingt gerade auf den Mund gefallen. Doch sie war neu auf der Citadel und wusste noch nicht, wie dieses Spiel hier lief.
"Ich möchte sie darum bitten, diese Mädchen zu ignorieren, Ms. Taylor. Unsere Botschaft hat sie hier her geschickt." sagte Bishop fast schon entschuldigend und holte Liz aus ihren Gedanken zurück.
"Kein Problem." gab sie nur freundlich zurück.
"Ich würde sie gerne an meine Kollegin, Kaneolani Takaki verweisen. Sie wird ihnen alles zeigen." fuhr der Professor fort und deutete auf seine Mitarbeiterin.
"Ich danke Ihnen." sagte Liz und ging auf die verrückt an zu schauende Forscherin zu.
Bishop kümmerte sich derweil um die anderen beiden Mädels.
"Nennen sie mich einfach Olani." sagte die Wissenschaftlerin freundlich und führte sie ins Labor.
"Kannst mich Chloe nennen." sagte Liz knapp und musterte die Frau. Die Menschen Frau war etwas älter, als sie und sah so überhaupt nicht nach einer typischen Allianz Forscherin aus. Ihr Kleidungsstil mit schlappriger Latzhose, Bauchfreiem Tanktop und bequemen Turnschuhen, erinnerte eher an einen durchgeknallten Papagei, als an eine seriöse Forscherin. Ihre Haare wirr hoch gebunden, ihr Körper vermutlich komplett tätowiert und im Gesicht viele Piercings und Liz fragte sich allen ernstes, wie die bei der Allianz gelandet war.
"Da ich selbst erst ganz frisch zu diesem Projekt gekommen bin, habe ich leider noch keine brauchbaren Ergebnisse für dich." sagte Olani leise, während sie Liz durchs Labor führte. "Was ich dir sagen kann, dass diese Implantate synthetisch sind." sprach Olani weiter und zeigte Liz ein inaktives Exemplar.
"Beeindruckendes Labor." musste Liz anerkennend zugeben und schaute sich interessiert um, während ihre Kamera in der Brille alles aufzeichnete. "Wann in etwa könntest du denn erste Ergebnisse vorweisen." wollte Liz dann wissen. "Ein bis zwei Tage höchstens." versprach sie.
Währenddessen führte Dr. Bishop Sahenia und Jewel durchs Labor und ließ seinen Worten Taten folgen. Er gab nur das nötigste Preis.
Sahenia versuchte immer wieder den beiden Menschen Frauen zu lauschen. Doch da die beiden sehr leise sprachen, war das ziemlich schwierig für sie.
Eine Sache bekam sie jedoch mit. "Ein bis zwei Tage höchstens."
"Und was ist mit dem Artefakt, welches man ihnen übergeben hat?" wollte Sahenia schließlich wissen und erntete von allen verdutzte Blicke.
"Besichtigung ist beendet. Ich möchte sie bitten, zu gehen." forderte Professor Bishop die beiden Mädels bestimmt auf und begleitete sie Richtung Ausgang. "Verstehen sie nicht, ich kann ihnen helfen." versuchte sie dem Professor noch an der Tür klar zu machen.
Er warf ihr einen unterkühlten Blick zu. "Guten Tag." verabschiedete sich Bishop von den beiden und schloss die Tür.
Fassungslos starrten die eiden Mädels an die verschlossene Tür. "Ich verstehe es nicht. Warum wollen die keine Hilfe? Liegt es daran, dass ich noch so jung bin? Oder eine Diplomatin?"
"Würde eher sagen, typisch Menschen, die wollen immer alles alleine machen." antwortete Ju leise.
"Würde zumindest den tollen Ruf bei den anderen Ratsvölkern erklären. Aber was machen wir jetzt?" Sahenia fühlte sich gerade etwas machtlos und war total enttäuscht. Warum war hier alles nur so furchtbar kompliziert?
"Wir finden einen anderen Weg." antwortete Ju aufmunternd und fügte schließlich leise hinzu: "Was hälst du davon, wenn wir nach deinem Familiennamen forschen?"
"Ich bin Protheaner Forscherin.... nicht Familien-Stammbaum..." kicherte die Asari, willigte aber schlussendlich ein und die beiden verließen diesen Bereich....
Liz Blick folgte der Asari. Sie ist die einzige Überlebende des Asari Massakers. Sie hat das Artefakt gesehen und am eigenen Leib erfahren, wozu das Implantat fähig war. Zu dem ist sie Protheaner Forscherin und hat auf Thessia einen kleine, unbedeutende, aber doch geheime Cerberus Einrichtung zerstört, wo mit Asari Husks herum experimentiert wurde. erinnerte sie sich ans Datapad, welches sie von Cerberus erhalten hatte.
"Dürfte ich das Artefakt mal sehen?" fragte Liz an die beiden Wissenschaftler gewandt.
"Selbstverständlich." antwortete Bishop und ging voraus.
"Viel ist allerdings davon nicht übrig." sagte Olani knapp.
Vor einem mit Sicherheitsglas abgeschirmten Bereich blieben sie stehen. Scanner durch leuchteten ununterbrochen das Artefakt, welches mit einem weiteren Schutzschild abgeschirmt worden war.
Von dem Artefakt war tatsächlich nur noch ein Stück da, welches wie eine 1m hohe Tentakel aussah, der Rest schien abgebrochen.
Liz musterte das Stück von weitem und irgendwie erinnerte sie das Ding, an eine der metallenen Tentakel der Sovereign, die vor ein paar Jahren die Citadel angegriffen hatte.
"Vielleicht solltet ihr doch in Betracht ziehen mit der kleinen Asari zusammen zu arbeiten." sagte Liz ernst, gab Olani ihre gefälschten Kontaktdaten und fügte hinzu: "Melde dich, wenn du irgendwas heraus gefunden hast."
Daraufhin verließ sie das Labor rasch wieder, sie musste einige Nachforschungen machen....
Ulic Dromas
"Hey Kleiner, wir sind da."
Nichts rührte sich. "Komm schon, ich weiß dass du hier bist! Heute ist wirklich - "
Mit einem lauten Geräusch meldete sich sein Omni-Tool. Während er noch zusammenzuckte wurde Ulic von einem grellen Licht in sämtlichen Farben des Regenbogens geblendet, welche im Sekundentakt umsprangen. Ein Blick zu seinen Begleitern zeigte ihm dass es nicht nur ihm so ging.
"Sehr witzig! Wir haben heute keine Zeit für derlei Spielereien!"
"Humorlos wie immer Dromas!"
Lachend kam eine halbgroße Gestalt von einem der Stützbalken heruntergesprungen. Er hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, offenbar war es ihm trotz der Straffreiheit nicht ganz Recht von so vielen fremden Leuten auf einmal gesehen zu werden.
"Hier, bitte sehr. War ganz leicht."
Mit einem Klicken übertrug er die Datei auf das Omni-Tool des Turianers. "Sie sind doch schon wieder voll in einer großen Sache drin, oder Dromas? Sagen Sie schon, was geht da ab?"
"Das wissen wir noch nicht, aber was es auch ist, es ist zu groß für dich Kleiner. Also halt dich raus, ebenso wie aus allem anderen Ärger!"
"Ich, Ärger? Sie verletzen mich Dromas! Also dann, bis zum nächsten Mal!"
Er winkte allen und sprang dann sofort wieder davon.
"Nun denn, sehen wir einmal nach....."
Nachdem sich alle um ihn herum gestellt hatten ließ er die Aufnahme laufen.....
Er hörte es. Denn da war minutenlang nichts außer diesem einen Geräusch. Diesem gleichmäßigen und beruhigenden Rauschen der seichten Wellen. Nur unterbrochen von einem einsamen Motorboot das schaumige, sanft zischende Wellen irgendwo weit hinten auf dem Wasser hinterließ. Und dann war da wieder Ruhe. Sehr, sehr lange. Und Leifs Blick fiel für einen Moment von ihr ab und sah an ihr vorbei. Versuchte in dieser inneren Krisensitzung bereits herauszufinden was-...welche Worte sie so aus dem hier und jetzt gerissen hatte. Denn das war mehr als offensichtlich. Ihr Gesicht war so blass dass er Sorge hatte sie würde jeden Moment umkippen und wo er das zittern ihrer Hände am liebsten beruhigen wollte packte ihn die Angst sie würde sie ihm entreißen. Ihm irgendetwas an den Kopf werfen das er nicht verkraften konnte. Ein nein gehörte nicht dazu. Ein nein-...könnte er verkraften. Aber nichts was all dem hier vielleicht ein Ende setzen würde. Er hatte nicht das Gefühl sie zu sehr bedrängt zu haben aber die Chance bestand. Die Chance dass er-...schon wieder blind und taub für ihre eigentlichen Wünsche gewesen war und der Gedanke allein machte ihn krank.
"-...sì."
Es war-...nur dieses eine Wort. Mehr ein Geräusch wollte er fast glauben. Glaubte sich verhört zu haben und sah doch mit einem Anflug von Hoffnung nach oben. Und zurück in ihre Augen. Er sah wie wenige Tränen über ihre Wangen hinweg rollten. Ihr Kinn und ihren Hals erreichten. Ein paar wenige fielen in den Sand. Und-...dabei fiel ihm auf dass sie nicht im geringsten...wütend aussah. Nicht verstört. Vielmehr überrascht. Ängstlich? Vielleicht. Ihre Hände zitterten immer noch. Ihre Stimme war leise. Aber jetzt ganz klar hörbar und ohne dass sie zu zögern schien.
"Sì. E'... e' quello che voglio."
Sein Blick hob sich weiter. Seine Tränen schlossen sich ihren an. Sie kamen so unvermittelt wie er zu weinen begann. Leise. Und überhaupt nicht unglücklich. Viel mehr durchdrungen von einem erleichterten Seufzen. Von diesem zarten und liebevollen Lachen. Er nahm so völlig selbstverständlich ihre Hand in seine. Legte sie an seine glühende Wange und schluchzte. So-...auf genau diese Weise konnte er sich nur vor ihr zeigen. Nur vor ihr ließ er so viel Gefühl zu. Und nur-...wirklich und ausschließlich Luceija hatte die Fähigkeit ihn zum glücklichsten Mann der Galaxie zu machen. Nicht weniger als das war er jetzt. In genau diesem Moment als er sie ansah und ein weiteres Mal schluchzte. Etwas sagen wollte aber sein leises Weinen jeden Ansatz von Worten verschluckte. Seine Hände immer noch wie verrückt zitterten und er sich trotzdem zutraute diesen Ring aus dem kleinen Kästchen zu nehmen. Tief Luft zu holen. Um dann...den fein gearbeiteten Goldring auf den Ringfinger ihrer linken Hand zu stecken. Ihr 'Ja' zu ihm, ihnen beiden, so vollkommen und restlos real werden zu lassen. Ihre Hand zu küssen und ein weiteres Mal gegen sein Gesicht zu drücken als sei Luceija eine unfehlbare Heilige die seinem Leben gerade einen Sinn verlieh. An die er glaubte und die er verehrte wie nichts und niemand anderen jemals. Und irgendwie-...war es eben auch genau so. Und es fühlte sich richtig an. So vollkommen richtig.
Ohne von ihr abzusehen stand er langsam auf. Auch ohne sie los zu lassen. Das hätte er nicht gekonnt. Lediglich die Schatulle des Rings fiel in den Sand. Wurde für den Moment ignoriert. Als er sich aufrichtete, seine Beine weicher denn je und er ihre Hand an seine Wange legte. Ihr Gesicht zwischen seine eigenen Hände nahm und ihren Blick ganz und gar auf sich richtete. Er weinte noch immer vor Glück obwohl er nicht wollte. Nicht missverstanden werden wollte. Aber wahrscheinlich sagte sein Lächeln es ohnehin. Wie glücklich und überwältigt er war. Von ihr. Davon dass sie wirklich, wirklich ja gesagt hatte. Diese Tatsache schaffte es kaum wirklich in sein gottverdammtes Bewusstsein.
"..du hast...wirklich ja gesagt..", bekam er kaum Luft um zu sprechen und war fürchterlich leise in seinen Worten. Seine Augen versanken in ihren und er lachte. Lachte und schluchzte zur gleichen Zeit und es ergab sich ein so wahnsinnig verrücktes Bild von ihm dass er sich selbst nicht würde wiedererkennen wenn er sich so sehen würde. "Wir werden heiraten. Du wirst, ich-...ich kann nicht glauben dass du meine Frau wirst, ich-...i...ich sterbe fast vor Glück, Luceija, ganz ehrlich.", er küsste sie. Sein Gesicht noch immer voll von diesen vielen Tränen, aber genau das hier brauchte er. Jetzt. Er musste sie halten und sie spüren. Begreifen dass das kein Traum sondern die Realität war. All das wirklich passierte. Es war zu schön um wirklich wahr zu sein. Und doch war es passiert.
Er lehnte seine Stirn gegen ihre. Und immer wieder küsste er sie. Hielt sie bei sich und wollte diesen Moment niemals enden lassen. Diesen Augenblick ohne auch nur den Hauch eines Zweifelns, ohne Schuld oder die Erinnerung daran was sie beide alles hatte durchmachen müssen. Denn das hier war perfekt. Sie war es. Für ihn war sie perfekt. Alles. Einfach alles. Und jetzt wurde sie seine Frau. Luceija Natalicia würde-...sie würde ihn wirklich heiraten. Es war unbeschreiblich.
"Ich liebe dich so abgöttisch, Luceija.", versprach er ihr leise. "Du machst mich zum glücklichsten Mann überhaupt, weißt du das?"
Schwere sammelte sich in ihrer Brust. Unfassbare, niederringende Schwere. Als lege man etliche Kilo auf dem Brustkorb selbst ab, schnüre alles zu was dort war. Alles ab vom Hals bis zu ihrem Bauchnabel. Alles schien still zu liegen, seine Arbeit völlig eingestellt zu haben. Und dann merkte sie, was das Problem war. Sie hatte aufgehört zu atmen. Sie atmete nicht mehr weil sie es gefühlt nicht mehr konnte, als er diese unfassbar zittrige Hand in die eigene, unfassbar zittrige Hand nahm und sie nichts tat als dabei zuzusehen wie in Zeitlupe, wie er den Ring aus der Schatulle spielte, genau wusste, wo er ihn anstecken musste und es tat. Es einfach tat und der goldene Reif urplötzlich und problemlos den Weg an ihren Ringfinger fand und dort in aller Schönheit lag und schimmerte und-...uneingeschränkt perfekt passte, als habe er nie an einen anderen Finger passen sollen.
Sie sah den Ring an. Sah, wie die drei Steine nebeneinander schimmerten, der, mit dem zarten Rosèschimmer auf eine leicht andere Weise als die beiden Konsorten, die ihn einrahmten. Und tadellos aussah. Neu. Wunderschön. Einzigartig und so viel mehr wert, als alles, was sie jemals abseits von Mitteln oder medizinischem Equipment an sich getragen hatte. Wieder war er da. Dieser Blick von Skepsis und Unsicherheit, als sie darauf sah. Nicht so viel erkannte wie sie gerne erkannt hätte, weil sie so unfassbar zitterte und ihre Tränen jeden Anblick trübten, aber: er war da. Er war da und so-..unendlich real. Echt. Da.
Lucis Atem setzte wieder ein und es passierte ganz plötzlich. Ihr Blick riss von dem Ring ab und sie sah unmittelbar in die Augen ihres-...oh dio. In die Augen ihres Verlobten. Ihr Herz schmiss den Motor wieder an, hämmerte heftig und schnell, ihr Blick quälte sich durch den dicken Schleier Tränen, der herabfloss und sich über ihre Wangen ergab, oder besser, über seine Finger, weil er sie hielt. Mit ihr sprach. Und sie verstand kein Wort. Ihr war unfassbar schwindelig. Insbesondere, als sie so plötzlich wieder damit anfing zu atmen und klang wie eine Ertrinkende, die kurz vor ihrem Tod schaffte, zurück an die Meeresoberfläche zu schwimmen. Die Enge löste sich langsam auf, aber mit dem wiedergefundenen Atem, war sie es, die urplötzlich anfing zu schluchzen. So verdammt heftig - nicht einmal sie wusste, woher das urplötzlich kam. Und warum es sie, GERADE SIE, so wahnsinnig überwältigte. Vielleicht, weil es die Summe aus allem war. Vielleicht, weil es endlich eine Entscheidung war, die kein anderer für sie traf. Eine, die SIE traf. Über die SIE nachdachte und die ihr Leben bestimmte. Sie würde ihn heiraten. Sie würde ihren besten Freund heiraten. SIE.
"Oh-..dio..", heulte sie genau das, wofür Leif sie immer auslachte und sie auf diese süße Weise parodierte. Schnappatmung setzte ein. Es war viel, auf einmal so unfassbar viel zu viel. Sie weinte, schluchzte, atmete, sprach, winselte und zitterte gleichzeitig und war-..überwältigt. Gänzlich überwältigt. "Oh dio, ho detto davvero di sì.", wiederholte sie ihn. Starrte ihn an. Fassungslos. Und weitere Sekunden vergingen genau so.
"Ho detto davvero di 'Sì'!", schluchzte sie deutlich, drückte seine Hand und alles, absolut alles stürzte auf sie hinein. Die vollkommene Realisierung dessen, was da eben geschehen war. Und urplötzlich war da dieses vollkommen wahnsinnige, vollkommen verklärte, vollkommen-...ehrliche und reine Lächeln in ihrem Gesicht. Und wiederholte sich. Als sie es rief. Völlig geflasht. "HO DETTO DAVVERO DI 'SÌ'!". Als habe man zwanzig Minuten auf Pause gedrückt und erst jetzt wieder den Play Button gefunden. Es war ein verdammtes Ja. Ein verdammtes, ehrliches, so verdammt entscheidendes Ja. Dass sie mit ihm teilte, als würde sie ihm davon erzählen, als wäre er gar nicht dabei gewesen, als er ihr einen Antrag gemacht hatte, sondern als würde sie ihrem besten Freund von diesem verdammt besten Moment ihres Lebens erzählen. Davon, wie Doktor Leif Arvid Svensson sie - ausgerechnet sie - bat, seine Frau zu werden. Und sie ihn begann auf eine Weise zu küssen die deutlich machte, dass sie damit nicht mehr aufhören wollte.
AeiaCarol
22.01.2023, 15:13
Schwere sammelte sich in ihrer Brust. Unfassbare, niederringende Schwere. Als lege man etliche Kilo auf dem Brustkorb selbst ab, schnüre alles zu was dort war. Alles ab vom Hals bis zu ihrem Bauchnabel. Alles schien still zu liegen, seine Arbeit völlig eingestellt zu haben. Und dann merkte sie, was das Problem war. Sie hatte aufgehört zu atmen. Sie atmete nicht mehr weil sie es gefühlt nicht mehr konnte, als er diese unfassbar zittrige Hand in die eigene, unfassbar zittrige Hand nahm und sie nichts tat als dabei zuzusehen wie in Zeitlupe, wie er den Ring aus der Schatulle spielte, genau wusste, wo er ihn anstecken musste und es tat. Es einfach tat und der goldene Reif urplötzlich und problemlos den Weg an ihren Ringfinger fand und dort in aller Schönheit lag und schimmerte und-...uneingeschränkt perfekt passte, als habe er nie an einen anderen Finger passen sollen.
Sie sah den Ring an. Sah, wie die drei Steine nebeneinander schimmerten, der, mit dem zarten Rosèschimmer auf eine leicht andere Weise als die beiden Konsorten, die ihn einrahmten. Und tadellos aussah. Neu. Wunderschön. Einzigartig und so viel mehr wert, als alles, was sie jemals abseits von Mitteln oder medizinischem Equipment an sich getragen hatte. Wieder war er da. Dieser Blick von Skepsis und Unsicherheit, als sie darauf sah. Nicht so viel erkannte wie sie gerne erkannt hätte, weil sie so unfassbar zitterte und ihre Tränen jeden Anblick trübten, aber: er war da. Er war da und so-..unendlich real. Echt. Da.
Lucis Atem setzte wieder ein und es passierte ganz plötzlich. Ihr Blick riss von dem Ring ab und sie sah unmittelbar in die Augen ihres-...oh dio. In die Augen ihres Verlobten. Ihr Herz schmiss den Motor wieder an, hämmerte heftig und schnell, ihr Blick quälte sich durch den dicken Schleier Tränen, der herabfloss und sich über ihre Wangen ergab, oder besser, über seine Finger, weil er sie hielt. Mit ihr sprach. Und sie verstand kein Wort. Ihr war unfassbar schwindelig. Insbesondere, als sie so plötzlich wieder damit anfing zu atmen und klang wie eine Ertrinkende, die kurz vor ihrem Tod schaffte, zurück an die Meeresoberfläche zu schwimmen. Die Enge löste sich langsam auf, aber mit dem wiedergefundenen Atem, war sie es, die urplötzlich anfing zu schluchzen. So verdammt heftig - nicht einmal sie wusste, woher das urplötzlich kam. Und warum es sie, GERADE SIE, so wahnsinnig überwältigte. Vielleicht, weil es die Summe aus allem war. Vielleicht, weil es endlich eine Entscheidung war, die kein anderer für sie traf. Eine, die SIE traf. Über die SIE nachdachte und die ihr Leben bestimmte. Sie würde ihn heiraten. Sie würde ihren besten Freund heiraten. SIE.
"Oh-..dio..", heulte sie genau das, wofür Leif sie immer auslachte und sie auf diese süße Weise parodierte. Schnappatmung setzte ein. Es war viel, auf einmal so unfassbar viel zu viel. Sie weinte, schluchzte, atmete, sprach, winselte und zitterte gleichzeitig und war-..überwältigt. Gänzlich überwältigt. "Oh dio, ho detto davvero di sì.", wiederholte sie ihn. Starrte ihn an. Fassungslos. Und weitere Sekunden vergingen genau so.
"Ho detto davvero di 'Sì'!", schluchzte sie deutlich, drückte seine Hand und alles, absolut alles stürzte auf sie hinein. Die vollkommene Realisierung dessen, was da eben geschehen war. Und urplötzlich war da dieses vollkommen wahnsinnige, vollkommen verklärte, vollkommen-...ehrliche und reine Lächeln in ihrem Gesicht. Und wiederholte sich. Als sie es rief. Völlig geflasht. "HO DETTO DAVVERO DI 'SÌ'!". Als habe man zwanzig Minuten auf Pause gedrückt und erst jetzt wieder den Play Button gefunden. Es war ein verdammtes Ja. Ein verdammtes, ehrliches, so verdammt entscheidendes Ja. Dass sie mit ihm teilte, als würde sie ihm davon erzählen, als wäre er gar nicht dabei gewesen, als er ihr einen Antrag gemacht hatte, sondern als würde sie ihrem besten Freund von diesem verdammt besten Moment ihres Lebens erzählen. Davon, wie Doktor Leif Arvid Svensson sie - ausgerechnet sie - bat, seine Frau zu werden. Und sie ihn begann auf eine Weise zu küssen die deutlich machte, dass sie damit nicht mehr aufhören wollte.
Für einen winzigen Moment war es wohl sein Herz welches stehen blieb. Diese ersten Worte ihrer zweiten Reaktion auf seinen Antrag war anders als er erwartet hatte. Ließen ihn stocken. Ihr Gesicht haltend aber die Küsse einstellend weil da diese reale Gefahr war dass sie sie nicht wollte. Das sie erst jetzt begriff was hier wirklich passierte. Was sie da gesagt hatte und wozu sie ja gesagt hatte. Es war verwirrend. Doch dann folgte dieser nächste Moment. Diese ansteigende-...Euphorie oder ehrliche Freude in ihrer Stimme und dieses atemberaubende Lächeln der wunderschönen Frau die jetzt, ja...seine Verlobte war. Die seine Frau werden würde. Seine Ehefrau. Er liebte diesen Gedanken. Er liebte sie.
Das wurde nur deutlicher als er lachte. Eine Reaktion auf ihren Ausruf. Die Worte verstand er kaum eins zu eins. Den Sinn aber sehr wohl. Immerhin hatte er sich mit dieser Sprache höllisch angestrengt um sie zu begeistern. Obgleich er das was er da rief, nur ein wenig lauter als sie, kaum hätte auf Italienisch sagen können.
"SIE HAT JA GESAGT!", war es vor allem der Nachthimmel der seine Botschaft empfing, als er sich eine Sekunde lang von ihren Lippen löste. Sie sofort wieder in Anspruch nahm und völlig umgehauen wurde von diesem wunderbar intensiven Gefühl in seiner Brust. Von diesem Moment. Als würde er jeden verdammten Moment platzen vor Glück. Ganz einfach als könne sich ihnen beiden nichts mehr in den Weg stellen. Überhaupt nichts. Und wahrscheinlich war dem auch so. Sie wurde seine Frau. Und jeder Zweifler würde den Gedanken ablegen müssen dass Leif sich in etwas verrannt hatte. Denn wie ernst es ihm war zeigte nicht nur die Frage an sich sondern auch dieser Ring. Dieser einmalige und so emotionsbeladene Ring an ihrem Finger.
Seine Lippen legten sich immerzu auf die ihren. Es gab keinen Grund sich zu trennen. Keinen Grund Luft zu holen oder etwas anderes zu tun als ihr einfach nur so verdammt nah zu sein. Er brauchte das jetzt und Luceija auch. Sie beide. So eindeutig verliebt ineinander und glücklich. Nichts hatte zwischen ihnen beiden einen Platz. Nichts störte sie.
Leif legte seine Hände an ihre Hüfte und hob sie hoch. Verließ sich darauf dass sie sofort reagierte und ihre Beine um seine Hüfte schlang und genau das tat sie. Er lachte wieder. Sah ihr jetzt auf exakt einer Höhe in die Augen und küsste sie erneut. Wieder und wieder. Er spürte ihre Fingerspitzen in seinem Haar, ihre Hände in seinem Nacken und er genoss jeden Moment in dem er auch dieses leicht kühlere, goldene Band des Ringes wahrnahm. Seine Hände hingegen hatten ihr Haar aus ihrem Gesicht und über ihre Schultern hinweg gestrichen. Hielten ihr Gesicht als wollten sie es nie wieder nicht ansehen. Und immer wieder hielt er kurz inne. Sah sie an und lächelte dieses von stummen Tränen geprägte Lächeln.
"Ich liebe dich so sehr.", sagte er wieder. Setzte wieder einen Kuss direkt auf ihre vollen und an diesem Abend-...zweifellos sehr beanspruchten Lippen. "Du bist so verdammt schön wenn du glücklich bist."
Für einen winzigen Moment war es wohl sein Herz welches stehen blieb. Diese ersten Worte ihrer zweiten Reaktion auf seinen Antrag war anders als er erwartet hatte. Ließen ihn stocken. Ihr Gesicht haltend aber die Küsse einstellend weil da diese reale Gefahr war dass sie sie nicht wollte. Das sie erst jetzt begriff was hier wirklich passierte. Was sie da gesagt hatte und wozu sie ja gesagt hatte. Es war verwirrend. Doch dann folgte dieser nächste Moment. Diese ansteigende-...Euphorie oder ehrliche Freude in ihrer Stimme und dieses atemberaubende Lächeln der wunderschönen Frau die jetzt, ja...seine Verlobte war. Die seine Frau werden würde. Seine Ehefrau. Er liebte diesen Gedanken. Er liebte sie.
Das wurde nur deutlicher als er lachte. Eine Reaktion auf ihren Ausruf. Die Worte verstand er kaum eins zu eins. Den Sinn aber sehr wohl. Immerhin hatte er sich mit dieser Sprache höllisch angestrengt um sie zu begeistern. Obgleich er das was er da rief, nur ein wenig lauter als sie, kaum hätte auf Italienisch sagen können.
"SIE HAT JA GESAGT!", war es vor allem der Nachthimmel der seine Botschaft empfing, als er sich eine Sekunde lang von ihren Lippen löste. Sie sofort wieder in Anspruch nahm und völlig umgehauen wurde von diesem wunderbar intensiven Gefühl in seiner Brust. Von diesem Moment. Als würde er jeden verdammten Moment platzen vor Glück. Ganz einfach als könne sich ihnen beiden nichts mehr in den Weg stellen. Überhaupt nichts. Und wahrscheinlich war dem auch so. Sie wurde seine Frau. Und jeder Zweifler würde den Gedanken ablegen müssen dass Leif sich in etwas verrannt hatte. Denn wie ernst es ihm war zeigte nicht nur die Frage an sich sondern auch dieser Ring. Dieser einmalige und so emotionsbeladene Ring an ihrem Finger.
Seine Lippen legten sich immerzu auf die ihren. Es gab keinen Grund sich zu trennen. Keinen Grund Luft zu holen oder etwas anderes zu tun als ihr einfach nur so verdammt nah zu sein. Er brauchte das jetzt und Luceija auch. Sie beide. So eindeutig verliebt ineinander und glücklich. Nichts hatte zwischen ihnen beiden einen Platz. Nichts störte sie.
Leif legte seine Hände an ihre Hüfte und hob sie hoch. Verließ sich darauf dass sie sofort reagierte und ihre Beine um seine Hüfte schlang und genau das tat sie. Er lachte wieder. Sah ihr jetzt auf exakt einer Höhe in die Augen und küsste sie erneut. Wieder und wieder. Er spürte ihre Fingerspitzen in seinem Haar, ihre Hände in seinem Nacken und er genoss jeden Moment in dem er auch dieses leicht kühlere, goldene Band des Ringes wahrnahm. Seine Hände hingegen hatten ihr Haar aus ihrem Gesicht und über ihre Schultern hinweg gestrichen. Hielten ihr Gesicht als wollten sie es nie wieder nicht ansehen. Und immer wieder hielt er kurz inne. Sah sie an und lächelte dieses von stummen Tränen geprägte Lächeln.
"Ich liebe dich so sehr.", sagte er wieder. Setzte wieder einen Kuss direkt auf ihre vollen und an diesem Abend-...zweifellos sehr beanspruchten Lippen. "Du bist so verdammt schön wenn du glücklich bist."
https://www.youtube.com/watch?v=ycE7bUq3-2k
snow on the beach - taylor swift & lana del ray
Sie lachte. Etwas, dass sie viel zu selten getan hatte und etwas, was ihren Kopf nun völlig überlud. Alles schien zu viel, alles schien sie so maßlos zu überfordern, aber auf diese andere Weise, die sie schlicht unerwartet - absolut unerwartet - komplett glücklich machte. Sie hielt ich automatisch fest, als wären sie längst ein verdammt eingespieltes Team. Sie ohnehin nicht sonderlich schwer für einen Mann wie ihn. Gottverdammt, sie waren so unfassbar perfekt, dass es weh tat. Sie musste ihn halten, ihr rechter Arm der diese Stabilität durch die Lage um seinen Hals sicherte, die andere, die sich in seinem Haar vergrub, sein Gesicht hielt wie er ihres und sie akzeptierten, dass irgendwie beide genau dasselbe herausforderten und bestimmten: Dass die Serie an Küssen nicht endete und dass sie sich immer und immer wieder ansehen konnten. Ununterbrochen.
Vermutlich war es die Haltung, die stürmische Weise, wie sie sich küssten, wie sie sich hielten und einen Scheiß auf irgendjemand anderen, auf die gesamte, restliche Welt gaben, weil keiner eine Ahnung hatte, wie verdammt perfekt das hier zwischen ihnen war. Wie unfassbar großartig eine so scheißkitschige Liebe sein konnte. Sodass es irgendwie nicht mal interessierte, dass er in ein, zwei Rückwärtsschritten, die sie diesmal eindeutig zusammen gingen, um und in den Sand fielen. Sie hart aufkamen, ihre Wange an seiner landete und er nur-..hörte, wie sie lachte. "-..bist du okay?", wollte sie lachend wissen. Sie stützte sich links und rechts neben seinem Kopf im Sand ab, sah auf ihn hinunter, grinste und ihr Haar fiel ihr über die Schulter. Hüllte sie, sie beide, unbeabsichtigt ein. Und-..oh sie starrte schon wieder so auffällig. So vollumfänglich...glücklich, dass es irre schien. Wie konnte es sein, dass sie einen so perfekten Tag erleben durfte. Wie konnte es sein, dass sie ihn wirklich verdient hatte. Den, über den sie nunmehr genau dasselbe denken musste wie er über sie. Er war so verdammt schön, wenn er glücklich war.
AeiaCarol
22.01.2023, 16:32
https://www.youtube.com/watch?v=ycE7bUq3-2k
snow on the beach - taylor swift & lana del ray
Sie lachte. Etwas, dass sie viel zu selten getan hatte und etwas, was ihren Kopf nun völlig überlud. Alles schien zu viel, alles schien sie so maßlos zu überfordern, aber auf diese andere Weise, die sie schlicht unerwartet - absolut unerwartet - komplett glücklich machte. Sie hielt ich automatisch fest, als wären sie längst ein verdammt eingespieltes Team. Sie ohnehin nicht sonderlich schwer für einen Mann wie ihn. Gottverdammt, sie waren so unfassbar perfekt, dass es weh tat. Sie musste ihn halten, ihr rechter Arm der diese Stabilität durch die Lage um seinen Hals sicherte, die andere, die sich in seinem Haar vergrub, sein Gesicht hielt wie er ihres und sie akzeptierten, dass irgendwie beide genau dasselbe herausforderten und bestimmten: Dass die Serie an Küssen nicht endete und dass sie sich immer und immer wieder ansehen konnten. Ununterbrochen.
Vermutlich war es die Haltung, die stürmische Weise, wie sie sich küssten, wie sie sich hielten und einen Scheiß auf irgendjemand anderen, auf die gesamte, restliche Welt gaben, weil keiner eine Ahnung hatte, wie verdammt perfekt das hier zwischen ihnen war. Wie unfassbar großartig eine so scheißkitschige Liebe sein konnte. Sodass es irgendwie nicht mal interessierte, dass er in ein, zwei Rückwärtsschritten, die sie diesmal eindeutig zusammen gingen, um und in den Sand fielen. Sie hart aufkamen, ihre Wange an seiner landete und er nur-..hörte, wie sie lachte. "-..bist du okay?", wollte sie lachend wissen. Sie stützte sich links und rechts neben seinem Kopf im Sand ab, sah auf ihn hinunter, grinste und ihr Haar fiel ihr über die Schulter. Hüllte sie, sie beide, unbeabsichtigt ein. Und-..oh sie starrte schon wieder so auffällig. So vollumfänglich...glücklich, dass es irre schien. Wie konnte es sein, dass sie einen so perfekten Tag erleben durfte. Wie konnte es sein, dass sie ihn wirklich verdient hatte. Den, über den sie nunmehr genau dasselbe denken musste wie er über sie. Er war so verdammt schön, wenn er glücklich war.
Leifs Fall war unsanft. Doch viel schlimmer wäre es gewesen hätte er nicht instinktiv Luceija etwas fester gehalten, sondern hätte er sich mit den Händen versucht abzustützen. So kam er ohne weitere Brüche, wenngleich unsanft, auf und begann zu lachen, kaum dass der erste Schockmoment überwunden war.
"...ja!", keuchte er leise und fand sich bereits ein weiteres und sehr stürmisches Mal auf ihren Lippen wieder. Er bekam kaum noch genug Luft, ihm wurde schwindelig, aber er war so verdammt glücklich dass nichts davon wichtig war. Nur diese Küsse. Nur dieser direkte Blick, ja, dieses 'Starren' in ihre grünen Augen, wann immer sie eine kurze Pause einlegten. Und jetzt, wo sie einander beide so direkt und ohne jede Vorbehalte ansahen, war es perfekt. Alles. Einfach alles war so perfekt dass sich kein Traum diesen Moment hätte ausdenken können.
"Du wirst mich wirklich heiraten.", flüsterte Leif. Und sein Blick sprang zwischen Luceijas Augen und Lippen hin und her. "Du wirst meine Frau und ich-...ich habe eine Ewigkeit davon geträumt und jetzt wird es wirklich wahr."
Leifs Fall war unsanft. Doch viel schlimmer wäre es gewesen hätte er nicht instinktiv Luceija etwas fester gehalten, sondern hätte er sich mit den Händen versucht abzustützen. So kam er ohne weitere Brüche, wenngleich unsanft, auf und begann zu lachen, kaum dass der erste Schockmoment überwunden war.
"...ja!", keuchte er leise und fand sich bereits ein weiteres und sehr stürmisches Mal auf ihren Lippen wieder. Er bekam kaum noch genug Luft, ihm wurde schwindelig, aber er war so verdammt glücklich dass nichts davon wichtig war. Nur diese Küsse. Nur dieser direkte Blick, ja, dieses 'Starren' in ihre grünen Augen, wann immer sie eine kurze Pause einlegten. Und jetzt, wo sie einander beide so direkt und ohne jede Vorbehalte ansahen, war es perfekt. Alles. Einfach alles war so perfekt dass sich kein Traum diesen Moment hätte ausdenken können.
"Du wirst mich wirklich heiraten.", flüsterte Leif. Und sein Blick sprang zwischen Luceijas Augen und Lippen hin und her. "Du wirst meine Frau und ich-...ich habe eine Ewigkeit davon geträumt und jetzt wird es wirklich wahr."
Den Schwindel konnte sie nur zu gut nachvollziehen. Es überwältigte sie, wie sie über ihm schwebte, ihr Haar vom Wind verweht wurde und ihn leicht kitzelte, insbesondere, als sie ihm von ihrer Position aus entgegen grinste, sanft auf ihre Unterlippe biss und es dann selbst war, die ihn küsste.
"-...ja, das-...das werd' ich.", gab sie zu und es fühlte sich noch unfassbar ungewohnt an. So abwegig zu dem, wie ihr Leben bislang ausgesehen hatte. Nicht nur deshalb lachte sie auf eine fast wahnsinnige Art: "-..ich. Ganz-..ganz ernsthaft ich.". Ihr Blick flog von seinen Augen zu ihrer linken Hand, die sich sacht in den Sand grub. Selbst hier sah sie die Veränderung an ihrer Hand. Es wirkte so wahnsinnig-..anders, diesen viel zu teuren, pompösen Ring an ihrem Finger zu sehen. Es war so wenig passend, gleichzeitig aber auch so passend wie nichts anderes. Wie konnte man das nur irgendjemandem erklären?
"Wir.", flüsterte sie. Erneut waren da Küsse. Immer intensivere. Küsse, die ganz und gar charakteristisch für sie beide und diese perfekt inkompatible Beziehung war. Und jeder einzelne davon war so ausgiebig, dass sie bald schon neben ihm zur Seite in den Sand fiel. Dass sie seufzte. Sandkörner sich in ihrem Haar verteilten und sie nach oben sah. In den Himmel, der so unendlich über ihnen aussah. So grenzenlos.
Und schließlich blockierte sie sich diese Aussicht. Schob ihre Hände zwischen ihre Augen und den Himmel und begutachtete, wie sie noch immer leicht zitterten. Wie voll von Glückshormonen und Adrenalin sie war, es sich wie ein heftiger Rausch anfühlte. "Du machst mich unheimlich glücklich.", war sie sich sicher. Ebenso, dass sie genau so etwas niemals zuvor gespürt hatte.
"Korrekt. Ja, sprechen sie sich mit ihm ab. Letztendlich haben Captain Fraser und sein Team bei dieser Mission den Hut auf. Wir leisten nur Schützenhilfe. Sie solten Lieutenant Kassad in deren Quartier im Mittelschiff finden. Dort haben sie sich irgendwo eingenistet. Fragen sie notfalls den Chief Petty Officer und ignorieren sie dabei ihren Schaum vorm Mund.", stimmte Macnab der Schweizerin zu. Sie hatte keine Ahnung wo genau das Special Force Team untergebracht war, die Belegung jenseits des Schotts interessierte die Schottin auch nicht. Ein akustisches Signal zeigte ihr das jemand vor der Tür stand.
"Wenn sie nichts mehr haben, wegtreten. Falls sie Fragen oder Probleme haben, Sergeant Taft und Pun stehen ihnen sicher zur Verfügung. Machen sie sich mit dem Platoon vertraut, wir haben noch ein wenig Zeit bevor wir den Einsatzort erreichen."
Macnab betätigte den Schalter welche die Tür öffnete. Im Rahmen erschienen Werner und David, frisch gestriegelt und poliert.
"Lieutenant Neumann kennen sie ja schon, Sergeant Levy leitet das First Squad. Beide sind beim Einsatz dabei.", klärte die Schottin noch kurz die Neue auf, dieser die grobe Befehlskette an Land skizzierend. Beide nickten Eliska höflich zu.
Nachdem die Schweizerin den Raum verlassen hatte traten die beiden Männer an den Schreibtisch heran.
"Sergeant Tabor wird uns also Gei Hinnom begleiten?", erkundigte sich Werner bei seiner Vorgesetzten.
"So ist der Plan. Sie bringt eine gewisse Expertise mit und ich will sie in Aktion sehen. Sie ist immerhin eine erfahrene Veteranin."
Grundsätzlich hatte jeder an Bord der Columbia ein paar Einsätze auf dem Buckel. Manche natürlich mehr als andere.
"Wir sind in Bewegung, wie sie zweifelsfrei gespürt haben. Wenn nicht noch irgendein Zwischenfall auftaucht, sollten wir den Einsatzort in den nächsten Tagen erreichen. Fraser sollte auch zeitnah ein Briefing ansetzen und den genauen Plan erörtern. Falls nicht, dürfen sie ihm auch gerne auf die Nerven gehen Neumann.", erklärte die Schottin routiniert.
"Wenn wir das Hadex-Nexus Cluster erreichen will ich das von unserer Zeit alles soweit in trockenen Tüchern ist. Team, Ausrüstung alles bereit und auf Abruf! Verstanden?", meinte die Schottin und taxierte beide mit ihrem Blick.
"Jawohl Ma'am." Macnab nickte zufrieden und wies dann beide an Platz zu nehmen.
"Sehr schön. Das gehen wir das gegenwärtige Kader durch..."
*
"Gorski du alter Kojote. Wie geht es meinen Mädels?", erkundigte sich Corporal Thunder bei dem Techniker welcher gerade an einem der Scout-Bikes (https://static.wikia.nocookie.net/starwars/images/4/47/Speeder_Bike_DICE.png/revision/latest?cb=20171102044625) der Marines herumwerkelte. Die Späherin trat vorsichtig von hinten an den Polen heran.
"Gut in Schuß, justiere gerade nur eine der Schubdüsen. Wollen ja nicht das jemand sie wieder verstellt."
"Allianz Standardnorm ist nicht unbedingt immer die effektivste Einstellung.", erwiderte sie den stummen Vorwurf.
"Geht ja auch eher darum das jemand der nicht so erfahren ist nicht das Ding schrottet.", meinte Gorski brummig.
"Wolltest du mich nur kontrollieren, oder hast du noch ein Anliegen?", erkundigte er sich, eine Schraube festziehend.
"Vornehmlich Kontrolle. Wie ich gehört habe geht ja unser Techniker für Bodenfahrzeuge nicht mit runter. Ich weiß nicht wie sehr sich Prasad mit diesen Dingern auskennt.", feixte sie und lehnte sich an eines der anderen Bikes.
"Er hat sich dafür freiwillig (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page5?p=26825762#post26825762) gemeldet und versteht sein Handwerk. Außerdem gibt es ja noch Jane. Und Jane.", meinte Adam stoisch.
"So wie ihr euch manchmal ziert könnte man meinen ihr könnt uns Marines nicht leiden.", erwiderte Sumi lachend.
"Es liegt nicht an euch direkt. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen einem Ort wo Kugeln rumfliege und einem wo keine sind...rate mal für was ich mich entscheide.", erklärte Adam und schloss seine Wartung des Gefährts ab.
"Mit deiner Weisheit wirst du uns wohl alle überleben...", meinte Sumi grinsend und strich gedankenverloren über den Lack.
Eliska Tabor (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page5?p=27109611&viewfull=1#post27109611)
Werner Neumann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page7?p=27115567&viewfull=1#post27115567)
Als Captain Mitchell und die Piloten des Shuttles den Besprechungsraum betraten, saßen die Marines schon auf den in Reihe aufgestellten Stühlen. Die drei Soldaten der Special Forces saßen in der ersten Reihe, während Fraser vor einem rund zwei Meter breiten Holo-Bildschirm im 6:4-Format stand. Am rechten Bildschirmrand waren sämtliche verkleinert die Fotos zu sehen, die der Allianz-Geheimdienst dem Team über den Planeten, die Anlage und Umgebung und die möglichen und wahrscheinlichen Fraktionen, auf die der Trupp treffen würde, zur Verfügung gestellt hatte. Die Anlage mit der Kennung 1712 war als bläulich durchscheinendes Holo aufgerufen, sodass man die Ausmaße seines Innern erkennen konnte. Es war ein standardisierter Gebäudekomplex, wie er für gewöhnliche Bergbaumissionen schnell aufgestellt und verankert werden konnte, simples Steck-System, das alles – ob nun Regen, Tiere oder Hitze – durch die dicken Wände außerhalb der Innenräume hielt. Die Anlage hatte mehrere Ebenen, aber Fraser hoffte, dass er nur ins Atrium würde gehen müssen. Das Auftauchen Mitchells überraschte und verärgerte ihn. Das hier war seine Mission, nicht die des Navy-Captains.
Mitchell, die Provokation vollendend, schritt direkt zu Fraser. Jemand aus der hintersten Reihe hatte den Captain erspäht und laut „Achtung! Kommandant anwesend!“ gerufen, worauf die sitzenden Soldaten sich wie ein Mann erhoben und in Hab-Acht-Stellung ging. Mitchell lächelte über diese gelungene Wirkung seines Auftretens und befahl in gönnerischem Ton, stillzustehen und sich zu setzen. Darauf folgte ein Stühlerücken und Uniformen-Geraschel, in dem Fraser zu Mitchell sagte: „Captain, ich hatte nicht erwartet, dass Sie herkommen würden.“ Die Tür zum Rest des Schiffes schloss sich und sollte nun, da auch die Piloten anwesend waren, geschlossen bleiben. Das Tech-Corps war ebenso vertreten wie die zugeteilten Marines – ohne Macnab.
„Es ist natürlich Ihr gutes Recht als Captain des Schiffes anwesend zu sein, aber eigentlich ist diese Besprechung ausschließlich für diejenigen, die an der Mission teilnehmen“, erklärte Fraser. „Ich tappe ungern im Dunkeln“, sagte Mitchell steif.
„Wieso? Haben Sie Angst im Dunkeln?“
Captain Mitchell würdigte diese Spitze mit keiner Erwiderung, sondern trat mit zusammengepressten Lippen beiseite.
Fraser, zur Feier des Tages nicht in Hawaii-Hemd, sondern einem olivfarbenen T-Shirt gekleidet, das sich über seine Muskeln spannte, dämmte das Licht ein wenig. Die Bildschirmschärfe nahm daraufhin zu und alle Augen richteten sich auf den Komplex.
„Sie alle kennen unseren Auftrag“, setzte Fraser voraus. Er hatte die letzten Tage damit verbracht einen mehrseitigen Einsatzbefehl zu verschriftlichen und diesen Mitchell, Macnab und Lieutenant Torres zur Weitergabe an die beteiligten Soldaten überreicht. „Das Ziel entspricht Stufe eins“, erklärte er, was bedeutete, dass es, wenn es ein Mensch wäre, den VIP-Status bekäme. Sam holte ein Foto von der Seite heran, das Dr. Holland zeigte. Der Mann hatte graues, wirr abstehendes Haar und die Augen eines Revolverhelden. In seiner Akte, die dem Missionsmemo angehängt war stand, dass Holland erfolgreich Cybernetik-Experimente an sich selbst durchgeführt hatte, worauf er nach Geheimdienstberichten entweder wirklich für die Terrororganisation „Cerberus“ gearbeitet hatte oder aber zumindest versucht worden war, ihn anzuwerben. Das bedeutete, dass Holland entweder wahnsinnig oder radikal war – oder beides. Ursprünglich hatte Holland in interstellarer Biodiversität promoviert. Allerdings legte der Allianz-Bericht nahe, dass er die Artenvielfalt innerhalb seiner milizähnlichen Gruppierung mit einer Carnifex regulierte.
„Dr. Holland wird uns das Objekt im Gebäude seiner Organisation übergeben“, sagte Fraser und rief wieder das aus schlauchartigen Gängen bestehende Gebäudebild auf. Er wechselte die Ebene. „Der Komplex hat mehrere Ebenen, teilweise unterirdisch. Die Blaupausen, die Sie hier sehen sind nicht genau, sondern dienen lediglich als Referenz. Sie stützen sich auf Daten von anderen Minenbau-Komplexen dieser Bauart.“
Während er sprach, schaute er Soldaten aus den ersten zwei Reihen abwechselnd und mit einer ungefähren Zeitspanne von fünf Sekunden direkt an. Diese nickten dann meistens, um zu zeigen, dass sie voll bei der Sache waren.
„Wir gehen rein, prüfen die Transportfähigkeit und die Abschirmung des Objektes und verschwinden nach Möglichkeit auf demselben Weg wieder. Sergeant Levy führt den 1st Squad und ist für den Schutz der Techniker verantwortlich. 1st Squad einmal die Hände heben, damit die anderen sehen können hinter wem sie sich verstecken müssen, sollte die Kacke dampfen.“ Der Hüne und sein Trupp taten wie geheißen. „Lieutenant Neumann und sein Team bilden die Nachhut und decken, falls nötig, die linke Flanke, solange wir noch vor dem Gebäude sind. Die rechte Seite deckt Sergeant Al-Schadhi von seiner Position hier ab.“ Fraser ließ auf der Karte einen Punkt etwa einhundert Meter nordwestlich der Landezone aufleuchten. Die Stellung hochgelegen, sodass die Marines dem Scharfschützen nicht in die Feuerlinie laufen würden, wenn er auf die rechte Flanke wirken würde. Fraser hatte der Nachhut, die eine Quasi-Reserve bildete, Sergeant Tabor zugewiesen. Die Soldatin war eine Meisterin der schweren Waffen und gestählte Veteranin. Im Falle eines Feuerüberfalls wäre sie prädestiniert für Unterdrückungsfeuer, um den Rückzug zu decken.
„Lieutenant Kassad, Ensign Ceres, Corporal Thunder und ich bilden die Spitze. Thunder klärt den Nahbereich auf.“ Er schaute zu der Indianerin, die ebenso nickte wie ihre Soldaten, wobei ihr eine Strähne dunklen Haares in die Stirn fiel. Als er wieder wegsah konnte er in seinem peripheren Blickwinkel noch sehen, wie sie das Haar hektisch hinters Ohr strich und wieder bemüht ungerührt dreinschaute. „Das Oberkommando hat uns freundlicherweise eine Unterstützungsdrohne (https://static.wikia.nocookie.net/halo/images/3/3b/Haloce_2011-08-26_17-36-01-82.jpg/revision/latest?cb=20110826234317) der vierten Generation geschickt, die sowohl die Kampfschilde stützen wie auch das abzutransportierende Objekt mit einem Schutz versehen wird. Die Technik hat sich mit dem Gerät bereits vertraut gemacht, nehme ich an?“
Er schaute zu Specialist Prasad, welcher ein bejahendes Kopfzucken zeigte. Fraser hatte in den Missionsbericht einen Abriss über die Drohne geschrieben beziehungsweise Wissen aus der Allianz-Bestandskarte und Feldberichten darüber zusammengefasst. Es war ein solides Modell ohne eigene Waffensysteme, aber mit Hochleistungsakkus, die sich zum Teil selbst wiederaufladen und die Gefechtsbereitschaft so enorm steigern konnten. Sie würde eine gute Unterstützung in einem Feuerkampf abgeben, diente aber in erster Linie dazu, das Objekt abzuschirmen – gegen Einflüsse von außen und, was Fraser nicht in den Bericht schrieb, von innen. Je nachdem mit welche Art Artefakt man es zu tun hatte, konnte eine gewisse mentale Beeinflussung durch welche außerirdischen Kräfte auch immer nicht abgestritten werden. Objekte der Klasse C, wie es diese hier war, wurden deshalb mit starken elektromagnetischen Impulsen und Stase-artigen Schilden verdeckt.
„Wir wissen nicht, ob Hollands Miliz uns aktiv feindselig gegenüber auftritt. Die Waffen daher immer low ready halten. Keine unnötige Provokation, aber auch kein Risiko“, fuhr der Schotte fort. „Die Aufklärung berichtet von einer moderaten Schlagkraft der Truppe. Die verwendeten Waffen decken eine Zeitspanne vom Erstkontakt-Krieg bis jetzt ab. Hollands Truppe verfügt nach ungesicherten Berichten über einen Kampfmech der Atlas-Klasse sowie zwei Dutzend LOKI-Plattformen.“ Fraser rief ein Bild auf, das die Modelle zeigte, sowie eine taktische Einschätzung des Geheimdienstes zu Hollands Arsenal.
Ceres meldete sich.
„Wie lauten die Einsatzregeln, Sir?“
„Sollten wir angegriffen werden, kann sich verteidigt werden. Allerdings sollten wir möglichst darauf achten den anderen keinen Grund für irgendwelche Konflikte zu liefern. Bewaffnete Allianzler werden für diese Leute, die mehr zu Terminus gehören als zum Ratsgebiet, schon zu viel des Guten sein. Auf Gei Hinnom herrschen bürgerkriegsartige Zustände. Es gibt regelmäßige Gefechte zwischen organisierten Kriminellen, kleineren Gangs, lokalen Selbstschutz-Truppen und den gut bewaffneten Minen-Konzernen. Die Leute hier sind es gewohnt schnell zu ziehen und Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Jeglicher Schusswaffengebrauch außerhalb der Notwehr-Situation ist vorher von mir zu genehmigen.“ Ceres lächelte, als habe Fraser ihr ein Kompliment gemacht, dann legte sich ein fast schon charmanter Ernst (https://mr.comingsoon.it/imgdb/persone/230294.jpg) auf ihr Werbegesicht.
„Denken Sie daran: Jeder, der nicht in diesem Raum ist, könnte Ihr Feind sein“, rief Fraser den Soldaten ins Gedächtnis. Sein Blick ging kurz zu Mitchell, dieser eitle Gockel, der sich dieser Besprechung aufgedrängt hatte. Er wäre nicht mit am Boden; in Frasers Augen war er ein Störfaktor.
„Für den Fall, dass wir in einen Kampf verwickelt werden, beurteilen wir die Situation in der Lage neu. Abbruch und Rückzug gilt hierbei als unsere letzte Option. Sicherheitshalber werden zwei theoretische Auffanglinien auf ihrem HUD erscheinen, die im Falle des Falles besetzt werden. Ich habe die Positionen bereits markiert, sodass Sie Ihren Platz im Notfall finden sollten. Eventuelle Lücken werden bei Bedarf improvisierend gefüllt.“ Er rollte ein kurzes, aber tiefgehendes Schweigen über den Soldaten aus, ehe er fortfuhr. „Von einem Kampfeinsatz wird nach aktuellem Stand nicht ausgegangen. Und ich will keine Heldentaten sehen.“ Er ließ den Blick kurz über die Köpfe schweifen, um etwaige potenzielle Volkshelden und Drachentöter zu identifizieren, die bei dieser Absage ein betroffenes Gesicht machten, fand aber keine.
Fraser verschränkte seine mächtigen Arme, die nur von den beinahe unmenschlich wirkenden Muskelsträngen von Levy überboten wurden, vor der Brust. „Irgendwelche Fragen bis hierhin?“
,,Na, Amar, freust Du Dich auch schon?“, flüsterte Jane ihrem Nachbarn zu, der je weiter das Briefing voranschritt mehr und mehr entschlossen schien, mehr Zeit für das Klimmzugtraining aufzuwenden.
,,Psssst! Ich versuche zuzuhören. Vielleicht löst Fraser die Scharade gleich auf und verkündet, dass wir dieses Teil einfach mit einem Kran an Bord holen werden“, gab Prasad mit saurer Miene zurück.
,,Ach komm schon, das wird lustig. Wir ziehen ins gelobte Land, holen die Bundeslade ab, tragen das Teil eine Weile vor uns her und warten bis Jahwe anfängt, Blitze zu schmeißen“, feixte sie weiter. ,,Wenn wir Glück haben, trifft Er sogar mehr die anderen als uns.“
,,Fängst Du jetzt auch noch an? Reicht eine religiöse Spinnerin an Bord nicht aus?“, fragte Prasad mit hochgezogenen Augenbrauen.
Jane warf einen Blick zu Fraser, der die Details des Einsatzes erläuterte, um sicherzugehen, dass er in eine andere Richtung schaute und lehnte sich dann weiter zu Prasad rüber.
,,Von wem redest Du?“, fragte sie leise. Sie hatte ihre jüdischen Glauben nie allzu ernst genommen, aber von der Art und Weise wie Prasad reagiert hatte vermutete sie, dass das Thema bei ihm etwas auslöste.
Prasad warf ihr einen Blick zu und nickte dann zwei Mal leicht in Richtung der Marines, die weiter rechts im Besprechungsraum saßen. Janes Blick folgte der Bewegung und landete bei Sergeant Tabor, dem Neuzugang den die Marines als Ersatz für Young aufgenommen hatten. Der starr auf Fraser gerichtete Blick und der ernste, fast andächtige Ausdruck auf ihrem Gesicht verlieh ihr tatsächlich den Anschein einer Ikone, die bald zum Leben erwachen und sich voll Ingrimm auf die Ungläubigen stürzen würde.
,,Dieses Schiff zieht schräge Vögel magisch an...“, murmelte Jane leise.
*
,,Lieutenant Kassad, Sir!“, sprach Eliska den Offizier des Special-Forces-Team an und salutierte, als die Mannschaft nach dem Briefing aus dem Besprechungsraum strömte.
Der breit und vor allem hoch gebaute Soldat wandte den Kopf um und hob eine Augenbraue als Zeichen, dass er sie gehört hatte.
,,Sergeant Tabor, melde mich in dienstlicher Angelegenheit.“
Kassad nickte wortlos und verschränkte die Arme vor der Brust. Eliska senkte die Hand und rührte sich.
,,Captain Fraser hat mich für den Einsatz in die Nachhut kommandiert, um die Einheit bei Bedarf mit schweren Waffen unterstützen zu können, Sir. Da Sie die gleiche Position in Ihrer Einheit besetzen, hielt ich es für sinnvoll, mich mit Ihnen hinsichtlich der Wahl der Ausrüstung abzustimmen“, trug sie ihr Anliegen vor.
Dem Lieutenant entwich ein leises Schnauben, dann musterte er Eliksa mit einem Blick von Kopf bis Fuß.
,,An welchen Waffen wurden Sie ausgebildet, Sergeant?“, fragte er mit einer Stimme wie dem Knarren alter Bäume, die vom Sturm gepeitscht wurden.
,,M451-Feuersturm, M-100 Granatwerfer und M560-Raketenwerfer, Sir. Alle drei Waffensysteme sind an Bord verfügbar“, berichtete sie Soldatin wahrheitsgemäß. Ihre besondere Vorliebe für den Flammenwerfer ließ sie unerwähnt, die Mission sollte in allen Belangen Vorrang haben.
Kassad hob wieder eine Augenbraue und schien über das Gehörte nachzudenken. Schließlich ließ er seinen Blick wieder über Eliska wandern und blieb an ihren Oberarmen hängen.
,,Sie können einen M-100 tragen und einsetzen, Sergeant?“, fragte er und auch wenn kein Spott in seiner Stimme zu hören war, spürte Eliska ihn deutlich.
,,Ja, Sir. Tragen, abfeuern und sogar werfen, wenn die Munition ausgeht“, bestätigte sie und unterdrückte ihre Wut über Kassads offensichtliche Zweifel an ihrer Tauglichkeit.
Erneut schwieg der Offizier eine Weile, bevor er antwortete: ,,Hoffen Sie, dass es dazu nicht kommen wird, Sergeant. Bringen Sie das Gerät trotzdem mit nach Gei Hinnom. Vielleicht müssen sie Ihren Worten ja doch Taten folgen lassen.“
Mit diesem Satz wandte Kassad sich ab und ließ Eliska auf dem Gang stehen.
,,Eine Prüfung folgt auf die nächste...“, dachte sie bei sich und ballte die Fäuste.
Der Wagen stand mit laufenden Triebwerken vor dem Gebäude. Van Zans Angebot erschien ehrbar, war aber unnötig und ohne Zweifel gar nicht ehrbar. Jemand, der einen noch in derselben Stunde an einen Stuhl gefesselt, beschimpft und ihn mit dem Tod bedroht hatte sorgte sich wohl kaum um sein Seelenheil.
„Nicht nötig, aber danke“, gab Qatar mit pflichtschuldiger Höflichkeit zurück. Er stieg aus und ließ den Mann in Schwarz in seiner schwarzen Einsamkeit zurück.
Vela lebte an einer der besseren Gegenden der Citadel. Nicht gerade das Präsidium aber hochpreisiger und schicker als das, was Qatar sich leisten konnte. Er fragte sich, ob Ti’rash so gut zahlte oder ihre Jüngerinnen kostenfrei derlei Annehmlichkeiten als Ausgleich für ihre Treue zur Verfügung stellte. Beides gegeneinander abwiegend nahm Qatar an, dass zweiteres der Fall war. Vela hatte ihm erzählt, dass sie für Ti’rash „arbeitete“, wobei der Begriff nicht klar umrissen blieb. Zumindest war sie weder Söldnerin noch Hure, was ein wenig Hoffnung in dem alten Turianer zurückließ. Sie war auch noch so jung, selbst für die Maßstäbe der kurzlebigeren Aliens.
Der Baustil war modern, eckig, weiß. Viele geradlinige Gänge und eindeutig erkennbare schwarze Türen, die in schicke Wohnungen mit gleichem Grundriss führten. Qatar sah ein paar Überwachungskameras, glaubte aber nicht, dass Ti’rash die ganze Anlage überwachen würde. Laut Vela war die Asari keine Geheimdienstlerin.
Eine blaue Figur etwa zwei Stock über ihm lehnte sich über das niedrige Geländer und winkte. Qatar nahm die Treppe geradeaus und stieg die zwei Ebenen höher. Vela wartete auf ihn, lächelte. Sie hatte noch immer dasselbe Kleid an, dass sie getragen hatte als sie sich trafen. Sie umarmte ihn leidenschaftlich, während er sich wie eine geschnitzte Holzfigur bewegte.
„Ich hatte nicht erwartet, dass ich dich so schnell wiedersehe“, erklärte Vela mit einem verträumten Lächeln. Sie bemerkte sein nervöses Verhalten, schob es wohl aber auf die Aura ständigen Argwohns, die Qatar umgab.
„Möchtest du reinkommen?“
„Gern.“
„Folg mir.“
Die Wohnung war im Innern genauso, wie man sie sich von draußen vorstellte. Sie war geräumig, ohne ausladend zu sein und so perfekt dekoriert, dass sie aus einem dieser „Besser wohnen“-Magazine stammen könnte. Das Einzige, was auf das in ihr lebende Individuum hinwies, waren Bilder und aufgestellte Symbole, die Qatar als Asari-Kultur erkannte. Vela hatte zudem eine Reihe beeindruckender Print-Literatur und Fotobände im niedrigen Regal unter dem Fernsehbildschirm. Die meisten beinhaltete Wissen über Thessia, die Asari-Kolonien und die Evolution der blauen Wesen. Eine dicke Publikation stammte aus der tiefen Gedankenwelt von niemand anderem als En’sana Ti’rash.
„Willst du etwas trinken?“, fragte Vela aus der sich hinter Milchglas befindlichen Küchenzeile, während Qatar das Buch inspizierte. Es hatte einen öligen, glänzenden Einband und zeigte eine Abfolge von Planeten, die in einer Reihe standen. Der vorderste und größte Himmelskörper war von einem tiefen Blau, die sich dahinter aufreihenden verdunkelten sich, bis der letzte Stecknadelkopf in Schwarz abgebildet war. Die Überschrift war in der schnörkelig-schönen Schrift der Asari formuliert, Qatar konnte den Autorennamen und die Überschrift dieses nur exklusiv den Wissenden der Asari-Sprache vorbehaltenen Werkes nur dank seines Visors lesen, der ihm eine ungefähre Übersetzung vorschlug. Der Titel wurde merkwürdigerweise auf eine menschliche Weisheit zurückgeführt: „prima inter pares“ – Erste unter Gleichen.
„Nein, danke“, antwortete Qatar geistesabwesend und legte das Buch zurück.
Vela kam zurück, einen Drink in den Händen. Vermutlich kein Alkohol, so große Schlucke wie sie nahm. Auf Qatar wirkte das Gebaren seiner Tochter gekünstelt. „Setz dich bitte“, forderte er sie auf. Sie setzte sich und lächelte, auch wenn ein Hauch von Erkenntnis in ihren Augen aufblitzte. „Sie weiß, dass ich hier bin, um schlechte Nachrichten zu bringen“, dachte der Turianer. Sofort fühlte er sich schlecht.
„Hör zu, was ich dir zu sagen habe, ist nicht leicht.“ Er atmete schwer durch. Velas Hände umfassten das Gefäß mit der purpurnen Flüssigkeit. In ihrer Nähe roch es süßlich, vielleicht wegen des Safts. „Ich glaube nicht, dass Ti’rash mich gehen lassen wird. Ich habe erfahren, dass…“ Er suchte nach Worten, fand aber keine die hinreichend passten. „Ti’rash hat nicht nur T’Saari angegriffen, sondern auch ihre Verbündeten. Ihr Team. Es gab Tote.“ Er erkannte, dass Velas Augen glasig wurden, wusste aber nicht, ob es Schrecken war oder weil sie die brüchigen Zwischentöne in seiner Stimme identifizierte. „Die Leute waren… meine Freunde wäre wohl zu viel gesagt aber… es waren gute Leute. Tapfere Leute, die das richtige getan haben.“
Er fühlte Velas Hand auf seiner.
„Das tut mir leid, Dad.“
„Das ist noch nicht alles. Ich denke, dass Ti’rash versuchen wird mich zu töten.“
„Nein, unmöglich“, sagte Vela. „Sie hat mir versprochen, dass…“
„…dass ich sicher bin?“
„Ja.“
Qatar lachte gequält. Es war sein hässliches Lachen, charakteristisch für ihn, unschön für Vela, die zusammenzuckte.
„Wenn ich eins weiß, dann das Seeva T’Saari nicht so leicht zu töten ist. Und dass Ti’rash dann das Problem der losen Enden lösen wird. Und ich fürchte um dich, Vela. Du bist meine Schwachstelle. Sie weiß es, sonst…“
Er brauchte es nicht aussprechen. Vela schlug die Augen nieder. Sie trug Schminke, was sie erwachsener aussehen ließ, als Qatar es lieb war.
„Ich weiß.“ Diese zwei Worte waren von Trauer belegt.
Die Vergangenheit, in der er Vela so sehr vernachlässigt und sich dem eigenen Gram hingegeben hatte, war ein Gewicht, das schon immer schwer auf seinen Schultern gelastet hatte. Nun war es zu einer Schlinge geworden, die er fast körperlich um seinen Hals liegen spürte.
„Ich will, dass du mit mir kommst.“
„Ich kann nicht.“
„Du musst.“
„Dad… ich kann nicht. Das hier ist meine Welt. Ti’rash ist meine Herrin. Ich bin ihre Schülerin. Mir wird nichts geschehen.“ Sie stellte das Glas ab und legte beide Hände auf die seinen. Sie wirkten so filigran wie die blauen Flügel von Insekten.
„Sei dir versichert, dass Ti’rash nicht so böse ist, wie du vielleicht denkst.“
Qatar wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte Vela seit Jahren nicht gesehen. Sie jetzt aus ihrem Leben zu reißen, um es vielleicht zu bewahren…
„Vielleicht ist sie nicht in Gefahr“, dachte er. Vielleicht lebte sie in einem glücklichen Königreich, das er nie kennengelernt hatte. Konnte er sie aus dieser Welt reißen und in diesen Fleischwolf werfen, der das seine Leben war?
„Pass auf dich auf, … mein Herz“, sagte Qatar. Er hatte sie früher so genannt, dann Jahrzehnte nicht mehr. Sie lächelte auf eine Art, die sein Herz aufblühen ließ und erwärmte.
Auf dem Weg zum Wagen erkannte Qatar eine Wahrheit: Wenn er Vela schützen wollte, würde er En’Sana Ti’rash vernichten müssen.
„Fahren wir“, sagte er dem Mann in Schwarz. Es gab keine Rückfrage. Der Mensch würde sich seinen Teil denken, was Qatar nicht weniger beunruhigte als der Umstand, dass sowohl Ti’rash wie auch van Zan Velas Aufenthaltsort erkannten…
Als Qatar allein aus dem Gebäude kam, überlegte Vincent ein weiteres Mal, den Plan zu ändern, den Turianer umzulegen und dann das zu tun, was dieser offensichtlich nicht im Stande gewesen war zu tun: Dafür Sorgen, dass seine Tochter nicht reden würde.
Er sah oder eher spürte, wie Vas Blickkontakt suchte; ihm mussten ähnliche Gedanken durch den Kopf gehen. Der Mann in Schwarz hielt den Blick jedoch auf den näher kommenden Qatar gerichtet und dachte nach.
Der Turianer öffnete die Fahrgasttür, ließ sich in das Sitzpolster fallen und atmete schwer aus.
„Fahren wir“, sagte er leise.
Vincent gab Vas mit einer Geste zu verstehen, dass er losfahren sollte und beobachtete weiter den Turianer, der die Augen geschlossen hatte.
Minutenlang hingen die drei Männer schweigend ihren Gedanken nach; das Gewicht seiner Waffe drückte Vincent auf dem Oberschenkel, so als wolle sie sich ihm ins Gedächtnis rufen und mit ihr die Möglichkeit, die sie bereit hielt. Die Möglichkeit, alle Verbindungen zu Seeva T’Saari zu kappen, unterzutauchen und dann Jagd auf Ti’rash zu machen.
Der Mann in Schwarz löste den Blick von Qatar, wandte sich zum Fenster des SkyCars und schaute in das Lichtermeer der Station unter ihnen.
,,Ihr wird nichts zustoßen, solange sie auf der Citadel ist“, versprach er.
*
Sie setzen auf der Landeplattform eines neutralen, geradezu langweiligen Apartmentkomplexes auf der gegenüberliegenden Seite des Arms auf. Vincent und Qatar verließen das SkyCar, um hineinzugehen, während Vas sogleich wieder abhob, um den Wagen verschwinden zu lassen. Selbst wenn Ti’rash wirklich nichts über Vincent und seine Geschäfte herausgefunden haben mochte war an eine Rückkehr ins Refugium nicht zu denken.
Der Mann in Schwarz öffnete den Hauseingang mit seinem OmniTool und führte den Turianer zu einem der Aufzüge, der sie lautlos zu einer der Wohnebenen brachte.
Im Apartment warteten bereits einige von Vincents Leuten und beobachteten durch die Fenster die Straße. Die weitläufige 5-Zimmer-Wohnung bot reichlich Platz für Leute und Material, aber auch Betten und Verpflegung für einige Tage.
,,Hier können wir untertauchen und unser Vorgehen planen“, erklärte Vincent mit einer ungerichteten Geste in den Wohnbereich hinein.
,,Ti’rash ist uns mehrere Schritte voraus, wir brauchen Informationen und einen Plan. Wenn sie es schaffen sollte, uns ausfindig zu machen, wird sie uns hier wenigstens nicht unvorbereitet antreffen.“
Qatar sah sich mit geübtem Auge um und warf einen Blick in jeden Raum. Wenn es ihn nicht behagte, von einem halben Dutzend Menschen umgeben zu sein, die Vincent aufs Wort gehorchen würden, ließ er es sich nicht anmerken.
Der Mann in Schwarz ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank.
,,Wollen Sie etwas trinken? Vas hat auch Dextro-Zeug besorgen lassen“, rief er Qatar zu, während er sich ein Ingwerbier nahm.
Die Kunstlederpolster knarrten, als sich Ze’sa neben Palara auf die Sitzbank fallen ließ.
,,Sorry, wurde aufgehalten“, log sie und schob ihre Sonnenbrillen wieder zurecht. Der gedrungene Mensch auf der anderen Seite des Tisches hob eine Augenbraue, sagte aber nichts.
,,Gut, dann könne wir ja anfangen“, eröffnete Palara des Gespräch und ging nicht weiter auf Ze’sa Verspätung ein. Ebenso gut hätte sie die runde Form von Planeten oder die hohe Kriminalität auf Omega ansprechen können; manche Dinge waren schon immer und würden für immer sein.
,,Sehr gern“, brummte der Mensch und erweckte nicht den Anschein, es auch so zu meinen.
,,Unsere Informationen bestätigen, dass der Umschlagsplatz der Blue Suns … unbrauchbar geworden ist.
,,Das kann man so sagen“, bestätigte Ze’sa grinsend und lehnte sich ins Polster zurück.
Einen Tag zuvor ...
,,Zwei gehen raus, kommen gleich in dein Sichtfeld, Banshee“, gab
Tela, Funkname Storm, von ihrer gesicherten Position an Ze’sa durch.
Die Söldnerin beobachtete den Vorplatz der Lagerhalle durch ihr Zielfernrohr. Wie angekündigt öffnete sich der schmale Personendurchgang neben dem hohen Rolltor, als die beiden Menschen in Blue Suns Uniform herauskamen, um die bisherige Wachmannschaft abzulösen.
,,Havoc, ich nehme die beiden alten, du die beiden neuen Wachleute. Storm, sobald die hin sind, machst Du das Tor auf“, wies Ze’sa ihr Team an.
,,Auf Drei. Eins – Zwei – Drei!“
Krachend löste sich ein Geschoss aus Ze’sas Viper, direkt gefolgt von einem zweiten. Gleichzeitig enttarnte sich Malen, genannt Havoc, direkt vor den beiden Suns, deren Köpfe noch nicht von Projektilen zerfetzt worden waren und feuerte zwei Salven ihrer Disciple in deren erschrockene Gesichter.
,,Vorplatz ist frei, Tor geht auf!“, gab Storm durch und wirkte ihre schwarze Tech-Magie. Ratternd hob sich das Rolltor, mit der Heimlichkeit war es vorbei, jetzt mussten Überraschungsmoment und Feuerkraft den Rest erledigen.
,,Havoc und Mercy, Ihr geht rein, ich komme nach. Storm, Du hältst uns den Rücken frei und meldest feindliche Bewegung!“, kommandierte Ze’sa und komprimierte ihr Gewehr, während Palara, alias Mercy aus ihrem Versteck vor dem Lager hervorschoss und mit ihren langen Beinen, die ihr turianischer Vater ihr mitgegeben haben musste, in die Halle rannte.
Am heutigen Tag...
,,Klingt so, als wäre dafür mehr Arbeit notwendig gewesen, als ursprünglich angenommen?“, hakte der Mensch mit zusammengezogenen Augenbrauen nach.
Bevor Palara abwinken und zurück zum eigentlichen Thema kommen konnte, lehnte Ze’sa sich vor und stützte sich auf dem Bartisch ab: ,,Vielleicht mehr als angenommen, aber glaub mir, es war glorreich!“
...
,,Havoc, zwei von rec...“
,,Hab ich!“, bestätigte Havoc, noch bevor Storm ausreden konnte.
Ze’sa rannte über den Vorplatz und kam als Dritte in die Halle, rechts von ihr war Malen neben den leblosen Körpern von zwei weiteren Söldnern hinter einer Kiste in Deckung gegangen, während Palara sich auf der linken Seite vorarbeitete, um dem Widerstandsnest in die Flanke fallen zu können.
,,Ziel in Sicht, circa einhundert Kisten“, gab sie im Laufen durch und feuerte ihre Phaeston in Salven auf alle Suns ab, die dumm genug waren, ihren Kopf aus der Deckung zu nehmen.
Mit einem Sprung aus dem Stand erreichte Ze’sa die Oberkante eines Frachtcontainers und zog sich hoch, um bessere Sicht zu haben. Die Halle war voll mit Frachtgut in allen Formen und Farben, zwischen den Containern und Kisten leuchtete hier und dort Mündungsfeuer auf, während Mercy und Havoc auf ihren jeweiligen Flanken vorrückten. Ze’sa nahm ihre Gewehr zur Hand und schaute durch das Zielfernrohr, um einen besseren Blick auf die Laderampe auf der gegenüberliegenden Seite der Halle zu haben.
,,Bingo!“, jubilierte sie innerlich, als sie das Logo des Elkoss-Kombinats auf den Containern entdeckte, die gerade verladen werden sollten.
...
Ihr Auftraggeber lauschte Ze’sas Ausführungen mit regungsloser Miene und hatte seine gefalteten Hände auf dem Tisch vor sich abgelegt.
,,Sehr gut. Es gab also keinerlei Probleme bei der Ausführung“, schloss er und nickte.
Ze’sa nickte und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch zum Beat der Musik, welche den Club durchflutete. ,,Keine Probleme, ganz genau …
...
,,Macht einen der Container auf, schnell!“, funkte Storm an alle.
,,Was? Wieso?!, gab Havoc zurück, die bereits Sprengladungen anbrachte, während Mercy ihr Deckung gab.
,,Stell’ keine Fragen, mach einen auf! Die Signaturen stimme nicht, hier ist etwas faul“, beharrte Storm und trieb sie zur Eile an.
Ze’sa war von ihrer erhöhten Position herabgekommen, nachdem sie sicher gestellt hatte, dass sich zwischen den Containern niemand mehr bewegte und schloss zu ihrem Team auf. Sie erreichte die beiden anderen Asari just, als Mercy einen der Container aufgebrochen hatte.
,,Oh! Na sieh mal einer an!“
...
,, … ich kann es aber gar nicht ausstehen, wenn jemand mich versucht zu verarschen!“, fauchte Ze’sa den Menschen an und hatte die Tempest gezogen, bevor ihr Gegenüber auch nur blinzeln konnte.
,,Whoaa, ruhig! Was soll das?!“, fragte ihr Auftraggeber mit weit aufgerissenen Augen. Die Gäste an den Nachbartischen waren klug genug, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern und weg zu schauen.
,,Hundert Container mit Waffen und Ausrüstung zu sprengen ist eine Sache, Freundchen, aber Du warst leider nicht ehrlich mit uns. In dieser Halle wurde Red Sand umgeschlagen und davon nicht zu wenig. Was fällt Dir ein, uns zu bescheißen?“, fragte Ze’sa über den Lauf der Waffe hinweg während Palara ihre Umgebung beobachtete und ihre Hand verdächtig nah unter der Tischplatte hielt.
,,Spinnst Du? Was macht es für einen Unterschied?! Ihr habt die Halle hochgejagt, oder nicht? Waffen, Drogen, alles das Selbe!“, brachte der Mensch hektisch hervor.
Ze’sa schüttelte den Kopf und zog die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. ,,Wir berechnen unsere Prämie nach Sachwert des Ziels und Red Sand ist deutlich mehr wert als die Ausrüstung, von der die Rede war. Du wolltest uns über den Tisch ziehen und jetzt wirst Du Penner bezahlen“
,,Du kannst mich nicht umbringen! Du siehst nicht einen Credit, wenn Du mich hier umlegst!“, versuchte ihr Auftraggeber gegen die Drohung aufzubegehren.
Ze’sa lehnte sich vor und drückte ihm die Mündung der Tempest gegen die Stirn.
,,Ich sitze auf über 50 Tonnen Red Sand, Du Arschloch. Glaubst Du, ich brauche Deine Kohle?“, erklärte sie ihm mit einem bösartigen Grinsen.
,,Und weißt Du, was das Beste daran ist? Du wirst es mir abkaufen und zwar zum Straßenpreis und mit Zulage für meine Mühen.“
,,Einen Scheiß werde ich. Du bluffst!“
Ze’sa lachte und spürte die brutale Euphorie in sich aufsteigen, für die sie ihren Job so liebte. Sie ließ die Waffe langsam sinken und legte sie vor sich auf dem Tisch ab.
,,Ich bluffe? Meinetwegen! Wenn Du Dir so sicher bist, dann steh auf und geh. Ich würde an Deiner Stelle aber schnell gehen, denn ich werde den Stoff zurück zu den Suns schicken. Die werden sich bestimmt freuen, vor allem wenn ich ihnen zusätzlich noch stecke, wer hinter dem Anschlag auf ihr Lagerhaus steckt, meinst Du nicht?“
Sie beobachtete, wie der Mensch blass und blasser wurde, die Kiefer aufeinander presste und sie aus hasserfüllten Augen anstarrte.
,,Du dreckige Schlampe, ich bringe Dich um!“, zischte er, stand aber nicht auf.
,,Einen Scheiß wirst Du tun, aber wenn Du sofort bezahlst, darfst Du mich meinetwegen so nennen wie Du willst und die Suns nageln deinen Arsch nicht ans Türschild vom Afterlife. Wie klingt das für Dich?“
Sie sah wie das mickrige Menschenhirn ihres Gegenübers auf Hochtouren arbeitete und nach einem Ausweg suchte. Einem Ausweg, den es nicht finden würde.
,,Wie viel?“, presste er zwischen den Zähnen hervor.
,,Gib ihm die Summe und die Verbindung“, sagte Ze’sa, an Palara gewandt und stand auf. ,,Ich gehe vor die Tür, der Gestank dieses Typen widert mich an.“
Ohne sich umzudrehen, verließ sie den Club, schob sich durch die schwitzende und lärmende Masse davor und setzte sich in den Wagen, in dem Malen und Tela auf sie warteten.
,,Alles glatt gegangen?“, fragte Tela, ohne die Augen von den Türen der Disco zu nehmen, hinter denen Palara die letzten Details klärte.
,,Jep. Sobald das Geld da ist, zünden wir das Red Sand an und erzählen den Suns, wem sie den ganzen Scheiß zu verdanken haben. Dieser Wichser wird keine ehrlichen Söldner mehr über den Tisch ziehen“, sagte Ze’sa, als sie sich auf der Rückbank ausbreitete.
,,Trotzdem schade um den Stoff“, resümierte Malen, die ihre Disciple einsatzbereit im Schoß liegen hatte.
,,Ein bisschen was heben wir für den Eigenbedarf auf, keine Sorge. Aber dieser Kerl gehört ausradiert, klar?“
,,Glasklar, Zee. Aber können wir den Suns nicht seinen Namen geben und den Stoff selbst verkaufen? Ich kennen einen Typen, der uns alles abn….“
Ze’sa schwang sich nach vorn und legte Malen die Hand auf die Schulter. Behutsam, liebevoll, aber fest. ,,Es geht nicht ums Geld, Malen. Es geht darum, eine Botschaft zu überbringen“, erklärte sie und schaute ihrer Kampfgefährtin eindringlich in die Augen. Dann, ganz langsam, ließ sie sich wieder zurücksinken, legte den Kopf in den Nacken und schaute nach oben zum Fahrzeughimmel.
,,Es geht nie ums Geld … , sagte sie leise zu sich selbst.
numberten
22.01.2023, 18:13
"Spast!" (https://www.youtube.com/watch?v=effqopL8SnM), schoß es Kathy nach dem ersten Auftritt des Angeklagten durch den Kopf. Ein kurzer Blick aus den Augenwinkeln bestätigte ihr das sie es wohl nicht laut ausgesprochen hatte. Der Großteil der Jury schien auch im Besten Fall irritiert, während Beyo Vhan verschwand, vermutlich um auf ein Stück Leder oder sowas zu beißen. Ihre blaue Sitznachbarin schien ehrlich besorgt, vermutlich ein Zeichen das ein großes Herz in ihrer Gebirgslandschaft trug oder wirklich so einfältig war wie Kathy vermutete.
Der Turianer vor ihr ließ ein missbilligendes Schnauben von sich, zur Abwechslung konnte sie ihm da zustimmen.
War das eine Art Strategie des roten Turianers? Sehr spät auftauchen, dann diese Szene hier. Wenn jemand solche Anfälle hatte bereitete man sich doch darauf vor? Oder ließ so jemanden direkt zu Hause. Immerhin schien sein Anwalt auch wenig begeistert, aber das musste nichts heißen. Maran hatte ihr gesagt das im Juristentum ein Schauspielkurs nie von Nachteil war.
Um ehrlich zu sein war sie sich nicht sicher ob sie hier letztendlich über Vhans Taten oder seinen Geisteszustand urteilen musste. Seine Schuld hatte er ja letzlich gestanden und für letzteres waren nun wirklich andere Personen zuständig. Wie dieser bizarre Salarianer der als Vhans Therapheut deklariert wurde.
Dieser schien jedoch für Knast statt Klapse zu plädieren. Therapien im Gefängnis. Die Schwarzhaarige musste leicht schmunzeln. Bei dem was sie bisher gesehen hatte, würden ihn seine Mithäftlinge mit Freude eigenständig therapieren. Das bierernsten Gesicht des Richters studierend, setzte sie jedoch wieder eine ernste Miene auf. Vermutlich durfte nicht jeder im Gerichtssaal sich zum Affen machen.
Shepard Commander
22.01.2023, 18:32
Dr. Sowan
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page10?p=27118999&viewfull=1#post27118999)
Orlowski (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page10?p=27119161&viewfull=1#post27119161)
„Glauben Sie, dass Mister Vhans Wiedergutmachung das beinahe verspätete Auftauchen bei Gericht mit nicht eine Alkoholfahne beinhaltet?“, fragte Kim spöttisch lächelnd? Der Anwalt des Turianers räusperte sich, worauf der Mensch die Hände hob und deutlich „Verzeihung“, sagte. „Das war natürlich keine ernstgemeinte Frage.“ Er hatte natürlich keine Antwort erwartet, sein Ziel aber dennoch erreicht, den Zustand des Turianers vor der Jury zu unterstreichen. Wer laut dem geneigten Psychologen so sehr um Katharsis bemüht war, entzog sich dem Gericht nicht und musste, wie van der Vliet erst Sekunden vor dem Prozess mitbekommen hatte, von einer C-Sicherheit-Agentin und Zeugin zurück ins Gericht gebracht werden, mit einem bei den Scannern erfassten Restalkoholwert, der den Bereich eines kleinen Feierabendbiers bei weitem überstieg.
Interessant war, dass Dr. Sowan scheinbar fest davon ausging, dass Vhan einsitzen würde. Das könnte bedeuten, dass der Turianer sich seinem Schicksal bereits ergeben und es mit Alkohol zu betäuben versucht hatte. Möglicherweise hatte Sowan seinen Patienten in den letzten Sitzungen psychologisch bereits auf das Gefängnis vorbereitet. Kim glaubte nicht an die Unbefangenheit des Seelsorgers, aber das war ein Punkt, den er der Jury überließ.
„Ich möchte Ihnen sagen, Doktor, dass Mister Vhan vor Gericht Teile der Schuld von sich gewiesen hat. Der Staatsanwaltschaft liegen Berichte vor, nach denen Mister Vhan sowohl am Tod von Unschuldigen wie auch an deren mannigfaltiger Misshandlung zumindest mitschuldig ist. Das passt nicht ganz zu Ihrer Beschreibung, dass Mister Vhan sich ‚noch mehr aufbürdet, als er ohnehin trägt‘. Der Ansicht der Staatsanwaltschaft nach steht er nicht einmal zu diesen Verbrechen.“
Kim ging auf und ab, die Augen von Wilkens in seinem Rücken spürend. Der Härte des Gespräches eine gewisse Lässigkeit aufzwingend, steckte er eine Hand in die Tasche, während er beinahe im Plauderton fortfuhr: „Tatsächlich habe ich noch Fragen: Was hat Ihrer Einschätzung nach sowohl zu den psychologischen Ausprägungen des Angeklagten geführt wie auch deren von Ihnen geschilderte Fortsetzen? Oder konkreter formuliert: Ist ein – ich nutze den Begriff – Trauma von der Tragweite, wie Mister Vhan es hat wirklich auf solche Taten wie Amtsmissbrauch, Nötigung oder schlimmstenfalls Körperverletzung zurückzuführen?“
AeiaCarol
22.01.2023, 19:12
Den Schwindel konnte sie nur zu gut nachvollziehen. Es überwältigte sie, wie sie über ihm schwebte, ihr Haar vom Wind verweht wurde und ihn leicht kitzelte, insbesondere, als sie ihm von ihrer Position aus entgegen grinste, sanft auf ihre Unterlippe biss und es dann selbst war, die ihn küsste.
"-...ja, das-...das werd' ich.", gab sie zu und es fühlte sich noch unfassbar ungewohnt an. So abwegig zu dem, wie ihr Leben bislang ausgesehen hatte. Nicht nur deshalb lachte sie auf eine fast wahnsinnige Art: "-..ich. Ganz-..ganz ernsthaft ich.". Ihr Blick flog von seinen Augen zu ihrer linken Hand, die sich sacht in den Sand grub. Selbst hier sah sie die Veränderung an ihrer Hand. Es wirkte so wahnsinnig-..anders, diesen viel zu teuren, pompösen Ring an ihrem Finger zu sehen. Es war so wenig passend, gleichzeitig aber auch so passend wie nichts anderes. Wie konnte man das nur irgendjemandem erklären?
"Wir.", flüsterte sie. Erneut waren da Küsse. Immer intensivere. Küsse, die ganz und gar charakteristisch für sie beide und diese perfekt inkompatible Beziehung war. Und jeder einzelne davon war so ausgiebig, dass sie bald schon neben ihm zur Seite in den Sand fiel. Dass sie seufzte. Sandkörner sich in ihrem Haar verteilten und sie nach oben sah. In den Himmel, der so unendlich über ihnen aussah. So grenzenlos.
Und schließlich blockierte sie sich diese Aussicht. Schob ihre Hände zwischen ihre Augen und den Himmel und begutachtete, wie sie noch immer leicht zitterten. Wie voll von Glückshormonen und Adrenalin sie war, es sich wie ein heftiger Rausch anfühlte. "Du machst mich unheimlich glücklich.", war sie sich sicher. Ebenso, dass sie genau so etwas niemals zuvor gespürt hatte.
Dieser leichte Windhauch fegte über sein Gesicht hinweg als er Luceija nicht mehr direkt ansah. Er drehte seinen Kopf zu ihr und lächelte selig. Sie war es. Ausgerechnet-...sie. Wie konnte jemand wie er so viel Glück haben eine so wunderschöne und ehrliche Frau wie sie zu finden? Es klang wie ein Märchen in seinen Ohren. Nein. Es war ein Märchen.
"Luce-...", flüsterte er ihr zu und blinzelte sie an, "Du hast ja gesagt.", flüsterte er weiter und dann folgte dieses leise, unglaublich verliebte Lachen das seine Lippen verließ und ihr Ohr traf.
"Ich war in noch keinem Moment meines Lebens so glücklich wie jetzt. Das-...du machst das mit mir. Ganz allein du.", gab er zu und lag dort augenscheinlich völlig unbeweglich. "Womit habe ich so viel Glück verdient? Womit habe ich dich verdient?"
Dieser leichte Windhauch fegte über sein Gesicht hinweg als er Luceija nicht mehr direkt ansah. Er drehte seinen Kopf zu ihr und lächelte selig. Sie war es. Ausgerechnet-...sie. Wie konnte jemand wie er so viel Glück haben eine so wunderschöne und ehrliche Frau wie sie zu finden? Es klang wie ein Märchen in seinen Ohren. Nein. Es war ein Märchen.
"Luce-...", flüsterte er ihr zu und blinzelte sie an, "Du hast ja gesagt.", flüsterte er weiter und dann folgte dieses leise, unglaublich verliebte Lachen das seine Lippen verließ und ihr Ohr traf.
"Ich war in noch keinem Moment meines Lebens so glücklich wie jetzt. Das-...du machst das mit mir. Ganz allein du.", gab er zu und lag dort augenscheinlich völlig unbeweglich. "Womit habe ich so viel Glück verdient? Womit habe ich dich verdient?"
"-...mich?!", fragte sie und lächelte in Richtung des Himmels. Viel zu selig, viel zu offen für das, was man von ihr gewohnt war, aber das hier-..war eine neue Art, an die wenigstens er sich nunmehr gewöhnen musste. Denn er verursachte dieses ganze Chaos. Dieses ganze perfekte, dass er mit ihr machte. Sie hörte ihm zu wie er diese perfekten Worte flüsterte und es bekam ein ganz neues, eine gänzlich überwältigende, extra Würze zu wissen, dass es die Worte des Mannes waren, den sie heiraten würde. Den sie abgöttisch liebte, wie sie ihre Bücher liebte, ihre Freiheiten, ihren Stoff, aber noch-..einfach mehr. So viel mehr. Es ähnelte diesem Gefühl, dass sie bekam, als sie dieses Bild ihres Kindes sah. Realisierte, dass es wirklich ein Teil von ihr war, wenn auch nur eine unfassbar kurze Zeit. Aber da war diese-..diese Masse an Liebe, von der sie nicht wusste, wohin damit.
Luci lachte sacht. Ihr Haar nahm hier und da etwas Sand auf, weil sie immer wieder den Kopf drehte. Immer wieder zu ihm sah und zurück in den Himmel. "Hmm-...", schnurrte sie langgezogen und nachdenklich. "-...also zugegeben, die ganze 'Ich rette dein Leben'-Sache hat schon ziemlich den Weg geebnet.", grinste sie ihm entgegen und sah dazu neben sich. "Das alles. Klar. Die Karten, aber-..vor allem diese Art, auf die sich wirklich niemand sonst jemals für mich interessiert hat.". Sie wusste, eigentlich war seine Frage eher rhetorischer Natur. Aber er verdiente das zu wissen. Sie war seine Verlobte. Sie würde ihm absolut alles anvertrauen. Ihr Leben hatte sie ihm schon anvertraut.
"Eben nicht nur für-..meine Rolle, für die Ergebnisse und Zahlen auf irgendwelchen Screens die ich liefern kann. Nicht nur für-..nicht nur für meinen Körper. Sondern-..für mich.". Sie beobachtete ihn vorsichtig. Liebte, wie sein Profil aussah, wie verdammt schön er war - und so verdammt schön sein Innerstes war. "Niemand hat mich jemals so angesehen wie du. Genau deshalb hab-..hatte ich immer wieder Angst, dass dus irgendwann nicht mehr tust. Wenn das irgendwann wegfallen würde, irgendwann da nur noch Hass oder, schlimmer-...Verachtung in deinem Blick wäre, dann-..", sie stockte kurz. Ihre Hand griff vorsichtig nach seinem linken Handgelenk. Hielt es nur leicht. Ehe sie weiter flüsterte, denn mehr brauchte es nicht: "-..du weißt wie-...wie wenig mich mein Leben ohne dich interessiert. Und wie wenig ich all das überhaupt noch schaffen will. Du gibst mir einen Sinn. Einen-..Grund. Tut mir leid, wenn das verzweifelt klingt."
AeiaCarol
22.01.2023, 20:07
"-...mich?!", fragte sie und lächelte in Richtung des Himmels. Viel zu selig, viel zu offen für das, was man von ihr gewohnt war, aber das hier-..war eine neue Art, an die wenigstens er sich nunmehr gewöhnen musste. Denn er verursachte dieses ganze Chaos. Dieses ganze perfekte, dass er mit ihr machte. Sie hörte ihm zu wie er diese perfekten Worte flüsterte und es bekam ein ganz neues, eine gänzlich überwältigende, extra Würze zu wissen, dass es die Worte des Mannes waren, den sie heiraten würde. Den sie abgöttisch liebte, wie sie ihre Bücher liebte, ihre Freiheiten, ihren Stoff, aber noch-..einfach mehr. So viel mehr. Es ähnelte diesem Gefühl, dass sie bekam, als sie dieses Bild ihres Kindes sah. Realisierte, dass es wirklich ein Teil von ihr war, wenn auch nur eine unfassbar kurze Zeit. Aber da war diese-..diese Masse an Liebe, von der sie nicht wusste, wohin damit.
Luci lachte sacht. Ihr Haar nahm hier und da etwas Sand auf, weil sie immer wieder den Kopf drehte. Immer wieder zu ihm sah und zurück in den Himmel. "Hmm-...", schnurrte sie langgezogen und nachdenklich. "-...also zugegeben, die ganze 'Ich rette dein Leben'-Sache hat schon ziemlich den Weg geebnet.", grinste sie ihm entgegen und sah dazu neben sich. "Das alles. Klar. Die Karten, aber-..vor allem diese Art, auf die sich wirklich niemand sonst jemals für mich interessiert hat.". Sie wusste, eigentlich war seine Frage eher rhetorischer Natur. Aber er verdiente das zu wissen. Sie war seine Verlobte. Sie würde ihm absolut alles anvertrauen. Ihr Leben hatte sie ihm schon anvertraut.
"Eben nicht nur für-..meine Rolle, für die Ergebnisse und Zahlen auf irgendwelchen Screens die ich liefern kann. Nicht nur für-..nicht nur für meinen Körper. Sondern-..für mich.". Sie beobachtete ihn vorsichtig. Liebte, wie sein Profil aussah, wie verdammt schön er war - und so verdammt schön sein Innerstes war. "Niemand hat mich jemals so angesehen wie du. Genau deshalb hab-..hatte ich immer wieder Angst, dass dus irgendwann nicht mehr tust. Wenn das irgendwann wegfallen würde, irgendwann da nur noch Hass oder, schlimmer-...Verachtung in deinem Blick wäre, dann-..", sie stockte kurz. Ihre Hand griff vorsichtig nach seinem linken Handgelenk. Hielt es nur leicht. Ehe sie weiter flüsterte, denn mehr brauchte es nicht: "-..du weißt wie-...wie wenig mich mein Leben ohne dich interessiert. Und wie wenig ich all das überhaupt noch schaffen will. Du gibst mir einen Sinn. Einen-..Grund. Tut mir leid, wenn das verzweifelt klingt."
Sein Lächeln breitete sich aus. Übernahm sein ganzes Gesicht und hielt es. Ihre Worte waren so klar und perfekt wie dieser Himmel in den er aufsah. Der ihm so viel Frieden brachte. Ihn so ruhig werden ließ obwohl dieser Abend so voller Aufregung gewesen war.
"Völlig egal.", erwiderte Leif leise auf ihre letzten Worte. Er bemühte die Finger seiner linken Hand ihre zu berühren. Wirklich greifen konnte er nicht, aber sie würde wissen dass er es versuchte. Die Geste verstehen.
"Mir geht es genauso. Ich kann das alles nicht mehr ohne dich.", gab er unumwunden zu. "In Gräsmark habe ich...irgendwie habe ich einfach nur existiert. Es war ganz egal wie es weitergehen würde. Das einzige Lebewesen mit dem ich mich unterhalten habe war ein Eichhörnchen, ehrlich. Ich war kurz vor dem verrückt werden und ich-...Gott sei Dank bist du gekommen und hast mich zur Vernunft gebracht.", sagte er. Die letzten Worte geprägt von offenkundiger Dankbarkeit. Wieder drehte er den Kopf und sah sie direkt an. Immer noch mit diesem Lächeln.
"Jetzt bin ich hier. Zuhause. Mit dir. Und wir werden heiraten und ich-...es ist unfassbar dass all das passiert. Ich sehe dich an und ich will nichts anderes mehr tun.", gestand Leif ihr. "Lass mich dich nach Hause bringen. Ich will-...dich jetzt wirklich ganz für mich allein."
Sein Lächeln breitete sich aus. Übernahm sein ganzes Gesicht und hielt es. Ihre Worte waren so klar und perfekt wie dieser Himmel in den er aufsah. Der ihm so viel Frieden brachte. Ihn so ruhig werden ließ obwohl dieser Abend so voller Aufregung gewesen war.
"Völlig egal.", erwiderte Leif leise auf ihre letzten Worte. Er bemühte die Finger seiner linken Hand ihre zu berühren. Wirklich greifen konnte er nicht, aber sie würde wissen dass er es versuchte. Die Geste verstehen.
"Mir geht es genauso. Ich kann das alles nicht mehr ohne dich.", gab er unumwunden zu. "In Gräsmark habe ich...irgendwie habe ich einfach nur existiert. Es war ganz egal wie es weitergehen würde. Das einzige Lebewesen mit dem ich mich unterhalten habe war ein Eichhörnchen, ehrlich. Ich war kurz vor dem verrückt werden und ich-...Gott sei Dank bist du gekommen und hast mich zur Vernunft gebracht.", sagte er. Die letzten Worte geprägt von offenkundiger Dankbarkeit. Wieder drehte er den Kopf und sah sie direkt an. Immer noch mit diesem Lächeln.
"Jetzt bin ich hier. Zuhause. Mit dir. Und wir werden heiraten und ich-...es ist unfassbar dass all das passiert. Ich sehe dich an und ich will nichts anderes mehr tun.", gestand Leif ihr. "Lass mich dich nach Hause bringen. Ich will-...dich jetzt wirklich ganz für mich allein."
Sie tat es ihm gleich. Begutachtete ihn mit dieser zärtlichen Passivität und spürte einfach nur, wie sie seinen Arm berührte. All das schien zu reichen. Sie lächelte so breit, als er diesen Ort ihr gemeinsames Zuhause nannte. Nicht nur das, es überwältigte sie so sehr, dass da diese Träne erneut über ihre Wange hinweg lief und rasend schnell ihre Lippen berührte, weil sie mit der rechten Wange im Sand lag um ihn anzusehen. "-..hab ich gern gemacht. Ich hätte es mir nicht verzeihen können, wenn ichs nicht wenigstens versucht hätte."
Zuhause. Sie waren hier zuhause. Er hatte keine Ahnung, was ihr das bedeutete. Dieser ganze Tag ihr bedeutete und dieser Antrag. Wie eindeutig er sich ihr zuschrieb. Nur ihr. Keiner Assistenzärztin, keiner Anwältin, sondern unter allen Menschen dieser Welt nur ihr.
"Okay...lass uns nach Hause gehen.", stimmte sie zu, dass er sie nach Hause bringen solle. "..ich liebe dich, Leif.", flüsterte sie noch einmal.
AeiaCarol
22.01.2023, 21:08
“Und ich liebe dich.“, erwiderte er. Worte die er nicht oft genug an sie richten konnte. Niemals. Er würde sie ihr jeden Tag für den Rest ihres gemeinsamen Lebens sagen.
Leif erhob sich. Langsam und ohne sie wirklich aus den Augen zu lassen. Er schien wie auf einer Wolke zu schweben. Beugte sich über sie und nahm ihre Hände um ihr aufzuhelfen. Raffte mit seinem regelrecht eingebrannten Lächeln auf den Lippen ihrer beider Schuhe auf und gab ihr ihre.
Seine Rechte nahm ihre Linke und wieder spürte er den Ring an ihrem Finger. Sah auf ihre Hand, hob sie an seine Lippen und küsste sie. Die ersten Schritte gehend. „Er sieht wahnsinnig perfekt an deiner Hand aus. Ich schätze ich habe deinen Stil damit ziemlich verfehlt, aber…es hat sich absolut richtig angefühlt dass du diesen Ring bekommst.“, gestand Leif ihr. “Ich hoffe das ist okay für dich.“
“Und ich liebe dich.“, erwiderte er. Worte die er nicht oft genug an sie richten konnte. Niemals. Er würde sie ihr jeden Tag für den Rest ihres gemeinsamen Lebens sagen.
Leif erhob sich. Langsam und ohne sie wirklich aus den Augen zu lassen. Er schien wie auf einer Wolke zu schweben. Beugte sich über sie und nahm ihre Hände um ihr aufzuhelfen. Raffte mit seinem regelrecht eingebrannten Lächeln auf den Lippen ihrer beider Schuhe auf und gab ihr ihre.
Seine Rechte nahm ihre Linke und wieder spürte er den Ring an ihrem Finger. Sah auf ihre Hand, hob sie an seine Lippen und küsste sie. Die ersten Schritte gehend. „Er sieht wahnsinnig perfekt an deiner Hand aus. Ich schätze ich habe deinen Stil damit ziemlich verfehlt, aber…es hat sich absolut richtig angefühlt dass du diesen Ring bekommst.“, gestand Leif ihr. “Ich hoffe das ist okay für dich.“
"Klar ist das in Ordnung..", lächelte sie gediegen. Mit ihm sah sie auf diesen Ring und ihr Lächeln wurde nur noch breiter als sie es tat. "Dachte nicht, dass ich das jemals über Schmuck sage, aber-..ich liebe ihn.", sagte sie. War nach wie vor nicht laut, fast flüsternd, und genoss es, wie sie waren. Wie gut sie harmonierten. "Ehrlich - noch mehr, dass er dir-..dass er so viel bedeutet. Und du ihn trotzdem...mir anvertraust. Vielleicht musst du mich festhalten, damit ich bei so viel einschlägigem Wert nicht vorne überkippe, aber-..ehrlich, er ist perfekt."
eis engel
22.01.2023, 23:17
~ Vorheriges Post: Doppelpost mit der ganzen Citadel Truppe (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page9?p=27118375&viewfull=1#post27118375) ~
Ulic Dromas (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page10?p=27118999&viewfull=1#post27118999)
Stephen Connor und Crusher; Treffpunkt; Citadel
Stephen und Crusher hielten sich im Hintergrund, während Dromas sich mit dem Kleinen traf. Die beiden schienen sich tatsächlich schon länger zu kennen, zumindest war eine gewisse Vertrautheit erkennbar.
Der Kleine übergab die Daten anstandslos und winkte allen zum Abschied. Stephen und Crusher winkten zurück.
"Nun denn, sehen wir einmal nach....." gab der Turianer gespannt von sich und ließ die Aufnahme laufen, nachdem sich alle um ihn versammelt hatten.
"Das ist doch mal eine hochauflösende Qualität mit der es sich arbeiten lässt. Wenn der Kleine immer so schnell und ordentlich arbeitet, solltet ihr den echt rekrutieren." schlug der Kroganer an Dromas gewandt vor.
Stephen betrachtete die Aufnahme der Überwachungskamera.
Zu sehen waren die Beamten der Spurensicherung, die ihrer Arbeit nach gingen. Einer dieser Beamten untersuchte das Implantat, als dieses sich plötzlich aktivierte und sich in das Fleisch des Beamten bohrte. Der betroffene Beamte griff zur Waffe, woraufhin es zu einem blutigen Massaker kam.
"Du hattest recht, Stephen." stellte der Kroganer entsetzt fest.
"Ich hasse es, recht zu behalten." gab der Blondschopf nachdenklich zurück, spulte die Aufnahme immer wieder vor und zurück und ließ sie in Zeitlupe ablaufen, in der Hoffnung noch irgendwas brauchbares zu finden. Einen Schatten oder einen anderen Hinweis darauf, der belegte, dass dieses Massaker durch Fremdeinwirkung zustande kam. Doch...
"Fernsteuerung?" mutmaßte Crusher.
"Entweder das, oder das Ding kann sich irgendwie selbst aktivieren. Wobei wir dann schleunigst heraus finden müssen, wie das möglich ist." ergänzte der Blondschopf.
*****
Sahenia und Jewel`Yen nar Chayym; Botschaft; Citadel
Sie überflogen gerade das Gerichtsgebäude, wo Beyo Vhan seine Gerichtsverhandlung hatte.
Eine Menge Leute hatten sich vor dem Gebäude versammelt, die meisten Demonstranten, die die Gerichtsverhandlung über Live-Stream verfolgten und die Beamten der C-Sec sorgten für Ordnung. Bisher war alles friedlich.
Über Live-Stream konnte sie sehen, dass ein Salarianer gerade verhört wurde. Sahenia wusste nicht, wer er war und wollte auch nicht hören, was er zu sagen hatte.
Ein leises seufzen kam ihr über die Lippen. Am liebsten wäre sie ins Gebäude gerannt und hätte Beyo daraus geholt. Aber das wäre nicht hilfreich, er musste sich der Sache stellen und mit den Konsequenzen leben.
"Ich kann zur Gerichtsverhandlung schalten, wenn du möchtest:" schlug Ju vor.
"Schon gut. Ich möchte die ganze Wahrheit nicht auf diese weise erfahren, verstehst du?! Wenn... ja, wenn... dann soll er es mir selbst erzählen." sagte Sahenia leise.
"Ich denke, ich kann dich verstehen." bestätigte sie mit sanfter Stimme.
"Wir sind gleich da." meldete der turianische Fahrer und setzte das Fluggerät sicher und sanft auf dem Dach der Botschaft ab.
"Dann finden wir mal heraus, wie dein Familiennamen lautet..." Ju öffnete die Tür und kletterte motiviert aus dem Taxi.
Sahenia beobachtete sie grinsend und rollte vorsichtig mit dem Rollstuhl die nun vorbereitete Rampe herunter.
Forenperser
23.01.2023, 10:38
„Glauben Sie, dass Mister Vhans Wiedergutmachung das beinahe verspätete Auftauchen bei Gericht mit nicht eine Alkoholfahne beinhaltet?“, fragte Kim spöttisch lächelnd? Der Anwalt des Turianers räusperte sich, worauf der Mensch die Hände hob und deutlich „Verzeihung“, sagte. „Das war natürlich keine ernstgemeinte Frage.“ Er hatte natürlich keine Antwort erwartet, sein Ziel aber dennoch erreicht, den Zustand des Turianers vor der Jury zu unterstreichen. Wer laut dem geneigten Psychologen so sehr um Katharsis bemüht war, entzog sich dem Gericht nicht und musste, wie van der Vliet erst Sekunden vor dem Prozess mitbekommen hatte, von einer C-Sicherheit-Agentin und Zeugin zurück ins Gericht gebracht werden, mit einem bei den Scannern erfassten Restalkoholwert, der den Bereich eines kleinen Feierabendbiers bei weitem überstieg.
Interessant war, dass Dr. Sowan scheinbar fest davon ausging, dass Vhan einsitzen würde. Das könnte bedeuten, dass der Turianer sich seinem Schicksal bereits ergeben und es mit Alkohol zu betäuben versucht hatte. Möglicherweise hatte Sowan seinen Patienten in den letzten Sitzungen psychologisch bereits auf das Gefängnis vorbereitet. Kim glaubte nicht an die Unbefangenheit des Seelsorgers, aber das war ein Punkt, den er der Jury überließ.
„Ich möchte Ihnen sagen, Doktor, dass Mister Vhan vor Gericht Teile der Schuld von sich gewiesen hat. Der Staatsanwaltschaft liegen Berichte vor, nach denen Mister Vhan sowohl am Tod von Unschuldigen wie auch an deren mannigfaltiger Misshandlung zumindest mitschuldig ist. Das passt nicht ganz zu Ihrer Beschreibung, dass Mister Vhan sich ‚noch mehr aufbürdet, als er ohnehin trägt‘. Der Ansicht der Staatsanwaltschaft nach steht er nicht einmal zu diesen Verbrechen.“
Kim ging auf und ab, die Augen von Wilkens in seinem Rücken spürend. Der Härte des Gespräches eine gewisse Lässigkeit aufzwingend, steckte er eine Hand in die Tasche, während er beinahe im Plauderton fortfuhr: „Tatsächlich habe ich noch Fragen: Was hat Ihrer Einschätzung nach sowohl zu den psychologischen Ausprägungen des Angeklagten geführt wie auch deren von Ihnen geschilderte Fortsetzen? Oder konkreter formuliert: Ist ein – ich nutze den Begriff – Trauma von der Tragweite, wie Mister Vhan es hat wirklich auf solche Taten wie Amtsmissbrauch, Nötigung oder schlimmstenfalls Körperverletzung zurückzuführen?“
Dr. Ilvyn Sowan
Der Staatsanwalt wusste mit Worten umzugehen, das konnte er neidlos anerkennen. Er erkannte jegliche ungedeckte Verteidigung und preschte dann sofort los. Eine gewisse Feindseligkeit war dem jungen Mann ebenfalls anzumerken. Doch Sowan ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
"Ich sehe keinen Widerspruch in diesen Aussagen, Herr Staatsanwalt." erwiderte er freundlich. "Denn diese Vorkommnisse die erwähnt wurden, vor allem der sexuelle Missbrauch und der Mord, waren der Grund wieso er am Ende versucht hat die Sache zu beenden und wieso er einen Sinneswandel hatte. Diese speziellen Taten weist er von sich, alles weitere hingegen bürdet er sich auf." führte er seine Aussage aus.
"In einem haben Sie sicherlich Recht, seine Ankunft hier und heute in dieser Verhandlung war alles andere als hilfreich." Das konnte wohl niemand abstreiten. "Wie ich bereits sagte, seine Stimmung und Verfassung ist stark von Schüben abhängig. Das menschliche Äquivalent zu dieser Disposition ist wohl das, was man eine Bipolare Störung nennt."
Damit hatte er erstmals eine konkrete Diagnose vorgestellt.
"Seine Verfassung entstand aus der Summe vieler Ereignisse." antwortete er dann auf die Frage des Menschen. "Diese Taten und die darausfolgende Reue hat sicherlich einen großen Teil gespielt. Ebenso wie in jüngerer Vergangenheit die Ereignisse um die sogenannte Kryaptogramm-Killerin Braelyn Gavros, sowie der Vorfall mit seinem Vater, und seine Familienhistorie allgemein. Zudem gibt es zwischen der jüngeren und älteren Vergangenheit ebenso eine Zeitperiode von mehreren Jahren, wo einiges vorgefallen sein muss. Über diese Zeitperiode hat Mr. Vhan bislang jedoch noch nicht mit mir geredet."
Das war die Wahrheit. Und ob er in der nächsten Zeit dahingehend zu ihm durchdringen würde war berechtigte Frage.
Stephen Connor und Crusher; Treffpunkt; Citadel
Stephen und Crusher hielten sich im Hintergrund, während Dromas sich mit dem Kleinen traf. Die beiden schienen sich tatsächlich schon länger zu kennen, zumindest war eine gewisse Vertrautheit erkennbar.
Der Kleine übergab die Daten anstandslos und winkte allen zum Abschied. Stephen und Crusher winkten zurück.
"Nun denn, sehen wir einmal nach....." gab der Turianer gespannt von sich und ließ die Aufnahme laufen, nachdem sich alle um ihn versammelt hatten.
"Das ist doch mal eine hochauflösende Qualität mit der es sich arbeiten lässt. Wenn der Kleine immer so schnell und ordentlich arbeitet, solltet ihr den echt rekrutieren." schlug der Kroganer an Dromas gewandt vor.
Stephen betrachtete die Aufnahme der Überwachungskamera.
Zu sehen waren die Beamten der Spurensicherung, die ihrer Arbeit nach gingen. Einer dieser Beamten untersuchte das Implantat, als dieses sich plötzlich aktivierte und sich in das Fleisch des Beamten bohrte. Der betroffene Beamte griff zur Waffe, woraufhin es zu einem blutigen Massaker kam.
"Du hattest recht, Stephen." stellte der Kroganer entsetzt fest.
"Ich hasse es, recht zu behalten." gab der Blondschopf nachdenklich zurück, spulte die Aufnahme immer wieder vor und zurück und ließ sie in Zeitlupe ablaufen, in der Hoffnung noch irgendwas brauchbares zu finden. Einen Schatten oder einen anderen Hinweis darauf, der belegte, dass dieses Massaker durch Fremdeinwirkung zustande kam. Doch...
"Fernsteuerung?" mutmaßte Crusher.
"Entweder das, oder das Ding kann sich irgendwie selbst aktivieren. Wobei wir dann schleunigst heraus finden müssen, wie das möglich ist." ergänzte der Blondschopf.
*****
Sahenia und Jewel`Yen nar Chayym; Botschaft; Citadel
Sie überflogen gerade das Gerichtsgebäude, wo Beyo Vhan seine Gerichtsverhandlung hatte.
Eine Menge Leute hatten sich vor dem Gebäude versammelt, die meisten Demonstranten, die die Gerichtsverhandlung über Live-Stream verfolgten und die Beamten der C-Sec sorgten für Ordnung. Bisher war alles friedlich.
Über Live-Stream konnte sie sehen, dass ein Salarianer gerade verhört wurde. Sahenia wusste nicht, wer er war und wollte auch nicht hören, was er zu sagen hatte.
Ein leises seufzen kam ihr über die Lippen. Am liebsten wäre sie ins Gebäude gerannt und hätte Beyo daraus geholt. Aber das wäre nicht hilfreich, er musste sich der Sache stellen und mit den Konsequenzen leben.
"Ich kann zur Gerichtsverhandlung schalten, wenn du möchtest:" schlug Ju vor.
"Schon gut. Ich möchte die ganze Wahrheit nicht auf diese weise erfahren, verstehst du?! Wenn... ja, wenn... dann soll er es mir selbst erzählen." sagte Sahenia leise.
"Ich denke, ich kann dich verstehen." bestätigte sie mit sanfter Stimme.
"Wir sind gleich da." meldete der turianische Fahrer und setzte das Fluggerät sicher und sanft auf dem Dach der Botschaft ab.
"Dann finden wir mal heraus, wie dein Familiennamen lautet..." Ju öffnete die Tür und kletterte motiviert aus dem Taxi.
Sahenia beobachtete sie grinsend und rollte vorsichtig mit dem Rollstuhl die nun vorbereitete Rampe herunter.
Ulic Dromas
"Grausig." murmelte Dromas, während er wieder an einer Zigarre zog. Die Kontrolle über seinen eigenen Körper und Geist zu verlieren, Leute umzubringen mit denen man tagtäglich zusammengearbeitet hat.....er konnte sich kaum etwas schlimmeres vorstellen.
"Der Mann der das getan hat....oder eher, der dazu gezwungen wurde. War er unter den Toten?"
Wenn ja, hatten sie einen Anhaltspunkt. Wenn nein, und wenn er entkommen war, dann hatten sie zumindest eine Spur. Sie mussten dieses Ding untersuchen.
AeiaCarol
23.01.2023, 17:12
"Klar ist das in Ordnung..", lächelte sie gediegen. Mit ihm sah sie auf diesen Ring und ihr Lächeln wurde nur noch breiter als sie es tat. "Dachte nicht, dass ich das jemals über Schmuck sage, aber-..ich liebe ihn.", sagte sie. War nach wie vor nicht laut, fast flüsternd, und genoss es, wie sie waren. Wie gut sie harmonierten. "Ehrlich - noch mehr, dass er dir-..dass er so viel bedeutet. Und du ihn trotzdem...mir anvertraust. Vielleicht musst du mich festhalten, damit ich bei so viel einschlägigem Wert nicht vorne überkippe, aber-..ehrlich, er ist perfekt."
"Oh, zugegeben: Das hört sich für mich nach einer realen Gefahr an. Also sollte ich dich ab jetzt immer so halten. Absolut!", bot er überglücklich an und drückte ihre Hand dabei leicht. Er küsste sie noch einmal und seufzte. Dieses zutiefst zufriedene und mit sich selbst klare Seufzen. Er hatte es getan. Er hatte um ihre Hand angehalten und sie hatte ja gesagt. Jedes Mal wenn er diesen Gedanken so dachte wollte er vor Glück in die Luft springen.
"Edna hat ihn für mich verwahrt. Wobei-...das ist das falsche Wort. Ich hatte nie vor ihn irgendwem zu geben. Es gab nie diesen klischeehaften Plan des Familienerbstückes und sowas. Aber mit dir...du warst dafür einfach die Richtige. Die Richtige für mich und damit auch für etwas das so wichtig für mich ist.", gab der Schwede zu und strahlte sie an. Er musste hier nicht auf seine Schritte achten. Das bedeutete dass er sie wirklich immerzu ansehen konnte. Sein Glück womöglich irgendwann begreifen konnte wenn er es nur lang genug vor Augen hatte. Und doch war da kurz dieses Zucken. Dieser leicht veränderte Gesichtsausdruck.
"Ah...eine Sache wäre da noch.", begann er. Seine Schritte wurden kurz langsamer und fanden dann direkt wieder zum normalen Tempo statt. "Wo wir gerade bei diesem Familienkram sind, also-...Ich...ich, es...könnte sein dass ich bevor ich dich gefragt habe mit deinem Vater und deinem Bruder darüber gesprochen habe ob sie es gut finden würden wenn ich dich frage ob du meine Frau wirst.", gestand er sein vermeintliches Vergehen. "Ich weiß, ich weiß. Alles ziemlich altbacken, aber irgendwie...keine Ahnung. Ich hätte dich ohnehin gefragt. Mit oder ohne ihr 'ja' dazu, aber ich dachte sie sollten es wissen. Ich hoffe das ist für dich okay.."
Krachend hämmerte jemand gegen die Tür. ,,Zee?! Malen?! Seid Ihr da?!“, schrie Palara draußen und schlug weiter gegen die Tür.
,, … nicht so laut … „, dachte Ze’sa und kniff die Augen zu. Sie zog sich ein Kissen über den Kopf und versuchte ihre Gefährtin zu ignorieren.
,,Macht auf, es ist wichtig!“, beharrte Palara und legte beim Malträtieren der Eingangstür große Hingabe an den Tag.
Aus dem Obergeschoss hörte Ze’sa schlurfende Schritte, die zu Malen gehören mussten. Dem Tempo nach zu schließen ging es in ihrer Magengegend ebenso zu wie in ihrer. Ze’sa kniff die Augen zusammen und versuchte angestrengt, in der Sofaritze zu verschwinden.
,,Komme ...“, murmelte Malen mit einer Stimme, die deutlich zu leise war, um die weiter klopfende Palara zu erreichen und kämpfte sich mit unsicheren Schritten die Treppe hinab.
,,Verdammte Scheiße, macht auf!“, brüllte Palara von draußen.
Ze’sa stöhnte und verfluchte innerlich Palaras Eifer, mehr sogar noch als das Besäufnis der letzten Nacht, nach welchem oder besser im Zuge dessen sie auf Malens Sofa bruchgelandet und mit Klamotten eingeschlafen war. Unter größter Anstrengung kämpfte sie sich ins Sitzen, eine Bewegung die zu müllpressenartigem Druck auf ihrem Schädel führte.
,,Fuck ...“, flüsterte sie und presste die Hände gegen ihre brennenden Augen.
Zischend glitt auf Marens Eingabe an der Konsole die Wohnungstür auf und machte einer sichtlich agitierten Palara Platz.
,,Na endlich, wir müssen … oh wow … !“, begann sie energisch, musste dann aber innehalten, nachdem sie den ersten Atemzug innerhalb der Wohnung genommen hatte.
,,Habt Ihr Pinselreiniger gesoffen? Was stimmt eigentlich nicht mit Euch? Mach mal die Lüftung hier an!“
,,Was hältst Du davon, wenn Du uns erstmal erklärst, warum Du uns aus dem Bett kippst, hmm?“, schlug Ze’sa mürrisch vor und legte einen Arm über die Sofalehne. Die aufrechte Körperposition fühlte sich noch nicht vertraut an, brachte aber ihre Lebensgeister langsam auf Touren.
,,Aria ist sauer. Richtig sauer“, verkündete Palara und schaute zur hinter ihr verschlossenen Tür, als wollte sie sicher gehen, dass die de facto Herrscherin der Station ihr nicht gefolgt war.
,,Die Nummer mit dem Red Sand. Die Suns glauben nicht, dass ein Typ allein so etwas abziehen kann und vermuten, dass die Eclipse dahinter steckt.“ Die hochgebaute Asari ging unruhig im Wohnzimmer auf und ab.
,,Was ja auch irgendwie stimmt“, fügte Malen hinzu, die sich mittlerweile auf einen der Barhocker in der Küche gepflanzt hatte und ungefähr so fit klang wie Ze’sa sich fühlte.
,,Nix da, die Nummer ging auf eigene Rechnung. Selbst angeleiert, geplant, durchgezogen und vor allem abkassiert“, korrigierte Ze’sa sie mit gehobenem Zeigefinger.
,,Aber egal, wer: Was schert das Aria?“
Palara blieb stehen und setzte sich auf die Treppenstufen zu Malens Schlafzimmer.
,,Die Eclipse streitet alles ab, aber die Suns wollen Wiedergutmachung. Da braut sich was zusammen und nach der ganzen Sache mit Archangel will Aria nicht schon wieder Chaos auf den Straßen. Sie droht den Suns mit Konsequenzen, falls sie Ärger machen“, führte sie eindringlich aus.
,,Die Suns werden jetzt also jeden Stein auf Omega umdrehen, um Beweise gegen die Eclipse zu finden. Und wenn rauskommt, dass wir das waren, dann werden entweder die Suns uns umlegen oder Aria, weil wir den „Stationsfrieden“ gefährdet haben.“
,,Oder die Eclipse, weil wir ihnen den ganzen Ärger eingehandelt und mal wieder auf eigene Faust gearbeitet haben“, ergänzte Ze’sa und stöhnte genervt auf.
,,Diese ganzen Pisser sollen uns in Ruhe lassen ...“
Widerwillig erhob sie sich vom Sofa, mobilisierte unter mehrfachem Knacken Schulter und Halswirbelsäule und bereitete sich darauf vor, aufsteigendes Erbrochen wieder herabzuwürgen, das zum Glück jedoch nicht kam. Es ging aufwärts mit ihr.
,,Okay, wie gehen wir die Sache an?“, fragte sie in die Runde
,,Wir tauchen am Besten erstmal ab. Tela packt gerade unsere Sachen zusammen und organisiert einen Flug von der Station“, schlug Palara vor.
,,Wohin soll’s gehen?“, fragte Malen, die auch langsam wieder in Gang zu kommen schien.
,,Erstmal weg, Tela wird irgendeinen Flug besorgen, wir treffen uns am ...“
,,Aufmachen!“, donnerte es von draußen. ,,Wir wissen, dass Ihr da drin seid! Macht die Tür auf!“
,,Aaach … Fuck …!“, brummte Ze’sa und schaute zu Malen, währen die Tür zum zweiten Mal an diesem Tage unter energischen Schlägen bebte.
,,Eine Hintertür gibt’s hier vermutlich nicht, oder?“
Malen schüttelte den Kopf und stand vom Hocker auf. ,,Ich hole mein Zeug von oben. Der einzige Weg hier raus ist durch diese Tür“, erklärte sie und lief die Treppe hinauf um sich passend zur anstehenden Keilerei einzukleiden.
Palara zückte ihre Locust und nickte zur Tür. ,,Aufmachen und Rausballern?“
Ze’sa schüttelte den Kopf. ,,Aufmachen und gucken, wer das ist. Ballern können wir danach immer noch.“
Sie ging zur Tür und öffnete, das von draußen hereinfallende Kunstlicht der Station blendete sie kurz.
,,Ahh, Du musst Ze’sa sein“, schnarrte die Stimme eines Batarianers, der mit zwei Artgenossen vor der Tür stand und sie vermutlich von einer Beschreibung oder eine Steckbrief her erkannte. Alle drei trugen Kampfpanzerungen mit dem Logo der Blue Suns auf der Brust und überragten Ze’sa um etwas mehr als einen Kopf.
,,Du kommst mit uns mit, wir müssen reden“, forderte er sie auf und deutete mit dem Daumen hinter sich. Seine andere Hand ruhte an der Hüfte neben der komprimierten Carnifex.
,,Und wenn ich nicht mitkommen möchte? Was willst Du dann machen, Kumpel?“, fragte Ze’sa und verschränkte die Arme vor der Brust. Im Augenwinkel sah sie, wie Palara schräg hinter der Tür Aufstellung nahm und ihre Waffe im Anschlag hielt.
,,Dann zerre ich deinen pinken Arsch aus diesem Loch und mach Dir Beine, verstanden? Also mach keine Zicken und ...“
Die Stimme des Batarianers schlug in ein schmerzverzerrtes Gurgeln um, als ihn Ze’sas biotisch geladene Faust von unten am Kinn traf. Sie warf sich gegen den Getroffenen und schubste ihn gegen einen seiner Kameraden, der ebenfalls nach hinten taumelte und riss dem Wortführer die Waffe vom Gürtel.
,,Pal, jetzt!“, rief sie nach hinten, doch Palara hatte gar nicht erst auf den Befehl gewartet und stand bereits im Türrahmen, von wo aus sie den anderen Batarianer mit ihrer Maschinenpistole zersiebte. Ze’sa entsicherte die geraubte Waffe und verpasste den beiden gestürzten Suns jeweils eine Kugel.
,,Malen, schnapp Dir Dein Zeug und komm runter, wir hauen ab!“, brüllte sie nach oben und schaute links und rechts die Straße entlang, ob weitere Suns im Anmarsch waren.
*
,,Wie, Du hast noch keinen Flug gebucht? Ist doch vollkommen egal, wohin, Hauptsache weg!“, herrschte Palara Tela unwirsch an, als die drei am Raumhafen ankamen und Tela mit ihrer gesamten Ausrüstung, aber ohne Tickets antrafen.
,,Nix da, wir müssen das mit kühlem Kopf angehen. Bringt nichts, wenn wir Hals über Kopf verschwinden und dann auf irgendeiner Dreckskolonie stranden, wo uns der erstbeste Dorftrottel an die Suns verpfeift“, widersprach Tela und zeigte zur Holo-Tafel, die über dem Durchgang zu den Terminals schwebte.
,,Also, strengt Eure Köpfe an: Wohin könne wir am besten verschwinden?“
,,Citadel“, verkündete Ze’sa, die gerade eine Nachricht auf ihrem OmniTool laß. ,,Wir fliegen zur Citadel.“
Sie grinste, als sie die ungläubigen Blicke ihres Teams sah.
,,Dort können uns die Suns ebenso am Arsch lecken wie Aria. Außerdem denke ich, dass es dort bald Arbeit für uns geben könnte.“
"Oh, zugegeben: Das hört sich für mich nach einer realen Gefahr an. Also sollte ich dich ab jetzt immer so halten. Absolut!", bot er überglücklich an und drückte ihre Hand dabei leicht. Er küsste sie noch einmal und seufzte. Dieses zutiefst zufriedene und mit sich selbst klare Seufzen. Er hatte es getan. Er hatte um ihre Hand angehalten und sie hatte ja gesagt. Jedes Mal wenn er diesen Gedanken so dachte wollte er vor Glück in die Luft springen.
"Edna hat ihn für mich verwahrt. Wobei-...das ist das falsche Wort. Ich hatte nie vor ihn irgendwem zu geben. Es gab nie diesen klischeehaften Plan des Familienerbstückes und sowas. Aber mit dir...du warst dafür einfach die Richtige. Die Richtige für mich und damit auch für etwas das so wichtig für mich ist.", gab der Schwede zu und strahlte sie an. Er musste hier nicht auf seine Schritte achten. Das bedeutete dass er sie wirklich immerzu ansehen konnte. Sein Glück womöglich irgendwann begreifen konnte wenn er es nur lang genug vor Augen hatte. Und doch war da kurz dieses Zucken. Dieser leicht veränderte Gesichtsausdruck.
"Ah...eine Sache wäre da noch.", begann er. Seine Schritte wurden kurz langsamer und fanden dann direkt wieder zum normalen Tempo statt. "Wo wir gerade bei diesem Familienkram sind, also-...Ich...ich, es...könnte sein dass ich bevor ich dich gefragt habe mit deinem Vater und deinem Bruder darüber gesprochen habe ob sie es gut finden würden wenn ich dich frage ob du meine Frau wirst.", gestand er sein vermeintliches Vergehen. "Ich weiß, ich weiß. Alles ziemlich altbacken, aber irgendwie...keine Ahnung. Ich hätte dich ohnehin gefragt. Mit oder ohne ihr 'ja' dazu, aber ich dachte sie sollten es wissen. Ich hoffe das ist für dich okay.."
"Oh-..okay. Bloß keinen Druck.", lächelte sie leicht. Wirklich furchtbaren Druck empfand sie nicht einmal, aber sehr wohl ein kleines bisschen. Sie war sich nicht ganz sicher ob sie seinen Erwartungen gerecht wurde. Aber konnte das genau jetzt ihre Stimmung zerhageln lassen? Nicht wirklich. Dafür lächelte er viel zu selig und zeigte so wahnsinnig viel Zufriedenheit und Freude. Und steckte sie auf eine Weise an, die irreal schien.
Ihre Freude schien wahrlich ungebrochen. Bis-..nunja. Bis dieser Satz fiel und sie im Sand stehen blieb und Leif anstarrte. Mit Augenbrauen, die beinahe in ihren Haaransatz gewandert wären, so-...war sie entsetzt? Geschockt? Verwirrt traf es wohl am ehesten. "Du hast-...warte, du hast was getan?", versuchte sie sich zu vergewissern, was sie eben glaubte verstanden zu haben. "Meinen Bruder, okay, weird, aber okay, aber-...Gaius?!", sah sie ihn an, als sei er ein verdammter Geist. Und urplötzlich schien es ihr zu dämmern und sie klatschte sich ihre freie Hand gegen die Stirn. "DESHALB hast du mich bei Zo abgesetzt?! Du hast-...du warst bei-...du warst DESWEGEN bei Gaius an diesem Tag, als wir zurück gekommen sind aus Stockholm und-..oooh. Jetzt-..jetzt macht das alles Sinn."
Shepard Commander
24.01.2023, 09:45
Dr. Ilvyn Sowan
Der Staatsanwalt wusste mit Worten umzugehen, das konnte er neidlos anerkennen. Er erkannte jegliche ungedeckte Verteidigung und preschte dann sofort los. Eine gewisse Feindseligkeit war dem jungen Mann ebenfalls anzumerken. Doch Sowan ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
"Ich sehe keinen Widerspruch in diesen Aussagen, Herr Staatsanwalt." erwiderte er freundlich. "Denn diese Vorkommnisse die erwähnt wurden, vor allem der sexuelle Missbrauch und der Mord, waren der Grund wieso er am Ende versucht hat die Sache zu beenden und wieso er einen Sinneswandel hatte. Diese speziellen Taten weist er von sich, alles weitere hingegen bürdet er sich auf." führte er seine Aussage aus.
"In einem haben Sie sicherlich Recht, seine Ankunft hier und heute in dieser Verhandlung war alles andere als hilfreich." Das konnte wohl niemand abstreiten. "Wie ich bereits sagte, seine Stimmung und Verfassung ist stark von Schüben abhängig. Das menschliche Äquivalent zu dieser Disposition ist wohl das, was man eine Bipolare Störung nennt."
Damit hatte er erstmals eine konkrete Diagnose vorgestellt.
"Seine Verfassung entstand aus der Summe vieler Ereignisse." antwortete er dann auf die Frage des Menschen. "Diese Taten und die darausfolgende Reue hat sicherlich einen großen Teil gespielt. Ebenso wie in jüngerer Vergangenheit die Ereignisse um die sogenannte Kryaptogramm-Killerin Braelyn Gavros, sowie der Vorfall mit seinem Vater, und seine Familienhistorie allgemein. Zudem gibt es zwischen der jüngeren und älteren Vergangenheit ebenso eine Zeitperiode von mehreren Jahren, wo einiges vorgefallen sein muss. Über diese Zeitperiode hat Mr. Vhan bislang jedoch noch nicht mit mir geredet."
Das war die Wahrheit. Und ob er in der nächsten Zeit dahingehend zu ihm durchdringen würde war berechtigte Frage.
Ulic Dromas
"Grausig." murmelte Dromas, während er wieder an einer Zigarre zog. Die Kontrolle über seinen eigenen Körper und Geist zu verlieren, Leute umzubringen mit denen man tagtäglich zusammengearbeitet hat.....er konnte sich kaum etwas schlimmeres vorstellen.
"Der Mann der das getan hat....oder eher, der dazu gezwungen wurde. War er unter den Toten?"
Wenn ja, hatten sie einen Anhaltspunkt. Wenn nein, und wenn er entkommen war, dann hatten sie zumindest eine Spur. Sie mussten dieses Ding untersuchen.
„Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Doktor.“
Er schritt bis auf eineinhalb Meter Abstand an den Psychologen heran und tippte sich nachdenklich an die Stirn. „Allerdings haben Sie meine Frage leider nicht konkret beantwortet: Werden diese genannten Taten ausgereicht haben, um einen die Dekade überdauernden psychischen Schaden in einem – wohlgemerkt turianischen – Verstand verankert zu haben?“ Er sah dem Salarianer in die großen, starren Augen, die unmöglich zu lesen waren. „Daran anschließen möchte ich eine Frage zu Ihrer gestellten Diagnose: Wo hat diese Erkrankung Ihrer Erkenntnis nach Ihren Ursprung?“
numberten
24.01.2023, 18:03
Jane/Eliska (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page10?p=27119138&viewfull=1#post27119138) Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page9?p=27117635&viewfull=1#post27117635)
Wenn es nicht ein wenig lächerlich wäre, hätte Werner diese kleinen Hahnenkämpfe zwischen den Captains vermutlich amüsant gefunden. So war es gut das nicht noch sein Captain anwesend war. Macnab hätte vermutlich beide aufgefordert sich gegenseitig die Schwänze zu schütteln und anzufangen. Immerhin lief der Rest des Briefings sehr professionell ab, Fraser hatte sich sogar zur Feier des Tages eine lange Hose angezogen.
Insgesamt klang es recht einfach. Rein, den Gegenstand abholen und zurück zum Schiff. Ein Spaziergang, wenn man örtliche Milizen, Minenkompanien und die Neigung dieser Crew in Feuergefechte zu geraten außer Acht ließ. Dabei half es auch nicht das der lokale Kontaktmann direkt aus dem Eintrag für "verrückter Wissenschaftler" entsprungen schien. Ein wenig fragte Werner sich was man so einem Mann bot damit er etwas eintauschte. Vielleicht einfach Credits, die Welt war manchmal doch so einfach. Letztendlich wollte er es auch nicht wissen ob Fraser ihm 20 Säuglinge und einen Ziegenbock im Austausch überreichte. Dennoch meldete er sich.
"Übergabe in feindlicher Umgebung, verstanden. Dieser Doktor Holland hört sich nicht nach jemanden an der aus Patriotismus freiwillig etwas übergibt. Ich nehme an das Mittel die mich nichts angehen den Besitzer gewechselt haben, damit wir das Ding abholen.
Da wir es hier jedoch mit Abschaum zu tun haben, ist eventuelle Gier eingeplant? Gibt es Verhandlungsspielraum, oder regeln wir das in dem Fall durch klassischen Show of Force? Die Allianz will dieses Ding sicher um jeden Preis haben wenn es sie schickt.", erkundigte er sich nachdenklich. Nicht das er bei so einer Geheimmission mit einer Antwort rechnete. Aber Fraser sah nicht unbedingt wie der Typ für Nachverhandlungen aus, oder Verhandlungen an sich. Das zeigte sein Verhalten auf der fremden Station.
Im Notfall konnte die Columbia immer noch die Oberfläche zu Glas bombardieren und die beiden Captains sich gegenseitig den schwarzen Peter zu schieben.
AeiaCarol
24.01.2023, 18:17
"Oh-..okay. Bloß keinen Druck.", lächelte sie leicht. Wirklich furchtbaren Druck empfand sie nicht einmal, aber sehr wohl ein kleines bisschen. Sie war sich nicht ganz sicher ob sie seinen Erwartungen gerecht wurde. Aber konnte das genau jetzt ihre Stimmung zerhageln lassen? Nicht wirklich. Dafür lächelte er viel zu selig und zeigte so wahnsinnig viel Zufriedenheit und Freude. Und steckte sie auf eine Weise an, die irreal schien.
Ihre Freude schien wahrlich ungebrochen. Bis-..nunja. Bis dieser Satz fiel und sie im Sand stehen blieb und Leif anstarrte. Mit Augenbrauen, die beinahe in ihren Haaransatz gewandert wären, so-...war sie entsetzt? Geschockt? Verwirrt traf es wohl am ehesten. "Du hast-...warte, du hast was getan?", versuchte sie sich zu vergewissern, was sie eben glaubte verstanden zu haben. "Meinen Bruder, okay, weird, aber okay, aber-...Gaius?!", sah sie ihn an, als sei er ein verdammter Geist. Und urplötzlich schien es ihr zu dämmern und sie klatschte sich ihre freie Hand gegen die Stirn. "DESHALB hast du mich bei Zo abgesetzt?! Du hast-...du warst bei-...du warst DESWEGEN bei Gaius an diesem Tag, als wir zurück gekommen sind aus Stockholm und-..oooh. Jetzt-..jetzt macht das alles Sinn."
"Uff-...Hey...", säuselte er. Eine Reaktion auf ihre flache Hand, die gegen ihre Stirn klatschte. Er gab sich überfürsorglich, als er einen Kuss auf die 'geschlagene' Stelle setzte.
"Ja, deswegen wollte ich dorthin. Es-...ich weiß auch nicht. Es ist wirklich weird, oder? Also das mit Gaius.", musste Leif gestehen. Er zog seine Verlobte sanft weiter. Mit sich. "Es war mir irgendwie schon wichtig. Ich schätze Gil...weil er eben Gil ist. Und bei Gaius ist es so...weißt du ich kann nicht sagen dass ich ihn mag. Ich kann genauso wenig sagen dass ich ihn nicht mag. Aber er hat mich oft genug willkommen geheißen. Auch im kleinen und sehr familiären Kreis und das hat mir gut getan. Dafür bin ich ihm dankbar. Und nicht zuletzt dafür dass er darauf bestanden hat, damals, dass ich dich operiere. Und das auch ich und nur ich mit dir im North Bent bleibe. Es ist nicht so dass ich damals scharf darauf war, weißt du?", erklärte Leif sich und sah Luceija kurz und prüfend im Gehen von der Seite an. Dann wieder nach vorn.
"Ich verdanke ihm viel. Deswegen wollte ich ihm auf eine schrullige Art und Weise zeigen dass ich ihn respektiere. Schätze das ist ein Ding das ihm ziemlich wichtig ist."
"Uff-...Hey...", säuselte er. Eine Reaktion auf ihre flache Hand, die gegen ihre Stirn klatschte. Er gab sich überfürsorglich, als er einen Kuss auf die 'geschlagene' Stelle setzte.
"Ja, deswegen wollte ich dorthin. Es-...ich weiß auch nicht. Es ist wirklich weird, oder? Also das mit Gaius.", musste Leif gestehen. Er zog seine Verlobte sanft weiter. Mit sich. "Es war mir irgendwie schon wichtig. Ich schätze Gil...weil er eben Gil ist. Und bei Gaius ist es so...weißt du ich kann nicht sagen dass ich ihn mag. Ich kann genauso wenig sagen dass ich ihn nicht mag. Aber er hat mich oft genug willkommen geheißen. Auch im kleinen und sehr familiären Kreis und das hat mir gut getan. Dafür bin ich ihm dankbar. Und nicht zuletzt dafür dass er darauf bestanden hat, damals, dass ich dich operiere. Und das auch ich und nur ich mit dir im North Bent bleibe. Es ist nicht so dass ich damals scharf darauf war, weißt du?", erklärte Leif sich und sah Luceija kurz und prüfend im Gehen von der Seite an. Dann wieder nach vorn.
"Ich verdanke ihm viel. Deswegen wollte ich ihm auf eine schrullige Art und Weise zeigen dass ich ihn respektiere. Schätze das ist ein Ding das ihm ziemlich wichtig ist."
Zum Glück zog Leif sie weiter mit sich und animierte sie weiter dazu, mit ihm nach Hause zu gehen. Es brachte sie zu einem guten Teil dazu, nicht weiter so intensiv über die Tatsache nachzudenken, dass er mit ihrem leiblichen Vater gesprochen hatte. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass ihm mehr Ehre zuteil wurde, als ihm eigentlich gebührte.
"Versteh mich nicht falsch Süßer, aber du weißt, dass er auch nur ein File mit Arztempfehlungen in die Hand gedrückt bekommen hat, sodass er einfach einen davon ausgewählt hat, der ihm für den vorliegenden Fall, also-..hm - mich - passend vorkam. Und du standest außerdem ganz weit oben, weil du nicht nur wahnsinnig brillant bist, sondern du mich auch auf der Citadel behandelt hast.". Sie sah ihn im Gehen an, eine ganze Weile lang und seufzte leis. Drückte seine Hand vorsichtig. "Der-..Gedanke ist-...weird, die Geste irgendwie auch, aber sie is' auch-...süß. Weird und süß? Schätze ich?", sie musste, auch zur Güte, wieder ein bisschen in seine Richtung grinsen. Biss sich sacht in die Unterlippe. "Aber jetzt, wo du mich wirklich gefragt hast: Was haben die zwei gesagt..? Ist ab jetzt kein Spoiler mehr, du kannst es mir sagen."
AeiaCarol
24.01.2023, 21:49
Zum Glück zog Leif sie weiter mit sich und animierte sie weiter dazu, mit ihm nach Hause zu gehen. Es brachte sie zu einem guten Teil dazu, nicht weiter so intensiv über die Tatsache nachzudenken, dass er mit ihrem leiblichen Vater gesprochen hatte. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass ihm mehr Ehre zuteil wurde, als ihm eigentlich gebührte.
"Versteh mich nicht falsch Süßer, aber du weißt, dass er auch nur ein File mit Arztempfehlungen in die Hand gedrückt bekommen hat, sodass er einfach einen davon ausgewählt hat, der ihm für den vorliegenden Fall, also-..hm - mich - passend vorkam. Und du standest außerdem ganz weit oben, weil du nicht nur wahnsinnig brillant bist, sondern du mich auch auf der Citadel behandelt hast.". Sie sah ihn im Gehen an, eine ganze Weile lang und seufzte leis. Drückte seine Hand vorsichtig. "Der-..Gedanke ist-...weird, die Geste irgendwie auch, aber sie is' auch-...süß. Weird und süß? Schätze ich?", sie musste, auch zur Güte, wieder ein bisschen in seine Richtung grinsen. Biss sich sacht in die Unterlippe. "Aber jetzt, wo du mich wirklich gefragt hast: Was haben die zwei gesagt..? Ist ab jetzt kein Spoiler mehr, du kannst es mir sagen."
Leif musste zugeben wie schlüssig der Gedanke war dass auch er am Anfang nur einer von...nunja, 'vielen' gewesen war. Doch das konnte seine Laune heute Abend nicht trüben. Im Gegenteil. All das hatte hergeführt und um mehr hätte er niemals bitten können. Er drückte ihre Hand ebenfalls leicht. So als wäre auch diese Geste ein winziger Austausch von Zärtlichkeit.
"Sie waren einverstanden.", verriet der Schwede seiner Verlobten. Und sah sie noch einmal an. Lächelnd. Nicht so selbstzufrieden wie man es von ihm erwarten würde. Vielmehr überglücklich.
"Sicher irgendwie skeptisch, ja. Es ist viel passiert und die ein oder andere Sache haben sie mitbekommen, aber-...OH!", er stoppte. Nur seine Erklärung. Nicht jedoch seine Schritte. Sein Orientierungssinn war nicht mit ihrem vergleichbar, aber sie waren ziemlich bald da. So viel war sicher. Und Leif war froh sie endlich von jedweden anderen Blicken frei und für sich zu wissen.
"Die beiden haben übrigens hart verhandelt. Ich bin sämtliches Vermögen und all meine wertvollen Kamelle los. Du heiratest also einen fürchterlich armen Schlucker, nur dass du es weißt!", eröffnete er ihr frotzelnd und begann in der Mitte seines Satzes bereits dümmlich zu lachen. Seine Aktion hiermit ein wenig selbst ins Lächerliche ziehen. Vor allem aber-...würde er sich wahrscheinlich gleich eine Kugel fangen.
Leif musste zugeben wie schlüssig der Gedanke war dass auch er am Anfang nur einer von...nunja, 'vielen' gewesen war. Doch das konnte seine Laune heute Abend nicht trüben. Im Gegenteil. All das hatte hergeführt und um mehr hätte er niemals bitten können. Er drückte ihre Hand ebenfalls leicht. So als wäre auch diese Geste ein winziger Austausch von Zärtlichkeit.
"Sie waren einverstanden.", verriet der Schwede seiner Verlobten. Und sah sie noch einmal an. Lächelnd. Nicht so selbstzufrieden wie man es von ihm erwarten würde. Vielmehr überglücklich.
"Sicher irgendwie skeptisch, ja. Es ist viel passiert und die ein oder andere Sache haben sie mitbekommen, aber-...OH!", er stoppte. Nur seine Erklärung. Nicht jedoch seine Schritte. Sein Orientierungssinn war nicht mit ihrem vergleichbar, aber sie waren ziemlich bald da. So viel war sicher. Und Leif war froh sie endlich von jedweden anderen Blicken frei und für sich zu wissen.
"Die beiden haben übrigens hart verhandelt. Ich bin sämtliches Vermögen und all meine wertvollen Kamelle los. Du heiratest also einen fürchterlich armen Schlucker, nur dass du es weißt!", eröffnete er ihr frotzelnd und begann in der Mitte seines Satzes bereits dümmlich zu lachen. Seine Aktion hiermit ein wenig selbst ins Lächerliche ziehen. Vor allem aber-...würde er sich wahrscheinlich gleich eine Kugel fangen.
Luci gab sich geschockt und formte dieses entsetzte "O" mit ihrem Mund, als sie ihn anstarrte. "WAS?!", echauffierte sie sich künstlich. "OH NO!", gab sie in Italienisch an. "Che merda! Cosa farei senza tutti i vostri soldi!? Allora sono praticamente povero! Non puoi farmi questo! A ME! LA REGINA DI SICILIA! Was für eine Scheiße! Was würde ich nur ohne dein ganzes Geld anstellen!? Ich bin dann ja quasi arm! Das kann man mir doch nicht antun! MIR! DER KÖNIGIN VON SIZILIEN!" Ja. Doch. Sie hatte was beeindruckend glaubwürdiges mit ihrem Ausruf, das musste man zweifelsohne zugeben. Trotz dessen, dass sie absichtlich gestellt wirken wollte. Vielleicht nahm man ihr einfach ab, wenn sie auf Italienisch fluchte.
"Wie KANNST du mir das antun!". Wieder. Grinsen. Gott sei Dank. "Ok, ernsthaft, meine Prognose: Gil hat angefangen zu heulen weil er jetzt bekommt 'un fratello' - und Gaius", sie nannte ihn nicht ihren Vater und er wusste wieso, "hat wieder seine klischeehafte Aufführung von 'Der Pate 1-3' rausgelassen. Richtig?"
AeiaCarol
24.01.2023, 22:19
Auch das liebte er so wahnsinnig an ihr. Das sie immerzu in den richtigen Moment auf diesen albernen Zug aufsprang und ihn zum Lachen brachte. Das schafften die wenigsten Menschen überhaupt und die meisten Frauen waren wahrlich an anderem interessiert als seiner Belustigung.
“Un Fratello klingt essbar! Was bedeutet das?“, erkundigte er sich erst einmal und sah sie neugierig und bewundernd gleichermaßen an.
„Gaius war…schwer zu sagen. Er schien überrascht, aber zufriedener als ich dachte. Wenn ich ehrlich bin dann dachte ich die beiden schicken mich zum Teufel. Vor allem er. Gil kennt mich ja wenigstens ziemlich gut. Hmmm. Ich hoffe nicht dass er…ich hoffe einfach er hat zugestimmt weil er das Beste für dich will. Also…weil er dich glücklich sehen will oder sowas. Und nicht weil es gut für seinen Stammbaum ist oder so.“
Auch das liebte er so wahnsinnig an ihr. Das sie immerzu in den richtigen Moment auf diesen albernen Zug aufsprang und ihn zum Lachen brachte. Das schafften die wenigsten Menschen überhaupt und die meisten Frauen waren wahrlich an anderem interessiert als seiner Belustigung.
“Un Fratello klingt essbar! Was bedeutet das?“, erkundigte er sich erst einmal und sah sie neugierig und bewundernd gleichermaßen an.
„Gaius war…schwer zu sagen. Er schien überrascht, aber zufriedener als ich dachte. Wenn ich ehrlich bin dann dachte ich die beiden schicken mich zum Teufel. Vor allem er. Gil kennt mich ja wenigstens ziemlich gut. Hmmm. Ich hoffe nicht dass er…ich hoffe einfach er hat zugestimmt weil er das Beste für dich will. Also…weil er dich glücklich sehen will oder sowas. Und nicht weil es gut für seinen Stammbaum ist oder so.“
"Un Fratello?", fragte sie nochmal nach, als wäre es fast abwegig, dass Leif, der jetzt quasi schon mit einem Bein Italiener war, dieses Wort nicht kannte. "Was er-..ehm-..was er ist für mich. Alsoo-..", jetzt fragte sie sich hingegen, wie ihr ein einfaches Wort wie Bruder entfallen konnte. "Bruder. Mein Bruder. Also deiner. Verstehst du? Er wird ganz sentimental, fängt an zu weinen und sagt sowas wie: "Ich habe gefunden einen neuen Bruder!"", sie überspielte Gil auf eine Weise, die wahrscheinlich lustig gewesen wäre, wenn sie selbst fehlerfreies Englisch sprechen würde. Dabei war Gil es, der fehlerfrei Englisch sprach, während sie--..nunja, sie konnte sich verständigen.
"Und Gaius-..? Tze. In erster Linie will er, dass sein 'Stammbaum' gut durch kommt. Wird ihn überrascht haben, dass sich das 'missratene Kind', dass nichtmal Cerberus Aufgaben erledigt bekommt, am Ende mit einem der besten Mediziner der Galaxie verlobt. Aber ist genau das, was er will. Sagen können, dass ich in seinen Augen doch noch zu irgendwas tauge.". Sie sah, wie Leif sie dabei ansah als sie es sagte und grätschte zwischen: "Es ist mir egal was er denkt. Und es war ein...netter Gedanke, dass du-..ihn informiert hast, aber seine Aussage ist beschissen irrelevant. Es hätte einen Menschen gegeben, der es Wert gewesen wäre, dass man ihn vorher einweiht. Einen. Naja. Nagut, zwei, aber nicht-..nicht Gaius.".
Sie zuckte mit den Schultern und lächelte Leif ehrlich an. "DU hast nichts falsch gemacht. Ich weiß wie du tickst, das ist alles so dein Ding sowas zu machen. Und ganz ehrlich, irgendwie find ichs gut, dass du es ihm ziemlich in die Fresse gedrückt hast. Und du hast Hayden aus der Sache rausgelassen, wofür ich dich ganz ernsthaft gleich doppelt so viel liebe."
AeiaCarol
25.01.2023, 14:24
"Un Fratello?", fragte sie nochmal nach, als wäre es fast abwegig, dass Leif, der jetzt quasi schon mit einem Bein Italiener war, dieses Wort nicht kannte. "Was er-..ehm-..was er ist für mich. Alsoo-..", jetzt fragte sie sich hingegen, wie ihr ein einfaches Wort wie Bruder entfallen konnte. "Bruder. Mein Bruder. Also deiner. Verstehst du? Er wird ganz sentimental, fängt an zu weinen und sagt sowas wie: "Ich habe gefunden einen neuen Bruder!"", sie überspielte Gil auf eine Weise, die wahrscheinlich lustig gewesen wäre, wenn sie selbst fehlerfreies Englisch sprechen würde. Dabei war Gil es, der fehlerfrei Englisch sprach, während sie--..nunja, sie konnte sich verständigen.
"Und Gaius-..? Tze. In erster Linie will er, dass sein 'Stammbaum' gut durch kommt. Wird ihn überrascht haben, dass sich das 'missratene Kind', dass nichtmal Cerberus Aufgaben erledigt bekommt, am Ende mit einem der besten Mediziner der Galaxie verlobt. Aber ist genau das, was er will. Sagen können, dass ich in seinen Augen doch noch zu irgendwas tauge.". Sie sah, wie Leif sie dabei ansah als sie es sagte und grätschte zwischen: "Es ist mir egal was er denkt. Und es war ein...netter Gedanke, dass du-..ihn informiert hast, aber seine Aussage ist beschissen irrelevant. Es hätte einen Menschen gegeben, der es Wert gewesen wäre, dass man ihn vorher einweiht. Einen. Naja. Nagut, zwei, aber nicht-..nicht Gaius.".
Sie zuckte mit den Schultern und lächelte Leif ehrlich an. "DU hast nichts falsch gemacht. Ich weiß wie du tickst, das ist alles so dein Ding sowas zu machen. Und ganz ehrlich, irgendwie find ichs gut, dass du es ihm ziemlich in die Fresse gedrückt hast. Und du hast Hayden aus der Sache rausgelassen, wofür ich dich ganz ernsthaft gleich doppelt so viel liebe."
Es war gut wie offen sie darüber sprachen. Es tat Leif gut. Das sah man auf den ersten Blick, denn er hörte aufmerksam zu und nickte. Obwohl er hoffte dass sie Unrecht hatte was diese Sache rund um den 'Stammbaum' anging-...dass sein eigenes Gefühl dazu nur ein Gefühl war...sie hatte vermutlich recht. Und für einen Moment bedauerte er dass er so derart viel Wert darauf gelegt hatte Gaius um seinen Segen zu bitten.
"Es wäre wunderbar gewesen wenn ich hätte Sergio fragen können.", gab er zu und griff ihren Gedanken auf. Urplötzlich und gleich nach seinen Worten begann er zu grinsen. Und das lag nicht daran dass er ihr Haus längst sehen konnte und ihm klar wurde dass es wirklich albern gewesen war das Auto zu nehmen. Er würde seine Schuhe jeden Moment voraus und auf die Terrasse schmeißen können.
"Das wäre dann auch alles viel mehr wie im Film gewesen. Vor Gaius habe ich keine Angst. Ich wette bei Sergio hätte ich mir in die Hose gemacht und wäre in wilde Panik verfallen, oh, ja, ich sehe das ganz genau vor mir.", gab Leif zu und begann zu lachen. Wieder nahm er dabei ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. Gleich zweimal. Begutachtete voller Stolz diesen Ring daran. Dann seufzte er tief.
"Ich liebe das hier. Mit uns. Ich liebe uns beide.", gab er zu. Und strahlte schon wieder so sehr dass es ansteckend war.
eis engel
25.01.2023, 16:43
Jane/Eliska (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page10?p=27119138&viewfull=1#post27119138) Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page9?p=27117635&viewfull=1#post27117635)
Wenn es nicht ein wenig lächerlich wäre, hätte Werner diese kleinen Hahnenkämpfe zwischen den Captains vermutlich amüsant gefunden. So war es gut das nicht noch sein Captain anwesend war. Macnab hätte vermutlich beide aufgefordert sich gegenseitig die Schwänze zu schütteln und anzufangen. Immerhin lief der Rest des Briefings sehr professionell ab, Fraser hatte sich sogar zur Feier des Tages eine lange Hose angezogen.
Insgesamt klang es recht einfach. Rein, den Gegenstand abholen und zurück zum Schiff. Ein Spaziergang, wenn man örtliche Milizen, Minenkompanien und die Neigung dieser Crew in Feuergefechte zu geraten außer Acht ließ. Dabei half es auch nicht das der lokale Kontaktmann direkt aus dem Eintrag für "verrückter Wissenschaftler" entsprungen schien. Ein wenig fragte Werner sich was man so einem Mann bot damit er etwas eintauschte. Vielleicht einfach Credits, die Welt war manchmal doch so einfach. Letztendlich wollte er es auch nicht wissen ob Fraser ihm 20 Säuglinge und einen Ziegenbock im Austausch überreichte. Dennoch meldete er sich.
"Übergabe in feindlicher Umgebung, verstanden. Dieser Doktor Holland hört sich nicht nach jemanden an der aus Patriotismus freiwillig etwas übergibt. Ich nehme an das Mittel die mich nichts angehen den Besitzer gewechselt haben, damit wir das Ding abholen.
Da wir es hier jedoch mit Abschaum zu tun haben, ist eventuelle Gier eingeplant? Gibt es Verhandlungsspielraum, oder regeln wir das in dem Fall durch klassischen Show of Force? Die Allianz will dieses Ding sicher um jeden Preis haben wenn es sie schickt.", erkundigte er sich nachdenklich. Nicht das er bei so einer Geheimmission mit einer Antwort rechnete. Aber Fraser sah nicht unbedingt wie der Typ für Nachverhandlungen aus, oder Verhandlungen an sich. Das zeigte sein Verhalten auf der fremden Station.
Im Notfall konnte die Columbia immer noch die Oberfläche zu Glas bombardieren und die beiden Captains sich gegenseitig den schwarzen Peter zu schieben.
“Wir erreichen in Kürze den Zielort.“ meldete die Pilotin knapp über Bordfunk.
“Ab jetzt übernehme ich, Chey. Na los, geh schon zu dieser Besprechung.“ sagte Padukone in einem sehr freundschaftlichen Tonfall. Chey blickte skeptisch zu ihr auf. Sie war es nicht gewohnt, dass der Commander so mit ihr sprach, auch wenn es in den vergangenen Jahren doch häufig vorkam, meist dann wenn der Captain außer Hörweite war. “Na los, hau schon ab.“ wiederholte der Commander lachend. Chey sprang vom Sitz auf.
“Ich schätze, dass beste hab ich wohl verpasst. Das angezicke von den beiden Captain‘s und Fraser in Flip-Flops.“ witzelte die Pilotin und machte sich schleunigst auf den Weg.
Die Tür öffnete sich zischend und Chey bekam gerade noch die letzten Worte von Neumann mit, als sich alle in ihre Richtung drehte.
Fuck, ist das peinlich. schoss es der jungen Pilotin durch den Kopf und sie warf einen entschuldigen Blick durch die Runde.
Dann setzte sie sich und hörte zu….
Shepard Commander
25.01.2023, 19:13
Tabor (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page10?p=27119138&viewfull=1#post27119138)
Neumann (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page11?p=27120153&viewfull=1#post27120153)
Garcia (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page11?p=27120619&viewfull=1#post27120619)
Holland war ein Psychopath oder zumindest kein gewöhnlicher Verhandlungspartner, dennoch ein Mann, der Rechnungen zu bezahlen hatte. Das war der Preis, den Lieutenant Neumann erfragte. Bevor er die Frage beantworten konnte, öffnete sich die Tür. Die Frau, die dort im Rahmen stand, steuerte eigentlich das Schiff, war jedoch als Shuttle-Pilotin eingeteilt. Fraser war ihr Name entfallen. Irgendetwas latina-mäßiges. Er beachtete sie nicht weiter, sondern schaute zu dem Deutschen.
„Da Hades-Nexus noch immer zum Citadel-Gebiet gehört, bezahlen wir Holland und seine Leute natürlich in erster Linie mit Freiheit und Demokratie“, erklärte der Soldat mit verschränkten Armen. „Aber Geld tut es auch. Wir haben eine hohe Summe an Credits dabei, die wir Holland nach dem Übergeben des Objekts auszahlen werden. Holland ist Materialist und braucht Geld für seine Ausrüstung und Leute.“ Er rief noch einmal das Bild von Holland auf, damit die Marines sich das Gesicht einprägen konnten.
„Um Ihre Frage zu beantworten: Es gibt keinen Verhandlungsspielraum. Holland hat in der Kommunikation mit der Allianz seinen Willen unterstrichen, diesen Deal über die Bühne zu bringen. Ich bin kein Unterhändler und damit für keine Spielchen des Doktors aufgelegt. Allerdings haben wir keine Berechtigung uns das Objekt mit Gewalt zu nehmen. Wenn der Doc abblockt, müssen wir abrücken und Kontakt zum Oberkommando aufnehmen.“ Fraser zuckte die Schultern. So war das nun einmal. Die Befehlskette gehörte zur Kategorie „höhere Gewalt“, genau wie Feldwebel in der Grundausbildung. Neumann würde es verstehen oder irgendwann im Laufe seiner militärischen Karriere zu verstehen beginnen.
„Gut, wenn es keine weiteren Fragen gibt…“
Er klatschte in die Hände. „Bereiten Sie sich vor. Bleiben Sie diszipliniert, konzentriert, auf das Ziel fokussiert.“
Der Raum leerte sich. Fraser bedachte die Pilotin, Garcia, mit einem strengen „Sie sind zu spät gekommen. Lassen Sie sich die Details von einem Ihrer Leute geben, die hier waren und lesen Sie den Einsatzbefehl.“
Es war gut wie offen sie darüber sprachen. Es tat Leif gut. Das sah man auf den ersten Blick, denn er hörte aufmerksam zu und nickte. Obwohl er hoffte dass sie Unrecht hatte was diese Sache rund um den 'Stammbaum' anging-...dass sein eigenes Gefühl dazu nur ein Gefühl war...sie hatte vermutlich recht. Und für einen Moment bedauerte er dass er so derart viel Wert darauf gelegt hatte Gaius um seinen Segen zu bitten.
"Es wäre wunderbar gewesen wenn ich hätte Sergio fragen können.", gab er zu und griff ihren Gedanken auf. Urplötzlich und gleich nach seinen Worten begann er zu grinsen. Und das lag nicht daran dass er ihr Haus längst sehen konnte und ihm klar wurde dass es wirklich albern gewesen war das Auto zu nehmen. Er würde seine Schuhe jeden Moment voraus und auf die Terrasse schmeißen können.
"Das wäre dann auch alles viel mehr wie im Film gewesen. Vor Gaius habe ich keine Angst. Ich wette bei Sergio hätte ich mir in die Hose gemacht und wäre in wilde Panik verfallen, oh, ja, ich sehe das ganz genau vor mir.", gab Leif zu und begann zu lachen. Wieder nahm er dabei ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. Gleich zweimal. Begutachtete voller Stolz diesen Ring daran. Dann seufzte er tief.
"Ich liebe das hier. Mit uns. Ich liebe uns beide.", gab er zu. Und strahlte schon wieder so sehr dass es ansteckend war.
Luceija seufzte auf eine ähnliche Weise. "...ja, ich bin mir irgendwie sicher, dass ihr euch ziemlich gut verstanden hättet.". Jetzt war es an ihr, die so selig lächelte. Auch, weil er ihre Hand an seine Lippen hielt und sie küsste. Sie hatte keine Worte dafür. Leif war schlicht wahnsinnig und gleichzeitig wahnsinnig liebevoll - wie in aller Welt hatte sie geschafft, dass sie einem Mann wie Leif genug war? Dass er ihr nicht ins Gesicht sah und diese Narbe, nebst den ganzen anderen an ihrem Körper abstoßend fand? Sich nicht von ihrem Großmaul abhalten ließ, sich näher mit ihr zu beschäftigen und Interesse zu zeigen, tatsächlich mit ihr zu sprechen? Wie schaffte er, sie lieben zu lernen und nicht nur ihren Körper, wie es so viele andere getan hatten? Sie hatte keine Antworten. Er war ihr ein Rätsel und offenes Buch zur selben Zeit.
"Manchmal hab ich mir vorgestellt, wie ihr die Köpfe zusammensteckt, euch über mich und das Projekt austauscht", sagte sie völlig fern von Arroganz aber auch mit völligem Desinteresse, ob sie diese Arroganz wirklich ausstrahlte. "welche Erfolge ihr erzielt habt, welche Methoden entwickelt oder verbessert werden können und wodurch und--..all das, was man sich so wahnsinnig klischeehaft vorstellt. Wie ihr vielleicht sogar zusammenarbeitet. Euch so ein bisschen als Konkurrenten seht und am Ende doch keine seid. Hm.". Sie zuckte mit den Schultern und lächelte verdächtig zahm für eine Luceija. Verdächtig ruhig.
Noch während sie so nebeneinander her liefen, immer enger, lehnte sie sich leicht gegen ihn und legte seinen Arm um ihn, damit sie so nicht umfiel. Sie waren da. Zuhause. Endlich.
AeiaCarol
25.01.2023, 21:59
Luceija seufzte auf eine ähnliche Weise. "...ja, ich bin mir irgendwie sicher, dass ihr euch ziemlich gut verstanden hättet.". Jetzt war es an ihr, die so selig lächelte. Auch, weil er ihre Hand an seine Lippen hielt und sie küsste. Sie hatte keine Worte dafür. Leif war schlicht wahnsinnig und gleichzeitig wahnsinnig liebevoll - wie in aller Welt hatte sie geschafft, dass sie einem Mann wie Leif genug war? Dass er ihr nicht ins Gesicht sah und diese Narbe, nebst den ganzen anderen an ihrem Körper abstoßend fand? Sich nicht von ihrem Großmaul abhalten ließ, sich näher mit ihr zu beschäftigen und Interesse zu zeigen, tatsächlich mit ihr zu sprechen? Wie schaffte er, sie lieben zu lernen und nicht nur ihren Körper, wie es so viele andere getan hatten? Sie hatte keine Antworten. Er war ihr ein Rätsel und offenes Buch zur selben Zeit.
"Manchmal hab ich mir vorgestellt, wie ihr die Köpfe zusammensteckt, euch über mich und das Projekt austauscht", sagte sie völlig fern von Arroganz aber auch mit völligem Desinteresse, ob sie diese Arroganz wirklich ausstrahlte. "welche Erfolge ihr erzielt habt, welche Methoden entwickelt oder verbessert werden können und wodurch und--..all das, was man sich so wahnsinnig klischeehaft vorstellt. Wie ihr vielleicht sogar zusammenarbeitet. Euch so ein bisschen als Konkurrenten seht und am Ende doch keine seid. Hm.". Sie zuckte mit den Schultern und lächelte verdächtig zahm für eine Luceija. Verdächtig ruhig.
Noch während sie so nebeneinander her liefen, immer enger, lehnte sie sich leicht gegen ihn und legte seinen Arm um ihn, damit sie so nicht umfiel. Sie waren da. Zuhause. Endlich.
"Hmmm...Ja, das ist vermutlich alles ziemlich akkurat.", gab Leif lächelnd zu. "Ich war noch nie mit einem Arzt zusammen der so gut ist wie ich oder besser. Er wäre definitiv dieser Art gewesen. Allein darüber nachzudenken verschafft mir eine Gänsehaut. Angenehmer Art, zugegeben.", gab der Schwede zu bedenken und ließ hier in dieser typisch unbewussten Leichtigkeit seine beispiellos Arroganz durchbrechen. Sie hatte ihn nie dafür gerügt. Viele vor ihr jedoch schon. Und auch das liebte er so an ihr. Einfach immerzu so sein zu können wie er war.
Leif ließ erst seine eigenen Schuhe auf den harten Boden der Terrasse fallen, nahm dann Luceija ihre ab und warf sie daneben.
"Moment.", bemerkte er und schob die Terrassentür auf. Er neigte zu dieser laxen Einstellung was das Abschließen des Hauses anging. Seit er hergezogen war kam es ihm natürlicher vor alles eher offen zu halten. Er wusste gar nicht recht warum. Vielleicht weil die Nachbarin Wachhund genug war?
"Ich weiß ja-...Das ist eher so ein Ding nach der Hochzeit, aber...naja.", verkündete Leif, der direkt vor ihr stand. "Beim nächsten Mal trage ich dich auch wirklich wie ein Gentleman über die Schwelle. Versprochen.", sagte er, nahm sie wie bereits zuvor für diese vielen, innigen Küsse an der Hüfte und hob sie auf Augenhöhe. Spürte wieder wie sie automatisch ihre Beine um ihn schlang und sich festhielt. Ihr Gesicht direkt an seinem, gab er ihr einen Kuss. Durchsetzt von seinem Grinsen.
"Ist mein Ding sowas zu machen. Du weißt wie ich ticke.", wiederholte er ihre Worte und küsste sie gleich wieder. Dabei übertrat er besagte Schwelle und ging geradewegs in Richtung Küche. Machte seine Lippen wieder und wieder mit ihren bekannt, bevor er Luceija sanft auf dem Küchentisch absetzte und sie leicht nach hinten zwang, indem er sich ihr entgegenbeugte.
"Was willst du haben? Wein, Bier, Stoff?", wollte er wissen. Das Grinsen schien nicht mehr im geringsten weichen zu wollen. Und die Küsse setzten wieder ein.
"Hol dir was das Spaß macht. Uns gehört eine ganze Nacht.", es war völlig klar was er mit alldem meinte.
"Hmmm...Ja, das ist vermutlich alles ziemlich akkurat.", gab Leif lächelnd zu. "Ich war noch nie mit einem Arzt zusammen der so gut ist wie ich oder besser. Er wäre definitiv dieser Art gewesen. Allein darüber nachzudenken verschafft mir eine Gänsehaut. Angenehmer Art, zugegeben.", gab der Schwede zu bedenken und ließ hier in dieser typisch unbewussten Leichtigkeit seine beispiellos Arroganz durchbrechen. Sie hatte ihn nie dafür gerügt. Viele vor ihr jedoch schon. Und auch das liebte er so an ihr. Einfach immerzu so sein zu können wie er war.
Leif ließ erst seine eigenen Schuhe auf den harten Boden der Terrasse fallen, nahm dann Luceija ihre ab und warf sie daneben.
"Moment.", bemerkte er und schob die Terrassentür auf. Er neigte zu dieser laxen Einstellung was das Abschließen des Hauses anging. Seit er hergezogen war kam es ihm natürlicher vor alles eher offen zu halten. Er wusste gar nicht recht warum. Vielleicht weil die Nachbarin Wachhund genug war?
"Ich weiß ja-...Das ist eher so ein Ding nach der Hochzeit, aber...naja.", verkündete Leif, der direkt vor ihr stand. "Beim nächsten Mal trage ich dich auch wirklich wie ein Gentleman über die Schwelle. Versprochen.", sagte er, nahm sie wie bereits zuvor für diese vielen, innigen Küsse an der Hüfte und hob sie auf Augenhöhe. Spürte wieder wie sie automatisch ihre Beine um ihn schlang und sich festhielt. Ihr Gesicht direkt an seinem, gab er ihr einen Kuss. Durchsetzt von seinem Grinsen.
"Ist mein Ding sowas zu machen. Du weißt wie ich ticke.", wiederholte er ihre Worte und küsste sie gleich wieder. Dabei übertrat er besagte Schwelle und ging geradewegs in Richtung Küche. Machte seine Lippen wieder und wieder mit ihren bekannt, bevor er Luceija sanft auf dem Küchentisch absetzte und sie leicht nach hinten zwang, indem er sich ihr entgegenbeugte.
"Was willst du haben? Wein, Bier, Stoff?", wollte er wissen. Das Grinsen schien nicht mehr im geringsten weichen zu wollen. Und die Küsse setzten wieder ein.
"Hol dir was das Spaß macht. Uns gehört eine ganze Nacht.", es war völlig klar was er mit alldem meinte.
In manchen Momenten schien man fast zu vergessen, dass man es bei Luci mit einem Junkie zu tun hatte, wie er im Buche stand. Bei Momenten wie diesem jedoch, in dem er sie auf den Tisch setzte und diese zuckersüßen Worte säuselte, hatte er keine Ahnung was er wirklich auslöste. Es kam ihr fast vor, als wäre der Moment des Antrags zurück, denn ein Schauer nach dem Nächsten jagte über ihren Körper. Wie auf Befehl spürte sie das Zittern ihrer Hände, sie seufzte, grinste, leckte sich die Lippen und ihr Körper reagierte mit einer Gänsehaut. Der nächste Kuss hatte direkt etwas erotisches. Diesen eindeutigen Funken. Bevor ihr Hirn abdriftete, sich dieser Ansatz eines Schweißfilmes an ihren Haaransätzen bilden wollte und Lucis Blicke so wahnsinnig eindeutig wurden. Ebenso wie ihr folgendes Grinsen. "Irgendwas, hm?", wollte sie wissen und lachte mit geschlossenem Mund. "Alles..?", hakte sie nochmal nach und las die Antwort von seinen Augen.
Im nächsten Moment küsste sie ihn wieder, legte jeweils eine Hand an eine Seite seines Gesichtes und drückte sich und ihn damit sacht etwas nach vorne. Sie brauchte keine lange Ankündigung. Nicht dafür. Nicht für das, was sie war. Sie schaffte sich diesen Platz zwischen ihm und dem Tisch und sprang von dessen Rand. Ihre Füße patschten auf den Boden und sie spürte für einen Moment jeden der Sandkörner, die sie mit ins Haus getragen hatten.
"Dann-..gib mir nen Moment, hm? Du kannst uns zwei Bier aufmachen oder so.", schlug sie vor. "Oder was härteres. Suchs dir aus.". Ihre Hand verließ mit einer streichenden Geste seine Wange. Ein kurzer, eindeutiger Blick folgte über ihre Schulter hinweg und schon verließ sie die Küche, um gegenüber ins Labor zu verschwinden.
Sie-..war nicht besonders subtil in dem was sie tat. Griff nach einer Schublade nach der nächsten, entnahm einer davon einen leeren, kleinen Plastikbehälter und warf ein paar leere Spritzen hinein, ehe sie zum Schrank alles unerfüllten Träume wanderte und kaum in die Knie gehen musste um den Code einzugeben, den er ihr überlassen hatte.
Als Luci zurück in die Küche kam, trug sie den kleinen Plastikbehälter vor sich her wie manche Leute ihren Einkauf. Eine-..kleine Auswahl aus allem Möglichen. Etwas zum Spritzen, ein paar Tablettchen, etwas Pulver, zwei Pflaster, zwei kleine Behälter mit etwas getrocknetem darin und eine Phiole die aussah, als habe sie sich darin gerade selbst etwas zusammen gemischt.
Sie stellte die Box einhändig auf dem Esstisch in der Küche ab und wartete auf Leif. Nicht wirklich eine genaue Ahnung von dem, was er vor hatte und doch-..war da eine Idee. 'Eine lange Nacht' war jedenfalls eindeutig.
"--...du lässt mich nich' alleine auf 'nen kleinen Trip, richtig?", versuchte sie ihn so wunderbar "subtil" zu überreden.
AeiaCarol
25.01.2023, 23:02
In manchen Momenten schien man fast zu vergessen, dass man es bei Luci mit einem Junkie zu tun hatte, wie er im Buche stand. Bei Momenten wie diesem jedoch, in dem er sie auf den Tisch setzte und diese zuckersüßen Worte säuselte, hatte er keine Ahnung was er wirklich auslöste. Es kam ihr fast vor, als wäre der Moment des Antrags zurück, denn ein Schauer nach dem Nächsten jagte über ihren Körper. Wie auf Befehl spürte sie das Zittern ihrer Hände, sie seufzte, grinste, leckte sich die Lippen und ihr Körper reagierte mit einer Gänsehaut. Der nächste Kuss hatte direkt etwas erotisches. Diesen eindeutigen Funken. Bevor ihr Hirn abdriftete, sich dieser Ansatz eines Schweißfilmes an ihren Haaransätzen bilden wollte und Lucis Blicke so wahnsinnig eindeutig wurden. Ebenso wie ihr folgendes Grinsen. "Irgendwas, hm?", wollte sie wissen und lachte mit geschlossenem Mund. "Alles..?", hakte sie nochmal nach und las die Antwort von seinen Augen.
Im nächsten Moment küsste sie ihn wieder, legte jeweils eine Hand an eine Seite seines Gesichtes und drückte sich und ihn damit sacht etwas nach vorne. Sie brauchte keine lange Ankündigung. Nicht dafür. Nicht für das, was sie war. Sie schaffte sich diesen Platz zwischen ihm und dem Tisch und sprang von dessen Rand. Ihre Füße patschten auf den Boden und sie spürte für einen Moment jeden der Sandkörner, die sie mit ins Haus getragen hatten.
"Dann-..gib mir nen Moment, hm? Du kannst uns zwei Bier aufmachen oder so.", schlug sie vor. "Oder was härteres. Suchs dir aus.". Ihre Hand verließ mit einer streichenden Geste seine Wange. Ein kurzer, eindeutiger Blick folgte über ihre Schulter hinweg und schon verließ sie die Küche, um gegenüber ins Labor zu verschwinden.
Sie-..war nicht besonders subtil in dem was sie tat. Griff nach einer Schublade nach der nächsten, entnahm einer davon einen leeren, kleinen Plastikbehälter und warf ein paar leere Spritzen hinein, ehe sie zum Schrank alles unerfüllten Träume wanderte und kaum in die Knie gehen musste um den Code einzugeben, den er ihr überlassen hatte.
Als Luci zurück in die Küche kam, trug sie den kleinen Plastikbehälter vor sich her wie manche Leute ihren Einkauf. Eine-..kleine Auswahl aus allem Möglichen. Etwas zum Spritzen, ein paar Tablettchen, etwas Pulver, zwei Pflaster, zwei kleine Behälter mit etwas getrocknetem darin und eine Phiole die aussah, als habe sie sich darin gerade selbst etwas zusammen gemischt.
Sie stellte die Box einhändig auf dem Esstisch in der Küche ab und wartete auf Leif. Nicht wirklich eine genaue Ahnung von dem, was er vor hatte und doch-..war da eine Idee. 'Eine lange Nacht' war jedenfalls eindeutig.
"--...du lässt mich nich' alleine auf 'nen kleinen Trip, richtig?", versuchte sie ihn so wunderbar "subtil" zu überreden.
Er entschied sich tatsächlich für das Bier. Und gegen Gläser. Bier als solches war schon unangemessen für einen Anlass wie diesen, aber hey? Wann hatten sie je irgendetwas auf Normen gegeben? Und selbst wenn dann waren sie längst fertig damit.
Luceija war schnell zurück. Noch als Leif die zweite Dose öffnete kam sie zurück in die Küche. Sie suchte sich wieder ihren Platz auf dem Tisch und stellte daneben diese-...'Auswahl' ab. Zuerst war sie ihm keinen Blick wert. Ehrlicherweise. Doch Leif setzte es einfach nicht richtig zusammen. Nicht-...Naja. Hätte er es kommen sehen sollen?
"--...du lässt mich nich' alleine auf 'nen kleinen Trip, richtig?", wollte sie von ihm wissen und sah ihn sehr direkt an. Leifs Lippen bereits an der Dose. Doch hierbei verlangte es nach einer Pause. Gleich nach dem ersten Schluck.
Er sah zwischen seiner Verlobten und ihrer Errungenschaft hin und her. Und ohrfeigte sich gedanklich selbst. Wieso war ihm das nicht klar gewesen? Schon ein paarmal hatte er mitgemacht. Widerstrebend, aber...immerhin. Jetzt 'nein' zu sagen schien nicht nur falsch. Es war irgendwie...auch so gar nicht das was er wollte. Aber wie konnte jemand wie Leif das zugeben? Er war immer noch auch ihr Arzt.
"Hrrmmm-...", gab er von sich und sah sie mit geneigtem Kopf an. Noch einen Schluck nehmend. "Schätze du weißt was du tust, also...okay."
Forenperser
26.01.2023, 17:57
„Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Doktor.“
Er schritt bis auf eineinhalb Meter Abstand an den Psychologen heran und tippte sich nachdenklich an die Stirn. „Allerdings haben Sie meine Frage leider nicht konkret beantwortet: Werden diese genannten Taten ausgereicht haben, um einen die Dekade überdauernden psychischen Schaden in einem – wohlgemerkt turianischen – Verstand verankert zu haben?“ Er sah dem Salarianer in die großen, starren Augen, die unmöglich zu lesen waren. „Daran anschließen möchte ich eine Frage zu Ihrer gestellten Diagnose: Wo hat diese Erkrankung Ihrer Erkenntnis nach Ihren Ursprung?“
Er merkte worauf der Staatsanwalt hinauswollte. Und er wusste auch, dass seine Worte eine tiefgreifende Bedeutung in jeglichem weiteren Verlauf des Prozesses haben würden. Doch auch er war nicht allwissend. Und er konnte bloß wahrheitsgemäß berichten. Was er in keinem Fall tun würde, war sich aus Sympathie zu verstellen.
"Wie ich bereits sagte, nicht eine einzelne Sache hat diesen Schaden verursacht, es war das Resultat von vielen Dingen."
Die Anspannung schien die Luft im gesamten Saal knistern zu lassen.
"Meiner Einschätzung nach jedoch liegt der Ursprung dieser Sache in dem Verhältnis zu seinem Vater. Und der Tatsache, dass diese Kondition aufgrund der Wertevorstellung des selbigen offensichtlich als Zeichen der Schwäche tabuisiert und unterdrückt wurde. Dies hat im Laufe der Jahre nur noch für eine Verschlimmerung gesorgt."
Eine Erklärung, keine Entschuldigung, soviel stand fest. Denn spätestens nach Erreichen der Volljährigkeit hätte es in seiner eigenen Verantwortung gelegen sich deswegen Hilfe zu suchen.
numberten
26.01.2023, 18:03
Chey (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page11?p=27120619&viewfull=1#post27120619) Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page11?p=27120679&viewfull=1#post27120679)
Letztendlich ging es um Geld. Das war erfrischend einfach wenn Werner ehrlich war. Dubiose Forschung in Außenposten hatte wohl auch seine Kosten. Dennoch, er zweifelte nicht daran das sich die Allianz diesen Gegenstand holen würde wenn es nötig war. Was war schon eine verwirrte Seele im Vergleich zum höheren Wohl der Menschheit?
In einer Sache hatte Fraser allerdings recht, er war hier um Befehle zu befolgen. Wenn alle wieder hochkamen die runter gingen war seine Aufgabe erledigt. Das Objekt war das Ding von Fraser und seinen Vorgesetzten.
"Na, denken sie schon darüber nach mit welcher Waffe sie da unten am Besten Freiheit säen, Lieutenant?", erkundigte sich Corporal Thunder grinsend, als sie neben ihm in den Flur der Columbia trat.
"Etwas mit hoher Kadenz ist immer gut. Aber ich denke ich habe meine Lektion in Sachen Militärphilosophie für heute erhalten.
Wie sieht es bei ihnen aus Corporal. Sie wirkten etwas angespannt im Briefing?", fragte Werner etwas langsamer gehend.
"Alles gut. Nicht mein erstes Rodeo. Nur ein wenig ungewohnt, diese ganzen Spec Ops. Ich berichte einen anderen Captain.."
"Verständlich, vermutlich wird ihr Squad sie nach der Landung nicht mehr zu Gesicht bekommen.", stimmte Werner zu.
"Das ist normal als Scout, entweder agiere ich alleine oder mit einem zweiten Späher. Wenn wir in die Scheiße marschieren bin ich die Erste welche sie schnüffeln darf.", erwiderte die Indianerin und feixte kurz. Werner musste schmunzeln.
"Macht mir aber nichts aus, also das unabhängig agieren. Bin schon früher gerne im Reservat mit meinem Bike durch die Wildnis gefahren. Damals konnte man dabei den Kopf abschalten, jetzt ist es eher umgekehrt.", erklärte sie nachdenklich.
"Reservat. Das klingt so unwirklich. Irgendwie kann ich mir nichts darunter vorstellen. Oder wenn ist es vermutlich falsch."
"Na ja, wir sitzen am Lagerfeuer, rauchen Pfeife und trinken Feuerwasser, was denken sie denn?", meinte Sumi mit ernster Miene und sah den Deutschen so an als wäre er komplett dämlich. Dann lachte sie ihm ins fragende Gesicht.
"Entschuldigen sie Lieutenant. Die Vorlage war zu gut. Letztendlich ist es heutzutage mehr wie ein County, nur unter indianischer Selbstverwaltung. Man versucht die Traditionen zu erhalten, lebt aber in der Moderne. Wer gehen möchte, kann gehen. Wie man an mir sieht.", erklärte sie dem Offizier. Beide waren inzwischen ein wenig abseits stehen geblieben. Thunder schien kurz zu überlegen.
"Wissen sie, falls es sie wirklich interessiert..wie wäre es mit einem Debriefing. Sie geben mir oben im Mannschaftsheim was zu essen aus und Auntie Thunder erzählt ihnen was über den ulkigen Stamm der Hidatsa. Deal?", fragte sie dann schließlich.
"Deal.", erwiderte Werner und schlug in die ausgestreckte Hand ein.
Im Mannschaftsheim war derzeit nicht so viel los, nur ein paar Navy Leute die vermutlich gerade vom Brückendienst kamen und sich zum plaudern hingesetzt hatten. Charlie sah nicht unbedingt beschäftigt aus und nickte den beiden Marines zu als sie eintraten.
Nach einer kurzen Abstimmung über das Menü, machte er sich auch schon nach hinten in die Küche auf. Grundsätzlich gab es eh das was da war, aber wenn man nett fragte und er Zeit hatte, erfüllte Charlie auch Sonderwünsche.
"Ich muss sagen Charlie macht ziemlich gute Burger. Erinnern mich immer an den Büffel Burger im Stammescasino. Na ja, weniger groß und fettig vielleicht. Aber das ist was der beleibte Besucher halt so will.", meinte Sumi nachdem sie sich gesetzt hatten.
"Sie haben echt ein Casino in ihrem Reservat?", fragte Werner ungläubig. Er hatte davon gehört es aber nie für voll genommen.
"Aber ja, eines der Sonderrechte. Inzwischen eine alte Tradition wenn sie so wollen. Sie haben uns das Land gestohlen, wir ihnen die Dollars. Habe da öfter in den Ferien drinnen gearbeitet. Macnab dachte das würde beim Pokern helfen.", erzählte sie.
"Tja, ich habe ihr gesagt das ich normalerweise am Blackjack Tisch stand.", fügte sie mit einem Schulterzucken an. Beide lachten.
Kurz darauf brachte Charlie ihnen zwei Burger mit Pommes und Coleslaw an den Tisch, sowie zwei Limonaden.
"Selbstgemacht, wollte mal ein Siruprezept ausprobieren.", meinte er zwinkernd.
"Was würden wir nur ohne dich tun?" "Eure Schuhsohlen essen vermutlich.", erwiderte Charlie und verschwand wieder nach hinten.
Vorne an der kleinen Theke war Flight Lieutenant O`Connor herangetreten, welcher scheinbar etwas ordern wollte. Der Koch machte ein abweisendes Gesicht, Werner hörte nur Anweisung von Commander Padukone heraus, woraufhin Noah leicht frustriert das Offizierscasino verließ. Werner wusste nicht was der Pilot angestellt hatte, aber es schien selbst ihm nicht ratsam sich mit dem Commander anzulegen. Selbst Fraser schien sich noch nicht mit der Inderin angelegt zu haben, vermutlich weil der den Dienstweg übersprang und sich direkt mit Mitchell zoff. Plötzlich vernahm er ein leichtes Räuspern vor sich.
"Der Burger wird übrigens kalt Lieutenant.", meinte Thunder mit einem verschmitzten Lächeln. Ihr Burger hatte schon erhebliche Beißspuren aufzuweisen und die Finger glänzten ein wenig von Fett und Soße.
"Oder ist da was interessantes an den anderen Tischen?", fragte sie, sich eine Pommes von ihrem Teller angelnd.
Sie schaute zu dem Nachbartisch mit den beiden Navy Leuten, welche sich lautstark unterhielten.
"Und wo warst du vor der Columbia gewesen?"
"Auf der SSV Victory?"
"SSV Victory..moment unter Comander MATTHEW CARTER?", meinte sein Gegenüber ungläubig.
"Der eine und einzige.", sprach sein Gesprächspartner mit einem fast schon seeligen Lächeln.
"Erzähl! Mir! ALLES!"
"Kann ich nicht unbedingt sagen. Hey..Pfoten weg von meinem Teller Corporal!", sprach Werner sich wieder umdrehend, die Indianerin dabei erwischend Pommes von ihren Teller stibitzend. Diese zog vorsichtig ihre Hand zurück.
"Nun, wo ich wieder ihre Aufmerksamkeit habe, was wollten sie wissen?"
Er entschied sich tatsächlich für das Bier. Und gegen Gläser. Bier als solches war schon unangemessen für einen Anlass wie diesen, aber hey? Wann hatten sie je irgendetwas auf Normen gegeben? Und selbst wenn dann waren sie längst fertig damit.
Luceija war schnell zurück. Noch als Leif die zweite Dose öffnete kam sie zurück in die Küche. Sie suchte sich wieder ihren Platz auf dem Tisch und stellte daneben diese-...'Auswahl' ab. Zuerst war sie ihm keinen Blick wert. Ehrlicherweise. Doch Leif setzte es einfach nicht richtig zusammen. Nicht-...Naja. Hätte er es kommen sehen sollen?
"--...du lässt mich nich' alleine auf 'nen kleinen Trip, richtig?", wollte sie von ihm wissen und sah ihn sehr direkt an. Leifs Lippen bereits an der Dose. Doch hierbei verlangte es nach einer Pause. Gleich nach dem ersten Schluck.
Er sah zwischen seiner Verlobten und ihrer Errungenschaft hin und her. Und ohrfeigte sich gedanklich selbst. Wieso war ihm das nicht klar gewesen? Schon ein paarmal hatte er mitgemacht. Widerstrebend, aber...immerhin. Jetzt 'nein' zu sagen schien nicht nur falsch. Es war irgendwie...auch so gar nicht das was er wollte. Aber wie konnte jemand wie Leif das zugeben? Er war immer noch auch ihr Arzt.
"Hrrmmm-...", gab er von sich und sah sie mit geneigtem Kopf an. Noch einen Schluck nehmend. "Schätze du weißt was du tust, also...okay."
"-..alleine trinken zeugt von Verzweiflung.", sah sie ihm erst absolut leer ins Gesicht, bevor sich alles an eben diesem aufhellte und sie ihm direkt entgegen grinste. Dann nahm sie ihm, dessen Lippen gerade einmal die Dose berührt hatten, eben jene aus der Hand und trank selbst davon, wobei sie es genoss ihm dabei in die Augen zu sehen. Als wäre es eine stumme Herausforderung.
Das Bier schmeckte extrem herb auf ihrer Zunge. Sie schmunzelte weg, dass es weit weg von ihrem Lieblingsgetränk war, aber ihr regelrecht egal, solange es Alkohol enthielt - es ging darum, es ihm aus der Hand zu nehmen. Sie durfte so etwas. Hatte sie zuvor, nahm sich immer wieder und auch jetzt solche Freiheiten heraus. Insbesondere jetzt hatte sie jedes Recht. Er gehörte ihr und das machte sie mit diesen kleinen Gesten deutlich. Ohne dabei sich selbst zu verlieren. Was auch immer sie war.
"Willst du was durch die Nase ziehen oder-..lieber Tropfen oder sowas? Ich kann dir auch was auf Papier machen und du legst es unter die Zunge, ist angenehmer. In jedem Fall-...mach ich uns erstmal was zum Rauchen fertig, no?"
Viel Zeit ließ sie ihm nicht noch etwas zu sagen, sie zog nur den Behälter an den Rand des Tisches, ließ ihn da stehen, sodass er sich bei Bedarf schonmal bedienen konnte und ging kurz aus dem Raum. Im Grunde nur um die Ecke, zweimal links, sodass sie an ihre aufgehängte Lederjacke kam und die Packung Zigaretten an sich nehmen konnte. In einem Kommodenschränkchen ein paar Schritte entfernt nahm sie ein paar Papers an sich und wollte gerade gehen, da war der kurze Blick auf das, was da auf dem Schränkchen lag. Nur kurz, aber er war da. Und ihr Blick sank.
Als sie zurück kam, sah sie etwas weniger froh aus als vorher, aber ließ es sich nicht anmerken. Sie zog ein Lächeln auf, öffnete ihre Schachtel Zigaretten und begann an einer zu knibbeln, sodass das Papier ab und der Tabak heraus purzeln konnte. Auf den Tisch.
"Hast du dich entschieden?", räusperte sie sich.
AeiaCarol
26.01.2023, 21:38
"-..alleine trinken zeugt von Verzweiflung.", sah sie ihm erst absolut leer ins Gesicht, bevor sich alles an eben diesem aufhellte und sie ihm direkt entgegen grinste. Dann nahm sie ihm, dessen Lippen gerade einmal die Dose berührt hatten, eben jene aus der Hand und trank selbst davon, wobei sie es genoss ihm dabei in die Augen zu sehen. Als wäre es eine stumme Herausforderung.
Das Bier schmeckte extrem herb auf ihrer Zunge. Sie schmunzelte weg, dass es weit weg von ihrem Lieblingsgetränk war, aber ihr regelrecht egal, solange es Alkohol enthielt - es ging darum, es ihm aus der Hand zu nehmen. Sie durfte so etwas. Hatte sie zuvor, nahm sich immer wieder und auch jetzt solche Freiheiten heraus. Insbesondere jetzt hatte sie jedes Recht. Er gehörte ihr und das machte sie mit diesen kleinen Gesten deutlich. Ohne dabei sich selbst zu verlieren. Was auch immer sie war.
"Willst du was durch die Nase ziehen oder-..lieber Tropfen oder sowas? Ich kann dir auch was auf Papier machen und du legst es unter die Zunge, ist angenehmer. In jedem Fall-...mach ich uns erstmal was zum Rauchen fertig, no?"
Viel Zeit ließ sie ihm nicht noch etwas zu sagen, sie zog nur den Behälter an den Rand des Tisches, ließ ihn da stehen, sodass er sich bei Bedarf schonmal bedienen konnte und ging kurz aus dem Raum. Im Grunde nur um die Ecke, zweimal links, sodass sie an ihre aufgehängte Lederjacke kam und die Packung Zigaretten an sich nehmen konnte. In einem Kommodenschränkchen ein paar Schritte entfernt nahm sie ein paar Papers an sich und wollte gerade gehen, da war der kurze Blick auf das, was da auf dem Schränkchen lag. Nur kurz, aber er war da. Und ihr Blick sank.
Als sie zurück kam, sah sie etwas weniger froh aus als vorher, aber ließ es sich nicht anmerken. Sie zog ein Lächeln auf, öffnete ihre Schachtel Zigaretten und begann an einer zu knibbeln, sodass das Papier ab und der Tabak heraus purzeln konnte. Auf den Tisch.
"Hast du dich entschieden?", räusperte sie sich.
Ja. Sie durfte das. Sie durfte praktisch alles. Die wahrscheinlich einzige Person die nicht ihr Leben verlor obwohl sie permanent so ungezügelt frech war.
"Hmm-...", reagierte er vielleicht nicht wirklich in der Art wie sie es erwartete auf die Frage was er bevorzugte. Für Leif war das immer noch...eigenartig. Diese Selbstverständlichkeit mit der sie ihm diesen Konsum vorschlug und glaubte dass er genau wusste was er wollte. Er wollte...das hier. Aber er wusste nicht wie er es wollte.
"Also...auf keinen Fall Nase.", stellte er klar und verschwieg den Grund für diese Ablehnung, denn er würde eindeutig zu Doktor Spaßbremse mutieren, sobald er es sagte. "Die Tropfen?", seine Entscheidung klangen wie eine Frage. Eine Frage als Antwort auf ihre Frage. Obwohl es keine Frage war. Er war sich sicher. Und wo er gerade noch inspizieren wollte WAS sie alles mitgebracht hatte, sah er sie eher beiläufig an. Vernahm diese winzigen Grübchen neben ihren Mundwinkeln die kein Lächeln meinten, sondern die Anstrengung dieses 'Lächelns' andeuteten. Er kannte diesen Ausdruck. Zu gut. Und er gefiel ihm nicht.
"Was hast du?", wollte er wissen und sah ihren Fingern dabei zu wie sie sich an den Zigaretten zu schaffen machten. Er unterbrach sie nicht, ging aber zu ihr und schlang von hinten seine Arme um sie. Den Kopf auf ihre Schulter legend.
Ja. Sie durfte das. Sie durfte praktisch alles. Die wahrscheinlich einzige Person die nicht ihr Leben verlor obwohl sie permanent so ungezügelt frech war.
"Hmm-...", reagierte er vielleicht nicht wirklich in der Art wie sie es erwartete auf die Frage was er bevorzugte. Für Leif war das immer noch...eigenartig. Diese Selbstverständlichkeit mit der sie ihm diesen Konsum vorschlug und glaubte dass er genau wusste was er wollte. Er wollte...das hier. Aber er wusste nicht wie er es wollte.
"Also...auf keinen Fall Nase.", stellte er klar und verschwieg den Grund für diese Ablehnung, denn er würde eindeutig zu Doktor Spaßbremse mutieren, sobald er es sagte. "Die Tropfen?", seine Entscheidung klangen wie eine Frage. Eine Frage als Antwort auf ihre Frage. Obwohl es keine Frage war. Er war sich sicher. Und wo er gerade noch inspizieren wollte WAS sie alles mitgebracht hatte, sah er sie eher beiläufig an. Vernahm diese winzigen Grübchen neben ihren Mundwinkeln die kein Lächeln meinten, sondern die Anstrengung dieses 'Lächelns' andeuteten. Er kannte diesen Ausdruck. Zu gut. Und er gefiel ihm nicht.
"Was hast du?", wollte er wissen und sah ihren Fingern dabei zu wie sie sich an den Zigaretten zu schaffen machten. Er unterbrach sie nicht, ging aber zu ihr und schlang von hinten seine Arme um sie. Den Kopf auf ihre Schulter legend.
'Nichts.'. 'Nichts' lag ihr auf der Zunge, wie es so gut wie jedes Mal der Fall war. Immer wenn es unangenehm wurde, auf welche Art auch immer, wich sie aus und thematisierte nichts mehr, was sie eigentlich sollte um ihm und sich selbst Frieden zu schaffen. Luci brauchte eine Weile. Nicht nur um Worte zu finden, sondern auch, um mit den zittrigen Fingern das Papierkorsett der Zigaretten abzufummeln und sie abzureißen. Natürlich ließen sie sich nicht praktisch im ganzen abnehmen, sondern rissen immer wieder ungeschickt ein, sodass sie Fitzelchen in der Hand hatte und wieder erneut ansetzen durfte.
Es wollte Luci zum frustrierten seufzen bringen, aber sie behielt es bei sich, weil er sie umarmte und aus dem Konzept brachte. Also seufzte sie, aber auf eine andere Weise. Tiefer. Eher schon etwas traurig als frustriert. "Ich-..hrm.". Sie schüttelte den Kopf. Antwortete dann schneller, weil sie es wie 'nebenbei' klingen lassen wollte. "-..hab das Bild wieder gesehen.". Schüttelte wieder den Kopf und konzentrierte sich auf diese ablenkende Weise wahnsinnig intensiv und stoisch in diese Zigarettenarbeit. Nahm ein frisches Paper, krümelte Tabak und das Getrocknete aus dem Behältnis in das Papier hinein - mehr von Letzterem tatsächlich - und versuchte es trotz unruhiger Finger zu rollen.
"Tut mir leid.", sagte sie recht knapp und konzentrierte sich weiter so verbissen auf ihre 'Arbeit'.
AeiaCarol
26.01.2023, 22:35
'Nichts.'. 'Nichts' lag ihr auf der Zunge, wie es so gut wie jedes Mal der Fall war. Immer wenn es unangenehm wurde, auf welche Art auch immer, wich sie aus und thematisierte nichts mehr, was sie eigentlich sollte um ihm und sich selbst Frieden zu schaffen. Luci brauchte eine Weile. Nicht nur um Worte zu finden, sondern auch, um mit den zittrigen Fingern das Papierkorsett der Zigaretten abzufummeln und sie abzureißen. Natürlich ließen sie sich nicht praktisch im ganzen abnehmen, sondern rissen immer wieder ungeschickt ein, sodass sie Fitzelchen in der Hand hatte und wieder erneut ansetzen durfte.
Es wollte Luci zum frustrierten seufzen bringen, aber sie behielt es bei sich, weil er sie umarmte und aus dem Konzept brachte. Also seufzte sie, aber auf eine andere Weise. Tiefer. Eher schon etwas traurig als frustriert. "Ich-..hrm.". Sie schüttelte den Kopf. Antwortete dann schneller, weil sie es wie 'nebenbei' klingen lassen wollte. "-..hab das Bild wieder gesehen.". Schüttelte wieder den Kopf und konzentrierte sich auf diese ablenkende Weise wahnsinnig intensiv und stoisch in diese Zigarettenarbeit. Nahm ein frisches Paper, krümelte Tabak und das Getrocknete aus dem Behältnis in das Papier hinein - mehr von Letzterem tatsächlich - und versuchte es trotz unruhiger Finger zu rollen.
"Tut mir leid.", sagte sie recht knapp und konzentrierte sich weiter so verbissen auf ihre 'Arbeit'.
Bei all dem Guten was ihnen beiden in den letzten Stunden widerfahren war und bei all dem Glück wusste Leif trotzdem sofort was sie meinte. Das Bild. Es gab nur dieses eine Bild das sie so verändern konnte. Das dieses Glück trüben und Luceija so zusetzen konnte.
Leif sagte nichts. Er regte sich nicht, sondern wartete nur darauf dass sie mit ihrer Arbeit fertig wurde. Dann nahm er ihr das frisch gedrehte Papier aus der Hand und legte es auf den Tisch. Er legte seine Arme fester um sie und seine Wange eng an ihre.
"Mir tut es leid.", erwiderte er. "Ich habe das Gefühl das nichts was ich sagen will oder-...tun könnte...nichts davon kann ändern was du dir antust. Deine Gedanken. Das sollten meine sein. Mir soll es schlecht gehen. Nicht dir. Und ich wünschte ich könnte dir das nehmen.", befand Leif. Und er seufzte dieses zustimmende Seufzen das ihrem nicht unähnlich war. Und bediente dabei mit wenigen ungeschickten Gesten sein Tool. Lockerte dann seine Umarmung und nahm nur noch Luceijas Hand, um die Sizilianerin in seinen Armen umzudrehen. Sie ebenso eng an sich zu binden und ihre Stirn zu küssen. Er sah aus als habe er die perfekte Lösung für ihre düsteren Gedanken gefunden. Hatte er nicht. Aber das so urplötzlich dieser-...irgendwie sehr alte und doch so bekannte Song (https://www.youtube.com/watch?v=nbqjBpNT1sc) aus ihrem Terminal im Wohnzimmer klang ließ wenigstens Leif lächeln.
"Vielleicht ist es ein blöder Versuch dich abzulenken, aber es ist einer.", gab er sich optimistisch und zog sie mit sich aus der Küche in das Wohnzimmer, welches nicht mehr ganz so leer war wie noch vor zwei Tagen. Ein Fakt den er nicht weiter erwähnte. Seine geschiente Hand legte er hinter ihren Rücken. Mit der anderen, seiner Rechten, nahm er ihre Linke und begann sich so langsam zu bewegen wie 'ihr' Lied begann.
"Dein Bruder der neben uns auf der Tanzfläche fast platzt vor Wut weil ich seine kleine Schwester küsse.", erinnerte Leif sie grinsend und küsste sie mit einer ähnlichen Flüchtigkeit wie er es damals getan hatte. Ebenso schüchtern. Weil wieder unklar war ob es der richtige Zeitpunkt war. "Und jetzt sieh uns an."
Bei all dem Guten was ihnen beiden in den letzten Stunden widerfahren war und bei all dem Glück wusste Leif trotzdem sofort was sie meinte. Das Bild. Es gab nur dieses eine Bild das sie so verändern konnte. Das dieses Glück trüben und Luceija so zusetzen konnte.
Leif sagte nichts. Er regte sich nicht, sondern wartete nur darauf dass sie mit ihrer Arbeit fertig wurde. Dann nahm er ihr das frisch gedrehte Papier aus der Hand und legte es auf den Tisch. Er legte seine Arme fester um sie und seine Wange eng an ihre.
"Mir tut es leid.", erwiderte er. "Ich habe das Gefühl das nichts was ich sagen will oder-...tun könnte...nichts davon kann ändern was du dir antust. Deine Gedanken. Das sollten meine sein. Mir soll es schlecht gehen. Nicht dir. Und ich wünschte ich könnte dir das nehmen.", befand Leif. Und er seufzte dieses zustimmende Seufzen das ihrem nicht unähnlich war. Und bediente dabei mit wenigen ungeschickten Gesten sein Tool. Lockerte dann seine Umarmung und nahm nur noch Luceijas Hand, um die Sizilianerin in seinen Armen umzudrehen. Sie ebenso eng an sich zu binden und ihre Stirn zu küssen. Er sah aus als habe er die perfekte Lösung für ihre düsteren Gedanken gefunden. Hatte er nicht. Aber das so urplötzlich dieser-...irgendwie sehr alte und doch so bekannte Song (https://www.youtube.com/watch?v=nbqjBpNT1sc) aus ihrem Terminal im Wohnzimmer klang ließ wenigstens Leif lächeln.
"Vielleicht ist es ein blöder Versuch dich abzulenken, aber es ist einer.", gab er sich optimistisch und zog sie mit sich aus der Küche in das Wohnzimmer, welches nicht mehr ganz so leer war wie noch vor zwei Tagen. Ein Fakt den er nicht weiter erwähnte. Seine geschiente Hand legte er hinter ihren Rücken. Mit der anderen, seiner Rechten, nahm er ihre Linke und begann sich so langsam zu bewegen wie 'ihr' Lied begann.
"Dein Bruder der neben uns auf der Tanzfläche fast platzt vor Wut weil ich seine kleine Schwester küsse.", erinnerte Leif sie grinsend und küsste sie mit einer ähnlichen Flüchtigkeit wie er es damals getan hatte. Ebenso schüchtern. Weil wieder unklar war ob es der richtige Zeitpunkt war. "Und jetzt sieh uns an."
Es tat und es war so gut. Leif hatte so viel, subtile Macht über sie, die weit über das Körperliche oder die entsprechende Gewalt hinaus ging. Er hatte sie auf eine ganz andere Weise in der Hand, die niemand vor ihm geschafft hatte. Für gewöhnlich war sie nicht diejenige, die einem Mann nachreiste, der sie betrogen hatte, nur um ihn auf Knien anzuflehen - stundenlang - dass er sie zurück nehmen solle. Das tat sie nicht leichtfertig. Klar, ihr Selbstbewusstsein war nach all den Ereignissen merklich geschrumpft. Aber war das nicht normal? Wenn man einen Menschen so oft trat, bis er am Boden lag und selbst dann noch nicht aufhörte, mit voller Wucht zuzutreten? Sie war weit mehr als einmal an dem Punkt angekommen, an dem sie nicht mehr wollte. Alles was sie wollte war ihre eigene Version von Frieden, obwohl sie nicht einmal wusste, wie Frieden oder Freiheit für ihn aussah. Immerhin waren sie aus den unterschiedlichsten Welten zueinander gekommen.
Nur in einem waren sie sich immer einig und waren immer auf derselben Wellenlänge: Sie wollten einander.
"Oh-..wirklich..?" Und er verstand es, sie das wissen zu lassen wenn er wollte. Diese Situation überforderte sie im Hinblick auf den kürzlichen Antrag etwas, aber-..Luci hatte dieses süße 'oh sicher nicht'-Lächeln auf den Lippen, dass sie ihm zulächelte. Dass wieder etwas mehr ihre Augen erreichte als das Letzte. Und daran erinnerte, wie sie am Rande der Tanzfläche mit ihm gestanden hatte und er, rein physisch, um ihre Hand bat, sodass sie mit ihm, wenngleich zuerst noch unwillens, tanzte.
Und jetzt 'tanzten' sie so wieder. Der Sound dieses kitschigen, alten Songs hallte sacht durch das Wohnzimmer und füllte es aus. Er zog sie näher, hielt sie bei sich, hielt diese Hand in seiner und es wirkte so unbeholfen wie damals. So-...verdammt niedlich, wie sie sich ansahen und keine Ahnung davon hatten, dass die Welt um sie herum schon begriffen hatte, dass sie beide ineinander verliebt waren. Dieser Tanz, der mehr ein sanftes Bewegen zur Musik war, dämpfte sich, weil er sie küsste. Zögerlich und mindestens genauso liebevoll wie damals. Und es war exakt das, was sie jetzt brauchte. Die Art, wie sie leicht auf die Zehenspitzen stehen musste um ihn zu erreichen, den Kopf in den Nacken gelegt und diesen Kuss genießend, der ihr jeglichen Atem raubte. Die Lippen auf den jeweils anderen blieben und sie zärtlich gegeneinander atmeten. Aus damaliger Theorie wurde heutige, gefestigte Realität.
"Mmhm..", summte sie leise. Hatte ihre Augen geschlossen. "-...ich weiß, wie ich genau an diesem Punkt gefragt habe, ob dus schlimm findest, dass nichts Festes aus dem einen Mal im Weinkeller wird. Und irgendwie erleichtert war, dass du sagtest-...dass ich mir keine Sorgen darüber machen soll und einfach nur eine gute Zeit haben. Ich dachte-..wirklich, dass dem so ist.", erzählte sie. Und löste ihre Arme um sie sacht um seinen Hals zu legen, wie sie es damals getan hatte. Auch wenn es damals einfacher war, mit hohen Schuhen, als jetzt. "Aber ich wollte dich nicht loslassen.", gestand sie und die Vergangenheit hatte das bewiesen. "Und lieber wieder-...das hier tun.. .", flüsterte sie schließlich, sich ihm wieder nähernd, bis sie ihm die Chance wieder nahm zu antworten, als sie ihn erneut küsste. Ein bisschen so wie damals. Ein bisschen so wie jetzt.
AeiaCarol
27.01.2023, 21:06
Leif empfing diesen Kuss wie so vieles von ihr während ihrer gemeinsamen Zeit. Es war eine Erlösung. Ein Moment oder eine Geste die ihn aufwachen ließ aus dem Alptraum dass er ein Leben ohne sie würde führen müssen. Es war lange Zeit das einzige Szenario gewesen das er für möglich hielt. Sehr, sehr lange. Und Postkarten schienen zu reichen. Sie schienen ausreichend um am Leben zu bleiben und einen kleinen Sinn in seiner immer weiter eskalierenden Arbeitswut zu finden. Doch mit dieser Nähe im Weinkeller änderte sich das. Alles änderte sich. Restlos.
“Ja…“, hauchte er, als sie ihre Lippen von seinen nahm. Und seine Augen sahen in ihre als könne er wieder einmal nicht glauben was gerade passierte. „In diesem Moment wäre ich am liebsten gestorben.“, gab er zu. “Oder wenigstens in den Stunden danach. Und immerhin…mit dieser Geiselnahme wurde das ja zu einer wahrscheinlichen Option.“, gab der Blonde zu und verzog entschuldigend das Gesicht. „Tut mir leid. Mir ist…total klar wie krankhaft das ist und genau deswegen solltest du das überhaupt nicht wissen. Es ist gut wenn es dir geholfen hat. Ich wollte wirklich dass du eine gute Zeit hast.“, versicherte er ihr und lächelte. Wieder mit diesem entschuldigenden Ausdruck. „Du warst zu diesem Zeitpunkt einfach…du warst alles was ich wollte. Schon für eine so lange Zeit.“
Leif empfing diesen Kuss wie so vieles von ihr während ihrer gemeinsamen Zeit. Es war eine Erlösung. Ein Moment oder eine Geste die ihn aufwachen ließ aus dem Alptraum dass er ein Leben ohne sie würde führen müssen. Es war lange Zeit das einzige Szenario gewesen das er für möglich hielt. Sehr, sehr lange. Und Postkarten schienen zu reichen. Sie schienen ausreichend um am Leben zu bleiben und einen kleinen Sinn in seiner immer weiter eskalierenden Arbeitswut zu finden. Doch mit dieser Nähe im Weinkeller änderte sich das. Alles änderte sich. Restlos.
“Ja…“, hauchte er, als sie ihre Lippen von seinen nahm. Und seine Augen sahen in ihre als könne er wieder einmal nicht glauben was gerade passierte. „In diesem Moment wäre ich am liebsten gestorben.“, gab er zu. “Oder wenigstens in den Stunden danach. Und immerhin…mit dieser Geiselnahme wurde das ja zu einer wahrscheinlichen Option.“, gab der Blonde zu und verzog entschuldigend das Gesicht. „Tut mir leid. Mir ist…total klar wie krankhaft das ist und genau deswegen solltest du das überhaupt nicht wissen. Es ist gut wenn es dir geholfen hat. Ich wollte wirklich dass du eine gute Zeit hast.“, versicherte er ihr und lächelte. Wieder mit diesem entschuldigenden Ausdruck. „Du warst zu diesem Zeitpunkt einfach…du warst alles was ich wollte. Schon für eine so lange Zeit.“
Auch jetzt noch fühlte man recht schnell nach was damals passiert war. Vielleicht war es einfach doch noch nicht so unheimlich lange her, wie es sich manchmal anfühlte. Zu diesem Moment hätte sie nicht einmal genau sagen können, wann es gewesen war. Nur, jetzt, so urplötzlich, konnte sie sagen, dass sie schon damals sein Herz gebrochen hatte. Irgendetwas was ihr komisch vorgekommen, als sie die Worte gesagt hatte. Während sie so eng zusammen tanzten, dass sie ihren Kopf auf seiner Schulter ablegen konnte. Genau so, wie sie es jetzt tat, auch, wenn sie auf Grund dessen, dass sie sich so strecken musste, etwas tiefer auflag und ihn noch fester hielt. Irgendwas war nicht normal gewesen. Besonders nicht, wenn man diese Geste betrachtete, in welcher er ihre Strähne aus dem Gesicht strich. Den Moment, in welchem er ruckartig nach ihrem Handgelenk gegriffen hatte, weil er es sein wollte, der genau das mit ihrem Haar tat. Ja, vermutlich-..wenn man das Puzzle zusammensetzte, dann hatte es wahrscheinlich etwas leicht verzweifeltes und krankes. Aber war sie nicht ziemlich ähnlich in der Hinsicht?
Damals flüsterte sie ihm zu, dass es gut so war. Sie tanzten in dieser kitschigen Nähe zu einem noch viel kitschigeren Song. Und alles davon, egal wie ungewohnt es ihr war, fühlte sich so gut an. So richtig. Hätte sie auch nur geahnt, wozu sie heute geworden waren...hätte sie vielleicht damals dieselben Worte in seine Richtung geflüstert, die sie jetzt flüsterte. Sodass nur er sie hörte, gerade so, über die Musik hinweg. "Ich liebe dich, Leif. Und ich bin dir-..so unendlich dankbar dafür, dass du mich damals hierzu überredet hast. Dafür, dass du mich von meiner penetranten Familie weggezogen und mit mir am Wasser gegessen hast. Dafür, dass du mich beachtet hast und es dich immer wirklich ernsthaft interessiert hat, wie es mir geht. Dafür, dass du mit mir einen Weinkeller ausräumen wolltest.
Dafür, dass selbst ich die Flaschen darin vergessen habe, weil du der verdammte, beste Jahrgang von allen warst.
Dafür, dass du mich heute noch auslachst, dass ich den Wink nicht begriffen habe.
Und dafür, dass du mich immer noch willst, obwohl ich so blind und so stur war und nicht wahrhaben wollte, was eigentlich läuft.
Ich mach es wieder gut.
Ich mach alles davon wieder gut."
Shepard Commander
28.01.2023, 08:39
Er merkte worauf der Staatsanwalt hinauswollte. Und er wusste auch, dass seine Worte eine tiefgreifende Bedeutung in jeglichem weiteren Verlauf des Prozesses haben würden. Doch auch er war nicht allwissend. Und er konnte bloß wahrheitsgemäß berichten. Was er in keinem Fall tun würde, war sich aus Sympathie zu verstellen.
"Wie ich bereits sagte, nicht eine einzelne Sache hat diesen Schaden verursacht, es war das Resultat von vielen Dingen."
Die Anspannung schien die Luft im gesamten Saal knistern zu lassen.
"Meiner Einschätzung nach jedoch liegt der Ursprung dieser Sache in dem Verhältnis zu seinem Vater. Und der Tatsache, dass diese Kondition aufgrund der Wertevorstellung des selbigen offensichtlich als Zeichen der Schwäche tabuisiert und unterdrückt wurde. Dies hat im Laufe der Jahre nur noch für eine Verschlimmerung gesorgt."
Eine Erklärung, keine Entschuldigung, soviel stand fest. Denn spätestens nach Erreichen der Volljährigkeit hätte es in seiner eigenen Verantwortung gelegen sich deswegen Hilfe zu suchen.
„Ah, interessante These. Sie werden verstehen, dass wir nach dieser Diagnose einen unabhängigen Gutachter hinzuziehen müssen“, sagte Kim auf die Worte des Psychologen. „Wenn ich Sie richtig verstehe: Der Kern dieses langanhaltenden Traumas liegt nicht in den – so Mister Vhans Aussage – nicht stattgefundenen exzessiven Gewalttaten wie Totschlag und sexuelle Nötigung, sondern in seiner Beziehung zu Decius Vhan, dessen Rolle in der Gemeinschaft der Citadel hier nicht weiter beleuchtet werden soll. Hmm.“ Er tippte sich nachdenklich an die Lippe. Dann schaute er zu Richter Wilkens.
„Euer Ehren, darf ich Mister Vhan eine Zwischenfrage stellen?“
Der Richter wog ein paar Sekunden das Ziel dieser Frage ab, dann nickte er zustimmend mit dem Hinweis eine Frage sei zulässig, sonst müsse Vhan wieder in den Zeugenstand. „Mister Vhan, Dr. Sowan mutmaßt, dass Sie unter Halluzinationen leiden. Möglicherweise hatten Sie hier vor dem Gericht einen solchen Anfall? Können Sie den hier anwesenden Personen bitte beschreiben, was Sie sehen, sollten Sie darunter leiden?“
AeiaCarol
28.01.2023, 10:43
Es war Leifs Gesicht anzusehen dass etwas passiert war. Das da Worte waren die ihn so unfassbar verlegen machten dass er die Lippen aufeinander presste und ihm diese leichte Röte ins Gesicht stand.
“Wow…“, brachte er hervor und sah Luceija mit dieser ganz eigenen Form von Bewunderung an.
„Der beste Jahrgang. Ich komm nicht darüber hinweg was für ein unfassbar süßes Kompliment das ist.“, gestand der Arzt. Es war so offensichtlich wie er sie anhimmelte. Wie er jedes ihrer Worte annahm und alles eine regelrechte Heilung erfuhr. Es war selbst für ein Klischee längst zu perfekt. Sie waren perfekt. Auf ihre ganz eigene Weise.
„Was machst du nur mit mir, Luceija? Wie kannst du nur so einmalig und perfekt sein und ausgerechnet ich habe das Glück dein Verlobter sein zu dürfen…? Ich meine…ich.“
Majonese
28.01.2023, 12:56
Ein überraschendes Angebot (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page9?p=27116596&viewfull=1#post27116596)
"Denkst du, das ist eine gute Idee?"
"Pfff...keine Ahnung...du?"
"Ähm...buuuiieeeh! Iss mich nicht! Fuck off!"
Amaia grinste schwach. "Ja, sehe ich genauso."
Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es bereits fünfzehn Uhr drei war, sie waren also schon ein paar Minuten zu spät. Das lag natürlich wie so oft an Amaia, doch im Augenblick machten sich die beiden Frauen nicht allzu viele Sorgen darum.
Wie angekündigt hatte sich Katie Johnson noch einmal bei Amaia gemeldet und nach einem Treffen gefragt. Und obwohl sie eigentlich damit gerechnet hatten, waren Rebecca und Amaia ziemlich unschlüssig gewesen, ob sie nun zusagen sollten oder nicht. Auf der einen Seite war es ein wahnsinnig verlockender Gedanke, der Welt ein wenig von ihrer Musik erzählen zu können, wo es doch ein Stil war, den man heute viel zu selten hören konnte. Und ein Musikblog im Extranet wirkte da wie eine perfekte Gelegenheit. Gleichzeitig kam es ihnen recht eigenartig vor, sich interviewen zu lassen. Sie waren ja keine richtige Band, sie hatten keine Fans, die sich für sie interessierten und sie mussten auch keine Werbung für sich und ihre Gigs machen, um ein größeres Publikum anzulocken.
Die beiden Frauen hatten den ganzen Samstagmorgen hin und her diskutiert. Und selbst jetzt, nachdem sie schließlich doch ein Treffen mit Katie vereinbart hatten, wussten sie noch immer nicht, worauf sie sich eigentlich einließen.
"Also...dann gehen wir rein, nicht?" Amaia warf ihrer besten Freundin noch einmal einen Blick zu, wie um sich zu vergewissern, dass sie das wirklich tun wollten.
"Jaah...okay..."
Die beiden Frauen traten vor die breite Fensterfront eines Gebäudes, das ihnen nur allzu bekannt war. Erst vor wenigen Wochen hatten sie genau hier gestanden und ins Innere des Ladens geschaut. Einst hatte sich hier das The Island befunden, nun war es ein ganz neues Lokal, wie die dunkle Holztafel über dem Eingang verriet, auf der in geschwungener Schrift 'Love Rosie Café' stand. Hatten sie letztes Mal nur von draußen in einen stockdunklen Innenraum blicken können, offenbarte sich ihnen nun ein ganz anderes und viel lebendigeres Bild.
Sie brauchten nur die Eingangstür aufzuziehen und einen Schritt ins Innere zu machen, schon hatten sie ein sehr gutes Gefühl dafür, was für ein Lokal sie gerade betraten. Sofort wehte ihnen ein warmer, würziger Duft entgegen, welcher wohl von den vielen Leckereien kam, welche an der Theke bereitlagen. Der Gastraum war recht belebt, ohne dabei unangenehm überfüllt zu wirken, an einigen Tischen saßen Leute allein oder in kleineren Gruppen und plauderten miteinander oder hatten ihre Smartpads vor sich liegen, auf denen sie wohl irgendetwas lasen, während sie sich Kaffee oder Tee und Kuchen genehmigten. In einer Ecke hatte sich ein junger Mann, etwa in ihrem Alter, auf einem Tisch ausgebreitet und durchstöberte mit leicht gestresstem Ausdruck eine Reihe von Smartpads und Papierunterlagen, während neben ihm eine Tasse unbeachtet vor sich hin dampfte. Auf Rebecca machte er ganz klar den Eindruck eines Studenten.
Das Mobiliar bestand in erster Linie aus echtem Holz und wirkte schwer und massiv. Um dem ein wenig entgegenzuwirken, waren vor allem die Wände und die Decke recht schlicht, modern und in einem hellen, neutralen Ton gehalten. Auch die vielfältigen Dekorationen schafften die Balance zwischen einem rustikalen, ländlichen Look und der Eleganz einer modernen Innenstadt. Hier gab es eingerahmte Bilder an den Wänden, bemalte Blumenvasen und schön kitschige Tischdecken.
Das Love Rosie war vor allem eines: gemütlich.
Die weich gepolsterten Sitzmöbel luden förmlich dazu ein, sich mit einem warmen Tee und einem Stück Kuchen in das geräumige Café zu setzen, um für eine Weile den kalten Winden draußen zu entgehen.
Nach ihrem Ersteindruck gefiel Rebecca das Lokal sehr gut. Sie warf einen neugierigen Blick zu ihrer besten Freundin und wunderte sich, was die Māori wohl dachte. Beim letzten Mal war Amaia ja nicht sonderlich begeistert vom Love Rosie Café gewesen. Doch wie so oft in letzter Zeit, war der Ausdruck auf dem Gesicht der Māori seltsam regungslos und Rebecca hatte keine Ahnung, was in ihrem Kopf vor sich ging.
"Schau mal, dort drüben! Das ist sie, glaube ich..." Amaia deutete auf einen Tisch nahe bei den Fenstern, wo sie sogleich den Grund für ihre Anwesenheit erblickten.
Katie Johnson war ganz in ihr Smartpad vertieft, das sie vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Daneben stand ein Glas Wasser, aus dem sie gelegentlich einen Schluck nahm. Sie hatte die beiden Frauen wohl noch nicht bemerkt.
Rebecca und Amaia verständigten sich mit einem wortlosen Nicken, wie um sich noch einmal Mut zu machen. Dann setzten sie sich mit pochendem Herz in Bewegung.
Erst als sie direkt am Tisch der Frau standen, schaute Katie zu ihnen auf und der zunächst eher abweisende Blick wandelte sich plötzlich in ein breites Lächeln. "Oh, hallo!" Sofort erhob sie sich, um Rebecca und Amaia die Hände zu schütteln. "Es freut mich wirklich sehr, dass ihr hier seid. Setzte euch doch!" Sie deutete auf die leeren Stühle auf der anderen Seite des Tisches, wo die beiden Frauen auch sogleich Platz nahmen, und ihre Jacken auszogen. Draußen mochten noch die letzten Nachwirkungen des Winters herrschen, doch hier drin war es angenehm warm.
"Ein schönes Café ist das", eröffnete Katie sogleich das Gespräch, auch wenn es ein wenig hölzern klang. "Vielleicht ein wenig altmodisch, aber...nett."
"Ja, finde ich auch", entgegnete Amaia, ehe sie mit einem verlegenen Grinsen ergänzte: "Wir sind ehrlich gesagt noch nie hier gewesen."
"Ach, wirklich? Wie kommt es, dass ihr den Ort hier für unser Treffen vorgeschlagen habt, wenn ich Fragen darf?"
"Naja...wir hatten schon von dem Café gehört und...wollten halt mal vorbeischauen..."
"Interessant! Und ich dachte erst, das hier wäre so etwas wie euer Lieblingscafé oder so..."
"Ne, das nicht...wobei, vielleicht wird es das ja noch!"
Wie abgemacht überließ Rebecca es ihrer besten Freundin, den Smalltalk zu führen. Sie war ohnehin nicht sonderlich gut darin und im Augenblick war sie mehr mit ihren Tics beschäftigt, als wirklich aufmerksam der Konversation zu folgen. Immer wieder ruckte ihr Kopf plötzlich zur Seite und sie kniff die Augen zusammen. Vermutlich sah es für Katie so aus, als würde sich Rebecca einfach nur ein wenig im Café umschauen, denn sie kommentiert das ungewöhnliche Verhalten der jungen Frau zunächst nicht weiter.
Nachdem Katie und Amaia ein paar Worte gewechselt hatten, kamen sie schließlich auf den Grund für ihre Anwesenheit zu sprechen.
"Es freut mich wirklich sehr, dass ihr so kurzfristig zugesagt habt", meinte Katie und lehnte sich etwas nach vorne, die Hände geschäftsmäßig übereinandergelegt. "Ich hatte ja gehofft, dass wir ein wenig über euch und eure Musik plaudern können. Es ist immer sehr spannend zu sehen, wie sich die Musikszene hier in Neuseeland entwickelt. Deshalb schreibe ich auch regelmäßig Artikel für Kiwi Sounds, das ist ein Blog für Musik und Künstler aus Neuseeland. Sagt euch das was?"
Die beiden Frauen nickten sofort, was Katie mit einem zufriedenen Lächeln zur Kenntnis nahm. "Sehr schön, dann könnt ihr euch ja vielleicht denken, was auf euch zukommt. Ich würde euch einfach gerne ein paar Fragen stellen, wer ihr so seid und was ihr so für Musik macht. Es wäre natürlich sehr schön, wenn ich unser Gespräch auch aufzeichnen könnte, dann muss ich mir nicht alles aufschreiben und kann es mir im Nachhinein noch einmal anhören." Sie winkte mit ihrem Smartpad. "Ist das für euch in Ordnung?"
Es war offensichtlich eine gängige Formalität bezüglich Datenschutz, welche sie wohl schnell abhandeln wollte. Rebecca und Amaia wechselten einen kurzen Blick. Tatsächlich war Rebecca nicht unbedingt begeistert davon, dass Katie sie aufzeichnen wollte, doch ihr war natürlich klar, dass es Gang und Gäbe war, ein Interview digital aufzunehmen, um direkt ein automatisiertes Transkript zu haben. Also nickte sie nur und Amaia bestätigte noch einmal mit einem: "Geht in Ordnung."
"Wunderbar! Ich würde dann nämlich die Aufnahme starten..." Katie fing bereits an, auf ihrem Smartpad herumzutippen, um das Mikrofon des Gerätes anzuschalten.
"Ähm...Katie? Es gibt da noch eine Sache, die wir vielleicht noch klären sollten." Amaia schaute kurz zu ihrer besten Freundin, ehe sie sich an die Journalistin wandte. "Und zwar ist es wegen Rebecca..."
"Oh, kannst du mir das nicht gleich sagen, wenn die Aufnahme läuft?", fiel Katie der Māori ins Wort und lächelte breit. "Dann brauchst du mir das nicht mehrmals zu erzählen..."
"Ich glaube, es ist besser, wenn wir das jetzt klären", hielt Amaia dagegen.
Katie schaute von ihrem Smartpad auf und sie wirkte von Amaias Beharrlichkeit ein wenig irritiert. "Okay...worum geht es?"
In diesem Moment schlug sich Rebecca unkontrolliert gegen die Stirn und stieß ein leises "Buuuiieeeh!" aus.
Amaia gestikulierte zu ihrer besten Freundin. "Genau darum. Es ist nämlich so; Rebecca hat eine..."
"...einen Tumor...fuck off!"
"Nervenkrankheit. Es kann also sein, dass sie manchmal komische Dinge sagt oder tut, über die sie keine Kontrolle hat. Ich dachte, das solltest du vielleicht vorher wissen."
Mit einem Stirnrunzeln und einer deutlichen Skepsis auf dem Gesicht blickte Katie zwischen den beiden Frauen hin und her. "Eine...Krankheit?"
Ausgerechnet in dem Moment, als sie zu ihr schaute, musste Rebecca die Augen zusammenkneifen und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Einen Tumor!", stieß sie hervor mit einem Tonfall hervor, als wolle sie Katie widersprechen. "Schön zart und knusprig!" Schon stieg ihr die Hitze ins Gesicht und sie bemühte sich so gut sie konnte, ihre Tics für einen Moment zu unterdrücken. "Die Krankheit heißt Tourette und...jaah...ich kann nicht immer kontrollieren...wen ich umbringe! Buuuiieeeh! Tut mir leid...ähm, also...ich kann nicht kontrollieren, was ich sage oder tue."
Für eine Weile starrte Katie sie einfach nur an und natürlich konnte Rebecca es ihr nicht verübeln. Ihr Tourette in Aktion zu sehen war sicherlich mehr als gewöhnungsbedürftig. Nicht nur konnte Katie wie die meisten Leuten nichts mit dem Begriff Tourette anfangen, es war auch zweifellos unangenehm, die erratischen Bewegungen und Laute der jungen Frau zu erleben. "Oh...", stieß Katie schließlich hervor und legte den Kopf leicht schief. Noch immer starrte sie ihre Gegenüber an. "Um ehrlich zu sein...ich hatte mich ja schon gewundert, warum du immer so viel...herumgezuckt hast", durchbrach sie die unangenehme Stille und lachte verlegen. "Das ist gut zu wissen, dann brauche ich ja keine Angst zu haben, dass du einen Anfall hast, oder sowas."
"Jaah..." Rebecca mied ihren Blick und spielte stattdessen mit ihrem Armband herum, während sich Katies Worte in ihre Eingeweide fraßen. 'He aroha whakatō, he aroha puta mai.' Die im Kunstleder eingravierten Worte stachen deutlich hervor. "Fuck off!", stieß sie in Richtung der Tischdecke hervor.
Glücklicherweise erschien in diesem Moment die Kellnerin und brachte Amaia ihren Tee, während sie Rebecca eine Flasche Wasser und ein Glas hinstellte.
Wie üblich beachtete Rebecca das Glas gar nicht erst, sondern kramte stattdessen aus ihrer Handtasche ihre Sportflasche hervor und reichte sie Amaia. Die Māori nahm das Gefäß entgegen und füllte es ihrer besten Freundin mit dem Wasser, ehe sie es ihr zurückgab. Mit einem schnellen Griff brachte sie außerdem das Trinkglas in Sicherheit, als Rebecca neben ihr plötzlich mit der Hand auf den Tisch klatschte.
Katie beobachtete das Geschehen mit unverhohlenem Interesse und obwohl ihr etliche Fragen auf dem Gesicht geschrieben standen, schwieg sie und bereitete stattdessen wieder die Aufnahme auf ihrem Smartpad vor. "Dann starte ich jetzt die Aufnahme, okay?" Wie beiläufig legte sie das Gerät zur Seite und lehnte sich bemüht ungezwungen wieder ein wenig zurück. "Wir haben ja gestern Abend schon einmal miteinander gesprochen, aber vielleicht jetzt noch einmal etwas ausführlicher. Ich bin Katie Johnson, ich komme aus Arthurs Point in der Nähe von Queenstown und wohne jetzt schon seit etwas über einem Jahr in Tauranga. Ich bin freiberufliche Journalistin und ich schreibe für verschiedene Outlets und Blogs hier in Neuseeland, vor allem aber über Musik. Ich war schon immer total begeistert von Musik und habe damals in meiner Schulzeit sogar in der Schulband gespielt. Am liebsten schreibe ich über die aktuellen Trends der Musikszene. Und genau deswegen wollte ich unbedingt mit euch beiden sprechen. Also...warum stellt ihr beide euch nicht noch einmal vor." Mit einem gewinnenden Lächeln blickte sie zwischen den beiden Frauen hin und her und wartete auf eine Reaktion.
Die kam zunächst von Rebecca. "Ich bin ein Fisch! F-F-Fisch! Fuck off! Ich mag Fisch!"
Wie üblich überging Amaia den entrückten Kommentar und übernahm das Reden. "Okay...also...ich bin Amaia und das hier ist Rebecca. Ähm...wir kommen hier aus Tauranga und...äh...ja, das war es eigentlich schon."
Katie brauchte einen Moment, ehe sie fortfuhr, denn in diesem Moment begann die junge Frau vor ihr damit, mit verzerrtem Gesicht in Richtung Fenster zu starren und dabei hohe, fiepende Laute von sich zu geben. "Hmmm...und was macht ihr so beruflich?"
Es war eine simple und irgendwie naheliegende Frage, doch sie löste bei Rebecca sofort einen Stich in der Magengegend aus. Denn die ehrliche Antwort war 'überhaupt nichts'.
"Ich arbeite als Kellnerin im Harmony", antwortete Amaia schlicht und lenkte die Unterhaltung damit sofort in eine andere Richtung.
"Ach, wirklich? Da muss ich aber mal nachhaken; ist das Zufall, dass ihr in derselben Bar auftretet, in der du arbeitest?"
Die Māori kicherte nervös. "Naja...vielleicht nicht so ganz", gab sie zu. "Wir sind schon immer total gerne ins Harmony gegangen, halt immer mit Freunden und so. Und als ich dann die Stellenausschreibung gesehen hatte, hat sich das dann irgendwie so ergeben..."
Katie nutzte den Gesprächseinstieg, um weitere Fragen über Amaias Hintergrund zu stellen. Tatsächlich musste Rebecca beeindruckt feststellen, wie souverän sich Amaia dabei gab. Bei den vielen Fragen fühlte sich Rebecca fast schon eher wie bei einem Verhör als einer ungezwungenen Unterhaltung, doch ihre beste Freundin ließ sich davon nicht sonderlich einschüchtern.
Amaia war es, welche die meiste Zeit über sprach. Zwar versuchte Katie zunächst noch, Rebecca direkt anzusprechen, doch meistens war die Reaktion auf ihre Frage ein weiterer Tic und am Ende war es meist doch Amaia, die antwortete. Wirklich schlimm war der Umstand nicht, denn immerhin kannte die Māori Rebecca so gut wie niemanden sonst auf der Welt und so beantwortete sie einfach alle Fragen bezüglich Rebeccas Herkunft und Hintergrund anstelle ihrer besten Freundin.
Das bemerkte Katie natürlich sofort, die irgendwann mit erhobener Braue zwischen den beiden Frauen hin und herschaute, als Amaia ein weiteres Mal für Rebecca sprach. Irgendwann mied die Journalistin es, ihre Fragen direkt an Rebecca zu stellen. Stattdessen führte sie das Gespräch in erster Linie mit Amaia weiter, während die junge Frau weitestgehend schwieg.
Es waren nicht nur die Tics, welche sie dazu brachten, einen Großteil der Zeit angespannt auf ihre Hände zu starren, auch wenn ihre Krankheit natürlich einen Großteil ihrer Äußerungen dominierte. Doch auch darüber hinaus wusste sie kaum, was sie eigentlich sagen sollte.
Katie stellte ihnen ein paar Fragen zu ihrer Herkunft und ihrem Leben. Nichts davon wirkte sonderlich spannend und obwohl sie immer wieder mal ein wenig tiefer bohrte, wirkte ihr Interesse nicht immer unbedingt echt. Als Amaia zum Beispiel von ihrer Arbeit in einer Bücherei in Fairbanks erzählte, fragte Katie zwar nach, wie es war, echte Bücher in der Hand zu halten, doch als die Māori antwortete schien sie nicht sonderlich aufmerksam zuzuhören, sondern stattdessen auf ihr Smartpad zu schauen, wo sie sich wohl zuvor ein paar Notizen gemacht hatte, was für Themen sie ansprechen wollte und kaum hörte Amaia auf zu sprechen, wechselte Katie auch direkt das Thema.
Die ganze Zeit über wirkte der Austausch merkwürdig erzwungen und oberflächlich. Inwiefern das normal für so ein Interview war oder nicht, konnte Rebecca schlecht einschätzen, schließlich war das hier eine völlig neue Erfahrung für sie, doch unangenehm war es allemal. Ihre Tics machten die Sache nicht unbedingt besser.
Je länger sie hier saßen und mit Katie sprachen, desto unwohler fühlte sich Rebecca. Mittlerweile fiel es ihr schwer, ruhig sitzen zu bleiben und ihr Tourette tat sein Übriges. Ein kurzer Blick zu der Uhr, welche gut sichtbar am Tresen hing, verriet, dass sie schon seit einer knappen halben Stunde hier waren. Allmählich fragte sie sich, warum sie eigentlich hergekommen waren und sich hierauf eingelassen hatten.
Als Amaia mit leichtem Unbehagen in der Stimme davon erzählte, dass sie erst seit Kurzem wieder hier in Tauranga lebte und seitdem als Kellnerin im Harmony arbeitete, während Katie breit lächelnd und doch irgendwie abwesend lauschte, gab es plötzlich einen Moment, in dem Rebecca völlig aus der Szene herausfiel. Es war, als hätte sie zwei Schritte zurück gemacht und würde den beiden anderen Frauen von weiter weg bei ihrem Gespräch zuschauen. Sie konnte kaum glauben, wie völlig absurd das Ganze eigentlich war.
Sie saßen hier in einem Café und wurden von einer Journalistin interviewt, welche einen Artikel über sie und ihre Musik schreiben wollte. Noch vor einem Tag hätte sie jeden für verrückt erklärt, der ihr das in Aussicht stellen wollte und doch fand sie sich jetzt in genau dieser Situation wieder. Wie war das überhaupt möglich? Rebecca versuchte in ihrem Kopf die letzten Wochen Revue passieren zu lassen, doch ihr Verstand sprang immer wieder ins Hier und Jetzt zurück und sie konnte sich nicht im Geringsten auf einen einzelnen Gedanken konzentrieren.
Doch dann hörte sie Katie etwas sagen, das ihre Aufmerksamkeit wieder zurück auf das Gespräch brachte.
"...schon die ganze Zeit darauf, über eure Musik zu reden. Ich glaube nicht, es ist übertrieben zu sagen, dass ihr gestern so ziemlich das Highlight des Abends wart. Die Leute waren ja wirklich hin und weg von euch. Oder wie seht ihr das?"
"Oh..." Amaia grinste nervös und warf einen leicht zweifelnden Blick zu ihrer besten Freundin, die nur ähnlich sprachlos zurückstarrte, ehe sie erneut ticte.
"Buuuiieeeh! Du bist hässlich! Wie ein F-F-Fisch! F-f-fuck off!"
"Ähm...also, ich weiß nicht...", versuchte die Māori die Aussage ein wenig abzuschwächen. "Wir haben auch nicht alle Auftritte gehört, also...ehrlich gesagt, keine Ahnung..."
"Nicht so bescheiden", lächelte Katie breit und wirkte nun zum ersten Mal während der gesamten Unterhaltung aufrichtig begeistert. "Ich hatte euch ja schon vor ein paar Wochen im Harmony gehört und fand es wirklich toll, was ihr da gespielt habt. Und gestern Abend war wieder genauso schön gewesen."
"Jaahh...äh...danke..."
"Ich finde, ihr beiden habt wirklich etwas ganz Besonderes an eurer Musik. Es ist vielleicht nicht so einfach zu beschreiben, aber ihr klingt einfach so anders als die anderen Bands. Und damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass ihr keine Elektro-Sounds benutzt. Auch die Songs selbst sind...wie sage ich das..."
"Altmodisch?", half Rebecca ohne zu überlegen nach und schon stieg ihr die Hitze ins Gesicht, als Katies Blick plötzlich auf ihr lag.
Doch die Frau lächelte nur wieder breit und legte den Kopf leicht schief. "Altmodisch? Interessant, so könnte man das vielleicht sagen. Wie kommst du darauf?"
Die Frage erschien Rebecca ziemlich eigenartig und im ersten Moment wusste sie gar nicht, was sie sagen sollte. Es lag doch völlig auf der Hand. "Also...ähm...naja, wir spielen halt...so richtig alte Musik...Brrrrrrbbb, fuck off! Also wirklich alte Songs, über hundert Jahre..."
"Ach, wirklich? Ich hatte mich ja schon die ganze Zeit gefragt, warum eure Musik so anders klingt. Warum habt ihr euch dazu entschieden, gerade so alte Stücke zu spielen, anstatt moderne Pop-Songs?"
"Naja, sie gefallen uns halt besser", meinte Amaia grinsend.
"Hm-mh!", machte Rebecca und nickte bekräftigend, ehe ihr Tourette sie dazu brachte, mit der Hand mehrfach gegen ihre Stirn zu hämmern. Schon griff Amaia ein und hielt ihren Arm vorsichtig aber mit kraftvollem Griff fest, bis der Tic abflaute. "Danke", murmelte sie an die Māori gewandt und sah aus dem Augenwinkel, wie sich der Ausdruck auf Katies Gesicht von Schreck zu Neugierde wandelte.
"Wie gesagt, wir mögen diese Musik wirklich sehr gerne", überging Amaia den Zwischenfall.
"Das hat man auch gestern Abend wieder gemerkt", behauptete Katie. "Eure Auftritte hatten richtig Feuer gehabt, obwohl ihr ja nur zu zweit auf der Bühne wart. Ihr habt mir ja schon erzählt, dass ihr schon seit Jahren zusammen Musik gemacht habt. Aber ich kann gar nicht glauben, dass ihr davor noch nie vor Publikum gespielt habt. Waren eure Auftritte im Harmony wirklich eure Ersten? Und was hat euch dazu gebracht, überhaupt auf die Bühne zu gehen?"
Wieder ließ das Kompliment die Hitze in Rebeccas Gesicht steigen. "Ja, schon", sagte sie kleinlaut und musste grinsen, ehe sie auf die zweite Frage einging. "Es war Amaias Idee gewesen...sie hat mich...umgebracht! Und verscharrt! Im Wald...Buuuiieeeh! ...sie hat mich dazu überredet. Ansonsten hätte ich das nie gemacht..."
"Wolltest du erst nicht?", hakte Katie nach.
"Ähm...nicht wirklich. Es ist...naja...wegen meinem Tourette..."
"Ach, ich verstehe..." Nein, sie verstand nicht, das verrieten ihr beiläufiger Tonfall und ihre abweisende Haltung, doch Rebecca konnte es ihr kaum übelnehmen. Es gab nicht viele Leute, die ihre Situation wirklich nachvollziehen konnten. Katie fuhr lächelnd fort: "Aber am Ende hast du dich ja doch dazu durchgerungen und es ist ja offenbar alles gut gegangen. Wie hat sich das angefühlt?"
"Großartig!", entfuhr es Rebecca, ehe sie über ihre Worte nachdenken konnte. "Ich hätte das nie gedacht, aber...es hat wirklich so viel Spaß gemacht...und zu sehen, wie die Leute darauf reagieren, das war wirklich..." Obwohl sie Probleme damit hatte, die richtigen Worte zu finden, schaffte es Rebecca nun mit einem Mal kaum noch, ihren Mund zu halten.
Nun, wo sie endlich über ihre Musik und ihren Auftritt sprachen, konnte sie auf einmal so viel mehr zu der Konversation beitragen. Endlich musste sie nicht mehr so viel über ihre Tics sprechen oder darüber, wie ihr Tourette ihr Leben über den Haufen geworfen hatte. Stattdessen konnte sie davon erzählen, wie sie die beiden Auftritte im Harmony erlebt hatte und warum es ihr so viel Freude machte. Auf Katies Nachfrage erklärte Rebecca auch, wie sie und Amaia ihre Songs überhaupt entdeckt hatten, schließlich lief ihre Musik schon seit hundert Jahren nicht mehr in den Radios. Auch erzählte sie, wie sie die Arrangements der unterschiedlichen Songs für sich und ihre beste Freundin geschrieben hatten und wie die beiden sich fast zwei Wochen lang auf ihren ersten Auftritt hatten vorbereiten müssen, weil sie so nervös gewesen waren.
Und zu ihrem Künstlernamen wurden sie ebenfalls befragt.
"...finde ja, dass Joy irgendwie perfekt zu euch beiden passt", stellte Katie fest. "Wie seid ihr denn darauf gekommen?" Die Journalistin wirkte einen Moment überrascht, als die beiden Frauen vor ihr einen Blick miteinander wechselten und dann beide anfingen, unterdrückt zu lachen.
"Das ist irgendwie eine etwas...komische Geschichte", gab Amaia mit einem Kichern zu.
"Na, dann müsst ihr mir aber auch davon erzählen!"
"Okay...ähm..."
Und Rebecca und Amaia schilderten die Geschichte, wie die Māori ihren ersten Auftritt mit einem Eintrag unter Joeys Namen angemeldet hatte und sie daraufhin vergessen hatten, sich noch einen Namen auszudenken. 'Joy' war eigentlich nichts weiter als eine notgeborene Idee von Amaia gewesen, um aus Joeys Namen noch schnell irgendeinen vernünftigen Künstlernamen zu machen. In Wirklichkeit hatten sie sich noch gar keine richtigen Gedanken darüber gemacht, unter welchem Namen sie auftreten wollten. Obwohl die Geschichte tatsächlich ein wenig bescheuert wirkte, wirkte Katie nun aufrichtig interessiert an dem, was die beiden Frauen erzählten.
Und so fuhren sie ihr Gespräch fort.
Mit einem Mal war es so viel einfacher zu reden und Rebecca und Amaia erzählten und erzählten, bis sie anfingen sich zu wiederholen und trotzdem hatten sie das Gefühl, noch so viel mehr über ihre Musik sagen zu können. Hatte Katie ihnen am Anfang noch jedes Wort aus der Nase ziehen müssen, hatten die beiden Frauen plötzlich einen viel größeren Redeanteil und anstelle von nervösem Gestammel, erklärten sie lang und umfassend, was hinter ihrer Musik steckte und warum sie sich für ihren Klang und ihr Auftreten entschieden hatten.
Erst als Katie nach über anderthalb Stunden verkündete, dass sie keine weiteren Fragen mehr hätte, verlief sich das Gespräch recht schnell wieder und es dauerte nicht lange, bis die Journalistin ihre Sachen wieder einpackte und sich von ihnen verabschiedete. "Es hat mich wirklich sehr gefreut", verabschiedete sie sich mit ihrem üblichen, breiten Lächeln. "Ich schaue mal, wie schnell ich vorankomme, aber ich denke, ich werde für den Artikel nicht mehr als ein paar Tage brauchen. Ich würde euch den Text dann auch nochmal direkt zuschicken, ehe ich ihn online poste."
Auch nachdem Katie gegangen war, blieben Rebecca und Amaia eine Weile an ihrem Tisch sitzen und wechselten kaum ein Wort.
"Das ist echt verrückt", stellte die Māori irgendwann fest.
Rebecca erwiderte ihren Blick und biss sich grinsend auf die Unterlippe. Im Stillen musste sie Amaia zustimmen. Wie verrückt war das alles eigentlich? Sie waren gerade interviewt worden. Von einer Journalistin, die einen Artikel über sie schreiben würde. Und obwohl das so absurd wirkte, waren sich Rebecca und Amaia zum ersten Mal seit ihrem ersten Auftritt im Harmony vor so vielen Wochen sicher, dass sie sich all das nicht bloß eingebildet hatten.
Vhan hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft den Saal zu betreten und der Prozess begann. Rückblickend ärgerte sich Hanna, dass sie ihn nicht doch einfach zuhause gelassen hatte. Der Tag bei Gericht wäre zweifellos wesentlich schneller vorbeigewesen, was sie wieder zurück zu ihrem Fall führen würde.
Wie ein rastloser Geist, der auf der Suche nach ewiger Ruhe durch die Flure eines verfallenen Hauses wandert, ohne sie zu finden, tigerte Hanna vor dem Gerichtssaal auf und ab. Sie wollte Rauchen, wollte aber auch nicht Gefahr laufen ihren Aufruf zu verpassen. Viel hätte sie zu der Angelegenheit ohnehin nicht vorzubringen, also hoffte sie, dass sie rasch drankam. Gleichwohl war ihr bewusst, dass sie recht weit unten auf der Prioritätenliste der zu befragenden stehen würde. Um sich die Zeit etwas angenehmer zu machen, schlenderte sie zum Kaffee-Automaten; nicht, dass sie nicht schon genug davon getrunken hatte. Sie nickte einem Turianer zu, der ebenfalls wartete. Seine Uniform ließ auf eine Zugehörigkeit von C-Sicherheit schließen. Gesehen hatte sie ihn aber noch nie.
Beim Kaffee-Spender angekommen orderte sie einmal schwarz. Das Gerät begann zu gurgeln, dann spuckte es das Heißgetränk in einen Wegwerfbecher. Wobei „wegwerfen“ auf der Citadel selten „wegwerfen“ bedeutete. Nahezu alle Ressourcen konnte und wurde in irgendeiner Form wiederaufbereitet. Die Keeper nutzten ein undurchschaubares, aber höchsteffizientes System.
Vigilio wusste, dass er bei einem Fall wie diesem, bei einem Gericht wie dem der Citadel, Geduld beweisen musste. Geduld dabei, bis sich irgendetwas tat. Eigentlich wäre ihm lieber gewesen, wenn er sich in eine der hinteren Reihen des Saals hätte setzen und dem Treiben lauschen können, aber der Ausschluss der Öffentlichkeit verhinderte wenigstens das. Nicht aber, dass er nebst einigen Zeugen und Journalisten im Hintergrund blieb und sich sein Interesse auch nicht wie andere dadurch anmerken ließ, dass sie den Livestream auf ihrem Tool ansahen. Ohnehin hielt er diese offensichtliche Neugier hier für irgendwie fehl am Platz, gleichzeitig aber verstand er beim besten Willen nicht, warum man so eine Verhandlung überhaupt live übers Extranet verteilte und die Meute vor den Eingängen ebenfalls damit fütterte. Alles machte für ihn von vorne bis hinten keinen Sinn.
Er entschied sich, sich mitsamt seiner passenden Aktentasche auf eine der Bänke zu setzen, die mit dem Rücken an einer hohen Glasfassade angebracht war. Dort saß bisweilen niemand sonst und mehr als den Blick auf einen üppigen Tupari & Kaffeeautomaten und den Weg auf eine Außenterrasse um die Ecke, die laut ihres rot leuchtenden Panels wohl verriegelt war, gab es hier kaum zu sehen. Mehr aus dem Augenwinkel noch die Türe zum entsprechenden Gerichtssaal, die er im Auge behalten konnte. Aber das wars.
Die Ruhe nahm er gerne erstmal hin. Ein langer Shuttleflug spürte man noch lang genug in den Knochen und es war gut, wenn er nun nichts weiter zu tun hatte, als hin und wieder die Nachrichten-Ticker zu verfolgen und die Tür im Blick zu behalten. Sicher zu gehen, dass Vhan nicht als freies Alien den Saal verließ, sondern im Zweifel eine gerechte Strafe erhielt. Wie diese aussah, wurde spontan entschieden. Zeit würde er vermutlich genug haben um sich etwas entsprechendes zu überlegen für den Fall der Fälle.
Ihm brannte nach einiger Zeit das Verlangen nach einem Tupari Sportsdrink auf der Zunge und starrte unverhältnismäßig tiefe Löcher in den unschuldigen, brabbelnden Automaten. Wahrscheinlich hätte das eine Weile so weitergehen können, ihm liefen jedoch immer wieder Personen ins Blickfeld, die sich mit einem Getränk "erfrischen" wollten. Er vermied es zu starren, aber blieb immer mal wieder an einigen hängen, über die er im Zusammenhang mit der Verhandlung bereits gehört hatte.
Letztlich blockierte eine Blondine seinen Blick auf die Maschine und zog sich als eine der wenigen keinen Sportsdrink, sondern einen Kaffee. Dass sie eine Menschenfrau war erkannte man schon an den Haaren, aber bezeichnend genug war, dass es keiner vor ihr mit dem Heißgetränk versucht hatte. Vigilio spähte knapp über den Rand seines Datapad hinweg in deren Richtung, sah zu, wie eine wässrige, tiefbraune Plörre aus einer Düse schoss und eher an die Desinfektionsdüsen bei Schleusen erinnerte als dem Ausguss eines Kaffeeautomaten. Es schäumte den Kaffee unverhältnismäßig auf, zerstörte die Crema komplett und, ja, roch nichtmal besonders gut. Er verzog angewidert ihr Gesicht als sie der Flüssigkeit zusah, wie sie den Wegwerfbecher malträtierte, hob die Brauen und äußerte nichts außer einem mitleidigen, tiefen und tieffrequenten Seufzen, ehe er mit dem Daumen die Seite neu lud um den Ticker zu aktualisieren.
Es war Leifs Gesicht anzusehen dass etwas passiert war. Das da Worte waren die ihn so unfassbar verlegen machten dass er die Lippen aufeinander presste und ihm diese leichte Röte ins Gesicht stand.
“Wow…“, brachte er hervor und sah Luceija mit dieser ganz eigenen Form von Bewunderung an.
„Der beste Jahrgang. Ich komm nicht darüber hinweg was für ein unfassbar süßes Kompliment das ist.“, gestand der Arzt. Es war so offensichtlich wie er sie anhimmelte. Wie er jedes ihrer Worte annahm und alles eine regelrechte Heilung erfuhr. Es war selbst für ein Klischee längst zu perfekt. Sie waren perfekt. Auf ihre ganz eigene Weise.
„Was machst du nur mit mir, Luceija? Wie kannst du nur so einmalig und perfekt sein und ausgerechnet ich habe das Glück dein Verlobter sein zu dürfen…? Ich meine…ich.“
"Mmmhm... . Du. Ausgerechnet du.", schnurrte sie in den Kragen seines Hemdes und hielt sich weiterhin. Lehnte und legte ihren Kopf mehr an ihn, während sie sich weiter, vorsichtig langsam, in der Andeutung eines Tanzes bewegten. Sie seufzte ein zärtliches Lachen an selbige Stelle. "Du musst dich mit mir abgeben. Deshalb hast du einige Komplimente verdient.", flüsterte sie ihm weiterhin zu, ihre Stimme gerade noch so leise, dass es als Flüstern zählte.
Ihre Finger gruben sich in den Stoff seines Hemdes und hielten sich und ihn fester. Ihr war egal, dass die Waden permanent unter Spannung standen, weil sie auf Zehenspitzen bleiben musste. Die Krux die man eben bei einem Mann seiner Größe und einer Frau ihrer Größe hatte.
"Du hattest den Willen, mir Wein zu besorgen. Und warst so bescheuert, dich zwischen mich und dieses Arschloch zu stellen, dass uns bei der Flucht gehindert hat. Du wolltest-..du wolltest mit mir fliehen.", erinnerte sie sie beide an das Vergangene.
"Wäre ich perfekt, dann wäre ich mit dir von der Hochzeit geflohen, als wir die Chance dazu hatten. Und hätte aufgehört mir ständig irgendwas vorzumachen."
Akina Watabe / Maksim Cherenkov
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page10?p=27061291&viewfull=1#post27061291)
Julian Ward
Julians Übereifer wurde derart abrupt und harsch vom leitenden Commander im Keim erstickt, dass er kaum einen Ansatzpunkt zum Widerspruch fand. Er holte mehrfach Luft, um zur Argumentation anzusetzen, schluckte dann wiederholt die ihm auf der Zunge liegenden Worte herunter und schnaubte schließlich nur schwer durch die Nasenlöcher wie ein verärgerter Stier. Als dann auch noch Watabe einstieg, seine Ambitionen zu einer intensiveren Erforschung als 'letzten Sargnagel für Proteus' zu bezeichnen, verkniff er sich sämtlichen Widerspruch gänzlich und nickte wiederwillig.
"Wie Sie meinen, Lieutenenat Commander. Sie haben natürlich recht, dass die Gesundheit der Patienten im Vordergrund steht. Wenn Sie denken, dass weitere derartige Versuche dieser nicht dienlich sind, werden wir andere Wege finden müssen."
Er wollte sich bereits indirekt wieder aus dem Gespräch zurückziehen, als Akina ihm nun noch begann, Komplimente für den schnellen Fortschritt zuzugestehen. Er ahnte bereits, dass diese freundlichen Worte nur der Auftakt für weitere Verhöre darstellen würden und begegnete den vermeintlichen Glückwünschen daher nur mit einem halbseitigen, aufgesetzten Lächeln unter einem ansonsten leicht gesenkten, skeptischen Blick, der Akina unter subtil von Wut angespannten Augenbrauen heraus durchbohrte. Wo war das Pokerface geblieben?
"Wie Doktor Svensson bei meiner Einstellung hier bereits bewusst war, habe ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber bereits Erfahrungen mit Testreihen auf diesem Gebiet sammeln können. Es waren andere Umstände, Lieutenant. Auf Noveria gelten andere Gesetze als im Allianzraum. Da war man natürlich offener für meine Ideen und ich nutzte hier die dort gesammelten Erkenntnisse als Grundlage für mein weiteres Vorgehen bei Vandernot. Und wenn Sie schon so direkt fragen, muss ich zugeben, dass es auch hier in C-Darwin eventuell bereits ohne Zustimmung der Stationsleitung Experimente in diese Richtung gab", ließ er die Umstehenden murmelnd wissen.
"Nicht ohne vorangegangene genomspezifische Simulationen natürlich. Aber schließlich testete ich meine Hypothesen bereits vor einigen Tagen an Labormäusen. Mit Erfolg, wie ich mit stolz sagen kann. Im Dringlichkeitsverfahren könnte eine Anwendung bei Primaten und schließlich beim Menschen unter den gegebenen Umständen durchaus mit hoher Sicherheit durchgeführt werden. Schon jetzt. Aber ich verstehe natürlich Commander Ravi's Bedenken und werde da vielleicht doch eher die Hilfe besser ausgestatteter Forschungseinrichtungen zu Rate ziehen."
Phillippe Moreau
Moreau war kein guter Schauspieler und offensichtlich sah er inzwischen auch wenig Sinn darin, zusätzlich zu seinen Aussagen noch Emotionen vorzugaukeln, wenn Cherenkov ohnehin bereits äußerst misstrauisch war. Insofern gab er nicht einmal vor, überrascht zu sein, sondern nickte nur mehrfach verständnisvoll. "Kaum zu glauben, ehrlich gesagt", war seine relativ neutrale Antwort.
"Was sollte man in dem Bereich schon verstecken wollen? Vermutlich hat die alte dort irgendeinen heimlichen Verehrer oder sie macht sich nachts öfter mal dünne, keine Ahnung. Auf jeden Fall: Klar hätte ich das sehen können. Dafür muss ich aber erst mal wissen, dass ich überhaupt nach Anomalien suche. Warum sollte ich völlig ohne Vorverdacht checken, ob da alle Systemaufzeichnungen unüberschrieben sind?... Warum haben Sie überhaupt danach geschaut?", versuchte er eine bissige Gegenfrage zu stellen, wagte es dabei aber trotzdem nicht, von seinem Schoß aufzusehen.
Forenperser
29.01.2023, 01:41
„Ah, interessante These. Sie werden verstehen, dass wir nach dieser Diagnose einen unabhängigen Gutachter hinzuziehen müssen“, sagte Kim auf die Worte des Psychologen. „Wenn ich Sie richtig verstehe: Der Kern dieses langanhaltenden Traumas liegt nicht in den – so Mister Vhans Aussage – nicht stattgefundenen exzessiven Gewalttaten wie Totschlag und sexuelle Nötigung, sondern in seiner Beziehung zu Decius Vhan, dessen Rolle in der Gemeinschaft der Citadel hier nicht weiter beleuchtet werden soll. Hmm.“ Er tippte sich nachdenklich an die Lippe. Dann schaute er zu Richter Wilkens.
„Euer Ehren, darf ich Mister Vhan eine Zwischenfrage stellen?“
Der Richter wog ein paar Sekunden das Ziel dieser Frage ab, dann nickte er zustimmend mit dem Hinweis eine Frage sei zulässig, sonst müsse Vhan wieder in den Zeugenstand. „Mister Vhan, Dr. Sowan mutmaßt, dass Sie unter Halluzinationen leiden. Möglicherweise hatten Sie hier vor dem Gericht einen solchen Anfall? Können Sie den hier anwesenden Personen bitte beschreiben, was Sie sehen, sollten Sie darunter leiden?“
"Ich lege Ihnen wirklich eindringlichst nahe, eine Vertagung zu beantragen, junger Herr Vhan." flüsterte Nacus unhörbar für alle anderen und sah Beyo mit strenger, aber gleichzeitig auch bittender Miene an.
"In ihrem jetzigen Zustand tun Sie weder sich, noch anderen Beteiligten an dieser Sache einen Gefallen damit sie fortzuführen!"
"Noch nicht....." murmelte Beyo zurück. "Wir haben doch gerade erst angefangen....die Stimmung ist jetzt schon gereizt bis zum Äußersten. Wollen Sie vielleicht für eine Eskalation dort draußen vor dem Gerichtsgebäude verantwortlich sein?"
Er schüttelte den Kopf und spülte eine Portion Tabletten mit einem bereitgestellten Glas Wasser hinunter. Dann testete er die Motorik seiner mechanischen Hand. Es ging, allerdings noch immer ein wenig schwerlich.
"Ich schaffe das......nur noch ein wenig...."
Nacus seufzte, nickte dann aber. Und wie auf Kommando richtete man auch wieder das Wort an ihn. Und sofort mit einer Frage, die ihn schlucken ließen.
Beyo richtete sich auf, zwar war die Kraft in seinen Beinen noch nicht vollständig wieder zurückgekehrt, doch er ließ sich mit festem Blicke nichts davon anmerken.
"Diese Aussage entspricht der Wahrheit." antwortete er dem Staatsanwalt. "Es...."
Die Festigkeit seiner Stimme begann bereits wieder zu wanken. Denn noch während sein Hirn die Worte verarbeitete, sah er das sadistische Lächeln auf dem verhassten Gesicht wieder vor sich. Er versuchte sich abzuwenden, sein Blick traf kurz den seines Therapeuten.
Der Salarianer sah ihn verständnisvoll an, nickte mit ermutigender Miene, legte den linken Arm quer über die Brust und ballte die rechte Faust.
Die 2. Säule des Tor'zhak Vuh - "Stell dich dem nahenden Sturm, ohne zu wanken."
Ohne es aktiv zu realisieren erwiderte der Turianer die Geste für den Hauch eines Augenblickes und fühlte sich sofort ein wenig gestärkt.
"Es ist unregelmäßig.....kommt in den verschiedensten Formen....aber meistens....und ja, gerade war es auch wieder soweit....sehe ich ihn. Tiraz Malkizan.....Und egal wie oft es passiert, es fühlt sich jedes Mal aufs Neue so.....real an....als stünde er wirklich wieder vor mir....eine ständige Erinnerung an diese Zeit....."
Shepard Commander
29.01.2023, 09:26
"Ich lege Ihnen wirklich eindringlichst nahe, eine Vertagung zu beantragen, junger Herr Vhan." flüsterte Nacus unhörbar für alle anderen und sah Beyo mit strenger, aber gleichzeitig auch bittender Miene an.
"In ihrem jetzigen Zustand tun Sie weder sich, noch anderen Beteiligten an dieser Sache einen Gefallen damit sie fortzuführen!"
"Noch nicht....." murmelte Beyo zurück. "Wir haben doch gerade erst angefangen....die Stimmung ist jetzt schon gereizt bis zum Äußersten. Wollen Sie vielleicht für eine Eskalation dort draußen vor dem Gerichtsgebäude verantwortlich sein?"
Er schüttelte den Kopf und spülte eine Portion Tabletten mit einem bereitgestellten Glas Wasser hinunter. Dann testete er die Motorik seiner mechanischen Hand. Es ging, allerdings noch immer ein wenig schwerlich.
"Ich schaffe das......nur noch ein wenig...."
Nacus seufzte, nickte dann aber. Und wie auf Kommando richtete man auch wieder das Wort an ihn. Und sofort mit einer Frage, die ihn schlucken ließen.
Beyo richtete sich auf, zwar war die Kraft in seinen Beinen noch nicht vollständig wieder zurückgekehrt, doch er ließ sich mit festem Blicke nichts davon anmerken.
"Diese Aussage entspricht der Wahrheit." antwortete er dem Staatsanwalt. "Es...."
Die Festigkeit seiner Stimme begann bereits wieder zu wanken. Denn noch während sein Hirn die Worte verarbeitete, sah er das sadistische Lächeln auf dem verhassten Gesicht wieder vor sich. Er versuchte sich abzuwenden, sein Blick traf kurz den seines Therapeuten.
Der Salarianer sah ihn verständnisvoll an, nickte mit ermutigender Miene, legte den linken Arm quer über die Brust und ballte die rechte Faust.
Die 2. Säule des Tor'zhak Vuh - "Stell dich dem nahenden Sturm, ohne zu wanken."
Ohne es aktiv zu realisieren erwiderte der Turianer die Geste für den Hauch eines Augenblickes und fühlte sich sofort ein wenig gestärkt.
"Es ist unregelmäßig.....kommt in den verschiedensten Formen....aber meistens....und ja, gerade war es auch wieder soweit....sehe ich ihn. Tiraz Malkizan.....Und egal wie oft es passiert, es fühlt sich jedes Mal aufs Neue so.....real an....als stünde er wirklich wieder vor mir....eine ständige Erinnerung an diese Zeit....."
Trotz des Abratens seines Anwalts, Kim hatte damit gerechnet, dass Vhan ihn befolgen würde, antwortete der rote Turianer. Der Staatsanwalt nickte, während er lauschte. Tiraz Malkizan also.
„Vielen Dank für Ihre Schilderungen, Mister Vhan.“ Der Dank war ernst gemeint, Vhan hatte wohl doch etwas turianische Ehre in sich. Der Staatsanwalt wandte sich nun wieder Dr. Sowan zu, obwohl die folgenden Worte nicht an ihn gerichtet waren.
„Ich fasse zusammen: Dr. Sowan diagnostiziert Mister Vhan ein psychisches Leiden, unterstreicht aber dessen Schuldbewusstsein, damals wie heute. Gleichzeitig offenbart Mister Vhan ein tiefsitzendes Trauma, das meiner Vermutung nach – ein unabhängiger psychologischer Gutachter wird es untersuchen müssen – nicht wie von Dr. Sowan vermutet in der Beziehung zu seinem Vater liegt. Wieso?“, stellte er sich die Frage selbst, machte auf dem Absatz kehrt und Schritt, den Zeigefinger erhebend wie ein Dozent, der seinen Studenten gerade die Ultima Ratio einer philosophischen Diskussion erklärte, durch den Saal. „Weil Mister Vhan soeben bestätigt hat, dass seine Halluzinationen – sein Trauma – direkten Zusammenhang mit Lieutenant Tiraz Malkizan, von dem wir bereits hörten, hat. Ich sehe damit die These meiner Anklage bestätigt, dass Mister Vhan in schlimmere Verbrechen, nämlich Totschlag und sexuelle Nötigung, involviert war. Nur eine solche Tat würde ein über Dekaden andauerndes Trauma auslösen. Ist es nicht so?“ Die Frage war an niemanden gerichtet, also antwortete auch keiner. „Mister Nacus, ich möchte Ihnen und Ihrem Klienten das Angebot eines Deals unterbreiten, um die Dienste der geschätzten Jury nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen.“ Er schenkte den Damen und Herren ein erfrischendes Lächeln, besonders der jungen Frau (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Katharina_Orlowski), die ihm schon zuvor ins Auge gefallen war. Ein ganz anderer Schlag Frau als jene, mit denen seine Freunde ihn stets zu verkuppeln versuchten. „Gesteht er seine Verbrechen vollumfänglich und wie sie in der Anklage stehen, würde ich einer Verringerung der Strafe in Aussicht stellen, die er wahlweise in einem Gefängnis der Citadel oder seines Heimatplaneten Palaven vollzieht. Über weitere Details ließe sich dann ebenfalls diskutieren.“ Kim machte eine einladende Geste und blinzelte Vhan so aufmunternd und freundlich zu, dass es beinahe absurd wirkte. „Ansonsten ist Dr. Sowan Ihr Zeuge, Mister Nacus. Euer Ehren, ich habe keine weiteren Fragen.“
Shepard Commander
29.01.2023, 11:25
Krachend hämmerte jemand gegen die Tür. ,,Zee?! Malen?! Seid Ihr da?!“, schrie Palara draußen und schlug weiter gegen die Tür.
,, … nicht so laut … „, dachte Ze’sa und kniff die Augen zu. Sie zog sich ein Kissen über den Kopf und versuchte ihre Gefährtin zu ignorieren.
,,Macht auf, es ist wichtig!“, beharrte Palara und legte beim Malträtieren der Eingangstür große Hingabe an den Tag.
Aus dem Obergeschoss hörte Ze’sa schlurfende Schritte, die zu Malen gehören mussten. Dem Tempo nach zu schließen ging es in ihrer Magengegend ebenso zu wie in ihrer. Ze’sa kniff die Augen zusammen und versuchte angestrengt, in der Sofaritze zu verschwinden.
,,Komme ...“, murmelte Malen mit einer Stimme, die deutlich zu leise war, um die weiter klopfende Palara zu erreichen und kämpfte sich mit unsicheren Schritten die Treppe hinab.
,,Verdammte Scheiße, macht auf!“, brüllte Palara von draußen.
Ze’sa stöhnte und verfluchte innerlich Palaras Eifer, mehr sogar noch als das Besäufnis der letzten Nacht, nach welchem oder besser im Zuge dessen sie auf Malens Sofa bruchgelandet und mit Klamotten eingeschlafen war. Unter größter Anstrengung kämpfte sie sich ins Sitzen, eine Bewegung die zu müllpressenartigem Druck auf ihrem Schädel führte.
,,Fuck ...“, flüsterte sie und presste die Hände gegen ihre brennenden Augen.
Zischend glitt auf Marens Eingabe an der Konsole die Wohnungstür auf und machte einer sichtlich agitierten Palara Platz.
,,Na endlich, wir müssen … oh wow … !“, begann sie energisch, musste dann aber innehalten, nachdem sie den ersten Atemzug innerhalb der Wohnung genommen hatte.
,,Habt Ihr Pinselreiniger gesoffen? Was stimmt eigentlich nicht mit Euch? Mach mal die Lüftung hier an!“
,,Was hältst Du davon, wenn Du uns erstmal erklärst, warum Du uns aus dem Bett kippst, hmm?“, schlug Ze’sa mürrisch vor und legte einen Arm über die Sofalehne. Die aufrechte Körperposition fühlte sich noch nicht vertraut an, brachte aber ihre Lebensgeister langsam auf Touren.
,,Aria ist sauer. Richtig sauer“, verkündete Palara und schaute zur hinter ihr verschlossenen Tür, als wollte sie sicher gehen, dass die de facto Herrscherin der Station ihr nicht gefolgt war.
,,Die Nummer mit dem Red Sand. Die Suns glauben nicht, dass ein Typ allein so etwas abziehen kann und vermuten, dass die Eclipse dahinter steckt.“ Die hochgebaute Asari ging unruhig im Wohnzimmer auf und ab.
,,Was ja auch irgendwie stimmt“, fügte Malen hinzu, die sich mittlerweile auf einen der Barhocker in der Küche gepflanzt hatte und ungefähr so fit klang wie Ze’sa sich fühlte.
,,Nix da, die Nummer ging auf eigene Rechnung. Selbst angeleiert, geplant, durchgezogen und vor allem abkassiert“, korrigierte Ze’sa sie mit gehobenem Zeigefinger.
,,Aber egal, wer: Was schert das Aria?“
Palara blieb stehen und setzte sich auf die Treppenstufen zu Malens Schlafzimmer.
,,Die Eclipse streitet alles ab, aber die Suns wollen Wiedergutmachung. Da braut sich was zusammen und nach der ganzen Sache mit Archangel will Aria nicht schon wieder Chaos auf den Straßen. Sie droht den Suns mit Konsequenzen, falls sie Ärger machen“, führte sie eindringlich aus.
,,Die Suns werden jetzt also jeden Stein auf Omega umdrehen, um Beweise gegen die Eclipse zu finden. Und wenn rauskommt, dass wir das waren, dann werden entweder die Suns uns umlegen oder Aria, weil wir den „Stationsfrieden“ gefährdet haben.“
,,Oder die Eclipse, weil wir ihnen den ganzen Ärger eingehandelt und mal wieder auf eigene Faust gearbeitet haben“, ergänzte Ze’sa und stöhnte genervt auf.
,,Diese ganzen Pisser sollen uns in Ruhe lassen ...“
Widerwillig erhob sie sich vom Sofa, mobilisierte unter mehrfachem Knacken Schulter und Halswirbelsäule und bereitete sich darauf vor, aufsteigendes Erbrochen wieder herabzuwürgen, das zum Glück jedoch nicht kam. Es ging aufwärts mit ihr.
,,Okay, wie gehen wir die Sache an?“, fragte sie in die Runde
,,Wir tauchen am Besten erstmal ab. Tela packt gerade unsere Sachen zusammen und organisiert einen Flug von der Station“, schlug Palara vor.
,,Wohin soll’s gehen?“, fragte Malen, die auch langsam wieder in Gang zu kommen schien.
,,Erstmal weg, Tela wird irgendeinen Flug besorgen, wir treffen uns am ...“
,,Aufmachen!“, donnerte es von draußen. ,,Wir wissen, dass Ihr da drin seid! Macht die Tür auf!“
,,Aaach … Fuck …!“, brummte Ze’sa und schaute zu Malen, währen die Tür zum zweiten Mal an diesem Tage unter energischen Schlägen bebte.
,,Eine Hintertür gibt’s hier vermutlich nicht, oder?“
Malen schüttelte den Kopf und stand vom Hocker auf. ,,Ich hole mein Zeug von oben. Der einzige Weg hier raus ist durch diese Tür“, erklärte sie und lief die Treppe hinauf um sich passend zur anstehenden Keilerei einzukleiden.
Palara zückte ihre Locust und nickte zur Tür. ,,Aufmachen und Rausballern?“
Ze’sa schüttelte den Kopf. ,,Aufmachen und gucken, wer das ist. Ballern können wir danach immer noch.“
Sie ging zur Tür und öffnete, das von draußen hereinfallende Kunstlicht der Station blendete sie kurz.
,,Ahh, Du musst Ze’sa sein“, schnarrte die Stimme eines Batarianers, der mit zwei Artgenossen vor der Tür stand und sie vermutlich von einer Beschreibung oder eine Steckbrief her erkannte. Alle drei trugen Kampfpanzerungen mit dem Logo der Blue Suns auf der Brust und überragten Ze’sa um etwas mehr als einen Kopf.
,,Du kommst mit uns mit, wir müssen reden“, forderte er sie auf und deutete mit dem Daumen hinter sich. Seine andere Hand ruhte an der Hüfte neben der komprimierten Carnifex.
,,Und wenn ich nicht mitkommen möchte? Was willst Du dann machen, Kumpel?“, fragte Ze’sa und verschränkte die Arme vor der Brust. Im Augenwinkel sah sie, wie Palara schräg hinter der Tür Aufstellung nahm und ihre Waffe im Anschlag hielt.
,,Dann zerre ich deinen pinken Arsch aus diesem Loch und mach Dir Beine, verstanden? Also mach keine Zicken und ...“
Die Stimme des Batarianers schlug in ein schmerzverzerrtes Gurgeln um, als ihn Ze’sas biotisch geladene Faust von unten am Kinn traf. Sie warf sich gegen den Getroffenen und schubste ihn gegen einen seiner Kameraden, der ebenfalls nach hinten taumelte und riss dem Wortführer die Waffe vom Gürtel.
,,Pal, jetzt!“, rief sie nach hinten, doch Palara hatte gar nicht erst auf den Befehl gewartet und stand bereits im Türrahmen, von wo aus sie den anderen Batarianer mit ihrer Maschinenpistole zersiebte. Ze’sa entsicherte die geraubte Waffe und verpasste den beiden gestürzten Suns jeweils eine Kugel.
,,Malen, schnapp Dir Dein Zeug und komm runter, wir hauen ab!“, brüllte sie nach oben und schaute links und rechts die Straße entlang, ob weitere Suns im Anmarsch waren.
*
,,Wie, Du hast noch keinen Flug gebucht? Ist doch vollkommen egal, wohin, Hauptsache weg!“, herrschte Palara Tela unwirsch an, als die drei am Raumhafen ankamen und Tela mit ihrer gesamten Ausrüstung, aber ohne Tickets antrafen.
,,Nix da, wir müssen das mit kühlem Kopf angehen. Bringt nichts, wenn wir Hals über Kopf verschwinden und dann auf irgendeiner Dreckskolonie stranden, wo uns der erstbeste Dorftrottel an die Suns verpfeift“, widersprach Tela und zeigte zur Holo-Tafel, die über dem Durchgang zu den Terminals schwebte.
,,Also, strengt Eure Köpfe an: Wohin könne wir am besten verschwinden?“
,,Citadel“, verkündete Ze’sa, die gerade eine Nachricht auf ihrem OmniTool laß. ,,Wir fliegen zur Citadel.“
Sie grinste, als sie die ungläubigen Blicke ihres Teams sah.
,,Dort können uns die Suns ebenso am Arsch lecken wie Aria. Außerdem denke ich, dass es dort bald Arbeit für uns geben könnte.“
Die vier Mappen aus Papier wirkten auf dem großen silbrig glänzenden Chromtisch verloren und deplatziert, wie Wasserflecken auf einem polierten Spiegel. Aufgereiht und aufgeschlagen zeigte jede einzelne von ihnen auf der linken Seite ein Personenfoto, rechts einen Info-Text.
Die Person, von der die Mappe außen links handelte, war allen im Raum abwesenden bekannt: Seeva T’Saari. Die anderen waren gewissermaßen nur Beiwerk, aber lästiges Beiwerk. En’Sanas hochgewachsene Gestalt spiegelte sich schwach in der Tischoberfläche. Verschwommene rote Umrisse, die den ungefähren Verlauf ihres Kleides nachzeichneten. En’Sana hatte im Lauf der Jahrhunderte eine Pose perfektioniert, die gleichermaßen Eleganz wie Autorität ausstrahlte, würdig in Marmor gemeißelt zu werden. Sie sagte häufig: Der erste Eindruck ist entscheidend. Der tausendste auch.
„Noch immer kein Anzeichen?“ Ihre Stimme war kühl, frei von Emotionen, farblos. Die Asari neben ihr schüttelte den Kopf, die Lippen aufeinandergepresst. „Dann werden wir uns wohl mit der Tatsache abfinden müssen: T’Saari lebt.“
„Das wissen wir nicht“, begann eine dritte Asari, eine Frau die im Gegensatz zu den anderen beiden kein Kleid sondern eine Uniform trug, die auf ihren Dienst in der Armee der Asari schließen ließ. „Sie hat viel Blut verloren. Bei der Göttin, sie ist aus einem verfluchten Gebäude gestürzt und mit einem Skycar kollidiert.“
„Und doch gibt es keine Leiche“, unterstrich En’sana.
„Ich habe viele Gefechte erlebt und ich sage Euch: So einen Blutverlust überlebt man kaum“, erklärte die Soldatin. Für gewöhnlich schätzte En’sana die Meinung von Captain Fen’era. Sie war eine fähige Kriegerin, eine Philosophin auf dem Schlachtfeld aber eine Frau mit begrenzten Ambitionen und noch begrenzterem Wissen über die Konsequenzen von Konsequenzen.
„Kaum“, wiederholte En’sana das letzte Wort des Captains leise. „T’Saari ist… war… ein Spectre. Sagen Sie mir, Captain, wie oft haben Sie mit oder gegen einen Spectre gekämpft?“
Fen’era schaute beschämt auf die Mappe und das Gesicht der Gejagten. T’Saari sah auf dem Bild weder sonderlich furchteinflößend noch in übertriebenem Maße fähig aus.
„Noch nie“, antwortete sie, obwohl ihr klar war, dass die Matriarchin das bereits wusste. „Aber…“
Ein blauer Zeigefinger befahl ihr zu schweigen. Selber Zeigefinger tippte auf das Bild des ehemaligen Spectre. „Wir gehen davon aus, dass sie lebt. Sie verbirgt sich. Sie ist abgeschnitten von den Spectre, ihre Ressourcen sind ihr entzogen und der Großteil ihres Teams ist tot. Aber sie lebt, leckt sich ihre Wunden und…“ Ihr Zeigefinger wanderte weiter zu Mappe und Bild des Nachbarn. „…vielleicht wird sie versuchen, ihre Leute zu finden.“ Sie tippte auf das verschwommene Foto eines Mannes, über den sie erschreckend wenig herausgefunden hatte. Ein Mensch, hässlich im Aussehen, auffällig unauffällig in Schwarz gekleidet und ausgestattet mit dem kräftigen Kiefer eines Mannes, dessen Zähne in der Nacht unablässig mahlten, um den Stress des Tages zu verarbeiten. Der Kerl war gerissen, aufmerksam und gefährlich. Er hatte Renya erwischt und zweifellos getötet. Eine Schande, Renya war Wirtschaftsspionin gewesen, hatte wertvolle Erfahrung mitgebracht und war dennoch formbar gewesen. En’sana hasste es, Leute zu verlieren, besonders wenn sie Potenzial hatten.
„Nach Analyse von T’Saaris Profil“, meldete sich die Frau neben En’sana, „wird sie tendenziell eher nicht versuchen sich mit ihrem Team zu vereinen. Sie ist eine Einzelgängerin, vertraut schwer und ist bereit ihre Leute über die Klinge springen zu lassen. Wir haben herausgefunden, dass sie einen ihrer ehemaligen Mitstreiter sogar selbst exekutiert hat. Einen Quarianer.“
En’sana zuckte die Achseln. Möglicherweise ein Verräter oder ein Versager.
„Meine Entscheidung ist gefallen: Wir löschen sie alle aus. Keine losen Enden.“
Die Frau räusperte sich. „Das… könnte teuer werden. Und blutig.“
„Meine Zeit ist zu kostbar, um mich damit noch länger zu beschäftigen. Ich will nicht dauernd einen Skandal oder noch schlimmer die Wiederkehr des Spectre erwarten. Ich brauche zwei Gruppen: Die eine soll sich intensiv auf die Suche nach T’Saari machen, sie finden und töten. Keine Fehler dieses Mal, heuert die fünf besten Kopfgeldjäger an.“
En’sana spürte Reue in sich brodeln, dass sie nicht von Anfang an Tabula Rasa gemacht hatte. Das dritte Bild zeigte den Turianer, Tiberias Qatar. Auch er würde sterben müssen. Das würde sie Vela nicht erzählen, aber da Qatar ohnehin noch nie mit Vaterqualitäten geglänzt hatte, würde sein Dahinscheiden im Zweifel nur eine Fußnote in ihrem noch am Anfang stehenden Leben sein. En’Sana, die höchstens noch einhundert Jahre bis zum Tod hatte, wollte Vela als einen ihrer Schützlinge und Vermächtnis zu ihrer Bestimmung führen. Sie hatte ein Talent für Kunst und für Juristik bei ihr entdeckt und plante, eins von beidem zukünftig stärker zu fördern. Künstler wurden ihrer Meinung nach in der Gesellschaft massiv unterschätzt. Sie würden die Zukunft formen, indem sie nachrückenden Generationen festgehaltene Gedanken und entsprechende Anstöße, Inspirationen, liefern würden. Eine Galaxie, die von der ästhetischen Denkungsweise der Asari dominiert würde, würde sich zweifellos an dieser orientieren, um Werte und Verständnis auszuprägen.
„Der auch?“, fragte die Frau und tippte auf die letzte Mappe. Es zeigte das Bild des Franzosen im Profil. Er war Teil der Verschwörung, wusste Details und hatte zu allem Überfluss versagt. En’sana nickte bestätigend.
„Ja, der auch. Er sollte leicht zu überlisten sein.“
„Die zweite Gruppe soll also…“, begann Fen‘era zögernd. Wieder nickte die Matriarchin.
„Um den Franzosen können Sie sich kümmern, Captain. Bestellen Sie ihn zu einem Treffen und töten Sie ihn. Die Leiche können Sie an Ort und Stelle zurücklassen, C-Sicherheit wird eigene Schlüsse ziehen oder ich ziehe ein paar Fäden. Der Mann in Schwarz ist das größte Problem. Um ihn kümmern wir uns zuerst. Heuern Sie Leute von außen dafür an, Eclipse oder Blue Suns vielleicht.“ Die Namen schmeckten wie schmutziges Wasser auf En’Sanas Zunge.
„Ich habe da schon jemanden im Kopf…“, sagte Captain Fen’era. „Mit Ihrer Erlaubnis.“
„Will ich es überhaupt wissen?“
„Nicht zwangsläufig, Herrin.“
„Erledigen Sie es einfach.“
„Und Qatar?“
„Der hält sicher die Füße still. Um den kümmern wir uns als letztes. Wenn Ihre Söldner den Menschen ausgelöscht haben, schicken wir sie zu dem Turianer. Und dann hat dieses Affentheater endlich ein Ende.“
"Ich lege Ihnen wirklich eindringlichst nahe, eine Vertagung zu beantragen, junger Herr Vhan." flüsterte Nacus unhörbar für alle anderen und sah Beyo mit strenger, aber gleichzeitig auch bittender Miene an.
"In ihrem jetzigen Zustand tun Sie weder sich, noch anderen Beteiligten an dieser Sache einen Gefallen damit sie fortzuführen!"
"Noch nicht....." murmelte Beyo zurück. "Wir haben doch gerade erst angefangen....die Stimmung ist jetzt schon gereizt bis zum Äußersten. Wollen Sie vielleicht für eine Eskalation dort draußen vor dem Gerichtsgebäude verantwortlich sein?"
Er schüttelte den Kopf und spülte eine Portion Tabletten mit einem bereitgestellten Glas Wasser hinunter. Dann testete er die Motorik seiner mechanischen Hand. Es ging, allerdings noch immer ein wenig schwerlich.
"Ich schaffe das......nur noch ein wenig...."
Nacus seufzte, nickte dann aber. Und wie auf Kommando richtete man auch wieder das Wort an ihn. Und sofort mit einer Frage, die ihn schlucken ließen.
Beyo richtete sich auf, zwar war die Kraft in seinen Beinen noch nicht vollständig wieder zurückgekehrt, doch er ließ sich mit festem Blicke nichts davon anmerken.
"Diese Aussage entspricht der Wahrheit." antwortete er dem Staatsanwalt. "Es...."
Die Festigkeit seiner Stimme begann bereits wieder zu wanken. Denn noch während sein Hirn die Worte verarbeitete, sah er das sadistische Lächeln auf dem verhassten Gesicht wieder vor sich. Er versuchte sich abzuwenden, sein Blick traf kurz den seines Therapeuten.
Der Salarianer sah ihn verständnisvoll an, nickte mit ermutigender Miene, legte den linken Arm quer über die Brust und ballte die rechte Faust.
Die 2. Säule des Tor'zhak Vuh - "Stell dich dem nahenden Sturm, ohne zu wanken."
Ohne es aktiv zu realisieren erwiderte der Turianer die Geste für den Hauch eines Augenblickes und fühlte sich sofort ein wenig gestärkt.
"Es ist unregelmäßig.....kommt in den verschiedensten Formen....aber meistens....und ja, gerade war es auch wieder soweit....sehe ich ihn. Tiraz Malkizan.....Und egal wie oft es passiert, es fühlt sich jedes Mal aufs Neue so.....real an....als stünde er wirklich wieder vor mir....eine ständige Erinnerung an diese Zeit....."
Trotz des Abratens seines Anwalts, Kim hatte damit gerechnet, dass Vhan ihn befolgen würde, antwortete der rote Turianer. Der Staatsanwalt nickte, während er lauschte. Tiraz Malkizan also.
„Vielen Dank für Ihre Schilderungen, Mister Vhan.“ Der Dank war ernst gemeint, Vhan hatte wohl doch etwas turianische Ehre in sich. Der Staatsanwalt wandte sich nun wieder Dr. Sowan zu, obwohl die folgenden Worte nicht an ihn gerichtet waren.
„Ich fasse zusammen: Dr. Sowan diagnostiziert Mister Vhan ein psychisches Leiden, unterstreicht aber dessen Schuldbewusstsein, damals wie heute. Gleichzeitig offenbart Mister Vhan ein tiefsitzendes Trauma, das meiner Vermutung nach – ein unabhängiger psychologischer Gutachter wird es untersuchen müssen – nicht wie von Dr. Sowan vermutet in der Beziehung zu seinem Vater liegt. Wieso?“, stellte er sich die Frage selbst, machte auf dem Absatz kehrt und Schritt, den Zeigefinger erhebend wie ein Dozent, der seinen Studenten gerade die Ultima Ratio einer philosophischen Diskussion erklärte, durch den Saal. „Weil Mister Vhan soeben bestätigt hat, dass seine Halluzinationen – sein Trauma – direkten Zusammenhang mit Lieutenant Tiraz Malkizan, von dem wir bereits hörten, hat. Ich sehe damit die These meiner Anklage bestätigt, dass Mister Vhan in schlimmere Verbrechen, nämlich Totschlag und sexuelle Nötigung, involviert war. Nur eine solche Tat würde ein über Dekaden andauerndes Trauma auslösen. Ist es nicht so?“ Die Frage war an niemanden gerichtet, also antwortete auch keiner. „Mister Nacus, ich möchte Ihnen und Ihrem Klienten das Angebot eines Deals unterbreiten, um die Dienste der geschätzten Jury nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen.“ Er schenkte den Damen und Herren ein erfrischendes Lächeln, besonders der jungen Frau (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Katharina_Orlowski), die ihm schon zuvor ins Auge gefallen war. Ein ganz anderer Schlag Frau als jene, mit denen seine Freunde ihn stets zu verkuppeln versuchten. „Gesteht er seine Verbrechen vollumfänglich und wie sie in der Anklage stehen, würde ich einer Verringerung der Strafe in Aussicht stellen, die er wahlweise in einem Gefängnis der Citadel oder seines Heimatplaneten Palaven vollzieht. Über weitere Details ließe sich dann ebenfalls diskutieren.“ Kim machte eine einladende Geste und blinzelte Vhan so aufmunternd und freundlich zu, dass es beinahe absurd wirkte. „Ansonsten ist Dr. Sowan Ihr Zeuge, Mister Nacus. Euer Ehren, ich habe keine weiteren Fragen.“
Issac verwendete viel Konzentration und Willenskraft darauf, seine gefasste und professionelle Erscheinung aufrecht zu erhalten, denn innerlich kochte er; ohne Frage war die Vertretung der Nebenklage nicht prädestiniert für das Rampenlicht, doch die Prozessführung war bisher derart stringent und straff organisiert, dass auch der beste Prozessanwalt der Welt keine Lücke gefunden hätte, um dazwischen zu schießen. Zusätzlich nahm ihm Vhan seine ihm von Pennyworth auferlegte Aufgabe, den Angeklagten und seine Familie in ein möglichst übles Licht zu rücken in frustrierendem Maße ab; der zweifelsfrei fingierte „Anfall“ und das anschließende Gewäsch über den vor seinen Augen wiedererstandenen Malkizan musste auch bei den entschlossensten Fürsprechern der Vhans für Kopfschütteln sorgen.
Zum wiederholten Male scrollte Isaac durch die Prozessunterlagen und obwohl er sich detailliert mit dem Material vertraut gemacht hatte fühlte er sich auf einmal, als sei er unbewaffnet zu einer Schießerei erschienen; nichts davon wirkte noch relevant gemessen an der Schwere der Vorwürfe, die van der Vliet – in beeindruckend routinierter und sicherer Weise – mit Vhan und seinem Psychologen ein ums andere Mal beleuchtete. Vhans Verteidiger konnte sich in seiner Haut nicht mehr wohlfühlen, aber auch Issac wünschte sich inzwischen an einen anderen Ort; ob es hier für ihn noch etwas zu holen geben würde, war seit dem Beginn lange nicht mehr so sicher, wie es zuvor geschienen hatte.
„Mister Nacus, ich möchte Ihnen und Ihrem Klienten das Angebot eines Deals unterbreiten, um die Dienste der geschätzten Jury nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen“, brachte der Staatsanwalt seine letzte Ausführung gut hörbar und fehlerfrei intoniert zum Höhepunkt.
Gesteht er seine Verbrechen vollumfänglich und wie sie in der Anklage stehen, würde ich einer Verringerung der Strafe in Aussicht stellen, die er wahlweise in einem Gefängnis der Citadel oder seines Heimatplaneten Palaven vollzieht. Über weitere Details ließe sich dann ebenfalls diskutieren.“
Es wurde schlagartig eng in Isaacs Kehle: Van der Vliet hatte die Kompetenz, Deals und Nebenabsprachen zu machen, auch im laufenden Prozess. Für ihn selbst galt das nur in Absprache mit den Nebenklägern, sodass es, falls der Strafprozess in einem Vergleich seinen Abschluss finden würde, die geschädigten Parteien jedoch auf ihre Ansprüche – die Isaac selbst ins Lächerliche hochgejubelt hatte – bestehen würden, zu einem zivilrechtlichen Anschlussprozess kommen würde. Für den würde sich allerdings, wenn Vhan dann erst einmal hinter Gittern saß und von der schnelllebigen Presse der Citadel vergessen worden war, niemand mehr einen Dreck interessieren, weder die Öffentlichkeit, noch Pennyworth, noch die wirklich renommierten Kanzleien, auf deren Gehaltsliste ihn dieser spektakuläre Prozess eigentlich hatte katapultieren sollen. Isaac knirschte mit den Zähnen und spürte seinen Kragen unangenehm einschneiden.
,,Bleib cool, der Kampf ist erst zu Ende, wenn die Glocke ertönt“, zwang er sich zur Ruhe und beobachtete das Geschehen vor dem Zeugenstand. Nacos war an der Reihe, den Psychologen seines Klienten zu verhören und es konnte noch viel passieren, bevor der Hammer fiel.
Trotz des Abratens seines Anwalts, Kim hatte damit gerechnet, dass Vhan ihn befolgen würde, antwortete der rote Turianer. Der Staatsanwalt nickte, während er lauschte. Tiraz Malkizan also.
„Vielen Dank für Ihre Schilderungen, Mister Vhan.“ Der Dank war ernst gemeint, Vhan hatte wohl doch etwas turianische Ehre in sich. Der Staatsanwalt wandte sich nun wieder Dr. Sowan zu, obwohl die folgenden Worte nicht an ihn gerichtet waren.
„Ich fasse zusammen: Dr. Sowan diagnostiziert Mister Vhan ein psychisches Leiden, unterstreicht aber dessen Schuldbewusstsein, damals wie heute. Gleichzeitig offenbart Mister Vhan ein tiefsitzendes Trauma, das meiner Vermutung nach – ein unabhängiger psychologischer Gutachter wird es untersuchen müssen – nicht wie von Dr. Sowan vermutet in der Beziehung zu seinem Vater liegt. Wieso?“, stellte er sich die Frage selbst, machte auf dem Absatz kehrt und Schritt, den Zeigefinger erhebend wie ein Dozent, der seinen Studenten gerade die Ultima Ratio einer philosophischen Diskussion erklärte, durch den Saal. „Weil Mister Vhan soeben bestätigt hat, dass seine Halluzinationen – sein Trauma – direkten Zusammenhang mit Lieutenant Tiraz Malkizan, von dem wir bereits hörten, hat. Ich sehe damit die These meiner Anklage bestätigt, dass Mister Vhan in schlimmere Verbrechen, nämlich Totschlag und sexuelle Nötigung, involviert war. Nur eine solche Tat würde ein über Dekaden andauerndes Trauma auslösen. Ist es nicht so?“ Die Frage war an niemanden gerichtet, also antwortete auch keiner. „Mister Nacus, ich möchte Ihnen und Ihrem Klienten das Angebot eines Deals unterbreiten, um die Dienste der geschätzten Jury nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen.“ Er schenkte den Damen und Herren ein erfrischendes Lächeln, besonders der jungen Frau (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Katharina_Orlowski), die ihm schon zuvor ins Auge gefallen war. Ein ganz anderer Schlag Frau als jene, mit denen seine Freunde ihn stets zu verkuppeln versuchten. „Gesteht er seine Verbrechen vollumfänglich und wie sie in der Anklage stehen, würde ich einer Verringerung der Strafe in Aussicht stellen, die er wahlweise in einem Gefängnis der Citadel oder seines Heimatplaneten Palaven vollzieht. Über weitere Details ließe sich dann ebenfalls diskutieren.“ Kim machte eine einladende Geste und blinzelte Vhan so aufmunternd und freundlich zu, dass es beinahe absurd wirkte. „Ansonsten ist Dr. Sowan Ihr Zeuge, Mister Nacus. Euer Ehren, ich habe keine weiteren Fragen.“
Die Ablehnung, die sich in beiden Lager vor dem Gerichtssaal laut hörbar die Bahn brach, als der Staatsanwalt von einem Deal sprach, war überwältigend und im wahrsten Sinne des Wortes ohrenbetäubend. Vor allem unter jenen, die Vhan für immer hinter Gittern verschwinden sehen wollten, kochten die Emotionen hoch und Nura konnte es ihnen nicht verdenken; genau diese Deals innerhalb der gesellschaftlichen Elite der Station war der Grund, warum so viele den Glauben in das Rechtssystem verloren hatten und hergekommen waren, um ihrem Unmut Luft zu machen.
Sie sah, wie Valerie neben ihr mit verbissenem Mund der Kopf schüttelte.
,,Heute ist die Rede von einem Gefägnis auf Palaven, morgen ist es dann Hausarrest in Daddys Anwesen mit Hausdienern und Pool...“, kommentierte die das Geschehen auf dem großen Bildschirm und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Der glaubt doch nicht, dass Vhan lebendig aus dem Gebäude kommt, wenn er den Deal annimmt“, murmelte Nura und beobachtete wie einige Demonstranten immer stärker gegen die C-Sec-Barriere drängten und scheinbar selbst dafür sorgen wollten, dass Vhan Junior nicht seiner gerechten – oder als gerecht empfundenen – Strafe entgehen würde.
Gegenüber des Haupteingangs der Gerichtsgebäudes hatten die Roadies die letzten Vorbereitungen für den Konzertauftakt beendet. Auf der Bühne liefen neben den traditionell schwarz gekleideten Technikern auch Rose und zwei Mitglieder von Salarian Duelist herum, prüften die Abstände der Mikrophone und schienen sich über den anstehenden Gig auszutauschen. Nura spürte, wie sich eine Enge in ihrer Brust bildete; sie wusste, dass ihre Freundin da oben das tat, was richtig war, aber es vermochte nicht der Angst die Kraft zu nehmen.
AeiaCarol
29.01.2023, 15:04
"Mmmhm... . Du. Ausgerechnet du.", schnurrte sie in den Kragen seines Hemdes und hielt sich weiterhin. Lehnte und legte ihren Kopf mehr an ihn, während sie sich weiter, vorsichtig langsam, in der Andeutung eines Tanzes bewegten. Sie seufzte ein zärtliches Lachen an selbige Stelle. "Du musst dich mit mir abgeben. Deshalb hast du einige Komplimente verdient.", flüsterte sie ihm weiterhin zu, ihre Stimme gerade noch so leise, dass es als Flüstern zählte.
Ihre Finger gruben sich in den Stoff seines Hemdes und hielten sich und ihn fester. Ihr war egal, dass die Waden permanent unter Spannung standen, weil sie auf Zehenspitzen bleiben musste. Die Krux die man eben bei einem Mann seiner Größe und einer Frau ihrer Größe hatte.
"Du hattest den Willen, mir Wein zu besorgen. Und warst so bescheuert, dich zwischen mich und dieses Arschloch zu stellen, dass uns bei der Flucht gehindert hat. Du wolltest-..du wolltest mit mir fliehen.", erinnerte sie sie beide an das Vergangene.
"Wäre ich perfekt, dann wäre ich mit dir von der Hochzeit geflohen, als wir die Chance dazu hatten. Und hätte aufgehört mir ständig irgendwas vorzumachen."
Dieser Song fand ein langsames und beruhigendes Ende. Er schmeichelte dieser Szene zwischen ihnen beiden. Wie sie beide den jeweils anderen ungehemmt anhimmelten und damit-...erinnerte wirklich so ziemlich alles an diese Hochzeit. Nur dass sie schon so viel weiter waren. Glücklicher. Definitiv so viel glücklicher.
"Vielleicht hätte uns das nie hierher gebracht.", stellte Leif sich diese verquere Frage laut. "Wir hätten vielleicht niemals Proteus erreicht. Ich wäre niemals durchgedreht bis hin zu dem Punkt an dem ich nicht mehr fähig war dich zu operieren. Und du...hättest mich niemals beinahe sterben sehen und mir das Leben retten müssen.", sicherlich zwei der schlimmsten Momente ihrer Beziehung.
"So sehr ich diese Erinnerungen manchmal löschen will und so wenig ich es mag wie die Dinge gelaufen sind oder...ich weiß nicht wie ich das sagen soll...wir wären vielleicht nicht hier? Wir wären irgendwohin gerannt, hätten es wochenlang getrieben und einen draufgemacht und dann wären genervt voneinander gewesen...? Oder unsere Leben hätten längst nicht so gut gepasst wie jetzt.", das klang altklug. Er wusste das und wollte nicht so klingen. Versuchte sich zu erklären.
"Ich meine damit nur...irgendwie brauchten wir das möglicherweise. Dieses...naja ich musste vielleicht meine Zulassung verlieren. Und du...musstest sehen wie es ist wenn ich nicht mehr in deinem Leben wäre um zu wissen dass du mich brauchst...willst. Ganz egal.", führte Leif aus und küsste ihren Schopf. Sich seiner Worte unsicher. Ob sie sie ihm übel nehmen würde.
"Ich wollte auf keinen Fall wieder heiraten. Für dich klingt das eventuell albern oder daher gesagt, aber es ist so. Du bist einmalig was das angeht. Und so wundervoll unsere Beziehung in all ihren Reizen auch ist, weißt du...es gab außer Edna noch nie jemanden der meine Wutanfälle ausgestanden hat ohne mich zu hassen. Der meine Arroganz für gegeben nehmen würde oder...naja es gab auch noch nie jemanden der bei mir geblieben ist und mich gehalten hat wenn ich mir die Seele aus dem Leib gekotzt habe vor Schmerzen, also...ich weiß was ich an dir habe. Das weiß ich wirklich und ich bin unglaublich dankbar für alles was du für mich tust."
Die vier Mappen aus Papier wirkten auf dem großen silbrig glänzenden Chromtisch verloren und deplatziert, wie Wasserflecken auf einem polierten Spiegel. Aufgereiht und aufgeschlagen zeigte jede einzelne von ihnen auf der linken Seite ein Personenfoto, rechts einen Info-Text.
Die Person, von der die Mappe außen links handelte, war allen im Raum abwesenden bekannt: Seeva T’Saari. Die anderen waren gewissermaßen nur Beiwerk, aber lästiges Beiwerk. En’Sanas hochgewachsene Gestalt spiegelte sich schwach in der Tischoberfläche. Verschwommene rote Umrisse, die den ungefähren Verlauf ihres Kleides nachzeichneten. En’Sana hatte im Lauf der Jahrhunderte eine Pose perfektioniert, die gleichermaßen Eleganz wie Autorität ausstrahlte, würdig in Marmor gemeißelt zu werden. Sie sagte häufig: Der erste Eindruck ist entscheidend. Der tausendste auch.
„Noch immer kein Anzeichen?“ Ihre Stimme war kühl, frei von Emotionen, farblos. Die Asari neben ihr schüttelte den Kopf, die Lippen aufeinandergepresst. „Dann werden wir uns wohl mit der Tatsache abfinden müssen: T’Saari lebt.“
„Das wissen wir nicht“, begann eine dritte Asari, eine Frau die im Gegensatz zu den anderen beiden kein Kleid sondern eine Uniform trug, die auf ihren Dienst in der Armee der Asari schließen ließ. „Sie hat viel Blut verloren. Bei der Göttin, sie ist aus einem verfluchten Gebäude gestürzt und mit einem Skycar kollidiert.“
„Und doch gibt es keine Leiche“, unterstrich En’sana.
„Ich habe viele Gefechte erlebt und ich sage Euch: So einen Blutverlust überlebt man kaum“, erklärte die Soldatin. Für gewöhnlich schätzte En’sana die Meinung von Captain Fen’era. Sie war eine fähige Kriegerin, eine Philosophin auf dem Schlachtfeld aber eine Frau mit begrenzten Ambitionen und noch begrenzterem Wissen über die Konsequenzen von Konsequenzen.
„Kaum“, wiederholte En’sana das letzte Wort des Captains leise. „T’Saari ist… war… ein Spectre. Sagen Sie mir, Captain, wie oft haben Sie mit oder gegen einen Spectre gekämpft?“
Fen’era schaute beschämt auf die Mappe und das Gesicht der Gejagten. T’Saari sah auf dem Bild weder sonderlich furchteinflößend noch in übertriebenem Maße fähig aus.
„Noch nie“, antwortete sie, obwohl ihr klar war, dass die Matriarchin das bereits wusste. „Aber…“
Ein blauer Zeigefinger befahl ihr zu schweigen. Selber Zeigefinger tippte auf das Bild des ehemaligen Spectre. „Wir gehen davon aus, dass sie lebt. Sie verbirgt sich. Sie ist abgeschnitten von den Spectre, ihre Ressourcen sind ihr entzogen und der Großteil ihres Teams ist tot. Aber sie lebt, leckt sich ihre Wunden und…“ Ihr Zeigefinger wanderte weiter zu Mappe und Bild des Nachbarn. „…vielleicht wird sie versuchen, ihre Leute zu finden.“ Sie tippte auf das verschwommene Foto eines Mannes, über den sie erschreckend wenig herausgefunden hatte. Ein Mensch, hässlich im Aussehen, auffällig unauffällig in Schwarz gekleidet und ausgestattet mit dem kräftigen Kiefer eines Mannes, dessen Zähne in der Nacht unablässig mahlten, um den Stress des Tages zu verarbeiten. Der Kerl war gerissen, aufmerksam und gefährlich. Er hatte Renya erwischt und zweifellos getötet. Eine Schande, Renya war Wirtschaftsspionin gewesen, hatte wertvolle Erfahrung mitgebracht und war dennoch formbar gewesen. En’sana hasste es, Leute zu verlieren, besonders wenn sie Potenzial hatten.
„Nach Analyse von T’Saaris Profil“, meldete sich die Frau neben En’sana, „wird sie tendenziell eher nicht versuchen sich mit ihrem Team zu vereinen. Sie ist eine Einzelgängerin, vertraut schwer und ist bereit ihre Leute über die Klinge springen zu lassen. Wir haben herausgefunden, dass sie einen ihrer ehemaligen Mitstreiter sogar selbst exekutiert hat. Einen Quarianer.“
En’sana zuckte die Achseln. Möglicherweise ein Verräter oder ein Versager.
„Meine Entscheidung ist gefallen: Wir löschen sie alle aus. Keine losen Enden.“
Die Frau räusperte sich. „Das… könnte teuer werden. Und blutig.“
„Meine Zeit ist zu kostbar, um mich damit noch länger zu beschäftigen. Ich will nicht dauernd einen Skandal oder noch schlimmer die Wiederkehr des Spectre erwarten. Ich brauche zwei Gruppen: Die eine soll sich intensiv auf die Suche nach T’Saari machen, sie finden und töten. Keine Fehler dieses Mal, heuert die fünf besten Kopfgeldjäger an.“
En’sana spürte Reue in sich brodeln, dass sie nicht von Anfang an Tabula Rasa gemacht hatte. Das dritte Bild zeigte den Turianer, Tiberias Qatar. Auch er würde sterben müssen. Das würde sie Vela nicht erzählen, aber da Qatar ohnehin noch nie mit Vaterqualitäten geglänzt hatte, würde sein Dahinscheiden im Zweifel nur eine Fußnote in ihrem noch am Anfang stehenden Leben sein. En’Sana, die höchstens noch einhundert Jahre bis zum Tod hatte, wollte Vela als einen ihrer Schützlinge und Vermächtnis zu ihrer Bestimmung führen. Sie hatte ein Talent für Kunst und für Juristik bei ihr entdeckt und plante, eins von beidem zukünftig stärker zu fördern. Künstler wurden ihrer Meinung nach in der Gesellschaft massiv unterschätzt. Sie würden die Zukunft formen, indem sie nachrückenden Generationen festgehaltene Gedanken und entsprechende Anstöße, Inspirationen, liefern würden. Eine Galaxie, die von der ästhetischen Denkungsweise der Asari dominiert würde, würde sich zweifellos an dieser orientieren, um Werte und Verständnis auszuprägen.
„Der auch?“, fragte die Frau und tippte auf die letzte Mappe. Es zeigte das Bild des Franzosen im Profil. Er war Teil der Verschwörung, wusste Details und hatte zu allem Überfluss versagt. En’sana nickte bestätigend.
„Ja, der auch. Er sollte leicht zu überlisten sein.“
„Die zweite Gruppe soll also…“, begann Fen‘era zögernd. Wieder nickte die Matriarchin.
„Um den Franzosen können Sie sich kümmern, Captain. Bestellen Sie ihn zu einem Treffen und töten Sie ihn. Die Leiche können Sie an Ort und Stelle zurücklassen, C-Sicherheit wird eigene Schlüsse ziehen oder ich ziehe ein paar Fäden. Der Mann in Schwarz ist das größte Problem. Um ihn kümmern wir uns zuerst. Heuern Sie Leute von außen dafür an, Eclipse oder Blue Suns vielleicht.“ Die Namen schmeckten wie schmutziges Wasser auf En’Sanas Zunge.
„Ich habe da schon jemanden im Kopf…“, sagte Captain Fen’era. „Mit Ihrer Erlaubnis.“
„Will ich es überhaupt wissen?“
„Nicht zwangsläufig, Herrin.“
„Erledigen Sie es einfach.“
„Und Qatar?“
„Der hält sicher die Füße still. Um den kümmern wir uns als letztes. Wenn Ihre Söldner den Menschen ausgelöscht haben, schicken wir sie zu dem Turianer. Und dann hat dieses Affentheater endlich ein Ende.“
,,Ist schon krass hier“, fasste Malen ihren ersten Eindruck von der Station zusammen, als die vier Asari die verglaste Ankunftshalle des Citadel-Raumhafens durchschritten.
,,Du warst noch nie auf der Citadel?“, fragte Tela ungläubig und starrte Malen wie ein Wundertier aus der Provinz an.
,,Haltet mal kurz den Rand, ich muss mich konzentrieren“, unterbrach Ze’sa die beiden und schaute auf ihr OmniTool.
Das letzte Mal, als sie auf der Station war, hatte von diesen „Menschen“, die jetzt überall von sich reden – und Ärger – machten noch keine Sau gehört und auch wenn die Keeper die Citadel stets ordentlich und schon fast steril sauber hielten hatten sie es, zumindest in Ze’sas Wahrnehmung, geschafft, die Station derart umzuräumen, dass sie keine Ahnung mehr hatte, wo was war.
,,Erstmal müssen wir ein Ort finden, wo wir unser Zeug lagern können und keiner uns nervt...“, dachte sie laut und wischte mit der Hand durch die holographischen Stationspläne, die ihr OmniTool ihr zeigte.
Sie hatten ihre Ausrüstung vorerst in Schließfächern in der Ankunftshalle untergebracht, was auf Dauer sehr teuer werden und spätestens dann zu Ärger führen würde, wenn C-Sec anfangen würde sich zu fragen, was diese vier zugereisten Asari mit all den Waffen eigentlich vorhatten.
,,Irgendein Apartmentblock, in dem niemand seinen Nachbarn kennt und keiner nach dir fragt, solange die Miete pünktlich kommt“, schlug Palara in gewohnt pragmatischer Art vor.
,,Gute Idee. Such uns was und kümmere Dich um die Formalitäten“, nahm Ze’sa den Gedanken auf und delegierte die bürokratische Drecksarbeit sogleich an Palara, um bloß nichts damit zu tun haben zu müssen. Jede in ihrem Team hatte ihre Stärken und eine von Ze’sas war es, klar benennen zu können, woraus sie keinen Bock hatte. Gepaart mir ihrer Fähigkeit, den anderen dreien diese unliebsamen Dinge zuverlässig aufs Auge drücken zu können, führte ihr Talent in der Regel dazu, dass sie den Kopf für die Dinge frei hatte, die ihr Spaß und dem Team volle Taschen bereiteten, zum Beispiel neue Jobs an Land ziehen.
,,Ich treibe in der Zeit ein paar Sponsoren auf, die unsere Miete und die anderen Ausgaben decken, ansonsten brennt uns der Citadel-Lifestyle demnächst ein Loch in die Tasche.“
Auf der Plaza vor dem Raumhafen angekommen trennte sich Ze’sa von der Gruppe und visierte eine Sitzbank neben einem Hochbeet an. Der Platz leuchtete förmlich im künstlichen Licht der Station und nach der langen Zeit auf Omega und in anderen Dreckslöchern des Terminus kam sich Ze’sa auch ein bisschen wie ein Landei in der großen Stadt vor. Sie genoss die gefilterte Luft, in der echte Pflanzen gedeihen konnten und stolzierte in ihrem königsblauen Jumpsuit und ihren roten Plateu-Boots über die Plaza, um ein bisschen den Glamour zu fühlen, den die Station ausstrahlte.
An der Bank angekommen fläzte sie sich darauf, nahm ein Selfie mit ihrem OmniTool auf und fing dann an, eine Nachricht zu schreiben:
Bin mit meinem Team bereits auf der Citadel und habe Interesse an dem Job. Briefing?
Sie ging wohlwollend davon aus, dass das ziemlich vage Angebot, dass sie auf Omega erreicht hatte, noch gelten würde. Ansonsten würde sie improvisieren müssen, was aber auch kein Problem wäre; so sauber die Citadel auch sein mochte, auch hier bestand ohne Zweifel Nachfrage für die Arbeit von Leuten wie ihr.
numberten
29.01.2023, 18:00
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1596445-53-Nichts-Ist-Wie-Es-Scheint/page10?p=27061291&viewfull=1#post27061291)
Julian Ward
Julians Übereifer wurde derart abrupt und harsch vom leitenden Commander im Keim erstickt, dass er kaum einen Ansatzpunkt zum Widerspruch fand. Er holte mehrfach Luft, um zur Argumentation anzusetzen, schluckte dann wiederholt die ihm auf der Zunge liegenden Worte herunter und schnaubte schließlich nur schwer durch die Nasenlöcher wie ein verärgerter Stier. Als dann auch noch Watabe einstieg, seine Ambitionen zu einer intensiveren Erforschung als 'letzten Sargnagel für Proteus' zu bezeichnen, verkniff er sich sämtlichen Widerspruch gänzlich und nickte wiederwillig.
"Wie Sie meinen, Lieutenenat Commander. Sie haben natürlich recht, dass die Gesundheit der Patienten im Vordergrund steht. Wenn Sie denken, dass weitere derartige Versuche dieser nicht dienlich sind, werden wir andere Wege finden müssen."
Er wollte sich bereits indirekt wieder aus dem Gespräch zurückziehen, als Akina ihm nun noch begann, Komplimente für den schnellen Fortschritt zuzugestehen. Er ahnte bereits, dass diese freundlichen Worte nur der Auftakt für weitere Verhöre darstellen würden und begegnete den vermeintlichen Glückwünschen daher nur mit einem halbseitigen, aufgesetzten Lächeln unter einem ansonsten leicht gesenkten, skeptischen Blick, der Akina unter subtil von Wut angespannten Augenbrauen heraus durchbohrte. Wo war das Pokerface geblieben?
"Wie Doktor Svensson bei meiner Einstellung hier bereits bewusst war, habe ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber bereits Erfahrungen mit Testreihen auf diesem Gebiet sammeln können. Es waren andere Umstände, Lieutenant. Auf Noveria gelten andere Gesetze als im Allianzraum. Da war man natürlich offener für meine Ideen und ich nutzte hier die dort gesammelten Erkenntnisse als Grundlage für mein weiteres Vorgehen bei Vandernot. Und wenn Sie schon so direkt fragen, muss ich zugeben, dass es auch hier in C-Darwin eventuell bereits ohne Zustimmung der Stationsleitung Experimente in diese Richtung gab", ließ er die Umstehenden murmelnd wissen.
"Nicht ohne vorangegangene genomspezifische Simulationen natürlich. Aber schließlich testete ich meine Hypothesen bereits vor einigen Tagen an Labormäusen. Mit Erfolg, wie ich mit stolz sagen kann. Im Dringlichkeitsverfahren könnte eine Anwendung bei Primaten und schließlich beim Menschen unter den gegebenen Umständen durchaus mit hoher Sicherheit durchgeführt werden. Schon jetzt. Aber ich verstehe natürlich Commander Ravi's Bedenken und werde da vielleicht doch eher die Hilfe besser ausgestatteter Forschungseinrichtungen zu Rate ziehen."
Phillippe Moreau
Moreau war kein guter Schauspieler und offensichtlich sah er inzwischen auch wenig Sinn darin, zusätzlich zu seinen Aussagen noch Emotionen vorzugaukeln, wenn Cherenkov ohnehin bereits äußerst misstrauisch war. Insofern gab er nicht einmal vor, überrascht zu sein, sondern nickte nur mehrfach verständnisvoll. "Kaum zu glauben, ehrlich gesagt", war seine relativ neutrale Antwort.
"Was sollte man in dem Bereich schon verstecken wollen? Vermutlich hat die alte dort irgendeinen heimlichen Verehrer oder sie macht sich nachts öfter mal dünne, keine Ahnung. Auf jeden Fall: Klar hätte ich das sehen können. Dafür muss ich aber erst mal wissen, dass ich überhaupt nach Anomalien suche. Warum sollte ich völlig ohne Vorverdacht checken, ob da alle Systemaufzeichnungen unüberschrieben sind?... Warum haben Sie überhaupt danach geschaut?", versuchte er eine bissige Gegenfrage zu stellen, wagte es dabei aber trotzdem nicht, von seinem Schoß aufzusehen.
Akina
Zu sehen, wie Risse in Wards Maske auftraten war ein seltener Anblick. Keine großen Entgleisungen, doch seine Mimik zeigte Akina deutlich das er sich kurz zusammenreißen musste. Vielleicht hätte man ihn einfach in seinem Eifer weiter reden lassen sollen. Aber Ravi war kein Mann für solche Spielereien und der Brite letztendlich zu vorsichtig. Auch jetzt schien er sich schnell wieder gefangen zu haben, taktierend auf dem Feld welches er beherrschte. Akina nickte seiner kleinen Mäusegeschichte wohlwollend zu, während sie ihr kleines schwarzes Büchlein aus der Tasche zog. Nebensächlich klappte sie es auf, blätterte und platzierte einen Stift um es offenzuhalten. Ihr Blick strahlte eine erstaunliche Gleichmut aus als sie Ward betrachtete. Ravi hingegen sah etwas ungeduldig aus, vermutlich dachte er über tausend andere Sachen nach die er noch zu erledigen hatte. Unklar über die Prioritäten auf dieser Anlage.
"Nun, es wird ihnen wohl kaum jemand wegen ein paar Mäusen den Strick drehen, wobei sie selbstverständlich die ungeliebten bürokratischen Behörden meistern sollten. Die Allianz liebt ihren Papierkram. Was wir jedoch hier brauchen sind Ergebnisse und die haben sie geliefert.", stellte sie neutral fest, zweimal auf das Papier der offenen Seite tippend.
"Dennoch haben wir hier nur begrenzte Möglichkeiten und einen anderen Schwerpunkt. Sie selbst stecken sehr viel Arbeit in diese Forschung. Der von ihnen genannte Doktor Svensson hat auch sehr viele Ressourcen an eine einzelne Patientin verschwendet, wenn auch aus anderen Gründen.", verkündete sie mit einem leicht missbilligenden Augenrollen.
"Eine enorme Doppelbelastung für sie angesichts des Scherbenhaufens den ihr Vorgänger überlassen hat. Sehen sie sich dieser gewachsen? Diese Anlage an sich überhaupt geeignet um die Studie an Vandernot fortzuführen?", erkundigte sie sich höflich. C-Darwin war für Rekonvaleszenz geschaffen, Ward studierte momentan mehr Cyber-Biowaffen. Es war ein wenig unklar für was er größere Interessen hegte.
*
Maksim
"Sie sehen sicher das Problem wenn sich die Dame einfach mal so dünne macht, nicht wahr?", erwiderte Maksim ohne eine Miene zu verziehen. Der Russe baute sich ein wenig vor Moreau auf und sah zu ihm herab.
"Weswegen sie behandelt wird, das hat zu zwei Amokläufen geführt. Sie mag zwar zerbrechlich wirken, aber ich habe ihre Sportwerte gesehen. Sie könnte ihren dürren Hals vermutlich ohne Probleme umdrehen. Denke nicht das es erbaulich wäre.", stellte er nüchtern fest, die jetzt versteckten roten Flecken des Franzosen anschauend.
"Wenn jemand in diesen Systemen rumpfuscht ist das ein Sicherheitsrisiko. Eines das wir uns nicht leisten können. Folglich führen wir Kontrollen durch. Wir können ja nicht alles auf den schmächtigen Schultern eines Freelancers wie ihnen abladen.", meinte er beiläufig und klopfte kurz auf ebendiese Schultern. Unter seiner mächtigen Pranke wirkte Moreau noch schmaler als er es eh war.
"Sagt ihnen der Begriff "Mäusefalle" etwas abseits der Schädlingsbekämpfung?", fragte er sein Gegenüber und setzte sich wieder zurück in seinen Stuhl.
Forenperser
30.01.2023, 00:52
Trotz des Abratens seines Anwalts, Kim hatte damit gerechnet, dass Vhan ihn befolgen würde, antwortete der rote Turianer. Der Staatsanwalt nickte, während er lauschte. Tiraz Malkizan also.
„Vielen Dank für Ihre Schilderungen, Mister Vhan.“ Der Dank war ernst gemeint, Vhan hatte wohl doch etwas turianische Ehre in sich. Der Staatsanwalt wandte sich nun wieder Dr. Sowan zu, obwohl die folgenden Worte nicht an ihn gerichtet waren.
„Ich fasse zusammen: Dr. Sowan diagnostiziert Mister Vhan ein psychisches Leiden, unterstreicht aber dessen Schuldbewusstsein, damals wie heute. Gleichzeitig offenbart Mister Vhan ein tiefsitzendes Trauma, das meiner Vermutung nach – ein unabhängiger psychologischer Gutachter wird es untersuchen müssen – nicht wie von Dr. Sowan vermutet in der Beziehung zu seinem Vater liegt. Wieso?“, stellte er sich die Frage selbst, machte auf dem Absatz kehrt und Schritt, den Zeigefinger erhebend wie ein Dozent, der seinen Studenten gerade die Ultima Ratio einer philosophischen Diskussion erklärte, durch den Saal. „Weil Mister Vhan soeben bestätigt hat, dass seine Halluzinationen – sein Trauma – direkten Zusammenhang mit Lieutenant Tiraz Malkizan, von dem wir bereits hörten, hat. Ich sehe damit die These meiner Anklage bestätigt, dass Mister Vhan in schlimmere Verbrechen, nämlich Totschlag und sexuelle Nötigung, involviert war. Nur eine solche Tat würde ein über Dekaden andauerndes Trauma auslösen. Ist es nicht so?“ Die Frage war an niemanden gerichtet, also antwortete auch keiner. „Mister Nacus, ich möchte Ihnen und Ihrem Klienten das Angebot eines Deals unterbreiten, um die Dienste der geschätzten Jury nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen.“ Er schenkte den Damen und Herren ein erfrischendes Lächeln, besonders der jungen Frau (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Katharina_Orlowski), die ihm schon zuvor ins Auge gefallen war. Ein ganz anderer Schlag Frau als jene, mit denen seine Freunde ihn stets zu verkuppeln versuchten. „Gesteht er seine Verbrechen vollumfänglich und wie sie in der Anklage stehen, würde ich einer Verringerung der Strafe in Aussicht stellen, die er wahlweise in einem Gefängnis der Citadel oder seines Heimatplaneten Palaven vollzieht. Über weitere Details ließe sich dann ebenfalls diskutieren.“ Kim machte eine einladende Geste und blinzelte Vhan so aufmunternd und freundlich zu, dass es beinahe absurd wirkte. „Ansonsten ist Dr. Sowan Ihr Zeuge, Mister Nacus. Euer Ehren, ich habe keine weiteren Fragen.“
Der Staatsanwalt legte wieder wortgewandt los. Man musste ihm neidlos anerkennen dass er sein Handwerk verstand. Er hatte sich in den Kopf gesetzt diesen Fall zu gewinnen, egal wie.
Beyo sah zu Nacus. Dieser hatte sich bereits hingestellt, im selben Moment als van der Vliet's Ausführung beendet war. Mit entschlossener Miene rückte er seinen Zwicker zurecht und erhob dann die Stimme. Auch wenn diese nach wie vor ruhig und professionell war, schwang diesmal eine klare Spur von Autorität in ihr. In Kombination mit der klaren, aufrechten Körperhaltung des Familienanwalts konnte man die starke Präsenz des alten Turianers im ganzen Saal spüren.
"Abgelehnt." sagte er mit absoluter Bestimmtheit. "Mein Mandant ist bereits hier um die Verbrechen, die er auch tatsächlich begangen hat, zu gestehen. Die Strafverfolgung kann demjenigen, der die von Ihnen genannten Verbrechen begangen hat, nicht mehr habhaft werden. Dass dies eine Tragödie ist, da sind wir uns einig. Hier jedoch wird versucht Verbindungen herzubekommen wo keine sind. In welchem Psychologie-Buch steht geschrieben, dass ein derartiger geistiger Schaden nur bei Mord oder sexueller Nötigung auftritt? Möchten Sie damit den Schaden, den die restlichen Opfer erlitten haben, bagatellisieren?"
Nacus hatte die Vorlage genutzt und den Spieß sofort umgedreht. "Hohes Gericht, hier wird versucht aus einer völlig subjektiven Meinung über Psychologie meinem Mandanten etwas anzuhängen. Ich verlange eine Ent - "
Der Hammerschlag kam plötzlich und ließ alle im Saal sofort verstummen. Richter Wilkens blickte ohne eine Miene zu verziehen zwischen Nacus und dem Staatsanwalt hin und her, machte wortlos unmissverständlich klar, wer hier in diesem Hause das Sagen hatte.
"Ihre Forderung ist der vorliegenden Sache nicht angemessen, Nacus. Jedoch hat der generelle Einwand seine Berechtigung. Herr Staatsanwalt, aus einer solchen Vermutung ihrerseits lässt sich kein eindeutiger Beweis machen. Dieser Punkt wird fallengelassen, die Befragung von Zeuge Sowan wird weitergeführt, falls die Verteidigung das wünscht?"
Der alte Turianer dachte sichtlich einen Moment nach. "Doktor, Sie sprachen davon dass eine Behandlung auch während einer Gefängnisstrafe fortgeführt werden kann. Halten Sie es für möglich, dass eine solche für den weiteren Therapieverlauf schädlich wäre?" "Dies liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Jedoch liegt dies nicht in meiner Hand."
Der Salarianer faltete seine Hände, und blickte den Anwalt mit einer Mischung aus Freundlichkeit und auch einer Spur Bedauern an.
"Natürlich liegt es mir am Herzen dem jungen Herren zu helfen. Doch ebenso haben alle anderen Beteiligten in dieser Sache ein Recht auf Gerechtigkeit. Ich werde mich dem nicht entgegenstellen."
Es war wirklich beachtlich wie gut dieser Mann es schaffte, eine Balance zwischen Empathie und professioneller Distanz zu wahren.
"Was ist ihrer Meinung nach der größte Indiz dafür, dass einige der Erinnerungen und Schilderungen meines Mandaten sich anders ereignet haben könnten, als er sie uns berichtet?" "Es gibt einige, konkrete Erlebnisse die wohl so etwas wie Schlüsselereignisse waren. Über diese spricht er sehr klar, sodass ich wenig Zweifel habe dass sie sich auch so ereignet haben. Bei anderen Ereignissen hingegen haben sich bei wiederholter Erzählung Widersprüche oder auch veränderte Darstellungen ergeben. Hier mischt sich paradoxerweise ein großer Schuldkomplex mit einem erstaunlichen Maß an Verdrängung."
Diese Wortwahl alleine ließ ihn schon fast schwindelig werden.
"Glauben Sie, es wird möglich sein sämtliche Ereignisse fehlerlos wieder zu rekonstruieren?" "Nur anhand seines Gedächtnisses? Nein. Einen großen Teil vielleicht, aber nicht alles."
"Keine weiteren Fragen, euer Ehren."
Sowan zog sich zurück. Dann wies Richter Wilkens den Staatsanwalt an, den nächsten Zeugen aufzurufen.
numberten
30.01.2023, 18:07
Nura (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page13?p=27122568&viewfull=1#post27122568)
"Hier bitte, dein Bier!", meinte der Mensch auf dem Bierwagen, dessen speckiger Rattenschwanz zum Abreißen einlud.
Thadera nahm von ihm die kleine Pappstiege mit den vier Plastikbechern entgegen. Hinter ihr drängelten schon die nächsten.
"Das macht dann 20 Creds." "20 Creds? Für so eine anarcho-syndikatische, Fick die Bullen und Beyo Vhan- Veranstaltung huldigt ihr aber ganz schön den ollen Mammon!", meinte Thadera und hob skeptisch die nicht existenten Augenbrauen.
"Alles für die Bewegung! Der Scheiß hier kostet. Dreckskapitalisten!"
"Ja, du mich auch Speckschwarte!", meinte Thadera und bezahlte die Qualle mit menschlichen Antlitz. Die Asari schob sich zurück durch die Menge und fand Ela wieder.
"Meine Güte, hier ist ein Volk! Haben die alle keine Arbeit?", meinte Thadera zu ihrer Schwester. Diese lächelte schief.
"Das politische Anliegen ist ihnen wichtig. Oder die Musik? Wieso bist du nicht auf Arbeit?", erwiderte Elaveria.
"Bin Frührentnerin!", meinte die Ex-Sportlerin und nipppte an ihrem Plastebecher. Ela schüttelte amüsiert den Kopf.
"Nicht das ich was gegen deine Einladung habe, aber solltest du nicht im Gerichtsgebäude sein, anstatt davor? Warst du nicht Zeugin? Und für wen sind die anderen beiden Becher eigentlich?", erkundigte sich die Xenobiologin, während die Schwestern über den Platz schritten. Thadera nahm einen großen Schluck von ihrem Bier und machte ein wohliges Gesicht.
"Hast du die Schlange gesehen? Da stelle ich mich ja sonst gleich wieder an! Und meine Anwältin meinte das meine Aussage so unwichtig ist, dass ich eh nicht am ersten Prozesstag aufkreuzen muss. Vielleicht gar nicht. Ich meine das Beyo gaga ist merkt jeder der fünf Minuten mit ihm im Raum ist!", stellte sie nüchtern, aber mit der Bereitschaft es zu ändern, fest.
"Und die Vorladung sieht das wie deine Anwältin?", fragte Elaveria neugierig. Thadera schaute kurz unscheinbar nach links und rechts.
"Klar. Und jetzt hör auf soviel zu fragen. Wir sind nicht hier um über den Prozess nachzudenken.", meinte sie und sah zu der Riesenleinwand mit der Live-Übertragung hoch.
"Na ja, also nicht direkt. Drum rum kommt man natürlich nicht. Schau dir dieses rote Würstchen doch mal an! Aber was soll ich sagen. Salarian Duelist ist zwar ein bisschen schwach auf der Brust, aber man kann ja nicht immer Ardat Yakshi hören."
"Ja, oder diese Band deren Melodie oft in Krach untergeht und der Gesang mehr Grunzen und Knurren als Singen ist."
"Krogan Warfare ist der neue, heiße Shit in der Death Metal Szene. Letztendlich kommt aber eh keiner an das neue Projekt von Sivara Nes'tahne heran. Diese Asari ist einfach ein Avatar der Musik.", schwärmte Thadera worauf Elaveria zustimmen musste.
Sivara Nes'tahne war schon sechs Jahrhunderte im Musik Business und hatte Generationen von Asari begeistert. Alle paar Jahrzehnte wechselte sie das Genre. Ihre Mutter kannte sie noch aus Girl Group Zeiten als Ultrablue und Blues-Sängerin.
Zu Elas Campuszeiten war sie als Ultraviolence in der Rap Szene und ihrer anschließenden Hardrock Phase.
Während Thadera hatte sie den Wechsel von Asari Opernsängerin zu Death Metal vollzogen. Was immer diese Asari als Projekt ausgesucht hatte wurde ein musikalischer Erfolg. Und ihre Solokonzerte wurden jedes Mal eine größere Wundertüte.
"Hey, Schwester kann ich eins von deinen Bierchen schnorren. Du brauchst doch nicht so viele?", quatschte ein in die Jahre gekommener menschlicher Punk Thadera an, welche ihre Bierstiege konsequent aus seiner Griffweite zog.
"Hast du die Schlange gesehen? Und den Preis? Such dir doch Arbeit und hol dein eigenes Bier du Penner!", erwiderte sie resolut.
"Nein!", erwiderte der Punk nur forsch mit einem bierernsten Gesicht. Thadera musterte seine energische Faulheit.
"Tja, da kann man nichts gegen sagen. Hier Kumpel.", meinte sie dann mit einem Schulterzucken und gab ihm einen ihrer Becher.
"Danke, Blaumaus. Prost!" "Pröstchen!", entgegnete Thadera, stieß mit ihrem Becher an und leerte diesen.
"So, damit wäre es alles weniger umständlich!", bemerkte sie gutgelaunt, ihren letzen Becher ergreifend.
"Ja..ja, das sehe ich. Soll ich dann schonmal das nächste Bier holen? Wollte eh noch was ausgeben. Mein Buch Haare in der menschlichen Mythologie, hat sich hervorragend verkauft.", meinte Elaveria wohlwollend.
"Ich werde wohl nie diese Faszination für Haare verstehen. Klar sieht lustig aus, Menschen färben sie ulkig und sie sind manchmal recht weich. Aber Quarianer haben doch auch welche und man hat nicht zwölf Bücher drüber geschrieben.", sagte Thadera.
"Quarianer sind allgemein isolationistisch und wenn man sie sieht komplett bedeckt. Menschen laufen überall rum und protzen mit vorhandener Haarpracht. Die meisten Leute wissen noch nichtmal wie Quarianer aussehen, geschweige denn das sie Haare haben."
"Na ja, immerhin hast du nicht wieder eine Perücke zum Headbangen dabei.", erwiderte Thadera kritisch.
"Du kannst sagen was du willst, das Ding kam super beim Konzert an. Mehrere andere Asari wollten sie sich mal ausleihen."
"Die kaufen vermutlich auch deine Bücher." "Ja, ich sagte doch schon das sie Geschmack hatten.", entgegnete Ela schelmisch.
Als sie näher zur Bühne kamen hörten sie auch schon Musik, eine der kleineren Bands die spielen durften und ein wenig Stimmung brachten. Keine offiziellen Set-ups mehr lokale Punk Bands die sich keiner die Mühe machte zu vertreiben. Thadera hörte allerdings mehr als drei Akkorde heraus, vermutlich hielten die sich für was besseres!
"Und wir ficken Decius Vhan!
Und wir ficken seinen Sohn!
Und wir ficken die verdammten Bullen
und das verfickte Scheiß System!",
grölte der Leadsänger der vier Gestalten mit schiefer Stimme während seine Member bemüht waren möglichst viel Krach zu machen. Ein paar Zuschauer hatten sich schon eingegroovet und ein kleiner Moshpit hatte sich gebildet.
"Auf jedenfall ein eingängier Text. Nicht ganz so ausgefeilt wie Ryncol, Weiber und Dreschlund-Dresche von Kroganerklöten, aber die sind ja auch schon lange im Geschäft.", bewertete Thadera die Performance und hielt Ausschau nach einem anderen Bier Logistiker. Die Menge vor der Leinwand fluchte und stöhnte wieder, vermutlich hatte der Rote Renner wieder irgendwas dummes gesagt.
Shepard Commander
30.01.2023, 21:24
Gil (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page12?p=27122303&viewfull=1#post27122303)
Der Kaffee schmeckte noch immer so mies, wie Hanna ihn in Erinnerung hatte. Sie hätte nicht gedacht, dass sie noch schlechteren Maschinen-Kaffee als auf dem Revier trinken würde. Das Zeug schmeckte mehr nach abgebranntem Schießpulver als gemahlenen Kaffeebohnen. Sie verzog das Gesicht. Allerdings hatte sie das Getränk bezahlt, daher würde sie es trinken müssen.
Während sie den Becher zu den Lippen hob, sah Hanna einen Mann in feinstem Anzug, der sein Datenpad aktualisierte. Sie hatte ein gutes Gedächtnis für Gesichter und war sich daher fast sicher, dass sie ihn noch nie gesehen hatte. Aber diese Augen, irgendwie kamen ihr diese charakteristisch grünen Augen seltsam bekannt vor. Einem Impuls folgend trat sie einen Schritt vor.
„Entschuldigung, Sir, aber… kenne ich Sie nicht irgendwoher?“
Shepard Commander
30.01.2023, 21:27
Nacus
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page13?p=27122912&viewfull=1#post27122912)
In Kims Eingeweiden brodelte es. War der Richter schwer von Begriff? Wieso ließ er diese Konklusion nicht gelten?
„Euer Ehren, bei allem Respekt, aber ich habe keinesfalls gesagt, dass dies ein ‚vollständiger Beweis‘ sei. Aber ich denke, dass ich damit richtig liege und ein Gutachter das bestätigen wird.“ Er wandte sich ab. Bisher hatte Wilkens den Hammer nicht fallen lassen, um den Staatsanwalt zu bremsen.
„Mister Nacus, hören Sie bitte auf rhetorische Nebelkerzen zu zünden. Oder haben Sie Ihre Gefühle tatsächlich so wenig im Griff? Ich habe diese Verbindungen, die wie sie behaupten nicht existieren, nicht geschaffen: Mister Vhan hat dies getan.“ In einer weniger zivilisierten Gesellschaft hätte Kim vor dem Verteidiger ausgespuckt. „Natürlich werden hier keine Verbrechen bagatellisiert, aber wenn Sie sich etwas mehr mit Psychologie befasst hätten, wäre Ihnen vielleicht aufgefallen, dass Traumata dieser Art nicht durch gefälschte Polizeiberichte oder das Kassieren von Schmiergeld gekommen wäre. Außer er wäre der moralischste Turianer, der je die Citadel betreten hat und das können wir wohl zu einhundert Prozent ausschließen.“
Er wandte sich zwar an den Turianer, mehr aber an die Jury: „Mister Nacus, wenn die Gefängnisstafe den Erfolg einer Therapie schmälert und deshalb nicht angetreten werden kann, dann würden die Gefängnisse dieser Galaxie nur Geister beherbergen.“. Kim strich den Anzug glatt und zügelte seinen Zorn etwas. Das Ganze wurde zu einer Posse. Trotzdem: Pflicht ist Pflicht und van der Vliet rief den nächsten Zeugen auf.
Murick Quorick, Station-Commander a.D. humpelte in den Gerichtssaal. Bei jedem zweiten Schritt erklang das „Klong“ eines Gehstocks mit Stahlspitze. Der alte Turianer war faltig, seine Plattenfarbe abgestumpft. Man hatte ihn für den Prozess aus einer der Kolonien einfliegen lassen. Quorick schien nicht sonderlich glücklich darüber zu sein, die Citadel besuchen zu müssen, besonders zu so einem Anlass. Ebenso wenig erfreut schien er bei dem Anblick Vhans zu sein. „Klar“, dachte Kim. „Da sitzt deine Verfehlung.“
„Mister Quorick, vielen Dank, dass Sie es einrichten konnten.“ Der Turianer nickte. Er nahm die Vereidigung ohne größere Regungen hin.
„Wenn Sie bereit sind, würde ich gerne meine erste Frage stellen.“
„Tun Sie’s, verdammt“, raunte Quorick.
„Gut. Der hier angeklagte Beyo Vhan ist diverser Verbrechen angeklagt. Ich falle gleich mit der Tür ins Haus: Hat er Ihnen gegenüber jemals gestanden, so gehandelt zu haben? War er sich der Konsequenzen bewusst?“
Shepard Commander
30.01.2023, 21:28
Zee (http://#0066cc)
Es war kühl im Park der Citadel, als sich die beiden Asari trafen. Keine der beiden wusste, wie die jeweils andere aussah. Sie hatten sich über einen geheimen Kanal verabredet und den Ort zwischen den durch botanische Fähigkeiten und künstliches Licht hier gezogenen Bäumen als Treffpunkt gewählt.
Die von En’sana entsandte Asari war eine junge Aspirantin der Matriarchin namens Sylara, noch ohne festen Platz in der Welt. Ti’rash hatte sie auf einer der Asari-Kolonien aufgelesen, wo sie sich geistlos einem Studium zuwandte, das sie nur aufgrund ihrer Eltern gewählt hatte. En’sana bot ihr mehr: einer Bestimmung zu folgen. Jetzt war sie eine der eifrigsten Jüngerinnen der Matriarchin, formbar wie nasser Lehm.
Sylara brannte darauf, sich zu beweisen. Sie wusste, dass diese Sache ihrer Herrin viel bedeutete. Man hatte ihr wenig gesagt, nur, dass es sich bei der Frau, die sie traf um eine Asari und eine Söldnerin handelte. Und, dass sie absichtlich ausgewählt worden war.
Auf ihrem Omnitool, verschlüsselt und nur mit einem Code zugänglich, hatte Sylara die Daten über Ziel und Absicht der Zielperson, die En’sana aus dem Weg haben wollte. Sie wusste nicht einmal oberflächlich, wer sie waren. Reine Vorsichtsmaßnahme, vermutete die junge Asari. Ihre Herrin war in den vergangenen Tagen angespannter als üblich, weshalb Sylara sich wünschte, dass diese Söldnerin ihren Job gut und schnell über die Bühne bringen würde. Je näher sie dem Übergabeort kam, desto stärker schlug ihr Herz.
Sylara kannte die Bilder von Söldnern, hatte sogar schon einmal eine Gruppe Blue Suns gesehen und war von der Gestalt nicht gerade beeindruckt, die dort auf einer Bank sitzend auf sie wartete. Die Asari war klein, wirklich klein. Darüber täuschten auch die Schuhe nicht hinweg. Anders als die meisten anderen ihrer Artgenossinnen war die Haut von dieser hier von einem sanften Lila statt blau. Zudem trug sie keine Panzerung, hatte keine Waffen bei sich und wirkte alles in allem nicht wesentlich bedrohlicher als Sylara selbst.
Sie brauchte nichts zu tun, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen.
Sylara räusperte sich. Sie wollte nicht lächeln, obwohl sie oft und viel lächelte. Aber in dieser Situation wäre das wohl kaum angemessen. Stattdessen eben dieses Räuspern, ehe sie etwas gepresst: „Ich denke, wir beide wissen, warum wir hier sind, oder?“ hervorbrachte.
Die andere Asari, deren Augen hinter einer verspiegelten Brille verborgen waren, in denen Sylara das stark verkleinerte Abbild ihrer selbst sah, grinste schräg wie ein Cowboy. „Ich soll Ihnen Grüße von Captain Fen’era bestellen“, sagte Sylara, um das Eis zu brechen und der Söldnerin bewusst zu machen, dass sie wirklich auf sie gewartet hatte. Und sollte es sich um ein Missverständnis handeln, wäre das die sicherste Art es aufzuklären…
Shepard Commander
30.01.2023, 21:30
Der Cop (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1603754-54-Justitia-Ist-Blind/page3?p=27107500&viewfull=1#post27107500)
Die Schächte der Citadelarme waren kalt und meistens nur spärlich beleuchtet. Die Luft schmeckte merkwürdig süßlich, sie zu atmen war keine Freude. Die unendlichen Verzweigungen, über die keine vollständige Kartografie existierte, waren so weitläufig, dass sie einer ganzen Parallelgesellschaft Platz boten. Hier herunter verirrten sich aber nur Glücklose. „Schachtratten“, Kinder und Jugendliche, die ohne Hoffnung hier lebten und starben und Verbrecher auf der Flucht. Es passte, nein, es war logisch, die alternativlose Konsequenz, dass Seeva sich hier versteckt hielt. Sie hasste jeden Augenblick.
Die Asari lehnte sich an die Wand des Unterschlupfes, den sie noch am ersten Tag ihrer Flucht in die Tunnel aufgetan hatte. Es war ein kleines, spartanisches Heim mit vielen Zimmern und niedrigen Decken. Es erinnerte auf unangenehme Art und Weise an einen Bunker. Immerhin hatten die drei Vorbesitzer, schmutzige Menschen mit noch schmutzigeren Manieren, ein gutes Repertoire an Vorräten angelegt. Essen, Trinken, Medizin, sogar eine Pistole mit drei Thermomagazinen lagerten im Nebenzimmer zu Seevas okkupierten Schlafgemach. Die ehemaligen Bewohner, zwei Männer und eine Frau, bei denen Seeva nicht sagen konnte, wer alt und wer jung gewesen war, lagen im hintersten Zimmer mit zerfressenen Körpern, gebrochenen Genicken und eingeschlagenen Schädeln. Anstatt ihr freiwilliges Obdach zu gewähren, forderten sie Geld und drohten damit, die Behörden zu informieren. Narren. Vielleicht hätte sie nicht alle töten müssen, aber nachdem der größte und schmutzigste unter ihnen durch Seevas Wurf starb, sah sie keinen Grund die anderen beiden nicht auch gleich zu vernichten. Die würde niemand vermissen und angesichts des Diebesguts hatte sie der Station vielleicht sogar einen Gefallen getan.
Mit einem zischenden Laut sog Seeva scharf Luft durch die Zähne ein. Der Verband, den sie von der Schusswunde abzog, war leicht verkrustet. Sofort fing die Wunde wieder an zu bluten. Seevas Universalwerkzeug diagnostizierte ihr keine Fremdkörper in ihrem Leib, das schnelle Verabreichen von Medigel hatte zudem weitreichendere Verletzungen vorgebeugt.
Mit den Zähnen riss sie ein Paket Mullbinden auf, schmierte einen Finger Medigel aus der Tube darauf und drückte es auf das Einschussloch. Da das Projektil in ihrem unteren Rücken wieder ausgetreten war, musste sie auch dort eine Wunde versorgen. Ironischerweise hatte der Killer keine Munition mit Shredder-Faktor verwendet, die sich nach dem Eintritt in den Körper drehten, aufpilzten und ein Austrittsloch groß wie Texas hinterließen. Da sie jedoch an den hinteren Teil der Wunde schlechter rankam, verarztete sie sich dort mit der doppelten Dosis Medigel, was einen Zustand der Lethargie oder geistigen Nebels nach sich zog. Sie schlief viel, vermutlich hatte sie zwei oder drei Tage lang fast nur geschlafen. Ihre einseitige Ernährung begrenzte sich auf harte Brote oder Cracker und Obst. Alles geschmacklos, im Gegensatz zu dem Wasser, das auf eine Art und Weise widerlich schmeckte, sodass einzig Seevas Überlebensdrang sie dazu bewegen konnte, kleine Mengen des ekelhaften Zeugs zu schlucken.
Die C-Sicherheit würde sich ohne Zweifel einen Reim darauf machen können, was mit der ehemaligen Spectre passiert war und ihre Suche früher oder später in die Tunnelsysteme ausdehnen. Spätestens, wenn dieser vermaledeite Prozess beendet war. Dann würde sie aber bereits fort sein, hatte sie beschlossen. Die Leichen würde bald zu verwesen und zu stinken beginnen und die Atmosphäre der Tunnel eine weitere Duftnote hinzufügen.
Da sie es nicht wagen konnte, ihr Tool für Com-Kanäle oder Nachrichtenfeeds zu öffnen, oder sich überhaupt ins Net einzuklinken, war sie ohne Informationen. Vielleicht sollte sie schauen, ob sie ein paar dieser Tunnelbewohner zu fassen bekam, die für sie nach Neuigkeiten schauten. Da diese trostlosen Gestalten in ihren Augen aber wenig vertrauenswürdig waren und ihre finanziellen Mittel quasi non-existent waren, würden sie sie in Erwartung einer Belohnung sicherlich schnell verraten. Die Frage wäre dann, an wen.
In den letzten Tagen voller Fieber, Schmerz und Wut war der Asari eins klar geworden: Sie konnte nicht auf der Citadel bleiben. Während Seeva sich einen frischen Verband um den Bauch schlang, manifestierte sich einmal mehr der Entschluss und der daraus geborene Plan…
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