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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sonderurlaub wegen Umzug im innerhalb eines Mehrfamilienhaus



Sir Lunchelot
24.07.2021, 20:27
Moinmoin,
das ist zwar noch etwas hypothetisch, aber ich werde bald in die Wohnung meines Nachbarn direkt über den Flur ziehen, wenn er eine bessere Wohnung gefunden hat. Nun steht mir Tariflich ein Tag Sonderurlaub wegen Umzug zu. Zählt das auch wenn man innerhalb eines Hauses umzieht? Ich stelle mir das irgendwie komisch vor, wenn ich meinen Chef sage, ich ziehe um und meine Adresse ändert sich nicht.
Es wird auch nicht viel zu tun sein. Ich ziehe von einer kleinen 1-Zimmerwohnung in eine Große 1-Zimmerwohnung um. Mit 1,2 Helfern schaffe ich das sicherlich in 1 oder2 Stunden plus ein paar Schönheitsreparaturen. Aber das weiß mein Chef natürlich nicht.

Fändet ihr es Gerechtfertigt wenn ich dafür einen Tag Urlaub nehme?

Stiller Leser
24.07.2021, 20:59
Moinmoin,
das ist zwar noch etwas hypothetisch, aber ich werde bald in die Wohnung meines Nachbarn direkt über den Flur ziehen, wenn er eine bessere Wohnung gefunden hat. Nun steht mir Tariflich ein Tag Sonderurlaub wegen Umzug zu. Zählt das auch wenn man innerhalb eines Hauses umzieht? Ich stelle mir das irgendwie komisch vor, wenn ich meinen Chef sage, ich ziehe um und meine Adresse ändert sich nicht.
Es wird auch nicht viel zu tun sein. Ich ziehe von einer kleinen 1-Zimmerwohnung in eine Große 1-Zimmerwohnung um. Mit 1,2 Helfern schaffe ich das sicherlich in 1 oder2 Stunden plus ein paar Schönheitsreparaturen. Aber das weiß mein Chef natürlich nicht.

Fändet ihr es Gerechtfertigt wenn ich dafür einen Tag Urlaub nehme?
Dir steht tariflich ein Tag Sonderurlaub wegen Umzug zu.

Was steht denn da, also der genaue Wortlaut?

So erst mal, wenn es nur um einen Umzug geht in eine andere Wohnung und sonst keine anderen Bedingungen verknüpft sind, würde ich sagen, dass das irrelevant ist.
Wenn die Wohnung im Nachbargebäude wäre, würde das ja auch nur unwesentlich länger dauern.

Tiha
24.07.2021, 21:23
Was hindert dich daran deinen Chef genau das zu fragen? Oder ist er ein Arschloch?

Almalexia
24.07.2021, 21:28
Was hindert dich daran mit Deinem Chef einfach zu sprechen und sich einen Urlaubstag zu nehmen? Seit wann muss man denn einen Urlaubstag begründen?

Moe
24.07.2021, 21:47
Dir steht min. ein Tag Urlaub zu. Zumindest in Österreich. Wenn sich deine Postleitzahl ändernt sogar zwei Tage für den Umzug. Im selben Ort oder wie bei dir im selben Haus steht dir nur ein Tag zu.

Danol
24.07.2021, 23:06
Was hindert dich daran mit Deinem Chef einfach zu sprechen und sich einen Urlaubstag zu nehmen? Seit wann muss man denn einen Urlaubstag begründen?

Steht da doch:


Nun steht mir Tariflich ein Tag Sonderurlaub wegen Umzug zu.

Wenn man einen Sonderurlaubstag haben will, der an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist, muss deren Vorliegen eben irgendwie nachgewiesen werden. Ich vermute mal, hier möchte sich jemand eine mögliche Blamage ersparen.

Grundsätzlich sehe ich hier aber auch keinen Grund, warum ein Umzug innerhalb desselben Hauses nicht zählen sollte. Es ist ja dennoch ein Umzug und Dein ganzes Zeugs muss von A nach B.

Fred
24.07.2021, 23:07
Dir steht min. ein Tag Urlaub zu. Zumindest in Österreich. Wenn sich deine Postleitzahl ändernt sogar zwei Tage für den Umzug. Im selben Ort oder wie bei dir im selben Haus steht dir nur ein Tag zu.

Kann ich nur zustimmen, ansonsten klar mit dem Chef kommunizieren, warum sollte man das auch ablehnen?

Sir Lunchelot
24.07.2021, 23:53
Er hasst solche kurzfristigen Urlaubsanträge, also alles was nicht mit dem Jahresurlaub eingereicht wurde, wie die Pest. Wir sind ein recht kleines Team und ein einzelner ausfall, geplant oder nicht, reißt eine Lücke in seine Schichtplanung. Überstunden und Samstagsarbeit sieht er gerne, aber wehe jemand will mal einen Montag oder Freitag als ausgleich, dann geht er einen immer auf den Sack, man solle sich sein Überstunden gefälligst auszahlen lassen, er mache das ja auch (er ist Standortleiter und selber angestellter).
Also wenn ich ihn frage, würde er mir wahrscheinlich vorwerfen wie unkollegial ich sei und wie mein übrigen Kollegen das schaffen sollen und ich solle doch mal an die Firma denken. Möglicherweise würde er mich sogar anlügen und sagen das gilt nicht.

Natürlich kann ich auch meinen Betriebsrat fragen, der weiß es sicherlich, aber so lange noch nichts spruchreif ist, will ich niemanden (außer euch natürlich xD) auf den sack gehen

Juli Karen
25.07.2021, 01:33
Wenn du von "hypotetisch" schreibst, scheint das Ganze ja noch nicht in trockenen Tüchern zu sein. Hinzu kommen mögliche Kündigungsfristen. Da werden dann ggf. noch einige Wochen/Monate ins Land ziehen und somit ist die Sache nicht mehr spontan. Ich würde daher deinem Chef sagen:

"Hey Boss, ich bekomme ggf. in ein paar Wochen/Monaten eine bessere Wohnung im gleichen Haus und möchte vorsorglich meinen Tag Sonderurlaub dafür beantragen. Genauen Termin reiche ich dann nach."


Und täusch dich mal nicht bzgl. der Umzugsdauer:

(Vorgepackte) Kisten mögen ja im gleichen Haus nur wenige Minuten beanspruchen, aber Möbel/Geräte - sofern vorhanden - kannst du vermutlich erst am Umzugstag abmontieren, herumschleppen und neu aufbauen. Und wenn du die Renovierung bei Einzug machen musst/sollst, ist ein ganzer Tag erst recht gerechtfertigt.

Erfahrungsgemäß dauert das Neueinrichten und -einräumen zudem seine Zeit, weil man vermutlich auch austestet, wie das Mobiliar am besten steht :p

Danol
25.07.2021, 21:05
Er hasst solche kurzfristigen Urlaubsanträge, also alles was nicht mit dem Jahresurlaub eingereicht wurde, wie die Pest. Wir sind ein recht kleines Team und ein einzelner ausfall, geplant oder nicht, reißt eine Lücke in seine Schichtplanung. Überstunden und Samstagsarbeit sieht er gerne, aber wehe jemand will mal einen Montag oder Freitag als ausgleich, dann geht er einen immer auf den Sack, man solle sich sein Überstunden gefälligst auszahlen lassen, er mache das ja auch (er ist Standortleiter und selber angestellter).
Also wenn ich ihn frage, würde er mir wahrscheinlich vorwerfen wie unkollegial ich sei und wie mein übrigen Kollegen das schaffen sollen und ich solle doch mal an die Firma denken. Möglicherweise würde er mich sogar anlügen und sagen das gilt nicht.

Hat es also mal wieder ein irrer Soziopath in eine Führungsposition geschafft.

An Deiner Stelle würde ich direkt Kontakt mit dem Betriebsrat aufnehmen. Bist Du in einer Gewerkschaft? Da es sich um einen Tarifvertrag handelt, sollten die Dir da auch beratend zur Seite stehen können. Jedenfalls besser als die WoG, weil die den (mutmaßlich) von ihnen ausgehandelten Vertrag natürlich kennen und da üblicherweise auch ein paar Juristen rumlaufen, die mit der Materie regelmäßig konfrontiert werden.

Mir stellt sich bei Deiner Schilderung die Frage, warum Du eigentlich bei der Firma bist? Hast Du einfach Pech und findest nichts anderes? Bei so einem Chef, der dann auch noch Standortleiter ist (d.h. bei solchen Sachen vermutlich nur mäßig viel kontrolliert wird) würde ich mal anfangen zu suchen ...

hagalaz
26.07.2021, 18:09
Der Tag Sonderurlaub für einen Umzug muss nicht zwingend gewährt werden. Dazu ist der Paragraf 616 BGB zu schwammig. Wenn dir der Urlaub laut Tarifvertrag und der ist in diesem Fall entscheidend nicht zusteht, bist du auf dein Arbeitgeber angewiesen. Dazu ein Merkblatt der IHK: Klick (https://www.ihk-krefeld.de/de/recht/merkblaetter2/vorruebergehende-arbeitsverhinderung-bei-krankheit-feierta.html) und ein Auszug einer Arbeitsrecht-Seite: Klick (https://www.arbeitsrechte.de/sonderurlaub/)

Damit solltest du erst einmal gucken ob du überhaupt einen Anspruch hast. Besteht dieser, dann musst du wissen ob du den Urlaub nimmst oder nicht.
Da würde ich persönlich verschiedene Faktoren miteinfließen lassen. Größe der Firma, Beschäftigungsdauer, wie schnell bekommt man bei Kündigung einen neuen Job und das eigene Gewissen bzw. Moral.

Tiha
27.07.2021, 23:39
Er hasst solche kurzfristigen Urlaubsanträge, also alles was nicht mit dem Jahresurlaub eingereicht wurde, wie die Pest. Wir sind ein recht kleines Team und ein einzelner ausfall, geplant oder nicht, reißt eine Lücke in seine Schichtplanung. Überstunden und Samstagsarbeit sieht er gerne, aber wehe jemand will mal einen Montag oder Freitag als ausgleich, dann geht er einen immer auf den Sack, man solle sich sein Überstunden gefälligst auszahlen lassen, er mache das ja auch (er ist Standortleiter und selber angestellter).
Also wenn ich ihn frage, würde er mir wahrscheinlich vorwerfen wie unkollegial ich sei und wie mein übrigen Kollegen das schaffen sollen und ich solle doch mal an die Firma denken. Möglicherweise würde er mich sogar anlügen und sagen das gilt nicht.

Natürlich kann ich auch meinen Betriebsrat fragen, der weiß es sicherlich, aber so lange noch nichts spruchreif ist, will ich niemanden (außer euch natürlich xD) auf den sack gehen

Öhm wie wärs wenn du den mal aus dem Betrieb schmeißt? Hört sich ja scheußlich an.

Baby
28.07.2021, 06:23
derartige arbeitsverhältnisse (basierend auf dem, was du geschildert hast) sind pures gift. ich weiß ja das niemand auf einen job verzichten möchte, aber das klingt wirklich ziemlich unangenehm.
das man im team agiert und rücksicht auf seine kollegen nimmt, gerade wenn das team eher klein ist, kann ich absolut verstehen, bei dir klingt das aber ziemlich nach druck und das kann auf dauer nicht gesund sein.

ich war selbst mal in so einem arbeitsverhältnis gefangen und muss sagen, dass die kündigung meine beste entscheidung war.
bei uns war es damals ähnlich: überstunden wurden vorausgesetzt, urlaubstage waren mangelware und sobald man mal gefehlt hat (aus welchen gründen auch immer), war man der arsch vom dienst.

ich kam damit relativ lange klar, weil ich diesen druck irgendwie ignoriert habe, andere mitarbeiter konnten das aber nicht und die stimmung war fast immer auf einem absoluten tiefpunkt. die leute haben sich kaputt gearbeitet, hatten aber zu viel angst vor einem wechsel oder einer möglichen arbeitslosigkeit, deswegen spielten viele die spielchen unseres chefs mit.

an deiner stelle würde ich den urlaub anfragen, ein umzug ist jetzt ja nichts, was regelmäßig ansteht und sollte, meiner bescheidenen meinung nach, von jedem arbeitgeber ohne diskussionen durchgewunken werden.

viele chefs unterschätzen, wie wichtig das klima auf der arbeit ist, nicht nur auf die arbeit bezogen, sondern auch fernab davon. leider sind es dann gerade solche firmen, die trotz der schlechten führung immer weiter leben, weil nachschub in form von arbeitskräften so gut wie immer vorhanden ist.