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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : #49 - Heneiddio Heb Aeddfedu



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Forenperser
20.07.2021, 20:09
Oma Ker

Zing
"Sieh an, sieh an. Nach all den Jahren noch voll funktionell."
Lächelnd strich Talia Veraxis über die ausgefahrenen Klingen. "Nun fehlt zum vollständigen Glück nur noch etwas Säure....."
"Heh."
Braelyn Gavros betrachtete die ältere Turianerin abfällig, während sie ihr Messer spielerisch drehend von Hand zu Hand wandern ließ. "Ihr Kabale und euer Spielzeug. Ich habe das nie verstanden." "Wie war das? Ausgerechnet Sie wollen etwas über sinnlose Spielereien erzählen?" Veraxis lachte amüsiert. "Ihr gesamter sogenannter Plan war nichts weiter als die Rachefantasie eines launischen, zu groß geratenen Kindes. Und nun sehen Sie sich an. Wie tief die Mächtigen fallen können, nicht wahr?" "Kommen Sie nur etwas näher und ich zeige Ihnen gerne - " "Still!"
Beide Frauen wussten gar nicht wie ihnen geschah als sie plötzlich von einer Sekunde auf die andere von den Füßen gehoben wurden. "Ihr nicht weiter schreien! Golan kriegen Kopfschmerzen von lauten Worten! Still!"
"Ok, ok Großer. Schon kapiert."
Beschwichtigend hob Veraxis die Hände, bevor er sie langsam wieder zu Boden setzte.

Kopfschüttelnd betrachtete Sysios das kleine Intermezzo. "Seht sie euch an. Selbst im Schein des alles erlösenden Lichts wollen sie nicht sehen. Fallen wie verstandslose Bestien übereinander her. Ihre Seelen aus der Verdamnis zu retten wird ein entbehrungsreiches Unterfangen. Doch werde ich - " >>Hältst du eigentlich nie deine verdammte Klappe?"<<
Genervt ballte der ehemalige "Silberdaemon" Karan Prineps die Faust und sah den selbsternannten "Vikar" an. >>Ich versuche nachzudenken."<< "Blasphemie. Blasphemie wo ich gehe und stehe. Ihr werdet alle noch gerichtet werden."

"Wenigstens einer hält hier die Klappe." bemerkte Falcus, als er an der Seite seines Vorgesetzten und Dr. Parcin an dem Tisch vorbeigeschritten war, wo Alryk Falgourian einsam saß und Löcher in die Luft starrte. "Sehen Sie das nicht zu positiv." erwiderte der Sergeant, bemüht die Stimme gesenkt zu halten. "Die anderen hier sind allesamt einschätzbar. Ihre Persönlichkeiten und ihre Egos sind so groß, dass man sie beinahe wie ein offenes Buch lesen kann. Falgourian.....dürfte wahrscheinlich das gefährlichste, weil unvorhersehbarste Individuum in diesem Raum sein. Lassen Sie ihn besser niemals aus den Augen." "Verstanden Sir." "Ich hätte es nicht besser sagen können Sergeant."
Mittig des Raums blieb das Trio stehen. Und mit einem lauten, widerhallenden Stampfen auf dem kalten Boden zog Sergeant Taxus die Aufmerksamkeit auf sich.
"Sie alle wissen, wieso Sie hier sind." begann er. "Jeder von Ihnen allen ist heute hier, und nicht in Freiheit, weil Sie alle ein ums andere Mal bewiesen haben, dass Sie mit dem galaktischen, zivilisierten Leben nicht kompatibel sind. Sie haben Verbrechen begangen, für die es keinerlei Vergebung geben kann. Und Sie haben niemand anderen als sich selbst, dem Sie dafür die Schuld geben könnten."
Dr. Parcin sah ihn ein wenig unruhig von der Seite an. Es war klar, dass er mit dem Gesagten nicht übereinstimmte. "Doch Sie alle können der Hierarchie, und dem Rest der Galaxis, noch einen Dienst erweisen. Sie können ihre.....Talente einsetzen um das zu tun, was zivilisierte Turianer niemals tun könnten. Und mit können meine ich natürlich werden. Niemand von Ihnen hat in dieser Sache eine Wahl. Und falls Sie glauben, dass ihre Waffen Ihnen eine Chance geben könnten uns zu überrumpeln und Ihnen die Freiheit wiederzugeben: Vergessen Sie das ganz schnell wieder. Jeder von Ihnen hat einen Chip in sein Hirn implantiert bekommen. Jeder von uns wiederum kann Ihnen durch simpelste, optische Befehlscodes elektrische Schocks verpassen. Wahlweise auch einen Schlaganfall. Und sollte auch nur einer von uns dreien sterben, so werden ihre Schädel platzen wie reife Melonen. Glauben Sie mir nicht?"
Er stellte sich demonstrativ einige Schritte vom Rest der Gruppe entfernt weg und in die Nähe der Subjekte. "Versuchen Sie nur ihr Glück."
Die Spannung zerriss förmlich die Luft. Doch keines der Subjekte regte sich. Allerdings sprach der Ausdruck in ihren Augen Bände.
"Falls......falls Sie jedoch kooperativ sind und ehrliche Bestrebungen zeigen sich zu bessern.....ist es unter Umständen möglich ihre Urteile noch einmal zu - "
"Doktor!" unterbrach Taxus ihn, nicht erfreut über die Unterbrechung. Dann fuhr er fort, ohne weiter darauf einzugehen. "Ich habe die oberste Befehlsgewalt. Im Feld jedoch hören Sie auf das Wort von Corporal Falcus."

Der junge Turianer trat vor. "Ich bin nicht nur ihr zweiter Vorgesetzter, sondern auch der Notfall-Plan. Ich werde jeden einzelnen von Ihnen zu jeder Sekunde genaustens beobachten."
Er bemerkte verächtliche Blicke von mehreren Seiten und meinte auch das ein oder andere unterdrückte Lachen zu hören. "Ich kann Sie nicht davon abhalten Fehler zu begehen. Ich raten Ihnen nur: Versuchen Sie es besser gar nicht erst."
Einige der Subjekte begannen miteinander zu tuscheln. Wieder lenkte der Sergeant die Aufmerksamkeit auf sich und begann dann einen Lageplan mit dem Omni-Tool zu projizieren.
"Alles relevante ist gesagt. Kommen wir nun zu ihrer ersten Aufgabe......"

AeiaCarol
20.07.2021, 20:57
“Hmm-…“, säuselte Leif, während sein Lächeln etwas schwächerer, nein…schüchterner wurde und sein Näherkommen doch andeutete, wie hingerissen er war. Wie gern er sich darauf einließ. Und damit auch verriet, wie viel Sehnsucht er hatte. „…kann ich vielleicht einrichten.“, gab er zu bedenken und kam noch näher. Noch näher bedeutete in diesem Fall diesen Kuss. Federleicht, direkt auf ihre Wange. Dann noch einmal. Nur ein Stück unterhalb des ersten. Und wieder einer. Direkt an ihrem Mundwinkel. „Wie ist das…?“

Luceija
20.07.2021, 21:09
“Hmm-…“, säuselte Leif, während sein Lächeln etwas schwächerer, nein…schüchterner wurde und sein Näherkommen doch andeutete, wie hingerissen er war. Wie gern er sich darauf einließ. Und damit auch verriet, wie viel Sehnsucht er hatte. „…kann ich vielleicht einrichten.“, gab er zu bedenken und kam noch näher. Noch näher bedeutete in diesem Fall diesen Kuss. Federleicht, direkt auf ihre Wange. Dann noch einmal. Nur ein Stück unterhalb des ersten. Und wieder einer. Direkt an ihrem Mundwinkel. „Wie ist das…?“

Als habe sie die letzten zwanzig Jahre die Luft angehalten. Genau so fühlte es sich an. Wie Befreiung nach so offensichtlichem teasing, diesen kleinen, eindeutigen Flirts die sie am Ende doch nicht weiter bringen würden als in die ständigen Sackgassen in die sie sich manövrierten. Richtig?
Keine antwortete. Hatte eine Antwort oder würde es festlegen können. Die Ängste wahr werden lassen oder beseitigen. Jetzt zählte ohnehin nichts mehr, als das sanfte "Uh-huh..", loszuwerden, zuzustimmen, mit scheinbar letzter Kraft, die Augen unter schweren Lidern entspannen zu lassen und zu wispern: "Solo-...un po'...di più.. . Nur-...etwas-...mehr.. ."

AeiaCarol
20.07.2021, 21:18
Leif war zu gern folgsam. Küsste sie wieder. Und wieder. Seine Hand fasste an ihr Kinn, schon es etwas höher, machte die Lippen der Sizilianerin zugänglicher. Er liebte die weiche Haut die er spürte. Jeden Millimeter. ““Etwas mehr…?“, flüsterte er. Eine Frage die er erklären musste. Aber nicht konnte. Nicht verbal. Er trieb seine weißen Zähne sanft in weiche Lippen. Es war der Kern des Ganzen. Wie weit diese Küsse gehen würden. Wie intim oder flüchtig sie wurden. Einige von vielen? Am Ende hoffentlich nicht bedeutungslos.

Luceija
20.07.2021, 21:30
Leif war zu gern folgsam. Küsste sie wieder. Und wieder. Seine Hand fasste an ihr Kinn, schon es etwas höher, machte die Lippen der Sizilianerin zugänglicher. Er liebte die weiche Haut die er spürte. Jeden Millimeter. ““Etwas mehr…?“, flüsterte er. Eine Frage die er erklären musste. Aber nicht konnte. Nicht verbal. Er trieb seine weißen Zähne sanft in weiche Lippen. Es war der Kern des Ganzen. Wie weit diese Küsse gehen würden. Wie intim oder flüchtig sie wurden. Einige von vielen? Am Ende hoffentlich nicht bedeutungslos.

So gerne hätte sie wieder und wieder alles auf den Alkohol geschoben, aber sie konnte nicht. Würde es wenigstens diesmal auch nicht, denn das Gefühl war zu eindeutig. Zu real, zu wenig ummantelt von diversen Interpretationsmöglichkeiten. Es war, war es war. Ein Kuss. Letztendlich, endlich, ein Kuss. Den sie erweiterte. Spätestens, als seine Zähne sanft ihre Lippe traktierten, nahm sie ihn auf als habe sie nur darauf gewartet und verdammt, das hatte sie. Zoras Worte noch immer in den Ohren, wissend, wie verdammt recht sie hatte. Nichts hob dieses Gefühl auf. Nichts war so. Niemand war wie er und sie war überzeugt davon, dass er genau das wusste. Wusste, wie weh es tat wenn jeder einzelne Kuss endete und vielleicht zu einem Letzten wurde. Wusste, wie sie brach. Wie alles anders wurde.
Nicht jetzt.
"Das 'is gut..", gab sie zu und küsste ihn. Zwei Betrunkene voller Verzweiflung, sich jedes bisschen nehmend, was sie nicht an eben diese erinnerte. Sie hatte ihn vermisst. Und es war, woran sie immer denken musste, egal, wie lange der vorherige Kuss erst vorüber war. Wie konnte man dieses Gefühl nicht vermissen?

AeiaCarol
21.07.2021, 20:24
Drei Worte wollten unbedingt über diese Lippen. Seine Lippen. Genauso aber hatten jene drei Worte das Potential all das hier zu beenden. Den Moment. Diesen Frieden zwischen ihnen beiden. Andererseits-…Würde es das nicht ohnehin? Enden. Leif musste ehrlich mit sich sein. Er machte sich unlängst Gedanken über seinen Verbleib, wenn er seine 'Mission' erfüllt hatte und deren Dauer verkürzte sich mit jedem Fortschritt, den Luceija machte. Rasend schnell. In irgendeiner anderen Welt oder noch Wochen zuvor hätte der Blonde darüber geredet. Den Moment so gesprengt. Auf diese unelegante Weise. Jetzt jedoch sagte er nicht. Behielt seine Gedanken für sich. Jedes seiner verworrenen Gefühle. Es brachte nichts. Sie beide…sie passten vielleicht nicht gut genug zusammen oder aber er traute der Sizilianerin nicht mehr genug, was mit Abstand der schlimmste Gedanke war, um all diese Dinge zu thematisieren. Es zerriss ihn und gleich im nächsten Moment setzten ihn die Küsse wieder instand. Er würde gehen. Nicht jetzt, aber irgendwann. Dann würde er Palermo vermissen, das Wetter, dieses unglaubliche Essen, aber nicht zuletzt würde er sie vermissen. Nicht sie allein, sondern auch sie beide. Diese Küsse, die Gespräche, jeden noch so kleinen, liebevollen Blick und Singus. Jene gemeinsame Abende.
So sehr seine Heimat, Schweden, ihn wohl willkommen heißen würde, so einsam würde es dort wohl gleichermaßen werden. Ohne sie.

Luceija
21.07.2021, 20:46
Drei Worte wollten unbedingt über diese Lippen. Seine Lippen. Genauso aber hatten jene drei Worte das Potential all das hier zu beenden. Den Moment. Diesen Frieden zwischen ihnen beiden. Andererseits-…Würde es das nicht ohnehin? Enden. Leif musste ehrlich mit sich sein. Er machte sich unlängst Gedanken über seinen Verbleib, wenn er seine 'Mission' erfüllt hatte und deren Dauer verkürzte sich mit jedem Fortschritt, den Luceija machte. Rasend schnell. In irgendeiner anderen Welt oder noch Wochen zuvor hätte der Blonde darüber geredet. Den Moment so gesprengt. Auf diese unelegante Weise. Jetzt jedoch sagte er nicht. Behielt seine Gedanken für sich. Jedes seiner verworrenen Gefühle. Es brachte nichts. Sie beide…sie passten vielleicht nicht gut genug zusammen oder aber er traute der Sizilianerin nicht mehr genug, was mit Abstand der schlimmste Gedanke war, um all diese Dinge zu thematisieren. Es zerriss ihn und gleich im nächsten Moment setzten ihn die Küsse wieder instand. Er würde gehen. Nicht jetzt, aber irgendwann. Dann würde er Palermo vermissen, das Wetter, dieses unglaubliche Essen, aber nicht zuletzt würde er sie vermissen. Nicht sie allein, sondern auch sie beide. Diese Küsse, die Gespräche, jeden noch so kleinen, liebevollen Blick und Singus. Jene gemeinsame Abende.
So sehr seine Heimat, Schweden, ihn wohl willkommen heißen würde, so einsam würde es dort wohl gleichermaßen werden. Ohne sie.

Sie war sich sicher, dass sie hiervon niemals würde genug bekommen würde. Seufzte sacht während sie mit ihren Lippen seine eroberte, ihn darauf schmeckte, weiterhin den Alkohol und selbst das vorangegangene Essen. Perfekt. Wundervoll. Überwältigend. Es suchte seinesgleichen und ihr war es so klar wie nie weil sie unter Dutzenden nie niemals so geküsst wurde wie von ihm. Gott verdammt.
Lucis Gedanken führten in viel abstrusere Richtungen. In einen Wahnsinn aus dem sie alleine nicht wieder heraus fand. Hoffnung. Falsche Hoffnung. Panik. Und trotzdem Glück, irgendwo zwischen allem.

“Dafür is‘ der Tanz auf jeden Fall drin.“, flüsterte sie, als es für ihren Geschmack viel zu früh endete. Sie ihn schon wieder vermisste und sie sich selbst nicht mehr erkannte. Längst nicht mehr. Sie drehte sich in seine Richtung und ihn damit mit, bis er auf dem Rücken lag und sie, auf Höhe seines Schlüsselbeins gelehnt, auf ihn hinunter sah. Ihr Haar ihn kitzelte. Und sie dieses betrunkene Lächeln weiterhin für ihn übrig hatte.

AeiaCarol
21.07.2021, 20:58
Er blies eine ihrer wildgewordenen Strähnen, verirrt bis in sein Gesicht, von sich und lächelte herzerwärmend. “Okay.“, sagte Leif. Angetan von ihrem Mut, denn ihrer beider Pose war…besonders. Er hob Herausfordernd die Braue. „Ist das jetzt die Art auf die ich mir den zweiten Tanz verdienen muss oder willst du einfach noch ein bisschen mehr…?“

Luceija
21.07.2021, 21:30
Er blies eine ihrer wildgewordenen Strähnen, verirrt bis in sein Gesicht, von sich und lächelte herzerwärmend. “Okay.“, sagte Leif. Angetan von ihrem Mut, denn ihrer beider Pose war…besonders. Er hob Herausfordernd die Braue. „Ist das jetzt die Art auf die ich mir den zweiten Tanz verdienen muss oder willst du einfach noch ein bisschen mehr…?“

Sie wartete kaum lange, sondern drückte ihm nochmals einen von diesen kurzen aber sehr intensiven Küssen auf die bereitwilligen Lippen, war aber frech genug im Anschluss an diesen so zurück zu weichen, dass sie wieder auf den Platten, mit dem Rücken genau zum Pool, saß. Und grinste. So süß, betrunken und verklärt grinste.
“Keiner bei…nem bisschen Verstand einigt sich nur auf eins von beidem.“, gab sie an und tippte sich mit dem Zeigefinger andeutend gegen die Schläfe. Und dann…trank sie noch etwas aus ihrem Glas. Whiskey schmeckte am Besten mit ihm auf den Lippen.

Shepard Commander
22.07.2021, 19:12
Vorheriger Post (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-Déanann-Laochra-É-Sin/page19?p=26798657&viewfull=1#post26798657)

Der Anrufbeantworter auf Hannas Schreibtisch zeigte fünf neue Nachrichten seit dem gestrigen Dienstschluss an. Detective Chen meldete sich und erklärte Hanna mit einem nicht überhörbaren Genuss in der Stimme, dass Matthew Gilles eine Anzeige gegen sie eingereicht hatte.
„C-Sec reagiert auf Druck von außen. Dem gehen wir natürlich nach“, erklärte der Polizist. Die Blondine konnte sich zu Beginn nicht erklären, warum Chen und sein turianischer Partner sie mit derartiger Beharrlichkeit verfolgten, bis sie sich daran erinnerte, dass Detective Ryhalianto Commander Verox kannte. Dreckige Bande. Hanna verfluchte den alten Knochen und löschte die sinnlose Nachricht. Zwei Anrufe kamen von dem Commander. Er hatte aber jedes Mal aufgelegt und ihr dafür kurze Nachrichten geschrieben; eine bestätigte Ihre Zugehörigkeit zur Task Force O’Grady, die andere bestätigte Hannas Vermutung, dass Reach Kruto noch länger ausfallen würde. Der vierte Anrufer war Nathan Gilles‘ Bruder, der – wie die Interne – seine Anzeige ihr gegenüber thematisierte. Der letzte Anruf kam aus der forensichen IT. Der Anrufer sagte, dass sie sich melden könnte.

Hanna hatte sich gerade eingeloggt, da klingelte ihr Kommunikator bereits.
„Ilias“, meldete sich die Blondine, lehnte sich im Schreibtischstuhl zurück und überschlug die Beine.
„Agent Ilias? Hier ist Ethan Caine, ich schreibe einen Artikel für die Citadel Times über die Schießerei im Apollo’s Café.“
Hanna seufzte leise. Sie ignorierte gekonnt die sozialen Medien, die nach jedem bekanntgewordenen tödlichen Schusswaffengebrauch durch C-Sicherheit von Ausdrücken wie „Polizeigewalt“ oder sogar „Todesschwadronen“ nur so strotzten. Diese Anti-Polizei-Haltung durch verschiedene Bürgergruppen informierten sich meist erst in zweiter Linie über den Hintergrund des Getöteten und die Sichtweise der Polizei kam eigentlich nie zur Sprache. Die Presse war da nur bedingt hilfreich. Es gab immer ein paar Schreiberlinge, die gleich die Moralkeule schwangen und mit dem „kritisierenden“ Finger auf C-Sicherheit wies.
Entsprechend gering motiviert sagte sie: „Was kann ich für Sie tun, Mister Caine?“
„Ich hatte gehofft, dass Sie mir einige Fragen dazu beantworten können. Sie… waren doch die Schützin?“
„Mister Caine, wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.“
„Kommen Sie schon, Agent. Wir wissen beide, dass ich mir dann bloß abgedroschene Halbwahrheiten gesagt bekomme…“
„Ich kann Ihnen leider nicht helfen.“
Hannas Apparat begann zu blinken.
„Entschuldigen Sie, ich habe einen Anruf auf der anderen Leitung. Wenden Sie sich an die Pressestelle, dann melden wir uns.“ Sie legte auf, bevor der Journalist noch ein Wort sagen konnte. Sie ging ran und sagte ihren Namen.
„Guten Morgen, Agent. Hier spricht Lieutenant Setolok.“
„Guten Morgen, Sir“, sagte Hanna. Ihre Gedanken gingen zu O’Grady und der Befürchtung, dass der verbrannte Ire die für ihren Fall nötige Konzentration in Anspruch nehmen würde. „Ich wollte Sie nur über den aktuellen Stand der Ermittlungen informieren. Der ist leider sehr mager. Die Detectives Peresa’an und Kadam haben sich mit der Tante des Verdächtigen getroffen. Das war aber mehr oder weniger ein totes Ende. Shadow und sein Team haben auch nichts neues, aber O’Grady plant etwas, das garantiere ich. Wie sieht es bei Ihnen aus, können Sie sich bereithalten?“
„Das ist Teil des Plans, oder?“
„Stimmt. Danke nochmals für Ihre Unterstützung. Peresa’an hat Ihren Kontakt?“
„Hat sie.“
„Alles klar. Dann erfolgreichen Tag“, verabschiedete sich der Salarianer.
Hanna drehte ihren Stuhl herum und sah zu Krutos Schreibtisch; er war leer. Wie sehr sie Will Hunter vermisste. Der Kerl war vor Verox zwar immer eingeknickt wie ein Strohhalm, konnte aber in kürzester Zeit wahre Wunder in der Ermittlungsarbeit vollbringen. Seinen raschen Aufstieg hatte er sich mit Fleiß verdient. Hanna seufzte innerlich und wählte die Nummer der IT-Forensik.

*

Das meiste Licht in dem gedimmten Raum, den Hanna kurz vor der Mittagszeit betrat kam von den zahlreichen Terminals und tauchte ihn in ein diffuses Dämmerlicht. Grelles Weiß, flackerndes Orange, schneidendes Blau – die Bildschirme der IT’ler waren auf ihre Anwender angepasst. Wer fast zehn Stunden am Tag an der Technik verbrachte, brauchte diesen Luxus und das Revier grätschte den Computerspezialisten dabei nicht rein.
„Ich weiß zwar nicht, wie Sie die ‚erhöhte Dringlichkeit‘ durchgesetzt haben, aber hier sind Ihre Daten“, sagte der Cybercop, der sie in Empfang nahm, ehe sie den Raum in Gänze betrat. Die IT’ler waren eine mehr oder weniger geschlossene Gruppe, die es nicht mochten, wenn man ihnen über die Schulter schaute. Der Polizist gab Hanna die Geräte, die sie abgegeben hatte sowie eine ausgedruckte Liste mit Zugangsdaten und Passwörtern zu Stella Morenos Accounts. Hanna unterzeichnete den Empfang der Gegenstände in zwei verschiedenen Listen und verpflichtete sich damit, sie zum Abschluss des Falls in die Asservatenkammer zu geben.
„Viel Glück, Agent.“

AeiaCarol
22.07.2021, 20:57
Leif spiegelte ihr Grinsen, die Augen halb geschlossen. Man sah ihm an, dass seine Sinne die Erinnerung an sie auf seiner Haut noch immer abspielten und er sie genoss. “Niemand mit ein bisschen Verstand trinkt Whisky ohne Eis, Liebling.“, zog er sie liebevoll auf und strich ihr mit Zeige- und Mittelfinger langsam über die Wange, während sie trank. Er wollte es sagen. Wieder die drei Worte. Und traute sich wieder nicht, weil er zu viel Angst vor ihrer Reaktion hatte. Ablehnung. Trotzdem strahlte er sie an. Etwas anderes war schlicht nicht möglich. „Also was ist? Machen wir ein bisschen auf Vorreiter und tanzen endlich?“, wollte er wissen.

Luceija
22.07.2021, 21:16
Leif spiegelte ihr Grinsen, die Augen halb geschlossen. Man sah ihm an, dass seine Sinne die Erinnerung an sie auf seiner Haut noch immer abspielten und er sie genoss. “Niemand mit ein bisschen Verstand trinkt Whisky ohne Eis, Liebling.“, zog er sie liebevoll auf und strich ihr mit Zeige- und Mittelfinger langsam über die Wange, während sie trank. Er wollte es sagen. Wieder die drei Worte. Und traute sich wieder nicht, weil er zu viel Angst vor ihrer Reaktion hatte. Ablehnung. Trotzdem strahlte er sie an. Etwas anderes war schlicht nicht möglich. „Also was ist? Machen wir ein bisschen auf Vorreiter und tanzen endlich?“, wollte er wissen.

Wie hätte sie etwas anderes machen können als ihn ewig anzusehen. Anzulächeln, wie sie es bei anderen schlicht nicht tat. Die Luft bei seiner Berührung anzuhalten. Sich darin zu verlieren wie sie es tat, bevor sie absah und seine Behauptung überprüfte. Dort hinten, in einem Teil des Gartens, waren die Gäste auf einer kleinen, aufgebauten Plattform bereits des Tanzens gewillt und wer war vermutlich der Erste der sie vereinnahmte? Donal. Zumindest sah Luci ihn sofort. Er war das Sakko losgeworden und erfreute sich wohl sehr daran, Zora stattdessen zum ersten Tanz abzuluchsen. Als Lucis Blicke den Schweden wieder trafen und sie sich bei seinem Anblick sanft auf die Unterlippe biss, sagte sie nur: "Ich glaube da sind uns welche zuvor gekommn. Bis du sicher, dass du den Alten nich lieber beim Kartenspielen die Credits aus der Tasche ziehen wills?". Es war immerhin nur ein Vorschlag. "Oh un-..", sagte sie und hob den Finger tadelnd an. "Nur-...einer mit Verstand kapiert wie ekelhaft wässrig das Zeug wird wenn man Eis reinwirft. Du bis' halt einfach zu schwach für nen guten Whiskey." Sie zuckte fast unschuldig mit den Schultern.

AeiaCarol
22.07.2021, 21:25
“Probiers mal. Du wärst begeistert.“, prophezeite Leif und zwinkerte etwas zu deutlich, wenngleich die Geste so gewollt war. Schon dabei erhob er sich, einen Seitenblick in Richtung Tanzfläche werfend. Er grinste wissend. „Zwei Tänze für mich, vorher kann ich dich unmöglich hergeben.“, kündigte der Schwede an und bot seiner Exfreundin die Hand. Er zuckte mit den Schultern. “Vielleicht tu ich’s auch gar nicht. Du siehst…“, er fuhr sie mit Blicken von oben nach unten hin ab und schnurrte regelrecht. „…viel zu perfekt aus.“

Luceija
22.07.2021, 21:43
“Probiers mal. Du wärst begeistert.“, prophezeite Leif und zwinkerte etwas zu deutlich, wenngleich die Geste so gewollt war. Schon dabei erhob er sich, einen Seitenblick in Richtung Tanzfläche werfend. Er grinste wissend. „Zwei Tänze für mich, vorher kann ich dich unmöglich hergeben.“, kündigte der Schwede an und bot seiner Exfreundin die Hand. Er zuckte mit den Schultern. “Vielleicht tu ich’s auch gar nicht. Du siehst…“, er fuhr sie mit Blicken von oben nach unten hin ab und schnurrte regelrecht. „…viel zu perfekt aus.“

"Tzeeehhe...", lachte sie prustend, fast etwas Schadenfreude meinte man herauszuhören, dennoch ließ sie sich aufhelfen, natürlich tat sie das. "Und es lag und liegt SOWAS von am Kleid.", sagte sie dann, komplett unerwartet und warf dem Schweden nunmehr einen von-oben-nach-unten Blick zu, der vermittelte, dass sie glaubte es herausgefunden zu haben und grinste, während ihre baren Füße sich an ihn vorbei schoben. Ja, sie war durchaus etwas geehrt von dem was sie hörte, ganz gleich wie wenig sie "sie" war in diesem viel zu knappen Cocktailkleidchen. Vielleicht war das aber auch der Punkt? Damals schon gewesen? Sie wollte sich diese Frage nicht stellen. Beließ sie im letzten Hintertürchen ihres Verstandes, das Whiskeyglas, halbvoll, haltend wie eine Trophäe.

AeiaCarol
23.07.2021, 08:58
Er grinste. Mehr nicht. Ertappt fühlte er sich kaum, lediglich etwas weich auf den Knien, weil er keine Ahnung hatte wie gut seine Aktion jetzt ankam. Er beugte sich leicht zu ihr nach unten, küsste sie auf die Schläfe und legte seinen Arm um sie. Brachte Luceija damit in dieselbe Blickrichtung und führt sie langsam Richtung 'Tanzfläche'. “Kann nicht sein.“, hielt er gegen und sah sie direkt an. Kurz mit gespielter Missbilligung auf ihr Glas ohne Eis. Seine Hand, gerade noch auf ihrer Schulter liegend, wanderte einen seeeehr weiten Weg abwärts. Tat er das jetzt wirklich? Wieder dieses Grinsen. Tat er. Seine große Hand lag schamlos auf ihrem Hintern und kniff ihn. Zärtlich, aber ziemlich deutlich. Und ungeniert. „Ohne Kleid ist es sogar um Welten besser, musst du wissen. Außerdem hab ich mich in dich verliebt, als du Schlittschuhe und meine Jacke getragen hast.“, gab er zu.

Luceija
23.07.2021, 09:40
Er grinste. Mehr nicht. Ertappt fühlte er sich kaum, lediglich etwas weich auf den Knien, weil er keine Ahnung hatte wie gut seine Aktion jetzt ankam. Er beugte sich leicht zu ihr nach unten, küsste sie auf die Schläfe und legte seinen Arm um sie. Brachte Luceija damit in dieselbe Blickrichtung und führt sie langsam Richtung 'Tanzfläche'. “Kann nicht sein.“, hielt er gegen und sah sie direkt an. Kurz mit gespielter Missbilligung auf ihr Glas ohne Eis. Seine Hand, gerade noch auf ihrer Schulter liegend, wanderte einen seeeehr weiten Weg abwärts. Tat er das jetzt wirklich? Wieder dieses Grinsen. Tat er. Seine große Hand lag schamlos auf ihrem Hintern und kniff ihn. Zärtlich, aber ziemlich deutlich. Und ungeniert. „Ohne Kleid ist es sogar um Welten besser, musst du wissen. Außerdem hab ich mich in dich verliebt, als du Schlittschuhe und meine Jacke getragen hast.“, gab er zu.

Luci hatte erneut angesetzt und das Glas gerade an ihre Lippen gelegt. Es angehoben, in Erwartung der scheinbar dringend nötigen Flüssigkeit, eben ohne Eis. Sie hatte sich immer als Mutig dargestellt und trank sich jetzt, in seiner Nähe, weiter Mut an. Hielt den Pegel aufrecht, sich auf Kurs, dachte nochmal kurz zurück an das was Zora gesagt hatte und warf ihr aus der Ferne einen Blick zu den sie wahrscheinlich nicht mal entgegen nahm. Besser wäre es gewesen. Denn was Luci gerade noch für den kühlen Schauer hielt der ihr über den Rücken huschte, war seine Hand. Seine riesige, einzigartige Hand, plötzlich an ihrem Hintern. Und dann wimmerte sie. Verschluckte sich erbärmlich am Inhalt des Glases, wimmerte lauter, ihre Gesichtszüge wandelten sich in überraschtes Unwohlsein. Fuck. Die Wunden. Hatte sie fast vergessen und wurde doch so direkt wieder daran erinnert. „Verdammter Bastard.“, zischte sie leise und atmete schwer bis sie sich wieder fand. Er wusste wieso. Sie auch. Ihn traf der böse Blick des ganzen Universums. Ihr Drink wechselte die Hand, mit der Linken griff sie um sich und an seine Hand, die ihn aufhielt. Er wusste zu deutlich was sie wusste.

AeiaCarol
23.07.2021, 09:53
“Ganz schön unhöflich.“, kommentierte er. Nicht ganz klar schien, welche Aktion er meinte. Ob ihre Worte oder vielmehr die Tatsache, ihn abhalten zu wollen. Trotzdem reagierte er, glitt höher und verkniff sich vehement seine Gedanken über ihren Körper.
Seine Füße betraten das improvisierte Parkett kurz vor ihren. Mit eben jenem Schritt schnappte er ihr Glas, stellte es einem vorbeigehenden Kellner aufs Tablett und griff Luceijas nun freie Hand. „Bereit? Wenn du die volle Dröhnung Nostalgie willst, lass ich unser Lied spielen.“, witzelte er. Tat er?

Luceija
23.07.2021, 10:22
“Ganz schön unhöflich.“, kommentierte er. Nicht ganz klar schien, welche Aktion er meinte. Ob ihre Worte oder vielmehr die Tatsache, ihn abhalten zu wollen. Trotzdem reagierte er, glitt höher und verkniff sich vehement seine Gedanken über ihren Körper.
Seine Füße betraten das improvisierte Parkett kurz vor ihren. Mit eben jenem Schritt schnappte er ihr Glas, stellte es einem vorbeigehenden Kellner aufs Tablett und griff Luceijas nun freie Hand. „Bereit? Wenn du die volle Dröhnung Nostalgie willst, lass ich unser Lied spielen.“, witzelte er. Tat er?

„Hmm, find ich auch.“, stellte sie bezüglich der Höflichkeit fest und meinte ihrerseits sehr schnell und sehr deutlich ihr Glas, dass er ihr übergriffig entnahm und einfach abgab. Sie schnaubte abfällig als sie sah wie das Glas entschwand. Ihre verdammte Stütze. „Das hier is kein Tanzen und du weißt das.“, erinnerte sie ihn, ja, etwas missmutig. Jetzt fehlte ihr Stoff. Irgendwas um sich die innere Panik auszutreiben. Die Bemerkung zu ihrem Lied lächelte sie heiser weg. „Hier fehlt was, wobei keiner einschläft.“

AeiaCarol
23.07.2021, 10:30
Er runzelte die Stirn ehrlich fragend. “Kein Tanzen?“, hakte er nach und zog sie an sich. Ihre Rechte hielt er mit seiner Linken, seine Rechte hingegen legte er flach auf ihren perfekten Rücken. Ein paar ihrer langen Strähnen kitzelten seinen Handrücken. Leif sah sie von oben an, lächelte wohlig. Wie gut sich das hier für ihn anfühlte, konnte kein Geheimnis bleiben. „Wieso nicht?“, säuselte er. Schon wieder etwas zu nah an ihrem Gesicht.

Luceija
23.07.2021, 11:04
Er runzelte die Stirn ehrlich fragend. “Kein Tanzen?“, hakte er nach und zog sie an sich. Ihre Rechte hielt er mit seiner Linken, seine Rechte hingegen legte er flach auf ihren perfekten Rücken. Ein paar ihrer langen Strähnen kitzelten seinen Handrücken. Leif sah sie von oben an, lächelte wohlig. Wie gut sich das hier für ihn anfühlte, konnte kein Geheimnis bleiben. „Wieso nicht?“, säuselte er. Schon wieder etwas zu nah an ihrem Gesicht.

Es war ihr vermutlich peinlich. Unangenehm. Irgendwas davon auch wenn man nicht so ganz glaubte dass das zu ihr passen würde. Aber es gab einen Unterschied zwischen Tanzen und Tanzen. Das hier zu klassisch und verkrampft. Aber die Art, wie sie beide schon in schwitzigen Clubs miteinander getanzt hatten war gottgleich. Eng. Intensiv. Wild. Energiegeladen und so voller Leidenschaft. Ganz anders als diese traditionellen Dinger die ihr zu sehr aus der Kategorie ‚Stock-im-Arsch‘ kamen. Trotzdem. Es war er. Und er hielt sie sofort mit einer natürlichen Leichtfertigkeit, so verdammt eng, dass sie ihn mit sehnsüchtigen Blicken bedachte. Schon wieder. Wieso zur Hölle funkte es ständig. Wieso entstand das immer so schnell und wurde so gut.
„Das…“, sprach sie leise, aber direkt mit Blick in seine Augen, „…sind einfach wenig wir. Weißt du, was wir sind?“ Ihre Akzentbesetzte Stimme machte hieraus etwas verruchtes. Nicht zu unrecht. „Wir. Palermo. Im Club. Fünf Stunden oder so, verschwitzt, voller Alkohol und alles so laut dass wir uns kaum selbst verstanden haben.“, grinste sie.

“Und diese Säule. Gott verdammt diese Säule…“

AeiaCarol
23.07.2021, 11:36
Es war ein magerer Versuch zu verstecken, wie genüsslich er sich bei ihren Gedanken mit der Zunge über die Lippen fuhr. “Die Säule.“, sagte er nur, schluckte trocken und lachte leise, etwas erstickt. Es wäre gut für sie gelaufen, hätte sie ihn verführen wollen, gottverdammt, aber-..er versuchte irgendwie entspannt zu wirken, weil es kaum ihre Intention sein konnte, richtig? Diese ständigen Gedanken rührten lediglich daher, das Leif zu verwöhnt war, was diesen ständigen ‚Kontakt' zu ihr anging. Irgendwann musste das aufhören. Würde es. „Ich schätze diese Art Musik ist hier schwer aufzutreiben, aber wir könnten fragen, ob die hier wenigstens etwas schnelleres haben. So ein…kleines bisschen.“

Luceija
23.07.2021, 14:04
Es war ein magerer Versuch zu verstecken, wie genüsslich er sich bei ihren Gedanken mit der Zunge über die Lippen fuhr. “Die Säule.“, sagte er nur, schluckte trocken und lachte leise, etwas erstickt. Es wäre gut für sie gelaufen, hätte sie ihn verführen wollen, gottverdammt, aber-..er versuchte irgendwie entspannt zu wirken, weil es kaum ihre Intention sein konnte, richtig? Diese ständigen Gedanken rührten lediglich daher, das Leif zu verwöhnt war, was diesen ständigen ‚Kontakt' zu ihr anging. Irgendwann musste das aufhören. Würde es. „Ich schätze diese Art Musik ist hier schwer aufzutreiben, aber wir könnten fragen, ob die hier wenigstens etwas schnelleres haben. So ein…kleines bisschen.“

Luceija wurde viel zu breit grinsend entdeckt. Urplötzlich, weil sie für einen kurzen Moment an genau den selben, gemeinsamen Augenblick dachten. Sie hatte es geliebt. Nicht nur diese waghalsige Aktion, generell den ganzen Abend, das intensive Tanzen, so eng aneinander, dass man den eigenen Körper fast nicht mehr vom anderen zu unterscheiden wusste. Man schloss die Augen, fühlte sich sofort wohl, weil man sich bewegen konnte wie es die Musik, der eigene Körper, die Intuition es von einem wollte. Irgendwie-..frei sein. Vielleicht endlich und einzig hierdurch. Nie hatte sie es ihm verraten aber es bedeutete ihr die Welt, dass er es auch so gefühlt hatte (oder sie es wenigstens zu glauben bereit war). Dass er Palermo so sehr zu lieben gelernt hatte, dass es mit diesem Lächeln davon erzählte wie sie es selbst tat. Dass er anfing mit den Händen zu sprechen, langsam aber stetig, lockerer wurde und ja, definitiv auch brauner. Zumindest nachdem dieser erste, heftige Sonnenbrand überstanden war. Nicht mehr viele Stellen seiner Haut plagten sich mit der Rötung - aber wenigstens hielt er sich nun daran, sich regelmäßig einzucremen. Er machte sie glücklich. Auf so viele Weisen die er selbst vermutlich nicht kannte. "Ja-..", stimmte sie ihm zu. "Singus-Intro oder so, sind wir dann zwar die Einzigen die dazu abgeh'n aber is' ja auch egal. Sind auch die Einzigen die sich mit den Leuten anlegen wenn ihnen was nich' passt.", grinste wie erneut. Weiterhin. Wieder. Verdammt, sie war viel zu glücklich mit ihm. Ein kurzer Blick zu Zora - nicht weit entfernt. Sie hatte ihre Tränen gesehen und wusste viel besser als alle hier, dass diese Erkenntnis nicht allein gut war.

AeiaCarol
23.07.2021, 21:03
Seelenverwandte. Nichts weniger beschrieb sie beide. Sie konnten glauben einfach 'nur' glücklich miteinander zu sein, nein, es war anders. Mehr. Schier vom Universum gesteuert oder am Ende doch nur tausenden Zufällen geschuldet. Trotzdem waren sie eins. Zusammengehörend. Dieses unheilige 'Team L'. Und am Ende so verliebt und gleichzeitig absolut blind dafür. „Ich liebe dich.“, wollte er sagen, aber tat es nicht. Dafür lächelte er. Zuckersüß, weit über beide Ohren. „Also haust du den-…DJ an oder muss ich mein Hemd aufknöpfen, huh?“

Luceija
23.07.2021, 21:51
Seelenverwandte. Nichts weniger beschrieb sie beide. Sie konnten glauben einfach 'nur' glücklich miteinander zu sein, nein, es war anders. Mehr. Schier vom Universum gesteuert oder am Ende doch nur tausenden Zufällen geschuldet. Trotzdem waren sie eins. Zusammengehörend. Dieses unheilige 'Team L'. Und am Ende so verliebt und gleichzeitig absolut blind dafür. „Ich liebe dich.“, wollte er sagen, aber tat es nicht. Dafür lächelte er. Zuckersüß, weit über beide Ohren. „Also haust du den-…DJ an oder muss ich mein Hemd aufknöpfen, huh?“

Ihr fiel auf wie sie sich noch immer nicht bewegt hatten, aber eben so und vor allem so seltsam dastanden, irgendwie bereit zu tanzen und irgendwie doch nicht so, als würden sie es tun wollen. Wahrscheinlich wäre beiden lieber gewesen sich einfach nur anzustarren, so könne man meinen. "Du has'...grade die Option auf 'Hemd aufknöpfen' gegeben", sagte sie und setzte die Phrase in gesetzte Anführungszeichen mit ihren Fingern, wofür sie sich extra kurz löste. "Du kannst vergessen wenn du denkst ich würde das verhindern."

AeiaCarol
23.07.2021, 22:48
Die Mundwinkel zu einem schäbigen Grinsen verzogen, sah Leif sie an. Gespieltes Entsetzen zeichnete sich ab. “Lüstling.“, schimpfte er sie trocken und schüttelte den Kopf. Er entließ sie nur ungern aus seinen Armen, tat es aber und machte Rückschritte. „Wenn ich wiederkomme, ohne Stolz, weil ich mein Intimstes an den Konzertmeister verkauft habe, dann wartest du besser mit einem Whisky mit EIS auf mich, verstanden?!“, verlangte Leif dramatisch und lachte herzhaft über seinen Witz. Also alles. Bis auf die Sache mit dem Whisky.
Er machte auf dem Absatz kehrt. Sah sich um. Die Musik schien aus dem regelrechten Nichts zu kommen. Nur geradezu unsichtbare Lautsprecher verkündeten die gerade spielende Ballade und niemand, wirklich niemand schwang dazu schöner als Cypher. Leif blieb stehen. Musterte den Schweden. Dessen Augen halb geschlossen, nagend an einem Hähnchenspieß (gut, vermutlich kein Hähnchen, aber irgendeine Art von Fleisch) und entweder auf Dope oder er fühlte wirklich, wirklich diesen Song. Er wurde eine ganze Weile so beobachtet. Dann nahm Leif sich zusammen, nicht zu sehr seine Belustigung zur Schau stellend und sprach ihn an. „Hej.“, nickte er knapp. “Du bist doch so ne Art Superhirn. Sagt Hayden jedenfalls…alle hier…Naja.“, stotterte er auf Schwedisch und wurde schier hypnotisiert von den schwingenden Hüften des dürren Kerls. Er wandte den Blick davon ab und schüttelte sanft den Kopf. „Wen bestech ich hier für was Schnelleres auf der Playlist? Möglichst mit irgendetwas anderem als meiner Nacktheit, so wie Luceija es jetzt wohl erwartet. Schätze ich will nicht meine Unschuld an die Frau verkaufen, die diese Art Musik hört.“, gab Leif zu. Grinste entschuldigend.

eis engel
24.07.2021, 01:19
Beyo Vhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page13?p=26781248&viewfull=1#post26781248)

Stunde um Stunde verstrichen und die besorgte Mutter ging unruhig im Apartment auf und ab. Immer wieder kontrollierte sie ihr Omnitool nach neuen Nachrichten, sendete selbst kurze Nachrichten oder versuchte sie anzurufen, die aber alle unbeantwortet blieben. Es sah ihrer Tochter einfach nicht ähnlich, sich garnicht zu melden. Ganz egal, wo sie war und mit wem, Sahenia meldete sich immer irgendwie. Besonders besorgniserregend war, dass Sahenia´s Gerät wohl ausgeschaltet war, was sie noch nie getan hatte.
"Wo bist du nur?" fragte sie besorgt in die Stille des Raumes, natürlich nicht mit einer Antwort rechnend.
Ihr Blick wanderte immer wieder zur Wohnungstür, in der Hoffnung, dass diese zischend auf ging und Sahenia herein spazierte.

Eine weitere Stunde verging und Dishana versuchte es nochmal mit einem Anruf. Doch wieder erreichte sie niemanden.
Völlig verzweifelt wandte sie sich schließlich an die C-Sec, die sie mit der Begründung -Ihre Tochter müsse minimum 24 Stunden verschwunden sein- abwimmelten. Selbst als Dishana der Beamtin sachlich alles über Yelyna Nuralli erzählte, wollte diese ihr nicht helfen. Stattdessen versuchte diese Beamtin ihr ein beschwichtigendes Psychogespräch auf zu zwingen.
Enttäuscht und wütend zugleich brach sie das Gespräch einfach ab. "Die hält mich für ne irre Übermutti." schluchzte sie und brach weinend zusammen.
Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, überlegte sie, was sie tun könnte und wer ihr vielleicht helfen konnte. Oder sollte sie sich vielleicht alleine auf die Suche machen? Doch je länger sie darüber nachdachte, umso weniger gefiel ihr der Gedanke alleine los zu ziehen und wenn wirklich die psychopathische Yelyna dahinter steckte, wollte sie ihr nicht alleine gegenübertreten. In diesem Zusammenhang kam ihr dann auch Sahenia´s Freund Beyo Vhan in den Sinn, der Yelyna ebenfalls kannte, zumindest ein wenig. "Ob er mir helfen würde?" fragte sie sich und suchte seine Adresse heraus.

Mit einem Taxi ließ sie sich dorthin bringen. Doch als sie vor der Haustür stand und die Klingel gefunden hatte, verließ sie irgendwie der Mut.
Zögernd blickte sie auf die Uhr. Es war schon verdammt spät. Unsicher ging sie auf und ab. Sollte sie oder sollte sie nicht? Vielleicht schlief er ja bereits?!
Aus ihrer Verzweiflung heraus klingelte sie einfach....

eis engel
24.07.2021, 01:59
Marco Lagos (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page13?p=26781217&viewfull=1#post26781217)


~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

Nachdem sie die Erde verlassen hatten, reiste die Truppe erstmal zur Citadel, wo sie einen kleinen Zwischenstopp einlegen musste, ehe es nach Terra Nova weiter ging.
Der Flug ging eine gefühlte Ewigkeit, doch dann war der Planet in Sicht und sie hatten bald wieder festen Boden unter ihren Füßen.

Als sie durch die Sicherheitskontrollen durch waren, versammelte sich die Truppe.
"Was machen wir jetzt eigentlich?" fragte Mira erschöpft. "Na, was wohl?! Wir rechnen mit denen ab!" erklärte Crusher und stapfte wütend Richtung Ausgangstür. "Halt! Nicht so schnell." rief Stephen und hielt den Kroganer von seinem Vorhaben ab., eher an die anderen gewandt weitersprach. "Wir brauchen erstmal ein geeignetes Versteck und dann müssen wir mehr Informationen sammeln." Stephen sah zu Marco. "Laut meinen Informationen stammst du von hier. Hast du Vorschläge?"

numberten
24.07.2021, 09:21
Siobhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page21?p=26800254&viewfull=1#post26800254)

Beide Polizistinnen sahen der Irin hinterher, während sie sich langsam von der Parkbank entfernte. Rose lehnte sich gegen Bank und breitete ihre Arme auf der Rückenstrebe aus. Die Asari sah nicht danach aus als hätte sie es eilig aufzubrechen.
"Nun, ihre Meinung Kadam?", erkundigte sie sich bei der Inderin, welche Siobhan noch hinterher schaute.
"Satz mit X, das war wohl nix?", erwiderte sie, dabei leicht fragend klingend. Sie seufzte und ließ sich dann auch nach hinten fallen.
"Den kannte ich noch nicht, muss ich mir merken.", meinte die Asari schmunzelnd und legte den Kopf in den Nacken.
"Sehen sie, deswegen geht man mit einer niedrigen Erwartungshaltung an solche Sachen heran. Dann wird man auch nicht enttäuscht."
"Ich weiß nicht, das ist mir eine zu pessimistische Lebenseinstellung.", beschied Nisha und verschränkte leicht skeptisch die Arme.
"Vielleicht, aber ich bin momentan mit mir selbst in Reinem. Wie sieht es da bei ihnen oben aus?", fragte die Detective und tippte aus ihrer fast liegenden Haltung der Inderin mit dem Zeigefinger kurz gegen die Schläfe. Diese guckte kurz grimmig, lächelte aber dann einsichtig.
"Nicht so gut. Die letzten Tage waren nicht besonders von Erfolg gekrönt.", gab sie zu. Rose richtete sich wieder auf.
"Passiert in dem Job. Sie müssen ein wenig den Kopf frei bekommen Nisha! Wissen sie was wir jetzt machen? Zur Schießbahn, da können sie ein wenig Dampf ablassen. Und danach essen wir ein Eis.", erklärte sie und schlug der Inderin sanft auf die Schulter.
"Äh, für wie alt halten sie mich eigentlich? 12?", meinte Nisha mit einem ungläubigen Blick zu der Asari.
"Erstmal, im Verhältnis zu mir sind sie gerade erst trocken gelegt. Und außerdem, sie müssen kein Eis essen wenn sie nicht wollen. Dann esse ich nur eines.", merkte Rose an, stand auf und richtete sich den Mantel. Nisha sah zu der älteren Polizistin auf.
"Aber...ich möchte auch ein Eis.", entgegnete sie und stand dann auch von der Bank auf.
"Das dachte ich mir. Ich kümmere mich um die Schießbahn, sie bezahlen das Eis.", erklärte die Asari und ging voran. Nisha schien kurz zur Widerrede ansetzen, beugte sich dann jedoch der höheren Asari Diplomatie und nickte mit einem schmalen Lächeln.

**

Charis (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page21?p=26800571&viewfull=1#post26800571)

Im Gegensatz zu Kathy schien Charis gute Laune zu haben, auf jedenfall vermittelte ihr Lächeln diesen Eindruck. Ungewöhnlicherweise störte die Menschenfrau dieser Umstand nicht, vor allem da die Schmugglerin eine gewisse Motivation zeigte.
„Ach, es ist nur: Kaum erwähnt jemand Ihren Namen tauchen Sie in meinem Leben auf wie ein Meta-Flashback. Es gibt doch diesen Menschenmythos vom Flaschengeist. So in die Richtung.“, erklärte die Schmugglerin mit einem Anflug leichter Sentimentalität.
Wobei natürlich nicht unbedingt geklärt war ob Kathys Name bei ihr gute oder schlechte Flashbacks auslöste.
"Ich verstehe.", erwiderte die Schwarzhaarige, auch wenn das nicht unbedingt komplett stimmte. Nun, je nach Geschichte war der Flaschengeist für den Finder sowohl Fluch als auch Segen. Irgendwie beschrieb das ihr Verhältnis tatsächlich recht treffend.
"Ich höre mich um, versprochen“, sagte sie. „Sklaven also. Frauen, nehme ich an?“, erklärte sich die Asari schließlich einverstanden. Charis hatte dabei keinen Preis oder ähnliches gefordert, nicht einmal einen Duftbaum für ihr Cockpit, wie Kathy verblüfft feststellte. Ihr Blick wirkte kurz verwundert, dann jedoch füllte ein Ausdruck der Dankbarkeit die braunen Augen. Ein Lächeln umspielte ihren Mund.
"Danke. Ich weiß das zu schätzen Charis.", bedankte sich die Halbasiatin, wobei ein Teil der Erschöpfung kurz von ihr abfiel.
"Ja Frauen. Zehn um genau zu sein, verschiedene Spezies. Allesamt Prostituierte welche es geschafft haben von ihren Zuhältern zu emanzipieren. Keine leichte Sache an Orten wie diesen. Hatten sich bei mir eingemietet, mit der Hoffnung bei mir sicher zu sein. Ein Safe Space sozusagen. Ich hatte Vorkehrungen getroffen damit dies so ist, aber sie waren wohl nicht ausreichend. Ohne sie wäre diese Zahl allerdings bedeutend höher.", erklärte sie der Schmugglerin, wobei man ihr Ansehen konnte das diese Sache an ihr nagte. Es war nicht nur das Geld und der Schaden der sie wütend machte, sondern das es ihren Ruf beschmutzte. Die Schwarzhaarige hatte noch nie zu den Menschen gehört die so etwas auf sich sitzen ließen. Sie winkte Yuika zu sich heran, welche neben Kathy trat.
"Ich habe Yuika damit beauftragt sie wieder zu finden. Falls sie etwas herausfinden, kontaktieren sie bitte direkt sie. Oder falls sie Hilfe brauchen beim nachhelfen, oder um sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Sie ist für beides sehr hilfreich.", erklärte sie der Asari. Yuika nickte der Schmugglerin freundlich zu, wobei ihre Körperhaltung die entsprechende Bereitschaft ausstrahlte.
"Seien sie sich also nicht zu schade ihre Hilfe anzunehmen und passen sie auf sich auf. Es spricht sich rum wenn jemand Fragen stellt und sie können sicher auf Aufmerksamkeit verzichten.", fügte Kathy freundlich an. Die Asari hatte ein Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten.
"Und nochmal danke das sie sich umhören. Das bedeutet mir viel.", erklärte sie zuversichtlich. Es war gut diese Sache Leuten anzuvertrauen welche sie als kompetent erachtete.

Forenperser
24.07.2021, 14:18
Karvas Rarkin

Seufzend stand Karvas vor dem mit grüner Neon-Schrift blinkendem Eingang. Es war wie immer natürlich völlig windstill auf der Station, selbst auf diesem Teil des Tayseri-Arms.
Und trotzdem fühlte der vernarbte Turianer eine unheimliche Kälte an seinem gesamten Körper nagen. Trotz des weiten Mantels den er trug.
Einige Minuten zögerte er es noch hinaus. Dann schließlich schloss er seufzend für einige Momente die Augen und trat dann ein.
Die Bar war nicht gerade voll. Dennoch saßen an den meisten Tische Leute. Einige allein an einem. Keiner hob den Kopf als er eintrat. Langsamen Schrittes ging Karvas an den Thresen.
"Guten Tag. Was darf es....?"
Die Asari-Bardame zögerte. Sie besah sich sein markantes, vernarbtes Gesicht. Dann erkannte sie ihn. "Sie." murmelte sie leise, offenbar noch nicht darauf aus Aufmerksamkeit zu erregen.
"Sie haben Nerven hier noch einmal aufzukreuzen."
"Bitte, ich will keinen Ärger machen." "Hah. Der war gut. Haben Sie das auch Joey erzählt, bevor Sie ihn abgeknallt haben?" "Dass ich einen Fehler gemacht habe weiß ich mittlerweile auch." "Oh, wie beruhigend. Ich bin sicher ihm nützt es ganz besonders."
Ihre Stimmlage wurde langsam etwas lauter. Einige Gäste sahen sich irritiert um. "Wie ich sehe befinden Sie sich auch weiterhin in Freiheit. Wieso nutzen Sie diese Freiheit nicht und verschwinden von hier?"
Karvas seufzte und begann darüber nachzudenken ob das hier nicht doch eine ziemlich schlechte Idee gewesen war. "Hören Sie, ich wollte nur - " "Gehen Sie. Jetzt sofort."
Er öffnete den Mund, stoppte sich dann jedoch. Es war eine schlechte Idee gewesen. Unter den Blicken der immer noch irritiert dreinblickenden Gäste erhob der ehemalige Captain sich und ging.

Captain Tomasz Krzeminski

"Captain?" fragte Siobhan O'Hara vorsichtig. "Haben Sie.....?"
Ja. Er hatte sie gehört. Aber er konnte es noch nicht so richtig verarbeiten. Niall O'Grady am Leben? Und ein Mörder? Wie bitte hatte das passieren können.
"Die richtige Frage sollte sein: Wie hast du Idiot es nicht kommen sehen?" Er dachte zurück an Niall, wie besessen er gewesen war zuerst Beyo Vhan und Nathaniel Hudson zur Strecke zu bringen. Und wie er dann, offensichtlich traumatisiert, Tage später zurückgekehrt war. Die Anzeichen waren da gewesen. Das hier war nur der nächste, logische Schritt der Eskalation. Aber dass er wirklich so weit gehen würde seinen Tod vorzutäuschen, Kriminelle in Massen zu erschießen.....
"Ich bitte Sie Captain...." sprach Niall's Tante vorsichtig weiter. "Sie kannten ihn. Waren sein Freund. Sie wissen er würde nie -....egal wie traumatisiert, er würde nie einen anderen Polizisten erschießen!"
Würde er nicht? Er war sich da gerade nicht ganz so sicher. Immerhin hatte er auch auf Nathaniel Hudson geschossen. "Sie sind immer noch Teil der Devils Tips Task Force.....ich bitte Sie, sie müssen etwas tun.....er braucht Hilfe, keine Kugel.....reden Sie mit Setolok.""
"Ich kann es versuchen.....aber um ehrlich zu sein weiß ich nicht - " "Bitte. Versprechen Sie es mir. Ich weiß sonst nicht mehr an wen ich mich wenden kann....."
Verdammt nochmal. Zu keinem anderen Zeitpunkt hatte er Yuhki innerlich mehr verflucht als jetzt. Wie konnte er einfach abhauen und ihm diesen Scherbenhaufen hinterlassen? Wie hatte er sich nur dazu überreden lassen? Er hatte niemals befördert werden wollen. Die Verantwortung tragen müssen, für Dinge wie das hier.
"Also gut." "Danke! Vielen Dank Captain....ich bin Ihnen unendlich dankbar."
Dann verschwand sie. Ließ ihn zurück mit seinen Gedanken. "Tomari. Bitte eine Video-Konferenz mit Lieutenant Setolok einrichten in 5 Minuten." "Ja Captain."
5 Minuten. Genug Zeit hierfür. "Aleksandra? Ja, ich bin es......hör mal, ich ersticke aktuell in Arbeit....ich weiß, Jakub hat sich auf den Bowlingabend gefreut.....aber ich werde es nicht schaffen. Bitte, geh du mit ihm hin.....ja, ich hole es nach. Versprochen."
Die Verbindung wurde beendet. Mit einem Klicken auf den Display leuchtete die zweite Nummer auf, wurde angewählt. "Liza....ich bin für heute Abend frei. Ja, wie ausgemacht.....ich mich auch. Bis dann."
Ein weiteres Klicken. Der Blick des Polen fiel unwillkürlich auf das Bild seines Freundes Jeffrey, welches auf seinem Schreibtisch stand und ihn anlachte. Ihm wurde innerlich gleichzeitig heiß und kalt, und er spürte einen Anflug von Ekel auf sich selbst, welchen er nur mit Mühe und Not runterschluckte.

Marco Lagos

Home, Sweet Home. Wie lange war es nun her, dass er das letzte Mal auf Terra Nova war? Noch dazu in der Hauptstadt? Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, auch wenn es wahrscheinlich gar nicht so extrem lange her war.
"Ja bin ich. Meine Schwester wohnt noch hier.....und meine Eltern." antwortete er langsam.
Dass ihn diese Sache nun auch so in sein persönliches Umfeld verfolgte beunruhigte ihn. Das letzte was er wollte, war dass diese Leute seine Familie in Gefahr brachte. Also würde er alles tun um das zu verhindern.
"Es gibt da eine alte Farm am Rande der Stadt.....sie steht schon seit Jahrzehnten leer. Aber bislang hatte keiner Interesse sie abzureißen oder zu restaurieren. Dort könnten wir es versuchen.....ich gebe euch die Koordinaten."

Beyo Vhan

Wieder unterbrach ein Klingelgeräusch seine Meditation. Diesmal aber war es nicht sein Posteingang, sondern die Tür. Wer konnte das jetzt sein?
Mittlerweile rechnete der Turianer mit allem. Es würde ihn nicht wundern, wenn plötzlich jemand aus seinem alten Leben vor ihm stehen würde, mit dem er gar nicht mehr gerechnet hatte. Doch dem war nicht so. An der Tür stand eine Asari. Eine, die er noch nicht zuvor gesehen hatte. Auch wenn ihm irgendetwas an ihr bekannt vorkam. Doch er konnte nicht sagen was genau.
"Ähm....hallo. Kann ich Ihnen helfen?"
Im ersten Moment hatte er sagen wollen "Das ist gerade kein guter Zeitpunkt.", sparte es sich jedoch.

Luceija
24.07.2021, 14:48
Die Mundwinkel zu einem schäbigen Grinsen verzogen, sah Leif sie an. Gespieltes Entsetzen zeichnete sich ab. “Lüstling.“, schimpfte er sie trocken und schüttelte den Kopf. Er entließ sie nur ungern aus seinen Armen, tat es aber und machte Rückschritte. „Wenn ich wiederkomme, ohne Stolz, weil ich mein Intimstes an den Konzertmeister verkauft habe, dann wartest du besser mit einem Whisky mit EIS auf mich, verstanden?!“, verlangte Leif dramatisch und lachte herzhaft über seinen Witz. Also alles. Bis auf die Sache mit dem Whisky.
Er machte auf dem Absatz kehrt. Sah sich um. Die Musik schien aus dem regelrechten Nichts zu kommen. Nur geradezu unsichtbare Lautsprecher verkündeten die gerade spielende Ballade und niemand, wirklich niemand schwang dazu schöner als Cypher. Leif blieb stehen. Musterte den Schweden. Dessen Augen halb geschlossen, nagend an einem Hähnchenspieß (gut, vermutlich kein Hähnchen, aber irgendeine Art von Fleisch) und entweder auf Dope oder er fühlte wirklich, wirklich diesen Song. Er wurde eine ganze Weile so beobachtet. Dann nahm Leif sich zusammen, nicht zu sehr seine Belustigung zur Schau stellend und sprach ihn an. „Hej.“, nickte er knapp. “Du bist doch so ne Art Superhirn. Sagt Hayden jedenfalls…alle hier…Naja.“, stotterte er auf Schwedisch und wurde schier hypnotisiert von den schwingenden Hüften des dürren Kerls. Er wandte den Blick davon ab und schüttelte sanft den Kopf. „Wen bestech ich hier für was Schnelleres auf der Playlist? Möglichst mit irgendetwas anderem als meiner Nacktheit, so wie Luceija es jetzt wohl erwartet. Schätze ich will nicht meine Unschuld an die Frau verkaufen, die diese Art Musik hört.“, gab Leif zu. Grinste entschuldigend.

Er hatte nicht unrecht gehabt: Cypher lebte diesen Song. Er hatte sich erst kürzlich noch nach einem Toilettengang aus der Küche eines der liegengebliebenen Spießchen stibitzt und war der Musik schließlich blind gefolgt. Nunja, im Grunde war es ohnehin neben dem Tisch und man hatte nicht suchen müssen. Auf die Tanzfläche ging er sicher nicht, er war nicht bescheuert und gab sich diese Blöße. Lieber knabberte er ungestört an der aufgespießten Köstlichkeit und wippte mit dem Kopf dazu hin und her. Ungestört. Ja, fast. Einer seiner Augen öffneten sich zögerlich als er wenigstens eine Stimme wahrnahm, erst im Zweiten Moment sie hingegen zuordnete. Der super junge Kerl blinzelte ein paar Mal während Leif unaufgefordert viele Details offenbarte und den Landsmann dafür nur zu einem fast schüchternen Halblachen brachte. "Jaaa - Hayden vielleicht?", fragte er für den Moment. "Ah - ne - die Playlist kommt von 'Misses Ascaiath' a.k.a. Zora so als 'Host' der Party.", erinnerte er sich und machte, anders als Luci zuvor, sein Airquote mit Hilfe des Fleischspießes. "Also, nee, sorry, die Prinzessin is' in nem anderen Schloss.". Keine Reaktion. Leif sah ihn fast fragend an.
"Egal.", winkte Henrik ab. "Das Superhirn sagt jedenfalls, dass der Song echt klasse ist! Ich mag die 8-Bit-Version mehr, aber seit den 2030ern hört sowas im Grunde keiner mehr. Also schon, aber die Neuauflagen sind der absolute Fail. Soll ich sie mal fragen ob sie was anderes anmachen will?", wollte er wissen und hängte leiser, verdeckt vom Handrücken, an ihn gewandt an: "Du willst den Drachen nicht selbst wecken, oder?". Sein Blick ging eindeutig zu der öffentlich-erklärten Schwangeren. "Besonders nicht in dem Zustand.", singsangte er grinsend.



Luci nahm seinen Kommentar mit einem grinsen hin, dass wich, als er sie losließ und ging. Und die Sizilianerin auf dieser Tanzfläche stand, verloren und unangenehm, allein, tatenlos. Sie sah sich kurz um, entschied sich jedoch rasch dazu, sich davon zu entfernen und ein paar Schritte zurück ins Gras zu tun während sie wartete oder-..was auch immer tun würde. Kurz überlegte sie ob abzuhauen eine Option wäre, schlug sich diese aber aus dem Kopf und seufzte tief. Irgendwo weiter hinten schlug sich Vigilio zu ihnen durch, wurde aber an so gut wie jeder Menschentraube mit neuen Fragen bedacht, wobei sich der Weg deutlich erschwerte und verlangsamte.

Majonese
24.07.2021, 15:26
"Freunde
Freunde kommen
Freunde kommen und
Freunde kommen und halten
Freunde kommen und halten zusammen
Für immer"
"Wahnsinn", stöhnte Amaia mit halb gespieltem Leid in der Stimme. "So was Kitschiges habe ich damals geschrieben?"
"Offensichtlich!", gab Rebecca amüsiert zurück und reichte das Datapad zurück an ihre beste Freundin. "Immerhin war es recht kurz, nicht? Nicht? N-n-nicht? Ni-ni-ni-niemand. Niemand liebt dich! Ich liebe dich! Fuck off!"
"So, jetzt bist du wieder dran..." Amaia tippte auf dem Pad herum, um das nächste Gedicht zu öffnen und vorzutragen. Sie lachte auf. "Du hast nicht ernsthaft ein Gedicht 'Pizza und Pasta' genannt!"
Rebecca entfuhr ein Kichern. "Das ist wahrscheinlich über unseren Familienurlaub damals auf Sardinien...muss schon ewig her sein..."
Abwechselnd lasen sie sich gegenseitig die alten Schulgedichte der jeweils anderen vor und amüsierten sich über die schlechten Reime und den oft sehr abgedroschenen oder schlichtweg lächerlichen Inhalt. Obwohl es für die Verfasserin des Gedichts recht unangenehm werden konnte mit der eigenen kindlichen Dichtkunst konfrontiert zu werden, war es ein unerwartet spaßiger Zeitvertreib. Und immerhin wurde die Qualität der Poesie besser, je weiter sie in der Zeit vorankamen. Man merkte deutlich, dass das Vokabular größer wurde, die Bildsprache ausdrucksstärker und die ausgedrückten Gedanken komplexer. Vor allem Amaia hatte viele Gedichte geschrieben, häufig mehr, als von den Lehrern gefordert worden war und so kitschig manche ihrer Texte auch waren, war es doch spürbar, wie viel Mühe sie sich beim Schreiben gegeben hatte.
Sie beide wurden zurückgeworfen in ihre Schulzeit, sahen sich zusammen im Unterricht sitzen und ihre Gedichte schreiben, während sie alle paar Sekunden auf das Datapad der jeweils anderen schielten und ihre Werke miteinander verglichen. Es war eine dieser gemeinsamen Leidenschaften gewesen, von denen sie so viele hatten.
Doch so spaßig dieses gemeinsame Rückerinnern an vergangene Zeiten auch war, nach einer Weile schien sich bei Rebecca in der Brust ein Knoten zu bilden und ihr Gelächter drang nicht mehr ganz so unbeschwert aus ihr heraus. Diese innere Unruhe von zuvor kehrte schleichend wieder zurück und legte sich über sie wie ein Schleier, durch den alles plötzlich so viel weniger farbenfroh und ausgelassen war. Die Gedichte zu hören war nur noch halb so lustig und die schönen Erinnerungen wurden bitter. Selbst der Regen draußen schien bedrohlich anzuschwellen, als wolle er eine Sturmflut heraufbeschwören.
Fast schon fühlte es sich falsch an, in diesen Erinnerungen zu schwelgen, wo es doch alles so lange her war und sich so viel seitdem geändert hatte.
"Becky? Ist was?"
Erst als sie Amaias Stimme hörte bemerkte Rebecca, dass sie mit leerem Blick aus dem Fenster gestarrt hatte. Doch obwohl sie mit ihrer Aufmerksamkeit wieder im Hier und Jetzt war, reagierte ihr Körper nicht. Sie wollte sich eigentlich zu ihrer besten Freundin umdrehen, doch sie schaffte es nicht, den Gedanken in eine Bewegung umzusetzen. Sie war wie gefangen in ihrer eigenen Haut. Einige sehr unangenehme Sekunden vergingen.
"Ähm...Rebecca?" Amaia klang nun etwas besorgt. "Alles okay?"
Und mit einem Mal ließ der Tic wieder von ihr ab. "Jaja, schon gut", meinte Rebecca mit einem müden Grinsen und rieb sich den Nacken. "Das Übliche..."
"Ah, okay. Falscher Alarm also", atmete ihre beste Freundin auf. "Aber mal im Ernst, ich frage mich manchmal...was ist eigentlich, wenn du dich verletzt oder...keine Ahnung, 'nen epileptischen Anfall hast oder sowas...woher wüsste ich denn, ob du nur einen Tic hast oder es doch was Schlimmeres ist?"
Etwas verblüfft erwiderte Rebecca ihren Blick. "Also...um ehrlich zu sein...keine Ahnung. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht."
"Naja...weil manchmal weiß ich halt echt nicht, ob ich mir Sorgen machen muss. Das ist schon ein bisschen unheimlich." Amaia überlegte einen Moment. "Vielleicht brauchst du sowas, wie ein Codewort", schlug sie grinsend vor.
Rebecca stieß ein ungläubiges Lachen aus. "Ein...Codewort?"
"Ja! Sowas wie 'Sonnenfinsternis' oder 'Alligatorangriff' oder..."
"Meeresfrüchte! Hey!"
"Zum Beispiel", stimmte Amaia zu, während ihre beste Freundin mit ihren Händen unkontrolliert herumfuchtelte. "Irgendwas, was du halt normalerweise nicht sagen würdest. Dann weiß ich sofort, dass etwas nicht stimmt. Es könnte auch ein Satz sein...vielleicht 'Amaia, du bist die Beste!'"
"Stimmt, das würde ich nie sagen", behauptete Rebecca frech, bevor ihr Tourette gnadenlos fortfuhr. "Amaia du bist...du bist...hässlich! Du bist hässlich, Amaia! Hahaha! Haha! Amaia, du bist hässlich!" Das laute und doch spürbar künstliche Lachen aus ihrem eigenen Mund ließ ihr die Nackenhaare zu Berge stehen. "Okay, das würde ich aber wirklich nie zu dir sagen!"
"Du vielleicht nicht, aber dein Gehirn schon."
Zur Antwort lächelte Rebecca schwach, kommentierte es aber nicht weiter. Ihre Gedanken blieben an Amaias Worten zu ihrem Tic hängen. 'Ein bisschen unheimlich...' Es mochte als Scherz gemeint sein, doch es hatte einen wahren Kern, der Rebecca gar nicht behagte. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass ihr jemand erzählte, ihre Tics seien unheimlich. Sie selbst hatte nicht die geringste Ahnung wie es eigentlich aussah, wenn sie ticcte, doch wenn sie an die Reaktionen anderer Leute auf ihr Tourette dachte, musste es ziemlich grotesk und absonderlich wirken. Fast so, als würde man einem Monster gegenüberstehen. Wer wollte das schon über sich ergehen lassen müssen?
Um sich selbst von ihren düsteren Gedanken abzulenken, wandte Rebecca ihre Aufmerksamkeit wieder dem Datapad zu, das sie in der Hand hielt und scrollte durch den Inhalt des Ordners auf der Suche nach dem nächsten Gedicht von Amaia. "Das hier heißt 'Sommergewitter'."
"Huuh...daran kann ich mich ja gar nicht mehr erinnern...", meinte Amaia und überlegte angestrengt. "Von wann ist das?"
Rebecca prüfte das Datum der Datei. "Müsste vierte Klasse gewesen sein."
"Dann leg mal los!"
"Draußen regnet es mal wieder,
alles wird nass.
Ich sitze zuhause und schau aus dem Fenster,
den ganzen Tag.
Am liebsten wäre ich bei meinen Freunden,
doch keiner hat Zeit.
Alle sind unterwegs, haben Wichtiges zu tun,
nur nicht ich."
"Klingt ja fast so, als hätte ich das Reimen komplett aufgegeben", kicherte Amaia.
Rebecca hielt einen Moment inne. Die Zeilen klangen irgendwie düsterer als das, was ihre beste Freundin damals sonst so geschrieben hatte. Dunkel regte sich etwas in den Tiefen ihres Gedächtnisses, doch sie fuhr schon mit dem Gedicht fort:
"Letzte Woche war so viel schöner gewesen,
als die letzten Tage.
Doch jetzt ist plötzlich alles irgendwie
ganz anders.
Mein..."
Beim Anblick des restlichen Verses kehrte die Erinnerung an das Gedicht siedend heiß zurück und ließ Rebecca entsetzt verstummen. Jetzt fiel ihr auch wieder ein, was es mit dem Gedicht auf sich hatte. Warum es so deprimiert klang. Am liebsten hätte sie das Pad einfach ausgeschaltet und so getan, als wäre nichts, doch Amaia hatte schon längst bemerkt, dass etwas nicht stimmte.
"Was ist?", wollte sie mit hochgezogener Augenbraue von ihrer Freundin wissen.
"Ähm..." Rebecca saß auf glühenden Kohlen. Ihre Augen waren weiterhin auf den Vers gerichtet, so als erhoffte sie sich von der geöffneten Datei irgendeinen Hinweis für einen Ausweg aus dieser Situation. Das Atmen fiel ihr mit einem Mal überraschend schwer und ihr Herz pochte sehr viel schneller. In ihrem Kopf wirbelten die Möglichkeiten wild durcheinander. Sie konnte die Wahrheit sagen. Oder sich eine Ausrede einfallen lassen. Vielleicht den Vers einfach überspringen, oder sich etwas ausdenken. Ihr Tourette nutzte das Chaos in ihrem Kopf sofort aus. "Hey! Schau mich an! Schau mich aah-a-a-a-an! Ich zeige dir mein...mein...mein...Haus! Ich zeige dir meinen Tumor! Hahaha!"
Amaia ließ sich von dem Tic nicht beirren und beobachtete Rebecca aufmerksam. "Was ist los? Was habe ich denn geschrieben?"
Mit einem verzweifelten Seufzen gab sie sich geschlagen und räusperte sich, bevor sie mit belegter Stimme fortfuhr:
"Mein Dad ist ein schlechter Mensch,
ich darf ihn nicht mehr sehen.
Und niemand will mir wirklich sagen,
was los ist..."
Obwohl sie ihre Stimme senkte, in der Hoffnung, dass sie unter dem Prasseln des Regens einfach untergehen würden, schienen ihre Worte plötzlich einen eisigen Wind heraufzubeschwören, der durch das Zimmer fegte. Das Unwetter schwoll an und selbst das diesige Licht von draußen wurde auf einmal schwächer. Rebecca spürte diesen heftigen Stich in der Magengegend und hob besorgt den Blick. "Amaia..."
Ihre beste Freundin seufzte schwer und lehnte sich auf dem Stuhl zurück, die Augen in Richtung Decke gerichtet. "Jaah...stimmt ja...hätte ich mir denken können, dass sowas kommt", murmelte sie. "Vierte Klasse...das war ja genau die Zeit..."
"Es tut mir so leid...ich hatte ganz vergessen, dass du über deinen Dad geschrieben hast..." Rebecca warf das Datapad an das Fußende ihres Betts, als ob es sie persönlich beleidigt hatte.
Amaia winkte ab. "Ach was, ist doch nicht deine Schuld. Ich habe doch selbst auch nicht mehr daran gedacht..."
Selten hatte Rebecca eine so unangenehme Stille zwischen ihnen beiden erlebt. Ihr lag alles Mögliche auf der Zunge, doch in ihrem Kopf klangen alle Worte, die ihr einfielen, hohl und unpassend.
Es dauerte eine Weile, bis Amaia die Stimme hob. "Wusste gar nicht mehr, dass ich ein Gedicht darüber geschrieben hatte", versuchte sie mit einem schwachen Grinsen zu scherzen, doch es schien ihre Laune nicht zu bessern. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Stuhl leicht hin und her, während sie weiterhin nach oben starrte. Plötzlich lachte sie freudlos auf. "Weißt du...es ist schon irgendwie verrückt, wenn ich mich daran zurückerinnere...Ich bin halt irgendwann einfach von der Schule nachhause gekommen und Dad war weg. So...von jetzt auf gleich, einfach weg. Und mir wurde erklärt, dass er wohl etwas Schlimmes gemacht haben soll. Aber damals konnte niemand so richtig sagen, was eigentlich. Jahrelang hieß es immer nur: 'Er hat diesem Mädchen was ganz Schlimmes angetan' und das war halt der Grund, weshalb ich ihn nicht mehr sehen konnte. Aber ich wusste überhaupt nicht, was das heißen soll."
Rebecca blieb stumm und beobachtete weiterhin aufmerksam ihre Freundin. Noch nie hatte Amaia so direkt darüber gesprochen, hatte das Thema nach Möglichkeit immer vermieden und kaum mehr als nötig über ihre Gefühle preisgegeben. Also wollte sie das nicht unnötig unterbrechen. Ihr fiel ohnehin nichts ein, was sie sagen konnte.
"Es hat Jahre gedauert, bis mir Mom endlich sagen wollte, was genau passiert ist. Und dann...naja...ich hatte halt immer gedacht, dass es leichter werden würde, wenn ich erstmal verstehe, was Dad getan hat. Aber irgendwie war's das nicht..."
"Warum?", fragte Rebecca zaghaft.
"Hm...es war..." Amaia dachte angestrengt nach. Es fiel offensichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. "Ich habe dann halt angefangen mich zu fragen, ob er schon immer so gewesen war...ob es denn nicht irgendwelche Anzeichen gegeben hatte und ob..." Sie spielte nervös mit einer ihrer nassen Haarsträhnen herum. "Naja...ob er...ob er uns nicht vielleicht auch..." Auch ohne dass sie es aussprach, war klar, was sie versuchte auszudrücken. "Ich meine...alle Erinnerungen, die ich an ihn hatte waren plötzlich...anders. In meiner Vorstellung hatte halt alles, was er je gesagt oder gemacht hatte plötzlich diese...Hintergedanken."
Rebecca konnte sich gut vorstellen, was ihre Freundin meinte. Dass dieser Mann, den sie selbst als etwas zurückhaltenden, aber gutmütigen Familienvater kennengelernt hatte, ein Kinderschänder sein sollte, war auch für sie damals ein ziemlicher Schock gewesen. Genau dieselben Gedanken hatten sie damals auch geplagt und es musste für die eigene Tochter ungleich schwerer gewesen sein. Vor allem, wenn sie sich daran zurückerinnerte, wie glücklich Amaia mit ihren Eltern einst zusammen gewesen war.
"Das war eigentlich das Schlimmste...", stellte Amaia mit starrem Blick fest. "Ich wusste halt plötzlich nicht mehr, was ich von ihm halten soll. Weil...naja...er war halt trotz allem noch immer mein Dad..."
"Hast du denn...noch irgendwas von ihm gehört?"
Amaia schüttelte den Kopf und seufzte schwer. "Nein, nichts. Ich habe ihn auch seit der Gerichtsverhandlung nicht mehr gesehen. Mittlerweile müsste er eigentlich schon wieder draußen sein. Keine Ahnung, wo er ist oder was er macht. Er hat sich nie wieder bei uns gemeldet. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob ich das wollte oder nicht..."
Obwohl ihre Stimme ruhig war, spürte Rebecca sehr genau, wie schmerzlich es für Amaia war, davon zu erzählen. Am liebsten hätte sie ihre beste Freundin in den Arm genommen, sie versucht zu trösten. Doch Rebecca war klar, dass sie hier nicht helfen konnte. Weder konnte sie die Vergangenheit ungeschehen machen, noch Amaia sagen, was sie am besten tun oder denken sollte.
Wieder herrschte ein Moment der Stille zwischen ihnen beiden, doch dann lachte Amaia plötzlich auf. "Tut mir leid!", sagte sie verlegen und sah ihre Freundin entschuldigend an. "Ich wollte uns wirklich nicht die Stimmung mit so was Heftigem versauen. Es...kam einfach irgendwie wieder hoch..."
"Schon in Ordnung, wirklich!", versicherte Rebecca ihr. Sie konnte Amaia wirklich keinen Vorwurf machen. Eigentlich war sie selbst es gewesen, die schon wieder alles versaut hatte. Hatten sie nicht vor ein paar Minuten noch Spaß gehabt und ausgelassen über ihre Dichtkunst gelacht? War es nicht schön gewesen, sich an die gemeinsame Schulzeit zurückzuerinnern? Sie hätte doch einfach ein anderes Gedicht von Amaia vorlesen können. Eines, das nicht wie ein Schlag ins Gesicht war und diese schlimmen Erinnerungen aufwärmte. Stattdessen war die Stimmung in ihrem Zimmer nun so unterkühlt wie das Wetter draußen und sie schwiegen sich schon wieder an.
Sichtbar bemüht, ein wenig von der Heiterkeit zurückzubringen, die sie verloren hatten, stand Amaia auf und griff nach Rebeccas Gitarre, die wie immer in der Ecke des Zimmers an der Wand lehnte. "Wie sieht's aus, Lust auf ein bisschen Musik?"
Die ehrliche Antwort wäre wahrscheinlich 'nein' gewesen. Doch Rebecca wusste ohnehin nicht, was sie im Augenblick überhaupt wollte und was nicht, also stimmte sie mit einem halbherzigen "Hmmm" zu.
Amaia setzte sich wieder auf den Stuhl und legte das Instrument auf ihrem Schoß ab. Um sich ein etwas warmzuspielen, schlug sie ein paar Akkorde und zupfte die Saiten ein wenig. "Ach ja...", seufzte sie zufrieden. "Das klingt einfach so viel besser!"
"Was meinst du?"
"Deine Gitarre. Ich habe ja noch diese blöde Klassische und die ist auch noch uralt und klingt nicht so gut. Ich finde Westerngitarren hören sich schöner an. Irgendwie...voller und nicht so dumpf..."
"Die klingen schon besser", stimmte Rebecca zu und warf einen Blick auf die dicken Stahlsaiten, "aber tun dafür auch mehr weh beim Spielen."
Amaia zuckte mit den Schultern. "Ist nur 'ne Sache der Gewöhnung, ein paar Wochen auf einer Westerngitarre und man hat genug Hornhaut an den Fingern. Ich werde auf jeden Fall mal bei Gelegenheit mein Konto plündern und mir auch so ein Stück zulegen. Die alte Gitarre kann dann meine Schwester haben, wenn sie möchte."
Zwar entgegnete Rebecca darauf nichts, machte sich aber bei Amaias Worten eine Notiz im Kopf.
"Also dann...was wollen wir spielen?", wollte Amaia wissen.
Es war wieder diese Art von Frage, mit der sie im Augenblick wirklich gar nichts anfangen konnte. Eigentlich gab es im Moment kein Lied, das sie wirklich hören wollte. Oder vielmehr war es ihr egal. Doch bevor sie das zum Ausdruck bringen konnte, sprang ihr plötzlich eine Melodie ins Gedächtnis. "Wie wäre es vielleicht mit...'Fit back in'?"
Ihre beste Freundin nickte begeistert. "Oh ja, gute Idee! Aber gib mir einen Moment, ich weiß die Akkorde nicht mehr..." Sie öffnete ihr Omni-Tool und suchte im Extranet nach einer Grifftabelle für das Lied. Es war nicht ganz so einfach, denn das Lied war bereits fast zweihundert Jahre alt und obwohl es noch recht umfassende Archive gab, in denen man Guides und Tutorials zum Spielen solch alter Musik fand, musste man sich in der Regel ein wenig durch verschiedene Seiten wühlen. Und Apps, die solche Tabellen automatisch anhand der Musik selbst generierten, waren alles andere als billig. Zumindest die, die auch was taugten.
"Weißt du, eigentlich sollte jemand mal diese Musik neu auflegen!", meinte Amaia nach einer Weile, noch immer auf der Suche nach den Akkorden.
"Wieso...wieso...wieso? WIESO? Eh-e-e-e-eeeeh...fuck off! Wieso das?"
"Naja, es gab halt wirklich coole Musik um 2000 rum, aber alles, was heute immer wieder neu gecovert wird, sind solche Sachen wie...keine Ahnung, Michael Jackson oder Queen..."
"Queen?"
Amaia schnaubte. "Das ist wohl 'ne Rock-Band, die damals total berühmt gewesen war. Angeblich...angeblich...eine der besten Bands aller Zeiten. Zumindest hat das mein Ex immer behauptet. Er war auch total beleidigt gewesen, dass ich noch nie von denen gehört hatte..."
Auch wenn sie den Kommentar mit einem Lächeln quittierte, spürte Rebecca einen weiteren Stich in ihrer Brust. Dass Amaia ihr geschrieben hatte, sie habe sich von ihrem Freund in Fairbanks getrennt, musste schon einige Monate her sein und trotzdem kam es ihr noch vor, wie letzte Woche. Es war schmerzlich daran zu denken, wie viel seitdem passiert war und wie wenig ihr davon wirklich noch etwas bedeutete. Alles, was ihr nun in Erinnerung blieb, waren die entmutigenden Erfahrungen mit ihrer Krankheit. Der Gedanke an Beziehungen und Ex-Freunde wirkte plötzlich wie aus einem ganz anderen Leben.
Schließlich wurde Amaia fündig und rief eine Seite auf, die die gesuchten Grifftabellen hatte. "Bin soweit. Du auch?"
Rebecca nickte zur Antwort. Den Text brauchte sie nicht noch einmal im Extranet nachschauen. Sie hatte diese Musik schon so oft gehört und selbst gesungen, sie konnte sich an jedes Wort und jede Note erinnern. Viel schwieriger als das Singen selbst würde es sein, ihren Fokus zu behalten, um die Tics zu unterdrücken.
"Okay, dann...1...2...3...4..."
"Feeling like a stranger in my city, and my skin
Nothing around here reminds me of anything
Evenings growing shorter, and the swallows spread their wings
Dislocate me, bend me, shake me,
Make me fit back in"
Das muntere Gitarrenspiel war ein seltsamer Kontrast zu dem eher schwermütigen Gesang, doch Rebecca mochte genau das. Die Musik schien genau den Widerspruch zum Ausdruck zu bringen, den sie selbst in sich spürte. Wie sie sich so unwohl und fehl am Platz fühlte, obwohl sie all das um sich herum hatte, was sie sonst immer so glücklich machen konnte. Über diese Dinge zu singen hatte etwas eigenartig Befreiendes, so als würde sie sich ihre Probleme bei einem Therapeuten von der Seele reden.
"And another half won't shine in half a light
I wish I could keep the days from passing by
Drift upstream, and travel back in time
Find your hand and hold it tight in mine"
Sie schaute auf und erwiderte Amaias Blick mit einem Lächeln.
"Moon-set, sunrise, time doesn't heal
It just goes by, it just goes by"
Und völlig aus dem Nichts rollte eine Welle über sie hinweg. Hoffnungslosigkeit, Angst, Frustration und die Erinnerungen an alles was in den letzten Wochen geschehen war brachen über sie hinein. Ihre Kehle schnürte sich zu, ihre Sicht verschwamm.
"Sunset, moon-rise, time doesn't heal
It just goes by, it just goes by"
Ihre brüchige Stimme riss ab und Rebecca kämpfte verzweifelt gegen die Flut an Eindrücken an. Es war vergeblich. Ohne, dass sie es verhindern konnte, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie beugte sich nach vorne, unfähig, sich dem Sturm entgegenzustellen, die Zähne zusammengebissen und das Gesicht verzerrt, als ob sie Schmerzen hätte.
"Rebecca?"
So viele Erinnerungen, so viele Gefühle fielen über sie her, es war unmöglich, auch nur einen klaren Gedanken zu formen. Bilder aus ihrer Vergangenheit, so klar wie Fotos, kamen hoch, sie sah sich auf Ausflügen mit ihren Freunden, sah Amaias Familie glücklich zusammen, sah sich selbst zufrieden mit ihrem Schulabschluss und einer ganzen Welt an offenen Möglichkeiten für ihre Zukunft. Gleichzeitig erinnerte sie sich daran, wie sorglos und unbeschwert alles noch vor ein paar Monaten gewesen war, als sie noch in Wellington mit ihren Kommilitonen herumgehangen hatte. Doch dann dachte sie an die schockierten und empörten Blicke, die nun so oft auf ihr lagen, dachte an den Streit mit ihrer Mutter, an die Strahlentherapie, die ihr bevorstand, um ihren Hirntumor zu behandeln. An die Schmerzen in ihrer Hand und ihrer Schulter, an Amaias Vater und ihren Stiefvater, an die aufgebrachte Mutter während der Busfahrt, an den Moment, als ihr der Neurologe im Krankenhaus sagte, ihr Tourette sei nicht mehr zu behandeln...
Rebecca bekam kein Wort mehr heraus. Stattdessen entfuhr ihr ein lautes Schluchzen. Und plötzlich schienen alle Dämme zu brechen. Von einem Moment auf den nächsten verlor sie jede Kontrolle über ihren Körper, doch dieses Mal war es kein Tic. Sie beugte sich vornüber und vergrub ihr Gesicht in den Händen, als wolle sie sich verstecken. Ein jämmerliches Heulen drang aus ihrer Kehle, das immer lauter wurde, unterbrochen von Schluchzern und den abgehackten Atemzügen, welche wie die einer Ertrinkenden klangen.
"Hey!" Verschwommen nahm sie wahr, wie Amaia die Gitarre zu Boden legte, aufstand und zu ihrem Bett kam. Sie setzte sich neben ihre beste Freundin. "Hey, was ist los? Hm?", fragte sie sanft.
"Es ist alles kaputt...!", heulte sie, doch sie schaffte es nicht sich weiter zu erklären, bevor sie ein weiterer Heulkrampf durchschüttelte. Speichel tropfte ihr aus dem Mund auf ihre Beine, gefolgt von dicken Tränen.
"Na komm her...!" Amaia legte ihr eine Hand an die Schulter und zog sie sachte zu sich. Sie schien nicht zu wissen, wie sie ihre Freundin trösten sollte und so schwieg sie und hielt die junge Frau in den Armen.
Noch nie in ihrem Leben hatte Rebecca dieses Gefühl so sehr verspürt, das Gefühl, niemals wieder glücklich sein zu können. Es schien keinen anderen Weg zu geben, ihren Schmerz auszudrücken und so weinte sie so hemmungslos und jämmerlich wie ein kleines Kind. Welle um Welle an Tränen rann heiß über ihre Wangen, während sich ihre Verzweiflung durch laute Schluchzer und bitterliches Heulen ausdrückte. Das einzige, das Rebecca abseits ihres eigenen Elends überhaupt wahrnahm, waren die Arme, die sich eng um sie gelegt hatten und die ruhigen Atemzüge über ihr.

Jedes Zeitgefühl ging verloren. Völlig versunken in ihrer Verzweiflung bemerkte Rebecca nicht, dass der Regen draußen bereits nachließ und das bedrohliche Trommeln einem sanften Rauschen gewichen war. Auch der Fluss ihrer Tränen hatte nachgelassen, doch besser ging es ihr keineswegs.
All die Eindrücke in ihrem Kopf begann zu verschwimmen, als wäre es zu anstrengend geworden, sie einzeln wahrzunehmen. Anstatt dass sie von einer Barrage aus Gefühlen übermannt wurde, blieb ihr nun nichts als ein endloses Elend, dem sie völlig ausgeliefert zu sein schien, ein dichter, kalter Nebel, der ihren Verstand ausfüllte und ihr jede Orientierung nahm.
Regungslos starrte Rebecca geradeaus, ihre Augen waren auf den Fuß ihres Schreibtisches gerichtet, doch durch den dichten Schleier an Tränen konnte sie ohnehin nichts erkennen. Die Muskeln in ihrem Gesicht schmerzten mittlerweile von den ganzen Heulkrämpfen. Sie fühlte sich ausgelaugt, als wäre sie stundenlang gerannt und das lautstarke Weinen war erstickten Schluchzern gewichen. Zu mehr fehlte ihr wohl einfach die Kraft, ihr pfeifender Atem ging stoßweise und ihre Glieder fühlten sich doppelt so schwer an wie sonst.
Am liebsten wollte sie hierbleiben, genau hier auf diesem Bett und nie wieder aufstehen. Selten war ihr ein Entschluss so klar vor Augen gewesen: sie wollte nicht mehr hier weg. Rebecca wollte all diese Dinge, die dort draußen auf sie warteten, nicht mehr ertragen müssen. All die Demütigungen, die Anfeindungen, das Unverständnis, diese unzähligen Augen, die andauernd auf ihr lagen...die Tics...es war alles zu viel. Sie konnte nicht mehr.
Noch immer hielt Amaia ihre beste Freundin in einer festen Umarmung umschlossen und schien geduldig zu warten, bis der heftige Gefühlsausbruch vorbei war. Rebeccas Kopf lehnte an ihrer Brust, die langen schwarzen Haare der Maori, noch immer feucht vom Regen, hingen halb vor ihrem Gesicht wie ein Schleier, hinter dem sie sich verstecken konnte. Rebecca traute sich nicht aufzuschauen, aus Angst davor, Ungeduld oder Ärger in Amaias Gesicht zu sehen.
"Willst du drüber reden?", fragte Amaia behutsam.
Selbst wenn sie gewollt hätte, konnte Rebecca nicht antworten. Zwischen ihren stoßhaften Atemzügen und den Schluchzern rang sie nach Luft und zog lautstark die Nase hoch. Sie spürte, wie nass ihr Gesicht war, doch sie konnte nicht die Kraft aufbringen, um sich die Tränen abzuwischen. Und so zogen die dicken Tropfen feuchte Spuren über ihre Haut, rannen ihr über die Nase, in den Mund und über das Kinn.
Plötzlich hob Amaia den Kopf und schaute zu ihrer besten Freundin herab. "Ich frage mich gerade...das ist jetzt aber kein Tic von dir, oder?" Der Klang ihrer Stimme verriet das verschmitzte Lächeln auf ihrem Gesicht. "Du hast ja schließlich nicht die Code-Phrase gesagt..."
"Du bist d-d-die Beste...", würgte die junge Frau mit zittriger Stimme hervor.
"Hm...also doch nur ein Tic...", stellte ihre Freundin mit gespielter Überraschung fest.
Einen Moment verstand Rebecca nicht, worauf sie hinauswollte. Dann entfuhr ihr ein ersticktes Schnauben und ihre Mundwinkel wanderten unwillkürlich nach oben, um eine verzerrte Grimasse auf ihrem Gesicht zu formen, die einem Lächeln nicht unähnlich war. Mit einem Augenrollen seufzte sie: "Amaia...d-du bist h-h-hässlich..."
"Oh, also ist es doch was Ernstes! Warum hast du das nicht gleich gesagt?", kicherte Amaia.
"D-das stimmt a-aber n-nicht!" Obwohl es bloß ein alberner Scherz war, fand Rebecca es in diesem Moment unheimlich wichtig, das klarzustellen. "Du b-bist nicht hässlich!"
Amaia lachte auf. "Awww! Das ist lieb von dir!" Mit der Hand strich sie Rebecca sanft über den Arm und ihre Stimme wurde wieder ernster. "Du kannst jederzeit darüber sprechen, wenn du möchtest. Ich bin da, okay?"
Rebecca kämpfte schon wieder mit den Tränen. "Mai...!"
"Keine Widerworte! Du weißt doch, ich bin nur wegen dir nach Neuseeland zurückgekommen und ich bleibe hier, solange du mich brauchst."
Es war eine Lüge. Oder zumindest war es nicht die ganze Wahrheit, denn Rebecca wusste sehr genau, dass Amaia nicht bloß wegen ihr nachhause zurückgekehrt war. Und trotzdem wühlten die Worte ihren verwirrten Verstand direkt wieder auf. Sie waren unerträglich zu hören und gaben ihr gleichzeitig ein wenig Wärme zurück, die sich in ihrer Brust breitmachte. Rebecca richtete sich auf und blickte ihre beste Freundin durch die verweinten Augen an. Überwältigt von ihren Gefühlen warf sie sich Amaia um den Hals und umklammerte sie wie eine Ertrinkende einen Rettungsring. "Du bist wirklich die Beste...", heulte sie.
Amaia schien für einen Moment überrascht, dann erwiderte sie die Umarmung. "Ich weiß..."
Ein wenig widerwillig löste sie sich nach einer Weile wieder von ihrer Freundin. Rebecca wischte sich mit dem Handrücken notdürftig über ihr Gesicht. "Ich weiß echt nicht mehr weiter", brach es aus ihr hervor und sie schniefte laut.
"Wegen deinem Tourette?"
Schluchzend nickte Rebecca. "Egal, was ich m-m-mache, es ist a-alles...ganz anders...u-und falsch...nichts funktioniert mehr richtig..." Noch immer wusste sie nicht so recht, was ihr denn genau so zu schaffen machte. Waren es die Tics? Die Reaktionen der anderen Leute? Ihrer Freunde? Die Art, wie jede Kleinigkeit zu einem kleinen Alptraum werden konnte? Die Ungewissheit über die Ursache für das Versagen ihrer Behandlung? Oder einfach alles zusammen? Doch sie hatte keine Ahnung, wie sie all das in Worte fassen sollte.
Amaia überlegte einen Moment. "Und glaubst du nicht, dass du einfach...ein bisschen mehr Zeit brauchst? Um dich an das alles zu gewöhnen?"
"Ach, Mann, Mai...", jammerte Rebecca und einige frische Tränen rannen über ihre Wangen. "Das sagt D-dad auch ständig, aber...ich meine, ich b-bin doch schon seit Monaten w-w-wieder hier. Aber es w-wird nicht besser...n-n-nur jeden Tag schlimmer..."
Neben ihr ertönte ein schweres Seufzen und Amaia legte wieder einen Arm um sie. "Ich weiß, dass das alles ziemlich scheiße für dich ist...ich wünschte, ich könnte dir irgendwie anders helfen, als...naja, als einfach nur ein paar nette Dinge zu sagen, weißt du? Aber...was ich eben gesagt habe...ich mein das ernst!"
"Hm?" Rebecca wusste nicht genau, was ihre Freundin meinte.
"Na, dass ich hierbleibe, solange du mich brauchst", erklärte sie, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. "Ich bleibe in Tauranga! Meine Großeltern waren ehrlich gesagt nicht so begeistert, als ich ihnen das geschrieben habe, aber sie verstehen warum. Und deswegen habe ich mir auch...ähm...naja, ich habe...ich weiß nicht, ob du's mitbekommen hast, aber die suchen im Harmony gerade nach Aushilfe und...ähm..."
Die Anzeigetafel im Harmony mit dem Jobangebot schwebte Rebecca wieder vor Augen. Leicht ungläubig blickte sie zu ihrer besten Freundin rüber. "Und...du h-hast dich gemeldet?"
Amaia grinste verlegen. "Jaah, schon. Am Freitag soll ich zum Probearbeiten vorbeikommen und vielleicht wird's ja was."
Im ersten Moment spürte sie einen leichten Stich in ihren Eingeweiden. Obwohl sie gerade einmal zwei Wochen zurück in Neuseeland war, hatte Amaia offenbar schon einen Job gefunden, während sie selbst nach drei Monaten noch immer zuhause rumhockte. Doch schnell überwiegte ein anderes, deutlich wärmeres Gefühl und sie dachte mit einem Anflug von Begeisterung daran, wie Amaia in ihrer beider Lieblingsbar arbeiten würde. "Das ist t-toll! Wirklich! Ich drücke dir a-auf jeden Fall die Daumen!" Mit ihrer verheulten Stimme klang es nicht ganz so überzeugend, wie sie gerne gehabt hätte, doch Amaia schien sich trotzdem zu freuen.
"Danke! Ich bin ehrlich gesagt schon ein bisschen nervös aber...naja...wird schon schiefgehen..." Sie drückte Rebecca leicht an sich. "Und dein Tourette...das kriegen wir auch hin. Irgendwie...okay?"
Rebecca starrte auf ihre Knie. Eine einzelne Träne tropfte von ihrer Nasenspitze. In diesem Moment konnte sie nichts anderes für ihre beste Freundin empfinden als tiefe Bewunderung. Es war ihr völlig unverständlich, wie Amaia es trotz all der furchtbaren Wendungen, die ihr eigenes Leben genommen hatte, immer noch schaffte, eine so grenzenlose Zuversicht aufzubringen. Wie sie es schaffte, sich neben ihrer eigenen, kaputten Familie auch noch mit den Problemen iherer besten Freundin herumzuschlagen. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, wie jämmerlich sie selbst eigentlich war und sie schämte sich richtig für ihren Ausbruch. "Tut mir leid...", murmelte sie und rieb sich die verquollenen Augen. "Ich wollte nicht...es kam plötzlich alles hoch..."
"Ach was, das braucht dir doch nicht leidtun! Ich habe doch zuerst über meine Familie rumgejammert."
"Aber...!"
"Nichts da!", wehrte Amaia jeden Versuch ihrer Freundin ab, sich zu entschuldigen und eine Spur Ungeduld lag in ihrer Stimme. "Du musst wirklich aufhören, dich für jeden Kleinkram zu entschuldigen! Du machst es dir selbst nur schlimmer, wenn du dir die Schuld an allem gibst."
Darauf wusste Rebecca nichts zu erwidern, doch ihre Tics meldeten sich allmählich wieder zurück und übernahmen die Reaktion auf Amaias Worte für sie. Und so warf sie ihren Kopf wild hin und her, dass ihre Haare Amaia ins Gesicht peitschten.
Wieder setzte Stille zwischen ihnen ein und erinnerte Rebecca erneut daran, wie sehr sie den Spaß, den sie bis vorhin noch gehabt hatte, ruiniert hatte. Jetzt saßen sie einfach tatenlos nebeneinander auf ihrem Bett, während draußen weiterhin das andauernde Prasseln zu hören war. An Ausgelassenheit und Spaß war nicht mehr zu denken.
"Tjaah..." Schließlich durchbrach Amaia das Schweigen. "Wie geht's eigentlich deiner Hand?"
Wortlos hob Rebecca ihren rechten Arm und zeigte ihrer Freundin den Handrücken, der mittlerweile wieder deutlich besser aussah. Die Schwellung war zurückgegangen und die Haut nicht mehr verfärbt. Lediglich der Schorf an den Knöcheln zeugte noch von den Verletzungen, die sie sich selbst zugefügt hatte.
"Hey, das sieht doch wieder ganz gut aus, nicht?"
"Jaah...hab den Tic schon seit letzter W-woche nicht mehr gehabt..." Was Rebecca dabei verschwieg war aber, dass ihr dafür ihre Schulter wieder schwer zu schaffen machte. Und just in diesem Augenblick schlug sie sich wieder hart gegen das Schlüsselbein, was einen stechenden Schmerz durch den Knochen sandte. Ihr war es wirklich nicht vergönnt, dass irgendetwas besser wurde in ihrem Leben. "Hey! Ich bin eine Biene! Fuck off!"
Plötzlich erklangen schwere Schritte, die die Treppe nach oben stiegen und die beiden Frauen schauten in Richtung Tür, einen Moment bevor es laut klopfte. "Rebecca?" Es war die Stimme ihres Vaters.
Die junge Frau zögerte einen Moment. "Ja?", erwiderte sie laut, wischte sich noch einmal über das Gesicht und sprang dann hastig von ihrem Bett auf. Sie griff nach ihrer Gitarre, die noch auf dem Boden lag und hob sie recht umständlich auf, während sie aus dem Augenwinkel sah, wie ihr Vater die Tür öffnete und den Kopf hineinsteckte. Er war offenbar gerade erst nachhause gekommen. Rebecca bemühte sich, ganz normal und unscheinbar zu wirken, während sie so tat, als ob sie noch etwas Staub vom Griffbrett des Instruments wischte und es beharrlich vermied, in Richtung ihres Vaters zu blicken.
"Ich wollte nur kurz Bescheid sagen..." Ihr Vater unterbrach sich, als er die junge Maori auf Rebeccas Bett bemerkte und sein Gesicht hellte auf. "Ach, Amaia! Hi!"
"Hey!"
"Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist. Aber...wenn ich dich so sehe, weiß ich auch, woher die Pfütze unten an der Haustür kommt", meinte er mit einem Augenzwinkern.
Amaia lachte verlegen. "Jaah...das Wetter hat mich auf dem Weg hierher ein wenig überrascht."
"Naja, ist halb so wild. Ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass ich heute Abend noch was kochen wollte. Es gibt dann also so in einer halben Stunde Essen. Wenn du magst, kannst du natürlich auch gerne mit uns essen", bot er Amaia an.
Die junge Frau warf einen kurzen Blick in Richtung ihrer besten Freundin, dann wandte sie sich wieder Rebeccas Vater zu und nickte mit einem breiten Lächeln. "Danke, das ist echt lieb von dir."
Zwar lag Rebecca eine Bemerkung auf den Lippen darüber, dass er schon wieder etwas machen wollte, wo sie doch immer noch Reste vom Vortag hatten, doch sie verkniff sich den Kommentar. Seit sie wieder in Tauranga war, kochte ihr Vater nach Möglichkeit fast jeden Tag und sie war sich ziemlich sicher, dass er das nur tat, um seine Tochter zu verwöhnen. Mit einem Räuspern warf sie ein knappes "Danke, Dad!" über ihre Schulter und hoffte, dass er das Zittern in ihrer Stimme nicht hörte.
Er schien aber nichts Ungewöhnliches zu bemerken. "Kein Ding", meinte er leichthin, trat wieder hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Amaia warf ihrer besten Freundin einen vielsagenden Blick zu. "Ich hoffe, es gibt was Gutes", grinste sie, auch wenn sie eigentlich nichts Gegenteiliges befürchtete. Rebeccas Vater hatte noch nie etwas gekocht, das ihr nicht schmeckte.
"Jaah...wahrscheinlich..." Wie ein Idiot stand Rebecca nun da, die Augen gerötet und mit feuchtem Gesicht und ließ den Blick ziellos in ihrem Zimmer umherschweifen. Ihr ging es wirklich kaum besser als vorher, noch immer fühlte sie sich irgendwie in ihrem eigenen Körper verloren. Und dennoch war etwas anders. Dieses warme Gefühl in ihrer Brust war nicht verloschen und lockerte den eisigen Griff, der ihre Gedanken umklammert hielt.
Als ihr Blick den von Amaia kreuzte, musste sie plötzlich lächeln. Es war ein echtes, aufrichtiges Lächeln, das in Kontrast zu ihrem verheulten Gesicht stand. Sie ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder, auf dem noch immer das durchnässte Handtuch hing und hob die Gitarre auf ihren Schoß. "Ich glaube, du bist jetzt dran, dir was zu wünschen..."

AeiaCarol
24.07.2021, 17:45
Seit der Formulierung 'Prinzessin' in Zusammenhang mit Zora, sah Leif sein Gegenüber skeptisch an. Er zog die Brauen leicht hoch und verstand ebenso wenig ein Wort von den 2030ern, noch wie dieses hagere Kerlchen vor ihm ein Schwede sein konnte. Vermutlich war Leif einfach zu bäuerlich und Cypher daher deutlich besser integriert. Hier. Oder war er einfach offener? Der Schwe-…Der Arzt sah zu Zora. Dann wieder zum Schweden und schließlich grinste er, denn er mochte den jungen Mann durchaus. Schräg, aber sympathisch, soweit er es beurteilen konnte. “Ich will den Drachen weder wecken, noch will ich ihm meine Nippel zeigen, korrekt.“, bestätigte Leif ausführlich und grinste breit. „Aber ich will mit Luci tanzen, also…hast du vielleicht ne Lösung für mich?“

Luceija
24.07.2021, 18:10
Seit der Formulierung 'Prinzessin' in Zusammenhang mit Zora, sah Leif sein Gegenüber skeptisch an. Er zog die Brauen leicht hoch und verstand ebenso wenig ein Wort von den 2030ern, noch wie dieses hagere Kerlchen vor ihm ein Schwede sein konnte. Vermutlich war Leif einfach zu bäuerlich und Cypher daher deutlich besser integriert. Hier. Oder war er einfach offener? Der Schwe-…Der Arzt sah zu Zora. Dann wieder zum Schweden und schließlich grinste er, denn er mochte den jungen Mann durchaus. Schräg, aber sympathisch, soweit er es beurteilen konnte. “Ich will den Drachen weder wecken, noch will ich ihm meine Nippel zeigen, korrekt.“, bestätigte Leif ausführlich und grinste breit. „Aber ich will mit Luci tanzen, also…hast du vielleicht ne Lösung für mich?“

Henrik sah sich um als würde die Lösung in der Luft liegen. "Jag vet inte, ser du någon? Keine Ahnung, siehst du eine?", wollte er wissen. Blinzelte mehrmals, verzog sein Gesicht übertrieben nachdenklich. Dann seufzte er, tief, und verschluckte sich fast am letzten Fleischklümpchen, dass er mit seinen Schneidezähnen vorsichtig vom Holzspieß zog, bevor er das Ding nochmal wie einen Maiskolben der Länge nach von letzten Speiseresten entfernte. "Na gut....na gut. Omnitool?", wollte er knapp wissen, sah auf Leifs Arm, dann, erstmalig, direkt in seine Augen. "Dum fråga, det är klart att du har en. Visa mig armen. Blöde Frage, natürlich hast du eins. Zeig mir mal den Arm.", sagte er und winkte besagten Arm in seine Richtung, klemmte sich den Holzspieß in seinen Mundwinkel wie ein amerikanischer Klischee-Farmer weit von vor hundert Jahren und wartete garnicht so lange, bis der Arzt reagierte. Er legte zwei - ganz genau zwei - Finger an seinen Arm, nachdem er sie an der Hose sauber rieb, triggerte das Omnitool mit einer kurzen Geste und tippte dann auf der schwach sichtbaren Tastatur. Es schien wenigstens ein kleines bisschen zu dauern. "Nur kurz die Sicherheitseinstellungen umgehen, das Service-Modul starten-...so-, dann hier-...könnte ne Minute dauern. Oh! Doch nicht. Wirklich klug, automatischer Block. Klar, das Script ist ja auch von mir. Hehe.", er räusperte sich leicht beschämt und sah zurück auf Leifs Arm, bzw. das Omnitool. "Hier dann noch-...ah-..so. Hier. Eher so...Latin-Dance oder Europop oder Trash oder-...oh, hiiier laden wir noch kurz den 8-Bit-Song rein, schadet ja nicht die Playlist ein bisschen besser zu machen. Hier noch das Xena-Intro-... . Ohgott und DAS löschen wir raus. Alles davon. Willst du was von Sheryl Planton? Niemand, oder?"

eis engel
25.07.2021, 02:13
Marco Lagos und Beyo Vhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page2?p=26803707&viewfull=1#post26803707)


Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Raumhafen Scott/ Terra Nova

~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

"Eine alte Farm? Das ist doch jetzt ein Witz?" fragte Crusher ungläubig nach und blickte skeptisch in die Runde. Stephen teilte Crushers Skepsis, schließlich wären sie dann ohne Fahrzeug außerhalb der Stadt gefangen und könnten nicht schnell genug eingreifen, wenn es erforderlich wäre.
"Vielleicht sollten wir Marco´s Vorschlag nicht abschmettern." warf Nellie in die Runde und erntete dafür entsetzte Blicke. "Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?" hakte die Asari wenig begeistert nach.
"Doch! Wir brauchen ein sicheres Versteck, wo ich meine Ausrüstung aufbauen kann und wo wir uns im Ernstfall verkriechen können und was ist da besser geeignet, als eine unauffällige Farm außerhalb der Stadt, hm?" erklärte die Quarianerin. "Da könnte was dran sein." überlegte der Blondschopf laut. "Ach ja, und wie sollen wir dahin kommen? Mit dem Taxi? Oder etwa zu Fuss?" hakte Mira nach. "Wir können uns ja zwei Fahrzeuge mieten, dann wären wir wenigstens Mobil." schlug Stephen vor und blickte fragend zu Marco. "Weißt du, wo wir günstig Fahrzeuge her bekommen?" "Ich glaubs nicht." seufzte die Asari aufgebend auf und wandte sich ab. "Hey, wenn ihr aber erwartet, dass ich mich in einen Bauernfummel werfe, jeden Tag Kühe melke und ich mich mit Heugabeln bewaffnen soll, dann habt ihr euch aber getäuscht." witzelte Liz kichernd. Wirklich begeistert war sie von dieser Idee auch nicht, aber da sie auch keine Alternativen zur Verfügung hatten, versuchte sie es wenigstens mit Humor zu nehmen. "Verlockender Gedanke." konterte Stephen grinsend. "Halt die Klappe." kicherte Liz. "Wo müssen wir hin?" wollte Nellie von Marco wissen.



*****

Dishana ~ Citadel ~ Treffen mit Beyo Vhan

https://images-wixmp-ed30a86b8c4ca887773594c2.wixmp.com/f/cccdd475-1500-487a-8be8-4d3a1bbafd84/d8cy2t3-90b341e6-43da-40fb-bf34-85e5047a5a17.jpg?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBw OjdlMGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgy MjY0MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7InBhdGgiOiJcL2ZcL2NjY2RkNDc1LTE1MDAt NDg3YS04YmU4LTRkM2ExYmJhZmQ4NFwvZDhjeTJ0My05MGIzNDFlNi00M2RhLTQwZmItYmYzNC04NWU1 MDQ3YTVhMTcuanBnIn1dXSwiYXVkIjpbInVybjpzZXJ2aWNlOmZpbGUuZG93bmxvYWQiXX0.VyTvCNm5 Ps4iR2HU1XYBA8g-ATtX2_Nu2PgvccF8PtU
Dishana litt an einem seltenen Pigmentdefekt, der ihre Haut im Alter heller werden ließ. Woher das kam und ob sie es an Sahenia weiter vererbt hatte, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt werden.

Dishana rechnete nicht wirklich damit, dass ihr jemand zu dieser späten Stunde noch die Tür öffnete und wandte sich zum gehen ab, als hinter ihr die Tür aufging.
Grelles Licht leuchtete ihr ins Gesicht, als sie sich umdrehte und sie musste mehrmals hintereinander blinzeln, um überhaupt irgendwas erkennen zu können. Schemenhaft erblickte sie schließlich einen Turianer in der Tür.
"Ähm....hallo. Kann ich Ihnen helfen?" wollte er wissen und beäugte sie misstrauisch.
"Vielleicht." antwortete sie knapp und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Sie wollte ihn schon fragen, ob er Beyo Vhan war, als sich ihre Augen an die Beleuchtung gewöhnt hatten und sie den roten Turianer, mit den schwarzen Klan Zeichen und den blauen Augen erkannte. Von Sahenia´s Erzählungen wusste sie auch, dass Beyo einen Arm verloren hatte und das er stattdessen eine Prothese hatte. Außerdem kannte sie ihn aus den Medien, es war Beyo Vhan.
"Verzeihen sie bitte die späte Störung, Mister Vhan." begann sie leise und suchte nach Worten, um nicht völlig verrückt zu erscheinen. Der rote Turianer zuckte kurz zusammen und schien wohl schon mit dem schlimmsten zu rechnen. Was er wohl dachte?
"Wir kennen uns nicht, nicht persönlich. Aber wir kennen beiden jemand, die uns sehr am Herzen liegt, zumindest nehme ich das mal in ihrem Fall an." sprach sie ruhig weiter. Sie besinnte sich auf das wesentlich, wollte ruhig und sachlich bleiben. Auch wenn ihr wahrscheinlich die Verzweiflung bereits im Gesicht stand, was ihr hier sein zu so später Stunde beweist. Beyo wurde stutzig, vielleicht auch ungeduldig.
"Ich bin Sahenia´s Mutter.... Dishana." Die Asari brach ab, um diese Worte erstmal wirken zu lassen. Der Turianer riss seine Augen weit auf, damit hatte er wohl nicht gerechnet.
Dishana schaute sich um, fühlte sich auch etwas unwohl dabei, dass ganze an der Haustür zu bereden und ging daher noch etwas näher an den Turianer ran. Nicht zu nahe, aber so nahe, dass sie nicht so laut sprechen musste.
"Sahenia hat sich heute Vormittag mit einer Freundin getroffen und ist seither nicht zurück gekehrt. Ich würde mir ja sonst keine Sorgen machen, wenn nicht die Tatsache bestehen würde, dass es bei der Freundin um Yelyna geht und ich Sahenia nicht erreiche. Wenn ich mich recht erinnere, kennen sie Yelyna.... Kyron´s Beerdigung?!" erklärte sie ruhig und sachlich.

AeiaCarol
25.07.2021, 08:27
Leif sah dem Blonden völlig planlos zu. Planton-…wer?“, wollte er wissen, aber eigentlich auch nicht wirklich. Sein Blick war von Zora hin zu Donal gehuscht, der hier ebenso hervorstach wie Leif selbst. Mit zwei Gläsern in der Hand flitzte er in Richtung Luceija, stoppte aber irgendwo auf Höhe einer Verwandten - kurzes Aufatmen - bevor er sich doch weiter aufmachte in Richtung der Sizilianerin. Der Arzt seufzte, wandte sich wieder seinem Gegenüber zu. “Also wenn du etwas draufspielst das 'Xena-Intro' heißt, dann bitte auch einen Track der zum schwedischen Midsommartanz passt, ja?“, witzelte er. „Dann bewegen sich meine Beine wenigstens zu irgendetwas planmäßig.“

Luceija
25.07.2021, 14:59
Leif sah dem Blonden völlig planlos zu. Planton-…wer?“, wollte er wissen, aber eigentlich auch nicht wirklich. Sein Blick war von Zora hin zu Donal gehuscht, der hier ebenso hervorstach wie Leif selbst. Mit zwei Gläsern in der Hand flitzte er in Richtung Luceija, stoppte aber irgendwo auf Höhe einer Verwandten - kurzes Aufatmen - bevor er sich doch weiter aufmachte in Richtung der Sizilianerin. Der Arzt seufzte, wandte sich wieder seinem Gegenüber zu. “Also wenn du etwas draufspielst das 'Xena-Intro' heißt, dann bitte auch einen Track der zum schwedischen Midsommartanz passt, ja?“, witzelte er. „Dann bewegen sich meine Beine wenigstens zu irgendetwas planmäßig.“

Henriks Gesichtsausdruck wandelte sich von irritiert zu entsetzt. Fragezeichen warf er in die Augen seines Mit-Schweden und schüttelte den Kopf. "N e j.", machte er deutlich. Nicht im Ansatz. Dann lächelte er, irgendwie leicht creepy aber deutlich bemüht, bevor er den Arm Leifs deutlich zurück schob und mit der anderen Hand präsentierte was er getan hatte. Dann spielte er den Holzspieß aus seinem Mund. "Ist failsafe, einfach 'nen Song aussuchen, die Übergänge machts automatisch. Nicht überstrapazieren, sonst kriegen wir beide noch von der Gastgeberin eins auf die zwölf." Er zuckte mit den Schultern. "Oh und du hast jetzt lebenslang Gratiszugang zu Songify. Dank mir später. Brauchst du noch was oder kann ich mir jetzt eine Cola holen?", wollte er wissen, versuchte die Druck erzeugenden Worte jedoch mit der schüchternen Stimmlage zu kippen.


Aus dem Nichts stand Donal vor ihr. Sie sah zu ihm auf. Nicht weit hinauf, aber weit genug. Sein deutlich hervorstehendes, hellweißes Grinsen steckte sie sofort an, nicht nur, weil sie zwei Gläser in seinen Händen entdeckte und antwortete ihm demselben, ansteckenden Lächeln. "Ich hoffe für dich, dass der Drink für mich ist, Don.", fragte sie aufdringlich ohne es, einmal mehr, wie eine Frage klingen zu lassen. "Weißt du was, ich klau ihn dir trotzdem.", machte sie wenig umschweife und griff nach einem der Gläser.

Forenperser
25.07.2021, 19:41
Marco Lagos und Beyo Vhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page2?p=26803707&viewfull=1#post26803707)


Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Raumhafen Scott/ Terra Nova

~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

"Eine alte Farm? Das ist doch jetzt ein Witz?" fragte Crusher ungläubig nach und blickte skeptisch in die Runde. Stephen teilte Crushers Skepsis, schließlich wären sie dann ohne Fahrzeug außerhalb der Stadt gefangen und könnten nicht schnell genug eingreifen, wenn es erforderlich wäre.
"Vielleicht sollten wir Marco´s Vorschlag abschmettern." warf Nellie in die Runde und erntete dafür entsetzte Blicke. "Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?" hakte die Asari wenig begeistert nach.
"Doch! Wir brauchen ein sicheres Versteck, wo ich meine Ausrüstung aufbauen kann und wo wir uns im Ernstfall verkriechen können und was ist da besser geeignet, als eine unauffällige Farm außerhalb der Stadt, hm?" erklärte die Quarianerin. "Da könnte was dran sein." überlegte der Blondschopf laut. "Ach ja, und wie sollen wir dahin kommen? Mit dem Taxi? Oder etwa zu Fuss?" hakte Mira nach. "Wir können uns ja zwei Fahrzeuge mieten, dann wären wir wenigstens Mobil." schlug Stephen vor und blickte fragend zu Marco. "Weißt du, wo wir günstig Fahrzeuge her bekommen?" "Ich glaubs nicht." seufzte die Asari aufgebend auf und wandte sich ab. "Hey, wenn ihr aber erwartet, dass ich mich in einen Bauernfummel werfe, jeden Tag Kühe melke und ich mich mit Heugabeln bewaffnen soll, dann habt ihr euch aber getäuscht." witzelte Liz kichernd. Wirklich begeistert war sie von dieser Idee auch nicht, aber da sie auch keine Alternativen zur Verfügung hatten, versuchte sie es wenigstens mit Humor zu nehmen. "Verlockender Gedanke." konterte Stephen grinsend. "Halt die Klappe." kicherte Liz. "Wo müssen wir hin?" wollte Nellie von Marco wissen.



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Dishana ~ Citadel ~ Treffen mit Beyo Vhan

https://images-wixmp-ed30a86b8c4ca887773594c2.wixmp.com/f/cccdd475-1500-487a-8be8-4d3a1bbafd84/d8cy2t3-90b341e6-43da-40fb-bf34-85e5047a5a17.jpg?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBw OjdlMGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgy MjY0MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7InBhdGgiOiJcL2ZcL2NjY2RkNDc1LTE1MDAt NDg3YS04YmU4LTRkM2ExYmJhZmQ4NFwvZDhjeTJ0My05MGIzNDFlNi00M2RhLTQwZmItYmYzNC04NWU1 MDQ3YTVhMTcuanBnIn1dXSwiYXVkIjpbInVybjpzZXJ2aWNlOmZpbGUuZG93bmxvYWQiXX0.VyTvCNm5 Ps4iR2HU1XYBA8g-ATtX2_Nu2PgvccF8PtU
Dishana litt an einem seltenen Pigmentdefekt, der ihre Haut im Alter heller werden ließ. Woher das kam und ob sie es an Sahenia weiter vererbt hatte, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt werden.

Dishana rechnete nicht wirklich damit, dass ihr jemand zu dieser späten Stunde noch die Tür öffnete und wandte sich zum gehen ab, als hinter ihr die Tür aufging.
Grelles Licht leuchtete ihr ins Gesicht, als sie sich umdrehte und sie musste mehrmals hintereinander blinzeln, um überhaupt irgendwas erkennen zu können. Schemenhaft erblickte sie schließlich einen Turianer in der Tür.
"Ähm....hallo. Kann ich Ihnen helfen?" wollte er wissen und beäugte sie misstrauisch.
"Vielleicht." antwortete sie knapp und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Sie wollte ihn schon fragen, ob er Beyo Vhan war, als sich ihre Augen an die Beleuchtung gewöhnt hatten und sie den roten Turianer, mit den schwarzen Klan Zeichen und den blauen Augen erkannte. Von Sahenia´s Erzählungen wusste sie auch, dass Beyo einen Arm verloren hatte und das er stattdessen eine Prothese hatte. Außerdem kannte sie ihn aus den Medien, es war Beyo Vhan.
"Verzeihen sie bitte die späte Störung, Mister Vhan." begann sie leise und suchte nach Worten, um nicht völlig verrückt zu erscheinen. Der rote Turianer zuckte kurz zusammen und schien wohl schon mit dem schlimmsten zu rechnen. Was er wohl dachte?
"Wir kennen uns nicht, nicht persönlich. Aber wir kennen beiden jemand, die uns sehr am Herzen liegt, zumindest nehme ich das mal in ihrem Fall an." sprach sie ruhig weiter. Sie besinnte sich auf das wesentlich, wollte ruhig und sachlich bleiben. Auch wenn ihr wahrscheinlich die Verzweiflung bereits im Gesicht stand, was ihr hier sein zu so später Stunde beweist. Beyo wurde stutzig, vielleicht auch ungeduldig.
"Ich bin Sahenia´s Mutter.... Dishana." Die Asari brach ab, um diese Worte erstmal wirken zu lassen. Der Turianer riss seine Augen weit auf, damit hatte er wohl nicht gerechnet.
Dishana schaute sich um, fühlte sich auch etwas unwohl dabei, dass ganze an der Haustür zu bereden und ging daher noch etwas näher an den Turianer ran. Nicht zu nahe, aber so nahe, dass sie nicht so laut sprechen musste.
"Sahenia hat sich heute Vormittag mit einer Freundin getroffen und ist seither nicht zurück gekehrt. Ich würde mir ja sonst keine Sorgen machen, wenn nicht die Tatsache bestehen würde, dass es bei der Freundin um Yelyna geht und ich Sahenia nicht erreiche. Wenn ich mich recht erinnere, kennen sie Yelyna.... Kyron´s Beerdigung?!" erklärte sie ruhig und sachlich.

Marco Lagos

"Na sieh mal einer an. Manche Sachen bleiben scheinbar wirklich über Jahre hinweg gleich."
Die alte Farm sah immer noch genauso aus wie vor einigen Jahren. Nur ein paar mehr Spinnweben und Staubschichten hatte sie vielleicht.
Im Hintergrund waren einige Mitglieder des Teams gerade dabei die provisorische "Einsatzbasis" aufzubauen. Die gemieteten Fahrzeuge standen in Sichtweise draußen vor dem Schuppen.
Nachdenklich sah Marco über das verwilderte Feld. Eine Sache hatte er dem Team verschwiegen - die alte Farm war ganz in der Nähe der noch aktiven Farm seiner Eltern.
Er hatte zwar nach wie vor nicht vor sie in diese Sache mit reinzuziehen. Aber irgendwie fühlte er sich sicherer, wenn er in ihrer Nähe war. Von hier aus konnte er ihnen schneller zur Hilfe eilen, falls es nötig sein sollte.

Beyo Vhan

Natürlich. Das machte Sinn. Sahenia hatte ihre Mutter schonmal am Rande erwähnt. Nun wusste er auch, was ihm bekannt vorgekommen war.
"Oh! Sehr erfreut. Ich......nun, Sie wissen ja wer ich bin." erwiderte er auf ihre Begrüßung.
Das nächste aus dem Mund der Asari ließ ihn jedoch sofort aufhorchen.
"Ich....ja. Ja, ich kenne Yelyna. Sie ist.....ich glaube Kyron's Tod hat sie noch schwerer getroffen als seine eigene Familie. Sicherlich haben Sie die Aufnahmen gesehen.....es war wirklich schmerzhaft, für alle Beteiligten. Aber glauben Sie wirklich dass sie so weit gehen würde Nia etwas.....?
Bei der Vorstellung schauderte es ihm. So viele Leute waren durch seine Fehler schon in Gefahr geraten. Er hatte sich eigentlich vorgenommen dem ein Ende zu setzen. Und nun sollte es auch noch ausgerechnet sie treffen?
"Bitte....bitte kommen Sie rein."
Hier draußen war wohl wirklich nicht der beste Ort für so ein Gespräch. Er ging voraus, führte sie zu seiner Couch, vorbei an dem Platz wo er gerade noch meditiert hatte.. "Setzen Sie sich.....vorsichtig, nicht über die Matte stolpern.....möchten Sie vielleicht etwas trinken?"

AeiaCarol
25.07.2021, 22:18
Don sah dem gestohlenen Glas wenig sehnsüchtig nach, sondern grinste ob der vermeintlichen Frechheit der Schwarzhaarigen. “So wars gedacht.“, versicherte er und setzte sein Getränk an, sog es innerhalb von zwei Schlücken beinahe schon leer und seufzte, der Wohltat wegen, fühlte sich aber dann so ziemlich wie ein Höhlenmensch. „Sorry.“, meinte er entschuldigend und zuckte die Schultern. „Wie gehts dir? Wir hatten kaum Zeit zu reden. Weder heute, noch-…beim letzten Mal.“

Luceija
26.07.2021, 16:55
Don sah dem gestohlenen Glas wenig sehnsüchtig nach, sondern grinste ob der vermeintlichen Frechheit der Schwarzhaarigen. “So wars gedacht.“, versicherte er und setzte sein Getränk an, sog es innerhalb von zwei Schlücken beinahe schon leer und seufzte, der Wohltat wegen, fühlte sich aber dann so ziemlich wie ein Höhlenmensch. „Sorry.“, meinte er entschuldigend und zuckte die Schultern. „Wie gehts dir? Wir hatten kaum Zeit zu reden. Weder heute, noch-…beim letzten Mal.“

Sie schloss sich ihm an um zu trinken und tat dies alleine schon um die unangenehme Stille zu kompensieren, die sich anderweitig zwischen sie stellen würde. Genau auf dieselbe Weise wie der Bodyguard. Vielleicht etwas weniger auf einmal. Aber besser als Schweigen. Wobei sie sich nicht sicher war, ob sie die Nachfolgende Frage vielleicht lieber gegen Stille getauscht hätte. Denn sie seufzte um ihm zu antworten und sah auf diese minimale Weise von ihm ab, unauffällig in eine andere Richtung, von ihm weg, abseits. Lucis Lächeln wurde etwas schmaler, wieder mehr diese Maske, ein Deckmantel, als sie sagte "Gute Frage.", kündigte sie an und schmälerte ihr Lächeln noch weiter zu einem matten Ausdruck. "Also eigentlich würd' ich dir jetzt sagen wie reich ich werden würde wenn ich ständig 'nen Credit bekommen würde wenn das wer fragt aber-..tzeh....News Flash, ich bin jetzt reich. Sowas ähnliches jedenfalls, für euch vermutlich immer noch Peanuts. Schätze mir sollte es gut gehen.", war damit ihre Antwort und, wie immer, nur die halbe Wahrheit. "Hast du 'ne Zigarette dabei?", fragte sie. "Hab keine Lust jetzt Gil anzuhauen und michd azu durch die ganzen Leute zu-...keine Ahnung, weißt schon-.."

Shepard Commander
29.07.2021, 13:23
Vincent van Zan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-Déanann-Laochra-É-Sin/page20?p=26800016&viewfull=1#post26800016)

Seeva T’Saari stand am Panoramaglas und schaute gedankenverloren hinaus, während sich große grüne Saurierwesen unten in den Sümpfen rechts von dem entstehenden Industriegebiet drängten. Im Norden brauchte sich ein Gewitter zusammen. Die Umrisse eines Waldes gigantischer Gymnospermen zeichneten sich vor blutergussschwarzen Wolken ab, Stratokumuli türmten sich neun Kilometer hoch in den ausgewühlten Himmel. Blitze zuckten am Horizont. Näher an der Anlage stapften reptilienartige Gestalten in das die Baustelle absichernde Sperrfeld, schrien auf und trotteten zurück in den indigofarbenen Nebel. Seeva stand da, die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt und schaute hinab auf das Machwerk von Vhan. Donner grollte durch die dichte Luft. Aus der Richtung des Gymnospermenwaldes ertönte der Klageruf einer Meute von Aasbrütern. Irgendwo in der Dunkelheit unten trompetete ein unvernünftiges Tier eine herausfordernde Antwort und verstummte. Das Sperrfeld bürdete der plötzlichen Stille seine Ultraschallschwingungen auf. Die letzten Stunden seit ihrer Ankunft hatten die Drei mit dem Aufbau von Überwachungstechnik und dem Einteilen von Wachen verbracht, die versicherten, dass zwei Betten ausreichten. Van Zan hatte sich dem reichlichen Genuss von Kaffee gewidmet, saß auf dem Sofa und ging seinen eigenen, verwobenen Geschichten nach. Qatar schlief; er hatte seit der Ankunft nichts gesagt und Seeva argwöhnte, dass ihm dieser Teil des Kampfes gegen Vhan nicht behagte.

Seevas Holokommunikator, eine etwa tellergroße Plattform aus gegittertem Metall, surrte und spie eine Masse an Energie aus. Die Spectre wandte sich vom Fenster ab, durch das neben ihr eine ganze Reihe an Hochleistungskameras schaute und alle Vorgänge in dem abgesteckten Areal registrierte, aufnahm und dokumentierte. Der blaue Wirbel aus Energie nahm Gestalt an und als die verfallenden Trachyonen konvertierten, bildete es ein Hologramm-Abbild des Priesters ab. Van Zan sah von seinem Tool auf. Die beiden Männer – das Hologramm und der Reale – nickten sich wie eine Person kurz zu.
„Ich sehe, Sie haben sich bereits gut eingerichtet“, eröffnete der Priester das Gespräch, obwohl er nur einen sehr stark begrenzten Teil des Raumes einsehen konnte. Da niemand etwas sagte, fuhr er fort: „Wir sind ebenfalls dort, wo Sie uns hingeschickt haben, Commander. Ich habe mich mit der Matriarchin getroffen und Ihr Ihre Bitte unterbreitet. Sie hat ihre Hilfe zugesagt.“
„Sehr gut“, sagte Seeva. Die Matriarchin war eine Seeva sehr unbeliebte Bekannte; eine ehemalige mächtige Regionalpolitikerin, jetzt Beraterin der Asari-Regierung und noch immer stark am Wohlergehen ihres Volkes interessiert. Tatsächlich teilte sie die Auffassung einer durch Diversität gestärkten Gesellschaft nicht, sondern hatte Thessia nie verlassen und unternahm alles in ihrer Macht stehende, um den interstellaren Einfluss auf die Gestaltung ihres Heimatplaneten zu erschweren. Seeva war bewusst, dass die sie es als Affront gesehen haben musste, dass die Spectre einen Menschen als Überbringer der Nachricht gewählt hatte. Die Meinung der Matriarchin und des Commanders gingen in dieser Hinsicht weit auseinander, aber in diesem Fall war der Feind eines Feindes ein Freund. Schließlich wusste kaum jemand so gut über Vorgänge mit Alienbeteiligung auf Thessia Bescheid, wie sie.
„Sie wird ein paar Kontakte spielen lassen, etwas die bürokratischen Mühlen mahlen lassen und uns das Schrot überlassen“, erklärte Pater Lacan, als rezensiere er ein Kinderbuch.
„Sehr gut“, ließ die Spectre erneut verlautbaren. „Wissen Sie schon, wann wir mit Ergebnissen rechnen können?“
Lacan zuckte die Achseln.
„Morgen? Übermorgen? Sie war nicht gerade konkret.“ In seine Augen trat Skepsis. „Rechnen Sie mit… Verrat?“
„Ausgeschlossen“, urteilte die Asari. Die Matriarchin war weder bestechlich noch dumm und Decius Vhan genoss auf Thessia keinen guten Ruf, sondern war bei den wenigen, denen der Name geläufig war als eiskalter Geschäftsmann mit nahezu keinen Skrupel verschrien. Sie würde nur lieber früher als später Ergebnisse sehen. Seeva merkte, wie sehr der Kampf sie schlauchte. Ihre Erfolge waren überschaubar, wenn auch vorhanden. Aber einen echten großen Schritt zum Niedergang des turianischen Clanoberhaupts gab es noch nicht. Wenn sie wenigstens Beweise, echte handfeste Beweise hätte, könnte sie Vhan zumindest stark zusetzen – oder zumindest einige seiner Helfer aus dem Spiel nehmen. Es erschien ihr ausgeschlossen, dass der alte Turianer die gesamte Organisation mit dem ominösen Namen Quod Puritas allein verwaltete. Das stellte sie vor eine weitere Herausforderung: Wer würde das Ruder übernehmen, wenn sie der Schlange den Kopf abschlug und diese dann trotzdem zuckte? Beyo Vhan? Mit Sicherheit nicht. Es galt abzuwarten und Informationen zu sammeln. Und die Gelegenheit dazu würden sie bald bekommen…

*

Der Regen hielt den ganzen Abend an. Immer wieder durchzuckten Blitze die hereinbrechende Nacht und tauchten die Baustelle in ein silbriges Licht. Seeva hatte in den vergangenen Stunden siebzehn Personen gezählt, außer zwei waren es alles Turianer. Die latent fallenden Tropfen hatten das Erdreich aufgeweicht und verschlammten den Pfad zu der Position, an der Seeva, van Zan und Qatar ihren salarianischen Kontakt treffen wollten. Sie Asari hatte ihre Schrotflinte im Stützpunkt gelassen und ihre weiße Kampfpanzerung gegen ein in grünes und schwarzes Flecktarn gemustertes Outfit ausgetauscht. Das Blau ihrer Haut hatte sie mit schwarzer Farbe bedeckt – Kriegsbemalung (https://images-wixmp-ed30a86b8c4ca887773594c2.wixmp.com/f/7a27d3a7-ee09-4a39-8543-25805f0ce2d2/d7m7ihk-d0114c2f-0084-4988-bed0-c7410938033f.jpg/v1/fill/w_1024,h_640,q_75,strp/asari_face_camo_test_by_ioeshepard_d7m7ihk-fullview.jpg?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBwOjdl MGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgyMjY0 MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7ImhlaWdodCI6Ijw9NjQwIiwicGF0aCI6IlwvZlwv N2EyN2QzYTctZWUwOS00YTM5LTg1NDMtMjU4MDVmMGNlMmQyXC9kN203aWhrLWQwMTE0YzJmLTAwODQt NDk4OC1iZWQwLWM3NDEwOTM4MDMzZi5qcGciLCJ3aWR0aCI6Ijw9MTAyNCJ9XV0sImF1ZCI6WyJ1cm46 c2VydmljZTppbWFnZS5vcGVyYXRpb25zIl19.bnsKoXdOkCwZ_pyhiRp9ndNmgRcJFZhF8XeU_CSxzgU ). Die Spectre hatte sich einen UMBRA Visor mitgenommen, der die Nutzung von Nachtsicht ebenso einschloss, wie eine Zoom-Funktion.

Das Trio folgte dem vorgegebenen Weg, der durch die herabhängenden riesigen Palmenblätter und das dichte Unterholz mehr zu erahnen, als zu sehen war. Nach gut vierzig Minuten Fußweg an der östlichen Seite des Geländes gelangten sie zu einem kleinen Vorsprung, auf dem ein drei mal drei Meter großes Plateau in den Urwald gestampft war. Seeva sah zwei Salarianer. Hätten sie vorgehabt sich vor ihr zu verbergen, hätten sie es problemlos gekonnt. Salarianer waren überall in der Galaxie geborene Spione, auf ihrer Heimatwelt aber waren sie förmlich unsichtbar.
„Ich grüße Sie, Commander“, sagte einer der beiden, der sich als Lieutenant bezeichnet, leise. Seeva ging in die Hocke und damit auf seine Augenhöhe. Sein Kamerad ignorierte die Neuankömmlinge, sondern beobachtete das Gebiet mit einem Fernglas. Der niedergehende Regen interessierte ihn nicht. „Wir haben Sie erwartet“, sagte der salarianische Kundschafter. Auf dem Boden neben ihm lag ein auf ein Bipod ausgestelltes und mit einem Tarnnetz verborgenes M-98 Widow Sniper-Rifle. „Es ist meinem Team und mir eine Ehre, den Spectre zu Diensten zu sein“, erklärte der salarianische Lieutenant.
„Wie ist die Lage?“, fragte die Specte.
„Alles ruhig. Nichts in ihrer Art oder Kommunikation weist darauf hin, dass sie auch nur erahnen, dass wir sie unter Beobachtung haben.“
„Wie viele Teams sind vor Ort?“
„Ein Dutzend“, antwortete der Salarianer. In seiner Stimme schwang ein Unterton mit, den Seeva so interpretierte, dass die Anzahl der Beobachter auf die Wichtigkeit der Operation schließen ließ. „Gut, dass sie es nicht auf die leichte Schulter nehmen“, dachte sie.

Shepard Commander
29.07.2021, 16:05
Siobhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page21?p=26800254&viewfull=1#post26800254)

Beide Polizistinnen sahen der Irin hinterher, während sie sich langsam von der Parkbank entfernte. Rose lehnte sich gegen Bank und breitete ihre Arme auf der Rückenstrebe aus. Die Asari sah nicht danach aus als hätte sie es eilig aufzubrechen.
"Nun, ihre Meinung Kadam?", erkundigte sie sich bei der Inderin, welche Siobhan noch hinterher schaute.
"Satz mit X, das war wohl nix?", erwiderte sie, dabei leicht fragend klingend. Sie seufzte und ließ sich dann auch nach hinten fallen.
"Den kannte ich noch nicht, muss ich mir merken.", meinte die Asari schmunzelnd und legte den Kopf in den Nacken.
"Sehen sie, deswegen geht man mit einer niedrigen Erwartungshaltung an solche Sachen heran. Dann wird man auch nicht enttäuscht."
"Ich weiß nicht, das ist mir eine zu pessimistische Lebenseinstellung.", beschied Nisha und verschränkte leicht skeptisch die Arme.
"Vielleicht, aber ich bin momentan mit mir selbst in Reinem. Wie sieht es da bei ihnen oben aus?", fragte die Detective und tippte aus ihrer fast liegenden Haltung der Inderin mit dem Zeigefinger kurz gegen die Schläfe. Diese guckte kurz grimmig, lächelte aber dann einsichtig.
"Nicht so gut. Die letzten Tage waren nicht besonders von Erfolg gekrönt.", gab sie zu. Rose richtete sich wieder auf.
"Passiert in dem Job. Sie müssen ein wenig den Kopf frei bekommen Nisha! Wissen sie was wir jetzt machen? Zur Schießbahn, da können sie ein wenig Dampf ablassen. Und danach essen wir ein Eis.", erklärte sie und schlug der Inderin sanft auf die Schulter.
"Äh, für wie alt halten sie mich eigentlich? 12?", meinte Nisha mit einem ungläubigen Blick zu der Asari.
"Erstmal, im Verhältnis zu mir sind sie gerade erst trocken gelegt. Und außerdem, sie müssen kein Eis essen wenn sie nicht wollen. Dann esse ich nur eines.", merkte Rose an, stand auf und richtete sich den Mantel. Nisha sah zu der älteren Polizistin auf.
"Aber...ich möchte auch ein Eis.", entgegnete sie und stand dann auch von der Bank auf.
"Das dachte ich mir. Ich kümmere mich um die Schießbahn, sie bezahlen das Eis.", erklärte die Asari und ging voran. Nisha schien kurz zur Widerrede ansetzen, beugte sich dann jedoch der höheren Asari Diplomatie und nickte mit einem schmalen Lächeln.

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Charis (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page21?p=26800571&viewfull=1#post26800571)

Im Gegensatz zu Kathy schien Charis gute Laune zu haben, auf jedenfall vermittelte ihr Lächeln diesen Eindruck. Ungewöhnlicherweise störte die Menschenfrau dieser Umstand nicht, vor allem da die Schmugglerin eine gewisse Motivation zeigte.
„Ach, es ist nur: Kaum erwähnt jemand Ihren Namen tauchen Sie in meinem Leben auf wie ein Meta-Flashback. Es gibt doch diesen Menschenmythos vom Flaschengeist. So in die Richtung.“, erklärte die Schmugglerin mit einem Anflug leichter Sentimentalität.
Wobei natürlich nicht unbedingt geklärt war ob Kathys Name bei ihr gute oder schlechte Flashbacks auslöste.
"Ich verstehe.", erwiderte die Schwarzhaarige, auch wenn das nicht unbedingt komplett stimmte. Nun, je nach Geschichte war der Flaschengeist für den Finder sowohl Fluch als auch Segen. Irgendwie beschrieb das ihr Verhältnis tatsächlich recht treffend.
"Ich höre mich um, versprochen“, sagte sie. „Sklaven also. Frauen, nehme ich an?“, erklärte sich die Asari schließlich einverstanden. Charis hatte dabei keinen Preis oder ähnliches gefordert, nicht einmal einen Duftbaum für ihr Cockpit, wie Kathy verblüfft feststellte. Ihr Blick wirkte kurz verwundert, dann jedoch füllte ein Ausdruck der Dankbarkeit die braunen Augen. Ein Lächeln umspielte ihren Mund.
"Danke. Ich weiß das zu schätzen Charis.", bedankte sich die Halbasiatin, wobei ein Teil der Erschöpfung kurz von ihr abfiel.
"Ja Frauen. Zehn um genau zu sein, verschiedene Spezies. Allesamt Prostituierte welche es geschafft haben von ihren Zuhältern zu emanzipieren. Keine leichte Sache an Orten wie diesen. Hatten sich bei mir eingemietet, mit der Hoffnung bei mir sicher zu sein. Ein Safe Space sozusagen. Ich hatte Vorkehrungen getroffen damit dies so ist, aber sie waren wohl nicht ausreichend. Ohne sie wäre diese Zahl allerdings bedeutend höher.", erklärte sie der Schmugglerin, wobei man ihr Ansehen konnte das diese Sache an ihr nagte. Es war nicht nur das Geld und der Schaden der sie wütend machte, sondern das es ihren Ruf beschmutzte. Die Schwarzhaarige hatte noch nie zu den Menschen gehört die so etwas auf sich sitzen ließen. Sie winkte Yuika zu sich heran, welche neben Kathy trat.
"Ich habe Yuika damit beauftragt sie wieder zu finden. Falls sie etwas herausfinden, kontaktieren sie bitte direkt sie. Oder falls sie Hilfe brauchen beim nachhelfen, oder um sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Sie ist für beides sehr hilfreich.", erklärte sie der Asari. Yuika nickte der Schmugglerin freundlich zu, wobei ihre Körperhaltung die entsprechende Bereitschaft ausstrahlte.
"Seien sie sich also nicht zu schade ihre Hilfe anzunehmen und passen sie auf sich auf. Es spricht sich rum wenn jemand Fragen stellt und sie können sicher auf Aufmerksamkeit verzichten.", fügte Kathy freundlich an. Die Asari hatte ein Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten.
"Und nochmal danke das sie sich umhören. Das bedeutet mir viel.", erklärte sie zuversichtlich. Es war gut diese Sache Leuten anzuvertrauen welche sie als kompetent erachtete.


Die Citadel war bekanntlich nicht Omega, das Klientel aber ähnelte sich in gewissen Bezirken durchaus. Charis Vale hatte ein Talent dafür jene Orte aufzuspüren, an denen entsprechende Personen – Piraten, Schmuggler, Räuber, Waffenschieber – bevorzugt aufhielten. Der Ort den sie anvisierte war ein Club, den ein Mensch gegründet und in einem Anflug ihr unbekannter Religiosität „Hell’s Gate“ getauft hatte.
Die Asari steuerte auf den Club zu, dessen neonblaue Leuchtreklame einen lachenden, hornbesetzten Teufelskopf zeigte, der hinter einer Tür hervor lugte. Vor der Tür stand ein Menschenmann, dessen Vater mit Sicherheit ein Kroganer hätte sein können. Er war so hässlich, dass er sich tagsüber nicht zeigen konnte und so massiv, dass keine zehn Marines diesen Club hätten stürmen können. Der Türsteher, an dessen Seite eine Katana-Schrotflinte baumelte wandte seinen froschähnlichen, platten Schädel zu Ashley was einen mindestens einen Meter langen Zopf hinter seinem Rücken umher peitschen ließ wie eine gereizte Schlange. Seine Augen verengten sich prüfend zu Schlitzen.
„Kann ich rein oder gibt es ein Problem?“, fragte Charis gegen das durch die geöffnete Tür dröhnende Wummern.
„Bist du bewaffnet?“
Charis deutete auf ihre Standard-Pistole Typ Predator, die in komprimierten Zustand an ihrer Hüfte steckte. Der Mensch nickte zur Bestätigung.
„Zwanzig Credits Schutzgebühr, falls du sie versehentlich abfeuerst. Lass sie gehalftert, sonst schmeißen wir deinen Arsch in die Keeper-Tunnel!“
„Hab’s verstanden“, sagte Charis und zahlte – nicht ohne Murren – die geforderten Credits.
Der Name machte dem Club alle Ehre. Die Musik war teuflisch laut, es war höllisch heiß und um das Gesamtbild abzurunden blitzen in der clubtypischen Dunkelheit flammendrote Lichter auf und verliehen der Atmosphäre tatsächlich etwas Satanisches. Das mächtige Pentagramm, das auf einem Holobildschirm hinter dem DJ flackerte und die übermenschliche Statur von Satan persönlich, der hinter dem zwanzig Meter langen Tresen saß leisteten ebenfalls ihren Beitrag. Die Gogo-Girls, die auf erhobenen Plattformen tanzten steckten in engen Lederkostümen, verkleidet als nett anzusehende Teufelchen mit kleinen Hörnern auf den im Takt der Musik zurückgeworfenen Köpfen.
Charis drängte sich durch den Schweiß der sich zu der heftigen, bassintensiven Musik bewegende Menge und gelangte schließlich an die Bar. Geschlagene drei Minuten später tippelte eine schwarzhaarige Bedienung im feuerroten Kostüm eines Sukkubus auf sie zu.
„Hey Schätzchen, willst du heute zur Hölle fahren?“, fragte sie spitzbübisch.
„Kein Bedarf.“
Die Dämonin lachte auf. „Ich meinte, ob du einen Drink willst.“
„Meinte ich auch“, antwortete Charis. Der Sukkubus blinzelte verwirrt.
„Ich bin eher auf der Suche nach Informationen, oder viel eher nach jemandem, der mir helfen kann etwas zu finden“, erklärte die Asari. Der Sukkubus war offensichtlich nicht auf den Kopf gefallen.
„Arbeit?“
„Sozusagen. Schmugglerware.“ Die Frau nickte.
„Ich verstehe…“ Charis erkannte in den durch Kontaktlinsen gelb wirkenden Augen einen Hauch von Zweifel. Sie wusste, dass die Situation schnell kippen konnte. C-Sicherheit versuchte häufig V-Leute in die Schmugglerszene der Citadel zu schleusen.
„Ich bin auf der Suche nach Ray“, setzte die Asari schnell nach. „Ich kenne ihn.“ Das Gesicht des Sukkubus entspannte sich etwas. Ray war der Gründer und Besitzer dieses Ladens und hatte zu seiner Anfangszeit – was mindestens vier Jahre zurücklag – die ersten Ladungen billigen Roten Sands unter anderem von Charis auf die Citadel schmuggeln lassen.
„Er schuldet mir noch einen Gefallen.“
„Warte kurz“, sagte die Dämonin, wandte sich von Charis ab und bediente einen Kommunikator. Die Asari sah sich um und stellte fest, dass mindestens zwei breitschultrige Kerle vom Kaliber des Türstehers sich der Bar von rechts wie links genähert hatten. „Vielleicht doch keine so gute Idee, Charis“, dachte sie und fragte sich, ob sie die Schutzgebühr für das Abfeuern der Waffe vielleicht doch berechtigterweise entrichtet worden war.
„Aha. Ja, klar. Okay“, sagte der Sukkubus und legte auf. Sie belegte Charis mit einem undefinierbaren Blick. Dann winkte sie einem der beiden Gorillas, der mit großen Schritten auf die Bar zukam und dabei die tanzende Menge teilte, wie ein Wellenbrecher.
„Er will Sie sehen. Folgen Sie ihm hier. Viel Glück.“
Charis schenkte der Dämonin ein in der Situation unangebracht überhebliches Lächeln, das zu sagen schien: „Ich brauche kein Glück – ich habe alles unter Kontrolle.“

Die Asari folgte und fand sich in einem Raum wieder, dessen hohe Decke mit riesigen Flutlichtern behangen waren, die das Zentrum einer Arena ausleuchteten. In der Mitte befand sich ein Käfig aus Gittern und darin kämpften zwei Personen, angefeuert von Rufen aus hunderten Kehlen. Die Zuschauer umringten die Arena, schrien und schwitzen nicht weniger als die Kämpfer in der Mitte. Sie war in eine Welt eingetaucht, in welcher die Zuschauer einen barbarischen Rückfall auf das Schlimmste der Menschheit zelebrierten. Charis erkannte den Mann namens Ray (https://www.screengeek.net/wp-content/uploads/2017/11/collateral-mark-ruffalo.jpg) auf einem Podest schräg über der Kampfplattform, flankiert von zwei Bodyguards in Panzerung.
„Halt. Kein Zutritt!“, rief einer der Bodyguards, ein Kroganer, und stoppte sie mit erhobener Hand. Noch bevor sie in großartige Diskussionen gehen musste, erkannte Ray sie offenbar, denn er rief: „Vale? Bist du das?“
„Ray, deine Gastfreundschaft hat nachgelassen“, rief die Asari zurück.
„Lass sie durch“, befahl Ray, worauf Charis an dem Kroganer vorbei und die Treppen auf das Plateau hinaufkam. Ray, der auf einem bequem wirkenden Stuhl, der mit seiner hohen Lehne fast an einen Thron erinnerte und seine durch Drogen verursachte Hybris unterstrich, deutete auf einen Hocker, von dem er mit einer Handbewegung eine Flasche Bier und ein paar Creditschips wischte. Charis setzte sich und legte die Hände auf die Knie.
„Du siehst heiß aus“, sagte Ray und gaffte in den blauen Ausschnitt der Schmugglerin. Obwohl es in dem Raum heiß wie in einem Ofen war zog Charis den Reißverschluss ihrer Weste höher.
„Meine Augen sind hier“, sagte sie und deutete auf ihr saphirblaue Iris. Der Menschenmann hatte genug willige Teufelchen in seinem Club.
„Ich hätte nicht erwartet dich so bald auf der Citadel wiederzusehen. Ich hatte erwartet, dass ich bei unserem nächsten Treffen graue Haare haben würde.“
„Ich wurde rehabilitiert“, erklärte die Asari. „Auf der Citadel bin ich also eine freie Frau.“
„Das freut mich ehrlich für dich, Charis. Hast es dir verdient.“
„Hör zu“, sagte die Asari und kürzte das Gespräch ab. „Ich…“ Ein Raunen und Aufstöhnen ging durch die Menge, so laut, dass Rays Aufmerksamkeit auf den Ring gerichtet wurde, wo eine stark tätowierte Frau (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Shahad_Moreau)gerade ihre Faust wieder und wieder in das Gesicht eines Batarianers donnerte, dessen Fäuste wiederum mit Stahlplatten verstärkt waren.
„Die Kleine macht ihn voll fertig“, amüsierte sich der Clubbesitzer. Dann schaute er wieder zu der Asari. „Sorry, wo waren wir?“
„Ich nehme an, dass du als gesetzter Geschäftsmann mit… halb legalen Tätigkeiten… noch immer gute Kontakte in die Schmugglerszene hast.“ Auf Rays bisher gelangweiltem bis jetzt abwesenden Gesicht leuchtete nun wachsame Aufmerksamkeit auf. Er begann damit, sich den Oberlippenbart zwischen Daumen und Zeigefinger zu streichen.
„Suchst du Arbeit?“
„Nein, Informationen.“
Rays Augen zuckte kurz nach links. „Worüber?“
„Sklavenschmugglern.“
„Das ist mehr als illegal. Dagegen ist so eine kleine Arena ein Witz.“
„Deine Geschäfte interessieren mich nicht“, erklärte Charis. „Ich suche nur solche, die sich mit dem Schmuggel von Sklaven befassen. Und bevor du es sagst: Weder Eclipse noch Blue Suns widmen sich auf der Citadel dieser Thematik, das weiß ich, also versuche es erst gar nicht.“
„Hmm“, murmelte Ray. „Es könnte sein, dass ich vor Kurzem erst von jemandem gehört hab, der sich nach ein paar Leuten erkundigte, um eine solche Fracht zu kontrollieren.“
„Ich brauche einen Namen.“
„Hmm… was bekomme ich dafür?“
„Was willst du?“
Ray grinste, dann nickte er in Richtung seines Schritts, drückte dann seine Zunge gegen die Innenseite seiner Wange und beulte sie aus. „Du bist sicherlich sehr talentiert, so wie du immer an deinen Zigaretten gesaugt hast.“
„Fick dich! Du kannst froh sein, dass ich dir deine kleinen Eier nicht wegballer“, keifte die Asari wütend. Hinter ihr regte sich der kroganische Wachmann. „Du Hundesohn, ich hab dir bei deinem Aufstieg geholfen.“
„Und ich hab‘ dich wie besprochen bezahlt. Ich kann doch nichts dafür, wenn du deinen Lohn gleich durch deine Nase ziehst oder beim Glücksspiel versetzt.“ Charis funkelte ihn böse an. Ray hielt dem Blick stand, dann seufzte er und richtete den Sitz seiner Kunstlederjacke.
„Also gut…“

*

„Ja, ja, ich weiß. <<<chhrr>>> Nein, das ist kein Problem. Ich habe extra noch ein paar Leute engagiert, die die Fracht in Schach halten. <<<chhhrrr>>> Ja, mir ist klar, dass… Ja. Ja, wird erledigt.“ Omon Vornost (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1560368-44-هیچ-رنگی-پس-از-سیاه-نمی-آید/page8?p=26547699&viewfull=1#post26547699) beendete das Telefonat, holte tief Luft und ließ sie zischend entweichend, wie es die Art der Volus war.
„Arschloch. <<<chrrr>>>“
„Hallo Omon.“
„Wa…“
Der Volus-Schmuggler wirbelte plump herum. Gerade eben erst hatte er sein Büro betreten und mit seinem Auftraggeber gesprochen. Fast bereute er, dass er diesen Auftrag angenommen hatte, aber Omon brauchte Geld – viel Geld und möglichst sofort. Als der Volus nun stark hechelnd gegen das Licht einer Lampe blinzelte, erkannte er, wer da auf dem drehbaren, kleinen Stuhl an seinem Arbeitstisch saß.
„Charis? Verdammt, was machst du denn hier? Was willst du, du blaues Miststück?“
Die Asari schnalzte missbilligend mit der Zunge.
„Ich an deiner Stelle wäre nicht so vorlaut.“ Der Volus zog mehrere Sekunden lang scharf die Luft ein. Er ahnte Schreckliches.
„Du solltest verschwinden, sofort!“, sagte Omon mit all der Bestimmtheit, die er in seine Stimme legen konnte. Er machte einen mit allem Mut getränkten Schritt auf Charis zu.
„Na, na, na“, sagte die Asari und zeigte die Pistole, die sie auf dem Schreibtisch vor sich gelegt hatte. „Mach jetzt keinen Fehler, sonst öffne ich dir den Anzug.“
„Das ist nicht dein Stil“, erwiderte der Volus erschrocken.
„Glaub mir, es wäre mit eine Freude, so wie du Bastard mich behandelt hast.“
„Ich hätte dich auf der Straße verrecken lassen sollen“, fluchte der Volus. Charis hob zuckend die Schultern sowie Augenbrauchen und spitzte abwertend die Lippen.
„Wir werden uns jetzt unterhalten. Und dann muss ich jemanden anrufen.“

Khardim
08.08.2021, 12:05
Vincent van Zan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-Déanann-Laochra-É-Sin/page20?p=26800016&viewfull=1#post26800016)

Seeva T’Saari stand am Panoramaglas und schaute gedankenverloren hinaus, während sich große grüne Saurierwesen unten in den Sümpfen rechts von dem entstehenden Industriegebiet drängten. Im Norden brauchte sich ein Gewitter zusammen. Die Umrisse eines Waldes gigantischer Gymnospermen zeichneten sich vor blutergussschwarzen Wolken ab, Stratokumuli türmten sich neun Kilometer hoch in den ausgewühlten Himmel. Blitze zuckten am Horizont. Näher an der Anlage stapften reptilienartige Gestalten in das die Baustelle absichernde Sperrfeld, schrien auf und trotteten zurück in den indigofarbenen Nebel. Seeva stand da, die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt und schaute hinab auf das Machwerk von Vhan. Donner grollte durch die dichte Luft. Aus der Richtung des Gymnospermenwaldes ertönte der Klageruf einer Meute von Aasbrütern. Irgendwo in der Dunkelheit unten trompetete ein unvernünftiges Tier eine herausfordernde Antwort und verstummte. Das Sperrfeld bürdete der plötzlichen Stille seine Ultraschallschwingungen auf. Die letzten Stunden seit ihrer Ankunft hatten die Drei mit dem Aufbau von Überwachungstechnik und dem Einteilen von Wachen verbracht, die versicherten, dass zwei Betten ausreichten. Van Zan hatte sich dem reichlichen Genuss von Kaffee gewidmet, saß auf dem Sofa und ging seinen eigenen, verwobenen Geschichten nach. Qatar schlief; er hatte seit der Ankunft nichts gesagt und Seeva argwöhnte, dass ihm dieser Teil des Kampfes gegen Vhan nicht behagte.

Seevas Holokommunikator, eine etwa tellergroße Plattform aus gegittertem Metall, surrte und spie eine Masse an Energie aus. Die Spectre wandte sich vom Fenster ab, durch das neben ihr eine ganze Reihe an Hochleistungskameras schaute und alle Vorgänge in dem abgesteckten Areal registrierte, aufnahm und dokumentierte. Der blaue Wirbel aus Energie nahm Gestalt an und als die verfallenden Trachyonen konvertierten, bildete es ein Hologramm-Abbild des Priesters ab. Van Zan sah von seinem Tool auf. Die beiden Männer – das Hologramm und der Reale – nickten sich wie eine Person kurz zu.
„Ich sehe, Sie haben sich bereits gut eingerichtet“, eröffnete der Priester das Gespräch, obwohl er nur einen sehr stark begrenzten Teil des Raumes einsehen konnte. Da niemand etwas sagte, fuhr er fort: „Wir sind ebenfalls dort, wo Sie uns hingeschickt haben, Commander. Ich habe mich mit der Matriarchin getroffen und Ihr Ihre Bitte unterbreitet. Sie hat ihre Hilfe zugesagt.“
„Sehr gut“, sagte Seeva. Die Matriarchin war eine Seeva sehr unbeliebte Bekannte; eine ehemalige mächtige Regionalpolitikerin, jetzt Beraterin der Asari-Regierung und noch immer stark am Wohlergehen ihres Volkes interessiert. Tatsächlich teilte sie die Auffassung einer durch Diversität gestärkten Gesellschaft nicht, sondern hatte Thessia nie verlassen und unternahm alles in ihrer Macht stehende, um den interstellaren Einfluss auf die Gestaltung ihres Heimatplaneten zu erschweren. Seeva war bewusst, dass die sie es als Affront gesehen haben musste, dass die Spectre einen Menschen als Überbringer der Nachricht gewählt hatte. Die Meinung der Matriarchin und des Commanders gingen in dieser Hinsicht weit auseinander, aber in diesem Fall war der Feind eines Feindes ein Freund. Schließlich wusste kaum jemand so gut über Vorgänge mit Alienbeteiligung auf Thessia Bescheid, wie sie.
„Sie wird ein paar Kontakte spielen lassen, etwas die bürokratischen Mühlen mahlen lassen und uns das Schrot überlassen“, erklärte Pater Lacan, als rezensiere er ein Kinderbuch.
„Sehr gut“, ließ die Spectre erneut verlautbaren. „Wissen Sie schon, wann wir mit Ergebnissen rechnen können?“
Lacan zuckte die Achseln.
„Morgen? Übermorgen? Sie war nicht gerade konkret.“ In seine Augen trat Skepsis. „Rechnen Sie mit… Verrat?“
„Ausgeschlossen“, urteilte die Asari. Die Matriarchin war weder bestechlich noch dumm und Decius Vhan genoss auf Thessia keinen guten Ruf, sondern war bei den wenigen, denen der Name geläufig war als eiskalter Geschäftsmann mit nahezu keinen Skrupel verschrien. Sie würde nur lieber früher als später Ergebnisse sehen. Seeva merkte, wie sehr der Kampf sie schlauchte. Ihre Erfolge waren überschaubar, wenn auch vorhanden. Aber einen echten großen Schritt zum Niedergang des turianischen Clanoberhaupts gab es noch nicht. Wenn sie wenigstens Beweise, echte handfeste Beweise hätte, könnte sie Vhan zumindest stark zusetzen – oder zumindest einige seiner Helfer aus dem Spiel nehmen. Es erschien ihr ausgeschlossen, dass der alte Turianer die gesamte Organisation mit dem ominösen Namen Quod Puritas allein verwaltete. Das stellte sie vor eine weitere Herausforderung: Wer würde das Ruder übernehmen, wenn sie der Schlange den Kopf abschlug und diese dann trotzdem zuckte? Beyo Vhan? Mit Sicherheit nicht. Es galt abzuwarten und Informationen zu sammeln. Und die Gelegenheit dazu würden sie bald bekommen…

*

Der Regen hielt den ganzen Abend an. Immer wieder durchzuckten Blitze die hereinbrechende Nacht und tauchten die Baustelle in ein silbriges Licht. Seeva hatte in den vergangenen Stunden siebzehn Personen gezählt, außer zwei waren es alles Turianer. Die latent fallenden Tropfen hatten das Erdreich aufgeweicht und verschlammten den Pfad zu der Position, an der Seeva, van Zan und Qatar ihren salarianischen Kontakt treffen wollten. Sie Asari hatte ihre Schrotflinte im Stützpunkt gelassen und ihre weiße Kampfpanzerung gegen ein in grünes und schwarzes Flecktarn gemustertes Outfit ausgetauscht. Das Blau ihrer Haut hatte sie mit schwarzer Farbe bedeckt – Kriegsbemalung (https://images-wixmp-ed30a86b8c4ca887773594c2.wixmp.com/f/7a27d3a7-ee09-4a39-8543-25805f0ce2d2/d7m7ihk-d0114c2f-0084-4988-bed0-c7410938033f.jpg/v1/fill/w_1024,h_640,q_75,strp/asari_face_camo_test_by_ioeshepard_d7m7ihk-fullview.jpg?token=eyJ0eXAiOiJKV1QiLCJhbGciOiJIUzI1NiJ9.eyJzdWIiOiJ1cm46YXBwOjdl MGQxODg5ODIyNjQzNzNhNWYwZDQxNWVhMGQyNmUwIiwiaXNzIjoidXJuOmFwcDo3ZTBkMTg4OTgyMjY0 MzczYTVmMGQ0MTVlYTBkMjZlMCIsIm9iaiI6W1t7ImhlaWdodCI6Ijw9NjQwIiwicGF0aCI6IlwvZlwv N2EyN2QzYTctZWUwOS00YTM5LTg1NDMtMjU4MDVmMGNlMmQyXC9kN203aWhrLWQwMTE0YzJmLTAwODQt NDk4OC1iZWQwLWM3NDEwOTM4MDMzZi5qcGciLCJ3aWR0aCI6Ijw9MTAyNCJ9XV0sImF1ZCI6WyJ1cm46 c2VydmljZTppbWFnZS5vcGVyYXRpb25zIl19.bnsKoXdOkCwZ_pyhiRp9ndNmgRcJFZhF8XeU_CSxzgU ). Die Spectre hatte sich einen UMBRA Visor mitgenommen, der die Nutzung von Nachtsicht ebenso einschloss, wie eine Zoom-Funktion.

Das Trio folgte dem vorgegebenen Weg, der durch die herabhängenden riesigen Palmenblätter und das dichte Unterholz mehr zu erahnen, als zu sehen war. Nach gut vierzig Minuten Fußweg an der östlichen Seite des Geländes gelangten sie zu einem kleinen Vorsprung, auf dem ein drei mal drei Meter großes Plateau in den Urwald gestampft war. Seeva sah zwei Salarianer. Hätten sie vorgehabt sich vor ihr zu verbergen, hätten sie es problemlos gekonnt. Salarianer waren überall in der Galaxie geborene Spione, auf ihrer Heimatwelt aber waren sie förmlich unsichtbar.
„Ich grüße Sie, Commander“, sagte einer der beiden, der sich als Lieutenant bezeichnet, leise. Seeva ging in die Hocke und damit auf seine Augenhöhe. Sein Kamerad ignorierte die Neuankömmlinge, sondern beobachtete das Gebiet mit einem Fernglas. Der niedergehende Regen interessierte ihn nicht. „Wir haben Sie erwartet“, sagte der salarianische Kundschafter. Auf dem Boden neben ihm lag ein auf ein Bipod ausgestelltes und mit einem Tarnnetz verborgenes M-98 Widow Sniper-Rifle. „Es ist meinem Team und mir eine Ehre, den Spectre zu Diensten zu sein“, erklärte der salarianische Lieutenant.
„Wie ist die Lage?“, fragte die Specte.
„Alles ruhig. Nichts in ihrer Art oder Kommunikation weist darauf hin, dass sie auch nur erahnen, dass wir sie unter Beobachtung haben.“
„Wie viele Teams sind vor Ort?“
„Ein Dutzend“, antwortete der Salarianer. In seiner Stimme schwang ein Unterton mit, den Seeva so interpretierte, dass die Anzahl der Beobachter auf die Wichtigkeit der Operation schließen ließ. „Gut, dass sie es nicht auf die leichte Schulter nehmen“, dachte sie.

Ihr dreiköpfiges Team und die beiden salarianischen Kundschafter beobachteten Vhans Anlage eine Weile schweigend. Der Regen nahm zu, das Licht ab, die Bedingungen für eine Infiltration, einen ganz simplen, altmodischen Einbruch, wurden von Augenblick zu Augenblick besser. Durch die Optiken seines neuen Helms war die Welt immer noch gut zu erkennen, etwas arm an Farbe zwar, aber hell und kontrastreich genug, um sich orientieren und bewegen zu können.
Auf T’Saaris Zeichen hin rückten sie aus und folgten von der Beobachtungsplattform aus einem schmalen Pfad die Anhöhe hinab. Von links und rechts ragten armlange Farnblätter in ihren Weg, ihr schweigender Marsch wurde dann und wann vom Schrei eines wilden Tieres unterbrochen, das in großer Ferne den Kampf ums Überleben kämpfte.
Es dauerte nicht lange, bis sie die mit Ultraschallgeräten gesicherte Grenze des Grundstücks erreichten, das Vhan durch welche Winkelzüge auch immer erworben hatte. Der Mann in Schwarz schaute in beide Richtungen am übermannshohen Zaun entlang: Eine gewöhnliche Baustelle, gegen unbefugten Zugang gesichert, aber weit davon entfernt den Anschein zu erwecken, als würde hier etwas von Bedeutung gebaut. Unauffälligkeit wurde hier groß geschrieben, das Kuckucksei, das Vhan den anderen Ratsvölkern unterschieben wollte, sollte offensichtlich so lang es geht unbemerkt bleiben.

Gedeckt von der halbhohen Vegetation und dem schlechten Wetter arbeiteten sie sich vor. Das ständige Sirren des Ultraschalls, das die Fauna des Planten davon abhalten sollte, quer durch Zaun und Baustelle zu spazieren, wurde von ihrer Ausrüstung geflissentlich herausgefiltert. Sie erreichten ohne Probleme den Zaun und kauerten sich unter Büsche und Sträucher. Seine neue Rüstung hielt Vincent angenehm trocken und warm und bisher hielten alle Versprechungen, die Svoj bezüglich der Flexibilität gemacht hatte.

„Commander, in 45 Sekunden ist die LOKI-Streife weit genug an ihrer Position vorbei, um den Zaun überqueren zu können“, gab ihr salarianischer Kontakt durch.
Sie begaben sich in Position, zählten die Sekunden mit und auf das Signal hin hoben der Mann in Schwarz und Qatar die Spectre hoch, sodass sie das obere Ende des Zauns ergreifen und sich hochziehen konnte. Qatar lehnte sich dann mit dem Rücken an den Zaun, sodass Vincent an ihm hochklettern und T’Saaris Hand ergreifen konnte, die sie ihm entgegenstreckte. Als die beiden rittlings auf dem Zaun saßen, griffen sich beide Qatars Hände, dessen Köpergröße und vor allem Sprungkraft es ermöglichten, auch ohne Hilfe genug Höhe gut zu machen, um sie zu erreichen. Wie drei lautlose Schatten ließen sie sich dann vom Zaun herabfallen und verschwanden in den Schatten zwischen in Stapeln gelagertem Baumaterial, Kisten und Maschinen.

Ihre Observation hatte gezeigt, dass sie die meiste Bewegung um ein Containerdorf an der nördlichen Längsseite des Geländes abspielte. Sie rechneten damit, dort die Bauleitung und die Informationen zu finden, die sie suchten. Da den ganzen Tag niemand das Gelände verlassen hatte war davon auszugehen, dass die Mannschaft sich dauerhaft auf dem Gelände aufhielt und zu dieser Tageszeit mutmaßlich schlief.
Der Weg über das Gelände verlief ohne Zwischenfälle, sie umgingen eine weitere Streife aus Mechs und wichen den wenigen Überwachungskameras aus, ohne ein Geräusch zu machen. Sie wussten dutzende wachsame Augen über sich und verließen sich auf die Aufklärung der Salarianer, die sie vor unerwarteten Feindbewegungen warnen würden. Als das Containerdorf in Sicht kam, gingen sie hinter einem mit Plane bedeckten Stapel aus Stahlträgern in Deckung. Der Wind heulte über ihnen und riss an der Abdeckung, während sie sich ein Bild von der Lage verschafften:

Die modularen Container waren über Brücken und Röhren miteinander zu einem zweistöckigen Komplex verbunden worden, wie sie auch von Siedlern auf neu kolonisierten Planten gebaut wurden. Es gab mehrere Eingänge und Fenster in alle Richtungen, von denen aus einigen noch Licht strahlte. Von außen war nicht zu erkennen, was sich innerhalb der Container verbarg, doch die Anordnung der Module erlaubte es, einen mutmaßlichen Wohnbereich weiter rechts von ihrer Position auszumachen, von dem aus der Arbeits- und Planungsbereich durch mehrere Brücken etwas abgesetzt war und sich direkt vor ihnen erhob.
,,Direkter Weg rein und raus“, schlug Vincent vor und deutete auf einen Weg, der über nur etwas mehr als 30 Meter zu dem nächsten Container führte. Da der vermutete Arbeitsbereich aktuell nicht erleuchtet war, hoffte er innerhalb des Container schnell vorrücken und die gesuchten Informationen finden zu können.
,,Wir sollten einen von denen zum Reden bringen“, warf Qatar mit einem Kopfnicken in Richtung der Anlage ein. Vincent schaute den Turianer an, dessen Helm natürlich keinerlei Emotion auf seinem Gesicht erkennen ließ. Trotzdem war sich der Mann in Schwarz sicher, dass Qatar es nicht beim ,,Zum Reden bringen“ belassen würde.

numberten
08.08.2021, 17:30
Jane (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page19?p=26799217&viewfull=1#post26799217)

"Also, das sind die bisher bekannten Missionsparameter. Haben sie noch Fragen dazu David?", beendete Macnab ihren Zusammenfassung der Besprechung für den abwesenden Staff Sergeant David Levy (https://img.cinemablend.com/filter:scale/quill/4/5/b/2/c/e/45b2cecdf7a61105b001f1d4b42723ee6625801e.png?mw=600). Der bullige Unteroffizier und Führer vom 1. Rifle Squad des Platoons, hatte dieser aufgrund von Wachdienst fernbleiben müssen. Werner hatte mit ihm schon ein paar Mal zu tun gehabt. Er war mindestens genauso groß wie er, etwas wortkarg aber sehr hilfsbereit. Er strich sich leicht nachdenklich durch den Bart und blickte in die Runde der anwesenden Marines.
Neben Werner, Macnab und ihm, waren auch Taft sowie die Führer des 2. und 3. Rifle Squad im Dienstzimmer der Schottin anwesend.
"Da wir das Gespräch nicht unter vier Augen führen, nehme ich an das wir direkt das organisatorische besprechen?", merkte er an. Die Rothaarige grinste gewinnend und verschränkte dabei die Hände hinter ihrem Kopf, diesen leicht nach hinten lehnend.
"Ich habe schon immer ihre schnelle Auffassungsgabe bewundert Sergeant Levy. Selbstverständlich habe ich mir schon Gedanken gemacht, wer den werten Captain auf dieser Mission begleitet.", erklärte sie entschieden. Ihre rechte Hand löste sich vom Hinterkopf und zeigte auf Werner.
"Lieutenant Neumann, ich überlasse ihnen wieder die Leitung. Sie haben sich bisher nicht dumm angestellt und konnten sich schon an Frasers Führungsstil gewöhnen. Das kann ihrer weiteren Ausbildung nicht schaden, sofern sie es überleben.", verkündete sie nickend.
"Und für den Fall das er bei dieser Sache das Äquivalent zum 3. Weltkrieg auslösen sollte, schadet es nie einen Deutschen dabei zu haben, auf den man später mit dem Finger zeigen kann.", fügte sie scherzhaft an, was zum leichten Schmunzeln innerhalb der Runde führte.
"Der Lieutenant führt den Trupp, aber wer begleitet ihn?", erkundigte sich Liz neugierig, nachdem die Stimmung wieder ernst wurde.
"Nun, das 3. Rifle Squad hatte erst letztens seinen Einsatz, weswegen das 1. oder 2. sich ja geradezu anbieten. Ich habe mich letztendlich für das 1. entschieden. Sergeant Levy, sie begleiten den Lieutenant und helfen ihm bei der Auswahl der Männer.", wies sie diesen an.
"Jawohl Ma'am.", erwiderte dieser pflichtbewusst, während die Halbasiatin leicht enttäuscht wirkte.
"Anmerkungen oder Einwände, Sergeant Duong?", sprach sie Macnab an, deren scharfer Blick den Ausdruck der Unteroffizierin bemerkt hatte.
"Nein, Ma'am. Alles in Ordnung. Hätte nur nichts gegen einen kleinen Einsatz gehabt.", erwiderte sie und straffte ihre Körperhaltung.
"Keine Sorge, das kommt früher als ihnen vermutlich lieb ist. Sie und ihre Truppe behalte ich als potenziellen Entsatz in Hinterhand, auch wenn ich nicht denke das es nötig sein wird. Und beim nächsten Himmelfahrtskommando habe ich ihren Namen im Hinterkopf."
"Danke Ma'am.", erwiderte Liz und lächelte selbstbewusst. Macnab nahm wieder eine lockere Haltung ein und lehnte sich zurück in den Stuhl.
"Neumann, sie koordinieren sich selbstständig mit Fraser, bei Fragen können sie aber natürlich selbstverständlich zu mir kommen. Sobald die von der Technik Strohhalme gezogen haben wer der dritte Mann ist, können sie sich auch mit den abstimmen. Letztendlich hat natürlich Fraser unten das Kommando, aber das kennen sie ja schon vom letzten Mal.", befahl sie gelassen und warf einen abschließenden Blick in die Runde.
"Nun, wenn keine Fragen mehr sind...wegtreten!"

**

Sergeant Levy erwies sich als überaus kompetent und hatte direkt mehrere Kandidaten für den Trupp aus seinem Squad parat, welche am Besten für die vermeintlichen Parameter geeignet waren. Fraser würde kaum ein ganzes Rifle Squad mitnehmen wollen, weswegen ihre Planungen von sieben ausgingen. Genauer würde er das noch mit dem Schotten abklären müssen. Im direkten Gespräch war der Hüne Levy weitaus gesprächiger, wenn auch nicht so wie Duong, welche jedoch in der Hinsicht einen der vorderen Plätze einnahm. Außerdem hatte er eine spezielle Art von Humor die Werner gefiel, welche der Israeli vorab als speziellen jüdische Humor entschuldigte.
Witze entfalteten eh ein besondere Wirkung, wenn der Rezipient einem wohl mit der Hand den Kopf zerdrücken konnte.

Den einen Teil des baldigen Einsatzteams hinter sich lassend, rannte Werner quasi kurz darauf fast in den nächsten. Aufgrund Janes Körperbau war es sogar nicht eindeutig wer bei dem Zusammenstoß den kürzeren gezogen hätte, jedoch blieb es bei einer Beinahe-Kollision.
Flankiert wurde Jane von Guddi, welche beide recht schnell das Thema der kürzlichen Besprechung aufgriffen. Nachbesprechungen auf dem Flur, waren eines der beliebtesten Kommunikationsmittel innerhalb des Allianzmilitärs. Weitere wichtige Orte waren Toiletten und Stuben.
"Nun, ich bin noch in der Offiziersausbildung. Deshalb sind meine Fähigkeiten im Lippenlesen noch nicht komplett ausgereift.", erwiderte der Deutsche scherzhaft, sich an die Besprechung zurückerinnernd.
"Aber ich bin mir sicher er hat ihr seine Einsatz-Doktrin, erklärt mit dem Hinweis das sein Quartier immer offen steht und er einen nahezu unbegrenzten Vorrat an Freizeit hier an Bord besitzt.", mutmaßte Werner mit verschwörerischer Stimme und lachte dann kurz.
"Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Macnab hat uns dann direkt für eine Nachbesprechung in Beschlag genommen, auf dem Weg dorthin hat sich uns ihre Meinung über behaarte Füße, kombiniert mit Flip-Flops kundgetan.", gab er ehrlich zu. Er zuckte mit den Schultern.
"Na ja, so oft wie er in letzter Zeit bei uns unten rumläuft gewöhnt man sich an seine Outfits. Und durch die Flip Flops hört man ihn frühzeitig.", gab Werner sein tolerantes Statement zur modischen Selbstverwirklichung ab.
"Abseits davon wo der gute Captain herumläuft und welche Gespräche er führt..haben sich inzwischen bei euch die Herren der Schöpfung entschieden, wer als Drittes uns beim Einsatz begleitet?", erkundigte sich Werner freundlich.

AeiaCarol
09.08.2021, 15:36
Henriks Gesichtsausdruck wandelte sich von irritiert zu entsetzt. Fragezeichen warf er in die Augen seines Mit-Schweden und schüttelte den Kopf. "N e j.", machte er deutlich. Nicht im Ansatz. Dann lächelte er, irgendwie leicht creepy aber deutlich bemüht, bevor er den Arm Leifs deutlich zurück schob und mit der anderen Hand präsentierte was er getan hatte. Dann spielte er den Holzspieß aus seinem Mund. "Ist failsafe, einfach 'nen Song aussuchen, die Übergänge machts automatisch. Nicht überstrapazieren, sonst kriegen wir beide noch von der Gastgeberin eins auf die zwölf." Er zuckte mit den Schultern. "Oh und du hast jetzt lebenslang Gratiszugang zu Songify. Dank mir später. Brauchst du noch was oder kann ich mir jetzt eine Cola holen?", wollte er wissen, versuchte die Druck erzeugenden Worte jedoch mit der schüchternen Stimmlage zu kippen.


Aus dem Nichts stand Donal vor ihr. Sie sah zu ihm auf. Nicht weit hinauf, aber weit genug. Sein deutlich hervorstehendes, hellweißes Grinsen steckte sie sofort an, nicht nur, weil sie zwei Gläser in seinen Händen entdeckte und antwortete ihm demselben, ansteckenden Lächeln. "Ich hoffe für dich, dass der Drink für mich ist, Don.", fragte sie aufdringlich ohne es, einmal mehr, wie eine Frage klingen zu lassen. "Weißt du was, ich klau ihn dir trotzdem.", machte sie wenig umschweife und griff nach einem der Gläser.




Sie schloss sich ihm an um zu trinken und tat dies alleine schon um die unangenehme Stille zu kompensieren, die sich anderweitig zwischen sie stellen würde. Genau auf dieselbe Weise wie der Bodyguard. Vielleicht etwas weniger auf einmal. Aber besser als Schweigen. Wobei sie sich nicht sicher war, ob sie die Nachfolgende Frage vielleicht lieber gegen Stille getauscht hätte. Denn sie seufzte um ihm zu antworten und sah auf diese minimale Weise von ihm ab, unauffällig in eine andere Richtung, von ihm weg, abseits. Lucis Lächeln wurde etwas schmaler, wieder mehr diese Maske, ein Deckmantel, als sie sagte "Gute Frage.", kündigte sie an und schmälerte ihr Lächeln noch weiter zu einem matten Ausdruck. "Also eigentlich würd' ich dir jetzt sagen wie reich ich werden würde wenn ich ständig 'nen Credit bekommen würde wenn das wer fragt aber-..tzeh....News Flash, ich bin jetzt reich. Sowas ähnliches jedenfalls, für euch vermutlich immer noch Peanuts. Schätze mir sollte es gut gehen.", war damit ihre Antwort und, wie immer, nur die halbe Wahrheit. "Hast du 'ne Zigarette dabei?", fragte sie. "Hab keine Lust jetzt Gil anzuhauen und michd azu durch die ganzen Leute zu-...keine Ahnung, weißt schon-.."


"Klar.", gestattete der hochgewachsene Blonde und nickte. "Und danke.", setzte er hinterher, aber sein Landsmann hatte unlängst eine elegante Drehung auf dem Absatz hingelegt, sowas wie einen 'Hüftschwung' gezeigt und war verschwunden, so schnell wie Leif zu ihm gekommen war. Er selbst, kurz über dem Gespräch harrend, machte es ihm nach, drehte ab und steuerte zurück zu Luceija. Glaubte er wenigstens. Er musste erst einmal nach ihr suchen. Weggelaufen war sie hoffentlich nicht.

"Für euch?", lachte der Bodyguard und seine tieffrequente Stimme passte zu dem leichten Beben seiner Hand, ausgelöst durch diesen Lacher. Kleine Wellen entstanden in dem Glas, an dem er zuvor genippt hatte. "Unser geliebter Bruder sagt immer solche schlauen Dinge wie...Don, haben kommt von halten, verstand-...Nah, eigentlich hat er das nur einmal gesagt, aber dennoch: Ich gehöre nicht zu den reicheren Menschen in diesem Raum, also...würde der hier...", er hob das Glas, "..wohl auf dich gehen, wenn wir bezahlen müssten.", versicherte der Riese.

Luceija
09.08.2021, 17:23
"Klar.", gestattete der hochgewachsene Blonde und nickte. "Und danke.", setzte er hinterher, aber sein Landsmann hatte unlängst eine elegante Drehung auf dem Absatz hingelegt, sowas wie einen 'Hüftschwung' gezeigt und war verschwunden, so schnell wie Leif zu ihm gekommen war. Er selbst, kurz über dem Gespräch harrend, machte es ihm nach, drehte ab und steuerte zurück zu Luceija. Glaubte er wenigstens. Er musste erst einmal nach ihr suchen. Weggelaufen war sie hoffentlich nicht.

"Für euch?", lachte der Bodyguard und seine tieffrequente Stimme passte zu dem leichten Beben seiner Hand, ausgelöst durch diesen Lacher. Kleine Wellen entstanden in dem Glas, an dem er zuvor genippt hatte. "Unser geliebter Bruder sagt immer solche schlauen Dinge wie...Don, haben kommt von halten, verstand-...Nah, eigentlich hat er das nur einmal gesagt, aber dennoch: Ich gehöre nicht zu den reicheren Menschen in diesem Raum, also...würde der hier...", er hob das Glas, "..wohl auf dich gehen, wenn wir bezahlen müssten.", versicherte der Riese.

"Den kann ich gegen 'ne Kiste von dem Zeug ersetzen wenns dir lieber ist.", schlug sie Donal nonchalant vor und übte sich in einem erneuten, fast leblosen Lächeln, dass ihre Augen zwar erreichte, aber irgendwie hölzern wirkte. Bemüht. Zu bemüht, wollte man glauben. "Wenn dir Gil zu wenig bezahlt und hier lieber seine Credits rauswirft kenn ich ein paar Tricks das zu ändern.", war der eigentliche Vorschlag hinter dem Ersten. Sie besah ihn einen Moment lang, schien auf etwas zu warten was nicht eintraf, ihr genügte vielleicht auch einfach die Reaktion nicht oder sie kam zu spät. Denn schon im nächsten Moment zog sich ihr linkes Auge etwas skeptischer enger, sie musterte ihn kritisch - oder besser, primär eine Stelle an der Außenseite seiner Braue, an welche sie ungefragt Hand anlegte, sich etwas strecken musste aber nicht wie bei Leif auf die Zehenspitzen zu steigen hatte um ihn zu erreichen.
"Du kriegs' aufs Maul und wirst zu wenig bezahlt, lass mich diesem Vollidioten wenigstens dafür in den Arsch treten.", entgegnete Luci in einer Tonlage die keine Zweifel zuließ, dass sie es auch tat - trotz oder gerade durch den Alkohol. Ihr Daumen strich, versucht behutsam aber eben doch auf dieselbe Härte wie sie sich selbst bei einer Verletzung anfasste, über die Verletzung - eine mäßig verheilte Platzwunde die von blauen Flecken als letzte Überreste umkranzt wurde.
"Sieht aus als wärs nich' so gut verheilt, wills' du da nicht nochmal wen draufsehen lassen?"

Majonese
10.08.2021, 21:52
Jedes Zeitgefühl ging verloren. Völlig versunken in ihrer Verzweiflung bemerkte Rebecca nicht, dass der Regen draußen bereits nachließ und das bedrohliche Trommeln einem sanften Rauschen gewichen war. Auch der Fluss ihrer Tränen hatte nachgelassen, doch besser ging es ihr keineswegs.
All die Eindrücke in ihrem Kopf begann zu verschwimmen, als wäre es zu anstrengend geworden, sie einzeln wahrzunehmen. Anstatt dass sie von einer Barrage aus Gefühlen übermannt wurde, blieb ihr nun nichts als ein endloses Elend, dem sie völlig ausgeliefert zu sein schien, ein dichter, kalter Nebel, der ihren Verstand ausfüllte und ihr jede Orientierung nahm.
Regungslos starrte Rebecca geradeaus, ihre Augen waren auf den Fuß ihres Schreibtisches gerichtet, doch durch den dichten Schleier an Tränen konnte sie ohnehin nichts erkennen. Die Muskeln in ihrem Gesicht schmerzten mittlerweile von den ganzen Heulkrämpfen. Sie fühlte sich ausgelaugt, als wäre sie stundenlang gerannt und das lautstarke Weinen war erstickten Schluchzern gewichen. Zu mehr fehlte ihr wohl einfach die Kraft, ihr pfeifender Atem ging stoßweise und ihre Glieder fühlten sich doppelt so schwer an wie sonst.
Am liebsten wollte sie hierbleiben, genau hier auf diesem Bett und nie wieder aufstehen. Selten war ihr ein Entschluss so klar vor Augen gewesen: sie wollte nicht mehr hier weg. Rebecca wollte all diese Dinge, die dort draußen auf sie warteten, nicht mehr ertragen müssen. All die Demütigungen, die Anfeindungen, das Unverständnis, diese unzähligen Augen, die andauernd auf ihr lagen...die Tics...es war alles zu viel. Sie konnte nicht mehr.
Noch immer hielt Amaia ihre beste Freundin in einer festen Umarmung umschlossen und schien geduldig zu warten, bis der heftige Gefühlsausbruch vorbei war. Rebeccas Kopf lehnte an ihrer Brust, die langen schwarzen Haare der Maori, noch immer feucht vom Regen, hingen halb vor ihrem Gesicht wie ein Schleier, hinter dem sie sich verstecken konnte. Rebecca traute sich nicht aufzuschauen, aus Angst davor, Ungeduld oder Ärger in Amaias Gesicht zu sehen.
"Willst du drüber reden?", fragte Amaia behutsam.
Selbst wenn sie gewollt hätte, konnte Rebecca nicht antworten. Zwischen ihren stoßhaften Atemzügen und den Schluchzern rang sie nach Luft und zog lautstark die Nase hoch. Sie spürte, wie nass ihr Gesicht war, doch sie konnte nicht die Kraft aufbringen, um sich die Tränen abzuwischen. Und so zogen die dicken Tropfen feuchte Spuren über ihre Haut, rannen ihr über die Nase, in den Mund und über das Kinn.
Plötzlich hob Amaia den Kopf und schaute zu ihrer besten Freundin herab. "Ich frage mich gerade...das ist jetzt aber kein Tic von dir, oder?" Der Klang ihrer Stimme verriet das verschmitzte Lächeln auf ihrem Gesicht. "Du hast ja schließlich nicht die Code-Phrase gesagt..."
"Du bist d-d-die Beste...", würgte die junge Frau mit zittriger Stimme hervor.
"Hm...also doch nur ein Tic...", stellte ihre Freundin mit gespielter Überraschung fest.
Einen Moment verstand Rebecca nicht, worauf sie hinauswollte. Dann entfuhr ihr ein ersticktes Schnauben und ihre Mundwinkel wanderten unwillkürlich nach oben, um eine verzerrte Grimasse auf ihrem Gesicht zu formen, die einem Lächeln nicht unähnlich war. Mit einem Augenrollen seufzte sie: "Amaia...d-du bist h-h-hässlich..."
"Oh, also ist es doch was Ernstes! Warum hast du das nicht gleich gesagt?", kicherte Amaia.
"D-das stimmt a-aber n-nicht!" Obwohl es bloß ein alberner Scherz war, fand Rebecca es in diesem Moment unheimlich wichtig, das klarzustellen. "Du b-bist nicht hässlich!"
Amaia lachte auf. "Awww! Das ist lieb von dir!" Mit der Hand strich sie Rebecca sanft über den Arm und ihre Stimme wurde wieder ernster. "Du kannst jederzeit darüber sprechen, wenn du möchtest. Ich bin da, okay?"
Rebecca kämpfte schon wieder mit den Tränen. "Mai...!"
"Keine Widerworte! Du weißt doch, ich bin nur wegen dir nach Neuseeland zurückgekommen und ich bleibe hier, solange du mich brauchst."
Es war eine Lüge. Oder zumindest war es nicht die ganze Wahrheit, denn Rebecca wusste sehr genau, dass Amaia nicht bloß wegen ihr nachhause zurückgekehrt war. Und trotzdem wühlten die Worte ihren verwirrten Verstand direkt wieder auf. Sie waren unerträglich zu hören und gaben ihr gleichzeitig ein wenig Wärme zurück, die sich in ihrer Brust breitmachte. Rebecca richtete sich auf und blickte ihre beste Freundin durch die verweinten Augen an. Überwältigt von ihren Gefühlen warf sie sich Amaia um den Hals und umklammerte sie wie eine Ertrinkende einen Rettungsring. "Du bist wirklich die Beste...", heulte sie.
Amaia schien für einen Moment überrascht, dann erwiderte sie die Umarmung. "Ich weiß..."
Ein wenig widerwillig löste sie sich nach einer Weile wieder von ihrer Freundin. Rebecca wischte sich mit dem Handrücken notdürftig über ihr Gesicht. "Ich weiß echt nicht mehr weiter", brach es aus ihr hervor und sie schniefte laut.
"Wegen deinem Tourette?"
Schluchzend nickte Rebecca. "Egal, was ich m-m-mache, es ist a-alles...ganz anders...u-und falsch...nichts funktioniert mehr richtig..." Noch immer wusste sie nicht so recht, was ihr denn genau so zu schaffen machte. Waren es die Tics? Die Reaktionen der anderen Leute? Ihrer Freunde? Die Art, wie jede Kleinigkeit zu einem kleinen Alptraum werden konnte? Die Ungewissheit über die Ursache für das Versagen ihrer Behandlung? Oder einfach alles zusammen? Doch sie hatte keine Ahnung, wie sie all das in Worte fassen sollte.
Amaia überlegte einen Moment. "Und glaubst du nicht, dass du einfach...ein bisschen mehr Zeit brauchst? Um dich an das alles zu gewöhnen?"
"Ach, Mann, Mai...", jammerte Rebecca und einige frische Tränen rannen über ihre Wangen. "Das sagt D-dad auch ständig, aber...ich meine, ich b-bin doch schon seit Monaten w-w-wieder hier. Aber es w-wird nicht besser...n-n-nur jeden Tag schlimmer..."
Neben ihr ertönte ein schweres Seufzen und Amaia legte wieder einen Arm um sie. "Ich weiß, dass das alles ziemlich scheiße für dich ist...ich wünschte, ich könnte dir irgendwie anders helfen, als...naja, als einfach nur ein paar nette Dinge zu sagen, weißt du? Aber...was ich eben gesagt habe...ich mein das ernst!"
"Hm?" Rebecca wusste nicht genau, was ihre Freundin meinte.
"Na, dass ich hierbleibe, solange du mich brauchst", erklärte sie, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. "Ich bleibe in Tauranga! Meine Großeltern waren ehrlich gesagt nicht so begeistert, als ich ihnen das geschrieben habe, aber sie verstehen warum. Und deswegen habe ich mir auch...ähm...naja, ich habe...ich weiß nicht, ob du's mitbekommen hast, aber die suchen im Harmony gerade nach Aushilfe und...ähm..."
Die Anzeigetafel im Harmony mit dem Jobangebot schwebte Rebecca wieder vor Augen. Leicht ungläubig blickte sie zu ihrer besten Freundin rüber. "Und...du h-hast dich gemeldet?"
Amaia grinste verlegen. "Jaah, schon. Am Freitag soll ich zum Probearbeiten vorbeikommen und vielleicht wird's ja was."
Im ersten Moment spürte sie einen leichten Stich in ihren Eingeweiden. Obwohl sie gerade einmal zwei Wochen zurück in Neuseeland war, hatte Amaia offenbar schon einen Job gefunden, während sie selbst nach drei Monaten noch immer zuhause rumhockte. Doch schnell überwiegte ein anderes, deutlich wärmeres Gefühl und sie dachte mit einem Anflug von Begeisterung daran, wie Amaia in ihrer beider Lieblingsbar arbeiten würde. "Das ist t-toll! Wirklich! Ich drücke dir a-auf jeden Fall die Daumen!" Mit ihrer verheulten Stimme klang es nicht ganz so überzeugend, wie sie gerne gehabt hätte, doch Amaia schien sich trotzdem zu freuen.
"Danke! Ich bin ehrlich gesagt schon ein bisschen nervös aber...naja...wird schon schiefgehen..." Sie drückte Rebecca leicht an sich. "Und dein Tourette...das kriegen wir auch hin. Irgendwie...okay?"
Rebecca starrte auf ihre Knie. Eine einzelne Träne tropfte von ihrer Nasenspitze. In diesem Moment konnte sie nichts anderes für ihre beste Freundin empfinden als tiefe Bewunderung. Es war ihr völlig unverständlich, wie Amaia es trotz all der furchtbaren Wendungen, die ihr eigenes Leben genommen hatte, immer noch schaffte, eine so grenzenlose Zuversicht aufzubringen. Wie sie es schaffte, sich neben ihrer eigenen, kaputten Familie auch noch mit den Problemen iherer besten Freundin herumzuschlagen. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, wie jämmerlich sie selbst eigentlich war und sie schämte sich richtig für ihren Ausbruch. "Tut mir leid...", murmelte sie und rieb sich die verquollenen Augen. "Ich wollte nicht...es kam plötzlich alles hoch..."
"Ach was, das braucht dir doch nicht leidtun! Ich habe doch zuerst über meine Familie rumgejammert."
"Aber...!"
"Nichts da!", wehrte Amaia jeden Versuch ihrer Freundin ab, sich zu entschuldigen und eine Spur Ungeduld lag in ihrer Stimme. "Du musst wirklich aufhören, dich für jeden Kleinkram zu entschuldigen! Du machst es dir selbst nur schlimmer, wenn du dir die Schuld an allem gibst."
Darauf wusste Rebecca nichts zu erwidern, doch ihre Tics meldeten sich allmählich wieder zurück und übernahmen die Reaktion auf Amaias Worte für sie. Und so warf sie ihren Kopf wild hin und her, dass ihre Haare Amaia ins Gesicht peitschten.
Wieder setzte Stille zwischen ihnen ein und erinnerte Rebecca erneut daran, wie sehr sie den Spaß, den sie bis vorhin noch gehabt hatte, ruiniert hatte. Jetzt saßen sie einfach tatenlos nebeneinander auf ihrem Bett, während draußen weiterhin das andauernde Prasseln zu hören war. An Ausgelassenheit und Spaß war nicht mehr zu denken.
"Tjaah..." Schließlich durchbrach Amaia das Schweigen. "Wie geht's eigentlich deiner Hand?"
Wortlos hob Rebecca ihren rechten Arm und zeigte ihrer Freundin den Handrücken, der mittlerweile wieder deutlich besser aussah. Die Schwellung war zurückgegangen und die Haut nicht mehr verfärbt. Lediglich der Schorf an den Knöcheln zeugte noch von den Verletzungen, die sie sich selbst zugefügt hatte.
"Hey, das sieht doch wieder ganz gut aus, nicht?"
"Jaah...hab den Tic schon seit letzter W-woche nicht mehr gehabt..." Was Rebecca dabei verschwieg war aber, dass ihr dafür ihre Schulter wieder schwer zu schaffen machte. Und just in diesem Augenblick schlug sie sich wieder hart gegen das Schlüsselbein, was einen stechenden Schmerz durch den Knochen sandte. Ihr war es wirklich nicht vergönnt, dass irgendetwas besser wurde in ihrem Leben. "Hey! Ich bin eine Biene! Fuck off!"
Plötzlich erklangen schwere Schritte, die die Treppe nach oben stiegen und die beiden Frauen schauten in Richtung Tür, einen Moment bevor es laut klopfte. "Rebecca?" Es war die Stimme ihres Vaters.
Die junge Frau zögerte einen Moment. "Ja?", erwiderte sie laut, wischte sich noch einmal über das Gesicht und sprang dann hastig von ihrem Bett auf. Sie griff nach ihrer Gitarre, die noch auf dem Boden lag und hob sie recht umständlich auf, während sie aus dem Augenwinkel sah, wie ihr Vater die Tür öffnete und den Kopf hineinsteckte. Er war offenbar gerade erst nachhause gekommen. Rebecca bemühte sich, ganz normal und unscheinbar zu wirken, während sie so tat, als ob sie noch etwas Staub vom Griffbrett des Instruments wischte und es beharrlich vermied, in Richtung ihres Vaters zu blicken.
"Ich wollte nur kurz Bescheid sagen..." Ihr Vater unterbrach sich, als er die junge Maori auf Rebeccas Bett bemerkte und sein Gesicht hellte auf. "Ach, Amaia! Hi!"
"Hey!"
"Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist. Aber...wenn ich dich so sehe, weiß ich auch, woher die Pfütze unten an der Haustür kommt", meinte er mit einem Augenzwinkern.
Amaia lachte verlegen. "Jaah...das Wetter hat mich auf dem Weg hierher ein wenig überrascht."
"Naja, ist halb so wild. Ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass ich heute Abend noch was kochen wollte. Es gibt dann also so in einer halben Stunde Essen. Wenn du magst, kannst du natürlich auch gerne mit uns essen", bot er Amaia an.
Die junge Frau warf einen kurzen Blick in Richtung ihrer besten Freundin, dann wandte sie sich wieder Rebeccas Vater zu und nickte mit einem breiten Lächeln. "Danke, das ist echt lieb von dir."
Zwar lag Rebecca eine Bemerkung auf den Lippen darüber, dass er schon wieder etwas machen wollte, wo sie doch immer noch Reste vom Vortag hatten, doch sie verkniff sich den Kommentar. Seit sie wieder in Tauranga war, kochte ihr Vater nach Möglichkeit fast jeden Tag und sie war sich ziemlich sicher, dass er das nur tat, um seine Tochter zu verwöhnen. Mit einem Räuspern warf sie ein knappes "Danke, Dad!" über ihre Schulter und hoffte, dass er das Zittern in ihrer Stimme nicht hörte.
Er schien aber nichts Ungewöhnliches zu bemerken. "Kein Ding", meinte er leichthin, trat wieder hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Amaia warf ihrer besten Freundin einen vielsagenden Blick zu. "Ich hoffe, es gibt was Gutes", grinste sie, auch wenn sie eigentlich nichts Gegenteiliges befürchtete. Rebeccas Vater hatte noch nie etwas gekocht, das ihr nicht schmeckte.
"Jaah...wahrscheinlich..." Wie ein Idiot stand Rebecca nun da, die Augen gerötet und mit feuchtem Gesicht und ließ den Blick ziellos in ihrem Zimmer umherschweifen. Ihr ging es wirklich kaum besser als vorher, noch immer fühlte sie sich irgendwie in ihrem eigenen Körper verloren. Und dennoch war etwas anders. Dieses warme Gefühl in ihrer Brust war nicht verloschen und lockerte den eisigen Griff, der ihre Gedanken umklammert hielt.
Als ihr Blick den von Amaia kreuzte, musste sie plötzlich lächeln. Es war ein echtes, aufrichtiges Lächeln, das in Kontrast zu ihrem verheulten Gesicht stand. Sie ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder, auf dem noch immer das durchnässte Handtuch hing und hob die Gitarre auf ihren Schoß. "Ich glaube, du bist jetzt dran, dir was zu wünschen..."


"Aaaauuuuuuuuuuuuhhhhhhh!"
Nicht nur, dass ihr Ausruf laut durch den ganzen Laden hallte, Rebecca rundete das Bild eines heulenden Wolfes auch noch ab, indem sie die Augen zusammenkniff und nicht nur den Kopf, sondern gleich den ganzen Oberkörper nach hinten reckte.
"Rebecca!" Neben ihr zuckte Madison erschrocken von ihr zurück und ließ dann nervös den Blick umherschweifen. "Ey...muss das denn sein? Es gucken schon alle zu uns!"
Sie sparte sich eine Antwort darauf, denn natürlich wäre es ein klares 'Nein'. Ihre Freundin tat sich immer noch spürbar schwer damit, ihre Krankheit wirklich zu verstehen und Rebecca wusste nicht, wie sie es ihr noch erklären sollte. Außerdem hatte sie noch nicht die Kontrolle über ihren Körper zurück und warf ihren Kopf wild hin und her.
Und Madison hatte recht. So ziemlich sämtliche Köpfe im Laden hatten fragend nach dem Ursprung des seltsamen Geheules umgedreht. Unglücklicherweise konnten sich Madison und Rebecca nicht zwischen den Regalen verstecken, denn dort wo sie standen, gab es nur ein hüfthohe Schaukästen, auf denen eine Reihe an Keyboards und Synthesizern standen. Es fiel den Leuten also nicht schwer, die Schuldige auszumachen und sie mit empörten Blicken zu strafen.
"Was soll das denn?", war die Stimme einer Frau zu hören, die nicht unweit von Rebecca und Madison mit ihrer Begleitung, vermutlich ihr Mann und ihre zwei kleinen Kinder, stand und tadelnd den Kopf schüttelte.
"Tut mir leid", raunte Rebecca ihrer Freundin zu. Sie machte Madison keinen Vorwurf. Wer wollte schon zusammen mit einer vermeintlich Irren zusammen gesehen werden, die in aller Öffentlichkeit anfing, einen Wolf nachzuahmen? "Komm, lass weitergehen...!"
Das Music Planet war ein recht geräumiger Laden, in dem sich hunderte, wenn nicht sogar tausende Musikinstrumente über etliche Regale und die Wände verteilten. Es gab eine ziemlich große Auswahl an Instrumenten aus verschiedenen Zeitepochen, von einfachen Perkussionsinstrumenten wie Tamburins, Pauken und Bongos, altertümlich anmutende Streichinstrumente in verschiedenen Größen, Gitarren aller Bau- und Klangart, bis hin zu modernen Soundsystemen, die im Handumdrehen ganze Orchester ertönen lassen konnten - wenn man wusste wie und vor allem horrende Geldbeträge investieren wollte. Dazu kamen unzählige kleinere Fächer, Kisten und Koffer mit Zubehör, wie etwa altmodischen Instrumentständern, Umhängegurten oder austauschbaren Kleinteilen für Leute, die noch zusätzlich an ihren Instrumenten herumschrauben wollten.
Die Anordnung der zahlreichen Regale und Schaukästen in der Mitte ließen den Laden deutlich größer und verwinkelter wirken, als er eigentlich war, was sich in einem Musikgeschäft aber durchaus als vorteilhaft herausstellte.
Denn auch ohne, dass jemand lautstark Wolfslaute von sich gab, erklang eigentlich ständig irgendwo eine Snare, ein Gitarrenriff oder das helle Klingeln eines Tamburins, wenn Kunden die verschiedenen Instrumente ausprobierten. Vor allem Kinder konnten konnten kaum der Versuchung widerstehen, auf den Geräten herumzuklimpern und -klopfen. Bei jeder Gelegenheit wurden Saiten gezupft und Knöpfe gedrückt. Und die Geräuschkulisse machte es teilweise nicht einfach, selbst Hand anzulegen und die Klänge der Instrumente auszutesten. Die Größe des Ladens wirkte dem wenigstens ein wenig entgegen.
Eigentlich wäre das Music Planet nicht ihre erste Wahl gewesen, Rebecca bevorzugte lieber die kleinen Geschäfte, in denen man nicht selten der alleinige Kunde war und sich in Ruhe das Angebot anschauen und vor allem auch anhören konnte, während man von einem Angestellten noch beraten wurde. Doch ihr Lieblingsgeschäft für Instrumente und Musikzubehör in Papamoa Beach hatte schon vor einigen Jahren dichtgemacht und zumindest über die Auswahl konnte man sich hier nicht beschweren.
"Das ist doch alles völlig überteuert!", schnaubte Madison mit einem Blick auf die digitalen Preistafeln, die an den Wänden und Regalen hingen. Sowohl die Kosten für Materialien, als auch die Produktion der meisten Instrumente waren eigentlich deutlich niedriger, als die Preisschilder vermuten ließen. Doch da ein immer größerer Teil an Musik komplett digital entstand, waren Musikinstrumente mehr und mehr zu einem Luxusgut geworden, für das die Hersteller auch immer noch recht viel Geld verlangen konnten.
Rebecca zuckte mit den Schultern. "Aber das ist es eigentlich trotzdem wert...ich meine, es ist ja auch Quatsch! Quatsch! Es ist ja auch Quatsch! Fuck off! Es ist halt einfach schöner, die Musik wirklich selbst zu spielen, als einfach am Computer ein bisschen rumzuklicken."
"Pfff..." Die Skepsis ihrer Reaktion war wenig überraschend. Madison hatte von Musik eigentlich nicht die geringste Ahnung, zumindest wenn es um Musiktheorie und Akustik ging. Dass sie Rebecca trotzdem hierher begleitet hatte und dabei auch noch die Tics über sich ergehen ließ, freute sie daher umso mehr.
Die beiden Frauen liefen in den hinteren Teil des Ladens, der voll und ganz von Saiteninstrumenten, allen voran natürlich Gitarren ausgefüllt war. Hier gab es so ziemlich alles, was man sich vorstellen konnte, egal ob man als professioneller Gitarrist oder als angehender Hobbyspieler nach einem Instrument suchte. Akustik- und E-Gitarren unterschiedlichster Bauweise und Größen reihten sich hier dicht an dicht.
"Weißt du denn, was du suchst?", wollte Madison wissen, die zwischen den dutzenden Instrumenten offenbar schon den Überblick verloren hatte.
Rebecca nickte. "Eine Westerngitarre...das sind die mit den dicken Saiten, schau hier...!" Sie deutete auf ein Exemplar direkt vor ihr, eine recht schöne Gitarre aus dunklem Holz.
"Ähm...aha", machte Madison und es war klar, dass sie trotzdem keine Ahnung hatte, wie man eine Westerngitarre von anderen Stücken unterscheiden konnte.
Ihre Reaktion ließ Rebecca schmunzeln. Und ticcen. "Hey!", rief sie laut und warf ihren Kopf hin und her. "Du weißt gar nichts! Gar nichts! Gar nichts! Ha! Buuiieeeh!" Sie rieb sich den schmerzenden Nacken. "Sorry..."
Es war Madison sichtlich unangenehm neben ihr zu stehen, als sich erneut einige Köpfe in ihre Richtung drehten. "Was ist mit der hier?", fragte sie hastig und zeigte scheinbar willkürlich auf eine der Gitarren an der Wand.
Rebecca schüttelte den Kopf. "Nein, nicht so eine. Die hat eine laminierte Decke..."
"Eine was?"
"Die Decke ist der obere Teil der Gitarre", erklärte Rebecca geduldig und klopfte auf den Teil der Gitarre, den sie meinte. "Die Seiten und die Unterseite sind aus laminiertem Holz. Und wenn die Decke die gleiche Farbe hat, wie der Rest, dann ist die meistens auch laminiert."
"O...kay?" Madison zuckte mit den Schultern. "Ist das schlecht?"
"Ist eigentlich nicht die Welt, aber ich würde schon gerne eine nehmen, wo die Decke aus Massivholz ist. Das laminierte Holz klingt nicht so gut. E-e-eh-es klingt nicht so gut. Wie ein sterbendes Kind!"
"Wie ein...was?", prustete ihre Freundin ungläubig.
Rebecca grinste verlegen. "Das war ein Tic...ich meine nur, dass Massivholz besser klingt."
"Also, dieses...Tourette ist manchmal echt abgefuckt!"
Es sollte wohl wie ein Scherz klingen, doch der Ausdruck auf Madisons Gesicht und der leicht nervöse Ton ihrer Stimme verrieten ihr Unbehagen.
Rebecca versuchte den Kommentar zu ignorieren und schaute sich das Angebot genauer an. Sie fand recht schnell auch einige Gitarren, die ihr gut gefielen. Gelegentlich nahm sie eines der Instrumente von seiner Halterung und ließ sich auf einem der Hocker nieder, die hier umherstanden, um das Stück einem praktischen Test zu unterziehen. Während sie probeweise ein paar Akkorde spielte, war ihr sehr wohl bewusst, dass Madison sich ein wenig verloren fühlen musste, schließlich konnte ihre Freundin wenig einschätzen, ob das Instrument nun gut klang oder sich angenehm spielen ließ.
"Und wie findest du die hier?", wollte Rebecca mit einem Klopfen gegen die Gitarre auf ihrem Schoß wissen. "Glaubst du, die gefällt ihr?"
"Hm..." Madison bedachte das fast schwarz lackierte Holz mit einem skeptischen Blick. "Ist ein bisschen dunkel, oder? Vielleicht lieber etwas, das nicht so Goth-mäßig aussieht."
Rebecca fand die Gitarre eigentlich ganz gut, gerade vom Spielgefühl. Aber Madison hatte durchaus recht, das Stück hatte wirklich einen etwas düsteren Look. Andererseits wollte sie schon etwas, das nicht ganz so gewöhnlich aussah...
Mit einem Seufzen hängte sie das Instrument zurück und schaute sich weiter um. Es war gar nicht so einfach etwas zu finden, mit dem sie zufrieden war und das obwohl hier unzählige Gitarren hingen. Doch die ganzen Bedingungen, die sie an das Instrument hatten, schränkten die Auswahl dann doch enorm ein. Als nächstes probierte Rebecca eine Gitarre aus, die zwar recht schöne Verzierungen auf dem Seitenholz hatte, aber ein wenig groß und unhandlich war. Dann ein Stück mit einem für ihren Geschmack recht schmalen Hals, bei dem die Saiten zu eng zusammenliefen, was das Spielen unnötig schwierig machte. Und auch eine sehr edel wirkende Gitarre aus glänzendem Holz und aufwändig verschnörkeltem Kopf schied aus, als die beiden Frauen einen Blick auf das Preisschild warfen. Zwei-, dreihundert Credits waren noch locker drin, doch bei knapp eintausendfünfhundert hörte der Spaß auf.
Gerade brachte sie das Luxusinstrument zurück, als Madison plötzlich mit Aufregung in der Stimme sagte: "Hey, schau dir die hier mal an!"
Rebecca wollte der Aufforderung nachkommen, doch ihre Krankheit ließ sie zunächst nicht. Sie starrte noch auf die teure Gitarre vor ihr und streckte plötzlich ihre Hand danach aus. "Anfassen!", stieß sie mit weit aufgerissenen Augen hervor und schlug dann mit ihrer Hand wild nach den Saiten des Instruments.
"Rebecca?"
Sie wandte sich zu Madison um, die Augen noch immer weit offen und wiederholte nur nochmal: "Anfassen!"
"Ist das...wieder einer von diesen Tics?", wollte ihre Freundin merklich irritiert wissen.
Kaum bekam Rebecca die Kontrolle über ihren Körper zurück, zog sie hastig die Hand weg von dem Instrument. Das Letzte, das sie wollte, war eine sündhaft teure Gitarre im Laden zu beschädigen. "Was ist?", fragte sie und überging den Tic. "Hast du was gefunden?"
Wortlos deutete Madison auf ein Exemplar vor ihr, das gut sichtbar auf Augenhöhe hing.
"Uhhhh...!" Auf den ersten Blick wirkte das Instrument wenig außergewöhnlich, weder das Material, noch die Farbe des Holzes oder die Bauform machten einen besonderen Eindruck. Doch beim genaueren Hinschauen konnte man erkennen, dass das gesamte Griffbrett, sowie der Kopf und Teile der Decke mit aufwendigen silbernen Ziermustern bedeckt waren. Sie waren dezent in das Material hineingearbeitet worden, sodass sie nicht störten und dem Stück doch einen sehr schönen Touch gaben. Dass es sich bei den Motiven um traditionelle Muster der neuseeländischen Ureinwohner handelte, passte nur umso besser. Mit wachsender Begeisterung nahm Rebecca die Gitarre von der Halterung und spielte ein wenig darauf herum.
"Die ist echt toll!", lautete ihre Einschätzung schon nach einigen Akkorden. Die Größe, der Klang, das Aussehen, es war alles genau richtig, fast schon so, als hätte sie die absolute Wunschgitarre gefunden. "Wollen wir die nehmen?"
"Puuuhh..." Madison Augen weiteten sich leicht, als sie sich den Preis des Stücks betrachtete und sie warf ihrer Freundin einen bedeutsamen Blick zu.
"Och nee! Sag nicht, das ist auch so übertrieben teuer...!"
"Naja...sechshundert..."
Und so schnell die Begeisterung aufgekommen war, verflüchtigte sie sich wieder. Sechshundert war eine beachtliche Größenordnung. Nicht ganz so schlimm wie tausendfünfhundert, doch es war immer noch eine ganze Menge. Andererseits war die Gitarre absolut perfekt und nun, da sie das schöne Stück in den Händen hielt, war sie sich sicher, dass sie sich mit keiner Alternative zufrieden geben würde...
"Ähm...alles in Ordnung?"
Erst jetzt bemerkte Rebecca, dass sie mit starrem Gesichtsausdruck winselnde Laute, die entfernt an das Jammern eines Hundes erinnerten, ausstieß und ihr entfuhr ein überraschtes Lachen über den Tic. "Jaja, schon gut", grinste sie und blickte dann wehmütig auf die Gitarre, die sie noch im Schoß hielt, während sie wahllos ein paar Saiten zupfte. "Ach Mann, das ist so schade...die ist wirklich großartig!"
"Jaah, schon...aber das ist echt ein bisschen viel..."
Mit einem schweren Seufzen erhob sich Rebecca und brachte die Gitarre zurück, um sie zu den anderen Instrumenten an die Wand zu hängen. Sie und Madison hatten sich im Voraus darauf geeinigt, dass sie den Kaufpreis halbe-halbe teilten und nicht über dreihundert Credits gehen wollten. Und dieses Stück kostete das Doppelte. Trotzdem fiel es ihr schwer, ihren Blick von der Gitarre abzuwenden und ihre Augen blieben an den silbernen Koru-Symbolen hängen, die am Kopf des Instruments in das Holz eingearbeitet waren.
Ihre Gedanken drifteten wieder ab und sie erinnerte sich an den Moment vor ein paar Tagen zurück, als Amaia ihrer besten Freundin offenbart hatte, dass sie in Neuseeland bleiben würde. 'Ich bleibe hier, solange du mich brauchst.' Die Worte hatten sich in ihren Kopf eingebrannt. Für jemand anderen mochte es abgedroschen klingen, für Rebecca aber war es das Schönste, das sie seit ihrer Rückkehr nach Tauranga zu hören bekommen hatte.
"Ich nehme sie trotzdem...", entfuhr es ihr, bevor sie sich wirklich ernsthaft Gedanken darüber machen konnte, doch kaum verließen die Worte ihren Mund, nahm der Entschluss in ihrem Kopf Form an.
Madison blinzelte verwirrt. "Wie jetzt? Die hier? Aber...die ist doch so teuer..."
"Ja, ich weiß, aber...hey, schau mich an! Ich habe einen Tumor! Fuck off!" Erneut holte Rebecca das Instrument von der Halterung an der Wand.
"Wir hatten doch gesagt, wir bezahlen beide die Hälfte!", beschwerte sich Madison. "Aber das ist mir echt zu viel..."
"Ich weiß doch...wir können es doch so machen: du bezahlst hundertfünfzig, das hatten wir ja als Grenze festgelegt. Und den Rest bezahle ich schon..."
Madison schaute wenig begeistert drein. "Muss das sein? Wir können doch auch einfach eine von den anderen nehmen."
"Ach, komm, bitte! Die Gitarre ist einfach perfekt. Sie wird sich garantiert richtig darüber freuen!" Rebecca wusste genau, was ihre Freundin umtrieb. Einerseits wollte Madison nicht so viel Geld ausgeben, andererseits wollte sie aber nicht nur so einen kleinen Anteil des Preises tragen, während Rebecca den ganzen Rest bezahlte. Es fühlte sich sicherlich nicht schön an, ihre Freundin vor diese Entscheidung zu stellen, doch sie ließ nicht locker. "Es ist doch egal, wer wie viel bezahlt! Hauptsache, Amaia bekommt etwas Schönes und freut sich darüber, nicht?"
Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens stieß Madison ein Seufzen aus und zuckte mit den Schultern. "Ja, meinetwegen halt. Aber ich zahle nur hundertfünfzig, nicht mehr!"
"Ist okay!" Dass Rebecca gerade zustimmte, eine beachtliche Summe Geld von ihrem Konto abzuheben, war in diesem Moment eher ein Hintergedanke. In erster Linie freute sie sich einfach über Madisons Einverständnis. Mit einem breiten Grinsen posierte sie mit der Gitarre, als ob sie sie für einen Werbespot in die Kamera präsentieren wollte. "Aber es ist eine gute Wahl, findest du nicht?"
Ihre Freundin schnaubte belustigt. "Ich habe doch keine Ahnung! Wenn du sagst, dass sie Amaia gefallen wird, dann glaube ich dir das halt."
Rebecca warf den Kopf in den Nacken und kniff die Augen zusammen. "Sie spricht mit gespaltener Zunge! H-h-h-hey! Buuuiieeeh!"
"Ähm...ja...dann können wir ja gehen..."
Die beiden schlenderten den Weg zurück in Richtung Tresen, zufrieden mit ihrem Fund auf der einen und dass sie nicht so lange wie befürchtet dafür gebraucht hatten auf der anderen Seite. Sicherheitshalber übernahm Madison das Tragen des Instruments, schließlich hatte sie keine unberechenbare Nervenkrankheit. Rebecca spürte eine seltsame Anspannung in ihrem Körper, es war als wollte sie mit jedem Schritt in die Luft hüpfen. Eine hibbelige Aufregung ergriff Besitz von ihr. Sie war fest davon überzeugt, gerade das tollste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten für ihre beste Freundin gefunden zu haben. Irgendwie war es zu gut, um wahr zu sein.
Natürlich dauerte es nur Sekunden, bis sich die Anspannung durch Tics zum Ausdruck brachte.
"Anfassen!", stieß sie mit entrücktem Gesichtsausdruck hervor und schlug mit der Rückseite ihrer Finger über die Saiten mehrerer Gitarren, die neben ihr an der Wand hingen. Ein Brummen aus schrägen Akkorden und ekelhaft knarzenden Saiten erklang.
"Rebecca?" Eine Spur Ungeduld lag in Madisons Stimme, als sie auf ihre Freundin warten musste.
"Sorry..." Hastig schloss Rebecca zu ihr auf, doch schon fiel ihr Blick auf die Keyboards zu ihrer Rechten und ihre Hand streckte sich ganz von alleine aus, um sinnlos auf der Tastatur herumzuklimpern. "Hey! Spiel mit mir! Fuck off!"
Madison seufzte, konnte sich aber ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Mit einer Hand drückte auch sie ein wenig auf der Tastatur herum und spielte eine willkürliche Tonabfolge. "So, zufrieden?"
"Ein echter Mozart!"
"Ein...was?"
Ein wenig überfordert lachte Rebecca auf. "Keine Ahnung! Das sind alles nur Tics, Madi! Die Hälfte von dem, was ich sage, ist völlig sinnlos..."
"Ahh...okay. Dann können wir also weiter?"
"Ja..." Und schon klatschte sie wieder ihre Hand auf die Basstasten des Keyboards und einen Moment erklang ein furchtbares Dröhnen. "Anfassen!"
Der Weg durch den Laden wurde recht schnell chaotisch. Angepeitscht durch ihre Tics konnte Rebecca keine zwei Schritte laufen, ohne auf dem nächstbesten Instrument herumzuschlagen und so beschwor sie ein Konzert aus lauten, schrägen und willkürlichen Tönen hervor, das die beiden Frauen wie ein Echo verfolgte. Zwischendurch zuckte ihr Kopf wild umher und sie stieß laute Ausrufe wie "Anfassen!" oder "Fuck off!" aus. Es musste ein äußerst sonderbarer Anblick für die anderen Ladenbesucher sein.
Und dennoch hatte sie Madison offenbar angesteckt, denn ihre Freundin folgte Rebeccas Beispiel und ließ im Vorbeigehen auch das ein oder andere Instrument erklingen. "Ich habe ja keine Ahnung davon..." Mit einem breiten Grinsen wandte sie sich an Rebecca. "Mache ich das so richtig?", wollte sie wissen und klopfte laut gegen die Bass-Drum eines Schlagzeug-Sets, an dem sie vorbeilief.
"Solange ein Ton kommt, ist's perfekt", gab die junge Frau mit einem Augenzwinkern zurück, wobei das Zwinkern schnell zu einem Tic wurde, der ihre ganze Gesichtshälfte unkontrolliert zucken ließ.
Nach den Keyboards kamen die Perkussionsinstrumente und Rebecca schlug mit ihrer Hand auf Snares, Becken und Bongos herum, als sie durch die Reihe lief. Ihre Schritte beschleunigten sich leicht, genauso wie ihr Herzschlag und sie konnte nicht einmal sagen, wie weit sie aus eigenem Willen handelte und wie viel ihre Tics zu verantworten hatten. So musste es sich für ein Kind anfühlen, in einem Musikladen zu sein. All diese verschiedenen Geräte, einige ganz simpel, andere recht exotisch und sonderbar anzuschauen, man konnte dagegen klopfen und -schlagen, laute Geräusche ertönten und es klang jedes mal anders. Wie eine akustische Wundertüte.
Ihre Füße trugen sie wie von alleine vorwärts und in ihrem Kopf war das sinnlose Gepolter und Gehämmer, das sie verursachte, der Rhythmus ihres eigenen Liedes. Eine seltsame Leichtigkeit ließ sie für einen Moment völlig vergessen, wo sie war, sie hüpfte förmlich von einem Instrument zum Nächsten. Mit einem begeisterten Grinsen auf dem Gesicht, bei dem sie auf ihre Unterlippe biss, ließ sie das helle Schallen eines Beckens erklingen, bevor ein Tic durch ihren Rücken jagte und ihr Kopf für einen Moment in den Nacken ruckte.
"Nicht so schnell!", kicherte Madison hinter ihr und musste nun auch ihre Schritte beschleunigen, damit ihre Freundin sie nicht komplett abhängte.
Rebecca warf nur kurz ein entrücktes Grinsen über ihre Schulter, bevor sie auf unterschiedlichen Bongos herumtrommelte. Ein Tic ließ sie ihre Augen zusammenkneifen, doch sie bewegte sich schon weiter.
Und völlig ohne Vorwarnung begann ihre Sicht zu verschwimmen. Ihr Körper war mit einem Mal unheimlich Träge und all die Geräusche und Bilder, die sie wahrnahm, begannen Schlieren in ihrem Kopf zu ziehen. Es hielt nur einen winzigen Augenblick an, sie merkte es beinahe nicht mal und dennoch reichte es aus, um ihre Koordination durcheinanderzubringen.
Etwas unbeholfen wankte Rebecca zur Seite und knallte beim Vorbeilaufen mit ihrer Hand hart gegen den Rand einer großen Conga-Trommel, die auf einem dreibeinigen Ständer stand und auf der sich ein ganzer Stapel an kleineren Trommeln auftürmte. Dem stechenden Schmerz in ihrer Hand folgte ein leichter Druck gegen ihr Knie und bevor sie es sich versah, befand sie sich mitsamt der Conga auf dem Weg in Richtung des dunklen Teppichbodens. Zwar schaffte Rebecca instinktiv noch zwei, drei Schritte nach vorne, doch es war nicht genug, um sie auf den Beinen zu halten und so schlug sie der Länge nach auf dem Boden auf. Gleichzeitig erklang hinter ihr das vielfaches Schellen und Scheppern von einem Stapel Tamburins, die sich auf dem Boden verteilten und der laute Schlag einer umstürzenden Conga.
Die Heiterkeit war wie weggeblasen. Mit einem Mal wurde Rebecca wieder bewusst, wo sie war und plötzlich prasselten viel zu viele äußerst unangenehme Eindrücke auf sie ein. Und es waren gar nicht so sehr ihre pochende Hand oder ihre schmerzenden Rippen, die ihr in diesem Moment zu schaffen machten.
"Ey, muss das sein?", ertönte Madisons Stimme hinter ihr, hörbar frustriert.
Hastig rappelte sich Rebecca wieder auf und schaute sich das Chaos an, das sie verursacht hatte, fast ein Dutzend Instrumente lagen in dem Gang verteilt. Ihr stieg die Hitze ins Gesicht und sie begann unbeholfen damit, die große Conga-Trommel wieder aufzustellen. Obwohl sie es beharrlich vermied, in Richtung der anderen Kunden zu schauen, spürte sie sehr wohl, wie so ziemlich jede Person im Music Planet gerade versuchte, einen Blick auf die Ursache des Lärms zu erhaschen. Sie glaubte einige abfällige Kommentare zu hören, doch das Rauschen in ihren Ohren übertönte die einzelnen Worte. Am liebsten wäre Rebecca einfach zur Ladentür herausgerannt. Sie kam sich vor wie ein Clown.
Ein Mitarbeiter des Ladens, ein Mann um die Mitte dreißig, lugte mit hochgezogener Braue in den Gang hinein, in dem sie mit hochrotem Kopf gerade dabei war, die Tamburine notdürftig wieder einzusammeln.
"Tut mir leid...", stammelte die junge Frau und fragte sich, ob ihr wohl Ärger drohte. Würde man sie rausschmeißen? Ihr sogar Hausverbot erteilen...?
Mit einem tiefen Seufzen ließ der Mann seinen Blick über die Musikinstrumente schweifen, wie um abzuschätzen, ob irgendein ernster Schaden angerichtet worden war. Doch dann wandte er sich ohne ein Wort schon wieder einem anderen Kunden zu, den er wohl gerade beim Kauf beraten hatte.
Rebecca spürte Madisons ungeduldigen Blick auf sich, während sie hastig die Stücke zusammensuchte und einigermaßen ordentlich aufstapelte. Keines der Instrumente schien ernsthaft Schaden genommen zu haben, doch das war auch schon der beste Gedanke, den sie in dieser Situation zustande brachte. Ihre Tics schwiegen für den Augenblick und es fühlte sich an, als wollte ihre Krankheit sie mit diesem Moment der Stille für ihr dummes Missgeschick verhöhnen.
"Können wir jetzt bezahlen?", wollte Madison wissen, noch immer hielt sie die Gitarre für Amaia in einer Hand.
Beim Tresen angekommen hielt sich Rebecca im Hintergrund und überließ ihrer Freundin die Interaktion mit dem Verkäufer. Der versuchte ihnen noch Einiges an überteuertem Zubehör für das Instrument anzudrehen, doch Madison winkte ungeduldig ab. Lediglich beim Überweisen der Credits trat Rebecca kurz nach vorne und tippte ihren Anteil am Kaufpreis ein. Und kaum hatte sie die Überweisung bestätigt, kamen ihr plötzlich Zweifel über den Kauf. Sie hatte gerade vierhundertfünfzig Credits für ein Geburtstagsgeschenk ausgegeben. War es das denn wirklich wert? Immerhin war das ein guter Teil ihres Ersparten und sie hatte noch immer keine Aussicht auf ein richtiges Einkommen...
"Schönen Tag wünsche ich Ihnen", sagte der Verkäufer geschäftig.
"Lass gehen", murrte Madison zu ihrer Freundin und die beiden verließen das Music Planet.
Rebecca war erleichtert, als sie durch die Eingangstür nach draußen traten, sie wollte sich am besten gar nicht mehr hier blicken lassen.
Strahlender Sonnenschein empfing sie und schien schon nach wenigen Sekunden zu versuchen, sie bei lebendigem Leib zu kochen. Es war sicherlich einer der heißesten Tage des Jahres und die gnadenlose Hitze machte selbst den kurzen Weg vom Musikladen zu dem kleinen Parkplatz auf der anderen Seite der Straße sehr unangenehm. Vor allem da Rebecca nun, da ihr Adrenalin wieder abflaute, erneut Probleme mit ihrem Kreislauf bekam. Es war nur ein leichter Schwindel und ein Gefühl von Erschöpfung, so als hätte sie den ganzen Tag über Sport gemacht, doch es half sicherlich nicht dabei, ihre Laune zu heben.
Die beiden Frauen liefen auf einen schwarzen Kombi zu, der im Schatten eines benachbarten Gebäudes stand.
Dort, an den Wagen gelehnt, war schon von Weitem Davids breitschultrige Gestalt auszumachen. Madisons Freund surfte gerade auf seinem Omni-Tool im Extranet und blickte auf, als die beiden Frauen auf ihn zuliefen.
"Ihr habt kürzer gebraucht, als ich gedacht hatte", meinte er, doch sein Tonfall verriet, dass es ihm trotzdem zu lange gedauert hatte.
"Ja, wir haben einen richtigen Glücksfund gemacht", grinste Madison und präsentierte ihm die Gitarre.
David tat sich schwer damit, echte Begeisterung zu zeigen. "Hmm, sieht...nett aus..."
"Amaia wird sich bestimmt freuen! Ist ein echt schickes Ding." Madison öffnete die Seitentür des Wagens und legte die Gitarre auf die Rückbank. "Weißt du schon, wie du ihr die Gitarre übergeben willst?", wollte sie über die Schulter gewandt von Rebecca wissen.
Die Angesprochene zuckte mit den Schultern. Und dann mehrfach mit dem Kopf. "Weiß ich noch nicht", gab sie zu, während sich ihre linke Gesichtshälfte unkontrolliert zu einer halben Grimasse verzog. "Ich denke, ich schicke sie ihr an ihrem Geburtstag einfach zu, zusammen mit einer Karte."
"Super! Danke, dass du das übernimmst."
"Jaah...kein Thema."
David legte einen Arm locker um seine Freundin. "Also habt ihr jetzt alles? Können wir wieder zurück?"
"Ja, ich denke schon." Madison warf Rebecca einen fragenden Blick zu. "Oder? Wir haben immerhin sechshundert Credits bezahlt, das wird ja wohl als Geschenk für Amaia ausreichen."
"Bestimmt..." Rebecca lachte ein wenig nervös über die scherzhaft gemeinte Bemerkung. "Ich dachte aber...wir könnten ja vielleicht noch unten am Park ein Eis essen...falls ihr Lust habt..."
"Ach..." Madison schien einen Moment zu überlegen. "Wäre ja eigentlich schon ganz nett, aber wir haben nicht mehr so viel Zeit. Wir bekommen nachher noch Besuch und müssen noch aufräumen und Sachen vorbereiten", erwiderte sie ausweichend und wandte sich an ihren Freund. "Wir sollten am besten jetzt schon nachhause fahren, oder?"
"Joah...aber wir brauchen uns da jetzt keinen Stress machen, wir haben locker noch zwei Stunden, bis die kommen", meinte David mit einem Schulterzucken. "Aber mir ist's eigentlich eh egal, ich esse ja eh kein Eis, das müsst ihr unter euch ausmachen..."
Madison warf ihm einen verärgerten Blick zu, doch er schien es nicht zu merken. "Nee, tut mir leid, vielleicht wann anders", winkte sie an ihre Freundin gewandt ab.
"O...o...o...o...okay...fuck off! Buuuiieeeh!" Rebecca hätte sehr gerne noch ein wenig Zeit mit Madison verbracht. Ihre Krankheit mochte ihr zwar andauernd das Leben schwer machen, doch es tat trotzdem gut, mal wieder unterwegs zu sein. Im Moment war sie tatsächlich lieber hier und machte sich mit ihren Tics zum Affen, als alleine zuhause rumzuhängen, allerdings sie konnte es Madison wirklich nicht verübeln, wenn sie lieber wieder ihre Ruhe vor ihrem Tourette haben wollte.
Die drei stiegen in Davids Wagen ein und machten sich auf den Rückweg. Während das Paar auf den Vordersitzen munter miteinander plauderte, hielt Rebecca die nagelneue Gitarre gut fest und beobachtete durch das Seitenfenster gedankenverloren das Treiben in Tauranga.
"Wann genau wollten deine Kumpels denn kommen?", wollte Madison von ihrem Freund wissen.
Der blickte kurz auf das kleine Display am Armaturenbrett, auf dem die Uhrzeit angezeigt wurde. "Gegen fünf...aber die kommen eh mindestens eine halbe Stunde zu spät, also keinen Stress..."
"Kommt der Freddie eigentlich auch?"
"Ja...wieso?"
Madison schnaubte leicht. "Naja...ehrlich gesagt mag ich ihn nicht besonders. Er macht immer einen auf super wichtig, weil er den Job bei dieser blöden Behörde hat."
"Tjaah..." David schwieg einen Moment und entschied sich dann zu einer diplomatischen Antwort. "Stimmt schon, er spielt das gerne ein wenig hoch. Aber er ist ansonsten doch echt nicht verkehrt."
"Pfff..."
"Flamingo, oh oh oh-woah!"
Als Rebecca plötzlich lauthals sang, fuhren sowohl David als auch Madison erschrocken herum. Mit geröteten Wangen duckte sich die junge Frau leicht in ihren Sitz zurück. "Sorry, das war ein-"
"Tic...", vervollständigte Madison den Satz und wandte sich mit einem Schmunzeln wieder nach vorne. "Ja, das kommt bei dir ja offenbar häufiger vor."
"Jaah...mein Tourette wollte wohl auch was zur Unterhaltung beitragen-Hey!"
"Naja, solange du mir dabei nicht so ins Ohr brüllst, ist es nicht so schlimm..."
Und wieder spürte Rebecca den Impuls, spürte ein Kribbeln, welches sich in ihrem Körper ausbreitete und ehe sie etwas dagegen tun konnte, lehnte sie sich ruckartig nach vorne. Sie beugte sich an der Kopfstütze des Beifahrersitzes vorbei, sodass sie direkt hinter Madison war und rief: "Ungefähr so?"
Ihre Freundin zuckte mit einem irritierten Aufschrei zusammen, wich instinktiv zur Seite und hielt schützend ein Hand an ihr Ohr. Dann fuhr sie ruckartig herum und stierte nach hinten. "Willst du mich verarschen?"
Beschämt fiel Rebecca wieder zurück in ihren Sitz. Unter Madisons empörten Blick schrumpfte sie ein wenig zusammen. "Das...das tut mir leid, das wollte ich nicht!" Sie konnte nur erahnen, wie wenig glaubwürdig ihre Entschuldigung auf ihre Freundin wirken musste. Ihr Tourette schien es wirklich darauf anzulegen, sie in möglichst große Schwierigkeiten zu bringen.
Zu ihrem Glück wurde Madison vom lauten Gelächter ihres Freundes abgelenkt. Der fand nämlich die Situation offenbar ziemlich amüsant.
"Das ist nicht witzig!", fuhr Madison ihn an.
"Naja, eigentlich schon", gluckste David, die Augen weiterhin auf die Straße gerichtet. "Das Timing war echt genial..."
"Weißt du eigentlich, wie laut das war? Das war direkt an meinem Ohr!"
"Das war doch auch nur ein Tic, oder? Und ich dachte, Rebecca kann das nicht kontrollieren..."
Madison warf ihm einen erbosten Blick zu. "Und das macht's plötzlich in Ordnung, wenn jemand dadurch zu Schaden kommt, oder was?"
"Nun mach mal halblang, es ist doch nichts passiert! Du wirst wegen sowas doch nicht gleich taub..."
Eine Weile zankten die beiden sich über die Reaktion des jeweils anderen und sie schienen die junge Frau auf der Rückbank für einen Moment völlig vergessen zu haben, dabei war ihr Tic es eigentlich erst gewesen, der das Ganze entfacht hatte.
Auch nachdem die Kabbelei schließlich in einem Schweigen endete, spürte Rebecca einen leichten Stich in den Eingeweiden, als Madison ihrem Freund einen säuerlichen Blick zuwarf und sich sichtlich schlecht gelaunt an die Seitentür lehnte. Dass sich Madison und David stritten passierte gar nicht mal so selten, doch Rebecca fühlte sich in diesem Fall irgendwie schuldig an dem Zwist. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich im Stillen, wie viel ihre verdammte Krankheit eigentlich noch anrichten konnte. Immer wenn sie glaubte, die schlimmsten Dinge mit ihren Tics erlebt zu haben, setzte ihr Tourette noch einen drauf.
Schließlich erreichten sie das Haus von Rebeccas Eltern und die junge Frau sprang förmlich vom Rücksitz, um der angespannten Stimmung im Auto zu entkommen. Nachdem sie sich die neue Gitarre vom Rücksitz geschnappt hatte, wandte sie sich nochmal an Madison und David. "Vielen Dank für die Fahrgelegenheit."
"Kein Problem", erwiderte Madison mit einem Lächeln, das ein wenig kühl wirkte. "Immerhin hätte ich ohne dich nicht so ein schönes Geschenk für Amaia aussuchen können...wobei, so teuer wie die Gitarre war, werde ich ihr wohl für die nächsten drei Jahre nichts mehr schenken."
"Ich werde...ich werde...i-i-ich...fuck off! Ich liebe dich! Ich werd's ihr sagen!"
"Ähm...ja...dann mach's gut, Becky."
"Ja, ihr auch."
Als Davids Wagen anfuhr, blickte Rebecca ihnen noch einen Moment hinterher.
Schon wieder war ihr ziemlich elend zumute. Immer wenn sie glaubte, einen schönen Moment erleben zu können, machte sie es sich selbst kaputt. Eigentlich sollte sie sich über das tolle Geschenk freuen, das sie für ihre beste Freundin gekauft hatte und nun in den Händen hielt wie eine Trophäe. Und darüber, mal wieder etwas mit einer guten Freundin in der Stadt unternommen zu haben. Aber schon wieder wurden all diese schönen Gefühle von einem kalten Schleier erstickt, der sich über sie gelegt hatte.
Rebecca spürte ein großes Verlangen danach, sich einfach wieder in ihrem Bett zu verkriechen und den restlichen Tag dort in der Stille und Einsamkeit ihres Zimmers zu verbringen. Ihr schwächelnder Kreislauf verstärkte diesen Wunsch nur. Doch es ging leider nicht. Sie hatte nämlich noch so einiges vor.

AeiaCarol
11.08.2021, 12:09
“Oh und ich dachte du fragst nie ob ich mir deinen Ärzteschönling mal ausleihen will.“, frotzelte Donal. Anhand seines Grinsens wusste man kaum mit Sicherheit wie ernst er es meinte. Und überhaupt war die 'Orientierung' von Gil's Bodyguard wohl keinem bekannt. Kein Geheimnis, nur einfach nie von Interesse gewesen. Er war weder je mit einer Freundin oder einem Freund um die Ecke gekommen. Das hier war einer der wenigen Momente in denen er überhaupt mehr als nur zwei Sätze mit jemanden außer Vigilio sprach.
Er zog die Hand der Sizilianerin von sich. „Sollte ich wohl wirklich mal machen. Einen Arzt draufsehen lassen. Fühlt sich warm und unangenehm an.“, gab er zu.

Luceija
11.08.2021, 12:27
“Oh und ich dachte du fragst nie ob ich mir deinen Ärzteschönling mal ausleihen will.“, frotzelte Donal. Anhand seines Grinsens wusste man kaum mit Sicherheit wie ernst er es meinte. Und überhaupt war die 'Orientierung' von Gil's Bodyguard wohl keinem bekannt. Kein Geheimnis, nur einfach nie von Interesse gewesen. Er war weder je mit einer Freundin oder einem Freund um die Ecke gekommen. Das hier war einer der wenigen Momente in denen er überhaupt mehr als nur zwei Sätze mit jemanden außer Vigilio sprach.
Er zog die Hand der Sizilianerin von sich. „Sollte ich wohl wirklich mal machen. Einen Arzt draufsehen lassen. Fühlt sich warm und unangenehm an.“, gab er zu.

Luceija begann wieder zu grinsen und dabei sicherlich etwas zu shady als sie retournierte: “Meine Hand oder die Verletzung?“. Letzteres lag natürlich viel näher, sie wusste, dass sie im Moment recht kühle Hände und keine all zu gute Durchblutung hatte. „Wird wahrscheinlich nichts sein aber seine Hände sind generell besser als meine.“ Wieder ein Lächeln. Dieses rührte allein schon daher, dass sie kaum an Donal vorbei sehen musste um Leif wieder in der Nähe zu erkennen. Der Ausdruck in ihrem Gesicht barg etwas friedliches, sofort wenn sie ihn beobachtete. Irgendwas wurde immer anders, aber nie fiel es ihr selbst auf so wie es vermutlich jedem anderen um sie herum auffiel.

eis engel
11.08.2021, 16:34
Sam Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page13?p=26780309&viewfull=1#post26780309)

Als die Einsatzbesprechung zu ende war, löste sich die Truppe auf und verstreute sich in alle Winde. Naja, zumindest soweit, wie es auf einem Schiff wie der Columbia möglich war. Chey dachte noch über die Worte vom Captain und den darauffolgenden Kommentar von Fraser nach, ehe sie sich langsam auf den Weg machte.
Was wollte Sam noch mit ihr besprechen? Hatte er ein Problem damit, dass sie die Gruppe begleiten sollte?
Von den oberen Decks fuhr sie mit dem Aufzug nach unten, wo sie Fraser noch am ehesten vermutete.
Auf dem Flur entdeckte sie Werner, Jane und Guddi und grüßte sie freundlich beim vorbei gehen. Da sie die drei nicht stören wollte, beließ sie es auch bei einer Begrüßung.

Sie ging weiter den Flur entlang, bis sie irgendwann Fraser´s Stimme ausmachte und kurz darauf beinahe in ihn hinein gelaufen wäre.
"Hi." stammelte sie überrascht und verlegen zu gleich und sah zu ihm auf. "Du wolltest mich sprechen?"

eis engel
11.08.2021, 17:21
Marco Lagos und Beyo Vhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page2?p=26804353&viewfull=1#post26804353)

Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Farm/ Terra Nova

~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

Nellie baute ihre Gerätschaften auf und richtete sich in einem der Räume gemütlich ein. Mira putzte und machte das Gebäude allgemein wohnlicher. Stephen hatte sich in eines der Schlafzimmer verkrümelt und pennte, während Crusher das Gelände um die Farm herum ablief.
Liz beobachtete Marco, der nachdenklich auf eine der entlegenen Farmen starrte. Die Spanierin näherte sich ihm und blieb neben ihm stehen.
"Ist alles okay bei dir?" wollte sie leise wissen und betrachtete ihn von der Seite.


*****

Dishana / Beyo Vhans Apartment / Citadel

"Zu freundlich." entgegnete die Asari höflich, nachdem Beyo sie bat rein zu kommen und sie noch auf die Stolperfalle Matte aufmerksam gemacht hatte Sie schmunzelte, als sie ihm ins Apartment folgte.
"Möchten Sie vielleicht etwas trinken?" wollte der Turianer wissen, während er die Diplomatin ins Wohnzimmer führte und ihr andeutete auf dem Sofa Platz zu nehmen.
"Sehr gerne. Ein Glas Wasser bitte." antwortete sie freundlich und schaute sich ein wenig um, ehe sie sich auf das Sofa setzte.
Kurz darauf kam Beyo auch schon wieder mit einem schmalen Tablett, auf dem zwei Getränke standen. Das Glas Wasser überreichte er ihr und stellte sein Getränk vor sich auf den Tisch. Dann nahm er gegenüber von ihr auf einem Sessel platz.

Dishana trank erst einen Schluck und stellte anschließend das Glas vor sich auf den Tisch. "Danke." sagte sie leise und schaute sich nochmal kurz um. "Schön haben sie es hier." Der Turianer bedankte sich und sah sie schließlich abwartend an.
"Um auf ihre Frage zurück zu kommen...." begann die Diplomatin sachlich. "... Ich nehme mal an, sie haben Yelyna vor diesem schrecklichen Unfall von Kyron bereits gekannt und wissen daher, dass sie eigentlich ein sehr nettes, verständnisvolles Mädchen ist und das ihr Verhalten auf der Beerdigung für sie völlig untypisch ist. Ist diese Annahme richtig?"

AeiaCarol
12.08.2021, 14:53
Luceija begann wieder zu grinsen und dabei sicherlich etwas zu shady als sie retournierte: “Meine Hand oder die Verletzung?“. Letzteres lag natürlich viel näher, sie wusste, dass sie im Moment recht kühle Hände und keine all zu gute Durchblutung hatte. „Wird wahrscheinlich nichts sein aber seine Hände sind generell besser als meine.“ Wieder ein Lächeln. Dieses rührte allein schon daher, dass sie kaum an Donal vorbei sehen musste um Leif wieder in der Nähe zu erkennen. Der Ausdruck in ihrem Gesicht barg etwas friedliches, sofort wenn sie ihn beobachtete. Irgendwas wurde immer anders, aber nie fiel es ihr selbst auf so wie es vermutlich jedem anderen um sie herum auffiel.


Sich anzuschleichen war kaum eine Option, denn Luceija hatte ihn längst wahrgenommen, so viel wusste Leif. Er hatte sich langsam genähert, wollte ihr Gespräch nicht stören und war doch irgendwann in Hörweite. Nur ihre letzte Worte schafften es bis zu ihm und irgendwie-...waren die etwas schräg. So rein aus dem Kontext gerissen. Leif grinste, zog die Brauen hoch und sah zwischen Luceija und Donal hin und her, Letzteren kannte er kaum, aber für Luceija schien er eine gewisse Bedeutung zu haben. Wenigstens mehr als nur der Bodyguard ihres Bruders. "Was ist mit den Händen?", wollte er wissen. "Versuchst du wieder mich gegen ein paar zottlige Kamele einzutauschen?", hängte er an und lachte. Ob sein Humor ankam, spielte keine Rolle. Er war ohnehin leicht angeschickert.

Luceija
12.08.2021, 21:00
Sich anzuschleichen war kaum eine Option, denn Luceija hatte ihn längst wahrgenommen, so viel wusste Leif. Er hatte sich langsam genähert, wollte ihr Gespräch nicht stören und war doch irgendwann in Hörweite. Nur ihre letzte Worte schafften es bis zu ihm und irgendwie-...waren die etwas schräg. So rein aus dem Kontext gerissen. Leif grinste, zog die Brauen hoch und sah zwischen Luceija und Donal hin und her, Letzteren kannte er kaum, aber für Luceija schien er eine gewisse Bedeutung zu haben. Wenigstens mehr als nur der Bodyguard ihres Bruders. "Was ist mit den Händen?", wollte er wissen. "Versuchst du wieder mich gegen ein paar zottlige Kamelle einzutauschen?", hängte er an und lachte. Ob sein Humor ankam, spielte keine Rolle. Er war ohnehin leicht angeschickert.

Wenigstens Don schien zu grinsen und trotzdem konnte keiner Luci übertreffen die aus irgendeinem Grund strahlte, kaum, dass er zurück war. Dieses Lächeln fast dümmlich wirken musste, entfernt, aber ernsthaft. "Lamas, Leif. Gegen Lamas, nicht gegen Kamele.", machte sie völlig ernst und sofort klar, so deutlich dass sie darüber keine Sekunde hatte nachdenken müssen. Sie liebte diese Leichtigkeit die sie beide mitbringen konnten, sie waren anders. So ganz anders wenn sie zusammen waren. "Schätze ich hätte Don auf 14 hochhandeln können aber jetzt müssen zehn lausige Lamas reichen.", zuckte sie feixend mit den Schultern. Einmal mehr riss sie es hin zu den Gedanken der Hochzeit, zu den spielerisch-wütenden Blicken wegen eines anstehenden Tanzes den es galt zu überstehen und gleichzeitig ihren humorvollen Austausch der mit intensiven Küssen für sie beide gewonnen wurde.
Luceija nickte Donal zu, behielt den Blickkontakt dabei mit Leif aufrecht, bevor ihr gemeinsamer den Bodyguard traf. "Ernsthaft, ich hab ihm gesagt du solltest dir die Wunde mal ansehen. Wirkte auf mich nicht so gut verheilt.". Wieder zuckte sie mit den Schultern.

AeiaCarol
13.08.2021, 09:56
Wenigstens Don schien zu grinsen und trotzdem konnte keiner Luci übertreffen die aus irgendeinem Grund strahlte, kaum, dass er zurück war. Dieses Lächeln fast dümmlich wirken musste, entfernt, aber ernsthaft. "Lamas, Leif. Gegen Lamas, nicht gegen Kamele.", machte sie völlig ernst und sofort klar, so deutlich dass sie darüber keine Sekunde hatte nachdenken müssen. Sie liebte diese Leichtigkeit die sie beide mitbringen konnten, sie waren anders. So ganz anders wenn sie zusammen waren. "Schätze ich hätte Don auf 14 hochhandeln können aber jetzt müssen zehn lausige Lamas reichen.", zuckte sie feixend mit den Schultern. Einmal mehr riss sie es hin zu den Gedanken der Hochzeit, zu den spielerisch-wütenden Blicken wegen eines anstehenden Tanzes den es galt zu überstehen und gleichzeitig ihren humorvollen Austausch der mit intensiven Küssen für sie beide gewonnen wurde.
Luceija nickte Donal zu, behielt den Blickkontakt dabei mit Leif aufrecht, bevor ihr gemeinsamer den Bodyguard traf. "Ernsthaft, ich hab ihm gesagt du solltest dir die Wunde mal ansehen. Wirkte auf mich nicht so gut verheilt.". Wieder zuckte sie mit den Schultern.


Leif bedachte die Sizilianerin mit gespielter Skepsis, ehe sein Blick zu Donal huschte. Der Bodyguard schien der Einzige, der nicht bis über beide Ohren glühte und sah sich die Szenerie entsprechend amüsiert an. Leif trat etwas näher an ihn heran, es wirkte schier zu nah, als seine Hand die von Luceija wegschob, um einen besseren Blick auf die Stelle zu bekommen. "Hast du's gar nicht nähen lassen?", wollte er wissen. Donal sah ihn ertappt an, schüttelte den Kopf. Der Blick des Schweden war tadelnd."Dazu war bisher keine Zeit.", entschuldigte sein Gegenüber sich. "Sieht scheiße aus. Ich denke nicht, dass dieses Haus das entsprechende Material hat, um dich nähen zu können, also solltest du bestenfalls sofort in die nächste Praxis fahren und dich behandeln lassen. Also-....sofort sofort.", verdeutlichte Leif.

Luceija
13.08.2021, 11:24
Leif bedachte die Sizilianerin mit gespielter Skepsis, ehe sein Blick zu Donal huschte. Der Bodyguard schien der Einzige, der nicht bis über beide Ohren glühte und sah sich die Szenerie entsprechend amüsiert an. Leif trat etwas näher an ihn heran, es wirkte schier zu nah, als seine Hand die von Luceija wegschob, um einen besseren Blick auf die Stelle zu bekommen. "Hast du's gar nicht nähen lassen?", wollte er wissen. Donal sah ihn ertappt an, schüttelte den Kopf. Der Blick des Schweden war tadelnd."Dazu war bisher keine Zeit.", entschuldigte sein Gegenüber sich. "Sieht scheiße aus. Ich denke nicht, dass dieses Haus das entsprechende Material hat, um dich nähen zu können, also solltest du bestenfalls sofort in die nächste Praxis fahren und dich behandeln lassen. Also-....sofort sofort.", verdeutlichte Leif.

"Du bekommst keine bessere Diagnose eines überheblich-süßen Starchirurgen als 'Sieht scheiße aus.'", grinste sie und imitierte den letzten Part ihrer Antwort mit einer Stimme, die der von Dr. Leif Arvid Svensson nah kommen sollte. Sie hatte sogar die Dreistigkeit, seinen, fast unsichtbaren, Dialekt mit ihrer eigenen Interpretation zu ersetzen. Das wurde zu einem irren Gemisch.
"Irgendwie glaube ich das sogar.", grinste so auch Don und lachte tief und kurz. "Na gut. Bald. Bald bald. Aber nicht jetzt - ok?"
Luci hob eine Braue, aber war nicht in der Position ihm einzureden, dass er es nicht tun sollte. Er hatte seinen eigenen Kopf, wie sie ihn eben hatte.
Letztere setzte diesen Kopf wohl auch jetzt durch und erdreistete sich, mit der freien Hand nach seiner zu greifen. Ihre Finger fast natürlich einzuhaken.

Shepard Commander
13.08.2021, 13:28
Ihr dreiköpfiges Team und die beiden salarianischen Kundschafter beobachteten Vhans Anlage eine Weile schweigend. Der Regen nahm zu, das Licht ab, die Bedingungen für eine Infiltration, einen ganz simplen, altmodischen Einbruch, wurden von Augenblick zu Augenblick besser. Durch die Optiken seines neuen Helms war die Welt immer noch gut zu erkennen, etwas arm an Farbe zwar, aber hell und kontrastreich genug, um sich orientieren und bewegen zu können.
Auf T’Saaris Zeichen hin rückten sie aus und folgten von der Beobachtungsplattform aus einem schmalen Pfad die Anhöhe hinab. Von links und rechts ragten armlange Farnblätter in ihren Weg, ihr schweigender Marsch wurde dann und wann vom Schrei eines wilden Tieres unterbrochen, das in großer Ferne den Kampf ums Überleben kämpfte.
Es dauerte nicht lange, bis sie die mit Ultraschallgeräten gesicherte Grenze des Grundstücks erreichten, das Vhan durch welche Winkelzüge auch immer erworben hatte. Der Mann in Schwarz schaute in beide Richtungen am übermannshohen Zaun entlang: Eine gewöhnliche Baustelle, gegen unbefugten Zugang gesichert, aber weit davon entfernt den Anschein zu erwecken, als würde hier etwas von Bedeutung gebaut. Unauffälligkeit wurde hier groß geschrieben, das Kuckucksei, das Vhan den anderen Ratsvölkern unterschieben wollte, sollte offensichtlich so lang es geht unbemerkt bleiben.

Gedeckt von der halbhohen Vegetation und dem schlechten Wetter arbeiteten sie sich vor. Das ständige Sirren des Ultraschalls, das die Fauna des Planten davon abhalten sollte, quer durch Zaun und Baustelle zu spazieren, wurde von ihrer Ausrüstung geflissentlich herausgefiltert. Sie erreichten ohne Probleme den Zaun und kauerten sich unter Büsche und Sträucher. Seine neue Rüstung hielt Vincent angenehm trocken und warm und bisher hielten alle Versprechungen, die Svoj bezüglich der Flexibilität gemacht hatte.

„Commander, in 45 Sekunden ist die LOKI-Streife weit genug an ihrer Position vorbei, um den Zaun überqueren zu können“, gab ihr salarianischer Kontakt durch.
Sie begaben sich in Position, zählten die Sekunden mit und auf das Signal hin hoben der Mann in Schwarz und Qatar die Spectre hoch, sodass sie das obere Ende des Zauns ergreifen und sich hochziehen konnte. Qatar lehnte sich dann mit dem Rücken an den Zaun, sodass Vincent an ihm hochklettern und T’Saaris Hand ergreifen konnte, die sie ihm entgegenstreckte. Als die beiden rittlings auf dem Zaun saßen, griffen sich beide Qatars Hände, dessen Köpergröße und vor allem Sprungkraft es ermöglichten, auch ohne Hilfe genug Höhe gut zu machen, um sie zu erreichen. Wie drei lautlose Schatten ließen sie sich dann vom Zaun herabfallen und verschwanden in den Schatten zwischen in Stapeln gelagertem Baumaterial, Kisten und Maschinen.

Ihre Observation hatte gezeigt, dass sie die meiste Bewegung um ein Containerdorf an der nördlichen Längsseite des Geländes abspielte. Sie rechneten damit, dort die Bauleitung und die Informationen zu finden, die sie suchten. Da den ganzen Tag niemand das Gelände verlassen hatte war davon auszugehen, dass die Mannschaft sich dauerhaft auf dem Gelände aufhielt und zu dieser Tageszeit mutmaßlich schlief.
Der Weg über das Gelände verlief ohne Zwischenfälle, sie umgingen eine weitere Streife aus Mechs und wichen den wenigen Überwachungskameras aus, ohne ein Geräusch zu machen. Sie wussten dutzende wachsame Augen über sich und verließen sich auf die Aufklärung der Salarianer, die sie vor unerwarteten Feindbewegungen warnen würden. Als das Containerdorf in Sicht kam, gingen sie hinter einem mit Plane bedeckten Stapel aus Stahlträgern in Deckung. Der Wind heulte über ihnen und riss an der Abdeckung, während sie sich ein Bild von der Lage verschafften:

Die modularen Container waren über Brücken und Röhren miteinander zu einem zweistöckigen Komplex verbunden worden, wie sie auch von Siedlern auf neu kolonisierten Planten gebaut wurden. Es gab mehrere Eingänge und Fenster in alle Richtungen, von denen aus einigen noch Licht strahlte. Von außen war nicht zu erkennen, was sich innerhalb der Container verbarg, doch die Anordnung der Module erlaubte es, einen mutmaßlichen Wohnbereich weiter rechts von ihrer Position auszumachen, von dem aus der Arbeits- und Planungsbereich durch mehrere Brücken etwas abgesetzt war und sich direkt vor ihnen erhob.
,,Direkter Weg rein und raus“, schlug Vincent vor und deutete auf einen Weg, der über nur etwas mehr als 30 Meter zu dem nächsten Container führte. Da der vermutete Arbeitsbereich aktuell nicht erleuchtet war, hoffte er innerhalb des Container schnell vorrücken und die gesuchten Informationen finden zu können.
,,Wir sollten einen von denen zum Reden bringen“, warf Qatar mit einem Kopfnicken in Richtung der Anlage ein. Vincent schaute den Turianer an, dessen Helm natürlich keinerlei Emotion auf seinem Gesicht erkennen ließ. Trotzdem war sich der Mann in Schwarz sicher, dass Qatar es nicht beim ,,Zum Reden bringen“ belassen würde.


Van Zan wurde zu einem Schatten, Qatar war zwar auffälliger aber angesichts der hauptsächlich turianischen Arbeiter im Zweifel nicht sofort als Eindringling erkennbar. Seeva war sich sicher, dass sie – die so leise schlich, dass eine Narissa stolz wäre – ihre Sache gut machte. Die Salarianer taten ihren Teil, indem sie sie vor Patrouillen warnten und Kameras aus der Entfernung störten. Der salarianische Lieutenant hatte Seeva darauf hingewiesen, dass ein Dutzend Scharfschützen sie beobachten und im Falle des Falles ihren Rückzug decken würde.
„Sie werden Sie zwar nicht sehen, aber glauben Sie lieber daran, dass sie dort sind“, hatte der Späher erklärt.
Die Infiltration lief besser als geplant, abgesehen von der Tatsache, dass es hier nichts offenbar Illegales oder überhaupt Erklärendes gab. Der Ort wirkte wie eine 08/15-Baustelle, wie es sie in diesem Moment zu Millionen in der Galaxie gab. Sie wusste, wo der zentrale Punkt des Areals war, in der sie sich die Informationen erhoffte. Sie hatte die höchste Energiesignatur in der Nähe der Wohnbarken ausgemacht, auf den der Mensch verwies. Die Salarianer hatten eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Kameras in dem Bereich ausgemacht, die dank der ausgefeilten Spionagetechnik der Aliens aber kein Problem sein würden.
Seeva nickte den Männern zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den Containern.

„Verflucht und verdammt“, zischte Seeva durch zusammengepresste Lippen. Das Trio hockte sich in den Schatten ungeordneter Container ab, während die Asari ihr Omnitool bemühte und Kontakt zu den Horchposten aufnahm. Sie beschrieb die Schwierigkeit: Die Tür zu dem Planungsbereich war durch ein Tastenfeld versiegelt.
„Zugriff aus der Distanz schwierig; Alarm möglich“, kam die textuelle Antwort seitens der Salarianer. „Empfehlen erzwungene Kooperation“, hieß es weiter.
Seeva blendete das Tool aus und sagte: „Scheint so, als wäre Ihre Idee doch geeignet, Qatar.“

Sich einen der Turianer zu greifen wäre vermutlich wenig erfolgsbringend. Je nach dem wie sehr sie in Vhans Vereinigung steckten und wie stark ihre turianische Mentalität war, würden sie lieber das Camp alarmieren und die Konsequenzen tragen, als zu sprechen. Stattdessen entschied sich Seeva für einen der wenigen Salarianer, die etwas abseits der Turianer lagerten. Sie warteten, bis einer von ihnen sich auf den Weg zur Toilette machte, schlichen ihm nach und gerade, als er vom Licht einer Lampe ins Dunkel tauchte, packte Seeva ihn und riss ihn mit sich, drückte ihre Waffe an seinen Hinterkopf und presste seinen Kopf hart gegen die Wand. Sie merkte, wie der Salarianer wie panisch zu atmen begann, er hechelte. Seine Pupillen, die die Asari nicht sehen konnte, waren so sehr geweitet, dass das Auge schwarz war.
„Nenn mir eine Zahl zwischen Eins und Zehn!“, knurrte die Asari.
„Aaaah, ähhh,… Sieben?“
„Ha“, machte Seeva mit gespielter Enttäuschung. „Du hast richtig geraten. Du bleibst am Leben. Und jetzt nenn mir den Zahlencode für die Sicherheitstür zum Planungsbüro, oder wir spielen noch eine Runde.“
„Oh, ah, ich… Ich weiß nicht.“
„Falsche Antwort.“
„Okay, okay. Drei, Acht, Acht, Zwei, Eins, Drei, Raute.“ Seeva schaute zu Van Zan, der bestätigend nickte. Der Mann in gepanzertem Schwarz hatte die Zahlen notiert, der Salarianer war nutzlos. Seeva beendete sein Dasein mit einem kräftigen Griff und einer raschen Drehung ihrer Hände. Das Töten von Salarianern ging ihr wunderbar leicht von der Hand. Mittels ihrer Biotik levitierte sie den Körper über den Außenzaun, ehe sie sich wieder auf den Weg zur Tür machten. Die nachtaktiven Tiere des Planeten würden ihre Spur verwischen.

Die letzte Tat des Salarianers war eine gute Tat gewesen: Er hatte den Rechtschaffenen der Citadel den Weg in ein weiteres Denkmuster von Quod Puritas geöffnet. Die Tür glitt lautlos auf und offenbarte einen Raum mit vielen stählernen Tischen, auf Stand-By stehenden Datenspähren und ausgeschriebene Pläne.
„Alles klar“, sagte Seeva, nachdem sie den Raum gesichert, die Tür manuell geschlossen und verriegelt hatte. „Sammeln Sie alle Informationen, die Ihnen in die Hände fallen.“ Sie war Van Zan einen Seitenblick zu. Der Mensch würde die Gelegenheit sicherlich nicht ungenutzt lassen und einige der unmittelbar für ihn interessanten Informationen für sich behalten. Letztlich sollte es ihr recht sein.
Qatar, Van Zan und sie machten sich daran, zu wühlen. Seevas Omnitool fotografierte die Pläne und scannte die Werkzeuge, ehe sie versuchte die Computer zu benutzen.

AeiaCarol
13.08.2021, 18:42
Ein Gemisch aus zuckersüßer Aufregung und leichtem 'genervt sein' rauschte durch den Körper des Schweden. Er spürte die sanfte Berührung der Schwarzhaarigen, welche er so gar nicht hatte kommen sehen. Er seufzte. Es galt Donal. “Lass dir was von eurem-…Butler besorgen. Medigel? Oder gleich Nadel und Faden, dann näh ich dir nachher, wenn ich betrunken bin einen netten Blitz auf die Stirn.“

Luceija
13.08.2021, 18:57
Ein Gemisch aus zuckersüßer Aufregung und leichtem 'genervt sein' rauschte durch den Körper des Schweden. Er spürte die sanfte Berührung der Schwarzhaarigen, welche er so gar nicht hatte kommen sehen. Er seufzte. Es galt Donal. “Lass dir was von eurem-…Butler besorgen. Medigel? Oder gleich Nadel und Faden, dann näh ich dir nachher, wenn ich betrunken bin einen netten Blitz auf die Stirn.“

"Mache dir einen Deal, ok? Ich besorge mir MediGel, dass ich bis morgen problemlos durchhalte und ihr beiden-..", und er zeigte mehr auf Luci als Leif, vielleicht weil er wusste, dass Luci immer ein paar Hemmungen zu überwinden hatte wenn es um so soziale Interaktionen ging, "-..geht endlich tanzen. Ich hab euch lange genug aufgehalten.". Luci holte Luft um zu antworten. "Keine - Widerrede." Er hob die Brauen auffordernd und bemerkte gleich, dass das Ziehen zu unangenehm wurde, es etwas brannte, und er es dann lieber ließ und sein weißestes Grinsen präsentierte.
Jetzt besah er den Arzt. "Ich such dich nachher auf. Viel Spaß!"

Shepard Commander
14.08.2021, 12:33
Sam Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page13?p=26780309&viewfull=1#post26780309)

Als die Einsatzbesprechung zu ende war, löste sich die Truppe auf und verstreute sich in alle Winde. Naja, zumindest soweit, wie es auf einem Schiff wie der Columbia möglich war. Chey dachte noch über die Worte vom Captain und den darauffolgenden Kommentar von Fraser nach, ehe sie sich langsam auf den Weg machte.
Was wollte Sam noch mit ihr besprechen? Hatte er ein Problem damit, dass sie die Gruppe begleiten sollte?
Von den oberen Decks fuhr sie mit dem Aufzug nach unten, wo sie Fraser noch am ehesten vermutete.
Auf dem Flur entdeckte sie Werner, Jane und Guddi und grüßte sie freundlich beim vorbei gehen. Da sie die drei nicht stören wollte, beließ sie es auch bei einer Begrüßung.

Sie ging weiter den Flur entlang, bis sie irgendwann Fraser´s Stimme ausmachte und kurz darauf beinahe in ihn hinein gelaufen wäre.
"Hi." stammelte sie überrascht und verlegen zu gleich und sah zu ihm auf. "Du wolltest mich sprechen?"

Chey Garcias Akte las sich wie das Musterbeispiel einer Karriere junger Allianz-Piloten. Ihr Talent, ihr Lernwille und nicht zuletzt ihre Attraktivität eigneten sie zu einem Vorbild und Modell für Rekrutierungsstellen. Aber sie war jung und ihre tatsächlichen Kampfeinsätze schnell abgezählt. Zudem hatte sie bisher Jäger in Formationen geflogen; ihre Erfahrung im Absätzen von Truppen in gegebenenfalls heißem Gebiet war marginal, eher theoretisch.
Fraser schloss das Datenpad mit Garcias Akte, als sie in Person auf ihn zukam und mit einer nonchalanten Art und Weise, die bei Teilen der Allianz sehr gut ankam, nachzufragen begann, was der Grund dieses Treffens sei.
„Hi“, gab er zurück und lächelte sie entwaffnend an. Sie wirkte sehr aufgeregt, was seine Einschätzung untermauerte, dass sie vielleicht nicht die Richtige für diesen Einsatz war. Er musterte sie abschätzend, dann sagte er: „Ich muss dich etwas fragen und wünsche mir eine ehrliche Antwort. Egal, wie du antwortest, es wird sich nicht negativ auf deine Karriere oder dein Ansehen auswirken, okay?“
Er wartete, bis sie mit einem Nicken bestätigt hatte, dass sie verstand.
„Der Einsatz, den wir planen ist eigentlich kein großes Ding. Wenn alles wie geplant läuft, wird es ein Spaziergang. Ich gehe aber immer vom schlechtesten Fall aus, deshalb: Traust du es dir zu, das Team unter Umständen auch in einem Kampf zu unterstützen beziehungsweise rauszufliegen? Bedenke: Unser Ziel hat Priorität und das Verhalten von einzelnen kann den Erfolg der Mission komplett gefährden.“
Sam erwähnte nicht, dass ein plötzliches und unabgesprochenes Handeln von Chey zudem zum Tod von Soldaten führen konnte. Diese Verantwortung wäre ihr hoffentlich auch so bewusst.
„Deine Akte ist ausgezeichnet, aber du bist meines Wissens noch keine Operation in – sagen wir mal – feindlichem Gebiet geflogen. Daher nochmal: Traust du dir das zu?“

Khardim
14.08.2021, 16:49
Van Zan wurde zu einem Schatten, Qatar war zwar auffälliger aber angesichts der hauptsächlich turianischen Arbeiter im Zweifel nicht sofort als Eindringling erkennbar. Seeva war sich sicher, dass sie – die so leise schlich, dass eine Narissa stolz wäre – ihre Sache gut machte. Die Salarianer taten ihren Teil, indem sie sie vor Patrouillen warnten und Kameras aus der Entfernung störten. Der salarianische Lieutenant hatte Seeva darauf hingewiesen, dass ein Dutzend Scharfschützen sie beobachten und im Falle des Falles ihren Rückzug decken würde.
„Sie werden Sie zwar nicht sehen, aber glauben Sie lieber daran, dass sie dort sind“, hatte der Späher erklärt.
Die Infiltration lief besser als geplant, abgesehen von der Tatsache, dass es hier nichts offenbar Illegales oder überhaupt Erklärendes gab. Der Ort wirkte wie eine 08/15-Baustelle, wie es sie in diesem Moment zu Millionen in der Galaxie gab. Sie wusste, wo der zentrale Punkt des Areals war, in der sie sich die Informationen erhoffte. Sie hatte die höchste Energiesignatur in der Nähe der Wohnbarken ausgemacht, auf den der Mensch verwies. Die Salarianer hatten eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Kameras in dem Bereich ausgemacht, die dank der ausgefeilten Spionagetechnik der Aliens aber kein Problem sein würden.
Seeva nickte den Männern zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu den Containern.

„Verflucht und verdammt“, zischte Seeva durch zusammengepresste Lippen. Das Trio hockte sich in den Schatten ungeordneter Container ab, während die Asari ihr Omnitool bemühte und Kontakt zu den Horchposten aufnahm. Sie beschrieb die Schwierigkeit: Die Tür zu dem Planungsbereich war durch ein Tastenfeld versiegelt.
„Zugriff aus der Distanz schwierig; Alarm möglich“, kam die textuelle Antwort seitens der Salarianer. „Empfehlen erzwungene Kooperation“, hieß es weiter.
Seeva blendete das Tool aus und sagte: „Scheint so, als wäre Ihre Idee doch geeignet, Qatar.“

Sich einen der Turianer zu greifen wäre vermutlich wenig erfolgsbringend. Je nach dem wie sehr sie in Vhans Vereinigung steckten und wie stark ihre turianische Mentalität war, würden sie lieber das Camp alarmieren und die Konsequenzen tragen, als zu sprechen. Stattdessen entschied sich Seeva für einen der wenigen Salarianer, die etwas abseits der Turianer lagerten. Sie warteten, bis einer von ihnen sich auf den Weg zur Toilette machte, schlichen ihm nach und gerade, als er vom Licht einer Lampe ins Dunkel tauchte, packte Seeva ihn und riss ihn mit sich, drückte ihre Waffe an seinen Hinterkopf und presste seinen Kopf hart gegen die Wand. Sie merkte, wie der Salarianer wie panisch zu atmen begann, er hechelte. Seine Pupillen, die die Asari nicht sehen konnte, waren so sehr geweitet, dass das Auge schwarz war.
„Nenn mir eine Zahl zwischen Eins und Zehn!“, knurrte die Asari.
„Aaaah, ähhh,… Sieben?“
„Ha“, machte Seeva mit gespielter Enttäuschung. „Du hast richtig geraten. Du bleibst am Leben. Und jetzt nenn mir den Zahlencode für die Sicherheitstür zum Planungsbüro, oder wir spielen noch eine Runde.“
„Oh, ah, ich… Ich weiß nicht.“
„Falsche Antwort.“
„Okay, okay. Drei, Acht, Acht, Zwei, Eins, Drei, Raute.“ Seeva schaute zu Van Zan, der bestätigend nickte. Der Mann in gepanzertem Schwarz hatte die Zahlen notiert, der Salarianer war nutzlos. Seeva beendete sein Dasein mit einem kräftigen Griff und einer raschen Drehung ihrer Hände. Das Töten von Salarianern ging ihr wunderbar leicht von der Hand. Mittels ihrer Biotik levitierte sie den Körper über den Außenzaun, ehe sie sich wieder auf den Weg zur Tür machten. Die nachtaktiven Tiere des Planeten würden ihre Spur verwischen.

Die letzte Tat des Salarianers war eine gute Tat gewesen: Er hatte den Rechtschaffenen der Citadel den Weg in ein weiteres Denkmuster von Quod Puritas geöffnet. Die Tür glitt lautlos auf und offenbarte einen Raum mit vielen stählernen Tischen, auf Stand-By stehenden Datenspähren und ausgeschriebene Pläne.
„Alles klar“, sagte Seeva, nachdem sie den Raum gesichert, die Tür manuell geschlossen und verriegelt hatte. „[COLOR=#ffd700] Sie war Van Zan einen Seitenblick zu. Der Mensch würde die Gelegenheit sicherlich nicht ungenutzt lassen und einige der unmittelbar für ihn interessanten Informationen für sich behalten. Letztlich sollte es ihr recht sein.
Qatar, Van Zan und sie machten sich daran, zu wühlen. Seevas Omnitool fotografierte die Pläne und scannte die Werkzeuge, ehe sie versuchte die Computer zu benutzen.
Mit fliegenden Fingern gab Vincent den Code ein, den der glücklose Salarianer preisgegeben hatte, während er sein Gewehr in die Hüfte gestützt hielt. Die Zahlenkombination konnte ebenso gut den Alarm auslösen wie die Tür öffnen. Das Glück blieb ihnen jedoch weiterhin hold und mit dem Betätigen der letzten Taste öffnete sich die Seitentür in den Arbeits- und Planungskomplex der Containeranlage.
Qatar sicherte den viereckigen Raum, durchmaß ihn mit drei Schritten und hielt sein Gewehr in jeden nicht sofort einsehbaren Winkel. Die Arbeitsplätze und Computer waren im Energiesparmodus, das Raumlicht nicht mehr als ein bläulicher indirekter Schimmer an der Decke. T’saari schloss die Tür hinter ihnen.
„Alles klar. Sammeln Sie alle Informationen, die Ihnen in die Hände fallen“, befahl sie und machte sich direkt selbst an die Arbeit.

Vincent ließ seine Waffe am Riemen nach unten baumeln und aktivierte den erstbesten Rechner neben sich. Es gab zahlreiche ausgetüftelte Tools, mit denen man große Datenmengen sicher und spurlos durchsuchen und sichten konnte, aber es gab ebenso viele ebenso ausgetüftelte Gegenmaßnahmen, die dann doch Spuren von eigentlich spurlosen Tools fanden und Scherereien machen konnten. Der Mann in Schwarz hatte sich daher schon vor langer Zeit für Einsätze wie diesen ein anderes Vorgehen angeeignet: Alles einsacken und abhauen. Mitten im Feld hatte man ohnehin selten die nötige Muße, um Informationen ausreichend tief zu durchdringen, da man stets fürchten musste, durch feindliches Feuer beim Lesen gestört zu werden. Er verband also einen auffällig unauffälligen fabrikneuen Datenträger mit dem Computer und kopierte wahllos sämtliche Festplatten und Netzwerklaufwerke.

,,74 Sekunden“, las er halblaut von der Anzeige ab. Auf dem Rückflug, spätestens aber daheim würden dienstbare V.I.s die Datenmengen durchforsten und zielsicher zutage fördern, was hier gebaut und geplant wurde.
T’Saari sichtete an einem anderen Rechner manuell Blaupausen und nahm mit ihrem OmniTool Bilder auf, während Qatar an der Tür horchte, die den Raum mit dem Rest der Anlage verband. Ruckartig und wortlos hob er mit einem Mal die Faust. Ihre Waffen sprangen wie von allein in ihre Hände.
Zwei Schritte waren noch zu hören, bis die Tür von der anderen Seite geöffnet wurde. Qatar verbarg sich im toten Winkel hinter der Tür, Vincent und T’Saari tauchten blitzschnell unter Tischen unter.

Aus seiner Position erkannte der Mann in Schwarz, das ein Turianer den Arbeitsraum betreten hatte: Zwei lange vogelartige Beine traten gemächlich ein, wandten sich zunächst nach rechts und hielten dann inne. Er wusste warum:
Als er untergetaucht war, standen noch 24 Sekunden auf der Anzeige. Der Anzeige, die der Neuankömmling nun zweifelsohne sehen musste. Vincent sah, wie die beiden Beine, nun schneller auf den Arbeitsplatz zugingen, als hinter ihnen plötzlich ein weiteres Paar auftauchte.
Ein dumpfer Schlag und der Turianer ging, von Qatar niedergeschlagen, zu Boden. Die Tasse, die er in der Hand trug, ging scheppernd zu Boden, das darin enthaltene Heißgetränk verteilte sich als dunkle Lache auf dem blanken Metallboden.
Vincent kam aus seinem Verstreck hervor und zog den Datenträger ab, nachdem er sich mit einem Blick versichert hatte, dass der Transfer abgeschlossen war. Im gleichen Augenblick hörten sie weitere Schritte aus den anderen Räumen des Containerkomplexes. ,,Scheiße!“, fluchte er innerlich.

Forenperser
14.08.2021, 21:05
Marco Lagos

"Hm? Ach du bist es."
Er hatte Liz gar nicht kommen hören. "Ja, ist schon alles in Ordnung. Alles bestens. Ich habe gerade nur nachgedacht."
Schweigend sah er noch einige Momente aus dem Fenster. Dann schließlich sagte er es ihr. "Dort hinten? Die Farm, die man gerade noch am Horizont als solche erkennen kann. Meine Familie wohnt dort. Mutter, Vater, Schwester und Schwager. Ich war jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr hier. Und jetzt unter solchen Umständen hier zu sein....schon seltsam."
Nach wie vor hatte er nicht vor, irgendwen aus seiner Familie in diese Sache hineinzuziehen. Aber dennoch war es irgendwie ein gutes Gefühl ihnen wieder einmal näher zu sein als sonst.

Beyo Vhan

"Danke ebenso." erwiderte der Turianer auf das Kompliment der Asari. Über die Wohnung, welche er sich nicht einmal selbst verdient hatte. Ein weiteres Geschenk seiner Eltern. Wann hatte er das letzte Mal eigentlich etwas eigenständig erarbeitet?
"Gekannt wäre zu viel gesagt." antwortete Beyo ehrlicherweise. "Ich habe sie an einem gemeinsamen Abend mit Kyron, Nia und ihr kennengelernt. Sehr viel haben wir nicht direkt miteinander geredet, sie war.....nun, auf ihn fokussiert. Aber soweit ich sie erlebte, war sie zu diesem Zeitpunkt noch ein lebensfrohes und mental stabiles Individuum. Jetzt.....nun, ich denke wir beide wissen was Verlust und Traumata mit Leute anstellen können. Völlig egal ob es ein Angehöriger der Spezies Turianer, Asari oder sonst etwas ist. Die Frage ist jetzt, kann sie wirklich so stark geschädigt sein.....dass sie etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun haben könnte?"

Karvas Rarkin

"Was machen Sie denn schon wieder hier Rarkin?"
"Ich....ach Captain, ich hatte eine ziemlich dumme Idee und.....ich brauche Ablenkung. Kann ich nicht....?"
"Nein." unterbrach Krzeminski ihn mit bestimmter Miene. "Was auch immer Sie genau wollen, Nein. Ich habe gerade ein Gespräch mit Setolok hinter mir. Und morgen werde ich wieder als Teil der Tips Task Force ausrücken müssen. Ich will jetzt gar nichts mehr, außer meinen Feierabend. Sie haben frei, verdammt nochmal. Gehen Sie nach Hause, kümmern Sie sich um ihre Freundin, tun Sie was auch immer, aber verschwinden Sie endlich und kommen Sie vor Ende der 3 Tage nicht mehr zurück! Wollen Sie ihre Bewährung wirklich so verhauen?" "Nein.....natürlich nicht."
Er hatte nur keine Ahnung wie er Sav gerade unter die Augen treten sollte. Oder irgendwem. Die Worte der Bardame hallten in seinem inneren Ohr wieder. Und die Bilder von jenem Einsatz verfolgten ihn.

Iragin Setolok

"Also Leute, das ist die Faktenlage."
Mehrere seiner Mitarbeiter sahen sich stumm, aber mit vielsagendem Blicke an. Es brauchte nicht viel Fantasie um sich in ihre aufgewühlten Gemüter hineinzuversetzen.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Verrat des C-Sec Beamten Damian Boles von sich reden gemacht. Und nun war wieder einer von ihnen kriminell geworden. Zwar niemand direkt aus ihrem Revier. Aber es würde dennoch wieder alle Agenten und Officers auf der Station gleichermaßen betreffen.
"Morgen werden Captain Krzeminski und ich einen neuen Einsatzplan für die Tips Task Force entwerfen. Wir werden diesen Verbrecher aufhalten. Auf die richtige Art. Und ihm zeigen, dass unser System es wert ist, dafür einzustehen. Auch wenn es selbstverständlich sein sollte, ich will nicht dass vor Ende dieser Sache ein Wort nach außen dringt! Sobald wir O'Grady gefasst haben....werden wir der Öffentlichkeit die Wahrheit sagen."
Wie genau, das würde sich noch zeigen. Einfach würde es nicht werden, immerhin mussten sie nebenbei noch die ohnehin schon instabile Situation in den Tips unter Kontrolle halten.

Mendosa Lechis

"Der Zeitplan wird enger. Wie gehen die Arbeiten voran?" "Die Witterung und die Nachschub-Situation haben uns etwas zurückgeworfen. Aber wir sollten immer noch im Zeitplan sein. Extra dafür haben wir die Deadline mit genug Spielraum wegen möglicher Komplikationen angesetzt."
Die Verbindung war etwas flimmrig, aber der Ton kam klar durch. Offenbar war das Equipment auf Sur'Kesh trotz der unvollständigen Wartungsteile funktionstüchtig.
"Einer der salarianischen Hilfsarbeiter meldet sich immer noch nicht zurück.....wahrscheinlich wieder eines der wilden Tiere. Verschmerzbar. Hier finden sich ständig neue, verzweifelte Seelen....."
Lechis nickte. "Führen Sie weiterhin die Routine-Checks an allen durch?" "Ja. Täglich sind 2 Stunden mentale Einheiten angesetzt......und die Blocks werden ebenso verabreicht." "Wie geht der Bau der thermischen Entsorgung voran?" "Wir konnten die durch den Piratenangriff verlorenen Teile bei 4 verschiedenen externen Firmen ersatzweise bestellen. Die Qualität ist zwar nicht exakt die selbe, aber mit zusätzlicher Wartung sollte es funktionieren. Wir nähern uns einer Fertigstellung von 61%."
"Gut. Ihre Arbeit geht also weitestgehend störungsfrei voran. Das heißt, ich muss Sie für diese Zusatzaufgabe verpflichten....."
Der Doktor tippte auf seinem Omni-Tool herum und synchronisierte die Datei mit dem holografischen Projektor. Im nächsten Moment wurde sie in die Übertragung hineinprojiziert.
"Doktor?" "Sehen Sie die rot markierten Punkte?" Die DNA-Stränge leuchteten auf. "So viel von Alpha wurde durch den Überfall kompromittiert." "So v..... - aber das sind 96%!"
Sein Gesprächspartner reagierte geschockt. "Das macht knapp die Hälfte der gesamten Formel wertlos! Ein Gegenmittel könnte - " "Ich habe die Berechnungen bereits durchgeführt! Dafür brauche ich Sie nicht! Haben Sie eine funktionierende Verbindung zum Wasserstrom?" "Nun....ja....aber Vhan sagte - " "Decius Vhan wird keinerlei Versagen dulden, und ich bin dafür verantwortlich dass dieser Teil des Plans funktioniert! Damit er das tut, müssen wir umdisponieren. Alpha ist kompromittiert, und es von Grund auf zu modifizieren dauert unter Umständen zu lange! Wir brauchen einen Plan B. Wir müssen Omega testen - isoliert."
Ein entsetzter Gesichtsausdruck war die Reaktion auf das Gesagte. "Isoliert? Aber Doktor, Sie wissen was das bedeuten könnte.....unsere Immunität....sie wurde nur durch die Wechselwirkung von Alpha und Omega gewährt! Ohne diese Stabilisierung könnten wir ebenso infiziert werden...." "Gerade das macht mein Anliegen umso delikater! Hier!"
Wieder wurde ein Bild in die Übertragung projiziert. "Diese beiden Komponenten sind der Schlüssel. Solange sie intakt bleiben, bleibt unsere Immunität es auch. Aber nur der kleinste Fehler könnte fatale Auswirkungen haben."
Für einige Momente herrschte Schweigen. "....wie schnell?" "So schnell es geht. Die Uhr tickt. Falls Alpha nicht mehr zu retten ist, brauchen wir eine funktionable Alternative."
Die Übertragung begann zu flimmern. Aus dem Hintergrund hörte er das verzerrte Donnern. Offenbar tobten die Unwetter auf dem Heimatplaneten der Salarianer nach wie vor.
Plötzlich ertönten dumpf aus dem Hintergrund andere undefinierbare Geräusche. "Hm?"
Sein Gesprächspartner wandte sich um. "Verzeihung Doktor, ich muss hier etwas überprüfen...." "Tun Sie das. Dieser Austausch ist nun sowieso beendet, auch ich muss meine Arbeit fortsetzen. Produzieren Sie Resultate, und zwar schnell."

eis engel
15.08.2021, 18:25
Sam Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page3?p=26817360&viewfull=1#post26817360)

Selbst als sie direkt vor ihm stand und ihm ins Gesicht blickte, wirkte sie aufgeregt. Wohl eine Spur zu aufgeregt, denn er musterte sie abschätzend und sagte dann: „Ich muss dich etwas fragen und wünsche mir eine ehrliche Antwort. Egal, wie du antwortest, es wird sich nicht negativ auf deine Karriere oder dein Ansehen auswirken, okay?“
Sie nickte, sagte aber erstmal nichts.
„Der Einsatz, den wir planen ist eigentlich kein großes Ding. Wenn alles wie geplant läuft, wird es ein Spaziergang. Ich gehe aber immer vom schlechtesten Fall aus, deshalb: Traust du es dir zu, das Team unter Umständen auch in einem Kampf zu unterstützen beziehungsweise rauszufliegen? Bedenke: Unser Ziel hat Priorität und das Verhalten von einzelnen kann den Erfolg der Mission komplett gefährden.“
Ein leises Seufzen kam ihr über die Lippen. Hörte das denn niemals auf? Wie oft musste sie sich denn noch beweisen? Aber sie machte ihm keinen Vorwurf. Er kannte sie nicht, kannte lediglich ihre Akte, die sich eher wie ein Musterbeispiel für eine Karriere für junge Allianz-Piloten las und die er wohl gerade erst gelesen hatte, wie sie dem Datapad in seiner Hand entnahm.
Doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, fuhr er fort.
„Deine Akte ist ausgezeichnet, aber du bist meines Wissens noch keine Operation in – sagen wir mal – feindlichem Gebiet geflogen. Daher nochmal: Traust du dir das zu?“
"Danke." sagte sie leise, eher beiläufig zu seiner Bemerkung zu ihrer Akte und blickte schließlich mit festen Blick zu ihm auf.
"Es ist mir durchaus bewusst, dass eine unbedachte Handlung meinerseits zum Tod von Soldaten führen kann. Glaub mir, dass weiß ich! Ich mag auch nicht so viel Erfahrung haben in Kampfeinsätzen, wie ihr alle. Aber was ich perfekt kann, dass ist fliegen." sagte sie leise.
"Und nein, ich meine jetzt nicht auf die Fresse fliegen." witzelte Chey, um die ernste, vielleicht auch angespannte Stimmung etwas auf zu lockern. Dann wurde sie wieder ernst. "Auch am Boden kann ich mich Dank Grundausbildung selbst verteidigen. Um also auf deine Frage zurück zu kommen.... Ja, ich traue mir das zu. Die Frage ist jetzt nur, willst du mich dabei haben?" fragte Chey entschlossen und schaute Sam abwartend an.

eis engel
15.08.2021, 19:43
Marco Lagos und Beyo Vhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page3?p=26817609&viewfull=1#post26817609)

Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Farm/ Terra Nova

~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

Er zuckte leicht zusammen, als Marco sie bemerkt hatte und erzählte ihr erst, dass alles in Ordnung sei.
Liz betrachtete ihn skeptisch von der Seite, während er noch einige Momente schweigend aus dem Fenster sah. Dann rückte er schließlich mit der Sprache heraus.
"Dort hinten? Die Farm, die man gerade noch am Horizont als solche erkennen kann. Meine Familie wohnt dort. Mutter, Vater, Schwester und Schwager. Ich war jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr hier. Und jetzt unter solchen Umständen hier zu sein....schon seltsam."
"Und was machst du dann noch hier? Möchtest du sie denn nicht besuchen und wenigstens mal -Hallo- sagen?" wollte Liz wissen und wandte sich ihm zu.
In seinem Blick konnte sie ein Zögern erkennen und verstand.
"Ich weiß, du willst deine Familie nicht in Gefahr bringen. Aber noch wissen unsere Gegner nicht, dass wir hier sind und jetzt könntest du deine Familie wenn nötig warnen. Außerdem..." Sie brach kurz ab und sah ihm direkt in die Augen. "... sollte das schlimmste eintreffen, dann wirst du es auf ewig bereuen."




*****

Dishana / Beyo Vhans Apartment / Citadel

"Gekannt wäre zu viel gesagt." antwortete der Turianer prompt und sprach weiter.
"Ich habe sie an einem gemeinsamen Abend mit Kyron, Nia und ihr kennengelernt. Sehr viel haben wir nicht direkt miteinander geredet, sie war.....nun, auf ihn fokussiert. Aber soweit ich sie erlebte, war sie zu diesem Zeitpunkt noch ein lebensfrohes und mental stabiles Individuum. Jetzt.....nun, ich denke wir beide wissen was Verlust und Traumata mit Leute anstellen können. Völlig egal ob es ein Angehöriger der Spezies Turianer, Asari oder sonst etwas ist. Die Frage ist jetzt, kann sie wirklich so stark geschädigt sein.....dass sie etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun haben könnte?"
Dishana hörte ihm aufmerksam zu und musste feststellen, dass er Yelyna doch nicht so gut kannte, wie sie vielleicht gehofft hatte. Aber er sagte etwas, was sie aufhorchen ließ -lebensfrohes und mental stabiles Individuum.
"Ich kenne Yelyna von Geburt an und sie war immer ein lebensfrohes und mental stabiles Mädchen. Weder den Tod ihres Vaters, noch andere Verluste hatte sie jemals aus der Bahn geworfen, nicht einmal als ihre über alles geliebte Schwester Naruuna die Familie verlassen hatte, um in Illium ihr Glück zu finden und wenn sie doch mal traurig war, hatte sie sich ihrer besten Freundin Sahenia anvertraut. Selbst Kyron´s Tod hätte Yelyna nicht so aus der Bahn geworfen. Natürlich, sie hätte getrauert, wie jeder andere auch, aber sie wäre niemals so ausgerastet, wie auf der Beerdigung." erklärte sie ruhig und trank ein Schluck von ihrem Wasser.
"Ich weiß jetzt nicht, ob sie das wirklich verstehen können?! Aber nach allem, was ich in der letzten Zeit über Yelyna gehört und gesehen habe, glaube ich sehr wohl, dass sie etwas mit Sahenia´s Verschwinden zu tun hat." sagte Dishana schließlich und sah dem Turianer direkt ins Gesicht. "Oder wie würden Sie als ehemaliger C-Sec Beamter die Situation einschätzen?"

numberten
15.08.2021, 20:48
Die Citadel war bekanntlich nicht Omega, das Klientel aber ähnelte sich in gewissen Bezirken durchaus. Charis Vale hatte ein Talent dafür jene Orte aufzuspüren, an denen entsprechende Personen – Piraten, Schmuggler, Räuber, Waffenschieber – bevorzugt aufhielten. Der Ort den sie anvisierte war ein Club, den ein Mensch gegründet und in einem Anflug ihr unbekannter Religiosität „Hell’s Gate“ getauft hatte.
Die Asari steuerte auf den Club zu, dessen neonblaue Leuchtreklame einen lachenden, hornbesetzten Teufelskopf zeigte, der hinter einer Tür hervor lugte. Vor der Tür stand ein Menschenmann, dessen Vater mit Sicherheit ein Kroganer hätte sein können. Er war so hässlich, dass er sich tagsüber nicht zeigen konnte und so massiv, dass keine zehn Marines diesen Club hätten stürmen können. Der Türsteher, an dessen Seite eine Katana-Schrotflinte baumelte wandte seinen froschähnlichen, platten Schädel zu Ashley was einen mindestens einen Meter langen Zopf hinter seinem Rücken umher peitschen ließ wie eine gereizte Schlange. Seine Augen verengten sich prüfend zu Schlitzen.
„Kann ich rein oder gibt es ein Problem?“, fragte Charis gegen das durch die geöffnete Tür dröhnende Wummern.
„Bist du bewaffnet?“
Charis deutete auf ihre Standard-Pistole Typ Predator, die in komprimierten Zustand an ihrer Hüfte steckte. Der Mensch nickte zur Bestätigung.
„Zwanzig Credits Schutzgebühr, falls du sie versehentlich abfeuerst. Lass sie gehalftert, sonst schmeißen wir deinen Arsch in die Keeper-Tunnel!“
„Hab’s verstanden“, sagte Charis und zahlte – nicht ohne Murren – die geforderten Credits.
Der Name machte dem Club alle Ehre. Die Musik war teuflisch laut, es war höllisch heiß und um das Gesamtbild abzurunden blitzen in der clubtypischen Dunkelheit flammendrote Lichter auf und verliehen der Atmosphäre tatsächlich etwas Satanisches. Das mächtige Pentagramm, das auf einem Holobildschirm hinter dem DJ flackerte und die übermenschliche Statur von Satan persönlich, der hinter dem zwanzig Meter langen Tresen saß leisteten ebenfalls ihren Beitrag. Die Gogo-Girls, die auf erhobenen Plattformen tanzten steckten in engen Lederkostümen, verkleidet als nett anzusehende Teufelchen mit kleinen Hörnern auf den im Takt der Musik zurückgeworfenen Köpfen.
Charis drängte sich durch den Schweiß der sich zu der heftigen, bassintensiven Musik bewegende Menge und gelangte schließlich an die Bar. Geschlagene drei Minuten später tippelte eine schwarzhaarige Bedienung im feuerroten Kostüm eines Sukkubus auf sie zu.
„Hey Schätzchen, willst du heute zur Hölle fahren?“, fragte sie spitzbübisch.
„Kein Bedarf.“
Die Dämonin lachte auf. „Ich meinte, ob du einen Drink willst.“
„Meinte ich auch“, antwortete Charis. Der Sukkubus blinzelte verwirrt.
„Ich bin eher auf der Suche nach Informationen, oder viel eher nach jemandem, der mir helfen kann etwas zu finden“, erklärte die Asari. Der Sukkubus war offensichtlich nicht auf den Kopf gefallen.
„Arbeit?“
„Sozusagen. Schmugglerware.“ Die Frau nickte.
„Ich verstehe…“ Charis erkannte in den durch Kontaktlinsen gelb wirkenden Augen einen Hauch von Zweifel. Sie wusste, dass die Situation schnell kippen konnte. C-Sicherheit versuchte häufig V-Leute in die Schmugglerszene der Citadel zu schleusen.
„Ich bin auf der Suche nach Ray“, setzte die Asari schnell nach. „Ich kenne ihn.“ Das Gesicht des Sukkubus entspannte sich etwas. Ray war der Gründer und Besitzer dieses Ladens und hatte zu seiner Anfangszeit – was mindestens vier Jahre zurücklag – die ersten Ladungen billigen Roten Sands unter anderem von Charis auf die Citadel schmuggeln lassen.
„Er schuldet mir noch einen Gefallen.“
„Warte kurz“, sagte die Dämonin, wandte sich von Charis ab und bediente einen Kommunikator. Die Asari sah sich um und stellte fest, dass mindestens zwei breitschultrige Kerle vom Kaliber des Türstehers sich der Bar von rechts wie links genähert hatten. „Vielleicht doch keine so gute Idee, Charis“, dachte sie und fragte sich, ob sie die Schutzgebühr für das Abfeuern der Waffe vielleicht doch berechtigterweise entrichtet worden war.
„Aha. Ja, klar. Okay“, sagte der Sukkubus und legte auf. Sie belegte Charis mit einem undefinierbaren Blick. Dann winkte sie einem der beiden Gorillas, der mit großen Schritten auf die Bar zukam und dabei die tanzende Menge teilte, wie ein Wellenbrecher.
„Er will Sie sehen. Folgen Sie ihm hier. Viel Glück.“
Charis schenkte der Dämonin ein in der Situation unangebracht überhebliches Lächeln, das zu sagen schien: „Ich brauche kein Glück – ich habe alles unter Kontrolle.“

Die Asari folgte und fand sich in einem Raum wieder, dessen hohe Decke mit riesigen Flutlichtern behangen waren, die das Zentrum einer Arena ausleuchteten. In der Mitte befand sich ein Käfig aus Gittern und darin kämpften zwei Personen, angefeuert von Rufen aus hunderten Kehlen. Die Zuschauer umringten die Arena, schrien und schwitzen nicht weniger als die Kämpfer in der Mitte. Sie war in eine Welt eingetaucht, in welcher die Zuschauer einen barbarischen Rückfall auf das Schlimmste der Menschheit zelebrierten. Charis erkannte den Mann namens Ray (https://www.screengeek.net/wp-content/uploads/2017/11/collateral-mark-ruffalo.jpg) auf einem Podest schräg über der Kampfplattform, flankiert von zwei Bodyguards in Panzerung.
„Halt. Kein Zutritt!“, rief einer der Bodyguards, ein Kroganer, und stoppte sie mit erhobener Hand. Noch bevor sie in großartige Diskussionen gehen musste, erkannte Ray sie offenbar, denn er rief: „Vale? Bist du das?“
„Ray, deine Gastfreundschaft hat nachgelassen“, rief die Asari zurück.
„Lass sie durch“, befahl Ray, worauf Charis an dem Kroganer vorbei und die Treppen auf das Plateau hinaufkam. Ray, der auf einem bequem wirkenden Stuhl, der mit seiner hohen Lehne fast an einen Thron erinnerte und seine durch Drogen verursachte Hybris unterstrich, deutete auf einen Hocker, von dem er mit einer Handbewegung eine Flasche Bier und ein paar Creditschips wischte. Charis setzte sich und legte die Hände auf die Knie.
„Du siehst heiß aus“, sagte Ray und gaffte in den blauen Ausschnitt der Schmugglerin. Obwohl es in dem Raum heiß wie in einem Ofen war zog Charis den Reißverschluss ihrer Weste höher.
„Meine Augen sind hier“, sagte sie und deutete auf ihr saphirblaue Iris. Der Menschenmann hatte genug willige Teufelchen in seinem Club.
„Ich hätte nicht erwartet dich so bald auf der Citadel wiederzusehen. Ich hatte erwartet, dass ich bei unserem nächsten Treffen graue Haare haben würde.“
„Ich wurde rehabilitiert“, erklärte die Asari. „Auf der Citadel bin ich also eine freie Frau.“
„Das freut mich ehrlich für dich, Charis. Hast es dir verdient.“
„Hör zu“, sagte die Asari und kürzte das Gespräch ab. „Ich…“ Ein Raunen und Aufstöhnen ging durch die Menge, so laut, dass Rays Aufmerksamkeit auf den Ring gerichtet wurde, wo eine stark tätowierte Frau (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Shahad_Moreau)gerade ihre Faust wieder und wieder in das Gesicht eines Batarianers donnerte, dessen Fäuste wiederum mit Stahlplatten verstärkt waren.
„Die Kleine macht ihn voll fertig“, amüsierte sich der Clubbesitzer. Dann schaute er wieder zu der Asari. „Sorry, wo waren wir?“
„Ich nehme an, dass du als gesetzter Geschäftsmann mit… halb legalen Tätigkeiten… noch immer gute Kontakte in die Schmugglerszene hast.“ Auf Rays bisher gelangweiltem bis jetzt abwesenden Gesicht leuchtete nun wachsame Aufmerksamkeit auf. Er begann damit, sich den Oberlippenbart zwischen Daumen und Zeigefinger zu streichen.
„Suchst du Arbeit?“
„Nein, Informationen.“
Rays Augen zuckte kurz nach links. „Worüber?“
„Sklavenschmugglern.“
„Das ist mehr als illegal. Dagegen ist so eine kleine Arena ein Witz.“
„Deine Geschäfte interessieren mich nicht“, erklärte Charis. „Ich suche nur solche, die sich mit dem Schmuggel von Sklaven befassen. Und bevor du es sagst: Weder Eclipse noch Blue Suns widmen sich auf der Citadel dieser Thematik, das weiß ich, also versuche es erst gar nicht.“
„Hmm“, murmelte Ray. „Es könnte sein, dass ich vor Kurzem erst von jemandem gehört hab, der sich nach ein paar Leuten erkundigte, um eine solche Fracht zu kontrollieren.“
„Ich brauche einen Namen.“
„Hmm… was bekomme ich dafür?“
„Was willst du?“
Ray grinste, dann nickte er in Richtung seines Schritts, drückte dann seine Zunge gegen die Innenseite seiner Wange und beulte sie aus. „Du bist sicherlich sehr talentiert, so wie du immer an deinen Zigaretten gesaugt hast.“
„Fick dich! Du kannst froh sein, dass ich dir deine kleinen Eier nicht wegballer“, keifte die Asari wütend. Hinter ihr regte sich der kroganische Wachmann. „Du Hundesohn, ich hab dir bei deinem Aufstieg geholfen.“
„Und ich hab‘ dich wie besprochen bezahlt. Ich kann doch nichts dafür, wenn du deinen Lohn gleich durch deine Nase ziehst oder beim Glücksspiel versetzt.“ Charis funkelte ihn böse an. Ray hielt dem Blick stand, dann seufzte er und richtete den Sitz seiner Kunstlederjacke.
„Also gut…“

*

„Ja, ja, ich weiß. <<<chhrr>>> Nein, das ist kein Problem. Ich habe extra noch ein paar Leute engagiert, die die Fracht in Schach halten. <<<chhhrrr>>> Ja, mir ist klar, dass… Ja. Ja, wird erledigt.“ Omon Vornost (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1560368-44-هیچ-رنگی-پس-از-سیاه-نمی-آید/page8?p=26547699&viewfull=1#post26547699) beendete das Telefonat, holte tief Luft und ließ sie zischend entweichend, wie es die Art der Volus war.
„Arschloch. <<<chrrr>>>“
„Hallo Omon.“
„Wa…“
Der Volus-Schmuggler wirbelte plump herum. Gerade eben erst hatte er sein Büro betreten und mit seinem Auftraggeber gesprochen. Fast bereute er, dass er diesen Auftrag angenommen hatte, aber Omon brauchte Geld – viel Geld und möglichst sofort. Als der Volus nun stark hechelnd gegen das Licht einer Lampe blinzelte, erkannte er, wer da auf dem drehbaren, kleinen Stuhl an seinem Arbeitstisch saß.
„Charis? Verdammt, was machst du denn hier? Was willst du, du blaues Miststück?“
Die Asari schnalzte missbilligend mit der Zunge.
„Ich an deiner Stelle wäre nicht so vorlaut.“ Der Volus zog mehrere Sekunden lang scharf die Luft ein. Er ahnte Schreckliches.
„Du solltest verschwinden, sofort!“, sagte Omon mit all der Bestimmtheit, die er in seine Stimme legen konnte. Er machte einen mit allem Mut getränkten Schritt auf Charis zu.
„Na, na, na“, sagte die Asari und zeigte die Pistole, die sie auf dem Schreibtisch vor sich gelegt hatte. „Mach jetzt keinen Fehler, sonst öffne ich dir den Anzug.“
„Das ist nicht dein Stil“, erwiderte der Volus erschrocken.
„Glaub mir, es wäre mit eine Freude, so wie du Bastard mich behandelt hast.“
„Ich hätte dich auf der Straße verrecken lassen sollen“, fluchte der Volus. Charis hob zuckend die Schultern sowie Augenbrauchen und spitzte abwertend die Lippen.
„Wir werden uns jetzt unterhalten. Und dann muss ich jemanden anrufen.“

Fast lautlos glitt die Tür des Skycar hinter Yuika zu während diese entschlossen auf den kleinen Bürokomplex zusteuerte, welcher fast schon versteckt in diesem Bereich der Tips lag. Hier kam man nicht her um Hochglanz Geschäfte abzuschließen, aber dennoch war bei hiesigen Geschäften oft viel Geld im Spiel. Illegale Waren brachten die höchsten Preise und je geringer die Moral, desto höher die Aussicht auf Gewinn.
Kein Wunder das dieser Volus hier dem Reiz der Credits erlegen war. Geld war scheinbar manchmal ihre Moral, das einzige was einen Volus in Ausübung seiner Geschäfte beschränkte war die eigene Feigheit.
Mit ihrer urbangrauen Panzerung wirkte die Japanerin zwischen den nicht sehr gepflegten Gebäudekomplexen, fast schon wie ein Geist. Ein Umstand der durch ihre Aufklärungskapuze nur noch verstärkt wurde. Die eingebauten Visoren leuchteten einem dunklen Rot aus der aufgemalten Geisterfratze heraus. Ein Onryo war in der Mythologie ihres Volkes ein rachsüchtiger Geist, welcher die lebenden quälte. Eine Funktion die sie bisweilen selbst einnahm. Sofern die Bezahlung stimmte. In diesem Fall jedoch, agierte sie wohl mehr als eine Art Schutzengel. Nicht das man in dieser Funktion nicht auch ein paar Köpfe einschlagen musste. Aber es fühlte sich besser an.

Die Japanerin betrat den Büroraum, in welchen sich Charis und der von ihr erwähnte Volus befand. Die Schmugglerin kannte die Japanerin zwar ihrer Erinnerung nach nicht mit Maske, weswegen ihr Blick kurz skeptisch wirkte. Der Umstand das die Person mit der Maske sie nicht beim hineinkommen erschoß und sie Yuika kontaktiert hatte, ließen jedoch nur wenig Fehlschlüsse zu. Yuika nickte ihr bestätigend zu.
"Ich nehme an das ist Omon-san?", erkundigte sie sich und trat an den Schreibtisch heran an welchem der Volus immer noch saß.
Die Schmugglerin bestätigte es kurz und ging dann ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, Nikotin in den Körper zu pumpen. Yuika störte die Raucherei eigentlich nicht, aber da sie und ihre Schwester vor einer Weile das Rauchen aufgegeben hatten, war die Attitüde der Schmugglerin immer ein kleines Zerren am Suchtzentrum der Zwillinge.
"<Krch> Ich weiß nicht wer sie sind und für wen sie arbeiten, aber was auch immer Charis ihnen erzählt hat, das hier ist ein Missverständnis. Da bin ich mir sicher.", sprach der Volus beschwichtigend und machte anstalten aufzustehen. Yuika drückte ihn sanft in den Stuhl zurück.
"Bleiben sie sitzen! Charis meinte das sie nicht besonders gesprächig sind, aber scheinbar gilt das wohl nur für bestimmte Themen.", drang Yuikas Stimme leicht verzerrt aus der Aufklärungskapuze. Die Asari hatte ihr ein paar Informationen mitteilen können, aber Yuika hatte entschieden selbst das Gespräch zu suchen. Der Volus kannte die Schmugglerin wohl und anscheinend half dieser Umstand nicht unbedingt ausreichend Drohpotential aufzubauen. Mit Yuikas Auftreten war jedoch jedwede vertraute Atmosphäre aus dem Raum entwichen.
"Ich kann nicht über Themen reden die ich nicht kenne. Auch nicht über Geschäfte die ich praktiziere.", versicherte er krächzend.
"Beim Sklavenhandel viel ihr Name Omon-san. Und zwar bei einer speziellen Lieferung. Ausflug in neue Geschäftsfelder, hm?", hakte sie nach und beugte sich leicht mit den rotend leuchtenden Augen der Kapuze zu ihm herab. Mit der rechten Hand zog sie ihre Shuriken, welche sich leise zischend entfaltete.
"Man kann nicht nur den kleinen Zeh ins kalte Wasser halten, nicht wahr? Wenn, dann muss man komplett hinein springen.", meinte sie und schnippte mit dem Lauf leicht gegen den Kopf des Volus.
"Sie irren sich da. Ich bin nur der Mittelsmann. Ich vermittle Geschäfte, schaffe Rahmenbedingungen für neue Geschäftspartner..."
"Import-Export, Maklertum, ich will nicht das halbe Volus Handelsregister hören. Ich will mehr über die Partner wissen. Und die Rahmenbedingungen die ein findiger Volus geschaffen hat.", unterbrach sie ihn schneidend.
"Sie dürfen gerne wiederholen was sie schon Charis mitgeteilt haben, das stört mich nicht. Es wirkte nämlich noch ein wenig diffus."
"Ich arbeite mit Leuten die es nicht mögen wenn man ihre Identität offenlegt. Das Vertrauensverhältnis untergräbt. Die würden mich töten und danach sie!", erklärte er hektisch. Yuika blieb kurz regungslos, scheinbar nachdenkend. Dann stieß sie den Volus mitsamt Stuhl gegen einen der nahen Aktenschränke. Der plumpe Körper des Aliens wackelte kurz auf der Sitzfläche hin und her, als ihre Hand ihn an der Maske griff.
"Ich habe mich immer gefragt wie ein Volus unter der Maske aussieht. Jedoch vertragt ihr ja den niedrigen Druck nicht. Sobald man das Ding auszieht, zerplatz euer Kopf wie von einem Mantis Geschoß getroffen.", erklärte sie und stieß den Kopf kurz gegen die Sitzlehne.
"Wie ist das wenn ich dir einfach nur ein Loch in den Anzug schieße. Zieht der Unterdruck dich dann aus deinem Anzug, wie eine Art lebender Fleischwolf? Stelle ich mir schmerzhaft vor. Ein Quarianer bekommt dadurch höchstens eine Infektion.", meinte sie drohend.
"Ich bin versucht es rauszufinden.", sprach sie und setzte die Pistole auf den Bauch des Volus an.
"Nicht! Bitte...ich kann nicht genau sagen von wem die Lieferung kommt. Also welche Gang. Sie nutzen einen Mittelsmann. Ich habe den Piloten und das Schiff herausgesucht. Und kümmere mich ein wenig um die Sicherung der Fracht. Den Ort wo die Verladung stattfinden soll weiß ich nicht. Also noch nicht... er wird mir noch mitgeteilt, bzw. dem Piloten. Soll verhindern das es irgendwie an C-Sec raussickert."
"Mittelsmann und Pilot! Dann bleibt der Anzug vielleicht heil." "Die werden mich umbringen!" "Vielleicht. Aber ich werde es ganz sicher jetzt tun. Ihre Entscheidung, Omon-san."

"Wissen sie, eigentlich bin ich kein großer Fan von Maskerade. Aber erspart einem doch oft sehr viel Arbeit.", erklärte Yuika nachdem sie und Charis das Büro verlassen hatten. Omon saß dort bewusstlos auf seinem Stuhl, allerdings noch am Leben. Vorerst. Yuika war sich in dieser Hinsicht noch nicht sicher, der Bursche war so ehrenlos, wie er rund war. Seine Feigheit konnte Vor- und Nachteil sein. Sie zog die Maske aus.
"Ein hübsches Gesicht wird in dieser Branche oft nicht ernst genommen.", ,meinte sie stoisch und zupfte einen Kaugummi hervor.
"Damien, der schnellste Pilot des Millannest. Haben sie auch mal so einen tollen Slogan gehabt?", erkundigte sie sich sarkastisch und dachte über die erhaltenen Informationen nach. Sie hatte den Tarnnamen des Mittelsmann, was fast wertlos war, bis dieser mal Omon anrief.
"Ich nehme an sie kennen weder diesen Batarianer, noch sein Schiff, die Karadaan. Seinem Slogan nach, operiert er wohl hauptsächlich in der Hegemonie. Kein Wunder bei der Spezialisierung.", erkundigte sie sich bei der Schmugglerin. Fraglich wo so ein Abschaum in seiner Freizeit abhing. Vermutlich irgendwo in den Tips. Die Anzahl der Tittenbars in diesem Bereich war jedoch nicht unbedingt klein.
"Wegen Omon..ich habe sein Omnitool verwanzt und kann es überwachen. Jedoch besteht natürlich das Risiko das seine Feigheit ihn zu einer Dummheit reizt. Und er seinen Mittelsmann informiert. Meine Identität kennt er nicht...", sie drehte kurz spielerisch die Maske in ihrer Hand.
"Ihre jedoch schon, wäre gefährlich falls er diese weitergibt. Die haben ein Kroganerhirn an einer Wand verteilt für diese Lieferung.", meinte sie nachdenklich und lehnte sich leicht gegen die Wand hinter sich. Die Japanerin sah der Asari in die Augen.
"Ich überlasse ihnen deshalb die Entscheidung. Wenn ihnen das zu riskant erscheint, gehe ich nochmal rein und kümmere mich darum.", bot sie der Schmugglerin an und warf den Kaugummi in ihren Mund.

Forenperser
15.08.2021, 22:47
Er zuckte leicht zusammen, als Marco sie bemerkt hatte und erzählte ihr erst, dass alles in Ordnung sei.
Liz betrachtete ihn skeptisch von der Seite, während er noch einige Momente schweigend aus dem Fenster sah. Dann rückte er schließlich mit der Sprache heraus.
"Dort hinten? Die Farm, die man gerade noch am Horizont als solche erkennen kann. Meine Familie wohnt dort. Mutter, Vater, Schwester und Schwager. Ich war jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr hier. Und jetzt unter solchen Umständen hier zu sein....schon seltsam."
"Und was machst du dann noch hier? Möchtest du sie denn nicht besuchen und wenigstens mal -Hallo- sagen?" wollte Liz wissen und wandte sich ihm zu.
In seinem Blick konnte sie ein Zögern erkennen und verstand.
"Ich weiß, du willst deine Familie nicht in Gefahr bringen. Aber noch wissen unsere Gegner nicht, dass wir hier sind und jetzt könntest du deine Familie wenn nötig warnen. Außerdem..." Sie brach kurz ab und sah ihm direkt in die Augen. "... sollte das schlimmste eintreffen, dann wirst du es auf ewig bereuen."


Marco Lagos

Sollte das Schlimmste eintreffen. Also er getötet werden? Er musste zugeben, trotz all der Gewalt, welche er während der letzten Tagen miterlebt hatte, und all den Toten.....er hatte diese Möglichkeit bislang noch gar nicht in Betracht gezogen.
Hatte er sie ganz einfach verdrängt? In gewisser Weise konnte er immer noch nicht richtig glauben, dass er Teil dieser verrückten Sache war.
"Ich wollte sie eigentlich nicht mit dort reinziehen.....aber wenn du es so sagst....ergibt das schon Sinn...."
Einige Momente dachte er noch nach. Dann seufzte er. "Tja.....Dann schätze ich muss ich wohl einmal kurz rüberfahren....."



"Gekannt wäre zu viel gesagt." antwortete der Turianer prompt und sprach weiter.
"Ich habe sie an einem gemeinsamen Abend mit Kyron, Nia und ihr kennengelernt. Sehr viel haben wir nicht direkt miteinander geredet, sie war.....nun, auf ihn fokussiert. Aber soweit ich sie erlebte, war sie zu diesem Zeitpunkt noch ein lebensfrohes und mental stabiles Individuum. Jetzt.....nun, ich denke wir beide wissen was Verlust und Traumata mit Leute anstellen können. Völlig egal ob es ein Angehöriger der Spezies Turianer, Asari oder sonst etwas ist. Die Frage ist jetzt, kann sie wirklich so stark geschädigt sein.....dass sie etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun haben könnte?"
Dishana hörte ihm aufmerksam zu und musste feststellen, dass er Yelyna doch nicht so gut kannte, wie sie vielleicht gehofft hatte. Aber er sagte etwas, was sie aufhorchen ließ -lebensfrohes und mental stabiles Individuum.
"Ich kenne Yelyna von Geburt an und sie war immer ein lebensfrohes und mental stabiles Mädchen. Weder den Tod ihres Vaters, noch andere Verluste hatte sie jemals aus der Bahn geworfen, nicht einmal als ihre über alles geliebte Schwester Naruuna die Familie verlassen hatte, um in Illium ihr Glück zu finden und wenn sie doch mal traurig war, hatte sie sich ihrer besten Freundin Sahenia anvertraut. Selbst Kyron´s Tod hätte Yelyna nicht so aus der Bahn geworfen. Natürlich, sie hätte getrauert, wie jeder andere auch, aber sie wäre niemals so ausgerastet, wie auf der Beerdigung." erklärte sie ruhig und trank ein Schluck von ihrem Wasser.
"Ich weiß jetzt nicht, ob sie das wirklich verstehen können?! Aber nach allem, was ich in der letzten Zeit über Yelyna gehört und gesehen habe, glaube ich sehr wohl, dass sie etwas mit Sahenia´s Verschwinden zu tun hat." sagte Dishana schließlich und sah dem Turianer direkt ins Gesicht. "Oder wie würden Sie als ehemaliger C-Sec Beamter die Situation einschätzen?"

Beyo Vhan

"Hm."
Der rote Turianer lauschte dem ersten Teil ihrer Ausführung. "Also meinen Sie....steckt vielleicht etwas mehr dahinter?"
Er kannte Yelyna zwar nicht so gut um das beurteilen zu können, aber Nia's Mutter tat das offenbar schon. Aber was konnte schon mehr dahinter stecken? Das wahrscheinlichste war wohl einfach, dass sie bereits zuvor wegen irgendetwas abgedriftet war, und niemand hatte es bemerkt. Sowas passierte leider, selbst bei Leuten die man dachte in- und auswendig zu kennen. Allerdings sprach er es nicht aus, denn sie stellte ihm jetzt eine Frage.
"Also...." begann Beyo langsam. "Um die traurige Wahrheit auszusprechen, habe ich dieser Tage viele Feinde......einige davon kenne ich sicherlich nicht einmal persönlich. Der anstehende Prozess hat viele Leute, denen ich direkt oder indirekt wehgetan habe, auf den Plan gerufen. Aber.....von Nia dürfte der überwiegende Teil eigentlich nichts wissen....und Yelyna hat sich auch von ihr im betrogen gefühlt.....also ja.....ich halte es für wahrscheinlich."
Es auszusprechen verstärkte die innere Unruhe nur noch. "Die Frage wäre jetzt.....wann, wie und wo."
Sie hatte seine ehemalige berufliche Tätigkeit erwähnt. Und tatsächlich flammte gerade ein gewisser Ermittler-Instinkt in ihm auf. "Wann war das letzte Mal, dass Sie sie gesehen haben?"

Shepard Commander
16.08.2021, 20:42
Mit fliegenden Fingern gab Vincent den Code ein, den der glücklose Salarianer preisgegeben hatte, während er sein Gewehr in die Hüfte gestützt hielt. Die Zahlenkombination konnte ebenso gut den Alarm auslösen wie die Tür öffnen. Das Glück blieb ihnen jedoch weiterhin hold und mit dem Betätigen der letzten Taste öffnete sich die Seitentür in den Arbeits- und Planungskomplex der Containeranlage.
Qatar sicherte den viereckigen Raum, durchmaß ihn mit drei Schritten und hielt sein Gewehr in jeden nicht sofort einsehbaren Winkel. Die Arbeitsplätze und Computer waren im Energiesparmodus, das Raumlicht nicht mehr als ein bläulicher indirekter Schimmer an der Decke. T’saari schloss die Tür hinter ihnen.
„Alles klar. Sammeln Sie alle Informationen, die Ihnen in die Hände fallen“, befahl sie und machte sich direkt selbst an die Arbeit.

Vincent ließ seine Waffe am Riemen nach unten baumeln und aktivierte den erstbesten Rechner neben sich. Es gab zahlreiche ausgetüftelte Tools, mit denen man große Datenmengen sicher und spurlos durchsuchen und sichten konnte, aber es gab ebenso viele ebenso ausgetüftelte Gegenmaßnahmen, die dann doch Spuren von eigentlich spurlosen Tools fanden und Scherereien machen konnten. Der Mann in Schwarz hatte sich daher schon vor langer Zeit für Einsätze wie diesen ein anderes Vorgehen angeeignet: Alles einsacken und abhauen. Mitten im Feld hatte man ohnehin selten die nötige Muße, um Informationen ausreichend tief zu durchdringen, da man stets fürchten musste, durch feindliches Feuer beim Lesen gestört zu werden. Er verband also einen auffällig unauffälligen fabrikneuen Datenträger mit dem Computer und kopierte wahllos sämtliche Festplatten und Netzwerklaufwerke.

,,74 Sekunden“, las er halblaut von der Anzeige ab. Auf dem Rückflug, spätestens aber daheim würden dienstbare V.I.s die Datenmengen durchforsten und zielsicher zutage fördern, was hier gebaut und geplant wurde.
T’Saari sichtete an einem anderen Rechner manuell Blaupausen und nahm mit ihrem OmniTool Bilder auf, während Qatar an der Tür horchte, die den Raum mit dem Rest der Anlage verband. Ruckartig und wortlos hob er mit einem Mal die Faust. Ihre Waffen sprangen wie von allein in ihre Hände.
Zwei Schritte waren noch zu hören, bis die Tür von der anderen Seite geöffnet wurde. Qatar verbarg sich im toten Winkel hinter der Tür, Vincent und T’Saari tauchten blitzschnell unter Tischen unter.

Aus seiner Position erkannte der Mann in Schwarz, das ein Turianer den Arbeitsraum betreten hatte: Zwei lange vogelartige Beine traten gemächlich ein, wandten sich zunächst nach rechts und hielten dann inne. Er wusste warum:
Als er untergetaucht war, standen noch 24 Sekunden auf der Anzeige. Der Anzeige, die der Neuankömmling nun zweifelsohne sehen musste. Vincent sah, wie die beiden Beine, nun schneller auf den Arbeitsplatz zugingen, als hinter ihnen plötzlich ein weiteres Paar auftauchte.
Ein dumpfer Schlag und der Turianer ging, von Qatar niedergeschlagen, zu Boden. Die Tasse, die er in der Hand trug, ging scheppernd zu Boden, das darin enthaltene Heißgetränk verteilte sich als dunkle Lache auf dem blanken Metallboden.
Vincent kam aus seinem Verstreck hervor und zog den Datenträger ab, nachdem er sich mit einem Blick versichert hatte, dass der Transfer abgeschlossen war. Im gleichen Augenblick hörten sie weitere Schritte aus den anderen Räumen des Containerkomplexes. ,,Scheiße!“, fluchte er innerlich.


Aktion, Reaktion – die Struktur der zuvor glatt laufenden Operation zerbrach wie die Tasse des niedergeschlagenen Störers.
„Planänderung“, sagte Seeva nun ohne die Notwendigkeit sich leise zu verhalten. Sie zog einen kleinen Speicherstick in Form einer kleinen Röhre aus einer der Taschen an ihrem Oberschenkel und warf ihn Van Zan zu.
„Das ist ein STG-Speichervirus – mit freundlicher Komponente vom Priester.“ Wenn sie schon nicht mehr Daten sichern konnten, würden sie alles hier Bestehende vernichten, in der Hoffnung auf lediglich lokale Backups.
„Einfach in einen der Hauptspeicher einstöpseln.“ Dann schaute sie zu Qatar, dessen ausdrucksloses Helmvisier ihren Blick auffing und das Grün ihrer Augen schwach widerspiegelte. Sie sagte nichts und er nickte.
Der Turianer zog eine Tasche nach vorne und entnahm ihm eine von mehreren eingeteilten Sprengladungen. Eine etwa Taschenbuch-große Ladung würden reichen, um diesen Raum hier ins Reich der Vergessenheit zu sprengen – und Qatar hatte viele Ladungen dabei. Diese Baustelle würde schon bald in die Hölle gebombt.

Die ersten, die sie entdeckten, hatten keine Waffen und waren eine leichte Beute für die versteckte Asari und ihre Helfer. Das Gemetzel dauerte keine zwanzig Sekunden, dann lagen fünf getötete Quod-Puritas-Anhänger am Boden. Daraufhin verstärkte sich der Widerstand, der mit LOKI-Mechs begann und einem schwer gepanzerten Turianer mit Gatling-Gun-ähnlicher Projektilschleuder. Der Turianer nahm die Truppe unter Beschuss, die den Kantinen-Container verließ und sie zwang, hinter einer Baumaschine in Deckung zu gehen. Die schweren Scharfschützengewehre der Salarianer beendeten das Stakkato und eröffneten Seeva die Gelegenheit zur Flucht in eine tief ausgehobene Grube und zwischen Container, die Qatar klugerweise mit Sprengladungen versah. Die Fratze des Turianers musste dabei diabolisch sein.

„Wir sollten die Anführer des Camps suchen und mitnehmen“, schlug Qatar in einer ruhigen Minute vor, in der die Drei sich aufrecht stellend sammelten, während in einiger Entfernung Schüsse durch die Dunkelheit zuckten.
„Vermutlich vergebens“, gab Seeva zurück.
„Oder haben Sie einen Ansatz?“, wandte sich die Asari dann an den Menschen. Der hatte schon früher durch seine Findigkeit von sich Reden gemacht.

Shepard Commander
16.08.2021, 20:44
Sam Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page3?p=26817360&viewfull=1#post26817360)

Selbst als sie direkt vor ihm stand und ihm ins Gesicht blickte, wirkte sie aufgeregt. Wohl eine Spur zu aufgeregt, denn er musterte sie abschätzend und sagte dann: „Ich muss dich etwas fragen und wünsche mir eine ehrliche Antwort. Egal, wie du antwortest, es wird sich nicht negativ auf deine Karriere oder dein Ansehen auswirken, okay?“
Sie nickte, sagte aber erstmal nichts.
„Der Einsatz, den wir planen ist eigentlich kein großes Ding. Wenn alles wie geplant läuft, wird es ein Spaziergang. Ich gehe aber immer vom schlechtesten Fall aus, deshalb: Traust du es dir zu, das Team unter Umständen auch in einem Kampf zu unterstützen beziehungsweise rauszufliegen? Bedenke: Unser Ziel hat Priorität und das Verhalten von einzelnen kann den Erfolg der Mission komplett gefährden.“
Ein leises Seufzen kam ihr über die Lippen. Hörte das denn niemals auf? Wie oft musste sie sich denn noch beweisen? Aber sie machte ihm keinen Vorwurf. Er kannte sie nicht, kannte lediglich ihre Akte, die sich eher wie ein Musterbeispiel für eine Karriere für junge Allianz-Piloten las und die er wohl gerade erst gelesen hatte, wie sie dem Datapad in seiner Hand entnahm.
Doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, fuhr er fort.
„Deine Akte ist ausgezeichnet, aber du bist meines Wissens noch keine Operation in – sagen wir mal – feindlichem Gebiet geflogen. Daher nochmal: Traust du dir das zu?“
"Danke." sagte sie leise, eher beiläufig zu seiner Bemerkung zu ihrer Akte und blickte schließlich mit festen Blick zu ihm auf.
"Es ist mir durchaus bewusst, dass eine unbedachte Handlung meinerseits zum Tod von Soldaten führen kann. Glaub mir, dass weiß ich! Ich mag auch nicht so viel Erfahrung haben in Kampfeinsätzen, wie ihr alle. Aber was ich perfekt kann, dass ist fliegen." sagte sie leise.
"Und nein, ich meine jetzt nicht auf die Fresse fliegen." witzelte Chey, um die ernste, vielleicht auch angespannte Stimmung etwas auf zu lockern. Dann wurde sie wieder ernst. "Auch am Boden kann ich mich Dank Grundausbildung selbst verteidigen. Um also auf deine Frage zurück zu kommen.... Ja, ich traue mir das zu. Die Frage ist jetzt nur, willst du mich dabei haben?" fragte Chey entschlossen und schaute Sam abwartend an.


Der Schotte lächelte in seinen Schnauzer, der sich dabei zu einem geraden Balken stemmte. Die Mentalität der Pilotin faszinierte ihn. Sie sprach die Dinge aus, die anderen unangenehm sein mochten – oder bedrohlich. Er hielt diesen Umstand in seinen Gedanken fest, wiegte die Akte in seiner Hand und nickte dann.
„Du hast recht, deine Fähigkeiten im Fliegen stehen außer Frage. Und dafür bist du im Team.“ Er schenkte ihr ein aufrechtes Lächeln, dass ihr die Zuversicht geben sollte, die sie nicht brauchte. Er atmete durch.
„Ich will dich bei der Operation haben. Einhundert Prozent.“
Auch er war einmal jung gewesen und auch er hatte einmal keine Kampferfahrung besessen, aber auch er war sich seiner Fähigkeiten bewusst gewesen. Und so hatte er es immerhin bis zum Captain geschafft.
„Und mach dir keine Sorgen: Am Boden schützen wir dein Leben, so wie du das unsere in der Luft.“ Der Schotte zwinkerte Chey vertrauensvoll zu. Er hatte ein gutes Gefühl, was die Pilotin anging. Sie hatte seine Zweifel mit ihrer Art beseitigt und wäre sich ihrer Aufgabe mehr als bewusst. Solche Leute, wurde Fraser klar, waren die Zukunft der Allianz.

Shepard Commander
16.08.2021, 20:46
Fast lautlos glitt die Tür des Skycar hinter Yuika zu während diese entschlossen auf den kleinen Bürokomplex zusteuerte, welcher fast schon versteckt in diesem Bereich der Tips lag. Hier kam man nicht her um Hochglanz Geschäfte abzuschließen, aber dennoch war bei hiesigen Geschäften oft viel Geld im Spiel. Illegale Waren brachten die höchsten Preise und je geringer die Moral, desto höher die Aussicht auf Gewinn.
Kein Wunder das dieser Volus hier dem Reiz der Credits erlegen war. Geld war scheinbar manchmal ihre Moral, das einzige was einen Volus in Ausübung seiner Geschäfte beschränkte war die eigene Feigheit.
Mit ihrer urbangrauen Panzerung wirkte die Japanerin zwischen den nicht sehr gepflegten Gebäudekomplexen, fast schon wie ein Geist. Ein Umstand der durch ihre Aufklärungskapuze nur noch verstärkt wurde. Die eingebauten Visoren leuchteten einem dunklen Rot aus der aufgemalten Geisterfratze heraus. Ein Onryo war in der Mythologie ihres Volkes ein rachsüchtiger Geist, welcher die lebenden quälte. Eine Funktion die sie bisweilen selbst einnahm. Sofern die Bezahlung stimmte. In diesem Fall jedoch, agierte sie wohl mehr als eine Art Schutzengel. Nicht das man in dieser Funktion nicht auch ein paar Köpfe einschlagen musste. Aber es fühlte sich besser an.

Die Japanerin betrat den Büroraum, in welchen sich Charis und der von ihr erwähnte Volus befand. Die Schmugglerin kannte die Japanerin zwar ihrer Erinnerung nach nicht mit Maske, weswegen ihr Blick kurz skeptisch wirkte. Der Umstand das die Person mit der Maske sie nicht beim hineinkommen erschoß und sie Yuika kontaktiert hatte, ließen jedoch nur wenig Fehlschlüsse zu. Yuika nickte ihr bestätigend zu.
"Ich nehme an das ist Omon-san?", erkundigte sie sich und trat an den Schreibtisch heran an welchem der Volus immer noch saß.
Die Schmugglerin bestätigte es kurz und ging dann ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, Nikotin in den Körper zu pumpen. Yuika störte die Raucherei eigentlich nicht, aber da sie und ihre Schwester vor einer Weile das Rauchen aufgegeben hatten, war die Attitüde der Schmugglerin immer ein kleines Zerren am Suchtzentrum der Zwillinge.
"<Krch> Ich weiß nicht wer sie sind und für wen sie arbeiten, aber was auch immer Charis ihnen erzählt hat, das hier ist ein Missverständnis. Da bin ich mir sicher.", sprach der Volus beschwichtigend und machte anstalten aufzustehen. Yuika drückte ihn sanft in den Stuhl zurück.
"Bleiben sie sitzen! Charis meinte das sie nicht besonders gesprächig sind, aber scheinbar gilt das wohl nur für bestimmte Themen.", drang Yuikas Stimme leicht verzerrt aus der Aufklärungskapuze. Die Asari hatte ihr ein paar Informationen mitteilen können, aber Yuika hatte entschieden selbst das Gespräch zu suchen. Der Volus kannte die Schmugglerin wohl und anscheinend half dieser Umstand nicht unbedingt ausreichend Drohpotential aufzubauen. Mit Yuikas Auftreten war jedoch jedwede vertraute Atmosphäre aus dem Raum entwichen.
"Ich kann nicht über Themen reden die ich nicht kenne. Auch nicht über Geschäfte die ich praktiziere.", versicherte er krächzend.
"Beim Sklavenhandel viel ihr Name Omon-san. Und zwar bei einer speziellen Lieferung. Ausflug in neue Geschäftsfelder, hm?", hakte sie nach und beugte sich leicht mit den rotend leuchtenden Augen der Kapuze zu ihm herab. Mit der rechten Hand zog sie ihre Shuriken, welche sich leise zischend entfaltete.
"Man kann nicht nur den kleinen Zeh ins kalte Wasser halten, nicht wahr? Wenn, dann muss man komplett hinein springen.", meinte sie und schnippte mit dem Lauf leicht gegen den Kopf des Volus.
"Sie irren sich da. Ich bin nur der Mittelsmann. Ich vermittle Geschäfte, schaffe Rahmenbedingungen für neue Geschäftspartner..."
"Import-Export, Maklertum, ich will nicht das halbe Volus Handelsregister hören. Ich will mehr über die Partner wissen. Und die Rahmenbedingungen die ein findiger Volus geschaffen hat.", unterbrach sie ihn schneidend.
"Sie dürfen gerne wiederholen was sie schon Charis mitgeteilt haben, das stört mich nicht. Es wirkte nämlich noch ein wenig diffus."
"Ich arbeite mit Leuten die es nicht mögen wenn man ihre Identität offenlegt. Das Vertrauensverhältnis untergräbt. Die würden mich töten und danach sie!", erklärte er hektisch. Yuika blieb kurz regungslos, scheinbar nachdenkend. Dann stieß sie den Volus mitsamt Stuhl gegen einen der nahen Aktenschränke. Der plumpe Körper des Aliens wackelte kurz auf der Sitzfläche hin und her, als ihre Hand ihn an der Maske griff.
"Ich habe mich immer gefragt wie ein Volus unter der Maske aussieht. Jedoch vertragt ihr ja den niedrigen Druck nicht. Sobald man das Ding auszieht, zerplatz euer Kopf wie von einem Mantis Geschoß getroffen.", erklärte sie und stieß den Kopf kurz gegen die Sitzlehne.
"Wie ist das wenn ich dir einfach nur ein Loch in den Anzug schieße. Zieht der Unterdruck dich dann aus deinem Anzug, wie eine Art lebender Fleischwolf? Stelle ich mir schmerzhaft vor. Ein Quarianer bekommt dadurch höchstens eine Infektion.", meinte sie drohend.
"Ich bin versucht es rauszufinden.", sprach sie und setzte die Pistole auf den Bauch des Volus an.
"Nicht! Bitte...ich kann nicht genau sagen von wem die Lieferung kommt. Also welche Gang. Sie nutzen einen Mittelsmann. Ich habe den Piloten und das Schiff herausgesucht. Und kümmere mich ein wenig um die Sicherung der Fracht. Den Ort wo die Verladung stattfinden soll weiß ich nicht. Also noch nicht... er wird mir noch mitgeteilt, bzw. dem Piloten. Soll verhindern das es irgendwie an C-Sec raussickert."
"Mittelsmann und Pilot! Dann bleibt der Anzug vielleicht heil." "Die werden mich umbringen!" "Vielleicht. Aber ich werde es ganz sicher jetzt tun. Ihre Entscheidung, Omon-san."

"Wissen sie, eigentlich bin ich kein großer Fan von Maskerade. Aber erspart einem doch oft sehr viel Arbeit.", erklärte Yuika nachdem sie und Charis das Büro verlassen hatten. Omon saß dort bewusstlos auf seinem Stuhl, allerdings noch am Leben. Vorerst. Yuika war sich in dieser Hinsicht noch nicht sicher, der Bursche war so ehrenlos, wie er rund war. Seine Feigheit konnte Vor- und Nachteil sein. Sie zog die Maske aus.
"Ein hübsches Gesicht wird in dieser Branche oft nicht ernst genommen.", ,meinte sie stoisch und zupfte einen Kaugummi hervor.
"Damien, der schnellste Pilot des Millannest. Haben sie auch mal so einen tollen Slogan gehabt?", erkundigte sie sich sarkastisch und dachte über die erhaltenen Informationen nach. Sie hatte den Tarnnamen des Mittelsmann, was fast wertlos war, bis dieser mal Omon anrief.
"Ich nehme an sie kennen weder diesen Batarianer, noch sein Schiff, die Karadaan. Seinem Slogan nach, operiert er wohl hauptsächlich in der Hegemonie. Kein Wunder bei der Spezialisierung.", erkundigte sie sich bei der Schmugglerin. Fraglich wo so ein Abschaum in seiner Freizeit abhing. Vermutlich irgendwo in den Tips. Die Anzahl der Tittenbars in diesem Bereich war jedoch nicht unbedingt klein.
"Wegen Omon..ich habe sein Omnitool verwanzt und kann es überwachen. Jedoch besteht natürlich das Risiko das seine Feigheit ihn zu einer Dummheit reizt. Und er seinen Mittelsmann informiert. Meine Identität kennt er nicht...", sie drehte kurz spielerisch die Maske in ihrer Hand.
"Ihre jedoch schon, wäre gefährlich falls er diese weitergibt. Die haben ein Kroganerhirn an einer Wand verteilt für diese Lieferung.", meinte sie nachdenklich und lehnte sich leicht gegen die Wand hinter sich. Die Japanerin sah der Asari in die Augen.
"Ich überlasse ihnen deshalb die Entscheidung. Wenn ihnen das zu riskant erscheint, gehe ich nochmal rein und kümmere mich darum.", bot sie der Schmugglerin an und warf den Kaugummi in ihren Mund.


Orlowskis Ninja tat das, was sie am besten konnte. Naja, vermutlich am zweitbesten, wenn Charis das Angebot bedachte, dass die Asiatin ihr nach dem Verlassen des Raumes unterbreitete.
„Sie sind sehr charmant und aufmerksam“, sagte die Asari und zertrat die Zigarette auf der Straße. „Ihre dezent bedrohliche Art und Weise ist wirklich imposant“, erklärte sie weiter, ohne den Zynismus in ihrer Stimme zu verbergen. Sie wusste nicht, wie die Verdauung von Volus funktionierte, aber Omon hatte sicherlich die Hosen voll, nachdem Yuika mit ihm fertig war.
Natürlich war die Sorge der Asiatin berechtigt; Omon würde auch bei jedem Druck sofort einbrechen, egal, wer diesen ausübte. Und die Tatsache, dass Orlowski mächtige Feinde hatte, wurde durch das Bild eines getöteten Kroganers mehr als unterstrichen. Und trotzdem brauchte Charis es nicht über das Herz Yuika das zustimmende Nicken zu gewähren und vor der Tür zu warten, während Omon das Licht ausgeblasen wurde – mitsamt seinem Hirn.
„Nein, ich denke, ich schaffe das schon“, sagte die Schmugglerin daher und ließ es so klingen, als wäre ihr Leben ohnehin ein dauerhafter Überlebenskampf; ein Umstand, der kaum gelogen war.
„Zudem hab‘ ich ja noch eine Spectre in der Hinterhand.“

Die beiden Frauen machten sich auf den Weg zurück und überließen Omon seinem selbstgewählten Schicksal.
„Was Ihre Frage angeht: Nein, ich kenne weder diesen Damien noch sein Schiff. Ich kann mich auch dahingehend umhören, falls Orlowski das möchte. Allerdings sollte jemand mit einem so auffälligen Prestigenamen selbst auf der Citadel recht gut ausfindig zu machen sein. Wenn Sie aber Omons Omnitool verwanzt haben, sollten Sie diesen Kerl früher oder später ohnehin orten können, oder? Mein Wissen über Spionagetechnik ist schwindend gering.“

Majonese
19.08.2021, 16:59
"Aaaauuuuuuuuuuuuhhhhhhh!"
Nicht nur, dass ihr Ausruf laut durch den ganzen Laden hallte, Rebecca rundete das Bild eines heulenden Wolfes auch noch ab, indem sie die Augen zusammenkniff und nicht nur den Kopf, sondern gleich den ganzen Oberkörper nach hinten reckte.
"Rebecca!" Neben ihr zuckte Madison erschrocken von ihr zurück und ließ dann nervös den Blick umherschweifen. "Ey...muss das denn sein? Es gucken schon alle zu uns!"
Sie sparte sich eine Antwort darauf, denn natürlich wäre es ein klares 'Nein'. Ihre Freundin tat sich immer noch spürbar schwer damit, ihre Krankheit wirklich zu verstehen und Rebecca wusste nicht, wie sie es ihr noch erklären sollte. Außerdem hatte sie noch nicht die Kontrolle über ihren Körper zurück und warf ihren Kopf wild hin und her.
Und Madison hatte recht. So ziemlich sämtliche Köpfe im Laden hatten fragend nach dem Ursprung des seltsamen Geheules umgedreht. Unglücklicherweise konnten sich Madison und Rebecca nicht zwischen den Regalen verstecken, denn dort wo sie standen, gab es nur ein hüfthohe Schaukästen, auf denen eine Reihe an Keyboards und Synthesizern standen. Es fiel den Leuten also nicht schwer, die Schuldige auszumachen und sie mit empörten Blicken zu strafen.
"Was soll das denn?", war die Stimme einer Frau zu hören, die nicht unweit von Rebecca und Madison mit ihrer Begleitung, vermutlich ihr Mann und ihre zwei kleinen Kinder, stand und tadelnd den Kopf schüttelte.
"Tut mir leid", raunte Rebecca ihrer Freundin zu. Sie machte Madison keinen Vorwurf. Wer wollte schon zusammen mit einer vermeintlich Irren zusammen gesehen werden, die in aller Öffentlichkeit anfing, einen Wolf nachzuahmen? "Komm, lass weitergehen...!"
Das Music Planet war ein recht geräumiger Laden, in dem sich hunderte, wenn nicht sogar tausende Musikinstrumente über etliche Regale und die Wände verteilten. Es gab eine ziemlich große Auswahl an Instrumenten aus verschiedenen Zeitepochen, von einfachen Perkussionsinstrumenten wie Tamburins, Pauken und Bongos, altertümlich anmutende Streichinstrumente in verschiedenen Größen, Gitarren aller Bau- und Klangart, bis hin zu modernen Soundsystemen, die im Handumdrehen ganze Orchester ertönen lassen konnten - wenn man wusste wie und vor allem horrende Geldbeträge investieren wollte. Dazu kamen unzählige kleinere Fächer, Kisten und Koffer mit Zubehör, wie etwa altmodischen Instrumentständern, Umhängegurten oder austauschbaren Kleinteilen für Leute, die noch zusätzlich an ihren Instrumenten herumschrauben wollten.
Die Anordnung der zahlreichen Regale und Schaukästen in der Mitte ließen den Laden deutlich größer und verwinkelter wirken, als er eigentlich war, was sich in einem Musikgeschäft aber durchaus als vorteilhaft herausstellte.
Denn auch ohne, dass jemand lautstark Wolfslaute von sich gab, erklang eigentlich ständig irgendwo eine Snare, ein Gitarrenriff oder das helle Klingeln eines Tamburins, wenn Kunden die verschiedenen Instrumente ausprobierten. Vor allem Kinder konnten konnten kaum der Versuchung widerstehen, auf den Geräten herumzuklimpern und -klopfen. Bei jeder Gelegenheit wurden Saiten gezupft und Knöpfe gedrückt. Und die Geräuschkulisse machte es teilweise nicht einfach, selbst Hand anzulegen und die Klänge der Instrumente auszutesten. Die Größe des Ladens wirkte dem wenigstens ein wenig entgegen.
Eigentlich wäre das Music Planet nicht ihre erste Wahl gewesen, Rebecca bevorzugte lieber die kleinen Geschäfte, in denen man nicht selten der alleinige Kunde war und sich in Ruhe das Angebot anschauen und vor allem auch anhören konnte, während man von einem Angestellten noch beraten wurde. Doch ihr Lieblingsgeschäft für Instrumente und Musikzubehör in Papamoa Beach hatte schon vor einigen Jahren dichtgemacht und zumindest über die Auswahl konnte man sich hier nicht beschweren.
"Das ist doch alles völlig überteuert!", schnaubte Madison mit einem Blick auf die digitalen Preistafeln, die an den Wänden und Regalen hingen. Sowohl die Kosten für Materialien, als auch die Produktion der meisten Instrumente waren eigentlich deutlich niedriger, als die Preisschilder vermuten ließen. Doch da ein immer größerer Teil an Musik komplett digital entstand, waren Musikinstrumente mehr und mehr zu einem Luxusgut geworden, für das die Hersteller auch immer noch recht viel Geld verlangen konnten.
Rebecca zuckte mit den Schultern. "Aber das ist es eigentlich trotzdem wert...ich meine, es ist ja auch Quatsch! Quatsch! Es ist ja auch Quatsch! Fuck off! Es ist halt einfach schöner, die Musik wirklich selbst zu spielen, als einfach am Computer ein bisschen rumzuklicken."
"Pfff..." Die Skepsis ihrer Reaktion war wenig überraschend. Madison hatte von Musik eigentlich nicht die geringste Ahnung, zumindest wenn es um Musiktheorie und Akustik ging. Dass sie Rebecca trotzdem hierher begleitet hatte und dabei auch noch die Tics über sich ergehen ließ, freute sie daher umso mehr.
Die beiden Frauen liefen in den hinteren Teil des Ladens, der voll und ganz von Saiteninstrumenten, allen voran natürlich Gitarren ausgefüllt war. Hier gab es so ziemlich alles, was man sich vorstellen konnte, egal ob man als professioneller Gitarrist oder als angehender Hobbyspieler nach einem Instrument suchte. Akustik- und E-Gitarren unterschiedlichster Bauweise und Größen reihten sich hier dicht an dicht.
"Weißt du denn, was du suchst?", wollte Madison wissen, die zwischen den dutzenden Instrumenten offenbar schon den Überblick verloren hatte.
Rebecca nickte. "Eine Westerngitarre...das sind die mit den dicken Saiten, schau hier...!" Sie deutete auf ein Exemplar direkt vor ihr, eine recht schöne Gitarre aus dunklem Holz.
"Ähm...aha", machte Madison und es war klar, dass sie trotzdem keine Ahnung hatte, wie man eine Westerngitarre von anderen Stücken unterscheiden konnte.
Ihre Reaktion ließ Rebecca schmunzeln. Und ticcen. "Hey!", rief sie laut und warf ihren Kopf hin und her. "Du weißt gar nichts! Gar nichts! Gar nichts! Ha! Buuiieeeh!" Sie rieb sich den schmerzenden Nacken. "Sorry..."
Es war Madison sichtlich unangenehm neben ihr zu stehen, als sich erneut einige Köpfe in ihre Richtung drehten. "Was ist mit der hier?", fragte sie hastig und zeigte scheinbar willkürlich auf eine der Gitarren an der Wand.
Rebecca schüttelte den Kopf. "Nein, nicht so eine. Die hat eine laminierte Decke..."
"Eine was?"
"Die Decke ist der obere Teil der Gitarre", erklärte Rebecca geduldig und klopfte auf den Teil der Gitarre, den sie meinte. "Die Seiten und die Unterseite sind aus laminiertem Holz. Und wenn die Decke die gleiche Farbe hat, wie der Rest, dann ist die meistens auch laminiert."
"O...kay?" Madison zuckte mit den Schultern. "Ist das schlecht?"
"Ist eigentlich nicht die Welt, aber ich würde schon gerne eine nehmen, wo die Decke aus Massivholz ist. Das laminierte Holz klingt nicht so gut. E-e-eh-es klingt nicht so gut. Wie ein sterbendes Kind!"
"Wie ein...was?", prustete ihre Freundin ungläubig.
Rebecca grinste verlegen. "Das war ein Tic...ich meine nur, dass Massivholz besser klingt."
"Also, dieses...Tourette ist manchmal echt abgefuckt!"
Es sollte wohl wie ein Scherz klingen, doch der Ausdruck auf Madisons Gesicht und der leicht nervöse Ton ihrer Stimme verrieten ihr Unbehagen.
Rebecca versuchte den Kommentar zu ignorieren und schaute sich das Angebot genauer an. Sie fand recht schnell auch einige Gitarren, die ihr gut gefielen. Gelegentlich nahm sie eines der Instrumente von seiner Halterung und ließ sich auf einem der Hocker nieder, die hier umherstanden, um das Stück einem praktischen Test zu unterziehen. Während sie probeweise ein paar Akkorde spielte, war ihr sehr wohl bewusst, dass Madison sich ein wenig verloren fühlen musste, schließlich konnte ihre Freundin wenig einschätzen, ob das Instrument nun gut klang oder sich angenehm spielen ließ.
"Und wie findest du die hier?", wollte Rebecca mit einem Klopfen gegen die Gitarre auf ihrem Schoß wissen. "Glaubst du, die gefällt ihr?"
"Hm..." Madison bedachte das fast schwarz lackierte Holz mit einem skeptischen Blick. "Ist ein bisschen dunkel, oder? Vielleicht lieber etwas, das nicht so Goth-mäßig aussieht."
Rebecca fand die Gitarre eigentlich ganz gut, gerade vom Spielgefühl. Aber Madison hatte durchaus recht, das Stück hatte wirklich einen etwas düsteren Look. Andererseits wollte sie schon etwas, das nicht ganz so gewöhnlich aussah...
Mit einem Seufzen hängte sie das Instrument zurück und schaute sich weiter um. Es war gar nicht so einfach etwas zu finden, mit dem sie zufrieden war und das obwohl hier unzählige Gitarren hingen. Doch die ganzen Bedingungen, die sie an das Instrument hatten, schränkten die Auswahl dann doch enorm ein. Als nächstes probierte Rebecca eine Gitarre aus, die zwar recht schöne Verzierungen auf dem Seitenholz hatte, aber ein wenig groß und unhandlich war. Dann ein Stück mit einem für ihren Geschmack recht schmalen Hals, bei dem die Saiten zu eng zusammenliefen, was das Spielen unnötig schwierig machte. Und auch eine sehr edel wirkende Gitarre aus glänzendem Holz und aufwändig verschnörkeltem Kopf schied aus, als die beiden Frauen einen Blick auf das Preisschild warfen. Zwei-, dreihundert Credits waren noch locker drin, doch bei knapp eintausendfünfhundert hörte der Spaß auf.
Gerade brachte sie das Luxusinstrument zurück, als Madison plötzlich mit Aufregung in der Stimme sagte: "Hey, schau dir die hier mal an!"
Rebecca wollte der Aufforderung nachkommen, doch ihre Krankheit ließ sie zunächst nicht. Sie starrte noch auf die teure Gitarre vor ihr und streckte plötzlich ihre Hand danach aus. "Anfassen!", stieß sie mit weit aufgerissenen Augen hervor und schlug dann mit ihrer Hand wild nach den Saiten des Instruments.
"Rebecca?"
Sie wandte sich zu Madison um, die Augen noch immer weit offen und wiederholte nur nochmal: "Anfassen!"
"Ist das...wieder einer von diesen Tics?", wollte ihre Freundin merklich irritiert wissen.
Kaum bekam Rebecca die Kontrolle über ihren Körper zurück, zog sie hastig die Hand weg von dem Instrument. Das Letzte, das sie wollte, war eine sündhaft teure Gitarre im Laden zu beschädigen. "Was ist?", fragte sie und überging den Tic. "Hast du was gefunden?"
Wortlos deutete Madison auf ein Exemplar vor ihr, das gut sichtbar auf Augenhöhe hing.
"Uhhhh...!" Auf den ersten Blick wirkte das Instrument wenig außergewöhnlich, weder das Material, noch die Farbe des Holzes oder die Bauform machten einen besonderen Eindruck. Doch beim genaueren Hinschauen konnte man erkennen, dass das gesamte Griffbrett, sowie der Kopf und Teile der Decke mit aufwendigen silbernen Ziermustern bedeckt waren. Sie waren dezent in das Material hineingearbeitet worden, sodass sie nicht störten und dem Stück doch einen sehr schönen Touch gaben. Dass es sich bei den Motiven um traditionelle Muster der neuseeländischen Ureinwohner handelte, passte nur umso besser. Mit wachsender Begeisterung nahm Rebecca die Gitarre von der Halterung und spielte ein wenig darauf herum.
"Die ist echt toll!", lautete ihre Einschätzung schon nach einigen Akkorden. Die Größe, der Klang, das Aussehen, es war alles genau richtig, fast schon so, als hätte sie die absolute Wunschgitarre gefunden. "Wollen wir die nehmen?"
"Puuuhh..." Madison Augen weiteten sich leicht, als sie sich den Preis des Stücks betrachtete und sie warf ihrer Freundin einen bedeutsamen Blick zu.
"Och nee! Sag nicht, das ist auch so übertrieben teuer...!"
"Naja...sechshundert..."
Und so schnell die Begeisterung aufgekommen war, verflüchtigte sie sich wieder. Sechshundert war eine beachtliche Größenordnung. Nicht ganz so schlimm wie tausendfünfhundert, doch es war immer noch eine ganze Menge. Andererseits war die Gitarre absolut perfekt und nun, da sie das schöne Stück in den Händen hielt, war sie sich sicher, dass sie sich mit keiner Alternative zufrieden geben würde...
"Ähm...alles in Ordnung?"
Erst jetzt bemerkte Rebecca, dass sie mit starrem Gesichtsausdruck winselnde Laute, die entfernt an das Jammern eines Hundes erinnerten, ausstieß und ihr entfuhr ein überraschtes Lachen über den Tic. "Jaja, schon gut", grinste sie und blickte dann wehmütig auf die Gitarre, die sie noch im Schoß hielt, während sie wahllos ein paar Saiten zupfte. "Ach Mann, das ist so schade...die ist wirklich großartig!"
"Jaah, schon...aber das ist echt ein bisschen viel..."
Mit einem schweren Seufzen erhob sich Rebecca und brachte die Gitarre zurück, um sie zu den anderen Instrumenten an die Wand zu hängen. Sie und Madison hatten sich im Voraus darauf geeinigt, dass sie den Kaufpreis halbe-halbe teilten und nicht über dreihundert Credits gehen wollten. Und dieses Stück kostete das Doppelte. Trotzdem fiel es ihr schwer, ihren Blick von der Gitarre abzuwenden und ihre Augen blieben an den silbernen Koru-Symbolen hängen, die am Kopf des Instruments in das Holz eingearbeitet waren.
Ihre Gedanken drifteten wieder ab und sie erinnerte sich an den Moment vor ein paar Tagen zurück, als Amaia ihrer besten Freundin offenbart hatte, dass sie in Neuseeland bleiben würde. 'Ich bleibe hier, solange du mich brauchst.' Die Worte hatten sich in ihren Kopf eingebrannt. Für jemand anderen mochte es abgedroschen klingen, für Rebecca aber war es das Schönste, das sie seit ihrer Rückkehr nach Tauranga zu hören bekommen hatte.
"Ich nehme sie trotzdem...", entfuhr es ihr, bevor sie sich wirklich ernsthaft Gedanken darüber machen konnte, doch kaum verließen die Worte ihren Mund, nahm der Entschluss in ihrem Kopf Form an.
Madison blinzelte verwirrt. "Wie jetzt? Die hier? Aber...die ist doch so teuer..."
"Ja, ich weiß, aber...hey, schau mich an! Ich habe einen Tumor! Fuck off!" Erneut holte Rebecca das Instrument von der Halterung an der Wand.
"Wir hatten doch gesagt, wir bezahlen beide die Hälfte!", beschwerte sich Madison. "Aber das ist mir echt zu viel..."
"Ich weiß doch...wir können es doch so machen: du bezahlst hundertfünfzig, das hatten wir ja als Grenze festgelegt. Und den Rest bezahle ich schon..."
Madison schaute wenig begeistert drein. "Muss das sein? Wir können doch auch einfach eine von den anderen nehmen."
"Ach, komm, bitte! Die Gitarre ist einfach perfekt. Sie wird sich garantiert richtig darüber freuen!" Rebecca wusste genau, was ihre Freundin umtrieb. Einerseits wollte Madison nicht so viel Geld ausgeben, andererseits wollte sie aber nicht nur so einen kleinen Anteil des Preises tragen, während Rebecca den ganzen Rest bezahlte. Es fühlte sich sicherlich nicht schön an, ihre Freundin vor diese Entscheidung zu stellen, doch sie ließ nicht locker. "Es ist doch egal, wer wie viel bezahlt! Hauptsache, Amaia bekommt etwas Schönes und freut sich darüber, nicht?"
Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens stieß Madison ein Seufzen aus und zuckte mit den Schultern. "Ja, meinetwegen halt. Aber ich zahle nur hundertfünfzig, nicht mehr!"
"Ist okay!" Dass Rebecca gerade zustimmte, eine beachtliche Summe Geld von ihrem Konto abzuheben, war in diesem Moment eher ein Hintergedanke. In erster Linie freute sie sich einfach über Madisons Einverständnis. Mit einem breiten Grinsen posierte sie mit der Gitarre, als ob sie sie für einen Werbespot in die Kamera präsentieren wollte. "Aber es ist eine gute Wahl, findest du nicht?"
Ihre Freundin schnaubte belustigt. "Ich habe doch keine Ahnung! Wenn du sagst, dass sie Amaia gefallen wird, dann glaube ich dir das halt."
Rebecca warf den Kopf in den Nacken und kniff die Augen zusammen. "Sie spricht mit gespaltener Zunge! H-h-h-hey! Buuuiieeeh!"
"Ähm...ja...dann können wir ja gehen..."
Die beiden schlenderten den Weg zurück in Richtung Tresen, zufrieden mit ihrem Fund auf der einen und dass sie nicht so lange wie befürchtet dafür gebraucht hatten auf der anderen Seite. Sicherheitshalber übernahm Madison das Tragen des Instruments, schließlich hatte sie keine unberechenbare Nervenkrankheit. Rebecca spürte eine seltsame Anspannung in ihrem Körper, es war als wollte sie mit jedem Schritt in die Luft hüpfen. Eine hibbelige Aufregung ergriff Besitz von ihr. Sie war fest davon überzeugt, gerade das tollste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten für ihre beste Freundin gefunden zu haben. Irgendwie war es zu gut, um wahr zu sein.
Natürlich dauerte es nur Sekunden, bis sich die Anspannung durch Tics zum Ausdruck brachte.
"Anfassen!", stieß sie mit entrücktem Gesichtsausdruck hervor und schlug mit der Rückseite ihrer Finger über die Saiten mehrerer Gitarren, die neben ihr an der Wand hingen. Ein Brummen aus schrägen Akkorden und ekelhaft knarzenden Saiten erklang.
"Rebecca?" Eine Spur Ungeduld lag in Madisons Stimme, als sie auf ihre Freundin warten musste.
"Sorry..." Hastig schloss Rebecca zu ihr auf, doch schon fiel ihr Blick auf die Keyboards zu ihrer Rechten und ihre Hand streckte sich ganz von alleine aus, um sinnlos auf der Tastatur herumzuklimpern. "Hey! Spiel mit mir! Fuck off!"
Madison seufzte, konnte sich aber ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Mit einer Hand drückte auch sie ein wenig auf der Tastatur herum und spielte eine willkürliche Tonabfolge. "So, zufrieden?"
"Ein echter Mozart!"
"Ein...was?"
Ein wenig überfordert lachte Rebecca auf. "Keine Ahnung! Das sind alles nur Tics, Madi! Die Hälfte von dem, was ich sage, ist völlig sinnlos..."
"Ahh...okay. Dann können wir also weiter?"
"Ja..." Und schon klatschte sie wieder ihre Hand auf die Basstasten des Keyboards und einen Moment erklang ein furchtbares Dröhnen. "Anfassen!"
Der Weg durch den Laden wurde recht schnell chaotisch. Angepeitscht durch ihre Tics konnte Rebecca keine zwei Schritte laufen, ohne auf dem nächstbesten Instrument herumzuschlagen und so beschwor sie ein Konzert aus lauten, schrägen und willkürlichen Tönen hervor, das die beiden Frauen wie ein Echo verfolgte. Zwischendurch zuckte ihr Kopf wild umher und sie stieß laute Ausrufe wie "Anfassen!" oder "Fuck off!" aus. Es musste ein äußerst sonderbarer Anblick für die anderen Ladenbesucher sein.
Und dennoch hatte sie Madison offenbar angesteckt, denn ihre Freundin folgte Rebeccas Beispiel und ließ im Vorbeigehen auch das ein oder andere Instrument erklingen. "Ich habe ja keine Ahnung davon..." Mit einem breiten Grinsen wandte sie sich an Rebecca. "Mache ich das so richtig?", wollte sie wissen und klopfte laut gegen die Bass-Drum eines Schlagzeug-Sets, an dem sie vorbeilief.
"Solange ein Ton kommt, ist's perfekt", gab die junge Frau mit einem Augenzwinkern zurück, wobei das Zwinkern schnell zu einem Tic wurde, der ihre ganze Gesichtshälfte unkontrolliert zucken ließ.
Nach den Keyboards kamen die Perkussionsinstrumente und Rebecca schlug mit ihrer Hand auf Snares, Becken und Bongos herum, als sie durch die Reihe lief. Ihre Schritte beschleunigten sich leicht, genauso wie ihr Herzschlag und sie konnte nicht einmal sagen, wie weit sie aus eigenem Willen handelte und wie viel ihre Tics zu verantworten hatten. So musste es sich für ein Kind anfühlen, in einem Musikladen zu sein. All diese verschiedenen Geräte, einige ganz simpel, andere recht exotisch und sonderbar anzuschauen, man konnte dagegen klopfen und -schlagen, laute Geräusche ertönten und es klang jedes mal anders. Wie eine akustische Wundertüte.
Ihre Füße trugen sie wie von alleine vorwärts und in ihrem Kopf war das sinnlose Gepolter und Gehämmer, das sie verursachte, der Rhythmus ihres eigenen Liedes. Eine seltsame Leichtigkeit ließ sie für einen Moment völlig vergessen, wo sie war, sie hüpfte förmlich von einem Instrument zum Nächsten. Mit einem begeisterten Grinsen auf dem Gesicht, bei dem sie auf ihre Unterlippe biss, ließ sie das helle Schallen eines Beckens erklingen, bevor ein Tic durch ihren Rücken jagte und ihr Kopf für einen Moment in den Nacken ruckte.
"Nicht so schnell!", kicherte Madison hinter ihr und musste nun auch ihre Schritte beschleunigen, damit ihre Freundin sie nicht komplett abhängte.
Rebecca warf nur kurz ein entrücktes Grinsen über ihre Schulter, bevor sie auf unterschiedlichen Bongos herumtrommelte. Ein Tic ließ sie ihre Augen zusammenkneifen, doch sie bewegte sich schon weiter.
Und völlig ohne Vorwarnung begann ihre Sicht zu verschwimmen. Ihr Körper war mit einem Mal unheimlich Träge und all die Geräusche und Bilder, die sie wahrnahm, begannen Schlieren in ihrem Kopf zu ziehen. Es hielt nur einen winzigen Augenblick an, sie merkte es beinahe nicht mal und dennoch reichte es aus, um ihre Koordination durcheinanderzubringen.
Etwas unbeholfen wankte Rebecca zur Seite und knallte beim Vorbeilaufen mit ihrer Hand hart gegen den Rand einer großen Conga-Trommel, die auf einem dreibeinigen Ständer stand und auf der sich ein ganzer Stapel an kleineren Trommeln auftürmte. Dem stechenden Schmerz in ihrer Hand folgte ein leichter Druck gegen ihr Knie und bevor sie es sich versah, befand sie sich mitsamt der Conga auf dem Weg in Richtung des dunklen Teppichbodens. Zwar schaffte Rebecca instinktiv noch zwei, drei Schritte nach vorne, doch es war nicht genug, um sie auf den Beinen zu halten und so schlug sie der Länge nach auf dem Boden auf. Gleichzeitig erklang hinter ihr das vielfaches Schellen und Scheppern von einem Stapel Tamburins, die sich auf dem Boden verteilten und der laute Schlag einer umstürzenden Conga.
Die Heiterkeit war wie weggeblasen. Mit einem Mal wurde Rebecca wieder bewusst, wo sie war und plötzlich prasselten viel zu viele äußerst unangenehme Eindrücke auf sie ein. Und es waren gar nicht so sehr ihre pochende Hand oder ihre schmerzenden Rippen, die ihr in diesem Moment zu schaffen machten.
"Ey, muss das sein?", ertönte Madisons Stimme hinter ihr, hörbar frustriert.
Hastig rappelte sich Rebecca wieder auf und schaute sich das Chaos an, das sie verursacht hatte, fast ein Dutzend Instrumente lagen in dem Gang verteilt. Ihr stieg die Hitze ins Gesicht und sie begann unbeholfen damit, die große Conga-Trommel wieder aufzustellen. Obwohl sie es beharrlich vermied, in Richtung der anderen Kunden zu schauen, spürte sie sehr wohl, wie so ziemlich jede Person im Music Planet gerade versuchte, einen Blick auf die Ursache des Lärms zu erhaschen. Sie glaubte einige abfällige Kommentare zu hören, doch das Rauschen in ihren Ohren übertönte die einzelnen Worte. Am liebsten wäre Rebecca einfach zur Ladentür herausgerannt. Sie kam sich vor wie ein Clown.
Ein Mitarbeiter des Ladens, ein Mann um die Mitte dreißig, lugte mit hochgezogener Braue in den Gang hinein, in dem sie mit hochrotem Kopf gerade dabei war, die Tamburine notdürftig wieder einzusammeln.
"Tut mir leid...", stammelte die junge Frau und fragte sich, ob ihr wohl Ärger drohte. Würde man sie rausschmeißen? Ihr sogar Hausverbot erteilen...?
Mit einem tiefen Seufzen ließ der Mann seinen Blick über die Musikinstrumente schweifen, wie um abzuschätzen, ob irgendein ernster Schaden angerichtet worden war. Doch dann wandte er sich ohne ein Wort schon wieder einem anderen Kunden zu, den er wohl gerade beim Kauf beraten hatte.
Rebecca spürte Madisons ungeduldigen Blick auf sich, während sie hastig die Stücke zusammensuchte und einigermaßen ordentlich aufstapelte. Keines der Instrumente schien ernsthaft Schaden genommen zu haben, doch das war auch schon der beste Gedanke, den sie in dieser Situation zustande brachte. Ihre Tics schwiegen für den Augenblick und es fühlte sich an, als wollte ihre Krankheit sie mit diesem Moment der Stille für ihr dummes Missgeschick verhöhnen.
"Können wir jetzt bezahlen?", wollte Madison wissen, noch immer hielt sie die Gitarre für Amaia in einer Hand.
Beim Tresen angekommen hielt sich Rebecca im Hintergrund und überließ ihrer Freundin die Interaktion mit dem Verkäufer. Der versuchte ihnen noch Einiges an überteuertem Zubehör für das Instrument anzudrehen, doch Madison winkte ungeduldig ab. Lediglich beim Überweisen der Credits trat Rebecca kurz nach vorne und tippte ihren Anteil am Kaufpreis ein. Und kaum hatte sie die Überweisung bestätigt, kamen ihr plötzlich Zweifel über den Kauf. Sie hatte gerade vierhundertfünfzig Credits für ein Geburtstagsgeschenk ausgegeben. War es das denn wirklich wert? Immerhin war das ein guter Teil ihres Ersparten und sie hatte noch immer keine Aussicht auf ein richtiges Einkommen...
"Schönen Tag wünsche ich Ihnen", sagte der Verkäufer geschäftig.
"Lass gehen", murrte Madison zu ihrer Freundin und die beiden verließen das Music Planet.
Rebecca war erleichtert, als sie durch die Eingangstür nach draußen traten, sie wollte sich am besten gar nicht mehr hier blicken lassen.
Strahlender Sonnenschein empfing sie und schien schon nach wenigen Sekunden zu versuchen, sie bei lebendigem Leib zu kochen. Es war sicherlich einer der heißesten Tage des Jahres und die gnadenlose Hitze machte selbst den kurzen Weg vom Musikladen zu dem kleinen Parkplatz auf der anderen Seite der Straße sehr unangenehm. Vor allem da Rebecca nun, da ihr Adrenalin wieder abflaute, erneut Probleme mit ihrem Kreislauf bekam. Es war nur ein leichter Schwindel und ein Gefühl von Erschöpfung, so als hätte sie den ganzen Tag über Sport gemacht, doch es half sicherlich nicht dabei, ihre Laune zu heben.
Die beiden Frauen liefen auf einen schwarzen Kombi zu, der im Schatten eines benachbarten Gebäudes stand.
Dort, an den Wagen gelehnt, war schon von Weitem Davids breitschultrige Gestalt auszumachen. Madisons Freund surfte gerade auf seinem Omni-Tool im Extranet und blickte auf, als die beiden Frauen auf ihn zuliefen.
"Ihr habt kürzer gebraucht, als ich gedacht hatte", meinte er, doch sein Tonfall verriet, dass es ihm trotzdem zu lange gedauert hatte.
"Ja, wir haben einen richtigen Glücksfund gemacht", grinste Madison und präsentierte ihm die Gitarre.
David tat sich schwer damit, echte Begeisterung zu zeigen. "Hmm, sieht...nett aus..."
"Amaia wird sich bestimmt freuen! Ist ein echt schickes Ding." Madison öffnete die Seitentür des Wagens und legte die Gitarre auf die Rückbank. "Weißt du schon, wie du ihr die Gitarre übergeben willst?", wollte sie über die Schulter gewandt von Rebecca wissen.
Die Angesprochene zuckte mit den Schultern. Und dann mehrfach mit dem Kopf. "Weiß ich noch nicht", gab sie zu, während sich ihre linke Gesichtshälfte unkontrolliert zu einer halben Grimasse verzog. "Ich denke, ich schicke sie ihr an ihrem Geburtstag einfach zu, zusammen mit einer Karte."
"Super! Danke, dass du das übernimmst."
"Jaah...kein Thema."
David legte einen Arm locker um seine Freundin. "Also habt ihr jetzt alles? Können wir wieder zurück?"
"Ja, ich denke schon." Madison warf Rebecca einen fragenden Blick zu. "Oder? Wir haben immerhin sechshundert Credits bezahlt, das wird ja wohl als Geschenk für Amaia ausreichen."
"Bestimmt..." Rebecca lachte ein wenig nervös über die scherzhaft gemeinte Bemerkung. "Ich dachte aber...wir könnten ja vielleicht noch unten am Park ein Eis essen...falls ihr Lust habt..."
"Ach..." Madison schien einen Moment zu überlegen. "Wäre ja eigentlich schon ganz nett, aber wir haben nicht mehr so viel Zeit. Wir bekommen nachher noch Besuch und müssen noch aufräumen und Sachen vorbereiten", erwiderte sie ausweichend und wandte sich an ihren Freund. "Wir sollten am besten jetzt schon nachhause fahren, oder?"
"Joah...aber wir brauchen uns da jetzt keinen Stress machen, wir haben locker noch zwei Stunden, bis die kommen", meinte David mit einem Schulterzucken. "Aber mir ist's eigentlich eh egal, ich esse ja eh kein Eis, das müsst ihr unter euch ausmachen..."
Madison warf ihm einen verärgerten Blick zu, doch er schien es nicht zu merken. "Nee, tut mir leid, vielleicht wann anders", winkte sie an ihre Freundin gewandt ab.
"O...o...o...o...okay...fuck off! Buuuiieeeh!" Rebecca hätte sehr gerne noch ein wenig Zeit mit Madison verbracht. Ihre Krankheit mochte ihr zwar andauernd das Leben schwer machen, doch es tat trotzdem gut, mal wieder unterwegs zu sein. Im Moment war sie tatsächlich lieber hier und machte sich mit ihren Tics zum Affen, als alleine zuhause rumzuhängen, allerdings sie konnte es Madison wirklich nicht verübeln, wenn sie lieber wieder ihre Ruhe vor ihrem Tourette haben wollte.
Die drei stiegen in Davids Wagen ein und machten sich auf den Rückweg. Während das Paar auf den Vordersitzen munter miteinander plauderte, hielt Rebecca die nagelneue Gitarre gut fest und beobachtete durch das Seitenfenster gedankenverloren das Treiben in Tauranga.
"Wann genau wollten deine Kumpels denn kommen?", wollte Madison von ihrem Freund wissen.
Der blickte kurz auf das kleine Display am Armaturenbrett, auf dem die Uhrzeit angezeigt wurde. "Gegen fünf...aber die kommen eh mindestens eine halbe Stunde zu spät, also keinen Stress..."
"Kommt der Freddie eigentlich auch?"
"Ja...wieso?"
Madison schnaubte leicht. "Naja...ehrlich gesagt mag ich ihn nicht besonders. Er macht immer einen auf super wichtig, weil er den Job bei dieser blöden Behörde hat."
"Tjaah..." David schwieg einen Moment und entschied sich dann zu einer diplomatischen Antwort. "Stimmt schon, er spielt das gerne ein wenig hoch. Aber er ist ansonsten doch echt nicht verkehrt."
"Pfff..."
"Flamingo, oh oh oh-woah!"
Als Rebecca plötzlich lauthals sang, fuhren sowohl David als auch Madison erschrocken herum. Mit geröteten Wangen duckte sich die junge Frau leicht in ihren Sitz zurück. "Sorry, das war ein-"
"Tic...", vervollständigte Madison den Satz und wandte sich mit einem Schmunzeln wieder nach vorne. "Ja, das kommt bei dir ja offenbar häufiger vor."
"Jaah...mein Tourette wollte wohl auch was zur Unterhaltung beitragen-Hey!"
"Naja, solange du mir dabei nicht so ins Ohr brüllst, ist es nicht so schlimm..."
Und wieder spürte Rebecca den Impuls, spürte ein Kribbeln, welches sich in ihrem Körper ausbreitete und ehe sie etwas dagegen tun konnte, lehnte sie sich ruckartig nach vorne. Sie beugte sich an der Kopfstütze des Beifahrersitzes vorbei, sodass sie direkt hinter Madison war und rief: "Ungefähr so?"
Ihre Freundin zuckte mit einem irritierten Aufschrei zusammen, wich instinktiv zur Seite und hielt schützend ein Hand an ihr Ohr. Dann fuhr sie ruckartig herum und stierte nach hinten. "Willst du mich verarschen?"
Beschämt fiel Rebecca wieder zurück in ihren Sitz. Unter Madisons empörten Blick schrumpfte sie ein wenig zusammen. "Das...das tut mir leid, das wollte ich nicht!" Sie konnte nur erahnen, wie wenig glaubwürdig ihre Entschuldigung auf ihre Freundin wirken musste. Ihr Tourette schien es wirklich darauf anzulegen, sie in möglichst große Schwierigkeiten zu bringen.
Zu ihrem Glück wurde Madison vom lauten Gelächter ihres Freundes abgelenkt. Der fand nämlich die Situation offenbar ziemlich amüsant.
"Das ist nicht witzig!", fuhr Madison ihn an.
"Naja, eigentlich schon", gluckste David, die Augen weiterhin auf die Straße gerichtet. "Das Timing war echt genial..."
"Weißt du eigentlich, wie laut das war? Das war direkt an meinem Ohr!"
"Das war doch auch nur ein Tic, oder? Und ich dachte, Rebecca kann das nicht kontrollieren..."
Madison warf ihm einen erbosten Blick zu. "Und das macht's plötzlich in Ordnung, wenn jemand dadurch zu Schaden kommt, oder was?"
"Nun mach mal halblang, es ist doch nichts passiert! Du wirst wegen sowas doch nicht gleich taub..."
Eine Weile zankten die beiden sich über die Reaktion des jeweils anderen und sie schienen die junge Frau auf der Rückbank für einen Moment völlig vergessen zu haben, dabei war ihr Tic es eigentlich erst gewesen, der das Ganze entfacht hatte.
Auch nachdem die Kabbelei schließlich in einem Schweigen endete, spürte Rebecca einen leichten Stich in den Eingeweiden, als Madison ihrem Freund einen säuerlichen Blick zuwarf und sich sichtlich schlecht gelaunt an die Seitentür lehnte. Dass sich Madison und David stritten passierte gar nicht mal so selten, doch Rebecca fühlte sich in diesem Fall irgendwie schuldig an dem Zwist. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich im Stillen, wie viel ihre verdammte Krankheit eigentlich noch anrichten konnte. Immer wenn sie glaubte, die schlimmsten Dinge mit ihren Tics erlebt zu haben, setzte ihr Tourette noch einen drauf.
Schließlich erreichten sie das Haus von Rebeccas Eltern und die junge Frau sprang förmlich vom Rücksitz, um der angespannten Stimmung im Auto zu entkommen. Nachdem sie sich die neue Gitarre vom Rücksitz geschnappt hatte, wandte sie sich nochmal an Madison und David. "Vielen Dank für die Fahrgelegenheit."
"Kein Problem", erwiderte Madison mit einem Lächeln, das ein wenig kühl wirkte. "Immerhin hätte ich ohne dich nicht so ein schönes Geschenk für Amaia aussuchen können...wobei, so teuer wie die Gitarre war, werde ich ihr wohl für die nächsten drei Jahre nichts mehr schenken."
"Ich werde...ich werde...i-i-ich...fuck off! Ich liebe dich! Ich werd's ihr sagen!"
"Ähm...ja...dann mach's gut, Becky."
"Ja, ihr auch."
Als Davids Wagen anfuhr, blickte Rebecca ihnen noch einen Moment hinterher.
Schon wieder war ihr ziemlich elend zumute. Immer wenn sie glaubte, einen schönen Moment erleben zu können, machte sie es sich selbst kaputt. Eigentlich sollte sie sich über das tolle Geschenk freuen, das sie für ihre beste Freundin gekauft hatte und nun in den Händen hielt wie eine Trophäe. Und darüber, mal wieder etwas mit einer guten Freundin in der Stadt unternommen zu haben. Aber schon wieder wurden all diese schönen Gefühle von einem kalten Schleier erstickt, der sich über sie gelegt hatte.
Rebecca spürte ein großes Verlangen danach, sich einfach wieder in ihrem Bett zu verkriechen und den restlichen Tag dort in der Stille und Einsamkeit ihres Zimmers zu verbringen. Ihr schwächelnder Kreislauf verstärkte diesen Wunsch nur. Doch es ging leider nicht. Sie hatte nämlich noch so einiges vor.


"Und, bist du bereit?"
"Ähm..." Eigentlich musste Rebecca die Frage bejahen. Immerhin war es ihre Idee gewesen und sie hatte Amaia explizit darum gebeten ihr dabei zu helfen. Und trotzdem hatte sie ein flaues Gefühl im Magen und knetete unruhig die Hände zusammen.
"Ach, komm schon, es ist doch nichts Schlimmes!", lachte Amaia, die das Zögern ihrer Freundin sofort bemerkt hatte. Sie hielt ein kleines Gerät in ihrer Hand hoch und richtete es demonstrativ auf Rebecca. "Die Kamera wird dich schon nicht beißen. Und ich auch nicht."
"Glaub ich dir nicht...Ich glaube dir gar nichts! Ich liebe dich! Fuck off! Hey!" Rebecca warf sich mit Schwung nach hinten auf ihr Bett. Fast stieß sie dabei mit dem Kopf gegen die Wand. "Na gut...dann leg los...", seufzte sie, während sie sich von ihrer Bettdecke wieder hervorkämpfte.
Amaia presste einen Knopf an der Kamera. "Alles klar...und jetzt?"
Beim Anblick des kleinen roten Lichtes, das neben der Kameralinse aufleuchtete, spürte Rebecca sofort eine gewisse Anspannung in sich aufsteigen. Sie fühlte sich irgendwie beobachtet und das obwohl sie außer Amaia eigentlich niemand sehen konnte, wie sie in ihrem ärmellosen Oberteil und einer weiten Jogginghose auf ihrem Bett hockte und mit leicht eingezogenem Kopf in die Kamera starrte. "Naja...jetzt muss ich nur noch ticcen..."
"Sollte ja nicht allzu schwer sein, nicht?", grinste Amaia.
"Jaah...das Problem ist halt, ich kann's nicht auf Kommando machen..."
Rebecca kam sich unheimlich dämlich vor, wie sie eine Weile in die Kamera starrte und darauf wartete, dass der Sturm in ihrem Kopf aufzog. Ganz bewusst warf sie alle mentalen Barrieren von sich ab, die sie normalerweise versuchte aufrecht zu halten. Schon nach wenigen Augenblick schwirrten ihre Gedanken wild durcheinander und ihr Blick wanderte ein wenig ziellos in ihrem Zimmer umher. Sie versuchte so wenig wie möglich nachzudenken, sich so wenig wie möglich auf irgendetwas zu konzentrieren. Es war ein sonderbares Gefühl, als würde sie ihrem Tourette die Erlaubnis geben, zu tun was auch immer es wollte.
Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis die Tics kamen.
Als ihr Blick auf den halb bemalten Holzvogel fiel, der noch immer auf ihrem Schreibtisch lag, reckte sie ruckartig den Kopf nach vorne. "Flieg! Flieg so schnell du kannst! Buuuieeehh!" Die junge Frau kniff die Augen zusammen und klatschte in die Hände. "Sonst esse ich dich!"
"Das will ich sehen, wie du ein Stück Holz isst", grinste Amaia, die sich wie so oft auf dem Schreibtischstuhl niedergelassen und hatte und die Kamera hielt.
"Kann gut sein, dass meine Tics dir den Wunsch erfüllen", meinte Rebecca mit einer Spur Galgenhumor, bevor sie wieder den Kopf in den Nacken legte. "Hey! Schau mich an! Schön zart und knusprig!" Sie lachte gequält auf und kauerte sich unbewusst ein wenig zusammen. Mit einer Hand bedeckte sie ihr Gesicht, als ob sie es vor der Kameralinse verbergen wollte, die weiterhin schonungslos auf sie gerichtet war und sie spürte wie ihr die Hitze in den Kopf schoss. "Oh Mann..."
So ging es einige Zeit weiter. Da sie sich ganz bewusst nicht gegen die Tics wehrte, kamen diese so oft, dass Rebecca teilweise kaum die Kontrolle über ihre Muskeln zurückbekam, bevor der nächste Impuls durch ihren Kopf jagte und sie wahllos Dinge tun ließ. Zwischendurch fachte Amaia mit ihren Kommentaren und Reaktionen weitere Tics an, mal gewollt, mal ungewollt.
"I-i-ihh-ich glaube das reicht jetzt! Hey! Fuck off!", sagte Rebecca irgendwann und versuchte verzweifelt die nächste Welle von Tics zu unterdrücken so gut sie eben konnte. Nun da sie das Tor zur Hölle erstmal geöffnet hatte, war es aber nur noch schwer möglich, die Blitze in ihrem Kopf zu kontrollieren. Die Tics waren anstrengend, sowohl für ihren Körper, als auch ihren Verstand und je mehr Tics sie zuließ, desto aufgedrehter wurde sie. Die Attacken kamen in immer kürzeren Intervallen.
Kneife die Augen zusammen! Klatsche in die Hände! Werfe deinen Kopf zurück und gib laute, sinnlose Geräusche von dir! Schlage dir gegen die Schulter! Sag Amaia, dass sie hässlich ist...nein, dass du sie liebst! Und dann hopst du auf deinem Bett herum.
"Alles klar..." Amaia beendete die Aufnahme und setzte sich zu ihrer besten Freundin auf ihr Bett. "Also, willst du's sehen?"
"Ja, natürlich! Na-na-natürlich! Natüüüüürlich! Hey! Fuck off! Fuck! Off!" Rebecca schüttelte ihren Kopf wild umher, bis sie schließlich mit einem leichten Ächzen ihren Körper wieder unter Kontrolle bekam. Ihre Nackenmuskeln waren mittlerweile total verspannt und tatsächlich ging ihr Atem nach dem ganzen Herumgehampel deutlich schwerer. "Ja, zeig her!"
Das schnelle Pochen in ihrer Brust kam nicht allein von der körperlichen Anstrengung ihrer Tics.
Amaia aktivierte das Holo-Display der Kamera und vergrößerte es, sodass sie beide die Aufnahme gut sehen konnten. Dann startete sie das Video.
Sofort spürte Rebecca den starken Drang, ihren Blick abzuwenden. Alleine schon sich selbst in der Aufnahme zu sehen, wie sie zusammengekauert auf ihrem Bett saß und in die Kamera starrte, war total unangenehm. Und dann begannen die ersten Tics.
Es war furchtbar anzuschauen.
Unzählige Male schon hatte sie sich anhören müssen, wie 'komisch' ihre Tics seien, wie 'seltsam', 'gruselig' oder gleich 'abartig'. Und sie hatte sich bei ihren Extranet-Recherchen auch schon unzählige Videos aus dem vergangenen Jahrhundert angeschaut, in denen Leute mit Tourette-Syndrom mit ihren Tics zu sehen gewesen waren. Darüber hinaus kannte sie ihre Tics ja größtenteils eh, schließlich war sie es ja, die all diese verrückten Dinge tat. Trotzdem war es eine richtige Tortur, sich selbst nun so zu sehen.
Denn es war nicht nur total bizarr und befremdlich, die junge Frau in diesem Video zu beobachten, wie sie völlig absurde Dinge von sich gab und äußerst grotesk anmutende Bewegungen vollführte. Darüber hinaus waren die Tics aus der Aufnahme nämlich auch ansteckend. Als Rebecca aus dem Video den Kopf in den Nacken legte und wild in die Hände klatschte, tat es ihr Rebecca im Hier und Jetzt nach einem kurzen Moment gleich und imitierte den Tic.
Sie hatte von diesem Phänomen schon gelesen und es in Extranet-Videos über Tourette bereits am eigenen Leib erfahren, doch es wirkte in diesem Fall irgendwie schizophren, immerhin war sie es in gewisser Weise selbst, die hier ihre eigenen Tics auslöste.
"Man merkt richtig, wie du anders ticcst, wenn du nicht versuchst dich zu konzentrieren", kommentierte Amaia mit einem aufmunternden Lächeln. Sie schien sehr gut zu merken, wie unwohl sich Rebecca beim Anschauen der Aufnahme fühlte. "Normalerweise ist es ja nicht so heftig..."
"Äh...jaah..." Natürlich meinte Amaia damit vor allem die Häufigkeit der Tics, die normalerweise tatsächlich nicht so schlimm war, doch beim Anblick des grotesken Schauspiels auf dem Holo-Display fiel es Rebecca schwer, irgendetwas Positives darin zu sehen.
Und es waren nicht nur die willkürlichen und teils völlig zusammenhanglosen Ausrufe aus ihrem Mund, es war vor allem auch die Art und Weise, wie sie sich dabei bewegte. Denn wenn sie sagte 'Willst du meinen Tumor sehen?' war das vermutlich schon verstörend genug, doch der leicht säuselnde Tonfall und die weit aufgerissenen Augen machten den Tic gleich um ein vielfaches unheimlicher. Auch ihre Motortics konnten recht erschreckend werden, etwa wenn sie aus dem Nichts plötzlich mit ihren Armen herumfuchtelte, nur um ein paar Sekunden später wieder völlig ruhig zu sein.
Zwar waren nicht alle Tics derart auffällig und grotesk, doch es reichte, um die Leute in ihrer Umgebung völlig zu verschrecken. Das war keine neue Erkenntnis, Rebecca hatte es ja schon oft genug erlebt, allerdings war ihr diese Perspektive hier neu. Und so unangenehm diese Perspektive nun auch war, so sehr hatte sie das Gefühl, es war gut, dass sie sich dem aussetzte. Irgendwie half es ihr ein wenig zu verstehen, wie die Menschen um sie herum auf ihre Krankheit reagierten. Es war letztlich genau das, was sie sich von dieser Aktion erhofft hatte und so miserabel sie sich dabei auch fühlte, so erleichtert war sie auch, wirklich etwas Neues über ihre Krankheit lernen zu können.
Video-Rebecca kniff die Augen zusammen und legte den Kopf leicht zurück. Sie erinnerte ein wenig an ein Tier, das in der Luft herumschnupperte, während sie hohe Töne aus ihrem geschlossenen Mund ausstieß.
"Oh mein Gott..." Rebecca zog den Kragensaum ihres T-Shirts bis unter ihre Augen, um einerseits ihren Scham, aber auch das gequälte Grinsen auf ihrem Gesicht zu verbergen. "Was ist das? Was mache ich da?"
Ihre beste Freundin lachte über die Reaktion. "Das machst du doch andauernd."
"Das ist total verrückt...das klingt ein bisschen wie ein winselnder Hund..."
"Oder ein Frettchen", meinte Amaia mit einem Augenzwinkern. "Aber der Hund von unseren Nachbarn klingt tatsächlich so. Wenn der sich richtig freut, dann macht der auch so Geräusche...fehlt nur noch, dass du dabei auch wild im Kreis herumspringst und mit dem Schwanz wedelst."
Rebecca schnaubte. "Danke, da fühle ich mich gleich besser..."
"Und?" Als das Video schließlich stoppte, beobachtete Amaia ihre Freundin aufmerksam. "Wie geht's dir jetzt?"
Die ehrliche Antwort war ein Schulterzucken. "Es ist schon irgendwie...komisch, wenn ich mich selbst so sehe..."
"Glaube mir, man gewöhnt sich daran. Nach einer Weile nimmt man deine Tics wirklich nicht mehr so sehr wahr."
"Aber es ist trotzdem unheimlich...ich meine, du hast ja selbst schon gesagt, dass man manchmal nicht mal bemerkt, ob ich jetzt ticce oder nicht..."
"Ach was, so schlimm ist das auch nun wieder nicht." Amaia schnaubte leicht. "Du hast doch gesehen in der Aufnahme, meistens verändert sich deine Stimme total, wenn du ticcst, dann hört man sofort, dass du das nicht bist..."
"Flamingo, oh oh oh-woah!" Wieder ein Tic, wieder eine groteske Verrenkung ihres Körpers, begleitet von den Lauten des aufgeregten Hundes. Rebecca konnte den Optimismus ihrer Freundin nur schwer teilen, trotzdem freute sie sich darüber, dass zumindest eine von ihnen einen zuversichtlichen Gedanken über ihre Krankheit fassen konnte. Sie lächelte der jungen Maori zu. "Danke, Mai! Für die Hilfe hiermit..."
"Klar doch!" Amaia wusste genau, was ihre beste Freundin meinte. Natürlich hätte Rebecca nicht ihre Hilfe gebraucht, um sich selbst und ihre Tics zu filmen. Sie hätte genauso gut auch ihre Eltern fragen können oder die Kamera einfach an der Stativdrohne montieren können. Trotzdem war sie mehr als froh, nicht alleine mit dieser Aufnahme sein zu müssen.
"Dann kann das ja jetzt wieder weg", meinte Rebecca und nahm die Kamera entgegen, um das Video gleich wieder zu löschen. "Verschwinde! Und komm nie wieder! Fuck off! Buuuiieeeh!" Als die Datei restlos vom Speicher des Geräts verschwunden war, fühlte sie eine gewisse Erleichterung in sich aufsteigen. "Und, hast du noch Lust, irgendwas zu machen?"
Der Nachmittag war schon weit vorangeschritten und neigte sich dem Ende zu. Die beiden Frauen verbrachten noch ein wenig Zeit damit, über die verschiedensten Dinge zu quatschen und sich gegenseitig Videos auf InSync zu zeigen. Es war wenig aufregend aber trotzdem spaßig. Zu mehr fehlte Rebecca mittlerweile ohnehin die Energie. Sie fühlte sich total ausgelaugt und hätte sich am liebsten schon zum Schlafen fertiggemacht. Der Ausflug mit Madison am Vortag steckte ihr immer noch ein wenig in den Knochen und das nicht nur wegen des Blutergusses an ihrem Knie. Die nagelneue Gitarre hatte sie natürlich vor Amaia im Gästezimmer versteckt, sie wollte ihr ja nicht die Überraschung verderben.
Schließlich musste sich ihre beste Freundin aber verabschieden. Sie hatte nämlich einen wichtigen Termin.
"Um siebzehn Uhr muss ich da sein", antwortete Amaia auf die Frage, wann sie denn gehen müsse. "Ich denke, ich mache mich dann auch mal auf den Weg."
Rebecca hob eine Augenbraue. "Jetzt schon? Du hast doch locker noch eine halbe Stunde."
"Tjaah...macht halt einen besseren Eindruck, wenn man früh dran ist."
"Gib zu, du hast nur Angst mal wieder zu spät zu kommen. Fuck off! Hey!"
Amaia lachte ertappt. "Naja...schon ein bisschen. Es würde halt schon ein bisschen blöd kommen, wenn ich direkt zum Probearbeiten unpünktlich bin."
Die beiden Frauen gingen gemeinsam die Treppe hinunter und während sich Amaia ihre Schuhe anzog, blieb Rebecca am Durchgang zum Flur stehen und lehnte sich an den Türrahmen. "Weißt du, das wäre schon irgendwie ziemlich cool, wenn du...wenn du ein Vogel wärst! Ein Vogel! Ein...fuck off! Flamingo! Wäre schon ziemlich cool, wenn du die Stelle im Harmony kriegst."
"Allerdings", stimmte Amaia zu und griff nach ihrer Tasche. "Und ich meine...so schwer kann's eigentlich auch nicht sein, oder? Ein bisschen kellnern...Bestellungen aufnehmen, Getränke verteilen...wird schon werden, denke ich."
"Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen!" Plötzlich ruckte ihr Kopf zurück. "Alle drei! Buuuiieeeh!"
"Seit wann hast du drei Daumen?", wollte Amaia amüsiert wissen.
Rebecca rollte mit den Augen und grinste schwach. "Offenbar seit ich Tourette habe..."
"Gut zu wissen...aber auf jeden Fall danke! Ich lasse dich dann wissen, wie's gelaufen ist."
"Mach's gut, Mai!"
"Du auch! Achso, und übrigens...!" Auf der Türschwelle hielt Amaia nochmal inne und drehte sich um. "Hab ich fast vergessen, ich wollte dich auch noch fragen, ob du nächsten Freitag Lust hast, bei unserer DnD-Runde mitzumachen! Wir wollten uns jetzt wieder regelmäßiger treffen..." Das schiefe Grinsen, das sie ihrer Freundin zuwarf verriet, dass sie nicht mit einer Zusage rechnete, doch sie wollte ihr Glück offenbar trotzdem probieren.
Rebecca legte ihren Kopf leicht zur Seite und lächelte breit. "Mach's gut, Mai!", wiederholte sie betont.
Amaia lachte auf. "Okay, also wann anders vielleicht...wir sehen uns!"
Sie winkte ihrer besten Freundin noch einen Moment hinterher, bevor Rebecca die Haustür schloss und wieder nach oben auf ihr Zimmer ging. Kaum war Amaia weg, fühlte sie wieder diese erdrückende Schwere über sich legen. Obwohl sie mittlerweile sogar die letzten Kartons ausgepackt und ihr Zimmer aufgeräumt hatte, rückten die Wände jeden Tag enger zusammen. Sich das Video mit ihren Tics anzuschauen hatte ihr tatsächlich etwas gebracht, doch ihr war durchaus klar, dass es auf Dauer nicht ausreichen würde, um aus ihrem Gefängnis zu entkommen.
Mit einem Seufzen ließ sie sich auf ihr Bett fallen, nur um sich direkt zweimal heftig gegen die Schulter zu schlagen. Den restlichen Abend verbrachte sie damit, im Extranet zu surfen und ohne große Begeisterung durch InSync zu browsen. Zwischendurch drifteten ihre Gedanken zu Amaia, die jetzt vermutlich gerade im Harmony damit beschäftigt war Gäste zu bedienen. Wieder versuchte sie sich vorzustellen, wie sie selbst an der Bar stehen und Getränke ausgeben würde, doch natürlich war das keine Option mehr für sie. Aber auf ihrem Zimmer vergammeln war nun wirklich auch keine dauerhafte Alternative.
Nach einer Weile ertappte sie sich dabei, wie sie tatsächlich nach 'Dungeons and Dragons' im Extranet suchte.

numberten
19.08.2021, 20:00
Der Dumme und die Stumme
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page21?p=26800254&viewfull=1#post26800254)
Mit einer ausdruckslosen Miene steckte der Turianer den kleinen Datenchip in sein Omnitool und lud die Informationen herunter. Ruhig legte er dann die kleine hölzerne Gabel vor sich ab und schob die leere Schale nach vorne über die Theke. Diverse Soßenreste leuchteten auf der gebleichten Celluolose des Schälchen. Der kroganische Koch und Ladenbesitzer nickte ihm knapp zu und donnerte es dann in eine nahe Mülltonne.
"Na, was zwitschern deine kleine Vögelchen? Erfolge auf der Suche nach dem bösen schwarzen Mann?", fragte er amüsiert und ließ eine Mischung aus Grunzen und Lachen seiner Kehle entweichen. Die Pranke des Reptils griff nach einer nahen Flasche, deren Inhalt er lautstark seine Kehle hinunter wandern ließ. Ein paar Tropfen landeten auf Senex. Der Turianer blieb ruhig, seufzte kurz und wischte sie mit einer Serviette ab. Ragans Imbissbude war wahrlich keine Adresse für gehobene Küche oder Etikette. Dennoch sehr beliebt in diesem Viertel.
"Kann man so sagen. Bei den Nachforschungen haben sie gar nicht so viele Spuren und Informationen gefunden. Das war wohl gar nicht nötig. Der schwarze Mann hat wohl herausgefunden das man ihn sucht und ein paar Leute besucht die Fragen stellen. Keine angenehme Erfahrung, so wie es hier klingt.", erklärte er dem Kroganer. Ragan schaute ungläubig aus der Wäsche, als hätte Senex gerade die Genophage geheilt.
"Was? Der Bursche wird gesucht und beschließt rauszukommen und sich mal anzuschauen wer ihn suchen könnte? Ist der vollkommen dämlich? Sollte mal im Wörterbuch nachschlagen, beim Wort untertauchen.", meinte der Kroganer und schüttelte leicht den Kopf.
"Und ist er fündig geworden? Spürst du schon seinen heißen Atem im Nacken? Machst du dir schon in die Hose?", fragte Ragan und lachte lautstark. Seine massive Pranke schlug auf die Theke. Senex blickte nur kurz von seinem Tool auf warf ihn einen missbilligenden Blick zu.
"Nein, unwahrscheinlich. Ich bin kein Amateur, im Gegensatz zu diesem Kerl. Scheint mir ein rechter Blutsäufer zu sein, foltert gerne, reißt Ohren ab. Mehr Tier als Turianer.", kommentierte er seine erhaltenen Informationen. Ragan schnaubte verächtlich.
"Dabei ist euer Verstand doch das einzige was euch nützlich im Kampf macht. Und natürlich das ihr zu dumm seid um wegzulaufen!"
"So jemanden lässt man nicht alleine rumlaufen, sonst wäre er schon längst geschnappt worden. Irgendjemand mit mehr Verstand muss die Leine halten. Scheinbar wird er von einer Frau begleitet. Wohl die Stimme der Vernunft...", mutmaßte der Ex-Cop nachdenklich.
"Vielleicht seine Mutti. Jetzt hast du es schon mit zwei Turianern zu tun. Das ist das allgemeine Problem. Wo ein Turianer ist, ist immer noch ein zweiter.", sinnierte der Kroganer und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche.
"Wenn du damit fertig bist die Weisheiten deines Großvaters aus den Rebellionen zu rezitieren, könntes du natürlich auch die Klappe halten.", meinte der Turianer mit müder Stimme und schloß das Fenster des Omnitools.
"Nun, wenn er mich sucht...werde ich ihm vielleicht erlauben mich zu finden. Das spart sehr viel Zeit.", erklärte er und trank einen Schluck turianischen Biers. Der Kroganer vor ihm grinste breit.
"Natürlich darf man es ihm nicht zu einfach machen. Wenn ein Tier eine Falle wittert, nimmt es reißaus. Wenn er wieder untertaucht bin ich wieder am Anfang. Ein paar Hinweise, hier und dort. Informanten die etwas fallen laßen. Eine Spur die sich für ihn ergibt."
"Und dann? Dann tritt der altersschwache turianische Bulle dem vitalen, übermächtigen Jungspund in den Arsch?", witzelte Ragan.
"Anders als er verspüre ich keine Hybris, doch hoffe ich das er seiner nachgibt und diese Konfrontation sucht. Dann sehen wir wer dahinter steckt. Eine gewisse berufliche Neugier kann ich nicht verleugnen.", erklärte er sachlich und sah zu Ragan auf. Seine gewöhnlich müden Augen leuchteten etwas heller. Solche Katz und Maus Spiele waren selten auf der Station, doch dieses konnte interessant werden.
"Sei so gut und gib mir noch ein Bier, aber dieses mal eines was den Kühlschrank länger als zwei Minuten gesehen hat."

numberten
19.08.2021, 20:53
Orlowskis Ninja tat das, was sie am besten konnte. Naja, vermutlich am zweitbesten, wenn Charis das Angebot bedachte, dass die Asiatin ihr nach dem Verlassen des Raumes unterbreitete.
„Sie sind sehr charmant und aufmerksam“, sagte die Asari und zertrat die Zigarette auf der Straße. „Ihre dezent bedrohliche Art und Weise ist wirklich imposant“, erklärte sie weiter, ohne den Zynismus in ihrer Stimme zu verbergen. Sie wusste nicht, wie die Verdauung von Volus funktionierte, aber Omon hatte sicherlich die Hosen voll, nachdem Yuika mit ihm fertig war.
Natürlich war die Sorge der Asiatin berechtigt; Omon würde auch bei jedem Druck sofort einbrechen, egal, wer diesen ausübte. Und die Tatsache, dass Orlowski mächtige Feinde hatte, wurde durch das Bild eines getöteten Kroganers mehr als unterstrichen. Und trotzdem brauchte Charis es nicht über das Herz Yuika das zustimmende Nicken zu gewähren und vor der Tür zu warten, während Omon das Licht ausgeblasen wurde – mitsamt seinem Hirn.
„Nein, ich denke, ich schaffe das schon“, sagte die Schmugglerin daher und ließ es so klingen, als wäre ihr Leben ohnehin ein dauerhafter Überlebenskampf; ein Umstand, der kaum gelogen war.
„Zudem hab‘ ich ja noch eine Spectre in der Hinterhand.“

Die beiden Frauen machten sich auf den Weg zurück und überließen Omon seinem selbstgewählten Schicksal.
„Was Ihre Frage angeht: Nein, ich kenne weder diesen Damien noch sein Schiff. Ich kann mich auch dahingehend umhören, falls Orlowski das möchte. Allerdings sollte jemand mit einem so auffälligen Prestigenamen selbst auf der Citadel recht gut ausfindig zu machen sein. Wenn Sie aber Omons Omnitool verwanzt haben, sollten Sie diesen Kerl früher oder später ohnehin orten können, oder? Mein Wissen über Spionagetechnik ist schwindend gering.“

Yuika lächelte höflich über die vermutlich nicht als Kompliment gemeinte Aussage der Schmugglerin. Neben der Tatsache das es ihr egal war, was die Asari von ihr dachte, hatte sie schließlich recht. Ein Teil ihres Geldes verdiente sie mit ihrer dezent bedrohlichen Art und Weise. Leute die Respekt hatten, vermieden Dummheiten. Das konnte Arbeit ersparen und vor allem Blut vergießen.
"Es ist ihr Leben.", erwiderte sie auf Charis Entscheidung und zuckte nur knapp mit den Schultern. Letztendlich waren die Tage des Volus auf dieser Station eh gezählt. Entweder er setzte sich nach dieser Sache schnell ab, oder jemand anderes würde seinen Anzug abschalten. Vielleicht sogar doch Yuika, immerhin konnte Orlowski-san eine andere Meinung zu dieser Sache haben. Sie schien nicht der vergebende Typ Mensch zu sein, aber mit etwas Glück hatte sie der Volus nicht ausreichend verärgert.
Die Aussage über den Spectre ließ die Söldnerin unkommentiert stehen, hoffte jedoch das es nur ein Teil des speziellen Humors der Schmugglerin war. Leute wie sie hatten nie einen Spectre in Hinterhand. Spectre hatten nur sie in Hinterhand. Werkzeuge die man für einen Job benötigte und im Bedarf austauschen konnte. Alles andere war ein Trugschluss.

Yuika hörte den Ausführungen der Schmugglerin aufmerksam zu und ließ dabei den Kaugummi von einer Mundhälfte in die andere wandern. Sie ging in Richtung ihres Skycars und wies Charis mit einer Geste an ihr dabei zu folgen. Leise surrend öffneten sich die Flügeltüren.
"Kommen sie. Ich bringe sie zu ihrem Schiff. Oder wie auch immer sie hin wollen.", erklärte sie und zeigte auf den Beifahrersitz. Manche Sachen besprach man nicht auf der Straße, selbst auf scheinbar unbelebten wie denen der Tips.
"Das kommt ganz darauf an, vor allem wann Omon diesen Damien kontaktiert. Den Mittelsmann kann ich vergessen, wenn die sich so Mühe geben ihre Identität zu verschleiern wird die Verbindung kodiert sein. Aber ich bin noch dabei sein Tool auszulesen, das dauert eine Weile.", erklärte sie, während die Triebwerke langsam hochfuhren und die Amaturen des Skycar in einem sanften orange zu leben erwachten.
"Ich habe seinen Namen und des Schiffes, das ist schonmal viel Wert. Sie können sich natürlich gerne umhören wenn sie die Zeit haben. Müssen sie aber nicht, wie gesagt sie brauchen sicher keine unnötige Aufmerksamkeit.", merkte sie optimistisch. Das Skycar hob langsam ab, ruhig von der Japanerin in den künstlichen Himmel der Citadel gelenkt.
"Wenn ich diesen Damien ausfindig gemacht habe, könnte ich vielleicht ihre Expertise als Pilotin brauchen. Wissen sie, ich habe mir da schon ein paar Gedanken gemacht. Was hat man davon den Übergabeort ausfindig zu machen? Vermutlich viele bewaffnete Idioten, tausend Möglichkeiten aufzufallen. Und ins Gras zu beißen. Die Damen wird wohl auch nicht einfach in Vorschiff sperren, sondern sie vermutlich in Stasekapseln transportieren. Wäre meine Vermutung, anders als sie bin ich nicht im Transportgewerbe tätig.", mutmaßte sie.
"Eventuelle Exfiltration wäre dadurch schwierig. Ich könnte den Bullen einen Tipp geben wenn ich den Ort weiß. Aber es besteht die Möglichkeit das dort was nach außen sickert. Oder die Verantwortlichen dort ihre Kontaktmänner. Die eine oder andere Partei war auf die Razzia besser vorbereitet als andere. Sonderbar oder?", analysierte Yuika nüchtern die Lage.
"Wenn der Ort wechselt, geht das Spiel von vorne los. Onom fängt sich eine Kugel, Damien wird vermutlich ausgetauscht...ungünstig." Yuika stopfte den Kaugummi in den verwaisten Aschenbecher, welchen man zum Glück sehr leicht durch Unterdruck entleeren konnte.
"Wenn jedoch die Ladung schon an Bord ist, das Schiff bereits die Station verlassen hat...Infiltration und Übernahme eines Schiffes, das ist bedeutend einfacher. Darin haben ich und meine Schwester bereits Erfahrung gesammelt.", erklärte sie, während sie in den Verkehr einbog.
"Allerdings fliege ich nicht außerhalb der Stratosphäre also bräuchte man jemanden der entweder das Schiff oder die Ladung übernimmt. Für den Fall das Damien nicht kooperieren will, oder andere Komplikationen eintreten.", schloss sie den Gedankengang.
"Wie sie hoffentlich schon erkannt haben, würde ich sie für diese Rolle in Betracht ziehen.", fügte sie noch freundlich an, für den ungünstigen Fall das Charis diese gedankliche Brücke noch nicht geschlagen hatte.

AeiaCarol
19.08.2021, 21:47
"Mache dir einen Deal, ok? Ich besorge mir MediGel, dass ich bis morgen problemlos durchhalte und ihr beiden-..", und er zeigte mehr auf Luci als Leif, vielleicht weil er wusste, dass Luci immer ein paar Hemmungen zu überwinden hatte wenn es um so soziale Interaktionen ging, "-..geht endlich tanzen. Ich hab euch lange genug aufgehalten.". Luci holte Luft um zu antworten. "Keine - Widerrede." Er hob die Brauen auffordernd und bemerkte gleich, dass das Ziehen zu unangenehm wurde, es etwas brannte, und er es dann lieber ließ und sein weißestes Grinsen präsentierte.
Jetzt besah er den Arzt. "Ich such dich nachher auf. Viel Spaß!"

Donal ließ keine Widerrede zu. Ganz offensichtlich nicht. Der Riese machte auf dem Absatz kehrt, leicht schmierig grinsend und winkte zu allem Überfluss, bevor er verschwand. Leif sah ihm nach, etwas irritiert und unsicher, ob er sich aufsparen sollte, um Donal am Ende doch noch behandeln zu können. “…also vielleicht forderst du mich schnell zu tanzen auf, bevor er es sich noch anders überlegt, Müslischleuder.“, frotzelte Leif leise, der sich rüber gebeugt hatte und der schwarzhaarigen Schönheit ins Ohr säuselte. Sehr schnell weg vom Gedanken an den Bodyguard und hingerissen vom Anblick der Neunundzwanzigjährigen.

Luceija
19.08.2021, 22:39
Donal ließ keine Widerrede zu. Ganz offensichtlich nicht. Der Riese machte auf dem Absatz kehrt, leicht schmierig grinsend und winkte zu allem Überfluss, bevor er verschwand. Leif sah ihm nach, etwas irritiert und unsicher, ob er sich aufsparen sollte, um Donal am Ende doch noch behandeln zu können. “…also vielleicht forderst du mich schnell zu tanzen auf, bevor er es sich noch anders überlegt, Müslischleuder.“, frotzelte Leif leise, der sich rüber gebeugt hatte und der schwarzhaarigen Schönheit ins Ohr säuselte. Sehr schnell weg vom Gedanken an den Bodyguard und hingerissen vom Anblick der Neunundzwanzigjährigen.

Sie drehte sich zu ihm um, kaum, dass sie den Atem ihr Ohr streifen und ihre feinen Haare aufstoben spürte. Es kitzelte Luci sanft, brachte sie zu einem kleinen Lächeln dass der durchtriebenen Art in nichts nach stand und doch anders war als sonst. Alkohol, so war zu vermuten. Die beste und einfachste Ausrede. Auch wenn jedem klar sein würde wie viel mehr es war. Spätestens als Luci ungefragt nach seiner Hand griff und sich dann den letzten Rest Mut mithilfe des Getränks antrank.
“Hast du das mit der Musik hingekriegt?“, wollte sie herausfordernd wissen und ließ seine Hand dabei nicht mehr los. Ihre Brauen hoben sich fragend und etwas scheu, die Augen deuteten schließlich kurzerhand an, dass sie zurück auf die Tanzfläche treten sollten.

AeiaCarol
19.08.2021, 23:10
Der Schwede lachte etwas verhalten, weil er die Antwort auf die Frage selbst nicht kannte. Eine Hand in der Hosentasche versenkt, die andere mit der von Luceija verschmolzen, schritt er an ihrer Seite zurück zwischen die tanzenden Gäste. “Der schmale Schwede hat irgendwas von einem Xena-Intro geplappert, weiß der Teufel was das sein soll, also-…hoffentlich ist irgendwas für uns dabei.“, gab Leif zu bedenken und lächelte schmal. Ein klein wenig schuldbewusst. Und trotzdem war da ziemlich plötzlich, als er sich zu ihr umdrehte und sie ansah, ihre zweite Hand nahm und sie an sich zog, ein geradezu unbändiger Mut für die nächsten Worte. „Mein Favorit wäre ja weiterhin rumknutschen zu unserem Song, aber selbst ein Leif Arvid Svensson kann nicht alles haben, also setz besser all deine Hoffnung in dieses Intro.“

Luceija
20.08.2021, 11:33
Der Schwede lachte etwas verhalten, weil er die Antwort auf die Frage selbst nicht kannte. Eine Hand in der Hosentasche versenkt, die andere mit der von Luceija verschmolzen, schritt er an ihrer Seite zurück zwischen die tanzenden Gäste. “Der schmale Schwede hat irgendwas von einem Xena-Intro geplappert, weiß der Teufel was das sein soll, also-…hoffentlich ist irgendwas für uns dabei.“, gab Leif zu bedenken und lächelte schmal. Ein klein wenig schuldbewusst. Und trotzdem war da ziemlich plötzlich, als er sich zu ihr umdrehte und sie ansah, ihre zweite Hand nahm und sie an sich zog, ein geradezu unbändiger Mut für die nächsten Worte. „Mein Favorit wäre ja weiterhin rumknutschen zu unserem Song, aber selbst ein Leif Arvid Svensson kann nicht alles haben, also setz besser all deine Hoffnung in dieses Intro.“

Da war wieder so eine unaufhaltsame, riesige Welle die sie zu übermannen und mitzureißen drohte. Liebe. Emotionen, denen sie nicht gewachsen war, die größer waren als sie beide. Blicke. So wenige, so bedachte, offensichtliche Berührungen, dass sie eigentlich nichts verursachen sollten. Könnten. Trotzdem taten. Luceija öffnete die Augen ein weiteres Mal und für einen weiteren Blick. Das Kräuseln ihrer Lippen wurde zu einem erneuten Lächeln, zu einem regelrechten Grinsen, dass ihre hellen Zähne zwischen den dunkel-beigen Lippen enthüllte und sie etwas, aber nie zu sehr, hervorstachen. Und es hellte nicht nur dieses fantastische Lächeln auf, dass sich in gefühlt tausend Lichtern spiegelte unter denen Leute tanzten die vielleicht oder vielleicht auch nicht ihre Familie waren. Nichts. Niemand. War ihre Familie wie er. Und das hier.
"Weißt du..", begann sie fast selbstsicher genug um auch sich zu überzeugen. Aber es war schwer. Das Funkeln schien fast Lucis Augen zu erreichen und sie mit denselben, glitzernden Sprenkeln zu versehen wie die federleichte Decke aus gespannten, beigen Naturleinen unter der die Lichterketten aufgespannt blieben und eine Symbiose bis zu der langen Tischreihe bildete, an welcher clusterweise wieder oder noch immer Verwandte saßen. "-..genau solche Sätze sind der Grund weshalb dich Zo nicht ausstehen kann.", grinste sie noch breiter als jemals zuvor. "Aber vermutlich weißt du, dass ich drauf stehe wenn du so bist also: Rumknutschen? Alles womit ich dir nich' helfen kann is' dieser kitschige Song."

AeiaCarol
22.08.2021, 17:59
Da war wieder so eine unaufhaltsame, riesige Welle die sie zu übermannen und mitzureißen drohte. Liebe. Emotionen, denen sie nicht gewachsen war, die größer waren als sie beide. Blicke. So wenige, so bedachte, offensichtliche Berührungen, dass sie eigentlich nichts verursachen sollten. Könnten. Trotzdem taten. Luceija öffnete die Augen ein weiteres Mal und für einen weiteren Blick. Das Kräuseln ihrer Lippen wurde zu einem erneuten Lächeln, zu einem regelrechten Grinsen, dass ihre hellen Zähne zwischen den dunkel-beigen Lippen enthüllte und sie etwas, aber nie zu sehr, hervorstachen. Und es hellte nicht nur dieses fantastische Lächeln auf, dass sich in gefühlt tausend Lichtern spiegelte unter denen Leute tanzten die vielleicht oder vielleicht auch nicht ihre Familie waren. Nichts. Niemand. War ihre Familie wie er. Und das hier.
"Weißt du..", begann sie fast selbstsicher genug um auch sich zu überzeugen. Aber es war schwer. Das Funkeln schien fast Lucis Augen zu erreichen und sie mit denselben, glitzernden Sprenkeln zu versehen wie die federleichte Decke aus gespannten, beigen Naturleinen unter der die Lichterketten aufgespannt blieben und eine Symbiose bis zu der langen Tischreihe bildete, an welcher clusterweise wieder oder noch immer Verwandte saßen. "-..genau solche Sätze sind der Grund weshalb dich Zo nicht ausstehen kann.", grinste sie noch breiter als jemals zuvor. "Aber vermutlich weißt du, dass ich drauf stehe wenn du so bist also: Rumknutschen? Alles womit ich dir nich' helfen kann is' dieser kitschige Song."

Was tatsächlich lief war nicht weniger als kitschig. Aber nicht deshalb veränderte sich Leifs Gesichtsausdruck. Wurde wärmer, obgleich die Überraschung überwog. Sie konnte ihm nur nicht bei diesem Song helfen. Leif wäre gern darauf eingegangen, aber etwas hielt ihn davon ab. Keine falsche Scham. Eher wollte er bewahren was sie gerade hatten. Wenigstens noch für eine weitere Sekunde. Und noch eine. Mehr zu fassen bekommen als er eigentlich verdiente. "Wer mich kennt, der liebt mich. Sein wir da mal ganz ehrlich.", spöttelte er und lächelte sanft. Dabei sah er immerzu leicht nah unten, weil der Größenunterschied so nah beieinander nur umso deutlicher wurde. Seine Worte schienen noch auf Ergänzung zu warten, womöglich auch Luceija, aber nichts kam. Nichts zu Zora. Kein böses Wort. Keine Stichelei. Der Blonde klebte nur an seiner Tanzpartnerin fest, überflog mit seinen Augen ihren Anblick, insgesamt, besonders aber die feinen Züge ihres Gesichts. Er kehrte immer wieder zu ihren Augen zurück. Ihre Hände in seinen, irgendwie, wenn auch wenig geübt, bewegten sie beide sich zur Musik, die alles andere als seinem an Cypher gerichteten Wunsch entsprach. Vielleicht Überbleibsel der alten Songauswahl Zoras? Ein dummer Scherz? Leif beantwortete sich die Fragen nicht wirklich, so wenig kümmerte es ihn. Er tauchte in reinstes, klares Grün ein. Das Lächeln war nicht aus seinem Gesicht zu kriegen. Wurde breiter, wuchs zu einem kurzen, verschüchterten Lachen heran. "Du siehst atemberaubend aus, Luci, wirklich..", gestand er ihr. Nicht zum ersten Mal, aber wahrscheinlich derart ehrlich, wie zu keinem anderen Mal.

Luceija
22.08.2021, 19:07
Was tatsächlich lief war nicht weniger als kitschig. Aber nicht deshalb veränderte sich Leifs Gesichtsausdruck. Wurde wärmer, obgleich die Überraschung überwog. Sie konnte ihm nur nicht bei diesem Song helfen. Leif wäre gern darauf eingegangen, aber etwas hielt ihn davon ab. Keine falsche Scham. Eher wollte er bewahren was sie gerade hatten. Wenigstens noch für eine weitere Sekunde. Und noch eine. Mehr zu fassen bekommen als er eigentlich verdiente. "Wer mich kennt, der liebt mich. Sein wir da mal ganz ehrlich.", spöttelte er und lächelte sanft. Dabei sah er immerzu leicht nah unten, weil der Größenunterschied so nah beieinander nur umso deutlicher wurde. Seine Worte schienen noch auf Ergänzung zu warten, womöglich auch Luceija, aber nichts kam. Nichts zu Zora. Kein böses Wort. Keine Stichelei. Der Blonde klebte nur an seiner Tanzpartnerin fest, überflog mit seinen Augen ihren Anblick, insgesamt, besonders aber die feinen Züge ihres Gesichts. Er kehrte immer wieder zu ihren Augen zurück. Ihre Hände in seinen, irgendwie, wenn auch wenig geübt, bewegten sie beide sich zur Musik, die alles andere als seinem an Cypher gerichteten Wunsch entsprach. Vielleicht Überbleibsel der alten Songauswahl Zoras? Ein dummer Scherz? Leif beantwortete sich die Fragen nicht wirklich, so wenig kümmerte es ihn. Er tauchte in reinstes, klares Grün ein. Das Lächeln war nicht aus seinem Gesicht zu kriegen. Wurde breiter, wuchs zu einem kurzen, verschüchterten Lachen heran. "Du siehst atemberaubend aus, Luci, wirklich..", gestand er ihr. Nicht zum ersten Mal, aber wahrscheinlich derart ehrlich, wie zu keinem anderen Mal.

Es mangelte ihr so an Worten wie selten. Luceijas Blick ließ seinen nicht los, was zu einer kurzen, aber kaum unangenehmen Stille zwischen beiden führte. Für alle um sie herum verwunderte das Verhalten nicht, weder die tiefen Blicke noch die schüchternen Gesten. Für sie war es passend, für die beiden eine einzigartige und unvorhersehbare Situation, weil beide irgendwo in ihrer eigenen Blase gefangen waren. Vermutlich unwissend, wie tief sie schon in dieser Halbbeziehung feststeckten.
"Ich-....", suchte sie nach einer Antwort, die es wohl gebraucht hatte. "-..danke?", hauchte sie, grinste, selbst schüchtern und sanft in ihre eigene Unterlippe beißend. Sie kompensierte, was man immer häufiger sah. Sie, wie sie eine sanfte Farbe auf den Wangen annahm der sich ihrem olivfarbenen Teint anpasste. "Ich glaub übrigens ich hab dich durchschaut.", sagte sie mit demselben, sehr leichten lallen in ihrer angetrunkenen Stimme, "Du wars einfach nur mit deinem neuen Buddy quatschen, das mit der Musik war nur n Vorwand dir neue Sprüche auszudenken bis' du wieder da bis', hm?"
Luci erlaubte es sich selbst, ihre Hände aus seinen zu nehmen und sie, sich immer noch mit ihm zusammen zu dieser viel zu langsamen Musik bewegend, an den Kragen seines Hemdes zu legen. Sie zog ihn zu sich hinunter. Sanft. Langsam. Sah ihn von unten herauf an und lächelte auf diese leichte, benebelte Weise bis sie seine Nase mit ihrer berührte. Irgendwie glücklich und verloren im selben Moment. "...und jetzt?", fragte sie, leise und auffordernd.

AeiaCarol
22.08.2021, 20:59
Wie von selbst schlangen seine Hände sich um ihre Hüften, gaben ihrer neuen Position Halt und zogen die Sizilianerin etwas näher an Leif. Sein Lächeln schwand langsam, aber nicht aus den falschen Gründen, als seine Nase ihre beinahe berührte. Ihre Vermutung war nachvollziehbar. Wenn sie auch nicht ins Schwarze traf. “…vielleicht hat mein neuer Buddy auch einfach eine Schwäche für uns.“, entgegnete der Arzt.

Luceija
22.08.2021, 21:28
Wie von selbst schlangen seine Hände sich um ihre Hüften, gaben ihrer neuen Position Halt und zogen die Sizilianerin etwas näher an Leif. Sein Lächeln schwand langsam, aber nicht aus den falschen Gründen, als seine Nase ihre beinahe berührte. Ihre Vermutung war nachvollziehbar. Wenn sie auch nicht ins Schwarze traf. “…vielleicht hat mein neuer Buddy auch einfach eine Schwäche für uns.“, entgegnete der Arzt.

Lucis Augen schlossen sich noch während sie lächelte. Weniger offensiv, leichter, bevor er nah genug war und sie zuließ, wie nah sie sich noch kamen. Strich mit ihrer an seiner Nase entlang und hatte gerade noch so viel Zeit um sanft aus- und einmal kurz einzuatmen, bevor sie ihn ungefragt küsste. Ihre Hand erreichte nun seine Wange, hielt ihn sehr nah aber nicht im Zwang an ihr gebunden. "Vielleicht.", verriet sie, vor allem aber sich selbst, Lieder in ihrem Ohr die sie nicht kannte, aber dutzende Gespräche in einer Sprache, die sie sehr wohl kannte. "Aber ist doch wichtiger wenn ich die hab, oder?". Die Frage rein rhetorisch, denn sie gab ihm keine Zeit zu antworten.

AeiaCarol
22.08.2021, 22:58
Jeder Kuss kam unerwartet. Leifs Augen schlossen sich nur widerwillig mit dem Zweiten. Lösten sich vom klaren Grün ihres Blickes und begannen zu genießen was erfahrungsgemäß so unglaublich vergänglich war. Nur eine Sekunde später könnte sie weg sein. Ihn von sich stoßen, weil sie das schier immerzu tat und er konnte es ihr kaum verübeln, hatte er Luceija bereits auf dieselbe Weise leiden lassen. Zweifellos seine wohl mit größten Fehler. Also nahm er, was er bekam. Lächelte. Mehrere Sekunden später. Ihre Nähe noch immer spürend. Ihre Worte in seinem Ohr. Der nächste Song war etwas-…rascher, aber nicht mehr. Was zum Henker hatte Cypher getan? Leif öffnete die Augen. Unsicher ob er dem Schweden danken oder ihn verteufeln sollte. “Hast du die?“

Luceija
23.08.2021, 09:50
Jeder Kuss kam unerwartet. Leifs Augen schlossen sich nur widerwillig mit dem Zweiten. Lösten sich vom klaren Grün ihres Blickes und begannen zu genießen was erfahrungsgemäß so unglaublich vergänglich war. Nur eine Sekunde später könnte sie weg sein. Ihn von sich stoßen, weil sie das schier immerzu tat und er konnte es ihr kaum verübeln, hatte er Luceija bereits auf dieselbe Weise leiden lassen. Zweifellos seine wohl mit größten Fehler. Also nahm er, was er bekam. Lächelte. Mehrere Sekunden später. Ihre Nähe noch immer spürend. Ihre Worte in seinem Ohr. Der nächste Song war etwas-…rascher, aber nicht mehr. Was zum Henker hatte Cypher getan? Leif öffnete die Augen. Unsicher ob er dem Schweden danken oder ihn verteufeln sollte. “Hast du die?“

Sie zuckte nur leicht mit der Schulter. Wieder das benebelte Grinsen. Ihr Atem roch nach Alkohol und der Geschmack hing auf ihren Lippen, womit sie ihn daran teilhaben ließ. Das sanfte, angenehme Gefühl von dezenter Taubheit umarmend, dass der Überkonsum für gewöhnlich mit sich brachte. Und sich jetzt mit so vielen Glückshormonen einen Kampf lieferte, dass ihr sichtlich schummrig zu werden drohte. "Du nicht..?", warf sie die Frage ebenso zurück wie sie sich in seinen Armen ein wenig in jene Richtung lehnte. Nie zu weit weg. Nur weit genug um ihre Lippen sanft nah seinen zu führen, irgendwie den Moment zu spüren, längst süchtig nach der Vergangenheit, die sich ihr hier als einziger zu offenbarte drohte. In ihrem Inneren tanzten Millionen Funken. Ließ Luceija seufzen.

AeiaCarol
23.08.2021, 14:09
In einem Tagtraum brachte ihn dieser Moment um. Friedlich. Ohne weitere Qualen. Die Realität war eine andere. Ihr Gesicht noch immer nah an seinem und ein Grinsen des Schweden, der sich etwas andere vorgenommen hatte, als sich wieder einmal haltlos zu verlieren. “Möglich?“, spielte er mit und hob die Hand. Zeigefinger und Daumen versetzten die Länge ihrer Haare rechtsseitig vollständig nach hinten über ihre Schulter. Er setzte einen Kuss auf die weiche Haut ihres Halses, ihre Schulter. Jemand in der Nähe sog scharf Luft ein, konnte sich nicht entscheiden wie akzeptiert diese Geste inmitten der Familie war. Leif lenkte ein. Zog seine Partnerin eng an sich und legte, unschuldiger, seine Wange gegen Luceija. Schloß die Augen. Hielt sie fest. Sie roch so absolut perfekt. Selbst hinter diesem leichten Schwung Alkohol, den sie beide einbrachten. „Fühlst du dich wohl? Jetzt gerade?“

Luceija
23.08.2021, 14:57
In einem Tagtraum brachte ihn dieser Moment um. Friedlich. Ohne weitere Qualen. Die Realität war eine andere. Ihr Gesicht noch immer nah an seinem und ein Grinsen des Schweden, der sich etwas andere vorgenommen hatte, als sich wieder einmal haltlos zu verlieren. “Möglich?“, spielte er mit und hob die Hand. Zeigefinger und Daumen versetzten die Länge ihrer Haare rechtsseitig vollständig nach hinten über ihre Schulter. Er setzte einen Kuss auf die weiche Haut ihres Halses, ihre Schulter. Jemand in der Nähe sog scharf Luft ein, konnte sich nicht entscheiden wie akzeptiert diese Geste inmitten der Familie war. Leif lenkte ein. Zog seine Partnerin eng an sich und legte, unschuldiger, seine Wange gegen Luceija. Schloß die Augen. Hielt sie fest. Sie roch so absolut perfekt. Selbst hinter diesem leichten Schwung Alkohol, den sie beide einbrachten. „Fühlst du dich wohl? Jetzt gerade?“

Wenn die Augen auf eine solche Weise geschlossen blieben, zufielen, sich ausruhten und sich in dieser Notwendigkeit suhlten, war die Antwort eigentlich schon gegeben. Eine wortlose, aber so eindeutige Antwort. Jedoch konnte Leif diese vermutlich gar nicht sehen, wenigstens nicht im Moment, in dem er sie eng bei sich hielt. Deshalb war da ein kurzes, leises aber festes "Sì.", dass fast in Musik unterging. Etwas bereitete ihr einen wohligen Schauer bei ihrer Antwort, der sich vom Magen aus bis in ihre Fingerkuppen hinaufspielte und sie umschloss. Als wollten sie ihr zustimmen oder als fiele eine Last von ihren Schultern nur weil sie aussprach was ernsthaft in ihrem Kopf spukte. Ein kleiner Teil dessen, was dort sein Unwesen trieb und sie regelmäßig zu verwirren wusste. Und plötzlich hoffte sie, dass da keine weiteren Fragen kommen würden, auf die sie vermutlich weniger deutlichere Antworten für ihn hatte. Ihre Befürchtungen wollten sich zurückschleichen, die kleine, kurz geöffnete Tür nutzen um wieder ans Tageslicht zu kriechen. Wieder ein Seufzen, dass klang als wäre ihr der Gedanke, diese Anstrengung dahinter lästig. Alles, was sie davon abbringen konnte wie jetzt ihre Fingerkuppen in den Stoff des Hemds dieses Mannes zu krallen und sich einfach die nötige Nähe zu geben, die anderswo wegen ihrer Zweisamkeit alleine wohl wieder irgendwann in Streit umgeschwungen wäre. Aber hier-..sie waren nicht allein. Vielleicht war das eine Chance, es diesmal nicht dazu kommen zu lassen. "Nicht-...weil ich hier bin, sicher nich-..", fügte sie leise an, "-aber das.. . Einfach das."
"Ist das eigentlich immer so-..? Du gehst irgendwo hin wo dich keiner kennt und dann, woosh, jeder wünscht sich du wärst schon immer Teil der eigenen Familie gewesen? Ist das vielleicht so ne Art sehr-..nah, vergiss es, ich muss dein Ego nicht noch weiter pushen."

AeiaCarol
23.08.2021, 15:13
“Nein. Und um ehrlich zu sein sehen die wenigsten Gesichter hier gerade freundlich aus.“, antwortete Leif sehr rasch und mit einem Kichern. „Eher als würde ich die Gastgeberin höchstselbst verführen und wir wissen beide-…uff, das würde NIE passieren.“, schwor er mit einem sanften Kuss auf ihre Wange. „Ich bin genau am richtigen Platz.“, versicherte der Arzt. Und wieder folgte ein langsameres Lied als erwartet.

Luceija
23.08.2021, 15:31
“Nein. Und um ehrlich zu sein sehen die wenigsten Gesichter hier gerade freundlich aus.“, antwortete Leif sehr rasch und mit einem Kichern. „Eher als würde ich die Gastgeberin höchstselbst verführen und wir wissen beide-…uff, das würde NIE passieren.“, schwor er mit einem sanften Kuss auf ihre Wange. „Ich bin genau am richtigen Platz.“, versicherte der Arzt. Und wieder folgte ein langsameres Lied als erwartet.

Luci hatte sich nicht weit zurück zu lehnen um genau zu erkennen, worauf seine Aussage anspielte. Einem älteren Mann, der dicke, buschige Augenbrauen hatte unter denen er vermutlich noch genug sah, aber ihm permanent grimmige Gesichtszüge verlieh. Er konnte doch gar keine anderen Personen meinen. Entweder waren sie mit sich selbst beschäftigt oder am Lächeln. Wahrscheinlich war Luci noch die, die mit am grimmigsten und oder gelangweiltesten aussah, wenn sie nicht gerade in den Armen ihres Arztes tanzte. Letztere These wurde bewiesen, weil sie ihn wieder anstrahlte. "Du weißt echt noch nicht wie du uns Italiener ließt, hm?", fragte sie rhetorisch und deutete dann mit dem Zeigefinger in ihr eigenes Gesicht, während sie kurz ihren gewöhnlichen Gesichtsausdruck annahm, der etwas abwesend, genervt, irgendwie über allem schwebend und den Rest nicht beachtend aussah, vielleicht auch einen kühlen Touch mitgab. Für gewöhnlich sah man das nur bei anderen Italienern, wenn sie einen nicht kannten oder der Beschützerinstinkt kickte. "Das hier-..ist unser Happy Face.", kommentierte sie ihren Gesichtsausdruck, bevor sie die Hand zurück auf seine Schulter legte und ihn wieder anstrahlte.

"Ernsthaft, ich finds fast gruselig wie du hier zum Star wirst und mir die Show stielst.", übertrieb sie offensichtlich Letzteres. Aber es tat gut wenigstens kurz an etwas anderes denken zu können als nur an Probleme. Und sie wusste definitiv, dass sie ihm am liebsten schon den Türcode gegeben hätten, während sie vermutlich noch darüber nachdachten, wie sie Luci im Nachhinein noch enterben konnten.

Und noch währenddessen entdeckte man einen Cypher wieder auf der Tanzfläche. Etwas abseits, aber dick grinsend, offenbar wieder mitschwingend - diesmal in Begleitung einer jungen Frau die kaum älter war als er selbst, eher jünger - der er gegenüber ebenso deutlich schüchterner wirkte als er es gegenüber Luci oder Leif oder irgendwem sonst von dem sie wusste, bisher gewesen war.

AeiaCarol
23.08.2021, 15:46
“Also ich hab schon so ziemlich jeden deiner Gesichtsausdrücke gesehen und dein tatsächliches Happy Face ist nicht nur eines meiner zwei absoluten Favoriten, es sieht auch definitiv anders aus, Müslischleuder, vertrau mir!“, machte Leif sich wichtig und grinste.“Du könntest es auspacken und alles läge dir zu Füßen. Kennst du doch von mir.“, war er sich sicher und vergrub seine Nase seitlich in ihrem Haar.

Shepard Commander
23.08.2021, 16:14
Yuika lächelte höflich über die vermutlich nicht als Kompliment gemeinte Aussage der Schmugglerin. Neben der Tatsache das es ihr egal war, was die Asari von ihr dachte, hatte sie schließlich recht. Ein Teil ihres Geldes verdiente sie mit ihrer dezent bedrohlichen Art und Weise. Leute die Respekt hatten, vermieden Dummheiten. Das konnte Arbeit ersparen und vor allem Blut vergießen.
"Es ist ihr Leben.", erwiderte sie auf Charis Entscheidung und zuckte nur knapp mit den Schultern. Letztendlich waren die Tage des Volus auf dieser Station eh gezählt. Entweder er setzte sich nach dieser Sache schnell ab, oder jemand anderes würde seinen Anzug abschalten. Vielleicht sogar doch Yuika, immerhin konnte Orlowski-san eine andere Meinung zu dieser Sache haben. Sie schien nicht der vergebende Typ Mensch zu sein, aber mit etwas Glück hatte sie der Volus nicht ausreichend verärgert.
Die Aussage über den Spectre ließ die Söldnerin unkommentiert stehen, hoffte jedoch das es nur ein Teil des speziellen Humors der Schmugglerin war. Leute wie sie hatten nie einen Spectre in Hinterhand. Spectre hatten nur sie in Hinterhand. Werkzeuge die man für einen Job benötigte und im Bedarf austauschen konnte. Alles andere war ein Trugschluss.

Yuika hörte den Ausführungen der Schmugglerin aufmerksam zu und ließ dabei den Kaugummi von einer Mundhälfte in die andere wandern. Sie ging in Richtung ihres Skycars und wies Charis mit einer Geste an ihr dabei zu folgen. Leise surrend öffneten sich die Flügeltüren.
"Kommen sie. Ich bringe sie zu ihrem Schiff. Oder wie auch immer sie hin wollen.", erklärte sie und zeigte auf den Beifahrersitz. Manche Sachen besprach man nicht auf der Straße, selbst auf scheinbar unbelebten wie denen der Tips.
"Das kommt ganz darauf an, vor allem wann Omon diesen Damien kontaktiert. Den Mittelsmann kann ich vergessen, wenn die sich so Mühe geben ihre Identität zu verschleiern wird die Verbindung kodiert sein. Aber ich bin noch dabei sein Tool auszulesen, das dauert eine Weile.", erklärte sie, während die Triebwerke langsam hochfuhren und die Amaturen des Skycar in einem sanften orange zu leben erwachten.
"Ich habe seinen Namen und des Schiffes, das ist schonmal viel Wert. Sie können sich natürlich gerne umhören wenn sie die Zeit haben. Müssen sie aber nicht, wie gesagt sie brauchen sicher keine unnötige Aufmerksamkeit.", merkte sie optimistisch. Das Skycar hob langsam ab, ruhig von der Japanerin in den künstlichen Himmel der Citadel gelenkt.
"Wenn ich diesen Damien ausfindig gemacht habe, könnte ich vielleicht ihre Expertise als Pilotin brauchen. Wissen sie, ich habe mir da schon ein paar Gedanken gemacht. Was hat man davon den Übergabeort ausfindig zu machen? Vermutlich viele bewaffnete Idioten, tausend Möglichkeiten aufzufallen. Und ins Gras zu beißen. Die Damen wird wohl auch nicht einfach in Vorschiff sperren, sondern sie vermutlich in Stasekapseln transportieren. Wäre meine Vermutung, anders als sie bin ich nicht im Transportgewerbe tätig.", mutmaßte sie.
"Eventuelle Exfiltration wäre dadurch schwierig. Ich könnte den Bullen einen Tipp geben wenn ich den Ort weiß. Aber es besteht die Möglichkeit das dort was nach außen sickert. Oder die Verantwortlichen dort ihre Kontaktmänner. Die eine oder andere Partei war auf die Razzia besser vorbereitet als andere. Sonderbar oder?", analysierte Yuika nüchtern die Lage.
"Wenn der Ort wechselt, geht das Spiel von vorne los. Onom fängt sich eine Kugel, Damien wird vermutlich ausgetauscht...ungünstig." Yuika stopfte den Kaugummi in den verwaisten Aschenbecher, welchen man zum Glück sehr leicht durch Unterdruck entleeren konnte.
"Wenn jedoch die Ladung schon an Bord ist, das Schiff bereits die Station verlassen hat...Infiltration und Übernahme eines Schiffes, das ist bedeutend einfacher. Darin haben ich und meine Schwester bereits Erfahrung gesammelt.", erklärte sie, während sie in den Verkehr einbog.
"Allerdings fliege ich nicht außerhalb der Stratosphäre also bräuchte man jemanden der entweder das Schiff oder die Ladung übernimmt. Für den Fall das Damien nicht kooperieren will, oder andere Komplikationen eintreten.", schloss sie den Gedankengang.
"Wie sie hoffentlich schon erkannt haben, würde ich sie für diese Rolle in Betracht ziehen.", fügte sie noch freundlich an, für den ungünstigen Fall das Charis diese gedankliche Brücke noch nicht geschlagen hatte.


„Klar“, sagte die Asari und nickte, während die Asiatin ihr Skycar manuell in Standard-Höhe über die Citadel jagte. Ein Entermanöver war ihr seit vielen Jahrzehnten nicht mehr untergekommen, mit der richtigen Vorbereitung war es aber ein vergleichsweise einfaches Unterfangen. Ein Torpedo, der die Elektronik des Gegners überlastete, dann eine Annährung. Quasi ein provozierter Crash. Yuika schien zudem fähig genug zu sein, ein Stück in der Schwerelosigkeit von einem Schiff zum anderen zu springen, sollte es nötig sein. Charis‘ Erfahrungen bei der Planung und Durchführung eines solchen Angriffs lagen – ihrer Einschätzung nach – hinter derjenigen der Asiatin, weshalb sie ihre Überlegungen auch nicht kommentierte.
„Ich könnte beide Aufgaben übernehmen: Das andere Schiff fliegen, oder die Fracht übernehmen. Die Renacimiento ist nur geringfügig bewaffnet, auf einen Schlagabtausch mit einem vielleicht illegal ausgerüsteten Batarianer-Schiff und einem erfahrenen Kampfpiloten würde ich es nicht ankommen lassen.“
Sie beschrieb mit der behandschuhten Hand einen Kreis. „Sie können bei dem Job also auf mich zählen. Allerdings…“ Die Schmugglerin legte eine Kunstpause ein und studierte in dieser das Profil der Asiatin. Die Andeutung einer nachdenklichen Falte legte sich auf Yuikas Stirn. „Ich habe mich für Orlowski umgehört, weil sie… naja, mehr als eine Auftraggeberin und weniger als eine Freundin vermutlich, ist. Sie und ich – wir sind bloß zwei Profis. Das bedeutet auch, dass meine Dienste in diesem Fall nicht unentgeltlich sind.“
Söldner heuerten häufig andere Söldner oder Kriminelle an, wenn sie allein nicht mehr weiterkamen. Das Prinzip würde bei der Takeda-Schwester sicherlich nicht auf Unverständnis stoßen.
„Sie können mich im Zakera-Bezirk absetzen.“

Luceija
23.08.2021, 16:26
“Also ich hab schon so ziemlich jeden deiner Gesichtsausdrücke gesehen und dein tatsächliches Happy Face ist nicht nur eines meiner zwei absoluten Favoriten, es sieht auch definitiv anders aus, Müslischleuder, vertrau mir!“, machte Leif sich wichtig und grinste.“Du könntest es auspacken und alles läge dir zu Füßen. Kennst du doch von mir.“, war er sich sicher und vergrub seine Nase seitlich in ihrem Haar.

Was ihre Gesichtszüge taten, waren hier und auf der Stelle, wenigstens kurz, zu entgleisen, bevor sie die Brauen hob und einen fast vorwurfsvollen und diesmal tatsächlich steinharten Gesichtsausdruck zu präsentieren der in etwa so aussah, als habe sie vor ihn jeden Moment zu verklagen, eine Ohrfeige mit der Rückhand und im Anschluss vielleicht doch noch eine zweite Chance zu geben, wenn er denn auf Knien darum bettelte. "Vielleicht interpretiers' du mich - auch einfach schon immer falsch. Also. Das Gesicht? Definitive Überlegenheit. Espressione di perfezione assoluta.", umkreisten ihre Finger ihren Gesichtsausdruck noch einmal. "Wenn das nich' mindestens dein zweiter, a-ssoluter Preferita ist, dann - duuh!", schnaubte sie gespielt empört und wischte etwas mit der Hand weg, was man nicht sehen konnte. Lange hielt sich das offensichtlich nicht, weil diese hellen Zähne sich wieder zu einem grinsen hervordrückten.

Khardim
23.08.2021, 18:14
Aktion, Reaktion – die Struktur der zuvor glatt laufenden Operation zerbrach wie die Tasse des niedergeschlagenen Störers.
„Planänderung“, sagte Seeva nun ohne die Notwendigkeit sich leise zu verhalten. Sie zog einen kleinen Speicherstick in Form einer kleinen Röhre aus einer der Taschen an ihrem Oberschenkel und warf ihn Van Zan zu.
„Das ist ein STG-Speichervirus – mit freundlicher Komponente vom Priester.“ Wenn sie schon nicht mehr Daten sichern konnten, würden sie alles hier Bestehende vernichten, in der Hoffnung auf lediglich lokale Backups.
„Einfach in einen der Hauptspeicher einstöpseln.“ Dann schaute sie zu Qatar, dessen ausdrucksloses Helmvisier ihren Blick auffing und das Grün ihrer Augen schwach widerspiegelte. Sie sagte nichts und er nickte.
Der Turianer zog eine Tasche nach vorne und entnahm ihm eine von mehreren eingeteilten Sprengladungen. Eine etwa Taschenbuch-große Ladung würden reichen, um diesen Raum hier ins Reich der Vergessenheit zu sprengen – und Qatar hatte viele Ladungen dabei. Diese Baustelle würde schon bald in die Hölle gebombt.

Die ersten, die sie entdeckten, hatten keine Waffen und waren eine leichte Beute für die versteckte Asari und ihre Helfer. Das Gemetzel dauerte keine zwanzig Sekunden, dann lagen fünf getötete Quod-Puritas-Anhänger am Boden. Daraufhin verstärkte sich der Widerstand, der mit LOKI-Mechs begann und einem schwer gepanzerten Turianer mit Gatling-Gun-ähnlicher Projektilschleuder. Der Turianer nahm die Truppe unter Beschuss, die den Kantinen-Container verließ und sie zwang, hinter einer Baumaschine in Deckung zu gehen. Die schweren Scharfschützengewehre der Salarianer beendeten das Stakkato und eröffneten Seeva die Gelegenheit zur Flucht in eine tief ausgehobene Grube und zwischen Container, die Qatar klugerweise mit Sprengladungen versah. Die Fratze des Turianers musste dabei diabolisch sein.

„Wir sollten die Anführer des Camps suchen und mitnehmen“, schlug Qatar in einer ruhigen Minute vor, in der die Drei sich aufrecht stellend sammelten, während in einiger Entfernung Schüsse durch die Dunkelheit zuckten.
„Vermutlich vergebens“, gab Seeva zurück.
„Oder haben Sie einen Ansatz?“, wandte sich die Asari dann an den Menschen. Der hatte schon früher durch seine Findigkeit von sich Reden gemacht.

An einen Baucontainer angestrichen beobachtete der Mann in Schwarz den Wohnkomplex, durch den Restlichtverstärker in seinem Helm zeichnete sich die Anlage farblos aber kontrastreich vor seinen Augen ab. Bis auf zwei zersplitterte Fenster und eine verkantete, halb offen stehende Schiebetür verriet nichts das Blutbad, dass sie vor Augenblicken dort angerichtet hatten. Die verbliebenen Handlanger von Vhan lagen in Deckung und versteckten sich vor den Zielfernrohren der Salarianer.
„Wir sollten die Anführer des Camps suchen und mitnehmen“, schlug Qatar in die angespannte Stille hinein vor. Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen verrieten ein Schuss aus großer Ferne und ein Schrei nicht weit von ihnen, dass auf der Gegenseite jemand sein Glück überstrapaziert hatte.
„Vermutlich vergebens“, kommentierte die Spectre nach kurzem Überlegen, schaute dann aber zu Vincent.
„Oder haben Sie einen Ansatz?“, fragte sie.

Vincent hatte keinen Ansatz, aber Qatars Vorschlag war gut: Seit dem Debakel in ihrer letzten Basis hatten sie keinen direkten Zugang zu jemandem aus Vhans Unternehmen gehabt. Und obwohl sie ihren Verhörexperten verloren hatten, war sich der Mann in Schwarz sicher, dass sie einen Gefangenen würden zum Reden bringen können: Eine Bohrmaschine und etwas Stacheldraht aufzutreiben sollte kein Problem darstellen.
,,Wir haben die Überhand. Lasst sie uns nutzen“, erklärte er und deutete in Richtung der Containeranlage.
,,Lieutenant: Sperrfeuer!“, befahl er über den Funk. T’Saari und Qatar nahmen ihre Waffen in Anschlag.

Wie die Kanonade von Valmy ging das Feuer der Salarianer auf die verschanzten Anhänger von Quod Puritas nieder, die Nacht wurde vom Donnern der schweren Präzisionsgewehre erschüttert. Die Späher hatten begriffen, dass es nun nicht mehr um Heimlichkeit und das Ausschalten einzelner Ziele ging: Jetzt war es an der Zeit, den Tod vom Himmel regnen zu lassen.
Wie ein Mann kamen Seeva T’Saari, Tiberias Qatar und Vincent van Zan aus der Deckung und stürmten den Containerkomplex. Sie flogen über die knapp fünfzig Meter hinweg, von der Gegenseite ließ nur vereinzeltes Gegenfeuer den Schlamm um sie herum aufspritzen. Der Mann in Schwarz feuerte aus vollem Lauf, ein Turianer, der zunächst vor dem Beschuss der Salarianer in Deckung gegangen war, floh und wurde von einer Salve aus der modifizierten Valkyrie niedergestreckt. Qatar erreichte das Gebäude zuerst und stürmte ohne anzuhalten hinein. Das Aufleuchten seines Mündungsfeuers strahlte aus den schmalen Fenstern des Raumes, welche nur sekundenbruchteile später von dunkler Flüssigkeit bespritzt wurden.
,,Bin drin!“
Die Spectre glitt wie ein wabernder Alptraum durch eins der zerschossenen Fenster in den angrenzenden Raum, traf keine Gegenwehr mehr an und nutzte das Momentum, um tiefer in den Wohnbereich der Anlage vorzudringen. Vincent folgte ihr und hörte kurz darauf Qatars Schritte hinter sich.

Sie gingen schnell und zielstrebig, angrenzende Räume wurden gesichert, doch bis auf zwei weitere Turianer, denen sie nicht die Zeit gaben zu erklären, ob sie sich versteckten oder im Hinterhalt lagen, trafen sie auf keine Gegenwehr.

Vor dem Raum, der am Ende des Hauptganges lag ließ die Spectre sie kurz anhalten und in Stellung gehen. Ein Druck auf das Bedienpanel – rotes Licht, keine Reaktion.
Von jenseits der Tür war Bewegung zu hören, vielleicht Gemurmel.

T’Saari nickte wortlos, Qatar teilte eine seiner Sprengladungen und platzierte die Hälften am Türrahmen. Sie traten ein dutzend Schritte zurück, Qatar zündete und im gleichen Moment begann Vincent durch den schwarzen Rauch in den Raum zu feuern. Die prompte Antwort verriet, dass sie fündig geworden waren und ließ sie in den Rahmen vom Korridor abgehender Türen in Deckung gehen.
,,Werft die Waffen weg und kommt mit erhobene Händen raus!“, brüllte Vincent über den Flur. Die Belüftungsanlagen des Komplexes ließen den Rauch langsam lichter werden und durch ihn hindurch konnte der Mann in Schwarz jenseits der gesprengten Tür zu Deckung umfunktionierte Tische und Sideboards erkennen.
Einen Augenblick lang geschah gar nichts. Plötzlich tauchte im Türrahmen ein Turianer auf, der die leeren Hände gut sichtbar erhoben hielt. Vincent lehnte sich aus der Deckung und schoss ihn nieder.
,,Netter Versuch! Letzte Chance für Euch, lebend aus der Nummer herauszukommen!“, rief er, ohne sich darum zu kümmern, ob es sich bei der Kapitulation tatsächlich um eine Finte oder einen ehrlichen Versuch gehandelt hatte, die eigene Haut zu retten. Da von der Gegenseite mehr wütendes Zischen als entsetztes Gestammel zu ihm herüberdrang ging er davon aus, dass ersteres der Fall gewesen war, im Endeffekt war es ihm aber egal: Worauf es ankam war, dass eine Echse mehr ins Gras gebissen hatte.

Nachdem sich weitere Sekunden lang keine Bewegung ausmachen ließ, schaute Vincent zur Spectre hinüber. Sie zählte für ihn gut sichtbar mit den Fingern von Drei abwärts.
,,Letzte Chance: Kommt heraus oder wir stürmen bei Drei!“, kündigte er an.
,,Drei!“
Anstatt der Gegenseite Zeit zu geben, sich vorzubereiten oder wirklich herabzuzählen leuchtete T’Saari im Bruchteil einer Sekunde blau auf und flog wie ein biotisches Geschoss in die feindliche Stellung hinein, Qatar und Vincent direkt hinter ihr. Der Kampf war kurz und brutal, von den fünf Turianern, die sich noch verschanzt hatten, wurde zwei von T’Saaris Eintreffen förmlich in Stücke gerissen, die restlichen drei mit Schuss und Kolben niedergemacht.

Qatar untersuchte die am Boden liegenden Turianer auf Randabzeichen oder ähnliches, aber da ohnehin nur einer von ihnen noch atmete war schnell entschieden, wen sie mitnehmen würden. Er schulterte den Bewusstlosen und warf Vincent zwei der Sprengladungen zu.

Ebenso zielstrebig, wie sie die Besatzung ausgeschaltet hatten machten sie sich zu dritt an die Arbeit, die entstehende Anlage noch vor Fertigstellung in eine Ruine zu verwandeln: Träger, Rohrleitungen, Knotenpunkte; alles was als kritische Struktur identifiziert wurde, bekam eine Haftladung ab. Die Feuerunterstützung der Salarianer war verstummt, die Späher hatten sich wieder darauf verlagert, die Umgebung zu überwachen. Am Horizont tauchte die erste zarte Morgenröte auf.
Sie verließen das Gelände an der gleichen Stelle, an der sie es betreten hatten, doch diesmal riss die Spectre den Zaun einfach mit einem biotischen Stoß nieder, anstatt sich hinaufhelfen zu lassen.

Durchs Unterholz gedeckt kehrten sie zur Beobachtungsplattform der Salarianer zurück.
,,Beeindruckende Arbeit, Commander“, begrüßte der Lieutenant sie und nickte gleichermaßen anerkennend wie ehrfurchtsvoll, während Qatar den gefangenen Turianer ablegte und fachmännisch verschnürte.
,,Dürfte ich mir das kurz borgen?“, fragte Vincent den anderen Salarianer, der sich seit ihrem Aufbrechen scheinbar keinen Millimeter gerührt hatte und das Gelände weiter durch sein Fernglas beobachtete. Der Späher reichte ihm das Gerät und der Mann in Schwarz ließ seinen Blick damit über die Baustelle schweifen.
Aus der Ferne waren außer dem niedergerissenen Zaun und einigen schwarzen Einschusslöchern an der Containeranlage kaum Spuren ihres Besuchs zu erkennen.
,,Also ich wär soweit“, rief er den anderen zu, ohne den Blick von der Baustelle zu nehmen.

Wie Pilze nach einem starken regen schossen die grellen Explosionen in die Höhe und verschlangen alles um sich herum. Die umstehenden Bäume wurden durch den Druck zum Wanken gebracht, meterhoch geschleuderter Schutt und brennender Schrott flogen durch den langsam heller werdenden Himmel. Eine Feuersbrunst fegte über das Gelände und stellenweise schien die Erde selbst nachzugeben und Vincent sah, wie Materialstapel und Container in der Tiefe verschwanden.
Endorphine schossen durch Vincents Hirn und er spürte sein Herz freudig in seiner Brust pochen.
,,Wunderschön…“

AeiaCarol
23.08.2021, 21:10
Die kleine Vorstellung ließ den Schweden lauter lachen als er sollte. Einiges davon versank irgendwo hinter Luceija und wurde von nicht allen Gästen wahrgenommen. Sie zogen ohnehin schon eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Etwas, womit der Arzt sich nicht zu hundert Prozent wohl fühlte. “Solang ich dein glückliches, dein lüsternes und dein Gesicht bei Hunger unterscheiden kann, bin ich hoffentlich immer auf der sicheren Seite.“, frotzelte Leif gelassen. Ein flüchtiger Kuss traf die Wange der Schwarzhaarigen. Einige Augenpaare schienen ihn dabei aufmerksam zu beobachten. „Deine Familie steckt voller Spanner. Ob ich mir heute Nacht Sorgen machen muss?“

Luceija
23.08.2021, 21:46
Die kleine Vorstellung ließ den Schweden lauter lachen als er sollte. Einiges davon versank irgendwo hinter Luceija und wurde von nicht allen Gästen wahrgenommen. Sie zogen ohnehin schon eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Etwas, womit der Arzt sich nicht zu hundert Prozent wohl fühlte. “Solang ich dein glückliches, dein lüsternes und dein Gesicht bei Hunger unterscheiden kann, bin ich hoffentlich immer auf der sicheren Seite.“, frotzelte Leif gelassen. Ein flüchtiger Kuss traf die Wange der Schwarzhaarigen. Einige Augenpaare schienen ihn dabei aufmerksam zu beobachten. „Deine Familie steckt voller Spanner. Ob ich mir heute Nacht Sorgen machen muss?“

"Weiß nicht. Dass dich hier irgendwer schlafen lässt halt ich sowieso für extrem unwahrscheinlich.", retournierte sie ziemlich schnell. "Aber das wusstest du eigentlich, richtig? Du hast dich hierauf eingelassen, du hättes' das auf Jeden bedenken müssen." Sie spielte die Neunmalkluge und bohrte ihm sanft den Zeigefinger in die Brust, wo sich der Stoff seines Hemds leicht kräuselte aber sich insgesamt nicht davon begeistern ließ und kaum, dass Luci ihn zurücknahm, wieder perfekt glatt in Position sprang.
"Also-...Doktor-..rrr-....weil-...das mit dem schnelleren Tanzen und so offensichtlicher Fake war und ich für mein' Teil sicher noch was trinken will-...was wills du tun? Vom Immobilienmakler bis zum IT-Crack gibts 'ne Rundumversorgung, wie wärs mit 'ner neuen Versicherung? Oh-..., ne, ich glaub der is nach dem letzten Gang schon abgehauen.", schlug sie vor und prustete etwas zu unelegant. Nein, sie passte hier nicht rein. Aber irgendwie wars okay.

Forenperser
25.08.2021, 00:17
***

"Vater!" rief Yeboia da laut. "Dies ist nicht recht! Haben unsere Vorväter nicht dafür gekämpft, dass wir auf ewig frei sein sollten? Nun siehe, was aus uns geworden ist! Wenn diese Grausamkeit das Beste sei, was wir unserem Volke bieten können, was noch unterscheidet uns von der Tyrannei des großen Geistes?"
Cesudios aber wandte sein Antlitz zornerfüllt zu seinem Sohne und enthauptete den Anführer der Aufwiegler mit einem Hieb. Und ein Schrei des Entsetzens und der Angst ging durch die Menge. "Auch du, mein Sohn?" sprach er, seine Stimme grollend wie der Donner. "Auch du hast mich verraten?"
Wie einen wütenden Sturm spürte Yeboia die Größe und Stärke seines Vaters und sah hinauf in sein Antlitz, voll innerer Pein, doch mit festem Blicke.
"Knie vor mir, wie es sich geziemt! Erweise mir deine Liebe und Ehrerbietung, deinem Vater und rechtmäßigem Herrscher!"
Aber Yeboia stand bloß da, wie ein Felsen im Sturm. "Mein eigen Fleisch und Blut ist vom Gifte des Verrats befallen!" schrie Cesudios und stieß Yeboia zu Boden.
"Ich verstoße dich, auf jetzt und immerdar! Geh bevor die Sonne untergeht, laufe in die Wüste und kehre niemals wieder! Du bist nicht länger mein Sohn!"

***

Decius Vhan

"Und Caeion testet Omega? Sehr gut. Nein Lechis, das wäre alles. Danke für den Bericht."
Decius tippte weiter auf der holografischen Tastatur. Es ging gut voran, trotz aller Rückschläge. Die Anmeldungen für die Spenden-Gala sprengten bereits jetzt die ursprünglichen Erwartungen. Und so ungern er es zugab, es schien so als würde sein Sohn sich das erste Mal in seinem Leben nützlich machen, wenngleich indirekt.
Sein wehleidig-reuevolles Verhalten in aller Öffentlichkeit, zuletzt die Rettung seines Freundes Karvas Rarkin, hatte in gewissen Kreisen die Runde gemacht. Und nicht wenige Leute schienen es ihm wirklich abzukaufen. Das hatte auch auf das Wohlwollen ihm selbst gegenüber abgefärbt.
"Ihr Zug, Asari." sprach er leise in sich hinein und lächelte zufrieden. Der Spectre hatte in jedem Fall ein Spielfeld gegen sich, welches nicht zu ihrem Vorteil war.
Einige Zeilen noch tippte er fertig, dann schließlich fuhr er den Computer herunter und öffnete stattdessen sein persönliches Omni-Tool.

Dalan Qin

"Erlebe ich das gerade wirklich oder bin ich auf irgendeinem Trip?"
Der junge Turianer fühlte sich, als könnte er jeden Moment abheben. Sie hatten eingewilligt! Der Chef von "Chakor's Garage" selbst (endlich konnte er sich auch den Namen merken) hatte ihn zu einem Probearbeiten eingeladen. Nicht viele hätten ihm mit seiner Vorgeschichte diese Chance eingeräumt. Vielleicht lag es daran, dass der Boss ein Kroganer war und deshalb wusste, wie sehr Vorurteile jemanden im alltäglichen Leben behindern konnten. Aber wieso genau war egal. Peyton hatte er bereits Bescheid gesagt, heute Abend würde es eine kleine Feier auf seine Kosten geben.
"Hm?"
Seine Aufmerksamkeit wurde auf seinen Kommunikator gelenkt. Er klingelte. Wer konnte das jetzt sein? Dalan schluckte. Hoffentlich hatte man es sich nicht anders überlegt und sagte nun wieder ab....
"Ja, hallo? Wie? Oh, du bist es!.....Damit hatte ich jetzt gar nicht.....nein, ich komme gerade von.....jetzt sofort? Nein, aber natürlich, ich komme gerne! Ja.....dorthin? Okay Großvater, ich bin unterwegs."
Die nächste Überraschung. Dass Decius sich gerade nun melden würde, damit hatte er nicht gerechnet.
"Pey? Wir sehen uns heute Abend, wie besprochen....ich muss vorher noch woanders vorbeisehen....familiäre Sache. Bis dann!"
Er schickte die Sprachnachricht ab und ging dann zum nächsten Taxi-Stand.

Emyos Gundayus

Die Schmerzen und die Dunkelheit ließen nach. Langsam, immer noch benommen durch die Wucht des Gewehrkolbens welchen er gegen die Stirn bekommen hatte, öffnete der Turianer die Augen. Er versuchte sich zu rühren, doch sein gesamter Körper war verschnürt. Das erste, was er schemenhaft erkennen konnte, war die gewaltige Rauchwolke am Horizont. Es bedurfte nicht viel Fantasie um sich zu denken, was gerade in die Luft gegangen war.
"Hargh....."
Emyos versuchte etwas zu sagen, doch plötzlich spürte er einen immensen Druck und einen stechenden Schmerz in seiner Lunge. Der Hustenanfall überkam ihn und er spuckte einen Schwall widerlich zähflüssiges, blaues Blut aus. Eine paradoxe Mischung aus Erleichterung und Angst überkam ihn. Erleichterung weil er wusste dass seine letzte Aktion, der Befehl den Lechis ihm kurz vor dem Angriff gegeben hatte, geglückt war. Angst, weil er ebenso wusste dass seine Bedenken begründet gewesen waren. Er hatte keine Zeit mehr gehabt, die Unversehrtheit der beiden herausgestellten Komponenten zu gewähren. Und nun hatte Omega auch ihn infiziert, kurz bevor er es in den Grundwasserstrom eingelassen hatte.
"Sie....argh.....haben.....gar nichts.....erreicht..." brachte er schließlich halblaut heraus, die Aufmerksamkeit seiner Entführer auf sich.
Der Husten wurde immer schlimmer. Es fühlte sich an als würde seine Lunge in Flammen stehen.

Malonigrus Petalin

"Er hat gesagt es ist meine Sache! Also regle ich sie auch auf meine Art!"
Vhan's Assistentin sagte nach wie vor nichts, doch ihr Blick sprach Bände. Was genau sollte sie eigentlich hier tun? Ihn heimlich im Schlaf erdrosseln, falls er ein zu großes Risiko werden würde?
"Zuzutrauen wäre es ihr."
Sie schien dem alten Mann wirklich in jeder Hinsicht blind ergeben zu sein. Er kam nicht umhin das ein wenig beunruhigend zu finden. Nicht weil er vor ihr persönlich Angst hatte. Aber wenn er ihr etwas tun würde.....dann würde er kurz darauf mit Vhan selbst zu tun bekommen. Und das war nichts, worauf er scharf war.
"Die Liste wird kürzer." sprach er dann weiter, und wusch sich nebenbei die Blutflecken von der Panzerung. "Irgendwer wird schon mehr wissen.....und selbst wenn nicht, dann muss der Kerl bald selbst aus der Versenkung kommen!"

Niall O'Grady

"Morgen Claude." "Joey, hey!"
Die beiden Männer begrüßten sich mit einem Handschlag. "Ganz schön voll, oder?" bemerkte "Joey", während er das Gewirr um sie herum betrachtete.
"Vyrdin Resh persönlich lässt sich heute blicken. Es wäre seltsam wenn es nicht so wäre." erwiderte Claude und lachte.
"Was genau wird das eigentlich heute?" hakte Niall nach. "Eine Art monatliches Business Review." erklärte Claude. "Ein Überblick über sämtliche laufenden Operationen. Ebenso über alle Erfolge und Misserfolge. Und er wird bekanntgeben, welche Leute sich besonders verdient gemacht haben und eventuell befördert oder aufgenommen werden. Dein großer Moment Joey!"
Er klopfte ihm auf die Schultern. "Ich und einige der Jungs haben uns für dich stark gemacht." "Danke."
Ihr Gespräch wurde unterbrochen. An einem der hinteren Eingänge passierte etwas.,
"Er ist da!" "Dann geht es sicher gleich los!"
Und tatsächlich erblickte Niall den Salarianer. Er erinnerte sich noch nur zu gut an sein Gesicht. Beim ersten mal war er gescheitert. Nun galt es, diesen Fehler zu beheben.
"Pass nur auf, dass du nicht - Joey?"

Majonese
25.08.2021, 12:02
"Und, bist du bereit?"
"Ähm..." Eigentlich musste Rebecca die Frage bejahen. Immerhin war es ihre Idee gewesen und sie hatte Amaia explizit darum gebeten ihr dabei zu helfen. Und trotzdem hatte sie ein flaues Gefühl im Magen und knetete unruhig die Hände zusammen.
"Ach, komm schon, es ist doch nichts Schlimmes!", lachte Amaia, die das Zögern ihrer Freundin sofort bemerkt hatte. Sie hielt ein kleines Gerät in ihrer Hand hoch und richtete es demonstrativ auf Rebecca. "Die Kamera wird dich schon nicht beißen. Und ich auch nicht."
"Glaub ich dir nicht...Ich glaube dir gar nichts! Ich liebe dich! Fuck off! Hey!" Rebecca warf sich mit Schwung nach hinten auf ihr Bett. Fast stieß sie dabei mit dem Kopf gegen die Wand. "Na gut...dann leg los...", seufzte sie, während sie sich von ihrer Bettdecke wieder hervorkämpfte.
Amaia presste einen Knopf an der Kamera. "Alles klar...und jetzt?"
Beim Anblick des kleinen roten Lichtes, das neben der Kameralinse aufleuchtete, spürte Rebecca sofort eine gewisse Anspannung in sich aufsteigen. Sie fühlte sich irgendwie beobachtet und das obwohl sie außer Amaia eigentlich niemand sehen konnte, wie sie in ihrem ärmellosen Oberteil und einer weiten Jogginghose auf ihrem Bett hockte und mit leicht eingezogenem Kopf in die Kamera starrte. "Naja...jetzt muss ich nur noch ticcen..."
"Sollte ja nicht allzu schwer sein, nicht?", grinste Amaia.
"Jaah...das Problem ist halt, ich kann's nicht auf Kommando machen..."
Rebecca kam sich unheimlich dämlich vor, wie sie eine Weile in die Kamera starrte und darauf wartete, dass der Sturm in ihrem Kopf aufzog. Ganz bewusst warf sie alle mentalen Barrieren von sich ab, die sie normalerweise versuchte aufrecht zu halten. Schon nach wenigen Augenblick schwirrten ihre Gedanken wild durcheinander und ihr Blick wanderte ein wenig ziellos in ihrem Zimmer umher. Sie versuchte so wenig wie möglich nachzudenken, sich so wenig wie möglich auf irgendetwas zu konzentrieren. Es war ein sonderbares Gefühl, als würde sie ihrem Tourette die Erlaubnis geben, zu tun was auch immer es wollte.
Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis die Tics kamen.
Als ihr Blick auf den halb bemalten Holzvogel fiel, der noch immer auf ihrem Schreibtisch lag, reckte sie ruckartig den Kopf nach vorne. "Flieg! Flieg so schnell du kannst! Buuuieeehh!" Die junge Frau kniff die Augen zusammen und klatschte in die Hände. "Sonst esse ich dich!"
"Das will ich sehen, wie du ein Stück Holz isst", grinste Amaia, die sich wie so oft auf dem Schreibtischstuhl niedergelassen und hatte und die Kamera hielt.
"Kann gut sein, dass meine Tics dir den Wunsch erfüllen", meinte Rebecca mit einer Spur Galgenhumor, bevor sie wieder den Kopf in den Nacken legte. "Hey! Schau mich an! Schön zart und knusprig!" Sie lachte gequält auf und kauerte sich unbewusst ein wenig zusammen. Mit einer Hand bedeckte sie ihr Gesicht, als ob sie es vor der Kameralinse verbergen wollte, die weiterhin schonungslos auf sie gerichtet war und sie spürte wie ihr die Hitze in den Kopf schoss. "Oh Mann..."
So ging es einige Zeit weiter. Da sie sich ganz bewusst nicht gegen die Tics wehrte, kamen diese so oft, dass Rebecca teilweise kaum die Kontrolle über ihre Muskeln zurückbekam, bevor der nächste Impuls durch ihren Kopf jagte und sie wahllos Dinge tun ließ. Zwischendurch fachte Amaia mit ihren Kommentaren und Reaktionen weitere Tics an, mal gewollt, mal ungewollt.
"I-i-ihh-ich glaube das reicht jetzt! Hey! Fuck off!", sagte Rebecca irgendwann und versuchte verzweifelt die nächste Welle von Tics zu unterdrücken so gut sie eben konnte. Nun da sie das Tor zur Hölle erstmal geöffnet hatte, war es aber nur noch schwer möglich, die Blitze in ihrem Kopf zu kontrollieren. Die Tics waren anstrengend, sowohl für ihren Körper, als auch ihren Verstand und je mehr Tics sie zuließ, desto aufgedrehter wurde sie. Die Attacken kamen in immer kürzeren Intervallen.
Kneife die Augen zusammen! Klatsche in die Hände! Werfe deinen Kopf zurück und gib laute, sinnlose Geräusche von dir! Schlage dir gegen die Schulter! Sag Amaia, dass sie hässlich ist...nein, dass du sie liebst! Und dann hopst du auf deinem Bett herum.
"Alles klar..." Amaia beendete die Aufnahme und setzte sich zu ihrer besten Freundin auf ihr Bett. "Also, willst du's sehen?"
"Ja, natürlich! Na-na-natürlich! Natüüüüürlich! Hey! Fuck off! Fuck! Off!" Rebecca schüttelte ihren Kopf wild umher, bis sie schließlich mit einem leichten Ächzen ihren Körper wieder unter Kontrolle bekam. Ihre Nackenmuskeln waren mittlerweile total verspannt und tatsächlich ging ihr Atem nach dem ganzen Herumgehampel deutlich schwerer. "Ja, zeig her!"
Das schnelle Pochen in ihrer Brust kam nicht allein von der körperlichen Anstrengung ihrer Tics.
Amaia aktivierte das Holo-Display der Kamera und vergrößerte es, sodass sie beide die Aufnahme gut sehen konnten. Dann startete sie das Video.
Sofort spürte Rebecca den starken Drang, ihren Blick abzuwenden. Alleine schon sich selbst in der Aufnahme zu sehen, wie sie zusammengekauert auf ihrem Bett saß und in die Kamera starrte, war total unangenehm. Und dann begannen die ersten Tics.
Es war furchtbar anzuschauen.
Unzählige Male schon hatte sie sich anhören müssen, wie 'komisch' ihre Tics seien, wie 'seltsam', 'gruselig' oder gleich 'abartig'. Und sie hatte sich bei ihren Extranet-Recherchen auch schon unzählige Videos aus dem vergangenen Jahrhundert angeschaut, in denen Leute mit Tourette-Syndrom mit ihren Tics zu sehen gewesen waren. Darüber hinaus kannte sie ihre Tics ja größtenteils eh, schließlich war sie es ja, die all diese verrückten Dinge tat. Trotzdem war es eine richtige Tortur, sich selbst nun so zu sehen.
Denn es war nicht nur total bizarr und befremdlich, die junge Frau in diesem Video zu beobachten, wie sie völlig absurde Dinge von sich gab und äußerst grotesk anmutende Bewegungen vollführte. Darüber hinaus waren die Tics aus der Aufnahme nämlich auch ansteckend. Als Rebecca aus dem Video den Kopf in den Nacken legte und wild in die Hände klatschte, tat es ihr Rebecca im Hier und Jetzt nach einem kurzen Moment gleich und imitierte den Tic.
Sie hatte von diesem Phänomen schon gelesen und es in Extranet-Videos über Tourette bereits am eigenen Leib erfahren, doch es wirkte in diesem Fall irgendwie schizophren, immerhin war sie es in gewisser Weise selbst, die hier ihre eigenen Tics auslöste.
"Man merkt richtig, wie du anders ticcst, wenn du nicht versuchst dich zu konzentrieren", kommentierte Amaia mit einem aufmunternden Lächeln. Sie schien sehr gut zu merken, wie unwohl sich Rebecca beim Anschauen der Aufnahme fühlte. "Normalerweise ist es ja nicht so heftig..."
"Äh...jaah..." Natürlich meinte Amaia damit vor allem die Häufigkeit der Tics, die normalerweise tatsächlich nicht so schlimm war, doch beim Anblick des grotesken Schauspiels auf dem Holo-Display fiel es Rebecca schwer, irgendetwas Positives darin zu sehen.
Und es waren nicht nur die willkürlichen und teils völlig zusammenhanglosen Ausrufe aus ihrem Mund, es war vor allem auch die Art und Weise, wie sie sich dabei bewegte. Denn wenn sie sagte 'Willst du meinen Tumor sehen?' war das vermutlich schon verstörend genug, doch der leicht säuselnde Tonfall und die weit aufgerissenen Augen machten den Tic gleich um ein vielfaches unheimlicher. Auch ihre Motortics konnten recht erschreckend werden, etwa wenn sie aus dem Nichts plötzlich mit ihren Armen herumfuchtelte, nur um ein paar Sekunden später wieder völlig ruhig zu sein.
Zwar waren nicht alle Tics derart auffällig und grotesk, doch es reichte, um die Leute in ihrer Umgebung völlig zu verschrecken. Das war keine neue Erkenntnis, Rebecca hatte es ja schon oft genug erlebt, allerdings war ihr diese Perspektive hier neu. Und so unangenehm diese Perspektive nun auch war, so sehr hatte sie das Gefühl, es war gut, dass sie sich dem aussetzte. Irgendwie half es ihr ein wenig zu verstehen, wie die Menschen um sie herum auf ihre Krankheit reagierten. Es war letztlich genau das, was sie sich von dieser Aktion erhofft hatte und so miserabel sie sich dabei auch fühlte, so erleichtert war sie auch, wirklich etwas Neues über ihre Krankheit lernen zu können.
Video-Rebecca kniff die Augen zusammen und legte den Kopf leicht zurück. Sie erinnerte ein wenig an ein Tier, das in der Luft herumschnupperte, während sie hohe Töne aus ihrem geschlossenen Mund ausstieß.
"Oh mein Gott..." Rebecca zog den Kragensaum ihres T-Shirts bis unter ihre Augen, um einerseits ihren Scham, aber auch das gequälte Grinsen auf ihrem Gesicht zu verbergen. "Was ist das? Was mache ich da?"
Ihre beste Freundin lachte über die Reaktion. "Das machst du doch andauernd."
"Das ist total verrückt...das klingt ein bisschen wie ein winselnder Hund..."
"Oder ein Frettchen", meinte Amaia mit einem Augenzwinkern. "Aber der Hund von unseren Nachbarn klingt tatsächlich so. Wenn der sich richtig freut, dann macht der auch so Geräusche...fehlt nur noch, dass du dabei auch wild im Kreis herumspringst und mit dem Schwanz wedelst."
Rebecca schnaubte. "Danke, da fühle ich mich gleich besser..."
"Und?" Als das Video schließlich stoppte, beobachtete Amaia ihre Freundin aufmerksam. "Wie geht's dir jetzt?"
Die ehrliche Antwort war ein Schulterzucken. "Es ist schon irgendwie...komisch, wenn ich mich selbst so sehe..."
"Glaube mir, man gewöhnt sich daran. Nach einer Weile nimmt man deine Tics wirklich nicht mehr so sehr wahr."
"Aber es ist trotzdem unheimlich...ich meine, du hast ja selbst schon gesagt, dass man manchmal nicht mal bemerkt, ob ich jetzt ticce oder nicht..."
"Ach was, so schlimm ist das auch nun wieder nicht." Amaia schnaubte leicht. "Du hast doch gesehen in der Aufnahme, meistens verändert sich deine Stimme total, wenn du ticcst, dann hört man sofort, dass du das nicht bist..."
"Flamingo, oh oh oh-woah!" Wieder ein Tic, wieder eine groteske Verrenkung ihres Körpers, begleitet von den Lauten des aufgeregten Hundes. Rebecca konnte den Optimismus ihrer Freundin nur schwer teilen, trotzdem freute sie sich darüber, dass zumindest eine von ihnen einen zuversichtlichen Gedanken über ihre Krankheit fassen konnte. Sie lächelte der jungen Maori zu. "Danke, Mai! Für die Hilfe hiermit..."
"Klar doch!" Amaia wusste genau, was ihre beste Freundin meinte. Natürlich hätte Rebecca nicht ihre Hilfe gebraucht, um sich selbst und ihre Tics zu filmen. Sie hätte genauso gut auch ihre Eltern fragen können oder die Kamera einfach an der Stativdrohne montieren können. Trotzdem war sie mehr als froh, nicht alleine mit dieser Aufnahme sein zu müssen.
"Dann kann das ja jetzt wieder weg", meinte Rebecca und nahm die Kamera entgegen, um das Video gleich wieder zu löschen. "Verschwinde! Und komm nie wieder! Fuck off! Buuuiieeeh!" Als die Datei restlos vom Speicher des Geräts verschwunden war, fühlte sie eine gewisse Erleichterung in sich aufsteigen. "Und, hast du noch Lust, irgendwas zu machen?"
Der Nachmittag war schon weit vorangeschritten und neigte sich dem Ende zu. Die beiden Frauen verbrachten noch ein wenig Zeit damit, über die verschiedensten Dinge zu quatschen und sich gegenseitig Videos auf InSync zu zeigen. Es war wenig aufregend aber trotzdem spaßig. Zu mehr fehlte Rebecca mittlerweile ohnehin die Energie. Sie fühlte sich total ausgelaugt und hätte sich am liebsten schon zum Schlafen fertiggemacht. Der Ausflug mit Madison am Vortag steckte ihr immer noch ein wenig in den Knochen und das nicht nur wegen des Blutergusses an ihrem Knie. Die nagelneue Gitarre hatte sie natürlich vor Amaia im Gästezimmer versteckt, sie wollte ihr ja nicht die Überraschung verderben.
Schließlich musste sich ihre beste Freundin aber verabschieden. Sie hatte nämlich einen wichtigen Termin.
"Um siebzehn Uhr muss ich da sein", antwortete Amaia auf die Frage, wann sie denn gehen müsse. "Ich denke, ich mache mich dann auch mal auf den Weg."
Rebecca hob eine Augenbraue. "Jetzt schon? Du hast doch locker noch eine halbe Stunde."
"Tjaah...macht halt einen besseren Eindruck, wenn man früh dran ist."
"Gib zu, du hast nur Angst mal wieder zu spät zu kommen. Fuck off! Hey!"
Amaia lachte ertappt. "Naja...schon ein bisschen. Es würde halt schon ein bisschen blöd kommen, wenn ich direkt zum Probearbeiten unpünktlich bin."
Die beiden Frauen gingen gemeinsam die Treppe hinunter und während sich Amaia ihre Schuhe anzog, blieb Rebecca am Durchgang zum Flur stehen und lehnte sich an den Türrahmen. "Weißt du, das wäre schon irgendwie ziemlich cool, wenn du...wenn du ein Vogel wärst! Ein Vogel! Ein...fuck off! Flamingo! Wäre schon ziemlich cool, wenn du die Stelle im Harmony kriegst."
"Allerdings", stimmte Amaia zu und griff nach ihrer Tasche. "Und ich meine...so schwer kann's eigentlich auch nicht sein, oder? Ein bisschen kellnern...Bestellungen aufnehmen, Getränke verteilen...wird schon werden, denke ich."
"Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen!" Plötzlich ruckte ihr Kopf zurück. "Alle drei! Buuuiieeeh!"
"Seit wann hast du drei Daumen?", wollte Amaia amüsiert wissen.
Rebecca rollte mit den Augen und grinste schwach. "Offenbar seit ich Tourette habe..."
"Gut zu wissen...aber auf jeden Fall danke! Ich lasse dich dann wissen, wie's gelaufen ist."
"Mach's gut, Mai!"
"Du auch! Achso, und übrigens...!" Auf der Türschwelle hielt Amaia nochmal inne und drehte sich um. "Hab ich fast vergessen, ich wollte dich auch noch fragen, ob du nächsten Freitag Lust hast, bei unserer DnD-Runde mitzumachen! Wir wollten uns jetzt wieder regelmäßiger treffen..." Das schiefe Grinsen, das sie ihrer Freundin zuwarf verriet, dass sie nicht mit einer Zusage rechnete, doch sie wollte ihr Glück offenbar trotzdem probieren.
Rebecca legte ihren Kopf leicht zur Seite und lächelte breit. "Mach's gut, Mai!", wiederholte sie betont.
Amaia lachte auf. "Okay, also wann anders vielleicht...wir sehen uns!"
Sie winkte ihrer besten Freundin noch einen Moment hinterher, bevor Rebecca die Haustür schloss und wieder nach oben auf ihr Zimmer ging. Kaum war Amaia weg, fühlte sie wieder diese erdrückende Schwere über sich legen. Obwohl sie mittlerweile sogar die letzten Kartons ausgepackt und ihr Zimmer aufgeräumt hatte, rückten die Wände jeden Tag enger zusammen. Sich das Video mit ihren Tics anzuschauen hatte ihr tatsächlich etwas gebracht, doch ihr war durchaus klar, dass es auf Dauer nicht ausreichen würde, um aus ihrem Gefängnis zu entkommen.
Mit einem Seufzen ließ sie sich auf ihr Bett fallen, nur um sich direkt zweimal heftig gegen die Schulter zu schlagen. Den restlichen Abend verbrachte sie damit, im Extranet zu surfen und ohne große Begeisterung durch InSync zu browsen. Zwischendurch drifteten ihre Gedanken zu Amaia, die jetzt vermutlich gerade im Harmony damit beschäftigt war Gäste zu bedienen. Wieder versuchte sie sich vorzustellen, wie sie selbst an der Bar stehen und Getränke ausgeben würde, doch natürlich war das keine Option mehr für sie. Aber auf ihrem Zimmer vergammeln war nun wirklich auch keine dauerhafte Alternative.
Nach einer Weile ertappte sie sich dabei, wie sie tatsächlich nach 'Dungeons and Dragons' im Extranet suchte.

"Stimmt was nicht mit dem Essen?"
Rebecca hatte regungslos auf ihren Teller gestarrt und mit der Gabel lustlos in ihrem Gemüseauflauf herumgestochert und sie blickte bei der Frage ihres Vaters auf. Doch bevor sie antworten konnte, schlug sie mit einer Hand hart auf den Tisch und rief plötzlich lautstark: "SALZ!" Ihre Mutter zuckte neben ihr erschrocken zusammen. "Und Pfeff-...und Pff-f-f-fuck off! Buuuiieeeh! Äh...nein, Dad, es ist wirklich gut..."
Das war nicht gelogen, er hatte wie üblich ein wirklich tolles Essen gezaubert, doch im Moment wurde ihr alleine schon bei dem deftigen Geruch des überbackenen Gemüses schlecht. Und obwohl ihr Magen am Knurren war, hatte sie nicht mehr als ein paar Bissen heruntergewürgt und versuchte nun gegen das Gefühl anzukämpfen, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
Ihr Vater schaute sie einen Moment mit besorgter Miene an. "Du siehst auch ganz blass aus...ist alles in Ordnung?"
"Jaja, alles gut..." Jetzt log sie aber. Und ihr war klar, dass ihre Eltern das auch bemerkten. "Naja, ist halt noch wegen der Strahlentherapie...", murmelte sie verdrossen.
Die letzten fünf Tage hatte sie jeweils den kompletten Vormittag im Gesundheitszentrum von Tauranga verbracht. Jeweils mehrere Stunden am Stück war sie auf einer speziellen Liege fixiert worden und hatte hochdosierte Röntgenstrahlung, die auf ihren Kopf gerichtet war, über sich ergehen lassen. Mit Medikamenten sollten den unmittelbaren Nebenwirkungen der Strahlung entgegengewirkt werden, doch die wiederum hatten ihre eigenen Seiteneffekte und so war Rebecca schon seit Anfang der Woche wie im Delirium. Der Appetit war ihr vergangen und ihr Kreislauf, der ohnehin immer wieder schwächelte, war nun völlig durcheinander. Sie fühlte sich alt und gebrechlich.
Eigentlich sollte sie sich glücklich schätzen, denn sie hatte vor einer Stunde ihre voraussichtlich letzte Sitzung hinter sich gebracht. Anders als früher konnte die Strahlentherapie nämlich sehr viel effizienter eingesetzt werden und so gehörten Behandlungsdauern von vielen Wochen der Vergangenheit an. Fünf Tage, fünf Sitzungen, das war alles, was sie ertragen musste. Nun würde sich bei der nächsten Untersuchung am kommenden Montag zeigen, ob ihr Hirntumor vollständig zerstört worden war.
"Aber das war doch heute deine letzte Sitzung, nicht?", stellte ihre Mutter fest. "Das lässt ja dann alles bald wieder nach."
Die aufmunternden Worte verfehlten ihre Wirkung völlig. Dass sie überhaupt diese Therapie über sich ergehen lassen musste war das, was ihr im Augenblick nämlich am meisten zu schaffen machte. Als wäre ihr Tourette nicht schon genug gewesen. Und Rebecca war klar, dass sie in einigen Jahren wieder zur Strahlentherapie musste. Und danach wieder...und wieder. Trotzdem erwiderte sie ihrer Mutter: "Jaah, schon...bestimmt..." Alles andere kam ihr zu weinerlich vor. "Hey! Schau mich an! Buuuiieeeh!"
"Vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn du heute Abend lieber zuhause bleibst. Dich ein bisschen ausruhst, dann geht's dir morgen bestimmt schon wieder besser."
Der Vorschlag ihrer Mutter löste bei ihr Empörung aus. "Was...? Ach was...ich...nee, so schlimm ist das auch nicht! Bis heute Abend geht's auch wieder", versicherte sie hastig, auch wenn es vermutlich nicht ganz stimmen würde. Doch das Letzte, was sie wollte war es, ihren Freunden auf den letzten Drücker doch noch absagen zu müssen. Sie versuchte sich ein wenig zusammenzureißen und schaufelte sich ein wenig von dem Gemüse in den Mund, doch kaum lag ihr das Essen auf der Zunge, schien sich ihr Magen umzudrehen und sie legte hastig die Gabel zur Seite.
"Willst du eigentlich den Bus nehmen, oder soll ich dich fahren?", bot ihr Vater wie beiläufig an.
"Ich nehme...ich nehme...Drogen! Hey! Jeden Tag! Ich nehme Drogen! Ich nehme...Drogen! Ich...fahre mit dem Bus, aber trotzdem danke..."
"Das freut mich", meinte er mit einem Augenzwinkern und wandte sich wieder seinem Essen zu. "Heute Abend spielt nämlich Neuseeland gegen Japan in der WM-Quali, das will ich nicht verpassen!"
Rebecca entfuhr ein kurzes Lachen. "Stimmt ja...wir brauchen doch nur noch einen Sieg, um uns zu qualifizieren, richtig?"
Ihr Vater nickte. "Genau und wir hätte eigentlich gegen Irland schon gewinnen müssen, es war halt einfach ein bisschen Pech. Aber heute wird das locker hinkommen, obwohl Japan auch nicht schlecht spielt. Die haben immerhin seit über dreißig Jahren keine Weltmeisterschaft mehr verpasst..."
Rebecca war froh über den Themenwechsel zum American Football. Zwar waren weder sie noch ihre Mutter sonderlich enthusiastische Gesprächspartner wenn es um Sport ging, doch es war besser als das x-te Gespräch über ihr Tourette und ihre. Und sie glaubte, ihr Vater sah das ganz ähnlich.


Mit einem Blick auf die Uhr und einem leichten Pochen in ihrer Brust lief Rebecca auf die schwere Haustür zu. Sie war ein paar Minuten zu früh, da sie mit dem Bus gefahren war, doch sie rechnete nicht damit, dass Amaia sich darüber sonderlich beschweren würde. Vielmehr hatte sie aber Sorge, wer ihr die Tür öffnen würde.
Sie hob die Hand, um die Klingel zu betätigen, doch stattdessen ruckte ihr Arm plötzlich nach oben und sie vergrub ihre Zähne in ihrem Handrücken. Es war ein harter und kurzer Biss, der zum Glück nicht ausreichte, um sie zu verletzen. Schmerzhaft war es dennoch und Rebecca schüttelte ihre Hand, bevor sie es noch einmal probierte.
Tatsächlich war sie nun aber nicht mehr ganz so wackelig auf den Beinen wie noch vor einigen Stunden, auch wenn ihr noch immer die Nachwirkungen der Strahlentherapie und der begleitenden Medikamente in den Knochen steckte. Irgendwie hoffte sie einfach nur, den Abend einigermaßen zu überstehen und dann so schnell wie möglich nachhause zu kommen. Rückblickend wunderte sie sich ein wenig über ihre Zusage, doch natürlich lag es daran, dass ihr zuhause mittlerweile die Decke auf den Kopf fiel und eigentlich war sie auch froh, das Haus verlassen zu können.
Ähnlich nervös wie beim letzten Mal drückte Rebecca den Knopf und hörte die bekannte Melodie im Inneren. Sie musste nicht lange warten und die Tür öffnete sich. "Hi!"
"Hey!" Kaum erkannte Amaia, wer vor ihr stand, begrüßte sie ihre beste Freundin auch schon mit einer überschwänglichen Umarmung. "Ich hätte mir ja denken können, dass du früh dran bist. Komm rein!"
Amaia führte sie nicht direkt nach oben auf ihr Zimmer, sondern zunächst in die Küche. Dort stand auf dem Tisch in der Mitte des Raumes ein Teller mit einer bräunlich-roten Suppe. "Ich war gerade noch am Essen", erklärte die junge Maori überflüssigerweise und setzte sich wieder, um ihre Mahlzeit hastig fortzuführen. Neben ihr auf dem Tisch stand ein aufgeklapptes Datapad, auf dem sie offenbar gerade durch ihren InSync-Feed gescrollt war. Während sie in Windeseile ihre restliche Mahlzeit verschlang, nickte sie in Richtung des halbleeren Topfes, der am Herd stand. "Du kannst dir auch noch was nehmen, wenn du magst. Ist auch kein Fleisch drin."
"Äh...danke, ich hatte eben schon", lehnte Rebecca ab und schlug sich hart gegen die Schulter. Sie ließ ihren Blick in der Küche umherschweifen und bemerkte zwei leere Teller mit Suppenresten auf der Anrichte neben der Spüle. Offenbar hatten Amaias Mutter und Jordan bereits zu Abend gegessen. Die kleine Küche sah eigentlich noch ziemlich genau so aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Verschiedene Dekorationen schmückten den Raum, von Blumenkränzen, Holzfiguren und Bildern bis hin zu einem großen Wandgemälde, das eine der Wände ausfüllte. Es bestand aus zahlreichen geometrischen Formen, die eine Art Schildkröte bildeten, welche von kreisförmigen Wellen umgeben war. Rebecca mochte diese traditionellen Malereien, denn man konnte zwischen all den abstrakten Schnörkeleien immer wieder neue Motive erkennen.
Darüber hinaus bemerkte sie aber auch noch etwas anderes. Die Familienfotos, welche jahrelang neben der Küchentür an der Wand gehangen hatten waren restlos verschwunden. Und nicht nur die, welche Amaias leiblichen Vater zeigten, sondern auch alle anderen. Es waren einst sehr viele gewesen. Stattdessen war die Wand nun völlig kahl, was einen krassen Kontrast zum restlichen Raum darstellte.
"Wie war eigentlich deine erste Woche im Harmony?", wollte Rebecca wissen.
Amaia lächelte breit. "Richtig gut! Joey ist echt voll nett, er hat mir am Anfang die ganze Zeit noch geholfen und alles gezeigt und erklärt. Und gestern hatte ich meine erste richtige Schicht gehabt. Es macht wirklich Spaß!"
Bei der Begeisterung in Amaias Stimme und dem Leuchten ihrer Augen, als sie von ihrer neuen Arbeit erzählte, konnte Rebecca unmöglich irgendetwas anderes fühlen, als sich aufrichtig für ihre beste Freundin zu freuen. "Ich muss unbedingt mal vorbeikommen, wenn du...wenn du...fuck off! Wenn du deine Tage hast! Wenn du arbeitest", sagte Rebecca mit einem Grinsen, auch wenn sie dabei unkontrolliert die Augen zusammenkniff. "Du kannst mir bestimmt ein paar Freigetränke ausgeben..."
"Also Rebecca!", lachte Amaia mit gespielter Empörung. "So etwas hätte ich nicht von dir erwartet! Wird aber nichts, das wird alles elektronisch erfasst und wenn ich Getränke umsonst rausgebe, fällt das auf." Nachdem sie rasch die letzten Suppenreste ausgekratzt hatte, sprang Amaia auf und stellte ihren Teller achtlos auf die Anrichte. "So, jetzt können wir hochgehen..."
In diesem Moment erklangen Schritte auf dem Flur und jemand betrat die Küche.
Sofort erkannte Rebecca die Person als Haeata wieder. Doch selbst wenn sie die Frau in ihren späten Vierzigern nicht schon seit ihrer frühen Kindheit gekannt hätte, wäre ihr vermutlich sofort klar gewesen, dass es Amaias Mutter sein musste. Amaia sah ihr wie aus dem Gesicht geschnitten aus, fast wie eine jüngere Version derselben Person. Selbst ihre langen schwarzen Haare und die braunen Augen waren absolut identisch.
"Oh...!" Haeata schaute einen Moment verwundert zu Rebecca und als sich ihre Blicke trafen, merkte die junge Frau, wie müde Amaias Mutter wirkte. Ihre Gesichtszüge waren schlaff, ihre Augen waren eingesunken und sie sah fast schon ein wenig kränklich aus.
Einen peinlichen Moment lang standen sie sich einfach nur gegenüber und starrten sich an. Alles, was in den letzten Jahren passiert war und vor allem, was sie in den letzten Tagen und Wochen über Haeata gehört hatte, wirbelte nun plötzlich durch Rebeccas Kopf und sie wusste nicht so recht, wie sie sich fühlen sollte. Besorgt über ihren Zustand? Wütend darüber, wie sie ihre Tochter behandelte? Doch dann war es doch etwas anderes. Mehr aus einem Impuls heraus trat sie auf Amaias Mutter zu und umarmte sie.
Nach einem kurzen Zögern erwiderte Haeata die Umarmung und ein breites Lächeln breitete sich über ihr Gesicht aus. Für einen Moment erschien in ihren Augen ein Funken der Herzlichkeit und Wärme, die sie früher so oft gezeigt hatte. Sie trat einen Schritt zurück und musterte die beste Freundin ihrer Tochter. "Es ist echt schön, dich mal wieder hier zu sehen, Rebecca! Wie geht's dir?" Ihre krächzende Stimme klang ebenfalls ein wenig angeschlagen und die Worte schienen nur schwerfällig aus ihrem Mund zu kommen. Zudem glaubte Rebecca einen leichten Alkoholgeruch wahrzunehmen.
"Äh...ganz gut", antwortete sie, ehe ihr Tourette fortfuhr. "Solange du nicht dabei bist! Hey! Fuck off! Ich liebe dich!" Dem Tic folgte ein heftiges Gesichtszucken.
Haeata wirkte einen Moment ziemlich verschreckt von dem sehr plötzlich umschlagenden Gebaren der jungen Frau.
"Tut mir leid!", sagte Rebecca hastig. "Das ist meine Krankheit, ich habe..."
"Ach...ähm...ist schon in Ordnung", fing sich Haeata wieder, auch wenn sie ihr Gesichtsausdruck noch etwas anderes sagte. "Amaia hat mir schon davon erzählt. Wie hieß das nochmal...Tourette?"
"Jaah, genau!" Mit einem erleichterten Seufzen schaute Rebecca zu Amaia rüber, die immer noch an der Anrichte stand und den Blick mit einem knappen Lächeln erwiderte.
Das Wiedersehen mit Amaias Mutter war überraschend angenehm. Rebecca hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass Haeata noch nach allem, was ihr Amaia über sie in den letzten Wochen erzählt hatte, noch so umgänglich sein konnte. Da war nicht die Spur einer Anfeindung, nicht die Spur einer ausfallenden Bemerkung oder eines hysterischen Ausbruchs. Haeata erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden, nach ihrem Studium, nach ihrer Krankheit und schien aufrichtig daran interessiert, wie sich die beste Freundin ihrer Tochter im Augenblick durch ihr Leben schlug. Tatsächlich war Rebecca so verwundert über das Gespräch, dass sie gar nicht so recht wusste, was sie ihrerseits ansprechen konnte.
"Wie geht's euch denn so?", fragte sie schließlich und hoffte, dass sie damit nicht versehentlich ein angespanntes Thema anriss.
Und wieder wurde sie überrascht. "Eigentlich...ganz gut", meinte Haeata, wenn auch etwas zögerlich. Sie seufzte leicht. "Naja, du weißt ja...es war nicht so einfach für uns in den letzten Jahren. Aber jetzt..." Sie warf einen kurzen Blick zu ihrer Tochter und setzte ein bemüht zuversichtliches Lächeln auf. "Es wird wieder."
"Das...das...d-d-das f-f...Flamingo! Hey! Fuck off! Das freut mich!" Rebecca hoffte, dass trotz ihrer Tics rüberkam, wie aufrichtig sie das meinte.
Immer noch ein wenig irritiert über die Symptome der jungen Frau, wandte Haeata ihre Aufmerksamkeit in Richtung der Küchenzeile.
"Suchst du das hier?", wandte sich Amaia zum ersten Mal an ihre Mutter. Mit einer Hand griff sie nach einer Weinflasche, welche neben dem Herd auf der Anrichte stand und hielt sie ihrer Mutter entgegen.
Für einen winzigen Augenblick sah Haeata sehr unangenehm berührt aus und fast schon wirkte es, als wolle sie es abstreiten. Doch schon einen Moment später nahm sie die Flasche an sich. "Danke dir", sagte sie, ihre Stimme ein wenig zittrig.
Obwohl Amaias Mund den Anflug eines Lächelns zeigte, war der Blick ihrer Augen kalt und voller Abscheu auf den Alkohol gerichtet.
"Ich nehme an, ihr wollt dann auch los?", warf Haeata die Frage in den Raum. Sie wusste offenbar, dass die beiden jungen Frauen heute noch weggehen wollten.
"Erst in einer halben Stunde oder so", gab Amaia zurück und wandte sich an ihre beste Freundin und dieses Mal war das Grinsen auf ihrem Gesicht aufrichtig. "Wir müssen noch ein bisschen was vorbereiten..."
"Ahh...okay. Und wann kommst du zurück?"
Ihre Tochter zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Wird wahrscheinlich etwas später."
Haeata nickte langsam. "Pass dann aber bitte auf, dass du nicht wieder so laut bist, wenn du heimkommst, okay? Wir schlafen dann schon."
"Mach ich."
Es war unheimlich zu sehen, mit was für einer betonten Höflichkeit die beiden miteinander sprachen. Für Außenstehende mochte es nicht so auffällig sein, doch Rebecca kannte die beiden lange genug, um die Behutsamkeit zu bemerken, mit der Mutter und Tochter ihre Worte wechselten. Es war wie eine Konversation auf Eierschalen.
"Alles klar..." Einen Moment lang schwiegen sich die drei Frauen an. Haeata machte mit der Weinflasche in der Hand einen etwas peinlich berührten Eindruck. "Jaah...dann wünsche ich euch beiden viel Spaß. Haere ra!" Fast schon fluchtartig verließ sie die Küche und trat auf den Flur.
"Ähm...e noho ra!" Rebecca blickte Amaias Mutter einen Moment hinterher, bevor sie im Wohnzimmer verschwand, dann warf sie ihrer besten Freundin einen fragenden Blick zu. "War das richtig?"
"Mehr oder weniger", schnaubte Amaia belustigt. "Die Aussprache war etwas daneben. Komm, gehen wir hoch."

AeiaCarol
25.08.2021, 19:36
Ein recht williger Blick begutachtete Luceijas Finger an seiner Brust. Im Idealfall überhörte sie sowohl sein dezent erschlagenes Schnauben, als auch der leichte Biss auf seine Unterlippe. “Ich bin bestens versorgt, danke.“, umging er das Angebot. „Aber tatsächlich ziemlich im Eimer. War ein langer Tag. Willst du das ich Cypher festhalte, während du ihn schlägst? Als Rache für die beschissene Playlist, versteht sich. Oder wir setzen uns noch ein wenig zu deinem Bruder.“

Luceija
25.08.2021, 20:51
Ein recht williger Blick begutachtete Luceijas Finger an seiner Brust. Im Idealfall überhörte sie sowohl sein dezent erschlagenes Schnauben, als auch der leichte Biss auf seine Unterlippe. “Ich bin bestens versorgt, danke.“, umging er das Angebot. „Aber tatsächlich ziemlich im Eimer. War ein langer Tag. Willst du das ich Cypher festhalte, während du ihn schlägst? Als Rache für die beschissene Playlist, versteht sich. Oder wir setzen uns noch ein wenig zu deinem Bruder.“

Sie sah ihn mit demselben, schönen Lächeln an, bevor sie ihm einen neuen Kuss auf die Lippen drückte und dafür einmal mehr, gerade für den Nachdruck, auf die Zehenspitzen klettern musste. "Tzehehe. Du weißt ich prügel super gern auf unschuldige, kleine Nerds ein und klau ihnen die Credits. Aber bei 'nem Blutbad flieg' ich hier raus und-..naja. Ich steh' wenigstens auf den Pool und die vielen Bäume. Is' nich wie daheim aber-...uhh-... . Ja. Lass uns Gil auf die Nerven gehn."
Luceijas Hand griff erst nach seiner, als beide den Weg von seiner Schulter die Arme entlang bis ans unterste Ende gewandert waren. Unwillens ihn direkt loszulassen. Aber sie zog ihn mit sich. Mit dem Nachdruck einer Besoffenen, bevor sie das kleine Treppchen der Tanzfläche hinunter stolperte und sich im Gras gerade so, halbherzig, irgendwie fangen konnte.
"Wuooah-..", schnaubte sie. Es wurde ruhiger um sie. Wartete ab, bis er zu ihr unter den Lichterketten-beleuchteten Garten zurück fand. Sie lehnte sich ein bisschen in seiner Richtung, als sie nebeneinander her gingen und Vigilio selbst ziemlich kaputt am Rande der Veranstaltung bei seiner Frau sitzen sahen. "Huh-...irr ich mich oder is bei ihm die Luft raus?", flüsterte sie Leif zu.

Forenperser
26.08.2021, 16:26
>>Fernzugriff erfolgreich. Kameras sind aus. Allerdings nur für 60 Sekunden. Mehr war aus der Entfernung nicht möglich.<< "Sie haben ihn gehört. Also los. Los!"
"Das hätte ich sicherlich ebenso hingekriegt...." murmelte Braelyn leise in sich hinein, während sie die Schutzmauer hinaufzuklettern begann. Sie war in kurzer Zeit wahrlich tief gesunken.
"Du bist langsam, Gavros."
Mit einem breiten Grinsen zog Talia Veraxis ihr rechtes Klingenpaar aus der Kehle eines am Boden liegenden Feindes. Blitzartig griff die ehemalige Kryptogramm-Killerin an ein Messer und warf es. Erschrocken aufkeuchend warf die grünäugige Turianerin sich in Deckung und sah am Boden erst, dass der Wurf nicht ihr gegolten hatte. Mit stillem Schrecken griff der Batarianer an den Griff des Messers, welches zielsicher in seiner Kehle steckte, und fiel dann bereits gurgelnd und Blut spuckend zu Boden, den letzten Hauch seines Lebens ausstoßend.
"Ich bin nur langsam, weil ich mein Ziel immer im Blick habe." erwiderte Braelyn mit leiser Stimme und ließ ein zweites Messer spielerisch durch die Finger gleiten. "Also pass lieber auf, dass du nicht eines Tages zu einem wirst....."
Veraxis verengte die Augen zu Schlitzen, doch bevor sie etwas erwidern konnte tönte die Stimme von Sergeant Taxus durch den Kanal. "Hören Sie auf Zeit zu verschwenden! Gavros, tun Sie wofür sie hier sind und lassen Sie Veraxis und Falgourian ihre Arbeit tun! Los!"
Wie auf Kommando sahen sie aus der Distanz, wie der Kopf eines unweit auf dem Wall patrouillierenden Batarianer-Wachpostens plötzlich zerplatzte wie eine reife Melone.
"Bang...." tönte es leise durch den Kanal.

***

"Geschenke sind verteilt, Sergeant." hauchte Braelyn in den Kommunikator "Sämtliche Wachen auf der Mauer sind tot." >>Fernfunk gestört.<<
"Zündung!"
Die Ladungen explodierte, auf beiden Seiten des Lagers. Schreie und verwirrte Rufen hallten plötzlich durch die Dunkelheit. Kampfeslärm ertönte.

***

"Was ist los, wer greift da an?!" "Sir, es ist.....ein Biotiker. Turianer. Wir haben keine Ahnung wo er auf einmal herkam, aber - "
Mit ungebremster Wucht schlug ein Körper nur wenige Meter neben ihrer Position ein und zerstörte dabei eines der Gruppenzelte. "Verdammt!"
"Und die Ungläubigen werden am Tag der Abrechnung zur Schlachtbank geführt werden!"
Wie groteskes Heulen tönte die Stimme durch die Nacht und die Dunkelheit wurde grell vom Licht der Biotik erleuchtet.
"Erledigt ihn verdammt, egal wie! Es ist nur einer - "
"Boss!"
Eine Stimme tönte durch den Funkkanal. "Wir können keine Verstärkung anfordern, unsere Fernverbindung ist - Moment! Da kommt noch etwas! Oh bei allen - " "Graaaaarh!"
Undefinierbare Geräusche und Schmerzensschreie tönten durch die Verbindung, dann knackte es und brach ab.
"Was zur - "
Die Schreie und der Lärm kamen näher. Und plötzlich erblickten die vier Augen wie etwas Großes sich seinen Weg durch die Explosionen und das Mündungsfeuer bahnte.
"Oh mein - "

***

"Rücke weiter vor."
Von oben drang der Kampflärm an seinen Gehörgang. "Wenn die Information stimmt, müsste sich das Ziel direkt nach der 2. Abbiegung links befinden." tönte es durch den Funk. "Passen - " "Hallo?"
Nur noch knackendes Rauschen war zu hören.
"Damit war zu rechnen." hauchte Corporal Falcus leise in sich hinein. Immerhin war das hier schon einige Meter unter der Oberfläche. Aber er brauchte sowieso keinerlei Funkverbindung, die Pläne hatte er im Kopf.
"Beeilen Sie sich!"
Stimmen! Nur noch wenige Meter von seiner Position entfernt.
"Wir haben keine Zeit mehr! Wenn wir die Daten jetzt nicht sichern und abhauen sind wir dran!" "Ich mache so schnell ich - "
Weiter kam der Batarianer nicht mehr. Im nächsten Moment bedeckte seine Hirnmasse bereits die Schaltfläche. Der Turianer, welcher neben ihm gestanden hatte, schrie entsetzt auf.
"Nicht schnell genug." Das Ziel drehte sich um und versuchte zu fliehen. Zwecklos. Im nächsten Moment lag er schon mit dem Gesicht auf dem dreckigen Boden, die Hände auf dem Rücken fixiert und gefesselt.
"Darios Vilx. Sie stehen hiermit unter Arrest wegen Hochverrats an der turianischen Hierarchie und dem Weiterverkauf von militärischen Geheimnissen an eine terroristische Vereinigung."
Dann schob er den leblosen Körper des über die Konsole hängenden Batarianers zur Seite und baute eine neue Verbindung zu Sergeant Taxus auf.
"Primärziel gesichert." "Gute Arbeit Corporal. Sämtliche Sekundärziele ebenfalls tot. Bringen sie es zum Schiff, bereiten uns auf Exfiltration vor."

Shepard Commander
27.08.2021, 20:20
Vincent van Zan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page5?p=26822603&viewfull=1#post26822603)

Der Gefangene (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page5?p=26823421&viewfull=1#post26823421)

Die Augen des Turianers huschten umher wie die eines in der Falle steckenden Tieres. Der Kerl, den sie lebend aus der Baustelle geschleppt hatten, klebte förmlich mit Kabeln und Tape gefesselt an dem Stuhl in irgendeinem Keller irgendeines Hauses, irgendwo. Für ihn konnte es egal sein, seine Welt bestand seit seinem Erwachen nur aus den schmucklose Betonwänden, dem kalten Eisen des Stuhls und dem indifferenten Licht, dass unangenehm grell von der Decke brannte, wie eine bösartige Sonne. Der Turianer hatte nur diese Welt und sie wurde geformt von einer Göttin – der blauen Asari.

Seevas Stuhl stand einen halben Meter vor dem des Turianers. Sie hatte ihn umdrehte, saß rittlings und ließ den Kopf auf den Armen abgelegt. Er hatte in den vergangenen Stunden nichts gesagt, sondern nur in einem halb bewusstlosen Zustand vor sich her gedämmert. Ein salarianischer Sanitäter hatte ihn stabilisiert, ehe er ohne eine Frage zu stellen gegangen war.
„Aufwachen.“ Seeva neigte den Kopf so, dass sie das herabschauende Gesicht des Turianers fixieren konnte. Seine Augen waren noch verschwommen, scheinbar aber lächelte er. Ein Umstand, der Seeva ein wenig verwirrte, wobei sein Verstand durch die trüben Trugbilder seiner fanatischen Ideologie ihn in diesem Moment auch zum Märtyrer machen konnte. Noch einmal sagte Seeva: „Aufwachen“ und unterstrich ihre Forderung mit einer Ohrfeige. Der Turianer knurrte gereizt, dann schaute er zu ihr auf.
„Sie kommen zu spät“, formulierte er deutlich. Seine Stimme war das Kreischen von Türangeln.
„Für?“
„Alles. Sie haben versagt und wir, wir haben gesiegt.“
Seeva schaute zur Wand, als stünde dort noch jemand und gerade so als wolle sie diesem jemand eine Frage über die geistige Gesundheit des Gefangenen stellen. Der Turianer war voll mit Medikamenten und den Geist erlahmenden, die Zunge lockernden Drogen, den natürlichen Giften des verstorbenen Xi nicht unähnlich.
„Decius Vhan.“
Seevas Stimme ließ keinen Schluss auf das zu, was sie mit der Aussprache dieses ihr so verhassten Namens auf sich hatte. Sie ließ ihn im Raum schweben wie eine Illusion. Der Gefangene zuckte nervös. Seine sedierten Sinne ließen keine tiefere Abwägung zu, sondern zwangen ihn zu einer unüberlegten Antwort.
„Ja“, ereiferte er sich nach einer kurzen Pause. Geifer benetzte sein Kinn. „Unser Anführer. Unser…“ Seine Augen nahmen einen träumerischen, trüben Ausdruck an. „Unser Gott.“
„Ein geringer Gott, wenn überhaupt“, spottete die Asari und verzog die Lippen zu einem schrägen Lächeln. Es zeigte Wirkung.
„Er hat mehr erreicht, Asari, als Sie in Ihrem widerwertig langen Leben. Ihr blauen Aliens seid Perversionen des Alls und Vhan wird euch alle unterwerfen.“
Ein tiefes, ehrliches Schweigen befiel Seeva. War der alte Patriarch wirklich derart größenwahnsinnig? Ihr wurde klar, dass sie weniger über Vhans Pläne und Motivationen wusste, als es nach dem bisherigen Fortschritt gut für sie war.
„Wie will er uns unterwerfen?“
Der Turianer gluckste, lachte und spuckte zähe Flüssigkeit auf den Boden neben sich. Interessant, dass er mich nicht angespuckt hat, dachte die Asari beim Betrachten des geschundenen Wesens.
„Ich… bin der Tod.“ Seeva legte den Kopf schief.
„Jetzt werden Sie theatralisch.“
„Ich trage ihn in mir“, sagte der Gefangene, der in seinem halben Delirium schwamm wie in einer Badewanne aus Schmerz und vernichtenden Gefühlen.
Die Asari hob eine tätowierte Augenbraue und schaute am Turianer vorbei ins Dunkel des Raumes. Aus dem Schatten materialisierte sich ein Mensch, es war van Zan. Er deutete ihren Blick: „Eine Art biologische Selbstzerstörung?“
„Sie werden sterben, dafür garantiere ich“, erklärte Seeva dem Gefesselten dann ruhig, um die eingetretene Pause sich nicht zu sehr ausdehnen zu lassen. Den Fehler, den sie bei ihrem ersten Gefangenen gemacht hatten, würde sich hier nicht wiederholen.
Das Licht der Decke flackerte, obwohl in diesem Teil der Citadel ein stabiles Netz herrschte.

AeiaCarol
27.08.2021, 21:09
Sie sah ihn mit demselben, schönen Lächeln an, bevor sie ihm einen neuen Kuss auf die Lippen drückte und dafür einmal mehr, gerade für den Nachdruck, auf die Zehenspitzen klettern musste. "Tzehehe. Du weißt ich prügel super gern auf unschuldige, kleine Nerds ein und klau ihnen die Credits. Aber bei 'nem Blutbad flieg' ich hier raus und-..naja. Ich steh' wenigstens auf den Pool und die vielen Bäume. Is' nich wie daheim aber-...uhh-... . Ja. Lass uns Gil auf die Nerven gehn."
Luceijas Hand griff erst nach seiner, als beide den Weg von seiner Schulter die Arme entlang bis ans unterste Ende gewandert waren. Unwillens ihn direkt loszulassen. Aber sie zog ihn mit sich. Mit dem Nachdruck einer Besoffenen, bevor sie das kleine Treppchen der Tanzfläche hinunter stolperte und sich im Gras gerade so, halbherzig, irgendwie fangen konnte.
"Wuooah-..", schnaubte sie. Es wurde ruhiger um sie. Wartete ab, bis er zu ihr unter den Lichterketten-beleuchteten Garten zurück fand. Sie lehnte sich ein bisschen in seiner Richtung, als sie nebeneinander her gingen und Vigilio selbst ziemlich kaputt am Rande der Veranstaltung bei seiner Frau sitzen sahen. "Huh-...irr ich mich oder is bei ihm die Luft raus?", flüsterte sie Leif zu.

"Du stehst auf den Pool?", hakte Leif bei den wohl bedeutungslosesten Worten ein. Er warf Luceija einen verstohlenen Blick von der Seite zu, während sie ihn mit sich zog. Er hing sanft, ja, regelrecht wie ein braves Hündchen an ihrer Hand, sich selbst dort eingehangen und doch zu groß für diese Rolle. Wenig interessiert, aber pflichtbewusst huschten seine Augen auch zu Vigilio. Nun zog Leif Luceija in dessen Richtung. Und beachtete den Halbitaliener doch kaum. "Wieso haben wir dann keinen?", wollte er wissen und führte etwas genauer aus: "Einen Pool."

Luceija
27.08.2021, 21:51
"Du stehst auf den Pool?", hakte Leif bei den wohl bedeutungslosesten Worten ein. Er warf Luceija einen verstohlenen Blick von der Seite zu, während sie ihn mit sich zog. Er hing sanft, ja, regelrecht wie ein braves Hündchen an ihrer Hand, sich selbst dort eingehangen und doch zu groß für diese Rolle. Wenig interessiert, aber pflichtbewusst huschten seine Augen auch zu Vigilio. Nun zog Leif Luceija in dessen Richtung. Und beachtete den Halbitaliener doch kaum. "Wieso haben wir dann keinen?", wollte er wissen und führte etwas genauer aus: "Einen Pool."


Fast instinktiv hatte Luceija einen zaghaften Blick auf seine Hand geworfen, die Ihre zurückerobert hatte. Unauffällig. Vorsichtig. Mit enormem Bedacht, nur kurz hinsehend, als sie ohnehin noch auf den Boden sah um barfüßig im Gras neben ihm her bis zu Vigilio zu laufen. Und noch auf dem Weg dann diese Gegenfrage, die Luci sichtlich irritierte. Alkohol sei Dank war ihre große Klappe loser als die letzten Tage, weshalb sie sofort, fast etwas prustend, lachte. "Ehm-...Leif-...", fragte sie und machte den eindeutigen Anschein als glaube sie, mit einer Scherzfrage konfrontiert worden zu sein. Die dunkle Augenbraue hob sich zweifelnd, bevor sie antwortete: "Wir haben einen Pool.". Er reagierte wohl nicht schnell genug, also hängte sie an: "'Nen circa 250.000 Quadratkilometer großen Pool?". Fragende Stimmlage. "Das Meer?" Sie merkte, wie ihr warm im Gesicht wurde, nicht aber warum. Blut stieg ihr in den Kopf. Vielleicht hatte sie gerade lauter gesprochen als sie wollte? Oder das viele Trinken machte sich bemerkbar. Zum Glück plagten sie keine Gedanken, ob sie sich hätte lächerlich machen können. Das war definitiv schon geschehen, vermutlich alleine deshalb schon, weil sie hierhin mitgekommen war und sich Haydens Gesülze hatte anhören müssen. Gil sah gerade so aus als habe er dieselbe Tortur durch die Mutter einmal durchmachen müssen, aber das hielt die Sizilianerin für relativ unwahrscheinlich. Zwischen seinen Lippen glimmte einmal mehr eine Zigarette, auf die Luci gerade verdammt neidisch war. Etwas Entspannung wäre gut, etwas mehr Ablenkung, vielleicht Kontro-..nein. Kontrolle? Hatte sie das gerade ernsthaft geglaubt?

"Schade dass 'die Dinger bringen dich um' keine Ausrede mehr ist um wem die Kippe zu klauen.", erwähnte sie, als sie nahe genug kamen und alles was Gil sah, waren zwei Finger vor seinem Gesicht, die ihm kackendreist die Zigarette klauten, bevor der Filter zwischen den Lippen von Luci klemmte und das Ende bei ihrem Zug verheißungsvoll im Dunkel aufleuchtete.

"Schon irgendwie, du gibst dir nicht mal mehr Mühe dir 'ne neue einfallen zu lassen." "Dabei liebst du meine Ausreden." "Merde, ja, nichts lieber als das!" Vigilio, der hier draußen auf dem breiten, komfortablen Fenstersims Platz genommen hatte, während ein kleiner Gartentisch ihm und seiner Frau eine Ablage für die Getränke und den Aschenbecher bot, lachte fast geräuschlos und schob ohne einen erneuten Kommentar das Päckchen Zigaretten andeutend in die Mitte. Als er Leif sah, obwohl es unmöglich war ihn nicht schon von Weitem zu erkennen und noch mehr, ihn nicht an Lucis Seite zu vermuten, nickte er ihm zu und deutete mit der Hand an, dass sie sich doch zwei Stühle heranschieben sollten. "Na, ist es so wies dir unsre Mutter beschrieben hat oder noch schlimmer?", grinste der Italiener selbst etwas erschlagen.

Luceijas Blick traf dann, fast ertappt und über den Tisch hinweg, Zoras. Ihr benebelter Blick klarte für einen Moment zu schuldbewusst auf und selbst im sanften Schein von Lichterketten und einer kleinen Tischkerze erkannte man, dass Luci eine gewisse Rötung zu Gesicht stand. Sie brauchte für den Moment keine Worte mit der Blondine zu tauschen um sehr deutlich zu zeigen, dass sie weder den einen, noch den anderen von Zora vorgeschlagenen Weg genutzt und Leif weder abserviert noch 'erobert' hatte - sondern im selben, ermüdend-leidenden Trott feststeckte wie schon zuvor. Und dann sagte sie ihr mit ihrem Blick nur eines, unwissend, ob sie das so überhaupt verstand: "Ich konnte nicht."

Khardim
29.08.2021, 12:42
Jane (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page19?p=26799217&viewfull=1#post26799217)

"Also, das sind die bisher bekannten Missionsparameter. Haben sie noch Fragen dazu David?", beendete Macnab ihren Zusammenfassung der Besprechung für den abwesenden Staff Sergeant David Levy (https://img.cinemablend.com/filter:scale/quill/4/5/b/2/c/e/45b2cecdf7a61105b001f1d4b42723ee6625801e.png?mw=600). Der bullige Unteroffizier und Führer vom 1. Rifle Squad des Platoons, hatte dieser aufgrund von Wachdienst fernbleiben müssen. Werner hatte mit ihm schon ein paar Mal zu tun gehabt. Er war mindestens genauso groß wie er, etwas wortkarg aber sehr hilfsbereit. Er strich sich leicht nachdenklich durch den Bart und blickte in die Runde der anwesenden Marines.
Neben Werner, Macnab und ihm, waren auch Taft sowie die Führer des 2. und 3. Rifle Squad im Dienstzimmer der Schottin anwesend.
"Da wir das Gespräch nicht unter vier Augen führen, nehme ich an das wir direkt das organisatorische besprechen?", merkte er an. Die Rothaarige grinste gewinnend und verschränkte dabei die Hände hinter ihrem Kopf, diesen leicht nach hinten lehnend.
"Ich habe schon immer ihre schnelle Auffassungsgabe bewundert Sergeant Levy. Selbstverständlich habe ich mir schon Gedanken gemacht, wer den werten Captain auf dieser Mission begleitet.", erklärte sie entschieden. Ihre rechte Hand löste sich vom Hinterkopf und zeigte auf Werner.
"Lieutenant Neumann, ich überlasse ihnen wieder die Leitung. Sie haben sich bisher nicht dumm angestellt und konnten sich schon an Frasers Führungsstil gewöhnen. Das kann ihrer weiteren Ausbildung nicht schaden, sofern sie es überleben.", verkündete sie nickend.
"Und für den Fall das er bei dieser Sache das Äquivalent zum 3. Weltkrieg auslösen sollte, schadet es nie einen Deutschen dabei zu haben, auf den man später mit dem Finger zeigen kann.", fügte sie scherzhaft an, was zum leichten Schmunzeln innerhalb der Runde führte.
"Der Lieutenant führt den Trupp, aber wer begleitet ihn?", erkundigte sich Liz neugierig, nachdem die Stimmung wieder ernst wurde.
"Nun, das 3. Rifle Squad hatte erst letztens seinen Einsatz, weswegen das 1. oder 2. sich ja geradezu anbieten. Ich habe mich letztendlich für das 1. entschieden. Sergeant Levy, sie begleiten den Lieutenant und helfen ihm bei der Auswahl der Männer.", wies sie diesen an.
"Jawohl Ma'am.", erwiderte dieser pflichtbewusst, während die Halbasiatin leicht enttäuscht wirkte.
"Anmerkungen oder Einwände, Sergeant Duong?", sprach sie Macnab an, deren scharfer Blick den Ausdruck der Unteroffizierin bemerkt hatte.
"Nein, Ma'am. Alles in Ordnung. Hätte nur nichts gegen einen kleinen Einsatz gehabt.", erwiderte sie und straffte ihre Körperhaltung.
"Keine Sorge, das kommt früher als ihnen vermutlich lieb ist. Sie und ihre Truppe behalte ich als potenziellen Entsatz in Hinterhand, auch wenn ich nicht denke das es nötig sein wird. Und beim nächsten Himmelfahrtskommando habe ich ihren Namen im Hinterkopf."
"Danke Ma'am.", erwiderte Liz und lächelte selbstbewusst. Macnab nahm wieder eine lockere Haltung ein und lehnte sich zurück in den Stuhl.
"Neumann, sie koordinieren sich selbstständig mit Fraser, bei Fragen können sie aber natürlich selbstverständlich zu mir kommen. Sobald die von der Technik Strohhalme gezogen haben wer der dritte Mann ist, können sie sich auch mit den abstimmen. Letztendlich hat natürlich Fraser unten das Kommando, aber das kennen sie ja schon vom letzten Mal.", befahl sie gelassen und warf einen abschließenden Blick in die Runde.
"Nun, wenn keine Fragen mehr sind...wegtreten!"

**

Sergeant Levy erwies sich als überaus kompetent und hatte direkt mehrere Kandidaten für den Trupp aus seinem Squad parat, welche am Besten für die vermeintlichen Parameter geeignet waren. Fraser würde kaum ein ganzes Rifle Squad mitnehmen wollen, weswegen ihre Planungen von sieben ausgingen. Genauer würde er das noch mit dem Schotten abklären müssen. Im direkten Gespräch war der Hüne Levy weitaus gesprächiger, wenn auch nicht so wie Duong, welche jedoch in der Hinsicht einen der vorderen Plätze einnahm. Außerdem hatte er eine spezielle Art von Humor die Werner gefiel, welche der Israeli vorab als speziellen jüdische Humor entschuldigte.
Witze entfalteten eh ein besondere Wirkung, wenn der Rezipient einem wohl mit der Hand den Kopf zerdrücken konnte.

Den einen Teil des baldigen Einsatzteams hinter sich lassend, rannte Werner quasi kurz darauf fast in den nächsten. Aufgrund Janes Körperbau war es sogar nicht eindeutig wer bei dem Zusammenstoß den kürzeren gezogen hätte, jedoch blieb es bei einer Beinahe-Kollision.
Flankiert wurde Jane von Guddi, welche beide recht schnell das Thema der kürzlichen Besprechung aufgriffen. Nachbesprechungen auf dem Flur, waren eines der beliebtesten Kommunikationsmittel innerhalb des Allianzmilitärs. Weitere wichtige Orte waren Toiletten und Stuben.
"Nun, ich bin noch in der Offiziersausbildung. Deshalb sind meine Fähigkeiten im Lippenlesen noch nicht komplett ausgereift.", erwiderte der Deutsche scherzhaft, sich an die Besprechung zurückerinnernd.
"Aber ich bin mir sicher er hat ihr seine Einsatz-Doktrin, erklärt mit dem Hinweis das sein Quartier immer offen steht und er einen nahezu unbegrenzten Vorrat an Freizeit hier an Bord besitzt.", mutmaßte Werner mit verschwörerischer Stimme und lachte dann kurz.
"Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Macnab hat uns dann direkt für eine Nachbesprechung in Beschlag genommen, auf dem Weg dorthin hat sich uns ihre Meinung über behaarte Füße, kombiniert mit Flip-Flops kundgetan.", gab er ehrlich zu. Er zuckte mit den Schultern.
"Na ja, so oft wie er in letzter Zeit bei uns unten rumläuft gewöhnt man sich an seine Outfits. Und durch die Flip Flops hört man ihn frühzeitig.", gab Werner sein tolerantes Statement zur modischen Selbstverwirklichung ab.
"Abseits davon wo der gute Captain herumläuft und welche Gespräche er führt..haben sich inzwischen bei euch die Herren der Schöpfung entschieden, wer als Drittes uns beim Einsatz begleitet?", erkundigte sich Werner freundlich.


Sam Fraser (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page3?p=26817360&viewfull=1#post26817360)

Selbst als sie direkt vor ihm stand und ihm ins Gesicht blickte, wirkte sie aufgeregt. Wohl eine Spur zu aufgeregt, denn er musterte sie abschätzend und sagte dann: „Ich muss dich etwas fragen und wünsche mir eine ehrliche Antwort. Egal, wie du antwortest, es wird sich nicht negativ auf deine Karriere oder dein Ansehen auswirken, okay?“
Sie nickte, sagte aber erstmal nichts.
„Der Einsatz, den wir planen ist eigentlich kein großes Ding. Wenn alles wie geplant läuft, wird es ein Spaziergang. Ich gehe aber immer vom schlechtesten Fall aus, deshalb: Traust du es dir zu, das Team unter Umständen auch in einem Kampf zu unterstützen beziehungsweise rauszufliegen? Bedenke: Unser Ziel hat Priorität und das Verhalten von einzelnen kann den Erfolg der Mission komplett gefährden.“
Ein leises Seufzen kam ihr über die Lippen. Hörte das denn niemals auf? Wie oft musste sie sich denn noch beweisen? Aber sie machte ihm keinen Vorwurf. Er kannte sie nicht, kannte lediglich ihre Akte, die sich eher wie ein Musterbeispiel für eine Karriere für junge Allianz-Piloten las und die er wohl gerade erst gelesen hatte, wie sie dem Datapad in seiner Hand entnahm.
Doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, fuhr er fort.
„Deine Akte ist ausgezeichnet, aber du bist meines Wissens noch keine Operation in – sagen wir mal – feindlichem Gebiet geflogen. Daher nochmal: Traust du dir das zu?“
"Danke." sagte sie leise, eher beiläufig zu seiner Bemerkung zu ihrer Akte und blickte schließlich mit festen Blick zu ihm auf.
"Es ist mir durchaus bewusst, dass eine unbedachte Handlung meinerseits zum Tod von Soldaten führen kann. Glaub mir, dass weiß ich! Ich mag auch nicht so viel Erfahrung haben in Kampfeinsätzen, wie ihr alle. Aber was ich perfekt kann, dass ist fliegen." sagte sie leise.
"Und nein, ich meine jetzt nicht auf die Fresse fliegen." witzelte Chey, um die ernste, vielleicht auch angespannte Stimmung etwas auf zu lockern. Dann wurde sie wieder ernst. "Auch am Boden kann ich mich Dank Grundausbildung selbst verteidigen. Um also auf deine Frage zurück zu kommen.... Ja, ich traue mir das zu. Die Frage ist jetzt nur, willst du mich dabei haben?" fragte Chey entschlossen und schaute Sam abwartend an.



Der Schotte lächelte in seinen Schnauzer, der sich dabei zu einem geraden Balken stemmte. Die Mentalität der Pilotin faszinierte ihn. Sie sprach die Dinge aus, die anderen unangenehm sein mochten – oder bedrohlich. Er hielt diesen Umstand in seinen Gedanken fest, wiegte die Akte in seiner Hand und nickte dann.
„Du hast recht, deine Fähigkeiten im Fliegen stehen außer Frage. Und dafür bist du im Team.“ Er schenkte ihr ein aufrechtes Lächeln, dass ihr die Zuversicht geben sollte, die sie nicht brauchte. Er atmete durch.
„Ich will dich bei der Operation haben. Einhundert Prozent.“
Auch er war einmal jung gewesen und auch er hatte einmal keine Kampferfahrung besessen, aber auch er war sich seiner Fähigkeiten bewusst gewesen. Und so hatte er es immerhin bis zum Captain geschafft.
„Und mach dir keine Sorgen: Am Boden schützen wir dein Leben, so wie du das unsere in der Luft.“ Der Schotte zwinkerte Chey vertrauensvoll zu. Er hatte ein gutes Gefühl, was die Pilotin anging. Sie hatte seine Zweifel mit ihrer Art beseitigt und wäre sich ihrer Aufgabe mehr als bewusst. Solche Leute, wurde Fraser klar, waren die Zukunft der Allianz.

,,180 Sekunden Jungs, hängt Euch rein!“
Der Schweiß stand gleichermaßen auf Gorskis wie auch auf Prasads Stirn, aber der Informatiker hatte seine Gesichtszüge nicht so gut unter Kontrolle wie der stoische Pole, der mit der selben Miene auch am Klavier hätte sitzen können.
,,Wessen Idee war das noch gleich?“, flüsterte Jane Guddi zu, die die Stoppuhr in der Hand hielt.
,,Prasads. Aber er hat es nicht ernst gemeint, denke ich. Als Gorski dann eingewilligt hat, konnte er aber keinen Rückzieher mehr machen“, erklärte Guddi ebenso flüsternd, während die beiden besagten sich schwitzend und in Prasads Fall inzwischen auch keuchend an der Klimmzugstange quälten.
,,Kämpft, kämpft! Oder wollt Ihr etwa doch beide mit zum Außeneinsatz?“, feuerte Guddi die beiden gleichermaßen an.

Jane beobachtete ihre beiden Kameraden, die seit schon gut vier Minuten an der Stange hingen und die Entscheidung darüber, wer mit ihr runter auf den Planeten gehen würde, an ihre Oberarme ausgelagert hatten. Gorski strahlte, trotz der offensichtlichen Anspannung, noch so etwas ähnliches wie Würde aus, während Prasads Performance mehr durch Eifer und gezischte Verwünschungen hervorstach. Hätte Jane es nicht besser gewusst, wäre ihr vielleicht der Gedanke gekommen, dass die beiden wirklich, wirklich keine Lust hatten, mit ihr in den Einsatz zu gehen, aber die Wahrheit war zum Glück schiffauf schiffab wohlbekannt: Die Techniker der Columbia fühlten sich auf der Columbia deutlich wohler, als irgendwo, wo die Projektile tief flogen.

,,Sechs Minuten! Habt ihr heimlich trainiert oder was? Kate wäre außer sich vor Glück, wenn ihr bei der Arbeit so viel Einsatz zeigen würdet!“, brüllte Guddi weiter in bester Grundausbildungsmanier auf die beiden Männer ein und wedelte mit der Stoppuhr. So merkwürdig es manchmal schien, dass die dürre Estin stellvertretende Corpsführerin war, desto natürlicher schien es in Momenten wie diesem: Guddi konnte einfach gut mit Menschen.

Keuchend fiel Prasad von der Klimmzugstange und schlug auf der Matte auf, Gorski hielt noch drei Sekunden länger aus und ließ sich dann in einer halbwegs harmonischen Bewegung hinunter. In seinem Ausatmen klang unüberhörbar ein erleichtertes Seufzen mit, auch wenn er seinem Gesicht keinen passenden Ausdruck erlaubte.
,,Ach, Kacke!“, fluchte Prasad und rieb sich die Oberarme, während er in Embryonalhaltung über die Matte kullerte. Trotz der Niederlage ließ er sich von Gorski aufhelfen und auf die Schulter klopfen.

,,Wir haben einen Gewinner!“, rief Guddi so laut durch den Trainingsbereich, das auch die stumpfeste Marines einen Blick zu ihrer kleinen Veranstaltung werfen mussten.
,,Nach dem Ausscheiden des ehrenwerten Mister Paks haben die Herren Prasad und Gorski ihren Zweikampf in der Arena entschieden! Gorski triumphiert durch überlegene Stand- und Hangkraft, Prasad unterliegt fair und ehrenhaft und wird die Columbia in den gefährlichen Untiefen des Alls vertreten!“
,,Ach komm, halt’s Maul“, murmelte Prasad, musste dann aber selbst lachen.

,,Wie kam es eigentlich, dass Pak aus der Nummer ausgestiegen ist? Ich dachte er zählte auch zum Kreis der Auserwählten“, hakte Jane nach und setzte sich zum ehrenhaft Besiegten.
,,Tat er auch. Und dann hat er Adam und mich gebeten, dass wir das unter uns ausmachen mögen. Sehr höflich. Und dann haben wir das eben gemacht“, erklärte er und deutete bei den letzten Worten auf die vor Schweiß glänzende Klimmzugstange hinter sich.
,,Wenn Pak dich höflich um etwas bittet, sagst du nicht einfach nein“, ergänzte er schulterzuckend, als er Janes fragenden Gesichtsausdruck sah.
,,Okaaaay…. Nun, egal. Ich freue mich auf jeden Fall, dass du dabei bist“, bekräftigte Jane und lächelte Amar an. Dieser lächelte mit einer Art humorvoller Resignation zurück und zuckte erneut mit den Schultern: ,,Die Sache war meine Idee, ich hätte ja auch ein Wettstricken vorschlagen können“


*

,,Commander, wir empfangen einen Notruf“, meldete einer der Funker von der Brücke.
,,Direkt durchstellen!“, befahl Commander Padukone und trat an ihr Terminal, auf dem nur Sekunden später die Details der standardisierten Notrufmeldung auftauchten. Schiffe der Allianz und andere von menschlichen Werften gebaute Schiffe verfügten seit gut zwanzig Jahren über ein genormtes Notrufmodul, das nach Aktivierung auf allen gängigen Frequenzen in Endlosschleife ein Signal absetzte, dass die wichtigsten Informationen zur Notlage enthielten, allen voran die Position des Schiffes. Was der Commander jedoch bei dieser Meldung sofort ins Auge stach, war die Art der Notlage
,,Lieutenant Garcia, Abfangkurs setzen auf die Flugbahn im Notruf! Dieses Transportschiff wird angegriffen!“, befahl Padukone energisch und schickte die Flugdaten mit einer Bewegung ihrer Hand an das Cockpit. Mit der anderen Hand öffnete sie einen Kommunikationskanal zur Kapitänskajüte:
,,Captain, uns erreichte soeben ein Funkspruch der ,,Mufflon“, die im Sektor Materialtransporte zwischen Kolonien fliegt: Das Schiff wird von unbekannten Kräften attackiert. Ich habe die Columbia Kurs nehmen lassen. Wir sollten in weniger als einer Stunde vor Ort sein.“, erstattete sie Bericht.
,,Verstanden. Informieren sie die Bereichsleiter und schicken sie der ,,Mufflon“ eine Bestätigung: Wir sind auf dem Weg“, gab der Captain zurück.

Majonese
29.08.2021, 13:55
"Stimmt was nicht mit dem Essen?"
Rebecca hatte regungslos auf ihren Teller gestarrt und mit der Gabel lustlos in ihrem Gemüseauflauf herumgestochert und sie blickte bei der Frage ihres Vaters auf. Doch bevor sie antworten konnte, schlug sie mit einer Hand hart auf den Tisch und rief plötzlich lautstark: "SALZ!" Ihre Mutter zuckte neben ihr erschrocken zusammen. "Und Pfeff-...und Pff-f-f-fuck off! Buuuiieeeh! Äh...nein, Dad, es ist wirklich gut..."
Das war nicht gelogen, er hatte wie üblich ein wirklich tolles Essen gezaubert, doch im Moment wurde ihr alleine schon bei dem deftigen Geruch des überbackenen Gemüses schlecht. Und obwohl ihr Magen am Knurren war, hatte sie nicht mehr als ein paar Bissen heruntergewürgt und versuchte nun gegen das Gefühl anzukämpfen, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
Ihr Vater schaute sie einen Moment mit besorgter Miene an. "Du siehst auch ganz blass aus...ist alles in Ordnung?"
"Jaja, alles gut..." Jetzt log sie aber. Und ihr war klar, dass ihre Eltern das auch bemerkten. "Naja, ist halt noch wegen der Strahlentherapie...", murmelte sie verdrossen.
Die letzten fünf Tage hatte sie jeweils den kompletten Vormittag im Gesundheitszentrum von Tauranga verbracht. Jeweils mehrere Stunden am Stück war sie auf einer speziellen Liege fixiert worden und hatte hochdosierte Röntgenstrahlung, die auf ihren Kopf gerichtet war, über sich ergehen lassen. Mit Medikamenten sollten den unmittelbaren Nebenwirkungen der Strahlung entgegengewirkt werden, doch die wiederum hatten ihre eigenen Seiteneffekte und so war Rebecca schon seit Anfang der Woche wie im Delirium. Der Appetit war ihr vergangen und ihr Kreislauf, der ohnehin immer wieder schwächelte, war nun völlig durcheinander. Sie fühlte sich alt und gebrechlich.
Eigentlich sollte sie sich glücklich schätzen, denn sie hatte vor einer Stunde ihre voraussichtlich letzte Sitzung hinter sich gebracht. Anders als früher konnte die Strahlentherapie nämlich sehr viel effizienter eingesetzt werden und so gehörten Behandlungsdauern von vielen Wochen der Vergangenheit an. Fünf Tage, fünf Sitzungen, das war alles, was sie ertragen musste. Nun würde sich bei der nächsten Untersuchung am kommenden Montag zeigen, ob ihr Hirntumor vollständig zerstört worden war.
"Aber das war doch heute deine letzte Sitzung, nicht?", stellte ihre Mutter fest. "Das lässt ja dann alles bald wieder nach."
Die aufmunternden Worte verfehlten ihre Wirkung völlig. Dass sie überhaupt diese Therapie über sich ergehen lassen musste war das, was ihr im Augenblick nämlich am meisten zu schaffen machte. Als wäre ihr Tourette nicht schon genug gewesen. Und Rebecca war klar, dass sie in einigen Jahren wieder zur Strahlentherapie musste. Und danach wieder...und wieder. Trotzdem erwiderte sie ihrer Mutter: "Jaah, schon...bestimmt..." Alles andere kam ihr zu weinerlich vor. "Hey! Schau mich an! Buuuiieeeh!"
"Vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn du heute Abend lieber zuhause bleibst. Dich ein bisschen ausruhst, dann geht's dir morgen bestimmt schon wieder besser."
Der Vorschlag ihrer Mutter löste bei ihr Empörung aus. "Was...? Ach was...ich...nee, so schlimm ist das auch nicht! Bis heute Abend geht's auch wieder", versicherte sie hastig, auch wenn es vermutlich nicht ganz stimmen würde. Doch das Letzte, was sie wollte war es, ihren Freunden auf den letzten Drücker doch noch absagen zu müssen. Sie versuchte sich ein wenig zusammenzureißen und schaufelte sich ein wenig von dem Gemüse in den Mund, doch kaum lag ihr das Essen auf der Zunge, schien sich ihr Magen umzudrehen und sie legte hastig die Gabel zur Seite.
"Willst du eigentlich den Bus nehmen, oder soll ich dich fahren?", bot ihr Vater wie beiläufig an.
"Ich nehme...ich nehme...Drogen! Hey! Jeden Tag! Ich nehme Drogen! Ich nehme...Drogen! Ich...fahre mit dem Bus, aber trotzdem danke..."
"Das freut mich", meinte er mit einem Augenzwinkern und wandte sich wieder seinem Essen zu. "Heute Abend spielt nämlich Neuseeland gegen Japan in der WM-Quali, das will ich nicht verpassen!"
Rebecca entfuhr ein kurzes Lachen. "Stimmt ja...wir brauchen doch nur noch einen Sieg, um uns zu qualifizieren, richtig?"
Ihr Vater nickte. "Genau und wir hätte eigentlich gegen Irland schon gewinnen müssen, es war halt einfach ein bisschen Pech. Aber heute wird das locker hinkommen, obwohl Japan auch nicht schlecht spielt. Die haben immerhin seit über dreißig Jahren keine Weltmeisterschaft mehr verpasst..."
Rebecca war froh über den Themenwechsel zum American Football. Zwar waren weder sie noch ihre Mutter sonderlich enthusiastische Gesprächspartner wenn es um Sport ging, doch es war besser als das x-te Gespräch über ihr Tourette und ihre. Und sie glaubte, ihr Vater sah das ganz ähnlich.


Mit einem Blick auf die Uhr und einem leichten Pochen in ihrer Brust lief Rebecca auf die schwere Haustür zu. Sie war ein paar Minuten zu früh, da sie mit dem Bus gefahren war, doch sie rechnete nicht damit, dass Amaia sich darüber sonderlich beschweren würde. Vielmehr hatte sie aber Sorge, wer ihr die Tür öffnen würde.
Sie hob die Hand, um die Klingel zu betätigen, doch stattdessen ruckte ihr Arm plötzlich nach oben und sie vergrub ihre Zähne in ihrem Handrücken. Es war ein harter und kurzer Biss, der zum Glück nicht ausreichte, um sie zu verletzen. Schmerzhaft war es dennoch und Rebecca schüttelte ihre Hand, bevor sie es noch einmal probierte.
Tatsächlich war sie nun aber nicht mehr ganz so wackelig auf den Beinen wie noch vor einigen Stunden, auch wenn ihr noch immer die Nachwirkungen der Strahlentherapie und der begleitenden Medikamente in den Knochen steckte. Irgendwie hoffte sie einfach nur, den Abend einigermaßen zu überstehen und dann so schnell wie möglich nachhause zu kommen. Rückblickend wunderte sie sich ein wenig über ihre Zusage, doch natürlich lag es daran, dass ihr zuhause mittlerweile die Decke auf den Kopf fiel und eigentlich war sie auch froh, das Haus verlassen zu können.
Ähnlich nervös wie beim letzten Mal drückte Rebecca den Knopf und hörte die bekannte Melodie im Inneren. Sie musste nicht lange warten und die Tür öffnete sich. "Hi!"
"Hey!" Kaum erkannte Amaia, wer vor ihr stand, begrüßte sie ihre beste Freundin auch schon mit einer überschwänglichen Umarmung. "Ich hätte mir ja denken können, dass du früh dran bist. Komm rein!"
Amaia führte sie nicht direkt nach oben auf ihr Zimmer, sondern zunächst in die Küche. Dort stand auf dem Tisch in der Mitte des Raumes ein Teller mit einer bräunlich-roten Suppe. "Ich war gerade noch am Essen", erklärte die junge Maori überflüssigerweise und setzte sich wieder, um ihre Mahlzeit hastig fortzuführen. Neben ihr auf dem Tisch stand ein aufgeklapptes Datapad, auf dem sie offenbar gerade durch ihren InSync-Feed gescrollt war. Während sie in Windeseile ihre restliche Mahlzeit verschlang, nickte sie in Richtung des halbleeren Topfes, der am Herd stand. "Du kannst dir auch noch was nehmen, wenn du magst. Ist auch kein Fleisch drin."
"Äh...danke, ich hatte eben schon", lehnte Rebecca ab und schlug sich hart gegen die Schulter. Sie ließ ihren Blick in der Küche umherschweifen und bemerkte zwei leere Teller mit Suppenresten auf der Anrichte neben der Spüle. Offenbar hatten Amaias Mutter und Jordan bereits zu Abend gegessen. Die kleine Küche sah eigentlich noch ziemlich genau so aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Verschiedene Dekorationen schmückten den Raum, von Blumenkränzen, Holzfiguren und Bildern bis hin zu einem großen Wandgemälde, das eine der Wände ausfüllte. Es bestand aus zahlreichen geometrischen Formen, die eine Art Schildkröte bildeten, welche von kreisförmigen Wellen umgeben war. Rebecca mochte diese traditionellen Malereien, denn man konnte zwischen all den abstrakten Schnörkeleien immer wieder neue Motive erkennen.
Darüber hinaus bemerkte sie aber auch noch etwas anderes. Die Familienfotos, welche jahrelang neben der Küchentür an der Wand gehangen hatten waren restlos verschwunden. Und nicht nur die, welche Amaias leiblichen Vater zeigten, sondern auch alle anderen. Es waren einst sehr viele gewesen. Stattdessen war die Wand nun völlig kahl, was einen krassen Kontrast zum restlichen Raum darstellte.
"Wie war eigentlich deine erste Woche im Harmony?", wollte Rebecca wissen.
Amaia lächelte breit. "Richtig gut! Joey ist echt voll nett, er hat mir am Anfang die ganze Zeit noch geholfen und alles gezeigt und erklärt. Und gestern hatte ich meine erste richtige Schicht gehabt. Es macht wirklich Spaß!"
Bei der Begeisterung in Amaias Stimme und dem Leuchten ihrer Augen, als sie von ihrer neuen Arbeit erzählte, konnte Rebecca unmöglich irgendetwas anderes fühlen, als sich aufrichtig für ihre beste Freundin zu freuen. "Ich muss unbedingt mal vorbeikommen, wenn du...wenn du...fuck off! Wenn du deine Tage hast! Wenn du arbeitest", sagte Rebecca mit einem Grinsen, auch wenn sie dabei unkontrolliert die Augen zusammenkniff. "Du kannst mir bestimmt ein paar Freigetränke ausgeben..."
"Also Rebecca!", lachte Amaia mit gespielter Empörung. "So etwas hätte ich nicht von dir erwartet! Wird aber nichts, das wird alles elektronisch erfasst und wenn ich Getränke umsonst rausgebe, fällt das auf." Nachdem sie rasch die letzten Suppenreste ausgekratzt hatte, sprang Amaia auf und stellte ihren Teller achtlos auf die Anrichte. "So, jetzt können wir hochgehen..."
In diesem Moment erklangen Schritte auf dem Flur und jemand betrat die Küche.
Sofort erkannte Rebecca die Person als Haeata wieder. Doch selbst wenn sie die Frau in ihren späten Vierzigern nicht schon seit ihrer frühen Kindheit gekannt hätte, wäre ihr vermutlich sofort klar gewesen, dass es Amaias Mutter sein musste. Amaia sah ihr wie aus dem Gesicht geschnitten aus, fast wie eine jüngere Version derselben Person. Selbst ihre langen schwarzen Haare und die braunen Augen waren absolut identisch.
"Oh...!" Haeata schaute einen Moment verwundert zu Rebecca und als sich ihre Blicke trafen, merkte die junge Frau, wie müde Amaias Mutter wirkte. Ihre Gesichtszüge waren schlaff, ihre Augen waren eingesunken und sie sah fast schon ein wenig kränklich aus.
Einen peinlichen Moment lang standen sie sich einfach nur gegenüber und starrten sich an. Alles, was in den letzten Jahren passiert war und vor allem, was sie in den letzten Tagen und Wochen über Haeata gehört hatte, wirbelte nun plötzlich durch Rebeccas Kopf und sie wusste nicht so recht, wie sie sich fühlen sollte. Besorgt über ihren Zustand? Wütend darüber, wie sie ihre Tochter behandelte? Doch dann war es doch etwas anderes. Mehr aus einem Impuls heraus trat sie auf Amaias Mutter zu und umarmte sie.
Nach einem kurzen Zögern erwiderte Haeata die Umarmung und ein breites Lächeln breitete sich über ihr Gesicht aus. Für einen Moment erschien in ihren Augen ein Funken der Herzlichkeit und Wärme, die sie früher so oft gezeigt hatte. Sie trat einen Schritt zurück und musterte die beste Freundin ihrer Tochter. "Es ist echt schön, dich mal wieder hier zu sehen, Rebecca! Wie geht's dir?" Ihre krächzende Stimme klang ebenfalls ein wenig angeschlagen und die Worte schienen nur schwerfällig aus ihrem Mund zu kommen. Zudem glaubte Rebecca einen leichten Alkoholgeruch wahrzunehmen.
"Äh...ganz gut", antwortete sie, ehe ihr Tourette fortfuhr. "Solange du nicht dabei bist! Hey! Fuck off! Ich liebe dich!" Dem Tic folgte ein heftiges Gesichtszucken.
Haeata wirkte einen Moment ziemlich verschreckt von dem sehr plötzlich umschlagenden Gebaren der jungen Frau.
"Tut mir leid!", sagte Rebecca hastig. "Das ist meine Krankheit, ich habe..."
"Ach...ähm...ist schon in Ordnung", fing sich Haeata wieder, auch wenn sie ihr Gesichtsausdruck noch etwas anderes sagte. "Amaia hat mir schon davon erzählt. Wie hieß das nochmal...Tourette?"
"Jaah, genau!" Mit einem erleichterten Seufzen schaute Rebecca zu Amaia rüber, die immer noch an der Anrichte stand und den Blick mit einem knappen Lächeln erwiderte.
Das Wiedersehen mit Amaias Mutter war überraschend angenehm. Rebecca hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass Haeata noch nach allem, was ihr Amaia über sie in den letzten Wochen erzählt hatte, noch so umgänglich sein konnte. Da war nicht die Spur einer Anfeindung, nicht die Spur einer ausfallenden Bemerkung oder eines hysterischen Ausbruchs. Haeata erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden, nach ihrem Studium, nach ihrer Krankheit und schien aufrichtig daran interessiert, wie sich die beste Freundin ihrer Tochter im Augenblick durch ihr Leben schlug. Tatsächlich war Rebecca so verwundert über das Gespräch, dass sie gar nicht so recht wusste, was sie ihrerseits ansprechen konnte.
"Wie geht's euch denn so?", fragte sie schließlich und hoffte, dass sie damit nicht versehentlich ein angespanntes Thema anriss.
Und wieder wurde sie überrascht. "Eigentlich...ganz gut", meinte Haeata, wenn auch etwas zögerlich. Sie seufzte leicht. "Naja, du weißt ja...es war nicht so einfach für uns in den letzten Jahren. Aber jetzt..." Sie warf einen kurzen Blick zu ihrer Tochter und setzte ein bemüht zuversichtliches Lächeln auf. "Es wird wieder."
"Das...das...d-d-das f-f...Flamingo! Hey! Fuck off! Das freut mich!" Rebecca hoffte, dass trotz ihrer Tics rüberkam, wie aufrichtig sie das meinte.
Immer noch ein wenig irritiert über die Symptome der jungen Frau, wandte Haeata ihre Aufmerksamkeit in Richtung der Küchenzeile.
"Suchst du das hier?", wandte sich Amaia zum ersten Mal an ihre Mutter. Mit einer Hand griff sie nach einer Weinflasche, welche neben dem Herd auf der Anrichte stand und hielt sie ihrer Mutter entgegen.
Für einen winzigen Augenblick sah Haeata sehr unangenehm berührt aus und fast schon wirkte es, als wolle sie es abstreiten. Doch schon einen Moment später nahm sie die Flasche an sich. "Danke dir", sagte sie, ihre Stimme ein wenig zittrig.
Obwohl Amaias Mund den Anflug eines Lächelns zeigte, war der Blick ihrer Augen kalt und voller Abscheu auf den Alkohol gerichtet.
"Ich nehme an, ihr wollt dann auch los?", warf Haeata die Frage in den Raum. Sie wusste offenbar, dass die beiden jungen Frauen heute noch weggehen wollten.
"Erst in einer halben Stunde oder so", gab Amaia zurück und wandte sich an ihre beste Freundin und dieses Mal war das Grinsen auf ihrem Gesicht aufrichtig. "Wir müssen noch ein bisschen was vorbereiten..."
"Ahh...okay. Und wann kommst du zurück?"
Ihre Tochter zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Wird wahrscheinlich etwas später."
Haeata nickte langsam. "Pass dann aber bitte auf, dass du nicht wieder so laut bist, wenn du heimkommst, okay? Wir schlafen dann schon."
"Mach ich."
Es war unheimlich zu sehen, mit was für einer betonten Höflichkeit die beiden miteinander sprachen. Für Außenstehende mochte es nicht so auffällig sein, doch Rebecca kannte die beiden lange genug, um die Behutsamkeit zu bemerken, mit der Mutter und Tochter ihre Worte wechselten. Es war wie eine Konversation auf Eierschalen.
"Alles klar..." Einen Moment lang schwiegen sich die drei Frauen an. Haeata machte mit der Weinflasche in der Hand einen etwas peinlich berührten Eindruck. "Jaah...dann wünsche ich euch beiden viel Spaß. Haere ra!" Fast schon fluchtartig verließ sie die Küche und trat auf den Flur.
"Ähm...e noho ra!" Rebecca blickte Amaias Mutter einen Moment hinterher, bevor sie im Wohnzimmer verschwand, dann warf sie ihrer besten Freundin einen fragenden Blick zu. "War das richtig?"
"Mehr oder weniger", schnaubte Amaia belustigt. "Die Aussprache war etwas daneben. Komm, gehen wir hoch."

Amaias Zimmer (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page7?p=26768248&viewfull=1#post26768248) war zwar immer noch gefüllt mit diversem Kram, der einen Teil des Bodens ausfüllte, doch offenbar hatte die Bewohnerin damit angefangen, ein wenig zu entrümpeln. Ob Amaia die Sachen weggeworfen oder einfach in einen anderen Raum gestellt hatte, ließ sich auf den ersten Blick nicht sagen, doch es war auf jeden Fall schon deutlich gemütlicher als beim letzten Mal, dass Rebecca hier gewesen war.
An der Fensterbank und den Wänden fanden sich nun auch wieder ein paar Dekorationen, darunter auch ein paar Stücke, welche Rebecca ihrer Freundin über die Jahre hinweg geschenkt hatte und die nun wieder etwas Farbe in das Zimmer brachten.
Während sie das Durcheinander, das ihre Mutter und ihr Schwiegervater in den letzten Jahren hier hinterlassen hatten, nun nach und nach beseitigte, verbreitete Amaia nun ihrerseits ihre eigene Unordnung im Raum. Hinter der Tür lagen einige Paar Schuhe wild durcheinander, über der Bettkante hingen eine Jogginghose und einige Oberteile, auf dem Schreibtisch stand eine halbleere Wasserflasche und eine Schale mit Essensresten. Offenbar hatte Amaia auch angefangen, ihr Bücherregal wieder einzuräumen, war aber noch nicht fertig geworden und so türmten sich mehrere Bücherstapel im Raum verteilt auf.
Rebecca mochte das. Diese leichte Schmuddeligkeit, die das Gefühl gab, dass hier tatsächlich jemand wohnte, ohne aber in völliges Chaos auszuarten. Es schien, als ob sich Amaia zuhause nun etwas besser zurechtfand. "Deine Mom war echt nett", stellte sie wie beiläufig fest, während ihre beste Freundin sich auf ihr Bett warf.
"Jaah...manchmal ist sie schon in Ordnung..." Doch die plötzlich Härte in Amaias Blick verriet, dass die Wahrheit deutlich komplizierter war.
"Und...glaubst du, dass ihr euch wieder...vertragen könnt?"
"Keine Ahnung!", gab Amaia ruppig zurück. "Ich habe wirklich keine Lust jetzt darüber zu reden, okay?"
"Fuck off! Hey! Ich liebe dich!" Rebecca seufzte leicht, doch sie wollte Amaia nicht weiter mit dem Thema belästigen und ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder. Um das Thema zu wechseln fragte sie schließlich: "Also...DnD...wie genau läuft das jetzt ab?"
Amaias Laune besserte sich schlagartig. "Hast du dir die Links durchgelesen, die ich dir zugeschickt habe?", wollte sie wissen.
Rebecca nickte langsam. Ihre beste Freundin hatte ihr das Regelwerk des Rollenspiels zugeschickt und es war, wie sie ursprünglich befürchtet hatte, ein kleines Buch gewesen. Gelesen hatte sie es, verinnerlicht...nicht unbedingt. "Um ehrlich zu sein...das war echt ein bisschen viel..."
"Ach, das macht gar nichts!", meinte Amaia leichthin. "Hier...!" Sie schnappte sich ein Datapad von ihrem Schreibtisch und hielt es Rebecca hin. "Ich habe dir das Regelwerk nochmal hierdrauf kopiert. Dann kannst du zur Not auch immer was nachschauen. Oder du fragst uns einfach..."
"Okay..." Rebecca nahm das Pad entgegen, fühlte sich aber nicht weniger überfordert mit der Vielzahl an Klauseln und Besonderheiten, welche das Spiel offenbar bereithielt.
"Die meisten Regeln sind am Anfang auch nicht so wichtig und das meiste lernt man eh beim Spielen", versuchte Amaia sie zu beruhigen. "Viel wichtiger ist ja, was für einen Charakter du spielen möchtest! Also, hast du dir schon was überlegt?"
Obwohl Rebecca noch nie in ihrem Leben Dungeons and Dragons oder irgendein vergleichbares Spiel gespielt hatte, wusste sie zumindest, dass die Figuren, die sich jeder Spieler ausdachte, Dreh- und Angelpunkt des Ganzen waren. Die Idee dahinter, dass man zusammen mit einer Gruppe an Freunden ein Abenteuer erlebte und dabei gegen Schurken und Monster kämpfte, klang ja ganz spannend. Nur fiel es ihr nicht leicht, sich einen Charakter auszudenken, den sie in so einem Abenteuer verkörpern sollte, denn sie war alles andere als vertraut mit klassischen High-Fantasy-Welten, in denen das Spiel stattfand. "Noch nicht so richtig", gab sie zu.
"Halb so wild, wir können deinen Charakter ja zusammen machen." Voller Elan nahm Amaia ihrer Freundin das Datapad wieder aus den Händen und aktivierte es. Sie klickte ein paar mal hin und her und öffnete schließlich eine Datei, welche sich als sehr kompliziert anmutenden Steckbrief auf dem Holo-Display präsentierte. "Das hier ist dein Charakterbogen, den wirst du nachher noch brauchen. Vielleicht fangen wir zuerst mit der Klasse an...was willst du spielen?"
"Ähm..." Zwar hatte Rebecca verstanden, dass es unterschiedliche Klassen mit jeweils einzigartigen Fähigkeiten gab, aber sie konnte sich trotzdem nur wenig unter den Bezeichnungen der unterschiedlichen Klassen vorstellen. Klar, ein Kämpfer war wahrscheinlich jemand, der mit Waffen kämpfen würde und Schaden austeilte, aber Wörter wie 'Paladin' oder 'Schurke' ließen sie in erster Linie mit Fragezeichen zurück. "Vielleicht irgendwas, das...das...d-d-das. Das! Was? Das! Fuck off! Irgendwas, das...anderen hilft? Also, so was Unterstützendes..."
"Hm...du könntest auf jeden Fall Kleriker nehmen...oder Barde, wobei Barden als Klassen echt ziemlich scheiße sind! Waren sie wohl schon immer, seit den ersten Editionen..."
"Äh...ja, dann vielleicht Kleriker. Hey! Ich liebe Kleriker! Das sind meine liebsten...meine liebsten...meine liebsten Vögel!"
"Ist glaube ich auch ganz gut zum Einstieg", sagte Amaia ermutigend und trug auf dem Charakterbogen als Klasse 'Kleriker' ein. "Okay...und deine Rasse?"
Rebeccas Kopf ruckte plötzlich nach vorne und sie kniff die Augen zusammen. "Flamingo! Flamingo, oh oh oh-woah!"
"Ich glaube es gibt in dem Spiel keine Flamingo-Rasse", lachte Amaia.
"Oh...schade..." Grinsend rieb sich Rebecca den schmerzenden Nacken. "Naja, ich hab mir die Liste mit den Rassen schonmal angeschaut, aber ich kann mit den meisten nichts anfangen...ich meine, was ist denn ein Ork?"
"Naja ein Ork eben. Du weißt doch, so richtig große Brutalos, total stark und zäh und so", erklärte Amaia und untermalte die Beschreibung mit ausladenden Bewegungen ihrer Arme. "Ein bisschen wie Kroganer...nur etwas kleiner und hässlicher."
"Hm...okay..."
"Denk einfach an die Uruk-Hai aus Herr der Ringe!"
Rebecca blinzelte verwirrt. "Die was aus was?"
"Na...Herr der Ringe?"
Sie konnte nicht anders, als den Blick ihrer Freundin ein wenig hilflos zu erwidern. "Äh...ist das ein Film?"
Nun weiteten sich Amaias Augen und sie ließ entgeistert ihre Arme sinken. "Sag bloß...du kennst nicht die Herr der Ringe-Filme?"
In Rebeccas Verstand regte sich etwas. Doch, den Titel hatte sie tatsächlich schon einmal gehört. "Warte! Die kamen doch vor zehn Jahren raus, nicht?" Und noch ein Detail über die Filme kam ihr wieder ins Gedächtnis: Social-Media-Shitstorms. "Aber die waren doch total schlecht, oder?"
"Oh ja, die waren wirklich schlecht", bestätigte Amaia nachdrücklich. "Aber die meine ich gar nicht, das waren ja nur Remakes (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Der_Herr_der_Ringe_(Trilogie)). Ich meine die Original-Filme. Sag mir nicht, dass du noch nie davon gehört hast!"
"Ähm...ne, nicht wirklich. Sorry!"
"Ich glaube das gerade nicht!" Es war gar nicht so leicht zu sagen, ob das Entsetzen in Amaias Stimme gespielt war oder echt. Vielleicht ein wenig von beidem. "Wie kann das sein, dass wir uns seit über fünfzehn Jahren kennen und du noch nie Herr der Ringe geschaut hast?"
"Weiß ich doch nicht", lachte Rebecca über die Reaktion ihrer Freundin auf diese Enthüllung.
"Das ist doch Allgemeinbildung! Ich meine, die Filme sind Weltklasse. Auch heute noch!" Nun war deutlich zu erkennen, dass Amaia ihre beste Freundin ein wenig aufzog und auf ihrer Unkenntnis herumritt. "Vor allem als Neuseeländerin musst du das doch kennen, die wurden immerhin hier bei uns gedreht!"
"Als ob du alle Filme kennst, die irgendwann mal in Neuseeland gedreht wurden."
"Tue ich gar nicht, nur die wirklich Guten", gab Amaia verschmitzt zurück. "Mal im Ernst, das müssen wir unbedingt nachholen. Da wirst du dich nicht rausreden können!"
Rebecca grinste breit. "Wusste gar nicht, dass dir das so wichtig ist. Wichtig! Wichtig! Das ist wichtig! Wirklich w-w-w...fuck off! Ich habe einen Tumor!"
Die Rasse für Rebeccas Charakter auszuwählen gestaltete sich schon etwas schwieriger, als die Klasse. Amaia erzählte ihr, dass sie mit ihrer Gruppe die aktuellste Version von Dungeons and Dragons spielte, die Galaxy-Edition, und ihr standen damit nicht nur eine ganz Reihe von exotischen Fantasy-Rassen zur Auswahl, Spieler konnten auch in die Rolle der verschiedenen Alien-Spezies schlüpfen, welche Teil der galaktischen Gemeinschaft waren. Einen Moment lang fand Rebecca die Vorstellung recht witzig, eine einfältige Kroganerin zu spielen, entschied sich dann aber doch schlicht für einen Menschen.
Als nächstes musste sie ihre Charakterwerte auswürfeln.
"Die bestimmen sozusagen, was dein Charakter gut kann und was nicht", erklärte Amaia. "Wenn dein Wert bei Intelligenz zum Beispiel sehr niedrig ist, dann ist dein Charakter eben auch ziemlich dumm. Oder wenn du einen hohen Geschicklichkeitswert hast, bist du sehr flink und agil."
Rebecca war froh, dass ihre Freundin ihr mit all dem unter die Arme griff. Es war eigentlich nicht übermäßig kompliziert, aber ohne Hilfe hätte sie sicherlich die Hälfte aller Schritte vergessen. So musste sie etwa ihre Attributswerte auswürfeln und dann in ihren Charakterbogen eintragen, doch sie bekam noch Boni von ihrer Rasse dazu und konnte dann auch noch optionale Attributssteigerungen auswählen. Und an der Stelle hörte es nicht auf.
Sie bekam außerdem Fähigkeiten, Trefferwürfel, Ausrüstung, musste eine Unterklasse auswählen und konnte dann aus einer endlos langen Liste aus Zaubersprüchen auswählen, die ihr Charakter sprechen können würde. Ja, Rebecca hatte sich das Regelwerk durchgelesen, doch das half ihr bei ihrer Auswahl nur bedingt. Woher sollte sie denn wissen, ob 'Mit Toten sprechen' jetzt ein besserer Zauber war als 'Magie bannen'? Letztlich machte sie einfach das, was ihr Amaia riet und so nahm ihr Charakterbogen nach und nach Gestalt an.
Zuletzt musste sie sich auch noch einen Namen für ihre Figur überlegen. Zwar kamen von Amaia dafür auch ein paar Vorschläge, doch Rebecca wollte sich nicht mit doch eher willkürlich klingenden Fantasynamen wie 'Leora' oder 'Rhea' zufriedengeben. Bislang hatte sie bei der Erstellung ihres Charakters eigentlich nur abgenickt, was Amaia ihr geraten hatte, doch hier hatte sie zum ersten Mal das Gefühl, wirklich eine eigene Entscheidung treffen zu können. Sie überlegte eine Weile hin und her und schaute sich Namenslisten im Extranet durch, bis ihr schließlich ein Name in den Sinn kam, der ihr gefiel. "Ich glaube ich nehme...Adeleide of Londor. Findest du der geht?"
"Klingt fast schon adelig", grinste Amaia, doch ihr schien der Vorschlag zu gefallen. "Passt eigentlich ganz gut zu unserer Gruppe."
"Wieso? Wie heißt denn dein Charakter?"
"Nix."
Die Zeit verging wie im Flug und ehe sich die beiden versahen, war schon eine halbe Stunde rum. Obwohl sich Rebecca die meiste Zeit über völlig überfordert fühlte und nicht genau wusste, was sie eigentlich machte, als sie Einträge wie 'Göttliche Macht fokussieren' in ihrem Bogen hinzufügte, hatte sie überraschend viel Spaß dabei. Das lag vor allem an der Begeisterung, mit der Amaia ihr versuchte das Spiel zu erklären und Fragen beantwortete. Die junge Maori war völlig aus dem Häuschen, dass ihre beste Freundin nach so vielen Jahren endlich auch mal das Hobby ausprobieren wollte, das ihr selbst so viel Freude bereitete. Und es war ansteckend.
Eigentlich konnte Rebecca nicht so viel mit Spielen anfangen, in denen man Unmengen an Zahlenwerten und Statuseffekten umherjonglieren musste und auch das Fantasy-Setting des Spiels sprach sie nicht sonderlich an. Trotzdem war sie ein wenig neugierig geworden. Wenn sie sich nicht die ganze Zeit total ausgezehrt und benebelt fühlen würde, hätte sie vermutlich auch dem Regelwerk mit etwas mehr Aufmerksamkeit folgen können.
Als der Charakterbogen letztlich ausgefüllt war, sagte Amaia: "Eigentlich könntest du dir jetzt auch noch eine Hintergrundgeschichte für deinen Charakter ausdenken. Also, wer ist deine Figur und woher kommt sie und so weiter. Das ist immer ganz nützlich, weil sich der Spielleiter dann überlegen kann, wie er dich besser in die Geschichte involvieren kann."
Darauf konnte Rebecca nicht sofort reagieren, da sie damit beschäftigt war, mit zusammengekniffenen Augen die Laute eines aufgeregten Hundes nachzuahmen.
"Aber Luca hat ja schon geschrieben, dass er sich zur Not schon etwas überlegt hat, falls du dir da nicht sicher bist", fuhr Amaia mit einem Blick auf die Uhr fort. "Wir könnten also schon los und den Rest dann noch mit Luca klären, wenn du willst."
Rebecca war dankbar für das Angebot. Sich ihren Charakter auszudenken und vor allem für das Spiel vorzubereiten hatte schon einiges an Zeit gebraucht und ihr Kopf rauchte mittlerweile doch etwas. Da die Gruppe sich bei Luca zuhause treffen wollte, mussten sie noch ein Stück laufen. "Meinetwegen können wir schon los", stellte sie fest, steckte das Datapad ein und erhob sich von Amaias Bett. Augenblicklich begann das Zimmer um sie herum zu verschwimmen und wirre Farbschlieren erschienen vor ihren Augen. Reflexartig hielt sie sich an der Schreibtischplatte fest, als sie ins Wanken kam.
Auch Amaia bemerkte es. "Alles okay bei dir?"
"Äh...jaah, schon gut", winkte Rebecca ab und der Schwindel ließ nach ein paar Sekunden schon wieder nach.
"Noch von der Strahlenbehandlung?"
Rebeccas Antwort war ein leichtes Nicken, welches plötzlich in ein unkontrolliertes Zucken ihres Halses überging.
Amaia erhob sich ebenfalls. "Hey, wenn's dir zwischendurch mal nicht gut geht und du eine Pause brauchst, musst du nur Bescheid sagen, okay?"
"Alles klar..."
"Und wenn du irgendwann man nicht mehr mitkommst, weil wir nur noch wie Nerds reden, dann lass uns das auch wissen."
Bei diesen Worten lachte Rebecca auf. "Werde ich mit Sicherheit machen."

AeiaCarol
29.08.2021, 21:42
Fast instinktiv hatte Luceija einen zaghaften Blick auf seine Hand geworfen, die Ihre zurückerobert hatte. Unauffällig. Vorsichtig. Mit enormem Bedacht, nur kurz hinsehend, als sie ohnehin noch auf den Boden sah um barfüßig im Gras neben ihm her bis zu Vigilio zu laufen. Und noch auf dem Weg dann diese Gegenfrage, die Luci sichtlich irritierte. Alkohol sei Dank war ihre große Klappe loser als die letzten Tage, weshalb sie sofort, fast etwas prustend, lachte. "Ehm-...Leif-...", fragte sie und machte den eindeutigen Anschein als glaube sie, mit einer Scherzfrage konfrontiert worden zu sein. Die dunkle Augenbraue hob sich zweifelnd, bevor sie antwortete: "Wir haben einen Pool.". Er reagierte wohl nicht schnell genug, also hängte sie an: "'Nen circa 250.000 Quadratkilometer großen Pool?". Fragende Stimmlage. "Das Meer?" Sie merkte, wie ihr warm im Gesicht wurde, nicht aber warum. Blut stieg ihr in den Kopf. Vielleicht hatte sie gerade lauter gesprochen als sie wollte? Oder das viele Trinken machte sich bemerkbar. Zum Glück plagten sie keine Gedanken, ob sie sich hätte lächerlich machen können. Das war definitiv schon geschehen, vermutlich alleine deshalb schon, weil sie hierhin mitgekommen war und sich Haydens Gesülze hatte anhören müssen. Gil sah gerade so aus als habe er dieselbe Tortur durch die Mutter einmal durchmachen müssen, aber das hielt die Sizilianerin für relativ unwahrscheinlich. Zwischen seinen Lippen glimmte einmal mehr eine Zigarette, auf die Luci gerade verdammt neidisch war. Etwas Entspannung wäre gut, etwas mehr Ablenkung, vielleicht Kontro-..nein. Kontrolle? Hatte sie das gerade ernsthaft geglaubt?

"Schade dass 'die Dinger bringen dich um' keine Ausrede mehr ist um wem die Kippe zu klauen.", erwähnte sie, als sie nahe genug kamen und alles was Gil sah, waren zwei Finger vor seinem Gesicht, die ihm kackendreist die Zigarette klauten, bevor der Filter zwischen den Lippen von Luci klemmte und das Ende bei ihrem Zug verheißungsvoll im Dunkel aufleuchtete.

"Schon irgendwie, du gibst dir nicht mal mehr Mühe dir 'ne neue einfallen zu lassen." "Dabei liebst du meine Ausreden." "Merde, ja, nichts lieber als das!" Vigilio, der hier draußen auf dem breiten, komfortablen Fenstersims Platz genommen hatte, während ein kleiner Gartentisch ihm und seiner Frau eine Ablage für die Getränke und den Aschenbecher bot, lachte fast geräuschlos und schob ohne einen erneuten Kommentar das Päckchen Zigaretten andeutend in die Mitte. Als er Leif sah, obwohl es unmöglich war ihn nicht schon von Weitem zu erkennen und noch mehr, ihn nicht an Lucis Seite zu vermuten, nickte er ihm zu und deutete mit der Hand an, dass sie sich doch zwei Stühle heranschieben sollten. "Na, ist es so wies dir unsre Mutter beschrieben hat oder noch schlimmer?", grinste der Italiener selbst etwas erschlagen.

Luceijas Blick traf dann, fast ertappt und über den Tisch hinweg, Zoras. Ihr benebelter Blick klarte für einen Moment zu schuldbewusst auf und selbst im sanften Schein von Lichterketten und einer kleinen Tischkerze erkannte man, dass Luci eine gewisse Rötung zu Gesicht stand. Sie brauchte für den Moment keine Worte mit der Blondine zu tauschen um sehr deutlich zu zeigen, dass sie weder den einen, noch den anderen von Zora vorgeschlagenen Weg genutzt und Leif weder abserviert noch 'erobert' hatte - sondern im selben, ermüdend-leidenden Trott feststeckte wie schon zuvor. Und dann sagte sie ihr mit ihrem Blick nur eines, unwissend, ob sie das so überhaupt verstand: "Ich konnte nicht."

"Aber-...", begann Leif mit einem Hauch Trotz in der Stimme und wurde prompt von Vigilio unterbrochen, wenn auch sicherlich unbewusst, weil der Schwede nicht sonderlich laut und vor allem nur mit Luceija gesprochen hatte. Die Geste seines sich hebenden Fingers verkümmerte zwischen den fremden Worten. "-...is' ja nich' so als wäre dieser Pool mit 250.000 Quadratkilometern sonderlich hygienisch.", frotzelte er, ganz der Arzt, wohl ohne das ihn jemand recht verstand. Zora, etwas zu nah für Leifs Geschmack, entließ nur einen trägen Seufzer als Antwort auf seine Worte. Die Blondine lehnte sich zurück und sah Leif dabei zu wie er Stühle ranschaffte, auf den letzten Metern unterstützt von einem Kellner, welcher den zweiten Stuhl herbeibrachte, den Leif Luceija anbot. Er sah giftig in Zoras Richtung. "Du kannst jetzt damit aufhören dir verheißungsvoll den Bauch zu reiben, jeder hier weiß ja jetzt was los ist.", ätzte der Schwede, aber es klang irgendwie ganz und gar nicht boshaft. Eher schon wie eine liebevolle Neckerei unter Geschwistern. Es schüttelte Leif allein beim Gedanken. Zora kam hingegen gar nicht so weit. Sie himmelte ihren Mann an, als sie sprach. "Ich sollte mal ein ernstes Wort mit ihr über die Gästeliste reden, huh?", schien sie statt Leif zu antworten Wieder war sie bei Leif. Der grinste nur künstlich. Verhalten. Neben ihm nach die Sizilianerin Platz. Endlich. "Sagen wir es so: Sie hat nicht untertrieben was die Zahl und die Attitüde ihrer Gäste angeht.", versicherte Leif Vigilio, aber sein Blick glitt rasch weiter zu Luceija.

Forenperser
29.08.2021, 22:25
***

Trebia brannte auf Yeboia's Haut. Schweiß und Tränen rannen über sein gequältes Antlitz. Die Beine versagte ihm, er fiel auf seine Knie.
"Muss ich hier nun sterben....." flüsterte Yeboia. "Fernab von Heimat und Familie.....alleine und in Schande...."
Zu Boden glitt er, der heiße Sand versengte seine Stirn, die Augen fielen zu.
"Nicht allein." sprach da plötzlich eine Stimme zu ihm. Seine Augen öffneten sich erneut, der Blick schwach und verschwommen.
"Ist dies das Ende meines sterblichen Weges?" sprach er mit schwacher Stimme. "Höre ich die Stimmen meiner Ahnen zu mir sprechen?"
"Nein Yeboia." erwiderte die Stimme. Ihm war, als würde ein wohlwollender Schatten das sengende Licht Trebia's verdecken.
"Was ich bin, ist nicht dein Belang. Wer du sein willst, dies solltest du dich fragen. Und ob dies das Ende deines Pfades sein soll."
"Es ist nicht mein Wunsch hier zu sterben.....doch lässt das Schicksal mir keine Wahl." "Du hast eine Wahl. Und du hast alles, was du brauchst. In dir brennt ein Feuer, heißer als der Sand der dich versengt. Steh auf."
Und wie durch ein Wunder durchströmte ihn neue Kraft. "Lauf bis zum Horizont. Immer weiter, bleibe niemals stehen. Das Feuer in dir wird dich bis an dein Ziel führen. Und eines Tages wird der Boden unter deinen Füßen erbeben, denn deine Kraft wird grenzenlos sein. Lauf. Lauf immer weiter! Deinem Schicksal entgegen."
Und er lief.

***

Decius Vhan

"Ihr Zug, Asari."
Decius Vhan war nicht abergläubisch. Er war stets ein Mann der Logik gewesen. Doch gerade fühlte er sich wie jemand, der das Schicksal herausgefordert hatte. Gestern noch hatte das Schlachtfeld zu seinen Gunsten gestanden. Zudem schien sein Enkel immer empfänglicher für seine subtilen Lektionen zu sein. Doch heute?
Lechis hatte ihm berichtet, dass der Kontakt zur Sur'Kesh-Basis abgebrochen war. Nicht einer der dort stationierten Männer meldete sich, und der gesamte Standort schien einfach nicht mehr zu existieren. Ebenso hatte Gundayus sich vor Abbruch des Kontakts nicht noch einmal zurückgemeldet. So wusste keiner, ob er Omega tatsächlich wie befohlen platziert hatte.
Der alte Turianer hielt seine Fassung, obwohl die Wut und der Hass auf die aufsässige Asari mit jedem Moment wuchs. Vielleicht hatte Gundayus es ja erledigen können. Und wenn nicht.....
Sur'Kesh war zwar eine Hauptwelt, aber die Salarianer waren keine Kämpfer. Sie würden dem, was kommen würde, höchstwahrscheinlich so oder so nicht ohne Hilfe standhalten können. Dennoch, es würde den Gesamtablauf beinträchtigen. Und es durfte kein weiteres Mal vorkommen.
Stumm öffnete er den gesicherten Kanal und tippte nebenbei etwas in sein Omni-Tool. "Wir haben Sur'Kesh verloren." sprach er leise in die Verbindung. "Und wir konnten nicht verifizieren, ob die Befehle vor dem Fall ausgeführt wurden. Somit ist Alpha weiterhin zu 90% kompromittiert und die alleinige, bedenkenlose Funktionalität von Omega nicht garantiert. Ich sende anbei die neue Verteilung der Aufgaben. Ebenso werde ich meine persönlichen Notreserven anzapfen, um ihre Mittel um 20% zu erhöhen. Setzen sie sämtliches Geld dafür ein um die Sicherheitsmaßnahmen und Verteidigungsanlagen zu verschärfen! Bis zur Spendengala müssen wir mit dem auskommen was wir haben und weitere Fehltritte können sich nicht mehr erlaubt werden!"

Emyos Gundayus

"Feuer.....Feuer.....vom Himmel.....
Die Schmerzen in seinem Inneren wurden immer schlimmer. Es fühlte sich so an, als würde jemand seine Lunge von innen heraus zerschneiden.
Und trotzdem ließ das Delirium auf einmal nach. Die wirren Worte, die er eben wie mit einer anderen Stimme gesprochen hatte, wichen einem Moment der Klarheit. Sein Leben war verwirkt, doch er wusste dass er seinen Anteil gebracht hatte. Er hatte Omega freigesetzt und bald schon würden zahlreiche Salarianer sich damit infizieren. Er würde den Tag, auf den Decius Vhan sie so lange vorbereitet hatte, nicht mehr miterleben. Doch eines....eines konnte er noch tun.
"Grch!"
Krampfartig wandte sein Körper sich, immer noch durch das bläuliche Licht der Biotik in der Schwebe gehalten. Schaum lief ihm aus den Mundwinkeln, gepaart mit dem bläulich-schwarzen Blutgemisch. Er ließ den Kopf zur Seite hängen, die Augenlider fielen zu.
Wieder eine Erschütterung, sein Körper fiel zu Boden, dumpf ertönte eine Stimme, etwas bewegte sich über ihm.
Ein letzter Lebensschub durchströmte ihn, wie durch einen plötzlichen Stromstoß fuhr er trotz der Fixierung an Händen und Füßen nach oben, und hustend und spuckend traf ein letzter ekelhafter Schwall das ebenso abstoßende blaue Gesicht seiner Feindin.
"He....haha...ha.....ha...."
Dann fiel er zu Boden.

Niall O'Grady

Ein Klick auf die Fernsteuerung bestätigte dass der Wagen mit ihr synchronisiert war. Mehr als diesen einen Schub würde er nicht hergeben. Aber mehr brauchte er auch nicht. Er stand genau in dem Winkel auf dem gegenüberliegenden Dach, wie er ihn haben wollte.
Der junge Ire zog den Gürtel mit einer Hand fest, mit der anderen öffnete er für einen Moment die Verbindung zu der Wanze, welche er im Hauptraum hinterlassen hatte.
"....zwischen der versuchten feindlichen Übernahme durch diese neue Gang, den Razzien und dem Angriff dieses maskierten Verrückten hat Golden Mask dennoch eins bewiesen: Selbst in den widrigsten Umständen sind wir noch dazu in der Lage, Profit zu machen! Nicht zuletzt....."
Vyrdin Resh war offenbar noch voll mit seiner Rede beschäftigt. Die Gedanken schossen durch seinen Kopf. Er hatte bereits viel getan um sämtliche Brücken hinter sich zu verbrennen. Das hier.....würde die Sache wahrscheinlich besiegeln. Doch es war zu spät um es jetzt noch zu beenden. Viel zu spät.
"Tut mir Leid Aintín, ich - "
"Joey?"
Niall fuhr herum. "Da bist du. Komm schnell zurück, Resh wird - "
Claude erstarrte mitten im Satz. "J-.....Joey?" Entsetzt starrte er auf die Kleidung seines vermeintlichen Freundes. Und auf die Maske, welche noch auf der Ablage lag. "Joey, was geht hier - "
Blamm
Die Zeit schien für einen Moment stillzustehen. Dann, die Hand an seinen Hals gepresst, fiel Claude zu Boden. Das Blut quoll ihm hustend aus dem Mund. "I-ich dachte....wir wären - " "Tut mir sehr Leid Claude."
Mit einem klickenden Geräusch wechselte Niall den Thermoclip der Handfeuerwaffe. Dann richtete er sie auf den Kopf des am Boden Liegenden. "Mir wäre lieber gewesen, du hättest es nicht erfahren."

***

"Das waren sämtliche Monatszahlen. Nun wisst ihr, was ich und die restlichen Bosse ab morgen von euch erwarten!"
Die Meute klatschte und verstummte schließlich wieder, als der Salarianer die Hand hob. "Da wir das Business Review nun hinter uns haben, wird es Zeit für die Neuaufnahmen. Vor allem ein Name ist in den letzten Tagen sehr häufig gefallen - Joey."
Anerkennend gingen einige Pfiffe und Rufe durch die Menge. Einige drehten sich um, offenbar auf der Suche nach ihm. "Ich kenne dich nicht persönlich, aber so einige Leute haben sich für dich eingesetzt. Deshalb ist es mir - "
Irritiert stockte der Salarianer und drehte sich langsam um. "Oh ver - "
Mit einem Hechtsprung landete Vyrdin Resh unsanft gute 2 Meter von seiner vorherigen Position entfernt auf dem harten Boden. Und keine Sekunde zu früh:
Das Skycar krachte mit einem hässlichen Geräusch durch die doppelt gepanzerte Sichtscheibe und im nächsten Moment unter entsetzten Schmerzensschreien in die Menge.
"Verdammt!" Der Salarianer richtete sich auf. "Wir brauchen sofort Verstärkung. Hier - "
Blamm
Im nächsten Moment zerriss die Szenerie und die Druckwelle der Explosion des Skycars schleuderte ihn ein weiteres Mal zu Boden.

Erstickte Schreie klangen an seinen Gehörgang. "Was ist hier los....." Schmerzhaft griff er sich an die Seite. Auch wenn der Tinnitus noch innerlich seinen Kopf zerriss, vernahm er die donnernden, knallenden Geräusche, welche immer näher kamen.
Langsam öffnete er er die Augen. Es dauerte einige Momente bis sein Sichtfeld sich verschärfte. Durch die Flammen des Raums sah er die gepanzerte maskierte Gestalt, welche durch die Tür am anderen Ende des Raumes eintrat. Wie in Zeitlupe bewegte sie sich und begann das Feuer zu eröffnen.

Luceija
29.08.2021, 23:00
"Aber-...", begann Leif mit einem Hauch Trotz in der Stimme und wurde prompt von Vigilio unterbrochen, wenn auch sicherlich unbewusst, weil der Schwede nicht sonderlich laut und vor allem nur mit Luceija gesprochen hatte. Die Geste seines sich hebenden Fingers verkümmerte zwischen den fremden Worten. "-...is' ja nich' so als wäre dieser Pool mit 250.000 Quadratkilometern sonderlich hygienisch.", frotzelte er, ganz der Arzt, wohl ohne das ihn jemand recht verstand. Zora, etwas zu nah für Leifs Geschmack, entließ nur einen trägen Seufzer als Antwort auf seine Worte. Die Blondine lehnte sich zurück und sah Leif dabei zu wie er Stühle ranschaffte, auf den letzten Metern unterstützt von einem Kellner, welcher den zweiten Stuhl herbeibrachte, den Leif Luceija anbot. Er sah giftig in Zoras Richtung. "Du kannst jetzt damit aufhören dir verheißungsvoll den Bauch zu reiben, jeder hier weiß ja jetzt was los ist.", ätzte der Schwede, aber es klang irgendwie ganz und gar nicht boshaft. Eher schon wie eine liebevolle Neckerei unter Geschwistern. Es schüttelte Leif allein beim Gedanken. Zora kam hingegen gar nicht so weit. Sie himmelte ihren Mann an, als sie sprach. "Ich sollte mal ein ernstes Wort mit ihr über die Gästeliste reden, huh?", schien sie statt Leif zu antworten Wieder war sie bei Leif. Der grinste nur künstlich. Verhalten. Neben ihm nach die Sizilianerin Platz. Endlich. "Sagen wir es so: Sie hat nicht untertrieben was die Zahl und die Attitüde ihrer Gäste angeht.", versicherte Leif Vigilio, aber sein Blick glitt rasch weiter zu Luceija.

Vigilios Blick spielte Pingpong zwischen den beiden Blondinen und überließ diesen semifreundschaftlichen Kampf ganz den beteiligten Parteien, hielt sich dabei dezent im Hintergrund. Bis er irgendwann hüstelte und ein wenig so wirkte als sei er der Gastgeber, den man - den beide - beschämt hatten. Ein bisschen war es so, aber er behielt die Professionalität extrem gut aufrecht.
"Es is' das Meer! Das fucking Meer direkt vor der Haustür. Klar. Blau. Warm...", strahlte die Sizilianerin mit einem tatsächlichen Leuchten in den grünen Augen. Dann schnaubte sie, wenig ernst, nahezu leichtfertig, lachte sanft ehe sie den Kopf ein wenig senkte und ihn leicht schüttelte, als sie schlussendlich wieder aufsah. "Schon gut.", sprach sie leise und sah Leif kurz in die Augen. Sie lehnte sich im Stuhl zurück und zog erneut tief an der Zigarette, bevor sich der Rauch Rechtsseitig im Nichts auflöste.
Vigilio winkte einen Kellner mit zwei Fingern näher - es war derselbe der auch half den Stuhl heranzurücken. Es brauchte nicht viele Worte um ein paar neue Drinks zu bestellen und kaum lange später seiner Schwester mit einem fast triumphalen Grinsen eine Flasche Marsala vorsetzen zu können. "Hier, hab gehört das ist noch dein Ding?", wollte Gil wissen. "Oh-...dio, ja.", seufzte diese und nahm die Flasche direkt an sich um sich einzuschenken. Eine Flasche Whiskey stand ebenso noch bereit wie Wasser und Säfte, sowie hochwertige Schorlen. Gil schmunzelte wissend.
"Welche Attitüde?", wollte Vigilio etwas herausfordernd von Leif wissen. Währenddessen war da wieder ein Blick gen Zora, den Luci tunlichst vermeiden wollte und fast bewusst von ihr absah.

Rabenkopf
30.08.2021, 10:05
Waiting Kathy (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page2?p=26752429&viewfull=1#post26752429)

„…im Darken Strip Club. Es scheint, dass die Golden Mask niemanden mehr dort reinlassen.“, erklärte Nasheel Mo, „Ein paar von unseren Jungs haben das auf die harte Tour lernen müssen.“
Der Batarianer stutzte. „Sie leben noch?“
„Bis sie sich wieder einen werden runterholen können, wird es wohl Wochen dauern. Kadyszewski meint, dass einige von ihnen komplizierte Brüche haben. Ohne ordentliches und überaus teures Krankenhaus-Equipment musste er auf die alten herkömmlichen Methoden zurückgreifen. Aber ja, sie werden leben.“, bestätigte der Salarianer.
„Haben sie nicht…chrr…erkannt, dass es Smiles waren?“, fragte Aitne Nar.
„Die Jungs glauben schon.“, antwortete Nasheel, „Sie beten immer noch zu allen Göttern, die sie kennen, dafür, dass man sie verschont hat.“
Der Volus blickte Dras an. „Eine Botschaft?“, fragte er.
„Oder ein Köder.“, spekulierte der Batarianer, „Der Darken Strip Club gehörte ursprünglich nicht Golden Mask, oder?“, der Volus bestätigte das, „Oder es ist eine einfache Expansion auf Kosten Unbeteiligter. Wir machen das ja auch…“, er überlegte kurz, „Vielleicht sollten wir ein Exempel machen…“
Der Salarianer blickte seinen Boss an. „Dieser Ort ist gut versteckt und geschützt.“, erklärte er, „Es gab einen Grund warum Smiles dort häufiger ein und aus gingen. Das Ding anzugreifen, könnte teuer werden…“
„Und trotzdem würden wir wohl viele Freiwillige finden.“, entgegnete Dras schief grinsend, bevor er Aitne anblickte, „Tu' es auf die Liste potentieller Ziele.“

Als der Volus damit beschäftigt war auf seinem Omni-Tool herumzutippen, klopfte es an der Tür. „Was ist?“, fragte der Batarianer leicht unwirsch.
Ein Turianer trat herein. „‘Tschudlige für die Unterbrechung, Boss.“, erklärte er, „Da ist einer, der möchte dich sprechen. Meint es wäre dringend.“
Dras zischte, nickte aber hinterher. Kurze Zeit später betrat ein Mensch das Zimmer. „Also was willst du?“, fragte Dras noch bevor er seinen Mund aufmachen konnte.
„…Boss…“, fing der Mensch zögerlich an, „…ich habe eine Botschaft für dich.“
Die drei hörten den Worten ruhig zu. Dras‘ Augen zuckten für einen Moment, während er hörbar ein und ausatmete. Aitne Nar’s Maske sah wie immer schmutzig aus. Nasheel wiederum sah überrascht aus. „Hey, wie sah die Frau aus?“, fragte er den Menschen. Dieser beschrieb sie. „O, o…“, entgegnete der Salarianer.
Dras warf ihm kurz einen Blick zu. „Wann war das?“, fragte er den Menschen.
„Ein…zwei Stunden her…oder so…“, antwortete der Mensch zögerlich.
Dras verzog das Gesicht. „So lange brauchst du um herzukommen?“, die Frage war rhetorischer Natur, „Egal. War es das?“, der Mensch nickte, „Dann verschwinde.“ Er schickte ihn mit einem Wink fort. Daraufhin wandte er sich Nasheel zu. „Was?“
Der Salarianer blinzelte ein paar Mal. „Ich kenne sie.“, gestand er, „Genauso das Laufhaus. Das war mein letzter Job, bevor du mir diesen hier angeboten hast.“, er blinkte den Batarianer ernst an, „Du kannst es dir nicht leisten mit ihr in den Krieg zu gehen, verstehst du das?“
Dras verengte die Augen. „Über was für….chrrr….Möglichkeiten verfügt sie?“, fragte Aitne Nar.
Nasheel warf den Kopf in seine Richtung. „Keine Ahnung. Echt nicht.“, gestand er, „Aber das was ich gesehen habe…sie könnte ein zweiter Groto sein…“, bevor er die Ereignisse erzählte.

Der Batarianer sah unzufrieden aus. „Das brauchen wir beim besten Willen nicht….“, er seufzte, überlegte kurz und fuhr dann fort, „Aitne, setzte deinen Anzugswecker auf 42 Stunden….nur für den Fall, dass der Idiot gelogen hat.“, er fletschte kurz die Zähne, „Das ist unser Zeitlimit. Ich will alles über den Angriff in Erfahrung bringen was geht. Und ich will wissen wer es war.“, er wandte sich an Nasheel, „Du überprüfst unsere Leute. Ich will wissen ob es Alleingänge gab…hoffen wir das niemand so dumm war.“, er überlegte kurz, „Informiere Kelaine über alles. Sie war eine Harpy. Die hatten ihre Finger im Prostitutionsgeschäft. Sie soll sich in den Bordellen der Tips mal umhören, ob es irgendwo Neuzugänge gibt…auch in den Strip Clubs. Falls sie Hilfe braucht, kann sie sich welche nehmen. Sie soll sich aber bedeckt halten.“, er wandte sich Aitne Nar zu, „Finde ein paar redselige Leute. So eine Aktion hinterlässt Spuren. Vorbereitung. Leute anheuern. Ware transportieren. Der Gangkrieg sollte uns helfen: mehr Leute brauchen Credits als zuvor. Sei aber sparsam.“, er atmete ein und aus, „Informiere Turs’Mal über diese Sache. Falls diese Frauen von der Station geschafft werden, wird es irgendwo einen digitalen Fingerabdruck geben. Vor allem dort wo er sich normalerweise herumtreibt.“, er zückte sein Injektionsgerät, „Also ihr wisst was zu tun ist. Ich habe auch nichts gegen Improvisation, solange ihr euch bei mir meldet. Findet raus was passiert ist…und dann sehen wir, ob man mit dieser Frau ins Geschäft kommen kann.“

Rabenkopf
30.08.2021, 10:08
Es war einmal vor 5 Monaten... (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1575010-47-M%C3%A5nga-B%C3%A4ckar-Sm%C3%A5-Blir-En-Stor-%C3%85/page5?p=26720364&viewfull=1#post26720364)

Der Salarianer beschien sich die Nachricht. Er blinzelte ein paar Mal. „Haben wir eine andere Wahl?“, fragte er schlussendlich in die Runde, wobei Schweigen ihm antwortete, „Wirklich, haben wir eine andere Wahl? Die Frage ist ernst gemeint. Ich hab sowas von keine Lust in ein weiteres Kriegsgebiet hineinzugeraten. Aite war mir echt genug.“, als er erneut keine Antwort bekam, seufzte er und blickte die Zwillinge an, „Was auch immer der Kroganer will, wird sicherlich nicht billig werden. Könnt ihr raten worum es ihm da gehen könnte?“

Majonese
30.08.2021, 14:47
Neth Elaren (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826071&viewfull=1#post26826071)

Naomi blickte den Salarianer einen Moment lang mit hochgezogener Augenbraue an, dann prustete sie los. "Woher sollen wir das denn wissen? Sehen wir aus wie Hellseher", spottete sie.
Ihr Bruder zuckte nur mit den Schultern. "Keine Ahnung, was er als Gegenleistung will. Kann echt alles Mögliche sein. Vielleicht können wir ihm die Information einfach mit Credits abkaufen..."
"Wir könnten ihn mit Kaviar und Champagner bestechen", warf Naomi dazwischen.
Chris ignorierte sie. "Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass der Kroganer so sehr an Credits interessiert sein dürfte", überlegte er laut. "Vielleicht müssen wir ihm einen kleinen Gefallen tun, oder sowas. Vielleicht ein Botengang oder so..."
"Ja, vielleicht können wir seine Einkäufe erledigen..."
"Oder er will, dass wir irgendetwas für ihn auskundschaften..."
"...oder einen Blowjob."
Naomis Kommentar brachte ihr einen genervten Blick ihres Bruders ein, ehe er an Neth gewandt fortfuhr. "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er uns in ein Kriegsgebiet schickt. Als wir für ihn gearbeitet hatten, haben wir bloß jemanden für ihn auf Omega begleitet. Quasi als Eskorte. Ruyak kam uns eigentlich mehr vor wie jemand, der Dinge diskret regelt und nicht mit roher Gewalt." Noch während er sprach bemerkte Chris, wie untypisch so eine Herangehensweise für einen Kroganer eigentlich war, doch tatsächlich waren genau das seine Erfahrungen mit der Echse gewesen.
"Aber warum hat er uns nicht direkt geschrieben, was er als Gegenleistung von uns will?", merkte Naomi nun wieder eine Spur ernster an. "Vielleicht ist es ja doch etwas Illegales."
"Oder etwas sehr Persönliches...aber so oder so, wir werden es erst vor Ort erfahren. Also, ich denke, wir sollten es uns zumindest anhören, dann können wir immer noch entscheiden, ob wir annehmen." Chris warf seiner Schwester einen fragenden Blick zu.
"Denke ich auch", gab Naomi mit einem Schulterzucken zurück und wandte sich an Neth. "Es ist zumindest eine Spur, also warum nicht? Let's go!"

Shepard Commander
30.08.2021, 14:55
***

Trebia brannte auf Yeboia's Haut. Schweiß und Tränen rannen über sein gequältes Antlitz. Die Beine versagte ihm, er fiel auf seine Knie.
"Muss ich hier nun sterben....." flüsterte Yeboia. "Fernab von Heimat und Familie.....alleine und in Schande...."
Zu Boden glitt er, der heiße Sand versengte seine Stirn, die Augen fielen zu.
"Nicht allein." sprach da plötzlich eine Stimme zu ihm. Seine Augen öffneten sich erneut, der Blick schwach und verschwommen.
"Ist dies das Ende meines sterblichen Weges?" sprach er mit schwacher Stimme. "Höre ich die Stimmen meiner Ahnen zu mir sprechen?"
"Nein Yeboia." erwiderte die Stimme. Ihm war, als würde ein wohlwollender Schatten das sengende Licht Trebia's verdecken.
"Was ich bin, ist nicht dein Belang. Wer du sein willst, dies solltest du dich fragen. Und ob dies das Ende deines Pfades sein soll."
"Es ist nicht mein Wunsch hier zu sterben.....doch lässt das Schicksal mir keine Wahl." "Du hast eine Wahl. Und du hast alles, was du brauchst. In dir brennt ein Feuer, heißer als der Sand der dich versengt. Steh auf."
Und wie durch ein Wunder durchströmte ihn neue Kraft. "Lauf bis zum Horizont. Immer weiter, bleibe niemals stehen. Das Feuer in dir wird dich bis an dein Ziel führen. Und eines Tages wird der Boden unter deinen Füßen erbeben, denn deine Kraft wird grenzenlos sein. Lauf. Lauf immer weiter! Deinem Schicksal entgegen."
Und er lief.

***

Decius Vhan

"Ihr Zug, Asari."
Decius Vhan war nicht abergläubisch. Er war stets ein Mann der Logik gewesen. Doch gerade fühlte er sich wie jemand, der das Schicksal herausgefordert hatte. Gestern noch hatte das Schlachtfeld zu seinen Gunsten gestanden. Zudem schien sein Enkel immer empfänglicher für seine subtilen Lektionen zu sein. Doch heute?
Lechis hatte ihm berichtet, dass der Kontakt zur Sur'Kesh-Basis abgebrochen war. Nicht einer der dort stationierten Männer meldete sich, und der gesamte Standort schien einfach nicht mehr zu existieren. Ebenso hatte Gundayus sich vor Abbruch des Kontakts nicht noch einmal zurückgemeldet. So wusste keiner, ob er Omega tatsächlich wie befohlen platziert hatte.
Der alte Turianer hielt seine Fassung, obwohl die Wut und der Hass auf die aufsässige Asari mit jedem Moment wuchs. Vielleicht hatte Gundayus es ja erledigen können. Und wenn nicht.....
Sur'Kesh war zwar eine Hauptwelt, aber die Salarianer waren keine Kämpfer. Sie würden dem, was kommen würde, höchstwahrscheinlich so oder so nicht ohne Hilfe standhalten können. Dennoch, es würde den Gesamtablauf beinträchtigen. Und es durfte kein weiteres Mal vorkommen.
Stumm öffnete er den gesicherten Kanal und tippte nebenbei etwas in sein Omni-Tool. "Wir haben Sur'Kesh verloren." sprach er leise in die Verbindung. "Und wir konnten nicht verifizieren, ob die Befehle vor dem Fall ausgeführt wurden. Somit ist Alpha weiterhin zu 90% kompromittiert und die alleinige, bedenkenlose Funktionalität von Omega nicht garantiert. Ich sende anbei die neue Verteilung der Aufgaben. Ebenso werde ich meine persönlichen Notreserven anzapfen, um ihre Mittel um 20% zu erhöhen. Setzen sie sämtliches Geld dafür ein um die Sicherheitsmaßnahmen und Verteidigungsanlagen zu verschärfen! Bis zur Spendengala müssen wir mit dem auskommen was wir haben und weitere Fehltritte können sich nicht mehr erlaubt werden!"

Emyos Gundayus

"Feuer.....Feuer.....vom Himmel.....
Die Schmerzen in seinem Inneren wurden immer schlimmer. Es fühlte sich so an, als würde jemand seine Lunge von innen heraus zerschneiden.
Und trotzdem ließ das Delirium auf einmal nach. Die wirren Worte, die er eben wie mit einer anderen Stimme gesprochen hatte, wichen einem Moment der Klarheit. Sein Leben war verwirkt, doch er wusste dass er seinen Anteil gebracht hatte. Er hatte Omega freigesetzt und bald schon würden zahlreiche Salarianer sich damit infizieren. Er würde den Tag, auf den Decius Vhan sie so lange vorbereitet hatte, nicht mehr miterleben. Doch eines....eines konnte er noch tun.
"Grch!"
Krampfartig wandte sein Körper sich, immer noch durch das bläuliche Licht der Biotik in der Schwebe gehalten. Schaum lief ihm aus den Mundwinkeln, gepaart mit dem bläulich-schwarzen Blutgemisch. Er ließ den Kopf zur Seite hängen, die Augenlider fielen zu.
Wieder eine Erschütterung, sein Körper fiel zu Boden, dumpf ertönte eine Stimme, etwas bewegte sich über ihm.
Ein letzter Lebensschub durchströmte ihn, wie durch einen plötzlichen Stromstoß fuhr er trotz der Fixierung an Händen und Füßen nach oben, und hustend und spuckend traf ein letzter ekelhafter Schwall das ebenso abstoßende blaue Gesicht seiner Feindin.
"He....haha...ha.....ha...."
Dann fiel er zu Boden.

Niall O'Grady

Ein Klick auf die Fernsteuerung bestätigte dass der Wagen mit ihr synchronisiert war. Mehr als diesen einen Schub würde er nicht hergeben. Aber mehr brauchte er auch nicht. Er stand genau in dem Winkel auf dem gegenüberliegenden Dach, wie er ihn haben wollte.
Der junge Ire zog den Gürtel mit einer Hand fest, mit der anderen öffnete er für einen Moment die Verbindung zu der Wanze, welche er im Hauptraum hinterlassen hatte.
"....zwischen der versuchten feindlichen Übernahme durch diese neue Gang, den Razzien und dem Angriff dieses maskierten Verrückten hat Golden Mask dennoch eins bewiesen: Selbst in den widrigsten Umständen sind wir noch dazu in der Lage, Profit zu machen! Nicht zuletzt....."
Vyrdin Resh war offenbar noch voll mit seiner Rede beschäftigt. Die Gedanken schossen durch seinen Kopf. Er hatte bereits viel getan um sämtliche Brücken hinter sich zu verbrennen. Das hier.....würde die Sache wahrscheinlich besiegeln. Doch es war zu spät um es jetzt noch zu beenden. Viel zu spät.
"Tut mir Leid Aintín, ich - "
"Joey?"
Niall fuhr herum. "Da bist du. Komm schnell zurück, Resh wird - "
Claude erstarrte mitten im Satz. "J-.....Joey?" Entsetzt starrte er auf die Kleidung seines vermeintlichen Freundes. Und auf die Maske, welche noch auf der Ablage lag. "Joey, was geht hier - "
Blamm
Die Zeit schien für einen Moment stillzustehen. Dann, die Hand an seinen Hals gepresst, fiel Claude zu Boden. Das Blut quoll ihm hustend aus dem Mund. "I-ich dachte....wir wären - " "Tut mir sehr Leid Claude."
Mit einem klickenden Geräusch wechselte Niall den Thermoclip der Handfeuerwaffe. Dann richtete er sie auf den Kopf des am Boden Liegenden. "Mir wäre lieber gewesen, du hättest es nicht erfahren."

***

"Das waren sämtliche Monatszahlen. Nun wisst ihr, was ich und die restlichen Bosse ab morgen von euch erwarten!"
Die Meute klatschte und verstummte schließlich wieder, als der Salarianer die Hand hob. "Da wir das Business Review nun hinter uns haben, wird es Zeit für die Neuaufnahmen. Vor allem ein Name ist in den letzten Tagen sehr häufig gefallen - Joey."
Anerkennend gingen einige Pfiffe und Rufe durch die Menge. Einige drehten sich um, offenbar auf der Suche nach ihm. "Ich kenne dich nicht persönlich, aber so einige Leute haben sich für dich eingesetzt. Deshalb ist es mir - "
Irritiert stockte der Salarianer und drehte sich langsam um. "Oh ver - "
Mit einem Hechtsprung landete Vyrdin Resh unsanft gute 2 Meter von seiner vorherigen Position entfernt auf dem harten Boden. Und keine Sekunde zu früh:
Das Skycar krachte mit einem hässlichen Geräusch durch die doppelt gepanzerte Sichtscheibe und im nächsten Moment unter entsetzten Schmerzensschreien in die Menge.
"Verdammt!" Der Salarianer richtete sich auf. "Wir brauchen sofort Verstärkung. Hier - "
Blamm
Im nächsten Moment zerriss die Szenerie und die Druckwelle der Explosion des Skycars schleuderte ihn ein weiteres Mal zu Boden.

Erstickte Schreie klangen an seinen Gehörgang. "Was ist hier los....." Schmerzhaft griff er sich an die Seite. Auch wenn der Tinnitus noch innerlich seinen Kopf zerriss, vernahm er die donnernden, knallenden Geräusche, welche immer näher kamen.
Langsam öffnete er er die Augen. Es dauerte einige Momente bis sein Sichtfeld sich verschärfte. Durch die Flammen des Raums sah er die gepanzerte maskierte Gestalt, welche durch die Tür am anderen Ende des Raumes eintrat. Wie in Zeitlupe bewegte sie sich und begann das Feuer zu eröffnen.


Warm und feucht traf das Blut des Gefangenen Seevas Wange und Stirn. Die Asari wich zurück, stolperte vom Stuhl und war ihren Sitz dann mit der Gewalt einer Kanonenkugel gegen die Wand, dass die Citadel selbst für einen Moment erschüttert wurde. Der Turianer lachte hustend, als er zu Boden stürzte. Seeva wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Wange, schaute auf den Gefangen und trat hart und gezielt auf den Hals des Gefangenen ein. Der Widerstand brach unter ihrer Sohle. Die Asari regulierte ihren Atem, dann deutete sie auf Van Zan.
„Haben Sie alles?“ Der Mann in Schwarz nickte. „Gut. Sie müssen jemanden für mich anrufen.“

*

Sie wusste es, noch ehe der umfassende Bioscan das Ergebnis ihr Gewissheit gaben: Der Turianer hatte sie mit irgendeiner Art Biowaffe infiziert. Vielleicht war es nur imposante Reaktion ihres Körpers, aber schlagartig fühle sich die Asari wärmer.
„Ich bin der Tod“, murmelte sie. Ihre Augen huschten suchend über den Boden, während ihre Gedanken diesen Ausspruch einordneten und neu bewerteten. Merkwürdigerweise empfand sie keinerlei Furcht. Dann schaltete sie den Bioscanner mit einem Wisch ihres Omnitools ab. Es gab dringendere Angelegenheiten als das. Vhans Gala, die außer seiner eigenen Tasche vermutlich keine anderen füllen würden, stand kurz bevor – und sie musste noch einige Dateien verschieben.

*

Die Asari war allein. Das war über die Jahrhunderte Teil ihres Wesens geworden. Wann immer sie eine Situation verwirrte, machte sie das mich sich selbst aus. Seeva hatte einen Hang zu Übersprungshandlungen, den sie sich selbst abtrainiert hatte. Dennoch war die Entscheidung, alleine durch die Tips zu stromern, wo sie einen erklärten Feind hatte, möglicherweise unklug.
„Wo sind sind, sind Dolche in jedem Lächeln“, hatte Lacan ihr einmal gesagt. Sie schaute sich um. Schattenhafte Gestalten in den Gassen.
„Die Bibel?“, hatte sie gefragt, worauf er den Kopf schüttelte.
„Macbeth. Ich habe die russische Übersetzung…“
Seeva hatte nicht angenommen, sie konnte keine der Erdensprachen außer das, was die Leute Englisch nannten und auf der fast ausschließlich korrespondiert wurde.
Die Asari bog ab, ließ die große, mehr oder minder ständig belebte Hauptstraße hinter sich und wandte sich dem Pfad zu ihrer rechten zu. Sie checkte ihr Omnitool, die Route war korrekt. Das letzte Mal, dass sie durch die Tips geschlichen war, musste sie einen Quarianer töten.

Seeva erreichte ihr Ziel. Eine automatisierte Stimme fragte sie an der Tür, was sie wolle.
„Ich muss mit Orlowski sprechen“, antwortete sie und führte es nicht weiter aus.

AeiaCarol
30.08.2021, 20:47
Dieser kurze Moment mit Blick in seine Augen hatte etwas leicht beängstigendes. Leif lehnte sich unbewusst kaum merklich zurück, zog die Mundwinkel nach unten und sah Luceija an, als seien ihre Worte nicht nur Worte, sondern eine ernsthafte Bedrohung für Leib und Leben. “Sorry…“, murmelte er nur und kasteite sich selbst dafür, dass er es ERNSTHAFT gewagt hatte ein kleines Stück ihrer Heimat auch nur annähernd in missgünstigen Umständen erwähnt zu haben. Oh, nein. Nicht ein kleines Stück. 250.000 Quadratkilometer. Er grinste. Etwas hölzern. Luceija entschuldigend noch einmal direkt ansehend, dann seinen Blick zu Zora schweifen lassend, weil da irgendetwas zwischen den beiden Frauen vor sich ging. Doch bevor der Schwede es wagte zu fragen, unterbrach Vigilio ihn unbewusst. „Hm?“, schreckte Leif aus seinen Gedanken auf. Er hatte die Frage gehört, aber sein Hirn arbeitete wenige Sekunden langsamer, bis er sie begriff. „Oh-…Naja. Ich als klischeehafter Schwede bin eher distanziert, aber bei euch Italienern weiß man manchmal nicht ob ihr euch gerade zum Himmel lobt oder enterbt. Das ist alles etwas viel. Und nebenbei würde an einem schwedischen Tisch nie jemand nach deinen Plänen zu Kindern, Hochzeit und so weiter fragen. Nicht derart direkt, wenn du verstehst.“, erklärte sich Leif, wieder etwas schuldbewusst, die Schultern hochziehend. Er wirkte kleiner als er tatsächlich war. Ein seltenes Bild, wenn man ihn kannte. „Nix für Ungut.“

Rabenkopf
31.08.2021, 09:23
Chris & Naomi (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826203&viewfull=1#post26826203)

Neth seufzte. „Ok, ok, gibt wohl keinen guten Grund es nicht zu tun.“, er überlegte kurz, „Nein, wirklich nicht.“, er wandte sich seinem Cockpit zu, „Dann macht es euch gemütlich. Wir sollten in zwei Stunden in Bekenstein sein.“



*


Die Koikoy verließ den ÜLG am Rande des Sternensystems. Der gelbe Zwerg kam schnell näher, während der Salarianer bereits die Kurskorrektur eintippte um den Asteroidengürtel sicher zu passieren. Kaum waren sie am letzten Gesteinsbrocken vorbei, fing eine blaue Kugel an größer und größer zu werden. „Wir sind bald da.“, informierte Neth seine Passagiere, „Ich funke mal die Flugkontrolle von Xin Yi an – könnte jemand das Gespräch mit ihnen übernehmen?“

Majonese
31.08.2021, 14:26
Neth (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826492&viewfull=1#post26826492)

"Das kostet aber extra", merkte Naomi mit gehobener Augenbraue an und ging nach vorne zum Cockpit, um die Formalitäten mit der Flugkontrolle abzuwickeln. Auf ihre Weise. Auch wenn man das Gesicht des Mannes, der die Koikoy angefunkt hatte, nicht sehen konnte, war die Irritation über Naomis Flapsigkeit gut in seiner Stimme zu hören. Dennoch erhielten sie Landefreigabe in Xin Yi und schon kurze Zeit später befand sich das Schiff des Salarianers im Anflug auf den Raumhafen.
Der Anblick, der sich der Gruppe bot, war eigentlich wenig überraschend, wenn man sich vor Augen führte, was es mit den Städten der Superreichen auf Bekenstein auf sich hatte. Und dennoch sehr beeindruckend.
Unter ihnen erstreckte sich eine kleine, aber sehr imposante Stadt, die sich in sehr hellen Farben und einer fast schon unnatürlichen Hochglanzoptik präsentierte. Die Gebäude schienen um die Wette zu ringen, welches nun die eleganteste und außergewöhnlichste Architektur hatte und es schien, als ob selbst Einkaufszentren, Bürogebäude und Imbissbuden auf eine Weise designt worden warne, welche perfekt in dieses Bild hineinpasste.
Industrieanlagen suchte man vergeblich, diese waren auf Bekenstein ohnehin nur selten zu sehen und waren außerhalb der eigentlichen Städte gebaut worden. Stattdessen sah man praktisch dauerhaft Transportshuttles und -raumschiffe an den verschiedensten Stellen landen, um Xin Yi mit den zahlreichen Luxusgütern zu versorgen, welche in der Stadt verbraucht wurden.
Natürlich bestand ein großer Teil der Stadt aus einer Reihe von Unterhaltungs- und Luxusanlagen. Grüne Parkanlagen, im Licht Boltzmanns blau schimmernde Pools, Restaurants, Hotels und Freizeitparks prägten das Bild von Xin Yi. Es gab ein gewaltiges Stadium, eine Hoverbike-Rennstrecke und wohin man auch schaute blinkten Lichter, Wasserfontänen schossen in die Höhe und Leute gingen ihrem - vermutlich sehr bequemlichen - Tagesgeschäft nach.
Moderne Architektur war nicht selten mit dem Vorurteil belegt, kalt und steril zu wirken. Doch Xin Yi bewies das Gegenteil. Obwohl die meisten Gebäude selbst in hellen Grau- und Weißtönen strahlten, tauchten überall an, in und zwischen ihnen bunte Akzente auf. Egal ob es saftige grün blühende Zierbäume waren, bunte blinkende Werbetafeln und Neonschilder, knallbunte Fensterscheiben an Hotelfassaden oder die vielen Fahrzeuge, die sich auf den Straßen und zwischen den Häusern umherbewegten. Überall gab es etwas zu sehen und die Stadt zeigte das absolute Gegenteil von Leblosigkeit.
Auch das Umland war nicht weniger beeindruckend und man bekam schnell das Gefühl, dass es in diesem Gebiet keinen Zentimeter gab, der nicht haargenau nach Plan gestaltet worden war. Weitläufige Wiesenflächen waren mit kunstvoll angelegten Baumgruppen durchzogen, es gab lächerlich gewaltige Blumenfelder, welche mit den unterschiedlichen Blütenfarben aus der Luft riesige Gemälde in die Landschaft zauberten. Anstelle von Zierbrunnen gab es ganze Zierkanäle und künstlich angelegte Seen, in denen sich bunte Vögel tummelten.
Dazwischen lagen die großen Villen der reichsten Bewohner der Stadt, welche sich über etliche Quadratkilometer verteilten. Man konnte sehr gut an der Größe und Opulenz der Grundstücke sehen, wer mehr als seine Nachbarn besaß und jedes Anwesen hatte seinen ganz eigenen Charakter. Auf einem ragten gewaltige Statuen in den Himmel, auf dem nächsten formte eine exotische anmutende Flora einen dichten und doch elegant wirkenden Dschungel. Ein anderes Grundstück wirkte wie ein gewaltiger Aquapark dessen riesige Wasserbecken mit allerhand fluoreszierenden Pflanzen gefüllt waren. Manche Flächen sahen aus, als hätte man ein Stück Landschaft von einem anderen Planeten nach Bekenstein verfrachtet, so konnte man an mancher Stelle die stahlgrauen Moose Palavens sehen und an anderer eine kleine Sandwüste, in der eine Reihe von arabisch anmutenden Bauten standen.
Jede Ecke der Stadt schien einem Betrachter zeigen zu wollen, wie viel Geld die Besitzer zum Ausgeben hatten.
"Wahnsinn!", murmelte Naomi mit großen Augenwährend sie sich an der Frontscheibe des Cockpits die Nase plattdrückte. "Stell die vor, du hättest nur einen Bruchteil von dem, was die da unten haben! Du müsstest nie wieder in deinem Leben arbeiten..."
Die Koikoy erreichte schließlich den Raumhafen und setzte auf einem der weitläufigen Landeplätze auf.
Unterdessen trat Chris an Serinas Kabine und pochte hart gegen die Tür, da er vermutete, dass die Asari noch schlief. "Nairo...Serina!", rief er laut. "Zeit zum Aufstehen, wir sind da."

numberten
31.08.2021, 20:05
Charis-san
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page5?p=26822514&viewfull=1#post26822514)
Yuika schmunzelte leicht als die Schmugglerin versuchte ihr Verhältnis zu Orlowksi-san zu definieren. Schön zu sehen das es ihr nicht nur als Außenstehende schwerfiel dies einzuschätzen. Ihre Auftraggeberin und die Schmugglerin waren sehr unterschiedlich, aber soweit sie das beurteilen konnte, funktionierten sie sehr gut miteinander. Und die Schiffsübergabe hatte Yuika sehr niedlich gefunden.
"Keine Sorge. Ich bin mir nicht nur bewusst das ich nicht so eine schillernde Vergangenheit mit ihnen teile wie Orlowski-san.", antwortete sie und lenkte das Skycar in Richtung Zakera Bezirk, "sondern das so eine Sache eine etwas größere Nummer ist als ein paar Fragen zu stellen. Es würde mich wundern wenn sie das umsonst durchführen würden."
Nicht das sie die Asari für besonders geschäftstüchtig hielt, aber kein Pilot der sein Salz wert war, bewegte sein Schiff ohne dafür bezahlt zu werden. Und ein gewisses Risiko war bei der Sache schließlich gegeben, wenn auch mehr für sie als Charis.
"Orlowski-san hat mir finanzielle Mittel für diese Suche zur Verfügung gestellt, also ist es letztendlich wohl eh ihr Geld. Also recht gewohnt für sie."
Die Japanerin gab die Koordinaten eines Landepods im Zakera Bezirk ein und schaltete auf Autopilot um.
"Sie können hinterher ja schauen ob sie sich von mir oder Orlowski-san bezahlen lassen. Es schadet ja nie einen weiteren Stein im Brett bei ihrer Auftraggeber-Freundin zu haben.", meinte sie freundlich und ließ das Lenkrad los, während das Skycar sanft seinen Weg suchte. Bei der Fragestellung ob man sich besser mit Yuika oder Orlowski-san gutstellte, musste man aus Perspektive der Japanerin berücksichtigen das die letztere entschied wen sie letztendlich umbrachte.
Schließlich landete das Skycar im zentralen Knotenpunkt des Zakera Bezirks und Yuika entließ ihren Passagier.
"Ich melde mich wenn ich Damien oder sein Schiff gefunden habe. Dann können wir planen wie wir vorgehen. Danke für ihre Hilfe.", meinte sie während die Asari ausstieg.
"Oh, falls sie Hunger haben, probieren sie doch mal den kleinen Ramen Laden auf Ebene 4, der ist nicht so prominent, aber auch keine Touristen Abzocke, wie der auf Ebene 1.", meinte sie dann noch lächelnd, als sie kurz die zahlreichen Leuchtreklamen des Bezirks betrachtete.
"Sayonara, Charis-san. Sie hören von mir.", verabschiedete sie sich dann, nickte der Schmugglerin zu, bevor sich die Tür wieder schloss.

numberten
31.08.2021, 21:01
Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826068&viewfull=1#post26826068)

"I see skies of blue
And clouds of white
The bright blessed day
The dark sacred night
And I think to myself
What a wonderful world"

Kathy drückte auf einen Knopf der Bedienkonsule ihres Tisches, welcher die Musik von der Bühne des Clubs stumm schaltete. Die Lippen des Sängers bewegten sich jetzt stumm auf dem Bildschirm welcher im Inneren des separierten Raumes angebracht war.
"Nicht in Stimmung für Armstrong?", scherzte Airi und lehnte sich leicht an der Wand an. Yuikas Drohne, welche sich bis dahin augenscheinlich zum Takt der Musik bewegt hatte, schwebte regungslos auf der Stelle, die Optiken auf den Eingang des Separee gerichtet.
"Gerade nicht. Vielleicht summe ich es leise nach diesem Treffen.", merkte sie kritisch an und lehnte sich an die Lehne der Sitzbank.
Sie hatte sich für das Treffen mit diesem Dras erneut für das Babylon entschieden, da es mehrere Vorteile bot.
Es war keiner dieser Orte wo plötzlich seine Leute wie Ratten aus den Ecken geschlichen kommen konnten, außer er wollte sich die Besitzerin zum Feind machen. Etwas was keine gute Idee war, wenn man bedachte das der Laden florierte, aber kein Schutzgeld oder ähnliches zu zahlen schien. Aus Kathys Sicht sprach das für einen gewissen Nutzen innerhalb der Branche.
An so einem Ort wie diesem interessierte es niemanden wer Gast war, wodurch auch Leuten wie Dras der Besuch offen stand, welcher sich ansonsten im Schatten herumtreiben musste. So war ein Treffen in einer kultivierten Atmosphäre möglich, anstatt irgendeine verlassene Lagerhalle welche nach diversen Exkrementen stank.
Dennoch war man ungestört, wie das Treffen mit der Seeva damals gezeigt hatte. Und wenn dieses Treffen schlecht verlief, würde sich das Personal schon darum kümmern das die Leichen unbemerkt verschwanden.

Kathy war jedoch einigermaßen optimistisch das dieses Treffen ohne Blut vergießen ablaufen konnte. Sie waren so klug gewesen sich zurück zu melden, das sprach für eine gewisse Intelligenz. Und vielleicht wirklich das ihre Zweifel hinsichtlich ihrer Beiteiligung begründet waren.
Das, oder sie dachten das man die Halbasiatin für dumm verkaufen konnte. Oder sie einschüchtern konnte. In beiden Fällen würden sie dann lernen müssen das sie damit falsch lagen. Und wie schon so viele Gegner in Kathy Vergangenheit keine Möglichkeit mehr zu haben aus diesen Fehlern zu lernen.
"Denken sie, sie kommen pünktlich Orlowski-san. Oder überhaupt? Vielleicht wollten sie sich mit der Antwort nur Zeit verschaffen?",fragte Airi nach und strich dabei gedankenverloren über die Katana Schrotflinte neben sich.
"Ich weiß nicht wie dumm sie sind. Ich habe keine Zeit für Machtspielchen, also sollten sie besser erscheinen und das pünktlich. Ansonsten bin ich nicht mehr hier und dieser Dras kann beobachten wie Delaneys Team ihm und seiner Gang ein zweites Arschloch aufreißen. Vielleicht ganz nützlich wo ihnen die Mask derzeit das selbige penetriert.", erwiderte sie kühl und schnippte leicht gegen das Glas vor sich.
"Schwer da nein zu sagen..", murmelte Airi und schmunzelte leicht.
"Ich denke der zweite Darmausgang muss warten, sieht aus als ob sie kommen...", warf dann Yuika ein und schaute auf ihr Omnitool. Die Kampfdrohne neben ihr schwebte kurz leicht hoch und runter, fast als ob sie aufgeregt wäre.

eis engel
31.08.2021, 23:22
Neth Elaren (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826492&viewfull=1#post26826492) und Chris & Naomi (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826638&viewfull=1#post26826638)

Poch.... POCH... Serina schlug die Augen auf und schreckte in ihrer Koje hoch.
"Nairo...Serina!", rief ein männliche Stimme laut. Die Asari brauchte einen Moment um sich zu orientieren und um die Stimme jemandem zu zuordnen. Es war Chris.
"Zeit zum Aufstehen, wir sind da."
Eilig sprang sie auf ihre Füße und öffnete die Tür, die sich zischend in Bewegung setzte.
Davor stand Chris, der wohl gerade noch zu einem weiteren Versuch ansetzen wollte, an die Tür zu pochen und in der Bewegung verharrte, als die Tür aufging.
"Bleiben wir doch einfach bei Serina." witzelte die junge Asari und blickte keck grinsend zu ihm auf.

Gemeinsam gingen sie ins Cockpit, wo Neth die Koikoy sicher auf dem weitläufigen Landeplatz absetzte und Naomi sich die Nase an der Frontscheibe platt drückte.
"Wow..." meinte Serina nur mit weit aufgerissenen Augen und lief zu Naomi.
Auch wenn der Landeplatz und das riesige hellgraue bis weiße Raumhafengebäude dahinter auf dem ersten Blick eher steril wirkten, gab es überall kleine, verspielte Details zu entdecken, die sich nur die Reichen leisten konnten.
Innerlich ärgerte sich Serina darüber, dass sie den Anflug verschlafen hatte. Sie hätte zu gerne die Stadt und die ganzen Villen von oben gesehen...

eis engel
01.09.2021, 00:01
Marco Lagos und Beyo Vhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page4?p=26818165&viewfull=1#post26818165)

Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Farm/ Terra Nova

~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

"Wir werden unser möglichstes versuchen deine Familie da raus zu halten. Problem ist halt, dass diese Svetlana und ihre Leute dich kennen und deine Familie vermutlich auch." sagte Liz leise und warf ihm einen nachdenklichen Blick zu.
Marco dachte nach und seufzte dann. "Tja.....Dann schätze ich muss ich wohl einmal kurz rüberfahren....."
"Ja, solltest du." sagte sie aufmunternd und legte freundschaftlich ihre Hand auf seine Schulter.



*****

Dishana / Beyo Vhans Apartment / Citadel

Das er ebenso wie sie dachte, bestärkte sie nun endgültig darin die Ermittliung selbst durch zu führen. Vorallem nachdem die C-Sec Beamten sie völlig im Stich gelassen hatten.
"Ich habe sie zum letzten mal auf Thessia gesehen, kurz bevor sie mit Serina und diesem Salarianer Orange nach Aite geflogen ist. Aber wir hatten täglich Kontakt.
Zu letzt gehört habe ich von ihr heute früh, wo sie mir geschrieben hatte, dass sie sich mit Yelyna trifft und mich deshalb nicht am Raumhafen abholen kann. Aber wir wollten uns heute Mittag,..." Dishana brach ab und linste auf die Uhr. Es war bereits nach Mitternacht. "... Gestern Mittag zum Essen treffen." korrigierte sie nachdenklich und schaute ein weiteres mal auf ihr Omni-Tool.
Sie stand auf und zeigte ihm Sahenias letzte Nachricht, die gestern um Morgen ) Uhr abgeschickt worden war und auch die Koordinaten irgendwo im Industrie-Bezirk enthielten.
"Kennen Sie diesen Bezirk?"

Rabenkopf
01.09.2021, 10:01
Kathy loves to wait (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826884&viewfull=1#post26826884)

„Und du willst wirklich nicht mit?“, fragte der Turianer mit der goldenen Gesichtsmarkierung, „Jetzt sag mir nicht, du hast eine Holzallergie.“, hinterher kichernd.
„Das Babylon hat was gegen Kroganer.“, antwortete Thorne, das Skycar landend, „Warum werden nur WIR so gründlich nach Waffen durchsucht? Die hatten schon vor mir ihre Finger in die falschen Löcher zu stecken! Oder wer hat sich diese dämliche ‚Nur 2 Flaschen Ryncol pro Gast‘-Regel ausgedacht?! Pah! Dabei weiß doch jeder, dass der Spaß erst nach der vierten Flasche losgeht und erst nach der sechsten so richtig Fahrt aufnimmt!“, der orange-äugige Kroganer schnaubte verächtlich, „Nein, nein, wenn meine Art unerwünscht ist, lasse ich mich auch nicht bitten. Diese Snobs vom Babylon sollten sich echt mal eine Scheibe von Chora’s Nest abschneiden – das ist ein richtiger Club! Erst dann betrete ich diesen Scheißhaufen wieder.“
„Man die sind dir ja wirklich unter die Haut gegangen.“, entgegnete Archy, die Tür öffnend, „Ich wette die haben nicht einmal rohen Fisch im Angebot.“
„Nur Sushi!“, erwiderte der Kroganer, kurz bevor er eine Reihe von Flüchen von sich gab.

Der Turianer kicherte, während er ausstieg. Er trug einen eleganten, fast schon teuren Anzug – sogar von einem Schneider für ihn angefertigt, falls man ihm glauben kann. Er war eher dunkel gehalten, mit goldenen Highlights hier und da, die perfekt zu seiner Gesichtsmarkierung passten.
„Hey, Sushi schmeckt.“, entgegnete Nasheel, „Vor allem mit Sur’kas-Soße.“
„Irgendeine salarianische Spezialität?“, fragte Archy.
„Ja, sie ist auf eine besondere Art zubereitetet mit-“
„Nicht interessiert.“, würgte der Turianer ihn ab.
Der Salarianer schnaubte. „Du weißt eben nicht was gut ist.“, antwortete er hinterher. Auch er trug einen Anzug – weniger luxuriös, rot in schwarz. Er war hier und da zu kurz oder zu lang für Nasheel, aber er war bequem – das ist das wichtigste, wie er dem Geschäftsinhaber des Leihgeschäfts gesagt hatte.
„Seit ihr fertig mit eurer Club-Rezension?“, fragte Dras, der auf der anderen Seite des Cars ausgestiegen war und nun zu den beiden ging, „Wenn ihr vorhabt, dass zu eurem Hobby zu machen, stellt euch hinten an – im ExtraNet wimmelt es von denen, einer schräger als der andere.“ Auch er trug einen geliehenen Anzug, schwarz in rot, auch wenn er ihm deutlich besser stand. Nur die Ärmel wirkten seltsam breit, was dem Batarianer nur recht war – das machte es leichter seinen rechten Arm zu verstecken. Er aktivierte noch seine Holo-Matrix für seine blauen Augen, bevor sie das parkende Car stehenließen.

Sie betraten die Lobby des Clubs. Zwei Türsteher und ein Rezeptionist standen an der Eingangstür, hinter der bereits die Musik zu hören war – die muskulösen Türsteher waren ein Mensch und ein Turianer, der Rezeptionist ein Salarianer. Als er die drei kommen sah, verengten sich seinen Augen. „Was kann ich für sie tun?“, fragte er, auf einer erhöhten Stufe stehend, so dass er runterblicken musste.
„Wir treffen hier jemanden.“, entgegnete Dras, leicht ungeduldig.
„SIE treffen hier jemanden?“, entgegnete der Salarianer mit ungläubiger Stimme und fixierte den Batarianer noch deutlicher.
Nun bohrten sich die vier Augen in die Froschaugen. „Ja, ein Problem damit?“, fragte Dras drohend, „Ihr Name ist Katharina Orlowski.“
Der Salarianer hielt dem Blick nur kurz stand, bevor er zurücktrat und die Türsteher nach vorne traten. „Warten sie.“, entgegnete er, während er sein Tool zog. Es dauerte nicht lange, bevor er ergänzte: „Folgen sie mir.“
Die Türsteher blickten den Salarianer ungläubig an, aber dieser nickte nur. Daraufhin ließen sie die drei durch.

Sie passierten das Hauptzimmer des Clubs, in dem sich eine Bühne hindurchschlängelte. Dras warf nur einen kurzen Blick auf die Tänzerinnen und hörte kaum auf das Lied, was ein Mensch zu singen schien. Er bemerkte aber die auf Hochglanz polierten Holzvertäfelungen. „Wehe einer von euch bestellt was anderes als Wasser.“, erklärte er den beiden während des Gehens, „Selbst wenn es so aussieht, wir schwimmen nicht in Credits.“
„Was ist, wenn sie uns einladen?“, fragte Archy schmunzelnd.
„Wenn du das schaffst, bezahle ich dir deine nächste Plattenpolitur.“, entgegnete Dras kichernd und den Kopf schüttelnd.
„Ich liebe eine Herausforderung.“, erklärte der Turianer grinsend.
Sie betraten das Separee, indem drei Menschenfrauen auf sie warteten. Sie saßen an einem runden Tisch und wirkten alle recht klein. Hübsch und zierlich, dachte sich der Batarianer, Augen auf, Dras. Als Archy die Damen sah, grinste er noch breiter. Nasheel wiederum nickte den beiden Leibwächterinnen zu. „Miss Orlowski?“, fragte der Batarianer, den Namen ohne Probleme aussprechend und einen höflicheren Ton einnehmend, „Dras Erash. Ich hoffe wir kommen nicht zu spät?“

Rabenkopf
01.09.2021, 10:08
Chris & Naomi (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826638&viewfull=1#post26826638) & Serina (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826936&viewfull=1#post26826936)

“Hey, weg von der Scheibe!”, befahl Neth den beiden Frauen, „Wisst ihr wie schwierig es ist Alien-Speichel vom Glas zu kratzen?! Los, im Klo ist was zum Sprühen!“
Er landete die Koikoy auf dem vorgesehenen Platz. Die Landepads hier waren recht gut besetzt, wobei die meisten Raumschiffe entweder Transportschiffe oder Luxusyachten waren. So oder so, wirkte die Koikoy völlig deplatziert.
Der Salarianer öffnete die Tür unten und verließ das Cockpit. Luna kam zu ihm rüber, kurz bevor er ihr die Leine anzog. „Also ihr wisst wohin wir müssen, oder?“, fragte er die beiden Zwillinge, als sie aus dem Raumschiff herausgetreten waren.
Nur einen Moment später blieb er wie vom Donner getroffen stehen, als er ein Stechen in den Nasenhöhlen vernahm. „Irk….“, würgte er, „Was ist das für ein Gestank?“
Der Gestank kam näher, als ein Mensch mit zwei wie Wachen aussehenden Männern herantrat. Er hatte sein Omni-Tool gezückt. Parfüm, irk…, würgte Neth gedanklich weiter.
„Was transportiert ihr?“, fragte der Mensch, dessen Kleidung nach Epilepsieanfall schrie und dessen Haare eine so künstliche Form angenommen haben, dass niemand das ohne Friseur hinbekommen hätte.
„Wir transportieren nichts.“, erklärte der Salarianer, während Luna versuchte ihre Nase mit ihren Pfoten zu bedecken, „Wir sind zu…Besuch.“, er blickte die Zwillinge an.

Majonese
01.09.2021, 15:37
“Hey, weg von der Scheibe!”, befahl Neth den beiden Frauen, „Wisst ihr wie schwierig es ist Alien-Speichel vom Glas zu kratzen?! Los, im Klo ist was zum Sprühen!“
"Kack dich nicht so ein", schnaubte Naomi halblaut, ehe sie ihren Blick wieder aus dem Fenster richtete.

Neth (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26827104&viewfull=1#post26827104)

Chris nickte bestätigend und übernahm die Abwicklung der Formalitäten mit dem sonderbar aufgeplusterten Hafenpersonal. Wie zu erwarten wurde genau aufgenommen wer Xin Yi betreten wollte und warum, doch es gab keine Schwierigkeiten. Selbst die Überprüfung der Waffenlizenz, welche es den Zwillingen erlaubte, zumindest ihre Pistolen zu tragen, dauerte nur einen kurzen Moment. Die Unterschrift für die Hafenplatzgebühren überließ Chris dem Salarianer, immerhin war es sein Schiff, für das bezahlt werden musste.
"Die sahen aus wie Clowns", merkte Naomi spöttisch an, als die Gruppe ihren Weg durch die Haupthalle des Raumhafens machten und schließlich auf der anderen Seite wieder ins Freie traten.
Ihr Bruder zuckte mit den Schultern. "Wer weiß, vielleicht kommen sie gerade von einer Zirkusvorstellung..."
Tatsächlich war ein derart farbenfroher Anblick jedoch keine Seltenheit in Xin Yi. In dem geschäftigen Treiben um sie herum waren so ziemlich alle Formen und Farben vertreten, die man sich vorstellen konnte. Egal ob Mensch, Salarianer oder Asari, kaum jemand ähnelte dem nächsten. Manch hatten ähnlich wie die Zwillinge, Serina und Neth ein eher schlichtes und wenig auffälliges Äußeres, andere schienen um die Wette zu ringen, wer das pompöseste Outfit und die ausgefallenste Frisur zur Schau stellen konnte. Es passte sehr gut in das Bild einer Stadt, in der jeder seinen Wohlstand präsentieren wollte.
Die Gruppe trat auf die Shuttles zu, welche auf einem großen Platz außerhalb der Haupthalle standen. Angesichts der hohen Preise für den Flug, suchten sie sich bewusst eines der weniger luxuriösen Gefährte aus und tatsächlich war die Gebühr für die Reise zum Anwesen des Kroganers noch durchaus im Rahmen des Vernünftigen, auch wenn es sicherlich die niedrigste Preiskategorie war, die man hier bekommen konnte.
Es war ein kleines Shuttle, dessen Kabine vier Sitze auf zwei zueinander gerichteten Sitzbänken bot. Sie waren mit einer schlichten, aber nicht unbequem wirkenden Garnitur ausgestattet, zudem wirkte das Gefährt sauber und gut instand. Offenbar waren hier selbst die billigsten Verkehrsmittel deutlich annehmlicher als an anderen Orten die Teuersten.
"Gut, dann alle einsteigen!" Chris pochte gegen die Seite des Shuttles und ließ seinen Begleitern den Vortritt, während er die Koordinaten ihres Ziels auf einem kleinen Display eingab und den geforderten Credits-Betrag überwies. "Der Kroganer wohnt ein gutes Stück außerhalb der Stadt", erklärte er und kletterte auf den Sitz neben seiner Schwester. "Dürfte einige Minuten dauern, bis wir da sind."
Mit einem leisen Zischen schloss sich die Seitentür wieder und das Shuttle hob von ganz alleine sanft von seinem Standplatz ab.
Da sie den Anflug verschlafen hatte, konnte Serina nun doch noch einen guten Blick auf die Stadt ergattern, während sie in einem gemächlichen Tempo über sie hinwegschwebten.
Mit einem Blick zurück zum Raumhafen und den Landeplätzen, wandte sich Naomi an Neth, der ihr gegenübersaß. "Sag mal, wie kommst du eigentlich zu so einem Kriegsschiff?", wollte sie wissen und nickte in die ungefähre Richtung der Koikoy. "Muss doch scheiße teuer gewesen sein."

numberten
01.09.2021, 22:22
Suits (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26827100&viewfull=1#post26827100)

Skeptisch betrachtete Kathy die drei Gestalten, als diese das Separé betraten. Im Zuge ihrer Recherche über das Babylon hatten sie wohl entschieden sich der Lokalität entsprechend zu kleiden. Es war nicht unpassend, auch nicht komplett unelegant. Aber dennoch vermittelte es Kathy ein wenig den Eindruck als wären die drei Herren aufgetaucht um ihr Date aufzugabeln. Ein Umstand der von dem dämlichen Grinsen des Turianers unterstrichen wurde, welches dieser bei Betrachten der Damenwelt entfaltete. Immerhin sah er so aus als würde er seinen Anzug öfter mal tragen. Die Halbasiatin erkannte Nasheel wieder, der seine Serie über Auftraggeber in ihre Geschäfte zu stolpern fortsetzte.

Yuika musterte den Aufriss mit einem amüsierten Schmunzeln und erwiderte ebenso wie ihre Schwester Nasheels Nicken. Der Salarianer hatte sich ihren Respekt verdient, auch wenn offen stand ob sie ihren kleinen Tanz von damals fortfahren musste. Aus ihrer Erfahrung würde sie es jedoch dann vermeiden ihn erst zum Nahkampf kommen zu lassen.
Im Vergleich zu der Anzugbrigade wirkte ihre Schwester fast martialisch, war sie doch von einer Erkundung gekommen und trug noch ihre urbangraue Panzerung. Verstärkt wurde der Umstand durch die tödliche Kampfdrohne, abgemildert durch die sanften, entspannten Züge eines schönen Gesichtes. Airi trug ihre Blackthorne Gear, größtenteils schwarz, mit weißen Elementen. Trotz Panzerungsteile durchaus elegant, waren der Stoff doch größtenteils ein Seidengemisch, welches aufgrund seiner natürlichen Belastbarkeit sich hervorragend für Nähte anbot. Die Japanerin setzte den Stiefel ab, welchen sie gegen die Wand gelehnt hatte und machte ein paar Schritte zur Seite um den Platz zum Tisch freizugeben.

Kathy trug wie gewohnt keinerlei Panzerungselemente, nur eine Kombination aus cremefarbener Bluse, schwarzer Hose und leichten Pumps, welches durch ein silbernes Collier mit kleinen farblosen Edelsteinen abgerundet wurde. Die Halbasiatin blieb auf ihrem Platz sitzen und ließ nach kurzer Betrachtung ihren Blick auf Dras ruhen. Er wirkte ruhig, auch wenn sie vermutete das solche Orte hier nicht eine natürliche Umgebung für hier waren. Dies war in ihrem Sinne, er war nicht hier um sich wohl zu fühlen. Sein Anzug saß besser als der von Nasheel, aber war vermutlich trotzdem nicht der in dem er beerdigt werden wollte. Immerhin hatten die drei in der Hinsicht schon vorgesorgt.
"Ich bin noch hier, das sollte ihnen genügend Antwort sein. Katharina Orlowski.", antwortete sie den Batarianer.
"Bitte, setzen sie sich doch die Herren.", wies sie die drei an und wies auf die drei freien Plätze ihr gegenüber vom Tisch.
"Nasheel, eine Freude sie wieder zu sehen, schön das sie wohl ihre Anschlussbeschäftigung gefunden haben.", sprach sie noch an den Salarianer gewandt, als dieser sich wie seine Begleiter zu den Stühlen bewegte. Sie lächelte kurz.
"Auch wenn ihre Umstände mich zu treffen, weiterhin bescheiden bleiben.", fügte sie tadelnd an. Sie wartete bis sich die drei gesetzt hatten.
"Kommen wir doch ohne Umschweife zum Thema, nicht? Es freut mich das sie auf meine Einladung erschienen sind, macht es mich doch zuversichtlich eine zivilisierte Unterhaltung über diese Fehleinschätzung halten zu können.", begann die Halbasiatin, während sich Airi leicht versetzt neben sie setzte. Yuika blieb derweil etwas abseits von ihr stehen, die Drohne leicht neben ihr wabernd.
"Falls es eine Fehleinschätzung sein sollte. Die Anwesenheit von Nasheel zeigt mir das immerhin eine Person ihrer Organisation wusste wem das Sanctuary gehört. Und welche Konsequenzen es mit sich bringt, dort Ärger zu machen.", fügte sie kühl an, wobei ihr Blick dabei nach einem kurzen Seitenblick zum Salarianer Dras taxierte.

Forenperser
01.09.2021, 23:09
Marco Lagos und Beyo Vhan (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page4?p=26818165&viewfull=1#post26818165)

Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Farm/ Terra Nova

~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

"Wir werden unser möglichstes versuchen deine Familie da raus zu halten. Problem ist halt, dass diese Svetlana und ihre Leute dich kennen und deine Familie vermutlich auch." sagte Liz leise und warf ihm einen nachdenklichen Blick zu.
Marco dachte nach und seufzte dann. "Tja.....Dann schätze ich muss ich wohl einmal kurz rüberfahren....."
"Ja, solltest du." sagte sie aufmunternd und legte freundschaftlich ihre Hand auf seine Schulter.



*****

Dishana / Beyo Vhans Apartment / Citadel

Das er ebenso wie sie dachte, bestärkte sie nun endgültig darin die Ermittliung selbst durch zu führen. Vorallem nachdem die C-Sec Beamten sie völlig im Stich gelassen hatten.
"Ich habe sie zum letzten mal auf Thessia gesehen, kurz bevor sie mit Serina und diesem Salarianer Orange nach Aite geflogen ist. Aber wir hatten täglich Kontakt.
Zu letzt gehört habe ich von ihr heute früh, wo sie mir geschrieben hatte, dass sie sich mit Yelyna trifft und mich deshalb nicht am Raumhafen abholen kann. Aber wir wollten uns heute Mittag,..." Dishana brach ab und linste auf die Uhr. Es war bereits nach Mitternacht. "... Gestern Mittag zum Essen treffen." korrigierte sie nachdenklich und schaute ein weiteres mal auf ihr Omni-Tool.
Sie stand auf und zeigte ihm Sahenias letzte Nachricht, die gestern um Morgen ) Uhr abgeschickt worden war und auch die Koordinaten irgendwo im Industrie-Bezirk enthielten.
"Kennen Sie diesen Bezirk?"

Marco Lagos

"Also, ich bin gleich wieder zurück....."
Was sie hinzugefügt hatte ließ seine Zuversicht nicht gerade steigen. Aber umso dringlicher war es, jetzt zu gehen. Es war wohl das Beste, wenn er seine Familie überzeugte für eine Weile unterzutauchen. Nur wohin, und vor allem wie sollte er ihnen das am schonendsten beibringen?
Seine Sorgen zerstreuten sich nicht, als er bereits am Steuer des geliehenen Skycars saß. Das erste Wiedersehen nach so langer Zeit, und dann direkt so etwas.....es würde für alle Beteiligten ein großer Schock werden.

Beyo Vhan

"Ich verstehe."
Beyo lauschte aufmerksam ihrer Schilderung der Ereignisse. Dann schließlich öffnete sie die Nachricht, welche Nia ihr zuletzt geschickt hatte, und anschließend die Koordinaten ihres verabredeten Treffpunkts.
"Kennen Sie diesen Bezirk?"
Der rote Turianer besah sich die Karte und musste dann tief einatmen. "Ja. Ja, tue ich."
Vor wenigen Tagen erst (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1572232-46-Nicht-Jeder-Kann-Ein-Held-Sein/page19?p=26711309&viewfull=1#post26711309) waren er und Karvas dort Teil eines weiteren Zwischenfalls (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1572232-46-Nicht-Jeder-Kann-Ein-Held-Sein/page19?p=26712774&viewfull=1#post26712774) geworden.
Der Zufall und das Schicksal spielten ihm mal wieder auf sehr ironische Weise mit. "Nun, auch wenn es spät ist, in den Bezirken herrscht immer Betriebsamkeit. So wie ich das sehe, ist unsere beste Chance selbst in den Kithoi Bezirk fahren und nach Spuren zu suchen. Vielleicht hat jemand ja etwas gesehen....."
Während er diese Worte aussprach, bereitete er sich innerlich bereits wieder auf die nächsten Strapazen vor. Irgendetwas würde auch bei dieser Sache schiefgehen, dessen war er sich fast sicher. Aber es ging um Nia. Und auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, ein kleiner Teil von ihm brannte regelrecht darauf, diesen Fall zu lösen. Einmal Polizist, immer Polizist.

Rabenkopf
02.09.2021, 09:15
Chris & Naomi (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26827279&viewfull=1#post26827279)

Sie flogen gerade zwischen zwei mit einer Brücke verbundenen Hochhäusern vorbei und sahen in der Ferne etwas was wie ein Stadion aussah. Ihr Ziel schien dabei nicht nur der Rand der Stadt zu sein – der keineswegs weniger imposante Bauten aufwies – sondern eine Hügelkette, die sich jenseits dieses Teils der Siedlung zog. Bereits aus der Ferne konnte man die Häuser – oder eher Villen – erkennen, die an den Klippen der Hügel errichtet worden waren – oder in ihnen. Das Gebäude was sie ansteuerten schien in einer kleinen Nische auf halbe Höhe eines der Hügel zu liegen und weder Straße noch Trampelpfad schienen dort hochzuführen.
"Sag mal, wie kommst du eigentlich zu so einem Kriegsschiff?", erweckte Naomi plötzlich die Aufmerksamkeit des ihr gegenüber sitzenden Salarianers, "Muss doch scheiße teuer gewesen sein."
Neth schaute sie zuerst verdutzt an. „Die Koikoy?“, fragte er den Kopf schüttelnd, „Die Koikoy ist kein Kriegsschiff. Innerhalb der Union wäre sie wohl am ehesten ein Scoutschiff. Sofern sie weiterhin die Bewaffnung eines typischen Scoutsschiffs hätte – die meiste Hardware dafür wurde zu Gunsten bessere Triebwerke und eines neuen Masseneffektkerns rausgenommen. Die Koikoy ist ein älteres Modell, aber schneller als die meisten Scoutschiffe der Union.“, er graulte seine Hündin hinter dem Ohr, „Mein Klan hat mir das Schiff gegeben – im Austausch dafür halte ich sie am Laufenden über neue Dinge in der Galaxie. Quid quo pro, wie ihr Menschen sagt.“, Luna schmiegte sich enger an ihr Herrchen, damit er bloß nicht aufhörte sie zu streicheln, „Aber gut, dass du es ansprichst: wenn wir diese Schnitzeljagd beendet haben, muss ich echt wieder etwas für meine Finanzen machen – würdet ihr mich bezahlen, wenn ich euch anderen potentiellen Kunden empfehle?“

Rabenkopf
02.09.2021, 09:19
Three Hens and Three Foxes - who is who? (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26827492&viewfull=1#post26827492)

"Auch wenn ihre Umstände mich zu treffen, weiterhin bescheiden bleiben.", fügte die Halbasiatin an.
„Vielleicht wird es ja beim nächsten Mal besser.“, entgegnete der Salarianer sich mit den anderen beiden setzend.
"Kommen wir doch ohne Umschweife zum Thema, nicht?“, setzte Katharina an, nachdem sich alle drei gesetzt hatten und fuhr das Ganze mit einer leichten Drohung fort – oder einfach nur einer Feststellung.
„Fehleinschätzung oder bewusstes in die Irre führen, trifft es wohl am ehesten.“, entgegnete der Batarianer, sich zurücklehnend, aber trotzdem beide Hände auf dem Tisch lassend, „Die Smiles haben ihr…Sanctuary nicht angegriffen. Weder gezielt noch durch ein paar übereifrige Idioten. Es lag bis vor zwei Tagen nicht einmal auf meinem Radar. Zu weit weg von meiner Interessensphäre.“, er schüttelte leicht den Kopf „Ebenso bin ich weder im Prostitutionsgeschäft, noch darin verwickelt denkende Wesen in die Sklaverei zu verkaufen – ist zu einfach jemanden dort auf den Schlips zu treten. Beim letzteren sehen sich selbst Bürokraten, die am liebsten nur ihre Bestechungs-Credits zählen würden, meist gezwungen irgendetwas zu unternehmen.“, er winkte ab und stellte ein angeekelt verzogenes Gesicht dar, „Wenn es jemanden gibt, der etwas mit der Sache zu tun hat, ist es wohl eher Golden Mask. Schon von ihnen gehört?“

Shepard Commander
02.09.2021, 10:31
Vorheriger Post (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu?p=26802783&viewfull=1#post26802783)

Sein Herz hämmerte wie der unnachgiebige Bass in einem der riesigen Clubs auf der Station. Das letzte Mal hatte es ihm einen unglaublichen Rausch verschafft, besser noch als all die Drogen, die Stella mit ihm konsumiert hatte, ihm jemals hätte geben können. Er erinnerte sich an ihren Widerstand, wie sich ihr Körper wandte und schließlich in seinem Griff brach. „Diese Gefühl von Macht könnte niemand verstehen, nicht einmal Vater“, dachte er. Heute Abend würde er es wieder fühlen.

Sie war hübsch. Vielleicht nicht ganz so hübsch wie seine Erste und auch nicht so jung. Er schätzte sie auf zwischen sechsundzwanzig und achtundzwanzig Jahre alt, Sportlerin oder zumindest etwas kräftiger als Stella, wenn auch nicht übergewichtig. Sie hatte schöne Brüste und einen großen Po, dachte er, während er sie aus dem Profil dabei beobachtete, wie sie gut geschauspielert ihr künstlich gelocktes Haar aus Braun mit blonden Strähnen auflockerte. Ihre Nase war ein wenig zu lang für ihr Gesicht, aber irgendwie passend zu den beiden sehr präsenten Schneidezähnen, wenn sie lächelte. Und sie lächelte oft, weil er hübsch war und sie sich darüber freute, dass sie ihr Geld diesmal mit einem angenehmen Klienten verdienen würde – wie sehr sie sich täuschte. Er lächelte sardonisch ob ihres Irrglaubens und sie interpretierte es als Vorfreude seinerseits.

„Was machst du?“
„Alles was du willst, Schätzchen. Du hast genug gezahlt, als dass ich wirklich alles mache. Die ganze Nacht“, schnurrte sie. Sein Blick fiel auf den Tisch, auf dem eine Handvoll Credit-Chips lag, alle mit jeweils zweihundert Credits beladen. Dann krümmte er auffordernd seinen Zeigefinger und rief sie so zu sich, sie die auf allen Vieren über den mit Samtteppich ausgelegten Flur auf ihn, der da im geschnitzten Eichenholzstuhl saß, zukroch, den Blick auf seinen Schritt gerichtet. Er schaute ihr in die blauen Augen und wusste, dass sie gar nichts begriff, während sie seinen Gürtel öffnete, seinen Reisverschluss aufzog und tat, wofür er sie bezahlt hatte, während er seinen Kopf so weit zurücklehnte, bis sein Hinterkopf die Stuhllehne berührte. Und er lächelte, weil er wusste, dass er alle Zeit der Welt hatte – und dass sie nichts begriff.

Sie begriff. Aber zu spät. Sie begriff, als er die Augenbinde von ihr zog, aber nicht über den Kopf fort, sondern über ihren Hals. Sie begriff, als er die Enden der Binde um seine Hände wickelte und mit einem heftigen, entschlossenen Kraftausdruck in den Augen die Schlinge, die sich um ihren Hals gelegt hatte, zuzog. Sie begriff, als er trotz ihrer geröchelten Proteste nicht lockerließ, als sein schwerer Körper den ihren unter sich begrub. Als er den Kiefer aufeinanderpresste vor Anstrengung. Sie kämpft mehr als Stella, dachte er mit einem Hauch von Ehrfurcht und Angst. Aber er konnte jetzt nicht lockerlassen. Wenn er verlor, würde er alles verlieren. Er konnte nicht! Er wollte es nicht! Es war so furchtbar wunderbar!
„Spürst du es auch? Spürst du es?“, rief er voll verzückter Ekstase, die Augen ihm Wahn aufgerissen. Er schmeckte Salz auf den Lippen. Salz.
Er starrte in ihr verröchelndes Gesicht, kostete die letzten Atemzüge und die Panik in ihren Augen voll aus und blieb noch lange liegen hervorgetretenen Augen nur noch starr an die Decke gerichtet waren. Dann lachte er, weil sie nun gar nicht mehr hübsch aussah, sondern hässlich. Er lachte und schlug ihr auf den nackten Oberschenkel, dann machte er sich ans Werk. Diesmal war es sogar noch geplanter gewesen und er hatte mehr Zeit, sich mit der Leiche zu befassen…

*

Hanna öffnete die Liste mit den Passworten, die Stella Moreno für verschiedene Accounts und Konten benutzt hatte. Viele davon waren Kombinationen aus Worten und Zahlen, die für Stella eine Bedeutung gehabt haben mochten. Außerdem gab es komplexere Ketten aus Zahlen und Sonderzeichen, die ihr Zugriff aus Stellas Bankkonten ermöglichten. Die Cybercops hatten die relevanten Daten allesamt in Hochgeschwindigkeit in den allwissenden Zentralcomputer gespeist und ihr die Originale für die Ermittlungen überlassen.

Die Software duplizierte Stella Morenos privaten Holoschirm auf den von Hannas Arbeitscomputer. Sie erkannte das als Hintergrund gewählte Motiv als den schiefen Turm von Pisa sowie sich selbst und zwei Hanna unbekannte Personen im Fokus der Fotografie. Da die anderen beiden, ein Mann und eine Frau, mindestens doppelt so alt wie Stella waren, schloss sie, dass es sich hierbei um ihre Eltern handeln musste. Ein seelischer Schmerz durchzuckte Hanna kurz, als sie in die lächelnden Gesichter schaute. Ihre professionelle Abgrenzung brachte sie rasch wieder auf die Bahn, dennoch machte sie sich eine handschriftliche Notiz. Kruto hatte ihr zugesagt die Todesnachricht an die Verwandten zu überbringen, sie nahm sich vor ihn später nach der Erledigung dieser stets unangenehmen Aufgabe zu fragen.

Hanna klickte willkürlich einen Ordner an, scrollte durch ein paar zufällig zusammengewürfelte Bilder und schloss ihn wieder. Manche Dateien hatten computergenerierte Namen, andere kryptische Bezeichnungen und manche wie „Urlaub“ oder „party afterlife 12“ waren klar erkennbar.
Sie wählte einen Browser an und durchsuchte die Catches in der dafür vorgesehenen Leiste. Scheinbar trieb sich Stella Moreno viel auf Shopping- und Flirtportalen herum. Die Polizistin fand eine prall gefüllte „Wunschliste“ bei diversen Bestellplattformen sowie drei verschiedene Accounts auf Dating-Webseiten mit so einprägsamen Namen wie „Your_sweet_dream_19“ oder der sicherlich eine gewisses Klientel anlockende Nickname „spankmeharder“. Hanna vermutete, dass diese Plattformen mehr der Kundenakquise diente, als der ehrlichen Partnersuche. Diese Tätigkeit hatte sie wohl mehr auf Partys, die sie in großer Zahl besucht hatte, sowie rechtschreibschwache Chats und Bilderversendungen auf der auch bei Aliens zunehmend beliebten Plattform InSync (https://merpg.fandom.com/de/wiki/InSync) getan.
Hanna loggte sich mit Stellas Account „Stella Splendens“ ein und fand mehr als drei Dutzend ungelesene Nachrichten sowie eine vorerst unüberschaubare Menge an Erwähnungen in irgendwelchen Storys, Bildern und Videos vor. Sie tippte einige der Nachrichten an und lass dort typische Anfragen a la „Wo bist du?“ bis zu „Geht es dir gut“ und „Ich habe gehört, dass dir etwas passiert sei. Stimmt das etwa???? Melde dich bitte sofort!!!!!“
Sie scrollte weiter, als sie einen ihr nicht unbekannten Namen entdeckte: Varus Durant. Der Turianer hatte Stella mehrere Nachrichten geschrieben – und einige sehr freizügige Bilder. Irgendwann schien sie den Kontakt abgebrochen zu haben. Bessergesagt, sie hatte ihn geghostet, völlig ignoriert, worauf seine Nachrichten wütender geworden waren. Das kompromittierende: Varus Durant war ein Polizist bei C-Sicherheit. Soweit sie wusste, war er noch recht jung und ungestüm. Er gehörte als Officer zur Streifeneinheit und hatte dort den Ruf vorschnell zu urteilen und nicht selten zur Gewalt zu greifen. Seine Akte, die Hanna in der internen Datenbank aufrief, war mit einer Handvoll Anzeigen wegen Polizeigewalt garniert, die allesamt dank einer hervorgebrachten Entschuldigung unter den Tisch gekehrt worden waren. Sein Ausbilder hatte einen Vermerk in Akte geschrieben: „Reagiert bei emotionaler Anspannung schnell über“. Da der Ausbilder ebenfalls ein Turianer war, musste das grundsätzlich nicht viel heißen. Wahre Turianer sprachen auch bei aufkeimender Furcht ausgelöst durch in der Nähe explodierenden Minen von emotionaler Überreaktion. Trotzdem erhärtete das Verhalten von Durant gekoppelt mit den denunzierenden, beleidigenden Aussagen im Chat und der Aussage von Stellas Mitbewohnerin, dass sie von dem Turianer regelrecht gestalkt worden war, einen grundsätzlichen Verdacht gegen ihn.

Da sie sonst kaum Spuren hatte, nahm sie sich vor den Polizisten bei nächste Gelegenheit in Augenschein zu nehmen. Hanna notierte sich das und ging dann die weiteren Nachrichten durch, checkte das Profil und fand nichts. Sie schloss den Account und widmete sich den Ordnern.
Dabei entdeckte sie ein Sammelverzeichnis von Holo-Aufnahmen, die Stella scheinbar ihren Kunden also „Webcam-Service“ zur Verfügung gestellt hatte und die allerlei bekannte und unbekannte sexuelle Vorlieben enthielt. „Klar, dass ihr Kleiderschrank voller Luxuskram war“, dachte die Polizistin. Viele dieser Webcam-Models verdienten in einem Monat so viel wie Hanna als Jahresgehalt einstrich – zumindest ungefähr. Dass Stella sich also als Drogenkurierin Geld dazuverdiente, wurde immer unwahrscheinlicher. Völlig wollte sie die These aber dennoch nicht aufgeben.

Hanna seufzte, rieb sich die Augen stand vom Stuhl auf. Sie streckte sich und beschloss den ersten Revier-Kaffee des Tages zu sich zu nehmen.

Shepard Commander
02.09.2021, 14:17
Seeva holte tief Luft. Manchmal kam es ihr so vor, als müsse sie die Luft erst förmlich zerkauen, ehe sie sie in ihre Lungen pressen konnte. Die Asari verdrängte ihre Sorge um die Krankheit erneut. So schnell würde sie schon nicht sterben.
„Miss T’Saari?“
„Hm?“
Die Spectre schaute auf und blickte in das von braunem Haar umrandete Gesicht einer jungen Frau in weißer Bluse.
„Mister Nerét wird Sie gleich empfangen. Möchten Sie einen Kaffee, während Sie warten?“ Seeva stimmte zu, schliss die Augen und tippte sich an die Stirn. Der weiße Ledersessel, in dem sie saß, nahm langsam ihre Körperwärme an, wurde bequemer und sie wurde müder. Wie lange hatte sie schon nicht mehr richtig ausgeschlafen? Drei oder vier Stunden unregelmäßigen Dahindämmerns war alles, was sie in den letzten Tagen zur Erholung gehabt hatte.

Der Vorraum zum Büro des Menschen war geschmackvoll eingerichtet, in helle Farben gehalten mit hauptsächlich grauschraffierter Kunst an den Wänden und grünen Zimmerpflanzen. Die Dame, die Seeva gerade angesprochen hatte, kam mit einer schneeweißen Keramiktasse voll Kaffees zu der Asari zurück und stellte diese vor ihr auf den kleinen Tisch. Seeva öffnete die Augen, bedankte sich mit einem Kopfnicken und trank einen Schluck. Der Kaffee war, wie der Rest des Büros, hochwertig. Ihr Blick blieb an dem Bild eines in nicht näher spezifizierte Uniform gekleideten Mannes hängen, der stolz und gerecht in die Ferne schaute. Darunter stand der Slogan „A strong man stands up for himself. A stronger man stands up for others“. Seeva fand das ziemlich kitschig und irgendwie unpassend, aber sie war nicht hier um den Dekorationsgeschmack von Bennet Nerét zu bemessen.

Die Tür hinter der jungen Frau mit den braunen Haaren glitt auf und ein Mann (https://m.media-amazon.com/images/M/MV5BMmFlZDEyZTctNTZkZi00YjI1LWEyNTMtYWNhMTBiZTEwYTUyXkEyXkFqcGdeQXVyMDQxMDEwMw@@ ._V1_UY317_CR17,0,214,317_AL_.jpg) von stattlicher Größe und schmaler, wenn auch sehniger Figur, trat heraus. Er war in einen eleganten grauen und sich nahtlos in die Umgebung einfügenden Anzug gekleidet. Er hatte weder Haupthaar noch Bart, was seine kantigen Gesichtszüge im Licht der Bürolampen deutlich zum Ausdruck brachte.
„Miss T’Saari“, sagte er und lächelte das Lächeln eines aufrichtigen Geschäftsmanns. „Es ist mir eine große Freude Ihre Bekanntschaft zu machen. Bitte.“ Im Sprechen schloss er den Knopf seines Jacketts und deutete mit einer breiten Hand in Richtung des Raumes, aus dem er gerade gekommen war. Seeva erhob sich, nahm noch einen Schluck aus der kaum berührten Kaffeetasse und machte Anstalten diese mitzunehmen, als Nerét die Hände hob und sagte: „Bitte, Sie bekommen einen neuen.“
Seeva ließ die Tasse wo sie war und folgte der Einladung des Menschen.

Neréts Büro war von dezentem Luxus. Der breite Schreibtisch verdeutlichte seine Wichtigkeit, die scheinbar aus Silber von Palavan gegossenen Stelen spiegelten den Schein der goldfarbenen Lampen wider und das Mahagoni-Regal voller Orden, Fotos und Medaillen zeigte den Erfolg, den Nerét in der höheren Gesellschaftsschicht hatte. Seeva erkannte Bilder von dem Menschen dicht bei hochrangigen Politikern und Industriellen, Sportlern und von teuren Schiffen und Skycars. Auf einem stand der Geschäftsmann mit seinem strahlenden Sohn im Outfit eines englischen Lords neben einem großen, braunen Pferd.
„England“, sagte Nerét, dem aufgefallen war, wie Seeva das Bild anschaute. „Eine kleine Grafschaft, wo mein Sohn unbedingt einmal Cricket spielen sollte. Er ist sehr talentiert.“
„Meinen Glückwunsch“, sagte Seeva unverbindlich.
Nerét deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und ließ sich selbst hinter diesem nieder, allerdings nicht ohne vorher eine Kaffeemaschine in einer Nische anzuschmeißen und eine Tasse frischen Kaffees vor Seeva abzustellen. Die Asari kippte, wie es ihre Art war, fünf Löffel Zucker in das Schwarz und rührte um.
„Also, wie kann ich einfacher Mann einem Spectre helfen?“, begann der Geschäftsmann schmeichlerisch. Seeva leckte sich den Kaffeeschaum von den Lippen und stellte Tasse und Untertasse auf den Tisch zwischen sie.
„Mister Nerét, Ihr Unternehmen rühmt sich in bestimmten Kreisen eines gewissen Rufs. Besonders Ihre Diskretion wurde stets lobend hervorgehoben“, sagte die Asari und betrachtete das harte Gesicht des Menschen.
„Die Silver Lining Corporation ist ein Unternehmen, das seinen Kunden einen Service zusichert, der bei vielen unserer Konkurrenten schmerzlich vermisst wird“, antwortete Nerét diplomatisch. „Darum legen wir auch größten Wert auf die Auswahl unserer Mitarbeiter – und unserer Kunden.“ Er lächelte sein Gewinnerlächeln. Dann hob er die Faust und streckte seinen Zeigefinger aus.
„Wir nehmen nur Leute mit tadelloser Vergangenheit: Ein einwandfreies Führungszeugnis.“ Der zweite Finger hob sich. „Keine Drogen- oder Gangvergangenheit.“ Der dritte Ringfinger. „Keine Leute aus Terminus. Und…“ Der vierte Finger komplettierte die Aufzählung. „Keine Leute, die in Verdacht stehen mal in Milizen oder Todesschwadronen gewesen zu sein. Jeder durchläuft einen intensiven Hintergrundcheck und eine psychologische Beurteilung.“ Nerét lächelte. Er war offenkundig stolz auf das Unternehmen, das er aufgebaut und etabliert hatte. Die Silver Lining Corporation war aus der früheren und weniger glänzenden Dusk&Dawn Enterprise hervorgegangen und durch ihren neuen Geschäftsführer Bennet Nerét in ein Unternehmen mit Klasse verwandelt worden.
Wer sich die Hände nicht an Geschäften mit Eclipse oder Blue Suns schmutzig machen wollte und im Ratssektor ein Objekt zu bewachen, eine Person zu beschützen oder einen Kampfeinsatz auf einer Kolonie diskret durchzuführen hatte, wandte sich an die dank ihrer PR-Abteilung aufpolierten und durch firmeninterne Rechtsanwälte vor Schmutzkampagnen geschützten Ruf der Firma. Doch trotz der Kunstreplikate an den Wänden, der Hochglanzbilder in Manager-Magazinen und dem Eintrag ins Firmenregister der Citadel – Silver Lining blieb eine Söldnerorganisation.

„Sie sind sehr bemüht Ihre schmutzige Wäsche weiß aussehen zu lassen, Mister Nerét und trotzdem wissen wir beide, was Sie und Ihr Unternehmen tun, um Ihrem Sohn teure Ausflüge in die nostalgische Welt Ihrer Heimat zu geben.“ Die Spectre legte die Fingerspitzen aneinander und schaute den Mann direkt an. Neréts Fassade bröckelte nicht einmal im Ansatz. Warum auch, wenn die Spectre bloß die Wahrheit aussprach, von der sie beide wussten, dass sie unbenannt im Raum schwebte.
„Ich wiederhole meine Frage, Commander“, sagte der Mensch und bewies damit seine Kenntnis über die Asari. „Womit können meine Firma und ich Ihnen dienen?“
Seeva legte ein Bein über das andere, während sie sich in bequemer Haltung in den Stuhl sinken ließ. Nerét hingegen wirkte wie aus einem Felsmassiv geschlagen.
„Soweit ich weiß arbeitet Ihre Firma ebenso professionell, wie Sie es sagen. Aber trotz oder vielleicht wegen dieser ehrlichen Arbeit in einem unehrlichen Arbeitsumfeld kommen Sie… sagen wir mal… nicht so recht voran. Ihre Geschäftszahlen stagnieren, in schlechten und sehr friedvollen Jahren müssen Sie die Reserven Ihres Vorjahres angehen und hier und da hörte ich sogar Gerüchte von verschobenen Soldzahlungen…“
Neréts Wangen bekamen nun doch eine leichte Röte.
„Die Frage ist also weniger, wie Sie mir helfen können, sondern wie ich Ihnen helfen kann.“
„Ich… verstehe nicht“, sagte der Mensch steif.
„Als Spectre verfüge ich über allerlei Ressourcen, bei denen schwer zwischen privaten und beruflichen Mitteln getrennt werden kann. Ein Privileg meiner Stellung“, erklärte Seeva genüsslich.
„Ich weiß, dass sich die Silver Lining Corp. seit einiger Zeit bemüht, Investoren für Gesellschaftsanteile zu finden und sicherlich haben Sie schon ein, zwei Interessenten an der Hand. Interessenten, die nicht aus Ihrem und meinem Business kommen und daher von Negativschlagzeilen abgeschreckt werden. Ein Fehlgriff Ihrer Mitarbeiter in eine Krisenzone und der Kurs eines an den Finanzmärkten notierten Unternehmens geht in die Knie. Ich erinnere nur an die Explosion im Dracon Handelszentrum auf Ilium vor einem Jahr und den Müll, den man bei den Aufräumarbeiten gefunden hat.“ Seeva schüttelte in gespielter Betrübtheit den Kopf und schnalzte gespielt mit der Zunge.
„Ich wiederum bin mir der Wichtigkeit Ihrer Dienstleistung durchaus bewusst und habe die Mittel… Ihre Unternehmen aus der immerwährenden Mittelmäßigkeit rauszureißen. Als Partner und Anteilseigner.“
Nerét bewies seine Intelligenz, zählte Eins und Eins zusammen und fragte: „Was wollen Sie für dieses überaus großzügige Angebot im Gegenzug?“ Ihm war klar, dass der Zuspruch eines Spectre – eine ideale Werbung – bei Weitem nicht umsonst sein würde.
„Schön, dass Sie fragen“, sagte Seeva und lächelte siegreich. „Schenken Sie mir doch noch einmal nach.“

numberten
02.09.2021, 22:06
Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26827637&viewfull=1#post26827637)

Kathy legte den rechten Zeigefinger locker an ihre Schläfe und zog skeptisch die rechte Augenbraue hoch. Stumm musterte sie kurz den Batarianer. Ihr Gesichtsausdruck glich dem einer Lehrerin, welche gerade eine besonders dumme Aussage verarbeitete.
"Ich nehme an das diese Frage rhetorisch ist und sie mich nicht für eine sabbernde Idiotin halten.", erwiderte sie und lächelte abfällig.
"Natürlich kenne ich die Mask, oder denken sie ich operiere in diesem Gebiet, ohne zu wissen wer hier herumstromert. Man sollte immer wissen wen man ans Bein pissen könnte. Und vor allem bei wem man es lässt!", klärte sie den Batarianer höflich aber bestimmt auf.
"Ich weiß wer sie anführt und welche Geschäftsfelder sie bedienen. Und das sie einen Krieg gegen ihre Gang führen und sie dabei langsam aber stetig durch die Straßen jagen. Kein großes Wunder. Ich meine, jeder mag den Underdog, aber in der Realität sieht es doch oft anders aus.", meinte sie und machte einen fast schon entschuldigenden Gesichtsausdruck. Sie lehnte sich leicht zurück, das rechte Bein auf dem linken Oberschenkel drapierend, den rechten Arm über die Stuhllehne legend.
"Wissen sie Mister Erash. Die Tatsache das ich sie überhaupt hier her zitiere und ihnen nicht von Yuika bei passender Gelegenheit ins Gesicht schießen habe lasse...", sie deutete mit der linken Hand beiläufig auf die immer noch stehende Asiatin, "könnte ihnen Hinweis sein, das ich bei der Sache noch ein wenig unschlüssig bin. Sicher, bisher nicht ihr Geschäft gewesen. Aber verzweifelte Zeiten, fordern neue Ideen. Kann ich in ihren Gedanken lesen? Nein. Will ich wohl auch besser nicht.", meinte sie und lächelte sarkastisch.
"Wovon sie allerdings profitieren würden, wäre wenn ich meine schlechte Laune und glauben sie mir, ich habe schlechte Laune, gegen die Mask richten würde. Sicherlich nicht etwas was man leichtfertig tun sollte.", fuhr sie fort und klackte kurz mit ihren Fingernägeln auf die Tischplatte.
"Also, erleuchten sie mich doch Mister Erash. Haben sie ein paar Beweise für mich, für diese vermeintliche False Flag Operation?"

Rabenkopf
04.09.2021, 18:09
Katharina auf der Lauer (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26828050&viewfull=1#post26828050)

Nimmt sie das gerade persönlich?, fragte sich Dras, während er den Ausführungen der Menschenfrau lauschte, Nein, kalte Wut oder gespielte Wut? ….vielleicht beides. Ein Lächeln wollte sich auf das Gesicht des Batarianers stehlen, aber er unterdrückte es ohne Probleme – jetzt war nicht die Zeit dafür. Desto trotz verließ er seine entspannte Rückenlage auch dann nicht, als sie ihm mit der jungen Frau an ihrer Seite drohte – und ihrem Spielzeug. Diese Zwillinge in Aktion zu sehen, könnte ein interessantes Schauspiel werden…
"Also, erleuchten sie mich doch Mister Erash. Haben sie ein paar Beweise für mich, für diese vermeintliche False Flag Operation?", beendete Katharina ihre Erläuterungen.
Dieses Mal schmunzelte Dras dennoch. „Beweise?“, fragte er amüsiert, „Wenn es Beweise geben würde, hätte sogar C-Sec Golden Mask überführen können. Nein, entweder Mask sorgt dafür, dass keine Beweise zurückbleiben oder sie haben Leute, die nachträglich alles verschwinden lassen.“, nun wurde er wieder bisschen ernster, „Das einzige was ich anbieten kann, ist Offenheit. Meine Gang ist gerade mal wenige Wochen alt. Mit der Ausnahme meiner persönlichen Drogenoperation basieren unsere Geschäfte auf den ehemaligen Geschäften der Ragers und White Flowers, wie auch ein paar kleinerer Gangs. Billige Drogen für die Massen, Schmuggel, Raub, Erpressung hier und da. Das Übliche. Weder die eine noch die andere Gang war jemals groß genug, geschweige denn vernetzt genug, um in der Lage gewesen zu sein etwas in die Wege zu leiten, was Seelenhandel, organisierte Prostitution und möglicherweise Sklaverei ermöglichen würde – und ich war auf Omega. Ich weiß wie viel Infrastruktur für sowas notwendig ist, selbst wenn dir C-Sec nicht ständig über die Schulter schaut. Hätte ich Monate Zeit, in Ruhe und Frieden alles zu etablieren – vorausgesetzt ich würde es wollen, natürlich – könnte ich es hinbekommen, aber wie sie es schon so treffend formuliert haben – ich führe gerade einen Krieg.“, er nahm einen hörbaren Atemzug, „Selbst wenn ich es also wollte, könnte ich es nicht. Bleibt also die Frage, wer könnte es? Nach den Devil’s Riots bleiben nämlich nicht viele Optionen zur Verfügung. Und wer hat wohl am meisten dabei zu gewinnen, wenn meine Organisation die Schuld bekäme?“, wobei die letzte Frage rhetorischer Natur war.

numberten
05.09.2021, 16:56
Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26828803&viewfull=1#post26828803)

"Also für mich zusammengefasst, sie sind überhaupt nicht fähig das alles durchzuführen.", merkte Kathy nach den Ausführungen des Batarianers an und betrachtete ihn noch kurz schweigend. Dann formte ihr Mund plötzlich ein kleines Grinsen.
"Um ehrlich zu sein, jetzt wo ich sie vor mir sehe. Fällt es mir nicht schwer das zu glauben.", frotzelte sie und schüttelte verächtlich den Kopf.
"Den Beweis bleiben sie mir natürlich weiterhin schuldig, aber sie haben Glück das ich meine eigenen Zweifel hege. Und diese Qualle von C-Sec für inkompetent halte. Ich werde wohl meine eigenen Ermittlungen fortfahren.", meinte sie und verschränkte die Finger ineinander.
"Was jedoch nicht bedeutet, das ich sie von dem Haken lasse. Falls sie Hinweise auf meinen verschwundenen Mädchen haben, sollten sie diese an mich weiterleiten. Zu ihrem eigenen..Wohl.", fügte sie direkt an und lächelte schwach.
"Vorerst sehe ich jedoch von Vergeltung gegenüber ihnen ab. Ich meine letztendlich..lohnt es sich doch auch nicht, oder? Golden Mask stampft sie nieder, C-Sec wird weiter wegen dieser Sache gegen sie ermitteln...ich sitze hier mit einem toten Batarianer.", stellte sie fest und lächelte Dras mitleidig an. Ihre Finger lösten sich wieder voneinander und ihre rechte Hand strich sich leicht über die schwarze Hochsteckfrisur.
"Ein zusammengewürfelter Haufen, wie sie es selbst sagen. Und sobald Groto sie findet, wird ihr Konglomerat zusammenfallen."
Ihr Blick wich kurz von Dras ab, schien nachdenklich ins Leer zu starren. Dann fixierten die braunen Augen wieder den Batarianer.
"Vermutlich wäre es cleverer ein Gespräch mit Groto zu führen. Wie sie ja selbst feststellen, sind seine Geschäftsfelder vielfältig, er also sicher einem guten Deal nicht abgeneigt. Ein wenig den Stolz herunterschlucken, die richtigen Geschenke dabei habend..würde mir vielleicht die gewünschte Ruhe einbringen.", mutmaßte sie mit Unschuldsmiene, wobei ihr Blick jedoch eine andere Sprache sprach.
"Aber vielleicht hat der Dead Man Walking, eine andere Perspektive. Wie schätzen sie denn ihre momentane Lage ein, Mister Erash."

Rabenkopf
05.09.2021, 18:52
Kathy, Kathy,...ts, ts, was soll das? (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26829118&viewfull=1#post26829118)

Will sie mich verarschen?, fragte sich Dras, während er den Ausführungen…dem Spott der Frau zuhörte. Und ihre Worte waren auch noch so herablassend! Dras legte seine Rechte auf sein Gesicht, mit den Fingern den Mund verbergend, während ein Finger der zweiten Hand unaufhörlich zu tippen begann, mal schneller, mal langsamer. Natürlich hatte er ihr gerade die Schwäche seiner Organisation anvertraut – ein unerwünschter, aber wie er wusste leider notwendiger Akt – aber sie verhielt sich als würde sie einem geschlagenen Gegner auch noch Tritte in die Weichteile hinterherschicken! Dras knurrte sogar einmal leise, dabei hoffend, dass es niemanden aufgefallen war.
Dann veränderte sich ihr Blick. Sie wirkte nachdenklich, auch wenn nur für wenige Herzschläge. Erst daraufhin fing sie wieder an zu sprechen und der Batarianer erkannte es sofort – die Worte passten nicht mehr! Sie will etwas anderes, war ihm auf der Stelle klar und fing an zu spekulieren. Er hörte weiterhin aufmerksam zu und wartete ab, bis sie geendet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war er sich zumindest in einem sicher: sie wollte nicht mit Groto zu einer Übereinkunft kommen. Die Frage war: was genau wollte sie?
Er ließ sich mit der Antwort Zeit, genügend, dass sie neugierig werden würde, nicht aber ungeduldig. „Ich gebe zu…“, fing er vorsichtig an, „…der Krieg verläuft bisher nicht so erfolgreich wie ich es mir wünschen würde. Zwar bei weitem besser als wohl die meisten glauben, aber nicht so gut, dass man sich keine Sorgen machen kann.“, Nasheel warf schnell einen kurzen Blick auf seinen Boss, bevor er wieder auf die Damen vor sich schaute, „Das Problem liegt nicht daran, dass Golden Mask stärker ist – was sie leider sind…daran gibt es keine Zweifel…sondern daran, dass sie die Initiative haben. Selbst der stärkste Gegner kann besiegt werden, wenn man ihn nur oft genug da trifft, wo es wehtut.“, wobei die letzten Worte ernster…und wütender ausgesprochen worden waren, als beabsichtigt, „Und wo genau es wehtun könnte, weiß ich bereits. Jetzt muss nur noch das Timing stimmen…“, er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, bevor er ihre Scharade weiterspann, „Aber wenn sie meinen Groto könnte ihnen einen besseren Deal anbieten als ich, wird er wohl das bisschen Stolz, die paar Geschenke wert sein…aber Ruhe wird er wohl nicht bringen.“, wobei die letzten Worte mit einem freundlichen Lächeln ausgesprochen worden waren.

numberten
05.09.2021, 19:47
Omae wa mou shindeiru
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26829165&viewfull=1#post26829165)
Interessiert beobachtete Kathy die Reaktion des Batarianers auf ihre Provokationen. Sie hatte Gerichte über Dras gehört. Das er ein hitziges Gemüt hatte, leicht aus der Haut fahren konnte. Ein Dämon mit violetten Augen. Letzteres mochte vielleicht stimmen.
Jedoch behielt er die Kontrolle, auch wenn er gewisse Reaktionen zeigte. Passabel. Mit Feuerköpfen lohnten sich Gespräche selten, mit Schlappschwänzen jedoch auch nicht. Beide Arten Persönlichkeit überlebten nicht an der Führungsspitze. Für sie gab es andere Verwendungen.
"Ich bin positiv überrascht Mister Erash. Bis vorhin nahm ich an das sie bisher nur Gespräche mit Frauen führen konnten, wenn sie diese vorher bezahlt oder bedroht haben. Aber jetzt haben sie doch kurz meine Aufmerksamkeit verdient.", sprach sie und lächelte anerkennend.

"Meiner Erfahrung nach gibt es Ruhe, wenn alle Feinde besiegt sind und man auf dem Feld des Sieges steht. Totenstille.", erklärte sie und beugte sich leicht nach vorne, in Richtung des Batarianers.
"Und wenn diese herrscht..nun, ich hege keine territorialen Ansprüche wie sie, will nicht die Viertel in meinen Farben streichen. Mit einer starken Hand, vollendeter Kontrolle. Erreicht man Ruhe. Und die Mask steht kurz davor, auch wenn ich sicher bin das sie ihre Haut teuer verkaufen können.", merkte sie an und zuckte kurz mit den Achseln.
"Aber bitte Mister Dras. Ihren Erfolg angenommen, was bringen sie mit was der alte Batarianer nicht hat? Nur keine Scheu, ich liebe es wenn Männer ihre Vorzüge aufzählen.", forderte sie ihn auf, wobei in ihrer Stimme Interesse mitzuschwingen schien.

Majonese
05.09.2021, 23:53
Neth (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26827628&viewfull=1#post26827628)

"Wowowouw!" Chris hob beschwichtigend die Hände und lachte auf. Eigentlich war es wenig überraschend, dass der Salarianer im Kopf schon die nächsten drei Schritte getan hatte, doch weder Chris, noch seine Schwester hatten auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was ihr nächster Job sein würde. "Mach mal halblang, wir kennen uns gerade mal seit zwei Tagen! Erst einmal bezahlst du uns dafür, dass wir euch begleiten, dann schauen wir weiter."
Währenddessen schaute Naomi mit einem Stirnrunzeln aus dem Seitenfenster und murmelte halblaut: "Hä? Quid quo pro? Nie gehört..."

Rabenkopf
06.09.2021, 10:21
Kathy (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26829175&viewfull=1#post26829175)

Nun er schien ins Schwarze getroffen zu haben, auch wenn er sich nicht hundertprozentig sicher war womit. Er hatte aber ein paar Vermutungen. Sie war jedenfalls am Haken – wie konnte er sie nun reinziehen, ohne, dass sie sich losreißt?
„Was den Ragers und White Flowers an Fokus und Planung fehlte, machten sie zumeist mit Zahlen wett.“, erklärte er, „Und seit den Riots gibt es jede Menge mehr Leute, die Arbeit suchen. Ich hatte bisher keine Probleme damit irgendwelche Verluste wieder aufzufüllen.“, vor allem seit es nach Kriegsbeginn hier und da Kollateralschäden gab, „Ich wiederum liefere Fokus, ein Ziel, und Planung, wie auch Organisation. Vorbereitung und wissen wann die Zeit reif ist, ist meist schon der halbe Sieg. Die Smiles werden sicherlich nicht genauso enden wie die Ragers oder White Flowers, im Feuer der Dummheit verrottend. Entweder sind die Tips am Ende in unseren Farben gestrichen…oder jeder wird diese Riots sehr schnell vergessen haben.“, er lächelte, so tuend als wären die letzten Worte das Aufplustern gewesen, was sie erwartete, „Aber das bedeutet nicht, dass ich allein an der Spitze stehen muss. Ich verstehe das Konzept von Kooperation und gegenseitiger Abhängigkeit sehr gut. Wenn du das auf einem Piratenschiff nicht schnell gelernt hast, starbst du meist noch schneller – durch eine fehlende Warnung hier oder durch ein Messer im Rücken da. Groto…er ist hier schon sehr lange, an der Spitze, allein und unangefochten. Niemanden an seiner Seite, außer ein paar alter Mönche. Er ist alt und unnachgiebig wie ein Fels. Jeder fürchtete ihn herauszufordern. Bis jetzt jedenfalls.“, er nahm einen Atemzug durch seine vier Nasen, „Solche Dinge zu erfahren gehören ebenfalls zu meinen Aufgaben. Die Tips mögen zwar aktuell nicht sicher sein, aber es gibt immer Wege und Mittel seine Augen und Ohren offenzuhalten und Dinge zu hören, die Außenstehenden verborgen bleiben. Versteckte Lager hier, vor C-Sec verhüllte Andockbuchten da, wer von wem geschmiert, wer zu ehrlich ist oder wer gewissen Waren den Weitertransport erlaubt – man erfährt viel wenn man in der Mitte des Netzes sitzt.“, er blickte sie genauer an, „Senex arbeitet also für sie?“

numberten
06.09.2021, 21:23
Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26829378&viewfull=1#post26829378)

Ein verblüffter Gesichtsausdruck war die Antwort auf Dras Frage, ausgedrückt durch angehobene Augenbrauen und einen fragenden Blick. Kathys Miene drückte jedoch nicht das Gefühl aus ertappt worden zu sein, sondern mehr eine gewisse Ahnungslosigkeit.
"Senex?", fragte sie ratlos und ihre Augen wanderten kurz nach oben, als ob sie in ihren Kopf nach einer Verbindung schauen würde.
"Senex, Senex..pff.", grübelte sie laut und klopfte dabei leicht mit ihren Fingern auf der Tischplatte.
"Ah, der Privatdetektiv! Entschuldigung, das hat gedauert. Ja, ich glaube den hat mein Anwalt angeheuert, weil irgendein Bekloppter hier in der Gegend ein paar Brände gelegt hat. Nicht in den Tips, ich meine hier fällt das nicht auf.", kam ihr schließlich die Erkenntnis und sie lächelte entschuldigend. Ihre manikürten Fingernägel strichen kurz durch die schwarzen Locken.
"Würde ich nicht direkt als für mich arbeitend bezeichnen, aber gut kombiniert Sherlock. Vielleicht sollte ich sie auf diese Brandfälle ansetzen.", scherzte sie entspannt und lockerte kurz ihre Körperhaltung.
"Ich muss zugeben, jetzt haben sie irgendwie kurz meine Aufmerksamkeit verloren Captain Hook. Piratenweisheiten, richtig?", kam sie auf das Thema zurück. Die letzten Piraten mit denen sie zu tun gehabt hatten, waren tot, oder besaßen jetzt ein ansehliches Kopfgeld. Nicht ihre Lieblingsberufsgruppe. Sicher, auch eine Sparte ihres Gewerbes wenn man so wollte, aber sie konnte ja auch keine Sklavenhändler leiden.
"Sicherlich, Groto ist ein sturer alter Bock. Aber es hat seinen Grund warum er alleine an der Spitze sitzt. Wenn man den alten Leitwolf loswerden will, muss man das sehr gut vorbereiten. Die Zeit zur Vorbereitung hat er ihnen jetzt genommen. Sicherlich, sie können genügend Verzweifelte für ihr Unterfangen finden, aber sie ausreichend ausbilden? Oder ordentlich ausrüsten?", merkte sie wieder mit ernster Miene an.
"Dinge zu erfahren gehört auch zu meinen Aufgaben, wissen sie. Und scheinbar hat der alte Batarianer die meisten Waffenhändler eingeschüchtert und schnürt ihren Nachschub ab. Es ist schwer einen Fels zu sprengen, ohne das entsprechende Werkzeug."
Die Halbasiatin lehnte sich wieder leicht über den Tisch und lächelte dann verschwörerisch.
"Ich wüsste vielleicht wie sie diesen Lapsus überwinden könnten. Aber so sehr ich das Konzept der Kooperation auch schätze, ich setze ungern auf das falsche Pferd. Sie haben viel gesagt und viel behauptet. Aber sind sie auch in der Lage den Worten Taten folgen zu lassen? Den Alten Mann dort zu treffen, wo es wehtut? Ich hege da gewisse Zweifel.", erklärte sie freundlich, aber sehr bestimmt.

Shepard Commander
07.09.2021, 16:03
Vorheriger Post (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26827676&viewfull=1#post26827676)

Fünf Stunden und drei Becher Kaffee bedeuteten die Schicht, die hinter Hanna lag. Die Polizistin hatte auf Stellas Festplatte mehrere jener Videos gefunden, die eindeutig zur sexuellen Unterhaltung von handverlesenen Kunden angefertigt worden waren. Hanna blinzelte die Müdigkeit fort, die sich bei der ständigen Konsultation des Bildschirms eingeschlichen hatte. Viele hatten einen digitalen Stempel der als „Amethyst“ aufgeführt wurde. Vielleicht der Alias unter dem die Verstorbene aufgetreten war. Hanna notierte die insgesamt zwölfmal auftauchende Bezeichnung in der Mordakte, ehe sie sich daran machte, die letzte Tat des Tages anzugehen.
Sie suchte im Verzeichnis die aktuelle Station von Durant. Nicht ohne Überraschung stellte sie fest, dass der aktuelle Partner des Turianers ein andere ihr bekannter Alien war: Karvas Rarkin.

Rarkin, degradiert zum Officer, hatte an der Jagd nach Braelyn Gavros teilgenommen und war – ähnlich wie der in Ungnade gefallene Captain Yuhki – geschasst worden. Bei Yuhki mag es Unglück gewesen sein, Rarkin hatte sich seinen Abstieg selbst geebnet. Hanna las, dass er bei einer übereilten Razzia einen unschuldigen Mann im Zuge einer Verwechslung getötet hatte. Angesichts dieser Tat musste es an Rarkins vorrangegangen Leistungen liegen, dass er dem Polizeiberuf überhaupt noch nachgehen durfte. Andererseits machte es ihr gewissermaßen Mut für ihr eigenes internes Verfahren. Wenn so ein Cowboy wie Rarkin einen Unschuldigen erschießen konnte, sollte ihre Schussabgabe auf einen Profikiller ihr einen Orden einbringen.

Anstatt den verdächtigen Cop vorzuladen, schickte Hanna an Rarkin eine Nachricht, in der sie um ein baldiges Treffen bat.
„Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein“, schrieb Hanna und meinte damit, dass sie Rarkin in seiner Pause befragen würde. Ihre Idee war, dass Rarkin ins Plaudern kam, ehe sie ihn auf seinen Partner ansetzte. Schließlich musste sie wissen, ob sie ihm trauen konnte. „Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt“, endete Hanna und schickte es ab.

Rabenkopf
07.09.2021, 18:26
Katharina (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26829734&viewfull=1#post26829734)

Der Batarianer entspannte sich leicht. Ich bin über den Berg, dachte er sich, während er ihr zuhörte, wie sorge ich jetzt dafür, dass ich ihn nicht erneut erklimmen muss?
„…Ich hege da gewisse Zweifel.", beendete die junge Frau ihren Vorschlag.
Er brauchte nicht lange um zu antworten. „Eine verständliche Einstellung.“, gab er zu, „Wozu ein Risiko eingehen, wenn es sich nicht auszahlt? Ich würde mich in ihrer Position wohl genauso verhalten.“, er überlegte kurz, bevor er sich leicht vorbeugte, „Ich werde mein Bestes dafür tun diese Zweifel in Zukunft zu zerstreuen.“, er schmunzelte, „Aber nicht hier und nicht jetzt.“, den Kopf schüttelnd, lehnte er sich wieder zurück.

Shepard Commander
07.09.2021, 20:20
,,180 Sekunden Jungs, hängt Euch rein!“
Der Schweiß stand gleichermaßen auf Gorskis wie auch auf Prasads Stirn, aber der Informatiker hatte seine Gesichtszüge nicht so gut unter Kontrolle wie der stoische Pole, der mit der selben Miene auch am Klavier hätte sitzen können.
,,Wessen Idee war das noch gleich?“, flüsterte Jane Guddi zu, die die Stoppuhr in der Hand hielt.
,,Prasads. Aber er hat es nicht ernst gemeint, denke ich. Als Gorski dann eingewilligt hat, konnte er aber keinen Rückzieher mehr machen“, erklärte Guddi ebenso flüsternd, während die beiden besagten sich schwitzend und in Prasads Fall inzwischen auch keuchend an der Klimmzugstange quälten.
,,Kämpft, kämpft! Oder wollt Ihr etwa doch beide mit zum Außeneinsatz?“, feuerte Guddi die beiden gleichermaßen an.

Jane beobachtete ihre beiden Kameraden, die seit schon gut vier Minuten an der Stange hingen und die Entscheidung darüber, wer mit ihr runter auf den Planeten gehen würde, an ihre Oberarme ausgelagert hatten. Gorski strahlte, trotz der offensichtlichen Anspannung, noch so etwas ähnliches wie Würde aus, während Prasads Performance mehr durch Eifer und gezischte Verwünschungen hervorstach. Hätte Jane es nicht besser gewusst, wäre ihr vielleicht der Gedanke gekommen, dass die beiden wirklich, wirklich keine Lust hatten, mit ihr in den Einsatz zu gehen, aber die Wahrheit war zum Glück schiffauf schiffab wohlbekannt: Die Techniker der Columbia fühlten sich auf der Columbia deutlich wohler, als irgendwo, wo die Projektile tief flogen.

,,Sechs Minuten! Habt ihr heimlich trainiert oder was? Kate wäre außer sich vor Glück, wenn ihr bei der Arbeit so viel Einsatz zeigen würdet!“, brüllte Guddi weiter in bester Grundausbildungsmanier auf die beiden Männer ein und wedelte mit der Stoppuhr. So merkwürdig es manchmal schien, dass die dürre Estin stellvertretende Corpsführerin war, desto natürlicher schien es in Momenten wie diesem: Guddi konnte einfach gut mit Menschen.

Keuchend fiel Prasad von der Klimmzugstange und schlug auf der Matte auf, Gorski hielt noch drei Sekunden länger aus und ließ sich dann in einer halbwegs harmonischen Bewegung hinunter. In seinem Ausatmen klang unüberhörbar ein erleichtertes Seufzen mit, auch wenn er seinem Gesicht keinen passenden Ausdruck erlaubte.
,,Ach, Kacke!“, fluchte Prasad und rieb sich die Oberarme, während er in Embryonalhaltung über die Matte kullerte. Trotz der Niederlage ließ er sich von Gorski aufhelfen und auf die Schulter klopfen.

,,Wir haben einen Gewinner!“, rief Guddi so laut durch den Trainingsbereich, das auch die stumpfeste Marines einen Blick zu ihrer kleinen Veranstaltung werfen mussten.
,,Nach dem Ausscheiden des ehrenwerten Mister Paks haben die Herren Prasad und Gorski ihren Zweikampf in der Arena entschieden! Gorski triumphiert durch überlegene Stand- und Hangkraft, Prasad unterliegt fair und ehrenhaft und wird die Columbia in den gefährlichen Untiefen des Alls vertreten!“
,,Ach komm, halt’s Maul“, murmelte Prasad, musste dann aber selbst lachen.

,,Wie kam es eigentlich, dass Pak aus der Nummer ausgestiegen ist? Ich dachte er zählte auch zum Kreis der Auserwählten“, hakte Jane nach und setzte sich zum ehrenhaft Besiegten.
,,Tat er auch. Und dann hat er Adam und mich gebeten, dass wir das unter uns ausmachen mögen. Sehr höflich. Und dann haben wir das eben gemacht“, erklärte er und deutete bei den letzten Worten auf die vor Schweiß glänzende Klimmzugstange hinter sich.
,,Wenn Pak dich höflich um etwas bittet, sagst du nicht einfach nein“, ergänzte er schulterzuckend, als er Janes fragenden Gesichtsausdruck sah.
,,Okaaaay…. Nun, egal. Ich freue mich auf jeden Fall, dass du dabei bist“, bekräftigte Jane und lächelte Amar an. Dieser lächelte mit einer Art humorvoller Resignation zurück und zuckte erneut mit den Schultern: ,,Die Sache war meine Idee, ich hätte ja auch ein Wettstricken vorschlagen können“


*

,,Commander, wir empfangen einen Notruf“, meldete einer der Funker von der Brücke.
,,Direkt durchstellen!“, befahl Commander Padukone und trat an ihr Terminal, auf dem nur Sekunden später die Details der standardisierten Notrufmeldung auftauchten. Schiffe der Allianz und andere von menschlichen Werften gebaute Schiffe verfügten seit gut zwanzig Jahren über ein genormtes Notrufmodul, das nach Aktivierung auf allen gängigen Frequenzen in Endlosschleife ein Signal absetzte, dass die wichtigsten Informationen zur Notlage enthielten, allen voran die Position des Schiffes. Was der Commander jedoch bei dieser Meldung sofort ins Auge stach, war die Art der Notlage
,,Lieutenant Garcia, Abfangkurs setzen auf die Flugbahn im Notruf! Dieses Transportschiff wird angegriffen!“, befahl Padukone energisch und schickte die Flugdaten mit einer Bewegung ihrer Hand an das Cockpit. Mit der anderen Hand öffnete sie einen Kommunikationskanal zur Kapitänskajüte:
,,Captain, uns erreichte soeben ein Funkspruch der ,,Mufflon“, die im Sektor Materialtransporte zwischen Kolonien fliegt: Das Schiff wird von unbekannten Kräften attackiert. Ich habe die Columbia Kurs nehmen lassen. Wir sollten in weniger als einer Stunde vor Ort sein.“, erstattete sie Bericht.
,,Verstanden. Informieren sie die Bereichsleiter und schicken sie der ,,Mufflon“ eine Bestätigung: Wir sind auf dem Weg“, gab der Captain zurück.


Der Alarm (https://www.youtube.com/watch?v=AfuQd_xZlKw)hallte unheilverkündend durch das Schiff und Fraser war unterwegs, um nachzusehen, was nun wieder einmal los war. Der Anflug auf ihr Ziel wäre noch Stunden entfernt. Er würde sich ohnehin verzögern, ebenso wie der Abschluss seiner Mission. Selbst auf den heikleren Missionen seines Lebens hatte Fraser selten mit so vielen, regelmäßigen Unterbrechungen beziehungsweise Störungen herumplagen müssen.
Obwohl keine durch Lautsprecher dröhnende Stimme Fraser daran erinnerte, war dem Schotten klar: „Dies ist keine Übung!“

*

Zwanzig Minuten zuvor


„Captain Fraser, bitte kommen Sie sofort ins Captains Office“, lautete die Nachricht, die Commander Padukone dem Soldaten auf sein PDA schickte. Der Schotte seufzte ungehört. Was zum Henker hatte der stocksteife Mitchell jetzt schon wieder? Vermutlich wollte er ihn nicht zur Ausfeilung seines Plans beglückwünschen.
Die schwarzen Lettern neben der Tür, vor der Fraser stoppte, verkündeten, dass nur einer – auch ob der Namensgleichheit des Ranges – das Sagen auf diesem Schiff hatte. Die Tür öffnete sich auf Mitchells Geheiß und Fraser trat ein. Der Captain der Columbia verfügte über ein den Umständen entsprechend bequemes und ausladendes Zimmer, obgleich es in der Welt außerhalb der Raumfahrt kaum mehr als ein Schuhkarton war. Es war aber zweifelsohne Mitchells Schuhkarton, den er mit allerlei persönlichem Kram ausstaffiert und somit wohnlicher gemacht hatte. Ein Foto auf dem Nachttisch war verspiegelt und offensichtlich auf seine Netzhaut eingestellt, damit niemand anderes es betrachten konnte. Vermutlich hatte Mitchell es für ebensolche Besucher wie den, den er gerade empfing, erworben.

Der Captain trug seine Uniform, was Fraser – wie nicht anders erwartet – auf einen dienstlichen Hintergrund ihres Zusammentreffens schließen ließ. Mitchells Gesicht zeigte eine Emotion, die Fraser irgendwo zwischen Sorge und Betroffenheit einordnete.
„Sie wollten mich sprechen?“, fragte Fraser und versuchte dabei so zu klingen, als habe er Mitchells Versuch ihn in die Pfanne zu hauen, vergessen. Der Captain der Columbia ignorierte Frasers Etikettenbruch des fehlenden soldatischen Verhaltens, nickte und deutete auf einen kleinen Couchtisch.
„Captain Fraser, ich habe Nachricht vom Oberkommando erhalten“, sagte er. Seine Stimme war ruhig und kontrolliert. Er deutete auf ein Datenpad, das auf dem Tisch lag. Fraser hob es auf und reichte es Mitchell, der es mit seinem Daumenabdruck entsperrte und die Nachricht öffnete, sie umdrehte und Fraser zeigte. Dabei begann er zu erklären.
„Sie betrifft einen Ihrer Leute.“
Noch bevor der Schotte dazu kam, sich dem Inhalt der Nachricht zu widmen, sagte Mitchell: „Wussten Sie, dass Justin Nix eine kleine Schwester hatte?“
„Ja. Anastasia. Ich habe Sie bei seinem Fahneneid gesehen. Warum?“ Dann dämmerte es ihm. „Warum: hatte?“ Mitchell schürzte die Lippen in der Art, die bei allen Menschen gleichermaßen Betroffenheit zeigte.
„Anastasia Nix wurde gut zwei Wochen Erden-Zeit vor unserem Abflug auf der Citadel in Ausübung ihrer Pflicht bei C-Sicherheit getötet. Die Obduktion ist beendet und ihr Leichnam wurde jetzt freigegeben, sie soll demnächst bestattet werden.“
Fraser nickte. Er wusste, was als nächstes kommen würde.

*

„Nein. Das ist nicht wahr.“
„Es tut mir so leid, Jay“, sagte Fraser leise. Es war nicht das erste Mal, dass er einem seiner Leute eine Todesnachricht überbrachte, allerdings in der Regel die von anderen Soldaten. „Ich habe es auch erst vor wenigen Minuten erfahren.“
„Wie?“, fragte Nix, der auf dem schmalen Bett platzgenommen hatte.
„Das… das ist jetzt nicht wichtig.“
Justins gerötete, tränenunterlaufene Augen richteten sich auf Fraser, sie waren voll mit kalter Wut auf die Wahrheit, die er sich zu akzeptieren weigerte.
„Wie?“
„Sie wurde bei einem Einsatz gegen eine Terroristin getötet.“
Justin nickte mit zusammengepressten Lippen. „Sie starb als Heldin“, setzte Fraser nach, obgleich er wusste, wie abgedroschen das klang. Nix‘ Captain war klar, dass dieser pflichtbewusste Tod, den er seinen Männern selbst so beharrlich predigte, den Verlust des jungen Soldaten nicht mindern würde.
„Sie war großartig“, sagte Nix. Er schluchzte und versagte in diesem Moment dabei, diesen Moment der Schwäche vor dem kommandierenden Offizier zu verbergen. Der junge Soldat vergrub das Gesicht in den Händen.

Fraser ließ sich neben seinem Kameraden auf das Bett sinken und legte den tätowierten Arm um seine Schulter. „Ist schon gut, Bruder.“
„Ich kann einfach nicht glauben, dass ich sie nie wiedersehen werde…“
Darauf wusste der Schotte nichts zu sagen, allerdings musste er Nix noch etwas mitteilen.
„Das Oberkommando hat bewilligt, dass du zur Beisetzung deiner Schwester kommen kannst. Mitchell und ich haben alle Formalitäten für dich erledigt. Wir springen zu einem Allianz-Posten in der Nähe unseres Zielplaneten und… du fliegst nach Hause.“
„Aber das bedeutet ja, dass ich an der Mission nicht teilnehme“, empörte sich der junge Soldat berechtigterweise. Fraser nickte.
„Die Allianz schickt einen Ersatz für dich, keine Sorge.“
Nix reagierte mit einem beleidigten Blick, was sein Ansehen in Frasers Augen hob. Er unterstrich das kämpferische Pflichtbewusstsein des jungen Soldaten, das in Zeiten des größtenteils friedlichen Zusammenlebens aber unnötig war.
„Hör zu, dein Platz ist jetzt nicht die Front bei irgendeiner Null-Acht-Fünfzehn-Abholung, sondern bei deiner Familie. Zur Ehre deiner Schwester.“
Der Allianzler schluchzte erneut, nickte dann aber zustimmend.
„Du hast recht, Cap.“
„Wenn es irgendetwas…“

Plötzlich erschallte Alarm und unterbrach Fraser in seinem Angebot.
„Alle auf Gefechtsstation. Alle auf Gefechtsstation“, meldete eine automatisierte Stimme mit der Simulation einer ernsten Tonlage. Nix schaute seinen Captain fragend an.
„Du bleibst hier“, sagte Fraser, legte Justin eine Hand auf die Schulter und drückte ihn wieder in die sitzende Position, aus der er in Begriff gewesen war, sich zu erheben. Er verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
„Kümmert euch um ihn“, sagte er an die beiden anderen SF-Soldaten, die auf dem Gang an die Wand gelehnt auf ihren Offizier gewartet hatten.
„Klar, Cap“, sagte Tarek.

numberten
08.09.2021, 17:25
Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26830162&viewfull=1#post26830162)

"Oh, ich bin mir sicher das werden sie Mister Erash. Da bin ich mir absolut sicher.", entgegnete Kathy und lächelte selbstbewusst.
"Ich will gar nicht wissen sie planen. Es wird sicherlich ein Spektakel. Auf die eine oder andere Weise. Ich zittere schon fast vor Anspannung.", scherzte sie kurz und hob ihr Glas an, prostete ihm leicht zu und trank einen kleinen Schluck, ihn über den Glasrand weiter anschauend.
"Es freut mich das wir unser kleines Missverständnis fürs erste beseitigen konnten. Ich will sie natürlich nicht weiter aufhalten, sie haben ja nach eigener Aussage viel zu tun. Einen Zustand den wir tatsächlich gemeinsam haben.", erklärte sie dann leicht verabschiedend, das Glas abstellend.
"Zögern sie natürlich nicht auf dem Weg nach draußen die Theke zu streifen, die Cocktailkarte ist exquisit und der Anzug soll sich ja gelohnt haben.", schlug sie freundlich vor, mit ihrer Hand in Richtung des Hauptsaals deutend.
Langsam erhoben sich die Herren und machten sich zum Aufbruch bereit. Kathy blieb in ihrem Stuhl sitzen, beobachtete das Prozedere.
"Ich bin sicher man sieht sich bald wieder, Mister Erash.", verabschiedete sie den Batarianer mit einem vielsagenden Blick und nickte noch kurz dem Salarianer zu. Sie war sich immer noch nicht sicher ob dieser eine schlechte Wahl bei seinen Arbeitgebern traf.

*

"Und was denkst du?", fragte Yuika, welche ihrer Schwester während des Gespräches vielsagende Blicke zugeworfen hatte.
"Ach, ich weiß nicht. Die Plattenfarbe stimmt, aber die beiden gelten nicht umsonst als Duo. Das ist so als würde ich die ganze Zeit alleine herumlaufen und behaupten die Takeda Zwillinge zu sein. Wo ist der miesgelaunte Kroganer von dem da immer die Rede ist?", erwiderte Airi.
"Miesgelaunte Kroganer lässt man selten in solche Läden. Beim nächsten Treffen kann ich ihn ja fragen.", meinte Yuika abschließend.
"Außer es findet keines statt, weil dieser Dras-san alle in den Tod schickt um Orlowski-san zu beeindrucken.", scherzte Airi.
"Wie tragisch. Und romantisch.", erwiderte ihre Schwester mit gespielten Pathos. Kathy hob stumm die Hand und schaute beide an.
"Sind sie beide jetzt fertig?", erkundigte sie sich und schenkte ihnen einen leicht genervten Blick. Beide nickten nur schmunzelnd.
"Ich mag ihre Verhandlungskünste Orlowski-san. Erst ein Spectre, jetzt dieser Dras. Vielleicht sollten sie in die Politik gehen."
"Das ist nichts für ehrliche Leute wie mich.", entgegnete Kathy trocken nahm das Kompliment aber mit einem leichten Grinsen zur Kenntnis.
"Denken sie er wird Erfolg haben?", fragte Yuika neugierig und setzte sich zu den beiden anderen Frauen an den Tisch.
"Ich weiß doch nicht was er vor hat. Fakt ist, es wird selbst im Scheitern die Mask beschäftigen. Und er muss es bald machen, bevor Groto seine Offensive fortführt. Ihm läuft die Zeit davon und das weiß er.", erklärte Kathy und lehnte sich leicht zurück.
"Genau wie unseren Damen übrigens. Yuika, sie gehen weiter ihren Spuren nach und dem was Charis zu Tage fördert. Sie haben in dieser Hinsicht freie Hand, solange es natürlich nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns lenkt." Die Japanerin nickte ergeben.
"Airi, sie erkundigen sich nach Shira. Sobald sie transportfähig ist, lassen wir sie in ein anderes Krankenhaus verlegen und falls sie aufwachen sollte, will ich das sie es als erstes erfahren. Das sind wir ihr schuldig und sie könnte außerdem etwas Licht ins Dunkel bringen."
"Ich kümmere mich um das alte Mädchen in der jungen Haut.", versprach sie pflichtbewusst.
"Gut, ich werde derweil mit Delaney ein wenig umdisponieren.", erklärte sie und erhob sich von ihrem Platz.
"Aber erst gehen wir nach vorne. Der Sänger singt gerade eine Nat King Cole Reminiszenz, wer kann da schon Nein sagen.", merkte sie an und ging durch die sich öffnende Tür, wo ihr aus dem Club eine sanfte Männerstimme entgegenkam. Die Halbasiatin summte leise mit, während sie durch die Tür schritt.

Unforgettable in every way
And forever more, that's how you'll stay
That's why, darling, it's incredible
That someone so Unforgettable
Thinks that I am Unforgettable too

Rabenkopf
08.09.2021, 18:34
O'Grady strikes back (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26825944&viewfull=1#post26825944) & Deal abgeschlossen (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26830697&viewfull=1#post26830697)

„Hey, Johnny, guck mal.“, hörte er seinen Freund sagen, „Was hältst du davon?“
Johnny blickte von seinen Instant-Nudeln auf, einige noch im Mund schlürfend. Er blickte rüber und dann runter, zur offenen Handfläche. Ein schwarzes Ringkästchen war dort zu finden. Johnny verschluckte sich um ein Haar.
„Ich fühl mich ja geschmeichelt, Davey,…“, antwortete der brünette junge Mann, ein Kichern unterdrückend, „…aber du bist echt nicht mein Typ.“, und musste loslachen.
Davey knuffte dessen Schulter. „Der ist nicht für dich.“, erklärte der Blonde mit schulterlangen Haaren, „Ich wollte Leyana einen Antrag machen.“
Johnny guckte seinen Freund komisch an. „Du und der Tentakelkopf?“, fragte er ungläubig.
„Nenn sie nicht so.“, erwiderte Davey, „Sie hasst es so genannt zu werden.“
„Ja, okay…“, antwortete Johnny, die Schulter zuckend, „Kennst du sie nicht erst seit ‘ner Woche? Ich dachte sie wäre nur ne schnelle Nummer gewesen.“
„Noch nie was von Liebe auf den ersten Blick gehört?“, entgegnete der Blonde leicht gereizt, nun das Ringkästchen öffnend: ein silberner Ring mit Rubin kam zum Vorschein. „Also was hältst du davon?“

Johnny pfiff anerkennend. „Wow, woher hast du den her?“, fragte er.
„Erinnerst du dich noch an den Turianer mit dem Sprachfehler?“, fragte Davey zurück, „Derjenige mit nur einer Kinnzange?“
Johnny überlegte kurz. „Das war noch zu White Flowers-Zeit, oder?“, der Blondschopf nickte, „Hast du den mitgehen lassen und den Chefs nichts gesagt?“, er grinste breit.
Davey erwiderte das Grinsen. „Man muss eben vorsorgen.“, antwortete er kichernd, „Also was-“, bevor er weitersprechen konnte, hörten sie den Krach. Sie sprangen beide auf der Stelle auf, Hände zu den Waffen schießend. Erst als sie diese gezogen und in alle Richtungen gezielt hatten, dachten sie darüber nach was sie gehört haben – und woher es gekommen ist. Schnell sprinteten sie rüber zum Gebäude, das sie im Auge behalten sollten. Jemand war gerade voll in dessen doppelt gepanzerte Sichtscheibe geflogen. Sie konnten Schreie und Schüsse hören.
„Scheiß die Wand an….“, murmelte Davey.
Johnny zückte bereits das Omni-Tool. „Das wird der Boss wissen wollen.“

Dras Erash – Citadel, unterwegs

„Ihr habt mir nichts mit gebracht?!“, fragte der Kroganer erbost und das Skycar fing an wackeln, „Ich bin hier am Verhungern! Willst du das ich abmagere?!“
„Du hast nicht gesagt, dass wir etwas mitbringen sollen!“, entgegnete Archy, „Und hör mir bloß mit Verhungern auf. Deine Fettpolster haben Fettpolster!“
„Das sind MUSKELN!!“, schrie Thorne zurück und schon hörte man ein langes Hupen.
„Verdammt noch mal, Genug!“, schrie Dras von hinten, „Pass auf den verdammten Verkehr auf! Wenn ich als Verkehrstoter ende, schwöre ich dir, suche ich dich heim, bis du freiwillig in ein Kugelfeuer gehst!“
„Das tut er doch jetzt schon.“, antwortete Archy kichernd.
Ein Klingelton war zu hören. „Jetzt mal Ruhe.“, fuhr der Batarianer fort, „Ich hab einen Anruf.“
Das erste Geräusch was auf der anderen Seite zu hören war, waren Schreie und Schüsse. „Boss!“, schrie Johnny in das Tool.
„Was ist da los?“, fragte Dras, „Wer ist da?“
„Johnny Bravo und Davey Bennett hier.“, kam die Antwort, „Wir sollten den Salarianer im Auge behalten.“
Erneut ein Schuss. „Was ist da bei euch los?“, wiederholte Dras seine Frage.
„Irgendein Irrer ist mit einem Skycar mitten in dessen Treffen hineingeplatzt und hat angefangen wie wild um sich zu schießen!“, antwortete Johnny, „Was sollen wir tun?“
In Dras‘ Gehirn arbeitete es. Schnell schob er den Anruf beiseite und rief eine Karte der Tips auf, eine Route zum Ort des Anrufes programmierend. Daraufhin schickte er diese nach Vorne. „Neues Ziel.“, sagte er nur, bevor er an Johnny gerichtet antwortete, „Bleibt vor Ort, haltet euch bedeckt, versucht aber mehr Details rauszufinden. Kavallerie ist unterwegs.“, daraufhin beendete er den Anruf.
„Wie willst du das anstellen?“, fragte Nasheel, „Wir sind fast vollständig unbewaffnet.“
Dras hob den Kopf in Richtung Archy. „Ich hoffe du hast den Kofferraum vorbereitet?“
„Natürlich.“, entgegnete der Turianer, „Aber nicht volle Ausrüstung – nur light stuff.“
„Muss reichen.“, antwortete Dras, „Wir haben gerade die Gelegenheit bekommen einen von Grotos Lieutenants aus den Spiel zu nehmen – ich will diese Gelegenheit sicherlich nicht verstreichen lassen.“

Majonese
08.09.2021, 18:47
"Wowowouw!" Chris hob beschwichtigend die Hände und lachte auf. Eigentlich war es wenig überraschend, dass der Salarianer im Kopf schon die nächsten drei Schritte getan hatte, doch weder Chris, noch seine Schwester hatten auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was ihr nächster Job sein würde. "Mach mal halblang, wir kennen uns gerade mal seit zwei Tagen! Erst einmal bezahlst du uns dafür, dass wir euch begleiten, dann schauen wir weiter."
Währenddessen schaute Naomi mit einem Stirnrunzeln aus dem Seitenfenster und murmelte halblaut: "Hä? Quid quo pro? Nie gehört..."

Das Shuttle ließ das nähere Umland von Xin Yi hinter sich und steuerte auf ein recht ungewöhnliches Gebäude zu. Aus der Ferne wirkte es zunächst mehr wie ein riesiges Büro, von denen es in Xin Yi durchaus einige gab, welches sich über die Hügellandschaft erhob. Dann allerdings landete das Shuttle und sie staunten über das, was sich vor ihnen aufbaute. Ruyaks Zuhause war eigentlich nur ein dreistöckiges Wohnhaus und dennoch hatte es die Dimension eines kleinen Bürokomplexes.
Es sah aus wie ein Haus für Riesen und alles hatte Übergröße, von den riesigen, gläsernen Fenstern und der überdimensionierten Eingangstür, welche wie ein Schlossportal wirkte, bis hin zu den steinernen Gehwegen, welche sich um das Anwesen herum wanden und die Breite einer kleinen Straße hatten. Man konnte sofort erkennen, dass hier ein Kroganer wohnen musste. Neben der Größe sprachen auch die kantigen Formen und der graue Stein, welcher die Wände formte, ganz klar dafür. Es wirkte stumpf, massig und brutal, genau wie die riesigen Echsen Tuchankas.
Auf den zweiten Blick offenbarte die Architektur jedoch ein sehr ungewöhnliches Bild. Der Stein machte zwar den Eindruck von nacktem Fels, doch bei genauerem Hinschauen konnte man sehr gut die zahlreichen reliefartigen Formen erkennen, welche aus dem Material geschlagen waren. Allerdings waren es keine aufwendigen Kunstwerke, welche die Wände schmückten, sondern lediglich eine ganze Reihe von Quadern unterschiedlicher Größe und scheinbar zufälliger Anordnung. Zahlreiche Säulen zierten zudem das Anwesen, sie waren aus kupferfarbenem Gestein und zeigten ähnliche Reliefs wie die Wände.
Moderne Technologie konnte man im ersten Augenblick kaum ausmachen, doch an den Übergängen zwischen Säulen und den Wänden waren braune Metallplatten eingelassen und an einigen Stellen saßen in diesen Platten Lampen, wohl um das Anwesen von Außen zu beleuchten.
Die simplen Formen und die reduzierte Farbpalette entsprachen zunächst dem typischen Bild kroganischer Architektur, welche häufig als stumpf und primitiv dargestellt wurde. Für Laien war es schwer zu sagen warum genau, doch Ruyaks Anwesen wirkte alles andere als primitiv. Es war gerade die Schlichtheit in Kombination mit den überraschend ausgefallenen Akzenten, die ein ziemlich beeindruckendes Bild erzeugten. Natürlich half die Größe ebenfalls.
Chris staunte nicht schlecht, als er aus dem Shuttle kletterte. "Krass..."
"Abgefahren!", meinte Naomi und stellte sich neben ihren Bruder. "Sieht ein bisschen so aus wie eine von diesen alten Burgen bei uns auf der Erde."
"Naja, ganz so hässlich ist's jetzt auch nicht..."

Forenperser
08.09.2021, 19:13
Fünf Stunden und drei Becher Kaffee bedeuteten die Schicht, die hinter Hanna lag. Die Polizistin hatte auf Stellas Festplatte mehrere jener Videos gefunden, die eindeutig zur sexuellen Unterhaltung von handverlesenen Kunden angefertigt worden waren. Hanna blinzelte die Müdigkeit fort, die sich bei der ständigen Konsultation des Bildschirms eingeschlichen hatte. Viele hatten einen digitalen Stempel der als „Amethyst“ aufgeführt wurde. Vielleicht der Alias unter dem die Verstorbene aufgetreten war. Hanna notierte die insgesamt zwölfmal auftauchende Bezeichnung in der Mordakte, ehe sie sich daran machte, die letzte Tat des Tages anzugehen.
Sie suchte im Verzeichnis die aktuelle Station von Durant. Nicht ohne Überraschung stellte sie fest, dass der aktuelle Partner des Turianers ein andere ihr bekannter Alien war: Karvas Rarkin.

Rarkin, degradiert zum Officer, hatte an der Jagd nach Braelyn Gavros teilgenommen und war – ähnlich wie der in Ungnade gefallene Captain Yuhki – geschasst worden. Bei Yuhki mag es Unglück gewesen sein, Rarkin hatte sich seinen Abstieg selbst geebnet. Hanna las, dass er bei einer übereilten Razzia einen unschuldigen Mann im Zuge einer Verwechslung getötet hatte. Angesichts dieser Tat musste es an Rarkins vorrangegangen Leistungen liegen, dass er dem Polizeiberuf überhaupt noch nachgehen durfte. Andererseits machte es ihr gewissermaßen Mut für ihr eigenes internes Verfahren. Wenn so ein Cowboy wie Rarkin einen Unschuldigen erschießen konnte, sollte ihre Schussabgabe auf einen Profikiller ihr einen Orden einbringen.

Anstatt den verdächtigen Cop vorzuladen, schickte Hanna an Rarkin eine Nachricht, in der sie um ein baldiges Treffen bat.
„Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein“, schrieb Hanna und meinte damit, dass sie Rarkin in seiner Pause befragen würde. Ihre Idee war, dass Rarkin ins Plaudern kam, ehe sie ihn auf seinen Partner ansetzte. Schließlich musste sie wissen, ob sie ihm trauen konnte. „Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt“, endete Hanna und schickte es ab.

"Nein danke.....ich glaube ich gehe noch etwas raus. Hab sowieso keinen Appetit....."
Seufzend räumte Karvas seine Seite des Tisches ab, zog sich den Mantel über und ließ seine Freundin alleine in der gemeinsamen Wohnung zurück.
Savanna versuchte wie immer so gut sie es eben konnte für ihn da zu sein. Doch diesmal half es einfach nichts. Diese Bürde würde keiner mit ihm teilen können.
Wo er es vorher noch so gut es ging unterdrückt hatte, sah er nun das Gesicht von Joseph Mair konstant vor sich. Er wollte arbeiten, sich irgendwie ablenken, doch Krzeminski hatte sich klar ausgedrückt. Er wollte ihn während seiner freien Tage nicht einmal in der Nähe des Reviers sehen.

Während er durch die Straßen schlenderte und grübelte, meldete sich auf einmal sein Posteingang. "Wer könnte das denn jetzt sein?" dachte er sich und öffnete die Nachricht.
„Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein. Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt.“
Hanna Ilias? Er hatte mit vielen gerechnet, aber sie hatte er nicht auf dem Schirm gehabt. Zwar hatten sie beide vor wenigen Wochen gemeinsam an der Ergreifung von Braelyn Gavros gearbeitet, doch direkt miteinander zu tun gehabt hatten sie eigentlich nicht wirklich.
Wobei konnte sie nun wohl seine Hilfe benötigen? Doch im Grunde war es egal. Ihm war im Moment jede Ablenkung recht, er brannte geradezu darauf bei irgendeiner Ermittlung zu helfen.
"Passt jetzt gerade sehr gut. Nennen Sie mir einen Ort und ich bin so schnell es geht da." antwortete er kurz und knapp.

Shepard Commander
08.09.2021, 20:19
"Nein danke.....ich glaube ich gehe noch etwas raus. Hab sowieso keinen Appetit....."
Seufzend räumte Karvas seine Seite des Tisches ab, zog sich den Mantel über und ließ seine Freundin alleine in der gemeinsamen Wohnung zurück.
Savanna versuchte wie immer so gut sie es eben konnte für ihn da zu sein. Doch diesmal half es einfach nichts. Diese Bürde würde keiner mit ihm teilen können.
Wo er es vorher noch so gut es ging unterdrückt hatte, sah er nun das Gesicht von Joseph Mair konstant vor sich. Er wollte arbeiten, sich irgendwie ablenken, doch Krzeminski hatte sich klar ausgedrückt. Er wollte ihn während seiner freien Tage nicht einmal in der Nähe des Reviers sehen.

Während er durch die Straßen schlenderte und grübelte, meldete sich auf einmal sein Posteingang. "Wer könnte das denn jetzt sein?" dachte er sich und öffnete die Nachricht.
„Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein. Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt.“
Hanna Ilias? Er hatte mit vielen gerechnet, aber sie hatte er nicht auf dem Schirm gehabt. Zwar hatten sie beide vor wenigen Wochen gemeinsam an der Ergreifung von Braelyn Gavros gearbeitet, doch direkt miteinander zu tun gehabt hatten sie eigentlich nicht wirklich.
Wobei konnte sie nun wohl seine Hilfe benötigen? Doch im Grunde war es egal. Ihm war im Moment jede Ablenkung recht, er brannte geradezu darauf bei irgendeiner Ermittlung zu helfen.
"Passt jetzt gerade sehr gut. Nennen Sie mir einen Ort und ich bin so schnell es geht da." antwortete er kurz und knapp.


Mehrere Klicks, dann war er fertig. Mehr pro forma als wirklich kriegsentscheidend. Hanna legte den Antrag auf Überstunden nur in Verox‘ Postfach ab. Ihre Schicht war beendet, doch Rarkin hatte sich so schnell gemeldet, dass sie die Chance nicht verstreichen lassen wollte. Nachdem sie den Antrag beim durch Abwesenheit glänzenden Commander abgegeben hatte, packte sie sich ihr schwarzes Sakko von der Stuhllehne, rückte das Hüftholster mit der Phalanx zurecht und verließ das Präsidiumsrevier mit seinen eigentümlichen immerhellen Wänden.

Das Dienst-Skycar namens „Bessy“ brachte Hanna zu dem ihr vorgeschlagenen Treffpunkt: Ein moderner, chromblitzender Burrito-Laden auf dem Silversun Strip. Sie kam früher an als der Turianer, setzte sich auf eine nahe Bank und legte geduldig die Hände zusammen. Die Polizistin trug eine Fliegerbrille, die ihre Augen gegen die grelle Lichtreklame abschirmte und ihr erlaubte, die umherziehenden Individuen mehr oder minder unbemerkt zu betrachten. Nicht, dass diese Verschleierung gewesen wäre. Neunzig Prozent der Leute hier beachteten niemanden als die Person direkt neben sich – wenn überhaupt. Hanna sah Frauen in Kleidern in Pastelltönen, die gerade bei Menschen, Asari und Salarianern gleichermaßen en vogue waren. Manager in Nadelstreifen führten gehetzte Gespräche, während ihre Attachées ein Geschenk für den Ehepartner und eins für die Affäre kauften. Sie sah mehrere junge Männer, die in Panzerungen gekleidet waren, die zwar an die der Militärs angelehnt waren, allerdings bunt bemalt und mit den Abzeichen verschiedener Sportgruppen tapeziert. Sie lachten laut, klopften sich kumpelhaft auf die Rücken und feierten die „Abschüsse“, die sie im Simulator erreicht hatten. Hanna schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf. Typische Betriebswirtschaftler, die zwar Geld aber nicht den Geist von Kriegern hatten.
Hier oben gab es kaum Verbrechen, weil jeder Winkel von Kameras überwacht und selbst die geschicktesten Taschendiebe irgendwann erwischt wurden. Das war auch der Grund, warum sich Hanna hier mit dem Polizisten treffen wollte: Beweismittel.

Karvas Rarkin war immer eine Erscheinung. Schon auf dem Revier fiel er auf, aber auffallen war hier stark übertrieben. Der zerfledderte und mit dem Zehn-Yards-starrenden Blick geknechtete Karvas ähnelte inmitten der kauffreudigen Privilegierten wie ein rostiger Nagel inmitten eines Porzellanservices. Wäre Hanna nicht vor kurzem auf Hosenanzüge umgestiegen, wäre sie hier vermutlich ähnlich frappierend. Obwohl der ein oder andere Kenner vermutlich auf den ersten Blick sah, dass ihre Kleidung von der Stange stammte und nicht vom Designerladen. Gut sitzen taten sie dennoch.

Die Agentin hob die Hand und winkte den Turianer zu sich an den Tisch. Dieser stockte kurz, erkannte sie und folgte dem Zeichen. Hanna erhob sich und begrüßte den Officer mit einem Handschlag. Seine kybernetische Prothese war kalt und weckte unangenehme Erinnerungen an die Geth.
„Freut mich, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten“, sagte Hanna. Sie deutete auf den Imbiss. „Ich hoffe, Sie mögen Burrito? Ich geb einen aus.“

Forenperser
08.09.2021, 20:55
Mehrere Klicks, dann war er fertig. Mehr pro forma als wirklich kriegsentscheidend. Hanna legte den Antrag auf Überstunden nur in Verox‘ Postfach ab. Ihre Schicht war beendet, doch Rarkin hatte sich so schnell gemeldet, dass sie die Chance nicht verstreichen lassen wollte. Nachdem sie den Antrag beim durch Abwesenheit glänzenden Commander abgegeben hatte, packte sie sich ihr schwarzes Sakko von der Stuhllehne, rückte das Hüftholster mit der Phalanx zurecht und verließ das Präsidiumsrevier mit seinen eigentümlichen immerhellen Wänden.

Das Dienst-Skycar namens „Bessy“ brachte Hanna zu dem ihr vorgeschlagenen Treffpunkt: Ein moderner, chromblitzender Burrito-Laden auf dem Silversun Strip. Sie kam früher an als der Turianer, setzte sich auf eine nahe Bank und legte geduldig die Hände zusammen. Die Polizistin trug eine Fliegerbrille, die ihre Augen gegen die grelle Lichtreklame abschirmte und ihr erlaubte, die umherziehenden Individuen mehr oder minder unbemerkt zu betrachten. Nicht, dass diese Verschleierung gewesen wäre. Neunzig Prozent der Leute hier beachteten niemanden als die Person direkt neben sich – wenn überhaupt. Hanna sah Frauen in Kleidern in Pastelltönen, die gerade bei Menschen, Asari und Salarianern gleichermaßen en vogue waren. Manager in Nadelstreifen führten gehetzte Gespräche, während ihre Attachées ein Geschenk für den Ehepartner und eins für die Affäre kauften. Sie sah mehrere junge Männer, die in Panzerungen gekleidet waren, die zwar an die der Militärs angelehnt waren, allerdings bunt bemalt und mit den Abzeichen verschiedener Sportgruppen tapeziert. Sie lachten laut, klopften sich kumpelhaft auf die Rücken und feierten die „Abschüsse“, die sie im Simulator erreicht hatten. Hanna schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf. Typische Betriebswirtschaftler, die zwar Geld aber nicht den Geist von Kriegern hatten.
Hier oben gab es kaum Verbrechen, weil jeder Winkel von Kameras überwacht und selbst die geschicktesten Taschendiebe irgendwann erwischt wurden. Das war auch der Grund, warum sich Hanna hier mit dem Polizisten treffen wollte: Beweismittel.

Karvas Rarkin war immer eine Erscheinung. Schon auf dem Revier fiel er auf, aber auffallen war hier stark übertrieben. Der zerfledderte und mit dem Zehn-Yards-starrenden Blick geknechtete Karvas ähnelte inmitten der kauffreudigen Privilegierten wie ein rostiger Nagel inmitten eines Porzellanservices. Wäre Hanna nicht vor kurzem auf Hosenanzüge umgestiegen, wäre sie hier vermutlich ähnlich frappierend. Obwohl der ein oder andere Kenner vermutlich auf den ersten Blick sah, dass ihre Kleidung von der Stange stammte und nicht vom Designerladen. Gut sitzen taten sie dennoch.

Die Agentin hob die Hand und winkte den Turianer zu sich an den Tisch. Dieser stockte kurz, erkannte sie und folgte dem Zeichen. Hanna erhob sich und begrüßte den Officer mit einem Handschlag. Seine kybernetische Prothese war kalt und weckte unangenehme Erinnerungen an die Geth.
„Freut mich, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten“, sagte Hanna. Sie deutete auf den Imbiss. „Ich hoffe, Sie mögen Burrito? Ich geb einen aus.“


"Ich komme etwas später wieder. Nein, keine Sorge. Ich brauche nur etwas Luft.....danke Sav. Danke für dein Verständnis. Ja, ich dich auch."
Greller Lichter. Hoffnungslos veraltete, laut dudelnde Arcade-Musik. Schwatzende Mengen, ein Großteil davon betrunken. Karvas hatte den Silversun Strip nie gemocht. Wahrscheinlich eben weil es hier so gut wie keine Einsätze gab. Irgendwie hatte dieser Ort einfach etwas falsches, künstliches an sich.
Er zog den dunklen Mantel enger und bahnte sich einen Weg durch die Mengen. Einige Leute drehten sich zu ihm um, wofür er vollstes Verständnis hatte, denn äußerlich fiel er hier auf wie ein bunter Varren. Doch nach einigen kurzen, irritierten Blicken drehten sich die meisten bereits wieder um und frönten wieder ihrer Partylaune.
Seine Augen suchten die Umgebung ab und schließlich entdeckte er die blonde Menschenfrau stehend an einem der Tische des Burrito-Ladens, als sie ihn mit einer kurzen Handgeste zu sich hinüber winkte.
"Ilias. Die Freude ist ganz meinerseits." Kurz drückte er ihre Hand mit seiner mechanischen, achtete darauf den Druck nicht zu sehr zu erhöhen. Der gewaltige Größenunterschied zwischen ihnen fiel nun besonders auf, wo sie direkt nebeneinander standen. "Oh.....danke, aber nein danke. Ich habe schon zu Hause keinen Bissen runterbekommen....."
Abgesehen davon hatte er bislang nicht gerade schmackhafte Erfahrungen mit den turianischen Varianten diverser Gerichte von Nicht-Dextor DNS-Spezies gemacht.
"Aber ich glaube einen Whiskey könnte ich vertragen...."
Karvas legte den Mantel ab und lehnte sich mit einer Schulter auf die Tischfläche.
"Ich war überrascht von Ihnen zu hören. Sicherlich haben Sie gehört was.....nun ja."
Seine Degradierung und alle dazugehörigen Hintergründe waren durch sämtliche Kanäle gegangen, wie hätte es auch anders sein können. Ebenso wie der Vorfall im Industriegebiet. "Ihre Nachricht war nicht gerade ausführlich. Was genau ist es, wobei Sie meine Hilfe benötigen?"

Shepard Commander
08.09.2021, 21:16
"Ich komme etwas später wieder. Nein, keine Sorge. Ich brauche nur etwas Luft.....danke Sav. Danke für dein Verständnis. Ja, ich dich auch."
Greller Lichter. Hoffnungslos veraltete, laut dudelnde Arcade-Musik. Schwatzende Mengen, ein Großteil davon betrunken. Karvas hatte den Silversun Strip nie gemocht. Wahrscheinlich eben weil es hier so gut wie keine Einsätze gab. Irgendwie hatte dieser Ort einfach etwas falsches, künstliches an sich.
Er zog den dunklen Mantel enger und bahnte sich einen Weg durch die Mengen. Einige Leute drehten sich zu ihm um, wofür er vollstes Verständnis hatte, denn äußerlich fiel er hier auf wie ein bunter Varren. Doch nach einigen kurzen, irritierten Blicken drehten sich die meisten bereits wieder um und frönten wieder ihrer Partylaune.
Seine Augen suchten die Umgebung ab und schließlich entdeckte er die blonde Menschenfrau stehend an einem der Tische des Burrito-Ladens, als sie ihn mit einer kurzen Handgeste zu sich hinüber winkte.
"Ilias. Die Freude ist ganz meinerseits." Kurz drückte er ihre Hand mit seiner mechanischen, achtete darauf den Druck nicht zu sehr zu erhöhen. Der gewaltige Größenunterschied zwischen ihnen fiel nun besonders auf, wo sie direkt nebeneinander standen. "Oh.....danke, aber nein danke. Ich habe schon zu Hause keinen Bissen runterbekommen....."
Abgesehen davon hatte er bislang nicht gerade schmackhafte Erfahrungen mit den turianischen Varianten diverser Gerichte von Nicht-Dextor DNS-Spezies gemacht.
"Aber ich glaube einen Whiskey könnte ich vertragen...."
Karvas legte den Mantel ab und lehnte sich mit einer Schulter auf die Tischfläche.
"Ich war überrascht von Ihnen zu hören. Sicherlich haben Sie gehört was.....nun ja."
Seine Degradierung und alle dazugehörigen Hintergründe waren durch sämtliche Kanäle gegangen, wie hätte es auch anders sein können. Ebenso wie der Vorfall im Industriegebiet. "Ihre Nachricht war nicht gerade ausführlich. Was genau ist es, wobei Sie meine Hilfe benötigen?"


„Whiskey um die Uhrzeit? Gewinner!“, dachte Hanna. Die merkwürdige Art der Verurteilung, die ihren Gedanken begleitete, bürdete ihr im darauffolgenden kurzen Moment der Selbstreflexion bestürzenden Selbstekel auf. Ob andere sie wohl so sahen, wie sie gerade den heruntergekommenen Turianer? Schließlich war ihr Hang zu Alkohol ein offenes, wenngleich nicht breitgetretenes Geheimnis bei manchem ihrer engeren Kollegen wie Hunter oder Kruto.

Sie verjagte diesen Gedanken mit einer wirschen Geste und bestellte einen Burrito mit Avocado-Dip.
„Ich fürchte den Whiskey werden Sie hier nicht bekommen“, sagte Hanna angesichts des auf Streetfood ausgerichteten Geschäfts. Hier versorgten sich die Leute in einer Pause ihres Shoppingmarathons oder wenn sie, wie die gewappneten Männer, nach dem Schießtraining noch Hunger hatten.
„Aber billiges Bier in Pappbechern gibt es sicherlich“, sagte Hanna und orderte ein entsprechendes Getränk. Sie bezahlte den Burrito und das Bier, nahm das heiße Gebäck an sich und bedeutete Rarkin, der sich das Bier vom Tresen nahm, ihr zu folgen. Die beiden kehrten zu dem Tisch zurück, an dem Hanna gewartet hatte, und ließe sich dort nieder. Hanna wickelte den Burrito aus und prostete den offensichtlich durstigen Turianer damit zu. Dann biss sie einen großen Happen ab. Dabei fiel ihr ein, dass sie in den vergangenen acht Stunden außer Kaffee nichts im Magen hatte und hoffte, dass dieser den Burrito als schwere Mahl nicht mit späteren Krämpfen quittieren würde.
„Ihre Nachricht war nicht gerade ausführlich. Was genau ist es, wobei Sie meine Hilfe benötigen?“, fragte Rarkin, nachdem er einen kurzen Anflug von Selbstmitleid erfolgreich bekämpft hatte. Hanna kaute den vornehmlich aus Teig bestehenden Bissen oberflächlich durch und würgte mehr, als dass die schluckte, um antworten zu können.
„Aua. Also zunächst einmal: Ja, ich habe von Ihrer Degradierung gehört.“ Sie zögerte kurz, entschied sich dann aber doch zum Kommentar. „Dumme Geschichte, aber berechtigt. Ich meine…“ Jetzt brach sie doch ab. Einen Mann, dessen Hilfe sie gerade erbitten wollte zu erklären, dass er in ihren Augen ein Idiot war, der sich falscher nicht hätte verhalten können, war sicherlich unklug. Zudem hatte sich das Ganze in den Tips abgespielt – und die Tips waren so vollkommen anders als das Präsidium.
„Sie sind jetzt Officer im Streifendienst. Und… Sie haben einen Partner. Einen Officer Durant. Was… halten Sie von ihm?“

Forenperser
08.09.2021, 21:37
„Whiskey um die Uhrzeit? Gewinner!“, dachte Hanna. Die merkwürdige Art der Verurteilung, die ihren Gedanken begleitete, bürdete ihr im darauffolgenden kurzen Moment der Selbstreflexion bestürzenden Selbstekel auf. Ob andere sie wohl so sahen, wie sie gerade den heruntergekommenen Turianer? Schließlich war ihr Hang zu Alkohol ein offenes, wenngleich nicht breitgetretenes Geheimnis bei manchem ihrer engeren Kollegen wie Hunter oder Kruto.

Sie verjagte diesen Gedanken mit einer wirschen Geste und bestellte einen Burrito mit Avocado-Dip.
„Ich fürchte den Whiskey werden Sie hier nicht bekommen“, sagte Hanna angesichts des auf Streetfood ausgerichteten Geschäfts. Hier versorgten sich die Leute in einer Pause ihres Shoppingmarathons oder wenn sie, wie die gewappneten Männer, nach dem Schießtraining noch Hunger hatten.
„Aber billiges Bier in Pappbechern gibt es sicherlich“, sagte Hanna und orderte ein entsprechendes Getränk. Sie bezahlte den Burrito und das Bier, nahm das heiße Gebäck an sich und bedeutete Rarkin, der sich das Bier vom Tresen nahm, ihr zu folgen. Die beiden kehrten zu dem Tisch zurück, an dem Hanna gewartet hatte, und ließe sich dort nieder. Hanna wickelte den Burrito aus und prostete den offensichtlich durstigen Turianer damit zu. Dann biss sie einen großen Happen ab. Dabei fiel ihr ein, dass sie in den vergangenen acht Stunden außer Kaffee nichts im Magen hatte und hoffte, dass dieser den Burrito als schwere Mahl nicht mit späteren Krämpfen quittieren würde.
„Ihre Nachricht war nicht gerade ausführlich. Was genau ist es, wobei Sie meine Hilfe benötigen?“, fragte Rarkin, nachdem er einen kurzen Anflug von Selbstmitleid erfolgreich bekämpft hatte. Hanna kaute den vornehmlich aus Teig bestehenden Bissen oberflächlich durch und würgte mehr, als dass die schluckte, um antworten zu können.
„Aua. Also zunächst einmal: Ja, ich habe von Ihrer Degradierung gehört.“ Sie zögerte kurz, entschied sich dann aber doch zum Kommentar. „Dumme Geschichte, aber berechtigt. Ich meine…“ Jetzt brach sie doch ab. Einen Mann, dessen Hilfe sie gerade erbitten wollte zu erklären, dass er in ihren Augen ein Idiot war, der sich falscher nicht hätte verhalten können, war sicherlich unklug. Zudem hatte sich das Ganze in den Tips abgespielt – und die Tips waren so vollkommen anders als das Präsidium.
„Sie sind jetzt Officer im Streifendienst. Und… Sie haben einen Partner. Einen Officer Durant. Was… halten Sie von ihm?“


"Huh. Drittklassige Brühe. Wie passend." dachte Karvas sich, als er einen Schluck des Biers in sich hineinkippte.
Die Menschenfrau begann zunächst über seine Degradierung zu sprechen, stoppte sich dann jedoch in der Mitte ihres zweiten Satzes. Der vernarbte Turianer war ihr sehr dankbar dafür. Auch wenn sie Recht hatte.
„Sie sind jetzt Officer im Streifendienst. Und… Sie haben einen Partner. Einen Officer Durant. Was… halten Sie von ihm?“
"Uh....Durant? Varus Durant?" fragte er etwas verwirrt und kratzte sich am Kopf. Ilias bestätigte mit einem Nicken. "Nun, wir sind noch nicht so lange zusammen auf Streife, erst seit ein paar Tagen. Ich war eigentlich Officer Tulsio zugeteilt, aber dieser hat mit Durant aufgrund einer Verletzung zwischen Innen- und Außendienst getauscht. Durant.....nun, er ist etwas introvertiert. Spricht nicht viel, surft in den Pausen lieber im Extranet rum als sich zu unterhalten. Aber seine Berichte füllt er sehr gewissenhaft und auch umfangreich aus. Typischer Bürohengst, von dem was ich sagen kann. Eher untypisch für die jüngeren Kollegen, aber wer bin ich schon das zu verurteilen."
Er nahm einen weiteren Schluck und wartete was sie erwidern würde.

Shepard Commander
08.09.2021, 21:49
"Huh. Drittklassige Brühe. Wie passend." dachte Karvas sich, als er einen Schluck des Biers in sich hineinkippte.
Die Menschenfrau begann zunächst über seine Degradierung zu sprechen, stoppte sich dann jedoch in der Mitte ihres zweiten Satzes. Der vernarbte Turianer war ihr sehr dankbar dafür. Auch wenn sie Recht hatte.
„Sie sind jetzt Officer im Streifendienst. Und… Sie haben einen Partner. Einen Officer Durant. Was… halten Sie von ihm?“
"Uh....Durant? Varus Durant?" fragte er etwas verwirrt und kratzte sich am Kopf. Ilias bestätigte mit einem Nicken. "Nun, wir sind noch nicht so lange zusammen auf Streife, erst seit ein paar Tagen. Ich war eigentlich Officer Tulsio zugeteilt, aber dieser hat mit Durant aufgrund einer Verletzung zwischen Innen- und Außendienst getauscht. Durant.....nun, er ist etwas introvertiert. Spricht nicht viel, surft in den Pausen lieber im Extranet rum als sich zu unterhalten. Aber seine Berichte füllt er sehr gewissenhaft und auch umfangreich aus. Typischer Bürohengst, von dem was ich sagen kann. Eher untypisch für die jüngeren Kollegen, aber wer bin ich schon das zu verurteilen."
Er nahm einen weiteren Schluck und wartete was sie erwidern würde.


Die Verwunderung über Rarkins Erklärung ließ sich kaum verbergen. Hanna verdeckte sie mit einem weiteren Bissen und gemächlichem Kauen; Taktik, um ihre Vorgehensweise zu überdenken. Das, was Rarkin da beschrieb passte so gar nicht zu dem, was in Durants Akte stand. Vielleicht deckte der Turianer seinen Partner aus Gründen falschverstandener Loyalität. Die Polizistin änderte ihre Blickweise. Sie legte den Burrito auf seine Verpackung und schaute in Rarkins zerstörtes Gesicht.
„Okay, alles klar. Sie sagen, dass Sie erst seit Kurzem mit ihm arbeiten und dass er im Extranet hängt, wenn Pause ist? Wissen Sie, was er da macht? Oder hat er beim Streifendienst mal etwas erwähnt – oder jemanden?“

Forenperser
08.09.2021, 22:07
Die Verwunderung über Rarkins Erklärung ließ sich kaum verbergen. Hanna verdeckte sie mit einem weiteren Bissen und gemächlichem Kauen; Taktik, um ihre Vorgehensweise zu überdenken. Das, was Rarkin da beschrieb passte so gar nicht zu dem, was in Durants Akte stand. Vielleicht deckte der Turianer seinen Partner aus Gründen falschverstandener Loyalität. Die Polizistin änderte ihre Blickweise. Sie legte den Burrito auf seine Verpackung und schaute in Rarkins zerstörtes Gesicht.
„Okay, alles klar. Sie sagen, dass Sie erst seit Kurzem mit ihm arbeiten und dass er im Extranet hängt, wenn Pause ist? Wissen Sie, was er da macht? Oder hat er beim Streifendienst mal etwas erwähnt – oder jemanden?“


Ebenso verwundert wie sie ihn gerade angeschaut hatte, so verwundert blickte Karvas Ilias nun an. Wohin führten diese Fragen?
"Nun, also - "
Das Wort blieb ihm im Halse stecken als ein kurzer Hustenanfall ihn überrumpelte. Er schnappte krächzend nach Luft, hob aber die Hand als sein Gegenüber Anstalten machte zu reagieren. "Alles in Ordnung...."
Er griff nach dem Becher und machte ihn leer. Die Schmerzen ließen wenige Momente später nach und auch seine Stimme kehrte langsam zurück. Noch leicht hüstelnd deutete er auf die Narbe an seinem Hals.
"Verzeihung. Passiert leider immer noch hin und wieder, seit dieses Miststück mir die Kehle aufgeschlitzt hat...."
Sie erinnerte sich sicher noch gut daran.
"Also um ihre Frage zu beantworten: Im Vorbeigehen habe ich ihn des Öfteren auf InSync herumlungern sehen....auch mal auf ein oder zwei dieser schwachsinnigen Dating-Plattformen.....iPartner, InterSpeciesCourse und wie sie alle heißen...."
Für einen kurzen Moment entschuldigte er sich und holte sich ein neues Bier. Sein Hals brannte doch noch ein wenig.
"Jedenfalls scheint er wohl aktuell auf der Suche nach einer Freundin zu sein." fuhr er fort, nachdem er wieder an den Tisch gekommen war. "In einem der wenigen Gespräche die wir geführt haben hat er mich auch einmal nach Sav gefragt. Meiner Freundin."
Die Plörre schien mit jedem Schluck besser zu schmecken. Oder war es nur das kühlende Gefühl? "Naja, er ist ein junger Kerl, wird schon irgendwann die Richtige finden. Aber jetzt muss ich auch mal nachfragen, was für eine Relevanz hat das alles?"

Shepard Commander
08.09.2021, 22:23
Ebenso verwundert wie sie ihn gerade angeschaut hatte, so verwundert blickte Karvas Ilias nun an. Wohin führten diese Fragen?
"Nun, also - "
Das Wort blieb ihm im Halse stecken als ein kurzer Hustenanfall ihn überrumpelte. Er schnappte krächzend nach Luft, hob aber die Hand als sein Gegenüber Anstalten machte zu reagieren. "Alles in Ordnung...."
Er griff nach dem Becher und machte ihn leer. Die Schmerzen ließen wenige Momente später nach und auch seine Stimme kehrte langsam zurück. Noch leicht hüstelnd deutete er auf die Narbe an seinem Hals.
"Verzeihung. Passiert leider immer noch hin und wieder, seit dieses Miststück mir die Kehle aufgeschlitzt hat...."
Sie erinnerte sich sicher noch gut daran.
"Also um ihre Frage zu beantworten: Im Vorbeigehen habe ich ihn des Öfteren auf InSync herumlungern sehen....auch mal auf ein oder zwei dieser schwachsinnigen Dating-Plattformen.....iPartner, InterSpeciesCourse und wie sie alle heißen...."
Für einen kurzen Moment entschuldigte er sich und holte sich ein neues Bier. Sein Hals brannte doch noch ein wenig.
"Jedenfalls scheint er wohl aktuell auf der Suche nach einer Freundin zu sein." fuhr er fort, nachdem er wieder an den Tisch gekommen war. "In einem der wenigen Gespräche die wir geführt haben hat er mich auch einmal nach Sav gefragt. Meiner Freundin."
Die Plörre schien mit jedem Schluck besser zu schmecken. Oder war es nur das kühlende Gefühl? "Naja, er ist ein junger Kerl, wird schon irgendwann die Richtige finden. Aber jetzt muss ich auch mal nachfragen, was für eine Relevanz hat das alles?"


Den Hustenanfall und das danach geholte Bier genehmigte Hanna mit einem stummen Nicken. Natürlich konnte Rarkin sich etwas schmerzstillendes einflößen, zumal ein steigender Alkoholpegel seine Zunge lösen würde, sollte sie irgendwo festsitzen. Hanna besann sich jedoch darauf, dass der Mann vor ihr trotz des billigen Bieres und des abgegriffenen Mantels ein ehemaliger Captain von C-Sicherheit war und in dieser Funktion Fähigkeiten und Freunde gleichermaßen gefunden haben konnte. Sie wusste, dass sie vorsichtig vorgehen musste.
„Nun, wie Sie wissen sollte ich nichts zu laufenden Ermittlungen mit Leuten besprechen, die nicht unmittelbar daran beteiligt sind“, begann sie offenlegend. Es wäre sicherlich von Vorteil, wenn Sie Rarkin einen Vertrauensvorschuss zukommen ließe. Hanna setzte die Fliegerbrille ab, sodass ihre grünen Augen nun wach und lebendig in die seinen blicken konnte.
„Durant hatte nachweislich Kontakt zu einer ‚Person von Interesse‘ in meinem aktuellen Fall. Allerdings will ich nicht mit der Tür ins Haus fallen – schon alleine, weil er ein Kollege ist“, log sie. Tatsächlich war es ihr egal, ob der Mann von der Polizei war. Wenn er Stella Moreno ermordet hatte, würde keine Marke und kein Vorgesetzter ihn schützen. Sie war sich nach der Sichtung seiner Akte aber sicher, dass Durant sofort dichtmachen würde, wenn Hanna ihn direkt auf Stella ansprechen würde.
„Hat er in den vergangenen Wochen mal ein Mädchen namens Stella erwähnt? Oder wirkte er sehr aufgebracht oder vielleicht sehr ruhig? Und was wollte er über Ihre Freundin wissen?“

Forenperser
08.09.2021, 22:49
Den Hustenanfall und das danach geholte Bier genehmigte Hanna mit einem stummen Nicken. Natürlich konnte Rarkin sich etwas schmerzstillendes einflößen, zumal ein steigender Alkoholpegel seine Zunge lösen würde, sollte sie irgendwo festsitzen. Hanna besann sich jedoch darauf, dass der Mann vor ihr trotz des billigen Bieres und des abgegriffenen Mantels ein ehemaliger Captain von C-Sicherheit war und in dieser Funktion Fähigkeiten und Freunde gleichermaßen gefunden haben konnte. Sie wusste, dass sie vorsichtig vorgehen musste.
„Nun, wie Sie wissen sollte ich nichts zu laufenden Ermittlungen mit Leuten besprechen, die nicht unmittelbar daran beteiligt sind“, begann sie offenlegend. Es wäre sicherlich von Vorteil, wenn Sie Rarkin einen Vertrauensvorschuss zukommen ließe. Hanna setzte die Fliegerbrille ab, sodass ihre grünen Augen nun wach und lebendig in die seinen blicken konnte.
„Durant hatte nachweislich Kontakt zu einer ‚Person von Interesse‘ in meinem aktuellen Fall. Allerdings will ich nicht mit der Tür ins Haus fallen – schon alleine, weil er ein Kollege ist“, log sie. Tatsächlich war es ihr egal, ob der Mann von der Polizei war. Wenn er Stella Moreno ermordet hatte, würde keine Marke und kein Vorgesetzter ihn schützen. Sie war sich nach der Sichtung seiner Akte aber sicher, dass Durant sofort dichtmachen würde, wenn Hanna ihn direkt auf Stella ansprechen würde.
„Hat er in den vergangenen Wochen mal ein Mädchen namens Stella erwähnt? Oder wirkte er sehr aufgebracht oder vielleicht sehr ruhig? Und was wollte er über Ihre Freundin wissen?“

"Natürlich." erwiderte er auf den ersten Teil ihrer Antwort. Eigentlich hätte er es sich denken können. So wurden Ermittlungen im Normalfall nun mal geführt.
Dann jedoch ließ sie doch durchschimmern dass sein junger Kollege offenbar Kontakt zu jemanden gehabt hatte, der im Zentrum ihrer Ermittlung stand. Ob nun bewusst oder unbewusst ließ Ilias jedoch offen. Damit musste er sich wohl vorerst zufrieden geben.
„Hat er in den vergangenen Wochen mal ein Mädchen namens Stella erwähnt? Oder wirkte er sehr aufgebracht oder vielleicht sehr ruhig? Und was wollte er über Ihre Freundin wissen?“
Der Turianer strich sich über die Mandibeln, dachte für einige Moment nach und schüttelte dann den Kopf. "Nein. Er hat niemanden namentlich erwähnt. Er hat nur einmal gesagt dass er sich noch nicht sicher ist, welche Spezies wohl am besten zu ihm passt. In der Hinsicht scheint er recht offen zu sein. Hat gesagt dass er aktuell wohl ein Auge auf Menschen geworfen hat."
Er selbst konnte zwar nicht ganz nachvollziehen was er an diesen besonders attraktiv fand, aber das musste er ja auch nicht.
"Nun, er hat sich erkundigt wie wir gemeinsame Abende so zusammen verbringen. Und auch nach allgemeinen Tipps gefragt, wie man Frauen eine Freude machen kann."
Karvas musste kurz unwillkürlich auflachen. "In dieser Hinsicht scheint er wirklich noch sehr unerfahren zu sein. Schätze mal deshalb versucht er es überhaupt erst über solche Plattformen. Bin mir nicht sicher, ob er überhaupt schonmal in einer Bar eine Frau angesprochen hat oder so...."

Shepard Commander
08.09.2021, 23:01
"Natürlich." erwiderte er auf den ersten Teil ihrer Antwort. Eigentlich hätte er es sich denken können. So wurden Ermittlungen im Normalfall nun mal geführt.
Dann jedoch ließ sie doch durchschimmern dass sein junger Kollege offenbar Kontakt zu jemanden gehabt hatte, der im Zentrum ihrer Ermittlung stand. Ob nun bewusst oder unbewusst ließ Ilias jedoch offen. Damit musste er sich wohl vorerst zufrieden geben.
„Hat er in den vergangenen Wochen mal ein Mädchen namens Stella erwähnt? Oder wirkte er sehr aufgebracht oder vielleicht sehr ruhig? Und was wollte er über Ihre Freundin wissen?“
Der Turianer strich sich über die Mandibeln, dachte für einige Moment nach und schüttelte dann den Kopf. "Nein. Er hat niemanden namentlich erwähnt. Er hat nur einmal gesagt dass er sich noch nicht sicher ist, welche Spezies wohl am besten zu ihm passt. In der Hinsicht scheint er recht offen zu sein. Hat gesagt dass er aktuell wohl ein Auge auf Menschen geworfen hat."
Er selbst konnte zwar nicht ganz nachvollziehen was er an diesen besonders attraktiv fand, aber das musste er ja auch nicht.
"Nun, er hat sich erkundigt wie wir gemeinsame Abende so zusammen verbringen. Und auch nach allgemeinen Tipps gefragt, wie man Frauen eine Freude machen kann."
Karvas musste kurz unwillkürlich auflachen. "In dieser Hinsicht scheint er wirklich noch sehr unerfahren zu sein. Schätze mal deshalb versucht er es überhaupt erst über solche Plattformen. Bin mir nicht sicher, ob er überhaupt schonmal in einer Bar eine Frau angesprochen hat oder so...."


„Hmm, alles klar“, sagte Hanna. Sie hatte das Gefühl, dass dieses Gespräch festgefahren war. Rarkin wusste wenig bis gar nichts über seinen neuen Partner und der hatte sich keinesfalls verdächtig verhalten. Dass er Interesse an Menschenfrauen hatte passte zwar zur aktuellen Lage, war aber nicht einmal ein Indiz. Sie hatte gar nichts und Rarkin hatte nicht die Mittel ihr weiterzuhelfen.
„Gut“, sagte sie, ohne dem Wort die entsprechende Deutung beizumessen. Hanna griff zu dem Burrito und biss ab. Er war in der Zwischenzeit kaum mehr lauwarm, ebenso wie ihre Hoffnung auf einen Ermittlungserfolg.
„Vielleicht muss ich Durant einmal direkt befragen“, dachte sie laut nach. „Vielleicht könnte ich… Hmm…“ Wenn der Turianer ein loses Ende war, dann verschwendete sie hier nur ihre Zeit. Und ohne hinreichenden Verdacht würde sie keinen Zugriff auf irgendetwas bei ihm haben – und dieser Verdacht bestand noch nicht.
„Danke, Ca-… Entschuldigung. Danke, Officer.“ Sie erhob sich, nahm den Rest vom Burrito und wickelte ihn ein. „Ich melde mich, wenn ich noch Informationen brauche.“

Forenperser
08.09.2021, 23:45
„Hmm, alles klar“, sagte Hanna. Sie hatte das Gefühl, dass dieses Gespräch festgefahren war. Rarkin wusste wenig bis gar nichts über seinen neuen Partner und der hatte sich keinesfalls verdächtig verhalten. Dass er Interesse an Menschenfrauen hatte passte zwar zur aktuellen Lage, war aber nicht einmal ein Indiz. Sie hatte gar nichts und Rarkin hatte nicht die Mittel ihr weiterzuhelfen.
„Gut“, sagte sie, ohne dem Wort die entsprechende Deutung beizumessen. Hanna griff zu dem Burrito und biss ab. Er war in der Zwischenzeit kaum mehr lauwarm, ebenso wie ihre Hoffnung auf einen Ermittlungserfolg.
„Vielleicht muss ich Durant einmal direkt befragen“, dachte sie laut nach. „Vielleicht könnte ich… Hmm…“ Wenn der Turianer ein loses Ende war, dann verschwendete sie hier nur ihre Zeit. Und ohne hinreichenden Verdacht würde sie keinen Zugriff auf irgendetwas bei ihm haben – und dieser Verdacht bestand noch nicht.
„Danke, Ca-… Entschuldigung. Danke, Officer.“ Sie erhob sich, nahm den Rest vom Burrito und wickelte ihn ein. „Ich melde mich, wenn ich noch Informationen brauche.“

Der Reaktion der Menschenfrau nach zu urteilen hatte er ihr offenbar nicht das erwünschte Puzzlestück liefern können. "Tut mir Leid, hätte Ihnen wirklich gern weitere Infos gegeben."
Zeitgleich wie sein 2. Becher leer war hatte sie offenbar auch ihr Essen beendet. Zumindest schien sie jetzt gerade keinen weiteren Appetit mehr zu haben.
Sie erhob sich und machte sich daran zu gehen, nachdem sie sich von ihm verabschiedet hatte. Officer. Er hatte sich an den Klang dieses Wortes für sich selbst immer noch nicht daran gewöhnt.
"Sehr gerne. Und sicher, tun Sie das. Ich bin die nächsten Tage sowieso erstmal nicht im Dienst. Wenn Sie Hilfe benötigen, jederzeit."
Dann schließlich ging er auch. Es war doch nicht ganz so lange geworden wie gedacht. Sav würde sich freuen.

numberten
09.09.2021, 18:28
Sam (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26830219&viewfull=1#post26830219) Jane (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page5?p=26825762&viewfull=1#post26825762) Col. I.A. (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1572232-46-Nicht-Jeder-Kann-Ein-Held-Sein/page20?p=26714318&viewfull=1#post26714318)

"Ladies!", sprach Macnab die Gruppe aus fünf Personen vor sich an, welche mit Sergeant Duong nur aus einer Frau bestand.
Die Schottin trug ihre Panzerung in Allianzblau, welche als unaufällige Personalisierung zwei weiße Andreaskreuze auf dem blauen Hintergrund der Halspanzerung zierte. Ein paar der Verbundmaterialen schien zudem die Farbe des Tartans des Clans der Macnab zu tragen. Eine Beobachtung welche aufgrund der Kleidungsvorschriften der Allianz, nur eine milde Halluzination des Beobachters sein konnte.
Im Hintergrund schrie leise die Sirene des Schiffes und man hörte Schritte von Marines welche sich zu den entsprechenden Stellen bewegten um sich Gefechtsbereit zu machen.
"Wir haben einen Notruf vom Transportschiff Mufflon bekommen, welches von unbekannten Kräften angegriffen wurde, vermutlich Piraten. Wir befinden uns auf Abfangkurs und werden wohl bald die Koordinaten erreichen, oder zumindestens in Sensorreichweite kommen.
Da wir nicht wissen mit welcher Stärke der Feind agiert, habe ich den ganzen Zug mobilisieren lassen.", erklärte sie mit fester Stimme.
"Sergeant Pun! Sie und ihre Gruppe bilden das erste Enterkommando.", informierte sie den Asiaten, welcher aufgrund seiner Vergangenheit bei den spezialisierten Enterkommandos die logische Wahl war.
"Sergeant Duong, sie und ihre Gruppe sind das zweite Enterkommando. Sergeant Levy! Sie bleiben mit ihrer Gruppe in Reserve und stellen sicher das kein Feind dieses Schiff leben betritt.", erklärte sie, was von den beiden Unteroffizieren mit einem Nicken quittiert wurde.
"Fortführende Befehle gibt es bei Erhalt gesicherter Lageinformationen. Unter Umständen bläst die Columbia das gegnerische Schiff nur in tausend Atome und wir sitzen gemütlich hier und genießen das Spektakel.", scherzte sie kurz.
"Bereiten sie ihre Gruppe vor, ich kontaktiere sie für die nächste Lagebesprechung. Wegtreten."
"Neumann, sie folgen mir zur Einsatzbesprechung.",wies sie den Offiziersanwärter an.

**

"Während wir uns den Koordinaten näher, ist es uns gelungen weitere Signale der Mufflon aufzunehmen. Scheinbar handelt es sich bei den Angreifern um Piraten, welche ein Kriegsschiff batarianischer Bauart besitzen. Der Funkspruch beschreibt es als Schlachtschiff."
"Klingt übertrieben, zivile Kapitäne nennen gefühlt jedes Kriegsschiff ein Schlachtschiff. Dabei sind die Dinger extrem selten. Ich meine unsere Flotte hat derzeit wie viele 8? Das neunte im Bau." merkte Torres kritisch an.
"Durchaus korrekt Lieutenant, jedoch sind die Batarianer nicht an irgendwelche Flottenabkommen gebunden und ihre Schlachtschiffe im Allgemeinen kleiner gehalten, als die der Ratsvölker. Nach dem für die Batarianer unerfreulichen Ausgang im Konflikt gegen uns, haben ein paar ihrer Kommandanten ihre Schiffe genommen und sich für unabhängig erklärt.", meinte Commander Padukone sachlich.
"Ah, die Segen der Privatwirtschaft. Stimmt, ich erinnere mich von irgendeinem batarianischen Köter gehört zu haben, welcher mit einem Schlachtschiff den äußeren Rand terrorisiert. Anchor, oder so?", warf Macnab ein und streckte kurz den Rücken durch.
"Andor. Allerdings ist das hier außerhalb seines Operationsgebietes. Sehr unwahrscheinlich.", erklärte Captain Mitchell.
"Wir müssen es als Option in Betracht ziehen. Im direkten Kampf ist ein batarianisches Schlachtschiff der Columbia überlegen. Jedoch ist die Panzerung der älteren Karrak Klassen, modernen Geschützen wie der Thanix Kanone nicht gewachsen.", meinte die Inderin.
"Was wir ausnutzen sollten. Sie haben vermutlich mehr Leute als wir. Ich würde sagen wir schießen das Schiff aus dem Orbit und ich schicke die Marines zur Mufflon rüber um auszukehren.", schlug Macnab unverblümt vor, ein bis zwei Maximen der Flottendoktrin überspringend.
"Das entscheiden wir sobald wir ein Bild von der Lage haben. Wie lange bis die Mufflon in Reichweite der Langstreckensensoren kommt?"
"Eine Viertelstunde Sir.", kam es als Antwort. Die Gesichtszüge des Captains verhärteten sich.
"Wir haben vermutlich ein paar Minuten Vorteil bevor uns ihre eigenen Sensoren erfassen können. Diesen müssen wir nutzen um die Initiative zu erhalten. Ziel ist es nach Möglichkeit das gegnerische Schiff nach Möglichkeit Gefechtsuntüchtig zu schießen, sowie der Schutz der Besatzung der Mufflon.", erklärte er, wobei das rote Licht des Gefechtalarms kurz in Schatten legte.

**

"Sensoren bestätigen Anwesenheit von Großkampfschiff sowie Transportschiff. Ankunft an Zielpunkt in etwa fünf Minuten."
"Alle Waffensysteme online, Thanixkanone gefechtsbereit. GARDIAN Laser auf mittlere Entfernung eingestellt."
"Schildsysteme bei voller Funktion, maximale Auslastung möglich."
"Alpha und Bravo bereit von Bord gehen zu können."
"Bereitmachen für Austritt aus Überlichtgeschwindigkeit.", befahl Captain Mitchell und gab damit Chey die entsprechenden Order.

numberten
09.09.2021, 19:57
Niall (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26825944&viewfull=1#post26825944) Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26830763&viewfull=1#post26830763)

"Fuck! Was für eine Scheiße. Was für eine Verdammte. Scheiße.", fluchte Vyrdin leise, das dröhnen seines Gehörganges ignorierend. Falls dieser Claude noch lebte, würde er ihm die Haut abziehen lassen. Helia hatte Recht, er war nachlässig gewesen. Zu nachlässig.
"Ereg! Sperrfeuer!", rief er an seinen Kroganischen Leibwächter gewandt, welcher sich scheinbar unverletzt aus der Hocke erhob. Der Kroganer hob seine Revenant an und feuerte diese in Richtung des maskierten Neuankömmlings ab. Es war egal, das noch verletzte Mask Mitglieder noch rumtorkelten. Wer nicht kämpfen konnte war nutzlos. Wenn es Vyrdin so genau betrachtete waren fast alle in diesem Raum nutzlose. Neuzugänge. Schwach, viel zu schwach. Sie mussten wieder mehr aussortieren. Härtere, bessere Aufnahmeverfahren. Die alten Wege.
Wer noch lebte, realisierte die Lage, griff zu seiner Waffe. Feuerte diese in Richtung des Neuankömmlings ab. Er hatte den Überraschungsvorteil auf seiner Seite. Doch hunderte Geschoße aus der Revenant, sowie der dahinter stehende gepanzerte Kroganer bremsten seine Initiative.
Er war nur eine Person, dennoch beschloß Vyrdin sich neu zu sammeln. Es konnte nicht lange dauern bis die Bullen auftauchten.
Der Salarianer aktivierte die taktische Tarnung seines Anzuges. Und verschwand im hinteren Bereich des Gebäudes.
Es hatte mehrere Gründe warum sie diesen Ort für dieses Treffen ausgewählt hatten. Der wichtigste war das man schnell abhauen konnte wenn die Bullen auftauchten. Der Mask Capo erreichte die Metallschleuse welche in die unteren Bereiche der Citadel führte und gab den Code ein. Die Schleuse öffnete sich. Mit leichten Funken brannte der Energiekern seiner Tarnung durch. Offensichtlich durch den kleinen Auftritt des maskierten Penners zerstört. Zwei weitere Gangmitglieder tauchten hinter ihm auf, sahen wie er die Schleuse öffnete. Überlegten kurz. Auch Resh überlebte ob er die beiden einfach erschießen sollte. Stattdessen nickte er ihnen zu, eine Geste ihm zu folgen. Back-up war gut.
Die drei verschwanden im Tunnel, die schwere Stahlschleuse schloß sich hinter ihnen. Er verriegelte sie von innen. Ereg würde sich durchkämpfen. Der Rest? Nun vielleicht taugte es als eine Art Test. Ausgleich für ihr Versagen.
Die Drei begannen den Marsch durch die Tunnel.
"Helia, ich bin es Resh. Ich,..wir wurden angegriffen. Ich nutze jetzt den Tunnel und sammel dann meine Leute. Ich könnte ein paar deiner Leute brauchen um mir entgegen zu kommen."
"Wie viele?", antwortete die Asari kalt am anderen Ende der Leitung. Resh stockte kurz.
"Dieser Maskentrottel. Hat ein verdammtes Skycar in meine Sitzung reingefahren. Ich vermute er hat sich als ein Neumitglied eingeschlichen und so überhaupt davon erfahren...", erklärte er, wurde aber unterbrochen.
"Wer ist dann der Trottel? Du oder er? Willst du wirklich Groto mit dieser Nachricht unter die Augen treten? Er hasst Versagen. Und das ist dein zweites Mal in kurzer Zeit.", erklärte sie ungläubig und lachte dann verächtlich.
"Ich werde das hinkriegen. Schick mir einfach ein paar deiner Leute und spare dir deinen Spott für später auf.", erwiderte der Salarianer harsch.
"Ich schicke dir jemanden Vyrdin. Das Empfangskomitee ist unterwegs. Aber Spott ist dein geringstes Problem, wenn Groto davon erfährt. Vertrau mir.", erwiderte die Asari und schloss den Com-Kanal.
"Dumme Nutte!", schimpfte der Salarianer und deaktivierte das Omnitool. "Schaut nicht so blöd. Weiter!", blaffte er seine beiden Begleiter an und ging den Tunnel voran.

**

Shadow hatte gemeldet das O`Grady sich auf dem Weg zu einem Treffen der Mask aufmachte und die Task Force darüber informiert. Rose hatte die STR Teams, angefordert und Ilias die Koordinaten weitergeleitet. Wer wusste schon ob die Präsidiumsbeamtin gerade beschäftigt war.
Die Asari war sich sicher das es knallen würde. Entweder das, oder der Ire würde eine lustige Aufnahmezeremonie durchführen um endlich aufgenommen zu werden. Den bisherigen Erfahrungswerten nach, war der Knall wahrscheinlich.
Die Scharfschützenteams bezogen ihre Stellung am Ort, während sich Rose mit einem Eingreifteam in ein gegenüberliegendes Gebäude positioniert hatte.
Den Umstand ohne Blaulicht aufzumarschieren hatte etwas Zeit gekostet, die Party war schon im Gange als sie eintrafen. Offensichtlich hatte O'Grady ein Skycar in das Gebäude hineingefahren und seinen Auftritt hingelegt. Schussgeräusche kamen aus dem Gebäude, sie erkannte das Brüllen eines Revenant Sturmgewehres. Die Dinger waren sehr gut dafür geeignet jemanden den Tag zu verderben.
"Subtil ist vermutlich ein schwarzer Fleck in seinem Vokabular.", merkte Nisha an, welche wie Rose ihre Panzerung trug. "Wie gehen wir vor?"
"Team Alpha bis Delta, behält das Umfeld in Auge. Falls jemand das Gebäude verlässt, eröffnen sie das Feuer. Betäubungsschüße! Einsatz scharfer Munition nur bei aktiven Widerstand oder eigener Gefährdung.", funkte sie die Scharfschützen Teams an.
"Wir bleiben vorerst draußen. Wir haben da momentan Grillfresse und die Mask. Sehe wenig Grund Beamte in ihre Schußbahn zu schicken. Eine Beerdigung diesen Monat reicht mir.", erklärte sie nachdenklich und drehte sich zum Techniker des Teams um. Eine Möglichkeit gab es.
"Machen sie ein paar Mechs bereit und schicken sie die rein."

numberten
09.09.2021, 21:13
Seeva
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826211&viewfull=1#post26826211)
"Dieses Gebäude scheint ein essentieller Teil ihrer Nachschubversorgung zu sein. Knotenpunkt, man kommt schnell zu den anderen Vierteln. Guter Zugang zu mehreren Dockanlagen. Den Plänen, also denen die man bekommt, verläuft ein dichter Strang von Keeper Tunneln unter dem Gebäude entlang. Dementsprechend, gesichert ist es.", erklärte Delaney und markierte für Kathy ein paar Bereiche auf dem Hologramm, welches in hellem Blau auf dem es erzeugendenden Rundtisch schwebte. Nachdenklich legte die Halbasiatin die Hand unter ihr Kinn.
Ihre Kleidung war deutlich funktionaler als normalerweise, schwarzes Tanktop, schwarze eng geschnittene Cargo Hosen, hohe Stiefel. Ihre beiden Phalanx Pistolen ruhten in den entsprechenden Beinholstern. Dort wo sie hingehörten. Sie mochte die hübschen Outfits, das Ambiente, den Luxus.
Doch der leichte Druck der Halterungen der Holster fühlte sich einfach..vertraut an. Sie wusste das sie nicht rausgehen würde um jemanden zu erschießen, die Pistolen in ihren Holstern schlafen würden. Doch die reine Möglichkeit war beruhigend. Erinnerte sie daran was sie gerade zu tun hatte. Zu planen jemanden das Leben schwer zu machen.
"Das bedeutet, es ist nicht gerade ein leichtes Ziel.", merkte sie kritisch an. Matthew trat heran und sah von oben freundlich zu ihr herab.
"Nun, selbstverständlich liegen sie da richtig Miss Orlowski. Jedoch, sind all diese Maßnahmen, Ergebnisse von jahrzehntelangen Gang Kriegen, Schießereien, improvisierte Sprengsätze. Keine Erfahrungen mit einem militärischen Team, von geringerer Größe, aber besserer Schlagkraft. Durchaus umsetzbar. Durchaus umsetzbar.", erklärte er optimistisch.
"Ich sehe mich schon durch miefige Keeper Tunnel stapfen.", merkte Snezhana genervt an und zog an ihrer Zigarette.
"Wir hatten schlimmeres.", merkte Delaney leicht lächelnd an. "Wir haben immer schlimmeres. Schöneres wäre eine nette Abwechslung."
"Da möchte sie wohl ein Spectre sprechen.", meldete sich Samantha plötzlich aus dem Schatten ihrer Bildschirme zu Wort.
"Steht vor der Tür.", fügte sie an. Kathy sah sie leicht skeptisch an.
"Seeva T´Saari? Persönlich? Ganz alleine? Was soll das denn?", fragte sie ungläubig. Snezhana drückte ihre Kippe aus.
"Vielleicht hat sie genug von ihrer Schmugglerin Kontaktperson bekommen und Blamm. Mit solchen ist nicht zu scherzen.", fasste Snzehana ihre Vermutung in ihrem osteuropäische Akzent zusammen. Kathy ignorierte den Einwand, auch wenn er möglich wäre. Jedoch unwahrscheinlich.
"Vielleicht hat sie ja Sehnsucht nach mir.", scherzte sie und wies mit einer Handbewegung Delaney an das Hologramm zu schließen.
"Lassen sie sie rein.", sprach sie an Samantha gewandt. Diese nickte nur knapp und öffnete die Tür.

"Seeva. Ich hätte nicht erwartet sie so bald wieder zu sehen. Vor allem persönlich. Wie kann ich ihnen dieses Mal helfen. Oder waren sie nur gerade in der Gegend?", begrüßte Kathy ihren Gast, leicht an den Tisch gelehnt, mit verschränkten tätowierten Armen.
Die Chancen für einen spontanen Besuch der Spectre waren wohl so hoch wie die für Charis im Lotto zu gewinnen.
Die Asari sah ein wenig gestresst aus und schien nicht unbedingt die beste Laune zu haben. Wobei Kathy sich nicht sicher war, ob sie diese je hatte.
"Bitte, setzen wir uns doch.", bot sie an und deutete auf einen nahen Rundtisch mit Stühlen.

Shepard Commander
09.09.2021, 21:30
Niall (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26825944&viewfull=1#post26825944) Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26830763&viewfull=1#post26830763)

"Fuck! Was für eine Scheiße. Was für eine Verdammte. Scheiße.", fluchte Vyrdin leise, das dröhnen seines Gehörganges ignorierend. Falls dieser Claude noch lebte, würde er ihm die Haut abziehen lassen. Helia hatte Recht, er war nachlässig gewesen. Zu nachlässig.
"Ereg! Sperrfeuer!", rief er an seinen Kroganischen Leibwächter gewandt, welcher sich scheinbar unverletzt aus der Hocke erhob. Der Kroganer hob seine Revenant an und feuerte diese in Richtung des maskierten Neuankömmlings ab. Es war egal, das noch verletzte Mask Mitglieder noch rumtorkelten. Wer nicht kämpfen konnte war nutzlos. Wenn es Vyrdin so genau betrachtete waren fast alle in diesem Raum nutzlose. Neuzugänge. Schwach, viel zu schwach. Sie mussten wieder mehr aussortieren. Härtere, bessere Aufnahmeverfahren. Die alten Wege.
Wer noch lebte, realisierte die Lage, griff zu seiner Waffe. Feuerte diese in Richtung des Neuankömmlings ab. Er hatte den Überraschungsvorteil auf seiner Seite. Doch hunderte Geschoße aus der Revenant, sowie der dahinter stehende gepanzerte Kroganer bremsten seine Initiative.
Er war nur eine Person, dennoch beschloß Vyrdin sich neu zu sammeln. Es konnte nicht lange dauern bis die Bullen auftauchten.
Der Salarianer aktivierte die taktische Tarnung seines Anzuges. Und verschwand im hinteren Bereich des Gebäudes.
Es hatte mehrere Gründe warum sie diesen Ort für dieses Treffen ausgewählt hatten. Der wichtigste war das man schnell abhauen konnte wenn die Bullen auftauchten. Der Mask Capo erreichte die Metallschleuse welche in die unteren Bereiche der Citadel führte und gab den Code ein. Die Schleuse öffnete sich. Mit leichten Funken brannte der Energiekern seiner Tarnung durch. Offensichtlich durch den kleinen Auftritt des maskierten Penners zerstört. Zwei weitere Gangmitglieder tauchten hinter ihm auf, sahen wie er die Schleuse öffnete. Überlegten kurz. Auch Resh überlebte ob er die beiden einfach erschießen sollte. Stattdessen nickte er ihnen zu, eine Geste ihm zu folgen. Back-up war gut.
Die drei verschwanden im Tunnel, die schwere Stahlschleuse schloß sich hinter ihnen. Er verriegelte sie von innen. Ereg würde sich durchkämpfen. Der Rest? Nun vielleicht taugte es als eine Art Test. Ausgleich für ihr Versagen.
Die Drei begannen den Marsch durch die Tunnel.
"Helia, ich bin es Resh. Ich,..wir wurden angegriffen. Ich nutze jetzt den Tunnel und sammel dann meine Leute. Ich könnte ein paar deiner Leute brauchen um mir entgegen zu kommen."
"Wie viele?", antwortete die Asari kalt am anderen Ende der Leitung. Resh stockte kurz.
"Dieser Maskentrottel. Hat ein verdammtes Skycar in meine Sitzung reingefahren. Ich vermute er hat sich als ein Neumitglied eingeschlichen und so überhaupt davon erfahren...", erklärte er, wurde aber unterbrochen.
"Wer ist dann der Trottel? Du oder er? Willst du wirklich Groto mit dieser Nachricht unter die Augen treten? Er hasst Versagen. Und das ist dein zweites Mal in kurzer Zeit.", erklärte sie ungläubig und lachte dann verächtlich.
"Ich werde das hinkriegen. Schick mir einfach ein paar deiner Leute und spare dir deinen Spott für später auf.", erwiderte der Salarianer harsch.
"Ich schicke dir jemanden Vyrdin. Das Empfangskomitee ist unterwegs. Aber Spott ist dein geringstes Problem, wenn Groto davon erfährt. Vertrau mir.", erwiderte die Asari und schloss den Com-Kanal.
"Dumme Nutte!", schimpfte der Salarianer und deaktivierte das Omnitool. "Schaut nicht so blöd. Weiter!", blaffte er seine beiden Begleiter an und ging den Tunnel voran.

**

Shadow hatte gemeldet das O`Grady sich auf dem Weg zu einem Treffen der Mask aufmachte und die Task Force darüber informiert. Rose hatte die STR Teams, angefordert und Ilias die Koordinaten weitergeleitet. Wer wusste schon ob die Präsidiumsbeamtin gerade beschäftigt war.
Die Asari war sich sicher das es knallen würde. Entweder das, oder der Ire würde eine lustige Aufnahmezeremonie durchführen um endlich aufgenommen zu werden. Den bisherigen Erfahrungswerten nach, war der Knall wahrscheinlich.
Die Scharfschützenteams bezogen ihre Stellung am Ort, während sich Rose mit einem Eingreifteam in ein gegenüberliegendes Gebäude positioniert hatte.
Den Umstand ohne Blaulicht aufzumarschieren hatte etwas Zeit gekostet, die Party war schon im Gange als sie eintrafen. Offensichtlich hatte O'Grady ein Skycar in das Gebäude hineingefahren und seinen Auftritt hingelegt. Schussgeräusche kamen aus dem Gebäude, sie erkannte das Brüllen eines Revenant Sturmgewehres. Die Dinger waren sehr gut dafür geeignet jemanden den Tag zu verderben.
"Subtil ist vermutlich ein schwarzer Fleck in seinem Vokabular.", merkte Nisha an, welche wie Rose ihre Panzerung trug. "Wie gehen wir vor?"
"Team Alpha bis Delta, behält das Umfeld in Auge. Falls jemand das Gebäude verlässt, eröffnen sie das Feuer. Betäubungsschüße! Einsatz scharfer Munition nur bei aktiven Widerstand oder eigener Gefährdung.", funkte sie die Scharfschützen Teams an.
"Wir bleiben vorerst draußen. Wir haben da momentan Grillfresse und die Mask. Sehe wenig Grund Beamte in ihre Schußbahn zu schicken. Eine Beerdigung diesen Monat reicht mir.", erklärte sie nachdenklich und drehte sich zum Techniker des Teams um. Eine Möglichkeit gab es.
"Machen sie ein paar Mechs bereit und schicken sie die rein."

„Keine Pause für die Verruchten“, dachte Hanna, aktivierte das Blaulicht ihres Skycars und riss das tonnenschwere Vehikel ungelenk aus seiner nach Hause gerichteten Flugbahn. Pfeilschnell schoss sie jetzt in die entgegengesetzte Richtung und sah den neben ihr liegenden Burritorest vom Sitz gleiten und im Fußraum verschwinden. Sie beschleunigte Bessy auf vollen Schub, während sie die Nachricht Peresa’ans auf den digitalen Schirm der Frontscheibe zog. O’Grady hatte seinen Blutrausch wiedergefunden und richtete ein Massaker in einem der für kriminelles Klientel prädestinierten Gebäude an. Die Teams der Eingreiftruppe waren schon auf dem Weg.
„Zahltag, du Schweinehund“, murmelte Hanna. Wenn es klappte, würde O’Grady heute für den Ärger bezahlen, den er angerichtet hatte.

*

Hanna kam zeitgleich mit eine Staffel Polizei-Mechs (https://jmmnewaov2.files.wordpress.com/2012/08/total-recall-2012.jpg?w=462) an, einer Aufwertung der LOKI-Plattform, die für Aufstandsbekämpfungen oder Gangkrieg-Einsätze wie diesen spezialisiert worden waren. Sie waren stabile Kampfeinheiten mit begrenzter taktischer Programmierung. Ihr Vorteil lag in der Ersetzbarkeit, die bei getöteten Beamten wesentlich schwerer war, sowie der Tatsache, dass ein im C-Sec HQ sitzender Operator problemlos die Kontrolle über eine der Plattformen übernehmen und diese aus der Ferne lenken konnte.
Die achtzehn Mechs wandten ihre leeren Gesichter zu der Polizistin und salutierten hölzern, als sie ihren Dienstausweis scannten.

Hanna schloss zu Rose und ihrem Schützling auf, die im Gegensatz zu ihr selbst in Schutzausrüstung gekleidet waren. Die Agentin trug lediglich einen Schutzschildgürtel, der einen Körperschild gegen ballistische Waffen erschuf. Bei einer Predator blieben blaue Flecken, bei einer Carnifex half das Teil eher nicht. Hanna spitzte die Ohren: Da waren genug Waffen im Einsatz, um ihren Schild und sie zu zerreißen.
„Da bin ich ja gerade rechtzeitig zur Party erschienen“, grüßte die Blondine, duckte sich und schaute zu Peresa’an.
„Ich nehme an, dass unser Goldjunge gerade am Werk ist? Wen bekämpft er da?“

Luceija
09.09.2021, 22:03
Dieser kurze Moment mit Blick in seine Augen hatte etwas leicht beängstigendes. Leif lehnte sich unbewusst kaum merklich zurück, zog die Mundwinkel nach unten und sah Luceija an, als seien ihre Worte nicht nur Worte, sondern eine ernsthafte Bedrohung für Leib und Leben. “Sorry…“, murmelte er nur und kasteite sich selbst dafür, dass er es ERNSTHAFT gewagt hatte ein kleines Stück ihrer Heimat auch nur annähernd in missgünstigen Umständen erwähnt zu haben. Oh, nein. Nicht ein kleines Stück. 250.000 Quadratkilometer. Er grinste. Etwas hölzern. Luceija entschuldigend noch einmal direkt ansehend, dann seinen Blick zu Zora schweifen lassend, weil da irgendetwas zwischen den beiden Frauen vor sich ging. Doch bevor der Schwede es wagte zu fragen, unterbrach Vigilio ihn unbewusst. „Hm?“, schreckte Leif aus seinen Gedanken auf. Er hatte die Frage gehört, aber sein Hirn arbeitete wenige Sekunden langsamer, bis er sie begriff. „Oh-…Naja. Ich als klischeehafter Schwede bin eher distanziert, aber bei euch Italienern weiß man manchmal nicht ob ihr euch gerade zum Himmel lobt oder enterbt. Das ist alles etwas viel. Und nebenbei würde an einem schwedischen Tisch nie jemand nach deinen Plänen zu Kindern, Hochzeit und so weiter fragen. Nicht derart direkt, wenn du verstehst.“, erklärte sich Leif, wieder etwas schuldbewusst, die Schultern hochziehend. Er wirkte kleiner als er tatsächlich war. Ein seltenes Bild, wenn man ihn kannte. „Nix für Ungut.“

"Ich hab das leise Gefühl, dass es hier nach Klischee schreit..", stellte der Italiener die wage Vermutung auf die ihn überkam. Hingegen war und blieb Luceija erneut erstaunlich ruhig. Und nicht nur das. Was um sie herum geschah schien einmal mehr viel zu langsam zu verlaufen, gar wie in einer Zeitlupe oder auf irgendeine perfide Art eingefroren. Das hier war keine außerkörperliche Erfahrung oder etwas dergleichen, einfach nur sie, die immer häufiger und immer scheinbar grundloser den Faden zu verlieren schien und leere Blicke durch Gil hindurch warf, auf den sie zuletzt geschaut hatte. Sie sah, wie seine Finger sich an seine Stirn legten und mit dieser präzisen Leichtigkeit eines Geschäftsmannes in Freizeit die Fingerkuppen an die Schläfe klopfen ließ. Es schien Luceija nicht zu faszinieren, wie und was er tat, aber etwas schien sie schlicht und ergreifend kurz aus dem Hier und Jetzt zu ziehen und sie lautlos seufzen.
Kopfschmerzen? Sie wusste nicht was es war. Rieb sich mit dem Handballen den Schädel ihrer Stirn, bevor sich ihr Blick wieder zu fokussieren wusste. Vielleicht zu viel getrunken? Ihre Vermutungen lagen allerdings doch eher an einem anderen Punkt. Medikamente. Oder Entzug.
"-...aber auch wenn ich mir sicher bin, dass man auch bei euch solche Fragen stellt: Wär ein Fehler die bevormundenden Aussagen meiner-...unserer-...Mutter als Standard zu nehmen. Lass dich jedenfalls nicht von der Lautstärke täuschen, eine Familie ist nun mal eine Familie.", lachte Vigilio befreit.
"Du redest so leichtfertig über die Scheiße die sie redet. Kann man auch nur sagen wenn man immer auf der anderen Seite stand, hm?", forderte Luci ihren Bruder unerwartet heraus, aber sie wartete kaum auf eine angemessene Reaktion. Sah ihn nur Luft holen. "Luci...?" "Passt schon." Wieder ein Seufzen, dass langsamer wirkte als es wirklich war. Diesmal nicht von ihr. "Alles okay bei dir? Mehr Alkohol oder weniger?", fragte der Bruder, hob fragend die Flasche vor ihren Augen an. "Tzeh." "Heißt weniger...?" Sie fauchte. Und riss ihm die Flasche aus der Hand, schraubte sie auf. Wieder warf sie einen Blick gen Zora. Fühlte sich ertappt. Der Blick länger als vorher.

"Jedenfalls hat sie eins geschafft: Leif zu vergraulen. Richtig gut hingekriegt. Alles getan was man nich' tun soll."

Shepard Commander
09.09.2021, 22:21
Seeva
(https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page6?p=26826211&viewfull=1#post26826211)
"Dieses Gebäude scheint ein essentieller Teil ihrer Nachschubversorgung zu sein. Knotenpunkt, man kommt schnell zu den anderen Vierteln. Guter Zugang zu mehreren Dockanlagen. Den Plänen, also denen die man bekommt, verläuft ein dichter Strang von Keeper Tunneln unter dem Gebäude entlang. Dementsprechend, gesichert ist es.", erklärte Delaney und markierte für Kathy ein paar Bereiche auf dem Hologramm, welches in hellem Blau auf dem es erzeugendenden Rundtisch schwebte. Nachdenklich legte die Halbasiatin die Hand unter ihr Kinn.
Ihre Kleidung war deutlich funktionaler als normalerweise, schwarzes Tanktop, schwarze eng geschnittene Cargo Hosen, hohe Stiefel. Ihre beiden Phalanx Pistolen ruhten in den entsprechenden Beinholstern. Dort wo sie hingehörten. Sie mochte die hübschen Outfits, das Ambiente, den Luxus.
Doch der leichte Druck der Halterungen der Holster fühlte sich einfach..vertraut an. Sie wusste das sie nicht rausgehen würde um jemanden zu erschießen, die Pistolen in ihren Holstern schlafen würden. Doch die reine Möglichkeit war beruhigend. Erinnerte sie daran was sie gerade zu tun hatte. Zu planen jemanden das Leben schwer zu machen.
"Das bedeutet, es ist nicht gerade ein leichtes Ziel.", merkte sie kritisch an. Matthew trat heran und sah von oben freundlich zu ihr herab.
"Nun, selbstverständlich liegen sie da richtig Miss Orlowski. Jedoch, sind all diese Maßnahmen, Ergebnisse von jahrzehntelangen Gang Kriegen, Schießereien, improvisierte Sprengsätze. Keine Erfahrungen mit einem militärischen Team, von geringerer Größe, aber besserer Schlagkraft. Durchaus umsetzbar. Durchaus umsetzbar.", erklärte er optimistisch.
"Ich sehe mich schon durch miefige Keeper Tunnel stapfen.", merkte Snezhana genervt an und zog an ihrer Zigarette.
"Wir hatten schlimmeres.", merkte Delaney leicht lächelnd an. "Wir haben immer schlimmeres. Schöneres wäre eine nette Abwechslung."
"Da möchte sie wohl ein Spectre sprechen.", meldete sich Samantha plötzlich aus dem Schatten ihrer Bildschirme zu Wort.
"Steht vor der Tür.", fügte sie an. Kathy sah sie leicht skeptisch an.
"Seeva T´Saari? Persönlich? Ganz alleine? Was soll das denn?", fragte sie ungläubig. Snezhana drückte ihre Kippe aus.
"Vielleicht hat sie genug von ihrer Schmugglerin Kontaktperson bekommen und Blamm. Mit solchen ist nicht zu scherzen.", fasste Snzehana ihre Vermutung in ihrem osteuropäische Akzent zusammen. Kathy ignorierte den Einwand, auch wenn er möglich wäre. Jedoch unwahrscheinlich.
"Vielleicht hat sie ja Sehnsucht nach mir.", scherzte sie und wies mit einer Handbewegung Delaney an das Hologramm zu schließen.
"Lassen sie sie rein.", sprach sie an Samantha gewandt. Diese nickte nur knapp und öffnete die Tür.

"Seeva. Ich hätte nicht erwartet sie so bald wieder zu sehen. Vor allem persönlich. Wie kann ich ihnen dieses Mal helfen. Oder waren sie nur gerade in der Gegend?", begrüßte Kathy ihren Gast, leicht an den Tisch gelehnt, mit verschränkten tätowierten Armen.
Die Chancen für einen spontanen Besuch der Spectre waren wohl so hoch wie die für Charis im Lotto zu gewinnen.
Die Asari sah ein wenig gestresst aus und schien nicht unbedingt die beste Laune zu haben. Wobei Kathy sich nicht sicher war, ob sie diese je hatte.
"Bitte, setzen wir uns doch.", bot sie an und deutete auf einen nahen Rundtisch mit Stühlen.


Wie nicht anders zu erwarten schwang die Tür zu Orlowskis Unterschlupf auf. Hier roch es immer irgendwie illegal, wenngleich unbeschreiblich. Mit jedem Schritt musste man fürchten in ein Drogenlabor oder den Abschluss eines krummen Geschäfts zu stolpern. Seeva betrachtete oberflächlich die Ansammlung der Leute in diesem Raum. Menschen, einige davon lässiger als andere. Von Orlowskis ansonsten omnipräsenter Leibwache war nichts zu sehen. Die Spectre rechnete sich gute Chancen aus, sollte die Menschenfrau beschließen sich hier und jetzt gegen sie zu wenden. Immerhin kam Seeva als Einfordernde und nicht als Bittstellerin. Und bei Menschen ihres Kalibers war Wachsamkeit stets ein guter Berater.

Die Halbasiatin, heute im Aufzug der am besten die Beschreibung „sexy aber gefährlich“ diente, begegnete Seeva mit geschäftiger Freundlichkeit, auch wenn ihre „Witze“ die Spectre nicht auflockerten, sondern eher verwirrten. Sie konnte schwer deuten, welche von Orlowskis Aussagen nun vollkommen ernst und welche eher ironisch waren.
„Bleiben wir doch bei 'Commander', danke“, sagte Seeva, nachdem sie sich gesetzt hatte. Sie taxierte die Kriminelle, die jedoch unverwandt lächelte und keine Anzeichen davon zeigte, ob sie eine Ahnung hatte, weshalb die Asari sie besuchte.
„Es geht um den Gefallen, um den ich Sie gebeten habe. Ihre Kontakte auf der Erde, in London“, half sie nach. Sie argwöhnte, dass Orlowski dieser Bitte nicht nachgekommen war. Kriminelle Elemente waren keine besonders zuverlässigen Verbündeten, wenn die eigenen Geschäfte lockten.
„Ich brauche noch immer Informationen, um mein Netz zu verdichten. Leider… spielt die Zeit gegen mich.“
Sie warf einen Blick in die Runde.
„Scheinbar sind Sie in eigene Geschäfte verwickelt. Dennoch: Je schneller ich diese Informationen beziehen kann, desto schneller sind Sie mich los.“

numberten
09.09.2021, 23:23
Wie nicht anders zu erwarten schwang die Tür zu Orlowskis Unterschlupf auf. Hier roch es immer irgendwie illegal, wenngleich unbeschreiblich. Mit jedem Schritt musste man fürchten in ein Drogenlabor oder den Abschluss eines krummen Geschäfts zu stolpern. Seeva betrachtete oberflächlich die Ansammlung der Leute in diesem Raum. Menschen, einige davon lässiger als andere. Von Orlowskis ansonsten omnipräsenter Leibwache war nichts zu sehen. Die Spectre rechnete sich gute Chancen aus, sollte die Menschenfrau beschließen sich hier und jetzt gegen sie zu wenden. Immerhin kam Seeva als Einfordernde und nicht als Bittstellerin. Und bei Menschen ihres Kalibers war Wachsamkeit stets ein guter Berater.

Die Halbasiatin, heute im Aufzug der am besten die Beschreibung „sexy aber gefährlich“ diente, begegnete Seeva mit geschäftiger Freundlichkeit, auch wenn ihre „Witze“ die Spectre nicht auflockerten, sondern eher verwirrten. Sie konnte schwer deuten, welche von Orlowskis Aussagen nun vollkommen ernst und welche eher ironisch waren.
„Bleiben wir doch bei 'Commander', danke“, sagte Seeva, nachdem sie sich gesetzt hatte. Sie taxierte die Kriminelle, die jedoch unverwandt lächelte und keine Anzeichen davon zeigte, ob sie eine Ahnung hatte, weshalb die Asari sie besuchte.
„Es geht um den Gefallen, um den ich Sie gebeten habe. Ihre Kontakte auf der Erde, in London“, half sie nach. Sie argwöhnte, dass Orlowski dieser Bitte nicht nachgekommen war. Kriminelle Elemente waren keine besonders zuverlässigen Verbündeten, wenn die eigenen Geschäfte lockten.
„Ich brauche noch immer Informationen, um mein Netz zu verdichten. Leider… spielt die Zeit gegen mich.“
Sie warf einen Blick in die Runde.
„Scheinbar sind Sie in eigene Geschäfte verwickelt. Dennoch: Je schneller ich diese Informationen beziehen kann, desto schneller sind Sie mich los.“



Kathy schnalzte leise mit der Zunge als Seeva mit ihrem Commander um die Ecke kam und setzte sich ihr dann gegenüber.
Die Flitterwochen waren vorbei, das graue Realität zog wieder ein. Allerdings sollte die Spectre dabei nicht vergessen das sie nicht ihr Prügelknabe, oder einer ihrer Groupies war. Geduldig hörte Kathy den Ausführungen der Asari zu. Fast schon belanglos, um deswegen persönlich aufzutauchen. Die Halbasiatin ließ einmal langsam den Kopf kreisen und lächelte dann scheinbar ergeben.
"Fantastisch.", erwiderte sie auf die Option Seeva bald wieder los zu sein. Sie winkte Delaney zu sich heran.
"Natürlich habe ich mich daran gesetzt, aber ich finde es rührend das sie meine Arbeit kontrollieren.", merkte sie schnippisch an.
"Das heißt, Mister Delaney hat sich darum gekümmert. Seien sie doch so lieb und berichten sie dem Commander.", wies sie den Briten an.
Dieser trat vor und aktivierte sein Omnitool, bevor er sich zu der Spectre drehte. Sein Blick war fest und selbstbewusst, spiegelte Respekt wieder jedoch kein Anzeichen von Furcht gegenüber Rang und Position seines Gegenübers.
"Die äußerst vage Anforderung die sie über ihre Schmugglerin übermittelt haben, hat natürlich dafür gesorgt das meine Kontakte vor Ort recht breit nach Informationen gesucht haben. Eine Spezifikation was sie genau dort suchen wäre hilfreich.", begann er nüchtern.
"Eine ziemlich große Anlage, erstaunlich gut gesichert, selbst für diesen Teil der Stadt. Ein großer Fremdkörper. Sie stellen Menschen ein, auch als Sicherheitskräfte. Der innere Bereich der Anlage wird jedoch komplett von Turianern bewacht, welche sich Zitat, gegenüber jeden Menschen auch wie ein Haufen Faschos aufführen. Es gibt häufige Lieferungen von Laborausrüstung, und mehrere Transporte die sich mit der Entsorgung von Sondermüll beschäftigen, alles was auf eine größere medizinische Anlage im Inneren hinweist. Bei Bedarf könnten meine Leute sicherlich herausfinden was sich in diesem Sondermüll befinden, jedoch besitzt die Anlage eigene Entsorgungskapazitäten, wo man sicher sensible Rückstände entsorgt. Ich konnte einen ungefähren Grundriss der Anlage bekommen, die äußeren Sicherheitsanlagen halbwegs sicher skizzieren. Ich kann ihnen eine Liste der offiziellen Geschäftspartner besorgen, wenn ich ein wenig mehr investiere vielleicht auch ein paar inoffizielle. Der Bursche ist reich, aber selbst mit Geld braucht er menschliche Mittelsmänner. Turianer sind nicht bei allen beliebt. Shanxi und so.", erklärte er mit einem Schulterzucken. Der Erstkontaktkrieg war zwar schon eine Weile her, aber in vielen Bereichen nicht vergessen.
"Ein sehr grober Abriss, ich hatte noch keine Zeit ihnen ein Dossier zu erstellen und die Daten fließen noch herein. Ich kann ihnen einfach alles überlassen und sie suchen sich das raus was sie wollen, oder sie teilen mir einfach mit was sie interessiert.", bot er an.
"Ich weiß ja nicht wie sie ihr Netz verdichten wollen. Geht mich auch nichts an Ma'am.", fügte er hinzu und ließ die Datei verschwinden. Er machte einen kleinen Schritt zurück und blieb in einer lockeren Habacht-Stellung stehen.
"Ich hoffe das erfüllt ein wenig ihre Wünsche, Commander.", kommentierte es Kathy und nickte dem Briten anerkennend zu, bevor sich ihr Blick erwartungsvoll der Spectre zuwandte. Wer wusste schon was die alte Harpie noch so wollte.

Forenperser
10.09.2021, 01:27
Captain Tomasz Krzeminski

"In Ordnung Leute."
Krzeminski kontrollierte seine M-96 Mattock, während die versammelte Einsatzgruppe Haltung annahm und zu ihm sah. "Es ist soweit. Ihr alle wisst, womit wir es zu tun haben. Oder viel eher, mit wem. Aber wir dürfen das keinen Einfluss auf uns haben lassen! Setolok hat unsere Hilfe angefordert, also wird er sie auch bekommen. Wir leisten Unterstützung, aber nicht im direkten Gefecht! Wir helfen die ansässige Bevölkerung zu evakuieren und mögliche Fluchtwege abzuschneiden und zu besetzen! Geschossen wird nur zur Verteidigung, aber wenn Sie angegriffen werden, haben Sie natürlich auch das Recht aktive Bedrohungen auszuschalten."
Seine Leute nickten verstehend. "Falls sie dem Maskenmann.....falls Sie O'Grady jedoch sehen sollten.....melden Sie es mir sofort! Und versuchen Sie jegliche Konfrontation zu vermeiden."
Leichtes Murmeln ging durch die Menge, doch sie verstanden. "Das wäre alles. Ab geht's, unsere Kollegen unten im Tayseri-Bezirk warten auf uns!"

Niall O'Grady

Der neue Panzer war zwar schwerer als der alte, doch fiel die Koordination ihm deutlich leichter als gedacht. Jede Bewegung ließ sich immer noch präzise kontrollieren und der an der Maske angebrachte Visor scannte die Umgebung sogar nochmal schneller als zuvor.
Ein Projektil traf ihn genau in Brusthöhe und ließ ihn einen Schritt zurück stolpern, durchbrach die Panzerung jedoch nicht. Er stellte sich seitlich hinter den Türrahmen, durch welchen er den Raum betreten hatte und wartete auf eine Gelegenheit zum Feuer. Als 2 seiner Feinde ihre Thermomagazine wechselten beugte er sich für einen Moment vor und durchsiebte sie mit einer Salve seiner Maschinenpistole.
Einen kurzen Moment später jedoch wurde er durch das Dauerfeuer der Revenant wieder hinter eine andere Deckung gezwungen.
>>Verdammt nochmal.<<"
Der Scan zeigte an, dass Vyrdin Resh bereits geflohen war. Sicherlich hatte er schon die Schutzräume erreicht und war auf dem Weg in die Tunnel. Das hatte er vorher mit eingeplant. Was jedoch nicht eingeplant war, war der verdammte Kroganer. Und die Sirenen wurden auch langsam lauter. Er musste improvisieren.
Mit einem Klicken auf den Granatenwerfer am Handgelenk rasteten die Geschosse ein. Einige Momente wartete er noch, bis endlich das erlösende, zischende Geräusch des überhitzenden Thermomagazins zu hören war. Dann richtete er sich auf und verschoss alle 3 Granaten direkt hintereinander. Das Tränengas füllte sofort den gesamten Teil des Raums. Er hörte ersticktes Husten von allen Seiten, der Scanner zeigte an wie mehrere Signaturen zu Boden gingen. Vorsichtig erhob er sich aus seiner Deckung. Und konnte nicht schnell genug reagieren, als plötzlich etwas Großes aus der Wand von Gas auf ihn zugestürmt kam.
>>Oh n- <<
Im vollen Lauf rammte der massive Körper des Kroganers in Niall hinein und schleuderte ihn mit gewaltiger Wucht durch die Luft. Krachend schlug er mit dem Rücken zuerst an die Wand und fiel zu Boden.
>>Ungh.....<<
Die Panzerung federte den Großteil des Aufpralls zwar ab, dennoch fühlten sich sämtliche Knochen wie durchgeschüttelt an. >>For the love of - <<
Er rollte zur Seite und das Feuer der Revenant ließ bereits den Putz von der Wand bröseln. Grinsend schritt der Kroganer auf ihn zu, das übergroße Sturmgewehr nur mit einer Hand hochhaltend, und machte sich bereit wieder abzudrücken.
"Stopp! Kei-ne Be-we-gung! Kampf-hand-lungen so-fort ein-stel-len und Waf-fen fal-len las-sen!"
Rot-blaues Licht strahlte durch die sich langsam auflösende Gaswand und mehrere Polizeimechs traten durch das Loch im Sichtfenster in den Raum. Der Kroganer wirbelte sofort herum und beharkte sie mit seiner Revenant. Niall, der immer noch jeden einzelnen Knochen spürte, nutzte den Tumult und sprintete aus dem Raum.
Die Polizei war bereits hier! Vyrdin Resh hatte einen Vorsprung. Und wer wusste schon, wer noch alles den Gunst der Stunde nutzen würde. Er musste sich rasch etwas einfallen lassen.

Shepard Commander
10.09.2021, 12:34
Kathy schnalzte leise mit der Zunge als Seeva mit ihrem Commander um die Ecke kam und setzte sich ihr dann gegenüber.
Die Flitterwochen waren vorbei, das graue Realität zog wieder ein. Allerdings sollte die Spectre dabei nicht vergessen das sie nicht ihr Prügelknabe, oder einer ihrer Groupies war. Geduldig hörte Kathy den Ausführungen der Asari zu. Fast schon belanglos, um deswegen persönlich aufzutauchen. Die Halbasiatin ließ einmal langsam den Kopf kreisen und lächelte dann scheinbar ergeben.
"Fantastisch.", erwiderte sie auf die Option Seeva bald wieder los zu sein. Sie winkte Delaney zu sich heran.
"Natürlich habe ich mich daran gesetzt, aber ich finde es rührend das sie meine Arbeit kontrollieren.", merkte sie schnippisch an.
"Das heißt, Mister Delaney hat sich darum gekümmert. Seien sie doch so lieb und berichten sie dem Commander.", wies sie den Briten an.
Dieser trat vor und aktivierte sein Omnitool, bevor er sich zu der Spectre drehte. Sein Blick war fest und selbstbewusst, spiegelte Respekt wieder jedoch kein Anzeichen von Furcht gegenüber Rang und Position seines Gegenübers.
"Die äußerst vage Anforderung die sie über ihre Schmugglerin übermittelt haben, hat natürlich dafür gesorgt das meine Kontakte vor Ort recht breit nach Informationen gesucht haben. Eine Spezifikation was sie genau dort suchen wäre hilfreich.", begann er nüchtern.
"Eine ziemlich große Anlage, erstaunlich gut gesichert, selbst für diesen Teil der Stadt. Ein großer Fremdkörper. Sie stellen Menschen ein, auch als Sicherheitskräfte. Der innere Bereich der Anlage wird jedoch komplett von Turianern bewacht, welche sich Zitat, gegenüber jeden Menschen auch wie ein Haufen Faschos aufführen. Es gibt häufige Lieferungen von Laborausrüstung, und mehrere Transporte die sich mit der Entsorgung von Sondermüll beschäftigen, alles was auf eine größere medizinische Anlage im Inneren hinweist. Bei Bedarf könnten meine Leute sicherlich herausfinden was sich in diesem Sondermüll befinden, jedoch besitzt die Anlage eigene Entsorgungskapazitäten, wo man sicher sensible Rückstände entsorgt. Ich konnte einen ungefähren Grundriss der Anlage bekommen, die äußeren Sicherheitsanlagen halbwegs sicher skizzieren. Ich kann ihnen eine Liste der offiziellen Geschäftspartner besorgen, wenn ich ein wenig mehr investiere vielleicht auch ein paar inoffizielle. Der Bursche ist reich, aber selbst mit Geld braucht er menschliche Mittelsmänner. Turianer sind nicht bei allen beliebt. Shanxi und so.", erklärte er mit einem Schulterzucken. Der Erstkontaktkrieg war zwar schon eine Weile her, aber in vielen Bereichen nicht vergessen.
"Ein sehr grober Abriss, ich hatte noch keine Zeit ihnen ein Dossier zu erstellen und die Daten fließen noch herein. Ich kann ihnen einfach alles überlassen und sie suchen sich das raus was sie wollen, oder sie teilen mir einfach mit was sie interessiert.", bot er an.
"Ich weiß ja nicht wie sie ihr Netz verdichten wollen. Geht mich auch nichts an Ma'am.", fügte er hinzu und ließ die Datei verschwinden. Er machte einen kleinen Schritt zurück und blieb in einer lockeren Habacht-Stellung stehen.
"Ich hoffe das erfüllt ein wenig ihre Wünsche, Commander.", kommentierte es Kathy und nickte dem Briten anerkennend zu, bevor sich ihr Blick erwartungsvoll der Spectre zuwandte. Wer wusste schon was die alte Harpie noch so wollte.

„Sehr gute Arbeit“, sagte Seeva zu dem breitschultrigen Menschen. Das Lob galt auch seiner Chefin. In Seevas Kopf entstand das Abbild der Anlage auf Sur’Kesh, nur dass das Gebäude inmitten einer Stadt und nicht im Urwald stand. Und sie war größer, wie es aus dem Bericht des Menschen hervorging. Dass Vhan Menschen beschäftigte notierte sich die Spectre gedanklich als Pluspunkt. Menschen waren gesprächig und hielten sich alle für ganz besonders wichtig. Und sie knickten unter Druck schneller ein als Turianer. Seevas Augen wanderten zu dem in lockerer aber eindeutig militärischer Haltung stehenden Mann. „Vielleicht nicht alle Menschen“, dachte sie bei sich und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Dann wandte sie sich zu der Schwarzhaarigen und sagte: „Das haben Sie, ich danke Ihnen. Übertragen Sie die Rohdaten einfach hier im lokalen Netzwerk auf mein Omnitool, ich lasse meine Leute dann checken, welche Punkte für uns relevant sind.“
Der Mensch führte den Vorschlag auf ein Kopfnicken Orlowskis hin aus. Seevas Tool begann zu leuchten, während die Übertragung lief. Die Kontakte der Halbasiatin hatten eine beträchtliche Menge von Informationen zusammengesammelt, die von schlichter Beobachtung bis zu den Markierungen der Transporter reichten. Nicht schlecht für die kurze Zeit. Lacan und Narissa hatte bislang noch keine Ergebnisse vorgewiesen, was die Asari sehr verwunderte. Gerade bei dem Priester hatte sie rasche Erfolge erwartet.

Da Orlowski nicht gerade erpicht darauf schien die Spectre länger als nötig anzuschauen – obwohl Seeva doch recht attraktiv erscheinen musste – erhob sich Seeva von ihrem Stuhl. „Nochmals: gute Arbeit.“
Vermutlich würde die Menschenfrau nicht versuchen sie bei diesem Treffen auszuschalten. Die Asari holte tief Luft und spürte einen Schmerz in der Lunge. Sie zeigte keine Regung, aber schickte innerlich einen lästerlichen Fluch gegen Vhan und seine ganze Sippe. Die neuen Informationen war auf den ersten Blick kein Durchbruch, aber sie wären ein weiterer, vielleicht etwas dünnerer, Sargnagel für Vhan.

Majonese
10.09.2021, 13:07
Das Shuttle ließ das nähere Umland von Xin Yi hinter sich und steuerte auf ein recht ungewöhnliches Gebäude zu. Aus der Ferne wirkte es zunächst mehr wie ein riesiges Büro, von denen es in Xin Yi durchaus einige gab, welches sich über die Hügellandschaft erhob. Dann allerdings landete das Shuttle und sie staunten über das, was sich vor ihnen aufbaute. Ruyaks Zuhause war eigentlich nur ein dreistöckiges Wohnhaus und dennoch hatte es die Dimension eines kleinen Bürokomplexes.
Es sah aus wie ein Haus für Riesen und alles hatte Übergröße, von den riesigen, gläsernen Fenstern und der überdimensionierten Eingangstür, welche wie ein Schlossportal wirkte, bis hin zu den steinernen Gehwegen, welche sich um das Anwesen herum wanden und die Breite einer kleinen Straße hatten. Man konnte sofort erkennen, dass hier ein Kroganer wohnen musste. Neben der Größe sprachen auch die kantigen Formen und der graue Stein, welcher die Wände formte, ganz klar dafür. Es wirkte stumpf, massig und brutal, genau wie die riesigen Echsen Tuchankas.
Auf den zweiten Blick offenbarte die Architektur jedoch ein sehr ungewöhnliches Bild. Der Stein machte zwar den Eindruck von nacktem Fels, doch bei genauerem Hinschauen konnte man sehr gut die zahlreichen reliefartigen Formen erkennen, welche aus dem Material geschlagen waren. Allerdings waren es keine aufwendigen Kunstwerke, welche die Wände schmückten, sondern lediglich eine ganze Reihe von Quadern unterschiedlicher Größe und scheinbar zufälliger Anordnung. Zahlreiche Säulen zierten zudem das Anwesen, sie waren aus kupferfarbenem Gestein und zeigten ähnliche Reliefs wie die Wände.
Moderne Technologie konnte man im ersten Augenblick kaum ausmachen, doch an den Übergängen zwischen Säulen und den Wänden waren braune Metallplatten eingelassen und an einigen Stellen saßen in diesen Platten Lampen, wohl um das Anwesen von Außen zu beleuchten.
Die simplen Formen und die reduzierte Farbpalette entsprachen zunächst dem typischen Bild kroganischer Architektur, welche häufig als stumpf und primitiv dargestellt wurde. Für Laien war es schwer zu sagen warum genau, doch Ruyaks Anwesen wirkte alles andere als primitiv. Es war gerade die Schlichtheit in Kombination mit den überraschend ausgefallenen Akzenten, die ein ziemlich beeindruckendes Bild erzeugten. Natürlich half die Größe ebenfalls.
Chris staunte nicht schlecht, als er aus dem Shuttle kletterte. "Krass..."
"Abgefahren!", meinte Naomi und stellte sich neben ihren Bruder. "Sieht ein bisschen so aus wie eine von diesen alten Burgen bei uns auf der Erde."
"Naja, ganz so hässlich ist's jetzt auch nicht..."

Es herrschte ein Moment der Stille, als die Gruppe vor dem großen steinernen Portal wartete.
"Sicher, dass du richtig geklingelt hast?", wollte Chris nach einer Weile von seiner Schwester wissen, während er mit verschränkten Armen vor dem Eingang stand.
Naomi rollte mit den Augen. "Denkst du ich bin blöd? Natürlich!" Sie hielt einen Moment inne und betätigte erneut den Knopf, welcher neben der Tür in einer recht auffälligen steinernen Einfassung hin.
"Vielleicht schläft er ja noch", mutmaßte Chris mit einem Schnauben.
"Vielleicht ist er an Altersschwäche gestorben."
Plötzlich ging ein Ruck durch die massive Tür und sie begann sich in einem dramatisch langsamen Tempo nach innen zu öffnen.
"Nur als Vorwarnung...", meinte Naomi zu Neth und Serina. "Der alte Kroganer sieht echt nicht hübsch aus. Erinnert ein bisschen an vergammeltes Obst."
Die schweren Flügel rückten auseinander und offenbarten einen schlichten, steinernen Korridor mit Übergröße, der mit ähnlichen Säulen geschmückt war wie die Fassade draußen. Auch hier wirkten das Material und die Form auf den ersten Blick wenig beeindruckend, doch bei genauerem Hinschauen konnte man erkennen, dass die Wände mit aufwendigen Reliefs geschmückt waren. Sie erinnerten ein wenig an Hieroglyphen der alten Ägypter, doch sie stellten ganz offenbar Kroganer dar.
Schon im nächsten Moment lenkte eine Gestalt die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich, die aus einer der riesigen Türen schritt, welche am Korridor lagen. Doch zu ihrer Überraschung war es ein Turianer.
Sein hohes Alter war schon von Weitem zu erkennen, nicht nur hinkte er leicht und bewegte sich mit einer unnatürlichen Langsamkeit und Vorsicht, als würden ihm seine Glieder schmerzen, darüber hinaus wirkten seine Mandibeln und die dicken Hautplatten in seinem Gesicht und seinem Hinterkopf stumpf und abgewetzt. Er trug recht bequem geschnittene, elegante Robe, die bis knapp über seine Knöchel hing.
"Ihr seid Naomi und Chris Taylor, richtig?", wandte er sich mit einer leicht krächzenden Stimme an die beiden Menschen, welche die Frage mit einem Kopfnicken bejahten und dann ihre beiden Begleiter und den Hund an der Seite des Salarianers vorstellten. "Mein Name is Pax. Ruyak ist noch beschäftigt und wird in ein paar Minuten bei euch sein. Ihr könnt solange im Arbeitszimmer warten."
"Bist du sowas wie der Butler?", wollte Naomi mit gehobener Augenbraue wissen.
Der Turianer wirkte einen Moment irritiert. "Folgt mir!", gebot er ihnen und stapfte voraus.
Ähnlich wie auch der Rest von Ruyaks Anwesen war das Arbeitszimmer des Kroganers eine sonderbare Mischung aus altertümlich wirkendem Steingemäuer mit leichten Akzenten von moderner Technik. Entweder war der Eigentümer des Hauses ein ziemlicher Minimalist oder aber Kroganer legten keinen großen Wert auf Komfort. Der Raum war zwar äußerst groß, doch auch überraschend leer. Ein riesiger steinerner Tisch in der Mitte, der von zahlreichen weiteren Reliefs geziert wurde und eher an einen Konferenztisch erinnerte, war fast das einzige Möbelstück. Ansonsten gab es hier lediglich ein paar große Steinquader an einer der Wände, die vermutlich Schränke waren. Stühle, Sitzbänke, Bilder, Dekopflanzen, Büromaterialien, und auch so ziemlich alles andere, was man in einem Arbeitszimmer vermuten würde, war völlig abwesend.
Dennoch hatte der Raum überraschend viel zu bieten, was Optik anging.
Gegenüber der Tür erlaubte eine gewaltige Fensterfront einen beeindruckenden Ausblick auf die Hügellandschaft, welche sich unterhalb des Anwesens erstreckte. Die Wände waren auch hier mit zahlreichen Reliefs geschmückt und darüber hinaus standen in den Ecken des Raumes große Statuen, welche schwer gerüstete Kroganer mit altertümlichen Waffen zeigten.
"Irgendwie stelle ich mir einen Kroganer mit so einer Waffe angsteinflößender vor, als einer mit einem Sturmgewehr", meinte Naomi, während sie die Statuen begutachtete.
Sie mussten nicht allzu lange warten, bis sich der Kroganer ankündigte. Lautes Stapfen aus dem Korridor vor dem Arbeitszimmer kündigte die Echse an. Doch es näherte sich äußerst behäbig und darüber hinaus schien es eine halbe Ewigkeit lang lediglich immer weiter anzuschwellen, ohne dass der Kroganer zu sehen war. Der Boden unter ihren Füßen fing leicht an zu vibrieren, als die Tür zum Arbeitszimmer schließlich aufschwang und der Eigentümer des Anwesens eintrat.
"Alter!", entfuhr es Chris halblaut, während seine Schwester mit ihren Lippen ein stummes 'Wow' formte.
Die Zwillinge hatten den Kroganer bereits in Videoübertragungen gesehen, doch noch nie hatte er leibhaftig vor ihnen gestanden. Nun erklärte sich aber, warum so ziemlich alles in diesem Anwesen völlig überdimensioniert war. Denn sein Besitzer war es auch.
Kohrr Ruyak war vermutlich der größte Kroganer, den sie jemals zu Gesicht bekommen hatten. Er überragte sie alle um fast das Doppelte und zwar darüber hinaus sicherlich dreimal so breit wie Neth. Die Beine der gigantischen Echse wirkten recht kurz und vor allem die Füße waren deutlich größer, als sie es bei einem Kroganer sein sollten. Auch die Hände am Ende der zu langen Arme waren seltsam plump und überproportioniert. Ein Hals war kaum zu erkennen und der riesenhafte Kopf war eine recht groteskes Abbild eines Kroganers.
Naomi hatte recht gehabt, Ruyak war alles andere als ansehnlich. Sein Schädel war eigenartig deformiert und erinnerte an geschmolzenes Plastik, bei dem ein Teil des Gesichts in großer Hitze verlaufen war, bevor es sich wieder verhärtet hatte. Die blassrötliche, ledrige Haut war mit dunklen Flecken bestückt und wirkte an manchen Stellen, als wäre sie dem Kroganer zwei Nummern zu groß. Er musste uralt sein.
Seine weite Kleidung aus dunkelrotem Stoff machte einen sündhaft teuren Eindruck.
"Willkommen", röchelte er in einer furchtbar angestrengten Stimme, die durch den Raum dröhnte und klang als würde er gerade Ersticken. Mit sehr unbeholfen wirkenden Schritten schleppte er sich zu dem großen Tisch in der Mitte des Raumes und stützte sich mit seinen gewaltigen Pranken auf der Oberfläche ab. Er atmete schwer und schien ein wenig zusammenzusinken.
Erstaunlich unauffällig erschien Pax hinter dem Kroganer und stellte sich mit leichtem Abstand ebenfalls an den Tisch. Er warf Ruyak einen Seitenblick zu, ehe er sich an die Gruppe wandte. "Ihr habt Ruyak vor einigen Stunden eine Nachricht geschickt", eröffnete er geschäftsmäßig. "Es ging um einen Frachter hier aus Xin Yi, richtig?"
Ruyaks Kopf hob sich langsam. "Was wollt...ihr wissen?"
Naomi gab dem Salarianer neben ihr mit einen leichten Stoß mit dem Ellbogen zu verstehen, dass lieber er erklären sollte, warum sie hier waren.

Rabenkopf
10.09.2021, 18:36
Ruyaks Anwesen von draußen (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page7?p=26830770&viewfull=1#post26830770) & Ruyaks Anwesen von innen (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831838&viewfull=1#post26831838)

Als der Salarianer das Haus zuerst erkennen konnte, war sein erster Gedanke Pah, langweiliges Bürogebäude. Nachdem sie aber gelandet waren, änderte er seine Meinung schnell. Die Mischung aus neuartiger und altertümlicher Architektur war einen genaueren Blick wert. Er schoss ein paar Fotos mit seinem Omni-Tool, vor allem von den Reliefformen, während sie auf das Öffnen der Tür warteten. Statt eines alten Kroganers begrüßte sie aber ein alter Turianer. Wir müssen in einem Museum gelandet sein, schwirrte Neth durch den Kopf, während sie durch das Innere des Gebäudes gingen. Sein Kopf und Omni-Tool wanderten mal hier, mal da, alles in sich aufnehmend. Als sie aber das Arbeitszimmer betraten, wirkte er enttäuscht.
Dann entdeckte er die Statuen. Statt mit seinen Gefährten zum Tisch zu gehen, fing der Salarianer an diese zu untersuchen – auch hier schoss er zahlreich Fotos.
Erst als ihr Gastgeber das Zimmer betrat, wandte sich Neth von diesen ab. Erst sah er nur eine Brust. Dann reckte er den Kopf. Wieder nur eine Brust. Noch mehr recken, ein Hals. Sein Nacken klickte und dann sah er den übergroßen Kopf. Weja…, schoss es ihm durch den Kopf, der könnte mich doch glatt zerstampfen.
Trotz seines Äußeren merkte man auf der Stelle, dass der Kroganer nicht zu den jüngsten gehörte – seine Bewegungen verrieten das ohne Zweifel. Neth plante desto trotz nicht ihn darauf zu testen. Die Gruppe folgte ihrem Gastgeber zum Tisch, an den sich der übergroße Kroganer hinsetzte.

Ruyak hieß die Gruppe willkommen, wobei seine Stimme klang als wäre es ein Todesröcheln, bevor der Turianer nach dem Frachter fragte. "Was wollt...ihr wissen?", fügte der Kroganer hinzu. Die Zwillinge blickten auf der Stelle Neth an.
Dieser räusperte sich, trat dann vor. „Korrekt.“, antwortete er, unschlüssig ob er den Turianer oder den Kroganer anschauen sollte, „Der Frachter soll hier in Xin Yi zwischengelandet sein.“, er aktivierte sein Omni-Tool, „Oder möglicherweise war das hier sein Startpunkt. Wer weiß. Hier sind die Identifikationsdaten.“, er schickte diese nur an das Tool des Kroganers, immerhin war er der Gastgeber, „Falls ihr uns mehr über den Frachter sagen könntet, wäre das bereits hilfreich…“

Rabenkopf
10.09.2021, 18:41
Eine Polizistin, eine Rose und ein Arsch (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831485&viewfull=1#post26831485), Hanna will auch mal! (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831534&viewfull=1#post26831534) & O'Grady vs namenloser Kroganer (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831592&viewfull=1#post26831592)

Das Skycar landete in sicherer Entfernung. Die vier Insassen stiegen aus und gingen auf der Stelle zum Kofferraum. Dort rüsteten sich erst einmal aus: sie zogen die Anzüge aus, nur noch im Hemd herumlaufend, und streiften sich Schutzwesten über. Dras nahm zusätzlich zu seiner Carnifex, noch eine Tempest mit, während Archy sich mit zwei M-9 ausrüstete, Thorne eine Claymore nahm und Nasheel sich mit einer Scorpion zufriedengab.
Als die Gruppe Munition einsteckte und Waffen überprüfte, machte Dras noch einen Anruf. „Wie sieht die Lage aus?“, fragte er den Angeruften.
„C-Sec ist hier!“, rief Johnny fast schon, „Oder zumindest deren Mechs. Ich und Davey haben uns verstecken müssen – wir haben keinen Einblick darüber was drinnen passiert.“
Dras fluchte. „Sorgt dafür, dass C-Sec euch nicht entdeckt.“, befahl er, „Kommt zum Wagen, bevor sie dazu Zeit haben. Passt auf ihn auf und haltet euch bereit – ihr seid unsere Exit-Strategie. Dras aus.“, er beendete den Anruf und wandte sich an Archy und den Kroganer, „Ihr seid die Einbruchspezialisten – wie kommen wir da rein, ohne das C-Sec uns findet?“
Thorne lachte kehlig. „Hier in den Tips ist es doch einfach.“, erklärte er, während Archy bereits sein Omni-Tool zückte, „Hier gibt es doch überall Keeper Tunnel. Würde mich nicht wundern, wenn einige von ihnen nach drinnen führen. Vermutlich dienen einige sogar als Fluchtroute.“
„Hab sie gefunden.“, erklärte Archy, „Drei Eingänge ins Gebäude. Nur zwei führen weg von der eingefahrenen Scheibe.“
Dras lud seine Tempest durch. „Dann sind diese unsere Eintrittskarte.“

numberten
10.09.2021, 19:17
Sergeant Opollo schwebte durch den Gang des Krankenhauses, zielstrebig auf das Zimmer zu, welches ihm die Schwester genannt hatte. Die Asari war aus dem Koma erwacht, natürlich hatte man C-Sec sofort darüber informiert. Und als führender Ermittler hatte man ihn zuerst informiert.
Was gut war, denn er wusste das Detective Peresa'an die Nutte kannte und ihn sicherlich begleitet hätte. Ob er wollte oder nicht.
So war sie aber mit ihrer neugierigen Partnerin unterwegs in den Tips, weiter an diesem Fall arbeitend der sich vermutlich als Sargnagel ihrer ohnehin schon miserablen Karriere erweisen würde. Es gab keinen Ruhm in den Tips zu gewinnen. Um genau zu sein gab es überhaupt nichts zu gewinnen in den Tips. Außer man war ein findiger Hanar, der wusste wohin er seine Tentakel ausstrecken musste.
Dennoch, so profitabel die Sache auch war, er war es Leid die Scheiße der Mask ausbügeln zu müssen. Die Ermittlungen in Richtung Smiles zu lenken war einfach gewesen, dem Täuschungsmanöver sei Dank. Aber die einzige Zeugin welche Helia erkennen konnte am Leben lassen. Nachlässig. Er hatte gehofft das die Prostituierte im Krankenhaus ableben würde, doch er hatte Pech gehabt.
Sie würde nicht die letzte sein die auf dem Wege der Besserung verstarb, ein sanfter Tod. Hanar Gifte waren schwer nachzuweisen, doch richtig angewandt äußert effektiv. Eine toxische Waffe, als Gegenleistung für einen weichen Körper.

Die Qualle glitt durch die sich summend öffnende Tür. Im Bett lag die Asari, schlafend wie erhofft. Immer noch bedeckt mit zahlreichen Verbänden, angeschlossen an diversen Geräten. Jedoch keine lebenswichtigen mehr, wie es wohl vor kurzer Zeit noch gewesen war. Das Leben war so fragil, zerbrechlich. Und kurz, selbst für manche Asari. Lautlos glitt der Sergeant von C-Sec näher heran. Aus seinen Tentakeln fuhr eine dünne Nadel hervor. Er musste es direkt in die Blutbahn injizieren, wenn es erfolgreich sein sollte. An eine Stelle welche man nur schwer sehen konnte. Vielleicht in den Tentakelansätzen?
Plötzlich öffnete sich die Tür hinter ihm, reflexhaft verschwand die Nadel in der Membran seiner Tentakel. Der Hanar fuhr herum, in der Tür stand eine Menschenfrau. Jedoch keine Angestellte des Krankenhauses. Trotzdem kam sie ihm bekannt vor.
"Oh, hätte mir ja denken können das sie hier auch auftauchen.", sprach die Asiatin, welche einen großen Blumenstrauß in der Hand hielt.
Ohne den Polizisten eine erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen, füllte sie ein Glas mit Wasser und stellte den Blumenstrauß darin neben den kleinen Tisch der Asari. Ihr Blick fiel auf die lädierte Shira, sie schüttelte mitleidig den Kopf.
"Sieht immer noch schlimm aus, aber es ist gut das sie jetzt ohne diese Beatmungsmaschine schläft."
"Entschuldigen sie! Diese Person führt eine Ermittlung. Zivilisten haben bei einer Befragung nichts zu suchen.", erklärte der Hanar forsch.
"Keine Sorge, ich halte sie nicht ab wenn sie ihr Fragen stellen. Die Antworten darauf interessieren mich nur ebenfalls.", erklärte Airi und sah ihn selbstbewusst an. Der Hanar schwebte etwas höher, womit er noch weiter über der Japanerin steht.
"Diese Person versteht ihr Interesse, jedoch sind solche Befragungen vertraulich. Diese Person weist sie darauf hin das die Behinderung eines Beamten von C-Sec eine Straftat darstellt, welche mit Bußgeldern und oder Freiheitsstrafen belegt werden kann." Airi schüttelte den Kopf.
"Sie wollen mich festnehmen? Dafür das ich jemanden im Krankenhaus besuche? Ich denke nicht.", erwiderte sie entschlossen.
Sie war hier um Antworten zu erhalten und hielt den Burschen hier für hochgradig inkompetent. Und falls diese dumme fette Qualle sie festnehmen wollte, würde sie Bekanntschaft mit Orlowskis Anwalt machen. Oder der Spectre. Das wäre sogar noch lustiger.
"Dann muss ich sie leider vom Tatort entfernen..", begann Opollo. "Das würde ich ja zu gerne sehen.", erwiderte Airi provokant, als sich Shira plötzlich regte. Die Augen der purpurnen Asari blinzelten verwirrt unter den Verbänden, als sie sich im Raum umsah.
"Airi? Was machst du hier? Und wer sind sie?", erkundigte sie sich perplex.
"Sergeant Opollo von C-Sec, ich untersuche den Vorfall im Sanctuary. Ich würde ihnen gerne ein paar Fragen stellen, wenn sie sich dazu in der Lage sehen.", begann der Hanar wieder leicht nach unten schwebend. Die Gelegenheit war wohl verstrichen, aber vielleicht konnte er sie noch retten. Airi ignorierte den Fesselballon, trat an das Bett heran und gab der Asari einen leichten Kuss auf die am wenigsten geschwollene Wange.
"Hey, Süße. Willkommen zurück unter den Lebenden. Ich habe dir ein paar Blumen mitgebracht, ich hoffe sie gefallen dir. Orlowski-san richtet beste Wünsche zur Genesung aus. Sie wird dich bald besuchen.", erklärte die Japanerin und schob die Blumen näher heran.
"Die sind wunderschön. Soviel Aufmerksamkeit für eine alte Schachtel.", meinte die Asari gerührt und lachte kurz. Ihr Gesicht verzog sich schmerzerfüllt. Airi legte ihr sanft die Hand auf die Schulter und schaute sie freundlich an.
"Bei der Göttin ich würde gerne rauchen. Selbst wenn das die dümmste Idee meines Lebens ist.", merkte sie an.
"Ich kaufe dir eine Stange wenn du raus kannst.", versprach Airi und nickte ihr aufmunternd zu.
"Oh, du bist so süß. Und so wie ich derzeit aussehe liegt es nicht an meinem guten Aussehen.", scherzte Shira, was sie sofort wieder bereute.
"Entschuldigen sie, aber wenn es in Ordnung ist würde ich ihre Bekannte jetzt heraus schicken und ihnen die Fragen stellen."
"Sie kann ruhig dableiben. Sonst muss ich garantiert alles zweimal erzählen.", winkte die Asari ab, woraufhin Airi den Hanar kurz triumphierend anlächelte. Dieser sank leicht resigniert zu Boden und schwebte näher an das Bett heran.
"Wie sie wünschen. Bei Ankunft beim Sanctuary fanden wir mehrere Leichen in den Farben der örtlichen Gang vor, der Smiles Company. Kennen sie die? Hatten die ihnen schonmal Ärger gemacht?", fragte der Hanar, während sich Airi leicht neben Shira auf das Bett gesetzt hatte.
"Gehört schon, aber weniger mit ihnen zu tun gehabt. Bisher hatten wir nur Probleme mit so kleinen Lichtern. Fragen sie ihre Kollegin, Detective Peresa'an. Die hatte damals ermittelt.", erwiderte Shira nachdenklich. Der Hanar schwebte kurz auf und ab.
"Nun den Gangfarben nach, waren es aber die Smiles, ihre Embleme, Gangtatoos. Scheinbar war die ganze Sache von langer Hand geplant."
"Auf die Farben habe ich gar nicht geachtet, wenn ich ehrlich bin. Aber ich weiß wer mir die Fresse poliert hat. Und wer Igan den Schädel weggepustet hat. Das Gesicht vergesse ich nicht. Und es war die verfluchte Helia! Helia Faris!", verkündete sie zornig. Die Erinnerungen kamen hoch, als wäre sie ein zweites Mal da. Wie die Fäuste der Asari in ihr Gesicht einschlugen, sie ihren Arm brach.
"Helia Faris?", erkundigte sich Arir und sah sie fragend an, während der Hanar eine ungläubige Geste machte.
"Helia Faris, Lieutenant bei den Mask? Das passt nun wirklich nicht ins Bild. Sie müssen sich irren.", meinte er milde.
"Ich mag zwar viele Schläge gegen den Kopf bekommen haben, aber ihr Gesicht hat sich eingebrannt. Ich kenne sie..von früher. Sie war schon immer eine mordlüsterne Schlampe!", erwiderte Shira, bevor sich die Aufregung an ihrem lädierten Körper rächte. "Ahh..verdammt."
"Ganz ruhig...alles ist gut.", beruhigte sie Airi und sah dann zu Opollo. "Vermutlich eine Finte um leichtgläubige Beamte in die falsche Richtung zu führen!", sagte sie und gab ihm einen vielsagenden Blick. Opollo ignorierte die offensichtliche Kritik.
"Das..würde den Fall natürlich in ein neues Licht werfen. Ich werde die Beweise nochmal unter diesen Gesichtspunkten betrachten müssen."
Airi dachte selbst nach, so machte die Geschichte doch viel mehr Sinn. Ihr Verdacht hatte sich bestätigt, vielleicht würde es Yuika bei der Suche helfen.
Der Hanar stellte noch ein paar Fragen, welche aus Airis Sicht jedoch nicht allzu motiviert wirkten. Wobei sie das bei dieser Spezies nicht einschätzen konnte. Sie mochte es nicht so wenn ihr Gegenüber kein Gesicht hatte.

"Wie viele der Mädchen wurden verschleppt?", fragte Shira Airi und schaute sie in trauriger Erwartung an.
"10.", erwiderte diese, was mehr als offensichtlich Bestürzung bei Shira auslöste. Tränen kullerten ihre Wange herunter.
"Ich habe es verbockt, verdammte Scheiße. Hätte sie alle in die Safe Rooms scheuchen müssen. Dumme Hühner!"
"Du hast alles gegeben und dich nicht selbst in Sicherheit gebracht. Scheiße, ich dachte immer ich wäre hart.", tröstete sie Airi und nahm ihre Hand. Es war ein Wunder das die Asari noch lebte, ein weiteres Zeichen für ihren stählernen Willen.
"Wir finden sie. Yuika hat eine Spur und wird sie finden bevor es zu spät ist. Wir werden keine von ihnen Sklaverei und Schlimmerem überlassen!", meinte die Japanerin entschlossen.


"Opollo hier. Es ist etwas dazwischen gekommen. Nein, nichts was ich lösen kann.", meldete sich der Hanar, nachdem er einen unbeaufsichtigen Ort gefunden hatte.

**

"Na klar, kenne ich Damian. Er ist ein Stammkunde, also immer wenn er mal auf der Citadel ist. Erzählt immer von seinen Weltraumabenteuern. Gibt gutes Trinkgeld, wenn er ein wenig schmulen darf.", erklärte die Asari aufgeregt in ihrer hohen Stimme. Yuika musste nicht nachfragen worauf er wohl schmulte, das Objekte, bzw. die Objekte fielen der Kellnerin fast schon aus dem viel zu engen Top.
"Ist ein ziemlicher Batarianer Schuppen, oder?", erkundigte sich Yuika und erwiderte das Lächeln der Asari.
"Ja. Menschen wie du wären da nicht willkommen. Sie mögen überhaupt nicht gerne Menschen. Reden oft von alten Geschichten, die ich aber nicht so recht verstehe. Interessiert mich auch nicht so.", erklärte sie und zuckte dann mit den Schultern.
"Asari dürfen da aber arbeiten, wir sind halt überall sehr beliebt. Bekomme oft zu hören das blau die Lieblingsfarbe ist. Praktisch, oder?", meinte sie enthusiastisch und wippte mit dem Oberkörper. Yuika wartete irgendwie nur darauf das sie irgendwas mit der Oberweite umschmiss.
Dennoch erschien sie der Japanerin als perfekte Kandidatin, auch wenn die Gedanken der Asari offenbar gerne abschweiften.
"Und er ist derzeit wieder auf der Station, ja?", hakte sie nach und bestellte ihrem Gegenüber noch ein Getränk.
"Ja, er hat mir geschrieben. Wollte wissen ob ich nachher Dienst habe. Freut sich mich zu sehen, will das ich ihn den ganzen Abend bediene. Hat ein paar neue Stories für mich. Über Weltraumwürmer. Die reisen wohl zwischen den Dimensionen.", erklärte sie aufgeregt.
"Faszinierend. Also Kelastra..", begann Yuika wurde aber vom Kichern der Asari unterbrochen.
"Sag Kel zu mir. Steht auch auf meinem Schild, siehst du.?", meinte sie freundlich und verwies auf das Schild an ihrem Top, welches vermutlich oft angeschaut, aber nicht gelesen wurde.
"Sorry. Kel. Warst du schonmal auf seinem Schiff?", erkundigte sie sich freundlich und erwiderte das Dauergrinsen der Asari.
"Nein..das bietet er mir zwar oft an. Aber ich weiß nicht. Das ist garantiert weit weg und ich verdiene doch weniger wenn ich während der Schicht aufhöre. Soooo viel Trinkgeld gibt er dann auch nicht.", meinte sie und kicherte verlegen.
"Kel, was hälst du davon dir deinen Monatsverdienst an einem einzigen Abend zu verdienen?", schlug ihr Yuika leise vor.
"Äh, äh..das klingt toll. Aber ich glaube die sehen es nicht gerne hier wenn ich mein Top ausziehe.", flüsterte sie leicht verlegen.
"Das musst du auch nicht, aber es geht in die richtige Richtung...", begann die Schwarzhaarige zu erklären.

AeiaCarol
10.09.2021, 19:47
Leif hätte es nicht gewagt. Diesen Griff zur Flasche, mit dem erst Luceija Vigilio bestahl und dann, sehr plötzlich, Luceija ebenfalls bestohlen wurde. Durch Zora. Alle Augenpaare richteten sich entgeistert auf sie. “Zeig dich etwas solidarisch und hör auf dich volllaufen zu lassen. Diese zwei Höhlenmenschen kann ich kaum darum bitten, sieh sie dir an.“, mahnte die Schwangere und deutete mit einem Nicken auf die zwei Männer. „Außerdem hab ich dem Wikinger in die Schulter geschossen und er ist heute freiwillig hergekommen, schon vergessen? Haydens zweifelhafter Charme kann ihn sicher nicht verscheuchen.“, war Zora sich sicher. Leif seufzte lautlos, verdrehte die Augen, wusste aber keine schlagfertige und vor allem rasche Antwort. “Ich finds bedenklich wie oft du das erwähnst, Zora, echt jetzt.“, beklagte sich Leif, verwunderlicherweise mit einem Lächeln und hob die Brauen. Sein Blick schlich langsam zu Luceija. Er legte seine Hand auf ihren Hinterkopf und strich sanft darüber. „Ich bin echt im Eimer. Odinns Beerdigung war viel…Soll ich dich gleich hier unten allein lassen oder vorher ins Bett bringen?“, wollte Leif wissen. Die Information zu Odinn schien eher beiläufig auch an Vigilio und Zora zu gehen und sein Angebot an Luceija war von dezenter Sorge geprägt, er habe irgendetwas verdammt falsch gemacht.

Luceija
10.09.2021, 21:18
Leif hätte es nicht gewagt. Diesen Griff zur Flasche, mit dem erst Luceija Vigilio bestahl und dann, sehr plötzlich, Luceija ebenfalls bestohlen wurde. Durch Zora. Alle Augenpaare richteten sich entgeistert auf sie. “Zeig dich etwas solidarisch und hör auf dich volllaufen zu lassen. Diese zwei Höhlenmenschen kann ich kaum darum bitten, sieh sie dir an.“, mahnte die Schwangere und deutete mit einem Nicken auf die zwei Männer. „Außerdem hab ich dem Wikinger in die Schulter geschossen und er ist heute freiwillig hergekommen, schon vergessen? Haydens zweifelhafter Charme kann ihn sicher nicht verscheuchen.“, war Zora sich sicher. Leif seufzte lautlos, verdrehte die Augen, wusste aber keine schlagfertige und vor allem rasche Antwort. “Ich finds bedenklich wie oft du das erwähnst, Zora, echt jetzt.“, beklagte sich Leif, verwunderlicherweise mit einem Lächeln und hob die Brauen. Sein Blick schlich langsam zu Luceija. Er legte seine Hand auf ihren Hinterkopf und strich sanft darüber. „Ich bin echt im Eimer. Odinns Beerdigung war viel…Soll ich dich gleich hier unten allein lassen oder vorher ins Bett bringen?“, wollte Leif wissen. Die Information zu Odinn schien eher beiläufig auch an Vigilio und Zora zu gehen und sein Angebot an Luceija war von dezenter Sorge geprägt, er habe irgendetwas verdammt falsch gemacht.

Ja, vielleicht wäre es besser gewesen ihr den Alkohol nicht zu stehlen. Die Italienerin bleckte kurz die Zähne, schnaubte ein tiefes Knurren, bevor der Augenkontakt, der vorerst nur heimlich mit der Gastgeberin ausgetauscht wurde, gänzlich abbrach. "Ja ja ja. Dann können die ja aufhören zu saufen, muss ichs ausbaden? Tzeh. Is ja nich' so, dass ich mich hab schwängern lassen.", zeigte Luci deutlich, wenngleich wenig schroff aber deutlich, wie sehr diese Idee der Solidarität zu selbstverschuldet-schwangeren gegen ihre Natur ging. Sie merkte wie so oft nicht, wie groß ihre Fresse wirklich war.

Im nächsten Moment war es schon nicht mehr möglich direkt auf sie zu reagieren, weil da diese Hand war die sie zu paralysieren drohte. Ihr Kopf reckte sich leicht. Sie sah zu ihm. Seine Geste hatte etwas extrem väterliches, aber sie sagte dazu nichts, sondern überflog nur seinen eigenen Blick mit ihrem. Kurz. "Ins-...Bett bringen? Wie Emma, hm?", fragte sie kurz und hob eine Augenbraue. "Is' schon okay wenn du schlafen willst. War ein langer Tag, huh..", stellte sie die Frage halbherzig und betonte sie nicht so, sandte ihm aber wenigstens ein sehr kurzes, vorsichtiges Lächeln.

AeiaCarol
10.09.2021, 21:37
Zugegeben-…Seine Wortwahl war wohl denkbar ungünstig. Der Blonde öffnete den Mund, wollte noch etwas sagen, aber jedes weitere Wort in seinem Sinn hätte sie nur irgendwie mehr bevormundet und Leif würde-…er würde damit aufhören müssen sie beschützen zu wollen. Nicht das er das je ganz konnte. Aber wenn sie entschied, dass der Alkohol und Zora ihr an diesem Abend vertrauter waren, würde er es akzeptieren müssen. Ob er wollte oder nicht. Dennoch ging ein zweifelnder Blick an Vigilio, der gleichermaßen hilflos wirkte oder aber eine bessere Selbstbeherrschung hatte als der Schwede. “Nagut…“, gab der Arzt sich geschlagen. „Dann entschuldigt ihr mich? Ich bin dankbar für die Einladung, das würde ich gerne noch Gaius und Hayden so sagen. Danach verschwinde ich ins Bett, wenn’s okay ist. War echt ein langer Tag.“, äußerte Leif nicht ganz ohne schlechtes Gewissen, aber wenigstens Zora nickte, als ihr Gast sich längst erhob. Seine Aufmerksamkeit galt wieder Luceija. Er wusste nicht so ganz, womit er sie bedenken sollte. Seine Hand war von ihrem Schopf gewichen, strich langes Haar hinter ihr Ohr und als er stand, hinter ihrer sitzenden Gestalt, setzte er ihr diesen zarten, sorgenvollen Kuss auf die Wange, leicht nach unten gebeugt. „Mach nicht mehr zu lang, Müslischleuder.“, bat er sie und widerstand dem Drang eines „richtigen“ Kusses nur schwer. Er richtete sich auf, mochte die Beherrschung selbst kaum glauben und nickte seinem Freund und Zora zu. „Danke nochmal. Schlaft gut.“, wünschte er und ließ los. Nicht nur Luceija. Auch diese ganze, leicht angespannte Situation.

Luceija
10.09.2021, 22:06
Zugegeben-…Seine Wortwahl war wohl denkbar ungünstig. Der Blonde öffnete den Mund, wollte noch etwas sagen, aber jedes weitere Wort in seinem Sinn hätte sie nur irgendwie mehr bevormundet und Leif würde-…er würde damit aufhören müssen sie beschützen zu wollen. Nicht das er das je ganz konnte. Aber wenn sie entschied, dass der Alkohol und Zora ihr an diesem Abend vertrauter waren, würde er es akzeptieren müssen. Ob er wollte oder nicht. Dennoch ging ein zweifelnder Blick an Vigilio, der gleichermaßen hilflos wirkte oder aber eine bessere Selbstbeherrschung hatte als der Schwede. “Nagut…“, gab der Arzt sich geschlagen. „Dann entschuldigt ihr mich? Ich bin dankbar für die Einladung, das würde ich gerne noch Gaius und Hayden so sagen. Danach verschwinde ich ins Bett, wenn’s okay ist. War echt ein langer Tag.“, äußerte Leif nicht ganz ohne schlechtes Gewissen, aber wenigstens Zora nickte, als ihr Gast sich längst erhob. Seine Aufmerksamkeit galt wieder Luceija. Er wusste nicht so ganz, womit er sie bedenken sollte. Seine Hand war von ihrem Schopf gewichen, strich langes Haar hinter ihr Ohr und als er stand, hinter ihrer sitzenden Gestalt, setzte er ihr diesen zarten, sorgenvollen Kuss auf die Wange, leicht nach unten gebeugt. „Mach nicht mehr zu lang, Müslischleuder.“, bat er sie und widerstand dem Drang eines „richtigen“ Kusses nur schwer. Er richtete sich auf, mochte die Beherrschung selbst kaum glauben und nickte seinem Freund und Zora zu. „Danke nochmal. Schlaft gut.“, wünschte er und ließ los. Nicht nur Luceija. Auch diese ganze, leicht angespannte Situation.


Sie wurde rot. Verdammt nochmal, ihre Wangen hatten eine dunkelbeige Farbe angenommen, passend zu ihrem Teint, gänzlich nicht unauffällig. Man sah die Verbindung zu ihrem Touch und der Berührung und den Kuss des Schweden, eindeutig. Und alle, wirklich alle drei, verfolgten ihn mit einem "Gute Nacht." und aufmerksamen Blicken, bis er ins Innere des Hauses gegangen war, wo irgendwo Hayden und Gaius waren.

Und dann seufzte Luci nochmals und rutschte in ihrem Stuhl tiefer. Ihre eine Hand, der Arm gestützt auf dem Tisch, lag an ihrem Gesicht, stützte sie und verbarg sie so sanft vor den Blicken der beiden anderen. Etwas, aber nie genug. Gils Blick durchbohrte sie schon jetzt. Ihre Hand senkte sich zu lange nachdem sie merkte, dass es nichts brachte. "Sagt es halt.", schnaubte Luci, als sie sicher sein wollte, dass Leif außer Hörreichweite war.

AeiaCarol
10.09.2021, 22:19
Niemandem war nach Schmunzeln zumute. Niemand wusste gar so recht, so schien es, was gesagt werden sollte. Zora, ein wenig überfordert, verschränkte mit einem räuspern die Arme vor der Brust und sah entschuldigend zu ihrem Ehemann. “Also-…abserviert hast du ihn nicht. Und klargemacht auch nicht, denn er geht ja gerade allein ins Bett.“, kommentierte sie nur. “Wolltest du das hören? Zumindest ungefähr?“

Es war nicht schwer Gaius zu finden. Separiert von Hayden, aber im Gespräch mit einem älteren Verwandten, der sich gerade loszusagen schien, zügelte Leif seine Schritte und ging nur langsam auf seinen Gastgeber zu. Er lächelte. Wirkte wohl wegen dieser jahrelangen, wenngleich eigenartigen Bekanntschaft und Zugehörigkeit längst viel weniger feindselig als früher. Dabei wartete er ab. Bis das Gespräch zwischen den beiden Männern tatsächlich beendet und Gaius im Begriff war weiterzuziehen, dann aber Leif sah. “Ich wollte mich verabschieden. Wenigstens für den Abend.“, gab Leif zu, als er die volle Aufmerksamkeit hatte. “Und mich für die Einladung bedanken.“

Luceija
10.09.2021, 23:03
[QUOTE=AeiaCarol;26832168]Niemandem war nach Schmunzeln zumute. Niemand wusste gar so recht, so schien es, was gesagt werden sollte. Zora, ein wenig überfordert, verschränkte mit einem räuspern die Arme vor der Brust und sah entschuldigend zu ihrem Ehemann. “Also-…abserviert hast du ihn nicht. Und klargemacht auch nicht, denn er geht ja gerade allein ins Bett.“, kommentierte sie nur. “Wolltest du das hören? Zumindest ungefähr?“

Sie befeuchtete ihre Lippen auf eine pseudo-ruhige Weise. Ruhig war sie allerdings überhaupt nicht. Es machte sie wahnsinnig. Vor allem, dass Zora Recht behielt und ihr genau vor Augen hielt, was ihr, möglicherweise fataler, Fehler gewesen war. Sich nicht zu entscheiden. Es nicht zu schaffen, was sie vielleicht wollte oder wenigstens sollte. Aber weil sie es sagte, weil sie es aussprach, spülte sich etwas Wut zurück in ihren Hals und ließ sie diese regelrecht speien. "Nein. Hab ich nich', und jetzt? Wenns so einfach wär hätt ichs getan, okay?!", schnaubte sie spitzen Tones in Richtung ihrer Schwägerin. "Wie könnt ihr nur so verdammt kompliziert sein?", wollte Vigilio rhetorisch wissen. Lucis Blick traf ihn sofort. Die Kippe noch in ihrem Mundwinkel, im nächsten Moment zwischen ihren schmalen, filigranen Fingern. Rauch, der niemanden wirklich traf und sich zwischen den Ansässigen auflöste. "Es ist - nicht - einfach!", machte sie nochmals klar. Versuchte wieder den Blicken beider auszuweichen. Verdammt. Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte.





Es war nicht schwer Gaius zu finden. Separiert von Hayden, aber im Gespräch mit einem älteren Verwandten, der sich gerade loszusagen schien, zügelte Leif seine Schritte und ging nur langsam auf seinen Gastgeber zu. Er lächelte. Wirkte wohl wegen dieser jahrelangen, wenngleich eigenartigen Bekanntschaft und Zugehörigkeit längst viel weniger feindselig als früher. Dabei wartete er ab. Bis das Gespräch zwischen den beiden Männern tatsächlich beendet und Gaius im Begriff war weiterzuziehen, dann aber Leif sah. “Ich wollte mich verabschieden. Wenigstens für den Abend.“, gab Leif zu, als er die volle Aufmerksamkeit hatte. “Und mich für die Einladung bedanken.“

Gaius trat langsam hinter zwei Männern hervor, die selbst an Leif vorbeigingen und noch einen angenehmen Abend, wie auch baldiges Wiedersehen wünschten. Er reagierte mit einem wohlbedachten, freundlichen Gesichtsausdruck, der nicht sehr tief blicken, ihn aber wenigstens gastfreundlich wirken ließ. Er zog bei den bedächtigen Schritten auf den Blonden, der ihn hier plötzlich überraschte, sein Sakko fachmännisch zu, schloss den Knopf, den er vergessen hatte seit dem Aufstehen zu schließen eben jetzt, und sah kurz an ihm vorbei. Weder hinter noch neben ihm sah er seine Tochter. Sein Gesichtsausdruck prägte italienische Verwunderung. "Doktor Svensson...", leitete er ein, dann legte er ihm ungefragt die Hand auf die Schulter und nickte bedächtig. "-...ist Luceija nicht mehr bei Ihnen?", wollte er wissen, wo sie beide den ganzen Abend zusammengehangen waren.

Majonese
10.09.2021, 23:22
Neth (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26832010&viewfull=1#post26832010)

Obwohl das Gerät, an welches Neth die Daten schickte als Ruyaks Omni-Tool angezeigt wurde, war es der Turianer, der auf seinem eigenen Omni-Tool die Dateien öffnete und rasch überflog. Seine Augen weiteten sich einen kurzen Moment und seine Mandibeln zuckten aufgeregt. Er streckte seinen Arm nach oben, damit der riesige Kroganer ebenfalls sehen konnte, was dort geschrieben war und deutete nachdrücklich mit einer Klaue auf die Identifikationsnummer des Schiffes.
Ruyak nickte mit einem Knurren, was die Luft in Schwingung versetzte.
"Interessant...", murmelte Pax, bevor er seine Stimme hob und erklärte: "Wir haben am Raumhafen ein paar gute Kontakte und können uns die genauen Details zukommen lassen. Schiffstyp, Baujahr, Zulassung, Eigentümer, Fracht, alles was die Flugkontrolle über das Schiff eingespeichert hat. Bis spätestens morgen haben wir alles. Wobei..." Pax warf einen kurzen Blick in die Runde. "Ich schätze, ihr seid am meisten am Inhalt der Fracht interessiert, richtig?"
"Joah, schon", meinte Naomi, die mit verschränkten Armen lässig am Tisch lehnte. Sie stutzte einen Moment und wandte sich mit einem Raunen an ihre Begleiter. "Sind wir doch, oder?"
"Wieso? Ist irgendetwas besonders an der Fracht?", wollte ihr Bruder wissen.
"Reaper-Artefakt", brummte Ruyak als Antwort und bewies damit, dass er durchaus Zugang zu sehr vertraulichen Informationen hatte.
"Als wir erfahren haben, was das Schiff geladen hat, war uns schon klar, wir würden früher oder später wieder davon hören", führte Pax genauer aus. Allmählich erschien es, als würde der Turianer für Ruyak sprechen, da der alte Kroganer offenbar Schwierigkeiten damit hatte. "Reaper-Technologie erregt einfach zu viel Aufmerksamkeit, zumindest bei denen, die danach die Augen offen halten. Allerdings...ihr seid nicht im Auftrag des Rates hier, oder? Also was für ein Interesse habt ihr daran?"

AeiaCarol
10.09.2021, 23:38
“Nicht einfach.“, wiederholte Zora stumpf und sah ihren Mann an. Sie beide schienen exakt dasselbe zu denken. „Klar, nicht jeder hat einen so vorbildlichen Werdegang wie wir-…Er fährt mich an, wir haben Sex, dabei lass ich mich schwängern und hey, was soll’s, heiraten wir einfach und werden glücklich, was soll’s?“, scherzte die Britin leicht angesäuert. Wieso, das wurde sehr schnell klar. „Weißt du…ich habe deinem Bruder schon den ein oder anderen…Fauxpas verziehen, du erinnerst dich vielleicht an die Umstände…“, bohrte sie semi-giftig und kickte Gil unter dem Tisch kräftig gegen das Schienbein, grinste ihn dabei falsch liebevoll an, “…jedenfalls…solltest du wirklich endlich IRGENDEINE Entscheidung treffen, Luci. Ich schmeiß ihn sofort raus, wenn du ihn abservierst, ja, meinetwegen vergeh dich die ganze Nacht an ihm, aber BITTE tu irgendwas!“, ermahnte sie, etwas zu sehr an dieser Sache dran und definitiv überspannt, was nicht zuletzt an ihrer eigenen Situation lag.


“Oh…nein. Sie wollte noch bei Vigilio und Zora bleiben.“, erklärte Leif, warf kurz einen prüfenden Blick gen Schulter und damit zu Gaius Hand. Sein Blick sollte nicht zu wertend wirken, viel eher war er Annäherungen wie diese nicht gewohnt. „Wir waren vor dieser Feier hier bei einer Beerdigung. Sie war so nett und hat mich begleitet. War also ein ziemlich langer Tag, sie soll sich amüsieren.“, wiederholte der Arzt noch einmal, lediglich für andere Ohren.

Luceija
11.09.2021, 01:42
“Nicht einfach.“, wiederholte Zora stumpf und sah ihren Mann an. Sie beide schienen exakt dasselbe zu denken. „Klar, nicht jeder hat einen so vorbildlichen Werdegang wie wir-…Er fährt mich an, wir haben Sex, dabei lass ich mich schwängern und hey, was soll’s, heiraten wir einfach und werden glücklich, was soll’s?“, scherzte die Britin leicht angesäuert. Wieso, das wurde sehr schnell klar. „Weißt du…ich habe deinem Bruder schon den ein oder anderen…Fauxpas verziehen, du erinnerst dich vielleicht an die Umstände…“, bohrte sie semi-giftig und kickte Gil unter dem Tisch kräftig gegen das Schienbein, grinste ihn dabei falsch liebevoll an, “…jedenfalls…solltest du wirklich endlich IRGENDEINE Entscheidung treffen, Luci. Ich schmeiß ihn sofort raus, wenn du ihn abservierst, ja, meinetwegen vergeh' dich die ganze Nacht an ihm, aber BITTE tu irgendwas!“, ermahnte sie, etwas zu sehr an dieser Sache dran und definitiv überspannt, was nicht zuletzt an ihrer eigenen Situation lag.

Vigilio dachte nicht exakt an dieselben Szenarien wie seine Frau - nur Ansätze derer. Aber sie dachten durchaus dasselbe, während sie 'Nicht einfach' aussprach. Was war schon einfach. Dass diese Beziehung jenseits von Einfach lag war irgendwie schon zu Beginn klar geworden. Das gab ihre Person allein schon her, Vigilio wusste das, auch, wenn er seiner Schwester ungern Negatives andachte. Aber es war so. Er wurde daran erinnert, als er den Schmerz an seinem Bein spürte, scharf die Luft einsog, die Augen aufriss und sich angespannt schnaubend zurücklehnte. "Mmmmhm.", stimmte er missmutig zu und warf einen feurig-kühlen Blick zur Blondine.
"Wie - verdammt nochmal - auch immer.", raunte Luceija unzufrieden. Am Meisten mit der Situation, nur geringfügig weniger mit sich selbst. "Musst du damit klar kommen, dass du dir den Arsch aufgerissen hast um die Karriere deines-....um seine Karriere zu retten und es doch verkacken, SO verdammt sehr, dass er dich hasst? Und das sind-...verdammt Zora, das sind nur kleine, fast winzige Scheißteile die ständig im Weg stehen. Und selbst wenn alles irgendwie so aussieht als würde es passen: Im nächsten Moment weiß man wieder, irgendwas passt eben nicht. Irgendwas geht wieder, wieder, WIEDER komplett den Bach runter. Du siehst es. Du fühlst es, aber du weißt nicht, WAS es ist, dass dir ständig das Leben zerstört. Stell dir vor du trennst dich. Von ihm. Wen auch immer du liebst. Wieder. Wieder. Und wieder. So ist es, jeden Tag. Sag mir, wie ich das einfach-..so, mal eben, wegwischen soll!?" Sie sah die Blondine an. Ihre Augen hatten einen deutlichen Film bekommen, sie glänzten und das im Glanz der kleinen, nahen Kerzen, deutlich verheißungsvoll. Zum Glück hatte die Betrunkene die Stimme gesenkt. Dann erregte sie nicht noch mehr Aufmerksamkeit als jetzt schon, während sie ihren Kopf beidhändig abstützte, die Kippe vorab im Aschenbecher zerdrückte und ihr jetzt beim Erlöschen zusah.
Sie seufzte leise.
Vigilio hielt sich zurück. Noch zurück. Wusste nicht, was er hierzu sagen sollte. Und Luci versuchte eine Stärke zu beweisen die sie nicht mehr hatte. Wirkte fertig schon beim Gedanken daran. Sie zuckte die Schultern und lehnte sich selbst zurück, zog die Haare über den Kopf hinweg nach hinten. "Ist nich' so als hätte ich irgendwas anderes erwartet. Ich bin selbst schuld, ich weiß."




“Oh…nein. Sie wollte noch bei Vigilio und Zora bleiben.“, erklärte Leif, warf kurz einen prüfenden Blick gen Schulter und damit zu Gaius Hand. Sein Blick sollte nicht zu wertend wirken, viel eher war er Annäherungen wie diese nicht gewohnt. „Wir waren vor dieser Feier hier bei einer Beerdigung. Sie war so nett und hat mich begleitet. War also ein ziemlich langer Tag, sie soll sich amüsieren.“, wiederholte der Arzt noch einmal, lediglich für andere Ohren.

Der Ältere warf noch einen weiteren, ruhigen Blick aus der offenstehenden Türe nach draußen, wo noch immer Gäste blieben, aber nicht mehr viele. Einige hatten sich verabschiedet, viele übernachteten hier im Haus oder in nächstgelegenen Hotels. Blieben wenigstens zum Frühstück oder dem nächsten Kaffee. Es wurde ruhiger, das gefiel Gaius, der lange durchatmete und seiner Tochter etwas gemein hatte. "Eine Beerdigung. Das trübt die Stimmung natürlich. Jemand Nahestehendes?", wollte er rhetorisch wissen, heuchelte aber genug Interesse. Professionell wie immer, aber wenigstens etwas nahbares offenbarend.

"Dann sehen wir Sie beide morgen früh zum Frühstück.", stellte er nicht in Frage, sondern lächelte schmal. "Wissen Sie, wo Sie ihr Zimmer finden? James kann Sie hinbringen.", deutete er wenig ausladend in den obersten Stock.

AeiaCarol
11.09.2021, 10:09
Zora war völlig überfordert von so viel Chaos. Vermutlich, weil ihre Beziehungen zwar nicht per se immer einfach waren, sondern sie viel mehr umerzogen. Der Einfluss der Familie hinterließ Spuren und Zoras Verständnis für irgendeine Arte von Drama war einer pragmatischeren Denke und wohl auch der Loyalität ihrer Familie gegenüber gewichen. Sie zog schwer seufzend die Schultern hoch. “Ich blicks nicht, echt nicht. Seine Blicke haben dich gerade fast ausgezogen. Nach Hass sah das nicht aus.“, gab sie zu bedenken. “Aber wenn er dir so viele Bauchschmerzen bereitet, werd ihn los. Ich kann’s nicht oft genug sagen.“, wiederholte Zora nochmal und sah wieder zu ihrem Mann. Ihr Blick noch immer dezent vorwurfsvoll.

Es ging Leif gut damit, dass Gaius nicht zu viele Fragen stellte, nicht unablässig bohrte. Seine Sympathie, erschreckenderweise, wuchs ein bisschen mehr. Er glaubte jemand zu sein, der sich nicht von reinen Freundlichkeiten einwickeln ließ. Es war wohl viel eher das Setting dieser Familienfeier. Für wenigstens einen Abend so etwas wie Familie zu haben. Und irgendwo zugehörig zu sein. Leifs Blick hellte sich auf, er nickte dankbar lächelnd. “Wenn Sie mir James dafür kurz ausleihen würden, wär ich dankbar. Ich hab das Gefühl mich hier leicht verlaufen zu können.“

Luceija
11.09.2021, 15:45
Zora war völlig überfordert von so viel Chaos. Vermutlich, weil ihre Beziehungen zwar nicht per se immer einfach waren, sondern sie viel mehr umerzogen. Der Einfluss der Familie hinterließ Spuren und Zoras Verständnis für irgendeine Arte von Drama war einer pragmatischeren Denke und wohl auch der Loyalität ihrer Familie gegenüber gewichen. Sie zog schwer seufzend die Schultern hoch. “Ich blicks nicht, echt nicht. Seine Blicke haben dich gerade fast ausgezogen. Nach Hass sah das nicht aus.“, gab sie zu bedenken. “Aber wenn er dir so viele Bauchschmerzen bereitet, werd ihn los. Ich kann’s nicht oft genug sagen.“, wiederholte Zora nochmal und sah wieder zu ihrem Mann. Ihr Blick noch immer dezent vorwurfsvoll.

Vigilio schnappte Zoras Blick auf, hob die Braue, wusste nicht, ob das nun bedeutete, dass sie wollte, dass er kommentierte und/oder reagierte. Wahrscheinlich war es der 'sie ist DEINE Schwester, sag was, damits ihr besser geht'-Blick, aber wie sollte Gil daran etwas ändern? "Tutto quello che potrei dirvi non renderebbe le cose più facili o migliori. Alles was ich dir sagen könnte, würde die Sache nicht einfacher oder besser machen." "Oh, quindi mi stai dicendo che sai qualcosa e non vuoi dirlo? Oh, also willst du mir sagen du weißt was und willst es nicht sagen?" "Come potrei saperne più di te? Questa è la vostra relazione! Wie sollte ICH mehr wissen als du. Das ist deine Beziehung!", reagierte der Italiener erzürnt und log dabei, dass sich die Balken bogen. Luci wusste nicht ob sie es roch, aber bohrte wenigstens weiter, lehnte sich ein wenig über den Tisch hinweg zu ihm und warf ihm einen tiefbösen Blick zu. "Forse perché tu sei il piccolo verme di noi due che in qualche modo vede "tutto" e sembra sempre sapere più di me di quanto io sappia di me stesso. Vielleicht weil du der kleine Creep von uns beiden bist der "alles" irgendwie sieht und scheinbar immer mehr über mich weiß als ich über mich selbst." Vigilio schnaubte. Wut kroch in seinem Inneren hinauf. "Non dovrei farlo se tu potessi almeno controllarti per un po'. Müsste ich nicht machen wenn du dich wenigstens mal für kurze Zeit unter Kontrolle hättest.", kam die eher kühle Antwort zurück. Luci begann, sich unwohl in ihrer eigenen Haut zu fühlen. Als würde sich einer der letzten, wenigen Verbündeten gegen sie richten. Einsamkeit war, was sie fühlte. Sie schürzte die Lippen, ihre Zähne kauten unbemerkt auf ihrer Unterlippe herum als sie den Blick abwandte und keine Lust darauf hatte ihn sehen zu lassen, DASS sie darauf reagierte. Ein verdammtes Wrack war, dass nicht mal mehr wie gewohnt ihren Bruder zusammenscheißen konnte.

"Ultimamente è sempre così merdoso? Ist er neuerdings immer so scheiße!?", sah sie plötzlich zu Zora und deutete dabei auf Gil, als habe sie die Lösung für die dummen Sprüche ihres Mannes.



Es ging Leif gut damit, dass Gaius nicht zu viele Fragen stellte, nicht unablässig bohrte. Seine Sympathie, erschreckenderweise, wuchs ein bisschen mehr. Er glaubte jemand zu sein, der sich nicht von reinen Freundlichkeiten einwickeln ließ. Es war wohl viel eher das Setting dieser Familienfeier. Für wenigstens einen Abend so etwas wie Familie zu haben. Und irgendwo zugehörig zu sein. Leifs Blick hellte sich auf, er nickte dankbar lächelnd. “Wenn Sie mir James dafür kurz ausleihen würden, wär ich dankbar. Ich hab das Gefühl mich hier leicht verlaufen zu können.“

"Können Sie. Sowohl sich verlaufen als auch James ausleihen. Als ich dieses Haus habe bauen lassen hatte ich mindestens zwanzig Familienmitglieder im Hinterkopf, mehr wäre schlicht unnötig teuer einzuplanen gewesen.", gab der renommierte Anwalt zu. Er schien sichtlich entspannt und Leif im Gegenzug ebenfalls. Er bediente einen fast unsichtbaren Knopf in seinem Ohr, bevor er ausatmete und dann die Frage "James, würden Sie dem jungen Mann sein Zimmer für heute Nacht zeigen?" stellte, als stünde der Familienbutler bereits direkt neben ihnen. Tatsächlich dauerte es kaum zwei Sekunden, bevor man Schritte und eine Stimme aus der naheliegenden, offenen Küche vernahm: "Selbstverständlich, Sir.". Er ließ hörbar alles stehen und liegen und war dann schon auf dem Weg zu den beiden Männern.
"Ach. Eines noch, Doktor.", atmete er hörbar tief ein und sah Leif schließlich fest in die Augen. Seine Miene schien sich ein klein wenig zu verdunkeln, wenigstens neutraler zu werden, nicht bedrohlich, aber vielleicht war genau das der Clue, als Luceijas leiblicher Vater die Stimme senkte und etwas nachsetzte, was seinen Eindruck zu hinterlassen wusste. "Sprechen Sie nie wieder vor dem Rest der Familie so respektlos mit meiner Frau.". Seine Schwester oder seine Brüder konnten es sich vielleicht erlauben. Ein Neuling und junger Grünspan wie Leif aber sicherlich nicht. Wobei er sich bereits sicher war, dass er um diesen 'Schritt zu weit' selbst wusste. Gaius sah ihm nochmals deutlich in die Augen, ließ den Satz und den Blick ein paar angespannte Sekunden wirken. Bevor er nochmals die Stimme erhob und seine Gesichtszüge sich sichtlich aufhellten. "Aber ich schätze wie Sie meine Tochter in Schutz genommen haben. Sie stehen für Sie ein. Violetta hatte recht: Sie haben Schneid. Und erinnern mich ein wenig daran, wie ich selbst früher kopflos durch die Gegend gerannt bin." Er schüttelte langsam den Kopf und rollte spielerisch mit den Augen. Hachja. Damals. Als er noch ein junger Mann war.

numberten
11.09.2021, 18:16
Seeva (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831568&viewfull=1#post26831568) Twins (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page9?p=26832054&viewfull=1#post26832054)

Die Spectre war zufrieden, was vielleicht bedeutete das sie das nächste Mal davon absah persönlich aufzutauchen, um zu kontrollieren ob ihren Anweisungen auch Folge geleistet wurde. Und es sorgte dafür das Kathy ihr nicht bei einer günstigen Gelegenheit in den Rücken schießen lassen musste. Weitaus entspannter für alle Beteiligten.
Die Halbasiatin rechnete zwar damit das es nicht lange dauern würde, bis die Asari wieder was von ihr wollte, aber das hatte sie damals schon vermutet. Eine Kosten-Nutzung Rechnung dieser ganzen Allianz schob sie lieber noch eine Weile vor sich hin.
"Es freut mich das sie zufrieden sind. Der Fakt das meine Leute und ich gute Arbeit leisten sollte sie nicht überraschen, auf jedenfall je länger diese Partnerschaft andauert.", erwiderte sie selbstbewusst, das Kompliment mit einem ehrlichen Lächeln annehmend.
"Wie ich sehe sind sie schon wieder auf dem Sprung. Ich halte sie da selbstverständlich nicht auf.", meinte sie freundlich als die Spectre sich zum Gehen erhob. Sobald die Asari was sie hatte, verschwand sie halt. Sollte wohl verhindern das jemand was von ihr wollte.
"Ich bin mir sicher wir hören voneinander Commander. Ruhen sie sich mal aus. Sie sehen etwas erschöpft aus.", verabschiedete sie Seeva höflich, welche in Richtung Ausgang stiefelte.

Ein stechender Schmerz im vorderen Stirnbereich, erinnerte Kathy kurz nach Seevas Verschwinden, das sie auch schon wieder viel zu lange auf war. Die Halbasiatin schloss instinktiv die Augen und massierte sich leicht den Übergang von Nasenbein und Stirn. Kleine Sterne manifestierten sich vor ihren Augen, welche schließlich wieder vom ruhigen Schwarz verschluckt wurden. Sie hatte seit der Sanctuary Geschichte nur wenig geschlafen und der Stress machte sich jetzt bemerkbar.
"Alles in Ordnung Miss Orlowski.", erkundigte sich Delaney und trat an sie heran. Sie sah mit leich zugekniffenen Augen zu ihm herauf.
"Alles Bestens. Ich glaube ich muss mich nur bald hinlegen.", sprach sie abwiegelnd und kramte in einer Tasche, wissend das sie keine Kopfschmerztablette dabei hatte.
"Arbeiten sie ein paar potenzielle Pläne aus, hinsichtlich des Objekts welches wir besprochen hatten. Ich höre sie mir später an."
"Wie sie wünschen, Miss. Matthew fährt sie nach Hause.", entgegnete Delaney dienstbar und half ihr beim aufstehen.
"Das ist wirklich nett, aber ich denke das ist nicht nötig.", sprach sie beschwichtigend und lächelte peinlich berührt.
"Kein Problem für mich Miss. Ich fahre vielleicht nicht so gut wie ihre beiden reizenden Begleiterinnen, aber dennoch bringe ich sie sanft und ohne Luftlöcher in ihr Hotel.", meinte der Hüne mit der sanften Stimme, welche nicht so recht zu seiner Erscheinung passen mochte.
Kathy nickte knapp. Airi und Yuika waren weg und sie hatte keine Lust jetzt ein Taxi zu rufen oder sowas.
"Hotel, ja. Danke.", erwiderte sie und lächelte verkniffen. Sich eine neue Wohnung zu suchen war durch diese Sanctuary Geschichte auch ins Hintertreffen geraten. Zuviel Kram, für zu wenig Zeit. Sie schnallte ihre Holster ab und verstaute sie in einer Tasche, dann folgte sie dem Briten raus zu seinem Skycar.

**

Behände stieg Yuika die Stufen hinab, welche von der langen Stahltribüne in den Hangar führte. Entschlossen schritt sie durch das Areal, bis sie schließlich im Schatten des Frachtschiffes stand, welches scheinbar friedlich vor sich hin schlummerte. Was seine Insaßen anging, konnte sie da nicht ganz so sicher sein. Aber sie würde es herausfinden. Die Japanerin schritt auf die Zugangsluke des Schiffes zu, welche höchstwahrscheinlich verschlossen war. Absolut sicher konnte man nicht sein. Eine gewisse Schlampigkeit in manchen Bereichen ließ sich nicht komplett abstreiten. Selbstverständlich konnte sie sich selbst Zufall verschaffen. Aber das wäre unhöflich gewesen.
Yuika klopfte gegen die Zugangsluke der Renacimiento, sodass man es im Inneren gut mitbekommen würde.
Sie hatte eine lange Nacht hinter sich, in der sie die Landeplattform der Karadaan gefunden, das Schiff inspiziert hatte und anhand dessen mehr über Schiffstyp und Bewaffnung erfahren hatte. Genügend Informationen um ein wenig mit Charis-san zu planen.
Da die Schmugglerin immer noch im gleichen Hangar parkte, wo sie das Schiff bekommen hatte, war es kein Problem für sie deren Vehikel zu finden. Natürlich bestand die Möglichkeit das die Asari ausgeflogen war. Und das Yuika ihr erst bei Betreten des Hangars geschrieben hatte sie treffen zu wollen, war natürlich auch ein wenig spontan. Die Japanerin klopfte noch einmal, als sich die Luke plötzlich öffnete. Kurz darauf stand eine bekannte Asari Schmugglerin im Türrahmen ihres Schiffes, deren Gesichtsausdruck man als verschlafen bezeichnen konnte.
Yuika welche dennoch momentan breitere Ränder unter ihren Augen verzeichnen konnte, lächelte sie breit an.
"Schön das sie daheim sind Charis-san. Ich habe mir die Informationen über Damien und die Karadaan besorgt. Da ich aus sicherer Quelle weiß das sie eine hochmoderne Kaffeemaschine ihr eigen nennen, dachte ich das wir uns direkt hier an die Planung machen.", erklärte sie ihrer scheinbar noch nicht komplett aufnahmefähigen Gesprächspartnerin. Yuika strahlte die Asari motiviert an.
"Keine Sorge. Ich habe Kuchen mitgebracht.", fügte sie hochdiplomatisch an und präsentierte eine glänzende weiße Pappschachtel, eines koreanischen Konditors, welchen sie vor kurzem entdeckt hatte.

AeiaCarol
11.09.2021, 19:59
Zora zog den Kopf leicht ein, die Mundwinkel nach unten und zuckte mit den Schultern. “Kein Kommentar, Leute.“, sagte sie lediglich und griff hilfesuchend an ihr Glas, das leer war, dann hielt sie es hoch und wedelte mit dem Arm, worauf ein Kellner sofort geeilt kam und Zora ein neues Wasser reichte. Sie war in dieser Lage und durfte sich nicht mal betrinken. „Meinen Rat hast du ja, auf ihn brauchst du sowieso gar nicht erst hören.“, verkündete die Britin selbstbewusst und trank.

Leif hingegen war weniger wortgewandt. So war er selten. Steif, ein bisschen überrascht und getroffen vom verspäteten Tadel des hier ganz offensichtlich Ranghöheren Mannes, obgleich der nicht nur eine Mahnung aussprach. Der Blonde, unlängst eigentlich an James und zum Gehen gewandt, sah über Schulter zu seinem Gastgeber. Drehte sich noch einmal um, schien kurz in Gedanken zu verweilen und schließlich lächelte er. Beugte den Oberkörper leicht vor, deutete höfliche Zustimmung an. „Ist angekommen.“, versicherte er, entschuldigte sich aber nicht. Er war dankbar, dass Gaius nichts dergleichen zu erwarten schien. „Gute Nacht. Und nochmals danke für die Einladung.“, sagte der Arzt und verschwand dann, dem Butler folgend.

Luceija
11.09.2021, 21:05
Zora zog den Kopf leicht ein, die Mundwinkel nach unten und zuckte mit den Schultern. “Kein Kommentar, Leute.“, sagte sie lediglich und griff hilfesuchend an ihr Glas, das leer war, dann hielt sie es hoch und wedelte mit dem Arm, worauf ein Kellner sofort geeilt kam und Zora ein neues Wasser reichte. Sie war in dieser Lage und durfte sich nicht mal betrinken. „Meinen Rat hast du ja, auf ihn brauchst du sowieso gar nicht erst hören.“, verkündete die Britin selbstbewusst und trank.

"Ich muss das beenden. Irgendwie.", flüsterte Luceija. Es war genau das, was sie eigentlich nicht fühlte. Wogegen sich ihr Körper auflehnte, es abstritt, nicht zulassen wollte. Aber sie sagte es, nachdem sie lange ruhig gewesen war, dem Kellner zwischenzeitlich wenigstens noch ein eigenes Glas Wasser hatte abstreiten können und sie dabei war, sich die nächste Zigarette aus der Schachtel ihres Bruders zu stehlen, zwischen die Lippen zu klemmen und anzuzünden.

Es gefiel ihr nicht. Nicht im geringsten. Allein bei dem Gedanken daran verknotete sich ihr Innerstes. "Ma questo è completamente folle! Aber das ist völlig verrückt!", antwortete sie sich selbst und lachte freudlos, auch ein bisschen wahnsinnig. "Dopo tutto, la questione è già passata. Questa relazione non esiste nemmeno e io sono ancora in questa... in questa merda! Die Sache ist immerhin schon durch. Diese Beziehung existiert nicht mal und ich steck trotzdem in diesem-...in dieser Scheiße!"

"Luci-..siete sicuri che questo sia il momento giusto per decidere una cosa del genere? Voglio dire, ovviamente sei in un brutto posto, ma non va mai bene da un giorno all'altro. Sarebbe meglio se prima prendessi seriamente le distanze e capissi cosa vuoi veramente, ma nelle circostanze date questo è chiaramente impossibile. Luci-...bist du dir sicher, dass das jetzt und hier der richtige Moment ist sowas zu entscheiden? Ich mein ja, offensichtlich geht's dir beschissen, aber sowas geht nie von heute auf gleich gut. Besser wärs wenn ihr erstmal ernsthaften Abstand hättet und euch mal darüber klar werdet was ihr eigentlich wollt, aber unter den gegebenen Umständen ist das ja eindeutig unmöglich."

"E tu l'hai aiutato nel processo. Und du hast ihm dabei noch geholfen.", sagte Luci daraufhin, deutlich in einer angefressenen Tonlage. Fast knurrend. Ihre Stimme erkaltet. Sie suchte einen Schuldigen. Irgendjemanden, bei dem sie ihren Hass für diese Situation abladen konnte. Vigilio bot sie so gut dafür an. Selbst hier, während sie besoffen und rauchend vor ihm saß und vergeblich ihren schweren Kopf auf den Händen balancierte.

"E perché? Cosa ti ha reso così determinato a distruggere la mia vita, eh?! Und wieso? Was hat dich so höllisch scharf gemacht beim Gedanken, mein Leben zu zerstören, hm?!", fragte sie und übertrieb maßlos mit ihren Vorwürfen. Aber eben: Sie brauchte diesen Sündenbock jetzt. Und Zora würde es nicht sein. Sie war die Letzte die noch irgendwie auf ihrer Seite war.

Sie schlug auf den Tisch, der daraufhin kurz wackelte.

AeiaCarol
11.09.2021, 23:07
“Luci-…komm runter..“, versuchte Zora abzuwiegeln. Ihr Ton nunmehr um ein Vielfaches sanfter. Sie hätte die Hand ausstrecken und ihre Schwägerin beruhigen wollen, aber etwas sagte ihr, dass das nicht die beste aller Ideen war. „Vigilio hat nicht Unrecht, sowas solltest du nicht hier und jetzt entscheiden. Ich wollte dich nicht so sehr unter Druck setzen, ich denke-…schlaf eine Nacht drüber und triff schnell eine Entscheidung. Vor allem aber halte Abstand so gut es eben geht.“, riet sie. Irgendwie wirr und selbst weit überfordert. „Du hattest einen langen Tag und aktuell ist dein Leben alles andere als einfach.“, erinnerte sie und irgendwie fiel es ihr trotz dieser Worte schwer, sich in diese Lage zu versetzen. Als Außenstehende war ein Urteil immer so einfach.


Leif war durchaus irgendwie wohlhabend. Nur eben nicht Butler-wohlhabend. Und genauso kuhäugig sah der Schwede den geschulten Mann an, der da vor ihm herging, hinaufstieg in den ersten Stock und ihn ein gutes Stück an Emmas Zimmer vorbei in ein Gästezimmer führte. Nun-…Gästepalast traf es eher. Das in dezentem, dunklen grün gehaltene Zimmer samt seines Bettes war riesig. Ein bisschen wie die Suite eines Hotels, nur liebevoller und man wusste, das hier nicht bereits haufenweise semireicher Idioten die Matratze gewälzt hatten. James schien die stumme Bewunderung des Gastes zu begreifen und lächelte höflich. “Sie finden ein Badezimmer hinter der angrenzenden Tür dort, Sir. Es ist nur diesseitig begehbar, gehört also ganz Ihnen beiden. Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe. Sollten Sie etwas brauchen, lassen Sie es mich wissen.“, bot James an, deutete eine Verneigung an und machte auf dem Absatz kehrt. Leif hätte sich fragen müssen-…“ihnen beiden“, aber er tat es nicht. Überhörte die Bemerkung und vergaß die Umstände, zu eingenommen von dieser prunkvollen Bleibe. Er trat ein, ließ die automatische Tür hinter sich schließen und setzte sich aufs Bett. Nur zögerlich machte er es sich bequemer. Sah sich länger um, ehe er sich rücklings auf die Matratze fallen ließ. „Ob er sich einen Scherz erlaubt und das hier Gaius' Schlafzimmer ist…?“, fragte Leif sich selbst, wenn auch nicht ohne ein dümmliches Grinsen.

Luceija
11.09.2021, 23:50
“Luci-…komm runter..“, versuchte Zora abzuwiegeln. Ihr Ton nunmehr um ein Vielfaches sanfter. Sie hätte die Hand ausstrecken und ihre Schwägerin beruhigen wollen, aber etwas sagte ihr, dass das nicht die beste aller Ideen war. „Vigilio hat nicht Unrecht, sowas solltest du nicht hier und jetzt entscheiden. Ich wollte dich nicht so sehr unter Druck setzen, ich denke-…schlaf eine Nacht drüber und triff schnell eine Entscheidung. Vor allem aber halte Abstand so gut es eben geht.“, riet sie. Irgendwie wirr und selbst weit überfordert. „Du hattest einen langen Tag und aktuell ist dein Leben alles andere als einfach.“, erinnerte sie und irgendwie fiel es ihr trotz dieser Worte schwer, sich in diese Lage zu versetzen. Als Außenstehende war ein Urteil immer so einfach.



Lucis Kopf wandte sich zu Zora. Etwas zügiger, rascher, dann besah sie die Blonde eindringlich. "Mmhm, gute Idee, und was ist, wenn ich darüber geschlafen habe? Wach ich dann auf und alles ist in Ordnung? Es ist sowas von EGAL was ich mache, verstehst du das nicht? Ihr BEIDE nicht?", sah sie beide, nacheinander, an. Dann wieder zu ihrer Schwägerin. Leckte sich die Lippen und presste sie zusammen. Schüttelte den Kopf, schnaubte und senkte ihn dann zu ihrem lästig harmlos aussehenden Wasserglas hinunter. Sie konnte sich nicht in der klaren Flüssigkeit erkennen. Zu dunkel, zu unscharf. Ein interessantes Sinnbild.
"Scheiß drauf.", raunte sie. Ihre Finger zogen kleine Kreise in die Oberfläche des Tisches. "Was mich am Meisten ankotzt ist, dass ich in 'ner perfekten Welt mir die ganzen Fragen jetzt gar nicht mehr stellen müsste. Da wär einfach nichts mehr. Ruhe. Aber - hey - ist alles so viel besser im fucking hier und jetzt. SO viel besser.", speite sie sarkastisch.
Wieder war sie etwas ruhig. Gab damit auch ihrer Schwägerin und ihrem Bruder Zeit für eine Antwort die sie wahrscheinlich eh nicht hören wollte, aber wenigstens beruhigte sie sich etwas. Das Gefühlschaos der letzten Stunden und Tage war viel zu viel gewesen.
"Ich hab-..", seufzte sie. Ihre Stimme zitterte leicht. "-..ich hab verdammt Angst davor mit ihm allein zu sein. Nicht-...deshalb. Aber ich hab-...ich kann nicht atmen. Wie bei diesem fucking Gericht, ich-..kanns nicht."

AeiaCarol
11.09.2021, 23:53
“Huh?“, hakte Zora sofort nach, aber ihr Laut ließ sich kaum einer von Luceijas Äußerungen zuordnen. „Wie soll ich das verstehen? Tut er dir was?“

Luceija
12.09.2021, 00:16
“Huh?“, hakte Zora sofort nach, aber ihr Laut ließ sich kaum einer von Luceijas Äußerungen zuordnen. „Wie soll ich das verstehen? Tut er dir was?“

"Was?! Nein!", machte sie deutlich und reagierte sofort. Also mehr als nur schnell. Wie immer erzählte sie nur die Halbwahrheiten, aber pikante Details aus deren Schlafzimmer und Privatleben waren jetzt sicherlich noch weniger angebracht als sonst, wenn es ihr verdammt egal gewesen wäre darüber zu quatschen wenn alles zwischen ihnen stimmen würde. Wenn. Der Gedanke schien in einer elendig weit entfernten Distanz zu liegen. Vigilio blickte jetzt, danke Zo's Reaktion, nur NOCH suspekter drein und Luci war klar, hätte sie das nicht gesagt, wäre er aufgesprungen, nach oben gegangen und hätte sich mit ihm angelegt.
"Deute so Sachen nicht mal an wenn sie nicht stimmen, Luci. Das kann verdammt schnell schief gehen." "Brauch ich dich als meinen Wachhund? Damals vielleicht, heute nicht mehr. Du siehst doch sowieso lieber zu." "Fuck. Luci. Ich hab dir nichts getan und bin gerade auch nicht dein Problem!" "Ach, nicht?!"


Wieder. Ruhe. Ein paar Momente. Sie schnaubte. "Nein. Sorry. Ich-..ich brauch echt 'ne Tablette.", seufzte sie und hielt sich die Stirn. Kopfschmerzen waren es aber nicht. Sie brauchte die Ruhe, die sie nur von Stoff bekam.

AeiaCarol
12.09.2021, 00:34
Wieder ein Seufzen. Diesmal tiefer. Man konnte es falsch verstehen. Als tadele Zora eines ihrer Kinder zum tausendsten Mal und erreiche dabei rein gar nichts. Ja, es hatte tatsächlich den Klang einer enttäuschten Mutter. Sie schüttelte den Kopf sanft und blicke mehr oder weniger hilflos zu Luceija. “Lass dir von James etwas geben und leg dich hin, denkst du nicht?“, schlug sie vor. Ein wenig egoistisch auch, wobei sie hoffentlich nicht erwischt wurde. Sie liebte Luceija. Auf eine unergründliche Weise war sie geradezu eine Art Schwester geworden und sie gehörten zur selben Familie, einer Familie, die alles bedeutete. Und doch war es gerade schwer, sich immer wieder daran zu erinnern, dass Zora auf Lucis Seite stehen musste. Es irgendwie auch tat und doch kaum nachvollziehen konnte, was sie durchmachte.

Luceija
12.09.2021, 01:04
Wieder ein Seufzen. Diesmal tiefer. Man konnte es falsch verstehen. Als tadele Zora eines ihrer Kinder zum tausendsten Mal und erreiche dabei rein gar nichts. Ja, es hatte tatsächlich den Klang einer enttäuschten Mutter. Sie schüttelte den Kopf sanft und blicke mehr oder weniger hilflos zu Luceija. “Lass dir von James etwas geben und leg dich hin, denkst du nicht?“, schlug sie vor. Ein wenig egoistisch auch, wobei sie hoffentlich nicht erwischt wurde. Sie liebte Luceija. Auf eine unergründliche Weise war sie geradezu eine Art Schwester geworden und sie gehörten zur selben Familie, einer Familie, die alles bedeutete. Und doch war es gerade schwer, sich immer wieder daran zu erinnern, dass Zora auf Lucis Seite stehen musste. Es irgendwie auch tat und doch kaum nachvollziehen konnte, was sie durchmachte.

Luceija schüttelte sanft den Kopf und sah ins Leere. Drehte sich sogar ein wenig von beiden weg und beobachtete, wie die meisten Gäste sich verabschiedeten, welche noch da waren, wie die Bedienungen den Tisch bereits abräumten und abwischten, Müll einsammelten und alte Gläser fort trugen. Alles lichtete sich vor ihren Augen. Sicherlich wieder fünf Minuten, zehn oder mehr, sicher schon knapp eine Stunde seitdem Leif nach oben verschwunden war und sie drei saßen noch hier. Luci saß hier, hatte sich aber die letzte Viertelstunde ausgeklinkt. Beobachtet. Nachgedacht. Und wurde erst wieder "erweckt" als Vigilio seufzend aufstand, ganz bewusst mit einem Laut um es die Sizilianerin wissen zu lassen, woraufhin sie selbst, widerwillig, aufstand.
"Wir gehen schlafen, Luci. Solltest du auch."
Wieder sah sie zu keiner geringeren als Zora. "Ich-..ja, ich-...ich lass mir was geben und geh dann selbst hoch." Sie zögerte noch. Und ihre Füße fühlten sich schwer an. Ihr Kopf ertränkt. "Sehen uns dann.", sagte sie nur kurz und dann dabei zu wie beide vor ihr verschwanden, weil sie es war, die noch nach James suchte. Ihn darum bat, dass man ihr Kopfschmerztabletten oder irgendetwas gab. Natürlich wusste James bescheid und händigte neben einem Glas für etwas Wasser nichts anderes aus als eine einzige, lausige Pille eines viel zu schwachen Schmerzmittels, dass bei ihr wahrscheinlich ohnehin nicht mehr so wirklich anschlug. Was wusste sie schon.. .

AeiaCarol
12.09.2021, 10:59
Luceija schüttelte sanft den Kopf und sah ins Leere. Drehte sich sogar ein wenig von beiden weg und beobachtete, wie die meisten Gäste sich verabschiedeten, welche noch da waren, wie die Bedienungen den Tisch bereits abräumten und abwischten, Müll einsammelten und alte Gläser fort trugen. Alles lichtete sich vor ihren Augen. Sicherlich wieder fünf Minuten, zehn oder mehr, sicher schon knapp eine Stunde seitdem Leif nach oben verschwunden war und sie drei saßen noch hier. Luci saß hier, hatte sich aber die letzte Viertelstunde ausgeklinkt. Beobachtet. Nachgedacht. Und wurde erst wieder "erweckt" als Vigilio seufzend aufstand, ganz bewusst mit einem Laut um es die Sizilianerin wissen zu lassen, woraufhin sie selbst, widerwillig, aufstand.
"Wir gehen schlafen, Luci. Solltest du auch."
Wieder sah sie zu keiner geringeren als Zora. "Ich-..ja, ich-...ich lass mir was geben und geh dann selbst hoch." Sie zögerte noch. Und ihre Füße fühlten sich schwer an. Ihr Kopf ertränkt. "Sehen uns dann.", sagte sie nur kurz und dann dabei zu wie beide vor ihr verschwanden, weil sie es war, die noch nach James suchte. Ihn darum bat, dass man ihr Kopfschmerztabletten oder irgendetwas gab. Natürlich wusste James bescheid und händigte neben einem Glas für etwas Wasser nichts anderes aus als eine einzige, lausige Pille eines viel zu schwachen Schmerzmittels, dass bei ihr wahrscheinlich ohnehin nicht mehr so wirklich anschlug. Was wusste sie schon.. .

Leif wusste nicht genau wieso er sich keinen müden Zentimeter bewegen wollte. Er lag noch immer auf dem Rücken im Bett, die Füße über die Kante baumelnd und seine Augen schlossen sich, nur um kurz darauf wieder offen an die Wand zu starren. Wenigstens für eine Sekunde hatte er geglaubt einschlafen zu können. Nicht das er wirklich bereit war. Er trug noch immer seinen Anzug, wenigstens Hemd und Hose, lag wie ein Seestern da und gab einen Teufel auf notwendiges Zähneputzen oder duschen. Seine Gedanken rauschten den ganzen Tag rauf und runter und sein Gemüt schwankte irgendwo zwischen Glückseligkeit und Trauer. Vor allem aber war er bemüht darum, nicht an Luceija zu denken. Wo immer dort unten sie jetzt war, dieser Abend hatte ihn nur mehr verwirrt. Was er aus dem Gespräch zwischen ihr und Zora mitbekommen hatte, wie sie sich geküsst und doch wieder gestritten hatten. Es glich jedes Mal einer Achterbahnfahrt. Jedes einzelne Mal. Schier ohne Pause. Dabei wäre es klug zu gehen. Endlich einen sauberen Strich unter die Rechnung zu ziehen, statt sie beide weiter zu belasten und mehr und mehr in den Abgrund zu ziehen. Aber wie könnte er? Jahrelang bestand seine Gedankenwelt daraus, was die Sizilianerin am anderen Ende der Galaxie machte. Ob sie noch lebte. Wie es ihr ging, ja, sogar ob sie genug aß und ob sie in nötiger Regelmäßigkeit an ihre Tabletten kam. Wie würde er das wieder ertragen können? Oder wie konnte er daran arbeiten, sie irgendwann zu vergessen?
Er lachte. Allein der Gedanke war so affig, dass er es kaum aushielt. Er warf seinen langen, schweren Körper auf die andere Seite, lag nunmehr auf dem Bauch auf dem Bett und drückte sein Gesicht tief in die Matratze und seufzte. "...gott...was machst du hier, Leif?"

Luceija
12.09.2021, 13:22
Leif wusste nicht genau wieso er sich keinen müden Zentimeter bewegen wollte. Er lag noch immer auf dem Rücken im Bett, die Füße über die Kante baumelnd und seine Augen schlossen sich, nur um kurz darauf wieder offen an die Wand zu starren. Wenigstens für eine Sekunde hatte er geglaubt einschlafen zu können. Nicht das er wirklich bereit war. Er trug noch immer seinen Anzug, wenigstens Hemd und Hose, lag wie ein Seestern da und gab einen Teufel auf notwendiges Zähneputzen oder duschen. Seine Gedanken rauschten den ganzen Tag rauf und runter und sein Gemüt schwankte irgendwo zwischen Glückseligkeit und Trauer. Vor allem aber war er bemüht darum, nicht an Luceija zu denken. Wo immer dort unten sie jetzt war, dieser Abend hatte ihn nur mehr verwirrt. Was er aus dem Gespräch zwischen ihr und Zora mitbekommen hatte, wie sie sich geküsst und doch wieder gestritten hatten. Es glich jedes Mal einer Achterbahnfahrt. Jedes einzelne Mal. Schier ohne Pause. Dabei wäre es klug zu gehen. Endlich einen sauberen Strich unter die Rechnung zu ziehen, statt sie beide weiter zu belasten und mehr und mehr in den Abgrund zu ziehen. Aber wie könnte er? Jahrelang bestand seine Gedankenwelt daraus, was die Sizilianerin am anderen Ende der Galaxie machte. Ob sie noch lebte. Wie es ihr ging, ja, sogar ob sie genug aß und ob sie in nötiger Regelmäßigkeit an ihre Tabletten kam. Wie würde er das wieder ertragen können? Oder wie konnte er daran arbeiten, sie irgendwann zu vergessen?
Er lachte. Allein der Gedanke war so affig, dass er es kaum aushielt. Er warf seinen langen, schweren Körper auf die andere Seite, lag nunmehr auf dem Bauch auf dem Bett und drückte sein Gesicht tief in die Matratze und seufzte. "...gott...was machst du hier, Leif?"

Sichtlich enttäuscht fand sich Luceija irgendwo im oberen Stock nahe eines Nebenzimmers wieder, welches James mit einer Keycard abschloss und dann schließlich mit warmen, distanzierten Worten und einem sehr ungewöhnlichen, fast peinlichen "Gute Nacht, Miss Ascaiath.", verschwand, fast so, als wäre sie die fremdeste von allen anwesenden Gästen gewesen. Natürlich war sie unzufrieden mit der bescheidenen Wahl, mit der sie der Butler abgespiesen hatte, aber sie wusste auch, dass irgendeiner, vermutlich ihre Erzeugerin, Schuld daran war, dass man bei einer Einladung die ihre Anwesenheit umfasste, jegliche Mittel aus jeglichen Bade- und Gästezimmern verschwinden und verwahren ließ. Dass es mehr Gil war der sie dazu drängte und Hayden typischerweise alles weich wusch und glaubte, dass was Luci habe sei schon irgendwie ohne solche Maßnahmen zu bezwingen, als wäre es ein leichter Husten, bekam sie wie vieles andere nicht mit. Aber wenn man keine Wahl hatte, nahm man, was man bekommen konnte. Und so warf sie sich das lächerliche Pillchen kurzerhand auf dem Weg ein. Als wären es verdammte Skittles. Dann steuerte die Sizilianerin den Raum an, den man ihr zum Schlafen zur Verfügung stellte.
In der Hand, in welcher sie das leere Glas mit sich trug als klappere sie Raum für Raum ab nach neuem Alkohol ab, schleifte sie am kleinen Finger noch die Schuhe mit sich, die ihr längst überflüssig vorgekommen waren. Sie hätte sie im Erdgeschoss gelassen, hätte James ihr sie nicht nachgetragen, als wären es Schmuckstücke gewesen. Jetzt musste sie sich um diese Last kümmern und fluchte nochmals innerlich, im Wissen, wie sehr diese Schuhe dafür verantwortlich waren, dass ihre Sohlen und ihre Ferse schmerzte sie die Hölle selbst. Kein Equivalent zu dem, was etwas weiter höher schmerzte, aber trotzdem. Tief seufzend, irgendwie knurrend, irgendwie genervt, verwirrt, benebelt, aber irgendwie erleichtert jetzt wenigstens für die Nacht eine gewisse Ruhe zu haben die sie nicht darüber nachdenken ließ, wie es mit ihr und Leif oder auch nur einen von beiden weiter ging, legte sie die freie Hand an den Türknauf, öffnete sie automatisch und trat ein.

Nur um im nächsten Moment wie versteinert stehen zu bleiben. Kaum einen Schritt wirklich im Inneren. "Oh-..", rutschte ihr zwischen den Lippen hervor, als sie Seestern-Leif auf dem Bett sah und nicht wusste, ob er schlief - Gesicht in der Matratze - gerade erstickte oder vielleicht sogar heulte? "Fuck.", rutschte ihr als nächstes heraus, ließ sie sanft zischen und die Schuhe, die an ihrem kleinen Finger baumelten, auf die Kommode zu ihrer Rechten stellen, wo der Rechte von beiden stehen blieb aber der Linke zu eben jener Seite umkippte. "Sapevo di aver dimenticato qualcosa. Ich wusste ich hab was vergessen.", sagte sie leise und mehr zu sich selbst, verzog nur leicht das Gesicht, aber biss sich zweifelnd auf die dunkelbeige Unterlippe. Was zur Hölle tat sie jetzt?

AeiaCarol
12.09.2021, 13:53
Sichtlich enttäuscht fand sich Luceija irgendwo im oberen Stock nahe eines Nebenzimmers wieder, welches James mit einer Keycard abschloss und dann schließlich mit warmen, distanzierten Worten und einem sehr ungewöhnlichen, fast peinlichen "Gute Nacht, Miss Ascaiath.", verschwand, fast so, als wäre sie die fremdeste von allen anwesenden Gästen gewesen. Natürlich war sie unzufrieden mit der bescheidenen Wahl, mit der sie der Butler abgespiesen hatte, aber sie wusste auch, dass irgendeiner, vermutlich ihre Erzeugerin, Schuld daran war, dass man bei einer Einladung die ihre Anwesenheit umfasste, jegliche Mittel aus jeglichen Bade- und Gästezimmern verschwinden und verwahren ließ. Dass es mehr Gil war der sie dazu drängte und Hayden typischerweise alles weich wusch und glaubte, dass was Luci habe sei schon irgendwie ohne solche Maßnahmen zu bezwingen, als wäre es ein leichter Husten, bekam sie wie vieles andere nicht mit. Aber wenn man keine Wahl hatte, nahm man, was man bekommen konnte. Und so warf sie sich das lächerliche Pillchen kurzerhand auf dem Weg ein. Als wären es verdammte Skittles. Dann steuerte die Sizilianerin den Raum an, den man ihr zum Schlafen zur Verfügung stellte.
In der Hand, in welcher sie das leere Glas mit sich trug als klappere sie Raum für Raum ab nach neuem Alkohol ab, schleifte sie am kleinen Finger noch die Schuhe mit sich, die ihr längst überflüssig vorgekommen waren. Sie hätte sie im Erdgeschoss gelassen, hätte James ihr sie nicht nachgetragen, als wären es Schmuckstücke gewesen. Jetzt musste sie sich um diese Last kümmern und fluchte nochmals innerlich, im Wissen, wie sehr diese Schuhe dafür verantwortlich waren, dass ihre Sohlen und ihre Ferse schmerzte sie die Hölle selbst. Kein Equivalent zu dem, was etwas weiter höher schmerzte, aber trotzdem. Tief seufzend, irgendwie knurrend, irgendwie genervt, verwirrt, benebelt, aber irgendwie erleichtert jetzt wenigstens für die Nacht eine gewisse Ruhe zu haben die sie nicht darüber nachdenken ließ, wie es mit ihr und Leif oder auch nur einen von beiden weiter ging, legte sie die freie Hand an den Türknauf, öffnete sie automatisch und trat ein.

Nur um im nächsten Moment wie versteinert stehen zu bleiben. Kaum einen Schritt wirklich im Inneren. "Oh-..", rutschte ihr zwischen den Lippen hervor, als sie Seestern-Leif auf dem Bett sah und nicht wusste, ob er schlief - Gesicht in der Matratze - gerade erstickte oder vielleicht sogar heulte? "Fuck.", rutschte ihr als nächstes heraus, ließ sie sanft zischen und die Schuhe, die an ihrem kleinen Finger baumelten, auf die Kommode zu ihrer Rechten stellen, wo der Rechte von beiden stehen blieb aber der Linke zu eben jener Seite umkippte. "Sapevo di aver dimenticato qualcosa. Ich wusste ich hab was vergessen.", sagte sie leise und mehr zu sich selbst, verzog nur leicht das Gesicht, aber biss sich zweifelnd auf die dunkelbeige Unterlippe. Was zur Hölle tat sie jetzt?

Er schlief nicht, hätte aber auf den Gedanken kommen können, dass er träumte. Seine eigenen Worte waren nur wenige Sekunden her, als er ihre Stimme zu hören glaubte, den Kopf hastig hob, aber nicht sofort einen Blick hinter sich warf. Er musste spinnen. Ziemlich eindeutig. Und gleichzeitig hatte Leif ein so ungutes Gefühl nicht mehr allein zu sein, ja, beobachtet zu werden, dass er über die Schulter sah und prompt in dem Moment sofort von Luceijas Anblick zu den abgelegten Schuhen sprang, von denen einer umfiel. Uninteressant, lediglich eine kleine Ablenkung. Er sah zurück zur Sizilianerin, hinter deren Rücken soeben die Tür schloss und blinzelte. Kein Traum. Über diese Tatsache sollte er sich freuen, aber seine Miene zeigte ungewollt diese Überforderung, die sich in ihm breit machte. Und was hatte sie überhaupt gesagt? Er sah zurück zur Matratze, als würde sie ihm Antwort schulden, dann bemerkte er wie idiotisch er wirken musste. Er drehte sich um, rutschte eilig an die Bettkante und legte die Hände in den Schoss, fuhr sich doch noch kurz durchs Haar und ließ seine grauen Augen Luceija aufmerksam ansehen. "Hmm-...tut mir leid, was gibts?", wollte er wissen, lächelte nervös und wusste gar nicht wie ihm geschah. Ihr Hiersein hätte etwas mehr auslösen sollen, als nur diese Überfoderung.

Tjordas
12.09.2021, 14:05
Akina Watabe (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page18?p=26796736&viewfull=1#post26796736)

Leena stimmte Akina wortlos mit einem nachdenklichen Brummen zu und überlegte bereits, wie sie diese Untersuchung in die Wege leiten konnte. Ihre prsönliche Erfahrung war es, die sie skeptisch machte, ob ein Gespräch irgendwelche Informationen herauskitzeln konnte. Einen Verdacht gab es ja bereits, doch definitive Geständnisse zu entlocken, das schien Leena eher unwahrscheinlich, bei der Verschwiegenheit, die Yennie ihr bis jetzt demonstriert hatte.

"Ich glaube, so kommen wir dennoch nicht weiter. Auf kurze oder lange Sicht sind definitive Beweise nötig - Kamera- oder Tonaufnahmen, sich deckende Zeugenaussagen, Protokolle... Ohne das alles bestätigen wir nur den Verdacht, den wir ohnehin schon haben, ohne aber irgendwas zu belegen. Ich denke wir müssten versuchen, ein Abhörgerät oder ähnliches bei Ward oder Yennie zu platzieren, aber eines, das so schwache EM-Felder aussendet, das sie es unmöglich bemerken kann... Ich werde sehen, ob ich da irgendetwas auftreiben und es Yennie unterjubeln kann."

Das Quietschen eines Stuhls und das anschließende verdächtige Schlurfen müder Stiefel kündigte ein weiteres Mal an, wie sich Cherenkov aus dem Nachbarzimmer näherte, bevor er seinen zerwühlten, blonden Schopf und sein blasses Gesicht wieder durch die offene Tür streckte.
"Ich bin ja kein Freund von Klischees, aber wenn es um Überwachung geht, sollten Sie den Russen im Raum fragen", kündigte er an, hielt dann einen Finger in die Luft, um die beiden Kolleginnen zum Warten anzuhalten und verschwand dann für eine Sekunde wieder im Nachbarzimmer, wo er hörbar seine Schubladen durchwühlte und anschließend mit einem rechteckigen, schwarzen Plastikgerät (https://i.ebayimg.com/images/g/XRgAAOSwt89grh65/s-l1600.jpg) zurückkehrte, das mehr aussah wie aus einem Antiquitätengeschäft als nach professionellem Abhörequipment.
"Eine Replik von einem Rekorder vom Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Ich sammle die Dinger - hab mindestens ein Dutzend davon. Sind die nicht wunderschön?"
Er reichte Akina das kleine, klapprige Kästchen rüber, das schon beim Anfassen alle Teile quietschen und Knarzen ließ.
"Besteht praktisch nur aus einer herausnehmbaren Kartusche mit magnetischem Band, einem Motor zur Drehung der Bandspule und einem winzigen magnetischen Lese- und Schreibkopf. Ein passives Magnetkapselmikrofon nimmt die Vibrationen auf und magnetisiert mit den Stromimpulsen über den Kopf das Band. Das kann man dann wieder mit einem Kassettenspieler hörbar machen. Läuft mit weniger als einem Watt und sendet praktisch kein EM-Feld aus. Man braucht nur ein zweiadriges Kabel zum Mikrofon, der Rekorder kann dann auch weiter entfernt sein. Läuft mit Batterien, hab noch ein paar da drin. Wer da noch ein EM-Feld spürt, der fühlt wahrscheinlich auch ein Radiosignal vom anderen Ende der Welt. Probieren Sie mal - den Schalter mit dem roten Kreis und den mit dem Dreieck gleichzeitig drücken."

Luceija
12.09.2021, 14:07
Er schlief nicht, hätte aber auf den Gedanken kommen können, dass er träumte. Seine eigenen Worte waren nur wenige Sekunden her, als er ihre Stimme zu hören glaubte, den Kopf hastig hob, aber nicht sofort einen Blick hinter sich warf. Er musste spinnen. Ziemlich eindeutig. Und gleichzeitig hatte Leif ein so ungutes Gefühl nicht mehr allein zu sein, ja, beobachtet zu werden, dass er über die Schulter sah und prompt in dem Moment sofort von Luceijas Anblick zu den abgelegten Schuhen sprang, von denen einer umfiel. Uninteressant, lediglich eine kleine Ablenkung. Er sah zurück zur Sizilianerin, hinter deren Rücken soeben die Tür schloss und blinzelte. Kein Traum. Über diese Tatsache sollte er sich freuen, aber seine Miene zeigte ungewollt diese Überforderung, die sich in ihm breit machte. Und was hatte sie überhaupt gesagt? Er sah zurück zur Matratze, als würde sie ihm Antwort schulden, dann bemerkte er wie idiotisch er wirken musste. Er drehte sich um, rutschte eilig an die Bettkante und legte die Hände in den Schoss, fuhr sich doch noch kurz durchs Haar und ließ seine grauen Augen Luceija aufmerksam ansehen. "Hmm-...tut mir leid, was gibts?", wollte er wissen, lächelte nervös und wusste gar nicht wie ihm geschah. Ihr Hiersein hätte etwas mehr auslösen sollen, als nur diese Überfoderung.

Was an seiner Seite zu fehlen schien und sich in Überforderung sichtbar machte, wurde bei ihr mehr als deutlich. Sie sah ihn kurz auf diese Weise an die ihr Innerstes hüpfen ließ, ihr Schwindel in den benebelten Schädel brachte und der Körper bis in die Fingerspitzen von diesem wohligen Schauer benetzt wurde. Nicht lang genug. Es ging so schnell wie es kam, aber sie machte wenigstens einen Schritt um nicht gänzlich untätig zu sein. Nicht auf ihn zu, sondern in den Raum hinein. Geradeaus auf den kleinen Tisch zu, der, umringt von zwei Stühlen, mit einer hohen, schmuckvollen Blume für Dekoration sorgte. "Sieht-..naja, sieht so aus als-...uhh. Die denken nach wie vor, dass wir-...", sagte sie und deutete zwischen sich und Leif hin und her, aber konnte oder wollte es nicht aussprechen. Sie sah ihm nicht mal in die Augen. "Jedenfalls ist das Haus voll. Klingt irgendwie wie aus ner schlechten Serie oder 'nem noch schlechteren Porno, aber-..ja.", seufzte sie und umschrieb die Tatsache ohne sie faktisch zu nennen. Stattdessen ließ sie sich mit einem sehr schweren, leicht schmerzlichen Seufzen auf einem der Stühle nieder, überkam das Brennen an ihrer Rückseite und zog den anderen Stuhl etwas weiter an sich um ihre Füße darauf abzulegen.
"Sorry, aber die Füße bringen mich um. Die Schuhe. Und die Füße. Egal, du weißt schon. Schlaf ruhig weiter ich bin ruhig.", winkte sie physisch ab und wusste nicht, was sie weiter sagen oder tun sollte. Drehte ihren Fuß leicht, damit sie die Ferse sehen konnte und bemerkte, wie knallrot und abgeschürft sie war, verzog beim Anblick das Gesicht. "Wenn du willst, dann-..red' ich mit Gil oder so oder kann unten auf der Couch schlafen, sie is' groß genug."

AeiaCarol
12.09.2021, 14:15
Was an seiner Seite zu fehlen schien und sich in Überforderung sichtbar machte, wurde bei ihr mehr als deutlich. Sie sah ihn kurz auf diese Weise an die ihr Innerstes hüpfen ließ, ihr Schwindel in den benebelten Schädel brachte und der Körper bis in die Fingerspitzen von diesem wohligen Schauer benetzt wurde. Nicht lang genug. Es ging so schnell wie es kam, aber sie machte wenigstens einen Schritt um nicht gänzlich untätig zu sein. Nicht auf ihn zu, sondern in den Raum hinein. Geradeaus auf den kleinen Tisch zu, der, umringt von zwei Stühlen, mit einer hohen, schmuckvollen Blume für Dekoration sorgte. "Sieht-..naja, sieht so aus als-...uhh. Die denken nach wie vor, dass wir-...", sagte sie und deutete zwischen sich und Leif hin und her, aber konnte oder wollte es nicht aussprechen. Sie sah ihm nicht mal in die Augen. "Jedenfalls ist das Haus voll. Klingt irgendwie wie aus ner schlechten Serie oder 'nem noch schlechteren Porno, aber-..ja.", seufzte sie und umschrieb die Tatsache ohne sie faktisch zu nennen. Stattdessen ließ sie sich mit einem sehr schweren, leicht schmerzlichen Seufzen auf einem der Stühle nieder, überkam das Brennen an ihrer Rückseite und zog den anderen Stuhl etwas weiter an sich um ihre Füße darauf abzulegen.
"Sorry, aber die Füße bringen mich um. Die Schuhe. Und die Füße. Egal, du weißt schon. Schlaf ruhig weiter ich bin ruhig.", winkte sie physisch ab und wusste nicht, was sie weiter sagen oder tun sollte. Drehte ihren Fuß leicht, damit sie die Ferse sehen konnte und bemerkte, wie knallrot und abgeschürft sie war, verzog beim Anblick das Gesicht. "Wenn du willst, dann-..red' ich mit Gil oder so oder kann unten auf der Couch schlafen, sie is' groß genug."


Oh nein. Nein. Das hatte diesem Tag nur zu seinem krönenden Abschluss gefehlt. Kein gutes Ende. Viel eher bösartig. Als wolle eine höhere Macht ihnen beiden einen Schlag ins Gesicht verpassen. Noch einen. Leif sah Luceija verwundert und wieder einmal überfordert nach. "Das wusste ich nicht.", gab er zu und schien allein mit sich selbst eine Lösung des Problems auszuhandeln, als er auf seine Hände sah. Wieder zu Luceija, die gerade ihre Füße zu inspizieren schien. "Ich kann noch ins Hotel gehen oder ich nehme das Sofa. Oder den Boden.", schlug er mehrere Dinge vor und sah wieder von ihr ab. "Ich würde die eine der beiden letzten Optionen vorziehen, falls ich dir nicht zu laut schnarche, aber-...wirklich...Hotel ist kein Problem. Ich will nur ungern noch fahren.", erklärte er sich und fühlte sich schier erdrückt von der eigenen Anspannung.

Luceija
12.09.2021, 14:30
Oh nein. Nein. Das hatte diesem Tag nur zu seinem krönenden Abschluss gefehlt. Kein gutes Ende. Viel eher bösartig. Als wolle eine höhere Macht ihnen beiden einen Schlag ins Gesicht verpassen. Noch einen. Leif sah Luceija verwundert und wieder einmal überfordert nach. "Das wusste ich nicht.", gab er zu und schien allein mit sich selbst eine Lösung des Problems auszuhandeln, als er auf seine Hände sah. Wieder zu Luceija, die gerade ihre Füße zu inspizieren schien. "Ich kann noch ins Hotel gehen oder ich nehme das Sofa. Oder den Boden.", schlug er mehrere Dinge vor und sah wieder von ihr ab. "Ich würde die eine der beiden letzten Optionen vorziehen, falls ich dir nicht zu laut schnarche, aber-...wirklich...Hotel ist kein Problem. Ich will nur ungern noch fahren.", erklärte er sich und fühlte sich schier erdrückt von der eigenen Anspannung.

Wieder seufzte sie. "Nein, ich-..bleib einfach da, ich..", sie sah sich im Raum um, fokussierte kurz das Sofa, überlegte kurz, sah zu ihrem Fuß und dann zurück zu Leif, aber wieder nur ZU ihm, nicht in seine Augen. "-..ich kann runter gehen. Echt. Macht mir nichts aus, du warst eh zuerst hier und ich hab dich gerade geweckt, also-", sprach sie und noch währenddessen drückte sie sich von ihrem Stuhl hoch, setzte den lädierten Fuß auf den Boden, zog kurz unmerklich scharf die Luft ein und schob dann einhändig den Stuhl zur Seite weg, damit sie zurück konnte. Sie setzte ein knappes, fahles Lächeln auf. "Wenn du auf dem Boden schläfst meckerst du morgen den ganzen Tag wie alt und klapprig du schon bist und wie sehr jeder Knochen weh tut, dass kann ich dir nicht antun.", erwiderte sie mit einem kurzen Seitenhieb, aber beließ es schließlich dabei. Auch wirkte es viel, viel weniger freudig als alles andere. Ihr schien der Gedanke nicht zu gefallen zu gehen. Nein. Ihr gefiel der Gedanke, alleine zu sein nicht.

AeiaCarol
12.09.2021, 15:26
Wieder seufzte sie. "Nein, ich-..bleib einfach da, ich..", sie sah sich im Raum um, fokussierte kurz das Sofa, überlegte kurz, sah zu ihrem Fuß und dann zurück zu Leif, aber wieder nur ZU ihm, nicht in seine Augen. "-..ich kann runter gehen. Echt. Macht mir nichts aus, du warst eh zuerst hier und ich hab dich gerade geweckt, also-", sprach sie und noch währenddessen drückte sie sich von ihrem Stuhl hoch, setzte den lädierten Fuß auf den Boden, zog kurz unmerklich scharf die Luft ein und schob dann einhändig den Stuhl zur Seite weg, damit sie zurück konnte. Sie setzte ein knappes, fahles Lächeln auf. "Wenn du auf dem Boden schläfst meckerst du morgen den ganzen Tag wie alt und klapprig du schon bist und wie sehr jeder Knochen weh tut, dass kann ich dir nicht antun.", erwiderte sie mit einem kurzen Seitenhieb, aber beließ es schließlich dabei. Auch wirkte es viel, viel weniger freudig als alles andere. Ihr schien der Gedanke nicht zu gefallen zu gehen. Nein. Ihr gefiel der Gedanke, alleine zu sein nicht.


Er grinste halbseitig, wissend das sie recht hatte. Dabei sah er sie an, verfolgte ihre Bewegungen. "Tut mir leid, dass ich dich zum tanzen genötigt habe, trotz dieser Füße. Ganz zu schweigen von den Schuhen.", entschuldigte der Schwede sich und stand ebenfalls, aber deutlich zügiger auf. Er entfernte sich ein paar Schritte vom Bett. "Bleib bitte, ja? Ich nehm das Sofa, das macht mir nichts. Im Gegenteil.", versprach er eindringlich und wies erst auf das nunmehr freie Bett, näherte sich dann aber Luceija und reichte ihr die Hand, damit sie, mehr hüpfend als gehend wohl, in Richtung Bett kommen konnte.

Luceija
12.09.2021, 15:49
Er grinste halbseitig, wissend das sie recht hatte. Dabei sah er sie an, verfolgte ihre Bewegungen. "Tut mir leid, dass ich dich zum tanzen genötigt habe, trotz dieser Füße. Ganz zu schweigen von den Schuhen.", entschuldigte der Schwede sich und stand ebenfalls, aber deutlich zügiger auf. Er entfernte sich ein paar Schritte vom Bett. "Bleib bitte, ja? Ich nehm das Sofa, das macht mir nichts. Im Gegenteil.", versprach er eindringlich und wies erst auf das nunmehr freie Bett, näherte sich dann aber Luceija und reichte ihr die Hand, damit sie, mehr hüpfend als gehend wohl, in Richtung Bett kommen konnte.

Ihr lag ein weiterer Witz auf den Lippen. Nur ein nächster, dummer Spruch, irgendeiner der auf seine Körpergröße ansprach und das vergleichsweise winzige Sofa, auf welches er so kaum passen konnte oder würde. Der seine Seesternform ansprach, in welcher sie ihn vorgefunden hatte als sie hereingekommen war. Aber da kam nichts dergleichen. Irgendwie verpuffte der initiale Drang hieraus etwas leichtfertiges zu machen bei ihrem fatalen Fehler, den Blick zurück auf ihn und für die naiven, wenigen Sekunden in seine Augen zu richten. Sie blinzelte mehrmals, ihr kam es vor als klebe ihr Blick hier für eine Ewigkeit, bis sie sich loszureißen bereit war. Absah, auf den Boden. "Okay, aber-...nimm das Bett und lass mir das Sofa.", sagte sie nur.

Und dann sah sie diese Hand. Sah darauf als wüsste sie überhaupt nicht, wozu man eine Hand benutzte oder warum man eine solche einem anderen entgegen streckte. Zoras und Gils Stimme riefen in ihr Gedächtnis als wäre es eine Notwendigkeit. Als brauchte sie die Erinnerung daran, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Irgendwie. Auf irgendeine, unmöglich erscheinende Weise.

"Kann ich ehrlich sein..?", fragte sie leise, schluckte schwer. Vielleicht war es eben wieder sie, die versuchte jede Situation unterbewusst zu torpedieren. Gewöhnlich schien es nicht.

AeiaCarol
12.09.2021, 15:55
Ihr lag ein weiterer Witz auf den Lippen. Nur ein nächster, dummer Spruch, irgendeiner der auf seine Körpergröße ansprach und das vergleichsweise winzige Sofa, auf welches er so kaum passen konnte oder würde. Der seine Seesternform ansprach, in welcher sie ihn vorgefunden hatte als sie hereingekommen war. Aber da kam nichts dergleichen. Irgendwie verpuffte der initiale Drang hieraus etwas leichtfertiges zu machen bei ihrem fatalen Fehler, den Blick zurück auf ihn und für die naiven, wenigen Sekunden in seine Augen zu richten. Sie blinzelte mehrmals, ihr kam es vor als klebe ihr Blick hier für eine Ewigkeit, bis sie sich loszureißen bereit war. Absah, auf den Boden. "Okay, aber-...nimm das Bett und lass mir das Sofa.", sagte sie nur.

Und dann sah sie diese Hand. Sah darauf als wüsste sie überhaupt nicht, wozu man eine Hand benutzte oder warum man eine solche einem anderen entgegen streckte. Zoras und Gils Stimme riefen in ihr Gedächtnis als wäre es eine Notwendigkeit. Als brauchte sie die Erinnerung daran, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Irgendwie. Auf irgendeine, unmöglich erscheinende Weise.

"Kann ich ehrlich sein..?", fragte sie leise, schluckte schwer. Vielleicht war es eben wieder sie, die versuchte jede Situation unterbewusst zu torpedieren. Gewöhnlich schien es nicht.

So ganz einverstanden schien er nicht. Jedenfalls was ihren Vorschlag bezüglich des Sofas anging. Es wäre an ihm gewesen zu antworten, doch die Zeit die verstrich, während sie seine Hand nur ansah, sie aber nicht nahm, ließ Leif unruhig werden. Nicht auf eine aufgekratzte Art, sondern eher-...Dieses Bauchgefühl, welches einem instinktiv versichern konnte, dass etwas großes auf einen zukam. Und das musste nichts Gutes sein. Ihre Frage, die zweite, ließ ihn sich in seiner Annahme bestätigt fühlen. Er senke die Hand etwas, sah von Luceija ab und sie dann wieder an. Am liebsten wollte er sich setzen, aber Leif wurde das Gefühl nicht los, dass er gleich würde gehen müssen. Oder wollen. Irgendwas dergleichen. Seine Hände trafen sich jetzt. Er legte sie aneinander, rieb sie leicht. Nervös. Schließlich nickte er. "Natürlich."

Luceija
12.09.2021, 16:06
So ganz einverstanden schien er nicht. Jedenfalls was ihren Vorschlag bezüglich des Sofas anging. Es wäre an ihm gewesen zu antworten, doch die Zeit die verstrich, während sie seine Hand nur ansah, sie aber nicht nahm, ließ Leif unruhig werden. Nicht auf eine aufgekratzte Art, sondern eher-...Dieses Bauchgefühl, welches einem instinktiv versichern konnte, dass etwas großes auf einen zukam. Und das musste nichts Gutes sein. Ihre Frage, die zweite, ließ ihn sich in seiner Annahme bestätigt fühlen. Er senke die Hand etwas, sah von Luceija ab und sie dann wieder an. Am liebsten wollte er sich setzen, aber Leif wurde das Gefühl nicht los, dass er gleich würde gehen müssen. Oder wollen. Irgendwas dergleichen. Seine Hände trafen sich jetzt. Er legte sie aneinander, rieb sie leicht. Nervös. Schließlich nickte er. "Natürlich."

Sie atmete sehr tief ein und schwer wieder aus. Aber schwerer. Als wäre es die nötige Vorbereitung auf die Last, die sie sich vom Herzen reden musste. Ganz so schlimm war es letztlich allerdings nicht. Doch wenn sie nicht wusste wie er auf ihre Ehrlichkeit reagierte, glich es einem unüberwindbaren Hindernis. "Die letzten-...Stunden, wenigstens seit vielleicht einer kann ich an fast nichts anderes denken als an Drogen.". Ehrlich. Aber nicht die ganze Wahrheit. Sie verschwieg ihm, wie oft, wie intensiv, wie permanent sie an ihn und ihr Problem dachte. Zuckte mit den Schultern. "James hat mir ein kleines Schmerzmittel gegeben, nichts großes, aber das bewirkt mehr das Gegenteil. Und macht mich-...", sie seufzte wieder, "-...eher nervös. Unruhig, so-..viel schlimmer, dass ich noch mehr dran denken muss wie gut jetzt der nächste Schuss wär.". Verdammt. Sie wusste nicht warum sie es sagte. Vielleicht wollte sie es ihm sagen bevor sie wieder etwas tat? War das dumm oder nur ein Schritt in eine richtige Richtung? Irgendwann mal hatte er gesagt, dass er es schätzen und begrüßen würde, wenn sie ihm sagte, dass sie in dieser Situation war. Aber so vieles hatte sich geändert. Sie beide, die nicht mehr sie beide waren angefangen... . Sie wagte, zu ihm auf zu sehen. Sah wieder ab. Strich sich das Haar hinter ihr Ohr, wo es sich kaum lange so hielt. "Irgendwie gehts mir immer so, wenn ich hier bin.", zuckte sie nochmals, schuldbewusst, mit den Schultern. Jedenfalls ging es ihr immer so, wenn ihr die Probleme über den Kopf wuchsen.

AeiaCarol
12.09.2021, 16:12
Sie atmete sehr tief ein und schwer wieder aus. Aber schwerer. Als wäre es die nötige Vorbereitung auf die Last, die sie sich vom Herzen reden musste. Ganz so schlimm war es letztlich allerdings nicht. Doch wenn sie nicht wusste wie er auf ihre Ehrlichkeit reagierte, glich es einem unüberwindbaren Hindernis. "Die letzten-...Stunden, wenigstens seit vielleicht einer kann ich an fast nichts anderes denken als an Drogen.". Ehrlich. Aber nicht die ganze Wahrheit. Sie verschwieg ihm, wie oft, wie intensiv, wie permanent sie an ihn und ihr Problem dachte. Zuckte mit den Schultern. "James hat mir ein kleines Schmerzmittel gegeben, nichts großes, aber das bewirkt mehr das Gegenteil. Und macht mich-...", sie seufzte wieder, "-...eher nervös. Unruhig, so-..viel schlimmer, dass ich noch mehr dran denken muss wie gut jetzt der nächste Schuss wär.". Verdammt. Sie wusste nicht warum sie es sagte. Vielleicht wollte sie es ihm sagen bevor sie wieder etwas tat? War das dumm oder nur ein Schritt in eine richtige Richtung? Irgendwann mal hatte er gesagt, dass er es schätzen und begrüßen würde, wenn sie ihm sagte, dass sie in dieser Situation war. Aber so vieles hatte sich geändert. Sie beide, die nicht mehr sie beide waren angefangen... . Sie wagte, zu ihm auf zu sehen. Sah wieder ab. Strich sich das Haar hinter ihr Ohr, wo es sich kaum lange so hielt. "Irgendwie gehts mir immer so, wenn ich hier bin.", zuckte sie nochmals, schuldbewusst, mit den Schultern. Jedenfalls ging es ihr immer so, wenn ihr die Probleme über den Kopf wuchsen.

Ehrlich gesagt überraschte ihn diese Aussage mehr als jedes andere Wort ihn hätte überraschen können. Leif hatte mit wirklich ganz anderen Dingen gerechnet. "Verstehe.", gab er zurück und war erkennbar erleichtert, dass sie dieses Gespräch überhaupt führten. Ein bisschen vergaß er dabei ihren Fuß, versenkte die Hände in den Taschen seiner Hose. "Ist das immer so, seit du weniger Medikamente nimmst oder nur heute? Dieser ständige Gedanke daran?"

Luceija
12.09.2021, 16:24
Ehrlich gesagt überraschte ihn diese Aussage mehr als jedes andere Wort ihn hätte überraschen können. Leif hatte mit wirklich ganz anderen Dingen gerechnet. "Verstehe.", gab er zurück und war erkennbar erleichtert, dass sie dieses Gespräch überhaupt führten. Ein bisschen vergaß er dabei ihren Fuß, versenkte die Hände in den Taschen seiner Hose. "Ist das immer so, seit du weniger Medikamente nimmst oder nur heute? Dieser ständige Gedanke daran?"

Sie lachte ein sehr leeres, kurzes, schnaubiges Lachen ins Nichts und ging den vorherig getanen Schritt wieder rückwärts, um sich umständlich wieder auf dem Stuhl nieder zu lassen. "Fast permanent.", antwortete sie ehrlich. "Mal mehr mal weniger. Heute-...definitiv viel, viel mehr. Bin schon geistig irgendwie dabei, mir eine Ausrede zu überlegen in dieses Zimmer einzubrechen, in dem der Typ offenbar die Medikamente des ganzes Hauses vor mir versteckt.", zuckte sie wieder mit den Schultern. Sie wusste, er hielt nicht im Geringsten etwas von ihrer Sucht, den ganzen Drängen nach mehr, diesem Verhalten, dass sie unweigerlich an den Tag legte. Aber aus irgendeinem Grund-...sagte sie das. Zu ihm. Der der Hauptauslöser ihrer aktuellen Suchtreize zu sein schien, der ihr unweigerlich, aber unwissentlich, immer wieder Gründe gab, sich mit zu viel zuballern zu wollen. Aber eben diese Fakten strich sie aus ihrer Erzählung. Und erzählte ihm nur vor dem Resultat.

AeiaCarol
12.09.2021, 16:44
Sie lachte ein sehr leeres, kurzes, schnaubiges Lachen ins Nichts und ging den vorherig getanen Schritt wieder rückwärts, um sich umständlich wieder auf dem Stuhl nieder zu lassen. "Fast permanent.", antwortete sie ehrlich. "Mal mehr mal weniger. Heute-...definitiv viel, viel mehr. Bin schon geistig irgendwie dabei, mir eine Ausrede zu überlegen in dieses Zimmer einzubrechen, in dem der Typ offenbar die Medikamente des ganzes Hauses vor mir versteckt.", zuckte sie wieder mit den Schultern. Sie wusste, er hielt nicht im Geringsten etwas von ihrer Sucht, den ganzen Drängen nach mehr, diesem Verhalten, dass sie unweigerlich an den Tag legte. Aber aus irgendeinem Grund-...sagte sie das. Zu ihm. Der der Hauptauslöser ihrer aktuellen Suchtreize zu sein schien, der ihr unweigerlich, aber unwissentlich, immer wieder Gründe gab, sich mit zu viel zuballern zu wollen. Aber eben diese Fakten strich sie aus ihrer Erzählung. Und erzählte ihm nur vor dem Resultat.

Wieder nickte Leif. Er ging ein paar Schritte, sah dabei auf seine Füße und zog die Brauen zusammen, andeutend, dass er über das nachdachte, was sie sagte. Schlussendlich landete er wieder auf der Kante des Bettes. Nicht dort, wo er zuvor schon gesessen hatte, aber fast. "Hast du dieses Verlangen und diese Gedanken immer abhängig von einer bestimmten Tageszeit oder kommt das einfach immer wieder? Unter Stress? Irgendwie sowas?", hakte er nach. Immer deutlicher wurde, dass es ihn durchaus schwer beschäftigte, aber nicht wütend machte. Sein Hirn arbeitete, wog ab. Er wartete nicht auf Antwort, obgleich sie wichtig war. "Vielleicht erinnerst du dich-...Ich hab dir doch mal erzählt, dass die von Sergio angesetzte Medikation nicht optimal für deinen biotischen Fortschritt war. Dabei ging es um Nebenwirkungen, die Signalübertragung zwischen den einzelnen Nervenzellen wurde gehemmt, das ist eine etwas neuere Studie dazu gewesen. Dieses Schmerz- und Beruhigungsmedikament, das er dir verordnet hat, wurde aber gerne für Biotiker genommen, weil es Nebenwirkungsarm ist und insgesamt nicht so...Naja, träge macht. Es wird immer noch empfohlen, solang es eine gewisse Tagesdosis nicht überschreitet. Wir stoßen allerdings an diese Grenze. Fast jedenfalls. Wenn ich dir nur etwas mehr gebe, fällst du eventuell einfach wieder ins alte Muster, aber-...Es gibt ein paar andere Optionen, auch wenn mir die Nebenwirkungen nicht gefallen. Haben sie Sergio übrigens auch nicht, soweit ich das beurteilen kann, aber mit diesen Medikamenten, es wäre dann die Kombination aus zwei, statt nur einem, würde es dir unter Umständen besser gehen.", erklärte er etwas komprimiert und presste die Lippen aufeinander. "Ich würde dir heute natürlich noch etwas von deiner gewohnten Medikation geben. Du hast einen Bedarf, den du ausschöpfen kannst, aber der wird dir nicht auf Dauer helfen und er kann außerdem zu der genannten Problematik führen."

Luceija
12.09.2021, 17:15
Wieder nickte Leif. Er ging ein paar Schritte, sah dabei auf seine Füße und zog die Brauen zusammen, andeutend, dass er über das nachdachte, was sie sagte. Schlussendlich landete er wieder auf der Kante des Bettes. Nicht dort, wo er zuvor schon gesessen hatte, aber fast. "Hast du dieses Verlangen und diese Gedanken immer abhängig von einer bestimmten Tageszeit oder kommt das einfach immer wieder? Unter Stress? Irgendwie sowas?", hakte er nach. Immer deutlicher wurde, dass es ihn durchaus schwer beschäftigte, aber nicht wütend machte. Sein Hirn arbeitete, wog ab. Er wartete nicht auf Antwort, obgleich sie wichtig war. "Vielleicht erinnerst du dich-...Ich hab dir doch mal erzählt, dass die von Sergio angesetzte Medikation nicht optimal für deinen biotischen Fortschritt war. Dabei ging es um Nebenwirkungen, die Signalübertragung zwischen den einzelnen Nervenzellen wurde gehemmt, das ist eine etwas neuere Studie dazu gewesen. Dieses Schmerz- und Beruhigungsmedikament, das er dir verordnet hat, wurde aber gerne für Biotiker genommen, weil es Nebenwirkungsarm ist und insgesamt nicht so...Naja, träge macht. Es wird immer noch empfohlen, solang es eine gewisse Tagesdosis nicht überschreitet. Wir stoßen allerdings an diese Grenze. Fast jedenfalls. Wenn ich dir nur etwas mehr gebe, fällst du eventuell einfach wieder ins alte Muster, aber-...Es gibt ein paar andere Optionen, auch wenn mir die Nebenwirkungen nicht gefallen. Haben sie Sergio übrigens auch nicht, soweit ich das beurteilen kann, aber mit diesen Medikamenten, es wäre dann die Kombination aus zwei, statt nur einem, würde es dir unter Umständen besser gehen.", erklärte er etwas komprimiert und presste die Lippen aufeinander. "Ich würde dir heute natürlich noch etwas von deiner gewohnten Medikation geben. Du hast einen Bedarf, den du ausschöpfen kannst, aber der wird dir nicht auf Dauer helfen und er kann außerdem zu der genannten Problematik führen."

Alles was er ausführte, hörte sie sich geduldig an. Sie lehnte sich etwas zurück, der sanfte Druck gegen ihren Rücken stabilisierte sie besser und nahm Druck von ihrer Rückseite, während sie wieder, fast als würde sie sich zurücksetzen, die Füße auf den zweiten Stuhl legte. Ähnlich wie schon unten lehnte sie sich mit dem Arm auf die Tischoberfläche, stützte ihren Kopf mit ihrer Hand ab und beobachtete die eine Hälfte des Zimmers, wenn sie nicht gerade immer mal wieder zu Leif sah.

Luci ließ es kurz wirken was er sagte, antwortete dann aber recht schnell: "Immer. Egal zu welcher Tageszeit. Natürlich-..mehr bei-...Stress oder was auch immer, aber wann hab ich den nicht, alles-...mein-...mein Kopf ist so voll, dass ich nicht klar denken kann. Nur an Spritzen und Mittel und Auswege und-..Pulver und Pillen und all das.", gestand sie den Mangel einer guten Antwort, aber enthüllte gleichzeitig den Grad der generellen Erschöpfung. "Ich hab so-...so Aussetzer. Immer wieder. Als würd' da irgendwas nicht mehr richtig funktionieren und dann einfach aufgeben. Ich krieg kaum noch Luft, oder-..doch, da ist genug Luft aber ich kann nicht atmen.", sagte sie dasselbe, was sie auch bereits zu Zora und Gil gesagt hatte. Immer häufiger traf ihr Blick ihren Arzt und Exfreund. Immer mehr. Vielleicht war schon zu deutlich woher der größte Teil dessen rührte. Vielleicht verketteten sich Nebenwirkungen, Depressionen, Verlustängste, Anstrengungen, Druck und Entzug mit dieser zusätzlichen Pein der gekappten Beziehung und fehlender Unterstützung. Sie konnte das unmöglich selbst diagnostizieren.

Luci wurde leiser. "Vielleicht wars das einfach.", stellte sie in den Raum. Ihre Stimme hatte mehr Sorge in sich. "Geh' von all dem langsam drauf und check es nicht mal.". Aus rein medizinischer Sicht würde er diese Selbstdiagnose mit Sicherheit verneinen, denn es konkurrierte mit jedem, rationalen Verstand. Aber für sie fühlte es sich an, als sterbe sie immer mehr und Stück für Stück. Nie hatte sie so viel geweint, so viel mit dem Leben selbst gehadert, so viele Probleme als nicht zu bewältigen gesehen. So viel Selbstverstrauen verloren. Sich nie so sehr wie ein verlassenes Kind gefühlt wie jetzt. So verdammt einsam, obwohl sie physisch nicht alleine war.

numberten
12.09.2021, 17:26
Akina Watabe (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page18?p=26796736&viewfull=1#post26796736)

Leena stimmte Akina wortlos mit einem nachdenklichen Brummen zu und überlegte bereits, wie sie diese Untersuchung in die Wege leiten konnte. Ihre prsönliche Erfahrung war es, die sie skeptisch machte, ob ein Gespräch irgendwelche Informationen herauskitzeln konnte. Einen Verdacht gab es ja bereits, doch definitive Geständnisse zu entlocken, das schien Leena eher unwahrscheinlich, bei der Verschwiegenheit, die Yennie ihr bis jetzt demonstriert hatte.

"Ich glaube, so kommen wir dennoch nicht weiter. Auf kurze oder lange Sicht sind definitive Beweise nötig - Kamera- oder Tonaufnahmen, sich deckende Zeugenaussagen, Protokolle... Ohne das alles bestätigen wir nur den Verdacht, den wir ohnehin schon haben, ohne aber irgendwas zu belegen. Ich denke wir müssten versuchen, ein Abhörgerät oder ähnliches bei Ward oder Yennie zu platzieren, aber eines, das so schwache EM-Felder aussendet, das sie es unmöglich bemerken kann... Ich werde sehen, ob ich da irgendetwas auftreiben und es Yennie unterjubeln kann."

Das Quietschen eines Stuhls und das anschließende verdächtige Schlurfen müder Stiefel kündigte ein weiteres Mal an, wie sich Cherenkov aus dem Nachbarzimmer näherte, bevor er seinen zerwühlten, blonden Schopf und sein blasses Gesicht wieder durch die offene Tür streckte.
"Ich bin ja kein Freund von Klischees, aber wenn es um Überwachung geht, sollten Sie den Russen im Raum fragen", kündigte er an, hielt dann einen Finger in die Luft, um die beiden Kolleginnen zum Warten anzuhalten und verschwand dann für eine Sekunde wieder im Nachbarzimmer, wo er hörbar seine Schubladen durchwühlte und anschließend mit einem rechteckigen, schwarzen Plastikgerät (https://i.ebayimg.com/images/g/XRgAAOSwt89grh65/s-l1600.jpg) zurückkehrte, das mehr aussah wie aus einem Antiquitätengeschäft als nach professionellem Abhörequipment.
"Eine Replik von einem Rekorder vom Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Ich sammle die Dinger - hab mindestens ein Dutzend davon. Sind die nicht wunderschön?"
Er reichte Akina das kleine, klapprige Kästchen rüber, das schon beim Anfassen alle Teile quietschen und Knarzen ließ.
"Besteht praktisch nur aus einer herausnehmbaren Kartusche mit magnetischem Band, einem Motor zur Drehung der Bandspule und einem winzigen magnetischen Lese- und Schreibkopf. Ein passives Magnetkapselmikrofon nimmt die Vibrationen auf und magnetisiert mit den Stromimpulsen über den Kopf das Band. Das kann man dann wieder mit einem Kassettenspieler hörbar machen. Läuft mit weniger als einem Watt und sendet praktisch kein EM-Feld aus. Man braucht nur ein zweiadriges Kabel zum Mikrofon, der Rekorder kann dann auch weiter entfernt sein. Läuft mit Batterien, hab noch ein paar da drin. Wer da noch ein EM-Feld spürt, der fühlt wahrscheinlich auch ein Radiosignal vom anderen Ende der Welt. Probieren Sie mal - den Schalter mit dem roten Kreis und den mit dem Dreieck gleichzeitig drücken."

Natürlich hatte die Psychologin recht. Gespräche würden maximal den Verdacht verstärken, aber mehr auch nicht. Sie konnten jederzeit abgestritten werden, Animositäten erzeugen und waren kein zuverlässiges Beweismittel. Gerede war und sollte niemals Grundlage für eine Strafverfolgung sein, auch wenn es häufig der Stein des Anstoßes war.
Der Prozess in London war dazu vermutlich ein gutes Beispiel. Ein Prozess bei dem Ward als Zeuge ausgesagt hatte und sicherlich seine eigenen Erfahrungen gesammelt hatte. Es barg natürlich nicht einer gewissen Ironie, falls der neue Stationsleiter auch eine Beziehung mit einer geistig instabilen Patientin angefangen hatte. Gleichzeitig war es jedoch unwahrscheinlich. Ward schien nicht der Typ Mensch für solche Dinge zu sein. Schwärmerische Liebe, der Sieg der Emotionen über die Pflicht. Nein, das passte nicht zum Briten. Falls er sich wirklich darauf einließ, dann vermutlich um eine emotionale Abhängigkeit zu erzeugen. Ein Mittel um sein Projekt zum Erfolg zu führen.

Der Vorschlag mit einem Abhörgerät wiederum war, obgleich rechtlich fraglich und schwer umsetzbar, ein vielleicht besserer Ansatz. Worte waren Schall und Rauch, physische Speichermedien absolut. Die Aussage von Miss Ascaiath war ohne das erwähnte Video wertlos, umgekehrt wäre es nicht so gewesen.
"Ich bin ja kein Freund von Klischees, aber wenn es um Überwachung geht, sollten Sie den Russen im Raum fragen"
"Zweifellos, scheinbar hörte er ja auch immer bei unseren Gesprächen zu.", dachte sich die Japanerin kurz. Vielleicht sollte sie Tür nicht offen stehen lassen. Jedoch war Maxim bisher jedes Mal sehr hilfreich gewesen, es gefiel ihm wohl Ward eins auszuwischen.
Der Osteuropäer präsentierte kurz darauf ein Relikt, welches vermutlich auch sein Urgroßvater schon genutzt hatte. Ein merkwürdiges Hobby, aber bei einem Mann der Gürkchen mit Schlagsahne da hatte, sollte es die Japanerin kaum wundern.
"Das haben sie aber auch aus dem Museum für Abhörtechnik geklaut, oder?", erkundigte sich Akina und hielt das Gerät ungläubig in den Händen.
Sie drückte den erwähnten Schalter, worauf das Kasettenband sich leise surrend zu drehen begann.
"Nicht komplett geräuschlos, aber irgendwie leiser als ich vermutet habe.", meinte sie nach ein paar Sekunden.
"Abhörmittel sind natürlich rechtlich ein wenig problematisch.", sprach sie den kleinen Lapsus an der Sache aus. Sie dachte kurz nach.
"Allerdings können wir es wohl mit Paragraph 12 Absatz 4, sowie 76 und 82 rechtfertigen. Begründeter Verdacht, Gefährdung eines Projektes, Außergewöhnlicher Sonderfall. Dafür brauchen wir dann nicht zwingend die Zustimmung des Commanders.", verkündete sie dann leicht nickend. Da es sich um ein abgeschirmtes Sonderprojekt handelte, waren spontane Überwachungsmaßnahmen leichter zu begründen. Essentiell, wenn man das Beweismittel auch als solches nutzen wollte. Vor Gericht wäre es natürlich trotzdem vakant. Aber hier ging es um Fakten.
"EMS- sollte es nicht triggern, allerdings ist es auch tausendfach größer als jedes moderne Aufnahmegerät. Und ich weiß nicht moderne leistungsfähige Mikrofone mit dem Rekorder kompatibel sind. Obwohl Strom ist, Strom. Da lässt sich wohl was machen.", sprach sie nachdenklich und legte das Gerät vor sich hin. Sie tippte etwas auf ihrem Touchpad und öffnete ein Bild von Yennis Unterkunft.
"Hat der Russe im Raum auch eine Idee wo wir dieses Gerät am besten Unaufällig im Raum platzieren? Inklusive dem Mikrofon?", fragte sie höflich und drehte ihren Bildschirm Maxim hin.

AeiaCarol
12.09.2021, 17:31
Alles was er ausführte, hörte sie sich geduldig an. Sie lehnte sich etwas zurück, der sanfte Druck gegen ihren Rücken stabilisierte sie besser und nahm Druck von ihrer Rückseite, während sie wieder, fast als würde sie sich zurücksetzen, die Füße auf den zweiten Stuhl legte. Ähnlich wie schon unten lehnte sie sich mit dem Arm auf die Tischoberfläche, stützte ihren Kopf mit ihrer Hand ab und beobachtete die eine Hälfte des Zimmers, wenn sie nicht gerade immer mal wieder zu Leif sah.

Luci ließ es kurz wirken was er sagte, antwortete dann aber recht schnell: "Immer. Egal zu welcher Tageszeit. Natürlich-..mehr bei-...Stress oder was auch immer, aber wann hab ich den nicht, alles-...mein-...mein Kopf ist so voll, dass ich nicht klar denken kann. Nur an Spritzen und Mittel und Auswege und-..Pulver und Pillen und all das.", gestand sie den Mangel einer guten Antwort, aber enthüllte gleichzeitig den Grad der generellen Erschöpfung. "Ich hab so-...so Aussetzer. Immer wieder. Als würd' da irgendwas nicht mehr richtig funktionieren und dann einfach aufgeben. Ich krieg kaum noch Luft, oder-..doch, da ist genug Luft aber ich kann nicht atmen.", sagte sie dasselbe, was sie auch bereits zu Zora und Gil gesagt hatte. Immer häufiger traf ihr Blick ihren Arzt und Exfreund. Immer mehr. Vielleicht war schon zu deutlich woher der größte Teil dessen rührte. Vielleicht verketteten sich Nebenwirkungen, Depressionen, Verlustängste, Anstrengungen, Druck und Entzug mit dieser zusätzlichen Pein der gekappten Beziehung und fehlender Unterstützung. Sie konnte das unmöglich selbst diagnostizieren.

Luci wurde leiser. "Vielleicht wars das einfach.", stellte sie in den Raum. Ihre Stimme hatte mehr Sorge in sich. "Geh' von all dem langsam drauf und check es nicht mal.". Aus rein medizinischer Sicht würde er diese Selbstdiagnose mit Sicherheit verneinen, denn es konkurrierte mit jedem, rationalen Verstand. Aber für sie fühlte es sich an, als sterbe sie immer mehr und Stück für Stück. Nie hatte sie so viel geweint, so viel mit dem Leben selbst gehadert, so viele Probleme als nicht zu bewältigen gesehen. So viel Selbstverstrauen verloren. Sich nie so sehr wie ein verlassenes Kind gefühlt wie jetzt. So verdammt einsam, obwohl sie physisch nicht alleine war.

"Niemals.", war Leif absolut sicher. Das Lächeln auf seinen Lippen wirkte ohne Erklärung sicher deplatziert. Er lehnte sich leicht nach vorn, die Hände ineinander verschränkt und Luceija viel mehr zugewandt als zuvor, ehe er sich schließlich in einer langsamen Bewegung erhob. Das Gepäck der beiden hatte wie von allein in den Raum gefunden, also auch mitsamt der wenigen Tabletten, die der Arzt aus einem Seitenfach seiner kleinen Reisetasche fischte. Er legte Luceija zwei der Tabletten auf den kleinen, eher dekorativen Tisch und schnappte ihr Wasser, um es im angrenzenden Badezimmer mit Leitungswasser zu füllen und zu ihr zurück zu bringen."Nimm erstmal nur eine. Wenn du später noch Schwierigkeiten hast, nimm die andere. In jedem Fall solltest du einen Abstand von zwei Stunden haben.", erklärte Leif und setzte sich wieder. Er sah Luceija direkt an, was angesichts ihrer Zweisamkeit ungewohnt...nah wirkte. Fast intim. "Ich bin froh, dass wir darüber gesprochen haben, aber als Lohn für die Tabletten will ich das Sofa und du gehst ins Bett.", nannte er den Preis. Und lächelte wieder.

Luceija
12.09.2021, 18:18
"Niemals.", war Leif absolut sicher. Das Lächeln auf seinen Lippen wirkte ohne Erklärung sicher deplatziert. Er lehnte sich leicht nach vorn, die Hände ineinander verschränkt und Luceija viel mehr zugewandt als zuvor, ehe er sich schließlich in einer langsamen Bewegung erhob. Das Gepäck der beiden hatte wie von allein in den Raum gefunden, also auch mitsamt der wenigen Tabletten, die der Arzt aus einem Seitenfach seiner kleinen Reisetasche fischte. Er legte Luceija zwei der Tabletten auf den kleinen, eher dekorativen Tisch und schnappte ihr Wasser, um es im angrenzenden Badezimmer mit Leitungswasser zu füllen und zu ihr zurück zu bringen."Nimm erstmal nur eine. Wenn du später noch Schwierigkeiten hast, nimm die andere. In jedem Fall solltest du einen Abstand von zwei Stunden haben.", erklärte Leif und setzte sich wieder. Er sah Luceija direkt an, was angesichts ihrer Zweisamkeit ungewohnt...nah wirkte. Fast intim. "Ich bin froh, dass wir darüber gesprochen haben, aber als Lohn für die Tabletten will ich das Sofa und du gehst ins Bett.", nannte er den Preis. Und lächelte wieder.

Sie sah auf die Tabletten hinunter. Dann zurück zu ihm. Es war genau so wie sie es geschildert hatte, fühlte sich langsamer und träger, nicht wegen des Tages allein. "Du hast es nich' wirklich mit guten Deals..", sprach sie mit einem sanften, unterlegten Lächeln in der Stimme. Auf ihren Lippen lag ein solches kaum. Sie sah ab. Wieder. Verdammt, diese Probleme reichten so viel tiefer. "Aber danke.", sagte sie ehrlich.

Ihre Fingerkuppe setzte sich auf eine der Tabletten, zog sie über den Tisch zu sich, nahm sie in die Hand und schluckte sie, dann schüttete sie Wasser nach. Sie fragte nicht was es war, was sie hier einnahm. Nahm es einfach, froh über ein Mittel dass hoffentlich besser half als diese theoretische Ibuprofen die man ihr zugeschoben hatte. Dann seufzte sie und sah ein wenig ins Leere.

Sehr langsam schoben sich ihre Füße von dem zweiten Stuhl wieder zurück auf den Boden. Sie rutschte etwas weiter zurück, drückte sich hinauf. "Ich werd' vermutlich eh nicht schlafen können.", gab sie zu. Lief langsamen Schrittes in Richtung Bett. "Wenn dein Kopf ständig voller Stimmen ist und dus nicht mit Stoff erstickst will das nicht mehr so."

Luci versuchte an ihren Nacken zu greifen. Das kleine, metallerne Teil in die Finger zu bekommen, um das Kleid endlich los werden und in etwas gemütlicheres steigen zu können. Aber ihre Finger kribbelten. Sie beachtete nicht, dass da noch ein Knopf war, stattdessen schnaubte sie schon frustriert, nach wenigen Versuchen. Ihre Psyche zu sehr auf Anschlag, ihre Gedanken bei dem Mann mit ihr im Raum, der so unerreichbar wie selten wirkte. Und kurz fragte sie sich, ob er sich genau so einsam fühlte wie sie.

Tjordas
12.09.2021, 18:42
Natürlich hatte die Psychologin recht. Gespräche würden maximal den Verdacht verstärken, aber mehr auch nicht. Sie konnten jederzeit abgestritten werden, Animositäten erzeugen und waren kein zuverlässiges Beweismittel. Gerede war und sollte niemals Grundlage für eine Strafverfolgung sein, auch wenn es häufig der Stein des Anstoßes war.
Der Prozess in London war dazu vermutlich ein gutes Beispiel. Ein Prozess bei dem Ward als Zeuge ausgesagt hatte und sicherlich seine eigenen Erfahrungen gesammelt hatte. Es barg natürlich nicht einer gewissen Ironie, falls der neue Stationsleiter auch eine Beziehung mit einer geistig instabilen Patientin angefangen hatte. Gleichzeitig war es jedoch unwahrscheinlich. Ward schien nicht der Typ Mensch für solche Dinge zu sein. Schwärmerische Liebe, der Sieg der Emotionen über die Pflicht. Nein, das passte nicht zum Briten. Falls er sich wirklich darauf einließ, dann vermutlich um eine emotionale Abhängigkeit zu erzeugen. Ein Mittel um sein Projekt zum Erfolg zu führen.

Der Vorschlag mit einem Abhörgerät wiederum war, obgleich rechtlich fraglich und schwer umsetzbar, ein vielleicht besserer Ansatz. Worte waren Schall und Rauch, physische Speichermedien absolut. Die Aussage von Miss Ascaiath war ohne das erwähnte Video wertlos, umgekehrt wäre es nicht so gewesen.
"Ich bin ja kein Freund von Klischees, aber wenn es um Überwachung geht, sollten Sie den Russen im Raum fragen"
"Zweifellos, scheinbar hörte er ja auch immer bei unseren Gesprächen zu.", dachte sich die Japanerin kurz. Vielleicht sollte sie Tür nicht offen stehen lassen. Jedoch war Maxim bisher jedes Mal sehr hilfreich gewesen, es gefiel ihm wohl Ward eins auszuwischen.
Der Osteuropäer präsentierte kurz darauf ein Relikt, welches vermutlich auch sein Urgroßvater schon genutzt hatte. Ein merkwürdiges Hobby, aber bei einem Mann der Gürkchen mit Schlagsahne da hatte, sollte es die Japanerin kaum wundern.
"Das haben sie aber auch aus dem Museum für Abhörtechnik geklaut, oder?", erkundigte sich Akina und hielt das Gerät ungläubig in den Händen.
Sie drückte den erwähnten Schalter, worauf das Kasettenband sich leise surrend zu drehen begann.
"Nicht komplett geräuschlos, aber irgendwie leiser als ich vermutet habe.", meinte sie nach ein paar Sekunden.
"Abhörmittel sind natürlich rechtlich ein wenig problematisch.", sprach sie den kleinen Lapsus an der Sache aus. Sie dachte kurz nach.
"Allerdings können wir es wohl mit Paragraph 12 Absatz 4, sowie 76 und 82 rechtfertigen. Begründeter Verdacht, Gefährdung eines Projektes, Außergewöhnlicher Sonderfall. Dafür brauchen wir dann nicht zwingend die Zustimmung des Commanders.", verkündete sie dann leicht nickend. Da es sich um ein abgeschirmtes Sonderprojekt handelte, waren spontane Überwachungsmaßnahmen leichter zu begründen. Essentiell, wenn man das Beweismittel auch als solches nutzen wollte. Vor Gericht wäre es natürlich trotzdem vakant. Aber hier ging es um Fakten.
"EMS- sollte es nicht triggern, allerdings ist es auch tausendfach größer als jedes moderne Aufnahmegerät. Und ich weiß nicht moderne leistungsfähige Mikrofone mit dem Rekorder kompatibel sind. Obwohl Strom ist, Strom. Da lässt sich wohl was machen.", sprach sie nachdenklich und legte das Gerät vor sich hin. Sie tippte etwas auf ihrem Touchpad und öffnete ein Bild von Yennis Unterkunft.
"Hat der Russe im Raum auch eine Idee wo wir dieses Gerät am besten Unaufällig im Raum platzieren? Inklusive dem Mikrofon?", fragte sie höflich und drehte ihren Bildschirm Maxim hin.

Cherenkov sah sich mti verschränkten Armen das Bild des Raumes an, während Leena nach dem antiken Gerät griff und es ebenfalls neugierig untersuchte. Nach einigem brummenden Grübeln, nickte er schließlich kräftig und deutete auf die von der Decke hängende Schirmlampe, die die Patientenliege beleuchtete.
"Hier - nah dran an den Gesprächspartnern und keiner schaut direkt ins Licht. Das heißt, wir können eine daumennagelgroße passive Mikrofonkapsel direkt neben dem Leuchtmittel anbringen. Das Signalkabel führen wir durch das Stromkabel der Lampe und den Rekorder platzieren wir hinter dem Deckenpaneel. Die Kassette hat allerdings nur 110 Minuten Spielzeit und die Dinger kann man nicht fernsteuern - zumindest nicht ohne Equipment, das wieder die ganze Unaufälligkeit zunichte machen würde. Also müssen wir genau wissen, wann wir aufnehmen möchten und den Raum direkt davor präparieren. Die Sache ist also nicht gerade narrensicher..."
Grübelnde Stille kehrte für einen Moment ein, durchbrochen durch das Klacken des herausspringenden Schalters, als Leena das Gerät abschaltete.
"Sollte kein Problem sein. Wenn Ward wirklich Dreck am Stecken hat, dann werden ihn die neuen Maßnahmen zwingen, früher oder später mit Yennie persönlich zu sprechen. Wir ziehen einfach unter einem Vorwand die Wachen für die Nacht ab und lassen ihm so ein bestimmtes Zeitfenster, das er wahrscheinlich für einen Austausch nutzen wird. Sagen wir... kurz nach Mitternacht für die besagten 110 Minuten. Kann man sowas einrichten, Lieutenant?"

AeiaCarol
12.09.2021, 18:51
Sie sah auf die Tabletten hinunter. Dann zurück zu ihm. Es war genau so wie sie es geschildert hatte, fühlte sich langsamer und träger, nicht wegen des Tages allein. "Du hast es nich' wirklich mit guten Deals..", sprach sie mit einem sanften, unterlegten Lächeln in der Stimme. Auf ihren Lippen lag ein solches kaum. Sie sah ab. Wieder. Verdammt, diese Probleme reichten so viel tiefer. "Aber danke.", sagte sie ehrlich.

Ihre Fingerkuppe setzte sich auf eine der Tabletten, zog sie über den Tisch zu sich, nahm sie in die Hand und schluckte sie, dann schüttete sie Wasser nach. Sie fragte nicht was es war, was sie hier einnahm. Nahm es einfach, froh über ein Mittel dass hoffentlich besser half als diese theoretische Ibuprofen die man ihr zugeschoben hatte. Dann seufzte sie und sah ein wenig ins Leere.

Sehr langsam schoben sich ihre Füße von dem zweiten Stuhl wieder zurück auf den Boden. Sie rutschte etwas weiter zurück, drückte sich hinauf. "Ich werd' vermutlich eh nicht schlafen können.", gab sie zu. Lief langsamen Schrittes in Richtung Bett. "Wenn dein Kopf ständig voller Stimmen ist und dus nicht mit Stoff erstickst will das nicht mehr so."

Luci versuchte an ihren Nacken zu greifen. Das kleine, metallerne Teil in die Finger zu bekommen, um das Kleid endlich los werden und in etwas gemütlicheres steigen zu können. Aber ihre Finger kribbelten. Sie beachtete nicht, dass da noch ein Knopf war, stattdessen schnaubte sie schon frustriert, nach wenigen Versuchen. Ihre Psyche zu sehr auf Anschlag, ihre Gedanken bei dem Mann mit ihr im Raum, der so unerreichbar wie selten wirkte. Und kurz fragte sie sich, ob er sich genau so einsam fühlte wie sie.

"Meine Deals suchen ihresgleichen.", hielt Leif trotzig dagegen und meinte es wohl nicht ganz ernst. Er sah Luceija nach, bedachte ihre nestelnden Finger nur mit einem flüchtigen Blick. "Ich kann dich während deiner schlaflosen Nacht mit meinen Singus-Verschwörungstheorien vollquatschen oder ich lege dir nochmal dar, für wie absurd ich die Pläne zum Spin-off halte, falls das irgendwie hilft. Bis zuletzt bist du dann irgendwann immer eingeschlafen.", erinnerte der Schwede sie und es war so, so einfach wieder auf diese Schiene zu geraten, die eine weitere Fahrt in dieser Achterbahn für sie bereithielt, ob sie es wollten oder nicht. Er dachte nicht nach. Nicht lange genug. Seine vorsichtigen Schritte waren ihr ohnehin gefolgt, als Leif seine Hände, hinter ihr stehend, auf Luceijas Schultern legte und sie anhielt. Seine Finger ersetzten ihre, streiften ihre Haut und nahmen zuerst ihre Haare aus dem Weg, indem er sie in zwei Strähnen teilte und sie nach vorne hin wegstreifte. Das matt silberne Verbindungsstück ergab sich jedoch nicht einmal ihm, wodurch jemand wie Leif sich zwar nicht aus der Ruhe bringen, ihn aber sehr wohl ermüdet lachen ließ. "Am Ende brauchen wir für die Konstruktion noch ein Skalpell.", befürchtete er nicht ganz ernst.

Luceija
12.09.2021, 19:26
"Meine Deals suchen ihresgleichen.", hielt Leif trotzig dagegen und meinte es wohl nicht ganz ernst. Er sah Luceija nach, bedachte ihre nestelnden Finger nur mit einem flüchtigen Blick. "Ich kann dich während deiner schlaflosen Nacht mit meinen Singus-Verschwörungstheorien vollquatschen oder ich lege dir nochmal dar, für wie absurd ich die Pläne zum Spin-off halte, falls das irgendwie hilft. Bis zuletzt bist du dann irgendwann immer eingeschlafen.", erinnerte der Schwede sie und es war so, so einfach wieder auf diese Schiene zu geraten, die eine weitere Fahrt in dieser Achterbahn für sie bereithielt, ob sie es wollten oder nicht. Er dachte nicht nach. Nicht lange genug. Seine vorsichtigen Schritte waren ihr ohnehin gefolgt, als Leif seine Hände, hinter ihr stehend, auf Luceijas Schultern legte und sie anhielt. Seine Finger ersetzten ihre, streiften ihre Haut und nahmen zuerst ihre Haare aus dem Weg, indem er sie in zwei Strähnen teilte und sie nach vorne hin wegstreifte. Das matt silberne Verbindungsstück ergab sich jedoch nicht einmal ihm, wodurch jemand wie Leif sich zwar nicht aus der Ruhe bringen, ihn aber sehr wohl ermüdet lachen ließ. "Am Ende brauchen wir für die Konstruktion noch ein Skalpell.", befürchtete er nicht ganz ernst.

Man hörte ihr leises, bitteres Lachen. Die trübe Reaktion auf seinen viel zu liebenswerten Charme. Man hörte, wie sie zittrig ausatmete. Scharf eingeatmet hatte, als seine Finger plötzlich und unerwartet über ihre Haut glitten und seine Präsenz allgegenwärtig war. Aber man sah nicht, wie sie die Augen viel zu leichtfertig und sanft schloss. Wie sie die Fassung, die sie so vehement versuchte aufrecht zu erhalten einfach verlor, weil eine simple Berührung, ein sanftes Treffen von Atem gegen ihr Haar und der unweigerliche Geruch seines Aftershaves in ihre Nase drang. Man sah nicht, wie verdammt weh es tat. All das. Wie kaputt sie tatsächlich durch all das hier war, wie verletzt ihr Innerstes. Lucis Worte waren keine Lüge gewesen, sondern eine so bittere Realität. Als überkäme sie die Last all der letzten, fünfundzwanzig Jahre und nahmen ihr jetzt das, was sie am dringendsten brauchte. Worauf sie sich wenigstens bis zuletzt noch hatte verlassen können. Ihre Instinkt. Ihren Verstand.
Man sah nicht, wie sich direkt, wie auf Kommando, die nächste Träne von Milliarden vor ihr löste und sich ihren Weg über ihre Wange bahnte. Wie sie sich versuchte zu kontrollieren, obwohl da keine Kontrolle der Welt mehr helfen konnte. Alle Hoffnung verloren. Wie konnte sie sich alleine fühlen und nicht alleine sein? So sehr aufgehoben und verloren? Gerade jetzt?

"Ja, vielleicht.", antwortete sie nur sehr kurz angebunden. Trocken. Freudlos. Man hörte dieser Stimme an, dass etwas nicht stimmte, das konnte man immer wenn man er war. Ihr verdammter, bester, vielleicht einziger, wirklicher Freund. Und jetzt wusste sie nicht einmal mehr, ob er noch das war. Wie denn auch? Sie verstand rein gar nichts mehr.

numberten
12.09.2021, 19:35
Cherenkov sah sich mti verschränkten Armen das Bild des Raumes an, während Leena nach dem antiken Gerät griff und es ebenfalls neugierig untersuchte. Nach einigem brummenden Grübeln, nickte er schließlich kräftig und deutete auf die von der Decke hängende Schirmlampe, die die Patientenliege beleuchtete.
"Hier - nah dran an den Gesprächspartnern und keiner schaut direkt ins Licht. Das heißt, wir können eine daumennagelgroße passive Mikrofonkapsel direkt neben dem Leuchtmittel anbringen. Das Signalkabel führen wir durch das Stromkabel der Lampe und den Rekorder platzieren wir hinter dem Deckenpaneel. Die Kassette hat allerdings nur 110 Minuten Spielzeit und die Dinger kann man nicht fernsteuern - zumindest nicht ohne Equipment, das wieder die ganze Unaufälligkeit zunichte machen würde. Also müssen wir genau wissen, wann wir aufnehmen möchten und den Raum direkt davor präparieren. Die Sache ist also nicht gerade narrensicher..."
Grübelnde Stille kehrte für einen Moment ein, durchbrochen durch das Klacken des herausspringenden Schalters, als Leena das Gerät abschaltete.
"Sollte kein Problem sein. Wenn Ward wirklich Dreck am Stecken hat, dann werden ihn die neuen Maßnahmen zwingen, früher oder später mit Yennie persönlich zu sprechen. Wir ziehen einfach unter einem Vorwand die Wachen für die Nacht ab und lassen ihm so ein bestimmtes Zeitfenster, das er wahrscheinlich für einen Austausch nutzen wird. Sagen wir... kurz nach Mitternacht für die besagten 110 Minuten. Kann man sowas einrichten, Lieutenant?"

Ein recht enges Zeitfenster, in welchem überhaupt nichts passieren konnte. Das Risiko war zwar insgesamt eher gering, aber auch der zu erwartende Ertrag. Akina war sich immer noch nicht ganz wohl bei der Sache, jedoch hatten sie auch nicht so viele andere Möglichkeiten.
Ward war nicht so dumm irgendwelche Beweise in seinem Büro zu verstecken, zumindestens seit Akinas letzter Befragung würde er es nicht mehr sein. Er kannte sich mit der Technik der Station aus, hatte seinen Mann in der IT und war der medizinische Leiter.
Wenn er wirklich seine Position missbrauchen wollte, hatte er alle Möglichkeiten die er brauchte.
Womit er allerdings wirklich nicht rechnete war ein Relikt aus einer vergangenen Epoche. Hätte man Akina gefragt hätte sie nicht vermutet das es diese Dinger noch außerhalb von Museen gab, ganz sicher nicht hier.
"Das lässt sich vermutlich bewerkstelligen. Ich wollte eh die Wachleute der letzten Zeit austauschen, da lässt sich in Rahmen einer Vergatterung, oder Anpassung der Anordnungen sicherlich ein valider Grund finden sie kurz wegzunehmen. Ob Ward dieses zufällige Zeitfenster annimmt, ist natürlich eine andere Frage. Ich würde ihn relativ kurzfristig informieren und fragen ob er es für vertretbar hält die Wachen für eine kurze Zeit abzuziehen. Dann ist es für ihn eine planbare Konstante.", meinte sie nach kurzer Überlegung.
"Das Mikrofon und Gerät können wir während Yennis Sporteinheiten installieren. Dann ist das Zimmer und leer und eventuelle Kontrollen des Inventars sind eh für diesen Zeitraum angelegt. Sind ihre Heimwerkerfähigkeiten dafür ausreichend Cherenkov? Ich werde nämlich kaum den Hausmeister fragen können?", erkundigte sie sich beim Russen. Das ganze war komplett verrückt, aber verrückt beschrieb fast alles hier seit ihrer Ankunft.

AeiaCarol
12.09.2021, 19:42
Der Verschluss gab ebenso nach wie die Stimmung in diesem Raum. Es war ihr anzuhören und es fiel schwer diese unfreiwillig gesendete Botschaft zu ertragen. Tränen zu hören. Er hasste das. Sich selbst. Immer wieder. “Entschuldige.“, presste er hervor und seufzte. Es würde ihr nicht helfen, wenn auch er noch weinte, richtig? “Willst du zuerst ins Bad? Ich kann warten.“

Luceija
12.09.2021, 20:21
Der Verschluss gab ebenso nach wie die Stimmung in diesem Raum. Es war ihr anzuhören und es fiel schwer diese unfreiwillig gesendete Botschaft zu ertragen. Tränen zu hören. Er hasste das. Sich selbst. Immer wieder. “Entschuldige.“, presste er hervor und seufzte. Es würde ihr nicht helfen, wenn auch er noch weinte, richtig? “Willst du zuerst ins Bad? Ich kann warten.“

Sie atmete auf eine Weise aus, als habe sie die Luft angehalten. Vielleicht war es unterbewusst sogar so, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Nur daran, wie sie den Kopf schüttelte. Und damit sagte, dass er zuerst gehen könnte. Der Reißverschluss ihres Kleides bis zu einer Stelle am unteren Rücken geöffnet, weit genug um nun selbst problemlos heraussteigen zu können, aber nicht zu weit als dass es sie beide in eine seltsame Situation gebracht hätte. Eine-..NOCH seltsamere. Alles, was ihm entgegen sah war die prangende Narbensammlung auf ihrem Rücken, während er den Raum verließ und ins angrenzende Badezimmer verschwand.

Der Moment traf Luci härter als sie selbst erwartet hatte. Er war aus dem Raum und alles was sie mit so viel falscher Stärke aufrecht erhielt brach ein wie ein Kartenhaus. Sie sank hinab, setzte sich auf den Rand des Bettes und schluchzte sofort und so unerwartet heftig, dass es ihren schmalen Körper schüttelte. Sie ihren eigenen Mund mit ihrer freien Hand schloss, aus aufgerissenen Augen darüber hinweg auf den Fußboden sah und es selbst kaum verstand oder ertrug, was diese starken Emotionen mit ihr anrichteten. Wie sie sie zu Grunde richteten. Wie, ja, wie verdammt es weh tat. Das war alles, woran sie denken konnte. An dieses schmerzliche Gefühl, dass ihren gesamten Körper zu steuern bereit war und zu Grunde richtete.

AeiaCarol
12.09.2021, 20:56
Sie atmete auf eine Weise aus, als habe sie die Luft angehalten. Vielleicht war es unterbewusst sogar so, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Nur daran, wie sie den Kopf schüttelte. Und damit sagte, dass er zuerst gehen könnte. Der Reißverschluss ihres Kleides bis zu einer Stelle am unteren Rücken geöffnet, weit genug um nun selbst problemlos heraussteigen zu können, aber nicht zu weit als dass es sie beide in eine seltsame Situation gebracht hätte. Eine-..NOCH seltsamere. Alles, was ihm entgegen sah war die prangende Narbensammlung auf ihrem Rücken, während er den Raum verließ und ins angrenzende Badezimmer verschwand.

Der Moment traf Luci härter als sie selbst erwartet hatte. Er war aus dem Raum und alles was sie mit so viel falscher Stärke aufrecht erhielt brach ein wie ein Kartenhaus. Sie sank hinab, setzte sich auf den Rand des Bettes und schluchzte sofort und so unerwartet heftig, dass es ihren schmalen Körper schüttelte. Sie ihren eigenen Mund mit ihrer freien Hand schloss, aus aufgerissenen Augen darüber hinweg auf den Fußboden sah und es selbst kaum verstand oder ertrug, was diese starken Emotionen mit ihr anrichteten. Wie sie sie zu Grunde richteten. Wie, ja, wie verdammt es weh tat. Das war alles, woran sie denken konnte. An dieses schmerzliche Gefühl, dass ihren gesamten Körper zu steuern bereit war und zu Grunde richtete.


Er war sehr schnell verschwunden, denn das Atem fühlte sich nicht mehr natürlich an. Nicht selbstverständlich. Leifs Hals war zugezogen worden mit einer Schlinge, sein Mund trocken, seine Zunge schien-...festzukleben, er wusste kein einziges Wort mehr und ging einfach. War irgendwie sogar froh darüber und war es dann doch nicht. Er konnte sie hören. Ganz knapp und leise nur. Hinter seinem eigenen Schluchzen. Er legte die Hand auf den Mund, versuchte irgendwie für einen Moment sich zu zügeln, die Luft anzuhalten. Er wusste nicht, was gerade passierte. Er hatte nie so viel geweint, so schnell die Fassung auf diese Weise verloren. Gerade jetzt müssten sie beide füreinander da sein und konnte es nicht. Oder wollten nicht? Der Drang, einfach wieder zu ihr zu gehen, war groß. Doch er ließ sich zügeln, wenigstens das. Dennoch dauerte es schier stunden. Und zuerst war es eine Entscheidung aus der Peinlichkeit heraus, dann stellte Leif das Wasser nicht nur an, sondern sich darunter. Wurde nach und nach die Stoffe auf seiner Haut los und wusch sich. Eine halbe Ewigkeit. Er hatte sogar sein Duschzeug in der Tasche drüben vergessen, aber das war okay. Er ließ einfach das Wasser laufen. Weiter und weiter-...Es weichte seine Haut auf, war ein Stück zu warm und ließ seinen Rücken rot werden. Schmerzhaft war es nicht lang. Nicht diese ganze halbe Stunde die er einfach nur dort stand und die Tür durch die gläserne Abtrennung der Dusche hinweg anstarrte. Er hörte nichts mehr. Wohl weil das Wasser in seinem Ohr rauschte, andererseits aber konnte sie auch gegangen sein. Er hoffte das dem nicht so war und wusste andererseits nicht wie er irgendwann diesen ersten Schritt tat. Sich in diesen Bademantel wickelte, den sicherlich James hier platziert hatte und dem Leif dankbar dafür war. Einfach freizügig in das Schlafzimmer zu schwirren, wäre denkbar komisch gewesen. Überhaupt war es das. Denn tatsächlich war es still. Aber wenigstens war sie noch da, als er die Tür öffnete. Ein bisschen so, als sei die Zeit stehen geblieben.

Luceija
12.09.2021, 21:18
Er war sehr schnell verschwunden, denn das Atem fühlte sich nicht mehr natürlich an. Nicht selbstverständlich. Leifs Hals war zugezogen worden mit einer Schlinge, sein Mund trocken, seine Zunge schien-...festzukleben, er wusste kein einziges Wort mehr und ging einfach. War irgendwie sogar froh darüber und war es dann doch nicht. Er konnte sie hören. Ganz knapp und leise nur. Hinter seinem eigenen Schluchzen. Er legte die Hand auf den Mund, versuchte irgendwie für einen Moment sich zu zügeln, die Luft anzuhalten. Er wusste nicht, was gerade passierte. Er hatte nie so viel geweint, so schnell die Fassung auf diese Weise verloren. Gerade jetzt müssten sie beide füreinander da sein und konnte es nicht. Oder wollten nicht? Der Drang, einfach wieder zu ihr zu gehen, war groß. Doch er ließ sich zügeln, wenigstens das. Dennoch dauerte es schier stunden. Und zuerst war es eine Entscheidung aus der Peinlichkeit heraus, dann stellte Leif das Wasser nicht nur an, sondern sich darunter. Wurde nach und nach die Stoffe auf seiner Haut los und wusch sich. Eine halbe Ewigkeit. Er hatte sogar sein Duschzeug in der Tasche drüben vergessen, aber das war okay. Er ließ einfach das Wasser laufen. Weiter und weiter-...Es weichte seine Haut auf, war ein Stück zu warm und ließ seinen Rücken rot werden. Schmerzhaft war es nicht lang. Nicht diese ganze halbe Stunde die er einfach nur dort stand und die Tür durch die gläserne Abtrennung der Dusche hinweg anstarrte. Er hörte nichts mehr. Wohl weil das Wasser in seinem Ohr rauschte, andererseits aber konnte sie auch gegangen sein. Er hoffte das dem nicht so war und wusste andererseits nicht wie er irgendwann diesen ersten Schritt tat. Sich in diesen Bademantel wickelte, den sicherlich James hier platziert hatte und dem Leif dankbar dafür war. Einfach freizügig in das Schlafzimmer zu schwirren, wäre denkbar komisch gewesen. Überhaupt war es das. Denn tatsächlich war es still. Aber wenigstens war sie noch da, als er die Tür öffnete. Ein bisschen so, als sei die Zeit stehen geblieben.

Die Zeit schien tatsächlich stehen geblieben zu sein, denn für Luci war unmöglich auszumachen ob das hier Minuten, Sekunden oder Stunden andauerte, bis die Tränen sich soweit zurückhielten, dass sie atmen konnte. Ihre Augen waren rot geworden. Die Mittel, die sie eingenommen hatte, machen sie noch schummriger, viel weniger klarer. Jetzt fragte sie sich sogar, ob er ihr vielleicht einfach etwas zum Einschlafen gegeben hatte und sie somit dazu bringen wollte, sich besser zu fühlen. Aber sowas tat er nicht ohne ihr wissen, oder? Der Gedanke allein kostete sie Kraft, verwarf ihn aber wieder, machte sie neue. Keiner ergab wirklich mehr Sinn.

Als die Tür wieder auf ging fühlte sie sich überrascht, wischte sich mit dem Handrücken alle Tränen aus dem Gesicht, aber war nicht dazu in der Lage ihre rot-geweinten Augen zu verstecken. Sie atmete zittrig, wirkte irritiert, so, als müsse sie nun zwangsläufig gehen und sich selbst ins Bad begeben, dabei wusste sie tatsächlich nicht wohin. Sie sah sehr vorsichtig über ihre linke Schulter hinweg in seine Richtung. Wandte sich wieder ab. "Oh. Schon fertig.", brachte sie nur super monoton hervor. Ihre Stimme klang genau nach dem, was sie die letzte halbe Stunde getan hatte.

AeiaCarol
12.09.2021, 21:31
“Ja.“, sagte er ebenso tonlos. Wie automatisiert ging er langsam auf das Bett zu. Setzte sich neben sie. Dabei wirkte er wie ein nasser, depressiver Sack. Die Achterbahn erreichte ihren Tiefpunkt. Worte kamen aus dunklem Nichts. “Ich liebe dich.“, gab er zu. Er drehte den Kopf und sah sie kurz an. Dann wieder geradeaus. „Ich weiß das du darüber nachdenkst wie du diese Gefühle und dein Gewissen uns gegenüber endlich loswirst, weil ich dasselbe denke.“, sprach er weiter. Seine Stimme wurde immer und immer leiser. „Schlussmachen. Für immer. Keine Ahnung wann das je so scheiße schwer war, hm?“, lachte er leise, wischte sich eine Träne von der Wange und versuchte zu lächeln. Es gelang nicht.

Luceija
12.09.2021, 21:55
“Ja.“, sagte er ebenso tonlos. Wie automatisiert ging er langsam auf das Bett zu. Setzte sich neben sie. Dabei wirkte er wie ein nasser, depressiver Sack. Die Achterbahn erreichte ihren Tiefpunkt. Worte kamen aus dunklem Nichts. “Ich liebe dich.“, gab er zu. Er drehte den Kopf und sah sie kurz an. Dann wieder geradeaus. „Ich weiß das du darüber nachdenkst wie du diese Gefühle und dein Gewissen uns gegenüber endlich loswirst, weil ich dasselbe denke.“, sprach er weiter. Seine Stimme wurde immer und immer leiser. „Schlussmachen. Für immer. Keine Ahnung wann das je so scheiße schwer war, hm?“, lachte er leise, wischte sich eine Träne von der Wange und versuchte zu lächeln. Es gelang nicht.


Verdammt Luceija hatte so viel ausgehalten. Sie hatte überstanden wie er mit ihr sprach. Sie hatte ausgehalten, dass er ihr sagte, nicht zum ersten Mal aber zum ersten Mal seit einer Weile und das ausgerechnet hier und jetzt, dass er sie liebte. Sie hatte ausgehalten, dass sie sich gegenseitig in die Augen sahen. Stark geblieben, verdammt, woher sie diese Stärke nahm wusste der Geier. Und dann schaffte sie den genau wichtigsten Teil nicht. Sie schaffte nicht, wie er aussprach, was ihr irgendwie auf dem Herzen lag. Wie er, neben ihr, von Schlussmachen sprach, obwohl längst Schluss zwischen ihnen war. Und auch irgendwie nicht. Genau dieser Part sogar der springende Punkt. Es war immer ein 'und auch irgendwie nicht'. Diesen Part schaffte sie nicht. Sie presste ihre Lippen gegeneinander, aber brach dann regelrecht zusammen, als sie erneut schluchzte. Nickte. Zustimmend nickte und so heftig dabei schluchzte. Bitter und zittrig einatmete um nicht hieran zu ersticken während ihre eigenen Haare von ihren Tränen durchnässt wurden. Nein, sie hatte sich nicht unter Kontrolle. Hatte und war nichts mehr von der Frau, die er kennen gelernt hatte übrig. Was war sie schon noch außer diese dauerhaft heulende Depressive die an seiner Seite saß und so angestrengt auf seine Hände sah, die er über seine Beine gelegt hatte.

Alles was, einmal mehr, blieb, war die Frage nach dem Warum.

Tjordas
12.09.2021, 22:35
Ein recht enges Zeitfenster, in welchem überhaupt nichts passieren konnte. Das Risiko war zwar insgesamt eher gering, aber auch der zu erwartende Ertrag. Akina war sich immer noch nicht ganz wohl bei der Sache, jedoch hatten sie auch nicht so viele andere Möglichkeiten.
Ward war nicht so dumm irgendwelche Beweise in seinem Büro zu verstecken, zumindestens seit Akinas letzter Befragung würde er es nicht mehr sein. Er kannte sich mit der Technik der Station aus, hatte seinen Mann in der IT und war der medizinische Leiter.
Wenn er wirklich seine Position missbrauchen wollte, hatte er alle Möglichkeiten die er brauchte.
Womit er allerdings wirklich nicht rechnete war ein Relikt aus einer vergangenen Epoche. Hätte man Akina gefragt hätte sie nicht vermutet das es diese Dinger noch außerhalb von Museen gab, ganz sicher nicht hier.
"Das lässt sich vermutlich bewerkstelligen. Ich wollte eh die Wachleute der letzten Zeit austauschen, da lässt sich in Rahmen einer Vergatterung, oder Anpassung der Anordnungen sicherlich ein valider Grund finden sie kurz wegzunehmen. Ob Ward dieses zufällige Zeitfenster annimmt, ist natürlich eine andere Frage. Ich würde ihn relativ kurzfristig informieren und fragen ob er es für vertretbar hält die Wachen für eine kurze Zeit abzuziehen. Dann ist es für ihn eine planbare Konstante.", meinte sie nach kurzer Überlegung.
"Das Mikrofon und Gerät können wir während Yennis Sporteinheiten installieren. Dann ist das Zimmer und leer und eventuelle Kontrollen des Inventars sind eh für diesen Zeitraum angelegt. Sind ihre Heimwerkerfähigkeiten dafür ausreichend Cherenkov? Ich werde nämlich kaum den Hausmeister fragen können?", erkundigte sie sich beim Russen. Das ganze war komplett verrückt, aber verrückt beschrieb fast alles hier seit ihrer Ankunft.

Cherenkov lauschte nickend, doch Leena schien die Sache anders zu sehen und sprang geradezu energetisch auf, um ihren Widerspruch zu untermalen.
"Nein, nein, nein, das sollten Sie auf keinen Fall tun. In Wards Augen sind Sie die verkörperte Autorität. Er wird den Braten riechen. Wenn wir das so unauffällig wie möglich machen wollen, darf es ihm niemand direkt mitteilen. Er muss es selbst erfahren - besser noch, es muss fast schon so sein, als würden wir es ihm verschweigen wollen. Ich bin überzeugt, wir sollten lediglich die Wachen selbst darüber informieren... Und wenn wir ihn wirklich zurecht verdächtigen, dann können wir sicher sein, dass er es herausfinden wird, wenn eine Wachschicht ausfällt. Und sollte er danach fragen, dann leugnen wir es, so gut es geht."

Wieder nickte Cherenkov, diesmal aber vehementer und unterstützte Leenas Standpunkt mit einem auf sie zeigenden Finger.
"Da, genau so. Willst du, dass einer was klaut, mach ein Fahrradschloss dran", gab er ihr mit seinem russischen Dialekt recht.
"Die Installation krieg ich schon hin. Sorgen Sie einfach dafür, dass der Sport diesmal schön lang ausfällt", erwiderte er Leena.

numberten
12.09.2021, 23:06
Cherenkov lauschte nickend, doch Leena schien die Sache anders zu sehen und sprang geradezu energetisch auf, um ihren Widerspruch zu untermalen.
"Nein, nein, nein, das sollten Sie auf keinen Fall tun. In Wards Augen sind Sie die verkörperte Autorität. Er wird den Braten riechen. Wenn wir das so unauffällig wie möglich machen wollen, darf es ihm niemand direkt mitteilen. Er muss es selbst erfahren - besser noch, es muss fast schon so sein, als würden wir es ihm verschweigen wollen. Ich bin überzeugt, wir sollten lediglich die Wachen selbst darüber informieren... Und wenn wir ihn wirklich zurecht verdächtigen, dann können wir sicher sein, dass er es herausfinden wird, wenn eine Wachschicht ausfällt. Und sollte er danach fragen, dann leugnen wir es, so gut es geht."

Wieder nickte Cherenkov, diesmal aber vehementer und unterstützte Leenas Standpunkt mit einem auf sie zeigenden Finger.
"Da, genau so. Willst du, dass einer was klaut, mach ein Fahrradschloss dran", gab er ihr mit seinem russischen Dialekt recht.
"Die Installation krieg ich schon hin. Sorgen Sie einfach dafür, dass der Sport diesmal schön lang ausfällt", erwiderte er Leena.

Auch wenn es Akina irgendwie schmeichelte als verkörperte Autorität bezeichnet zu werden, stellte sie fest das diese ganze Aktion nicht unbedingt ihre Welt war. Sie war keine Freundin von Täuschungsmanövern, sondern geradelinig. Direkt und ehrlich, wie ein Karateschlag ins Gesicht. Doch der Beruf brachte es manchmal mit sich nicht direkt immer mit der ganzen Wahrheit herauszurücken. Etwas was sie bei der Spionageabwehr vermutlich noch mehr brauchen würde als in ihrer jetzigen Laufbahn. Falls sie je dort hinkam.
"Da merkt man das ich nie mein Fahrrad loswerden wollte.", meinte sie nur und seufzte leicht. Zeit die Dinge ins Rollen zu bekommen.
"In Ordnung, Miss Preston. Wir machen es so wie sie meinen. Heute Nacht lasse ich spontan die Wachen abziehen, ein Grund dafür fällt mir schon ein. Je dümmer er ist, desto mehr Anreiz habe ich wohl es Ward zu verschweigen wenn er fragen sollte. Sobald die Wachen abgezogen sind, wird er das vermutlich eh über den Buschfunk irgendwie mitbekommen. Vor allem falls er mit ein paar von ihnen gut Freund sein sollte.", stimmte sie schließlich dem Plan zu, leichte Bauchschmerzen unterdrückend.
Vermutlich ignorierte Ward auch einfach das Zeitfenster und sie hatten fast zwei Stunden Material einer schlafenden Mechanikerin.
"Gut, sobald Yenni beim Sport ist, kümmert sich Cherenkov um die Verkabelung. Ist Ward beim Sport mit anwesend? Falls wir ihn anderweitig fern halten wollen, kann ich ihn sonst ein paar meiner noch offenen Anfragen zur Bearbeitung geben.", verkündete sie abschließend.
Tatsächlich hatte sie noch einen Haufen organisatorische Punkte und Ausarbeitungen die man mit dem Stationsleiter besprechen konnte, aber es nicht zwingend musste. Wobei Akina sich jetzt schon sicher das einige eh bei ihm landen würden. Den Zeitpunkt bestimmte letztendlich sie.

AeiaCarol
13.09.2021, 11:51
Leif hatte es versprochen. Keine weiteren Narben zu hinterlassen. Stattdessen schien sie jetzt voll davon. Wenigstens seelisch. Er wusste nicht einmal wann er so geworden war. Seit wann sie beide nur noch so voller Last gewesen und nicht mehr dieses Team waren. Vermutlich war es Proteus. Diese Trennung vor der Verhandlung. Die Verhandlung selbst. Nathan. Seine eigenmächtige Entscheidung bezüglich Palermo und ihrer weiteren Therapie. Diesen Druck, den er dabei verspürte und der ihn immer schlechter schlafen ließ. Manche Nächte waren die Hölle. Besonders seit sie nicht mehr bei ihm war. Hanna hatte ihn einige Tage lang ablenken können. Kaum war sie weg, begann es wieder von vorn. Und jetzt weinte er. Vor ihr. So. Er war stiller als sie, aber das machte nichts besser. Ihren Schmerz zu hören und nichts zu tun, ließ ihn sich nur noch schlechter fühlen. Er wünschte er könnte einfach am nächsten Schluchzen ersticken, aber den Gefallen tat ihm natürlich niemand. Also kamen ihm-…die absurdesten Gedanken. Sein Körper ließ sich davon führen. Er wandte sich Luceija zu und sah sie an. Ihr von Tränen benetztes Gesicht hinter einem Vorhang aus schwarzen, perfekt glatten Haaren. Er schob sie einseitig hinter ihr Ohr. Brauchte zwei Anläufe. Das hier fehlte ihm seit einer gefühlten Ewigkeit. Sie. Egal wie oft sie sich nah waren, es war längst nicht mehr dasselbe. Nicht wenn sie ihn so ansah. So weinte. “Müssen wir uns wirklich trennen? Für immer? Ich-…ich weiß ich bin das Problem, aber ich kann mich ändern.“, versprach er. Klang wie ein Alkoholiker und wurde sofort von weiteren Tränen geplagt. Er ließ sie los, wischte sich mit der flachen Hand durch das Gesicht und sein Weinen brach nun immer mehr durch seine Worte. „…können wir nicht einfach weiter diese kaputte Beziehung führen und hoffen das wir's irgendwie wieder hinkriegen?“, schlug er vor und hatte zweifellos seinen ganzen Verstand verloren. Er wusste das längst. Nur hatte er sie damit nie so sehr belastet wie jetzt, als er ungehemmt heulte und von dieser Sache überrollt wurde.

Luceija
13.09.2021, 13:52
Leif hatte es versprochen. Keine weiteren Narben zu hinterlassen. Stattdessen schien sie jetzt voll davon. Wenigstens seelisch. Er wusste nicht einmal wann er so geworden war. Seit wann sie beide nur noch so voller Last gewesen und nicht mehr dieses Team waren. Vermutlich war es Proteus. Diese Trennung vor der Verhandlung. Die Verhandlung selbst. Nathan. Seine eigenmächtige Entscheidung bezüglich Palermo und ihrer weiteren Therapie. Diesen Druck, den er dabei verspürte und der ihn immer schlechter schlafen ließ. Manche Nächte waren die Hölle. Besonders seit sie nicht mehr bei ihm war. Hanna hatte ihn einige Tage lang ablenken können. Kaum war sie weg, begann es wieder von vorn. Und jetzt weinte er. Vor ihr. So. Er war stiller als sie, aber das machte nichts besser. Ihren Schmerz zu hören und nichts zu tun, ließ ihn sich nur noch schlechter fühlen. Er wünschte er könnte einfach am nächsten Schluchzen ersticken, aber den Gefallen tat ihm natürlich niemand. Also kamen ihm-…die absurdesten Gedanken. Sein Körper ließ sich davon führen. Er wandte sich Luceija zu und sah sie an. Ihr von Tränen benetztes Gesicht hinter einem Vorhang aus schwarzen, perfekt glatten Haaren. Er schob sie einseitig hinter ihr Ohr. Brauchte zwei Anläufe. Das hier fehlte ihm seit einer gefühlten Ewigkeit. Sie. Egal wie oft sie sich nah waren, es war längst nicht mehr dasselbe. Nicht wenn sie ihn so ansah. So weinte. “Müssen wir uns wirklich trennen? Für immer? Ich-…ich weiß ich bin das Problem, aber ich kann mich ändern.“, versprach er. Klang wie ein Alkoholiker und wurde sofort von weiteren Tränen geplagt. Er ließ sie los, wischte sich mit der flachen Hand durch das Gesicht und sein Weinen brach nun immer mehr durch seine Worte. „…können wir nicht einfach weiter diese kaputte Beziehung führen und hoffen das wir's irgendwie wieder hinkriegen?“, schlug er vor und hatte zweifellos seinen ganzen Verstand verloren. Er wusste das längst. Nur hatte er sie damit nie so sehr belastet wie jetzt, als er ungehemmt heulte und von dieser Sache überrollt wurde.

Auf seine Frage hatte sie keine Antwort. Sie hatte keine. Denn ihr Innerstes sandte die unterschiedlichsten Signale. Natürlich WOLLTE sie das. Natürlich wollte sie das wieder hinkriegen, einfach, so, wie sie früher waren, gegen alle Vernunft und gegen alle Hindernisse anstehen, alles durchbrechen was ihnen im Weg stand und einfach irgendwie ihr eigenes, kleines Paradies inmitten eines riesigen Schlachtfeldes errichten. Gegen jede Regeln spielen und trotzdem gewinnen. Was früher funktioniert hatte, war heute allerdings eine schier nie zu erledigende Aufgabe.

Er hatte geschafft, dass sie zu ihm aufsah und die überfluteten, intensiv-grünen Augen, groß, gerötet, geschwächt, einen Blick auf ihn setzten. Bei diesem direkten Blick bleiben ihr die Worte nur noch mehr im Hals stecken und zeichneten ein ungewöhnliches Bild der Sizilianerin. Sie öffnete die Lippen, über welche Tränen hinweg schwappten und fand doch keine Worte um etwas auf seine zu sagen. Sie wollte antworten. Wollte alles irgendwie reparieren. Und schaffte dennoch nur das.

Luci schaffte nur, ihn noch ein paar Sekunden mehr anzusehen und dann in den nächsten Schwall Tränen auszubrechen. Ihren Körper wie automatisiert geschwächt in seine Richtung bewegen zu lassen und sich mit der Stirn gegen seine nahe Schulter zu lehnen, ohne, dass sie Wissen darüber hatte ob er das wirklich wollte. Sie schluchzte erneut, kniff die Augen fest zusammen und hoffte, dass sich letztlich doch noch herausstellte, dass alles ein böser Traum war aus dem sie nur aufwachen mussten. Atmete so gebrochen aus, roch ihn, viel zu sehr seine Nähe und dieses Gefühl von Heimat, dass sich sofort zu einem noch schlimmeren Gefühl der Einsamkeit wandelte.

Und alles was sie schließlich hervor brachte, was das leiseste "Du fehlst mir so sehr..", dass sie jemals ausgesprochen hatte.

AeiaCarol
13.09.2021, 15:00
Das Ganze wirkte wie eine Ohrfeige. Ein Schauer, wohlig, kroch über seine Haut, als ihr Kopf sich gegen seine Schulter lehnte und sie diese kaum hörbaren Worte an ihn entließ. Seine Augen weiteten sich, als Leif zu ihr sah. “..ja…du mir auch.“, gestand er, als würde er es gerade zum ersten Mal zugeben. War es falsch…? Die Annäherung, als er sich ihr mehr zuwandte und dabei seine Stirn gegen ihre lehnte. Noch immer schluchzte, aber es vollbrachte, dass seine Hände ihr Gesicht nahmen, damit sie bei ihm blieb, während er sie weiter ansah. Berührte. Es wischte alles weg. Jedes negative Gefühl. Die Zweifel. Er hatte in jedem dieser Momente jene Schmetterlinge von ihrem Beginn an im Bauch. Die Eisbahn in London, die Hochzeit, jede einzelne ihrer Karten, sobald er sie nur in den Händen hielt. Er konnte nicht loslassen. Niemals wirklich. Seine Lippen streiften die Haut ihrer Stirn und Schläfen. Ihre Wange. Er küsste Tränen von ihrer Wange, legte dann wieder seine Stirn an ihre und seufzte, unterbrochen von einem leisen Schluchzen.

Luceija
13.09.2021, 15:32
Das Ganze wirkte wie eine Ohrfeige. Ein Schauer, wohlig, kroch über seine Haut, als ihr Kopf sich gegen seine Schulter lehnte und sie diese kaum hörbaren Worte an ihn entließ. Seine Augen weiteten sich, als Leif zu ihr sah. “..ja…du mir auch.“, gestand er, als würde er es gerade zum ersten Mal zugeben. War es falsch…? Die Annäherung, als er sich ihr mehr zuwandte und dabei seine Stirn gegen ihre lehnte. Noch immer schluchzte, aber es vollbrachte, dass seine Hände ihr Gesicht nahmen, damit sie bei ihm blieb, während er sie weiter ansah. Berührte. Es wischte alles weg. Jedes negative Gefühl. Die Zweifel. Er hatte in jedem dieser Momente jene Schmetterlinge von ihrem Beginn an im Bauch. Die Eisbahn in London, die Hochzeit, jede einzelne ihrer Karten, sobald er sie nur in den Händen hielt. Er konnte nicht loslassen. Niemals wirklich. Seine Lippen streiften die Haut ihrer Stirn und Schläfen. Ihre Wange. Er küsste Tränen von ihrer Wange, legte dann wieder seine Stirn an ihre und seufzte, unterbrochen von einem leisen Schluchzen.

Ihr eigenes Schluchzen traf seines. Genau gleich war es mit dem Atem. Genau gleich mit der Stirn und schließlich sehr scheuen, aber direkten Blicken. Nichts hieran konnte irgendwie falsch sein wenn es einem die Last von den Schultern nahm. Wenigstens für ein paar Sekunden, wenigstens für ein kurzes Blinzeln. Für einen kurzen Atemzug.

Lucis eigene Hände trafen seine Wange. Sie atmete ihm entgegen, wieder schlossen sich die Augen, weil sie diese nicht mehr brauchte. Sie musste nichts sehen um zu wissen, was sie tun wollte, um den Mut aufzubringen die kleine Hürde zu überwinden zwischen seinem Kuss auf ihre Wange und dem, den sie ihm schenkte. Nur um zu bemerken, dass diese viel weniger hoch war, als sie erwartet hatte.

Sie bemerkte, dass es fast noch mehr schmerzte, als sie sich ihm kurzentschlossen weiter annäherte und den ersten Kuss auf seinen Lippen hinterließ. Zurückwich, gerade weit genug um nochmals den Blick auf ihr Gegenüber zu richten und doch nichts zu sehen, weil ihre Augen voller Tränen waren. Ihr Blick hatte etwas von einer Entschuldigung inne. Aber aus irgendeinem Grund schien es kein Fehler zu sein. Oder sich wenigstens noch nicht als ein solcher zu erkennen zu geben.

AeiaCarol
13.09.2021, 16:13
Leif hatte die Augen geschlossen. Genau in jenem Moment, als ihre Lippen sich auf seine setzten und er völlig in diesem Sog aus Gefühlen zu verschwinden drohte. Willens war, genau das zu tun. Sich mitreißen ließ. Und nicht wollte das es endete. Er öffnete die Augen, als sie ihn losließ. Ihn ansah. Ihre Schönheit grenzte an ein Wunder. Selbst so verweint, langsam gab Luceijas dezentes Make up nach, nahm ihm jede schlechte Erinnerung. Er wollte sie zurück. Genau jetzt war es vor allem diese Nähe, die seinen Schmerz betäubte. Seine Hände verließen ihr Gesicht. Glitten zu ihren Schultern. Hielten sie weniger „fest“, sondern wollten sie einfach nur spüren. Er küsste sie. Flüchtig. Zog sich sofort zurück und sah sie vorsichtig an. Seine Hände lagen auf den Trägern ihres Kleides. Leif nahm die Stelle in Augenschein, sah wieder Luceija direkt an. Parallel schob er die winzigen Stränge Stoff über ihre Schultern. Er hatte Angst vor ihrem Rückzug. Große Angst. Es kostete ihn allen verfügbaren Mut, als er sie noch einmal küsste. Diesmal länger. Intensiver. Aber unaufdringlich liebevoll. “..zu viel?“, wollte er wissen. Pausierte. Gab ihr Zeit diese Situation zu analysieren und die Nähe womöglich abzulehnen. Oder weiter zuzulassen.

Luceija
13.09.2021, 17:19
Leif hatte die Augen geschlossen. Genau in jenem Moment, als ihre Lippen sich auf seine setzten und er völlig in diesem Sog aus Gefühlen zu verschwinden drohte. Willens war, genau das zu tun. Sich mitreißen ließ. Und nicht wollte das es endete. Er öffnete die Augen, als sie ihn losließ. Ihn ansah. Ihre Schönheit grenzte an ein Wunder. Selbst so verweint, langsam gab Luceijas dezentes Make up nach, nahm ihm jede schlechte Erinnerung. Er wollte sie zurück. Genau jetzt war es vor allem diese Nähe, die seinen Schmerz betäubte. Seine Hände verließen ihr Gesicht. Glitten zu ihren Schultern. Hielten sie weniger „fest“, sondern wollten sie einfach nur spüren. Er küsste sie. Flüchtig. Zog sich sofort zurück und sah sie vorsichtig an. Seine Hände lagen auf den Trägern ihres Kleides. Leif nahm die Stelle in Augenschein, sah wieder Luceija direkt an. Parallel schob er die winzigen Stränge Stoff über ihre Schultern. Er hatte Angst vor ihrem Rückzug. Große Angst. Es kostete ihn allen verfügbaren Mut, als er sie noch einmal küsste. Diesmal länger. Intensiver. Aber unaufdringlich liebevoll. “..zu viel?“, wollte er wissen. Pausierte. Gab ihr Zeit diese Situation zu analysieren und die Nähe womöglich abzulehnen. Oder weiter zuzulassen.

Luci tat es ihm gleich als sie beim direkt folgenden Kuss die Lider schloss. Dadurch lösten sich neue Tränen die sich unter keinen Umständen wieder hätten unterdrücken lassen. Sie wimmerte noch währenddessen. Beließ ihre Stirn sanft an seiner und kommentierte die Frage nicht mit der er sich absichern wollte. „Ja“ wäre am Ehrlichsten gewesen, denn es war zu viel für sie. Ihr Kopf explodierte mit Milliarden Informationen die keinen Platz finden wollten, es überforderte sie, wie sehr sein Geruch ihre Sinne einnahm und wie stark sie jede einzelne wohlbedachte Berührung seiner Finger auf ihrer Haut spürte. Die Träger ergaben sich mühelos der Schwerkraft. Nein. Etwas sagen oder es gar verneinen hätte sie nicht können, denn egal wie heftig ihr Herz brannte und schmerzte im Wissen, dass sie sich jetzt so nah waren, aber all das so unendlich vergänglich war. Sie hoffte die Zeit anhalten und sie beide darin einfrieren zu können. Es nicht entscheiden zu müssen. Heute. Morgen. Jetzt. Irgendwann. Sie wollte sich gänzlich gut fühlen können wenn er sie küsste. Sie wollte sogar lieber nichts fühlen können, wenn es dann weniger weh tat.

Doch nichts war eine Option. Nicht zu gehen. Nein zu sagen. Ihn abzuweisen. Sie schüttelte nicht einmal den Kopf. Sondern schluchzte unbewusst erneut und vereinte dann wieder ihre bebenden Lippen mit seinen. Legte ihre Hand an seine Wange und hielt sich daran fest als ginge es um ihr Leben. Irgendwie tat es das auch.

Die andere Hand setzte fast heimlich an der Seite seines Halses an. Glitt tiefer bis sie das Revers des Bademantels zu fassen bekam. Dann hielt sie kurz inne. Sah ab. In den Raum und senkte den Blick. Die Tränen ließen sich nicht aufhalten, selbst als Luci in ihre Unterlippe biss und hoffte, der Schmerz wäre Kompensation genug. War er nicht. Nichts schien jemals wieder zu helfen.

AeiaCarol
13.09.2021, 18:23
Luci tat es ihm gleich als sie beim direkt folgenden Kuss die Lider schloss. Dadurch lösten sich neue Tränen die sich unter keinen Umständen wieder hätten unterdrücken lassen. Sie wimmerte noch währenddessen. Beließ ihre Stirn sanft an seiner und kommentierte die Frage nicht mit der er sich absichern wollte. „Ja“ wäre am Ehrlichsten gewesen, denn es war zu viel für sie. Ihr Kopf explodierte mit Milliarden Informationen die keinen Platz finden wollten, es überforderte sie, wie sehr sein Geruch ihre Sinne einnahm und wie stark sie jede einzelne wohlbedachte Berührung seiner Finger auf ihrer Haut spürte. Die Träger ergaben sich mühelos der Schwerkraft. Nein. Etwas sagen oder es gar verneinen hätte sie nicht können, denn egal wie heftig ihr Herz brannte und schmerzte im Wissen, dass sie sich jetzt so nah waren, aber all das so unendlich vergänglich war. Sie hoffte die Zeit anhalten und sie beide darin einfrieren zu können. Es nicht entscheiden zu müssen. Heute. Morgen. Jetzt. Irgendwann. Sie wollte sich gänzlich gut fühlen können wenn er sie küsste. Sie wollte sogar lieber nichts fühlen können, wenn es dann weniger weh tat.

Doch nichts war eine Option. Nicht zu gehen. Nein zu sagen. Ihn abzuweisen. Sie schüttelte nicht einmal den Kopf. Sondern schluchzte unbewusst erneut und vereinte dann wieder ihre bebenden Lippen mit seinen. Legte ihre Hand an seine Wange und hielt sich daran fest als ginge es um ihr Leben. Irgendwie tat es das auch.

Die andere Hand setzte fast heimlich an der Seite seines Halses an. Glitt tiefer bis sie das Revers des Bademantels zu fassen bekam. Dann hielt sie kurz inne. Sah ab. In den Raum und senkte den Blick. Die Tränen ließen sich nicht aufhalten, selbst als Luci in ihre Unterlippe biss und hoffte, der Schmerz wäre Kompensation genug. War er nicht. Nichts schien jemals wieder zu helfen.


Sein Blick folgte ihrem. Ebenso wie seine Tränen. Leif hatte sich nur scheinbar besser unter Kontrolle. In Wahrheit war er meisterlich darin seine Gefühle für sich zu behalten und solange sämtliche schlechte Emotionen zu fressen bis er beinahe daran erstickte. Aber jetzt war sie hier. Und sie beide lenkten sich wieder einmal so geschickt ab, dass es jedem Normaldenker würde wehtun müssen, wenn er zusehen dürfte.
Leif nahm jeden ihrer Küsse gerne an. Erwiderte jeden einzelnen und stutzte, als sie innehielt. Ihre zarte Hand an seinem Hals lag, nach unten glitt und ebenfalls innehielt. Er nahm es nicht als Antwort auf seine Frage, die er unlängst wieder vergessen hatte. Wie jeden Zweifel, alles Schlechte. Sein Blick hielt ihren fest. Hielt sich selbst daran fest, dass sie bei ihm war. Ihn anfasste und küsste, wie er nunmehr ihre Wange küsste. Hin zu ihren Mundwinkeln ging, ihr Gesicht gegen seines drückte, nur sanft ihre Haut mit seiner verbindend, während eine seiner Hände in ihrem Nacken lag und die andere ihre Hand von seinem Bademantel nahm. Auf die Haut seiner Brust legte und auf die Stelle über seinem Herzen schob, nur um sie genau dort zu belassen.

Shepard Commander
13.09.2021, 18:43
Seeva (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831568&viewfull=1#post26831568) Twins (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page9?p=26832054&viewfull=1#post26832054)

Die Spectre war zufrieden, was vielleicht bedeutete das sie das nächste Mal davon absah persönlich aufzutauchen, um zu kontrollieren ob ihren Anweisungen auch Folge geleistet wurde. Und es sorgte dafür das Kathy ihr nicht bei einer günstigen Gelegenheit in den Rücken schießen lassen musste. Weitaus entspannter für alle Beteiligten.
Die Halbasiatin rechnete zwar damit das es nicht lange dauern würde, bis die Asari wieder was von ihr wollte, aber das hatte sie damals schon vermutet. Eine Kosten-Nutzung Rechnung dieser ganzen Allianz schob sie lieber noch eine Weile vor sich hin.
"Es freut mich das sie zufrieden sind. Der Fakt das meine Leute und ich gute Arbeit leisten sollte sie nicht überraschen, auf jedenfall je länger diese Partnerschaft andauert.", erwiderte sie selbstbewusst, das Kompliment mit einem ehrlichen Lächeln annehmend.
"Wie ich sehe sind sie schon wieder auf dem Sprung. Ich halte sie da selbstverständlich nicht auf.", meinte sie freundlich als die Spectre sich zum Gehen erhob. Sobald die Asari was sie hatte, verschwand sie halt. Sollte wohl verhindern das jemand was von ihr wollte.
"Ich bin mir sicher wir hören voneinander Commander. Ruhen sie sich mal aus. Sie sehen etwas erschöpft aus.", verabschiedete sie Seeva höflich, welche in Richtung Ausgang stiefelte.

Ein stechender Schmerz im vorderen Stirnbereich, erinnerte Kathy kurz nach Seevas Verschwinden, das sie auch schon wieder viel zu lange auf war. Die Halbasiatin schloss instinktiv die Augen und massierte sich leicht den Übergang von Nasenbein und Stirn. Kleine Sterne manifestierten sich vor ihren Augen, welche schließlich wieder vom ruhigen Schwarz verschluckt wurden. Sie hatte seit der Sanctuary Geschichte nur wenig geschlafen und der Stress machte sich jetzt bemerkbar.
"Alles in Ordnung Miss Orlowski.", erkundigte sich Delaney und trat an sie heran. Sie sah mit leich zugekniffenen Augen zu ihm herauf.
"Alles Bestens. Ich glaube ich muss mich nur bald hinlegen.", sprach sie abwiegelnd und kramte in einer Tasche, wissend das sie keine Kopfschmerztablette dabei hatte.
"Arbeiten sie ein paar potenzielle Pläne aus, hinsichtlich des Objekts welches wir besprochen hatten. Ich höre sie mir später an."
"Wie sie wünschen, Miss. Matthew fährt sie nach Hause.", entgegnete Delaney dienstbar und half ihr beim aufstehen.
"Das ist wirklich nett, aber ich denke das ist nicht nötig.", sprach sie beschwichtigend und lächelte peinlich berührt.
"Kein Problem für mich Miss. Ich fahre vielleicht nicht so gut wie ihre beiden reizenden Begleiterinnen, aber dennoch bringe ich sie sanft und ohne Luftlöcher in ihr Hotel.", meinte der Hüne mit der sanften Stimme, welche nicht so recht zu seiner Erscheinung passen mochte.
Kathy nickte knapp. Airi und Yuika waren weg und sie hatte keine Lust jetzt ein Taxi zu rufen oder sowas.
"Hotel, ja. Danke.", erwiderte sie und lächelte verkniffen. Sich eine neue Wohnung zu suchen war durch diese Sanctuary Geschichte auch ins Hintertreffen geraten. Zuviel Kram, für zu wenig Zeit. Sie schnallte ihre Holster ab und verstaute sie in einer Tasche, dann folgte sie dem Briten raus zu seinem Skycar.

**

Behände stieg Yuika die Stufen hinab, welche von der langen Stahltribüne in den Hangar führte. Entschlossen schritt sie durch das Areal, bis sie schließlich im Schatten des Frachtschiffes stand, welches scheinbar friedlich vor sich hin schlummerte. Was seine Insaßen anging, konnte sie da nicht ganz so sicher sein. Aber sie würde es herausfinden. Die Japanerin schritt auf die Zugangsluke des Schiffes zu, welche höchstwahrscheinlich verschlossen war. Absolut sicher konnte man nicht sein. Eine gewisse Schlampigkeit in manchen Bereichen ließ sich nicht komplett abstreiten. Selbstverständlich konnte sie sich selbst Zufall verschaffen. Aber das wäre unhöflich gewesen.
Yuika klopfte gegen die Zugangsluke der Renacimiento, sodass man es im Inneren gut mitbekommen würde.
Sie hatte eine lange Nacht hinter sich, in der sie die Landeplattform der Karadaan gefunden, das Schiff inspiziert hatte und anhand dessen mehr über Schiffstyp und Bewaffnung erfahren hatte. Genügend Informationen um ein wenig mit Charis-san zu planen.
Da die Schmugglerin immer noch im gleichen Hangar parkte, wo sie das Schiff bekommen hatte, war es kein Problem für sie deren Vehikel zu finden. Natürlich bestand die Möglichkeit das die Asari ausgeflogen war. Und das Yuika ihr erst bei Betreten des Hangars geschrieben hatte sie treffen zu wollen, war natürlich auch ein wenig spontan. Die Japanerin klopfte noch einmal, als sich die Luke plötzlich öffnete. Kurz darauf stand eine bekannte Asari Schmugglerin im Türrahmen ihres Schiffes, deren Gesichtsausdruck man als verschlafen bezeichnen konnte.
Yuika welche dennoch momentan breitere Ränder unter ihren Augen verzeichnen konnte, lächelte sie breit an.
"Schön das sie daheim sind Charis-san. Ich habe mir die Informationen über Damien und die Karadaan besorgt. Da ich aus sicherer Quelle weiß das sie eine hochmoderne Kaffeemaschine ihr eigen nennen, dachte ich das wir uns direkt hier an die Planung machen.", erklärte sie ihrer scheinbar noch nicht komplett aufnahmefähigen Gesprächspartnerin. Yuika strahlte die Asari motiviert an.
"Keine Sorge. Ich habe Kuchen mitgebracht.", fügte sie hochdiplomatisch an und präsentierte eine glänzende weiße Pappschachtel, eines koreanischen Konditors, welchen sie vor kurzem entdeckt hatte.


„Oh man, Sie sehen aus wie ein ungemachtes Bett“, sagte Charis und bot der Asiatin mit der freundlichen Kuchenschachtel Einlass auf die Renacimiento. Nicht, dass die Asari, die gerade zehn Stunden am Stück geschlafen hatte, wesentlich frischer aussah. Das rabiate Klopfen an der Außenhülle ihres Schiffes hatte sie aus einem angenehmen Traum, in dem ein glasklarer Pool eine Rolle spielte, gerissen. Ihr Outfit war ihrem Status angepasst: eine Hose, offene Stiefel und ein enganliegendes, schwarzes Tanktop, dass dieselbe dunkle und wie aufgemalte Intensität auf der blauen Haut hatte, wie das Drachen-Tattoo auf Charis‘ Unterarm.

Die Schmugglerin warf ihrer Natur entsprechend einen verschwörerischen Blick nach rechts und links, dann schloss sie die Pforte. Yuika hatte ihren Weg zum kleinen, runden Tisch gefunden. Charis argwöhnte, dass sie das Innere des Schiffes also schon kannte. Vermutlich hatte sie selbst die Kaffeemaschine installiert. Vor dieser kam Charis nun zum Stehen, rieb sich die Hände und sagte: „Dann wollen wir mal.“ Sie öffnete ein magnetisches Fach direkt neben der Maschine und eine geöffneter Sack Kaffeebohnen kippte ihr entgegen. Klimpernd fielen die geröteten Bohnen auf den stählernen Fußboden, während Charis sich bemühte die offene Packung in Balance zu bringen. Das Malheur war kein Wunder, hatte die Asari den kleinen Aufbewahrungsschrank über und über mit Packungen aller Farben vollgestopft, alle gefüllt mit Kaffee unterschiedlichster Herkunft, mancher im Stück, mancher gemahlen.

Die Asari fluchte bewundernswert viele Flüche, während unter ihren Stiefelsohlen die Bohnen knirschten. Yuikas Blick, die belustigt zur ihr herübersah, falsch deutend erklärte sie: „Ich habe echt nicht gewusst, was für einen Kaffee man da nimmt. Das Extranet ist voll von Angeboten und Tipps und irgendwelchen Leuten, die sich ‚Espressonisten‘ nennen und über die genaue Art des Mahlhergangs in Foren austauschen.“
Das Ende vom Lied war, dass Charis aus Überforderung Kaffee im Wert von achthundertdreiundfünzig Credits online und auf dem Schwarzmarkt gekauft hatte, von dem zumindest der illegal erworbene den Faden Beigeschmack von synthetischer Herstellung hatte. „Und das, obwohl auf der Packung ein alter Mensch mit einem Esel ist“, empörte sich die Schmugglerin, die die Ironie der Situation nicht erkannte.
Offenbar hatte die Asari zudem trotz besseren Wissens versucht, Bohnen mit dem Griff ihrer Predator zu zerschlagen und in das Fach für gemahlenen Kaffee zu schütten, was zu einer Verstopfung des Mahlwerks führte, welches erst unter dem Einsatz von viel Medigel wieder gangbar wurde. Schließlich aber funktionierte die Maschine wieder und aufgrund einer zweistündigen sowohl automatisierten wie auch manuellen Reinigung wieder wie neu. Diese Odyssee sah man dem Vollautomaten weder an, noch hatte sie geschmackliche Spuren hinterlassen.

Charis, die sich nach diesem unschönen Abenteuer doch das Bedienungsvideo angeschaut hatte, servierte ihrem Gast eine Tasse frischgebrühten Kaffee aus Indien.
„Milch und Zucker“, sagte sie und stellte einen Liter Kunstmilch sowie ein Paket vakuumversiegelten Bruchzucker auf den Tisch, ehe sie sich setzte. Die Kaffeemaschine und die Gastlichkeit, die sie auf die Renacimiento gebracht hatte, waren Charis‘ hauseigener Stolz geworden, dem sie auf schon fast spießerartige Art und Weise eiferte.

„Sie haben also Informationen über Ihren Schmuggler? Interessant. Der Name sagt mir etwas.“ Die Asari rief auf ihrem Omnitool das Verzeichnis der Schiffe auf, denen sie im Laufe ihrer Karriere begegnet war und deren Schiffs-ID auf der Renacimiento gespeichert wurden. Das diente vornehmlich der Identifikation der verschiedenen Strafvollzugsbehörden, die in der Galaxie existierten und keinesfalls überall gleich aussahen.
Sie entdeckte die Karadaan in einem Eintrag von vor über sieben Jahren. Damals hatte das Schiff noch einem quarianischen Piratenkapitän gehört, dessen Mannschaft mehrheitlich aus reparierten Mechs bestanden hatte. Der Weg der Renacimiento und der Karadaan hatten sich damals im All gekreuzt, es war aber bei der zugesicherten gegenseitigen Vernichtung geblieben. Der Name war trotz des Besitzerwechsels gleichgeblieben. Charis rief die dürftigen Daten über die Karadaan auf und spielte sie auf einen Holobildschirm auf der Tischplatte. Der rechte Antrieb des Schiffs steckte nun zwar in einer Kaffeetasse, dennoch war es ein grobes Abbild.
„Also, was haben wir?“, fragte die Schmugglerin und machte sich damit unbewusst mit einer Sache gemein, die ihr mehr Schwierigkeiten als ohnehin schon einbrocken konnte.

Luceija
13.09.2021, 18:52
Sein Blick folgte ihrem. Ebenso wie seine Tränen. Leif hatte sich nur scheinbar besser unter Kontrolle. In Wahrheit war er meisterlich darin seine Gefühle für sich zu behalten und solange sämtliche schlechte Emotionen zu fressen bis er beinahe daran erstickte. Aber jetzt war sie hier. Und sie beide lenkten sich wieder einmal so geschickt ab, dass es jedem Normaldenker würde wehtun müssen, wenn er zusehen dürfte.
Leif nahm jeden ihrer Küsse gerne an. Erwiderte jeden einzelnen und stutzte, als sie innehielt. Ihre zarte Hand an seinem Hals lag, nach unten glitt und ebenfalls innehielt. Er nahm es nicht als Antwort auf seine Frage, die er unlängst wieder vergessen hatte. Wie jeden Zweifel, alles Schlechte. Sein Blick hielt ihren fest. Hielt sich selbst daran fest, dass sie bei ihm war. Ihn anfasste und küsste, wie er nunmehr ihre Wange küsste. Hin zu ihren Mundwinkeln ging, ihr Gesicht gegen seines drückte, nur sanft ihre Haut mit seiner verbindend, während eine seiner Hände in ihrem Nacken lag und die andere ihre Hand von seinem Bademantel nahm. Auf die Haut seiner Brust legte und auf die Stelle über seinem Herzen schob, nur um sie genau dort zu belassen.


Sie atmete aus. Oder seufzte. Letztlich war es egal, es schien aus der Richtung eines schweren Herzens zu kommen, bevor sie die Augen wieder schloss und sich von der Welt abschirmte. Darauf achtete, wohin die Küsse reichten, nur um im richtigen Moment den eigenen Kopf zurück zu drehen und ihn zu erwidern. Alles fühlte sich viel zu natürlich an, als wäre es das normalste der Welt.

Luci drehten ihren Körper weiter zu ihm. Dadurch, dass sie am Rande des Bettes saßen, nahm sie so ihr rechtes Bein angewinkelt auf die Matratze, bis sie ihm richtig gegenüber sitzen konnte. Ihn dabei nicht einmal aufhörte zu küssen.

Und genau jetzt war da ein kurzer Gedankengang zurück zu den Gesprächen, bevor sie auf das Zimmer gekommen war. Erinnerungen daran, wie man ihr etwas wichtiges geraten hatte: Ihn klar zu machen. Oder abzuservieren. Beide Formulierungen kotzten sie deutlich an, ließen sie genau jetzt nochmal innehalten, obwohl sich ihr Körper ihm ein wenig weiter zugewandt hatte. Sie schnaubte abfällig, kaum von seinen Lippen gelassen, lachte so verzweifelt und schluchzend, wenigstens aber leise genug um es nicht noch seltsamer zu machen. Aber sie ließ den Kopf kurz hängen. Auch ihre andere Hand nunmehr an seiner Schulter.
Fuck. Niemand hatte eine Ahnung wie das hier war. Und dann kam man mit diesen Bezeichnungen. Abservieren. Klarmachen. Als sei Leif nichts anderes gewesen als ein Stück Scheiße, dass man sich besser vom Schuh kratzte oder sich damit zu arrangieren versuchte. Luci wollte wütend sein. Wollte sich gegen all diese Vorurteile auflehnen, wollte zeigen, klar machen, JA, wie verdammt viel mehr sie beide immer gewesen waren. Auch wenn es jetzt eben nur noch zu einem traurigen Rest verkümmert war. "-...tut mir leid..", flüsterte sie, zog die Nase hoch, wagte es dann, wieder auf zu sehen und ihm einfach nur direkt in die Augen zu sehen. Die ebenfalls feucht waren. Aber so verdammt schön. So verdammt richtig.
Er würde spüren, wie ihre Hand über die Stelle seiner Brust streichelte, auf die er sie gesetzt hatte. Es war was es war. Ein heiliger Ort.

AeiaCarol
13.09.2021, 19:13
Sie atmete aus. Oder seufzte. Letztlich war es egal, es schien aus der Richtung eines schweren Herzens zu kommen, bevor sie die Augen wieder schloss und sich von der Welt abschirmte. Darauf achtete, wohin die Küsse reichten, nur um im richtigen Moment den eigenen Kopf zurück zu drehen und ihn zu erwidern. Alles fühlte sich viel zu natürlich an, als wäre es das normalste der Welt.

Luci drehten ihren Körper weiter zu ihm. Dadurch, dass sie am Rande des Bettes saßen, nahm sie so ihr rechtes Bein angewinkelt auf die Matratze, bis sie ihm richtig gegenüber sitzen konnte. Ihn dabei nicht einmal aufhörte zu küssen.

Und genau jetzt war da ein kurzer Gedankengang zurück zu den Gesprächen, bevor sie auf das Zimmer gekommen war. Erinnerungen daran, wie man ihr etwas wichtiges geraten hatte: Ihn klar zu machen. Oder abzuservieren. Beide Formulierungen kotzten sie deutlich an, ließen sie genau jetzt nochmal innehalten, obwohl sich ihr Körper ihm ein wenig weiter zugewandt hatte. Sie schnaubte abfällig, kaum von seinen Lippen gelassen, lachte so verzweifelt und schluchzend, wenigstens aber leise genug um es nicht noch seltsamer zu machen. Aber sie ließ den Kopf kurz hängen. Auch ihre andere Hand nunmehr an seiner Schulter.
Fuck. Niemand hatte eine Ahnung wie das hier war. Und dann kam man mit diesen Bezeichnungen. Abservieren. Klarmachen. Als sei Leif nichts anderes gewesen als ein Stück Scheiße, dass man sich besser vom Schuh kratzte oder sich damit zu arrangieren versuchte. Luci wollte wütend sein. Wollte sich gegen all diese Vorurteile auflehnen, wollte zeigen, klar machen, JA, wie verdammt viel mehr sie beide immer gewesen waren. Auch wenn es jetzt eben nur noch zu einem traurigen Rest verkümmert war. "-...tut mir leid..", flüsterte sie, zog die Nase hoch, wagte es dann, wieder auf zu sehen und ihm einfach nur direkt in die Augen zu sehen. Die ebenfalls feucht waren. Aber so verdammt schön. So verdammt richtig.
Er würde spüren, wie ihre Hand über die Stelle seiner Brust streichelte, auf die er sie gesetzt hatte. Es war was es war. Ein heiliger Ort.

Der Schwede schüttelte bedächtig den Kopf. Nichts hiervon würde ihr leid tun müssen. Kein Zögern, keine Innehalten, kein Zweifel oder die Berührungen selbst, ganz egal was es war. Leif liebte jedes Bisschen was er von ihr bekam, jede Sekunde die sie ihm schenkte und jeden Moment, den sie über ihn oder sie beide nachdachte. Er küsste sie. Wieder. Und wieder. Nicht aufdringlich, ohne seine Zunge zwischen ihre Lippen zu schieben. Das hier hatte einen anderen Rhythmus. Wurde von leisen Tränen unterbrochen, Schluchzen, mal mehr und mal weniger präsent, es war einfach ein Teil hiervon und es machte nichts von alldem schlechter. Er spürte ihre warme Hand auf seiner Brust. Führte seine Hand, die zuvor auf ihrer gelegen hatte, an ihren Hals. Überall dort entlang, wo sie ihn aus irgendeinem erkennbaren Grund hinführte. Die Linie ihres Kiefers nachzeichnend, allein mit dem Daumen. Verirrte Strähnen über ihre Schultern schickend und schlussendlich landete er, nunmehr mit beiden Händen, am Reißverschluss ihres bereits offenen Kleides. Zog ihn leicht nach unten, ein paar Zentimeter. Hielt inne. Tat es dann wieder. Und verfing sich dabei kurz in ihrem Blick, um sie zu küssen, sie anzusehen und stumm zu fragen, ob sie sich hierauf wirklich einlassen sollten.

Luceija
13.09.2021, 20:09
Der Schwede schüttelte bedächtig den Kopf. Nichts hiervon würde ihr leid tun müssen. Kein Zögern, keine Innehalten, kein Zweifel oder die Berührungen selbst, ganz egal was es war. Leif liebte jedes Bisschen was er von ihr bekam, jede Sekunde die sie ihm schenkte und jeden Moment, den sie über ihn oder sie beide nachdachte. Er küsste sie. Wieder. Und wieder. Nicht aufdringlich, ohne seine Zunge zwischen ihre Lippen zu schieben. Das hier hatte einen anderen Rhythmus. Wurde von leisen Tränen unterbrochen, Schluchzen, mal mehr und mal weniger präsent, es war einfach ein Teil hiervon und es machte nichts von alldem schlechter. Er spürte ihre warme Hand auf seiner Brust. Führte seine Hand, die zuvor auf ihrer gelegen hatte, an ihren Hals. Überall dort entlang, wo sie ihn aus irgendeinem erkennbaren Grund hinführte. Die Linie ihres Kiefers nachzeichnend, allein mit dem Daumen. Verirrte Strähnen über ihre Schultern schickend und schlussendlich landete er, nunmehr mit beiden Händen, am Reißverschluss ihres bereits offenen Kleides. Zog ihn leicht nach unten, ein paar Zentimeter. Hielt inne. Tat es dann wieder. Und verfing sich dabei kurz in ihrem Blick, um sie zu küssen, sie anzusehen und stumm zu fragen, ob sie sich hierauf wirklich einlassen sollten.

Das Kleid gab kaum noch viel her. Etwas in ihrem Hinterkopf sagte ihr, dass sie dankbar dafür wäre es loszuwerden. Ihr Kopf wieder neblig, unfokussiert, die Sicht mit den Tränen glich sich daran an, es war als befänden sie sich in einer Traumblase die man nicht verlassen konnte. Alles schien zu viel. Zu viel von allem. Trotzdem zu wenig von jedem intimen, langsamen Kuss. Zärtlichkeiten tauschend wie die Trauer, die sichtlich über beide Gesichter rann. Sein letzter Blick war deutlich. Sie griff ihn auf, nahm auch ihr zweites Bein auf die Matratze und kniete schließlich schnell auf ihr. Kein richtiges Aufstehen, trotzdem fühlte sich ihr Kopf leicht und duselig an, ihr wurde schwindelig, was sie dazu verdammte sich direkt wieder an ihm festzuhalten, beide Arme um seinen Nacken, auf den Knien näher zu kriechen und zu ignorieren wie bei jeder, sehr langsamen Bewegung der kurze Rock des Kleides noch etwas höher wanderte. Sie schniefte leise, wischte sich mit dem Handrücken etwas aus dem Gesicht, bevor ihre Beine sich links und rechts seiner wiederfanden. Sie sich sehr nah waren. Und Luci zu ihm hinunter und in sein Gesicht sehen konnte, bevor sie sich ihm sanft entgegen lehnte und mit jeglicher Liebe in ihrem Körper erneut seine Lippen küsste. Das Kleid verlor mehr und mehr Halt. Unten wie oben, aber ihr schien es jetzt längst egal. Ihre Finger schoben sich in den Ansatz seiner Haare. Sie waren noch feucht vom Duschwasser, klebten sanft aber nicht zu sehr an ihm und färbte sein Blond etwas dunkler, fast bis in ein helles braun. Eine Träne, die sich aus ihren Augen ergoss, tropfte hinunter auf seine Wange und sie nahm es sich zur Aufgabe, sie wieder mit dem Daumen weg zu wischen. Und noch mehr zu weinen. Bei jedem Kuss gefühlt ein bisschen mehr. Es fühlte sich alles viel zu gut und viel zu perfekt an. Genau deshalb musste alles, letztlich, auch nur noch mehr weh tun als es schon ohnehin tat.

AeiaCarol
13.09.2021, 21:22
Das Kleid gab kaum noch viel her. Etwas in ihrem Hinterkopf sagte ihr, dass sie dankbar dafür wäre es loszuwerden. Ihr Kopf wieder neblig, unfokussiert, die Sicht mit den Tränen glich sich daran an, es war als befänden sie sich in einer Traumblase die man nicht verlassen konnte. Alles schien zu viel. Zu viel von allem. Trotzdem zu wenig von jedem intimen, langsamen Kuss. Zärtlichkeiten tauschend wie die Trauer, die sichtlich über beide Gesichter rann. Sein letzter Blick war deutlich. Sie griff ihn auf, nahm auch ihr zweites Bein auf die Matratze und kniete schließlich schnell auf ihr. Kein richtiges Aufstehen, trotzdem fühlte sich ihr Kopf leicht und duselig an, ihr wurde schwindelig, was sie dazu verdammte sich direkt wieder an ihm festzuhalten, beide Arme um seinen Nacken, auf den Knien näher zu kriechen und zu ignorieren wie bei jeder, sehr langsamen Bewegung der kurze Rock des Kleides noch etwas höher wanderte. Sie schniefte leise, wischte sich mit dem Handrücken etwas aus dem Gesicht, bevor ihre Beine sich links und rechts seiner wiederfanden. Sie sich sehr nah waren. Und Luci zu ihm hinunter und in sein Gesicht sehen konnte, bevor sie sich ihm sanft entgegen lehnte und mit jeglicher Liebe in ihrem Körper erneut seine Lippen küsste. Das Kleid verlor mehr und mehr Halt. Unten wie oben, aber ihr schien es jetzt längst egal. Ihre Finger schoben sich in den Ansatz seiner Haare. Sie waren noch feucht vom Duschwasser, klebten sanft aber nicht zu sehr an ihm und färbte sein Blond etwas dunkler, fast bis in ein helles braun. Eine Träne, die sich aus ihren Augen ergoss, tropfte hinunter auf seine Wange und sie nahm es sich zur Aufgabe, sie wieder mit dem Daumen weg zu wischen. Und noch mehr zu weinen. Bei jedem Kuss gefühlt ein bisschen mehr. Es fühlte sich alles viel zu gut und viel zu perfekt an. Genau deshalb musste alles, letztlich, auch nur noch mehr weh tun als es schon ohnehin tat.

Zumindest für den Bruchteil einer Sekunde sah Leif sich entwaffnet. Unerwartet passierte so viel auf einmal. Sie war vor ihm. Das Gefühl ihrer warmen, ihn einrahmenden Beine waren rechts und links zu seinen, drangen durch den Stoff des Bademantels und ließ ihn die Fassung verlieren. Hatte er das nicht ohnehin längst? Seine Hände fanden wie zur Antwort wieder den Weg an ihren Rücken, gerade als Luceija diese Träne von seiner Wange tilgte, ihre Spur mit seinen Tränen mischte und ihn küsste. Er erwiderte jeden Einzelnen davon. Hielt sich an kurze Pausen, in denen er sie ansah. Sich rückversicherte und da rein gar nichts schien, womit sie ihn von sich schob. Oder umgekehrt.
Der Blonde neigte seinen Kopf leicht in ihrem sanften Griff, küsste die Innenfläche ihrer Linken, während er mit der Eigenen vorsichtig an ihrem Kleid zog. Es war nicht der Hauch einer Anstrengung nötig, um den Stoff bis auf ihre Hüften stürzen zu lassen, was die Sizilianerin fast vollkommen entblößte. Wenigstens ihren Oberkörper. Die leicht gebräunte, bare Haut präsentierte sich ihm. Leif atmete schwer ein. Wieder aus. Schien seine Augen, die zwischen denen von Luceija und ihrem Oberkörper hin- und herwanderten, schier jeden Millimeter davon zu inspizieren zu lassen. Aufzusaugen, zu studieren wie ein perfektes Gemälde, das man würde nachzeichnen müssen. Er fasste sie nicht unterhalb ihrer Schultern an. Noch nicht. Tat es nur mit Blicken und ließ viel Geduld walten, viel Zeit, ihr diese Zeit, um sich hieran zu gewöhnen, während er immer wieder ihre zärtlichen Küsse erwiderte.

Luceija
13.09.2021, 21:43
Zumindest für den Bruchteil einer Sekunde sah Leif sich entwaffnet. Unerwartet passierte so viel auf einmal. Sie war vor ihm. Das Gefühl ihrer warmen, ihn einrahmenden Beine waren rechts und links zu seinen, drangen durch den Stoff des Bademantels und ließ ihn die Fassung verlieren. Hatte er das nicht ohnehin längst? Seine Hände fanden wie zur Antwort wieder den Weg an ihren Rücken, gerade als Luceija diese Träne von seiner Wange tilgte, ihre Spur mit seinen Tränen mischte und ihn küsste. Er erwiderte jeden Einzelnen davon. Hielt sich an kurze Pausen, in denen er sie ansah. Sich rückversicherte und da rein gar nichts schien, womit sie ihn von sich schob. Oder umgekehrt.
Der Blonde neigte seinen Kopf leicht in ihrem sanften Griff, küsste die Innenfläche ihrer Linken, während er mit der Eigenen vorsichtig an ihrem Kleid zog. Es war nicht der Hauch einer Anstrengung nötig, um den Stoff bis auf ihre Hüften stürzen zu lassen, was die Sizilianerin fast vollkommen entblößte. Wenigstens ihren Oberkörper. Die leicht gebräunte, bare Haut präsentierte sich ihm. Leif atmete schwer ein. Wieder aus. Schien seine Augen, die zwischen denen von Luceija und ihrem Oberkörper hin- und herwanderten, schier jeden Millimeter davon zu inspizieren zu lassen. Aufzusaugen, zu studieren wie ein perfektes Gemälde, das man würde nachzeichnen müssen. Er fasste sie nicht unterhalb ihrer Schultern an. Noch nicht. Tat es nur mit Blicken und ließ viel Geduld walten, viel Zeit, ihr diese Zeit, um sich hieran zu gewöhnen, während er immer wieder ihre zärtlichen Küsse erwiderte.

Kühle Luft fing sie ein. Dabei waren es sommerliche Temperaturen am Tag gewesen, fast schon heiß, aber wenn man Palermo für gegeben hielt, war wohl jede Temperatur in und um London die bitterste Kälte. Man sah, wie ihre Haut eine Gänsehaut ausbildete, sich winzige Härchen sanft aufstellten. Könnte es davon kommen oder von der zärtlichen, verderbenden Anspannung - es war nicht so ganz klar und würde beides ähnlich zum Vorschein kommen.
Sie fing seinen Blick. Ihr eigener wirkte eine Spur unsicher. Beschämt vielleicht. Irgendwie eigenartig, während sie diese unerbitterlichen Tränen weinte und so verdammt fertig mit der Welt aussah.
Zeit war ein Faktor den sie hier auskosteten. Den man wohl brauchte, nach all der Hektik und allem, was passiert war. Der einzige Faktor, der etwas sanftmütiges in diese Zweisamkeit brachte, nicht aber ihre Tragik entriss, weil alles so endlich wirkte. Kurz vor dem Aus. Kurz vor dem Ende. War es ein Ende wenn das Ende bereits zurücklag?
Ihre Finger rutschten an seinem Nacken unter den doppelt vernähten Saum des dünnen Baumwoll-Bademantels. Bereits leicht geöffnet, nur soweit, dass er ihre Hand auf der Brust auf Herzhöhe hatte platzieren können, nicht weiter. Sie streifte seine Schultern. Schob den Stoff beiseite, wobei er ähnlich wie bei ihrem Kleid keinen großen Widerstand darstellte. Rasch fiel ihm der Stoff bis zur Hüfte und alles, was sie tat, war sich an ihn zu lehnen. Ihn mit beiden Armen zu umarmen, die eigene Haut an seiner zur spüren, die Wärme aufzunehmen und den Kopf instinktiv in seinen Nacken zu legen. Ihn einzuatmen. Zu riechen, wie er nach Dusche duftete, nach ihm, nach dem verdammt einzigen Leben dass sie noch brauchte. Ihr Atem traf ihn mehrmals, fast unentwegt. Und ihre Umarmung wurde enger, weil selbst ihr eigenes Gewicht ihr schon zu viel wurde und sie sich setzte. Vorsichtig. Die Luft wegen der Verletzungen scharf einsog, die Augen noch einmal zukniff und schluchzte. Jede Sekunde schien etwas neuer ihren Geist zu penetrieren. Ihr schlechte Gedanken einschleusen zu wollen, wie die Erinnerungen an diesen Duft, den sie vor wenigen Tagen auf seiner Haut oder Kleidung hatte erkennen wollen. Oder war es im Wagen? Oder haftete er bereits überall? Es war als erinnere sie sich schrittweise, warum sie in dieser Misere steckten. Aber es machte ihre Umarmung nur noch enger. Bis sie sich an ihn klammerte, als befürchtete sie, dass er ansonsten wegliefe. Und der nächste Schwall Tränen über sie hinwegrollte wie die bekannten Wellen der tyrrhenischen Meeres.

AeiaCarol
13.09.2021, 22:28
Kühle Luft fing sie ein. Dabei waren es sommerliche Temperaturen am Tag gewesen, fast schon heiß, aber wenn man Palermo für gegeben hielt, war wohl jede Temperatur in und um London die bitterste Kälte. Man sah, wie ihre Haut eine Gänsehaut ausbildete, sich winzige Härchen sanft aufstellten. Könnte es davon kommen oder von der zärtlichen, verderbenden Anspannung - es war nicht so ganz klar und würde beides ähnlich zum Vorschein kommen.
Sie fing seinen Blick. Ihr eigener wirkte eine Spur unsicher. Beschämt vielleicht. Irgendwie eigenartig, während sie diese unerbitterlichen Tränen weinte und so verdammt fertig mit der Welt aussah.
Zeit war ein Faktor den sie hier auskosteten. Den man wohl brauchte, nach all der Hektik und allem, was passiert war. Der einzige Faktor, der etwas sanftmütiges in diese Zweisamkeit brachte, nicht aber ihre Tragik entriss, weil alles so endlich wirkte. Kurz vor dem Aus. Kurz vor dem Ende. War es ein Ende wenn das Ende bereits zurücklag?
Ihre Finger rutschten an seinem Nacken unter den doppelt vernähten Saum des dünnen Baumwoll-Bademantels. Bereits leicht geöffnet, nur soweit, dass er ihre Hand auf der Brust auf Herzhöhe hatte platzieren können, nicht weiter. Sie streifte seine Schultern. Schob den Stoff beiseite, wobei er ähnlich wie bei ihrem Kleid keinen großen Widerstand darstellte. Rasch fiel ihm der Stoff bis zur Hüfte und alles, was sie tat, war sich an ihn zu lehnen. Ihn mit beiden Armen zu umarmen, die eigene Haut an seiner zur spüren, die Wärme aufzunehmen und den Kopf instinktiv in seinen Nacken zu legen. Ihn einzuatmen. Zu riechen, wie er nach Dusche duftete, nach ihm, nach dem verdammt einzigen Leben dass sie noch brauchte. Ihr Atem traf ihn mehrmals, fast unentwegt. Und ihre Umarmung wurde enger, weil selbst ihr eigenes Gewicht ihr schon zu viel wurde und sie sich setzte. Vorsichtig. Die Luft wegen der Verletzungen scharf einsog, die Augen noch einmal zukniff und schluchzte. Jede Sekunde schien etwas neuer ihren Geist zu penetrieren. Ihr schlechte Gedanken einschleusen zu wollen, wie die Erinnerungen an diesen Duft, den sie vor wenigen Tagen auf seiner Haut oder Kleidung hatte erkennen wollen. Oder war es im Wagen? Oder haftete er bereits überall? Es war als erinnere sie sich schrittweise, warum sie in dieser Misere steckten. Aber es machte ihre Umarmung nur noch enger. Bis sie sich an ihn klammerte, als befürchtete sie, dass er ansonsten wegliefe. Und der nächste Schwall Tränen über sie hinwegrollte wie die bekannten Wellen der tyrrhenischen Meeres.

Es hatte viele Enden dieser Beziehung gegeben und vielleicht war das hier eines davon. Wenn auch ein viel Sanfteres. Lautloseres. Aber nicht weniger schmerzhaft. Leif erwiderte ihre Umarmung. Spürte ihre nackte Haut auf seiner, wieder die Wärme, die sie ihm schenkte, als er sein Gesicht in den Strähnen ihrer schwarzen Haare vergrub. Für ihn gab es keine Welt, in der er das hier nicht mehr durfte. Es lag jenseits seiner Vorstellung, obgleich diese Bedrohung längst so real war. Es ging nicht. Er konnte nicht auf das hier verzichten, so wenig wie man sich vorstellen konnte den wichtigsten aller Menschen im Leben zu verlieren. Die Welt endete dort. Alles würde aufhören sich zu drehen und nie wieder vollends in Gang kommen. Er musste es erhalten. Spüren. Für sich beanspruchen. Seine Lippen küssten ihre zarte Haut, überall dort wo er sie erreichte. Ihr Hals, ihre Schultern, schließlich brachte er Platz zwischen sie, küsste ihr Schlüsselbein. Badete in ihrem Geruch und vergoss Tränen darauf, als ihm die Endlichkeit dieser Erfahrung wieder gegenüberstand.

Leif sah sie an. Nicht ungern, aber mit diesem Unterton, der seinen Schmerz kundtat. Seine Hände rutschten an ihre Hüften, gleich dort wo die Reste ihres Kleides weilten, umfassten sie und hoben Luceija mühelos auf die Füße. Entließen sie nur langsam. Er folgte ihr. Dicht an sie geschmiegt, als gäbe es keinen Platz für Distanz in diesem Raum. Das Kleid verabschiedete sich vollends von ihrem Körper und hinterließ sie, nur noch bedeckt von ihrem Slip. Er legte seine Hände ein weiteres Mal in ihren Nacken, überstreckte ihren Kopf leicht und küsste sie wieder. Dieses Mal weniger flüchtig. Seine Tränen trafen ihr Gesicht, er wischte sie davon, die nächste nahm den Platz ein. Seine Finger waren längst tief in ihr Haar gegraben, hielten sie. Es war eine eigenartige und doch einzigartig perfekte Mischung. Sie ließen sich Zeit, als gehöre sie ihnen höchstselbst. Weinten und teilten diese Nähe zueinander. Wollten einander, was sehr deutlich schien, seit Leif diesem Bademantel entstiegen war und sich dabei voll entblößt hatte. Luceija gegenüber empfand er nie so etwas wie Scham, nicht in dieser Hinsicht. Sie konnte zweifellos alles von ihm haben.

Luceija
13.09.2021, 22:48
Es hatte viele Enden dieser Beziehung gegeben und vielleicht war das hier eines davon. Wenn auch ein viel Sanfteres. Lautloseres. Aber nicht weniger schmerzhaft. Leif erwiderte ihre Umarmung. Spürte ihre nackte Haut auf seiner, wieder die Wärme, die sie ihm schenkte, als er sein Gesicht in den Strähnen ihrer schwarzen Haare vergrub. Für ihn gab es keine Welt, in der er das hier nicht mehr durfte. Es lag jenseits seiner Vorstellung, obgleich diese Bedrohung längst so real war. Es ging nicht. Er konnte nicht auf das hier verzichten, so wenig wie man sich vorstellen konnte den wichtigsten aller Menschen im Leben zu verlieren. Die Welt endete dort. Alles würde aufhören sich zu drehen und nie wieder vollends in Gang kommen. Er musste es erhalten. Spüren. Für sich beanspruchen. Seine Lippen küssten ihre zarte Haut, überall dort wo er sie erreichte. Ihr Hals, ihre Schultern, schließlich brachte er Platz zwischen sie, küsste ihr Schlüsselbein. Badete in ihrem Geruch und vergoss Tränen darauf, als ihm die Endlichkeit dieser Erfahrung wieder gegenüberstand.

Leif sah sie an. Nicht ungern, aber mit diesem Unterton, der seinen Schmerz kundtat. Seine Hände rutschten an ihre Hüften, gleich dort wo die Reste ihres Kleides weilten, umfassten sie und hoben Luceija mühelos auf die Füße. Entließen sie nur langsam. Er folgte ihr. Dicht an sie geschmiegt, als gäbe es keinen Platz für Distanz in diesem Raum. Das Kleid verabschiedete sich vollends von ihrem Körper und hinterließ sie, nur noch bedeckt von ihrem Slip. Er legte seine Hände ein weiteres Mal in ihren Nacken, überstreckte ihren Kopf leicht und küsste sie wieder. Dieses Mal weniger flüchtig. Seine Tränen trafen ihr Gesicht, er wischte sie davon, die nächste nahm den Platz ein. Seine Finger waren längst tief in ihr Haar gegraben, hielten sie. Es war eine eigenartige und doch einzigartig perfekte Mischung. Sie ließen sich Zeit, als gehöre sie ihnen höchstselbst. Weinten und teilten diese Nähe zueinander. Wollten einander, was sehr deutlich schien, seit Leif diesem Bademantel entstiegen war und sich dabei voll entblößt hatte. Luceija gegenüber empfand er nie so etwas wie Scham, nicht in dieser Hinsicht. Sie konnte zweifellos alles von ihm haben.

Zittriger Atmen. Erneut. Dann war da kurz nichts. Kurz kein Atem, weil er scheinbar in ihren Lungen stecken blieb. Dieser Moment gehörte niemand anderem als nur ihnen beiden, selbst wenn man sie hier erwischt hätte, dann hätte das hier keiner nehmen können. Es war eine Sache einfach körperlich nackt voreinander zu stehen. Was spielte das auch noch für eine Rolle? Jeder kam nackt auf die Welt, prüde hin oder her, und würde auf dieselbe Weise auch wieder verschwinden. Das hier bedeutete es, tatsächlich 'nackt' voreinander zu sein. Offen. Komplett offen und bar, komplett geöffnet, als wäre der Blick ins tiefste Innere machbar. Und das hatte etwas einzigartiges. Etwas perfektes in all der Scheiße.

Sie küsste ihn intensiver, nicht weniger langsam. Driftete immer wieder ab, über die Wange, wieder zurück. Immer wieder stahlen sie die Tränen des anderen, immer wieder erklang ein Schluchzen. Lucis Hände wanderten. Hielten sich an seiner Hüfte weil es am angenehmsten und nahesten war, strichen den Rücken hinauf bis zu den Schultern und überstreckte permanent den Nacken weil sie ihn anders nicht erreichte. Selbst auf Zehenspitzen.

Niemals weinte sie so viel bei etwas so intimen wie diesen Momenten. Nie. Aber sie hatte auch nie in ihrem Leben so viel verloren.

Forenperser
15.09.2021, 22:42
***

"Welch wundersame Lande!" sprach Yeboia voller Staunen. "Nie hätte ich erträumt jenseits der großen Wüste solch Wunder zu finden."
Und er ergriff die Hand des Mannes, welcher den selben Weg wie er entlang lief, und er fragte: "Mein Freund, so warte und sage mir: Wer sind die Deinen und woher nehmen Sie ihre Stärke?" Da sah der Mann ihn an, lächelte warm und sprach: "Die Meinen, oh Fremder, sind Diener der Geister. Sie erfreuen sich an unseren Gebeten und geben uns alles was wir brauchen."
"Der Geister?" sprach Yeboia da erstaunt. "Hat nicht der Große Geist unser Volk vor vielen Jahrhunderten verlassen? Als wir uns weigerten seine Tyrannei weiter hinzunehmen?" "Nicht der Große Geist." sprach da der Mann wieder, welcher sich Ezinus nannte "Er ward nicht der einzige seiner Art. Doch in seiner Gier und seinem Hybris verbannte er die anderen Geister, weil er die Gebete unseres Volkes für sich allein wollte. Doch an dem Tag seiner Verbannung kehrten sie alle wider. Und sie sind nicht so wie er es war. Sie fordern nicht. Nicht eine Seele wird gezwungen ihnen zu dienen. Doch jene die es tun werden von ihnen belohnt."
Und ohne sie zu sehen spürte Yeboia auf einmal die Macht, welche Ezinus erfüllte, und Bewunderung erfüllte ihn.

***

"Nein, Sie haben mich ganz richtig verstanden."
Decius Vhan beobachtete seinen sich stetig füllenden Posteingang während er weiter sprach. "Die Gala wird im Imperiale stattfinden. Im gesamten Imperiale."
Die Stimme fand zunächst ihre Worte nicht. "Wie haben Sie die Mittel gefunden - "
"Das ist nicht von Belang." unterbrach der alte Turianer ihn unwirsch. "Ich sende Ihnen anbei die bereits eingegangen Interessensbekundungen und füge Sie anschließend dem Verteiler hinzu, den es werden stündlich, minütlich mehr. Zuerst kümmern Sie sich um die Einladungen, dann geht es an die Animation."
Auch hier war die Auswahl bereits mehr als breit gefächert. "Ich will, dass Sie Syren Vox's Gala im Amber Veil Hotel wie eine drittklassige Hinterhoffeier aussehen lassen." Mit einem Klick leitete er alle Nachrichten weiter. "Oh und....verschicken Sie seine Einladung zuletzt."
Die Anweisungen waren verteilt, es gab nichts mehr zu sagen. Also beendete er das Gespräch und nahm sofort den eingehenden Anruf an.
"Ja." "M-Mister Vhan....ich habe getan was Sie verlangt haben....es war nicht leicht....aber das Imperiale steht Ihnen zu Verfügung.....voll und ganz.....o-ohne Störungen.....
"Sehr gut. Ich wusste Sie sind ein vernünftiger Mann." In aller Ruhe nahm Decius einen Schluck aus seinem Glas und besah sich dann das Bild auf seinem Screen genauer. "Sie haben eine sehr hübsche Tochter, Lesun." Angsterfülltes, schnapphaftes Atmen und unverständliches Stottern war die Antwort. "Ich bin froh, dass sich dieser Umstand nicht ändern muss."
Sämtliche Figuren befanden sich nun in Position für den nächsten Zug.

Shepard Commander
16.09.2021, 13:44
Qatars Kiefermandibeln zuckten wütend. Seine gelben Augen fixierten die Asari, die am gewölbt designten, hellweißen Tisch vor ihm saß. Er bemerkte zwar, wie elend sie aussah, wollte es aber in diesem Moment bewusst ignorieren.
„Sie sind ein Spectre. Ich dachte immer, dass Spectre die höchste Instanz der Gerechtigkeit sind“, fauchte er. „Dienen und Beschützen in seiner reinsten Form!“ Seine geballter Faust fuhr krachend auf die Tischplatte nieder. „Nach all den Kämpfen und den Toten wollen Sie Decius Vhan einschüchtern? Ihn dezent befragen?“, schrie der Turianer. Die letzten Stunden, die Tage seit der Rückkehr von Sur’Kesh waren für ihn zu einer Geduldsprobe geworden. Vhans Spendengala stand kurz bevor; Geld, dass sich der gierige Bastard in die eigene Tasche stecken und sein Projekt finanzieren wollte. Qatar fiel auf, wie wenig er sich um die unedlen Motive und die schreckliche Wahrheit dahinter kümmerte, die Decius Vhan antrieben. Er hatte seine eigene Motivation und Seeva T’Saari begann, ihn zu enttäuschen. Ihr Äußeres passte gut zu dem, wie er sie sah: Dunkle Ringe unter den sonst so wachen Augen, ihr Atem ging unregelmäßig und schien sogar zu rasseln. Vielleicht war sie doch keine Kämpferin, sondern eine ausgezehrte Löwin, die den Menschen so stolz als Symbol dienten und letztlich doch schwächelten. Seevas Augen flackerten.

„Vhan wird bezahlen. Er muss“, sagte sie, aber sie klang dabei in den turianischen Ohren nicht mehr so überzeugt wie dereinst. Qatar fluchte innerlich. Er hätte Vhan erschießen sollen, hätte es gekonnt, als der arrogante Patriarch das Hotel van Zans verlassen und siegestrunken seines Weges gezogen war. Er hätte sein erbärmliches Leben problemlos ausradieren können und hatte es doch nicht getan, weil die Spectre andere Pläne hatte. Eine Anlage anzugreifen oder einem billigen Kriminellen gleich batarianische Piraten für Überfälle anzuheuern, das war nicht der Kampf, den Qatar wollte; den er brauchte. T’Saari sah Erfolge, wo keine waren.
Jeden Abend trank Qatar billigen Fusel und versuchte sich die Gesichter der Turianer und Salarianer vorzustellen, die er auf Sur’Kesh ausgelöscht hatte – es gelang ihm nicht. Er sah immer nur die verzerrte, hasserfüllte Miene seines alten Feindes vor sich. Bei jedem abgefeuerten Projektil, bei jedem zerberstenden Kopf stellte er sich vor, wie Decius Vhans Leben zersprang wie ein heruntergefallenes Glas.

„Wenn Sie mich auf Ihrer Seite halten wollen, dann schnappen Sie sich Ihre Schrotflinte und… Commander?“
Seevas Blick verschwamm. Langsam, ganz langsam, als bewege sie sich in Zeitlupe, sackte ihr Kopf auf die Brust. Dann kippte sie vornüber.
„Commander!“, rief Qatar nun hörbar erschrocken. Sein Zorn war plötzlich wie verflogen. Er hörte ihr gurgelndes Atmen, raste um den Tisch und packte ihren erschlafften und damit merkwürdig verletzlichen Körper und hob ihn mühelos hoch, ehe die Asari vom Stuhl fallen würde.
„Odessa!“, rief er in die Eingeweide der Wohnung. Die Attentäterin, die sich vornehm zurückgehalten hatte, kam um die Ecke. Ihr Gesicht spiegelte Panik, als sie die Asari rücklings auf dem Boden liegend vorfand.
„Ist hier irgendwo ein Medigelspender?“, fragte Qatar. Odessa verschwand, kam sofort mit leuchtendem Universalwerkzeug wieder und kniete sich neben sie.
„Wenn sie stirbt…“
„Sie wird nicht sterben“, beharrte Qatar, ohne sich der Sache auch nur ansatzweise sicher zu sein. Die Zeichen standen eher auf das Gegenteil, als T’Saari ein erstickendes Husten von sich gab.
„Wenn sie stirbt und Sie Schuld daran haben, lasse ich Sie leiden, Qatar!“, erklärte Odessa. Ihre Stimme verlieh der Drohung wenig Ausdruck. Sie war schwach und flatterhaft, weinerlich.
„Sie stirbt nicht“, wiederholte Qatar knurrend. Sollte dem so sein, würde er Odessa wohl oder übel noch vor Ort den schlanken Hals umdrehen müssen. Die Attentäterin hatte etwas Psychopathisches an sich und er würde nicht den Rest seines Lebens einen Schuss in den Hinterkopf fürchten wollen.

Odessa injizierte der Spectre das Medigel, das in die Poren und Fasern ihres Körpers eindrang und diesen dazu zwang trotz aller Schmerzen am Leben zu bleiben.
„Sie hat hier irgendwo ein biotisches Rettungsset“, sagte die Menschenfrau, sprang auf und rannte in Richtung der Wohnräume der Asari. Qatar neigte den Kopf und lauschte dem rasselnden, sich aber langsam regulierenden Atem. Schon kam die Attentäterin zurück. Sie drückte Seeva eine metallene, übel aussehende Nadelapparatur in den Hals. Nanobots, programmiert auf die Heilung biotisch aktiver Lebewesen.
„Das wird sie am Leben halten. Gute Idee“, sagte Qatar. Er sah, wie sich Odessa eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
„Geht es Ihnen gut?“, fragte er vorsichtig. Sie nickte knapp.
„Was jetzt?“
„Ich habe eine Idee. Aber es muss schnell gehen…“

numberten
16.09.2021, 18:34
„Oh man, Sie sehen aus wie ein ungemachtes Bett“, sagte Charis und bot der Asiatin mit der freundlichen Kuchenschachtel Einlass auf die Renacimiento. Nicht, dass die Asari, die gerade zehn Stunden am Stück geschlafen hatte, wesentlich frischer aussah. Das rabiate Klopfen an der Außenhülle ihres Schiffes hatte sie aus einem angenehmen Traum, in dem ein glasklarer Pool eine Rolle spielte, gerissen. Ihr Outfit war ihrem Status angepasst: eine Hose, offene Stiefel und ein enganliegendes, schwarzes Tanktop, dass dieselbe dunkle und wie aufgemalte Intensität auf der blauen Haut hatte, wie das Drachen-Tattoo auf Charis‘ Unterarm.

Die Schmugglerin warf ihrer Natur entsprechend einen verschwörerischen Blick nach rechts und links, dann schloss sie die Pforte. Yuika hatte ihren Weg zum kleinen, runden Tisch gefunden. Charis argwöhnte, dass sie das Innere des Schiffes also schon kannte. Vermutlich hatte sie selbst die Kaffeemaschine installiert. Vor dieser kam Charis nun zum Stehen, rieb sich die Hände und sagte: „Dann wollen wir mal.“ Sie öffnete ein magnetisches Fach direkt neben der Maschine und eine geöffneter Sack Kaffeebohnen kippte ihr entgegen. Klimpernd fielen die geröteten Bohnen auf den stählernen Fußboden, während Charis sich bemühte die offene Packung in Balance zu bringen. Das Malheur war kein Wunder, hatte die Asari den kleinen Aufbewahrungsschrank über und über mit Packungen aller Farben vollgestopft, alle gefüllt mit Kaffee unterschiedlichster Herkunft, mancher im Stück, mancher gemahlen.

Die Asari fluchte bewundernswert viele Flüche, während unter ihren Stiefelsohlen die Bohnen knirschten. Yuikas Blick, die belustigt zur ihr herübersah, falsch deutend erklärte sie: „Ich habe echt nicht gewusst, was für einen Kaffee man da nimmt. Das Extranet ist voll von Angeboten und Tipps und irgendwelchen Leuten, die sich ‚Espressonisten‘ nennen und über die genaue Art des Mahlhergangs in Foren austauschen.“
Das Ende vom Lied war, dass Charis aus Überforderung Kaffee im Wert von achthundertdreiundfünzig Credits online und auf dem Schwarzmarkt gekauft hatte, von dem zumindest der illegal erworbene den Faden Beigeschmack von synthetischer Herstellung hatte. „Und das, obwohl auf der Packung ein alter Mensch mit einem Esel ist“, empörte sich die Schmugglerin, die die Ironie der Situation nicht erkannte.
Offenbar hatte die Asari zudem trotz besseren Wissens versucht, Bohnen mit dem Griff ihrer Predator zu zerschlagen und in das Fach für gemahlenen Kaffee zu schütten, was zu einer Verstopfung des Mahlwerks führte, welches erst unter dem Einsatz von viel Medigel wieder gangbar wurde. Schließlich aber funktionierte die Maschine wieder und aufgrund einer zweistündigen sowohl automatisierten wie auch manuellen Reinigung wieder wie neu. Diese Odyssee sah man dem Vollautomaten weder an, noch hatte sie geschmackliche Spuren hinterlassen.

Charis, die sich nach diesem unschönen Abenteuer doch das Bedienungsvideo angeschaut hatte, servierte ihrem Gast eine Tasse frischgebrühten Kaffee aus Indien.
„Milch und Zucker“, sagte sie und stellte einen Liter Kunstmilch sowie ein Paket vakuumversiegelten Bruchzucker auf den Tisch, ehe sie sich setzte. Die Kaffeemaschine und die Gastlichkeit, die sie auf die Renacimiento gebracht hatte, waren Charis‘ hauseigener Stolz geworden, dem sie auf schon fast spießerartige Art und Weise eiferte.

„Sie haben also Informationen über Ihren Schmuggler? Interessant. Der Name sagt mir etwas.“ Die Asari rief auf ihrem Omnitool das Verzeichnis der Schiffe auf, denen sie im Laufe ihrer Karriere begegnet war und deren Schiffs-ID auf der Renacimiento gespeichert wurden. Das diente vornehmlich der Identifikation der verschiedenen Strafvollzugsbehörden, die in der Galaxie existierten und keinesfalls überall gleich aussahen.
Sie entdeckte die Karadaan in einem Eintrag von vor über sieben Jahren. Damals hatte das Schiff noch einem quarianischen Piratenkapitän gehört, dessen Mannschaft mehrheitlich aus reparierten Mechs bestanden hatte. Der Weg der Renacimiento und der Karadaan hatten sich damals im All gekreuzt, es war aber bei der zugesicherten gegenseitigen Vernichtung geblieben. Der Name war trotz des Besitzerwechsels gleichgeblieben. Charis rief die dürftigen Daten über die Karadaan auf und spielte sie auf einen Holobildschirm auf der Tischplatte. Der rechte Antrieb des Schiffs steckte nun zwar in einer Kaffeetasse, dennoch war es ein grobes Abbild.
„Also, was haben wir?“, fragte die Schmugglerin und machte sich damit unbewusst mit einer Sache gemein, die ihr mehr Schwierigkeiten als ohnehin schon einbrocken konnte.

Yuika hatte sich zielsicher den Weg zum kleinen Tisch gesucht, wo auch die Kaffeemaschine schon wartete. Sie kannte das Innere des Schiffes noch recht gut. Schließlich war es gar nicht so lange her das sie und Airi über die Bezüge gefachsimpelt hatten, welche sie für das Cockpit ausgesucht hatten. Seitdem sah es hier wieder ein wenig unordentlicher, aber dafür wohnlicher aus. Die Japanerin zog ihre Jacke aus und hängte sie über den Stuhl. Sie trug ein weißes T-Shirt, auf welchem sich ein schwarzer Kirschblütenzweig malerisch den Weg nach unten suchte. Auf den nackten Armen leuchteten die Irezumi, welche mit ihren Ahornblättern und Chrysanthemen das florale Thema unterstrichen.

Von ihrem Stuhl aus betrachtete sie das Treiben ihrer Gastgeberin, welche immer noch leichte Anlaufschwierigkeiten mit dem Geschenk zu haben schien, aber vollkommen Feuer und Flamme war. Orlowski-san hatte wohl ein Händchen dafür gehabt.
Yuika war mehr die Teetrinkerin, was aus ihrer Erfahrung nach jedoch das größere Minenfeld in Hinsicht von Snobs sein konnte.
Während die Maschine endlich ihr Werk verrichtet hatte, packte sie die weiße Kuchenpackung aus.
Im Inneren fanden sich ein Stück bunte Regenbogentorte und ein Stück Erdbeercremetorte mit doppelten Biscuitboden. Die dritte Backware war ein sehr dunkler Schokoladenkuchen. Das was übrig blieb, würde sie ihrer Schwester mitbringen.

Sie verwies einladend auf die offene Box und nahm dann dankend die Kaffetasse entgegen, einen Schluck des schwarzen Getränk nehmend.
"Hm, nicht schlecht. Bei der Masse ihrer Käufe sind nicht nur Fehlkäufe dabei.", meinte sie anerkennend und lächelte.
"Genau, die Karadaan.", griff sie dann das Thema auf und aktivierte ihr Omnitool. Mit ein paar Handgriffen verband sie sich mit dem kleinen Holobildschirm und griff auf die vorliegende Datei zu. Mehrere Programme verarbeiteten die von ihr getägigten Bilder und Scans, um diese mit dem vor ihnen schwebenden Abbild abzugleichen.
"Nun, an dem grundlegenden Schiff an sich hat sich wohl nichts geändert..seit sie ihm wohl das letzte Mal begegnet sind. Immer noch ein umgebautes Frachtschiff der alten batarianischen Idargon-Klasse. Robuste Teile, viel Stauraum, sehr praktisch für Upgrades. Es ist wohl das zwei-bis dreifache Größer als ihr Schiff, was wohl auch nötig ist wenn man Lebenfracht transportiert. Die Triebwerke wurden durch neuere Fusionstriebwerke ausgetauscht, die Geschütze sind zwei stärkere Massenbeschleuniger, zwei kleine 360° bewegbare Turrets und im hinteren Bereich ein Heckgeschütz, welches auch manuell bedient werden kann. Recht viel Feuerkraft, allerdings soll der batarianische Sektor auch nicht unbedingt freundlich. Da kann man schnell zum Händler zur Ware werden.", trug sie vor, während auf dem Hologramm die erwähnten Details hinzugefügt oder einfach rot hervorgehoben wurden.
"Ich würde ihrem Schiff zweifellos den Vorteil der Beweglichkeit einräumen, aber es spricht wohl wenig für eine direkte Auseinandersetzung. Ich kenne den Bericht der Werkstatt ihres Schätzchens aus denen hervorgeht das ihre Geschütze in den letzten Jahrzehnten nur notdürftig kalibriert wurden. Ich nehme also mal an das die Dinger nicht häufig benutzt werden.", analysierte sie nüchtern.
"Was ich nicht negativ meine. Ein Schmuggler der oft schießen muss, macht offensichtlich seinen Job falsch.", fügte sie anerkennend hinzu.
"Eine direkt Annäherung sehe ich deswegen als kritisch an. Nicht wenn die Karadaan voll gefechtsbereit ist.", meinte Yuika und nahm einen größeren Schluck Kaffee, die Müdigkeit verdrängend.
"Jedoch, es ist groß. Hat aber keine große Besatzung. An sich könnte er das Ding alleine fliegen, aber ich bin mir sicher das er noch einen Co-Piloten hat, über den ich allerdings noch nichts hat. Vielleicht heuert er für solche Flüge noch jemanden als Wachhund an. Aber nicht zwingend, die Fracht wird schließlich in Stasekapseln schlummern. Kein Grund für einen Aufpasser.", fuhr sie fort.
"Meine derzeitige Intention wäre deshalb, dass ich das Schiff vor dem Abheben infiltriere und mich verstecke bis es im Orbit ist. Dann schalte ich die Besatzung aus, bringe es zum stehen und sende ihnen die Koordinaten damit sie uns abholen.", trug sie ihre Idee vor.
"Sowas in der Art habe ich schonmal gemacht, auch wenn ich sagen kann das keine lustige Erfahrung war. Stundenlanges Warten ist zum kotzen.", meinte sie selbstbewusst und sah dann die Schmugglerin neugierig an.
"Oder hat die Pilotin vielleicht andere Vorschläge?", erkundigte sie sich freundlich und griff nach einem der noch verfügbaren Kuchen.

Shepard Commander
16.09.2021, 20:43
Yuika hatte sich zielsicher den Weg zum kleinen Tisch gesucht, wo auch die Kaffeemaschine schon wartete. Sie kannte das Innere des Schiffes noch recht gut. Schließlich war es gar nicht so lange her das sie und Airi über die Bezüge gefachsimpelt hatten, welche sie für das Cockpit ausgesucht hatten. Seitdem sah es hier wieder ein wenig unordentlicher, aber dafür wohnlicher aus. Die Japanerin zog ihre Jacke aus und hängte sie über den Stuhl. Sie trug ein weißes T-Shirt, auf welchem sich ein schwarzer Kirschblütenzweig malerisch den Weg nach unten suchte. Auf den nackten Armen leuchteten die Irezumi, welche mit ihren Ahornblättern und Chrysanthemen das florale Thema unterstrichen.

Von ihrem Stuhl aus betrachtete sie das Treiben ihrer Gastgeberin, welche immer noch leichte Anlaufschwierigkeiten mit dem Geschenk zu haben schien, aber vollkommen Feuer und Flamme war. Orlowski-san hatte wohl ein Händchen dafür gehabt.
Yuika war mehr die Teetrinkerin, was aus ihrer Erfahrung nach jedoch das größere Minenfeld in Hinsicht von Snobs sein konnte.
Während die Maschine endlich ihr Werk verrichtet hatte, packte sie die weiße Kuchenpackung aus.
Im Inneren fanden sich ein Stück bunte Regenbogentorte und ein Stück Erdbeercremetorte mit doppelten Biscuitboden. Die dritte Backware war ein sehr dunkler Schokoladenkuchen. Das was übrig blieb, würde sie ihrer Schwester mitbringen.

Sie verwies einladend auf die offene Box und nahm dann dankend die Kaffetasse entgegen, einen Schluck des schwarzen Getränk nehmend.
"Hm, nicht schlecht. Bei der Masse ihrer Käufe sind nicht nur Fehlkäufe dabei.", meinte sie anerkennend und lächelte.
"Genau, die Karadaan.", griff sie dann das Thema auf und aktivierte ihr Omnitool. Mit ein paar Handgriffen verband sie sich mit dem kleinen Holobildschirm und griff auf die vorliegende Datei zu. Mehrere Programme verarbeiteten die von ihr getägigten Bilder und Scans, um diese mit dem vor ihnen schwebenden Abbild abzugleichen.
"Nun, an dem grundlegenden Schiff an sich hat sich wohl nichts geändert..seit sie ihm wohl das letzte Mal begegnet sind. Immer noch ein umgebautes Frachtschiff der alten batarianischen Idargon-Klasse. Robuste Teile, viel Stauraum, sehr praktisch für Upgrades. Es ist wohl das zwei-bis dreifache Größer als ihr Schiff, was wohl auch nötig ist wenn man Lebenfracht transportiert. Die Triebwerke wurden durch neuere Fusionstriebwerke ausgetauscht, die Geschütze sind zwei stärkere Massenbeschleuniger, zwei kleine 360° bewegbare Turrets und im hinteren Bereich ein Heckgeschütz, welches auch manuell bedient werden kann. Recht viel Feuerkraft, allerdings soll der batarianische Sektor auch nicht unbedingt freundlich. Da kann man schnell zum Händler zur Ware werden.", trug sie vor, während auf dem Hologramm die erwähnten Details hinzugefügt oder einfach rot hervorgehoben wurden.
"Ich würde ihrem Schiff zweifellos den Vorteil der Beweglichkeit einräumen, aber es spricht wohl wenig für eine direkte Auseinandersetzung. Ich kenne den Bericht der Werkstatt ihres Schätzchens aus denen hervorgeht das ihre Geschütze in den letzten Jahrzehnten nur notdürftig kalibriert wurden. Ich nehme also mal an das die Dinger nicht häufig benutzt werden.", analysierte sie nüchtern.
"Was ich nicht negativ meine. Ein Schmuggler der oft schießen muss, macht offensichtlich seinen Job falsch.", fügte sie anerkennend hinzu.
"Eine direkt Annäherung sehe ich deswegen als kritisch an. Nicht wenn die Karadaan voll gefechtsbereit ist.", meinte Yuika und nahm einen größeren Schluck Kaffee, die Müdigkeit verdrängend.
"Jedoch, es ist groß. Hat aber keine große Besatzung. An sich könnte er das Ding alleine fliegen, aber ich bin mir sicher das er noch einen Co-Piloten hat, über den ich allerdings noch nichts hat. Vielleicht heuert er für solche Flüge noch jemanden als Wachhund an. Aber nicht zwingend, die Fracht wird schließlich in Stasekapseln schlummern. Kein Grund für einen Aufpasser.", fuhr sie fort.
"Meine derzeitige Intention wäre deshalb, dass ich das Schiff vor dem Abheben infiltriere und mich verstecke bis es im Orbit ist. Dann schalte ich die Besatzung aus, bringe es zum stehen und sende ihnen die Koordinaten damit sie uns abholen.", trug sie ihre Idee vor.
"Sowas in der Art habe ich schonmal gemacht, auch wenn ich sagen kann das keine lustige Erfahrung war. Stundenlanges Warten ist zum kotzen.", meinte sie selbstbewusst und sah dann die Schmugglerin neugierig an.
"Oder hat die Pilotin vielleicht andere Vorschläge?", erkundigte sie sich freundlich und griff nach einem der noch verfügbaren Kuchen.


Yuikas Plan schien ausgefeilt genug und vor allem recht risikoarm für die Asari. Sehr gewagt für die Menschenfrau, aber ungefährlich für Charis, die sich das Stück Kuchen in den bunten Farben auflegte und bei Yuikas Vortrag geschäftig nickte und Krümel abbrach.
„Nein, find ich gut“, sagte Charis und schluckte hastig halbgekauten Kuchen runter. Sie deutete auf das Holo-Schiff, als wäre er ein detaillierter Plan ihres Vorgehens und sagte: „Das find ich sehr gut, gefällt mir.“ Sie schaute zur Asiatin, trank einen Schluck schwarzes Gold und sagte: „Ich wäre im direkten Raumkampf tatsächlich nicht so gut. Um ehrlich zu sein habe ich die Geschütze kein einziges Mal in einem Kampf abgefeuert. Nur einmal, weil ich mit einem Kroganer gewettet habe, dass ich einen Pyjak auf zwei Kilometer Entfernung abknallen kann.“ Sie zuckte die Achseln und ließ offen, ob sie die Wette gewonnen oder ihrer Natur entsprechend verloren hatte.
„Aber Ihr Plan, der gefällt mir.“
Sie würde sich kaum anmaßen diese erfahrene Killerin vor den Risiken einer solchen Aktion zu warnen.
„Und sollte alles schiefgehen, empfehle ich einen Helm mit kurzzeitiger Sauerstoffversorgung. Sie öffnen die Luftschleuse, lassen sich ins All ziehen und ich sammle Sie dort auf“, schlug die Asari als Plan B vor.
Dann kam ihr ein Gedanke und Charis fragte: „Damit ich das richtig verstehe: Ich soll dann Sie und die entführten Frauen übernehmen, oder? Ich soll jetzt nicht das Sklavenschiff fliegen?“

Shepard Commander
19.09.2021, 12:40
Qatars Kiefermandibeln zuckten wütend. Seine gelben Augen fixierten die Asari, die am gewölbt designten, hellweißen Tisch vor ihm saß. Er bemerkte zwar, wie elend sie aussah, wollte es aber in diesem Moment bewusst ignorieren.
„Sie sind ein Spectre. Ich dachte immer, dass Spectre die höchste Instanz der Gerechtigkeit sind“, fauchte er. „Dienen und Beschützen in seiner reinsten Form!“ Seine geballter Faust fuhr krachend auf die Tischplatte nieder. „Nach all den Kämpfen und den Toten wollen Sie Decius Vhan einschüchtern? Ihn dezent befragen?“, schrie der Turianer. Die letzten Stunden, die Tage seit der Rückkehr von Sur’Kesh waren für ihn zu einer Geduldsprobe geworden. Vhans Spendengala stand kurz bevor; Geld, dass sich der gierige Bastard in die eigene Tasche stecken und sein Projekt finanzieren wollte. Qatar fiel auf, wie wenig er sich um die unedlen Motive und die schreckliche Wahrheit dahinter kümmerte, die Decius Vhan antrieben. Er hatte seine eigene Motivation und Seeva T’Saari begann, ihn zu enttäuschen. Ihr Äußeres passte gut zu dem, wie er sie sah: Dunkle Ringe unter den sonst so wachen Augen, ihr Atem ging unregelmäßig und schien sogar zu rasseln. Vielleicht war sie doch keine Kämpferin, sondern eine ausgezehrte Löwin, die den Menschen so stolz als Symbol dienten und letztlich doch schwächelten. Seevas Augen flackerten.

„Vhan wird bezahlen. Er muss“, sagte sie, aber sie klang dabei in den turianischen Ohren nicht mehr so überzeugt wie dereinst. Qatar fluchte innerlich. Er hätte Vhan erschießen sollen, hätte es gekonnt, als der arrogante Patriarch das Hotel van Zans verlassen und siegestrunken seines Weges gezogen war. Er hätte sein erbärmliches Leben problemlos ausradieren können und hatte es doch nicht getan, weil die Spectre andere Pläne hatte. Eine Anlage anzugreifen oder einem billigen Kriminellen gleich batarianische Piraten für Überfälle anzuheuern, das war nicht der Kampf, den Qatar wollte; den er brauchte. T’Saari sah Erfolge, wo keine waren.
Jeden Abend trank Qatar billigen Fusel und versuchte sich die Gesichter der Turianer und Salarianer vorzustellen, die er auf Sur’Kesh ausgelöscht hatte – es gelang ihm nicht. Er sah immer nur die verzerrte, hasserfüllte Miene seines alten Feindes vor sich. Bei jedem abgefeuerten Projektil, bei jedem zerberstenden Kopf stellte er sich vor, wie Decius Vhans Leben zersprang wie ein heruntergefallenes Glas.

„Wenn Sie mich auf Ihrer Seite halten wollen, dann schnappen Sie sich Ihre Schrotflinte und… Commander?“
Seevas Blick verschwamm. Langsam, ganz langsam, als bewege sie sich in Zeitlupe, sackte ihr Kopf auf die Brust. Dann kippte sie vornüber.
„Commander!“, rief Qatar nun hörbar erschrocken. Sein Zorn war plötzlich wie verflogen. Er hörte ihr gurgelndes Atmen, raste um den Tisch und packte ihren erschlafften und damit merkwürdig verletzlichen Körper und hob ihn mühelos hoch, ehe die Asari vom Stuhl fallen würde.
„Odessa!“, rief er in die Eingeweide der Wohnung. Die Attentäterin, die sich vornehm zurückgehalten hatte, kam um die Ecke. Ihr Gesicht spiegelte Panik, als sie die Asari rücklings auf dem Boden liegend vorfand.
„Ist hier irgendwo ein Medigelspender?“, fragte Qatar. Odessa verschwand, kam sofort mit leuchtendem Universalwerkzeug wieder und kniete sich neben sie.
„Wenn sie stirbt…“
„Sie wird nicht sterben“, beharrte Qatar, ohne sich der Sache auch nur ansatzweise sicher zu sein. Die Zeichen standen eher auf das Gegenteil, als T’Saari ein erstickendes Husten von sich gab.
„Wenn sie stirbt und Sie Schuld daran haben, lasse ich Sie leiden, Qatar!“, erklärte Odessa. Ihre Stimme verlieh der Drohung wenig Ausdruck. Sie war schwach und flatterhaft, weinerlich.
„Sie stirbt nicht“, wiederholte Qatar knurrend. Sollte dem so sein, würde er Odessa wohl oder übel noch vor Ort den schlanken Hals umdrehen müssen. Die Attentäterin hatte etwas Psychopathisches an sich und er würde nicht den Rest seines Lebens einen Schuss in den Hinterkopf fürchten wollen.

Odessa injizierte der Spectre das Medigel, das in die Poren und Fasern ihres Körpers eindrang und diesen dazu zwang trotz aller Schmerzen am Leben zu bleiben.
„Sie hat hier irgendwo ein biotisches Rettungsset“, sagte die Menschenfrau, sprang auf und rannte in Richtung der Wohnräume der Asari. Qatar neigte den Kopf und lauschte dem rasselnden, sich aber langsam regulierenden Atem. Schon kam die Attentäterin zurück. Sie drückte Seeva eine metallene, übel aussehende Nadelapparatur in den Hals. Nanobots, programmiert auf die Heilung biotisch aktiver Lebewesen.
„Das wird sie am Leben halten. Gute Idee“, sagte Qatar. Er sah, wie sich Odessa eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
„Geht es Ihnen gut?“, fragte er vorsichtig. Sie nickte knapp.
„Was jetzt?“
„Ich habe eine Idee. Aber es muss schnell gehen…“


Das Hologramm materialisierte sich in einer schwarzen Nische. Das Blau der Datenströme strahlte die Ecke aus, die den Hintergrund für den weiblichen Turianer (https://samurai-gamers.com/wp-content/uploads/2017/03/turian3.jpg) bildete, der sich einmal um die eigene Achse drehte und in der Größe von Eins zu Achtzehn vor Qatar und Odessa stand.
„Ich weiß nicht, wie Sie meine Adresse ausfindig machen konnten und wer Sie sind. Ihre Nachricht klang eilig, ich hoffe also, dass Sie sich der Konsequenzen so eines Aufrufs bewusst sind“, sagte die in eine professionelle Kampfpanzerung gewandte Turianerin streng und blickte zu Qatar. Dessen Mandibeln pulsierten vor Anspannung. Die Frau hieß Varia Tacitus und war ihre beste Chance, T’Saari am Leben zu halten – und sie war nicht weniger gefährlich, als die Asari.
„Ich würde nicht anrufen, wenn es nicht wichtig wäre“, schnarrte die unangenehme Stimme des Ex-Söldners durch den Transmitter. Die Turianerin verschränkte die Arme vor der Brust.
„Was wollen Sie? Sprechen Sie rasch.“
Qatar holte tief Luft und bedeutete der kurz vor der Explosion stehenden Odessa, sich zurückzuhalten. Die Holo-Turianerin warf der Menschenfrau einen strengen Blick zu. Qatar mutmaßte, dass sie nur eine Chance hatten. Legte die Frau auf, war sie vertan und eine weitere Kommunikation unmöglich, dafür würden die Programme in der Communication-Line sorgen.
„Ich muss jemanden aus dem Gefängnis freibekommen. Einen Arzt und Genetiker, der wegen unethischer Experimente, Zugehörigkeit zu einer Terrororganisation und Todschlags einsitzt.“ Er hörte das Seufzen der anderen nicht, konnte es sich aber denken.
„Und ich brauche die Freigabe eines Spectre.“
Einen Moment passierte nichts.
„Bevor Sie auflegen!“, setzte Qatar hastig nach. „Es geht um T’Saari.“ Die Aufmerksamkeit der Turianerin, die vorher bestenfalls als bröckelig beschrieben werden konnte, kippte augenblicklich.
„Seeva T’Saari?“, fragte Varia Tacitus.
„Genau die. Wir gehören zu ihrem Team, Geheimmission des Rats“, erklärte Qatar leidenschaftslos. „Sie ist vergiftet worden und der Kerl, den wir aus dem Gefängnis holen müssen ist ihre beste Chance.“
„Gehen Sie ins Krankenhaus“, sagte die Turianerin wütend.
„Können wir nicht. Ihre Feind sind auf der Citadel und haben ihre Augen überall. Gehen wir ins Krankenhaus, wirkt sie schwach und das kann sie sich nicht leisten. Ganz abgesehen davon, dass sie dort ungeschützt wäre und die Synthetisierung eines Heilmittels durch die dortigen Ärzte ewig dauern würde. Der Kerl, Dr. Huang Yingjun (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Dr._Huang_Yingjun), hat auf dem Gebiet schon experimentiert und stand schon seit Tagen auf der potenziellen Rekrutierungsliste des Commanders. Ich fürchte, dass ihr die Zeit wegrennt.“

Qatar nickte Odessa zu, die ihr Omnitool aktivierte, das Holo darauf lud und mit diesem zu dem Bett ging, in dem Seeva leicht sediert lag und schwer atmete. Die Turianerin betrachtete die Asari schweigend, dann drehte sie sich zu Qatar um.
„Was brauchen Sie?“
„Freigabe für Dr. Yingjun und seine Forschungsmaterialien. Und eine sichere, schnelle und unbeobachtete Entlassung. Er soll das Gefängnis durch das Hauptportal verlassen und sich nach links wenden.“
Der Turianer hatte seine Kontakte spielen lassen und würde für eine unauffällige und sichere Abholung sorgen. „Einverstanden!“, sagte Varia Tacitus. „Und danach?“
„Was meinen Sie?“, fragte Qatar verwirrt.
„Ich entlasse einen Gefangenen, der sicher nicht ohne Grund eingesperrt wurde. Was passiert nach Seevas Heilung?“
„Ihr Vorschlag?“
„Zurück ins Gefängnis“, antwortete die Turianerin ohne Umschweife.
„Vielleicht ist er nützlich.“
„Ich helfe Ihnen, weil Seeva T’Saari eine geschätzte Kameradin und Freundin ist. Sie hat mich in meinen ersten Jahren als Spectre unterstützt und ich sähe es nur sehr ungern, wenn sie stirbt. Trotzdem kann ich nicht einmal für sie die Gerechtigkeit ignorieren, derer sich der Arzt damit entziehen würde. Bringen Sie ihn zurück!“
„Verstanden. Sorgen Sie nur dafür, dass wir ihn erst haben und der Commander über den Berg ist.“
„Habe ich Ihr Wort?“
„Sie haben mein Wort“, versprach Qatar.
Die Turianerin tippte auf ihr Omitool. „Ich leite alles in die Wege.“
Damit verabschiedete sie sich ohne in weiteres Wort.

numberten
19.09.2021, 13:57
Hanna (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831534&viewfull=1#post26831534) Dras (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26832014&viewfull=1#post26832014) Niall (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831592&viewfull=1#post26831592)

"Ahh, Ilias. Schön das sie es einrichten konnten. Ja, er ist mal wieder sehr fleißig. Und subtil wie ein Ziegelstein.", begrüßte Rose die eintreffende Menschenfrau freundlich. Mit einem kurzen Tippen auf ihr Omnitool, gab sie der Blondine zugriff auf ihr Taktik Interface.
"Momentan beharkt er sich mit ein paar Leuten der Mask, auf jedenfall ist das nahliegend. Scheinbar ist er in ihr Treffen reingeplatzt und jetzt auf mehr Widerstand getroffen als erwartet. Der Erfolg ist hörbar.", erklärte sie die derzeitige Lage. Im Hintergrund röhrte die Revenant.
"Verständlicherweise schicke ich keinen Beamten ins Kreuzfeuer. Die Straßen nach draußen nach draußen sind durch Scharfschützenteams gesichert, die Mechs sollten genügen um bei den meisten Kombatanten den Fluchtreflex zu triggern.", merkte sie an.
"Da wir es jedoch mit dem Meister des Fersengeldes zu tun haben, bezweifle ich das er uns den Gefallen tut über die Straße zu rennen."
Eine Projektion des Stationsplan, des hiesigen Bezirkes, manifestierte sich in der Mitte des Raumes. Vor ihren Augen manifestierte sich das örtliche Viertel und seine unteren Ebenen.
"Ich habe von Shadow Informationen über die hiesigen Keepertunnel erhalten, seinen Lieblingsrückzugort. Wenn er nicht oberhalb die Flucht versucht, wird er es wieder unterhalb tun.", meinte Rose und es leuchteten mehrere Stellen rot auf.
"Zugänge zu den Keeper Tunneln. Wie sie sehen befindet sich einer direkt in dem Gebäude vor uns. Aber nicht der einzige in der Nähe."
Eine zweite Projektion erschien und zeigte eine kleine, aber äußerst robust wirkende Drohne (https://i.pinimg.com/564x/e9/fc/6f/e9fc6fd03e6da2e4a6675076714d5005.jpg).
"Nach den letzten Ereignissen hat man endlich mal ein wenig Geld in die Hand genommen. Ich schicke momentan ein paar dieser kleinen Mistkerle bei den näheren Eingängen in die Tunnel, eine Art kleines Vorauskommando. Die Mechs rücken derzeit weiter in das Gebäude fort."
Die Asari löschte wieder die Projektion der Drohnen und zoomte stattdessen auf einen nahen Eingang in die Tunnel vor.
"Was nicht bedeutet das wir hier faul auf unserem Hintern sitzen bleiben. Von diesem Eingang sollte es am einfachsten sein potenzielle Fluchtrouten abzuschneiden.", erklärte sie entschlossen.
"Ich hoffe sie sind bereit, mit runter zu kommen. Falls sie noch etwas an Ausrüstung benötigen, versuche ich das ihnen zu organisieren."

Majonese
19.09.2021, 14:55
Amaias Zimmer (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1577640-48-D%C3%A9anann-Laochra-%C3%89-Sin/page7?p=26768248&viewfull=1#post26768248) war zwar immer noch gefüllt mit diversem Kram, der einen Teil des Bodens ausfüllte, doch offenbar hatte die Bewohnerin damit angefangen, ein wenig zu entrümpeln. Ob Amaia die Sachen weggeworfen oder einfach in einen anderen Raum gestellt hatte, ließ sich auf den ersten Blick nicht sagen, doch es war auf jeden Fall schon deutlich gemütlicher als beim letzten Mal, dass Rebecca hier gewesen war.
An der Fensterbank und den Wänden fanden sich nun auch wieder ein paar Dekorationen, darunter auch ein paar Stücke, welche Rebecca ihrer Freundin über die Jahre hinweg geschenkt hatte und die nun wieder etwas Farbe in das Zimmer brachten.
Während sie das Durcheinander, das ihre Mutter und ihr Schwiegervater in den letzten Jahren hier hinterlassen hatten, nun nach und nach beseitigte, verbreitete Amaia nun ihrerseits ihre eigene Unordnung im Raum. Hinter der Tür lagen einige Paar Schuhe wild durcheinander, über der Bettkante hingen eine Jogginghose und einige Oberteile, auf dem Schreibtisch stand eine halbleere Wasserflasche und eine Schale mit Essensresten. Offenbar hatte Amaia auch angefangen, ihr Bücherregal wieder einzuräumen, war aber noch nicht fertig geworden und so türmten sich mehrere Bücherstapel im Raum verteilt auf.
Rebecca mochte das. Diese leichte Schmuddeligkeit, die das Gefühl gab, dass hier tatsächlich jemand wohnte, ohne aber in völliges Chaos auszuarten. Es schien, als ob sich Amaia zuhause nun etwas besser zurechtfand. "Deine Mom war echt nett", stellte sie wie beiläufig fest, während ihre beste Freundin sich auf ihr Bett warf.
"Jaah...manchmal ist sie schon in Ordnung..." Doch die plötzlich Härte in Amaias Blick verriet, dass die Wahrheit deutlich komplizierter war.
"Und...glaubst du, dass ihr euch wieder...vertragen könnt?"
"Keine Ahnung!", gab Amaia ruppig zurück. "Ich habe wirklich keine Lust jetzt darüber zu reden, okay?"
"Fuck off! Hey! Ich liebe dich!" Rebecca seufzte leicht, doch sie wollte Amaia nicht weiter mit dem Thema belästigen und ließ sich neben ihr auf dem Bett nieder. Um das Thema zu wechseln fragte sie schließlich: "Also...DnD...wie genau läuft das jetzt ab?"
Amaias Laune besserte sich schlagartig. "Hast du dir die Links durchgelesen, die ich dir zugeschickt habe?", wollte sie wissen.
Rebecca nickte langsam. Ihre beste Freundin hatte ihr das Regelwerk des Rollenspiels zugeschickt und es war, wie sie ursprünglich befürchtet hatte, ein kleines Buch gewesen. Gelesen hatte sie es, verinnerlicht...nicht unbedingt. "Um ehrlich zu sein...das war echt ein bisschen viel..."
"Ach, das macht gar nichts!", meinte Amaia leichthin. "Hier...!" Sie schnappte sich ein Datapad von ihrem Schreibtisch und hielt es Rebecca hin. "Ich habe dir das Regelwerk nochmal hierdrauf kopiert. Dann kannst du zur Not auch immer was nachschauen. Oder du fragst uns einfach..."
"Okay..." Rebecca nahm das Pad entgegen, fühlte sich aber nicht weniger überfordert mit der Vielzahl an Klauseln und Besonderheiten, welche das Spiel offenbar bereithielt.
"Die meisten Regeln sind am Anfang auch nicht so wichtig und das meiste lernt man eh beim Spielen", versuchte Amaia sie zu beruhigen. "Viel wichtiger ist ja, was für einen Charakter du spielen möchtest! Also, hast du dir schon was überlegt?"
Obwohl Rebecca noch nie in ihrem Leben Dungeons and Dragons oder irgendein vergleichbares Spiel gespielt hatte, wusste sie zumindest, dass die Figuren, die sich jeder Spieler ausdachte, Dreh- und Angelpunkt des Ganzen waren. Die Idee dahinter, dass man zusammen mit einer Gruppe an Freunden ein Abenteuer erlebte und dabei gegen Schurken und Monster kämpfte, klang ja ganz spannend. Nur fiel es ihr nicht leicht, sich einen Charakter auszudenken, den sie in so einem Abenteuer verkörpern sollte, denn sie war alles andere als vertraut mit klassischen High-Fantasy-Welten, in denen das Spiel stattfand. "Noch nicht so richtig", gab sie zu.
"Halb so wild, wir können deinen Charakter ja zusammen machen." Voller Elan nahm Amaia ihrer Freundin das Datapad wieder aus den Händen und aktivierte es. Sie klickte ein paar mal hin und her und öffnete schließlich eine Datei, welche sich als sehr kompliziert anmutenden Steckbrief auf dem Holo-Display präsentierte. "Das hier ist dein Charakterbogen, den wirst du nachher noch brauchen. Vielleicht fangen wir zuerst mit der Klasse an...was willst du spielen?"
"Ähm..." Zwar hatte Rebecca verstanden, dass es unterschiedliche Klassen mit jeweils einzigartigen Fähigkeiten gab, aber sie konnte sich trotzdem nur wenig unter den Bezeichnungen der unterschiedlichen Klassen vorstellen. Klar, ein Kämpfer war wahrscheinlich jemand, der mit Waffen kämpfen würde und Schaden austeilte, aber Wörter wie 'Paladin' oder 'Schurke' ließen sie in erster Linie mit Fragezeichen zurück. "Vielleicht irgendwas, das...das...d-d-das. Das! Was? Das! Fuck off! Irgendwas, das...anderen hilft? Also, so was Unterstützendes..."
"Hm...du könntest auf jeden Fall Kleriker nehmen...oder Barde, wobei Barden als Klassen echt ziemlich scheiße sind! Waren sie wohl schon immer, seit den ersten Editionen..."
"Äh...ja, dann vielleicht Kleriker. Hey! Ich liebe Kleriker! Das sind meine liebsten...meine liebsten...meine liebsten Vögel!"
"Ist glaube ich auch ganz gut zum Einstieg", sagte Amaia ermutigend und trug auf dem Charakterbogen als Klasse 'Kleriker' ein. "Okay...und deine Rasse?"
Rebeccas Kopf ruckte plötzlich nach vorne und sie kniff die Augen zusammen. "Flamingo! Flamingo, oh oh oh-woah!"
"Ich glaube es gibt in dem Spiel keine Flamingo-Rasse", lachte Amaia.
"Oh...schade..." Grinsend rieb sich Rebecca den schmerzenden Nacken. "Naja, ich hab mir die Liste mit den Rassen schonmal angeschaut, aber ich kann mit den meisten nichts anfangen...ich meine, was ist denn ein Ork?"
"Naja ein Ork eben. Du weißt doch, so richtig große Brutalos, total stark und zäh und so", erklärte Amaia und untermalte die Beschreibung mit ausladenden Bewegungen ihrer Arme. "Ein bisschen wie Kroganer...nur etwas kleiner und hässlicher."
"Hm...okay..."
"Denk einfach an die Uruk-Hai aus Herr der Ringe!"
Rebecca blinzelte verwirrt. "Die was aus was?"
"Na...Herr der Ringe?"
Sie konnte nicht anders, als den Blick ihrer Freundin ein wenig hilflos zu erwidern. "Äh...ist das ein Film?"
Nun weiteten sich Amaias Augen und sie ließ entgeistert ihre Arme sinken. "Sag bloß...du kennst nicht die Herr der Ringe-Filme?"
In Rebeccas Verstand regte sich etwas. Doch, den Titel hatte sie tatsächlich schon einmal gehört. "Warte! Die kamen doch vor zehn Jahren raus, nicht?" Und noch ein Detail über die Filme kam ihr wieder ins Gedächtnis: Social-Media-Shitstorms. "Aber die waren doch total schlecht, oder?"
"Oh ja, die waren wirklich schlecht", bestätigte Amaia nachdrücklich. "Aber die meine ich gar nicht, das waren ja nur Remakes (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Der_Herr_der_Ringe_(Trilogie)). Ich meine die Original-Filme. Sag mir nicht, dass du noch nie davon gehört hast!"
"Ähm...ne, nicht wirklich. Sorry!"
"Ich glaube das gerade nicht!" Es war gar nicht so leicht zu sagen, ob das Entsetzen in Amaias Stimme gespielt war oder echt. Vielleicht ein wenig von beidem. "Wie kann das sein, dass wir uns seit über fünfzehn Jahren kennen und du noch nie Herr der Ringe geschaut hast?"
"Weiß ich doch nicht", lachte Rebecca über die Reaktion ihrer Freundin auf diese Enthüllung.
"Das ist doch Allgemeinbildung! Ich meine, die Filme sind Weltklasse. Auch heute noch!" Nun war deutlich zu erkennen, dass Amaia ihre beste Freundin ein wenig aufzog und auf ihrer Unkenntnis herumritt. "Vor allem als Neuseeländerin musst du das doch kennen, die wurden immerhin hier bei uns gedreht!"
"Als ob du alle Filme kennst, die irgendwann mal in Neuseeland gedreht wurden."
"Tue ich gar nicht, nur die wirklich Guten", gab Amaia verschmitzt zurück. "Mal im Ernst, das müssen wir unbedingt nachholen. Da wirst du dich nicht rausreden können!"
Rebecca grinste breit. "Wusste gar nicht, dass dir das so wichtig ist. Wichtig! Wichtig! Das ist wichtig! Wirklich w-w-w...fuck off! Ich habe einen Tumor!"
Die Rasse für Rebeccas Charakter auszuwählen gestaltete sich schon etwas schwieriger, als die Klasse. Amaia erzählte ihr, dass sie mit ihrer Gruppe die aktuellste Version von Dungeons and Dragons spielte, die Galaxy-Edition, und ihr standen damit nicht nur eine ganz Reihe von exotischen Fantasy-Rassen zur Auswahl, Spieler konnten auch in die Rolle der verschiedenen Alien-Spezies schlüpfen, welche Teil der galaktischen Gemeinschaft waren. Einen Moment lang fand Rebecca die Vorstellung recht witzig, eine einfältige Kroganerin zu spielen, entschied sich dann aber doch schlicht für einen Menschen.
Als nächstes musste sie ihre Charakterwerte auswürfeln.
"Die bestimmen sozusagen, was dein Charakter gut kann und was nicht", erklärte Amaia. "Wenn dein Wert bei Intelligenz zum Beispiel sehr niedrig ist, dann ist dein Charakter eben auch ziemlich dumm. Oder wenn du einen hohen Geschicklichkeitswert hast, bist du sehr flink und agil."
Rebecca war froh, dass ihre Freundin ihr mit all dem unter die Arme griff. Es war eigentlich nicht übermäßig kompliziert, aber ohne Hilfe hätte sie sicherlich die Hälfte aller Schritte vergessen. So musste sie etwa ihre Attributswerte auswürfeln und dann in ihren Charakterbogen eintragen, doch sie bekam noch Boni von ihrer Rasse dazu und konnte dann auch noch optionale Attributssteigerungen auswählen. Und an der Stelle hörte es nicht auf.
Sie bekam außerdem Fähigkeiten, Trefferwürfel, Ausrüstung, musste eine Unterklasse auswählen und konnte dann aus einer endlos langen Liste aus Zaubersprüchen auswählen, die ihr Charakter sprechen können würde. Ja, Rebecca hatte sich das Regelwerk durchgelesen, doch das half ihr bei ihrer Auswahl nur bedingt. Woher sollte sie denn wissen, ob 'Mit Toten sprechen' jetzt ein besserer Zauber war als 'Magie bannen'? Letztlich machte sie einfach das, was ihr Amaia riet und so nahm ihr Charakterbogen nach und nach Gestalt an.
Zuletzt musste sie sich auch noch einen Namen für ihre Figur überlegen. Zwar kamen von Amaia dafür auch ein paar Vorschläge, doch Rebecca wollte sich nicht mit doch eher willkürlich klingenden Fantasynamen wie 'Leora' oder 'Rhea' zufriedengeben. Bislang hatte sie bei der Erstellung ihres Charakters eigentlich nur abgenickt, was Amaia ihr geraten hatte, doch hier hatte sie zum ersten Mal das Gefühl, wirklich eine eigene Entscheidung treffen zu können. Sie überlegte eine Weile hin und her und schaute sich Namenslisten im Extranet durch, bis ihr schließlich ein Name in den Sinn kam, der ihr gefiel. "Ich glaube ich nehme...Adeleide of Londor. Findest du der geht?"
"Klingt fast schon adelig", grinste Amaia, doch ihr schien der Vorschlag zu gefallen. "Passt eigentlich ganz gut zu unserer Gruppe."
"Wieso? Wie heißt denn dein Charakter?"
"Nix."
Die Zeit verging wie im Flug und ehe sich die beiden versahen, war schon eine halbe Stunde rum. Obwohl sich Rebecca die meiste Zeit über völlig überfordert fühlte und nicht genau wusste, was sie eigentlich machte, als sie Einträge wie 'Göttliche Macht fokussieren' in ihrem Bogen hinzufügte, hatte sie überraschend viel Spaß dabei. Das lag vor allem an der Begeisterung, mit der Amaia ihr versuchte das Spiel zu erklären und Fragen beantwortete. Die junge Maori war völlig aus dem Häuschen, dass ihre beste Freundin nach so vielen Jahren endlich auch mal das Hobby ausprobieren wollte, das ihr selbst so viel Freude bereitete. Und es war ansteckend.
Eigentlich konnte Rebecca nicht so viel mit Spielen anfangen, in denen man Unmengen an Zahlenwerten und Statuseffekten umherjonglieren musste und auch das Fantasy-Setting des Spiels sprach sie nicht sonderlich an. Trotzdem war sie ein wenig neugierig geworden. Wenn sie sich nicht die ganze Zeit total ausgezehrt und benebelt fühlen würde, hätte sie vermutlich auch dem Regelwerk mit etwas mehr Aufmerksamkeit folgen können.
Als der Charakterbogen letztlich ausgefüllt war, sagte Amaia: "Eigentlich könntest du dir jetzt auch noch eine Hintergrundgeschichte für deinen Charakter ausdenken. Also, wer ist deine Figur und woher kommt sie und so weiter. Das ist immer ganz nützlich, weil sich der Spielleiter dann überlegen kann, wie er dich besser in die Geschichte involvieren kann."
Darauf konnte Rebecca nicht sofort reagieren, da sie damit beschäftigt war, mit zusammengekniffenen Augen die Laute eines aufgeregten Hundes nachzuahmen.
"Aber Luca hat ja schon geschrieben, dass er sich zur Not schon etwas überlegt hat, falls du dir da nicht sicher bist", fuhr Amaia mit einem Blick auf die Uhr fort. "Wir könnten also schon los und den Rest dann noch mit Luca klären, wenn du willst."
Rebecca war dankbar für das Angebot. Sich ihren Charakter auszudenken und vor allem für das Spiel vorzubereiten hatte schon einiges an Zeit gebraucht und ihr Kopf rauchte mittlerweile doch etwas. Da die Gruppe sich bei Luca zuhause treffen wollte, mussten sie noch ein Stück laufen. "Meinetwegen können wir schon los", stellte sie fest, steckte das Datapad ein und erhob sich von Amaias Bett. Augenblicklich begann das Zimmer um sie herum zu verschwimmen und wirre Farbschlieren erschienen vor ihren Augen. Reflexartig hielt sie sich an der Schreibtischplatte fest, als sie ins Wanken kam.
Auch Amaia bemerkte es. "Alles okay bei dir?"
"Äh...jaah, schon gut", winkte Rebecca ab und der Schwindel ließ nach ein paar Sekunden schon wieder nach.
"Noch von der Strahlenbehandlung?"
Rebeccas Antwort war ein leichtes Nicken, welches plötzlich in ein unkontrolliertes Zucken ihres Halses überging.
Amaia erhob sich ebenfalls. "Hey, wenn's dir zwischendurch mal nicht gut geht und du eine Pause brauchst, musst du nur Bescheid sagen, okay?"
"Alles klar..."
"Und wenn du irgendwann man nicht mehr mitkommst, weil wir nur noch wie Nerds reden, dann lass uns das auch wissen."
Bei diesen Worten lachte Rebecca auf. "Werde ich mit Sicherheit machen."


"Eyyy! Da seid ihr ja schon!" Tatsächlich wirkte Luca eine Spur überrascht, als er die Tür öffnete und die beiden Frauen erblickte. Trotzdem zeigte sich auf seinem Gesicht ein aufrichtiges Lächeln.
"Hi!" Amaia begrüßte ihren Kumpel mit einer Umarmung.
Auch Rebecca winkte ihm mit einem Grinsen zu.
"Die anderen sind noch nicht da?", wollte Amaia wissen und spähte über Lucas Schulter, als ob sie erwartete, jemanden im Inneren des Hauses zu sehen.
Er schüttelte den Kopf und schnaubte. "Natürlich nicht! Als ob irgendjemand von euch jemals pünktlich ist!"
"Ich bin doch pünktlich!"
"Aber du bist ja auch mit Rebecca hier, das zählt nicht. Ansonsten wärst du nämlich als Letzte hier angekommen!"
"Hey!"
Während sich die beiden noch wegen Amaias berüchtigter Unpünktlichkeit kabbelten, traten sie ins Haus und schlossen die Tür hinter sich.
Zwar war Rebecca schon seit einigen Monaten nicht mehr hier gewesen, doch es war noch immer alles so, wie sie es in Erinnerung hatte. Luca lebte bei seinen Eltern in einem etwas altmodisch, doch keinesfalls heruntergekommenen Haus. Es war recht geräumig und mit sehr gemütlichen, recht rustikalen Möbeln bestückt. Dunkles Holz dominierte hier die Ästhetik, welche im großen Wohnzimmer mit Zimmerpflanzen und allerhand Kleinod an den Wänden, Regalen und Fensterbänken abgerundet wurde. Man konnte sehr genau sehen, was in diesem Raum von Lucas Eltern platziert worden war und was er zu verantworten hatte.
Der große Wohnzimmertisch war freigeräumt worden und offenbar hatte Luca noch zwei zusätzliche Stühle aus der Küche herangestellt. Auf dem Tisch selbst lagen eine Reihe von Datapads und eine kleine Kiste mit allerhand kleinen, bunten Figuren und Messutensilien aus Plastik, welche an den Mathematikunterricht erinnerten. Daneben waren auf einer Kommode die eigentlichen Dekorationsgegenstände achtlos zur Seite geschoben worden, um Platz für ein paar Schüsseln, tütenweiße Knabbereien und Flaschen mit Softdrinks und Bier zu machen. Es wirkte fast schon so, als würde Luca eine kleine Party schmeißen wollen.
"Echt cool, dass du auch mal mitmachen willst", sagte er an Rebecca gewandt und lehnte sich an einen der Stühle.
"Tjaah...ich weiß auch nicht, so recht, was mich da geritten hat", entgegnete sie mit einem schüchternen Grinsen, bevor sie ungewollt rief: "Ein Pferd! Schön zart und knusprig!"
"Und hast du schon einen Charakter überlegt?"
Rebecca konnte nicht antworten, da sie sich auf die Lippe biss, den Kopf zurückwarf und Hundelaute von sich gab.
"Wir haben uns eben noch zusammengesetzt und einen Kleriker gebaut", erklärte Amaia, zog das Datapad aus Rebeccas Tasche und reichte es Luca.
Er nahm es an sich und warf einen kurzen Blick auf Rebeccas Charakterbogen. "Cool! Trifft sich gut, dass du eine Heilerin spielst. Eigentlich hat mein Bruder immer den Heiler in der Gruppe gespielt aber seit er nicht mehr dabei ist, kriegt die Gruppe ständig aufs Maul."
"Du könntest ja auch einfach die Gegner leichter machen", merkte Amaia mit einem Schnauben an.
"Hey, bis jetzt habt ihr..."
"Hey! Heeeeey! Schau mich an! Hey, wie geht's? Fuck off!"
Einen Moment lang wirkte Luca sehr irritiert, als Rebecca ihn lautstark unterbrach, dann versuchte er es mit einem nervösen Lachen zu überspielen. "Äh...ja, ihr könnt euch schonmal hinsetzen, die anderen dürften auch gleich kommen."
Rebecca ließ sich direkt neben ihrer besten Freundin nieder und warf einen neugierigen Blick auf die Kiste vor ihr und griff nach einer der Plastikfiguren. Es war ein kleiner Mensch, der in eine altertümliche Metallrüstung gehüllt war und eine große Axt in der Hand hielt. "Spielt man DnD nicht eigentlich mit H...H...Hey! Mit Hey! Ich spiele mit Hey! Zehn von zehn. Würde ich wieder kaufen! Spielt man das nicht eigentlich mit Holo-Figuren?"
Luca lachte auf. "Ja, wenn man reich ist und hunderte Credits für ein komplettes Holo-Board ausgibt, dann vielleicht", prustete er und setzte sich ebenfalls an den Tisch. "Wenn du Bilder zu DnD im Extranet siehst, haben die alle solche Boards aber das ist echt scheiße teuer, also haben wir eben noch Minis. Finde ich aber eh besser, da hat man wenigstens was zum Anfassen." Wie um seine Aussage zu untermauern klopfte er gegen die Kiste, die bis zum Rand mit den bemalten Plastikfiguren gefüllt war und stellte sie neben sich auf den Boden. Er kramte eine kleine Plastiktüte hervor, in der weitere Miniaturen waren. Nach einem Moment des Abwägens zog er eine der Figuren heraus und reichte sie Rebecca. "Hier, für heute kannst du die hier erstmal benutzen. Die anderen haben alle mittlerweile eigene Minis, aber ich wusste ja nicht, was genau du für einen Charakter spielen willst. Ich kann dir zur Not ja irgendwann mal eine eigene Figur ausdrucken, wenn du willst."
"Äh...danke..." Rebecca nahm die kleine Plastikfigur und besah sie sich genauer. Für ihr Laienauge wirkte es wie eine recht gelungene Arbeit. Von der Ästhetik nicht unbedingt nach ihrem Geschmack, aber recht detailliert und nett anzuschauen war sie allemal.
Die Miniatur stellte eine stämmige Frau mit langen braunen Haaren dar, die einen recht grimmigen Gesichtsausdruck hatte. Sie war in eine schwer wirkende Metallrüstung gehüllt und trug einen großen Schild mit sich. Ihre rechte Hand, in der sie eine Art Hammer hielt, war triumphal nach oben gestreckt. Die Darstellung passte durchaus zu dem Charakter, den sich Rebecca ausgedacht hatte, welcher laut ihrem Charakterbogen auch eine schwere Rüstung und einen Schild trug, allerdings keinen Hammer, sondern eine Axt. Doch sie störte sich nicht an dieser belanglosen Abweichung. Tatsächlich mochte sie die Vorstellung, dass das hier ihre Adeleide of Londor darstellte und je länger sie sich die Figur besah, desto besser gefiel sie ihr.
"Eine Hintergrundgeschichte hast du dir nicht ausgedacht?", fragte Luca mit einem Blick auf das Datapad mit Rebeccas Charakterbogen.
"Nein...nicht wirklich", gab Rebecca zu. "Du...äh...du hast ja geschrieben, dass du dir zur Not schon was ausgedacht hast..."
"Jupp, habe ich!", bestätigte ihr Kumpel und seine Augen schienen vor Begeisterung aufzuleuchten. Er öffnete sein Omni-Tool und klickte sich durch verschiedene Ordner, bis er schließlich eine Datei fand, die er sogleich auf Rebeccas Datapad kopierte, bevor er ihr das Gerät zuschob.
Ein wenig skeptisch nahm Rebecca das Pad entgegen und öffnete die Datei. Seit sie vor ein paar Tagen in einem Anflug von verzweifelter Einsamkeit gefragt hatte, ob sie bei der DnD-Runde am Wochenende dabei sein konnte, hatten ihre Freunde ihr eine Vielzahl von Texten zugeschickt, durch die sie sich hatte hindurchbeißen müssen. Das Regelwerk, ein Anfänger-Guide mit Tipps und Tricks, verschiedene Ressourcen für die Charaktererstellung mit allerhand Klassen, Rassen, Fähigkeiten und mehr und nicht zuletzt auch eine Kurzzusammenfassung der Welt, in welcher die Geschichte stattfand. Gefühlt hatte Rebecca genug über das Pen & Paper-Rollenspiel gelesen, um mehrere Romane füllen zu können. Und tatsächlich hatte Luca die Hintergrundgeschichte ihrer Figur in umfassender Prosa niedergeschrieben.
"Ich kann dir auch kurz eine Zusammenfassung geben", meinte Luca mit einem Grinsen, denn er hatte offenbar den leicht erschlagenen Ausdruck auf ihrem Gesicht bemerkt.
"Das wäre...das wäre...das wäre...das wäre...hey! Das wäre Hey! Biene! Fuck off! Das wäre nett..."
"Also...du hast ja vielleicht schon von Amaia gehört, wo wir gerade in der Geschichte sind. Die Gruppe ist im Moment dabei, drei Dämonenfürsten zu jagen, die versuchen ein Höllenportal zu öffnen, um die Welt mit ihren Dämonen zu überrennen. Den Ersten haben sie schon vor eine Weile getötet und in unserer letzten Session haben sie einen weiteren Fürsten besiegt. Jetzt sind sie auf der Suche nach dem Dritten und Letzten, ein Dämon namens Balzagan. Ich habe mir überlegt, dass sie zunächst in der Stadt nach Hinweisen suchen. Und da kommt dein Charakter ins Spiel..."
Rebecca lehnte sich unbewusst und mit wachsender Neugier leicht nach vorne, dabei stützte sie sich mit dem Ellbogen auf den Tisch und schon einen Moment später biss sie in ihre Hand. Ein scharfer Schmerz durchzuckte das Gewebe, als sie ihre Zähne darin vergrub und sie verzog das Gesicht.
Luca fuhr fort. "Ich habe mir überlegt, dass du eine Priesterin eines alten Ordens von Dämonenjägern spielen könntest...Details dazu stehen in dem Dokument...auf jeden Fall will dein Charakter den Dämon ebenso bezwingen, aber aus einem anderen Grund. Und zwar...geht's dir gut?"
Das Ächzen aus ihrer Kehle hatte ihn unterbrochen. "Jaah...alles in Ordnung", gab Rebecca wenig überzeugend zurück und rieb sich den schmerzenden Handrücken.
"Ähm, also, ich habe mir gedacht, dass Adeleide Balzagan schon einmal getroffen hat, als sie zusammen mit Kriegern aus ihrem Orden versucht hat, ihn zu stellen. Dabei wurden ihre Mitstreiter von Balzagan alle getötet und sie selbst konnte nur gerade so selbst davonkommen. Und jetzt sinnt sie auf Rache."
"Klingt gut", kommentierte Amaia anerkennend. "Dann hat sie zumindest einen guten Grund um unserer Gruppe zu helfen."
Rebecca fand nichts an der Prämisse auszusetzen. Es war wohl besser als eine Figur zu spielen, die gar keine Geschichte hatte und sie vertraute dem Urteil ihrer Freunde, immerhin hatte sie selbst ja eh keine Erfahrung mit dem Spiel. "Das ist alles?", wollte sie wissen und klatschte mit ihrer flachen Hand auf den Tisch.
"Ja, nur noch eine Sache", sagte Luca. "Und das ist so ein bisschen ein Geheimnis, was dein Charakter haben könnte, also vielleicht sollte Amaia das nicht unbedingt wissen, außer es macht dir nichts aus."
"Ähm...ist schon in Ordnung...was ist es?"
"Also, ich habe mir überlegt...wir rollenspielen unsere Figuren meistens, also richtig mit Dialogen und allem und ich dachte mir...naja, wenn du mit deinem Tourette immer wahllos Sachen machst oder sagst, dann könnten wir das ja auch in deinen Charakter mit einbauen, nicht?" Der begeisterte Ton in seiner Stimme ließ Rebecca die Stirn runzeln. "Deswegen habe ich mir gedacht, dass dein Charakter einen Pakt mit einem anderen Dämon eingegangen ist, der ihr dabei hilft, Balzagan zu finden. Und im Gegenzug lässt sie ihn in ihren Körper leben, sodass er manchmal von ihr Besitz ergreift. Und deswegen ticct sie!" Er schaute erwartungsvoll in die Runde mit einem Blick, der verriet, dass er seine Idee ziemlich gut fand.
Rebecca starrte den jungen Mann vor ihr einen Moment mit großen Augen an, bevor sie ihren Blick auf auf den Tisch wandte, als ob dort irgendetwas wahnsinnig Spannendes wäre. Doch ihre Aufmerksamkeit galt nicht der Holzmaserung vor ihr. Luca wollte offenbar ihre Tics in seine Geschichte einbauen. Er wollte ihre echten, realen Tics in seine Fantasiewelt einbauen. Und dann auch noch auf diese Weise. Sie sollte so tun, als wäre sie von einem Dämonen besessen? Das war die Erklärung für ihre Tics; ein Dämon, der von ihr Besitz ergriff? Ihr wollte nichts einfallen, was sie darauf entgegnen sollte. Es war so...bizarr.
Eine eigenartige Stille hallte durch den Raum.
"Bist du dir sicher, dass das so eine gute Idee ist?", wollte Amaia von ihm mit skeptischer Miene wissen. Sie verstand offensichtlich sehr genau, wie sich ihre beste Freundin dabei fühlen musste.
Die Reaktion der beiden Frauen schien Luca zu verwirren. "Wieso...ähm...stimmt was nicht damit?"
Es stimmte so einiges nicht damit, doch wie genau sollte sie das sagen? Einen Moment rang Rebecca mit sich, eine Antwort zu geben, doch stattdessen rief sie einfach: "Flamingo! Buuiieeeh!" Und warf ihren Kopf hin und her.
"Ähh...naja, ich dachte, das würde halt ganz gut passen..."
Amaia lehnte sich vor. "Ich glaube, du solltest das nochmal überdenken..."
"Ich meine...man könnte ja noch was daran ändern, wenn du magst", schlug Luca ein wenig halbherzig vor, sichtlich verunsichert von den vorwurfsvollen Blicken der Maori.
Rebecca schaute auf das Datapad vor ihr und malte sich aus, wie ihr Kumpel Stunden damit verbracht hatte, eine Geschichte für ihren Charakter auszudenken und aufzuschreiben. Er hatte sich wirklich gefreut, ihr seine Arbeit präsentieren zu können und dachte wohl aufrichtig, sein Kniff mit ihrem Tourette sei genial gewesen. Und irgendwie war er das auch, nur eben auf eine so...unangenehme Weise.
Mit einem Mal kam alles wieder hoch, ihre Zweifel über den Pen-and-Paper-Abend, ihre Sorge, mit all den Regelwerken und Materialien überfordert zu sein und letztlich auch die Strapazen der Strahlentherapie. Ihre Sicht verschwamm leicht und sie spürte ihren pochenden Herzschlag. Luca hatte ihr wirklich nur einen Gefallen tun wollen. Sie hatten noch nicht mal angefangen zu spielen und Rebecca machte ihren Freunden schon jetzt Probleme. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie ihnen den Abend komplett versaute?
"Ach...ist schon in Ordnung", würgte Rebecca hervor und zwang sich zu einem Lächeln. "Meinetwegen können wir das so machen."
"Okay, super, dann...äh...passt das ja..." Ein lautes Klingeln aus dem Flur ertönte und unterbrach die drei Freunde. Sichtlich erleichtert sprang Luca von seinem Platz auf, um die Haustür zu öffnen. "Das sind die anderen, bin sofort wieder da..."
"Bist du dir sicher?", wandte sich Amaia leicht zweifelnd an ihre beste Freundin. "Wir können uns auch immer noch etwas anderes für deinen Charakter ausdenken. Das muss halt echt nicht sein!"
Ein schweres Seufzen entfuhr Rebecca und sie rieb sich die Augen. "Nee, lass gut sein...ich komm schon klar."
"Hmm..." So richtig überzeugte war sie zwar nicht, doch Amaia drängte nicht weiter, denn schon einen Moment später traten die Neuankömmlinge ins Wohnzimmer.
"Wunderschönen guten Abend", begrüßte Andrew gut gelaunt die beiden Frauen am Tisch. Offenbar war er in den vergangenen Tagen beim Friseur gewesen, denn seine lockigen Haare waren ziemlich kurz. Ansonsten trug er wie immer sportliche Kleidung, als ob er gerade einen Marathon gelaufen wäre.
"Hallöchen!" An seiner Seite erschien eine junge Frau etwa im gleichen Alter wie er und winkte ihnen mit einem breiten Lächeln zu. Ihr blasses Gesicht war mit Sommersprossen bedeckt, welche zu ihren langen, roten Haaren passten. Obwohl Rebecca sie noch nie in Person gesehen hatte, erkannte sie Andrews Freundin sofort, immerhin tauchte sie in jedem Zweiten seiner InSync-Posts auf.
"Schön dich auch mal hier zu sehen", meinte Andrew augenzwinkernd an Rebecca gewandt und reichte ihr zur Begrüßung die Hand.
Mit einem nervösen Grinsen griff sie nach der dargebotenen Hand und wie zu erwarten zerquetschte er ihre Finger. "Jaah...ich habe mich irgendwie von Mai breitschlagen lassen..."
"Das ist übrigens Lily", stellte er seine Begleiterin vor und trat einen Schritt zur Seite, um die beiden Frauen gegenseitig vorzustellen. "Lily, Rebecca."
"Hey, freut mich!" Auch sie reichte der jungen Frau die Hand.
Doch anstatt danach zu greifen ruckte Rebeccas Arm in einem seltsamen Winkel nach oben und sie ballte die Faust. "Hey! Heeey!", rief sie mit zusammengekniffenen Augen. "Schau mich an! Ich bin eine Biene! Fuck off!" Sich den irritierten Blicken bewusst, zog sie verlegen den Kopf ein wenig ein.
"Äh...ja, das sind die Tics, von denen ich dir erzählt habe. Es ist...halb so wild, man gewöhnt sich dran", wandte sich Andrew an Lily und versuchte so zu klingen, als ob ihm Rebeccas Tourette nicht ausmachte. Natürlich entsprach es nicht ganz der Wahrheit, denn auch er wirkte noch immer ein wenig verschreckt vom Gebaren der jungen Frau. Noch immer war Amaia die Einzige, welche bei den lautstarken Tics keine Miene verzog, dennoch war Rebecca dankbar, dass Andrew zumindest versuchte, es nicht allzu sehr an die große Glocke zu hängen.
Nachdem sie einen Moment recht erschrocken dreingeblickt hatte, lächelte Lily nun wieder, wenn auch ein wenig verunsichert. "Ahh...okay...naja, es ist auf jeden Fall immer schön, wenn neue Spieler DnD ausprobieren wollen."
Und obwohl sie sich eigentlich zum Pen-and-Paper-Spielen verabredet hatten, verbrachten sie zunächst eine Weile damit, ganz ungezwungen miteinander zu quatschen. Es hatte fast schon etwas von einem gemütlichen Treffen im Harmony, lediglich die Live-Musik fehlte noch. Andrew erzählte eine Anekdote aus seiner Polizeiausbildung, bei der einer seiner Mitbewerber unter großem Gelächter aus einer Vorlesung geworfen wurde, weil er offenbar betrunken erschienen war und sich zudem auch noch im Raum und der Uhrzeit der Veranstaltung geirrt hatte. Dann erzählte Amaia allen von ihrer ersten Woche als Kellnerin im Harmony und hatte in der kurzen Zeit schon ein paar kuriose Geschichten erlebt, die sie mit ihren Freunden teilen wollte. Anschließend musste sich Luca nicht zum ersten Mal Spott anhören, weil er eigentlich für seinen Level-3-Schulabschluss hätte lernen sollen, nun aber stattdessen mit seinen Freunden DnD spielte.
"Was würden deine Eltern nur sagen, wenn sie das wüssten?", feixte Amaia.
Luca zuckte mit den Schultern und grinste dreckig. "Tun sie ja nicht, sie sind das ganze Wochenende nicht da und kommen erst am Dienstag wieder. Außerdem...so schwer können die Prüfungen ja nicht sein..."
Andrew schnaubte belustigt. "Sehen wir ja dann, wenn du am Ende mit gerade mal achtzig Punkten darstehst. In unserem Jahrgang gab es tatsächlich einige, die nicht mal über die hundert gekommen sind."
"Als ob!"
Nach und nach setzten sie sich an den Tisch und Rebecca sah, wie ihre Freunde ihre Sachen auf dem Tisch ausbreiteten. Einmal hatten sie alle ein eigenes Datapad mit ihrem Charakterbogen und anderen Spielmaterialien, sowie eine kleine Miniaturfigur, welche den Charakter darstellte, mit dem sie spielen würden. Luca verteilte die Schalen mit den Snacks und stellte an seinem Platz einen Sichtschutz auf, hinter dem er seine Datapads und Notizen vor den Spielern verstecken konnte. Außerdem nahm sich jeder noch ein Getränk von der Kommode, allesamt alkoholisch. Rebecca war die einzige, die sich mit süßem Fruchtsaft zufrieden gab und wie seit einigen Monaten üblich hatte sie ihre spezielle Trinkflasche dabei, in welche ihr Amaia das Getränk umfüllte.
"Pass auf, dass du deine Flasche nicht in Rebeccas Nähe stellst", warnte Luca Lily mit einem breiten Grinsen. "Das gibt sonst Sauerei."
Die Angesprochene wirkte verdutzt. "Uhm...okay. Wieso?"
Andrew antwortete ihr mit einem Lachen. "Als wir letztes Mal im Harmony waren, hat sie mit einem Tic Lucas Bierglas quer über den Tisch geballert."
Obwohl sie darüber wie über einen harmlosen Spaß sprachen und in ihren Stimmen nicht die Spur eines Vorwurfs war, spürte Rebecca einen leichten Stich in ihrer Brust, als ihre Freunde das Missgeschick erwähnten. Wahrscheinlich sollte sie sich glücklich schätzen, dass sie es mit Humor nahmen und es ihr nicht vorhielten, doch gleichzeitig wäre es ihr lieber gewesen, wenn sie es gar nicht erst ansprechen würden.
"Wollen wir noch auf Simon warten?", fragte Amaia schließlich in die Runde.
Luca checkte seinen Messenger. "Hm...er hat nicht geschrieben, dass er später kommt. Er müsste eigentlich jeden Moment da sein..."
"Simon geht mit Luca zur Schule", erklärte Amaia, als sie den fragenden Ausdruck auf dem Gesicht ihrer besten Freundin bemerkte. "Ist'n Kumpel von ihm und er spielt mit uns."
"Ahh...okay..." Rebecca kaute etwas unruhig auf ihrer Lippe herum. Wenigstens kannte sie drei der fünf Leute, mit denen sie hier am Tisch saß. Das war immerhin mehr als die Hälfte, die ihre Krankheit bereits kannten...
"Er ist schon in Ordnung", meinte ihr Gastgeber mit einem Schulterzucken.
"Meistens", merkte Lily mit einem Grinsen an, doch Rebecca glaubte für einen winzigen Moment einen düsteren Schatten auf dem Gesicht der Rothaarigen zu bemerken.
"Tjaah...meistens...", seufzte Amaia zustimmend. Die beiden Frauen schienen einen kurzen Blick zu wechseln.
Es dauerte nicht lange und die Türklingel läutete erneut. Kaum hatte Luca seinem letzten Gast geöffnet, trat ein drahtiger junger Mann ins Wohnzimmer und begrüßte die Runde mit einem lauten "Heyyooo!" Er trug ein graues T-Shirt und dazu eine modische lange Hose. Seine kurzen schwarzen Haare waren leicht nach oben gegelt und er hatte einen dünnen Bart um sein Kinn, der bei seinem doch sehr jungenhaften Gesicht etwas unpassend wirkte. "Oh, ich wusste nicht, dass ich der Letzte bin! Normalerweise wüssen wir ja immer auf dich warten", grinste er in Amaias Richtung.
"Ha ha, sehr witzig", schnaubte die Maori.
Der Neuankömmling setzte sich auf den letzten freien Platz am Tisch, direkt zu Rebeccas Linken. "Ach, hi!", begrüßte er sie mit einem gewinnenden Lächeln, als er sie bemerkte. "Du bist Rebecca nicht? Amaia hatte ja schon in unserer Gruppe geschrieben, dass du heute auch mitmachen willst. Ich bin Simon..."
Ein Kribbeln in ihrem Nacken kündigte Tics an und Rebecca versuchte sich so sehr sie konnte auf den Mann vor ihr zu konzentrieren. "Ja...äh...hi!" Ihre Hand ballte sich zu einer Faust und sie kniff ihr rechtes Auge zusammen.
Simon musterte sie neugierig von oben bis unten. "Du hast dieses Tourette, richtig?", wollte er direkt wissen. "Also diese Tics, weil das hat Amaia auch erwähnt..."
"Traue ihr nicht! Sie lügt!", brach es aus ihr hervor. Sie senkte verschwörerisch die Stimme, ihre Augen weiteten sich. "Sie ist...sie ist...sie ist...sie ist ein...hey! Sie ist ein Hey!" Plötzlich kniff sie die Augen zusammen und stieß ein lautes "Buuuiieeh!" aus.
Der erschrockene Ausdruck auf Simons Gesicht war der, den sie schon so oft gesehen hatte und der sich noch immer jedes Mal in ihr Gemüt fraß. Einen Moment schien er völlig perplex.
"Tut mir leid", seufzte sie zum unzähligsten Mal. "Das wollte ich nicht. Das ist halt mein Tourette..."
"Ach, halb so wild, wirklich!" Tatsächlich entspannte ihr Gegenüber sich recht schnell und lächelte jetzt wieder. "Ich habe schon mal davon gehört, von deiner Krankheit. Mach dir da mal keine Gedanken, das ist schon okay!"
"Oh..." Mit diesen Worten hatte Rebecca überhaupt nicht gerechnet. Dass jemand schonmal vom Tourette-Syndrom gehört hatte, war bislang noch nie vorgekommen und sie wusste nicht so recht, wie sie reagieren sollte. Doch zu wissen, dass Simon offenbar zumindest eine grobe Vorstellung davon hatte, was in ihrem Körper vorging, hatte etwas eigenartig Befreiendes. "Äh...danke..." Unwillkürlich reckte sie den Kopf grotesk in seine Richtung und starrte ihn unverhohlen an.
"Alles okay?", wollte er bemüht lässig von ihr wissen.
"O-o-o-o...okay! Hey! Du bist hässlich! Du bist h-h-h...du bist...du bist ein Flamingo! Hey! Ich liebe dich!"
Seine Miene schien verschiedene Reaktionen gleichzeitig auszudrücken. Und nicht alle davon wirkten ablehnend. "Ich schätze mal, das heißt 'ja', oder?", meinte er mit einem ermutigenden Lächeln.
Ihr war sehr wohl bewusst, dass die Aufmerksamkeit der gesamten Runde bei ihr und ihren Tics war und Rebecca spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Tut es!", gab sie zurück und versuchte ihren Scham mit einem Lächeln zu überspielen. Es kam ihr wenig überzeugend vor.
Mit einem Räuspern machte Luca schließlich auf sich aufmerksam und blickte seine Freunde erwartungsvoll an. Eine kurze angespannte Stille trat ein, als jeder in seine Richtung blickte. "Also dann, wenn ihr alle soweit, können wir anfangen!"

Shepard Commander
19.09.2021, 14:58
Dras Erash (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26832014&viewfull=1#post26832014)

Niall O'Grady (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page8?p=26831592&viewfull=1#post26831592)

Rose Peresa'an & Nisha Kadam (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page12?p=26837076&viewfull=1#post26837076)

„Klingt, als hätten Sie bereits alles im Blick“, sagte Hanna mit grimmiger Genugtuung in der Stimme. Niall O’Grady, der Verräter, hatte sie beim letzten Mal zum Narren gehalten. Nun hatte er sich erneut in eine ausweglose Situation gemanaged. Dieses Mal aber waren sie im Vorteil. Die Drohnen in den Tunneln waren ein guter Einfall.
„Ich würde es nach wie vor vorziehen, ihn lebend zu erwischen“, sagte Hanna. „Aber wenn da ein Feuergefecht tobt, will ich nicht von einem Querschläger erwischt werden.“ Im akustischen Hintergrund ihres Gesprächs war eine laute Explosion wie die von einer Granate zu hören. Für O’Grady zog sich die Schlinge zu.
Auf Peresa’ans Anfrage zur Ausrüstung hin tippte Hanna auf ihren Schildgürtel und zog ihre Dienstpistole, die modifizierte Phalanx. „Ich habe noch einen taktischen Visor, aber das muss reichen“, sagte sie lauter als zuvor, da die Kampfgeräusche sich auf eine nähere Position verlagert hatten.
„Ich war gerade auf dem Weg nach Hause. Geiler Feierabend, oder?“, fügte sie sarkastisch an Agent Kadam gewandt hinzu. Die Inderin wusste nicht, ob sie lächeln oder Hanna ihr Mitleid aussprechen sollte und sagte klugerweise nix. „Ich bleibe einfach hinter Ihrer Barriere und achte darauf, ungefährlich auszusehen“, sagte Hanna.

Die Polizistin eilte zu ihrem Wagen und holte den Visor* aus dem Stauraum, wo sich ansonsten Gegenstände zur Beweismittelaufnahme und typische 0815-Polizeisachen befanden. Der Visor war ein militärisches Modell und gehörte zu ihrer Privatausrüstung. Hanna setzte ihn auf und aktivierte ihn, während sie im Laufschritt zu den beiden Polizistinnen zurückkehrte.
„Ich klinke mich ins taktische HUD ein“, meldete Hanna und stellte den Link her. „Hanna Ilias, Detective Three, Präsidiumsbezirk“, sagte sie und nannte nachfolgend ihre Dienstnummer zur Identifizierung für den berechtigten Zugriff auf das Gefechtsnetzwerk.
„Verstanden. Verbindung hergestellt“, antwortete die Operationszentrale, mit der sie ohnehin in Funkkontakt stand. Sofort scannte der Visor die Situation, glich Daten mit denen der Mechs, Drohnen und Aufklärung ab. Sie konnte die farbigen Umrisse mehrerer Ziele erkennen, wenn sie darauf schaute. Der Visor meldete, dass ihre Schilde bei einhundert Prozent lagen.
„Bereit, wenn Sie es sind“, sagte Hanna zu der Asari.

*

Anhand des Kampfnetzwerks, der Funkmeldungen sowie der unüberhörbaren Geräuschkulisse stellte Hanna fest, dass O’Grady wirklich in tiefsten Schwierigkeiten steckte. Scheinbar hatte er sich mit einem Kroganer angelegt, einem sehr wütenden und Revenant-schwingenden Kroganer. Auch die Mechs hatten diese Fehler begangen.
„Einheiten Drei und Fünf sind ausgeschaltet“, hörte Hanna die Operationszentrale sagen. „Operator, übernehmen Sie Einheit Sieben und formieren Sie die Mechs in der Vorhalle. Bilden Sie eine Verteidigungslinie.“

Der unaussprechliche, pandämonische Gestank von brennendem Fleisch stieg Hanna in die Nase. Dieses widerlich süßliche Etwas von geruchlicher Belästigung, das den Magen dazu anregte, sich das Mittagsessen noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Die Blondine war abgehärtet, sie hoffte aber, dass Kadam nicht in ihre Panzerung kotzte. Sie passierten ein totes, von mehreren Projektilen zerfetztes Gangmitglied.
„In den Rücken geschossen. O’Grady ist echt ein Held“, sagte Hanna im Vorbeigehen. Sie bewegten sich jetzt in Formation, auch wenn die Mechs diesen Bereich bereits gesichert hatten. Peresa’an bildete mit ihrer starken Barriere die Vorhut. Die Scrimatar-Schrotflinte war im sich abzeichnenden Häuserkampf sicherlich eine kluge Entscheidung. Kadam, ihre M12-Locust im Anschlag, ging in der Mitte. Sie war die unerfahrenste aus dem Trio; Grund genug sie zu flankieren. Hanna bildete die Nachhut, wobei sie darauf achtete, ihren Sektor abzudecken, ohne dass Kadam versehentlich vor ihren Lauf trat. Der Abstand zwischen den Frauen war so gering, dass Hanna den Schweiß der Inderin riechen konnte. Sie bewegten sich vorsichtig, aber eilig vorwärts. O’Grady wurde am nordöstlichen Teil des Gebäudes vermutet, dort, wie die Kampfgeräusche am heftigsten widerhallten.
„An alle Teams, uns wurden zusätzliche Kombattanten gemeldet. Südwestliches Ende, Stärke und Bewaffnung unbekannt. Bleiben Sie wachsam“, funkte die Einsatzzentrale. Peresa’ans Faust schoss in die Höhe, das Trio stoppte augenblicklich. Hannas Visor meldete keine Gefahrenquellen im Vorfeld. Dennoch visierte sie über den Lauf ihrer Pistole hinweg in die ihr zugewiesene Richtung.
„Befehle, Detective?“, fragte Hanna.

* Hannas Visor:
https://upload.worldofplayers.de/files12/v.isor.jpg

numberten
19.09.2021, 22:42
Yuikas Plan schien ausgefeilt genug und vor allem recht risikoarm für die Asari. Sehr gewagt für die Menschenfrau, aber ungefährlich für Charis, die sich das Stück Kuchen in den bunten Farben auflegte und bei Yuikas Vortrag geschäftig nickte und Krümel abbrach.
„Nein, find ich gut“, sagte Charis und schluckte hastig halbgekauten Kuchen runter. Sie deutete auf das Holo-Schiff, als wäre er ein detaillierter Plan ihres Vorgehens und sagte: „Das find ich sehr gut, gefällt mir.“ Sie schaute zur Asiatin, trank einen Schluck schwarzes Gold und sagte: „Ich wäre im direkten Raumkampf tatsächlich nicht so gut. Um ehrlich zu sein habe ich die Geschütze kein einziges Mal in einem Kampf abgefeuert. Nur einmal, weil ich mit einem Kroganer gewettet habe, dass ich einen Pyjak auf zwei Kilometer Entfernung abknallen kann.“ Sie zuckte die Achseln und ließ offen, ob sie die Wette gewonnen oder ihrer Natur entsprechend verloren hatte.
„Aber Ihr Plan, der gefällt mir.“
Sie würde sich kaum anmaßen diese erfahrene Killerin vor den Risiken einer solchen Aktion zu warnen.
„Und sollte alles schiefgehen, empfehle ich einen Helm mit kurzzeitiger Sauerstoffversorgung. Sie öffnen die Luftschleuse, lassen sich ins All ziehen und ich sammle Sie dort auf“, schlug die Asari als Plan B vor.
Dann kam ihr ein Gedanke und Charis fragte: „Damit ich das richtig verstehe: Ich soll dann Sie und die entführten Frauen übernehmen, oder? Ich soll jetzt nicht das Sklavenschiff fliegen?“

Yuika nahm zufrieden zur Kenntnis das der Schmugglerin der Plan gefiel. Warum sollte er es ihr auch nicht? Ihr Teil der Arbeit war weder besonders anspruchvoll, oder gefährlich. Yuikas Part hingegen, nun die Japanerin wusste worauf sie sich einließ. Wenn es schief lief, war ihr der Tod irgendwo im Weltall gewiss. Ein übliches Risiko in diesem Job. Mit einer kleinen Gabel durchtrennte sie den Biskuitboden der Torte.
"Nun, ich werde wohl eh mit einer Sauerstoffversorgung das Schiff betreten. Man weiß nie wie wo man sich an so einem Ort verstecken muss. Und wie viel Sauerstoff es dort gibt. Ich gehe da besser auch nicht ins Detail.", entgegnete sie auf Charis Vorschlag. Selbst wenn man seine Rüstung modifizierte damit die Ausscheidungen nicht in ihr selbst landeten, war das immer noch eine recht ekelhafte Sache.
Hoffentlich kam sie bei dieser Sache um das Vergnügen herum. Die Japanerin verdrängte den Aspekt und nahm ein Stück Torte zu sich.
"Die Luftschleuse nehme ich auch eher als Plan Z, wäre nicht gut für die Frauen, selbst wenn sie in Stasekapseln stecken.", merkte sie noch an. Natürlich würde sie im Zweifel ihre Haut retten, man musste für den Notfall vorplanen.
"Ansonsten verstehen sie richtig. Sie übernehmen die Damen und mich. Ansonsten bräuchten wir ja noch jemanden der ihr Schiff zurückfliegt. Oder sie müssten sich mit mir an Bord schmuggeln. Das wäre sowohl für mich auch als sie eine zu große Gefährdung.", meinte Yuika.
"Außerdem würde es auffallen wenn das Schiff so schnell wieder zur Citadel zurückkehrt. Man würde es bemerken. Sie schmuggeln die Damen quasi wieder zurück.", erklärte Yuika eine Erdbeere mit ihrer Gabel aufspießend. Genüßlich führte sie diese zu ihrem Mund.
"Ihr Teil ist sich zu überlegen wie sie am Besten im All andocken, oder anderweitig uns aufnehmen. Die Frauen werden kaum einen Raumanzug haben, ich bezweifle das sie überhaupt noch viele Klamotten haben werden. Also werden wir einen vakuumdichte Schleuse erzeugen müssen."
Die Stasekapseln waren zwar auch transportfähig und hermetisch abgeschloßen, aber sie würden im All nicht die Hilfsmittel eines Dockarbeiters haben. Yuika würde die Frauen wohl also schon in der Karadaan herausholen müssen. Was anstrengend genug sein würde.
"Außerdem werden wir das Schiff wohl kaum schon im Widow Nebel abfangen können, sondern wohl erst im batarianischen Cluster. Das aufnehmen sollte in dem Fall schnell gehen. Außer sie sind scharf auf einen möglichen Kontakt mit der batariansichen Flotte. Ich persönlich ja nicht.", sprach Yuika und nippte kurz an ihrem Kaffee.
"Aber da vertraue ich ihren Fähigkeiten. Ich kümmere mich um die Crew, sie kümmern sich darum das wir unerkannt die Damen bergen und wieder auf diese Station bringen. Fairer Deal?", fasste die Söldnerin es zusammen und wobei tatsächliche Anerkennung mitschwang.
Ein großer Vertrauensvorschuß der Japanerin, verließ sie sich hinsichtlich der Expertise nur auf die Empfehlung ihrer Arbeitgeberin.

Shepard Commander
20.09.2021, 12:09
Yuika nahm zufrieden zur Kenntnis das der Schmugglerin der Plan gefiel. Warum sollte er es ihr auch nicht? Ihr Teil der Arbeit war weder besonders anspruchvoll, oder gefährlich. Yuikas Part hingegen, nun die Japanerin wusste worauf sie sich einließ. Wenn es schief lief, war ihr der Tod irgendwo im Weltall gewiss. Ein übliches Risiko in diesem Job. Mit einer kleinen Gabel durchtrennte sie den Biskuitboden der Torte.
"Nun, ich werde wohl eh mit einer Sauerstoffversorgung das Schiff betreten. Man weiß nie wie wo man sich an so einem Ort verstecken muss. Und wie viel Sauerstoff es dort gibt. Ich gehe da besser auch nicht ins Detail.", entgegnete sie auf Charis Vorschlag. Selbst wenn man seine Rüstung modifizierte damit die Ausscheidungen nicht in ihr selbst landeten, war das immer noch eine recht ekelhafte Sache.
Hoffentlich kam sie bei dieser Sache um das Vergnügen herum. Die Japanerin verdrängte den Aspekt und nahm ein Stück Torte zu sich.
"Die Luftschleuse nehme ich auch eher als Plan Z, wäre nicht gut für die Frauen, selbst wenn sie in Stasekapseln stecken.", merkte sie noch an. Natürlich würde sie im Zweifel ihre Haut retten, man musste für den Notfall vorplanen.
"Ansonsten verstehen sie richtig. Sie übernehmen die Damen und mich. Ansonsten bräuchten wir ja noch jemanden der ihr Schiff zurückfliegt. Oder sie müssten sich mit mir an Bord schmuggeln. Das wäre sowohl für mich auch als sie eine zu große Gefährdung.", meinte Yuika.
"Außerdem würde es auffallen wenn das Schiff so schnell wieder zur Citadel zurückkehrt. Man würde es bemerken. Sie schmuggeln die Damen quasi wieder zurück.", erklärte Yuika eine Erdbeere mit ihrer Gabel aufspießend. Genüßlich führte sie diese zu ihrem Mund.
"Ihr Teil ist sich zu überlegen wie sie am Besten im All andocken, oder anderweitig uns aufnehmen. Die Frauen werden kaum einen Raumanzug haben, ich bezweifle das sie überhaupt noch viele Klamotten haben werden. Also werden wir einen vakuumdichte Schleuse erzeugen müssen."
Die Stasekapseln waren zwar auch transportfähig und hermetisch abgeschloßen, aber sie würden im All nicht die Hilfsmittel eines Dockarbeiters haben. Yuika würde die Frauen wohl also schon in der Karadaan herausholen müssen. Was anstrengend genug sein würde.
"Außerdem werden wir das Schiff wohl kaum schon im Widow Nebel abfangen können, sondern wohl erst im batarianischen Cluster. Das aufnehmen sollte in dem Fall schnell gehen. Außer sie sind scharf auf einen möglichen Kontakt mit der batariansichen Flotte. Ich persönlich ja nicht.", sprach Yuika und nippte kurz an ihrem Kaffee.
"Aber da vertraue ich ihren Fähigkeiten. Ich kümmere mich um die Crew, sie kümmern sich darum das wir unerkannt die Damen bergen und wieder auf diese Station bringen. Fairer Deal?", fasste die Söldnerin es zusammen und wobei tatsächliche Anerkennung mitschwang.
Ein großer Vertrauensvorschuß der Japanerin, verließ sie sich hinsichtlich der Expertise nur auf die Empfehlung ihrer Arbeitgeberin.


„Fairer Deal“, sagte Charis, reichte der Asiatin die Hand und beide schlugen ein. Danach wendeten sie sich ihren Kuchen zu und in Charis‘ Tentakelköpfchen begann ein Plan zu keimen. Yuika sollte ihren Übergang bekommen. Über die Bezahlung wurde nicht gesprochen; sie würde aus mehr bestehen, als buntem Kuchen, den die Asari allerdings sehr zu schätzen begann. Vor ihrem geistigen Auge manifestierten sich diverse Möglichkeiten der Selbstbereicherung bei diesem Auftrag, die neben der ohnehin fließenden Summe X an Credits weitere Optionen zählten.
„Ich nehme an, dass ich ein paar Stunden oder Tage Zeit habe?!“, sagte die Schmugglerin und pikste das letzte Stück Regenbogen-Zuckerguss auf. Ihre Zunge schob den Zucker von einer Backentasche zur anderen, bis er sich in genussexplosionsartiger Weise aufgelöst hatte. Viel von dem Zeug würde sie nicht essen können, dann würde ihr schlecht werden. Und vor einem Portalsprung sollte man Kuchen wohl auch kaum essen, dachte sie. Für den Moment aber hatte es etwas Heimeliges. Fast so, als hätte sie eine Freundin zu Kaffee und Kuchen eingeladen – so völlig normal. Das löste ein merkwürdig schönes Gefühl in ihrer Magengegend aus. Oder die Kombination aus Kaffee und Kuchen vertrug sich nicht. In diesem Fall würde Charis ihr persönliches Armageddon erleben auf der Schiffstoilette erleben.
„Mir gefallen Ihre Bilder. Ich hab auch ein paar Tätowierungen“ benannte die Schmugglerin das Offensichtliche und präsentierte den Tribal-Dachen sowie den Stacheldraht am Oberarm. „Aber das ist lange nicht so kunstfertig wie Ihre. Wirklich interessant, was man auf so heller Haut alles anstellen kann“, sagte sie und legte den Kopf prüfend schief, um die Silhouette einer Geisha zu verfolgen.

Forenperser
20.09.2021, 21:21
"Ahh, Ilias. Schön das sie es einrichten konnten. Ja, er ist mal wieder sehr fleißig. Und subtil wie ein Ziegelstein."[/COLOR], begrüßte Rose die eintreffende Menschenfrau freundlich. Mit einem kurzen Tippen auf ihr Omnitool, gab sie der Blondine zugriff auf ihr Taktik Interface.
"Momentan beharkt er sich mit ein paar Leuten der Mask, auf jedenfall ist das nahliegend. Scheinbar ist er in ihr Treffen reingeplatzt und jetzt auf mehr Widerstand getroffen als erwartet. Der Erfolg ist hörbar.", erklärte sie die derzeitige Lage. Im Hintergrund röhrte die Revenant.
"Verständlicherweise schicke ich keinen Beamten ins Kreuzfeuer. Die Straßen nach draußen nach draußen sind durch Scharfschützenteams gesichert, die Mechs sollten genügen um bei den meisten Kombatanten den Fluchtreflex zu triggern.", merkte sie an.
"Da wir es jedoch mit dem Meister des Fersengeldes zu tun haben, bezweifle ich das er uns den Gefallen tut über die Straße zu rennen."
Eine Projektion des Stationsplan, des hiesigen Bezirkes, manifestierte sich in der Mitte des Raumes. Vor ihren Augen manifestierte sich das örtliche Viertel und seine unteren Ebenen.
"Ich habe von Shadow Informationen über die hiesigen Keepertunnel erhalten, seinen Lieblingsrückzugort. Wenn er nicht oberhalb die Flucht versucht, wird er es wieder unterhalb tun.", meinte Rose und es leuchteten mehrere Stellen rot auf.
"Zugänge zu den Keeper Tunneln. Wie sie sehen befindet sich einer direkt in dem Gebäude vor uns. Aber nicht der einzige in der Nähe."
Eine zweite Projektion erschien und zeigte eine kleine, aber äußerst robust wirkende Drohne (https://i.pinimg.com/564x/e9/fc/6f/e9fc6fd03e6da2e4a6675076714d5005.jpg).
"Nach den letzten Ereignissen hat man endlich mal ein wenig Geld in die Hand genommen. Ich schicke momentan ein paar dieser kleinen Mistkerle bei den näheren Eingängen in die Tunnel, eine Art kleines Vorauskommando. Die Mechs rücken derzeit weiter in das Gebäude fort."
Die Asari löschte wieder die Projektion der Drohnen und zoomte stattdessen auf einen nahen Eingang in die Tunnel vor.
"Was nicht bedeutet das wir hier faul auf unserem Hintern sitzen bleiben. Von diesem Eingang sollte es am einfachsten sein potenzielle Fluchtrouten abzuschneiden.", erklärte sie entschlossen.
"Ich hoffe sie sind bereit, mit runter zu kommen. Falls sie noch etwas an Ausrüstung benötigen, versuche ich das ihnen zu organisieren."




„Klingt, als hätten Sie bereits alles im Blick“, sagte Hanna mit grimmiger Genugtuung in der Stimme. Niall O’Grady, der Verräter, hatte sie beim letzten Mal zum Narren gehalten. Nun hatte er sich erneut in eine ausweglose Situation gemanaged. Dieses Mal aber waren sie im Vorteil. Die Drohnen in den Tunneln waren ein guter Einfall.
„Ich würde es nach wie vor vorziehen, ihn lebend zu erwischen“, sagte Hanna. „Aber wenn da ein Feuergefecht tobt, will ich nicht von einem Querschläger erwischt werden.“ Im akustischen Hintergrund ihres Gesprächs war eine laute Explosion wie die von einer Granate zu hören. Für O’Grady zog sich die Schlinge zu.
Auf Peresa’ans Anfrage zur Ausrüstung hin tippte Hanna auf ihren Schildgürtel und zog ihre Dienstpistole, die modifizierte Phalanx. „Ich habe noch einen taktischen Visor, aber das muss reichen“, sagte sie lauter als zuvor, da die Kampfgeräusche sich auf eine nähere Position verlagert hatten.
„Ich war gerade auf dem Weg nach Hause. Geiler Feierabend, oder?“, fügte sie sarkastisch an Agent Kadam gewandt hinzu. Die Inderin wusste nicht, ob sie lächeln oder Hanna ihr Mitleid aussprechen sollte und sagte klugerweise nix. „Ich bleibe einfach hinter Ihrer Barriere und achte darauf, ungefährlich auszusehen“, sagte Hanna.

Die Polizistin eilte zu ihrem Wagen und holte den Visor* aus dem Stauraum, wo sich ansonsten Gegenstände zur Beweismittelaufnahme und typische 0815-Polizeisachen befanden. Der Visor war ein militärisches Modell und gehörte zu ihrer Privatausrüstung. Hanna setzte ihn auf und aktivierte ihn, während sie im Laufschritt zu den beiden Polizistinnen zurückkehrte.
„Ich klinke mich ins taktische HUD ein“, meldete Hanna und stellte den Link her. „Hanna Ilias, Detective Three, Präsidiumsbezirk“, sagte sie und nannte nachfolgend ihre Dienstnummer zur Identifizierung für den berechtigten Zugriff auf das Gefechtsnetzwerk.
„Verstanden. Verbindung hergestellt“, antwortete die Operationszentrale, mit der sie ohnehin in Funkkontakt stand. Sofort scannte der Visor die Situation, glich Daten mit denen der Mechs, Drohnen und Aufklärung ab. Sie konnte die farbigen Umrisse mehrerer Ziele erkennen, wenn sie darauf schaute. Der Visor meldete, dass ihre Schilde bei einhundert Prozent lagen.
„Bereit, wenn Sie es sind“, sagte Hanna zu der Asari.

*

Anhand des Kampfnetzwerks, der Funkmeldungen sowie der unüberhörbaren Geräuschkulisse stellte Hanna fest, dass O’Grady wirklich in tiefsten Schwierigkeiten steckte. Scheinbar hatte er sich mit einem Kroganer angelegt, einem sehr wütenden und Revenant-schwingenden Kroganer. Auch die Mechs hatten diese Fehler begangen.
„Einheiten Drei und Fünf sind ausgeschaltet“, hörte Hanna die Operationszentrale sagen. „Operator, übernehmen Sie Einheit Sieben und formieren Sie die Mechs in der Vorhalle. Bilden Sie eine Verteidigungslinie.“

Der unaussprechliche, pandämonische Gestank von brennendem Fleisch stieg Hanna in die Nase. Dieses widerlich süßliche Etwas von geruchlicher Belästigung, das den Magen dazu anregte, sich das Mittagsessen noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Die Blondine war abgehärtet, sie hoffte aber, dass Kadam nicht in ihre Panzerung kotzte. Sie passierten ein totes, von mehreren Projektilen zerfetztes Gangmitglied.
„In den Rücken geschossen. O’Grady ist echt ein Held“, sagte Hanna im Vorbeigehen. Sie bewegten sich jetzt in Formation, auch wenn die Mechs diesen Bereich bereits gesichert hatten. Peresa’an bildete mit ihrer starken Barriere die Vorhut. Die Scrimatar-Schrotflinte war im sich abzeichnenden Häuserkampf sicherlich eine kluge Entscheidung. Kadam, ihre M12-Locust im Anschlag, ging in der Mitte. Sie war die unerfahrenste aus dem Trio; Grund genug sie zu flankieren. Hanna bildete die Nachhut, wobei sie darauf achtete, ihren Sektor abzudecken, ohne dass Kadam versehentlich vor ihren Lauf trat. Der Abstand zwischen den Frauen war so gering, dass Hanna den Schweiß der Inderin riechen konnte. Sie bewegten sich vorsichtig, aber eilig vorwärts. O’Grady wurde am nordöstlichen Teil des Gebäudes vermutet, dort, wie die Kampfgeräusche am heftigsten widerhallten.
„An alle Teams, uns wurden zusätzliche Kombattanten gemeldet. Südwestliches Ende, Stärke und Bewaffnung unbekannt. Bleiben Sie wachsam“, funkte die Einsatzzentrale. Peresa’ans Faust schoss in die Höhe, das Trio stoppte augenblicklich. Hannas Visor meldete keine Gefahrenquellen im Vorfeld. Dennoch visierte sie über den Lauf ihrer Pistole hinweg in die ihr zugewiesene Richtung.
„Befehle, Detective?“, fragte Hanna.

* Hannas Visor:
https://upload.worldofplayers.de/files12/v.isor.jpg

"Ugh....."
Niall zog sich die Maske und den Helm vom Gesicht. Gerade rechtzeitig, denn die Übelkeit fand ihren Höhepunkt und er erbrach sich auf den Boden der dreckigen Abstellkammer, welche er hinter sich verriegelt hatte.
"Schöne Scheiße...."
Die Symptome der Gehirnerschütterung waren erst gekommen, als das Adrenalin etwas abgeflaut war. Er hustete ein letztes Mal, spuckte aus und drückte dann auf den Knopf seines Omni-Tools um sich eine Dosis Medigel zu verabreichen. Sofort fühlte er sich etwas besser, doch sein Schädel brummte immer noch und auch sein Rücken schmerzte weiter. Eine zweite Dosis wurde durch seinen Körper gejagt.
"Hrch!"
Sein Körper verkrampfte für einen Moment und er ging auf die Knie. Langsam wurde seine Sicht wieder klarer und er erlangte die Kontrolle wieder.
Er hob seine Hände und griff sich an die Gesichtsmaske. Mit einem grotesken Geräusch und einem Schmerzensschrei riss er sie sich von der Haut. Sie hatte die Enge und die Hitze unter dem Helm noch unerträglicher gemacht. Und außerdem war sie nun sowieso überflüssig.
Niall wandte sich um. Die Kampfgeräusch kamen näher. C-Sec musste langsam anfangen, die großen Geschütze ins Rennen zu schicken. Er war beinahe dort, wo laut seinen Informationen Resh's privater Notausgang in Richtung Tunnels sein sollte. Auch wenn er noch nicht wusste wie dieser gesichert war, so war das momentan wahrscheinlich seine einzige Chance. Sowohl um zu entkommen, als auch um den schmierigen Salarianer noch zu erwischen. Dieser hatte jetzt bereits einen großen Vorsprung!

***

Vorsicht lugte er um die Ecke. Der Gang war leer. Doch die Geräusche und das Stimmgewirr kamen immer näher. Der gröbste Widerstand musste gebrochen sein. Die Polizei schickte jetzt ihre Beamten rein um hinter den Mechs aufzuräumen.
Dieses Gebäude wirkte von innen wirklich noch weit größer als es das von außen schon getan hatte. Er rückte weiter vor und drückte sich an die nächste Ecke um den Weg auszuspähen.
"Keine Bewegung!"
Er fuhr zusammen und blickte in den Lauf einer Waffe. >>Verdammt!<< "Stehen bleiben! Waffe fallenlassen und Hände hoch, sofort!"
Der Ire tat wie ihm befohlen wurde. Der blonde C-Sec Beamte trat langsam näher an ihn heran. Die Waffe zunächst mit beiden Händen umklammernd, nahm er die linke Hand von ihr und griff an seinen Kommunikator. Niall's Hirn ratterte. War das nicht der selbe Kerl, der ihn angeschossen hatte? Beim ersten missglückten Attentat auf Resh?
"Kadam, Peresa'an! Colbert hier! Ich habe O'Grady, brauche an meiner Position sofort - "
Blamm
Der Schuss löste sich während die Waffe zu Boden fiel und streifte Niall an der Hüfte. Er biss die Zähne zusammen und setzte zu einem weiteren Schlag an, traf den Blonden diesmal in die Brustgegend.
"Gngh!"
Dieser reagierte nun, duckte sich und trat ihm mit voller Wucht gegen das Schienbein. Aufgrund des Härtegrads der Panzerung ließ es ihn jedoch fast ebenso schmerzhaft wie den Getroffenen zurück stolpern. Niall warf sich mit voller Wucht gegen ihn und drückte ihn gegen die Wand. Beide Männer rangen schnaufend miteinander, hatten Schwierigkeiten die Oberhand über den jeweils anderen zu erlangen.
Niall reckte den Hals nach hinten und mit einem hässlichen Knacken ließ er den schweren Helm direkt auf das Gesicht seines Gegenübers knallen.
Mit einem Stöhnen ließ dieser ihn los und rutschte benommen mit dem Rücken an der Wand hinunter, die Nase blutend und offensichtlich gebrochen. Wie auf Kommando näherten sich plötzlich Schritte. Niall machte sich bereits bereit eine Dosis Tränengas zu verschießen, doch es waren keine Polizisten.
Zwei Golden Mask-Gauner kamen den Gang entlang, erblickten sie und einer von beiden eröffnete beim Anblick des Vigilanten und des C-Sec Officers sofort das Feuer. Instinktiv sprang Niall in die Schusslinie und spürte wie die Schüsse schmerzhaft an der schweren Panzerung abprallten. Er griff zu Boden, hob seine Waffe auf und streckte beide mit gezielten Schüssen in Kopf und Brust nieder.
Der blonde Officer indes versuchte sich langsam wieder aufzurichten. Niall sah kurz zu ihm und dann wieder den langen Gang entlang. Er hatte weitere wertvolle Zeit verloren. >>Tut mir Leid.<< murmelte er.
Dann rannte er weiter.

***

>>Das kann doch nicht wahr sein!<<
Wütend und gleichzeitig verzweifelt schlug der Ire mit der Faust auf die gewaltige, doppelt gesicherte Stahlschleuse. Dieser schmierige kleine Mistkerl Vyrdin Resh hatte an alles gedacht. Den Code hatte Niall nicht und wahrscheinlich auch niemand anderes in diesem Gebäude. Und selbst wenn, dann blieb jetzt keine Zeit danach zu suchen. Genug schweres Gerät um sich durchzusprengen hatte er auch nicht dabei.
Plötzlich ließ eine nahe Explosion den Boden erschüttern. Er griff nach seiner Waffe und bewegte sich in Richtung des Lärms.
"Graaaarh!"
Der kroganische Leibwächter! Offenbar hatte auch er sich so weit vorgekämpft. Im Blutrausch hob er einen der Polizei-Mechs hoch, welche ihn attackierte, riss ihn entzwei und warf die Einzelteile mit voller Wucht nach 2 anderen Mechs, welche sofort zu Boden gingen. Dann griff er nach seiner Mattock und zerfetzte die restlichen 3. Die Geschosse hallten so laut an den engen Gängen wieder dass es selbst durch den Helm weh tat.
"Ich hab's!"
Niall zog seine Pistole und schoss dem Kroganer von hinten direkt auf Höhe des Buckels. Dieser wandte sich nur verwirrt um und schaute wer da auf ihn geschossen hatte.
>>Da bist du ja endlich! Wir haben noch eine Rechnung offen miteinander!<<
Sofort brüllte der Kroganer laut los und begann seinen Feind mit dem gewaltigen Sturmgewehr zu beharken. Niall nahm die Beine in die Hand und floh zurück zum Gang wo die Stahlschleuse war. Blieb einige Male kurz stehen um den Kroganer weiter mit Schüssen aus seiner eigenen Waffe zu provozieren, welche genauso gut auch Insektenbisse hätten sein können. Einen guten Meter vor dem massiven Tor blieb er stehen, atmete einmal tief aus und ein, drehte sich um. Der Kroganer hatte ihn eingeholt und schoss weiter. Die blinde Wut jedoch ließ ihn unpräzise werden.
"4....3....2.....1!"
Und der Thermoclip überhitzte. Verwirrt knurrend betrachtete der Koloss seine Waffe, schlug ein paar Mal wütend an ihre Seite, schien seine Sinne langsam wieder zu bekommen.
>>Was ist los? Ein wenig überhitzt?<<
Die gelben Augen der massigen Echse fixierten ihn wieder. Langsam griff Niall an seinen Helm und nahm ihn ab. Ließ ihn mit einem dumpfen, metallenen Geräusch zu Boden fallen.
"Ich habe gehört Kroganer wären harte Burschen. Du hingegen.....ich habe Vorcha gesehen, die mehr draufhaben."
Wütendes Brüllen war die Antwort.
"Hab ich da einen wunden Punkt getroffen?" Ein Grinsen kam über seine Züge. Machte ihm das etwa.....Spaß? So etwas hatte er lange nicht mehr empfunden.
"Na los, dann zeig doch mal was du drauf hast! Wirf die Knarre weg und stell dich mir, Mann gegen Mann! Oder bist du zu feige dafür?"
"Raaaaargh! Ich reiße dich in Stücke und trinke dein Blut, kleiner Mann!"
Der Gang erbebte und der Kroganer kam mit der Gewalt eines außer Kontrolle geratenen Schwertransporters auf ihn zugestürmt. Eine Schweißperle lief Niall über die Stirn. Die Distanz wurde mit jedem Moment kleiner.
"Komm schon......behalt die Nerven......noch einen Schritt!"
Das Adrenalin durchströmte seinen Körper und mit einem Schrei sprang er zur Seite, knallte mit der Schultern unsanft gegen die Wand. Keine Sekunde zu früh:
Der Kroganer konnte nicht mehr bremsen und mit brachialer Gewalt und dem dazugehörigen Lärm traf der massige Körper sein Ziel. Im nächsten Moment flogen Dreck und Mörtel durch die Luft. Niall hustete und stand langsam auf. Er wedelte mit einem Arm vor sich her, um sich Sicht durch die Staubwolke zu verschaffen.
"Huh." Mit einem zufriedenen Lächeln besah er sich den zwischen Dreck und Metallteilen liegenden Kroganer, welcher seine Glieder in unnatürlicher, verdrehter Form von sich streckte und schwach atmete. "Hat tatsächlich funktioniert."
Einen Moment noch hielt der plötzliche Anflug von Freude an. Dann griff er reflexartig nach seinem Helm am Boden und schaltete wieder zurück auf Kampfmodus. Er hatte immer noch ein Ziel zu erledigen. Eines, das sich nun schon weit in den Tunneln der Station befand. Und seine eigenen Verfolger würden ihn auch bald eingeholt haben.
Mit kühler Miene tippte er auf seiner Handgelenkwaffe herum und sah, wie die scharfe Granatenmunition einrastete. Er zielte auf den Kopf des verletzten Kroganers und drückte ab. Das Geschoss fand laut explodierend sein Ziel, wieder bröckelte etwas Putz hinunter. Dann schließlich stieg Niall mit beschleunigtem Schritt hinunter in das Tunnelnetzwerk.

numberten
20.09.2021, 22:22
„Fairer Deal“, sagte Charis, reichte der Asiatin die Hand und beide schlugen ein. Danach wendeten sie sich ihren Kuchen zu und in Charis‘ Tentakelköpfchen begann ein Plan zu keimen. Yuika sollte ihren Übergang bekommen. Über die Bezahlung wurde nicht gesprochen; sie würde aus mehr bestehen, als buntem Kuchen, den die Asari allerdings sehr zu schätzen begann. Vor ihrem geistigen Auge manifestierten sich diverse Möglichkeiten der Selbstbereicherung bei diesem Auftrag, die neben der ohnehin fließenden Summe X an Credits weitere Optionen zählten.
„Ich nehme an, dass ich ein paar Stunden oder Tage Zeit habe?!“, sagte die Schmugglerin und pikste das letzte Stück Regenbogen-Zuckerguss auf. Ihre Zunge schob den Zucker von einer Backentasche zur anderen, bis er sich in genussexplosionsartiger Weise aufgelöst hatte. Viel von dem Zeug würde sie nicht essen können, dann würde ihr schlecht werden. Und vor einem Portalsprung sollte man Kuchen wohl auch kaum essen, dachte sie. Für den Moment aber hatte es etwas Heimeliges. Fast so, als hätte sie eine Freundin zu Kaffee und Kuchen eingeladen – so völlig normal. Das löste ein merkwürdig schönes Gefühl in ihrer Magengegend aus. Oder die Kombination aus Kaffee und Kuchen vertrug sich nicht. In diesem Fall würde Charis ihr persönliches Armageddon erleben auf der Schiffstoilette erleben.
„Mir gefallen Ihre Bilder. Ich hab auch ein paar Tätowierungen“ benannte die Schmugglerin das Offensichtliche und präsentierte den Tribal-Dachen sowie den Stacheldraht am Oberarm. „Aber das ist lange nicht so kunstfertig wie Ihre. Wirklich interessant, was man auf so heller Haut alles anstellen kann“, sagte sie und legte den Kopf prüfend schief, um die Silhouette einer Geisha zu verfolgen.

„Ich nehme an, dass ich ein paar Stunden oder Tage Zeit habe?!“, erkundigte sich die Asari, welcher der Kuchen scheinbar zu schmecken schien. Yuika gefiel das, es entspannte dieses ganze Gespräch irgendwie. Ein wenig Entspannung war gut in alldem Stress.
"Stunden. Sicher. Tage, das kann ich nicht sagen. Ich muss die Gespräche dieses Volus abhören und auslesen, aber ich denke das sie nicht allzulange warten werden. Genug Zeit hoffentlich damit ich wieder ausgeschlafen bin und sie abflugbereit sind. Ich werde einen entsprechenden Sender an Bord schmuggeln, den sie orten können. Und selbst einen dabeihaben, falls ich wirklich ins All muss.", erklärte sie nachdenklich, nachdem sie ein Stück heruntergeschluckt hatte. Sie würde sich da mit Samantha zusammensetzen, die kannte sich mit Kommunikationstechnik besser aus. Der Sender musste unaufällig sein und nicht die Kanäle des Schiffes stören.
"Klären sie die Sache auch noch mit ihrem Commander ab. Sie bringen mir nichts wenn die sie in einer schlechten Laune beim verlassen der Station sprengt. Bei den Dingen die sie von Orlowski-san gefordert hat, wird sie aber ein Interesse haben diese nicht zu verärgern.", erinnerte sie kurz feinsinnig den kleinen staatlichen Eingriff in das freie Unternehmertum der Schmugglerin an.

Das Gespräch lenkte sich dann auf ein paar kleinere Nebensächlichkeiten, was die gesellige Atmosphäre der spontanen Konferenz wieder verstärkte. Die Japanerin nahm das Kompliment der Asari mit einem wohlwollenden Lächeln entgegen. Sie war sehr stolz auf ihre Tätowierungen und sie hatten eine große Bedeutung für sie. Vermutlich in einem Maße wie es Außenstehende nie verstehen würden.
"Dankeschön Charis-san. Ich kann mir jedoch auch vieles vorstellen was man mit blauer Haut erschaffen kann. Ich würde mir vermutlich Meereswesen hinzufügen. Seeungeheuer, Koi-Karpfen, Kraken. Bunte Kreaturen in dem strahlenden Blau.", sinnierte sie.
Sie bemerkte den Blick der Asari, welcher auf der Geisha lag, deren Frisur sich leicht am Schlüsselbein anbahnte und weiter darunter abzeichnete. Die Japanerin lächelte leicht berüht und zog die T-shirt leicht an der rechten Schulter herunter, wodurch die Asari die Tätowierung besser sehen konnte. Inmitten all der schwarzen Wirbel und Wellen, welche ihren ganzen Körper überzogen, leuchtete die Geisha elegant, ein einem hübschen rosa Kimono. Yuika wusste das Orlowski-san eine Geisha auf ihrem Oberarm hatte. Anders als bei ihrer Chefin, verkörperte diese Gestalt jedoch nicht sie selbst.
"Hübsch, oder ? Repräsentiert meine Mutter. Eine stolze und würdevolle Frau die mir viel über Tradition und Familie beigebracht hat.", erklärte sie mit einer gewissen Nostalgie in der Stimme. Sie dachte oft an ihre Mutter, wenn sie das Heimweh packte.
"Jedes meiner Tatoos hat eine gewisse Bedeutung, aber nicht alle würden sie vermutlich verstehen.", erklärte sie freundlich.
Die Japanerin überlegte kurz, zog dann aber leicht das Shirt hoch und präsentierte den darunter liegenden straffen Bauch.
Auf ihm konnte man zwei identisch aussehende Fuchsgeister sehen, welche sich gegenseitig neckten. Jeder von ihnen hatte mehrere Schweife, doch waren diese ineinander verschlungen, sodass man nicht genau erkennen konnte welcher Schweif zu welchem Fuchs gehörte. Die weißroten Fuchsschweife bildeten ineinander verschlungen eine Art Fächer. Die Japanerin lächelte und fuhr kurz mit der Hand darüber.
"Eines von zwei Tattoos, welches ich mit meiner Schwester gemeinsam habe. Ich denke es ist selbsterklärend für wen es steht. Zum Ort, nun man sagt der Bauch ist der Spiegel der Seele.", erklärte sie und ließ dann das Shirt wieder nach unten fallen.
"Ihre Tätowierungen mag ich aber auch Charis-san. Etwas einfacher sicher, aber dennoch nicht ohne Schönheit.", meinte sie anerkennend den Drachen betrachtend. Vermutlich ein jüngeres Tattoo, oder gab es in der Asari Mythologie auch Drachen?
"Wenn ich fragen darf, hat eines der Kunstwerke eine tiefere Bedeutung für sie? Oder sind sie alle nur ästethischer Natur?", erkundigte sie sich interessiert, ohne aufdringlich zu wirken. Nicht jeder war in solchen Dingen offen. Sie selbst hatte Tätowierungen die sie auch nicht jedem zeigen würden.

Rabenkopf
22.09.2021, 19:20
Drohnenangriff! (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page12?p=26837076&viewfull=1#post26837076)

Dras sprang die letzten Sprossen herunter. Sein blaues Augenpaar war leicht im Dunkel der Tunnel erkennbar, bevor er die Taschenlampe an seiner Tempest aktivierte. Thorne war bereits ein paar Schritte weitergegangen, sich umschauend, während Archy die andere Seite absicherte – zumindest sollte er das. Stattdessen stellte er sich immer wieder in den Weg eines Keepers, der daraufhin einen neuen Weg suchte um am Turianer vorbeizukommen. Das Grinsen war auf dessen Gesicht deutlich zu erkennen.
„Konzentrier dich.“, knurrte Dras, während er Nasheel Platz machte, „Wohin?“
Archy aktivierte sein Omni-Tool, studierte die eingezeichnete Karte kurz und tippte daraufhin auf der Holo-Tastatur herum. Die Omni-Tools der anderen meldeten sich, bevor sie selbst eine Karte mitsamt Route aufzeigten. „Das ist ein kleines Labyrinth…“, murmelte der Salarianer als er die Karte kurz studierte.
„Haltet endlich die Klappe…“, knurrte Thorne leicht genervt, „…und spitzt mal die Ohren.“
Alle versuchten nun etwas zu hören. Man konnte unterschiedliche Geräusche wahrnehmen, aber alle kamen aus derselben Richtung. Es war eine Vielzahl, aber glücklicherweise waren die eigentlichen Kampfgeräusche hier in den Tunneln eher gedämpft. Obendrein schien es ein kleines Echo zu geben. „Was ist das?“, fragte Archy, ein leise rauschendes Geräusch meinend, dass näher zu kommen schien.
„Vielleicht sollten wir das Licht ausmachen?“, schlug Nasheel vor. Dras überlegte kurz, nickte dann aber. Als alle Lichter aus waren, teilten sie sich in Zweiergruppen auf und stellten sich gegen beide Wände.
Sie brauchten nicht lange um herauszufinden, woher das Geräusch kam – eine Drohne mitsamt Taschenlampe kam gerade um die Ecke. Noch bevor jemand überhaupt reagieren konnte, hob Thorne bereits seine Claymore und feuerte einmal auf das fliegende Etwas. Teile davon flogen in alle Richtung, während der größte Teil gegen die nächste Wand knallte und sich dort festfuhr. Leichtes Zischen war noch zu hören, bevor die Maschine den Geist aufgab.
Dras fluchte. Der Krach war vermutlich im ganzen Tunnel zu hören gewesen. „Schnell vorwärts.“, befahl er zischend, „Bevor der Rest hier ist.“

Rabenkopf
22.09.2021, 19:23
Chris & Naomi (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page9?p=26832179&viewfull=1#post26832179)

Als der Kroganer das Wort ‚Reaper‘ verwendete, leuchten die Augen des Salarianers auf. Er weiß Bescheid, dachte sich Neth, Vielleicht könnte er uns sogar noch mehr sagen, als nur die Informationen zu dem Schiff…
Er blickte zu Serina rüber um sich zu vergewissern, ob sie zur Antwort ansetzen wollte. Als sie dies aber nicht tat, trat Neth erneut vor. „Nun…“, er überlegte, während er anfing immer schneller zu reden, „…nun wir suchen diese Artefakte. Und wollen sie untersuchen. Nicht im Namen des Rates, so offiziell sind wir nicht. Ich persönlich will mehr über die Reaper wissen. Ihre Herkunft, Funktionsweise, wie sie ticken. Alles was es über sie zu wissen gibt und vor allem alles was gewusst werden muss. Aus reiner Neugierde, aber auch…nun wenn du weißt was Reaper sind, weißt du warum.“

Majonese
23.09.2021, 00:00
Neth (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page12?p=26840147&viewfull=1#post26840147)

"Sovereign!", knurrte der massige Kroganer. Es klang kaum wie eine Stimme und mehr wie ein Krachen und Reiben über Fels.
Sein turianischer Begleiter nickte. "Es ist wenig verwunderlich, dass jemand auf der Suche nach Reaper-Technologie ist", erklärte er. "Nach allem, was vor ein paar Jahren auf der Citadel passiert ist. Vielleicht stammt das Artefakt, welches hier verladen wurde sogar von Sovereign."
Aus Ruyaks Kehle drang ein lautes Grollen, welches die Luft ausfüllte. Ob es seine Art war, mit Pax zu kommunizieren und der Turianer diese Hinweise deuten konnte, oder ob es ein ungewollter Laut aufgrund seines Zustandes war, ließ sich nur schwer sagen. Doch der Turianer öffnete daraufhin eine Datei auf seinem Omni-Tool und verknüpfte diese mit dem holographischen Display des großen Tisches, um den herum sie sich versammelt hatten.
Das Bild einer Frau erschien vor ihnen. Sie schien asiatischer Abstammung zu sein und trotz erster Anzeichen des Alters hatte sie ein recht hübsches Gesicht. Ihr geschmackvolles Make-Up, die gepflegten dunklen Haare, die ihr Gesicht umrahmten und das elegante Kleid, welches auf dem unteren Bildrand angedeutet war, erzeugten ein recht eindrucksvolles Bild. Obwohl es sich lediglich um eine unbewegte Aufnahme handelte, erweckte die Frau mit ihren bemessenen Lächeln und dem kühlen Blick ihrer braunen Augen einen ungewöhnlich erhabenen Eindruck. Man mochte fast meinen, sie wäre eine Monarchin aus vergangenen Epochen.
Die Augen des uralten Kroganers schienen beim Anblick der Frau kurz aufzublitzen. "Huang Daiyu."
"Sie ist quasi seine Nachbarin", meinte Pax mit einem knappen Deut seiner Klaue in Ruyaks Richtung. "Ihre Familie gehört zu den Gründern der Kolonie auf Bekenstein und sie ist sicherlich eine der reichsten Personen auf dem ganzen Planeten. Das Reaper-Artefakt, welchem ihr auf der Spur seid, stammt von ihr. Sie war es, welche die Verladung des Artefakt in Auftrag gegeben hatte. Wenn ihr also mehr über die Herkunft erfahren wollt, werdet ihr bei ihr suchen müssen."
"Äh...okay, und woher wisst ihr das?", wollte Naomi wissen. Da es keine Sitzgelegenheiten gab, hatte sie sich lässig an den Tisch gelehnt, den Kopf auf ihre Hände gestützt. "Dass dieser Frau das Artefakt gehört hat, meine ich."
Die Augen des Turianers verengten sich leicht. "Wie ich eben gesagt habe, wir haben direkte Einsicht in die Logistikbereiche des Raumhafens hier in Xin Yi. Normalerweise interessieren wir uns nicht für banale Alltagslieferungen, aber Reaper-Technologie ist auch keine gewöhnliche Fracht und wir haben ein wenig nachgeforscht, was es damit auf sich hat."
Chris beugte sich leicht nach vorne. "Und das wäre?"
"Was ich euch bereits gesagt habe", entgegnete Pax mit steinerner Miene, doch für den Bruchteil einer Sekunde schien es, als ob er die Augen verdrehte. "Huang Daiyu ist die ursprüngliche Besitzerin des Artefakts. Von ihr werdet ihr mehr darüber erfahren können."
Ein lautes Schnauben von Naomi ertönte. "Natürlich, wir gehen einfach zu ihr, klingeln und fragen: 'Hey, Sie haben nicht zufällig vor einer Weile illegale Technologie an eine Terror-Organisation verkauft'. Da wird sie sich bestimmt freuen und uns alles sagen."

Shepard Commander
23.09.2021, 12:17
„Ich nehme an, dass ich ein paar Stunden oder Tage Zeit habe?!“, erkundigte sich die Asari, welcher der Kuchen scheinbar zu schmecken schien. Yuika gefiel das, es entspannte dieses ganze Gespräch irgendwie. Ein wenig Entspannung war gut in alldem Stress.
"Stunden. Sicher. Tage, das kann ich nicht sagen. Ich muss die Gespräche dieses Volus abhören und auslesen, aber ich denke das sie nicht allzulange warten werden. Genug Zeit hoffentlich damit ich wieder ausgeschlafen bin und sie abflugbereit sind. Ich werde einen entsprechenden Sender an Bord schmuggeln, den sie orten können. Und selbst einen dabeihaben, falls ich wirklich ins All muss.", erklärte sie nachdenklich, nachdem sie ein Stück heruntergeschluckt hatte. Sie würde sich da mit Samantha zusammensetzen, die kannte sich mit Kommunikationstechnik besser aus. Der Sender musste unaufällig sein und nicht die Kanäle des Schiffes stören.
"Klären sie die Sache auch noch mit ihrem Commander ab. Sie bringen mir nichts wenn die sie in einer schlechten Laune beim verlassen der Station sprengt. Bei den Dingen die sie von Orlowski-san gefordert hat, wird sie aber ein Interesse haben diese nicht zu verärgern.", erinnerte sie kurz feinsinnig den kleinen staatlichen Eingriff in das freie Unternehmertum der Schmugglerin an.

Das Gespräch lenkte sich dann auf ein paar kleinere Nebensächlichkeiten, was die gesellige Atmosphäre der spontanen Konferenz wieder verstärkte. Die Japanerin nahm das Kompliment der Asari mit einem wohlwollenden Lächeln entgegen. Sie war sehr stolz auf ihre Tätowierungen und sie hatten eine große Bedeutung für sie. Vermutlich in einem Maße wie es Außenstehende nie verstehen würden.
"Dankeschön Charis-san. Ich kann mir jedoch auch vieles vorstellen was man mit blauer Haut erschaffen kann. Ich würde mir vermutlich Meereswesen hinzufügen. Seeungeheuer, Koi-Karpfen, Kraken. Bunte Kreaturen in dem strahlenden Blau.", sinnierte sie.
Sie bemerkte den Blick der Asari, welcher auf der Geisha lag, deren Frisur sich leicht am Schlüsselbein anbahnte und weiter darunter abzeichnete. Die Japanerin lächelte leicht berüht und zog die T-shirt leicht an der rechten Schulter herunter, wodurch die Asari die Tätowierung besser sehen konnte. Inmitten all der schwarzen Wirbel und Wellen, welche ihren ganzen Körper überzogen, leuchtete die Geisha elegant, ein einem hübschen rosa Kimono. Yuika wusste das Orlowski-san eine Geisha auf ihrem Oberarm hatte. Anders als bei ihrer Chefin, verkörperte diese Gestalt jedoch nicht sie selbst.
"Hübsch, oder ? Repräsentiert meine Mutter. Eine stolze und würdevolle Frau die mir viel über Tradition und Familie beigebracht hat.", erklärte sie mit einer gewissen Nostalgie in der Stimme. Sie dachte oft an ihre Mutter, wenn sie das Heimweh packte.
"Jedes meiner Tatoos hat eine gewisse Bedeutung, aber nicht alle würden sie vermutlich verstehen.", erklärte sie freundlich.
Die Japanerin überlegte kurz, zog dann aber leicht das Shirt hoch und präsentierte den darunter liegenden straffen Bauch.
Auf ihm konnte man zwei identisch aussehende Fuchsgeister sehen, welche sich gegenseitig neckten. Jeder von ihnen hatte mehrere Schweife, doch waren diese ineinander verschlungen, sodass man nicht genau erkennen konnte welcher Schweif zu welchem Fuchs gehörte. Die weißroten Fuchsschweife bildeten ineinander verschlungen eine Art Fächer. Die Japanerin lächelte und fuhr kurz mit der Hand darüber.
"Eines von zwei Tattoos, welches ich mit meiner Schwester gemeinsam habe. Ich denke es ist selbsterklärend für wen es steht. Zum Ort, nun man sagt der Bauch ist der Spiegel der Seele.", erklärte sie und ließ dann das Shirt wieder nach unten fallen.
"Ihre Tätowierungen mag ich aber auch Charis-san. Etwas einfacher sicher, aber dennoch nicht ohne Schönheit.", meinte sie anerkennend den Drachen betrachtend. Vermutlich ein jüngeres Tattoo, oder gab es in der Asari Mythologie auch Drachen?
"Wenn ich fragen darf, hat eines der Kunstwerke eine tiefere Bedeutung für sie? Oder sind sie alle nur ästethischer Natur?", erkundigte sie sich interessiert, ohne aufdringlich zu wirken. Nicht jeder war in solchen Dingen offen. Sie selbst hatte Tätowierungen die sie auch nicht jedem zeigen würden.


Tiefe, familiäre Symbolik gemischt mit Tradition, kunstfertig auf die Haut gebracht. Ästhetik und Schmerz – wie das Leben. Charis erkannte, dass eine Tätowierung für die Asiatin so viel mehr war, als für sie. Dass jedes einzelne dieser sicherlich zwanzig oder dreißig einzelnen und durch Farbe und Bedeutung miteinander verbundene Werk persönlich wichtig für Yuika war, faszinierte Charis. Sie kannte sich mit wenig Besitz aus; damit, ihre Habe und alles, was ihr wichtig war, am Körper zu tragen. Aber es sich auf den Körper prägen zu lassen, das war genial.
Entsprechend dieser Erkenntnis war es ihr beinahe unangenehm und einem Geständnis nicht unähnlich, als sie auf Yuikas Frage antwortete.
„Es… für mich ist es bloß Kunst. Oder eher: Schmuck. Es sieht gut aus, ich hatte Bock drauf und… nun ja.“ Sie hob ihren Arm und drehte den Drachen im Deckenlicht. „Jetzt ist es hier. Aber es gefällt mir irgendwie.“
Die Schmugglerin lächelte.
„Wussten Sie, dass Tätowierungen – also quasi – eine lange Tradition auch bei den Asari haben? Ähnlich wie die Clanmarkierungen der Turianer und Salarianer. Bei denen sind sie allerdings anders, weniger kunstfertig und dienen mehr der Identifikation. Aber die Asari nutzen sie zur Verschönerung ihrer Gesichtslinien oder Körperzonen. Aber solche Bilder, wie die Ihren habe ich noch nie bei irgendeinem Volk gesehen.“
Sie hob eine Augenbraue, auch diese war tätowiert. Eine dieser Betonungen von Gesichtslinien.
„Ich nehme aber an, dass diese bedeutungsvollen Tätowierungen nicht jedem Mitglied der menschlichen Rasse zustehen, oder? Sie werden verliehen, oder zeigen die Hierarchie dort an, nehme ich an.“
Charis deutete auf die Kaffeetasse ihres „Gastes“ und fragte: „Möchten Sie, dass ich noch einen Kaffee aufsetze?“

Rabenkopf
23.09.2021, 18:14
Chris & Naomi (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page13?p=26840286&viewfull=1#post26840286)

Der Salarianer hörte den Ausführungen zu. Huang Daiyu...?, überlegte er, Woher kenne ich den Namen….?
Seine Augen weiteten sich, als ihm die Erinnerung kam.
"Natürlich, wir gehen einfach zu ihr, klingeln und fragen: 'Hey, Sie haben nicht zufällig vor einer Weile illegale Technologie an eine Terror-Organisation verkauft'. Da wird sie sich bestimmt freuen und uns alles sagen.", erklärte Naomi sarkastisch.
„Sie zum Reden zu bringen könnte sogar noch schwieriger sein als du denkst.“, mischte sich Neth ein, „Ich hab die Frau mal getroffen. Hatte den Auftrag ein paar Sachen in einer Auktion für meinen Klan zu erwerben. Sie war auch da. Sie hat ALLES gekauft was angeboten wurde. Als ich mit ihr verhandeln wollte, um die Sachen doch noch zu bekommen, hat sie mich behandelt als wäre ich so sichtbar wie ein Atom, bevor ihre Wachen mich mit einem Tritt – das ist keine Metapher – in die Wüste schickten.“, er schüttelte leicht seinen Kopf, „Hinterher hat sie die Hälfte der Sachen bei den Müllcontainern ihres Hotels zurückgelassen, so bin ich nicht mit leeren Händen zu meinen Klan zurückgekehrt.“

numberten
23.09.2021, 21:11
Tiefe, familiäre Symbolik gemischt mit Tradition, kunstfertig auf die Haut gebracht. Ästhetik und Schmerz – wie das Leben. Charis erkannte, dass eine Tätowierung für die Asiatin so viel mehr war, als für sie. Dass jedes einzelne dieser sicherlich zwanzig oder dreißig einzelnen und durch Farbe und Bedeutung miteinander verbundene Werk persönlich wichtig für Yuika war, faszinierte Charis. Sie kannte sich mit wenig Besitz aus; damit, ihre Habe und alles, was ihr wichtig war, am Körper zu tragen. Aber es sich auf den Körper prägen zu lassen, das war genial.
Entsprechend dieser Erkenntnis war es ihr beinahe unangenehm und einem Geständnis nicht unähnlich, als sie auf Yuikas Frage antwortete.
„Es… für mich ist es bloß Kunst. Oder eher: Schmuck. Es sieht gut aus, ich hatte Bock drauf und… nun ja.“ Sie hob ihren Arm und drehte den Drachen im Deckenlicht. „Jetzt ist es hier. Aber es gefällt mir irgendwie.“
Die Schmugglerin lächelte.
„Wussten Sie, dass Tätowierungen – also quasi – eine lange Tradition auch bei den Asari haben? Ähnlich wie die Clanmarkierungen der Turianer und Salarianer. Bei denen sind sie allerdings anders, weniger kunstfertig und dienen mehr der Identifikation. Aber die Asari nutzen sie zur Verschönerung ihrer Gesichtslinien oder Körperzonen. Aber solche Bilder, wie die Ihren habe ich noch nie bei irgendeinem Volk gesehen.“
Sie hob eine Augenbraue, auch diese war tätowiert. Eine dieser Betonungen von Gesichtslinien.
„Ich nehme aber an, dass diese bedeutungsvollen Tätowierungen nicht jedem Mitglied der menschlichen Rasse zustehen, oder? Sie werden verliehen, oder zeigen die Hierarchie dort an, nehme ich an.“
Charis deutete auf die Kaffeetasse ihres „Gastes“ und fragte: „Möchten Sie, dass ich noch einen Kaffee aufsetze?“

"Wenn sie es anbieten, sehr gerne. Sie haben sich so eine eindrucksvolle Sammlung zugelegt, da wäre es doch eine Schande sie nicht zu nutzen.", nahm Yuika das Angebot dankend an und leerte ihre Kaffeetasse. Vermutlich würde das ihrem Vorhaben später einzuschlafen nicht förderlich sein, andererseits war sie inzwischen ausreichend müde. Die Japanerin stellte die Tasse vor sich ab.
"Verwunderlich. Ich dachte jede Rasse hätte die Idee entwickelt sich mit Bilder zu schmücken. Gerade bei ihrer Spezies bietet es sich an. Weiche Haut und man hat für eine sehr lange Zeit etwas davon.", meinte sie und lächelte die Asari an.
"Sie meinen die Irezumi an sich? Nun das ist eine bestimmte Art von Tätowierungen aus meinem Heimatland. Viele Kulturen haben ihre eigenen Gebräuche und Stile entwickelt. Natürlich hat sich das dann über die Jahrhunderte über die Welt verbreitet. Man trägt was einem gefällt, was es bedeutet ist nebensächlich. Das Tattoo gibt dem Bild nicht die Bedeutung, sondern der Träger.", griff sie Charis Frage auf.
"Im traditionellen Sinne, also meiner Perspektive. In den Kreisen aus denen diese Tätowierungen kommen, musste man sie sich ursprünglich auch verdienen. Normalerweise sticht ein einzelner Künstler diese Motive, sucht sie auch oft selbst aus. Der Träger kann sie sich auch durch seine Taten verdienen. Wenn das Tattoo, also nicht die einzelnen Bilder, sondern alles im Ganzen vollendet sind, signiert der Künstler es oft noch.", erklärte sie der Asari, während diese an der Kaffeemaschine einen Durchgang vorbereitete.
"Meine Schwester und ich wurden von einem alten Mann gestochen, der auch schon meinen Vater tätowiert hat. Traditionell mit angespitzten Bambusstäben und Farbe. Schmerzhafter als eine Maschine, glauben sie mir. Also die ersten Tattoos, spätere hat sein Sohn übernommen, der schon ein wenig moderner unterwegs war. Beides war eine Erfahrung für sich.", meinte sie und machte eine kurze Pause, als die Kaffemaschine zu rödeln begann. Kurz dachte sie über die erste Tätowierung nach. Ihre Schwester hatte ihre Hand gehalten, sie dann später ihre.
"Da wir unsere Heimat jedoch verlassen haben, waren unsere Irezumi ein wenig unvollendet. Manche Motive sind erst später dazu gekommen. Aber wir haben ein paar Künstler gefunden die sich dem Stil einfügen konnten. Manchmal muss man Kompromisse machen. Es gibt genügend gute Künstler die das All gerufen hat. Fall sie mal ein paar Künstler hier auf der Station brauchen, fragen sie mich ruhig. Airi kennt auch noch ein paar auf Illium.", erzählte die Japanerin das letzte Stück Kuchen verzehrend.
"Was die Sache mit dem zustehen angeht.. Nun wie gesagt, mit Geld kann sich jeder alles stechen lassen. Und historisch betrachtet waren die Art meiner Tätowierungen mehr ein Stigma, lange Zeit verboten in meinem Land. Erkennungszeichen von Spielern, Schmugglern und anderen Verbrechern. Das hat sich natürlich mit der Zeit ein wenig gelockert. Nicht jeder mit einem Irezumi geht illegalen Tätigkeiten nach.", erklärte sie den Sachverhalt Charis und lächelte dann leicht verlegen. Die Japanerin zuckte kurz mit den Schultern.
"Nun ja, manche jedoch schon wie sie sehen. Wie passend das ich da mit einer Schmugglerin Kuchen esse.", merkte sie amüsiert an.
"Eine äußert nette Abwechlsung, wenn sie mir die Bemerkung gestatten. Sie sind eine angenehme Gastgeberin, Charis-san.", lobte sie die Asari.

Shepard Commander
24.09.2021, 12:30
"Wenn sie es anbieten, sehr gerne. Sie haben sich so eine eindrucksvolle Sammlung zugelegt, da wäre es doch eine Schande sie nicht zu nutzen.", nahm Yuika das Angebot dankend an und leerte ihre Kaffeetasse. Vermutlich würde das ihrem Vorhaben später einzuschlafen nicht förderlich sein, andererseits war sie inzwischen ausreichend müde. Die Japanerin stellte die Tasse vor sich ab.
"Verwunderlich. Ich dachte jede Rasse hätte die Idee entwickelt sich mit Bilder zu schmücken. Gerade bei ihrer Spezies bietet es sich an. Weiche Haut und man hat für eine sehr lange Zeit etwas davon.", meinte sie und lächelte die Asari an.
"Sie meinen die Irezumi an sich? Nun das ist eine bestimmte Art von Tätowierungen aus meinem Heimatland. Viele Kulturen haben ihre eigenen Gebräuche und Stile entwickelt. Natürlich hat sich das dann über die Jahrhunderte über die Welt verbreitet. Man trägt was einem gefällt, was es bedeutet ist nebensächlich. Das Tattoo gibt dem Bild nicht die Bedeutung, sondern der Träger.", griff sie Charis Frage auf.
"Im traditionellen Sinne, also meiner Perspektive. In den Kreisen aus denen diese Tätowierungen kommen, musste man sie sich ursprünglich auch verdienen. Normalerweise sticht ein einzelner Künstler diese Motive, sucht sie auch oft selbst aus. Der Träger kann sie sich auch durch seine Taten verdienen. Wenn das Tattoo, also nicht die einzelnen Bilder, sondern alles im Ganzen vollendet sind, signiert der Künstler es oft noch.", erklärte sie der Asari, während diese an der Kaffeemaschine einen Durchgang vorbereitete.
"Meine Schwester und ich wurden von einem alten Mann gestochen, der auch schon meinen Vater tätowiert hat. Traditionell mit angespitzten Bambusstäben und Farbe. Schmerzhafter als eine Maschine, glauben sie mir. Also die ersten Tattoos, spätere hat sein Sohn übernommen, der schon ein wenig moderner unterwegs war. Beides war eine Erfahrung für sich.", meinte sie und machte eine kurze Pause, als die Kaffemaschine zu rödeln begann. Kurz dachte sie über die erste Tätowierung nach. Ihre Schwester hatte ihre Hand gehalten, sie dann später ihre.
"Da wir unsere Heimat jedoch verlassen haben, waren unsere Irezumi ein wenig unvollendet. Manche Motive sind erst später dazu gekommen. Aber wir haben ein paar Künstler gefunden die sich dem Stil einfügen konnten. Manchmal muss man Kompromisse machen. Es gibt genügend gute Künstler die das All gerufen hat. Fall sie mal ein paar Künstler hier auf der Station brauchen, fragen sie mich ruhig. Airi kennt auch noch ein paar auf Illium.", erzählte die Japanerin das letzte Stück Kuchen verzehrend.
"Was die Sache mit dem zustehen angeht.. Nun wie gesagt, mit Geld kann sich jeder alles stechen lassen. Und historisch betrachtet waren die Art meiner Tätowierungen mehr ein Stigma, lange Zeit verboten in meinem Land. Erkennungszeichen von Spielern, Schmugglern und anderen Verbrechern. Das hat sich natürlich mit der Zeit ein wenig gelockert. Nicht jeder mit einem Irezumi geht illegalen Tätigkeiten nach.", erklärte sie den Sachverhalt Charis und lächelte dann leicht verlegen. Die Japanerin zuckte kurz mit den Schultern.
"Nun ja, manche jedoch schon wie sie sehen. Wie passend das ich da mit einer Schmugglerin Kuchen esse.", merkte sie amüsiert an.
"Eine äußert nette Abwechlsung, wenn sie mir die Bemerkung gestatten. Sie sind eine angenehme Gastgeberin, Charis-san.", lobte sie die Asari.


„Interessant“, dachte Charis und lauschte den aktenzgespickten Vortrag voller Begeisterung. Dieses Gespräch, das als so formelles Arbeitsessen angefangen hatte, hatte ihren Blickwinkel auf die körperlichen Verzierungen der Asiatinnen gegeben. Ihre Gedanken wanderten zu Katharina Orlowski. Sie hatte ebenfalls diese Art der Tätowierungen. Dass sie eine Kriminelle war, stand außerfrage. Allerdings, dachte Charis, wäre es interessant zu wissen, was Orlowskis Tattoos bedeuteten.
„Auf Ihr Angebot komme ich vielleicht zurück. Irgendwie komme ich bei unserem Gespräch in die Laune dafür.“ Die Asari hielt ihren Arm hoch und spannte den Bizeps an, dann zwinkerte sie der Asiatin zu und holte den Kaffee.
Das Kompliment Yuikas ließ die Schmugglerin dann förmlich strahlen.
„Wirklich? Oh, das… freut mich“, sagte sie mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. „Ich gebe mir Mühe. Nun, ich bekomme nicht oft Besuch.“ Sie lachte. „Wer denn auch? Orlowski? Die gibt sich mit Fußvolk doch mittlerweile ebenso wenig ab, wie die Spectre. Stellen Sie sich das mal vor, Orlowski und T’Saari hier am Tisch. Mit Kaffee, Kuchen, Gesprächen über… was auch immer.“
Die Asari nahm einen Schluck Kaffee. Er war besser als der vorangegangene, urteilte sie. Vielleicht lag es aber auch wirklich an der Atmosphäre.
„Wenn ich Charis-san bin und Orlowski ist Orlowski-san, dann nehme ich mal an, dass Sie Yuika-san sind, oder?“

Majonese
24.09.2021, 14:40
Neth (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1580952-49-Heneiddio-Heb-Aeddfedu/page13?p=26840789&viewfull=1#post26840789)

"Ja, das klingt ganz nach ihr", antwortete Pax dem Salarianer. "Sie hat eine Schwäche für einzigartige Gegenstände von hohem Wert. Ihr Anwesen hier in Xin Yi ist praktisch ein Museum, sie hat es sich über die Jahre einen beachtlichen Fundus an Schätzen angehäuft." Der Turianer unterbrach sich und warf Ruyak einen fragenden Blick zu.
Der deformierte Kopf des Kroganers neigte sich leicht zu einem Nicken. "Zeig es ihnen!"
Der Turianer öffnete eine weitere Datei auf seinem Omni-Tool, und schickte sie ebenfalls an den Holo-Projektor des Tisches. Es war ein weiteres Bild, dieses Mal zeigte es einen auf den ersten Blick recht klobig wirkenden Gegenstand. Erst auf den zweiten Blick konnte man den Griff und den breiten Kopf auch als solche erkennen und das Gerät entpuppte es sich als eine Art Hammer. Die Proportionen, die dezenten Spuren von moderner Technik und nicht zuletzt die brutal wirkenden Gravierungen entlang des Griffes ließen keinen Zweifel, dass es sich um einen der berüchtigten kroganischen Kriegshämmer handeln musste.
"Ihr habt recht, diese Frau wird euch vermutlich unter keinen Umständen freiwillig verraten, was es mit dem Reaper-Artefakt auf sich hat. Aber vielleicht kann Ruyak euch ein wenig unter die Arme greifen. Denn so wie es aussieht, befinden sich im Besitz von Huang Daiyu Dinge, die für uns alle interessant sind. Das hier..." Pax reckte eine Klaue in Richtung des Kriegshammers. "...ist die Waffe der Aufständischen Tantrox Suyazka. Sie ist vor mehreren Jahrhunderten in den Clankriegen auf Tuchanka verloren gegangen und hat vor einer Weile ihren Weg in die persönliche Sammlung von Huang Daiyu gefunden. Ruyak hat ein großes Interesse daran, diese Waffe zu bergen, denn sie ist Eigentum seines Volkes und hat eine besondere Bedeutung für ihn."
"Cooles Teil", merkte Naomi beeindruckt an.
Ein wenig skeptisch beäugte Chris das Holo-Display. "Wie genau wollt ihr das anstellen? Und was hat das mit uns zu tun?"
"Huang Daiyu hat ebenso wenig Interesse daran, die Waffe herzugeben wie daran, Details über illegale Geschäfte mit Cerberus preiszugeben", erklärte der Turianer geduldig. "Also müssen wir einen anderen Weg suchen, um daran zu kommen. Und für beides würden wir Zugang zu ihrem Privateigentum benötigen."
Naomi runzelte die Stirn. "Also...Moment! Soll das etwa heißen...?"
"Ihr wollt bei ihr einbrechen?", fragte Chris, der eins und eins schneller zusammengezählt hatte.
"Nicht nötig", meldete sich Ruyak krächzend zu Wort und schnaufte schwer. "Sie wird...uns...reinlassen."
Pax nickte bestätigend. "Huang Daiyu feiert sehr gerne in ihrem Palast hier in Xin Yi und lädt dazu praktisch die ganze High-Society auf Bekenstein ein. Das schließt Ruyak mit ein. Und wir haben das Glück, dass in zwei Wochen genau eine solche Feier stattfindet. Es sollte kein Problem sein, ein paar weitere Leute auf die Veranstaltung einzuschleusen. Wir könnten uns zusammentun, um sowohl den Kriegshammer, als auch die Informationen über das Artefakt zu bekommen."
Die absolute Seelenruhe, mit der der Turianer die Worte aussprach, wollte nicht so recht zu dem passen, was sie implizierten. Er schlug ihnen vor, die vermutlich einflussreichste Frau auf ganz Bekenstein zu bestehlen.

numberten
24.09.2021, 22:54
„Interessant“, dachte Charis und lauschte den aktenzgespickten Vortrag voller Begeisterung. Dieses Gespräch, das als so formelles Arbeitsessen angefangen hatte, hatte ihren Blickwinkel auf die körperlichen Verzierungen der Asiatinnen gegeben. Ihre Gedanken wanderten zu Katharina Orlowski. Sie hatte ebenfalls diese Art der Tätowierungen. Dass sie eine Kriminelle war, stand außerfrage. Allerdings, dachte Charis, wäre es interessant zu wissen, was Orlowskis Tattoos bedeuteten.
„Auf Ihr Angebot komme ich vielleicht zurück. Irgendwie komme ich bei unserem Gespräch in die Laune dafür.“ Die Asari hielt ihren Arm hoch und spannte den Bizeps an, dann zwinkerte sie der Asiatin zu und holte den Kaffee.
Das Kompliment Yuikas ließ die Schmugglerin dann förmlich strahlen.
„Wirklich? Oh, das… freut mich“, sagte sie mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. „Ich gebe mir Mühe. Nun, ich bekomme nicht oft Besuch.“ Sie lachte. „Wer denn auch? Orlowski? Die gibt sich mit Fußvolk doch mittlerweile ebenso wenig ab, wie die Spectre. Stellen Sie sich das mal vor, Orlowski und T’Saari hier am Tisch. Mit Kaffee, Kuchen, Gesprächen über… was auch immer.“
Die Asari nahm einen Schluck Kaffee. Er war besser als der vorangegangene, urteilte sie. Vielleicht lag es aber auch wirklich an der Atmosphäre.
„Wenn ich Charis-san bin und Orlowski ist Orlowski-san, dann nehme ich mal an, dass Sie Yuika-san sind, oder?“

Yuika nickte zustimmend als die Asari eine steigende Motivation für die Tätowierungen zeigte. Ihr fielen ein paar schöne Motive ein die der blauen Haut der Asari gut stehen würden und kannte auch den einen oder anderen Künstler. Sicherlich, es wäre eine komplett andere Gedankenwelt als ihre eigenen Tätowierungen, doch Yuika verstand den Gedanken des ästhethischen Trägers. Sie selbst trug ja auch keine Motive die sie als hässlich empfand, ihrer Meinung nach sollte man sich diesen Gedanken machen bevor die Nadel die Haut küsste.
"Das wäre wohl kein angenehmes Gespräch, sofern überhaupt eines stattfinden würde.", merkte sie an und lächelte amüsiert.
"Jedoch, als Mitglied ihres Fußvolkes..empfand ich Orlowski-san als angenehmen Gesprächspartner. Und anders als ihr Spectre scheint sie ihnen gegenüber auch eine Wertschätzung zu empfinden. Vielleicht sollten sie einfach mal einladen, schaden wird es ihrem Verhältnis nicht. Und in ihrem Heimatland gibt es fantastischen Kuchen.", schlug sie vor und lachte kurz freundlich. Jeder freute sich doch über eine Einladung, umso besser wenn der Gast ein großes Stück Torte mitbrachte.
Sie nahm die neue Tasse entgegen und nippte daran. Ein mildes Aroma, es gefiel ihr. Sie meinte eine leichte Note von Schokolade warhzunehmen. Oder es waren Reste des Schokokuchens welchen sie jetzt doch versehentlich angefangen hatte. Sie würde ihrer Schwester ein neues Stück kaufen müssen. Airi hatte ein Gespür dafür wenn Yuika ohne sie genascht hatte.
"Eher Takeda-san. Eigentlich müsste ich sie auch eher Vale-san, nennen in meinem Land ist es unhöflich jemanden mit dem Vornamen anzusprechen. Aber Charis ist bei mir hängen geblieben, ich ändere meine Anrede aber wenn es sie stört.", erklärte sie höflich.
"Das san ist mehr eine Höflichkeitsform, wie das Miss oder Mister welches sie wohl schon durch Kontakt mit Menschen kennen. Es gibt noch andere Suffixe, aber das ist zu kompliziert für eine Außenstehende. Sie dürfen ruhig Yuika zu mir sagen und meine Schwester stört sich nicht an Airi. Wir sind hier weit weg von meiner Heimat. Ein wenig schade für mich, vielleicht würde es ihnen ja auch gefallen. Ich nehme nicht an das sie je auf der Erde waren?"

Shepard Commander
25.09.2021, 20:42
Yuika nickte zustimmend als die Asari eine steigende Motivation für die Tätowierungen zeigte. Ihr fielen ein paar schöne Motive ein die der blauen Haut der Asari gut stehen würden und kannte auch den einen oder anderen Künstler. Sicherlich, es wäre eine komplett andere Gedankenwelt als ihre eigenen Tätowierungen, doch Yuika verstand den Gedanken des ästhethischen Trägers. Sie selbst trug ja auch keine Motive die sie als hässlich empfand, ihrer Meinung nach sollte man sich diesen Gedanken machen bevor die Nadel die Haut küsste.
"Das wäre wohl kein angenehmes Gespräch, sofern überhaupt eines stattfinden würde.", merkte sie an und lächelte amüsiert.
"Jedoch, als Mitglied ihres Fußvolkes..empfand ich Orlowski-san als angenehmen Gesprächspartner. Und anders als ihr Spectre scheint sie ihnen gegenüber auch eine Wertschätzung zu empfinden. Vielleicht sollten sie einfach mal einladen, schaden wird es ihrem Verhältnis nicht. Und in ihrem Heimatland gibt es fantastischen Kuchen.", schlug sie vor und lachte kurz freundlich. Jeder freute sich doch über eine Einladung, umso besser wenn der Gast ein großes Stück Torte mitbrachte.
Sie nahm die neue Tasse entgegen und nippte daran. Ein mildes Aroma, es gefiel ihr. Sie meinte eine leichte Note von Schokolade warhzunehmen. Oder es waren Reste des Schokokuchens welchen sie jetzt doch versehentlich angefangen hatte. Sie würde ihrer Schwester ein neues Stück kaufen müssen. Airi hatte ein Gespür dafür wenn Yuika ohne sie genascht hatte.
"Eher Takeda-san. Eigentlich müsste ich sie auch eher Vale-san, nennen in meinem Land ist es unhöflich jemanden mit dem Vornamen anzusprechen. Aber Charis ist bei mir hängen geblieben, ich ändere meine Anrede aber wenn es sie stört.", erklärte sie höflich.
"Das san ist mehr eine Höflichkeitsform, wie das Miss oder Mister welches sie wohl schon durch Kontakt mit Menschen kennen. Es gibt noch andere Suffixe, aber das ist zu kompliziert für eine Außenstehende. Sie dürfen ruhig Yuika zu mir sagen und meine Schwester stört sich nicht an Airi. Wir sind hier weit weg von meiner Heimat. Ein wenig schade für mich, vielleicht würde es ihnen ja auch gefallen. Ich nehme nicht an das sie je auf der Erde waren?"


„Auf dem Heimatplaneten der Menschen? Nein, da war ich noch nie“, antwortete die Asari. Wieso denn auch? Scheinbar deckten die Menschen-Schmuggler den gesamten Bedarf an Illegalität auf der Erde ab. Zudem war das Sicherheitssystem, obwohl stellenweise korrupter als bei anderen Völkern, sehr wachsam. „Ich glaube, dass die Menschen auf der Erde den Asari skeptisch gegenüberstehen. Vermutlich sehen sie uns nur als Sexobjekte, aber nicht als Schmuggler.“
Sie beobachtete, wie die Asiatin ihren Kaffee trank.
„Und zu Ihren anderen Fragen: Bleiben Sie bei Charis. Keiner nennt mich Vale, außer man ist sauer auf mich“, sagte sie und lachte. „Und was unsere gemeinsame Freundin angeht, denke ich, dass Orlowski zwar netter als T’Saari ist aber sicherlich keine freundschaftlichen Beziehungen hegt – zu niemandem. Wer an der Spitze der Nahrungskette lebt, kann sich keine Beziehungen leisten.“
Sie selbst trank, synchron mit Yuika, einen Schluck.
„Sie können froh sein, dass Sie eine Schwester haben. Ich hatte mal… einen Bruder. Also keinen echten, im Heim. Ein Salarianer. Er ist schon lange tot, klar. Aber ich denke oft an ihn.“ Sie seufzte. Normalerweise war sie weniger sentimental und sprach nicht einmal im Suff über ihre Vergangenheit.
„Ihre Augenringe sprechen Bände. Irgendwie fühle ich mich schuldig, dass ich Ihnen noch Kaffee mache. Warten Sie mal.“
Charis stand auf und kramte aus einem Verschlag eine kleine Zinkdose hervor. Sie prüfte schüttelnd, ob noch Inhalt darin war und stellte fest, dass ihm dem so war. Dann reichte sie Yuika die Dose.
„Tabletten, überall illegal außer auf Illium. Also, selbst auf Omega.“ Sie schüttelte die Dose erneut.
„Erst hinlegen, dann einwerfen. Knockt Sie sofort aus und schickt Sie in einen traumlosen, aber tiefenentspannten Schlaf. Die Dinger haben eine Wirkdauer von zweieinhalb Stunden und werden von Leuten wie mir – also illegalen Piloten – genutzt, wenn wir lange Strecken alleine fliegen. Schiff auf Autopilot und ab in die Koje. Die Chance nicht wieder aufzuwachen, weil ich die Warnung vor den Weg kreuzenden Asteroiden verschlafe – akzeptable“, lachte sie. „Nehmen Sie sich eine mit. Es gibt die roten und die blauen Pillen, die roten sind heftiger. Wenn da noch eine drin sein sollte: Lassen Sie sie lieber liegen.“

Forenperser
03.10.2021, 20:12
"Ich verstehe."
Beyo lauschte aufmerksam ihrer Schilderung der Ereignisse. Dann schließlich öffnete sie die Nachricht, welche Nia ihr zuletzt geschickt hatte, und anschließend die Koordinaten ihres verabredeten Treffpunkts.
"Kennen Sie diesen Bezirk?"
Der rote Turianer besah sich die Karte und musste dann tief einatmen. "Ja. Ja, tue ich."
Vor wenigen Tagen erst (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1572232-46-Nicht-Jeder-Kann-Ein-Held-Sein/page19?p=26711309&viewfull=1#post26711309) waren er und Karvas dort Teil eines weiteren Zwischenfalls (https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1572232-46-Nicht-Jeder-Kann-Ein-Held-Sein/page19?p=26712774&viewfull=1#post26712774) geworden.
Der Zufall und das Schicksal spielten ihm mal wieder auf sehr ironische Weise mit. "Nun, auch wenn es spät ist, in den Bezirken herrscht immer Betriebsamkeit. So wie ich das sehe, ist unsere beste Chance selbst in den Kithoi Bezirk fahren und nach Spuren zu suchen. Vielleicht hat jemand ja etwas gesehen....."
Während er diese Worte aussprach, bereitete er sich innerlich bereits wieder auf die nächsten Strapazen vor. Irgendetwas würde auch bei dieser Sache schiefgehen, dessen war er sich fast sicher. Aber es ging um Nia. Und auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, ein kleiner Teil von ihm brannte regelrecht darauf, diesen Fall zu lösen. Einmal Polizist, immer Polizist.

Beyo Vhan

Nia's Mutter wollte gerade den Mund öffnen um etwas zu antworten, als ihr Posteingang plötzlich klingelte. Wieder fuhr sie ihr Omni-Tool hoch, um ihn zu öffnen.
"Sie ist es!"
"Wer?" fragte Beyo skeptisch. "Nia! Sie entschuldigt sich dass sie sich nicht gemeldet hat. Aber es geht ihr gut.....offenbar hat sie momentan einiges zu verarbeiten."
Beyo's Mandibeln zuckten. "Auf einmal? Ich weiß nicht, das klingt etwas - " "Ich bin so erleichtert! Und es tut mir Leid, dass ich Sie gestört habe. Es ist spät, ich sollte gehen."
"Hey Moment, meinen Sie nicht wir - "
Doch die Asari war ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Ein wenig ratlos blieb der rote Turianer in seiner Wohnung zurück.
Er konnte sich nicht helfen, aber ihm schmeckte etwas an der Sache nicht. Natürlich konnte es sein, dass Nia gerade einfach nur etwas Zeit für sich brauchte......aber sein Gefühl sagte ihm etwas anderes. Ob ihre Mutter sich vielleicht einfach nur vorschnell an die erstbeste Hoffnung geklammert hatte, um ihr Gewissen zu beruhigen?
Während er sich diese Fragen stellte, überkam ihn ein plötzliches Gefühl der Müdigkeit. Vielleicht war es wirklich besser, erst einmal die Nacht hinter sich zu bringen. Morgen würde er auf eigene Faust weiter überlegen.....



Das Hologramm materialisierte sich in einer schwarzen Nische. Das Blau der Datenströme strahlte die Ecke aus, die den Hintergrund für den weiblichen Turianer (https://samurai-gamers.com/wp-content/uploads/2017/03/turian3.jpg) bildete, der sich einmal um die eigene Achse drehte und in der Größe von Eins zu Achtzehn vor Qatar und Odessa stand.
„Ich weiß nicht, wie Sie meine Adresse ausfindig machen konnten und wer Sie sind. Ihre Nachricht klang eilig, ich hoffe also, dass Sie sich der Konsequenzen so eines Aufrufs bewusst sind“, sagte die in eine professionelle Kampfpanzerung gewandte Turianerin streng und blickte zu Qatar. Dessen Mandibeln pulsierten vor Anspannung. Die Frau hieß Varia Tacitus und war ihre beste Chance, T’Saari am Leben zu halten – und sie war nicht weniger gefährlich, als die Asari.
„Ich würde nicht anrufen, wenn es nicht wichtig wäre“, schnarrte die unangenehme Stimme des Ex-Söldners durch den Transmitter. Die Turianerin verschränkte die Arme vor der Brust.
„Was wollen Sie? Sprechen Sie rasch.“
Qatar holte tief Luft und bedeutete der kurz vor der Explosion stehenden Odessa, sich zurückzuhalten. Die Holo-Turianerin warf der Menschenfrau einen strengen Blick zu. Qatar mutmaßte, dass sie nur eine Chance hatten. Legte die Frau auf, war sie vertan und eine weitere Kommunikation unmöglich, dafür würden die Programme in der Communication-Line sorgen.
„Ich muss jemanden aus dem Gefängnis freibekommen. Einen Arzt und Genetiker, der wegen unethischer Experimente, Zugehörigkeit zu einer Terrororganisation und Todschlags einsitzt.“ Er hörte das Seufzen der anderen nicht, konnte es sich aber denken.
„Und ich brauche die Freigabe eines Spectre.“
Einen Moment passierte nichts.
„Bevor Sie auflegen!“, setzte Qatar hastig nach. „Es geht um T’Saari.“ Die Aufmerksamkeit der Turianerin, die vorher bestenfalls als bröckelig beschrieben werden konnte, kippte augenblicklich.
„Seeva T’Saari?“, fragte Varia Tacitus.
„Genau die. Wir gehören zu ihrem Team, Geheimmission des Rats“, erklärte Qatar leidenschaftslos. „Sie ist vergiftet worden und der Kerl, den wir aus dem Gefängnis holen müssen ist ihre beste Chance.“
„Gehen Sie ins Krankenhaus“, sagte die Turianerin wütend.
„Können wir nicht. Ihre Feind sind auf der Citadel und haben ihre Augen überall. Gehen wir ins Krankenhaus, wirkt sie schwach und das kann sie sich nicht leisten. Ganz abgesehen davon, dass sie dort ungeschützt wäre und die Synthetisierung eines Heilmittels durch die dortigen Ärzte ewig dauern würde. Der Kerl, Dr. Huang Yingjun (https://merpg.fandom.com/de/wiki/Dr._Huang_Yingjun), hat auf dem Gebiet schon experimentiert und stand schon seit Tagen auf der potenziellen Rekrutierungsliste des Commanders. Ich fürchte, dass ihr die Zeit wegrennt.“

Qatar nickte Odessa zu, die ihr Omnitool aktivierte, das Holo darauf lud und mit diesem zu dem Bett ging, in dem Seeva leicht sediert lag und schwer atmete. Die Turianerin betrachtete die Asari schweigend, dann drehte sie sich zu Qatar um.
„Was brauchen Sie?“
„Freigabe für Dr. Yingjun und seine Forschungsmaterialien. Und eine sichere, schnelle und unbeobachtete Entlassung. Er soll das Gefängnis durch das Hauptportal verlassen und sich nach links wenden.“
Der Turianer hatte seine Kontakte spielen lassen und würde für eine unauffällige und sichere Abholung sorgen. „Einverstanden!“, sagte Varia Tacitus. „Und danach?“
„Was meinen Sie?“, fragte Qatar verwirrt.
„Ich entlasse einen Gefangenen, der sicher nicht ohne Grund eingesperrt wurde. Was passiert nach Seevas Heilung?“
„Ihr Vorschlag?“
„Zurück ins Gefängnis“, antwortete die Turianerin ohne Umschweife.
„Vielleicht ist er nützlich.“
„Ich helfe Ihnen, weil Seeva T’Saari eine geschätzte Kameradin und Freundin ist. Sie hat mich in meinen ersten Jahren als Spectre unterstützt und ich sähe es nur sehr ungern, wenn sie stirbt. Trotzdem kann ich nicht einmal für sie die Gerechtigkeit ignorieren, derer sich der Arzt damit entziehen würde. Bringen Sie ihn zurück!“
„Verstanden. Sorgen Sie nur dafür, dass wir ihn erst haben und der Commander über den Berg ist.“
„Habe ich Ihr Wort?“
„Sie haben mein Wort“, versprach Qatar.
Die Turianerin tippte auf ihr Omitool. „Ich leite alles in die Wege.“
Damit verabschiedete sie sich ohne in weiteres Wort.

Dr. Huang Yingjun

Langsam kam der Chinese wieder zu sich. Sein Schädel dröhnte noch ein wenig von dem Schlag, welcher ihn auf den Hinterkopf getroffen hatte. Das erste was er wahrnahm, war dass die schwarze Kapuze immer noch auf seinem Kopf war. Seine Hände waren auf dem Rücken zusammengebunden worden.
Alles war sehr schnell gegangen. Gerade war er noch auf dem Weg in seine Zelle gewesen, als man ihm das Ding über den Kopf gestülpt, einige Meter mitgeschleift und dann ohnmächtig geschlagen hatte. Und nun war er offenbar in einem Transporter. Das verriet ihm das Geräusch der Motoren und das leichte Wackeln um ihn herum.
Mit einem abrupten Bremsen verlangsamte der Transporter sich und der Doktor wurde durchgeschüttelt. Ein weiteres Schütteln signalisierte den Landevorgang.
"Interessant. Äußerst interessant." dachte er sich bloß im Stillen. Ja, das war es. Er war noch nicht tot. Das bedeutete offensichtlich, dass irgendjemand Interesse an ihm hatte. Eines das groß genug war, um ihn aus dem Gefängnis zu holen.
Eine Drucktür öffnete sich zischend, unverständliches Stimmengewirr. Im nächsten Moment näherten sich Schritte und er wurde unsanft an den Fesseln seiner Hände auf die Füße gezogen.
Wortlos folgte er der Anweisung sich in Bewegung zu setzen. Es ging einige Meter über Straßenboden, dann hörte er wieder das Zischen einer Tür. Einer seiner 'Begleiter' warnte ihn unwirsch vor Stufen. Yingjun zählte 20 davon, welche steil nach unten gingen.
Wieder packte man ihn, beförderte ihn unsanft auf eine kalte, metallene Sitzfläche, löste seine altmodischen Fesseln, befestigte dann jedoch eine mechanische Handschelle um sein linkes Gelenk, schloss das andere Ende am Stuhlbein an. Dann erst wurde die Kapuze von seinem Kopf gerissen.
Während seine Augen sich erst wieder an die Sicht gewöhnten, flog die altmodische Tür krachend ins Schloss. Mit dem Ärmel des freien Arms wischte der Chinese sich zweimal vorsichtig über die beschlagenen Brillengläser. Der Raum war karg beleuchtet, grau und bis auf den Stuhl auf welchem er saß, der mit schweren Schrauben in den Boden fixiert war, vollkommen leer.
Lange dauerte es jedoch nicht, bis wieder jemand eintrat: Ein Turianer, breit und hochgewachsen, die stechenden, goldgelben Augen auf den Arzt gerichtet.
Mit der freien Hand richtete der Asiate seine Brille.
"Nicht gerade die konventionelle Art, neue Bekanntschaften zu machen." sagte er, ohne eine Spur der Unruhe in der Stimme. "Dr. Huang Yingjun. Aber ich nehme an, das wussten Sie bereits. Dürfte ich erfahren, mit wem ich die Ehre habe?"

Majonese
13.10.2021, 13:57
"Eyyy! Da seid ihr ja schon!" Tatsächlich wirkte Luca eine Spur überrascht, als er die Tür öffnete und die beiden Frauen erblickte. Trotzdem zeigte sich auf seinem Gesicht ein aufrichtiges Lächeln.
"Hi!" Amaia begrüßte ihren Kumpel mit einer Umarmung.
Auch Rebecca winkte ihm mit einem Grinsen zu.
"Die anderen sind noch nicht da?", wollte Amaia wissen und spähte über Lucas Schulter, als ob sie erwartete, jemanden im Inneren des Hauses zu sehen.
Er schüttelte den Kopf und schnaubte. "Natürlich nicht! Als ob irgendjemand von euch jemals pünktlich ist!"
"Ich bin doch pünktlich!"
"Aber du bist ja auch mit Rebecca hier, das zählt nicht. Ansonsten wärst du nämlich als Letzte hier angekommen!"
"Hey!"
Während sich die beiden noch wegen Amaias berüchtigter Unpünktlichkeit kabbelten, traten sie ins Haus und schlossen die Tür hinter sich.
Zwar war Rebecca schon seit einigen Monaten nicht mehr hier gewesen, doch es war noch immer alles so, wie sie es in Erinnerung hatte. Luca lebte bei seinen Eltern in einem etwas altmodisch, doch keinesfalls heruntergekommenen Haus. Es war recht geräumig und mit sehr gemütlichen, recht rustikalen Möbeln bestückt. Dunkles Holz dominierte hier die Ästhetik, welche im großen Wohnzimmer mit Zimmerpflanzen und allerhand Kleinod an den Wänden, Regalen und Fensterbänken abgerundet wurde. Man konnte sehr genau sehen, was in diesem Raum von Lucas Eltern platziert worden war und was er zu verantworten hatte.
Der große Wohnzimmertisch war freigeräumt worden und offenbar hatte Luca noch zwei zusätzliche Stühle aus der Küche herangestellt. Auf dem Tisch selbst lagen eine Reihe von Datapads und eine kleine Kiste mit allerhand kleinen, bunten Figuren und Messutensilien aus Plastik, welche an den Mathematikunterricht erinnerten. Daneben waren auf einer Kommode die eigentlichen Dekorationsgegenstände achtlos zur Seite geschoben worden, um Platz für ein paar Schüsseln, tütenweiße Knabbereien und Flaschen mit Softdrinks und Bier zu machen. Es wirkte fast schon so, als würde Luca eine kleine Party schmeißen wollen.
"Echt cool, dass du auch mal mitmachen willst", sagte er an Rebecca gewandt und lehnte sich an einen der Stühle.
"Tjaah...ich weiß auch nicht, so recht, was mich da geritten hat", entgegnete sie mit einem schüchternen Grinsen, bevor sie ungewollt rief: "Ein Pferd! Schön zart und knusprig!"
"Und hast du schon einen Charakter überlegt?"
Rebecca konnte nicht antworten, da sie sich auf die Lippe biss, den Kopf zurückwarf und Hundelaute von sich gab.
"Wir haben uns eben noch zusammengesetzt und einen Kleriker gebaut", erklärte Amaia, zog das Datapad aus Rebeccas Tasche und reichte es Luca.
Er nahm es an sich und warf einen kurzen Blick auf Rebeccas Charakterbogen. "Cool! Trifft sich gut, dass du eine Heilerin spielst. Eigentlich hat mein Bruder immer den Heiler in der Gruppe gespielt aber seit er nicht mehr dabei ist, kriegt die Gruppe ständig aufs Maul."
"Du könntest ja auch einfach die Gegner leichter machen", merkte Amaia mit einem Schnauben an.
"Hey, bis jetzt habt ihr..."
"Hey! Heeeeey! Schau mich an! Hey, wie geht's? Fuck off!"
Einen Moment lang wirkte Luca sehr irritiert, als Rebecca ihn lautstark unterbrach, dann versuchte er es mit einem nervösen Lachen zu überspielen. "Äh...ja, ihr könnt euch schonmal hinsetzen, die anderen dürften auch gleich kommen."
Rebecca ließ sich direkt neben ihrer besten Freundin nieder und warf einen neugierigen Blick auf die Kiste vor ihr und griff nach einer der Plastikfiguren. Es war ein kleiner Mensch, der in eine altertümliche Metallrüstung gehüllt war und eine große Axt in der Hand hielt. "Spielt man DnD nicht eigentlich mit H...H...Hey! Mit Hey! Ich spiele mit Hey! Zehn von zehn. Würde ich wieder kaufen! Spielt man das nicht eigentlich mit Holo-Figuren?"
Luca lachte auf. "Ja, wenn man reich ist und hunderte Credits für ein komplettes Holo-Board ausgibt, dann vielleicht", prustete er und setzte sich ebenfalls an den Tisch. "Wenn du Bilder zu DnD im Extranet siehst, haben die alle solche Boards aber das ist echt scheiße teuer, also haben wir eben noch Minis. Finde ich aber eh besser, da hat man wenigstens was zum Anfassen." Wie um seine Aussage zu untermauern klopfte er gegen die Kiste, die bis zum Rand mit den bemalten Plastikfiguren gefüllt war und stellte sie neben sich auf den Boden. Er kramte eine kleine Plastiktüte hervor, in der weitere Miniaturen waren. Nach einem Moment des Abwägens zog er eine der Figuren heraus und reichte sie Rebecca. "Hier, für heute kannst du die hier erstmal benutzen. Die anderen haben alle mittlerweile eigene Minis, aber ich wusste ja nicht, was genau du für einen Charakter spielen willst. Ich kann dir zur Not ja irgendwann mal eine eigene Figur ausdrucken, wenn du willst."
"Äh...danke..." Rebecca nahm die kleine Plastikfigur und besah sie sich genauer. Für ihr Laienauge wirkte es wie eine recht gelungene Arbeit. Von der Ästhetik nicht unbedingt nach ihrem Geschmack, aber recht detailliert und nett anzuschauen war sie allemal.
Die Miniatur stellte eine stämmige Frau mit langen braunen Haaren dar, die einen recht grimmigen Gesichtsausdruck hatte. Sie war in eine schwer wirkende Metallrüstung gehüllt und trug einen großen Schild mit sich. Ihre rechte Hand, in der sie eine Art Hammer hielt, war triumphal nach oben gestreckt. Die Darstellung passte durchaus zu dem Charakter, den sich Rebecca ausgedacht hatte, welcher laut ihrem Charakterbogen auch eine schwere Rüstung und einen Schild trug, allerdings keinen Hammer, sondern eine Axt. Doch sie störte sich nicht an dieser belanglosen Abweichung. Tatsächlich mochte sie die Vorstellung, dass das hier ihre Adeleide of Londor darstellte und je länger sie sich die Figur besah, desto besser gefiel sie ihr.
"Eine Hintergrundgeschichte hast du dir nicht ausgedacht?", fragte Luca mit einem Blick auf das Datapad mit Rebeccas Charakterbogen.
"Nein...nicht wirklich", gab Rebecca zu. "Du...äh...du hast ja geschrieben, dass du dir zur Not schon was ausgedacht hast..."
"Jupp, habe ich!", bestätigte ihr Kumpel und seine Augen schienen vor Begeisterung aufzuleuchten. Er öffnete sein Omni-Tool und klickte sich durch verschiedene Ordner, bis er schließlich eine Datei fand, die er sogleich auf Rebeccas Datapad kopierte, bevor er ihr das Gerät zuschob.
Ein wenig skeptisch nahm Rebecca das Pad entgegen und öffnete die Datei. Seit sie vor ein paar Tagen in einem Anflug von verzweifelter Einsamkeit gefragt hatte, ob sie bei der DnD-Runde am Wochenende dabei sein konnte, hatten ihre Freunde ihr eine Vielzahl von Texten zugeschickt, durch die sie sich hatte hindurchbeißen müssen. Das Regelwerk, ein Anfänger-Guide mit Tipps und Tricks, verschiedene Ressourcen für die Charaktererstellung mit allerhand Klassen, Rassen, Fähigkeiten und mehr und nicht zuletzt auch eine Kurzzusammenfassung der Welt, in welcher die Geschichte stattfand. Gefühlt hatte Rebecca genug über das Pen & Paper-Rollenspiel gelesen, um mehrere Romane füllen zu können. Und tatsächlich hatte Luca die Hintergrundgeschichte ihrer Figur in umfassender Prosa niedergeschrieben.
"Ich kann dir auch kurz eine Zusammenfassung geben", meinte Luca mit einem Grinsen, denn er hatte offenbar den leicht erschlagenen Ausdruck auf ihrem Gesicht bemerkt.
"Das wäre...das wäre...das wäre...das wäre...hey! Das wäre Hey! Biene! Fuck off! Das wäre nett..."
"Also...du hast ja vielleicht schon von Amaia gehört, wo wir gerade in der Geschichte sind. Die Gruppe ist im Moment dabei, drei Dämonenfürsten zu jagen, die versuchen ein Höllenportal zu öffnen, um die Welt mit ihren Dämonen zu überrennen. Den Ersten haben sie schon vor eine Weile getötet und in unserer letzten Session haben sie einen weiteren Fürsten besiegt. Jetzt sind sie auf der Suche nach dem Dritten und Letzten, ein Dämon namens Balzagan. Ich habe mir überlegt, dass sie zunächst in der Stadt nach Hinweisen suchen. Und da kommt dein Charakter ins Spiel..."
Rebecca lehnte sich unbewusst und mit wachsender Neugier leicht nach vorne, dabei stützte sie sich mit dem Ellbogen auf den Tisch und schon einen Moment später biss sie in ihre Hand. Ein scharfer Schmerz durchzuckte das Gewebe, als sie ihre Zähne darin vergrub und sie verzog das Gesicht.
Luca fuhr fort. "Ich habe mir überlegt, dass du eine Priesterin eines alten Ordens von Dämonenjägern spielen könntest...Details dazu stehen in dem Dokument...auf jeden Fall will dein Charakter den Dämon ebenso bezwingen, aber aus einem anderen Grund. Und zwar...geht's dir gut?"
Das Ächzen aus ihrer Kehle hatte ihn unterbrochen. "Jaah...alles in Ordnung", gab Rebecca wenig überzeugend zurück und rieb sich den schmerzenden Handrücken.
"Ähm, also, ich habe mir gedacht, dass Adeleide Balzagan schon einmal getroffen hat, als sie zusammen mit Kriegern aus ihrem Orden versucht hat, ihn zu stellen. Dabei wurden ihre Mitstreiter von Balzagan alle getötet und sie selbst konnte nur gerade so selbst davonkommen. Und jetzt sinnt sie auf Rache."
"Klingt gut", kommentierte Amaia anerkennend. "Dann hat sie zumindest einen guten Grund um unserer Gruppe zu helfen."
Rebecca fand nichts an der Prämisse auszusetzen. Es war wohl besser als eine Figur zu spielen, die gar keine Geschichte hatte und sie vertraute dem Urteil ihrer Freunde, immerhin hatte sie selbst ja eh keine Erfahrung mit dem Spiel. "Das ist alles?", wollte sie wissen und klatschte mit ihrer flachen Hand auf den Tisch.
"Ja, nur noch eine Sache", sagte Luca. "Und das ist so ein bisschen ein Geheimnis, was dein Charakter haben könnte, also vielleicht sollte Amaia das nicht unbedingt wissen, außer es macht dir nichts aus."
"Ähm...ist schon in Ordnung...was ist es?"
"Also, ich habe mir überlegt...wir rollenspielen unsere Figuren meistens, also richtig mit Dialogen und allem und ich dachte mir...naja, wenn du mit deinem Tourette immer wahllos Sachen machst oder sagst, dann könnten wir das ja auch in deinen Charakter mit einbauen, nicht?" Der begeisterte Ton in seiner Stimme ließ Rebecca die Stirn runzeln. "Deswegen habe ich mir gedacht, dass dein Charakter einen Pakt mit einem anderen Dämon eingegangen ist, der ihr dabei hilft, Balzagan zu finden. Und im Gegenzug lässt sie ihn in ihren Körper leben, sodass er manchmal von ihr Besitz ergreift. Und deswegen ticct sie!" Er schaute erwartungsvoll in die Runde mit einem Blick, der verriet, dass er seine Idee ziemlich gut fand.
Rebecca starrte den jungen Mann vor ihr einen Moment mit großen Augen an, bevor sie ihren Blick auf auf den Tisch wandte, als ob dort irgendetwas wahnsinnig Spannendes wäre. Doch ihre Aufmerksamkeit galt nicht der Holzmaserung vor ihr. Luca wollte offenbar ihre Tics in seine Geschichte einbauen. Er wollte ihre echten, realen Tics in seine Fantasiewelt einbauen. Und dann auch noch auf diese Weise. Sie sollte so tun, als wäre sie von einem Dämonen besessen? Das war die Erklärung für ihre Tics; ein Dämon, der von ihr Besitz ergriff? Ihr wollte nichts einfallen, was sie darauf entgegnen sollte. Es war so...bizarr.
Eine eigenartige Stille hallte durch den Raum.
"Bist du dir sicher, dass das so eine gute Idee ist?", wollte Amaia von ihm mit skeptischer Miene wissen. Sie verstand offensichtlich sehr genau, wie sich ihre beste Freundin dabei fühlen musste.
Die Reaktion der beiden Frauen schien Luca zu verwirren. "Wieso...ähm...stimmt was nicht damit?"
Es stimmte so einiges nicht damit, doch wie genau sollte sie das sagen? Einen Moment rang Rebecca mit sich, eine Antwort zu geben, doch stattdessen rief sie einfach: "Flamingo! Buuiieeeh!" Und warf ihren Kopf hin und her.
"Ähh...naja, ich dachte, das würde halt ganz gut passen..."
Amaia lehnte sich vor. "Ich glaube, du solltest das nochmal überdenken..."
"Ich meine...man könnte ja noch was daran ändern, wenn du magst", schlug Luca ein wenig halbherzig vor, sichtlich verunsichert von den vorwurfsvollen Blicken der Maori.
Rebecca schaute auf das Datapad vor ihr und malte sich aus, wie ihr Kumpel Stunden damit verbracht hatte, eine Geschichte für ihren Charakter auszudenken und aufzuschreiben. Er hatte sich wirklich gefreut, ihr seine Arbeit präsentieren zu können und dachte wohl aufrichtig, sein Kniff mit ihrem Tourette sei genial gewesen. Und irgendwie war er das auch, nur eben auf eine so...unangenehme Weise.
Mit einem Mal kam alles wieder hoch, ihre Zweifel über den Pen-and-Paper-Abend, ihre Sorge, mit all den Regelwerken und Materialien überfordert zu sein und letztlich auch die Strapazen der Strahlentherapie. Ihre Sicht verschwamm leicht und sie spürte ihren pochenden Herzschlag. Luca hatte ihr wirklich nur einen Gefallen tun wollen. Sie hatten noch nicht mal angefangen zu spielen und Rebecca machte ihren Freunden schon jetzt Probleme. Wie lange es wohl dauern würde, bis sie ihnen den Abend komplett versaute?
"Ach...ist schon in Ordnung", würgte Rebecca hervor und zwang sich zu einem Lächeln. "Meinetwegen können wir das so machen."
"Okay, super, dann...äh...passt das ja..." Ein lautes Klingeln aus dem Flur ertönte und unterbrach die drei Freunde. Sichtlich erleichtert sprang Luca von seinem Platz auf, um die Haustür zu öffnen. "Das sind die anderen, bin sofort wieder da..."
"Bist du dir sicher?", wandte sich Amaia leicht zweifelnd an ihre beste Freundin. "Wir können uns auch immer noch etwas anderes für deinen Charakter ausdenken. Das muss halt echt nicht sein!"
Ein schweres Seufzen entfuhr Rebecca und sie rieb sich die Augen. "Nee, lass gut sein...ich komm schon klar."
"Hmm..." So richtig überzeugte war sie zwar nicht, doch Amaia drängte nicht weiter, denn schon einen Moment später traten die Neuankömmlinge ins Wohnzimmer.
"Wunderschönen guten Abend", begrüßte Andrew gut gelaunt die beiden Frauen am Tisch. Offenbar war er in den vergangenen Tagen beim Friseur gewesen, denn seine lockigen Haare waren ziemlich kurz. Ansonsten trug er wie immer sportliche Kleidung, als ob er gerade einen Marathon gelaufen wäre.
"Hallöchen!" An seiner Seite erschien eine junge Frau etwa im gleichen Alter wie er und winkte ihnen mit einem breiten Lächeln zu. Ihr blasses Gesicht war mit Sommersprossen bedeckt, welche zu ihren langen, roten Haaren passten. Obwohl Rebecca sie noch nie in Person gesehen hatte, erkannte sie Andrews Freundin sofort, immerhin tauchte sie in jedem Zweiten seiner InSync-Posts auf.
"Schön dich auch mal hier zu sehen", meinte Andrew augenzwinkernd an Rebecca gewandt und reichte ihr zur Begrüßung die Hand.
Mit einem nervösen Grinsen griff sie nach der dargebotenen Hand und wie zu erwarten zerquetschte er ihre Finger. "Jaah...ich habe mich irgendwie von Mai breitschlagen lassen..."
"Das ist übrigens Lily", stellte er seine Begleiterin vor und trat einen Schritt zur Seite, um die beiden Frauen gegenseitig vorzustellen. "Lily, Rebecca."
"Hey, freut mich!" Auch sie reichte der jungen Frau die Hand.
Doch anstatt danach zu greifen ruckte Rebeccas Arm in einem seltsamen Winkel nach oben und sie ballte die Faust. "Hey! Heeey!", rief sie mit zusammengekniffenen Augen. "Schau mich an! Ich bin eine Biene! Fuck off!" Sich den irritierten Blicken bewusst, zog sie verlegen den Kopf ein wenig ein.
"Äh...ja, das sind die Tics, von denen ich dir erzählt habe. Es ist...halb so wild, man gewöhnt sich dran", wandte sich Andrew an Lily und versuchte so zu klingen, als ob ihm Rebeccas Tourette nicht ausmachte. Natürlich entsprach es nicht ganz der Wahrheit, denn auch er wirkte noch immer ein wenig verschreckt vom Gebaren der jungen Frau. Noch immer war Amaia die Einzige, welche bei den lautstarken Tics keine Miene verzog, dennoch war Rebecca dankbar, dass Andrew zumindest versuchte, es nicht allzu sehr an die große Glocke zu hängen.
Nachdem sie einen Moment recht erschrocken dreingeblickt hatte, lächelte Lily nun wieder, wenn auch ein wenig verunsichert. "Ahh...okay...naja, es ist auf jeden Fall immer schön, wenn neue Spieler DnD ausprobieren wollen."
Und obwohl sie sich eigentlich zum Pen-and-Paper-Spielen verabredet hatten, verbrachten sie zunächst eine Weile damit, ganz ungezwungen miteinander zu quatschen. Es hatte fast schon etwas von einem gemütlichen Treffen im Harmony, lediglich die Live-Musik fehlte noch. Andrew erzählte eine Anekdote aus seiner Polizeiausbildung, bei der einer seiner Mitbewerber unter großem Gelächter aus einer Vorlesung geworfen wurde, weil er offenbar betrunken erschienen war und sich zudem auch noch im Raum und der Uhrzeit der Veranstaltung geirrt hatte. Dann erzählte Amaia allen von ihrer ersten Woche als Kellnerin im Harmony und hatte in der kurzen Zeit schon ein paar kuriose Geschichten erlebt, die sie mit ihren Freunden teilen wollte. Anschließend musste sich Luca nicht zum ersten Mal Spott anhören, weil er eigentlich für seinen Level-3-Schulabschluss hätte lernen sollen, nun aber stattdessen mit seinen Freunden DnD spielte.
"Was würden deine Eltern nur sagen, wenn sie das wüssten?", feixte Amaia.
Luca zuckte mit den Schultern und grinste dreckig. "Tun sie ja nicht, sie sind das ganze Wochenende nicht da und kommen erst am Dienstag wieder. Außerdem...so schwer können die Prüfungen ja nicht sein..."
Andrew schnaubte belustigt. "Sehen wir ja dann, wenn du am Ende mit gerade mal achtzig Punkten darstehst. In unserem Jahrgang gab es tatsächlich einige, die nicht mal über die hundert gekommen sind."
"Als ob!"
Nach und nach setzten sie sich an den Tisch und Rebecca sah, wie ihre Freunde ihre Sachen auf dem Tisch ausbreiteten. Einmal hatten sie alle ein eigenes Datapad mit ihrem Charakterbogen und anderen Spielmaterialien, sowie eine kleine Miniaturfigur, welche den Charakter darstellte, mit dem sie spielen würden. Luca verteilte die Schalen mit den Snacks und stellte an seinem Platz einen Sichtschutz auf, hinter dem er seine Datapads und Notizen vor den Spielern verstecken konnte. Außerdem nahm sich jeder noch ein Getränk von der Kommode, allesamt alkoholisch. Rebecca war die einzige, die sich mit süßem Fruchtsaft zufrieden gab und wie seit einigen Monaten üblich hatte sie ihre spezielle Trinkflasche dabei, in welche ihr Amaia das Getränk umfüllte.
"Pass auf, dass du deine Flasche nicht in Rebeccas Nähe stellst", warnte Luca Lily mit einem breiten Grinsen. "Das gibt sonst Sauerei."
Die Angesprochene wirkte verdutzt. "Uhm...okay. Wieso?"
Andrew antwortete ihr mit einem Lachen. "Als wir letztes Mal im Harmony waren, hat sie mit einem Tic Lucas Bierglas quer über den Tisch geballert."
Obwohl sie darüber wie über einen harmlosen Spaß sprachen und in ihren Stimmen nicht die Spur eines Vorwurfs war, spürte Rebecca einen leichten Stich in ihrer Brust, als ihre Freunde das Missgeschick erwähnten. Wahrscheinlich sollte sie sich glücklich schätzen, dass sie es mit Humor nahmen und es ihr nicht vorhielten, doch gleichzeitig wäre es ihr lieber gewesen, wenn sie es gar nicht erst ansprechen würden.
"Wollen wir noch auf Simon warten?", fragte Amaia schließlich in die Runde.
Luca checkte seinen Messenger. "Hm...er hat nicht geschrieben, dass er später kommt. Er müsste eigentlich jeden Moment da sein..."
"Simon geht mit Luca zur Schule", erklärte Amaia, als sie den fragenden Ausdruck auf dem Gesicht ihrer besten Freundin bemerkte. "Ist'n Kumpel von ihm und er spielt mit uns."
"Ahh...okay..." Rebecca kaute etwas unruhig auf ihrer Lippe herum. Wenigstens kannte sie drei der fünf Leute, mit denen sie hier am Tisch saß. Das war immerhin mehr als die Hälfte, die ihre Krankheit bereits kannten...
"Er ist schon in Ordnung", meinte ihr Gastgeber mit einem Schulterzucken.
"Meistens", merkte Lily mit einem Grinsen an, doch Rebecca glaubte für einen winzigen Moment einen düsteren Schatten auf dem Gesicht der Rothaarigen zu bemerken.
"Tjaah...meistens...", seufzte Amaia zustimmend. Die beiden Frauen schienen einen kurzen Blick zu wechseln.
Es dauerte nicht lange und die Türklingel läutete erneut. Kaum hatte Luca seinem letzten Gast geöffnet, trat ein drahtiger junger Mann ins Wohnzimmer und begrüßte die Runde mit einem lauten "Heyyooo!" Er trug ein graues T-Shirt und dazu eine modische lange Hose. Seine kurzen schwarzen Haare waren leicht nach oben gegelt und er hatte einen dünnen Bart um sein Kinn, der bei seinem doch sehr jungenhaften Gesicht etwas unpassend wirkte. "Oh, ich wusste nicht, dass ich der Letzte bin! Normalerweise wüssen wir ja immer auf dich warten", grinste er in Amaias Richtung.
"Ha ha, sehr witzig", schnaubte die Maori.
Der Neuankömmling setzte sich auf den letzten freien Platz am Tisch, direkt zu Rebeccas Linken. "Ach, hi!", begrüßte er sie mit einem gewinnenden Lächeln, als er sie bemerkte. "Du bist Rebecca nicht? Amaia hatte ja schon in unserer Gruppe geschrieben, dass du heute auch mitmachen willst. Ich bin Simon..."
Ein Kribbeln in ihrem Nacken kündigte Tics an und Rebecca versuchte sich so sehr sie konnte auf den Mann vor ihr zu konzentrieren. "Ja...äh...hi!" Ihre Hand ballte sich zu einer Faust und sie kniff ihr rechtes Auge zusammen.
Simon musterte sie neugierig von oben bis unten. "Du hast dieses Tourette, richtig?", wollte er direkt wissen. "Also diese Tics, weil das hat Amaia auch erwähnt..."
"Traue ihr nicht! Sie lügt!", brach es aus ihr hervor. Sie senkte verschwörerisch die Stimme, ihre Augen weiteten sich. "Sie ist...sie ist...sie ist...sie ist ein...hey! Sie ist ein Hey!" Plötzlich kniff sie die Augen zusammen und stieß ein lautes "Buuuiieeh!" aus.
Der erschrockene Ausdruck auf Simons Gesicht war der, den sie schon so oft gesehen hatte und der sich noch immer jedes Mal in ihr Gemüt fraß. Einen Moment schien er völlig perplex.
"Tut mir leid", seufzte sie zum unzähligsten Mal. "Das wollte ich nicht. Das ist halt mein Tourette..."
"Ach, halb so wild, wirklich!" Tatsächlich entspannte ihr Gegenüber sich recht schnell und lächelte jetzt wieder. "Ich habe schon mal davon gehört, von deiner Krankheit. Mach dir da mal keine Gedanken, das ist schon okay!"
"Oh..." Mit diesen Worten hatte Rebecca überhaupt nicht gerechnet. Dass jemand schonmal vom Tourette-Syndrom gehört hatte, war bislang noch nie vorgekommen und sie wusste nicht so recht, wie sie reagieren sollte. Doch zu wissen, dass Simon offenbar zumindest eine grobe Vorstellung davon hatte, was in ihrem Körper vorging, hatte etwas eigenartig Befreiendes. "Äh...danke..." Unwillkürlich reckte sie den Kopf grotesk in seine Richtung und starrte ihn unverhohlen an.
"Alles okay?", wollte er bemüht lässig von ihr wissen.
"O-o-o-o...okay! Hey! Du bist hässlich! Du bist h-h-h...du bist...du bist ein Flamingo! Hey! Ich liebe dich!"
Seine Miene schien verschiedene Reaktionen gleichzeitig auszudrücken. Und nicht alle davon wirkten ablehnend. "Ich schätze mal, das heißt 'ja', oder?", meinte er mit einem ermutigenden Lächeln.
Ihr war sehr wohl bewusst, dass die Aufmerksamkeit der gesamten Runde bei ihr und ihren Tics war und Rebecca spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. "Tut es!", gab sie zurück und versuchte ihren Scham mit einem Lächeln zu überspielen. Es kam ihr wenig überzeugend vor.
Mit einem Räuspern machte Luca schließlich auf sich aufmerksam und blickte seine Freunde erwartungsvoll an. Eine kurze angespannte Stille trat ein, als jeder in seine Richtung blickte. "Also dann, wenn ihr alle soweit, können wir anfangen!"


"Unsere letzte Session ist ja schon ein bisschen her, aber ihr erinnert euch ja bestimmt, dass ihr in den Ruinen eines alten Hofes, draußen vor den Toren der Stadt Praven, einen der drei Dämonenfürsten gestellt habt, den Rakshasa Azoth. Ihr habt es zunächst mit einer List versucht, bei der die gute Nix..." Luca nickte in Amaias Richtung. "...mit dem Dämon gesprochen hat, doch dabei hat sie sich dabei etwas ungeschickt angestellt und aus Versehen den Hinterhalt ihrer Begleiter verraten..."
Es war wohl eines dieser Ereignisse, bei welchem man dabei gewesen sein musste, um den Witz zu verstehen, denn um Rebecca herum brachen die anderen in Kichern und Lachen aus und warfen spöttische Bemerkungen in Amaias Richtung, während sie selbst etwas beschämt grinste. Rebecca unterdessen saß da und hatte keine Ahnung, was genau passiert war.
Doch ihr Gastgeber fuhr schon einen Augenblick später fort. "Daraufhin kam es zum Kampf und Azoth wäre um ein Haar entkommen, doch zu eurem Glück konnte Nix ihren Fehler wiedergutmachen und hat ihn mit einem meisterlichen Treffer niedergestreckt. Ein wenig erschöpft aber auch zufrieden mit eurem Triumph seid ihr nun nach Praven zurückgekehrt und müsst euch jetzt eurer nächsten Aufgabe stellen. Denn der letzte der drei Dämonenfürsten ist immer noch irgendwo und schmiedet weiterhin seine finsteren Pläne. Ihr findet euch nun an einem warmen Sommertag auf den Straßen der Stadt wieder. Was wollt ihr tun?"
Es schien wohl üblich zu sein, dass Luca als Spielleiter ihnen zu Beginn einer Runde nochmal eine kurze Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse gab und die anderen am Tisch zögerten nicht, um sofort ins Spiel einzutauchen.
Andrew erhob die Stimme. "Ich gehe zu Nix und gebe ihr ihren Rucksack wieder. Und sage: Tut mir leid, Nix!" Als ihr Kumpel plötzlich in einer übertrieben tiefen, dröhnenden und sehr langsamen Stimme sprach, zuckte Rebecca innerlich zusammen und schaute ihn mit großen Augen an. "Ich wollte dir deine Sachen nicht klauen, ich habe sie nur aufgehoben, damit sie nicht im Feuer verbrennen!"
"Oh, scheiße, das habe ich ja ganz vergessen!", lachte Amaia und schaute prüfend auf ihr Datapad, wo sie ihren Charakterbogen offen hatte. "Stimmt, ich hatte ja alle meine Sachen vor dem Kampf abgelegt."
Luca nickte bestätigend. "Genau, als Azoth mit seinen Feuerzaubern den Hof angezündet hat, hat Gumo..." Er zeigte in Andrews Richtung. "...gerade noch rechtzeitig daran gedacht, sonst hättest du alles verloren!"
"Wow, gut, dass du mich daran erinnerst!" Nun wechselte Amaia ebenfalls in ihren Charakter Nix, als sie antwortete. Sie verstellte ihre Stimme nicht ganz so rabiat wie Andrew, sondern gab sich mit einer dezenteren Note zufrieden. Allerdings sprach sie mit einem Akzent und schon nach wenigen Worten stellte Rebecca mit einem leichten Grinsen deutliche Ähnlichkeiten zu Maori fest. "Gumo, du bist einfach der Beste! Ich weiß doch, dass du niemals von mir stehlen würdest!"
Mit einem etwas dümmlichen Grinsen machte Andrew "Heh heh heh!" und mit einer Geste über den Tisch reichte er Amaia einen imaginären Rucksack, den sie entgegennahm. Dann sagte er: "Ich beuge mich leicht nach unten und halt ihr den Arm hin."
Amaia lächelte zufrieden. "Gut, dann klettere ich auf seine Schulter." Es schien eine übliche Interaktion zwischen Andrews und Amaias Charakter zu sein, denn niemand kommentierte es.
Nun meldete sich Lily zum ersten Mal mit ihrem Charakter zu Wort. "Uh! Uh! Wollen wir zurück zum Gasthaus?", fragte sie gespielt enthusiastisch mit einer leichten Piepsestimme. "Dann können wir zusammen feiern!"
Andrew nickte übertrieben heftig und fügte in seiner Charakter-Stimme an: "Jaaa! Lasst uns trinken gehen!"
"Pfff...können wir gerne machen", meinte Simon mit tonloser Stimme und einem Schulterzucken.
"Moment mal!", merkte Amaia stirnrunzelnd an. "Vergesst nicht, der dritte Dämonenlord ist immer noch irgendwo dort draußen!"
"Najaah...vielleicht...nur ein bisschen feiern, okay?", quietschte Lily.
"Meinetwegen..."
"Also dann..." Luca ergriff wieder das Wort. "Ihr macht euch also auf den Weg zurück zum 'Tänzelnden Pony'. Wie immer erregt ihr natürlich einiges an Aufmerksamkeit, vor allem die gewaltige Gestalt von Gumo, mit Nix auf seiner Schulter sitzend, zieht praktisch pausenlos die Blicke der anderen Leute an. Aber ihr werdet nicht weiter behelligt und erreicht ohne Zwischenfälle das Gasthaus. Als ihr eintretet, findet ihr den Schankraum vor wie immer, die Stube ist gut gefüllt und allerhand Leute sitzen an den Tischen. Es wird getrunken, gegessen, gelacht und es herrscht ein ziemlich reges Treiben. Troztdem schafft ihr es, euch einen Tisch in einer der hinteren Ecken zu sichern. Gefühlt ist hier nicht ganz so viel los, an einem Nachbartisch sitzen drei ältere Herren und unterhalten sich bei einem großen Humpen Bier über Gott und die Welt. Kaum habt ihr euch hingesetzt, kommt der Wirt schon zu euch und..." Es war erstaunlich, wie viel Mühe sich Luca gab, als Spielleiter die Welt zu beschreiben. Er schlüpfte sogar in die Rolle eines alten, etwas ulkigen Wirtes, der ihre Bestellungen aufnahm, dann beschrieb er, wie sie ihre Getränke bekamen und sogar wie sie schmeckten. Und den Spielern schien es mehr als nur zu gefallen, denn sie griffen so ziemlich jedes Wort auf, das Luca ihnen vorgab.
"Ich lehne mich ein wenig nach hinten und versuche unauffällig zu hören, was die alten Männer am Nachbartisch so erzählen", meinte Amaia. "Vielleicht schnappe ich ja was Interessantes auf."
Luca nickte langsam. "Dann würfel doch mal eine Probe auf Wahrnehmung."
"Alles klar..." Als Amaia ihren zwanzigseitigen Würfel nahm, lehnte sich Rebecca leicht nach vorne. Obwohl sie selbst noch nie DnD gespielt hatte, wusste sie mittlerweile zumindest, dass das Würfeln von 'Proben' einer der Kernbestandteile des Spiels war. Wann immer ein Spieler etwas tun wollte, das gelingen oder scheitern konnte, mussten sie würfeln und das Ergebnis bestimmte dann, was als nächstes passierte. Mit einem leichten Knattern rollte der Würfel über den Tisch. Obwohl er eine '7' anzeigte, sagte Amaia mit einem prüfenden Blick auf ihren Charakterbogen "Vierzehn." Nach einem kurzen Moment der Verwunderung erinnerte sich Rebecca daran, dass zu einem Würfelwurf auch immer irgendwelche Attributswerte oder andere Boni hinzugerechnet wurden. Welche genau, das wusste sie beim besten Willen nicht mehr.
Luca reagierte mit einem Grinsen. "Joah, die reden halt bloß übers Wetter."
Eine Weile schaute Rebecca der Gruppe dabei zu, wie sie recht routiniert ihre Charaktere spielten. Sie unterhielten sich über das vergangene Abenteuer, scherzten und lachten und warfen sich immer wieder Sprüche zu, offenbar Insider, für die man wohl bei früheren Sessions dabeigewesen sein musste, um sie zu verstehen.
Dass Rebecca selbst nur herumsaß und beobachtete, war allerdings alles andere als schlimm für sie. Es war Lucas Idee gewesen, dass sie erstmal ein wenig zuschauen sollte, um einerseits eine grobe Zusammenfassung zu bekommen, was genau in der Geschichte passierte und andererseits ein Gefühl dafür zu kriegen, wie genau das Rollenspiel am Tisch eigentlich ablief. Nun stellte sie fest, dass es eine wirklich gute Idee gewesen war, denn es dauerte tatsächlich ein wenig, bis sie nicht mehr jedes Mal dieses befremdliche Gefühl überkam, wenn ihre Freunde in der Rolle und mit der verstellten Stimme ihrer Fantasiecharaktere sprachen.
Amaias Charakter Nix war offenbar eine Art Jägerin und scheinbar die Anführerin der Gruppe, während Andrew so etwas wie einen riesigen Schildkrötenmenschen spielte, der nicht allzu intelligent zu sein schien und Mann fürs Grobe war. Die hyperaktive Lulu, die Figur von Lily, war offenbar eine Zauberin und Rebecca wusste nicht, ob sie ein kleines Kind sein sollte oder irgendein Fantasiewesen war. Und obwohl Simon mit Hayashi einen sehr schweigsamen und etwas missmutig wirkenden Samurai spielte, war er selbst mit nicht weniger Eifer beim Spiel dabei, als der Rest der Gruppe, auch wenn er kaum etwas in der Rolle seines Charakters sagte.
Die Vier verbrachten gut eine halbe Stunde damit, im Gasthaus zu sitzen und die Erlebnisse der vergangenen Session Revue passieren zu lassen. Neben ein wenig Rollenspiel und dem Herumalbern nahmen sie sich auch die Zeit, um eine Reihe von Gegenständen zu identifizieren. Von dem, was Rebecca mitbekam, waren es wohl magische Objekte, die sie von ihrem Kampf gegen den Dämon Azoth erhalten hatten. Als Luca ihnen offenbarte, dass einer ihrer erbeuteten Gegenstände, ein 'Ring der Regeneration' war, ging eine Welle der Begeisterung über den Tisch.
"Das ist doch was für Gumo, oder?", meinte Lily zu ihrem Freund, dieses Mal außerhalb ihres Charakters.
"Ich gebe dir den Ring", sagte Amaia und schickte etwas von ihrem Datapad an Andrews Charakterbogen.
Der Empfänger des Gegenstandes antwortete als Gumo. "Ich mag das Ring-Ding! Es funkelt so schön!"
Nicht zum ersten Mal konnte Rebecca nicht anders, als breit zu Grinsen, als sie ihre Freunde beim Spielen beobachtete. Obwohl sie selbst nur die Hälfte von dem verstand, was passierte, war die Begeisterung der anderen irgendwie ansteckend. Es war so eigenartig, fünf Erwachsenen dabei zuzuschauen, wie sie an einem Tisch saßen und so taten, als wären sie Abenteurer in einer Fantasiewelt. Doch je länger Rebecca ihnen dabei zuschaute, desto mehr nahm diese Welt auch in ihrem Kopf Gestalt an.
Das lag vor allem daran, dass Luca so ziemlich alles bis ins kleinste Detail beschrieb und so ziemlich alles verkörperte, was er den Spielern erzählte. Nicht nur schlüpfte er in Sekunden in die Rolle des Erzählers, des alten Wirtes oder der Männer am Nebentisch, selbst seine Wortwahl, seine Stimmlage und sogar seine Gestik untermalten die Erzählung eindrucksvoll. Rebecca wusste, dass er schon immer ein Faible fürs Geschichtenerzählen hatte und auch sehr aktiv im Schultheater war, doch ihr war nie klar gewesen, was das für ein Pen-and-Paper-Rollenspiel bedeutete. Irgendwann bemerkte sie gar nicht mehr so recht, wo sie eigentlich war, weil sie dem Hin und Her zwischen ihren Freunden so aufmerksam folgte. Selbst ihre Tics schienen weitestgehend verstummt zu sein. Außer dem üblichen Zucken ihres Gesichts, ihrer Hände und ihres Kopfes, blieb ihre Krankheit bemerkenswert still.
Und obwohl sie gelegentlich ein irritierter Blick streifte, wenn sie wieder wild mit der Hand in der Luft herumfuchtelte oder wahllos Laute von sich gab, war die Aufmerksamkeit der anderen die meiste Zeit über auf dem Spiel selbst.
Schließlich holte Nix einen großen, roten Edelstein hervor, den sie ebenfalls von dem getöteten Dämonen erbeutet hatte.
"Als du den Stein in deinen Händen hältst, spürst du eine unnatürliche Wärme auf deiner Haut, fast so, als hätte er den ganzen Tag in der Mittagshitze gelegen. Es ist gerade so noch erträglich."
Auf Lucas Worte folgte eine nachdenkliche Stille. "Hatten wir nicht schon genau so einen Stein gefunden?", meldete sich Andrew zu Wort. "Als wir den ersten Dämonenfürsten erledigt haben?"
"Oh, stimmt!" Amaia kramte kurz in einem imaginären Beutel herum und tat, als würde sie etwas herausholen. "Ich halte die beiden Edelsteine nebeneinander!"
"Sie sehen absolut identisch aus! Und dir fällt auf, dass sie absolut makellos sind. Kein Kratzer, kein Schmutz, gar nichts", erklärte der Spielleiter geheimnisvoll.
"Lass mich mal sehen! Lass mich mal sehen!", fiepste Lulu und ihre Spielerin fuhr dann mit ihrer normalen Stimme fort: "Ich spreche 'Identifizieren' auf die Edelsteine." Die Gruppe blickte Luca erwartungsvoll an, doch er zuckte nur mit den Schultern.
"Es passiert gar nichts. Du erkennst zwar, dass die Steine magisch sind, aber sie haben keine bestimmte Verzauberung auf sich."
"Hm...okay...interessant..."
Plötzlich meinte Luca: "Ich möchte von euch allen mal eine Probe auf Wahrnehmung haben..."
Eine leichte Anspannung machte sich bei den Spielern breit, als sie nach ihren Würfeln griffen und dabei auf ihren Charakterbögen schauten, um ihre Bonuswerte hinzuzuaddieren. Es dauerte nur einen Moment, bis sie alle auf ihre Werte geworfen hatten.
"Hat irgendjemand über fünfzehn gewürfelt?", wollte Luca von ihnen wissen.
Amaia hob kurz die Hand.
"Alles klar...Nix, dir fällt auf, dass als du die beiden Edelsteine deinen Gefährten zeigst, jemand ganz offensichtlich in eure Richtung starrt. Du siehst an der Theke, ganz am Rand und halb im Schatten verborgen, sitzt eine Gestalt und beobachtet euch aufmerksam."
"Natürlich guckt da jemand, du wedelst ja mit Edelsteinen herum, die wahrscheinlich mehr wert sind, als das ganze Wirtshaus!", warf Andrew ein.
"Oh shit! Stimmt!", lachte Lily auf. "Das war richtig dumm, bestimmt versucht jetzt die halbe Stadt, uns auszurauben!"
Simon schnaubte mit einem Grinsen. "Das sollen sie mal versuchen, wir machen die doch locker platt!"
"Du merkst schon, dass die Gestalt nicht irgendwie gierig auf die Edelsteine wirkt", versuchte Luca die Aufmerksamkeit wieder auf seine Erzählung zu bringen. "Sie macht sich nicht mal die Mühe, unauffällig zu blicken. Allerdings kannst du nichts Genaueres ausmachen, du kannst ihr Gesicht unter der Kapuze ihres Mantels kaum erkennen."
Einen Moment überlegte Amaia, bevor sie verkündete: "Okay, dann stehe ich auf und laufe zur Theke, direkt auf die Gestalt zu."
"Gut...du gehst also in Richtung Tresen. Rebecca...!", wandte er sich plötzlich an die junge Frau, die ein wenig erschrocken zu ihm blickte. "Was genau sieht Nix, als sie näherkommt?"
Die Frage kam für sie aus dem Nichts und überrumpelte sie völlig. Ihr Gehirn schien wie eingefroren. Genau so musste es sich damals in der Schule angefühlt haben, wenn die Lehrer einen unaufmerksamen Schüler ohne Vorwarnung aufriefen. Alle starrten in ihre Richtung und sie wirkten alle ganz aufgeregt, als sie bemerkten, dass Rebeccas Charakter nun eingeführt wurde. Doch im ersten Augenblick bekam sie kein Wort heraus. Zumindest Keines, das sie gewollt hatte.
"Ein Flamingo!", rief sie und reckte ihren Kopf grotesk zu Seite.
Auf ihre Worte folgte überraschenderweise Gelächter.
"Natürlich, ein Flamingo, mitten im Gasthaus", lachte Andrew.
"Ist bestimmt ein sehr hübscher Flamingo!", grinste Simon mit einem Augenzwinkern in Rebeccas Richtung.
"Ja, und er sitzt am Tresen und schlürft gemütlich ein Bier!", kommentierte Amaia prustend. "Und alle tun so, als ob es das Normalste auf der Welt wäre."
Rebecca konnte nicht anders, als nervös aufzulachen, während sie dabei die Augen zusammenkniff und sich dann hart gegen die Schulter schlug.
"Also, beschreibe doch mal, was genau Nix sieht, als sie auf dich zukommt!", lenkte Luca den Fokus wieder zurück auf die Geschichte.
"Ähm...naja...also, du siehst..." Ein wenig hilfesuchend blickte sie zu der Miniaturfigur, welche vor ihr auf dem Tisch stand. "Eine F...eine...ein Flamingo! Hey! Eine Frau...ähm...und sie trägt eine...Metallrüstung. Ähm...und einen Mantel dadrüber." Mehr wollte ihr auf die Schnelle einfach nicht einfallen und sie räusperte sich noch einmal verlegen.
"Gut, dann setze ich mich einfach direkt zu ihr!", sagte Amaia und wandte sich dann als ihr Charakter Nix an ihre beste Freundin. "Verzeihung, dass ich Euch so direkt anspreche, aber Ihr macht auf mich fast schon den Eindruck, als wolltet Ihr in den Krieg ziehen! Oder glaubt Ihr etwa, dass euch jemand hier drin angreifen möchte? Und ich zeige dabei auf ihren Schild und ihre Rüstung."
Rebecca spürte die Blicke der anderen auf sich und ihr war klar, dass sie eine Antwort von ihr erwarteten. Jetzt erst bemerkte sie, dass sie sich überhaupt gar keine Gedanken gemacht hatte, wie ihr Charakter sprechen sollte. Die anderen verstellten ihre Stimme oder gaben sich einen ausgefallenen Akzent, aber ihr wollte auf die Schnelle nichts einfallen. Da ihre Figur eine breit gebaut Kriegerin war, versuchte sie es damit, ihre Stimme ein wenig tiefer und voluminöser klingen zu lassen. "Ähm...ich bin von einem Kriegerorden und..." Sofort brach sie in ein nervöses Kichern aus. Es kam ihr sofort unheimlich albern vor und sie ließ es direkt wieder bleiben. "Also, ich bin von einem Orden und...äh...also für mich ist das ganz normal. Ich...ich trage immer meine Rüstung mit mir herum."
"Das klingt aber spannend!", meinte Nix und beugte sich vor. "Von was für einem Orden seid Ihr denn?"
Ein wenig fahrig griff Rebecca nach ihrem Datapad, auf dem die Datei mit Lucas Hintergrundgeschichte für ihren Charakter noch offen war und suchte in dem viel zu langen Text nach der Erwähnung des Ordens, von dem Luca gesprochen hatte. "Dem...dem...d-d-dem Hey! Ein Hey! Fuck off! Dem Orden der...Ewigen Flamme!"
"Du siehst auch auf ihrem Brustpanzer eine Flamme eingraviert", warf der Spielleiter an Amaia gewandt ein.
"Habe ich davon schonmal gehört?", wollte sie wissen.
"Mach mal einen Wurf auf Geschichte..."
"Achtzehn!"
"Du hast tatsächlich schonmal von dem Orden gehört. Seit ihr vor eine Weile in Praven angekommen seid, hast du ein paar Details aus den Gesprächen anderer Leute aufschnappen können. Die Mitglieder des Ordens waren lange Zeit recht angesehene Beschützer der Stadt gewesen, die die Menschen vor allem von außerweltlichen Bedrohungen wie Monstern und Dämonen beschützt hatte. Allerdings sind die meisten Mitglieder vor rund zwei Jahren plötzlich verschwunden und der Orden selbst hat sich seitdem aufgelöst. Dir fällt auch auf, dass einige Blicke sehr verwundert auf der Kriegerin vor dir liegen, offenbar haben einige Leute die Insignien auf ihrer Rüstung erkannt und tuscheln aufgeregt darüber, wer sie ist."
Amaia überlegte einen Moment und sprach dann an ihre beste Freundin an. "Hört mal, ich habe eben bemerkt, dass Ihr sehr interessiert in unsere Richtung geschaut habt. Ihr wisst nicht zufällig, was es hiermit auf sich hat? Und ich zeige ihr den Stein, den wir von Azoth bekommen haben."
"Du hast genau so einen Stein schon einmal gesehen", erklärte Luca sofort an Rebecca gewandt. "Und kaum zeigt dir Nix den Stein, hörst du plötzlich eine Stimme in deinem Kopf." Als er anfing in einer tiefen, kehligen Stimme zu sprechen, blickten alle am Tisch ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Neugier an. "Das ist der Lebenskristall von Azoth. Ich kann die Spuren seiner Macht spüren! Wenn dieser Mensch ihn hat, muss der Fürst tot sein! Wer auch immer sie ist, sie muss sehr mächtig sein..."
Rebecca versuchte diese Information zu verarbeiten. Es fiel ihr immer noch schwer, sich in die Welt und ihre Figur hineinzudenken, doch sie glaubte zu verstehen, worauf Luca hinauswollte. "Ähm...kann ich der Stimme irgendwie antworten?", wollte sie wissen, bevor sie ihren Kopf in den Nacken riss und ein lautes "Buuuiieeh!" ausstieß.
"Ja, du kannst dich gedanklich mit ihr verständigen."
"Gut...äh...dann...Glaubst du, sie können uns dabei helfen...ähm...wie hieß dieser andere Dämonenfürst nochmal?"
"Balzagan."
"Glaubst du sie können uns dabei helfen, Balzagan zu finden?"
Die Stimme in ihrem Kopf antwortete ihr. "Ihn zu finden wird kein Problem sein...doch ihn zur Strecke zu bringen...denk daran, was letztes Mal passiert ist! Du wirst ihre Hilfe brauchen..."
Bei diesen Worten stieß Lily ein leises "Ohhhh!" aus und auch Andrew und Simon wirkten aufgeregt. Lediglich Amaia wusste bereits, was es mit der Hintergrundgeschichte von Rebeccas Charakter auf sich hatte und anstatt neugierig den Worten zu folgen, warf sie Luca einen verärgerten Blick zu.
"Ja, ich habe so etwas tatsächlich schon mal gesehen...ein Dämon namens...äh...Balzagan hatte auch so einen Stein", meinte Rebecca und hoffte, dass sie nichts Falsches sagte.
Amaia legte den Kopf leicht schief. "Das ist interessant, dass Ihr das sagt. Meine Begleiter und ich sind zufälligerweise auf der Suche nach Balzagan. Seid Ihr ihm etwa schon einmal begegnet?"
"J-n-nein! Nein! Hah! Fuck off! Du lügst! Glaub ihr kein Wort! Ähm...sorry...ja, bin ich!"
"Ich zeige in Richtung meiner Freunde. Kommt, setzt Euch zu uns! Ich glaube, wir können uns in dieser Sache gegenseitig helfen."